WEITERE
BEOBACHTUNGEN
ÜBER
BEFRUCHTUNG DER
BLUMEN DURCH...
Hermann Müller
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OF THE
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Weitere Beobachtungen
Uber
Befruchtung der Blumen
durcli Insekten.
I.
Von
Dr. HemanB Mflller
OberlalitOT sn IJppttadt
Mit einer Tai^l.
Berlin
R. FriedlSnder & Sohn
1879.
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Separat-Abdruck aus den Verhandlungen des naturhist. Vereins der
preass. Rheinl. und Westfalens Jahrg. XXXV. 4. Folge. V. Bd.
V- O p ^: y^j
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Weitere Beobachtungen über Befruchtang der
Blumen darch InsekteB,
-mitgetheilt Ton Dr. Hennann Hftller, Oberlehrer an der
Bealscbole zn Lippstadt.
(Mit Taf. VL)
L
In meinem Bnehe „die Befrnehtong der Blnmen dureh
Insekten and die gegenseitigen Anpassungen beider" (Leip-
zig, Wilh. Engelmann^ 1873) habe ieh Beobachtungen über
BlUtheneinrichtuiigen und iiisektenbesuch mehrerer hundert
Blumen niedergelegt, welche ich in den Jahren 1867 — 72
in Westfalen und Thüringen zu bcohachten Gelegenheit
hatte, und allgemeine Schlüsse daraus gezogen. Seitdem
habe ich diese Beobachtungen zwar bei Gelegenheit zu
Yerrollständigen und zu erweitem gesucht, als Hauptauf-
gabe -jedoch die Bearbeitung der Alpenflora in gleichem
Sinne ins Auge gefasst und durch 5 Alpenreisen und Unter-
suchung des auf denselben gesammelten Materials auch
bereits soweit gefördert, dass ich in den nächsten Jahren
auch diese Arheit zu einem befriedigenden Abschlüsse
bringen und sodann zur Veröifentlichung fertig stellen zu
können hoffe.
Die weiteren Beobachtungen, welche ich in denselben
Jahren Uber die Befruchtung nord- und mitteldeutscher
Blumen durch Insekten angestellt und gesammelt habe,
sind nicht umfassend genug, um für sich als Grundlage
wichtiger neuer allgemeiner Ergebnisse dienen und als
abgerundetes Ganze an die Oeffentlichkeit treten zu kiinncn.
Doch scheinen sie mir hinlänglich wichtig für die Beant-
wortung mannigfacher auf die Wechselbeziehungen zwischen
den Blumen und ihren Kreuzungsvermittlern bezüglicher
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Fragen, um ihre Veröffentlich ung in loser Aneinander-
reihnng, anschliessend an den fortlaufenden Text meines
Werks, zn rechtfertigen.
Ich habe mich deshalb entschlossen, das aufgespei-
cherte Beobacbtungsmaterial in den vorliegenden Verhand-
lungen nach und nach, in dem Maasse als der zu meiner
Verfügung stehende Raum es gestattet, der allgemeinen
Benatzuiig daraabieten. Bei dieser Gelegenheit gedenke
ich zugleich denjenigen Freunden gerecht zu werden, welche
mir seit Jahren zahlreiche an Blumen gesammelte und zum
grossen Theil in ihrer Blumenthätigkeit beobachtete In-
sekten zugesendet haben, indem ich die von mir ermittelten
Namen dieser Insekten, die an ihnen gemachten Beobach-
tungen und die iSameu der Beobachter ebenfalls hier mit-
theile.
Auf den nachfolgenden Blättern folgt nun die erste
Lieferung dieser weiteren Beobachtungen.
Bei Angahe der Blvntti besuoheiidflii loaekten habe ich nieh
folgender Abkürzungen bedient :
hld = Honigleckend, 8gd= saugend, Pfd = Pollenfieasend, Psd = Pol-
lensammelüd; Tekl, Bo Teklenburg, Apotheker ßorgstette jun. ;
N. B. SS Nassau, Dr. Baddeberg ; H. M. = Hermann Müller, Sohn ;
Thür. = Thüringen (Gegend von Mfihlberg , Kreis Erfurt) ;
b. Oberpf. = balriteha Oberpftls (Gegend Ton Wdllershof bei Nea-
ttadt «n der Waldoab. Juli 1878).
Alle ohne Ortsangabe verzeichneten Beobachtungen sind bei
Lippstadt, alle ohno Bezeichnung des Beobachters mitgetheilten von
mir selbst angestellt worden.
Nur in denjenigen Fällen, in welchen dieselbe Beobachtung
ansser bei Lippstadt noch an einem anderen Orte gemacht worden
ist, findet sich Lippstadt besonders angedeutet. (L. = Lippstadt.)
Die bereits in meinem Buche yorkommenden Blumen
und Blumenhesucher sind unter denselben Nummern wie
dort Mich 'hier wieder aufgeillhrt, die neuhinzugekommenen
und von Blumen auch diejenigen, deren Insektenbesnch
hier zum ersten Male raitgetheilt wird, sind im Anschlüsse
an mein Buch mit fortlaufenden Ziffern weiter gezählt.
Die Seitenangaben hinter den Pfianzennamen ver-
weisen ebenfalls auf mein Buch, so dass die ganze nach-
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folgende Reibe von Beobachtungen am besten mit Zu-
grondelegimg desselben gebraucht werden kann.
luncaceae {ö. ül).
889. Narthocium ossifragum L Besucher (T6kl,Bo.):
A. Bieneni 1) Apis mellifiea L. $ 2) Halkitus rnbioandiu
Chr. o 3) H. malMhariia K. $ 4) H. albipes K $j aUe 4 Päd.
B. FUegmi 5) Coenomyia mortoomm L. agd.
Liliaeeae (S. 62).
390. Gagea lutea Schult, (silvatica Pers.) hat ein-
fache, offene^ regelmässige BlUthen, welche am Grunde jedes '
Perigoublattes ein Honigtröpfchen absondern, das den
Winkel zwischen dem Perigonblatt und dem davor stehen-
den Staubfaden ausfüllt. Die Narben sind . schon beim-
Oefinen der Bltlthe mit langen haarartigen Papillen ver-
sehen, während alle Stanbgefftsse noch geschlossen sind.
Während des grOssten Theils der BlOthezeit aber sind
beiderlei Geschlechtsorgane zugleich funktionsfähig. Bei
reichlichem Insektenbesuche scheint also durch schwach
ausgeprägte Proterogynie Kreuzung gesichert, bei aus-
bleibendem Insektenbesuche durch Homogamie Sichsell)st-
befruchtung ermüglicht.
Ich habe nur einzelne Blttthen (am 11./4. 75) auf
dem fast blumenleeren Abhänge der.Föppelsche (Haar) im
Gebttsche beobachtet Aber in einer dieser Blflfthen sassen
nicht weniger al» 8 Exemplare Meligetbes, jedes in einem
anderen Houigwinkel und in einen 4. Honigwinkel kam
noch ein Halictus nitidus Schenk $ geflogen; in einer
anderen Bitith e waren neben einander eine Andrena Gwy-
nana K. $ und 2 Halictus leucopus K. $ mit Honig-
sangen beschäftigt, so dass es bei sonnigem Wetter an
Erenzangsvermittleni sieher nicht iehlt.
891. Gagea arvensisSehvIt. hat dieselbe Honlgabson-
. derung. Ob sie ebenfalls schwach proterogyn ist, habe ich
nicht beachtet.
Als Besucher beobachtete ich bei sonnigem Wetter
vom 13. bis 16. April 1873 auf Aeckern bei Ichtershausen
in Thüringen folgende:
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A. Simemi 1) Apis meUififla L. ^ «gd. 8) AodMoa Givy«
nuA K. $ 4gd. 8) A. »Ibicnis K. ugä, 4) Haliotna albipes F. $
6) H. ^lindrieas F. 2 0) H. mtiaiiiMnilas K. 2 ?) H. flavipat
F. $; aOd 4 agd. und Ptd.
B^Jmiism: 8) LasiuB niger L. ^ andaaernd in demselben
Honigwinkel sitsend, als Kreazungsrennittler natslos.
G. Ki^er: 9) Meligethes hld.
392. Fritillaria imperialis L., Kaiserkrone, wird, nach
Borgstette's brieflicher Mittheiluu^, von der Honigbiene,
Apis mellifica L. 2, in grosser Häufigkeit besucht. Diese
fliegt auf die Narbe, kriecht von da über die dem Pistill
anliegenden Antheren und StaubtUden bis zum Grunde der
Blttthe» welchen sie nach dem Sangen freisehwebend wieder
Tcrltot» nm anf eine andere ßlflthe zn fliegen.
893. Lilium Martagon L. Die Bestäubungseinricbtung
dieser Pflanze ist bereits von Sprengel (fintdeektes Oe-
heimniss S. 187 — 189) besprochen worden; es gelang ihm
aber nieht, ins Klare darttber sa kommen. Da er nemlicli
Yon der Voransaetznng ausging, dass der Blnmenschöpfer
eine ^mechanische Art der Befmchtung" habe Termeiden
und den Bliithenstaub aller honighaltigen Blumen nur
durch Insekten auf die Narben habe bringen lassen wolleui
so musste es ihm höchst riithselhaft und seiner Voraussetzung
widersprechend erscheinen, dass ihn der Versuch Liiiom
Martagon als beiliisektenabscbluss völlig fruchtbar erkennen
liess, nnd er war nm so weniger im Stande^ diesen Wider-
sprach zn UMen, als es ihnr nicht gelungen war, die
Krenzungsvermittler zn beobachten. Erst in den Jahren
1873 nnd 74 haben gleichzeitig nnd unabhängig von ein-
ander Delpino bei Florenz und ich in Thüringen und den
Vogesen das Verstandniss der Eigenthümlichkeiten dieser
Blume gewonnen und ihre natürlichen Befruchter direct
beobachtet (Nature Vol. XII. p. 50. 51, Fig. G3. 64; Delpino
Ulteriori osservazioni II, fasc. 2. p. 282 —283).
Längs der Mittellinie jedes Blumenblattes verläulky
Yon der Wurzel dessdben beginnend, eine 10—15 mm lange
Honigrinne, welehe im Grunde durch die Basis eines Staub-
fadens, in ihrer ganzen Länge aber durch das Znsammen-
neigen der Rinnenränder und einen dichten Besatz röth-
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licher, geknöpfter H&ärohen verscbloBsen wird, and nur am
ftnsseren Ende einen engen Eingang von wenig über 1 mm
Weite offen lässt; sie ist anfangs mit einzelnen Honig-
tröpfchen besetzt, später ganz uüt Honig gefüllt, welcher
in Folge der Fingigkeit der Rinne natürlich nur von dem
langen, dünneu Rüssel eines Schmetterlings ausgebeutet
werden kann. Bei Tage verbreiten die Blumen einen
sehwachen, des Abends einen erheblich stärkeren, eigen-
ihlimliclien, sttssen Gerueh und kennzeiebnen sich dadurch
als Yorzflglich Abendfaltem angepasst; dabei sind aber
ihre schmutzighellpurpumen, mit dunkleren Purpurflecken
verzierten Blumenblätter noch auffällig genug, um auch
Tagfalter anzulocken, die jedoch an den Blüthen umher-
kricchend (wie ich in den Alpen häufig beobachtete) nur
langsam und wenig erfolgreich als Kreuzungsvermittler
fopgiren können. Um so erfolgreicher sind die abendlichen
Besuehe der Schwi&rmer. Eine einzige Macroglossa stella-
tariun, die ich gegen Al^end am 5. Juli 1874 im Dorfe
Metzerall in den Vogesen im Gftrtch^ eines Bauern be-
obachtete, befruchtete in wenigen Minuten vielleicht sämmt-
liche an allen Stöcken des Lilium Martagon befindliche
-Blüthen. An den mehr oder weniger vollständig nach
unten gekehrten Blumen sind nämlich die Blumen- (oder
Ferigon-) blätter mit dem grössten Theile ihrer Fläche so
aufwärts gebogen, dass ein Schwärmer sehr bequem frei-
schwebend seinen Eilssel in die Honigrinnen hinein stecken
kann. Stanbgeftoe und Stempel stehen nach unten. Der
Griffel aber biegt sich init seinem kräftigen freien Ende,
welehes mit dreilappiger Narbe gekrönt ist, schwach auf-
wärts und bietet so den Füssen der anfliegenden Schwärmer
schwachen Halt, während die dünnen Enden der Staub-
fäden und die ihnen lose und leicht drehbar ansitzenden
Staubbeutel dazu wenig geeignet erscheinen. Der von mir
beobachtete Taubenschwanz flog nun mit seiner gewöhn-
lichen Schnelligkeit und Behendigkeit von Blume zu Blume,
steckte bald an einem, bald an einigen der Blumenblätter
(immer an den am meisten^ oben stehenden) freisohwebend
den Rüssel in die honigführende Rinne und stiess dabei
^mit Beinen und Unterseite au Narbe und Staubgefässe,
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welcbe letztem dadnreh in seliaiikelnde Bewegung gerietlien
und die anstossenden Körpertlieile mit Pollen behafteten.
Beim Ueberfliegen von Stock zu Stock mnsste so jedesmal
Kreuzung " bewirkt werden. — Deipino beobachtete als
Kreazangsvermittler eine Sphinx, verniuthlich euphorbiae.
Da die scbwach aufgerichtete Narbe in der Hegel von
selbst mit einem der Stanbgefässe sich bertthrt und mit
dem orangefarbenen Pollen derselben behaltet, so findet
bei ausbleibendem Insektenbesnche ziemlieh regelmässig
Sichselbstbefruchtiing statte die nach Sptengels Versuch
auch von Erfolg zu sein scheint.
So stellt uns Liliura Martagon eine SchwUrmerblunie
dar, die durch ihre Farbe noeli ihre Abstammung von
einer Tagblume verräth und die, trotz (hr scliönen An-
passung an Schwärmer^ des Nothbehelis der Selbstbefrach-.
tnng nicht ganz entbehren kann, sei es» dass ungünstige
Witterung das rogehnässige BintrefPen ihrer Ereuzungsver-
mittler zu bftnfig verhindert, sei es, dass Tagfalter ihr zu
häufig ohne Entgelt ihre Lockspeise, den Honig, rauben.
894. Muscari botryoides Mill. (Fig. 1—6). Die meisten
Blüthen (Fig. 1—3) sind senkrecht herabhangend, dunkel
violett-blau mit weissen Zipfeln, die oberen theils schräg
abwärts geneigt, theils (noch weiter oben) wa<rerecht; die
allerobersten (Fig. 4) sind schräg aufrecht, hellblau, mit
ganz verktimmerten Geschlechtsorganen (Fig. 5) und ge-
schlossen bleibender Oorolla. Frei abgesonderten Honig
konnte ich nicht entdecken; aber sowohl der Fruchtknoten
als die Oorolla sind äusserst saffcreich, und als Anlocknngs-
mittel dient vermuthlich ihr Saft, der erbohrt werden muss.
Sowohl die nach innen aufspringenden Staubgcfasse, als
die Narbe sind schon beim Oeffnen der Blüthe zur Reife
entwickelt Die Fähigkeit, sich von unten an die Blüthen
zu hängen und den Kopf oder Bttssel in eine kleine Oeff-
nnng hinein zu stecken, haben von allen blumenbesuchenden
Insekten nur die höhlengrabenden Hjmenopteren (Grab-
wespen, Bienen) erworben, und zwar durch ihre Brntver-
sorgungsarbeiten, da sie häufig, z. B. wenn sie in nach
unten neigenden dürren Brombeerstengeln nisten, ganz die-
selbe Bewegung auszuitihren haben. Die nach unten han-
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genden kugeligen Gli^ckchen mit ihren kleinen EingangSr
öffimngen an der Unterseite sind also als Anpassungen an
h5hlengra,bende Hymenopteren zu betrachten. In der Tbat
sah ich Muscari botryoides nur von Bienen, und' zwar von
der Honigbiene, Apis mellifiea L. besucht.
395. Muscari racemosum Mill. Auch an dieser Blume
findet sich die Honigbiene, Apis mellifiea L. sehr zahl-
reich ein, um zu saugen, einzelne auch Psd. Einmal sab
ich aueb einen Tagfalter, Vanessa urticae an den BltL-
then saugen. (Thür. 14/4 73.)
(2) Hyacinthus orientalis L. (S. 63). Nach Linn^ und
Chr. Conr. Sprengel sondern die Furchen des Frucht-
knotens in drei Grübchen Safttröpfchen ab. Ich habe die-
selben nicht entdecken können.
Der früheren Besucherliste habe ich hinzuzufügen : A. Apiäae:
2) Anthophora pilipes F. ^ ^ sgd. {N. B.) häufig. 4) Osmia rufa L.
$ cT ^S^-y ^^^^ häufig. 7) 0. comuta Latr. ^ sgd. (L. ; N. B.)
8) Halictus albipes E. $ Päd. (N. B.) 9} Andrena albicans K. ^ (N. B.).
10) Apis mellifiea L. $ zw&ngt sieb tief in die Blflthen
und sammelt Pollen. Ein Exemplar. sah ich von
blauen Veilch}&n(V. odorata) zu ebenso gefärbten
Hyacinthen übergehen und nach Besuch von 2
oder 3 Blüthen derselben wieder zum Veilchen
zurückkehren. Augenscheinlich Hess sich hier
die Biene nur durch die Farbe, nicht durch den
Geruch, auch nicht durch die Gestalt der Blume
leiten«
B. JHptera: 11) Ensialls sp. 2>. X^pfdoptera: 12)yaiieBtt
Ja L. sgd. (31/3 73) 13) CoUas (Rhodooera) rluiiniii L. sgd. hftufigr*
396. Scilla maritima L. fand mein Sohn Hermann
im Mai 1875 in Jena von zahlreichen Honig saugenden
Bienen besucht, nämlich:
1) Chalieodoma mararia F. ^ 2) Osmia anmlenta F. $ ^ 8) 0.
Aisca Chr. (bioolor Sehr.) $ 4) 0. aenea 6) Eucera longicornis
L. $ 6) Anthopbora aestiraUs Pfe. (Haworthana K.) ^ $ sgd.
und Psd. (alle übrigen nvr sgd.) 7) .Mdieota luctuosa Scop. ^ ^
Andrena parvula K. ^ 9) Halictus maoolatas Sm. $ 10) Sphe*
oodes gibbns L. ^\ auch 7 — 10 agd.
397. Scilla aUilrica. Besucher:
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Apis mellifica L. 2 &^d. häufig (Thür. 4/4 73). ^
398. AUium rotundum L (Thür., Mulilberger Schlosa-
berg, Juli imd Sept. 1873). Fig. 9—11.
Die Blüthen öffnen sich nicht weiter als Fig. 7 dar-
stellt Nicht nur der sehr versteckt liegende Honig, son-
dern selbet der Folien der zwisoben den Perigonblätteni
yersteekt bleibenden Antberen ist daber nnr einsiobtigeren
Blnmenbesncbern erreicbbar. Das anfireebte Zusammen-
scbliessen der Bbimenblfttter, selbst mr ZeH der Toflen
Bliithe, ist wesentlich mit bedingt durch die dicken, rauhen
Kiele namentlich der äusseren Perigonblätter. Löst man
die sechs Perigonhlätter an ihrem Grunde vorsichtig ab,
so sieht man die sechs, ebenfalls dicht aufrecht zusaramen-
scbliessenden Staubgefässe (Fig. 8). Die Filamente der drei
Uber den äusseren Perigonblättern stebenden Staubgefässe
(a^ Fig.jB) sind sebmal lanzettlieb nnd enden mit einer
ein&eben Spitze, weleber das PoUenbebältniss an&itzt Die
drei tber den inneren Peri^(mblftttera stebenden Filamente
(a - Fig. 8) sind ))lattartig verbreitert und enden in je drei
Fäden, deren mittelster, nur etwa V» h^ög als das blatt-
artig verbreiterte Stück, das PoUenbebältniss trägt, während
die beiden äusseren, ungefähr von gleicher Länge wie das
blattartig yerbreiterte Stück, oben aus der BlUthe berans-
sebanen. Da die Perigonblätter dentlieb einen innem und
äussern Blattkreis bilden, so sollte man erwarten, dass es
mit den Staubgefässen ebenso der Fall wäre und. dass die
drei Uber den äussern Perigonblättern stebenden Staubge-
fässe, welche dann den äussernAnthereukreis bilden würden,
sich frtihei; zur Reife entwickelten als die drei anderen.
In Wirklichkeit ist dies aber nicht der Fall. Vielmehr
entwickeln sich, eines nach dem anderen, erst die drei
über den innern Perigonblättern stehenden (a* Fig. 8), dann
die drei Uber den äussern Perigonblättern stebenden Staub-
gefässe (a< Fig. 8) zur Reife. Inder Bltttbe, welche Fig. 8
darstellt, sind z. B. die drei ersteren schon Terblttbt; von
den drei letzteren ist das eine, links eben noch siebtbare,
aufgesprungen und mit Pollen bedeckt, die beiden anderen
noch geschlossen. Löst man die sechs Filamente ebenfalls
vorsichtig an ihrem Grunde ab (Fig. 9. 10), so wird der
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Fruchtknoten sichtbar, und das unterste Drittel desselben
zeigt sieh von drei schildförmigen, umrandeten, schwach
vertieften Flächen umschlossen, welche als Nektarien fun-
gircn und von den blattförmig erweiterten Filaineuten voll-
ständig verdeckt werden. Am oberen Ende des Frucht-
knotens ist zur Zeit, wann die Autheren sich öifneu, eine
Narbe noch nicht sichtbar (Fig. 9). Erst im Verlaufe des
Abbltthens der Staubgefässe wächst ein Griffel hervor, der
«r8{ nach dem volligen Verblühen der Staubgefässe seine
volle Länge erreicht und nun mit einem glatten» feuchten,
kugligen NarbenknOpfchen gekr(^nt erscheint (Fig. 10). Die
BlUthen sind also ausgeprägt proterandrisch dichogamisch.
Die Mf^glichkeit der Sichselbstbestäubung ist jedoch nicht
ausgeschlossen, denn die drei zuletzt zur Reife entwickelten
(auf schmalen Filamenten stehenden) Staubgefässe sind,
wenn Insekten besuch ausgeblieben ist, noch mit Pollen
behaftet, wenn die Narbe schon empfängnissfähig geworden
ist; und da der Griffel sich soweit streckt, dass die Narbe
die BOhe dieser Staubgefässe erreicht, so kommen sie leicht
von selbst mit der Narbe in ßerflhrung oder lassen Pollen
auf dieselbe fallen.
Die Fähigkeit, Kopf und Rüssel oder auch den ganzen
Körper zwischen eng zusammenschliessende Theile hin-
einzuzwängen, haben von den blumenbcsuchendeu Insekten
nur die höhlengrabenden Hymenoi)teren (Grabwespen,Bienen) .
erworben, und zwar eben durch das Anfertigen ihrer
Bruthöhlen. Alle Blumen, welche zur Erlangung des Honigs
das Hineinzwängen des Kopfes und Bttssels zwisdien eng
zusammenschliessende Blttthentheile erheischen, geben sich
daher schon dadurch als höhlengrabenden Hymenopteren,
Grabwespen und Bienen oder auch bloss Bienen, an^e-
passt zu erkennen. Die ganze Bestäubungseinrichtung
unseres Aliium hat, trotz des weiten verwandtschaftlichen
Abstaudes, eine gewisse Aehulichkeit mit der von Reseda.
Bei beiden muss eine blattförmige, durch frei hervorragende
Fäden sich kenntlich machende Fläche zurttckgedrängt
werden, um zu dem schildförmigen Neetarium, welches von
ihr verdeckt ist, zu gelangen. Beide werden mit besonderer
Vorliebe von Prosöpisarten und einigen Grabwespen be*
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sucht. Die Bedeutung; allei* Blittheiiei^^entbümlichkeiten
geht aus dem Gesagten hinlänglich deutlich hervor: Die
ßemerkbarmachuug der kleinen purpur£arbenen BlUthen
wird dareh die dichte Zusammendrängimg derselben zu
einer kugeligen Dolde von 30—40 mm Durebmesser, sowie
durch den starken, den iielbst stark duftenden Prosopisarten
wahrscheinlich besonders angenehmen Geruch in erfolg-
reichster Weise bewirkt. Die aus der Blüthe hervor-
ragenden Fäden führen die anfliegenden Prosopis (und
andere Bienen und Gnibwespcn; zu den blattartigcn Honig- /
decken, hinter wckbe sie Rüssel und Kopf zu drängen
haben, um zum Uoaige zu gelangen, und dienen zugleich
den Vorderbeinen als Angriffspunkte für diese Bewegung.
Dadurch, dass die schmalen Filamente die von den breiten
gelassenen Zwischenräume gerade ausfüllen, ist ein Weg-
stehlen des Honigs von der Seite her sehr ersehwert oder
ganz unmöglich gemacht. Drängt aber die Biene ihren
Kopf von oben hinter die ISaftdecke, so berührt sie in
jüngeren Blilthcn unfehlbar das der llonigdecke aulsitzende
Staubgefäss, in älteren die Narbe. Dadurch ist bei ein-
tretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung gesichert.
Die den schmalen Filamenten au&itzenden Staubge-
fässe scheinen vorwiegend der Sichselbstbestäubung bei
ausbleibendem Insektenbesuche zu dienen, da sie sich
so viel später entwickeln, dass sie noch zur Zeit der Reife
der Narbe mit Pollen behaftet sind, von welchem ein Theil
leicht von selbst mit derselben in Berührung kommt.
Besucher: (Sept. 1878.) A. Hymenoptera: ßphegidae:
1) Cerceris lahiata F. ^ tgd., wiederholt. Apidae: 2) Proaopis
oheonntA Scbenck. ^ 8) P. aognstata Soheaok. 4) P. oommu*
nie Nyl. $ ff YAu&g, alle drei egd. 6) Halietm lenoopoe K. $ sgd.
6) H. znacalaius Sm. $ sgd. und Ped. 7) Andrena labiaUs K. ^ tgd.
8) Apis mellifica L. ^ sgd. und Päd. Ibmieidae: 9) Lasius niger
L. ^ läuft lange an den Ulüthen nmher, ohne sich iu eine hinein«
zufinden. B. Diptera: Tabaniäae: 10) Tabanua rusticua F., wieder- -
holt, tupft mit dem Rüssel in 6—8 Blüthen, deren Eingang er leicht
findet, zieht aher den Rüssel so rasch wieder zurück, dass er hinter
die Saftdecken gewiss nicht gelangt sein kann, Muscidne: 11) Gonia
capitata De G. 12) Ocy.ptera cylindrica F. 13) Oliviera lateralis Pz.
Diese drei langvässligen, blumensteten FUegen gelangen zum Honig
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und saageoi wenn ich nüeh nicht sebr geiftoBolit habe. 14) Ulidia
orythrophthalma Mgn. in grosser Zahl Tergeblioh auf den Blüthen
umher suchend. C. Le pi d o p ter a : Shopaloeera: 15) Lycaena Damen
S.V., 8gd. Sphingidae: 16)Zygaena achilleae fisp. sgd. D. Coleoptera:
CwrcuUomdae: 17) Bruchus olivaceus Grm. Malacodermata: 18) Da*
nacaea pallipes Pz., beide nicht selten in den Blatben.
(5) Anthericum ramosum L. (S. 63) (Thür., Juli 1873).
Weitere Besucher;
A. Hym enoptera: Apidae: 1) Apis roellifiea L. $ ^^P'^ ''iid
Psd., sehr häufig, 5) Bombus pratorura L. J ßgd. 6) Halictus albipes
F. sord. 7) H. maculatus Sm. $ sgd. und Psd. 8) H. longulus
Sm. ^ sgd. 9) H. paiixillus Schonck ^ po;d. Sphegidas: 10) Cerceris
öasuta Kl. sgd. 11) C. variabilis .Schick, ^ sgd. Formicidae:
12) Lasius nicrer L, ^ hld. 13) Formica fusca L. ^ hld.; beide, wie
gewöhnlich, andauernd an demselben Neklarium. B. Diptera: Syr-
phidae: 2) Meiodon aeueus Mgn., sgd, und Pfd., auch in copula,
14) Yohicella bombylans L. sgd. Muscidae: 15) Anthomyia sp. sgd.
Empidae: 16) Empis livida L. sgd., häufig. C. L ep id opt er a: J?/io^ja-
locera: 17) Pieris rapae L. sgd. 18) Coenonympha arcania L. sgd.
Sphingidac: 19) Ino globulariae Ilbn. sgd. 20) Zygaeua lunicerae
Esp. sgd. 21) Z. achilleae Esp. sgd. I). Coleoptera: Ceramhycidae :
22) Strangalia bifasciata Müll. sgd. Malacodermata: 23) Dasytes 11a-
vipes F. sgd. Otdemeridae : 24) Oedemera virescens L. sgd.
399. Anthericum Liliago L., Mühlberg in Thüringen,
(Juli 1873. Fig. 12.) stimmt in der völlig offenen Lage des
aus den drei Furchen des Fruchtknotens abgesonderten
Honigs, in dem Herrorragen der Narbe über die 8taiib-
gefässe, in der Homogamie und dem entsprechend in der
Wahrsebeinlichkeit des Insektenbesucbes bei eintretendem
sowie in der Möglichkeit der Selbstbestäubung bei ausbleiben-
dem Insektenbesuclie ganz mit A. ramo.suiu (S. 63) iiberein.
Besucher (6/7 73. Thür.): A. Hymenoptera: Apidae: l)Apis
mellifica L. J sgd. und Psd. B. Diptera: Empidae: 2) Rhampho-
myia sp. sgd.C. Coleoptera: Elateridae: 8) Agriotes gallicusLap. sgd.
(6) Aaparagus officinalis L. (S. 04) kommt nicht bloss
1) in rein männlichen Stöcken mit Rudimenten der Pistille,
2) in rein weiblichen Stocken mit Rudimenten der Staub-
getasse, sondern auch 3) in zwitterbltttbigen Stöcken vor,
welche ausser den Zwitterblüthen Blüthen mit verschie-
denen Abstufungen der Stempelverkttramerung, also Zwi-
schenformen zwischen ausgeprägten Zwitterblüthen und aus-
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ge prägen männlichen Bliitbcu darbieten. Meio früherer
Schiller Studiosus W. Breitenbach hat mir von ihm ange-
fertigte Zeichanngen der letzteren mitgetbeiit.
400. Paris quaiirifolia L. Einbeere (S. eS) Flg. 13.
Der mit vier gleichfariyigen Narben gekrönte dunkBlpur-
pnrfarbene Fruchtknoten glänzt, als wenn er mit Flüssigkeit
benetzt wäre und lockt dadurch Dipteren, z. B. Scatophaga
merdaria, an sich, die ci't auf die Narben autfliegen, den
Fruchtknoten mit ihren auseinandergelegten liUsselkla])pen
betupfen und belecken, an den gtaubgefässen in die Höhe
marschirend die Fusssohlen oder, wenn es winzige Arten
•ind, auch, die ganze Unterseite mit Pellen behaften und
daher auf andere Blttthen fliegend leicht Kreuzung der-
sdfoen bewirken (Näheres siehe im Kosmos, Bd. III,
Seite 336).
(8) Convallaria multiflora L. Mein Sohn Hermann
Müller beobachtete im Mai 1875 bei Jena als Besucher:
Hymenoptera; Apidae: 4) Andrena fasdaia Wesm. $ sgd.
nnd Psd.
Iriäeae,
401. Gladiolue palustris Gaud. (Boucheauus SchldL)
Besucher: Hymenoptera Apidae: 1) Bombns hortorum
L. $ sgd. (TekL Borgst.).
402. Gladioloa communis L (Nassau, Baddeberg6/7 73),
Besucher: Hymenoptera uiindae: 1) Osmia rufa L. $ sgd.
2) 0. aduuca Latr. ^ agd., in Mehrzahl.
Äroideae (S. 72).
403. Calla palustris L. (Kosmos Bd. III. S. 321— 324.
Fig. III— V) ist als Vorstufe der ausgeprägten Fliegen-
falle unseres Amm maculatnm von besonderem Interesse.
Durch ihren ekeligen Geruch, der wohl mit ihren Gift-
sHften zusamiiieiiliängt, ist die Pflanze eiucstheils gegen
weidende Tbiere geschützt, andcrntbeils in dem Insekten-
besuche, den sie erfahrt, schon ziemlich auf tlluluissstoÖ-
liebende und daher vor Ekelgerüchen niclit zurückschreckende
Dipteren beschränkt. Die auf der Innenfläche weisse, ge-
rade an^riohtete Spatha steigert bereits die Augenfällige
14
keit des Blüthenstands und gewährt den anfliegenden Dip-
teren einigen Sehatz. Die sehr ausgeprägte Proterogynie,
in Folge deren nur kurze Zeit die Staubgefässe der untersten
mit den Narben der obersten Blüthen noch gleichzeitig
entwickelt sind, ermö^^icht und begünstigt bereits Fremd-
bestäubung bei eintretendem Insekteubesuche, ohne dieselbe
jedoch zu sichern. Sa finden wir die EigenthtUnlichkeiten,
welche bei Arum in voller Ausprägung vorhanden sind,
hier noeh alle auf niederer Entwickelungsstofe. leh Über-
wachte die Pflanze am 18. Mai 1873 an ihrem einzigen
Standorte bei Lippstadt, in einem Sumpfe bei der Sllde-
lager Schule, längere Zeit und fand ihre Blütheustände
von zahlreichen kleinen Dipteren besucht, von denen ich
mehrere Arten Chirouomus, Tachydromia sp., Drosophila
graminum Fall, und Hydrellia griseola Fall, einfing. Einige
Spinnen hatten ihre Gewebe in den Spathen von Calla aus-
gespannt; in denselben hingen ebenfalls kleine Dipteren.
Auch einzelne Käfer (Meligethes, 1 Phytonomus polygen}^
1 Sitones, einige Haltica coerulea, 1 Cassida nobilis) sah
ich an die Blflthenstände fliegen, aber ohne dass sie sieb
länger aufgehalten oder irgend welche Ausbeute gefunden
hätten.
Durch die in einer Fläche dicht neben einander ge-
drängt liegenden Geschlechtsorgane ist Calla palustris
tiberdies geeignet, uns eine klare Vorstellung von der Mög-
lichkeit der Ausbildung von Sohneekenblttthem zu geben
und E. Warming (Botanisk tidsskrifl. 3 raekke 2 bind 1877)
ist in der That geneigt, eine Betheiligung über die Blttthen-
stände kriechender Wasserschnecken an der Befruchtung
von Calla palustris anzunehmen.
Musaceae (S. 74). -
Musa. Die Banancnblüthen sind durch die eigen-
tliüiuliche Beschaffenheit der Lockspeise benierkenswertb,
durch welche sie Insekten zu ihrem Besuche veraulasäcn.
Sie sondern nämlich in grosser Menge eine wenig süsse
Gallerte ab, die man kaum Honig nennen kann. Als Be-
sucher finden sich häufig ganze Schwärme von Trigona
ruficrus Latr. ein. (Fritz Mtfller, Briefliche Mittheilung)*
V
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16
Orchideae (S. 74).
404. Ophrys museifera Hud8. Fliegenblfimchen. Die
souderbare Blume dieser l'tiaDze ist bis jetzt eine Räthsel
gewesen und steht aucli in der zweiten Auflage des Dar-
winscheu Orchideeuwerkes (1877) noch als solches da.
Ich glaube deshalb diejeuigeu Venimthungen und neuen
Beobachtungen, welche mir dieses Käthsel zu lösen scheinen,
nut einiger Ausführlichkeit hier mittheilen za sollen.
Als ich vor einigen Monaten den Aufsatz „die Insekten
als anbewusste Blumenzüchter' ' schrieb (siehe Kosmos
Bd. in. Heft 4 und fblgende) und über die blumenztichtenden
Wirkungen der Dipteren nachdachte, kam ich zu der An-
sicht, dass die schwHrzlicli pur|)urne Unterlippe des Fliegen-
bltimchens mit ihrem fahlbläulichen nackten Flecke nur
eine Anpassung an die eigen tbtimliche Geschmacksrich-
tung Fäulnissstofie liebender Dipteren sein könne' und dass
gerade diese« mit ihrer schon Chr. Oonr. Sprengel be-
kannten Dummheit im Ausbeuten der Blumen, auch recht
wohl geeignet sein mtlssten, sich wiederholt zum Belecken
der Scheinnektarien verlocken zu lassen und so gelegent-
lich in der von Darwin angeuonunenen Weise als Kreu-
zungsvermittler zu dienen. Ich sprach diese Vermuthung
in dem genannten Aufsatze aus und nahm mir zugleich
Tor, noch in diesem Sommer den thatsächlichen Befruchten!
des Fliegenblümchens wenn irgend möglich auf die Spur
zu kommen. Ich benutate nun den schönen sonnigen Nach-
mittag des 2. Juni 1878, *um an dem einzigen sehr
beschränkten Standort, an welchem Ophrys muscifera bei
Lippstadt wächst, am Rixbecker Htigel, sämmtliche Exem-
plai"e mit der Lupe zu untersuchen. Jedes untersuchte
Exemplar wurde sofort durch Umbinden seines Stengels
mit einem Grashalm bezeichnet und der kleine kari; be-
graste Hügel 80 wiederholt abgesucht, dass ich sicher zu
sein glaube, kein einziges blühendes Exemplar übersehen
zu haben. Aus, der ToUständigen Untersuchung aller
Blttthen eines Standortes glaubte ich einige bestimmte
Sehlttsse in Bezug auf die^Thätigkeit der Ereuzungsver-
mittler ziehen zu können und fand mich in dieser Erwar-
2
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1$
tUDg nicht getäuscht. Ausserdem aber lieferte mir diese
Untersuchung nebenbei zwei Ergebnisse, die ausser meiner
Berechnung lagen. Ich fand nämlich zu meiner Ueber-
raschung, dass die bis dahin lür völlig honiglos gehaltene
Unterlippe von dem grössten Theilc ihrer Fläche, nämlich
VOD einem bfeiten mittleren Längsstreifen, der so breit ist,
dass er den bläulichen Flecken ganz in sieh einschliesst,
wenigstens unter normalen Bedingungen in einer gewissen
Entwicklungsperiode, kurz nach dem Entfalten der Bltttbe,
Saft absondert, der diese ganze Fläche mit kleinen
Tröpfchen bedeckt. Da auch die beiden knopfförmigen
Vorsprünge an der Basis der Unterlii)pc wie Tröpfchen
glänzen, obgleich sie nicht einmal feucht sind, so berührte
ich, um mich über die vermeintlichen Tröpfchen des breiten
Mittelstreifens der Unterlippe nicht zu täuschen, diesen
mit der trocknen Fingerspitze und sab dieselbe deutlieb
benetzt. Nass ist aber die Unterlippe nur eine verbältniss-
mässig kurze Zeit; etwas später erscheint sie nur noch
von einer dünnen adhärirendcn Feuchtigkeitsschicht glän-
zend und auch diese verschwindet alsbald, obgleich das
frische Aussehen und die ursprüngliche Farbe der Unter-
lippe in jungiräulichen Blüthen noch einige Zeit unver-
ändert bleiben. Man findet daher nicht selten Exemplare,
bei denen keine einzige Blüthe eine Spur von Feuchtigkeit
erkennen lässt, und nur selten ist ausser der jttngsten
obersten auch noch die nächst tiefer stehende Blflthe mit
einer adhärirendcn Feuchtigkeitssehicht oder mit Tröpfchen
bedeckt. Von fünfzig Blüthen^ die ich noch frisch und in
ursprünglicher Färbung antraf, waren 13 auf der Unter-
lippe mit Tröpfchen Ijcdeckt (nass), 25 von adhärircnder
Feuchtigkeitssehicht glänzend, 12 ohne erkennbare Feuch-
tigkeit.
Die Blüthen derselben Aehre bltthen langsam eine
nacll der andern, au^ und nur selten werden mehr als die
beiden oberen noch vollständig frisch und in ursprünglicher
Färbung angetroffen.
Die übrigen (ich fand bis zu G entfaltete an einer
Aehre; sind, wenn sie unbefruchtet geblieben sind, um so
mehr entfärbt und welk oder verschrumpft, je tiefer sie
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17
steheB. Die Befhichtang besclileanigt aber die Entiärbnng
und das Welken der Unterlippe in dem Grade, dass, wenn
z. B. von den beiden obei*sten noch frischen BlUtbeu der-
selben Aehre die oberste jüngste befruchtet wird, während
die unter ihr stellende ältere jun<;-fräulicl\ bleibt, die erstere
alsbald yicli entfärbt und welkt, während die letztere ihr
jungfräuliches Ansehen uocü längere Zeit bewahrt. Ausser
der Entdeckung des Saftes war ein zweites, weniger uner-
wartetes Ergebniss meiner Untersuchung, dass ich wirklicb
eine Fliege (Sarcopbaga) auf der Unterlippe sitzen und an
den Tröpfchen lecken sah. Sie flog zwar bei meiner An-
näherung fort, ohne noch bis zu einem der Scheinnektarien
gelangt zu sein, und ein Pollinium entfernt zu haben; aber
meine Vermuthungj dass es Fäulnissstoff liebende Dipteren
sind, die durch die dunkelpurpurue und blassbläuliche
Farbe der Unterlippe angelockt werden und als Kreuzungs-
vermittler dienen, scheint mir trotzdem durch diese Be-
obachtung hinreichend bestätigt zu sein.
Die Einzeluntersuchung aller Exemplare des Standortes ergab
Folgendes ; p]s waren 37 blühende Exemplare vorhanden, 4 mit je
2, 11 mit je 3, 11 mit je 4, 5 mit je 5, 6 mit je 6, zusammen mit
146 entfalteten Bliithen. Von diesen 37 hatten weit über die Hälfte,
uämlich 21 Exemplare mit 80 Blüthon, noch alle Polliuieu in ihren
Taschen und alle Narben noch unbelegt; die übrigen 16 Exemplare
UeBsen folgende unsweideutigen Sparen stattgehabter Insektentbätig-
keH erkennen:
Exemplar Nr. 1. 3 Hlüthen, die oberste uoeh frisch, mit
nasser Unterlippe. In der 2. Blüthe sassen die Stiele der Staub- .
kölbchen noch in den Taschen, die Staubkölbchen selbst waren
daraus hervorgezogen ; eines derselben lag an der Narbe.
Nr. 2. 3 Blütheu, die oberste noch frisch, mit nasser Unter-
lippe. Aus der zweiten Blüthe wai' 1 Pollinium entfernt, die Narbe
war uubeiegt.
Nr. 3. 2 Blütheu, die oberste frisch und feucht. In der
unteren älteren war 1 Pollinium entfernt, die Narbe mit Pollen be-
legt, das Ovarium etwas angeschwollen.
Nr. 4. 4 Blüthen, die oberste frisch und nass. In der zweiten
Blüthe war ein Pollinium entfernt, die Narbe mit Pollen belegt, der
Fruchtknoten angeschwollen.
Nr. 5. 3 Blüthen, die oberste der Unterlippe beraubt, sonst
unversehrt^ die mittlere ganz verwelkt, eines Polliniums beraubt, Narbe
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>
uobelegt (a): an der untersteu der Fruchtknoten stark angeschwollen,
das übrige abgefallen (b).
Nr. 6. 4 BlütheD, die beiden obersten frisch, ihre Unterlippe
schwach feucht. In der zweiten Blütbe war 1 Pollinium aus peiner
Tasche gezogen; es hing mit dem Stiele nach oben an dem benach-
barten schmalen Blumenblatte; die Narbe war nicht belegt.
Nr. 7, 3 Blüthen, die oberste frisch, mit nasser Unterlippe.
Aus der untersten Blüthe war 1 PoUiuium entfernt; alles Uebrige
intact.
Nr» 8. 5 Blüthen, die 4. noch frisch, aber die Unterlippe nicht
feaofaty die 5. erst halb entfoltet, noch nicht feucht. Aus der 4. Blüthe
war m PolUninm entfernt, daa andere aus seiner Tasche gezogen,
aller .an derselben h&ngen geblieben, alte Karben nnbelegt.
Nr. 9. 5 Blütben, nur die oberste noch frisch» aber die
Unterlippe nicht feaeht. In der dritten Blüthe war ein Pollininm
tm seiner Tasche gesogen aber an derselben hängen geblieben, die
Narbe unbelegt.
Nr. IOl 6 Blüthen, die beiden obersten noch finach, die Tor-
letste mit feuohter, die letzte mit nasser Unterlippe. In der untersten
Blüthe 1 Pollinium entfernt, die Narbe unbelegt (a), in der zweiten
die Narbe mit Pollen belegt, beide Pollinien nobh am Plats (b).
Alles Uebrige intaet
Nr. 11. 2 Blfttheix, beide entfärbt. der unteren Blüthe
sind beide Pollinien heraufgezogen, das eine ent&mt, das andere an
seiner Tasche hangen geblieben, die Narben unbelegt (a). Bei der
oberen Blüthe simd beide Pollini«a entfernt; die Narbe ist dioht
belegt, (b)
Nr. 12. 6 Blüthen, die oberste noch frisch, aber die Unter-
lippe nicht feucht. In der ersten Blüthe 1 Pollinium entfernt, die
Narbe belegt, das Ovarium sehr stark angeschwollen (a). In der
zweiten Blüthe beide Pollinien entfernt, die Narbe belegt, das Ova-
rium sehr stark angeschwollen (b). Dritte Blüthe intact. In der
vierten Blüthe 1 Pollinium entfernt, die Narbe unbclegt (c). In der
fünften Blüthe ebenfalls 1 Pollinium entfernt, die Narbe unbeiegt
(d). Die sechste Blüthe intact.
Nr. 13. 6 Blüthen, die oberste noch frisch, ihre Unterlippe
feucht, 1 Pollinium entfernt, Narbe dicht mit frischen Pollen-
packetchen belegt, also ganz kürzlich besucht (e). Blütli£ 1 : Pollinien
am Platz, Fruchtknoten sehr stark angeschwollen (a). Blüthe 2 intaot.
BkUhe 3, 4, 5 je 1 Pollinium entfernt, Narbe intact (b, c, d).
Nr. 14. 5 Blüthen, die 2 obersten frisch, die oberste mit
feuchter Unterlippe. Blüthe 2: Beide Pollinien aus den Taschen ge-
zogen, eines an der Narbe liegend, während sein Stiel noch in der
Taache sitzt, Fruchtknoten nicht angeschwollen (a). Blüthe 4: £in
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•
Pollmium «oi d%r TMohe liäiig«nd, wftlmtid tmn 8l^el noch Sa dttr-
lelben -titst; mtiai All« intoet, alle Nftrben iiiib«I«gt (b).
Nr. 1& 4 Blfithmiy die lidden obmten noch IHseh mit feucltter
Unterlippe. Blüthe 1: Ein Pollininm «nifeint, Narbe Intiust (e)
Bfü^/ie 2 : Beide PoUinien entfernt, Narbe intBot (b). BUUhe S. Ein
Polliniam eatfernt, bei dem andem iet der klebrige Ballen und der
Stiel etwas in die Höhe gezogen und steht frei hervor, das Pollininin
■elbst sitzt noch in der Tasche, Narbe intact (o). Blüthc 4: intact.
Nr. 16. 6 Blüthen, die beiden obersten noch frisch mit
feuchter Unterlippe, die unterste Blüthe eines PoUiniums beraubt.
Narbe «nicht belegt» allei übrige intact.
Aod diesen Beobachtungen, welche sämmtliche Bltftben
eines bestimmten Standortes an einem bestimmten Tage
wfthretid der Höhe derBlUthenentwicklung nmfassen, lassen
sich nun, jedenfalls mit irriisserer Siclicrheit als beim Her-
ausii^rcifen beliebiger Exemplare, in Bezii^^ auf die Tbatig-
keit der besuchenden Insekten gewiss^ allgemeine Schlüsse
ableiten, nämlich:
1) Der Insekte nbesnch des Fliegenblümchens
iti ein sehr spärlicher.
Ton 146 Blüthen, von denen nnr etwa ein Drittel (60) noch
frisch varei^ zeigten nur 29, also nicht gans 20 Procent» Spuren
stattgehabten Insektenbesnchs. üeber die HUfte sftmmtlicher Stöcke
war anscheinend völlig nnbesncht geblieben.
2) Die meisten dem Fliegenbltimchen 5tu
Theil werdenden Insektenbesucli c sind überdiess
tür die Vermittlung seiner Kreuzung wirkungslos.
Von den 29 Blüthen, welche Wirkungen stattgehabten Insekten-
besuches zeigten, hatten (abgesehen von den auf die Narben der-
selben Blüthen geschleiften Pollinien) nur 0 beleg:te Narben oder
angeschwollene Fruchtknoten (nämlich Nr. 3, 4. 5^, 10^. IIb. i2a l2b,
13», 13°); es waren also nur 31 Procent der besuchten (etwas über
6 Procent sämmtlicher) Blüthen normal befruchtet worden.
3; Dass von den besnchteaBlathen so wenige
befruchtet werden, hat xnm grö8«ten Theile in
der Unstetbeft der Besucher, tum geringeren
Theile in der Unregelmässigkeit ibrer Beweg-
ungen seinen Grund.
Da es nämlich nur sehr selten vorkommt, dass das besuchende
Insekt die Narbe mit Pollen belehrt, ohne zugleich ein Pollinium
oder auch beide derselben Blüthe zu entfernen (es wurde dies nur
r'
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bei lCi*> und 18* beobaolitei), so Iftstt tich daraus, das aus 24 Bl&then
ein oder .beide Staubkölbohen entfernt, aber hur in 7 derselben die
Narbe, belegt war, sobliesseni dass die meisten Besucher nur eine
einzige Blfitbe besucht haben. Hfttte jeder Besucher wenigstens 2
BiAthen besnoht^ so mussten (wenn wir toi^ den Ausnahmefidlen 10^
und 18» absehen} wenigstens halbsoTiel Blüthen befruditet» alseine«
oder beider Pollinien beraubt sein; thats&chlioh aber waren noch
nicht einmal Vs (V24) bo viel Bluthen befruchtet, als eines oder
beider Pollinien beraubt. Ueber die Hälfte der besuchten Blüthen
ist also deshalb unbefruchtet geblieben» weil die Besucher so unstet
im Aufsuchen derselben Pflanzenart sind, dass sie meist schon nadi
dem Besuche einer einzigen Blüthe der Pflanzenart wieder untreu
werden.
Von der ünregelm&ssigkeit ihrer Bewegungen, aufweiche also
nur der kleinere Theil der Schuld fallt, gibt folgende Zusammen-
stellung ein treues Bild: Yen den 29 nachweislich besuchten Bluthen
wurden in 2 (10^ und 13^) die Narben mit fremdem Pollen belegt^
die Pollinien unberührt in ihren Taschen gelassen; in 8 Blüthen
(6, 9, 14^) wurde ein Polliniura herausgezogen, es blieb aber an seiner
Tasche oder benachbarten Blüthentheilen hängen ; in etwas über der
Hälfte der Fälle, nämlich in 15 Blüthen (2, 3, 4, 6», 7, 10», 12*, 12c, I2d,
13l>, 13c, 13^ 13e, 15», 16) wurde ein Polliniura entfernt, das andere
blieb an seinem Platze, aus 3 Blüthen (11^, 12^, 15^) wurden beide
Pollinien entfernt; aus 4 Blüthen (8 11». 14», lÖ^) wurde ein
Pollinium entfernt, das andere aus seiner Tasche gezogen, aber an
dieser oder an der Narbe derselben Blüthe hängen gelassen; in einer
Blüthe (1) waren beide Pullinien aus ihren Taschen gezogen, aber
nicht entfernt, eines an die Narbe derselben Blüthe geklebt; in einer
Blüthe endlich waren die Pollinientaschen abgefallen, so dass sich
die Wirkung des Besuchers auf die Pollinien nicht mehr er-
kennen Hess.
4) Der spärliche Besuch vertheilt sich auf
einen sehr langen Zeitranm.
Von den 9 befruchteten Bluthen hatte nur eine einzige ganz
frischen, jedenfidls erst an demselben Tage daraufgebrachten Pollen
auf ihrer Narbe; die Befruchtung der übrigen yertheilt sich auf
einen Zeitraum von wenigstens 14 Tagen, denn 14 Tage Torher
blühten schon eine Anzahl dieser Fliegenblümchen. Yon den be-
fruchteten Blüthen aber waren 2 (12a, 18a) die untersten an Sten-
geln mit 6 Blüthen, also jedenfalls suerst mit aufgeblüht.
Dass nun das Fliegenblümchen nur ziemlich selten von
unsteten, in ihren Bewegun-^en auf den Blumen wenig
regelmässigen Gästen besucht wird, würde im Verein mit
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den zum Betupfen und Belecken einladenden Scheinnek-
tarien, der schwärzlichpurpurnen Farbe des sanimtarti^^en
und der fahibläulichen Farbe des nackten Theils der
Unterlippe an sieh schon mit grösster Wahrscheinlichkeit
auf Fänlnissstoffe liebende Dipteren als Krenzungsrermittler
fichliessen lassen. Naehdem nnn tlberdiess festgestellt ist,
dass sich die Unterlippe mit Tröpfchen bedeckt, welche
von Sarcophaga geleckt werden, kann an der Richtigkeit
dieses Scbhisses kaum noch gez^vcifelt werden.
(18) Orchis maculata L. (8. 85) wird auch von Käfern
besucht und befruchtet Nach Ch. Darwin (zweite Auflage
des Orchideenwerks p. 16. Anm.) fing ein Herr Girard einen
•Bockkäfer, Strangalia atra, mit einem Bttschel von Stanh-
kölbcben Tom am Mnnde. Dr. G. Leimbach in
Wattenseheid theilte mir brieflich mit, dass er am 17. Juni
1870 im Riihrthale einen 15 — 18 mni langen Bockkäfer an
den BlUthen von Orchis maculata gefunden, der am Kopfe
einen grossen Büschel von Pollinien — über 30 Stück —
trug. Strangalia atra scheint (nach den Exemplaren meiner
Sammlung) höchstens eine Länge von 12—14 mm zu er-
reichen. Der von Dr. Leimbach beobachtete Ceramby-
eide dilrfte also wohl eine andere Art gewesen sein. Die
Hartnäckigkeit, mit welcher dieser Käfer seine Versuche
wiederholte, obgleich er doch nicht die mindeste Ansbente
haben konnte, ist ein bemerkenswerther Beleg flir die schon
mehrfach von mir nachgewiesene Dummheit der Käler im
Ausbeuten der Blumen.
Anf Umbelliteren neben der von dem Bockkäfer be-
suchten Orchis maculata fand Dr. Leimbach eine Pyro-
chroa pectinicoiiiis F.. mit 3 Pollinien dieser Orchisart an
ihren Mnndtheilen.
405. Orchis tridentata Scop. Mein Sohn Hermann
Müller sah im Mai 1875 bei Jena Bombns hortornm L.$
die BlUthen wiederholt besucüen und bich die Pollinien an
die Stirne kitten.
Gramineae (S. 87).
Die Familien der Gramineen und Cyperaceen sind
durchaus windblttthig, doch locken auch ihre Blttthen bis-
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weilen ihrer Nahrung wetzen iu der Luft umherfliegende
Insekten zu wiederholten Besuchen an sich. Ich halte es
für der Mühe werth, derartige Fälle zu verzeichnen. Denn
da die ältesten Phanerogamen, die ArcMspermen (Gyrano- .
Bpennen)^ sämmtlich windblüthig sind, so muss die erste
AnpassuDg von Blttthen an die Krenzungsvennittlong dureh
Insekten an Windblttthlem erfolgt sein, welche von ihrer
Nahrung wegen in der Lnft umherfliegenden Insekten be-
sucht wurden.
Bromus mollis L. Am 22. Juni 1873 früh 10 Uhr
bei brennendem Sonnenschein sah ich an einem mit Bro-
mus mollis und Erodium cicutarium bewachsenen Abhänge
am Wege von Lippstadt nach Cappel 4 oder 5 Exemplare
von Leptura livida in der Luft schweben. Jedes flog nach
längerem Schweben, wie es sonst oft yor dem Anfliegen
an eine Blume ansgettbt wird, an eine bitthende Aehre von
Bromus mollis, aus welcher die gelben Staubgefässe her-
aushingen, lief eilig an dem Blüthenstande auf und ab,
bisweilen die Mundtheile bewegend, aber von denAntheren
keine Notiz nehmend, und flog, nachdem es fast alle Aehr-
ohen des Blttthenstandes abgelaufen hatte, ohne irgend
etwas zu erlangen, auf einen anderen Stock, auf welchem
es dasselbe Umhen|uchen wiederholte. Eines der Exem-
plare sah ich yor dem Ueberfliegen zu einem anderen
Stocke sich FQhler und Mundtheile mit den beiden Vor-
derbeinen putzen, welche letzteren es abwechselnd ge-
brauchte.
Es ist dies ein weiterer bemerkenswerther Beleg für
die Dummheit der Käfer in der Ausbeutung der Blumen.
(VgL Orohis maculatal)
Brachypodium pinnatum P. B. sah ich am 6/7 73 bef
MQhlberg in Thüringen hftufig von Malachius yiridts F. be-
sucht, welcher, offenbar durch die goldgelbe Farbe der
Antheren angelockt, an diesen herumkroch und den Polleu
und die Antheren selbst verzehrte.
An Agrostia alba L sah ich am 27. Juli 73 im
Fichtelgebirge eine Schwebfliege, Melanostoma mellina L.
mit den Mundtheilen an den Antheren beschäftigt
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Cyperaceae. (S. 88).
Ab Carex montana L sah ich am 14/4 73 im Hasen-
winkel bei Mahlberg in Thttringen zahlreiche Honigbienen
emsig und andanernd Pollen sammeln.
Scirpus lacustris, maritimus und Eriophorum angusti-
folium sind ausgeprä«^t proterogyu, indem die Staub;j;efiissc
erst nach völligem Verwelken der Narbe aus derBlütiien-
hülle hervortreten. Im nördlichen Norwegen soll, naph
J.M. Normann, Eriophornm angnstifolium sowohl
sswitterbHtthig als getrenn^schlechtig torkommen (Bota-
niska Notiser 1868. p. 12).
Butomeae,
406. Buiomus umbellatus L. Die Bltltbcu sondern
aus den 6 Zwischenräumen zwischen der Basis je zweier
Fruchtblätter den Honig in 6 Tröpfchen ab, welche,
gerade von oben gesehen,, unmittelbar sichtbar und all-
gemein zugänglich sind. Durch ziemlich ansgepi^te
Proterandrie ist bei reichlichem Insektenbesuehe Kreuzung
gesichert (Sprengel S. 234. Taf. XXI, 35. Taf. XXIV,
16 — 10). Bei ausbleibendem Insektenbesuche a})er bleilien
die Antheren bis zur vollen Entwicklung- der Narben noch
reichlich mit Pollen behaftet, kommen zum Theil von
selbst mit den Narben in Berührung und bewirken so Sich-
selbstbestäubung.
Als Besucher habe ich an dieser bei Lippstadt sehr
spärlich vorkommenden Blume nur Hymenoptera: 5p%e-
gidae: 1) Gorytes Fargei Shuk. (campestris L.) </ sgd.
beobachtet. ^
Urticaceae. (S. 90).
Auch die durchaus windblttthige Familie der Urtica-
ceen bietet, ebenso wie die der Gramineen und Oyperaceen
zur Beobachtung von Insekteubesuchen an Windblüthen
bisweilen Gelegenheit. An den Bliithcn der Ulmen sind an
sonnigen Frühlingstagen zahllose Honigbienen mit Pollen-
sammeln beschäftigt. An der grossen Brennnessel sah ich
(14/6 73) einen Syrphus mit gelben Querbinden (vermuth-
lich arcuatns Fallen) wiederholt vor den Blttthen schweben,
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24
dann auf dieselben znscliiessen und die Staiib^elasse mit
deu ßUsselklappen bearbeiteo, (Er entwiscbte mir.)
Urtica urons L. gehört zu deigenigeD Pflanzen, weiche
in Gärten unserem Vemiii^htttngskampfe gegen die » Un-
kräuter*' am erfolgreichsten Widerstand leisten. Wieder-
holt auf das sorgfältigste ausgejätet kommt sie immer von
neuem wieder zum Vorschein, und zwar so dicht, als ob
sie gleichmässig über die Gartenbeete ausgesät wäre.
Welchen vorthcilliaften Eigcnthümlichkeitcn verdankt sie
diesen Erfolg? Kaum haben sich ausser deu beiden Keim-
blättern die beiden ersten Blattptare entfaltet, so entwickeln
sich auch schon in den Aehseln des untersteu Blattpaares
die winzig kleinen weiblichen Blttthen, von weniger als
1 mm Länge und mm Durchmesser, zur Beiie. Jede
derselben besteht ans einem Fruchtknoten, der mit einem
Büschel glashcller, strahlig divergirender Narbenhaare ge-
krönt ist und bis etwas über die Mitte von 4 grünen, mit •
glashellcu Brennhaaren bewaffneten BlüthenhüUblättern
umschlossen wird» Etwas später entwickeln sich neben
ihnen in denselben Blattachseln auch männliche Blüthen
von etwa 4mal so grossem Durchmesser zur Beife. Jede
derselben enthält, von 4 ebenfiEÜls mit Brennhaaren be-
waffneten HttUblättem umschlossen, 4 Staubgefässe und
mitten zwischen denselben einen grlinen scheibenförmigen
Körper, der vielleicht als Rüdiment eines Fruchtknotens
betrachtet werden kann. Die 4 Staubtaden sind der Innen-
seite der 4 Blüthenhüllblätter an der Mitte ihrer Basis an-
gewachsen und so stark nach Innen gekrünamt, dass die
sehr dicken, an ihren Enden befestigten Staubbeutel fest
im Grunde der halbgeöffneten Bittthe eingeklemmt liegen.
. Die einwärts gekrttmmten Staubfäden befinden sich in einer «.
nach aussen gerichteten Spannung, die sieh mit ihrem^
Längenwachsthum mehr und mehr steigert, bis sie endlich
den Widerstand überwinden, die eingeklemmten Staubbeutel
losreissen und sich, den Blüthenstaub der plötzlich auf-
springenden Staubbeutel weit ausschleudernd, gerade nach
oben und aussen strecken. Unabhängig also Yon den
Launen besuchender Insekten, unabhängig sogar vom
Winde wird durch diesen Ausschleuder - Mechanismus
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26 • >
wenigstens stets eine Kreuzung zwischen benachbarten
Stöcken bewirkt. Und zu dem Vortheile des raschen
Bltlhens und der regelmässigen Kreuzung, die bei windigem
"Wetter auch tcrner stehende St()cke betreffen wird, kommt
dann drittens noch der Vortheil rascher Fruchtreife.
Ürassulaceae, (S. 90).
(21) Sedum reflexum L Dr. lUuldeberg schickte
mir von Nassau folgende den Hlüthen dieser Pflanze (im
Juli 1B73 und 75) entnommene Besucher mit Angabe der
beobachteten Thätigkeit:
A. Hymen opter.ft: ÄpOoe: 8) Anthidiam oblongatam Latr.
Bgd. 4; A ponctatam Latr. $ Bgd^ in Mehrzahl. 6) Halietus
Bezuotatua E. $ sgd. 6) H. morio F. $ igd. B. Diptera: Jfttfc»-
da$: 7) Anthomyia sp. Pfd. Syrphidae: 8) Syrphut arcuatoa Fall,
agd. C. Lepidoptera: Shopeilioeera: 9) Epinephele Janira L. c/^agd.
loh aelbat sah in den Yogesen (6/7 74) 10) Vanessa nrtioae L. sgd.
407. Sedum album L Die Bltithen sind noch weit
ausgeprägter proterandrisch als diejenigen von S. acre, so
dass Sichselhstbestäubung in der Regel auch bei ausblei-
bendem Insektenbesiiche kaum erfolgen kauu. Von den
10 Staubgefässen entwickeln sich erst die 5 äusseren, mit
den Blnmenblättern abwechselnden znr Beife, nicht gleich-
zeitig, sondern nach einander; sodann die 5 innem, und
zwar mit dem letzten äusseren gleichzeitig das erste
innere. So lange die Entwicklungsperiode der Stanbge*
fässe dauert, sind die 5 Stempel in der Mitte der Blttthe
zu einer Spitze zusammen geneigt, ihre Narben noch nicht
entwickelt. Erst wenn alle Staubbeutel bereits abgefallen
sind oder 1, h<)clistens 2 vertrocknete und entleerte noch
an den Staubfäden sitzen, spreizen sich die Stempel aus
einander und entwickeln ihre Narben. Aber auch jetzt
sind die Staabgefösse noch viel weiter nach aussen ge-
bogen, so dass selbst, wenn bei ausbleibendem Insekten-
besuche eine grossere Zahl yon Staubbeuteln an den Staub-
fäden sitzen und mit Pollen behaftet geblieben sein sollten,
Sichselbstbestäubung kaum erfolgen kann. Die Nektarien
bilden 5 gelbe Schüppchen am Grunde der 5 Fruchtblätter,
zwischen je einem von diesen und dem davor stehenden
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26
Staubfaden, lioiii^ suchende Insekten stecken daher den
Kopf oder Rüssel zwischen Staiibgefässen und Stempeln
in den Blüthengrund und hchaften sich in jüngeren Blüthen
mit Pollen, den sie in älteren an den Narben absetzen.
Folien fressende Dipteren und Pollen sammelnde Bienen
berühren wegen der 'Kleinheit der Blttthen nnvermeidlich
aneb die Narben, und sind also ebenfells zur Ereuznngs-
vermittlnug geeignet. — Ich fand (26/7 73) an den son-
nigen Granit- Felsen der Luisenburg im Ficbtelgebirge die
Blüthen von Seduni album ausserordentlich reich von In-
sekten besucht; die hier beobachteten Arten sind in der
nachfolgenden Besucberliste ohne weitere Standorts - An-
deutung gelassen. Andere ebenfalls im Juli 1873 an Blüthen
von Sedum album beobachtete Besucher schickte mir Dr«
Bnddeb^rg von Nassau z« (N. R).
Besaohef: A. Hymen opt«ra: Äpiäae: l) PsithyroB qatidli-
eolor Lep. sgd. 2) Halictas albipe« F. sgd. 8) H. flavipM
F. $ flgd. 4) fi. intarrnptns Pe. $ sgd. (N. B.) 5) Prosopia armfl-
lata Nyl. $ agd. (N. B.) C) P. rignata Pa. <f sgd. 7) Ghelostoma
campanularom K. $ sgd. Sphegidae: 8) Aminophila sabnlosal* ^ sgd.
B. Biptera: Musciäae: 9) Echinomyia groiBa L. sgd. 10) £. fera
Pz. sgd. SombsfJidae: 11) Bombylias canesoens Mik. sgd. (N. B.)
C. Coleo'pitrtk: Syrrhiäae: 12) Byrrhus pilala L. sgd* (kramlfsfeidae:
18) Leptuta maoalioomis De Geer sgd. häufig.
r
Saxiftageae» (S. 92).
408. Saxifraga granulata L. Ich habe diese Blume,
welche bei Lippstadt nicht vorkommt, in meinem Garten
geasogen, die Blttthen in yerschiedenen Stadien der Ent*
Wicklung gezeichnet und mich dadurch überzeugt, dass
ihre ausgeprägt proterandrische Blfitheneinrichtung Ton
Sprengel (S. 242. 243) ganz vortrefflich beschrieben
worden ist, ebenso wie ihre Befruchtung durch eine Scbmeiss-
fliege i\Musca vomitoria). Ich beschränke mich daher auf
die ÄlittheiluDg der mir bekannt gewordenen Besucher.
A. nymenoptera: Apidae: 1) Anduena Schrankella Nyl. ^
sgd. 2) Halictus nitidinsculus K. $ sgd. und Psd. 8) H. malachums
K. $ 8gd. und Psd. 4) H. minutissimus K. $ sgd. und Päd.; alle
vier Mai 73. (N. B.) 5) H. morio K. $ sgd. und Psd.; 5/73 Lipp-
Btadt; desgl. 6/75 Jena. (H. M.) TetfÜhredinidaei 6) CephuB 6p. sgd.
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27
5. 75. Jena. (H. M.) 13. Diptera: JEmpidae: 7) Empis tesaelata . sgd.
Syrphidae: 8) Eristalis arbustorum L.sgd. C. Coleoptera: Curcu-
lionidae: 9) Gymnetron graminis Gylh.; die drei letzten 5. 73. (N.B.)
Ikrmestiäae: 10) Anthrentie Scrophnlariae L.; 6. 78 Lippstadt.
409. Saxifraga tridactyiites L (Fig. 14 15.) Ich
nahm Anfang April 1877 Exemplare in Knospe vom Stadt-
wall in Soest mit naeh Hanse nnd liess sich dieselben im
Fenster me'ines Zimmers bis zur Frochtreife entwickeln.
Die Blttthenentwicklung verlief so abweichend yon
den Angaben Sprengers (S. 244. 245), dasg ich mich
veraulasst finde, meine Beobachtung mitzutheilen.
Sobald die kleinen, wenig in die Augen fallenden
Bltitheu sich öffneten, waren die Narben schon entwickelt
Die Staubgefässe sprangen kurze Zeit darauf auf, erst die
mit den Blumenblättern abwechselnden, eines naeh dem
andern, dann die vor den Blumenblättern stehenden. Die
Stanbgefösse kamen regelmässig yon selbst mit den mit
baarförmigen Papillen besetzten Narben in Bertthmng, nnd
die auf diese Weise stets sehr früh erfolgende Sichselbst-
bestäuhung war von voller Fruchtbarkeit begleitet. Bei
trübem regnerischem Wetter blieben die BlUthen ge-
schlossen, oder schlössen sich wieder, wenn sie vorher
' bereits geöffnet waren. Auf dem JNektarium, welches die
Griffel als gelber fleischiger King umschliesst, war unter
solchen Umständen von Honig keine Spur zu entdecken.
Bei Sonnenschein in den Mittagsstunden glitzerte das Nek-
tarium von kleinen Tröpfchen.
Sprengel sagt, Saxifraga tridactylites habe mit S.gra-
nulata, die er ganz richtig als sehr ausgeprägt proteran-
drisch beschreibt, eine gleiche Einrichtung und tlihrt eine
Stelle Linn^'s an (sub liorescentia germen stylo stigmati-
bnsqne destitutnm), welche ebenü&Us nur so gedeutet wer-
den kann, dass sich Grifiel nnd Narbe erst nach dem
Yerblflhen der Staubgefösse entwickeln. Wenn Linnö's
und Sprenge Ts Beobachtungen richtig sind, was zu be-
zweifeln ich keinen Grund sehe, so muss also 8. tridacty-
lites an manchen Orten ausgeprägt ])rotcrandrisch, an an-
deren homogam oder selbst schwach proterogyu und sich
regelmässig seibat befruchtend vorkommen.
28
(23) Bergenia (SaxilVaga) cmsifblta L. (S. 94).
Weitere Besucher: Hymenoptera: Äpidae: d) Bombua pra-
torum L. $ sgd. (15;4 76).
410. Chrysosptenium oppositifolium L. hat piotero-
gyne Bliitlien mit langlebigen Karben, während diejenigen
des Oh. alternifolium homogam sind. Exemplare, welche
ieh Anfang Mai 1875 in meinem Zimmer blühend hielt,
wnrden begierig and andauernd von einigen Goccinellen,
welche am Fenster desselben überwintert hatten und von
einigen Fliegen besucht, welche die sehr deutlich sicht-
baren Ilonigtröpfcheu genossen. Es landen sich so als
Besucher ein:
A. Coleoptera: Coccinellidae: 1) Coccinella impustulata L.
2) C. bipunctata L. 6. Diptera; Muscidae: S) Maaca domestica L.
4) Chlorops fcalaris Mgn. <
Ribesiae eae (Grossulariaceae). (S. 94).
Die in unseren Hecken und Gärten waeliscndcn Rihes-
arten bilden eine interessante Stufenleiter von völlig offenem,
allgemein zugänglichem zu tief geborgenem, nur einem
engen Besucherkreise zugänglichem Honig, mit ungestörter
Beibehaltung der Regelmässigkeit der Blumenform. 'An
dem einen Ende der Reihe steht Ribes alpinum, welches
seinen Honig in ganz flachen Schalen auch knrzrüsseligsten
Insekten leicht erreichbar darbietet Schon weit tiefer aos-
gehöhlt ist die auf ihrem Boden mit Honig bedeckte Schale
bei R. rubrum (Fig. 16), sie ist hier ungefähr halbkugelig,
nur nach aussen stärker erweitert. Die nach unten ge-
richteten Glockchen der Stachelbeere, R. Grossularia (Fig.
17), übertreffen diejenigen von R. rubrum kaum an Tiefe ;
sie sind aber gegen den Eingang hin etwas verengt, durch
vom Kelchrande und vom Griffel starr abstehende, den
Grund des GlGckchens mit einem Gitter verdeckende Haare
und namentlich durch die nach unten gekehrte Stellung
des Glöckchens Fliegen schwerer zugänglich und Bienen
in höherem Grade angepasst. Merklich tiefer, fast kuglig,
noch mehr auf Bienen beschränkt sind die ebenfalls nach
unten gekehrten Blumenglocken von Ribes nigrum (Fig. 18).
Bereits röhrig, wenn auch kaum tiefer als bei R. nigrum
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29
(3 mm), aber darch die anfreeht stehenden Blumenblfttter
'Stärker verlängert (bis über 5 mm) sind die lilütlieu von
R. sangiiineiim (Fig. 19), die daher trotz ihrer ziemlich
aufrechten Stelliiug ebenfalls in der Regel nur von Bienen
besucht werden. Endlich bilden die Blüthen von R. aureum
(Fig. 20) 10—11 mm lauge B()hren, welche durch die eben-
falis aufrecht stehenden Blnmenblätter noch um 3 mm rer-
längert werden nnd daher nur von s^ langrttsseligen
Bienen ansgebeutet werden können. Fremdbestäubung bei
eintretendem Insektenbesncbe ist bei R. alpinnm durch
Zwcibänsigkeit, bei allen übrigen durch die gegenseitige
Stellung der Staubgefässe und Stempel gesicliert, die in
verschiedenen Blüthen in wechselnder Weise von entgegen-
gesetzten Seiten der Besucher gestreift werden. Bei den
zwitterblüthigen Arten scheint, da sie homogam sind, die Mög-
lichkeit der Sichselbstbefruchtung nicht ganz ausgeschlossen.
Bei Ribes sangnineum nnd aureum bleiben die Blü-
then noch längere Zeit nach dem Verbltthen erhalten und
steigern durch Intensiverwerden der Färbung die Augen-
fölligkeit der Blumcngesellschaft sehr erheblich, während
dieselbe gesteigerte Farbenintensität den einsichtigeren Be-
suchern auf den ersten Blick die bereits verblübten Blu-
men verräth. Bei Üibes sanguiueum sind während der
Blüthezeit die Blumenblätter rein weiss. Nachdem die
Staubgeftoe entleert, die Narben befruchtet sind und die
Nektarien angehört haben, Honig zu secemiren, färben
sie sieh immer dunkler rosenroth; auch der Kelch wird
intensiver carminroth. Die Bienen, welche sich als Be-
sucher einfinden, halten sich aber an die noch mit weissen
Blumenblättern versehenen Blüthen. Aehnlicli ist es bei
Ribes aureum. Die anfangs hellgelben Blumenblätter fär-
ben sich, nach dem Verblühen der Staubgefässe und Griffel,
von den Spitzen aus nach abwärts fortschreitend, carmin-
roth, auch fohren die Blttthen fort zu duften. Sie fungiren
also ebenfalls nach erfolgter eigner Befrachtung, noch im
Dienste der Gesellschaft, die Anlockung verstärkend, weiter.
Ein derartiges Verhalten ist olfenbar nur bei Blumen
möglich, die sich bereits einem engeren Kreise einsich-
tigerer Besucher augepasst haben, da sonst das vergebliche
90
Absuchen der angeofäUigsten Bechen einen bedent^den
Zeitverlust, eine grosse Verlangsamung der Befhiehtnngs-
arbeit und gewiss vielfach ein Zurlickschrecken der so
oft betrogenen Gäste bewirken und mehr zum Schaden als
zum Nutzen ausfalleu müsste.
Sie findet sich auch bei melirer^n Arten Fuchöia und
Lantana, Weigelia rosea, Melampyrnm pratense, Famaria
oapreolata yar. pallidifiora and gewiss noch bei vielen
anderen.
Delpino (Ulteriori osscrvazioni II, fasc. II p. 28) hat
zuerst eine Erklärimg des Farbenwecbsels der Bltitbcn von
Ribes aureura gegeben, indem er ihm die Bedeutung zu-
schreibt, den Besuchern die bereits yerbluhten Blnmen als
solehe bemerkbar za machen nnd dadurch vergebliches
Probiren zu ersparen. Das kann aber erst in zweiter Li-
nie in Betracht kommen. Denn käme es bloss darauf an,
so würden Blütben mit solchem Farbenwechsel vor solchen,
die unmittelbar nach dem Verblühen welken oder abfallen,
nicht das mindeste voraus haben. Thatsäehlich fallen aber
die ganzen Blumcngesellschaftcn durch das Bleiben und
sich intensiver Färben der verblühten Blumen weit stärker
in die Angen und locken dadurch reichlicheren Insekten-
besnch an sich, der freilich erst dadurch, dass die yer-
bltthten Blnmen als solche leicht kenntlich sind, von vollem
Nutzen sein kann.
(26) Ribes rubrum L (Fig. 16) Besucher:
Hymenoptera A^idaei 5) ApismellificA Ii» £ sgd. und Päd.
häufig.
(27) Ribea Grosaularia L. (Fig. 17). Besudier:
A. Hymenoptera: J^^idae: 6)Andr«DaalbieaiM E. c/'^egd.
und Psd. (N. B.) 8) A. fuWa Sehrk. $ cT "S^^ (N. B). U)
Andrena faaeiata Wesm. ^ sgd. (N. B.) 16) A. nigroaenea IL ff
8gd. (N. B.) 16) A. paryula E. $ Psd. (N.B.) 17) A. SmitheUa E. $
Ptd. QS, a) 18) HaMetnacylindrioasE. $ Psd. (Thftr.) B. Diptera:
^frphidae; 19) firittalis tenax L. sgd»
411. Ribea tangulnaaiii Parah. (Fig. 19). Besncher
(in meinem Garten) :
Hymeuoptera: Äpidae: 1) Apis mellifica L, J häufig. k)Bom-
bu8 pratorum L. £ häufig, ö. Osmia rufa L. alle 8 sgd.
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81
412. Ribes aureum Pursb. (Fig. 20). Besucher (in
meinem Garten):
Hymen optera: Apidae: Anthophora pilipes $ sgd. (Rüfsel
20 mm lang). Auch Delpino (in Italien) fand diese Blume Y<m
Anthophora pilipes besocht.
Corneae (S. 96).
(28) Cornus sanguinoa L Besucher: «
0
A. Goleoptera: Oeraimbyeidae: 8) Strangalia anoata Hbet.
(N. B.) 16) Clytas arietis L. (K. B.) 17) Paobyta oetomaoalata F.
(N. B.) B. Diptera: SyrpMäae: 18) Eristalis arbustomm h. Psd.
19) E. nemornm L. Psd. 20) Yolnoella pellaoens L. (K. B.).
Araliaeeae (S. 96).
413. Hedera Helix L. (Fig. 21. 22.) wird von Del-
pino als proterandrisch bezeichnet. Ich fand dagegen die
Narbe schon unmittelbar nach dem Aufblühen eben so
gross und von derselben ßeschaifenbeit wie beim Abfallen
der Blumenblätter. Die breite fleischige Scheibe, welche
die Narbe umgiebt, und an deren Bande die Stanbgeföflse
entspringen, sondert unmittelbar sichtbaren^ anch den kurz-
rfteseligsten Insekten leicht erreichbaren Honig ab. Und
da die Blüthen sich erst erschliessen, wenn die anderen
Blumen fast alle verblüht sind, so bilden sie bei sonnigem
Wetter einen wahren Tummelplatz für die in so später
Jahreszeit (Oktober, November) noch vorhandenen blumen-
besuchenden Insekten. Da die von der Narbe gekrönte
Mitte der Blüthe den bequemsten Anfiugplatz bildet, wäh-
rend die Staubgefässe diyergirend am Bande der honig-
absondernden Scheibe in die Höhe stehen, so bewirken
die anfliegenden Insekten, wenn sie von anderen Stöcken
kommen, fast regelmässig Kreuzung. Sichselbstbefruchtung
könnte bei ausbleibendem Insektenbesuch in manchen
Blüthen wohl durch Herabfallen des Blüthenstaubes auf
Narben stattfinden. Honig wird vom Nektarium in so
reichlicher Menge abgesondert, dass sich dasselbe, wenn
er nicht von Insekten abgeholt wird, nach dem Verblühen
mit einer weissen Zuckerkruste bedeckt
Besaeher : A. Diptera: Museiäae: 1) GalliphoraerTtbrooephala
Mgn. 2) Ecbinomyia Ibra L. htg, 8) Lneilia oomioioa F. hftnfig.
8
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1
4) Mesembrinft mcridiana L. 6) Pollenia rudi> F. 6) P. vespillo F.,
beide zahlreich. Syrphidae: 7) Eristalis pertinax Scop. 8) E. tenax
L., beide häufig. 9j Helophilus floreivs L., einzeln. 10) Syritta pipiens
L., häußg. B, Coleoptera: Cocciuellidae: 11) Cocciuella impuatulata
L. (20/10. 72. Tekl. Bo.) C. Hymenopter a : Apidae: 12) Apis
mellifica L. ^ höchst zahlreich. Fteromalidae : 13) Winzige Arten
(13/11 73) Sphegidae: 14) Melliniia ars'ensis L. einzeln. Vespidae:
15) Vespa Crabro L. einzeln. 16) V. rufa L. 17) V. germanica L. ; .
beide häufig. Alle diese Besucher mit Ausnahme von Nr. 11 wur-
den von mir bei Lippstadt, und zwar, mit Ausnahme von Nr. 13,
am 13. Okiober 1873 beobachtet.
Umbelliferae (S. 96).
414. Hydroctiyle vulgaris L (Fig. 23. 24). Wenn die
Beiehlidikeit des InsektenbesnoiieB bei ttbrigens gleich
eingerichteten Bltitben in gleichem Verhältnisse mit ihrer
Augenfällii^keit sich steigert, was nach den auf S. 413
meines Buchs über Befruchtung der Blumen durch Insekten
mitgetheilten Tabellen namentlich auch für die Umbelli- .
feren kaum bezweifelt werden kann, so lässt sich, von vom
herein yermutheii, dass den äusserst nnseheinbaren Blüth-
eben von Hydroeotyle ynlgaris auch nur ein äasserst spär-
licher Insektenbesnoh zu Theil wird» und dass diese Unok-
bellifere den ihren Familiengenossen verloren gegangenen
Nothbehelf der Sichselbstbefruchtung nicht wird entbehren
können. In der That ergibt die nähere Untersuchung, dass
bei ibr die allen UmbellifereD gemeinsame proterandrische
Dichogamie so schwach ausgeprägt ist, dass bei ausblei-
bendem Insektenbesuche öichselbstbestäubung erfolgen kann.
Die Staubgefdsse entwickeln sich, wie in der £egel bei
den Umbelliferen, langsam eines nach dem anderen zor
Seife, ehe noch die Narben vorhanden oder wenigstens, ehe
sie noch empfängnissfähig geworden sind.
Während aber bei anderen Umbelliferen die Ent-
wicklung der Narben erst nach dem Verblühen und meist
auch Abfallen sämmtlichcr Staul)gcfdssc beginnt, verfrüht
sie sich hier so weit, dass das letzte Staubgefäss noch in
völlig frischem, mit Pollen behaftetem Zustande die Reife
der Narben erlebt und» mit einer derselben von selbst in
Berflhmng kommend, Selbstbefirachtong bewirken kann.
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88
Exemplare, welehe kth traf ein Beft noiacs Gartene ver-
pflanzt hatte, erwiesen sich anch thatt^ächlich, durch ein
dichtes Gazenetz gegen Insektenzutritt geschützt, fruchtbar.
Insektenbesueh zu beobaebten ist mir noch nicht gelungen.
415. Sanicula europaea L
Jedes Döldchen hat 1 his 3 proterandrisch dichoga-
miaehe Zwitterblttthen» umstellt von 10 bis 20 sich später
ei^iekelnden rein männlichen. Beiderlei Blflthen stinuneo
im WesentUeben mit denen tob Astrantia ma)or ttbetei».
Das Nektarium bildet, wie bei Eryngium, eine von einem
ringförmigen Walle umschlossene Vertiefung, welche etwas
reichlicher Honig absondert, als bei den meisten übrigen
ümbelliferen ; wenigstens siebt man die Griffelbasis der
Zwitterblttthen von Honig nmflossen. Die Blütheustände
sind aber viel kleiner und nnscheinbarer als bei Astrantia
imd Eiynginm und der insektenbesueh in Folge dessen
ein spärlicber. Ich fand einige mir unbestimmbare kleine
Fliegen und Meligetbes an den Bltttben.
(31) Petroselinum sativum L (S. 99.) Weitere Besucher:
A.Diptera: St/rphidae: 10) Cheilüsia sp. B. Flymenoptera:
Apidae: 11) Andrena minutula K. $ 12) A. parvula K. $ 13) Ha-
lictus morio F. $ hld. (Lippstadt). 14) H. nitidus Schenck $ hld.
15) Prosopis communis Nyl. $ 16) Pr. sinuata Schenck $ hld. (Lipp-
stadt; N. B.). 9) Sphecodes gibbus L. ^ ^ 17) Stelis hreviuscula
Nyl. Chalcididue: 18) Leucospis dorsigeraF. hld. Evaniadae*.
19) Foenas sp. Sphegidae: 20) Crabro vexillatus Pz. 2- hld. Veapi-
dae: 21) Odyneras parietam L. ^ 32) Polistes gallica F. hld. —
Alle diese Besnoher, mit Äusnahme von Nr. 18, wurden von Dr.
Bnddeberg bei Nassan beobacbtei und mir zugescbickt.
(32) Aegopodium Podagraria L. (S. 99). Weitere
Besucher :
A. Diptera 6yrphidae: 105) Jboriaialis tenax L. Ficbtelgeb. j
Lippst.
B. Coleoptera Dermestidüie: 106) Byturus fumatus F. La-
meUicornia: 38) Cetonia aurata L. in copuia (Thür.). Oedemeridae:
106) Oedemera viresccns L. (Waldstein im Fichtelgeb. 18,7 73). C.
Hymenoptera Sphegidae: 108) Crabro cribrarius L. ^ (Fichtelgeb.
26/7 73). 109) Trypoxylon figulus L. $ Tenthredinidae: 110) Ten-
thredo ribis Schk. hld. (N. B.) Iii) T. tricincta Kl. hld. Vespidae:
112) Oedyneras parietum L. ^ hld. E. Lopidoptera Mhopalocera:
113) Pieris napi L. sgd.
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(33) Camm Carvi L. Weitere Besneher:
A. Diptera: Empidae: 66) Empis stercorea L. egd. Musci»
dae: 67) Aricia incana Wiedem. 58) Cyrtoneura hortorum Fall. ^.
69) Scatophaga raerdaria F. 60) Luciliaarten. 61) PyrelUa aenea
Zett. B. Coleoptera: Malacodermata: 62) Telephorus fascus L.
hld. 63) T. liTidus L. hld. 64) T. pelladdus F. hld. 65) MaUddui
bipDBtulatas F. 66) Dasytes flavipei F. hld. MordeJUäae: 67) Mor-
. della pamila Gylli. 68) M. pnsiUa Dej. 69) Anaspu rnfilabris Gylh.;
alle dr«i hld, Staphyliniäae: 70) Tachyporns solutus Er. hld. 71) Ta-
ehinns fimetarius Girr. hld. Cerambycidae: 72) Strangalia atra F. hld.
G. Hymenoptera: PlenmäHdae: 78) nnbestimmte Art, Ud.
jBcmieidae: 84) Formioa fnsea L. 76) Myrmica olandesiina Foe.
76) M. laerinodis K. 77) Lasius niger L. alle vier hld.
F. Hemiptera: 78) ein kleiner Gapside (1/6 78).
(34) Pimplnella Saxifraga L Weitere Besucher:
Coleoptera Cerambycidae: 24) Leptura livida F. hld. (bair.
Oberpfalz 23 7 73). Coccinellidae: 25) Coccinella septempunctata L.,
auf den JBlüthen herumkriechend. Hymenoptera; Tenthredinidae:
16) Tenthredo notlia Kl. (N. B.)
(36) Sium latifolium L. Weitere Besucher:
A. Diptera: Muaeidae: 88) Trypeta pantherina Fall, hld., 2
Exemplare. B. Coleoptera: Coecinellid€ie: 34) Coccinella 14puno-
tata L. hld. C. Hymenoptera: Sphegidae: 35) Hoplisus 4fas-
eaatos Wesm. ^ sgd. 36) Ozybeliis nniglamis L. sgd. Apiäae: 87)
Fjroaopis Tariegata F. hld.
416. Bupleurum rotundifolium L. (Thüringen, Juli 1873).
Der Honig ist als glänzende Fläche dem blossen
Auge sichtbar!
Besucher. A. Diptera: Mitscidae: 1) Ulidia erythrophthalma
Mgn. sgd. 2) Gymnosoma rotundata L. 3) Anthomyiaarten, Stratio-
mydae: 4) Chrysomyia formosa Scop. B. Coleoptera: OwrcuUonidae:
5) Spermophagas cardui Schh. hld. 6) Brachus olivaceus Grm. hld.
C. Hymenoptera: Ichneumonidae : 7) verschiedene Arten. Tenthre-
dinidae: 8) eine gelbe Art. Sphegidae: 9) Tiphia minuta v. d, L.
sgd. D. Lepidoptera: Lycaena bellargus Rott. sgd. oder versuchend.
(37) Bupleurum falcatum L. (Thüringen, Joli 73).
Weitere Besacher:
Diptera: MitB&äae: 9) Gymnosoma rotundata L. hld.; ein-
sein. Coleoptera: JfMeQtAis.- 10) Mordella pumila Gylh. hld.;
sehr sahlreieh.
Ans den hier mitgetheilten ßesucherlistcn der beiden
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• • • .
86
genannten Baplearamarten geht hervor^ dass auch Käfer
trübgelbe Blumen anfzafinden wissen — gegen die früher
(S. 108 meines Werks) von mir ansgesproehene Vermnthnng.
(38) Oenaiithe Hetuloea L T. Tallberg fuhrt in
einem Aufsatze (Botaniska Notiser 1868. p. 12, 13) an, dass
nach Areschong das P^uddöldcheu dreistrahlig mit frucht-
barer innerer Blüthe und unfruchtbaren (rein männlichen)
äusseren sei; die Seitendöldchen 3— Vstrahlig mit uniraeht-
baren (rein männlichen) Blüthen. Das Verkttmmem der
Pistille der Seitendöldchen lasse sich daraus erklären, dass
Pistillen hier nutzlos wären, weil bei der aasgeprägt pro-
terandrischen Dichogamie der Pflanze die zoletzt ent-
wickelten Bltttben doch nnbefrnchtet bleiben mässten. Die
Unfruchtbarkeit der äusseren Bliitheu der Enddöldchen
müsse dagegen eine andere, ihm unbekannte Ursache
haben.
417. Aethusa Cynapium L. Besucher (Nassau, Dr.
Buddeberg):
A. Biptdra: Sifrpludae: 1) Asoia podagriea F. Pfd. sehr
sahlreicb. 8) Hdophikis floreat L. hld. und Pfd. 8) Paragoa cmctos
Sohiner, hld. B. Hymenoptera: TenthrediMae: 4) Tenthredo bi-
euicta Ii. hld. Sphegidae: 5) Crabro ▼exillattu Pz. ^ hld. 6) Pom«
. plins concmnns Dhlb. $ hld. Apidaei 7) Prosopis obscnrata Schenck
(punctniatissiraa Sm.) ^, 8) P. communis Nyl. 9) P. signata Ps.
^. 10) P. sinuata Schenok ^; alle 4 hld..
(39) Oenanthe PheHandrium Laim. Weitere Besucher:
Goleoptera: CoeeineHidae: 21) Coooidnla rnfa Hbst. hld.
(40) Angelica silvestris L. Weitere Besucher : (Thü-
ringen, Aug. 73)
A. Diptera: Syrphidoe: 31) Syrphus balteatus DeG. hld. B.
Coleoptera: Malacodermata: (14) Telephoms melanuras Xu hld.
Nitiduiidae: (17) Meligethes häufig. C Hymenoptera: Ichneumo-
nidae: verschiedene Arten. Sphegidae: 32) Crabro cephalotes H.Sob«
^ hld. 33) Ceropalea maculata F. ^ hld. Ve9pidae: (26) Vespa rafa
L. 5 hld. 34) V. silvestris (holsatica F.) hld. Formicidae: 35)
Myrmica laevinodis Nyl. $ hld. D. Lepidoptera: 36} Melitaea
Athalia Esp. B. Nearoptera. (30) Panorpa communis L. hld.
418. Peucedanum Oreoseilnum Mnch. Besucher:
Lepidoptera: ^hingidae: 1) Zygaena meliloti Esp. «gd.
oder YetsQchend. (17/7 78. Kitshigen.)
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86
419. ThrysseliMun palustre Nolfm. Basacher (Lipp-
fiMtf Juli, Aug.)*'
Diptera: Bibionidae: 1) Dilopbus Tulgaris M^n. hfg. Jiiusei*
dae: 2) Sepsis sp. 3) Aricia sp. Si^rphidae: 4) Helopbilus floreas L.
hld. 5) Eristalis arbustorura L. hld. B. Coleoptera: McUacoder-
viala: 6) Telephorus melanurus L. hld. 7) Dasytcs flavipes F. Hd.
C. Hymenoptera: Ichneumonidae: 8) verschiedene Arten. S})h>
gUlae: 9) Kntoraoguathus brevia v. d. L. ^-^ in Mehrzabl sgd. Äpi»
dae: 10) Prosopis dypearis Sehende sgd.
(44) Pastiiimi sattva L. Weitere Besacher (Nassau,
Dr, Baddeberg):
A. Dipient: S^rpMae: 8) Syritto pipttiM L. Pfd. B. fiyme-
Bopters: Bflhegidae: 16) Mjrmot» melAiiooftplMlft F. ^ 16/7 75.
(45) Neraefeum Sphondyiium L. Weitere Besaclier:
A. Diptera: Bibionidae: 119) Dilophus vul;j:aris Mgn.; $ häufig,
spärlich. Bomhylidae: 120j Anthrax hotteutütta L. (N. B.) Co-
nopidae: 121) Myopa occulta Mgn. (Sauerland). Muscidae: 122) Cy-
nomyia mortaornm L. hld. (N. B.) (28) Echiuomyia magmcornis Zeit
(N. B.) 128) E. lurida F. (N. B.) 124) Meaembriiift meridkna L.
125) Phaida anaUa F. (b. Oberpf.). 126) PoUenia Vespilto F. iS|/rpAt-
doB: 127) ÄBoia lanceolata Mgn. 128) Cheüosia oettraoea L. (b.
Oberpf.) häufig. 129) Helanostoma mellina L. 130) Syrphas baltoatns
BeG. 181) YoloeeNa pdlncens L. hld. (N. B.) TabmidM: 182) Ta-
banas mioans Mgn. (N. B.) B. Coieoptera: Cb*«m&yeMlae: 188) Lep«
iura maeaUcornis DeQ. (b. Oberpf.) häufig. 184) L. testaeea L.; da>
selbst; deagl. (N. B.). (66) Pachyta octomacolata F. (b. Oberpf. ; H.
B.) 185) Strangalia armaU Hbst. (N. B.) 186) Str. attennata L. (b.
Oberpf.; N. B.) JkmieZiieomta: 187) Oetonia (Oxjthyrea) stietiea L.
häo^, aarte Blätheatheile ahfressead. StoasBburg Juni 76. H. M.
188) €. hirteUa L. (N. B.) «ehr häufig. MiOaoodmMia: 62) Triohodea
apiarius L. (b. Oberpf.) MordOUdae: 68) MordeUa fuoiata F. hld.
(b. Oberpf.) C. Hymenoptera: Tmlihredinidae: 180) Hjlotonia enodia
L. (b. Oberpf) 140) Tenthredo Ueincta L. (non F.!) (N. B.) 141)
T. marginella Kl. (N. B.) 142) T. rustiea L. (N. B.) 148) T. strigosa
F. (N. B.) 144) T. albicornis F. $ (b. Oberpf.) Sphegidae: 145) Cer-
oeris quadrifasciata F. (b. Oberpf.) 146) Hoplisus quadrifasciata«
¥. (b. Oberpf.) U7) H. quinquecinctus F. (b. Oberpf.) häufig.
148) Myrmosa melanocephala F. ^. 149) Nysson maculatus v. d. L. ^
(b. Oberpf.) 160) N. spinosus F. hld. 151) Pompilus neglectiis Weam.
cr(b. Oberpf.) Vespidae: 152) Odyneru« bifasciatus L. (3/8 72).
153) 0. grazella Pz. ^ (3/8 72). 154) Vespa germanica F. ^ 5
häufig. Äpidae: 155) Andrena argentata Sm. $ Psd. (10/8 73).
156) A. nitida K. ^ einzeln (Ii. B.) 167) A. tibialii K. $ einadn
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37
(H. a) 168) Hdiekut fugabris K. $ in MehmU. 159) H. tetrtnm&iis
EL (qnadrieuiotiu F. olim) $ (N. B.) Bvamitdae: 160) Foenns sp. UcU
(H, B.) £. Lepidoptera: Bhopalocera: 161) TheeU betalae L.
andauernd sgd. (3/8 72). Tineina: 162) Hyponomeuta sp. (11/8 73).
163) Nemotois Soabiosellus Scop. ^ sgd. (N. ß.) F. Nearoptera:
164) Panorpa «ommuiiw L. hld. in Mehrsahl 14/8 78.
(46) Toriiis Anthriscus L. Weitere Besucher:
A. Diptera: DoKehopiäae: 10) Gymnopternus germanus Wie-
dem. hld. (13/7 72). Syrphidae: 11) Asoia podagrica F. Ud. B. Hy-
men opterm: TenihrMuiae: (2) Tenthredo notha KI. (N.B.) Sphi'
pidae: 12) Crabro eribrariBs L. (b, Oberpf.) 18) Ceroeria qu&m-
quefaaeiata Bowi ^ hld. (H. B.) D. Coleoptera: JIMocodcraMto.*
14) TridUodes apiariai L. hld. (b. Oberpl)
(47) Oaucus Carota L Weitere Besucher:
A. Diptera: Muscidae: 63) Phasia crassipeniiis F. (N. ß.)
S^phidae: 63) Pipiza auuulata Macq. (N. B.) 64) Cheilosia barbata
LoQw. sgd. 65) Cb. variabilis Fz. sgd. (N. B.) B. Coleoptera: Ce-
rtmhpeidaei 66) Strangalia armata Hbst (Thür.) CoccineUidae: 67)
Gocoinella matabilts Seriba Ud. 88) C. quinqucpanetata L. hld. Ma-
iaeodermata: 68) Triehodes apiarias L. hld. (Thfir; N. B.) 70) Ta-
lephornt melaBiiTtts L. in copnla, hld. C. HyueBoptera: Tmänn'
dknidae: (34) Tenthzcdo notha Kl. hld. (N. B.) 71) Hylotoioa rosa-
ram F. Ud. (N.B.) Lepidoptera: Shopaheara: 72) Hesptria mal-
▼aram III. (N. B.)
420. Orlaya grandiflora HofTm. (TliürlDgen 7. und
8. Juli 1873.) Fig. 25—29.
Die BlUtheiigesellschaften dieser Dolde sind vor an-
deren daroh die doppelte Differenzining ihrer Bhunenindi*
viduen in Bezug waf Aogenfälligkeit and gescblechtliohe
Fmiktion ausgezeichnet
1. Die in der Mitte der Döldchen stehenden Blüthen
(Fig. 27 — 29) sind rein männlich, mit kleinen einwärts-
gekrümmten BlumenbUittorii ; ihr Durchmesser beträft etwa
V/2 mm; die Staubgelässe spreizen sich nach allen Seiten
hin 2— 2Vsinm lang aus ihnen hervor; sie lassen dasRndi-
ment eines OTariomSy aber inmitten des von den einwärts
gebogenen Blnmenfolättem ttberdeckten Nektarinms keine
Spar eines Griffels oder einer Narbe erkennen. 2) Die
am Rande der Dttldchen, aber nicht zugleich am Rande
der' ganzen Bltitbengescllschat't stehenden IMüthcn (Fig. 26)
sind in der Kegel ganz geschlechtlos, in vereinzelten Fällen
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88
weiblich und fraehtbar. Sie stimmen in GrQsse, Gestalt
nnd fiinwftrtsbiegang ihrer Blnmenblfttter mit den mitt-
leren DöldchenblUthen tfberein, nur ihr an der Aussenseite
des Döldchens stehendes Blumenblatt ist flach ausgebreitet
und stark vergrossert, bei der von mir gezeichneten Blü-
the z. B. fast 3 mm lang nnd breit und für sich allein
eine Uber 5mal so grosse Fläche bildend als die ganze
übrige Blttthe.
Wenn man von den nW vereinselt vorkömmenden
weiblichen Blttthen dieser Individnenklasse absieht, so
iSsst sieh das Yerknmmem ihrer Geschlechtsorgane als
Compensation des Wachsthums erklären. Was das im
Dienste der AugenlUlligkeit der Döldcheogesellschaft so
stark vergrösserte Blumenblatt an Bildungsstoff zu viel
empfängt, erhalten die Staubgefässe und Stempel oder
wenigstens die Staabgefässe zu wenig; sie Terkttmmem
daher. Lässt man aber diese Erklärung gelten, so mnss
das Verhalten der dritten Klasse von Individuen um so
anffidlender erscheinen, nämlich: 3. Die am Rande der
ganzen Doldengesellschaft stehenden Blttthen (Fig. 25) ver-
grössern ihr nach aussen stehendes Blumenblatt, welches
sie ebenfalls flach auseinanderbreiten und nach aussen
richten, ganz kolossal. Dasselbe ist tief zweispaltig und
bei der von mir gezeichneten BlUthe z. B. 12 mm lang
nnd jeder seiner beiden Zipfel 5 mm breit. Nach dem
Gesetze der Compensation des Wachsthums sollte man
also gewiss vollständigste Verkttmmerung seiner flbrigen
Theile, namentlich seiner geschlechtlichen Organe erwarten.
Statt dessen sind aber nicht nur die ttbrigen, einwärtsge-
krümmten Hliimcnbliittcr reichlich so gross als die cin-
wärtsgekrümniten der beiden andern Individuenklassen,
sondern auch die Stempel sind kräftig entwickelt, und diese
mit einer kolossalen die Augenfälligkeit steigernden Blatt-
^äche versehenen Blttthen sind gerade die einzigen regel-
mässig fruchtbarmi der ganzen Gesellschatt; an einem ein-
zigen Stocke fand ich sie sogar ausser mit entwickelten Stem-
peln auch noch mit entwickelten Staubgefössen versehen.
Offenbar verhalten sich also die einzelnen Blttthen,
welche zusammen eine Orlayadoldc bilden, nicht mehr wie
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39 '
gleich werthige Individueu, sondern die am Rande der
ganzen Dolde stehenden erhalten unvcrhältnissmässig mehr
Bildungsstoflf zugeführt, als die von ihnen nmschlossenen.
Ueberblickt man die Dienste, welche sie der Gesellschaft
leisten und, vermöge ihrer Stellung am Aussenrande, auch
allein von allen Blttthen za leisten im Stande sind^ so
wird man die Termehrte Nakmngsznfahr als ToUständig
ihrer physiologischen Bedentuug entsprechend anerkennen.
Denn offenbar ist es nur den Randblüthen der ganzen
Dolde möglich, durch immer stärkere Vergrösserung des
äusseren Blumenblattes die Augenfälligkeit der ganzen
Gesellschaft immer stärker zu steigern, und da das Auf-
fliegen der Besucher natürlich in der Regel auf die am
meisten in die Augen fallenden Flächen der Randblnmen-
blätter fällt, so ist es bei eintretendem Insektenbesnche augen-
scheinlich die wirksamste Sicheraug der Kreuzung getrennter
Stöcke oder wenigstens getrennter Dolden, wenn die Rand-
blüthen weiblich sind, da sie ja zuerst von den anfliegenden,
nur mit fremden Pollen belial'tcten Insekten passirt werden.
Den weiter im Innern der ÜoUle gelegenen Bliithen bleibt
dann nur die Production von I'ollen und Nektar zu leisten
übrig. Sie können als unter sich gleichwerthige Indivi-
duen betrachtet werden, welche je nach ihrer Stellung am
Rande oder in der Mitte eines Döldchens, ihre Blumen-
blätter Terschieden ausbilden und durch Gompensation des
Wachsthums auch ihre geschlechtliche Ausbildung weiter
differenziren.
Indem imn bei Orlaya in der beschriebenen Weise
die einzelneu Blüthen im Dienste der Gesellschaft in Be-
zug auf die ihnen zu Theii werdende Nahrung ungleich-
werthig werden, so dass die, welche der Gesellschaft am
meisten nützen können, auch am meisten Bildungsstöff
empfangen, stellt uns die ganze Dolde, mehr als es sonst
in der Regel bei Blflthengesellschaften der Fall ist, ein
Individuum höherer Ordnung dar, welches um so VoU-
kommneres leistet. Denn obwohl zwischen dem Getreide
wachsend machen sich die Orlayadoldcn in dem Grade
bemerklich, dass ihnen in der Regel reichlicher Insckten-
besttch zu Theii wird und sie selbst die Möglichkeit der
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40
SichselbstbeiVuclituQg entbeliren ki^nnen. Besucher (Thür.
7: a Juli 1873j:
A. Diptera: Bothbylidae: 1) Ploas grisea F. «gd. Empidae:
2) Empis livida L. sgd. Syrphidae: 3) Syritta pipiens L. häufig.
Muscidae: 4) Ulidia erythrophthalma Mgn., in gröaster Mengo sgd.
5) Gyimiosoma rotundata L. sgd. 6) Ocyptera Lrassicaria F. sn;d.
7) Anthomyiaarten B. Coleoptora: Malacodermata : 8) Dasytes
flubaeneus Schh. 9» Danacaea pallipes Pz. hld. Mordelliäae: 10) Mor-
della fasciata F. hld. zahlreich. Curcidionidae : 11) bperinophagus
cardm Schh. Ceramhycidae: 12j Strangalia bifasciata Müll. hld. C. Hy-
meiioptora: Formicidae: 13) mehrere Arten. Apidae: 14) Halictus
maculalus Sm. 2 P^d. D. Lepidoptera: Rlwpaloc&ra: 15) Coeno-
nympha pamphiliis L. sgd.
421. Caucalis daucoides. Besucher:
Hemiptera: 1) Tetyra nigrolineaia L. Tbüringea lOy? 73.
(48) Anthrisciis silvestris Hofliii. Weitere Besneher:
A. Diptera« JBmfidae: 74) Empis lifida L. «gd. Mmeidae:
78) Platystoma semiaationit L. 8^hid^: 74) Xylota lenta Hga.
(Tekl. Vio.) Chironomiäae: 75) Ceratopogon sp. sgd. B. Coleoptera:
HiiäaooäemeAa: 76) Malachias puHcariasF. hld. (Thür.) 77) Antho-
comas fasciatas F. hld. h&ufig (Thfir.) 78) Triohodes i^ianus L.
hld. h&ufig* (Thür.) OoceinMäae: 79) Ckicoinella 7 panetaia L. hld.
80) G. 14punctata L. hld. Dermeilidiae: 81) Tiresias serra F. hld.
hftnfig (Thür.) 82) Anihrenas dariger Er. hld., hftofig (Thür.) 88)
A. sorophttlariae L. hld. hünfig (Thür.) C Hymenopiera: Ten-
ihredinidae: 84) Hylotoma rosarum F. (Thür.) hld. 85) Gimbax sen>
cea Ii. in Mehnsahl (Rixbeck bei L.) Cffnipidae: 86) EuooUa sub-
nebnlosa Gir. teste Schenck! $ hld. (Thür.) Braetmidae: 87) Micro-
gaster spec. hld. (Thür.) Sphcgidae: 88) Psen atratiis Pz. $ hld. (Thür.)
Apidae: 89) Andrena dorsata K. $ Psd. (Thür.) 90) Colletes Davie-
seana K. ^ sgd. (Thür.) 91) Prosopis aunularis Sm. $ hld. (Thür.)
92) P. confusa Nyl. (hyalinata Sm.) hld. (Thür.) 93) P. armillata
Nyl. sgd. (Thür.) 94) Chelostoma oampanulanim K. ^
(Thür.). D. Neuroptora: 95) Panorpa communis L. hld. E. He-
miptera: 9G) Systellonotus triguttatus L. sgd. F. Lepidoptera:
ühopalocera: 97) Tliecla betulac L, (N. B.) Tortricina: 98) Grapho-
litha compositella F. (gundiana H.) sgd. (teste Speyer!)
(50) Chaeropliyllum temuluin L. Weitere Besucher:
A. Diptera: S^phidM: ^) Helophilus floreus L. sgd. und
Ffd. (N. B.) 24) Gbeilosia sp. Pfd. (N. B.) B. Goleoptera: Ceramr
(yeictoe: 25) Obrium brunneam F. hld. (N. B.) 26) Pacbyta 8maco-
lata F. (N. B.) 27) Strangalia armata Hbst. (L.; N. B.) NiiidtOidM:
28) MeligethesiMiieus F. hld. 29) EpnraeaaMtiraL. hld. Morddüdem:
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41
80) Anaspis rufilabris Gyll. hld. C. Hymenoptera: TerUhredinidae:
31) Hylotoma coerulescens F. hld. Sphegidae: 82) Crabro dives H. Sch.
^ hld. ApidoB: 8S) AndroDa panmla E. f sgd.
(52) Myrrhis odorata Scop. Weitere Besnoher (Lipp-
8tadt, Ende Ma! 73):
A. Diptera: Empidae: 7) Empis punctata F. sgd.^ auch in
copula. 8) E. vernalis Mgn. ^-^ 9) E. stercorea L. sgd. hautipr. lü)
Hhamphoniyia umbripennis Mgn. ^. 11) Platypalpus candicans Fallen.
Sjfrphidae: 12) Bacha eloiigata F. sgd., einzeln. Muscidac: 13) An-
thomyia aterriraa Mgu. und andere Arten. 11} Coeiiosia intermedia
Fallen. 15) Cordylura pubera L. 16) Scatophaga lutaria F. 17)L)ryo-
myza flaveola L. 18) Sepaisartcn in Mehrzahl. 19) Ncinopoda ster-
coraria Rob. Dosv. 20) N. cyliudrica F. 21) Piophila casei L. 22) Ca-
lobata cothurnata Pz. in Mehrzahl. 23j Psila fini< turia L. iu Mehr-
»ahl, 24) Chlorops hypostigma Mgn., häufig. Tipulidae: 25) Tipula-
■iten. B. Coleoptera: Dermestidae: 26) Anthrenus scrophulariae L.
in groasier Zahl, hld. NiUätüidae: 27) MeligeUiet aeneus F. hld.
einselii. 28) Epuraea sp. liiiifig. Morddliias: 29) Mordella pnmila
Gyll. hld. eincelxi. 80) Anaspii froataluL. hld., nhlreieh. Ceramhffddae:
81) Grammoptera raficoniis F., in MehraaU. C* ilymcnuptera:
TmOurediniäae: 32) Tenthredo viridis L. hld. 88) T. flavioorniB L.
Ud. 84) T. bicinoia L. hld. 85) T. rapae EL hld. 86) Athalia rosae
L. Bbrmieidae: 87) Laaitis bnmneoB Latr. ^ und andere Ameiaen-
trUn. A ma e rdoin aahlreiehe lohneamonideii und Pteremaliden.
(53) Conium maculatumjL Weitere Besucher:
A. Diptera: Stratiomydae: 14) Chrysomyia formosa Scop. igd.
IkUehopidae: US) Gymuopternus germanus Wied. sgd. Sjfrphidu:
16) Ghryaogaater ooemeterioratn L. Bgä, 17) Eristalis arboBtomm L.
18) E. nemoram L. 18. Helophilot floreos L, (N. B.) 20) Syrphus
ribeaii L. agd. 21) Syritta pipiens L. (K. B.) Mumdae: 22) Phada
analia F. (N. B.) 23) Arioi^ vagana Falleo (S. B.) 24) Musoa do-
meaiiea L. 25) ik. eorvina F. sgd. 26) Anthomyiaarten. 27) Cyr-
toneofia «ampes Maoq. sgd. B. Coleoptera: Maüieoäem&ta: 28) To-
lepboroa mdannma L. hld. C. Hymenoptera: TenihireäMiiiae:
28) Hylotoma^ooeruleaeens L. hld. (N. B.) 80) H. aegmentaria Ps.
hld. (K. B.) ^hegidae: 81) Crabro atriatna H. Sob. $ hld. (K. B.)
i2) Gr. Bobterraneus Pa. ^ (N. B.) 88) Oorytea Fargei Shuk.
(oampestris L., olim.) hld. (N. B.) lühineumomäae: 84) yerBohiedene
Arten. D. Neuroptera: 86) Panorpa oommanis L. hld. E. He-
miptera: 86) Tetyra nigrolineata L. sgd. (K. B.).
Banuneulaceae (S. III).
(57) Clematis recta L. Weitere Besucher:
Diptera: Syrphidae: 20) Cbrysogaster Macquarü Loew. Pfd.
21) Xylota seguis F. Pfd.
422. Clematis Vitalba L Besacber:
Ily mcnopter»! Vespidoe: 1) Odyneru» parietnm L. (N. B.)
Apiäae: 2) Haliotus nitidiuscalas K. $ Päd. (N. B.) 3) Apis mellifioa
L. $ Psd. sehr bftufig (Thür.).
423. Thalictrum minus L. Die einer gefärbten Blüthen-
liUlle entbehrenden boniglosen Blumen stehen meist nach
unten, oft auch nach den Seiten gerichtet und lassen ans
ihrem bald 4- bald 5-blättrigen Kelche die zahlreichen
Staabgeiässe an langen, besonders nach der Basis zu
dthinen StaubfMen schlaff herabhängen, so dass sie bei
jedem Luftzug lebhaft hin nnd her flattern, ganz wie bei
ausgeprägtesten Windhlüthcn. Die schwefelgelben Staub-
beutel aber bleiben, währeud die Narben entwickelt sind,
noch lange nach dem Aufblühen geschlossen; sie öffnen
sich erst, wenn die Kelchblätter nahe am Abfallen sind,
und auch dann nicht auf einmal, sondern allmählig. Sie
sind daher längere Zeit im Stande, einen Theil ihres Pollens
bei einem leichten Anstoss zn entlassen; aber ein grosser
Theil desselben bleibt an den Staubbeuteln haften, und:
ÄOch nach dem Abfallen der Kelchblätter sieht man alle
Staubbeutel auf ihrer ganzen Aussenfläche reichlich mit
Pollcnkörnern tiberkleidet. Auch werden durch die schwefel-
gelbe Farbe der Staubbeutel bisweilen Insekten angelockt,
welche den Pollen verzehren oder sanuueln und so von
Blttthe zu Blüthe fliegend auch Uebertragung des Blüthen-
staubes auf die Narben bewirken, freilich eben so leicht
Selbst- als Fremdbestänbnng; während bei zeitiger Befnich-
tnng durch den Wind durch proterogynische Dichogande
Fremdbestäubung gesichert ist.
Die Blüthen von Thalictrum minus sind hiernach wohl
als aus Insektenblüthcn hervorgegangene WindblUthen zu
betrachten, welche als Erbstück von ihren insektenbUithigen
Stammeltern her noch das allmälige Oeffnen der Staub-
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benteil eine gewisse Klebrigkeit des Pollens und vielleicbt
anch die Augenfälligkeit der Staubbeutel beibehalten haben.
Besooher. A. Diptera: Syrphidae: 1) Syrphus sp. Pfd.(N. B.)
B. Coleoptera; Oedemeridae: 2) Oedemera viresoent L. Pfd. (Thflr.)
424. Hepatica triloba Gil. (Anemone hepatica L.) Die
von einer vielbUltti igen, lebhaft l)lau gefärbten BliitbenhüUc
umschlossenen, einfachen, offenen, regelmässigen Blüthen
sind homogam, boniglos und daher nur Pollen suchende
Insekten als Kreuzungsvermittler anzulocken im Stande.
Am sonnigen Mittag des 11. April 1875 beobachtete ioh
an der Gstliehen Thalwand der Pöppersehe folgende
Besneher: A. Diptera: Syrphidae: 1) Eriatalii tenaz Pfd.,
b&afig. Hymonoptera: Äpidae: 2) Apis mellifiea L. ^ Päd.,
sehr sahlreich. 8) Osmia rufa L. ^ vergeblich naob Honig anohend.
C. Lepidoptera: BhopäXoeira: 4) Colias (Bfaodooara) rhamni
L., längere Zeit aal der Blüthe siteend und mit der Spitze dei aai-
gettreekten Rüieela an verschiedenen SteUen des Blttthengrnndes
nmhertastend.
425. Pulsatilla vulgaris Mill. (Anemone Pulsatilla L.)
Thür. 4/73. Während des grössten Theils der Blttthezeit
sind Staiibgcfässe und Karben zugleich functionsfähig, doch
habe ich versäumt zu beacliten, ob etwa zu Anfang der
Blttthezeit nur die Staubgctässe oder nur die Narben zur
Reife entwickelt sind. Jedenfalls kann eine etwa statt-
findende UDgleichzeitigkeit in der Entwicklung der beiderlei
tiesehleehtsorgane nur unbedeutend sein, auch kaum erheb-
lich in Bezug auf Sicherung der Kreuzung, da dieselbe bei
eintretendem Besuche geeigneter Insekten schon durch das
über die StaubgefUsse Hervorragen der Narben gesichert
ist. Als Kreuzungsvermittler dienen Bienen, welche theils
den Blüthenstaub sammeln, den die zu Hunderten vorhan-
denen Staubgefässe in so reichlicher Menge liefern, theils
den Honig saugen, der von kurz gestielten Knöpfchen, den
umgewandelten äussersten Staubgefässen, abgesondert wird.
Als Diebe dieses Honigs finden sich trotz dieser Mhen
Jahreszeit ungemein häufig Ameisen ein. Als Besucher
beobachtete ich Überhaupt, b$i Mtthlberg, Kreis Erfurt, 15.
April 1873, folgende Insekten:
A. Hymen optera: Apidae: 1) Apis mellifioa L. ^ sgd. und
P«d., sehr häufig. 2) Bombus terrestris^; sie beutet den Honig aus,
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indem sie mit dem Bauche auf Staubgefäsaen und Stempeln liegt und
sich Honig saufend in der Blüthe rings herumdreht — in Mohr-
zahl. 3) B. lapidarius L. $ sgd., einzeln. 4) Halictus cylindricus
F. $ Psd. in Mehrzahl. 5) II. morio F. $ Psd. 6) Andrena Gwy-
nana K. ^ sgd. Fornücidae: 7) Leptothorax interruptns Sch. ^.
8) Myrmica ruginodis Nyl. ^. 9) M. scabrinodis N. ^. 10) M. lae-
vinodis N. ^ 21) Lasiiis alieniis Foerst ^. 12) Tapinoma errati-
cum Latr. ^; diese 6 Ameisen als Honigdiebe häufig. B. Coleop-
tera: NitiduUdae: 13) Meligetbes hld. Meloidae: 14) Meloelarven.
C. Hemiptera: 15) Rhyparochromus vulgaris Schill. D, Thysa-
noptera: 16) Thrips zahlreich.
42G. Anemone silvestris L. stimmt in der einfachen
Einrichtung der regelmässigen, offenen, honiglosen Blüthen
• ganz mit Anemone nemorosa L. (S. 112) üherein, bat aber
eine viel «igeiifälligere Blüthenhülle^ welche im letzten
EntwickkuügBZttBtandey in dem sie sieh ganz anseinander-
breitet, bis 70 mm Darehmesser erreicht Sie lockt daher un-
gleich zahlreichere Insekten an sich, wie schon die nachfol-
gende Liste in meinem Garten beol)achteter Besucher zeigt.
A. Hymeooptera: Apidae: 1) Apis mellifioa Psd. /«ahlreich;
auch sgd. B. Diptera: Syrphidae: 2) Pipiza fnnebris Mgn. 3) Aada
podagritia F. 4) Rhingia rostrata L. 5) Syritta pipiens L. häufig:
6) EristaHt arbnBtoram L. h&ufig. 7) E. namorttin L. häufig. 8) £•
tanas L. bftafig. 9) Helophilni fiorens L., sftmntliohe Sohwebiiegoi
«fing Pfd. Empidae : 10) Bhampbomyia sp. 11) Tachydromia oob-
neza Mga. Mtaeiäae: 12) Galliphora Tomitoria K 18) Anthomyia-
arten Pfd. 14) Chlorops hypostigma Mgn« Bibionidae: 15) Bibio hor-
tulanus L., ohne Ansbente, C. Coleoptera: VermeMtae: 16) Bj-
torus famattts F. Pfd. Lamt^ieorma: 17) PhyUopertha hortioola L.,
Blttheotbeile abweidend. MaXaeodermata: 18) Dasytea flavipes F.
19) Malaobios bipustnlatuB F. Antberen frenend. Mordt^Udae:
20) Anaapis rnfilabris Gylh., Pfd. Oerambffeidae: 21) Graniraoptem
raficornis Pz. Antberen fresaend.
(60) Anemone nemorosa L. Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 8) Bombni terrestris L. $ ein
EzemplaTt andauernd Psd. (Rixbeoker Bnsob. 1/4 73). 9) Andrena
parTnla E. $ Psd. (K. B.) B. Diptera: Syrphidae: 10) Eri8taIiB>
tenax L. mit dem Bdsiel in den Gnind der Blüthen tnpfeod, als ob
da Honig sein mässte) dann Pfd. C. Coleoptera: Mord^Xidae:
11) Anaspis frontalis L. Pfd. D. Thysanoptera: 12) Thrips.
427. Anemone ranunculoides L Besucher (Thür.,
12/4 73) :
A. Hymenoptera: Apidae: 1) Apis mellifica'L. $ sgd. nnd
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Psd.häufig. B.Diptera: Bnmbylidac : 2) BombyUuadiacolorMgTi. senkte
einmal den Rüssel in den Blüthengruud, oflPenbar um zu probiren,
ob Honig da wäre, verliess aber dann sogleich die Blüthe und flog
zu Pulmonaris officiualis über, an der er nun andauernd saugte.
428. Mmdt vernalis L (Mühlber^, Kreis Erfiirt»
Mitte April 187a). Die honigiosen Blttthen sind roB fftnf
misclieinbaren brftnnlichen Kelchblättern, welche der noch
unentwickelteu und später der sich scldicssenden Blume
als Schutzhülle dienen, und von zahlreichen C18 — 20) lang-
gestreckten (20 bis f^egen 40 min hini^cii) i;'länzend gelben
Blumenblättern umschlossen, welche letztere sich in war-
mem Frühlingssonnenschein zu einer hell leuchten den Scheibe
von 40 bis 70 mm Durchmesser anseinanderbreiten und da
die blttthentragenden Stempel auf kahlen Kenpermergel-
hügeln In diehten Gruppen bei einander stehen, sebon ans
weiter Entfernung sich bemerklieb machen.
Wenn die Blüthe, der Sonne zugewandt, sich öftnct,
stellt in ihrer Mitte ein kugeliges Köpfchen aus zahlreichen
•Fruchtknoten (ich zählte 81, 92, 78, 87, 75) mit entwickelten
Narben; die dasselbe umgebenden, nocb weiizahlreicheien
Staabgefasse (ich zählte 183, 191, 16S, 117, 140) sind noch
nicht znr Beife entwickelt nnd gerade nach aussen ge-
richtet, so dass das centrale Köpfchen der Stempel zunächst
von einem dichten liinge der 3- bis 4fach übereinander
liegenden Staubbeutel umgehen erscheint. Wird die Blüthe
in diesem Zustande von einem bereits mit Pollen behafteten
Insekte besucht, so erleidet sie, wenn dasselbe sich auf der
Mitte aufsetzt oder ü])er dieselbe hinwegläuft, jedenfalls
Fremdbestäabnng. Allmählig fangen nnn die Staubgefösse
an, sieb anfenricbten nnd zn beiden Seiten des breiten
Gonneotivs nach den Seiten hin aufzuspringen. Die ftusser-
fiten Stanbgefässe machen damit den Anfang. Indem sie
sich aufrichten, während die weiter nach innen stehenden
noch nach aussen gebogen bleiben, treten sie zwischen den-
selben hindurch und nähern sich der Bltithenmitte mehr,
als diese. Wenn alle Stanbgefässe aufgesprungen sind
nnd sich aufgerichtet haben, so stehen sie, das kuglige
KOpfeben der Stempel noch etwas tiberragend, rings um
dasselbe herum, so dass besuchende Insekten nun eben so
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46
leicht Selbstbefruchtung als Kreuzung bewirken können
Wenn bei trübem Wetter die Bltithe sich schliesst, so
kommen die inneren Staubgefösse leicht mit Narben in
Berflhron^; ancb föllt in Folge der Sonnenwendigkeit der
Bltithe leieht Pollen auf Narben herab, so dass bei ana-
bleibendem Insektenbesucbe Sichselbstbesiänbnng kaum ans-
bleiben wird.
Besueher : (Mtthlberg, 15. iind 16. April 1873).
A. Hy inenoptera: Apidae: 1) Apis mellifica L. ^ in grösster
Zahl, Psd. 2) Bombus terrestris L. an eine Blütbe anfliegend,
aber weder saugend noch Psd. 3) Andrena nitida K. $ desgl.
4) Andrena parvula K. $ Psd. 5) Halictus cylindricus F. ^ Psd.
zahlreich. 6) H. albipes F. ^ desgl. 7) H. morio F. ^ desgl.
Formicidae: 8) Formica congerens N. $ sehr häufig, mit dem Munde
sowohl an den Staubbeuteln (Pfd.?) als an den Narben beschäftigt
^arbenfeuohtigkeit leckend?) B. Coleoptera: Nitidididae: 9) Me-
lig^thes, in grösater Zahl, Pfd. CocdneUidae: 10) Micraspis 12 punc-
tata L., 4 Stftok in einer Blftthe, eines an den Narben leckend.
C. Hemiptera: 11) Lygaeus equestiia tu, aebr aablreieb, mit dem
Bfisael in den Blüthengrand bohrend. B. Thyganoptera: 12)
Thripe, nicht selteii. In manchen Blftthen fand aioh, anf Beate
lauernd, eine Spinne.
429. Myosurus minimus L (Nature Vol. X. p. 129.
Fig. 32—38) ist ebenso bemerkenswerth durch die grosse
Variabilität in der Grösse seiner Blflthen und in der Zahl
der Blüthentheile, als dnreh das enorme Wachsthum des
Ton den Stempeln gebildeten Kegels, dessen physiologische
Bedeutung in nichts Anderem besteht, als bei ausbleiben-
dem Insektenbesuche die Selbstbefruchtung der zahlreichen
Narben durch die kleine Zahl der Ötaubgefässe zu be-
wirken.
Die Grösse der Blumen variirt yon 2V2~5 mm Durch-
messer. Die Zahl der Kelchblätter, Blumenblätter und
Staubgefässe habe ich bei 100 von mir untersuchten Blütben
festgestellt und in meinem Aufsatze über Myosurus in der
Nature niitgetheilt. Leider aber müssen, wie ich jetzt erst
gewahr werde, in den dort mitgetheilten Zahlen 2 Druck-
fehler untergelaufen sein, die ich nun nicht mehr zu be-
richtigen im Stande bin, so dass dadurch jene ganze Zahlen-
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47
angäbe werthlos wird. loh behalte mir vor, diese Zählung
zu wiiiderholen.
Kreuzung ist bei eintretendem Insektenbesuclie durch
folgende Blütbeneinrichtung begünstigt. Sobakl die Bhime
sieb öfinet, streckt sie die scbmalcn Endhip])en ihrer
Blumenblätter nach Aussen, deren jedes aus einem flachen
Grübchen ein Honigtröpfchen absondert und unmittelbar
sichtbar darbietet. Die Staubgefässe, welche rings um den
von den Stempeln gebildeten Kegel stehen und demselben
dicht angedrückt sind, springen an den beiden Seiten mit
je einem Längsspalt auf und bedecken sich alsbald auf
ihrer ganzen Aussenseite mit Pollen. Die kleinen Besucher,
welche die Nektarien auslecken und an dem aus der Blüthe .
hervorragenden Kegel umherlaufen, behaften sieh daher
leicht an ihrer Unterseite mit Pollen und setzen denselben
ebenso leicht an den Narben derselben oder anderer Blüthen
ab. Da sie in jungen Blttthen, in denen die Stempel nur
ein kugeliges KOpfchen oder einen kurzen Kegel bilden,
in der Regel auf den Gipfel desselben auffliegen, so be-
wirken sie in diesen meistens Kreuzung.
In Folge ihrer Unansehnlichkeit Avird jedoch den
Blüthen nur ziemlich spärlicher liisekteuhesuch zu Theil,
so dass nach zahlreichen Beobachtungen zu urtheilen, viel-
leicht Vio derselben von Besuchern unberührt bleibt und
Selbstbefruchtung sehr häufig in Anwendung kommt.
Dieselbe vollzieht sich in der That in so regelmässiger
und durchgreifender Weise, dass nur die von Anfang an
Uber den Antheren befindlichen Narben von derselben yer-
schont bleiben.
Indem nämlich der von den Stempeln gebildete Kegel
sich immer mehr in die Länge streckt, rücken immer neue
Narben an die Antheren heran, werden mit 5 oder mehr
der an den Seiten derselben sitzenden Pollen kömer behai)«t,
rttcken über die Antheren hinaus und lassen neue, von
unten her nachgeschoben werdende Narben an ihre Stelle
treten, wovon man sich leicht ttberzeugen kann, wenn man
eines der Ovarien mit einem Tintenflecken zeichnet. Ausser-
dem fällt etwas Pollen von den Antheren auf die tiefer
stehenden Narben herab, so dass in der That in der Eegel
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48
nur solche Narben der SelbBtbestänbiing entgehen, welche '
von Beginn der Blüthezeifc an die Antheren tiberragen. Als
Besucher beobachtete ich, auf Aeckern am Wege von Lipp-
stadt nach Westernkotten, auf denen ich vom 10. bis IG
Mai 1873 bei sonnigem Wetter zahlreiche Biüthen stunden-
lang tiberwachte, ausser einer kleinen Haltic« und einigen
Ichnemnoniden und Pteromaliden nur Dipteren und zwar
meistens ganz winzige Fliegen und Mücken, näodich:
Fliegen: Sjfrphidae: 1) Melanostoma mellinaL. ein einziges
Exemplar Musddae: 2) Anthomyia sp., einige Exemplire. S)Oacinie ap.
4)HydrelliA6hryB08tomaHgn. 5)H.griBeolaFaUen. JEtotiHda«; 6)Micro-
phonls sp. Mücken: Bibiomdae: 7) Scatopse breviconuB Loew.
Phoridae: 8) Phora ep. MycetophUidae: 9) Sciara ep. 2 Arten in 7
Exemplaren. Oeeiäcmijfidae: 10) Oecidomyia sp. CMronomiäae: 11) Gbi-
Tonomut bjBsinns Sdirk. und andere Arten.
Von den unter 8 — II auf j^^e führten Dipterenarten, die ich
zur Bestimmung an Herrn Dr. Sc hiner in Wien sandte,
und erst lange nach seinem Tode bestimmt zarUck erkielt,«
übersteigt keine die Länge von IV2 mm. Diese winzigen
Gäste Würden bald an den Nektarien leckend, baid an dem
Stempel-Kegel anfliegend oder nmhermarschirend oder
noch anderen Bltlthen abfliegend getrofl^en.
(61) Batrachium aquatileHfimm. Die Blttthen breiten
ihre Blnmenblätter zn einem weissen Kreise auseinander,
der in der Regel 20—27 mjn Dnrchmesser hat, hie nnd
da aber nach beiden Seiten hin innerhalb yiel weiterer
Grenzen variirt. In den lUütlien mit kleinster gefärbter
Blütheuhülle sinkt auch die Staubgelässzahl auf den
kleinsten Betrag herab (bis zu 12 — 8), in den grosshlüligsten '
erreicht siß ihr Maximum Wo die Pflanze flache Wasser-
1) Ich habe den hier und in einigen anderen Fällen offenbar
stattfindenden Zusammenhang zwischen Staubgefasszahl und Grösse
der gefärbten Blüthenhüllen zur Erklärung der Thatsache benutzt,
dass in mehreren Familien die kleinsten Blumen auch die prerinp^ste
Staubgefasszahl haben, z. R. Veronica unter den Scrophulariaceeo,
Lycopus unter den Labiaten (Kosmos Bd. II. S. 134),
Mein Bruder Fritz Müller hat mir seitdem ein recht auf-
ftUiges Beispiel für die Verringerung der ätaubgefässzahl bei klein-
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graben erflillt, erscheint deren Oberfläche zur Bllithezeit
von ihren weissen Bliithenkrci^en mit schön abstechender
goldgelber Mitte fast vollständig bedeckt. Diese locken
dann eine sehr grosse 'Zahl und eine ziemliche Mannig-
faltigkeit verschiedenartiger Besucher an sich. So fand ich
am 17. Mai 1878 in einem einzigen Graben als Besncber
dieser Pflanze:
A. Diptera: Empidae: 10) Empis nigric&ns Fall. 11) Hilara
maora F. Syrphidae: 12) Melanostoma mellina L. Pfd. Muscidae:
18) Thryptocera spec. 14) Sarcophaga caroarla L., einseln. 15) Qneaia
floralia R. D. 16) 0. Bepuloralis Mgu., beide h&ofig. 17) Cyrtoneura
hortorum Fallen 18) Hyleroyia spec. 19) Anthomyiaarten sgd.
und Pfd> 20) Hydrdlia griaeola Fallen sgd. und Pfd. in grösater
H&nfigkeit. Sibiomdae: 21) Dilopbna yolgaris ^ ^ in Mehrzahl.
B. Hymenoptera: Äpidae: (7) Apis mellifiea L. ^, sgd. und Psd.
saUreioh. 22) Halietas minutissimaB E. ^ Fad., einzeln. 2^ &.
sezstrigato* Schenk $ deagL C. Coleoi^tera: EUUeridae: 24) Li-
monius (^lindricos Payk., 2 Exemplare, Kopf und Brost ganz gelb
bestftabt. Btfrrhidofi: 25) Moryebas aenea« F., 2 ISxemplare^ mit
dem Kopfe an den Nektarien. Chrffsomdidae: 26) Agelaaiiea ahii L.,
onthätig auf den Bl^then sitzend.
(62) Ranunculus flammulaL Weitere Besucher:
Coleoptera: Staphylinidae: 9) Autbobium minutum F., sehr
zahlreich. Teutob. Wald 16/6 72.
(63) Ranunculus acris repens L, bulbosus L
Besucher: A. Diptera: Empidae: 63) Empia stercorea L.
ßgd. 64) Rhampliomyia umbripeniiis Mgn. sgd. Syrphidae: 65) Chry-
soclilamys ruficoriiis F. Pfd. 66) Cheilosia vidua M^d., sgd. und Pfd.
(L.; N. ß.) 67) Ch. Schmidtii Zctt. sgd. und Pfd. 68) Syrphus py-
rastri L. Pfd. Stratiomydae: 69) Odontomyia tigrina F. sgd. Mus-
cidae: 70) Calobata cothuruata Pz. B. Coleoptera: Staphylinidae:
71) Tachyporus solutus Er. 72) Anthobium minutum F. sehr zahl-
reich, Teutob. Wald. 16/6 72. Nitidvdidae: 73) Meligetbes aeneus F.
Pfd. (25) Byturus famatui F. Pfd. und hld. häufig, auch in copula.
BufresHdae: (26) Antbaxia nitidola K (K. B.) Ekderidae: 74) Li-
monias cylindricas Payk. bid. Matacodermata: 76) Malaebins aeneus
bülligen Blumen ans Blumenau in Südbrasilien geschickt, einen Ra-
nunculus von 2 mm Blüthendurchmesser. dessen Staubgefässzahl
auf 3 herabgesunken ist. St. Hilaire hat daraus die Gattung Ca-
salea gemacht, die Hooker wieder mit Ranunculus vereinigt.
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•
L. 76) M. bipu8tulatu8 F., beide Anthereu fressend. 77) Trichode»
apiarius L. Pfd. 78j T. alvearius F. (N. B.) Oedemeridae: (30) Oe-
demera virescens L., während des Regens sich in den Blütheu ber-
gend. Curculionidae: 79) Brachus sp. iild. Chrysomelidae: (34) Cryp-
tocephalas serioetti L. bei Regen sieh m Blfttben vön Ran. acris
bergend und da ein ]^ legend 81/6 72. 80) U&lleruea uymphaeae '
Coeeindlidae: 81) Micrsspis 12pimcUta L., vergeblich tudiend.
C. Hymenopter^: Tenihredinidae: (35) Cephus spinipes Pz. sgd.,za
himderten. 82) Cephus pallipes El. bld. (N. B.) 83) Cimbez laeta
F. (N. B.) 84) Athalia sp. hld. Apidae: 85) Prosopis clypearis Schenok.
8gd. (N. B.) 86) F. brevicornis Nyl. ^ sgd. (N. B.) (42) Halicttie
villoBolus K. $ sgd. und Psd. (N. B.) (44) H. rubicandus Chr. $
8gd. und Päd. (L.; N. B.) (45) H. tetrasonius Kl. (quadricinetus
K olim.) $ 8gd. und Psd. (N. B.) (46) H. lencozonius Sehr, $ «gd.
und Psd. (N. B.) (48) H. eylindricns F. $ sgd. und Psd. (N. B.) (49)
H. maculatua Sm. $ egd. und Päd. (L., K. B.). (50) H. nitidiusoulus
K. 9 sgd. und Psd. (N. B.) (61) H. sexnotatus K. $ sgd. (N. B.)
87) H. albidulus Schenck. $ (nach des Autors Bestbnmungl) sgd.
und Psd. 88) H. lugubris E. $ sgd. und Psd. (N. B.) 89) H. leucopns
K. 2 >gd. (N. B.) 90) H. morio F. $ sgd. (N. B.) 91) H. Smeath-
manellus K. $ sgd. und Psd. (N. B.) 92) IL albipos F. ^ sgd. und
Psd. (N. B.) (53) Andrena albicans K. $ sgd. und Psd. (N. B.) (54)
A. albicrus K. $ sgd. und Psd. 93) A. Gwynana K. $ sgd. und
Psd. (N. B.) 94) Andrena Trinimerana K. ^ sgd* (56) Chelostoma
florisomne L. $ ^d« (L. ; N. B.) 95) Ch. nigricorne Nyl. ^ sgd.
(N. B.) ^)6) Steiis breviuscula Nyl. ^ sgd. (N. B.) (57) Osmia mfa
L. ^ Psd. (N. B.) 97) 0. aenea L. ^ sgd. (N. B.) (58) Apis melli-
fica L. 5 sgd. (N. B.) 98) Bombus rauscorum L. (agrorura F.) eine
einzige Blüthe besuchend, die unter dem Gewichte der Hummel den
ganzen obern Theil des Stenp-els nach unten zieht. Das musste der
Hummel doch wohl nicht pusseu, denn nach flüchtigem Saugen einer
einzigen Blüthe flog sie woo-flS/f) 73.) J'ormicidae : 95)) Lasius nij^er
L. ^ hld. D. Lepidoptcra: lihopalocera: 100) rolyummatus do-
rilis Hfn. sgd. 101) Pararge Dojanira L. sgd. (N. B.) (59) Lycaena
icarus Kott. sgd. (N. B.) Tineidae: 102) Microptery-x calthella L.
(nach Dr. Speyer's Bestimmung) in Blüthcn von Ran. repens sehr
zahlreich, sgd., auch in copula. £. Thysanoptera: 103) Thrips
häufig.
' Die grosse Häufigkeit der flalictnsarteB in den Blütben
dieser Rannncnlusarten ist gewiss nicht bloss zn^ig.
Diese ein&cben, offenen, pollenreiohen Blumen mit zwar
geborgenem aber doch leicht zugänglichem Honige
und diese mit ausgeprägten Sammeibiirsten aber uocb.
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61
ziemlich kurzen Saugorganen ausgerüsteten kleinen Bienen
stehen eben auf sich entsprechenden niedrigen Ausbildungs-
stufen und passen nach Grösse und ganzer Einrichtung
ToUständig für einander. Wie anders, wenn sich eine
Hnmmel einmal an eine Hahnenfnssblllthe macht, wie '
unter Nr. 98 der letzten Besncherliete beschrieben.
(H) Ranunculus lanuginosus L. (S. 116). An dem-
selben Standorte, an wciclieni ich in früheren Jahren an
R. lanuginosus nur ziemlich spärlichen Insektenbesuch
angetroffen hatte, nämlich im Hannebusch bei Lippstadt,
iiEuid ich, nachdem das Gebtisch znm Theil weggeschlagen
war, die nnn sonniger stehenden Blumen yiel reicher Ton
Insekten besucht, besonders reichlich von Syrphiden. Es
ist dies ein hQbscher Beleg für die Abhängigkeit des In-
sektenbcsuchs von der Beschaffenheit des Standorts. Dass
Listera ovata trotz seines allgemein zugänglichen Honigs
fast bloss von Schlupfwespen besucht, ausgebeutet und ge-
kreuzt wird, erklärt sich allein aus . ihrem schattigen
Standort.
Ich beobachtete und sammelte am 11. Mai 1873 an
der genannten Stelle als Besucher des Bannnculus lanu^
giuosus.
A. Diptera: Syrphidae: 11) Gbeiloria albitartiB Mgn. 12) Gh.
pubera Zeit, und mehrere unbestimmte Arten, Pfd. h&ufig 18) Aseis
lanceolata Mgn. einzeln. 14) A. podagrica F. häufig. 16) Bacha elon-
gata F. einzeln. 16) Melanostoma mellina L. in Mehrzahl. 17) Syr-
phtts TennrtuB Mgn. in Mehrzahl. 18) S. nitidicoUis Mgn. 19) S. In-
nolatna Mgn. Pfd. 20) Pipiza notata Mgn. Empidae: 21) Empis
trigranuna Mgn. zgd. Museidae: 22) Hylemyia oonioa Wied. Bibioni'
äae: 28) DilophuB vulgaris. B. Coleoptera: Elateridae: 24) Athoua
- haemorroidalia F., mit dem Kopf im Blfithengnmde. CoeeineOiäae:
26) Cocoinellä 14punctata L. Ud. C. Hymenoptera: 26) Andrena
panrnla K ^ sgd. 27) Halietus flavipes K. ^ sgd.
(65) Ranunculus Fiearia L. ^Nach Ghatin gibt es
zwei Formen dieses Raminculus, und es ist die l)ul])iferirende
Form, welche keinen Samen ergibt, weil sie keinen Pollen
producirt." (Comptes rendus, 11. Juni 186(i; nach Ch.
Darwin, Variation of Animais and plants Chap. 18.) Wenn
4ies richtig ist, so kommen wenigstens Ausnahmen vor.
Demi ich £etnd am 3. Mai 1873 unter zahhreichen fruchtenden
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o2
Exemplaren auch einzelne mit Brutknospen in den Blatt-
achseln. Eine derselben hob ich aus, pflanzte sie zu Hause
in einen Topf uud liess den Bameu reiten. £r erwies sich
. als keimfähig.
Zu den früher aa%e;^hlten Besaoheni habe ich nach*
zutragen:
Hymenoptera. Apidae: 16) Otmia nU L. sgd. Thürin-
gea 14/4 78.
(65^) Ranunculusauricomus L (S.116). Weitere Be-
sucher :
A. Hymenoptera: Apidae: 10) Halictns alLipes F. $ Psd.
(Thür.) B. Diptera: Si/rphidae: 11) Melanostoina molliua L. im
SoTinenschein vor der Blüihe scbwebend, dann plötzlich anfliegend
und Pfd. und so abwechselnd weiter. D. Lepidoptera: Tineidae:
12) Micropteryx calthella L. sgd.
(G6) Caltha palustris L. (S. 117). Weitcrc Besucher:
A. Diptera: Empidae: 13) Empis opaca F. sgd. Syrphidae:
14) Cheiloäia albitarsis Mgn. sgd. nnd Pfd. 15) Platycheirus mani-
catus MgD. 16) MelanoBtoma ambigua Fallen; alle drei in Mehrzahl.
17) Pipiza tristis Mjxn.. einzeln. 18) Eristalis nemoriim L. und 19)
E. arbustorum L., beide Pfd. u. Bgd. häufig. Muscidae: 20) Onesia flo-
ralis K. D. 21) Hydrotaea dentipes F. 22) Aricia serva Mgn. 23)
Cyrtoma spuria Fall. 24) Scatophaga stercoraria L. Pfd. Bibiontdae:
25) Dilophus vulgaris Mgn. $ in Mehrzahl. B. Coleoptera: Staphy-
linidae: 20) Tachyporns hypnorum F. hld.?, ein Ex. NItiduUdae:
27) Epuraea aestiva L., 1 Ex. CurcuUonidae: 26) Bruchus scniinarius
L. hld.?, 1 Ex. Chrysomelidae : 29) Helodes raarginella L., in copula
in den Blütben. 30) Donacia discolor Hoppe, 1 Ex. Neuroptera:
Perlidae: 31) Perla ap. häufig auf den Biüthen, doch sah ich sie
nichts geniessen.
430. Nigeila damasoena L. Besucher:
Hymenoptera: Apidae: 1) Ceraiina callosa F. an den
Staabheateln beschäftigt (16/tf 73 N. B.) 2) Prosopis signata Nyl.
/ sgd. (N. B.).
(69) Delphinium elatun L (S. 120). Wei^ie Be-
sucher: •
Hymenoptera: Apidße: 2) Antbophora personata III. $ sgd.
(Strassburg 6/7G. H. M.)
(70) Delphinium Consolida L. (S. 122). Weitere Be-
sucher:
Hy]monoptera: Apidae: 2) Bombus lapidanns L. ^ sgd
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(Thür. 12/7 73). Von natzlosen Gästen ferner Pieris braasicae L.
8gd. (Thür.).
431. Actaea spicata L. Besucher:
A. Cüleoptcra: Dermestidac: Ij Byturus fumatus F. (N. B.)
B. Orthoptera: 2) Forficala auricularia L. Polleu und wohl auch
Antberen fressend. (N. B.)
Berherideae. (S. 124.)
(72) Berberis vulgaris L. QS. 124.) Weitere Be-
sucher:
A. Diptera: Syrphidae: 26) Ascia podagrica F. sgd. B. Hy-
men optera: Apidae: (IS) Andrena fulva Schrk. ^ sgd. (N. B.)
Formicidae: 27) Lasius nigor L. J hld. C. Coleoptera: Cocciml-
Udae: 2ö) Coccinella variabilis XU. bld.
Fapaveraceae. (S. 127.)
(73) Papaver Rhoeas L. (8.127.) Weiteie Besucher :
A. Hy menoptera: Apidae: 11) Halictus lencopns K. $ Psd.
(Thür. 9/7 73) 12) II Smeathmanellus K. $ Psd. (Thür.) B. Dip-
tera: Empidac: 13) Empis livida L. schien den Grund der Blüthe
anzubohren. (Thür.) Muscidae: 14j Ulidia erythrophihalma Mgn.
(Thür.) C. Coleoptera: Oedemeridae: 15) Üedemera virescens L.
Pfd. (Thür.) Lamellicornüi: 16) Cetonia (Oxythyrea) stictica L, sehr
häüfig} zarte Blülheuth« ile fressend. Strassburg 6/76 II. M.
431. Papaver somniferum L. Besucher (Nassaußudde-
berg):
Hy menoptera: Apidae: 1) Heriades truncorum L. $ Päd.
2) Cbelostoraa campanularum K. ^ Psd. 3) Halictus cylindricus K.
^ Psd. 4) H. lencopus K. ^ Psd. B. Diptera: Syrphidae: 5) Eri-
Btalis aeneus Scop. Pfd. 6) E. arbustorum L. Pfd. C. Coleoptera:
IdOmeUicornia: 7) Cetonia (Oxythyrea) stictica L. Blüthcnth eilefressend.
432. E8ch8choltzia californica. (S. 127.)
Besucher: Diptera: ayrj^Mäae: 1) Helophilns floreos Pfd. (in
meinem Garten 28/6 73).
(74) Chelidonium majus L. (S. 128.) Weitere Be-
sucher:
A. Bymenoptera: Apidae: 14) Apis mellifioa L. $ Fisd. B.
Diptera: Syrphidae: (12) Bhingia rostrat« L. etedct« den Rüssel
in mdireren filüthen nach ebander sehr wiederholt in den Blntben-
grund, an die Anssenseite der Wuraehi der Stanbladen, offenbar in
der Hoffiiung, hier Honig zu finden, glitt aber fitst stets ab nnd gab
endlich diese yergeblichen Saugrersnche auf und frass Pollen. G.
Coleoptera: Nitidiaidae: 16) Meligethes Pfd.
54
Fumariaeeae. (S. 128.)
(77) Corydalls cava. (S. 130.) Eine Ameise, Lasius
niger L. dräugt sich auch in nicht angebissene Blüthen
ein nnd dringt bis znm Honige vor (7/4 73).
(78) Corydalis lutea DC. (S. 132.) Weitere Besacher:
Hymen optera: Apidae: 2) Paithyras rapestris F. ^ ^d.
8) Bombus R^jellns III. ^ 8g3L 4) B. confusns Sehenok. $ sgd. 6)
B. lapidarius L. ^ igd. 6) B. pomorum Pz. ^ sgd. 7) Antbophora
aestiTalis Pz. $ ^ sgd. 8) Osmia auralenta Pz. $ sgd. 9) Eueera
loogiconiis L. $ sgd. 10) Halictas xanthopus E. ^ sgd. oder
wenigstens Tersuchend. Jena 6/75. Sftmmtlioh: H. M.
488. Fumaria capreolata L. var. pailidiflora. Ueber
die anscheinend nutzlose ßlumentäibun^^ dieser Pflanze,
welche während der IMiithezeit bleiche und fast weisse,
erst nach erlblgter Befruchtung augenfällige, roscnrothe
oder selbst carminrothe Blumen darbietet, sind im Jahr-
gange 1874 der Natnre zahlreiche Vermuthungen ausge-
sprochen worden (Vgl. Bot. Jahresbericht, Jahrg. 1874.
S. 899);^ aber keine derselben gibt eine befriedigende Er-
klärang. Des RÄthsels LOsung ist ohne Zweifel dieselbe
wie bei Ribes aurcuiii und sanguineum (siehe diese!;. Auch
hier sind nur einsichtige Bienen als Kreuzuugsverniittler
thätig. Moggridge sah eine Osniia diesen Dienst leisten
und immer nur die noch blass gefärbten Blumen besuchen,
die sieh übrigens auch durch ilire wagerechte Stellung
von den andern unterscheiden.
* Crueiferae.
434. Cheiranthus Cheiri L, Goldlack. Besucher:
Hymenoptera: 'Apidae: 1) Api3 mollifica L. $J den Kopf
zwischen döu Stauhgiifdasen hinein dräng'end und Hiiiipfend, die Ober-
seite des Kopfes dicht mit Pollen bestaubt. 2) Authophora pilipes
F. $ sgd.
(80) Nasturtium silvestre R. Br. Weitere Besucher:
Diptera: BombyUdae: 11} Anthrax hottentotta L. sgd. 9/7
78 (N. B.).
(81) Nasturtium aiii|>hibiuin R. Br. Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Ptermaiidae: 6) Zahlreiche winsigePte-
romaliden flogen erst lange vor der Blüthe nmber, krochen dann
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hinein und leckten Honig. B. Diptera: Syrphidae: (5) Eristalis
arbustoriim L. sgd. und Pfd. Muscidae: 7) Luciliaarten Pfd. 8) Calo-
bata cothurnata Pz. auf den Blütheu umbermarscbirend. C. Cole-
optera: Nitidulidae: 9) Meligethet hld. xaA Pfd.
435. Nasturtium ofücinale R. Br weicht in der Be-
stäabuDgseinriclitung merklich von N. silvestre ab. An
tler Innenseite der Basis jedes der beiden kttrzeren Staub-
fUden sitzen dieht neben einander zwei grüne fleischige
Knötchen y welehe den Honig absondern. Die kttrzeren
Stanbgefässe sind mit ihrer äufepringenden Seite der sie
weit überragenden Narbe zngekehrt; die längeren, welche
anfangs in gleicher Höhe mit der Narbe liegen, später
aber von ihr überragt werden, sind so weit nach den kür-
zeren zugedreht, dass ein nach dem Nektariura hinabbe-
wegter Kopf oder Rüssel gleichzeitig die Narbe und alle
drei ihr benachbarten Antheren an ihrer polienbehafteten
Seite streift Wenn sich, bei andauernd schlechtem Wetter,
die Blttthen nicht völlig öffnen, wird dnrch die längem
Stanbgef^se, ebenso wie bei Nastnrtinm silyestre, Sioh-
selbstbestäubung bewirkt. Besucher ((3/7 7:] ThUr.):
A. Diptera: 'd) Empidae : 1) P^mpis rustica Fallen. 2) K. livida
L. beide sgd., äusserst häufig, b) Conopidae: 3) Physocepliala rufi-
pes F. sgd. ein/.eln, c) Syrphidae: 4) Eristalis arbustoriim L. 5) E.
nemorum L. 6) E. sepulcralis L., alle 3 sgd. häufig 7) Helo-
philus floreus L. sgd. und Pfd. in Mehrzahl. 8) Melithreptus sp. Pfd.
d) Muscidae: 9) Oeyptera cylindrica F. sgd. B. Coleoptera: Niti'
dtüidae: 10) Meligethes. G. Hymeuoptera: Äpidae: 11) Haliotus
maoulatnv Sm. Q_ sgd. und Pfd. 12) Apis mellifica L. ^ sgd.
436. Barbarea vulgaris R. Br. Jeder der beiden
kürzeren Staabfäden hat an seiner Basis jederseits eine
kleine grOne fleischige Honigdrttse; eine etwas grössere
Honigfirttse sitzt anssen an der Basis zwischen je 2 län-
geren Staabfäden (also an der Änsatzstelle der beiden
verschwundenen kttrzeren Stanbgetasse). Auf jeder der 6
Honigdrüsen sieht man hei günstigem Wetter ein farbloses
Tröpfchen. Die Staubi^efässe stellen sich aber merkwür-
diger Weise so, als wenn die beiden zwischen je 2 län-
geren Staubfäden sitzenden Honigtr(')pfchen gar nicht da
wären. Die längeren, die Narbe überragenden Staubge-
fässe machen nämlich auch hier eine Viertelamdrehung
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nach der Seite des benachbarten klirzeru hin; diese Dre-
hung beginnt mit dem Aufspringen der Staubbeutel, un-
mittelbar nach dem Oeffnen der Blüthe und ist erst vol-
lendet, wenn die eine Antherenseite sich ganz mit Pollen
bedeckt hat. Dagegen bleiben die beiden kürzeren Staub-
gefässe, welche mit der Narbe gleich hoch sind, auch nach
ddm Aufspringen derselben zugekehrt, so dass die Stel-
lung der Staubgefässe mit Nasturtiüm olficinalö Uberein-
stimmt, obgleich doch die Zubl und Anordnung derNekta-
rien fast dieselbe ist wie bei N. silvestre. Bei soimigem
Wetter und weit geöffneten Blüthen biegen sich die ktir-
zereu Staubgefässe weit von der Narbe zurück; bei an-
dauernd regnerischem Wetter bewirken sie yermuthlich
Selbstbestäubung. Befruchter:
A. Diptera: a) Syrphiäae: 1) Rhmgia roatrata L. «gd. tmd
Pfd., sahlreicb. 2) Aaoia podagrica F. Pfd. h) MmdäMi 8) Aricia
iBoana Wiedem. sgd. 4) Antbomyiaarten agdL 6) Scatoph^ia mer-
daria F. sgd. 6) Galobata oothurnata Pz. B. Coleoptera: a) Niti'
dUUäae: 7) Meligethes hld. 'and Pfd. in grosser ZahL b) LameUi"
comia: 8) Pbyllopertha horücola L. BluthenUieilo nagend, c) Cucu-
lionidae: 9) GeutorbynchuB sp. .C. Hymenoptera: Afiüae: 10)
Api9 mellifica L. ^ sgd.
(82) Arabis Mrsuta 8oop. (S. 184). ^Weitere Besucher:
Diptera: Syrphidae: 6) Syritta pipiens K egd.
437. Arabis arenosa Scop.
Besucher beiNassau (Dr. Buddeberg) : A.Hymen optera:
Apidae: 1) Andrena cineraria L. $ Psd. 2) A. parvula K. $ sgd.
und Psd. häufify (12 Ex. eingesandt). 3) A. cingulata F. $ sgd. 4)
A. albicans K. ^ sgd. 5) A. riigroaenea K. ^ sgd. 6) Halictus leu-
copus K. ^ sgd. und Psd. 7) H. tetrazonius Kl. (quadricinotus K.
olim) $ sgd. 8) IT. flavipes K. $ sgd. 9) IJ. cylindricus K. $ sgd.
und Päd. B. Lepidoptera: Bhopälocera: 10) Thecla rubi L. sgd,
(88) Cardamine pratonsia L Weitere Besueher:
A. Hymenoptera: ÄpidM: (1) HalSotas oyUndrieas F. $
Psd. und sgd. 28) Andrena cineraria^ L. ein Ex., Psd. und sgd.
SM) A. dorsata £. £ sgd. und Psd. 26) Eine Hammel, wie mir sehien
Bombns terrestris, saugte flüohiig an 2 Blüthen verschiedener Stöcke
und flog dann weit weg. B. Diptera: Syrphidae:. 26) Melanostoma
meUmaL.Pfd. 27) Syrphns nitidicoUis Mgn., sgd. und Pfd. (18) Bhin-
gia rostrata L. sgd. und Pfd., häufig. 28) Eristalis nemorum L„
▼on Galtha palustris kommend, auf Card, prat^ nur knrse Zeit ver-
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weilend (Pfd.) dann wieder auf Caltha gehend. C. Lepidoptera:
Bhopalocera: (18) Pieris uapiL. sgd., sehr häufigl 29) Vanessa urti-
cae L. Bgd. 30) Polyommatas dorilis Hfn. sgd.
438. Cardamine impatiens L. Besucher:
Ilymenoptera: Apidae: 1) Audrena albicans K. ^ sgd. und
Psd. 2G/5 73 (N. B.)
439. Alyssum calycinum L. Besucher:
Diptera: Conopidue: 1) Myopa testacea L. sgd. (Thür.)
440. Alyssum montanum L Besucher (in meinem
Garten) :
A. Diptera: Syrphidae: 1) Syritta pipiens L. sgd. und Pfd.
häufig. 2) Eriaialis sepulcralis L. sgd., in Mehrzahl. Muscidae: 8) An-
thomyiaarten sgd., zahlreich. 4) Lucilla cornicina F., andauernd sgd.
B. Goleoptera: Malacodertnata : 5) Dasytes fiavipes F. häufig. G.
Hymeooptera: Sp1iegi4ae: 6) Cerceris varialdlis Schrk. sgd. nicht
selten. Apidae: 7) Prosopis in Mehrzahl sgd. 8)Halictus nitidiai-
culas K. ^ sgd. und Psd. häufig. 9) Nomada ruficornis L. sgd.
(84) Draba verna L. (Fig. 30. 31.) Die in diesen
Figuren dargestellte Bltttheneinrichtmig, in welcher die
längem Staabgefösse Toizngsweise der Sichselhstbestäubung^
die kürzeren ausschliesslich der Kreuzung dienen, ist be-
reits in meinem Buche (S. 185) beschrieben. Der dort
aufgestellten Besucherliste habe ich hinzu/.ulügen :
Hymeno ptera: Apidae: (1) Apis mellitica L. ^ sgd., ab-
wechselnd an J 'hlaspi arvense, Veronica agrestis und Draba verna.
Thür., Brachäcker 14/4 73. (2) Andrena parvula K. 2- sgd. und Psd.
daselbst; ebenso bei L. B. Diptera: Muscidae: 4) Hylerayia dine-
roUaMgn. 5) Anihomyiaarien. G) Sarcophaga carnaria L. andauernd Pfd.
Erkläraug der Abbildungen.
1—6. Museari hotrjfoides MOl. (Lippetadt, Gftrten 16/4 78.)
1. Y^llBt&ndige Blüthe, von der Seite gesehen (4 : 1).
2. Dieselbe gerade Ton unten gesehen.
8. IHeselbe im Aufriss.
4. Eine der oberen, gesohleebtslosenj gesehlossen bleibenden
schräg aufreeht stehenden Blothen.
5. Geschlechtsrudimonte derselben (20 : 1).
6. Entwickeltes Staabgefiiss einer sieh öffnenden Blftthe
hei glsioher YergrÖsserung.
7—11. .iü^Hiifi rotttndum L. (Thfiringen 7/7 78.)
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58 >
«
i
7. BlfttlieTOQ der Seite gesehen (4:1) p' äussere, p* innere
Perigonbl&tter.
8. Blüthe im ersten, ndUinlichen Entwiddungsstadium,
ORch Entfernung der Perigonblätter, von der Seite ge-
sehen (4 : 1). die vor den äusseren, die vor den
innem Perigonblattem st^mden Stanl^llsse. p\ p*
Ansatxstellen der weggerissenen Perigonblättei*.
9. Stempel im ersten, 10 derselbe im zweiten Entwick-
Inngszustande (4 : I). n Nektarinm. st Narbe.
11. Blüthe zur Zeit ihrer weitesten Oeffoong, gerade von •
oben gesehen (4 : 1).
13. JMÜtericim LÜiago L, (Thfiringen7/778.) Bl&the sehwaeh
vergrössert, schräg von vom gesehen (V» : 1)> 12|) Staub- '
gefäss derselben Blüthe (7 : 1), besonders am obem Epde
mit PoUen behaftet. !
15. Baris qua^oüa L. (Lippstadt 22/4 7a) Blfithe im
ersten weiblichen Znstande, in natürlicher Grösse.
14. 15. Saxifraga triäaetjßitea L, (Stadtmauer von Soest. 11/5 77.) ;
14. • Blüthe schräg von oben gesehen (7 : 1).~ Ein Staub- ' ]
gefass ist nach der Blüthenmitte hm gebogen und mit
der Narbe in Berührung; die übrigen sind nach aussen
gespreizt.
15. Blüthe im Längsdnrchschnitt (7 : 1).
16. Bibes rubrum X. Blüthe im Längsdurehadmitt (4:1). n
Kektarium, 5 Kelchblätter (sepala), p Blumenblätter (pe-
tala). Dieselbe Bedeutung haben s und p in den folgen- ^
den Figuren.
17. Ribes Ch'OssiUaria L. Blüthe im Längsdurclischuitt (3 : 1). ;
18. Hibes nigrum L. Blüthe im liängsdurchschnitt (3 1 1). i
19. JRibes sanguineum Fursh. Blüthe im Läugsdurchschnitt '
(3 : 1). i
20. liibcs aureum Pursh, Blüthe im LäugsdurchBchnitt (3 : 1).
21. 22. Iledera Sdix L.
21. Blüthe gerade von oben gesehen (3 : 1). i
22. Dieselbe von der Seite gesehen.
28. 24. Bydrocotyle vulgaris L. (Lippstadt 1874).
28. Junge Blüthe (10 : 1). Die beiden Staubgefässe vorn
and rechts sind noch nicht ausgewachsen, das dicke
Staubgefäss hinten ist ausgewachsen, aber noch nicht
anfgespmngen, die beiden Staubgefässe links sind auf-
geeprungen und mit Pollen bedeckt. Die Griffel sind
noch einwärts gekrümmt, die Narben noch nicht ent-
wickelt.
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24. Alie Blfiihe (10:1). Das vorn in der Mitte stehende
Staöbgeflis ist aufgesprungen, mit Pollen bedeckt, . noch
frisch; die 4Qbrigen sind versohmnipft nnd brauu ge-
worden, aber noch mit etwas Pollen behaftet.
Die Narben sind entwickelt
25--29. Orloy» grmdiß&ra Ho^. (Thfiringen 7/7 78.)
26. Aeassere Randblnthe eines Randdöldohens (4: 1). Das
am Aussenrande der gansen Dolde stehende filnmen-
blatt ist so kolossal vergrössert, dass die beiden fol-
genden Figaren, um- Raum sn sparen, auf die beiden
H&lfteD seiner Blattfl&che gesetxt werden konnten.
26. Innere Randblüthe eines Handdöldcheus (4 : 1). Eben
so sind auch beliebige liandblüthen irgend welcher
mittleren Döldchcn ausgebildet.
27. Mittlere Blüthe irgend eines Doldchens von der Seite
gesehen (4 : 1). Drei der Staabgefasse sind noch nicht
aus der Blatbe herausgetreten; nur ihre langen, nach
innen gebogenen Staubfäden treten hervor.
28. Mittlere Blüthe eines Döldchm nach Entwicklni^
aller Staubgefasse, von oben gesehen (7 : 1).
29. Dieselbenach dem Verblühen (7 : 1). Blumenblätter und ^
Staiibgefasso sind abgefallen. Kelchblätter (s) und Nek-
tariuni (n) sind noch übrig.
30. 31. Braha venia L. (Lippstadt 21,4 78.)
30. Blüthe gerade vun oben gesehen (7 : 1).
81. Dieselbe nach Entfernung der Kelch- und Blumen-
blätter, von der Seite gesehen (10 : 1 ),
Uaiventttti-Biifllidraokerei von Osrl 0«<nrgl in Bonn.
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Weitere ßeobachtimgeu
Aber
Befruchtung der Blumen
durcli Insekten.
II.
Von
Br. Hermann J^ttiler
Oberiehxer m Lippstadt.
Mit xwei Talbln.
Berlin
R. FriedlSnder & Sohn.
1880.
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Weitere Beobaehtungen fiber Befrnchtang der
Blumen durch Insekten').
Vonr .
Ür, Hermann Malier,
Oberlehrer an der Bealaohiüe sa Lippttadt.
n.
* (Hiersa Tafel U u. HL)
1) Siehe Jahrgang 1878 dieser Vorhdlg. S. 279—323.
I
Crucfferae. '
44L Cochlearia Ärmoracia L. Besucher (in
meinem Garten):
A. Coleoptcra Malacodermata: 1) Malachias bipastulatns F.
Antheren fressend Nitidulidae: 2) Meligethes sp., in grösster Zahl
in den Blüthen B. Diptera Bibüniidae: 3) Bibio hortulanus F. auf
den Blüthen herumkriechend, ohne Honig zu finden. Empidae:
4) Empis punctata F. sgd. Muscidae: 5) Soatophaga merdaria F. sgd.
6) Sepsis sp. Syrphidae: 7) Syritta pipiens L. sgd. und Pfd. C. Hy-
menoptera Apidae: 8) And rena albicans K. $ sgd. u. Pfd. 9) Ha>
lictuB zonulus Sm. $ sgd. Jßhneumanidae: 10) mehrere Arten, nach
Honig suchend.
442. Thlaspi arvense L. (Fig. 32. 33.) Staubge-
fässe und Stempel sind gleichzeitig zur Beife entwickelt
Alle Stanbgefösse kehren ihre pollenbedeckte Seite der
Blttthenmitte zn. Die vier längeren stehen ziemlich nahe
nm die Narbe hemm, in gleicher Höhe mit derselben oder
bie noch etwas übciia^eiid, .sie bewirken daher bei aus-
bleidendem rnsektenhcsuehe fast unausbleiblich Selbstbe-
fruchtung. Die beiden kürzeren Ötaubgelasäe stehen tiefer
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als die Narbe und sind welter von derselben abgerückt;
sie dienen daher nur der Kreuzung bei eintretendem In-
sckteubesuche. Jeder der beiden kürzeren Staubladen ist
an seiner Wurzel jederseits mit einer grünen fleischigen
Anschwellung (n, Fig. 32) versehen, welche Honig absondert
In jedem der vier Winkel zwischen je einem kttrzeren und
einem längeren Staubfaden befindet sieb daher bei sonnigem
Wetter ein Honigtröpfchen.
Die längeren Stanbgefässe würden daher eine für
Herbeiführung der Kreuzung durch honigsaugende Insekten
günstigere Stellung haben, wenn jedes von ihnen eine halbe
Umdrehung nach dem benachbarten kürzeren Staubgefäss
" , bin gemacht hätte. Damit wäre aber zugleich die bei
aasbleibendem Insektenbesuch von selbst erfolgende Selbst-
befraehtoBg ersehwert. Und diese ist bei so unseheinbaren
Bitlihen ein durchaus anentbehrlicher Notbbehelf, so oft die
Erenseang ausbleibt In der That ist der Insektenbesaeh
von TMaspi arveme, wie sich bei der Kleinheit seiner
Bltithen erwarten lässt, ein sehr spärlicher. Ich überwachte
es in Thiiriiii^en Mitte April 187'5 andauernd bei schönem
Wetter und beobachtete folgende Besucher:
A. Diptera Mmcidae'. 1) Anthomyia speo. $ 2) PoUenia nidia
B. Hymenoptera: 8) Apis mellifiea L. $ igd. 4)Andr6na parvala
£. $ 8gd. u. Päd. «
(85^) Teeadalia nudieauUs B. Br. (S. 135 bis 137).
Ich habe dieses anf Sandäekem bei Lippstadt gemeine
Pflänzchen an sonnigen April- und Maita^en noch wieder-
holt auf seine natürliche Befruchtung untersucht und ausser
den bereits aufS. 135 u. 136 meines Werkes Uber Befruch-
tung der Blumen veröffentlichten Insekten noch folgende
als KreuzungSTermittler desselben beobachtet:
• * A. Hym enoptera Apidae: 11) Halictus morio F. $ 12) H. fla-
vipea K $ 13) H. Smeathmanellift K. $ 14) H. nitidiusculua K. $
16} fi. luciduluB Scbenck ^ 16) H. sexstrigatus Schenk. ^ Mehrere
dieser kleinen an Teesdaliablüthen besohäfUgten Bieaen sah ich
beim Einsammeln, während ich sie swischen zwei Fingern hielt,
daroh Pollen gclbgefärbten Honig anBepeien. Sie saugen also Honig
und fressen Pollen. Ausserdem sammeln sie Pollen mit ihren Fersen-
bürsten ein. C. Diptera Empidae: 17) Empisspec. sgd. Mnscidae:
' 18) Onesia floralis &. D. Pfd. 19) Saroophaga carnaria L. $ Bibi-
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omäM'. 20) Bibio laniger Mgn. sgd. in MQbrsahl. Anoli Ameisen,
nftmentlich Launs niger L. luid Formica fusca L. J finden sich
nicht selten aof den Blüthen ein, um* ^onig su lecken. Ihre 6e-
-^ohnheil^ andauernd an denselben Blflthen zu sitzen, n^acht sie aber
als KreaznngsTernuttl^r ziemlich untaugUofa.
(86). Hesperts tnatronalis L. Besucher: Diptera
Syrpkidäe:
8) Eristalis nemoruin L. Pfd. Tekl., Bo. 6) Rbin^a rostrata L.
sgd. u. Pfd. N. B. 5/7. 75. Eine Schildwanze, Strachia oleracea L.,
fand ich wiederholt auf Blättern und Blütheu dieser Blume, sowohl
einzela^ als in Paarung. Ich jsah sie jedoch nie Blumennabruiig ^^e-
niessend.
443. Hesperts tristis h Nachtvioie (Natuie Vol.
XU. p. 190, 191. Fig. 65—70.)
Die Farbe der Blumenblätter (gchmutzig grüDgelb mit
einem Netze zarter, schmutzig purparileuFbener Adern) sticht
so wenig von. dem Grün des Stengels und der Blätter ab, «dass
die Blttthen trotz ihrer für Cruciferen ungewöhnlichen GrOsse
(die abstehenden Lappen der Blumenblätter sind 14 bis
über 20 nun lang bei 3 bis ^'/o mm Breite!) nur sehr
wenig in die Augen fallen; auch ihr Duft ist bei Tage
unmerklich; Insektenbesuch wird ihnen daher bei Tage
kaum zu Theil. Des Abends dagegen verbreiten sie kräf-
tigen Wohlgeruch und kennzeichnen sich dadurch auf das
bestimmteste als der Befruchtung durch Abend- und Nacht-
falter angefasst. Da ihre grossen Blumenblätter ihnen nun
zur Anlocknng erst recht unnütz sind, so lassen sich ihre
EigeDtbiiiiilichkeiten überhaupt nur durch die Annahme
erkiilren, dass ihre Stauimcltern Tagblunien gewesen sind
und als solche — grosse, lebhaft gefärbte ijlumenblätter
erlangt haben, die erst mit dem Uebergang zur Nachtblüthig-
keit der Wirkung der Naturauslese sich entzogen und ihre
Misstobigkeit erlangt haben.
Die schmalen 11—15 mhi langen Kelchblätter sind in
ihrem untersten Theile schwach auswärts gebogen, so dass
man zwischen ihnen hindurch selieu kann, die obersten
zwei Drittel derselben schlicssen dagegen so dicht an ein-
ander und halten die Stiele der Blumenblätter (die soge-
nannten Nägel) so dicht umschlossen, dass zu Anfang der
Blttthezeit zwischen den €reschlechtsorganen bloss ein oder
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zwei enge, nur Schmettcrlin<,'sriis8eln bequem zugängliche
Durchgänge zum honigführenden Bilithengrunde frei bleiben.
Ln Eingange der Blttthe stehen jetzt, die pollenbedeekten
Seiten der Blflthenmitte zugekehrt, die vier längeren Staub-
gefässe, ein wenig (bOehstens 2 mm) unter ihrem unteren
Ende die gleichzeitig zur Keife entwickelte Narbe. Diese
ist in der Richtung von einem kürzeren Staubgel'ässe zum
anderen in die Länge gezogen, durch einen Längseinscbnitt
in zwei Lappen getheilt und mit beiden schmalen Enden
abwärts gekrttmmt Die beiden* kürzeren Staubgefösse
stellen, ebenfalls ihre pollenbedeckte Seite der Blflthenmitte
zukehrend, do dicht unter der Narbe, dass ihr oberster
Theil mit dem herabgebogenen Narbenende etwa in gleiche
Röhe zu liegcii kommt und demselben in einer Entfernung
» von noch nicht 1 mm gegenüber steht. Die ein oder
zwei engen Durchgänge, welche zu Anfang der Blütbezeit
frei bleiben, tühren grade zwischen Narbenendc und kurzem
Staubgefäss hindurch in den honighaltigen Blttthengrund,
so dass eindringende Schmetterlingsrttssel immer mit einer
Seite die Narbe, mit der entgegengesetzten die pollenbe-
deckte Seite eines StaubgefUsses streifen und daher, sobald
sie einmal ringsum mit Pollen Iteliaftet sind, beim Besuche
neuer Blüthen regelmässig Kreuzung bewirken.
Die lionigabsonderung ist reichlich genug, um die
einmal angelockten Nachtfalter zu immer erneuten Besuchen
zu veranlassen. Denn zwei sehr stark entwickelte grtlne
fleischige Anschwellungen an der Innenseite der Basis der
kürzeren Staubfäden sondern eine solche Menge wasser-
klarer sflsser Flüssigkeit i^l), dass man die beiden Winkel
zwischen der Basis je efnes kürzeren Staubfadens, der-
jenigen der beiden benachbarten längeren und dem Stempel
ganz mit derselben ausgefüllt tindet, und zwar, wenn des
Nachts kein öchmetterlingbesuch stattfand, auch noch am
nächsten Tage.
Trotzdem ist, in Folge der Unsicherheit der Witte-
rung, die Kreuzung dieser Blume durch Nachtsschmetter-
linge so wenig gesichert, dass sie des Nothbehelfs der
■ Selbstbefruchtung nicht entbehren kann. Bleibt Kreuzung
aas, so rückt die Narbe, von dem weiter wachsenden Ova-
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■ »
rimn. gehoben, zwischen den vier Iftngern Staabgeftoen
empor nnd behaftet* sich reichlieh mit deren Pollen. Anch '
führt diese regelmässig erfolgende spontane Selbstbefruch-
tung, wie ich durch den Versuch festgestellt habe, zur Bil-
dung zahlreicher entwickelungsfähiger Samenkörner.
Bei dieser Cracifere haben aUo die längeren und kür-
zeren Stanbgefässe auffallend verschiedene Funktionen. Die
vier längem halten in der jnngen Blttthe nnbemfene Gäste
vom Zutritt zum Honige ab, indem sie niit ihren Stanb- .
beuteln den Bitttheneingang verstopfen nnd tragen mit ihren
Staubfäden dazu bei, die eindringenden SchmetterlingsrUssel
auf dem rechten Wege weiterzuführen; in älteren Bltithen
bewirken sie, wenn Kreuzung ausgeblieben ist, unausbleib-
lich Selbstbefruchtung. Die beiden kürzeron Staubgefässe
dagegen dienen ausschliesslich der Kreuzung durch «be*
suchende Nachtsohmetterlinge.
MeiDe Tochter Agnes hat an emigen milden Haiabenden |ol*
gende Krenzungsvennittler der Naohtviole beobaehtet and eingeeam-
melt: 1) Plasia (pamma L. (RfiaseU&nge X6 — I81D01} hftafig. 2) Haden*
spec. (11 mm) 8) Diantboecia consperea W. V. (13 mm) 2Exanp]are
4) Jodis lactearia L. 5) Botys forficalis L. 3 Exemplare.
(87). Sisymhrium Alliaria 8eop. (S. 137. 138).
Weitere Besucher:
A.Hymenoptera Jjndliie: 8) Andrena nitida K. $ sgd. B. Dip-
tera JEbipito; 9) Empi« ponctata F. (digramma FaUen) sgd. 10)
E. nigricans Fallen sgd., hinfig. Muadäae: 11) Sepsis spec. Bibwm'
daez 12) Dilophtts Tulgaris Ugn. den Kopf in die Blflthe steckend,
wiederholt beobachtet. C Goleoptera Derme^Üdae: IS)' Bytarus
famatas F. Pollen Tersehrend and sich auch za den Nektariea drän-
gend, ebenso wie Meligethes nnd von Fliegen Bhingia rostrata, sehr
hia%. A
(88.) Sisymhrium affieinale Scop. (S. 138). Wei-
tere Besucher:
A. Hymenoptera4l>'c^: 4)Halictas morioF.cfsgd. 16/77((.
NB. C. Dipiera Mutciäae; 6) Anthomyia spec. Pfd. 20/7. 75. Sj/r-
phiäae: 6) Ascia podagrica F. Pfd. in Menge 20/7 76. N. B.
444. Sisymhrium Thalianum Gaud.
Die Honigabsonderuiig dieser Art weicht von derje-
nigen von S. Alliaria und officinale wesentlich ab. Bei
ihr findet sich nämlich an der Aussenseite der Wurzel jedes
der 6 Staubgefässe ein Nektarium in Form eines grünen
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208
fleischigen Knötchens; die Nektarien der 4 längeren Stauh-
gefässe existiren aber blos noch als sehr kleine rudimentäre
Organe; die der kürzeren sind vielmal grösser und sondern
eine wasserklare stlsse Flüssigkeit ab, die sieh in einer
kleinen Anssaeknng des damnterstehenden Kelehblattes
sammelt
Alle Staubgefässe sind mit dem Stempel gleichzeitig'
entwickelt und mit der polleiibedcckten Seite diesem zuge-
kehrt; die zwei kürzeren stehen erheblich tiefer als die
Karbe und dienen daher ausschliesslich der Kreuzung durch
Vermittläng der den Honig saugenden Insekten; die 4 län-
geren nmsehliessen die Narbe nnd bewirken bei aasblei-
bender Kreuzung unaosbleiblieb Selbstbefruehtung. Da die
Blllthen sehr klein und nnansehnlieh sind und in Folge
dessen nur sehr spärlich von Insekten besucht werden, so
ist spontane Selbstbefruchtung die vorwiegende Fortpflan-
zungsart. Als Besucher beobachtete ich bei Lippstadt im
Monat Mai und Juni 1873:
*
A. Coleopter«: CktrcuUomdae: 1) Geutar1iyD<Aa8 «pec^ (nur
3 mal) MordeRuei^: 2)AnaBpiB rufilahria Gylh. NiHdiOidae: 8) Meli*
gethes B. Diptera: I^npidae: 4) Empisvenifttis Mgv. ^gd.%f^'ilae:
5) Ascia podagrica F. Pfd. 6) Rhingia roitrata «gd. C. Hyuenoptera:
Äpidae f 7) Apla mellifioa L, 2 agd«, aber nur einige Blütben probeweise.
Während* die Honigbiene, einmal orientirt, sieh an*
dauernd an dieselbe Blumenart zu halten pflegt, kann man
sie, wenn sie ihren ertöten Ausflug macht, unmittelbar nach
einander sehr verschiedene Blumen besuchen sehen. So
sah ich das hier in Rede stehende Exemplar am 18/5. 73
auf einem Unkrautacker der Reihe nach an Veronica hederae-
folia, Lithospermum anrense, Sisymbrium Thalianum und
Viola trieolor w. arvensis sgd., an jedem der 8 ersten
nur einige Blllthen, am letzten dann andauernd.
445. Erysimum cheiranthoides L. Hier finden
sich 2 rudimentäre Nektarien aussen zwischen den Wurzeln
je zweier längeren Staubfäden und zwei thätige Nektarien
an der Innenseite der Wurzel der beiden kürzeren. Der
von letzteren abgesonderte Honig füllt jedcrseits den Winkel
zwischen dem kurzem Staubfaden, den beiden benachbarten
längem und dem Orarinm aus. Alle Staubgefässe kehren
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ihre pollcnbehaftete Seite der BlUtbenmitte zu^ die kttrzem
biegen sich zarück, machen dadurch den Zugang zum
Honig frei 'and dienen, wie bei der vorigen Art, der Kreu-
ssung durch Vermittlnng der honigsaugenden Insekten;
die 4 langem nmgeben auch hier die Narbe und sichern
bei ausbleibeuder Kreuzung spontane Selbstbefruchtung.
Besucher:
Hy menoptera: Äpidae: \) Panurgus calcaratus Scop. sgd.
18/6 76. N. B.
446. Camelina sativa Crntz. 13e8 lieber:
Lepidoptera: IChopalocera: Epioephele byperantbus L. sgd.
Thür. 9/7 73.
(89.) Capsella bursa pastoris Uoench, (S. 138.)
Weitere Besucher:
A. Diptera: SyrfSUdaei 8) SyriUa pipiem L. sgd. u. Pfd.
1/6 TS. 9) Chiysotoxam bioinctain Pz. Pfd. 29/6. 76. NB. B. Gole-
optera: MorddUäae: 10) Anaspi« rafilabris Gylh., den Kopf in
dio Blüthe steckend. G. Hymenoptera: Sphegidae: 11) Sapyga . ^
clavicornis Sh. (priama F.) 16/6. 78. NB. Apidae: 12) Prosopis
piotipes |Nyl. ^ daselbst. 18) Fr. signataNyl. ^ daselbst D. Lepi-
doptera: Microl: 14) Adela violellaTr. (18/0. 78): sgd. £. Thysa-
noptera: 16) Tbrips häafig.
(90.) Lindum sativum L. (S. 139). Weitere Besucher:
Hymenoptera: Apidae: 27) Prosopis signala Nyl. ^ sgd.
6/78, NB.
(91.) Brassica oleraeea L. Weitere Besucher:
Hymenoptera. Apidae: U) Osmia rufaL. ^g^* 10) Halio>
tus morio F. ^ Psd. n. sgd. 11) Andrena fulveseens Sni. ^ Psd.
AUe drei 7/6. 73. N. B.
477. Brassica Napus L. Besucher: (6/73) NB.:
A. Diptera: Empidae: 1) Empis tesselata F. sgd. B. Hyme-
noptera: Apidae: 2) Andrena parvula E. $ 3) Halictus Smeathma-
Hellas K. $ s^d. u. Psd.
(92.) Sinapis arvensis L. (S. 140). Weitere Be-
sucher: (Juni 73.)
A. Diptera: Conopidae: 10) Dalmannin punctata F. sfjd. ein-
zeln. 11} Myopa buccata L. sprd. einzeln. Empidae: 12) Empis spec.
sgd. Muscidae: 13) Lucilia 8poc Pfd. 14) Scatophaga nu rdaria F.
Pfd. 15) Sc. stercuraria L. Pfd. Si/rjjhidae: 16) Cbrystjoastor Mac-
quarti Loew. Pfd. 17) Eristalis pei tinax Scop.. uicht selten, (2) E. ar-
bustoniiii L. zahlreich. 18) E. sepulcralis L. mehr vereinzelt, alle
drei sgd. u. Pfd. 19) Syritta pipiens L. Pfd. B. Hymenoptera:
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m
Apidaei 20) Haliotus sexnotatus K. $ agd., einseln. 21) H. lezng-
satus Sehende $ sgd., einseln. 22) B. malac)innu. K. $ sgd. o.
Ffd^ einzeln (6) H, leacOEOnius iL $ sgd. 28) Andrena eingnUto
F. ^ sgd. 2 Exemplare. 24) A. albicroa K. ^ sgd., in Mebnalil.
26) H. dorsftta K. $ sgd. u. Psd. 26) Bombos lapidarios $ sgd.
(7) Apis mellifieali. b&ofig. 27) Cbelostoma nigrioorne. Nyl.
ff sgd. 7/75. N. B. 28) Noinada pallesoens. H. Sch. $ sgd. häufig
(Ii JESzemplare eingesammelt, nur 29) Prosopis confusa Nyi. $
80) Pr. armillata. Nyl. beide einzeln, sgd. u. Psd. C. Coleop-
tera: Cerambycidae: 31) Strangalia nigra L. 32) Leptiira livida F.,
beide Antheren fressend. LamelUcornia: 33) Pbyll<j)ertha horticola L.
Blüthentheilo al)\veideod. Nitidulidae: 34) Meügetbes bäufig. Ciste-
Uäae: 85) Cistela murina L. D. Lepidoptera: (9.) Euclidia gly-
phioa L. sgd. (Rüssellänge t mm) K. Hemi])tpra: 36) Stracbia or*
nata, Blüihentbt ile anbohrend u. sgd. 6/73* N. B.
(93.) Baphanus Eaphanistrum L. (S. 140.) Be-
Bacher: (Mai, Juni 73):
A- pymenoptera: Apidae: 1) Apis mellifiea L. 2
Psd. in grosser Zahl 2) Bombus senilis Sm. 9 sgd. 8) B. mnsoonim
$ sgd. 4) Halictos iiavipes F. ^ sgd. (sich tief in die Blütbe
zw&ngend). 5) H. Smeathmancllus K. ^ sgd. TentkredMudfOei 6) Ce-
phna spinipes Pz., eiur.clu in den Blütbeu. h. Diptera: Syrphidae:
7) Rhingia rostrata L. sgd. n. Psd. häufig. 10) Syrphus ribesii L*
Pfd. 11) Syritta pipiens L. Pid. G. Lepidoptera: Shftpalocera:
12) Coenonympha pamphilus L. sgd.
•
Resadaceae. (S. 142).
(94.) Reseda odorata L. (S. 142. Fig. 43) Weitere
Besucher:
Hymenoptera Apidae: Andreua nigruaeuea K. $ IS/.'iT.S
(95.) Reseda luteola L. (S. 143.) Weitere Be-
sucher :
Hymenoptera Apidae: 4) Andrena nigroaenea K. $ sgd. in
Mehrsahl. Thür. 7,73. 5) Prosopis signata Pz. ^ 26/8 73. N. 13. Co-
leoptern Cureulionida^ G) Urodon ruiipes P'. 7) U. conformis Soffr.
beide au den Blüthen herumkriechend 26/6 73. N. B.
(90.) Reseda lutea L. (Thüringen, Juli 73.) Wei-
tere BesQoher:
A. Hymenoptera ßphegiäae: 5) Entomognathus brevis v. d.
L., einzelne $ und zahlreiche ^ sgd. 6) Diodontus tristis v. d. L.
$ emzeln. Apidae: 7) Apis melUfica L. $ sgd. n. Psd. 8) Halictna
apeo. 2 «gel. 9) Prosopis pietlpes Nyl. $ sgd. 10) Pr. signata Pz. $
soe
^ sgd.^selirsalilteioh: l!e%fieiMKmt<fae: 11) mibestiiiimte Arten, tot-
gdblieh naoli Honig raehend^ Fomkiäaei 12) Lnaius niger L. ^
desgl. B. Diptera Muidäae: 18) ülidia erythrophtbalma Hgn. desgl.
C. Coleoptera CurcuKümidae: 14) fiai;idias abrotani Seh., 1 Ex^m-
plar» desgl. 15) Urodon rafipos F. desgl. Mordißidae: 16) Anaspis
rufikbris Oylb. .
.Vtolaceae. (S. 145.) \
(98.) Viola tricolor. (Nature Vol. IX. p. 44-46.
Fig. 15-22.)
Ich habe bei Lysimachia ynlgaris, Euphrasia oMcina-
lis und RbinanthnB crista galli das Nebeneinander-Yor-
kommen von zweierlei Stöcken mit yerscbiedener Bestän-
bungseinrichtung nachgewiesen. Die einen haben augen-
fälligere Blumen imd in Folge dessen reichlicheren Insekten-
besuch; sie haben sich so ausschliesslich der Kreuzung
durch die besuchenden Insekten angepasst, dass ihnen die
Möglichkeit, sich durch spontane Selbstbefruchtung fortzu-
pflanzen, verloren gegangen ist. Die anderen haben unan»
sehnlichere Blttthen nnd in Folge dessen unzureichenden
Insektenbesncb; sie befruchten sich bei ausbleibendem In-
sektenbesuehe regelmässig selbst, lassen jedoch stets die
Möglichkeit der Kreuzung offen. In demselben Falle befindet
sich Viola tricolor. Eine kleinblumige Abart derselben
(var. arvensis) Ut hier tiberall in Gärten, an Hecken und
auf Feldern als Unkraut verbreitet. Alle Blumenblätter
ihrer kleinen Blttthen sind weiss, nur das unterste ist am
Grande orangegelb. Eine grossblumige Abart findet sich
bei Lippstadt hie und da auf Aeckem.
Die Blumenbifttter derselben sind unmittelbar nach
dem Aufblühen meist ebenso gefärbt und oft nicht griisser
als bei der var. arvensis; sie wachsen aber nachträglich
zur mehrfachen Grösse heran und färben sich violett oder
blau. Wenn man die Blüthen der grossblumigen Abart
nicht in ihrer Entwickelung verfolgt, wird man daher
leicht zu dem Irrthum verleitet^ als ob beiderlei ßlttthen-
formen ^n demselben Stocke vorkämen^).
1) Siehe H. Müller, Befroohtimg S. 146..
»
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Eine noch grossblumigere, in der Färbung höchst va-
riable Abart des Stiefmllttercheus wächst in griinster Menge
auf Aeckern bei Liesborn (1 Meile von Lippstadt). Der
verschiedenen Augentalligkeit dieser Abänderungen ent-
spricht die Reichlichkeit ihres Iiisektenbesuches. An der
kleinblnmigeB Abändemng kommen zwar yielleieht ebenso
mannig<ige Insektenarien Yor wie an den grossblnmigen,
aber nar selten nnd in vereinzelten Exemplaren» die sich
ttberdtes anf den Besuch einiger weniger Bldthen hescbrftn-
ken. An der grossblumigen Abart bei Liesborn dagegen
sah ich in einer einzigen sonnigen Stunde zahlreiche Kreu-
zungsvermittler andauernd in emsiger Thätigkeit.
Dieser verschiedenen ßeichlichkeit des Insektenbe-
snches entsprechend haben sich die grossblumigen Varie-
täten des StiefintltteTchens ausschliesslicher £renznng durch
ihre reg^ässigen Besncher» die kleinblnmige yar. arvensis
hat sich dagegen nnaosbleiblicher spontaner Selbstbe-
frnchtang, bei offen gehaltener Möglichkeit der Kreuzung
durch gelegentlich doch einmal sich einfindende Gaste,
angepasst. Beiderlei Formen zeigen daher folgende wesent-
liche Unterschiede: 1) der kugelige Narbenkopf, der bei
beiden Arten gegen die Unterlippe gedrückt ist, kehrt bei
den grossblumigen Formen seine Oefibnng nach aussen,
so dass ans dem Antherenkegel herausfallende PoUenkOr-
ner nicht von selbst in diese Oeffnung gelangen können,
bei der keimblumigen var. airvenm dagegen nach innen,
so dass von selbst Pollenkönaer in dieselbe hiueinfallen.
2) Bei den grossblumigen Formen ist der untere Band
der Narbenöffnung mit einem lippenfürmigen Anhange ver-
sehen, welcher den aus dem honighaltigen Sporn sich zu-
rückziehenden Insektenrüssel verhindert, die Blüthe mit
ihrem eigenen Pollen zu befruchte und Ton dem eindrin-
genden« bereits mit fremdem Folien behafteten Insekten-
rflssel diesen Pollen abstreift, wodurch Selbstbefruchtung
ebenso verhindert als Kreuzung unausbleiblich gemacht
wird. Bei F. arvensis fehlt dieser lippeuförmige Anbang.
Auch bei eintretendem Insektenbesuche ist daher Selbst-
befiruchtung nicht verhindert, obschon auch Kreuzung möglich.
3) Bei den grossblumigen Formen fallen von selbst
Ttth. d. Mt. T«r. Jahrg. XZXYI. 4. Volg«, VI. fid, 14
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erst dann Pollenkörner aus dem Antherenkegel, wenn die
Bltitlie seit mehreren Tagen völlig entwickelt ist; bei der ^
kleinblumigen Form dagegen fallt oft schon vor dem Auf-
blühen, spätestens kurze Zeit nach demselben, eine grosse
Zahl Pollenkörner aus dem Antherenkegel in die Narben-
höhle und treibt hier lange Sebläuche, so dass Erenzung
- hier oft nur dnreh die überwiegende Wirkung des fremden
Pollens, wenn er aneh erst naebtrSglieh in die Narbenbölüe
geUuigt, ermöglicht zn sein seheint '
4) Schützt man beiderlei Formen durch Uebersttilpen
eines feinen Netzes gegen Insektenzutritt, so verwelken die
Blüthen der var. arvensis nach 2 bis 3 Tagen, nachdem
sie sämmtlich dicke Samenkapseln angesetzt baben^ deren
Samenkörner, wie ich durch Aussaatversuche weiss, völlig
entwicklungsfähig sind. Die Bltlthen der grossblomigen
Varietäten bleiben dagegen 2 bis 3 Welchen lang völlig;
frisch nnd welken endlich meist ohne Kapseln anzusetzen.
Nnr ansnabmsweise habe ich anch yon ihnen einige kleine
Kapseln erhalten, deren Samenkörner aber, im nächsten
Frühjahre ausgesät, nicht aufgegangen sind.
A. KrenzangSTermittler der grossblumigen
Tlola irieolor.
Auf einem mit grossblunigen Stiefmütterchen dicht
bestandenen Acker bei Liesbom sah ich am sonnigen
Kachmittage des 4. Mai 1877 folgende Bienen sftmmtlich
in einer grösseren Zahl von Exemplaren honigsaugend und
Kreuzung vermittelnd an diesen Blumen beschäftigt:
1) Apis mellifica L. 2 (6)0 saugt stets in umgekehr-
ter Stellung, von oben her. Oft fliegt sie in gewöhnlicher
Stellung an und dreht sich dann erst um. #
2) Bomhus lapidarius L. $, (12—14) sehr zahl-
reich, und 3) B. terrestris L. (7—9), in Ifehrzald,
hingen meist Ton nnten an den Blflthen, die sich unter
ihrer Last herabgezogen hatten, und drehten sich so, dass
1) Die hinter den Namen eingeklammerten Zahlen bedeuten
die R&aaeU&ngen in mm.
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■f.. . ' . •
■
*209
•
sie iliren RQflsel beim Hineinstecken in den Sporn nicht anf-
- wärts, sondern abwärts (auf den Leib der Hummel bezogen)
zu biegen brauchten. Eine B. lapidarius $ sah ich erst
mehreremale in der ihr unbequemeren Stellung; nachdem
sie sich aber überzeugt hatte^ wie es besser ging, saugte
sie nun alle folgenden liluthen in derselben Weise an.
4:) B. hortorum L. $ (18—21) umÜASSt mit den
Yordevbeinen die Blttthe ron hinten und dangt, indem sie
ein Stttok ihres langen Bäthsels Ton nnten, in der den
karzrttaseligen Hummeln sehr nnbeqnemen Stellung, in den -
Sporn steckt.
5) Änthophora pilipes F. $ «(19 — 21) machte es
ebenso.
B. Als Besucher der kleinblumigen var. arvensis
beobachtete ich im Mai 1873 auf einem Unkrautacker, den
ich mehrmals bei sonnigem Wetter stundenlang ins Auge
fasste, folgende Insekten in einzehien Exemplaren:
A. Lepidoptera: 1) Pieris rapae L. (12) sgd., wiederholt
2) P. napiL. (11) sgd., wiederholt 8) Polyonunatot donlisHfn. sgd.
«inmal B. Hymenoptera: Apidtu: 4) Apis melliftea L. J{ (6) an-
dauernd sgd., (schon von Sprengel beobachtet) 5) B. hortomm L. $
(18—21) andauernd «gd., obgleich sich jede Blüthe unter ihrem Ge-
wichte niederzieht. 6) B. Rajellus ül. $ (10 mm) dasselbe Exem-
plar einige Blüthen yon Viola tricolor v. arvensis und einige von La-
mium purpureum sgd. 7) B. moscomm L. $ (10—14) ohne ünter-
flchied die ungefähr gleich grossen und gleich gefärbten Blüthen
TOn lAthcepermom arvense und Y. tricolor var. arvensis sgd., dagegen
an anderoi Blumen (Capsella bursa pastoris, Yalerianella olitoria,
Myosotis versicolor) vorüber fliegend. 8) Osraia rufa L. (7—9) ein
einziges mal flüchtig sgd. C. Diptera: Sy^rphidae: 9) Rhingia ro-
fitrata (11 — 12) mehrere Exemplare sgd. D. Coleoptera: 10) Meli-
gethes, in die Blüthen kriechend.
(99). Viola odorata L. (S. 145, 146). Besucher:
A. Hymenoptera: Äpidae: (1) Apis mellifica L. j^. Manche
Exemplare schienen nur mit grosser Mühe zum Honig zu gelangen.
Sie bleiben andauernd am Besuche der Veilchen, strampeln sich
aber an jeder einzelnen Blüthe tüchtig ab (vielleicht Psd.?) Thür.
14/4. 73. (4) B. lapidarius $ saugt von oben her. (G) Oamia rufa L.
$ sp^. 2/4 76. N. B. 10) Osmia cornuta Latr. $ sgd., bald von
oben, bald von der Seite kommend. 11) Ilalictus cylindricus F.
ein Stückchen in die Blüthe. kriechend und vergeblich nach üonig
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«10 \
saoliQind. 12) Andrena fuWa Sehr. $ deigl. €. Lepidpptera: (8)
Taneua cardni Ii. sgd., sehr salilreioli, andanernd auf denTeOehen
yerweflend» oft tieh gans auf der BHItlie herumdrehend. D. Gole-
opterä; 18) Melig^ethee, in die ' Bleiben kriechend. « •
(101.) Viola eanina L. Besucher :
A. Hymenoptera: Apidae: 7) Bombus terrestris L. $ sgd.
Thür. 17/8. 78. B. Diptera: Bdmbfßidaei 8) Bombylins disoolor
Mgn.y mehrere Blüthen nach .einander beeaohend, jedoeh den Bfinel
80 mmg üef hineuiBteokend^ , dass sie gewiss nicht znm Honig ge-
langen konnte.
Cistaceae. (S. 147.)
(102.) Helianthemum vulgare U (Thür. Juli 73.)
BeBucher :
A. Diptera: Syrphidae: 12) Chrysotoxum fasciolatum. Mgn.
Hd. 13) Merodon aeneus Mgn. Pfd. B. Hymenoptera: Äpidcie:
14) Prosopis annulp.ris. Sm. $ Pfd. C. Coleoptera: Buprestidae:
15) Anthaxia nitidula L 16) A. quadripunctata L. Cucurlionidae:
17) Spermophagus cardui Schh. (Pfd.?) Malacodermnta : 18) Dasytea
flavipes F. Pfd. Mordellidac : 19j Mordella aculeata L., wohl nur ver-
geblich suchend. Oedemeridae: 21) Ocdeniera virescens L. Pfd.
D. Lepidoptera: 21) Melitaea Atbalia Espe^versucht flüchtig zu
saugen. ■
Cucurbitaceae. (S. 148, 149.)
(103.) Bryonia äioica Jacq. Besucher:
A. Hymenoptera: J|Mda«.* 14) KJictiu mono F* sgd.
5/7. 76. N. B. 16) H. cylindricas $ sgd. daeelbst. D. iHptera:
JBmpiäae: 16) Empis Hvida L. ^ sgd. Syrphidae: 17) Asck poda«
grioa F. Pll 18} Syrphus balteatos Deg. Pfd. Als Ereusa^gsver»
mittler kommen diese Fliegen ' nicht in 'Betracht, da ich ^ nur
an ^ Blüthen beobachtete. \
Saliceae. (S. 149.)
(104.) Salix cinerea L., Caprea L., auxiia If,
u. a. Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 87) Psiihyrus vestalis Fourcr. J
sgd. 88) Nomada laterali8_^Pz. $ ^ ßgd. 89) N. palleacena H. Sch.
ßgd. 90) N. Fabriciana L. ^ (notata K.) sgd. 91.) N. furva Pz.
(minuta F.) ^ sgd. (18) Andrena apicata Sm. ^ $ 92) A. fasciata
Weam. 93) A. fulva Sehr. 30/3 73. N.JB. 94) A. fulvida Schck.
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\
211
$ 95) A. nigricepsK. ^ 96) A. ruficrua Nyl. $ ^ sgd. u. Pfd. 97)
A. lepida Schenck. ^ sgd. 98) A. fuscipes K. (pubescens K.) ^ sgd.
99) Halictu»; flavipes F. $ sgd. u. Pfd. lOü) H. nitidinsculus K. $
101) H. minutus K. $ 102) H. malachurus K. $ 103) H. sexstri-
gatus Schenck. ^ sgd. u. Pfd. 104) Osmia rufa $ sgd. For-
micidne: 105) Lasius fuliginosus Latr. ^ hld. B. Diptera: BUiio-
nidae: 106) Dilophus vulgaris Mgn. häufig. Muscidae: 107) Exorista
spec. 108) PoUenia vespillo F. sgd. u. Pfd. 109) Gonia ornata Mgn.
sgd. SyT'phidae: 110) Eristalis aeneus Scop. 'sgd. u. Pfd. III) Syr-
phus corollae F. desgl. 112) Cheilosia urbaua Mgn. desgl. C. Cole-
optera: Elateridae: 113) Corymbites castaneus L. D. Lepidoptera: '
Microl: 114) Adela cuprella II. <^ ^ (teste Speyer) L.; Tekl. Bo. '
448. Salix fragilis L., (Jena 17/5. 75. H. M.) Be-
sacher:
A. Hymenopt era: Aptdae: 1) Apis mellifica L. ßg^«
Pfd. 2) Andrena parvula K. $ desgl. 3) Halictus inaculatus K. ^
deigl. Formicidae: 4) Formica rufa L. ^ hld. B. Coleoptera: Oede-
weridaei 5) Oedemera ooerolea hld. NUiduUdae: 6) Meligetbes
9fi90, hld.
449. Salix amygdalina L., (I4ppstadt 15/5. 73).
BesQcber:
A. Hymen optera. Apidae: 1) 'Apis mellifica L. ^ sgd. u.
Päd. zahbdch. 2) Andrena albicrus K. J sgd. 3) A. spec. <^
B. Diptera: Bibionidae: 4) Dilophus vulgaris Mgo. $ ^ h&ufig.
£hij»(2ae: 5) Empis opaca F. sgd.
An Fopulus pyramidalis Raas., sah ich am 14. April
1873 bei Eiscbleb^ii in Thüringen Taugende von Honig-
bienen mit PoUensammeln beschäftigt, bo dass gie die Lnft
mit lautem Gesumm erfilllten.
Hyperioaceae. (S. ISO.)
(150.) Hypericum perforätum L. (S. 150, 151.)
Weitere Besncher :
, ^ A-^Hymenoptera: Äpidaes S8) Bombus Rajellus III. $ Päd.
28/7. 73.* b. Oberpf. 20) Andrena ftilTicrot K. $ Psd, 13/7. 76, N.B.
30) Halietufl oylindricns K. 1^ Psd. 81) H. malaänrns E. $ Psd. 88)
H. mono E. $ Psd.; alle drei 7/78. N. B. 88) Cilissa mel|pnra NyL
$ Psd. 28/7. 78. b. Oberpf. & Diptera: Bomiyiuiae: 84) Anthrax
flava Mgn« flog sumnkend auf diö Blüthen und stand auf denselben,
mit den Beinen sie nur Uadki berührend und die lebhafte Flügel-
bewegung fortsetzend : so griff sie &st freisohwebend, mit den Yor-
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' .' ,
* ■ *
1
»
212
derbeinen in rasch hin- und herreibender Bewegung in die Staub-
gefässe hinein, wobei sie auch den Rüssel merklich ausreckte. Sie
schien mir hiernach Pollen zu fressen ; leider eutwichte sie tnir, so .
dass ich die Frage, ob sie 68 wirklich that, nicht daroh Untersuchung
des Danninhaltes zn enteeheiden vennochte. 10/7. 73. Thür. 35) An-
tiirax mim L.. daselbst Syrphiiae: (14) Erittalie srbiistortim L.
Vtäl 28/7. h, Oberpf. (17) Syrphos balteatos Deg. Pfd. 8/78, Ö. Le- * ,
pidopiera: ShopaXocara: 86) HelitlMa Athalia Esp. mit der Büsael-
ipitse im'Bliltliengranda nmhertastmd, YieUeloht anbobreod. 87) Pia-
tm rapae L. desgrl.
450. Hypericum tetrapterum L. Besneber:
A. Hymenoptara: Jpidae: 1) Apis mellifioa L. ^ Psd.
Ficditelgab. 27/7. 78. 2) Bombos tanraatrls ^ 2 daselbst.
B. Biptera: Muscidae: 3) Arida incana Wiedem. a. 4) A. -vagans
Mgn. Pfd. hfta% L. -12/8. 78. SifrpMäae: 5) Syrphos balteatos DeQ,
, Pfd. daselbst. C. ColeoptoTa: NiHäuttäae: 6) Meligethes aenens
F. Pfl daselbst
451. Hypericum quaärangulum L. Besmeher:
. Biptera: MMeiäaei Arieia vagans Mgn. PM. 8/78. L. 9yr»
pkiäa^: Syrphus balteatos BeG. Pfd. daselbst
Frangulaceae. S. 152, 153.)
(106.) Rhamnus frangula L. Weitere Besucher:
6) Yespa sUvestris Scop. (holsatica F.) $ sgdr in Mehrzahl 7/73
Aceraceae. (S. 154.)
452. Acer platanoides L. (Fig. 34^ 35.) Die Bäume
des Spitzahorn^ welche ich bei Lippstadt zu untersuchen
Gelegenheit hatte, sind monöcisch, jedoch nur sehr wenig
. vom Andromonöcismus (in Darwin'schem Sinne) entfernt^
d. h. in einem Theile ihrer Biüthen sind nur die Stanbge^
ftoe, in den übrigen nur die Stempel fonktionsfilhig»
Während aber in den eisteren der Stempel bis anf ein
kleines Rttdiment verkUmmert ist (Fig. 34), sind in den
letzteren (Fig. 35) neben dem Stempel die Staubgefässe so
weit entwickelt, dass sie sich nur sehr wenig weiter zu
entwickeln brauchten, um als männliche Befruchtungsorgane
zu wirken. Sie springen nicht aa^ enthalten aber neben
zahlreichen an Grösse mehr oder yreniger znrllckgebliebe-
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. ■ • •
818 :
neu und verscbrampfteii vieUeiolit eine gleiebe ZaU völlig nor-
mal erscheinender Pollenkörner. Die Blüthen sind ganz
grünlich gelb, nur die Staubgefässe sind gelb. Die dicke
fleischige Scheibe, an dcrem Rande die 5 Kelchblätter und
5 Blumenblätter und in deren Gruben die (in der Begel)
8 Staubgefässe entspringen^ bedeckt sich in den wannen
Mittagsstunden ganz mit kleinen HonigtrOpfehen, die anch
den knrzrttBseligsten Insekten bequem zugttnglieb sind, aber ^
aneb langrOsseligen eine reiebe Ernte bieten. leb ^d
die Blüthen am 19. April 78 in den Mittagsstunden eifrigst
von zahlreichen Honigbienen (Apis mellifica) besucht.
453. Acer Fseudoplatanus, Besucher (Jeua^ Mai
75, H. M.):
A. Diptera: Syrphidae : 1) Eristalis tenax L. sgd. 2) E. arbus-
tornm L. sgd. 3) Syrphus ribesii Mgo, Pfd. B. Hymenoptera:
Äpidae: 4) Andrena albicans K. ^ egd. 5) Anthophora aestivalis
Pz. 2. ^S^' ^) Melecta luctuosa Scop. $ sgd. 7) Bombus terrestria
L. $ sgd. in grosser Zahl. 8) B. lapidarius L. $ sgd. 9) B. horto-
rum L. $ sgd. 10) B. Rajellus III. $ sgd. 11) Psithyrus ßarbutellas
K. $ sgd. 12) Osmia eiaargiuata Lep. $ sgd.
Polygaleae. (S. 156.)
454. Pohjgala comosa Schk. Besucher (Mai 76.N. B.) :
A. Hymenoptera; Apidae: }} Eucera longicornis L. ^ sgd.
2) Andrena albicans K. ^ sgd. 3) A. fulvago Chr. $ sgd. B. Lepi-
doptera: Bltopdlocera : 4) Lycaena spec. sgd.
(109.) Folygala vulgaris L. Weitere Besucher:
B. Lepidoptera: Geometrae: 5) Odezia chaerophyllata L,
sgd. 6/7. 73. Tbüring. C. Diptera: JEmpidae* 6) Empis livida h»
sgd. .daselbst.
Rutaceae. (S. 158.)
(112.) Uuta graveolens L. Weitere Besueber
(7/73. N. B):
A. Diptera: Stratiomffidae: 84) Chrysomyia formosa Scop^
sgd. B. Hymenoptera: Tchneumonidae : (22) verschiedene Arten.
Sfhegidae: 85) Crabro dives H. Seh. ^ sgd. 3G) Cr. guttatas V. d.
L, ^ sgd. 37) Cr. lapidarius Pz. sgd. Vespidae: 38) Polistes gal-
lioa F. ^ sgd. (30) Odynerus parietum L. ^ sgd. Äpidae : 39) Sphe-
eodes gibbusL. $ sgd. 40) Halictus tetrazonius Kl. 2 sgd. (32) Pros-
ops ifainftta Schenek. $ sgd. in Mehrzahl.
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214 * .
i
Euphorbiaceae. (S. 160.)
456. Buxus Semper virens h. (Fig. 40.) Die
Blüthen des Buxbaum haben weder lebbatt gefärbte BlUtben-
hlillblätter, noch anlockenden Duft. Das einzig;e, wodurch
sie sich bemerkbar machen, ist die gelbe Farbe der Staub-
gefässe, die schon aus der Knospe hervorrageii. Da sie
indess zu dicht gedrängten Aehren mit einer einzigen weib-
lichen Gipfelblttthe und zahlreichen (6 oder mehr) sie um-
gehenden männlichen Blüthen (mit je 4 dicken Staabbenteln)
ziusammengedrängt stehen, so fallen sie trotz des Mangels
eines besonderen Anlockungsmittels schon aus einiger Ent-
fernung hinreichend in die Augen, zumal ihre BUithczeit
eine so frühzeitige ist, dass sie nur eine geringe Concur-
renz zu bestehen haben. Als Genussmittel, welches die ein-
mialigen Besucher zu immer erneuten Besuchen derselben
Blnmenart veranlassen kann, bieten sie ausser reichlichem
Pollen anch einigen Honig dar. Die gipfelständige weib-
liche Bltithe trägt nämlich auf ihrem Yon 5 . oder 6 grSn-
liehen Perigonblättem nmhtlllten Ovarium drei zusammen-
stossende fleischige Kissen, deren jedes einen Ilonigtropfen
absondert (n, Fig. 37, 38); diese Nektarien werden über-
ragt von den drei mit ihnen abwechselnden Griftein, deren
jeder auf der Innenseite mit einer zweitheiligen Narbe be-
setzt ist. Von Antheren ist in der weibliehen Blttthe keine
Spur vorhanden. Dagegen hat sich in den männlichen
Blttthen ein Rndiment des Orarinms erhalten, wahrschein-
lich nur deshalb, weil es den so eben bezeichneten Neben-
dienst des Orariums (Honigabsonderung) noch leistet; es
schien mir wenigstens mit einigen winzigen Tröpfchen be-
deckt zu sein. Dies Ovariiim-Rudiment ist von 4 weit her-
vorragenden Staabgefässen mit dicken Staubbeuteln und
von 4 grünen Perigonblättern nipgeben, die noch nicht die
Hälfte der Länge der Antheren erreichen 'und von denen
das vordere nnd hintere, wohl in Folge der zusammenge-
drängten Lage der Blttthen, breiter sind als das rechts nnd
links. (Siehe Blttthe 6 in Fig. 36.)
Die dichtgedrängten Bltithenährchen sind schwach
ausgeprägt proterogynisch. Die Narben der Gipfelblüthe
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215
sind Dämlich entwickelt, ehe eine der männlichen Blttthen
ihre ADtlieren geöffnet hat, bleiben jedoch bis zur vollen
Entwicklung der ersten cj^ßthen. funktionsfähig. Fig. 30 stellt
z. B. ein Bllithenährchen dar, dessen erste BlUthe auf-
gesprungene Staubbeutel und dessen Gipfelblüthe entwickelte
Karben hat. Selbstbefrachtung des Blflthenäturcheiis durch
besttdiende Insekten ist also nicht ausgeschlossen. Da die-
selben aber in derReg;el auf der Mitte des Aehrchens auf-
fliegen, welehe am bequemsten dazu ist, so bewirken sie,
so oft sie dies bereits mit Pollen anderer Stöcke behaftet
thun, Kreuzung getrennter Stöcke. Als liesucher habe ich
im Garten der Lippstädtcr Realschule, in der liegel in der
zweiten Hälfte des März, folgende Insekten beobachtet:
A. Hymenoptera: Ajyidae: 1) Apis mellifica L. ^ in grösater
Men^e, Päd. Sie bei(<«;t don Pollen der noch nicht aafgespnmgeiiBii
Staubgefässe mit deu Oberkiefern loa, speit aus dem ganz wenig
vorgestreckten Rüssel etwas Honig darauf, bürstet den Pollen mit
Vorder- und Mittelbeinen an die Hinterbeine, thut dies Alles aber
ao rasch, dass m-dn kaum die einzelnen Akte verfolgen kann.
B. Diptera: Muscidae: 2) Musca doinestica L. und 3) M. cor-
vina F. sgd. SyrphiJae: 4) Syritta pipicns h. und 5) Syrphus pyra-
stri L., beide vor deu Blüthen schwebend, anüiegend und bald sgd.,
bald Pfd.
Euphorbia (Fig.
Wie Delpino in seiner meisterhaften 8childenmg
der Entwickehing yon JEkq^horbia hdioseqpia (Ulteriori osser-
vazioni T, p. 157—161) mit Beeilt hervorhebt, ist bei der
Gattung Euphorbia das, was oberfläcjhlich betrachtet als
einzelne Blüthe erscheint, zwar, morphologisch genommen,
unzweifelhaft eine BlUthengesellschaft, dagegen biologisch
genommen, d. b. als Kreuzung ermöglichende Einrichtung
betrachtet, eine einfache filfithey mit 10—12 oder mehr
Stauhgefftssen um den centralen Stempel hemm, mit einer
honigabsondemden ond oft dnrch lehhafte Farhe anlocken-
den Blitthenhtllle nnd mit ausgeprägter proterogynischer
Dichogamie, welche Selbstbefruchtung der einzelnen Bltt-
thenfgesellschaftenj unmöglich macht. Der offen darge-
botene Honig wird in der Regel vorwiegend von kurzrlisse-
ligen Inseckten (Fliegen, Käfer, kurzrüsselige Wespen) aus-
gebeutet, die dann als Süreuzangsvennittler dienen. Nor •
4
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216 •
an Euphorbia Cyparissias habe ich, wo sie in grossen
Massen dicht bei einander wächst und daher Besuchern
mit reicherer Ausbeute lohnt, auch Bienen in Mehrzahl
unter den Blumengästen getroffen.
* 457. Euphorbia Cyparissias L. BeBUcher:
A. Dipiera: Muaeidaei 1) Anthomy^ speo. $ sgd. li&nfig
26/5. 76. N. B. Ssfrphidae: 2) Cheilona spec. agd. daielbBt ~ 8) tSri-
staHft teou L. und 4) £. avbnstorain L. igd. Jena 5/76. H. M.
B. G oleopter At CermKbjfeiäai: 6) Pbytoeda nigrioorniaF. bld. 26/5.76.
N. B. Chry9omelidae: 6) Galomicn» cinrnrnfoBos Marah. daaelbat.
7> Hflitica spec. häufig. 18/4. 78. Thür. 8) Cryptooephalaa flavipea F.
26/6. 76. N. B. Elateridae: 9) Diacantbus aenens L. bld. daseibat.
10) Cryptohypnas mmutissimus Germ. hid. daaelbat. Malacodermatar
11) Telephorusarten bld., daselbst. MordeUidae: 12) Hordella war
leata L. hld., Thür. 6/7. 72. C. Hemiptera: 13) Lygaeus equestri»
L. Jena 5/75. H. M. 14) Stenocephalua nugax 17y6. 78. N.B. 15) Mi-
ria laevigatus F. daselbst. D. Hymenoptera: Chrysidae: 16) Chry-
Bis ignita L. $ hld. 5/75. Jena, H. M. Tenthredinidae: 17) Tenthredo
bicincta L. (non F.) in Mehrzhl., bld. 26/5. 73. N. B. 18) T. ribii
Sh. hld. daselbst. 19) Cimbex laeta F. hld. daselbst. 20) Hylotoma.
uatolata L. hld, daselbst. Vespidae: 21) Euraenes poraiformis Rossi
«gd. Jena 5/75. H. M. Äpidae: 22) Sphecodes gibbus L. $ sgd. 26/5.
73. N. B. 23) Halictus flavipes K. $ sgd. daselbst. 24) H. villosulua
K. $ sgd. u. Psd. 5/75. Jena. H. M. 25) Andrena convexiuscula K.
^ sgd. 26/6. 73. (N. B). E. Lepidoptera; He^peria Sylvanua Eap.
agd. 6/7. 72. Thür.
458. Euphorhia EsulaL. Besucher (Thür. 13/7 73): -
A. Biptera: Muscidae: 1) Anthorayia hld. 2) ülidia erythroph- .
thalma hld. 3) Sepsis sp. B. Hymenoptera: Formicidae: 4) Myr-
mica ruginodis Kyl. ^ hld. Ichneumonidae : 5) unbeatimmte Arten,,
bld., in grosser Zahl.
459. Eup horbia Gerardiana Jacq. (Eitzing^n 17/7.
73.) Besucher:
Coleoptera: Cerambycidae: 1) Leptura livida F. hld. 2) Stran-
galia melanura L. bld. MorddUdae; 8) Mordella aooleata L. 4) M»
pnmila Gylh. hld.
Euphorbia Feplus L. fand ieh in Thür. 17/4. 73
Ton honigleckenden Ameisen (LasiiiB spec. $) nnd kleinen
Fü^n,
Euphorbia hdiaseopia L. daselbst 7/73 Ton Anthomjia
spec. and anderen Dipteren besucht.
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217
Seraniaceae. (S. 160—167.)
I (114.) Geranium pratense L. S. 161. Weitere Be-
! raeber (Thüringen, Juli 73):
I A. Hynenopters: Apidae: 14) Osmia fulviventHs F. $ sgd.
^ (8) Chdottoma mgrioonie L. $ sehr zaUreioh, sgd. lö^Gh. oam-
I pwralarniii K. $ ^ sgd., häufig. 16) Heriades trunoorom L. sgd.
I 17) Stelis phaeoptera K. $ ^ sgd. 18) St. breTiusoula Kyl.
i sgd. 19) St. minuta Lep. ^ s<2:d. 20) Coelioxys conoidea (III) Gerat.
! ^ sgd. 21) C. elongata Lep. (sirnplex Sm. ^) sgd. 22) C. quadri-
I dentata L. (conica L.) ^ sgd. 23) C. rufescens Lep. ^ ^ sgd.
24) Andrena Gwynana K. $ sgd. B. Diptera: Straiiomydat: 25) No*
motelus pantherinus L. C. Coleoptera: Cv/rcviiomäaei 26) Gym-
netron campanulae L. u. 27) Coeliodes geranii Pk., beide nicht selten
in den Blüthea (sgd.?) D. Lepidopter«: BkopaUietira: 28) Pieris
napi L. sgd.
(116.) (7era»ff»iii $angu%neum L. (S. 162.) Wei-
tere Belsbcher (Thttr. 7/73.):
A. Hymenoptera: Aj^iAaex 6) ßombos pratorum L. ^ Psd.
e) pFOsopis spee. sgd. JVniftreiimMlae: 6) Tarpa cephalotes F. Igd.
sehr bftaiig. B. Diptera: Sjfrphidae: 7) Pipiza spec. Pfä. 8) Pde-
' oooera trioiDcta Mgn. Pfd. 9) Merodon aenem Mgn. sgd. hfg. C. Co-
leoptera: CmreuHonidae : 10) Gynmetron graminis Selih., in den
BHithen. 11) Godiodea geranii Vk, desgl. in Mehrsahl. D. Lepi*
doptera; Sphingidae: 12} Ino globnlariae Hbn. sgd.
(117.) Oeranium molle L. (S. 163.) Weitere Be-
sucher (6.73):
A. Diptera: Compidae: 9) Myopa testacea L. sgd. 10) Dal-
mannia punctata F. sgd. Muscidae: 11) Sepsis spec. B. Hymenop-
tera: Apidat: 12) Chelostoma campanularam E. $ sgd. 17/6. 76.
N. B. (Alle* übrigen bei Lippstadt); 13) Halietus nitidas Sohenck. ^ sgd.
* (118.) Geranium pusillum L. (S. 164.) Weitere
Besucher (6/73):
A. Diptera: Si/rphidae: 2) Rhingia rostrata L. sgd., aber nur
einige wenige Blüthen. B. Hymenoptera: Apidae: 3) Andrena cin-
gulata F. $ mehrere Blüthen. sgd. 4) Halietus lucidulus Schenck. ^
andauernd sgd. Sphegidae: (5) Diodontus minutus v. d. L. desgl.
460. Geranium disseetum L. (S. 165.) Besueher
(Tfcittr. 7/73):
Hymenoptera: A]fidae: 1) Andrena Gwynaoa K.'$ <^ sgd.
B. Diptera: Otmopidae: 2) Oooemyia atra F. sgd. Sjfrphidae: 8) Me-
rodon aenens Mgn. sgd.
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f
218
Ein kräftiger Stock Ton G. äisseetum, der in meinem
Garten als Unkraut aufgegangen war, wurde kurz vor dem
Aufblühen mit einem dichten Netze überdeckt (dessen
grösste Oeffnungen nach mikrosk. Untersuchung Vö mm
Durchmesser i hatten) und durch tägliches Nachsehen die
Ueberzeogang gewonnen, dass auch Thrips und Ameisen
nicht zniraten. 35 Biüthen, die nur durch spontane Selbst-
bestäubung befrachtet sein konnten, lieferten 114 guteSamen-
kOmer^ nur 6 Ton diesen Blttthen waren ganz steril geblieben.
(119.) Geranium robertianumh, (S. 166.) Weitere
Besucher:
A. Diptera: Empidae: 4) £mpi8 spec. (Küssellänge 3 mm)
/ versucht vergeblich den Honig zu erreichen 28/6 76. N. B. Syrphidae:
(l) Rbingia rostrata Ii. agd. 6/73. N. B. B. Coleoptora: Staphylini-
dae: 5) Antbobium spec. 15/6. 72. Teutob.Wald. C, Lepidoptera:
(3) Pieris napi L. sgd. 6/7. 72. Thür. D. Hymenoptera: Apidae:
6) Bombas hortorum L. ^ andauernd sgd. 18/6. 78, 7) B. muscorum
L. 2 sgd. 15/6. 72. Teutob. Wald. 8) Osrnia rufa L. $ 8gd. 6/73.
N. B. 9) Oamia adnnca F. ^ sgd. daselbst. 10) Chelostoma nigri-
corne Nyl. ^ sgd. daselbst. II) Ch. campanularum K. ^ sgd. daselbst.
12) Andrena Gwynana K. ^ 28/6. 76- N. B, 13) Haliotus cylindricas
F. $ sgd. 5/7. 72. Thür.
461. Geranium silvatieum (Strassborg 6/76« IL M.)
Besucher:
Hymenoptera: Äpidaet 1) Haliotus seznotataa E. $ sgd.
2) H. rnbicandas K $ desgL 8) Andrena Trimmerana E. $ sgd.
B. Coleoptera: LamelKeomiai 4) Ozythyrea stiotioa L. hfta-
fig, sarte Blüthentheile "abweidend.
(120.) Erodium cicw^ariww L. Herit, S. 166. (Siehe
Encyklop. d. Naturw. Breslau, Trewendt. 1. Lie£ S. 94_95J
Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 3) Andrena Gwynana E. ^ sgd.
18/4. 78. Thür. 4) A. parvula K. $ sgd. 2/6. 73. 5) Halictus cylin-
dricus F. J sgd. 2/6. 78. 6) H. nitidiasculus K. $ sgd. 22/5. 72.
7) H. leucozonius K. ^ sgd., einmal auch mit einem Blnmenblatte,
auf dt)s er sich beim Saugen gestützt hatte, zu Boden fallend 22/6 73.
8) Sphecodes ephippia L. sgd. Sphegidae: 9) Ammophila sabulosa
L. sgd. 29/5. 72. C. Diptera: Conopiäae: 10) Myopa buccata L. sgd.
Muscidae: 11) Lucilla cornicina F. egd. 12) L. spec. sgd. 13) Calli-
phora vomitoria L. sgd. Syrphidae: 14) Rhingia rostrata L. sgd.
15) Syritta pipiensL, sgd., alle diese Fliegen 2/6. 78; ßhingia auch
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319
■onst bftafig. D. Lepidopt«ra: Shopäloeera: 16) VMm rapae L.
•ndaaemd agd. 2^/5. 72. 17) P. napi L. desgl.; I8/b. 78.
Lineae. (S. 167.)
(122.) Linum usitatissimum (S. 168.) Besacher
(bei Parkstein in der bair. Oberpfalz. 24/7. 73) >
A. Hymenoptera: j^ßiäae: (1) Apis melUfioa Ij. 2 sgd. a.Psd.
sehr nhfreioh. %e steckt ihren Bflssel oft Ton aussen swisefaen swel
Eelehbl&tteni hindureh, in dieBlflthe, bisweilen an derselbe Blttthe,
an der sie vorher normal gesaogt hat. (2) Haliotos oylindrieiis F.
^ Psd. B. Lepidoptera: Bhopalocera: 4) Pieris rapae L. sgd.
. 462. Badiola linoides Gm. Am 22/6. 73 flber-
wachte ^ ieh längere Zeit bei brennendem Sonnenschein
(frClh zWiscben 10 nnd 12 Uhr) diese winzigen BlümcheiL
Nach langem Warten sah ich einen Schritt von mir meh-
rere (3 oder 4) winzige Dipteren über denselben schweben.
Erst nach sehr langem Schweben setzten sie sieh an Radi-
ola und steckten den Kopt in die BlUthen. £s gelang mir
nicht, sie einznfangen.
Balsamlneae. (S. 170.)
463. Impatiens Noli tätigere L. Besucher (b.
Oberpf. 22/7. 73):
Als Krcuzungsvermittler sah ich nur Hummeln, die
einzQ&ngen mir leider misslang, einige mal in Thätigkeit.
Von nnbe^fenen Gästen fand ich eine kleine Biene, Ha-
lietns zonnlns Sm. ganz in den Sporn kriechend, 2
Ofei^ nämlich Meligethes, in den Blttthen sitzend, nnd
Dasytes flavipes Psd. nnd eine Fliege, Sargus cupra-
rius L. cT«
Tiliacoae. (S. 170.)
(123.) Tilia europaea L. Weitere Besucher:
B. Diptera: Tabanidae: 14) Tabapus bovinus L. sgd. 23/7. 78.
b. Oberpf.
Malvaeeae. (S. 171.)
(124.) Mdlva silvestris L. Weitere Besucher:
A. Hy menopter a: ^pi'dae: (5) Bombus muscorum L. (agro-
nun F.) 2 sgd. Thür. 32) B. pratorum L. £ sgd. Thür. (6) CUissa
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liaamarrhoidalis F. $ ^ «gd. Thor. .,iiSeht selten (10) H&liotus macn-
latus Sm. $ sgd. Thür. 88) H. cylindrions E. ^ «gd. Thür. 84) H.
flftTipe« W, $ fgi. (N. B.) 86) H. leucopos K. $ sgd. N. B. 86) H. ,
minutas K. $ igd. N. B. (16) Onma Mnea L. ^ ^ igd. Thür. 87)
0. fulviventris F. ^,Thür. 88) Megaohile centuneularia L. $ «^Bgd.
89) Heriades trunooram L. ^ ^ sgd. nicht selten. Thür. 40) Coeli-
oxys quadrittentata L. ^ sgd. Thür. 41) C. rufescens Lep. sgd. Thür.
42) Stelis aterrima Pz. $ ^ sgd., Thür. 43) St. breviuscula NyL
sgd., Thür., ziemlich häufig. 44) St. phaeoptera K. sgd.,
Thür., häufig. 45) Prosopis annularis Sm. $ sgd. Thür. Sphegidae:
46) Pompilus cinctellus v. d. L. ^ sgd. Thür. Ichneumoniäae:
47) VePBchiedene Arten, vergeblich nach Honig suchend. B. Dip-
tera: Syrphidae: 48) Syrphus balteatus De G. Pfd. C. Lepidop-
tera: EJtopalocera: 49) Pieris napi L. sgd. Thür. MtcroZ: 50) Simae-
this Fabriciana L. (alternalis Fr. — teste 'Speyer!) sgd. 18/6. 73.
D. Coleoptera: Curculionidae: 51) Apion aeneum F. 52) A. radio-
lus K., beide nicht nur an don Sterigeli], f^oridern aucli in den
Blüthen umherkriechend. 53) Gymnctron campanulaeL., in denBlüthon,
Tbüri MalacodemuUa: 54) Danacaea pallipes Pz. desgL Thür.
Ich bemerke ausdrücklich, dass auch in Thttringen,
wo die meisten der hier aafgezählten weiteren Besucher im
Juli 72 and 73 'Ton mir beobachtet wurden, neben der
höchst augenfälligen M. süvestris die nnseheinbare M, rdun-
äifoUa wächst, dass ich aber an derselben keinen Insekten-
besucb zu sehen bekam.
(124^.) Malva silvestris L. (?) flore dlbo. An der
Wandersleber Gleiche in Thttringen, aussen am, Gkmäner
der Burgruine fluid ich im Juli 73 eine MalTe in Menge
blühend, die sich von der gewöhnlichen M. silvestris nur
durch aufrechtere Stöcke und kleinere, weisse Blumen zu
unterscheiden schien. Sie breitet ihre rein weisscu Blumen-
blätter zu einem Kreise von kaum 20 mm Durchmesser
auseinander. Ihre Staubfäden biegen sich, wenn die Narben
zur £ntwickelttng kommen, nach unten zurück, jedoch
langsamer und weniger stark als bei der augenfälligeren
Form, so dass bei ausbleibendem Insektenbcsuche nicht
selten Narben mit noch mit Pollen behafteten Antheren in
Berührung kommen und Selbstbefhiehtung eintritt. Diese
Malvenform, mag sie nun zu M. silvestris gestellt oder als
eigene Art betrachtet werden, bildet also ebensowohl in
Bezug auf ihre Augenfälligkeit wie in Bezug auf die
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Sicherung der Erenzung bei eintretendem und Er»öglichung
der Selbstbefruchtung bei ausbleibendem Insektenbctsuche
eine Mittelstufe zwischen der gewöhnlichen M. silvestris und
M. rotunäifolia. Dass sie auch in Bezug auf Rcichlichkeit
des ihr zu Theil werdenden Insektenbesuches zwischen
beiden in der Mitte steht, beweist folgende Liste von Insekten,
die ich Yom 8. bis 11. Juli 1873 ihre Blttthen besuchen sah:
A. Hymenoptera: JfiäM: 1) Bombus pratoram L. $ ^ ^
in grosser ZabL 2) B. mdaooram L. $ $ sgd. 8) B. silTafum L. J
2 8gd. 4) .Halictu8 albipes F. $ sgd., zahlreich. 5) H. cylindrioas
F. ^5 sgd. 6) H. flavipes F. $ sgd. 7) H. morio F. J> sgd. 8) H.
nigerrimus Schenck. ^ (teste Schenckl) s^d. 9) Prosopis armillaAft.
Nyl. ^ sgd. 10) Osmia aurulenta Pz. J sgd. 11) Coelioxya oonoi-
dea. (III.) Gerst. ^ sgd. 12) Stelis miautaLep. ^ sgd. 13) St. ater-
rima Pz. sgd. Vespidae: 14) Odynerus melanocephalus Ij. J
sgd. B. Diptera: Muscidae: 15) ülidia erythrophthalma Mgn., in
Mehrzahl in den Blüthen. C. Coleoptera: Malacodertnata: 16) Dana-
caea pallipes Pz. desgl. Nitidulidae: 17) Meligethes desgl. D. Hemip-
iera: 18) Pyrocoris apiera L. sgd.
(125.) Malva rotundifolia L. (S. 172) Weitere
Besaeher:
A. nymenoptera: Jfidae: (4) Halictot morio F. ^ tgiL
.19/8. 76. NB. 6) n. tetrasomus EL $ ^gd., daselbst B. Hemipteva:
6) Pyrocoris aptera L. sgd. 6/6. 78.
(126.) Malva Äleea Im (S. 172.) Weitere Besaeher:
Hymenoptera: Äpidaei 4) Andreoa Sehnuüeella. Nyl. ^
sgd. 8/7. 70. 5) Cilissa baemorrhoidaHs F. ^ sgd. 7/78. 19/6. 75.
KB. 6)BhopbiteB canusETtosm. ^ sgd. 17/7. 76. NB. 7) Chelostoma
nigrieoroe Nyl. ^ sgd. 7/78. 19/6. 76. NB.
Chenopodiaceae. (8. 179.)
An Ohenopodinm albnm wnrde eine Antbomyia, an
Beta vulgaris wurde Melanostoma mellinaL. Pollen fressend
beobachtet (6/75. NB.)
Polygoneae. (S. 174.)
(129.) Folygonum Bist ort a L. (S. 175,176.) Wei-
tere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 8) Prosopis gignata Pz. ^ fliepft
lange um dio Blüthen herum, setzt sioh endlich an dieselben, ohne
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4
/
Anibente st finden und ömfliegt rie von Neaem 21/6. 78. Sphegidae i
9) Cerceris variabilis Schrk. und 10) Oxybelus nniglumis L. fliegen
hastig an die Blüthen an, kriechen eifrig und andauernd zwischen
danaelben herum, finden aber keine Ausbeute. 17/6. 78. Tenthredi^
nidae: 11) Tenthredo speo. versucht vergeblich zu saugen. Voge-
■en 5/7. 74. B. Diptera: Bihionidae: 12) Bibio hortulanus F. sitzt
an den Blüthenständen ohne Ausbeute 26/5. IZ.Empidae: 13) Empis
livida L, saugt mit ziemlicher Sicherheit und gleitet nur selten mit
dem Rüssel neben dem Blütheneingange vorbei. Syrphidae: 14) Eris-
talis arbustorum L. und (6) Rhingia rostrata L, saugen mit der-
selben Sicherheit wie Empis. (5) Syritta pipiens L, ^^leitet bei ihren
Versuchen, zum Honige zn gelanj^en, weit häufiger mit dem Rüssel
neben einer Blüthc vorbei, als in dieselbe hinein; bisweilen gelingt
ihr das letztere aber doch. Abwechselnd damit frisst sie Pollen.
15) Ascia podagrica F. Pfd. C. Coleoptera: CoccineUidae : 16) Coc-
cinella 14-punctata L. sucht vergeblich an noch geschlossenen Blüthen
herum. LatneUicornia: 17) Trichius fasciatus L. weidet Blumenblätter
ab. Yogesen 5,7. 74. Malocoäermata: 18) Malachius bipustulatus
F. Antheren fressend. Nitidulidae: 19) Meligethcs läuft an den
Blüthen herum, aber am Eingange vorbei. D. Lepidoptera: Bho-
palocera: 20) Pieris brassicae L. sgd. Microlep.: 21) Botys purpura- '
Iis L. sgd. 2G/5. 76. NB.
JRumex ohtusifolius L. ist nach T. Tnlberg (Bota-
niska^ Notiser 1868. p; 12) aiisgeprim; protenudriscli,-
indem erst nach dem Abf allen der ^anbgefösse die Narbe
dorch das Zorttekbiegen der bis dabin sie yerdei^nden
Eelcbblätter der Beiracbtnng zugäDglich wird. Die aus-
geprägte Proterandrie theilt mit Rumex die nächstver-
waudte, aber insekteublttthige Gattung:
«
464. Rheum (undulaium L.?) Fig. 44, 45. Eine
lebhaft gefärbte Blnmenkrone hat diese der Windblfithig"-
keit noch so nahe stehende Blume nicht erlangt. Die Blti-
thenhtillen sind grünlich, die Staubbeutel blassgelblich, die
Staubfäden und Narben weiss, die Ovarien gelb. Die
Blüthen stehen aber so massenhaft zusammen, dass sie im
Ganzen von Weitem durch grttnliehgelbe Farbe bemerkbar
sind. Durch die schon znr Enospenzeit zwischen den
Blttthenblättem herrorragenden und um diese Zeit oft car-
minroth gefärbten Staubbeutel wird die Augenfälligkeit
der Blüthen oft wesentlich verstärkt. Als Gennssmittel
scheinen die Blflthen ihren Besuchern ausser dem Blüthen-
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y 223
staub auch ein wenig Honig darzubieten. Ich glaubte
wenigstens im Grunde der Blüthe zwischen den Wurzeln
der StaabfUden eine flache adhärirende Feuchtigkeitsschicht
zu erkennen^ die wohl ans dem fleischigen Blflthenboden
abgesondert sein mnsste. Die Narben entwickeln sich erst
naeh dem Verblllhen der Stanbgefftsse, so dass Selbst-
befruchtung ausgeschlossen erscheint und bei stattlindendem
Insektenbesuche wenigstens Kreuzung getrennter BlUtheu
gesichert ist.
Als Besucher beobachtete ich im Mai u( Juni 1877 and
78 im Garten der Lippstädter Realschale:
A. Diptera: Empidae: l)Empi8 spec. sgä. Muscidae : 2) Sep-
sis oynipsea. 8) Anthomyia verschiedene Arten. Syrphidae: 4) Ascia
podagrica F. mehrfach. 5) Syritta pipiens L. bluifij^. 6) Cheilosia
spec. 7) Eristalia nemorum L. 8) Hslophilus floreus L. B. Coleop-
tera: Curculionidae: 9) Spermophagns cardoL Sehh. Bemtsiidat:
10) ADihrenos moseQnim L.
♦
Nyctagineae. (S. 180.)
4d5. Mirabilis Jalapa L. wird nach der Beob- ,
achtnng and brieflichen Mittheilung meines Freundes, des
Handelsgttrtners £. Jnnger in Breslau, mit besonderer Vor-
liebe von Sphinx Gonyolynli besucht
Caryophylleae. (S. 180.)
466. Herniaria glahra L. Fig. 46 — 49.
Die winzigen Blüthchen entbehren der Blumenblätter
und fallen nur in Folge ihres in grosser Zahl dicht zu-
sammen Stehens mit gelblicher Farbe ans einiger Entfer-
nuiig in die Augen. Von ihren 10 Stanbgefitesen ist eben-
falls die Hälfte verictimmert nnd TOllig stanbbentellos. Die
10 Staubftlden sind am Grunde zu einem auf der Innen-
seite Honig absondernden Ringe (n, fig. 46) zusammenge-
wachsen, in dessen Mitte der Stempel hervorragt. Kurz
nach ihrem Aufblühen ist die BlUthe zweigeschlecbtig (Fig.
46, 47) ; ihre Staubgefässe sind mit Pollen bedeckt, ihre
pollenbedec^te Seite ist nach innen und oft sugleich etwas
Terh. d. nsk. Ter. Jalwg. XZXYL 4. Voigt. TL Bd. 15
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nach oben gekehrt. Die beiden Griffel liegen noch dicht '
aneinander, ihre oberen, Narben tragenden Enden diver-
girea aber bereits etwas und haben entwickelte Narben-
Papillen. An diesen halten sogar in der Regel sehen ein-
cdnePoUenkömer, nnd zwar selbst an solchen Exemplaren,
die gegen Insektensatritt sorgfältig gesehfltzt, im Zimmer
aufgeblüht sind. Biese PoUenkOrner können daher nur
aus den Staubgefftssen derselben Blüthe auf die Narbe ge-
fallen sein. S])äter, nachdem die Staul)geflisse entleert
und ziemlich verschrurapft sind, spreizen sich die Griffel
stärker auseinander, und die Bltltben sind nun rein weib-
lich. Dnreh das räumliche Auseinanderstehen der männ-
lichen nnd weibliehen Geschlechtsorgane nnd dnreh das
theüweise zeitliche Anseinanderrttcken ihrer Entwickelnng
ist, wie man ohne wettere Erörterung leicht einsieht, beim
Besuche geeigneter Gäste Kreuzung hinreichend begün-
stigt, während die oben erwähnte spontane Selbstbefruch-
tung beim Ausbleiben der Kreuzungsvermittler zum einst-
weiiigeu Fortpflanzen der Art genügen wird. Erst nach
mehrfachen vergeblichen Bemühungen ist es mir gelangen,
die an Grösse den Blüthen ganz entsprechenden Kreuzungs-
▼ermittler auf der That zu ertappen. Es sind äasserst
winzige Dipteren der Gkittangen SiphotuMat Oseinis nnd
Ceeiäom^, Während die Ameisen sonst, an honigreiehen
Blumen, andauernd an einem und demselben Nektarium
zu sitzen pflegen und daher mehr als Honigdiebe, denn
als Kreuzungsvermittler in Betracht kommen, sah ich bei
Hemiaria glabra eine Ameise, Mffrmica laevmodis Njl. $,
jedenfalls in Folge der geringen Honigmenge, welche die
einzeliie Blttthe darbietet^ oft an zahlreichen Blttthen naeh
einander hld. nnd so als Erenzangsvermittler nfltzend.
(134.) Selerantkus perenni» L. (S. 180.) Weitere
Besucher:
Bei brennendem Sonnenschein Mittags zwischen 11
u. 12 Uhr sah ich einmal (27/6) eine Fliege (Muscide),
Miltogramma intricata Mgn., ein andermal (23/7; einen
Tagfalter, Coenonifn^ha pampkäus L. an den weitge(>&ieten
Blttthen sangen.
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295
467. Spergula arvemis L.'Die Blüthen sind ho-
mogam. *
In warmer Jahreszeit öffnen sie sich im Sonnenschein
weit und begünstigen durch das nach aussen Biegen der
Stanbgeiltese die Kreuzung getrennter Blüthen und Stöcke,
indem nnn Insekten den im Blüthengrnnde nm die Wur-
zeln der Stanbfilden hen^m befindliehen Honig nicht er*
Ingen können, ohne mit einer Seite ihres RttiENsels, Kopfes
oder Leibes die pollenbehafleten Stanbbentel, mit der ent-
gegengesetzten die Narbe zu streifen und so, von Blüthe
zu Blüthe, von Stock zu Stock fliegend, fremden Pollen auf
die Narben zu übertragen. In dieser Weise fand ich auf
Sandäckem bei Lippatadt an sonnigen Junitagen folgende
Insekten als Krenznngsyermittler thätig.
A. Diptera: Museidae: 1) Luoilia spcc. sgd., einmal 2 Exem-
plare sugleich an einer Blüthe. Syrphidae: 2) Eristalis arbastomniL.
9gA. u. Pfd. einzeln. 3) Helophilus pendulus L. desgl. 4) Melanostoma
atnbigua Fallen, desgl. 5) Melithreptus strigatus Stae'g. desgl. 6) M.
menthastri L. sgd. u. Pfd. in Mehrzahl. 7) Syritta pipiens L. sgd.
nnd Pfd. häufig. 8) Syrphus balteatus DeG. sgd. iund Pfd. einzeln.
9) S. corollae F. desgl. 10) S. ribesii Mgn. sgd. u. Pfd. in MehrzahL
B. Hymenoptera: .^|>idae: 11) Sphecodes gibbus L. $ sgd. 12) Ha-
lictus malachiirus K, ^ sgd. u. Pfd., sehr zahlreich. 13) Andrena
albicrus K. $ Psd. M) A. oonvexiuscula E. ^ sgd. Sphegidae:
15) Crabro Wesmaeli v. d. L. ^ sgd. einzeln.
' ' In kälteren Wittenmgsperioden erfolgt dagegen in
den gesehlossen bteibenden Blflthen spontane Sdbstbe-
frachtnng.
Während des milden Winters 1872—73 fanden sich
2. B. bei Lippstadt viele Tausende von Exemplaren noch
im December und Januar in Blüthe, aber keine Blüthe
öffiiete sich. Gleichwohl sah man alle Abstufungen von
ganz jnngen geschlossenen Blüthen bis zu solchen, deren
Samenkapseln bereits weit Uber die filnmenblätter hinweg-
ragten«
(135.) Moehringia triner via Clairv. (S. 180.)
Weitere Besucher:
A. Coleoptera: NitiduUdae: 2) Meligethes hld. in den Blü-
then, in Mehrzahl. B. Diptera: Bibionidae: 3) Dilophus volgariB.
Mgn. hid. Musddae: 4) Sapromyza rorida FaU. bld.
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468. Arenaria serpyllifolia L. bei brennendem
Sonnenschein kann man die im Grande der Blttihe abge-
sonderten Honigtröpfcben mit blossem Auge sehen. Als
Kreuzungsvermittler beobachtete ich 2 kleine Bienenarten,
, die in demselben sonnigen Abhänge ihre Brathöhlen hatten,
an welchem Ar^aria blühte, nämlich:
1) Sphecodes ephippkm L. $ in Mehrzahl, andauernd
▼(m Bltttli^ zu Bittthe fliegend nnid ngd. 2) Hcdicius lueid»^
Im Schenk. 9 desgl.
469. Holosieum umhellaium L. (Fig. 50, 51.) *
Thüringen 4/73.
Dieses Blümchen stimmt in mehrfacher Beziehung
mit der S. 182 meines Werkes besprochenen Stellaria media
überein, nämlich in der frühen Bllithezeit, der Kleinheit
seiner weissen Blüthen, sowie auch darin, dass die Zahl
seiner Stanbgefässe in der Begel redncirt ist Weit über
Vio der von mir nntersncbten Blfltben enthielten 3 Stanb-
gefitose, TerbältnissmSssig unr sebr wenige 4, 5 oder 2.
Eine an der Anssenseite der Wnrzel jedes Staubfadens be-
findliche grüne fleischige Anschwellung sondert ein leicht
sichtbares Honigtröpfchen ab, gerade so wie bei den 5
äusseren Staubfäden von Stdlaria media. Während aber
bei dieser, wenn auch einzelne der 5 äussern Stauhgefässe
yerkümmern, die Nelctnrien immer alle 5 erhalten bleiben,
Tersebwinden bei HcAosteum mit den Stanbgef ftssen aueh
die Nektarien, so dass auch von diesen in der Begel nnr
8 vorbanden sind.
Die Blttthen sind proterandrisch mit früh eintretender
spontaner Selbstbestäubung, aber bei eintretendem Insekten-
besuche darauf folgender Kreuzung. Wenn nämlich die
Blüthen sich ÖfQien (Fig. 50), so sind die Narbenäste noch
nicht zn ihrer vollen Länge entwickelt, stehen aufrecht
oder schwach einwärts gebogen neben einander nnd bieten
nnr an ihrer Spitze einige Narbenpapillen der Berttbrong ;
dar. Die Stauhgefässe sind jetzt in die Mitte der Bltttbe i
gebogen, so dass die Stanbbeutel, mit Pollen bedeckt, ge- \
rade über die Enden der Narbenpapillen zu liegen kommen i
und eindringenden Insekten leicht ihren BlUthenstaub an- \
heften. Bei ausbleibendem Insektenbesnche aber bleibt der
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«
Blttthenstanb groBsentfaeils in den langen Papillen der nun
sioli immer weiter anseinandersprdzenden NarbenSste
(Fig. 51.) haften, iind wenn dieselben auch anfangs, wenn
sie den Pollen anfnehmcn, noch nicht empfängnissfähig
sind, so werden sie es doch später, so dass bei ausblei-
bendem Insektenbesache spontane Selbstbefruchtang, wohl •
unausbleiblich ist. '
Während die Narbenäste sich auseinander spreizen^
treten anch die nun entleerten Stanbgeftoe Ton der Bltl-
tiienmitte mehr nacb aossen znrttck, so dass nun eindrin-
gende Insekten .e]|>enso nnansbleiblich die NarbenpapiUen
wie im ersten Stadium die pollenbedeckten Staubge^se
streifen mlissen. Die nun bei eintretendem Insektenbesuche
erfolgende Fremdbestäubung wird gewiss auch hier, wie
es in anderen Fallen durch den Versuch constatirt ist, die
Torher stattgehabte spontane Selbstbestäubung in ihrer
Wirkung tiberwiegen.
Der Insektenbesttchy welcher dem Holostemn zu Theil
. wird, ist, seiner Unscheinbarkeit entsprechend, ein sehr
spärlicher. Ich beobachtete nur:
A. Diptera: Muscidae: 1) Anthomyia spec. ^ B. Hyme-
noptera: Apidae: 2) Andrena Gwynana K. ^ sgd. 3) A. parvula
E. $ desgl. 4) Halietns apee. ^ sgd.
(136.) Stellaria graminea L. (S. 181) tritt in
Schweden gynodiöcisch auf (nach T. Tullberg, Botaniska
Notiser, Upsala 1868. p. 10), d. h. manche Stöcke haben
die von mir beschriebenen und abgebildeten ausgeprägt
proterandrischen Blttthen; im Spätherbst wurden jedoch
ihre Stanbgefässe noch mit Pollen behaftet gefunden, wäh-
rend die Narben schon entwickelt waren. Andere, gleich
häufige Stöcke tragen Bltlthen mit rerkUmmerten Staubge-
fässen und entwickelten Pistillen. Ob dieselben ebenso
grosse oder, wie bei andern gynodiöcischen Pflanzen, kleinere
Blumenkronen haben, w^ird nicht erwähnt. Als weitere
Besucher von Stellaria graminea beobachtete ich:
A. Diptera: Empidae: 2) Empis livida L. sgd. Sjffphidae:
3) Syritta pipiens L. sgd. Q. Pfd. B. Coleoptera: Nitidulidae: Meli-
gethes sgd. uud Pfd.
(137.) Stellaria holostea L. (S. 182). Weitere
Besucher:
■y
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A. Diptera: Bomhylidae: 19) Bombyliue canescens Mik. sgd.
5/73. NB. Empidae: 20) Empis ciliatä F. $ sgd., deu Thorax dicht
mit Pollen behaftet, daselbst. Musciäae: 21} Anthomyia spec. sgd.
22) Siphona geniculata DeG. sgd. B. Hy meuoptera : A^pidae: (9)
Nomada flavoguttata K. sgd. 5/78. NB. (10) N. ruficornis L.
sgd. 6/73. NB. (ll)Andrena cineraria L. $ sgd. 5/73. N. B. 23) A.
Schrankella. Nyl. ^ sgd. daaelbst. 24) A. Gwynana K. $ sgd.
(13) Halictus cylindricus K. zahlreich, sgd. u. Psd. NB. 25) H. >
rubicuadus Chr. $ sgd. 26) H. albipes K. $ ß?^- "^'^^ i*sd. zahlreich.
27) H. flavipes K. ^ «gd. 28) H. nitidiusculus K. ^ sgd., sämmtlich
' 5/73. N. B. C. Coleoptera: Nitidulidae: (15) sehr zahlreich, oft zu
3 iu derselben Blüthe, mit dem Kopf in den Blüthengrund gedrängt,
offenbar hld. D. Lopidoptera: J?/ioj5rt?ocera; 29) Pieris rapae L. sgd.
(138.) Stell aria media Vill. (S. 182.) v^riirt nach
Jahreszeit und Standort in der Grosse der Blumen, und
mit fieser Variabilität scheint die Ton mir bereits er-
wShnte Variabilität der Zahl der Staabgefftsse nmnittelbar
susammenzuhSngen. In denzwerghaftestenPflänzehen, die
ausser den Keimblättern nur einige Blattpaare nnd eine
einzige winzige Blütbe hervorbringen, finden sich nur 2
Staubgetässe; etwas grössere Rlütlicn, wie man sie bei Lipp-
stadt fast den ganzen Winter hindurch findet, besitzen
deren 3, noch grössere, wie man sie neben kleineren im
Frttlgahr häufig findet, 4 oder 5. Soweit habe ich den
^ Znsammenhang zwischen BlttthengrOsse nnd Stanbgefäaszahl
dnrch genaue, bei gleicher Vergr^erung ausgeführte Zeich-
nungen festgestellt. Ob er sich bis zn 10 Stanbgefössen
verfolgen lässt, weiss ich nicht.
Stellaria media ist so verbreitet, so massenhaft auf-
tretend und bereits in so früher, ziemlich concurrenzfreier
Jahreszeit blühend, dass ihre Blütben trotz ihrer Klein-
heit eine erhebliche Anzahl verschiedenartiger Besucher
an sich locken, besonders zahlreiche kleine Bienen und
Fliegen. Ich habe der frOhmn Besucherliste (S. 183)
hinzuzuAlgen:
A. Hymenopter«: Apidae: (2) Andren» albicans E. $ sgd.
20/8. 76. 12) A. faseiata Weam. ^ desgl. 18) A. folTicras K. ^
desgl. 14) A. Smithella K. ^ desgl. 16) A. florea K. $
16) A. chrytoeeeles K. ^ sgd. 1/4. 78. 16) Haliotus flavipes F. $
sgd. 21/6.78. 17) H.sezstrigatasSchenck $ sgd., sahhreioh 20/4. 76.
18) H. lenoopnsE. $ sgd. 20/4. 76. 19)8phecodes gihbnsL. Ideinee
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$ desgl. Cjrnipidae: 20) Eueoila spec. B. Diptera: S^rphidM: 21)
Aeoia podagriea F. Sl/5. 78. 22) Cheilosia spec. igdl 1/4. 73. Musd-
daet 28) Anthomyia apeo. igd. 21/5. 78. 24) Sepsis spec. agd* 81/6. 78.
(1S9.) Ceraatium arvense L. (S. 183.) Weitere
Besucher:
A. Diptera: Conopidae: 20) Dalmannia punctata F. sgd. 1/6. 73.
JEmpidae: 21) Empis Uvula L. sgd. 15/5 72. Muscidae: 22) üuesia
sepulcralis Mgn. sgd. 12/5. 72. 23) Pyrellia aenea Pfd. 17/G. 73. 24)
Scatopbaga merdaria F. sgd. 73. Syrpliidae: 25) Mclithreptus
scriptus L. sgd. 15 5. 72. 26) M. stngatus Staeg. Pfd. 7/5. 73. (11.)
Melanostoma inelliua L. sgd. häufig, auch in Paaruug 15/5.' 72.
B. Hymenoptera: Apidae: 27) Audrena cineraria L. ^ sgd. 21/4. 73.
28) Halictas sexnotatus E. ^ sgd. in Mehrzahl 1/a 78. 29) H. lea-
monias Sehr. $ sgd. 1/6. 73. le^wumamäaei 80) Am 80/6. 76. sah
idi eineii sehr sehmaleo^ etwa 6 min langen lobnenmoniden an Gerast»
arr. aaagen, and«swar mit solcher Yorsielit, dass er, als ich ihm mit
. dem Finger nahe kam, ein paar Schritte snrfickging und wartete.
Als ich den Finger entfernt hatte, ging er wieder ein paar Schritte
▼or, so dass er mit dem Munde wieder den Honig erreichte. C. Co-
leoptera: Cardbida^t Sl) Amara spec mit dem Kopfo im Blähen*
gnmda 2/6. 78. Cercmiibffeidaei 82) lieptura livida F. steckte den
Kopf tief in die Blftthe, ohne jedoch den Honig zn erreichen. Nach
einigen vergeblichen Bemühungen sog sie sich wieder etwas znrSick»
bekam nun zufUlig eine Antliere an den Mund und knabberte nun
einige Zeit an dieser; dann steckte sie wieder den Kopf so tief als
möglich in die Blnthe» kam aber wieder nicht bis zum Honig; trota-
dem blieb sie viele Secnnden lang in dieser Stellang, bis ich sie
wegnahm 18/6. 76. Malaeodarmatai 88) Dasytes, kleine schwarze ^
Art, einzeln und in Paarung in den Blüthen; Pfd. 21/6.78. 84) Ma-
lachins bipnstulatus F. in den Blüthen rastend 8/5. 73. Nitidtüidaei
84) Meligethes hld. £. Lepido)} tera: Bhopalocera : 35) Polyomma-
tns dorilis Hfn. sgd. 2/6. 78. Naciuaei 86) Euclidia glyphica L. sgd.
(140.) Cerastium triviale Link. (S. 184.) Weitofe
Besucher:
Diptera; Syrphidae: 3) Mclithreptus scriptus L. ^ 8gd. u.
Pfd. Kitzingen 17/7. 73; desgl. Pfd. Thür. 13/7. 73.
(141.) Cerastium eemideeandrum L. (S. 184.)
Die fttnf mit den Blnmenblättern abwechselnden
Staabgefäflse sind stets vorhanden; eine gelbliche flei-
schige AnschwelluDg an der Aassenseite der Wnrasel
ihrer Staubfäden sondert den Honig ab. Die fünf anderen
Staubgefäfise fehlen bald bis auf ein winziges Rudiment,
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bald Bind noch kttrzere oder längere Staub&denBtllcke von
einigen oder allen yoriianden, bisweilen selbst ein voll-
sUlndiges Stanbgefäss. Bei trübem Wetter erfolgt in den
geschlossen bleibenden Blumen spontane Selbstbefruchtung.
Weitere Besucher:
B. Hym eil optera: Apidae: 5) Sphecodes epbippium L. ^
sehr emsig und andauorud sgd. 17/5. 73.
(142.) Malachium aquatic um Fiiod, (S. 184) Wei-
tere Besucher:
D. Hymenoptera: ^p?V?rtß: 11) Halictus quadricinctus = qua-
drittrigatus Latr.) ^ sgd. NB. 12) CoUeies DavieseanaK. ^ agd. N.B.
(143.) Dianthus delioides L. (S. 185.) Weitere
Besucher:
Lepidoptera: Shopäioeera: 3) Heiperia thaumas Hfn. (linea
W. Y.)' andauerod sgd., in Mehnahl 21/7. 72. 4) H. lineola 0. sgd.,
andaaemd, sehr hftufig. b. Oberpf. 21. 22/7. 78. 5) Lycaena ioanu Rott.
Bgd. daselbst 6) Pieris napi L. sgd. 18/7. 72. 16/8. 73. Bmbyees:
7) Gnophria quadra L. (sgd?) b. Oberpf. 28/7. 78. MkroUp.: 8) Ke-
motois Soabiosellus Sc daselbst.
(144.) Dianthus Carthusianorum L. (8. 187.) Wei-
tere Besucher: (Thür., Juli 72 u. 78):
Rhopalüccra : 8) Coeuonympha arcariia L. (Rüssellänge 6 mm)
sgd. oder versuchend. 9) Melanargia Galatbea L. desgl. 10) Ilesperia
sylvanus Eap. sgd. 11) H. iineola 0. sgd., beide sehr häufijr. 12) Sy-
richthiis malvae L. sgd,, häufig. Sphingcs: 13) Zygaena lonicerae
Esp. sgd.. häufig, 14) Z. rainos W. V. desgl. Von unberufenen
• Gästen beobachtete ich weiter einige Käfer: Oedemera podagrariae L.
steckte den Kopf in den Blütheneiiigang, natürlicli ohne Ausbeute;
trotzdem wiederholte sie dasselbe an mehreren Blüthen. Ebenso
taobten Danacaea pallipes Pz. und Spermophagus cardui Schh. nur
vergeblich an den Blüthen herum.
470. Dianthus prolifer L. Besucher:
Bombylius spec. sgd. 13/7. 76. NB.
(146.) Gypsophila panieulata L. (S. 187.) Wei-
tere Besucher 7. 72:
A. Diptera: Mvsddae: 20) Miltogramma spec. sgd. 21) Ho*
sOlas aronatus Latr. sgd. B. Hymenoptera: Apidaex 22) Prosopis
anniUate. KyL (byalinata 8m.) $ ^ sgd. in Mebrsahl. 28) Fr. bre-
▼ioomis NyL ^ sgd. 24) Fr. oommunis Kyl. $ sgd. 25) Spbeoodes
apbippium L. ^ sgd. Spheffidaei 26) Qxybelas 14-notatas OL ^
agd. in If ehizahl.
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■ * »
231
Saponaria Vaecaria L. ist eine Tagfalterblume,
weleher in Folge ihrer geringen Augenfälligkeit und ihres
Standortes so spftrlioher Besaeh ihrer KrenznngsTermittlßr '
za Theil wird, dass sie sich in der Begel durch spontane
Selbstbefrucbtung fortpflanzen muss. Honig sondert sie,
wie ihre Verwandten, aus dem die Basis des Fruchtknotens
umschliessenden fleischigen Ringe ab, der durch die Ver-
wachsung der Staubfadenwurzeln gebildet wird, aber in
wenig reichlicher Menge. Gegen den räuberischen Einj-
bruch von Hummeln, ^vie z. B. Bombm terrestris, ist dieser
Honig dnroh die bauchige Erweiterung des Kelches ge-
sditttzt, die so stark ist, dass derselbe etwas unter seiner
Mitte 7. mm Durchmesser erreicht. Seine bauchig erwei-
terte Fläche faltet sich zwischen den scharf hervortreten-
den Längsrippen tief ein. Dadurch wird nicht nur der
Schutz gegen Raubhummeln wirksamer, die diesel])en in
den Falten nicht anbeissen, von den hervorstehenden Kanten
aber, wenn sie dieselben wirklich anbeissen, wohl nicht
zum Honig gelangen können; sondern es werden dadurch
zugleich die Stiele der Blumenblätter eng um dieBlttthen-
mitte hemm zusammengehalten. An seinem oberen Ende,
13 bis 14 mm ttber seiner Basis, bat die Kelchrtfhre noch
2V2 bis 3 mm Durchmesser, wird aber von den Blumen-
blättern, Staubgefässen und GriflTeln bis auf einige sehr enge
Zwischenräume ausgefüllt, in denen nur Schmetterlings-
rUssel bequem zum Blüthengrunde vordringen können. Die
Tosenrothe Farbe der Blunienblätter, die sich höchstens zu
einem Kreise von 10 bis 12 mm Durchmesser auseinander
breiten, meist aber schräg aufwärts gerichtet bleiben, ent-
spricht dem Geschmacke der Tagfalter. Bei ihrer Klein-
heit wirken aber die Blumen, da sie noch dazu zwischen
dem Getreide stehen, so schwach anlockend, dass es mir
nicht gelungen ist, einen Tagfalter als Kreuzungsvermittler
dieser Pflanze auf der That zu ertappen. Im Gegensatze
zu den reichlich besuchten nächstverwandten Falterblumen
(Saponada offic, Dianthus deltoides u. Garthusianorum,
^ Lychnis yespertina u. Githago), die theils durch ausge-
prägte Proterandrie, theils durch Diöoismus ausschliess-
licher Kreuzung angepasst sind, hat sieh daher die spür-
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282
lieh besuchte Saponaria Vaccaria unausbieiblieher spon-
taner Selbstbeiriichtang, bei offengehaltener Möglichkeit
der Kreuzung dureli gelegentlielk Wohl doeh einmal ihren
Honig anfsnehende Tagfiilter angepasst, nnd sie zeigt inte-
ressante Abstnfbngen allniäblieher Steigerang dieser Anpas-
sung. Die 10 naeheinander zur Entwickelung kommenden'
Staubgetässe sind nämlich unmittelbar nach dem Aufblühen,
während die Narben schon entwickelt sind, noch sämmt-
lich geschlossen und bleiben nach dem Aufspringen pollen-
bedeckt theik in, tbeils etwas unter dem Blütheneingange
stehen, ohne jemals Uber denselben emporzurücken. Die
sohranbenfDrmig gedrehten und mit einem breiten Streifen
langer NarbenpapiUen besetzten Griffel dagegen ragen bei
manehen St(lcken mehr oder weniger weit aus den Blttthen
hervor, während sie bei anderen nur die Länge des Eelehs
oder auch nur 2/3 derselben erreichen und daher beständig
in der Blüthe eingeschlossen bleiben.
Zu Anfang der Blüthezeit ist nun bei eintretendem
Falterbesuche Kreuzung ofienbar durch die sehwach aus-
geprägte Froterogynie gesichert, etwas später aber bei den .
St^en mit hervorragenden Griffeln eben durch diese»
Hervorrage, während dagegen bei den Stöcken mit in der
BMthe eingeschlossen bleibenden GriffiBln^ sohidd einmal
Antheren sich geöffnet haben, die den Honig saugenden
Falter sowohl Selbstbefruchtung als Kreuzung bewirken
können. Die Sicherung der spontanen Selbstbefruchtung
steht bei beiderlei (durch alle Uebcrgänge mit einander
verbundenen) Stöcken im umgekehrten Verhältnisse indem
bei denen mit weit hervorragenden Griffehi höchstens die
untersten Narhenpapillen, bei denen mit ganz eingeschlossen
bleibenden Griffeln die ganzen Narben mit eigenem Pollen
behaftet werden.
(147.) Saponaria officinalis L. (S. 187, 188.) .
Weitere unberufene Gäste:
Halictus flavipes F. $ Pgd. 7/76. N. B.
(148.) Lychnis flos eueuli L. (S. 188, 189.) W^-
tere Besucher:
Hymen optera: Jpidae; 17) Pritbyrtis TMtali» Fonror. ^
■gd. 16/6. 73.
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238
471. Lychnis Viscqria L. (b. Oberpf. 19—22/7. 73).
Die Catyophylleen bieten bekamitlieh alle Uebergaiigsstafen
von offenen allgemein zugänglichen zn langröbrigen, ein-
seitig der KTenzangsvermittlung dnroh Schmetterlinge an-
gepassten Blumenformen dar; die ersteren pflegen weiss
gefärbt zu sein, die letzteren, wenn sie Tagfaltern ange-
passt sind, lebhaft roth, als Nachtfalterblumen ebenfalls
weiss (Lychnis vespertina) oder wenigstens blass (Sapona-
jria oflf ). In dieser Stufenfolge steht Lychim Viscaria nahe '
dem Gipfel der ausgeprägten TagMterbliunen. Der Kelch,
welcher hier durch sein^ rothe Farbe die Augenfälligkeit
der Blumen yerstärkt, ist his zur Spaltung in 5 dreieckige,
seine Richtung gerade fortsetzende Zipfel 10, bis zum Ende
derselben 13 mm lang. Die Blumenblätter, deren Stiele
"Von diesem Kelche umschlossen werd(;n, breiten sich ober-
halb der Kelchzipfel in fünf in wagerechter Ebene liegende,
▼erkehrteiförmige, rosenrothe Lappen von etwa 8 mm Länge
und 4 — 5 nmi grösster Breite auseinander, welche den etwa
3 mm weiten Blumeneingang strafalig umgeben, so dass
die Blume Ton oben gesehen als rosenrother Stern von
18—20 mm Durchmesser erscheint. Tom oberen Ende des
Stiels (Nagels) jedes Blumenblattes steht ein 3 mm langes,
tief zweispaltiges Blattstück schwach auswärts gebogen in
die Höhe, wodurch der BlUtheneingang von 3 auf 5 mm
erweitert wird. Zwischen diesen fünf aufrechten Blumen-
kronenanhängen stehen im ersten Blüthenstadium, ringsum
dick mit violettgrauem Pollen bekleidet, die fünf länge-
ren, mit den Blumenblättern abwechselnden Staubgeftsse,
.ein wenig tiefer, im obersten Theile der Blumenrl^hre, die
fünf kürzeren, vor den Blumenblättern stehenden, die sich
gleichzeitig mit den längeren oder wenig später (beide oft
schon vor dem Aufblühen der Blume) öffnen und rings mit
Pollen bekleiden. Alle Staubgefässe rücken mit dem Ver-
blühen aus der BlUthe heraus und biegen sich, die länge*
ren In den Zwischenräumen zwischen zwei Blumenkronen-
anhängen^ die kürzeren in den Einschnitten derselben, naeh*
aussen und unten, ganz ans dem Bereiche in die Blttthen
gesenkter Rüssel heraus. Gleichzeitig entwickeln sich die
Griffel zur Keife und strecken ihre umgebogenen, mit
«
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284.
kngen Narbenpapillen besetzten Enden bis etwas über die
Spitzen der Blumenkronenanhänge aus der BlUthe heraus."
Bei eintretendem Besuche geeigneter Insekten ist hiernach
offenbar Kreuzung unausbleiblich. Ob bei ausbleibendem
Insektenbesuche in der Regel oder bisweilen spontane Selbst-
befruchtung erfolgt; habe ich festzustellen versäumt. Zur
Erreiehnng des Honigs, der anch hier von der Innenseite
der Wurzel der Staubfäden abgesondert wird, ist ttbrigens
niebt, wie man aus der , obigen Besehreibung yermutben
könnte, ein etwa 13 mm langer Rüssel nöthig, sondern da
sich die Blüthenachse innerhalb des Kelchs erst noch 5 mm
weit fortsetzt, ehe sie Bhnneiiblätter, Staubgefässe und
Stempel aus sich hervortreten lässt, so genügt dazu, selbst
ohne Auseinanderzwängen des Bltttheneinganges, schon ein
Bossel von 7—^ mm Länge,
Ich beobiohtete als Kreuzungsvermittler: Lepidopterat^^
Sj^iMtges: 1) Jno statices L. sgd. 2) J. pruni Schaefif. sgd., als unberufene
Gftste: Hymenoptera: Sphegidae: 1) Hoplisus quinquccinctus F.
^ ver<reblich suchend. Coleoptera: NüiduMdae: 2) Meligethes,
sahireich in den Blüthen.
(150.) Lychnis Githago L. (S. 189, 190.) Wäh-
rend in Deutschland diese Tagialterblume nur ausgeprägt
proterandrisch beobachtet wurde, bietet sie in dem kälte-
ren Klima Sebwedens nach T. Tullberg (Botaniska No-
tiser, Upsala 1868. p. 10) Uebergänge von proterandrischer
zu homogamer Blüthenentwickelung dar. Weitere Be-
sucher:
Lepidoptera: JRhopahccra: 4) Hesperia lineola 0. sgd. 5) H.
thaumas Hin. sgd. (2) Pieris brassicae L. sgd. alle drei; Thür. 7/73.
Sphinges: 6) Ino statices L. sgd.; b. Oberpf. 21/7. 73. .
472. SiUne Otites Sm. Fig. 79—80.
Ich hatte am 17/7. 73 bei Kitzingen Gelegenheit, diese
in Wtetfälen nicht vorkommende Blume Ton Insekten be-
sucht zu sehen. Die Exemplare, welche ich aufs gerade-
wohl mitnahm und einige Tage später untersuchte und
zeichnete, erweisen sich aber leider nachträglich alle als
männlich, so dass ich die weiblichen Blüthen gar nicht
genauer angesehen habe. Die Blüthen lassen aus der
2 — 3 mm weiten Oefifnung des nur 3 — 4 mm langen becher-
förmigen Kelches 5 grünlichgelbe Blumenblätter hervor-
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286
treten, die sich als sohmale bandförmige Flächen etwa so
lang als der Keleh wagereeht aoBeinander breiten. Nach
dem Anfbltlhen treten zunächst die 5 mit den Blumen-
blttttem abwechselnden Staabgeftoe so lang aus der Bltlthe
hervor, dass sie dieselbe nm die ganze Kelcblänge Uber-
ragen, ihre pollenbedeckte Seite theils nach innen, theils
nach oben kehrend, während die mit ihnen abwechselnden
Staubgefässe noch geschlossen im BlUtheneingange stehen
und die 3 Griffel, noch unentwickelt neben einander lie-
gend; denselben kanm erreichen. Im zweiten Blttthensta-
diom haben sich die 5 zaerst entwickelten, nnn entleerten^
Stanbgefitose noch mehr verl&ngert and nach aussen ge-
bogen, die 5 anderen sind aufgesprungen und an ihre
Stelle getreten, die Griffel ragen etwas divergireud ein
wenig aus der Bltlthe hervor. Zur vollen Entwickelung
gelangen die Griffel entweder gar nicht (so verhielten sich
die von mir und offenbar auch die von Aschers on unter-
suchten Exemplare, die Aschers^on in seiner Flora der
ProT. Brandenburg S. 87 als diöcisch bezeichnet) oder nur
auf gewissen Stocken (so nach Garoke, der in seiner
Flora von Nond- und Mitteldeutschland, 8. Aufl. S. 55
die Pflanze zweihäusig oder yielehig nennt). Als Besucher
beobachtete ich:
Hymenoptera: Sphegidac: 1) Philanthus triangulum F. ^
Bgd. 2) Cerceris variabilis Schrk. $ ^ sgd.
473. Silene gallica L. Besucher:
Hymenoptera: Apidüe: X) Halictas Smeathma nelluB K. ^
Päd. 18/6. 73. N. B.
9
Santaiaceae.
474. Thesium pratense Ehrh. Besucher:
Api« mellifioa L. $ sgd. saUireioh. Hoppekethal 11/7. 69.
Elaaagneae.
475. Elaeagnus angustifolia L. (Lippstadt, Keai-
schulgarten):
A. Hymenoptera: Apiäae: 1) Apis melHfioa L. 2 HH^
B, Diptera: SsfrfHiiidae: 2) Sjritta pipient L. sgd., beide bftnfig.
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236
Thymeleae.
476. Daphne Meeerexim L. ist einem gemischten
Besucherkreise tod Bienen« langrüsseligeren Fliegen und
SchmetterliDgen, die alpine D, striata dagegen einseitig
Sehmetterlingen angepnsst (VgL Natore Vol. XL p. 110.
Fig. 41. 42; K6smos Bd. III.) Besacher der D. Meze-
reum (P($ppe]8che, 11/4 75):
A. Hymenoptera: Apidge: 1} Apia mellifica L. ^ sgd. hftafig.
2) Anthophora pilipea F. ^ wiedwholt and mdauernd sangend — .
an einem in meinem Fenster siebenden Straosee 20/i. 75. 8) Osmia •
roh, L. $ ^ desgl. 4) 0. fosca Chr. sgd. 5) Hatiotus cjlindri-
m F. $ 6) H. leucopas K. ^ , 7) H. nitidus Scfaenck. $ nnd
8) H. ndnntissimns K. ^ ; alle vier in die Bldtben kriechend. B. Dip-
tera: ^/ffhiäae: 8) Eristali» sgd. C. Lepidoptera: Wmqialoemu
9) Yanessa nrtioae L. 9gd. (Alle mit Ansnahme von 2 und 8 in der
Pöppelsehe bei Borge beobachtet).
• »
Combretaceae. (S. 191.)
Comhretum wird in Sttdbrasilien (am Itajahy) nicht
nur von Kolibris, sondern auch von Gclblingen (Callidryas)
häufig besucht nnd befruchtet. (Brieiiiche Mittheiiuug meines
Bruders Fritz j^ttüer.)
Lythraceae. •
(151.) Lythrum Saliearia L. (S. 196.) Weitere
Besacher:
A. Hymenoptera, Apidae: (1) CiHssa melanura Nyl. ^ ^
Bgd. 11/7. 73. 22/7. N. B. 23) BombuB lapidariua L. 2' sgd. 24) Me-
gachile fasciata Sm. ^ ! sgd. 25) Osmia aduncaLatr. ^ ! sgd. 11/7. 73.
N. B. 26) Chelostoma nigricorne Nyl. g ; sgd. daselbst. 27) Halictas
morio F. $) sgd. daselbst 28) (H. leucopus K. $) sgd. daselbst ,
29) H. lencossonius K. ^ ^) sgd. daselbst. B. Diptera: Syrphidae:
aO)Eriatali8 intricariusL. Pfd. 16 8. 73. (15) (Syrphus balteatus Dej^.)
PId. 22/7. 76. N. B. G. Lepidoptera: Geometrae: 31)Timandra ama-
teff^ Ii. sgd., daselbst.
* Onagraceao. (S. 196.)
Lopegia (S. 197, 198.) An der knieförmigen Um-
biegnng der beiden oberen BlomenbUttter glanbt man 2
V
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287
HonigtröpfcheB zu sehen. Diese sind aber in Wirklichkeit
&ste trockne glänzende Kdrper — anzweifelhaHte Sehein-
nektarien, während! als wirkliche Nektarien, nach Delpino,
zwei 'an der Basis der beiden Stanbge^sse (des fungiren-
den nnd des ungebildeten) liegende j^elbe Höhlungen fun-
giren (Delpino, Ulteriori osservazioiii Parte II, fasc. 11.
p. 124-126.)
(158.) Epilohium angusiifoUum L, j[S. 198.)
Weitere Besucher:
A. Hymen optera: Äpiäae: (l)Apis melUficft L. ^ 8gd.ti.Pid.
in groMter Hiafigkeit TbOr.lS/T. 78.b.Oberpf.27/7.78. (8) Bombus pra-
toram Bgd. u. Pid. b. Oberpf. 22/7. 78. (6) B. mniooram L. (agrörum
F.) $ Bgd., daselbBt. 19) B. terrettm L. ^ *gd. daaelbst. 20) Halio-
toa malaoharne E. sgd. 2/7. 78. N. B. 21) H. nitidus Sohenok {
igd. daaelbst. 22) H. flavipes E. $ sgd. daselbst 28) Megaohfle rer-
sioolor Sm. $ tgä, Th&r. 18/7. 78. Sphegidae: 24) Grabro cribra-
rioa L. sgd.; b. Oberpf. 22,7.. 78. B. Diptera: BMMmjfiäaei
35) Chrysomyia polita L. sgd. 2/7. 78. N.B. C. Coleopiera: Crnun*
hyotdaet^ßt) Strangalia melanura L. hld. D. Lepidoptera: Sphingea:
27) Zygaena filipendulae L. sgd. Thür. 18/7. 78. (18) Ino statices L.
«gd.; b. Oberpf. 20/7. 78.
(1&4.) Epilobium parviflorum Schreber. (S: 190).
Weitere Besucher:
Lepidoptera: Bftopabeera; 2) Pieris rapae L. sgd. — wieder-
thoH beobachtet.
>
477. Epilohium montanum L. (B. Oberpf. 7/73).
Besucher:
A. Diptera: Muscidae: 1) Anthomyia spec. $ Pfd. B. Lepi"
dopte ra: läwpalocera: 2) Pieris napi L. normal sgd.
f hiladelpheae. S. 200.
(156.) PhiJaäelphus eoronaria h. (S. 200, 201.)
Weitere Besucher 5/72):
Hyraenoptera: Apidae: (1) Apis mellifica L. ^ sgd. u. Päd.
häufig. 15) Andrena tibialisK. (atriceps K.) ^ sgd. 16) A. nitida K.
$ Psd. 17) Halictus leucozonius E. $ Psd. 18) H. seznotatas E. ^
Ptd. 19) Osmia mfaL. $ Psd. b&tifig. Formiddae: 20) Lasias niger
L. $ sgd. B. Diptera: MimSdae: 21) Sepsis spec SyrpMdae:
22) Eristalis ai'baatomni L. Psd. 28) Helophilos floreua L. Pfd.
24) Syritta piplens L. Pfd. 26) Asoia podagrioaF. sgd. n. Plil. Utafig.
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238 ' .
C. Coleoptera: Dermestidae: 26) Antbrenus pimpinella F*
lind 27) A. Bcrophulariae L. McUacodermata : 28) Malachius bipästti-
latuB F. Antheren fressend. Lamelh'corma: 29) Phyllopertha horti-
colaL. Blüthentheile abweidend. Mordellidae: BO) Mordella aculeataL.
NitidtUidae: (13) Meligethes Pfd.! D. Lepidoptera: Ehopalocera:
81) Pieris brasaicae L. 32} P. napi L. 33) P. rapae L. alle drei sgd.
r
\
r
Pomaceae. (S. 201.)
478. Chaenomeles^ japoniea LidcU« (Gydonia ja-
poniea Pers.) Im Grunde der Blflthe findet sieh, von den
Wurzeln der Staubgefässe umschlossen und die Griffel um-
schliessend, ein fleischiger Ring von röthlicher Farbe, wel-
cher reichlich Honig absondert. Wenn die Blüthen sich
öffnen, springen zunächst die äusseren Antheren auf, wäh-
rend die Narben gleichzeitig entwickelt sind. Die inneren
Staubgefässe bleiben noch längereZeit nach unten gekrttmmt
Zwischen ihnen und den äusseren au^esprungenen befin-
det sich eine Zone angerichteter noch nicht angesprun-
gener. Die meisten Besucher dringen zunächst in die Mitte
der Blüthe ein und drängen sich dann bald zwischen den
Griffeln, bald zwischen den Staubgefässen hindurch nach
dem Honig führenden BlUthengrunde. Da sie auf diese
Weise zuerst die Narben berühren, bewirken sie regelmässig
Kreuzung. Die Honigbiene sah ich meist von ausserhalb
der StaubgeÜtese eindringen; sie kann daher ebenso gut
Selbstbestäubung bewirken. Ob bei ausbleibendem In-
sektenbesuche schliesslidi spontane Selbstbefiruchtuug er-,
folgt, habe ich nicht festgestellt. Besucher (in [meinem
Garten, April, Mai):
Hymenoptera: Apidae: 1) Apis mellifka L, ^ meist sgd.^
bisweilen auch Psd. 2) Bombus pratorara L. $ ^ sgd., sehr andauernd,
zahlreiche Exemplare, den Kopf bald in die Blüthenmitte hinein-
•teckend und die Griffel auseinauder drängend, bald zwischen Staub-
gefässen, selten von ausserhalb derselben. 8) B. terrestris L. ^
desgl. 4) B. muscoram L. . ^ sgd. 5) B. KajeUui HL $ sgd. 6) Antho-
phora pilipes F. ^ ^ sgd. 7) AndrtnaGwynanftK. ^ IM, B) A. albieans
E. 2. bewegt sich langsam und migeschiokt in den BlUthen, saoht
nach Honig, findet aber keinen and begnügt sich adilioMlieh mit
Pollen. 9) Andrena folva. Sohr. HalfetnB rnbioondas
C!hr. ^ Psd. B. Diptera: Mmeidae: 11) Ludlia comicina F.O. Co-
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'» 4
289
leoptdra: CbeeimlKdae; 12) Bhizobioi litm« F. In den BLathen
hortiiiikrieclMnd»
(159.) 8orhu8 aueuparia L. (S. 202.) Weitere
Besucher:
Hym enoptera: Apidae: (3) Andrena albicans K. ^ Bgd.
N. B. Formicidae: 47) Formica rufa L. J hid. D. Lepidoptera:
Bfiopalocera: 48) Theda rnbi L. sgd. N. B.
(160.) Crataegus Oxyacantha L. (S. 203.) Wei-
tere Besucher:
A. Diptera: Empidae: 58) Empig punctata F. (diagramma
Mgn.) sgd. 59) E. opacaF. sgd., beide häutig. B. Coleoptera: La-
meüicornia: 60) Oxytliyrea stictica L. Staubgefaase abfressend. 5/76.
Strassburg, II. M. Nitidulidae: 61) Epuraea spec, hld. C. Hyme-
noptera: Apidae: (39) Andrena Schrankella Nyl. ^ sgd. NB. (47)
A. fulva Schrk. $ sgd. N. B. 02) A. Smithella. K. J sgd. N. B.
Rosaceae. (S. 204)
(161.) Mosa canina L. (S. 204.) Weitere Besucher:
A. Hy uienoptera: Apidae: 21) Osmia rufaL. ^ Päd. C. Co-
leoptera: Buprestidae: 22) Anthaxia nitidula L. in den Blüthen
6/73. NB. Lamellicornia : (3) Cetonia aurata L. NB. 23) Oxytbyrea
stictica L. 6/76. Strassburg, H. M.; beide häutig, zarte Blüthentheile
abweidend. Malacodermata: 24) Trichodes alvearius F. $ NB.
(16P.) Mosa Centifolia {Q.20i,m.) Weitere Be-
sucher :
A. Ilymenoptera: Afiidae: 36) Osmia rufa L. $ Psd.
479. Bosa rubiginosa L. breitet ihre blassen oder
dunkler rosafeurbenen verkehrteifdrmigen Blumenblätter am
einem Kreise von nur 25 bis 35 mm Durchmesser ausein-
ander. Der Naehiheil, in welchem sie hierdurch gegen
E. canina steht, wird durch weit würzigeren Geruch iUnd
deutlichere Honigabsonderung aufgewogen. Im Anfange
des Blühens ragen in der Mitte der Blüthe, vom breiten
fleischigen Kelchrande umschlossen, zahlreiche empfäng-
nissfähige Narben dicht an einander gedrängt als gewölbte
polsterÜSrmige Anschwellung hervor und bieten anfliegeur
den Insekten eine bequeme Standfläche^ sowohl um den
Honig zu lecken, der hier vom Kelchrande deutlich sicht-
bar, wenn auch als ganz flache adhärirende Schicht, ab-
gesondert wird, als auch um Polleu zu fressen, welchen
Yerh. d. nat. Yer. Jabrg. XXXVI. 4. Folge. VI. Bd. 16
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S40
die an der Aussenseite des Kelchrandes entspringenden,
jetzt noch geschlossenen und nach auswärts gebogenen
sahireichen Staubgefasse in reicher Menge darbieten. Zu-
nächst ist es also schwach ausgeprägte Proterogynie, später,
wenn die Stanbgeftoe sich geöffnet habe% die eigenthttm-
liehe sie als Anflngfläche geeignet machende Stellung der
Narben, die bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbe-
stäubung begünstigt. Im weiteren Verlaufe ihrer Entwicke-
lung krümmen sich endlich die Staubgefasse über der
' Blüthenmitte zusammen und bewirken daher bei ausblei-
bendem Insektenbesuche, stets reichliche Selbstbestftnbnng.
Besucher (7. 8. Juü 73, Thttr.):
A« Hymenoptera: ApUkte: 1) fiombns pratorum L. Q Psd.
2) B. ierreBfarisL. $ Psd. B. Goleoptera: Ohrff$mdidae: 3) Lape-
ros flftyipet L. häufig. 4) CSryptooephalas sericeoa L. BlfithentheUe
firesaend. Malaeodematai 5) Danaoaaa palMpes Ps., in grörater Zahl
in den Blnthen. C. Diptera: SiraHomijfiäae: 6) Oxyoera palchella
Mgn.} einseln.
(163.) liuhus fruHcosus L. (S. 206.) Weitere Be-
sucher:
A. Hymenoptera: Äpidae: (2) Bombus muscorura L. (agro-
rnm F.) sgd. Fichtelgeb. 27/7. 73. (3) B. terrestris L. ^ desgl. (5)
B. pratorum L. <^ ^ sgd., zahlreich, daselbst. (8) Psitbyrus vea- -
talis Fourcr. $ sgd. daselbst. 68) Psitbyrus quadricolor ^ sgd.,
sehr zahlreich. Silberhaus im Fichtelgeb. 27/7. 73. (16) llalictus
villosalus K. $ sgd. u. Psd. N. B. (17) II. sexnotatus K. $ desgL
N. B. G9) H. Smeathmanellus K. J desgl. N. B. 70) H. malachurus
K $ 8gd. N. B. 71) H. flavipes F. $ sgd. N. B. 72) H. quadricinc-
tns K. 2. sgd. N. B. 73) II. affinis Schenck. sgd. Fichtelgeb. 74) H. leu-
copus K. 5 8gd. NB. 76) Coelioxya rufescens Lep. ^ sgd. Lipp*
Stadt; desgl. NB. 76) C. elougata Lep. $ ^ sgd. N. B. Sphegidae:
77) Paammophila Intaria F. (alfinii E.; hld. Fichtelgeh. 27/7. 78.
78) Geroeris Tariabilis Sohrk. $ hld. N. B. Famiddae: 79) For-
nuja oongerens Nyl ^ hld.B. Di]^tera: Oonopidae: 80) Sions ferru-
ginens L. sgd. Lippstadt; desgl. Fiohtelgeb. Mmddae: 81) Edüno-
myia groasa L. sgd. Fiohtelgeb. 82) Lnoilia sp. sgd. Syrphidae: 88)
VoluceUa inank L. sgd. Fiobtelgeb., desgl. K. B. 84) T. pellnoens L.
sgd. Fiohtelgeb., deagl N. B. 0. Coleoptera: Oiiirculihnidaei 65) Sper-
mophagus oardoiSdih., an den Antheren besdi&ftigt. Cerambyeiäae:
86) Lepinra maoalioomis Beg. sehr zahlrdch in den Blüthen. Sflber-
haus im Fiobtelgeb. 27/7. 78. EtateHdae: 87) Laoon murinos h*
LameOieomM: 88) Phyllopertha hortioola L. Blilthentheile abweidend.
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241
. MorddlidM : 89) Mord^Ua aooleaia L. in Paaroog in den Blüthen.
Thür. 7/72.
D. Lepidopteta: Shopäloemi: 90) H€Utam athalia Bsp. sgd.
häufig. Fiehtelg«b. 91) Erebia ligea L. sgd., h&ufig. Silberhans im
Fiohtelgeb. 92) Epinephele Janira L. sgd., Lippstadt; desgl. H. B.
98) Theola ilieii Bsp. sgd. KB.
Sehr bemerkenswerth ist die grosse Häufigkeit der
Halictusarten, in welcher die Brombeerblumen ebenso wie
in ihrem einfachen offenen Bau, in ihren zahlreichen 8taub-
gefässen und in ihrem zwar geborgenen aber doch leicht
zugänglichen Honige mit den Hahnenfussblumen (Bamm-
ctdus aeriSf r^ens, btdbosus) tibereinstimmen. Die Bemar-
kongy welche loh bei diesen (Weitere Beohachtongen I.
S. t50. 51.) Aber die sieh entspreehenden niedrigen Aus-
bildungsstufen d^r Blumen und ihrer vorwiegenden Besucher
gemacht habe, gilt ebenso auch für Rtdhtis fruticostts.
(164.) Fragaria vesca L. (S. 207.) Weitere Be-
sucher:
A. Diptera: Empidae: 26) Empis chioptera Fall. sgd. Syr-
phidae: 27) Paragus bicolor F. sgd. u. Pfd. 26'5. 73. N. B. Musci-
dae: 28) Scatopbaga inerdaria F. sgd. D. Hymenoptera: Apidae:
29) Halictus leucopus K. sgd. u. Päd. N. B. FomUcidae: 30)Myr-
mica laevinodis Nyl. J hld.
(165.) Fotentilla verna L. (S. 207. 208.) Weitere
' Besucher: Thür. (15/4 73.):
Hymenoptera: Apidae: 26) Halictus' albipes F. $ sgd. (2)
H. flavipes F. $ desgl. 27) H. mono F. $ desgl. 28) H. nitidiua-
culus K. J desgl. 29) H. inaculatus Sm. ^ Psd. 30) H. semipunc-
latus Schenok. $ (teste Schenck!) sgd. (10.) Andrena parvula K. ^
sgd. (15) Apis mellifica L. ^ Psd. u. sf^d. 31) Bombus terrestris L.
$ Psd. Formicidae: 32) Formica con^erens Nyl. 5 hld. C. Cole-
optera: Gurcxäionidae: 33) Spermophagus cardui Sclih. Nitidülidae:
(25) Meligethes hld. häufig. Am 15. April 1873, dem Tage dieser
Beobachtungen, einem herrlichen Frühlingstage, konnte ich den
honigabsonderxkden Bing mit bloaaem Auge ringsum mit Tröpfchen
besetzt sehen.
166. Fotentilla reptans L. (S.208.) Weitere Be-
sucher:
A. Hymenoptera: Apidae: (2) Prosopis hyalinata Sm. (con-
fusa Nyl.) sgd. (3) Halictus maculatus Sm. $ sgd. u. Psd. Thür. ;
N. B. 13) H. tetrazonius Kl. (quadricinctus K.) $ Psd. u. sgd.;
Thür. N. B. (6) H. sexstrigatus Schenck. $ sgd. a. Pfid. 14) H. oylin-
242
dricus F. $ Bgd. 15) H. flavipes F. § sgd. u. Psd. NB. 16) No- '
mada flavoguttata K. ^ sgd. N. B. Sphegidae: 17) OxybeluB bellus ^
Dlb. (14-guttatu8 Shk.) hld. B. Diptera: Empidae: 18) Empia
livida L. sgd. Thür. Miiscidne: 19) Aricia epec. sgd. Thür. Syrphi-
dae: 20) Syritta pipiens L. sgd. u. Pfd. Thür. 21) Eristalis arbusto-
rum L. sgd. Thür. C. Coleoptera: 22) Notoxus moDOceros L. in
Mehrzahl in den Blüthen. Auch bei dieser Potentilla sah ich im
brennenden Sonnenschein (22 6. 73. 9^/4 ührj den Honig absondern-
den King niit blossem Auge deutlich mit Tröpfchen ringsum besetzt.
(167.) Fotentilla anserina L. (S. 208.) Weitere
Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 5) Halictus zonuius Sm. ^ sgd.
61) Sphecode« gibbus L. sgd. 7) Apis mellifioa L. J{ agd. Farmici"
dae: 8) Lasius niger L. ^ hld. B. Diptera: Mtucidae: 9) Scaio*
phaga merdariaF. sgd. 10) Anthomyia spec. $ sgd. C. Coleoptera:
Malacodermata: 11) Dasytes spec. hld. Nitidulidae: 12) Meligethea
häufig. Staphylinidae : 13) Tachyporus spec. hld. D. Hemiptera:
14) eine braune Wanze (Rhyparochromiu vulgaris Schill.) sgd.
(168.) Fotentilla frutieosa L. (B.m.m.) Wei*
tere Besaclier:
Diptera: ChMdae: 32) Culex pipiens L. sgd.
480. Potentilla argenteah. Besucher (Thür. 7/73;
N. B. 6. 7/73):
Hymenoptera: Äpidae: 1) Halictus maculatus Sm. ^ sgd.
Thür. 2) H. villosulus K, J sgd. u. Psd. N. B. 8) H. morio F. J
sgd. N. B. 4) H. leucopus K. ^ sgd. NB. 5) Andreua dorsata K.
^ sgd. u. Psd. N. B. 6) Prosopis communis Nyl. ^ sgd. Thür.
7) Stelis breviuscula Nyl. ^ sgd. Thür. 8) Nomada Fabriciana L.
J sgd. NB. Evaniadae: 9) Foenus aflfectator F. hld. Thür. B. Dip-
tera: Muscidae: 10) Anthomyia spec. ^ sgd. häufig, Thür. 11) Ari-
cia spec. sgd. Thür. 12) ÜHdia erythrophthaUna Mgn. sgd., m grosser
Zahl, Thür. Syrphidae: 13) Paragus bioolor. F. sgd. NB. C. Cole-
optera: Bviprmtiätie: 14) Antbazia pnnetata L. Thdr. 16) Coraeims
elatus F., Thfir. NiMhOidae: 16) Meligethes hld.; Thflr.
(169.) Fotentilla Tormentilla (S. 209.) Weitere
Besaeher : ^
A. Hymenoptera. Äpidae: 7) Andrena argentata Sm. ^
Psd. ß. Lepidoptera: 8) Pieris rapae L. sgd. sehr flüchtig sgd.
(172.) Sanguisorba officinalia L. (a 210.) Wei-
tere Besaeher:
A. Diptera: Muteidae: 8) Eohinomyia fera L. sgd. Loisen-
bürg im Fiehteilgeh. 9617, 78. 4) Sareophaga eamaria L. b. Oberpf.
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243
22/7. 73. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 5) Lyfcaena arcas Rott.
Bgd. 8/75. N. B. Sphinges: 6) Zypaena sp. sgd. b. Oberpf. 26/7. 78.
(175.) Spiraea ülmaria h, (S. 211.) Weitere Be-
sucher :
Hymenoptera: Äpidae: 23) Xylocopa violacea ^ Psd. Strass-
burg 6/76. H. M. 24) Prosopis armillata Nyl, ^ Pfd. zahlreich.
25) Pr. olypearis Schenck. Pfd. (3) Pr. communis Nyl. ^ desgl.
26) Pr. confusa Nyl. ^ Pfd. Luisenburg im Fichtelgeb. 26/7. 73.
Sphegidae: 27) Crabro larvatus Wesm. 2 28) Cr. Wesmaeli v. d. L.
^ 29) Ceraonafi unicolor F. B. Diptera: Syrphidae: 30) Volucella
pellucens L. Pfd. Luisenburg (9) Eristalis nemorum L. Pfd. C. Cole-
optera: Cerambyddae: 31) Leptura maculicornia Deg. Blüthentheile
fressend; Luisenburg. 32) Pachyta 4-maculata L. desgl. b. Oberpf.
33) Strangalia 4-fa8ciata L. desgl., daselbst. LameUicornia : (19) Ce-
tonia aurata L. desgl., b. Oberpf. Malacodermata: 34) Malachius
bipustulatus F. Antheren fressend, daselbst. 35) Trichodes apiarius
L. desgl. daselbst.
(176.) Spiraea filipendula L. (S. 212). Weitere
Besucher (Thür. 7./73):
Coleoptera: Ceramhycidae : 8) Strangalia bifasciata SchranL
^ Pfd. LameUicornia: 9) Cetonia aurata L. Antheren durchkauend.
Oedemeridae: 10) Oedemera poda^rariae. L. Pfd.
(177.) Spiraea Aruncus L. (ß. 213.) Weitere Be-
sucher:
A. Hymenoptera: Äpidae: 10) Prosopis communis Nyl.
Pfd. in Mehrzahl. 11) P. olypearis Schenck. Pfd. sahlreicb. 12) Pr.
armillata Nyl. ^ in Mehrzahl. Sphegidae: 13) Oxybelus uniglumis L.
C. Coleoptera; Bermestidae : 14) Anthrenos moseor am L. 15) AUa-
genns Schaefferi Herbst.
(178). Spiraea salieifolia 4b ulmifolia. (S.213.)
Weitere Besucher:
A. Diptera: Stratiompdae: 99) Odontomyia viridala F. sgd.
Syrphidae: 100) Cheilosia gilvipes Zett. sgd. u. Pfd. Tabanidae:
101) Chrysops ooecutiens L. ^ sgd. B. Hymenoptera: Fonnici-
dae: (42) Myrmica laevinodis Nyl. 5 102) Lasius niger L. J ^^^l-
Ewimadae: 103) Foenus spec. hld. N. B. Apidac. 104) Sphecode«
gibbus L. $ sgd. N.B. 105) Ilalictus villosulusK. $ sgd. 106) No-
mada rufioornis L. 5 sgd. C. Coleoptera: Cerambyddae: (90)
Strangalia att^nuata L. auch in Paarung (92) Leptura livida L. desgl.
Lagriidae: 107) Lagria hirta hld. XameZZicomia: 108) Cetonia aurata
L. Malacodermata: 109) Rhagonycha melanora F.Ort hoptera; 110)
BUtta lappoaica L. hld.?
244
Amygdaleae. (S. 215.)
48L Fersiea vulgaris Mill. Der becherförmige
Theil des Kelches ist^his znr Trennnng in 5 Zipfel etwa
8 mm lang; die nntersten 5 mm sind mit einer orangefar-
benen Honig absondernden Schiebt ausgekleidet. Die
Blüthen sind daher, bei übrigens gleicher Einrichtung einem
engeren langrtisseligeren Besncherkreise angepasst, als un-
sere übrigen Amygdaleen. Ich fand sie (ausser/ von Me-
ligethes) nur von Bienen besucht, nämlich:
1) Osmia comuta Latr. 5 ^ sgd. 2) 0. rufa L. ^ sgd.
9) Bombus terrestris L. ^ sgd. 4) Andrena albicans S. ^ ^ Päd.
aber auch tief iu die Blüthe kriecbend u. sgd.
(179.) Prunus spinosa L. (S. 215.) Weitere Be-
sucher. (Thür. 17/4. 73):
A. Hymenoptera: J.pielae; (1) Halictus cylindHeas F. $
sgd. (9) Andrena Gwynana E. 2 ^S^- (l^O -^pis mellifica ^ sgd.,
zahheicb. £. Diptera: Syrphidae: 28) Blristalis tenaxL. sgd. u. Pfd.
D. Lepidoptera: JShopäloeera: %9) Yaoessa Jo L. andauernd sgd.
482. Prunus Armeniaea L. Besucher ehenfiedls
liaaptsaehlich Bienen, nämlich:
Hymenoptera: Apidae: 1) Osmia rafoL. ^ sehr eifrig und
andauernd sgd., .sahlreioh. 2) AndLrena faseiata Wesm. $ Psd. 8) A.
panmla E. $ Psd. 4) -Halictus sezstrigatns Sohenok. ^ Psd. u. iqgd.
^ H. leucosoniuB K. $ sgd. PttromaUdae: 6) Chalci^ speo.? sgd.
in HehrsahL /
(180.) Prunus Padus L. (S. 215.) Weitere Be-
sucher:
Goleoptera: Cmmhsfeidaei 6) Grammoptera mfieomis Ps.
hid. Mtüaeoäemakii 6) Dasytes spec. hld. MoriiMiäae: 7) Aiiaqpis
rufilabris Gylh. desgl.
(181.) Prunus Avium L. Besucher (Jena 17/5. 75.
H. M.):
A. Hymenoptera: Apidae: 1) Apis mellifica L. ^ sgd. u.
Ped. 2) Anthophora aestivalis Pz. ^ ^ sgd. u. Psd. 3) Halictus ma-
eulatus Sm. $ Psd. 4) Osmia aurulenta Pz. $ ^ sgd. 5) 0. fusca
Christ. 9 Psd. B. Goleoptera: Orysomdidae: 6) Haltica spec. Ce-
fomhyciäae: 7) Tetrops praensta L.
Papilionaceae. S. 217.
483. Amorpha fruticosa L, Fig. 52 — 54.
Diese aus Nordamerika in unsere Gärten eingeführte
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346
Papilionacee unterscheidet sieh von allen bei nns einhei-
mischen Familiengenossen durch folgende bereits von Del-
pino (Ulteriori osservazioni Parte I p. 67. 68) hervorge-
hobene Eigentbümlichkciten: Flügel und Schiffchen sind
spurlos verschwunden. Die Fahne allein umschliesst in der
Knospe die Ocschlcchtsoigane. Im Anfange des Bltthens
ragt nnr der Griffel, von einer entwickelten Narbe gekrönt,
weit nnter dem von der Fahne gebildeten Dache her?or
(Fig. 52), während die Stanbgefösse noch geschlossen nnd
unter demselben geborgen sind. Alsbald verlängern sich
aber die Staubgefässe in dem Grade, dass sie nicht nur
ebentalls unter dem Fabuendache hervorkommen, sondern
oft selbst die Narbe noch tiberragen. (Fig. 53). Diese bleibt,
wenn sie nicht vorher beachtet worde, empfängnissfähig,
bis die Staabgefässe aufgesprungen sind. Bei ansbleiben-
dem Insektenbesnche erfolgt« daher schliesslich spontane
Selbstbestänbnng, nnd zwar ebenso wohl wenn die Narbe
«wischen den Stanhgetässen liegt (Fig. 54), durch unmittel-
bare Berübrimg beider, als wenn sie von denselben tiber-
ragt wird (Fig. 53), durch Herabfallen von Pollen auf die
Narbe. Bei zeitig eintretendem Insektenbesuche ist da-
gegen durch die beschriebene Proterogynie wenigstens
Kreuzung getrennter BlUthen gesichert. *
An dem einzigen Strauch, den ich in einem Garten
Lippstadts zu beobachten Gelegenheit habe, findet sieb die
Honigbiene {Apis meüUfiea L. $) sehr häufig sgd. und Psd.
ein. An der dichtgedrängten Blüthenähre selbst in die
Höhe kriechend zeigte sie deulich, dass die winzigen Bltitben
einer besondern Anflug- oder Stützfläche, welche bei unse-
ren Papilionaceen von den Flügeln and dem Schiffchen
hergestellt wird, nicht bedürfen.
(182.) Lotus eornieulatua L. (8. 2t7.) Weitere
Besuchei*:
A. Hymenoptera: Apidae: a) BanohBammler: 82) Osmia
adunca Latr. $ ^ sgd. iu Päd. N. B. (S) 0. aamlenta Pk. $ NB.
(8) 0. aenea L. $ ^ sgd. fi.P8d. Thür. SS) 0. pilioömis Sm. $NB.
84) 0. fndforaiis Latr. $ sgd. Thür.; K. B. 85) 0. rufa L. $
sgd. Jona HU. N. B. (4)I>iphysi8 serratulae Pz. 9 sgd. u. Psd.; *
Thür.; N. B. 86) Megaohile argeotata F. $ "8^* ^- (®) ^
WiUaghhidUa K $ sgd. u. Psd. NB. (6) M. fasdata Sm. $ ^
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246
flgd. u. Pid. Thür. NB. (7) M. circumcinqta K. $ ^ NB. (8) Anthi-
dium manicatum L. $ N. B. 37) Änthidium oblongatum ^ $ sgd.
u. Psd. häufig. NB. (9) A. punctatum Latr. $ desgl. N. B. (10)
A. Btrigatum Latr. ^ ^ desgL N. B. 36) Cfaelostoina aigricome.
Nyl. / sgd. N. B.
b) Schenkel- und Schienensammler: 11 Bombus (agro- ,
rum F.) muBcorum h. ^ sgd.. seltener Psd. N. B. 39) B. la-
pidarius L. ^ sgd. Thür. 40) B. pratonim L. ^ N. B. 41) B. senilis
Sra. 5 sgd. Thür., N. B. 42) B. silvarum L. 5 sgd. Thür. (13) Apis
mellifica L. ^ sgd. u. Psd. häufig. Thür. (14) Eucera longicomis L.
$ ^S^- ^- ^- Cilissa haemorrhoidalis F. ^ sgd. N. B. 44)
C. leporina Pz. $ sgd. N. B. 45) Halictus leucopus K. ^ N. B. .
46) H. leQCOzonius K. $ N. B. 47) H. lugubris K. $ N. B. 48)
H. sexnotatus K. $ N. B. 49) H. Smeathmanellus K. J N. B.
c) Kukuksbienen: 50) Coelioxys elongata Lep. (simplex Sm.) ^
sgd. Thür. h. Diptera: Conopidae: 51)Myopa tesiacea L. sgd. N. B.
C. Lepidoptera: Bhopalocera: 62) Coenonympha arcania L. sgd.
Thür. 53) Lycaena aegon S. V. sgd. Thür. 54) L, Dämon S. V. Thür.
55) Thecia spini S. V. sgd. Thür. SpMnges: 56) Zygaena filipendnlae
Bgd. Thür. D. Coleoptera: Materidae: 57) Agriotes spatator L.
Thor. 58) Mordella fasciata L. Tfafhr. beide vergeblich suchend.
(183.) Trifolium repens h. (S. 220— 222.) Weitere
Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 12) Halictus sexnotatus K. $
Bgd. 13) H. Smeathmanellus K. $ sgd. N. B. 14) H. zonulus Sm. $
sgd. b. Oberpf. 15) Andrena nigriceps K. ^ sg-d. b. Oberpf. 16) Ci-
lissa leporina Pz. ^ sgd. b. Oberpf. N. B. 17) Psithyrus quadricolor
sgd. Fichtelgeb. 27/7. 73. C. Lepidoptera: Bliopalocera: 18) Me-
litaea Athalia Esp. sgd. Thür. 19) Pieris napi L. sgd. 20) Coeno-
nympha pamphilus L. sgd. Thür.
484. Trifolium hybriclum L. Besucher:
Hymenoptera: Apidae: 1) CUisaa leporina Pz. ^ sgd. b.
Oberpf. N. B.
(184.) Trifolium fragiferum Im Weitere Besucher:
Hymenoptera: Apidae, 2) Andrena albicans K. $ 17/7.78.
Kitzingen. Sphegidae: Bembez rofltrata F. sgd. daselbst.
(185.) Trifolium pratense L. Weitere Besuchern ;
A. Hymenoptera: Apidae: (1) Bombus silvarum L. Jl sgd.
N. B. (3) B. Rajellus IlL J sgd. Thür. (11) B. (Psithyrus) cam-
pestris Pz. $ ! b. Oberpf. (14) B. pratonim L. $ (10—12)! sgd.
N. B. 40) Anthophora aestivalia Pz. (15)1 sgd. N. B. (17) Eucera
longicornis L. $ Psd. Thür. (18) Cilissa leporina Pz. ^ (3 Vi) ver
geblich zu saugen versuchend. N. B. 41) Andrena convexinscula
K. ^ desgl. N. B. 42) A. labialis K. ^ desgl. 48) HsUotus tetraiomns
4
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Kl. $ PadLt N. B. 44) H. miltcharafl E. $ detgLt K. B. 45} H.
interrnptus Pi. £ Ptdl Th^. 46) H. teznoiatai E. $ tergeblioh tn,
saogen TerniolieDd. N. B. 47) H. cjündMent F. $ detgl. N. B. 48) Ofinia
anrnlentaPB. ^ PsdtXhfir. C. Lepidoptera: lObopalDemi: 49) Pa-
pilio Podalirias L. sgd. N. ^. 50)]IielMuurgia Galatea L. igd., faiafig,
* Thnr. 61) Coenonympha pamphflot L. ^ igd. Bombf/e69: 64) Gno-
pbria qnadra L. an den Bl&tben litiend, b. Oberpf.
485. Trifolium alpestre L. (Thür. 7/73.) Die
BltttlieiikOpfclien dieser Eleesrt siod von anflehnlicberer
Grösse und lebhafter rother Farbe und daher weit augen-
fälliger, als die von Tr. pratense; in der Bitith eneinricb-
tung stimmen beide in den meisten Stücken libereiu. Wäh-
rend aber bei T. pratense die Blumenröhre bis zur Spal-
tnng in Schififchen und Fahne 7, bis zum Ende des Schiff-
ehens 11 mm lang ist, sind bei Tr. alpestre die entspre-
ebenden Längen 11 und 14 mm. Es wird dadnreb ein
erheblieher Theil unserer Bommeln von der normalen Ge-
winnung des Honigs von Trif. alpestre ausgeschlossen.
Während femer bei Tr. pratense die Fahne etwa 2 bis
2V2 nim über das Schiffchen hinausragt und daher be-
suchenden Bienen eine bequeme Angriffsfläche zum Gegen-
stemmen des Kopfes beim Niederdrücken der Flügel und
des Schiffchens darbietet, dagegen Schmetterlingen durch
Verdecknng der richtigen Stelle das Einfuhren des Btlssds
eischwert, wird bei Tr. alpestre das Schiffchen nebst den
es nmsehliessenden Flügeln Tcn der Fahne nicht oder nnr
kaum merklich überragt, das Einführen des Rüssels also
den Bienen erschwert, den Schmetterlingen erleichtert. Wäh-
rend endlich bei Tr. pratense das Schiffchen kaum höher
ist als die Blamenröhre und die Richtung derselben fast
gradlinig, nur ganz schwach nach oben gebogen, fortsetzt,
ist bei alpestre das Schiffchen erheblich h5her als die
Blumenrohre und stark aufwärts gebogen. Em in die
Blttthe von Tr. pratense unter der Mittellinie der Fahne
eingesenkter FalterrUssel wird daher den BUithengrund er-
reichen können, ohne mit Staubgefässen und Narben in
Berührung zu kommen; bei Tr. alpestre dagegen wird er,
ebenso eingeführt, in den oben offenen Spalt des Schiff-
chens gerathen müssen und Narbe und Staubgefasse (in
dieser Reihenfolge) streifen» also bei wiederholten Besuchen
248
regelmässig Kreuzang bewirken. Hiemaeh scheint mir Tr.
alpestre der Erenzong dnreh Falter aogepasst, ohne seine
Anpassungen an die Kreuzungsvermittlung der Hummeln
aufgegeben zu haben. Der beobachtete Insektenbesuch
entspricht dieser Auffassung. Ich iand nämlich (7/73 Thür.) •
als Besucher:
A. Hymenoptera . Apidae: l)P8ithyru8 rupestrisF. 5 (13— 14)
8gd,! mehrere Exemplare. 2) Eucera longicomiB L. ^ (10 — 12) sgd.
B, Lepidoptera: Hhopaloccra: 3) Hesperia thaumas Hfn. sgd.
sehr häufig. 4) Syrichthus malvae L. (7 — 8) versuchend. 5) Melanar-
gia Galatea (11 — 12) sgd. oder versuchend in Mehrzahl. 6) Coeno-
nympha pamphilus L. (6 — 7) und 7) C. arcania L. versuchend. 8) Epi-
nephele Janira L. (10) desgl. 9) Melitaea Athalia L. (8V2 — 9) desgl.
10) Pieris rapae L. (14—18) sgd.l in Mehrzahl. 11) Lyoaeua semiar-
gas Rott (7—8) versuchend.
(186.) Trifolium arvense L. (S. 224.) Weitere
Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 14 Saropoda bimacalata Pz. ^
sgd. zahlreich. 15) Andrena carbonaria Chr. ^ sgd. 16) A. fusci-
pes K. ^ sgd. 17) A. denticulata K. sgd. 18) Halictus flavipes F.
$ sgd. 19) Epeohis variegatus L. sgd. 20) Megachile argentata F.
^ sgd. B. Lepidoptera: Bfiopalocera: 21) Polyommatus Phlaeas
L. sgd. 22) Lycaena aegon S. V. sgd. 23) Coenonyinpha pamphilus
L. sgd. Thür. C. Diptera: Muscidaei 24) Gonia capitata Fallen
8gd. N. B. ' -
(187.) Trifolium ruhens L. (S. 224) Während
hei Tr. pratense and alpestre die Blflthen, in kugeligen
Köpfehen stehend, theils sehräg ahwärts, theils wagerecht,
theils sehräg aufwärts gerichtet sind und gerade Blumen-
röhren haben, weil durch ihre sehr verschiedene Stellung
die Möglichkeit einer bestimmten Anpassung der Richtung
der Röhre an die bequemste Stellung des Rüssels der
Besucher ausgeschlossen ist und war, stehen dagegen
bei Tr. rubens die Bltlthen an einer yerlängerten Achse
sämmtlieh in gleicher Stellung schräg aufw^ und haben,
ebenso wie in der Regel' die in gleichem Falle be-
'findlichen Labiaten, den oberen Theil ihrer Blumenröhre
stärker nach aussen gekrümmt, die ganze Röhre nkrtimmung
also der bequemsten Rtisselhaltung laugrUsseliger Bienen
angepasst. Im Uebrigen stimmt die BlUtheneinrichtung
in den meisten Stücken mit Tr. pratense und alpestre
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249
tiberein und hält in denjenigen Stücken, in welchen sich
diese beiden Arten von einander unterscheiden, ungeiahr
die Ifitte zwiBehen beiden.
Die Blumenrohre ist nämlich bis zur Spaltung in
Fahne und Schiffchen 8— (bei prat. 7, bei alp. 10), bis
snm Ende des Schiffchens 18—14 (bei prat. 11, bei alp. 14)
mm lang; die Fabne tiberragt das Schiffchen rm 1 — IVs
(bei prat. 2— 2V2, bei alp. 0 bis V2) ^^'y das Schiffchen
übertriflft die Blumenröhre an Höhe und ist aufwärts ge-
richtet — stärker als bei pratense, schwächer als bei alpestre.
Nur in der Haltung der Flügel nimmt mbens nicht die
Mitte zwischen prat nnd alp. ein, sondern dieselben sind
zn fast wa|;ei€chter Lage nach aussen gebogen, während
sie bei prat nnd alp. das Schiffch^ schwach nach aussen
gewOlbt nmschliessen. Dadurch wird besuchenden Bienen
eine ebenso bequeme Angriffsfläche zum Abwärtsdrticken
des Schiffchens geboten, wie bei prat. durch die Verlänge-
rung der Fahne, während andererseits den Schmetterlingen
die zum Einführen des ßtlssels geeignete Stelle fast eben
so frei sichtbar bleibt wie bei alpestre. Diesen zwischen
Tr. prat und alp. ungefähr die Mitte haltenden Verhält-
' nissen des Biflthenbaues entsprechend nimmt Tr. mbens auch
in Bezug auf seine Befruchier eine mittlere Stellung zwi-
schen dem fast nur durch Bienen gekreuzten Tr. • prat. und
dem tiberwiegend durch Falter gekreuzten alpestre ein,
indem es von Insekten beider Ordnungen ziemlich gleich
häufig besucht und beJßruchtet wird. An Augenfälligkeit
ttbertrifft es, durch die weit längeren Blüthenstände bei
ebenso lebhafter Farbe ¥rie alp., beide Arten. Weitere
Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: (l)BoiDbat masoonimL. $ (12)
igd. S Psd. 8) B. Froiens Gerst g (12—18) igd. 4) B. ailvarum L.
(12—14) 9 8gd. 6) B. tristiB Seidl $ sgd. 6) Psithyra« rapeatria F.
$ (12^14) Bgd. B. Ldpidoptera: Shopaloeerai 7) Melanargia G«Ia-
teft L. (11—12) andauernd i^gd. 8) Epin^hele hyperantbus L. sgd.
9) Hesperia sylvaans Eap. (16) agd. 10) Lycaena Gorydon Soop. (9—1 1)
sgd. 11) Pieris napi L. sgd. Sphinges: 12) Zygaena lonicerae (£sp.)
(12) agd. 18) Z. filipendolae L. (11) sgd. G. Coleoptera: Materidae:
14) Copymbites holosericeus L. vergeblich suchend. Sämmtliche Be-
äiieher wurden im Juli 72 u. 73 bei Mäblberg in Thüringen beobachtet.
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250
(188.) Trifolium filiforme L, (S. 224.) Weitere
Besucher:
B. Lepidoptera: Ehopaiocera: 4) Lycaena aegon S. V. sgd.
16/6. 73.
(189.) Trifolium medium L. (S. 224.) Weitere
Besacher:
A. Hymenoptera: Äpidae: 8) Bombas senilia Sm. ^ sgd.
N. B. 4) B. terrestris L. $ , die Blumenröhre etwas über dem Kelche
an der Seite anbeissend und durch Einbruch sgd. Thür. 5) Psithy-
rus campestris Pz. J 8<rd. N. B. 6) Ps. Barbutellus K. $ sgd. N. B. .
7) Halictus Smcatlimanellus K. $ versuchend. N. B. B. Lepido-
ptera: Bhopalocera : 8) Melanargia Galatea sgd., Thür. 9) Coenonym-
pha pamphilus sgd. Thür. 10) Hesperia lineola 0. sgd. b. Oberpf.
11) Lycaena semiargus Rott. sgd. b. Oberpf. C. Diptera: Syrphidaei
12) Volucella plumata L. versuchend, N. B. '
(190.) Trifolium procumbens L. (S. 224.) Wei-
tere Besueher:
A. Hymenoptera: Apidae: 3) Andrena Schrankella Nyl. ^
sgd. N. B. 4) Halictus nitidiusculus E. $ sgd. N. B. B. Lepido*
ptera: Bhopalocera: 6) Epinephele Janira L. sgd. Thür. 6)'Lyoaena
ioaros Rott. sgd. C. Diptera: Miueidä»: 7) Oqrptera braaaioariae
F. Bgd. N. B.
486. Trifolium agrarium L. Besucher:
A. Hymenopteras Apidaei 1) Api« melMoa L. Q B.
Lepidoptera: Wiopaloeera: 2) Epinephele byperanthua L. iBgd. b.
Oberpf. 8) Heeperia lineola 0. sgd. b. OberpC 4) Lyoaena aegon. S.
(191.) Trifolium montanum L. (S. 224.)
Während bei Trif. pratense, rubens, alpestre etc. die
Stiele Aller Blumenblätter zu einer Röhre verwachsen sind,
ist hier die Fahne vom Grunde an frei; sie umschliesst
mit ihrer breiten Basis die Stiele der Flügel und des Schiff-
chens vollständig and trägt dadurch erheblich dazu bei,
diese Blätter, wenn sie hinabgedrttckt waren, in die ur-
sprttngliehe Lage znrHckzuftthren. Die Fltlgel haften den .
Seiten der BUitter des Schiffchens durch IncinanderstUlpen
der Oberhautzellen fest an und sind dadurch mit ihm zu
gemeinsamer Bewep;ung verbunden, ohne im Uebri^^en mit
ihm verwachsen zusein. Die blasenförmigeu Anschwellungen
oben an der Basis der Flflgel-Blattflächen, welche über der
Geschlechtssänle znsammenschliessen, sind smr schwach
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251
entwickelt, gentigen aber, vereint mit der Umschliessung
durch die Fahne, um Flügel und Schiffchen, wenn sie hcrab-
gedrückt gewesen sind, in ihre frühere Lage zurückzu-
führen. Die das Schiftehea seitlich umschliessenden Blätter
der Flttgel überragen dasselbe als schmale senkrecht ge*
stellte Flächen» schwach divergirend Yorgestreckt, nur nm ^
etwa 1 mm; die ebenfalls schmale Fliehe der Fahne aber
ttberragt, dachförmig znsammenge<et and schwach schräg
a^lbtcigeud, die Flügel um noch weitere 4 mm.
Da die Blüthe vom Grunde der Blumenblätter bis
zum Ende des Schiffchens nur 5 mm lang ist, so ist ihr
Honig allen Insekten von dieser Büsseliänge zagänglich,
den Bienen, indem sie, mit den Vorderbeinen die Filtgel
der Blame als Hebelarme benatzend and den Kopf gegen
die Fahne stemmend das Schlichen naeh onten drücken
und mit ihrer Bauchseite die aus demselben hervortretenden
Geschlechtstheile (erst die etwas hervorragende ^arbe, dann
die Staubgefässe) streifen, den Schmetterlingen, indem sie
ihren Rüssel in der von der zusammengelegten Fahne ge-
bildeten Rinne hinabgleiten lassen, wobei er, in den oben
offenen Spalt des Schiffchens eintretend, eben£üls Narbe
nnd Staubgeftoe streifen moss (wovon man sich daroh
Einfuhren einer Borste, die dann poUenbehaftet wieder
herausgezogen wird, leicht überzeugen kann).
Trifolium montan um erscheint also ebenso wie
rubens der Befruchtung sowohl durch Bienen als durch
Falter angepasst. An Augenfälligkeit steht es mit seinen
kleinen weissen Köpfchen hinter rubens offenbar weit zu-
rück and die Zn^glichkeit seines Honigs für eine weit
grössere Mannigfaltigkeit vOn Insekten wird flberdiess
bewirken, dass die nahrungsbedürftigsten und emsigsten
laugrtisseligeren Bienen die so grosser Concurrenz preis-
gegebenen Blüthen seltener aufsuchen. Die von der Fahne
geleistete bequemere Führung der Schmetterlingsrüssei ist
dagegen ein Vortheil, den Trif. montannm vor rubens Yor-
aos hat Besucher, Thür. 7/15:
A. Hymen optera: J^pida«: 1) Apis mellifica L. ^ agd* sehr
bftafig. 2) Bombot pratoram L.^8gd. 3) Nomada nifioomisL. $8gd.
4) Robeijeotiana Pfe. $ sgd. Sph^fidae: 5) Uiaova eampettris h. $ cT
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252 •
/•
«gd. wiederholt B. Lepidoptera: iiftoiKifoeerii.v 6) Uelitaea Atbelia
Esp. andaaernd «gd. lalilreich. Thür., elMiiBO beiKLisüigen 17/7. 78.
7) Lycaena GoiTdoo. Scop. sgd. 8) L. a^gon W. V. $ agd. 9) Hea-
pwia sylYaniifl Eap. sgd.
(193.) Uelilot%B vulgaris WiUd. (S. 225.) Wei-
tere Besucher:
*A. Hymenoptera: Apiäae: 8) MaoropM labiata Ps. ^ sgd.
in Meliraahl. N. E B. Diptera: Empidae: 9) Empis livida L. eifrig
sgd. Thür.
(194.) Medicago sativa L. (S. 225-229) Weitere
Besucher :
Hymenoptera: Apidae: 12) Bombus muscorum L. $ ^ egä.
Strassburg 6/76. 11. M. 13) Xylocopa violacea L. ^ sgd. daselbst. "
14) Cilissa leporina Pz. ^ sgd. Kitzingen 17/7. 73. 15) Rhophitoides
cauus Eversm. ^ sgd. daselbst. 16) Halictus morio $ sgd. N. B.
17) CoUetes spec. sgd. Kitzingen. 18) Megachile argentata F. $
sgd. N. B., ^ sgd. Strassburg. H. M. 19) M. Willughbiella K. ^
sgd. Strassburg, H. M. 20) Ostnia aenea L. $ sgd. u. Psd., zahl- .
reioh, daselbst. 21) Osmia ra& L. $ sgd. daseibat. 22) GoeUoi^B
.imibriiia. Sm. ^ sgd. daselbBt Sphegidae: 28) Bembex rostrata F«
sgd. Kitaingen. B. Lepidoptera: JEffiopäloeera: 24) Hesperia Hneola
0. sgd. N. B. 25) Rhodocera rhanmi L. sgd. K.B. 26) Colias Edasali.
sgd. N. £. (7) C. Hyale L. sgd. N. fi.
(195.) Medicago fäUata L. (S. 229, 230.) Attt
demselben Standorte, am Röhmberge bei Mühlberg, beob-
achtete ich im Juli 1872 und 73 noch folgeude Schmetter-
linge als Besucher dieser Blume:
(14) Hesperia sylvanus Esp. sgd. (15) Lycaena Corydon Scop.
sgd. zahlreich. 19) Melitaia Athalia L. sgd. 20) Pieris rapae L. sgd.
21) Epinephele Janira L. sgd. 22) Vanessa urticae L. sgd.
(196.) Medicago lupidina h. Fernere Besucher:
Hymenoptera: Apidaß: 8) Bombus muscorum L. ^ $ agd.
Strassburg 6/76. H. M.
487. Astragalus glycyphyllos L.
Narbe und Staubgefluase treten beim Niederdrücken
des Sehiffcbens einü^h ans demselben hervor. Die Bänder
des Sehiffehens sobliessen in ihrem vorderen, die Stanbge-
fässe nmschliessenden Theile so eng aneinander, dasß sie
beim Zurückkehren des abwärts gedrückten Schiücbei^s in
seine frühere Lage etwas BlUthcnstaub abschaben und aitssen .
lassen. Die Flügel sind nur in den vorderen TheiK des
Schiffchens eingestttlpt; ihre fingerförmigen Fortsätze (d, iFig.
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<
94, S. 244) siüd breit und flach, mit der unteren Kante
der Geschlecbtssäule fest aufsitzend. Die Enden der Flügel
tiberragen das Schiffchen zwar nur etwa 2 mm, bilden aber,
indem sie unter einem Winkel von 60— 90«> aas einander
treten, trotzdem bequeme Hebelarme zum Hinabdrttcken
Sohiffohens. Der breite Basaltheü der Fahne um-
schliesst nur die obere Hälfte der Blttthe und geht ohne
scharfe Umbiegung in den aufgerichteten Theil Uber. Dieser
ist in der Mitte von einer tiefen Rinne durchzogen, welche
dem Bienenrtissel als Führung dient und das Eindringen
unter die Fahne wesentlich erleichtert. Der wagerecht
liegende Theil derselben ist 8 — 10 mm lang} da er aber
nur die obere Hälfte der BlUthe umschliesst, *so bleibt
swisohen ihm und den Stielen der Flttgel jederseits ein
Spalt offen, der mit Beqnendiehkeit zum Wegstehlen des
Honigs benutzt werden kann und yon der Honigbiene regel-
mässig benutzt wird.
In den Waldlichtungen des Hasenwinkels bei Mtihl-
berg (Thüringen) erhebt sich die Pflanze zwischen Ge-
sträuch, indem sie ihre steifen, wagerecht abstehenden
Blattmittelrippen auf Zweige stützt, olt bis zu gleicher
Höhe wie die ebendaselbst wachsende Vicia pisiformis
mittels ihrer Banken. Die Blttthenslände beider sehen
sich dann ans einiger Entfernung sehr ähnlich« werden
aber von der Hon^biene nie terwechselt Besucher
(Thür. 7/73):
A. Hymenoptera: Äpidae: 1) Apis mellifica L. ^ sgd. sehr
haußg, steckt den Rüssel nicht mitten unter der Fahne, sondern
ganz an einer Seite vor dem Kelch, dicht über dem Schiffchen hin-
ein. 2) Bombus Bajellns Hl. $ normal Bgd. a. Psd. 8) B. lapidarius lu
^ sgd. 4) B. bortomm "L- 2 i normal sgd. in Hehnahl. 6) B.
masoonim L. ^ desgl. Thür. N. B. 6) B. trietis Seidl $ sgd.
B«Lepidoptera: Shopäbfcera: 7)MeIanargiaGalateaL. sgd. <?«Dm0-
tridae: 8) Odesia ohaerophylktta L.
488. Oxytropis pilosa DC. (Thüringen 7/73.)
Auch hier treten Narhe und Staubgeiasse beim Nieder-
drtickeu des Schiffchens einfach aus demselben hervor und
kehren beim Aufhören des Druckes in dasselbe zurück.
Der gelblichgrüncy mit anliegenden schwärzlichen Borsten
besetzte Kelch nmschliesst die Blumenblätter auf 6 mm
2U
Länge. Der wagerechte Theil der Fahne bedeckt inner-
halb des Kelchs nar die Geschlechtssäule von oben, ver-
breitert sieh aber in seinem den Kelch überragenden 2S
nun langen Theile so, dass er aneh die Flflgel nrnsehliesst.
Von da biegt sich die Fahne allmfthlieh nor schwach schi%
aufwärts, indem sie sich zugleich in eine an den Seiten
zurückgeschiagene, längs der Mittellinie scliarf zusammen-
gefaltete, an der Spitze eingeschnittene Fläche verbreitert,
welche die Flügel um etwa 3 mm überragt. Diese um-
schliesBcn das Schiffchen dicht anliegend und ragen, schräg
aufwärts weiter gehend, etwa IV2 mm ttber dasselbe hin-
aus. Ihre Yorragenden £nden bilden, mit der Falte der
Fahne zusammen, eine Führung ftlr die BienenrUssel; zu-
gleich dienen sie den Vorderbeinen der Bienen als Stütz-
punkte und als Hebelarme zum Hinabdrücken des Schiflf-
chens, mit welchem die Flügel durch zwei tiefe Einstül-
pungen in den hinteren Theil desselben zu gemeinsamer
Bewegung verbunden sind. Besucher:
A. Hymenoptera: Äpidae: 1) Apis mellifica L. 5 sgd. häu-
fig. B. Lepidopiera: lUujpälocerai 2)Pieri8 rapae L. iu Mehrzahl«
andauernd sgd.
489. Ononis rejpens L. Besucher ebenüaUs nur
Bienen, und zwar:
A. Baoohsammler: 1) Megachile argentata F. $ Psd. N. B.
2) M. fasciata Sm. ^ sgd. N. B. 3) M. circumcincta K. $ Psd. N.B.
4) Osmia spinulosa K. ^ Psd. Thür. 5) Authidium manicatum L.
5 Psd. N. ß. 6) A. oblongatum Latr. Psd. N. B. B. Schienea-
iammler: 7) Bombus tristis J P«d. Thür. 8) Cilissa leporina Pz.
$ sgd. N. B. — (Eb Tersteht sich von selbst, dan die mit sgd. be-
zeichnetea fiienenarten an dieser honiglosen Blume nur vergebliche
Saogversucho machten.)
490. Cytisus sagittalisJLwlL Besucher nor Bienen,
nämlich:
1) Bombas lapidarius L. JJ[ Psd. 5/7. 74. Yogesen. 2) B. ter-
restris L. $ Psd. daselbst 3) B. tristis Seidl £ Psd. K. B. 4) Ha-
Uctns rabicundos Clir. ^ Psd. Yogesen. 6) Andrena oonvexiuscula K.
$ daselbst. 6) Osmia fuWiventris F. $ Psd. daselbst 7) Megachile
eireamcmcta K. ^ Psd. N. B. 8) Diphysis serratulae Pz N. B.
491. CytisuB nigricans L. Fig. 55—58. (b. Oberpf.
7. 73).
Die Blttthoieiiirichtattg ist dadurch von besonderem
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Interesse, dass sie eine Zwischenstufe darbietet zwischen
der Pumpeneinricbtang (die ick bei Lotus beschrieben) und
derjenigen mit ein&tch aus dem niedergedrückten Schiff-
ehen hervortretenden Geflehleohtstheilen.
In der jungen Knospe (Fig. 5ä) tthmagen die sehr
grossen mit den Blumenblättern abwechselnden Stanbge-
fasse die sehr kleineu vor den BiumenblätterD stehen-
den vollständig. Die Staubfäden der letzteren sind am
Ende einwärts gekrlinirat. Einige Zeit vor dem Aufblühen
der Blume springen die grossen Stauhgetässe auf und
sohnunpfen rasch zn langen schmalen schwärzlichen ent-
leerten Tasehen znsammen, so dass ihr Bltlthenstanb in
lose znsammenhäpgenden Massen, völlig frei gegeben, nur
vom Schiffchen umschlossen, zwischen ihnen liegt — im
Grunde des aufwärts gebogenen, nach oben verschmälerten
Theiles des Schiffchens. Jetzt strecken sich die am Ende
einwärts gebogenen Filamente der kleinen Antberen gerade
aus, indem sie wahrscheinlich gleichzeitig noch etwas
wachsen; ihre Staubbeutel rücken dadurch zwischen die
entleerten Taschen der grossen und schieben den Blfithen-
staub derselben in das leere aufwärts gebogene Ende des
Schiffchens. Sie sind zu dieser Wirkung dadurch beson-
ders befähigt, dass sie etwas später aufspringen als die
grossen Staubgefässe, und auch nach dem Aufspringen
noch frisch und mit ihrem Bllithcnstaube behaftet bleiben,
so dass sie nicht nur an Umfang nichts einbtLssen, sondern
im Gegentheil noch anschwellen.
Während so die kleinen Staubgefässe für sich allein
die Funktion haben, den Pollen der grossen in das obere
Ende des Schiffchens zn pressen, haben die verdickten
Filamente der grossen Staubgefässe vereint mit den klei-
nen Staubbeuteln die Funktion, beim Niederdrücken des
Schiffchens den sein oberes Ende ausfüllenden Pollen zur
Oeffnung der Spitze des Schiffchens herauszupressen. Die
Filamente der grossen Staubgefässe besitzen die zu diesem
Herauspressen nöthige Steifigkeit, die kleinen Staubbeutel
das zur Ausfüllung des untersten Theils des Pollenbehälters
nOthige Volum; die enteren wirken daher als Kolbenstange,
die letzteren, indem sie von den verdickten Staubfäden
Verh* d, ntl V<r, Jfthrg. ZXZVI. 4. Folgft. VI. Bd. 17
Vi
verbindert werden, beim Niederdrücken des Sohiffcheiis
abwilrte ssu rttcken/ als Kolben.
Wesentliche Bedingnng der Wirksamkeit dieser Pum-
penelnrichtiing ist, dass das Pnmpenroltr schliesst, d. h.
dass die Bftnder des SchiiFclienB bis svr Oeffiinng semer
Spitse dicht znsammenhalten. Das ist in jungen BlUthen
der Fall, und wenn man das Schiflfcben einer solcben nieder-
drückt, kommt auch stets etwas Pollen aus der Spitze bervor-
gequollen, ja man kann diesen Versucb an derselben Blüthe
3— 4mal wiederholen. Bei etwaa älteren Blttthen aber haften
die oberen Ränder des Schiffchens so lose zusammen, dass
beim Niederdrtlcken desselben die Stanbgeftoe und die
äie flbenagende Narbe frei ans ,dem oben gams offen ge-
spaltenen Schiffchen herrortreten.
Eine innige IneinanderfUguug der Flügel und des
Schiffchens findet hier nicht statt. Die ersteren umschlies-
sen, wie Fig. 55 zeigt, den obersten, in eine scharfe Kante
verschmälerten Theil des letzteren, als zwei senkrechte,
schwach auswärts gewölbte Flächen von beiden Seiten,
so dass ihre anteren Kanten sich der Verbreiterang der
Seiten des Schiffchens ao&ttttzen, ihre oberen Kanten ttb«
dem Schiffchen ziemlich dicht an einander schlicssen nnd
ihre Spitzen die Spitze des Schiffchens umfassen. Zur
Herabdrtickung des Schiffchens sind sie nur dann brauch-
bar, wenn sie nahe ihrer Basis von oben gefasst und
niedergedrückt werden. Gerade ein solches Anfassen und
Niederdrücken wird aber den besuchenden Bienen durch
die ungewöhnlich weit zurückgeschlagene Fahne vorge-
' schriebeni da dieselbe nur mit ihrer Basis dem Eqjife des
Insektes eine Stütze bietet.
Da die Blttthen, wie alle ' monadelphischen Papilio-
naceen, honiglos sind, so können sie nur Pollen suchende
Insekten zu andauernd wiederholten Besuchen veranlassen
und zwar, bei der vollständigen Bergung des Pollens, haupt-
sächlich nur Polleu sammelnde Bienen. Ich fand die
Blüthen thatsächlich von Pollen sammelnden Weibchen der
Andrena zanthnra K. andauernd besucht
(201.) Geniata angliea L. (S. 240, 241.) Weitm
Besudier:
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267
Hymenoptera: Apidae: 4) Andrena nigroaenea K. J Psd.
(200.) Genista tinctoria L. (ö. 235-239.) Wei-
tere Besucher:
C. Lepidoptera: 26) Melitaea Athalia L. probirt einige
Blüthen, geht aber dann sofort za anderen Blumen über; Thür. 7/73.
26) Lycaena Dämon S. V. desgl. D. Coleoptera: Elateridae:
27) Agriotes ustalatus Schall und 2Q) A. gailious Lap. vergeblich
sachend. Thür.
(208.) Sarothamnus scopßriusKQoh. (S.240-r243.)
Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 10) Bombus bortorum L. $ Psd.
Oberseite ganz roth bestäubt 11) B. muscorom L. $ Psd. Tekl. B.
C. Coleoptera: 12) Anthobitun abdominale in groeser Anzahl in
den Blüthen 13) A. florale Ps. einzeln.
(205.) Lathyrus pratensis L. (S. 244—246.) Wei-
tere Besucher:
Hymenoptera: Jpidaei (1) ISnoeni loagioonue L. $ igd.
N. B. (3) Bombns rnnsooram L. ( sfd. Thür. 6/7. 78. (S) Diphywie ser-
ratnlae Ps. ^ agd. N. B. B Lepidoptera: Geotnetridae: 6) Ortho-
litha limitata Scop. egd., indem sie den Büssel vom Kelche in die
Blfithe einführt. N. B.
(206.) Lathyrus tuherosus L. (S. 246.) Beim
Niederdrucks des Schiffchens tritt das mit Narbenpapillen
besetzte Griffelende ganz nach rechts gewendet ans dem-
selben hervor. Ausser den schon genannten Besuchern
fand ich (Thür. 7/73) zahlreiche Thrips mit schwarzen
Querbinden in den BlUthen und Lycaena Dämon S. Y. sgd.
492. Lathyrus odoraius L. Besucher:
Hymenoptera: Äpiäaei (1) Anthidinm manicatnm L. $ sgd.
Stranbmg 6/76. H M.
(209.) Orohus vernus L. (S. 247.) Weitere Be-
sucher:
Hymenoptera: 4p^^' 0) ^o^hus bortorum L. ^ sgd. u.
VaL ^ B. (agrorum F.) muBOomm L. Pid. 8) B' lapidarias L. $
agd. a. Ptd. 4) B prtttomm L. $ £ Psd. alle vier: Jena 16/6. 76.
H. M. 6) B. terreetris L. $ dnr«hbrioht den Keleb an der Ob«rMite^
bifweilen auch die BlnmeiilDone dieht vor dem Eelehe nnd atiehlt
dann deii Honig ^ so hftnflg, daae nur wenig nieht gewaltsam er-
brodhne Blfithen an finden sind (L. Thfir.) 6) Apis mellifioa L. £
tüehlt doroh diese Lödier ebenfisUs Honig. 7) Anthophora aestivalis •
Ps. ^ sgd. $ sgd. n. Psd. 8) E^pcera longicornis L. ^ ogd. 9) An-
drena parvuk K. } Psd. 10) Osmia fiisca Gbr. $ sgd. 11) 0. anni-
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258
leata Pz. $ ^ sgd. 12) 0. rafa L. $ sgd. 7 bis 12 ebenfalla:
Jena 15/5. 75. H. M.
493. Ervum Lens L. Besucher (Thür. 7. 73.):
A. Hy menoptera: Äpidae: 1) Apis mellifica L. ^ sgd. und
Ped. B. Lepidoptera: Bhopalocera: 2) Coenonympha pamphilus.
L. sgd.
494. VieiapisiforfnisL. Fig. 59— 66. (Thür. 7/73.)
Hummeln und Bienen machen sich nicht nur alle
möglichen einem gemischten Besucherkreise angepassten
Blumen zu Nutze; sie haben sich auch für ihren ausschliess-
lichen Gebrauch Blumen der mannigfachsten Farben gezüchtet:
blaae (Salvia), gelbe (Galeobdolon), rothe (Lamium macu-
latum), weisse (Liamiiim albnin) und selbst wenig hervor-
stechende irttbgefärbte, wie z. B. V. pisifbrmis mit grtin-
lieb bis gelblich weissen Blflthen. Indem sich dieselben
in stattlichen Trauben frei über das Gesträuch der Wald-
lichtungen erheben, an welchem die Pflanzen mittels ihrer
Blattranken bis zu beträchtlicher Höhe emporklettern, machen
sie sich trotz ihrer wenig hervorstechenden Farbe den Bienen
schon aus der Feme hinreichend bemerkbar, und der Honig,
den sie an der gewöhnlichen Stelle absondern und dar-
bieten, fliesst so reichlich, dass er die einmal angelockten
Bienen leicht zn andauernd wiederholten Besuchen veran-
lasst. In den Einzelheiten der Bestäubungseinrichtung
weicht diese Viciaart von den anderen von mir untersuch-
ten wieder so weit ab, dass eine Einzelbeschreibung nüthig
erscheint. Der Griffel ist von der Narbe abwärts auf etwa
seiner Länge mit einer sehr regelmässig ausgebildeten
Gylinderbtirste versehen (Fig. 65, 66), in welcher die rings-
um stehenden, schon zur Enospenzeit aufspringenden Staub*
gefässe den grössten Theil ihres Pollens haften hissen.
Die obmn Bänder des Schiffchens schliessen aber so wenig
fest zusammen, dass beim Niederdrücken desselben nicht
nur Narbe und Griffelbürste, sondern auch alle Staubgc-
fässe aus dem Schiffchen hervortreten. Die das Schiffchen
umschliessenden, aufwärts etwas überragenden Flügel sind
mit demselben zu gemeinsamer Bewegung in ähnlicher
Weise wie bei V. Cracca u.*sepium durch 2 vordere und
2 hintere Einsackungen verbunden« Die beiden vorderen
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969
Einsackungen klemmen Bich aber nicht bloss auf eine Ein- i
buchtung des Scliiffcheus hinter seinem die Staubbeutel
umschliessenden vordersteu Tbeile, sondern jede derselben
fasst, wie Fig. 63 deutlich zeigt, hinter die Aussenwand
der tiefen Wnne, welche jederseits der Spalte des SchiflP-
chens Ubigs der oberen Seite desselben verläuft. Die hin- ' *
itere weit tiefere Einsackung jedes Filigels senkt sieh in
den tiefeten Theil dieser Rinne .hinein. Die Fortsätze an
der Basis der Fitigelblätter, welche bei Oraeea undSepinm
fingerförmig die Gescblechtssäule von oben umfassen und
die Rückkehr aller Theile in die ursprüngliche Lage sichern
helfen, sind hier breiter und dicker, dreikantig, er^ gegen
die Spitze hin allmählig verschmälert und verflacht, und
leisten denselben Dienst in noch weit wirksamerer Weise;
denn mit einer ebenen Fläche liegen sie der Gesehieohts^
Säule dicht auf, mit einer zweiten ebenen Fläche li^n sie
aneinander, und aussen sind sie von einer sehwaeh ge-
bogenen Fläche begrenzt. Die Fahne, welche mit ihrer
breiten Basis (dem sogen. Nagel) Fitigel und Schiffchen
von oben und von den Seiten umscbliesst und ihre Fläche
schräg aufrichtet und an den Seiten etwas zurückschlägt,
ist da, wo der Nagel sich in die att%erichtete Fläche um-
biegt) durch zwei schwache, nach oben und vorn conver-
girende Eindrflcke den Flügeln angedrflckt Sie steht in
. dieser den Abschluss nutsdoser Gäste bewirkenden Ein-
richtung, ebenso wie in der Festigkeit aller Blumenblätter,
zwischen V. sepium u. Cracca etwa in der Mitte.
Der Basaltheil (Nagel) der Fahne, unter welchem
die Rttssel besuchender Bienen zum Honig vordringen
mttssen, ist 8—10 mm lang; viele Bienen mögen jedoch
im Stande sein, sich mindestens mit dem ganzen Kopf
unter denselben zu drängen und dann auch mit weit kür-
zerem Rüssel den Honig zu erlangen.
Was die Sicherung der Kreuzung betrifft, so wird
man, bis directeVersuche vorliegen, hier, wie bei anderen
Papilionaceen, deren Narben von Anfang an von eigenem
PoUen umgeben sind, mit Delpino vermuthen dürfen, dass
dieselben erst nach Entfernung des eigenen Pollens und
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260
Zerreiben eines Theils ihrer Papillen empfitngniBsföhig
werden. Besucher (Thür. 7/73):
A. Hy menoptera: Äpidae: 1) Bombue silvarum L. 8gd.
u. Psd. 2)B. Rajellns III. <^ J sgd. 3)B. lapidarius L. J sgd. 4) Ha-
lictua tetrazoniua Kl. $ Psd. 5) Megachile circumcincta K. $ sgd.
u. Psd. 6) M. versicolor. Sm. $ sgd. u. Psd. B. Lepidoptera: Rho-
paloc^a: 7) Coenonympha arcania L. sgd. C. Diptera: Syrphidae:
8) Syrphus balteatus Deg. anschwebend und vergeblich suchend.
495. Vicia cassubica L. (Thür. Böhmberg bei
Mlihlberg 7/73):
Hymenoptera: Aj^idaei 1) Euoera longicornis L, ^ sgd. :
496. Vicia hirsuta Koch. (Ervum hirstäum L.) Fig.
07 — 73. Diese Art ist von besonderem Interesse durch
die grosse Vereinfachung der ganzen BlUtheneinricbtung,
durch welche sie sich von den grossblumigen Viciaarten
auffallend unterscheidet und welche vermuthlich eine Folge
ihrer Beduction zn so winzigen Blttthendimensionen ist
Statt der Griffelbttrste sind nnr Vt bis hlkihstens 1
Dutzend Härchen vorhanden (Fig. 73), wahrscheinlich ein
nutzlos gewordenes verkümmertes Erbtheil von Stammeltern
her, die mit einer den Pollen hervorfegenden Griffelbürste
versehen waren. Dicht um die Narbe herum und zum
Theil dieselbe überragend stehen die Staubgefässe; sie
öffiien sich schon in der Knospe, während die Fahne noch
nach nnten znsannne^ geschlagen ist, nnd es gelang mir
nie, die Karbe einer so eben aufgeblühten oder dem Anf-
bltthen nahen Blüthe bloss zn legen, ohne sie bereits mit
Pollen behaftet zu finden. Das Schiffchen, welches Staub-
gefässe und Griffel umschliesst, hat weder die den Pollen
enthaltende Anschwellung, noch die Einbuchtung hinter
derselben, noch die Einbachtang der Oberseite» welche bei
Vicia Gracca und sepinm so deutlich ausgeprägt sind«
(siehe H. Mflller, Befruchtung der Blumen Fig. 86, 3.
Fig. 87, 3.) Oben ist das Schiffchen seiner ganzen Länge
nach o^fon, so dass beim Niederdmcken desselben Staub-
gefässe und Narbe hervortreten — die einfachste Bestäu-
bungseinrichtung, die bei einheimischen Papilionaceen über-
haupt vorkommt. (Siehe Melitotus !) Auch die Zusammen-
fügung der Flügel mit dem Schiffchen ist bei V. hirsuta
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261
höchst einfach. Die iDnenfläche der Flügel und die Aassen-
fläche des SchiffcheDS sind nämlich jederseits an einer ein-
zigen flaeh eingebachteten St^Uß dnreh schwaches Inein-
andentttlpen der beiderseitigen Oberhantzellen hinreichend
fest zn gemeinsamer Bewegung mit einander Terbnnden.
Es fehlen aber den Flügeln nicht bloss die Einsackungen,
welche bei V. Cracca u. sepinm, und ebenso bei pisiformis
(Fig. 61, 63, 64.) die feste Verbindung mit dem Schiff-
chen herstellen, sondern auch die fingerförmigen Fortsätze,
welche bei diesen Arten die Geschlechtstheile umfassen
nnd ein Zorfickkehren der Blumenblätter in die jnngfräa-
liehe Lage bewirken. Bei V. hirsnta sind statt dieser
fingerförmigen Fortsätze nur 2 winkelige Torsprttnge vor-
handen (Fig. 69), die sich auf der Oberseite der Geschlechts-
säule nähern, ohne sich indess zu berühren.
Da die Blattflächen der Flügel diejenigen des Schiff-
chens umschliessen, und weit überragen, so sind sie es,
welche, von besuchenden Insekten niedergedrückt, dieAb-
wärtsbewegong des Schiffchens ,und das Hervortreten der
Geschlechtstheile ans demselben bewirken. Beim Aufhören
des Dmckes führt die blosse Ehisticität der Mttgel und
des Schiffchens, untersttitzt von der Elasticität der breiten
beide einschliessenden Fahne und von der die AVurzeln aller
Blumenblätter zusammenhaltenden Wirkung des Kelches,
die hinabgedrückten Theile in ihre frühere Lage, die Ge-
schlechtstheile also in ihr früheres Behältniss zurück.
Als eine besondere Eigenthttmlichkeit verdient noch
^r imVerhältniss zur BlttthengrOsse kolossale Honigreich-
Üium hervorgehoben zu werden. Während sonst der Honig
zwischen der Basis des Ovarinms nnd der Staubfäden ge.
borgen bleibt, tritt er hier ans den beiden Saftlöcheru (zu
beiden Seiten der Basis des freien Staubfadens) hervor
und sammelt sich zu einem grossen Tropfen, der an der
Unterseite der Fahne haftend bis über den Kelch hinaus-
reicht und von aussen durch die Fahne hindurch gesehen
werden kann. Diesem Honigreichthum ist es wohl znzu-
sehreiben, dass die winzigen, kaum 4 mm langen Blttth-
ehen, deren weissliche Fahne sich als nur 2 mm lange
Fläche aufrichtet, häufiger von Insekten besucht werden,
262
als man nach ihrer geringen Augenfälligkeit erwarten
sollte. Besucher:
A. Hymenoptera: Ajndae: 1) Apis raellifica L. ^ 9g6. an-
dauernd. 2) Halictus flavipes K. ^ spd. N. B. 3) Andrena convexiua-
cula K. spfd. Sphegidae: 4) Ammophila pabiilosa L. ^ nur flüch-
tig, zu saugen versuchend. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 6} Co©-
nonympha pamphilus L. sgd. 6) Lycaona aegon. W. V. sgd.
Um zu sehen, ob die regelmässig eintretende spon-
tane SelbstbefraehtuBg voo Erfolg sei, liess ich ein mit
zahlreiohen Knospen verselienes Exemplar vom 5. Juli bis
zum 1. August unter ein^ Netze abbltthen, dessen grösste
Oeffnungen kaum mm Dnrcbmesser batten. Alle Blttihen
entwickelten sieb zu Frttcbten. Am 1. August waren 3
derselben scbon ausgefallen ; 51 tbeils reife, theils fast reife
wurden eingeerntet ; diese ergaben 82 gute Samenkörner;
31 Hülsen hatten je zwei, 20 je ein Samenkorn entwickelt.
(211) Vicia Cracca L. (S. 250— 252) Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: (1) Apis mellifica L. $J normal
sgd., zahlreich. Thür. 7/73. B. Lepidoptera: Khopalocera: 17) Hea-
peria lineola 0. sgd. 18) Melanargia Galatea L. sgd. 19) Lycaona
Ariou L. sgd., alle 3 Thür. 7/73. Sphingidcx', 20) Zygaena meliloti
Esp. sgd. Thür. 7;73. Kitzingon 7/73.
497. Vieia sativa L. Besucher (Thür. 7/73):
Lepidoptera: JSft()tMilo<!«ra: l)Coenonyrapha pamphilus L. sgd.
(212.) Vicia sepium L. (S. 252—254). Weitere
Besueber:
A. Hymenoptera: Apiäaei (1) Bombns (agronun F.) musco-
rum L. $ normal sgd. Thür. 7/73. 9) B. senilis 8m. $ sgd. N. B.
10)' Anthophora aestivalis Pz. sgd. N. B. 11) Eucera longioorois L.
o ^ sgd., in Mehrzahl N. B. 12) Osmia aurulenta Pz. ^ sgd. in
Mehrzahl. N. B. (7) O. rufa L. $ sgd. häufig, N. B. 13) Me^achile
circamcinota K. $ sgd. N. B. h. Diptera: Bambjfhdaei 14) Bom-
bylias canescens Mik agd. N. B.
498. Vicia angus'fifolia AI. (stioimt in der Bil-
dung der Griffelbttrste mit V. sepinm ttberein) Besneher:
A. Hymenoptera: JjhAm: I) Bomlras seniUs SmI 2 sgd.
2) B, maeoomm L. $ desgl. andauernd. 8) Saropoda rotundata Ps./
sgd. B. Lepidoptera: Sh&patoeera: 4) Lyoaena a^n L. Y. sgd.
Sjßingidae: 6) Ino pnini L. sgd.
499. Ornithopus perpusillus L (Fig. 74—77.)
An Winzigkeit der Vicia hirsuta nahekommend, jedoch
durch die purpurfarbigen Streifen der Fahne immerhin
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noeb merklich angenfälliger, bieten die Blttthen dieser Pflanze
eine Slhnliohe, jedoch nicht giinai so weit gehende £in-
fiichheit der Bestänbungseinrichtnng dar. Ancb bei ihnen
bewirkt ein Niederdrücken des SebiiSbbens einfiicbes Hei^
vortreten der Staubgefässe und der sie überragenden N.irbe.
Die Flügel sind aber mit einer etwas tieferen Einsackimg
(c, Fig. 76) dem Scbiffclicn verbunden und ibre lingerför-
migen Fortsätze (d, Fig. 75) sind sogar ungewöbnlich stark
entwickelt, und blasig angescbwollen^ do dass sie die Ober-
seite der Geschlechtssäiüe fest omschliessen. Auch hier
ist ▼ermuthlicH bei gttnstijgem Wetter die Honigabsonde*
rung eine ungemein reichliche, obgleich ich, als ich die
Blütbc untersuchte und zeichnete, gar keinen Honig fand.
Die Eigentbtimlicbkeit nämlicb, dass die Blumenblätter und
Staubgefässe bis ab, Fig. 75 mit dem Kelche verwach-
sen sind, scheint mir darauf hinzudeuten, dass sich der
ganze Grund des Blüthchens bis a b mit Honig füllt.
Als ich zahhreiohe Stöcke in brennender Mittagssonne
(22. Jnni, 10—12 Uhr) ttberwachte, fimd ich sie Ton 4
. Exemplaren 'einer winzigen Biene, Halictns flayipes E.
sgd. u. Fsd., und von einer, winzigen Grab wespe, Passaloe-
cus turionum Dhlb. cT. (sgd.?) besucht.
(215.) OnohrycMs sativa Lam. Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: (1) Apis mellifica L. ^ sgd.
Strassburg 6/76. H. M. (4) B. (agrorura F.) muscorum L. $ sgd.
29) Xylocopa violaceaL. ^ sgd. 30) Coelioxys umbrina Sm. ^ sgd.
in Mehrzahl. 31) Anthidium manicatum L. ^ $ sgd. $ auch Psd.
32) Megachile argentata F. ^ sgd. 33) M. Willughbiella K. ^ sgd.
u. Psd. ^ sgd. 34) M. fasciata Sm. ^ sgd. 35) M. centuncularis L,
^ sgd. 36) Osmia fulviventris Pz J sgd. und Psd. in Mehrzalil.
87) 0. aenea L. $ sgd. u. Psd. zahlreich. 38) 0. rufa L. ^ sgd. Die
bisher aufgezählten Besucher sammtlich: Strassburg G/76. H. M., 0.
rufa L. ^ sgd. auch: Lippstadt 6/73. C. Lopidoptera: Ehopalo-
ccra: 39) Lycaena icarus Rott. sgd. 40) L. aegon S. V. ^ sgd. 41)
L. Corydon IScop. sgd. 42) Thecla ilicis Esp. sgd. alle vier. Thür. 7/73.
.500. Glycine chinensis Curt. Besucher (Strass-
burg 6/76. H. M.):
Hymenoptera: Apidae: 1) Authophora personata III. $ (j^
Bgd. 2) Xylocoiia violacea L. $ sgd. ^ sehr häufig. 3) Anthi-
dium manicRtuni L. ^ sgd. 4) Megachile Willughbiella K. ^ sgdi
5} Osmia aenea L. ^ sgd. 6) 0. rufa L. $ sgd.
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Erffihrina erista galU, Ich fiind im zool. Garten
zu Köln eine Erythrina in Bltithe, die vielleicht dieser Art
zugeh()rcn mag, obgleich sie dort keinen Honig entwickelte.
Die Abbildung derselben (Fig. 78) wird dasjenige erläu-
tern, was auf S. 257 meines Werkes über Befruchtang der
Blumen durch Insekten in Bezng auf £. erista galli ge-
sagt ist
ErUArnng der AbhUdingen.
32. 33. Thl-aspi arvense L. (Thürinj^on 17/4. 73.)
32. Blüthe nach Entfernung eines Kelchblattes und zweier
Blumenblätter von der Seite gesehen.
33. Blüthe gerade von oben gesehen. (7:1).
aa Die beiden kürzeren Staabgefässe, n Nektarium.
34. 35. Acer platanoides L* (Lippstadt 19/4. 78.)
34. Männliche Blüthe, gerade von oben gesehen. (3:1).
35* Weibliche Blüthe, schräg von oben gesehen. (3:1).
8 sepala, p petala, n nectarinm, ov ovarium.
36_40. Btucus semj^ervirens L. (Lippsiadt, Healschulgarteu
Ö/4. 77.)
86. EiiiEelne Blftthen&hre, gerade von oben gesehen (7:1).
In der Hüte der Figur ist die gipfelttftndige weiÜiehe
Blüthe mit 8 Narben,. 8 mit ihnen abwechselnden Nek*
terien (n), 5 Perigbnblftttern nnd SYorblftttem (▼) sicht-
bar. Um diese hemm stehen hier 6 (son^t oft aneh
mehr) nAnnliche.Blflthen. Die Staobg^ßtose und Peri-
gooblfttter der ersten sind mit a' nnd p' die der swciten
mit a* nnd p* u. s. £ beiekhnet*
87. Weibliche Blfithe, nach Entfomnng der Perigonblitter»
Ton der Seite gesehen (7:1) ov Oyariom, n Kektarinm^
gr Griffel, st stigma.
88. Dieselbe, gerade von oben gesehen. Auf jedem NelcU-
rium ist ein Houigtropfohen sichtbar. ^
. 89. Mttnnliche Blüthe mit ihrem Yorblatt (▼) von der Seite
gesehen (7:1). -
40. Dieselbe nach Entfernung der BlüthenhüUe und gewali- /
265
sunor Aoseinanderspreizung der Stonbgeflisae, ilm das
RndiiDAnt des Owiums sn seigao, welehei als Nakta-
nun SD fnqgiren imd mit einigen winsigen Tröpfchen
bedeokt sn sein seheini'
41— 48, J^Aor6ia peplm L. .
41. Emsdne BlfitbengeseUsohalt im ersten, weibUclien Za-
stand| von der Sdte gesehen.* h Gemeinsame Ilfille der^
selben, n Nektarien am Bande der HiUle^ 's Zipfel der*
selben,
48. Dieselbe BHUhengeseUschafti, gerade von oben gesehen.
Die Stanbgeflsse sind noch nnsntwiolnlt und im Grande
der gemeinsamen Hülle verborgen.
43. Einzehie BlftthengeseUsohaft im sweiteiii mftnnlioben Za-
stande.
Das schon bedeatend angeschwollene OTariam, dessen Narben
Iftngst verwelkt und brenn sind, hängt an langem Stiele aus der
gemeinsamen Hülle herans. Von den sich nacheinander entwi<dcQln-
den Stanbgefässen stehen zwei eben anspringende (a) and ein ver-
Terkümmertes etwas aus derselben hervor.
44. 45. Bheum (Lippstadt, Realschulgarten 19/5. 77).
44. Blüthe im ersten, männlichen Zustande, schräg von oben
gesehen (7:1). Die Narben und noch unentwickelt; von
den Staabgefassen sind die beiden mit a bezeichneten
offen gesprungen und mit Pollen bedeckt.
45. Blüthe im zweiten, weiblichen Zustande. Alle Staub*
gefösse sind vertrocknet, die Narben (st) entwickelt.
46 — 49. Herniaria glabra.
46. Blüthe im ersten, zweigeschlechtigen Zustande von oben
gesehen 47. Stempel derselben, starker vergrössert, von
der Seite gesehen.
48. Blüthe im zweiten, weiblichen Zustande, schräg von
oben gesehen.
49. Narbe derselben, stärker vei^össert, in derselben Ansicht.
50. 51. Holosteum umbellatum.
60. Blüthe, die sich eben erst geöffnet hat, nach Entfernung
der vordem Kelch- und Blumenbl., von der Seite ge-
sehen (7:1).
öl. Aeltere, im zweiten, weiblichen Zustande befindliche
Blütben (mit bedeutend vergrösserten Blumenblättern)
schräg von oben gesehen.
&3— 64, Amorpha frtUicosa L.
53. Junge Blflthe mit weit hervorragendem Griffel und
sohon entwiidielter Karbe; die Stanbgellsse noch ge-
sohloBsen und anter der dachförmigen Fahne gebor*
gen (7:1).
53. Aeltere Blüth'e mit grösstentheils aufge8pruii|;eueD Staub-
gefössen, welche die bereits befrachtete Narbe überragen.
54. Eine ältere Blüthe nach Entfernung des Kelches und der
Fahne. Bei n tritt ein Honigtropfen hervor, der ver-
muthlich vom glatlen fleischis'cn Grunde des Ovariums
abgesondert wird und der sowohl die rinnenförmige
Basis der Falinc, als den Zwischenraum zwischen dieser,
dem Stempel und den obersten Staubfäden ausfüllt.
Die Blüthen bieten häufig Bildungsabweichungen dar.
So hat die in Fig. 53 dargestellte Blütbe 11, die in Fig.
54 dargestellte nur 9 Staubgefasse und überdiess ein
Staubgefilias dessen Staubbeutel zur Hälfte normal, zur
Hälfte blfinenblattartig ausgebildet iit.
55 — 58, Cytisus nigricans L.
55. Entwickeitc Blüthe von der Seite gesehen (SVa^l).
^ 56. Dieselbe nach Entfernung des Kelches, der Fahno und
der Flügel voii der Seite gesehen, gegen das Licht ge-
halten, so dass man den Pollen und die Geschlechts-
säule durchscheinen sieht. *
67. Dieselbe, nachdem auch die rechte Hälfte des Schiffchens
entfernt worden und die Geschlechtssäule etwas nach unten
aas der linken Hälfte desselben herausgetreten ist (7:1).
68. Geschlecbtstheile der jungen Knospe mit der rechten
Hälfte dei Sohifleheiw {Jil),
In allen 4 Figuren bedeutet br Bföthendeoikblatt, ca Edeh,
F Fahne» F' Wurzel deraelben, Fl Flügel, Fl' Wnnel deiidben,
Bcta Schiffohen, ^ GesohleehtBsänle, co' dieselbe, durch die Fahne
hinduroh scheinend, po Pollen, po' derselbe, g Staubbeutel durch
die Fahne durchsoheinend, st Narbe.
60—66. Vkia pisifomm L. Yergr. der Figuren 69—64.
d'/afach. (Bedeutung der Buchstaben ivie bei Vicia Graoca.)
59. Eine Blütbe yo^ unten gesehen.
60. Eine andere Blflthe (mit nicht sweilappiger Fahne) gu*
rade von vom gesehen.
61. Eine Blüthe nach Entfernung des Kelchs und der Fahne,
von oben gesehen.
62. Euie Biathe nach Entfernung des Kelchs, der Fahne und
der Flügel von oben gesehen.
» 68. Eine Blüthe nach Entfernung des Kelchs, der Fahne und
des rechten Flügels von der rechten Seite gesehen.
64. Der rechte Flügel toA der Innen*Seite.
65. Vordere Hälfte des Fmehtlmotens mit dem Griffel und
der Narbe (7: 1).
66. Ende des Griffels mit GrifTelbürste und Narbe (20:1).
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67—73. Vicia hirsuta Koch. (Fig. 67—7^ sind 7ttal ver-
groNort).
67. Bluthe von oben gesehen; a von auBsen nehtbAre OrenEe
des Honigtropfeo«.
68. Fahne von unten gesehen; n Honigtropfen.
69. Blüthe naeh Entfernung der Fahne und • der oberen
HUfte des Kelehea von oben gesehen.
70. Bläthe von unten gesehen.
71. Blftthe nach Entfemnpg der Fahne und der rechten
HUfte des Kelches, der Flfigel und des Schiffchens, von
der rechten Seite gesehen.
72. Linker Flügel und linke H&lfte des Schiffchens, Ton der
Innenseite; x Stelle, an welcher beide ausamm^nhaften.
78. Griffel mit Narbe und Rudimenten der Griffelburste
(70:1).
74—77. OnitlftofNM perpusülus L. (10:1).
74. Bl&the von unten gesehen.
76. Blfithe naofa Entfernung der Fahne und der oberen H&Ifte
des Kelches von oben gesehen.
76. Linker Flügel von aussen.
^ 77. Blüthe im Längsdurchschnitt.
Bis a b sind die Staubfäden und Blumenblätter mit dem
Kelche verwachsen.
78. Erythrina (crista g(Mi'i) Blüthe von der Seite gesehen,
k Kelch, f Fahne, Fl Flügel, sch Schiffchen, a Antlieren, »t Stigma.
(Zur Erläuterung dessen, was auf S. 267 meines Werkes über Be-
fruchtung der Blumen durch Insekten über Er^/ihHna eritita gaUi
gesagt ist.)
79. 80. Süene Otites Sm. (Kitzingen, 7:1.)
79. Männliche Blüthe im ersten Zustande, im Aufriss.
80. Männliche Blüthe im zweiten Zustande, schräg von oben
gesehen.
368
XU Yorsteheiideiii Anüsatse.
Seil
198 Zeile
12
von
oben hinter fressend ein Punkt.
> >
13
von
oben hinter Blüthen ein Punkt.
> »
2
von
unten lies bleibendem statt bleidenden.
200 >
15
> t augepasst statt angefasBt.
208 »
20
> » rufilabris statt rufilabris.
207 >
U
> > kleinblumigen statt kcimblumigen.
210 »
17
oben » Carealümidae statt Cacurlionidae.
212 »
8
» > entwischte statt entwichte.
128 »
18
» » Nyctagineae statt Nyctaginae.
288 >
1
> » pimpinellae statt pimpinella.
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1 I
V ,
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mhJnstv.A.Veoty,iBSooo.
Digitized by Google
Digitized by Google
Weitere Beobaclitangen über Befruehtung der
Blamen dureli tasekten.
Von
Dr. Hermann Müller,
Oberlehrer m der Beabcliiile zu Lippstodt.
_____ »
m.
(Hi^TSQ Tafel I u. IL)
Bevor ich die in früheren Jahrgängen dieser Ver-
handlangen^) begonnenen YeryoUständignngen meines Wer-
kes „die Befrachtong der Blnmen dnreh Insekten nnd die
gegenseitigen Anpassungen beider*' (Leipzig 1873) weiter
fortsetze, dürfte es wohl am Platze sein, eine Einwendung
etwas näher zu beleuchten, die von namhafter Seite gegen
den Titel dieses Werkes erhoben iiiid neuerdings von ano-
nymer Seite gegen den Titel meines anderen Werkes
„Alpenblumen, ihre Befruchtung dnrch Insekten und ihr^
Anpassungen an dieselben*' wiederholt worden ist. Dr. J.
W. Behrens nnd ein anonymer Becensent bestreiten näm-
lich die Znlässigkeit des Ansdrnckes „Befmchtong dureh
Insekten'^ indem sie die kühne Bebanptnng anf^tellen,
kein Insekt könne die Befruchtung einer Blume, d. h. die
Vermischung des Pollenschlaucb-Inhaltes mit dem der Ei-
zelle im Innern der Samenknospe vermitteln^).
1) 1876 8. 272—829 Taf. VI; 1879 8. 198-268 Taf. n a. DI.
2) Dr. J. W. Bohre nt, Beiträge m OeBcfaiehte der Beit&a-
hnngstheorie. Elberfeld 1878 8. 16. — YgL raoh die snoDyme Be»
Unmittelbar kann allerdings kein Insekt die Be-
frachtnng einer Blame bewirken. Zum Vermitteln der
Befruchtung aber ist weiter nichts nöthig, als unter nor-
malen Bedingungen den Bltithenstaub auf die Narben an-
derer Stöcke derselben Pflanzenart zu bringen ; denn so-
bald das geschehen ist, erfolgt, durch eine Kette mit Noth-
wendigkeit auf einander folgender Ursachen und Wir-
knngen, das Hinabwachsen der PoUenschläaehe bis in die
SamenknOspehen und das Verschmelzen ihres Inhaltes mit
dem der Eichen ohne weiteres äusseres Hinznthnn. Wer
daher nnter normalen Bedingungen die PollenkOmer einer
Blume auf die Narben eines anderen Stockes derselben
Blumenart bringt, der vermittelt ihre Befruchtung, oder, "
kürzer gesagt, der ])efruclitet die Blume. Nachgevviesener-
maassen besorgen das die Inäekten in umfassendster Weise.
Mit Yolistem Rechte nennen wir sie daher die natürlichen
Befrachter der Blnmen. Mit gleichem Bechte sprechen wir
Yon kttnstlichen Befrncbtnngsyersnchen n. s. w. Jedem nn*
befiingenen Leser wird daher auch der Titel meines Wer-
kes „Befruchtung der Blnmen dnreh Insekten'' ohne wei- '
teres klar und verständich sein. Haben doch auch Clir.
Konr. Sprengel, Charles Darwin und alle hervor-
ragendsten Autoritäten auf diesem Gebiete von jeher von
einer Befruchtung der Blumen durch Insekten gesprochen.
Wer indess, an den Buchstaben sich anklammernd
nnd einem freien Blicke anf das Wesentliohe sein Ange
krampfhaft yerschliessend, trotzdem Aber die Berechtigang
des Ansdrockes „Befhichtang der Blnmen dnreh Insekten''
noch irgendwie im Zweifel sein sollte, der möge doch nur
durch irgend ein analoges Beispiel aus dem alltäglichen
Leben sich zu orientiren suchen. Gesetzt z. B., eine Per-
son A drückt den Hahn eines geladenen und auf den Kopf
einer anderen Person B gerichteten Gewehres ab und B
fallt, von der Kugel durchbohrt, todt nieder, so werden
wir doch gewiss kein Bedenken tragen zn behaupten: „A
oension meines Werkes über Alpenblamen in Dr. Zarnke*8 literari-
Bchem Centralblatt 1881 Kr. 24.
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8
hat den B erscbosseii'^ Die Einwendmig: hat nur sei-
nen reehten ZeigeÜDger gekrümmt; nicht sondern die
Kugel hat den B getödtet** würde auf vWlig gleicher Linie
stehen mit dem Einwurfe meines Recensenten!
Wenn aber auch der von mir gewählte Titel vollbe-
rechtigt und dadurch, dass die hervorragendsten Autori-
täten ihn von jeher in gleichem Sinn gebraucht haben,
sanktionirt sein mag^: ist nicht der statt dessen verlangte
Ausdruck „Bestäubung der Blumen durch Insekten'^ und
y^npassung der Blumen an ihre Bestäubung durch lu-
sdkten^ vielleicht wenigstens buchstäblich genommen rieh*
tiger und deshalb Torznziehen?
Versuchen wir es! Entkleiden wir auch das Wort
„Bestäuhuug" desjenigen Sinnes, der ihm bloss durch den
Gebrauch der Autoren, und zwar in noch viel neuerer
Zeit, beigelegt ist und nehmen es ebenfalls buchstäblich,
so haben wir dieses Wort ebensowohl auf Strassenstaub
als auf Blttthenstaub zu beziehen und mttssen auch das
als eine Bestäubung der Blumen durch Insekten anerken-
nen, wenn in den Strassenstaub gefollene Insekten auf
Blumen herumkriechen und irgend welche Theile dersel-
ben staubig machen. Dahin führt es, wenn man die
strenge Wissenschaftlichkeit im besinnungslosen Festklam-
mern an den Buchstaben sucht! Aber selbst wenn wir
von dieser unabweislichen Consequenz ganz absehen und
das Wort „Bestäubung" in dem durch den Gebrauch ^ank-
tionirten Sinne als gleichbedeutend mit ^ehaftung der
Narbe mit Pollen*' nehmen, ist es durchaus unstatthaft,
von einer Anpassung der Blumen an ihre Bestäubung durch
Insekten zu reden, und „Befruchtung durch Insekten"
bleibt in dieser Verbindung der allein richtige Ausdruck.
Denn Bestäubung und selbst Kreuzbestäubung (sit venia
verhol) ist an sich für das Leben der Pflanze völlig
gleichgültig. Die PoUenkömer, welche durch Insektenver-
mittlung unzählig oft von einer Blumenart auf die Narben
einer himmelweit verschiedenen Blumenart übertragen
werden, haben für dieselbe nicht mehr Bedeutung, als
«ben so viel unorganischer Staub. Irgend welche An-
passung eines Organismus an eine für ihn gleichgültige
Erscheinung ist aber ganz undenkbar. Eine Anpassung
der Blumen an ihre Bestäubung durch Insekten ist daher
unmöglich. Nur insofern sie zur Befruchtung führt, hat
die Bestäubung das Leben der Pflanze Bedeutung.
Kiqht der Beatänbiuig» sondern nnf 4er Befruchtung durch
Insekten haben sich also die Blumen (durch Naturauslese)
angepasst. Man kann daher zwar wota^Yon einer Be-
ßtäubungseinrichtung oder* von eineniN^est&ubungs-
mechanismus reden, da diese Ausdrücke ä^n ursäch-
lichen Zusammenhang, der zur Ausprägung eineiOßlumen-
form geführt hat, ganz unberührt hissen. Von eineK;An-
passuug einer Blume an ihre Bestäubung durch Insäkr
ten zu reden, ist unter allen Umständen verkehrt.
Caesalpiniaceae. (S. 262.)
501. Öassia multijuga (Blumenau, Südbrasilien).
Die grossen, weithin leuchtenden, goldgelben Rispen ver-
decken in der Höhezeit der Blütbe völlig das Laub des
Baumes. Besucht wird dieser prächtige Baum hauptsäch-
lich von Xylocopa artifex Smith und von einer (wahr-
scheinlich noch unbeschriebenen) grösseren, glänzend schwar-
zen X^^mpa-kti^ die nur ausnahmsweise so niedrig
kommt, dass man sie erwischen kann. Ausserdem besucht
die Blüthen dieser Cassia die wilde, schwer einzufangende
Centris lineolata St. Farg., ein hübsches Thier, etwa
18 mm lang, schwarz, die Brust mit fuchsigem Pelze be-
deckt. Sie netzt, gleich Hummeln und Honigbienen, den
Blüthenstaub beim Sammeln mit Honig. Den (gelben)
BlUthenstaub der Cassia schienen übrigens die beobach-
telen Exemplare nicht zu sammeln; die ansehnlichen, Uber
Hinterschienen und Fersen ausgedehnten Hös^chen dersel-
ben bestanden ans weisslichem Blüthenstaub.
An den Bltithenstielen von Cassia multijuga kommen
ziemlich häufig dichtgedrängte Gesellschaften einer Mem-
bracidenlarve ^) vor, zwischen und auf denen Trigona Ca-
1) Nach der Bestimmung Rogenhofer's in Wien zur Gat-
tung Potnia St&l (= Ilmhonia Fairm.) gehörig und höchst wahr-
Boheinlich mit Indicator Fairm. identisch. Nature Yol. YÜIp. 201*
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eafogo H. Mülle den ganzen Tag hernm marscbirt.
Zwischen die Finger genommen lassen die Membraciden-
lanren ein wasserhelles Tröpfchen ans dem Ende des anf-
w&rts gebogenen Hinterleibs treten — wahrscheinlich eine
süsse Flüssigkeit, um derentwillen sie von der Trigona
besucht werden.
(Nach brieflichen Mittlieilungen meines Bruders Fritz
Müller vom 7. u. 8/2 1873.)
Mimosaeeae. S. 262.
Inga Plnm. — Ein anffallendes Beispiel von indivi-
dueller Verschiedenheit zwischen Pflanzen, die aus Samen
desselben Stockes hervorgehen, bietet, nach brieflicher
Mittheilung meines Bruders Fritz Müller vom 15. Dez.
1872, ( in von demselben in Blumenau (Sttdbrasilien) be-
obachteter Fall dar:
yfVon einem in^ii^Banme, in dessen Früchten die
weisse, znckerreiche Umhtlllnng der Samen besonders
reich entwickelt war, pflanzte ich vor mehreren Jahren
einige Samen. In diesem Jahre blühten die Bäumchen
znm ersten Male. An dem einen standen die Blüthen in
lockeren, längeren Aehren; die Kelche, von unten nach
oben schwach und gleichmässig erweitert, hatten meist
fünf Zipfel; Staubfäden zählte ich in einer Blütbe 168,
Griflel fanden sich in der Regel 2 bis 3. An einem an-
deren standen die Blttthen in dichteren, kürzeren, einem
KOpfohen ähnlichen Aehren; die Kelche waren stark blasig
aufgetrieben (besonders in der Knospe) und hatten meist
7—8 Zipfel; Staul)l'ädeu zählte ich 377; Griffel fanden sich
meist 8—11. In jeder Beziehung mitten inne stand ein
dritter Baum, dessen Blüthen z. B. meist fünf Griffel hat-
ten; ich zählte in einer Blüthe 230 Staubfäden.
(Bis auf die Mehrzahl der Griffel stimmt diese Pflanze
TOllig mit Inga ttberein nnd führt anch hier denselben
Namen [Bigi] ; die Laien haben, scheint mir, hierin den
1) Nature Vol. X p. 81.
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Botanikern gegenüber Recht, die aus diesen mehrgriffe-
ligen Ingas eine eigene Gattung Affomea [St. HiL] ge-
macht haben.)
Die unpaarig gefiederten Blätter haben bei dem einen
Baome fast oonstant zwei, bei dem anderen drei Paar
Blftttohen«''
Convirivulaeeae. (S. 262.)
(216.) Gonvolvulus arvensisli. Weitere Besucher
(mit Ausnahme von Nr. 24 und 32 am 8. bis 13. Juli 1873
bei Mühlberg in Thüringen beobachtet):
1. Coleoptera: Curculionidae: 19) Spermophagus cardui
Schh., sich in den Blütheng^rund drängend. Malacodormata :
20) Malachius viridia F., Pfd. B. Dlptora: Bombylidae: 21)
Bomhyliua canescens Mik., agd. Empidae: (7) Empis livida L.,
sgd. Muscidae: 22) OUviera lateralis Pz., sgd. 23) Ulidia ery-
throphthalma Mgn., in den Blüthen umherlaufend, auch an den
Saftlöchern sitzend. 0. Hymenoptera : Apidae: 24:) Andrena cingu'
lata F. ^, sgd., abwechselnd mit Geranium pusillum, Lippstadt
22/6 73. 1) Apis meUißca L. ^ sgd. u. Psd., zahlreich. (6) Chelostoma
campamäarum K. ^ sgd, 25) Halictus leucozonius Sehr. $ Psd.
26) H, malachurus K. $ Psd. (2) H, tnorio F. sgd. und Psd.
27) H. Smeathmanellus K. sgd. 28) H. tetrazonius Kl. $ sgd. 29)
Panurgm Banksianus K. ^ sgd. Formicidae: 30) Lasius niger
L. 5 an den Saftlöchern sitzend und, wohl vergeblich, mit dem
Kopf in dieselben sich drängend. Sphegidae: 31) Entomognathus
brevis v. d. L. sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 32) Argijn-
nis Latonia L. sgd. "Wöllershöf, bair. Oberpfalz 23|7 73. 33) Epi-
nephele Janira L. sgd. 34) Pieris napi L. sgd. 35) P. rapac L,
sgd. E. Thysanoptera : 36) ThHps, sehr zahlreich.
(217.) Convolvulua sepiumlt. (S. 263) ist in dem
Grade auf die KreuzungSTermittlung des Windenschiyär-
mers (Sphinx OonTolimli) angewiesen, dasB die Grenzen
seiner geographisehen Verbieitung durch diejenigen dieses
Erenzllügs Vermittlers bedingt erscheinen. Nach F. Bncha-
nan White ist der Windenschwärmer in England selten
nnd die Heckenwinde setzt daselbst selten Samen an. In
Schottland, wo der Windenschwärmer ganz zu fehlen
scheint, wird auch ConvolYalas sepium nur selten wild an-
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getroffen. (The Journal of Botany, british and foreign,
ncw Ber. Vol. II. Jan. 1873.)
DaBS der Verbreitangsbezirk der Winde ttber den
des Windenschwärmers etwas binansgreift, wird sohon
daraus erklärlich, daes in nntei^eordneter Weise anch an- '
dere Insekten sich an der Kreuzungsvenn ittlung dieser
Blume betheiligen können. Beobachtet wurden von sol-
chen:
A. Coleoptera: Nitidulidae: 1) Meligethes spec, ungemein
zahlreich, rollen fressend und sich nach den Saftlöchern drängend.
B. Diptera: Empidae: 2) Empis tesselata F. sgd. Syrphidae: 3)
Ehingia rostrata L., sgd. und Pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 4)
Chelostoma nigricorne Nyl. ^ sgd. 107, 16|7 73. 5) Halictus cy^
lindricus K. ^ sgd., wiederholt beobachtet. 6) H. zonulus Sm. J
Psd. lOi? 73. 7) Megachih centuncularis L. sgd. 10 7 73, 8)
Stelis aterrima Pz. ^ sgd. (N. B. 1117 73). D. Thysanoptera: 9)
ThripSf sehr zahlreich. Alle ausser Nr. 8 bei Lippstadt beobachtet.
502. Guscut a Epithymum L. (Fig. 81—83). Der •
unterste, durch seine grüne Farbe abstechende Theil des
ttbrigens weissliehen Frochtknotens sondert Honig ab, der
im Grande des kugeligen Gtöckchens sitzen bleibt nnd
bier durch fttnf blattförmige gefranste Anhänge der Blu-
menkrone, welche sich Uber dem Fruchtknoten zusammen-
biegen, gegen Regen geschützt wird. Ueber diesen als
Saftdecke dienenden Anhängen entspringen die fünf Staub-
fäden, welche, der Achse der Biüthe parallel, gerade in
die Höhe stehen, etwas über den Rand des Glöckchens
hinansragen nnd am oberen Ende die nach innen auf-
springenden und sich mit gelbem Bltlthenstaube bedecken-
den Staubbeutel tragen. Die dreieckigen Sanmlappen der
Blnmenkrone sind anfangs 8Chi% aufwärts gerichtet, spä-
ter annähernd oder vollständig in eine Ebene aus einander
gebreitet. Die Zahl der Kelchblätter, Blumenblätter und
Staubgefässe betrügt meist 5, nicht selten 4, selten 3, aus-
nahmsweise sogar bloss 2 ! *) Die beiden Griffel werden
von den Staabgefässen erheblich überragt; sie sind meist
1) Wieder ein Beleg dafür, dass mit der Grösse der Blüthen
nicht selten anöh die^Zahl der Blüthentbeüe lier«briiikkl
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8
unregelmässig gebogen, in ihrer oberen, als Narbe fun-
girenden Hälfte purpurfarben; doch erscheinen sie auch
hier, selbst mit starker Lupe betrachtet, glatt. Erst bei
stärkerer VergriJssemng zeigen sie sich dicht mit kleinen,
wenig hervorragenden Narbenpapillen besetzt, die nur Vs
oder V4 so grosse Durchmesser haben als die Pollen-
körner, Die Narben sind mit den Staubgefässen gleich-
zeitig entwickelt. Fremdbestäubung ist bei eintretendem
Insekteubesuche durch die gegenseitige Lage der Befruch-
tungsorgane insofern begünstigt, als Staubgefässe ^nd Nar-
ben so gestellt sind, dass sie- in der Regel von entgegen-
gesetzten Seiten des Insektenrüssels berührt werden mttssen.
Spontane Selbstbestäubung wird bei ausbleibendem In-
sektenbesuche dadurch ermöglicht, dass die Narben in
der Fall-Linie des Blüthenstaubea liegen. Besucher (N. B.
18/7 73):
Hymenoptera : Sphegidae: 1) Crdbro elongatulus v. d. L.
igd., einseiln. 2) Phüanßms iriangulum F. ^, sgd^ in Mebnsahl.
Polemoniaceae. (S. 264.)
503. Polemonium coeruleum L. Die Blüthen-
einrichtung dieser hauptsächlich auf den Alpen verbreite-
ten, ausgeprägt proterandriscben Blume habe ich in mei-
nem Werke über Alpenblumen (S. 257—259) beschrieben
und durch Abbildungen erläutert. Während ich sie auf
den Alpen nur unter sich gleiche Blttthen heryorbringen
sab, traten in meinem Garten an manchen Stocken neben,
den gewöhnlichen proterandrischen Zwitterblttthen weit
kleinere, rein weibliche BlUthen auf. Während ich femer -
auf den Alpen in weit überwiegender Menge Hummeln als
ihre Kreuzungsvermittler beobachtete, konnte ich im Tief-
lande bisher nur folgende Insekten als Besucher ihrer
Blüthen constatiren:
A. 0tleeptm: Malaeodermata: 1) Daaytea fiampesF^ hiu-
fig in den BlUtben (Lippstadt 16|6 75). B. ll|lll«noptMra: Apidae:
2) Apis mellifica L. ^ sgd. (daselhst). 8) OhdosUma oeanpanularum
K. ^ 8gd.; N. B. 8|7 78. 4) Ch. nigricorne Nyl. sgd.; N. B.
27|6 73. 6) CoOioai^a spee. ^ agd. (Lippetadt 16|6 75). 6) Omia
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•V
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rufa L. $ 8gd. u. Psd.j N. B. 27|6 73. 7) Megachäe spec. sgd.;
Lippstadt 16.6 75.
Hydrophyllaceae.
504. Phacelia ianacetifolia Benth. Besucher
(in meiuem Garten, Mitte Juni 1873):
A. Coleoptera: l) Dasytes flavipes F. Pfd. 2) Meligethes spec.,
Pfd. Staphylinidae: 3) Tachyporus obtusus L., mit dem Munde
an den Antheren beschäftigt. B. Dlptera: Syrphidae: 4) Wiingia
rostrata L. sgd. und Pfd. C. Hymenoptera : Apidae: 5) Apis melU'
fica L. ^ , Rgd. , in grösster Menge. 6) Bomhus hortorum L. $ 5»
sgd.. häufig. 7) Halictus sexnotatus K. $ sgd., häuüg. 8) Osmia
rufa L. ^ sgd., häufig.
Boragineae. (S. 264.)
505. Cerinthe minor L. (Fig. 84—87), die ich seit
mehreren Jahren in meinem Garten enltivirt and beob-
aohtet habe, ist Ton der in meinem Werke ttber Älpen-
blnmen^) beschriebenen nnd abgebildeten üerinthe alpma
Kit. (glabra Mill.) in so zahlreichen Einzelheiten ihrer An-
passung verschieden, dass es wohl der Mühe lohnt, ihre
ganze Bltitheneinrichtung näher ins Auge zu fassen.
Von geringster Bedeutung ist noch die aus einiger
£ntfemang zunächst in's Ange fallende Blamenfarbe. Denn
Ton 80 einsichtigen Kreuzangsrermittlem, wie sie die
CSsri^iMe-ATten an sich locken (ansgeprägten Bienen)^ wer-
den die gelblichen, mit Blaa nnd Pnrpnrroth yerzierten
Blumen der C, alpina natürlich eben so leicht nnd sicher
aufgefunden als die rein gelben Blumenglöckchen der Ce-
rinthe minor. Beide Arten sondern aus dem fleischig an-
geschwollenen Basaltheile des Fruchtknotens so reichlich
Honig ab, dass sie die zahlreich angelockten Bienen zu
immer nenen Besuchen veranlassen. Bei beiden ist der
Honig schon dadurch, dass er im Grande eines schräg
1) H. Muller, Alpenblamen. Leipag W. En gel mann 1881;
a 264.. 266, Fig. 101, wo OmniSh» älpkia Kit irrtbümliöh unter der
Benennang C, major tu angefahrt ist.
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10
oder senkrecht abwärts gerichteten Glöckchens geborgen
liegt, gegen Regen vortrefflich geschützt und theils eben
dadurch, theils durch die um den Griffel herum zusam-
mengeneigten Antheren auch den weniger einsichtigen und
knrzrttsseligeren Blnmengästen entzogen. Die Art aber,
wie beide ausgeprägten Bienen im Einzelnen sich ange-
passt haben, ist wesentiieh verschieden. Denn w&hrend
bei C. (äpina die freien Enden der Blnmenblätter sich mit
ihren Rändern so dicht an einander legen, dass die Kreu-
znngsvermittler nur in dem einzigen Eingange, der zwi- *
sehen ihren Spitzen frei bleibt, mit Rüssel und Kopf in
das Glöckchen eindringen können, legen sich dagegen bei
Cerinthe minor die schmal dreieckigen freien Enden der
Blumenblätter mit ihren Spitzen dicht an den Griffel an,
lassen dagegen zwischen ihren Seitenrändem fünf Spalten'
znm Eindringen in das Glöckchen frei. Durch diese ver-
Bchiedene Gestaltung und Lage der freien Enden der
Blumenblätter wird bewirkt, dass bei Cerinthe alpina nur
Hummeln mit wenigstens 9 mm langem Rüssel, bei Cerinthe
minor dagegen auch die Honigbienen mit nur 6 mm langem
Rüssel den Honig erlangen und als Kreuzungsvermittler
dienen können. Cerinthe alpina ist hiemach als Hummel-
blume, C, minor als Bienenblnme zu bezeichnen.
In Blumen, die eben erst aufzublühen beginnen, ist
es bei beiden Cerinthearten für die Kreuzungsvermittler
ziemlich unbequem, sich von unten an die Glöckchen fest-
zuklammern; denn von der glatten Aussenfläche der Kelch-
blätter und der CoroUa gleiten ihre Krallen leicht ab.
Bei weiterer Entwickelung der Blttthe aber krümmen
sich bei Cerinthe alpina die Spitzen der Blumenblätter
nach aussen zurück (FI. M. Alpenbl. S. 265 Fig. 101 D),
und bei Cerinthe minor biegen sich die Ränder der freien
Enden der Blumenblätter einwärts (vorliegende Abhandl.
Fig. 84); so bieten bei beiden Arten die Blumen, sobald
sie voll entwickelt sind, den Krallen der sich anklammern-
den Kreuzungsvermittler sichere Stützpunkte dar.
Diese Deutung der genannten Bildungen habe ich
nicht nur aus der Gestalt der Blüthentheile erschlossen,
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sondern auch durch directe Beobachtung der Kreuzungs-
vermittler bestätigt gefunden.
An C (dpina sah ich Bomhus alticola mit den Vor-
derbeinen an den znrttekgekrttmmten Spitzen der Blumen-
blätter sich testklammem. Bei C, minor dagegen hält
sich die HoDigbiene mit den Vorder- nnd Mittelbeinen
seitlich an den CoroUazipfeln der Blnme, die sie ausbeuten
will, fest, während ihre Hinterbeine auf dieselbe oder die
benachbarte Blüthe oder auf Deckblätter sich stützen. An
jungen Bliithen gleiten ihre Krallen nicht selten erst mehr-
mals ab, ehe sie einen Halt finden, an den älteren dagegen
werden die nun eingebogenen Ränder der Corollazipfel .
meist sofort mit Sicherheit erfasst. Bei den Hummeln
konnte ich, da sie die Blttthen von Oerinthe minor weit .
rascher bearbeiten als die Honigbiene, die einzelnen Be-
wegungen nicht so genau verfolgen ; doch sab ieb deutlich, n
dass auch sie nicht ohne einige Unbequemlichkeit an
jungen Bliithen sich von unten anhängen und bisweilen
erst eine halbe Umdrehung machen müssen, ehe sie in
die rechte Lage kommen.
Ebenso wie die ßlumenkronenzipfel neigen bei C. minor
auch die mit ihnen abwechselnden, auf kurzen steifen Fi-
lamenten sitzenden Antheren nach unten um den Griffel
zusammen und legen sieb mit ihren Spitzen demselben
dicht an. Mit ihren Seitenrftndern berühren sie sich, nnd
an ihrer Basis trägt jede Pollentasche einen fadenförmigen
Anhang, der mit dem fadenförmigen Anhange der angren-
zenden Pollentasche der benachbarten Anthere zusammen-
haftet (x, Fig. 86). So stellen die fünf Antheren zusam-
mengenommen eine ringsum geschlossene, mit der Spitze
nach unten gerichtete Pyramide dar, durch welche der
Griffel als Achse hin^durchgeht, und welche sich, da die
Staubbeutel nach innen aufspringen und weissen, pulve-
rigen Pollen hervortreten lassen, mit demselben füllt.
Ist nun ein Bienenrlissel in dem Spalte zwischen zwei
Blumenkronenzipfeln eingedrungen, so muss er weiter, um
zu dem honigführenden Blüthengrunde zu gelangen, zwischen
zwei Filamenten (i, Fig. 87) sich hindurchdrängen. Da-
durch werden diese etwas aus einander gedrückt, die An-
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' 12
therenpyramide öffnet sich, und ein Theil des trockenen,
pulverigen Blütlienstaubes fällt auf die Unterseite des
Bienenkopfes hinab. Da die Filamente mit den Blunaen-
kronenzipfeln abwechseln, so liegen auch die Darchgänge
zwischen ihnen abwechselnd mit den Spalten zwischen
den Blumenkronenzipfeln; der Bienenrllssel kann daher
immer nur mit starkem Dracke gegen eines der Filamente
in den Gmnd der Blumenstöcke yordringen, so dass er
ein Oeffnen der Antherenpyramide selbst dann bewirken
müsste, wenn der Durchgang zwischen zwei Filamenten
an sich geräumig genug wäre, um den Rüssel ohne Anstoss
passiren zu lassen, was wohl kaum der Fall ist. Ebenso
Ycrsetzt das rasche Zurückziehen des Rüssels jedesmal eine
der benachbarten Antheren in kräftige Erschütterung, und
man kann bei dem plötzlichen Znrttckziehen eines Hummel-
rflUisels bisweilen sehr deutlich eine Menge des lockeren
pulverigen Blttthenstaubes neben dem Hummelrttssel Torbei
in die Luft fliegen sehen.
Die au der Unterseite der Blume festgeklammerte
Biene pflegt über das aus dem Glöckchen hervorragende
Griffelende hinweg den Rüssel in einen der Spalte zu
stecken, so dass sie mit der Unterseite des Kopfes die
Narbe streift und aus frtlher besuchten Bliithen mitge-
brachten Pollen an derselben absetzt So ist bei eintreten*
dem Bienenbesuche FremdbesUlubnng gesichert. Und zwar
wird durch die Form des Blüthenstandes in eigenthüm-
licher Weise Kreuzung getrennter Stöcke oder wenigstens
getrennter Zweige herbeigeführt. Der im Verlaufe des
Verbliihens sich immer länger streckende Wickel ist näm-
lich jederzeit, soweit er Fruchtkelche trägt, schräg auf-
wärts gerichtet, soweit er Blttthen und Knospen trägt, in
der Weise nach unten umgebogen und eingerollt, dass nur
alte, dem Ab&llen nahe Blttthen schwach schräg aufwärts
gerichtet oder wagerecht zu stehen kommen, frische da-^
gegen schräg oder senkrecht abwärts gerichtet, Knospen
noch eingerollt sind. Hummeln sieht man sowohl schräg
als senkrecht abwärts gerichtete Blumen aufsuchen;
die ersteren werden aber von dem Gewichte der Hummel
ebenfalls senkrecht nach unten gezogen ; die Honigbienen
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IS
sieht man fast immer nur senkrecht nach unten gerichtete
in Angriff nehmen, deren Ausbeutung ihnen bequemer zu
sein scheint. Beiderlei Kreuzungsvermittler hängen daher
während des Saugens gerade von unten an dem Glöckchen
und müssen, wenn sie dasselbe verlassen, fliegend ein an-
deres aufsaehen. Sie fliegen daher stets erst eine Strecke
weiter, an einen anderen Zweig oder Stock; ich habe nie
gesehen, dass sie anmittelbar nach einander an zwei Blttthen
desselben Blilthenstandes gesaugt hätten. Die Etgenthttm-
liehkeit des Wickels, die gerade auf der Hdhe ihrer Ent-
Wickelung stehenden Blüthen nach unten zu kehren, hat
also bei eintretendem Besuche der Kreuzungsvermittler,
eine Kreuzung getrennter Zweige oder Stöcke zur Folge,
und zwar in weit kürzeren Zwischenräumen, als wenn
jedesmal erst ein langer Blttthenstand von unten nach oben
abgesucht würde.
Ihre grosse Fertigkeit im Erkennen geringfügiger
Unterschiede der Blumen beweisen die Honigbienen und
Hummeln auch beim Ausbeuten von C. minor. An be-
suchten Blüthen nämlich, deren Staubgefässpyramide an
ihrer Spitze ans einander gedrückt ist, fliegen sie vorbei
ohne sie zu berühren; andere, wahrscheinlich ebenfalls
schon ausgebeutete Blttthen berühren sie flüchtig, um sie
sogleich wieder zu yerlassen. So fliegen sie mit ausge-
strecktem Rüssel summend und beständig suchend von
Blüthe zu Blüthe, bis sie von neuem eine noch mit Honig
gefüllte gefunden haben.
Beiderlei Kreuzungsyermittler gehen an Oerinthe
minor nur dem Honige nach, machen sich aber auch den
Blüthenstaub, der ihnen dabei auf das Haarkleid der Unter-
seite i^llt, zu nutze, indem sie ihn mit den Ferseubürsten
abfegen und an das Sammel-Körbchen streifen.
Die Blüthen von Oerinthe minor sind homogam, und
bei ansbleibendem Insektenbesuche fällt aus der schliess-
lich an der Spitze sich öffnenden Antherenpyramide yon
selbst Pollen aus, aber er gelangt nicht auf die Narbe, da
die Blüthe nun nicht mehr senkrecht herabhängt, sondern
sich in schräge oder wagerecbte Lage emporgehoben hat
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i
Erst wenn die CoroUa abfallt nnd die Antheren an der
Narbe vorbeistreifen, erfolgt spontane Selbstbestäubung.
Besucher: Hymenopterä: Apidae: 1) Apis mellifica L.
2) Bombus wuscorum L. (agrorum F.) 3) B. terrestrü L.
alle drei eifrig imd andauernd saugend.
(219.) Echium vulgare L. (S. 264.) Weitere Be-
sucher:
A. Biptara: Conopidae: 68) Phyaocephala tufipes F. sgd.,
16/6 78 Lippstadt. 69) Siew fmugvntm L. sgd. 18/7 76 N. B.
Syrpbidfte: 70) Mkrodon <2etmM L. Pfd. 6/78 N. B. B. IfUft-
loptert: Apidae: 71) Andrena HaUorfiana F. sgd., Thür. 12/7
78. 72) JjiMditm manSeatum L. / 13/7 75 N. B. 78)
Mmgtamn Latr. $ sgd. 1617 75 N. B. 74) CeraHna ätbUabrie
F. $ sgd. 1816 75 N. B. 75) BaUetm äBtipet F. $ Pfd. 117 76.
N. B. 76) fiifie0«^ne27us K. $ sgd. 1117 78 Thür. (36) Oamia
aduneaJj. $ sgd. u. Päd. 6 73 N. B. (84.) 0. oeiwa L. $ sgd. u. Psd.
Strassburg 6|76 H. M. (35) 0, caementaria Gerat. $ sgd. u. Psd.
6173 N. B. (38) 0. rufa L. $ sgd. daselbst. C. Lepidoptera: No-
ctuidae: (66) Pluaia gamma L. sgd. 17{7 75 N. B. Bhopalocera:
77) Hesperia comma L. sgd. daselbst. 78) Lycama euphemus H.
sgd. daselbst. 79) Pieris rapae L. sgd. Thür. 817 72. 80) Vanessa
urtieae h. sgd. daselbst. Sp hing idae: (66) JUocro^IoMa s^eOotoriMii
L. sgd. 17i7 76 N. B.
(220.) Borago officinalis h. B.2ß^ Weitere Be-
sneher:
A. llyiMlopteKt: Apidae: 6) AnHUdtum otHongahm Latr. $
^gd. 1916 75 N. B. (2) Bomim pratorum L. $ sgd. daselbst. (5)
MegaMe eentuneularis L. ^ sgd. 1417 78, in Ifehnahl daselbst.
7) M, faseiata Sm. ^ sgd. 1916 75, in Mehnahl daselbst. 8) Osmia
fiMoemiris Pz. ^ sgd., in Hebrsabl daselbst 9)0.rufa In $sgd.
2716 78 N. B. Yespidao: 10) Odgnerua pariOim L. 1916 76,
daselbst (ob langend?). B. Uptdaftm: Nootnidae: 11) Pliusia
gamma L. sgd., Abends 2517 79, Lippetadt.
(221.) Symphytum officinale L. (S. 268). Wei-
tere Besucher, im Juni 1876 von meinem Sohne bei Strass-
burg im Elsass beobachtet:
A. Hymenopterft: Apidae: l3)Anthophora personata III. sgd.!
(10) Apis meUifica L. die Blütben sorgfaltig an der Basis unter-
suchend, niemals anbeissend; nur scbon vorhandene (vou Bombus
terrestris gebissene) Löcher benutzend und durch diese saugend,
sehr häufig (2) Bomhus muscorum L. (agrorum F.) $ 5^, normal
sgd., sehr häufig. (5) B, terrestris L. anbeisseud und durch die
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gebiBseDen Löober Bangend, lehr hftufig. 14) Omia tmea L.$6gd.
15) Xylocopa vkHaeea L. ^ ^ normtl .sgd.
(222.) Anchusa officinalis L. (S. 269.) Vgl. ausser-
dem Alpenbluraen S. 261. T. Tullberg (Botaniska Notiser
. 1868 p. 14) hat die sonderbare Meinung ansgesprochen,
die BlUthen dieser Pflanze seien weit eher zur Vermefdang
einer Beiraohtnng mit fremdem Pollen, als znr Beför-
demng einer solchen eingerichtet, da ja der an den Btts-
sehi der besnchenden Insekten sich anheftende Blllthen-
staub beim Herausziehen aus der Bltlthe und beim Hinein-
stecken in eine andere durcli die den Bltitheneingang ver-
schliessenden Taschen abgestreift werden müsse und tbat-
fiüchlich abgestreift werde, wie man an der Menge des
Blüthenstanbes sehe, der sich in der Regel an diesen
Taschen abgesetzt vorfinde. Die Staubgefässe beschreibt
Tnllberg als an der Mttndnng der BlnmenkronenrOhre
befestigt and daher ftlr spontane Selbstbest&nbnng gUnstig
gestellt.
Ich habe, nachdem mir diese Meinung Tullbergs
bekannt geworden war, mich wiederholt durch directeBe*
obachtang überzeugt, dass sie mit den bei Anchusa vor-
liegenden Thatsachen nicht minder in Widersprach steht,
als mit der Gesammtheit der sonstigen bekannten Blttthen-
einrichtungen, die ausnahmslos Kreuzang ermöglichen oder
begünstigen. Denn sowohl in Deutschland als in der
Schweiz fand ich Anchusa immer nur mit die Staubge-
fässe weit überragendem Griflfel (vgl. H. M. Befruchtung
S. 269 Fig. 93) und trotzdem die Narben noch frischer
Blüthen häufig mit Pollen belegt, der also nur aus anderen
Blütben dahin gebracht sein konnte. Untersucht man die
Rüssel Anchusa besuchender Hummehi mit der Lupe, so
findet man stets Eieferladen, Lippentaster und Zunge
reichlich mit Pollen behaftet, der nur zum Theil durch
die den Bltitheneingang verschliessendcn Taschen abge-
streift werden kann. Diese Taschen hindern also die
Fremdbestäubung nicht im mindesten, wohl aber halten
sie in wirksamster Weise die meisten als Kreuzungsver-
mittler antauglichen Insekten Ton den Blüthen ab. Wei-
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texe Besueher, yom 8. bis 11. Juli 1873 bei Mühlberg in
Thttiingen beobachtet:
Ä. Hymenoptera : Apidae: 8) ÄntJu)phora aestivalinFz. ^ sgd.
9) Ä. quadrimaculata Pz. ^ sgd. (1) Apis mcUifica L. J sgd.
(3) Bombus muscorum L. (agrorum F.) $ 5 ^S^- (2) pratorum
L. 2^ $ sgd., zahlreich (6) B. senilis F. (Sra.) <^ sgd. 10}
im<i5 Sei dl. 5 sgd. 11) Coelioxys conoidea III. (Gerat.) ^ sgd.
12) Melecta luctuosa Scop. ^ sgd. 13) Osmia eaemefUaria Gorst.
^ sgd. 14) 0. emarginaia Lep. (mastelina Gerat.) $ sgd. 15)
Psithyrus rupestris F. $ sgd. 16) ^br^üMMbi Mmotfiitoto Pt. $ ^
sgd. — Ameisen kelireii vor den ▼enohlosaenen Thoren itml
Um liiebenan hei Sdhwiebns fond ich (11980) sahlreiobeStdcke
mit Blüthen, die in ihrer F&rbung nieht über Roth hinausgingen.
(223.) Lycopsis arvensis L. (S. 270) hält T.
Tttllberg (Botaniska Notiser 1868 p. 14) aus demselben
Grande, oder yielmebr mit derselben Grundlosigkeit, für
eine ganz auf BpontaneSelbstbestänbnng besehrftnkte Pflanze
wie Anchnsa officinalis.
(224.) Liihospermum arvenae L. (S. 270). Wei-
tere Besucher bei Lippstadt:
A. Hymenoptera: Apidae: 3) Apis mellifica L. einige Blü-
then saugend, 18 5 73. 4) Bomhus muscorum L. (agrorum F.)
sah ich auf einem Unkrautacker andauernd ohne Unterschied Litho-
spermum arvense und die ungefähr eben so grossen und eben so
gefärbten Blüthen von Viola tricolor var. arvensis saugen, 28 5 73.
B. Diptera: Syrphidae: 5) Rhingia rostrata L., andauernd sgd.,
2i6 73. 6) Syritta pipiens L. sgd. 216 78. 0. Lepidoptera: Rhopa-
locera: 7) Pieris rapae L. sgd. 216 TS.
(225.) Fulmonaria officinalis L. S. 270. Wei-
tere Besucher, am 15. nnd 17. April 1873 bei Mtthlberg in
Thüringen beobachtet:
A. Hymenoptera : Apidae: 18) Andrena Choynana K. $ Psd.
(1) Änthophora püipes F. ^ $ sgd. nnd Psd., zahlreiefa. 19) Ä,
retma K. (acerromm F.) $ sgd. nnd Päd., nicht selten, aber viel
•ohener nnd flfiehtiger als pilipes, Ton der sie sich dnroh kohl-
schwarze Farbe auf den ersten Blick nnterseheidet. (9) 3ombu8
pnOwnm L. $ sgd. (7) B, lUydluB III. $ sgd., h&ofig. (6) B.
süvarwn L. $ sgd., häufig, (jä) 3. terrestris L. $ sgd., h&ofig. 20)
EaUetua ef^närieus F. $ Psd. B. DIptm: Bombylidae: (18)
Bimbams d4sGohr Hgn. sgd.
(226.) Myosotis silvatica Hoffm. (S. 272). Wei-
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tere Besucher^ Yom 22. Mai bis 1. Juni in Gärten in Lipp*
Stadt beobachtet:
L Coleoptera: Dannestidae: 18) Antkrmw Scrophutariae L.,
ntit ftuf den Blftthen, hat den Mond am Blfltheneingaiige, kann
aber nieht hinein. Malaoodermata: 14) Anfkoeouma faaeialm L.,
▼ergebUch suchend. Ni tid n Ii d a e : 15) Meligdhes apec., kriechen an
den Biathen hernm; ich sah lie aber nie im Innern der Blnmen*
kronenröhre. 1. Dipten: Gonopidad: 16) Myopa spec. sgd. Em-
pidae: 17) J^npis opaea F. sgd. 18) JEr. vmuiKs Mgn. tgd.
Hnsoidae: 19) Am^pm^ radieim L. $ ^. 20) Chloropa sea-
Ions Mgn. 21) Miuea AmesÜeä L. ^gd. 22) Opomyta gtfminaUth
ma L. agd., Eahlreich. (6) 'Seatophaga nurdana F. 28) 8e, tUreth
rofia L. 24) Septis aitietpa Maeq., in copnla anf den BIfithen.
26) Sfpiwm ffemeuUxta De G. agd. 0. Hjmeioptvra: Apidae: 26)
Andrena- püipea F. $ wgA, 27) A. fMsriam Boesi ^ sgd. 28)
Apis mOUfSea L. £ sgd., h&afig. 29) MegaMe ftucMta 8 m.
sich anf den Blflihen sonnend. 80) Oamia fufa L. ein Exemplar,
sgd. D. Ltpldoptm: Rhopalooera: 81).lVeris apeß. sgd.
(227.) Myosotis intermedia Link. (S. 273). Wei-
tere Besucher, vom 2. bis 21. Juni bei Lippstadt beob-
achtet :
A. Diptera: Musoidae: 6) Aricia imeana Wiedem. sgd.,
häafig. 7) Limnophora ap, sgd. 8) FöUenia Veapülo F. sgd., Syr-
phidae: 9) Ascia poäagriea F. sgd. 10) Syritta pipiens L. sgd.,
häufig. B. Hjmenoptera: Apidae: 11) Andrena nana K. ^ sgd.
12) A, parvula K. ^ sgd., in Mehrzahl. 13) Sphecodes gibbus L.
2 sgd. C. Lepidoptera: Rhopalooera: 14) Coenonympha Farn-
phiima L. sgd., häufig. 16) Pieris rapaa L. sgd. 16) P. napi L. sgd.
506. liyosötis versieolor Sm. (Katnre YoL X,
p. 129, Fig. 39. 40» von mir bescbriebeii und abgebildet),
zeichnet sieb ans durch die eigenthtlmliche Art, In weleher
bei ausbleibendem Insektenbesiiche spontane Selbstbefruch-
tung erfolgt. Staubgefässe und Stempel eilen iiämlicb in
ihrer Entwickelung der CoroUa voraus. Wenn diese sich
öffnet, hat sie weder ihre blaue Farbe noch ihre volle
Grösse erreiobt Sie ist noch gelb gefärbt, ihr röhren-
fönnigeT Tbeil nur wenig Uber 2 mm lang, die dem obeien
TheUe derselben angefugten, iiim bereits zar Reife ent-
wickelten nnd aufspringenden Staubgefässe werden daber
von dem bereits völlig ausgewachsenen, fast 3 mm langen
Griffel erheblich überragt; die völlig entwickelte Narbe
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desselben ragt sogar aus dem Bltitheneingange ein wenig
hervor. Wird in diesem Zustande die Blüthe von einem
Insekte besucht, das seinen bereits mit Pollen behafteten
Büssel in den honigführenden Blttthengrund steckt , so ist
natürlich Fremdbestäubung TöUig gesichert, da der In-
sektenrttssel eher , die Narbe berührt nnd mit fremdem Pol-
len behaftet, als er an den Antheren vorbeistreifi nnd
nenen Pollen sich anhängt. Bleibt aber, wie es bei den
sehr unansehnlichen Blümchen überwiegend häufig vor-
kommt, Insektenbesuch aus, so erfolgt mit gleicher Sicher-
heit spontane Selbstbefruchtung, indem die Blumenkrone
nun, während sie sich ausfärbt (blau wird), noch erheb-,
lieh wächst nnd damit auch die an ihr angehefteten Stanb-
gefässe so hoch emporhebt, daa» sie die Narbe dicht nm-
geben nnd anf das reichlichste mit Blttthenstanb bedecken.
Besuchet (bei Lippstadt):
>
A. DIptera: Syrphidao: 1) JRhingia rostrata L., andauernd
saugend 2/6 73. 2) Syritta pipiens L. sgd. 2/6 73. Hymenoptera:
Apidae: 3) Bombus muscorum L. (apfrorum F.), sah ich 18/5 73
einige Blüthen saugen. Die winzige Honigauabeute mochte ihr aber
doch wohl zu gering sein; denn sie ging sogleich zu anderen Blumen
(Lamiurn purpureum) über. 4) Halictus sexnotatus K. $ sgd. 2/6
78. 5) H. zonulus Sm. $ sgd. 2/6 73; 18,6 73 desgl.
(229.) My 080 Hs hispida Sohle ohtend,, stimmt
in ihrer Bestäubnngseinrichtnng im Wesentlichen mit M.
intermedia Link tiberein (H. M. Befimchtnng S. 273, Fig.
96). Wie bei dieser sind die winzigen Blüthcben (deren
Köhre kaum 2 mm Länge, deren Saum kaum 2 mm Durch-
messer überschreitet) homogam und die Staubgefasse nei-
gen sich über der Narbe zusammen und tiberschütten sie
bei ausbleibendem Insektenbesuche reichlich mit Pollen.
Tritt aber zeitig genng Insektenbesuch ein, so wird anf
folgende Weise Kreuzung gesichert: Dnrch die taschen-
förmigen Einsacknngen, deren goldgelbe Farbe, wie beim
Vergissmeinnicht, vom himmelblanen Saume sehOn absticht
nnd als Saftmal dient, wird zugleich der Blütbcneingang
so verengt, dass der Insektenrüssel von oben her nur ge-
rade in die Mitte der Blumenröhre eindringen kann. Schon
1/4 mm unter dem JiUngauge enden nun die convergirenden
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und zurückgebogenen ConuectivanhäDge der fUnf Antheren
und ftthreD den eindringenden Insekteurttssel zwischen
sich in der Richtung der BlOtbenachse weiter, so dsss er
unvermeidlich die Narbe trilffc und, an ihrer Rondang vor-
beigleitend, sie mit Pollen frflher besachter Bltlthen be-
haftet, ehe er den Honig erreicht; erst während er ans
der Bllithe zurückgezogen wird und die Innenseite der
nach oben convergirenden Antheren in der Richtung von
unten nach oben streift, behaftet er sich dann von Neuem
mit Pollen. Weitere Besucher:
IHyttra: Muscidae: 2) Anihomyia gpeß, tgä., swei Exemplare,
91/6 78, bei warmer windstiller Luft und scbdnem Sonnensohein.
507. Eehinospermum Lappula Lehm. (Alpen*
hlumen S 261, Fig. 99). Besucher (bei Mühlberg iu Thü-
ringen inj Juli 1873):
A. Diptera: Muacidae: 1) Anihomyia spec. sgd. Syrphi-
dae: 2) Syritta pipiens L. sgd., in Mehrzahl. B. Hymeoopterä:
Apidae: 3) Ändrena spec. spd. Sphegidae: 4) CercmitS varia-
büis Schrk. in Mehrzahl, sehr andauernd sgd.
508. Cynoglossum officinale L., Fig. 88 — 90.
Die sehmutzig purpurfarbenen Blnmen haben den yon
der fleisehigen Grundlage d^s Fruchtknotens in sehr reich-
licher Menge abgesonderten Honig im Gmnde einer nur
3 mm langen und ziemlieh ebensoweiten Rl)hre geborgen.
Die Zupjänglichkeit des Honigs ist aber durch taschen-
artige Aussackungen, welche den Blütheneingang bis auf
eine nur 1 mm weite Oeffnung verengen, erheblich be-
schränkt Durch ihre etwas dunklere Farbe wirken diese
Taschen, vereint mit den nach der Blüthenmitte hin zu-
flammenlaufenden dunkleren Adern, zugleich als Saftmal;
durch ihre sammetartige Behaamng, welche keinen Begen-
tropfen auf ihnen haften lässt, als Saftdecke; durch die
Verengerung des Blütheneinganges bewirken sie nicht nur
Beschränkung des Insektenbesuchs auf solche Arten, welche
mit einem wenigstens 3 mm langen Rüssel versehen sind,
sondern nöthigeu zugleich die Besucher, den Rüssel in der
]>luthenmitte einzuführen und annähernd in der Richtung
der Achse in den honigftlhrenden Bittthengrand zu sen-
ken« In der Blflthenachse sdbst steht, etwa Vt ihrer Länge
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einnehmend, der mit einer zweilappigen Narbe endende
Griffel; dicht Aber der Narbe, rings um dieselbe herum,
stehen die nach innen aufspringenden und sich mit Pollen
bedeckenden Staubgefösse. Ein in der Blüthenmitte ein-
geführter und annähernd in der Richtung ihrer Achse in
den Grand der Biüthe gesenkter Rüssel kann daher kaum
Teimeiden, mit einer Seite die Narbe, mit der entgegen-
gesetzten 1 oder 2 poUenbedeekte Stanbgeiässe zn strei-
fen und so bei zahlreichen Blttthenbesuchen Überwiegend
Fremdbestäubungen za bewirken. Bei wiederholtem Hin-
einstecken des Rüssels in dieselbe BlUthe, was übrigens
seltener vorkommt, wird natürlich ebenso leicht Selbstbe-
stäubung bewirkt, und bei ausbleibendem Insektenbesuche
erfolgt, indem aus den über der Narbe zusammen neigen-
den Stanbgefässen Pollen auf diese föllt, unausbleiblich
spontane Selbstbestäubung. Besucher (bei Mtthlberg in
Thttringen 6/7 73):
A. HllBSaeptira: Apidae: 1) Andrena mgroamea JL J
9gdf aehr lange (über Va Min.) an einer Blütiie Terweilend. 2) Apis
mOUfiea L. $ egd., hAafig. 8) BMi^ iOragomus B[). $ sgd.,
MehmU. B. Üpldoptm: Rbopalooera: 4) Lycctena Aegon Y.
^ sgd. 0. njMlsptsra: 5) Thfipa, sehr h&ofig in den Blüthen.
(232.) Solanum JDulcamara L. (S. 275). Sprengel
Taf. IX Fig. 15. Dclpino^) führt diese Solanumart als
schönen Ausdruck seines Borago-Typus an. Sie ist aber
gleichzeitig ein gutes Beispiel der Unzulänglichkeit der
Del pino 'sehen Typen und der Willkürlichkeit und Un-
natttrlichkeit, in die man unvermeidlich verfallen muss,
wenn man di^ &st unendliche Mannigfaltigkeit der Blumen-
formen in eine gewisse Zahl scharf umgrenzter Grund-
formen (Typen) einzuzwängen versucht.
Borago wird von D. mit vollstem Rechte als nur der
Befruchtung durch Bienen angepasst betrachtet; denn nur
Bienen sind im Stande^ sich an die nach unten gekehrten
1} Ulteriori osserrazioni 11^ fasc. 2 p. 295.
Solaneae. (S. 274)
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Blumen von unten anzuklammern und zwischen den eng
zusammenliegenden, den Griffel in Kegelform umschlies-
senden Staubgefässen hindurch den Rüssel in den honig-
haltigen Blüthengrand zu itihren ; nur Bienen wurden that-
sächlich als Besucher und Krenzangsvermittler von Bo-
rago beobachtet £s mag aneh noch richtig sein, daBS an
allen anderen Blnmen, bei denen die StanbgeH&see aof
kurzen steifen Filamenten sitzen nnd den als Achse hin*
durchgehenden Griffel in Kegelform nmscbliessen ^ die
Bienen als Kreuzungsvermittler wesentlich mitbetheiligt
sind. Delpino begnügt sich aber nicht mit dieser Fest-
stellung, sondern fasst so verschiedenartige Blumen wie
Borago, , Cyclamen, Solanum, Galanthus, Leucojum und
mehrere fremdländische Gattungen als Verwirklichiingen des-
selben Schapfergedankens, d. h. ans dem Teleologischen
ins Natürliche fibersetzt, als gleichartige Anpassungen an
dieselben ICreuzungsvermittler, in seinen Borago-Typus
zusammen und erklärt in denjenigen Fällen, in welchen
andere Insekten, wie z. B. bei unseren Solanuraarten pol-
lenfressende Schwebfliegen, als Kreuzungsvermittler wesent-
lich mitwirken, deren Besuch als reine Zufälligkeit ohne
Bedeutung.' Dass er sich auf diese Weise durch seine
Torgefasste Meinung einem eingehenderen Yersti&ndnisse
thatsächlich Torliegender Verhältnisse verschliesst, lässt
sich gerade an Solanum Dulcamara recht deutlich zeigen.
Denn an den Blumen dieser Pflanze ist der napfförmige
Blüthengrund, aus welchem die goldgelbe Staubbeutel-
pyramide auf kurzen, steifen, aussen dunkeln Filamenten
senkrecht hervorsteht, von blauschwarzer Farbe und so
glänzend, als wenn er mit einer dünnen Flttssigkeitsschicht
ttberzogen wäre. Die grünen, weiss umsäumten, knopf-
fönnigen Höcker, welche paarweise auf den Wurzeln der
fänf yiolettblauen, lanzettlichen, zurttckgeschlagenen Blu-
menblätter stehen und den Rand des napff^rmigen Blfl-
thengrundes ringsum besetzen , sehen ebenfalls wie be-
netzt aus und erinnern unmittelbar an die Scheinnektarien
von Ophrys muscifera (Weitere Beob. I S. 16). Da nun
überdies die directe Beobachtung ergiebt, dass bisweilen
Fliegen erst diese grttnen Höcker und den Blttthengrund,
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dann die Narbe und die Pollen liefernde Spitze des An-
therenkegels mit ihren Rüsselklappen betupfen, und durch
Wiederholung dieser Thätigkeit auf verschiedenen BlUthen
kreuzungsvermittelnd wirken , so kann es wohl kaum
zweifelhaft sein, dass wir es hier mit einer ausgeprägten
Anpassung an krenznngsvermittelnde Fliegen zu thnn haben,
die fUr die Erhaltung der Art von entscheidender Wich-
tigkeit werden mnss, sobald nnd so oft der Besuch pollen-
sammelnder Bienen gänzlich ausbleibt. In D elpin o's Bo-
ragotypus ist aber für andere Kreuzungsvermittler als
Bienen kein Kaum. D. erklärt daher die Besuche von
Fliegen auf Blumen von Solanum Dulcamara als eine be--
deutungslose Zufälligkeit und ignorirt die erwähnte An-
passung an dieselben vollständig.
(233.) Solanum nigrum L. (S. 275), Fig. 91. 92.
Die Blumen dieser als gemeines Gartenunkraut verbrei-
teten Solanumart sind ebenfalls honiglos, schräg oder
senkrecht nach unten gerichtet, mit zurückgeschla-
genen Blumenblättern und einer gerade in der Rich-
tung der Bltithenachse hervorstehenden Staubgefässpyra-
mide, die von der Narbe nur eben überragt wird und bei
kräftiger Erschütterung Pollen ans den offenen Enden der
Antheren (Fig. 92) herausüftllen lässt Sie gehört also
eben&lls zu Delpino'sBoragotypus und wird in der Thai
auch von Pollen sammelnden Bienen besucht, wie schon
Ohr. Conr. Sprengel beobachtet hat. Die Bienen
„stiessen mit Heftigkeit an die Antheren, damit der Staub
herausfiele, hatten auch an den Hinterbeiueu weisse Staub-
kügelchen sitzen'^ <). Die kurzen steifen Staubfäden sind
mit abstehenden, etwas krausen Haaren bedeckt, was den
Ton unten sich anklammernden Bienen das Festhalten
wesentlich erleichtem muss. Die Blumenkrone ist in der
Begel rein weiss, ohne von der bei S. Dulcamara erwähn-
ten Anpassung an Fliegen irgend eine Andeutung darzu-
bieten. Trotzdem werden auch diese Blüthen bisweilen
Ton Pollen fressenden Schwebfliegen besucht und befruch-
1) Daa entdeokte Gehdnmist 8. 129.
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tet; ausser den beiden von mir bereits genannten Arten
(Melithreptus scriptus und Syritta pipiens) wurde von Dr.
Buddeberg bei Kassau auch Ascia podagrica an Solanum
nigram Pollen fressen^ beobachtet.
Delpino spriclit natflrUoh auch hier wieder den
Sebwebfliegenbesnclien, obgleieh sie in der Regel kren-
zungsvermittelnd wirken , jede Bedeutung ab nnd nennt
sie eine reine Zufälligkeit, und er hat in diesem Falle
wenii2:stens insofern Recht, als besondere Anpassungen an
dieselben in der Regel nicht zu erkennen sind. Und
doch sind die Sebwebfliegenbesache auch für diese Pflanze
von hoher Bedeutung, da sie ihr bei ausbleibendem ßie-
nenbesuche (bei Lippstadt und Nassau wurden poUen-
sammelnde Bienen überhaupt noch nicht an Solanum ni-
grum gefunden!) den Vortheil der Kreuzung mit getrenn-
ten Stöcken verschaffen. Vielleicht sind sogar in manchen
Fällen auch bei Solanum nigrum die ersten Anfänge einer
Anpassung an kreuzungsvermittelnde Fliegen vorbanden.
Die Spitzen der Blumenblätter haben nämlich bisweilen
einen blanvioletten Fleck (der auf der Aussenseite noch
deutlicher ist,* als auf der innem); manchmal zieht sich
von demselben auch der Mittellinie entlang bis gegen die
Basis des umgeschlagenen Theils der Blumenblätter eine
schmale Linie derselben Farbe. Der nicht zurückge-
schlagene , zusammengewachsene Basaltbeil der Corolla
pflegt dann orangegelb zu sein, wiewohl weit weniger in-
tensiv, als die Staubbeutel.
Weitere Besucher: Dr. Buddeberpr fand bei Nassau (27/7
75) zwei Schwebfliegen, Aaoia podagrica F. ond Syritta pipieos L.,
Pfd. an den Blüthen.
(234.) Lyeium harharum L. S. 275. Weitere Be-
sucher, bei Hflhlberg in Thüringen am 9. Jnli 1873 von
mir, nnd bei Jena im Mai 1875 von meinem Sohne beob-
achtet:
A. Diptera: A. Syrphidae: 4) St^phtis balteatus De G. Pfd.
Mühlberg. B. Hymenoptera : Apidae: 5) Anthophora aestivalis Pz.
$ 8g<i Psd. Jena. 6) A. quadrimactUata Pz, $
in Mehrzahl, sgd., Mühlberg. (1) Apis mellifica L. $ sgd., daselbst.
(2) Bombm mwcorum L. (agrorum F.) ^ sgd., daselbst. 7) JB. Ba-
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jeUus III. $ 5 sgd. und Psd., daselbst. 8) B. silvarum L. ^ sgd,,
daselbst. 9) B. tristis Seidl. <^ sgd., daselbst. 10) Eucera longx-
comis L. sgd., $ sgd. und Psd., Jena. 11) MeUcta luetuosa
Soop. ^ sgd., daselbst.
509. Atropa Belladonna L., Fig. 93—96. Die
Blumen stehen bald mehr oder weniger steil sehräg ab-
wärts gerichtet) bald wagerecht, bald schwach aufwärts.
Ihre Antheren sind daher in der Regel, aber keineswegs
immer, gegen Regen geschlitzt. Die Blumen kröne bildet
eine, im untersten Drittel enge, von 5 — 8 mm sich erwei-
ternde, dann bis etwa zur Mitte stark (bis über 15 mm)
erweiterte, gegen das Ende wieder schwach zusammenge-
zogene Glocke, die in fünf etwas nach, aussen gebogene,
breit dreieckige Zipfel endet Sie entspricht daher in
ihren Dimensionen der Körpergrösse der Hummeln, und da
sie thatsächlich von Hummeln besucht und in wirksamster
Weise befruchtet wird, so ist kaum zu bezweifeln, dass sie
diesen als ilireu natürlichen Kreuzungsvermittlern sich an-
gepasst hat.
Wie ich an einer anderen Stelle (Alpenblumen S. 499)
erörtert habe, haben sich die Hummeln die aller Tcrschie-
densten Blumenfarben gezttohtet. Die Tollkirsche liefert
uns den Beweis, dass von dieser Farbenmannigfaltigkeit
selbst ahnliche Farben nicht ausgeschlossen sind, wie sie
sonst in der Regel der Anlockung von Aas- und Koth-
fliegen dienen. Denn bis zum bauchig erweiterten Theile
ist die Blumenkrone von schmutzig grüngelber Farbe und
Ton da bis zum Saum geht dieselbe allmählich in schmutzig
braunroth über. Die Innenseite der nach aussen geboge-
nen Glockenzipfel ist ziemlich gleichmüssig braunroth,
nur gegen die S])itze hin etwas dunkeler. Dass trotz
dieser Färbung die Blumen nur Bienen, nicht zugleich
Fliegen angepasst sind, geht deutlich aus der ausgepräg-
ten Saftdecke hervor, die Fliegen gerade vom Genüsse
des Honigs ausschliesst.
Der von der glatten, fleischigen, gelbgefarbten Unter-
lage des Fruchtknotens abgesonderte und im untersten,
engen Theile der Blumenglooke beherbergte Honig ist
nämlich dem in zwei breite Klappen endenden Bttssel der
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Aas- und Kothfliegen dadurch unzugänglich, dass jeder
Staiihladen dicht über dem Safthalter auf eine 4 mm lange
Strecke ringsum mit starren, senkrecht abstehenden Haaren
dieht amkleidet ist und dass in gleicher Höhe mit dem
obersten Theile dieses Haarversehlasses auch ringsum von
der Binmenkrone dicht gestellte starre Härchen senkrecht
abstehen (Fig. 96). Die so gebildete Saftdecke hält sicher
Fliegen, vielleicht auch Ameisen, und bei den schwach
aufwärts stehenden Blumenglocken überdies den Regen
vom Honig ab, lässt indess winzige Blasenfüsse (Thrips),
die sich sehr häufig einfinden, doch noch frei hindurch^
passiren.
Fremdbestäubung ist bei eintretendem Hummelbe-
suche dadurch gesichert, dass die Narbe die Staubgefässe
erheblich ftberragt und ausserdem sich merklich frtther
zur Funktionsfähigkeit entwickelt als diese. Im ersten
Bllithenstadium ragt nämlich die Narbe, schon völlig zur
Reife entwickelt, schwach aus dem unteren Theile der
Blumenkrone hervor (Fig. 93), und zwar, da der sie tra-
gende Griffel im grössten Theile seiner Länge schwach
abwärts, am Ende aber wieder schw^h aufwärts gerich-
tet ist, in einer solchen Lage, dass jede in die Blumen-
krone eintretende Hummel oder Biene sie streifen muss.
Die Antheren sind jetzt noch geschlossen und durch plötz-
liche Einwärtsbiegung der Staubfadenenden in die Blu-
menkrone eingeschlossen (Fig. 93. 94). Später, während
die Staubbeutel aufspringen und sich ganz mit Pollen be-
decken, strecken sich die eingebogenen Staubfadenenden
etwas, bleiben jedoch immer noch einwärts gebogen und
erheblich von der Narbe fiberragt (Fig. 95), so dass nicht
nur Hummeln, sondern auch viel kleinere Bienen (wie z. B.
Gilissa) beim Hineinkriechen in die Blumengloeke sowohl
die Narbe streifen, als auch, unmittelbar darauf, von allen
Antheren mit Pollen behaftet werden.
Da der Griffel mit der Narbe an der unteren Seite
der Blumenglocke liegt (oft etwas nach einer Seite ge-
bogen), die Narbe daher immer nur von der Bauchseite
der Besucher gestreift wird, so können die oberen An-
theren kaum irgend welchen Nutzen ftbr die ^remdbe-
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stänbang haben. Um so eher aber mOgen eie bei aus-
bleibendem Besnehe der ErenznngByermittler spontaner
Selbstbefruchtung dienen, da sie beim Abfallen der Bla-
menkrone fast unFermeidlich mit der Narbe in BerUlirung
kommen.
Im botanischen Garten zu Münster sah ich (28/6 75)
die Tollkirschenblllthen von honigsaugenden Honigbienen
und von zahlreichen Thrips besneht Alle Übrigen hier
aafgezithlten Besneher worden am 10. Jnli 1873 von Dr.
Bnddeberg bei Nassau beobachtet und mir zugesandt
Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 1) Ändrena Gwynana E. $ sgd.
2) Anthophora furcata Pz. ^ sgd. 3) Apis mellißca L. ^ sgd.,
zahlreich. 4) Bombws pratorum L. ^ sgd., sehr häutig. 6) Cüissa
leporina Pz. ^ sgd. 6} jjalictus cylindrictts K. $ sgd., häufig.
7) H. leucopus K. ^ sgd., in Mehrzahl. 8j H. malacliurus K. J
sgd., sehr zahlreich. 9) Megachik centuncularis L. $ sgd.undPsd.,
in Mehrzahl. B. Tbysanoptera : 10) Thrips, zahlreich • in den Blü-
theo« bis zum Honige vordringend.
Scrophulariaceae.
(236.) Verbascum nigrum L. (S. 277). Weitere
Besneher:
Hymenoptera: Apidae: U) MaUetus segmoUsUu £. $
Lippstadt 7/7 80.
(239.) Verhaseum Lpehnitis L. flore älbo (Mtthl-
berg in Thtlringen 8/7 73). Anch bei dieser Yerbascum-
Art ist, ebenso wie bei nigmm, das unterste Blumenblatt
erheblich länger und, wenigstens gegen Ende der Blüthe-
zeit stärker nach vorne gekehrt, als die beiden seitlichen,
die ihrerseits schon die beiden oberen an Länge über-
treffen. Gleichwohl fungirt es nicht als Anflngsfläche;
seine Verlängerung erscheint für die Pflanze nntzlos; sie
lasst sich also, wenn sie nicht blosse mechanische Folge
der Stellung ist, nur als Erbtheü Ton einer 8tammart her,
der sie von Katzen war, erkl&ren.
Sobald n%mlich die Blüthen sich geöffnet haben,
schlagen sich die weissen Blumenblätter nicht bloss in
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eine Ebene , sondern darüber hinaus nach hinten zurück;
die steifen, mit gelblichen, an der Spitze keulig verdick-
ten Haaren dicht besetzten Staiibtaden stehen gerade aus
der ßlüthe hervor, drei in einer Reihe oder im Dreieck ste-
hende oberhalb, zwei etwas weiter auseinander gespreizte
und ein wenig längere unterhalb der Bltltbenmitte, sämmt-
lieh den Längsriss der Antheren, aas welchem orange-
rother Pollen hervorquillt, gerade nach Tom kehrend.
Mitten zwischen den beiden nnteren steht, in gleicher
Höhe oder etwas tiefer abwärts gerichtet, der alle Staub-
gefässe überragende Grifiel, völlig entwickelt und am Ende
mit einem papillösen, aufnahmefähigen Narbeuknopfe ver-
seben. Nach Delpino's auf direkte Beobachtung des In-
sektenbesaches gegründeter Erklärung sind auch die Blu-
men von Verbascum der Kreuzungsvermittlung pollenr
sammelnder Bienen und Hummeln angepasst, die, an den
Staubfadenhaaren' sich anklammernd, den aus den An-
theren hervorquellenden Blüthenstaub bastig einernten, •
dabei mit einer Stelle ihres Haarkleides, die mit Pollen
früher besuchter Blüthen behaftet ist, die Narbe be-
- rühren und so regelmässig Kreuzung bewirken. So
befriedigend diese Deutung die meisten Eigenthümlich-
keiten der Verbascumblüthen erklärt, so ungerechtfer^
tigt ist es, diejenigen Thatsachen, die nicht in diese
Erklärung passen, einiach zu ignoriren. Dass in den
Blttthen von Verbascum nigrum winzige Honigtröpfchen
und eine sie saugende Motte beobachtet wurden, dass an
dem Besuche und der Befruchtung aller Verbascumarten
mancherlei andere Insekten sich betheiligen, passt nicht
in Delpino*8 Verbascum -Typus; das erstere wird daher
von ihm einfach ignorirt, das letztere für eine „mera acci-
dentalita priya di significato" erklärt
Auch bei Verbascum Lychnitis wirken ganz gewöhn-
lich yerschiedene kleinere Insekten, ylelleicht nur neben
den Hummeln (die ich überhaupt nicht an den Blüthen
antraf) vielleicht auch stellenweise statt derselben, kreu-
zungsvermittelnd, indem sie auf dem hervorragenden Grif-
fel anfliegen und dessen Narbe mit mitgebrachtem Pollen
behaften und dann die Antheren bearbeiten. Honig konnte
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ioh, trotz kleiner Purpurfleeken an den Wurzeln der Blu-
menblätter, die wie Safikmale ansseben, nicbt anffinden.
Wftbrend die Stanbgefösse verbltthen, krttmmen sie
sich vollständig nach oben nnd hinten zurück und ver-
stecken sich schliesslich zwischen den Haaren ihrer Staub-
fäden; der Griffel dagegen biegt sich, seine Narbe noch
immer gerade nach vorn streckend, noch weiter nach un-
ten nnd die Blumenblätter biegen sich nun so zusammen,
das« das unterste längste nun eine bequeme Anflngsfläehe
darbieten wttrde, wenn Überhaupt noeh etwas Yorbanden
wäre, was Insekten zum Anfliegen veranlassen könnte.
Das ist aber nach dem Abholen des Bltttbenstaubes nicht
mehr der Fall. Weitere Besucher (7; 7 73. Mühlberg in
Thüringen) :
A. Coleoptera: Curculionida(>: 2) Cionus hortulayius Marahf
einzeln auch in den Blüthen. 3) Gymjietroyi teter F. desgl. Mala-
codermata: 4) Danacaea pnJlipes F., in den Blüthen häufig, Pfd.?
B. Diptera: Muscidae: 5) Änthomyia spec. Pfd. C. Hemiptera: 6)
Anthocoris spec. D. Hymenoptera: Apidae: 7) Halictus minutissi-
mu8 K. 8) H. nitidus Schenck beide Psd.
510. Linaria minor Desf. Fig. 97— 99 (Lippstadt
9/7 80). Die Blumenform dieser winzig-blüthigen Linaria-
art ist dieselbe, der KreuzuDgsvermittlung der Bienen an-
gepasste, wie die von Linaria vulgaris 0 und alpina % von
denen ich gezeigt habe, dass sie thatsäehlich sehr ge-
wöhnlich von Bienen gekreuzt werden; auch Nektarium,
Safthalter und Saftdecke sind ganz wie bei diesen; ihre
Bltimchen sind aber so klein und fallen mit ihrer ver-
loschen purpurröthlichen, an den fünf Zipfeln schmutzig
gelblich weissen Corollen so wenig in die Augen, dass
ihnen gewiss nur sehr selten Besuch kreuzungsvermitteln-
der Bienen zu Theil wird. In meinem Garten, wo dieses
Pfl&nzchen als Unkraut gedeiht, habe ich auch bei gün-
stigem Wetter bis jetzt immer nur vergeblich nach Be-
suchern desselben mich umgeschaut. Es ist daher in der
Regel auf Fortpflanzung durch spontane Selbstbefruchtung
1) H. Müller, Befruchtung S. 279.
2) H. M., Alpenblumen S. 276, Fig. 108.
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29
angewiesen und erlangt dieselbe auf folgende einfache
Weise: Gleichzeitig mit der Entfaltung der Blttthe öffiien
sich die Antheren der Itogeren Staubgef^se nnd lassen
• ihren Pollen hervorquellen, während auch die Narbe schon
emptangnissfähig ist. Jetzt steht also die Blume fUr die
Kreuzung durch eine ihrem Honig nachgebende Biene be-
reit da (Fig. 98. 99). Das dauert aber nicht lange; denn
sehr bald darauf bedeckt der aus den längeren Staubge-
fässen hervorquellende Folien die Narbe und bewirkt
Selbstbest&nbnng, während zugleich die kürzeren Staubge-
fässe aufspringen, und, wenn nun noch Besucher sich ein-
finden, an diese ihren Pollen abgeben.
Da es undenkbar ist. dass eine Blumenart in allen
Einzelheiten des Baues der Kreuzungsvermittlung durch
Bienen sich anpasst, wenn sie nur sehr ausnahmsweise von
solchen besucht nnd gekreuzt wird, so haben wir Linaria
minor als den heruntergekommenen Abkömmling Ton
Stammeltem mit grl^sseren, augenfälligeren Blumen zu be-
trachten, denen in der Regel Besuch kreuzungsvermitteln-
der Bienen zu Theil wurde. Dasselbe gilt von zahlreichen
anderen winzigbUithif^en und unscheinbaren Bieuenblumen,
denen nur sehr selten Bienenbesuch zu Theil wird, z. B..
vonVicia hirsuta (Weitere Beob. II S. 260), bei der auch
die Griffelbürste unzweideutige Merkmale der Verkümme-
rung an sich trägt Dasselbe gilt auch von derwinzigbltt-
thigen Lmaria arvensis L., die ich ebenfalls (bei Liebe-
nau, Kreis Sehwiebus, Sept. 1880) bei günstigem Wetter
sehr wiederholt überwachte, ohne sie jemals von Insekten
besucht zu sehen.
511. LinariaCffmbalaria Hill, Besucher (Tek-
lenburg, Borgstette):
A. Diptera: Syrphidae:- 1) Helophilus hyhrldus Loew. B.
Hymenoptera : Apidae: 2) Andrena albicans K. J sgd. 3) Apis
meUifica L. ^ sgd., häuüg. 4) Halictus albipes F. $ sgd. 5) H,
cylindricus F. $ »gd., in Mehrzahl. 6) H. scxmtatus iL $ sgd.
G. Lepidoptera : Rhopalocera: 7) Pieris rapae L. sgd.
(241.) Aniirrhinum majuB L. S. 280. Weitere
Besucher:
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Hymenoptert: Apidae: 10) AnHUdiMim mameatimh. $ ,ganz
in dteBlütlie Icrieohttid. 7/7 73, Thür. (1) Bombus hortorum L.
ist etwas zu gross för die Blame. Sie kriecht twar znm grössten
Thetle in die Blüthe hinein, dodi bleibt das Eode ihres Hinterleibe
etwas Torragend, so dass sich die Blüthe nicht sohliesst 21/6 78,
lippstadt» (0) jB. muscorum L. (agrorum F.) zwangt sich nur
mit Mühe in die Blfithen. 12/7 78, Thür. 11) Megaehüe fasdata
8 m. kam mit gelb bestäubtem Kücken ans einer Blüthe von
Antirrhinum majos und flog direet an Lavendula Tora $/7 78, Thür.
12) Osmwi rufa L. ^ , ganz in die Blüthe kriechend. 7/7 78, Thür.
512. Scrophtilaria aquatica L. Ihre Blumen-
glöckchen sind dicker angeschwollen als bei Scrophularia
nodosa; ihr Griffel biegt sich im zweiten Stadium weiter
nach unten zurtlck; im übrigen stimmt sie in ihrer Blüthen-
einrichtang ganz mit dieser überein. Sie wird aueh wie
diese Torzttglich von den Arten der Gattang Vespa, mit
Ausnahme der V. Crabro, besucht. Ansser denselben habe
ieh als Besncher nar noch Halictns cylindricns F. ^ zu
Terzeichnen. 12/7 75 N. B.
(242.) Scrophularia nodosa L. (S. 281). Wei-
tere Besncher:
H|in0aO]itera: Apidae: (6) Bombus muaeorum L. (agrorum
F.) S 8gd. 8/7 78, Lippstadt. 10) B. pratortm L. Q sgd., zahl*
reieh. Lniaenburg im Fichtelgebirge 26/7 78. II) HaUcUu eyUn*
dneus F. $ agd., 16/6 76» N. B. (7) S, sexnotatM E. $ sgd.,
in Mehrzahl daselbst. Vespidae: 11) HopHopus laeo^pes Shuok.
die Pflanze in Menge umfliegend nnd.an die Blnthen anfliegend und
sgd. 16/6 76» N. B. (8) Veapa gerwumiea F. sgd., daselbst.
6) F. BÜoegtria Soop. (holsatioa F.) $ sgd., zahlreich. WöUenhof
(bairische Oberp£Mz), 22/7 73.
513. Pentstemon campanulatus Willd. (Del-
pino, Ülteriori osservazioni I. p. 149. 150; Hildebrand,
Bot. Zeit. 1870 S. 667; W. Ogle Pop. Science Kev. Jan.
1870 p. 51).
Delpino hat als Beancber Bombus, Anthidium und Ajds beob-
aofatet; ich sah in meinem Garten BmJm lapidaHm $ $ agd*!
nnd Erensang yennittelnd, nnd Halietus sexnotatas K. 2 »fifd.
514. Digitalis grandiflora Lam. (Alpenblumen
S. 275). Im Tieflande beobachtete ich als Besucher dieser
Digitalis- Art bei Kitzingen (17/7 73):
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Hymenoptera : Apidae: 1) Ändrena Coitana E. $ Psd. 2)
Halietm spec. $ Psd. 3) Dufourea vulgaris Scbenck $ Psd.
(244.) Veroniea Chamaedrys L. S. 285. Wei-
tere Besneber:
A- Coleoptera: Nitidulidae: 9) Meligethes spec, häufig, sich
in die Blüthen drängend. 21/5 73, L. B. Dlptera: Bonibylidae:
10) Bombylius canescens Mik. sgd. 6/73, K B. Empidae: 11)
Cyrtoma spuria Fallen sgd. 16/5 73, L. Muscidae: 12) Antho-
myxa spec. sgd., einzeln. 21/5 73, L. Syr phidae: (1) Bhingia ro-
strata L. Rgd. 25/5 73, N. B. 13) Syritta pipiem L. agd. 2/ü 73,
daselbst. C- Hymenoptera: Apidae: 14) Andrena cingulata F. ^
^ sgd. 25/5, 31/5 73, N. B. 15) A. cyanescens Nyl. $ sgd.
6/73, daselbst. (5) A. Gwynana K. ^ sgd. Jens 6/75, H. M. 16)
A. minutula K. ^ ^ sgd. und Psd. 25/5 73, N. B. 17) A. par-
wda K $ Psd. 5/75, Jena H. M. 16) EäHetus eytindriem F. ^
sgd. und Psd. 22|5 73, N. B.; TM* Borgst 19) S. «tSowb» K.
$ sgd. 25/5 73, N. B. SM)) M, tonnOw Bm. $ sgd. Jeoa 5/75,
H. M. Hl) MBkOa armata Pe. sgd. Strassburg 6/76, H. M.
22) M, IiiefiiMaScop. ^ sgd., Jena 5/75, H. H. 2B) Nomada ger-,
manica Ps. sgd. 25/5 73, N. B. 24) Omia aenea L. ^ sgd.
Jena 6/75, H. M. 25) Spheeodes gibtfUB L. $ sgd. 25/5 78, N. B.
Es ist eine sehr auffallende Erscheinung, eine von
80 zahlreichen Bienen ood Fliegen besuchte und vielfach
auch gekreuzte Blume mit einem zierlichen Bestäubnngs-
mechanismus ausgerfistet zu sehen, der nur von kleinen
Schwehfliegen in Bewegung gesetzt wird und daher anoh
nur als Anpassung an diese gedeutet werden kann. Mit
demselben Rechte, wie Delpino bei Solanum und Verbas-
cum, könnten wir sagen, jene anderen Besuche seien eine
reine Zufälligkeit ohne Bedeutung. Aber die Unnatürlich-
keit einer solchen Ausrede würde hier um so greller zu
Tage treten, je zahlreicher jene Besuche sind. DiV einzig
mögliche Erklärung soheint mir die zu sein, dass Vero-
niea Ghamaediys und die übrigen mit demselben Bestäu-
bungsmeehanismus ausgerüsteten Veronicaarten ihre Aus-
prägung zu Zeiten und an Orten erlangt haben, wo ihnen
hauptsächlich Schwebfliegenbesuche zu Theil wurden, und
dass sie erst nachträglich sich an Standorte verbreitet
haben oder in Lebensbedingungen eingetreten sind, die
ihnen eine solche Mannigfaltigkeit anderer Insekten zu-
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flIhreD. Man yergleiehe die Aoseinanderaeteangen, die iob
in meinem Werke Uber Alpenblumen in Bezng anf Pri-
mnla forinosa nndRhinanthns alpinuB gegeben babe, sowie
die Schlüsse in Bezng anf die Herkunft gewisser Blnmen
(Alpenblumen S. 555 flf.)«
Besondere Bemerkung verdient femer, dass von
grosseren Bienen (Meleota, Nomada» Osmia) nur Hßbinehen
an den Bltttben von Veronica Cbamaedr js beobaehtet War-
den. Betreffs der Erklärung dieser Erseheinong verweise
ich anf meinen Anfsatz: ^^Die Entwickelnng der Blnmen-
thätigkeit der Insekten IV" (Kosmos Bd. IX Heft 6).
514. Veronica montana L. stimmt in der ganzen
Bestftabangseinriebtnng mit Chamaedrys flberein. Seine
Bltttben sind aber nicht ^nnr einzeln erheblich grosser^
sondern anch zn blflthenreicheren Tranben znsammenge-
stellt und überdies angenfUlliger dnrch dichtes Zusammen-
stehen zahlreicher Blüthentrauben. Sie wird daher von
noch zahlreicheren Insekten besucht. Obgleich sie nur
zweimal in Bezug auf ihre Besucher ins Auge gefasst
wurde ) am 1. Juni 1873 von meinem Sohne bei Volk-
marsen nnd am 20. Juni 1873 von mir im Kisker 'sehen
Garten bei Lippstadt, so ist die Zahl der an ihr beobach-
teten Blnmengäste doch bereits fast ebenso gross als bei
Veronica Chamaedrys, nllmlich:
Ä. Diptera: Muscidae: 1) Antlwmyia spec. sgd., in Mehrzahl.
1/6 73. Syrphidae: 2) Ascia podagrica F. sgd., in Mehrzahl. 3)
Syritta pipiens L. sgd., in grösster Häufigkeit. 4) Bhingia rostrata
L. sgd. und Pfd., beim Saugen in der Regel die Staubgefasse unter
sich zusammenschlagend. B. Hymeooptera : Apidae: 5) Anthophara
retusa L. (Hawortbana K.) sgd. 1/6 73. 6) Apis meUifica L. ^
sgd., zahlreich. 7) Bombus pratonim L. Eine kleine Arbeiterhum-
mel dieser Art saugte und flog jedesmal nach dem Aussaugen einer
einzelnen Blüthe behend an eine andere Blüthentraube. Sie schien
die Erfahrung gemacht zu haben, dass der Bau der Blüthen und
Blüthenstände viel zu zart ist, um nach Art einer Labiate behan-
delt werden zu können. 8) Chdostoma nigricome Nyl. ^ sgd. 9)
Eucera longieomis L. ^ sgd. 1/6. 10) HüMehu mataduurm E. $
Päd. 1/6. 11) H. fUÜduB Schenok $ Päd. 12) H. SmeaOmaneaits
E. $ sgd. 1/6. 18) H, memioMm E. $ sgd. 1/6. 14) H. aexttri-
gatus Sohenok $ sgd. 15) J7. MomUuB Sm. $ M. nnd s^. 16)
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Prosopis confiisa Nyl. (hyalinata Sm.) ^ sgd. 17) Psithyrus qua-
dricolor Lep. $ , kriecht unbeholfen von Blüthe zu Blüthe, saugt,
von unten au den durch ihr Gewicht herabgezogenen Blüthentrau-
ben hängend, ziemlich langsam an den einzelnen Blüthen derselben
und fliegt dann an eine andere Traube. Sphegidae: 18) Cerceris
variabilis L. $ ^ sgd., in Mehrzahl. 19) Passaloecus gracilis
Curt ^ sgd. (Alle nicht mit 1/6 bezeichneten Arten wurden 20/6
78 von mir bei Lippstadt beobachtet.)
(245.) Veroniea JBeecabunga L. (S. 286). Wei-
tere Besneher:
Blpttn: Syrphidae: Q) SyriUa j^piena eifrig sgd., in
MelirsBb]. 28/6 78, L.
515. Veroriica ÄnagalliB L. Besiteher (Thür.
13/7 73):
k' Diptera: Empidae: 1) Empis livida L. sgd. Muscidae:
2) Änthomyia spec. sgd. Syrphidae: S) Äscia podagrica F. sgd.
und Pfd. 4) Syritta pipiem L. sgd. und Pfd. B. Eym6IIOpt«ra :
Formicidae: 5) Lasius niger L., sich mit dem Kopf in den B1&-
theneingang drängend und vermnthlieb den Honig leckend.
(247.) Veroniea spieata L. (S. 287). Weitere JBe-
sncher (Thür. 13/7 73):
Lepidoptera: Sphingldae: 6) Zygaena eamiolieaSeo^. ag^.
Im Talfier Tiiale bei Bozen fand Gerstaecker Veroniea spicata
Torzugsweise von Xylocopa-AciAn (pioHacea L., eyanescens BrüUi und
valga Qerst,) besucbU (Stettiner entomol. Zeitung 1872 S. 272.)
(248.) , Veroniea heder aefoUa L. (S. 288). Wei-
tere Besacber:
A. Met^tera: Nitidnlidae: 6) Mäiffähes «ipee. U/4 73,
Thür. B. HjniOBOptm: Apidae: 6) Apia meUitka L. einige
Blnthen flflchtig saugend, dann zu anderen Blnmen ftbergehend. db^
selbst. (4) ffäUetUB äUfipas F. $ sgd. daselbst. (8) JET. Uucopua
K. $, viele Blüthen naoh einander sgd. 20/4 75 Hittags, in meinem
Garten. 7) J7. ludduUia Sehenck ^ sgd. Thür., 14/4 78.
516. Veroniea opaca Fries. Besucher:
Hymenoptera: Apidae: Osmia rufa L. sgd. 20/4 75 Mit-
tags, in meinem Garten.
517. Veroniea agrestis L. (Fig. 100—103), steht
in jeder Beziehung auf einer viel tieferen Ausbildungs-
stofe, als V. Chamaedrys. Seine einzeln stehenden Blüthen
sind nur wenig grösser nnd aug^enfiUliger , als bei V. he-
deraefolia und &st eben so häufig anf den J^othbehelf
8 .
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spontaner Selbstbefrachtimg angewiesen. Im aosgebiei-
teten Zustande erreieht der rom «Eelebe weit fiberragte
Saum der Corolhi nur 5—7 mm Durchmesser. Seine Ab-
schnitte sind zwar in ähnlicher Weise, aber doch viel un-
ausgeprägter gestaltlich differenzirt und gefärht wie bei
V. Charaaedrys. Der obere Abschnitt ist breit, der untere
sohmal, beide symmetriseh gestaltet, die beiden seitlichen
den oberen fast noch an Breite tibertreffend, nnsymme*
trisch, schrftg abwärts gerichtet Die Farbe des ausge-
breiteten Blumenkronensaumes ist mehr oder weniger
milchweiss, das obere Blatt mit stärkerem, die beiden seit-
lichen in ihrer oberen Hälfte mit schwächerem bläulichem
Anfluge und nach der Mitte zusammenlaufenden blauen
Linien; die untere Hälfte der beiden seitlichen, das untere
und die Umgebung des Blütheneinganges sind rein weiss,
das Weiss aber gegen das Bhiu nirgend« scharf abge-
grenzt.
Nektarium, Safthalter und Saftdecke stimmen im
Wesentlichen mit denen von V. Chamaedrys tiberein; die
beiden Staubgefässe und der narbengekrönte Griffel sind,
wie bei diesem, gleichzeitig zur Reife entwickelt und ragen
alle drei gerade und gleich weit aus der Bltithe hervor;
sie divergiren weit schwächer als V. Chamaedrys und
sind alle drei, bis auf die blauen Staubbeutel, rein weiss
gefärbt Die Wurzeln der Staubten sind verdtlnnt und
etwas nach aussen gebogen, beides schwächer als bei
Chamaedrys. Sollte direkte Beobachtung erweisen, dass
auch hier gewisse Besucher, indem sie die verdtlnnten
Basalstticke der Filamente mit ihren Vorderfüssen fassen,
die Staubbeutel sich unter den Leib drehen und ihre
Bauchseite mit Pollen behaften, den sie dann in der
nächstbesttchten Blüthe auf der Narbe absetzen, so würde
damit ausser Zweifel gesetzt sein, dass auch bei Veronica
agrestis der zierliche Besttubungsmechanismus der V.
Chamaedrys, nur in unvollkommener Ausbildung, vorliegt
Sollte dagegen durch umfassendere Beobachtungen die
Verdtlnnung und Biegung der Staubfadenwurzeln sich als
functiouslos herausstellen, so wäre damit entschieden, dass
(
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wir eB bei V. agrestis mit einer Bflckbildmig des bei V.
Chaniaedrys noch wirksamen Mechanismus zu thun habeu.
Bei trübem Wetter öffnen sich die Blüthen weniger
weit ; die Staubgefässe bleiben in Berührung mit der Narbe
und belegen sie reichlich mit Pollen; und da trotz des
fitebr spärlichen Insektenbesnohs in der Regel jede BlUthe sich
zur Fracht entwickelt, so kann es kaum zweifelhaft sein,
dass die' regelmässig erfolgende Selbstbestänbnng anch
von Erfolg ist Besucher (Ichtershausen in Thüringen,
14/4 73, auf einem mit allerlei Unkraut bewachsenen
Acker) :
A. Diptera: Muscidae: 1) Anthomyia spec. sgd. B- Hyme-
noptera: Apidae: 2) Ändrena parvula K. ^ sgd. und Psd. 3)
Apis meUißca L. ^ Psd. 4) Bonibus muscorum L. (agrorum F.) ^ ,
nur eine einzige Biüthe zu saugen versuchend, dann zu Lamium pur-
pureum übergehend.
518. Veroniea arvensis L. Besucher (Lippstadt
2/6 73):
Hymenoptera : Apidae: l) Ändrena eingulata F. J sgd.
2) Halictus albipes F. J sgd. 3) H. pimetaHsaimus Schenck §
sgd. 4) if. zonulus Sm. ^ sgd. 6) ßpkieadu güibus L. J
kleine Exemplare, sgd.
519. Veroniea triphyllos L. Besucher (13/4 73,
Thür.):
Hymenoptera: Apidae: l) Anä^ena Owytuma K. $ sgd. 2)
Api$ meUifiea L. ^, emsig Psd. (und sgd. ?}, in Mehnahl.
(250.) Euphrasia Odontites L. (S. 289) findet
sich um Liebenau bei Schwiebus auch mit weissen Blilthen.
(1/9 80.)
(251.) Euphrasia officinalis L. S. 291; Alpen-
*bliimeu S. 279. An der grossblumigen, auf spontane Selbst-
bestäubung verzichtenden Varietät, fand ich am 13/9 73
bei Lip{)stadt :
Hymenoptera: Apidae: (3) Apis mellißca L. ^ sgd., häufig.
Wäbrend die meisten Exemplare, welche einmal an Euphrasia offici-
nalis beschäftigt waren, sich andauernd und ohne Unterbrechung
an diese hielten , flog ein Exemplar dazwischen einmal auf ein
Köpfchen von Scabiosa succisa und saugte 2 oder 3 Blüthen der-
selben. 8) HcUictiM minutissimua E. $, gSMz in die Blüthen krie-
chend.
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(254.) Melampyrum pratense L. (S. 296). Wel-
tere Besneber:
Hymenoptera: Apidae: 8) JBombus laptdaritis L. $ g , die
Blumenkrone dicht über dem Kelche anbeissend oder anbohrend und
durch das eingebrochene Loch saugend , in Mehrzahl. Luisenburg
im Fichtelgebirge 26/7 73. (1) B. muscorum L (agrorum F.) ^
8gd. 6/73, N. B. 9) B. silvarum L. ^ pgd., daselbst. (3) B. ter-
restris^f ebenso wie B. lapidarius verfahrend, in Mehrzahl. Luisen-
burg 26/7 73. Dagegen sah ich bei Wöllershof in der bair. Ober-
pfalz 23/7 73 ein Exemplar dersell^en Hummel an drei Blüthen des-
selben Blüthenstandes von Melampyrum pratense Dach einander den
Bassel möglichst tief in die Blumenöffnung fteeken, Bodaan Um
eimgemale ein- und anutaliAn nnd pntsen und darauf -weit weg
fliegen.
520. Melampyrtim arvense L. zeigt von M. pra-
tense, mit der es im ganzen im Bestäuhungsmechanismus
ftbereiiiBtimmt, folgende bemerkenswerthe Abweichangen:
1) Seine Bltftbenstftnde sind viel angenföUiger, indem
die Blüthendeckblätter und der hervorragende Theil der
Blumenröhren verwaschen purpiirroth, ein grosser Fleck
am vorderen, unteren, erweiterten Theile der Blumen-
röbren lebhaft gelb, Kapaze und Unterlippe dunkel pur-
pnrrotb gefärbt sind.
2) Die BlnmenrOfaren sind länger (21^22 mm lang),
in ibrem untersten Theile (8—9 mm lang) aufrecht, von
da ab schräg aufsteigend nach aussen gebogen, also in
derselben Weise der bequemsten Stellung der Hummel-
oder Bieuenrttssel angepasst wie die meisten Labiaten»
Tritolinm Tabens n. a.
3) Die Unterlippe biegt sieb anfwftrts, legt sieb den
Rändern der Oberlippe lose an und bildet so einen Ver-
schluss, welcher viele unbefugte kleinere Besucher, die
sonst in die Blüthe kriechen und den Honig stehlen künn>
ten, abhält.
Wenn M. arvense, wie es in der Eegel der Fall ist,,
zwischen anderen Pflanzen tersteekt wäcbst, so gleicht
ibre erbabte Angenfälligkeit den Naebtbeil des Standortes
nar eben ans, und sie wird nicbt reicblicber von Insekten
besucht, als M. pratense. Wo sie aber an günstigen
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Standorten völlig offen wächst, lockt sie eine grosse Man-
nigfaltigkeit yerschiedener Besucher an sich, von denen
aber natttrlieh nur die laDgrOsseligsten Hammeln den Bonig
<eriangen nnd als ErensongSTermittler dienen.
So sah ich in den heissen sonnigen Mittagsstunden
des 9. und 10. Juli 1873 am SüdabhaDge des Remberg
bei Muhlberg in Thilrixigen eine Gruppe frei stehender
Exemplare von M. arvense beständig Ton zahlreichen In*
Sekten nmsehwärmt, die ab und zn an die Blttthenstände
anflogen und yergeblich an denselben nmbersnobten,
während nur zwei Exemplare von Bombns bortomm L. $
(Rttsselläuge 21 mm) laut summend mit ausgestrecktem
Rüssel von Blüthe zu Blllthe, von Stock zu Stock flogen,
rasch und sicher den ilineu allein aufbewahrten Honig
einernteten und regelmässig Kreuzung bewirkten. Von
den vergeblich angelockten Blumengästen sammelte ich ein :
A. Ooleoptera: Malaeodermata: l) Ikui/tea^iubaeneue Schh»
B. Dlptera: Conopidae: 9) PftyMcepAoZa rufipw F. Mnsoidae:
B) UHdia erythropMalma Mgn. G. HemlpttrS: 4) mehrere unbe-
etimmte Wantenarten. D. lyiiiMloptsrt: Apidae: 6) Prosopis ar-
$HÜUaa Nyl. ^ 2f s^lreioh, hetonders die 6) JsUhophara
aesHväUs Pz. (Haworthana K.) $ (Rfitsellftikge 16 mm) yerraehte an
einer einsigen Bl&the vergeblich den Honig sa erlangen nnd ^og
dann weg. Ghryaidae: 7) Sedffdurum htdduiktm Latr. ^.
Ichneamonidae: 8) Foemta «pee. Sphegidae: 10) Ceneris la-
hiataF, ^. 11) Ceropak$ JMrio F. Yespidae: * 12) Odynerus
minutus F. V Upldtptert: Rhopalocera: IS) MeUkua AJÜUi'
Ua £8p.
Dr. Bnddeberg sah bei Nassau 6/73 M. arvense
vou Bombus muscorum L. $ und B. silvarum L. besucht.
Nach ihrer 15 mm nicht übersteigenden Rtissellänge zu
scbliessen, dürften aber beide Hummeln nur vergebliche
Saugversuche gemacht haben.
Dem für Sicherung der Fremdbestilubung im Ganzen
nicht zureiehenden Insektenbesuche entsprechend, krümmt
sich, wie bei M. prateuse, regelmässig gegen Ende der
Blüthezeit der Griffel so weit einwärts, dass seine Narbe
unter die nun von selbst sich öffnenden Pollentaschen ge-
langt nnd von denselben mit Pollen bestreut wird.
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38
• 521. Melampyrum nemorosum L. besitzt in der
Rogel fast noch augenfälligere Blüthenstände als M. ar-
yense; denn das schöne Goldgelb seiner Blnmen sticht
Ton dem Blan der oberen Blttthendeckblätter und dem
dunkeln Grfln der ttbrigen Stengelblätter prächtig ab. Je-
doch kommen auch weniger augenfällige Bltlthenstände
vor, die wohl als Atavismus zu betrachten sind. Im Walde
bei Kitzingen wächst M. nemorosum in grösster Menge,
theils mit blauen, theils mit weissen, theils auch mit ganz
grttnen Biäthendeckblättem.
Die BlumCnröhre von M. nemorosum ist fast ebenso
lang als die von M. arvense, nämlich 18^20 mm, aber nur
in den ersten 5 mm ihrer liLnge schräg aufwärts gerichtet,
von da ab ziemlich wagerecht auswärts gebogen. Diever-
schiedene Länge des aufwärtsgerichteten Röhrenstückes
hängt offenbar von der mehr oder weniger aufrechten Lage
der Blüthendeckblätter ab, welche zum freien Hervortreten
der Blüthe ein mehr oder weniger langes aufrechtes Stück
nöthig macht (bei pratense 0, bei nemorosum 5, bei ar-
yense 8—9 mm). Die Unterlippe liegt auch hier oft ziem-
lich dicht an der Oberlippe an, oft ist aber auch 3— 4 mm
Zwischenraum zwischen beiden.
• Die Blttthen Yon M. nemorosum gehören, wie die von
M. pratense, zu den farbenwechselnden. Das schöne Gold-
gelb der Unterlippe und des unteren (vorderen) Theiles
der Röhre wandelt sich bei älteren Blüthen in ein bräun-
liches Orangegelb um, welches den einsichtigen Kreuzungs-
vermittlera (Hmnmeln) sofort anzeigt, dass aus diesen
Blttthen nichts mehr zu holen ist und ihnen so das nutz-
lose Besuchen derselben erspart Dieser Zeitgewinn der
Kreuzungsvermittler kommt natürlich der Pflanze selbst zu
gute, da ihr nun in gleicher Zeit mehr kreuzuugsvermit-
telnde Besuche zutheil werden. Gleichzeitig mit dem
Farbenwechsel neigt sich die Blume tiefer abwärts und
erleidet dadurch nun, wenn sie nicht vorher gekreuzt
wurde, spontane Selbstbestäubung. Besucher:
k, Coleoptera: Malacodermata: \) Dasytes spec, in die
Blüthen kriechend; Wö. 22/7 73. B. Hymenoptera: A p i d a e : 2)
Aj^ mMfiea L. $, doreh Einbrach sgd., EitsiDgen 17/7 73. 3)
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Bomhus lapidaritts L. $ 5, saugen durch ein Loch, welches sid
einige mm über dem Kelchrande in die obere Kante der Blumen-
krone beissen. Wö. 22/7 73. 4) B. hortorum L. ^, normal sgd.!
Kitzingen, 17;7 73; Wö. 22 7 73. 5) B. mmcorum L. (agrorum F.)
5 durch Einbruch sgd., wie B. lapidarius, Wö. 22/7 73. 6) B.
pratorum L. 5 ^, durch Einbruch sgd., Fichtelgeb. 27/7 73. 8)
B, terrestris L. ^ ^, durch Einbruch sgd., auch Psd,, häufig.
Kitzingen, 17/7 73; ^ durch Einbruch sgd. Fichtelgeb. 27/7 73.
9) Psithyrus rupestris F. ^ , durch Einbruch egd., daselbst. 0.
Lepidoptera : Rbopalocera: 10) Leueophasia sinapis L. , vcrgeb-
tieh m saugen versachend. Wö. 22/7 73. 11) MeHtaeH AOudia
Boit., desgl. Eitsingen, 17/7 78. Sphingidae: 12) Zygaena me-
WoH Esp«, desgl., daselbst. D. Thjsanoptera : 13) ThripSf sehrsahl*
reieh in den Blfithen. Thür. 10/7 78; Wö. 22/7 78.
"522. Melampyrum cristatttm L. hat im Wesent-
lichen dieselbe Bestäubuugseinrichtung, wie die drei vor-
her besprochenen Arten; ihre Blumenkronenröhren sind
zwar noch merklich kürzer, als bei M. pratense ; trotzdem
erfordern sie aber zum normalen Ausbeuten des Honigs
einen mindestens ebenso langen Rttssel als dieses. Denn
die Röhren der Blumen, die, den seharf vierkantig ge-
stellten Brakteen entsprechend, yierzeilig geordnet sind,
steigen mit ihrem 5—6 mm langen untersten Theile «wi-
schen den scharf gefalteten Brakteen gerade in die Höhe,
biegen sich dann ])lötzlich in wagerechte Richtung um
und verlaufen in derselben noch 7— 7 V2 mm weiter. In
ihrem wagerechten Verlaufe erweitern sie sich dann von
kaum 1 mm Breite nnd etwas über 1 mm Höhe nur bis zü
.2 mm Breite und 4 mm Höhe , nnd am £nde der Eöhre
drttckt sich die Unterlippe ziemlich dicht an die kapnzen-
förmige Oberlippe an. Ein Hammelkopf kann daher
höchstens mit seinem vordersten Theile in den erweiterten
Eingang der Blumenkrone eindringen; sein RUssel muss
daher wenigstens 12 mm lang sein, um den im Grunde der
Röhre sitzenden Honig auszusaugen. Besucher (im Waide
bei Kitzingen, 17/7 73):
A. Vflienoptera: Apidae: 1) Bombus lapidarius L. $ (12—
14 mm) normal egd.! 6. Upldoptera: Bhopalooer»: 2) Mehtaea
Athalia Rott; vergebiioh tn sangen versudiAnd.
523. Melampyrum silvaUeum L. (Fig. 104 — 108).
Bei dieser kleinblumigsten nnserer Melampymmarten ist,
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wie öfters bei den kleinblumigsten Arten bienenbltithiger
Gattungen oder Familien, die Bltitheneiurichtung viel ein-
facher; von dem zierlichen Bestäiibuni^smechanismus des
M. arvense (H. M., Betr. S. 297 Fig. 109) ist hier nichts
ZVL finden. Die Blumenkrone besteht aus einer Röhre, die,
mit etwas Aber 1 mm Weite, auf eine Länge von etwa
.8 mm schräg auswärts aufsteigt, sich dann in wagerechte
Richtung umbiegt und allseitig sich ermitemd noch 5 mm
weit in dieser Richtung verläuft, ehe sie sich in die ein
breites Wetterdach bildende und mit breitem, von herab-
hängenden Fäden zotti^ann Rande umsäumte Oberlippe und
in die eine dreilappige Anflugsfläche bildende Unterlippe
spaltet. Die von der Basis der Unterlippe und dem Rande
der Oberlippe umrahmte Blumenöffhung ist weder durch
Einfaltung der Seitenwände, noch durch Anlegen der Un-
terlippe an die Oberlippe, noch durch eine Einschnttrung
der letzteren hinter dem umgeschlagenen zottigen Saume
merklich verengt; sie hat daher 3 mm Breite und eben so
viel Höhe. Die Staublädeu verlaufen dicht au der Aussen-
wand der Blumenkronenröhre und biegen sich unter der
Oberlippe so nach innen zusammen (Fig. 108), dass alle
vier Staubgefässe, die aufspringende Seite nach unten ge-
richtet, dicht hinter dem zottigen Oberlippensaume auf-
steigend neben einander liegen (Fig. 107). Der Griffel
verläuft, der hinteren Kante der Blumenkrone folgend,
zwischen den Staubfäden, dann hinter den Staubbeuteln,
und biegt sich mit seinem Ende unter der Mittellinie der
Oberlippe nach vorn und unten bis in den obersten Theil
des Blütheneinganges. Ein in den Bltitheneingang ge-
steckter Insektenrüssel streift daher jedesmal zuerst die
Narbe, dann die pollenbedeckte Seite der Staubbeutel
Diese enthalten Pollen, der weniger trocken und pulyerig
ist als bei M. arvense und daher, nachdem sich die Taschen
geöffnet haben, längere Zeit an deren Unterseite haften
bleibt. Die Taschen sind am Rande mit weitläufig ste-
henden Härchen besetzt, die wohl nur als nutzlos gewor-
denes Erbstück betrachtet werden können — von Stamm-
eltern her, bei denen die gegen einander gelegten Pollen-
taschen durch ineinander gefilzte Haare geschlossen waren,
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1
wie bei M. pratense. Ein besonderes Nektar iuin ist nicht
vorhanden; Honig scheint nur in sehr spärlicher Menge
vom untersten Theile des f*rachtkaoteiis abgesondert zu
werdeiL Die Innenwand des wagerecht nach aussen ge- -
bogenen Tbeils der Blumenkrone ist mit Härchen besetzt,
die vielleieht als Radimente einer Saftdecke zu deu-
ten sind.
Mit dem Verwelken der Blumenkrone biegt sich das
narbentragende Griffelende einwärts, so da.ss die Narbe
nun unter die Antheren zu liegen kommt und mit Folien
derselben behaftet wird. Besucher:
Hymenoptera: Apidae: l) Bombus senilis Sm. ^ sgd. 8/7
73, N. B. Vespidae: 2) Vespa rufa L. an mehreren ßlüthen.
Wö. 22/7 73.
Die Blnmenfarbe ist bei unseren MelampTromarten
gelb , bei silyaticnm ansnahmsweise weiss. Nur bei den-
jenigen Melampyrumarten , welche den langrüsseligsten
Kreuzungsvermittlern angepasst sind (M. arvense und ne-
morosum), treten Roth und Blau als Anlockuugsfarben
(der Blüthendeckbiätter) hinzu.
(255.) Pedicularis silvatica L. (S. 299). Während
ich frtther Bombus terrestris $ an P. aikuOica immer nur
die Blumenkrone dicht ttber dem Kelche mit den Obei^
kie&m anbeissen und durch ein gebissenes Loch den
Rüssel stecken gesehen hatte, traf ich am 17/5 73 ein
Exemplar derselben Hummel andauernd beschäftigt, die
Bllithen auf eine Seite umzulegen und dann die breite
Seitenlläche der Blumenkronenröhre etwas über dem Kelche
mit den zusammengelegten Kieferladen anzubohren. Zahl-
reiche Blüthen, welche ich abpflückte, waren sämmtlich in
gleicher Weise an der linken Seite angebohrt Es tlber-
laschte mich anfiings, keine einzige auf der rechten Seite
angebohrte Blflthe anzutreffen, aber bei näherer Betrach-
tung fand ich, dass die Hummel ganz zweckmässig ver-
fährt. Denn da die Unterlippe schräg von rechts nach
links abwärts geneigt ist, so hat es die Hummel leichter,
die ganze Bltithe so umzulegen, dass die linke Seite oben
zu liegen kommt, als umgekehrt
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Verbenaceae. S. aoo.
524. Verbena offieinalis L. (Fig. 109-112). Der
Honig wird von der Unterlage des FrncbtknoteiiB (n, Fig.
III) abgesondert und im untersten Theile der 3 mm langen
Blumenkronenrohre beherbergt. Diese ist in ihrer unteren
Hälfte steil schräg aufwärts gerichtet, bm§t sich aber in
ihrer oberen Hälfte in wagerechte lUchtungNifii und ent*
sprieht in dieser Krttmmnng nicht nur der den dißgenden
Bienen bequemsten Stellung ihrer Rflssel, sondern^bützt
auch die Befniohtangsorgane und den Nektar gegenN^e-
gen; Uberdies Tersetzt, naeh Sprengeis Dentnng (S. bT^
die schräg aufwärts gehende Richtung des Kelchs zur '
Fruchtzeit die von ihm grösstentheils fest umschlossenen
und der Aussäung durch starken Wind angepassten Samen-
körner in die für diese Aussäung geeignetste La^ge.
Wird der Begen sehen dureh die Biegung der Blu-
menkronenrohre erfolgreich rom Innern derselben abge-
halten, so gibt diese doch gegen kleine Fliegen und an-
dere nutzlose Gäste, die zum Honige kriechen konnten,
noch keinen Schutz. Diesen gewährt aber ein Ring nach
vorne zusammen neigender Haare, der ziemlicb vorn im
Bltttheneingange (s d Fig. 110. 112.) die in ihrer oberen
Hälfte etwas platt gedrückte Blumenröhre fast vollständig
yerschliesst. Ein Stück yor dem Haarringe theilt sich
dieselbe in fttnf schwach auseinandergebreitete, blase vio-
lette Santnlappen, die eine augenfällige Fläche von etm
3 mm Hohe und 4 mm Breite darbieten, hinreichend, wie
die Beobachtung zeigt, um die als Kreuzungsrermittler
dienenden kleinen Bienen herbeizulocken ; auch bietet die-
sen der am weitesten vorgestreckte, schräg abwärts ge-
neigte untere Saumlappen einen bequemen Halteplatz dar.
Stecken nun diese Bienchen, um den Honig zu erlangen^
ihren Bflssel in die BlnmenkronenrOhre, so streift derselbe
zuerst zwischen den Antheren hindurch, dann an der
papillOsen Fläche des breiten unteren Narbenlappens ent-
lang, ehe er den honigfährenden Bltlthengrund erreicht
Da aber die Anthereu mit ihren Rissen, aus denen der
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4a
Pollen hervorquillt, schräg abwärts nach dem Bliithen-
grunde zu gerichtet sind (Fig. 112), so wird der Rüssel,
während er sich einwärts bewegt, nicht oder nur wenig
von Pollen behattet; viel mehr dreht er die Staubbeutel
noch etwas mehr mit ihren offen gesprungenen Seiten nach
dem Blttthengmnde zn. Beim Zorttckziehen des Btisseis
aber erfolgt, da die Bohre so eng ist, dass ein Bienen«
rttssel nicht ohne Reibnng zwischen den Antheren hin-
durch kann, eine entgegengesetzte Drehung derselben; sie
reiben ihre pollenbehaftetc Seite am Rüssel und behaften
denselben mit Pollen, um so leichter, als seine Spitze mit
Honig benetzt ist In der nächst besuchten Biüthe wird
dieser Pollen, zam Theil wenigstens, an der Narbe abge-
streia
Wenn vier Antheren vorhanden sind (was bei allen
den sehr zahlreichen von mir nntersnchten Lippstftdter
Exemplaren der Fall war), so liegen die beiden unteren
der Narbe so nahe, dass der aus ihren Rissen hervor-
^ quellende Pollen zum Theile von selbst auf die Narbe ge-
langt, also spontane Selbstbestäubung bewirkt. Diese
I scheint, nach der fast ausnahmslosen Fruchtbarkeit der
nnr spärlich besuchten Blttthen zn schliessen, von vollem
Erfolg zu sein.
Nach den Angaben der Floristen sind sonst in den
Blttthen von Verbena officinalis sehr gewöhnlich nnr zwei
Antheren entwickelt; ich finde aber nirgends angegeben,
ob dies die beiden unteren, dicht Uber der Narbe stehen-
den oder die beiden oberen, weiter von derselben entfernt
stehenden sind. Im erstereu Falle würden die Blumen
ihre ansscbliesslich der KrenzuDg dienenden Antheren ver-
loren und die zugleich spontaner Selbstbefrnchtnng die*
nenden behalten, sich also noch mehr anf spontane Selbst-
befruchtung eingerichtet haben, was durch ungünstigere
Lebensbedingun<;en und durch dieselben herbeigeführten
spärlicheren Insektenbesuch bedingt sein könnte. Im letzte-
ren Falle degegen hätten die Blumen auf spontane Selbst-
befruchtung verzichtet, was mit Bestimmtheit auf reich-
licheren Besuch der Ereuzungsvermittler hinweisen würde.
Es ist somit wohl der Mtthe werth, den Thatbestand in
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Bezug auf die diandrischen Bltithcn von Verbena officiua-
lis festzustellen. Besucher (16/7 73, N. B.):
Hymenoptera : Apidae: l) Halicttis flavipes K. ^ sgd. 2)
m lugubris K. sgd. 3) M. niUdua Schenok $ sgd. 4) M.
f/uaärieinetits K. $ sgd.
Labiatae. S. 306.
(256.) TeueriumSeorodoniah, Die honigreichen
Blumen werden von den Hummeln mit besonderer Vor-
liebe besucht, und der V^ortheil der eiuerseitswendigen
Blüthenstände springt sofort in die Augen, wenn man diese
andauernd und stet an ihnen saugenden Kreuzungsvcrmittler
in ihrer Thätigkeit beobachtet Denn mit grösster Regel-
mttsfligkeit gehen sie an denselben von nnten aufwärts,
ohne eine einzige Bltlthe zu überspringen, was bei aller»
seitswendigen Labiatenblfithenstanden ganz gewöhnlich
ist. Weitere Besucher:
Hymenoptera: Apidae: (4) Afithophora quadriviaculata Pz.
^ sgd. 12/7 73, N. B, (3) Bomhus hypnarum L. J sgd. 26/7 81,
Sauerland (links am Wege von den Bruchhauser Steinen nach Sta-
tion Brilon-Corbach). 7) B. lapidarius L. 5 sgd., daselbst; desgl.
12/7 73, N. B. (2) B. muscorum L. (agionim F.) 5 § sgd., sehr
häufig, Lippstadt, Sauerland, N. B. (1) B. pratonim L, 5 sgd.,
häufig. 20/7 81, Sauerland. 8) B. senilis Sm. $ sgd., daselbst. 9)
B. silvarum L. ^ sgd. 12/7 73, N. B. 10) Halictus morio F., in
die Blütheu kriechend, daselbst. 11) Osmia aurulenta Pz. $ sgd., da-
selbst. 12) Ps^ithyrus Barbiitellus K. ^ sgd., inMekizahl (3 Exem-
plare eingefangeu) 13/7 72, Lippstadt.
525. Teucrium Scordium L. Die Blumenkronen-
röhre ist nur 4 mm lang nnd von dem eben so langen
Kelche ganz umschlossen. Ans demselben stehen nur her-
vor: die als Anflugfläche dienende» 7 — 8 mm lange, schräg
nach unten gerichtete Unterlippe, die als Führung des
Bienenrlissels und -kopfes dienen<leii, 3 mm laugen, spitzen
Seitenlappen und die schräg aufwärts gerichteten Staubge-
fässe nebst dem Griffel, letztere 3 — 4 mm weit hervor-
ragend. Die Bltlthe ist eben so ausgeprägt proterandrisch
wie bei T. Scorodonia (H. M., Befruchtung S. 306), und
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die Befruchtungsorgane haben anfangs dieselbe gegensei-
tige Stellung ; aber die Staubgefässe biegen sich im zwei-
ten JBntwickelungsstadium viel weniger weit zurück, so
wenig, dass die Staubbeutel senkrecht Uber der sich et-
was nach unten biegenden Narbe verbleiben und die Mög-
liebkeit spontaner Selbstbestftnbnng dnreh anf die Narbe
herabfallenden Bltttbenstanb darbieten.
Der in gleicher Weise wie bei T. Bcorodonia abge-
sonderte Honig ist hiernach schon Insekten mit nur 4 mm
langem Rüssel zugänglich; von der Honigbiene, die den
Honig von T. Scorodonia nicht erreichen kann, wird er da-
her gerade vorzugsweise ausgebeutet Ausser ihr sah ich
nur noeh Saropoda bimaculata Pz. an Blüthen von T.
Scordinm sangen. Die Honigbiene sah ich bisweilen zwi-
schen T. Scordinm nnd Mentha aqnatiea abwechseln. Be-
sucher also:
Eymsaeptsn: Apidae: 1) Apis meÜifiea L. $ sgd. 2) Sa-
ropoda himaätUita Ps. sgd.
526. Teuerium Botrys L. Besucher (Mtthlberg in
Thüringen 8/7 72):
Hymenoptera: Apidae: 1) Anthidium manicatum ^ sgd.
2) A. punctatum Latr. sgd.
(257.) Äjug<ji reptans L, (B. 307). Weitere Be-
sucher:
i. Diptera: Bombylidae: 24) Bombylius spec. sgd. 28/5 76,
N. B. Syrphidae: 25) Eristalis tenax L. Pfd. 5/75. Jena, H. M.
26) Syrphus halteatus De G. Pfd., daselbst. B. Hjmenoptera: Api-
dae: 27) Antliophora aeötivalis Pz. ^ sgd., ^ sgd. und Psd. ; da-
selbst. (8) Bomhus hortorum L. $ sgd. u. Psd., daselbst; $ sgd.,
Lippstadt. Sie arbeitet viel rascher als B. terrestris. An noch
nicht besuchten Stöcken geht sie erst am Blüthenstande aufwärts
von Blüthe zu Blüthe; dann sucht sie aber auch noch abwärts gehend
etwa übersehene Blüthea ') auf, so dass kaum eine Blüthe unbesucbt
bleibt. (2) Ä lapidarius L. $ sgd. 5/75, Jena, H. M. (3) B.
1) An den einerseitswendigen Blüthenständen yon Teaoriam
Soorodonia bleibt auch bei den Besuchen knrzrüsseligerer, weniger
eüiBiehtiger Hammeln kaum eine Blüthe unbesucht. Dieser TJnter-
echied lässt den Vortheil einerseitsweodiger Blüthenstande klar in
die Augen springen. •
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museorum L. (agroram F.) 2 *S^t daselbst. (6) B, pratorum L.
$ sgd. und Pfd., daselbst. 28) S, Uirreäbris L. normal, sgd.
22/6 72, Lippstadt 29) Orodaa seuteOariB Ps. ^ $ sgd. 6/75,
Jena, H. M. 80) Eueera longwomia IL, ^ sgd., $ sgd. und Psd.,
daselbst. (11) Omia aema L. ^ sgd., daselbst. 81) 0. aumlento
Ps. ^ $ sgd., daselbst. 82) 0. /Mi>t9efi<rta Ps. ^ sgd., daselbst
0. Upidoptora: Nootnidae: 88) PImia gamma Xj., an mebreren
Stöcken, an demselben Bliitlienstande seobs oder sieben Blütben
naeh einander saagend, indem sie von unten «aftteigt. 22/6 72,.Lipp-
Btadt Bbopalocera: 84) Coenonympha Pamphüus L. sgd., da-
selbst. 86) Kisoniades Tages L. sgd. 26/5 76, N. B.
(258.) Ballota nigra L. S. 308. Weitere Besucher
(10. bis 23. Jnli 73, N. B.):
A. Diptora: Bombylidae: 22) Bcmbfßiiu apee, sgd. SyrpM-
dae: '28) TOiingia rostrata L. sgd. B. HyiBOBOpton: Apidae: (18)
AfMäium mameahtm L. $ sgd. 10/7 78, b&nfig. 84) A.
pmOatumhtkiT, ^ sgd. 10/7 78. (9) AsfiOkw^kofa fünata Vt. $
sgd. (8) A, quadrimaeuUOa Ps. $ ^ sgd. 26) B. senilis 8 m. $
sgd. (8) B. BOvanm L. $ sgd. 26) B. triiHs Seidl. $ sgd. 27)
Oroeisa sctiteiBam Ps. $ sgd., 22/7 78. 28) Megadnie argmtakt F.
$ sgd. (14) M. faaekOa 8m. ^ sgd. 10/7 78. 29) M. lagopoäa
K. ^ sgd. 6. bis 11/7 78,. N. B.; desgl. 24/7 73 bei Parkstoin in
der bair. Oberpfalz von mir selbst beobachtet. 30) Osmia adunca
Latr. $ sgd. (11) 0. aenea L. g sgd. (10) 0. a2«r!(Zento Pz.
£ sgd. 31 j Rhophites quinquespinosus Spin. ^f?^-» Mehrzahl,
28/7 78. 32) Saropoda bimacülata Pz. g ^ sgd., häufig.
(259.) Zamtttm album L. S 309. Weitere Be-
sucher :
•DIptori: Syrphidae: (17) Whi$tgia rostrata L. sgd. und PM.
16/6 72, Lippstadt. Um PoUen an fressen« h< sie sich mit den
beiden Hinterbeinen anf der Obersdte der Oberlippe fest, w&brend
sie fibrigens sich umgekehrt anf die Unterseite derselben stellt.
Beim Versnobe za sangen gleitet sie oft rechts oder links neben der
Basis der Unterlippe Torbei. HynOBOptort: Apidae: 18) Jnthi''
dium manicatum L. $ ^ sgd. 6/76, Strassburg, H. M. 19) An-
ihophora pmonaia IlL $ ^ sgd., daselbst. (1) Bom6ifs mtuwrum
L. (agroram F.) $ sgd., daselbst. 20) Xyloeopa vkHacea F. $
saagend, daselbst.
(260.) Lamium maeulatum L. (ß. 311). Weitere
Besucher :
fiymenoptera : Apidae: 6) Anthophora aestivalis Pz. J sgd,
und Psd. häufig. 5/75, Jena, H. M. 7) A. püipes F. $ ^ sgd.
14/4 73, Thüringen. loh sah auch ein Exempiar. nachdem es an
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einer Blütbe gesaugt hatte and weggeflogen, war, immittelbar da-
rauf aa derselben Blüthe sorfickkehren. 8) mellifiea L. 2
Päd., indem tie von oben kommt und rieh an der Oberlippe fest-
hält, daselbst 9) HaUetM htguMs E. in die Blüthe krischend,
6/78. N. B.
(261.) Lamium purpureum L. S. 312. Weitere Be-
sucher:
i. Henlpltra:' 12) Fyrocofis apUra L. An einem Stooke Ton
Lamium purpureum sah ic^ 8 Exemplare dieser Wense beschäftigt,
mit hervorgestreoktem Rflssel an der Anssenseite der Blüthe herumsn-
Sachen. Ein Exemplar fand den Blüthmeingang, drängte sieh, io-
writ sie konnte, in denselben hinein und bemühte sich längere Zeit
mit ansgeatreektem Bfissel, Ausbeute zu erlangen. Ob rie irgend
welchen Erfolg hatte, konnte ich nicht sehen. Nach längerem Ab-
mühen im Innern suchte sie wieder vergeblich aussen an der Blüthe
herum. B. flfMIüptora: Apidae: (3) Anthophora päipeB F. ^ $
«gd., bei Lippstadt, Nassau und in Thüringen, überall ein häu-
figer IBesucher dieser Pflanze, bisweilen auch ^ Psd. (8) Bombus
Aortomm L. $ sgd. 10/4 77. 18) JB. lapidaHus L. $ ^d. 10/4
77. (5) B. muscorum L. (agrorum F.) ^ sgd. 10!4 77. (4) B.
praUmm L. $ sgd. 114 78. 14) B. Bajellus III. $ sgd. 18/5 78.
15) B. terrestris L. normal, sgd. 10!4 77, Lippstadt. Einen
Monat später (12/5 77) sah ich bei Stift Cappel (V^ Stunde von
Lippstadt) sehr wiederholt B. terrestris $ die Blumenkronenröhren
von Lamium purpureum anbohren und den Honig durch das ge-
bohrte Loch saugen. 16) Chelostoma florisomne L. $ sgd. 1616 73,
N. B. 17) Eucera longicornis L. ^ sgd. 21 14 73, N. B. (6) Me-
lecta armata Ps. Bgd., 2 Exemplare, 14|4 73, Thür.; $ ^ sgd.
2114 73, N. B. 18) Osmia adunca F. ^, flüchtig sgd. 6)73, N. B.
19) 0. rufa ^ sgd., Lippstadi. C. Lepidoptera: Ehopalocera: 20)
Cölias rhamni L., mehrere Blüthen sgd., ohne die Staubgefasse zu
berühren, 10|4 77. — Hummeln und grössere Bienen, die Lamium
purpureum besucht haben, sind durch die zinnoberroth bestaubte
Stirn leicht kenntlich.
527. Lamium amplexicaule L. (H. M., Wecliselbe-
siehuDgen zwischen den filumen etc. S. 81, Fig. 27).
Die BlnmenkroneiirOhre der grossen sich öfinenden
Blttthen ist in der Regel 10—11, seltener bis 15 mm
lang, in den obersten vier Millimetern so erweitert,
dass eine Hummel den vorderen Theil ihres Kopfes hin-
einzwängen kann. Die Entwicklung der Befruclitungs-
organe erfolgt gleichzeitig oder nur sehr schwach j)rotc-
randhsch. Der Griffel bat, wie bei L. album und pur-
•
l
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pnreum seinen oberen ABt Aber den Antberen liegen,
während er seinen an der Spitze mit Narbenpapillen be-
setzten Ast zwischen den kürzeren Antheren hindurch nach
unten streckt. Nicht selten erfolgt schon sehr bald nach
dem Aufblühen spontane Selbstbestäubung. Befrucbter
(Lippstadt 20. 21/4 77):
Hymenoptera: Apidae: 1) AtUhophora piUpea F. ^ $ fgd.
2) Melecta armata Pz. sgd.
528. Leonurus Cardiaca L. (Sprengel S. 310,
Taf. XYI, Fig. 27). (Besacher in der bairischen Oberpfals
21-24/7 73):
HfaMlopterft: Apidae: 1) Apie nuMifiea L. g sgd., h&nfiff.
2) Sow^ nuiBeoruM L. (a^nun F.) J{ sgd., häufig. S) B» prakh
rtm L. $ «gd., in MehnsahL 4) B, trUHs Seidl deagl.
(263.) Galeohäolon luteum L.8.SIS. Weitere Be-
sucher:
Diptora: Syrphidae: 8) JRhingia rogtrata L. Bgd. 25)6 78,
N. B. HyiBMIoptira: Apidae: 9) Anth^hora personaia III. $ sgd.
6|76, SirasBbnrg H. M. 20) Xylocopa molaeea L. daselbst.
(264.) Oaleopsis Tetrahit L. (S. 813). Weitere
Besucher :
A. Hymenoptera: Apidae: 7) Bomhus hortorum L. sgd.,
in Mehrzahl, 11|8 73, Lippstadt. (1) B. muscoruin L. (agrorum F.)
sgd. 12;8 73. (2) B. silvarum L. J sgd., desgl. B. Lepidoptera:
lih opaloce ra: 8) Pieris rapae L. sgd., in Mehrzahl. Wö., 12i7 73.
(265.) Galeopsis ochroleuca La.m, (B. 314). Wei-
tere Besucher:
Hymenoptera: Apidae: (1) Bomhus mtwcorttm L. (agrorum F.)
^ andauernd normal sgd., in Mehrzahl. 13|9 73, Lippstadt. 2) B.
hortorum L. desgl. einzeln, daselbst, 3) BJwphites quinque-
spinosus Spin. ganz in die Biüthe kriechend, um zu saugen.
16|7 75, N. B.
(266.) Galeopsis Ladanum L. (S. 315). Weitere
Besucher :
A. ülptera: Bombylidae: 5) Bomhylius canescens Mik. Bgd.
N. B. B. Hymenoptera: Apidae: (3) Bomhus silvarum L. ^ sgd.,
daselbst. G. Lepidoptera: Bbopalooera: 6) Fieria brwsicae L.
sgd., daselbst.
(267.) Stachys silvatica L. (S. 315). Weitere
Besucher:
Hirmenoptera : Apidae: (1) Anlhidiim mameaUm L. $ ^
sgd., häufig. 517 73, N. B.
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(268.) Stachys palustris L. (S. 316.) Weitere Be-
9acher :
Hymen optera : Apidae: (2) Bomlms muscorum L. (agrorum
F.) $ 8gd., in Mehrzahl. 2417 73, Wö. 9; JB. tristis Seidl. ^ sgd.
7173, B. 10} aaropoda bmaeidata Ps. sgd., häufig. 2S|7 78,
N. B. .
529. Stachys reeta L. (Fig. 113—115) ThtfriDgen,
Juli 1873. Die Blnmenfarbe ist gelblieh weiss. Der von
der dickaogeschwoUenen, fleischigen Unterlage des Frucht-
knotens in reichlicher Menge abgesonderte Honig wird im
Grunde einer nur 7 — 8 nim langen Röhre beherbergt, die
mit ihrem miteren Theile schräg aufwärts gerichtet ist,
mit ihrem oberen, erweiterten Theile sich etwas auswärts
biegt and so gerade der bequemsten Stellang der Bienen-
rttssel entspricht. Als Wetterdach gegen Regen dient nicfat
bloss den Befrachtnngsorgauen, sondern anch dem Nektar
die gewölbte Oberlippe, als Schutzmittel des Nektars gegen
Fliegen ein Kranz steifer, schräg aufrechter Haare im
Innern der Blumeukronenröhre , 2 — 3 mni über ihrem
Grunde. Als Saftmal dienen zwei purpurfarbene Längs-
streifen an den Bändern der Oberlippe zu beiden Seiten
des Bltltheneingaoges und mehrere Reihen porpomer
Flecken, die yon der Unterlippe in den Bltttheneingang
fuhren. Rasches and beqaemes Einführen der Bienen-
rtlssel wird darch Erweiterung des Bltttheneinganges nnd
durch eine tiefe gerundete Rinne längs der Mittellinie der
Basis der Unterlippe begünstigt, während zugleich der
schräg abfallende mittlere Lappen der Unterlippe den
Bienen eine bequeme AnÜug- und Standfläche gewährt,
and die Einschnitte zwischen den seitlichen nnd dem mitt-
leren Lappen den Erallen ihrer Beine während des San-
gens sich festzahalten gestatten.
Fremdbesiäabang ist bei eintretendem Besache der
Kreuzungs vermittler durch ausgeprägte Proterandrie völlig
gesichert. Wenn die Bltithe sich geöffnet hat (Fig. 114),
so entwickeln sich zuerst die beiden kürzeren Staubge-
fässe zur Reife und stehen, ihre pollenbedeckten Seiten
nach unten gekehrt, mitten unter der Oberlippe, der Be-
rtthrung des Rückens besuchender Bienen ausgesetzt,
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während die längeren Staiibgefässe und der Griffel noch
nicht völlig entwickelt unter dem gewölbten Wetterdach
liegen. Dann treten, währeod die Filamente der kürzeren
Staubgefässe verschrampfen und sich nach aussen oder
nnten biegen, die längeren an ihre Steile ; erst wenn anoh
diese verbltlht nnd dnroh Versobmmpfen Ihrer Staubfäden
von dem Schauplätze ihrer Thfttigkeit entfernt sind, tritt
an ihren Platz der Griffel, der mm seine beiden Narbein-
äste völlig auseinanderspreizt. Besucher (ThUring. 7/7 73):
Hymenoptera: Apidae: 1} Apis meüißca L. J ^S^- ^) Mega-
chüe centuncidaris L. ^ sgd.
(269.) Betonica officinalis L. (S. 316.) Weitere
Besucher:
flymeiioptera : Apidae*. 5) Anthidiwn manicatum L. $
Sgd. Würzburp: 16|7 73. 6) A. ohlong<itum Latr. $ ^ sgd., da-
selbst. 7) BomhuR lapidarius L. $ sgd.^ daselbst. (1) B, muscorum
L. (agrorara F.) $ sgd. 17{7 73, Kitaingen. 8) B. spcc. J (klein,
ganz schwarz) sgd. 1G!7 73, Würzburg. 9) Saropoda bimacukUa
Pz. ^ ^ agd. 24J7 73, Parkstein in der bair. Oberpfalz. Lepi-
doptera: Rhopalocera: 10) EpinepheU Hyperanthua L. sgd.
17|7 73, Kitaingen. 11) Hespert^ comma L. sgd., daselbst. 12)
Pitris spec. sgd., daselbst. Sphingidae: 13) Zygaena meUloii Bsp,
sgd., daselbst.
530. Marruhium vulgare L. (Sprengel S. 309,
Tah. XVI, Fig. 33 — 35). Die Blflthen hahen dieselben
Dimensionen und dieselbe Bestäubungseinrichtung wie bei
Verbeua officinalis. Wie bei dieser liegen die Staubge-
fässe' im Innern der Blumenkronenröbre eingeschlossen;
au deren oberer Seite, zu zwei und zwei hintereinander;
ein wenig unter dem unteren Paare liegt die gleichzeitig
zur Reife entwickelte Narbe. Die Saftdecke, welche den
Honig gegen Mnsciden, Syrphiden nnd alle stnmpfrflsse»
Ilgen Dipteren schfltzt, ist wie bei Yerbena ans einem
Ringe von Haaren auf der Innenwand der Blumenkronen-
röbre gebildet; dieser Haarring liegt aber nicht wie bei
Verbena über den Staubgefässen, sondern unter der Narbe.
Der Honig wird, wie bei allen Labiaten und wie auch bei
Verbena, von der fleischigen Unterlage des Fruchtkno-
tens abgesondert; diese erweitert sich in jedem Ein-
schnitte zwischen je zwei Fruchtknotenabschnitten zn einem
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öl
ao&teigenden I^appeiL Bieneoi welche den Honig saugen,
bewirken in derselben Weise wie bei Yerbena Krenzong.
Zar Anhefhing des Pollens an den ans der Blfltbe sich
zurückziehenden Rüssel sind aber nach Delpino bei Mar-
Tubiiim an den Antheren noch klebrige Kügelchen vorhan-
den. Ich habe versäumt, besonders darauf zu achten und
daher nichts davon bemerkt. Auch spontane Selbstbestäu-
bung erfolgt in derselben Weise wie bei Verbena.
Da der Dienst, den die Oberlippe sonst bei den La-
biaten in der Bogel zu leisten hat» nemlieh Antheren und
Narbe in bestimmter Läge zu halten und (oft) zugleioh
gegen Eegen zu schlitzen, wegen der eingesohlossenen Lage
dieser Theile hier wegfällt, so hat sich dieselbe einem an-
deren Dienste widmen können: sie richtet sich (wie bei
Verbena) mit ihren beiden Lappen gerade in die Höhe
und erhöbt so etwas die AugenilUligkeit der kleineu
Blumen.
Die spitzen, hakig toUckgekrflhnmten 10 KelchzähnOy
welche nach allen Seiten divergirend den oberen Theü der
* BlumenkronenrOhre rings umgeben, können wohl nur als
Schutzmittel der Bltttben gegen kleine aufkriechende In-
sekten gedeutet werden. Besucher bei Mühlberg in Thü-
ringen 13/7 73 und bei Parkstein in der bairischen Ober-
pfalz 24/7 73:
L Oslsoptera: Nitidalidae: 1) Meligethes apee. in den Blft-
then, Thür. B. Dfptera: Empidae: 2) Empia livida L. sgd., da-
wüht^ G. HAmlptera: 3) eine rothe Wanze, sgd.; Parkstein. D.
Sjmenoptera: Apidae: 4) Anthidium manicatum L. ^ sgd., da-
seihst. 5) Apis ineüifiea L. $ sgd., zahlreicb; sowohl Thür, als
Parkstein. 6) Codioxys vectis Curt. (punctata Lep.) $ sgd., Park-
stein. 7) Saropoda himacidata Fz. ^ sgd., daselhst. Chryeidae:
S) Hed^ehmm luddtäum Latr. ^ uaselbet.
(271.) Prunella vulgaris L. (S. 318.) (Alpenblnmen
8. 315.) Weitere Besucher :
A. Hymenoptera: Apidae: (1) Apis melh'fica L. 5 Park-
stein 24|7 73, Fuchamühl in der bairischen Oberpfalz 27j7 73. (3)
Bombus lapidarius L. J ^ ^S^'> daselbst. (5) B. terrestrish. ^ sgd.
28|7 73, Wo. 12) Ha^ictus aeratus K. $ Psd., daselbst. 13) H.
Uucopus K. $ Psd. 24|7 73, Parkstein. B. Lepidoptera: Bbopa-
locera: 14) Lycaena Icarus Rott. sgd. 21/7 72, Lippstadt. (11)
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MeUtaea Athalia Esp. sgd. 8|7 72, Thüringea. 15) FierU ttop»
L. 8gd., daselbst.
581. Frunella grandiflor'a Jacq. (Alpenblnmen
a 312, Fig. 123). Besncher im Tieflande (Tliflringen
9-18/7 78) :
Ä. Hymenoptera : Apidae: 1) Bonibus Proteus Gerat. $ sgd.
2) B. süvartm L. J sgd. 3) B. tristis Sei dl. ^ sgd. 4) Ha-
lictus affinis Sehen ck ganz in die Blüthen kriechend. 5) Osmia
aurulmta Pz. $ sgd. ß. Lepidoptera: Rhopalocera: 6) Coeno-
nympha Pamphilus L. sgd. 7) Hesperia Silvanus Esp. sgd. 8)
Lycaena Dämon S. V. sgd. Sphingidae: 9) Zygaena ßpendiüae
L. igd. 10) Z. lonicerae Esp. sgd.
532. Melittis MelissophijllnniL. Gaston Bo li-
nier gibt in seiner Arbeit über Nektarieu an, diese
Labiate habe verkümmerte Nektarien, sondere keinen
Honig ab nnd werde nie von Insekten besucht, and führt
diese Angabe als Argument gegen die beatige Blamen^
theorie ins Feld. Mein Sohn hat aber in diesem Sommer
(1881) bei Liegnitz Bombus hortorum L. eitrig und an-
daneriid Honig sgd. an Melittis Melissophyilum beob-
achtet.
(272.) Nepeta gleehoma Benth. (Glechoma hede-
raoea L.) 8. 819. Weitere Besacber :
Hymenoptera: Apidae: (12) Apis mellifica L. ^. Nachdem
ich früher die Honigbiene die grossblumigen Blüthen der Gnndel-
rebe selbst anbohren gesehen hatte, fand ich am 17|5 73 ein Exem-
plar der Honigbiene, welches so lange an immer neue Blüthen ging
und die Oberseite der Blomenrdhre antersachte, bis sie ein Yon
Bombus Urrestris gebohrtes oder gebissenes Loch fand, welehes sio
dann benotete. (S) Bombus topulariM L. ^, grossblnmige Blüthen
normal sgd., mit Pollinien von Orehis latifolia am Kopfe. 17|5 78.
Lepidoptera: Rhopalocera: 29) Pierisrapae L. sgd., in liehreahl,
9|6 72.
Die Stengelblfttter der Gundelrebe bleiben bis in den
Herbst hinein frisch und wachsen oft lange nach dem Ver-
blUben noch sehr beträchtlich, so dass sie gegen Ende
September gar nicht selten über 80, ja bisweilen über 100
Millimeter Durchmesser erreichen. Ihren Hauptlebens-
dienst, in die unterirdischen Stengel einen St'ärkemebl-
Yorrath für die Vegetation des nftehsten Frühjahrs zu lie-
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fem, leisten sie daher jedenfalls zum grössten Tlieil erst
nach Ablauf der BlUthezeit.
(273.) Nepeta nuda L. Fig. 116—121. (Thüringen
8/7 73.) Die fleischige Unterlage des Fruchtknotens,
welche als Nektarinm fungirt (n, Fig. 118), ist fast dop-
pelt so hoch als der Fruehtknoten selbst, und sondert,
ihrer GrOsse entsprechend, eine reichliche Menge Honig
ab, welcher die dorch die weithin sichtbaren Bltlthen-
stände und den kräftigen Wohlgcrucli angelockten In-
sekten, soweit sie ihn zu erreichen im Stande sind, zu
andauerndem Blüthenbesuche veranlasst. Eine uapfförmig
ausgehöhlte, im Umrisse rundliche Unterlippe (Fig. 117)
bietet, indem sie sich weit vorstreckt, den Besuchern be-
quemen Anflog , nnd indem sie sich an ihrer Basis plötz-
lich bis auf eine schmale Brücke znsammenssieht nnd am
Attssenrande in winkelige Lappen spaltet, den Beinen der-
selben sichere Haltpnnkte dar. Zahlreiche lebhaft pnr^
purrothe Flecken unten und zu beiden Seiten des Blüthen-
einganges heben denselben deutlich hervor, während auf
der Unterlippe selbst die Farbe der Flecken um so ver-
loschener wird, je weiter sie vom Bltltheneingange entfernt
stehen. Die Führung des in den Blütheneingang gesteck-
ten Bussels der Bienen ist eben&lls eine sehr bequeme
nnd sichere. Denn während der aufrechte Theil der in
ihrem Grande den Honig bergenden BlmnenrOhre bei 8 mm
Länge nur etwa Va bis mm weit ist, erweitert sich die-
selbe in ihrem oberen, dem Bienenrüssel entsprechend nach
aussen gekrümmten Theile, welcher dem aufrechten an
Länge ungefähr gleichkommt, bis zu reichlich 3 mm Höhe
nnd IVsmm Breite, nnd die sich nach anss^ breitenden
stampfen Seitenlappen des Blnmenkronensanmes erleich-
tem die EinfUhrnng des Rüssels imd Kopfes in den so er-
weiterten Eingang noch mehr.
Diese vortheilhaften Eigeäthtimlichkeiten zusammen-
genommen sichern nun der PHanze einen so reichlichen
Besuch Kreuzung vermittelnder Bienen, dass sie spontane
Selbstbefruchtung wohl gänzlich entbehren kann; in der
That scheint dieselbe auch der Mi^glichkeit nach verloren
gegangen zu sein.
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Wie bei vielen Labiaten bieten sich nemlich zu An-
fang der Blüthenzeit nur die Staubbeutel der Berührung
der besuchenden Bienen dar (Fig. 116), erst später (Fig.
117) der untere Griffelast. Während aber bei vielen an-
deren Labiaten der Griffel im Verlanfe des BltOiens zwi-
schen den Stanbgefössen hindurch nach unten rttckt, nnd
daher, wenn diese bei ansbleibendem Insektenbesnche mit
Pollen behaftet geblieben sind, die Papillen seines unteren
Astes leicht mit denselben bestäubt, wächst hier der Grif-
fel, ohne nach unten zu rücken, über die Staubgefässe hin-
aas und kommt daher, mögen sie sich nun nach dem Ver-
blühen zur Seite biegen (was oft geschieht) oder nicht,
nie mit denselben in Bertthrnng. Wenigstens habe ich an
keiner der zahkeichen an der Wandersleber Gleiche in
Thüringen Ton mir ins Ange ge&ssten Bltlthen spontane
Selbslbestiiabiing beobachtet.
Ruhiges AbblUhenlasseu zahlreicher Exemplare im
Zimmer (was ich nicht vorgenommen habe) wäre zur Be-
stätigung der Unmöglichkeit spontaner Selbstbestäubung
immerhin noch erforderlich.
Zu erwähnen sind noch zwei Eigenthttmlichkeiten :
1) die geringe Länge der Oberlippe, welche nnznreichend
ist, denPoUen gegen Bogen za schlitzen, aber ausreichend^
Staubfllden nnd Griffel so weit nach unten zu- halten, dass
in jungen Blllthen der Pollen, in älteren die Spitze des
unteren Griffelastes von den besuchenden Bienen berührt
werden muss. 2) die auf der Basis der Unterlippe und
im ganzen Blütheneingange stehenden Haare, welche das
Eindringen von Eegen in die Blüthe hindern oder er-
schweren, ein Dienst, der um so wichtiger ist, als weder
ein !^ranz von Haaren im Innem der Blumenrohre vor-
handen ist, noch die Oberlippe ein ausreichend schtttzen-
des Wetterdach bildet.
Weitere Besucher (Thüringen, Wandersleber Gleiche
8/7 73) :
i. Coleoptera: Mordellidae: 2) Anaapis fronkiUs L. Niti-
dalidae: 3) Meligethes spec.y beide als nutzlose G&ste in den Blü-
iben. B. DIptera: Bombylidae: 4) Bovihylius canescens Mik.
8gd., ohne zu befruehten. 0. flynsaopten: Apidae: 5) AiUhidium
■}
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I
punctatwm Jj. ^ sgd. 6) Anthophora quadfimaeidata F. ^ ^gd.
7) Apis mdUfiea L. $ sgd., in sehr gromr Zahl. 8) Bomibm mm»
corum L, (agrornm F.) 2 $ Pi^' ^) proloriMi L. ^ $ fgd.
10) fdlMtfiw molocAiffw K. $ sgd. 11) Omia ßdunea Latr. ^
sgd., in Mehrzahl. 12) Tnaopis commwm NyL $ einsehi. 9. Le-
pidoptm: Rhopalooer«: 18) JEpinephele JemSra L. sgd.
533. Monarda didyma L. Die Bltitheneinrichtung
von Monarda (ciliata ?) ist von Leo Errera und Gustav
Gevaert (Sur la structure et les modes de fecondation
des fleurs. Bulletin de la See. royale de botanique de
Belgique. t. XYII 1878 p. 128—132) sehr eingehend ei^
Ortert und als der Kreuzung durch Schwibrmer angepasst
nachgewiesen worden. Monarda didyma sah ich des Abends
(22/7 72) von einer Eule, Plusia gamma L., besucht.
(274.) Salvia pratensisl., Yi^AYl, (Al-
penblumen S. 315, Fig. 124.) Weitere Besooher:
A. Diptera: Bombylidae: II) Bomhyliiu' caiMseens W\]s.,9^
6|7 73, Thüringen. Conopidae: 12) Dalmannia punctata F. an
den Blütheii. 8|6 76, N. B. B. Hymenoptera: Apidae: 13) An-
drma spec? ^ sgd. 6|76, Strassburor, H. M (3) Anthidium ma-
nicatum h. ^ ^ sgd., daselbst. 14j Antlwphora personata III. ^
^ 8gd., daselbst. 15) Bombus inuscorum L. (agrorum F.) $ sgd.,
daselbst. 16) B. pratorum L. ^ sgd. Jena 6|75, H. M. 17) Che-
lostoma nigricorne Nyl. ^ sgd. 6'73, N. B.; desgl. 6176 Strass-
burg, H. M. 18) Eucera longicornü L. ^ sgd. 0|73, K B. 19)
Halktus villosiilus K. $ in die Blüthen kriechend, daselbst. 20)
Megachile centuncularis L. ^ sgd. 6j76 Strassburg, H. M. (4) M.
faaciata Sm. ^ sgd., daselbst. 21) M. spec. (mir unbekaunt) <^
8gd., daselbst. 22) Osmia adunca Latr. sgd., daselbst; desgl.
N. B. 23) 0. acnea L. $ agd. Strassburg , H. M. 24) Xylocopa
violacea F. sgd., daselbst.
(275.) Salvia officinalis L. S. 323, Fig. 118.
Weitere Besucher:
Ä. Diptera: Syrphidae: 9) Melanostoma ambigua Fall. Pfd.
17|6 73. B. Hymenoptera: Apidae: (l) Apis nielUfica L. 5 sgd.
6f7 73, Thüringen; Psd. ÖjTö, Jena H. M. 10) Bombus hortorum L.
^ sgd. 6|7 73, Thüringen; $ 5 sgd. .575. Jena H. M. II) B.
rmtscorum L. 5 agd. 7|73, Tekl. Bo.; desgL Strassburg 6|76, H. M.
12) B. pratorum L. ^ 5 sgd. 6/7 73. Thüringen. 13) B. pomorum
Pz. $ sgd. und Psd. 5,75, Jena H. M. 14) B. BajeUus III. $ sgd.
und Psd. daselbst. (7) Chelofttoma campanularum K. ^ sgd. 7 73,
Tekl. Bo. 15) Ch, nigricorne Nyl. ^ sgd., daselbst ; desgl. 27j6 76,
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N. B. 16) JSucera lonqicornis L. $ ^ sgd, 5^75, Jena H. M. 17)
HaiicAus wxnotatus K. $ Psd. (den Pollen der beiden unteren An-
tberenhälften mit Mandibeln und Vorderbeinen losarbeitend und
mit den Bürgten der letzteren an die Saromelhaare der Hinterbeine
streifend 21 '6 73). (6) Osmia aenea L. $ sgd. 7|73, Tekl. Bo.; $
ff Psd. und 8gd., sehr häufig. 6|76, Strassburg H. M. 18) 0. eae-
mentaria Gerst. ^ sgd. 6j73, N. B. (5) 0. rufa L. $ sgd. 2716
73, N. B. 19) Pstthyms BarhuteUus K. $ sgd. 5|75, Jena il. M.
20)^Xylocopa violacea F. ^ sgd., häufig. 6'76, Strassburg H. M.
(276.) Salvia silvestris L. S. 325. Weitere Be-
sucher:
Lepidoptera: Rhopalocera: 8) Hms napi L. sgd. 4) P.
rapae L. sgd., beide ohne zu befruchten. 6|7 72, Thüringen.
534. Salvia vertieillata L. (S. 324.) Besacher
[vom 18. Jani bis 11. Jnli 1873 bei Nassau] (Budde-
berg):
HymeDOptera: Apidae: 1) Apis meüifica L. $ sgd., in grösster
Menge. 2) Bambm pratmm L. $ sgd. 8) A sikanm L. $ $
sgd. 4) B. tirMs Seidl. $ sgd. 5) (hdioaists rufeseena Lep. $ ^
sgd. 6) Halietiu albipes K. 2 sgd., h&ufig. 7) H, Imeopua K.
$ sgd. 8) JET. hnffuius Sm. ^ sgd., häufig. 9) H. m^tünscuftis
E. $ sgd. 10) JT. «tlulitt Scbenok $ sgd. 11) H. $fkidft8lr^(Ki»
Latr. 2 Bgd. 12) JSf. M»M»fotitt E. $ sgd. 13) jSI aanÜhqpus TL
$ sgd., bftnfig. 14) Omia adunea Latr. ^ igd. 15) 0. oenea L. 2
sgd. 16) 0. eoMtentona Gerst. $ sgd. 17} IVcwopis armülata
Nyl. ^ sgd. 18) Saropoda Inmaculaia Pz. ^ sgd.
535. Satureja hortensis L. Besucher (Lippstadt
6/8 81):
A. Diptera*. Syrphidae: 1) EristaUs sepulcralis L. sgd. 2)
Ilehj^hilus floreus L., desgl. 3) Syritta pipiens L. sgd., sehr zahl-
reich. B. Hymenoptera : Apidae: 4) Apis mellifka L. J^, in grosser
Zahl, andauernd sgd. C. LepidoptOVi : Rhopalocera: 6) Pieris
rapae L. egd.
(279.) Thymus Serpyllum L. S. 326. (Alpen-
blumen S. 822.) Weitere Besucher (im Juli 1873 in Thü-
ringen, bei Wl^Üershof in der bairischen Oberpiäalz und am
Waldstein im Fichtelgebirge von mir, bei Nassau von Dr.
Buddeberg beobachtet):
A. Diptera: Bombylidae: 81) Anthrax flava Mgn. sgd.,
Thfiringen. 32) Bmnbylius canescens Mik. sgd., Thüringen. 33)
Exoprosopa capucina F., häufig, Thüringen ; sehr UUifig, Waldstein.
Conopidae: 84) PhysoeephaUi rvfym F. sgd., Thfiringen. (17) St-
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67
*
CM ferrugineuB L. sgd., Thüringen. Empidae: 86) Empis Uviäu
L. 8gd., Thüringen. Mnscidae: 86) JSie&Mioiiiyta/'era L. 8gd. Thü*
ringen, Walditein. 87) E, ferox Ps.,- Waldst. 88) K grotaa L.,
bSafig, Waldstein. 89) (Torna cofiUAa De 6. agd., Thüringeni 40)
Nmorasa rudis Fall, egd.» Waldetein. (22) Oeyptera brassieariae
F. sgd., Ukofig, Thüringen. 41) Oe. cyKndWea F. egd., h&afig, Thü*
ringen. (28) Sareojplhaga eamaiia L. agd., sehr hftnfig, Thüringen.
^) ÜUäia eryihropMhdhna Mgn., in grösster Zahl in den Blüthen.
Thüringen. Syrphidae: 48) Eriaküis pertinax Mgn., agd. und
Pfd., Waldstein. 44) Merodon aenenu Mgn. sgd., Thüringen. Ta-
banidae: 46) Chrysopa eoeeutitn» L. ^ sgd., Thüringen. 46) T<i>
harn» rusHem L., höchst aahlreioh. Thüringen, Wö. B. Hymmp*
Im: Apidae: (1) Apis meD^a L. ^ sgd. und Psd., häufig, Thü-
ringen. (2) Bombm pratorum L. $ ^ sgd. und Psd. häufig, Wald-
stein. 47) B. süvartm L. J sgd. Thüringen. 48) Oilissa leporina
Pz. 5 ^ sgd., N. B. 49) Epeolus variegatus L. $ sgd., N. ß.
60) Halictus cylindricus K. $ 8gd., N. B. 51) H. interruptus Pz. $
sgd., N. B. 52) IL mono F. $ sgd., N. B. 53) H. SmeathmancUus
K. Q , N. B. 54) Megachüe centuncülaris L. (7" sgd., N. B. (6)
Nomada germanica Pz. $ sgd., Thüringen. 55) Psühyrus Barhu-
faKusE. <^ sgdL, Waldstein. 56) Ps. quadricolcnr he^. ^ sgd., Wald-,
stein. Ichneumonidae: 57) verschiedene Arten, sgd., Thüringen.
Sphegidae: (8) Ammophüa sabulosah.^ sgdi.y häufig, Thüringen.
h^) .Miscus campestris Latr. ^ sgd., Thüringen. C. Lepidoptera
(Macrolep.) : Noctuidae: 59) Aconita luctuosa W. V. sgd. (bei
Tage), Thüringen. Rhopalocera: 60) Argynnis Niohe L. pjrd.,
Wö. 61) Lycaena Aegon S. V. ^ sgd., Thüringen. G2) L. Cory-
don Scop., sgd., Thüringen, häufig. (28) X. Icarus Rott, sgd.,
Thüringen, Wö. 63) Melitaea Athalia Es p. sgd., Thüringen, Wö.
64) Pieris napi L. sgd., Thüringen. 65) Satyrus (Coeiionympha)
Arcania L. sgd., Thür., Kitzingen. 66) S. (Epincphele) Hyperanthus
L, sgd., Tliüringen, Wö. 67) desgl. ?xir. ^refe Müll, sgd , Thüring.
(26) S. Janira L. sgd., Thüringen. G8) S. (Erebia) Ligea L. sgd.,
Waldsteiii. G9j S. (Pararge) 3Iaera h. sgd., WaUlstein. (25) S.
(Coenonyrapha) Pamphilus L. sgd., Thüringen. 70 j Thcda ilids Esp.
sgd., Thüringen. 71) Th. Spini S. V. sgd., Thüringen. {Microle-
jpid.) Pyralidae: 72) Botys purpuralis L. sgd., Thüringen.
(281.) Origanum vulgare L. (S. 328.) Weitere Be-
sucher (meist im Juli 73 bei Nassau von Dr. Buddeberg
und bei Kloster Banz von mir beobachtet) :
A. Diptera : Bombylidae: 20) Bomhylius camscens M i k. sgd.,
N. B. Conopidae: 31) Physoct'phala rufipes F. sgd., N. B. Syr-
phidae: 32) Eristalis «meMsScop. sgd. und Psd., N.B. (9) -E. ar-
hustorum L. ^gd. uud Pfd., KI. Banz. 33) E. horticola D e G., N. 6^
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(10) nmmm L. sgd. a. Pfd. Kl. Bans; oberes Ralirtba]. 84)
E. perUnax Seop., N. B. 36) E. tenax L., Kl. Bans, N. B. 86)
Hdoiphüus floreuB L. sgd. und Pfd., N. B. 37) Sffrphus pijrastri L.,
desgL, N. B. 88) Volucella hombylans L., desgl. 39) V. inanis L.
Sgd. und Pfd, Kl. Banz. 40} V. peUucenaL-j desgl. 41) V. plumata
L. sgd. lind Pfd., N. B. 6. Hymen opt er a : Apidae: (2) Apis melli'
fiea L. $ sgd., häutig; oberes Kubrthal 28i7 8L (i) Bombus ter-
restris L. ^ sgd., Kl. Banz. 42) Cmlioxys rufescens Lep. ^ sgd;,
N. B. 43) Epeolus variegatus L. ^ sgd. N. B. (3) llalictus cy-
lindricus F. $ ^ sgd., sehr zahlreich. N. B. 44) H. flavipes K.
^ desgl. 45) H. quadricinctus F. (quadristrigatus Latr.) sgd.
N. B. 46) Ä rubicundm Sm. ^ desgl. 47) H. Smeathmanellus K.
c/* $ sgd. N. B. 48) Nomada Jacobaeae Pz. 5 desg^l., häufig.
49) Osmia aurulenta Pz. $ , desgl. 50) Saropoda himaculata Pz.
^ sgd. N. B. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 61) Argynnis Pa-
2)hia L. sgd., häufig 1 Kl. Banz. 52) Lycaena spec, desgl. 53) Pie-
ris napi L. desgl. (18) Satyrus {Epinephde) Janira L. sgd. N. B.
54) Vanessa urticae L. sgd. Oberes Ruhrthal 28]7 81.
(284.) Mentha aquatica L. S. 330. Weitere^ Be-
saelier (die meisten Yom 27/8 80 bei Liebenau, Kreis
Sebwiebns, die ttbrigen bei Lippstadt beobacbtet):
A. Coleoptera: Cerambycidae: 24) Leptura testacea L.; Lieb.
B. Blptera: Iffnseidae: Sft) XnteiCMi eaesar L. sgd., sehr zahlreich;
Lieb. (21) Sarcophaga eammia L. sgd., sehr zahlreioh; Lieb,
Syrphidae: (11) ErtstäKs arhistarum L. sgd. ; Lippst., Lieb. 26)
imtrieainua L. $ sgd., häufig; Lieb. 27) JSL perHnax Soop.
sgd. 13/9 78, Lippst. 28) SOophUus flomu L. sgd.; Lieb. 29)
Shingia rosirata L. sgd.; Lippst. €. Hfmeioplera: Apidae: 80)
Apis mMfiea L. £ sgd^ h&afig; Lippst. D. lepidoptwa: Tortri-
oidae: 81) Tofirix ßpee. egd.; Lieb. I. Iraroptm : Fanorpa com-
rnmis L. sgd. ; Lieb. r
536. Coleus (Blumei Btinth.?) Fig. 122—124.
Bei der in unseren Gärten als Blattpflanze beliebten
Coleiisart hat sich (wie Delpino bereits hervorgehoben
hat) die LabiatenblUthe in der Weise umgekehrt, dass sie
in ihrer Bestäabangseinrichtung fast einer Papiiionaoeen-
blttthe gleicht. Die Oberlippe ist zum Schiffchen gewor-
den, welches die Staabgefftsse und den Griffel nmschliesst
nnd sich nm seine Basis, den Pnnkt Fig. 123, mit Leich-
tigkeit abwärts drehen lässt. Der entwickelte Theil des
Nektariums (n, Fig. 122) und ebenso der von ihm abge-
sonderte üonigtropfen kommt an die Oberseite der BlUthe
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59
ZU liegen. Die nnteren Lappen des Corollasanmes richten
sich als Fahne in die Höhe (f, Fig. 123. 124); dicht unter
derselben (bei i, Fig. 124) bietet sich ein bequemer Ein-
gang in die nach vorn erweiterte Blumenkronenröhre und
eine Rtisselfiihrung bis zu dem in ihrem Grunde geborgenen
Honige dar. Setzt sich nun eine Biene auf das Sehiffchen^
um den Bttssel in die Eingangsöfihung i hineinznstedLen
und den Nektar zu sangen, so drebt sich dasselbe nach
unten, und erst die Narbe, dann die pollenbedeckten An* .
theren treten aus ihm hervor und drücken sich gegen die
Bauchseite der Biene, so dass sie, wenn sie von BlUthe zu
BlUthe, von Stock zu Stock fliegt, regelmässig Kreuzung
vermittelt.
(285.) Lavendula vera L. S. 330. (Fig. 125, 126
nach Gartenezemplaren in Mttblberg in Thtiringen.)
Lavendula vera hat ebenso wie Marrubium ynlgare
ganz in der RGhre der Gorolla eingeschlossene Befruch-
tungsorgane ; ihre Staubbeutel Hegen aber nicht wie bei
diesem an der oberen, sondern an der unteren Seite der
inneren Blumenkronenwand, was übrigens für die Art der
Befruchtung wenig ausmacht.
Die Narbenlappen liegen zwar während der n:anzen
Bitithezeit dicht an einander; gleichwohl scheint die Blüthe
ziemlich ausgeprägt proterandrisch zu sein. Denn in
jungen Blflthen sind* die Stanbbentel schon aufgesprungen
und auf der nach oben gekehrten Seite dicht mit Pollen
bedeckt; die Narbe aber liegt noch unterhalb der Blüthen-
raitte und reicht kaum bis in den breiten Ring von Haaren
hinein, der, von der Innenwand der Blumenkronenröhre
entspringend, gerade in der Mitte derselben eine Saftdecke
bildet. In diesem Stadium ist die Narbe noch nicht em-
pfängnissfähig; auch bei reichlichstem Insektenbesnche
findet man sie jetzt noch nicht mit Pollen behaftet Im
Laufe des Abbltthens der Staubgefilsse streckt sich aber
der Griffel um reichlich das l*/2-fache seiner ursprüng-
lichen Länge und an den Rändern der immer noch zusam-
menliegenden Narbcnlappen bleil)L nun leicht Blüthcnstaub
haften. Bei reichlichem lusektenbesuche sind die Staub-
beutel entleert, ehe die Narbe derselben Bltlthe empiaug-
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60
nissfähig ist, und dadurch ist Fremdbestäubung in diesein
Falle gesichert; bei ausbleibendem Insektenbesache er-
reicht der sich streckende GrifiFel schliesslich die beiden
unteren Stanbbentel, nnd die Narbe behaftet sich nnn mit
den Pollen derselben. Ob diese spontane Selbstbestäubung
von Erfolg ist, müsste freilich erst durch den Versuch
festgestellt werden.
Lavendula vera zeichnet sich weniger durch eine
grosse Mannichfaltigkeit verschiedenartiger Besucher als
darch die Häufigkeit nnd Emsigkeit ans, mit welcher ein
ausgewählter Kreis Ton Bienen immer wieder zu ihren
Blttthen surttckkehrt. Obgleich die Blttthen relativ honig-
reich sind, worauf schon das stark entwickelte Nektarium
(n, Fig. 126) hindeutet, so sind sie doch so klein, dass
diese wirksame Anloekung nicht der Quantität, sondern
lediglich der Qualität des aromatisch duftenden Honigs
zugeschrieben werden muss. Daher befinden sich unter
den Besuchern namentlich zahlreiche Kukuksbienen nnd
Männchen selbstsammelnder, die ja^ da sie kein Larven-
futter einzusammeln brauchen, weit eher Zeit haben, dem
Wohlgeschmacke nachzugehen. '
Weitere Besucher (Mühlberg in Thüringen 5. bis 12.
Juli 1873):
A. Hymenoptera: Apidae: (7) Anthidium manicatum L. $
sgd., häufig, besonders die Männchen. 12) Apis mellifica L. ^ sgd.
in g^rösster Zahl. 13) Coelioxi/s rufescens Lep. ^ ^ ß^d., sehr
zahlreich. (4) Megachile fasciata Sm. ^ sgd., die Männchen
zahh-eicl). (5) M. WiUiighbieUa K. ^ sgd., in Mehrzahl. Ii) Me-
lecta armata Pz. ^ sgd. 15) Osmia adunca Latr. ^ sgd. (2) 0.
aenca ^ ^ sgd., die zahlreich. 16) O. bicornis L. ^ sgd. 17)
0. fulviventris F. $ sgd. (Männchen beider Arten existirten be-
reits nicht mehr!) B. Lopidoptera: (MacroJ.) Geometridae: 18)
Acidalia virgiüaria Hbn., Abends sgd. 19) Thamnonoina Wnvaria
L., desgl. Noctuidae: 20) Agrotis exclamationis L., desgl. 21)
A. latens 11 bu., desgl. 22) Plus-ia gavuna h., desgl. 23) PI. (Abro-
Btola) triplasia L., desgl. Rhopalocera: 24) Pieris spec. sgd. 25)
Satyrus (Epinephele) Janira L., sgd. {Microl.) Pyralidae: 26)
Botys urticata h., Abends sgd. C. Tbysanoptera : 27) Thrips, liäufig
in den Blutheo.
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61
Gentianeae. (S. 332.)
(288.) Eryihraea Centaurium L. (S. 333.) Wei-
tere Besucher (Mühlberg in Thüringen, 8. bis 13. Jali 1873):
A. Diptera: Empidae: 4) Empis livida L. sgd., dasselbe
Exemplar an zfthlreicheii Blutheu. B. Hymenoptera : Apidae: 5)
^Andrena aestiva 8m. $ Psd.. 6) A, Gwynana E. $ Psd. 7) Hol-
Ketiw moirio F. $ Psd. 0. Lepidoptert: Rhopalooora: 8).fiSs9pma
Ummla 0. s^d. 9) Lycaena Iktmtm S. T. sgd. 10) M4Uaea AJSkoir
Ita Esp. sgd. 11) Pieria ropotf L. sgd. Sphingidae: 12)
gaena earwidliea Scop. sgd. Der Aufenthalt aller dieser Falter auf
einer einzelnen Blütbe dauert länger als sonst gewöhnlich auf so
kleinen Blfithen, und man sieht den Btlssel einzelne Bücke machen. '
Beides weist darauf hin, dass sie das Gawehe des Bltthengmndes
anbohren.
Als dimorph heterostyl sind anf S. 334 meines Wer-
kes über Befruchtung Limnanthemum (Kuhn, bot. Z. 1867
S. G7) und Villarsia (Fritz Müller, Bot. Z. 1868 S. 13)
angegeben. Die von meinem Bruder Fritz Müller er-
wähnte dimorphe Villarsia ist, wie mir derselbe nachträgt
lieh brieflich mitgetheilt hat, Limnanthemiim Hamboldtia-
num. Da Endlicher Limnanthemnm nnr als subgennsTon
YilliiTBia ansieht, wählte mein Brader letzteren Namen.
Asdepiadeae. S. 334.
(289.) Asclepius syriaca L. Fig. 122. Weitere
Besucher (meist im Juli in meinem Garten beobachtet):
A. Uptera: Empidae: 25) Empia Uvida L. sgd., Pollinien
herauszieheud. Mnscidae: (24) LueiUa spee,, desgl. B. Vymenoptm:
Apidae: 26) Bambus muscorum L. (agrorum F.) ^ sgd. und be-
fruchtend, häufig. 16/7 78, WQrzburg. (8) B. terreOrU L. ^,
desgLl 27) Codiosßy$ eoHoidea IlL $ deeg^I Formioidae:^
(17). Mffmiea larnnodis NyL gefimgen bleibend. 0. Ltptdop-
tm: Nootnidae: 28) Hypena probotdäaKs L. sgd., aber die Pol-
linien nicht herausziehend. 29) Phuia gamma L., de^l., Abends.
Sphingidae: 80) 8ena formieifarmM Esp. ^ (teste Speyer), desgL
D. levoptirt: Banorpa eammmia L. sgd. und Pollinien heraus-
ziehend.
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62
Apocyneae. S. 338.
(290.) Vinca minor L. Weitere Besucher:
HymOBOptera: Apidae: ll) Apis tnelUfica L. besncht die
Biüthen des Immergriin ziemlich häufig^, und es gelingt ihr, indem
sie sich mit aller Gewalt möglichst tief in dieselben hineinzwängt,
in kleineren Biüthen allen, in grösseren einen Theil des Honigs aus-
zubeuten. 12) B. hypnorum L. ^ s'gd., einzeln. 13) B. pratorum
L. ^ sgd., in Mehrzahl; auch Tekl. Borgst. 14} Osmia fusoa Chr.
I
Oleaceae. S. 339.
(292.) Syringa vulgaris L. Weitere Besnclier:
IffllMloptm: Apidae: (4) Apis mslUfiea L. S, aoeh Päd.
Sie hält im Flage, ohne sich zu seteen, yor vertohiedenon Bl&then,
bis sie eine in geeignetem Zustande befindliche trifft, Ifai 76. Le-
pldtpteit: Bhopaloeera: 23) Vanessa Ja, L. igd., wiederholt be-
obaehtet Sphingidae: (2S) MaorogHossa fueiformis L. (Bflssel-
länge 18 mm) agd., am 11/5 75 auch in Lippttadt beobachtet.
537. Syringa persica L. zeigt im Realschulgarten
zu Lippstadt zweierlei Biüthen innerhalb desselben Bltithen-
ßtandes : in überwiegender Menge grosshüllige, zweige-
schlechtige homogame, mit in der Mitte der Blumenröhre
stehender Narbe und im Eingänge stehenden Antheren, in
geringerer Zahl kleinhflllige, rein weibliohei mit yerktlm-
merten Antheren, die in der Regel in gleicher Höhe mit
den Narben, bisweilen jedoeh tiefer, bisweilen anch higher
stehen. Unter den kleinliuiiigcD Blumen kommen hie und
da solche vor, die nur drei Blumenblätter haben. Be-
sucher:
Hymenoptera : Apidae: l) Osmia rufa L. ^ sgd. 5/77.
(293.) Ligustrum vulgare L. S. 340. Weitere
Besncher:
A. Goleoptera: Cerambycidae: 3) Cerambffx cerdoh.f öfters
auf die Biüthen kriechend, ohne ihnen etwas zu entnehmen. N. B.,
6 75. LameUicornia: 4) Cctonia aurataL.^ Blüthentheile abweidend.
Thüringen» 8|7 73; desgl. K. B. 7/76. Malacodermata: 5) Tri-
chodes apiarius L., den Kopf zwischen die Biüthen vergrabend, N. B.
Nitidulidae: 6) Cercus pedictUariua L. sgd. 1916 72, L. B. Dip-
tera: Empidae: 7) Empis Umda L. «gd., hiofig. Syrphidae: 8)
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EriMu arfnutonöM L. sgd. Thflringen, 7/7 78. 0. l^fnenopteri:
Apidae: 9) ÄpU meüifica L. £ daselbfli. 10) Ifomaäa me-
emeta P& $ «gd., 'daselbst B. lepidoptart: Pyralidae: U) 8o(h
jMria am^nguaUs Tr. sgd. 19/6 76, N. B. Bhopalocera: 12) CSoe-
nof^ympAa ^dreama L. sgd. 6/7 78, Thüringen. 18) C. Pamphaus
L. sgd., daselbst 14) Eptnephele Jamra L. sgd., daselbst 15) Jlfe-
litaea Xtikolia Esp. sgd., daselbst 16) ' Theeh jpruni L. sgd., da-
selbst; desgl. N. B. Spbingidae: 17) Sesia astU/brniisEott (isym-
piformis Esp.) $ sgd. 6/7 78, Thüringen.
538. Forsythia viridissima Lindl. (Lippstüdter
Bealschulgarten) :
Die BegtäabungseiDrichtang hat die grösste Aehnlich-
keit mit Ligustrum. Ans dem Fruchtknoten selbst schei-
nen die kleinen Nektartröpfchen herrorzatreten, die man
auf seiner Oberflilohe häufig wahrnimmt Stanbgefitese nnd
Narbe sind gleichzeitig entwickelt. Meist ist der Griffel
doppelt 80 lang als die Staubgefässc (viermal so lang als
die Staubfäden) , und von Blume zu Blume fliegende Bie-
nen bewirken dann natürlich regelmässig Kreuzung. Es
kommen aber auch Bllithen mit ungewöhnlich kurzen Grif-
feln vor, in denen die Narben Ton den Staubgefässen be-
rührt und bestäubt werden.
Wie bei Salix nnd Comus mas, so bedecken sich
auch bei Forsythia die Stöcke noch vor dem Hervor-
brechen der Blätter mit gelben Blüthen und werden da-
durch in dem Grade augenfällig, dass sie schon in der in-
sektenarmen Zeit des ersten Frühlings eine ausreichende
Menge von Ereuzungsvermittlem an sich locken. Besucher
(Ende April) :
A. Colwptera: Kitidulidae: 1) MOiffäkeSf tief im Blüthen-
gniode eitseod, Termathlioh Honig leekend, hftnfig. B. Hfmeiioptefi:
Apidae: 2) Andrena fulm Chr. $ egd. 8) Bombus praUmm
L. $.
Plantagime. (S. 342.)
(294.) Flantago laneeolaia L. Bei windigem
Wetter verhält sich die Honigbiene, wenn sie den Pollen
von Plantago lanceolata sammeln will, wesentlich anders,
als ich beschrieben habe. Sie fliegt dann direkt auf die
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Blttthenähren auf, geht an deijenigen Zone derselbent
deren Bl^tben sieh öfiiien, einmal ringsum nnd fegt dabei
mit den Beinen Uber die hervorragenden Antheren. So
gelingt es ihr, nachdem der lose sitzende Bltithenstaub
durch den Wind bereits verstreut ist, doch noch Aus-
beute zu erlangen, — Aach individuelle Verschiedenheiten
bieten die Honigbienen in ihrem Verhalten diesen Wind-
blttthen gegenüber dar. So beobachtete ich (2/6 73) ein
Exemplar, das zwar ebenfalls (wie ich S. 344 meines
Werkes beschrieben) snmmend mit aosgestreektem Rüssel
vor den blühenden Aehren schwebte, aber dann zum Pol-
lensammeln jedesmal festen Fuss auf den Aehren fasste.
(295.) Flaut ago media L. (S. 344.) Weitere Be-
sucher:
A. Goleoptera: Gerambycidae: 28) StrangcUia bifouciaki
Müll. Pfd. 6/7 73, Thüringen. Oedemer idae: 19) Oedemera mar-
ginata F., Antheren fressend, daselbst. B. Diptsm: Syrpbidae:
20) Chrysotoxum festivum L. Pfd. 17/7 73, Kitzingen. 22) MelanO'
Stoma aw&y^rua Fall., wiederholt vor den Blüthenständen schwebend,
dann sich an die Antheren setzend und Pfd. 19/G 73, L. 21) HeUy^
pliihis floreus L. Pfd. 12/7 73, Thüringen. (11) Khingia rostratah»
Pfd. 26 5 76, N. B. 23) Syrphus ribesii L. Pfd. 5/7 72. C. Lepi-
doptera: Microptcrygidae: 24) Micropteryx spec, in Menge an
den Staubbeuteln. 6/7S, N. B.
Primulacoae. (S. 346.)
(296.) Primula elatior Jacq. Als Ergänzung zu
meiner Besncherliste theilt mir Dr. A. Mtil berger von
Herrnalb in Württemberg am 21/3 81 folgendes mit: „Ab-
gesehen von einigen Ackerunkräutern ist Primula elatior
hier in meinem Schwarzwaldthale die erste Frühlingsblume.
An sonnig gelegenen, namentlich qnelligen Wiesen finden
sich jedes Jahr schon Mitte Febrnar blühende Pflanzen.
Unser erster FrUhlingssobmetterliDg ist der Gitronenfalter
(Golias rbamni). Yermnthlich sind es lauter flberwintertc^
Weibchen, welche die erste FrflblingsBonne henrorloekt.
Für diese Falter ist Primula elatior das erste nnd längere
Zeit einzige Jagdgebiet, auf dem sie sich tummeln können;
sie besuchen die kurz- und lauggriffeiigen Formen an-
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seheinend ohne jeden Untersehied« Die gelbe Farbe det
Prim. elatior nnd des Oitronenfalters sind in der Kegel
absolut gleich. Bei den kurzgriffeligen Blüthen ist es ge-
wöhnlich leicht zu entscheiden, ob schon ein Colias-Besuch
stattgefunden bat oder nicht. Im ersteren Falle zeigen die
für gewöhnlich den Corollenschlund genau verschliessen-
den Staubbeutel eine kleine, von der Einsenkung des Rüs-
sels herrtthrende Lticke". Am 12/4 81, anf dem ersten
Ansflnge, den ich nach obiger Mittheilnng machte, fand ich
anch im Hannebnsch bei Lippstadt Primnla elatior von
honigsaugenden Oitronenfaltem besucht.
539. Tri mala officinalis Jacq. Besucher (bei
Mühlberg in Thüringen 16/4 73):
A. Coleoptera: Nitida lidae; 1) Meligethes Pfd. B. Diptera:
Bombylidae: 2) Bomhylius discolor Mgn. sgd. C. Hymenoptera:
Apidae: 3) Andrena Gicynana K. O, an kurzgrifleligen Exem-
plaren Psd , die langgriffeligeri nach flüchticrem Besuche verlassend,
in Mehrzahl. 4) Änthophora pilipes F. 2. ^ ^S^-j tiäufig. 5) J5<wi-
ius mtiscorum L. (agrorum F.) $ ^S^- ^) ü^ilictus albipes F. ^ .
7) H, cylindrictts F. $, beide ebenso wie Andrena Gwynana ver-
fahrend.
(297.) Lysimachia vulgaris L. (S. 348.) Weitere
Besucher: *
Ä. Diptera: Syrphidae: 6) Syrphits baUeatus De G. Pfd.
8/73, L. B. Hymenoptera: Apidae: (l) Macropis lahiata Pz. 2
sgd. 19i7 73, N. B. 7) M. fulvipes F. $ sgd. und Psd. 24/7 73,
Parkstein (bair. Oberpfalz).
(298.) Mottonia palustris L, 8, 3b0. Weitere Be-
sucher:
Diptera: Empidao: 8) Empis chiroptera Mgn. ^ sgd. 11/5
73 L. 9) E. nigricans F. sgd. 15/5 73, L. Muscidae: 10) An-
thomyia spcc. sgd. 2/6 73, L, 11) Aricia incana Wie dem. sgd.»
daselbst. 12) Siphona geniculata De G. sgd.. daselbst. *
540. Trientalis europaea L. proterogyn.
Die Blttthen sondern keinen freien Honi^ ab; aber
der (etwa 1 nun hohe) Bing, mit welchem die radförmige
Blamenkrone den Fmchtknoten nmschliesst, ist so stark
fleischig verdickt nnd so saftreich im Innern, dass sich
mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen lässt, dass manche
Insekten den im lockern Zellgewebe dieses Ringes einge-
schlossenen Saft durch Anbohren gewinnen werden. Dem
5
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66
Saft führenden Ringe entspringen die Staubgefässe; sie
sind in gleicher Zahl mit den Kelchblättern und Blumen-
blättern vorhanden, bei Lippstadt häufiger 6 als 7, und
stehen mitten vor den letzteren. Mit dem Autblühen brei-
ten sieh die Blumenblätter zn einem weissen Sterne von
12— -15 mm Dnrehmesser in eine Ebene auseinander, die
Stanl^geftoe entfenien sich nnter einem Winkel von etwa
dO* von dem die Achse der Blflthe bildenden, ihnen an
Länge gleichkommenden Griffel, und jedes unter demselben
Winkel von seinen beiden Nachbarn, bleiben aber noch
geschlossen, während die in Gestallt einer in der Mitte
vertieften Scheibe dem Griffel aufsitzende Narbe bereits
nass nnd empfängnissfähig ist. Etwas später biegen die
ihre aufspringende Seite tlem Griffel zokehrenden Staub-
ge^se sieh mit der Spitze einwärts und springen, so weil
die Biegung reicht, auf, den Blüthenstaub nach oben und
innen preisgebend; im Laufe ihres Verbittbens schreitet
das Aufspringen, ebenso aber auch das Einwärtskrümmen
von der Spitze bis zur Basis fort, so dass während der
ganzen Zeit ihrer Entwicklung ein Insekt, welches den
Kopf in den Blüthengrund senkt, mit der einen Seite des-
selben die bestäubte Fläche eines Staubgefässes, mit der
entgegengesetzten die Narbe berühren, also beim Be-
suche mehrerer Blttthen regelmässig Fr^ndbestäubung be-
wiiken muss. Während des Abbltthens der Staubgefässe
streckt sich auch der Griffel noch ein wenig, so dass er
am Endo der Blüthezeit die Staubgefässe deutlich Uber-
ragt; auch der Narbenknopf nimmt gleichzeitig noch etwas
an Umfang zu. Ist nun Insektenbesueh ganz ausgeblieben,
so beginnt endlich mit dem Verblühen der Staubgefässe
dieBlttthe sich wieder zu schliessen. Dies hat nun zwar,
wegen der jetzt heryorragenden Stellung der Narbe, keine
unmittelbare Bertthrnng dieser mit den Staubgefässen zur
Folge; wohl aber fällt nun bei wagerechten oder schwach
abwärts geneigten Blüthen leicht etwas BlUthenstaub von
selbst auf die Narbe oder diese kommt mit Stellen der
Blumenblätter in Berührung, welche sich mit abgefallenem
BlUthenstaub bedeckt haben. Von Besuchern habe ich bis
jetzt nur Meligähes in den Blttthen gefonden.
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67
Ericaceae. . (S. 352.)
(299.) Erica tetralix L. Weitere Besucher:
i. Diptera: Syrphidae: 12) Bhingia rostrata L. sgd.; sehr
häufig. B. Hymenoptera : Apidae: (3) Bomhus muscorum L. (agro-
rum F.) normal sgd., häufig. (5) B. terrestris L. ganz kleine
Arbeiter die Blumenglocken anbohrend und durch den Einbruch
den Honig gewinnend, damit abwechselnd Callnna vulgaris sgd.
12/8 73, L. C. Lepldoptera: Noctuidae: (11) Plusia gamma L.,
wurde im Sommer 1879 bei Lippstadt in grösster Menge, auch an
E. tetralix sgd., gefunden. D. Thjsanoptera: IS) Thri^s, häufig in
den Blüthen.
(300.) Calluna vulgaris Salisb. Weitere Be-
«ucher :
A. OlpUra: Muscidse: 18) Sarcophaga eamaria L. sgd.
16/8 73| L. Syrphidae: 19) Clmlosia longxda Zett. , daselbst B.
Hymenoptera: Apidae: 20) Bomhus lapidar ins L. 5 sgd. 12/8 73,
L. 21) Halictus cylindricus F. ^ sgd., daselbst. 22) l^piheeodes
gibhus L. $ sgd., daselbst. C. Lepidoptera: Rhopalooera: 23)
Mu/geria tkauam Hfn. (linea W. Y.) sgd., daielbtt.
(302.) Vaecinium uUginosum L. (S. 355.) Wei-
tere Besucher bei Lippstadt:
A. Diptera: Empidae: 31) Empis opaca ¥ . Bgdi.., ausserordent-
lich zahlreich. Muscidae: ^2) Echinomyia fera L. sgd., wiederholt.
Syrphidae: (28) Bhingia rostrata L. sgd., häufig. B. Hymenop-
tera: Apidae: die bereits aufgeführten Hummeln und die Honig-
biene sgd., zahlreich; ausserdem: 29) Halictus zonulus Sm. ^ sgd.,
einzeln. 80) Nomada sexciixcta K. sgd., 9 Exemplare einge-
iaugen. 1/6 73. 31) N. succincta Pz. ^ sgd., einzeln,
541. Vaecinium 0 xycoccos L.
Die Blütheneinrichtung ist von SprengeP) trefflich
beschrieben und ganz richtig auf Anpassung an Bienen
gedeutet, nur hat er auch hier die Sicherung der Kren-
ziiiig bei eintretendem Besaehe dieser bestimiDten Insekten
übersehen. Als Nektariun dient die dem .Fmchtlaioten
anüsitzende grttne saftige Sobeibe, in deren Mitte der Grif-
> fei und an deren Bande die Staubgefässe entspringen.
1) Das eatdMUe G«h«iiiite a 238. 389, Tat Xm, Fig. 1«.
• 17, Tat XXn, Fig. 9—11. 18. 18.
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68
Nachdem ich bei kühlem Wetter die Bltithen wiederholt
vergeblich nach Honig durchsucht hatte, fand ich an einem
warmen sonnigen Nachmittage (11. Mai 1873) in mehreren
von mir zergliederten Blüthen die bezeichnete Scheibe mit
Honigtrdpfchen besetzt Gregen Kegen ist der Honig
schon darch die naeh unten gerichtete Stellang der Bltt-
then geschlitzt; dnrch die nm den Griffel hemm dieht zn-
sammenschliessenden Stanbgeföase werden nicht nur fnntz-
lose Gäste vom Genüsse des Honigs abgehalten 0, sondern
zugleich die Bienen, denen die Blumenform sich ange-
passt hat, zur Vermittlung der Kreuzung geuöthigt. Die
Filamente sind nämlich in dem Grade verbreitert, dass sie^
indem sie sich der Blüthenachse parallel ^stellen, eine den
Griffel umschliessende Böhre bilden; an ihrer ganzen
Anssenseite;^ d.ie durch ihre Parparfarbe die Wirkang der
ebenso gefärbten, sich anseinanderbreitenden and zartlek-
krttmmenden Blamenblätter noch verstärkt ^ sind sie nnr
von kurzen Härchen rauh; ihre dicht aneinander liegenden
Ränder aber sind mit längeren krausen Haaren besetzt,
die sich so ineinander filzen, dass, abgesehen vielleicht
von Thrips, kein honigsuchendes Insekt mit Erfolg den
Versach machen wird, zwischen den Filamenten znm Ho-
nige vonadidngen. Die Staabbeatel sitzen der Innenseite
der Filamente an and verlängern sich in zwei ihnen selbst
an Länge gleichkommende, am Ende geöflbete Bohren,
welche ebenfalls den Griffel dicht umscbliessen. Der Zu-
tritt zum Honig ist daher wahrscheinlich nur Bienen und
auch diesen nur in der Weise mö<34ich, dass sie, von un-
ten an der Blüthe sich festklammernd und ihren Kopf in
die Blüthenmitte bringend, ihren Bttssel zwischen diese
Röhren hineinstecken. Dadurch müssen sie regelmäs-
sig Herausfallen von Bltithenstaub aus den Bohren be-
wirken and ihren Kopf, da er sich in der Falllinie des
Blttthenstaubes befindet, mit demselben behaften. Da nun
iu jeder Bltithe die am weitesten hervorstehende Narbe
1) Kerner, di« SchatomiUel der Blüthen S. 40 [226], Taf. lU,
Fig. 103. 104.
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69
von dem in die Bltithenmitte gebrachten Bienenkopfe zu-
erst berührt wird, so ist dadurch bei eintretendem Bienen-
besuche Fremdbestäubung hinlänglich gedichert.
Der Bienenbesueh seheint indess ziemlich spärlieb
«tatt tu finden; es gelang mir nieht, ihn zn beobaehten.
Die Honigbienen, welehe in nnmittelbarster Nähe aa den
▼on Wasser dnrehMnkten Sphagnumpolstem ihren Durst
löschten, kümmerten sieb nicht um die Blüthen. Ich theile
dessliaib Sprengeis Vermuthung, dass die lange BlUthe-
zeit der einzelnen Blumen von Vacciniura Oxycoccos
(nach Sprengeis Beobachtung 18 Tage!) für die Selten-
heit sieh einfindender Krenzongsvermittler als Ersatz dient
Rubiaceae. (S. 357.)
542. Galium saxatile L. stimmt nicht nur in der
gesammten Blütheneinrichtung, sondern auch in der Grösse
der einzelnen Blttthen durchaus mit G. Mollugo (H. M.,
Befrnobtmig S. 857, Fig. 184) ttberein, nnterseheidet sieb
jedoch dnreb niedrigeren Wuchs, viel weniger reiche filtt-
thenstände und von Anfang an rein weisse Farbe der ein-
zelnen Blüthen. Die beiden ersten dieser drei Eigenthüm-
licbkeiten beschränken die Augenfälligkeit der Blüthen
weit mehr als die letzte sie hebt; der lusektenbesuch ist
daher viel spärlicher als bei G. Mollugo.
Besucher: A. ColSS^ten: Cerambycidae: 1) Leptura livi-
da F., Blüthentheile verzehrend, ein einzigesmal beobachtet« 18/6 73.
B. Diptera: Syrphidao: 2} ^friUa pipUng L. igd. und Ffä., lehr
wiederholt beobachtet.
543. Galium silvatieum L. Besneber (bairiscbe
Oberpfalz 22. JuU 1873):
A. Coleoptera: Cerambycidae: 1) Le^piura testacea L.
Anthercn versebrend. Lycidae: 2) Dictyoptera sanguinea F., un-
ihfttig aaf den Blüthen sitzend. Oedemeridae: 3) Ocdemera fla-
vescens L., mit dem Munde an ößa Antheren beschäftigt. B. Dip-
tera: Muscidae: 4) Sarcophaga ipee», Honig saugend, in Mehr-
sahl. Syrphidae: 5) Mdithreptua mmthastri L. sgd.
(303.) Galium Mollugo L. (S. 357, Fig. 134).
Weitere Ifesueher:
A. Otleepttra: Oedemeridae: 10) Oedmera podajfrairiae L.
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Pfd. ThfiriDgen 8/7 78. B. M|lira: Syrphidae: 11) MOUhireftm
igweu PM.» N. B. 13) Msroim ammm lAffJL Pfd. ThfiriDgen, 10/7 78.
(304.) Galium verum L. (8. 858, Fig. 135). Wei-
tere Besucher:
A. Coleoptera: Cerambycidae : d:) StrangaliahifasciatayLüW.^
Antheren verzehrend. Thür., 13/7 73. L amellic ornia : (3) Ce-
tonia aurata L., Blüthentheile abweidend, daselbst. Oedemeridae:
9) Oedemera podagrariae L. Pfd. Thüringen, 11/7 73. B. Diptera.:
Bombylidae: 10) Anthrax flava "ilgn. hld. ; bairische Oberpfalz^
28/7 78. Syrphidae: 11) EnstoKs mtmtonm L. Pffi. Thft-
ringen, 6/7 71 0. Hymenoptera : Apidae: 12) HäKetua e^Hnärieug
F. ^ hld.; balriMiie Oberpfalz, 23/7 78. 18) Proaopis spec. ^ h\d^
daselbst Chrytidae: 14) BoHopyga ovata Dih. hüA. Thfiringen^
Q/7 70. D. lepldoplmi Sphingidae: 16) MaerofiMm steUatarum
L.^ Tergeblich nach Honig suchend, nach sehr flüchtigem Aufenthalt
weiter fliegend. Thüringen, 6/7 72. 16) Zygaena hmcerae Bsp.,
«nige Zeit mit dem Rüssel auf Tcrschiedenen Blüthen herumtaetend»
dann wegfliegend. Thibingen, 6/7 72.
(305.) Galium horeale L. (S. 358; Alpenblamen
S. 390). Weitere Besucher (Ttiriugen, 8. bis 10. Juli 1873):
Ä. Coleoptera: Cerambycidae: 2) Strangalia hifasciata
Müll. Antberea fressend. Chrysomelidae: 3) Luperus flavipes
L. Dermestidae: 4) Anthrenus dati^er Er. hld. Mordellidae:
5) MordeUa aculeata L. hld., in Mehrzahl. B. Diptera: Muscidae:
6) Ulidia erythropthdlma Mgn. Thüringen, 10/7 73. C. Hymenop-
tera: Apidae: 7) Sphecodes ephippia L. ^ ßgd. 8) Prosopis bre-
vicomis N y 1. ^ sgd. Tenthredinidae: 9) Tarpa cephalotes
F., nur flüchtig auf den Blfithen verweilend. D. Lepidoptera : M i-
erolepidoptera: eine Ueine Motte, die mir entwischte, sgd.
544. Galium tricorne With. (Thüringen, 19/5 73):
Die Blüthen sind nicht kleiner als an kleinblumigen
Stöcken von Galium verum. Da sie aber vereinzelt stehen,
so fallen sie ungleich weniger in di» Augen als die mas-
senhaft zusammengestellten Blüthen sowohl von G. vemm
als von G, MoUngo. Die Honigabsondernng ist erheblich
reichlicher als bei diesen beiden Arten; ich konnte den
die Basis des Griffels umsehliessenden grünen fleischigen
Ring sehr deutlich mit einer nassen Schicht bedeckt sehen,
die sich nach aussen noch etwas über die Grenzen des
Ringes hinaus erstreckte. Indess vermag der grössere
Uonigreichthum der einzelnen Blüthen keinen Ersatz zu
leisten fttr die Blttthenarmnth nnd fttr den Mangel an
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Aagenfälligkeit: der insektenbesnch ist nur ein sehr spftr-
Hoher. 6. trieome kann daher nioht, wie G. Tenun' nnd
Mollugo, die Möglichkeit spontaner Selbstbestftnhnng ent-
behren. Ihre Staubgefässe ciitwickelu sich gleichzeitig mit
der Narbe und bleiben, so lange sie überhaupt noch Pol-
len enthalten, die Narbe etwas tiberrageiul, aufrecht um
dieselbe herum stehen, ohne sich zurückzukrümmen. Erst
nach völligem Verblühen biegen sie sich weiter zurück.
Da die Blttthen nicht ganz gerade in die Höhe^ sondern
meist etwas schräg stehen, so Wlt fast stets ^Pollen auf
die Narbe.
Obgleich ich die Pflanze in meinem Garten zog und
da sehr wiederholt ins Auge fasste, habe ich doch einen
einzigen Besucher an ihr angetroffen, eine Anthomyiat die
andauernd ihren Honig leckte. 16/6 75.
545. Sherardia arvensis (Fig. 130—133), gyno-
diOcisch.
Die Pflanze tritt in grossblamigen, zwitterblttthigen,
proterandrischen nnd in kleinblnmigen, rein weiblichen
Stöcken auf; jedoch dificriren beiderlei Blttthen anGr9sse
der Corolla weniger als es in Regel bei insektenblüthigen
Gynodi<3cisten der Fall ist. Auch die Proterandrie ist
weniger scharf ausgeprägt. In der Regel zwar biegen sich
die Staubgefässe der grosshülligen Blüthen aus der Blüthe
heraus, ehe sich die Narben völlig znr Funktionsfähigkeit
entwickelt haben (Fig. 132). Es kommen jedoch gar nicht
selten auch Blüthen vor, deren Narben sich Tor dem Yer-
bltthen der Antheren yollstftndig entwickeln, und in solchen
Fällen tritt bisweilen durch Berührung eines pollenbehaf-
teten Staubgefässes mit einer Narbe spontane Selbstbe-
stäubung ein. Fig. 133 stellt eine solche Blüthe dar, in
welcher die Narben bereits völlig entwickelt sind, während
die Antheren, noch mit Pollen behaftet, in gleicher Höhe
mit ihnen stehen oder sie selbst ein wenig Überragen. Der
im Gmnde eines engen Böhrchens geborgene, von einer
fleischigen Umwallnng der Griffelbasis abgesonderte Honig
wird kleinen Faltern am bequemsten zugänglich sein,
deren Kreuzungsvermittlung die rothen Blümchen vcrmuth-
lich augepasst sind. Den Besuch derselben direkt zu be-
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72
obaohten, ist mir nocli nicht zu Theil geworden. Jedoeh
&nd ich die Narben der kleinhtüligen Hamen beim Unter-
sncben mit der Lupe nieht selten mit Pollen belegt, was
auf hiüreicheüden Besuch der Kreuzungsvermittler hin-
weist.
546. Äsperula tinetoria L. (Fig. 134^136).
Die Blütheneinrichtnng ist höchst einfach. Die Staub-
gefässe stehen im Eingange der kaum 2 mm langen Blu-
menkronenröhre, die beiden Narbeuköpfe ein ^venig unter-
halb der Mitte derselben. Beide sind gleichzeitig ent-
wickelt Insekten, welche ihren Büssel in die Böhre
stecken, nm den in ihrem Grunde geborgenen, von der
fleiscbigen Umwallnng der Griffelbasis abgesonderten Honig
zu saugen, streifen daher mit einer Seite des Rossels
Stanbgefösse, mit der entgegengesetzten eine oder beide
Narben, und bewirken so, von Bllitbe zu Blüthe, von Stock
zu Stock fliegend, häufig Kreuzuug. Beim Verzehren des
Pollens würden sie dagegen viel leichter Selbstbestäubung
bewirken; es wnrde aber kein einziger poUenfressender
Blnmengast an dieser Pflanze beobachtet.
Noch Yor dem Abbltlhen neigen sieh die Staubgefässe
nach der Blflthenmitte zusammen, so dass sie sich be-
rühren, und es erfolgt, indem etwas Pollen von ihnen ant
die Narben hinabfällt, spontane Selbstbestäubung.
An den von mir untersuchten Stöcken (vom Kem-
berge bei Mühlberg, Kreis Erfurt) waren fast sämmtliche
Blttthen dreizählig, nur ganz vereinzelte vierzählig.
Besucher: A. IMptsra: Hnacidae: 1) UKdia erytikrophihäima
Mgn. 8gd. B. Hymenoptera: Ichneumonidae: 2) mehrere Meine
Arten. C. Lepidoptera: Microlepidoptera: 3) eine kleine Motte
aus der Gruppe der Gelechiden, sgd.; alle drei: Thüringen S. and
lOy? 78.
(306.) As2)erula Cffnanehiea L. (S. 358, Fig. 136).
Weitere Besucher (in Thüringen 6. bis 13/7 73):
A. Coleoptera: Elateridae: 3) Agriotes ustulatus Schall.,
tmthätig auf den Blüthen. M alacodermata : 4) Danacaea pallipes
Panz., desgl. 5) Dasytes suhaencus Schh., sgd. ? 6) Ebaeus thora-
cicus F. B. Diptera: Bombylidae: (2) Systoechus sulfureus Mik.
sgd. Kmpidae: 7} £mpi8 Uvida L. sgd., hauüg. S} Bhampho-
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I
78
myia spee., emsig taagend, in grösiter Zahl in •Spinnengowebeii an
den Blütban dieser Pflanae. M n s ci d ae : 9) Siphona genieulaki D e g.
sgd., häufig. 10) UUäia erythroph^htäma Mgn. sgd., b&nfig. Stra-
tiomyidae: 11) Nemotelua pantherkuu L. sgd. Sjrphidae: 12)
SyriUa pipiens L., ansehwebend und sgd, C. llTmeiloptm: Api-
dae: (1) Sombua muaeorumF. flüchtig an saugen yersoohend, so-
gleich sich entfernend. 0. Lepidopttra: Micro lepidoptera: 18)
Ißnoa mwnnata Scop. (euphorbiata W. Y.) sgd: Bhopalocera:
Ii) Comonympha ammiA L. sgd.
(307.) Aspcrula o clor ata L. (S. 359). Weitere
Besucher bei Lippstadt im Mai und Anfang Juni:
k. Coleoptora: Cerambyoidae: 2) Grammoptera laevis F.,
nicht selten, auf einer einzigen Exonrsion 9 Exemplare, vermutblich
Pfd. Malacodermata: 3) Dasytes spec. Mordellidae: i) Äna-
spis frontalis L., häufig. Nitidulidae: 6) Meligethes, häufig. B.
Diptera: Empidae: 6) Empis tesselata F. sgd., einzeln. Musci-
dae: 7) Siphona geniciäata D e g. sgd., häufig. Syrphidae: 8)
Mhingia rostrata L. sgd., einzeln. 9) Syritta pipiens L , wiederholt.
C. Hjmenoptera: Apidae: (l) Apis melUfica L. J sgd., häufig. 0.
Lepidoptera: Microlepidoptera: 10) Elachista spec. sgd.
547. Äsperula asturea (Fig. 137, 188)
hiat den Honig im Grunde ebenso enger und reichlich
ebenso langer Blnmenröhren geborgen wie Asper^la
tanrina (Alpenblnmen S. 891 Fig. 157) nnd ist dadurch
ebenso wie diese der Kreuzungsvermittler der Falter au-
gepasst, aber nicht, wie diese, der Nachtfalter, sondern,
wie ihre blaue Blumeufarbe beweist, der Tagfalter.
CapriföüAceae.
(308.) SymphoHcarpua racemosus (S. 360, Fig.
137). Weitere Besucher:
A. Diptera: Syrphidae: 15) Hdophilus /Zoreus L. sgd. ? bairi-
sche Oberpfalz 22/7 73. B. Hymenoptera : Apidae: (7) Apis meUi-
fica L, 2 sgd., häufig, daselbst. 16) Halictus Smeathmanellus K. ^
sgd. 7/6 75, N. B. (13) H. sexmtatus K. $ sgd. und Psd., häufig.
Lippstadt 20/6 73; desgl. N. B., 2716 75. Vespidae: \1) Eummes
pomiformis Rossi sgd. N. B., 27|6 75. (1) Vespa silvestris Scop.
. (holsatica F.) $ sgd. N. B., 7|6 75; desgl. bair. Oberpf. 22|7 73.
548. Weigelia rosea Lindl.
Die Blumenkrone bildet in den ersten 12 Millimetern
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74
ihrer Lftnge eine enge Böhre tob nar 2— 3 mm Durefcmes-
8er. Dami erweitert sie sich plötzlich auf das Doppelte
bis Dreifache und verläuft, noch schwach an Weite zu-
nehmend, noch 15 mm weiter. Ihre Mündung hat einen
Durchmesser von 8 — 10mm und breitet sich in fünf stumpfe
divergirende Zipfel aus einander. Der weite Theil der
BlnmenkronenrQhre gewährt daher einer Biene Yon der
Grösse der Osmia rufa L. $ bequemen Anflog nnd hin-
reichenden Raum, ganz hinein zn kriechen nnd mit ans-
gereektem Rttssel bis zn dem im Grande des engen
R5hrentheils beherbergten Honige zu gelangen, der tob
einem läuglichen grünen Knütcheu zwischen der Basis des
Griffels und dem Grunde der Blumenkronenröhre in reicher
Menge abgesondert wird, ist dagegen zu eng, um grösseren
Hummeln den Eintritt zu gestatten. Indem nun Osmia
rufa L. 2, die in der That ungemein häafig sowohl agd.
ais Psd. die Blttthen besneht, in den Eingang der Blumen-
krone hinein krieeht, bertthrt sie zuerst den 2--5-lappigen
Narbenknopf, der, die StanbgefUsse flberragend, bald in,
bald unter der Mitte gerade aus der Bltithe hervorsteht
und behaftet die Narbenpapillen mit dem aus früher be-
suchten Bliithen mitgebrachten BlUthenstaiibe ; sodann kommt
sie ringsum mit den Staubbeuteln in Bertlbruug» die im
Blütheneingange stehen, nach innen aufspringen, mit der
£ndhälfte aber sich etwas zurttckkrttmmen, und behaftet
ihr ganzes Haarkleid reichlich mit Blttthenstanb. So ist
Kreuzung, wenigstens getrennter Blttthen, gesichert. Die
Blumenkronen bleiben noch längere Zeit nach erfolgter Be-
fruchtung und Abgabe des Pollens frisch und färben sich
nun sogar noch dunkler und augenlalliger rosenroth, als
sie während der Funktionsfähigkeit der Staubgefässe und
der Narbe waren. Die physiologische Bedeutung dieses Far-
benweohsels habe ich bereits früher 0 angegeben. •
Bflcnoher: A. Gt^lssptm: Malaoodermata: 1) X>aayteB apee,
Pfd. B. KyniMptera: Apidae: 2) BäHOus Uueoptu K. $. 8) H.
1) Weitere Beobachtungen I (Diese Yerhdl. Jahrg. XXXV
4. Folge Y. Bd.) S. 29.
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sexnotatus K. ^, beide ganz in die Blüthen kriechend. 4) Osmia
rufa Ii. $, ganz besonders häufig, sgd. und Psd. (In meinem Gar-
tm beobachtet.)
(310.) Lonicera Tcriclymenum (S. 363).
An einem Stocke, den ich in meinen Garten ge-
pflanzt hatte und der im Sommer 1878 reichlich blühte,
entwickelten sich die Blüthen anfangs (im Juni und An-
zing Jnli) ganz nonnal; später im Jahre aber (Ende Joli
und im Angnst) traten zahlreiche Blüthen aof , die weit
kürzere Röhren nnd eine weit weniger ungleichmässige
Ansbildnng nnd YerBchmelzung der Zipfel der Ck)rol1a
zeigten. Während im normalen Zustande die Blumen-
kronenröhre 22 — 25 mm lang ist, hatte z. B. an einem
Bltlthen Stande, den ich näher untersuchte, die am meisten
abgeänderten BlUthen Corollaröhren von nur 6 mm Länge.
Von den Zipfeln der Gorolla waren drei 10 mm lang nnd
in den untersten 4— 6 mm ihrer Länge verwaehsen, der
vierte nnd fünfte waren 10 und 12 mm lang, nicht mit
einander verwachsen, an Breite den drei verwachsenen
gleich. Von diesen Blüthen bis zu solchen mit 15 mm
laugen Röliren und 25 mm langen Corollazipfeln, von de-
nen, wie bei der normalen Form, die vier oberen ver-
wachsen, der untere frei war, zeigten sich an diesem sel-
ben Blüthenstandc mannigfache Zwischenstufen. Andere
Blttthenstände boten auch alle möglichen Ueber^ge bis
zor normalen Form dar. Die ganze Umbildnng ist ein
interessantes Beispiel von Bttekfall in nrelterUche Charak-
tere, vielleicht veranlasst durch unnatürliche Lebensbe*
dingungeu. Die Blüthenstände befanden sich nemlich ge-
rade unter der Traufe eines Daches, und im darauti'olgen-
den Jahre (1879) ging der Stock, wie ich glaube in Folge
davon, ganz ein.
(313.) Viburnum Opulus h. (S. 313, Fig. 139).
Weitere Besucher:
A.Gsl6optm: Anisotomidae: 11) Aniaoiomaobesa Sehmidt
Ud.? Lippstadt 29/6 78, H. M. Elateridae: 12) Athaus fritkOiu
F.» daeelbst 18) Oryphk^pim ptUeheUua L., daselbst Dieae drei
Kftfer Sassen auf den Blüthenstftnden ; es blieb aber Eweifelhaft, ob
sie wirklich snro Honige gelangten. Lamellieornia: H) OssytH^/rea
sÜcHea L., sarte Blflthentheile fressend, h&nfig. Strassbnrg 6|76,
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76
JB. M. 15) tMOdus foMMKNf L., desgL TekL B. 6/73. B. IMp«
tm: 16) ^jM9 testeUOa F. ag^ K. B 6/78.
(314.) Samhueus nigra L. (S. 314, Fig. 140). Wei-
tere Besucher:
A- Goleoptera: Lamellicomia: 9) Gnorimus nobilis L., Blü-
thentheile abweidend. Lippatadt 14/6 72. 10) Phyllopertha harti-
cola L., desgl.; daselbst 2/6 72, 14|6 78. 11) Oxythyrea stictica L.,
desgL Straasburg 0/ TG, H. M. B. Hymenoptera : Tenthredinidae:
IS) TitUhredo notha KL, auf «Dem Blfitbenstand anfliegend, aber
nach kunam Verweilen, ohne etwas genossen au haben, sich wieder
entfernend.
549. Sambucus Ehulus L. (Alpenblumen S. 392).
Besucher:
Dipten: Leptidae: 1) LepU» viiripmnis Mgn'., InMehrsahL
Tekl. Borgst. Mnsoidae: 2) Arißia apee^ desgl.
Dipsaceae.
(315.) Lipsacus silvestris Mill. (S. 367). Wei-
tere Besucher (8/73, N. B.) :
A. Biptera: Syrphidae: 4) Völucella pellucens L. sgd. B.
Hymenoptera : Apidae: 5) Crocisa scutellaris Pz. $ sgd. 6) iEfo-
lictus q^uadricinctus F. ^ sgd., sehr zahlreich. 8) H. sexetnctm F.
^ sgd. 9) MegachUe lagopoda L. $ ^ sgd. 10) M, mariUma K,
(316.) Scahiosa arvensis L. (S. 358, Fig. 142,
Alpenblumen S. 399). Weitere Besucher:
A. Coleoptera: Malacodermata: 77) McdaefUus b^msMatiu
F., Antberen fressend. B. DIptera: Muscidae: 78) Prosena sibe-
rita F. sgd., häufig. Liebenau (Kreis Schwiebus) 80/8 80. Syrphi-
dae: 79) Pipiza festiva Mgn. Pfd. Lippstadt 1/8 72. C. Hymenop-
tera: Apidae: 80) Botnbus tristris Sei dl. J sgd. 12/7 75, N. B.
81) Ceratina callosa F. s<rA., daselbst. 82) C. coerulea Vill. J ^
sgd. Lippst 18/6 73. 83) Halictus lugubris K. $ sgd., N. B. 84)
Ä mdlaclmrus K. $ sgd. 7/73, N. B.; Psd. 7/73, bairische Ober-
pfalz. 85) H. quadricinctus F. ^ sgd. 7|73, N. B. 86) H. guadri-
strigatus Latr. $ sgd., daselbst. 87) H. sexcinctm F. $ sgd., da-
selbst. 88) H. xanthopus K. ^ sgd., daselbst. (22) Nomada Jaco-
baeae Pz. ^ sgd. 13/7 75, N. B. (30) Osmia aenea L. ^ sgd.,
daselbst. 8ü) Prosopis signata Pz. ^ in Paarunf::, daselbst. 90)
aterrima Pz. ^ sgd., daselbst. Ichneumonidae: 91) eine
kleine Art, tief in die Blütbea kriechend, daselbst. Sphegidae:
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9
77
92) mmtM hiedlor Sb. 18/7 75, N. K 98) PftOemt^ irfflw^
Imn F. ^ sgd. 17/7 75, N. B. lepidoptm: Microl.: 9i) ^«no-
toM seaHriottihu Soop. $. 13/6 75, N. B. Bhopalooera; 95)
jpj^ms Lakmia L. sgd.; balritehe Oberpf. 7/78. 96) A. N%tA9 L.
9gd., daselbst 97) Bespwiaeomma'L.^f^ 7J7S, Fidhidgeb.; desgl.
7/78, N. B. ; desgl. Liebenau bei Sobwiebas 2818 80. 96) JKsris fiofii
L. sgd. Liebenau 28/8 80. Bphingidae: 99) Zifgaena eamioliiea
So. 100) Z. fSUpendulae L. 101) Z. minos S. alle drei &st nur
auf Scabiosa arrensis und Cardans erispns. Nassau, Dr. Badde-
berg.
(317.) Scabiosa succisa L. (S. 371, Fig. 143).
Weitere Besucher:
i. Olptm: Syrpbidae: 82) VoluceUa phmata Mgn. sgd.
Lippst. 6/9 73. B. fljlD0loplm: Apidae: 88) Halichu »muki» Sm.
2 sgd., daselbst.
Campanuiaceae.
(319.) Oampanulß rotundifoUa L. (S. 374.) Wei-
tere Besucher:
A. Diptera: Syrphidae: 17) Melithreptiis taeniatus Mgn., h&iri'
sehe Oberpfalz 23/7 73. B. flymenoptera : Apidae: (5) Afidrena
Coitana K. daselbst. (6) A, Gtoynana K. ^. 22/7 75, N. B.
(3) Bomhua lapidarius L. ^ Psd. and sgd., in Mehrzahl; bairische
Öberpifak 22. bis 26/7 78. 18) HaU^ ol&^pes E. $ sgd. 6/73,
N. a 19) Nomaäa furva P«. (minuta F.) ^. Thüringen 9/7 70.
320. Campanula Trachelium L. (S. 374). Wei-
tere Besucher:
A. Coleoptera: Curcnlionidae: 14) Gymnetron campanulae
L. Thüringen 12/7 73. B. Hymenoptera: Apidae: (3) Ayidrena Coi-
tana K. ^. Kitzingcn 17/7 73. 15) Bombus lapidarius L. ^ Psd.,
daselbst. 16) Chelostoma nigricorne Nyl. ^ sjrd. Thüringen 12/7
73. (7) JSalictoides dentiveniris Nyl. ^ N. B. ; desgl. Kitzingen
17/7 73. 17) Xylocopa violacea L. J sgd. Würzburg, botan. Gar-
ten, 15/7 73.
321. Campanula rajiun Cid oid es Ih (S. 31 A). Wei-
tere Besucher (Juni, Juli 73, N. B.) :
A. Diptera: Syrphidae:* (10) Bkingia rostrata L. sgd. B.
Hymenoptera: Apidae: 11) Anärena aesÜMBrn, (7) Chehstomn
nigricorne Nyl. ^ sgd. (8) Ch. campanvUarum K. ^ desgl. 12)
Ealictus leucozonius K. $ sgd. 13) H, sexnotahu K. $ sgd. nnd
Fad., häufig. 14) Froaapi» coomunia Nyl. $.
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78
322. Campanula bononien^is L. (S. 375). Wei-
tere Besneher (Thttringen 9/7 72):
LMeopton: Curenlionidae: 6) Oynmetnm etm^pamtUu h,,
tahlreieh. B. HfllUNlopten: Apida e: 7) OiUtsa hamanMääUt F. ^.
(828.) Oampanula pat«la L. (S. 875). Weitere
Beobaohter:
Symenoptera: Apidae: 8) Andrma 0a9<ma K. ^, bairisebe
Oberpfalx 22/7 73, 4) A, Uäntaia K. ^ sgd. Jena 5/75, H. H. 5)
aUsaa JuamcmrhoiäaUa F. ^ $ sgd. und Pkd., Mriscbe Oberpfklz
28/7 78. 6) BMieMdes äeiliwentrii Nyl. $ sgd. Eitemgen 17/7
78. 7) Siiophites guinquespinoaui Spin. ^ sgd., bairiflcb^ Oberpfüs
28/7 78.
(824.) Campanula per sicifolia L. (8.875). Wei-
tere Beobachter:
A. Coleoptera: Curculionidae: 3) Gymnetron campanulae
L.; Thüringen, häutig. Nitidalidae: 4) Meligethes spec.t häufig,
daselbst. B. Hymenoptera: Apidae: 6) ChdosUma campannlaniffi
L. $ ^ Psd. und sgd. Thüringen 617 78. Q Ch.liigrxcorne Nyl.
^ $ sgd. 617 73, N. B.j Thüringen 10/7 78. 7) iVoaop^ conmiti-
mt^yl. $. 19/6 78, N.B. 8) Pr. cof^/bM Nyl. ^, daselbst 0.
TlqfiaiOplera: 9} Thri^s, sahlreich. Thüringen 6/7 78.
550. Campanula glomerata L. Besucher bei Weil -
burg, (nach brieflichen Mittheilungen des verstorbenen Prof.
Schenck):
Hymenoptera: Apidae: l) Andrena hirtipes Schenck, be-
sucht bei Weilburg ausschliesslich diese Blume, in deren Glocken sie
eine überaus grosse Menge von Pollen sammelt. Keine andere An-
drenaart beladet sich so mit Pollen wie diese. 2) Apis mellifica L.
J. 8) Ceratina coeritlea Vill. 4) Codioxys acuia Nyl. 5) HeriO'
des campanularum L.
551. Phyteuma spicatum, (Vergl. Alpenblnmen
& 406, Fig. 163.) Besaeher: .
A. Ootoaplm: Elateridae: 1) Aifriotes {pafUäOua I1L7).
Tentobnrger Wald Q/6 72. Nitidnlidae: 2) Jlsi^^e^ aama F.,
daselbst. Staphyli'nidae: 8) AmÜieMim soHn Oylh., in grösster
Zahl in den Blüthen, daselbst. B. BfOlloptira: Apidae: 4) Jpi«
meO^Usa L. $ sgd., daselbst.
552. Phf/teuma nigrum Sebmidt Besseber QX,
B., Juni 73) :
A. Diptera: Syrphidae: 1) Bhingia rostrata L. sgd. B. By-
menoptera: Apidae: 2) Andrena convexiusctUa E. ^ sgd. 8) A.
hirtipea Schenck ^ sgd. 4) Halictm mdlachurus K. $ sgd. und
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79.
in MebrsahU 5) E. tetnuamuB El. {guaariemeku E.) $ sgd.
6} SL hnguhts Sm. ^ sgd.
(352.) Jaaione montana L. (S. 375—877, Fig. 144).
Weitere Besucher:
A. Coleoptera: Cerambycidae: 100) Strangalia melanura L.
sgd., häufig. Thüringen 13|7 73. B- DlpUra: Conopidae: lOl)
Mffopa faaeiata Mgn. sgd. Lippstadi 31/7 72. 102) Zodion ro*
airixtum Mgn. sgd., daseibtt Masoidfte: lOS) M^wnyia spee,
Pfd. 12/7 75, duelbit Syrphidae: 104) MeUthreptus dispar
Loew. Pfd., daselbst. 105) Taragu» Uhialia Fall Pfd., daselbrt.
106) Ehinffia roatrata L. sgd. 8/7 72, daselbst 107) Syrphui ribe^
tii Mgn. sgd., N. B. 6/7 78. Tabanidae: 106) Täbaims fusüeu»
F. sgd.; bairisohe Oberpfals 2217 78. B. Vymaoytm: Apidae:
109) CeraHm äOMbris F. ^ sgd. 21|6 78, N. B. 110) SäUetut
maeulatua Sm. $ ^gd. 8/7 78, daselbst. III) JET. maJackurw E: $
sgd., daselbst 112) Nmnada fusekomis Nyl. $ sgd. 21/7 72,
Lippstadt 118) N. rufipea Sobenek (rbenana Mon.) sgd., daselbst.
(48) Proaopis variegata F. $ sgd., bairisdie Obeipfialz 24/7 78.
114) ^elss aterrina Ps. ^. Lippstadt 21|7 72. Eyaniadae: 115)
Foeim spee. sgd., daselbst. Sphegidae: (54) Cereeria leibkOa F.
$ sgd.; bairische Oberpfalz 22/7 78. (55) C, näauta EL ^ sgd.
Lippstadt 21/7 78. 116) Orabro vesBiOaHu Px. $ sgd. 7/78, N. B.
(61) OsBifbdua umgUmia L. sgd. Lippstadt 21/7 72. C. lepldoptora:
' Bhopalocera: 111) Pieria fu^ L. sgd., daselbst Sphingidae:
118) Zjfgaena lomeerae Esp. sgd.
Compositae. (S. 878.)
Cynareae*
(326.) Echinops sphaerocephalusL. (S. 381, Fig.
145). Weitere Besucher (15. bis 27. Juli 1873, N. B.):
Hymenoptera : Apidae: 7) Bombus senilis Sm. J s^d. 8)
Halictus cylindricus K. ^ st^d., sehr zahlreich. 9) if. interrup-
iu8 Pz. ^ sgd, 10) II. maculatus Sm. $ sgd. 11) //. mmutissimus
E. ^ sgd. 12) jET. morto F. $ sgd. 13) iVoso^'t« communis Nyl.
$ sgd.
(328.) Carlina vulgaris L. (S. 382). WeitereBe-
Sttcber :
Hymenoptera: Apidae: 10) Bombus tristis Sei dl. ^ s^d.
90,8 80, Liebenau bei Schwiebus. 11) Halictus quadricinctus F.
(quadristrigatus Latr.) ^ sgd., häufig, bis sa ?ier gleichzeitig auf
einem Körbchen. 8/73, N. B.
(329.) Centaurea Jaeea L. (S. 382—384, Fig. 146)
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80
Alpenblumen S. 415. Ueber die Vielgestaltigkeit der Bltt-
theDkerbchen vgl. Kosmos Bd. 10 S. a34— 344. Weitere
Besucher: ^
i. Olplsra: Conopidae: 49) Sieus ferrugineua L. igd. 7/73,
N. B. Empidfte: 50) Empis Uoida L. tgd. 6/78, N. B; desgl.
16|8 78, Lippttadt. Syrphidte: 61) JBri$kiU$ itOnearim L. sgd.
I^ppsiadt 15/8 78. 52) Sjfrphue hätUahu Deg. Pfd. 7/78, N. B.
B. HlBSBeptsra: Apidae: (1) Apit mdUfiea L. $ sgd. nnd Psd.»
zahlreidh. Thüringen 18/7 78. (6) Bmhua teg^idarim L. $ «gd.
lippftedt 16/8 78. 68) HäUehu mala^mrus K, $ »gd. nnd Ped.
30/6 78, N. B. (18) JST. gmärkinettu F. (qnadrittrigatos Latr.) $
flgd. nnd Pfd., hftnfig, daaelbit 54) H. iesßeinehu F. $ agd. 28t/6
78, K. B. 55) tdroMomua El. (qnadrioinotnt K.) $ ^ «gd., da-
lelbBt 56) JET. «tOoMrftM K. ^ sgd. nnd Psd., daselbst. (26) Jfefd-
dUb etffitencuZaW« L. $ Psd., daselbsfc. 57) Pisithynta BctrbuteUus
K. ^ sgd. Lippstadt 15/8 73. 58) guadrieolor Lep. ^ sgd.
Lnisenburg im Fiohtelgebirge 26/7 73. (8) Saropoda himaculata L.
^ sgd. Liebenau bei Schwiebas 27/8 78. Sphegidae: 50) ^m-
mophila sahulosa L. $ sgd. Lippstadt 15/8 73. G. Lepidoptm:
Rhopalocera: (43) Epinephde Janira L. J sgd. N. B. 1/7 76.
(87) Fierts napi L. Lippstadt 15/8 73. Spbingidae: 60) Jno sk^
tieea L. sgd.; bairiscbe Oberpfalz 22/7 73.
330. Centaurea Seabiosa L. (8.384; Alpenblumen
S. 416). Weitere Besoeher :
i. Coleoptera: Chrysomelidae: (20) Cryptocephalus terieeua
nnihätig auf den Blnthen eittend. Thfiringen 6/7 72. B. Mp*
tm: Empidae« 22) Smpis spee. sg^., hftnfig. Thüringen 9/7 78.
Syrphidae: 28) ErUkiH» horUeala Ugn. Pfd. N. B. 25/8 75. G.
ÜflMlloptera: Apidae: (14) ÄnÜMditm numieattm L. $ Psd.
Strassburg 6/76, H. M. 24) Coelwxys conoidea IlL (Gerst.) sgd.;
wiederholt Thüringen 11/7 73. 25) Megachile argentataV. ^ sgd.
Strassburg 6/76, H. M. (12) Osmia amea L. $ Psd., daselbst. 26)
0. rufa L. $ sgd. und Psd., daselbst, D. Lepidoptera : Rhopalo-
cera: 27) Lycaena Corydon Scop. sgd. Thüringen 6/7 72. 28)
Melamyria OeUatea L. sgd., in Mehnahl. Thüringen 10/7 78..
(331.) Centaurea Cyanus L. (S. 385.) Weitere Be-
sacher:
A. Oiptera: Syrphidae: 9) Helophilus penduhis L. Pfd.
Lippstadt 21/7 72. 10) Melithreptus sci'iptus L. Pfd. Lippstadt
30/G 75. B. Hymenoptera : Apidae: (1) Apis mellifica L. J sgd.
und Psd., häufig. Thüringen 9/7 73. 11) Bomhus lapidarius L. J
sgd. Lippstadt 21/7 72. 12) Halictus tetrazonius Kl. $ sgd,,
Thüringen 9i7 73. 13) Saropoda bimaculata Pz. J sgd. und Psd.,
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81
andanenid. Lippitadt 21/7 72. 14) filEel»» brevMiwiila Nyl. $ sgd.
Lippttadi 80/6 75. C. UpMvplm: Bhopalocerä: 15) Lyeaena
Aßgm S,V. ^ agd. Thüringen 12/7 73. 16) X. JDomofi 8. V, igd.,
daselbit
(322.) Onoporäon Äeanthium L. (S. 385, 386.)
Weitere Besucher :
A. flemlptera: 18) X^j^oeii« equeOris L. sgd., Thüringen 1117
70. B. liyaiaioptm: Apidae: 19) Häüetm eylinäriew F. N.
B., U/7 78. 20) J3: leiMOfloiiHW Sehr. $ sgd. Thüringen 6/7 72.
21) H, macuUOus Sm. Psd., daselbst. (7) E. quaärieindua F. (qna-
dristrigatns Latr.) $ sgd. N. B., 8/7 78. 22) H, MjectfietM F.
N. B., 28/7 76. 28) H. tetnusot^ Kl ^. K. B., 14/7 78. (1) Jfe-
goMe uigopoda E. $ ^''^ 'i^* ^* ^* ^) 3r.l^n^MME.
$ Pid. und tgd. daselbst. 25) Osmia aundeiUa Pz. lu^^
sgd. Thüringen 6/7 72. (2) 0. AifoNwnfm Ps. $ sgd. und Pkd.,
hftofig. N. B. 11/7 78. 26) 8tdi8 atenima Pi. $ sgd., daselbst.
27) iSt. iiAoeopItfra'E. $ sgd., daselbst. & LtpMtptara: Bhopalo-
eera: 28) Seaperiß at/hanus Esp. sgd. Thüringen 7/7 72. 29)
Vanena caräui L. sgd., daselbst.
553. Silyhum marianum G-rtn. (S. 385). Be-
sucher (N. B., Juni, Juli 73) :
VyimoptOfl: Apidae: 1) ChMoma mgriwme Kyl. ^ sgil.
2/7 73» 2) SaKetua tetragomna EL $ sgd. 27/6 78. 8) H, hx"
emOus F. ^ sgd. und Psd. 30/6 78. 4) MejfoMe fcueiata Sm. ^
sgd. 27/6 78. 5) Omia aduma Latr. sgd. 80/6 78. 6) 0.
/MwMfitrw Pa. $ sgd. 2/7 78. 7) iSlCslis phaeopUra E. ^ sgd.
2/7 78.
554. Cirsium aeaule All. (Alpenhlumen S. 422.)
Besucher:
Hymenopttrt: Apidae: 1) Bombus museorum L. ^ sgd.
WiHebadessen 8/8 78.
(333.) Cirsium arvense L. (S. 387, Fig. 147; Al-
penblnmen S. 422.) Weitere Besucher:
A. Coleoptera: Carabldae: 89) Lebia crux minor L., auf den
Blüthen sitzend; bairische Oberpfalz 22/7 73. Cerambycidae: 90)
Leptura testacea L. Pfd. 91) Strangalia melanura L., desgl. Chry-
somelidae: 92) Cryptocephalus sericeus L., unthätig auf den Blü-
then sitzend. Cleridae: 93) Tricho des ap iarius Jj. C u r c n Ii o n i-
dae: 94) Larinus obtusus Schh. Elateridae: 95) Biacanthus
holosericeus L. 9/6. Lamellico rnia: 96) Cetonia aurata L., Blü-
thentheile abweidend. Lycidae: 97) Dictyoptera sanguinea F.
Alle bis hierher aufgezählten Käfer: bairische Oberpfalz 22., 23/7
73. Oedeme ridae: 98) Oedmera podagrariae L. Pfd. Kitziogen
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62
17/7-73. B* IHpttrti Conopidae: 99) Conops guaärifaseiatusDeg.
tgd.; bairiBobe Oberpfalz 22/7 78. (6S) Pkyaoeephäla rufipes F. sgd.,
daaelbit. Syrpbidae: 100) CheiloHa oettracea L. Fuchsmühl,
Fichtelgebirge 26/7 73. (59) Eristalis nemorum L., bairische Ober-
pfalz 22/7 78. 101) Volucella inanü L. Pfd. Fuchsmühl, Fichtel-
gebirge 26/7 73. 102) V. pdlucens L. desgl., daselbst. 103) V,
plumata L. desgl., daselbst. Tabanidae: 104) TahanusbromiusL.,
bairische Oberpfalz 22 7 73. (51) T. rusticus F. Thüringen 12/7
73. C. Hymenoptera: Apidae: (19) Jlalictus cdbipes F. ^ sgd. N.
B., 12/7 73. (17) H. maculatus Sra, g sgd., daselbst. 105) H. niti-
dus Schenck ^ sgd. 106) Macrüpia labiata Tz. ^ bairische
Oberpfalz 22/7 73. (31) Prosopis variegata F. $ sgd. N. B., 12/7
73. 107) Pr. 8pec.7 ^ sgd.; bairische Oberpfalz 22/7 73. Sphegi-
dae: (39) Cerccris nasuta Kl. ^ sgd. 25/7 73, N. B. (34) Crabro
alatus Pz. sgd.; bairische Oberpfalz 22/7 73. (33) Cr. cribrarius
L. häufig, daselbst. 108) Crabro vagiis L. ^ sgd., daselbst.
109) Hoplisus quinquecinctus ¥. sgd. daselbst, häufig. (41) Philan-
thus triangulum F. ^ sgd., daselbst. Vespidae: 110) JEumenes po-
miformu'i Rossi daselbst. 111) Polistes diadema Latr., da-
selbst. D. Lepidoptera: Noctuidae: 112) Hydroecia nictitans Bkh,
var. erythrostigma Hew. sgd. Lippstadt 14/8 73. Rhopalocera:
113) Epinephele Hyperanthus L. sgd.; Fuchsmühl, Fichtelgeb. 26/7
73. (78) E. Janira L. sgd., daselbst. 114) Hesperia lineola 0. agd.;
bairische Oberpfalz 24/7 73. Sphingidae: 115) Ino statices L.
sgd. Fuchsmühl, Fichtelgeb. 26/7 73. 116) Zygaena minos <S. F.
sgd., daselbst.
(335.) Cirsium lanceolatum L. (S. 389, Alpenblu-
men S. 425.) Weitere Besucher (im August 1873, 75 und
76, N. B.):
A. Diptera: Conopidae: 13) Physocephdla rußpes F. sgd. B.
Bymenoptera: Apidae: 14) Halictm cylindricus F. ^ Psd., ^ ver-
geblich suchend. 15) JS. maculatw Sm. ^ Psd. 16) H. mala-
churus K. 5 Psd. 17) H. tetrazontus Kl. $ Psd. 18) H. zonulus
Sm. vergeblich suchend. 19) Stelis aterrima Pz. ^ sgd. G> L6-
pidoptera: Rhopalocera: 20) Pieris napi L. sgd.
(337.) öiraium pQlustre Scop. (S. 389, Alpen-
blumen S. 425.) Weitere Besucher (die mit y^Fichtdge-
hirge'' hezeichneten am 26. und 27. Juli 1873 im Fichtel-
gebirge, alle übrigen am 22. und 23. Juli 1873 bei Wöl-
lershof in der bairischen Oberpfalz beobachtet :
A. Diptera: Conopidae: 23) Conops quadrifasciatus Deg.
sgd. einzeln. 24) C. scutellattis Mgn. sgd. häufig. Mus cid ae: 25)
Echiwmyia fera L. Syrpbidae: 26) Mhingia rostrata L. 27)
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Si^phus rtbesii L. 28) VoluceUa inanis L. sgd. und Pfd. 29) V.
pdlucens L., desgl. B. Hymeooptera : Apidae: 30) Andrenä denti-
cuiata K. $ sgd. (1) Apis meUifica L. sgd. und Päd. (2) Bovfi'
"bus lapidarius L. ^ sgd. (3) B. pratorum L. sgd. {8)Hälicttt8
cylindricus K. ^ sgd. 31) R. spec. ^ sgd. 32) Heriades trunco-
riwi L. sgd. 32) Megachile maritima K. sgd. 33) Psithyrus
qtiadricolor Lep. ^ sgd., häufig. Ficbtelgebirge (Luisenburg, Sil-
berhaus). Sphegidae: 34) Cerceris lahiata F. vergeblich
suchend. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 35) Argynnis Paphia L.,
andauernd sgd. 86) Epinephele Hyperanthtis L. sgd. (19) iL. Jia-
nira L. sgd. 87) Erehia ligea L. sgd., häufig. Fichtelgebirge (Lui-
aenburg, Süberhaus). (15) Pieris bnmicae L. sgd., zahlreich. (16)
P. rapae sahlreioh. 88) Vaneisa uiiieae L. sgd., in Mehrzahl.
Sphingidae: 89) Zygama Minos 8. V, sgd.
(338.) Carduus crispus L. (S. 390.) Weitere Be-
sucher (N. B.):
A. Diptsra: Empidae: 9) Empis livida L. sgd., zahlreich.
18!8 73. Muscidae: 10) Cynomyia mortuorum L. sgd. 67 73.
Syrphidae: 11) Eristalis arhustorum L. sgd. und Pfd. B. Hyme"
BOptera: Apidae: 12) Andrena Gwynana K. $ sgd. 9 7 73. 13)
Apis meUfßca L. J sgd., zahlreich. 18/8 73. (2) Bomhus lapidarius
L. 2 sgd. 14 7 73. (1) B. muscorum L. (agrorum F.) sgd. 1218
73. 14) B. terrestris L. $ sgd. 18/8 73. 15) Chehstoma nigri-
come Nyl. ^ sgd. 3,7 73. 16) Codioxys conoidea XU. ^ »gd.
12/8 72, 11/8 78. 17) Hälietus äOnpea F. sgd. 8|7 78. (8) JEL
Cf/Undrieu$ F. ^ $ sgd, 6. bis 8/78. 18) JET. leueoeonim K. ^ sgd.
6/7 78. 19) S. aeamotaku K. $ sgd. 20) Megachile lagopodaK, ^
$ sgd. 10/7 78. 21) Ptsithyrui BmbiMh» E. ^ sgd. 12/8 78.
(6) iSMi» aUrrima Ps. $ sgd. 8178. 0. Upidoptert: Pyralidae:
82) Botys Mrfjeoli» L. sgd. 11/8 78. Bhopalooera: 23) Epini»'
pMe OalaUa L. sgd., häufig. 24) Hesperia Comma L., deiigl,
Bpbingidae: 25) Zygaena camioUca Soop. 26) Z. ßipenämlaeh.
27) Z. fRtnos & F., alle drei hiufig.
(339.) Carduus acanthoides L. (S. 390; Alpen-
blamen S. 417.) Weitere Besucher (Thttringen, Juli 73):
A. Goleoptera: Gurculionidae: 45) SpermophäguB eardui
Sehh., in grösster Menge in den Blüthen. B. HABlplm: 46) An-
^toeoris spec. 0. Upideptera: Bhopaloeera: 47) JBpinephek /«-
mra L. sgd.
(340.) Carduus nuians L. (S. 390.) Weitere Be-
snoher :
A. IMpttra: Syrphidae: 7) BrisMie UmoB L. Pfd.; bairi-
fldhe Oberp&Os 78. 8) S^rpfm HbetU L. P»., daaeibrt. B.
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HymeDOptera : Apidae:9) Apis ineüißca L. sp^ä., zahlreich. Thüring.,
bairische Oberpfalz 7/73. 10) Bombus hypnorum L. ^ sgd.; bairi-
sche Oberpfalz 22/7 73. (2) B. pratorum L. J ^ sgd., daselbst.
11) JB. süvarum L. ^ ^ «gd., daeelbst. 12) Halictus leucozonius
K. ^ Päd., daselbst. 13) H. quadrinotatus K. ^ sgd. Thüringen
12|7 73. 14) H. sexcinctus K. $ sgd. und Psd., bairische Oberpfalz
2217 73. 15) H. eontdw Sm. $ sgd. Thüringen 12/7 73. C. Lepl-
doptera*- Rhopalooera: 16) Ärgynnia Agk^a L. sgd., in Mehr*
uhl ; bwriaohe Oberpftth Ssjr 78. 17) A. Paphia L. sgd. Liebe-
nau bei Sehwiebas 28|8 80. 16) Epinephele Janira L. sgd. Thü-
ringen 1217 78. 19) Besperia Uneda 0. sgd., bairische OlierplUz
22|7 78. 8pbingidae: (6) Zygäena hmeerae Esp., daeelbst.
(341.) Lappa minor D. C. (S. 391.) Weitere Be-
sucher (N. B.) :
flfmeioplera: Apidae: 8) HaUetu$ ^flinäriew F. ^ ^. 4)
SUUs aterrima Pa. $ ^ agd. Sphegidae: 5) Ammophüa sabuloaa
L. $ Bgd.
(344, 345.) Aehillea ' Mille foUum L. und Ftar-
mica L. (S. 391—394, Fig. 148. Alpenblumen S. 428.)
Weitere Besucher:
A. Coleoptera: Buprestidae: 83) Anthaxia nitidula L.
N. B. 84) A. mülefolii F. N. B. Cerambycidae: 85) Leptura
livida F. Pfd.; bairische Oberpfalz 22/7 73. 89) Strangalia bifas-
ciata Müll.; Thüringen 10/7 73. Auf Aehillea Ptarmica in Paa-
rung; auf dem in Begattung begriflfenen Männchen noch ein zweites
sitzend. Willebadessen 8|8 78. 89) Str. melanura L. Pfd.; bairi-
sche Oberpfalz 22/7 73. Coccinellidae: 90) Coccinella mutdbüis
Scrib., häufig auf den Blüthen. 91) C. septempunctata L. desgl.;
beide bei Lippstadt. Elateridae: 92) Agriotes yaUicus Lep. Pfd.
Thüringen 10 7 73. 93) Agr. ustulatm Schall. Pfd.; Thüringen,
bairische Oberpfalz 7/73. Lamellicorni a: 94) Cetonia aurata h,
Blüthentheile freesend. Thüringen 10/7 73.' Malaoodermata:
95) Tdephonu mdanurus L. desgl.; aach in Paarung. Hordelli-
dae: 96) Morddia faseiaia F., Lippstadt Oedemeridae: 97)09-
demera poäagraiHM L. Pfd. Thfiringen 10/7 78. B. Dtitm: Gono-
pidae: 98) Conops seuteUatus Hgn. sgd.; bairisohf Oberpfals, Fieb-
telgebirge 7/73. Maacidae: 99) Arieia vagam Fall., N. B. (74)
Hätmomyia ferax Pz. sgd.; bairiache Oberpfah 32|7 78. (72) Gym-
nowma rmlmdalta Pa.; b&ufig., N. B. 100) Phatia era8sipenni$ F.
Thüringen; N. B., 7/78. 101) Seatophaga sUreoraria L. Pfd. N.B.,
19/6 75. 102) IVffpeUi pantihenna Fallen., N. B. 108) UUdia
eryihrophthtiima Mgn., sehr aahlraiofa. Thüringen 10/7 78. Syr-
phidae: 104) Chrifsatoxwn (tone^ L. Pfd.; bairiache Oberpfiila
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73. 105) lu^rHodta Mgn. m N. B., 22/7 7&. 106)
Helaphik» fhreua L. Pfd. Lippatadt, Imirisehe Oberp&ls. 107)
Paragua hieohr F. Bfd. N. B., 22/7 76. 106) Syrphus tibesU L.;
balriMshe Oberpüüs 82/7 78. Tabanidae: (57) Täboma ruttims
L., mehilMh; daaelbst G. VfMIOptiri: Apidae: 109)'^fMlfeNa
Sdmmkdla Nyl. J", N. B. (23) CoOetes Iktvieseana E. $ ^ Psd.
und 8gd., sehr b&afig; bairisobe Oberpfalz 7/78; N.B., 7/5 75. 110)
HaKetm inUmiptm Ps. $ Fsd., ThIIrmgeii 7/78. (7) JET. morio F.
$ ^ Psd. agd., N. a (10) attadnotnctav F. ^ deagl. III)
m ameaOtmanam E. 2 «S^- ^* B*» 1^/7 -B^ inOMulM E.
2 Psd. sgd., daselbst. 112) Prosopie »gnata Nyl. $ daselbst
(1) iV. «orw^ota F. $ sehr sahbeioh, daselbst 118} BkophUef
quinqueBpinonta Spin. ^ ^gd.» hSofig; bairische Oberp&ls 22/7 78.
(ß) Spkkoäet gibbua L. und Yar. $ ^ N. B. (26) 8tdi» bre-
9imeuta Nyl. $ ^ sgd.; bairische Oberpfisls 22|7 78. Eyaniadae:.
114) FoenuB tpu^ N. B. Sphegidae: 115) Orabro wxQlalhts Ps.
^. N. B., 7/7 75. 116) Ost^tdus nigripes L. $. Lippstadt 29/6
72. Tenthredinidae: 117) .ltftalÜ0 rosae L., in Paarang auf den
Blüthen. Lippstadt 29j6 72; desgl. N. B., 24/7 76. {69)Tmthredo
trotha Kl., häufig; N. B. Vespidae: (60) Odynenns paiiietum L.
N. B., 17 7 75. 118) O, spinipes L. 2. N. B., 17|7 76. D. Lepl-
diptsra: Khopalocera: 119) Coenonympha Areania L. sgd., Thü-
ringen 7/73. 120) Epinephele Janira L. sgd., Lippatadt. 121) Me-
speria ItneoZa 0. sgd.; bairische Oberpfala 22 7 73. (78) H. silvanus
Esp. sgd., daselbst. 122) Lycaena Icarus Rott. sgd.f daselbst
123) Melanagria Galatea L. sgd., N. B. 124) Pieris rapae L. sgd.,
Lippstadt Tineidae: 125) Pkurokk ScMaegerteOa Z. sgd. N. B.,
1717 75.
(346.) Chrffganthjemum leueanthemum L. (S. 3d4.
Alpenblnmen S. 432.) Weitere Besacher:
A. M60ptera: Gerambyoidae: 73) Leptura te8toe€aL.Fieh-
telgebirge 27(7 78. (68) Strangälia armata Ehst Pfd. Lippstadt,
Thüringen, N. B. Chrysomelidae: 74) OJythra quadripunctata L.
Ettringen 7|78. Elateridae: 75) AgrUO&a tutuMus Sehall. Pfd.
Tbflringen 10/7 78. Oedemecidae: 76) Oedmera podagrariae L.
Pfd., daselbst. B. Dlltm: Bombylidae: 77) SoKif^us eaneseem
Mik. sgd., N. B. (41) Sieua fenuginem L. sgd., N. B. 78) Para-
gu8 Ueolor F. Pfd., N. B. 0. KyOMlopteni: Apidae: 79) Andrena
SOtrankdla NyL ngd. N. B., 17/6 76. 80) HdHetus lugubris E.
$ Psd. N. B. (7) JET. «Obwiiiis K. $ ^ Psd. und sgd., N. B.
(2) Sphecodea gibibus L. und Var., N. B. Sphegidae: 81) Crabro
diws H. Seh. (f. N. B, 15/6 73. D. Lepidoptm: Rhopalooera:
82) Hesperia Thauma» Hfn. 88) Pieris Napi L. 84) Pafymmahu
Pkloeaa It^ alle drei sgd., Lippstadt
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(347.) Chrysanthemum inodorum L. (S. 395.)
Weitere Besucher:
Diptera: Muscidae: 2) UUdia erythrophthaima Mgn., häufig.
Thüringen 817 73.
555. Chrysanthemum segetum L. Besucher:
Hymenoptora: Sphegidae: 1) Sagyga eyUnäriea Schenck
^ sgd. N. B., 17/7 73.
(348.) Chrysanthemum corymhosum L. (S. 395.)
Weitere Besucher (Thüringen, Juli 1873) :
A. OolMptera: Buprestidae: 4) Änt?iaxia nitidtda L. Ce-
ratnbyeidae: 5) Strangalia hifasciata Müll. ^ zahlreiob. 6)
Är. niclanura L., beide Pfd. Curculionidae: 7) Spemiophagus
cardui Schh. Malacodormata: 8) Danacaea paüipes Pz. 9) Da-
sytesfiampesF. Mordellidae: 10) MordeUa oculeataL. Oedeme-
ridae: 11) Oedemera marginata F. 12) Oed. virescens L. Pfd.
B> Olpttra: Bombylidao: 13) Anthrax semiatra Etfse gg. Em-
pidae: 14) Empis livida L. sgd., häufig. Muscidae: 15) ArieUt
spec. (2) XJlidia erythrophthalma Mgn., in grösster Zahl. Stratio-
myidae: 16) Nemotelm pantherintis L. sgd. 0. Hemiptera : 17)
Fhyiocoris diver gens sgd. D. Hymenoptera: A pidae: 18) Halictus
macvAatus Sm. $ sgd. und Psd., häufig. 19) Prosopis confusa Nyl.
20) Pr. variegata F. ^ sgd. und Pfd., auch in Paarung auf
den Blüthen. Chrysidae: 21) Hedychrum lucidulum Latr.
Tenthredinidae: 22) Tarpa cephalotes F. sgd.? E. Lepldoptera:
Rhopalocera: 23) Melitaea Athalia Esp. sgd. 24) Theda spiwi
Ä F. sgd. Sphingidae: 25) Zygaena spec. sgd.
(349.) Chrifsanthemum PartheniumFets, (8.395.)
Weitere fiesnoher:
IflBilMiptirt: Apidae: 2) BaUehiB Smeal^mmahti K. $ tgd.
H. B.» 116 76. Eraniadae: 8) Foemia apee, sgd. N. B., 5/7 75.
(d5a.) Matriearia Chamomilla L. (S. 395, 396.)
Weitere Besucher:
IjMBOptcrt: Apidae: (1) Prosopis signakk Pe. ^ sa- and
abfliegend. N. B., 6!78. 18) Coüeies JDameteana E. ^ sgd., in
Mehrzahl. K. B., 7/78. 19) mokkta mtiduB Sobenok ^ agd.
N. B., 7/78.
(352.) Änthemis tinctoria L. (S, 396.)
Die gesättigt goldgelbe Scheibe des Bltithenköpfchens
erreicht 12 — 18 mm Durchmesser; sie wird gebildet von
300 bis weit Uber 500 röhrigen, in regelmässige Glöck-
eben erweiterten Bllithehen und strahlig umgeben ron den
ebenso gefärbten bandförmigen Lappen yon 30—35 Rand-
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bltttheo. So stellt sie einen weithin sichtbaren, gelbleuch-
tenden Kieis von 25 bis gegen 40 mm Durchmesser dar.
Die rein weiblichen Randbllithen bltthen zneist anf, sprei-
zen ihre beiden Griffeläste auseinander und rollen sie et-
was zurück ; ausser denselben tritt noch ein etwa 1 mm
langes Griffelstiick aus ihrer Blumenkronenrohre hervor.
Die ScheibenblUthen, welche im Bestäubungsmecbanismus
mit Achillea und Chrysanthemum (H. M., Befruchtung i
S. 392, Fig. 148) flbereinstimmeny bltlhen zonenweise, vom
Bande nach der IGtte zu fortschreitend^ au£ Ihre Griffel-
äste breiten sich dicht ttber dem Glöckchen in eine wage-
rechte Ebene auseinander, so dass auch über die gerade
in Blüthe befindliche Zone die besuchenden Insekten un-
gehindert hiiischreiten krmnen. Die Röhrchen der Schei-
benblüthen sind nur 2, die Glöckchen, bis in deren Grund
der Honig emporsteigt, nur 1 mm lang. Auch die kurz-
rttsseligsten Insekten, deren Bflssel nicht zu dick ist,
können daher den Honig erlangen. Weitere Besucher:
A. Goleoptera: Buprestidae: Id) Änthaxia nitidula L., N. B.
Ceram bycidae: 14) Strangdlia fci/asctata Müll. $ ^ Pfd. Thü-
ringen 8 7 73. Ch rysomeli dae: 15) CryptocephaJus sericeus L.,
Antheren fressend. Thüringen 9/7 73. Mordeiii dae: 16) Mor-
deUa pumila Gylh. Thüringen 1017 73. Oedemeridae: 17) Oe-
detnera flavescens L, Pfd. Thüringen 8!7 73. B. Diptera: Bomby-
lidae: 18) Exoprosopa capucina F. N. B., 1'7 75. Muscidae:
19) Anthomyia spcc. Pfd. N. B., 20/6 75. 20) Ariaa spec. Pfd.
Thüringen 9 7 73. 21) Ocyptera brassicariae V. sgd., daselbst. (10)
ülidia erythrophthahna Mgn. Thüringen 8 7 73, zu Hunderten auf
den Blüthen ; dieselbe Fliege treibt sich auch auf gelben Kothhaufen
in grösster Menge umher. Syrphidae: (5) Eristalis arbustorum
L. Pfd. Thüringen 11/7 73. 22) Helophilus floreush.Ffd., daselbti.
(6) Sffritta pipiena L. sgcL and Pfd. Thfiringen 1217 73; desgl. N.
B., 20/6 76. 0. Hemiptera: 23) CaheoriB thenopoäii sgd. Thfiringen
6/7 72. D. Symeaoptera: Apidae: 24) CoUetea Davieseana K. $
Bgd. und Päd. Thüringen 8. bis 1017 73; ^ PM. (2 EKemplare);
N. B., 17/7 78. (2) maietus maeuiatus 8m. ^ sgd. N. B., 1617 76.
26) Heriaäes truneorum L. $ Psd.; bairisohe Oberpfalz (Parksteiii)
24/7 73; desgl. Thüringen 8/7 78. 26) Omia epimOosa K. ^ sgd.
Tbfiringen 6/7 72. 27) Proiopis propinqua Nyl. ^ sgd. N. B.»
1617 78. 28) Shophites qmnque^nasua Sp. sgd., N. B. Ten-
thredinidae: 29) Tarpa eephalotes F., sehr h&nfig. Thomgen 9)7
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73. Veapidae: 30) Vesparufah. J anfliegend, aber alsbald weiter.
Thüringen 517 72. £. Lopidoptera: Rhopalooera: 31) Epinephele
Janira L. sgd. Thüringen 8 7 73. S2) Lycaena Corydon S co^. agä,,
daselbst 6 7 73. 33) Melanagria GoHatea L. sgd. Thüringen 9 '7 73.
• 34) Thecla ilicis Esp. «nrd. Thürinp^eu 9., 10/7 73; desgl. N. B.
Sphingidae: 35) Zygaena achillrae Esp. sgd. Thüringen 10/7 73.
Tineidae: 36) Nemotois Dumerilliellus Dup. sgd. N. B., 17 73.
(358.) Helianthus multißorus L. (S. 397.) Wei-
tere Bestieher:
Hymenoptera : Apndae: 4) Saiü^us 2onulu8 Sm. ^ sgd. und
Psd. Lippstadt 8 73.
556. Bidens cernua L. (Fig. 139— UI.)
Gegen bis weit Aber 100 Blflthen sind in einem Köpf-
chen verein igt, dessen* Randblttthen (in der Kegel) keine
strahlenden Saumlappen entwickeln. Wenn die äussersteu
Blüthen sich öffnen und die inneren noch unter den Deck-
blättern verborgen liegen, hat das Köpfchen kaum 5 mm
Durchmesser; im Verlaufe des weiteren Aufblühens aber,
welches von aussen nach der Mitte zn fortschreitet, ver-
grössert sieh der Durehmesser allm&hlig bis zu 12 mm.
Jede Blumenkrone besteht aus einer etwa V/% mm langen
R5hre und einem fest eben so langen, etwa 1mm weiten
Glöckchen, aus welchem die Antherenröhre etwa 1 mm
weit hervorragt, im ersten Blüthenstadium mit einem Hau- •
fen von Pollen bedeckt (Fig. 139). Im zweiten Stadium
spreizen sich die etwa 1 mm langen Griffeläste vollständig
auseinander (Fig. 140, 141). Diese sind an ihrer Spitze,
etwas ttber ein Drittel ihrer Länge, dicht mit Fegehaaren
besetzt, die sieh nach der Spitze hin gleicbmässig yerktir-
sen, so dass die Fegehaare beider zusammengelegten Grif-
feläste zusammengenommen eine kegelförmige Bfirste bilden.
Auf den beiden untersten Dritteln ihrer Länge sind die
beiden Griffeläste auf der ganzen Innenseite mit einem so
breiten Streifen von Narbenpapillen bekleidet, dass am
Rande desselben leicht Pollenkörner derselben Blüthe haf-
ten bleiben, wodurch bei ausbleibendem Insekten-Besuche
spontane Selbstbestäubung ermöglicht wird. Die starren,
mit Widerhaken besetzten Kelehzähne, welche die Samen
zur Ausbreitung durch vorbeilanfende Thiere befthigen,
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sind bereits während der BlUthezeit entwickelt (Fig. 139).
Beaucher:
HyiBAiioptert: Apidae: 1) ApMtneüißeah. $ sgd. Lippstftdt
13/9 73.
(354.) Tanacetum vulgare L. (S. 397.) Weitere
Beaucber :
A'Coleoptera: Cocci n ellidae: 2Q) Epilachna globosa Schnei'
der, unthätig auf den Blüthen sitzend. Lippstadt 15/8 73. Niti-
dulidae: 29) Meligethes Pfd., häufig; daselbst. B. Diptera: Syr-
• phidae: 30) Syrphus balteatua Dcg. Pfd., Lippstadt. C. Hymenop-
tera: Apidao; (8) Colletes Davieaeana K. ^ (2) C. fodiens K.
$ beide sgd. und Ped., häufig; N. B. 31) Halictus cylindricus
F. 2 P8d-> N. B ; desgl. bairische Oberpfalz 23/7 73. 32) Heriades
truncorum L. sgd., bairische Oberpfalz 23/7 sgd. 33) Prosopis
propmqua Nyi. $ sgd., N. B. 34) Saropoda bimaculata Pz.
N. B,, 8/8 73. Formicidae: 35) Laaius niger Ij. ^ sgd.? Lipp-
stadt 1/8 72. Vespidae: (11) Odynerus parietum L. N. B. 36)
Vespa vulgaris L. Pfd.? Lippstadt 2/9 72. D. Lepidoptera: Rho-
palocera: 37) Coenonympha pamphilw L. sgd., Lippstadt 11/8 73.
Timeidae: 38) Simaethis Fabriciana L. (alternalis Fr.) sgd., Lipp-
stadt 11/8 73. Tortricidae: 39) Dichrorhampha alpinana H. dgl.,
daselbst (beide von Dr. Speyer bestimmt!). E. Nenroptera : (27)
Panorpa communis, mit dem Munde in die Blüthen gesenkt. Lipp-
stadt 15'8 73. 40) eine Phryganide, mit dem Munde an den Blüthen
beschäftigt , stark bestäubt , selbst an den Fühlern. Lippstadt
lll8 73.
557. Helichry sum arenarium DC. Besucher:
Coleoptera: Coccinollidae: 1) CoccineUa 14 punctata L., auf
den Blüthen sitzend, wiederholt. Liebenau bei Schwiebus 28/8 80.
(357.) Arnica montana L. (S. 398; Alpenblumen
S. 436, 437.) Weiter© Besucher:
A. Coleoptera: Chrysomelidae: (18) Cryptocephalus sericem
L., Fuchsmühl (Fiohtelgebirge) 26/7 78. B. Diptera: Muscidae:
19) Edwnomyia fera L. sgd. (?). Laisenburg (Fichtelgebirge) 26/7
73. Syr phidae: (7) Eristalis arbustorum L.Vfd.. daselbst. C. Hy-
menoptera: Apidae: 20) Bombtts terrestris L. J Psd., daselbst. 21)
Psithyrus quadricolor Lep. häufig auf den Blüthen, daselbst.
D. Lepidoptera : 22) Argynnis Adippe L. ^ sgd., daselbst. 23) Ere-
hia Ligea L. sgd., daselbst. 24) Melitaea Äthalia Rott sgd., da-
selbst. 25) Pieris napi L. sgd., Fuohsmühl (Fichtelgebirge) 26/7 73.
(358.) Senecio Jacobaea L. (S. 398.) ^ Weitere
Besacber (Juli 73, N. B.):
A. Dlptm: Gottopidae: 41) Zodhn dnmum F. egd. Mua-
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90
cidae: 42) Gymmsoma rotundata L. 43) Phasia analis F. 44)
Ph. crassipennis F. Syrphidae: 45) Cheilosia barhata Loew. sgd.
und Pfd. (21) Eristalis arbustorum L. Pfd. 46) Paragus tibiälis
Fallen sgd. uod Pfd. (24) Syritta pipiens L. Pfd. B. Hymenop-
tera: Apidae: 47) Andrena dorsata K. $ Psd. (7) Hälictus cylin'
dricus F. $ sgd. 48) H, longukta 8m. ^ sgd. 49) Si UMlaeAinif
E. 2 80) H. friOonOus K $ sgd. und Päd. 51) M, mmmUu
Sm. $ Psd. (16) JETmade« truneorwn L. 2 62) Nomada Ja-
eobame Fb. ^ sgd., in M^hnahl. 0. Lcpldeptera: Bkopalooera:
68) MOUaea AihaUa L. sgd.
558. Seneeio vulgaris L. (S. 399.) Besucher:
A. Diptera: Syrphidae: 1) Syritta pipiens L. sgd. und Pfd.,
an mehreren Stocken nach einander. Lippstadt 18/6, 21/5 78 and
apftter wiederholt. B. Hemiptera: 2) Eine Pyrooork aptera L., «ah
wh andaaemd Senedo vulgaris sgd., den Bfisael in die einzelnen
BGhrohen steckend. Sie besuchte die verschiedenen Köpfchen des-
selben Stockes, bewirkte aber keine Kreozung getrennter Stöcke.
Lippstadt 10/4 77* 0. Ejlltioptara: Apidae: 8) HäUetus moHo F.
$ Psd. N. B», 16/5 78. 4) Heriaäea frunccrum L. ^ sgd. N. B.,
80/8 75.
559. Seneeio viseosue L. Besucher:
flymenoptera: Apidae: 1) Panurgua eakaraUu Scop. ^ 2.
tgä, und F^. N. B., 18/8 76.
560. S. silvaticus L. Besucher:
Diptera: Muscidae: 1) EeUinomyia magnicomis Zeit. Pfd.,
bairische Oberpfalz 22/7 73. Syrphidae: 2) MeHÜhrepius scripttts
Tu Pfd., daselbst.
(359.) Seneeio nemorensis L. (S. 399; Alpen-
blumen S. 440.) Weitere Besucher (auf dem Waldsteiu
im Fichtelgebirge 28/7 73):
A. Diptera: Conopidae: 2) Conops scutellatus Mgn. sgd.
Leptidae: 3) Leptis tmgaria L. sgd. Muscidae: 4) Aricia spec.
6) Echinomyia fera L. sgd. (?) Syrphidae: 6) Eristalis pertinax
Mgn. Pfd. 7) Volucella iyiafiis L. Pfd. 8) Xylota spec. Pfd. B.
flymenoptera: Apidae: 9) Bombus Tiypnorum L. ^ sgd. 10) B.
muscorum L. $ J sgd. 11) B. pratorum L. ^ $J sgd. 12) J2a-
Uctus cylindricus F. ^ sgd. 13) H. lucidus Schenck $ sgd.
14) Psithyrus quadricolor Lep. ^ sgd. 15) Ps. vestalis Fourcr.
^ sgd. Vespidae: 16) Vespa rufa L. J. C. Lepidopter&: ßho-
palocera: 17) Erehria Ligea L. sgd.
(360.) Puliearia äysenteriea Gaertn. (S. 399).
Weitere Besucher:
Diptera: Syrphidae: 14) S^rim pipiens L. Pfd., 5/9 72.
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561. Inula hirta L. Eine dunkelgelbe Scheibe von
13— 15 mm DurchmesBer, gebildet aus etwa 200 röhrigeoi
in schmale Gtöckohen erweiterten BlUthen; ist umgeben yon
den 15 mm langen, goldgelben, bandfönnigen Strahlen von
etwa 40 BaDdblflthen, so dass der ganze Bltlthenstand sich
als goldgelber Stern yon 40— 45 mm Dnrchmesser mit
dunkelgelber Mitte aus weiter Entfernung bemerkbar macht.
Die Röhren der Scheibenbltithen sind 3 — S'/amm, ihre
Glöckchen, bis in welche der Honig emporsteigt, bis zu
den 1mm langen, aufrechtstehenden, dreieckigen Zipfeln
nur 2 mm lang, bei noch nicht 1 mm Weite. Der Honig
ist daher auch sehr karzrflsseligen Insekten, sofern nur
ihrBtlssel nicht zu dick ist, zn^glich. Die Bandblüthen
sind rein weiblich. Bei den (zwitterigen) Scheibenbltithen
ragt der Griffel nur mit seinen beiden 1 mm langen Aesten
aus dem Staubbeutelcylinder hervor und spreizt dann
dieselben unter einem Winkel von 45 — 60 Grad ausein-
ander. Besucher (Thüringen 8. bis 10/7 73):
i. OotoOptera: Gerambycidae: l)8trm^ßaUaUfMciakiV.ii\l^
Aoiheren fressend. B. UptSra.* Empidae: 2) Empis spee. Bgd.
.Mnscidae: 3) Aricia spec. sgd. C. Hymenoptera: Apldae: 4)C0e-
lioxys conoidea III. (Gerat.) ^gd. 6) Megachile centtmctdarisli.
^ sgd. 6) Nomc^ ntßcornis L. J sgd. 7) Osmia spinulosa K.
5, eifrig Psd., höchst zahlroioh. 8) Stelis hreviusctda Nyl. sgd.
Tenthredinidae: 9) Tarpa cepkdhtes F. sgd., häufig. D. Lepl«
doptera: Khopalocera: 10) Coenonympha ^mpMtta L. sgd. 11)
Melitaea Ätlmlia L. sgd., sehr häufig, oft swei auf einem Köpfch^.
12) Thecla iUcis Esp. egd.
562. Inula Helenium L. Besneher (N. B.}:
A. Diptera: Syrphidae: 1) Eristalis arhustorumh. Vtd.j 14j8
75. 2) Volucella inanis L. Pfd., 8173. B. Hjmenoptera: Apidae: 3)
Andrena minuttda K. $ sgd., 7/73. 4) Anthidium manicatum L. ^
sgd. (?), 14/8 76. 5) CMostoma nigricorne Nyl. ^ sgd., 8/7 73. 6)
Coelioxys rufescens Lep. $ sgd. 7) Epeolus variegatus L. sgd.,
26/8 76. 8) Halietus leueopus K. ^ sgd., 2y7 78. 9) H. sexeinetus
F. $ cT und sgd^ 8|78. 10) H. tetraeofdus El. deigL
11) MegachOe cwkmaOaHg L. $ ^ sgd. und Psd., 8/7 78. 12)
Osmia interrupta Sohenok ^ Psd. nnd sgd. 18) Stälis aterrima
Pz. ^ ^ sgd., sehr saUrdch, 8|7 73. U) iS^. phaeopiera K. ^ sgd.,
einzeln; 8/7 78.
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563. Inula britannica L. Besacher (18. bis 25/8
75, N. B.):
A. Diptera: Syrphidae: 1) Eristalis arbustorum L. Pfd. B.
Hyme&optera: Apidae: 2) Änthidium manicatum L. ^ sgd. 3)
Epeolus variegatus L. ^ ^ sgd. 4) jPanurgm cakaratua Scop. $
^ 8gd. und Psd.
(364.) Solidago canadensis L. (S. 401.) Weitere
Besucher (Lippstadt 6/9 73):
A. Coleopterä: Phalacridae: G) Phalacnis corruscus V^:., ein-
zeln. B- Diptera: Muscidae: 7) Calliphora erytlirocephala Mgn.
8) Lucilia caesar L. 9) L. cornicina Y. 10) Musca corvina F. 11)
M. domestica L. Syrphidae: 12) Cheiloaia scutellata Fallen. 13)
J^rvitalis pertinax Scop. 14) jE". tenax L, 15) Hehphüus floreush,
16) H. pendulus L. C. Hymenoptera: Apidae: 17) Halictus cylin-
drictis F. zahlreich. 18) H. zonulus Sm. $ ^ sgd., Pfd. und
Psd., sehr zahlreich. 10) Sphccodes gibhus L. $ ^ sgd. und Pfd.,
sehr zahlreich. Formicidae: 20) Formica fusca L. sehr zahl-
reich. Sphegidae: 21) AmmopJüla sabulosa L. ^ sgd. 22) Pom-
pilus niger F. $ sgd. 0. Raoroptera: 23) Panor^a commwnis L., in
Mehrzahl.
(365.) Bellis perennis L. (S. 401, Alpenblumeu
S. 445.) Weitere Besucher (bei Lippstadt):
A. Coleoptera: Phalacridae: 28) Olibms spec., 2/4 73. B.
Diptera: Muscidae: 29) Zophomyia tremida Scop. Ffd., 116 73. Syr-
phidae: 30) Ascia podagrica F. Pfd., 15/5 72. C. Hymenoptera:
Apidae: 31) Andrena nitida K. ^, tlüchtig probirend, 5/73. 32)
Halictus albipes F. J sgd., 4/73. D. Lepidoptera: Rhopalocera:
83) Pohjommatus Boriiis Hfn., flüchtig sgd.» 216 73. Tineidae:
54) Adela vioklla Tr. ^ sgd., 18/5 73.
564. Petasites officinalis Moench. Besucher:
A. Diptera: Muscidae: 1) Anthomyia spec. Pfd. B. Hymenop-
tera: Apidae; 2) Apis mellifica L. 5 sgd. Beide Lippstadt 2/4 79,
Nachmittags 2 Uhr bei schönem Sonnenschein.
(369.) Eupatorium cannahinum L. (S. 403, 404,
Fig. 150, Alpenblumen S. 450). Weitere Besucher (N. B):
lepidoptera: Bombyeidae: 19) Callitnorpha dominula L. sgd.
Bhopalocera: (Id) Argynnis Faphia L. sgd. (12) Vanessa Jo L. sgd.
(370.) Hieraetum umbellatum L. (S. 404—406,
Flg. 151.) Weitere Besneher (bei Lippstadt im Angnst
1873):
i. Oolooptora: 21) Ooeein^ quinquepunetata L. B. Dip-
tera: 22) SrwkiUa nmorum L. sgd. 23) Syrphua ribesU L. Pfd.
0. flyamplera: Apidae: 24) HaOetus eyliindrieuB F. ^ sgd. 26) H,
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gonulus Sm. $ , auf den Blütbenkörbcben übernaohtend. 26) Sphe^
eodes gihhus L. ^ sgd. 0. LepIdOptera: Rhopalocera: 27) Ly-
caena lcarus Rott sgd. 28) Fitfis rapae L. sgd. 29) Folyommatits
Doriiis Hfn. sgd.
(371.) Ilieracium pilosella L. (S. 406, Alpen-
blumen S. 460.) Weitere Besucher :
A. Coleoptera : Buprestidae: 19) Änthaxia nitidula L. N. B.,
6/73. C brysomelidae: (17) Cryptocephalns Moraei L., bairische
Oberpfalz 22/7 73. Oedemeridae: 20) Oedemera Jurida Gylh.
Pfd. N. B., 6/73. B. Diptera: Conopidae: 21) Sicus ferrugineus
L. sgd., bairiscbe Oberpfalz 22/7 73. 0. Rymenoptera : Apidae: 22)
Andrcna cyancscens Nyl. $ sgd. und Psd. N. B., 6/73, (3) A. ful"
vago Chr. ^ ^gd. und Psd., in Mehrzahl. N. B., 3/6 78. 23) Ce-
ratina ecUlosa F. ^ agd., daselbst. (7) C. caerulea Villa ^ ^ sgd.,
daselbst. 24) Halietus cylindricus F. J sgd., bairische Oberpfalz
22|7 73. 26) H, kucqpua K. $ sgd. und Psd. N. B., 2/6 73. (4)
S, Uiie(MKmki8 K, $ Psd.» bairiBoho Oberpfalz 22/6 73. 26) H. ma-
euUOus Sm. $ sgd. und Psd., daielbst (6) H, nitidus Schenck
desgl., daselbst. 27) 3. tetragonim KL $ sgd. N. B., 2/6 73. (6)
H, viOomku E. ^gd. und Psd.» daselbst. 28) Omia aenea L. ^
sgd., daselbst 29) Bounurgus JBoMiksiainus Lätr. $ sgd. und
Psd.; bairisobe Oberpfals, TbQringen 7/78. 80) J^osojpis armißaia
NyL $ sgd. und Pfd., daselbst 81) Sphecade$ gibibw L. $ sgd.,
bairisolie Oberpfalz 28/7 78. D. lepidoptm: Bhopaloeera: 82)
' F6l!fmwuiu8 DoriUs Hin. sgd. N. B., 2j6 78.
(372.) Sieraeium vulgatum L. (S, 406.) Weitere
Besucher :
A. Diptera: Syrphidae: 10) Eristdlis tenaxL. Pfd., bairische
Oberpfalz 22/7 78. B. Lepldoptera: Rhopalocera: 11) Epinephele
JSyperwShm L. sgd., daselbst 12) JE, Jmira L. sgd., daselbst. 18)
Erebia Ligea L. sgd., Fiefatelgebirge 27/7 78^ 14) MOUaea Äiha-
Ua Esp. sgd., Thüringen 6|7 72.
565. Hieracium murorum L. Besucher:
Hymenoptera: Apidae: 1) Andrena Listerella E. $ Psd.
TeM. B. 2) Hälietus aSnpes F. ^ sgd. N. B., 7|8 75. 3) R. te-
trassonius Kl. $ sgd. N. B., 617 75.
(373.) Crepis biennis L. (S. 406.) Weitere Be-
sucher :
A. Goliftptera: Chrysoaelidae: .82) Orfßptoeephäku serkeuB
Ii., Antheren fressend; Thüringen 18/7 78. B. Blptwa: Mnsoidae:
88) Oania ee^füata FalL sgd., daselbst 6, ByneMptert: Apidae:
84) Andrem eonaUs K. ^ sgd., daselbst. (1) J|»imie2^f6cali.$sgd.,
daselbst 86) BaUetua Uueopm K. $ Psd. K. B., 28/6 76. (12)
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JT. maeulatfu Sm. $ 9gL and Pid^ Tbfiringan 1217 78. 86) Jr.«a>
ekutm F. $ «gd., daselbst 87) A «tOombw K. $ tgd. und Psd.,
sehr sebtraieh, daselbst 88) M, Momiku Sm. $ Fsd., daselbst. (21)
Osimci spintOoM E. ^ $ s^. und Psd^ bftnfig, daselbst (8) Ä-
mrgtu BmMams K. $ sgjL, daselbst 89) 8^ Itreviuteiaa ITyl.
^ sgd., Tbfirmgen 10/7 78. 40) 8t. phaooptera $ ^ sgd., Tbfi-
ringen 6., 7|72. Tenthredinidae: 41) Tarpa eepfuHoUB F. sgd.,
biufig, Thüringen 10|7 73. D. Lepldoptera: Rhopalocera: 42) Ar*
gynnia Latonia L. sgd., bairische Oberpfalz 23|7 78. 48) JEfine*
phele Janira L. sgd., Thüringen 12 7 73. 44) Lycaena spec. (ent-
-wischt) 8gd., TbüriDgen 917 72. 45) Melitaea Athalia Esp. sgd., da*
selbst. 46) Thecla, spec. (entwischt) sgd., daselbst Spbingidae:
47) Zygaena lonicerae Esp. sgd., daselbst.
(374.) Crepi9 teetorum L. (S. 407.) Weitere Be-
sudier :
A. mplm: Syrpbidae: 11) JEVtstoKs septOerulia L. Pfd.
N. B., 12/7 75. B. HyiUftoptera: Apidae: 12) Anätma ehryto-
pyga Scbenek Pfd., Thflringen 14/7 70. 18) HuiUetm mOachwrua
K. $ sgd. and Psd. N. B., 7178.
(375.) Crepis virens Yill. (S. 407.) Weiteie Be-
snelier:
i.Dlpten: Gonopidae: 19)0tt»myta <rtra F. sgd., Lippstadt
6|9 78. B. flymenoptera: Apidae: 20) Anärtna fiümgo Chr. ^
sgd. und Psd. N. B., 6|7 78. 21) A, dMmlftiira E. $ Psd., da-
selbst. 22) Chehsima campamdnnm L. $ sgd., daselbst (4) Da-
iypoda hirüpea F. nicht selten, daselbst (8) Xhtfcurea vuXgaris
Sohenck 2, <f md- nnd Psd., bairisohe Oberpfab 2417 78. (8> JSo-
Uetus ejfUnäHeua F. $ Psd., daseibat 28) H, Uteidiu 8oh6nek$
^gd., 8/78 K. B. 24) H, mario F. ^ , daselbst 26) B. SmeoOtmO'
neSiW E. $ sgd. und Psd., daselbst 26) JET. Momärn Sm. $ Psd., dap
selbst (1) Banurgtu ealearahu Seop. dasdbst 27) JPtosopia
propinqua KyL $ «gd. N. B., 8|78. 28) 8kM$ aierrima Ps. $ sgd.,
daselbst D. Lq^ptm: Rhopalocera: 29) Pieria n^foe L. sgd.,
bairisohe Oberpfids 23|7 78.
566. Grepis paludoaa Mneh. Beeneher (N.. B.,
6/73) :
Hymesoptera: Apidae: 1) Anärena fuhago Chr. $ «gd. 2)
^ißfKS leueogoniitt E. $ . 8) Jf. gfiiocIrMietas F. (qaedristrigatos
Latr.) ^ sgd. und Psd. 4) H» iäratonins EL sgd. und Psd. 6)
Omia amea L. sgd. 8) O. rwfa L. $ sgd.
(376.) Taraxacum officinale L. (S. 407, Alpen-
blumen S. 464.) Weitere Besucher:
A Coleoptart: Chrysomelidae: 94) Gastrophysa poljfgoM
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L., in Paarung auf den Blüthen, Lippstadt Tjö 13. Elateridae:
95) Corymbites haematodes F. mit dem Kopfe tief in die Blüthen
gesenkt. Volkmarsen 1/6 73^ H. M. 96J Limonius cylindricus
Payk, desgl. Lippstadt 7/5 13. Malacodermata: 97) MalacMus
eUgans Oliv. ^ Pfd., Lippstadt U\6 13, Nitidulidae: (89} Me-
ligetheSf bisweilen in grösster Meuge in den Blüthen ; aus einem ein-
zigen Köpfchen schüttelte ich 13 Exemplare. Lippstadt 1115 13.
B. Diptera: Muscidae: 98} Cyrtoneura hortorumFAlU ^ sgd. und
Pfd. 99] PoUenia VespiUo F. Pfd. 100) Sarcophaga camaria L.,
desgl.; alle drei Lippstadt 9J^ 13. Syrphidae; 101) McUthreptus
menthastri L. Pfd., Lippstadt 7[5 Z3, C. Hymenoptera : Apidae:
102) Ändrena flavipes K. $ sgd und Psd., Lippstadt 7/6 23. 103)
Halictus hucozonius K. $ sgd. und Psd., häufig; N. B. 4 73. 104)
IL malachurus K. J sgd., Lippstadt 21 /4 13. 105) IL Smeath-
manellus K. $ sgd. und Psd., einzeln. N. B., 4 73. 106) Megachile
centuncülaris L. ^ sgd. N. B., 20|6 15. 107) Osmia aenea L.
sgd. N. B., 13|6 Z3. 108) 0. aMrMZe>i«a Pz. $ sgd. Jena 5175, H.
M. (58) 0. /wsca Christ. ^ Psd., daselbst. 109) SUlis aterrima
Pz. ^ sgd. N. B., 20/6 15. 110) St. minuta Lep. ^ sgd. N.B.,
15|6 76. Formicidae: III) Lasim niger L. 2> häutig; ganz in die
Blüthen kriechend. Sphegidae: 112) Oxybelus uniglumia L., sich
tief in die Blüthen wühlend. Lippstadt 2216 73. Tenthredini-
dae: 113) Cephus pallipes Kl. N. B., 1916 15. Vespidae: 114)
Odynerus parietum L. mit dem Kopfe tief in die Blüthen ge-
senkt. Lippstadt 9 5 73. D. Thysanoptera: 115) Thrips, häufig.
567. Prenanthes pur pur ea L. Das ganze Blti-
thenkörbchen besteht aus nur 4—6 BlUthen, deren Frucht-
knoten und röhrenförmige Theile von einer 12— 14 mm
langen Körbchenhülle von nur 2 mm Durchmesser um-
schlossen werden, während ihre purpurrothen bandförmigen
Lappen von etwa lümm Länge und 3— 4 mm Breite, am
Ende in fünf lineale Zipfel zerspalten, strahlig auseinander
gebreitet aus der Körbchenhülle hervorragen. Obwohl ein-
zeln stehend fallen diese Körbchen an den zahlreichen
weit auseinander gebreiteten dünnen Zweigen der Pflanze
von weitem in die Augen.
Aus jeder Gorolla ragt, mit 3 mm langen Staubfäden
an dieselbe angeheftet, eine 5 — 6 mm lange, kaum mm
dicke Antherenröhre hervor, aus welcher bei weiterer Ent-
wickelung der Griflfel Z mm lang hervorwächst. Er ist auf
der ganzen Aussenseite mit spitzen, schräg aufwärts ge-
richteten Fegehaaren besetzt, die den Pollen zwischen sich
96
aufoeluneiL Die obersten 3 mm des hemrwaebseiideii
Griffelstnekes sind in zwei anf der ganzen Innenseite mit
Narbenpapillen besetzte Aeste gespalten, die sich ausein-
ander breiten und bis zu IV2 bis 2 Umläufen zurückrollen,
80 dass die Papillen des oberen Tbeils der Griffeläöte mit
Fegehaaren eines tiefer liegenden Tbeils derselben in Be-
rührung kommen nnd, falls diese bei ausgebliebenem In-
sektenbesQche noch mit Pollen behaftet geblieben sind,
spontane Selbstbestäubung er&hren. Besucher (bairische
OberpfiOz 22/7 78):
L Oolsopttri: Bapreitidae: 1) Ägrüus comdeua Rossv
mit dem Kopf zwitehen dfe Blüfhea gesenkt B. Dlftera: Mmoi*
dae: 2) Sanofhaga eamaria L. Pfd. 0. IfliSlloptsri: Apidae: 8)
Andtena dmUettUOa K. $. 4) Api$ mdUfiea L. $ igd. und Pfd.,
sehr zahlreich.
568. Prenanihes muralis L. Besucher (Waldstein
im Fichtelgebirge 28/7 73):
L Dlptera: Mnscidae: 1) jESeftfiioiii^*a grosta L. Pfd. B.
flymenoptert: Apidae: 2) Halieies älbipes K. sgd.
569. Sonchus asper VilL Besucher (N. B.):
A. Diptera: Musoidae: 1) Anthomffia spec. Pfd., 27 j6 73. B.
Hymenoptera : Apidae: 2) Chelostoma eampaniäanm L. ^ sgd.
27/6 75. 8) Codiaxya rufescem Lep. (ambrina 8m.) ^ sgd. 27/6
78. 4) BäHetuB nwrio F. ^ sgd., 19|6 76. 6) H. Smea^aneOus
E. ^ sgd., 19j6 75. 6) Ptmopia armOUaa Kyl. ^ sgd., 15|7 78.
7) Stdia atemma Pz. $ sgd., 21|6 75.
(379.) Pieris hieraeioides L. (S. 408, 409.) Wei-
tere Besucher:
Hymenoptera: Apidae: 30) Basypoda hirtipes F. 2 cT
und sgd. N. B., 8i73. (7) Hdlictus cylindricus F. daselbst.
(6) Halictus maculatus Sm. ^ Psd. N. B., 7]73. 31) Osmia Uuo
mdctena K. 2 Thürmgen 12[7 78. (1) Panurgus adearatl»
Scop. $ Psd. und sgd. N. B., 7/73. Yespidae: 82) Vespa «T- '
vestris Scop. (holsatica F.) mit dem Eopf tief in die Blütiten
wfihlend, Thüringen 8|7 78.
(380.) Leontodon autumnalis L. (S. 409, Fig.
152.) Weitere Besucher:
A. Hymenoptera: Apidae: 29) Bombus muscorum L. $ sgd.,
Lippstadt 13(9 73. 30) Bufourea vulgaris S ebene k $ ^ Psd. uud
sgd., bairische Oberpfalz 24|7 73. 31) Halictus viUosulus K. dgl.
daselbst. 32) Panurgus Banksianus K. $ Psd., daselbst. (4)
cakaratus Scop. $ N. B., 8|73. 33) Spliecodes gibbus L. J
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9
8gd. und Pfd., Lippstadt. B. Lepidoptera : Khopaiocera; 34) Ar-
gffnnis Aglaja L. sgd., häufig, Lippstadt.
(382.) Thrincia hiria Roth (S. 410, 411). Wei-
tere Besucher:
i* Oolooptera: Buprestidae: 20) Anthaaßia quaänpunetata
L., in Paarung auf den Blüthen, bairische Oberpfak 22/7 73. B.
DipUra: Syrphidae: 21) Eristalis sepukralis L. Pfd., Lippstadt
6/9 73. C. Hymenoptera : Apidae: 22) Bombus tristis Sei dl. ^
sgd., Liebenau bei Schwiebus 30/8 80. 23) Dasypodu hirtipes F. ^
sgd, daselbst. (3) Dufourea (Rhophites) vulgaris Schenck ^ ^
Psd. und sgd., bairische Oberpfälz 24/7 73. 24) HaltduH sexcinctus
F. ^ sgd. und Psd., daselbst. Sphegidae: 25) Cerceris variabilis
Schrk. $ sgd., daselbst. D- Lepidoptata; Bhop alocera: 26) Pie-
m napi L. sgd., Lippstadt 6/9 73.
(384.) Hffpoekoeris radieata L. (S. 41L) Weitere
Besnober:
i. Ittptira: Mutoidae: 29) OejfpUra hmwiariae F. agd.
Nrf B., 8/7 79. f. HfBtntptlf»: Apidae: (10) Andrena fiO/oes-
eem Sm. $ agd. und Päd., bairisoha Oberf^als 28/7 78. (8) Ä,
gmOma E. $ sgd. und Psd. K. B., 6/78. <8) Daaypoda AMfMa
F. 9» daselbst. 30) HaUeius qjMdtrieinclm F. (qaadristrigatas
Latr.) 9 sgd. und Psd., daaelbst. 31) H. sexdnclm F. ^ sgd.
und Psd., daselbst. (5) Panurgus Bcmkiianus K. ^ sgd., bairische
Oberp&lz 21/7 73. (4) P. ca?cara< W6- S co p. $ ^. N. B., 8/73. Sphe-
gidae: 32) Lindeniue älbilabris V. sgd.. .N. 12/6 73. C. Lepl-
doytira: Rbopalocera: 33) Ehodoeeira rhamni L. sgd. Fiohtel-
gebirge (Waldatein) 28/7 78.
(^5.) Ciehorium Iniyhus L. (S. 411.) Weitere
Besucher:
flymenoptera: Apidae: 14) Cheloatoma campanuiarwn L.
N. B , 7/73. 15) Dasypoda hirtipes F. ^ sgd. Kitzingen 17/7 73.
16) Halictus cylindricus F. ^ sgd. N. B., 7/73. 17) H. interrup-
tus Pz, 2 sgd., Thüringen 14/7 70. 18) H. leucozonius Sehr.
sgd. N. B. , 7/73. 19) H. Smeathmanellus K. ^ sgd., bairische
Oberpfalz (Parkstein) 24/7 73. 20) H. ietrazonius Kl. $ sgd., da-
selbst. 21) Osmia adunca K. ^ sgd., Kitzingen 17/7 73. 22) fVo-
sopis propinqua Nyl. ^ sgd., in Mebraabl, bairische Oberpfalz
(Parkstein) 24/7 73.
(386.) Lapsana eemmunis L. (S. 412.) Weitere
Beeneber (N. B. 6/78):
A. Mplm: Syrphidae: 4) Aaeia podagriea F. Pfd. b) Syr-
p9mt areuahu Fallen sgd. B. flymeaoptara: Apidae: 6) Stäieht»
7
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98
Uueotanius Sehr. $ Päd. 7) K mofio F. ^ igd« 8) H, SbneM^
maneUua K. $ fgd.
»
Valerianeae.
(387.) Valeriana officinalis L. (S. 415, Alpen-
blnmei) S. 469.) Weitere He.sucher:
Ä. Coleoptera: Elateridae: 2^) Adrastus paüetis Er. ^ unthätig
auf Ueo Hlütben, bairiscbe Oberpfalz 2dj7 73. B. Diptera: Conopi-
dae: 24) Conops quadrifasciatus Deg. sgd., Kitzingen 17/7 73. 25)
C. scutellatus Mgn. sgd., Lippstadt 29/6 72. Muscidae: 26) An-
thomyia spec. Pfd. N. B., 17/6 75. 27) Echinomyia fera L. sgd.,
bairische Oberpfalz 23|7 73. Syrphidae: (8) Eristälis arhustorum
L. Bgd. N. B., 18/8 75. 28) E. tenax L. 8gd., bairiscbe Oberpfalz
23/7 73. 29) Volucella inanis L, sgd., daselbst. 30) V. peüucem L.
sgd. und Pfd , daselbst. C. Hemlptera: Sl) Pentatoma spec. sgd., da-
selbst. D. Hymenoptera : Apidae: 32) Chdostoma nigricorne Nyl.
/ s^d. N. B , 9/7 73. 33) Hcdictus mälachttrus K. 2- B->
18/6 76. 34) SpheccKies gibbus L. sgd. N. B., 9/7 73. Sphegidae:
35) Crabro vexillatus v. d L. $ 9{?d., Lippstadt 29/6 72. E. lepl-
doptera : Ii b o p a l o c e r a : 86) Epinephek Hyperanthus L. sgd., bairi-
sche Oberpfalz 22,7 73.
570. Valerianella o Zz^orta Mncli. (Fig. 142— 144.)
Die oberständige Blumenkroue der winzigen BlUthen
besteht aus einer Röhre, die im untersten, etwa Vsnim
langen Theile (b Fig. 142, 143) kanm V4 mm weit ist,
dann aber plötzlich zn dreifacher Weite anschwillt, sieli
mit schwaeher Erweiterung noch l mm lang fortsetzt und
endlich in einen fttnf- (Fig. 142) oder sechs- (Fig. 143),
selten siebenlappigen Saum von etwa 2 mm Durchmesser
ausbreitet. Die einzelne Bltithe ist daher sehr unschein-
bar und ganz winzig das Honigtröpfchen, welches der
Grund ihrer Röhrenerweiterung (n Fig. 142, 143) abson-
dert. Viele dieser Blütheheo sind aber, eine dicht ge-
drftngte Scheindolde bildend, in eine wagerechtc Bbene zii-
sammengedriliigt, deren AngenfHIligkeit sieh noch dadvreh
steigert, dass die nach aussen stehenden Saumlappen der
Cerella (p Fig. 142) in der Regel etwas grösser sind als
die Übrigen. So vereint machen sich daher die winzigen
Biiitben hinreichend bemerkbar und bieten in dem Pollen
der frei hervorstehenden Stanbgefässe und in der grossen
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Zahl leicht erreichbarer Honigtröpt'chen hinreichende Aus-
beute dar, um unter besonders günstigen Uniständen eine
grosse Mannigfaltigkeit verschiedener Besucher anzulocken.
In der Regel jedoch sind die BlUthenstäJide, die nicht
allein der Massenanloekung, sondern, wenn Insektenbe*
raeh eint^tt, auch der Massenbefnichtnng dienen, nur
ftüMerst spärlieh von Insekten besoeht, so dass sie viel-
leicht noch häufiger durch spontane Selbstbefruchtung als
durch Kreuzung sich fortpflanzen. Kurz nach dem Oeffiien
der Blüthe siebt man die drei Staubgeiäs.se (a Fig. 142)
ringsum mit Blüthenstaub bedeckt, gerade aus der Blllthe
hervorstehen und die tiefer stehende, ebenfalls bereits
völlig entwiokelte, dreilappige Narbe (Fig. 144) mit ein-
zelnen herabgefallenen Pollenkömem, die aaeh schon
Sohlftnche treiben (ps Fig. 144), behaftet AllinUhlich
streckt sich nun der Griffel so, dass seine Narbe in gleiche
Höfe mit den nun entleerten und nur noch mit einzelnen
Pollenkörnern behafteten Staubgefässen zu stehen kommt
(st Fig. 143).
Während der ganzen BlUthezeit ist also Fremdbe»
stitobnng bei eintretendem Insektenbesuche möglich, spon*
tane Selbatbest&nbnng aber in jedem Falle nnansbleiblieh.
Besucher: A. Coleoptera: Chrysomelidae: l)ZreOTac2/anfRa
L., Lippstadt 2/6 78. Elateridae: 2) lAmanius eylindrkuB Payk,
desgl. JVditdiiHdtr«: 3) MdigetheSy aekr «»hlreich, daaelbst. StA*
pbylinidae: 4) PhUmihm «pec., dMelhst} Nr. 1, 2 avd 4 in ja
einem £zemplar ohne Anaheute Mf dem Blfithenatande, Nr. 8 Pfd.
B. Diptm BlMlyom: Empidae: 5) Empis pennipes L. sgd., dber-
wiegend hiufigi Lippstadt 11/6 78. 6) E, trigrammß Mgn. sgd., in
Mehnahl, daselbtt. 7) MHara «p. egd.« in Mehnabl, daaelbat.
Lonohopteridae: 8) Ixmekoptera punehm Mgn., Lippstadt 18/5
78. Maaeidae: 9) Arieia imana Wiedem. agd«, hinfig. Lipp-
atadt 2/6 78. 10) O^rtma ipuria Fallen, daaelbat 11/5 78. 11)
LuoiUa spee^ wiederholt, daselbst. 12) Onetia tepiiicnMs Mgn., da^
selbst. 18) Bfttema Ve$paio F. hld., daaelbat 2/6 78. U) JPHIa
fknetaria L. agd. 15) Seotophaga sUreoraiHa L. $ , in groaaer
Zahl agd.; beide Lippatadt 2)6 78. 16) Sepsis spec.; marsohirt, mit
den Flfigehi aohwingend und ab und zu den Kopf in eine Blüthe
steckend, auf den Blftthenatiuden umher; daaelbat. 17) SSphana gt^
meulata Deg. agd., Lippatadt 2/6 78. Syrphidae: 18) Asekt
podagriea F. agd. und Pfd., sehr häufig, daaelbst. 20) jS^frtlto
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I
100
pipievs L., desgl. Il6mat0€6ra: Bibionidae: Dilophm sptc.y
daselbst. Myceto ph ilidae: 22) Sdaira itpee,, daselbst 18|5 73. C.
Henüptera: 23) Strachia oleracea L. sgd.? Lippstadt 22/5 73. D.
HjmeBOptera: Apidne (vom 16. bis 23. Mai 1873 von Dr. Buddo-
berg bei Nassau beobachtet; sämmtlich dos Morgens, kein einziges
Exemplar des Nachmittags): 24) Andrena albicans K. ^ sgd. 26)
A. Coüinsonana K. ^ sgd. 26) A. convexiuscula K. ^ sgd. 27)
A. Gwynana K. $ sgd. 28) A. nitida K. ^ sgd. 29) A. parvula
K. $ sgd. 30) A. SmitJiella K. ^ 8gd. dl) Halictus poUtus Ü che uok
$ sgd. 32) Nomada spec. sgd. 33) Prosopis signata Pz. ^ sgd.
34) Sphecodes gibbus L. ^ sgd. E. Lepidoptera: Noctuidae: 35)
Euclidia Mi L. flüchtig 8;<d. Lippstadt 15 6 75. Rhopaiocera:
36) Polyommatus Dorilis Hfn., desgl. 2, '6 73.
571. ValerianeUa dentßta DC. Besaeher:
Symmptm: Apid«e: HaUetus Jongulut Sm. ^ sgd., 2/7 78.
Die auffallende Thatsache, dass Dr. Buddeberg von
Nassau als Besucher der beiden Valerianellaarten mir nur
Bienen eingesandt bat^ während ich die V. olitoria nach
Blnmenfarbe, Bltttheaban und thatottohlichem lasektoiibe-
snche als kleinen Dipteien angepasat betraobten mm», er-
klärt sieh in einfiM^hster Weise daimns, dass derselbe über-
haupt bauptsäehlich anf Bienen gefahndet hat. Er hat des-
halb auch V. olitoria nur an einem sonnigen bienenreichen
Standorte überwacht und nur von Bienen besucht gefun-
den; während die von mir bei Lippstadt (am Kaualdamm)
beobachteten Exemplare schattiger standen nnd vorzugs-
weise von Dipteren besneht worden.
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101
firkl&mig der AbbUdugci.
In Ajlen.f ignren bedeutet:.
a s
Antbere, Staubbeutel.
ov
Ovarium, Fruchtknoten.
Bractea, Blüthendeokblatt.
P
Petala, Blumenblätter.
ea »
•
Calyx, Kelch.
pe
Perigonblätter.
CO =
Corolla, Blumenkrone.
po
Pollen, Blüthenstaub.
fi =
Filamentum, Staabfaden.
8
sepala, Kelcbblatter.
Gnfifel.
sd
Saftdecke.
h =
Honig (Nektar).
8b
Safthalter.
n SB
Nektarinra (Saftdruse).
8t
Stigma, Narbe.
81 — 85. Cuscuta Epithymum
L.
(Lipp8tÄdt).
81. Blüthe gerade von oben gesehen (7: 1).
82. Dieselbe, nach Entfernung der vorderen Haltte des Kelches
und dar Blumenkrone, von der Seite gesehen.
83. Stempel.
Äl— 87. Cerinthe minor L. (Lippstadt, Garten).
84. Blüthe von der Seite gesehen (3 : l).
85. Dieselbe, nach Entfernung des Kelches, im LÄngsdurch-
schnitt.
86. Einzelnes Staubgefäss, nach dem Aufspringen, von der In-
nenseite (7 : 1).
87. Querdurchschnitt durch die Blüthe in der Höbe der Linie
Aß, Fig. 84 (7 : 1).
88—90* Anchusa offieinalia L. (Mühlberg in Thüringen).
88. Blüthe Yon oben gesehen (8:1).
80. Dieselbe im Lingsdarabschnitt
90. Stempel aebit Nektafium, toq der Seite gesehen.
91-^9$. Solanum nigrum L. (Lippetadt).
91. Blttthe Ton der Seite gMehon (SVt : 1).
92. attnbgeOM tob der IhneiiNite (7 : 1).
93^96, Airopa Belladona U (Mttntisr» boUnieek^r Guten).
98. Blüthe im ersten Stadium, im Lfogidntelisolaiitt. Stnnb-
gefiUse noch geiohloeien, Narbe entwickelt
94. Die einwirti gehoginen Enden der ^ilamento nebtt den
Anthenm derselben Blüthe Ttigrösiert
95. Blüthe im sweiten Stedinm, Ton vom geeeben. Die Stnnb*
gefSüe, mit Aaenahme dea snletet aofepringenden unter-
sten, haben aieh gedffiiet.* Die Naibe ist noeh auf*
nnhmelihfg.
96. Blnmenkme) elwii über 4ei' Salldedke qnar dnrdhge*
eehrntten, nm diese deolKeb in seigen.
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I
!
loa
917 — 99. Linaria minor Desf.
97. Blüthf von der Seite gcsohon (S'/j • ;
98. Eben entfaltete Blüthe, nach WrgHchneidung der Unter- '■
lippe, von unten gt-sehen fSV? : 1)- I^i« Anthoreii der
längeren Staubgefasse sind bereits vollatändig auft^'o-
sprangen und lassen ihren Polleu hervurquelleo; dieser !
steht im Begriffe, die Narbe zu bedecken.
99. Staubgefasse und Stempel deräelbeii Blüthe (7 : 1). '
100—103. Veronica agrestis L. ^ |
100. Im Sonnenschein geöffaete Blüthe, gerade von vorn ge- I
sehen (S'l, : 1).
101. Eingang derselben mit Saftdecke, Staubgefässea and i
Stempel (7 : 1),
102. Staubgefasse und St(?mpel einer in^ spontaner Selbstbe- |
stäubung begriffenen Blüthe, gerade von vom gesehen :
(7:1).
103« Blütheneingang einer im Sonnenschein geöffneten Blüthe, ,
schräg von oben gesehen, so dass Staubgefösve und Grit-
fei fast in voller Länge erscheinen (7:1).
104—108. Melampifrum $%lv»tieum L.
104. Blüthe von rechts yoime gesehen (i: 1).
105. Dieselbe nach Entfernung des Kelchee von der Seite ge-
sehen. . . I
106 Blütheneingang, gerade von vom gesehen (4 : 1^.
107. Blüthe von unten und vorne gesehen (4; 1). i
108. Staubgefasse in ihrer natürlichen Lage, die poUenbe-
decktc Seite gerade nach vom gekehrt, vpn vorn g^- i
sehen (7 : 1).
109— m Verhßna offieinalit L. i
109. BUIthe von der Sei€6 gisiehen (7:1).
110. Dieselbe^ gerade' Von* vorne gMehan.
111. Fraeht, des Kelehea entkleidet.
112. Blftthe, nach Entfsraang der reohtea Hllfie des Kelohes I
' tmd ä9t Blumenkiöne^* mm der rechten Seite gesehen
(ttl).
115- 'ilS* 8iaehff9, recta L.
118. Ovarinm und Kektarium (7:1)., |
Ilif Blüthe im enten, mftnnUclien Zustande (2l|: l)* |
115'. Bldthe im aweiteni weiblichen Znstande 9 \
116— 121. Nepeta nuda L. |
116. Jüngere Blüthe von der Seite gesehen (3 ; 1). |
117. Aeltere Blüthe von rechts vorn gesehen , !
1 18. Nektarium und Ovarium (7:1). |
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I
108
111^. Oberlippe und BcfriichtungsorKane' der Jüngeren BlOthe
Fip. 116 (7 t 1).
l'Di» 120. Desgl. einer älteren Blüthe von der* Seite gesehen (7 : 1).
mk 121. DeB^l der Blftthe Fig. 117 (7:1).
«ffiii» 1^2 — 124. Coleus spec.
(ÜNt 122. Kelch mit Nektarinm und Ovarium (7 : 1).
123. Blüthe von der Seite gesehen, nachdem die rechte Hälfte
der hier als SchiflFchen fungirenden Oberlippe zum
grössten Theilc weggeschnitten ist, um die darin liegen-
den Befmchtungs Organe zu zeigen (l^'j : 1).
124. Blumenkrone schrng von oben gesehen, so dass man in
die als Schiffchen fangirende Oberlippe gerade hinein-
sieht (l'/y : 1). . •• .
I^B—IUG. Lavendula vera DC.
125. Aeltere Blüthe im Längsdurchschnitt (S'/a • !)•
120. Stempel und Nektarium einer jüngeren Blüthe (7 : 1).
Ijjl^ 127^129. Stattet Armeria L. (7:1).
127. Ein Stück der Corolla nebst Nektarium und zwei «gerade
in voller Entwickelung begriffenen, d. h. rings mit Pol-
len bedeckten Staubgefässen.
128. Stempel derselben Blüthe. Die mit Narben papillen be-
setzten Enden der fünf Grifleläste (von denen hier nur
drei vollständig dargestellt wurden) sind verschrumpft
und braun gefärbt.
129. Knospe mit schon hervonagenden entwickelten Narben.
130—133. Sherardia arvensis L. (7:1).
^ 130. Eleiuhüllige, rein weibliche Blume von der Seite.
!^ 181. Dieselbe gerade von oben gesehen.
182. OrossküUige, zweigescblechtige Blume, im zweiten, weib-
lichen Zustande, von der Seite gesehen.
188. länd'andwe grosshüllige, zweigescblechtige Blume im
ersten, m&nnlichen Stadium, von oben gesehen.
134—136. Asperula tinctoria L. Hemberg bei Mühlberg in
Thüringen (7 : 1).
134. Eine vierzählige Blüthe, von der Seite gesehen.
135. Dieselbe nach Entfernung des vorderen Theils der Corolla.
136. Eine dreizählige Blüthe, gerade von oben gesehen.
137 — 138. Asperul a azurea (3 Va : 1). Lippstadt, Garten.
137. Blüthe von der Seite gesehen.
138. Dieselbe im Aufriss.
139 — 14tl. Bidens cer nua L.
139. Blüthe im ersten, männlichen Zustande, von der Seite ge-
sehen (8 : 1).
. 140. Ende des Griffels derselben Blüthe, der aus der Staub-
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104
beiitelröhre herausgenommeu ist und seine beiden Aeste
auseinander gebreitet bat» von den PoUenkörnern be-
freit (36 : 1).
141. Griffel einer älteren Blüthe, soweit auaemander gebreitet
als er es überhaupt thut (36 : 1).
142—144. Valerianella olitoria Mönch.
142. Kürzlich geöffnete Blütbe, schräg von oben gesehen (7 : 1).
Die Staubbeutel sind reichlich mit Pollen bekleidet. Die
Narbe oteht tiefer, kaum den Blütheneingang über-
ragend, ist aber »chou mit von den Antheren herabgefalle
Den PoUenkörnern behaftet, wie die vergrötterte Ab-
bildimg der Kwbe derselben Blüthe (Fig. 144) zeigt.
148. Etwii UtereBlfithe, schräg von oben gesehen (7:1). Die
Staubbeutel sind xfemlioli entleert, nur noch nit «in-
seinen Pollenbörnem behaftet. Der Orilfol het eioh
noeh gestreckt» so dess seine Nerbe in gleicher Röhe
« mit den Anthetfsn mitten Aber dem BlQtheneingaDge
. stobt. (Die Staubgefässe stehen in diesem ISntwiidw-
lungsstadinm oft weiter aoseinMider, »Is es diese Figur
darstolli)
14i. Narbe der Blfithe Fig. 143. po PoUenkörner, ps Pollen-
schlauch.
/
I
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i
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■
I
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32101 075396315
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