Zeitschrift für
Deutsche
spräche
i
The New York Public Library
* *
Literary Society Foundation
German Philology Collection
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etffdjtift
für
$erau$gege&en
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^rofcffor Dr. Hantel $anbi>rs.
H
<ttaberbortt,
fctutf unb «erlag oon 3rerbinanb <3<$öinng$.
1897.
3w«flnici*rlafft!ngen in SRfinffer i. OSnobrflrf o. 9Uitt|.
uigmzea Dy boo
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570122B
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Seite
fflfreinifcftt gigentfrumiitftreiten frei fieinri<ft fretot I
©ouer maeftt luftig 2
(BSng unb g5be 7
Sine Webe ®tepftan'3 . . 10
Kiamartf alfl Mebner 12
Einige fptatfclicbe ©emerfangen ju ben „Wafmgefdjidjten" in bau 4. ©anbe ber
oon triebt, ©ülau herausgegebenen Sammlung: „(Äebeime Oefcfjidjten nnb
rät^fclt>afte SRenfdjen" 17
ffejafren unb Derneinen 20
>Hurje fpracftlicfee Cemerfungen au ber am 27. Januar 1896 gehaltenen Portreff-
Udjen ^efttebe oon £an3 %?mfr: „2)ie gegrünbung befl preuftifflen £eere3
burcp ben ©rofecn jeurfürften" 21
Mut ber ganbftrafie 23
flu bet fpridnoortlicfeen IHebenSart: „fcunbe nacb, ©oufeen trogen" 26
l&in tur^er ffrut au3 28eftfaten an ben Herausgeber nebft befjen ftntroort . . 2S
2ftutttrcben3 neues Äteib , : : : : , : : . . . . . . 2il
Vereinzelte beim Siefen n»ebergef($rieoene ©emertungen 30 71. 111. 162. 193.
232. 278. 819. 353. 392. 436. 430
grieffoften 37. 118. 168. 240. 279. 320. 367. 399
(fine Webe ®teppon'3 41
5>ic neuefle — unb eine über Piertebalb Qobrbunbcrt alte fromerübenefrung . 48
Unausrottbare Unrißtigteiten ber (Sprattc 58
Relativpronomina 63
gieb ftart ma^en 64
Wn$ bem tomifefren 6po8 oon Mbolf ©artete 65 93
an, bei 69
§icft unterfefreiben dpi k , , 70
Bnyige bet eingefanbten 8fi$et . . 73. 167. 197. 240. 279. 320 367 . 398 440
^uni g?erftänbm3 be3 iSSörtcftenS: „aunet" 81
Öeltbe« jtnb bie ^auptoetfc&iebenfciten jwif^en ber ftan$Öfifcben unb bet bentf^en
©ptac&e ? 87
(&in (Erbprinz 97
flfleilei Reiftet 97
3u Dr. i'anbau '6 fluffat» „flegenfinn" . . i)8
IV
flflbtutfdttanb, (8an*oeutf(ftlanb 101
%ufl einem flrief beS form (BQmnaftalprofcfforg Errang grg in frennannftobt
i ©iebenburgen) 101
ginylne ffemertungen >u bem %ud?e: gn$ garmen ©tyloa'g ffönigreieb ... 104
yaul £epfc 106
flmtlifl eröffnet \0i,
£er arme flrebg . . 107
Cint (SkttUtemoät 108
(Stbteicfren 109
flug buntler deit . . 121
Scbroeftcr:©eete 125- 161
^obanneg 3Katbtfm3 138
3n?ei Criefe befl fierrn Dr. ffl<b. fflofenbaum in Berlin 144
(Sin Crief bei fterrn Dr. ©ttcfelberger 14?»
\j\n ffrief beg fierrn Dr. SBagner 150
flotenbrot ic 151
ftton 6 Übe 172. 260
;Uit Mitterattpn bei ßoetfte 179
Äntroort auf ben 99rief oon Dr. £errn 3Bagner 189
liin $3tief an ben fcerauggeber 190
Gtmge tur$c fpraefttiebe ffemerfungen flu einem 9luffo%e : „gfreater unb ^Heic^es
hauptftabt" ppu vftaul ©cfrtentfter UM
iMeifter unb g^enftfeen 201. 271. 309. 321. 3(>8
Sternfdmuppcn . 203
flbgrünbe beg gebeng 212
£imoe ffemerfungen ju ber im Dortgen fiefte ©. 198 angegeigten augrcabl aug
ariebr fflücfert'g (#ebtd?ten aug bem aftorgentanbe 2is
Aug bem SBunbergarten ber beutfefren ©praefre . . . 224
fiom Unterfctjiebe fajlicfrtgerppftnlicfrer fftebe unb ge&pbener Dicfrterfpracfre . . . 227
(froetfc unb ©tra&burg 230
ffenctjtigung. 231
flofrinor. — TOal' Occftip. — 2)ie £ropQteOa. — 2)ie frolflbauer 241
fiaug- unb itinbermartften ber (Sebrflbet (Stimm .... 255
(,Meijtc(r',n unb flufammenfefrungen 259
(Stnige beim gefen niebergefcfriiebene iprafllKb, auffällige ©teilen 265
$ie beutfebe ©praefte tn Belgien 267
ftugung naeft bem ©innc 270
3n?ei Briefe an ben frerauggeber 27(i
$pfranu vi<eter U3 281
frelmfrptlKng gjater 293
Cnnige ffemerfungen au einer ftriminaUOTopette oon jp. 'iRofentbal-^onin : $er
gtofte ftau~ beg flffcfjorg 2Kar grebeborn 294
@od>fifcber C»enitit> 296
Stellung ppn (Scnttio unb Xatio 29s
^roet fpracftlicfce Cemertungen &u einem fluffatj oon (£ugen 3JM : >.8U ®<6iff
naaj Italien" 298
<j»'roäcbte f 299
S-Bcmbcnt>aug 300
j kv Google
V
6cte
t*etatert 302
gcfrnflcr «ab gipneibet 304
(tinige gerne )pra$Iicfte augfteünngen an ben tHeben aum @cptuffl bei <krlmcT
ggocdtttttSgeCimfl am 15. Ottober 1896 316
Sein 332
&d)\ilt unb ^ßoUtit 333
JifomparatiD pon „leib", gonjunhio be3 ^mpetfeftg oon «(jetben" 334
3n einigen ©efeen oon (jkorg fiartroig 335
3« etnigen 3C'I°I ?*ffin9'3 335
Ser gebBrate ©tegfneb 338
Sie ffntnntftung be3 augfteflungsroeieng 346
3u bem in ber ftationat^tg 49, 190 enthaltenen genebt über bie 63. ©ifeung
be3 bemitipen ffleicfrStageg (18. 28ära 1896) 349
®dmfier, ©ebufletei 351
gm$elne aemetfimgen ftu einet ttgäblung in bei „ffiUiftr. deitung" 9er. 2768
©. 729 ff 351
3Bie gebt'g? • 3(il
Einige ffemertungen aum 9. $at?rg ber äeitjcrjnft 377
igen ber mofrernen gprif ■ 378
ftrufl ober fragte? 381
tnnselne Heine ffemertungen 388
Suite 38»
flabfabren, Wabfabrer, tKabfabit, ^abreitet, beitrat) 390
Verfahren n. unb pl 391
kleinere ©efrriften (ftoetb/3 aut jtunft unb Üüteratur 400
<ief&tifl -^08
in bie puppen 412
Sie fralligen 415
3u meinem (ETganjunggroortctbufl). A 417
B. (ffunte* aaerlei) 421
ftlteTtftümlicfre unb munbartlifle auSbiücfe 431
Sprafllifle »emertangen sunt 22. frefte be3 8. fobigaug* bei $aufrr. framUien«
Leitung „Qnx guten ©tunbe" oon Wia). Borg 434
jJKttbeitung 441
altere SRittfreUungen au3 meinem ©forcibpult 443
Klaubereien aue ber Serfftatt eineg Sörterbuflfflmberg 444
gReine «nttport 454
äum abftftlnfg 466
3BorU unb ©ptocfrreicfrtfmm 456
Sag alter 464
^rpageT ^oftiHon 47*
3toif(fren 473
flfrecelicfr georbnetcä ^nhaltapetseidmig 481
^ti&altaperscicbmg 1
SrmfWer VI
^cmcrfte $rtt(ffe^ler.
6. 144 3. 24 fi. SBafen lies ffiodjcn (bereit« bcri^tigt @. 200 3. 1).
®. 198 Slbfafc jroei iß burd? ein SJerfe&en ber Xitel be8 von Salter flipp*
mann . . . herausgegebenen $3udje£ Twenty Storios froni Grimm weggeblieben unb
oor Cambridge ein^ufü>alten lügt. @. 255: „#an8* unb Äinbermära>en ber (iebrüber
<8rimm, im Änfamj).
@. 202 3- 2 0. u. ifi [toie fajon auf @. 280 beria)ttgt ifi| fiatt „42 SRonate
geflungS&att" $u fefcen „44 SDlonate Unterfw&imgSbaft".
6. 206 i<i in l»r. 14 ju fefeen: f. u. ftr. 22, 26, 35.
6. 312 ifl in Wr. 59 3. 2 ju fefeen Wr. 148 (ft. ftr. 147».
<S. 331 in #r. 148 3- 4 flr. 59 (ftatt «Rr. 158).
,o;«*'»e
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mtlnim eigtnt&flotUifcfetten bei £ttnri(Ji ^ctne.
33cn ®uftat? Äorpele«.
©in feltfatner 3ufall bringt mit gerabe in betn Stugenblitf, wo id>
in bcn 3e^un8en bi* Sftadjrid^t lefe, bafs bie 2ßainzer 93ürgerfd)aft ein
Qenfmal für ©einriß ©eine abgelehnt, — au* ffiaren in SWeflenburg —
ein ©<$ul»rogramm, welche« eine munbartlia> Klauberei „fö&einifdje ©igen*
t$ümlia)feiten in ©eine'S ©Triften" enthält. Qa) will mi$ übet biefen
3ufaü\ ber $ier wieber einmal al« ®efa)ia)t3*Wlofort gewaltet, niajt
weiter au«laffen, fonbern nur in flüdjtigen Umriffen bie 3üge &eroor§eben.
wela> ein von ben Ufern be$ »tyein« in ba« Sanb ber ©botriten »er*
ftölagener ©pradjforfdjer — Dr. Ob. 3Wßeni — r$einifä)e ©igen*
tf)üm(id)feiten in ©eine'« ^rofafdjriften unb 5)idjtungen etfannt $at.
Qm ©runbe genommen war ©eine fein greunb ber nieberr^einifdjen
Oftunbart. „Äöln ift baö jtoöfana einer flaffifä) f$led)ten Slu8fpraa)e be8
3)eutfdjen'\ fagt ©eine einmal in feinen „3Remotren". Mein man barf
barum nidjt glauben, bafö ber $)ialeft be$ 9tfeberr$ein$ etwa feinen ©in*
flufs auf ben $i$ter geübt ljätte. Matur unb ®emoljn$ett finb eben fo
oft ftärfer al8 ©ille unb Überzeugung Unb nidjt feiten mag eä gerabe
bie Überzeugung ©eine'« gewefen fein, baf« einzelne fräftige unb prägnante
SluSbrüde be« rbeinifdjen $)ialeft$ feljr woljl aua) in ber ©djriftforadje
Zu oerwenben wären.
ü)?tt SHea)t t>ebt 3^lgenz in oielen Herfen ©eine'« bie Betonung
ber ®d)luf«filben als eine nieberr^einifa)e (Eigenart tyeroor, fo z- ©• in
&eb 32 ber „©eimfe^r":
2>oü) nur in einfatner Äammer
@pra<$ ia) auf fola)e Ärt,
Unb a$, idb Ijabe gcidjroiegra
3n beiner (Siegen toart
$te Betonung ber legten <Silbe in „ Gegenwart" ift bfiffelborfifc&e
SWanier. dagegen fltngt e£ bura^auS nidjt, wie 3. glaubt, nadj bem Dialeft
ber ©eimat, wenn ©eine in feinem <&ebi$t gegen 2Jta>erbeer ben ?efer
Zwingt, ba* 3eü»ort lan9 3U frte^en.
3eW*rtft f. beutfefc ©|mi<fr, X. Saftra. 1
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2er 3Raepro im Xbeater
2Rrmc4 ^erjene \n er jr^t,
Sa« i$ fübl' unb benfc, tjat cx
(SLrdj fdxm in «oft! gefefcL
Am föbem ^et§t ba$ „$ortrett" unb £*ine finbet es für fcübfd),
im „fBntteriiiärcfceB" ju fagen:
2u bin mc:n Liebling jefet,
5s hängt bem Qilfemd jn Raupten be$ 8ette6.
Uni nefm ön? (Em fnfd)<r Lorbeer
Umtränu bat iRabmcn Bcs bofbai ^ortrattes.
9tyeinifd) Hingt aber bie «uSfpradV ton „©töbte" im Plural md)t,
roie 3- behauptet:
3* bort bei alten Seife,
$ie und fingt
SJcn ben oerlorenen €>t&bten,
So auS t*m 2Ji«rc**<Äranbf fltngt
#lctfen«<SWäiii trab Qeten.
£>at unb ©tabte roerben am difcin nie mit landein Sofa! aus*
gefproä)en; unb mit bemfelben 9taljt, rote 3- ^tud ben Neimen Ärt unb
liegen roart einen €?d)luf3 $ie§t, tonnte man behaupten, §eine babe bie
Wetmootale in gefüllt unb SKlb, Äleib unb 8eut\ um unb Hraefünber>
blum ate gletd)lautenb gehört, roä^renb boa) am SRfcin u unb i, ei unb
eu, roie au® e unb ö fo fd)arf unterfdneben roerben roie faum irgenbroo
anbei« in 2>eutfa)lanb, unb bert roeber um jemals lang nod) ©tum'
jemals furj gefproä)en roerben fann.
Slber nidjt nur bie <£igent$ümlid)feit ber ÄuSfpradje $at $eine $ie
unb ba ber Sßunbart beS 9tteberrljein$ entnommen. 3^3en3 m*
aud) nad), bafs bie eigent§ümlid)e Vorliebe, roeld)e ber $>id)ter in allen
feinen liebem für bie Silie an ben lag legt, gleiä)fall$ eine (Erinnerung
ber §eimaterbe iffc. Die 8ilie roar bamald in ben ©arten beö lieber*
rtjeins bie gieblhtgSblume. Das ©ort felbft rourbe jroeifUbig gebraud)t
unb baS 3 roie ein roetd)e$ ® gefprod)en. ©o frißt es bei §etne:
jj\t prarn'cö« außeu ^reioctt tmro cinjt
2>a« 3beat oertilgen,
SteS wir im ©ufen getrogen —
63 mar fo rein wie ber träum ber 8iljen.
Der Dieter reimt alfo ganj unbefangen 3 auf ©, berat roie ba§
3 bem %, fo nähert ftd) in ber weisen r$eimfa)en «u3fprad)e ba« ©
bem 3. §eüte reimt barum aud) gana oergnügt „gamtlie" auf „Ottilie14,
ober „entleb'ge" auf „Äomöbte", „Sepien*' unb „beläffgen".
2öenn es i§m in ben föeim pafft ober ©paß mad)t, fo fagt er aud)
gelegentlid) „e« regent ober begegent" u. f. ro. Das ift aber burd)auS
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- 3 —
nicbt befonberS rfcinijdj, fonbern gut fäd>ftf<r) 1 (Cutter) unb überhaupt
naa>läffig beutfdj.
$>enfelben <£ittflufd beö ©eimatbialefts roeift >}illgena audj in ben
©praa>formen bei §etne na*, £0$ ift „©anfrort" ftott „SBanterott"
als Sabst. nia)t rfcintfct). (Es Reifet ber ©anferott, n>o$l aber als Adject.
banfrott. (Sfcr fd>on „©rannteruein'' = „©ranberoin", „©raunen" ftatt
1 6. mein ©örterb. II S. 699 a unter regnen (f. b. lb, »0 au8 £utber'8 «ibet
angeführt ift: <E8 „regent" auf« Sanb — ) unb befonberS fcauptfebtoier. S. 319b unter
bera fcitelfopf: „»erffirjung in ÄonjugationSformen" Wr. 4 a, wo e8 Reifet: „Selten:
Sertn'3 regent [ft. regnet] (Weim: Ökgenb)." £eine 18, 341.
©ielleicbt barf icb bier aueb — in ©ejug auf reine unb unreine Weinte — ge*
legmtlicb auf 2)a8 binroeifen, n>a8 icb hierüber in meinem ÄbrifS ber „beutfeben Silben«
meffung unb 8er8runß" (2. «ufl.) S. 96 ff. in §§ 166 ff. gefagt babe, im ©efonbern
aneb auf ba8 „muftfalifcb Wetjenbe* in feine'S ftrüblingSlieb („Ceife jiebt bureb mein
(fcemütb jc"), einem „Qkbicbte oon unbeßreitbarem unb unbefirittenem SBobllaut", roetc^cd
fo siele Xonfefeer angezogen, unb ferner 3. 9. in ©e^ug auf ben oben erioSbnten Weim
eineS gebebnten unb eines gefcfcctrften u (in „um" unb „fcrmefünberblum") auf S. 98b
in § 158 9fr. 5 3. 87 ff., too icb al8 ©eifpiele äbnlicber Weime bei (Boetbe ange*
fubn babe:
©Ücb, ffiiberfprud) ©b. 1, S. 9; 11, S. 108k.;
3)ie grau bat gar einen feinen (#cru<b,
@rfjnnffelt immer im (Bebet büdj [f. § 163 3. 87J 6. 120 :c;
bar im, Cbriftentbüm S. 151 jc.
Unb fcpliefjlicb mbebte icb mir noeb erlauben, au« meinem bier angefübtten ©ua*
übet bie ©erStunft S. 102 3. 136 ff. ben folgenben «bfafc ootlftänbig berjufetjen:
„fRit einem jum Stamm gebörigen nacbfolgcnben 8 (f) oerfcbmiljt ba« ä) in
ber «u8fpraa)e $u bem audj bureb 5 bejeiajneten flaute, toabrenb ein bureb ftl<r>it, in
einer SRacbftlb« (fam) ober bureb 3ufammenfefeung auf ein $ folgenbeS 8 (f) in btalclt*
freier 9tu8fpraa)e baoon getrennt toirb. 2>aber gebBrt e« nur ber SWunbart an, wenn
j. !ö. £an£ @adj§ feinen Warnen am ScblufS feiner (äebiebte fo oft auf Ungemacb'8
reimt, ogl. a!8 Keime: ©acb'8 unb &lacb8. 3. ffleitbarbt „GJefcb. unb Sagen auS
ber S. 253; §lucb'8 unb §ud}8 (69), — ®eglud)8 (236) :c; «ueroeb«,
^odj8. §eine 17 1 S. 239 {=> 10, S. 89 in 12 ©bn.); naajfi, roäcbft (flenou
„©aoanarola" (1837) S. 240; Wütfert 1 S. 201; Sajert „aWijeb^icfleS" (1864)
6. 226 ; Spee „fcrufcnatftigaa" 19 0. 14 unb 16, ogl. ledjjt, mactjft (öüntber Sittmann
30, 3. 13 ff.; £offmann8toalbau («nippe „«eben unb SBerte beutfeber Siebter" 1,
6. 382); le^te, fc&cbfle. Jammer „SRemnon" @. 246 k."
(£8 wäre, glaub' idj, nicbt blofe mir erwflnfcbt, fonbem an unb für fid) toünfcben8=
roertb, wenn Spracbfunbige, welcbe bte munbartlicbe «uSfpradje be8 ©eutfdjen jum
#«jjenflanb eingebenber unb umfaffenber §orftt>ung gemaebt, ftcb bureb bte oorfiebenbe
9bf$toeifung oeranlafft fänben, \f)it einge^enben ©eobaebtungen über bie angeregte Slu8*
fproebe beä a) 001 nacbfolgenbem f (8) k. ju oerBffentlicben. ©injclne — möglidjft
tnxi gefaf8te — ©eitrSge baju mürben mir aueb für bie 3eitf<^r. febr wilHommen fein.
2)er Herausgeber.
1*
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„brauen", eine föeilje ungewöhnlicher "Plural'QSilbungen crflätt fidj
au« biefem Dialefte wie „Stolüfte". „Ärägen" ftatt „fragen", „Ö$mM u.f. it>.
©elbft in ber Änroenbung be« ®efdjlea)t« bei einzelnen Hauptwörtern treffen
wir munbartlidje Chrtnnerungen an. ©o fagt $etne Mber f leine 3e$",
,,ba« ©a}nürleibM, (wber ©cepter", ,,ba« Ornat", beweift Dagegen
benn bie lanbfdjaftlia>en Äntipoben ©filier unb Stog wanbten audj neben
bem neutr. ba« masc. anl
®ang in ber ©praa?e ber Düffelborfer ift bie Art, wie $etne bie
Cmbung ian gur $3egeiä>nung einer tabelnben tögenfdjaft ober SC&ätigfeit
anwenbet. ©eine Dummerjaljn, ©trotymian u. bgl. ftnb betannt. 'Dagegen
gefjt S^fl01^ roo^ 8U rocnn cr Da§ ®"tt „tfauberGfitte" ftatt
„ (Gartenlaube M auf nieberrfjeinifdjen Urfprung gurütffü&rt. Die Sauber;
^ütte ift \vot}[ mefjr jübifdjen Urfprung«.
Söefonber« auffallenb ift bei £>etne bie ©nbung — ni« — ftatt ber
$ow>eutfcben — ung — in ber Ableitung ber Hauptwörter wie g. 93.
»nerfenntni«, ©ebingni«, «Bebrolmi«, öegebm«, $eflagni«, <£ntbe&rni«,
©törni«, SBerwtrrni«, 3erftörni«. Do<6 ift aua? Die« weniger nieberrljeintföe
©igent&ümliajfeit al« oielme&r töeimbebürfnis.
Da« u in ber 93e(janblung ber ftarfen Zeitwörter ftatt be« faäV
beutfa>n a mag nicberr^einifd) fein, aber e« ift bod> früher fdwn eine
alte beutfdje Jorm gewefen, bie £>eine etjer au§ be« „Knaben 2öunber$orn"
al« au« bem fjeimifdjen Dialeft gefdjöpft fat, wie in folgenben ©erfen:
§ag mir, wer einfi bie U&ren er f unb?
ober
2>ie Sonne ladete, bie ©ögel fungen.
3>ic Äugen begunnen &u tropfen.
2) a8 SBeib nitbt jäfjmtn tunnt er.
3) a flung ein fernere« (SlotfenlSuten.
Da« Qmperfeftum „fie friefajten" mit langem i ift ebenfall« nieber*
rljeinifa), wenn e« aud) §err (£. Alfter in ben „Qafjreöbericfcten fUY neue
beutfdje ßitteraturgefdncbteM (93anb I ©. 164) für einen Drucf fehler, „ftatt
be« in guten £>eine-2lu«gaben ftefjenben" „freifdjten" Ijält
©ogar gu fadjlicben ©rflärungen gie$t 3^flen5 üen $iflfe& De§
Sflteberrljein« herbei. SBenn $eine einmal in feiner w§argreife" fagt: „3$
mödjte wieber gerrinnen in bie unerf Offene (Gottheit u, fo meint er natürlta)
bie (Gottheit, ba fie noaj niajt gejdjaffen r>attc. Der unfiajere ®ebrau<$
ber ^articipia ift aber ma)t in ber ©pradje be« adtägliajen Seben«, fonbem
öielme^r in ber ©ajriftfpraaje — unb ni$t bloß am SHieberrbein gu $aufe.
Diejenigen, welche ben Änlaf« etwa benufcen wollten, £eine biefer&alb gu
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- 5 —
fabeln, bärfte man wo$l in bicfem gall mit ©oetfc'S befannter „wo$U
fä)lafenber 9to$tM au$ #tr fflu$e oerweifen.
DafS otele ©gentbümltajfeiten in ber ©aftbilbung bei ©eine, bie ben
Qrammatiter oft jur Verzweiflung bringen, nieberrfyeinifdjen UrfprungS
finb, war mir Don je $er Har. 9Wan braudjt gar niajt an feinen ^Berliner
ftufentQalt $u benfen, wenn man i&n gar oft ben Datio mit bem Äceufatto
oerwetfcfeln unb „wä&renb" mit bem Datto gebrauten fie&t.
Äber aud) in ber Hnwenbung neuer ©örter, nidjt blo§ in ber 35er»
wenbung ber alten, aeigen fta) bei ©eine bie (Jrinpffe ber r&eintfajen
©eimat. ®r wenbet fa)on oiele franjöfifdje ©örter im Deutföjen an,
beoor er noa> granfreia) gefefcen. ©ir erfahren jefct, bafs fte nieber*
rfcinifö)en UrfprungS finb. «ua) $ollänbifa)e ©örter gebraust er, bie
jHHf^en Düffelborf unb «mfterbam ^eimifa), wie „Domine" für fyjftor,
„juft" für gerabe, „<8>ra$t" für ©ruft, „$egine" für SRonne, Qan ©agel,
©atuiten u. a. Dagegen finb einzelne HuSbrütfe, bie ©eine anffanbslos
brauet, ifjm nur aus feiner ©eimat befannt gewefen, wie Äirmefj, ftnute,
dürfen, Dretf*9Rid}el, ©rbäpfel, Ärämpen, Klüngel, ©udjS, gettmänndjen,
$ott, Ärfimpe, ©enauigfeit, fdtfabberig, ftafig, Ärarfe, fRofSfämme, fa)mu(feln,
befefeln (was wo&l naa> meiner flReinung aus bem jübifa>beutfa)en töotlj*
roäifd) tommt), Outtfen, ausbeuteln, umfluttern, fdjrubben, geftoot, gerubbelt,
grummen. DafS ©eine mit Vorliebe „Äöüen" ftatt fföln unb „Äöüfa)"
gebraust, barf als befannt oorauSgefefct werben. „Der ^eiligen ©tabt
Äollen ©efd)id)ten" &at er ja immer in treuer (Erinnerung behalten. Unb
au# für i&re ©päße unb Äofenamen $at er ein gute« ©ebäajtnis. ©tr
finben bei i$m fe&r oft DritfeS unb ÄobeS, Ritter unb $upp, ÜWari^ebiU,
3tppet unb ©efdjen. Dagegen oermifft rftügenj mit SHedjt bei ©eine edjt
r^einifdje Lebensarten unb ®prid)wörter. Gr erwähnt nur biebrei folgenben:
„3<* 3W, „aur öeia)e gegangen", „auf unb au".
Das ©pridjwort ,,2lud) (Jljrlid) fta^l einmal ein ger f elf a) wein"
erfdjeint ^illgena unbefannt, obgletd) ©eine felbft fnnjufügt „2Ran fagt
am fltyein". Qeber geborene Zöllner fann iljn barüber aufflären. Das
@prtä)wort „tyxlia) &at bie ©aiS geftolln" ift am fflfjein fefjr befannt.
«u<$ baS ÜRittelftürf ber „Iragöbie" ((SS fiel ein Weif in ber grüfjlingS*
naa>t) oermag ^iflgenj nia)t als r^einifa) naajjuweifen. ©S finb i$m
jebenfallS bie ausgeweiteten Arbeiten ©ermann ©üffer'S nidjt befannt ge*
worben, ber in feinem 93ua>: „SluS bem geben ©einrtdj ©eine'S" ÄuS*
fübrlidjes barüber beigebracht unb ben 9iaa)weis geliefert Ijat, bafs bie
Vorlage bes Dieters ein „im $3ergifdjen aus bem 3Runbe beS 33o(feS"
aufgetriebenes £ieb oon ©ityelm o. 2Balbbrü$( war, baS Diefer in ber
.fW^einifö)en glora" (1825 Mx. 15) oeröffentlidjt ^at. (5s ift überhaupt
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©chabe, baf« ein fo trefflicher gorföer wie 3illgeng mit ber neueren §eine*
Sitteratur nicht befannt ift. Er ffittt fonft auch bem ©chretber biefer
3eilen ben Vorwurf erfpart, baf« er ba8 unoerftänbliche 3übifa)e in §eine'S
Schriften ben beutfcben tfefern nicht erflärt fjabe, loa« in meiner frittfc^en
£>eine»Äu«gabe (Berlin 1892 2. ÄufL) wohl auSreidjenb gefchefjen ift.
?lm fchwächften ift in ber auSgegeidjneten Arbeit oon 3^9enS' we
nach ber fpracblichen ©eite eine fetjr werthooöe Vereiterung ber 5>eine*
fttteratur bilbet, bie Partie behanbelt, welche bie ooltethümlichen Elemente
beä Sftieberrheinö, beffen Sagen, Änfcbauungen unb ©emohnheiten in $eine'S
©Triften nadjguweifen fucht. §ier liege ftch SBieleS ergangen unb ein
gorftyr wie ffarl $effel foüte S)ie$ nicht unterlaffen. 3illgeng oergetchnet
nur gwei SBiegenlieber, bie „gattyfitdjen" im „Xannhäufer", bie ©regeln
unb Wonnenfürgchen, bie rhetmfchen 93ogelfchüfcen, ba« nieberrheinifche ©chilba
„Dülmen" unb gwei ©agen, bie oout 33afilt$f unb bie oon ben feurigen
Scannern, welche beS Sftachts umherwanbeln.
&uch bie fatholifdjen Erinnerungen auö ber 3Saterftabt §eine'8 hätten
noch oermebrt werben fönnen. ?lm Iiebften hatte ich etwa« Ii t terar « ^ ift ori f ^
ErflärenbeS über ba$ befannte §unbegebet gehört, weldje$ $eine bem Kaplan
Stft^öfcr in feinen SWemoiren in ben üftunb legt. 3^9enS nimmt aua)
mit 9iea)t an, baf£ eine fatholifaV Qugenberinnerung feiner §eimat bem
Dieter bie Seife gum britten 2teb ber „föomange" eingegeben h<we:
(Sine parle, föroarge Carle
Segelt trauerüoH ba&in,
2)te oermummten unb oerftummten
?eirf>enf>üter ftfeen crin.
$)iefe trochäifchen 3$erfe mit oier Hebungen unb Keimen nicht bieg
am Enbe, fonbern auch in ber 2ttitte finb otelen fatholifchen öiebern eigen
unb paffen befonbers mit ihrem feierlichen Jonfall gu $rogeffion«gef fingen.
&ud) SBeifpiele foldjer $rt liegen fia) noch Diele aus §eine'$ ©djriften
beibringen.
$We3 in Willem liefert auch biefe Unterfuchung wieber ben ^Beweis
baf§ Jpeinridj £>eine bie Erinnerungen feiner Qugenb unb feine §eimat
nicht oergeffen, fonbern auch in ber grembe gepflegt Ijat. Ed war nur
eine feplimme ©tunbe unb ein unbebaute« ©ort, als er in feinen legten
Gebens jähren fict) über „baS fatale flauberwälfeh be$ SRieberrheinS" beflagte.
SBie bie Arbeit oon 3iügeng beweift, h<* #eine e« nicht oerfchmäbt, bie
nieberrheinifche üHunbart in ®ebanfen, Sprichwörtern unb Erinnerungen
an bie $>eimat fc oft gu oerwenben, al« ihm $)ie§ gwedtatägig erfchien,
um feinen profaifchen unb poetifajen <&ebanfen eine lebenbige gärbung gu
geben ober einen eigentümlichen 9teig gu oerleihen.
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— 7 -
©auer madjt luftig.
@fing uttb gäbe.
#on Dr. $ciman ©grober.
SBä^renb unlängft ein ^oUönbif^er belehrter midj gu meinem Huf*
iaft übet ba« O oeranlaf«te (f. JJahrg. 9, ©. 454 ff.), ift es bieömal
eine (Englänbertn. welaje «u«funft über bie beiben Lebensarten ber Über*
förift gu haben wünfdjt.
©auer maa)t luftig. Hm tläglidjften ftnb (Erftärungen, meiere ben
Urfprung in einem ®efdjid)t#en fudjen. Qm St^eater gu ©annooer, fagen
fte, fei ein beliebter Äomtfer Ramend ©auer gewefen. Da fei e« wohl
öfter üorgefommen, baf«, wenn ©auer auftrat, (Einer gum Hnbern fagte:
Äomm mit in« I^eater, ©auer madjt luftig. — ©chwerlkh aber, wenn
geraanb einen ©djaufoieler rühmen will, brüeft er ba« mit ber fonber*
baren ©enbung au«: „er ma$t luftig". (E« ift aua) ni#t benfbar, baf«
ein gelegentliche« ©ort über einen unbebeutenben ©ajaufpieler au« einer
SKittelftabt gu einem allgemeinen beutfa^en ©pridjmort geworben wäre.—
©a« fagt nun ber ©pradjgebraudj unb ba« 2$olf gu unferm ©orte?
©aure« S3ier ift nicht gu trinten unb faure ©djlehen oergerren ben Sftunb.
©aure« ®ra« unb faure Kräuter oerfdjmäht ba« 93ieh als Währung,
©aure JBtnbe nennt ber ©eefaljrer unangenehme, (inbernbe. Qn über«
tragenem ©inne bebeutet ©auer ba« üflüheoolle, 53efchn>erli(he, Unliebfame,
Unangenehme, Üflürrifa>e, 3$erbriefjlitt}e. Qü) Iaffe e« mir fauer werben.
(Er madjt mir ba« £eben fauer. (Er oerbient fta) fein faure« ©rot burdj
faure Arbeit in fauren ©oajen. $a« ift ein blutfaure« £agewerf. (Ein
SRann mit efftgfauren SWienen. $ef. 5, 20: ©ehe Denen, bie au« ©auer
füg unb au« ©üfj fauer madjen (bie ©öfe« gut unb ®ute« böfe feigen).
(Eine faure ©ügigfeit (bei ©eine) ift rohe ©egiertheit. Sttatth. 6, 16:
©enn Qfyr faftet, foflt Qh* ni«ftt fauer fehen wie bie £>eudjler.
©ir fehen au« biefen 93cifptc\en , welche ohne üftüfje oergeljnfacht
werben fönnten, gur (Genüge, bafö ba« SBolf bem ©auer, faft au«nahm«lo«,
nur 93öfe« naa)fagt ober bodj nicht« Öieben«würbtge« unb £oben«werthe«
in i$m entberft. Damit fteht nun unfer ©pruü) a(« einzige 9w«nahme
in offenbarem ©tberfprudj. (E« muf« alfo, wenn wir ihn nicht al« offen*
baren Sügner ober gebanfenlofen ©ajwäfcer branbmarfen wollen, noch irgenb
ein Ctwa« üorhanben fein, ba« bem ©auren ein freunblidje« fächeln ab*
gwingt. fragen wir barum einmal bie (Shemie unb — ben ©peifefaal.
Die (Ehemie gunächft oermag boch (Eine wohltätige ©trfung gu berieten:
bie (Efftgfäure wirft auf genoffene eiweißhaltige ©peifen auflöfenb, alfo
oerbauenb. Äudj ©algfäure unb ©djmefelfäure, wenn fie in feljr oer*
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bihmtem äuftanbe aU 3D2cbifainente angewanbt werben, f)af>m fehr wohl*
tfjuenbe ©irfung bei üRagenoerftimmung unb beben bie unbehagliche gebrücfte
(Stimmung ju einer freien unb behaglichen. Hucb ift nicht unbeachtet ju
laffen, baf« bie ©äuren ba« Serlangen nach Srinfen wefentlidj werfen unb
mehren. —
©a« bie £t)emie nun nahe legt, Da« betraft ba« gefeüige tfeben uno
beutet e« praftifch weiter au«, ©üfee ©eine, etwa grieania>e, haben nicht
bie ermunternbe, belebenbe Äraft, wie etwa unfre beutfcben fäuerlichen Rhein-
weine unb SWofelweine. ©obl fein $olf hat eine folcbe unzählbare ptle
ber föftlichften ©efänge gu ©hren ber ^eimtfc^cn Seine wie ba« beutfche.
Drum ift eine ermunternbe Äufforberung gum Srinfen in unferer Reben«»
art leicht begreiflich- — £>ier$u fommt noch eine jweite $3egrünbung. 33ei
Xtfch ruft Giner feiner Nachbarin beim Überreichen be« ©alate« wohl ba#
©ort ju: Pehmen ©ie; ©auer macht luftig. Such ^ier ift e« bie — mit
SJtofj angewanbte — (Jffigfäure, welcher eine anregenbe, belebenbe, erheiternbe
ftraft jugefchrieben wirb. $a, junge ÜWäbcben ftreiten wohl gar barum,
wer oon ihnen bie unter bem (Salat aurütfbleifrenbe faure Jlüfftgfeit au«*
löffeln foll. ©ie fühlen eben ba« (Srfrifchenbe, ja ba« (£rh«ternbe ber
genoffenen ©äure, welche ba« bicfe 53lut leichter unb beweglicher macht,
«u« folgern ®runbe enblich tragen bleichfüchtige Üttäbcben unb grauen ein
grofee« Verlangen nach fcfflfl. Unb in ber £t)at, ber ®enuf« beweiben
milbert fchneQ ihre ©djlafffyeit unb Wattigfett unb belebt fk ju muntrer
&rifche. —
Sttacb bem (Sefagten weifen wir bie alberne (fcrflärung jurficf, bie
wohl nur aus Ser^roeiflung an einer Deutung ber Lebensart geboren ift.
<£« forbert Qemanb einen Hnbern tum Erinten fäuerlichen ©eine« unb
$um Genießen fauren ©alate« auf, um ihn, wenn er ba« ©ejlcht oerjerrt,
gehörig au«aulachen. Sflein, jur Qtrflärung be« ©orte« bebürfen wir folcher
Roheit nicht, ©olchen ©ein unb folgen ©alat giebt e« auf einer an»
ftänbigen £afet nicht —
©äng, unb ©äbe.
3Wan fchreibt unb fchrieb früher auch geng unb gebe. 3$ jiehe
meine ©a)reibung oor, weil ich an ®ang unb @abe benfe, unb weil fie
jeftt aua) wohl bie gebräuchlichfte ift. $eut $u läge fcheinen beibe ©örter
leiber unbeflinierbar geworben gu fein; früher tonnte man fagen unb fagte
(iogar in ©upertatiobilbung) : bie gängften $ferbe; ben gängften unb beften
®aul. 93erlichingen (f. ©anber« ©örterb. I ©. 536); ein $funb gäber
Pfennige. $n früherer 3*it würben beibe ©orte auch einzeln gebraust.
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m$ jefct ntc^t me$r übticfc ift: (Eine gänge ©praa}e, bie gängen Safter.
3fe%t werben beibe ©örter $u einem Segriff oerbunben. —
Der (Bebrautf ber Sorte entfpritft tyrer §erfunft. 3uerff im eigent*
liefen natürlichen ©inne: ma« gut ge$t, fünf fidj bewegt unb läuft, ein
gange« 9*oß dxn ^ferb foü fein gäng unb fanfttrabenb. Un« in ber
©tabt um£ufef)en, ba$u waren wir gäng unb bereit. Der alte SRann war
nodj $iemlia) gäng. ©elbft ber menfd)liö}e ÜWunb tann gänge fein, wenn
er Diel unb fdjneü fpri<r>t. — Slud) Dom Jufce: (£in aüjuroeiter ©d)u$
ma$t ben gu§ nidjt ganger ober beffer. ($r war auf feinen güjjen gäng
beritten (fpottenb wie: er reitet auf ©<fcufter« föappen). - (Sänge fann
au$ ba« bejeidjnen, wo man gefjt: bier ift bie ©trage bura) ben ©alb
am gängften (gangbarften). — Aua) fonft wirb ba« ©ort in mannigfadjen,
|iun £$eil übertragenen ©enbungen gebraust. Da« ift ein ftrenger unb
gänger ©inb. Der ©auerteig raaa)t ben $eig gänge. Qux Arbeit faul
unb gäng im üttaul (bei gif (bar t). Gin mef)r al« gänger (gemöfmliä)er)
Dan!, ©ine gänge ftnfidjt, (Srflärung. Die £ljürme in (£$ina fjaben
meift einen luftigen unb gängen 'JMafo.
®äbe (adjectivum verbale, f. gebe ©anber« ©örterb. 1 ©. 548 a
unb gebig ©. 553 b/c) wa« gegeben wirb unb wa« gegeben werben fann;
bann überhaupt gut, annehmbar, unb ungäbe fo oiel als unfügfam, unge*
ftydft Da« golbne ©efdjmeibe ift gut unb gäbe. (Sine ungäbe (fctjledjte)
©aare. ©in ungäbe« (unangenehme«) ©ort.
Sfoin beibe ©örter einzeln betrautet finb, ergiebt ft<$ mit Seiajttgfeit
i&re heutige je%t allein übli^e SBerbinbung. ®an$ befonber« häufig fagt
man oon SWunjen, baf« fte gäng unb gäbe finb, b. f). gültig unb anne^m*
barr bie willig na$ bem übltdjen ©ertfje gegeben unb genommen werben.
"Öei Deflination wirb nur ba« jweite ©ort umgewanbelt: bie ©teuer ift
in gäng unb geber (gebiger) sD?ünje ju entrichten. Die gang unb gäben
Lebensarten. £)§ne Umlaut (bei Drosen): (Götter finb nidjt gang unb
gäbe HRünjen. Da« 93orurtf)eil ift gäng unb gäbe, flbrafjam (1. üWof.
23. 16) ja$lt für ©ara'« ©egräbni«ftätte oierfanbert ©efel ©Uber, ba«
im Äauf gäng unb gäbe war. «in jeber Jleifa>er (in tfeipatg 1701) foll
aenge unb gebe 33ie&e fdjlaajten.
©a)ließli$ fpredjen wir unfer 93ebauern au«, baf« unfre ©pradje
in bkfen ©orten an ffleia^um eingebüßt fjat. $n früherer ßeit fonnte
man jebe« ber betben ©örter einzeln für fidj gebrauten. 2ftan tonnte
fagen nnb fagte: Gr fam gäng £u mir. Die tfügen finb gäng in ber
Unioeifen SRunb. (Sin $funb gäber SWünje. Der gleifajer foll gäbe unb
unuxmbefbare« (tabelfreie«) gleifdj in bie ©tabt bringen. — ©ir fefjen,
baf« jebe« ber beiben ©örter befliniert werben fonnte. 2lua> 3ufammeni
Digitiz
- 10 —
fefcungen gab e« wie burä)gänge, fürgänge. ©ogar gefteigert tonnten reibe
©ortet toerben: ber oorgängfte. Die gäng unb gäbigfte ÜRünje. — ©tr
föraten e« beflagen, baf« bie heutige ©pradje bie ©tt)tniegfamfeit im ®e*
brau* biefer ©örter oerloren fat. Qeber berartige 93erluft ift eine «er*
armung. Xröftett mir uns bamit, baf« unfre ©pradje in otelen anbern
©tütfen, jumal in ©ortbilbung fo munberbar gewadjfen ift, baf« tljr
9fcid?t$um in ooüem ©inne gerabeju unerfdjöpflia) genannt werben fann.
(Sine 9iebe ©ttyljan'ä.
Qn ^3ejug auf bie Mitteilungen wau« beut oortrefflia>en 8u$e:
Unter bem 3eiajen be« $$erfe&r«M im 5. $eft be« oorigen Qaljrgang« ber
3eitf$rtft (©. 161 — 165) ftnb mir au« SRorb unb ©üb, au« Oft unb
©eft fo ga<etdje «ufforberungen $u toeitem üttüt&eilungen augegangen,
baf« id> mir oorgenommen, au« bem ©ua)e - wenn nia>t früher — bo#
im erften $>efte be« neuen Qafjrgange« für meine Öefer eine ältere föebe
(Stephan'« gum fcbbrutf ju bringen. Doa) Ijabe ia) bie bafür beftimmte
(menigften« einftweilen) fturütfgtfegt, weil unfer ©eneralpoftmeifter im neuen
3aljr eine bebeutfame föebe gehalten, ber i$ ben 93orrang einräumen £U
müffen geglaubt.
3a) entlegne biefe Webe einem Startet au« ber 9ßat.»3tg. oom
9. gebr. b. 3. (fcrfte« Beiblatt $u Mr. 92). ©ie toirb freiliä) ben meiften
tfefern noa? frifd) in ber (Erinnerung fein, aber alle werben fie gern §ier
lefen unb mieberlefen, wo itjt boa? eine länger wä&renDe Aufbewahrung in
8to«fia)t ftebt al« in ben meift nur gar ju fdjnell batytn fajminbenben
©palten einer $age«$eitung.
Der 93eridjt lautet:
Qm Äaiferbof fanb geftern jur Ärieg«gebenffeier ber $oft*
unb Telegrapljenbeamten Berlin'« ein g-cftma^l ftatt, ba« einen
Ijarmonifdjen abfdjlufj ber oorgeftem bei Äroll oeranftalteten großen geft*
limjett bilbete. Die ©peifefolge mar na$ (Erinnerungen au« ber Ärteg«*
$eit abgefafft; fo gab e« £iebe«gabenfdjinfen mit granctireurfauce,
gelbtetegrapfrnfpargel mit brauner föelat«butter, ääfe unb 33utter au«
unbefteübaren Jelbpoftpatfeten. Die Qfluftrationen gur Tifajfarte ftaramten
oon poftalifajer £>anb unb wetteiferten an fönftlettfajer tfompofttion mit
ber #arte oon ber Shroll'fäen Jeftfeier. Den erften £oaft braute ber
©taat«fefretär 0. ©tepljan au«, er galt bem Äaifer. 3unä$ß oerla«
ber ©taat«fefretär folgenbe« Telegramm, welä)e« al« Antwort auf bie
§ulbtgung oom greitag oom Gioilfabinet eingegangen war:
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— 11 —
-
$errn ©taatsfefretär beS töeitbSpoftamtS,
Dr. o. ©tepban, (Srcellena, ^tcr.
©eine üflajeftät ber flaifer unb tföntg baben «üerböa)ftficb über
bie $utbigung ber jur (Sebenffeier oerfammelt gewesenen 9?eicbS*^oft* unb
£elegrapbens$3eamten, benen eS oergönnt mar, in bem rubmrei$en flrtege
mitjufämpfen ober als Beamte tbätig $u fein, Gerjlidj gefreut unb laffen
für baS (Selöbnis treuer Mitarbeit an beS Weites SBobl marmftenS banfen.
«uf aüerbötbften ©efebl
o. ßucanuS, (Seb- #ab.*9tat§.
Dann fubr §err o. ©tepban fort:
fwcögeebrte ©erren! §eute oor 25 Qabren näherte fi<r) baS blutige
Drama auf franjöfifdjem ©oben feinem (Snbe. Die ©Omaren ber ©tretter
unb bie Beamten ber SBerwaltungSaweige ber Slrmee bereiteten fidj oor,
bie geliebte £eimatb wieber ju begrüßen, wobin alle ©ebnfudjt ging. Unb
in ftrablenber £>ofjeit tarn fie ifjnen entgegen mit erhabener Jreube unb
ebelftem ©tola. geftbmütft wie bie SBraut aus bem £wben Sieb, umfloffen
von bem majeftätifdjen ©Limmer geeinigter sIfladjt unb (Sröße, bie faifer*
lidje (Germania! Die ©mpfinbungen, weldje in jener großen ^tftortfe^en
©tunbe bie (Seifter erfüllten unb weldje in bem Dant gegen tfaifer
SSilbelm ben (Großen, ben fiegreidjen Genfer fo oieler ©a)ladjten, ber
®eburtsbelfertnnen beS beutfdjen töet<b3, itjren ©ipfelpunft fanben, werben
niemals erlöfäen, fo lange noü) ein beutfdjeS §era auf biefer (£rbe fajlägt.
Suf bie fo lange Qaftre in ber liefe ber ©eelen gehegten patriottfa>eu
©ünfa)e ber Nation war enblicb „bie ©rfüllung, bie fa?önfte £oa)ter beS
größten SBaterS freglütfenb berabgeftiegen". Deutfdjlanb mar einig unb
frei, womit sugleia) gefagt ift, bafs es mädjtig war.
©ie tief unb lebhaft jene (Sefüble nod) ^eute alle ftreife ber Nation
bewegen, Das bat wobl am beften bie föeibe ber erbebenben (Sebenffeiern
barget&an, weldje, einer Anregung ©einer üttajeftät beS regterenben ÄaiferS
folgenb, in allen (Sauen beS 35aterlanbeS mit Segetfterung ftattgefunben
§aben. Die oaterlänbifajen ©mpfinbungen oon 1870 finb baburdj oon
SReuem oerftärft worben: eS ift, als ob bte ragenben (Gewölbe beS bamaligen
SReiajSbaueS gewaltige Söiberlager erbalten Ratten au it)rer weiteren 93e*
feftigung unb als (Segen wirfung gegen ben ©eitenföub. $n folgen (Sebenf*
feiern fommt bie aufgefpeidjerte Äraft längerer äeiträume iur ÄuSlöfung ;
ber nationale (Seift nimmt gewiffermaßen bie Qnoentur auf über fein
ißermögen; unb wir bürfen, wobin wir audj blitfen, fei eS felbft bis in
bie entfernteren ©e^enben ber <£rbe, wo Deutföje wohnen, uns obne Über«
bebung fagen, bafs wir mit bem 8bfd)luffe wobl aufrieben fein fönnen.
©ir geljen nitt)t auf Eroberungen aus, fonbern wir wollen, frei unb
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- 12 —
felbftoiibig, $f)eil nehmen an ber Kulturarbeit ber üWenfd)t)eit. Da«
bürfen roir bem mfidjtigen ^errfäer roo&l $utrauen, au« beffen tjoljen
SRunbe ba« ©ort ftammt: Die ffielt am (Snbe be« 19. 3at)rfcunbert«
ftet)t unter bem 3eLf)en ^ 33eTfef)T«!
Unoergef«li<$ wirb Qebem, ber it)n erlebt fcat, ber begeifternbe SWoment
fein, al« ©eine Üttajeftät ber Äaifer am ©ö>Iuffe ber ert)ebenben (Sebent*
feier auf bem föniglidjen ©ajloffe t)ierfelbft am 18. Januar bie Jatjne be4
erfiten ©arbe*9legiment« mit ftarfem Htm ergriff unb, einen ©abritt unter
bem 3$ronf)immel fjeroortretenb, eine roafjre ©iegfrieb«*®eftalt, ba« rut)m*
bebetfte gelb$eiä)en in ber mädjtigen Jauft, jene« feierliche (Selöbni« erneuerte,
für bie ©t)re unb <3idjert>eit be« SRetd>« alle $e\t einjufte&en, roobei ba«
breieinige $ofung«roort: „einffleid)! ein S3olf ! ein ®ott!" ben ergreifenben
<5a)luf« bilbete. Die« breifaa)e tfofung«roort laffen <Sie un« fjo$ unb
t)etlig galten. (Sin töeia), Da« ift bie unroanbelbare Ereue unb «ntjäng*
lidtfeit an bie monardjifaje ©pifce, jene $reue, bie im ©inne ber alt«
germanifd)en (Sefolgfdjaften aud> be« perfönlid)en 53anbe«, ber Siebe, nt<^t
entbehrt. (fön $3olf, Da« bebeutet, baf« roir nid)t ablaffen fallen, bie eblen
tfeime, roeld>e bie Üftatur in ben beutfdjen (£t)arafter gelegt t)at, roeiter ju
pflegen unb ba« patriotifdje (£int)eit«gefüi)l au ftät)len. Sin (Sott, Da« ift,
baf« roir roanbeln f ollen in ©t)rfurd)t gegen Den, ber ber Alleinige ift
ben bie Deutfajen fürchten, fonft ^iemanben auf ber 2Belt, unb im (Sinne
be« ©ibelroort«: bie $ura)t be« §errn ift ber 3öei«t)eit «nfang! 3ur
Söeträftigung biefer (Erapfinbungen laffen (Sie un« bie $3ed>er ergeben unb
in ben ffluf einftimmen: ©eine «Wajeftät ber Äaifer, unfer «Her*
gnäbigfter Äönig unb $err, er lebe, fjoa), $oä), t)odj!
«in« auge&Srige Webe ©tepban'8 auß Wr. 90 Der Wat.*3tg. bleibt mit Wütffid?t
auf ben Umfang ber 3ettfc^rtft einem fpSteren fcefte oorbeljalten.
Stämartf al$ Siebner.
„üflan erroeift mir manchmal bie t£t)re, mia) für einen Dieter ju
erfennen. Äber nur, roeil man mid) oerfennt. Äu« einigen bramatifdjen
Skrfudjen, bie ia) geroagt t)abe, follte man nidjt fo freigebig folgern. iUidjt
Qeber, ber ben <ßinfel in bie §anb nimmt unb garben oerquiftet, ift em
3Haler." ÜRit biefen unb ät)nlia?en Sorten r)at Effing roiebert)olt ben
Did)terfran$ abgelehnt, ber it)m oon ber gerea)teren 3Rit* unb SRad>roelt
trofcbem freubig juerfannt ift. einen fcnlauf $u einer ät)nlid)en befc&eibenen
©elbftfritif madjt aua) $M«marcf, roenn er oon fidj behauptet: bin
!ein fRebner!" «ber roäljrenb ber ©erf affer ber „ütttnna oon Sarnfjelm*
unb beö „SRattyan" fia? nidjt genug tt)un fann in ber *u«malung aller
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bet ©aben unb $orgüge, bie ben eckten 3)ia)ter fenngeidjneten, itym aber ab-
gingen, rietet fia) $i«martf« fräftige« ©elbftgefüljl, faum baf« ba« jage 3u$t*
ftänbni« übet feine kippen gefommen, fogleia) ju befto ftoljerem ©emufftfein
auf : »3$ befi%e nämlia) nidjt bie &äljigfeit, bura) (Erregung eine« gefälligen
©ajeine« bie ©emüt&er $u befteajen, um auf biefe ©eife Xfatfaajen ju »er*
bunfeln. 3Keine Webe ift einfaö) unb Har." Damit beutet er an, baf« er bie
politifa)e 8erebtfamfeit, bie wä&renb ber Weöolution«$eit fo üppig in«
Äraut fa>f«, fogax für etwa« SBebenfliajeS, ja ®efä$rlta)e« ftalte, ba
in bem wirfung«oollen Webner bodj immer ein gute« ©tütf öon einem
$)idjter fterfe unb ein $i$ter nia)t ber geeignete 9Rann fei, ba« ©taat«*
ruber $u führen, ba« »olle füfyle Überlegung forbere. 9Wa)t bei 8unge
unb 3un9e fua)1 er fc*nc £>ulfc nia)t ber Vortrag maa)t für i^n be«
Webner« ®lütf, feine ©tärfe liegt $unäa)ft in ©pradje unb ©ttl unb in
ben r&etorifdjen Äunftmttteln, bie fiai mit bem t>er§allenben ©djall ber
©timme nic^t üerpajtigen, fonbem oielme^r ba« rea^te Öeben erft auf bem
Rapiere gewinnen, wo «uge unb ®ebante prüfenb unb finnenb naa) &e*
fallen uerweilen fönnen. Jreilia) barf man babei niü)t aua) ber mobernen
Unfdjauung ^ulbigen, baf« e« fia) für ba$ Rapier nia)t anber« fa)i<fe unb
3teme, al« wenn man möglitt)ft fteif in Qopi unb $erütfe, in ©«earpin«
unb ffiabenftrümpfen auf „bemfelben" ein^erwanbele. ©er nidjt für bie
lebenbige 92atürlia>feit, bie erquicflia)e Urroüa^figfeit be« 2lu«brurf« leisten
£>er&en« einmal eine ftnafolut^ie, eine Gfcpanortljofi«, eine Äataa^refe in ben
Äauf nehmen will, $)er wirb bei ber Öeftüre ber bi«marrfi)"ajen Weben
faum feine Weä)nung finben. Qeber Änbere aber, ber über fola)e Ober*
fläajlidjfeiten Ijinwegaufe&en, ber ba« ffiefentliä)e com Unwefentlidjen &u
untertreiben weife, muf« in biefen Weben eine fa)ier unerfa)öpflia)e Junb*
grübe geiftwllen ffiifce«, würdigen §umor«, bramatifdjer Änfdjauliajfeit
unb mbtmbuellfter ^ijantafie entberfen unb e« begreifen, baf« »on »er=
fa>iebenen ©eiten äft$etifa)e unb fpraa)wiffenfa)aftlia)e ©tobten baran gemaa)t
werben finb. ©o Ijaben fia) fürglia) oor allem jwei Haffifä)e ^tyilologen,
bie ^rofefforen $lümner unb ®erlaa), in au«fü^rlia)en Unterfudjungen
mit bem $egenftanbe befa)äftigt; i^re ©rgebniffe finb wo§l interejfant
genug, für einige Äugenblitfe unfere Bufmerffamfeit in Änfprua) $u nehmen.1
1 2>er bilblidjc »uSbrud in ben "tRefren be« dürften ©iömotd. «on £ugo
©tümner, $rof. ber riofftfefetn ^bjlologie an ber UnioerfUSt 3üua). Jetpjig, 1891.
tarnet „3)er bilbhä)e Sd)mud in ben ©riefen be£ dürften ©iämard" in mehreren auf-
lägen in ber neuen 3«itftf}rift für 8itteraturgefc^iü)te „(hwljorion" (I. 3a^r9« 1894.
^eft 3 u. 4) u. in ber $3t8marcf--9fummer (ftpril 1895) ber 3^itfd)iift be« allgemeinen
beut|(^en ©prad)wreinS, fo wie %üxft ©iSmarrf als Webner. Sine r^etorifc^e ©tubie
eon ^rof. Dr. »er lad). 8. «ufl. Jkffau unb Sei|>atgr 1892.
uigmzea Dy Vjüü
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211« fcer geborene SWärfer oerrätlj fiü) SBtSmarcf junädjft in ber fpru*
belnben Quelle beS ©tfceä, bie t$m feine iljrer bunten ©trablen oerfagt: oom
bitterften ©arfadmuS bis jum Reiter tootyltoollenben ©ajeratoort fteljt er
iljm gu (Gebote. Dod> bleiben bie f Warfen unb giftigen Pfeile gerne im
tfödjer, falls bie §erau$forberung nicbt gar S" ttotjig erfolgt ift. Dicfen
(Grunbfaft, bie fdjärfften Pfeile immer nur $ur fcbroefjr, niemal« für ben
Angriff ju »erwerben, befolgt er felbft noa) in ben ^i^igften (Gefegten
ber äonflift* unb ber Äulturfampfaeit: „3$ oerlefce fe$r ungern, erflärt
er, man gewinnt nie GttoaS bamit, einen politifd&en Gegner blofc bura>
©orte gu reiben, roenn man nidjt me§r als ©orte bereit fat." Äber
roelje! toenn er nun oo$ einmal auSljolt unb auf ben $ieb, ber feinen
3om erregt Ijat, bie oernidjtenbe Antwort giebt. Der Jreifmn oor allem
bat bei foldjen (Gelegenheiten feine blanfe gedjterflinge meljr benn einmal
gefpürt: „Der $err $3orrebner fyat mir oorgeioorfen, fo toenbet er ftdj
einmal an töidjter, ber ©ocialiSmuS fei geroadjfen wie mein ©Ratten.
9hm, wenn mein ©djatten toädtft, fo geljt bie ©onne unter; unb idj fefce
oorauS, bafs er feine eigene ©onne meint, bie im Untergange begriffen
ift. Dann wirb aüerbing« für ifjn mein ©Ratten länger." 5Ro<b fpifctger
oerfäljrt ber Äanjler gegen SBtrdjoru, bem er ja roirflidj einmal eine
§erauSforberung gefaxt f)at: „93trdjoro &at uns oorgeioorfen, wir Ijätten,
je nadjbem ber ©inb getoedjfelt &ätte, aua? bas ©teuerruber gebre&t. IWun
frage t$, »aS foll man benn, wenn man ju ©d?iffe fäbrt, anberS tljun,
als bas {Ruber nadj bem ©inbe bretyen, roenn man nia)t etwa felbft
ffiinb madjen will? Das überlaffen mir ftnbern." Dod) biefe
&iffige Ironie, bie allein mit ©orten fiajt, tritt oerbältniSmäfjig fef>r feiten
auf; ein £ug innerer ftiüer $eiterfeit unb erquitfenber ^perjenStoärme,
bie, jebem Ijo&len $at(jos ab&olb, mit ruhiger ©aajliajfeit bie £ljatfaa>en
ins gelb fü&rt, geljt beutlitb erfennbar burdj bie gefammten Sieben; unb
befS^alb finb aua) blenbenbe geajterfunftftütfe oiel feltener &u finben als
bie ftiü unb Hu)( überlegenbe Saftif logifajer ©etoeisfüljrung. Da«
jeigt fid) am beften bei bem (Gebraudj, ben Söismartf oon ber toirffamen
ftntit^efe madjt. Niemals läfft er fidj oerleiten, ju (Gunften einer redjt
geiftreidjen (Gruppierung oon (Gegenfät$en ljiftortfd>en ober polttifdjen XfyaU
fachen ins (Gefidjt ju fdjlagen. §at er nidjt ötedjt, menn er feine Hoffnung,
es toerbe ftdj fünftig einmal ein modus vivendi mit ber römifdjen Äira)e
finben laffen, bamit begrünbet, bafs er fagt: „(SS ift [a ntdjt notljtoenbig,
bafs bie ©aa?e beS griebenS unb ber Demutb ftets mit ftoljen unb
zornigen ©orten oer treten toerbe"?
Diefelbe oornefjme oon jeber £ffeft§af$erei fjimmelrocü entfernte
©aa?lia)fett oerleugnet unfer Webner aua? auf bem (Gebiete ber $ergleia)e,
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ber £ropen, ber SRetaphern unb bcr 33ilber nicht, obwohl er gerabe ^ter
oon einer fo rührigen SBemeglichfeit ift, baf« eingelne Dberpchlichfeiten
gar nicht ©unber nehmen fönnten. 8ber es ift ihm eben nie um ben
äußern ©chmucf feiner ©orte ober um ben emfchmeichetnben lonfall feiner
©äfce gu thun, fonbern aüein um möglichft beutliche unb Hare 93egeichnung
be« ihm oorfchwebenben ©ebanfens, um möglichft helle unb oielfeitige 33c-
leuchtung beS befprochenen (SegenftonbeS. quoll Ghatafter unb ©prache
oon je au« einem ÖebenSmart; ber fomöbienhaften Unnatur „geiftreidjen"
©tfceS ^at er nie gebulbigt. 93on ©lütten unb Änofpen, {Hofen unb Dornen,
woraus ber äfthetifche JÖarffifa^gefajmadf feine WebebouquetS gu binben pflegt,
pnbet man bei ihm Vichts; unb bodj ift es oor Ällem ber oolfsthümliche
t&fyaxatttx, ber SöiSmarcf'S dergleichen unb SRetaphern rebnerifdje ©irfung
oerlei^t. Sieber einmal alltäglich, als gefcbraubt unb gefugt, $aS ift wie
8ef fing'S fo auch fein ©runbfafc, unb beutlich tann man bei a)ronologifa>
fortfchreitenbem Cefen ber bi«marcfifchen Weben unb Slnfprachen erfenuen,
wie e« ihn immer mehr auf bie ebene ©rbe, in bie praftifchen ©erfftätten
be« mobernen Öebens, auf bie gelbflur, wo beS ÖanbmannS ©aaten reifen,
in bie (Sifenhämmer, in bie gabriträume, in bie ©peicher ber Äaufleute,
auf« $)etf ber ©djiffe, in bie £eughäufer unb auf bie flflanöoerfelber unfre«
§eere« gieht. Unb nun offenbart fta) mieber einmal ber alte ©egen einer
f eftgefugten, in ficb felbft wurgelnben unb gefcbloffenen ^ßerfönltchfeit: gerabe
wo fle fidj auf it)r ©igenfte« unb 33ertrautefteS gurücfgieht, entfaltet fich
ber gange Wetchthum ihrer Kräfte, ©o fchafft auch Q3iSmarcf'S fchöpfertfche
©igenfraft unb fühner ©prachgeift formen unb ©enbungen, bie al« glücf*
liehe Vereiterungen unb (Erweiterungen unfer« SluSbrucfS gelten bürfen
unb bie fta) gum Xheil fajon je%t unbeftrittene« Heimatsreut in unfern
©prad)e erworben fyaben. SBon ber „fonftitutioneüen bem ©imfon ber
SWonardjie bie Dorfen oerfdjneibenben $elila", mit ber fajon ber Äbgeorbnete
operierte, biö gu ben „fechten im europäischen Karpfenteich" in ben Weben
be« greifen KanglerS, ift'« ein langer ©eg, aber auf ©chritt unb £ritt faft
begegnen Ginem angtehenbe 93ilber, bei benen man gerne einen 3(ugenblicf
oerroeilt, gang abgefehen oon ben gefm ober gwölf meifterhaft ausgeführten
($emälben, bie ber (Srfinbung eine« SSroumer ober £eniers alle (£h*e machen
mürben. „(5« giebt Köchinnen, heißt es einmal, bie graufam genug jtnb,
bie Krebfe falt an ba« fteuer gu fefcen; wenn ba« ©affer guerft matm
wirb, bann geben bie j£lnerchen alle 3eid)en be« Rehagen« oon fid}; es ift
ihnen fet)r wohl, aber ba« ©nbe ift übel, ©o würbe e« auch hier fein;
ber gange ©taat, ba« gange 93oIf würbe gu ®runbe gehen." Unb au«
einem anbem ©ebiet nimmt unfer Webner folgenben fjübfchen Vergleich:
Me« ftnb immer Seute gewefen, bie fich auf einen $ot«bamer #ug gefegt
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Ijaben, wätjrenb fie nur bis ßoblfjafenbrürf wollten, unb wenn benen ber
©öffnet fagt: ber 3U9 WH oa niemals, fo meinten fie, er Ijat biSoer ba
$war niemal« gehalten, wirb aber oielleidjt fyeute ba galten, ©o werben fie
nidjt nadj ÄofMafenbrütf gelangen, fonbem barüber InnauS nadj ^otsbant.
©o ift eS aud? in ber ? olitif; ber SiberaliStnuS gerätty immer weiter, al£
feine iräger wollen." — Diefelbe liebeoolle, bis ins ©tnjelne ftd> erftrt(fenbc
Ausmalung beS 2*ergleia>S madjt au# baS berühmte — jugleia) baS emjige —
©leidjniS aus ber beutfajen 9)h)tf)ologie fo an$ie$enb, baS ber £an$ler am
2. SWär$ 1885 in ber großen ffolonialbebatte gebraust $at: „©obalb eS
ben Deutfdjen gut gept, fe< au$ ber 8ofi nia)t, ber alte beutfdje Partei*
§aber, ber feinen $öbur finbet, einen blöben, bummen üflenfdjen, ben Ur*
Wähler, ber bie Tragweite ber Dinge nidjt beurteilen fann, ben er mit
(Gewalt oeranlafft, ben beutfdjen SSölferfrüljling ju erfdjlagen."
Sie gegen bie SWütfjologte, fo oer&ält ftdj ber große Staatsmann
mit feinen Zitaten audj gegen bie öitteratur jiemlid) fpröbe, obwohl wir
aus anbern Quellen wiffen, bafS fidj feine ©elefenljeit, für einen über-
bürbeten $olitifer wenigftenS, burdjauS nidjt in fo engen ©djranfen bewegt.
Äßen anbern Dtfyern ooran fteljt i&m ©fafefpeare, oon beffen Dramen
fidj namentlia) „ftamlet" unb „§einrta) IV." feines ^ntereffeS unb feine«
®ebäö)tniffeS erfreuen. Qn weitem Slbftanbe oon bem großen ©ritten
folgen bann erft unfre einl)eunif$en Drögen: (Stoetze mit feinem „gfauft",
©djiüer mit bem „©allenftein" unb ber „Jungfrau oon Orleans", §eine
mit feinem boshaften Doppelreim: „O ©unb, bu §unb, bu bift nidjt
gefunb", Ufylanb, Bürger unb (Sfjamtffo mit einigen $a(laben.
Über bie mannigfaltigen unb oon SöiSmartf meiftenS mit gutem
<&eftt>itf angewanbten ^länflerfünfte ber föebetaftif, über bie Qronie, bte
^ercontatio, bie Occupotio unb, wie fie fonft noa) feigen, ge&en wir hin-
weg; benn ®erlaa) f)at fliegt: bei einem fo fa)arf ausgeprägten G&arafter
wie ©iSmartf matten all bie Keinen Talente, aus benen fia> fonft oielleidjt
ber mirfungSDOÜe fflebner bilbet, ^eraliö) wenig aus neben ber geizigen
Q3ebeutung feiner ^erfönltdjfeit, neben feinen Saaten unb Erfolgen, feinem
«nfefcn unb feiner faffifa>en SWaajt. ÄuS feinem anbern • SJhmbe $ätte
baS berühmte ©ort: „Der Deutfaje fürajtet ©ott unb fonft 9fta)tS auf
ber Seit" bie gleite ©irfung gehabt, wie aus bem beS töei#Sfan$lerS
am 6. Jcbruar 1888, wo hinter ifjm ein §eer oon 4 Millionen ftriegern
ftanb, feberjeit bereit, baS ftolje ©ort etnjulöfen. „DafS eS aber fo
gefommen, gehört au$ ju feiner (Skö&e, ift eS boa? $um guten £$eUe fein
eigenes ©erf." Die ®röge unb ©rljaben&eit feines (SfarafterS ift bei
SBismarrf oor Htlem bie Ouelle, aus ber feinen Sieben einbringt Äraft
unb naa^altige ©irtfamfeit ftrömt: fein &o$gemut$er, über allen 3weifel
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Ijtmraelroeit erhabener Patriotismus erteilt feinem ©orte ben Ijödjften
Älanj unb bie oft gerabe^u elementare Gewalt, üttögen es fur$e ÄuS*
fjnrüa}e fein wie ber befannte: „©in Äppell an bie gurdjt finbet fein (£a)o
in beutfäen §erjenM, ober mag er in längerer Webe, wie 33. in ber
oben erwähnten au$ bem gebruar be« Qa^reS 1888, mahnenb, warnenb
ober jürnenb feine ©ttmme ergeben, bann fallen plöfolia) audj alle bie
fleinen gierten unb geiler, bie feinem Vortrage fonft wohl anhaften, oon
ibm ab, unb feine aus tieffter ©eele queöenbe töerebtfamfctt feiert ifjre
täönften unb ftoljeften Iriump^e. $.
giniflc forad)iitt)e Semerfungen )it ben ^forrerßcf^ic^ten"
in bem 4. Sanbe ber bon Stiebt, ©älou IjerauSgegebenen
Sammlung : „©eljetme ©efdjidjten unb rfftyfeQafte aJlenf<f>en"
(2. «uft Seidig, «rotfl>au3 1863, ©. 445-459).
1. w©ie hatte ihm oerfprodjen, ihn, wenn er 3 Qahre in biefer
Stellung bliebe, auf eine Pfarre $u oerforgen :c." ©. 445, — ftatt
te§ fpraduiblidjen: ihn mit einer "pfarre gu oerforgen (f. ©anberS ©örter*
bua) III ©. 112 b). — (3$ mödjte, bei biefer Gelegenheit, obgleich nidjt
ftreng hierher gehörig, nodj befonberS auf Ü)a3 aufmerffam machen, was
Sie über baS Hauptwort ©orge, baS $eitwort forgen unb bie Qu*
Mtnmenfefeungen jc. unter $>inweis auf baS ftammoerwanbte ©arg in
3brem <£rgän3.*ffiörterb. ©. 436 a unb 437 in gebrängter Shir^c eben
fo beleljrenb wie überjeugenb beigebracht haben.) Qa) oermuthe, bafs bem
Schreiber bei ber gügung: *3*manD auf emc ^f^rre oerforgen" eine
Senbung oorgef ©webt haben mag, roie: „ifm oerforgenb auf eine Pfarre
bringen, oerfefcen je."
2. rf53ct $itfd)foro geriet^ er mit oieten 9ftenfd)en unb $f erben in
einen ©umpf, auö bem er mit Uftüfy tyxauStam unb ßnedjt, Öiocf unb
einen ©tiefei bar in oerlor, auch ingoige ber Ängft unb ©rfältung felbft
gefährlich franf würbe." ©. 446, f. über biefe — j. 53. auch bei Goethe
nicht feltene — BuSweidjung au« ber ©afcfügung in föelatiofäfcen ©anberS
£ai4>tfa)roier (25. Äufl.) ©. 81/2 Sftr. 7 unb oielfadj h^r in ber 3eit-
förift. $gl. in 93ülau'S Euch auf ©. 450: „Diefer nat)m fich barauf
feiner an, unterste it)n unb oerfäaffte it)m ©tunben, burch welche
unb burdj ba« (Shorfingen [ju oerbeffem etwa: „burct) welche in 93er*
binbung mit ßhorfingen"] er fich bie ©chuljafjre über erhielt". ©. 450
— unb auf berfelben ©eite: „(Er ^atte fieben Silier mit nach öeipjig
^ebraa)t, oon benen unb oon [ogl. ftrenger richtig etwa: „oon benen
&WdniU f. brutfdb« epradte, X. 3ül»rji. 2
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nebfr] bem (Srtrage bura) ihn gefertigte ®elegenheit«gebichte er fich ein
Qafjr lang nährte" — , femer ©. 453: „«I« er ömei 3^6« bort war,
febrieb ihm fein 33ater, er fönne it)n nicht ftubieren laffen, er müffe ©chmieb
werben, welchem väterlichen ©unjehe er fich benn auch, wenn auch noch
fo ungern, unterwarf unb [beffer etwa: „inbem erM] ein $a$r lang
rüftig unb unoerbroffen an bem ÄmbofS* arbeitete." u. ©. 458 ic.
3. „(Shriftian äöthe oon Solbift. ©ohn be3 bafigen Äirö)nerdM ic.
©. 446, ogl. Gkimm ©örterb. I 6p. 809; ©anber« ffiörterb. I ©. 268 a
(mit gelegen au« ®oett)e, ^efftng, 3fa)offe). §eute gilt bafür in bet
©chriftfprache wohl meift bortig; aber in ©ülau'S ©ammlung ift bas
fcigenfehaftswort febr häufig, 33.: „Der ©ot)n beS bafigen ©(hui*
meifterS." ©. 451. „®ing in bie bafige ©tabtfchule." ©. 453 ic.
4. „[@r] litt fogar Schiffbruch, wobei er fich auf einem ©tücf $>ol$
erhielt, bi« bie SSergeleute ihn retteten" ©. 447.
Die 3"fautmenfefcung „93 er genta nn" unb bie entfprechenbe 9ttehr*
jahl „Eergeleute" ift weber in Gfrrtmm'S ©örterb. 1 ©p. 1, 1507 auf-
gefuhrt noch in bem oon ©anber« II ©. 228 a. Dtefer hat freilich
©. 227b gleich im Hnfang, wo er oon ben 3ufammenfetymgen oon
„3ttannM fpricht. biefe als „unerjchöpflich" bezeichnet unb weiterhin aus*
brürflich gejagt: „Wach bem Eorftehenben ... unb nach ben folgenben
3ufammenfefcungen, bei benen ein oorgefeftteS * ba$ ©ortommen ber SWehr*
jat)l auf „Öeute" (f. b. u. [16 f]) mit einer SRüance bezeichnet, finb
analoge leicht $u bilben unb ju oerftehen, ogl. auch bie oon „flttenfeh"; aber
meines (trachtend hätten boer) grabe bie ^ufammenfe^ungen $3ergemann,
53ergeleute als begriff soerf Rieben oon ben in ihren oerfchiebenen ©e=
beutungen aufgeführten unb ausführlich besprochenen Bergmann, 53erg»
leute nicht ftiüfchweigenb übergangen werben Dürfen. 1
» 3$ für mein Zbtxl fiimme 3&nenv hierin unbebingt unb DoUfommen bei unb
erlenne biermit bie bur» ba« Überleben unb bie «u«laffung ber 3ufammenfefcuug
S3crgemann (woran ftd) au$ ©. »ergemannftfaf t f<blie&t) unb ber SRebrjabl
SBergeleute alä eine tabclnSwertbe unb nat&tr&glicb auSjufüUenbe 8ü<fe an, ogL in
meinem ©örterb. I @. 645 a, »o e$ unter ben 3ufammenfefeungen beS f&d)licben $aupts
»ort« (But unmittelbar bmter einanber beijjt: ,,©erg«®ut [5]: bergmännifcb ge=
roonneneS ®nt. 2RaUbeftu8 etbr. 205 b. — ©erges®ut [6 d unb f.]: geborgenes
©tranbgut" unb »eiter I 8. 572c/3a: „©ergegelb: 1. 8obn für bie Cergung ae*
ftranbeter öüter. - 2. (Selb an ben örunbberrn ber ftüfte für bie «erabfotgurtg ber
geborgenen @a)iff«güter", ogl. auep II 6. 167a: „©erg(e)lobn: für ba* ©ergen
gepranbeter ©fiter" unb id> mö<bte nid>t nur, wie febon oben angebeutet, alö »eitern
SRaajtrag 8u ten 3ufammenfefcungen oon „aWannft&aft* (II 6. 236b) hinzufügen:
„©ergemannfajaft: bie SHannfcbaft, bie ©efammtfajaft ber ©ergeleute, b. b. bec mit
ber »ergung gefiranbeter @d,iffc unb ©»iffggüter ©efdjaftigten-, fonbern auch noeb in
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5. „©ein älteflter trüber Hbel fdjlug (ich ingroif^en burch bie ©cbul*
uötben burch." ©. 451, f. über bie 2>ow>elform ber Wefoaty oon Wotb
(bte ftöttje unb bte Döthen) unb 3ufammenfefcungen ©anber« ©örterb. 1
6. 447 a ff. in Wx. ld ic. unb <grgäna.*©örterb. ©. 373 a/b.
6. „$)a« Sutherthum fei ein leere« 8auentt)um wnb Äfterpapft*
t^um" ©. 459 [als «u«fpruch be* 1697 geftorbenen ©eiftlt^en Daniel
$gl. $u bem hervorgehobenen ©ort ©anber« ©örterb. II ©. 42 b/c
unter lau II 3 (namentlich bie bort angebogene ©teile au« ber Offenb.
Jot». 3, 16) unb bie in ber "Änrnerfung mitgeteilten gortbilbungen. $)a«
offenbar roortfpielenb im Änfdjluf« anÖutt)ertt)um gebilbete 8 a u en 1 1) u m
(im Sinne oon Sautjeit, Sauigfeit je.) ift fchroerlich al« ein wirtlicher
Wanbtt)eil be« beutfajen ©ortfthafce« aufjufaffen unb id) erblttfe in bem
geilen biefe« ©orte« bei ©anber« burchau« feine tabeln«merthe Surfe, aber
eine gelegentliche (£rroät)nung faxten mir an biefer ©teile bod) nicht ganj
ungehörig.
©et)r geehrter $err «JJrofeffor!
Vielleicht finbet ftd) für bie oorftehenben furzen Semerrungen balb
einmal ein ^lätyhen in $f)tex gefdjäftten gcitfchrift, moburth ©ie $u Danf
verpflichten mürben
3h*en hochachtung^ooll ergebenften
Pfarrer «. ©.
©brroürbiger $err Pfarrer!
Sud bem fofortigen unoerftiraten »bbrutf $fixtx fet)r roertboollen
unb roiüfommenen Semerfungen, wie au« ber beigefügten gufjanmerfuna,,
werben ©ie erfet)en, rote fehr banfbar ich Qhnen für bie 3ufenbung bin,
fo baf« ich faum hinjujufügen brauche, baf« ©ie burch weitere ähnliche
Seiträge, um bie ich hwburch bitte, mich — unb, wie ich wohl btn^u*
fügen barf — alle ßefer $u aufrichtigen Danf oerpflichten werben.
tfttit oollfommner Hochachtung
©io. 5>ochehrmürben ergebenfter
Dan. ©anber«.
meinem ©örterb. I 6. 116b, wo i$ unter II bergen, in Wr. 1 gefogt babe: „«See;
mfimtifcb: bte Öüter eine« oerungtöcften Sdjiffe« bergen: fte aufgeben ober Dom ©tranb
tn 6tä)err)ett bringen . . . ©aju a) ©erger, namentlid) feemfinnifd): ?eute, bte ©ütcr
eines 6$iffe« bergen" *c. auöbiütflicb h«worheben, baf« 3. ©. in Seefläbten in biefem
Sinne bte 8egeidraung Sergemann unb für bte flHefjrjaljl ©ergeteute bie im
fcolfömunb fibltcbere i% tote benn $ter aua) ©ergemann oft genug al« ©genname
«orlommt. 2)er Herausgeber.
2*
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»ejafjen unb Verneinen.
„Darf man Da« wohl Schwärmerei nennen, wenn wir barüber in
@nt£ücfen geratt)en?M Älfo fragt ber $rofeffor unb man muf« feine Jrage
bejahen unb feinen guten ®e)ä)ma<f anerf ernten; benn ba« betgegebene
Portrait ©afuntala'« geigt ein Ijübfdje«, lieblich« feine« Huge« ®eftd)td>en
in ber fnofpent)aft prangenben Hnmuth ber Sugenb jc. SRational^eitung
49, 131. (8. ®.)
ütteiner «nfta)t nach tyitte $err 8. ©. ftott beS fyn oon it)m ge*
brausten 3eitwort« bejahen Dielmehr grabe^u ben ©egenfaft baoon, »er*
neinen, matten fotlen. SWan oergleiche in meinem ©örterb. III. ©. 1037 b,
loo ich unter fa) wärmen in SRr. 3 gefagt (abe:
Qemanbes ©eift, £>erj, 'Pfjantafie jc. fdnoärmt: ergebt fid>, begeiftert
unb auger fiä), in ungezügeltem ©djweifen ben wirtlichen SSerhältniffen bie
blofj gebauten (ibealen) unterfchiebenb (ogl. (Sebanre 2; 3), <£tn*
bilbung«fraft oerlangt er [©hatefeeare], bie fo gern j gefchäfttg fchwärmt,
ben Sag im Sag oergifft. ®oett)e 6, 242. ©o f^märmt bie fronte
^ß^antafte | in fllärchen'« fanfter, fchöner ©eele | ftet« fanft unb järtlict).
SBielanb 10. 149 ?c.
95on ben zahlreichen ^Belegen hebe ich fywc nur au« bem Äbfajnitt a
(ot)ne abbängige 93erhältniffe) bie folgenben heran« :
Qn ben Lebensjahren, wo ©anwärmen fo fd)5n, ber Qrrthum fo
liebenStoürbig ift, fdjon fo attflug. 53öme $ran$ofenfr. 5. Da« £>eroor=
bringen eine« Unbegriffenen unb Unbegreiflichen burd) freie« Denfen ift
von je her ©anwärmen genannt roorben. gidjte 7, 114. ©o fdjwärtnt
er benn einen Hugenblitf, wie es erlaubt ift, ju fa)roärmen, nicht pnfter
unb ftol$, f onbern froh unb menfdjenfreunblia) ; benn auch bie Schwärmerei
gehört ju ben Dingen, beren 2lrt man an ihren grüßten erfennt. gorfter
Qtal. 2, 144 .. . Daf« bu f c^aueft [f. b. 2b], nicbt fchwärmfl ©oethe
2, 296. Slbelheib: ,,33erlaf« mich, fleiner ©chmärmer!" Jranj: «^e*
ichwärmt, wer nicht fühlt unb fdjlägt mit feinem glügel ben leeren fRaum."
34, 130. Die <ßhantafie, l bie in ben ©trett fia) mengt, macht ©ä)wär*
mer, | bei welchen balb ber &opf ba« §er$ unb balb ba« §er$ | ben Stopf
muf« fpielen . . . ©ie fchwärmt. „Allein fo fromm, jo lieben«mürbig."
Qft bod) auch gefthwärmt Öefpng SHath. 1, 1 ; 2. ©in junger Saffe, | ber
immer nur an beiben (Snben fchwärmt. 5, 5. Qh* feib auger <£uä). Die
lang entbehrte greit)eit macht (Such fchmärmen. ©chttter 425 b. Da«
fentimentalifche ®6me ift ber Gefahr ausgefegt. . . . fi<h nicht bloß . . .
über jebe beftimmte unb begrenzte SBirflichfeit hinweg ju ber abfoluten
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üftögltchfett ju ergeben ober ibealifieren, fonbern über bie 2ttög*
lichfeit noa) $mauSjuge$en ober ju fc^tuärtnen. 1210b ic.
Diefe 99elege, glaub' ich, genügen, man oergleidje baju ©eiteret
unter ben ftdj aufchlie&enben ©örtern: Schwärmer, Schwärmerei,
febwärmerifeh ic
©enben wir und nun, nach bem SSorfte^enben, ju bem an bie ©pitye
biefeö fleinen Äuffafte« gesellten ©afce. Der ausgezeichnete Sefjrer ber
Zfytxtvmht an ber SDWinchener $ochfchule ßm. ©elenfa hat in feinem
gemeinfam mit feiner ©attin oerfafSten — auch in 93e$ug auf bie (Sprache
oortrepchen ©erfe — eine begeifterte entsütfte Schilberung einer jungen
oon ihm Safuntala genannten Qfnbianerin entworfen unb er fragt nun:
„Darf man £>a8 wohl Schwärmerei nennen, wenn mir barüber in <£nt*
jütfung geratt)en?" unb ber baS genannte ©erf anjetgenbe §err £. &.
will offenbar ihn oon bem Vorwurf ber Schwärmerei frei fpredjen, inbem
er anerfennt, bafs bie entjücfte Schilberung beS Sttündjener £ochfchullet)rer$
eine in ben wirtlichen 93ert)ältniffen wohl begrünbete fei unb bafS nicht
etwa bie ©inbilbungSfraft beS begeifterten SchilbererS in ungezügeltem
Schweifen ber ent^üdfenben ©irflichfeit bloß etwa« QbealeS (Unwirtliches)
imtergefdjoben habe. 2llfo, wie oben gefagt, nicht bejahen, fonbem oer*
neinen wollte ber baS Söucb Selenfa'S anjeigenbe §err <&., bafs bas
(Jntjücfen beS 93erfafferS mit bem tarnen einer Schwärmerei $u
Zeichnen fei. «gl. äcitfär. IX S. 19 5«r. 3; S. 476/7 iKr. 1.
flurje tyrad)Htye ©emerlungen §u ber am 27. Januar 1896
gehaltenen t>ortreffüd)en Seftrebe toon $an8 Sßrufc: „S)te
»egrünbung beä j>reuf$t|*en £eere3 burd) ben ©roßeu
fturfürpeu".
9totionaU3tg. 49, 74 ff.
1. „$ier ^at atl baS namenlofe ©lenb feinen Urfprung genommen,
baS griebrich ©ilhelm in ben erften ^xm feiner Regierung $u
erbrürfen brohte."
Der §örer wirb allerbtngS fidj wot)l fagen, bafs oon ben bura?
Sperrbrucf hwoorgehobenen ©örtern baS bezügliche gürwort bas als;
©ubjeft im SRominatio, baS barauf folgenbe griebrich ©ilt)elm als
Dbjeft im «ceufatio aufeufaffen ift; aber ba hier Subjeft unb Dbjeft
beibe, ber gorm nach, fowot)l als Nominal io wie auch als Slccufatio gelten
fön neu, fo glaube ich, würbe bodj eine gaffung ben 93orjug oerbienen wie
etwa: „baS ben jungen Äurfürften . . . $u erbrüefen brot)te", f. ftaupu
[chwier. S. 322 b ff. unter 3«?eibeutigfeit 2 b.
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2. Der unmittelbar botauf folgenbe ©afc lautet:
„Qn einer Seit, bie in ©äffen ftarrte, würbe bie bequeme poltrtfäe
©eis&eit ber ©tänbe mit tyrer unbewaffneten Neutralität $u elenber
Selb ft aufgäbe, bie nur ju ruljmlofem Untergang führen tonnte. M
©o weit ia) felje, ift ber BuSbrutf ©elbft aufgäbe in ben bis*
ljerigen ©örterbüdjern ntdjt aufgeführt, man fet>c in meinem ©örterb. I
©. 550b/cf mo in 9h. 4 „bie bäufige übertragene $ebeutung" angegeben
ift = etwas auffliegen, es fahren laffen unb bann weiter in 0h. 5: einem
ÖtwaS aufgeben = $ur Äuflöfung geben, oorlegen . . ., bann allgemein
= tönern eine au«jufüljrenbe arbeit geben, etwa« ju Cetftenbeö auftragen
. . . unb etwa« weiterhin: ©idj etwa« aufgeben: fla) eine Aufgabe ftellen,
wofür auf bie ©teile aus ©oetlje 33, 166 als $e(eg ^ingewtefen ift.
3$ erlaube mir, biefen 93eleg f>ier folgen ju laffen:
„(£r [©alter ©eott] giebt ftdj auf, bie ®efdjidjte feiner 3eit ber*
geftalt oor^utragen, bafs er ftd) bie (Jinbrütfe, weldje üjm bie jebeSraaligen
Crreigniffe gemadjt, wieber aufs genauefte oergegenwärtigt jc." —
Dann aber fcißt es bei mir weiter: „unb mit $u ergänjenbem Datit»,
wobei man ftaj oor 93erwea)Slung mit 4 §üte: @ine Arbeit aufgeben. Die
aufgegebene Arbeit."
3$ glaube, baS 93orftel)enbe wirb genügenbeS Sidjt barauf werfen,
warum baS oon $ruft gebrauste ©elbft aufgäbe in bem oon tyra ge*
meinten ©inne nidjt eben üblta) ift, man oergleiaje in meinem ©örterb. I
<S. 527 b: Aufgabe (f. au$ (£rgän$.*©örterb. ©. 217 a), ferner @. 553 b:
^ingegebentyett; ©. 554a: ttufgebung unb Eingebung, wie audj
II <5. 477c Auf* unb §inopferung, ©elbftaufopf erung jc.
SBenn nun aber etwa bie l'ef«* fragen, welken HuSbrutf $ru%
meiner «nfia^t naaj für ben oon i&m gebrausten unüblia>n ©elbftauf*
gäbe tjätte fefcen fönnen, fo würbe idj barauf antworten: ©r §ätte oiel«
leitet fagen fönnen: „$u elenbem Aufgeben i(jreS eigenen ©elbft ober
tfjrer ©elbftänbigfeit ober i&reS %ox tbeftetyenS ober gortbe*
ftanbeS jc." ober au$: „ju einem elenben, fümmerlia^en ©a)ein*
bafein jc", „ju einem elenben SBerfümmern jc."
3$ für mein £&eil aber würbe einen fdjärfern ÄuSbrud oorjie&en,
wie etwa: wju elenber unmannfyafter ©elbftoerniajtung" [f. mein
©örterb. II ©. 435 b].
Sieb würbe es mir fein, wenn bas 33orftepenbe in bem Äreife meiner
Öefer ju weitern beffern 95orfd>lägen bie Anregung gäbe.
3. «u« ber aweiten §älfte ber Webe (Nat.^tg. 49, 77) fcabe i$
mir nur nod) folgenbe Äleinigfeiten angejeta)net :
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„«uf ba« na<hbrüdfli(hjfc betont $fuel, baf« er ben ©eg ju einer
bauernben ©affnung $eigen wolle" ^eute gewöhnter: Bewaffnung
(f. €rgänj.*©örterb. ©. 597 b)f rote e« benn weiterhin bei $ruft heißt:
,,©eit binau« über ba« 3Haß, in bem ßurt Bertram o. $fuel e«
für möglich gehalten, ift ber it)m [bem flurfürfien] oorfchmebenbe große
(Gehonte ber Bolf«bewaffnung burd} bie allgemeine ©ehrpflidjt jum
miutärifchen unb jum Politiken £eben«prinjip Greußen'« erft unb bann
Deutfdjlanb's geworben." — , in rebnerifdjer ©teflung, wofür e« in minber
gehobener ©pradje gewöbnlidjer etwa Reißen würbe: „juerft Greußen'«
imb bann Deutfchlanb'«". Qm Vorübergehen mag auch nod) bie JJufammen*
fe^ung erwähnt fein: „Hn ber ©ptfce feine« maffenftarfen, aber frieb*
fertigen BoKe«". wie i$ in meinem ©örterb. III ©. 1180a au« fltteißuer'«
®ebia)ten ben Beleg angeführt ^abe: „üWit Waffen ft arten Hrmen je."
Sluf ber Sanbftroge.
(£mc (Jrja^Iung auS bem Düringer ffiafo D. St. fcriniuS (Sflujlr. 3*itun3
9fr. 2732/3, ©. 577 ff.).
tfurae fprac^H^e Bemerfungen.
1. ©. 577b: „Bon bort fommt'« [ber Corfruf] . . . Dort lang
führt aua? mein ©eg" — etwa im ©inne oon entlang, ogl. (£rgän$.*
$>örterb. ©. 330a unter lang, wo e« unter „3. adv. a." heißt:.
ÜRit „6 ^ßf erben lang" [ber tfänge nach lang angefpannt] fahren.
®uftfow (Sllr. 2, 316. Bier («) lang fahren. SWoltte föuf«l. III. Deutfdj.
üJhifeum 15, 2, 491 ic; ferner (berlin.), wie in SWetlbg. :e.: ©o fommen
©ie benn lang [= tyx, ogl. entlang]? Älabber. 323b, - woran fich ber
Beleg au« Xt)üringen anreiht.
2. ©. 577b: „Da unb bort ragten bemooste Jel«fanjeln [ogl.
Jelfenfanjel (£rgän$.s©örterb. ©. 294b] heroor, fdjmale Bäct)lein fugten
fta) glutfernb [ebb. ©. 322a] burdj £aub unb ©efträudj ihren ©eg ju
Ifal," ogl. ©. 579a: „SWeue Ouellabern fprubelten fyxan; ein binnen
unb oerftohleneö ©lurffen brang au« bem Düficht."
3. ©. 577b: „«1« ich nun ben Qaucbser hörte, ba jauchat' ich
mit," f. ©örterb. I ©. 836a— c; 841c/2a; (5rgäna *©örterb. ©. 288b.
4. ©. 578 c: „$)iefe« Grrrathen unb (Erlaufdjen, ba« ihm ihr ©efen
aufgab, fteigerte nur noch mehr feine ^h^nahme für fte", — wo (ftreng
genommen) ba« mehr überfdniffig ift, ba in bem 3*itwort ft ei gern f$on
ber Begriff be« höh*m ©rabe« (ober Äomparatio«) liegt.
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5. ©. 578c: „3$ fühle mich glücflich (eute — feiten glücnicfc,"
ogl. über bieS Äboerb im ©inne oon „in feltnem 3J?o^eM ic. *fcto\äft. IX
©. 132 9ir. 33 u. Ö., unaroeibeuttg : glücflich wie (fonft) feiten; unge*
roöhnlich glücflich jc.
6. ©. 579a: „SBor ihnen öffnete fidj ein malerifch eingef ludjtet es
S&al," - eine äufammenfefcung r>on fchludjten (f. ffiörterb. III ©. 964 a;
Grgän^SBörterb. ©. 453 c, meift — roie ^ier — nur im ÜRittelroort
oorfommenb) bie, rote in aßen bisherigen ©örterbüchern, auch bei mir nodj
nachzutragen roäre.
7. ©. 579a: „Sfair ein §at)n fchritt, gefolgt von einer Än$at)l
Rennen, roürbeooll auf unb nieber", f. über bieS oielgetabelte unb fyiupu
fächlich bem fran^öftfe^en suivi de nachgebilbete $articip, baS fleh aber bei
unfern beften unb muftergültigften ©chriftftellero ftnbet, in gebrängter
Äür^e £>auotfchroier. ©. 152b/3a.
Qdj ^abe bie ©teile oon £riniuS §itx nur angeführt, um an einem
53eifpiel ju geigen, roie fidj baS allerbingS niä)t ganj frreng richtige gc*
folgt oermeiben läfft, ogl.: „hinter fich eine Änjahl oon Rennen- ober:
„an ber ©pifce einer Hnjahl oon Rennen." ic.
8. Mx. 2733 ©. 611a: „Draußen roob ber ÜRittagSaauber eine«
golbenen §erbfttageS,M ogl. als intr., roofür im allgemeinen bie f abroad)*
formige flbroanblung bie üblichere (aber — roie biefer $eleg jeigt — bodj
nicht bie auSfchlteßliche) ift, mein SBörterb. II ©. 1501 c/2a (unter
II roeben Wx. 1 unb Sftr. 2 unb §auptfchroier. ©. 327 a).
•9. ebb. „?lm nädjften Oftern," f. über ©efdjlecht unb 3flW oon
Oftern Sörterb. II ©. 487 a.
10. ©. 611c: „Oben haben ©ie auch bie ©onne roieber. (£S geht
fich heute fchön," f. hierzu ftauptfehroier. ©. 236 b unter „töeflerioa" 9^. 3.
11. ©. 612 b: „<E* überflog mich ein plöfclicheS Jroftfchütteln/
ogl. ©örterb. III ©. 1027c (unter fchütteln 2 f.): Da« $ieber, ber
5roft fchüttelt fctnen . . . ©ie Jieberfchütteln hat eS mich gepaeft.
Jreiligrath :e. — unb ogl. I ©. 503c/4a in umgefehrter golge ber bie
3ufammenfeftung bilbenben Steile, als männliche §auptroörter: ber Jieber*
froft, ©ajüttelfroft :c.
12. ©. 612 c: „@t)er roie fonft oerlieg er unS" — ftatt: eher
als fonft, f. hierüber §auptfchroier. ©. 306b SRr. 5 unter bem 5Citel*
fopf „93ergletchenbes als unb roie" unb in ben abeeelidjen QnhaltSoer*
Seichniffen (unter roie unb als) an zahlreichen ©teilen.
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3« Der fpridjftortUdjen JHebenSart: „#unbe natf) Sauden
tragen".
Über biefe töeben«art Ijabe ia) in meinem ©örterbua) I ©. 803 a
unter §unb 1 c gefagt:
£mnbe tragen, führen müffen: früher enteljrenbe ©träfe (f. (Stoetze
24, 187), baljer noa): in ber oerädjtltdjften Sage, ganj f)eruntergefommen
^in, guroeilen: naa) SSaujen (f. b.), too bann aber bie Webendart aua) in
bem ©inne gilt: ©affer in« 9Reer tragen k.
9aj laffe nun junäa)ft bie angebogene ©teile au« ®oetye (in bem
2. Xfcil feiner „italtänifajen Weife", in bem flbfa)nitt: „3meiter «ufent*
falt in töom", im 8. $auptftütf: „Wlipp 9fcrt. &umoriftifa)e
^eilige") folgen. Dort f abreibt ©oetfce:
„Äua) warb iljm [Wtlipp 9?crt] eine entfdjiebene Än$ieljung«gabe,
nxldje au«jubrütfen bie Qtaliäner fitb, be« frönen ©orte« attrativa be*
bienen, fräftig oerlteljen, bie fidj nidjt allein auf ÜRenfa)en erftretfte, fonbern
aua) auf Sfjiere. 211$ iöeifpiel wirb er^ä^lt, baf« ber §unb eine« greunbe«
fta) ibm angefa)loffen unb burdjau« gefolgt fei, aua) bei bem erften SBefifoer,
ber i§n lebhaft $urütfgeroünfd)t unb burdj mandjerlei ÜRittela)en wieber
ju gewinnen getrautet, auf feine Seife oerbleiben wollen, fonbern fta)
immer $u bem an$ief>enben üRanne gurüdbegeben, fta) niemal« oon iljm
getrennt, oielme&r julefct naa) mehreren ^a^ren in bem ©a)laf$immer
feine« erwähnten §errn ba« Seben geenbet fabe. Diefe« ®efa)öpf oer*
anlaff t un« nun auf jene Prüfungen, $u benen e« felbft (Gelegenheit gegeben,
£urü(f Automaten. (5« ift befannt, baf« §unbefüljren, ^unbetragen im
Mittelalter überhaupt, unb roafyrfdjeinlia) aua) in Wom I)öa)ft fa)impflia)
^eirefcn. Qn biefer föücfftdjt pflegte ber fromme üRann jene« £§ier an
einer £ette bura) bie ©tabt $u führen; aua) muf«ten feine ©a)ü(er ba««
felbe auf ben Armen bura) bie ©tragen tragen unb fia) auf biefe Seife
bem ®eläa)ter unb ©pott ber Üttenge preisgeben zc.u
hieran möge fia) eine ©teile au« bem gar $u roeitfdjroeiftgen fünf*
bänbigen „Deutfa)en ©prt^iDörter^ejfifon" oon flarl griebr. SBilfj. SBanber
reiben, ber auffälligertoeife bie ffleben«art: „£mnbe naa) ©aufcen führen"
roeber im erfien öanbe unter SBaufoen (©p. 285), noa) im jioeiten (©p.
«18—898 Wx. 1- 1769), noa) in bem fünften (bie ^aajträge entfjaltenben)
öanbe (©p. 1452-1456, Sflx. 1770 -1889) unter §unbe aufführt.
Dagegen finbet fia) im ^weiten 53anbe ©p. 895 Sttr. 1699 bie fpria)*
n?örtlia)e Weben«art:
„3$ »ollte lieber £>unbe führen al« Die« ober Qene« tljun" mit
tet $in$ugefügten (Srtlärung: ,©o &ört man in unferer ®egenb\ fagt
i
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— 26 —
3 g. ©en$ in granfenttjal, ftch öfter« teilte au«brücfen, wenn jle **r
Unmuts anwanbelt ober wenn ihnen fonft etwa« Unfreunbliche« begegnet44
— unb bann wirb weitläufig erjagt, reelle ©träfe Äatfer ftriebrich ber
fflothbart über #ermann, ben ^faljgrafen, in Italien »errängt, $ier
genügt e«, ba« Jolgenbe herjufeften:
„©o nrorbe fchon in Italien über ben $f abgreifen ^ermann bie
SReich«acht au«gefprochen. weil er lanbfrieben«brüchig geworben war unb
e* gewagt hatte, «ufruhr, (Empörung unb Krieg anbetteln, ©eine ©träfe,
bie er fpäter er leiben muf«te, war folgenbe: <£r unb noch 10 anbete
trafen am fflfjein, feine aflttgenoffen, mußten ein jeber einen grinbigen
§unb bi« ©peier auf ben SWarft tragen; bie £>unbe mußten auf beut
ganzen ©ege bahin beüen unb würben für biefen 3wecf oon ben fte be*
gleitenben ©ericht«bienern oon 3eit au 3eit getieft. Hber nur biefen
©beln war bie ©träfe, einen $unb ju tragen, auferlegt, ben nicht ebeln
beuten würbe ein ©tuhl an ben $al« geengt al« 3eitt>n ber §eibeigcn*
Waft unb Unter thämgfeit."
fcann folgen noch gerichtliche ©elege baju.
3n ber gleich gu «nfang angeführten ©teile au« meinem ©örterb.
habe ich auch auf 53aujen hingewiesen, woju ich au« meinem ©örterb. I
©.91a ^ier golgenbe« au«hebe:
„I 9au! interj., namentlich ftunbegebell unb Särm oon ©chiefc
gewehren nachahmenb, f. baff!; baug! ic: «au! er ftürjt. ©oethe 34,
83" — unb weiter ©. 101 c:
„«auj! interj.: barbauj! (f. b. u. I «au) . .
mit ber«nm.: „Qn ber «olf«fprache auch bauten intr. (haben): lärmenb
fchlagen, fchlagenb hinfallen (@r ift hitiac&aujt JCK &eöen' f- b- I®-
113c/4aJ unb ogl. bum«! — im ©ortfpiel: ©unbe nach «aujen tragen
= fculen nach «then, ©affer in« SWeer."
2Ran oergleiche auch in bem hauptfächlich &on meinem leiber im
oorigen ^ah" bahingefchiebenen ftreunbe tyrof. «illatte abgearbeiteten
beutfch-fransöfifchen $heil be« „encqflopäbifchen franjöfifchen ©örterbueb«"
oon ©ach« «iüatte («erlin, Öangenfcheibt) 1 ©. 201 b/c, wo e« bei&t:
„«aufoen . . . geogr. id. m., Budissin m., pro.: §unbe nach ^
tragen (©ortfpiel mit bauten 1) faire des choses inutiles."
Über grabe in «ejug hierauf ift mir — in «erüeffichtigung be«
Umftanbe«, baf« ich — al« ®egenftücf ju ber oortrefflichen Arbeit meine«
greunbe« S3illatte — bie Äu«arbeitung be« beutfajen Xtyitä bem enc^t*
lopäbifchen englifchen ©örterbuch oon $rof. 2D?uret (gleichfalls «erlin,
Sangenfcheibt) übernommen habe, au« $)re«ben eine SWittheilung augetommen,
wonach in ©achten bie fprich wörtliche töeben«art:
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- 27 - -
§unbe nach SBaufcen führen
hauptfächlich bte ©ebeutung ^abcn foü: „bei Erfüllung einer übernommnen
Wicht noch (Selb jufefoen". Qnx 33egrünbung war hinzugefügt: „Da«
§unbefü$ren ftommt au« ber fttit, wo bte Qagb^unbe nach kauften geführt
werben muf«ten, unb jroar oom Meißener ^3ifc^oföfi%e her über Dre«ben. u
Uber hiermit oergleiche man au« bem oon mir hier in ber 3eits
fdjrift mieberfwlt empfohlenen unb nicht genug &u empfetjlenben ©erfe
meine« oerehrten greunbe« unb Mitarbeiter« Dr. ^. ©Araber: „Der
93tlberfchmucf ber beuten ©prache" (2. Slufl. 1894) ©. 160/1, worau«
ich Jolgenbe« t)etfefte:
„§unbe tragen gehört $u ben fmnbolif<hen ©trafen. Die Mtffe*
thäter (fagt (Solinger) muf«ten in bemüthigenbem «njug, ein ßeidjen ber
oertoirften ©träfe auf ihrem $al« ober Würfen tragenb, oor ihrem $errn
erfreuten unb eine oorgefdjriebene ©treefe, gewöhnlich bi« jur ®ren$e be«
©au«, burdjroanbern. ©bie unb greie trugen ein bloße« ©djtoert, Unfreie
ben ©trang um ihren §al« jum ©ombol, baf« fte oerbtent hätten, ent*
hauptet ober gehangen ju werben. Miffettjäter trugen auch Ruthen ober
^öefen in ber #anb jum 3e*(hen oermirften ©taupenf(hlag«. (Eble
Verbrecher trugen £>unbe, um anjubeuten. baf« fte Werth mären, gleich
einem £>unbe erfchlagen unb aufgehängt, an ber ©eite eine« §unbe« auf«
gehängt gu werben (welch tfefctere« al« eine (Jrfa>werung biefer Üobe«ftTafe
unb al« niebrigfte ©efchimpfung galt). Daher: er muf« $>unbe tragen,
führen, b. t). er ift in ber oerä<htli<hften Sage, ift ganj h^untergefommen.
^äufig wirb ein Ortsname beigefügt, in granfen: bi« ©ufdjenborf, im
eifaf« nach ßenfebach; am befannteften: bi« kauften. Diefer Ort«name
foll aber nur bie (Saugrenje bezeichnen. Man bebarf baher nicht noch
einer anbern (Srftärung über ben Ort; eine folche oerwirrt oielmehr ben
Haren ©inn . . . §eut &u Jage bebeutet biefe 9leben«art auch: etwa«
Überflüffige« thun (al« habe kauften $unbe fchon übergenug), ffiaffer
in« Meer, (Eulen nach Pütjen tragen . . . Man hat ba« 3Bort burch bie
Annahme beuten wollen, baf« einige ©enbenbörfer bei ©aufeen 3agbt)unbe
für ihre ttanbes Herren oerpflegen unb bei ben lanbe«t)err liehen Qagben bie
§unbe nach Sauden führen muf«ten. Unb weil Da« ein befchwerliche«
(^efchäft war, fo entftanb barau« bie 9teben«art. Nichtig ift biefer Deutung«»
oerfuch feine«fall«.M
Ob bie Lebensart in ©achfen wirtlich im 93ol!«munb bie »ebeutung
t)at: „bei einem ®efchäft je. noch ®elb zufefcen", fann ich h^r in Sit*
frrelife nicht fagen, unb fächfifche £efer meiner 3<ttfc|)rift würben mich ju
Danf oerpflichten, wenn fie mir barüber juoerläffige 9u«funft geben wollten,
woburch ich mich oeranlafft fehen fönnte, ben in ber §anbfchrift be$
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jroeiten £§eil3 von SOTuret ftefcnben einigermaßen entfpreä^enben engltfdjen
^Beübungen :
a. to go to the dogs;
b. to carry coals to Newcastle
no<$ etwa $injuaufügen:
c. to come off a looser (or to prove out of pocket) by a
business.
ein turjer Sricf auä SBeftfalen an ben Herausgeber nebft
bejfen »ntioort.
©eljr oere^rter $err $rofeffor!
9tad> ftuno gifdjer'S eben gefammelt erf$ienenen „Ärittfdjen
©tretfjügen miber bie Unfritif" (§etbelberg, (£. SBinter, 1896.
8°. 175 ©.) ©. 58 foli Seffing gefagt faben: „ÜReinen Jauft falt ber
Teufel, ia> will @oet()e'$ feinen falen!- Unb ©. 83 föreibt griffet
felbft: ÜHan &at „ben erften beften Qofjann Jauft ber um bte gleite
3ett auf bem ©fiajermarft ersten, für ßef fing/S feinen angefefcn."
3ft benn bte Ijter aweimal gebrauste SBerbinbung beS guetgnenben
gürworteS mit bem ^auptworte, bte und im Sftteberbeutfdjen fo geläufig
ift, im ^oa)beutfa)en aud) nut erlaubt? Qd) Ijabe bisher bas (^e^en*
t^etl geglaubt unb bitte um gefällige ttufflärung burd) Q^r tötatt.
$oa)ad>tungSooll ergebenft
©efjr geehrter §err!
$)ie oon $&nen gewfinfajte Antwort finben ©ie in meinem ©örter=
bu$ III ©. 1070 c mit aa&lreiajen 93elegfteÜen unb barau« in etwa*
für^erer Raffung in meinen £>auptfdjwier. ©. 70a unter bem Siteltopf:
„öefifoanaeigenbe Jürroörter" Wx. 4e. (SS fjeißt bort:
„$>ie gürwörter ber 3. Herfen fielen, namentlich in ber 93olf$fpradje,
zuweilen pleonaftifa) neben bem befifcanjetgenben ®enitio . . .: 3fn ber
^rinjefftn ujr ©ommerlofier. Bürger 94a. deines SQttxn fein 83ielj.
kellert 1, 2G0. $e$ SeufelS fein (»epärf. ©oetbe 9, 124. Getier*
meifter: $)er auf beö grtebria)« feine ÄönigSfrönung | com üfleifter ©il^elm
ift oerfertigt roorben. ©filier 352 b. Vierter 93ebienter: 3$ maa) mir
an beS Qllo feinem ©tu$l | Deswegen au<$ ju tbun. 353 b. «uf ber
$ortuna ibrem <S$tff | tft <£r ju fegein im ©egriff 324 a. [<5te mögen
uns »lle nio)t | unb fäben be* Teufels fein «ngefi<$t I weit lieber als
unfre gelben ßolletter. 327a]; aua> (ogl. 2, ©cfclufS: gehören) mit
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Datto ftatt ©cnttto: gür meinem gelbwebel feine grau. Auerbach Dorf*
gefliehten 1, 24; 272. Dem fein ®equicf$. 513. Dem Äönig oon ©arba
feine SBraut. ®oett)e 6, 65. [Da ift bem fferl fein $lafc $u beten. | <£*
t^ut mir in ben 2lugen met), 1 wenn ich bem Marren feinen ©errgott fei).
7, 183. ©egen Dem feine ©eisfjett. Ceffxng 3, 41; 11, 175 unb anbre
©teilen in meinem ©örterb.] Auch (f. 5 a) hinterm ©enitio ot)ne neben*
ftehenbeö §auptmort als Chrfa% eine« folgen, g. 33.: Q^re ©ewalt wie beS
3ettgeiftS feine. 3ean $aul 36, 29 = wie bie (Seroalt — ober: wie bie
— beS 8tit$ttft& ic. ©r reifte it)m bie £>anb, brütfte beS (SmirS feine.
SBielanb 7, 54, ogl. Derjenige 2 unb ©ädjfifdjer ©enitio 5b.M
©ie fehen aus bem 93orftehenben wohl, bafs ber oon Q^nen — unb
wie id) aus oielfadjen ähnlichen Anfragen roei§ — t>on Sielen als auSfchliefclich
nieberbeuifch angefet)ene ©ebrautt) Durchaus nicht auf baS SWeberbeu tfdje
befdjränft ift, fonbem ftdj bei oielen unfer beften unb anerfannteften ©djrift*
fteHer finbet, aber boch im Allgemeinen nicht, roo biefe ftc^ in bem Eon
ber ebeln ©chriftfpradje, fonbern in bem ber 33olfSforache beroegen; unb
fo fann ich benn gum ©chlufS Qhnen nicht gang Unrecht geben, wenn ©ie
anbeuten, bafs Äuno gifdjer in bem aweiten oon Q^nen angeführten ©afc
fich bem Ion ber eigentlichen ©djriftfyrache angemeffener auSgebrütft haben
würbe etwa in ber grafjung:
„2ftan ^at ben erften beften Qot)ann gauft ... für Seffings Sauft
— ober: für ben £efftafl'$ — angefet)en."
3$r ho<ha<htongSooll ergebener
Dan. ©anbers.
ÜRuttertyettä neues ffletb.
(3ur guten ©tunbe 8, 875 ff.)
$on $. ö. Äa^len&crg.
©tnaelneS (Sprachliche mit ©inmeifen auf ©anberS ©örterbuch.
1. ©ir ftinber tonnten nicht beten oor lauter ©äffen unb bie großen
ffietber nicht oor lauter ©ef&retjtfjeit ©. 875a, f. ©örterb. III ©. 1150b.
2. (5$ ift nur wegen bem ©elb. ©. 875b, f. ebb. ©. 1513c $ttr. 2.
3. Die alte Qähnfdjen erflärte fehr laut: ©ie'n leibhaftiger (£ngel
©otteS, fo fein unb fchön fieht unfere grau $aftern fltoftorin] aus
mang [unter, f. ©örterb. II ©. 322b] bie ollen Xaterfdjen [ben alten
3igeunerinnen, f. ©örterb. III ©. 1287c unter „Sartar"] mit ihre uff*
gewichsten [aufgewiesen, f. ©örterb. III ©. 1593c 5Wr. 2] Reinheit
auS'm ©rutfenaefer [f. ©örterb. III ©. 1666b].
— 30 —
4.«Üe2eute f<b luvten, fogar ganj große QungenS [f. ©örterb. I
©. 844c] . . . unb große jungen« beulen [f. ©örterb. I ©. 757a unb
III 6. 1536 c] boch befanntlich nie.
«ngcrmüirt*. %tau Dr. SB . . .
Sereinjelte beim fiefett meberßefttjriebcne Semerfungen,
1. «hnunflSloS a. mit ©emtto.
„©olcfce Aufzeichnungen, bie ahnungslos einer fünftigen 93eröffent*
lidjung getrieben würben." (Gegenwart 45, 87 b (§ieronümuS Oorm).
ahnungslos mit abhängigem (Senitio finbet ft<h 3 ©• au<h in meinem
©örterb. II ©. 161a belegt unb ift an unb für ft<h tabelloS; aber fax
hieße eS boct) beffer aufgelöft: „ohne Ähnung einer fünfttgen SBeröffent*
Hebung", was fpradjrtcbtig nicht notljwenbig auf baS ©ubjeft bie (b. h-
bie Aufzeichnungen) belogen werben mufs, fonbem auch auf bie 9uf£eia>
nenben ober bie SBrieffchreiber belogen werben fann.
2. fcurbel m.
„lit mar, als hätte ich wnen £>urbel ©ölfe oor einem Ööwen
fliehen fehen." föub. Einbau (Über Öanb unb 2Reer 53b. 71 ©. 470 b).
Das herw?Seh°bene ©ort, baS, wie in meinem ©örterb., fo auch in
beffen (Ergänzung fich nicht finbet, ift mir, fo weit meine Erinnerung reicht,
hier jum erften 3J?al aufgeftoßen. Der ©inn ift flar = 91 u bei; boeb
wage ich nic^t, ju entfeheiben, ob baS ©ort mit 9t u bei ober oielleicht mit
#orbe juiammenhängt, ogl. über beibe ©örter 5. 03. auch flluge (Etumol.
©örterb. (4. Hufl.) ©. 147b unb ©. 285a.
3. flidjt ... als Qie(me|r.
„$err ©abi (karnot werbe fich nicht unter ben $räfibentf<hafts*
f anbibaten befinben . . ., unb jwar nicht aus ÜberbrufS an ber föegter*
ungSgewalt unb ben hetrfa>nben wenig erfreulichen parlamentarifdjen
3uftänbenals oielmehr, um ein Söetfptcl für bie bemofratifch*republifamfct)e
föegel an liefern tc.u 9cat.*3tg. 47, 309. £>ier ift wohl hinter beut „ni djt"
ein „fowohl" weggeblieben, fei es burdj ©chulb beS ©djreiberS ober
beS ©efcerS.
4. Obliegen.
„Um fo eifriger obliegt fie nun nach geierabenb biefem (Ehrenamt."
Über Sanb unb SWeer. Q3b. 71 ©. 7b ftatt beS richtigen: . . . liegt fie
biefem (Ehrenamt ob, f. £>auptf<hwier. ©. 220a :c.
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31 —
5. $ertt>erf)glu»Q eine* betn Snftnitib aletdjlautenben 3nfiniii*3 mit
beut »trHidien 3nftnitiü.
„®r bebauerte, an ber Verbreitung beS flflemoranbums nicht haben
mitmirfen $u Fönnen." SHat.^tg. 47, 310, wo ju »or fönnen wirfliö)
ein QnflnittD fei, nia)t blo& ein bem Qnpnitio gleichlautenbeS ^artteip.
©pradjricbtig, aber freilich fteif unb unbeholfen, mürbe ber ©chlufs etwa
lauten müffen: nicht mitroirfen gefonnt 311 faben, ober gefügiger unb
empfehlenStoerther f)ätte ftatt beS oon bebauern abhängigen oerfürjten
(SafceS ein Qnpnitio mit ,,ju" ein unoerfürjter, eingeleitet mit „bafs",
defekt werben follen: „(£r bebauerte, bafS er . . . nicht habe mittoirfen
fönnen", — f. meine ©chrtft: „©afcbau unb ffiortfolge" § 26, unb oiel*
fach hier in ber 3eitfchrift.
6. «bfolute« ^articip ober eigenfdjaftötoort.
„Süchtig in ben eraften ffiiffenfcbaften ift bie ^olitif nicht feine
©tärfe." iWat.^tg. 47, 310, too fprachroibrig baS h«toorgehobene (allein
ftehenbe) tüchtig p<h nia^t auf baS ©ubjeft beS ©afteS (bie ^olitit)
beziehen foll, fonbem auf baS in bem bepfcanjeigenben feine ftecfenbe per*
fönliche günoort er, ogl. richtig j. „(£r ift tüchtig in ben elften
3Biffenfchaften, aber bie ^olitif ift nicht feine ©tärte" ober fL. m.
7. <Sr.
w[$)a] beerte feiner grauer SRebel ben §immel. atigemach aber, als
in ir fachte $um iHhetn«berger Zfyox hinaus toanberten, oorbei an ber Söroen*
apothefe, bei bem fönem umoiberftehlich Xh^bor Fontane einfällt, wenn
man fonft noch nicht feiner gebaut fyat, löste er fich in ftlbrige (Schleier
unb bläulichen $>unft auf ic.M SRat.^tg. 47, (Sonntagsbeilage Ifh. 20
(<&. toj).
X)er ©chriftpeller $at hier ben tfefern boch etroaS oiel jugemuthet,
wenn pe bei bem oon mir burch ©perrbrutf heroorget)obenen er an bas
weit baoon entfernt (gleich am Anfang beS ©afces ftehenbe) 5Webel beuten
follen. oiele werben im erften Hugenblicf an baS weit näher liegenbe
Stbeobor Jontane benfen. $n berartigen Jäflen thut ber ©chriftftetler
Riecht, baS gemeinte ©ort $u wieberholen, alfo f)itx: „löste ber SRebel
fid) :c.M ober, wenn er bie ©ieberholung oermeiben will, etwa: „löste ber
graue $)unft pdj ic."
8. drfdjötfen.
„3<h bewunbere unb ben'eibe jene 9Wenfchen, »eiche bie ^ä^igfeit beS
,53efprechenS* fo h<>4 entwitfelt höben, bafS pe ade läge über ein neues
breibänbiges SBerf ein ,erfchöpfenbeS* Urtheil $u geben wiffen. SKein
uigmzea Dy Vjüü
— 32 -
Urtfjeü erfdjöpft leiber $u fdjnell, unb $roar ftnft bie Äraft mit ber
gülle beS fiä) bietenben ißeuen.M ®egenroart 45, 105 b (tforneltus ®urlitt).
Da« ©ortfpiel, ba$ &ier boa) rooljl mit bem „erfdjbpfenben Urteil"
getrieben wirb, ift — roenigften« mir — nidjt flar. Da« crfte ÜWal ift „ein
erfdjöpfenbe« Urteil" ein fola)e«, treibe« ba« ju befpreäjenbe ©erf er«
fa)öpft ober bodj erf^öpfen $u fönnen oermeint; roenn e« bann aber roeiter
Reifet: „2Wein Urteil erfajöpft leiber ju f*neü", fo will fia? ber 33f.,
roenn ia) ifjn redjt oerftelje, bodj rootjl im fpottenben @ea,enfmn barüber
betlagen, baf« feine 5^raft ju einem fo fdmeU erfa)öpfenben Urtljeil niaV
au«reid)t; aber fann Da« mit ben ©orten au«gebrütft werben: „ÜRein
Urtbeit erf djöpft (eiber ju fdjneÜ"? ©oHte e« nidjt etroa Ijeijjen: „3Rein
Urtljeil ift leiber e^er erfdjöpft, al« baf« e« ein breibänbige« ©erf in
fo furjer 3eit &atte erfdjöpfen tonnen"?
9. Städler.
„ftnna ift bie ©Heftodjter be« reidjften . . . 53auem . . .; nädjft*
ljer bat fic in ber ©tabt feine $enfion$erjie!jung genoffen je." ®egen=
»ort 45, 110b.
Dem $eröora,ebofrenen ©orte bin ia) — fo weit ia> micf> erinnere —
&ier jum erften ÜRal begegnet. (E« ift baljer eine bloße SBermutfmng oon
mir, baf« e« etroa fo oiel fagen foll roie: „ferner, weiter, au$ x.M; aber
fann ba« ©ort feiner 3u^atnmenfe%un9 naö) p*efen ®inn au«brütfen?
ober ift e« oielleidjt fogar irgenb roo im beutf$en Stoterlanbe in biefem
Sinne übliü)?
10. »raupen.
„$erfönlia)!eiten, beren «ngriffe ba« ^ublifura glaubt ftdj nia)t ge^
fallen laffen $u brausen. - 9ßat.*3tg- 47, 332, roo ber oon $u brausen
abhängige ^nfinitio laffen obne $u fte&t (f. ^auptfdj roier. ©. 84b), unb
allerbtng« ift ber 3"laininenfto§ jroeier unmittetbar auf einanber folgenber
Qnftnitxoe mit &u fyirt: „ Deren Angriff ba« $ublifum glaubt fidj nidjt
gefallen £U laffen gu brausen"; aber forgfältige ©djriftftefler oermeiben
biefen üttif«ftanb baburä), baf« fic ftatt be« Ijier oon glaubt abhängigen
Qnfinitio« mit $u ($u brausen) einen mit baf« eingeleiteten ©aft fe%en,
alfo: w^erfbnlid)feiten, oon benen ba« ^ublifum glaubt, ba|« e« fiä) beren
Angriffe nid)t gefallen $u laffen brautot".
11. %mtvi f.
„&uf biefem ©ebiet fönnen roir allerbing« üflandje« oon ber münb*
lidjen föebe lernen: oor ÄUem bie Äbfajeu oor ben umfangreidjen ^ertoben,
roie fic ber ßanjleiftil baut 2c." Otto $öel)agf>el, ©pradjgebraudj unb
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- 33 —
<Sprac$ri*tfg!ttt (in ben „&MffenfchaftItchen ©elften jur 3eitfchrift beS
»llgem. beutfchen ©pract)oereinS" 1894, §eft VI ©. 27), ogl. mein ©örter*
buch III ©. 911b, 100 Äbfctjeu als männliches £auptroort mit zahlreichen
^Belegen aufgeführt ift, am ©ct)lufs mit bem 3ufflfc: Veraltet auch fem.
mit $inroeis auf brei SöelegfteÜen aus 3cfen» 9WatheftuS unb Dpi$, bie
aber bodj für ben allgemeinen ©prachgebraudj heute füglich nicht mag«
gebenb fein fönnen.
12. Wittt.
„Dann haben bie Sflagoaren ein SRerfS erhalten . . . $>ie liberale
gartet hat gezeigt, bafs fte nicht gefonnen ift, fidj ein ,3tterf8k ertt)eilen ju
laffen." Wat.*3tg. 47, 339, ogl. mein ©örterb. 11 ©. 296 a unb (Srgäna.*
©örterb. ©. 354br mo (wie in ©chmetter'S bair. SBörterb. JI ©. 619)
2fterts nur als männliches $auptrcort aufgeführt ift, auch in ber r)icr
oorltegenben SBebeutung ==» ©djlag als (Erinnerungszeichen, $>enf$ettel. Qn
ber obigen ©teile aus ber 9?at.<3t9- f,eht eS zweimal als fächliches
Hauptwort, »gl. in meinem @rgänj.*SBörterb. bie ©teile aus §oltei:
„©eben ©ie ihr einen gehörigen £ölpelmerfs in ben ^ucfel!" — mit
bem erflärenben 3ulafe üon m^r: eigentlich igmperatio: Tölpel, mer!s! —
wonach fich auch baS fächliche ©efchlecht einigermaßen wirb rechtfertigen laffen.
13. ©etiler* ober ©efoenjterflunbe.
3u ber hier in ber 3eitf<hrift (f. IX ©. 241 ff.) wieberholt er-
örterten grage führe ich aus ber 9^at.*3r9- 341 baS golgenbe an:
„2öenn es anberS wo 00m £hu*m 8/< auf ©efpenfterftunbe fchlägt,
ift eS hier [in Qtalien] fct>r profaifch balb 24 Uhr."
14. 3ufamraenftoft bott Verhältniswörtern; Fügung nach bem ©imt.
„fcafS bie ffiohnhäufer nicht auSf<hließli<h ©pefulationSobjefte in
ber #anb bes ÄaoitalS mit Don ihnen eingefeftten unb fcheinbar als
53eftyer geltenben $auSturannen werben. u ©egenm. 45, 134 c (Kornelius
©urlttt). Qn ben heroorgerjobenen ©örtern beachte man außer bem harten
3ufammenftof3 ber beiben Verhältniswörter mit oon auch °ie ÜRehrjahl
ihnen, in finngemäjjer Sügung belogen auf bie (Einjahl Kapital (im
©inne oon tfapitaliften).
15. «ppofition.
„(fre hatte nur noch eine einzige, bebeutenb jüngere ©ct)wefier — ein
ttunberfchöneS, zartes ffinb, ber [^tatt: ben] ©tola ber (Eltern, bie ic"
Gartenlaube 42, 14 a. 0Dtorie SBernharb.)
^fttjctjrlft f. btutföc Spntdjc. X. 3aljrfl. 3
uigmzea Dy Vjüü
16. ftoftflänaern.
„Dafür [wurbej an ben foftgangernben (Stubenten unfchön ge*
fnaufett.- Wat^tg. 47. 346 ((SajuS Völler).
Das in meinen ©örterbüc&ern noch nicht aufgeführte giellofe 3ctl=
Wort foft gangern in bem ©inne: „ein ffoftgänger fein, bei Qemanb in
bie Äoft get)en, oon it)m bef öftigt werben 2C.M fei (?ter nachgetragen unb
auf baS entfpre$enb gebilbete fpagiergängern hingewiefen, bas burch
bie $3orft(be er« gum gielenben ^ettwort wirb in bem (in meinem ©orter*
buch I ©. 536 c) angeführten fdjerjhaften Belege aus Qmmermann: „©aS
will fo ein Ding erfpajiergängern unb erweltfahren?" Sföan fte^t
auch an biefem SBeifpiele, wie fleh in unferer bilbfamen 3Wutterfpraa?e
berartige ©örter in unerfchöpflicher Anjat)! bilben laffen, oon benen man
nur in ber oon mir gewägten gufammenfaffenben Anorbnung einige groben
$u bieten (Gelegenheit ftabet, wobei man bie (Ergän&ung nach Ähnlichfett
bem SRachfchlagenben wohl überlaffen barf, währenb bie rein abeceliche Auf-
führung oollftänbig im ©tich iäfft. Qdj benufce bie (Gelegenheit, um f)iex
auf eine anbete gortbilbung oon Äoft ganger hinjuweifen. Äoft-
gängerthum, Daheim 28, 719c, ogl.: bie Äoftgängerfdjaf t unb (in
meinem <£rgäna.*©örterb.): bie Äoftgängerei, wie auf baS (frgenfchafts*
wort: foftgängerifa), u. a. m.
17. Hnwurf m.
„Die ©iener (Glafergenoffenfdjaft »eröffentlicht folgenbe (Jrflärung:
Qn ber 93eoölferung ©ien'S fyxxföt allgemein bie Anfleht, bafs bie (Glafer=
meifter bie $agelfataftrophe, bvt ©ien betroffen, in infoulanter ©eife &u
ihrem 93ortbeil auSnüfyen, weil felbe ben foloffalen ©chaben an (Glastafeln
mit einer bebeutenben Preiserhöhung h*rfteHen. Die (Glafermeifler ©ien'S
müffen jeboa) biefen Änmurf als oollfommen ungerecht $urücf weifen" —
f. mein (Jrgäna.*©örterb. ©. 658a, wo i<h unter Einwurf in SRr. 6
bie, wie im (Grimmschen ©örterb., auch noch in meinem eigenen fet)lenbe
53ebeutung nachgetragen: „= Vorwurf 2, Jabel" mit je einem Seleg au«
ber „(Gegenwart" unb ber „föoman*3tg.", woju ich wir noch einen weitem
öfterreichifchen aus ber 3eüförif*: r»5tom gels jutn Sfteer" angemerft unb
jefct ben ^ier mitgetheilten. Jür bie Aufnahme in bie allgemeine beutföe
©djriftfprache aber !ann ich &aS ©ort in biefer Söebeutung nicht empfehlen,
ba wir in bem allgemein üblichen SSorwurf fa?on eine oollfommen aus*
reichenbe Söejeidjnung haben für Das „was man (Einem tabelnb oorwtrff
(f. mein ©örterb. III 6. 1679a), woneben ich (f. ebb.) bie früher häufige
unb 3. 93. noch bei <Goett)e, fcffing, ©<hiller, (Stiegel, Siecf, ©ielanb u. 8.
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- 35 —
*>orfommenbe Slnwenbung oon SBorwurf im ©inne oon „Objeft, (Segen*
ftonb ber ©etratt)tung, geifttgen ©efdjäftigung, fünftlerifäjen SBe^anblung"
in meinem ©örterbudj al« oeraltenb be$eid)net (jabe.
18. flomtnatto ftatt 9lccufatit».
„Das im 33efi$ ber gefammteit üttenfa^eit befinblidje Diamanten«
unb SBrtllantenmaterial wirb oon ©adjfunbigen auf faum $unbert Zentner
flef($ät$t, wa« bei ber ©djwere ber ©teine ein gar ntdjt groger ©aufen
ausmalt. M SBom gel« jum 3Heer XIII, ©. 1604a ($. SRofent$al*$3onin)
ftatt: einen großen Raufen. Ob §tcr ein geiler be« ©djriftftetler«
ober be« ©ajreiber« ober beS ©efcer« ©runbe liegt, bleibe ba^ingeftellt
19. awofttion.
„93or bem Denfmal Äönig griebria) ©illjelm'ä I., bem großen
(Solbatenfönig, war ... ber Sltar aufgebaut." $ftat.*3tfl- 47, 361, wo
bte «wofition, ftatt in ben ©enitto im Änftfluf« an „tönig ©ilfclm'g
toeS <fcrften\ in ben Datio gefefot ift, als wäre nidjt ber (Senannte, fonbem
„baS Dentina!" ber große ©olbatenlönig gewefen, f. meine .ftauütfajwier.
©. 48 ff.
20. $on.
„©aren Das oon Q^nen gefallene ©über?" Sttat.*3tg. 47, 390.
grage be« ®eria)t«oorftyenben an ben Stufen, ben üflaler tfenbaü), — wo«
bem ©ortlaut nad) bebeuten tonnte: „waren Da« ©über, bie ©te ge*
froren Ratten?" aber natürlich bebeuten foü: „waren Da« Silber, bie
man 3fönen gefroren $atte? — , f. $auptf$wier. ©. 324b unter „S5onM
fRr. 4.
21. SUberwedjfel.
„Die $eitf $e fpornt unbarmfcraig unauftörlia) bie fleinen flinfen
$ferbd>n gu immer wilberer @ile.M 9fat.*3tg. 47, 398. Da« ©ort
f Dornen bebeutet eigentlidj: „mit einem ©oorn antreiben**, gilt bann aber
au$ fe§r oft übertragen, f. Söeifpiele für 53eibe« in meinem ©örterb. III
©. 1145c; aber bie SBerbinbung: „Die ^eitfdje fpornt" wirb jebe«
feinere ©efütyl »erleben, weil tyier eben jwei oerfdjiebene Äu«brürfe un*
mittelbar neben einanber bilblia) gebraust finb, f., wa« ia) in meinen
ftauotfajwier. ©. 82b ff. unter bem STitelfopf: ©ilberweajfel gefagt
fabe. üttan fann eben fo wenig fagen, baf« bie $eitf<$e fpornt, wie,
baf« ber ©porn peitfaH Der SWif«ftonb wäre gehoben bur$ bie
Änberung: Die ^eiti'dje treibt . . . bie . . . $ferb$en *u immer wilberer
©le (an) je.
— 36 -
22. $orf)Qbenb.
„konnte unb burfte fie au<b ben oorbabenben ©djritt als eine
*flot$weljr anfeben jc." Sttat^tg. 47, 398, ftatt: „ben ©abritt, ben ber
©oljn oorbatte" - ober ganj furj: „baS Vorhaben [beS ©ofriS]."
Darüber, bafS ber fogenannte „mebiale" ®ebraud> beS $articips babenb,
wie fcanbljabenb, auf*, bei», in*, ob*, unter*, oorbabenb fpradjltdj
nicht richtig ifl, aber trofcbem bei guten unb muftergültigen ©chriftfteüern
namentlich im oorigen Qabrbunbert fid) nicht fetten finbet, maltet wohl fein
3weifel ob ; unb oorftebtige ©äjrif tfteüer oermeiben folebe ^arttripien beute
mit SRecbt. Jür: „Das Üttäbcben, baS eine (Schürte oorbat" [=* oorge*
bunben t)at] — fann man, obgleich fteif unb unbeholfen, bodj fpracblicb richtig
fagen: „baS eine ©djürje oorhabenbe [oorgebunben ^abenbe] üRäbdjen"
— aber man fann richtig nicht oon einer oorhabenben (Schürte fpreü)en
unb eben fo »erhält es fiaj mit ben<3äften: Der ©obn bat «nen ©ajritt
oor — unb: ber einen ©djrttt oorbabenbe ©obn, — aber ntc^t: ber
oorhabenbe Stritt, f. mein ©örterb. I ©. 649c unter haben SRr. 19
unb <5. 651a unter oorhaben 4 unb ganj befonberS meine §auptfcbwter.
©. 171 ff. unter babenb 9ßr. 2 u. 3a — c, worauf ich f)itx ber #ur$e
halber nur hinweifen fann.
23. ©onbern.
„@S war mebr als ein bloßer ©ift, fonbern ber «uSbrutf beS
Verlangend, nach Hamburg balb wieber jurüeffebren gu fönnen, wenn ic."
WlaUQta,. 47, 400 (Gug. ^abtl), wo baS bworgebobene fonbern, baS
— ftreng genommen — nur auf eine beftimmte Verneinung folgt, m
einer 9trt finngemäfjer gügung (f. ^auptfojwier. 256 b Sfa. 3) nach einem
in bem „mebr als" liegenben oerneinten Vegriff fteljt, ogl.: GS war fein
(ober nicht ein) bloßer ©tfc, fonbern jc.
24. 9alf$e 3ufammen}tehung.
„Ü)aS berühmte oon Venmgfen oerfafste unb [oon] 35 bannooer'fa>en
p^rem unterzeichnete Programm." $Rat.*3tg. 47, 400. §ier hätte baS
oon mir in klammern hinzugefügte jweite oon nicht wegbleiben bürfen.
25. (Stellung.
„Den «brefSentwurf . . ., ber . . . mit 243 (Stimmen gegen 63
oom Gentrum genehmigt würbe." SWat.^tg. 47, 400. Das fönnte nach
bem ©ortlaut unb nad) ber (Stellung auch fo aufgefafft werben, als fei
ber Entwurf oom Gentrum genehmigt worben. Der SWifSftanb wäre be*
feitigt, wenn gefegt wäre: gegen 63 beS Zentrums ober fonft etwa:
gegen 63 oom Gentrum abgegebene.
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I
— 37 —
*
JortCfToytetU
5errn Dr. ^Sifßffra 2Snrnßorbt, Director of German Instruction in the
High SchooU of Washington City, ©ie fchrieoen mir unterm 10. 3<m. b. 3.:
«m Cnbe oon ©eite 241 3&rer 3«ifcbrift ßahrg. IX) fto&e ich auf ben ©afc
üon $aul $etjfe: „©o! bie Öeifierfiunbe wäre nun gtücfltcb angebrochen." ©eiche
*3e»anbtniS hat eS mit bem Äonjunftio wäre? 2Ba8 berechtigt unS ju fagen: „$a
wären »ir ja roieber in SDlerfeburg ?"
3n gebrSngter Äürje, ju ber bie Würfet auf b«t ttaum mich jwingt, antworte
ich: tiefer jtonjunltio, ben 8u8l5nbcrn flar $u machen, auerbingS ©chwierigteiten bereitet,
emfpricbt bem SRobuS ht einem unausgesprochen gebliebenen oorhergebenben ©unfcbfafce.
25ie Sprecherin bat bei fta) gebaajt: „©a're boeh nur erft bie (Beifterfhinbe glücflich
angebrochen !" unb, ba nun bie Öeifterftunbe wirtlich glücTltch angebrochen ift, ruft fte,
entfprechenb ib/rem gebauten ©unfche: ,,©o! 2>ie Öeifterftunbe Wäre nun glücfltcb
angebrocben!"
Suf biefe ©eife »erben Sie, benfe ich, 3t)ren 3öglingen biefen (echt beutfcben)
Sonpmttio wohl begreiflich unb Rar machen !3nnen. Pehmen ©ie baju etwa ben »n«
fang oon öoetbV« (igmont, wo ©oeft feinen ©afc fcblie&t: „Unb fo roSr' ich &i« baS
3ahr SReifter" — entfprecbenb feinem im ©tiuen gehegten ©unfche: ,,©dre (ober
mürbe) ich bod) äReifkr!"
Suf $bre »eitere anfrage mufS ich mit ttücfftcht auf ben 9)aum bie ©eant»
roortung einem fpStern $efte oorbehalten. ©erlieren Sie bie ftebulb nicht! — ,
roeldje Sitte ich auch on anbere ötnfcnbcr, beren ^fragen bisher haben
anerlebigt bleiben müffen, hiermit richte.
$errn Dr. Rottet Rettin in Langenberg (Wheintanb) : ^erjlichen, oerbinbtieben
2)anl für ben ©ewetS ^brer woblttjuenben £be ilnahme,
3um bürgcrlidjen ©efe^bud^.
Sri 12. Sbf. 1 beS Entwurfes ctneS ©inführungScjefefceS eines bürgerlichen
®efe£bucbeS, roie er bem Reichstage oorltegt, tautet im Äbf. 1:
„3>ie (Eingehung ber ©b> wirb, fofern auch nur einer ber ©erlobten ein
3tutfcher ift, in Hnfehung eines jeben ber Verlobten nach ben (Befefeen beS Staates
benrthetlt, bem ber ©erlobte angehört. 2>aS Weiche gilt für HuSlfinber, bie im
^nlanbe eine (Ehe eingehen."
£ierburcb foH bie %xa$t enrfchieben werben, nach welchem «echte bie (Er/ebinber*
niffe ju beurtheilen ftnb, wenn bie »erlobten, b. h. ber ©erlobte unb bie ©erlobte, oer*
febiecenen fechten untergehen. (ES wirb fein Söebenlen weiter erregen, bafS mit ben
Sorten
„fofern auch nur einer ber ©erlobten ein SDeutfcher ift"
auch Die ©erlebte, welche eine 2>eutfche ift, oerftanben werben wirb, ©ebenflich ift, wer
in ben Sorten
„nach bem «efefce be$ Staates beurtheilt, bem ber ©erlobte angehört"
mit „ber ©erlobte" gemeint fei.
GS toirb bafür eingetreten, bafS ba8 (Scfefc ftch babin oerftanben ruiffen Witt, bie
£btfynbtrniffe foflen nach ben etwa oerfchiebenen «echten beS ©röutigamS unb ber
©rast geprüft werben.
3fl bieS sum unzweifelhaften «uSbrucf gebracht, hierüber, hochgeehrter $err
^rofeffor, möchten ©ie ©ich trflären.
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- 38 -
SBemerft fei, ber einfache ©flrgerömann, bem «rt. 12 oorgelefen wirb, meint,
„ber ©erlobte" fei nur bet ©r&utigam.
©ehr gu beachten ifi, baf8 in ber Wecbtfprecbung bie Änftcbt oertreten ifi, bte
©eurtbeitung ber Slje&mberniffe fei burcbauS nach bem Wecbt, bem ber Bräutigam unters
fiellt ifi, gu beurteilen. (Äocb, Äommentar gum fctlg. $reu§. Sanbrccbt, 8. Äufl. ©b. III.
©. 2; fflruc&ot, Beiträge, ©b. 21, ©. 121.) ©ei tolcbem Sprachgebrauch be« ©ürger«,
bei folcber ^Rechtslage erfcbeint „ber ©ettobte" bocb feine ft<he" ©egeicbmmg für bcn
©räutigom unb bie ©rout.
Sie hätte »ot)t bie fiebere Raffung lauten fbHen?
$<$ barf $bnen nicfjt oerfebweigen, hochgeehrter £err $rofeffor, baf8 e« nfc&t
unerhört ifi, bafe in reicbSbeutfcben ©efefeen „ber ©erlobte" al« boppelgefchlecbtltcb be=
trachtet wirb, eben fo auch „ber begatte".
@o btt&t e8 in ber WeicbSctDtlproee&orbnung § 348:
„3ur ©erweigerung beS 3cngniffe£ ftnb berechtigt:
1. ber ©erlobte einer Partei; . . .
2. ber (Ehegatte einer Partei, auch wenn bie (Ehe nicht mehr befteht . .
3n ber ©trafproeefjorbnung § 51:
„3ur ©erweigerung be3 3eugniffeS ftnb berechtigt:
1. ber ©erlobte ber ©efäulbigten ;
2. ber (Ehegatte ber ©cfcbulbigten, auch, wenn bie (Ehe nicht mehr befiehl."
Wiemanb gweifelt, baf« „ber ©erlobte" bie ©rout ifi, toenn bie Partei, ober bte
©efcbulbigtc ein SRann ifi. 2>amit geigt ftcb fogar in bem ©ort „ber ©efchulbigte"
ein 3»itter, eben fo wie in „ber «ngefebulbigte* § 195, „ber ©erurtheitte" § 487.
2>ie ©eifpiele bierfür IBnntcn fet)r leicht oermehrt werben.
Sie, bochgeehiter £err «ßrofeffor, »erben bie einfcblfigigen fragen in Qhren Serien
bereite erörtert haben. ©ie mBgen oergeiben, toenn ich nicht fetbfi fuche, fonbern ben
bequemern Seg mSble, ©ie in Slnfpruch gu nehmen, unb ©ie für mich arbeiten gu
Iaffen. SKöcbte Sbnen bie ©eonttoortung eine gerflreuenbe ihätigfeit fein!
(Sin WtchteT, gugleicp im Warnen mehrerer HmtSgenoffen.
©efir ^ectjrter $err!
©ie machen e« ©ich aßerbingS bequem, aber in ber £t)at mir nicht leicht, in
bem eng begrengten Kaum beS ©rieftaflenS meiner 3eitfcbrtft eine Sie unb 3h*< «nttö«
genoffen auch nur einigermaßen befriebigenbe «ntwort gu geben, ©ie wfinfeben offenbar
eine möglicbft furge «ntwort, unb bie gefießte ftrage oerlocft bo<h ben ©prachforfeber faß
unwißrürlicb. gu einer eingehenben, ausführlichen unb umfangreichen (Erörterung. 3$
Witt ba« SRöglicbfte oerfuchen, mich hier gtoifchen ber ©eoüa unb ber (SharpbbiS hm-
burebguwinben, aUo gunäcbfi — ohne weitere ©egrünbung — eine mögliche lurge, aO=
gemein ocrflänbiicbe unb jebe mögliche 3Kif8beutung auSfcbliefjenbe Raffung, wie etroa
bie folgenbe:
„2>te (Eingebung ber (Ehe wirb, fo fern oon bem oerlobten $aare auch nur ber
eine £beil, fei eS nun ber ©r&utigam ober bie ©raut, eine bem beutfehen Weich ange=
hörige ^Jerfon ifi, in Stnfehung beiber Verlobten nach ben ®efe|en bcS ©taateS beurteilt,
bem ber ©r&utigam angehört" u. f. w."
ffienn ich Sbre WeebtSauSeinanberfefcung richtig oerfianben hohe, fo werben ©ie,
hoffe ich, gegen eine folche ?raffung, bie auch bem Saien bie SKeinung be« ©efefegebet«
Hipp unb flar auSfpriebt, wohl nichts SBefentlicbe« einguwenben haben; aber ich oon
meinem ©tanbpuntt al« ©praebforfeb« au« oermuthe boeb, bafö $hnnt ober manchem
unter %1)xtn «mtögenoffen, wenn auch eine etngehenbe (Erörterung atter in ©etracht gu
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äier)enben fragen $bre ßebulb auf eine ju barte $robe fieHen foHte, bocb ein furjer
4pmu>eiS auf ©reuen, wo ©ie in SRufjeftonben' ober — um mir 3bre «uSbrutfSweife
anzueignen — in «ugenblirfen , wo 3bnen „eine jerflreuenbe Xbatigfeit" mebr ober
ruinber erwfinfcbt ifi, (SinfcblcigigeS, ju einer eingebenben (Erörterung SlnregenbeS finben
tönnen, niebt gan$ unwillfommen fein wirb, unb fo nenne icb Qbnen benn in meinem
„SBftrterbucb ber fcauptfebmierigteiten in ber beutieben ©pracbe" (25. Aufl. Berlin,
Sangenfcbeibt 1895) ©. 62b/63a unter bem ütellopf: ©eamter; @. 150a— 151b
unter bem Stiteltopf: Feminina 9lr. 7, befonberS @. 150 b unten unb 151 a oben unb
ferner ©. 282 a/b <Wr. 4 c, wooon icb bin nur bie fotgenben beiben ©eifpiele auSbebe:
„^eber biebere 2)eutfcbe unb jebe ftttfame 2>eutfcbin. @a>err 3ttiipirfteS X. ©ei
tfoeitS Xeutfrfjen unb Jteutfcbtn[n]en. ©impliciffimuS 4, 376
3<b boffe, bafS biefe f>inweife — worauf icb überbaupt bei meinen antworten
im „® rief laßen" bmjiele — aueb Slnbera als ben eigentlicb Änfragenben ju Statten
Tommen unb jur Anregung bienen mögen.
(Sine ©emertung beS Änfragenben, bie mir mit feiner 2)rutfbericbtigung erfi oer*
fpatet zugegangen ifi, mufS bem näcbfien £efte oorbebalten bleiben.
£errn $rof. Dr. 5« £iwonft in Sa>wr# (©cbweij) : 1. $n meinem 2Börter=
bueb III ©. 1683a finben Sie unter „Surft" in 9ßr. la am ©cblufS ber bort auf*
geführten ©priebwörter ben £inweiS: „f. ferner: ©perffeite; ©cbinlen 2; abwerfen 2"
unb ba beißt eS benn (III @. 928 a) unter „©cbinlen 2":
„3Rit einer Surft einen ©cbinlen (ober eine ©perffeite) abwerfen, 3. ©. ?effing
12, 613 „bur<b Heine Öaben ®ro&e8 erlangen" — unb (III ©. 1072 b) unter „©petf=
feite": (Sine Surft an eine ©perffeite wenben (öoetbe 3eUer 1, 429), fefeen (fccbel 3,
339), niebt freuen «Bottbelf ©djulbenb. 106), eine Surft na$ einer ©perffeite werfen
(Seffing 13, 29). 3>afS ibm . . . bie ©ratwurft eine ©perffeite abwerf, Woüenbagen
grofomaufeler 182 :c, f. ©cbinlen 2" — unb (III ©. 1571c) unter „abwerfen" 2e:
„fpricbwortlicb : einen ©cbinlen, eiue ©eite ©perf (f. b. lb), eine ©perffeite (f. b) mit
einer (©rat*) Surft abwerfen, bergenommen oon einem ©piel; aueb metontymifcb*. £afä
ibm ein (jkofeben trag ber ©djerf, | bie ©ratwurft eine ©perffeit abwerf. WoUenbagen
grofebm. 182 :c, f. 3" — , woraus ia> nur ben Anfang berfefce: „Ohne <Sacbe wirft
(Etwas ober fo unb fo oiel ab, bringt bteS als (Seroinn, Ausbeute :c, ogl. 2e; auS»
werfen 12 : (SS mufS ein fcböneS C&elb abwerfen, baS ©aumwoHgefcbäft. ©enebir 4, 230"
unb jablreicbe anbre ©elege, bie icb — mit «ürfftebt auf ben fRaum — bier niebt
wieberbole. — Sanber'S bitflcibigeS „2>eutfcbeS ©pncbrobrterlerifon" wirb $bnen (feben
©ie 3. ©. ©b. IV ©p. 679 ; ©b. V @p. 472) in ©ejug auf $bre ftrage wenige 8uS=
beute »abwerfen". — ©ie oon 3bnen aufgeführte $orm: JOlit ber Surft nacb ber
©perffeite fcblagen" feblt, wie ©ie feben, aueb bei mir unb wäre alfo nacbjutragen, ogl.
©ie in meinem Crg5nj.*©örterb. ©. 566 b baS unter £opf 1 e als ©piel erw&bnte
nnb belegte „Xöpfcben fcblagen" u. 5. m.
2. ©ie tbeilen mit, bafS in <OTüt) 3 3ieiferomanen ficb niebt feiten nun in Än«
»enbungen finbe, wie in folgenbem @a|je: „92 un er (=■ ba er nun) bemerfte, bafS er
entberft fei jc." unb ©ie fragen an, ob biefe »nwenbung in ber beutigen ©cbrifrfpracbe
berechtigt unb begrünbet fei.
3n meinem SBSrterb. II @. 402a babe icb bem Sorte nun ein f oorgefe^t,
alS 3ci$en (feben ©ie bie „Anleitung ftum ©ebraueb" beS SBrterbucbeS in 9?r. 5),
bafS id) eine ins (Sin^elne eingebenbe $3ebanblung beS SBorteS einem eigenen Serte übet
bie ^ormwörter :c. oorbebalten babe, aus bem icb biSber nur einige wenige groben ju
— 40 —
i
veröffentlichen SEflufce gefunben habe (fehtn Sie in meinem „Programm eine« neuen
SSSrterbucbe« ber beutfcbcn Sprache", fceipatg 1854 6. 66—79). ©emgemSfj Reifet cö
in meinem SBÖrterbua) a. a. O. unter nun am Scbluf« in gebrfingtefier jrürje:
wal« conj. =» nun ba."
3$ fuge hier binau, baf« biefe »nwenbung be« einen (oorangebenben ober nach*
folgenben) Webenfafc einleitenben grunbangebenben nun in ber heutigen allgemeinen
Scbriftfpracbe nur feiten oorfommt, aber bocb nicht fo unerhört ifl, wie Sie an*
nehmen unb wie vielfach angenommen wirb, fcavon werben Sie bie nacbfolgenben mir
fofort jur £anb liegenden ©eifpiele au« ®oett)e unb ©Ritter überzeugen, wenn ich auch
ju weiterin 9?acfefud)en in meinen Sammlungen augenblicflicb nicht SRufje finbe:
®oetbe (40bSnb. «u«g.) IX S. 241 (Cgmont 5. *ufa.) («gmont jn
Serbinanb) : „3$ fenne ein SDiabcben. ©u wirf* fte nicht verachten, weil fie mehr war.
9c un ich fte bir empfehle, fterb' ich. rut)ig."
IV S. Ii (ffieftßfil. 2)ioan, 1. ©ucb, Wr. 12: „3*n ©egertroartigen ©ergangene^"
Str. 3): „9c un bie S&tber ewig fproffen, | fo ermutigt euch mit bieten" jc
Sud Sct)iuer (Ibanbige Äu«g.) S. 506 a = ©raut oonSWeffina ©. 1879 (2>on
SDianucI 311 ©eatrice): „ffia« lann bicb Sngfligen, nun bu mich, lennft?"
S. 364 b (SaUenfiein'« lob I «ufe. 6. nuftr.) (Srangel &u ÖaHenflein):
„Unb, nun | bie« ©latt und für bie Gruppen bürgt, ifi fticbt«, | wa« bem Vertrauen
noch, im ffiege ftönbe (frünbe)."
©a« wirb, benr* ich, für Sie genügen; ba ich. aber au« SKav'« Weiferomanen
(eine fcrgebBrigen ©elege aufgeaeicbnet habe, fo möchte icb freunblicbfi bitten, baf« Sie
mir — in ähnlicher Seife, wie icb. e« im ©orßet)enben gett)an — bie $brigen moghcbft
Doflftänbig für meine Sammlungen überlaffen wollten, söeftcn 2)anl im ©orau«!
£>erm £BiflJ. % ... in ©ranbenburg: Sie tbetlen mir au« ber 9cat«3tg> 49 »
123 ben Safc mit: „3ft fcaö ©uoget am 20. gebr. nicht erlebigt, fo fott bie Regierung
berechtigt fein, bie „(Buittotine" anauwenben, wie 2>a« GJlabftoue gett)an, um feine £>ome
fllule ©ifl burcbaupeitfcben" — unb wünfcben von mir eine Crflärung beä 5?lu§brucfS
„Guillotine". Sie ftnben biefe in bem vortrefflichen „(Sncvtlopabifcben ffiörterbucb ber
engl, unb beutfdjen Sprache" (©erlin, 8angenfa>eibt) ©b. I S. 1012 a, worau« ich
3hnen ba« ftolgenbe ^erfe^e :
„guillotine . . . 1 . . .: 4 pari., sl[angj ©ortentaiebung, Webefperre burcb,
oorjeitigen 2)ebattenfcbluf8."
£etrn Dr. Jtlfr. 9 ... in © ... : nüerbing« haben bie oon ber englifcben
Regierung beabficbttgten Sieformen ber Sehinbärfcbulen eine lebhafte Aufregung in ®rofj=
britannien hervorgerufen. $bren SBunfcb, batüber ausführliche ©etichte au lefen, werben
Sie burch bie in ?onbon erfcbeinenben Edacational Times (Published by Francis
Hodgaon, 89 Farrington Street, E. C.) beliebigen ISnnen.
£ffe für bie £ritf*)rift fttbfl btftlmmUn £ufnibungen wolle man tnt-
atittefflar an ben <&erau*a,eßer naa) ^ftflrefih in 2ac&fen5«rg, bagrgen
bie für ben flmfcßfag ober afö JSrifögen ßefliramtra «Aujeif^en an be« ^er-
feger in ^aberftarn (enben.
beitrage fürs uäcfjfle ^eft muffen jebe« ^Saf bis fpaießen* |nm 1. be*
SSonaU in ben^änben bes ^eransfleßers frfn; aud) Bittet er, in JSejug auf
ben ^mfanfi, bie ^aumpnrhäftniflfe ber ^eitfeßrift im ^uge j» Qaften.
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eine Mebe eupWi.
1. £eft biefeS ^aljrgang« babe idj (©. 10 — 12) eine Webe
©tep&an'S mitgeteilt, eine augefjörige Webe einem fpätern £>efte oorbe*
fyaltenb. Diefe taffe id) nun Ijier folgen, nadj bem ©ericfjte ber iftattonaU
3tg. (49 SRr. 90), ber idj aua) bie (Einleitung unb ben ©djlufs entlegne.
Qa6 geft ber $oft bei ärotl.
Qm großen ©aal bei Ärofl [trauten geftern Äbenb bie Sronleudjter
unb oerftreuten ifjt 8i$t über bie Sogen unb Valerien, roeldje einen reiben
$)amenflor trugen, über ben ©aal, wo in SDJitten feiner (betreuen ber
©taatsfefretär Dr. o. <3tepf)an fa§, um mit itynen bie ÄrtegSgebenf«
feiet ber $oft* unb jEelegrap^enbeamten ^Berlins $u begeben. $)a$
Arrangement ^atte in ber §anb be$ früheren üftinifterialbireftorS flÖtrfl.
@e§. Wau) ©adrfe gelegen, ber felbft an ben brei gelbjügen teilgenommen,
an bem erften als Offizier, an ben beiben legten als Seiter ber gelbpoft,
ber bann nodj oiele 3a&te an oe* ©eite oc$ ®W* oer WeidjSpoft ftanb,
bi$ in fein §aar fidj ©tlberfäben fajlidjen unb fein ermübete« Äuge ipn
im »erfloffenen Qafjre aroang, bie ®efajitfe ber $oft oon nun an nur noaj
mit feinen ©mnpat^ien mitzuerleben, ©r fag mitten an bem £if$, melier
ciuer oor ber 93ül)ne ftanb, iljm jur «Seite rechts unb UnfS bie §>erren
oom Äomitä; fenfre$t auf tiefen $ifa) maren bie $ifa)e im ©aale ge<
richtet; in ber üttitte mar £>err oon ©teptyan, i&m jur Öinfen ber audj
im Parlament ifym als ÜWitftreiter nimmer oon ber ©eite roeiajenbe Unter«
ftaatöfetretär Dr. §ifa)er, neben biefem ber (Sebietenbe ber berliner Ober»
poftbtreftton ®etj. Dberpoftratf) @rte$baa) unb metter bin bie $erren oom
WeiajSpoftamt. SBetter fliegt baS Äuge über ben ©aal,«*S ift eine unab?
feljbare Qatjl, bie Ijödjften «ßoftbeamten in Berlin bis junt Xelegrap^en*
unb ^oftfefretär, ifyrer mefjr als £aufenb.
©n fdjmutfeS Programm, meines in einem (Sffao, bie ftaunenSroertljen
Stiftungen ber Jelbpoft fajilbert, t^etlt ben ®ang beS JefteS mit. Das
fünfUerifä) gejeidjnete Xitelbilb jeigt eine erftürmte ©tabt; ItnfS Weiterei,
redjts bie bura) baS ©tabttljor abjieljenbe Söattexte unb auf ber ©eite
erjdjeint bie gelbpoft unb mit ityrem Weiter bie Briefe, bie erfe^nten ©riefe
con ben Sieben bafjeim. Auf ber Würffeite ift ein ^weites 53ilb, bie
jfrUldjrift f. bc\ni<tx itmidjc, X. ^afjra. 4
uigmzea Dy Vjüü
— 42 —
7elegrap§ie fpannt ifjre Drähte jutn t£einbe3lanb. „Guter oon ben Unferigen
f)at fte ge$etdjnet\* lautet bic freunbliü)e ÄuSfunft. Angeleitet mürbe ba«
TVcft burdj einen Dom Obertelc^rap^en = Slfftftenten fl?ia)ter fompontertett
gubiläumSmarfd}, ben ber oom Dbertelegrap$en*«ffijfcnten (Sogmann ge*
leitete üRufitoerein be« herein« ber berliner ffieia)Stelegrap$enbeamten
nrirfungSootl jum Vortrag braute, ©elbftgebidjtet waren bie fa)roung*
oollen SSerfe, mit reißen ^oftbireftor $olfoenborff ben Prolog fpria)t unb
ba8 §odj auf ben Äaifer ausbringt, baS jubelnteS ©$0 im ©aale
fmbet, toä&renb auf ber SSübne ber $orfyang fid) fyebt, in Sölumenidjmutf
unb $almengrün bas 33ilbni3 beS ÄaiferS erfdjeint, redjts unb linfs flanfiert
oon $oftillonen in ®ala, weldje jum „§eil Dir im ©iegerfranj" bie
"Pofnjornbegleitung in ben ©aal §inau£f$mettern. Unb nun wirb unter
frohem Beifallsruf befdjloffen, bem Äaifer folgenben JmlbigungSgruß $u
überfenben:
«n ©e. ÜRajeftät ben Äaifer, ©Ojlofs.
laufenb gur ©ebenffeter in ben £roü'f$en ©älen oerfammelte
fReia)Spoft' unb £elegrap$enbeamte, bie fämmtlidj in bem großen Äriege
entroeber im Dienfte ber Jelbpojt unb gelbtelegrap^ie ober mit ber ©äffe
in ber $>anb an beutfdjen GtnljeitSiöerfen mitgefa)affen fjaben, geloben (Surer
faifcrliajen unb fömgltdjen Üftajeftat in beutfdjer Üftannentreue bis $u t^rem
legten $aud>e unter Gurer 9Rajeftät erhabener Jüfcrung mitzuarbeiten an
ber »eiteren geftigung beutifyr Gin&eit, ber görberung beutfdjer ©ofclfatyrt.
oon ©tep&an.
©ieber fommt bie flJhijif zweimal z« tyrem töeajt; bie Duoerturc
iu „Ätbalia" oon SRenbelSfo^n unb ber „ftatfeltanj" oon attctjerbeer ift
oerljallt unb an bem Ouertifdj ergebt fid) ber $$orfifcenbe ber Xafelrunbe,
Sirfl. ®eb. töatf) ©aöjfe, zu einer SlnfpradX toeldje tief ergriff. Gr fatte
bie große Qeit felbft mit burdjlebt unb bie Erinnerung befeelte bie ©orte;
er banfte ber SJerfammlung, ba§ fie ber frieblidjen SNobilmadjung golge
geteiftet, unb futjr ungefähr fort, baß ber tfiebe jum 93aterlanb, ber treuen
Eingebung ju SJaifer unb SReia) bie geier geroibmet fei ; er erinnerte baran,
wie oor fünfunbjtoanjig ^abren an bie burdj ben öebenSberuf geeinten
Äameraben ber Jelbpoft unb *£elegrap(jie jum erften 3Kal Aufgaben traten,
wie fie nie juoor gefteüt, unter roeldjen ftäfyrliajteiten bie $oft i&re (Stappen
uorfdjob, bie 33erbinbung mit ber £>eimat unb ben (eben Slugenblitf iljren
©tanbort roe^felnben Truppenteilen über Skr^aue unb (SebirgSpfabe,
oerfdjneite Söege aufregt erhielt, unb betonte mit berechtigter innerer Über*
Zeugung, bajj Dies mögltd) mürbe nur burdj bie fittlia)e Äraft beS beutfdjen
Beamtentums. Die Betoegung in ber geftoerfammlung bezeugte, bafs
biefer 9hif Slllen au« bem §erjen gefprodjen. Dann gebaute er be«
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genialen Setter« unb (jrrfmber« tiefe« neugefdjaffenen Drgani«mu«, be«
batnal« wenige 2Bo<hen juoor an bie ©pifce ber töei(h«poftüerwaltung be-
rufenen ®eneralpofimeifter« o. ©tephan, unb rote ein braufenbe« <&$o Hang
au* bem ©aal ber ftodjruf aurütf auf ben oberften Setter ber föeiä)«poft«
Verwaltung.
„ Da« 33t«martf(ieb!M fo erging bie fcuf forberung Dom ^räftbenten*
ttfd); ber (Steinte ^oftratt) 93illig t)atte fthwungooU in 93erfe gebraut,
was ber eiferne Äanjler ber $oft gewefen:
H%üd) für und bat er geboben einen Nibelungenhort,
2>enn mit feinem (Sifenbeien fegt er Xfjurn unb Xart« fort . .
„©tömanf boefe, ber tbxnt Äonjler, t)od) ber oielgetrene SWann", —
fo tönte ba« Sieb au« unb fefcte ftch fort in einem mädjtig mieberhatfenben
$odjruf. «n bie« Sieb fnüpfte ber ©taat«fefretär ö. Stephan an,
weither auf bie föebe feine« Jreunbe« unb äRttarbeiter« mit einer «n*
fpratfce antwortete, bie in ihrem lebhaften (fcmpfinben, ihrer Saune unb
if?ren berjlidjen Eimen ben Webner ©tepfym fennjeithnet; naa)bem er
fdjwungooll gefdjilbert, wie bie $rieg,#furte am {Rhein lo«bradj, unb wie
alle Äräfte im Staterlanbe, (Eifenbahn, ©anität«wefen, Johanniter unb ba«
„SRothe Ärcuj" fict? regten, fuhr er fort:
„Unfere heutige feftliaje $erfammlung gilt ber gelbpoft unb ber
gelbtelegraphie; unb wir werben un« baber wefentlia) mit biefen beföäftigen,
ohne baf« bamit in irgenb einer SBetfe eine ^intenanfe^ung ber großen
Skrbienfte oerbunben fein füll, welche alle 33erwaltung«sweige fia} in biefem
benfwürbtgen Kriege um bie Hrmee unb ba« 93aterlanb erworben faben,
$umal bie gelb ^oft unb *Ielegraphte niajt feiten auf beren tfjatfräfttge
unb immer bereitwillig geleiftete ÜWitwirfung angewiefen war. 3<fc fage
junäajft bem geftfomitä, gewif« in 31>rer Äller tarnen, meinen $)anf für
bie Siebe unb Jreubtgfett, mit weiter e« an bie Aufgabe biefer (Sebent»
feier herangetreten ift. 3$ Dan'c Qhnen Btten, meine werten Herren
unb Kollegen, für bie mir foeben funbgegebenen freunb(ia)en (Sefinnungen;
unb i$ banfe enblia), aber niajt juleftt, bem geehrten $errn SJorrebner
für bie t£mpfinbungen, benen er fo berebten äu«brurf gegeben t)at. Senn
er babei einen SBergleia) $wifa)en einem Jelbherrn unb meiner ^erfon an*
gebeutet Ijat, fo nehme id> fcenielben mit $ejug auf bie %f)i\m befannte
®efthi<hte an, nadj welker ein §eerführer au« ben greiheit«friegen ba«
SRäthfel aufgab, wie man e« anfange, feinen #opf gu füffen: er ftanb auf
unb füf«te ben flopf feine« (S&eneralftabSdjefS. 3Wit ooüem fttea)t haben
©ie, oerehrter $)err 3J2intfterialbtreftor ©adjfe unb lieber greimb, erwähnt,
baf« bie Jelbpoft unb gelbtelegrapfjie im Qahre 1870 fid) oor Aufgaben
gepellt fanben, wie fie bi« bahtn niemal« oorgefommen waren, namentlid)
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i
fjin|'id)tltd) ber 2ruppenma|fen, ber weiten (hufernunoen, unb bann immer
fortrütfenb ber gewaltigen ÄuSbebnuna, be« ftrieg«f$aupla$e«. bem
ganzen £>rgani«mu« muföten grunblegenbe ©eränberungen erfolgen: ba«
Mi*<ftappenwefen, bie ©ammelftellen, bie $ätferet*Depot«, ber ambulante
Mtbienft auf ben ©ifenba$nen, bie IranSoerfal« unb (Bürtelpoften —
«He« mußte neu geföjaffen werben. Die Selegrap&te forte bie neueften
gortftfcritte ber 2ea)nil im ©au unb ©erriebe in« gelb ju führen: ü)r
fiel bie mef)r mtlitärifä}e Wolle ju, ben ftrategifa)en ©ewegungen unb
taftifdjen Sttionen, mitunter bi« in bie Qöty ber gront unb felbft in bie
©orpoftenlime &u folgen, wo niä)t feiten eine neue Ärt oon Störung
in ben Linien unb Apparaten in überrafdjenber ©etfe eintrat : X)a« nxrren
bie feinblidyen (Granaten. Selker Qubel aber auä) ba&eim, wenn bcr
eleftrifö)e 3)raljt mit ©lifoe«fa)nelle bi« in bie entlegenften (Staue be« ©ater*
lanbe« ©iege«botfö)aft auf ©iege«botfa)aft braute, bie fta) in einem Xempo
folgten, roie e« bisher im ganzen Verlauf ber ®efa)ia)te nod) nia)t ba*
gewefen war! Die $oft fatte bagegen meljr bie «ufgabe $u erfüllen, für
ben unau«gefefcten unb juoerläffigen ©rief oerfe&r ber Ärmee
mit ber §eimat ©orge &u tragen; unb hier möa)te idj einen $aupt*
punft in ber ©ebeutung ber gelbpoft erwähnen. (§£ ift öfter hervor*
gehoben morben, baf« namentlia) aud) ba« ftärfere fitt(iä)e üßoment in
ber beutfd)en Slrmee einen me[entli$en Äntheil an ber Überlegenheit ber*
felben über bie gran&ofen gehabt t)at. Qn fyotym 2Raf?e ^at ^ier^u bie
regelmäßige ©erbinbung mit ben hieben in ber §eimat beigetragen. §unbert=
taufenbe oon gebern waren tagtäglid? in Bewegung, um ben Äu«tauf(p
ber (Gefühle unb ©ebanfen jwifajen §eimat unb «rmee $u ©ermitteln, ba
boaj nur ein« für ba« anbere lebte. 400000 ©riefe unb ^oftfarten würben
täglich burdj bie gelbpoft beförbert, in welken bie beforgte Butter ü)re
(lebete, bie junge ©raut it)re liebeooüe ©etjnfudjt, bie ©djroefter it)re treue
gürforge, unb bie (Gattin, otelleidjt mit einem innigen ©litf auf tt)r f>äup
lein Äinber, oon benen fie nicht wuf«te, ob fie nia)t fdwn morgen oater*
lofe Söaifen fein würben, all bie eble gülle eine« beutfa)en grauent)er£en«
bem geliebten 9)tanne offenbarte. Unb au« bem gelbe famen bann eben*
fall« $unberttau|*enbe fcbrtftlia)er Senbboten, ^oftfarten oom ©cfyadjtfelbe,
jum Zt}t\i auf bem £ormfter be« ©orbermann« geschrieben unb oon ben
reitenben ^oftillonen fofort aufgefammelt. Diefe ©riefe, noch oielfaa) iefct
in ben gamihenardnoen getreulich aufbewahrt, fie bilbeten fo $u fagen bie
Bdjeite, welche wä^renb be« ganzen gelbjuge« bie trauliche glamme be«
häuslichen $>erbe« unterhielten, fo baf« fie jmifeben Slrmee unb £>eimat
nie erleid). ÜMan muf« e« gejehen faben. mit welkem Ungeftüm unb
ttiBem ©erlangen unfere ßrteger über bie au« ber §eimat angefommenen
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gdbpoften herfielen! fcornal« galt bcr £auptruf: $uloer, ©rob unb
©riefe! ffiie anberö in bcr franjöftfüfat «rmee. Qu ©tain traf ia?
ftafang ©eptember einen erflen £rupp ber franaöfifthen befangenen oon
circa 5000 SWann, roel<$e in einem «Steinbruch bhoafierten. 3$ fam
fort mit (Jinigen in« ©efpräd* unb fragte u. Ä., roie e3 mit ihrem ©rief*
oerte^r au« ber $eimat geroefen wäre, worauf ich bie flagenbe Äntroort
erhielt: Seit brei Monaten, baf« fte au« ihrer §eimat $ouloufe fort«
wären, Ratten fie nidjt eine einzige SNadjridjt oon ben 3&r*9en «galten.
3n ber $hat, man barf roohl fagen, als unennefölich ift bie fittlidje
Btärfung anaufe&en, roeldjc ber beulen Ärmee burdj biefen ununter*
bro^enen unb juoerläffigen ©erfebr mit ber fteimat augefuhrt rourbe,
eben fo wie viel Jroft unb Sicherheit bie ©riefe oon ber Armee im ©ater*
lanbe oerbreiteten. 3u feiner 3ett würben bie $oftoerorbnungen, obwohl
fie im Allgemeinen nicht fehr unterbaltenb jtt fein pflegen, fo genau oem
ganzen $ublitum ftubiert rote bamal«; unb ich muf« aua) bei biefer (&e*
(qenbett banfbar ber treffe gebenfen für ihre tätige uitb fetbftlofe SDiit*
uurhing bei ©erbreitung ber gelbpoftnacr)ri(^ten. Qn Danfbarfeit mufs
id) ^ier aber aua) ber erfolgreichen Unterftfitjung unb SWitroirfung gebenfen,
«?eld>e ber ftelbpoft unb Jelbtelegraphie foroohl oon ben einzelnen Truppen*
fcmmanbo«, al« auch oon ben flrmceüerroaltungSjweigen, ßtappenabtheilungen,
frefonber« aber oon (Seiten ber öifenbabnbebörben bei (Erfüllung ihrer
Aufgaben gemährt roorben fmb. (Js herrfcbte ein mährtet famerabfchafh
:iäer ©eift unb 3eber fuchte bem Änbern nach Ü^unlia^feit ju Reifen unb
aefällig ju fein, ©enn bie Äolonnen marfa)ierten unb untenoeg« bei einer
nnlabenben (öaftroirthfchaft an ber ©trage ein petit verre ober auch eut
5 tf^fn bei eingenommen rourbe, fo roarb ber frebenjenben ©aüierin beim
©eiterrürfen regelmäßig zugerufen: „Die gelbpoft bejaht SUleS!", benn
jie fam am ©a)luf«, um alle ftorret'ponbenjen aufsammeln, unb fte hat
auch in ber ebengebacbten ©ejiehung ba« auf fie gefegte ©ertrauen burö>
au« gerechtfertigt. 3m Quartier angelangt, fonnten bie Reiften ftö)
erholen, aber für bie $oft unb ben Telegraphen ging nun bie Arbeit erft
reajt lo*. 3n Äegelbafjnen, ©tällen unb ©ajeunen, offctm Jreien, mitten
im ©albe rourben bie fliegenben ©ureau« aufgefdjlagen, manage dächte
pr Arbeit benufct. SRicht immer trug ba£ ^ublifum tiefen Umftänben
Rechnung, fonbern befcbroerte fid) mitunter in Äuöbrücfen, bie oiel an
öfcrechtigfeit, aber nicht« an Deutlichfeit ju roünfdjen übrig liegen, ©ei einer
i eichen (Gelegenheit legte ftch gürft ©iSmartf mal für bie gelbpoft fdjlagenb
utf 3eu9- ^ waf auf einem Diner bei ihm felber, wo bei ber (Sigarre
unb bem Äaffee oerfchiebene klagen über bie Jelbpoft oorgebradjt rourben.
Stamm* faß mit ber gigantifö)en "pfeife auf bem ©opha wal« ®eroölf
Dig
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aufjcbeuchenber §errf$erM unb jagte mit einem ÜRal: ©oflte es nicht
baran liegen, meine Herren, bafs bie gelbpoft es ju gut gemalt unb
(Such Sllle oermöljnt t)at? unb nun erzählte er, wie ein ÜWuSfetier, beffen
Regiment jur Ärmee beS ^rinjen grtebricb £arl gehörte unb nach bem
gall oon 2Reft brei ©ochen lang oon ber üttofel bis tfoire marfdjtert
war unb £ag für lag ben Ort gewechfelt hatte, bei einem §ügel an ber
Voire auf $5orpofien liegt unb, als er morgen« im benachbarten Dorfe in
ber Dämmerung bie Ut)r 6 fcblagen hört, ganj entrüftet ausruft: ©a$?
fd)on 6 Ut)r Borgens, unb ich babe meine ©riefe unb 3e*tungen Don
geftern »benb aus Berlin noch nicht?? Das ift ja eine t)eiüofe ©irth*
fajaft, bie gelbpoft! $ch tann Qftnen noch mttt^etlen, bafs mir im gelbe
klagen auSgefprochen mürben, bie ©riefe nach Schlefien brausten elf Sage,
ivorauf ich erwieberte, Das fei unmöglich, es fönnte höchftenS 5 — 6 Xage
bauern; fo lange märe aber nötfng, ba £oul noch nicht in unferen §änben
fei. Darauf mürbe mir wiebert)olt bie 93erfi<herung entgegengehalten:
&ber menn mir an unfere grauen in ©chteften fcbreiben, fo bauert es m
ber Xfyat immer elf läge, bis bie Antwort oon ihnen hier ift. Qnbefe
es ftnb mir biefen ©injelfälien gegenüber auch Saufenbe unb Slbertaufenbe
oon ©emeifen rüt)renbfter Danfbarfeit $u X^eil geworben aus allen ©(bieten
ber Nation, ben ^öc^ften wie ben niebrigften, oft in ergreifenber ffieife,
fo bafs es fia) jeigte, wie tief bie ©irffamfeit ber gelbpoft in bie ©aiten
ber 33olfSfeele eingegriffen hatte. Qä) $a&c biefe Danfbarfeit bahin ab«
gcwäl&t, wohin fie houptfächuch gehörte: auf bie Schultern ber pflichttreuen,
gewiffenhaften, bis jur legten Shraft htngebenben ©eamten, bie unter ben
Schwierigen ^erhältniffen in geinbeS öanb, unter (Entbehrungen unb Strapa&en
in Schnee unb (Eis bie Schlachten ber Arbeit fchlugen, nicht umgeben
oom ©lorienfchimmer beS töubmeS, aber erfüllt oon bem fategorifdjen
Qmperatio. Die $oft» unb SCelegraphenoerwaltung hatte über 7000 Äö>fe
aus ihren Weihen in granfreich flehen, 3000 bei ber gelbpoft unb gelb*
telegraphie «nb 4000 als Kombattanten im $eer. Die $oft* unb Xele*
graphenanlagen erftretften fich oon £e SWanS bis ©eifcenburg unb Dorn
3ura--®ebirge bi^ ba, wo bie ©eilen beS Kanals bie ßreibefelfen oon
Dieppe umfpülen, unb ich möchte hierbei bemerfen, bafs bie Sage ber
wichtigen Schlachten an ber Öifatne unoergängltche Ruhmestitel für bie
beutfthe gelbtelegrapt)ie gewefen finb. — Qä) erwähnte ber Äombattanten
unter unferen Kollegen unb freue mich ganj befonberS, bafs bie ®ebenf*
feier auch auf biefe, wie es wohl Qebem oon uns am $erjen lag. aus*
gebehnt worbeu ift. ©ir bewahren ben ®efaüenen ein unoergänglicheS
&ebächtniS; oon ben 33ermunbeten befinbet fich eine ganje Hnjahl h^r
unter uns, meine .fcerren, oom (Seheimen Ober^oftrath unb ^oftrath bis
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&um Oberaififtenten, unb oom ©efretär bis jum ^oft* unb Telegraphen-
btxeftor. SBir fTeuen uns biefer gelben unb mir münjchen, bafS fte noch
lange 3eu9en iem mögen beS (Mcfs unb beS ttniehenS beS beutfcben Wi$$,
beffen ©runblage auch mit intern SBlute gefittet morben tft. 3$ möchte
Dies aber auch augletcb mit belogen haben auf bie .Unterbeamten, welche
als Äombattanten ober bei ber $oft unb Selegraphie ben gelbjug in rühm*
lidjfter Seife mitgemacht, unb oon benen Diele it)r $lut auch auf ben
©d)la<$tfelbern oergoffen haben, unb ich münfche ber ®ebenffeier, meiere
innere braoen ©rief träger, ©chaffner, £eitungSauffet)er, ^oftiüone ic. eben'
falls begeben, einen roürbigen Verlauf. 3JJit greuben auch bliefen mir
%llle auf bie in jenem großen Qab« geleiftete Arbeit. $)er (&hatafter ber*
fei ben läfft uns roieberum bie SBabrbett erfennen, bafs es bei ber Arbeit
nidjt atlein auf bie äugere $eiftung anfommt, foubern namentlich auch auf
bie (Jmpftnbung, meldje bie Arbeit begleitet, ob fte mit ber tftebe unb
greubtgfeit oollführt mirb, welche ihr ben oon ber freien Seele auSget)enben
Demantglanj oerleit)t. Diefe Ureigenfd)aften werben, X)aS t)offen mir $u
©ott, im beutfd)en ffieien nie abfterben, unb menn mir aud) nicht münfehen
wollen, bafs ber grtebe, ben ©eine SWajeftät unfer erhabener Stoifer mit
ftarfer $>anb aufregt ^ält, irgenb eine Störung erleiben möchte: fo ftnb
nnr boa) baoon überzeugt, bafs, fobalb ber flaffifd) geworbene ©onnerhall
roieber erbraufen follte, eben Jo mie bie oergangene, fo auch bie gegen«
noärtige unb bie aufünftige (Generation mit oollfter Straft unb 3)egeifterung
einfielen merben für bas ^eiligtfjum beS 33aterlanbeS. Grieben ©te bie
4>erjen unb bie Q3ect}er, geehrte $erren unb liebe Kollegen, unb (äffen ©ie
und biefe Hoffnung befräftigen mit bem Oiufe: MeS fürs SBaterlanb!"
SWachbem man barauf bas „£ieb aufs SBaterlanb" gefungen, bas
ebenfalls oon bem roieberbolt genannten geftbichter (&et). ^oftratt) billig
oerfafft mar, erhob fiel) biefer ju einem Üoaft auf bie beutfebe grau;
es toar ein ©ebiebt, bas tiefempfunben junt Vortrag fam unb jünbete.
2luS allen Xbeilen beS Meiches, roo baSfelbe geft begangen würbe, maren
in$wtfcben telegraphifche ®rüfje eingelaufen; aus ber ÜWaffe mürbe eine
Stichprobe gemacht unb ein Telegramm aus ©raunfdjwetg oerlefen.
X)ie Ouoerture &u „deichte (£aoallerieM mar ber Übergang jum Jefh
fpiel, einer gemeinfamen Arbeit beS £elegrapt)enbireftorS o. Älbeboll unc»
bes ftoftratbs billig. (Js führte eine gelbpoft in geinbeSlanb oor, im
Sitalb $wifct)en 'Paris unb ÄmienS, in einem ©cblofsfaal, linfs bie $oft,
rea)td bie Üelegraphie, mit allen launigen unb ernften 3wifa)enfällen. (£s
tft ©eihnachtdabenb, ber $acfettran$port tft abgefchnitten; nur ber um?er^
»üftliche, in trüben ÜKomenten bie SSäter ^oraj unb ©omer citierente
Wfefretär oerliert bie ^aune nicht, ©ine luftige SWarfetenberin, bie ber
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gelbpofrfdjaffner Äien^olj nadfter au$ wtrfltcb befommt, fa^mettert ein
frö$li<be« Sieb bajmifdjen. Der 3eitung6beridjterftatter 9ftr. Söttfiam $eef,
gan$ in gelb, aus Chtglanb, ber baö Deutfa)e fdjretflta? Perbun^t, fommt
beretngeplafct, unb will fie oom gletf jur fixau; er wirb in Jolge beffen
febr f$lea)t bebanbelt, tnSbefonbere fein gelber Sölinber. Sftun fommt
aWabemoifelle Eabette unb [priest in aflerltebfkm gebrochenem DeutfaV
granaöfifa) i&ren 3om über bte granetireur« au« unb iljre <Sorge um
ben Sfoter, ber miber ©iüen bobei ift, unb läfft fi<b Pon bem f^mwfen
$>errn pon ber fcelegrapbie tröften. 'Da perfagt ber fcelegrapb, ^ wirb
jur fRepifion ber Leitung aufgebrodjen, nad> einer ©eile ffiücftefjr, ©pfiffe,
granetireur«, £>urra§. Die Leitung ift wieber bergeftellt, bie ?oft frei.
bie ^artete fomtnen an unb bte ©eibnacfjtsbefcberung ift ben Iruppen
gefidjert; ber ©eneral fommt unb belohnt ben Leiter be£ Ämtes mit bem
eifemen Stxmy, eine ftimmung«ooße ©djlufSgruppe unb frob ben ©aal
binau« fömettert baS ©ä)Iuf$lieb:
„ffio&in aueb unfet $eer bann bringt, | ffltr ftnb ibm wieber nab,
Unb überall, wie jefet, erflingt | Der gelbpof* fcü £rara."
Die «uffübrung paefte, benn ber fcenifdje «ufbau war Portrefflid),
bap würbe bübfa) gefpielt unb allerliebft gefungen. Damit fajlof« ber
officielle Ztyii unb es begann eine fröbltä)* gibelitaS, wela)e com $erru
Unterftaatöfefretär Jifajer bamit flimmungäüoll eingeleitet würbe, bafs er
einen fräftigen Xrintfprud) auf baS Äomitc auSbradjte unb ibm im tarnen
ber Versammelten für ben frönen Äbenb bantte. Äl8 bie Jrüfyftunbe £um
$lufbrud) mahnte, fafjen nod) Diele £>erren in frö$lia)em <$efprä$ unb bie
älteren gaben babei ben jüngeren an ©tanbljafttgfeit Dttä^t« naa); mir
nabmen banfenb Hbfdueb oon unferem liebenöwürbigen Sflatyax, ber uns
freunblid) »u$funft gegeben, unb fajieben mit ber Überzeugung, in einem
fröblt^en Äreife geweilt ju Ijaben, in welkem nid>t bie blofje ©uborbination
bie ® lieber gufammenbält, fonbern ba« aufnötige ©efübl perfönlidjer 3u*
neigung unb gegenfeitiger ©ertfrfa^äftung bie iHinge ber flette Pom ljö<bften
2$orgefeftten bi* jum unterften Beamten fa)ließt.
$>ie tieueftc — unb eine über triertefjalb 3ö&rt)unbert alte
£oraerüberfefcung.
L
(SÖX2:^ in ben bogen £eroen, ftimm bat Püflrc £eeb im an
$on ben för$terliä)en 3°n» öon jennen I8niglia)en SRann,
$on «fibiHe«, $eleu« ftnen awerböftgen groten 6S$n,
2>e in bufenbfadjeS ©lenb leet be «riea>en fiörten ben,
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2>at be Reiben e&re Seelen teilt) im Storni tom $abe$ flögen
2öttt>«d flm ef>r $teef(^ unb Änafen fta) be fretfdjen §imnen jögen
Unb be ©c&Dtoen Don bat fflorotüg raet e&r flößten borup fcptögen.
3)enn fo roa« bot 3eu« ftn 8HH, unb fo gefaja* b't, roil b't fo mfi&t fernen,
SJon ben 2>ag an güng bot lo«, ad be troee betb toierft tofomen
Bn enonner roiren rönnt unb ut enanner beben \poxm, 1
Unb benn roebber blinb för Söut frart up enanner beben fopren
Unb mit ttift unb «all upfü&rten fo en böfeö mille* Spitt,
$e £eer!Bnig Agamemnon unb be (BÖtterpelb 8d)i0\
2>o<p roer roaä b't? ©er oon be Äötter pefet' fe up, bat fe ©triet fregen V
(Sott »poOon beb bat roefen. $n em roaö be (Bad upftegen
Üm ben Äöntg, roegen ben be fa}iaY ne ^eftilena tn't $eer,
2>at fe pülplo« trupptoied feelen ad be Steegen pen unb per.
3)at roa« borför, bat ben ^reejter Gprpfe« «gamemnon napmen
£abb be 3br, be em müfjt roarbeu. $enn lefrt wo* be tyeefter famen
3n bat Säger oon be (Stiegen, »o be raffen €kp5p tofamen
Stünnen up ben Stranb. 2>e SWann, be toufl ftnb 2)od)ter bor utlöfert,
Qfiattid) ?ö6gelb babb be mttbrodjt, beb b't bod) um ftn 2>otbtct roefen.
Üm ben goflnen ^reef^erftato babb Purbeerbläber pe rüntrounnen,
3)e Äpollon peilig fünb, be ut be Ariern fdjleit b9fe Sunnen.
Solgen» beb be tytx ftn £finnen, ad be ttrte$en füllen püren
«Ru ftn ©8b, oörup be beiben. be bat (Banje beben füpren:
„Sdpn« oon »treuö unb ji 0» rieben all bier mit be blanfen ©a}änen,
2* olpmpfäen ÖStter mögen b't balb jug geroen, bat ji Ionen
^riamod ftn ©tabt jerftüren unb benn glücflia) na $u3 tarnen!
Äroer mi gerot min Jttnb triigg, nebmt bier btt ÜÖÖgetb alltofamen.
©äugt, o fa>ugt ben Öotte$*©äpn, be fäter trefft — jug i* b't tom fronten!"
©o lautet ber Anfang be« fdjön auSgeftatteten 93u#eS, toeldje« ben
Ittel fityrt:
Römers (Sefänge
in nteberbeutfa>r poetifa)er Uebertragung
oon
«luguft fcüpr
Steil i.
9iiebeTbeutfa)e QliaS.
Äiel unb tfeipjig.
Verlag oon tfipfiu« unb £if$er 1895.
3Ü« i$ ba$ Borfteljenbe, ben Xitel unb ben «nfang, fo wie au<§
bie bajtoifaen befinblia>e &o$beutf<$e »orrebe gelefen, in toetyer grabe
wba« ^lattbeutföe al« bem grte$tfa>n (famerifajen) ^biom feelifö oer*
toanbr unb fontit eine nteberbeutfa> §oraerüberfeftung als bie für uns
2)eutfdje geeignetfte gorm angtoriefen wirb, tonnte ia), bem boa) ber
' fpuren. ' galten.
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„3Retlenburg*©trelifeer £>ialeft*\ in meld)er biefe Übertragung oerfafft ift,
von früher £tnbf)ett an ftet« wo&lbefannt, lieb unb oertraut gewefen, raia)
oon $)ü§r'$ nicberbeutfdjer gereimter trodjätidjer Qliaö, wenigftenä niä>t
fofort, al« oon ber geeigneten unb paffenbften oertraut unb beimatlid)
berührt fü&len.
©arum t>at — biefe grage brängte ft$ mir faft unwiüfürlia) fofort
auf — warum &at benn Dityr feiner „nieberbeutfdjen QUaS" nit&t einen
nieber*, fonbern einen bowbeutfajen Eitel gegeben, unb baju feine SJor*
rebe niä)t nteber*, fonbern &od>beutfa) oerfafft?
®lei<bjeitig aber brängte fid) mir auf« lebfaftefte bie Erinnerung
an eine me^r als brei unb ein falb Qaljrlwnbert a*tc fdjlicbt-profaifdje
Überfefcung auf. ber ia> manage fro&e ©tunbe unb für mein ©Örterbud)
äa^lreidje Belege ju banten tyabe.
$)ie Sefer »erben mir moty geftatten, bafs iaj junäajft aus meiner
(furjgefafsten) „®efa)idjte ber beutfdjen ©praa)e unb Sitteratur- (3. Äufl.,
Berlin, 8angenftt)etbt 1887, bie 1. «ufl. erfebien 1879) ben Slnfang beö
§ 109 geriefte:
wHuO) unter ben Überfeftungen aus bem ?ateinifa>en unb — niöjt
feiten bur$ beffen Ermittelung — aus bem ©rieajifajen (ogl. § 87 unb
f. namentüa) ©öbefe „®runbrif$" 1 ©. 287 ff.) bienten mana)e ber Unter*
fyaltungSleftüre. 2Öir redmen babin, ^ter abfe&enb von ben me&r er
mahnten felbftänbigern Bearbeitungen «oon äfop'd gabeln, j. B. befonbers
bie f$U$t;profaif(be in ibrer Ärt trofc einzelner SWtfSgriffe fe&r tüchtige
Überfefoung ber Obtyffea . . . burd) üftaifter Simon ©djaiben*
reifer genannt flflineruium, bifer 3eit ber gürftlidjen ftatt 3Ründ)en
ftattfajreiber. Äleranber SBeiffenljorn. Augustae Vindelicorum exeudebat.
Anno M. CCCCC. XXXVill."
£)a$u — wobei \d) nur ben Xitel etwas auSfü&rlifyr mitgeteilt —
babe i# bann now. in einer guganmerfung gefagt:
„$gl. über bie „ftyidjt-profaifdjen Überfefcungen" :c. namentlia?
®oet$e (SluSg. in 40 Bbn.) 4, 322 ff. - <£$ fann uns aüerbtngS wo§l
ein Säbeln abnötigen, wenn ber warfre ©ajaibenreiffer ©. 60 b au£ bem
grtea). Slbo. rote = Damals (Obpffee 14, 288) einen Eigennamen XoteS
madjt."
3a) fyalte es an biefer ©teile für burdjauS angemeffen, bie furzen
Einbeulungen ber gu&anmerfung etwa« auSfüfyrlidjer f>er$ufefcen.
©oet^e a. a. O. fagt in feinen „SRoten unb Äbljanblungen ju befferem
^erftanbniS beS weftbftlicben SioanS" im 57. «bfa^nitt:
„(5$ giebt breierlei Birten Überieftung. $)ie erfte ma$t und in
unferem eigenen ©inne mit bem »uSlanbe befannt, eine fdjlify profaifaje
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ift fyterju bie befte. $)enn, inbem bie $rofa alle ©igenttümliä)feiten einet
ieben X>icf>tfunft ©öllig auföeöt unb felbft ben poetifdjen (£ntf)ufta«mu« auf
eine allgemeine ©afferebene nieberjieljt, fo leiftet fte für ben Änfang ben
größten Qienfit, »eil fie un« mit bem fremben SBortreffliajen, mitten in
unterer nationellen §äu«lia)fett, in unferem gemeinen Öeben überrafdjt unb
otjne baf« mit roiffen, roie un« gefdn'efjt, eine fcöfjere Stimmung oerletyenb,
roa^rfjaft erbaut. (Sine foldje SBirfung roirb i'utfcr'« ©ibelüberiefcung
jebergeit fceroorbringen. "
$Ba« <&oetf>e nun weiter über bie oon ü)m fogenannte parobiftifcbe
l'lberfe^ung^noeife fagt, in ber man eigentlich nur fremben Sinn fidj an-
zueignen, aber mit eignem Sinn roieber barguftellen bemüht ift, unb al«
beren Vertreter er namentlia? ©ielanb nennt unb rüfjmt, unb roaS er
fdjlieglidj über bie fjödjfte Stufe fagtf iu ber man bie Überlegung ber
Urförtft mögliä)ft gleidj madjen möchte, fo baf« fie nidjt anftatt biefer,
fonbern an beren Stelle gelten folle, rooju ber ©efajmatf ber Spenge fia)
erft ^eranbilben müffe unb al« beren SMufter unb ÜÄeifter er unfern
ÜWeflenburger CanbSmann, „ben nie genug gu fajäfcenben 93 oß" greift, —
$>a«, fage id>, ift gu umfangreich al« baf« iaj e« bier oollftänbig Ijerfe^en
fönnte; aber e« roirb miä) fe$r freuen, roenn rea)t otele Vefer fia) burtt)
ba« SBorfte&enbe angeregt ftnben, ®oet&e'« ftbftanblung oollftänbtg ju lefen
unb fia) mit bem Qnljalt gu burdjbringen.
X>ü^r'« nieberbeutfaje ^)lia« beroegt fia) - wie man fajon au« bem
oben al« $robe mitgeteilten Änfang beutltd) abnehmen fann — ntcr)t
überall o§ne größern ober geringem Änftoß gegen ba« (wenn mein ®efüf)l
mta) nidjt täufä)t) niä)t gang glürflia> gewählte trodjätfdje 93er«maß unb
oft in Neimen, bie ein feinere« Dbr faum für roirflidje oofle fReime roirb
anerfennen fönnen. Wlan oergleidje biefe nieberbeutfdje Qlia« mit ber
bomerifdjen, bie in ben abroea)«lung«ret#cn, aber niemal« gegen ba« ®efefc
be« 55erfe« oerftoßenben, fi$ immer unb überall bem Qnbalt treu an*
jd?miegenben unb fortroityrenb ba« D&r mit lauterem SBofjltlang erfüllenben
Ipcrametew bafnnftrömt. Unb man wirb bei aller ftnerfennung be« an-
geftrengten §leiße« unb be« mütyeoollen fingen«, e« ber Urfd^rift mögliäjft
gleia) 311 t§un, bod) bie nieberbeutfdje Qlia« nidjt auf jene Ijobe unb ^dcr)fte
Stufe feften fönnen, auf ber nad) ©oetbe'« ©egeidjnung bie Überfefoung
nid)t nur anftatt ber Ur)d)rift, fonbern faft an beren Stelle roirb gelten
fönnen.
Staju fommt al« etroa« febr ©efentliaje«, baf« ba« $lattbeutfa)e im
tfaufe oon 3a$rl)unberten auf bem ©ebiete ber Sdjriftfpraaje bur<$ iljre
oon ben 93erbältniffen begünftigte Sdjroefter be« §od)beut|0)en me$r unb
mctjr allmäljlia) jurütf gebrängt roorben ift unb, roityrenb bie nieberbeutfdje
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Üttunbart auf bem (Gebiete be$ $au|'e3, bct Sßtrtfyfdjaft, be£ Äcfer^ utib
StonbbaueS, bcr ©a>iffal)rt u. f. m., wie audj in bem Qereidj beS ®emütt)e$,
ber innigen, ^er^tt^en, warmen unb tiefen ©mpfinbung, ber treuen, ernften
unb unoerbroffenen Eingebung unb anbrerfett« be« Rettern unb muntern
©ajerjeS, be« fajalfpaften, wie aua). beä berben tief etnbrtngenben ©potteS
unb oor «flem aua? be« bura? ba« ®emüt( fcrnft unb ©ö)erg, Okofje*
unb kleine«, §of>e3 unb Wiebre« mit einanber oerbinbenben unb »er*
fcbmeljenben #umor$ ber t)odjbeutfa>en aßunbart burdjau« nia)t nac&fte$t,
fonbern in mannen fünften fic fogar überragt unb t)ier nidjt fetten
fräftigere, reinere unb wirffamere £öne anjufdjlagen weifj, — bafs (fage
id>) bodj baS $lattbeutfa)e ftdj auf bem Gebiete ber 3Biffenfa)aft nia>t gteidV
mäßig mit ber <5tt)riftfpradje fortentwickelt unb auSgebilbet t)at unb ferner
aua) — wenigfienS $ur 3eit noa) nti^t ober nict)t me$r — bie SJlle §örer
ergreifenben unb alle £>er$en parfenben Jone für ba« $elbenlieb $u ftnben
im ©tanbe ift
Qrre idj nid>t fefjr, fo würbe für eine Überfettung ber Obpffee ba3
SHieberbeutfdje weit geeigneter unb paffenber fein als für eine Überfe^uug
ber QliaS.
II.
SRun aber wenbe idj midj $u beS wadfern äReifter ©tinon ©Laiben*
reiffer'« „Dböffea" unb wiü junädtfl ben oben in ber Juöanmerfuna,
erwähnten ißerftog, „ber uns wot)l ein £äö)eln abnötfjigen fann", bem ?efer
etwas ausführlicher mitteilen.
$n ber Urfa)rift lauten bie t)omeri|djen 35erfe:
€v9a /xhv hnratteg fxtvov avtodt, no/./.a 6'dyeipa
XQ^at dv Alyimriovg avdgag' Aiöooav ydp anavrF^.
dl)! ot€ öti oyöoov fioi inmlofAivov foog tjl&iv,
<Jrj töte <PoiviZ tj?.&tv dv^Q, dnaetjha elStog,
TQwxTtjg, Of dt} Ttoila xax dv&painoiotv tdipyei'
/u dys TtapneniOdtv ioi <pQeaiv, otpp ixöfjuafhct
ipotvfxTjv, ö&t rov ye Aopoi xal xx^fiat sxtito.
ev9a nag avtai fielva Tftegyopov tlg tviavtov x. r. ?..
unb beutfa) in 93offenS $omer (mir liegt grabe bie 3. Äufl. 180G jur
$>anb):
Sieben $abre DerweiU' id> bafelbfi unb fammelte ifcüter
9Rir im Sguptifcben Colfe genug; benn fic gaben mir aOe.
Äber nad>bem ba« adjt« ber fretfenben ^a^re ba^ertam,
3efeo tarn ein f3nt!if<6er Wann, ber ifiuf<6ungen funbig,
Jtügertfa^, ber f$on Stete« gur $Iag' ausübte ber SWenfcben.
35ie(er locfte midj fa>lau burdj ©erbeifeungen mit gen gonife
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fttnjugebn, n>o er felber ein £au$ unc ^eft^uitflen tjatte.
Xort bei ir)m Dernxilt' id) bi« gang jur Sollenbung be« ^a^ie« u. f. w.»
söei <Sa)aibenreiffer aber lautet bie ©teile bua)ftöblia) (roaS s«9^^
ote $robe ber Damaligen fa)riftbeutfa)en ©praa)e unb fflea)tfa)retbung
fcienen mag):
3n ©g^pten bin ia) fiben jar geroefen, Ijab Dil gut« barinn gefamlet,
mir bie einmoner miltigflia) gefa)encft. Qm fibenben jar $at mia)
Rottes ain $l)enicianer, gar ain bögliftig menfa), überrebt, ba$ ia) mit
jfyin in fein oaterlanb gebogen, onb ain gan$ jar allba bliben bin. 95or
wenig perrurften tagen onnb tnonaten, (ab ia) mta) ben oorgnannten
Rottes mer laffen überreben u. f. m.
SRaa)bem nun aber meine tfefer immerhin ein wenig über ben
„^fcnicianer ÜotteS" be« biebern ©djaibenretffer geläa)elt §aben mögen2,
will ia) gunäa)ft $ier ben Bnfang feiner Db^ffee folgen laffen:
1 3$ füg« nad)träglid) bie ©teil« bjnju, wie fte b«i »ojj in Der «rjtai «u«gabe
(Don 1781) lautet«, mid) babei ber — mtfct genug ju empfebjenben — grab« bunbert 3a$r«
fpSttt in Stuttgart im Serlage ber 3. ®. Sotta'fdjen ©udtfanblung erfdjienenen »u«=
gabt bebi«n«nb, b«r«n Xitel lautet:
„Römers Dbty'jec uon 3ol)ann £<innd) Soft, Bbbrutf ber erften 3lu«gabe 00m
£$ar)re 1781 mit «in«r Einleitung oon 2Mid)ael ©ernao«."
2>cr oortrefflidje Herausgeber erwäbnt in feiner ausgezeichneten Einleitung ben
voadim ©djaibenreijjer mebtfad) (3. 39. <5. XIX jc.) mit wof)loerbient«r ftnerfennung.
Xit (9«g«nfib«rfl«flung b«r ooffifdjra Üb«rfefeung oben in ber 3. unb bier in ber 1. 9u$«
gab« tann aud) meinen üefern al« $robe für bie Umgefialtungen bienen, wela)c So&
mit bei erjien Äuögab« oorgenommen. Xie @teüe alfo lautet in ber 1. «uSgabe (6. 269):
©ieben ^abje blieb id) bei ib,m unb fammelte Wcidjtbum
Qon b«m aigoptifdjen Solle genung; benn fie gaben mir alle.
2>od) roie ba« adjte §abr im Stauf ber &titm t/crantam,
Sietje ba tarn ein fönififeber SRann, ein arger Setrieger
Unb Crjfctjinber, ber Diele sJ)ienfd)en in« <£lenb geftürjt bat.
IDiefcr berebete mid), mit ibm nad) ftÖnite ju fat/ren,
2Bo bei 6ube fein $au3 unb fein Crworbene« t)atte.
Unb ein 00IU« ^ab.r oera>eilt' id) bei ibm in ^önite u. j. n>.
• <5r felbjt fagt am ©d)luf« feiner „Sorreb" : „2)amit aber id) onb«r eilen, ntt
feiratb« erfunben rourb« [mürbe], onb in gematn« oatterlanb« fprad), aud) etwa« berfür
bräd)te, ba« oorraal« ontantlid) getoefen, fo bab id) fcemnad) aufe anregung be« ©>lcn,
(Sfjrnfefien ^ob.an Sccfecd oon Sicffenbad) Mautner« ju (jKmünb, «bö. Äün. SKaie. k.
WaU), meine« gepietenben ^errn« onb Patron«, mid) «tfilicb onberfangen ainjige [-» ein»
Seine] büdjer Obbff« ^orneri ju leütld) ^bringen, onnb bie erftgenantem meinem groß»
günftigen Herren ju ainer erge^lid)tait feiner gcfdjäfft onnb fdjroadjait jugefenbet, folgenb«
auf feiner b,«rrligtait approbieren onb anbalten weiter beb.er^igt roorben, ba« gan^e roeret
Oboffeam nit oon wort ju wort, funber finnSweifj wie id) bie redjte
mainung am nad)ficn onb bcütlidjftcn t)ab tünnen befummelt, nad; meinem
geringen Ilatnfugcn oerftanb oertolmetfd)t, onnb öffentlich inn truef laffen au^geen, guter
)gle
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„Slrgumentura, ba« ift, ain furfcer begriff be« erften budj«. Quppiter
belt ain gemame berüffung ber götter barinn auff embftgc« anhörten
Minervae, atn&ellig t>on 931öffe« roiberfunfft au§ ber infel Dgigia, in fein
oattertanb 3tr)acam, beföloffen roirt. Minerva eria)eint fcelemaäo in
angenoraner geftalt SWenti« bc« fünig« ber £ap§ier, burdj weldje« [beflenj
rat$ önb antreibung, fcetemadm« fiä> entfdjleußt, nadj feinem oatter erftltdj
gen $o(um }u SReftore, barnad) gu fünig ÜWenelao in bie ftat ©partam
jufaren. SBnn oor feiner außraifung, falt er rebe mit ben roerbern, Ijaift
fie nun feine« &au§ müffig fteen, al« aber lain oolge bei ine gefunben,
ge$et lelemadju* mtmuttig onb betommert ju bettj.
2>o« erft bu<&.
(»ottin be* gefang« biib rüff i<b an
$Uff greifen mir ben tberoren man
2)er lanb onb ftebt burdrrabfet bat.
®eübt bar&u mang gctärltcb tbat,
2)a er fein roeifjlofe gefertt
Sufe nßten gern errettet bet,
SBelcb boa) all oerborben fpnb
tSjaulenb in regen fdmee onb roinb
Darumb baä fie muttwittiglicb
beraubet ban ber Sonnen öieä).
üftan fte^t, aua) ©d)aibenreiffer bebient fid) für bie Anrufung ber
ÜHufe ber töetmoerfe (rote aud) weiterhin SB. im 12. $3ud) 33. 187 ff.
= 93latt LH a für ben ®efang ber ©irenen, im 8. 93ud) SB. 167 ff.
= #latt XXXI a jc), roa« jutn 93ergletd) mit $)ü$r'« Herfen $erauS-
forbert. üttan »irb bem alten Dieter sugefte^en müffen, baf« feine gamben
gleichmäßiger, glatter unb anftoßlofer ba^inroüen at« fcüljr'« £rod)äen;
aber fretlid) beibe Dieter r)aben in ©etreff ber befriebigenben föeimreinbeit
einanber faum <£troa« Dorjuroerfen.
Qn ber au« (Düljr mitgeteilten Slnfangsprobe ftnb bem Sefer 33er«-
au«gänge begegnet mit Neimen roie ©üfyn unb fjen, uttöfen unb roefen
unb baran fließen fid) unmittelbar auf «Seite 2: fjuren unb i§ren
[= frören unb et)ren]; frieg unb nid); tfurbeerbläber unb beter;
boffnung, foltbe ebition werbe ben jbenigen, fo turtjroeil aufe £eutf(&en büdjera onb
biftorien fu<ben, $u nufc onb (uft raieben. Tie icb aU biemit gebetten roiH tjaben, ob td>
üenbert jtem jubicio nit gnug getbon, fr> geruebten foteb« meiner gebrfia)cntidjfait (benn
nidjt« in aller melt oofltummen ifi) jumeffen, onb mein gute mainung, treüioen fieife,
mer bann f pracbtünbtgtait günftigtlia) ertoegen, onnb alfo mein SWagifier ©imoniö
SWineruii, im befien eingeben* fein, foldje« mir aine fürnempfte anraifcung fein toirb,
baö groffer roerrf ^omeri »on ber ejpebition onb frieg für £roia, ^liata intituliert,
tnetcbeS icb tje^ jutranfeferieren angefangen, onb onberb>nben bab, auib etlidje bütber
(SiceroniS nammentlicr) ^araboya, «Somnium ©ciptoniS, in ben truef jugeben."
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roaftnt [wo&nt] uitb thront unb auf ©. 3: erfüllen unb willen;
gütigen unb tofcopbringen; f>üren unb listen; twert [eifert] unb
liefert unb ©. 3/4: äwerft [aber] unb Öbberft [ber Dberfte]. Da«
ift ido^I niü)t Diel beffer ober oielleidjt no$ [Rümmer al« bei <3djaiben--
retffer (bei beut e« jtä) immer boa) nur um fe$r wenige furje ©eröjeilen
rjanbelt) Weinte wie bat unb t&at; gefertt unb $et; muttmilliglidj
unD oiec ^.
9lber, wie getagt, für bie richtige ©ürbtgung oon ©djaibenreiffer'«
Übertragung fönnen nia)t bie einzelnen ©erfe ben 2lu«fa)tag geben, fonbern
nur feine f$lia)te <ßrofa, unb fo will ia) benn oon biefer bem geneigten
Öefer im $ftaa)fte§enben einige groben geben, bie ia) me§r &erau«greife al«
auswähle unb bie ber $rüfenbe mit ber Urfajrift unb mit ©offen« §omer
Dergleichen möge:
I. 1. ©efang ©• 44 ff. — Watt l b.
Darauff fpradj ÜRineroa: . . . D liebfter oater, er [©goftu«] ift
aine« oerbienten tob« geftorben onb ia) wunfeb. b$ allen bie fo(ltä)e Iafter
würden, fain anber« nodj peffer« enb jutljail werbe, mia) rewet (Egoftu«
gar nit, aber ber onnfall be« arm feiigen ©liffi« befommert mia), Der
ba fem oon feinem oaterlanb, mitten im mör, in bem fyiufc (Salöpfo«,
ber göttin onb totster fttfylanti« mit fueffen liebfofenben Worten auf«
gehalten onn ongeftrengt wirb, ba« er feine« oaterlanb« oergeffe onn bei |r
beleibe. «ber 93loffe« begert nur juuor ben raua) jefe^en aufj ben Saminen
feine« Ijaufj, aufzeigen ; ift barnadj willig one lenger f rift in feinem oater*
lanb jefterben. D oatter forgftu nit für bg lieb fjaufrt, gebentfft bu nit,
bj er bir in bem Sroianifcben frieg angeneme Opfer aufgefdn'dt bat? warum
belabftu föne mit fo Diel onglütf. Darauf Jupiter. O toöjter, wa« für
ein ©ort ift bir entfaren, mainftu idj oergeffe be« SMoffi«, 2Bela)er in
wetfjljatt anbere menfdjen obertrifft onnb gegen ben göttern mit Opferung
ficr) alwege redjt gehalten, ia) gebend wol an jne, Slber itteptunu« r)at
Inf^er nit möa)t nachäffen ben [be«?] ainmall gefaxten 3orn«. ©mm ba«
feinen fone ^olop^emum (ben meajtigiften otiber ben (Spclopen) ©loffe« feinen
ainigenn awg« [einigen 2lug«] beraubt f)at, 33nn wiewol ber aornige SReptu*
nu«, 33löffem btjföer nit auggetilgt, fo tjat er ir)ne boeb, oerljinbert, ba«
er in« oaterlanb nit wie anbere fomen ift. Sötr wellen aber oefco all
bebaa)t fein, wie wir jne wiberljatm fertigen. Weptunu« wirt nun au$
an bem radj bigt>er ain genügen (jaben onb ftd> allein wiber aller gotter
will onb mainung, nit fefcen. ÜRinerua fpraa), Qft e« bann ewer aller
einmütiger will ba« ©loffe« wiber ju ben feinen fomme, fo laft on«
flftereurium in bie infel Dgigiam abfertigen mit beuelä) [93efe^l] ber göttin
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— 5tf —
unfern willen £eoerfönben, bainit fte fid) fein tbue Oeningen [oerjttbtK.
3$ will bieweil auö) nit feoren gen Qt^aca raffen ben fone SMofftS ra»
treiben auf ba* er gen $ilum onb ©partam ftiebe nad> feinem oatera
befragen, Darneben funtfa)afft onb ruem $uerjagen, onn ee er btefe raüt
auff ftü) ntmt, will id> jme fetfait onn oerftanb in fein Ijerfc mm qtm:
geben. £>a$ er ain ganfoe gematn ber ©tat oeTjamle $u ifcne famenthA
ain aierlitt)e rebe tbue, bie weroer bamit auerfajretfen. Huf b$ fte ftü) a
feinem abmefen etwo gebürlia)er galten, bj feine nit fo gar onfaaimxn
oerjeren. Ulfo rebet fte onb legte, an ftre fa)neeweiffe füefc gulbene wiofc
nüfclidje fa)ueb, natn tyren langen fpiejj (ob meinem gar off bie tricfl^afftig«
gelben erbittern) grmnmig in bie fymb onb oom b«?ntel fftxab öfcer bot
flie§enb Heffe fie fia) in Qttyaca barnieb', ftuenb alfo in beut für$off bes
Ijaujj 33liffi3, onber ber geftalt be* fünig* ber lapbter SRentiS genant
Die ©erber lagen in ben eftpette [Cföbetten] fo auft oa)fen^äuteit gemalt
onn aujjgefpant waren, fürfcweileten mit fnoben ob' foten,
[woju bie föanbbemerfung lautet : ©pü mit ben fnooen ob' rotten ift
cor ber jerftörung Iroie im praua) geweft] :c.
IL 8. (»efang 3$. 62 ff. = ©latt XXX a ff.
£ntäwif0)en folö^er jeit tarn ber §erolb wiber, fürenb an ber fyint
ben weitberümpten Joelen onb finger Deraobocum, welö)en bie götrin be*
gefangS fürnemlia) lieb bett, om gut* onb nadjtailig« beo ainanber gegeben,
bann wie fo on mit fiefcflingenber ftimm, mit fubtiligtait onb ia>ärpffe
ber oernunfft onnb funberer weifftait, aud> woltünbigtait allerlaq gebid)t
ober gefangen reia)ltcb begäbet, alfo berwiber tytt fo fein gefielt onb äugen
mit ewiger nadjt oertuntfelt. 3>e{)gnanten Joelen ober finger fafcte $ontonouö
mitten im tfünigf lieben jal, &mija)en ben geften neben ainem pf eiler auff
ain ganfc lauter filbern ftul, ^teng bie Ijarpffen über be* ^oeten fyavupt,
auff ba* er bie jur fyanb berait tyt, braa>te au$ ain tifdjlin onb fpeifc
barauff fampt ainem ^or)en bäa)er ooll gut* wein*. Sil* nun bie geft
frölia), mit fpeijj onb tranef erfättigt waren, fyat bie göttin Gaüiope Demo*
bocum entjünbet, bie eer onn gefaxt b' nambafftigften belben mit folc^er
einprünftigfait ^fingen onn aupreijen, ba* folcb* gefang* lob gar biß in
Gimmel erflingen t^et, bann er fang wie fta? onainigtait 3wi|*a)en 931öffe
onn §la)iüe augetragen, wie fo offt mit b^ben fpifcigen Worten über tifa)
anainanb' gewaebien, wie fia) aua> jrer onainigtait Agamemnon ain tünig
b' oölrfer fjaimlid) erfrewet, wie Apollo in ^tytbo mit Agamemnon gerebt
onb jt>m gewabrfagt. . . .
Diefe onb bergleicben gefaxt, fang ber fajeinbar [f. b. in meinem
©örterbua} III ©. 904 a $lx. 5: „oeraltet: glänjenb, präa)tig, fajön,
uigiiizco uy vjOU^jil
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t?oxtrcfftic^ — mit einem 33eleg aus tfutfjer unb mit oier anbern aus
®<haibenreiffer, unb einem für ba$ augehörige ©<heinbarfeit], barburd)
*>ie fleft su frefiben, aber SMoffe« au trauren onb roainen bewegt warb,
$ierumb er ba$ purpurflaib, fo er bajumal antrug, über feinen fopff jod),
ftcr) barait gubeberfen. onb fein mainen auuerbergen. ÄlS aber ber finger
ÜOcmobocu« auffhöret, trütfnet SMoffe« feine äugen, lieg fein fchöne« ^aupt
wiber fehen, onn fo balb Qemobocu* mteber anfing &u fingen, wainet
93loJfe$ wie auoor onber bem tlaib ober mantel, tainer aug ben ommfifocnben
ertönte bie orfaa) ber traurigfait onn beS wainenä SMoffte, allein ÄlcinouS,
melier aunächft neben SSloffe ft%enbe# fein tieffeS fcüff^en mödjte fyöxtn.
$>t;er oerftunb« onb fpra<h )u ben "ißfjeacenfern, höret ir lieben geft, onfer
leib feinb nun mit fpeig onb trantf erfettigt, barju onfere gemüt burcb,
bie fieffigfait J>' §arpffe onn gefang« genugfam erfrewet, lagt on« oefc auff
ben plafe gern ritterfpil on gerabigfait püben, auff b$ btfer gaft, fo er
mib' ^aim fumpt, ben feinen auch fünn fagen, wie weit mir ^ß^eacenfer in
festen, ringen, fpringen onn laufen über anbere menfdjen feinb jc.
III. 22. (öefang ö. 393 = Elatt XCIIII a.
Ielcmaa?c haig (£uricleam au mir fommen. £elemadju8 faumet fid>
nidjt, flopfft an bie ($amer, barinn ©uriclea fambt anbern oerfa^loffen mar
rfiffenbe. D (foiroclea, mein oatter erforbert bid) (auff eolenbS, ©o fa^log
Don ftunban auff onnb gieng mit $elema$o. SBlöffeä ftunb onber ben
tobten mit fa^magffigen ^enben onnb füffen, onber feine äugen onb Harber
allenthalben mit blut befprengt, f$naubenbe onn fä>eülid> fehenbe, mie ain
lern b' in ainem malbe ainen milben ochfen s^tiffen halt, ©uriclea erfam
$art ob bem traurigen fpectatfel, molt angefangen faben aufdjreuen, aber
SMojfeS oerpott ihr« fpredjenbe. <Wütterlin bu folt nicht roaonen, fonber
oil meer frolorfen ober bie ermürgten, fo feinb mutwillige böfe leut geroeft,
^aben roeber bie götter geformt nodj niemanbä oerfchonet, onnb bura) ihr
bog^ait ^u Ihrem oerberben orfa<h gegeben. (ES foll niemanbs bie f lagen,
weldje au 6 beS geregte SRia)ter$ got« oerhentfnug, omb ihr obeltbat geftrafft
ober getobt werben. 1 :c.
1 25er jtenner fcomer'Ä weifj, baiS ber griedjifdie 2)id)ter, wie aud) au$ Soffend
fiberfefcung tlar $u läge tritt, frier eine tiefere beiligere ©djeu oor ben unbetannten,
geahnten beeren 2fläd)ten tonb giebt al« ber Überfetjer. 3»on oergleiaje bei «ofe 8.
408-412:
SU8 flc [foirtitteia] bie lobten nunmehr unb bie @tt3m' anfdjaute beS ©lute«,
3oud)ate fte laut frofjlodenb; benn fdjrecTlid) unb grojj wor ber «nbltcf;
«ber Obpffeu« toefrrt' e8 unb aä&mt' ifjr milbed (Sntjücfen;
Unb er begann $u jener unb fprad) bie geflügelten Sorte:
grene bid), Butter, im ®eifi; bod) enthalte bid) jaudjjenbeä Huärufö
@ünbe ja ifl't, fid) flolj erfcblaqener 3Renfd)en räumen —
♦Jettftfrift f. bcutfdK 6Dro*c, X. 3a$rfl. 5
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Die fflütfftd)t auf ben fflaum »erbietet bie ÜRttfytfong weitrer groben,
aber aud) bte gegebnen werben, glaub' id), ben Sefern ju einer rüfynltd)
anerfennenben ©firbigung biefer oor meljr als oierteljalb ^afjrfyunbert
oeröffentlidjten §>omerüberfefcung genügen.
Unausrottbare Utttid^tigteiteit ber ©}>ra^e.
$on Dr. ^timan ©grober.
©enn man eine <5rbfd)aft überfommt, weld)e oiel ©utcS unb 9&Ü1$«
lid)eS, aber aud) etliches Unnüfoe unb §äfslid)e enthält, fo tann man baS
$e$tere abtbun ober vernieten, ©as wir aber in ber ©prad)e oon unfern
SBoreltern ererbt fyaben, mag es aud) UnliebfameS ober Unridjtiges fein,
£>aS fdjeint unausrottbar, Denn es ftefjt nid)t in ber 2ftad)t eines ©in»
$elnen, fonbem oiele Millionen müfSten erft eines ©innes werben unb in
tljrer ®efammtl?eit baS als unrichtig (Srtannte oertoerfen unb abtbun.
finben fid) in unfrer ©prad)e ©örter, weld)e in ber 3«t öl* P« Qebtlbet
würben, ifjre ooUe SHid)ttgfeit Ratten. Slber bie 3eiten fjaben ftd) geänbert,
bte 9ttenfd)en wie bie 93erf)ältmffe unb menfd)liö)en ©mrtd)tungen fmb md)t
bie gleiten geblieben, bie fie waren; allein bie alten ©örter, bie ftd) ein*
gebürgert Ratten, fmb geblieben, unb es ift faum ÄuSftd)t oorfymben, bafs
fic oertilgt unb burdj neue nötigere erfeftt werben. <£S ift ber 3!l>erf
biefer 3c^en» oa* ®efagte burd) einige SBeifpiele nad)£uweifen.
$)aS Zfyox. üWeine ©otynung liegt „oor bem ÄönigStljor". Die
Sfteue &ömg3ftra§e unb bie ©retfSwalberftrajje folgen unmittelbar auf ein«
anber in gleidjer föid)tung, nur burd) bie Querftrafce, bie grtebenSftrajje,
oon einanber getrennt. SBor Qa^ren f>at Ijier wirflid) ein Xfjor geftanben,
bas ju gewiffen ©tunben beS 9?ad)t* oerfd)loffen war. Das %f)or ift
unb barauf erfi folgen bie $erjc, in benen ba« „f<bre(flid)e fcobeSoerb&tgnid" ber bier
erfdjlagenen „oon bem ©erid?t ber Gtötter bezwungenen fjftetrter* al« ein burd) ibre
eigne ©rtulb berbeigefübrte« bejeid)net ift.
$ud) biet mögen bie oben nacb ber 3. Äuägabe angefübrten Serfe oon Sofe in
bem Sortlaut ber erfien ein ^Jlä^cben finben (f. o., bie ^ruftanm. <S. 63).
31$ fte bie Xobten nun fob unb ringS bie Strdme beS 9luteS,
25a froblocfte fte jautbjenb; benn fdjredltd) unb grojj war ber Änblitf.
«ber Oboffeu« btelt fte unb jäbmt' tbr laute« öntjürfen
Unb er rebte fte an unb fprad) bie geflügelten Sorte:
ftreue bid), SOTutter, im £erjen, bod) balte bid), bafä bu ntd)t froblocfft!
Über erfdjlagene SWenfdjen $u jauajjen ift graufam unb ©ünbe.
2)iefe oertilgte ber Ö8tter ®erid)t unb ibr bofe« Beginnen;
®enn fie ebrten ja feinen oon allen «tbenbemobnern ;
$arum traf bie ftreoler ba8 fdjrecflidje JobeSoerbSnante :c.
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retfdjwunben, aber ber SRame ift geblieben. ©&en fo »erhält e« fi<h mit
beut 2anb«berger*, betn flottbufferthore unb anbeten. - Sluf jener näajt*
ltc$en Shorfperre ruht auch bie fReben«art: oor 2:^orfO)luf«. wenn etwa
eine grau, bie ihrer (Sntbinbung entgegenfleht, töricht: ich muf« oor £hor*
fd)luf« noch Die« unb ^enes in Drbnung bringen, ©ie beim wtrflichen
3$orfchhif« ba« ©eiterwanbeln in bie ©tabt unterbrochen unb get)inbert
nrirb, fo muf« jene Jjftau ihrer gewohnten Ibätigfett entfagen. —
Der Kirchhof ift urfprünglta) ber eingefriebigte, oftmal« ummauerte,
oft auch freie Waum um eine Äirc^e. Qefct t)etgt oft fo ber freie föaum
bei einer &ir<he. 3n früheren 3c^en biente biefer Kirchhof (wie aua) bie
Kirche felbft) gur 95egräbni«ftätte. Unb oon l)ier au« ift e« gefdjehen,
baf« noch heute ba« ©ort Äirchhof gerabegu im ©tnne oon Söegräbni«*
plaft flefagt wirb, wenn gleich ber Kirchhof weit oon ber ffirdje entfernt
liegt, ©o liegt ber „Kirchhof ber berliner $artholomäu«gemeinbe wot)l
eine ©egftunbe entfernt bei ©eigenfee. Buch ba« ©orichwort fafft unfer
SÖBort in bem gleiten ©inne auf. wenn e« fagt: Ungarn ift ber Äirchbof
ber Deutzen. Unb Luther fchreibt: (<£« finb) Urfadjen genug, baf« man
ben Kirchhof auger ber ©tabt habe.
Die S3orlefungen ber ^Jrofefforen auf ben Unioerfttäten waren
unb finb metft noch ie^t im eigentlichen ©inne Da«, wa«* ber 9?ame fagt:
ber ^rofeffor lieft fein $eft unb bie ©tubierenben treiben naa). $on
allen ^rofefforen, bie ich oor fedjgig Qatjren in §alle hörte, war e« allein
ber $rofeffor ber $htlofophie (Erbmann, ber oollfommen frei foracb, ohne
irgenb welche ©enufcung feine« üflanuffrtpte«, aber au<h er nannte feine
Vorträge SBorlefungen. ©o werben benn wohl auch bie münblich freien
Vorträge ber tyrofefforen in ben §örfälen ben alten tarnen behalten, gu*
mal wohl immer ein STr)eil ber ^rofefforen mit bem alten tarnen auch
bie alte ©adje beibehalten wirb.
©onberbare ©anbiungen fyabm bie urforfinglia) lateinifchen, bei un«
oöllig eingebürgerten ©örter 3Winifter unb SRagifter erfahren. tföinifter,
oon minus, ift etwa fötner, ber weniger ift, unb SRagifter ©iner, ber
mehr ift; bei un« aber ift ein ÜRinifter Der, welcher in feinem gadje ba«
böchfte ©taat«amt bef leibet, unb ber üftagifter hat eine giemlich unter«
georbnete afabemifdje ©ürbe inne. 5öei ben Wörnern war ber magister
eine hohe ^erfönlicbfeit. ©o war beifpiel«weife ber magister equitum
ber ftehenbe Gehilfe unb Vertreter be« Diftator«, magister militum war
ein £itel ber taiferlichen (Generale unb Legaten. 3fn Deutfchlanb aber ift
ber SWagifter, ben wir mit Betonung ber erften ©ilbe unb mit Äu«ftoßung
be« g in unferm ©orte 2fleifter wieberfinben, eine giemlich untergeorbnete
^erfon. $atte ber ©chüler auf einer mittelalterlichen $ochfchule etwa gwei
5*
)gle
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$ah« gelernt, fo warb er nach beftonbener ¥*"fung sunt Baccalaureus
ernannt, b. h- ju einem ©elorbeerten (bacca laurea öorbeer). ittacb
weiterem gweijährigem Äurfu« warb er oon ber fachlichen 33ehörbe jum
Sicentiaten unb »on ber §od)f$u(e junt magister ernannt ffienn er
bann eine ber öfteren fünfte (Ideologie, Sflebiein, 3furi«prubenj) erlernt
hat, fann er in einer g-afultät Doctor werben. — (Sin minister war bei
ben ^Römern ein Diener ober Äufmärter im ©aufe ober bei <&otte«bienften,
auch bei öffentlichen Ämtern ein ($et)tlfe unb Untergebener. 3fn Deutfcb=
lanb war er ein ^öljerer Staatsbeamter, ber föegierung^gefchäfte beforgte,
erft feit bem 18. 3at)rt)unbert, wä^renb er früher, wie fein SRame fagt,
ein Diener war, auch in ttrdjüdjen Angelegenheiten. #uerft «i grantreia?
würbe er einer ber oberften föätt)e be« ÄönigS; unb jefct bezeichnet ba«
©ort überall ben t)öchften (Staatsbeamten, welker an ber ©ptfce ber
©taatsoerwaltung, gewöhnlich eine« befonberen ZtyitM berfetben fleht —
Die urfprüngliche 33ebeutung be« ©orteS ift aber beibehalten, wenn ein
junger Xt)eologe bie Prüfung pro mioisterio beftanben fat unb er nun
candidatus ministerii geworben ift. (£r fann nun in ein Pfarramt ein?
treten. — Die Ableitung unferS Öet)nworteS oon manus $anb hatten
mir für falfdj.
Die £uget. 93tS tief in baS jefcige ^ah^unbert hinein fytttta bie
©djiefjfugeln, wie ihr SRame fagt, Äugelform; unb man fagte mit SRecbt
tfanonenfugel, 99ü<hfenfugel, SRuSfetenfugel, $iftolentugel, glintentogel. ©olche
Äugeln fmb gemeint, wenn es in einem ©olbatenliebe heigt: ©roge Äugeln
hört man faufen, Heine aber noch oiel mehr; ober wenn Äörner fagt:
©enn bie Äugel pfeift, wenn bie 8an$e fauft; ober wenn (bei $äring —
©Ulibalb Alexis — im Vornan ÄabaniS) ein ©olbat oon feiner fliebften
Abfcbieb nimmt mit ben tröftenben ©orten:
9b je, ?on>tefe, xo'ifä ab baö (#eftd)t,
eine jebe Stnatl, bie trifft ja nt$t
©ie ftet)t es aber in unfern Stögen? ©eber Äanonen noch bie ^anb-
feuermaffen führen fugeiförmige, fonbern länglich abgerunbete ©efchoffe;
aber biefe c)ei&en nach wie oor Äugeln, ja man rebet brolliger Seife gar
oon ©pifcfugeln, was boch nicht finnreicher tft als ein oiereefiger Äret«
ober ein runbes SMeretf. - Die Zeichnung wirb fo balb nicht au« ber
©elt fchwinben. —
(Sntjmei ober — wie man früher allgemein fagte unb wie man
noch jefot es häufig hören fann — tnjwei, b. h- eigentlich in jwei Xheile
ober ©tücfe. Der <$ebanfe an bie 3njc^a^ hat M *m Sprachgebrauch
gan3 oerloren, fowohl im eigentlichen wie im übertragenen Sinne, ©enn
9ftephiftopt)eleS ber wütt)enben §ere (Släfer unb löpfe aerfchtägt mit ben
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«orten: Cntgwei! ©ntsmei! Da liegt bet Brei, fo hat Da« fic^erltc^ mehr
al* zwei Scherben gegeben. — 3m ^rebiger ©al. 4, 12 »erben gar ganj
»iberfprechenbe Sailen aufanunengefteüt : ©ine breifältige ©chnur reifet
nicht l«d)t entzwei (jur (Empfehlung ber ©inträchtigfeit ber üttenfchen gefagt).
Sben fo tann man auch oon einer Bielheit oon IWenfcben, bie einen Berein
gebübet hoben, fagen, fte haben fid) entzweit, felbft wenn fte in ein Duftenb
Parteien ftth jerf paltet haben. —
Der flßonb. ÜRan bezeichnet bte oier ^hafen al« erfte« Viertel,
$ollmonb, lefcte« Viertel, SReumonb. Diefe Benennungen finb bem tfaufe
be« 3Ronbe«, nicht fetner Beleuchtung entnommen, ba ber SWonb beim erften
unb legten Viertel gur $älfte erleuchtet ift. Senn ein Ding in oier X^etlc
geseilt wirb, fo fann ba« lefcte Viertel boa) fein anbere« fein als ba«
werte. §ier aber im ©prachgebrauche wirb fdjon ba« britte Viertel ba«
leftte (alfo ba« oterte) genannt. — *ua) ba« ©ort SWonat gehört fjie&er.
9Wan hat in ben früt)eften 3«ten ben Sauf ber S^tm bem 9-ttonbe
^emeffen unb ba« 3ahr in 2Eonb*2Wonate zerlegt. Da aber felbft breize&n
folcber Monate nicht für ba« Qa^r ausreichten, muf«te man fid) entfdjließen,
ba« 3flh* nach bem Umlauf ber ©rbe um bie Sonne zu meffen. — (Sine
offenbare Unrichtigfeit aber ift e«, wenn wir bie oier legten SWonate be«
^ahte« September, Oftober, SRooember, December nennen, ftroax finb e«
alte lateinifche SRamen, aber fte finb fo bei un« eingebürgert, baf« fie al«
beutfche gelten fönnen. Diefe Sßamen bebeuten ben fiebenten, achten, neunten,
zehnten, ftnb aber in SBahrheit ber neunte, zehnte, elfte unb zwölfte (üftonat).
©oher biefe tounberliche (Srfcheinung? Um fie ju erflären, müffen toir
tn bte alte römtfche ®efchi<hte jurücfgehen. Da heißt e« nun, baf« IRomulu«
Ks» 3ahr in $ehn SDtonate geseilt unb ben erften berfelben nach feinem
göttlichen Bater 2Rar« Martius (mensis) genannt habe. Durch ben zweiten
Aprilis (aperire fich öffnen) erinnerte er an ba« 9lufgefyen, ©icfcÖffnen
^eT Änofpen an ben pflanzen. Den brüten, Majus, benannte er nach ber
9Haja, ber SRutter be« SRerfur. Der oierte erhielt feinen Tanten Junius
Den ber Göttin Juno. Muri aber hat bie ©ei«heit unb ©rftnbung«gabe
ber Börner ein (fcnbe. B3ie fie ihre ©ölme nach ben 3ahlen bezeichneten
m Ouintu«, ©ertu«, Deeimu«, fo Ahlten nun auch ihre'ÜNonate al« ber
fünfte, fechte unb fo fort, Quintiiis, Sextiiis unb fo auch weiter Sep-
tember bi« December. Der Quintiiis erhielt bann fpäter nach Quliu«
6afar ben tarnen Iulius, unb ber Sextiiis nach bem ftaifer Äuguftu« ben
tarnen Aagustus. — Dem 9?uma ^ompiltu« wirb zugefchrieben, baf« er
bte SRonate 3anuar unb gebruar hinzugefügt habe, ben Ianuarius $u
fcbren be« oon ben Wörnern h^wtehrten ®otte« Qanu«, be« ©chüfters
ber Eingänge unb Äu«gänge, ber Zffuxtix unb Zf)QXt. Der gebruar,
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urfatünaltö) ber le%tc üttonat, trägt feinen tarnen oon ben in iljm üblia)en
grogen ©üljnoofern (Februalia).
Um beS intereffanten Gfcgenftonbe« willen fügen wir nott) golgenbes
$in$u. Da bie ©eftimmungen beS 9luma $om)>i(ütö unjurei^enb waren,
aua> ber alle jwei Qa$re eingefügte flttonat, mensis intercalaris, jroiföen
bem 24. unb 25. gebruar nia)t ausreiste, unb na^bem au$ bie Decemoirn
um 451 oergeblia) ju beffem oerfüajt Ratten, fdmf enblta) ©äfar mit $ilfe
be$ 9Wat$ematiferS ©ofigeneS au« Äleranbria im Qa^r 46 o. (£§r. eine
fer>r wefentlidje SBerbefferung. Sr fjalf ber eingeriffenen Unorbnung babnra>
ab, bafs er in jenem 3a$re (auger ber gebruar*(£inf Haltung) noa) 67
©0)alttage jwifdjen 3?ooember unb December einfügte. Das Äalenberjabr
begann nun mit bem erften Januar, »eil an biefem läge f$on feit 153
bie Äonfuln ü)r Ämt antraten.
länger als ein unb ein falbes Qa&rtaufenb blieb biefer Äalenber in
allgemeiner «nerfennung. Dann aber würbe boa? einige Unria^tigfeit
offenbar: ba« Qatyr mar $u lang geworben. ÜWan &atte ben Umlauf ber
(rrbe um bie «Sonne fo oiel ju f)oa) angenommen, bafs in 129 Qa&ren
ein ooller £ag juoiel ^erauSfam. ©o tarn es, bafs im 16. 3a§r$unberte
ba« äalenberiafyr bem ©onnenjafjr um 13 Jage ooraus mar, bafs fomit
bie grütyltngSäquinottien fdwn auf ben 11. üWärj fielen. Da mar e£
(Tregor XIII. ($apft oon 1572 bis 1585), fonft befannt burä) feine
greubenfefte über bie ^arifer 3Mut§odjjeit, ber mit £>ilfe beutfa>er, foanifö)er
unb franaöfifdjcr Äftronomen unb üttatljemattfer eine oortrefflia)e grünb*
lia>e 33erbefferung beS ÄalenberS bur$fü$rte. Dura) bie ©ulle oom
24. gebruar 1582 warb feftgefefct, bafs in biefem 3a&re auf ben 4. Otto*
ber gleia) ber 15. folgen folle. Unb fo gefa)a& es. Damit nun aber ben
alten Errungen für bie 3utonft oorgebeugt werbe, würbe befüramt, bafs
jwar wie bisher jebeS §af)x, beffen 3a^ 0U^4 4 teilbar fei, ein ©djalt*
jaljr fein folle, bafs aber ba« ©a)lufsial)r beS :^a$r$unbertS nvLX oann
ein ©djaltjafyr fei, wenn bie >}aljl 3a^r^unDCTt* our$ *^0 teilbar
fei. Deshalb war 1600 ein ©öjaltjafjr, aber 1700, 1800 unb aua) 1900
finb feine ©ajaltja^te, erft 2000 wirb wieber ein foldjeS fein. — Äber
felbft ba« (Ärego\ianifO)e Qa^r ift in 400 ^aljren um etwa 2 ©tunben
ju lang, fo bafs im Qa§r 3600 bie Öeute wo&l einen ©djalttag werben
ausfallen laffen müffen. SRun, qui vivra, verra.
Der neue Äalenber warb alsbalb barnaO) im JJaljre 1582 in Italien,
©panten, Portugal unb granfreia) eingeführt, in fat&olifdjen feilen
anberer i'änber in ben folgenben Sauren. Die proteftantija)en Öanber
Deutfcblanb'S fträubten fia? lange; erft 1699 (auf Antrieb oon 2eibni$)
nahmen fie an unb liegen im Qaljr 1700 auf ben 18. gebruar gleia)
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ben 1. SRära folgen, ©te wollten iljn aber nit^t gern naa) einem ^apft
nennen, unb beaeia)neten i§n lieber als „oerbefferten Äalenber." — ffiie
nüftlia) ed aber fein fann, wenn man ein wenig Äenntni« oon biefen
Dingen &at, $ab ia) erlebt, als ia> jmei Öefrer febr heftig über bie ©a)laa)t
bei Sü%en ftreiten fa&. Der eine behauptete: am 6. SRooember, ber anbere
am 16. SRooember. $eber berief fta) auf ein Qkfötcbtswert. Qa) fonnte
ben (Streit babura) fd>ltd>tenr bafS ia) fagte, beibe hätten ^Rect>t, ba£ eine
iöudf rea)ne naa) bem alten, baS anbere naa) bem neuen ffalenber. —
Unfre $5ejprea)una, über bie $3erea)nung ber 3a(jre oeranlafft und, ja)on
int 33orauS eines wilben wüften ©treites ju gebenfen, ber oorauSftajtlia)
in wenigen Qa^rcn entbrennen wirb. Da wirb nämlidj (wie fdjon ums
Qa&r 1800) ja^lreiö) fia) ber grrtfcum ergeben unb behaupten, baS neue
3a$rfymbert fange mit 1900 (am 1. Januar) an. ©ie laffen fta) oer*
blfiffen bura) bie 3a$l 9, wela* ftatt ber 8 in bie 3MreSaa$l tritt. —
Um fie au wiberlegen, genügt es wobl, fie einfaa) ju fragen, wenn fie oon
^emanb 100 SKarf au forbem hätten, ob fie fia) begnügten, wenn er
ilmen 99 ÜÄarf ja^le. Unb wie fie mit fRedjt aua) bie ljunbertfte SWart
forbem als tynen jufommenb, fo forbert aua) baS jefcige Qa^unbert ba$
3a$r 1900 als fein Tea)tmäßia,e3 Eigentum. Das neue ^a^r^unbert
wirb alfo in ber Zfyat erft am 1. Januar 1901 beginnen (f. #eitfa)r. I
©. 373 ff. u. ö.)
Qü) idjließe oon meiner Söefpredjung bie ©traßennamen ber ©täbte
aus, obwohl fie oft auf alte, längft nia)t me$r oor&anbene 3"ftön** &in*
weifen. Denn fte fönnen jeben lag geänbert werben, unb werben oft über
9Gaa)t geänbert. Die ©rünftraße in Berlin ift längft feine Söiefe mefo
unb auf ber Ätferftraße ge&t fein $flug. 8uS ber Äuftftraße in SWagbe*
bürg ift bie berliner ©träne geworben; ia) weiß nia)t ob bort noa) ber
Ellenbogen (eine ftiemlia) runb laufenbe ®affe) befteftt. $ielleidjt Ijat aua)
ber glo^wtnfel in *Braunfa)weig (wo idj einft föftlia>e ©a)iffs*ü)?umme
tranf) feinen bebeutungSoollen tarnen oerloren.
Qü) [fließe mit ber SBemertung, baß ia) bura)auS nidjft glaube, meinen
t&egenftanb, erfa)öpfenb betjanbelt ju fjaben. Qo) möd)te aber anregen;
unb es foöte mia) freuen, wenn noa) oiele Derartige SJeifpiele beigebracht,
unb — wenn nöt&ig — erflart würben.
»elattojironomitta.
$n ben $auptfa)mter. $abe ia) ©.6 b ff. („nbfyingigfeitsoer&ältniffe
beS aweiten (Grabes " 9fcr. 6) unb ©. 76a/b („©eaüglidje gürwörter"
¥It. 1 unb SRr. 4, ogl. audj 9fcr. 3) auf {Jälle aufmerffam gemaa)t, in
uigmzea Dy Vjüü
— 64 —
benen bic gönnen oon meiner auSfchlie&Uch ober boch abtoechfelnb mit
benen oon ber &u gebrauten flnb.
3ufä(lig finbe ich auf ber erften ©palte beS 2. ^Beiblattes $u SRr. 206
ber ?Wational«3tfl. (1896) jroet ^erge^örige SBeifpiele, benen ich §ter em
$(ä$chen einräumen nrifl:
a. 3weife!^aft ift es noch, welche ©infchränfung bie 93ergfranfljett,
welche alle in fo bünner Suft förperliö) angeftrengte üRenfcben befällt,
ben planen machen wirb.
gür bas erfte welche fönnte biet feinenfalls eine gorm oon ber
gefegt werben: „SRur welcher, nicht ber ftetjt als abjefttotfcheS gürwort
neben einem Hauptwort".
dagegen ftänbe ftatt beS groetten welche fjitt beffer bte: „©ei
föelatiofäften bietet ber ©ecbfel ber bezüglichen gürwörter (welcher, ber)
ein ÜWittel, bie SBerfcbiebenbeit jwifdjen neben* unb untergeorbneten ©äfcen
heroorjuheben."
b. Der SBortragenbe berichtete auch oon t)o$en greifen, bte $lafat*
fammler für alte (Sjemplare jaulen.
§ier ftänbe ftatt beS bie beffer welche:
„(5ben fo oerbienen bie formen oon welcher ben S3orjug ba, too
eS oon ben entfprecbenben oon ber fcbeinen fönnte, als ob fie gu einem
unmittelbar barauf folgenben artifellofen §aupttoort als fcrtifel gehörten."
Sid) jtarf mausen.
3u 3«tf*rift IX, 6. 474.
§ier£U bemerft ©anberS mit 9?eä)t, ber ©tnn muffe wohl fein
„ficb bafür oerbürgen", fügt aber t)inau, er wiffe nicht, ob unb woburcb
biefe ÄuSbrucfSroetfe begrünbet fei.
„©egrünbet ift fie burct) Vichts als burch bte leiber immer noch
blüt)enbe beutfctje SRacbäffungSfucbt auf fprachlichem ©ebiet. ©tr haben
es hier mieber mit einem recht plumpen ®alliciSmuS ju thun: se faire
fort de . . . Diefe fehr geläufige Lebensart heißt „ftch anbeifa)ig machen
$u, es auf ftch nehmen ju . . ./ eigentlich „oerftchern, bafs man im
©tanbe fei, ju . .
$ari«. tHtfrcb ©auer.
Sie h^ben ootlfommen Üiecht; aber ich bin Dielleicht bod) ju ent*
fchulbigen: Die iefct im 12. $eft beS 9. Jahrgangs als fRr. 1 ftehenbe
©emerfung hatte urfprünglich ihre ©teile am ©ctjlufs ber „oerein^elten
beim öefen niebergefchriebenen ©emerfungen" (als 9lx. 23 auf ©. 438)
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- 65
*e$ 11. $efte$, muföte aber — wegen be$ mangelnben töaumee — in beT
Drutferei für ba$ nädjfte §>eft jurütfgelegt werben, unb barunter Ijat audj
fcie Drutfbertöjtigung gelitten, bie tdj grabe in jener 3eit mit ber gewohnten
*5orgfamfeit ju erlebigen ni$t (Sammlung genug befaß (fefjen ©ie auf
B. 439 ff. ben ©rieffaften). ©o finb benn bie ©elegftellen im 11. §eft für
Iflr. 22 unb im 12. $eft für Mx. 1 ausgefallen (au« ber 97at.*3r9- 47>
- . .) unb idj glaube — wenn mein ®ebädjtni$ midj nidjt ganj taufet —
aud) urfprüngltd) gefäjrieben ju Ijaben:
„ob aber unb wobura) biefe SluöbrutfSweife im Deutfa)en begriinbet
ift, wüfäte idj nidjt $u fagen"
fcenn bie franjöftfdje SRebenSart mar mir — fdjon au$ bem Dict. de
TAcad. — gur Genüge befannt, worin e$ ^eigt:
Se faire fort, S' engager ä quelque chose, se rendre caution,
Tse rendre garant. ^ebenfalls aber banfe idj 3fönen beften« für 3före
fcur^au« sutreffenbe ©ertajtigung
»u8 bcm tomitöen g|>o8 Don Slbolf ©arteW
(f. <5. 73)
t&etle ia) (jier als $robe — mit ©rmädjtigung be$ 95erleger§ — bie erfte
^välfte be« jebnten ®efange$ mit, in beffen ©tanjen ber Dieter fetner
fatirifa)en t*aune unb ©pottluft oielleiö)t aügufecf ben 3ügel $at fliegen
(äffen. $>afö i$ feinem Urteil ntajt überall $uftimme, braudje ta) wo^l
ntdjt befonber« beroorju^eben.
(Die gleite £älfte be* 10. ©efange« muf« t<$ aus SRütffiajt auf
fcett föaum einem fpätern §efte oorbe&alten.)
3efynter (Sefang.
$en £raum be« bummen XeufelS wxU ia> fingen,
2)en f«Önen Zxaum »om beutf«en ©erg ^Jarnaf«,
Unb ein'ge ©oSfait glei« ju ÜÄartte bringen!
25emt froli* ärgert (Jinen 2>ie« unb 2>a«.
5öa§ batt' i« bod) oon allem meinen «tagen
9la« 2>i«tere&te? Dual obn' Unterlaß,
3nbefS Talente, bie nur ju t>era<bten,
$ie otterflianaenbften ®ef«äfte matten.
$a mufö man benn aümäbftcfc »ob.1 ©erbittern
Unb wirb babei au« neibif«. bo«t)aft, fajlecbt
*#a, jene ©«lauen foOen oor mir jittern,
2>ie Wu&m unb Öotb einbeimfen al« ibr We«t,
3>a ben (Erfolg mit feiner Waf fte toittern
Unb $eber gern be8 iRilbungSpöbelö Äne«t."
9fur leiber ft«Ht man Sie au« Ieia)t ja üjnen,
$>te ebrti« fi« ben Sorbeertrauj oerbtenen.
uigmzea Dy Vjüü
(Öerecbt fein, (Sott, wer tonn'« in tiefen fytitcn,
2Bo $eber nur fid) felbfi für «tma« Galt,
2öo Älicfen roütbenb gegen ftticfen freiten,
Unb jeoer ©tommtifcb eine eig'ne Seit?
3$ febeue niftt, mix gtinbfdjaft au bereiten,
Unb bab' mand) barte« Uttbeit tübn gefaxt
Socb ob id) alle« (Bute aud) erhoben,
So« weife icb nicbt. $« ift nicbt leicbt ju loben.
Sei bumme leufel, ber fo mancbe ©tunbe
STOit SRanufrriptelefen augebratbt,
2>af3 er bie tommenben (ÖcnteS crtunbe,
@ab; unfre jefe'gen aa' in einet 9?aü)t
gt)m tr&umt', er ji8nb' in einem weiten «unbe
«uf flattficper Sribüne, bie bebaut
Unb reicbbeflaggt, unb glaubte ju erlernten,
tf« Danble ftcr) r>icr um ein $ ferberennen.
SJiel $ublitum war ba, fo $errn »ie Samen,
Sie lefetern felbfiuerfi&nblid) reicbgefcbmücft.
Reporter wie aud) 8««tung8jeio>ner natjmcn
Sie Soiletten auf ; unb bocbbeglücft
SBar jebe, au ber fte jliaaierenb lamen —
Sie (Satten waren minber icbon entaücrt
SaS mar ein 3Rufton, Schnattern, ©tanbalieren,
Sod» niemanb wuf«te, wa« ba fottt' paffteren.
SJor aller Olicten lag ein practrt'ger Wafen,
Sie ©onne fdjicn, ber £immel frratjlte blau.
Sa warb ein raufcfcnbe* Signal geblafen,
Unb ftet), ein einaig Wof« tarn auf bie «u.
Sem fprübten flammen au« ber flogen »ofen,
Sin glSnaenb ftlügelpaar trug e« im ©(bau,
Socb ob e« fcbwara, ob weife, ob braun, ba« weife ia>
SBübtbaftig nicbt, ob ia> geformt gleicb fletfeig.
„Set Ißegafu« au £oppegarten" lönnte
ilHan biefen ©ang benennen, Sa« ift Aar.
Äle^, bem (Äott baß töofs ju fdjaun oergSnnte,
Ser fagt', e« fei nocb immer munberbar,
Unb baf« e« mancber Siebter gar nid)t rönnte,
25er ficb a» reiten brüffc immerbar.
>IRag fein! ©er feinen $egafu« im SKunbc
«tteaeit fubrt, ijt meifi ein fauler Äunbe.
9frun fprang ba« 9iof« gar frot)lict) auf unb nieber
Unb fctjien ooll $jeuer unb bod) fanft unb jabm,
SU« i)arr' in Semutb e« be« (Sott« ber Sieber;
3war biefer nicbt, ein fcerolb aber tarn.
Irotnpttenflang battt' an Der ©rüftung wieber,
Soranf ber SRann jum <tRet>en Stellung nabm;
Deutlich crfdjoll t& in ber weiten fflunbe:
„(grföienen ip ber lag unb ba bie ©tunbe!
$or biefer glÄnjenben ©erfammlung f ollen
Xt* beutfdjen Solle« JDidjter inSgefammt
3efet jetgth, »ad fie tönnen, wa« fie wollen,
Ob i^r Talent audj »abruft gottentjiammt.
25a 3 eble ÄofS Derbanlen wir SpoHen,
barrt bes SRciterS, traft* unb mutbburdjflammt.
2Rit wabren 2>id>tern wirb'« 3U01 Gimmel feigen —
Soblan, ibr $errn, wollt eure Äunft jefct jeigen!"
3uerfl erfebien benn nun ber <£b>r ber «Iten,
ÄUc beträngt, in waflenbevn Xalar.
©ie wuf«ten ibre Seier gut ju balten
Unb ßcaten überbaupt ftd) würbig bar.
SOTancb <Sinen fab man fromm bie $&nbe falten,
öielleidjt, weil ibjn ber Saud) beidjtoerlid) war.
(£ö giebr, 2>a8 lann td) au« Crfabrang lagen,
$od) $i<bter jefct, bie biefc 3^rbe tragen.
fte waren etwa oierjig 3»ann — man jablc
6ie ftd> gefäfligfi felber, ©tern bei Stern,
$4 bürge niajt bafflr, bafe feiner feble —
Saut wiebernb grüfjte ^egafu« bie $erra
Unb tarn b>ran, als ob er felber wäblt
2>tn Weiter fid). 9lun, SWifftgunft liegt mir fem,
2)er erfle, bem er febnuppernb nabt im Greife,
Sar unfer fleiner GJoetbe, 2)on $aul fcerjfe.
©er lieg ftd) benn aua) nid)t ju lange bitten,
•ab (Broffe feine Seier in bie fcanb
Unb wagte, alä er bi(bt berangefdjritten,
Wafa> einen ©prang; ba fafe er, elegant
2) ie Seter nabm er wieber unb inmitten
3kö ÄunbeS ritt er, wie ein Lieutenant.
Xann lieg er feinen ttenner aud) nod) fliegen,
3) od) nidjt fe&r b><b- 2>raui iß er abgefHegen.
9tad) $eöfe famen feine ftreunbe alle,
2)ie SWündmer, atö ba «roffe, Singg unb £er$.
2>ie batten oft ben $egafu* im ©tafle,
Unb langfam trag er fte jefet bimmelw&rt«.
«in bideben «ngft, baf« «iner jtyling« fafle,
Smpfanb man jwar; benn, ad), wo iß ber SIR&rg,
©0 biete ©änger jung unb fröblid) fangen?
2)oa> tft bie ©aa>e febr gut abgegangen.
- 68 -
Woquette unb SBUbranbt, $opfeu, Renten wagten
darauf ben bügellofen frolgen $flug.
SKan glaubt mit wobl, baf« fie triebt tafenb jagten,
Unb baf« ber Qtoul fie nitbt butd> SSottai trug.
2)0$ fab man aueb, baf« fte nia)t ängfttieb, sagten —
@ie Ratten abet alle balb genug,
Umritten nun ba« grüne Wunb am (£nbe
Unb fprangen ab, alle noeb reebt ber/enbe.
$a« $ublihim fab Änrang« mit Stfiaunen,
3a, fafi petpler ein Wetten biefer Ärt
Unb blatte oiel $u flüftern unb ju raunen,
2>ann fanb e3 boeb ba« Wennen fjöcbft apart.
Unb mit »erwunbrung merfte man am Staunen,
2)af« er bei jebem Witt ein anbrer warb. —
9hm bab' icb boeb bem fctfier (Souleur gegeben ;
©ebalt' e« fte! 3>er Weint, ber woOY e« eben.
3a, $egafud blieb leine«weg« ber gleicbe,
Senn tbn ein anbrer Weiterdmann bcfHeg.
*Jalb f Stumpfte er jum älepper ein, al« reieb«
Sein frutter niebt für biefen ©angertrieg;
3>ann wieberum roarb gl&njenb feine SBeicbe,
©ein matte« Äuge frtablenb wie ein ©ieg;
©atb war al« £engft er au« «rabien« (Sauen,
Unb balb al« beutfeber 2)rofcblengaul ju febauen.
2)a« lettre nur bei wingigen ^oeten,
2>ie icb bier felbfioetftänbltcb niebt genannt,
Obwobl fie eajt. 2)?ancber, ber angetreten,
?ag aua) nacb fünf ©efunben auf bem 6anb.
2>a balf (ein 3"^n, anflammern, ftluajcn, ©eten,
2>er (Baut tjatf übermenfeblicben 9erftanb;
@etn Öiücfen trug felbfl ben geringsten 3)icbter,
®ocb leinen Dorn reimfebmiebenben (Beliebter.
@et)r brottig warb e«, al« ber eble öote
§orban erfebien, oon ftranlfurt fjer, am SRain.
sJia türlid) war ber <0aut ibm ju (Gebote
Unb febwang ftcb waefer in bie 8uft hinein,
©oa) glieb ber Weiter Döüig 3>on Ouirote,
Unb Woftnante fajien ba« Wof« $u fein.
«Barum 2)a« war, weife icb niebt ju berieten,
©enn immer fcbäbV icb SBilbelm ^otban'« ©id)ten.
(SottfcfjaU braebt' eine $itfcbe fromm getragen
Unb fprang Don ibr $um SRufenrof« binauf.
2>arauf begann er wilb einbergujagen,
$oa) plöjjlidj tjielt ba« WBfölein an im Sauf.
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— 69 —
Xtx 2>id)ter aögerte nid)t e« ju fd)lagen,
2>a flieg e« terjengrabe fummelauf
Unb liefe ftd) bann mit SinbeSfcbneüe nieber.
(»ottfcbau* fd)rie laut: 3* tbu'« gewif« nid)t wieber.
©pietbagen tarn, »ie mid) bebünten wollte,
9htn bod) fd)on etwa« alter«fd)wad) unb matt
2>a aud) bie ^olitif nad) oben foHte,
Sc^t' er ftd) auf« Bertiner Jageblatt.
Sie ba ber ®aul bie Hugen wfitljenb rollte!
dr ru&te nid)t, bt« e« fein £uf vertrat.
35ann trug ben Weiter er objte söefcfjroerbe
(So etwa fyunbert gu§ über ber Qrrbe.
©enug, fo fd)eint mir, t&at id) jefct einftweilen,
2>af« mir bie Soweit ntd)t gan$ mangelt, fnnb.
92un will id) wieber ©tern unb «ranj ert&elfot,
Unb bid), Jttau« Örotb, bid), eanb«mann, preifi mein 2Kunb.
^a, bu fannft reiten, wie bie Sölten eilen;
Sie fcbeint ba« Wof« nun fräftig unb gefunb,
Äl§ ob e« einfi in feinen jungen Sagen
grüne SRarfd) mit ftartem 4>uf gefa) lagen.
Sud) EleifJer Silbeün Waabe fei gepriefen!
Sie ragt ber einfom au« bem 2>id)tertrof« !
ttrft tummelt er gemädjlid) auf ber Siefen,
3)ann fpornt toflen Sprüngen er ba« Wof«.
33 or allen beutfd>en 2)id)tern lieb' id> biefen —
C fd)3ne @tunben, ba id) ifm genof£ !
Unb fagt t&r mir, fein Weid) fei eng nod) immer,
3a, meine £errn, ba« $er$ ift aud) fein 3imii*er.
9tod) mef)r ber Gilten muf«ten gut ju retten,
H4 fe$lt bjer mandjer ©idjter oon (Seroid)t.
2)en 6d)weiaer SWener bod) Witt id) begleiten
$od), bod) hinauf in« bdlfie Sonnenlid)t.
*ud) SWartin ©reif fliegt wa&rlid) gut — ju Seiten,
Unb Ibolf Stern weid)t gröfeern Warnen nid)t,
Unb fo wär' mand)er Weiter nod) ju nennen,
$en unfre Sünflft*»1 m$x anerlennen.
(6ine ftortfefrung folgt.)
»n, bei.
Qn ^oUing'S „Gegenwart" 47, ©. 220b §eißt e$ in einer fmmoreste
oon ©uftao 93eßnarb (in (Stuttgart): „ÜReine grau tyatte mir am 2Wittag<
effen mitgeteilt, fie k.u ftatt: beim 2ttittageffen.
- 70 -
Söenn e« in berfelben $umore«fe auf ©. 221b heißt: „©ir fa§en
noch am SRittagStifch jc.m, fo ftimmt bte ^räpofition an als Ort«*
be^eichnung ju bcm ©runbwort lifo}, obgleich „SKittagötifch" in ber
3ufammenfefeung ^ier al« finnoermanbt mit üRtttag«mahl$ett erscheint
(f. mein ©örterbuch beutfäer ©mtongmen, 2. «ufl. <S. 26 ff.), »gl. j.
auch: „91m 3ttittag«tifch ging e* bie« üWal noch lärmenber ju al«
fünft" ®artenlaube 43, 37 b (üttarie Eernharb). „Da . . . iTOafcha allein
am grühftfitftifcb faß." ffioman-Sibliothef 23 ©p. 1567 (». o. Älin*
fowftröm). „©ie rei«ten nur fünf, fech« ©tunben be« Jage«, unb $war
oor ber 9Wittag«mahlaeit, bei ber fte bann immer bis 9 ober 10
Uhr be« Stacht« ft%en blieben." ©Etiler 1086a (Dentwürbtgfeiten au« bem
«eben be« üRarfcbaU« Bielleoitle). »eint Wittags tote beim «benb*
f>xot tc. Seim Jrühftüct.
3$ (abe bem 93orftehenben ^auptfäa)lid) ein $(äfyhen in ber 3e'*s
fcfjrift eingeräumt, um babura) »ietteiajt einen ober ben anbem Öefer,
befonber« unter ben fdjwäbifchen, *u einer eingehenberen ©efpredjung ber
nach meiner «nficbt nur munbartlichen SBerbinbung: „am (ftatt beim)
flWittageffen" anzuregen, ogl. j. 93. auch öfterretchtfcb: „Mach erfolgter
©mfegnung am | ftatt: auf bemj htefigen griebfjofe beftattet" u. ä. m.
Sidl unterließen Hot it.
Qn meinem ©Örterb. Iii ©. 903a ^abe ich ba« 3eittt)0*t unter-
f Reiben in 9lx. 1 al« tr., refl. unb intr. (haben) aufgeführt unb in
5Rr. 2 hinzugefügt: „prägnant: ©inen unterf ajeiben : oor ^nbern au«*
zeichnen." Qn meinem ©rgäna.*©örterb. habe ich $u ben im ©örterbuch
angeführten abhängigen ^räpofitionen htojugefeftt:
„auch: fctwa« gegen etwa« «nbre« (9Gat.*3tg. 29, 369), fich oor
«nbern (Goethe 17, 88) unterf Reiben."
Qch will hier ben ©eleg au« Goethe oollftänbig anführen:
Der eble üttenfch fann (ich im Momente ocrnachläffigen, ber oor=
nehme nie. Diefer ift wie ein feljr wohlgefleibeter SD^enfcr): er wirb fich
nirgenb« anlehnen unb ^ebermann wirb fich hüten an ihn gu ftretchen : er
unterf Reibet fich »or Änbern; unb bod) barf er nicht allein ftehen
bleiben ic. = 9tfetfter'« Sehrjahre V, 16. Kapitel;
unb namentlich will ich einen wettern (uerf eigentlich unerwähnt ge*
laffenen) «eleg au« ©oet&e 13, 134 = £affo Ii. «uf$. 1. «uf tritt nach*
tragen, wo Saffo fich unterfcheiben mit ben beiben ^räpofitionen oon
(ber allgemein üblichen) unb oor (entfprechcnb bem: fich au«seicbnen
oor) neben einanber gebraucht:
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— 71 -
<So unter fc&eiben fidj bt« (Etbcngötttr
93 or anbern 9Wcnfc&en, toie ba§ bobc ©djtcffal
8om «ar$ unb SBiOen fdbfl btr nfigften SRftnner
@id> unterf Reibet.
Sereiitselte beim fiefen niebergef^riebene »emerfunjen.
1. UnbeadjtUft.
„©eil er oon feinem ©tanbmmft be« <£$trurgen au« ben ffiiber*
fpruet) be« 5Bater* burtfym« für unbeaajtlictj freit." Mat.«3tg. 47, 402,
ubltc&er unb beffer: für nic^t beact»tung«wertti jc, ogl. <£rgäna.*ffiörterb.
B. 3 b.
2. SttiMtn.
„®ie oft juoor unb öfter na$f)er, oermodjte bie furdjterfüllte unb
erregte öffentliche üfletnung awtftfen ben feroilen Naturen, bte fiel» föledjt*
t)üi ber ü»ad)t beugen, ben feilen ©eelen, bie für ein ©tücf (Selb ober
rreltliajer <£$re il>re Übergebungen wedtfeln, unb $wifd)en ben oer*
mittelnben ©eiftern ntc^t ju untertreiben, bie au« tiefem Erwägungen
nittjt fowofr oon Unterwerfung unter bie alte Äircbe als oon einer 93er«
föfptung in einer työljern (Stn^eit träumten, bie ein waljrfjafte« $riftlid?e$
Ätmcil erft fct)affen foüte." ®ren$boten 53, 1, ©. 193 (Äbolf (Stern), f.
über ba« wieberljolte jwif djen ben Äuffafo in ber getcf&r. VII <5. 325/6
unter ber Überfdjrift: 3wtfd>en.
3. Über.
„Dr. (&reeff fpra$ über bie neueren Änfa)auungen über ben 93au
ber ^He^aut." 8tot.*3tg. 47, 412. Der 2Wtf«ftanb ber beiben einanber
nid)t untergeorbneten über (f. §au»tfa)wier. unter bem £itelfopf: flb*
$ängig!eit«oer$ältniffe be« 2. ®rabe« SWr. 7, befonber« 7k ©ette
9 a) wäre auf oerfdtfebene ©eife leidjt $u oermeiben gewefen, ogl. etroa:
Cr befpracb (ober: befcanbelte in feiner 55orlefung) bie jc. ober:
er fpraa) über ben 53au ber 9cefc$aut naa> ben neuern «nfajauungen u.ft m.
4. «uf i&m.
»Daf« ber geftpla^, bem natürtict) bewegte« Öeben unb treiben,
rote e« ftcti geffcern auf i^m entmitfelte, erft ben regten föeij oerletfr,
einen großartigen unb boa) gefälligen unb anljeimelnben ©inbrudf madjt.
wirb Qeber, ber pet) geftern auf it)m bewegt §at, gern unb freubig ^u*
gefte&en. (£« !ann nia)t fet)len, baf« ftdj audj bie turnerifa^cn ®äfte auf
i$m bebaglid) füllen te." 9tot.*3tg. 47, 415. ©tatt be« breimaligen auf
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- 72 —
i$m, worin baS oon bcm Verhältniswort (auf) abhängige perjönlidje
gürwort (im Dario) in ber nic&t gehobenen Darfteflung, wenn au$ nid>r
grabeju immer auf eine $erfon, fo bod> auf etwas me§r ober minber
perfönlidj «ufgefafSteS ober siebtes belogen ju werben pflegt (f. 3eitfa)r. I
©. 162-170, befonberS ©. 168 9ir. 7) würbe füglia) beffer baS für je
unb einfache bort gefefot fein, baS aud) ma)t blog oor bem breitfpurigen
unb atfju fangletmäßigen auf bemfelben, fonbern audj oor barauf ben
Vorzug oerbient.
5. öolb.
„GS ift noö) fefa balb" SRat^tg. 47, 416 (in einer „autoriflerten
Üoerfeftung" aus bem ©nglifa^en), in ber heutigen allgemeinen ©djrift*
fpradje gewöfjnlia) frü$(e), f. mein ©örterb. <S. 70b, wo balb (in
97r. 7) = frü&e als munbartlia) unb oeraltet be^eia)net wirb, obgleid)
fidj unter ben gelegen aÜerbingS aua) nodj je ein ©eleg aus §atflänber
unb $laten ftnbet.
6. 5)ien(id).
„Die wahren töepublifaner würben jebodj begreifen, bafs man ber
Demokratie nur bura) bie greifjeit bienlidj fei." S»at*3tg. 47, 417 ftatt
biene ober bienen fönne, f. mein ©örterb. I ©. 295 ff.
7. Aufwurf.
3n ben „gliegenben Slättern" 9Gr. 2549 finbet fia) 6. 218 b ff.
ein fpajjfjafteS (äfrefdjtdjtcben, aus bem idj bier folgenbe ©teilen ausgebe:
„§err $ljeobalb SWüIIer fam . . . in ein ©aftfjauS, in beffen Sieben*
Iofal eine Verweigerung oorgenommen würbe, ©te er Ijörte, banbelte es
fia) um ni$t abgeholte ®ewinnfte aus einer ©eiljnadjtslotterie. ©ben fam
ein Qudtxfyut jum Aufwurf. $alt, badjte fidj Mittler, ben fteigere
tdj . . . ,£> ta) <£fel!' rief ba 3ttüUer, ,ba f>ab' i$ alfo meinen eigenen
©ewinnft erfteigert!"'
Das tyeroorgefjobene ©ort Aufwurf fteljt bier in bem Sinne:
Der Qüdtxtfüt fam jur Verweigerung, bei ber Verweigerung an bie iReibe
ober munbartlia) norbbeutfdj: auf ben Vot je. (f. mein ©örterb. 1 ©. 192 b).
Dtefe «nwenbung ift, als aucb in meinem Grgän3.*©örterb. @. 658 a noa>
unerwähnt geblieben, bort naa)$utragen. Nebenbei erwähne iö), bafs man in
ber norbbeutfajen VolfSfpra^e gewö^nlia) ni$t fagen würbe: „Den fteigre
icb", fonbern etwa: „Stuf ben biete iay ober: „Den faufe iaj" unb
ä&nlidj auä) am ©djlufS: ,,©o (job* idj mir bei ber Verweigerung meinen
eignen ®ewtnnft getauft."
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— 73 -
Xltt^ctge ocr euigqonoicit visojcf*
(«cf»rc$img einzelner nad) <Jklffl«iGdt. 3dt unb Staunt »ortw&alien.)
Adoff 23 artet». 2Xt bumme fceufel ober tote ©eniefuebe. Äomifebe« (Spo« in 12
Oefängen. 170 Seiten. 1896. 2)re«bener ©erlagSanftolt (©. ©. <&fü)e).
1 SR. 36 $f.
Dr. 3t0ßn:t JSetttn. griebria) %ücfert, fein Seben unb Diäten für bie $ugenb *>a*'
gefkUt. Stuttgart. ÄomnnfftonöDerlag be« „ÖljrifH. ©erlag«$aufe«'' (mit
einem fciteltupfer) 32 S.
$rof. Dr. äottßofb "Kot HA er, Oberlehrer an ber 4. Äealfcbule in ©erlin: Übungen
jur bentieben (»rammati! mit einem »brif« ber beutfeben Spraa>lebje für bie
unteren Staffen böberer Säulen, inöbefonbere für ffiealfa)ulen unb oerwanbte
«nfiaiten. fcipjig 1896. Vlll unb 108 6. $r. gebunben 1 3». 20 $f.
Dr. £$fobor mannt, ©erlin WB. Speneifh. 30 I. SBiffenicbaftlicbe ©eilage jum
3abre8beri$t be« Äoniglicben Euifen;®omnafium« ju ©erlin. Dftern 1896.
Über einige fäaünadjarjmenbe Stämme in ben germanifeben Spraken. 18 S.
(nebft einer Überft<bt«tafel über bie $u bem Stamm krap gebörenben ©Brter).
C Fleming/. Cours complet de grammaire anglaise. Sixieme edition VIII et 302
pagea. Paria, Librairie Hachette et Cio. 79, Boulevard Saint-Germain
[gebart $u ber Mothodo uniforme pour renseignement des Langues par
E. Sommer).
pxentab't S^ufouSgaben
©op&ofleS. «ntigone . . . x>. SRerten«. 1896. 94 S. $reid 60 $f.
Dr. 38. $e*9arM« ®ou* 2>eutfcblanb fia) an ben ol&mpifcben Spielen beteiligen?
©n SRabnruf an bie beutfdjen lurner unb 6port«m5nner. 128 S. ©erlin.
Serlag üon Äarl (Siegiömunb.
aBittteUstngen be« allgemeinen 2)eutfo>en S<brifü>erein«. Sc&riftleiter Slbolf Weinecf e.
fßr. 6. (1. 3. 1896) 6. 179—234.
y. $. von 28dtreuo*rff. $a« djinefifebe &amilienreo>t. Sdjangbai 1895. VI. u.
66 S.
YäbagogifaV ^Stattet, ©ereinigung be« „@c^roeij. <Sr§iebung«freunbe«'' unb ber
„$abagog. 9TOonat«f Grift". Organ be« ©erein« tatyol. £efcrer unb Sa>ut*
manner ber Sajmeij unb be« f$n>eiaerifäcn tatftot. <5r$iebung«Derein«. fib,ef*
Webartion dl $rei ju Storeben, ©inftebeln. 3. $abrg. erfebeint 2 ©ogen
jiar! je ben 1. unb 15. jeben ÜRonat«. ©nfiebeln, (Sberle unb Wirfenbaa).
1896. ($eft 1 — 3).
Dr. UtedL Stäbtifü}e« Jeben in SWeflenburg in ben Seiten be« SRittelalter«. ($ro*
gramm be« Gymnasii Carolini. Oflern 1896, entbalt aufjerbem ScbulnaaV
riebten oom Oberfebulratb, Dr. Sa)mibt) Weufirelifc 1896.
Louis XI et Charles le Temeraire by J. Michelet. Edited by Arthur R. Ropes,
M. A. Late Fellow of King's College, Cambridge. — Cambridge at tbe
Univereity Press. 1896. (Pitt Pres Seriös), with a map, introduetion,
genealogical table, chronological table, notes and index. Extra Fcap
8 o. Cloth. Price 2 s. 6 d.
*nbo!1 T$LHxia), $rfifctt ber f. t. fcfrrefianifcben «labende a. 2). : 2)ie neue Scbrift:
1. %t)l: a. $b>no*StenograpbJe. 2. »ufl. 40 $tx.
b. Übung«* unb *efebu<$. 40 Är.
3eitf$rlft f. beutf<^e €»»to4c X. 3o$rfl. 6
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— 74 -
2. £f)I.: flogo* Stenographie (Deutfcbe töebefcbrift). (^cfc^mäfei^fle unb bef§=
halb einfacbfle 2)ebattrnfcbrift. 40 S. 2Rit 9 £afeln. 80 Äreujer. Sien
189«. «erlag ber „Weuen Sa)rift" SBien, Neubau, «reitegaffe 21.
$rof. Dr. 0. ?8rtff. Urtfere SWutterfpracbe, ihr ©erben unb ibr ©efen. 2., wr=
befferte fcufl. 5.-8. Üaufenb. Veipjig «. (Ä. Jeubner VIII unb 270
^ritfrfirift be8 allgemeinen beutfeben SpracboereinS. «egruntet oon Jpermcn Wieget.
3m auftrage beS «orfianbeö herausgegeben oon Jriebricb ©appenbanS. XI.
^abrg. 9fr. 4. 1. «pril 1896.
2>aau: föiffentcbaftlicbe «eibefte aur 3citfcbrift :c. £eft X («uSgegebcn ain
1. Bpril 1896).
„$eutfcbe« ffleieb" unb „Eeutfcber Äaifer", eine fpracblicb'gefcbicbtlicbe ©e>
traebtung jum 18. §an. 1896 oon Ctto ©Araber — unb :
$ic SWunbart im Spiegel ber Scbriftfpracbe . . . «on Zff. 3Rattbia§.
«erlag beS allgemeinen beutfeben SpradjüereinS. «erlin.
«rtcffoftetu
2)er „Siebter", ber „jugletcb im Warnen mehrerer »mtSgenoffen" meine «eant^
wortung feiner anfrage gewünfebt hatte, hat mit feiner — mir Iciber oerfpatet jug««
gangenen — ©ruefberiebtigung mir folgenbe «emerrung eingefanbt:
„»u« ^hrer gütigen »ntwort erfehe ich erft recht, hochgeehrter £err ^rofefior,
wie bringenb ber fcbfafc au3 bem ©nfübrungSgefctje 511m bürgerlichen ®efefcbucbe einer
anbern, allgemein oerftänblicben unb un^toeibeutigen Raffung bebarf; benn bieoon^bnen
auf S. 38 oorgcfchlagene fagt etwa« ÄnbreS als wa« ber ©efefcgtber hat tbatfäcblich
al$ ffieebt feftfteüen wollen, nämlich:
Gehören bie «erlobten oerfebiebenen Staaten an, flehen fte unter oerfebiebenent
(Shefchliefeungörecht, fo foU ber «räutigam nach feinem Stecht, bte «raut nach ihrem
Wecht beurtheilt »erben.
ffiaS meinen Sie $u folgenber Raffung? — :
„Sie Eingebung ber Ehe wirb, fo fern bie «erlobten oerfebiebenen Staaten an=
gehören, für jeben ber «erlobten nach ben ©efefcen beö Staate« beurtheilt, bem er
angehört."
darüber mögen bie «ea>t«gelehrten entf Reiben; aber ich möchte bie (»egenfrage
an Sie richten:
2Ba3 meinen Sie 3U ber oon mir oorgefchlagenen Raffung, wenn baran nur
ber ScblufS geänbert würbe — :
„bem ber ©etrcffenbe [fiatt: ber «räutigam] angehört," alfo (um ben Safc
ooüftänbig ju wiebetholen)? — :
„2>ic Eingehung ber <5be wirb, fo fern oon bem oerlobten $aare auch nur ber
eine 2beil, fei e3 nun ber «räutigam ober bie «raut, eine bem beutfeben Sieich an-
gehörige ^erfon xft, in »ufehung beiber «erlobten nach ben ©efefcen be« Staate«
beurtheilt. bem ber «etreffenbe angehört."
2)a8 «orfiehenbe habe ich oor Einfenbung in bie ©rueferei bem «nfragenben
mitgeteilt unb biefer hat mir barauf erwiebert:
„«eften $anl für $bre STOittbeilung. 3<b jiebe meinen «orfcqlag oor. 3n
©efefcen batf man SBortroieoerholungen nicht fcheuen. „2>er «etreffenbe" Hingt mir
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niebt angenebm. — ©arten mir nun ab, welcbe (Befialt „ber »erlobte* im ffletcbötage
nbalten wirb." — — —
£>crrn Jtffrefe A ... in ©rauben^. <5ie fcbreiben:
„$n einem SJericbt and ^JariG in ber SWorgenauSgabe bei flcational^tg. com
S fcpril finbe icb bie SRUtbetlung, baf8 ein Vertreter be8 GJauloiS (Smile% Sola über
«eine Steinung binftebtlicb beä gegenwSrtig tobenben @treiteä jwifeben ftiabifalen unb
(ikmäfeigten befragt unb bafs ber ©ebriftfiefler feine Slnficbt in ben ©orten abgegeben
babe: ,£err ^oincare (einer ber jungen Rubrer ber Dpportuniflen in ber Äammer)
in em febr feiner Äopf, ein lieben« würbiger SKann unb er würbe obne 3weifel einen
tebr gefebteften ÜRinifierpräftbenten abgeben. #err »ourgeoiö ifi ein febr gefebiefter
äHinifterpraftbent, ein liebenSwürbiger 2Haun unb ein febr feiner Äopf.' 2>er ©cbrtft*
neuer wollte bamit anbeuten . . bafS ber augenblicfltcbc ©treit lebiglicb ein ^erfonen*
fireit fei, ein Wingen um bie berübmte .assiette au beurro' unb baf$ rabifaleä unb
gemäßigte« SRinifieriuin ,blanc bonnet' unb ,bonnet blanc' feien."
@ie fabven bann fort: „^cb bin ber franjöftfcben «Spracbe niebt gonj unfunbig
unb wetfj fo au£b, bafä baS fran^öftfebe c'ost bonnet blanc et blanc bonnet etwa bie
9ebeutung bat, roie unfer: „bie @aa>e ifi fo lang, wie fie breit ifi; faeblicb unb im
©eftntlicpen ifi fein Unterfcbteb :c"; unb fo glaube icb aueb ridjtig ju »ergeben, »ad
ber $arifer ©eriebterfiatter in ber beutfeben 92ational«3tg. bat fagen wollen, ed
bonble ftcb um eine reine ^erfonenfrage, in ber Sache fei e8 jiemlicb ©aäfelbe unb macbe
feinen wefentlicben Unterfcbieb, wer oon ben beiben (Benannten an ber ©pifce be8 fran*
jöfrfeben aWimfieriwnS für bie nScpfie 3eit fieben würbe jc. ; aber icb muf« offen gefieben,
bat« icb über bie „berübmte assietto au beurre" im Unllaren bin, weföpalb icb mieb
eben um gütige Crflarung unb »udtonft an «Sie, geebrter §err ^rofeffor, wenbe, 3bnen
bafür febon im $orau£ meinen oerbinblicbcn 3)anl abflattenb. 3U9^4 a&«r möcbte
ia> Sie, wenn e« niebt aH^u unbefebeiben ifi, um $bre Slnficbt barüber bitten, ob eine
teutfebe 3^itung für gebilbete 3) eut f et) e, worunter ftcb bodj febr oiele obne oer*
traute Äenntnid frember «Spraken befinben, niebt bie ^flicbt babe, wenigfienä bie niebt
allgemein üblieben unb oerfia nblicben grembwörter unb ganj befonberS fremben
hieben Saiten nacb SWog liebfeit ju oermeiben unb entweber $u erflaren ober bureb
enifpretbenbe beutfebe 3u£brücfe $u erfefcen (ju oerbeutf eben)."
2ktrauf antworte icb mit einem entfebtebenen 3a, obgleicb icb bie £afi, mit
toelcber bie 3eitungen bergefteüt werben müffen, wenn aueb niebt al« föecbtferttgung, fo
boeb eirigermafeen al« Chttfcpulbigung in »nfcblag ju bringen bitte.
©a« nun aber 3bre eigentlicbe ftrage betrifft, fo tbeile icb 3bnen mit, bafS bie
„berübmte assietto au bourre" felbfi noeb in bem oortrefflieben encoflopäbifcben ©örters
bueb oon ©aebS^iflatte tmerwabnt geblieben ifi unb erft in bem 1894 erfebienenen
Supplement auf 6. 25 b fcufnabme unb ©erüefftebtigung gefunben bat.
2>ort bei&t es" nämlicb — mit Dorgefefctem P (womit bie ©pracbe be$ unge«
tnlbeten Solle* bejeiebnet ifi): „accaparer Tassietto au beurre ftcb ben gan3en Waub
aneignen; avoir l'assiette au beurre, woblbabenb fein, im ©cbmalj fi^en", —
ogl. etwa (nacb SrifiopbaneS, f. mein ©orterb. II <§. 155 b): „oon bem öemeinbrei
(ein)löffeln" (tropfen) ober: „Dom (Semeingut (ein)löffeln" ($ofe) ober: „mit bem
jro&en ? off et (f. b. 6. 164 c) au8 ber ©taatöfaffe feböpfen" :c. ober: „fieb ooman an
tte grofee Ärippe (f. b. I ©. 1033) brängen unb ftcb bort weiblicb mSfien" (f. b. II
6. 249 b); ftcb ein Wänglein, ©aucblein anmäflen u. ä. m.
£erm e^wrg Jtt. in ftranffurt a./O. „§n ber »erbanblung erflärte % in bie
«. ganj oerrüeft gewefen ju fein." 9iat.»3tg. 49, 182. %t)T «egner bat «eebt.
6*
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- 76 -
„©errüeft fein in ^emanb" ift ntajt gu rechtfertigen ; e« bätte wenigften« etoa betfeen
müffen: „bt« zum ©errürftfein (ober rafenb je.) in ^emanb oerliebt".
£errn Jtffreb Kaiser in $ari£. ©ie unb £err $rof. ©ruber baben mir für
mein ©ud): „©afcbau unb Wortfolge in ber beutfcben ©praebe" fd)on bei bem erflen
©rfcbeinen oiele »ertbooDe ©emerfungen, bie ©ie beibe bei ^brem langjährigen Unterriebt
ber beutfcben ©praebe in ftranlreicb gefammelt, $ur Verfügung geftellt unb bie id) bann
audb mit gebflbrenbem 2)ante benufet unb oenoertbet habe (f. ©orrebe ©. V). $eute
fenben ©ie mir nun eine neue ©emerfung, bie id) — ba fte mir für bie neue oermebrte
Xuflage meine« ©ucbe« ju fpät zugegangen ift, — »enigften« bier furz nachtrage.
£« banbclt ftd) um ©ebingungÖfSfce, eingeleitet 3. ©. burd): „fei e« . . ., fei
e«w unb &t)nlicr>e ffienbungen (f. in meinem ©udp § 21, befonber« Wr. 4, namentlich
©. 84—86, ogl. aud) §§ 14 unb 17).
(Sie machen mit Wed)t barauf aufmerlfam, e« hätte au«brücfltcb hervorgehoben
»erben foflen, baf«, n>enn berartige ©äfce al« ©orberfafcc auftreten, ber 92ad)fafe in ber
fliegel obne einleitenbe« fo fiebt, aber trofcbem aud) (nadjbrudWoofl) obne 3nberfionr
»gl. %. ©. ben auf ©. 83 angeführten ©afc au« ?effmg'« Nathan:
Unb ob mi<b ftebenfacbe ?iebe fd)on
©alb an bie« einj'ge frembe 9Häbd)en banb,
Ob ber (Bebanfe mid) fd)on töbtet, baf«
3d) meine ffcben ©obn' in it>r auf« Wcue
Verlieren foH: wenn fte oon meinen £5nben
3Me ©orftdjt »ieberforbert: - id) geborte
[in ber §orm be« fcauptfafce«, obne ^noerftonj unb ferner ©. 61 au« (Soetbc'« ©abfc
Derroanbtfdjaften :
Senn mid) ber $of)bote morgen früb nid)t brSngte, wenn »ir un« nicht ent=
fcbtfefeen müf«ten, — id> hatte [nad)brucf«»ollcr al«: fo hätte idj] oielleicbt no<b
länger gefd)»iegen k., f. »eitrc ©eifpiele ©. 57 ff. § 17 3 unb — um ein meiere«
©eifpiel hinzufügen — : (Befefet (ober angenommen, fei e« jc.) audb, baf« er Unrecht
fjat: bu al« fein fjreunb, burfteft ibm barüber in ber (Segcnmart grember feinen ©or*
»urf machen, — nad)brucf«oouer al«: fo burfteft bu, al« fein ^reunb ibm [meift mit
einem ben ®egenfat$ t?ercort>ebenben bod)] ic. — unb nun ba« oon §bnen mir ge*
fanbte ©eifpiel:
©ei e«, baf« wir lommen, fei e«, baf« »ir nid)t lommen: 3>a« barf
nicht [üblicher al«: fo barf 2>a« boeb] nicht gefebeben, »03U id) Z"«1 Scbluf« no<b
fügen »id:
SDtag er aud) fagen, »a« er »ifl [ober aud) in ber gorm be« fcauptfafee«: 15 r
mag fagen, tuaS er »iU): id) glaube ibm (bod)) nid)t, [üblicher unb nacbbrücflid)er
al«: fo glaube id) ibm bod) nid)t].
jperjhdjen &ant unb heften ©rufe.
Fräulein £mifte ». ^idjtfnbain in 9inj. SRit b^lid>frem, innigfiem 2>anl
für 3bren lieben«»ürbigen ©rief oerbinbe id) ben aufnötigen ©unfd) für ©ie: Klle«
(»ute!
grau ü«r«Clne 9, $ ... in ©re«lau. w©or a»ei 3^bren bat ber 2>id)ter
[Otto Woquettel in feiner lttterarifd)en ©cb5pfung ,70 ^abre* bem beutfd)en ©olfe bie
®efa?ia)te feine« ?eben« er^Sblt." Wat*3tg. 49, 191. (48 ift aüerbing« fadjliaj taum
ju befürd)ten, baf« ein 8efer baö Ijeroorge^obenc bcft^anjttgenbc gür»ort, ftatt auf ben
2)i«bter, auf ba« beutfebe ©oll bejieben »erbe; aber fpraa)licb ift allerbing« bie
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— 77 —
ÄuSferncf« weife nicht ganj tabello«. Sie wünfcben, ich foQe 3bnen eine &nberung oor«
feblagen, wobura) jebe mögliche 9Rif«beutung au^gci'cbtoffen wäre. #i« ^aben Sie
mehrere SJorfcbläge jur 9u«wabl. ©er Scbreibenbe burfte nur einfach bie fcbroerlicb
oon einem ?efer oermif«ten ©orte: „bem beu tf eben SJolfe" weglaffen ober fonft fte
etwa bureb &u«brücfe erleben, wie: Mber beutfeben Nation", „und 2)eutfcben" ober
wa« meinen Sie ju ber Änberung: Cor $wei fahren bat bem beutfeben ©olle ber
Siebter :c. . . .?
£errn £ ermann $ri*fc in Stenbat. «uf biefelbe Änfrage habe ich bereit«
in meiner „Beitfcbrift für beutfebe Sprache" im 4. $abrg. 1890 S. 128 a einem £errn
in &olgminben bie Hntwort ertbeilt. bie ich, bter für Sie wieberbole:
2)o« neuerbing« mehrfach gebrauchte „Speif entarte" flatt „Speifelar te"
müfSte baju führen, baf« man j. ©. auch Speif en*$ati8, Cammer, ^Saal, *3i»i"ntt JC«
-örei, »SR3bre ic. fefcte.
Stuf briefliche Äntmoit berartiger Anfragen lann ich mich au« wieberbolt bar«
gelegten (Brünben nicht einlaffen.
^rSutein ^Sifhefmtne j» . . . t in SRüncben. $er grBfcte Silberttumpen . . .
<&Tß nach betrSchtlicher äftübe unb Ärbeit gelang e« biefen rieftgen „kugeln", ber ein
(Setrtcht oon 3300 $funb unb einen ffierth oon 100000 SRarf hat, $u £age
förbern :c. 3u* guten Stunbe (1896) 9. 3ahrg., 2. £eft, ©rieffaflen (auf ber Wüd-
feite be« 2itelblatte«). ©a« heroorgehobene in Anführungszeichen eingefchloffette SBort
iji entfleHt, fehen Sie mein $rembw6rterbucb II S. 115 a, wo e« beifet:
Sßu gge t (engl, nßgget), m., (n), —«;—«; in ber <£rbe gefunbener ©olbtumpen, —
worin Sie genauer nur für ba« Schlußwort au fefcen hätten: „ebeln 2RetaÜ*«" unb
oergleichen Sie ©ebfter'8 International Dictionary (1890) p. 985 b:
Nnpget (ougget), n. [Earlier niggot, prob, for nlgot, an ingot Seo INGOT]
A lump; a masa, esp. a native lump of a precious metal; as, a nugget of gold,
wie auch SKuret'« (frigl.. beutfebe« encnflopäb. SBörterb. p. 1462 b 2c.
£errn ^. J.e»p in Flensburg. 3b« anfrage wegen be« bi« habe ich in ber
•Jeitfcbr. Ii ©. 407/8 [wo auf S. 408 3- 7 bei bem fcinmeife auf meine „£aupt=
febwier." (ftatt S. 86 b) 36 b ju lefen ifi] unb aufiführlicber III S. 412-414 bebanbelt,
worauf ich Sie hier mit fflücfficbt auf ben SRaum oerweifen muf«. SBenn in ^hrer
dortigen äRäbcbenfcbule gelehrt wirb, „bi« fei fowohl Äonjunftion wie auch eine ben
Sccufatio regierenbe $r5pofttton, j. ©. in bem Safee: oon Hamburg bi« ©erlin", fo
roücb« man bie Bezeichnung al« „^Jräpofition" wohl hingehen laffen fönnen (wie ja
aach anbere Webctheile, j. ©. 3)anf, trofc, mSbrenb ic.) ben ^rapofttionen jugejäblt
werben; aber, baf« biefe „^3räpofition" „ben Hccufatio regiere", ift entfehieben falfcb,
»gl Sie in meinem „Sehrbuch ber beutfehen Sprache für Schulen" (SJitt ©etfpielen unb
Übungsaufgaben), ^n 3 Stufen, (»erlin, gangenfebeibt.) 3. Stufe S. 6 9lr. 8 u. 4.
jperrn Dr. SStf^. 1fr* ... in ^ranffurt a./9W. 2>a« oeraltenbe ober im
Allgemeinen bereit« oeraltete „auf ein ?ami au«gehen k." finben Sie in fflanber'«
epriebwörter^erifon II Sp. 1768 unb V Sp. 1534 aufgeführt. 3a> füge baju au«
mernem f^rembwBrterb. II S. 5 b.
üamt, n — «; 0; bie flaglich flingenbe »erhinbung ber I3ne ?a unb SWi (f.
a tetin ifch unb §a); oeraltet fprichwörtlieh : C« wirb auf ein ?ami ausgehen, ftd>
nrit einem 2. enbigen, ein ?ami barau« entfiehen.
2)ie baju bort angebogenen beiben ©elegfietten fühte ich für Sie bi« ooll*
fiän&ig an.
uigmzea Dy Vjüü
- 78 -
„Seil id) fabe, bafB meine ?ebenö»$lrt, bie id) ba$umal fftbrtf, in bie 8&u^e
tein gut tbun tonnte, fonbem atteS enblid) auf ein lami ausgeben borffte, gäbe id) benx
Ärfct fcbr gute ©ort x." ©implictanifdje ©Triften herausgegeben oon fjeinrid) Äurj
(geipjig 1863) II @. 300 3. 24, »o$u ber nidn feiten feblgrcifcnbe unb bie tfefcr —
flott fte jurectjt ju »eifen — irre fubrenbc f>crau8geber bie Änm. fugt:
„tarnt «= eine alberne, nid)t«bcbcutenbe ®ad)e."
2)ic jroeite ©teile ftnbet ftd) in SBielanb'S „2)on ©ttloiD" I, 9. Äapitel (©tcreotöp=
ausgäbe Jeipjtg ®3fd>en 1853 9b. I @. 166) unb lautet:
„^d) bcforge aber immer, eö mödjte am 6nbe nod) auf ein Jamt ausgeben"
unb bierju fann id) nod) au8 einem ©riefe SEBielanb'ö an Sofj oom 19. Sluguft 1779
bie ©teile fügen:
JBlit bem ftunb, »orjiber neulid) ber gute, fonft »ädere unb gelebrte jung«
(»attaS ein folajeS ftreubengcfräb crbob, wirb'« »obl auf ein ?a 9Wi binauölaufen x."
#erm £ft in SBien. Söieberbolten berjUdjen 2)anf unb bie befien SBünfdje.
Sitte« (Mute!
£>errn Dr. in Stalin, ©ie tbeilen ein in einem Vornan oon fßill.
SUcriS oortommcnbcS Sieb mit, worin ein in ben Ärieg jiebenber ©olbat feine weinent*
Sicbftc troftet:
w«bje, 2o»ife, wifd) ab bein ®cfid)t,
(Sine jebe Äugel, bie trifft ja nidjt" -
unb bemerlen baju: 3)aÖ fann bod) nur beißen : leine Äugel trifft; gemeint aber if):
ntdjt jebe Äugel trifft.
©eben ©ie meine £auptfd)»ierigfeiten ©. 215 b: „fcin nid)t unmittelbar oor
all, iebcr, jeglidjer, jcbweber, ^ebermann, allemal, jebeS 9Wal ober
immer, überall, burajauö, ganj unb gar Derneint bie genannten SBorter; ganj
oerfdjieben ifi ber ©inn, wenn ein biefc SBÖrter entbaltenbcr ©afe ganj oerneint roirb,
ogl: 9Hd)t alle biefc 2>iamanten finb edjt [fonbern nur einzelne] — unb: Äüe biefc
diamanten ftnb nidjt cd)t [finb unecbt] :c. ftrcilid) tann, roenn man eben alle
burd) bie ©ctonung ganj bcfonberä fjeroorbebt, aud) ber jrocite ©afc bie $ebeutung
be§ crflen annebmcn; aber ber 3roeibcutigteit falber ifi im ungemeinen bod) foldje $n-
rccnbung — namentlid) in ber geroobnlidjen ^rofa — $u oertreibcn, f. Äb»eid)ungen
bei ©anberö [S&rterbud)), aud) für ba8 oemeinenbe lein."
2>ie bort gegebenen ©elege (oon <tr unb §otf. £einr. SJofj) wieberbolc idj bicr
nidjt, »in aber bafür au8 bem laufenben ^abrgang (49) ber 9iat.s3tg. ^fr. 128) bie
folgenben ©afcc anfübren:
„ftllen $3crid)ten ber Ximeä bitte id> nid)t unbebingt (Klauben ju (dienten*
(9h. 178). 92ad> langer ©eratbung er Märte ber Matt), bafS alle ©abritte nod) nitbt
[fiatt nod) nidjt alle ©dmttc] crfd)öpft iein. (9?r. 201.) gur alle (»egenben »erben
biefe Äornbäufer nidjt angebratbt fein. («r. 265) fiatt: nid)t für alle ®egenben
»erben (ober: biefe Äornbiiufer »erben nidjt ffic alle (Segenben) angebradjt fein,
ferner j. ©. auaj in (Srnfi o. SBilbenbrud)'« Woman „©cbweffcrfecle" (1894) ©. 109:
,,©enn man bann fo Slbenb« ju 3>reien unter ber ^Sngelampe fafe — benn
alle «benbe ging ^ercioal niajt in Ö5efeafd)aft unb aud) nid)t in bie Äncipe jc." -
fiatt: „benn nidjt alle (ober jeben)?lbenb ging % in ®efellld)aft ober in bie Äneipe."
ogl. aud) (f. ©örterb. I @. 815 b unter „immer" lb) in bem SKärabeft ber 3eitfd)rift
„§m beutfdjen ffieid)" («erlin, 5Kaj ^arrwi^) ©. 127 :
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— 79 -
„^mmer »f* ntit ber ^ntereffenwirtbfcoaft nicht aufyufommen; benn ber ©taat
brauet 3uoerläffigere ©tüfcen al« iene, bie ihm um ?obn bienen unb nur aufrieben ju
jieQen ftnb, weil fie burd> ba« ,3* gebe, bamit bu giebft' grünblicb oerwöbnt würben."
§errn Dr. ^ticftrflfT(| in ©urgborf (@d>n>eij): ftür %bxtv\ Buffafc, ber für bie«
§eft in fpät eintraf, hoffe id? im näebßen ben nStbigcn Waum ju finbeii. Söeflen (Bruß.
#errn gart ... in SBü^burg: Sie bei ben fmnoerroanbten 3eitwörtern
anfangen, anbeben bat auch, bei beginnen ein abhängiger ^nftnitio regelmäßig
ba§ anfnüpfenbe ju bor ftcb. @o fdjreibt 3. 9. SBielanb im Oberon, 5. (Mefang ©tr.
40: „(Er ifi'ö, beginnt auch fie 311 rufen :c." unb wenn bcrfelbe im 1. (Mefang Str.
28. 6 mit SBeglaffung be« 3U fagt:
©eginnt er feine ©efdjicbte bem SBirtt) er3ablen ic,
fo ift 2>a« böcbfi oereinjelt unb barf nicht al« fflcgel gelten. §d) entfinne mich auch
lerne« »eitern Belege« für beginnen mit bloßem ^nftnitio (ohne 3U), weber bei SBielanb
noch bei einem anbern ©cbriftfleOer, wäbrenb in Campe'« SBörterbud) außer bem im
abelung'tdjen au« SBielanb angeführten: „£ier war e«, wo ich mir bewufft ju fein
begann," au« bemfelben ©cbriftfleHer fleht: „2)ocb wenn ba« lefcte <8la« 3U Äopf 3U
gebn begonnte" [in oeralteter Slbroanblung].
fcerrn <jT. in »erlin : ©ie tbeilen au« bem Feuilleton ber 9cat.*3tg. 9ir. 174
iÄbenD»«u6g. 00m 12. SKarj) folgenben ©afe mit:
„$ie aufeerorbenilicb umfangreichen fcelepbonftörungen, gegen bie jene, welche
fcie große £agellatafiropbe am 4. fyini 1894 anhaftete gar niebt in Oetracbt gebogen
»erben tann, bilben eine Äataffropbe für ba« Solaltelepbonnefc, wie fie in ätjnlidjer
BuSbebnung noch nirgenb« oorgelommen iftM
nnb tnüpfen baran bie Sra3*» 00 m ber Tf)at ^emanb ein fo ftumpfe« Ohr tyxbai
tönne, baf« er ben (Jrfafc ber hervorgehobenen jene unb welcbe bureb ba« einfübige
bie nicht unerträglich ftnben müf«te:
gegen bie bie, bie bie große (jageltatafiropbe . . . anrichtete.
3Rit oerbinblidjem 3)anl gebe ich bi« 3b« Anfrage wieber unb überlaffe mit
Jbuen bie «ntwort allen unbefangenen Sefern.
fcerrn fugen £ . . . in ©afel. Sic fenben mir einen «uöfcbmtt au« ber
9iat.*3tg. (49, 223), entbaltenb einen mir bereit« belanntcn »uffafe oon ib. Üble:
„6flaoerei unb Cbriilentbum". $n biefem Buffafc finbet ftaj bie ©teile:
„Om Öegentbeil erfennt $efu« fliUfcbweigenb bie ©llaoerei al« eine 3U SRecbt
befiebenbe (Einrichtung an. ©0 im ©leidmi« oon ben anoertrauten C entnern.
SRattb. 25, 14 — 30 . . . 2>af8 wir hier wirf lieb mit ©Uaoen 311 tbun haben, beweif)
unjrpeibeutig ber im 14. Skr« oorlommenbe SuSbrucf ,<2rigenf nedjtc'." Sie (nüpfen
taran 3wei „fpracbltthe Anfragen" in 9e3ug auf bie bureb ©perrbruef beroorgebobenen
auSbrüde. $n ©eaug auf ben erpen mögen §bnen ©üthmann'« „Öcflügelte ©orte"
(16. Hufl. ©. 45) antworten:
„Äuf SKatth- 25, 13— 28, wo oon ben oertraueten Sentnern unb beren $er
«oertbung er3äblt wirb, beruht ber »u«brud: „Xalent". 5)a« gtied». talavxov, in
^er «ulgata talentum, oon Rüther in biefem Äapitel mit Centn er überfetjt, ift
foäterhin au einem, atten wefteuropäifeben «ölfem gemeinfamen »u«brucfe für geifiige
ftnlagen geworben (f. unten: .anoertraute« $funb4 ©. 51 unb mein ©örterb. II
6. 544b unter „$funb" 2 am ©thluf« unb III @. 1282c unter „lalent"). 3$
füge nur noch hinj". oaf« 3- in ber Überlegung oon oan Sß in ber ©teile au«
äRatth. Mt beö euther'fdjen (Jentner überaa lalent fleht, »ei «ß aber — eben
uigmzea Dy Vjüü
— 80 —
fo wie bei 8utber — SRattb. 26, 14 nur ba« einfach „Äneäte", nidrt ba« »on
Xb. Üble gebrauste „« igentnedjte", ba« ©ie j. ©. aud) in Wrimm'« Sörterb. III
©p. 98 nidrt oerjeidwet finben. $n ber grieeb. Urfdmft aber ftebt aüerbing« nidjt al«
ein SBott, fonbern getrennt: rovg IdSovq Sovlovs unb in meinem ©orterb. I ©. 952b
finben ©ie unter ben 3ufammenfefcungen oon Äned)t ganj furj: „fcigenlne* t :
eeibeigner" mit bem fcinwei« auf Da« (Brunbwort Änedjt 9Ir. 7, wo icb (©. 951 c)
gefagt babe:
„7. ^emanb, ber al« Unfreier ju einem £errn in bem entfdjtebenften 9lbbän^igrcitö=
oerbfittnt« (lebt, leinen eignen SBtQen bat, fontern an ben bei $crrn gebunben ift,
f. ©tlaoe unb »gl. 8: ffiiflft bu leibeigene Änedjte unb s2J?aa>e baben, fo foüfl bu fie
taufen oon ben Reiben. 3. SWof., 25, 44 [äbnlia) aud» bei dunj)]; Änedrte ober Sreie.
1. Äor. 12, 13 [bei <£fe: ©tlaoen ober ffrreie]. [(Sr fei ein Äned)t ober ein freier.
(Eybef. 6, 8], [er mag änedrt ober freier fein. 5fe] ie.M — unb bann weiter unter 8:
„8. (f. 7) 2)a«, unter beffen Sotmäfeigfeit unb £errfdjaft ^emanb fiebt, fann
aud) etwa« ©ad)lid>e« fein, ba« bann aber immer einigermaßen perfonifteiert gebadjt
if» (ogt. frBbnen): ©er ©ünbe tbut, 25er ift ber ©ünbe Änedjt. $ob. 8, 34 [„frber,
ber ©ünbe tbut, iji ber ©ünbe ©llao" fcfe]. 2)a ibr ber ©unb« änedjte wäret, bo
wäret ibr frei oon ber 0kred)tigteit] Wöm. 6, 20 [= ,,©o lange ibr nod) Änedjte be3
Jfafter« wäret, wäret ibr ber lugenb nidjt bebienftet." 9%]. [Wun ibr frei geworben
feib oon ber ©ünbe, feib ibr Änedjte geworben ber (Beredjtigteit. 18 — »Jrei oon bem
$ienfie ber ©ünbe, feib ibr nun in ben Qienft ber Stugenb getreten.] [Unb oerbeifeen
ibnen ftreibeit, fo fie felbft ftneebte be« öerberben« ftnb; benn, oon wettern §etnanb
fiberwunben ift, 2)ef« Jhtedjt ift er geworben] 2. $etr. 2, 19 [— „^reibeit oerfpreeben
fie ibnen, ba ftc bod) felbfi ©Maoen ber SJerboroenbeit ftnb; benn, oon wem man be*
berrfdjt wirb, $ef« ©tlaoe ift man".]
2>te Wational^tg. 49, Wr. 223 entbfilt einen ?eitauffafr :
,,$a« beutftbe böbere Unterrid)t«wefen unb ba« Äu«lanb" oon $rof-
Dr. $. ©«bitter. ®et?. Dberfcbulratb in «ie&en.
Stuf biefen febr anregenben, bödjft beadjten«* unb empfeblen«wertben Äufiafc
modjte id) bierburd) an meinem Sfcbeile bie ?efer meiner 3«tfd)rift. indbefonbere barunter
bie Sebrer an böberen Unterrid)t«anfialten, einbringlicbf) binweifen, wie aud) gleid)jeitig
auf bie in biefem Suffafe oon bem (Beb. Dberfdjulratb empfobfene im Serlage oon
«. SJoigtlanber in üeipjig erftfeinenbe, oon 2)ireftor Dr. ©uebgram b»au«gegebene
2)eutfcbe 3eitf<brift für Äenntni« bes auötänbifdjen Unterrid)t«wefen«.
£ffe für bie dritfärift fefftp 6fflitnmten ^nfenbungeu w#ffe man un-
miüenar an ben Herausgeber naa) ^ftftrefi^ in Sßeßfenbttrg, bagegm
bie fnr ben ^t»fd)fag ober ah Äeifagen beflimntten Jlnieigen an ben £ er-
feger in ÜPaberßoru (enben.
beitrage fürt u&tbfte £eft muffen jebes 28af bis fpdteften» |um 1. bts
•2B.on.at6 in ben finben bes ^erauegrberft fein; aud) Httet er, in SSejug auf
ben amfang, bie ^taumtxre&ftttiflrt ber ^eitfajritt int ^»ge |u haften.
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i
Sum SerftäntmtS bed aSört^end : „außer".1
3ti meinem SBBrterbucr) fyabt ich (SJanb I 6. 61 c) fiber baS ©ort: aufcer
moglictjft turj gehanbeU; eine ctroaS ausführlichere JDarfleÜung habe ich in bem Don
fcubioig fertig l)erau 8 gegebenen „Ärcbio für baS ©tnbium ber neueren Sprachen ic."
9b. XXIV @. 19—26 gegeben, bie ich noch fo öielen fahren ben Sefern meiner 3*ft*
febrift jur gütigen ©eottjtnng nnb Prüfung hiermit auf« 9?eue »orlege.
kluger (f. Äu8 I, 7) präp. unb conj. 1. GS be0eidjnet etn?a$
9ftc§t*ü)Wteingefc$loffene3 unb jroar etwa« BuSgenommeneS, al$ niajt §in$u*
gehörig SluSgefa^loffeneS, — aber aua) (StroaS, worüber ba§ grwätjnte
tjinauSgeljt unb wa$ bef$&al6 nur nebenbei mitberüaTtdjtigt wirb (»gl. 7),
i- 8.: 3^ arbeite ieben lag oieröer}n ©tunben außer [b. auSge*
nommen, mit «udfdjlufs, nur nia)t jc] am ©onntag. «uger an ben Söerfel*
tagen arbeite ia) aua) am ©onntag nod) mer ©tunben [b. t). abgeben oon
ber gewöhnlichen ÄrbeitSjeit, noa) baju, noa) Darüber t)inau8]. — Da«
»iffen ftüe auger ir)m [nur er nia)t]. ftuger it)m weig e8 noa) fein SBater.
— Cr ift ein fer)r brauchbarer "Arbeiter, auger baf$ er noa) ein bisdjen
flüä)ttg ift [wenn man baoon abfietjt, mit ber einen Hu8nat)me]. Äuger
(sbem) baf$ er flüchtig ift, ift er aua) ungefa)icf t. — (£r glaubte ben fltyein*
fttom vor fid) $u fet)en, auger bafs t)ie unb ba ein ©traua) t)eroorgucfte.
©ttüing, 4, 70 [Da« roar ber Unterfä)ieb, bie Äu3nat)me]. £)a e$, auger
bafs e* nat)rfam, im ®efä)matf uns fo ergebt, ErocfeS, 9, 2G0 [ber
©ot)lgefc$matf fommt $u ber $ßafjrt)afiigfeit t)inöu]. — <&x arbeitet nie,
juger wenn man it)m Ctwa« aufgiebt. Cr arbeitet aua), auger wenn man
ü)m Ctma« aufgiebt, fleigig k. — «nbere Söemerfungen über bie 8ebeutung
finben ftiglidj unten it)re ©teile. —
2. Die flonjunftion fnüpft namentlia) ©äfoe mit bafs unb wenn
an (f. 1), wobei jene meift — boa) nidjt au$fa)lieglt$ — bie SBebeutung
> ^robe au§ bem bie %ox mro B rter :c. umfaffenben ^weiten Üljeile meines
„tmti'cbcn SSörterbucbS", bgl. in meinem „Programm eines neuen beutfeben 2Bßrter=
bucbS" bie SJorfilbe 86 unb bie Gnbfilbe (Jben. — 3$ fa&e Gto bie f>inroeife auf
anbere — bem Sefer freilief» nicht oorliegcnbe — »rtilel nicht fortlaffen rooüen, um
roenigftenS anjubeuten, bafS manches fcierfjergebörige an anbrer Stelle feine auSfütulidje
«efpreebung gefunben. - 2>ie »elegfieHen finb mit «uSnabme ber »orangeftetUen ©ibel»
ffcflen (nach 2utber'S Überfettung) alpbabetifcb nach bem tarnen ber 8erf. georbnet.
Beitfdjrift f. beutidK Sprac&e, X. %abxa. 7
— 82 -
fyaben, baf« nod? (£twaä tnefjr, obenbrem ^tn^u^cfügt wirb, tiefe eine &u«=
naljme besehenen, g. 53.: Äuger baf« er ben ©nfluf« nia)t Ijat . . fo
brauet er gegenwärtig fein bissen «rmuty für fia). (Engel, 12, 200;
©filier'« «bfanblung ... $at, auger baf« fie meine <£infid)t ... er*
»eiterte, mir felbft über bie (Srengen ein neue« tfify gegeben, g. ©Riegel,
®r. unb «. 1, XI ic. Hber audj: $örte ü)n o$ne anbere ^Bewegung an,
auger baf« fie ba« . . . Äuge au i$m bebauemb auf&ob. 3. faul, 3, 70 ic
— [Die oon iljnen Geführten] niä)t liegen gu laffen, auger wenn fte in
augenfdjeinlidje ®efa&r i§re$ Gebens tämen. ®oet$e, 14, 232 :c. —
Doä) werben natürlich audj anbere ©äfce mit auger (meift im ©inne
ber Äu«na$me) angefnüpft, g. SB.: ^Ijantafierte bie gange 9laa)tr auger
[nur] ba man iljm bie Äommunion reia)en wollte, fagte er 2c. ®oetf>e,
28, 108; ©0 nenn' iö) bi<& | auger [et fei benn] bu btnbeft mia). ©eine,
©al. 1, 254; (Sott $alf gnäbig ofcne ©<$aben baoon, auger nur [nur]
befam idj eine 53eule [nur baf« iä) eine SBeuIe befam]. ©tt)weiniä)en, 3, 58 ;
Den grangofen fei ieber (Sebanfe unoerftänblitt), auger [e« fei benn] er
werbe in ben oon ber Btabemie gebilligten trafen oorgetragen. Ä. ©pringer
(•prüft, beutf$e3 SDfufeum 1, 2, 662); ©0 giebt ftä) nid)t leta)t ein eljren«
fafter SWann — auger er brauste ben ®e$alt — gum ©ünbenbotfe &er.
©albau, 9tat. 2, 88 :c.
3. Die ftonjunftion fügt quo) einzelne Sßorte unb ©afctljeile an
— oljne öinfluf« auf bie töeftion, »gl. 4 unb 7. — g. *S. : BüeS finbet
feines (Sleidjen auger ein (Singiger. ®oet$e, 10, 63; Hl« fie 9K$tt fanben
auger ein paar ffupferfreuger unb einen oergolbeten ©eajfer. §ebel, 3, 163;
SBeil e« unüberwinblia) unb ungufommbar ift, auger 93errät$erel §einfe.
Slrb. 1, 38 ; ©ola> Dinge oertraut man ni$t auger gegen wen man muf«.
117; Sßtemanb fommt mir entgegen auger ein Unoerfajämter. Sefftng 2,
163; tflinger, gauft 291; Äuger bann als. g. Semalb, 8. gerb. 1, 269;
Die Zfjoxt, bie gublieben auger bem 9tyonet$or. ©ä)iüer, 1082 a; ftetne.
auger nur gwei treue Diener. £aloj, ©erb. 2, 248 :c.
2lnmerfung. grüner fo audj: auger^alb: (Sing ba« gange J$a$r
über ntdjt in bie Äirdje, augerfjalb in ber gaftnadjt Qml$ctft 279 JC-
unb häufig: o$ne, ba« au$ mit ber $räpo{ition auger oielfatö oermengt
würbe unb §in unb wteber noöj wirb. Doa) bilbet o§ne ben ©egenfaft
oon mit, wie auger oon in, unb 53eibe fönnen jefct nur in einzelnen
gältet ftefjen, wo etwa« ni$t mit in etwa« enthaltene« begeiä)net werben
foU unb aua> $ier no$ mit bem Unterfdjiebe, baf« ba« mit auger $3ei<
gefügte al« ba« §auptfä$lid>, ba« mit o$ne als ba« S«ebenfäö)liö)e er=
fdjeint: Qa) ^abe auger ben gwangig ßoui«b'or« noa) gwei ober brei 2$aler.
Die »boofatur*9iealnung beträgt gwangig öoui«b'or« o§ne bie paar £§aler
J
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Auslagen in Mourant. — Äuger ben <&rwaa)ienen waren nod) öieie $tnber
ba. & waren funfaig $erfonen o$ne bie ftinber (f. 2. 2Rof. 12, 37).
— Das 99uä) foftet jwet Xbaler o$ne ben (£inbanb; auger ben jwet
X^alern für ba« Söua) muf« id) nod) fedjs ®ro[a)en für ben Ginbanb
bejahen ic. — @an$ oerfd)ieben aber: (Er l)at ein §au3 o§ne (Starten,
— auf er bem ©arten nod) ein fleines §au§ geerbt ie. ©er oljne 53ett
ift, §at fein«; wer außer bem 93ett ift, befinbet ftä) md)t in bemfelben.
Die $ranf$eit ift o$ne — , ber Äranfe auger ©efa^r. — fclö Äonjunftion
gebraud)t 3. $3. Sutfcr „ofrte": ©0 ift ein ®ott o$ne ber $>err, ober
ein §ort obne unfer ®ott. $f. 18, 32, was bei 2Renbel«fo$n lautet:
©er ift auger bem $erm ein (Sott? wer o$ne unfern (Sott ein #ort?
— Unb fo oerbinbet 8ut$er, 5, 492 a: (Sin «mt Fann Sftemanb $aben
auf er unb o$nc93efel)l unb ©eruf. — gerner: ©er ben Göttern opfert
o$ne bem $errn allein. 2. 9Rof- 22, 20; 1. Äön. 15, 5; föutlj 4, 4;
3olj. 45, 5; 1. Äor. 12, 3; 30b. 6, 46 :c; $at nod) nie geregnet oljne
nur geftern ein wenig, $ut§er 5, 21a; 535b; 6, 120a; 124b; 126b;
131a; 317b; 8, 310a; 314a; 317b u. 0.; $erlid)ingen, 194; $mU
gref, 1, 182 ic. unb felbft nod): SWuf« ein nüfclid) gutter werben, | o§nc
[augerbem] baf« er in ber ®rüfc', | aud) jum Iran! uns felber nüfc.
SrotfeS, 9, 146; Daf8 ia) nid)t nad)benfen fann o$ne mit ber geber in
ber §anb. ßeffing, 11, 641; £rofc ü)rer SWarmorbläffe, bie 9Me o&ne
ben röt$lia)en (Brei« überaog. ßeller, gr. $etnr. 3, 188 ie. —
9tomentlia) nod) oft: o$nebie$, o^nebem = augerbem, überbie«, fiefc aud)
7 am ßnbe. —
4. Die $räpofition auger. (Über bie ^Betonung oon: auger fict)
ogl. SBei 3 m.) ©ie wirb in ben meiften ©prad)le$ren als nur
mit bem Dario au oerbtnben angegeben; bod) finbet fie fid) aud) — ab*
gefe^en oon ber feinen GHnflufS auf ben ÄafuS übenben Äoniunftion, f. 3
— mit Oenitio unb Bccufatto, ogl. ©pate 2, 237; 239. — Det (Senitio ift
auger in ber gügung: «uger Sanbe« (f. b.) oeraltet, obgleid) er fid) aud)
fonft nod) oeretnaelt finbet: ©te wir auger beS töatyenauer ^oftfurfe«
geraten waren <£§amiffo, 5, 209; $m 3a$r$unbert ber Deformation
rebete man atemlid) rein £eutfd) auger weniger italienifdjer, $am
aua) fpanifd)er ©orte, ßcibnitj, 2, 457; 3ft jebod) auger ©tanbe«. gintf,
©a)Iangen (1855; 84; Äuger SWunbe«. ßogau, 3, 5, 64; 3m ©ofe gilt
unfrreittg fein {Reglement, allein auger $ofe£ :c. SDföfer, OSn. 1, 224;
Suger (beS) ©ege^. <Sa)uppiu8, 729 (auo) bei Dpifc u. ö. ogl. unten).
Unoerria)teter ©aa)en, auger ber awei Q3eler)ruTtr)etl. ©a)weinia)en, 3, 30;
«uger be* (Sibe« gab e« nod) 2c. <£. ©iüfomm, ^omerering (1855) 2,
70 2c. —
7*
gür ben Äecufario folgenbe ©teilen: 9Hit feinem f (einen $ute fant
er jweimal äuget bie 3J?obe unb aweimal wieber hinein. (Jngel, 12, 3;
Daf« mein lieber ÜÄann . . . mich burdj feine gor $u große ©oarfamfeit
außer ben ©tanb fe%ct, Qeraanbem ©efälligreiten au erzeigen, ©eflert, 3f
223 (eine au* oon «belung angeführte, aber getabelte ©teile); [Da*
(hinefifche #olf] ift ein ©infeloolf auf ber <£rbe, oom ©chitffal auger ben
3ufammenhang oon Stationen gefegt . . . äußer biefer Sage mürbe e«
schwerlich geblieben fein, wo« e« ift. $erber, $^il. 5, 17; Du bift nun
außer unfere <$emeinfcbaft gestellt. &eller, gr. £>. 2, 63; Da jie nicht
außer ihren Glan heirathen burften. SOtufäu«, HRära). 1, 173; (£irelfett,
bie mich außer mich oerfefct. & Nicolai, 1, 112; Der ©cherer be*
gleitete fie außer bie ©tube. $eftoloa$i, 1, 50; §üte bid) . . je außer
bia) ju fommen. fflficfert, ©ei«h. 3, 63 ; Daf« mich ba« marmorne 3fläba)en
etwa« außer miaj gebraut $at. ©eume, ©paj. 101; Dura) eine wahre
©ersauberung außer bie Statur oerfefct. ©ajeüing, 2, 2, 184; Der53iffen
gelangt bamit außer ben ©ereich be« menfchltchen Sillens O. Ule, Statur
(1855) 59 b; Gin außer ben Sear geftellte« 3$ be« Sear. §. Stoß an
Q. $aul, 44; ©teilt fia) . . . außer ben trete;. ©urm, beutfa)e ©Brache
(1856) 47 2C. — 53efonber* oft: äußer allen 3u>eifel gefegt ober geftellt,
3. 53. Qtoetlje, 39, 249; Seffing 5, 325; 6, 290; Sickenberg, 4, 93;
©Delling, 2, 2, 12; ©cbiöer, 741a 2c. — §ieran fchlteßen fid) gätle,
in benen bei fehlenbem ärtifel 2c. bie gorm be« Äafu« nicht erfennbar
ift, 5. 53. : äl« bie beiben grauen ben artigen Dichter außer (Sraoität unb
in feine lieben«würbige ©timmung oerfefcten. Äönig, Älubl. 2, 301 ; Äußer
gaffung fommen, geraden 2c (bagegen al« Dario: — fein); (Eine ÜJWinje
außer ffour«, Umlauf fefcen; fcinen außer £r)ätigfeit bringen; ©ich außer
ätt)em laufen; ÄüfSte fte außer Ätzern. SDiufäu«, aKära). 5, 92 [wo
„äthem" al« Datio $u f äffen ift, wenn ber ßiiffenbe, — als äccufatio,
wenn bie ®efüf«te als atemlos erfreuten foll] 2c , wie man benn gewöhnlich
fagt : äußer ©tanbe fein, aber — : (Einen außer ©tanb [ohne ba« Datto*t5,
f. ©] fefoen, obgleich fia) auch ftnbct : äußer ©tanbe gefegt. Knebel 2, 363.
£ritt in folgen ^Beübungen ber ärtifel ober ein gürwort 2c. ein,
fo wirb meift außer oermieben: Da« braute it)n außer gaffung, — au§
feiner gaffung heraus, mie 3. 53. bie ©teile au« ©ngel, 12, 3 gewöhnlicher
lauten würbe: 2ttit feinem §ut fam er jweimal au« ber SWobe 2c. hierbei
liegt ba« Gefühl ju (Srunbe, baf« außer bem ©0?, wie au« (f. b. I, 7)
bem SBofjer? entflicht, fo baf« fcinen außer gaffung bringen al« (SUtpfe
ju erllären ift: Qn ben 3ufton& *>e« „äußer*gaffung*©ein«" bringen 2c,
wie umgefeljrt Lichtenberg, 5, 472 elliptifa) fchreibt: [Die ®ef<hichte] ift
aber außer allen 3weifel, — etwa: gefefct, unb Effing, 8, 506: 9föhmte
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- 85 -
bie 3ierli$fett auger alle 3Ragen. ogl. 11, 665 : au&er bcr ©lagen, —
analog: über alle SMagen, — fo bafs baS töühmen über alle ©chranfen,
über aueS 2Rag hinaustritt, es überfchreitet (f. «uS, I, 7).
^ebenfalls fmb für baS ©äjroanfen bes (Gebrauchs ^ter ©teilen au
erwähnen, wie: DafS er fdjlechterbingS auger aller 93erbtnbung mit bem
#ater herausträte. <£nael, 12, 39; Sftur oon ber biegen Erinnerung fomm'
td) außer mir [f. 6]. ©oethe, 9, 41; 34, 40; ©enn man mich auger
mir felbft herausbringen fbnnte, müßten es biefe Sage tt)un, aber ia) falle
immer mieber in mich aurücf. 24, 124; fluger aller Raffung gebracht. 16,
228; 3$ warb r)a(b auger mir. Älopftocf, 11, 18; Die i$r »orgeben
auger allem 3weifel fefcen. Sefftng, 6, 114; ©ie bich fein wohlgemeintes
M auger bir fefcen fbnnen. ÖiScom, 404; 16; DafS bie ©renje bis auger
fcen ©äulen beS fcerculeS fich erftreefte. tfohenftein (©atfernagel, 3, 1, 866,
3- 22), ogl. : DafS ich ihm nachfolgte auf ben gug | bis auger ber 9Wenf<hen
3ufanrmenfluf$. töütfert, ÜRat. 1, 88; iRächft ihr fteüV er fich felber ben
fa)öngebilbeten ©effel | auger bem ©chwarm ber freier. 93og, Dbtyff. 1, 133 ;
Unb wann auger bem £>auS unb auger ber ©tabt fie getommen. Ooib,
1, 206; tiefer oerfteflte Unglaube braute mich auger mir. ©ielanb,
y, 233 ic. -
Die <£rflärung ift oben gegeben, *. 33. für ©oethe, 24, 124: ©emt
man mich in oas „tfoger*mir" als an einen „auger mir" befinblichen
Ort «. bringen tonnte, ogl.: ©ie flar unb richtig bie Alten baS Äuger*
ihnen gewahr mürben. ©oetfje, 39, 50; ©ir fjabm mit bem AugerunS
Vichts 3U fchaffen, fonbern mit bem QnunS allein. 3fcho!fe, 1, 194 ic,
ferner: ©enn nun fchon alle jene jTt)atigfeiten augerhalb ber Seele
fallen. (£. Stogt, Äöhlergl. 114, b. t). in baS augerhalb berfelben liegenbe
(Gebiet je. —
Gewöhnlich gilt für baS auger ber Bewegung: au« -heraus (f. 0.),
3. 58. fprtchw. : Miemanb fann aus feiner §aut heraus ic, boa) ift es nicht
in allen gäflen anroenbbar. ©aS 3. aus ber ©tube herauSgefteüt
werben foll, mufs brin fein; auf bie grage aber: „Soll ber neue ©djranf
in bie ©tube tommen?" müfste bie Antwort 100hl lauten: „Wein, auger
bie ©tube, obgleich ich noch nicht toeig, wohin. u Doch oermeibet man Dies
meift burch eine ©erneinenbe Senbung: „Wein, nicht in bie ©tube" :c.
©rtblicb, fei noch außer mit Aeeufatio nach Analogie oon aufgenommen
tomerft: ©er fa)on oerheirathet ift, Alle auger ©inen, follen baS tfeben
behalten. ©Riegel, §aml. 3, 1.
5. Der Bebeurung nach ift bie $räpofition gunächft örtlich, ärmlich
= außerhalb (f. b.): (Sin Stolt, baS nur ber ?fer<h jum S5olf macht, bas
außer bemfelben ben ©olf fürchtet. Börne, 1, XVIII; Die Bogel bringen
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— 86 —
augerm ßelbc in @iern i§re gruä)t ju ©tanbe. $3ro<fe£, 9r 233; ju
£>aufe . . . Süßer £aufe. ©ürger, 301a; Buger ben Segen bura;3 ®ra«
gefanb. <£§amtffo, 4, 243; 3n alten ©täbten in unb äuget ber §albmfel.
gallmeraijer, üflor. 1, 71; Siegt auger unferm Äreife. ©oetye 39, 283;
©arten auger biefen 3elten. 4, 123; $a fte$e i$ auf meinem ^lafce ganj
außer bem Dorfe. Seffing; $at man üjn in feinen fajer^aften epopeen
als in feiner ©p§äre bewunbert, fo wirb man tljn auä Ijier nidjt auger
berfelben finben. 5, 37 ; Der ÜWorb be« ÖajuS, melier auger ber $>anblung
ift. 13, 27 (Nicolai); Hudj auger Britannien leben 2Henfa>n. ©a)legel,
(Sutnb. 3, 4; Siegen auger bem $9ereid) ber Shmft. Stiecf, SRoo. 5, 232;
Selaje ben föatf)fä)luf$ | auger bem £>aufe belaufet, als Qene barin fidj
beforaöjen. SBog. Ob. 4, 678; 23, 178; $n unb auger bem ©efage
fafcen . . ., in ober auger iljrer $a$n fällen. 3ütfgref, 2, 34. -
6. Sluger fte^t aber wie fein ©egenfafc in (ogl. inner) in t-ielen
gällen, wo bie rein örtlichen auger* unb innerhalb (f. b.) nidjt anwenbbar
fmb, weit fein 93e$ug auf einen umgrenzten töaum ftattyat, fo namentlia)
oor Äbftraften unb oor $erfonwbrtern: So CtwaS auger ©a)icf fam.
Hlerte, #of. 1, 1, 14; Sluger Sldjt laffen. ©ürger 299 b; Die ba auger
©iä)t [fo bafS fie nidjt ju feljen mar] ftanb. (Sbamiffo, 6, 274; ©ä)on
wieber auger ©orgen. 3, 204; Äuger ©rot gefeftt. gorfter, 93r. 2, 307;
kluger ber JDrbnung beS laufenben Vortrags gezeigt, ©oetlje, 39, 445;
So SllleS auger uns §errliä)er erfd)eint. 14, 73; Dinge, bie mfa) auger
Sltbem unb Vefinnung brachten. (Suftfom, Kitt. 7, 484 ; »uger Verlegenheit
fein. 3. ®. Qacobt, 1, 56; Äuger Vefa)äftigung fein. Äobl, Qrl. 1, 159;
»uger Vergleid) gefegt. Nürnberger, «m. 315; Denfen wir uns als auger
uns. Seffing, 11, 93; %n Hö)t unb Vann getyan unb i$re Mfy auger
®efc% erflärt. föanf, ©dj. 1. 51; ©eib auger gur$t; ©Ritter 123a;
Sellen ®enug icr) auger mir tyeroorbringe, bringe id) in mir $eroor. 755 a;
©etbft maajenb ift er [ber £raum] auger mir, wie in mir. ©ä)legel, (Stymb.
4, 2; Das liegt nun oollenbs auger aller 3e^- Utylanb, 201; Die ©aä)e
ift auger allem ©oag; Huger 3roe^e^ 5*afle» ©treit; Äuger Dienften,
£fjätigfeit, Sirffamfeit, Äraft fein; Äuger ber föeüje, ber $$e jc; (Etwas
augerm 3ufammenfjang nidjt oerfte^en, f. SluS I, 7. —
$ierju auö): Äuger fia) fein, fommen, geraten, fefcen, bringen ic
(f. 4) im ®egenfafc oon bei (f. b. 3b) fidj fein, ju fta) fommen: Huger
fia? fein. Bürger, 291a; Qtoet&e, 10, 112; 114; ©ttnller, 259b; 425b;
©ielanb, 11, 256 ic, »gl: Von fty fein. ©oet&e, 14, 110; Smmermann,
uttünafy 4, 55; ©filier, 303a ic. (f. auaj: ^ntjürft unb «u3, I, 7);
Die ©eele war mir entwia)en, ia) war ja auger mir unb nia)t bei mir.
$erber, WeL 7, 42: „3#r feib auger eutt)!" $a, bafS ia)'S wär, niö)t in
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mit, mir entronnen, üftüüner, 4, 98; Qft auger 93crftanb. Döbel,
380. 1, 20b jc
7. $)ie $ra>oflrion auger in ben unter 1 (f. audj 3, «nm.) an*
gegebenen 93ebeutungen: (Er erbt auger ben §unbert S^alern Blies [wobei
biefe ausgenommen finb]; <5x erbt auger ben frmbert 2$alern [baju, barüber]
no$ einen ©arten, 9tt$tS jc, ogl.: 3$ felber $ab oierae^n fe$en in bie
Verberg tragen, ausgenommen [o$ne bie ju rennen] bie i$ nit gefeljen
fob jc. ©tumtf, 655 a jc — «uger mir ift fein ©Ott. &l 44, 6;
3emonb auger beinern SKann. 4. 2ttof. 5, 20 ; ©aS auger ütteer unb ÜRaft
unb Sauen | fie^t er auf feinem (arten ©tein? greiligratlj, $ot. 2, 41;
»iget unferm üRault&ier finb aroei $ferbe befallt. ©oet$e, 14, 220;
auger bem tarnen nid)t baS ÜKinbefte gemein. SBielanb, 15, III jc. —
2Ran beaöjte namentlid): Kugerbem = fiberbieS, ba^u fommt noa) jc:
äugerbem feimt unter alle bem Untraut aua) ber unerfättliäjfte ©eia auf.
Bürger, 307 b u. o., — f eltner = fonft; o^nebieS; wenn bie« ntajt ftatt*
fbibet: £afs man fla) . . . mit ber MilofopWa)en Denfart beS üttannes
Wannt ma#en müfste . . . «ugerbem oerrotrrt er unfer ©tubium nur.
®oetfo 3, 273; Der 3Ragftab mufS allgemein gültig fein; augerbem ift
bas Urteil ein bloger üRadjtforua). g. ©djlegel, ©r. unb 9t. 1, 167.
8. Veraltet adv. = äugen: fcuger finb fie fältlest [faltig], innen
glatt. Jorer, gifäjb. 131a; ©rannt inn' unb auger. Serber, 2lr. 1, 29 jc;
ferner = heraus (f. §er): ©enn bu auger foeteft, was bir in'S ÜJiaul
ffillet. Sut$er, 1, 389 a jc — Veraltete gorm: «ugert bem ^rettigow.
Stumpf, 658 a jc —
9. ÄlS EeftimmungSwort in 3ufammenfeftungen, a- Äuger*
amtliü), =ct>eltc^r «europäifdj, *geria)tli#, *gewö&nlia), >irbifa), »fird&lia),
*natürlid), »orbentlia), *jmnlidj, *weltlidj, *wefentlia) unb ä&nliö> eigen*
IajaftSwörter, bagegen nur in wenigen «boerbien wie: $luger$alb jc. f.
Äugen, 3. 2)on. ©onber«.
ffieldjeS finb bie f)aupttjerfc^tebenöctten jtoijdjen ber fran»
jöftjd)en unb ber beutfdjen ©pra^e?
Son 2. ^eannetet.1
$ie beutfdje ©praa)e weidjt in oielfadjer ©eaiefymg oon ber fran*
aöftf<$en ab, ja (ie fte&t meiftenS in ooöem ©egenfofc a« berfelben. ©$on
1 (Sin für beutfd}e nnb franjBftföc 8efer gleicfc bead?tcn8roert&er Äuffafc au8 Sftr. 1
(13 e Annee Mars 1896) ber Revue de l'Enseignement des langues Vivantes.
Directeur A. Wolfromm. Paris, A. Laisney, 6, rue de la Sorbonne (Prix de
l'abonnement Etranger 15 Francs par an.).
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baburdj, baf« bie beutfche ©prache an ben inbo*europäifchen ©prachftamm
unmittelbar fnüpft, bie franaöfifthe hingegen burä) bie Bermittelung bes
Sateinifchen barau« abgeleitet ift, wirb manche Äbmeichung bebütgt.
golge biefer $$atfaä)e ift eS, wenn ba$ Deutfa)e über eine fo über«
aus große Jülle oon ©örtern gebietet, bafd e$ aus ber unoerftegbaren
Quelle ber älteren ©pradje unb ber ÜTlunbarten mit motten §änben fdjöpfen
fann, wät)renb baS granjöfifche oon (Entlehnungen au« fremben ©prägen
lebt unb gehrt.
(Eine §aupt»erfchiebenheit befteht überbieS barin, baf$ bie beutfche
©pradje mehr einen fmttt)etifchen, bie franjöfifche oorwiegeub einen anaty*
tifchen $t)arafter an fia) trägt, wa* gleichfalls als natürliche $olge ber
oben ertoät)nten £&atfaa)e gelten mufs. ©ät)renb nämlich baS granaöftfehe
bie oerfchiebenen SSerhältniffe ber OTebetyeile ju einanber nur unbefrtmmt
unb manchmal einzig burd) bie (Stellung ber ©orte auSbrücft unb
jeben einzelnen begriff burä) ein einziges ©ort in ber töegel oertreten
mufs, [o oermag baS Deutfche, baS an ©nb* unb ^le^iondfilben überaus
reich ift, unb bem ein bemunberungSwürbigeS DeflinationSs unb Äonjuga*
tionSfaftem $u (Gebote ftefjt, jebes Verhältnis befttmmt unb Mar jur 3tn-
fa)auung $u bringen unb mehrere Begriffe in einem © orte $ufammen*
jubrängen, woburä) baS Deutfa)e fid> mit bem ©rtedjifthen meffen fann.
ÜDiefem fonttjetifchen <£t)arafter ift es auch entfprect)enb, wenn bie beutfefr
©ortfügung burdj it)re munberbare (&ef<hmeibigfeit eine fo auSbrucfSDoüe
unb fo mächtig wirfenbe ift. Da im granjöfifchen, wie gefagt, bie oer*
fchiebenen Beziehungen ber Webetheile gu einanber faum anbers als birrdj
bie ©teile ber ©orte auSgebrücft werben fönnen, fo ift biefe eine fefte,
unoerrüefte, was nicht feiten eintönig wirft unb ben 5ftaä)bru<f unb ftus»
bruef ber Webe beeinträchtigt. Dura) biefe wunberbare Biegfamfett werben
ber beutfrf)en ©pradje aber bie SRtttel an bie 5>anb gegeben, einen Begriff
fa)arf h^toortreten ju laffen, eine ©trfung, welche bie fran^öfifche über-
haupt nicht ober wenigftenS [nur] burch unbeholfene ©enbungen ober ferner*
fällige Umfchreibungen tyxvox bringen fann.
Dagegen gebührt ber fran^öftfehen (Sprache in Bejug auf Deutlichfeit,
Durchfta)tigfeit, ©otjlflang unb Bestimmtheit entheben ber Borrang oor
ber beutfehen. Dtefe ungemein große gülle be$ ©ortfehafces, biefe wunber*
bare Biegfamfeit ber ©ortfügung, roela)e bie beutle ©praa)e rennjeidpien,
tfyun nicht feiten ber Älartjeit (Eintrag, &umal ba ber §ang jur Dunfel^
heit unb Unbeftimmtheit oielen Deutfdjen angeboren ju fein fcheint SÖas
ben ©ohlflang betrifft, fo oerbient bie franjbfifche ©praä)e eine mupfalifche
genannt &u werben, weil fie jebe rauhe Häufung ber föonfonanten unb
jeben hatten Sufammenftofj ber Saute forgfältig oermeibet Befonbers
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burch bie Binbung wirb ber 3Bo^lfIang beträchtlich beförbert. ©olcr)e
gfin^citcn oerfchmäht ber Deutle ; an ber Häufung ber Äonfonanten, an
tont Übelflang ber Äehl* unb 3ifchlaute ift ihm wenig gelegen. Unb boa)
tft bie beutfche ©praa> auch eine mufifalifche. Daf« bie Betonung $öa)ft
mnftfalifa) wirft, läfft fleh nämlich nicht bezweifeln. Die Betonung ift,
frreng genommen, eine ber fran^öftfchen ©prache frembe (fcrfcheinung, ba
ber rhetorifche ttccent mit ber eigentlichen Betonung nid)t oermechfelt werben
barf. $ierin befielt auch eine ber £>auptcigenthümliä}feiten ber beutfajen
gebundenen Webe. $m fd/arfen ©egenfaft $u ben alten flaffifchen ©prägen,
irelcbe ben {Rethorn* auf ber 3*ttweffung ber ©üben berufen (äffen, unb
Sur franaöfifdjen Ber«funft, welche bie ©üben nicht mifft, fonbern aätjlt,
wirb im Deutfchen ber Wh^&ntu« oorjug«weife nach ben Xonoerhältniffen
ber ©üben geregelt. £etn ©unber alfo, wenn bie beutfche gebunbene Webe
nicht an ber fcintömgfeit leibet, welche in«befonber« bie epifdje unb bra«
matifd)e franjöftfche Dichtung auf bie Dauer langweilig macht, unb wenn
jte ben Weim entbehren tonn, ba hingegen bie franjöftfä)e gebunbene Webe,
ttoüte man ihr biefen Beftanbthetl rauben, in mehr ober minber mot)ls
flingenbe *ßrofa ausarten würbe.
&ät)renb anbrerfeit« bie franjöfifche Did)terfpra$e einen oornehmen
Gharafter an ftd) trägt unb eine SWenge «u«brücte au«fchüef}t, unb folglich
bie bid)terifa>e ©prache oon ber profaifchen im granaöfifchen bebeutenb
abweicht, fennt bie beutfche ©prache biefe freilich nur ju oft finbifajen
$eben!lia)feiten nicht. Die franjöftfche Dichterfprache gebarbet fich wie eine
oome^me Dame, bie nur mit benen ihre« ©abläge« umgeben will unb
$ebenfen trägt, ftd) mit Bürgerinnen ein^ulaffen. Die beutfche Dichter*
ipracbe hingegen fann mit einer gutmütigen Bürgerfrau oerglichen werben,
bie zwar bie ©efeüfa)aft ber gebilbeten Seute oorjtefyt, ba« gemeine $$olf
aber nicht fdjeut, unb fta) bisweilen bi« jum $öbel ^erabläfft. @s barf
hm franjöfifchen WomanttSmu« t)oä) angerechnet werben, baf« er im Weiche
ber ©praaje bie Borrechte aufgehoben unb bie iRatur in ihre Wechte wieber
eingefety hat, ba biefe übertriebene bracht ber fran$äfifchen ©prache nicht
feiten in 3ierlia)Feit ausartete. Srofc aüebem wirb ba« grranjöftfche, *a
in ber ©prache eine« SBolfe« fict) ba$ eigentümliche ffiefen bleiben au3--
fpria)t, fein eigenes ©epräge behalten. ©0 fa>arf ba« franjöfifche SßWen
gegen ba« beutfd)e abfrißt, fo fdjarf wirb bie franjöfifdje ©prache gegen
bie beutfche abfielen, ©ie bie granjofen fich oon jeher burd) Nüchternheit,
®ei'ct)macf unb feinen ausgezeichnet höben, fo werben ftd) biefe Bor»
ifige auch in ihrer ©prache abfpiegeln, fo wirb ber franjöfifche ©d)tift«
fteüer, will er fleh beim $ublifum beliebt machen, immer nach biefen
Eorjügen ftreben muffen. ©0 wie ba« beutfche ütöefen oon jeher ein
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roimberltä)eS ®emifd} öon (hnpftnbfamfeit unb ©tnnliajfeit bargefteüt fyat,
fo »erben flä) in ber beutfü)en ©praü}e biefe beiben ©igenfa^aften au«;
fönnen unb burdjbringen muffen.
(£« märe finbifa), ber franjöfifdjen ©prad)e ben 33 errang oor ber
beutfä)en, ober umgefe^rt erteilen ju motten, ba in ber einen wie in ber
anbem bie Grigen$ümli$feit be« 93olf« flar Ijeroortrttt. ©etbe finb wunber*
bare ©erfseuge, mittete beren bie ©djriftftefler ©ro&e« gewirft $aben.
93etbe finb ben ©ebfirfniffen ber betreffenben Nation angemeffen unb fönnen
fta? ba^er o$ne 9Gadjt$eil mit einanber meffen.
(Sin ©rbprina.
Momart von 3. 2). £entme. ?eipjtß 1878. 2 ©b.
Einige fur$e fpradjlidje 53emerfungen.
1. (f. 3eitfa)r. IX <5. 187-189) Die @nabe fjaben (in bem
$eute gewöl)nlia)en ©inne) 3. ©. ©. 9 unb 20 unb entfpredjenb: Einern
eine ©nabe erweifen <5. 21; baneben: ia) bitte um bie ©nabe
fctwa« tyun su bürfen (— baf« mir bie (Snabe ju X^etl werbe) ©. 12
unb 21.
2. „®ie [bie Dame] §atte ü)ren gwetf verfehlt unb fie würbe naa>
ifym gefragt." 5. 12. Da« fott fu'er bebeuten: nadj biefem $wetfe; aber
(f. §auptf$roter. 140 a, Sßr. 2) bie tfefer »erben im erften ftugenMitfe
oiel(ei$t, efjer ate an ben Qtotd, an eine männlia^e ^erfon benfen, nadj
ber bie Dame gefragt toorben fei, — ogl.: „Durd)tau$t werben, bei Qfjrer
fpecießen Äenntni« ber £f>atfadjen, unzweifelhaft im ©tanbe fein, auä) über
bie Bbfia)t be€ ^erbredjer« mir Äu«funft $u erteilen. Darf idj unter*
ttymigfi um fie [= um biefe «uöfunft] bitten?" ©. 13. — „(Sjccettena
wetten geneigteft einerfeit« in (Erwägung sieben, baf« bie Orber, um bie
iö) @ie bat, jeben Äugenblitf bie nötige $>üfe mir gewähren fann, unb
jum «nbern meiner Änfidjt unb 93orfidjt oertrauen, baf« iaj im geeigneten
«ugenblirfe ben regten (Sebraua) 00 n il)r f= von ber Orber] maa>en
»erbe." ©. 36. — „Der Äanonenbonner würbe weit untrer im 8anbe
gehört; man (onnte oon i§m [» oon bem äanonenbonner, barauö] auf
bie Öeb^aftigfeit be« geuer« ber £teingewe§re f fliegen." ©. 40. — „(Er
öffnete bie Styire; e« war bie ©irt$«ftube. Gr fajritt in fie [=» in bie
©irt§«ftobe] hinein." <5. 45 (wo ba« „in fie" fuglia) gan$ $ätte me^
bleiben fönnen). — ,„3ft ber ©ein gut?4 «Weine (Säfte finb mit ttjm
[= mit bem ©ein ober: bamit] aufrieben." ©. 46 jc.
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3. „Äber barf t$ um bie gnäbige Erlaubnis bitten, (Eurer Dura>
lau^t bie gweite Älternatioe gur $oa)geneigten (Erwägung oorjulegen ? ©ie
bürfte bie wa$rf($einlia) ere, bie wa§rfdjetnli$e fein." ©. 14/5,
ogL meine ©ora<$brtefe ©. 317/8 [«bfänitt 388], wooon i$ § 1 $ier
wieberfalen will: „§ei&t es, baf$ ber Äomparatto einen $ö$ern <8>rab be«
Cerglia^nen be^ei^ne, fo föeinen bamit ©äfte im ©iberfprua) gu flehen,
moxin ber Äomparatio weniger befagt als ber^ofttio, 3. 53.: „(Er gehört
ju ben beffern, wenn gleia) noa) ni$t ju ben guten ©d)ülern." Die
£öfung biefe« fdjeinbaren ©iberförudj« §abe id) in bem $Ra$folgenben
gegeben, barf fie aber aua) füglia) bem ©djarffinn meiner Cefer überladen.
§ier begnüge id) mid) mit ber Jeftftellung ber ItjatfaaX bafd bie wa$r*
iö>e innrere Älternatioe nidjt me&r, fonbem weniger ©a$rfa)einli$feit
für fi$ Ijat al$ bie einfad} wafjrfdjeinlidje.
4. „Qn einem galle, wie biefer" [sc. ift], „giebt eS übrigen« feine
tfanbeSgrenaen." ©. 17, tgl.: wie in biefem unb f. baju §auptfa)wier.
3. 310b: „$ergleia}enbe$ als unb wie- SNr. 5 k.
5. „Die $rin$effin mufste boa) überlegen, mela> Antwort fie auf
biefe grage $u erteilen $abe.M ©. 23. — „Der §err oon ©tabel tuar
entlaffen. ©r war boa) oerwirri geworben." ©.26, f. über ben grabe
bei Statine fo „häufig wieberfeljrenben ©ebrauo) be3 boa)" 3ei*för- VIII
©. 447 unb bie bort angeführte ©teile aus meinem ©örterbua), femer
über bie Jorm geworben neben bem eigenfdjaf tswörtlidjen Oftittel»
wort: „oerwirrt" §auptfd)wier. ©. 335b unter „©erben" Wt. 3a,
wa&renb eö in ber JBerbinbung mit bem wirf Hajen ÜJttttelwort „oerwirrt"
jur ©ilbung be« $affto$ feigen müfste: „dt war boa) [babura), baf* bie
^rinaefpn u)n entlaffen ^atte] oer wirrt worben" [o&ne bie SBorftlbe ge]
= (afrio): Die (Jntlaffung $atte i&n oerwirrt.
6. „(Er &ufa)te oor, er wollte oorüber&ufdjen." ©. 44, f.
©orterb. I ©. 808a unb (Jrgäng.«ffiörterb. ©. 282 a, an welken belben
©teflen unter ben gufammenfeftungen oon fyufdjen bas freilia) felbft»
wftänblia^e unb fetner (Jrflärung bebürftige oor$ufa)en nia)t belegt ift.
7. „©ie [bie ©enäbarmen] Ratten iljit in ber ßanbftrafee oerfolgt."
©. 50. „®ie fprengten weiter in ber öanbftrafje" ©.51. „Drüben in
1*1 tfanbftrafce fonnte er und nia)t me^r entfommen." ©. 54, übli$er-'
„auf ber 8anbftra§e", ogl. geitfa^r. II ©. 405 SRr. 5 unb ©. 496 über
ben umgefe^rten öfterreia)tfa)en ©ebraua): „3a) wo^ne auf ber (in ber
SWunbaTt: af b'r) SR. SR.«®affe, »©trage."
8. „©ie . . . banben ifcre $ferbe an bem ©alm oor bem £>aufe
fefL" ©. 52. #ter bin ia) faft geneigt einen Drutf fehler ftatt ©olm
anaunefrnen, ogl. mein ©örterb. III ©. 1661b, wo unter ©olm m.
- 92 —
in 92t. 2 au« £emme'« ©djroar&er Sparte angeführt ift ©ine äiijaf)!
gefältelter unb geräumter ^ferbc ift an einem unenbltdj langen auf ^feften
tefeftigten halfen, bem „©olme" angebunben, bet tior bet gangen Sänge
unb ©reite be« (»ebäube« fta) §erftie$t. 1, 11, unter &tnwei« auf aiuet
wettere ©teilen au« bemfelben ©uö)e Semme'«, ogl. (Jrrgänj.^arterb.
©. 653 a, wo au« ber Wat.*3tg. 21, 149 noö? folgenber 53eleg Süi^u*
gefügt ift: „*n bem fernen ©olm üor ber X^fire jum Hnbmben ber
^ferbe." Ob ©alm (mit a ftatt be« o) baneben munbartlia) in berfelben
©ebeutung oorfommt, muf« idj ba&tngefteflt fein laffen.
9. „®ie [bie ®en«barmen] mufterten ben ©irt$, bie ©trtljtn, bie
anwefenten (Säfte, ©ie fa&en e^rlidje ß a n b* unb£anbe«geftä)ter." ©.
52, in nidjt grabe gefä)matf«ooller Äu«brutf «weife für: ©efidjter eljrli^er
Sanbleute, bie augleia) i&re Öanb«leute waren, »gl. mein ©örterbua? II
©. 231b.
10. „,3$ benfe, i$ $abe $ier lauter gute $atricier oor mir.4
— Sir ©auern alle ftnb unferes aüergnäbigften ßanbeöfcrrn getreue
Untertanen." ©.53, wo ^atricier ein allerbing« auffälliger Drucffefjler
für Patrioten ju fein fd)etnt. [Jauern finb boä) feine $atricier, fonbem
efcer ba$ (Segentf)eil baoon.]
11. „Die (Saftftube be« ^oftyaufe« in Keinen ©täbten pflegt, be*
fonber« be« ÜHorgen« unb be« Äbenb«, oon ben ©ewo^nern be« Ort«
öielen Söefua) $u erhalten. Die (Säfte $aben ifjren 33ort$eil babei; jum
5rü$fä)0j>pen [f. (5rgänj..»©örterb. ©. 460c] wie $ur «benbf laf ö?e
befommen fte al« ®rati«augabe bie neueften SWad>ri<$ten ie." ©. 63/4.
12. „Äm Jpinterwalbe würbe gefämpft." ©. 64, tpier « an bem
hinter ber ©tabt gelegenen Salbe.
13. „Äurfürft . . . flürfürften." ©. 73, mobl nur burdj einen
Drurffe&ler ftatt „Äurfürften".
14. „Den unterof ficierlitfen Würfen burdjgebläut." ©. 101 —
ben Würfen be« Unterofficier«.
15. „Slbrian muf«te mit tfendjen lernen, ba« Stbece guerft. Stadler
folgte wieber ba« « auf ba« 33 ie." ©. 114. <£« foflte feigen: ba« ö
auf ba« %
16. „Da« erfte (Befedjt — benn eine ©a)laä)t war e« nid)t —
fiel $u unfern ©unften au«." ©. 127, f. mein ©örterb. beutfa)er ©tjno-
nomen (2. «ufl.) ©. 101/2.
17. „§atte man fa>n oorfcr ba« ©d)tejjen in ber (Entfernung fta)
nia)t beuten fönnen, für bie Söne unb bie Saute in ber näa^ften Wä$e $atte
man oöltig feine (Srflärung." ©. 129, wofür e« in btefer «nwenbung
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beut« gewöfrtlu&üollenbg f>eifet, f. mein ©örterb. III ©.1436a, woraus
id> liier golgenbes ^erfc%c:
SoOenb adv. au« mittelr)oa)b. vollen, Äcc. oon volle, m., f. SBenetfe 3,
3tf3, ogL Boll Iq . . . §eute geroöfynlid) oollenbg mit gelegen, bar«
unter &. 8.: Das ger)t ben ®taat oollenb« [gan$ unb gar, erfi red)tj
9fr $t£ an. Effing. ©et)t mir mit ber $>emofratie unb »ollen bs [gar;
nur erft] mit ber SHepublif bei folgern (Seftnbel. fHuge. SSodenbS [nun
gaT no$] fronen? ©a)iHer [ÄarloS II. »ft, 2. Auftritt], — in roeld)en
Stellen, wie oben bei £emme, ein ööflig nad) bem gütigen ©ajriftgebraud)
mebt am $la^ märe.
18. „<Jr beirrte bei feinem ©nrfdjluffe. (Sie tonnten ir)m jule^t
fein Unreajt geben." ©. 159, üblia>r unb ridjtiger: nid)t Unred)t.
SluS Dem fotnifdjen ®po% tum Nbolf Satte»
(f. ©. 65—69.)
3efmter (Öefang.
(©djlufS.)
©aumbad) unb ©eibel ritten gleich gufammen,
Unb $egafu« trug ot)ne 2Rür)e fie.
Solff Julius wollte ben (Baut entflammen,
3)a fant er r)in al8 mabre8 ©d)inberoie$.
tbut mir leib, ben Sflann mu§ id) Deibammeu,
3u tt)un war'« it)m um wabre 2)td)tung nie,
9?ur um poetifer) aufgefhifeten älingKang,
Unb ben ^bitiftern nur gefiel ber ©ingfang.
^rofeffor ©ber« ritt, jebod) ein SWaultbier,
Unb aud) nur um bie abgcßerfte ©abn;
»IS ein germanifa>e8 £r)eatergou(tt)ier
(frfdjien ba8 Ärieg8rof8 mir oon gelir. 2>ar)n.
(Srnji Wjiein'S $ferb — ba8 mar ein ®rau« unb ÖraulU)ier;
2Ba§ bat man bir, bu atme« Wof8, getban? —
(Gottlob, jefct barf id> wieber Ätbem boten
Unb babe leine »o«fcit nod) geftoblen.
Xod) f>att, ba nafcn nod) bie föeiberfdjaaren!
O je, o je, ba« wirb 'ne böfe ©ad)'.
SBie foü* id) nur ben Hnftanb jefct betoabren?
Unb ffieiber tragen einem ewig nad?.
@o laf« id) bt<b nur burd) bie Sufte fabren,
Unb jwar im Sagen, <5bner*(5fd)enbad).
3>ie anbern alle mögen meinetwegen
©id? gana sans gene auf ben Olafen legen.
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2öer tommt unb fcbreit? tyr f>immlifc$en Öewalten,
^aul ?tnbau ifi'8. dt fagt, er reitet mit,
Denn et gehöre jefct aucb. ju ben Älten —
Do<& $egafu6 verfemt ifjm einen Xritt
Unb rannte fort unb war burtb, nidjt« galten.
D Öoti, wie ba ber arme ©ajäcfccr litt!
«ud> traten alle, bie fc&on mitgeworben,
«18 fei ein ©$atten er unb langft geworben.
Der Teufel fcol'S, ba* em'ge Weitenlaffen,
Die fföantafte wirb bocb. aOm&bTtcb matt.
SBo fett i<& jefct ba« jflngffe Deutfcötonb faffen,
Da§ eben anrüeft au« ber öärenfxabt?
Seier im »rm, ba« f$eint mir nitft $u paffen,
*u$ bat man iSngft bie $riefterpofe fatt.
35er Dichter ift bait ber <&efeHf<&aft Diener,
£>alb »oIKwirtrjfaaftler unb balb SWebijiner.
3roar giebt's fetjon wieber eine neue ©d)ule,
Die nacb bem ©pmboltSmuS ftcf> benennt.
(Sin 3au^<rrocfCTI watt t€§ DtcbterS ©ut)le,
Unb ba$ SDtyflerium fein (Element
$an fifct unb f$läft auf feinem $elfenfrot)le,
3nbe« bie ©onne flott tjernieberbrennt.
9Ba« frühem Ditbfern fam im «lang ber Sieber,
Da« bringt man jefct al« blöbe« ©tammein wieber.
©o mögen fle benn fommen ! (Sefot, mit «Stangen
©tatttiebet Sange [teilen fte fla> ein,
Sn benen grojje ^oppentafeln bangen —
Da« ©erben toot)t iljte Programme fein.
„Die fteootution t)at angefangen"
Reifet'« &ier unb bort: „Der §rü«ing bract) t)erein\
Dem ©(btogwort folgen bunbert $aragra»t>en,
Oft nac&geblött oon unfern 3ettung«fcbafen.
Dem 3U9 ooran, gefonbert, fd)reitet einer
SDtit feuern Äuge, bo$ mit weitem (jaar.
D Dt)eobor Fontane, gebenr* i«. beiner,
Dann glaub' idj an ben ftrütjlmg wunberbar.
Denn jung wie bu ift oon ben 3un9tn feiner,
©o eigen fein nta)t unb fo frifdj unb flar.
$or bir eilt $egafu« bie *niee ju beugen,
Unb t>eiter fiet)t man biet) jum £immel fieigen.
3etjt SBilbenbrucb; — ia> !ann it)n ni$t oertragen,
Dort) ift er fid?er djrlidj, brao unb gut.
SWag fid) fein ®aul aud> öfter überfliegen,
©tett ftürmt er wieber oor mit frifebem SRut.
2)te ÄünfUerfäaft tonn man gwar niajt erjagen,
2)o(( ©eroe aucft tfJ »iel unb fcifoe« ©lut.
bteSmal ging'S bei ©onne gu mit Sonne,
©ar'3 autt) oielleittjt nur bie Xfcaterfonne.
0 fticfcarb Sog, o, o! ffio&l mö<&f i<b mitbe
Unb gut fein, aber a$, mir fSQt'd gu f^nxr.
2>a fommt er fa)on geritten, unb bie Ȇbe
ftieoerglut jagt iqn fjaltloÄ Ijin unb Ijer.
Unb er erbricht fttt). «Wein, bei biefem ©ilbe
Verweil' ia) beffer bo<$ nittjt langer me$r.
3<b tonnt' nitt)t anberö, laff' e3 brum au$ gelten,
Kitt man mitt) jefct f$on rob; unb graufam fa}elten.
©leibtreu, mein lieber ftreunb, n>ie foQ ittys macben,
2)af$ beine ttrbfte fttt) Gier beutlitt) geigt?
25ie größte Stange trfigft bu, unb e8 lachen
(5tt)on Diele, bie bir nitt)t rett)t »o&l geneigt.
^egafuS glcidjt faft 'nem pabiernen £>rad)en,
Äl« er mit bir empor gum $immel fleigt.
©Ott) ift'8 ein groger ßrat&e, muf« in) fagen,
Gr $fitte 9W. (B. Conrab au* getragen.
$fr beibe b>bt, 3>a8 »iQ ia) tonflatteren
hiermit für jefct unb aHe örotgleit,
3uerfx mit fjo$erijobenen panieren
2)te neuße beutfäe Sitt'ratur befreit,
Unb würbet l&ngß baö Sßaittbeon und gieren,
ffiart it)r nur fo bef djeiben nie gefa)eit.
Sonrab ifi aua) nott) 3>emofrat, ta) bitte!
Unb $Slt ®enoffenfa>aft mit SReifter Ouibbe.
3»ar »erben eu$ bie $art3 ben fflufyn nia)t gönnen;
2>ie matten freilitt) Sinbau ftt)on ©erbruf«,
2US ü)r noa) tratet in ber Qrre rennen;
9?ur überfalj fte Ieiber $ublitu$.
2)a fte mir 2)raraen einft oermSbetn IBnnen,
<3o fa)icf ta) fle nitt)t auf ben $egafu6.
€>ie »erben mir barum, boff' id), nic&t groQen
Unb reiten, menn fie eben reiten »ollen.
«Run fragt man: SDtuf«t' niajt tygafuS ermflben
©et btefer 2)itt)ter*«eiter Legion?
So QtV id? u)m, unb ftefle eutt) guf rieben,
ftmbrofta 'ne tüa)t'ge ttation.
3efct »ieber lo8! fflera ip c8 nun belieben?
Ätb, ©ierbaum, ©uffe, Salle, giliencron
Unb SDiaurice ©rem, ber gange lbr'fa)e Äobef !
£obote frürgt, botb. fSUt er auf ben ?obey.
- % -
Senn icb nun Ätrdjbacb nocb unb Ärer^er nenne
Unb $albe unb fortleben bintenbran,
So iji'8 genug. Ob aucb SUberti flenne,
3$ glaube fcbwerlicb, baf« er reiten fann.
Äutb brängt e« mu$, baf« icb e« frei befenne,
SDitt 2Rad)t jefeunb ja $ermann ©ubermann.
Sag Wngfl ba« $ublitam im Dalben ©Plummer,
3efct n>a(bt e« auf, e* lam bie $rtma*9hxmmer.
$er grofee SWann, bcn 3Kafcifen geboren,
(Erfdjien auf feinem eignen tHafienpferb :
Cr fei auf ^eqafuS ntcbt eingefcbworen,
Unb grabe biefer Kenner fei ibm rocrtt).
„©et meinem ©art, roa« bab' icb tjier oerloren,
2)a rata? ganj Seutfötanb boeb als Siebter etjrt?
«Hein icb wünfebe mi(b ntcbt au«aufcbliefecn,
«Rur ba« ^laiftr con gusto au geniefeen.
Stenn io sono io" — unb ba ritt er!
©ein ÜRof£ umflog im 9ht bie ganje ©abn,
Unb einen raufebenben (Jrfolg erftritt er
©eim ^ublitum, wie er'« fo oft getban.
2)ocb bie äoQegen bunten fretlicb bitter:
Stuf« fliegen tarne eben ade« an.
£err ©ubermann ftrieb) feinen ©art oeracbtlicb
Unb ritt baoon - S)a« Srgerte beträtbtti(b.
$a mufS man unfern töerfjarb Hauptmann loben —
Unb mit ibm tomm' terj benn nun roobl anm ©djluf« —
2>er bat ftd) über Snbre niebt erhoben
Unb Sßtat^ genommen auf bem $egatu«.
Äein 3n>eifel, er tarn unrttieb boeb nadj oben,
Unb Diele ?eute fabn e« mit ©erbruf«,
©on oben liefe ber ®aul bann etroa« faden,
2Ba«, weife icb niebt, boeb. roaren'« roeitbe ©allen.
8uf biefe jrürjten ©rabm unb 6cb.lentb.er plöfclicb,
2>a« fei bie reine, golbne ^Joefie;
Unb fie bocierten laut unb febrien entfefchefc:
3a, (SJetfjarb Hauptmann, ber fei fca3 ®enie
Unb breimal t)eiltg, breiinal unoerlcfclicb ;
Der $egafu« fei boeb ein liebe« ©teb:
ÄrbfiaUiftert gleicbfam t>ätt' er gegeben,
2öaö ba bie Ouinteffenj oon allem ?eben.
sJ2a gut, icb laffe e« babei bemenben,
SWatt bin icb felber febon com langen Witt
Unb eile unfre« Xeufel« 2 raunt ju enben.
2>od) balt! Ob Üubrotg gulba benn niebt flritt?
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911$ ber niebt tarn, liefe ^oroan $u ibm feuben,
Unb fieb, ber Liener braebt' bie ©otfebaft mit,
Cr fei jwar SWtHionär unb bab'd niebt nötbig,
Xocb immerhin $u CiHigem ertötig.
(So tarn er auf bem Sweirab angefahren —
„9?ee, guter greunb, nun wirb'd und boa> gu bunt",
@o fagt i$r, „folebe ©u)e fannft bu fparen;
8m (£nbe fommt noefc Siner auf ben $unb".
Sd tarn and) einer; boeb ju offenbaren,
©er biefer war, febeu' icb mit gutem ttrtmb.
«ielleicbt — ibr babt ja früher febon oeruommen,
Sie (Einer blutig auf ben $unb gefommen.
Äld (Serbarb Hauptmann wieber abgeftiegen,
2>a bracb ein wilbed jterpg bie ©djranfen ein,
„Sir wollen audj", fo rief man rafenb, „fliegen;
Sin jeber 3)«utfcber barf ein 2)icbtei fein."
9htn, $egafud war langfl niebt mebr gu friegen,
Cr flog jum Gimmel grabenwegd hinein.
2>a wäl^t' bie SWenge prügelnb fieb im Örafe —
«ueb unfer greunb betom Sind auf bie Hofe.
@o bafd er bann erwaebte . . . Silenb brachte
Sr Me3, farbenfrifcb noeb, ju Rapier
Unb brfingte, bid icb ©tanjen baraud maebte —
92a, biefe fielen benn nun gtücfticb bier.
©er ab« war ber SKeifter? «lej backte
8iel brüber nacb; julefct fa>ien ibm wie mir:
(£3 tjätten 2)?aHcbe wacTer jroar geftritten,
2)oeb ein ®ente fei gar niebt audgeritten.
Merlei ©eiftcr.
33oit Äarl Smil ftrartjoS. Com geld jum 9Kcer XV ©. 68—68.
(Sgl. in Öejug auf ben $nba(t einigermaßen geitfebr. IX, 241 ff. unb 297 ff.)
Sprad)lia)ed f. im Singeinen mein ©örterb. unb Srgäng.s2ö3rterb.
1. ©.58a: ^löfclich waren mir mitten brin im bitfften ©efpenfter*
nebel [etwa: mir maren in unferer Unterhaltung mitten brin in bem
nebelhaften (Gebiet ber ©efpenfter, in meinem «UeS in einanber t>erfa>n)immt
unb fein fcharfer flarer ©lief möglich iftj. 3u üermunbern mar'« nicht,
man fpridjt nie lieber com Unheimlichen, al« roenn'S Einern recht
beimelig au SWuthe ift [ogt. ©örterb. 1 <S. 729 b/c Mr. lb unb c!|
. . . DaSfelbige f chummer ige [f. ebb. III ©. 1023 a/b unb ^ier in ber
3eitfchrift ©. 107 Mr. 6] Lämmer.
2. ©. 59 b: C$ märe fojufagen in einem Äufmafchen [f. b.
©örterb. III ©. 1494 c Mr. 3, ogl. abmafchen ebb. Mr. 2] geroefen.
3et**rtft f. beutf*e Spraye, X. 3übrfl. 9
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3. ©. 62a: $ur$t empfanb ict) ntc^t, aber boch ein leifeS (Brauen,
ogl. meine Beiträge gut ©mt. ©. 21 ff. ftr 5.
4. ©. 65b: war in jener flflinute hart, fehr fcart am ©ahn*
finn, „jur Bezeichnung unmittelbarer Mähe" (f. ©örterb. I ©. 697 a
9ßr. 14, ogl.: bicht, nahe jc).
5. ©. 66a: 9Wit einem Sftufterfof ferdjen in ber §anb, — Dgl.
SBclegc für ffoffercgen unb Ädfferajen ©örterb. I ©. 967c.
6. ©. 66b: ©ieber ein Beitrag jur (Entftehungägefchichte fötaler
abergläubifdjer ÜWärchen, — wofür ia>: abergläubifdjen oorjie^en
würbe, f. §auptfchmier. ©. 254 b ff.
7. ©. 66 b: 9fam herau« mit bera SWärchen, ba$ ©ie auf ber
Pfanne haben! - hergenommen oon ber „Pfanne" (f. b. 2b, ©örterb. II
©. 522 b Mr. 2 b) am ©teinfchlof« bes ©ewehrS, ogt. (f. <£rgänz.*©örterb.
©. 447c): ©chiefeen ©ie lo« [mit 3^rem 3Bärchen]! :c.
8. ©. 67 a: <£uer Brenno [JlufS] ifcht ä tüct'fch ßuber [f. ©örter*
buch II ©.175a Mr. 4] f. u., hier Dämme baue mär lefc (oerfetylt) f. ebb.
© 42b. &mn. zu lafc!] . . . ©o fomme mer an bie ©teil, wo ber
Brenno ä ßuber [f. o.] wirb . . . ©onft ifdjt HÜS für bie ffaft werth'
lo«, unnüfc ic, f. ©örterb. I ©. 878 b Mr. 2gJ.
3« Dr. (5. Sanbau'ä «uffaft „©eflenfnui".
(8on Dr. ©ticTclberger ju ©urgborf in ber ©d>n*t$.)
Die anregenben Bemerfungen be$ genannten SBerfaffer« im 11. §efte
be$ 9. Sa^rg. biefer 3eitfajrift oeranlaffen mich gu einigen Berichtigungen
unb (Ergänzungen. ©leid) $u Anfang werben eine Änjahl ©örter erwähnt,
bie im ©ä)wei&erbeutfä)en einen anbern ©inn haben a(8 im $od)beutfd)enr
fo ^31 unb er unb bereits, gälfchlid) wirb ©. 424 gefagt, „bafS ber
©djweijer Dialeft mit $ tun ber fchledjtweg £>abe bezeichnet", oielmehr
bebeutet e3 ©äfdje, ©eißjeug (f. ©talber, ©djweiz. Qbtotifon I, 190
unter 2, unb ©eiler, Basier ÜRunbart ©. 35: f. „Blunber"), nnb fo
würbe e$ auch oon bem ermähnten Dienftmäbchen gebraucht, freilich führt
©talber a. a. O. unter 1 auch an: „£>auSgeräth oorjüglich fd)lechteS, ab«
genügte« fcauSgeräth", eine Bebeutung, bie ju ber hoöjbeutfchen hinüber*
leitet, pr ©äfche wirb in gewiffen Gftegenben ber ©ctjweia £üg (3eug)
gefagt: j. 93. heißt im «argau bie fchmuftige ©äi<he „b'fchtffe* 3üg"
(ogl. fcunatfer, «argauer ©örterbuch ©. 313), worüber ft<h bie
©. 424 erwähnte Dame noch mehr entfefot haben würbe.
©orin bagegen bie Unhöflichfeit in ber Bermenbung beS ©orte«
bereit« al« beinahe liegen foll, ijt mir unerftnblich. galfch ip auch oie
\
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■annähme ganbau'« ©. 425, baf« btefe Bebeutung bie urförüngltdje fei;
ba§ ®rimm'fche SBÖrterbuch giebt jutn Äboerb bereit, ftatt beffen feit
tan 17. unb 18. Qahrhunbert bereits gefegt würbe, folgenbe begriff «*
enrtotcflung: „eigentlich promte, expedite, übergeljenb in illico unb
jam, mhb. gereite, bereite." [55gl. über bereit« (fübbeutfä) =
beinah ic. auch mein (5rgänj.*©örterb. ©. 418 b. Der £erau«g.]
Sie in Dielen fünften, 3. 93 in ber SBerrc>ea)3Umcj oon lehren unb
lernen, fo berührt fidj auch in ber S5erroenbung oon nieber trächtig
unb gemein ba« Norbbeutfche mit bem ©chweijerbeutfchen. ©talber II,
237 umfchreibt erftere« unter 1 mit „ herablaff enb, freunblich gegen ^er-
fonen geringen ©tanbes", unb ^unjifer ©. 108 fagt: „g'mein: 1. ge*
metnfam ... 2. fjerablaffenb : e g'meine ma."
3fof @. 426 erwartete ich in ber ©efellfchaft oon Borger unb
pumpen auch leihen unb beffen Ableitung lehnen ju finben; benn borgen,
leihen unb lehnen fönnen nach ®rimm, ffieiganb unb ©anber« „leitnoeife
g,eben ober empfangen" feigen.
ttof ©. 427 wirb noch einiger 3roeifel über bie SBebeutung ber
Schtller'fchen ©teile (Ztü I, 4):
Doch ihre §ilfe wirb un« nicht entftehn
geäußert. Dem 3ufammenhang nach Reifst ba« ^eitroort un$toeibeutig
„fern bleiben". 3ur Bermeibung oon ÜJ?if«oerftänbniffen ha* bit Bolf«*
ausgäbe be« „©tlhelm £eü" im Basier „herein jur Verbreitung guter
©a>riften" nicht ganj ohne Berechtigung entftehn in entgehn geänbert.
3m «nfdjluf« an Sanbau'« tluffafc erlaube ich mir noch <m ben
(^enfinn in ben ©örtern Oheim unb Neffe, $athe, bejiehungSroeife
$athin, ju erinnern, ©tretjlfe macht in ber §empel'fchen Slu«gabe oon
öcethe V, 35 ju ffleinefe gu<h«, 2. ©efang. 55. 12
©nblich rief er unb fprad): „^err Oheim, feib Qhr 3" £>aufe?"
bie Snmerfung: „Die Bezeichnungen ,Oheiml (6m) unb ,Neffe' werben
auch im #tt. (föeinaert) unb föfe (föeinefe) nicht ftreng gefchieben, roeber in ber
gegenfeitigen 2lnrebe jwifchen Juch« unb SÖJolf noch in benen jroifchen $uch«,
Äater, Dach« unb Slffe." ©0 nennt III, 100 ber Dach« ben gu<h« Oheim:
„Oheim föeinefe, feib mir gegrüßt!"
unb III, 436 Neffe:
Grimbart fa$ e« unb rief: „©0 lafft 3hr, Neffe, bie Äugen
^Bieber fpagieren?"
föeinefe rebet VIII, 5 ben Dach« al« Oheim an:
„8teber Oheim, höret mich nun!"
aber VIII, 78 al« Neffen:
„ßieber Neffe, oergebet mir nun bie fünbigen SCBerfe!"
8*
570122B
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Äfalidj ift ba« 33er&ältni$ ber lauf aeugen junt Xäufling ; beim betbe
werben $at$e, $at$in genannt. Qn ber ©t&meia Geigt bementfprea)enb
® ött i (mofcr ber Warne ®oet$e), mfcb. götte, aua? Täufling; @otte,
mbb. gotte, aua) weiblidjeS $atf>enfinb (»gl. ©djweiaerifa^eS Qbiotifon,
bearbeitet oon g. ©taub, 8. lobler unb ffl. ©tfoo) II, 525, 531).
3$ überlaffe e£ ber 33elefenf)eit be$ oereljrten Herausgebers, burd)
weitere SBeifpiclc bie intereffante <£rf Meinung nodj näber $u beleuchten, [^dj
barf für bie bjer genannten ÄuSbrütfe wofyl auf mein ©örterbuä) II
©. 407/8, 435a, 469 a/b, 507a unb I ©. 611a (Änm. au B®ott")
oerwetfen. 5)er §erau$g.]
©urgborf i. b. ©$wei$, ben 20. «prtl 1896.
&o#gee$rter &err ^rofeffor!
93erjeu)en ©ie. bafs ia) ©ie noa) einmal beläftige, inbem i# Sie
Ijöflidjft bitte, in meinem &rtifel „3U Canbau'ö Äuffafc ©egenfmn"
fotgenben 3ufa$ naa) Oljeira unb Sfteffe anbringen ju wollen:
?ludj Sttufjme wirb aumeilen für 9iidjte gebraust; auger bem im
(&rimm'ja)en ©örterbua? VI, 2646 angeführten 35eifpiel aus bem „$u$
ber Siebe" finbe i# eine« in Otto öubwigS £rauerfpiel „3)er Srbförfter"
I, 1, wo bie Jörfterin. bie $Rid>te oon ©ilfenS, ju bem §ol$$üter
©eiler fagt:
„£er §err ©ilfenS wirb nidjt ausbleiben, wenn feiner 9ftu$me
Softer Verlobung $at."
«Iber fdjon in bem ©afo: „Qm Änfajlufs an Sanbau's Äuffaft erlaube
i$ mir nodj an ben (Segenfinn in ben ©orten Df)eim unb SReffe, ^atfye,
bejie&ungSweife $at^in, ju erinnern " ift gwifa)en Sfteffe unb ^atlje
noa) 9Rut}me $inein&ufefcen.
9ßoa) weiter oom bitte id> ©ie um £)ineinfügung folgenben ©a%e$
(bei iöefpredjung ber ©örter nieberträdjtig unb gemein, unb $roar
nadj bem betr. Äbfdjmtt):
„(Sin präöjtigeS SBeifpiel liefert uns Jeremias ©ott&elf, inbem er
(©erfe V, 155) in „Reiben unb ftreuben eines ©ajulmeifterS" ben gelben
ber <£raä$lung fagen läfft: „Söetm Äbenbeffen rühmten mia) bie löorgefefcten
gar fct)r unb fagten. Da« $ätte ifaien gefallen, bafs idj gar fo ein ®e*
meiner fei unb nteberträdjtig mit Obermann."
3$ bebaure, 3#nen JWüIje oerurfaa)en $u muffen; aber wenn man
post festuin noa) ein paar prädjtige ©elege finbet, ift es für einen ^fjilo*
logen bitter, fie ju unterbrürfen, wefstyalb idj bitte, mi$ entfa)ulbigen gu
wollen.
ÜRit ausgeweiteter £>oa)adjtung
Dr. 5>. ©tidelberger.
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3Illbeutt(f)Ianb, ©onjbcutjtftlanb.
«llbeutf#lanb, biefe — fo otet i$ meig — »on ©ruft SWorifc
flrnbt juerft gebrannte unb bann namentlid) bur$ Jretligraty bcm
fceutfdjen ©oradjfdjafo bauernb al« „ geflügelte« ©ort" einoerletbte 93e*
jeta)nung. bie idj j. 93. aud) auf bem Xitel meiner
Borfdjlägc jur Jeftftellung einer ein^eitlidjen SRe$tfc$retbung für
Ällbeutfdjlanb
juir Berroenbung gebraut (f. ba« 93orroort), btcfc« — in jebem beutfdjen
freien fo mäajtig anflingenbe — ©ort fcat in SBüdjmann'« „(Geflügelten
©orten", fo roeit i# fe$e, — mir liegt $ur 3eit nur bie 16. oon Salter
fflobert*2;omotD fortgefefcte Auflage (1889) gur §anb — no$ feine »uf*
na$me gefunben, worauf ia? hiermit für bie bemnädjft rooljl redjt balb ju
erraartenbe neuefte Auflage biefe« oortrefflidjen Söucfce« aufmerffam maa>n
wollte. — 3^ füge Ijinju, baf« idj in meinem BerbeutfdjungSiuörterbudj
(feipjig 1884) auf ©. 145 a unter $an 1 gefagt §abe:
„ogl. aua): $angerman *e, *tft m., *i«mu« m., *ifttfdj [u. f.m.], äljn*
litt): tymflao ä«mu«, *ift(ifd>) je. : bie Bereinigung aller (Germanen (Deutfdjen),
Slaoen :c. ju einer ftaatlid>en (£in$eit, ba« ©treben nad) folget 55er*
etmgung, Anhänger beSfelben, i&m anfjängenb, bafür roirfenb, ogl. «II*,
ein (Gefatnmt*, ®ro&«, $)eutfdjlanb jc; $eutfa)ein$eit«ftaat, *ler, -Aia),
©roBbeutfa), («Ubeutf<$>ttmm jc."
aber aua? ju bem $ier (Gefagten &abe ia) noa) au« bem eben »eröffent*
Iia)ten ©erfe:
ÜMtfe'« milttarifdje florrefponbenj. 2lu« ben Dienftfdjriften be«
Äriege« 1866 (Berlin, ©. <&. 2ßittler*©o$n)
ben folgenben ©afc au« üWoltfe'« Denffajrift an 93t«marcf oom 8. Huguft
naa)^utragen:
„©« mürbe in btefem gatl ba« neue 33unbe«oerl>ältnt« nidjt blofj
mit ittorb«, fonbern mit <Gana*£>eutfa)lanb in« Ceben treten" — , ogl.
aua): ein 2$olibeutftt)lanb.
Hus eiuem ©rief be$ |>errn ©tjmnaftutyrofefjorä Sranj ^Irj
in #ermannftabt (Siebenbürgen).
(8gl. 3eitfdjrift IX ©. 178-181.)
£>oa)geefyrter $err <ßrofeffor!
. . . SBielleiajt erlauben ©ie mir nun, ju öftrer 53efprea)ung meiner
Überfeftung einige ©emerfungen gu maa>n unb $»ar aunädjft bie, n>ela> al«
Chitfchulbigung für ÜRandje« gelten mag, bafs nämlich QieS mein erfler
SBerfua) mar, eine Überfefcung aus bem Ungarifchen $u liefern, unb bafs
ich babei oon bem — oielleicht irrtümlichen — ©treben ausgegangen bin,
mich möglichft genau an bas Original $u galten. £)arauS läfft ftd)
namentlich aHeS dasjenige erflären, moju ©ie unter 1, 4, 12, 15, 18,
23 unb 24 (©. 179 ff.) Qfjre ©emerfungen gemalt, ganj befonberS aber,
wo^u ©ie ©ich unter Sflr. 8 auSgefprocben haben; es fdjeint ftch babei
wirtlich, wie ©ie fagen, um eine ben fiebenbürgifchen ©achfen im 33efonbern
eignenbe StuSbructeiueife ju hanbeln, bie fi<h "»>bl gerabe aus unferm 3u*
fammenleben mit ben Ungarn erflären läfft unb bie mir barum bei ber
wo rt lidjen Überfefcung ber betreffenben ©teilen, ot)ne ben geringsten SBer«
badjt bezüglich it)rer ^Berechtigung in mir $u erroeefen, in bie geber gefloffen
ift. ©ir (aben nämlich im ©ächten mit ganj berfelben fmitaftifcfyen
SSermenbung, wie ber entfpredjenbe ungarifdje Slusbrucf flc finbet, allerlei
3ufammenfefytngen mit „met)r" ober oielleicht richtiger: „mär", in melden
biefes „mehr" ober „mär" eine oerallgemeinernbe Äraft §at unb welche
ben im ©ebriftbeutfeh üblichen 3ufammenfefcungen mit „immer" entfpreeben,
jeboch mit bem, wie es mir fajeint, bebeutfamen Untertrieb, bafs biefes
„mehr" („mär") ooran unb nicht nachgeftellt wirb, woburdj ber bamit
$ufammengefefcte ÄuSbrucf leichter als fubftantioiert erfcheinen fann. ©o
fann benn „mehr (mär) wer" fet)r mot)l fo gebraust werben, wie bas
oon Q^nen oorgefa>lagene „irgenb (Einer" ober „irgenb Qemanb", wie mir
es benn auch thatfäd)ltch im ©ächftfehen oft fo gebrauten. SBenn wir
nun &oä}beutfdj fprechen unb fdjreiben, wiffen wir freiließ recht gut,
bafs wir „mehr wer", „met)r was", „mehr wie", „mehr wann" u. f. f.
nicht gebrauten bürfen, unb fefoen bafür bie 3uf amtnenf e^ungen mit
„immer" ein, aber allerbingS ofme $u beachten, bafs jene SBerwenbung
für biefe ÄuSbrütfe, bie in ber Zfjat nur relatioifch gebraust werben
fönnen, nicht juläffig ift.
©enn ©ie unter Sttr. 2 fagen, bafs ftatt beS erften ber beiben
gefperrt gebrurften „ber" beffer „welker" ftänbe, fo glaube ict) bemerfen
3U bürfen, bafs otelmehr bas zweite burdj „welker" ju erfefcen fei, ba
nämlich bas erfte mit bem töelatioum beS erften föelatiofafceS „mit bem"
gleichartig fein unb alfo „ber" lauten mufs, inbem ber föelatiofafc: „ber
bie SBartenben ..." mit bem foeben bezeichneten erften föelattofafc: „mit
bem . . ." oon gleichem föange ift — unb barauf fommt eS wohl
nach &wt $$nen angeführten ©teile aus ben „^auptfthwierigfeiten"
an, wie mir Qhte 93efpre<hung beS erften aus ®oett}e entnommenen ©eifpiels
ju beweif en fcheint wät)renb ber britte: „ber, feit 10 %af)xm
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- 103 -
tan groeiten untergeorbnet ift, alfo mit bem onbern föelatioum. mit
„melier-, einzuleiten roäre.1
gu SRr. 5 habe ich ju bemerfen, bafs „tfeberer" bei uns fo aus*
fchliefcltch üblich ift, bafs j. 53. auch eine unfrer Diepgen ®affen Seberer*
gaffe heißt. Da« ©ort „ü&ärber" fommt bei uns nur in gufainmenfefcungen,
©. „föothgärber" oor, außerhalb berfelben erf^eint fein ©ebraudj als
«ffeftation.
Dem, was ©ie unter 10 fagen, t)flbe ich entgegenzuhalten, bafs id)
^tcT für unfre f>eimifdjen £efer hflbe fagen müffen: „DeS Notars ©ohnM,
beim ^ier in Ungarn haben wir auger ben Notaren aua) fogenannte Sftotäre,
bie einfache ©emeinbebeamte, etwa ®emeinbefchreiber, finb, unb ber ©ohn
eines folgen ift hier gemeint.
2öaS ©ie in SRr. 23 ber Ghrtlärung bebiirftig gefunben haben, baju
Gabe ich zufällig gerabe heute in ber neueften Kummer ber „fliegenben
Blätter" (9h. 2623) auf ber erften ©eite in bem ©ebitychen „®roßftabt*
ÜRorgen" ein intereffanteS ©eitenftücf gefunben: „Die lieben ftinblem
fd>rei'n fich wach", wobei mich befonberS interefftert, bafs bie angegebene
©irfung beS rurfbejügliajen 3e^n?orte^r nämlich wach, hier unb bort bie*
felbe ift.
X)ais ich übrigens $$rt freunblidjen ©tnfe bei einer etwaigen SReu*
ausgäbe meiner Überfefcung bantbar beachten unb befolgen werbe, brauche
ta) ©ie nicht erft zu oerfichem. Dafs e3 aber bazu fommen möge, ift
mein aufrichtiger ©unfeh- 3* möchte nämlich gerne biefe Erzählung nebft
brei anbem ebenfalls fehr fchönen oon ©ötoöS oerbeutfeht (wozu mir bie
Berechtigung gütigft gewährt worben ift) in Suchform herausgeben.*
3hnen in aufrichtiger $)anfbarfeit ergebener
granz *rz,
(gomnafialprofeffor.
> SRur »erbient oiefleidjt nad) £errn Süfel'S in ber 3*itfü)rift gelegentlidj au«*
gefprodjener ©emerfung in berarttgen fräßen für bie 9tetattof&^e bei erjlen Orbnung
ta« gen>id)ttgere weiter ben »orjug, toityrenb für bie untergeorbneten ber aweiten
Orbnung ba« minber geroidjtige ber einzutreten f>abe, — obne baf« id) biefe Unter*
föeibnng grobeju als üHcael auffallen möd)te.
2>er Herausgeber.
* So*n id) Qbnen Don fcerjen Ölütf wünfd)e.
35er Herausgeber.
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- 104 ~
etttjelne Semerfuiigen )u bem »udje: Hu8 garmrit
Stftoa'S »öttiflreid).
($eki<MR&nton, 3. »uft. 1886.)
1. „SRidjt fo fc^r wegen ihrer ©ä)önheit als wegen ihrem großen
gleiße" ©. 31. Über ba« Verhältniswort wegen mit bem Datto ftatt
be* ©enitio* f. $auptfchwier. 328 a/b unter „©egen" 2 ff.
2. „©a* geben im «meifenhaufen wäre fajwer fthöner einauriajten
gewefen als es war. $ebe unb alle festen ihren ©jrgetj hinein, am
metften ju leiften jc." ©.36, in ber gewöhnlicheren ©tellung: alle
[in ber ©efammtfyett] unb jebe [im (Jtnjelnenj; ferner nicht: „©ie festen
ihren §§rgeij hinein", fonbem: „barein". $>er unbeabftchtigte Wim
(metften, leiften) wäre in ber ungebunbenen SHebe beffer ju oermeiben
gewefen, ogl. etwa: „ba* £)tfd?fte au leiten" ic.
3. „©ir finb bereit, für baS ©ohl ber Qfcmeinfajaft unb um unferer
Königin ®h« au retten, au fterben." ©. 45.
Über bie beiben unmittelbar auf einanber folgenben ^nftnitioe mit
„au" (oon benen ber erfte com aweiten abfängt) f. $auptf(hwier. ©. 4a/b,
©. 3 b— 5 a („Slbhängigfeitsoerhältniffe" be« 2. ®rabe« Sttr. 3 a), ögL
als SBerbefferungSoorfdjlag a- ®- «SSM* fto*. ... um unferer Königin
Shre au retten, aum ©terben bereif ober: „gür baS ©ohl ber ©emetn*
fdjaft unb um unferer Äönigin Gcfyre au retten, fterben wir bereitwillig"
— ober: „opfern wir bereitwillig unfer £eben" :c. »
4. „©obei «Kititica fia) oftmals ^infniete, bafs er ihre ÜRilch
auSf äugen fönne." ©. 163, f. über ba« rüdfbeaüglia)e fnieen unb beffen
3ufammenfefcungen ftatt be« aiellofen {Jeitmort« mein ©örterb. I ©. 956 b ;
(£rgäna.-©örterb. ©. 314 a.
5. „93i« er gelernt, bie 3ähne aufammenjubeißen unb ju
lachen." ©. 163, f. über ben oon lernen abhängigen Qnfinittü mit ober
otjne „au" hier in ber fleitfdjr. III ©. 135—137 (oon £>. Goppel) unb
baran flaj tmfchließenbes in ben Qnljaltsoeraeidmiffen ber folgenben ^ph*'
gänge.
6. „Öebenbig wirb ba jeb ©eftcht." ©. 196, bem Versmaß gemäß,
mährenb eS in ber ungebunbenen Webe gewöhnlich jebe« hieße, ogl. §aupt«
fajwier. ©. 95b/6a (Deflination ber Gigenfa)aftSwörter 9fa. 6 c) unb ben
bort angeführten Eeleg au« ©oethe'S gauft (2. Zfjl, 5. Äft, 53b. 12 ©.
284): „(Sin ieb ©elfift ergriff ich bei ben $aaren."
7. „flttir fang es in ben Ohren grell,
Sie ©türm hat'* ütteer geheult" *c.
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105 -
f. fÜT ba« (wie geioßfmlirfjer fit n gen) al« unperfönlia>3 3"twort ge*
bTaudjte fingen ^Belege oon Crrnft 3c^u(^e in meinem ffiörterb. III
6. 1100c i»r. 1.
8. „m enbli$ für «merifa
Da« erfte <3#iff erfajien." ©. 209,
in ber ungebunbenen fflebe: Da« für «merifa beftimmte ©ajiff, ogL (naä)
engltf^er ober franjöfiföjer Seife) für ftatt na$ in SBerbinbungen wie:
„für ©rieöjenlanb fia> etnfa)tffen k." bei ®oet§e u. Ä. m., f. ^auptfdjroier.
3. 260 b unter „für" 9fr. 4.
Die £efer be« oorigen (9.) ^afjrgang« meiner 3citf4*ift erinnern
ftd? getoif« ber anmutigen Graä&lung: „'« tfifabettyle", *u ber ia) — wie
m anbem Sftooeflen oon $aul §eofe — im 7. §efte fpradjliö)e Bnmer»
hmgen gegeben Ijabe. Diefelbe Grilling fat aua? *. SB. ©panfaofb in Mx. 11
be« 7. SBanbe« feiner Germania A. Monthly Magazine for the Study
of the German Langnage and Litterature (bie ia) toieberfjolt ber $uf*
merffamfeit unb ©eadjtung meiner freunblidjen tfefer empfohlen babe) aufs
genommen, unb in ber Sttr. 12 finbet ficr) in ber Bbtfjeilung Editoriais
auf ©. 493/4 ber folgenbe fleine Sluffafo, ben id) al« eine $robe au« ber
genannten üWonatöfdjrift &ier jum $bbrudf £u bringen mir erlaube:
„'« 8tfabet&le.M
s3J?tt flfedjt wirb $aul §eofe, „ber üfletfter ber beutfdjen SRooellette
unb ber grö§te Äünftler in ber (htttoitflung pfodjologifdjer «Probleme"
genannt. Qebe einzelne feiner fmnbert unb mebr (Srjäljlungen ift ein fünft-
oofl in fiaj abgefdjloffene« unb oolienbete« SWiniaturgemälbe, gerabe groß
3enug, um bie Gbaraftere feiner gelben unb §elbtnnen ooll unb plaftifa)
ftcfc enttoidfeln ju laffen. ©eine ,§elbinnen! Qa, fie finb e« ganj befonber«,
an betten $aut §egfe feine tiefe pfodjologifdje ©infidjt an ben £ag legt.
Die metften oon ibnen Gaben etwa« Äujjergetoöfynlidje«, 2J?ofteriöfe«,
Dämonenhafte« an fidj (man benfe nur an l* au rellia in „S'flrrabiata",
fo tote an Jeniea in »Da« Üßäbajen oon Xreppi" — ) aber fie alle,
felbft bie ertremften, werben un« babura) menfdjlidj näfjer gebraut, baf«
fie fä}lie§liä) bodj ber Slllgeioalt ber i*tebe unterliegen, einer $iebe, toeldje
alle ©djranfen, bie fia) iljr entgegenftellen, ftegreta> gu übenoinben roei§.
Diefelbe ^bee, wenn fdjon bebeutenb mobifteiert, liegt ber ©rjctylung
„'« 8ifabet$le" au ®runbe, ber fleinen fentimentalen ©pufgefajidjte, bie
wir in ber oorigen SRr. ber „Germania" brachten, ©ie roeiß ber Dieter
Dom erften üftoment an unfer Qntereffe für ba« ungeroitynlid) entroidelte
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106 —
flinb au geroinnen! ©te fönefl finben roir un« Dom <£ra5hler unter bcn
mofteriöfen $ann Derfefct, unter bem wir bie fleine §elbin leben, lieben
unb leiben feljn! (£« ift ein undefinierbare« ©troa«, ba« unfer 9ftitletb
für biefe 9ttignongeftalt cn miniature erroerft unb bi« ju bem pathetifdjen
©chluf« fortroäfjrenb fteigert. Äuch ^ier giebt bie Ällgeroalt ber Siebe
ben (Srunbton an, ber Siebe, roelcbe tro% ber befdjränften Sphäre ber
§elbin über $ob unb ®rab hinau«reicht. ber Siebe be$ aufopferung«*
fähigen Ätnbe« ju ben ihr anoertrauten ^ilflofen Pflegebefohlenen.
mtW eröffnet.
9toc& bem fcfxn tx^it »on SR. o. »«low.
lautet ber litel einer in ber QlluftTierten 3fitung Wx. 2701 ©. 406/7
enthaltenen allerltebften fleinen (Jrjählung in Briefen, au« roeldjer ich mir
roäbrenb be« Sefen« bie folgenben ©teilen angemerft habe, benen ich In**
ein $läfe$en einräume.
1. „Qeber roirb augeben, baf« bu fdjön unb flug, Äeiner aber tann
roiffen, baf« bu eben fo gut roie flug im (&runbe bift," »gl. mein Sörter*
buch 1 ©. 634 b Wx. 9. Der ©tnn roürbe burdj eine oeränberte Stellung
(baf« bu im ®runbe eben je.) ein roefentlidj anberer werben.
2. „Die $ante ift nun jroar fein Unifum an (Seift unb ©iffen,
Dielmehr ber £opu« eine« lieben fleinen ebrpuffeltchen Ältjüngferchen«,"
f. für ba« perDorgefrobene j. 93. im ©rimm'fchen ©örterbuch fehlenbe
©igenfcbaft«roort 3eitfär- 9» 322 weitere Belege in meinem (Jrgänj.*
©örterb. ©. 397 c.
3. „Äüf« mir bein Äinberoolf, grüß meinen Sftecffreunb, beinen
(Satten it." Die beiben hetoorgehobenen 3ufammenfeftungm gehören ju
ben nach Ühnli^Ieit in« Unenbliche $u oermehrenben, Don benen ich plan«
mäßig in meinem Sörterb. nur betfpielsroeife einige unter bem (Skunbroort
aufgeführt habe, bie aber ein bie ©runbroörter unb bie ^ufammenfefcungen
rein nach ber abecelichen aufeinanderfolge burdj etnanber aufführenbes
unb babei nur einigermaßen nach 33oflftänbigfeit ftrebenbe« ©örterbuch
für unfere ©prache $ur Unmöglichfeit machen muffen. Qeber Sefer roeiß
auch ohne (frflärung, baf« fyex „beintftnberDolf fo Diel bebeutet rote
„beine (fämmtlichen) Äinber; beine SHnberfdjar jc." unb: „mein
Üflecffreunb" fo Diel roie: „ber, al« Jreunb Don SRecfereien, ftch gern
mit mir necft, mich au necfen liebt ic."
4. 53ei bem ©afce: „Steift trennte mich Don ihnen unb ihren
Qntereffen, ihren ©efchmacf«richtungen unb Sebendanfdjauungen eine ©elf
möchte ich in 33e&ug auf ba« ©chluföroort auf mein ©örterbudf III
©. 1554 c unter Sttr. 4f— g hinsuroeifen mir erlauben.
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£er arme ÄrcbS.
2ft5r$tn oon #an§ £offmann (2>ab«m 82, 207—210).
Bus bem in ber Übergriff genannten 9Härdjen $abe ia) mir —
junä$ft für raein ©rgäna.*©örterb. — einige ©teilen angemerft, bie i$ $ier
aud) meinen Detern mitsutfailen für angemeffen eraajte, babei bie ©örter,
auf bie es mir anfommt, einfaö) burä) ©perrbrutf fcroor&ebenb. SWan
DgL über biefe mein ©örterb. unb (Ergänz SBörterb.
1. „Das gab einen (Empfangs jubel. Die iunge grau räufelte
jidj auf oor Jreube unb (£ifer.M ©. 207b, wie etwa« (SeftrirfteS, %t*
roebtes, bas nid)t jufammenljält, fonbern auSeinanber geljt, ftdj auf löft je.,
alfo übertragen, ogl.: fie mar (ober gerietfj) oor Jreube, in iljrem Qubel
in i$rem eifrigen 33emü^en um ben angefommenen ®aft ganj auger fidj,
mar ganj aufjer Raffung, aus bem §äu5a)en, fonnte ftdj oor Jreube nidjt
falten, nitt)t faffen, nia?t Iaffen (f. ©oetfa 1, ©. 140 ©attabe oom oer*
triebenen unb jurütffe^renben (trafen, ©tr. 4).
2. „«m nädjften borgen toieS biefer [ber alte gifa)er] mit Söe&agen
ben (Säften ben gang [bie gefangenen tfrebfe] oor. ©S mar ein tolles
i^eErtbbel ber fo wenig fdjönen unb bod) fo fe$r appetitlidjen Spiere."
©. 208a, ogl. audj: (Sefrabbel.
3. „®S ift 'ne Heine ©djroädje, fo 'roaS mufs @iner Ijaben, fonft
wirb er $u tugenbfyaft unb Das maa)t $n bann bitfnäfig." ©. 208b,
Mlblia) = aufgeblajen, ftol& :c, ogl. Ijodjnäftg u. ä. m.
4. „©o bat fte [bie Qungc) fia) ganj faa>te unb fanftmütljig auf bie
pinterbeine gefegt . . . ©ie [bie SUteJ Ijat aua) tyre Hinterbeine
gehabt unb fjat fi$ audj barauf gefeftt, bafs es nur fo 'ne Ärt fjatte . . .
©ie |bie QungeJ &at tyn aufgebt unb mit auf i&re Hinterbeine ge*
nomtnen unb fie ftnb fo jufammen ber Alten and ßeber gegangen, bis
ber bie $ufte ift ausgegangen . . . Die JrauenSleute . . . tyaben i&m
mit t^ren f> int erbe in igen Lebensarten ben Slbfdjteb oerfüfjt." ©. 208b.
5. „DafS er [ber in bie ©ee 95erfunfenej ber befle Üftenfa? unter
ber "Sonne bei ben oberfeeifdjen Qeittn geroefen ift" ©. 210a = in
ben 3ei*en» 00 no<§ "Der oer ®ee- auf oem ^fnbe weilte.
6. „«IS eS aber enblid) [in ber 3of>anniSnaa)t] 9*9«» bie 2Ritter*
naü)t fam unb es war bo$ nia)t rea^t bunfel, fonbern ein glimmrigeS
i'i$t, bas bo$ feinen ©Ratten maajte, «lüeS mar fajummrtg (f. o.,
©. 97 9?r 1) unb greulig ic.u ©. 210 a.
— 108 -
(§fne ®etotttcrnttd>t.
Wotwll« Don Termine Willing«. (Com gel« $um 9Ww. XIV ©. 93 ff.)
^Heraus hebe ich — namentlich in Söejug auf bic fdjwäbifche 2ttunb<
art — bic folgenben ©teilen auS:
1. „©o ift'S recht, fagte bie <£inöb bauet in, wir ftnb uns genug
ba heroben, wir brauchen fein grembeS." ©.93 a, f. über GHnöb :c.
mein Sörterb. II ©. 42b/c; ba groben, j. & au* ©. 94b je. ((üb-
beutfeh = hier oben) f. ©rgän^Söörterb. ©. 375a, f. u. SRr. 13, fein
JrembeS, f. £>auptfchwier. ©. 214h/5a: „Neutrum".
2. „©ie holte ein ©chwetnerneS [f. raein ffiörterb. III ©. 1044a]
auö bem ßaminfehofs Runter " ©. 93 a, wo baS lefcte heroorgehobene
353ort (= ©chornftein) in meinen Wörterbüchern nachzutragen wäre.
3. „3<h weiß, warum ich fo e rb auf bie ©elt bin." ©. 94a,
ogl. in meinem ©örterb. I ©. 744c unter herb, Änm.: „ÜWunbartlid):
herb [böfe] fein auf einen, ©chmeller jc." unb ergänj.*$Börterb. ©. 2tf9c.
4. „Dieben unb betrügen, ÜRorb unb Sobtfdjlag ftnb in ber SBelt
braußen baheim." ©. 94 bf ogl. mein ©örterb. I ©. 293 a, woraus ich
ben Änfang herfefce:
„Dieben, tr., intr. (haben) biebifch <£twaS entwenben, fich $ueignen,
wofür im allgemeinen ftehlen üblich ift wie umgefehrt Dieb für
©tehler (f. b.)M ic.
5. „Der foll und ben ©ommer über 'S Äbeee einlernen." ©. 95a
ftatt beS feltnem, obgleich ber beutigen Untertreibung oon lernen unb
lehren gemäßem einlegten, f. SGBörterb. II ©. 89<-, 112c, ogl.: @inem
baS Äbece eintrichtern, einkaufen jc, beibringen.
6. „,'s fommt wer herauf, 9$ater, 's fommt wer1 — „©o, fo"
wunberte fich ber Sllte, „Da« ift fa)ön". — ,©er, bafs wir'* «bece
lernen follen'" ic. ©. 95a, für baS üblichere Qemanb ober einer, f.
SBörterb. III ©. jl5G5a mit einer größern «njahl oon gelegen au$
guten unb muftergültigen ©chriftftellern.
7. „©r wufste jefct, warum fie Stile fo ungefreute ÜWenfdjen waren
auf ber einöb." ©. 95 b, f. ©örterb. I ©. 494 b, woraus ich h»er
wenigftens herfefoen will: „Qm ©täbtlein ift ein gefreuter [freubiger]
£ag. 9teitt)arb ©chweij. ©ag. 52; ogl.: (Gefreut a: angenehm, greube
machenb." ein ungefreuter [unangenehmer] üttenfeh. ©talber 1. 398,
ogl. auch unfroh-
8. „DafS fte auslangte unb Qebem eine Ohrfeige oerabreichte."
©. 9Gb, f. SBörterb. IL ©. 24b unter auslangen 2a = bie $>anb jc.
auSftrecfen, auSrecfen.
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I
— 109 —
9. „3$ wtb' midj gemifs um deinen meGr ©ereifern." ©. 96b,
fojwabifdj ftatt ereifern, f. (£rgäna.«©Örterb. ©. 173c.
10. „3$ bin nit predig [ni<Gt företf&aff, f. ©örterbutt) III
©. 1008a] . . . '« jaGlt f t nit aus [e* oerlcGnt nufy, e$ nüftt nkftt,
f. (frganj.;©örterb. ©. 97a], mia) fürchten matten ju wollen." ©. 97a.
11. „©ie falte eine fleine $>oljtruGe com £aminf<Gaft herunter/
©. 97 b = ©imS, ogl. Äammborb, ffammbanf.
12. w©o, tyr Nabeln! [ÜRäbcGen, f. ©örterb. II ©. 200c ff.
unter „üftagb"] . . . ber ift nit gefreiter als ein ©tücf 93ieG unb mag
fia) ju bie [ftatt: ju ben] Odjfen." ©. 98a.
13. „$aft nir meGr ju fudjen ba gerinnen, — geG fdjlafen."
©. 99 b = ^ier brinnen (in ber ©tube) f. <Srgäna.*©örterb. ©. 283 c
unb ogl. Gier SRr. 1 „ba Getoben".
14. „CG foü un« ber 8lift mit einanb berfdjlagen." ©. 100
= mit einanber er fa) lagen.
{ Srbleidjen.
3n ben oon $aul Einbau überlebten „UnGeimlidjen ®efdndjten" oon
DitfsüWao (SngelGorn'S Allgemeine föoman«93ibltotGef 10. QaGrg. 33b. 12)
ftnbet fid) auf ©. 81 ber ©afc: „'Das J>aar war oollfommen erbleidjt",
j — wofür e« gemöGnlidj lauten würbe: es war oollfommen bleicG (ober
weiß) geworben.
9Wan feGe Gierju, was ia? hierüber in meinem „©örterbudj beutfdjer
©ononmnen" (2. Äufl. ©. 668 ff.) gefagt Ga&e unb was idj Gier in ber
3ettiö)r. su wieberGolen unb ben Cefern jur Prüfung oorjulegen für an«
gemeffen eraa)te. ©S ^eigt bort unter bem Üitelfopf: „©erben; er*
iSorfilbe)":
©erben, oerbunben mit fcigenfdjaftSwörtern, erfdjeint in oielen
fallen fononpm mit Zeitwörtern, bie oon ben entfpredjenben ©igenfdjafts*
Wörtern mit ber 3$orfilbe er» gebilbet finb, in fo fern aucG biefc ben
Übergang in ben burdj bas GngenltGaftSwort angegebenen 3uftanb bejeidjnen.
X)od) ift babei ber Unterfajteb, bafS bei ben Zeitwörtern mit er« ber Über»
gang in ben genannten 3uftanb als ein oon innen Geraus erfolgenber, auf
traierlicGer ©irfung beruGenber erftGeint. $)aS (Sefagte wirb ftar unb
empfängt feine SBeftätigung bura) bie folgenben Seifpiele:
1. SRotG werben unb errötGen finb finnoerwanbt, aber 3ene$
gilt ganj allgemein, mag ber Übergang in bie rotGe JJarbe erfolgen, auf
weUfa ©eife unb wobur<& eS aucG fei, 53.: tfatfmuSpapier, in ©äure
getauft, wirb rotG, wäGrenb ba« gerötGete bura) ©inwirfung oon Klfalten
110 —
triebet blau wirb. £ier fömite e$ nidjt feigen: Das tfacfmuSpapter
errötet :e., weldjeS 3eitroort *n pe* gewöhnlichen $rofa eigentlich nur
oon ^erfonen gebraust wirb, beren ®efia>t in golge innerer Erregung
fid) burtt) ben ©rgufs beS 93luteS plöfclich wie mit Purpur übergießt, fo
namentlich: 93or ©cham errötben, aber g. auch oor 3orn, oor
SButfj jc; bodj wirb man 5. $8. oon einer $erfon, beren ®eftcht fta> in
golge »cm Hnftrengung, oon ©rbifcung beim Saufen, beim $anj :c. roth
färbt, nicht wohl fägen: ©ie ift errötbet, fonbem roth geworben;
ferner j. 53.: 3$ (abe baS früher bletcbfücbtige Üftäbcben !aum wieber
erfannt, weil fte burdj ben SanbaufentQalt fo frifcb auSfebenb unb roth
geworben ift :c
Qn ber gehobenen unb bicbterifcben ©pradje, bie es liebt, baS ©ach*
liehe su beleben, baS Unperfönlic&e ju perfonificieren unb baS ÄuBerltcbe
ju ©erinnerlichen, finben fidj freilich auch »nwenbungen, wie bie folgenben
(f. ©anber* 2, 790c ff): ©ie manche töof im £&al errötet ungefebn.
©otter. Der leifen glutf} | fanft erröten beS SSlau. STOattbiffon. <£r*
fcbeint Slutora plöftlich in ber um fie her errötbenben Hurora. gorfter.
De« DftenS 93olf foü bluten ^eut' | unb 00m Ärieg bie ©onn' erröt^en.
gretligratt). 33on ihrem [ber ©onne] Säbeln bie Äinber beS Apfelbaums
er rotten. Äönig; auch $.33.: ©r fah auf feinen föing | mit ben jwief arbigen
©teinen, ben er bort empfing. | (Er fah, bafs ber eine ba nicht errötbet
fei | unb bafs fie treu if)n meine, erfannt' er wohl babei. 1 (£r fabe burd?
bie Zffx&nm ben anbern an unb faft | wollte babei ihm warnen, als ob
biefer fei erblafft (f. 2). fflücfert 3, 498, ogl.: DiefeS Tinges ©teine
fyaben folcbe Äraft | ©enn an ber färben ©a)eine fte werben wanbelbaft, !
ber ein' tytt, wie er blaffet [blafS wirb], wiffe, bann bin ich tobt;;
untreu bin ich geworben, wenn ber anbre ba wirb roth- 495 jc.
Äber jeber fühlt fofort, bafs biefe Hnwenbungen ungewöhnlich (ober
bidjterifch) flnb, unb fo betätigen fie benn gerabe ba« für ben gewöhnlichen
Sprachgebrauch (&efagte.
2. ä^nlia>e§, was nun feiner weitern Ausführung bebarf, gilt $. 53.
für erblaffen, erbleichen — unb blafS, bleich werben, f. ©anbers
1, 152c; 162a. ©0 wirb man $. 53. in ber gewöhnlichen $rofa fagen:
Die meiften garben oon 3«t9flofN werben in ber ©äfdje ober burcb
bie einwirfung oon Suft unb ©onne blafS (nicht: fie erblaffen). Diefe
Stinte ift suerft febr fa)warj, aber fie wirb leicht unb balb blafS tc;
bagegen: 33or ©<hrecf tc, oor etwa« Überftrafjlenbem — fowohl er*
blaffen, erbleichen als: blafs, bleich werben.
Die a. a. D. ftdj weiter anreu)enben dummem (3—6) übergebe
idj f)ter mit IRücffic^t auf ben Waum.
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- 111 -
SBercinjelte beim Sefen nteberBejdjric&eite Semertiuiflen.
1. Stcflunß M Helattofafccö.
„©eftern fanb idj bei ßllifon, beim ÄuSflufS ber £f)ur, eine ftlafaje
mit btefem fytttl, als i$ mit bem "Söeibling Ijeimfuljr, melden id) Qljnen
hiermit überfenbe." (9*at.*3tg. 47, 419, aus bem „Söabener SBoajenblatt".)
$)a ber ©a^retber wofyl nia)t feinen ffieibling (Jtfdjernadjen) überfanbt
faben wirb, fonbern oielmeljr ben Qettel, fo f)ätte er richtig fe%en muffen:
„beim HuSflufS ber Zf)ux, als tdj mit bem ©eibling Ijeimfuljr, eine Slafdje
mit biefem 3***^ welken ic," ogl. in ber 3eitfö*- außer VII ©. 75
5Rr. 30 in ben ^nfjaltSoerseiajniffen unter „©teliung" unb „töelatio-
Pronomina". g$ füge au« ber 9Gat.*3tg. noa? folgenbe §erge$örige ©äfte
bei, in benen bas ©ort, worauf bas bezügliche gürwort belogen »erben
foö, fett boS» worauf eS belogen werben fönnte, gefperrt gebrutft ift:
a) r»3^Mfm feinem erften SBefudj im Äranfen^immer, oon
£em Äbolf o. ©Hermann t^unltdjft wenig SRotij naljm, fanb er [ber fltitt*
meifter] es boä> geraten, mit feinen bringenben SBünfa)en oor ber £anb
tm §inter$alt ju bleiben." 46, 729 (% Hartwig) — unjweibeutig: Qn»
beffen im Äranfenjimmer beim erften SBefuai oon bem k.
b) „©eftern maa^tc fie . . . eine feljr anftrengenbe gußtour jur
ißallfaljrtSfirdS)e Unferer lieben grau oom 53erge, bie 900 3J?eter überm
2Weere$fpiegel liegt unb nur auf einem feljr fteilen ffiege ju erreichen ift:c."
47, 5 je, jebe SWifSbeulung auSfü)ließenb: ju ber 900 9tteter überm
iWeereSfptegel liegenben unb nur auf einem fe^r fteilen ©ege ju erreiajenben
$allfaf>rtsfira> :c.
c) „93aecelli bradjte einen %oa$ auf ben Äönig, bie Königin unb
ten Kronprinzen oon Qtalien au«, weiter ebenfalls mit großem Söeifaü
aufgenommen würbe." 47, 204, ogl.: einen ebenfalls mit großem Beifall
aufgenommenen £oaft auf :c.
d) „(Sin Sronb in einem Sudjgefajäft, £o$ftr. 31, beffen üflelbung
am ©onnabenb früf) gleid) naa) 5 Uljr erfolgte, war . . . angelegt."
17, 254, richtig: ©in SBranb, beffen SWelbung . . . naa) 5 Uf>r erfolgte,
in einem Xu$gef$äft :c.
e) „Qux Qtit ber normännifdjen (Eroberung ftanb an jener ©teile
bn ^frrcnftft eine« fädjßidjen (trafen, ber einige Qa^unberte fpäter
tot$ &rbfd)aft in ben 93efifc beS QoljanniterorbenS fam." 47, 350, ogl.:
eines fäajftf*en ©rafen $errenftft, ber ic. — ober: ein im Söeftft eines
ia$fifa)en Gkafen befinblidjer §errenfife, ber jc.
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— 112 —
2. 3nbtrefte Webe.
„%xo% aOer fetner 93or$üge blieb £loöb fo obffur, bafS felbft [ein
£aufname unbefannt war; erft jefct miffen wir, ber Üflann fjabe (Jbuarb
geheißen." ®egenw. 45, 245a. Da wir es jefct „wiffen\ alfo als etwa«
S&atfä'aWeS, UnjweifelfjafteS, fo foütc ftatt bes fceroorgefwbenen £on=
junftioS ober ber unbeflimmten fliebeweife bie befttmmte (ber Qnbifatio)
gefegt fein: „<£rft jefct miffen wir, ber 2Wann Qat Gbuarb ge&eißen" ober:
„bafS er @. geheißen §at".
3. ©djaubern.
„(Sein £>era ift fteinern geworben. Das £td)t ber neuen $eit h*i&t
if)m ein Wäuberloa). Qljm fdjaubert'S oor ber 3ufunft.- ®renjb. 53,
1, 248 ß. (£oüin), — aber auf ber folgenben ©ehe ft&reibt berfelbe :
„«ber aua) ba giebt fie ftö) nia?t ben Tob; es f^aubert fte, ben Xob
au rufen, wenn er ujr nidjt entgegenfommen mag," ogl. über bie Ijier fo
auffaüenb fduiefl wedjfelnbe gügung beS „es f djauber t" mit beut perfön»
lidjen Datio ober Äeeufatio mein ffiörterb. III ©.896 c; @rgäng.*SBörter*
bua) ©. 442 c unb £>auptfdjmier. ©. 169 b.
4. Stellung; fein (beftfcanaeigenbeS ftürmort).
„©ie entbietet ©ogeS $u fta?. Offen gefleht er bie Xl)at; fte ruft
ityren ®emafyl $ur föadje auf, bodj fo unebel ift er nicfyt, ben Jreunb für
feinen greoel büßen $u laffen." (Srenjb. 53, 1, 255 ($. ©ollin). $n
biefer ©teltung tritt foradjlidj nidjt befhmmt unb entjdjieben §eroor, ob
fca§ oon mir bura) ©oerrbrurf Ijeroorgefjobene befifoan$eigenbe gürroort
(feinen) auf ben ©ema^l ober auf ®qgeS (ben greunb) $u bejieljen fei;
gemeint ift bem gufammenfcang unb bem ©inne nadj ba« ©rftere. Die
mögliaje üttifsbeutung wäre bura) eine geänberte ©teüung ju oermeiben
gewefen, f.: Dodj fo unebel ift biefer nidjt, für feinen (ober für ben
eignen) greoel ben greunb büßen ju laffen.
3$ fließe tyter gleidj aus ben ®ren$b. ©. 355 ben folgenben ©afc
eines ungenannten 93erfaffer8 an:
„Der Jenaer öitterar^iftorifer Ulbert ßieftmann §at bafjer red)t
baran get^an, bafS er uns furg oor bem ©äfulartage feines £obe£"
[wer bis Ijier gelefen, fann boä) faum anbers glauben, als bafs es fidj
um ben Ijunbertjäljrigen £obe$tag beS Qenaer tfitterarljtftorifers tyanble;
aber er wirb balb entläufst, wenn er bie Jortfefcung lieft]: — „(11. 3<a*
nuar 1894) bura? SBeröffentltdjung oon gorfter'S ©riefen unb Jage*
büa^ern im grü&ling 1790, ber auaj bie ,9lnfid)ten oom Sttieberr&etn' i&rc
(Entftefmng oerbanfen, bas Söilb feiner $erfönlia)teit einmal nä^er ge*
rürft &at."
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— 113 -
Der auffallenbe 3J?ifSftanb wäre etwa fo ju befetttgen gewefen:
„Der Qenaer Sitterarhiftorifer Ä. S. hat fe^r recht baran getljan,
bafö er furj oor bem bunbertjährigen lobestag Jorfter'S ... uns baS
$ilb oon beffen ^erfönlidjfeit wieber näher gerüeft, tnbem er Jorfter'S
©riefe unb Tagebücher wäbrenb ber Weife im Frühling 1790 veröffentlicht
hat, Jener Weife, ber ic."
5. Erbringen.
„©ie [bie Q5üü)er] erbrachten [bei ber Verweigerung] . . . einen
?rei$ oon 50 $fb. ©terling." 31lufrr.*3tg. SWr. 2651 ©. 426 c, wofür
e§ (f. mein Sörterb. I ©. 219 a unb ®rgänj.»ffiörterb. ©. 107 b) ge*
mohnlich blojj brachten heißen würbe, »gl. im Vorangegangenen: „Das
Originalmanuffript . . . erhielte 208 $fb. (Sterling."
6. »18.
„Das §anbfä?reiben . . . Sein Qnfjalt . . . mar Dielleicht ein Littel,
bie Talente ©tambulom'S für ben ftatt, als feine Qtit roieber gefommen
fchien, bem Sanbe unb Xfyxo ne aufs SHeue nufcbar ju machen. M 9lat.*3tg.
47, 427. Da es ftch f)\tt um einen nur möglichermeife fünftig eintretenben
gaÜ. nicht um einen fct)on eingetretenen hanbelt, fo ift baS heroorgehobene
als nicht an fetner ©teile, eS müfste heißen: für ben gall, bafs— ober
fur^: wenn :c.
7. 2öa3.
„Die £hatfaa>, bafs alles ©über, was" [ftatt baS ober welche«]
„geförbert werbe, thatfächlich feinen Käufer finbe." 9^at.^3tg. 47, 419.
8. Verfahren n (pl.).
„?rof. grenjel . . . erfudjt alle gifchjüchter, über bie oon ihnen
gemachten Änjuchtoerfahren unb angewenbeten Futtermittel ihm ÜRit*
thetlung au machen." Statuta. 47, 419. Über bie «Dlehqahl ber fub«
ftontioifchen ^npnitioe f. §auptfchwier. ©. 218b ff. unter „Numerus"
3f — g. 3$ füge hier noch folgenbe ©teilen bei: „3ur Fernleitung ber
Äraft beftfcen wir bereits eine töeihe oon Verfahren." yiaO>$t§. 46,
95 (©- oan 3ttuoben). „Die phüt0Iitechamfchen Verfahren." 3lluftr.*3tg.
9tt. 2584 ©. 2 a.
9. SBermügen, fönnen.
„Senn auch irgenb eine rechtliche Verpflichtung hierzu heute fo wenig
wie 1878 . . . anerfannt ju werben oermag." SRat.*3^fl- ^21,
richtiger: anerfannt werben lann, ogl. bagegen: Senn wir fie auch nicht
an^uerfennen oermögen, f. $auptfchmier. © 321a ftr. 3.
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10. 8u nennetbenbe ättieberhohing.
„Die chinefifche Regierung fyabt burdj 35ermittelung beS englifdjen
(^efanbten Qapan gewiffe 93orfchläge gemacht. Der (Sefanbte habe Qap an
angeraten, eine friebliche Söfung be$ ÄonfliftS mit (Styina ^erbei^ufü^ren,
3apan t)abe bie 9$orf$läge (Shtna'3 abgelehnt, worauf Gfytna Qapan
erflärt ^abe, metin Qapan bie Gruppen nicht au« Soul unb (Shemulpo
äurücfyöge, würben bie Untert)anblungen abgebrochen werben." ^at.^tg.
47, 423. Der <5afc ift fprachlich richtig unb auch oerftänbltch, aber bie
fortwährende ©teberholung ber beiben tfänbernamen fällt babei gemif«
3ebem unangenehm m$ ©t)*- Qn einer ©efellfchaft, wo bie JJrage er»
örtert würbe, wie biefem ü^ifdftanb abzuhelfen gewefen wäre, würben
mehrere 3$orfd)läge gemalt, oon benen fct)ltef}lich ber folgenbe allgemeine
Billigung fanb :
Die $inefif$e Regierung fyabt burdj SJermittelung be$ englifchen
@efanbten ber japantfcben gewiffe ©orfdjläge gemalt, unb er §abe biefer
geraten, eine frieblidje £öfung ^erbei^ufü^ren, bie 33orf$lftge ber ct)tneftfchen
Regierung feien aber oon Qapan abgelehnt worben, worauf dbina erflärt
habe, bie Unterhaltungen würben abgebrochen werben, wenn nicht bie
japanifchen Gruppen au$ ©öul unb (£t)emulpo ^urürfgegogen mürben.
11. Weiten in.
„SMer 2ttagiftrat$au«retter eröffneten ben 3ug, ihnen folgten brei
2lu$fchuf«mitglieber mit $wei in mittelalterlichen Äoftümen gefiel
beten ©tabtfnechten." *Rat.«^tg. 47, 423, f. über ben t)eroorget)obenen
Datio ftatt be$ üblichen Äeeufatios meine #auptfct)wier. ©. 191 b unter
„bleiben" 1.
12. Gntfcftulbuna,.
„Die ^Beteiligung biefeS 3uftanDe3 fann mx «treibt werben . . .
burct) eine planmäßige Crntfdjulbung beS (SrunbbefifteS. Die (£nt*
fchulbung bes ©runbbefifces ift oor$unet)men burct) öffentlich rechtliche
Äörperfchaften :c." fflaUQt$. 47, 423 (®runbfrebit*$commtffion beS ©unbes
ber &tnbwirtt)e), ogl.: @3 mufs eine öffentliche Organifation beS Kobern
frebits bie (Sntjchulbung unb burch Errichtung einer ©chulbgrenje bie
ÜRöglichfeit einer 35erfchulbung in 3ufunft jutn 3iele haben. ©egenro.
43, 210b, ogl. mein ©örterb. III @. 1026a, wo ich unter entfchulben
jwei 53ebeutungen angegeben habe, bie erfte (mit gelegen) = oon ©chulb
frei machen (ogl. bas üblichere: entf chulbigen) unb als zweite (aber
ohne 33eleg) im ©egenfafc &u bem oeralteten befa)ulben (ogL oerfchulben,
im «Sinne oon: mit ©ct)ulben belaben), alfo = oon ©d)ulben frei machen.
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- 115 —
13. Man. mir, fol«.
bem fetteren ©ereidj folgen [ridjtiger: foldje«, f. §aupt*
ränrier. ©. 253b SRr. 2] tritt man fo $u fagen in bcn ©annfret« be«
$tftorifa>en 3€^^ama5 sutficf, wenn mir bcn Stator nadj Breslau ,$ur
kartet' begleiten." iRat.*3tg. 47, 424, mofür e3 beffer Reißen mürbe:
treten mir . . ., menn mir . . . begleiten — ober: tritt man;
iwnn man . . . begleitet, f. mein ©örterb. 11 ©. 220c unb QaupU
fanrier. ©. 202 a.
14. 3m|>erfeft flott $lu8quamperfeft.
„Sirdjoro legte" [in ber ant&ropologifdjen ®efellfa)aft] „einige ber
in lefcter Qtit erörterten Üttonbfcnfel oor, bie er au« Qtalien mit*
braute." 92at.*3tg. 424 [ftatt: mitgebracht fatte], ogl. 3eitfdjr. IX
®. 54 Mr. 8.
15. 8iffer.
„Die größere §älfte ber SRationalrumänen überhaupt lebt auf bem
Gebiet ber ljab8burg*lotljringifdjen ÜHonardjie, in einer 3*ffer' 9eflen
n*lä)e bie in Serbien unb bem jefot mieber ruffifdjen SBeffarabien lebenben
Rumänen ntttjt in ®etraü)t fommen." 9?at.*3tg. 47, 42G, beffer: „in einer
«nao&l-ic, ogL über 3iffer unb ga$l meinSörterb. III ©. 1764a/b
(nnb ©. 1693 a/b); iJrgänj^Sörterb. 676 unb 3eitf$r. VII ©. 280.
16. 3ötr 2)eulWe{n).
©. hierüber 3eitftt)rift, befonber« II ®. 145—151 unb im Übrigen
bie QnfyiltSüerjeidjniffe unter „mir". Äl3 fe$r bejeidmenb für bie nodj
immer fa)manfenben formen fti&re iä) (jier an, bafs in bem an erfter
Stelle ftefjenben Buffafc in ber SRat.*3tg- 47, 426 (auf ber jmeiten ©palte)
m lefen ift: „Da« roiffen mirQeutfäen am beften" unb etma 15 fteiltn
©eiterljin: „Da« bürfen mir Deutfdje in ber Beurteilung ber bortigen
ikrfcälrmffe am menigften außer Slajt laffen."
17. SBejügUdje Srürmörter.
„Dem Äönig griebritf, bem ber ?anburenoberft »errafft mar, ber
einmal ba« ganje filberne Slafelgefdjirr be« fönigliö)en Seite« erbeutet fatte
— bie £rieg«fage erjä<e, er Ijätte ben Äönig felbft gefangen, aber gegen
eine anfe$nlia)e ©umme frei gegeben — famen ©erfidjte über eine ffor*
refponbenj be« preußifdjen mit bem öfterreidjifcfjen £rentf £u Dljren."
rjranj §irfdj in einem feljr anregenben Äuffa^e (92at.«3tg- 47, 426), ogl.
meine $auprfa)roieT. ©. 6 b, mo tdj unter bem Xitelfopf: „fcb&ängigfeit«*
«T^dltoiffe be« 2. @rabeö" in Mr. 6 gefagt fabe:
9*
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„©et SRelatiofäfcen bietet ber ©edjfel (welker, ber) ein 9ftittel,
bie 9$erfä)iebenl7eit jnufä)en neben* unb untergeorbneten ©öfoen tjeroor*
aufgeben."
Qn ben obigen ©äfcen oon grj. $irfä) fann &unädjft ber 2efer ober
§örer glauben, bafS bie beiben unmittelbar auf einanber folgenben fRelatio*
fä^e nebengeorbnet feien unb baf3 aud) ber zweite fiä) auf ben Äönig
grtebridj be$ief>en folle, alfo: „Der flönig griebriä) . . ., ber einmal baS
ganje Eafelgefdjtrr . . . erbeutet §atte." ©ie oiel flarer unb beutlidjer
träte fofort baS 93erl)ältnis jtoifdjen bem föelatiofafce beS erften unb bem
beS jroeiten ©rabeS fceroor, wenn ber ©ajriftfteüer gefegt tjätte:
Dem Äönig griebridj, welkem ber ^anburenoberft oer^afft war,
ber ic. (»gl.: weil biefer :c).
18. »tanbel = ©etreibebotfe.
„Die beiben Hnbern Ratten fia) borten [auf baS gelb] oerfügt unb
er fonnte fte burdj bie ©etreibemanbeln toanbern fe$en . . . DefSljalb
trat er in ben ©d)ufc beS näajftat ©etreibemanbelS k.u SRat.*3ta,.
47, 426.
Die Jonn ber 2Webraa$l auf n beutet im allgemeinen auf ein weib*
Hajes §aiu;troort (bie SWanbel), ber ©enitio auf £ bagegen auf ein
männliajeS ober fäa)liäjeS, roonaa) alfo jwtfdjen ben beiben §eroorgeljobenen
formen ein Langel an Übereinftimmung ^errfdjt. 3$ füge &ier aus
bem 2. ©be. meinet SBörterbuä)eS baS SRadjfolgenbe (jin^u, ©. 222a ff.:
2R anbei f. . . .: 2. eine 3afyl oon 15, y4 ©djotf . . ., auä) als n.
unb oeraltet als m. unb in SWe^rgabl als 3Wafj unoeränbert (ogl.
7 gufj ic.) ... [f. bie Belege], ogl baS mit ber ©ebeutung 1 [als grud>t]
unb 2 fpielenbe fflfit$fe(: fifcnn'S in einer ©ajale liegt, finb'S ber STbeilc
ätoeie; | wenn'S auf einem Raufen liegt, finb es $wölf unb breie. töütfert
3flafamen 192c je. — a) SKanbel, eine ftotfeoon 15 Farben. 93ofj2,188;
allgemein (f. 2lnm.) = §otfe . . ., g. 33. bei ©ajmeller (2, 578) uon
10—15 ©arben, j. 33.: flünbet alfo an bie flßanbel [pl.] fammt bem
fte^enben florn. töidjter, 15, 5. Seget fta) hinter einen 3R. fRut$ 3, 7.
So oiel als üfl. auf bem gelbe fte&en. §ofea 12, 12 ic, getoöljnltd) f. . .
ogL im ©oiel mit 1: „3ft ein Dbftbieb, roer üttanbeln gefto^len?"
Sftetn, ein ©etreibebieb. Öiücfcrl ÜWat. 2, 58. . . .
2lnm. . . . ^n 53b. 2a, nad) ©djmeller, SSerfleinerung oon Üftann (f. b.
17 f u. 20 b) als 53eaeid)nung ber aufregt geftellten ©arben, wie man 3. SB.
oon §afen, bie fidj aufregt ^infteOen, fagt, bafs fie ein üflännajen, SWänn*
lein (munbartl. SWanbel) maöjen. Dafür fprtajt bie ©egeidmung Äinb
(f. b. 6 c) = (Snbetyotfe (f. b.), bas neutr. bei ©a)meller, masc. bei
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fcither imb aufmanbeln, bie (Sorben aufregt [teilen. ÜReglich, bafs fia)
barauS — »eil bie §otfen meift aus 5 (Sarben befielen - bie allgemeine
Gebell tung 2 enttütcf elt hat.
19. $owelfteigerung; hinbern.
„Die ßerferhaft wirb natürlich baburch noch oerf djärfter. Die
graufantfte 93eftimmung ift bie, bafs man it)m ben <Sä)laf hinbert. fclle
SMertelftunben beS SHachtS ffat er auf ben Hnruf ber ©djtlbwachen ju
antworten." ^at^tg. 47, 428. (Jrans ©irfch). — Da oerfchärfen (f.
mein ©örterb. III ®.#892a) bte ©ebeutung $at: „empfinblich SreffenbeS
noch fchärfer einbringt machen", alfo in bem OTttelroort oerfchärft
[a)on ber höhere ©teigerungSgrab auSgebrücft ift, fo genügte bie« ohne
§in£ufügung ber (Jnbung *er, ogl. 3e^Wr- VI ©. 473 9ßr. 99 über
ben „Pleonasmus " in bem ©afce: „$Benn bie Äritif in oerftärfterem
[ftatt: in ftärferem ober: in oerftärftem] unb fchärferem 9flafj erfolgen
foHte" — , ähnlich: Das gilt in erhöhtem (ober: in höherem, — mit
einer tabelljaften Überfülle beS HuSbrutfS in erhöhterem (Srabe), ogl:
gtwas wirb oermet)rt (nicht: oermehrter), geftetgert (nicht: ge*
fteigerter) ogl. 3eitf<hr. ©. 23 Wr. 4 jc. — «ufjerbem hiefce eS wohl
aua> üblicher unb richtiger: „bafs man ihn fortroährenb im Schlafe
ftörtic.*1 ober: „bafs man fortwäfjrenb feinen ©ajlaf unterbricht, ihn
aus bem «Schlaf aufftört, ba er alle SBtertelftunoe auf ben Hnruf ber
@(^Ubn?aa)e ju antworten hat."
20. $afffo.
„Iber bas fgaax beS 37iäl)rigen ÜRanneS, beffen eiferne (Sefunbhett
bie Äettent)aft gebrochen hat [beutlicher unb Aar paffioifch, f. $auptfchwier.
S. 352b SRr. 2b: beffen eiferne (Sefunbheit bura) bie #ettent)aft gebrochen
ift], ift grau geworben." Wat.^tg. 47, 428 (ftrj. ftirfch).
21. ftücftejügHfrg Sfirwort.
„Um Srencf'S Statur ju oerftehen, mufs man bie ^Ijpfiognomie
feiner §eimatSgenoffen fennen. Der .unheilbare §afs gegen 3roan9 unb
Äberglauben4, ben $rencf felbft als be$eidjnenb für i^n heroorhebt, tft
babei eben fo tharafteriftifch. wie ber offenherzige greimuth, bie fRec&>
faberei ic." Sttat.*3tg. 47, 428 (ftrana $irfch), »gl.: „Den £rencf felbft
als bejeichnenb für ft<h herwrtjebr aus bem ®efia)tspunfte £rencf'S,
ma)t beS ©chriftfteUerS.
22. 6tnflnfg nehmen.
„£öenn ba unb bort angebeutet worben, bafs hierauf bie beutfdje
Regierung Cinflufs genommen, fo ic." 9ßat.*3tg. 47, 431. GinflufS
auf (JtroaS nehmen (ftott: üben, ausüben, gewinnen) ift roofjt eine
Übertragung au« bem frangöfifdjen prendre de l'ascendant, bie Söranb*
ftäter in feinem empferjlenStoertben <8udje: „Die ®aflici$men in ber beuifajen
©#riftfpraa)e" (Seidig 1874) ©. 99—101 {wo er bie «nrcenbung beS
beutfa>n nehmen nad) bem franaöfifa)en prendre befpridjt) niajt bätte
übergeben follen. <£inen (JinfJufS nehmen finbet ft$ s- 23 aua) «
$anSlirf'S Oper ic. ©. 126;' 136, ogl. ©influfSnaljme in meinem
Sörterb. II ©. 387 a. 3Ran$en tfefern wirb eS nidjt unerwünfä^t fein,
wenn id) bier aus SBourbaloue ben folgenben franjöfifa^en ©afc Ijerfefce, ben
id) tfafaoe's Dictionnaire des Synonymes 1 p. 699b entlegne: Je laisse
la foi prendre sur moi l'ascendant et exercer son empire.
23. 3eu8enf«oftH4.
„Die geugenfdjaf tliaje 33erne$mung (£. . .'S fa>int oon befonberer
©itftigteit *u fein." iWat.^tg. 47, 431. Da« Ijeroorgefabene (£tgenfa)afts*
roort trage ta?, als nodj in meinem (Ergänz ©örterb. ©. 672c fef)lenb,
nadj. Ob es ftd) in ben allgemeinen ©pradjfdjafo einbürgern wirb, fteljt baljin.
5>ier f)ätte es einfaaj feigen fönnen: Die 93erneljmung (S.s als geugen.
24. Sermif^unfi ber brüten uub ber erftett $erfon.
„fDer tranScenbentale Realismus . . . aetgt . . . bafs] Dasjenige,
roaS ftließti$ wahrgenommen wirb, weber äußere Vorgänge in ben ©innes*
Organen, noa> im ©e^irn, fonbem rein pföajifdje Vorgänge finb, bie in
ber ©eele bura) iene äußeren Vorgänge auSgelöft werben. Daraus fließt
er bann, bafs bie Seit bloß meine 33orftellung, bafs fie nur ©rfdjeimmg,
bloße Üttobififation beS eignen ©ubjefts fei" ic. (Gegenwart 45, ©. 264 b.
(s^lrt^ur DrewS.) £ier ftimmt bas fjeroorgefabene er (Jürwort ber
brüten <ßerfon) nidjt mit bem meine (gütwort ber erften ^erfon).
Der bem „tranScenbentalen Realismus" £)ulbigenbe fann wor)t jagen: „Die
SBelt ift bloß meine SBorftellung . . ., bloße 2J?obiftfatton meines <5ub*
jefteS"; aber, ftreng genommen, müfste es boa) feigen ftatt: „Daraus
[fließt er [ber tranScenbentale Realismus], bafs bie Seit bloß meine
SBorfteüung fei" — : bafs bie Söelt bloß SBorfteUung beS QnbiotbuumS
— ober, beutfa) gefproajen: jebeS einzelnen fei jc.
xsrtcftnjtctt.
#errn ^Sity. £ ... in ©tfroeibnifc: „fflie M mit «toben« fiellen, in ftinftät
auf feie ftrau oetfleben »tr unS nidjt u)m" <»Qt.=3tg. 49, 266. §<t> fiimme 3bnen
»otttommcn bei, bafS fjier wopl ein 3)ru<ffebler Dotliegt, aber roie ec auwrlaffig $u r*r»
beffern ifi, wüföte idj %fcntn nidjt mit üottet ©ic&erbeit anzugeben.
£errn Dr. SSUfy. &msQarbf, SBaf&ington Cito (ogl. £eft I ®. 37): 3$
mafit ©ie auf ben »uffafc in biefem £efte @. 97 befonberS aufmerffam, um fo mebr
als bie »on ^nen gewünfdjte «ntwort bem ©eretd) meiner 3eitf$rift jiemlid) fern liegt
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fcerrn gp. ... in ©re«lan: ffiarum fcerr o. ©d)alfd)a m fernem „©d)rei*
ben an bie fd)leftfd)e ©olWjettung" gefa)rieben bat:
$af« nicbt bie ©ebürfniffe ber SBäbler, fonbern bie g5n$licb unfunbierten
3?orurtbeile ber (Bem&btten mafegebenb würben
fiott be« fo nabe liegenben unbegrünbeten, 3>a« ifl mir nidjt flarer al« ^bnen.
£errn Dr. <£. ^Hifiefberger in ©urgborf (ogL ©. 98 ff.): weiterer ©rief
muf« wegen Raummangel« einem fpatern £eft oorbebalten bleiben.
$errn Dr. <Ä. J^ra&er in »erlin: ftür $bren wabren §reunbe«brief nocbmal«
beralidjen, wärmten 2)ant! Site« Gute!
fcerrn Aufl. ?l . . . in ^ot«bam: 2>af« ber ©a& in ber SRorgen;«u«gabe
ber 9»ationaU3tg. oom 28. «pril:
&efdjiebt 35a« nicbt, fo werben mir nidjt oor 3abre«frifl um um unfern au«*
©artigen tJhnfluf« gebracht fein k.
burd) 25rudfebler cntfteQt tft, unterhegt feinem 3u>eifel. 2>a« eine ber boppelt gefegten
nm if) natürlid) $u ftreicben, wabrfd)einli(b aber aua) ba« bier burd; ©perrbruc? berüor*
gebotene nicbt. ®ie mürben übrigen« richtiger tbun, in berartigen ftätten ©id) an bie
Äebaftion ber 9cat*3*9- <»l* an roid) 3U wenben, ber icb bier bod) nicbt mebr al« eine
^etmutbung auSfpredjen fann.
Mr. Charles T ... in Bordeaux: $af« e« einem mit ber beutfcben ©pradje
fd) eingebenber befdjäftigenben Bu«lanber roie @ie fcbr auffaßt, roenn er bie ©ciw3itcr
alt unb jung unmittelbar einanber nebengeorbnet finbet, in ©crbinbungen roie: „$a«
erfi 15 3abr alte junge SWabcben" :c, finbe td) febr begreif lid), roeil er eben junaebft
alt unb jung nur al« entfebiebene ©egeniäfce auffafft, wie im ftranjBfifcben jeune unb
vieux. aber ba ©ie, wie td) au« Qbrent ©riefe erfebe, mein Söörterbud) ber beutfcben
©pradje befifcen, fo barf icb Sie wobl auf biefe« 3Berf ©b. I ®. 24 c binweifen, roo
id) unter „III Jllt" gefagt babe:
(Begenfafc oon neu, frtfd) unb bei 2>em, wa« ein innere« SBad)«tbum bat,
oon jung
unb bann weiterbin in 9?r. 3:
alt mit beigefügter 3eitangabe im Äccufatio . . ., wa« biefe — oft furje —
3«t binburd) ejifiiert bat: 2>a« «inb, ber ©rief ift oier Soeben, einen 2Ronat alt.
(Sin 12 3abr alter Änabe ic,
©gl. ©ie franjöftfd) ag6 de . . .
2)a« ©orftebenbe wirb, glaub' td), genügen, 3bnen $u ertlSren, baf« e« un«
Staitfcben nicbt auffallt unb burebau« feinen SBiberfprudj ju entbalten ftbeint, wenn wir
ii. ©. in ber „Wational=3eitung" 1896, SRotgen*«u«gabe oom 1. «pril ©eite 2,
Spalte 2) lefen :
2>a« etwa 22 $abre alte junge 2Räbd)en
nnb $U)nlid)e8 oft.
hiermit ISnnte id) alfo fcbliefjen; aber ta> möd)te bod) bie (8elegent)<it benu^en
nnb 3b«« ni<bt blofe empfeblen, in meinem ffiörtetbud) ba« unur ben liteltöpfen
.alt" unb »jung" (Betagte ootlfianbig burebiulefen, oielleicbt unter fcinjufügen be« unter
lern legten fcitelfopf in meinem w(£rgänjung«3ffl5ttcrbud)" — wenn $bnen 0a« oielleidjt
jugänglid» ift — (Jntbaltenen, fonbern aua> Sie befonber« auf ben au« bem 3Karjbeft
ber oon Ä. SBolfromm geleiteten Revue de l'Enseignemont des Langues Vivantes
entlehnten «uffa^ oon 8. ^eanneret aufmerffam madjen (f. f)ter in biefem ^efte ©. 87).
3Wtt bem ffiunfcbe: alle« (Bitte
3br b.ocbad)tung3ooÜfl ergebener
Daniel ©anber«.
$errn SSM}. 9 ... in $armftabt: Über ben jüngfl oerftorbenen, nid)t überall
in bollern Umfang nad) (Sebübr gewürdigten Otto Woqnette ftnben ©ie u. X. and) für
©ie bead)ten6wertf)e 3Rittbeilungen in ter National 3tg. Wr. 225 unb (mit einer 8b=
bilbung) in SBeber'« ^Uuftr. 3«tung «r. 2752 ©. 369.
fjerrn ÖBriftlan ... in fteufiettin:
3n einem niebt freigemachten «riefe, für ben id) 20 Pfennig ju bqablen batte,
teilen ©ie mir mit, bal« ©ie jn ^brem legten Geburtstage ein w«utograpben=aibum"
jum ®efcben! erhalten bitten, für ba« 3bnen auf $bre ©itten aud) fd)on mand) mertfc
Dolle ©«trage jugegaitgen feien ; unb ©ie fügen binju, bafs eti Sie freuen würbe, wenn
autf) id) 3ftn01 «nw ©eitrag für $b;re ©ammlung einfenben wollte.
3d) weife nidjt, ob 3(men in bem Feuilleton ber 9iational«3eitung (Äbenb*
ÄuSgabe Dom 1. Sprit) ba$ Wadjftebenbe ju QJeftdjt gefommen ift, ba8 id) für Sie in
meiner oon Qbrten geroünfdjten £anbfd)rift abjufd)reiben mir bie 9Äübe macbe:
„f&rofeffor $eli; &abn erfuebt und um Äufnabme folgenber 3uf4r'ft: tUm
ber ganj unglaubltcben ©etäjligung burd) bie ftutograpljcnf ammler @d)ranfen
ju Rieben* ober bod) eine erfprie&licbe ffiirfung abjujmingen, »erbe id) fortab jebeÄ
(Semd) ber Srt burd) 3utfnbung eine* gebrueften Formular^ bc$ ^jnb^altd beantworten :
.£>artbf(briftproben gercätjre id) nur gegen Erlegung einer SWarl für bie beutfd)C Scbider-
jHftung*. :$d) «f»$c ?etben*genoffen um ©efolgung biefeS Vorgang«.
©re«lau, 29. SW8ra 1896. $od)ad)tung«oolI Selir 2)abn."
3cb fd)liefee mid) — wenigflen« in 3brem Falle — $errn ^rofeffor 2>aljn an.
©djiden ©ie in einem freigemachten ©riefe bem ©erleger biefer 3ettfd>rift bie
©efdjeinigung ber beutfdjen ©d)iflerfttftung ju, bafd fie oon ^bnen ben ©etrag oon
minbeflenS einer SWarf erbalten b>be, unb fügen ©ie eine greimarfe bei. 2>ann wirb
obne ©eitere« ber geebjte ©erleger, £err Ferbinanb©d)öningb. in ^aberborn,
ben über eine Bode Seite füUenben oon 3b,nen geroünfd)ten ©eitrag in meiner fcanb*
fd)rift 3bnen poftfrei aujufenben bie (Büte baben.
Sollten ©ie aber, wa8 id) §bnen leineSroegS Dementen würbe, ©id) nid)t inner*
b^alb eine* SRonatä nad) bem (Erfdpeinen biefeS £>efted bei £>errn ©djöningf) mcloen, um
ben gemünfebten ©ertrag für %fttt Sammlung unter ben §bnen gefüllten Bedingungen
ju erwerben, unb foüte unter Erfüllung biefer felben ©ebingungen ein Snberer baÄ
©latt für fid) erwerben wollen, fo ftebt tü bem (Srfien, ber ftd) ba^u melbet, gern jur
©erfügung.
«Itflrelife (SWdlenbg.), 30. «pril 1896. SJaniel ©anber«.
Affe für bie <$ettrtf>rift fefßfl befiiutmtfn ^ufenbungen woffe man un*
mittelbar an bes «feeraufgefter uad^ Aftflrefi^ in 2Ceßfenburg, bagegr«
bie far ben Stafmtag ober af* JSeifagen beflimmten Änjeigen an ben ^er-
feger in ^aberborn fenben.
23 ei trage fü» nddjfle ^eft muffen Jebe* ?8af eis fpäteflens jnm 1. bes
WonaU in ben Rauben be# ^erausgeßer» fein; and) Mtfet er, in JUejug anf
ben Umfang, bie 2Haumofr6äftnij[e ber ^eitfa)rift im Auge ju Bafte«.
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Huä iwntter Seit
Vornan oon Äbolf 6tre<ffufc.
Um bie Befprechung be« in bcr Ü6crf(ftrift genannten, in bem
„Berliner lageblatt44 oeröffentltchten föoman« bin ich oielfach au« bem
Äreife meiner tfefer erfucht toorben. einer barunter, $err Dr. ?aul
91 ... in (Stettin, treibt :
3$ n?et§ au« Q^ren bisherigen berartigen Bücherbefpredjungen —
mtb lann e« nach ber Eigenart Q^rer 3"tfd)rift nur burchau« billigen — ,
bat« ©ie babei — wenn auch nicht au«fchließli<h — bod) fyauptiädjlidj nur
ba« ©orachliche tn§ 2lug.e faffen, bie ©ürbigung be« ßunfttoerf« ben iaf)U
reichen bafür beftimmten grac^^ettf^riften überlaffenb. ©ad nun ben faa>
lieben gn^alt unb bie funfllerifc^e Behanblung be« Romans betrifft, fo
habe ia) bie Anficht unb ba« ®efühl, baf« bie Borausfeftungen, auf benen
a\S (Brunblage bie (SVefct>ic^te beruht unb aufgebaut ift, nicht fehr wahr*
föetnlia) fmb; aber, fobalb man bem Berfaffer jugiebt, baf« biefe Bor*
au«fe%ungen, wenn auch nicht eben fehr toahrfchetnlich unb glaubhaft, bodj
auch nicht grabeju unmöglich finb, fo wirb man ihm, glaub' ich, nicht
beftreiten tonnen, baf« er auf biefer ®runblage mit großem ®efct)icf einen
Don Anfang bis $u (Snbe höchft fpannenben 9toman aufgebaut hat, welcher
fragen berührt, bie grabe in ber heutigen 3"* öon oen verriebenen
karteten je nach beren ©tanbpunfte metft einfeitig erörtert unb oerfochten
werben, unb baf« ber Bf., wenn er auch feinen ©tanbmmft burchau« nicht
oerleugnet, bod) aua) ben entgegengefefoten — freilich nicht al« berechtigt,
fonberu meift al« auf felbftfüchtigen Bemeggrfinben beruhenb — boch al«
auf gefchichtlicher (Entmicflung früherer Reiten beruhenb, gu erflären unb
io einigermaßen au entfdjulbigen fucht.
,tlu« (Gemeinem ift ber üttenfä gemacht | unb bie (Gewohnheit nennt
er ferne Slmme. | Seh Dem, ber an ben würbig alten $au«rath | ihm
rührt ba« theure Grrbftücf feiner tyntnl | $)aö Qahr übt eine h^iligenbe
Kraft; | wo« grau oor Älter ift, Da« ift ihm göttlich. I ©ei im 93efi%e —
unb bu wohnft im fflecht/ f. ©chttler'« „©aüenftein'« £ob" I, 4.
Sßadjbem ich au« bem Briefe be« §errn Dr. $aul W . . . ba« Bor*
ftehenbe etngerücft, glaube ich um fo fyt — mit fRfiefficht auf ben Umfang
- mich auf ba« ©»rachliche befchränfen $u btirfen, mogu ia) oorauffchicfen
8«t«*rtft f. 5eurt(6e 6*w<fe, X. 3a6cfl. 10
— 122 —
roill, baf« bet 3Sf. mir nur fehr wenigen 8emerhtngen, faum ju einem
mirflichen Jabel «nlafs giebr. Da jeber «bfchnitt beS geuilletonS gleufc
mäßig oier ©palten umfafft, fo habe ich für Die, roelcbe melleiajt einjelne
©teüen im 3ufammen$ange nachfragen trollen, gur letztem Huffmbung
in ecfigen klammern ben in fleinerer ©djrift gefegten Hummern ber gort»
fe^ungen bie 93ucbftaben a, b, c, d jur SSejeichnung ber 4 ©palten hin*
;jugefügt:
1. [2 b] w©o fraftloS, bafS felbft ber Saie bie entfefclidje $cranft)eit
erfennen mufSte, bie in (Englanb jahllofe Opfer erforbert."
§n meinem ©örterb. I ©. 478b habe ich unter erforbern ate
oeraltet unb munbartlich aufgeführt: a) Crtroas erforbern: es ($urücf)forbern.
Suf. 19, 23. — b) ©inen erforbern: forbern, auf forbern, gu fia) berufen,
mit einigen gelegen (f. ©rgänj.*ffiörterb. ©. 209 b/c unb im ©rimm'fdjen
^ÖÖrterb. III ©p. 802 unb 804 unter erfodern, erfodern, erfordern).
Seiter aber Reifet es in meinem ©Örterb. bem heutigen (Gebrauch gemäg :
(Sine ©ad)e erforbert StmaS: nimmt nach ihrer 33efdjaffenheit eS für fi<$
in 3tnfpru<h, macht e$ notfjmenbig: Die «rbeit erforbert gleiß, Äufmerf*
famfeit, Übung, oiel 3eit ic. ©. <fcrforber*licb, *m«.
Danad) r)ätte alfo bem heutigen allgemeinen ©praajgebraua) gemäß
ber 95f. ftatt beö ©chlui'SroorteS baS einfache @runbroort forbert fe%en
müffen. i£S märe erroünfdjt, wenn au« bem Greife ber Öefer SRachmeife
gegeben mürben, wo etma in Deutfdjlanb noch heute ein Derartiges er»
forbern ftatt forbern üblich ift
2. [2 c] „3" biefem 3°^^ f^trftc fte mir eine nicht ju bemängeln] be.
mit allen juriftifchen Älaufeln oerfehene 93otlmacbt.w
§ier ift ba$ oon mir in ecfigen Älammem hinzugefügte n mohl nur
burch einen Drucffehler weggeblieben.
3. [9bj „,DaS mar ba8 ®e|'cheibtefte, roaS bu thun fonnteft,' fiel
§err Äunjen, Seo billigenb junicfenb, ein." — , beffer: inbem er t$m
biüigenb gunitfte, f. §auptfchmier. ©. 9 b 9hr. 8.
4. [ii aj „tön ftänbifch geglieberter geubalftaat mar baS Sugenb*
ibeal beS ÄönigS geroefen, ber au« ber föeoolution beroorgegangene ©a>ein*
fonfhtutionaliSmuS mar ihm in ber ©eele oertjafft, er bulbete u)n eben
nur unb fytittt er fia) nicht an feinen (Hb gebunben erachtet, f)ättt er nt$t
jugleich ben ©ieberausbrud) einer fteoolution gefürchtet, bann mürbe er
längft bie f tägliche ©ä)einoerfaf[ung umgeflogen haben, um nicht gum
rohen HbfolutiSmuS jurürfjufehren, fonbem um, gefrönt auf ben g*ubaU
abel, bem 8anbe eine glänjenbe ftftnbtfcr)e 33erfa[fung ju geben," — in
richtiger ©tellung: nicht, um . . . fonbem, um :c.
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5. [i5c] „dt fonnte fi* eine« unbefagli*en ®efü&ls beS üttifstrauens
gegen Älenje als felbft gegen beffen reijenbe Jrau ntc^t erwehren/ —
wo ftott beS faroorge&obenen als richtig wie flehen müfste, ogl. au*:
fomo&l gegen Älenje als (ober wie) gegen :c.
6. [25c] „$as Q3lut brängte iljm jum bergen/ — wofür es
au* ^ci§en fönnte: brang, f. über baS 93erf>ältniS oon bem intranfitioen
brangen unb oon bringen mein ©örterb. I ©. 312b in Wr. 3.
7. [33 a] „3ft e« benn fo eilig?" — „9la, ob? $)ie ftrau [§ebamme]
ift oo* ba, fie $at gefagt, i* foü man f*netl 311m $oftor ©erner
loofen, eS wäre bie $ö*fle ©ifenba$n" — in berliner 3ttunbart für
au*, nur, laufen unb (oolfst&ümli*, natürli* erft in ber 3eit ber
(hfenba&nen enlftanben) für: bie $ö*fte 3«t, — $ö*ft eilig (preffant),
bie bringenbfte (Site erforbemb.
8. [37d] „©ie finb oerljaftet, $err 0. ©ebeln! 55on biefem ttugen«
blitf an tyaben ©ie ©i* als (befangener ju betra*ten," — wofür es
au* feigen fonnte: aU (Befangenen, f. £>auptf*wier. ©. 236a; 72b
unb ©gl. [66 c]: „®raf Peo, ber oielbeneibete, ber glänjenbe Äaoallerie«
offlcier, ber Ie%te ©tammfalter beS erlauben gräfli* ©aüoben'f*en
t*le*ts, ber ©rbe beS großen 2WajoratS. war ber unglütflt*fte 3ttenf*
auf ©otteS weiter Seit, wentgftenS füllte er fi* felbft als fol*er"
[ogl.: als fol*en].
9. [50c] „Cine ni*t unbeträ*tli*e &af)l anberer weniger be«
fannter IReoolutionäre," — wofür es ri*tiger unb feiner ÜWifSbeutung
ausgefegt betten müfste: anberer weniger [ober minberj befaunten,
f. §auptf*wier. ©. 40 b Str. 2 unb ©. 333b/4a Wx. 3.
10. [51 d] „Wo* einmal, jum Dritten SWal las ber General ben
©rief, ber i$n fo tief erregte, jebeS ©ort prüfte er; me&r unb me$r be-
träft igte fi* in i$m bie Überjeugung, bafS bie oon ©erniffen gegen
£eo erhobene 99ef*ulbtgung auf einen bur* ben §afs gegen ©treber er»
lenkten Qrrtbum berufen müfste," — bur* jwet $)rutf fehler entftellt:
lies: bef eftig te — unb: auf einem
11. [65b] „Gr jefete mir mit bieten ©orten baS ^tftol auf bie
33ruft, i* mufste i$m antworten" ftatt beS Ijeute übli*eren bie $iftole,
f. mein ©örterb. 11 ®. 553 c unb grembwörterb. 11 ©. 275 a.
12. [66c] „üttit oor 30m bebenber ©timme &errf*te er ifm an,"
— beffer, mit 93ermeibung beS 3ufammenftogeS ber beiben ^räpofitionen
(f. §auptf*mier. ©. 232b/3a) etwa: „Qnbem feine ©timme oor 30m
bebte" ober: „3n heftigem 30m, ber feine ©timme erbeben ließ" ober
in a$nli*er ©eife.
10*
— 124 —
13. [67 d] „3$ bin Qtjnen Äufflärung barüber fchulbig, wef«hal&
i$ |efct oon 3hnen forbem muf«, baf$ (Sie felbf* bie (Erflärung abgeben,
©ie treten oon Qhtem Gfrelöbni« jurütf . . . Dann muf« ich ben ©eweis
führen, baf« ich jutn heften meiner ©chwefter coli berechtigt bin, ba«
Verlöbnis su löfen ... 3a) forbere oon Jtynen, baf« ©ie bie «er*
lobung auflöien, ohne baf« auf mid) ober meine ©chwefter ber geringfte
2Kafel, ber fleinfte Vorwurf fallen barf," — f. über ba« Verhältnis ber
brei beroorgehobenen, hier gleiajbebeutenben SBörter mein ©örterb. II
©. 149 b unb c, namentlich oerloben 2b. $)er Vf. $at für ben be«
ftimmten Äu«brucf Verlobung bie umfaffenberen ®e« unb Verlöbnis
gefegt ber beliebten Abwechslung falber, f. in meinen $auptfa)wier. ©. 327 b
„©echfel ber HuSbrüaV.
14. [70cj „Qmmer jwei ©tufen auf einmal nehmenb eilte
ber alte General bie Sreppen in bie £whe," ogl. mein ©örterb. II ©. 409 b.
wo unter bem „in feiner Änwenbung fet>r au«gebehnten 3eitwort" nehmen
in ber 9?r. 5 „mit perfönlia>em :c. ©ubjeft unb fachlichem Objeft" in a
unter Hnberem Veifpiele gegeben [xrib, wie: „ben ©eg wohin nehmen;
einen Anlauf ($u ©twa«), einen h«>hen glug, Äufflug, äuffajroung jc.
nehmen," aber ba« hier oon ©trecffuß gebrauste febr übliche „mehrere
©tufen einer £reppe ic. auf einmal nehmen" nicht aufgeführt ift, ba« td)
hiermit nachtrage, ogl. auch f©rgäna.*©örterb. ©. 272b: „§inbermffe
nehmen — beim ©ettrennen") u. ä. m.
15. f74a/b] „(2rr berief fidj babei auf feine ausführlichen Veridjte,
bie er unmittelbar nach jeber Verfammlung unb jeber Unterrebung mit
frtfchem ®ebäa)tni« eingefa^rteben hatte/' wofür e$ — wenn ich m$t
irre — üblicher etwa heißen würbe: „wo er Me« noch gana frifch im
©ebächtni« hatte" jc.
16. [78 a] „Qefct gilte«, ba« (Errungene feftjuhalten, bie neue beutfcfje
9ieich«oerfaffung ju fajirmen gegen alle fa)on jefct fid) geltenb madjenbe
©onberbeftrebungen, fte freiheitlich weiter auszubauen unb $u befefttgert,"
— wofür e« nach bem heute burchgebrungenen Sprachgebrauch (f. §aupt*
fdjwier. ©. 30a/b, Slnm. ju SWr. 13) heißen müfste: „gegen alle fä)ott
jefct fich geltenb madjenben ©onberbeftrebungen". Vielleicht aber liegt
hier auch nur ein ©rurffehler ju ©runbe, ba gleich auf ber nädjft folgenben
©palte [78 b], mit t>em heutigen allgemeinen ®ebraudj übereinfttmmenb,
gefegt ift: „®egen ihn würben in ber bunflen Stit auch nach feiner §teu
fprechung alle nur ben f baren [nicht: benfbare] ?olijeifa)ifanen auf*
geboten."
17. [79 d] „Unfere junge, oon bem Erfolg be« Qahreö 1870 beraubte
Generation glaubt gar niajt, baf« Da«, wa« bie ßeitungen erjagten.
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— 125 -
jemals mögltö) gemefen fei, fic (51t bie wahrheitsgetreuen $eria)te für
renbensios übertrieben; in wieber jwanaig Qabren wirb man fic »teilest
gan* in baS $ereid) ber 2Wär<ben oerweifen, wenn ni$t etwa, im ewigen
Seifet ber ®efa)i$te, ber jefcigen lia)ten ©lanjperiobe abermals eine ä$n*
Ittbe bunfle #eit folgt."
§ter am ©bluffe glaube id) aus meinem ©örterb. II ©. 704 c
baS golgenbe berfefeen &u muffen:
$ereirf) * baS (fönem ober einer ©aa)e jufommenbe Gebiet nadj feinem
Umfange, fo weit eS reicht, m. unb n. — ftbelung unb CSampe f)aben
otes fo getoöljnlicbe ©ort noä) nicjjt, ©rimm nur als m. ©ir geben
Belege: l. mit ntdjt erfennbarem ©efdjlecbt [aus (S^amiffo, ©oetlje, klaren,
Xietf ic.]. — 2. m. [aus 93urmeifter, (Sfamiffo, ©nfe, (Boetfje, @ott$elf
igleiü) barauf aua) als n.) (Bufcfom, gannu tfewalbj. — 3. n. [aus Äuer*
m, 93oaS, (Jb. Deorient, (SeroinuS, ©oetbe, ®ottfclf, ®uft!ow, Slabbe*
rabatfeb, 3of. Äönig, Äübne, Äur$, 3of. fflanf, föoquette, Slrn. föuge,
Xfajubi, SBolger, ©albau, ©aleSrobe, wie bier bei ©treeffufc]. ©eitere .
Belege im <£rgän£ «©örterb. B. 414 c.
©a^tnefter*©eele.
Roman oon (groß ü. ©ilbenbrucfc. Stuttgart 1894. (3. <$. Cotta Wacfcf.)
3a biefem 467 Seiten parten Woman fcabe i$ mir für meine 3eitfd)rift gleitf)
beim fcfen oiele Stellen ang^ei^net, ju benen \d) bie folgenben (meift tflr$eren unb
battpt(ad)Iid) ba« @pra*üc&e betreffenben) Hnmerfungen ben flefern meiner 3eitfd>rift
bnr$ mehrere £efte jur Anregung unb Beurteilung oorjulegen für angemeffen era$te :
fcrftes ©ua>. (©. 1-245.)
1. üttandjmal ging fte allein, manchmal au$ am Ärme iljreS (Satten,
bes alten URajorS a. 5). 59ennerfe; unb bann fdjritt hinter ihnen nod)
ein Drittes, bie braune $übnerbünbtn Diana, bie uralte mit bem langen
fetbfnweidpn gell unb bem fanftmütbigen ttugenauff$lag. Äußer ber
Diana bitten fic feine ftinber, Ratten nie meldje gehabt, „£at eben
nicht fein follen," meinte Xante Cöcfa)en. <S. 2. Über baS fäcblidje: ein
Drittes für baS weibliche ©efen (bie §ünbin) ogl. fcauptfebwier.
©. 214 b/c unb f. unten Mr. 95.
8uf ben gutmütigen ©oott, womit bie $ünbin gleicbfam als bas
cerhätfcbelte „Äinb" beS oon bem ©ajriftfteller mit Vorliebe im ©anjen
als befonberS gut unb liebenswtirbig gefdjilberten alten (S^epaarS bezeichnet
wirb, braucht nicht wohl erft eigens aufmerffam gemalt $u werben.
2. Darum fonnte er „ein £auS" machen. Unb über bem £>aufe
fianb ber ©ablfprua): „Semper fidel!" ^mmer luftig. Darum, wenn
uigmzea Dy vjuu
126 -
jum Äbenbe (£inlabungen nadj bem $aufe jenfett be« SÖaffer« ergangen
waren, gab'« ein freubiges Tumoren unter bem jungen ©efdjledjt: §eute
Hbenb bei Xante Öötfajen! $eute Hbenb wirb ,gefempert'! ©. 2 (auc$
©. 156); ogl.: (£$ war gar feine „©emperei", wie gewö&nlidj. @. 231.
tiefer ©afo ift hier wegen be$ 3*itworte$ fem per n unb ber f$oxt*
bübung ausgehoben, ba$ al$ 93eleg bafür bienen fann, mit welker $et$ttgfeit
im Deutzen felbft au« grembmörtern Jortbilbungen möglidj finb, bie in
ber Urfptadje nidjt gewagt werben fönnten, f. u. SRr. 4.
3. „fltterfwürbig," pflegte yapa SRöfjring in fpäteren fahren Su
fagen, wenn er feinem 93ufenfreunbe, bem üttajor a. D. ©ennetfe, ben S3or*
gang erzählte merf würbig, wie fi<h ba« üfläbdjen bamal* fa)on über
ben Grober gefreut hat. ©ar bodj noch ein gan$ Heine« Ding bajumal,
war aber fdjon wie toll mit bem jungen unb hat ihn gehätfdjelt
unb getätfdjelt unb für 9H$ts Äugen unb Ohren gehabt al« nur für
ben ^ercioal unb ift f o geblieben bi« auf ben heutigen STag. flRerf würbig ! "
— „Qft aber auch banach, ber <Percv," pflegte er bann eben fo regelmäßig
binjujufefoen, ift ja auch wirflich «n gan$ famofer, allerlieofter
Qunge, ein lieber Äerl." ©. 10.
$auptfächlich habe ich biefe längere Stelle hergefe%t, weil flc als
(Srunblage unb für bie (Sntmicflung ber meiften Hauptfiguren be« föoman«
— mit allen guten ©igenfehaften unb (Schwächen be« Vornan«, infonberheit
ber ©auptftgur, b. i. $ercü'« ©chwefter, greba (ber „©chwefter* Seele"
be« Xitel«), fo bejeichnenb ift (f. u. 9fr. 30); nebenbei aber mögen ^ier
auch folgenbe ©emerfungen ein ^läfochen pnben. Qn meinem ffiörterb. III
©. 1333a habe ich unter toll lb/ ben nachftehenben &eleg aufgeführt:
^etroniu« war toll mit £)äufer aufzubauen. [Qoadj.] Stapel 4, 85
mit bem 3ufa&: „= mit £>äuferbauen, oon ©aumuth befeffen (bau toll)";
aber, wenn ich mich nicht täufd)e, fo ift nach bem beutigen (Sprachgebrauch
aud) bie SJerbinbung: „wie toll fein mit Qemanb ober mit @tma«"
nta>t üblich, ogl. bagegen: „fich wie toll haften mit tc. ober freuen
mit (über):c," wo aber ba« „mir nicht oon „toll\ fonbem oon bem
3eitwort abfängt.
Über bie formelhafte SBerbinbung burch ben ®leid)flang
(auch in ber ungebunbenen Webe), wie hier: „hätfdjeln unb tätfcheln"
f. in meinem «brif« ber . . . $er«funft (2. «ufl.) ©. 60-70, befonber«
©. 60 § 129, wo bie ©teile au« SBilbenbrudj einzureihen wäre, f. u.
9fr. 17; 48; 70; 79; 80; 82; 85; 93; 94; 96; 100; 106; 112;
115; 116.
4. „Buch noch ma« befommen, bu Eaugenidjt«, für all beine 2 um*
pacioagabunberei?" [al« liebfofenbe ©a)elte] <S. 13, f. o. 9fr. 2.
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— 127 —
5. f(Er] begann mit bröbnenber ©timme unb rollen bem 3ungen*tö
bic „Ärankhe beS ^bofuö" ju beflamieren. ©. 18, f. (Ergän3.«©örterb.
©. 401a unter 1.
6. &err ÜRojor Sennecfe, oon ber braunfeibenen alten Qiana
gefolgt. ©. 21, »gl.: bem bie bra unf eibentjaarige $)iana folgte ic,
f. §auptfchwier. ©. 152b/3a.
7. «u$ ben ÜWantelf ragen, bie ho$ aufgefangen waren jc. ©. 21,
f. ©ötferb. I ©. 1009 c.
8. ÜRaffenfafte Äorrefturen überfäeten baö Gtonje. ©. 28, ogt.
©örterb. III ©. 834c: „Überfäen: befäen (f. b. 1; 2) in bitter «Wenge
überbecfen, jumeift im Partie." :c. — unb fo würbe e£ fpradnlblicber
etwa beißen: „ TOaffcnftaft hin&ugefchriebene $3erbefferungen bebeeften (ober
überbeeften) baS ©anje" ober fonft: „Daö ®an$e war oon maffenhaft
btityugei'cbTiebenen SBerbefferungen überfäet" ic.
9. 3^re Seele erfüttenb mit einem ÜReere oon tiefem, fattem,
golbenem Sicht. ©. 38, gemäß ber oon mir in ben £)auptfcbwter. ©. t>*5 ff.
unter bem Jitelfopf: „Defltnation ber ©igenjebaftswörter" in 9h:. 10 auf*
gesellten unb begrünbeten föegeln für ben tyeute Überwiegenben ©praa>
gebrauch, (f. u. iRr. 29), ogl. j. 53. auch bei ©ilbenbruch- ©a« bie ©elt
ibr su bieten hatte an geliebten 9Wenfa>en, an liebem, oer trautem
$au$rath. ©. 109. 2Rit furjem, herauSforbenbem ©liefe. ©. 128.
Dafs fie . . . fiel) in langem, träumenbem Kenten oerlor. ©. 194,
3n langem, fchwar$em Sftantel. ©. 228. CHn Äleib oon weigern,
türfifebem 93aumwoÜenftoff. ©. 285. Voll bumpfem, tobt cm
ea)meigen. ©. 295. ÜWtt feftem, fixerem ©chritt. ©. 328 :c.
10. ©eil er ein Verlegen bei tsthierdjen ift unb oor Well*
febaften . . . eine Ängft hat wie oor'm Jeuer. ©. 40/1, eine noch in
meinem (£rgäng.*©örterb. unter ben #ufammenfefcungen oon „Xt)ier" naa>
jutragenbe Bezeichnung für einen blöben, linfifcben unb oor Verlegenheit
jta) in ®efellfcbaften unbeholfen benehmenden $Henfchen, ogl.: <J« ift ja
ein fo furchtbar oerlegene« Ihtercben, fobalb mebr babei ftnb, oerliert
er bie ftourage. ©. 106.
11. &r oerfet)rte niebt einmal mit feinen Äollegen, mit Skiern anbem.
„3Rit Sttiemanbem?" ©. 44, f. §auptf$wier. ©. 190a: „3emaub:
(ogL ©iner, f. (Bin lOf. Da« ©emerfte gilt eben fo für Sttiemanb
fubftantioifa) — Äeiner): 1. Äbwanblung: (Senttio: *(e)$ (abhängig oon
Hauptwörtern biefen gewöhnlich oorangeftellt) ; $)atio: unoeränbert, -em
*en. Hccufattt: unoeränbert, *en," — oerfürjt au« meinem ©örterb. I
©. 838 a mit hinretchenben Belegen für bie oerfchiebenen formen, woju
ich aus ©ilbenbruch'ö flloman, außer ber obigen, noch folgenbe ©teilen
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128 -
fügen rottt: ©ie tonnte mit ifliemanbem me$r fpreä)en. ©. 186. Da«
©ebürfni« . . ., feine greube an ^eraanbem aitSjulaffen. ©. 195. Dann
madjte fte fta), um ftiemanbcn anfefat au müffen, an ben ©lumen p
fdjaffen. @. 219. Daf« bu nur immer Qemanb an beiner ©ette $aben
mö^teft, ber bi$ oerfte$t. ©. 223. ©er «ugenblitf gehört ^ebem, aber
bie 3utonft <jfttemanbem- ©. 230. Senn er fia) mit ooflem 93ruftton
über Stroa« ober über irgenb Jemanben begeiftem tonnte. ©. 231.
Dfate noä) Jemanben anaufe$en, . . . ftürjte er jur 2$ür. ©. 238.
93on 92temanbem gefe^en in ber tobtenftiften §ßad)t. ©. 244. ©erat fte
beute Jemanbem bie §anb reifte. ©. 353. Qe man bem, ben man
liebt, t$ut man vooty (£ttoa« au Siebe. ©. 394.
12. „3n fünffüßigen Jamben." ©in roiefjernbe« ©elaa}ter braa>
au«. „3n fünfb ein igen Qamben." ©. 43, — womit ber ©iftling
fernere« fcöljnitdjeS ®elädjter erregen toiü, toie man benn (f. ©örterb. I
©. 323b, unter „guß" Wr. 6) in ber 93er«funft too$l oon gügen eine«
93erfe«, oon 58er«», ©üben*, ©ortfüßen, aber mdjt oon deinen
eine« SSerfe« :c. fpridjt, og(. furj oor&er: (2rr [ber naa) wie^embem
liia^ter tyafdjenbe ©ifcbolb] touf«te, baf« er nodj me§r ^Bonbon« [Ijier
übertragen = ©ügigfeiten, Öerfereien, SRäfajereien ?c. für bie ladjlufitgen
5>örerj in ber £afd)e Ijatte.
13. Qra <$ef)etmen oerbraa) er boa) aua) ©ebidjte. ©. 44, ogl.
Crrgäna.'©örterb. ©. 101b, too e« unter oerbredjen in Sftr. 5 Ijetgt:
„gn neuerer £eit a"ä) in fdjerafafter gärbung mit beftimmtem Dbjeft,
namentlich oon litterartfttjen :c. ©ünben. j. al« »u«brutf be« Xabel«
ober ber $efa)eiben$eit oon ©eiten be« 93crf affer«: ein ®ebia)t . . . :c.
oerbredjen [ogl.: auf bem ©etotffen, ju oerantroorten $aben]M mit oielen
(leidjt au meljrenben) gelegen.
14. ©ftyrenb er [ber Dtdjterlingj brüben in ber <Sefeflfa)aft glänate,
bef lautierte, ben Kabalen ben Jfopf oerbretyte unb fta) al« „Dia)ter oon
®otte« ®nabenM feierte, faß Da« [ber nrirflidj gottbegnabete Did)teT] Ijier
eint am unb ftitl unb f abrieb Dramen in fünffüßigen Jamben. ©. 48,
ogl. §aupt[a)toier. ©. 215a (unter bem Ettelfopf: Neutrum), morau«
ia) fjter folgenbe aroei Belege fcerfefce: Qdj bin bei Äinbern, Da« fa)reit
unb »eint unb laa)t! ©uftfoto. «ber Unfer fcin«! [f. o] 3ft bin fo ein
Ding, roa« man ftageftola nennt. Da« fcat feine grau! Öeffing unb femer
bei ©ilbenbru<$ ©. 268: „Da« fat ein Talent aum SSerliebtfeüt, — biefe
beutfajen Jungfrauen."
15. Die SRafenlöajer — beinahe hätte man fie Lüftern [f.
©örterb. II ©. 455 a] nennen tonnen, bläßten pa) auf. w©a« bröngft
bu bia) an mid)? ©a« fud)ft bu? ©a« wiüft bu?" fragte ber ©lirf.
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©. 49, mit ^erfonififatton be$ „©UtfS" in gehobener ©pradje unb ein*
bringltc§er als me$r im Ion bcr gewöhnlichen föebe etwa: $>a« lag (als
Jrage) in bem ©lief.
16. ©te er ba oor i$m ftanb, ber flcine oierförötige Äerl auf feinen
furjen, feft in ben ©oben gepflegten ©einen! ©ie ein fnorriger ©aum*
flamm, ber jum ©tnbe fagt: ?ufte bu nur! — molfn fe&en, ob bu
mid) umpuften fannft. @. 55, f. ©örterb. II ©. 607c/8a.
17. $ercioal fnurrte unb murrte etwa« Unoerfiänblu$e$. <5>. 55,
f. o. SRr. 3 (©$lufs) unb ©eröfunf* 6. 70 a § 126 3. 16.
18. £>ie §anbfä)rift machte i$m ju Raffen; fie war etfig. frafetig
unb nerofö. @. 58, ogl. ©örterb. 1 <3. 1010c, wo e« in ber «nmerfung
ju Ära fei am ©$lufs Reifet: „Äri(e)felfra(c)fel (m): in mannen
Äartenfpielen, namentlid) im ®robbäufern, eine töei&e oon 4 auf einanber
folgenben Äarten in 4 oerfebjebenen färben, moljl junädjfi baS „£>in unb
$er" bejeidmenb, ogl. Ära fei*, fdjlefifd) ©ragelwert, wie munbartliö>
audj: ©djled)tgefdjriebene$, ogl. Äricfelei, &räf)enfü§e unb frafeln,
fafeln, oeraa)tli<$e ©e$eid>nung eine« (ftemälbeä. Nürnberger Ämerifan.
219 k , f. au$ ftritifafel.
19. „3$ werb'« 3^nen oorlefen, — aber ganj ofjne r^etorif^ett
Scfamng . . . Dann mit eintöniger, beinahe oerlegener «Stimme begann
er ba« (&ebid>t herunterliefen." „§)erunterjulefen," es gab feinen
antem VluSbrudf bafur 2c. ©. 58, f. ©örterb. II @. 115 a unb ogl. bei
Silbenbrudj ©. 80: (Einen Dienft fonnte er bem SBerfaffer be£ ©ebiebt*
immerhin erwetfen unb ben wollte er ihm t^un, er würbe e$ pradjtooll
ipre^en, ein bissen anberä, als ber gute ©dwttenbauer e3 i$m neulich
heruntergeleiert hatte.
20. Dann . . . hatte fie fta) in Empörung, ©tol$ unb ©uth auf*
gefträu bt. ©. 63, f. ©örterb. III ©. 1233 a.
21. ©ol<h ein f (einer , $äf3lidjer, unbebeutenber Neri . . . ©ola>
ein ©ur$e(mann follte e$ fein, ber . . . ihren fdjönen, ftratjlenben ^ere»/
unterfriegte? @. 64, ogl. ©örterb. II ©. 234a, wo ich unter ben
3ufammenfefcungen oon 2Nan n für ©ur Jeimann in ber ©ebeutung 3
erflart ^abe:
„3. Süraun (f. b. 1 unb 2, ogl. 2ttanbragora, ©aigenmann ic.)
Arnim 33. Der oerfluchte fleine ©urjelmann 83 ie., fo auch oon $erfonen:
(fr blieb ein trocfneS ©ur&elmännchen. Jreojag. Qram. ©. 9." — ,
ogL ebb. ©. 220 b:
„©urjelmann: tyirjelmann, ©teh* auf :e., f. ©lei*, §anfel<ÜRann
mtb ©urjelbursiuS"
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unter »eifern letztgenannten ©orte (III ©. 1085a) auf ^urjel »er*
mieten ift, worunter itt) (II <2>. 607 b) in 5Rr. la gefagt tjabe:
».ein abgefuimpfteg, furjeS Ding, namentlich ein Heiner, rafdjbemeg«
li$er unb pofflerlü$er, fobolbartiger Äerl it (f. Bernb) 224; 210 unb
$uft I; $urjel roirb, wie im TOeberfä^f. Hurrel (f. Sörem. ©örterb.
3, 379) ©iner genannt, ber furg unb bicf mit jeglichem (fcnbe oben ju
fein fdjeint. 95og 2, 205 als »nmerfong au: Den «uSbunb broUtger
^urjel. 70, ogl.: ein fleiner ©urjelbur$tu$ . . ., ein SHrauncfcn.
«mim 93; pur^elia); $urael*«lp unb b" — , f. überhaupt ba$ barauf
JJolgenbe. — Über untcrfriegen f. ©örterb. I ©. 1032c.
22. ©ie ein Ääfer, ber feine furgen ©eine ftrampelnb burd>
einanber wirft. ©. 64, f. ©örterb. III ©. 1231b.
23. ©3 mar ein gerabeju frampföafte« öeftreben in i&r, ftaj oor*
aumaajen, baf« baö ©ebic&t, ba$ ^ercioal heute «benb fpreajen mürbe,
»on it)m felber oerfafft fei. ©. 67, f. ©örterb. II ©. 194cr mo aber
nur Belege in 9lx. 3 gegeben ftnb für: „(Sinem (Etmaö oorraadjen,1' nidjt
aber mit rücf bezüglichem Datio: fich- Unb in ber £t)at hei&t es — wenn
mein (Sprachgefühl mich nicht trügt — bura)au$ fpradjüblich: fich «(nie:
Einern) ©troa« einreben. einbilben, aber gewöhnlich bodj nur: Einern
(nicht: fich) <£tma« Dormagen.
24. Das ©lut in ihr fiebete unb maüte, roie baS brobeütbe ©äff er
im Äeffel, unter bem eine flamme brennt. ©. 70. SBgl. über bie Äb*
manblung oon fieben ©örterb. III <&. 1096 c/3a SRr. 2 unb «nm. unb
ogl. 1 <5. 966 a unter lochen lb. Qn ber übertragenen Sebeutung ift
ba« ftarfformige gmperfeftum t)eute faft gan$ oeraltet, obgleich 3. 53. nocb
flfficfert in feinem ®ebia)t Softem unb ©uhrab ©. 82a gefchrieben: „Der
ßampfluft IjeißeS 93Iut in feinen Hbern fott," roaS ta) a. a. O. als
„feiten" bezeichnet habe.
25. $113 t&äte ft$ dachen be« Ungeheuers gierig begehrlich
auf. ©. 71, f. bie beiben fjeroorgeljobenen ©örter in meinem ©örterb. I
©. 565 b unb 583 a, je in iWr. 1. Die 3ufammenfteüung beiber habe
ich al« ertoähnenSroerth für mein (Jrgäng.*©örterb. angezeichnet
26. fclfo wollen mir ihm allein bie ©eichte abhören. ©. 106,
f. ©auptföjmier. ©. lOb/la unter abhören 3.
27. ©ie ber ftifle £auSgeift bajufifoen unb ©adje &u galten über
bem $aufe unb ben geliebten SBetben, bie es umfdjlofs. ©. 108, f.
§aitf>tfchroter. ©. 207b (Über Wx. 9a).
28. «He «benbe ging ^ercioal nicht in ©efetlfchaft tc ©. 109,
f. ©cft II ©. 78/9.
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29. <£in Stottern, aus bem ftatt ber Saoa <8olb entftrömte, ®olb in
ichroerer, feiger, «üe$ umftrtcfenber, «üe$ betäubenber ©eile.
®. 122, roo bie oier Datioe ber weiblichen Beiwörter gleichmäßig fämmt*
lia) ftarfe Äbroanblung haben, roas auch für männliche unb fächliche Bei*
rrörter roohl auSfchlag* unb mafjgebenb fein mufS (f. o. 92r. 9).
30. „©ehr intereffant" — oon allen ©orten, bie bem ÜRenfchen zu
(Gebote fielen, um ben Ginbrucf einer Dichtung roieberzugeben, baS öbefte
unb f<hnöbefte @. 127, f. c. $Hr. 3 (©chlufS) unb BerSfunft § 123.
31. „©aS mir an unfrer 3eit fo mifsfäüt, roaS mir grabeju gräulich
ift, Das ift, bafs eS noch nie eine 3«* gegeben fyat, roo ber Qnbioibualität
beS Dichters fo alle Berechtigung abgefprodjen roorben ift, roie tyut $u
Jage. Die $oefie, um mich fo auszubrühen, ift bodj rote ein (garten
unb in einem ©arten blüht SllleS burch einanber unb Das gerabe giebt
ihm boa) feinen Üteiz- ©enn nun ein üttenfdj fäme, ber nur eine beftimmte
©ortf Blumen mag unb barum aües itnbere, roaS bie Blumenart nicht
ift, auSriffe unb zertrampelte — na, fet)en ©ie, man würbe folgen Rotten*
totten bodt) am Äragen nehmen unb hinausjagen auf SHimmerroieberfehn.
3n ber Sitteratur aber, ba ift eS erlaubt. Da fommen biefe tferle mit
i^ren »ersuchten fogenannten Richtungen' unb bie nehmen fic wie eine
Seule in bie §anb unb bamit wirb SllleS, roaS nicht in bie Dichtung pafft,
furj unb Hein gefajlagen! ^ft Das erlaubt? frag* ich • •
3u biefem längern SRebeergufS beS alten „^3apa SRöhring" (f. o.
SRr. 3) halte man, roaS ber Berf affer beS SRomans ziemlich im «nfang
(©. 3) gefagt:
„Der alte £err iRöhring war ... in feiner JJugenb au$ poetifä
angehaucht geroefen. ©ahrf deutlich hatte ^ereioal [ber ©ohn] bie bidjterifche
&frer oon ihm geerbt, ©ehr ftarf war fie bei bem alten §erw Sßöhring
nia)t gerabe geroefen, nur eine bünne ©ilberhaut, unter ber baS eigentliche
TOetaÜ fetner SRatur, mochte es nun Tupfer ober ©ifen fein, balb toieber
Zum Borfä)ein (am. Darum hatte eS ihn feine attzufchroeren kämpfe
gefoftet, über bie ?eia>n feiner Qugenbbichtungen hinroegzufdjreiten unb bie
ftmbftrage beS Gebens zu geroinnen, bie ihn zu Bmt unb Wang unb oer*
nünftigem «usfommen führte, «ber bie ©et)nfucht roar ihm geblieben,
nicht eben leibenfdjaftlich, aber nachhaltig, geroiffermagen chronifdj, unb baS
$ebürfniS, ftd) in feinem Berufsleben ein ®ucfloch offen z" halten, aus
bem er in baS Sanb ber Iräume hinauSfchauen fönnte :c."
Älfo, um eS furz wit einem ©oettje'fchen ÄuSbrucf zu bezeichnen,
fyipa Mehring roar ein „Dilettant mit <&hre" (f. ®oetfje 40bänb. «uSg.
8b. 31, ©. 423).
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2Benn ich burch bieten meinen Hinweis recht otele meiner tfefer Oer*
anloffe, fleh mit biefem ~ fo weit meine (Erfahrung reicht — wenig ge*
lefenen ^tuffa^e au« bem 3. 1799: „Über ben fogenannten Dilettantismus
ober bie praftifche Öiebhaberei in ben ftunften* (©. 422-446) »ertraut
$u matten unb babura) fia) reiche Belehrung unb nachhaltigen 9>tofcen *u
oerfehaffen, fo wirb es mich freuen.
§ier begnüge id) mich, nur bie furge ©teile au« ©. 433 herjufefcen :
„Qmpubenj beS neuften Dilettantismus, burch töeminiScenjen au$
einer reiben fultioierten Dichterfpradje unb bie C'eidjtigfeit eine« guten
meäjanifdjen Äugern geweeft unb unterhalten," —
wobei gewifs ben meiften tfefern ©filier'« befannteS 3roeiSc^ m8 ®c*
bächtnis fommt:
„Dilettant.
Seil ein $erd.bir gelingt in einer gebildeten Spraye,
25ie für biet bietet unb benft, glaubft bu fc&on 2>t#tet ju fein?"
SBie $apa SRöhring erfa)einen in bem Vornan auch beffen SSufen*
freunb, ber ÜRajor a. D. ©enneefe unb beffen befonberS liebenSwürbige unb
allbeltebte, in bem ©efanntenfreis unb barüber hinaus als „Sante Dörfchen"
oerehrte ®attin nicht als bie Dichtfunft auSübenbe, wotjl aber als an ben
©erfen oon Dichtern unb Dilettanten fich mit Eingebung erfreuenbe
^etfonen. 93on Sftöt)ring,$ Äinbern aber ift ber «Sohn ^ercp (f. iftr. 3)
ber echte Dilettant, in welchem aber feine ihn oergötternbe ©djwefter einen
gottbegnabeten Dichter erbltcft, bis fie einem folgen wirtlich im Ceben
begegnet.
Dafs fie bei ihrer ©mpfänglichfeit für baS wahrhaft Didjterifche (ich
ben ©nwtrfungen beS gottbegnabeten Dichters nicht oerfchließen unb ent«
jiefjen fann, oon bem fie fich fträubenb unb wiberftrebenb eingesehen mufs,
bafS er ihren in ihrer „©chwefterfeele" fchwärmerifch geliebten unb oer*
ehrten ©ruber weit in ben ©chatten [teilt, in ifjrer ftol$en, tyxbm, feufa>en
unb fpröben üttäbcheuhaftigfeit bem in feiner äugern ©rfchetnung hinter
ihrem ftrahlenben unb alle £er$en gewinnenben ©ruber fo weit jurücf*
ftehenben, aber il)n geiftig eben fo weit überragenben Dichter junächft ihren
jungfräulichen ©tofo unb ihren f>afS entgegenftemmt, bilbet ben haupt*
fächlichen Qnhalt beS $Roman3.
Alach biefer — hoffentlich oen Cefern nicht unwillfommenen — ÜJctt*
theilung über ben Qnhalt beS Romans — wenbe ich mich nun wieber Oer
(Eigenart meiner 3*itfchrift gemäß — bem Sprachlichen ju.
32. ©ein ®eficht war in (öluth getaucht, er lächelte wie ein f<$ä«
miges Stnb. ©. 134, ogl. ©örterb. III ©. 889.
33. Spring, S3ater unb ©ohn, reeften bie flöpfe auf. ©. 137,
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ogL: Jreba unb ©cfcottenbauer rateten gleichzeitig bie flöpfe auf. ©. 387,
). §ai«>tta)wier. ©. 130b, wo itt) unter bem fcitelfofcf: ©inja$l in
9fr. 2 gefagt tjabe:
„©ubftantioa $ur ^Bezeichnung oon etwa« bei einem SBefen nur
einmal 33or$anbenem ober in $3etrad?t Stommenbem ftefjen bem ®eift ber
beutfdpen ©praä^e gemäß, aua) wenn oon mehreren ©efen bie Webe iftf
in ber töegel nicht (wie $. 53. im (Englifdjen) im Plural, fonbem im
fciftributioen (Singular, g. $.: fclle Eerfammelten gelobten mit &ers,
SRunb unb §anb, für it)r ©aterlanb «lies, it)r Seben, i$r ®ut
unb SBIut au opfern, wobei $u beachten, bafS hier auch §anb im biftri*
butioen ©ingular ftefjt, roeil jeber ®elobenbe aum $anbf#lag eben nur
eine $anb, bie rechte, reicht (f. u.), auch ®ut (als !olle!tio bie einzelnen
Öüter jebeS (S&elobenben umfaffenb) jc."
Das weiter golgenbe mufS ich — mit föücfftcht auf ben Kaum —
a. a. O. nachaulefen bitten, wo idt) auch Söctfptele aus guten ©ajriftftedem
gegeben, in benen ber Plural ftatt beS nötigem biftributioen ©ing. fteljt.
3)aju wäre auch ber ©afc oon SBilbenbruch ju fügen, »gl.: 93eibe redften
ben Äopf auf — unb ferner: Die bret Qnfaffen beS £aufeS gingen
Vbroetgenb um einanber (jenim, bie beiben SWänner mit etwa« ferneren
§auptern fftatt: mit etwa« fernerem §aupt], Jreba mit offenen,
fdjarfen, fpottluftigen Äugen. ©. 146. ÄÜeS mar ja im fdjönften ®Xetfc.
£)a$ fat) man ^ercioal unb $apa 925^ring an ben ®e[ intern [ftatt:
am ®efi<ht] an. ©. 194; f. auch unten Sflr. 94.
34. greba blieb ftet)en, wie fte geftanben hatte, bis bafS bie SThür
hinter ihm in« ©chlofs fteL ©. 140, ogl. ^eitftfr. VII ©. 14-16, wo
i<h aahlreidje Belege aus ©ilbenbruch'S SRooellen für baS ©inbewort bis
bafs ftatt be« f)eute gewöhnlichem einfachen bis gegeben babe, ogl. auch
IX ©. 369 SRr. 2. Daran fchließen flcr) noch folgenbe ©teilen aus bem
Vornan an: Sllt unb grau »ollen mir bod) wahrhaftig nicht werben, bis
bafs mir (jeirat^en. ©. 178. ©tieg man . . . hinauf, bis bafS man
auf ber £>öt)e unb bei ber föuine angelangt mar. ©. 288. Q3iS bafS
ber ÜBater aufgeftanben. ©. 381. (£r ruhte nicht, bis bafS fte fleh bie
längften unb fäönften Warfen abgebrochen §atte. ©. 408. einmal $abe
i<h auch bei ffiilbenbruch baS einfache bis gefunben, ©. 227, mo es heifit:
X>er ftanb nun in einer frfe beS ©emachS unb rüt)rte fleh nicht, bis alle
fcnbern abgefertigt maren.
85. Dafs ich neugierig bin, wer oon euch Reiben ben größeren
Äater haben wirb. ©. 40 = flauen jammer, f. ©Örterb. 1 ©. 835a;
»77 m%. 4; (Jrgäng.?©örterb. ©. 287b; 295c.
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36. X)afs, toenn er fo t>tel latent fcätte . . ., als er ftd) ein*
bilbet, ©tjafefpeare ein©aifenfnabe wäre. ©. 141, f. ©örterb. ©.312a.
37. Da fein anberer ^lafc me$r frei mar, f e % t e fic fidj unmittelbar
oor ber £tjür [sc. Inn, »gl.: oor bie£&ür, f. f>auptfa)toier. ©. 197b/8a],
fo bafs fie üjm gerabe gegenüber fa§ unb if>r ®efia)t oom tfiajte ber tfampe
beleuchtet würbe, nie ber. ©. 150, ogl. §auütföimer. ©.213 b unter bem
Sitelfopf: „Waa)flappenbe ©afct&eile", wo es in Sttr. 2 Reifet: „Jabel*
fcaft ift es aber anbrerfeitS aua), bie grammatifö) rifyig abgetrennte
^orfilbe nadj einer langem 3roifdjenf$iebung faum nodj erwartet naa>
floppen gu laffen" ic, j. 53- in bem oorliegenben gall beffer: . . . fefote
fie fia) unmittelbar oor ber Iljür nieber, fo bafs . . .
38. „©raupen ©ie mirflia) noa> bie Hnerfennung ber Sin je Inen,
nadjbem ftlle Qfjnen geljulbigt f>aben?" . . üftatürlidj nmfste fie reetjt
gut, bafs eS gerabe bie Hnerfennung „ber (Sinjelnen" mar, auf bie e€
ihm anfam. ©. 153/4. ÄuS bem 3UT am men^<i ng toeijj ber tfefer, bafs
hier: „ber ©inaeinen" als ©enitio ber roeiblidjen (Jinaahl (bie ©inaeine)
aufaufaffen ift, roährenb eS ber gorm naa) aua) als ©enitio oon ber ÜRehr*
aahl (bie ©inj einen) aufgefafft »erben fönnte. ©o Die« m<ht fo flar
heroortritt, wäre ein foldjer <&enitio als jioeibeutig ju oermeiben (ogl.
4>auptfa)n)ier.| ©. 353a Wx. 2b) unb als unjmeibeutig ju fefcen: bie
ttnerfennung ber Ginaigen, voo ber begriff „einjig" bie ftuffaffung
als ÜRehraahl ausfliegt.
39. $apa Sflöbring . . . pries . . . baS ©dntffal feines §auie£,
bem burd) bie 33efanntfd)aft mit bem genialen jungen tfttann ein fo Wft*
licheS ©tütf üttenfdjenthum [f. b. Wr. 1 im (£rgäna.«©örterb. ©. 354 aj
angeroachfen [f. anwarfen 4 ©örterb. III ©. 1444c] mar. ©. 155.
40. „Qunge — idj falle um unb bin fjin" [oor (Jntjörfen :c.J
©. 158, f. hin 9?r. 4 ©orterb. I ©. 762a.
41. „®eh — f<häme bich, bu bift f<hlea)t - ober gar, bu bift oer*
rütft!" — Vielleicht war fte ia wirtlich oerrüeft; wenn Qemanb mit feinen
gmpfinbungen fo gana aus ber Weihe ber Änbern heraustritt, ihnen fo
ganj entrürft ftet)t, nun, fo ift fo(a)e „Sntrücftheit" in ben Äugen ber
oernünftigen *D?enf$en eben „ißerrücftheit. ©. 166 — ^ier ^ert>or^
gehoben als ein für meine ©örterbüajer unter ent«, oerrürfen, Cnt-,
SBerrücftheit hinauaufügenber ©eleg, f. ©örterb. II ©. 798a/b unb c;
799a; fcrgäna. '©örterb. ©. 429c!
42. ©enn er am ©bluffe beS ftalbjahrS eine gute ©enfur naa)
§aufe braute, — biefer Qubel, biefer fdjmetternbe, burchs ganje
$auS! ©. 167, f. ^auptfajioier. ©. 276b/7a über bie Wachftellung ber
attributioen Hbjeftioa bei Diätem unb in ber gehobenen $rofa, ogl. ofjne
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t'ola> nac&brücflic&e f>eroort)ebung 3. 33.: biefer bura)s gange $auS ta)met=
ternbe ^ubel.
43. ^ercioal fal) fie i$on ba$in gleiten, natürlia) bem Unglücf
«1, ba$ :c. ©. 171, wo bem ©inne naa) baS an ber ©pifce be$ ©afcc$
Wenbe $ercioal Dbjeft unb baS auf baä 3eitwort folgenbe fte ©ub*
jeft fein foü (f. über foldje ju SDftfSoerftänbniffen irre leitenbe „Qnoerfion"
§auptfct}wier. ©. 352 b). Qnx SBefeitigung jeber möglichen falfc&en $luf*
fafftmg tjätte ber ©ü)riftfteller etwa fefcen fönnen: Q^ren ^ercioal 2c.
(ate au$ bura) bie gorm beutltd) erfennbaren Äecufatio, f. u. Ufa. 47).
44. $apa SRö&ring flopfte i$n oerftänbnisooll auf ben SRtitfen.
6. 177. Daju hatte er ifjn auf bie ©djulter geflopft. ©. 178. «percioal
tlopfte ben SSater auf bie $anb. ©. 179. Seife flopfte er fie in ben
Surfen. ©. 423, ogl. (im fcatio): fcr flopfte bem beforgten «Kann
lacfcnb auf bie ©dmlter. ©. 440, f. ©örterb. I ©. 942a unter flopfen
lc, ^auptföwier. ©.91a unb ausführlicher in §errtg'« Ärchio XV, 60
unb f. t)ier bei ffitlbenbruch 3. 93. auch ©. 30: „Qnbem fie if)n breimal
nach etnanber auf bie ©a)ulter fa)lug" 2c, aber boa) auch: Qnbem er ihm
auf bie ©chulter fajlug. ©. 377.
45. ffiaünoroS unb SRöhringS, SttöhnngS unb ©allnowS, $)a« war
oon je%t an alle« (rmö, ein £au8, eine ©irtf)fchaft, ein Äubbelmubbel-
3. 180, f. <£rgäna.*ffiörtero. ©. 324a, 358a (unter flttober 2c).
46. ©3 war greba immer unangenehm gewefen, wenn ©rautlcute
fia) oor ben Bugen Hnberer ^erjten unb fügten, jefct würbe e$ if)r gerabeju
n?iberwärtig, unerträglich, ©ie ging hinaus, fie fonnte e3 nicht mit an»
je^en, wie bie 93eiben „ftch ableiten- [verächtlich = einanber abfüffen tc.J-
Sie ging in ben ® arten, in bie freie Cuft; e$ war, als wenn ber „&rme*
£eut"*<&eruch [wie er in ben niebrigen nicht gelüfteten, bumpfen ©oh*
nungen armer tfeute $u herrfdjen pflegt], ben fte oort)in oerfpürt fyattt, fie
überall »erfolgte. ©. 180/1.
47. $a« §au« bröhnte förmlich wieber. ©. 181 = „bröt)nenb
nrieber hallen" (f. b.) <fcrgäna.*©ärterb. ©. 163b.
48. (£tn 93ort$eil war e«, bafö fie [^anetta>en] gar feine «ntwort
verlangte; fo brauste greba Stticht« ju.fagen. SRachbem fie biefe au*
ton Ärmen gelaffen, wanbte fie fict) wieber $u bem Bräutigam gurütf 2c.
©. 181. #ier ift (ogl. SRr. 43) ohne gnoerfton fie ©ubjeft, biefe Ob jeft
unb in biefer natürlichen ©tellung feine S3erwed)«lung &u befürchten; aber
trübem wäre bo<h metner Hnftd)t nach eine anbere ©enbung oorjusiehen,
>. 53. etwa: 9caa) beendeter Umarmung 2c.
49. ©oein hufchliche«. muf cl>Iict)c« SReft. ©.182, ogl. ergänz
SBörterb. ©. 282 a, worau* ich JolgenbeS farfefce:
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„Cmfiftelig a: ... 3. ©in $eim . . ., fauber, ^ufc^lic^. SR. ©alb=
müller. <£tn Drben 6 [traulich eng?, f. ba« Jolg.] — $ufdjcltt f. auch
(^rommann) üflunbart. 3, 132; 6f 132; 154 tmb: Da« junge 93olf
hufchelt fich [rücftc leife ic] näher jufammen. tßajar 17, 264c, ogl.
hübern [f. u.], hufchern. — $ufdjen . . 2Ran hufcht eben jufammen
tote bte SBögel im 9lcft. «uerbaa) 91. Dorfgefd). 3, 11; Jreotag $tlb. 2,
1, 329, auch: fta) aufammenhuf ehern, f. ^ubern," f. ©. 279b:
„£ubern tr.: Die ©ruthenne . . ., bamit fte bte jungen ultteT
ihren glügeln Zubern (erwärmen) fann. ©infeH £>anbb. für Säger, 1, 363,
tgl.: Die jungen ©charroögel . . . werben oon ihr [ber Älten] gehubert.
«uSlanb 52, 752a; o. Iramm 1, 309; auch Subbern. SJhmbart. 6, 213;
Dilmar 180; hutfern 178, ogl. aud): ©ich (aufammen)hüfeln [hocfenb,
fauernb] gufammen frümmen. ©chmeHer Söatr. ©örterb. 2, 160 = ftch
Rufern ($. 33. oor Jroft, oon Ralfen) ©edjer Qäg. 1778 ©. 926. §üfern
fte fta) an einanber, Üttännlein unb ©eiblein. (Gartenlaube 27, 184 b ic.
Die jungen gafanen hufchern ftdj. ©inlell 1, 365; f. aufammen&ufa)e(l)njc.;
hutfchen la.M
gür mufchlich in bemfelben ©inne wie hufchlia) (ogl. franj. coi,
engl, snug) $ur ^Bezeichnung eines Raumes, in beut man fich eng, traulich,
heimelig an einanber fdjmiegt, wäre in meinem ©örterb. II ©. 351b ff.;
<£rgänj.*©örterb. ©. 362 a bie ©teile aus ©ilbenbrudj nachzutragen,
gür bie föeimoerbinbung beiber ©örter (wieberholt ©. 349: eine „hufdj*
liehe, mufa)liä)eM, aUerliebfte ©ofjnung) f. o. SRr. 3 ©chlui's.
50. „fönbdjen, bu ftehft mir ein bissen blafsfdjnäbeltg aus."
©.185, eigentlich oon Sögeln, aber auch feh* fjäuftg, wie hier, übertragen
auf ^erfonen, beren ®eft<ht, Sippen tc. blaf« auöfehen. ©egen biefer Über=
tragung hätte biefe — auch bei ®rimm ic. unerwähnt gebliebene 3ufammen*
feftung unter ben 3ufammenfefcungen oon fdjnäbeltg in meinem ©örter«
buch III ©. 983 a wohl befonber« erwähnt werben f ollen, wef«halb idj fte
hier nachtrage.
51. „Der ttlltag ift bie ©irflichfeit unb bte ©irflithfeit hat
fliegt " . . . Älfo gab e$ auch für fle oon nun an SWiajtö weiter al« ben
5111 tag unb ben ftleinfram be$ ÖebenS! ©. 186. Qa) $aDC föon Ö0T
43 Qa^ren im 2. £>eft meiner ßritif be£ (Shrimm'fdhen ©örterbucheS
($amb. 1853) ©.71 auf bie wunberliche 33e^auotung Qafob <&rimm'$
($b. I ©p. 239) hingewtefen
ALLTAGS, adv. quotidie, wie tags könnte auch alltags gesagt
werden, doch ist es nicht üblich, noch weniger ein subst alltag
unb fie burö) Belege wiberlegt, benen tö) in meinem ©örterb. III ©. 1279 a
(unb gelegentlich auch hier unb ba einige in ber 3eitfär ) ^inaugefügt.
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D<n:an fü)liejst fia) ber obige oon SBtlbenbrua), ogl. audj ©. 392: ©Rotten*
bauet würbe ftd> bewufft, rote ber SUltag bes menf^lic^eii ?eben$ mit
ben grö&ten (Ereigniffen fertig wirb.
62. „©ie wiffen ja . . ., wa« für längltaMäuerlidje, gurfenä$nliec)e
®efic$ter bie ^erren 00m ®eri#t bei un« $u §aufe $u madjen pflegen,
roeim bas ©efpräa) auf ben f $ief gegangenen töeferenbar fommt, ber
ftatt orbentliajer Referate Strauerfpiele fd)reibt ic.u ©. 190, f. mein
©örterb. III ©. 918a unter fd)ief Mr. 4.
53. 3)effen ©tücf . . . I)at einen Bombenerfolg errungen. ©. 198,
in ber ©efymfpielerfpracfo ä^nlia): ein Bomb enl)au$ (in einem fünftigen
fcefte).
54. ^m nääften Äugenblicf &ielt er ben alten Sßann in leibe n*
)$aftli$en Firmen umfangen. ©. 203. 9itd)t bie Ärme, fonbern ber
ganje üflenfdj mar Ieibenfa)aftlia>. Bgl. bie in ben ©auptfdjwier. ©. 347 a
unteT bem fcitelfopf : „3ufammengefeftte $auptwörterM in 9h. 1 befproä)enen
Beifpiele. deinem ©efüble unb meiner «nfiajt naöj würbe e3 fytx in
cer (Jrjäbtong, im Zon ber gewöhnlichen Webe einfacher unb beffer feigen:
„. . . hielt er ben alten 9Wann leibenfehaftliä) — umarmt ober: in feinen
Braten — ober oielleicht au$ (wa$ ia) weniger gut Reißen würbe): in
leibenfa>aftlia)er Umarmung umfangen.1' Bgl. aud) ©. 152 9fr. 2.
55. „O bu §immelherrgott, biefe ©eligfett!" ©. 203, welcher
ÄuSruf bem in meinem Söörterb. 1 ©. 611c unter „^errgott" ©efagten
hätte hinzugefügt werben fönnen.
56. 3h* gettfcbwänje unb SNeibhämmel! ©. 207, f. S^ctb*
fjammel ©örterb. 1 ©. 677b unter $>amme( 3 allgemein üblich al«
©chtmpfwort für ^erfonen (wie fcreef* :e., ©ei^ ic. $ammel) unb
ogl. ebb. getthammel, junächft eigentlich oon einem jum ©flachten
beftimmten, aber auch (befonberS in ÜTJeflenburg, f. (£rgänj.*©örterb.
©. 252 b) „übertragen auf wohlhäbige SftchtStbuer" mit Belegen au«
Deuter, ogl. (jier bei Söilbenbruch in ähnlicher Übertragung 00m Xfytx
auf ^erfonen gettfchwanj, f. Söörterb. III ©. 1035b, ogl. unten 9Gr.68.
57. ©ie werbend ja wohl gefüllt ^aben, wie mir baö $er$ oon
Siebe ju ben ÜHenfchen überfchwoll unb überquoll. ©. 210, f. über
bie Weimoerbinbung oben Sflr. 3 (©ä)luf$).
58. ©te füllte, wie ÜJJutter ©allnow unb Ztyxt\t mit neugierigen
Äugen auf fte ein b lieft en. ©. 219, ogl. ©örterb. I ©. 165 ben Beleg
au« §emr. 0. ßleift: auf ©inen $ölmi)a) einb liefen, »gl. gewöhnlicher:
wie fie mit neugierigen Äugen (ober ©liefen) auf fie einbrangen je.
59. „©affcin unb wie bie anbern SUtenmännerbäber [f. einft*
weilen rfeitfa)r. 10, ©. 247 SRr. 34] ba oben in ben Bergen Reißen ic."
8cW*rift f. fcutfd» 6*rrad*. X. 3alir<t. 11
— 138 -
©. 224 = ©aber für alte SWänner, *u U)rer Sräftigung unb ©erjün*
gung :c, ogl. ffiörterb. I ©. 67 b, wo ein ©eleg für ba« in anbrer
Äuffaffung gebilbete, aber einigermaßen ftnnoerwanbte ^üngelbab aus
Sut&er (mit §inwei8 auf Jungbrunnen, 3auberbab) fta? finbet.
60. Den ©c^en gefpannt unb, efje flc fiaj'8 oerfalj, — furr! —
Ijatte er abgefä)offen unb flc batte iljren ^ feil im ßeibe. <5. 226, Dgl.
©örterb. III ©. 1273h/c (unb (£rgän$.=©örterb. ©. 545 c), woraus i$
Ijier nur §erfe$e: „furren, intr. tr.: fdjwirrenb fummen (f. b. II la
unb furren, fd^nurren :c.)M mit Dielen ©elegen, aud) für bie 3ufammen*
fe^ungen unb fidj anfdjließenb, ba3®efurr (mit 3ufainraenfefcungen). $)ie
tomtadjatjmenbe Qnterjeftion furr! bei ffitlbenbrudj märe nadjjutragen.
61. Dann finb wir aöefammt futfaj, in alte Dier ©inbe! f. ffiörter*
bua) I ©. 525b; ©rgänj.*©örterb. ©. 217a; grembm. I ©. 418b.
62. Daf* ber §err ©engel ba wirflia) sum gramen arbeitet unb
ni$t aüe 3 Sage Don ©erlin gu tynen $erübergef liftt fommt. ©.233,
f. SBörterb. I ©. 466 a; ©rgäna.'SBörterb. <S. 207 a/b.
63. ging ba§ ©efprädj herüber unb hinüber, — aber es f tappet t
©. 234, Dgt. ©örterb. I ©. 920h, wo e$ unter flappern la $eigt:
„oft mit §erDor$ebung be« böljemen, flanglofen £on$M, mit ©elegen
(gegenübergefteflt bem Hingen).
64. 3$ren ©lief . . ., ber fonft fo ru$tg unb bewufft auf fein 3tel
losging unb jefct, wie ein Derftogener [f. ©örterb. I ©. 463b 9Gr. 2]
Söogel im 3immer umherflatterte [f. ebb. ©. 456 b/c] ©. 235.
65. ©ie mar ftarf wieber, ftarf unb feft. ©. 242. wo nötiger
bie Stellung lautete: <5te war wieber ftarf it.
66. 9M ben fcreigniffen Don $eute, würbe er fein« Don betben
tljun, weber §eranfommen nodj fdjreiben. ©. 243, richtiger woljl: 9hdjts
oon ©ei bem.
67. Jreba ftraffte fid) auf. ©. 244, = fidj ftraff aufs empor»
rieten (au$ ber fdjlaffen Spaltung, in ber fie ftdj befanb) :c, öfter bei
©ilbenbrua), f. 3eitf<$r. 9, ©. 375 SRr. 34.
(2)ie ©efpre^ung be« 2. fcfctl* bleibt einem fpStern £efte oorbe&atten.)
8u 3ol)anne$ 5Ratl)efiuS.
Eon ®eorg Coefc^e, ©oftot ber Styilofopfre unb Geologie, f. I. o. 8. ^rofeffor ber
Äirctjengefdjtc^tc in SBten.
Qn meiner (fürs gefafsten) „®efdji$te ber beutfdjen ©praa>e unb
ßitteratur bis $u ©oetlje'« 5tob" (3. Stuft. 1887) finbet fia) ©. 25a in
§ 97, » baS golgenbe:
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— 139 —
Johanne« 3Rathefiu«, geboren 1504 in föodjlofc, einet ber Hebend«
n?üTbigflen ©djüler Luther'«, oon 1541 ab Pfarrer in Qoad&imdthal, roo
er 1565 ftarb. Wit nennen befonber« feine <&axepta ober SBergpoftill
(Dürnberg 1562 il o.) unb femer feine t f t o r i a oon be« (Stjren
SRanne« ®otte« Dr. ÜWartini ßuther« «nfang, «ehr, 8eben onb
Sterben jc. (Dürnberg u. o.). S5on ihm finb auaj oiele einfadj liebliche
fitrajenlteber (©thönegeiftliajeSieber, Dürnberg 1580) unb ein f leine«
2e$rgebtdjt Oeconomia ober ©eridjt, nne ft$ ein $au&oater galten foll.
Dürnberg 15(51.
Söeldje ©Triften oon 2Rathefiu« idj für mein ©örterbuch ber beutfdjen
©pra^e benuftt ftabe, ift au« bem am ©djluf« be« 3. 93b«. beftnbli$en
nOue0enoer^eicbm«M ©. 1822 a ju erfeljen. Dr. Soefdje f)at aud) in bem
„^eraeta^ni« ber ©igla" in bem 1. 39be. feine« „Qohanne« flftathefiu«''
@. XV mein ©örterbuä) aufgeführt, unb meine fpradjliajen ^Bemühungen
um SKathefiu« ha&en ihn oeranlafft, ftdj mit einigen Anfragen über einiget
ü)m Unflare an midj ju menben, unb ia) ^abe mit großem Vergnügen, fo
»ett iä) e« oermoajte, ihm bie gemünfajte «u«funft gegeben. «I« 3)anf
bafür fanbte er mir feine in ben ©üdjeranjeigen be« 11. $efte« oom
9. Qafjrg. metner 3eitfd)r. auf ©• ^39 m^ genauer Xitelangabe auf*
geführten bi« bahin erschienenen 53üa)er über 2Rathefiu«. benufce
gern bie (Gelegenheit biefe ungemein reidjhaltigen unb fleißigen Ärbeiten,
nne fte e« oerbienen, allen ©etheiligten auf« angele gen tlidjfte au
empfehlen.
§eute aber empfing i<h ba« in ben Söüajeranjeigen mit bem au«*
fmjrliäjen Stitel oerjeta)nete SBuö) be« $errn Dr. Coefc^e unb gleichzeitig
ben naa^folgenben 93rief.
©ien, 23. 5. 96. XIX, 4. fcobenjlp. 42.
hochgeehrter §err!
3n banfbarer (Erinnerung an 3ftre freunblidje $ilfe neulich erlaube
ia) mir, $$ntn ben betr. 33anb üftathefiu« $u überreifen, in bem freilich
einige ber bamal« mitgeteilten Hu«brüdfe unertlärt bleiben muf«ten.
©leiajjeitig nehme ia) mir bie grethett, für einen weiteren SSanb
einige Anfragen an (Sie ju rieten, bie ia) mit meinen Hilfsmitteln nicht
beantworten fann.
Qhter gütigen ®eioährung entgegenfehenb,
^odjadjtungSöoll ergebenft
Dr. Soefche.
3a) (äffe nun bie Anfragen be« §errn Dr. Soefdje, in benen bie ihm
unflaren Äu«brürfe bura) ©perrbruef hetoorgehoben finb, in ber Leihen*
folge, wie er fte — leiber! jumeift ohne genaue Angabe ber ©teile, wo,
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— 140 —
ober be$ 3ufammenfa|t9e*» m »*ldj«n bie fcu$brüde fidj finben — mit*
geseilt, $er — audj ba, roo ia) feine (ober roenigften« feine ooöftänbtg
befrtebtgenbe) Chrflärung gu geben im ©tanbe bin, weil bodj oielieiajt au«
bent Äreife meiner i^efer einer ober ber anbere eine (Jrflärung $ier in ber
3eitfa)rtft mitzuteilen angeregt füllen bürfte, rooburd) er, mte f>errn
Dr. tfoefdje, aud) mia) gu $)ant oerpfliäten würbe.
©Ott fagte &u Äbam unb Goa im $arabtefe:
Qa) untergebe euö) ben gangen (SrbenfreiS; i$r follt aü>3 gu eurem
heften brausen:
allein ba« einige lödjlein ober Ijeunlein ba3 ia) mit meinem
»ort abgegirfet $abe, toill tdj mir gum ®otte$bienft oorbe^alten unb au€*
gegogen §aben.
©emerlung be« $erau«geber«.
(Kleid) bier im Snfang fefce id) (Etwa« ber, ba« id) bod) für 9ttd>t« mebr al«
eine ©ermntbung ausgeben mödjte, mit bem aud) für SRandjje« im t^olgenben gu 6e*
tyergigenben @prua>e: 8i quid novUti rectius istis | Candidus imperti, si non, his
utero mecum.
3dj mifäte nämlio) annebmen, baf« Neunte in" oiellei$t nur (einer munb*
artlia)en Slu8fpraa>e gufolge) al« ©ertleinerung oon $ain (f. b. in meinem ©Brter*
buaj 1 ©. 669 b aud) bie ©elege, al« geengtes GlebBlg jc.) ongufeben ift, unb äbnlid) mö$te
id> in 15* lein eine ©erlleinerung be« in meinem ffiörterb. II 6. 149 c unter I £oü)
inWr. 1 mit ber Srtlärung = ©uftbbolg, £ain unb bem $inwei« auf ?ob 1 1 erbliden,
f. bjer bie ©elege, worin i(b — aufeer ben Stetten oon ^uft. üR3fer — namentlta)
aud) nad) ftrifa) (SteutfaVJat. ©örterb. ©erlin 1741, ©. 620 b) bie Stelle aud SWatbeftu«
in etwa« anberer §orm angefübrt babe, wie i(b fte aud) bier wieberbolen will:
Mathes. Sarept. Conc. 14: ©ort oerbot bem Sbam ein £ öd) lein ober £ain,
baoon er nit effen follt. Äua) wa« ftrifdj weiter bort fagt, oerbient oofle ©ea$tung,
j. >ö. über (Eigennamen wie $obenlob unb $obenlod); bocb mit SRücffidjt auf ben
Waum laffe ia> e« an biefem $inwetfe b.ier bewenben.
3n ©egug auf bie freiließ oon #errn Dr. 2oefa>e ni$t in ftrage gefieflte %tx-
binbung am ©djluf« m3d)te id> — wenn aua) nur gang furg — auf mein ©örterb. III
(S. 175üa/b unter auögiebn 3 tjinmeifen, worau« tdj wenigften« ben einen Beleg au«
Üutfrr berfetjen mÖd)te: Eieroeil er'« i&m felbft [Sbriftu« e« fid) attein] „an«gogen"
unb oorbebalten :c.
Webeffa, ein plüntftigeS (alfo roo^genä^rte§) unb treroftliö)« Qung*
fräulein.
^emertung be8 Herausgeber«.
^ier bat $err Dr. ?oeicpe lein ©ort befonber« beroorgeb^oben. 2)ie Qebeurung
oon wplüntf)tg" = wobügenabrt fa)eint alfo ibm leinem 3w«fel gu unterliegen; ba bie
©teile mir nid)t im Qu\ ammenbang oorliegt unb ia> ba« ©ort in biefer gorm gelefen
gu ff<xbta mia) niajt entfmne, fo fdjeint e« mir fragltd), bafe an einen 3ufammcnbang
mit ^Jlung gu benlen fein bürfte, worüber e« in meinem ffiörterb. II ©. 667a gang
turg Reifet: »Iutwurft ©lumauer 2, 136, f. ®a)ineller, »gl. Ölungen (plumpe «erle]
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Hl —
pbart (»arg. 197 b. »ad) ©djmefler aber (1, 336) Saftet betn Hauptwort $1 u n Je
m fcer Übertragung :c. etwa« Serädjtlicbe« an: „(Er ift lauter $lunfe, hämo mollis,
ignims. $romp. t». 1618, 2 (oerädjtlicb) SB5eib«perfon ; ptungetadj., fcfjtapp, fdjmer*
fällig,* — wie e* benn audj j. 9. in £üget'« ©udj: $er Siener $ia!e!t (1873) ©.
42a beifet: ,$(ung'n eine ©lutwurft, aua> Spottwort für eine bumme $erfon.
<8efcen«art) Ski' ©eib ifl a bitft ©lunj'n" — , ro&brenb nad) Dr. Soefdje ptüntßig
ra Iobenbem Ginne gu fle&m fcbeint; bei „trewfUtd)" wirb man junacbft wobt an
ti&fUi<& btnfen (f. b. u. £rofi in meinem ©Brterb. III ©. 1388 unb namentltdj
Jrifa) II 6. 385 a unter tr ei ft). 3Bie gejagt, ift mir bie ©teile aufeer ibrem Bufammen»
bang nidtf flar, unb bier wirb wobl £err Dr. Soeftbe mir eber «uftlSrung ju geben im
Staute fein al« id) ibm.
©eltfam, aud) bei SBanbet ntc^t öorfommenb, ift bie WebenSatt:
3)}ain unb 3Rorb anrieten.
©emerfung be« £erau«geber«.
£>ter witb e« genügen, gang tun auf mein (Srgänj.sffiörteib. ©. 352 b binju«
Jwifen, wo aufgefübrt iß:
Stein n. — &alfa). £an« ©ad?« (Böb. 1, 135 41 f. 9Rein*(Sib unb meinen 6,
»o eS — in ©egug auf SRein*©b — b«&t: b. i. erfonnen, ju meinen wie Iat.
mentiri ju mens. SBatfernagel ©loffar 477, ogl oielfacb bie etömologifcben 5B3rterbüa>er,
btiouber« aber ftriid) I 635c/6a: «Dia in s. m. dolus bot oor «Iter« aHetbanb »o«=
b«t, galfdjbeit, Untreu u. bgl. . . . bebeutet, worau« id) nur noa> berfefce:
Matthesius Sarept Conc. 13. SJUbn unb SWorb anrieten (f. o.).
gafanen unb Äarpelaunen = Äapaunen?
SWerrettid) in einet g>(eii$briu)e giebt ein gut (£ommentel.
»emerlung be« $erau«geberö.
außer ©tanbe, ftergu eine and) nur einigermaßen befriebigenbe ©rflarung ju
geben, wia ia> bod) bie Öelegenbeit benufcen, au« meinem grembwBrterb. I @. 674 b
taS golgenbe btrgufctjen:
Kommentar (tat.) m. . . . 3 ö.<5äfar'« Äommentarien über ben gatlifd)en,
über ben ©ürgertrieg . . ., beute jumeifi: . . . ftortlaufenber Äommentar $u einem
©djriftpcller :c (Einem über etwa« Sluffaflenbe« einen Äommentar geben 2c, f. audj:
Äl« (Blofjen ober <S 0 m m e n t über ben SM oran . . . ^m <S 0 m m e n t SRabmet. (utber 8,
25 a." 8iel(eid)t leitet biefer <Bebrau<b ?utber« £>errn Dr. £oef<be ober einen ber JJefer
meiner 3eitf<brift auf eine richtige ©pur jur (SrHärung ber fraglidjca ©teile au«
äKatbefw*.
3ftanbelfern unb überjoflenen äüminel.
©emerlung be« £>etau«geber«.
3a> wage laum auf mein SBörtetb. III ©. 1755 b/c binguweifen, wo e« unter
.Überjieben" in 9lr. 3 bei&t: ba« Objeft mit Gtwa« überjieben . . . 9Kanbeln, gencbel»
Bmer mit &udti überleben, ogL ebb. I ©. 211c unter „brennen" in 92r. 6i:
„ffianbeln brennen, fte mit gebranntem 3ud*er übergieben". !^cb Ponb bi«ber in bem
ilanben — ober muf« id) fagen: in bem SSabne? — , baf« flu«brü(fe wie übergoctene
tniis, ^tncbeU, Äüuunelfbrner jc. in aQen itonbitoreien unb 8potbe!en ^ßbeutid)=
\anH allgemein üblid), oerjiänblid) unb flar feien, ©odte 2)a« für Cfierreid) nid)t
PRtffen? 3<b m6d)te ^erm Dr. £oejdje freunb(i(b bitten, mid? barüber aufeuflaren unb
mir mitjutbeilen, wela)e »uSbrürfe bafür in öfierreta? gebraust werben.
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3emen unb £>e$tfopf.
©emerfung be« Herausgeber«.
<£« fdjeint, fo weit i<b au« bem — obne genaue «ngabe ber ©teile ober be«
3ufammenbange« — mitgeteilten ©afce oermutbe, fid» um befonber« ledere ©peifen $u
banbeln; uno ba fefce id) benn au« ftriftb II ©. 471c ba« ftolgenbe ber:
Bemer „^pirf <b'8emer, gallice cimier oon cima, bcm ©djtoana, ba« ©tütf
oom £irfa)en, woran ber ©ajtoanj ifr" ic. — f. befonber« mein ffiörterb. III ©. 1761 c
unter 3i*ra*r 3. toorau« id) ^olgenbe« anfübre:
(naa) frj. cimier, f. 3'm,tr/ mb°- zimier unb ziraber. ©enede 3, 892 a, 893 b
ogl. @d)meller 4, 259) bei 3<rfegung gabmer unb »Uber Xffiat : ber Müden, befonber«
be« fcinteroiertel«, audj mit Webenform . . .: 2>er Srfjtoanj [be« fctrfdje«] beißt bie
©lume. ©on ber ©turne über bie Äeulen bi« an bie Wippen wirb ber 3 immer ge*
nennet; oon bem 3immer bi« auf bie ©latter beifct e« berttüden. $3bet Weu eröffnete
3&gerpractica l, 25 b. 2>ie ©aueu . . . baben 3Re&r* [ober SRfirbfcJ ©raten, ©lätter,
Äeulen, 3 immer. 25b. ©enn ber fcirfaj aenoirfet unb jerfajlagen roirb, »erben 3
3ämer gemadjt. fceppe ffioblreb. ^äger 342. 3erlegen: ein jenoirfte« ©itb meto:
mSnnifrfj jerftüden . . . fflebel* ober ©lumen--3immer ; SRittel«3tmmer ; ©orber* ober
©Iatt*3intmer. tfaube ^agbbreoier 303 :c. (Ein Äapttalbjrfcb ! . . . 3>a« if) ein 3 immer,
wie ibn lein iReid)«pralat auf bie Xafel friegt. Gartenlaube 13, 243 b . . .; ferner
3ufammenfe£ungen nacb ben Warnen ber Xbiere: Sin (Sem« g immer auf ber $afel.
SWonatblätter jur »flgem. 3tg. 1, 77a. fcirfajjimmer mit ©alat. (Button» Witter
o. öeifi 5, 468 . . . Cinen tofibaren ffiebjimmcr. £3nig Älubbifien 1, 147. Gin
belitater Webjimmer. $ean $aul 21, 106. 2>a« «e^immer (bei «nbern: ber)
ba« «üdenftüd, befonber« ba« bintere. ©ob Ufcb. 1, 189. 2)ie« ©pießerjim mer,
ba« nmnberbar gart unb töftlia) fdjmetfte. SRugge Wom. 3, 6, 221 ic. unb ftberjbaft in
ber 2b«erfabel: ©edtfig feifu; 3Wäufeaimmel | macbten bie ©etfammlung [ber Äafcen]
fatt. | Ob gefpidt, 3)a« mcife ber Gimmel jc. tficbttoer (5Wenbelfobn 4, 1, 300) :c.
Sin fcftcr ©djmarn r)at neben bem ©infyenfel fein ^rei«.
©emertung be« $erau«geber«.
©ielleic&t (für mebr al« eine bloße ©ermutbung gebe t<b in feinerlei Seife ba«
ftolgenbe au«!) bat man unter (Jinbcnlel ein benfelförmige« ©adioerl ju oerfieb>rt,
etwa in ber ftorm eine« ©rejel«, Äringel«, f. biefe «uSbiüde in meinem ©örterbudj !
unb ogl. bort aueb ba« bei ?utber unb SRatbefiu« oorlommenbe £5ngel für fBebr»
gebange. u>ie aua) ba« fpricbwöiUiöje: 2>a« bat feinen fefien $rei«, roie bie ©emmel
beim ©ader jc.
Die flinber fliegen oft ftumpfe 3ä^ne, wenn bie ©Item ©int er«
trollen gegeffen Gaben.
©emerfung be« £>erau«geber«.
©. mein SBörterb. I ®. 320 b:
I $rofl m., — en; — en; h f.; — n: plumpe, grobe tyrfon: (K febt, wie bi<f
bie «mme tbut! . . . | fflenn icb oor lag am ffiafdjtrog fleb, | fo bleibt bie ©rolle
rupig liegen, ^feffel ^ßoet. ©erf. 3, 26, ogl. Irülle unb irulle. ©rober «rfer*
3?roll [©auer]. £an« ©att)« 4, 3, 57 d. ^br groben Warren unb 91 d erslrollen.
©a)aibenreifjer Oboffea 68 a; 5Hrd)bof ©enbunmutb 448 b ic.
anm. 2öobl oon trollen (f. b.) al« finnoertoanbt %\x traben, trappen, ogt. Xtfer*
trappe, unb fo ftbeint irapp =- Irolt, f. b. grifa> 2, 389b; in ber ©ebeutung:
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~ 143 —
„Ännm ber Skurtraube" (»gL $opfentrollen. ©cbmeHer 1, 489 = Ääljdjtn;
£ tobe In ob« % robb ein. 9frmni<b 114, (KcfcenjÄpfcben x.) nur Umbeutung mit
Snicbnung an frj. grappe" . . .
im* im 9lnfcbluf§ baran in meinem <2rrgang.*2Bi)rterb. ©. 163b:
$r©E: 1 m. :c; *e f. Je: 1. f. auc&Iroll, Xxull unb 3. SB.: Sine ©rolle,
«o<bWabener 3, 188; ©aurentroll m. $aracelfu8 <i*bir. 263c fiaurtrülle m,
tlblanb 8o««I. 647, »gl. ©auerntrolle f. «einwalb fcenneb. 1, 170, aua) brollig 1.
— 2. (f. Xnm.) £roll(en) m. (»gl. Irobbel l; 26), wie $opfen* au$ Weben*
trolle, ffrtfebart öro&m. 116 «nb: €« trogt oft eine gute «lebe einen fBintertrollen
i fcrifcb 2, 389b — Gerling (f. b.) unb nadj ^er. 31, 29 jc: ffiintertr ollen,
oon benen ben ©öbnen bie #äbne einigten, ©eb. ftrantf £rieg«l. be« ^rieben« 210 u. ö.
(0. ©<bmib, @<bwäb. ©örterb. 142) :c.
Sieber tot fein, als eine Söraut faben mit »ollem rat§.
^efct muf$ iü) noa> (in meiner SRebe unb (Ermahnung) ben jungen
@efeüen einen Zxab fajenfen.
%n anbrer ©teile: Qemanbem etwas eintraben = etnfdjärfen, aber
irofcr?
(£in »oller &cüpfa, ber geflutt ober über neun geworfen ober
fonft eine Seidjtfertigfett begangen.
«emerfung be« #erau$geber8.
3n meinem ffiörterb. III ©. 1056 c babe icb unter bem Sorte: ©ee f. in
9h. lau. Ä. gefagt:
Über ©anb (f. b. 2 d) unb ©ee. !Qn baö S?anb unb weiter, | oieTlfitbt gar über
bie ©ee. ©oetbe 1, 69. Der Horben über ©ee. <*3rre8 2)ie billige SOtan* :c. (1822) ©.
24 (f. flberfeeifd)) k. 2>aju (»gl. : weit weg fein jc.) ober tiergenommen von ©cefranlen
(f. [einen Äuffafc »on mir] #errig'Ä Ärdjio 16, 238): Cr war etwa« über ©ee [be*
rrantenj unb ftblief fogleicb ein. ©eume ©pa$. nad) ©oratuä 175, engl, to be half
was Over [f. SBebfta (1890) p. 1296 a; Muret Encyclop. Engl. Dictionary I
p. 1023b :c.J; nieberb. naiver see ober söe wesen, bod)b. bal& fieben fein, balb
toaufdjt 2C, »gl.: über fteben werfen. ©cbmeQer [III ©. 185], wo$u icb bie bort
gegebenen ttdegfieueu füge: Über fiben werfen vomitare. w©e» ben (»aftereien füllten
to bie Ibdjter unb ^ungfräwlin bermafcen an, ba& fte über fiben wer ff en (ba3
beifet aber ein jungfrawtriincflein!) unb fambt ber iftutter auf offne ©äffen unb $(äfecn
Mifcblafc »o0 berum-HÖillcn." »ibertini'd <#u«man 475. „«HeS über pbene werften, waö
im ?etb i{i." $edfclben überfefcter Öueoara;
f. ferner ©dno&bifcbe« Sörterb. . . . »on SW. ^obann (Sbriflopb »on ©djmib @. 415,
00 e* beifet:
»olfe, eilf, er bat olfe geworfen, er ift pari beraubt; wer im SBürfelfpiele
<ilf wirft ifi bem f)8cbften, 3 Wölf, ganj nab." 2)ie Umwanbtung »on ei in 0 finbet
Ana) in $olge, b. i. £ciligenbilb ftatt.
3<b barf aud) wobl barauf aufmerffam madjen, baf$ ia? in meinem
t&eutfd>en ©praebfebafc, georbnet nacb Gegriffen jur leisten »ufftnbung unb
«uöwabl be« paffenben «uSbructt. (Sin fiiliftifcbe« fcilfebucb für jeben S>eutfaj
Swreibenben. Hamburg 1873, 1877. Zf). I: 1040©. unb XXXII ©. ; II SRegißers
Ibeil VI unb 2136 ©.
in IbL I am ©a)luf3 »on 9h. 214c neben einanber aufgeführt b,abe:
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»omieren; brechen; ficb erbrecben; ausbrechen; ftcfe übergeben; fpeien (f. o.): an«- |
fpeien; [nad) Speter] appellieren; !3<fen; auöföcfcn; (au« formen; fofeen nie bic (Siarbet*
fmnbe; falben; tSlbern; ein Statt* matten, anbinben, legen; ben %uä)9 greifen, rupfen;
(5tf — , über Sieben — werfen (269 m) k. ; feefran! fein, »erben; bem 2J?eete3gott
[fteprun, lat., Ocean :c.j ben fcbulbigen Xribiit ftabtoi, begabten, abmatten k.; fofcern;
»algern; wühlen; würgen; morgen; gärben; t nnwitten; eteln :c.
deiner «nfttbt nacb ijl tete urtprünglicbfie unb autb am weiteren »erbrrittte
»ulbrucf« weife: über Sieben werfen; baju tommt, wie wir and fcerrn Dr. £oefcbe'*
SWittbetlnng erfeben, in gleiebem Sinne: über «tun werfen unb in einem t>on fcgibiu«
aibertini and bem Spantfcben überfefeten Scbelmenroman : Clfe (b. i. C(i)lf) weifen,
ogL über bie oon SBürfel« (ober audj Äarien* :c.) Spielen bergenommene fpricbwbrtlitbe
WebenSart „mit wecbfclnber 3abT (f. mein ©Brterb. I S. 68 a unter Äuge 13 m):
auf feinen fünf, neun, e(i)lf, jwölf, adjtjebn Äugen ftalten, bleiben, begeben u. ä. m.
©er (tum Verlobten) tyetmlia) bem anberen bie Stbreben augfeitet,
fället (Sott in fem ®«ri$t.
©emerlung be« £erau«geber«.
Sollte ba« tranfitioe au «fallen (für ba« i<b in biefer »nwenbung feinen
weitern öeleg ju geben weife) etwa fo ju erflären fein:
SBcr to3 oor ber einjugebenben (Sbe bei ber ©erlobung ©erabrebete unb feierlicb
(Belobte fpSterfein „auefallen I&fft". b. b- nicbt balt unb reblicb erfüllt, fei e«, baf« er
fein gegebne« SBort ganj ober tbeilweife jarikfjierjt, 2>er fallt (Bott m« (Beriefet, ba ber
Ufenfd) nicbt löfen fo0, wa« (Bott gufammengefügt? :c.
©ine rechte $au8mutter, Die nidjt ftetS cor bem ©ptegel fte&t unb
täglia) für bie ©afen gef)t.
fcrabaten (? = ffroaten, Äarpatfcn?) gibt gute ©ilbpaa)er (©ein).
«emerlung be« $erau«geber$.
3<b würbe eb«r geneigt fein, al« gute« ffieinlanb an Kroatien [ogt mein
ftrembwörterb. I S. 716a ftrabat 1 bie Stellen au« bem Simpliciffinu«!] ju fcenfen,
audj frbon wegen be« Singular« giebt, wSbrenb ber $lural: (bie) Äarpat&en aua)
ba« 3eitwort geben erf orbern würbe.
fflofafcer*, ©a>rfetr)aler*©ein.
©peajler Doli guten ©ein« mug ein ©e$er fein.
3n breien fifceten Watten, foll r)ei§en: 3 föatf)3ftfcun9en ftfcenben
fflätfjen.
©Ott roeljre bem dürfen, ber und ben ©tm$er ber alten $)eutfd)en
unb fa^iemer eblen Irunf üerroüftet fjat.
3tt)ci »riefe be3 £errn Dr. 9tid). »ofenboum in »erlin.
§oa)Deref)Ttet $err ^rofeffor!
93or fursem Ijatte idj ÜRöfer'S $atriotifd)e ^antafien ju einem
beftimmten Qxotd in ber $anb unb fanb barin I 92 ben ©afc: „Adieu
patrie, iö) get)e naü) ©otlanb ..." ©o fagt ber in feiner £>eimat
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— 145 —
unjufriebene &ne<ht ju feinem ©rotljerm, um ftct) oielen feiner D«nabrücfer
£anb«leute anschließen, bie alljährlich in §ollanb Dienfte fudjen. — $cf)
fenne au« meinet £>eimat (^Böhmen) ben Hu«bru<f: abieu partie! (&x ift
in (ofjen unb nieberen Jcreifen gebräuchlich, atfo ganj lanbläufig unb befagt
int aUgemeinften ©inne, baf« man fia) oon (Etwa« abwenbe, fei eS Don
einer ©aa)e, fei e« oon einer $erfon ober gar aua) *>on «in« Qbee. C£r
wirb am häufigften wn Äinbern angewenbet, wenn fie etwa« 3er*
fcblagen haben, e« weg werfen, namentlich in bie £iefe ober in« ©affer,
alfo auf Sflimmerwieberfehen. (©eltener ^ört man auch bie Umbilbung:
ä la marche partie! bie beifpiel«weife bie $efräftigung eine« bem Äinbe
gegebenen ©efehle« jur fofortigen Ausführung fein foll.) Grwachfene be*
bienen fict) be$ 2lu«rufe« gern, wenn ein unangenehmer ©efud) fie oerlaffen
hat. flurj, e« ift ein Äbfdjieb oon @twa«, unb jwar einer, ber (Einem
nicht befonber« fchwer wirb.
Die gorm bei 3. SDRöfer (patrie für partie) läfft mich baran benfen,
in patrie bie urfprüngliche gorm be« Aufrufe« oor mir $u haben. Unb
Da« beftätigt mir bi« ju einem gewiffen (Sfrrabe auch Jrembwörter*
buch, ba« I, 12 oermerft: „Slbieu, Partie, unb über ©tocf unb ©tein
naa) ©ollanb . . ." $amb. Zf). 2, 351 :c. 3$ oermuthe in bem Gitat
©chröber'« Hamburg. Sbeater. Qft Da« richtig? Leiber ift mir biefe«
©ert nicht zugänglich, ich fann alfo barau« auch nicht ben näheren 3";
fammenhang erfehen, au« bem bie ©orte bei Qhnen genommen finb.
Offenbar aber entftammen fie einer ähnlichen ©ituation wie bie oon mir
oben au« SWöfer angebogene. — Qcp höbe in ben oerfchiebenften ©örter*
büchern nacf^efchlagen unb finbe nur noch in ©anber'« Deutfchem ©prtch-
wörterlejifon III, 1186 s. v. Partie al« Sßr. 3 angeführt: fcbje, Partie.
(»Ottenburg.) Die Grrflärung ©anber'« becft ftct) mit meiner etwa« all*
gemeiner gehaltenen. 3$ fenne ben Äu«brucf, wie gefagt, au« meiner
öfterreichifchen §eimat au# in bem oon ©anber fpeciefl oermertten ©inne.
»Ottenburg ift alfo bie ©anber betannte <$egenb. in ber biefe gormel
geläufig ift.
<£« würbe mich nun intereffieren, hochoerehrter $err *profeffor,
wenn ©ie au« bem reichen ©djafte Qbre« ©iffen« unb %$xtx ©ammlungcn
mir anbeuten wollten, ob ^fynen bie föeben«art al« noch anber« wo im
©ct)wunge befannt ift, in welcher ©ebeutung ©ie fie tennen, unb ob Qhnen
litterarifche SBelege bafür au§er ben hier angebogenen $u (Gebote ftehen.
Da ich e« fchon einmal wage, ©ie in ftnfpruch su nehmen, fo
geftatten ©ie mir gütigft noch eine furge grage: Hu« bem ÜWunbe meiner
hieftgen ©irthin, beren ©iege in SWarienwerber in Oftpreujjen ftanb, befam
ich owf &tage nach einer mir unbefannten ©tra§e Berlin'« ben SBefcheib:
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- 146
„fldj, ba$ ift f(tjon beim leufel auf ber Winne!" Die WebenSart
mar mir unoerftänblidj, iä) fragte nad> ber SBebeutung unb man fagte mir,
DaSbiefce: fe$r. fetyr weit oon $ier weg! — Qdj pnbe bie WebenSart unter
ben 1694 »erfa?iebenen ftormeln mit „Seufel" in ©anber'S <3pri$wörter*
lerifon nidjt, aud> unter „Winne" nia>t. fBoljl pnben fidj anbere, bie man
leiajtliaj bamit jufammenfteflen fönnte, wie 1092: Da fjat ber Xeufel Hbje
gefagt (£roppau) ; ober 1395 baS befannte : Dort geben bie Xeufet einanber
gute Sttaa^t (ftatt Teufel audj: JJüdjfe, §afen)# mit ber Grflärung: <£ut
Ort, wo es red)t öbe, einfam unb unerquitflia) ift.
2Reine ($ewäf)r§„frau" oerftdjert mtdj, bie BuSbrucfS weife „beim
Üeufel auf ber Winne" fei in ifjrer §)eimat gana geläufig, fte wiffe fidj
namentlia) ju erinnern, baf« tf>re SWutter fte nur alljuljäufig gebrauste.
SBenn ttf @ie bitten bürfte, ljoa?oercf)rter $err ^rofeffor, mir aua)
barüber Qbre Meinung ju fagen, fo würben (Sie mia? a« aana befonberem
Danfe oerpflidjten.
3$ oer^arre in auSgeaetdjneter ^odjadjtung
(Suer £wd)wof)lgeboren ergebender
Wid)arb Wofenbaum, Dr. phil.
Berlin, b. 7. 5. 1896. W. 8, Jrtebriajftr. 79 a.
$ocboeref)rter §err ^rofeffor!
®eit empfang ^^rer gütigen Antwort oom 10. 2ttat, für bie i$
3^nen beftenS banfe, Ijab ia) mia? bemüht, ©ajröber'S $amb. Jtieater,
©anb II irgenb wo au erlangen. ©S war Ieiber überall oergeblt^.
fann alfo baS betreff enbe (Sitat weber ausführlicher angeben noa> aus
feinem 3ufatnnien^ande beleudjtcn. Qm Übrigen ift es bod) unwefentlid?
für ben gwifi^n uns oertyanbelten ($egenftanb.
3$ bin gerne bereit, für Qljre oon mir fetyr gefdjäftte 3c^f^rtft
gelegen tlid) einen Beitrag einaufenben. Qd) babe ein größeres litterar*
biftortfaVS £&ema oor unb gelange beSfalb fajwer baau, fpradjlidje 8eoba<$*
tungen in größerem 3ufammenfan3e Su wanden. ©S finb meift nur
ßinaelbeobadjtungen, bie ba abfallen, unb mit üttiScellen will ia) <5ie nidjt
beläftigen. ©obalb ta? einmal eine ©ruppe einheitlich umfaffen fann, »erbe
ict) nia>t oerfäumen, midj an Bit au wenben. gehöre ja au ben auf*
merffamften öeiern Qtyrer 3e^f^r^^> oenn l$ oeröffentlidje in ©auer'S
(£upf?orion regelmäßig einen fnappen Qn^alt ber Beiträge in Qljrcn heften.
2Mit bem ©unfdje rea)t guter ®efunbljeit unb ben beften (Smpfef;*
lungen a"$ne ia> mid)
§f}t oereljrungSüoll ergebender
Widjarb Wofenbaum.
Berlin W., griebria^ftr. 79 o, ben 21. 2flai 1896.
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$n metner Antwort auf ben erflen ©rief Ijatte idj £errn Dr. fllofen»
bäum etwa gefajrieben (eine Äbfa?rift habe ta> nia)t aurfitfbehalten), bafö
bie oon ihm au« SNöfer'« $h«ntaften angeführte ©teile au« einem «uffafce
— nicht oon üttöfer, fonbew, wie e« in ber Jußanmerfung ©. 87 au«*
briicflich beißt: „£>iefe« ©tücf, welche« Don einem anbern ©erfaffer ift,
wirb ber ©erbinbung falber mit eingerticft" — auch in ber oiertenoer*
bcfferten «uflage. (Berlin bei Jriebrich Nicolai 1820) 33b. 1 ©. 91/2
bu$ftäblid) fo gefegt ift:
$>er Jhtedjt ift faum ber fltnberlehre entlaufen, fo fängt er an,
frofcig gegen feinen ©robherrn $u werben. (Er fpricht im §ofyen Jone:
©oüet it)r mir nicht 20 bi« 24 SChaler Cohn, fo Diele Glien #embe* unb
©ollenlafen nebft ein paar ©chuhe jährlich geben, abieu patrie! ich gehe
nach $ollanb. ©ermiethet fta) ein auswärtiger £nea)t bei einem $ieftgen
dauern, fo forbert er obigen Öo&n, unb bebinget ftdj babei einen jährlichen
hollänbifchen (Sang auSbrütflia) mit au« je.
Stonadj fcheint auch mir ba« partie au« bem urfprünglichen patrie
entftettt gu fein, £>in$ufügen will ich, baf« ich au« meinen $inberja$ren
mtö> fehr wohl entfinne, bie Lebensart: adieu partie! häufig — ganj
in bem oon $>errn Dr. fRofenbaum angegebenen ©inne oon meinen ©piel*
tameraben ^ier in meinem Geburt« OTt ftltftrelifo gehört unb ifmen gegen«
über fo gebraust $u haben ; heute ift &ier bie föeben«art, wenn auch nicht
ganj, bodj faft ganj in Abgang gefommen.
Qch hatte $errn Dr. föofenbaum auf ba« am ©cblu)« be« britten
Söanbe« meine« ffiörterbuche« befinbltaje „Gueüenoerjetcbni«" aufmerffam
gemalt, wo e« auf ©. 1820a heißt: ©amburgifaje« Sweater [&erau«geg.
o. §. £. ©probet] Hamburg 1776 ff. unb bamit feine SBermutljung beftätigt
— unter ber (rote ich au« bem 2. ©rief erfehe) irrigen Annahme. — er
werbe auf ber königlichen ober Unioerfität«bibliotbet in ©erlin bie fragliche
©teile wohl mit i'eia)tigfeit auffinben tonnen, ^a) füge nun nachträglich
tjüiju, baf« ich ba« ©udj $ur 3eit au« ber (Sroßherjoglichen ©ibliothef in
SReuftrelift entließen §atte, 100 e« in allen Ivetten ftth auch wohl noch
befinbet unb oon roo ihm (etwa burd) Vermittlung ber königlichen ober
Unioerfttät«.©ibliothef) ber 2. ©anb ober fämmtliche ©änbe gern auf einige
3ett augefanbt werben würben.
28a« nun aber bie fHeben«art „auf be« Teufel« Winne" betrifft,
fo fonnte ich burdj einen glücflidjcn 3ufall fchon t)\ex in »Itftrelifo au«
ber gütigen SRittheilung einer au« ber früheren ^rooins Greußen mit ihren
Sutern in unfer ©täbtchen übergefiebelten Äpotheferwtttwe entnehmen, baf«
bie fragliche Weben«art in Oft» unb auch wohl in Söeftpreußen gäng unb
ijebe ift, unb meine au« flönig«berg ftammenbe lieben«würbige ©a)wägertn
uigmzea Dy vjuu
Jrau SB e 1 1 o Jrieblänber in ©erlin fc&rieb auf eine an fte
gerichtete Anfrage:
„Huf be$ £eufel$ Winne wohnen" &eifjt fo Diel wie: „an einem toeit
entfernten S&eile ber ©tobt, an einem faxten $lafte too&nen, $.
Dorthin ge&e id» niajt, ber twobnt auf be« Xeufel« Winne". Übrigen«
fytbe idj biefe Bejeiajnung fefcr häufig auö) in Berlin angetoenbet, obne
bafs ia) bi^er im geringsten geahnt, bai« ia) mi$ babura) als Oftpreufein
öerrat^e."
greunblitfce ßefer meiner 3eitfü)rift mürben $errn Dr. föofenbaum
unb aud) mid) $u Danf oerpflidjten, wenn fte mitteilen wollten, in melden
anbern ®egenben oon 2llIbeut|(Djanb bie fragliche WebenSart im ÜÄunbe
be$ $3olfe£ lebt unb wie fie etwa ju erflären fei.
3um ©djlufS will idj hier eine $3ermutf)ung nia)t jurüd^alten, bie
Dielleic$t jur (JrHärung bienen fann, bie itb, aber natürltdj für SRtdjtS
al« eine bieg möglidje gebe:
Qn einem im „Berliner Tageblatt" 1895 oeröffentliaVen Vornan oon
»bolf ©tretffuß ^eiBt e$ in ber 68. Jortfeftung:
„©o^in in aller ©elt willft bu in biefer gottoergeffenen ©tabt*
gegenb?" — . ogl. in meinem ©örterb. I ©. 580 b, wo in Sßr. 12 d unter
ben &erfd)iebenen 3ufammenfe^ungen be€ IJarticipS oergeffen mit einem
bem ©enitto* Verhältnis entfpredjenben $3efttmmung$wort für bie mit „(Sott-
freiließ nur ber eine Beleg aufgeführt ift: SRun begann | mit einer ©tirn
Don (Jr$ bergottoergefSne Üftann. Äljringer Qoolin 151, ogl. im @rgän$.»
©örterb. ©. 227 1> in 9lx. 12 <i au£ ben ©tmpliciantfü)en ©djriften
(herauSg. oon $>einr. Äurj. Öeipjig 1863) I ©. 50 3- 8 einen
ben id) r)icr etwa« oollftänbiger buajftäbltdj farfefce: „3(1« er fia) nun Don
ben Qf)t> unb ®otte$* oergeflenen ©Reimen fo gar gefajmähet gefehen" ic,
— ogl. ferner in meinem ©drterb. tl ©. 36c unter „oerlaffen" SRr. 12d:
Bon allen ftreunben oerlaffen. Bon ®ott unb 2Wenfa>en Derlaffen. 3n
ber oon üflenfaVn unb ©Ott oerlaffenften ©ilbniS. Äohl ^rlanb 1,
21 :c. . . .; aua) in 3ufammenfe^ungen, wo baS BeftimmungSmort einem
Hauptwort mit oon entfpridjt: . . . Der ^lud) ber gottoerlafSnen
Unnatur, £>ölberltn £>op. 2, 113 - unb ©rgänj.*©örterb. ©. 331c:
1 d: . . . Die fleinften ©table, wenn fie nidjt gänjlta) gott* unb ctf cn=
bahnoerlaffen finb. ©egenw. 14, 308. ©o gottoerlaffen [oerbammt]
bumm. (Ebers ©a?w. 248; ütta$ o. 3Kejcifo 4, 20 zc, ogl. $ao?länber Don
Cuij. 2, 31 :c. Bgl. fajIieBlia) auch als fimwerwanbt ba$ (SigenfchaftS-
wort unfeltg in meinem ©örterb. III ©. 1075c, auö beffen jahlreichen
unb leicht ju mehrenben Belegen (ogl. leibig :c.) ich r>icr nur jwei ^erfe^en
will: ©uföte er fia) benn boaj fo *u rieten unb ju fd>tcfenr bafS er Don
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149 -
oem unfeligen Dorfe loSfara. Ofroethe 25, 42. «lies bteS foll mir nun
in Meiern un feiigen 93enebig au Krümmern gehen, ©djiüer 736a.
*D?eine $3ermutlmng tft nun bie, bafs „beS Teufels Winne" etwa
bie „gottoergeffene" ober „gottoerlaffene", „unfelige" Äluft bejeidjnen bürfte,
tceldje bas „oerbammte" Teufels* ober £)öllengebiet oon ber reinen, feiigen,
wonnigen (SotteStoelt trennt. föliefje mit ber an §errn Dr. fRofenbaum
imb an bie ßefer gerichteten Sitte:
Si quid novisti rectius istis,
Candidus imperti; si noo, his utere mecum (f. o. ©. 140).
ein »rief beö #errn Dr. Stitfelberger.
©urgborf in ber ©a)u>eij, ben 17. Bpril 1896.
§od>geehrter $err ^rofeffor!
^nbem idj Qhnen bie eingeljenbe ^Beantwortung meinet ^Briefes bura)
3bre gufinoten in Mx. 11 beS 9. 3a&r9- biefer 3e^fd)rift beftenS Oer«
canfe, erlaube ia) mir, ©ie um bie Aufnahme einiger 3ufäfte 3U etfudjen.
©. 431, «nm. 1 führen ©ie eine ©teile au« 3brem SBörterbudj
ber §auptf$roierigfeiten an, roonadj im iflieberbentfdjen baS präbifatioe
©ubftantio in 33erbinbung mit bem unbeftimmten Ärtifel Hccufatio*gorm
hat. 9hm feigen 3^re ©eifpiele, in« ©<h»eiaerbeutf<he übertragen „er
ifa) e riö)e 9Ha", bagegen mit beftimmtem Ärtifel: „er ifa) ber nifte 9fta".
Da bei uns im Allgemeinen auSlautenbeS e fajioinbet, en aber als tonlofeS
e erfdjeint, fo liegt e$ nahe, „e rid>e 3Ha" toie ben entfprecbenben platt»
beutfa)en ÄuSbrutf als SUcufatio aufeufaffen. (Sine äußere Untertreibung
jirifö)en ben betben JäUen finbet in biefem gufammenbang nicht «Statt,
unb bie betreffenben ©orte fönnen ebenfo wohl als ©ubjeft ober «ißräbifats*
normen, toie als Objeft btenen. Qn meiner „ÜDiunbart oon ©djaff häufen*
(faul unb braune, ^Beiträge jur @efa)ia>te ber beutfchen ©praä)e unb
Literatur XIV, 400) nat)m ich an, bafs bas fdjroeij. Äbjeftio in 35er*
binbung mit bem unbeftimmten ftrtitel ben Sftominatto nad) bem Slccufatio
Hlbe, erfuhr aber ©tberfpruth oon ©eiten ^cter ©d)ilb'S in feiner
„Srienjer Ehinbart" (Beiträge XVIII, 384-385), inbem biefer Dialeft*
forfä)er ben tRominatio auf e burch ÄuSfall beS r erflärte. ©djilb finbet
es ©. 385 unroatjrfchetnlich , bafs bie SWunbart in ber ftarfen glerion
onberS »erfahren follte als in ber f<$roaa>n; fo genrichtig feine @rünbe
auch finb, fo unterftüfcen boa) bie oon Qfmen angeführten nieberbeutfajen
deifpiele meine Anficht, toenigftenS in $3ejug auf meine SRunbart.
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— 150 —
($eftatten ©ie mir, aud) auf meine eigenen iöemerfungen im 11. §eft
be« 9. Qafjrg. surütfsufommen. ©. 430 ermähnte i# bie $ermut$ung,
baf« $eftaloa$t ber Urheber be« Sorte« 3 »eitel fein tonnte, toorauf ©ie
biefe« ol« älter naa)wiefen. Da e« nun aber außerhalb ber ©a^wei^ faft
gar ni$t im ©ebrauaj ift. fo lieg e« mir feine töube, unb bef«f>alb buraV
fieberte idj jioei Söerfe be« großen $äbagogen, bie mir unbebingt Äuffdjluf«
geben muf«ten. (£« finb bie« „$tnfd)auung«lefyre ber 3a^enDeT^Itniffe'<
unb ber 9nfd)auung ober Änfdjauung«*&bre ber SWaßoertjaltniffe"
(beibe 3"*^ ^ern unD Bübingen 1803). Qn biefen ©erfen fontmt
nirgenb« ba« ©ort 3 wc*rcI öor» au$ roo 3ufatntnenf^un9 m^
anbem SBrüdjen e« natje gelegt ftätte; fcr)r oft aber werben Ijalb unb
Hälfte au«gefa)rieben, 3. 03. „3a&ienoer&ältniffeH I, ©. 16: „ber &albe,
ber brüte ic. II, ©. 30 ff.: „«uflöfung ber ß&anjen in §albeM.
w9Waßoer&ältniffe" II, 1: „Die §älfte ber erften Sinie &at brei (Settel- 11
II, 111: „3«oer üon 3roei fllri*«» Steilen fceißt ein §albe«, ober eine
^älfte".
Qn ber ©Öffnung, baf« (Sie ba« ©eiterfptnnen ber angefnüpften
®ebanfenfäben nia^t oerbrieße,
grüßt ©ie ljodjaä)tung«oolIft
Dr. £>. ©titfelberger.
ein ©rief be$ £errn Dr. äöaper.
(Eolmar i. 2. ÜRat 1896.
©e&r geehrter §err!
Qn bem intereffanten 9tuffa% oon Dr. ©Araber über ba« O
(3eitfdjr. IX $eft 12) ftnben ficr) groct ©teilen, &u benen id) mir folgenbe
turge SBemerfungen geftatten möa)te.
1. „©eljr oiel Äopfjerbre^en §at mir ba« franjöfifdje ©ort Li»s
0 de Noel gebraut . . . Unb itt) §abe jefot bie große Jreube, baf« ein
Jreunb oon mir in bem SBörterbudje ber fran$Öfifa)en Slfabemie bie be«
ftimmte Angabe gefunben Ijat, biefe O &e$eidjnen ®efänge, welche in ben
legten 9 Sagen oor ©eiljnadjten gefungen werben unb roeldje alle mit
einem O anfangen. £>a« Nüttel ift fomit gelöft!" — £>iefe 0 de Noel
fennt man nun aber niajt bloß in ber franjöfifdjen Äfabemie, fonbern
überall im fatyolifajen Deutfajlanb. 6« finb nämlicfc bie fieben (ni$t
neun) Hnttyfjonen jum SWagnificat, toela> mit O anfangen unb an ben
7 legten Sagen oor SBetljnadjten gefungen werben. Damadj giebt e« am
SRljein in btefer 3"t aua) beutfa^e flnbadjten, welche bie D^nbadjten Reißen.
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I
- 151 -
<£« wäre atfo febr leia)t geraefen, in Deutfa)lanb «uffajluf« über bic O»
k ®efänge gu erhalten.
2. Die ©atoe««nbaa)ten, oon benen ©. 459 bic Webe ift, tjaben
meine« 6raa)ten« mit ben $affion«liebern be« f>l. ©ernbarb oon (&lairoau$
gar 9ttä)t« ju tljun. ©ie finb vielmehr ein flteft au« fatfjolifdjer ©or$eit,
in ber, wie überall in ber fat^olifdjen Ätrdje, am ©amdtag Äbenb eine
Änbadjt ©jren ber Üttutter ®otte« gehalten unb babei bie befannte
Antiphon Salve regina gefungen mürbe. ber SHame ,,ba« ©aloe"
für biefe Slnba^t am ©am«tag Slbenb ift in fat(joltfä)en ®egenben überall
oetannt.
$oa)adjtung«Dotf
Dr. ©agner, Oberlehrer.
»otenbrot k.
Sfrtxx ^rofeffor 2W. Cajaru« au« ©erlin fdjrieb mir au« ©ä)önefelb
bei tfetpaig unterm 12. Quni o. fü* wein ©örterbua? ba3 Jolgenbe:
„Qn meiner Äinbfyeit fjörte i$ oft ,©etfenbrob' in ber ©ebeutung
von Sofri für ba« ©ringen einer guten. ©otfdjaft, ©. für eilige üJMbung
eine« ba$er fommenben lieben (Saftet, meift oon ftrmen erjagt unb in
®elb befahlt. SRun oerftcV iaj aua) ba« banaa) gebilbete 3«*wort: ,betfen*
broben1. $n einem 1776 in »mfterbam gebrudten ©ebetbua) „in SeutfaV'
wirb ein ©afc au« einem @ebet am ©erjöf>nung«abenb überfefct:
Unb aua) bu foHft betfenbrot gu Den[en], bie fta) an bir befa^üften:
. . . i$ $ab 3«rael ©ergeben."
3a) füge baau ba« golgenbe au« meinem ©örterb. I ©. 2231»
(unter ben 3ufamntenfefcungen oon ©rot):
„©otenbrot: ©otenloljn; ©efajenf, ba« bem erften Überbringer
einer freubigen 9ßaa)ria)t gereift roirb, juroeilen ironifa): Dem guten
©oten | fein ©otenbrot? Effing 2, 330 [Sflatljan V 1 o. 3165/6] . . .;
©<$aibenreiffer 59 b (Obgff. 14, 152; 166 = bei ©ojj: Der ?o§n für
bie frö§lt$e ©otfajaft ... ber ©otfajaft So$n) ic. . . . Nebenform:
©öten» (©ö)aibenretffer 66b), ©etten* (©talber ©a^ipeij. ^biot.), ©ätfer
(ebb.; Äuerbaa) Dorfgefa). 1, 269) ©rot" - unb weiter in meinem
<£rgän3.*ffidrterb. ©. 109a anbere ©elegfteüen; bann: (oeraltet für bie
©otf^aft felbft): ©ring ba« ©otenbrot, | ©erner frit mia) gefangen tobt.
§an« ©att}« @öb. 3, 245 ^ 351 ic. unb baju (f. ftrifa) 1, 122c):
$aulu« . . . fjat ba« Gfcoangelium [ge*J „bottenbrotet" [oerfünbigtj. £>ebton
Ätrü)en§ift. 245 b."
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- 152 -
Daran fältcfst ftch bie »on $rof. SajaruS oben mitgeteilte ©teile
in ungefügem Deutfcb, beren ©inn etwa ifit: Du (3«rael) follft Danf
bezeigen Denen, welche Dir bte frohe ©otföaft gebracht, baf« ®ott 3«rael
fergeben $abe.
ScreinjeUe beim 2e|en meberöejdjric&ene Sfrarrtimgeii.
1. awiffiiout.
„Die Überzeugung, baf$ . . . eine Steigerung ber 5a^rge[d)tt>inbig«
feit anbere Betriebsmittel notfjirenbig mache, fd)eint unter ben SßerfehrS«
tecbnifew immer weiter um fia) $u greifen; fie fpiegelt fid) namentlich in
bem in ben zahlreich auftaud)enben neuen ©oftemen gu beobad)tenben
33eftreben mieber, bie ©leftricität alö Helferin in ber SWoth jur Dtenft»
leiftung heran^uaie^en." Sonntagsbeilage jur Mat.*&t& (Qa&rg. 47)
SHr. 30, »gl. minber mifSlautenb: „in bem bei ben aafjlreitt) auftauchenbauc."
ober (wenn man bie betben in beibehalten will): „in bem ©eftreben wteber,
welches fi$ in ben zahlreich auftaudjenben neuen ©oftemen beobachten läjft "
2. ©etjobene mtb f^üd^te ^arftellung; fleiben.
„Die gebirgige Statur ber $albinfel oerhinbert bie ©ntwicflung
größerer glüffe; bie ÜWehrjahl finb echte ®ebirgSföhne mit furjem
Unterlauf." ©onnt.beilage gur 9ßat.*3tg. (47) 9lx. 30. Qn ber a,e*
hobenen ©pradje, jumal ber Didier, fann ein ©ebtrgSftrom wohl als
(MürgSfohn bezeichnet werben (f. in meinem ©örterb. unb (Jrrgänj.*
©örterb. unter ©ot)n 2f unb 3ufamtnenfefcungen) ; aber ffitx in ber
f ablichten $rofa waren bod) ©ebirgSftröme wohl mehr an ber ©teile,
ogl. 137 iRr. 54. ©enn es in bemfelben Auffafce weiterhin ^eigt :
„Qm ©egenfafc $u ihren §aufern fleiben fuh bie Koreaner, wenigsten*
bte ©täbter, im Allgemeinen gut",
fo bebarf es wohl feiner weitern Ausführung, bafs baS 3eitwort t leiben
in Söejug auf bie §äufer tyex nicht pafft, jumal es (ich im $oranget)enben
nicht etwa um ben äußern Üftauerbewurf (ben fogenannten <pufc ber £>äufer),
fonbern um bte innere ÄuSftattung mit £>auSgerätt) (pöbeln :c.) h^nbelt.
3. Kein; ©ommlerei.
„©ir gingen burd) ©bermannftabt; aber Sagen mar feiner $u
haben." SBom gel« jum üfleer 13, 118a (3Kaj £auSt)ofer), üblicher: aber
es mar fein ©agen ju haben — ober: ein ©agen war nicht $u haben,
\. meine ©djrift: ©afcbau unb ©ortfolge ©. 219/220 unb baS bort
Angesogene.
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@twa« weiterhin $eißt e«: „3$ fonntc nur bebauern, baf« geologifdje
Sammler ei für einen gußwanberer etwa« beföwerlia) ift" — , üblicher,
geologifdje« (Sammeln, »gl.: ba« ©am mein oon Skrfteinerungen :c.
4. Raufen.
„Die Sa&l meine« SWad) folger« überließ i$ grunbfäfclidj ganj ber
j^fultät, roeil mit üjm fünftig nidjt ia), fonbern bie gafultät Raufen
$abe." o. ^ettenfofer (Nat.^tg. 47, 436), f. in meinem ©örterb. I
©. 712c unter Raufen IV 2 c unb ©rgäna.«SBörterb., allgemeiner üblidj
etwa: gemeinfam gu wirfen *c
5. Unfunb (al« Beiwort).
„Die Deffen unfunben «riftotelifer." föub. flleinoaul ©prad)e o&ne
©orte (1888) ©. 100 ftatt unfunb ig, f. mein ©rgäna.'SBörterbudj
e. 325 c.
6. ©laubigen!«.
„ÜRit ben gläubigerifd)en [frebitorifdjen] 93anfgruppen . . . Den
gläubigeren Q3anfen." Mat.*3tg. 47f 440, bi« jefot ni$t übliaj, aber
fpradjridjtig gebilbet
7. Heften.
„6lifabet$ . . . nefcte mit oielem gleiße." ftat'gtg. 47, 440
(£$oma« $arbq, in einer „autorifierten Überfefcung au« bem englifajen").
Die Urfäjrtft ift mir nid)t aur ©anb, bodj glaube idj, baf« ba« $eroor*
gehobene ©ort &ier bie 93ebeutung faben foO: fie fertigte Ne^geftrtrfe
ober SRefcc (ogl. mein Söörterb. 11 ©. 431b unb (£rgäna.*©örterbud)
370c unter nefcen 2). Der Überfefcer t>ätte füglia) ftatt be« $ier
iüo^I ben wenigften ?efem fofort oerftänblid)en Schwort« eine ber oon
mir gemähten Umfdjreibungen fetyen fotlen, ogl. über ba« oon Quftu«
SRöfer gebrauste 3«twort fnötd)en = gilet maa)en. 3cüför- Vi ©• 45°-
8. 2öenig.
„93or bem ©ebäube §aben fid) oer§ältni«mäßig wenige Neugierige,
bie fu$ ru$ig »erhalten, eingefunben." Nat.*3tg. 47, 441. Da« ift niäjt
gana unaweibeutig ; e« ließe beut ffiortlaut naa) bie Deutung au : e« faben
pd> bort nur . . . wenige Neugierige, bie ftd) rutyig oer&alten, eingefunben,
bie Ufttfpiafy &on ^ne" fud)ten Unruhen au ma$en. Da« ift aber grabe
ba« <$egentl}eil oon Dem, wa« gefagt werben follte ; jebe ämribejriifltöt
roar oermieben, wenn ber ©d)luf« etwa tyeße: „unb biefe oertyelten fid)
ro$tg."
Scttt^rift f. fcutf^e 6pra$e. X. 3o$rg. 12
uigmzea Dy vjuu
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9. $i(0gtfton.
„Da bo$ ba* 9Retatl bei biefem $rocef$ um ben rättjfelhaften
$£lo gifton erleichtert wirb, (grft 8aooifier gelang e$, Wefen ©iberfpruch
Au löfen, inbem er ben ^^logifton aus ber kernte »erkannte" tc. QÖuftr.
Rettung 9lx. 2653 ©. 470a (Dr. ÜW. ©einberg). <&$ foüte feigen: ba?
(rätselhafte) V^logtfton, f. mein ^rembiodrterb. I! €>. 253a unb
j. 93. ®et)ler Vftfifot. ©örterb. (790) Hl ©. 460 ff.
10. Überan ftr engen.
Darüber bafs ba$ Üftittelwort richtig nur überangeflrengt feigen
barf, nicht (mit ©egfall be$ ge): überanftrengt f. meine §auptfd>roier.
©. 299a. Dajs fia) bie leitete gorm baneben finbet, ift bort erwähnt;
aber hier möchte ia> boch als befonber« auffällige« $eifpie( für ba£ ©Amanten
ber ©chriftfieller auf bie »orrrefflia)e Seidiger 3Huftr. Qtq. 9hr. 2653
t)inweifen, wo in einer (Erching oon üttar üttontani auf ©. 487 a richtig
ftef)t: „<5ie haben ©ich ... bei ber Äinbes überangeftrengf,
bagegen auf ber 2. ©palte berfelben Seite: „©äre sJRau« nicht tränt
geworben, fo hätte fia) bie alte Johanne nicht überanftrengt unb, hätte
fie fid) nicht überanftrengt, fo ic.u
11. 3>ic falte Sohltet feigen; 8u&rtd).
„Die bbfe Seit ^atte ihn befanntlidj angeflagt, bafä er ber §ome
Wule nur bie falte ©a)ulter &eige.M SWational^tg. 47, 443 (au$
Bonbon). Das werben beutfehe 8efex laum oerfteheu, loenn fie fia> nia>t
bie beutfehen ©orte in ba$ @nglifa> überfein: to show the coW Shoulder
— fia) falt, fflty, flteichgültig oerhalten gegen . . .
©enn es in bemfelben «uffa% weiter heißt: „Daf* bie Sorb« einen
«bftria) unb #uftrich im ©ubget oornehmen tönnen", fo wirb ber Sefer
wot)l burth ben ©egenfafc errathen, wa$ ber heroorgehobene «uäbrucT jagen
füll, aber im Deutzen üblich ift er bis jefet nicht, man fprity gewöhnlich
oon einem SLbflria) unb im ®egen)a$ oon einer (Erhöhung beö SBubgete.
12. $on.
35 ou bem 93olfe ber ©arten ffat förmlich ber befannte Anthropologe
. . . intereffante Unterfuchungen angepeilt. 9tat*3tg. 47, 444 ft: über
ba$ $olf.
13. Gnteljrcn.
Unter biefem ©orte habe ich in meinem ©örterb. I ©. 344 b als
„ungewöhnlich" bezeichnet: „einen Offtcier k. entehren, ihm feine Offtciers*
würbe nehmen; bagegen oerftößt e3, wenn in ber 9Gat.=3tg. 47, 445 e$
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$ei&t: „©erüdjte, welcfc über eine Cntebrung ei«$ung:£fdjang'« |be«
©icefönig« bur# ben <$inefifa)en Äaifer] in tfonbon umliefen . . . Der
Äatfer fabe i$m . . . alö £ei$en feiner Ungnabe einen fto^en Orben
enf sogen ic." SRad) beutfdjem ©pra^gebrauö) würbe e« etwa feigen muffen:
eine d^renentjieQung ic.
14. *n*»latten.
Unter biefem 3eitwort $abe i$ in meinem ffiörterb. II ©. 5(50 a
in ber Bebeutung: „3u einer platte au«be$nen" aua) einen ©afc oon
Äb. ©ta$r angeführt: „Daf« er bie furjen ©a)lagworte aufgreift, bura)
langweilige«, fidj immer wieberljolenbe« Hu«fpinnen ben Dufaten ju einem
ffleitermantel ausplättet." 3n ä^nlidjer bilbltdjer ftnmenbung f abreibt
€rnft äRorife Ärnbt in einem ©riefe vom 2. SRoo. 1820 an (Sottlieb
(^rifHan griebr. 3tto$nife (f. iWat.^tg. 47, 446): „Da« fm*> bie £>aupt*
punfte; e« wirb au$ burdjs Ausbreiten unb % u «platten im 2Befentli$en
ni$t flarer." Da 53. in ®rimm'« ©örterb. I ©p. 924 nur au«=
platten angeführt ift (unb gmar nur mit ber ©rflärung lavigando
tollere unb bem ©eifpiel: galten ausplätten, »gl. mein ©örterb. a. a. £).),
fo fdjien e« mir angemeffen, bem ©afoe oon Ärnbt t)icr ein ^läfoajen
einzuräumen.
15. flbfmnflige »ebe.
„Erfreut fagte ber «rjt ju, um bann feinerfeit« &u bitten, gräulein
oon SrnSfelb möö)te ü>rem Stoffen erlauben, ft$ gelegentlia) fein fleine«
Üttufeum an&ufefcn. Unter ben Sammlungen mannigfad)fter Ärt, bie er
auf früheren weit au*gebe§nten iReifen im JJn- unb $u«lanbe erworben
&atte, befanben fia) einzelne feltene ©tüde, bie für ben Qüngling oon
^ntereffe fein möchten." ffioman^tg. 31, 3 ®p. 530 («. 3ttarbo). Da«
3cbluf$roort (möa>ten) geigt, baf« ber aweite ©afo eine Hnfüljrung ber
oon bem Ärjte gefprodpnen Sorte enthält. Dem gemäß müf«ten aua) bie
m biefem ©afc burdj ©perrbrudf (eroorgefyobenen 3e^roorter ftoH im
^nbüatio im Äonjunftio fielen: Unter ben (Sammlungen, . . . bie er . . .
erworben &abe (ober fjätte), befänben fia) ic, ogl. §auptfa?wier.
©. 180/1 $fr. 4.
16. UnftaVrfjeit im ©eoraudj ber »iegungSfäHe.
3n ber Beilage jum „Daheim" 1894 Mr. 42, ©. 1 finbet fia)
auf ber 2. unb 3. ©palte ber folgenbe ©afc:
3n ben benfbar günftigften 33er$ältniffen, im Beftfye einer Ijolben
^Tau, bem ehemaligen $offräutein ber ^erjogin, Wegina Söefftnger, jweier
$öa>ter unb oier ©ö^nen. geehrt unb geliebt oon gang 2Rün$en, füljlt
ber geniale ÜRann fto) bort fo wo$l, baf« k."
12*
uigmzea Dy vjuu
— 156 —
unb ebb. auf ber oierten ©palte heißt es:
„(£r f ablägt einen berb fomifchen Ion in feinen ,beutfd)en Bieberns
in [einen ,italiänifchen SBUaneÜen" an, ©tücfe, welche jumal in ÜRuncben
grofje Beliebtheit erlangten."
3a) möchte faft annehmen, ber 33f. fei fein fceutfdjer, foldje be*
ftembenbe Unftd?er^ett $eigt et in bem richtigen (Gebrauch bet beutfdjen
Biegungsfälle: er fe%t $u bem ©enitio „ einer ftolben grau" bie fcppofition
(ftatt in benfelben BiegungSfaÜ) in ben Datio O- meine £>auptfchnrier.
©. 48 a unb oielfadj in ben 3nhalt$oeT$eichniffen ber 3e^f4r ) unD u,n*
gelehrt $u ben Dattoen: „in feinen . . . Biebern jc." bie Slppofition ohne
bas 2)atio<n am ©chluffe: „©tücTe" ftatt „©tücTcn" (ogl. richtig:
„welche ©tücfe . . . grofce Beliebtheit erlangten") unb femer oerbinbet er
burdj baS gleichfteüenbe „unb" ®emtio unb Datio: „im Beftfce ameter
fcöchter unb oier (Söhnen" (ogl. hierzu ftauptfehtoier. ©. 73b IRr. 2a).
3<h füge hierzu gleich ben folgenben ©afc, ben bie 9tot.*3tg. (47, 448)
au« bem „Sentralorgan ber ©ocialbemofratie" u. a. mittheilt:
„Äber, was £>enen geglüeft ift in Jolge h^toorragenber Talente
[®enitto] unb eifernem &leiße [$)atio, ftatt: eifernen ftletßeä], ba$u
ift nia)t Qeber im ©tanbe."
17. hermachen.
„$>er <£enturto $u Äapernaum bittet QefuS (nach 3Ratth. 8; nach
tfuf. 7 läfft er ihn bitten), feinen Qungen ju ty\\u\, ber an ber ©iebt
barnieberliege unb fdjtecfliche ©chmeraen leibe. Unb er macht fo oiel
mit biefem jungen her, baß fogar ber ©emeinberath be« ©täbtleinS aus*
rtirfen unb bei bem SBunberarate gürbitte einlegen mufs." ©renjb. 53, 1,
385. — ©a$ will ber ©chreiber mit bem ÄuSbrucf fagen: „<£r macht
fo oiel mit ihm tyx?" — «tma: er macht fo oiel SefenS oon beffen
Äranfheit, fpricht (flagt, jammert) fo oiel barüber?
18. öejäglHeg Sürmort.
„©ährenb ber ©ohn unb ein greunb beS BaterS, ber eine erem*
plarifche 3üchtigung feft betroffen fyat, ben (Erzürnten $u befänftigen
bemüht finb tc" ©renjb. 53, 1, 394.
Da baS h«*oorgehobene bezügliche gürwort fid) auf ba« unmittelbar
baoor ftehenbe Hauptwort im (£enitio: „beS BaterS" begeht, fo ift e$
gana richtig gebraucht. $ber oielleicht empfiehlt ftch boch auch hier eine
Umpellung: „SBährenb ben erzürnten Stoter, ber . . ., ber ©ohn unb ein
greunb ju befänftigen bemüht finb :e.M
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19. $raMttionen; 3mperfrft unb träfen».
„fflom, . . . ©arfdjau mürben naa) bem beutfdjen ©pftem ä&nltdjen
©runbfafcen befeftigt." %lat.*$tQ. 47, 450 (o. 93oguSlam3fi), bejfer: nadj
©runbfäfcen befefttgt, bie bem beutfdjen ©Aftern äljnlia) ftnb, ogl. QaupU
furnier. ©. 233a, wo rd in 9h. 7 $eißt: „9iod? tabelfjafter ift# wenn
unmittelbar auf bie $rtyofition ein ÄafuS folgt, ber baoon abhängig
fdjeinen fann, e$ aber nidjt ift.M - 2Uif berfelben ©palte fdjreibt
o. SoguSlaroSfi: „Äugerbem fonfüruierte man bie fogenannten SBrifan^*
gefa)offe, b. Ij. ipoljlfugeln, meldje, mit einer befonbern ©prenglabung Oer*
je$en, fomo^l bie ftärfften äRauer* als au$ (£rbbetfungen bura)f fingen/
»o ftott be$ fjeroorgeljobenen QmperfeftS im ©$luf«roorte nötiger baS
trafen« (bura>fa> lagen) fte^en mürbe.
20. SBaS.
„Äeiner foüte mir baS blaufeibene 2udj ftreitig madjen, roa3M
[ftatt: ba« ober reelle $] „bort oben an bem fyödtften Hft fyängt.-
3Öuftr. 3tg. 3ßr. 2654 ©. 515a (SriniuS), f. $auptf$ioier. ©. 327a
Nr. 2.
9ftt£cige bcr citigcfmtbtctt 93ftd)cr.
^cipred>unfl einzelner n<>$ GkUßenlKlt, flrü unb Kaum vorbehalten.)
Jerome A. Anderson, M. D., F. T. S. Reincarceration, a study of tho human
soul, in its relation to rebirth, ovolution, post mortem ata tos, the
Compound natnre of man, hypnotism, etc. XII and 192 pages.
The Lotus Publishing Company, 1604 Market Street, San Francisco,
Cal. Second edition.
Karl Brual: Wallenstein (II): ©anenfiein'« £ob, ein Irauerfpiel non ftriebrid)
(Sdntler, edited with introduetion, notos, appondicos and a map. LXVII
and 304 pages. Cambridge: at the University Press ^Pitt Press Seriös).
Extra Fcap. 8vo. cloth. Price 8 s. 6 d.
^rrst«*'* ©d)ufou«gaben flaffifdjer ©erfc für ben beutfdjtn Unterridtf:
fcbeobor ÄBrner, 3rinn, &erau«g. oon Äart Cubmig. SWit einer «bbilbung.
126 6. 1896. $rei0 gebunben 70 $f.
£omer'0 31ia*. Wacb ber Übtrfe$ung oon §q$. Jpeinr. $o§, berauSg. non Dr. ©runo
Steble, ©eminarbireftor in Solmar. 248 ©. 1896. ^rei« geb. 1 SWarL
(8gl. 3eitfcbr. ©. 48-68.)
William 0. Jodge. Fellow of the theosophical society. Second edition VIII and
164 sides.
The Ocean of Theosophy. New York; the Path, 144 Madison Avenue. London
Theosophical Publishing Socioty, 7 Duke Street, Adelphi, W. C.
Theosophy as a guide in lifo. 4 p. New York, tho Path, 144 Madison Avenue.
uigmzea Dy vjuu
— 158 -
Mtt ^tfl)rBÄ(ß. 2>a§ gcfammt« Crjietmng«* unb UnterriÄtSrocfen in b«i ?5nbent
beutf(ber 3un9e- ©ibtiograp£nfa>c£ iBccjcicfjniß unb Inhaltsangabe ber Cüdjct,
ftuffäfee unb beborbliäen ©erorbnungen jur beutfd>en (Erhebung«; unb llntcr-
rttbt*©iffenfcboft nebft 2Rittbettungen Über ?ebrmittel. ^ni Auftrage ber
(SefcMfäaft für beutf$e ttrjt«f>ungS> unb ©4ulgef<bt<bte. ©crlin
1896. 3aljTg. I $«ft 1. JtommifftonGoerlag o. 3. $arrwi£ Iftacbfolger.
$r. oierteIj5brli<b (3 ^efte) 5 SWatt
£ua,o *n>j|nnr, ökb. ^ufrij. unb *ammergeri<bt«ratb. 2>a« «e<bt am eignen ©Übe.
(IV unb 64 ©.). Berlin. 3. (Buttentag, ©ertag«bu<bbanbiung. 2 SW.
Dr. georg <£0ff<6r, ^obcnneS SWatbeftuS, auSgewäblte ©erte. «rfler ©anb : ?ei*cn*
reben. $n «uSwabl berau«gegeben, etlSutert unb eingeleitet. SWit ^ortrSt
XXXVIII unb 284 ©. [aW 4. ©b. ber „©ibliotbrf beutfaer ©cbriftftelleT
au« ©dornen*, ©erlag oon %. £emp«lü in Sien unb ^rog unb 8. ftrtutag
«1 fcipsig]. ^rei« geheftet 2 SN.
jörtcylitffCti.
fcerrn 3«d>. ^Ir. ... in «ttbranbenburg. $n ber 92arionoI«dtg. 49 ©. 305
ffcbt auf ber erfitn ©palte gebrudt :
„©0« fcauptjiel jeber brittifa>en Regierung in ©übafrita ift, unfere Stellung
als oorberrftbenber ©taat (paramont state) ju erhalten. GM maibt nitbt* au8, ob
wir un« ©u^erSn ober paramont nennen ic" ©ie Gaben %hvtm Gegner gegenüber
ooUfontmen «etbt, baf« in bent bwoorgebobenen ©orte (fei e8 mit lateinifcben ober
beutf$en ©ucpfkben gebrutft) binter bent 0 ein u b&tte binjugefflgt werben ntflffen.
fcerrn $rof. Dr. #fr«tl in »Arnberg. $bren «uffafc ^offe i# fd&on im
nadjfien $eft junt Kbbrutf bringen p fönnrn.
£errn $hr. <Ä. . . . in SRünfier: $a« „überwa<bung*pfli(biige Winbtrieb" (in
bem SRünßerifäen 3n$eiger 00m 6. §uni b. 3- ~ entlebnt au$ bent iRetcpS'
gefet^ — ift nia)t unrichtig gebildet, aber gebort aflerbingö ju ben tangatbmigcn unb
ftfwerfäfligen 3ufantmenfe^ungen, bie ntcbt al« ioirHi(be ©ereiäerungen befi beutfcben
®pra<bfa>öfce« $u betrauten ftnb 3<b babe nttcb batfiber wieberbolt in ber 3eirf$rift
auögef proben, ogt. Sie au<b int laufenden Qabrg. ben «uffafc oon 2. geanneret,
namentlitb bie ©cbfuf«bemerfung 6. 90, unb (eben ©te in meinem ©örterb. II. ©. 588 a
unb «rg5oa.*ffiörterb. ©. 385c,6a jaölrei<be (aber unetfcb3pfli<be) ©eifpiete oer 3u»
fammenfe^ungen oon ^fli*t unb pf listig.
^errn <^«rf «Äernpef, oereib. @a(botr|iänb. für ©tenograpb. unb ©$riftleiter
ber hirjftbriftl. ©abclöberger ©Ifitter in iJbarl Ottenburg. 9Rit oetbinbli(b<m Statt für
bie freunblia^e 3ufatbung ber monatlicb eria>einenben „bir^fcbriftl. ©latter", oon benen
je^t bie 92r. 6 be« 9. Qabrg. für 1896 jum ^abte^pret« oon SÄ. 1,50 erf<bienen ifi,
muf* icb oon einer ©efprecbung al« augerbalb ber enggejogenen (irenjen meiner &c\U
f<brift liegenb abfeben. ^teunblia>en <Bru§.
3)en ©rübern ^»bwig unb ^Sift). "3t. ... in $ambutg. tbeile bur(bau«
bie «nfubt, bie *arl gren3el in bem fHuitteton ber Wat.=3tg in »r. 845 in ©ejug
auf bie Hnfrage au«gefpro(ben bat, bie @ie an mia> rieten. 3<b wiü barau«, ni<bt
blofe für ©ie, wenigflen« ba8 Brolgenbe perfefcen:
,,©enn e« naa) feinen [be* $ublihun6] ©ünfa>en ginge, müfaten bie 3eitungen
bie «eben«lfiufe aüer 6erübmten ^erfönli(breiten immer bereit balten, um fte in bem
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geeigneten Slngenblid [na* bem Vorangegangenen *= in rflrjeper f^rift na* bem $'\n-
f*eiben be« beroorragenben SWanne«] oei8ffentli*en 311 fönnen. 3)a« ©nfeitige, ?rlü*tfge,
Ungenügenbe unb @*iefe einer fot*en eiligen ©ettcbtetftattung, ber jebe genauere
8<oba*tung, ©erbt*tuna, fre§ Material«) auf baä Seientli*e fehlt, wirb ni*t beachtet,
eä genügt, baf« bie 2efer einen lag lang über ben „beräumten" SRann, je na* ber
Xonart ihrer Sritong» mitjureben im Stanbe fürt»."
fcerrn Dr. $tid). Sttffenftftnm in ©erlin: Verbinbli*en, freunbli*en San! für
3J>te gütige Cinfenbung, bie i* t)ier folgen laffe:
„Sie | Steige | fctirolerin. | — | (Sine | SBo*enf*rift. | [Vignette.] | — | Würn*
bcrg, | $n Sommiffton ju haben, in 30h. 3^- ©auer« | ©u*banblung, 1765. |
8u« ber ©orrebe:
„öer bie Xbroler»SR5bgen lennet, roirb »iffen, bat« ihr Umgang angenehmer al«
man*er ^r&ulein ©*lenber ober SRabemoifelle «nbrten ift. ©ollte jemanb ba« unbc^
fonnene Urteil fallen, i* bätte meiner fcörolerin $anbet»aarm [sie!] aufgelaben, mclcfjc
intern Veruf ni*t gemfifc ift [sie !J ; bem gebe i* bebenten, baf« au* juroeikn ba«
$o*c(frDare grauengimmer mit einer pbbft!alif*en ©etra*tung über bie 92atur ber
$ermaphrobiten, ober fogenannte 3tt>i«born unterhalten roirb."
3* erlaube mir hierbei, barauf aufmertfam }U machen, baf« i* in meinem
„SBorterbucb" unb in beffen M(£rgän^ung" planmäßig mit nur bie m5gli*ft üdU
ftänbige unb erf*3pfenbe ©ehanblung be« ju bem allgemeinen f *r if tbeutf*en
6pra*f*afce ©e^örenben jur Aufgabe gema*t unb bie unerf *8pf li*en
3nfammenfe^ungen unb ©Übungen mit Vorfilben, toet*e r>. beiben Staffen
ft* in3 Unenbli*e mehren laffen, ohne eine roirtli*e ©erei*erung be« f*rift«
beutf*en @pra*f*afce« (oon Luther biß auf bie öegenroart) ju bilben,
fo »ie alles mehr oberminber nur SWunbart li*e nur nebenbei unb in einzelnen
©eifpklen berfidft*tigt habe. $* batf t>iellei*t bie ©*luföoerfe au« $(aten'ä Epigramm:
„Sanft $etet" hetfefcen (II ©. 280), bie mir beb« oorf*webten:
„SRäfeige Xempel . . ., ni*t rieftge bauten bie <Brie*en,
SSo 3ahrhunberte bran ftüdeln, tote rann e« gebeihn?"
Um nun aber na* biefer «bf*»eifung auf 3hre gütige SWittheUung jurfid;
julommen, bemerk i*, baf« bie mnnbartli*en »ebenformen für ba« heutige f*rift«
beuti*e 3 toitter au* in meinem Sörterb. unb beffen Crgänjung ni*t ganj uner»5bnt
geblieben fmb. ©ehen ©ie gcfL in meinem ffiörtero. I ©. 267 a, »0 tö unter ben
3Mf«nmieufefcungen oon 2>arm (mit bem $in»ei« auf beffen 9fr. 2) beifet:
3»iebatm: (munbartli*) 3»itter, halb unentf*iebener SMenf*. 6*meHer [1,
6. 396].
3* fefce für ©ie bie ©teile au« ©*raefler etoa« oollft&nbiger her:
,$er 35 arm, »ie ho*beutf*; fg.: 2>ing, ba« im Verhältnis jur ©reite ober
$ide ott|ulang ift, . . . 35er ©Sbarm, 3Renf*, ber leinen ©*merj ertragen tonn;
ftnider, ^ilj . . .; ber 3*oibarm, ber oon j»ei 3)ingen, oon benen er eigentli* eine«
fein foQte, »eber ba« eine no* ba« anbere ift ober te*t ift; <Sken}be»obner, 3»ttter,
^ennaphrobit 3n biefem lefctern ©inn hat ba« ©oc. oon 1482 g»iborn; gL a 672
Jtpitara nothus; o. 458 juitharm hibris."
Seitct hci§t e« in meinem ffiörterb. III ©. 1806b in ber «nm. 21 au 3 »ei:
„3»itter, ahb., mhb zwitara (zwidorn), banra« monbartt: 3»ie*2)arm
(f. b. u. ©*meOcr 1, S96; 4, 299!) unb 3»if *born ft&ff [Ihi«hn* mbetti SRaani
IMöJ 185,"
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tcctdje Stelle \<b aud) im fBorterb. III ©. 1815 c (f. bort bie bead)ten§n>cvtbfn ©ele^
fieflen für bie bort allgemein angegebene ©ebeutung: „ein $Bcfen, ba$ — unb in fo
fern e$ — an ber 92arur gmeier betriebenen Ärten Xfcil bat") oottftanbig angeführt
babe: Xtn ©traufc galten Ghlidx einen ^mifdjborn", nSmticb für einen falben $ogeI
unb ein balb oierfüfeig £$ier —
unb im Crgänj.sffiBrterb. 6. 691 b bie beiben ©teilen aus ben oon £einr. Äurj beran«*
gegebenen „©implieianiftben ©Triften": „©ietoot i<& fein «eurer, fonbern nur ein
8roibber jmtfeben tönen unb ben SRufjquetiercrn bin" 1 6. 280« - unb: „2)aS
anbere ®ef$ted)t [6pra$menger], fo 3»i*barm ober Broitter" 4, 380 8 unb nun
aum 6$lufS be« alteu, warfern 3o&. ?eonb. ftriftb, £eutf$*}?at. ffiörterb. (1741) II
©. 489b: „3toitter, oon jroeö. 3ro*D&tr Alber. ad voc. 9Rau8 androgynus,
ber bebberleb Qkfd)le(bt6 iß. vulgo 3ro>t^rn bermaphroditua" (ogl. SRcgifler p. 48 b)
unb be« SÜtmeijierS Slbetung'« SBörterb. ber &o«bb. STOunbart (1786) V ©p. 476 unter
3n> Itter bie Änm.: „$iefeö ©ort ifi gteiaMalI6 oon jwie, awety. 3n einigen ge*
meinen SRunbartcn lautet ed in ber eigentlichen söebeutung: 3l°ieCörm. 3ro^Dorn»
3roitfborn."
3$ boffe, fcaf§ Sie in bem »orflefanben einige« ffir 3&ren 3u>fcf ©raucfjbare«
ftnben »erben. SWit bejtem ©rufe. 3&r $o$a$tung«ooU ergebener 25an. ©anber«.
£errn prtflopb" $o. . . . in fcannooer. ©ie ma$en barauf aufmerlfam,
bafö in bem erfien Äuffafce in 9&r. 332 ber 9?at.=3tg. folgenbe formen ber SRer/rgarjt
oon Anwalt unb 3ufammenfefeungen binter einanber oorfommen:
#r3ur Sermetbung ber übermäßigen Änfammlung oon 9?<d)t3anroalten in
ben grojjen ©tabten" — „Ob unb wie oiel Änioälte." — „8Bo man noa) ftnto<e
braucht" — „(Ernennung ber Wcdjtöanioalte" — unb ©ie forbem mieb auf, Ijier in
ber 3*itf$rift aufi einanber ju fefcen, toetdje gorm bie richtige fei. 3$ tonn ©ie aber
nur auf mein SBörterb. III ©. 1468 c oenoeifen, woraus id) bier — furj gufammen-
gefaxt — ba« ftolgenbe berfefce:
Anwalt . . . — ©acbtoalt, ©adjwatter . . ., oft, namentliaj bei nia)t jurifhfAen
©djrifrfiettern unri^tig mit b al8 Sudtaut . . . ; in SRe&rja&l mit unb obne Umlaut,
3. a) in ber (Sin^l Snmalb, mit ©elegen au* Cbamiffo, S^reiligratb. »on
biefem «moalbe. Seffing; »nroalb unb: Obne »nioalb'ö fcilfe. ©d>itler 9War. Stuart
(in ber lbanbigen »u*g. ge&nbert in „ttntoalt'd"); ©flieget'« ©fcalefp.; Jbümmel . . .
— SRefttyn)!, j. 8. b) «nroalte, bei Sit. Step«; ©orne; (Ente; 8arn&. o. «nfe;
3er. ®ott&etf; ©djlegfl'S ©Ijafefp.; 3o&. $einr. $ofe. — c) »nroalbe bei Ätopflotf;
SRufäuö; Itetf. — d) »nwfitte, bei Droofen; (Bufcforo; ^erber; ^eine; ©*err;
Jöielanb. — e) Änwatbe, bei ^ejlalojji; ©eatdfielb.
2)ie unter e gegebenen, bem Vorangegangenen entfprea>enben Belege für dufammen-
fe^ungen fann ia> ^ter fügli$ übergeben.
Jtffe für blr 9fitfa)rift fefft^l 6eftimntiru ^ufmbuiigeu wotte man un-
mittelbar an ben «ÄerausgeBer nad) Jtft^refi^ tu Söeftfenb'urg, bagrgeu
bie füt ben |li«fö)fag ober a(* JJdfagen ftefKmntten Jinjeiflen an ben ^ er-
reget in ?aber6orn fenben.
Beiträge fit» nö^^e £eft muffen |ebes 2Öaf 6U fpAteflens |um 1. be»
2Gonatft in ben £ ftnben be» ^eraußgebern fein; ana) bittet er, in Steina onf
ben Umfang, bie StaumurrQä Kniffe ber ^eitfd^rift im Jtnae jn haften.
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§d)toefter«2eele.
Vornan Don Qmft r>. ©ilbcnbra$. Stuttgart 1894. <&. Cotta Wa<$f.)
(8<$luf«, f. $eft 4 6. 125— 1S8 9*r. 1-67.)
68. <5ie war in einem 3uftanbe beftänbiger ©erü^rt^ett, fo baf«
Jreba i$r ben Beinamen w$$ränenreferooir" julegte. ©. 248, f. in
meinem Söörterb. II ©. 813a unter rubren 13 „im abjeft. Partie, ^aff."
$u 5d unb e (f. b.!) unb baju bie (als felbftoerftänblid) nid)t immer be*
tonbers aufgeführte) gortbtlbung auf *$eit, wie $ier 5. 53. aud>: Qu
ber unter Kranen läa>lnben ©erüc)rt$eit. SRat.*3tg. 48, 313 u. 0.;
auö) mit bem ®egenfafc: Ungerü&rt^eit. — pr £§ränenreferooir
(f. grembmörterb. II ©. 434a) $ätte $ier oieltetc^t als (Spottname (neben:
£$ränen*33e$älter :c.) au<$ 3. X$ränen*Quelle, *Urne :c. ge*
fetjt werben tonnen.
69. t)arum ging fie, wie eine mtt93orwurfftoff gelabene Äanone
uraber. $Bäre bie Kanone losgegangen, fo $ätte e$ einen fürd)terlid?en
ÄnaÜ gegeben; benn bie gan$e ®efd)iä)te war boa) ju unfinnig unb »er*
bre^t! ©. 249, — ogl. für bie eben nur fa)er^aft für ben Äugenblirf
gebübete 3ufammenfeftung SBorwurfSftof f etwa ba« unter @. 173
Wx. 5 ®efagte.
70. aber nun ging ein Xag naa) bem anbern um, nun rürfte bie
äbxeife naber unb näljer ic. <&. 249, ogl. in meinem ©örterb. I ©.563»,
roo ta) unter bem trennbar jufammen^efe^tcn umgeben (mit bem Xon
auf ber 93orfilbe) am ©a)lufs oon 9fr. 1 gefagt $aoe: ,,©ie baö Qabr
umgebt — feinen Kreislauf oollenbet, - audj in 93e$ug auf einen Sljeil:
Ä$t Sage waren umgegangen, Sincf ©anlangen 76"; aber biefer mit ber
Stelle bei ©ilbenbrua) übereinftimmenbe ©ebraua? ift bodj wo$l nur ai«
munbartüd) ju bejeidjnen ; in ber allgemeinen <5djriftfpraa)e wirb man —
nenn mia) nid)t $Me3 taufet — , wo e$ ftdj in 33e£ug auf ben Verlauf
einer nidjt um einen in fidj gefdjloffenen ÄreiS, — wie bei bem
„Umlauf eined QatyreS :c. banbelt — gemeinhin nur fagen: bie angegebene
3«tgebt bin, ger) t babin, »ergebt (ogl.: oerläuft, oerftreid)t:c),
nidjt: fie gebt um.
71. <So fam es, bafs fein SHame nia)t mefjr genannt würbe, bafs
et öer^allte unb »erfüllte. @. 250, ogl. für bie ffleimoerbtnbung
oben ($eft 4) <5. 126 Sflr. 3 unb bie bort angeführten Stellen.
3rftf$rtft f. beuttoe Sprac&e, X. 3aftrfl. 13
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162 —
72. «I« fic f t e [bie Äleiber] $u §aufe einpatfte, waren fte i&r
ganj fchön, fogar recht fchön erfreuen. ©. 265. Obgleich au$ oon
feinhörigen ©cbriftftellern ber unmittelbare 3ufammenftoß aweier „fie"
nicht immer peinlich oermieben wirb, fo mürbe boch in fallen, mie ^icr,
eine Umftetlung meiner Änficht nadj fich wt)l empfehlen: &IS fic §aufe
fic einpatfte :c. Äufmerffam machen möchte ich Ijier auf recht als
Steigerung beS vorangegangenen ganj, f. in meinem ffiörterb. I ©. 539 b
unter ganj SRr. 5 unb »gl. II ©. 673b unter I recht Sftr. 2c, wo auf
ganj SRr. 5 hätte oermtefen »erben fönnen ober foflen.
73. Qnbem ?apa 9iöhring aufftanb, machte er ben sunächft ©ifcenben
feine Verbeugung, um ihnen nadj beutfdjer ©itte gefegnete üttahljeit *u
wünfa>n. greba bemerfte, bafs man feinen ©ruß einigermaßen überrafäjt
anfah unb faum ermieberte. $)as ärgerte ftc wieber. ©ar ber fdjlichte
alte ÜRann biefen Öeuten nicht gut genug? ©ie wufSte eben noch nicht,
bafs man in anbem Sänbern bie fcböne beutfdje (Sitte nicht fennt, ftc&
gefegnete Oflahljeit gu wünfchen, bafs anbere Nationen eS oorjiehen, ftd>
ftumm an ben £ifdj ju fefcen unb ftumm mieber aufeuftehen. ©. 266.
tiefer Unterfajieb jwifchen beutfdjer ©itte unb ber anberer Völfer
ift otelfach erwähnt, ich oer weife 23. auf ben beutfch*fran$. Heil oon
©achS*Viüatte ©. 1141 c/2a, wo es beißt:
„ich wünfdje Qhnen eine gefegnete 3fta%eit, gefegnete ÜDfahtoeit (ober
F [b. f). familiär] prof(i)t ÜHa^eit, F 3Wahlaett! in Jranfreich ni$t,
üblich), etwa bonne digestion!"
unb auf Cangenfdjeibt'S Sflothwörterbuch ber engl, unb beutfchen ©pradje.
^eil III. ©achwörterbuch ©. 385, wo man unter bem Sitelfopf: fflaf)U
jeiten bie Vemerfung finbet:
„©efegnete SWahlseit" ober: „©uten Appetit" t)ört man in Snglanb
niemals münfdjen, bagegen fagt man baS £if abgebet (giace) oor bem
(Sffen unb baS $) aufgebet (returns thanks) nach bemfelben."
3$ ^abe aber ber ©teile aus ©ilbenbrudj hier einen tyla§ einge*
räumt, »eil id) wohl nicht mit Unrecht annehme, bafs unter $eutf<hen
unb «uslänbem oiele Öefer ber 3citW^ift gern oon biefem Unterschieb
beutfcher unb nich^beutfcher ©itte hören ober wieber hören werben. Vielleicht
giebt auch meinem oerehrten Mitarbeiter £>errn Dr. ©Araber bas Vor*
ftehenbe eine Anregung ju einem feiner oon allen öefern immer aufs
freubigfte begrüßten «uffäfce.
Erwähnen möchte ich fdjließlich noch (außer bem Hinweis auf mein
©örterb. III ©. 2726a unter „9ttahl$eit" (b unb c), bafs ber treffliche
3of). §>etnr. Voß — gewifs mit ^cr^tic^cr innerer greube — cc^t
beutfche föebewenbung unoeränbert, nur burch ein jweifilbigeS Stnrebewort
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— 163 —
eingeleitet, in fetner Üuife gu bem oon i&m fo geliebten unb unferer ©pradje
bauernb einoerleibten §q:ameter benufot Ijat:
Äinber, i<$ toünfaje eud) Hllen nun eine gefegnete aWa^ljeit.
74. £>ier nun $um erften SIftale tarn Hjr eine Stynung oon bem
fcunflen großen (SttoaS, baS man „flWuttererbe" nennt, eine Äfjnung,
bafs unjerreifebare ©anbe und an bie ©djolle binben, bie und geboren
hat :c. ©. 267, f. mein ©örterb. I ©. 372 c, voo unter ben 3ufantmeil::
jungen oon (Jrbe fta) ÜRuttererbe in jtoei anbern ©ebeutungen finbet,
aber bie hier geltenbe (= ®eburtslanb, §eimat[lanb]) :c. nad^utragen märe.
75. „dt f)at fo <£twa« oon einem DanbV' fuhr ber Regierung«*
ratb fort, „ beinahe, wie man tyut ju Jage fagt, oon einem ®igerl,M —
man ogl. über biefe in ber jüngften 3eit au« ©ien in bie allgemeine beutfcbe
©a)riftfpraa)e eingebrungene ^Bezeichnung g. SB. in bem enctyf(opäbif$en
©örterb. ber engl, unb beutfctjen Sprache (1891) Xtyii I — oon 9Kuret
1801 — ©. 625 c, too es unter dandy in iflr. 1 fjeigt:
„Danbo. ra., ©tufter m., feines £errct}en; @erf m., (Sigerl m.,
SWobenarr m.u füge für bicö - mit feinen gortbilbungen — $.
in $ügefs befanntem ©ua): Der ©iener Dialeft. Serif on ber ©tener
BolfSfprache. (1873) nod) nicht ju finbenbe ©ort noa) einige Belege bei:
Der ®igerl, ber in Ämerifa QohnnieS ^eigt. 9^at.*3t9- 46, 209
[ogl. bei ÜRuret a. a. O. ©. 1195b: „Qohnnö. . . . (pl. QohnnieS):
©pifcname, ben bie föberaliftifchen ©olbaten ben ©übftaatlern beilegten;
(in Slmerifa) (Gigerl n., ©tufter 111. (ber befonberd ©chaufpielerinnen
nachläuft) ic."]. Da8®igerl. 9ßat.*3tg. 46, 184 (£)opfen, $meimal);
giglert}aft. 47, 444. Die englifdjen ©igerlfätyne [©djuhe], in benen
auch bie 3ierlichgeborene ungeheuerliche ^lattfüge I^at. 46, 18. Qn ®igerl*
fcbritt. 46, 27; Da« ©igerl. (Srenaboten 53, 1, 642; 647 u. ä. m.
76. Qn ber grembe ift ber Deutfdje ein anberer SWenfch als bei
ficb ju £>aufe. Sfticht, bafs ihm ber ^rembe immer ipmpathifch märe, —
im (Regent heil, manchmal ift er it)m burdjaus unangenehm unb gegen ben
©tridj — ; aber Das änbert 0lic^tS an ber <5ad)e, er imponiert ihm
unbebingt jc. ©. 278
liefen wenigen feilen (bie allerbtngS nicht eigentlich in meine
„3eitfchrift für beutfctje Sprache" hinein gehören) habe ich in biefer ba$
$läfcchen bodj nicht oerfagen wollen; aber ©ilbenbruct) füllt auch nod) faft
bie ganje folgenbe ©eite mit Darlegung feiner Anficht über biefe Eigenart
ber Deutfchen. 2Wit iHücffic^t auf ben föaum mufs id) mia) begnügen,
für bie Oefer, bie gern bie Darlegung unb bie Söegrünbung biefer feiner
Unfxty ^ören mödjten, auf ben Vornan felbft ju oerroeifen.
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77. $>aS [baS ©ffen ber gabennubeln] ift ja eine ganj unmenfälic^e
(Efferei. <5. 289, f. ©örterb. I ©. 378c, &ier etwa: ein mit ©a)mierigfeit
oerbunbene« (£ffen jc
78. „(Befällt es Qbnen in 3talien?" ... «ber febr. ©. 290,
f. 3ettf#r. !I ©. 259/60 u. d. (f. Qnfaltsoera. au ben folg. ^a^rgängen,
3. SB. III unb in biefem §efte <3. 173 Ufr. 3).
79. ©0 bafs baS ©anae . . . beinahe wie ein gläferner, oon innen
leu^tenber 53er g auSfalj, oon benen man in ben flttärdjen oon Xaufenb
unb einer $Ra$t [f. fterau 3eitfa?r. I @. 454/5 unb VI ©. 113 Sftr. 12]
lieft. ©. 297. $>er ^erbmbung: ein . . . ©erg [<£inaa$l] . . ., oon
benen [ÜWef>rjaf>l] ic. liegt eine f ©genannte „Jügung *>em ©inn"
[f. biefen Xitelfopf in ben $auptfa?mier. ©. 156 — 160 unb inSbefonbere
$Rr. 2, ©. 159, »gl. ba« bort weiter fcngejogene] ju ©runbe, in bem au«
bem ©auptwort in ber (fcinaatyl bem ©inne nad> baSfelbe in ber ÜWe^rja^l
ju ergänaen ift, ogl. als gana gewöfmlidj unb allgemein üblidj a- %
Ohr ift ein ÜKann, wie e$ beren [sc. ber (ober folajer) SKänner] Diele
(ober: au Dufcenben je.) giebt u. ä. m.
80. tiefer gefdjniegelte unb geftriegelte Patron mit bem auf*
gewichten ©djnurrbart. ©. 302, ogl.: Qn ber gefdjntegelten, ge*
bügelten, parfümierten Jotlette beS neunaefynten QatyrljunbertS. ©. 308.
©eil er einen wofjlgebügelten unb gefdjniegelten Änaug, einen auf«
gemixten, parfümierten «Bart trug. ©. 339, f. (§eft 4) ©. 126 STCr. 3
(®4luf*) unb EerSfunft @. 69a (§ 121a 3. 33).
81. Süfo oerrauftfte unb oerbrauste bie ganae ©turmflut& tet
fcmpfinbungen lautlos na$ innen. ©. 302, f. über biefe SSerbinbung buraj
ben ®leia)flang (f. §eft 4 9?r. 3, ©ajlufs) ^ier burdj bie »ffonana ober
Übereinftimmung beS ^nlauts meinen «brifs ber EerSfunft § 92-98,
infonber&eit § 97 unb ogl. ^ier 9fa. 83.
82. 5)ie geaücften Keffer in ber gauft, fo bafs bie natften Clingen
in ber ©onne auflegten, wie 3un3en' b*e nad) Q3(ut bürften. <5. 307,
f. lecken unb auflegen ©örterb. II ©. 70c; ®rgäna.*©örterb.
@. 338 a.
83. DafS in bem großen weiten föaume ein bumpfeS ©ummen
unb «Surren war. ©. 311, wo au ber in Sflr. 81 erwähnten «ffonana
au# noo? bie anfangS-Slllttteration (f. EerSfunft § 67 ; § 96 unb § 104)
alö oerbtnbenber ©leidjflang frnautritt, f. u. 94; 97.
84. „Aber fo feien <5te bo<$ nitft fo!" ©. 320. Über bie beiben
^eroorgeljobenen fo (weldjeS ©ort ia> in meinem ©örterbudj als eins
beaeidjnet tyabe, baS in bem geplanten, aber niä)t ausgearbeiteten ©örter»
budj ber ftormmörter eine ausführliche 33e§anblung finben follte) will i$
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hier bei ber fich fo bequem barbietenben Gelegenheit wentgftenS in aller
Sürje ba« golgenbe bemerfen: $)a« fo am ©chluffe (ogl. in bemfelben
©inne, nur noch gewöhnlicher: „§aben ©ie ©ta) bodj nicht fo!-) ift burch
eine fogenannte GÜipfe ju erflären (wonach etroaS bloß Gebautes unauSge;
fproeben bleibt unb oon bem £>örer *e. ergäbt, b. h- hütjuaebacht »erben
nmfs): feien ©te boch nicht fo [rote (Sie jefct in ber 2$at finb ober ©ich
jeigen]. §aben ©ie ©ich boa) nid)t f o [, rote Sie ©ich iefct §aben ober
Gehaben, benehmen], b. (. im oorliegenben galle: fo jimperlich.
ftud) ba$ erfte fo beruht auf einer (Sttipfe, entfpredjenb bem einen
9^a(^fa% einleitenben fo (f. in meiner ©a)rtft: „©afobau :c." ba$ fo im
Snhaltsoerjeichnis!), etwa gu ergangen: ba bie ©ache einmal fo Hegt,
M fo oerhalt, fo u. f. ro.
85. 2)aS Säbeln [f. ©örterb. II ©. 3] auf feinem ®eficht roar
ni einem ®rinfen geworben, $u einem frech oertraulichen gemeinen
©rinfen [f. ebb. I ©. 628 c]. „gräuletn Kompagnon, — ich gratuliere."
6. 322.
86. 2113 roürbe er fid) über fie [türmen unb ihr ©efidjt bebeefen
unb beflecfen mit plumpen, biefen, fcheußlichen unb abfcheulidjen Hüffen.
6. 323f f. §eft 4, ©. 126 Mr. 3, ©$luf$.
87. Sir wollen boch nicht fo ein 3wanjigfranc$ftücf nach bem anbern
eingrapfen [ogl. ©örterb. I ©. 118a, (£rgän3.*©örterb. ©. 235b],
8. 327, ogl. einreichen als minber gemeinen ÄuSbrucf.
88. ©ie fyitte fich ja oorgenommen, ju oergeffen, fjinroegauleben
über ba« graulige <£rlebni$, als wäre e$ nicht bageroefen. ©. 337, f. bte
3ufammenfefcungen oon leben (©örterb. II ©. 66a; (Jrgän(v*©örterb.
336 b), ^ier nachzutragen als eine nicht eben gewöhnliche $ilbung im
Sinne oon: burch ba« tfeben über C£twa3 hinroegfommen.
89. ©eil fie geglaubt hatte, er wäre ein „englifcher $orb", trgenb
cht bebeutenber gremblänber. ©. 338 ftatt beS üblichem ÄuSlänber,
»gl. ©örterb. II ©. 20a.
90. ©anf fie auf ben ©tuhl . . . unb Ijängenben Raupte« faß fie
allbort. ©. 341, ogl. ©örterb. I ©. 309c, roofür es heute wohl
üblicher bloß bort hieße, unb auch ber ÄuSbrucf hängenben Raupte«
(f. ©örterb. I ©. 688 a Mr. 1 d) ift nicht eben in ber heutigen ©pracbe
fehr geläufig; täufcht mich mein Gefühl nicht, fo roürbe e« üblicher lauten:
bas §aupt hängen laffenb ober: gefenften Raupte«.
91. $>en ©paß wollen wir ihr nu mal nicht machen. ©. 342, f.
©örterb. II ©. 450a: „ftatt beS in ber ©chriftfprache heute gewöhnlichen
nun, aber noch allgemein üblich in ber 23olfSfprache unb im Jon berfelben
auch in ber ©chriftfprache".
byi^ooglei
— 166 -
92. war ja, al« wenn (Emern ber ©oben unter ben g-üßen
wippte ff. ffiörterb. III ©. 1624a unb (£rfläng.*©örterb. ®. 641a]
unb feberte [f. SBörterb I <3. 422 b 9fr. 3 unb fcrgana.*SBörter&.
©. 195 bj S. 349.
93. Qmmerfort ju ben beiben Blten aurürfblirfenb, al« wollte fie
fleh oergewiffern, baf« fetner baoon oerloren gegangen fei. ©. 349 =
oon ibnen [ba e« fleh nicht um etwa« (Sachliche«, fonbern um ^erfonen
hanbelt].
94. Sitte« . . . brummelte unb brobelte [f. o. $eft 4. 9fr. 3,
(2d)IufS unb in ©ejug auf bie gemeinfame Slnfang«*$ltlitteration 9fr. 83;
97] in lauter ftiller greube, äufrtebenheit unb Eeglütftheit. ©. 349,
wo »ielleicht Dor$ujie$en wäre: in eitel ftitter ftreube, weil — ber Jorm
nach — lauter [f. b. ©örterb. II <B. 62a 9fr. 2] nicht bloß al« un*
oeränberlidje« SSetwort im ©inne oon ganj ic. aufgefafft werben fönnte,
fonbern auch al« weiblicher Datio be« Beiwort« laut, roa« freiließ im
Söiberfpruch ftänbe mit bem unmittelbar folgenben ftill.
95. Um für fleh unb für feine Stjerefe für all bie tftebe ju banfen
[pgl §auptf<bwter. ©. 8 a 9fr. 7b, beffer: um im eignen tarnen unb
in bem feiner £§erefe für je.], bie ihnen in fo überreifem sJ)?ajje ju Ztyil
geworben fei unb bie fte „in aufrichtig gerührten, treubewa$renben $erjen"
[Ottehra , ogl. mehr im ®eift ber beutfehen ©prache (f. §eft 4, ©. 132/3
9fr. 33) in ber (£injat}l: in aufrichtig gerührtem, treubewahrenb e m £>eraen
— ober aua) mit bem unbeftimmten (Sefd)leccjt«mort in einem . . . gerührten,
treubewafjrenben $eraen] hegen, pflegen [f. $eft 4, <B. 126, 9fr. 3,
©ö)luf«] unb weiter tragen würben."
96. ^ercioal brach wie ein junger ©turmwinb h^ein, feine Xf)m)t
an bem einen, bie „Äaroatibe" [SHanettchen] am anbern Ärm. ftinter
ihnen erfchienen ein dritte« unb SBiertc« [f. £>eft 4, @. 126 Sfr. 1],
9flutter Söaünow unb §err Rechtsanwalt geiler. ©. 359.
97. Dfficietterweife ift er fort, fulfeh [f. $eft 4, ©. 138 9fr. 61]
unb h^ibi [f. Söörterb. 1 ©. 725 a]. ©. 360. S5gl. über bie burch ben
©leidjflang (hier burch bie Änfang«*3lllitteration) oerbunbenen beiben erften
SBörter §eft 4, ©. 126 9fr. 3 (Schluf«) unb infonberheit 9er. 83; 107.
98. Unb, joenn« f Rümmer ig [f. SBörterb. III ©. 1023 »/ b;
ergänj.*2Börterb. ©. 465 a], bann wirb ber $ut aufgefegt unb bann
geht'« 'rau«. Unb naa) einer ©tunbe — gwei [f. ©örterb. I ©. 353b
unter 11 ßin, Stnm. le unb $auptfehwier. ©. 120b— 122 unter (Ein
7 a— h] ift er fchon wieber a"tütf. ©. 361 (©orte ber 2Birth«frau im
Zon ber 93olf«fprache).
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99. 3$ P** c^en üer^eirat^etc SKegierungSratt)] habe ein paar SBodjen
$uminelurlaub. ©. 362 = Urlaub, ben ia) verbummeln fann, ein
noch in meinem (Jrrgän3.*ffiörterb. ©.332 c unter ben 3"famntcnfe|jungen
oon Urlaub nachjutragenbeS ©ort.
100. SBann bem ©chottenbauer fein ©tüd in Berlin roieber
geipielt wirb. ©. 362/3, ogl. 3eitf«r. IX ©. 28/9.
101. Über baS ©efidjt beS fchmeigfamen alten Sittannes ging ein
SRutfen unb 3ucfen. ©. 368, f. #eft 4, ©. 126, 9fr. 3 (©chlufS).
102. ^ercioal, ber mit 3toei (Släfern ßimonabe erfdjien, unb §>err
üftajor a. 93ennecfe. ber braufjen „in ©eibel" gemalt r)atte. ©. 369,
ft getrunfen, eigentlich eine nur burfdjifofe HuSbrucfSioeife, vgl. Sörterb. II
8. 189 unter machen 1, u?o biefe aber nachzutragen ift, ©gl. ©. 192 h/c
unter matten 3 (intr. haben) in Stfr. a, too es §eigt: „faufm: 3n cincr
Branche, in einem Ärtifel machen. ... unb banach übertragen mit
fomifcher gärbung: 35on fielen, bie in Patriotismus machen, grefe ©oetbe
2, 212. £>er Äonbufteur machte flarf in bem Hrtifel [<ßunfch] ®olft 3.
142, er tranf ftarf.
103. 3$ arbeite ... in ©teuerfachen an unferer Regierung . . .
So bift bu mir als ©teuerfchraubenjieber oerfallen. ©. 377, f.
Schraubenzieher. SBörterb. 3, 1758c gewöhnlich nur fachlich, aber hier
in ber fdjerjhaften 3ufamtnettfefeun9 perfönlich üon Qetranb, ber bie
„©teuerfchraube fdjarf an$iet)t" (f. ©rgän$.4Öörterb. ©. 461c)
104. „©ie bürfen mir einen flufS geben, grau Stherefe, geborene
©allnoro.'' — „Eukaps" [f.©. 312 9fr. 23], erioieberte Shereie, inbem
fie ihm Iaajenb mit bem gäö)er über bie ©ange ftriaj. ©. 378.
105. „©ott ich eud) einmal ben granj 2Roor Einlegen ober 9ti$arb
ben dritten?" ©. 378; auch ©. 392. £>iefe ber ©üfjnenfpraaje entlehnte
Öebeutung = oorbellamieren toäre noch im (£rgänj.*©örterb. ©. 338
nadföutragen.
106. (JS raupte [ein unb barum foHte es fein — ihre ftarfe ©eele
ftanb auf unb bifS bie 3ä{)ne auf einanber. ©. 380. $afS bie
,<§eeleM auffteht (ogl. fia) auf*, emporrichtet, ftch aufrafft, auf;
&äumt, empört :c.) miberftreitet bem Sprachgebrauch nicht; aber bie
$ertörperli<hung ber ©eele, wonach fie „bie 3ähne guf ammenbeigt"
t$eint mir — jebenfaüs in ber ungebunbenen SRebe — bie ©renjen beS
ft>raa)lich ©tattljaften ju überfct)reiten.
107. 2Bie mit ©iebenmeilenftiefeln fprang eS [baS Süfjnenftücf] burch
3)eutf<hlanb unb, wohin es fprang, ba fähig es gunfen unb geuer
m bem ©oben. ©. 381, f. §eft 4, ©. 126, 9fr. 3 (©chlufs) unb hier
9h. 83, 97.
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108. GS war fein fd>aumgeba<fner Erfolg. ©. 381, überfragen
tgl. mein ©Örterb. unb 6rgänj.«ffiörterb. unter batfen 4—6; <$ebäcf
unb »gl. — auger ©cbaum — au$ j. 03. Kuflauf 3; Buffer 5 2c
GtwaS ©djaumgebatfeneS, ein ©ä)aumgebätf bejeic^net ein SBacfroerf
aus (getragenem, gequirltem) ©d)aum, baS l)oa) auflauft aber fä)nefl in
fta) jufaramenfinft. Danati bebarf «ein fa)aumgebatfner (Erfolg" feiner
weitem ©rflärung.
109. Den ©trom oon tfiebe . . ., ber wie ein lebenbiger OueÜ au«
ben jungen fersen aufftieg unb fein alte* geben um wärmte unb umfing.
©. 387, f. (£rgän3.4Börterb. ©. 608b, wo baS ecr>t aufammengefefcte
(auf ber jweiten ©Übe betonte) umwärmen erflärt ift: mit ©arme
umfüllen, umfangen unb baju Belege aus ®oetbe unb Qean ^aul
gegeben ftnb.
110. Der ift ja jefot ber reine ©eftierergeift geworben; unter*
wegS ift er beim ©einfyänbler auSgeftiegen, um ein paar glafä)en G^am=
pagner ju tyclen ... Du wirft ja rein toll mit beinern eroigen ©ef t . . .
„$apa," erroiebert er, „foll ein Kbenb, rote btefer, unbegoffen bleiben?**
©. 391. «uf weitem wunberlia>n ©ege baS ©ort ©eft (entftanben
au« vino seeco = Srotfenbeerwein) in Deutfajlanb al« 53ejeiö)nung für
(S^ampagner üblia} geworben, ift aus 93üa)mann'S „(Geflügelten ©orten"
(16. 5tufl) ©. 218 ju erfeljen, f. aua) mein grembwörterb. II ©.486 b
unb baS bort eingebogene. Das fajerjfafte „©eftierergeift" (im ©inne
oon ©ajwärmer für Champagner) gebort $u jenen wo&lfeilften ©orrwifcen,
benen SHidjts als ein blofjer ©ortanflang $u (Srunbe liegt. 3U (un)be*
goffen »gl. 3eitfö)r. VIII ©. 351 SRr. 19.
111. Die grofje, feierliche ©timmung, bie oor&in in biefen fRäumen
gefyerrfajt, oerfladjte fidj unb plattete f icr> ab. ©. 392, in übertragener
35ebeutung, bie noa) im <£rgän3.*©örterb. nidjt belegt ift.
112. ©ie ia) baS [®elb] befam ... unb ben Raufen ©olbftüdfe fo
barin füllte — f)u — ganj falt fam mir baS #eug$ wr. ©. 399.
tfafs baS 3eugS [bie alten Rapiere] liegen! ©. 410; f. ©örterb. III
©. 1735 a unter 3eug Mx. 27.
113. ©ine «eine flitternbe, glitternbe ©eüe. ©.408, f. freft 4,
©. 126 9ir. 3 (©djlufs); über glittern (= gittern) f. (Ergänz*
©örterbu* ©. 231b.
114. „(Sine Qbee, bie man wieber oergeffen fann, ift überhaupt
gar feine gewefen . . . ©ola) eine Qbee . . ., fielet bu, §cut ju Jage
brausen fie bafür ben ÄuSbrurf, bafs man einen Einfall' f)at" — er
lachte ärgerltdj auf — „©oldj ein bummeS läa>rliaV$ ©ort! Än bem
einigen ©ort fietyft bu, ba|S bie 3)?enfa>n Ijeut $u läge gar niajt mefjr
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wiffen, was $oefie tft, wie fie entfielt. (Ein (Einfall! «IS ob Einern eine
5>ü$tung einfallen fönnte! als ob fie (Einem oon brau§en wo angeflogen
lame! 3)aS, was man eine bic^tertfc^e Qbec nennt — nun — was finb'
ii) benn nur für einen SluSbrutf, um es befdjreibcn — fietyft bu —
ba§ tft ein Äufleuajten bet @eele, beS tiefften ^nnern, wo man »löftU$
in fernen fiefyt, oon benen man feine Sltynung gehabt bat 9ßa, mit einem
©ort, foldj eine ^bee, baS ift eben ein (Erlebnis; unb ein (Erlebnis, baS
man gehabt bat, nidjt roabr? - baS brauet man nidjt erft aufoufdjreiben,
baS oergifft man ma)t.M :c. 411/2.
liefern QrrgufS eines bier im Vornan als gottbegnabeter Dieter
©eftylberten habe ia) junäa^ft um beS ©ablieben willen eine ©teile ein«
geräumt; aber baS 2$orfteljenbe fänbe au$ wohl, wenn ber föaum baju
ausreiste, als $eleg paffenbe Aufnahme in einem ©örterbu*, 3. SB. in
tem meinigen, fei es unter (Einfall (l ©. 398c 9ßr. 2c) ober unter
3bee (ebb. ©. 814a SHr. 1), wobei oon bem einen ©ort auf baS anbere
mwtefen werben fönnte.
$afs aber ber gottbegnabete Dieter fytx unb weiterhin wieberholt
ein bur$auS unnötiges: „fiehft bu?" einfdjiebt, finbe idj nidjt grabe
paffenb. 3$ oermut&e, bafS ©ilbenbrua) oon bem Dieter, ber ihm für
tie Hauptfigur feines fRomanS, ben dichter <Sd)ottenbauer — fo ju fagen —
als aWobeü gebient hat, baS ermähnte ^litfmort als föebe«(Eüifcf)iebfel oft
genug gehört habe, - aber war es wirflia) nöthtg, bafS er ihm biefe
8a)wäd>e (wie fie fi<h aüerbingS auweilen aua) bei geiftbegabten 9Wenf$en
finbet) in bem Vornan aufheftete, nacbbem er ihn fajon, im ©egenfafc 3U
bem frönen ftrahlenben $erco, als einen fleinen, f)äfslid)en, unbebeutenben
Äerl. als einen ©urselmann if. $eft 4, ©. 129/30 ftr. 21) gef Gilbert
batte?
115. „®ie finb alfo wohl IjöÜtfdj binter bem ©türf ^er — „Qa,
m ben erften lagen SftooemberS follte es ^erauSfommen" ©. 416,
bier = $ur Aufführung fommen, auf bie 33übne, ogl. ©Örterb. I ©. 978 a,
afmlia) wie (f. bort) oon erfdjeinenben 23üa)ern (auf ben Q3ü$ermarft
fcmmen, ausgegeben werben) jc.
116. ©inen unabfebbaren ©arten . . ., wo es aus allen iöeten quoll
unb fajwoll unb fia) nia}t $u Kiffen wufste oor treibenber Öuft, f
$eft 4, 6. 126 ittr. 3 (©ttyuf«).
117. (ES regte unb bewegte fia> ©twaS in ihrem Qnnern :c.
©. 119, f. o., $eft 4, SHr. 3 (@a>luiS).
118. Qm SSertrauen auf it)rc $ilfe hatte er fidj in tfjöridjte 53er*
l'prea)ungen perfekt [oerwitfelt]. ©. 427, f. ©örterb. 1 ©. 452c; (Ergänj.*
©örterb. @. 202 c.
uigmzea Dy vjuu
119. Da* tft ja bem ©chottenbauer feine £)anbfa)rift. ©.428,
f. 3cttför. X ©. 29.
120. Die ©ebanfen ©a)ottenbauer'S waren in roher ©eife oernufct;
ber Vorgang ooll tief innerlichen Sebent ben er angebeutet, war $11
einem rein äußerlichen ©efdjehnis oerunftaltet. ©. 436/7, f. mein©örterfc.
beutfdjer ©önonpmen (2. fcufl.) ©. 31 ff. iRr. 1 unb 9fcr. 7.
121. £>eute Äbenb wirb fc^on wieber ein ©tücf oon ihm in SÖerltn
aufgeführt, am föniglichen ©cbaufpielhauS. 440, munbartlich ftatt
beS allgemeinen fehrtftbeutfehen im, »gl. über bie urfprünglich öfterreichifa?e
55ertaufa)ung oon an (am) mit anbern $räpofttionen, j. $3. in Serbin*
bungen wie am [ftatt im] Spater, am [ftatt auf bem] ©ajlachtfelbe. Der
Antrag am [ftatt: bei bem] 53unbe. 3eitf<hr. VI ©. 216, unb 3. 53. in
öfterreid). XobeSanjetgen, allgemein üblich: „nach abgehaltenem Irauer*
gottesbienfte unb erfolgter (£tnfegnung am [ft.: auf bem] hieftgen ftriebhofe
im eigenen @rabe beftattet jc," am [ftatt auf] bem ©ege bleiben VII,
©. 3i >flr. 4 u. ä. m.
122. Diefe gefte . . ., wo man . . . eine enblofe Reihenfolge oer*
ia)iebener ©einforten angeboten erhielt. ©.441, mehr nach engltfd>ent
als nach beulfchem Sprachgebrauch, wonach eS üblicher im $affio ^ießc:
„wo einem eine enblofe Rethenfolge »erfdjiebener ©einforten angeboten
würbe", f. $auptfa?wier. ©. 68 unter bem £itelfopf: befommen,
woraus ia) JolgenbeS h^rfetje:
„©tmaS gefdjenft [= als $efchenf] befommen. Qa) befomme [mir
werben] bie ©ücher jugefchieft jc. Danach bei Einigen oeraügemeint (ohne
heroortretenben 53egriff beS Empfangen« 2c.) fogar : 3um ©ä?lufS befomme
ich [= wirb mir] nach Neujahr wieber abgenommen, was ich ju ©eih*
nachten erhalten habe :c, fo auch frtegen unb erhalten, als nicht naa>
ahmungSwerthcn ÄngliciSmuS" — unb weiter bie brei genannten 3eitwörter
in meinem ©örterb. (mit üöelegfteüen).
123. 9?och nie war es ihr fo fürchterlich fajwer geworben, fia) an
ber fleinftäbtifchen Vergnügt he it £u betheiligen, bie naa) jebem tätige
[beim Jeftmahl] lärmenber würbe. ©. 441, f. ©rgänj.* ©örterb. ©. 233 a
unter oergnügen 5d = baS Vergnügt fein mit gelegen, woju auch noch
©ilbenbruch'S Roman „ßifernbe Siebe" ©. 188 gefügt werben fönnte.
Qn ber oorliegenben ©teile nahe grenjenb an ben fubftantioifchen Qnfinitio
(f. a. a. O. SWr. 6) baS Vergnügen.
124. ^e%t hielt bie Drofchfe an, oor ihrem $>aufe $ielt fie an;
einen Äugenblicf noch, bann würbe ber Schlag oon innen geöffnet; aus
bem Qnnem flieg Qemanb heraus, ein 9J?ann, ein frember ÜRann, ber
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letfe m ben Sagen 5inetnfpraa% $u Dem ober $u Denen, bie f i
im SBagen befanben.
Der fcroorgeljobene ©d>luf3 ift in ber ©pradje be$ ©eritys ge*
galten, wona$ bei einem oon ®erid)t$wegen eingenommenen Slugenfdjein
über alle babei malgenommenen tljatfädjlidjen Umftänbe nidjt eingeljenb
unb beftimmt genug mit peinlidjfter ö>enauigfeit SBeridjt etftattet werben
fann. $n einem folgen Söeridjt burfte nidjt unau£gefproa)en bleiben, ob
bet BuSgeftiegene feine Sorte nur an eine einzelne ^erfon im ©agen ober
an mehrere gerietet Ijabe. 35om fpradjlidjen ©tanbpunft aus will idj
hierbei bemerfen, bafs bei ber ^ufammenfaffung be« legten fflelatiofai$e3
bie ÜRefaaaljt be$ 3eitworteS in bem ©$luf«wort einen — freilta) ent*
fdjulbbaren unb lei$t oerjei^iajen — Änflo& enthält, ba ber Plural be*
fanben nur ju bem junäa)ft fteljenben „ju Denen", nid)t $u ber oor*
aufgegangenen ©in$a&l „ju Dem" pafft. Diefen tieinen Änftofe fjätte ber
©d>riftfteüer oielleidjt oermeiben tonnen bura) bie Umgeftaltung be$ ©dilufS*
fafce$, wobei gugleia) ber oon einem Oielatiofafc erftcr Orbnung abfjängenbe
^Relatwfafo ^weiter Orbnung befeitigt wäre, etwa fo: „ein frember ü)?ann ,
ber leife ju bem ober ju ben Qnfaffen be$ ©agenS Gineinfpradj." Äber
Da$ nur nebenbei, ba e$ fia) &ter nidjt um bie SluSbrutfSweife eine«
gerifttlkfen $3eri$terftatter$ Rubelt, pr ben föomanfdjriftfteüer f)ätte
e$ meiner Unficfct naa) genügt, einfaa) ju fagen: „ein frember aflann, ber
leife in ben ©agen ^ineinfpraa?, oielleidjt — um bie ©pannung Jreba'$
au^ubrürfen unb $u begrünben — mit ber $>tn$ufügung : „§ineinfel?en
tonnte Jreba nta)t.M
125. Diefe breite, wölben be ©tira. ©. 451, f. 5>auptfdjwier.
56 a über „ben mebialen ©ebraudj oon Zeitwörtern, £umal im attrt-
butioen ^artieipium ^räfentiS :c.*\ unter benen — neben anbem —
namentlidj aua? wölbenb aufgeführt ift, unb im ©örterb. III ©. 1654b,
tcorauS id> &ter für* ba£ golgenbe &erfefce:
„2. befonberö oft paffioeS $articip ... — 3. refl.: gewölbt ftdj —
aufbauen, ergeben, geigen . . . - 4. $u 3, mit ©egfalt Oes fia? (f. b.f)
im abjettioifa}en Partie, $räf., feljr häufig, faft = 2"
mit &a§lrei$en gelegen (f. auä @rgänj.'©örterb. ©. 6), benen fid) aua)
bie ©teile aus ©ilbenbrua) anfliegt; ogl. ^ier au« ©ilbenbrudj aua)
5Rr. 128.
126. ©ein ®eft#t war wie oereift in SSeftürjung unb Hngft, f.
©örterb. III ©. 358c.
127. „»ber nun fagen ©te mir, ftmbdjen, flinbajen, was ©ie uns
für <»efa)i<$ten [f. ©örterb. III ©. 913bJ maajen. §alb ju £obe
faben wir uns erfa?ro<fen, als wir eS gehört fjaben." ©. 461, f.
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hierju im 3. Qatjrg. ber 3eitfajrift beit Äuffafc: „(Etwa« über rücfDeaüg*
lidje 3eitwörter, namentlich über erfdjretfen unb beffen Äbmanblung-
©. 64—66 unb befonberS @. 106—113 unb auger beut bort angebogenen
©eitere« in ben „abeceltch georbneten 5n^alt«terieia)nifTenM meiner 3*itfd)r.
128. Qh« Seelen waren es, beren aufblühen fie oernahmen, bie fich
öffneten in fajauernber Suft unb in einanber würfen mit gafero, Jäfertfcen
unb fehnfüdjtig flammernben trieben. ©. 465 = fehnfüdjtig fidj an
einanber flammernben trieben, f. o. Sttr. 125.
129. Schliefjlich nur nodj eine fachliche Öemerfung über <5twa£, bas
ich jum ooHen ÄbfchlufS beS iRoman« auSbrücflich hinzugefügt jehen möchte.
3m d. ffap. be3 2. $faü« (©. 346) hatte ber $apa Wöhring feiner
„fich bemafelt fühlenben" Sodjter Jreba auf ihre reuige ©eichte gefagt,
fte werbe erft bann mieber rein werben, wenn fie ftdj nicht in Stol^ oer*
^ärte, fonbern fühle, bafs jeber üttenfeh einmal in bie Sage fommen fönne,
bafs er fich oon Änbern ©twa$ »ergeben laffen müffe, unb baf$ es eine
wunberjehöne Sache (ei, wenn man fich oon einem eblen, guten 9)?enjd?en
Etwas oergeben laffen fönne.
ÜWeiner Slnfidjt unb meinem ®efü^l nach ^ätte ber SBerfaffer ^um
ootten fcbfchluf* be$ Vornan« e3 ben Sefer in irgenb einer Seife bejrhnmt
erfennen laffen muffen, baf$ bie im Anfang be$ Vornan«, wie eine in ber
Änofpe oert)üllte unb oerfchloffene 93lütt)e, ooll jungfräulichen Stolje« unb,
wie eine 2lrt oon ©runhtlbe, im ®cfü^l tt)rer Roheit unb ihrer geiftigen
Überlegenheit über ihre Umgebung fich gegen äRännerliebe gefeit wäljnenbe
greba burch «in fthmcrjliajeö Erlebnis gereifter Sntwicflung unb Entfaltung
boch fchließlid? burch bie geiftige unb feelifche Schönheit unb Roheit eine« gott--
begnabeten eblen Richters unb bureb gute, Iiebeoolle ÜRenfdjen überwältigt,
ihm nicht nur ihre hingebenbe Siebe wibmet, fonbern auch — wie früher
ihrem 23ater — nun ihrem (beliebten eine oollftänbige Seichte ablegt, weil
fie fühlt, „bafs e§ eine fchöne Sache ift, wenn man fich oon einem ebeln,
guten SMenfchen Etwa« oergeben laffen fann."
©rft burch einen folgen SchlufS unb »bidjlufS würbe oon bem
Sefer bas <&efüt)l genommen werben, bafs jwifchen bem <ßaare boa? ein
bunfler $unft bleibt, ber bie oolle ©efriebigung auSichließt.
Sftau frtlbe.
Vornan oon ®eorg Hartwig (9fat.«3tg. 49, 95 ff.)
Sprachliche ©emerfungen.
1. „1x0% ber achten Slbenbftunbe wehte ber ©inb noch warm unb
trug ben ©lumenbuft fleiner Vorgärten mit fich fort." 95. £>ier
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fcfcint mir ba« bie beiben ©äfoe mit bcm gemeinfamen ©ubjeft (ber
©inb) je. oerbinbenbe unb ni$t ganj ftreng ri#tig. DafS ber ©inb
tro% ber a<$ten $lbenbftunbe noa) warm we$t, ift gana richtig aus*
g«brü(ft; aber, baf« er — ba er einmal we&t — ben 93lumenbuft mit fidj
fortweht, ift bie natürliche golge feine« ©e$en« unb man fann nt<^t etgent*
li<$ fagen, bafs er Qie$ trofo ber aalten Äbenbftunbe t$ut.- SWeineS
(haltend $ätte auf baS §eroorge§obene unb ein er folgen f ollen, atfo
ein m$t &ufammengeaogener ©afc.
2. „(Einen fo burdj fiebten §utM 9lx. 95, — üblidjer unb rtä^tiger :
einen fo burdjlödjerten f. mein ©örterb. III ©. 1095b.
3. „©erbe id) benn millfommen fein? — ,3lber natürliä)4". — f.
über bie« beut franjöf. mais nadjgebilbete aber 3e^Wr- H ©• 259;
VII ©.173/4 &*r. 15 u. ö., f. o. im oorliegenben £ef te, ©.164 ftr.78.
4. „©enbfiein fprang, oon biefer rütffia)tSlofen §interwälbleret
enrfefct, auf." SRr. 98 = ©robfait, Ungefajliffenfjeit ic, wie fie bem©efen
eine« §interwälbler$ gemäg ift, f. ^ierju unb $u ä$nlt$en Jortbilbungen
mein ©örterb. III ©. 1464 c; ©rgäna.» ©örterb. ©. 602a.
5. „Qa>i\tyn ber Jrau ?anbi$aft$fonbifuS Wölling unb $erm oan
ömben beftanb eine ©ä)effelfalaoerwanbtfd)aft . . . 3§reS Settels*
oetterS." ©. 101. S5gl. ©örterb. III ©. 845a, wo e$ unter ©alj
in lb bei&t: „einen ©ajeffel ©alj effen — an einem Ort [lange bort
Peripetien], mit Qemanb [lange mit i&m umgeben, fo bafs man i§n genau
fennt] je." unb ferner II ©. 55a unter weitläufig in Wx. 2 ^etgt :
„weit auSeinanberlaufenb, oon einanber entfernt, nidjt naf>e jufammenfte^enb:
. . . Sine weitläufige SBerwanbtfajaf t ; man braudjt einen ©ajeffel (Srbfen,
um fie abjufäen; ein weitläufiger Detter", wo <£r bfen übliajer unb nötiger
als ©alj ift, ba man woljl ©rbfen unb gwar ,bünnl fäet (f. ©anber
©pridjwörterle*. I ©p. 833 9lx. 11), aber nidjt ©alj. ©oldje allgemein
übliche Senbungen gehören wirflidj ins ©örterbud), unb banadj fann man
au$ in ber UmgangSfpradje füglid) fdjeratyafte ^ufammenfe^ungen bilben,
beren ©inn man, ba man i§n, fia) aufs fyalbe ©ort »erfteljenb, bei ber
unerid)öpflid)en ^ufammenfeftungSfäfyigfeit unferer ©praaje, aus bem 3U*
fammen&ang errät§; unb au$ ber ©ä^riftfteller mag, wo er fia? im £one
bcr fdjerj^aften UmgangSfpraaje bewegt, fola?e 3ufammenfefcungen oer*
wenben; aber ber Sßerfaffer eines beutfajen ©örterbuajeS wirb oon berartigen
3ufammenfefcungen nur oielleiajt ein ober baS anbere ©eifpiel geben, aber
ni$t baS Unerfajöpfliaje in einer auSfajlie&Ua) abecelia^en »norbnung er*
köpfen wollen, worüber idj mia) in ber meinem ©örterbudj oorangef^itften
«Anleitung jum ©ebraua)" (f. £>ergetyÖrigeS auf beut Umfdjlag beS l.öanbeS
oom 23. «ug. 1867) unb öfter tyter in ber 3eitfa)rift auSgefproajen. Die
$ier oon bem 93f. gebrausten ÄuSbrücfe: © ö)ef f elf al^ oertranbtf c^a f t
unb 2>iertelSoetter für „weitläufige 93erroanbtfdjaft unb SBertoanbte"
boten mir eine ertoünfdjte (Gelegenheit, roteber einmal auf bie — für ein
mirflidj oollftänbtgeS beutfdjeS Söörterbudj oor Ällem $u beadj tenbe,
aber aumeift auger Sldjt gelaffene fcnorbnungSroeife Ijinjutoeifen (f. bic
folgenbc Sflr.).
6. „Unfer Gt)riftent&um ift nur ein oerebelteS Qubentfam unb
ein oerunebelteS $eibentt)um," f. mein ©örterb. I ©. 341b, roo unter
bem ®runbtoorte „ebeln, tr. ebel machen" bie getoöljnlidjen 3ufamraen«
fefeungen oerebeln unb beffen ©egenfafc: oerunebeln unmittelbar hinter
einanber be^anbelt finb (f. b. oor&ergefjenbe Sftr.) unb ogl. (£rgän3.«©örter*
bua) ©. 171 a/b.
7. „(£r betrachtete ba$ glütjenbe, eble Slntlifc feinet SöeibeS, bie
gleiajtoo^l mit ifjren ©ebanfen roeit entfernt oon tljm roetlte, mit ftoljer
Siebe." 9^r. 110, — roo ba$ roeibliaV bie, in finngemäjjer gügung be»
jogen auf bas fpraa)ti<$ fachliche §auptroort 3Beib (f. §auptf$toier. ©.
159a Sflr. Im), in empfehlenswerter ©etfe oert)ütet, bafs ber Sefer
aud? nur einen Äugenblicf fätoanfen fönnte, ob ba$ bezügliche gürwort
im faßlichen ®efchlecht nicht auf bas fächliche $aupttoort Slntlifc belogen
»erben toll.
8. Qn einer etroaS gewagten 3**f att| ntcnftetlung jtoeier treuge*
bienter [lie£: treugebienten, f. §auptf$roter. ©. 351b unb ^ier ©.
167 Sftr. 23] föoben $u einer Toilette. iflr. 113. Über baS gebient im
aftioen ©inne (auch oon Saasen), f. unter btenenldin meinem JBörterb. I
©. 294a; ($rgäna.*2öbrterb. ©. 147 a, worauf id) f)\tx ben 53eleg au3
ÜWörife herfefte: ©ein roohlgeb ienteS rechtfdjaffeneS föot)r [als ©pa$ierftotf].
9. „3$ habe zweimal geliebt . . . 53eibe Sieben jerrannen." Sflr.
119, f. über bie feltene üttefjrjaljl oon Siebe .ftauptfehnrier. ©. 219a
Sftr. 3g unb mein ©örterb. II ©. 128c.
10. „2Bar fie oenoanbelt, bafs fie plöfclich eine ©eligfeit üb erbrang,
welche fie auftauchen machen wollte ?" Sftr. 131, ogl. (toorauf in meinem
(£rgänj.»2Öörterb. ©. 162 b hingeioiefen ift) bie befannte ©teile aus ®oethe'3
Sauft (53b. II ©. 202):
„SBenn fonft »on Deinen Sorten, Deinen ©liefen
Cfin ganzer Gimmel m\d) ü&erDranfl:
Unb Du mid> tSfSteß, als toottteft bu mtc^ erjiicfen :c."
unb femer bie bort aus $ans ©adjs angebogene ©teile. Ü)iefe Änioenbung
beS jielenben ^eitroorts ift — toof>l nach ®oethe'S Vorgang — bei teueren
nicht feiten, j. 53. auch 9Gat.=3tg. 46, 629.
Nebenbei bemerft hätte wohl bie natürliche ©tellung beS ©ubiefteS
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175 —
oo r betn Objeft (ba beibe fich burdj bie gorm bcr im Sflom. unb $(cc.
gleia)lautenben ©örter ntcbt unterfcheiben) ben SBorjug oerbient: „Daf«
plö^lia) eine ©eligfeit fte überbrang :c."
11. Den föaufbolb, ber ein fräftige« ^nbioibuum wie einen §unb
über ben Raufen tnalit [tr.] Wr. 143, f. ©örterb. I ©. 948c, unb
nieberfnallen (unb ftnnoerwanbte Äu«brücfe), auch ©rgänj.'Söörterb.
6. 312.
12. ©ar er nic^t 3Ranne« genug, bie eigene t^örtc^te ©efühl«»
foielerei . . . $u überwinben? Sfa. 143, ogl. ©örterb. II©. 1141a;
Grgän$.s©örterb. ©. 493 a, ähnliche .ßufammenfefyungen, wonach entforechenbe
fieb büben laffen unb feiner weitem ©rflarung bebürfen.
13. Stttt etwa« furjathmiger unb oerfetteter ©timme. Sftr. 143,
ogl: „Die ©timme, wo fie nitt)t ben SWetaflinangel burd} ftarfe« ©freien
erfefcen fonnte, Hang fett unb fehwerfäüig je." ©örterb. I ©. 438a
(unter „fett" 5) unb <5rgän3.«©örterb. ©. 199c unter: oerfetten, $er*
fettung (be$ £>er$en«) ic.
14. ,,©a« ©ie bann noch," fügte er mit fnorrigem [berbern?]
Spott $inju, „tHühreitbe« an bie große <$lotfe Rängen wollen, muf« oer<
bammt lang angebaumelt werben" — , f. <$lotf e ©örterb. I ©. 600b/c
$rgän3.*©örterb. ©. 231, femer in 53e$ug auf ben Ion be$ (Slocfen*
gelaut« in beiben ©erfen unter „93am(m)M unb ben bort weiter am
gegebenen ©teilen. Die t>icr oon $artmig angewenbete 3"fantmcnfefcun8
anbaumeln [wohl in bem ©inne: mit bem tönenben ©locfenläuten muf«
(in einer oerbammt lang entfernten 3eit) angefangen, angehoben werben]
fehlt bei mir, ift aber aua) meine« ©rächten« feine glücflid)e «Bereicherung
be« ©orachfehafte«.
15. (Sin ferner belaftenbe« $Berbact)t«moment . . barüber fo leicht
feine gürfprache half- iflr. 146, ftatt be« ^eute in ber gewöhnlichen föebe
üblichem worüber.
16. „<5x fa)weningert wahrfdjeinlicb feiner Üaiüe ju Siebe" ent*
geartete (rcft)of. „Qeber muf« nun einmal nach feiner 5a<}on ballfelig
werben. " iftr. 152, Stnfpielung auf bie oon ^rof. ©djweninger in §eibel*
berg 1886 errichtete §eilanftalt jur 23ehanblung ber gettfucl)t (hier =
er fudjt fid) burd) oiele« lanjen auf bem ©alle ju entfetten, ogt. §eft 4,
6. 126 SRr. 2 u. 4) unb auf griebrici) be« Gkofcen befannten fluSfprucb.
17. Der Dan! für biefe oerfehrte ©elbftaurücffefcung be« ©etbeS
[=» bafür, baf« ba« ©eib fich in feiner ©erthfehätjung hinter ben üftann
jurueffefct] ift — Untreue be« üflanne«. Mr. 164.
18. Die Verlobung eine« ÜWäbchen« ift nach unferem töitu« immer
eme golge, nie bie Urfache. $n biefem gall beißt juerft ber ÜÄann an
uigmzea Dy vjuu
— 176 —
unb, wenn bie ©etreffenbe bemfelben irgenb wie einen ©efcfjmatf at$u=
gewinnen hofft fo beißt fie nach. iRr. 164, pgL mein ©brterb. I
©. 112a.
19. Die ben ausgeträumten Staufs mit feinem häfsltchen ©oben»
)t§ oon (Erinnerungen unter Beihilfe einer I^räne oerafeen. iRr. 164,
ogl. ©örterb. III <5. 1359 b.
20. „QfcwtfS!" fagtefte, ihm erröthenb nach fchauenb. Vir. 176,
wo baS erfte 9Wtttelwort ber Gegenwart bem unmittelbar nachfolgenben
niü)t neben«, fonbern untergeorbnet ift, — beffer (ogL $auptfchwter. unter
bem Sitelfopf: ÄbljängigfeitSoerhältniffe beS 2. ©rabeS, — wo berartige
gälle nachzutragen wären) etwa: inbem fie erröthenb ihm nachfa)aute.
21. 9ta ber nädjften ©efe nahm er [©enbftein, ber Är$t] einen
©glitten. „QnS Qnquiftoriat!" Der alte fpatlahme <&aul fefcte fia) willig
in einen wärmenben 2rab. Der ©Flieger broben im §auptgang beS
GtebäubeS fagte ihm, bafs fta) Rechtsanwalt fotyoff bei ber (befangenen
©life Eitting befinbe. S«r. 176.
Der Sefer fagt fia) ohne ©eitere«, bafs ber ©chliefjer feine ©orte
nicht an ben fpatlahmen ®aul gerichtet haben werbe, fonbern an ben Brat,
aber fprachlich wäre boeb bie ©eglaffung beS ihm ober als ©rfafc bafür:
bem «r$t oorgujie^en, um auch bem ©pottluftigen bie bei ber ÜRehr*
beutigfeit ber gr"rn,örter ^er 3. Vwfon nicht blo§ mögliche, fonbern
eigentlich nächftliegenbe SRifSbeutung gu entziehen.
22. ®s legte fia) alpfchwer auf ihre ©ruft. 9lx. 185, was ben
unerfajöpfltajen 3ufanunenfe$ungen oon „fchwer" in meinem ©örterb. III,
©. 1047 c Dielleicht hätte hinzugefügt werben fönnen, f. ebb. 1 ©. 23 a
unter «llp.
23. „Der flampf zweier unoerföhnlicher [ogL: unoeriöhn*
liehen] dächte." Nr. 183, f. @. 174 SRr. 8.
24. Staffen Sie ben Jall, welker jefct Qhrer Begutachtung unterliegt,
nta>t einen Beitrag $u biefer beflagenSwertljen BegrtffSirrung werben.
92r. 188, ogl. §aupt|a)wier. ©. li)5b, wo es unter „laffen" in Sftr. 5
t)ei§t:
„Qft ber abhängige Qnfinttio ein 3*itwort mit boppeltem Sftominatio,
wie fein, werben, bleiben, fdjeinen jc, fo fleht auch baS ^räbifat
meift im Hccufatio, f. namentlich: ®ott einen guten üWann fein laffen
unb 7 [unb ausführlich] £>errig «rchto 27, 228; boch finbet fiö) auch
Zuweilen ftatt beffen ber minber forrefte Sftominatio :e."
25. Qch warne bie §erren ®efchworenen, fi# oon folgen 2uft*
fpiegelungen nicht blenben ju laffen. 9ßr. 188, wo nach h«"%w Gebrauch
bte nach warnen überfchüiftge Verneinung (f. ^auptfdjwier. ©. 228a
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- 177 -
unter $leona«mu«4c) bcffer weggeblieben wäre, namentlich unter $in*
jufügung eine« auf ben abhängigen Qfnpmtio mit „auM oorbereitenben
baüor.
26. ©ie haben ben «uSfagen be« 3eugen Eitting entnommen, bafs
er mit brüberltchem ©inn einer «u«föhnung entgegenftrebte jc. 188.
3$ benufce bie (Gelegenheit, um hier öon Dem, wa« ich unter bem
Sorte entgegen in meinem ©örterb. I ©. 554b/5a gefagt, ba« %ol*
genbe an^u führen:
„(Entgegen, hodjbeutfa) gewöhnlich nur in SSerbinbung mit 3ett*
Wörtern, gumeift mit abhängigem Datio, bezeichnet ba« ©ichshins93ewegen
nac^ (Etwa«, unb jwar: 1. in fo fern baburch ein Sftäherfommen, eine
Annäherung bewirft wirb, bie, fortgefefot, $um äufawnientreffen, jum 33c*
gegnen fuhrt, örtlich unb übertragen *c. . . . 2. in fo fem bie Dichtung
be« (Entgegenfommenben ber be« Äommenben fonträr ift, $ur ^Bezeichnung
be* fia) ©iberfefcenben, etwas geinbliche« «efämpfenben ic.u
&m ©chluf« ber hierzu gegebenen Belege heißt e« bann:
„Veraltet, wegen nahe liegenber Verwechslung mit 1: (Einem ent*
gegen wanbeln. 3 ÜRof. 26, 21; 28 ic."
3<h w>iö Sur SBerbeutlichung h^ufügen, baf« bie fytx angebogenen
©teilen bei Luther lauten:
„Unb wo ihr mir entgegen wanbelt unb mich n"h* hören wollt,
fo ic." (SB. 21). — „©erbet ihr aber baburd) mir noch nicht gehorchen
unb mir entgegen wanbeln, fo will ich euch int (Grimm entgegen wanbeln
unb will euch ftebenmal mehr ftrafen ic",
baf« bagegen in ben oon 3unj herausgegebenen „24 Büchern ber heiligen
®<hrift u bie ©teilen lauten: „Unb wenn ihr mir wiberwärtig wanbelt
unb euch weigert, mir au gehorchen, fo jc. . . . Unb, wenn ihr bei Dem
mir nicht gehorchet unb mir wiberwärtig wanbelt, fo werbe ich mit (Grimm
euer) juwiber wanbeln unb werbe auch ich euch ftebenfach flüchtigen jc."
Qn bem oben angeführten ©afce oon (Georg Hartwig ift allerbing«
burch ben 3ufafe brüberlichem ©inn" iebe üttif«beutung au«*
^ef^loffen, al« ob e« fich um ein lEntgegenftreben in feinblichem, befäinpfenbem
Sinn hanbeln fönnte, unb e« liegt mir burchau« fern, bie ftuSbrucfsweife
bei ©chriftfteller« flu tabeln ; aber ich wollte boch bie (Gelegenheit benufoen,
um bei ben gefern bie grage anzuregen, ob fie nicht bo<h oielleicht einer
Stnbung ben Voraug geben würben, wie etwa: „baf« auch er mit brüber-
lichem (Entgegenkommen eine «u«föt)nung wünfehte, nach einer «u«föt)nung
»erlangte ic."
27. Die Sugenbfüiegelei einer 20jährigen (Erzieherin wirb wohl
nicht fo weit h« gewefen fein. Stfr. 191. Da« heroorgehobene ©ort fehlt
uigmzea Dy vjuu
— 178 —
nodj in meinem ©rgäna.*©örterb., ogl. in meinem ffiörterb. I ©. 381a
(unter (£.) oon bem Eigennamen ©ulenfpiegel bie gortbilbung (Eulen*
Ziegelei unb III <3. 1136 a, wonaa> bie Söebeutung fidj ergtebt: bie ©gen*
id&aft. ba|*3 bie <£r$ie§erin ein Sugenbfoiegel gewefen.
28. 2tttt unenblttfcer ©elbftbe&errfajung na&m grau §itbe tf>re
ruhige Haltung gurücf. Sftr. 194, wo ftatt be$ meljrbeuttgen unb banadj
leiät mif^uDerfte^enben jurütfneljmen (f. Sörterb. II ©. 420b) beut*
lieber unb üblicher ein BuSbrucr wie gurürf gewinnen (f. ebb. III ©.
1621c) ftänbe.
29. Q3ei biefer Bewegung fajrecfte fie fjeftig aufammen. 9lx. 197r
wofür ba$ ftarfformige fdjraf ntajt üblidjer, aber fpraajlia) richtiger wäre.
30. ©a$ anber« war benn ber ®runbjug aller Hinneigung als
finnlt$e Sünfc&e? SUle Umbidjtungen unb Sttebenumftänbe waren tfügen,
mit benen bie Sftatur iljre Opfer anlocft ober, mit benen bie Üttenfdjen
felbft bie natfte SBaljrljeit umf ableiern. ©. 197, ogl. in meinem SBörter*
bud) I ©. 291a umb idjten (erflärt burd): bidjtenb umgeftalten) unb III
©. 951c (mit einem ©djleier umfüllen). Sie bei bem @runbmort
bieten (f. b. 2 unb 3) bie 93ebeutungen: „benfenb burdj £&ätigfeit ber
^antafte fajaffen, wie T)ie3 sumal ber $oet tfmt" - unb - baran fi$
anfa)lie§enb, — : bur$ £fjätigfeit ber ^antafie [Raffen, im ©egenfafc $u
bem in Söirflt^feit 93orl>anbenen, oorfpiegeln (geroöbnltdj erbieten) naf?
an einanber grenzen unb aua? meljr ober minber unoermerft in einanber
übergeben, fo au$ bei umbtdjten. Qn bem bier oorliegenben ©afce tritt
mef>r bie $5ebcutung ber Slbmeidjung oon ber 8Birfltcf>feit, wie bei bem
umfdjl eiern bie täufdjenbe SBerfd) leierung ober 93erfjüllung in ben
55orbergrunb.
31. ©r atmete tiefer auf; bann fagte er leife: „SEBir lieben uns!"
©a3 fte an fidj taufenbmal erfahren, überbrang fte in biefen brei Sorten
mit io fajmeraliajer (Gewalt, bafs §ilba wie geblenbet i§re £>anb gegen
bie Äugen brüefte. ©r bejwang bas beraufajenbe ©efübl, baS biefe 33er*
wirrung in ibm wadjrief. „(£$ ift nidjt anber«. SBir lieben einanber:
£aran fmb wir unfa^ulbig 2c.M, f. $unäa)ft mein Grgänj.*2Börterb. <S. 162 b,
wo tdj ju bem jielenben überbringen ganj furj bie Crrflärung gegeben:
„an*, einbringenb unb überwältigen" mit bem $>inwei8 auf bie befannte
©teile in ber ©<$lu[$fcene beS erften $fcil$ oon (Stoetze'« gauft, wo
üflargaretfc ju ftauft fagt:
Senn fonfl oon beuten fßorten, betnen Ölidcn
(Sin ijanjcr £immel mi<& überbrang jc,
mit bem £)inwei§ auf eine ganj ä^nlidje Änwenbung fajon bei §anS ©a($3.
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— 179 —
Uber bo$ roo&l erft nact) ©oetfje (a. a. O.) unb buraj if)n ift ba« jielenbe
überbringen in allgemeinen <§>ebraudj gefommen.
©enn e« im Anfang be« jroetten ©afce« fjeijjt: ,,3Ba« ftc an fiel)
taufenbmal erfahren", fo ift Da« jroetbeutig, jroar ntdjt weil bie Jornt
erfahren als 3. Herfen ber 9J?et)räat)l im träfen« aufgefafft werben fönnte
(f. £>aw?tfcc}roier. ©. 170 b Sftr. 3), — roa« burdj ben ©inn tjier au«*
gefcfcloffen ift — , fonbern, weil ntd)t flar t)eroortritt, ob ba« fjinter bem
^artieip erfahren $u ergäujenbe Qmperfeft oon tjaben, entfpredjenb bem
©ubieft, fie fjattc (als ®\\\y&S) ober ffatttn (al« üfletjqabj) su lauten
hatte, ©enigften« war ic& 3euge, baf«, al« ber ©afc oorgelefen würbe,
im erften flugenblief bte Anficht Vertreter fanb, e« fei unter bem fie nur
bie nxiblidje Nerton ju oerfte&en. ftreilia) einigte man fict» balb bat)in,
baf« e« ftd) bei bem fie um oeibe tfiebenbe fjanbelt. ^n gäüen rote biefer
ift bie Jortlaffung be« §ilf«$eitroort« (bie, roo fie unjroeibeutig ift, rootyl
ba$u Dienen tann, ben beutfdjen ©til minber febleppenb ju machen) nidjt
empfe&len. Der ©etjriftfteller tjätte etroa fefoen muffen: 533a« fie an
ftd) taufenbmal erfahren Ratten, überbrang fie [otelleid)t noct) mit bem
©erftärfenben 3ulafe: 53 e i b c] in biefen bret Sorten mit fo fcb,mer$lict}er
©eroalt, baf« §tlbe jc. . . . (£r bejroang ba« beraufdjenbe ®efüt)l ic.
(Scöluis folgt.)
Sur Mitteration bei ©oetlje.
Allitteration in (^oettje'« oon $3 er Ii et) in gen.
8on Dr. (Jbrarb, ©pmnaftal^Profeffor in Würnb<rg.
Die «llitteration, roelcr)e begriffe, bie in innerem tfufammenbang
flehen, bur<$ gleiten Anlaut auch äußerlich oerbinbet, ift fett längerer 3eit
ber ©egenftanb mannigfacher Unterfuchungen. «ber gerabe unfern beutfdjen
Älafftfern ift in 93ejug auf bie Äüttteration bi« ieftt im ®anjen nur
tvenig Beachtung gefebenft roorben, roierootjl fie fich berfelben in au«ge*
bebntem flJcafje bebient haben. Über bie Allitteration bei Stiller finbet
fia> in ^errig'« Archio für ba« ©tub. b. n. ©pr. *öb. 63 ©. 379 ff.
ein längerer Äuffafc,1 ber fich inbefc nur barauf befchränft, ba« 5$or*
hanDenfein allitterierenber SReberoenbungen in ben poettfeben Söerfen biefe«
Dichter« ju fonftatieren; bagegen ift bie flllttteration bei oetlje, ber bie«
3um ©ehmuef ber Diebe nicht roenig beitragenbe Littel otel reichlicher an*
geroenbet t)at al« ©filier, meine« Söiffen« bi« jeftt noch feiner ein*
gebenberen Jorfäung unterzogen roorben. (£« bürfte ficr> baf>er otelleicht
1 Xxt «aiUcrotion in b<n ®$iaer'f$<n Sichtungen, oon ScfcuttS.
14*
uigmzea Dy vjuu
- 180 -
oerlofmen, bie Ällttteration bei (Soettje $um ©egenftanb einer näheren
Unterfuchung $u machen.
Berfchiebene fragen finb e«, beren Beantwortung hierbei oon Qntereffe
ift: a- 53- ob bie «Uitteration in ©oethe'« profaifchen ©Triften in bem*
fetben SWafee auftritt wie in feinen poetifchen ©erfen, in wie weit er ben
bereit« oorfjanbenen Beftanb feftftet)enber allitterierenber Wormeln unb
Lebensarten burdj SReubilbungen erweitert unb bereichert, ob er fi<h ber
2lliitteration in allen ^erioben feine« Öeben« in gleichem üWa&e bebient
^at. Qnbem ich mir vorbehalte, auf bie beiben erften fragen bei anberer
(Gelegenheit ausführlich jurücfaufommen, foll $unächft nur bie lefcte etwa«
näher in« Äuge gefaßt werben.
Jür bie Beantwortung ber ftrage, ob ®oett)e in alten $erioben
feine« Seben« bie «Üitteration in gleichem ütta§ angtoenbet f)at, ftnb be*
fonber« biejenigen feiner ©erfe oon ©ichtigfeit, bie un« in mehrfacher
Bearbeitung, in einer früheren unb fpäteren ®eftalt, oorliegen. Bergleicht
man bie oerfchiebenen Bearbeitungen mit einanber, fo wirb man nicht
feiten finben, baf« in ber fpäteren ber fpradjliche Äu«brucf burch Änwen*
bung allitterierenber ©ortoerbinbungen im Bergleich iju ber früheren einen
befonberen ©chmucf erhalten §at. $wei Beifpiele mögen genügen, ©o
finb in bem ®ebid)t „Die Jreube" bie beiben Berfe:
$a fliegt ber Äleine (= ber Safferpapidon) vor mir Gin
Unb fefct ftd} auf bie füllen ffieiben.
in ber fpäteren Bearbeitung folgenbermafjen abgeänbert:
6ie (= bie Sibelle) fd)t9trrt unb fcfjtoebtt, raflet nie!
S)ocfr fiia, fte fefet fta) an bie SBeiben.
gerner: 3pt)ig. auf £aur. II, 1, 701 ff. lauten bie ©orte Dreff«
an ©teile ber urfprünglidjen, förderen 5affun9» roie fte m °en orei früheren
Bearbeitungen vorliegt:
SBenn fie bem 9Wenfd>en fro&c 2#at befäeren, bot« . . . bewerte gtinbe faden,
bann fcanf er. 3Ria> Gaben fie u. f. w.
in ber enbgültigen oierten Bearbeitung:
2£enn fte bem SWenfc&en froge Spat befahren,
2Jaf« . . . alte fteinbe fallen ober flieb'n;
2)ann mag er fcanfen! Xenn ibm bat ein (Sott
2)e« geben« erfte, Iefetc «uft gegönnt.
SWicb baben fte u. f. w.
©enn e« auch befanntlich in otelen gälten fdjwer ju entfeheiben ift,
ob man eine Mitteration für aufäüig unb unbeabftchtigt halten ober ihr
beftimmte «Ibficht be« ©chriftfteüer« unterlegen foü, fo unterliegt e« both
wohl feinem äwetfel, baf« an ©teilen, wie bie beiben eben angeführten,
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- 181 ~
bic «nroenbung berfelben in ber fpäteren gaffung ntd>t jufäüig, fonbern
com Dieter gewollt unb au« bemufSter Äbfidfrt fjeroorgegangen ift.
Bon ganj befonberem Qntcreffe aber ift in biefer Bejie&ung ®öfc
oon Berlidjingen. ©enn in biefem ©djaufpiel, in meinem „bic t)an*
belnben ^ßerfonen t&re wa$re unb edjte ©pradje, fein gemachtes ©djrift*
beutfa) reben", „wo überaß bte träftigfte, einfadj ooltetljümlidje <2>pradj*
treife fjerrfäjt" \ aua) aÖitterierenbe töebemenbungen eine geroiffe föolle
fptelen, fo ift Die« nidjt £u oerwunbern. Bei einer Bergleidmng ber brei
Bearbeitungen, in benen un« bie« 3)rama oorliegt: A (1771), ß (1773),
C (1804) ergiebt fia) nun, baf« (Swetf)e Don Bearbeitung ju Be-
arbeitung in immer au«gebe§nterem SWafje oon ber «tlitteration
©ebraudj maa)t, unb im golgenben foll ber Berfua) gemalt werben,
naa)juweifen, in wie weit Die« ber JaU ift.
D$ne auf ba« fontaftifc&e Berfjältni« ber bura) fcllitteration ocr*
bunbenen fltebeteile näfjer einjuget)en, o^ne ju unterfudjen, ob biefelben
toorbiniert (Äuty unb Äaft, wa^r unb warm, fdjüfoen unb fdjirmen,
Irunter unb brüber, auf unb an), ober nta)t toorbiniert (bewegte Äöelt,
^eilige be« ©immel«, ba« geben laffen, $u tfreuj frieden, im #er$en
Ijegen), ober ob fie burö) 3ufammenfetoun9 Ju einem ©ort oereinigt
iNeu^elmörber, lidjterlot)) finb, folten, bem ®ang be« ©tütfe« folgenb,
junäajft I. biejenigen fcllitterationen angeführt werben, bte fämmt liefen
brei Bearbeitungen A, B, C gemeinfam finb. g$ lege bie Äu«*
gäbe oon Baedjtolb* au ®runbc unb füf)re bie einzelnen (Stellen mit
Angabe ber ©eitenja&l an.
L «ufjug.
Seite 12. e« tfi flottier unb befdjtoerlicb i&n ju tragen.
„ bureb bie wir tverben, toaebfen unb gebeiben.
¥ 14. bin id) bie ritterlich« Wedjte nidjt »ertb?
, 15. im «beißen, einfaltigften ©ertrauen.'
„ 18. ba3 Äinb furierte ftönig unb Äaifer.
. 26. A: er beigen tümlicb; B unb C: erb unb rfgentbflmliaj.
„ 31. roaft bte dürften ba für toeite SRSuler maebten.
m 36. (A unb B = C II, 7 @. 56) Äenntni« be« Innern unb 5ujjern 3uflanbe«.
„ m «de« in einem.
„ 47. (A unb B — C II, 4) A: weber ju ge^oreben» nod> ju fcerrfdjen;
. „ B uno C: weber gu berrfeben nod) ju geborc&en.
1 ©telfebow«!», (Bottbc I 6. 177. — «i*. ©. Weber, ©oetbe @. 76.
* $at ©aecbtolb (»ottbe* &ö|j oon ©erltdjingen in bretfacber <&eftolt berauö*
gegeben. 2. Driburg i. ©r. 1888.
• 2>af* aue ©otale unter ftd> attitterieren (ebet rfnf<ig. au« dn), fowie baf«
unbetonte SBorfitben bei ber «aitteratton nidjt in ©etradjt tommen (ge-.$ordjen Ijerrftben),
fonbern nnr betonte 6tlben (bie Äugen auftb^un), barf al6 betannt Doraudgefet^t »erben.
JBflL herüber aud) 2). ©anber« Slbrif* ber beutfdjen 6ilbenmef{ung unb ©er«fun|t
(2. *ufl.) Ifl: »om «teicbtlang, befonber* § 100-119.
- 182 -
Seite 48. (A unb B = C Il# 6) A unb B: mit ber gcfdjaf tigflm &efc$©mbigttit;
C: gefdjaftig unb gefdjioinb.
„ 52. (A unb B = C II, 5) ibre füfee fceele.
III. »ufoug.
„ 84. «inen fifufifafl tbun.
„ 90. wenn er ntc&t $err oon feinen ganblungen ift.
„ „ A unb B: id) mufö bie Äugen fclbfi auftbun ; C : inbeffen »ir bie «ugen
auftbun.
H 108. i<b tooHt . . . id) b&tte eine Rugel Dorm Hopf.
„ 109. e« gebt «Ue« brunter unb brüber.
„ 112. e« flobe ftreunb unb Qfeinb.
„ 120. (A unb B = C IV, 8) ein rotbrBcfiger ©dmrle.
„ 123. (A unb B — C IV, 12) ein brauet Weiter unb ein »edtfer ttegen lornmm
überall burd).
„ 131. (A unb B = C IV, 17} Ijilf, ^eiliger (Sott.
IV. Slufeug.
„ 135. id) würbe mid) niebt fatt an ibnen feben fönnen.
H „ icb rooflte bie 3&^ne aufammeRbeifeen.
„ 141. »er fein ttngrifd)er Cd)S ift.
„ 144. unb btft oon jeber £u furj fommen.
„ 145. eber . . . al« bafs icb ibnen übern Äopf tommen »erbe.
„ 151. feine Änfajläge oemidjten, fein Änfcben untergraben.
V. «ufjug.
„ 167. A mein (B unb C: bem) geben $u laffen.
„ 168. roeil' S3lut an beinen SMeibern liebt.
„ 174. (A unb B = C 6. 177, l, 27) ba« ?anb . . . gleidjt einer üfefege, »B
«cnfdjenfleiid) feil ift.
„ 179. feine «ut? unb «aft.
„ 180. bu (Sngel be« Gimmel« bringfi bie Dualen ber $ölle mit bir.
„ „ bein §öd)fxer $afe würbe jerfdjmcljen.
„ 184. Stiebt« be$ beimlicben <8erid)t3.
„ „ ibr fdEprourt auf Strang unb fcdjroert.
„ 185. ftnb eure $er^en rein unb eure #anbe.
„ „ A: toeffen (B be«, C bei«) ^erg rein ift unb »effen (B unb C beffen) fcfinbe
rein ftnb.
„ „ mein $erj ift rein oon 2JJiffetbat unb meine $anb (B C: meine §Snbe) oon
unfdjulbigem JBlut.
„ „ (»ott bemme ben 9®eg jum SdiOen.
„ „ id) Ijebe meine $anb auf unb flage.
„ 186. betoabrt euer ^erj oor (B : für) 9Wiffetbat unb eure $änbe oor unftbulbigera
©lut.
„ 190. A: bafS bu ibn . . . fabft unb fegnetefi; B C: ftebfl unb fegneft.
II.
9?un finbet fidj aber atlerbtngS in A eine 9tei(je üon ÄHttterationen,
bie in B unb C fehlen, in B ober gemeinfam in A unb B foldje, bie C
niajt enthält, bie mit bem oben aufgehellten ©afc alfo in Söiberfprua? ju
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- 183 -
Tieben [feinen, gragt man aber nadj bei Urfadje, toarum fic in ber
fpäteren Bearbeitung fehlen, fo wirb man finben, bafs nur an folgenben
jtuei ©teilen ®oetf)e in ber fpäteren Bearbeitung bie urfprünglidj ange*
»anbte Äflitteration als fötale befeitigt ober burdj eine anbere ©enbung
be$ «uSbrutf* erfe^t f)at:
III. «ufeug, 6. 125 A: »o fte'ö ni*t mit einem föatb oon fBünfd)etrut&en finben
fottten.
a^gegen B: mit leinen ©ünf(belruten. (C: oSUig oeränbert.)
IV. tnfeug, ©. 140. A: eine fo ef/rlidX fo eble £bat.
dagegen B unb C: eine fo eble Ifat.
allen anbem Jäüen fjat ba$ geilen ber Äüitteration in ben
fpäteren Bearbeitungen feinen ©runb nia)t in ber Befettigung ber aüitte*
rierenben iRebemenbungen an ftä), fonbern in ber oöüigen Umgeftattung
ober gänjlidjen Tilgung entiueber ber ganzen ©cenc ober einzelner ^artieen
berfelben, roobura) bann natiirlid) auä) bas 33erfa)roinben ber SlÜitteration
im einzelnen bebingt unb oeranlafft mar.1 ©ie^er gehören fotgenbe ©teüen:
a) in A allein (jeboö) ma)t in B unb C):
I. »ufjug.
<Scite 5. gefrranbfdjafct unb aufbrennt.
„ 18. 2Renfa>en, bie au« »eidjbeit taobltbun.
,. 19. ein ewiger untoirtfamer ft&inter.
„ 21. ritten wir fjpin unb ||er.
• 32. \d) will bia) um biefe güge liebfofen.
„ 43. eine rindige, eigene <$rfaf)rung.
II. Äufjug.
„ 63. ©erg ottf unb ©erg ab unb Xbal anä unb Xtjal ein.
„ 72. $unbe beulen unb gittern.
„ 73. ic& würbe in ewigen jlngften fein.
w 78. iljr wolltet ter erfie fein unb ber einzige.
„ 79. leben unb leben laffen.
III. Hufjug.
• 83. ba ifm feurige Woffe jur $errlid)feit b«3 $errn führten.
., 113. ber wirb eine teiebe Äifclung für feine Öunge fein ganj gebenlong Gaben.
m 119. bie ^eiligen be8 $tmmeld.
„ 123. bof« er unö bei bem Änfaug gegen ba« (fcnbe gleiwgiltig gemalt bat.
„ „ oon einem $unft jum anbem.
IV. «ufeug.
• 134. in tailben CBatb.
w 151. unbänbig wie ein CBirbeltoinb.
1 Sud) an ber jutefet angeführten ©teile (@. 140) ftebt bie $efetttgung ber
fcüuttration offenbar im engften 3ufatnmenbang mit ber unmittelbar auf obige ©orte
folgenben bebeutenberen Äürjung, bie in B unb C — gegenüber A — oon (fioctbe oor*
gaiommen würbe.
uigmzea Dy vjuu
— 184 —
V. tufoug.
Seite 152. im ttitDxn föalb, in bei Äinterna<bt.
„ „ ba lamm be« Watbt« fieben töa&rtoölf ju mir, waren fieben fieben CBeiber
oom 5>orf.
„ 153. $ilf, ^eilige STOuttcr Öotte«.
„ 154. meinen «neben au fufrn unb meine Srneajte.
„ 156. bei&t Die flSbne gufammen.
„ 167. wie ein ^eiliger be« $imm<l$.
„ 158. ade guten «eifler geleiten bi<b.
„ 156. ftnb eure (Sftngeweibe aud) eifern 1 »ie eure Äleiber ?
„ 161. in ben tieften Sbnrn.
„ „ er lag im tiefen Zburn.
» » $ÖUen$ei6e ftlildje.
„ m frfirm, frürm, fdinterfeinb.
„ „ um eine« tuanfelmfit^igen ÄöeibeS mitten.
„ 167. au« bem 2Kgfeuer.
„ 169. wir muffen attf* unb abjieben.
„ 173. orm unb alt unb unglüdlicb.
„ 189. ia) umfaf« beine tfüfer
b) in A unb B (jebo* m$t in C):
I. Äufoug.
„ 39. bei *aifer tyllt feinen 4>of.
IL »ufjug.
„ 54. be« murrifdjen $of|unbe«.
„ 67. aur geimftange . . . jum gocföoget
„ 69. bie Wttterpfliajt, ber ^eilige $anbf(blag.
„ 70. bu Sehlingen mit beiner fanften fceele.
„ 76. ia> »erb meine« CBunfwe« gettfibrt.
„ A: jum orbtnaren $au§$abn; B: ein orbinSrer $au«babn.
„ 77. auf 8e6en«Iang.
III. Äufeug.
„ 92. um u)r $era unb ibre $anb ju bitten.
„ 93. fein lebenlang.
„ 105. fte (ommen mit $e(lem $auf.
IV. Äufeug.
„ 146. bie 3Sb,n« gufammengebiffcn.
„ 160. «nbrer 0ut unb ©etb.
„ „ um bobe »ei(btbfimer unb Wang ju gewinnen.
„ „ eine« tapfern unb treuen Witter«.
V. «ufjug.
„ 152. A: einen $aien . . . einen $amficr. «ntfpredjenb B ©eite 170: einen
$afen . . . einen $abn.
„ 163. er bat f«b ju föebeUen, ffltiffetbätern, ffllbrbern gefeilt.
185. »ufer, beginne ba« (Beriebt.
4 »gl. ©a) iiier, 3erfl. oon Sroja, ©tr. 3, 8 erfie ?e$art: eifern ifi fein
GHngeireibe.
!
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— 185 —
c) eben fo ©erhält es fu$ mit Denjenigen »öttterationen, bie fta) no<$
nidjt in A, wo$t aber in B fmben, Dagegen in C fehlen. Unter ben $ie*
fjer gehörigen ©teilen tft nur eine einzige, an meiner bura) SBeränberung
bes ÄuSbrutfS bie Äöttteration als foldje befeitigt ju fein f$etnt:
V. Äufyug. 6. 158 B : bei Strafe if?m (— bem ©ertrag) ftreng naäjurommen.
C: mit Strenge mufS man barauf galten.
Än allen anbern, nunmehr folgenben ©teilen (jat baS gelten Dcr
SCditteration in C wie oben feinen ®runb in ber oöüigen Umgeftaltung,
ober äürjung ber ©cene:
L «ufjug.
Seite 44. 2>iefe einfache, rindige (BlÜdfeligteit.
II. Äufeug.
„ 53. wollt »utfjiltd) triegen unb mannilid) ftegen.
„ m auf! auf! an! an!
„ 56. ein altcS fcöeib, ba* t&arjen . . . oertreibt (A: eine alte grau, bte ©. o.)
„ 61. wir wollen i&nen bie $öde !>ei& ma$en.
„ 72. mein guter Weif».
w 78. tönnteft bu mia) lieben, fönntef* bu meiner beifcen geibenfäaft einen Xropfen
ginberung gewähren.
v l>in unb $er gerriffen.
„ beffen Änbenfen lebhaft neu in Siebe bei mir ifi.
„ 81. adjtjcfm @o^gulbcn.
„ fünfjebn ©o^gülben.
. m $aud unb fcof ftebt gut.
III. Äufeug.
. 98. fo toa&r unb toarm t)at no<$ 9lieraanb an mir gegangen.
. 116. ba« (Btücf fängt an mir feettertaenbifa) au werben (A: launifaj; fo au$ B
in ber «u«gabe oon 1773).
, 128. tote fte Ujeilnaftmen an ber $errlia)feit ibre« $errn.
V. Äufeug.
• 152. fcrunter unb trüber.
. „ mit tyüem wütigem $auf.
. 169. brennen jwei Dörfer Iid)terIo$.
. 170. bie 3ager faud^en ftofla l>o.
, 171. man tjßrt fdjarf fdjießcn.
. 173. $itternb auf beinen $eöen jju mir f $Ui$en.
, 174. in ben tufftat Zburn.
. 187. be* Reitern $immel6 unb ber reinen 8uft.
Unter fammtlia)en in Meiern ftbfajnitt angeführten ©teüen bilben
alfo nur brei roirtlid) eine 2biSna$me oon bem oben aufgeftettten ©a^ ;
alle übrigen ftegen nur fdjeinbar mit bemfelben in 3Biberfpru$, weil eS
fi$ bei biefen ntajt um QSefeitigung ber «flitteration als fola>r hanbelt.
III.
Qm <&egenfafc #t ben bisher angeführten foflen nunmehr bie (in A
wx* fer)lenben) «Uitterationen, bie ß unb C gemeinfö)aftlia)
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— 186 —
angehören, folgen, unb 3 war oor Äücm a) Diejenigen ©teilen, an toeläen
ber in A nodj fdjmutflofere, fördere ÄuSbrutf burd) aüitterierenbe ©ort«
oerbinbungen bereichert ober erweitert ift:
A (ofme «Uitteration): B unb C:
©eite 9. . . . mufe id> tbnen pfeifen, bafür pfeif icb ibnen . . . allerlei Seiten
allerlei SBeifen. unb lerne fte allerlei luftige Sieber.
„ 12. jeteu^e unb griebenöfabne ju Äreuje unb griebenSfabnen ju fübren.
tragen.
„ 22. . . . niftelten und an ibu niftelten und an ifm . . . baf8 er
unb bielten iljn fefi. ftd) nidjt regen noeb rühren fonnte.
„ m inaroifdjen ber £err bie Änedjte unb ber $err unb ber $ann$ fielen übet
überwältigte, bie «neebte $er.
„ 28. wir baben ftreub unb Pcib mit wie wir Sieb« unb Öeib jufammen trugen,
einanber getragen.
„ 130. eö fing ein Änab' ein SWeifeletn. eS fing ein Änab' ein ©Sgelein.
ff 166. wollt, i<b war taufenb teilen woüt, i<b wäre taufenb 2Reilen baoon unfc
baoon. lag im tiefften Ibunt, ber in ber fürtet
ftebt.
b) Än folgenben, ebenfalls t)ter)er gehörigen (Steden oerbanft bie
Witteration in B unb C it)re Sfaroenbung nidjt einer SBeränberung bei
Sluäbracte, fonbern ber oöüigen Umgeftaltung ber urfprüngliajen Raffung.
L »ufeug.
«Seite 4. froa) er jum ttreuj.
6. in meiner @tub' (C: in meinem £aufe) folTS ebrlicb unb «rbentlia) augcbai.
„ 6. baS ift ein gefunben Qfreffen.
„ 20. bie red)tfa>affenjten Witter begeben mebr Ungerea>tigfeit.
„ 24. B: in tiefen Hjurn; C: im tieffien £burm.
„ 29. baö ®dj lenken unb ©d>arwenjen mit ben Seibern.
„ bat« fte ibrer 8eut unb Canber SBefted (C: beftenö) wahren.
„ „ oon ben ungetetbten Wittern.
„ 30. ift'S niajt ein guter Oleift.
III. »ufeug.
„ 128. B (= C 6. 127^ ghfieb unb fteeunbfcbaft ber Waajbarn.
„ 141. ganb unb 8<ute.
IV. «ufeug.
„ 143. 2)a8 war $ilfe com $immel.
V. «ufjug.
„ 168. mit bir feigen Äerl, gffirfienbiener.
„ 174. B (= C ®. 177) al« flKeuter, Wti|fetbäter in ben tiefften $&urn geworfen.
„ 188. 2)ie $anb beö $errn liegt fa)wer auf u)m.
IV.
Eer&ältniSmä&ig groß ift enblia? bie %n^i Derjenigen SUlittera*
tionen, bie C allein angehören, bura? meiere alfo bie lefcte Bearbeitung
unfereS $>rama$ im S3ergleia) mit ben früheren bereichert unb erweitert
ift. Söie im oorigen «bfajnitt oerbanft ein £t>eil berfelben (a) einet
uiy
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- 187 —
ipeciellen 93ercmberung be$ ÄuSbrutfS, bic anbern (b), unb jroar bei weitem
bie 2ttef>raa&l. bet Döütgen Umgeftaltung ber früheren Raffung itjr 55or*
fcanbenfein.
a) ^rubere Raffung (A ober B) obne C:
Sllitteration :
Sei« 13. A: wenn i&n bic curige (Stimmt) roenn iJm euer JHnruf überwältigte,
toanfen madjt. B : roenn i&n bie
curige überwältigte.
„ 20. B: ber fo treulos . . . banbclt. ber . . . für einen fürtrcffliajen SWann gilt
unb fo treuloä . . . tjanbclt.
« „ ber feinem befien treupen ftreunb ber fi$ oon ieinem beften treußen Äame*
naebjiellt. raben losrennt.
„ 48. A unb B : ©amberg unb $ebn oom ©ifdjoff an bis jum Warren herunter
teilen in bie Wunbc entbieten g rufet eu* ber £of unb oom töürgermeifier
eudj ein taufenbfadjeS 0ott grüfj bi« $um Wadjtroadjter bie ©tabt.
eud).
. B: alle Seit fcofft. alle «freit tft ooH ©erben unb ©ebei^en.
b) I. «ufeug.
Seite 3. bann toeiter in bie toeite fBelt.
• 4. mit füfjen ^liefen, mit fanften SBinfen.
„ „ ift'S nidjt ffianb«, ©anb*, Wieb* unb Wagelfcft.
„ 6. fo gut als ein Weiter unb oielleiajt to gut alS ein Witter.
„ 15. wenn ibjr t&acfer auf euern g&egen bleibt.
„ 20. aus biefer Milben Söelt oerauS unb in ein Ätofler.
^ 41. $egt fte nur im fiiüen ^erjen.
«f 43. wäre bodj aud> bem Ällfeern fdmetl wie bem Innern geholfen.
„ 47. alle . . . empfangen ibn mit offenen Wrmen.
II. Äufjug.
• 54. man ge&t Höger oom fflatb&auS herunter als man hinaufging.
. 58. gefangen unb gcfeffelt im engen ÄreiS.
. 59. ber alte Stauj, ber alte Run) oon Bamberg ftebt oor eud».
. „ fufefäHig.
, 60. fiefjcnb, fi^enb, liegenb, laufenb.
„ 62. toie ber ftaben einmal gefponnen ift, wirb er gettieift unb oerhioben.
„ Stiften unb Haften.
. 63. beute Sfeinb, morgen JJrcunb.
. 67. für falte S?üd>e geforgt.
„ „ wir fmb oerloren! Witter unb Weiter!
„ n habt ib.r reine Witter unb Weiter gcfc&en ?
III. «ufeug.
. 84. ein $3fcreS $aupt als unfern ©ürgcrmcijier.
. „ baS if» ein übler Itmfianb.
„ 8a unmittelbare golge fo wetfer, fcStcrlidjer ©orlebrungen.
» 89. auS einer $anb in bie anbere.
• „ ein Äabrjeidjen, ein JÖunberjeieben.
„ einen jungen, eafa)cu Witter.
- „ tüdtfcb, tjt er, nidjt flug; feig, niefct t»orfu$tig.
- 188 -
©rite 90. leibenfAaftlicbe iSunft, launtfcper £af$ b<f?errfcf>en unfer geben.
n „ ben tfitfctigwen, ben treuften.
n 91. feie ganje ©dt, ig t»eifj nic&t wie, toeiß immer mia) jurücf auf fte.
„ 93. Santo unb 8eute.
„ 94. efcr ben Äbtiffmnen eine« Älofter« at* Ämajonen gleiten.
„ 106. er jünbet bie Selten an.
IV. »ufjug.
„ 114. alfo freifl bu bo$ eine gftembe.
„ 118. icft will mctt rufrn no<fc raflen.
„ 119. bie nicpt fo leitft biegen ober Graben.
m ba fam ein ttotbeotf auf einem ©djimmet . . . geritten.
„ 120. ob dauern wob.1 bet»ad)t, ob Xbore roor>( oerlpa&rt ftnb.
„ 121. oereiegelt unb oereammeft,
„ 123. wie eine ber anbern fo 5bnlid> ftcbt.
„ 126. otme reffen Sitten fein $aar oon euerm Raupte fällt.
„ 127. eö mufö ein $err fein im $aufe.
„ „ bem muffen fie £or$en unb ge$ora>en, jtnfen unb jabjen.
V. «ufeug.
„ 154. fte baben mid) imfgefafft unb angefpro^en.
„ 165. nun gebt alles fcrunter unb brüber.
„ 157. eucfc ju fc^u^en, *u formen.
„ 159. na* Selb unb Out.
„ 164. nad) elnjig eigner SBiflfür.
„ 165. 8eib unb geben gewagt.
„ „ fufefaflig bitt' icq eucg.
„ M biefe Mngebeuern ttbeltbaten.
„ 169. bie fttue, bie betnegte ©elt
„ 170. 3«p leib e« ntcbt. 3$ lag e* niAt.
„ 174. mit 3UDCtrt(fct em(n Saubernben 3ro*iflcr'
„ 175. $ur grofeen Xbat, jur erftcn, einzigen, grBfjten.
„ 176. finbet, feffclt ibn.
„ „ ein a»cud?e(morber.
„ 177. meine Sorte mit bem 2on ... ber Siebe beleben.
„ 186. atte $eben bie tertte $anb empor.
Um and) nodj äatjlen fpretfcen ju laffen, fo gehören 42 «Hittera*
tionen gemeinfam A B C an, 37 A allein, 18 AB, 24 B allein, 23 B C,
65 C allein, ©ä^renb alfo (abgelten oon ben 24 Äüttterattonen, bie B
allein eigen finb, fidj tnitt)in nod) nidjt in A ftnben, aber aua) in C roieber
fehlen) 55 ÄÜitterationen ÄnfangS (in A ober A B) oorljanben ftnb, fpatet
aber (in B ober C) roieber oerfdjroinben. beträgt bie &njafjl berer, bie in
A ober A B nod) fehlen unb erft in ß ober C auftreten, 88. ©ad enblidj
bie (Summe ber oben angeführten allttterterenben ©teilen betrifft, fo ergtett
fta), bafs ber älteften Jaffung be« ®öfc A im ganzen 97, ber #earbeitun&
B 107 unb C 130 «Mtterationen angehören.
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- 189 —
»nttoort auf ben ©rief Hon Dr. f>errn SBaßticr
auf 6. 160 ber 3eitfc^rift (3uU 1896).
©enn §err Dr. ©agner in biefcr 3eitfchrift ©. 150 gu meinem
fcuffafce einige ©emerfungen über ba« 0 de Noel unb ba« <5aloe ge*
ma<ht, fo ift mein ©unfa> wohl berechtigt, meine Hnfidjt $u oertheibigen.
3$ hatte auf ®runb ber franjöfi[ö)en SHabemie neun Slnbawten
angenommen: et behauptet, e« feien nur fieben. Da wirb eä mir wohl
erlaubt fein, baf« id) an ber Autorität ber Äfabemie aud) jeftt noch feft*
falte. Unb wenn er meint, es fei fehr leidjt gewefen, über jene ©efänge
in Deutfdjlanb $Iu«funft erhalten, fo ift biefe ^Behauptung etwa«
ionberbar, ba ich au«brücflich geftet)e, baf« e« mir ^ier in ©erlin fef>r
i$roer geworben ift, «u«funft ju erhalten. — ©« lag mir gar nicht baran,
He Orte ju erforfa>en, w o ber fcu«brucf gebraust wirb. «Möglich, baf«
er auch in Spanien unb Italien üblich ift. 3$ fuchte oielmehr Urfprung
unb Srflärung. Unb ba ift e« boch wot)l fet)r natürlich, baf« ich oon
bem franjöftfchen ©orte SSeibe« in Jranfreich fuchte unb auch fanb.
©enn $>err Dr. ©agner ferner behauptet, bie ©aloe*Änbachten hätten
ifcren tarnen nicht oon ben ©aloe«©ebia)ten SSernljarb'« oon Slairoaur,
l'onbern oon ber Antiphon Salve regina, bie einftmal« in fatfjolifcher
$orjeit gefungen fei, fo ift Da« eine oon it)m burdj Sfticht« bewiefene
Behauptung, ©arum benn ittaheliegenbe« unb ©ewiffe« in gfcrnltegenbe«
unb Ungemiffe« umtauften? ©enn ich ba« ©ort auf SSerntjarb oon
fclatroaur jurücf führe, fo habe ich flaren gef Sichtlichen ©oben, unb bie
©eftätigung liegt in ben noch jefct in eoangelifcben Ätrchen gebrausten
Biebern beSfelben, bie mit bem ©orte ©aloe beginnen, ©ie fotlten bie
foxmgelifdjen baju fomraen, ®efänge au« fatt)olifcher SBorjeit aufzunehmen?
Übrigen« ift ba« Salve regina (mater misericordiae hätte $err Doftor fyn*
jufügen tonnen) ein ftbenbgebet an bie ^eilige Jungfrau in ber fatfjolifchen
„$or&eitM gewefen, wätjrenb ba« eoangelifche <5aloe ein förmlicher SHach*
mittag«gotte«bienft ift, in weitem gern jene ©aloelieber gefungen werben.
3Ran barf auch wot)l fagen, wenn ba« ©aloe lebiglia) auf bie Jungfrau
2flaria hätte muffen belogen werben, fo würben bie (Soangelifdjen fchwerlicb,
tarnen unb ©ad)e angenommen haben. Drum galten wir mit Gmtfchieben*
fat an ber fcerfunft oon bem heiligen ©ernharb feft. ~ <£« ift übrigen«
ba«©ort <Saloe (fei gegrüßt!) in beutfehen i'anben gar nicht ungewöhnlich.
Ja fogar bie römifdjen ©labiatoren begrüßten ben tfaifer mit bem 3uruf :
saWe Caesar imperator. Die Qnfchrift Salve in ©oettje'« £>aufe rief
ben Säften ein freunblidje« ©illfommen $u. ©aloe h^gen auch bie ©hren*
fäüffe unb 33egtü§ung«fd)üffe bureb, Äanonen.
Dr. ©grober.
- 11)0 -
Gin ©rief an beit f>crau*nel)cr.
$oa)geef)rter fterr ^rofeffor! in bcr ©offnung, Qljnen unb 3ßrer
Sammlung einen «einen Dtenft ern?eifen $u tonnen, fa^irfe id> Q&nen unter
Äreujbanb bie Kummer 27 oon bem 2. 3af>rg. ber ,,©elt am 3Hontagw
ju. Qn biefer finben ©ie an ber bura? S5lauftift heroorgef>obenen ©teile
ben begriff be* ^eitworte* „lufanifi(e)renM bargelegt1; ob bie Begriffs*
beftimmung biefeS neuen, oielleidjt oon ©oäfceit unb politifajer ®egnerfd>aTt
gebilbeten ©orte$ ridjtig ober fd)ief ift, überlaffe id> gerne Qfjrem berufenen
Urteile; bodj mödjte id> meine unmajjgebliäje Änfidjt über bie ©Übung
bes ©orteS in ben nadjfolgenben feilen furj ausbrütfen:
1. hätte man in bem oon bem tarnen beS ©errn o. ÖucanuS ge*
bitbeten ©orte ba$ „Q" (c) bes (SigennamenS nid?t bura> J" erfefcen
bürfen,
2. fcr>etnr mir ba$ 3eitroi>rt auc*> ^ia^tig gebilbet ju fein,
roenigftenö ift feine Slbftammung für einen, bem ber innige ^ufammenhang
mit bem (Eigennamen VueanuS unbefannt ift, oollftänbig unflar.
3n ben Tageblättern fa^ioärmt e$ iefot oon Albungen folgenber Ärt:
Der Jaü (^rocefs) §ammerftetn (über noch toohlflingenber : ber ftall
o. §ammerftein) ; ba$ Duett $ofoe--Sdjraber u. f. w. ©enn man fold>e
Jügungen, (lüetcöe man $inber-£atten unb «®eftammel nennen fann), fieb
taut borlieft, befommt man fefyr leia)t eine (^änfehaut. Qn fielen ^ätlen
ift unfern 3e^tunflC^) ^ fc^Yeibern ba$ grammattfehe ©iffen in ber beutfdjen
Spraye noch nicht gänzlich abfjanben gefommen, fie füllen noch richtig
unb fd)reiben: ber ©turj ©apriot'3, bie Angelegenheit griebmann'S u. f. rc.
©efshalb bie >Jeitung$fchreiber bei ben oon ©örtern roie „gaü,
^roeefS, Duett" abhängigen Eigennamen bie ttbhängigfeit nia)t mehr be*
Setc^nen, fcheinen fie felbft ntcfjt $u toiffen.
Über bie guläffigfett ber in erfter Vinie aufgezählten Fügungen in
ber guten ©chriftfprache, bitte ich Sie, ©ta> im ©rieffaften tyxtx 3eit-
fdjrift äußern au wollen.
Über bas 35erbum lucanifiren theile ich ^fynen noch mit, bafs ber
„SBorroärtS" ba$ ©ort in feinen politischen ÜWtttheilungen fehr oft gebraust.
Qn Hochachtung grüßt ©ie %tft aufmerffamer ©chüler
Gmil &rünbling.
Berlin M., «tferfir. 169, ben 9. $uli 1806.
' X\t Stelle lautet: $a baS ©ort „tufanif iren" in ben beutfdjen ffiörteu
büdjein biöbcr nod) feinen ^tafc gefunben bat, fo rooüen mir ju iWufe unD ftrommtn
unlerer poluifdjen i'efet eine genaue Definition biefeö 3)egnffcö ju geben fueben. 2nU-
nifiren bebeutet, »oenn ein Staatsmann nidjt übet grofee ^ßrineiptenfragen unb
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- 191 -
Innige furje foradiüdje SBemertuitflen ju einem Sluffafte:
„Sweater unb MetdjSljaulrtfiabt'' Hon $aui ©djlentfter.
(.3n EarüVS „Nation" bom 20. ^uni 1896 @. 573 b ff.)
1.
3m 4. §eft ©. 137 9?r. 52 fatte t<$ über ba« SBort „Bomben*
erfolg" in bcr ©djaufpielerfpradje gefprodjen, auf Spätere« oerweifenb.
£ur$, nadjbem ber Bogen bereit« gebrurft war, la« idj ben in ber Über^
iebrift genannten ttuffafc, au« bem ia? faer ba« Jolgenbe nadjtrage (©.
573b/4a).
„2Öo irgenb etwa« gugfräfttge« geboten wirb, ift ber Änbrang groß.
Smmer taudjt balb f)ier, balb bort ein "Stiitf auf, oon bem e« t)ei(3t,
3eber muffe e« gefeben fjaben. Unb, bi« in Berlin unb Umgegenb Qeber*
mann e« gefeljen Ijat, »ergebt ein fetter SEBinter, wäfjrenb beffen ber Xljeater*
Mreftor unter Umftänben sunt 9ttiflionär werben fann. gaft jebe« unferer
Ibeater r)attc in ben legten 3;af)ren berartige im ftgentenjargon foge»
nannte Bombenerfolge. Balb war e« im Deutfd)en ftulba'« £ali«man,
balb im tfeffvngttjeater ©ubermann'« ©fcre, balb bei §errn Barna» ber
alte fdjrecflidje ,$ean\ balb im föefibenstljeater irgenb eine ^ßarifer Boule*
carbfeene :c."
2.
„<Seitbem Berlin wirf litt) bie beutfdje $ljeaterf)auptfiabt geworben
ift, tyerrfdjt im gefammten beutfa^en ©ajaufpielerftanb eine f)eige ©eljnfudjt
na$ BeTlin $u gelangen unb f)ier Erfolg $u f)aben. (£f)e biete« 3iel
ni$t erreicht ift, ^ält fia? ber ©ajaufpieler für ein oerfannte« ©enie:c.M
5. 574 b.)
Über bie — allerbing« auf älteren (&ebraud) fiaj ftüfyenbe, aber
jetenfall« naa) ber heutigen ©djriftfpraa?e minbeften« überfänUfige unb oft
ju ÜJ?if«r»erftänbniffen ober (abftdjtlidjen) üfttf«beutungen 2lnlaf« gebenbe —
Verneinung nad) „elje" :c. f. £>aupt)dnr>ier. ©. 227 b ff. unter „sJMeona«*
musM $lx. 4, befonber« 4b ff. Dort f)eifjt e« bei) piel« weife: 92ia?t früher
ober nidjt e^er al« bi« (nia)t); niajt efcer ober beoor (nia?t). Beoor
Sie mir 9H$t« t= (£fWa«J jd)icfen, füllen» Sie aua) meine Ballabe nid)t
baben. Bürger 4(>4a ic, ogl. auaj JJettWr. iX, 324 Wr. 1 ; 38S/i» 9?r. 36.
— -
Stfferenjen ber 2BeItanfd>auung 3U Ja II fommt, fonbern übet bie ^ntitguen einer
Meinlt^en £age$politif. derartiges pflegt ficb titelt im offenen $arlainent$faal
a&jafpielen, fonbern mc&r hinter ben Äultffen. Dann tomint bcr fdjiuarae ÜJtonn, ^err
o. rucamiS, ber milbe §d>arftia)ter, unb bebt ju geräufcbloS töblictjem ©treibe ba«
6$»ert — (Braf Öaprioi würbe Iutanifut, nia)t aber £err o. ©erlepfd).
2>er $crau$g.
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— 192 —
Qn beut obigen ©a^e oon ©d)lenther aber ift ber ju bem Sttebenfafc
mit „ehe nidjt" gehörenbe ^auütio^ fein oerneinter unb baburdj mirb
bie Verneinung na<h bem ehe entfdjieben fehlerhaft, maS mohl ^ebera ein*
leuchten wirb, wenn ftatt beS falfaVn „ehe" baS richtige ©inbemort gefefct
mtrb, alfo etwa: ©o lange btefeS 3iel nicht erreidjt ift, (fo lange)
hält ft<h ber ©djaufpieler für ein oerfannteS ®<mie ?c.
3.
,,©o wenig es unbeutfd) gemefen wäre, roenn braufjen im ^Teptoroer
yaxl ftatt ber berliner ©eroerbeauSftellung eine SBeltauSftellung entftanben
wäre, fo mentg ift e$ unbeutfeh, roenn bem roeltlitterarifchen ©tanbpunft
©oethe'S gemäß im beutfajeften aller X&eater neben tfefftng, ®oett)e, ©cftHer,
Sleifi, (§>rtllpar$er auch Äalibafa, ©ophofleS, ©bafefpeare, (Salberon, ^Kotiere
$ur Geltung unb $ur ^ßtrfung fommen. Ob fie bort immer jur SBirfung
unb jur (Geltung gebraut roorben finb, laffe iaj unter bistretem ^inroeife
auf öaube'S ©urgtheater, bie üJfetninger unb bie iftothgebrungenhett
beS ,beutfdjen $hcater*' bat)ingeftellt." ©. 575 a, f. mein Sörterbud? I
©. 317 c; ©rgäna.*SBörterb. ©. 162 b, als (jinaujufügenben 93eleg für
biefe meiner Änficht nach als fteif unb unbeholfen beffer $u metbenbe ©ort*
bilbung. Qch mürbe t)ier baS Sort 9ßott)lage als üblicher unb gefüger
oorjiehen.
4.
„Diefe gmeitoberfte Aufgabe überläfft baS berliner $oftfcater
anbem Söhnen" ©. 575a, ogl. ©Übungen roie: ber jmeit«, britt*
ältefte ic. (f. mein ©örterb. 1 ©. 25a SHr. 9). mürbe als üblicher
^ier etma oorjiehen: Diefc jroeite ber Hauptaufgaben (ogl.: biefe —
in ber Reihenfolge, nach ihrer föangorbnung, ffitdjtigfeit, ©ebeutfarafeit jc.
— ameite Aufgabe).
5.
„(Daher fieht fict) bie Leitung ber §ofbüt)ne genötigt, fogenannten
harmlofen unb anfpruajSlofen ©retterfpägen ben 93orjug ju geben"
(©. 575b), ogl. — für baS Verftänbnis — mein ©örterb. I ©. 214a
9lx. 3g unb „bretterhaft", ebb. 214c, rooju ich, ba ber ©eleg ber legten
©teile bort fehlerhaft angeführt ift, jugleia) ergänjenb, baS grolgenbe h«t-
fe^en möchte: „(Salberon'S Jooster ber £uft . . . Senn irgenb ein Verlauf
menfdjlidjer Einheiten h*>h*n ®til$ über Jh^öterbretter heroorgefüljrt
merben follte, fo möchte genanntes £rauerfpiel roohl ben $reis baöon
tragen. ®oett)e [40bänb. ÄuSgb.] 35, 431. Eigentliche Sftaturanfchauunij
oerleiht er [(Salberon] feineSröegS; er ift oielmehr Durchaus tt)eatralifch,
ja bretterhaft; roaS mir ^Uufion h^ßen, befonberS eine fola)e, bie
Rührung erregt, baoon treffen mir feine ©pur."
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— 193 —
üJht SJrctterfpäfjen will fter ©$lentfcr offenbar ©üfaenauf*
fifyrungen benignen, bie oon allen $oljen unb erfjebenben Äunftforberungen
unb Äunftgefeften ber Söüfjne abfegen unb burdj mefjr ober minber berbe
Spä§e, hoffen, £>an«murftereien jc. bie 3uf^aueT beluftigen unb oor aßen
tmgen naa) §eT£eit«luft lachen machen wollen.
6.
Die neuerbing« oon gebleuten lebhaft erörterte grage, ob bie
#fu*rbefrei$eit alle« Übel« Urfaat ift. 5. 576a.
3)a« Ijeroorgetyobene SBort ift — fo rueit idj fe^e — bisher nod)
in feinem ©örterbudj gu ftnben unb oerbient meine« Grasten« aua) feine
Aufnahme in ben beutf^en ^orti'a>a|r ogl. üblta), unb auf ridjtiger Än«
jdjauung berufcnb, 3. ob bie ©ewerbefrei&ett ade« Übel« SBurjel
(ober örunb, au$ Urfaa^e :c.) ift.
Sereinjelte beim gefeit niebergej^riebene Semertungen.
1. 2)effen.
„Äbmiral 0. ©erner ift ein entfdjiebener 93erefjrer be« (General«
». €>tof<$ unb beffen [ftatt: feiner] Leitung ber beutföen Marine."
$lal<3t& 47, 459, f. ©auptfajmier. ©. 239 ff. Mr. 3.
2* ftelattofäfee.
liegt in fou$ einer großen flagge, wel$e wir nur an tjofjen
Jefttagen in ®ebraudj nehmen, [ | alfo in gewiffer &e£iel)ung bodj audj
eine $9ebeutung beilegen, ein felbftbewuf«te« §eroorbrängen jc." 9?ai.*3^9-
47, 459 (fcbmiral 0. ©erner). %n ber bura) f j beaeidjneten ©teile wäre
(wenn ber S5f. nid)t au« ber ©afcfügung bätte herausfallen wollen) etwa
faiaujufügen: „melier mir", f. $auptfa)n>ier. ©. 81 9*r. 7.
3. Entlang (mit Doranfie^enbem Satin).
„Da« tropenfaft ©iganttfdje biefe« ungaftlidjen Gürtel« [au« ftaa>
ligen Äloen] bewunbernb, fajritt id> i&m entlang." ©&. Qenfen (s45om
gel« jum ÜWeer 1894, @. 151a), f. mein ffiörterb. II ©. 22c/3a über
entlang mit oorangeljenbem ober nadjfolgenbem ttec, <&enit. unb folgendem
Datio, woju Ijier noo) ber öeleg mit oorangeljenbem Datio tritt.
4. Steifleiuentiura n.
„din getnb bes franjöfifa^en flaffifdjen ©til« unb Steifleinen*
t$um«." jWat.»3tg. 47, 4G0 (Ä. ftrenjel), eine, wie in meinem ©örterb.
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- 194
aud) no$ in meinem (fcrgäna.-Söörterb. fe^lenbe gortbilbung be$ (£igen*
f$aft$worte£ Steifleinen" in ber übertragenen ©ebeutung, — juroeilen
(wie Steifheit tc, f. mein 3$erbeutf0)ung$wörterb. ©. 152a) für ^ebon»
terie, ^ebantismus oerwenbbar.
5. Siaj oerfdjmiraraen.
„2)er üRifSerfolg be$ berühmten ^eifterfdjaft«fa)wimmer$ . . ber
beim ©ettfampf um ben ^reiS ber ©tabt (£(jarlottenburg fiä) Der«
iajwamm ic." 9?at.»3tg- 47, 460 (ogf. febl fd)wimmen) in btefet
ttnwenbung be$ rücfbeaügliajen 3eitu>ort3 noa) in meinem (2rrgänj.*$Börter*
bud) fe^lenb.
6. ftidjt (Stellung); otjne.
„3um Äampfe in ber befannten Qpernfonfurrenj . . ., au« ber
freilia), wie SBielc oielleity erwartet Ratten, ein beutfdjer SWaSeagm niajt
hervorgegangen ift." <$egenw. 45, 295. (Blfr. ©töfjel) ftatt: „aus ber freiließ
nid)t, wie . . . Viele erwartet Ijatten, ein . . . SRaSc. (eroorgegangen
ift. — " „Dafs fia) quo) ofjne muftfalifd)e Veranlagung unb einem bamit
eng ^ufammen^ängenben [ftatt: unb ein bamit eng 3ufammenf)ängenbe$]
VerftänbmS für bie Xonfunft boa) ein Änfprudj auf ba$ Attribut ber
hofften geiftigen Vefätjigung woljl ergeben läfft" ebb. ©. 296 a. Der
oeraltete, no<& bei ®oet&e, §erber, Effing unb in ber Verbinbung o Ge-
bern oorfommenbe Datio (ftatt beS tlccufatios), abhängig oon o$ne (f.
§au»tfdjwier. ©. 221a), fann fjier nidjt als 9lea)tfertigung angeführt
werben, ba ©tögel bei ben — burä) ba« gleidtftettenbe unb oerbunbenen
Hauptwörtern ba« erfte in ben Äccuf., ba« zweite in ben Dario gefegt $at.
7. ftelatftfaft.
„(£r gab . . . einen 9ieoolt>erjdmf£ auf ben Beamten ab. ber in«
beffen fety ging." iRat.'3tg. 47, 462, ftatt: Ohr gab . . . auf ben Beamten
einen föeooloerfajufS ab, ber jc.
8. 9tad)bilbungcn nadjafjmen?
„fliadjbilbungen oon ©olbgegenftänben . . . üDiefe 92aa)bilbungen
finb oom £>ofiuwelier £elge in Berlin ootlenbet nadjgea^mt worben."
9iat *3*g- 47, 466. 9fta)t bie SRadjbilbungen, fonbern bie ©o Ibgegen-
ftänbe finb nadjgeat)mt worben, ogl. ridjtig: Qiefe 92a6bi(bungen (ober
Sßadjafjmungeu) ftnb oon bem Juwelier fjergeftellt worben, ftnb ein
SGöert be« Juweliers ic.
9. **er.
„gür bie betriebe aber, bei benen als auf ber (Trense Uegenb oon
galt $u galt geurt&eilt werben mu|3, entjdjeibenbe SDierfmale ju ftnben,
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195 -
«wie aber nia>t nur eine Hufgabe für bte ©ewetbeinfoeftion, fonbern :c."
9tot.*3tg. 47, 468. $ter wäre ba« jwette faroorgefwbene aber au
[treiben.
10. SejteliunQdlofeg mtMmtt.
„©djon fett längerer Stxt fränfelnb, Ratten bie Jreunbe bo# ge*
glaubt, baf« bie ärstlia) oerorbnete #ur in ©Ifter beut nunmefjr $eim*
gegangenen bie alte tfraft miebergeben werbe." iWat.^tg. 47, 46U — , aber
nid)t bte Jreunbe f räufelten, fonbern ber nunmehr §eimgegangne fänfelte.
6$ fjätte alfo etwa Ijeifjen muffen: „Obglcid) ber nunmehr £>etmgegangne
l"d>on fett längerer 3e^ fränfelte, fo Ratten bie greunbe bodj geglaubt,
bafs ü)m je."
11. Abolition.
£)a$ f)üb[a)e ©ebtä)t oon DaoieS, ein cd [ftatt: einem] ber JJreunbe
Eacon'*. SWat.«3tg. 47, 470, f. $auptf$wier. <5. 48 b Mr. 8 b.
12. äBorifteKung; wie unb mag ic.
3n einem aus bem <Snglif$en überfein «uffafte (9?at.-3tg. 47, 471)
finben ft$ folgenbe ©äfoe:
„Die <S$mefen $aben me§r ©ajladjtfdjiffe, aber es fragt ftdj, wie
oiel ©djladjtfajtffe im mobemen ©eefriege ©ert$ fytben," - wo moljl
gemeint ifl: „wie oiel SBettf) ©ajlaöjtfAiffe im mobemen ©eefriege
baben" —
mtb etwa« weiterhin:
„©ei biefen SKanöoern wuföte ia) niä)t, wen" [ftatt:wa$] „idj
meb,r bewunbern follte, baS" [üblicher: ben] „©lan ber Üruppen ober tyre
©ebulb" [wo$l beffer: ÄuSbauer] „im geuergefety."
13. Äein, nidjt
„[Das] tyitte feinen «nlafs $u ©emerfungen geben fönnen unb
aua) ni$t gegeben." SWat^tg. 47, 472, richtiger: Das $ätte (einen)
Slnlaf« ju ferner hingen nia)t geben fönnen unb aua) niajt gegeben, f. ©.
92 3fr. 18.
14. M", abhängig non ^raDofitwneii,
f. barüber 3eitfä)r. I ©. 44 ff. unb <5. 163 ff. unb im 2. Qa§rg. bie
im ^n^altsoerseta^nis angegebenen Huffäfce über „Betonung oon $räpo*
fitionen oon perfönlia)en Fürwörtern", wie au$ bie ^nfjaltSoeraeidjniffe
ber fpätern Qa^rgänge. Die Jrage Ijter nodj einmal anzuregen, oeran*
lajfen mia) $wei ©äfce, bie ftä) beibe in 3°öing'3 „(Segenwart" 45, 308b
finben. Der erfte lautet:
15*
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196 —
„(Snglonb foflte weiter bebenfen, bafs fltofslanb unb granf reich in
einem Äriege mit üjtn 3llleS ju gewinnen unb wenig ju »erlieren hoben,
w%enb für e$ felbft fein «HeS auf bem ©piele ftc^t.**
Unb etwas Weiterhin Reifet es:
„SBebenft man in ber I^at, was für (Snglanb auf bem ©piele fte&t,
bebenft man weiter, bafs Danf feiner ^olitif ber Qfolierung fia} aud)
nicht für es regen würbe, fo jc."
Qn biefer ^weiten ©teile wiberftrebt, wenn mein ©pracbgefütjl midj
nicht ganj taufet, bas oon bem Verhältniswort für abhängenbe tonloje
(ober fdjwachtonige) es bem beutfdjen Ohre, währcnb bieS in bem erften
©afc gegen bie Stobmbung: „für es felbft" (wo ber Ion auf bem
nachbrücflich heroorjuhebenben fetbft liegt) Vichts einjuwenben haben wirb,
f. hierüber namentlich 3eüf<hrift II ©. 155 oben.
15. $rutf fehler?
„Der Offtcier hatte ft<h ber oorfthrif tsmäßigen [? oorfchrifts*
wibrigen?] 93eh<»Mutig 3"r Übung eingebogener SBoltsfchuIlehrer bura)
©chimpfworte fchulbig gemacht." 2Weflbg.*©trel. £anbeS3tg. 9, 196.
16. SeidjettQelb unb Qelbjeidjen; fämmtlidj.
„Das aus einem oötlig werthlofen ©toff gefdjaffene ^apiergelb fpt
überall nur bie ©ebeutung eines 3eichengelbeS." ©renjb. 53, 1, 471.
(O. 93ähr.) Das heroorgehobene ©ajlufswort foll hier offenbar bebeuten:
„nicht ein wirflicheS ®elb, fonbern ein bloße* 3ei#en anftatt beS Selbes";
genauer würbe alfo ber ©chlufS wohl lauten: bie SBebeutung eines bloßen
(^elbjeia^ens. •
„©ämmt liehe große ftulturlänber" ebb. ©. 477, wofür es na<h
ber Ütjnlichfeit mit „alle" bem heutigen (Gebrauch gemäßer wohl richtiger
heißen würbe: „f ämmt liehe (wie: alle) großen Äulturlänber", f. §aiwt-
fa>wier. ©. 30 a unb 243 b.
17. Sforberung auf.
„Die flooenifcbe gorberung auf Utraquifirung, b. h- Chrric^tung
flooenifa)er ^arallelflaffen am beutfchen <&Mnnafium." 92at.*3tg. 47, 47iJ.
ÜWan fagt jwar: eine gorberung auf — ^iftolen :c, aber hier müfste
ftatt auf ber ®enitio ftehen: Die gorberung ber Errichtung flooenifAcr
^aratlelflaffen.
18. ©o wenig wie.
„Damit es fich bie preußifchen $olen abgewöhnen, biefe (»ebiete aU
XtyiU ihres fünftigen Weichs anjufehen, fo wenig wie ©chlefien unb
Bommern baju gehören werben." <&ren$b. 53, 1, 491. Die Zfytilt biefeS
©afcgefüges ftehen in feinem richtigen 3"fantmenhange. Der ©f. tyit etwa
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— 197 —
fagen woflen: $tefe Gebiete werben fo wenig S&eile eine« fünftigen pol*
nifajen föeta>e$ fein, wie ©Rieften unb Bommern baju gehören werben;
aber burfte er bafür fagen, bafs bie preu&tfdjen ^olen fidj etwaige Gfte«
banfen abgewöhnen muffen, — fo wenig wie ©Riepen unb Bommern $u
einem fünftigen polmfäen SHetcfc gehören werben? Das aber tjat er bem
Wortlaut naa) gefagt, »gl. Änafolutfj. *•
Sludge ber ciitßcfMtbtett 93ttrf)er.
(¥cfi»tf*uii(i dnjclncr nod> (Mcflcn^ctl. 8dl unb Kaum Mrbebalten.)
tyof. Dr. «ft. Afti)of. 2>a3 93altt)arilieb, überfe^l unb erläutert (Sammlung »öf<ben).
152 @. fcipjig, «öfeben 1896. fr. in eleg. fcinmanbbanb 80 ff.
9. 3ird4, Oberlehrer a. 2). »ereinfodjte beutf*e We<htf<breibung unb richtige »u«=
fpracbe 42. 6. ©erlin 1896. fcrutf unb »erlag Don SRar ©cbltbberger.
fr. 80 ff.
£ri<6ridi ?ndi»n»er (Oberlehrer am Älaff. »ömn. in £afcbrent in fcurfefian, «uff.
«ften):
3)ie ftebente Qrofjmacbt ober ber Statten. Suftfpiet in 5 Äften. 136 @.
^r. l 3R. 50 ff. £etp3ig. »erlag oon (Stnfl SBieft Nachfolger.
Boo. ärrsßarf). 2)eutfcbe £reue, 3dtfd)rift für SRititäranmarter ber beutfefcen Snitce
unb SRarine. 1. Qabrg. Wr. 7. 4 Sogen, frei« für jebc* Vierteljahr
1 SR. 50 ff., etnjelne 9lr. 30 ff. Wob. ®er*bacb, Liebenau* ©erlin
(Sßielanb»©tr. 20).
6#effr, Slaoigo, für ben ©o)ulgebraucb herausgegeben oon <M. ©Btticber (frreotag'«
@*ulau«gaben für ben beulen Unterricht), fcipjig, ®. ftrentag, 1896.
64 frei* g«b 50 ff.
Heith'n Modem Laoguage Series. Editod with introduetion and notes hy Ä. W.
Spanhoofd, Editor of „Germania" and President of tho New Eng-
land College ob Languages. Boston U. St. D. C. Heath u. Co. Pub-
lishcd 1896:
ftrifc ouf Serien oon Jpan9 »niolb 1896. geb. 58 6.
Ärambambuli oon SRarie o. (EbnersCfcbenbacb.
SRemoiren eine« Dfflciertburfcben o. 91. D«tar*JHaufemann. geb. 78 @.
E. Th. A. Holtmann. Le Tonnelier de Nu rem borg. SRcifter SRartin ber Stufer
unb feine ^Wellen. Texte Allemand publie avec une notieo et un cotn-
mentairo par Alfrod Bauer Membre de la Soriote de Linguistiquo do
Paris. Deuxieme edition, revuo et augmentee de nouvelles notes. Paris
Libraire Hacfaette et Cio. 79, Boulevard Saint Germain, 79. 1896. X et
196 pages. Format petit in — 16, cartonne 2 fres.
Diefe fehr hfihfeh ouSgefiattete 2. Sudgabe oon bem — ben ?efern biefer tfeit*
tönft »ohl betannten fcerrn «1fr. ©auer, b«m — wie £erm f rof. (S^rift. «ruber id)
l*r locrtboofle ©ertrage für meine (jefct ebenfalls in 2. «ufl. erf(hienene) Schrift:
Safcbau nnb Sortfolge m ber beutf<hen Sprache" banfe, hat aufeer ben fehr be*
«ctanitDertben $ufeanmerfnngen auch — worauf i<h befonberö aufmerffam machen
mengte —
Notes additionnelles et justificatires
vfaa, von benen »iele erfi in biefer neuen HuSgobe hinjugelommen fmb.
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— 198
^rifbt. Vfflfl. Alemannia, XXIV. ftibrg. 1. $eft (©. 1-96). Sagen unb Sr=
jablungen au« ©aben. 3um ©olattämuä be>3 fttemannif<feen. Über $errn.
ftifa^er'Ä Okograpbie ber f$»äbifa}en SRunbart. 3>eutfd>f £anbfü>riften in
SRaibingen. 3ur ffrllarung bc§ föabolfaefler SWarftprioilegS oom 3afr 1100.
Steigen unb 9?ad)ri(bten. ©onn, {^annftrin'ft ©erlog.
Malter Klppmann. M. A., Late 8cbo1ar of Gonville and Caius College, Cam-
bridge: at the üoiveraity Press. 1896. VIII and 246 pages Eitra
Fcap 8vo cloth. Price S ah.
3*rtf6r. »Surft nrt. ®ebid>te (InSroabD, für ben ©dralgcbraua) herausgegeben oon
Dr. fcerm. frietlau : I. ©ebitfte beutfdjer *rt (188 ©. $r. geb. 80 $fA Il.StoS
bem SRorgenlanbe (136®. $ret« geb. 70 $f.) 8riPi*8- Br«ptag 1896. (6a)nt
auogaoen yur cen eeui|a?en unternajt).
[Einige Skmertuitijfn baju in einem ber frtgentat $efte.J
A. W. Hpanhoofd. Germania, a monthly Magazine for the German Language
and Literature. Neweat Language Texts. Published by the Germania
Publishing Company. Boston Mass. Per year $ 1.00, per oopy. 10
cents (Agent for Great Britain Henry Schaefer, 19 Ludgate Hill,
I/>ndon £. C.)
9L £d)raibt-gaBanfs. $umorifhf<b*faririfcber ÄrimSItamS au$ bem ©a$ar berjhwjt
unb ber SRarttbube be« ?ebenS ©erlitt 1896. ©erlag oon greimb unb
3erfel. VIII unb 158 6.
2*rf. töefcünratb'* 3ette'S $e*fte--«lbum. ©om 2>i<bter*£erb ein« ©erliner „fcienenben
für «Ort" berauÄgegeben r>on Wia)arb @*mibt»Habaniö. 1. ©«diu 1896.
©erlag von $ugo Steinig ©JB., $bar(otttnfrraftt 2. VIII unb 112 §.
*reiS 1 9K.
2)ie öibmung an Äarl fcelmerbtng lautet:
©tarn mana)er oo<s ©trlin'fcb bbut rabebrea}«:
ffiie rü&t'je ©pr«*jeboofte ^Bbren fpreeben —
Cb te meinSmejen §mfcbaft ober Äocben
menigften oen'cbfMm bet (eiber beit;
@p'n ftrcatfä) fanu mir ben janjen oerlcebeu . . .
92a, (Send (lebt bod) bomfefi mang un$ jwee beeben
Sir fennen $ogtl&nb'fa) f abreiben un ooa) reeben —
Unb barum bab' i(f 2>ir bet ©ud? geroeibt.
Berlin, im SRat 1896. SRtcbarb S4mibt:(5abant6.
^onURafen&et für ba« ^abj 189 7. »eunter ^abrgang. ©erlag unb 2>rucf oon
Ä. ©. Äafmann in ^anjig (Äetterbagcrgaffe 4). 103 6. unb (auf ungejfibtten
©eiten) ©erjei<bni« ber SWfirtte in ganj 2)eutfa>lanb, in 100000-150000
ffr. erfebeinenb. ^Jr. 60 $f.
£ftnr. SSintfrr. OkrmanifdK Äafuäfbntar. I. VII unb 562 6. ©erlitt 1896.
A. Wolfromm. Revue de l'Knseignement des Langues Vivantes. 13e Anne«.
Depot. Paris A. Laisney 6, rue de la Sorbonne. 1896.
X5Vttjxci)teu*
$errn &tttx £t . • . in äiiünfter: 2>a$ Sott tlbctbeil ift, — fo weit id>
im Sugenbltcf febc, — bi#b« in reinem Sörterbucb be»cnbeT« aufgeführt. Um 3brc
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Anfrage in möglichßer Stürmt gu beantworten, möchte ich ©ie erfucben, im 1. unb
2. $eft be* laufenben Jahrgänge« ber 3eitf<hrift ©. 37-39 unb ©. 74 nac&iuleten,
womit meine Äntwort auf 3fr* Anfrage — natürlich nur oom fp rachlichen ©tanb*
punlt aus — eigentlich ichon gegeben iß. Sie fragliche ©teEe in ber Webe be« Gentrum«*
abgeorbneten Dr. Sieber in ber 113. «Sißung be« beutfehen 9,eia)«tag« Dom 24. 3uni
tautet nach bem Senate ber 9cationat*3'8* (Parlamentes % u«gabe Wr. 405) — fo weit
für fca3 ©erftänbniS beS 3ufamment)ang8 nötfn'g ift — :
„&eute nnb bamal« Ratten bie tatholifchen fftitglieber be« (Jentrum« baian feß,
bat« bie (Äefefcgebung über bie <&fft an unb für ßa), abgelesen uon ihren SBirtungen
auf rein bürgerlichem Üiebiete, ber Äircrje gebührt weil bie (Et?e nach tatholifcbent
Glauben ein ©aframent unb at« fotdje« jeber ßaatlichen 3uftänbigfett entrüeft iß.
Söu bebauem nun, baf« e« nicht gelungen iß, noch trgenb welche ttu«ßd)t auf (Be-
lingen bietet, ben uon unfern Vertretern in ber Äommiffton geseilten Antrag auf
Änerfennung be« Kra>[li*Jen £t)erccht3 roenigßen« für linientreue «het heile *ur
"Ännatjtne ju bringen."
Über ben Sinn be« beruorgerjobenen «Sorte« wirb gewif« 92iemanb im 3n>eifel
fein fönnen; aber meiner — mit ber ihrigen übereinftimmenben — Änficfjt nacb u>ürbe
ber Webner boch wot)l richtiger getr^an traben, eine anbre — wenn auch l&ngeie —
Beübung ju matten, bie allgemeiner Ablief» iß unb auf foforttgeö allgemeine« ©er»
ßanbni« rennen burfte, etwa:
auf Snertennung be« fachlichen (zhereebte« roenigften« für $erfonen, benen —
ober : für ein $aar, beffen beiben £t)eiten (ober $51ften) al« treuen gläubigen ftatlwlifen
bie <S$e ein — ber ßaatlichen 3ußanbig(eit entrfiefte« — Saframent iß.
jpeirn $rof. SSfafenborff, SBorftkenbem be« ©tettiner ©prachoerein« 3- in
Vaafe bei3ani00: 2)ic SSerbeutfchung Herfen für ©affin iß allgemein üblich, f. mein
Wörterbuch, ©erbeutfchung«w5rterb., 3frembwocterb. 2>ort ßnben ©ie auch 3nfammen>
ictmnaen, bie nach ähnlichleit ßch oermehren laffen unb (einer befonbern örtlärung be»
dürfen. Xa ich — eben fo wie ©ie — meine ©üdjer nicht mit in« ©eebab genommen,
fo Kann ich nicht mit Sicherheit fagen, ob ich bie oon Shnen angeführten ©erbeutidjungen
£abe* unb ©a) wimm beeren für ©abe* unb ©a) wimmbaf f in« befonber« auf=
aenlhrt habe. ^ebenfaD« ßnb fie meiner «nßcb.t nach burchau« empfcblen«werth unb
»oütommen berechtigt. ©er 3ufaU fügt e«, baf« ich gleitfoeitig mit 3hter Anfrage
eine 9?r. ber »ational»3tg. (49, 435) empfing, worin e« u. «. t)«fet:
„Xureh ©ammetbcefen am Ouei« SBBafferfrSfte ju gewinnen, welche in ben
ihalfperren felbft 8000 ^ferbeßärten . . . betragen", ßatt © ammeibaff in« u. ä. m.
ftreunbtichßen <Mru§ $hnen unb ben SWitgliebern be« ©tettiner ©praa)oerein«.
^errn Dr. ^riebr. jJüfef in ©trelijj. %ftit guten Nachrichten haben mich f«or
erfreut §hre ©efprechungen über ^aul ©ornftein'6 (äebichte: wÄu« 2>Smmerung unb
Ha$t" unb ^etjet'« SBert über Qot). $eter tnui« ich wegen Raummangeln
traem fpateni ^efte oorbehalten. ^er^liche (»rüfee oon un« in SBarnemünbe hier an
Sie unb 3hre oerehrte %xau SKutter. 9üe« Öute!
^rau Dberappeuation«rath SB« pfeifen er, geb. (Belpcfe in (Jharlottenburg. ^erj«
liehen, oerbinblia>en 2>an( für $hr freunbliche« Schreiben, ba« mich feh* erfreut hat
ffieme Antwort au« SBarnemünbe, wohin mir au« ÄUßrelij} 3hr ©rief nachgefenbet
»orben iß, werben ©ie hoffentlich richtig erhalten haben.
•perrn Aeorg j,otfüt, Dr. ber ^hüofophie unb Ih«bl«>9»«» t- «>• Ö- ^of-
ÄiTchengefch. in ©ien. SRit beßem SDanf für ^hre freunbliche Bmchrift theiU ich bie
m 3hrem 3Ratheßu««»uffafe ju berichtigenben ©rudfehler auf ©. 144 mit, wonach
zed by
3. 24 (flott be* ftnnlofen „©ofen") „©odjen" ju Wen ift. (Sollte £a$ etwa ja
erttfiren fein: tote tagtid) (= aHtägltd?, an ben ©odjentagen) nidjt im SonntagSftaat.
ionbern in bem Anfüge für bie ©od?e = im Mtagsartaugt gebt?] ^n 3- 36 (ber
legten be« Xuffafee«) ift (flott „febiemer") „fdHrmer" $u Wen. ferner weifen 6k
für 3. 31 $ur (frllärung oon w«ofa^er»©ein" auf (Blafe ©einbudj 1885 & 16o
bin, wonad) Wofacio ein italiän., wenig b*ltbarer 8lot$wein im (Äenueftfcben tfl -
ftreunblidjjier <Brufe!
£>cmt #tt in ©ien. $bre 3artc Sufmertf antrat ^at mia> bod) erfreut mit
innig gerübrt. fceralidjften $anf unb ben ©unfa) aOe« (Muten! Von bent tufentbak
in ©arnemünbe barf \ä) mir na<b bem bi«berigen «rfolge wobl fdjliefelia} «ünfhge?
oerfpredjen.
ftrfiulein Saftanua £ ... au« SReflenburg. 911« «erbeutfdjung für ba«
franjöftfa>e SWobewort Dessous bat* id? Unteranjug gebilbet, aber au* boö oon
Sbnen gebilbete Untertreibung ift meiner «nftdjt nao> ooHtbrnmen jutreffenb mrt
empfebfcnöwertb.
£errn Dr. <Ä. £> Araber in Berlin. SWein oortrepcber Mitarbeiter, ben id>
al« „ftreunb" begrüben $u fönnen fiolj bin, Sie baben nia)t nur mta>, fonbern ftctxt
ade £eier ber 3*'tfd?rift lebhaft erfreut burdj bie SDiittbeiUtrtg, bai§ mir oon 3bnen,
bem rüftigen fcd)t$iger, bemnaa)ft ein neue« Qu* ju erwarten ba&en, auf ba« id? —
obne bi«ber ben Ittel ju lennen — fjödjji gefpannt bin. (Slütf auf! — unb: alle«
(Pute 3$nen unb ben ^bJtgcn» namentlidj au<b 3&rem ©obne Otto!
£errn $oQ«nne& & ... in SRatn^. ©ie teilen bie folgenben ©äfcc au*
ber (Gegenwart 49, ©. 162a mit:
„Xit (Sntfrembung weniger oom Sbrifrentbum al« oon ber Stirbt nimmt auf*
faüenb $u. ©er bie «ugen nidjt abftdtflia) oerfdjliefet, fteft fie förmlta> warfen. Sie
ift ju nar unb fta)tbar, um länger über fte ju fa) reiben."
unb ©ie fragen bei mir an, wie bier baS beroorgebobene ©djluf^wort ju ertlSren tein
bürfte. SWeiner (unmafegeblidjen) Hnftdjt naa) burdj bie einfadje «nnabme eine« 2)rud*
febler«, inbem — ftatt fdjreiben — fdjweigen ju lefen fein bürfte.
£errn £ug. in Treptow: ©enn ba« brroorgebobene ©ort (in bem in ber
<Wat.*3tg. 49, 159 au« ber 3eitfdjrift „$er ©ocialifi* abgebauten ©d)riftftä(f) nidjt auf
einem 2>rudfebler berubt, fo fagt ba« ©ort jebenfaU« nidjt, wa« ber ©djreiber bat
fagen wollen: „£in mutbtoertber »erfedjter unb ©ertbeibtger h." Ökmeint ift etwa:
ein mutbooller ober mutbiger, oielleicbt audj: ein mutbbewebrter tc.
£ernt $rof. Jing. ^ientaun in (Sette. 3br febr wiaiommener Beitrag i'olgt,
fobalb ftd) ber nötbige «aum bafür ftnben lafft, boffatlia) ftfjon im natbfien ^eft.
iöcften (»rufe.
AlTr für bif «ßettrdmft fefbfl oeflimmtru «ßn^nbungen wolle man un*
mlltffßar au ben <&erau&grßrr uatf) Aftftrefl^ in ^Srftffiiourg, bagegm
bie für ben ^tmfdirag ober afß ^Seifagen bedimmtfu An}eigen an ben per-
feger in ^»aberßorn fenben.
Beiträge fnr# nAdsfle^eft muffen jebe* JRaf bit fpdteften« }um 1. b«
?8onaU in ben £änben bes ^erausge0ers fein; aud) bittet er, in |Se)ug auf
ben Einfang, bie tHaumoerbaflniffe ber ^eitfwrift im Jtnge jtt 6aftfn.
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(Stifter unb TOenj^fn.
5m «oraan in 3 Stab« ton «fcolf ©ilbranM. ÄÖrtlingcn 1864.
I. 33orbemerfung.
ign biefem oor 32 Qabren erfa)tenenen ^udje farte t<$ mit fcfcon
cor mehreren SRonaten bte Stellen angejetdjnet, an bie ia) meine fpradj*
lidjen 33emerfungen für meine 3eitf$Tift fnüpfen wollte.
Der 1837 in s3?ofto<f geborene 93erfaffer be« Woman« bat feine
fimber* unb Qugenbjafjre in bem ju SRoftod gehörigen an ber ÜRünbung
ber ©amen? gelegenen ©arneraünbe oerlebt, too audj oiele feiner Lobelien
fpielen, unb wo^in idj jetjt. ba midj bte S5erorbnung meine« Vintes bort»
f)tn geführt, ba« ju befpreaVnbe $u$ «bolf ©tlbranbf« mit mir gc«
ncmmcn.
Da§ erffe üttal, baf$ id) in bem ©eebabe SBarnemünbe oertocilt,
btlbet einen t'i$tpunft in meinem tfeben, an ben i$ Ijeute frolj unb n>cfy*
mütfcig jurürfbenfe, — fro$ in ber (Erinnerung an ben anregenben, fjcitern,
gefelligen Äreis, ben mir bort im i^aljre 1848 bilbeten, unb roeljmütljig,
weil bie SReiften au« biefem mir fo nalje fteljenben unb innig oerbunbenen
Greife bereits ba$in gefa>ieben finb.
3$ nenne unter biefen Dahingegangenen juerft meine oortrefflta)e
öattingba, geb. grteblänber, meine treue ©tüfce, bie mir bura? einen
unerwarteten &löfclia>n, aber fanften £ob am oorlefcten Sage be« ^atyre«
1895 entriffen roarb, bann beren Sdjtoefter, ©opfjte, bie (Gattin meine«
bejfern 3$«, ort Kaufmann« unb ©enator« Äle^anber ©anber«, ben
i$ in bem Vorwort $u meinem „Deutfdjen ©örterbuc&e" al« meine«
$ater« „äbnlidjen ©ofm" mit SRedjt fjabe be$eid)nen bürfen, — ferner
ten nun idjon oor 20 Qa^ren ba^in gefdnebenen äbolf ® laf «brenner,
mit bem ia? gemeinfam bie bei §offmann unb (Sampe in Hamburg er«
tyienencn „Genien ber ©egemoart" oerfafft $abe unb ben bie beutfaje
?itteraturgef$ia)te mit ffleajt ben „Eater be« (alteren) berliner Sifce*"
genannt r)atr ber fia) felbft aber in oielen feiner ©Triften gernal« 53 renn*
glas be£ei$nete, aber in £>inblid auf feinen förnft unb $eiterfeit Oer«
binbenben §umor audj al« (£rnft Reiter, roäfjrenb er mid> — wenn idj
ni$t alle bie greü)eiten, bie er fidj mit ber ©oradje, in feinen ®ebidjten,
3ritf<*rtft f. bcuH4c Sirradjc, X. Softr«. IG
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— 202 —
namentlich auch im ÜBerSmajj, ertaubte, ungerügt Durchgehen laffen
wollte — als ben aUjuftrengen Dr. Qop f $u bezeichnen liebte, §ier reibe
ich feine im oorigen %af)Tt oerftorbene vortreffliche Gattin «bele an, bie ol§
©chaufpielerin unb als Mehrerin ber ©chaufütelfunf* ftd) mit iReajt einen
anerfannten unb gefeierten tarnen als $eroni«®IafSbrenner erworben
^at unb bie in 93erbinbung mit meiner oben genannten ©c&wägerin
Sophie fidj meiner Unterweifung im Crngltfchen anvertraute, wobei icb
ben oielfadjen anregenben ©emerfungen beiber otelleicht mehr $u bauten
hatte, als fie mir.
©eiter nenne ich ben 1816 in SRoftocf geborenen unb oor zwei fahren
oerftorbenen Rechtsanwalt SRorifc SiggerS, ber in bemielben 9Hafje, wie
er bei allen greiftnnigen ber beiben üMeflenburg in wohloerbienten fatyn
©fjren ftanb, bei ben fich „fonferoatio" nennenben, aber oon allen anbern
Bewohnern ber beiben ©roghetzogthümer „RücffdjrittSpartei" (genannten
oerhafft unb gefürchtet mar, ben 93orfifcenben beS fonftituierenben meflen-
burgifchen CanbtagS, fpäter in ben berüchtigten fogenannten „ffioftotfer
^ochoerrathsprocefs" oermtcfelt unb zur 3uchth^uSftrafe oerurtheilt, woburcb
Sföorifc SiggerS in ber Sichtung, <£fjre unb Siebe beS üfleflenburger 93olte
Vichts oerlor, fonbern als 9J?ärtorer für feine Überzeugung nur um fo
höher flieg, währenb bie bis bahin im ganzen 33ol! als entehrenb betrachtete
3uchthauSftrafe bei fielen nicht mehr als entehrenb betrachtet mürbe.
gerner bie beiben weit über ben Jfreis ihrer 3ut)örer hinaus binra)
ihre fchriftftellerifdje Ihätigfeit befannten unb hochgeehrten ^rofefforen ber
föoftocfer Unioerfität, $rofeffor ©tlbranbt (ben SBater fcbolf ©tlbranbt s)
unb ^rofcffor Sürf, unb ben gcfinnungStüchtigen, freifuinigen (StotSbefifcer
©amuel (Schnelle auf SBuchholfc, ben ©cfjmtegeroater beS weiter unten
Au nennenben ^rofefforS Julius ©iggerS, unb, um abguf fliegen, ben
Rechtsanwalt Sluguft (John aus ifteufrrelift, mit beffen ©ater fchon mein
feliger 93ater befreunbet war.
Diefe Weihe oon bereits oerftorbenen 2flitgliebern aus unferm ba-
maligen engern, trauten ©arnemünber Greife hätte ich noch um einige
SWamen oermehren fönnen; um fo fürzer fällt leiber! bie SReilje Derer aus,
bie, wie ich, noch am ?eben finb unb bie mir — wie ia) ihnen — burd)
allen ©edjfel ber 3C^ ^inburc^ treu oerbunben geblieben finb.
(SS finb Dies ber ausgezeichnete ^rofeffor ber £h*ologier Dr. QuliuS
©iggerS, ber ältere ©ruber oon üttortfc ©iggerS (geb. in ffioftod
1811) unb, wie biefer, in ben berüchtigten „föoftocfer §o<hoerrathSprocei$"
oerwicfelt unb — oerurtheilt. ©ein bem Reuter 'fchen „Ut be geftungs*
tib" an bie (Seite z" ftellenbeS 33uch: „42 Monate geftungShaft" möchte
ich &ei ^tefer (Gelegenheit allen Denen angelegentlich^ empfehlen, bie oon
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- 203
ben bamaltgen 2ftef lenburger 3uftänben ein getreue« 93ilb gewinnen wollen, —
ferner ber Öioftotfer Wec^Wanroalt f arl üttüller, ber fdjon bamal« —
wie noch jeftt — töebafteur ber über ÜWeflenburg'ft ®renaen fynauS in
fflorbbeutfdjlanb ter breiteten, jefct im 186ften Jahrgang ftehenben „Üloftodfer
3eitung" mar.
Diefen Reiben, bie, wie ich, au« unferm trauten ©amemünber Greife
oon 1848 noch am Ceben finb, rufe ia) meinen beliebten hirjen, aber 2(0eft
m fty fchltefjenben herali$en ©unfeh su:
«lieft ®ute!
Die Öefer biefer meiner 3citf$vift aDcr werben, fo boffe ia), mir,
bera im 77ften Sebenftjahre ©tet)enben, eft ju ©ute galten, bafft ia) — ber
lufjuacitas senilis folgenb — ben Söemerfungen ju bem iRomane oon Äbolf
©ilbranbt biefe „5$orbemerfung" ooranaufchiefen mir erlaubt §abe-
(Die ©emerfungen au bem ©ilbranbt'fchen Vornan felbft mufft ich —
mit töücfficht auf ben föaum — ben fpätern §>eften vorbehalten.)
©ternfd)ttuWett.
(Vornan oon Robert tyx im fttutUcton b«r 9fational=3tg. 49 Wr. 269 ff.)
1. Die eleftrifdje ©Iocfe, welche bie Abfahrt beft Äbenbaugeft oon ber
legten Station fignalifierte, r)atte bereits ju Hingen begonnen, als auf ber
Don jungen ^inben bäumen gefäumten ©trage, bie baft <&ebirg$ftäbtd)en mit
feinem flehten 33at)nhofe oerbanb, ein rafajeft ©efär)rt herangewagt fam :c.
Mr. 269, ogl. $eitfchr. I ©. 327 üftr. 5. wo jwei Belege für ben nicht
genauen ©ebraua) oeft Qmperfeftft ftatt beft richtigen "ßräfenft gegeben unb
bef proben finb. $ch fefte baoon ben einen fftt: „ÜWtmi nahm bie 'JJferbe-
bat)n, um in baft SBiüenoieTtel awiföen ber Alfter unb ber Sanbftbecfer
fchaujfee ju gelangen, wo bie Ufjlanbftrage lag" [lieft: liegt j, — mit einem
§inmeift auf einen Sörief oon £einr. $eine, ebb. I @. 308 § 99, f. ferner
weh s- 53. 3eitfa)r. I ©. 193/4 § 12; ©. 343 § 44 u. ö. Demgemäß
wäre ftatt beft heroorgefjobenen oerbanb genauer oerbinbet $u fefoen,
&gL (mit bem fürjem Mittelwort ftatt beft fflelatiofafceft) : „auf ber baft
©ebirgftftäbtchen mit feinem fleinen Bahnhof oerbinbenben ©traße."
2. Die flüchtigen ®raufchimmel . . . fielen . . . wieber in fcblanfen
£rab, um fo bie leftte ©treefe au hinterlegen. SKr. 269, munbartlich
ftatt beft in ber ©chriftfpracbe üblichen aurüctaulegen, f. ©örterb. 11
©. 81a iflr. 2a.
3. Qn fleinen abgelegenen Orten ift alle ©elt in Äenntnift auch ber
unbebeuten[b]ften 33eränberung beft Söeamtenftanbeft. SRr. 274, f. über
ba* oon mir in eefigen klammern hinzugefügte b „im ©uperlatio oor ft"
16*
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meine $auptfd}roier. ©. 80 SRr. 2 (ogl. umgeteljrt ebb. in Sflr. 1 ten
regelnden Sluafaü be« b in ©örtern rote Unbebeuten&eit ftatt be$
nur oermeintlia) forreftern (ober regelrechtem) Unbebeutenj>]&eit).
4. $u fleiner §afenfuß brau^teft überhaupt feine «ngft ju fcaben.
©ar [= GS roar] nur eine ©eule in ber ^atentbüöjfe [be« ©agen«]. ^eftt
ift ber SButfel Gerau«, fcfle« in Drbnung. Da« ©erfel &ält noa). ttlfo
frifa) aufgestiegen ic. Stfr. 274. $)ie burdj ©perrbrutf tyeroorge&obene
öfterreiäjifdje 93erfleinerung oon ©erf (f. mein ©örterb. III ©. 1576a ff.)
begetdjnet fner, roie man ftefjt, ba« Heine funftoolle ©erf, bie $atentbüäfe
be« ©agen«, bagegen (f. <£rgäna.«©örterb. ©. 631a) in Öjüerreiaj jumeift
einen tfeierfaften. f. a. a. D. aua) bie gortbilbungen (ein«, f ort*)roerfeln.
5. ©illft bu $u mir auf ben $ocf, iBaa)ftel3<$en? SRr. 274, al«
fofenbe Änrebe an bie STodjter nadj bem jierlidjen beroeglidjen 33ogeI (f.
©örterb. Ui ©. 1208a).
6. ©ir mußten im 53ernauer §>of untertreten. ÜWama tranf
ein ©las ©ein. Sttr. 274, ogl. für ba« auf ber erffcn ©übe betonte, alfo
une$t aufammengefefcte untertreten (oerf Rieben oon bem gleich gefdjrie*
benen, aber auf ber Dritten ©übe betonten, e$t jufammengefefcten ©orte)
mein ©örterb. III ©. 1373 a/b, roorau« ia) $ier nur ben öeleg au*
£ietf tyerfefce: (Sin Überbaa), roo bie ©auern untertreten, roenn ber
Wegen fte überfällt.
7. „Qa, fo madjt er'« immer. §>at noeb Äeiner je einen änopf
oon ifjm befef)en. üttia) friegt er nidjt meljr baran." — „Sfla, er ift boa)
roenigften« freunbltaV' — ©a« fauf iö) mir baoor? Die greunbliöjfett!
®elb ift mir lieber." 2c.
55gl. mein ©örterb. I, ©. 959 b/c unter Änopf 4, roorau« t$ ljier
golgenbe« fyerfefce: „Stnbrerfeit« bejeia)net bie SHeben«art : ftnöpfe Ijaben
„<&elb Ijaben", mit $3e$ug auf bie namentlich früher bei roo^l^abenben
anbleuten übltdje ©itte, angeöljrte (Mbftücfe ftatt ber Änöpfe ju tragen:
Da ber alte Änöpfe in ber £abe unb gute greunbe an ber $anb fjattt
§öfer tfeb. 12, f. grommann flflunbart. 6, 118 2C. unb.burfa)ifo«: finöpfe
fpringen laffen. ®elb ausgeben. Möllmann" :c.
Qn 93ejug auf ba« Ijeroorgeljobene munbartlia)e baoor ft. be« in
ber heutigen ©djriftfpradje geltenben bafür f. mein ©örterb. I ©. 519a/b
unb befonber« 93üa)mann'« ©epgelte ©orte (16. fcufl.) ©. 190, wo
e« fyeißt:
w©a« ia> mir bafür faufe!" (eigentlia): ©at itf mir baoor
fofe!) im ©inne oon: ©a« ta) mir barau« maa)e! ftammt aus ber $ojfe
oon Daoib Äaltfa? (1820-72): Berlin, roie e« roeint unb laa)r\M
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8. tötn ich e3, ber ihnen ben fflaufä antrintt? iflr. 277, ^icr
ausgehoben al£ Nachtrag unb örgänjung ju meinem ©örterb. III ©.
1379 a/b, wo nur Söeifmele mit bem rücf bezüglichen $>atto aufgefübrt ftnb:
iicb einen iRaufch, §aarbeutel jc. antrinfen.
9. glor be §abana ift es juft feine [f. ©Örterb. . I ©. 892a unter
Je in" 9?r. 8, flott nicht ober: es ift juft feine §>aoannaeigarre], f. u.
9*r. 29; 43; aber bich fajüttelt'3 [= f Räuber t e$; f. mein ©örterb. III
©. 1027c unter f Rütteln 2 f.] ja förmlich oor bem bemofratifchen
Äraut [f. ©örterb. 1 ©. 1020c unter äraut ld]. Qa, man enh
wohnt e$, wenn man unfere SBerfammlungen feit lange nicht mehr auf«
fud}t. 9tx. 227 — ■ man roirb beffen ungewohnt, oerliert ben ©efcbmacf
baran ic, f. mein ©örterb. III ©. 1650 b ff., worauf icb mit iHücfftc^t
auf ben fllaum nur golgenbeS (mit ©eglaffung ber meiften Belege) h«riefce:
„önt wohnen . . . 2. einer ©adje ungewohnt, entfrembet werben,
f. entwöhnen 1: a) mit abhängigem ®enitio . . .; b) zuweilen mit
«ccufatio ftatt ©enitio, nicht bloß: 3* bin e« (f. b. 9) entwöhnt jc,
fonbern auch: ©ie müffen ihn [ben Sanbjunfer] unter frembe tfeute thun,
bamit er bie $)orfluft entwöhnt. föabener 4, 101 ...
Entwöhnen: 1. oereinjelt intr. ftatt entwöhnen (f. b.), 3. 33.:
3$ bin wot)l alt genug, ber SDtotter $u entwöhnen. iHücfert ©eisfj.
4, 139 . . .
(^ewo^nen... 1. intr. (haben) bei Älteren unb noch in gehobenem
©til ... a) mit ©enitio: Daf$ bu nicht gewobneft ber Narrheit. ©traa)
23, 19 ... ©r fonnte nicht ber bumpfen Öuft gewonnen. Ublanb 503 .. .
b) mit «ccufatio ft (Senitio (ogl. gewönnen 1), aunächft (f. (£$9) bei
allgemeinen Fürwörtern: flehte üble Nahrung, wenn man'3 nur gewohnt.
Auerbach ©eoatt. 532 . . .; bann auch: Qaf« e$ [oas füllen] ben 3TOanö
gewöhnen foll. (federt 1, 13 . . . 9iod) ebe bu bein ©lütfe wirft gewobnen.
Effing 1, 95. Q3i3 wir burct) öftere« fragen fic [bie Äleifrer] gewonnen,
filier 559 a . . .
©ewobnen: 1. juwetlen (oolfsübliccj befonber« in Öfterretcb) mit
Siccufatio gewohnen (f. b. lb; 3b), gewohnt werben: . . . „2Ran
gewöhnt'«!" — wie ©auernfelb in feinem „beutfchen Krieger" fagt. Saube
Ixam. ©. 5, XVII. $)em allein | bie blöbe üWenfcbheit ju oertrauen,
bis | fie heücm ©ahrheitStag gewöhnen. Öefftng iRath. 4, 4 . . ."
?(n biefen wenigen Slnbeutungen muf« ich e« fyex genügen laffen;
meUetcht regen fte. manchen ßcfcr an, bie angeführten ©örter in meinem
©Örterb. ooUftänbig nacbjulefen.
§ier will ich nur in 33e$ug auf ben S5f. be« befprochenen föoman«
torj hinzufügen, bafS unter bem ©chriftfteüernamen Robert 93 9 r fich ber
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1835 in Sregenj gebotene unb ou$ |e%t bort lebenbe Robert üon
©09 er oerbtrgt (ober oielmefc befannt ift), ber bi$ 1862 öfterrei<$if<ber
Dfftcier war.
10. Die . . . Äuglein f hielten ... an bent ftattlidjen Änfafc $u
einem SBäudjlein ... . Ijerab . . . „Qa, es gebeibt bir." 9fr. 277, njL
mein ffiörterb. I ©. 276 a unter „gebeüjen 1", worau« idj bier nur ba$
erftc 93eifpiel fjerfefoe: „(Er ifft Die!, aber er gebeitjt babei nidjt, e« gebetet
ibm nia)r (ogl.: es fa)lägt iljm ntyt an, f. III ©. 939c unter an*
fliegen 9fr. 17).
11. Qe^t werbe tö) [als ^genteur] balb baftn, balb borttyn geftetft,
wie eben wieber &ier, glitffajufterei ju treiben. 9fr. 283, — oera<btU<b
im ©egenfafc ju „ ganzer, felbjtänbtger Ärbeit 2c," ogl. glitferei, glttfwerf,
g-litfarbeit tc.
12. (Er madjt gar fein $e!)( barau«, bafS idj ifjm nidjt &u ©efiät
fte$e. 9fr. 283 = bafS id) tbm nid)t Ȋffe, nidjt redjt bin, bafS er mid)
niajt leiben mag, f. „©efi^t" I 2 (ffiörterb. III ©. 1091b S>fr. 2 unb
©rgän^ffiörterb. <3. 480 c.)
13. 33is baS liebe <5$weftera>en fia? plöfclia) als ©olbf ajmetterling
entpuppte. 9frr. 286, ogl. in meinem ffiörterb. I ©. 450 b: „©olbfifä:
9fame mehrerer Jifdje mit ®olbglanj . . ., zuweilen audj als ©ejetymmg
eine« reiben 9Wäba)enS, bas gefifdjt ober geangelt wirb." — Statur»
gefdjidjtltdj bejeidmet übrigen« ©olbfdjmetterling feine befrimmten Ärten
oon ©djmetterlingen.
14. ffienn man bebenft, was werben (jätte fönnen, audj bie
folgen, für bie unbefonnenen Seute ic. 9fr. 290, in gewöljnlidjer Stellung:
was Ijätte werben fönnen, ogl. meine ©djrift : „©afobau 2c." ©. 114,
f. u. 9fr. 22; 25; 34.
15. Sie leitete babei ben ®aft fo, bafS er mit ber #auptnieber
laffung im Würfen »or einem ffiinfeldjen fafj, in baS mit einem 33erfu*
faprieiöfer Änorbnung ein paar fiffenüberberfte Äorbftüble um einen Meinen
s<Slumenti[a) sufammengefdwben waren. 9fr. 292. Qdj geftebe, baf« bie
beroorge^obenen ffiörter mir nidjt ganj flar finb; melleia^t fann einer ber
Vefer mia) barüber ganj aufflären.
16. 9hir flüa)tig ermieberten fie benfelben [ben ®ru&], fte waren
beibe fo befajäftigt, fo für* an ber 3eit ic. 9fr. 307, munbartlta) —
fie Ratten fo Wenigkeit; tr>re 3eit war fo furj bemeffen ober sugemeffen,
fo fnapp, fo febr in Änfprua) genommen jc, in meinem ffiörterb. unb
<£rgäna.« ffiörterb. no<b unerwähnt.
17. 9*idjt einen Äugenolirf tonnte baS eleftrifierte Äorfmännlein
rubig an berfelben Stelle bleiben. 9fr. 307, bilblidj jur Söejeiajnung cnw*
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fortwä^renb $m unb fjer bemegenben flttännleinS, baS bura> bic
Gleftrieität angesogen unb bann roieber abgeflogen, &in unb $er penbelt,
ogL in einem anbem töilbe: Ouerffi Iber mannten u. ä. m.
18. Der erftbefte ©onntagSparabeur SRr. 307, Ijter = ©onn*
tagSreiter (f. mein (£rgän$.«©örterb. ©. 419 a/b [ber nur ©onntagS auf's
$ferb fommt, um mit [einem Weiten $arabe £u madjen]).
19. Da* loar ja nie man b 81 n ber er als bie Darfteller in ber
Gräfin Orfina jc. Olx. 335, — in ber allgemeinen ©djriftfpraaje üblia>r:
fein Slnberer ober: SRiemanb anberS, f. |>auptfa)roier. ©. 190a u.
Söörterb. 1 ©. 838b (5Hr. 2 f.), ogl.: ©S mar Dies niemanb [fein]
Geringerer als ^rinj <£buarb jc. Mr. 355. Daljer eigentlich niemanb
Ruberem [feinem ftnbern] ein SBerbienft babei jufaüe Sftr. 361 u. o.
20. Qebe fä)rumpfelige ©cfclafföett, bie ber häufige ©ebraudj
uon ©a)muife unoermetbltdj hinterläfft. ffbc. 335 = rmijelig, f. Söörter«
bu$ III ©eite 1016 c/7a, mit ber Nebenform fdjr um p(e)li g, ogl.
fa)rump(f)eln je.
21. ©ie haben Wedjt. Die Wolle liegt mir eigentlich ntä)t . . .
3efct erft roirb eS mir oöllig flar, roarum mir bie Wolle btefcr eigen»
nüftigen gtaliänerin [ber Orfini in iMfutg'S fcmilia G&alotti] nicht liegt.
Wx. 337. $ür biefe in ber ©chaufpielerfpradje burajauS übliche SluS«
brucfswetfe ogl. man junäajft in meinem ©örterb. II ©. 135/6 liegen,
befonberS SRr. 2 („mit abhängigen ^räpof., alphabetifd)") unb 9ir. 3
(„mit Äboerbien ber Ärt unb präbifatioen öeftimmungen"). 3ie bebeutet
fo oiel roie: Die Wolle liegt nicht eigentlich in bem 99ereia> ober flreis
(niajt innerhalb beS ßreifeS jc.) meiner fdjaufpielerifdjen Eigenart, 53e=
fä^igung, SRatur jc, nicht innerhalb meines eigentlichen WollenfadjeS, —
nitht ganj paffenb für mich, mir nicht gan$ pafSgeredjt jc, ogl. j. auch
in meinem ©örterb. III ©. 1110c unter fifcen 2g, toorauS ich goU
genbeS berfefce: wö0n ÄleibungSftürfen . . . @ut, .fajlecht ft^en (ober f leiten,
b. 2). »lies fag wie angegoffen. $öfer . . . ©ie euch bie $ojen fifcen!
Stiller . . . Die ©efte fag fchlottetig. ©pielljagen ... unb übertragen:
Güie ©abe, bie ihr fo fremb fifcet [fleht jc.J roie jener ©felin bie Webe*
icligfeit. ©ielanb" — unb ferner mein ©örterb. II ©. 505a : „Raffen ... 4:
genau fo fein, wie (SttoaS, wofür ober rooju es beftimmt ift, fein foll unb
mufs, biefem gemäg fein, bamit in Übereinftimmung fein", mit jablreicben
belegen, oon benen ich hier nur folgenbe fcrfefce: „(JtroaS pafft (Einem in
ben ÄTam. Qn alle ©ättel paffen ober gerecht fein. (SttoaS pafft roie bie
Sauft aufs Äuge [fa)lea)t, nicht]. Doch pafft eine folche Aufteilung mir
am fugltchften auf ben l'eib. (Shamiffo."
22. Das finb bie 3uf*anDe» bie man ^eranmaä^fen §at laffen.
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Sftr. 341, in gewöhnlicher Stellung: hat h*ranwachfen laffen, oa.1.
oben SRr. 14.
23. Gin $übföet ÜWenfch, mit bem man ftdj gut unterhält unb ber
hier, trenn man ihm noa) gefchieft ben legten Scbliff giebt, oortrefflidj $u
brausen fein wirb, beute fi$en@ähnabenbe im Sinter ein bischen
aufjupufcen. SHr. 345, wo — wie man aus bem 3uiammen6an9 entnimmt
— bie „fqcen ©ähnabenbe" bie unter ©ahnen ©erbrachten (ober langweiligen)
jours fixes bezeichnen, als eine ber unerfdjöpflichen 3u1ammenfefcunflen»
beren «Sinn man errate ohne bafS fie als 93ermehrung beS beutfehen ©ort*
fchafceS anberS als gelegentliches $eifpiel Aufnahme ins beutfa^e ©örterbu*
beanfpruchen tonnen, ogl. in berfelben 9*r.: ©irflich ein beneibenSwertheS
©lücf! fcnbere [SdjaufpielerinnenJ fyabm ftdj fronen erfptelt =burdj ü)r
Spielen auf ber 35ü()ne erworben, wäfjrenb baS tranfttioe erfpielen in
meinem $anbwörterb. ©. 215 b nur gan$ allgemein erflärt ift (unb erflärt
werben tonnte): burch spielen erwerben (auch oon anberen ftrten beS Spiels),
ogl. 5. 53.: (£r ^atte burch ein Söörfenfpiel geftern 1000 ÜKarf erfptelt
unb hat heute 2000 fcerfptelt u. ä. m., unb wetterbin in berfelben 9ßr.:
Die ftarfen bunfeln brauen [ber Schauspielerin] $ogen fich fo eng jufaramen,
bafS fie beinahe in etnanber liefen unb nur eine tiefe gurche fte trennte, —
bie SWebeafalte, b. h- bie gälte, wie fte bie Schaufpielerin (ihrer Me
gemäg) als SWebea ben 3"Wa"*™ S^t unD seilen mufS ogL unten
SHr. 27.
24. Der 3)iuftfftnn ift bei unferer tteinen 53löbt)ett noch am raeiften
entwicfelt, — wo nach bem 3ufammen*)an3e 0a5 ^eroorge^obene ©ort
nicht ben 3uf*anD eine* blöben unb fchwachftnnigen $erfon, fonbem eine
foldje^erfon felbft bezeichnen foll, ogl.: Du fletner 8eia)tfinn! bu Über»
mutt)! u. ä. m. — Qdj bezweifle, bafS in biefem Sinne baS ©ort 5318b«
t)eit in ben allgemeinen (Gebrauch übergeben wirb.
25. 3u9le^ mx i^00? &xtt>*> Dic em Paar Schritte weiter $urücf
binter ihrer $ot)eit geftanben . . . oorgeeilt. Sflr. 355 = eilig oor*
getreten, oorangeeilt.
2(3. (5s lag SHichtS in bem Befehl, was auffallen hätte tonnen.
Sflr. 355, in gewöhnlicherer Stellung: was t)ätte auffallen fönnen; unb
$. 53. ittr. 3G 1: „Unb wenn fte etwa it)ren Äugen nicht glauben t)ätte
[ftatt: hätte glauben] wollen u. ä. m., f. o. Mt. 14.
27. ©aS? hat bi<h bie Auszeichnung . . . fo granbig gemacht?
Wt. 355, »gl. mein ©örterb. 1 S. 617c, wo es unter ©ranbig II
heißt: „II ©ranb (fr$. gräng) = grofj: ©. thun. Da geht'S g. h« *c.
3u weilen oerlängert: granbig." — £>ier, wo bie jur „oornehmen §of*
gefellfchaft" jählenbe (Sprecherin bie nicht baju gehörende Ängerebete in
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f>ohnifchem ©pott fo barftetten will, als ob biefe burch bie einmal ihr
imberfa&rene ÄuSgeichnung fich oon bem ©ahn unb bem Hüntel erfüllt
glauben tonnte, als ob fie trofc ihrer abhängigen bienenben Stellung oon
nun ab mit gu ber „oornehmen^ofgefellfchaft'' gehöre, ift baS franjöfierenbe
granbig wofc)l gan$ an feinet ©teile.
28. Die wohloerhüüten, tugenbbemäntelten SWoralprebigten, bie
fie jefct mit ergebener SWiene hinzunehmen gehalten war. SRr. 358, in bem
leisten Zon biefeS in ber §ofgefellfchaft fpielenben töomanS nicht unbe*
rechtigt ftatt beS genauer unb ftrenger richtig gebilbeten: mit bem
Sugenbmantel beberften sc
29. Das £)offräulein hielt ihren Vortrag über bie ßinberbewahr*
anftalt in bem ©öchnerinnenunterftüfcungSoerein. 9^r. 361, als ein
$eifpiel bafür, ju welch langathmigen unb fct)werfälltgen ©ortbilbungen
im Deutfdjen bie faft unbegrenzte gähigfett 3"fatnnunfefoungen ju bilben
»erführen fann, mit benen baS flRag ber SBielfilbigfeit noch feineSwegS
erfchöpft ift (ogl. 3. ©.: ©öcbnerinnenunterftüfcungSoereinS*9JHt*
glieb, *©ifcung je.), f. o. Wx. 23 u. ogl.: gaft wunbert man fich, bafS
eie „ffleinfmberbewahranftalf jia) bie SBerfüraung um bie erfte ©ilbe hat
gefallen laffen. —
30. Qnforreftheit bulbe ich feine in meinem Calais. $lx. 361, f. o.
91t. 9, ftatt: Qnforreltheiten bulbe ich nicht ic. ober: Q<h bulbe feine
3nforreftheit(en).
31. ©3 wirb alfo wohl geboten fein, . . . ein «US langen mit ihm
ju finben. ©ohl nicht auf bie Dauer, aber boch oorläufig. Sttr. 370, ftatt
fre3 fehriftbeutfeh aOgemein üblichen ftuSfommen, unter welchem ütelfopf
eS in meinem ©örterb. I ©. 976b in Sftr. 2f helfet: „Wit Einern aus«
fommen: fertig werben, in ^rieben leben: ©te f et) wer unb unmöglich &
fei, mit manchen üWenfchen auSjufommen. jpebel 3, 489, f. 3 unb bura>
fommen, ogL: SWit Qemanb nach fommen. sJ)JathefiuS Luther 141a, f.
umgehen." 33gl. etwa: (£s wirb alfo wohl geboten fein, fid) mit ihr.
menn auch nicht auf bie Dauer, fo boch vorläufig ju oertragen :e.
32. 3"nt Abbruch jener üftauerrefte oertoenbet, bie ihrer (Schab*
foiftigfeit ober Uneinfügbarfeit in ben neuen $(an wegen jum 33erfchwinben
oefrimmt waren. 9ßr. 397.
Die ^räpofition wegen fann befanntlich bem oon ihr abhängigen
Öenitio oorangehen ober nachfolgen (f. mein ©örterb. III ©. 1513c ff.);
boa) »erbient bie S3oranftellung unbebingt ben 95orsug, wo (wie hier) ber
abhängige 53iegungSfall burch etwas ba$wifct)en ©tehenbeS getrennt ift, alfo
Keffer: bie wegen ihrer ©djabhaftigfeit ober Uneinfügbarfeit in ben neuen
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«JMan jum SSerfcbwtnben beftimmt waren, »gl.: bie, weil fic ju fctjabljaft
waten ober m ben neuen $lan ficb nicht einfügen wollten, ic.
33. Der ben 53au raf djeften 3 geförbert fefjen wünfdjte. Nr. 397,
ogl. in meinem „Lehrbuch ber beutfcben Sprache" (8. Äufl.) § 84: „93e*
merfungen über ben ©uperlatio unb ben Äomparatio ber äboerbia" be*
fonberS Nr. 7.
34. (Sine geuerfefie fönnteft bu bir bocb wohl anfdjaffen. ffieiö
©oft, man berommt \a förmlich Suft, bei bir einzubrechen. Nr. 400. Die
©igen fdjafts Wörter feuere, biebeS*, einbruch$*f eft, «fidjer ic. jur
^Bezeichnung oon töäumlidjfeiten, bie gegen bie ®efat)r oor geuer, hieben,
Einbrüchen ic. gefiebert (gefchüfct, feft je.) finb, ftnb allbefannt unb gebräuchlich
(f. SEBörterb. 1 <5. 436 c unb (Ergänz.« ©örterb. <S. 198 c, f. namentlidi
baS t)ter in ber gettförift wieberholt befproctjene bomben feft). gür
feuerfefte ©elbfchränfe gebraust man oft nach bem tarnen eine« in ber
$erfteüung folcber befonber« bewährten berliner flunftfcblofferö beffen Namen
Ärnheim als männliches Hauptwort unb fo auch wohl in ©ebanfen an
baS $u ergänjenbe männliche Hauptwort „®elbfcr)ranf" bie ^Bezeichnung
ber g-euerfefte, ein Jeuerfefter. Das oon ISor gebrauste weiblicbe:
„Dtejeuerfefte" ift mir bisher noct) nicht begegnet unb, wie ich glaube,
wenigftenS in Norbbeutfcblanb nic^t üblich, obgleich burcb eine (Ergänzung
wie etwa oon Äaffcttc ic, leicht erflärbar. Qd) ^abe bei biefer ®e*
legent)eit barauf befonbers aufmerffam machen wollen. SBielleidjt tbeilen
freunbücbe tfefer mit, ob in nicht norbbeuticbm ®egenben biefe Bezeichnung
allgemeiner oerbreitet ift.
35. (£r rechtfertigte ficb mit ber (£ile, in ber er bic Weftbenj mieber
oerlaffen hatte müffen [ftatt: hatte oerlaffen muffen]. Nr. 403, f. o.
Nr. 14.
36. ©o h^tte er auch feinen (&runb, ihr fein Unbehagen fühlen ju
laffen. Nr. 409, wo ftatt bes franzöfifcben Darios ihr richtiger ber
»ceufatio fic ftänbe (f. §aupifcbwier. @. 195b Nr. 4).
37. Damit b<>p$te fie felbft in ziemlich gelungener Nachahmung
[eines ÄängurubS] mit oor bem 33ufen neben einanber gehaltenen §änben
baoon. Nr. 419, ogl. gefüger — ben äufammenftofc ber betben ^räpc«
fitionen oermeibenb — etwa: Damit hopste fie, in jiemlid) gelungener
Nachahmung, bie §änbe oor bem SSufen neben einanber h^ltenb, baoon.
38. ©S fehlte nicht oiel unb er hätte „$urrab" gerufen. Nr. 420,
ogl.: es fehlte nicht oiel, - bafS er w$mrrah*' gerufen (hätte) ober:-
fo hätte er „fcurrah" gerufen, ogl.: faft, beinahe, bei einem §aare:c.
hätte er ,,.£>urrab" gerufen.
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- 211 —
39. „©ie müffen alfo augeben, bafs Unregelraäßigfetten ftottgefunben
haben" 3$ werbe mich gegen biefen Änmurf oertheibtgen. Ufte. 430
f. mein SBörterbudj.
40. £)er §artnäcfige burfte in feiner ©tberborftigfeit nic^t fort*
gelaffen werben. 92r. 430, f. mein ©örterbud).
41. SRun würbe ber noch immer <&eifteSabwefenbe . . . erft in bie
nötige ä lamm er genommen. Sflr. 430, ogl. älemme ic.
42. ©ie fennen ben tiefen ©iberwtüen ©einer $>o^eit gegen alle
rabifalen (Strebungen. 9ßr. 430, f. mein ©örterbua).
43. Qn ber feuchten Suft, bie große $äf«lia)e ftlecfen an ber ©anb
abfefcte. SRr. 432, als jurütfbleibenbe ©pur Unterlieg.
44. SRufoen bringt mir bein ©tur$ aua) feinen (ftatt: niebt), f. o.
ftr. 9 jc.
45. „(£S finb beibe [£)änbe] ftünftler." Unb werben nun gefdjmei$elt
über SSerbienft. SRr. 438, f. über bie gügung oon fa)meiä)eln mein
©ÖTterbua) unb §auptfdjmier.
46. ©äfjrenb bie beiben §erren ju oerhanbeln begannen, hufdjelt
ft6 SkleSfa traulich *u §ilba ins ©opha. Mx. 448, f. mein ©örterbuch.
47. £en §ut auf ber ©eite, bie brennenbe Gigarre im Üttunbe,
Irrlichter in ben Keinen gefniffenen nugen unb ein blöfceS Öäa)eln auf ben
feudjtenben [ftatt: feuchten, fich feudjtenben] Sippen. (£$ war nicht baS
erfte üflal, bais fie ihn in biefem [truntenen] .ßuftanbe fah, aber nie noaj
[gewöhnliche ©tellung: noch nie) hatte er fie mit gleichem SBiberwiÜen
erfüüt. Mr. 456.
48. „©aS haben ©ternfebnuppen fonft für ein ÖooS? ©ie leuchten
auf, erlöfchen unb — oerfchwinben im Sticht«. " — „Mein, fie oerföwinben
nicht ! ... ^m SRichtS? $>aS ift eine irrige nnfehauung. ©ie finb ba
unb müffen bleiben. Sflun t)at fie bie ©rbe aufgenommen unb auf ihr
führen fie ihre fcinjelerjftena als ein neuer £t)?il biefer Oefammtheit unb
in neugefchaffener ©echfelwirfung $u ihr. 9ßur ber (Ölans erlifdjt bem
Äuge, bem er einen ©tem oorgetäufcht. 5)er trügerifche öidjtfchein ift
ooruber — weiter Vichts. $ft eö Dcnn f° fätecflich ju oerlöfchen? üDlan
lebt auch ohne ©lanj, ber uns Derart unb glüeflicher vielleicht als in
bem falten Äther, hier unten im erwärmenben nnfehlufs an biefe große
flfleft umfchlingenbe Einheit ber Strafte. "
Das burdj ©perrbruef heroorgehobene er ift hier nicht ganj in ber
Orbnung. $m 2$orhergehenben ift oon „©ternfehnuppen" (weiblicbes
Hauptwort in ber SWehrjahl) bie Siebe; hier wirb nun aus ber 9ftehr$at)l
in bie (Jnnjahl übergegangen, eS hätte alfo ftatt beS fogenannten perfönlichen
JürwortS im männlichen ©efölecht (er) baS im weiblichen ®ef<hle<ht (fie)
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— 212
gefefct »erben muffen; aber biefeS fie träte nicht beutlich unb beftimmt
genug tyxx>OT, weil eben in feiner gönn mit bem fie als 2Kef)rjaf)l be*
ftürrcorts gufammenfattenb, ogl. als SBerbefferungSoorfchlag j. 9.: „9tor
ber ©lanj ber ©ternfchnuppe erlifcht bem Äuge, bem fie einen Stern
oorgetäufcht." (f. über baS ©chlufStoort mein ©örterbudj.)
(frotfcfcung folgt)
Mbgrünbc bed Sebcnä.
9?0Dca«t oon 3*a ©o^<&>, &ip$tg, ©«lag t>on Äart Weifen«. 1887.
1. Der alte föanbolph- (©. 1—86.)
1. Der helle ©onnenfdjein, melier blenbenb oom ©a)nee roieber^
blinfte. ©. 5, f. mein ©örterbucfj.
2. Damit fchlug ber Äonful, roät)renb er langfam neben bem ®rei$
»eiter fdjritt, biefem [ogl.: biefen] fräftig auf bie ©djulter. ©. 8, f.
3eitf*r. ©. 135 IHr. 44 unb baS bort angeführte.
3. ©enn bu fo langfam gehft, frieren meine Jüge. ©. 14, ogl.
(mehr im ©eift ber beutfajen (Spraye): frieren mir bie Jüfje, f. §aupt*
fcfnoierigfetten: „Datioobjeft".
4. Das Unfehlbare ift hier fichtbar roorben, baS bunfle ©et)nen
jur offenbaren ©t)r furcht. ©. 19, nach älterem (Gebrauch (j. ©. in ber
Söibel) ftatt beS ^eute üblichen geroorben.
5. 93ei bem §aufe DollfuS in Hamburg arbeitete ber sroanaigjährige
©ot)n unb Gnfel ber beiben iRanbolph'S in einer 3n>itterftellung aU
Volontär unb tfommis. ©. 25.
Die beiben föanbolph'S finb „ber alte föanbolph" (nad) bem bie
©rjahlung benannt ift, f. o.) unb beffen ©ot)n SUbertuS töanbolph,
felbft fchon „ein grauhaariger, alternber 3WannM (©. 19). Senn in bem
obigen ©afce oon bem „©ot)n unb ©nfel" ber beiben SRanbolph'S bie
föebe ift, fo fagt fich ber i^efer bei biefer 3ufammcnfaffun9» *>af$ tomit
beS „alten SHanbolph'S" C£nfel gemeint ift, beffen 93ater „ÄtbcrtuS
föanbolpfj" ift. ©tiliftifct) aber ift biefe 3"fam,nenfaffung nicht ganj
ohne Hnftog, ogl. — , roaS ich oorjtehen würbe, — : „Dort arbeitete in
ber 3toitterftellung eine« Volontär« unb ßommis ein aroanjigjähriger
Jüngling, ber ©ohn beS $errn «IbertuS föanbolpt) unb ©ntel beS befannten
„alten föanbolph" :c." — ober: „Dort arbeitete in ber 3a>itterftellunä
eines Volontärs unb ÄommiS ber ^manaigiä^Ttge ©uftao SRanbolph, beS
£>etrn Albertus tflanbolph ©ohn unb fomit natürlich ber Qrnfel beS be-
fannten „alten föanbolph" jc. ober in ähnlicher SBeife.
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6. De« Jifcher«, ber ba« büftere Buge auf bie §eimfehr fpähenb
erbebt, um ba« Hufleuchten bc« ganalfeuer« an ber gluf«münbung ju
beobachten, bamit er feine« §afen« nicht fehle. ©. 27, ogl. mehr im
£on ber gewöhnlichen (nicht gehobenen) Webe: bamit er feinen §afen
nic^t »er fehle, f. mein ©örterb.
7. SBenn Silber tu« . . . feinen . . . Arbeitstag bem ftbenb $u fliehen
iah. ©. 28, ogl. in gewöhnlicher SRebe: bem fcbenb fich nähern ober
ii<h juneigen.
8. Die fchneeheüen, oon fpärlichem ®a«licht fdjwanfenb überhufchte
©trage. ©. 31, f. mein SBörterbua), ogl.: bie oon fcowanfenbem, flacTern*
ctm Gaslicht fpärlich erleuchtete ©trage.
9. Gr brütete lange fchweigen [wohl nur Drutffehler ftatt:
[a)roetgenb] oor fi<h hin. ©. 32.
10. Qm £>erbft einer (Ehe, bie tief gl ü dl ich war, unb in welche
nun bie ftngft ©chatten wirft, baf« eine ©tunbe ber Trennung tommen
forme, fommen muffe! ©. 37/8, gewöhnlich: tief unglütflich, aber: im
hofften ©rabe glücflich, »gl. 3eitf<hr. )X ©. 428.
11. Diefelbe tfampe . . . ftrahlte ftill ihr weige« Sicht auf bie
furchtblaffen ©eftchter ber Reiben. ©. 38, warf ftrahlenb ic.
12. <£« litt ihn nicht gu £>aufe. 3u eng umfchranften ihn bie
©anbe, JU tief brücfte ba« Dach ihn nieber. ©. 43/4, f. mein Sörterb.
unb unten 9ßr. 37.
13. ©djon tropfte leife fltngenb juweilen eine SBafferperle herab
oon bem ©eäft auf ben eifig fchimmemben SSoben. ©. 44, »gl.: ©dwn
fiel . . . guweilen ein SEropfen wie eine $erle :c.
14. <£r war gang erfüllt oon einem ungeheuren, furchtbaren unb
noch gegenftanb«lofen #orn. ©. 45, »gl.: Der ungeheure gegen*
fianb«lofe 3orn in ihm wallte jeftt fefunbenlang jielbewufft auf gegen
ben ©reis unb gegen ben Qüngling. ©. 4(J [gegen bie als feinen @egen*
ftanb ftd) ber #orn richtetej.
15. ©efcte fic eine SDHnber im geh ihre« ©trumpfe« an bie
reite ©teile, — oom Äbnetjmen ber Raichen, woburcb. beren 3at)l &er*
minbert wirb.
16. (£r arbeitete nur noch rafllofer wie [ftatt al«] fonft. ©. 72.
17. Äl« er auf feinem täglichem [wohl nur Drucf fehler ftatt:
täglichen] 93eruf«wege mit büftern Sttienen emherfchritt. ©. 73.
18. Dabei entlub fich ba« ®ef<hlof« [L: ®efchof«] . . ., bläulicher
tampf wölbte empor. ©. 79, f. mein ffiörterbuch, ogl.: fich Wölfen.
19. Dann haßte wieber ein ©chuf«; fchneü entfluthet bie ©chall*
toeüe hinauf junt Harblauen Äther. ©. 80, bringt flutr)enb jc.
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20. Hn feinem 9ette ^atte ein ©eib gemalt, au« beffent hagerem
VlntU% t&ränenlofe brennenbe 9(ugen Jag unb SRadjt forgfam auf ifjn
flauten. ©.81.
Über bie Ü)?ii«formen beffem, ber cm (ben Datto eine« ©enitiüü)
f. §auptfa)wier. unter beffen.
21. (Sie mar gewif«, baf« ein ©ort oon unferen Sippen ge&t wie
ein ©amenforn oon eine« ©äemann« §anb auf fruchtbaren 93oben
[mit bem Äccufatio nacf) auf, $u erflären burcb ein binanaubenfenbe*
^articip, wie: gefäet, geworfen jc. f. §auptfd)wier. unter ^räpofitionen].
gürdjterlicfce ©aat war aufgegangen au« bem © ort f amen, ben ibr üJhinb
gefäet. $n ®ebulb unb tfiebe batte e« tyr gebrochen [oon gebredjen, ba*
aber nur im Qnfinitio, träfen«, ^mperfeft je. allgemein gebräuchlich in,
aber nicht — wie hier — im ^articip].
22. Die fallen ober epfjeuumrangten [Drutf fehler: ftatt epheu^
umranften] Gräber. ©. 83.
II. Da« ftumme Bericht. (©. 87—108.)
23. Der rauhe ©eft warf bie ©ogen ber 9^orbfec gegen bie ftocfee
jütifche flüfte, baf« fie lang über ben fanbigen ©tranb lecften unb bt$
nahe an ben gu& ber beiben gifdjerhütten einen naffen ©aum oorftboben.
©. 89.
ÜWan beacbte am «nfang biefer SRooetle bie „fcilitteration in ber
$rofa" (f. ben Huffafc oon Dr. ©brarb ©. 179-188) in ben ©orten:
©eft, warf, ©ogen; über leefen f. mein ©örterbud).
24. 33or ben Kütten ber wet&e, oon ©ogen überworfene [i
unten Sttr. 31 u. 46] ©tranb, hinter ben Kütten bie §eibe, bie moorige,
flache, be« Stacht« oon Nebelt ünften überspielte [f. mein ©örterbud)j
jütifche §eibe. ©. 89.
25. ©in Äiefernbäumchen . . . fpiegelte feinen rötfjlichen, gebutften
[f. mein ©örterbuch] ©tamm im 9Hoorwaffer. ©. 89.
26. ©r ftanb eine ©eile unb fafj auf bie beiben Jöoote, bie wie ein
ru^enbe« Doppelgefpann [f. mein ©örterbuch] frieblich beifammen
jwifchen ben Kütten lagen. Dann ging er mit fajweren ©chritten sur
SRachbarhütte unb ftieg mit bem Änie bie Ifjür ein [f. in meinem
©örterb. ein» unb aufflogen], bie oor bem ^weiten Anflog erft [in ge:
wohnlicherer ©ortftetlung: bie erft oor bem aweiten Änftofj] &urücf ging
©ährenb ber 9flann über bie ©c&welle trat, fegte [intr., f. mein ©örter<
buch] ifrni oorau« eine ©inb welle in ben föaum. ©. 90.
27. ©ein «ntlifc war mit einem Ieifen ©a)ein oon grö^lia)feit
überbreitet. ©. 96, f. mein ©örterbuch.
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28. (jrnblidj erf Lienen SRielS unb Äntje in ber $&ür. „®uten
lag audj", fagten alle brei faft ju gleicher 3^* au(k ©• (J7- 3m
ni<$t febr, fo wirb bie ©rufcformel: M®utenXag aud>!" in üftittel* unb
©übbeutfa)lanb in ber Siegel nur als ©r «lieber ung auf einen ®rug rote:
„öuten lag!" gehört; aber plattbeutfd) fagt aud) ber juerft (Srügentc:
./joden dach ok!u. roobei als eine fennjeta"menbe ©tgenljeit ber traulia^en
meoerbeutfdjen fflunbart ber ^nngufügung beS „audj" als felbftDerftänb*
Ua)e 93orau8fet$ung ju ©ruube liegt, bafS audj ber 53egrügte biefelbe
ireunblidje unb rooljlroollenbe ©efinnung gegen ben ©rüßenben Ijegt, roie
er fte gegen biefen auSfpridjt.
29. 3m fümmerli^en ©eäft ber idjroarjen Äiefern . . ., bie roie
flrme aus bem öben ©oben emporgrtffett in bie fjerbe büfternbe i*uft.
3. 103, f. mein ffiörterbua).
30. 211$ fte baS SBoot abf droben unb (jineinfprangen, trat Äntje aus
fcer X^ür. $a$ batte fic nodj nie get&an, auger man rief nadj i^rer
§ilfe. ©. 102, = auger roenn man nadj tyrer £>ilfe rief, ogl. ben Äuf*
fa% „auger" 3ettfa}r. X ©. 81-87.
31. Hm ftiel raufajte roeiges ©ajaumgefprülj ^tf^enb auf unb
überwarf SRicte, ber unberoegliaj bafa§ in bem naffen $ropfenfa?auer
©. 102, ogl. bie bworgefrobenen ©örter in meinem ©örterbua).
32. ©eitbem fann er nia)t meljr lange fdjrotmmen, feit 3)aS mit
ttm Ärm roar. ©. 103, ogl. — in geroöljnlidjerer Stellung — : (Seit
baS (Unglürf) mit bem ftrm roar, (feitbemj fann er nia^t mefcr lange
ia)roimmen.
33. ©enn Sftiels ben ÖÖffel $um Üttunbe führte, fonnte er nidjt
anbers, er mufSte Slntje anfe^en unb bann roürgte ifjn ber Riffen. ©. 104,
ogL: bann blieb iljm ber Riffen im £>alfe fteefen, fo bafs er tyn nid)t
binunterroürgen fonnte :c.
34. Äber er, ber fonft fajlief roie ein Eobter, er fonnte niajt
bie Äugen fdjliegen. ©r faf> bem ©djein beS flftonbeS ju, ber baS oor
bem genfler tyängenbe iftefc als bunfelfabiges Äarre, [f. grembroörtcr*
bna), $ier etroa: ©itternefo] an bie gegenüberliegenbe 3öanb Ijinfdjattete,
). bie ljeroorge§obenen ©örter in meinem SÖörterbudj.
35. £)aS ftnb oerrütfte üttenfa>n ba braugen . . . Da wirft bu
too$l nia)t me§r oiel an oerbienen. ©.108, ba . . . an getrennt ftatt
baran ober, ba es fia) l)ier um ^erfonen $anbelt: an benen.
III. ©ein ©ajüler. (©. 109-186.)
36. $er "plan ber ^flafterfteine auf bem ftier ber mit ©tein*
platten gepflafterte] ©djul&of roar bura) Öinbenbäume unterbrochen. ©. 111.
37. Den ganzen fjeigen fonnigen ©djulljof umfä)ranfte eine rotfc
©atffteinmauer. ©. 112, f. o. Sttr. 12.
38. Däfern ©ie Älban nidjt mit größerer ©trenge jur Erfüllung
fetner $flia)ten anhalten, fönnten wir tyn ntö)t behalten. ©. 119, f. in
meinem ©örterbua? bafern, wofern.
39. Der ^e%te fdjritt Söallrotf) über bie glüljenben ^flafterfieiw
f)inau« auf bie ©trage. ©. 120, ftatt: al« ber 8efcte ober als Setter.
40. Den . . . $3itfent$ei( ber ©tabt, all wo [f. in meinem ©ortet*
budj ftatt be« einfadjen wo] . . . ba« flehte §au« ftanb, trelct)e^ fein
unb feine« SBeibe« eigene §eimat war. ©. 121.
Ofae bie 3ufammenfaffung würbe e« mit bem eigenfa>aft«wörtli$en
beftfeanjeigenben gürwort feigen: „welche« feine eigene $eimat war",
aber in ber gufammenfaffung mit bem befiftanjetgenben oorangefteflten
(fogenannten ©enitio) oerwanbelt ftdj Ijier ba« eigenfdjaft«wörtltdje (als
ötgenfa^aftSwort abjuwanbelnbe) beftfoanaeigenbe (poffefftoe) gürwort tn
ben (natürlid) unabwanbelbaTen) (Senitio be« perfönlidjen gürwort«, »gl.:
„$n meinem [^offeffiopronomen] unb in meines ©ruber« tarnen" (mit
wieberfjoltem in), bagegen jufammengefafft (oljne ©teberljolung beS in)
audj: Qn mein unb meine« ©ruber« tarnen, »gl. etwa« anber«: „ÜRit
meinem f)eralid&fteii ©lütfrounfaV' - unb: „flftit ber üWeinigen &er3<
lidjftem ©lücfwunfaV (f. §auptfa?wierigfeiten), bagegen in ber äufam*
menfaffun$: „üftit meinem unb ber Ütteinigen ^er^H^ft ent <§lütf*
wuniaV', bagegen in umgcfeljrter {Reihenfolge: „üflit ber SReintgen unb
meinem f)er$lidjften ©lütfwunfa)", wo — wie man fte^t — bie SBabl
be« ftarf- ober be« fa^waa^fonntgen Datio« be« ©igenfdjaft«worte« fidj je
nadj bem unmittelbar oorangeljenben beft^anjetgenben gürwort ober fädtfi*
fa>n ®enitio gu rieten &at-
41. M©*t, fd)t!M [ogl. „ft!"] machte fie, mit beiben §änben
bem ®eräufd> ab winfenb, ogl. in meinem ©örterbua) bie ©emerfung
unter „maajen" (f. b.), wonaa) bie« tabelfjaft ift, wenn e« fta? um ©e*
fproajene« fyanbelt, aber in ber Orbnung, wo an ©teile be« ®efproa)enen
bloße flaute treten, wie f)ier ba« ©tille gebietenbe „fd)tM (Qnterjeftion).
42. ©in iaj boa) betne ©efä&rtin — , bin i$ nt$t? 3* arbeite
mit btr für bid> unb unfer Äinb, wie ein guter Äamerab. — %f)ü i<$
nidjt? ©. 125, mefjr englifdj (am I not? — do I not?) al« beuttö,
wo gewöfmlta? ein ^inweifenbe« gürwort: Da« ober e« hinzufügen wäre:
bin ia) Da« niajt? — 2^u i$ Da« m$t? — , ogl.: $ft e« ni$t fo?
ober »log: iKiajt?
43. $aartraa>t unb Äleibung wie« bie ütfobe oon oor feaj«3e^n
Qa^ren gurücf. ©. 12(>, ogl. — jur ©ermetbung be« QufammenftojjeS
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- 217 -
ber betben ^räpofttionen [f. bic ©adjregifter in ben oerfajtebenen Qa$r«
gangen ber 3ei*fd)r-] unb in einer ber nötigen ÄuSfpradje beS 3a^lmorteS
gemäfjern ©äreibmeife [f. 3eitfc$r. IX ©. 38]: „bie üflobe aus ber
£eit oor fedjae^n [o^ne baS ©ajlufs-S ber erften ©übe] g^ren" —
ober a- 93. auü): „§aartrad)t unb Äleibung mied (ober: Miefen) auf eine
um fedjae^n 3al)re jurürfliegenbe fyit bjn ic."
44. Orr fafste bie lieben §änbe feft, n?etct>e feine 9iea)te umfalteten
v * ^ ^] ©.128, als untrennbare auf ber jweiten ©ilbe betonte 3U*
iammenfefcung, = meldje gefaltet feine Kettete umgaben.
45. 3n einem aiemlia) großen ©alon, beffen breifad) geteilte«, unb
mit buntem ©laswerf umaierteS ^ als 3ierat umgebene«] genfter
auf ben Vorgarten IjinauSfalj. ©. 143.
46. £>ie (S§aifeIongue, mit einem perpföen Xe^id) übermorfen.
6. 143, f. 0. Sftr. 24, ogl. : worüber ein perfif$er £eppid) geworfen mar.
47. Weben gingen Ibjiren. ©. 144, ftatt beS ÄboerbS: nebenan
= in ben Webenräumen :c.
48. (ES ift fdjon aus mandjem leicht fertigem [richtig: leidjt*
fertigen, oielleia)t ein blojjer fcrucffe^ler]. ©. 153, ogl.: $n feinen «bern
rollt au$ no$ ein befonberer tropfen ©lut, ber wallt plöfclidj in einem
feigem unb boaj engfjeraigem [ftatt einem Reißen unb boa) eng*
Mrjigen] fc^rgeia auf. ©. 155, f. §auptfdjwier. : $)eflination ber ©igen*
fdjaftSwörter.
49. ©a)woreeS mir! SBerfpredje es! ©. 159, ftatt beS nötigen: Oer*
fpriä), entfpredjenb ben Jormen bestraf.: bu oerfprtdjft, er oerfpridjt :c.
50. $)u mufft bie §efte nodj einmal über forrigiereu. ©. 162,
ogl.: bie bereits oon mir forrigierten [oon mir in SBejug auf bie geiler
burt$gefe$nen] nod) nadjforrigieren, einer aweiten Söeriajtigung unterwerfen.
51. §euia brütete fxill über ein 93ud). ©. 16G, f. brüten über
mit Hccuf. ober Dario in ben &auptfdjwier. unter über 9.
52. ©0 blieb er liegen oljne ©a^meraen, faft ofme ©djmädje, aber
in einem feltfamen 3uftanbe ^ £)alblebenS [= eines Gebens, baS nur
als ein falbes ßeben beaeidjnet werben fann], in welkem fein Äörper
$m jebe Bewegung $ir SRiefenlaft madjte, in welkem fein (&eift es oer-
weigerte, aurütf ober oorwärts au benfen, unb immer nur ftarr unb hilflos
an ben eigenen ©ebanfen $ing. ©. 171/2.
53. »He ©$am, bie flonfianae wegen ifjreS mifSrat^enen ©ofyneS fdjon er*
Mbet, jeber «ugenblicf ber Setben warb in tyr wadj unb gebar einen plöfcliajen
grofjen 30m gegen tyren ©ob.n. ©. 173, ogl.: etaeugte, rief fyeroor jc.
54. Äuf bem monbblinfenben [im Cidjte beS üttonbeS blinfenben]
ftieSweg. ©. 175.
äettfarift f. bcutfdie ®J>racfr, X. %a1>xi. 17
y
— 218 —
einige ©emertungen ju ber im tooriflen #efte 6. 198 an»
gejeigten »u8toal)l au« 3friebr. Mfltferf« ©ebbten auS Dem
Viorßcntonbe
ton Dr. $crm. ffrietfau (in gf^tag'* 6c&ulau«gaben) ©b. IL
L
9luf <5eite 29 finb bie ÄnfangSaetlen be$ (bem Qnfjalte na$ mit
$laten'S ©ebiajte „ftarmofan" übereinftimmenben) ®ebidjte$ „^ormufon"
fo gebrutft:
£ormufan, ber ebte Werfer, ifi, gebunben unb gefäm tieft,
2)af« er feinen lob empfange, feinen Siegern oorgefübrt.
$)a ba« ganje ©ebidjt au$ jrocijciligen buraj männlidje föeime oerbunbenen
©tropfen befte^t, fo liegt in biefer etften ©tropfe offenbar ein Drutffe<r
oor, ber oon bem Drucfberidjtiger burd? bie Änberung be« oon mir ber-
oorgeljobenen ©djlufSroorte« ber erften Qtilt in „gefdjnürt" Ijätte beteiligt
»erben mfiffen.
3n $Se$ug auf ben 23er«bau bätte $u bem ®ebid)te 9lx. 7 auf
©. 48/9 ber Herausgeber, meiner 9nftd?t ttad), wobl barauf aufmerffam
machen müffen: a) baf« e$ fid) ^ier um ein ®fjafel fjanbelt (f. bie ©in*
leitung ju bem erften ©änbajen ber ÄuSroaljl <S. 13), in bem aber nicöt
bloß fämmilidje grabe StoSjeilen mit ber erften am ©älufs, fonbem au$
am «nfang bura) ben ffleim gebunben finb. Qaj fefce ba« ganje ©ebity
als ?robe biefer funftoolten föeimart fjer, wobei idj bie SHeimmörter am
Anfang unb bie am ($nbe burdj ©perrbrudC faroorfyebe:
Älage nidjt, bat« bu in Affeln feift gefdjlagen,
Älage nidjt, baf« bu ber ©rbe %oä) mufft tragen. 2
Älage nidjt, bie weite SBelt fei ein ©efangni«,
3um ®crängni« maßen fte nur beine Älagen. 4
ftragc nidjt, wie fid) ba« fflatbfel wirb entfalten:
©djön entfalten wirb ftaV« ofjne beine fragen. 6
©age nidjt, [bie] Siebe babe bidj oerlaffen,
©en bat (bie) Siebe je oerlaffen? Äannft bu'« fagen?' 8
3age nidjt, wenn bidj bet giimme £ob will fdjrecfen;
Cr erliegt 2>em, ber ibn antritt opne 3ag«n- 1°
^age nidjt ba« flüajt'ge SRelj be« ©eltgenuffe« !
2>enn e« wirb ein $?eu unb wirb ben §äger jagen. 12
©djlage n i rf? t bieb felbfl in Affeln, £er$, fo wirft bu
Älagen niebt, baf« bu in Ueffeln feift gefdjtagen. 14
1 3n ©er« 7 unb 8 tjabc id) bem $er«mafj gema'fe ba« in etfige Älammern
eingef (bioffene [bie] hinzugefügt, ba« in runben Älammern eingef (bioffene (bie) al8
überfa>äfftg (bie) befeitigt. $ier liegt offenbar eine Wadjläfftgteit be« Dradberidjtiger« cor;
in ber @a>luf«aeile ftnb bie Slnfangöworte flogen nicbt(ftatt flage nidjt) fein ganj
reiner Weim.
II.
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- 219 —
III.
*uf 6. 23/4 ftet)t ein ©ebi«t: „Der ©arf beö Äabi" mit bem
fcinwei* auf bic Httmerfung 143. #ier (©. 120) r)ätte metner «npajt
naä) tco&l barauf aufmerffam gemalt werben muffen, bafS fämmtliaje
grabe 3e*len tordj °ic männlidje Slffonanj (f. b. in meinen SlbrtfS ber
©ilbenmeffung unb SBerSfunft, 2. ÄufL) auf au gebunben finb, f. bie
erften öier Qvka:
©ci 33efd)ir, bem Äabi, Haget
(Sine arme SBittroe laut,
Unrecbt fei t^r roiberfabren
Son ber ©läub'gen Dberrjimpt,
i. im Jolgenben bie <5d)luf$n>örter ber graben SeiUn: auf; getauft;
&auf; geraubt; erlaubt; getraut u. f. m.
IV.
2luf ©. 35—45 fteljt baS ©ebidjt: „$)er tBltnbe", bem ein Stoff
aus „$aufenb unb einer ittadjt" $u <&runbe liegt. 3)enf elften ©toff
^at (£§amiffo in feinem befannten (Sebidjt „fcbbaÜaljM in fä)lid)ter unb
gelungener gorm bem ©$afc beutfajer £>ia)tung einverleibt unb, fo $u
fagen, aerbeutfdjt, roä^renb in ber Würfer t 'fernen Bearbeitung mer)r bie
orientalifaje Seife ausgeprägt ift. $Bei (Sfamiffo lautet 3. ©. ber «nfang
einfach unb fdjlidjt:
21 frfcaüab liegt bebagltd) am OueU ber ©üfte unb rutjt,
S§ roeiben nm ir)n bie Gamete, bie adjtjig, fein ganje« ®ut ic;
bei föütfert bagegen (wobei i$ auf QHnjelneS nur burd) ©perrbrurf auf*
merffam madje):
GS jier)t mit feiner @a)ar oon b^oben1
Äamelen, atbtyig an ber 3ar)l,
2)erroeil bc§ Wittag* flammen loben,
»bbaflab bura) ba« 3be £r)at 1
Unb, roo ein Äranj oon Dattelpalmen
UmaieGet eine« Duette« Wanb,
@trerft er fein $eer [f. u. ju @tr. 7] auf »rieben £almen
Unb fiöj auf« fajrocllcnbe ©ewanb. 2
3>em ©ultan gleicb, ber in ber feften
Umjinglung feiner freuen rubt,
ftruajt, ©Gatten nimmt tt oon ben Äfien
Unb füllen ©djiJpftrunf au« ber ftlutr). 3
1 SWan beadjte aud>, baf« ba« am ©djluf« ber erften JBer«$eile fter)enbe (Eigen«
fdjaftSroort t)ob«n bem ®inn nadj eng &u bem ben Änfang ber 3 weiten $er«jeile
bilbmbai £auptroort Äamelen gebort ((Enjambement), roobureb, ber $er«bau nia)t ganj
cinfaefe unb fa)li$t erfajeint, ogl. ©tropbe 3.
17*
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- 220 -
©gL auger bem Enjambement (f. guganm. $u ©tr. 1) bie Änatolutfcie
(ben Übergang au« bem mitbem beroorget)obenen „ber" beginnenben SRe&enfafc
in ben $auptfaft mit bem ©ubjeft „er"), ©gl. u. in SRr. 3 ©rr. 22 u. 23.
2>a tritt, bie ernfien SHanneäfcbritte
GSctenft Don einem Seberftob,
©in 2>erwifcQ in be* «reife« Witte
Unb grüfet sum Wufcnben frerab. 4
2. ©tro^e 6—8 lautet:
©te^ auf unb jiefc mit beinen Sparen
Äuf metner Spur oertrauendooll !
2>en @a)afe »iß tet) bir offenbaren,
2>er adptgig iRücfen laßen foQ. 6
wo baS $eroorgef)obene ßeitroort ungewöfjnlia) als jielenbeS gebraust ift,
»gl.: ber eine Saft für aajtjtg Äamelrütfen werben foll.
®Ieicb wie ber ©olf mit freub'gem @ $ reden
IReubungernb auf oom 8ager fpringt,
2ßenn ibm, bem ©arten, ferne« ©löten
2)er unget/offten ©eut' erflingt. 7
So fpringt ber Kaufmann wie t»on Sinnen
(£mpor unb füf>lt ftd? plasia) arm.
Äann icb bie ©djäfce niebt gewinnen,
2Ba$ fott" mir biefer bürft'ge ©ebroarm? 8
2ftan beachte ba$ ungewöhnliche biajterifdje neut)ungernb, »gl.:
©ie ber fatte SÖolf, mit neu ermaa)enbem junger freubig erfdjredft oom
Sager aufbringt, wenn it)m ba$ flöten einer fernen ©a)aft)erbe bie ©off*
nung auf eine neue ©eute erregt (ober — im föeim au „erfdjrecft" —
„erweeft"), fo :c. — I)iefer bürft'ge ©djwarm, ögl.: biefe werttjlofe
(ober: wenig ©ertt) tjabenbe) $amelt)erbe, bie ber £>id)ter in ©tr. 2 unb
weiterhin al$ „£eer" be^etc^net. — „©djredfen, ©löfen." ©et biefem
unreinen {Reim fönnte barauf aufmerffam gemalt werben, bafs föücfert
ntdjt fomotyl auf unbebingte IReintjeit ber töeime fiet)t, wie auf bebeutungS*
ooüe unb bura) ben töeij ber Stteubett überrafetjenbe föeime, f. über reine
unb unreine föeime meinen HbrifS ber ©ilbenmeffung unb t)ier 3. ©. in
Strohe. 15: ©liefen unb föücfen jc.
3. ©tro^e 14-16:
£ier, fpriebt er, laf« bie Präger [— bie jum SafUragen bienenben
Äamele, f. u. 9tr. 8 Str. 38 u. 9ir. VJ raffen,
92aa> rechter 2lrt auf« Änie gefentt,
©ereit, um ju empfabn [empfangen] bie Caflen,
2>ie bir be« Rimmels «Bitte febrott. 14
Slbbafla^ wintt mit fajncUcn ©tiefen
Qbr $cicben ber gewöhnten ©cbar [ogl.: ber bar an gewöhnten
©a>ar jc]
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- 221 -
@d)on fenft ben ocbt^igften ber Würfen [ni$t ganj reiner Weint auf
©liefen, f. oben bie SälufSbemertung \u Wr. 2.]
mt ©tolj ber lefete Eromebar. 15
§ier liegt in ber SBerfchiebung ber beiben OrbnungSjahlmörter:
„ber acht jigfte", „ber lefcte" eine Slbroeichung oon ber gewöhnlichen
Siebe oor, bie meiner 21nfict)t nach flet) burch bie hergebrachte ^Bezeichnung
einer bichterifchen Jreiheit (licentia poetica) nicht wirb rechtfertigen, ja
faunt entfcfjulbigen laffen.
Dem ©ortlaut nach (äffen bie beiben legten ©erteilen nur bie
Deutung $u, bafs ber [ober, f. u.: bas] lefcte ber achtzig Dromebare adjtjig
Saiden gehabt habe, oon benen es auf ben ©in! beS Kameltreibers auch
ben achtjigften gefenft habe, um bie aufjupaefenbe Saft fid) auflaben au
laffen, toährenb boa) gemeint ifit, bafs auch ber (ober bas) achtstgfte ber
Dromebare auf bas 3eidjen beS IreiberS ftet) auf bas ftnie niebergelaffen
fabe, um bie aufjupaefenbe Saft auf feinen föfiefen in (Empfang gu nehmen.
Über bas junfehen bem männlichen unb bem fäct)ltchen ®efchlect)t beS §aupt*
»ortS Dromebar fchmanfenbe ®efchlecht f. mein ©örterbuch unb gremb*
tüörterbudj.
2) «r Brenge ©eter aber i'tb reitet
3um Seifen, ber fid) brauenb firafft,
3nb«n er leidjt bie $anb verbreitet,
3^n 3« berühren mit bem @a)aft. 16
wo ber Dichter ben Ieblofen gel« roie ein lebenbeS ©e|cn behanbett, bas
ftd) ftraff emporrichtet (= fchroff emporfteigt, fteil ober jäh in bie §öf)e
geht, f. mein ©örterbuch)
3nbem er leicht bie $anb oer breit et, bichterifa) ftatt: ausbreitend
au»firecTt, f. mein ©örterbuch.
4. ©trophe 18/19:
25em ärSmer p refft bie ftrenge StttfU
3) a« «aj, ba8 in ber ©ruf! fta? regt 18
Cr blinjt ba« Äuge, frampft ben Ringer. 19
bichterifö), ogl.: Der Äehte beS burch ben rounberbaren (Slanj geblenbeten
ÄrämerS möchte ftch als StuSruf berounbernben Staunens ein ent«
ringen, aber bie ßeble ift ihm roie jufammengeprefft, fo bafS baS „9$"
nicht aus ber £et)le heroorbringen fann; er blinkt [intr.] mit bem Äuge,
ber ginger frampft fia> [retiex.].
5. ©trophe 22-24:
2öte roenn auf fcoroffer ftelienjinne
Sin ©tfjiffeijüngling fiebt bie free,
3)it füg ibm roinrt jum Spiel ber SWinne,
2>anu fiürjt fie braufenb in bie See; 22
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— 222 —
£\t aufgebobnen Sogen fcblagen
SDen grünen Gcbleier um fte Ijer;
Unb, »in er feine ©eut* erjagen,
üRujä er fein geben rotten bem SReer. 23.
@o wirb oon innerlicher gebbe
3lbt>aüab/3 giere ©ruft jerfleifc&t,
2)a feine« §übrer$ falte Webe
©on u)m bafi balbe geben fctföt. 24.
S3gl. biefe fid} ^auptföc^Itc^ in nebengeorbneten §auptiäfcen beioegenbe
bichterifebe Darftcöung mit ber ftrafferen 3ui<unmenater)ung $u einem frreng
in £>aupt* unb SHebenfäfcen oerbunbenen, geglieberten ©afcganaen (einer
$ er tobe), 3. 33.:
8öie ber ©chifferjüngltng, ber oon fc^roffer Jelfenjtnne aus bie g-ee
fieht, bte ir}m aum fügen <§piel ber üfttnne toinft unb ft<$ bann braufenb
in bie ®ee ftürat fo baf« bte aufgehobenen ©eilen ben grünen (Soleier
um fte Ijer fcjjlagen unb er, wenn er feine Söeute erjagen will, fein geben
bem Ütteer roeir)en mufS, fo rotrb bte oon ®ier erfüüte ©ruft Äbballary^
oon innerlicher J*hbe aerfleifc^t, ba bie falte töebe feine« gütyrerS oon
ifjm baö ^albe geben oerlangt, ogl. über bte fcnafolutljie — ben Über«
gang aus bem Sflebenfaft in ben §auptfaft — ©. 219/20 SHr. 3.
6. ©trophe 26:
5Bi0fl bu DieUeicbt mit (Bolb umfpangen
55en Äoran, ber bein (Bolb fein fofl ?
in gehobener ©praa^e = mit ®olb als einer (Spange umgeben, f. mein
©örterbuch-
7. ©tropfe 29-31:
«Run auf! ruft $ener. auf bie £8nb<! [= hebt auf, ergebt ic]
©ir taueben fte in golbne ftlutb,
EafS unfer iageroerf ftcb enbe,
©eoor bie @onnf ab ibrein rub,t [— oon, f. mein SEBörterb. I 2] 29
©leid? nie ber SWaulrouif blinb mit Scbnaufen
SBüblenb [iroebäu« als ©erSanfang fiatt be« ^ambu«, f. @tt£xn=
meffung :c.J im Äotb bie fturdjen jeua>t,
So rafft ber Ärämer (»otbeSbanfen,
Jteucbt, lommt unb gebt, gebt, fommt unb teud)t 30
üRan beachte hier im ©<hluf«oer« bie Tonmalerei be« raftlo« im
eiligen unb boa) mühfamen §tn* unb $>er* ft<h* SöeroegenS, welche in ben
fur$en (einfilbigen) ©örtern heroortritt, oon benen bie aweite $älfte nur
bte Umfehr ber erften £>älfte ift (f. u. @tr. 80).
2)odj n>ie bie ©iene fummenb leife
2>en @eim tragt, baiS bie 3eUe fcfctoiat,
@o bat mit feinem #aubcrreife
Xer (»ret« Die ©aefe leiebt gefüllt. 31
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- 223 —
ift roo^l faum nötfjtg, auf ben ®eamfafc biefer unb bcr oor&er-
ge^enben ©tropfe befonberS aufmerfjam au machen, wonach bem blinb
mit ©^naufcn unb Äeuajen tmtyfelig im Äot& nntylenben 2Rautamrf bie
leitet bur<& bic Suft färoebenbe unb mit tetfem (Summen bic 3etle mit
füßem §onigfeim füllenbe 5Bicne gegenübergeftetlt wirb.
8. ©tropfe 38:
Äli er get^eilt bte §erbe (ber 2)romebare] fte&t.
Stumm nimmt er feine oierjig (Sänger,
^nbefS mit oierj'gen jener jie^t
Dgl. bie meljr Orientale als beutföe ^öcjei^nung für bie tfameele (f. o.
in Wr. 3 ©tropfe 14 Stöger).
9. ©tropfe 55:
O gebt au meinem ganaen fcrabe
SWir aud) bie legten aebne nod),
im £>eutfa)en ungeroitynlia} für bie ein^ertrabenbe flamel&erbe.
10. ©tropfe 60:
@o quell' au8 ib>em [ber 3auberflafct}cj SdjSumen
2)ir ber 3ufriebenl)eiten ©ad) ic.
Über bie feltne flWefjrjafyl abftrafter Hauptwörter nrie3ufriebenf)eit
ügl. f>auptic^roier. „Numerus M. 93gl. für biefe beiben 3^1*" in beutfdjer
gaffung etwa: ©o ftröme bir au« bem ©ajoße ber 3auberflafd)e bie güüe
ber 3ufrieben^eit ju :c.
11. ©tropfe 65:
Sann ttjun ftd) auf beß Crbleib« Ökünbe, [ogl. örbenteib ®tr.7]
Xtd) grüfeen mit bem Silberblitf [f. mein STörterbud).]
2>ie fdjlängelnben SWetallgeroinbe [»gl.: bie f i d» fdjlängelnben unb
roinbenben äWetatlabern im $nnern ber (Jrbe.]
2>er «bern lebenbe« 3* erfind* [— bie ftd) in einanber oerftriefenben
aWetaUabem .
12. ©tropfe 69:
Unb bremtat flreidjenb übertoebt er
Xtä retbten »ugeS Simper&ang
ogl.: er beroegt ftreidjenb ben in ber 3au&crfal&c getauften ginger über
bie einen Söorljang oor bem Äuge bilbenben ©impem.
13. ©tropfe 76:
O tomm gefdjroinb mid) bltnb au trauen,
&ier = mi($ burd) ben 2f)au ber Söunberfalbe, bie bu in ba$ linfe Äuge
flöBeft (wie bu mid) glauben maajeu wiüft) blinb $u machen.
14. ©tropfe 77:
2)er beugt fid) roeigernb nod) jurürf,
Dann neigt er cor fid) unb toillfafjrt,
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— 224 —
ogl (in ber gewöhnlichen föebe): bann neigt et fidj oor unb willfafjrt
[mit hinzugefügtem Dario] bem SSittenben, bie Sitte jc.
15.
<5r ffiflt geblenbet, tobe«trunten, [wie ein Iruntener taumelnb in
ben Job ftnfenb?]
93ernt<btet auf fein Hngeftdjt. 79
16. ©tropfe 80, »gl. oben ©tr. 30:
Unb liegt unb fc&weigt unb fcbtoetgt unb ßarrt
V.
3um ©chlufs Witt ich für bie« ÜM nur noch, weil e$ ftch in ber
oorhergehenben 9^r. IV mit um bie Kamele Äbbaflah'3 t)anbelt, bie bort
naa^ arabtfcher Seife in 9^r. IV als Xräger unb ©änger bezeichnet
finb, auf ba3 auf ©. 12 — 16 mitgetheilte ®ebict)t: „baS Äamel" himoeifen,
aud bem ia) hier wenigftens ein Serögebinbe fjerfeljen will:
93on fcbauenfcen 2)icbtern gefdjilbert,
33 on uerliebten ©liefen oerfolgt,
Umfaß Don fetfern (BefeQen,
3>eren einer
Reifet ber Äflffer ber Weiterinnen,
Seil er ju gfufe berfc&reitenb
Weben ibnen boben ffiucbfefi
auf ju ifjrem SWunbe ragt
Qch benufce bie (Gelegenheit, als (Ergänzung ju ber „(Einleitung u , bie
bem 1. Sbe. ber hier befprodjenen ©djulauSgabe oon fllücfert auf ©. 3—15
oorangef chief t ift, ein fehr empfehlenswertes Süct)lein beizufügen, ba«
ben £itel führt:
tjriebrld) 9iücfert, fein Ceben unb Richten, für bie 3fugenb bar-
gepeilt oon Dr. fflobert Sertin. Stuttgart, ßommifftonSoerlag beS Mxxfi*
liehen SerlagShaufeS" (32 ©.).
Slu3 bem SBunberaarten ber beutfttjen ©pradfe.
Son Dr. German €>cfcraber,
fo heißt bas Such, auf bas ich fc^on im 5. §eft ber 3eitfchrift auf ©eite
200 bie Slufmerf famfett ber tfefer zu lenfen gefugt habe, ohne bafs ich
bamals fchon im ©tanbe gewefen, ihnen ben Eitel be$ Suche« ju nennen
unb über ben Qnhalt nähere Angaben zu machen, — weil mich ber Sf.
aufs freubigfte unb oerbinblicbfte fyat überrafchen wollen, $Bie fehr ihm
Dies gelungen, werben bie tfefer ermeffen, wenn ich ihn«" mittheile, bafs
mir oon bem Sf. fein ganz vortreffliche« ©erf in SBarnemünbe (wo ich
mich zur ©tärfung meiner angegriffenen ®efunbt)eit z- 3- aufhalte) zuging
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— 225 -
mit ber mtdj erfreuenben unb f)oa?ef)renben, wenn aud) burc§ bie
Übertragung meine« geringen 33erbtcnftc« bef$ämenben ©ibmung«inf<$rift:
„§erm ^rofeffor Dr. Daniel ©anber«, bem großen ütteifter ber
©pracr>iriffenfc^aft, feinem (od)&ere$rten greunbe
93erlin, 4. Bugufi 1896. ber Eerfaffer"
unb wenn i(& au« bem begleitenben Söriefe ben Anfang unb ben ©$luf«
Wefce.
Qener lautet:
„(Sie finb oon fflea}t«megen ber ©rfte, bem i<$ mein eben erfc&tenene«
$ua) jufenbe. ©ie »erben jwar mandje alten ©efannten barin finben,
aber aua) SWanaje«, wa« ©ie no# niajt fennen."
Da« beliebt fidj barauf, baf« ein Ifjeil ber fner gefammelten Äuffäfte
juerft in meiner 3*itfd)rift erf Lienen ift, wo fie in tjotyem (Srabe bie mo&>
wrbiente änerfennung unb ben lebhaften SöeifaÜ bei aßen Öefern gefunben
faben. Qdj barf, hierauf geftüt^t, wo§I meine feft begrünbete Überzeugung
au«fpre#en, baf« ba« neu erfdjienene $3udj, Älte« unb Sfteue«, fe§r balb
einen febr au«gebebnten 2eferfret« unb in biefem überall $of?e Huerfennung
unb lebhaften Beifall finben werbe.
Der ©d>luf« oon Dr. ©Araber 'S 93rief aber lautet:
„Die §eralt$ften ©finfdje für Q&r ©o^lergeljen, nebft ben treueften
©rü§en au$ von meinem ©otyne Otto, fenbet Qfjnen mit ber Hoffnung:
Jltle« ®ute!M
ber Qbte ©djraber."
3ur ridjtigen, ooUfommnen ©ürbigung ber innigen greunbfdjaft
$wifa)en Dr. ©djraber unb mir muf« ia) noa) bemerfen, baf« wir beibe
einanber bi«ber niemal« perfönlid) gefeljen unb baf« mir audj o§ne Die«
burd> ©tele gemeinfame Hebungen, namentlich bura) unfere Siebe $um
beutfdjen SBaterlanb unb $u unferer f>errlia>n Sßutterfpraaje einanber immer
näfcr unb nä&er getreten unb mit ber 3eit treue Steunbe geworben finb.
Sa« i$ nod) etwa über ba« jefct erfajienene ©udj $u fagen tyätte,
gefajie&t wotyl.am beften, wenn iä) au« bem „Vorwort" be« SBerfaffer«
ba« Jolgenbe ^erfefce, wobei idj freilia) midj felbft oielfadj wieberfyolen
muf«. Der Anfang be« Vorworte« lautet:
„©enn id) biefe« ©ert al« eine gortfefcung ober ©eiterbilbung
meine« ©ilberfajmutfe« ber beutf^en ©praaje anfetyen barf, fo ift e« wof)l
erlaubt ober berechtigt, baf« id) mit $o§er greube unb innigem Danfe ber
fo überau« woblwoflenben unb günftigen SBefpreäjungen jene« frübern
öerfe« gebenfe. ©enn ia) &ier jwei berfelben anführe, fo gefaxt Da«
Kafyrlid} nic^t au« 'Prafylerei ober 9lul)mfud)t (obfdjon wofyl Sftieraanb einem
^erfaffer greube über günftige 2iufna&me feine« ©erfe« oerargen wirb),
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— 226 —
fonbern tdj mödjte bcm #efer Ü)?utb machen, mit ein roenifl ^cffnung unb
Vertrauen bieie« neue ©erf aufzufangen unb &u tefen. 83or Slüem ein
©ort . . . 1 beS $>errn ?rofeff or Dr. ©anber«. Q^m fdjrieb ein gelehrter
Doftor au« ©ien, baf« it)m leine ©attin bie« oortrefflidje unb ni$t genug
ju rü&menbe ©erf oeretjrt babe unb baf« fte fi# beibe barau« belehrt
unb baran erfreut, erfrifdjt unb erquitft faben unb baf« fte au« oollcm
$er$en bem Urteile be« ©anität«ratt)« Dr. ©b. ÜKaper* beifttmmen, ber
bie« Söudj einen wahren ©djafc für ba« beutfdje £>au« genannt, ba« jeben
ed?ten $)eutfdjen mit JJreube unb ©tol$ über unfere fo r)errltcr^e unb
namentlia) fo bilberreiay 3ftutterfpra$e erfüllen muf«.
$rofeffor <Sanber« fügt §inju: @« wirb ©ie erfreuen, wenn id)
Qljnen mitteile, baf« roo^l bie gefammte treffe in ber £mpfe&lung biefe«
©ua)e«, „ba« einer @mpfet)lung für Äetnen bebarf, ber ft$ ®inft$t in
ba« ©erf oerfa^afft, übereinftimmt.
Qn ber in $ari« im Berlage »on $rofeffor ®aibo$ herausgegebenen
Melusine (3Rära*Hpril 1895 9lx. 8) fagt ber Herausgeber $u «nfang:
Voici un livre de lecture fort agr£able et fort instruetive pour celui
qui a dejä une certaine connaissance de la langue allemande et qui
desire en connattre surtout et en comprendre les metapbores familieres
et les expressions proverbiales . . . Unb ber ©djluf« lautet: Nos
observations n1 ont d'autre but que d'apporter notre ©a)erflein ä la
prochaine edition de cet aimable livre.
3$ f)offe ein wenig, baf« mein neue« 93uaj niajt hinter bem oorigen
äurütfftefjt . . .
3$ fann nidjt f^liefjen, ot)ne baf« ia) aua) luer bem $rof. Dr. ©anber«,
ben idj mit geregtem <5tol$ meinen greunb nennen barf, meine ^er&li&t'te
Verehrung unb meinen innigften Danf au«fpredje, ba er mir niajt bieg
bura? feine ÜWeifterioerfe, fonbern aua) burdj briefliche Mitteilungen ieber*
jeit in ber lieben«roürbigften ©eife förberlidj geroefen ift. 8
So getje benn ba« neue $ud) mit einiger Hoffnung in bie Greife
ber gebildeten ©elt unb werfe unb förbere bie £>od)aa)tung cor bem ge*
banfenreia)en unb biajterifdj begabten beutfdjen SBolfe unb bie £iebe ju
unferer f)errlict)en beutfajen Spraye.
Berlin, 21. 3uni 1896.
Der aa)t3igjährige SBerfaffer."
1 Die ffier bunt) fünfte bezeichnete Eütfe entbätt in ©e^ug auf meine öerbienfte
um bie beutfdjc Spradjwifienjdjaft eine «ejei^nung, bie iü) jdjon oben al« Überfdjafcuna,
babe abiebnen mäjfeit.
1 $n £aüe.
■ ?>nl. auaj fjierju bie «emerfung in ber erjlen gufeanmertung.
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tf)üt mir leib, baf« idj bem 93orfte§enben eine tabclnbe ©emerfung
naa)$infen laffen muf«, nämlicft in betreff be« langen Drutffe&leroeraeiaV
niffcö auf ©. VII unb VIII (ba$ nod? nidjt einmal ganj öotlftänbig ift);
aber freilieft trifft — roie idj au« langjähriger (Erfahrung unb au« brief*
lidjer Üßittfteifung roeiß — mein SSorrourf nidjt ben 9$erfaffer, fonbern ben
Verleger, ber iftm (rote er mir fdjreibt) bie rechte reine greube an bem
tÖerf oergällt ftat unb fiä) auä) mand)e (£igenmä$tigfeiten erlaubt ftat.
Qa) roünfdje bem S3f. (unb ftoffe, baf« biefer ©unfä) in (Erfüllung
gefjt), baf« er ftc^ an einer oon ben S)rutffe$letn unb ben (fctgenmädjtig*
feiten be« Verleger« gereinigten, sroeiten unb ben weiteren Auflagen »erbe
erfreuen tönnen, worin namentlidj audj ber „pfHlofopftifdjM gehaltene Huf*
t'afc <p&6voq &tc5v Unberufen, bie i(jm üon bem 33f. beftimmte ©teile al«
entfiter roürbiger <3a)luf« einnehmen möge.
alle« ®ute!
Daniel ©anber«.
Sam Ilnterjdjiebe jrijlidjtfletoöftnli^cr Mebc unb Behobener
$ic&terft>rad}e.
3um SEBinter (1870).
SBinter nabt, fa)ufclofen So»«« Oranger;
C, roie bebt oor ibm ber Hrmutb #ütte,
2)er fo lang fa)on ber (Srnä&jer fern ift. 3
SWüfeig in ber (Jcfe fiebt ba« 3öerf3eug,
Ungebulbig nach, ber $anb fi<b febnenb,
Sie ifjm ©tele leibt unb Stimm' unb Ärafte,
SKit ber Woib, ber brobenben, ju ftreiten. 7
Sorge blieft in baö ©eficbt Der Äleinen,
21* mn fie fcblafenb mit gefa)lof8nen $anb$en
Äbnungölo« in füfcem ^rieben atbmen. 10
Sorge betft ben gu (argem SDtoble,
Ibeilt ba« ©rot unb überjäblt unb redmet,
2Bte Diel lag' e3 reidjt, unb rennet roieber, 13
©er toirb nun bem 3orn beS ffiinter« toebren,
©enn er einbüßt in« DenoaiSte Obtacb?
2öer bem junger ftd) entgegenfieflen
Huf ber ScbroeUe, wenn er fred> ftcb einbrSngt?
Unb bie fcbleiajenbe, bie Sorge, bannen? 18
Ibät'ge Siebe, ireuiiblicbeS (Erbarmen
Siebt ben Sdjritt bin au ber Slrmutb £ütte. 20
S8em gegeben ifr mit reidjen §5ncen,
y
- 228 —
<SeIbfi mit reie&fn ganten geb' er roieber !
SBem ein ©en'ge« Drüber ifi gegeben,
Hl« er brauc&t, ein ©en'ge« m&g' er fpenben! 24
#<ffcm ©ang tarnt Seiner U)un t>om fcaufe
«I«, ber ausgebt, frembe Wotb $u linbera;
fflctnre 5r^be trägt int £erjen Äeiner
ber beimfcftrt unb er t)at geholfen. 28
S?on brinnen unb broufeen. ®ebt$te oon ^ofcanne* fcrojan. 1888. @. 116,7.
Qa) ^atte oeranlafft, baf« eine junge lieben«würbige £)ame, bie ftä)
burch einen funftgerecr)ten Vortrag auszeichnet, ba« oorftebenbe ©ebidjt
einem befreunbeten Greife oon Qüfy'dxtxn Dorla«. $)ie SBorleferin felbft
unb bie £örer waren oon bent ihnen bis bar)in unbefannten ©ebiebte er*
griffen unb, als ich bie ©emerfung Einwarf, baf« grabe bie« fchlicbte,
einfache, unb bo<h fo ergreifenbe ®ebid)t ft<h wohl baju eigne, einige Unter*
f (hiebe greiften ber fchlicö> gewöhnlichen Webe unb ber gehobenen Dieter*
fprache jum flarern 93emufftfein $u bringen, fo fnüpfte ft<h baran eine
Unterhaltung, oon ber naa) ihrer 33eenbigung bie Iheilnehmer überein*
ftiramenb meinten, aua) ben gefern meiner 3citf$rift würbe bie jufammen*
faffenbe ÜHittheilung als Anregung witlfommen fein.
Unb fo biete ich benn ben Hauptinhalt ber Unterhaltung hiermit
ben Üefem al« einen Keinen Beitrag ju bem in ber Überfchrift bezeichneten
©egenftanb.
95on oorn h*tein mar man barüber einig, bäte bie föeimloftgfeit
be§ ©ebichte« (ein Keim tritt nur in ben ©chluf«worten ber SJerfe 21
unb 24 heroor) gang bem Sefen biefer Dichtung entfpreafa bie — auf
ben ©ehmuef be« Keime« oer^ichtenb — fia) oon ber einfachen flüchten
$rofa nur burd) bie regelmäßige $er«bewegung unterfdjetbet unb abhebt
©eiter bemerfte man, baf« bie gehobene ©prache be« ®ebidjteS
burch eine ©tellung ber SÖorte, bie ein wenig oon ber gewöhnlichen ber
$rofa abweicht, unb burch Seglaffung be« fcrtifel«, woburch namentlich
abftrafte begriffe mehr ober minber al« belebte unb befeelte SBefen (per*
fonificiert) erfcheinen, unterschieben ift, ogl. 3. 93. $u 23er« 1:
Der SBinter, ber Oranger (ober Oranger) be« fchufclofen $olfe«
[ober: ber ba« fdmfolofe S3olf bebrängt] naht,
ogl. auch 55. 8 unb 11 „©orge" (perfonipeiert), wofür e« in ber ein«
fachen, fchlidjten *ßrofa gewöhnlicher mit bem ®efchlecht«wort heißen würbe:
„bie ©orge", wie benn auch in ber legten ©teile bie ©orge offenbar al«
^erfon auftritt, wenn ihr in ben oon ihr au«gefagten 3ettwörtern eine
mit Q3ewufftfein ausgeübte ^^ätigfett beigelegt wirb: fie beeft ben £ifd>,
t heilt ba« 93rot, babei überjählenb [bie £ahl ber bamit ju ©peifenbeu]
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- 229 - -
unb rennen b unb wieber reebnenb [■» wieberholt rechnenb, weit fic
forgiam unb ängftlicb, überlegt, ob fic nicht burch eine anbete (£intt)eilung
ein günftigeres fcrgebnte erzielen fönnej, wie fie mit bem ©orrath teilen
fenne *c.
Aber auch eine in ber ©irflichfeit oorhanbene <Sadje, ein Ding wirb
al$ befeett unb belebt bargefteüt, wenn es 3. $8 in 93. 4 oon bem ©erf*
jeug Reifet, baf€ e$ fich ungebulbig nach ber §anb fefjne, bie ihm
erf! Seele, Stimme unb jträfte leibe [man beachte auch ^ier bie abweichenbe
©ortftellung!], mit ber brohenben SWotb ju ftreiten (b. h- ben Äampf gegen
fie aufzunehmen).
hierbei ift aber auch in üöejug auf ba$ neben bem $auptwort
ftetjenbe ©eiwort bie bi$terifa> Abweichung in ber (Stellung befonber« ju
beachten. Qn ber gewöhnlichen Webe nimmt ba$ Sei wort bie (Stellung
uoijchen bem ©efchlechtäwort unb bem Hauptwort ein: bie brohenbe
sJloth, wofür e$ f)itx im ®ebi<ht fyifct: bie Sftott). bie brohenbe, mit
naajgeftelltem Beiwort unter ©ieberfjolung bes $efchtecf)t$wort$, ogl. baju
in SB. 18 eine anbere bichterifche (Stellung, wobei bem mit bem ooran*
jehenben ©efchle<ht$wort oerfehenen §auptwort ba$ gleichfall« mit bem
©efchlechtswort oerfehene töeiwort feinem Hauptwort nicht nach« fonbern
öorangeftellt ift: bie fchleichenbe bie (Sorge (ftatt: bie fchleichenbe Sorge).
3^1 ben 93erfen 21 unb 22 bemerfen wir wieber bie fdwn erwähnte
ftfrrceichung oon ber gewöhnlichen fchlicht profaifchen ©ortftellung, wonach
bie ©orte etwa lauten würben: Sem mit reichen £>änben gegeben ift,
Oer gebe felbft mit reichen £>änben wieber.
Die beiben folgenben SBerSjeilen 23 unb 24) finb bie einzigen,
gegen bie ich in ^Betreff ber Abweichungen oon ber gewöhnlichen $rofa
einige einwänbe erheben $u bürfen glaube.
deiner Anficht unb meinem (Sprachgefühl nach würbe ber Qnhalt
in ber gewöhnlichen Sprachweife etwa lauten müffen:
„©em ein ©enige* über Das [ftatt: b rüber] gegeben ift, was
[ftatt: als, baS einem oor angegangenen mehr entfpredjen würbej er braucht,
Der möge ein ©enigeS fpenben" unb bie Abweichungen beS Dichters fax*
»on fcheinen mir nicht gan$ einwanbfrei.
Ob meine Sefer, eben fo wie meine $>örer fchliegltch in ihrer Sttehr*
ja^l biefer Semerfung juftimmen werben, tnufS ich bahingeftellt fein laffen,
03L bie hto folgenbe ©emerfung ju ben beiben (SchlufSjeilen beS ®ebichteS
27 unb 28). Auch biefe enthalten eine - unb jwar ftärfere — Ab*
«widjung oon ber rein profaifchen DarfteöungSmeife, in welcher ohne bie
Htt)terifche SSerfür^ung burch ©eglaffung eines SafogltebeS bie ©orte etwa
lauten würben:
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— 230 -
SHeinere greube trägt Äetner im £er$en, als ber beimfefjrt mit bem
Söemuff tfein, bafs er geholfen fjabe.
deiner Überzeugung nadj werben wotyl alle $efer barin überetn*
ftimmen, bafs bie biö)terifa>e Strffamfeit frer grabe in bem SRu$t*BuS*
fprec&en beS bur$ ©perrbrutf in ber profaüf<6en DarftellungSmeife $eroor«
gehobenen beru&t, in fo fern ba« «usfpre($en ber £ljatfa$e: „er bat
geholfen" meljr fagt als bie ÜJJttt&eilung ber dtupfinbung: er &at baS
©emufftfein, bafs er geholfen §abe.
©oetfte unb ©traßöurg.
(«n« fc«r 9?ational*3cihmg com 26. Suli 1896, Kr. 466.)
Qn ber ®efd)ia)te ber ©traßburger Unioerfität leudjtet ein lag
Ijeroor, ber bemnäc&ft $um 125. Üftale wieberfetjrt. $S war am 6. Äucjuft
1771, als ®oet$e bort promovierte unb fia? ben £ttel eines ßicentiaten
ber föedjte erwarb. &m 9. Äuguft 1871 feierte ©traßburg bie 100.
SBieberfefjr beS ütageS. ©eldje ©ebeutung @oet&e für ©traßburg gehabt,
$aS Ijob ber bamatige greife SWeftor ber f)iefigen (Seleljrten, Submig ©paa),
bei ber geftfeier in ber äula ber Slfabemte in folgenber fmmgsernfter
©eife tieroor: „Senn fi$ bie ganje gebilbete Seit an ©oet&e'S ÜWeifter*
werfen erbaut, wenn fte ifm als ebenbürtig neben bie größten ©enien beS
2Utert§ums, bes 9WittelalterS unb ber Sfteujeit tyinftellt, fo ift ©traßburg
ganj abfonberlidj jur $)anf barfett gegen ilm oerpflidjtet. (Jr feilte er boa)
©traßburg unb bem ©IfafS ein SlbelSbiplom, nid)t ausgefertigt auf oer-
gänglidjeg Pergament ober 0)inefifd)eS ©eibenpapier, 1 nein mit tiefem
©cbriftjug eingegraben in bie gellen £>of)enburg's, in bie oerfterfteften 2$al*
grünbe ber Sßogefen, gejeicfcnet auf bcu ÜRufäeln beS SSaflbergeS, beffen
geologi)0)e $ebeutfamfett er oora^nenb erriet^; niebergelegt in eine einfame
Pfarre, nafje an ben weibebegrenjten ©erbern beS 9tyeinftromeS, aber r»or
allem mit ßeilfdjrift gemeißelt in bie üflünfterpuramibe, oon beffen ©pifce
er junt erften 9Kale IjinauSfafj in baS parabiefiföje Canb, bei beffen bloßer
Erinnerung auf feine aa^tgigjä^rige (Stirn ein jugenblidjer rofenrotber
©dummer fict) ergoß. ©inen SbelSbrtef fyat er auSgefa^rieben für jeben
ausgeweiteten ®eift, für jcbc bamalige intelleftuelle ®röße ber fjoljeu
©ajule unb beS (SlfaffeS, für bia>, ©djöpfltn, ben attann eifernen JleißeS
mit ber ©uaba ciceronifa^er SBerebtiamfeit um ben Reiter lädjelnben 2ttunb;
für ben breifad) begabten, ber in £eutf$lanbrS, ©atlien'S unb beS alten
1 üblicher : nidjt ausgefertigt auf oergSnglicfc cm Pergament ober a)inefitöctn
©eibenpapier, i. ^auptfdjroicr.
X
L
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- 231 —
Vatium'S ©pradje gleichfam gu §aufe, ein btnbenbeS üttittelglieb umrbe
jroifchen Oft unb ©eft unb ©üb ; für bidj, QeremiaS Dberlin, ben finnigen
Antiquar, ben erften ernften Jorfdjer auf bem unbeacferten ©oben beS alt*
ornnanifdjen unb altfrangöftfchen Qbiom«, für flocb, ben ©egrünber eine«
faßlichen chronologifdjen Qbiom« unb ben gefeierten l*efjrer beö ©taatö*
rect)t$, für bie auf mebicinifcbem unb djemifdjem ©ebiete noch jefot befannten
bauten oon ©pielmann, Ermann unb tfobftetn; für bia), &ran3 $erfe,
ben Jreunb unb treuen ©efjilfen be$ früh erblinbeten*©änger$ beS ^ringen
feigen, be£ ©torcheS ju Delft unb beS opf ermutigen ^ßeüfanS; für ben
ehrenhaften Sftuar ©aljmann, ben ÜDfentor ber (Soeto/fchen Xifchgefetl*
fajaft, ben oäterlichen föathgeber unb greunb beS nach Erfahrung gierigen
günglingS; für euch alle, be« Dichters greunbe unb ©tubtengenoffen, bte,
gleich ihm, an ber ©ruft ber Alma mater gelegen; für ben mqftifdjen
©eifterfeher unb ben praftifdjen Dfaliften1 Qung ©tilling: für ben un*
jeligen iReinholb tfeng, ber, wenn er gugelaffen wirb in bie ©orfjaüe beS
XempelS ber Unfterbltchfeit, e$ einzig unb allein ber neiblofen greunbfdjaft
feine« großen (Sönnern unb iBefc^ü^erd fa)ulbet: für Dietrich, ben ©rünber
ber £>ochöfen im $ägerthal. ben SBater beS juribifch gemorbeten ÜttaireS
con ©tragburg . . . ©a« nur ©oethe'S 3au&ergerte un*> in weiterer
Umgebung oorübergehenb ftreifte, ift unter biefer letzten ©erüfjrung ju
Aftern Seben erftanben; bie oon ihm im eigentlichen ©inn geformten
©eftalten umfetyroeben Um, im ©eifterretche jenfeitS, auf reellem ©oben bieS*
)ctt$, fte banfen ihm, bafj er fie au§ bem ©djattenlanbe ber ©ergeffeuljeit
errettet." ©traßburgS afabemifche ©ürger wollen toir auf biefen ©ebenf*
tag aufmerffam machen.
Serit^ttflunfl.
$n meinen ©rief $eft 4, ©. 149 biefer 3eiM"4ttft f)at ftö ein
fmnftörenber Drucffehler eingefchlichen. $.17 oon unten follte ber fchtoeiger*
ceutfehe ©aft heißen: „er ifch ber richft üttä" (nia?t: ber richfte flWa'j".
©ie ber barauf folgenbe ©aft geigt, fam e§ mir gerabe barauf an, bie
CnbungSlofigfeit bes 2U>jeftio$ nach bem beftimmten Ärtifel im ©egenfafc
iu bem e nach bem unbeftimmten Slrttfel heroorguheben.
©urgborf, ben 29. Quli 1896.
Dr. §. ©ttcfelberger.
1 Sugenar^t.
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SJereinjeÜe beim Sefen ttiebergefdiricbene »emerfungen.
1. GrftraalS.
„Die 7. Auflage [be* Dictionnaire de l'Academie] oon 1«79 fat
ba« SBerbienft, naa) iljrer eigenen SJorrebe bie SBorreben aller früheren
Ausgaben erftmal« wortgetreu abgebrutft unb jufammengefteüt aufgaben."
WlaUQtQ. 47, 486, pgl. mein ©örterb. II ©. 215 b, mit einem SBeleo,
au« Üftörife'« „üftaler holten", me&r füb«, al« allgemein fdjriftbeutfä.
Senigften« in SWorbbeutfdjlanb würbe man für biefe — in ber älteren
©pradje nidjt feltene — 3ufamntenfefcung gewö&nlidjer fagen: jura
erften 3Wal.
2. Sünoori ber 3. $erfan, falfdj gebrannt.
„Derfcnfprua) nun ooüenb«, benbienoa) lebenben üftitglieber
be« ®rünbung«fomite« oon 1873 ergeben al« ein ^ermanen^Äomittr für
biefe ßongreffe ju gelten, ift gänjlta) r>a!tlod. ©te t»ielc oon ityncn leben
noa)?M 9?at.*3tg 47, 492.
2£te »iele oon i^nen [b. f).: oon ben nodj lebenben SMitgliebern]
leben benn nod?? ©tatt Deffen t)ätte e« feigen muffen: ©ie Diele oon
ben üftitgliebern leben benn no$?
3. Stellung.
„Dr. $ein ift an ©teile be« auf feinen tintrag au«fd>eit>enben
3eidjenlef)rer« ü)iore $um fyitynUfyTtt . . . gewählt morben.M 92at*3c9*
47, 492. Da« ließe aua? bie Deutung au, baf« ber 3ei*enle^rer ÜRore
ni$t auf feinen eigenen Äntrag, fonbern auf ben be« Dr. £>ein au«ae^
Wieben fei. Diefe 9Hi)«beutung wäre oermieben burdj bie Ünberung: ntn
©teile be« auf feinen «ntrag auSfajeibenben 3eia>nle$rer« ift Dr.$.x."
4. SBlü&er ic.
Qn ber 3eit)0}r. VI ©. 395 Wx. 1 l)abe iaj au« ber Äreuj^eituna,
einen SSeleg angeführt, worin eine SHofe al« „unermübltdje Sölü^erin"
bejeidjnet ift. Daran f fliege iaj nodj bie folgenben ©teilen: Gin fe&r
bantbarer SSlüljer ift bie faferige fyilmenlilie. 2$om gel« $um SWeer XI
(©ammler ©. 34c). Üttit einem ©pät ^erbftblüljer. 9^at.*3tg.
629. Die 53iftoria regia ift eine ^aajtblü^ertn. 47, 494. Die «pflanze
er Weint nun al« edjter £agblüljer. ebb.
5. Ubcrpfftfleg.
„Gr war erft fünf ftaljre alt, al« er ben SBater ©erlor [unb einet
©ittwe ©ofyn würbe]. Da« ift für ieben Änaben ein große« Unglürf,
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— 233 —
ganj befonberS aber für ein ffinb ooll fünftlertföer Anlagen." Daheim
30, 743 a (Zf). ^anteniuS). Das oon mir in etfigen klammern (Sin*
gefä)lofJene hätte hier als überflüffig füglich weggelaffen werben fönnen unb
fallen.
„©as er mir njeife oerfebweigt, jeigt mir ben sJDteifter beS ©tlls,"
ogL: „Die @efa)itflia)fett im ©eglaffen macht in allen Dingen einen großen
£|eil unfern ÄönnenS unb ©iffenS aus." »tobem. Weben »on @ir 3ofhua
iHepnolbS.
6. ©ein, unfer.
„SWitlen in baS ruffifebe geben unter ber Regierung beS Äatfers
ftifolai [SWolauS] führen uns bie Erinnerungen beS berühmten tufftfeheri
ärjtes ^trogom, bie foeben als Dritter $3anb ber oon $errn ^rofeffot
Ibeobor ©chiemann herausgegebenen ,93tbliothef ruffifdjer Denfwürbigfetten1
etfehienen finb," fchreibt Zf). $>. internus im „Daheim" 30. Jahrgang
@. 740 b.
«m ©thlufs feiner Bnjeige beS genannten SBucheS (Her ©palten
weiter) fagt er bann »on ^irogoro:
„Da, wo feine Urteile allgemeiner werben, wirb man immerhin
gut ttjun, feft ju galten, bafs $irogow trofc aller oon ihm beftanbenen
Examina wiffenfajaftliaj ein Slutobibatt war"
unb — ohne weitern Übergang heißt es bann:
„Unfere Erinnerungen finb oon §errn Dr. Sluguft gifcher in
Berlin oortrefflia) überfefot."
©arum nicht beutlicher:
©eine „ Erinnerungen " — ober: $irogow'S „Erinnerungen" [mit
«nfüf)rung«3eiö)en] ober fonft: ©ein (ober $irogow'S) Such ift ic; benn
bas oon Dr. gifcher überfeftte $uch finb boa) in ber Zf)at ^irogow'S
— unb niajt: unfere — „Erinnerungen".
7. $uöhaucf)cn.
„ÜRit halb erlogenen «ugen bliefte er noch einmal auf, fpraa) ein
paar unoerftänbliche ©orte unb hauste aus." Sttat.^tg. 47, 4<>8, feiten
in nicht gehobener ©praa)e ohne Dbjeft, ogl.: er hau(^c &ie ©wie» baS
Gebell ic. aus, f. mein ©örterb. I ©. 703 c
8. »ber.
„Doch oerlor fie ben 33ater fajon fer>r früh mw ba bann auch bie
ÜPtatteT alsbalb ftarb, fo würbe baS noch nicht jwei Qahre alte flinb ju
einem Onfel, einem 3ollbeamten, gebraut, ber es aber aufs liebeoollfte
laft tfttWMt eraog." ^Huftr. #tg. 2658 ©. 621c. Das hier burdjfau«
nia^t an feiner ©teile ftehenbe aber tonnte einfach geftrichen werben.
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- 234 —
9. SSMen.
„5501t «Seiten Meter Äommiffion wirb oorgefchlagen: 1. wolle
... eine ©aramelforfchung . . . organtftert unb ba£ fRefultat . . .
bem nächften ÄongrejS oorgelegt werben, 2. (£ö toolle . . . eine
©tatiftif . . . angefertigt »erben :e.M Sflat.-3tg. 47, 502 ftatt: eö
möge ober es* folle u. f. ro. ober aftioifch: man wolle eine ©ammel«
forfdjung organifieren :c, f. mein ©rgänj.'Sörterb. ©. 652 b 9fr. 101.
10. Ereignet.
• „©eilen bei ereigneten; ftrieg mit Jranfretch Sürtemberg noa)
allezeit großen (Schaben erlitten." Sftat.^tg. 47, 504 (aus bem. 3. 171Ö),
ogl.: eine fich ereignete Gegebenheit. (@tf ermann) $auptfcbnner. ©.172a
unb anbere Gelege in meinem Sörterb. 1 ©. 350 c unb ergän^Sötterb.
©. 107a. Wichtig j. Seil, fo oft fich ein Ärieg mit granfreich
ereignet hat 2c. ober mit Seglaffung be$ entbehrlichen 3eitmort§: SBeil
bei iebem Ärieg mit granfreich jc.
11. Mit, mit.
„Die tfloftertnfel ift mit einem lofe aufammengefügten Damm mit
bem Jeftlanb oerbunben." 92at.-3tg. 47, 504 (flttarie 0. Gunfen), beffer
(f. §aupt|a)ioier. ©.8 b 3^r. 7h): ift burch einen . . . Damm mit
bem geftlanb oerbunben.
12. 8eniti».
„Die bracht be$ blutroten äRohn." Ißat.^tg. 47, 504, ftatt
3ttohn(e)3, ogl.: „Sabelfjaft ift bie gortlaffung be3 Üfaiitw** (ober es)*1
§auptfehioier. ©. 104 a.
13. Otter in; Grüterin.
„(Sine beherzte Ott er in. Der fürftlict) ©a)marjenberg'fche £>eger
3«. 3ina in 3)ty*nec bei ?tfef, Gönnten, fah auf einem fetner ffieoier«
begänge in ber Glantee eine gifa>otterin mit oier jungen fchmimmen jc/
$aul Solff'3 Selbmann 25, 415 a, f. mein Sörterb. 11 ©. 487 b/c
über 1 Otter m. unb f., toorauä ich ^ier nur Jolgenbeä aushebe: „Das
männltd)e ©efdjlecht fcheint [für ba$ marberähnliche ©äugethier] foroohl
mit ffiü<fjia)t auf bie ältere ©prache . . . unb ben weibmännifchen ©ebraud)
toie auch jur Unterfcheibung oon 11 [bie <&iftfehlaugej oorjüglidjer unfc
empfehlenswerter." Otter in als Gejeichnuug für bas Seibchen beS
Otter« ift, wie in meinem Sörterb. auch noch in bem (£rgäns.* Sörterb.
©. 487 unb — fo toeit td) fehe — in allen bisherigen beutfd)en Sörter*
büchern nicht aufgeführt, locfshalb ich beu obigen Geleg nachgetragen.
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bettelten 91t. beS SöeibmannS finbet fi<h auf ©. 413b au*
ein in ben bisherigen SHörterbüchern gleichfalls nicht aufgeführtes meibltd)eS
$auptwort, inbem es bort ^etgt : „Die ffiebfjenne als Brüter in."
14. 3« erfdjeinenb
falfd>, fiatt „erfcheinenb" ober „zu oeröffentlichenb" (f. 5>aiM>tyd)mier.
©. 144a/l>) fte^t z« 8 auch in ber „Gegenwart" 45, 377a: Die neu
Zu erfcheinenbe Auflage.
15. fangen.
„öangft bu metner?" heißt es in einem Operntert oon Ärri
fcelmar, f. (Gegenwart 45, 383 a, ftott: „um mich, (um) meinetwillen,
meinetwegen", ogl. mein Sörterb. I ©. 77c, wo aus ÄnaftafiuS ®rün'S
„ Schutt" als feiten angeführt ift: „ffiir brauchen feines ©turzeS [wegen]
nicht zu bangen."
16. Hwofttion; ©a&jeid|imnfl.
„©0 figuriert neben ber Königin oon granfreich, 3Rarte «ntoinette,
befanntlich bie [ftatt — mit Segfall beS „befanntlich" — bloß: ber)
Xochter ber ßaifertn 9Waria X^crefia, bie grau Iranffteuereinnehmerin(5fchfe."
sJloman*$3ibl. 22, 2063. ©0 wie ber ©afo bafteht, wirb ber ßefer „bie
Tochter" junächft als ©ubjeft beS ©afceS, nicht als Äppofirion ju 3)2 arte
fcntotnette auffaffen. ^ebenfalls hätte ber berfürjte ©afc als folcher
burch bie fönjchliegung in klammern bezeichnet werben muffen:
üWarie fcntoinette (befanntlich bie Softer ber Äaiferin SWaria £hetefta).
17. Ohne.
„©djwarzfoppenS $anblung ging aus bem (Gefühle ber f ietät her*
wr ohne höhere Qnftruftionen, wie fälfehlich behauptet würbe." 9ßat.*3tg.
47, 510, wofür eS unjweibcutiger etwa heißen würbe: „nicht — wie
fälfehlich behauptet würbe - in golge höherer Qnftruftionen."
18. ©if«t f.
,.(£r [Sajantf] oertiefte fich in baS ©tubium ibealer fragen, ob auch
He braufenbe ©tfdjt ber ungeftümen 3ei*fttömung fie gu überfluthen
breite." SB. SDiünz in einem Sluffafc: „3u 3ttorift £a$aru$' 70ftem ®e*
burtstag" (SRat.^tg. 47, 516). ogl. mein Sörterb. I ©. 587 c, wo ich
®tf<bt (mit zahlreichen gelegen) nur als männliches Hauptwort auf*
$efut}tt habe, eben fo in meinem @rgäna *©örterb. ©. 228 b, wo ich bod)
hinzugefügt : „Ungewöhnlich: Die weiße ®if<ht. iflat.«3tg. 34, 286."
18*
19. 9tid)t ganj rid)Hg öerfürjter $a%.
„SBollftänbiger Heuling in offen bie ©ee unb i&re S3efd>iffung
berfi&renben fragen, war meine SBifSbegierbe natftrlidj groß." SRat.*3tg.
47, 522, ftatt: „Da ia) ein ooflftänbiger Heuling . . . war, fo war
meine SÖifSbegierbe :c.M Widdig märe bie Verfügung, wenn aud) hn
SRadjfafc td) baS ©ubjeft wäre, 3. Sö.: „SMftänbiger Heuling ... war
ia> natürlich fc^r wißbegierig ic.41
20. Se^ilf ; a!8.
„SBtelleidjt ftammt biefer armfelige 53e§ilfM [gewitynlidj : 93eljelf,
f. mein Söörterb. 1 @. 735b/c; ©rgän$.*Sörterb. ©. 268a] „aber aua)
gar ni$t aus bem ©unfdj unfern $oeten, i§rer unzulänglichen 3nbtm<
bualifierungSfunft beibringen, al$ aus bem <£rbfet)ler ber Nation, baS
fremblänbiftt) Älingenbe oome^mer unb fajöner ftnben.* Hebbel (f.
ÜKitt^eilungen be$ beutfdjen ©prad}oerein$. 33erlin V ©. 13). $ier follte
entweber ftatt be$ „als", — „fonbern" ober fonft ftatt be$ „gar
niapt" — „niäjt fowotjl" ftet)en.
21. Selten.
„Die gülle ber grog unb fa)ön entwitfelten, feiten gefunben Äpfel,
©irnen jc." SRat.*3tg. 47, 530.
Dies ©eifpiel ift wie gefa)affen, bie fcier in ber 3eitf$rift wiebet*
&olt auSgefproa)ene ©arnung t>ox bem jweibeutigen UmftonbSworte feiten
im ©inne Don: „in feltnem 2Ra&e, ®rabe jc." einbringliajft einauftfärfen.
Sei ben Korten: feiten gefunbe «pfel benft ber £efer ober $>örer
boa) aunäa)ft an Äpfel, bie nur feiten (b. in feltnen gällen) gefunb ftnb.
22. Setlutatton Don „ber".
„Dura) eine 8iebeSangelegent)eit, in Jolge ber er 00m Äonfiftorium
jur @§e gezwungen würbe." SRat^tg. 47, 536. £. &[ettermaiut] ftatt
üblidjer: in golge beren, f. §auptfa)wier. <3. 109b.
23. doppelte Verneinung.
„©eber in granfreidj noa) in Italien . . . matten feine %n*
fluten, unmittelbar nadj ifjrer Veröffentlichung, feinen [Patt: einen]
[tarieren fcinbruef." ^at.^tg. 47, 540 (Ä. grenjel) mit überf<$üffigtr
Verneinung, f. §auptfa)wter. ©. 227.
24. Überführen.
„Dann [würbe] ... in aller ©title bie Verhaftung oorgenommen
unb bie gn^af Herten naa) 2ttagbeburg überführt." 9fat.<3tfl. 47, 543.
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— 237 —
ftoa) auf berfelben ©palte ftnbet ftch bafür ba« nötige: „^n SRagbeburg
mürben bie Verhafteten nach ber ßitabelle übergeführt", f. 3e^f^r- 8,
8. 6 9fr. 12 unb bas bort Angegebene.
25. »ehinbernb.
„©ie [bie feuchte] wäre mir auf ber ©anberung nufcloS unb be*
^inbernb gewefen u 5Jom gel« jum 9fleer XIV ©. 303a (©ilh- Qenfen),
ogl in meinem ©örterb. I ©. 764a unter fcinbern: „Daju ba$ Partie.
$räf. (abjeftioifch) — 6inberlich, ftörenb mit Datio ber $erfon ober mit
für- :e., f. £>auptfcbwier. ®. 55: „«ttriburioe ^artieipia $räfentt$ 9fr. 1."
Darunter fehlen JBeifpiele ober ©etege für befjinbernb, wef$hal& ich hier
ttn mitgeteilten ©atj nachgetragen, in meinem ich freilich hinberlta)
für behinbernb oorgejogen haben mürbe.
26. ©emüthlid).
Unter biefera Sorte fjabt ich in meinem ©örterb. II ©. 393a als
erfte $ebeutung angeführt: „ba$ ®emfith betreffend barauf bezüglich jc."
mit belegen au$ 93örne, ©oett)e, ©uftfow, Äofegarten, woran ich f)\ex ben
folgenben oon ©h. Qenfen reihe: „©chwer ermattet, mehr gemütlich
aU tör per lieh, fiel ich .. . gegen ÜWorgen in tiefen (Schlaf." Qm %tt*
gemeinen aber überwiegt bie a. a. O. angegebene prägnante 93ebeutung.
27. erbreitern.
„$er bemofratifche Parteitag in SRaoenSburg ha* D*n Wif« jwtfchen
ben leiber bisher in gleicher Dichtung fämpfenben Parteien grünblich er*
breiter:." 9tat.*3tg. 47, 547. 3u ben ^Belegen für bas feltene er*
breitern in meinem ©örterb. I ©. 209 c unb (£rgäna*©örterb. ©.
102c (ogl. auch ®rimm'S ©örterb. III ©p. 737) habe ich fyn kn obigen
(au« ffiürtemberg flammenben) Seleg gefügt. jjrre ich nicht fet)r, fo
mürbe man bafür in ber allgemeinen beut[a)en ©chriftfprache hier gewöhn*
lia>er erweitert feften.
28. ©ein.
„Damals lernte er [©ilbelm SRüüer] aua> ®uftao ©chwab auf
feiner [ftatt: beffenj töeife in SRorbbeutfchlanb fennen." SRat^tg. 47, 554.
29. Äonjunftto.
„%m 25. ©ept. 1827 war er [©ilh- Füller] mit feiner ®attin
nach fceffau jurüefgefehrt, $mar angegriffen oon ber Weife, aber boch ty\tn
unb oergnügt in ber (Erinnerung an bie ©enüffe, bie er gehabt, oor Ällem
aber auch ftoh barüber, bafS er wieber in feinem trauten §etm bei feinen
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— 238
tfinbern fei." <Nat.'3tg. 47, 544, wo für ba« ©a>luf«wort (im ffcn
junftio ber inbircftcn fflebe) üblitfer wol?l ber ^nbifatio be« ^ropcrfetts
(war) ftänbc.
30. StotfdKufdjtebiinöen.
„<£r föofeplj o. üttaiftre] oergleidjt ba« rufimreiaje, freie unb bluf>enbe
Italien be« 13. unb 14. Qafjrljunbert« mit bem oon ben Öfterreidjern, Hc
er al« ©aooparbe eben fo fyafft, al« er bie granjofen liebt, unterbrütften
Qtalien feiner 3«*-" 8rcn3e0 9^*3*9- 47, 554, beffer oljne bie ba$
3ufammengefjörige aus einanber reißenbe 3n?U^nf(^iebung (ogl. §aupt*
fajwier. ©. 213 b, gußanm. unb ©. 244 b): ©r oergleicfr ba« ru$mrei<be
. . . Stalten be« 13. unb 14. 3a$r$. mit bem feiner 3eit, welkes oon
ben Öfterreidjern unterbrütft mar, bie er :c.
3i. mpp.
Über biefe ^nterieftion $ur 93ejei($nung be« fajnelt, im ftu (£in<
tretenben f. mein SBtfrterb. III ©. 1674c unb <frgän$.*©örterb. 6.
637 b, audj Belege unb gortbilbungen ; nadjjutragen aber ift ©upp aU
männlidje« Hauptwort, äfjnlta) wie Sftu, 3. 53.: „ ©in ©upp, ba war ber
Sunfaj erfüllt!" ftliegenbe glätter iRr. 2560 ©. 66 a.
32. »ejügliaVS gfürtoort.
„<$egen ba« läjtige $erfdjlutfen fann idj nodj ein anbereS, eben fo
einfache« ÜHitteldjen al« ba« bereit« genannte angeben, ba« ni<$t allgemein
befannt ift." Dafjcim 30. Qa^rg. ftr. 51, «Beilage ©. 5 b. SBela>S
SWüteldjen ift nidjt allgemein befannt? ba« bereit« genannte? ober ba§
anbere?
33. Verfüttern.
„^nbem wir [£anbwirt(je] unfere weniger gute SBaare in unfer 33ief)
oerfüttern." ®egenw. 46, <S. 4a, wo üblicher für ftatt in ftänbe ober
fonft etwa: al« gutter für unfer 23iefj oerwertfjen (oerwenben, oerbraua)en).
34. 3öer, toejfen, beffen k.
„2Ber ber <£rf Meinungen tfette in« Unbegrenzte ftdj verlieren ftety,
wirb nia)t leia?t fia? entfliegen, in ifjren ®ang einzugreifen; beffen ©lief
gewohnt ift, ben entfernten 3ufammen^ang ber $)inge $u oerfolgen, $er
wirb niajt gut fein Huge für bie nätffte mtft einfallen tonnen." ((5b.
©ofal) Gegenwart 46, 5a. §ter fleinbe ftatt be« ^eroorge^obenen beffen
nötiger (entfpreajenb bem oorangefjenben wer) weffen, ogl. £)auptfa)wier.
3. 77 b ff. unb $. 93.: Derjenige), welker ber (£rfä>einungen Äette ic. . .
Derjenige) beffen 93licf :c. . . ., Der wirb ic.
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23<> —
35. Übergeben.
„Übergeben mir nun $ur eigentlich franfheitSerregenben Sirffamfeit
ber 33afterien fo ic." Cfregenw. 46, 66 (<£b. ©ofalj öfterreidjifch ftatt :
cjehen wir . . . über, f. mein SBörterb. 1 ©. 562 c unb Crrgän^ Wörter*
buch ©. 224c unter übergehen ittr. 9.
36. $a)uf)tn
ein, tote im ®rimm'fchen Sörterb., auch in bem meinigen unb in meinem
(frgänj.sSBörterb. fehlenbeS unb — meiner Änfidjt naa) — auch fe^r über*
flüifigeS unb fchleppenbeS SSinbewort für baS einfache baju in bem ©inne
oen „ba$u fommt noa) jc." Qa) bin biefem Öinbewort — fo weit mein
Öebächtnis reicht, jutn erften ÜRal — in ber Wat.*3tg. 47, 557 begegnet,
roo eS nach einer Äufeählung oon Verlegenheiten an ber Delagoabai Reifet:
„Dajuljin ift ben ^ortugiefen ber 93erfuch, unter ben Eingeborenen 33er*
bünbete $u werben, übel ausgetragen."
37. ßücfe.
„Sin ©djlafen ift auf ben fchmalen ^olftern unb [beij bem Gaffeln
unb Stögen ber SBagen nicht $u benfen." 9?at.*3tg- 47, 558. *£)as oon
mir in [ ] hinj"ä«tügte bei fehlt wohl nur burtt) eine glüajtigfeit beS
Sehers unb DrucfberichtigerS.
38. ©argen.
„Qm flatfchenben ®ufS [Siegen] liegen wir uns ... in ben großen
Omnibus f argen unb fuhren aum Bahnhof." Sflat.^tg. 47, 558, ftatt
ber üblichen 3"fanimenfefeung einfargen, f. bies unb anbre in meinem
SBörterb. III ©. 856c unb (srgcuu^Sörterb. ©. 436a. Ein $eleg für
bas $runbmort fe^lt noch in beiben Wörterbüchern.
39. 3ung.
„Die (S^anfonette Eüü flttonbei), ein junges Sftäbchen im Anfang
ber jwanaiger Qahre :c." sJiat.*3*g- 47, 558, wo bas h^orgehobene
(sigenfehaftswort überflüffig ift (f. bie ^nhaltsoerjeichniffe frer 3«ttf*tift)
40. $Cbfnö|ifen.
Einem etwas abfnöpfen, auch in ber figürlichen öebeutung: es
tyra wegnehmen, ihn beffen berauben, wofür in meinen Wörterbüchern fia>
noch fein 93cleg finbet, ogl.: „DafS ihnen ahnungslos ein Xitel abge*
fnöpft werben würbe, in beffen ungeftörtem ©efift fie fich oielleicht feit
^ahrsefmten befunben f)aten." ©renjboten 53, 2, 187, wofür eS in ber
6<hriftfprache gewöhnlich etwa feigen würbe: entzogen.
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— 240 -
«ttaeigc Her «ittflefmtbteti ttttdjer.
(»cjwbuna ctn«elnrr na« OrltflenWt. $tlt unb Staunt »orfebaltcn.)
^reotng> @$ulau«gaben je.: $a« ©ubrunlieb in «uSroabl unb Übertragung, ftfu
tan ©tbulgebraua} berauögegeben oon Salter £übbe, <Bomuaftal*?ebrer in
Hamburg. 1896. 112 ©. $r. geb. 60 $f.
Dr. Rennau $<$rabrr. Ku« bem ffiunbergarten ber ©pradje. VIII UKb 288 ©.
SBciraar 1896. »erlag oon «mil Reibet, f. in biefem fcefte ©. 224.
fcerrn ^rof. SWAoff in SRontjen (©elgien). ftreunblicben 2>an! für Obren
3uifafe, ber moglicbfi balb jum «bbrurf gelangen »irb.
£errn Dr. braune, ©erbinblüben 3>an! für bie freunfclictje Wtttbeilung
Obrer „neuen Beiträge jur Äenntni« einiger roraantjeber (romanifeben] SEBörter beutfajer
$erfunftM in ber 3eitfdjrift für rotnanifdje ^3r>ilo(o0te.
£errn (fteorge £. Reibet, Johns Hopkins University, Baltimore, Md.
U. S. A. Obre $ofttarte Dom 26. Ouli \ft mit in bem ©eebab SBarnemünbe, reo üb
mieb 3- aufr/alte, am 4. Slugufi ria)tig nadjgefanbt toorben, aber ba« barin enoäbnte
£>eft über Obre AKsopic Fable Literaturo babe icb niebt erbatten. $ielleid)t baben
©te bie (ftüte, ba« wtlorcrt gegangene Srtmplar bunb ein zweite« ju erfetjen. ©eften
ßrufo. 9la<bf4rift: 2>a* oon Obnert oerfpätet abgefaßte Somplar ifl mir jefct jage*
gangen, ©erbinblidjen 2>ant.
ftritulein gffa £P . . t in Äaffel: ©ie tbeilen mir au« bem Äaffeler Sägeblatt
oom 20. Oult (Wr. 199) ben in einer frooefle: „0« a»8lfter ©tunbe" oon Äail <&.
Älopfer entbaltenen ©afe nlit:
„<£« »am übrigen« öfter« oor, baf« ftcb 3»eblen im ?ebnfiubl einem fleinen
»orfa)l5f<ben überliefe, ebe er baö ©ett auffuebte", unb fragen an, ob bie beroor*
gebobene Üiertleinerung fiblicb unb ju billigen fei. ©ei ber t'eia^tigfett, mit ber roit im
2)eutf(ben 3»f««nnenf^ungen bilben tonnen, ift gegen bie ©Übung: ©orfeblaf unfr
bie ©ertteinerung: ©orfa)l8f(ben («ntfprecbenb ben SB3rtern ©$la?, ©d)läf<ben)
in bem ©inne eine« bem eigentlicben ©d)laf oorangebenben ©(blafe« ober ©o)lafa)en$
toobl 9Jia)t« emjuwenben.
Jlffe für bie ^eitfdjrift fefbfl Befiimtntru ^ttfettbungeu wette man utt-
miitefßar an ben ^erauftgefter na<f) Jirtprefi^ in SReftfeufturg, bagegeit
bie für ben Slmfötag ober afe ^Setfagen 0e0intmten Jhtjetgen au ben ^ er-
reget in yaberiorn fexben.
Beiträge für» ui^ße £eft »äffen jebes £laf »U frAteftentf jm* 1. b«
5JJonaU in ben £änbeu be* <&er«tt»|Kt<r* fein; au<$ Bittet er, in 3Je|«g ««f
ben Slmfang, bie $tauutuer$dftnijre ber $eitr<*ritt im Jluge ju *aften.
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»oljittor- — W«r Ocdtfo. - S)ie JrotoüteBa. —
Sie fyolfyautt.
5toccQm non St. ©oron Don Wobeit*. 2)re«ben unb Scipgtg. ©erlag oon $emri<b
SWtnbm. 1886.
einzelne fpradjliäe Semerfungen.
1. 3u „Äo&inor". ©. 1-46.
1. <5. 9. überf*lug Äo^tnor [ba« $ferb ber Sunfrreiterin],
— ein bumpf brö^nenber gall, bic fyrrt praflenben ©abläge ber f>ufe gegen
bte £>otä&anb unb ein entfefcjtdje« $)urä)einanber, ba« fic^ am Soben ttäljt,
— »gl. mein Sörterb. III ©. 943b, »o unter Über f plagen II
<_/_ w ^ ^) in 9h. 2 in bem §ier geltenben Sinne Belege für ba« rücf-
bejüglidje 3eitwort 9*fl*&«n Pnb. öon benen iä) $ier bie folgenben au«*
füljrlidjer fjerfefce:
*LM feb i<b fo gerne Don bir; bab feb t<b am liebffcn
Töcnn cci caicr pcpaio nutz nep iciucr cia) roiiu,
25n bid) int ©tbrotrag überfcbl&gß nnb tiad) bem töfclieben Sprunge
Sieber tfebeft unb läufjt, eben ob HiAt« »4V gef*ebn.
öoetfc l. 6. 284 [(Epigramm, Senebtg. <Rr. 46.]
3)o<$ balb erregten bie luftigen (Springer ein lebhafte* Vergnügen,
luenn fie erft einjeln unb julefct alle jufammen ft<§ in ber ^uft über*
falugen. 16. ©. 110 [aWeifter'S fefriafre I. 2. Euaj 3. #ap.]
333 tr $aben felbft einen §all gefeben, roo ein $ferb cor einem folgen
<Xf>of nieberftürjte, brei ber folgenben über ba« erfte hinausfielen, fid)
überfd> lugen unb bie legten glürflidj über bte gefallnen toegfprangen unb
ü)re Weife fortfeftten. 24. @. 237 fötalian. Weife II. $>a« rbmifaje
ficrrneoaL]
(£r fe%te ft$ auf« 9ttäuera)en, blieb eine 3eit lang ru^ig, bann
über f# lug er fidj rütfroärt« in bie £iefe unb warb nun tobt au« bem
fßaffer tyerau«gebraa)t. 25. ©. 32/3 [Kampagne in granfr., 3. ©ept. 1792.]
©ein SRof« wirb fä)«u — e« übetfdjlägt fi<b — ftürjt,
fcr wmbet fa)»er orbeitenb ft<b beroor.
©(bitter 485 a fönngfT. D. Ort. V, 11. 8. 3457].
u. a. m.
gettiärtft f. baitf<be eptadtt, X. 3afira. 19
— 242 —
(£in 53eifptel für ba« blofje überfd)lagen o§ne ba« rücfbejüglidje
Jürwort in biefem ©mite §abe tdj weber angeführt noä) (fo weit mein
©ebäajtni« reic&t) früfcr gehört ober gelefen; »eitere Belege hierfür würben
fe&r wiüfommen fein.
2. ©. 11. ©tatt beffen erf$eint ÜRr. O. Sooal mit feinen fe$$
ungarifdjen Vollblut unb (äfft in oljrenbetäubenbem ©c&ellengeraffel feine
unoergleiajlidje ßfifo^poft burä) bie 3Ran£g,e ba^inrafen, —
ogl. in meinem ©örterb. unb (Ergäng.--© örterb. unter ©lut unb 3ufamnten*
fe^ungeu (Stetten unb Belege wie: (Sin SRof« au« arabifdjem SBlut.
$laten 4, 274. $>af« bie Vferbe ausartet unb ba« reinfte fdjöneiölut
fe&r feiten geworben ift TOebu^r 92ac^gel. 204. #albblut ©egenfaft
©ollblut, beffen ®ef$leä)t nur oon einer ©eite ebet ift, $umal »on
$f erben, juweilen auä) masc: «l« er auf feinem Halbblut e bem ©a)tojfe
Sprengte. Jreotag ©oll 1, 31. <£tn §albblut, ba« [ogl: ber] noa)
im ©tall fte^t. Df. 3, 64: aud) aRe&rjaf)!: pr ©otlblute [Soltowt*
Vferbe] finb Kennen not^wenbig. D'lat.*3t3- 79 je. Den gefammten
»bei, lauter 33 ollblute. £>au«blätter (66) 4, 241 ic.
Die unoeränberte 3Re§rja$l (wie oben bei ©aron Robert«) bürfte
mo&l nur in ber ©praäje ber Qocfeu« unb ber ©portliebfaber »orfommen,
ogl. üblicher: 2ttit feinen fe#« S5ollblut*?f erben [ober §engften].
©eitere Belege wären ermünfäjt.
3. gür ba« wie ftott be« empfef)len«werttyern al« naa> einem
äomparatio ober einem tomparatioifd>en §3egrtff (f. $auptfä)mier. ©eite
306 b ff. unb bie 3n$alt«oer$eid)niffe ber 3«tfä)r.) fü&re id) $ter au« ber
erften Sftooelle an:
„©ie werben i§r bie t§öric$te fRüef wärt«eiferfua)t [= bie ©ifer*
fuefct auf eine Siebe aus einer 3*^ oie jurürfliegt, au« einer #eit,
ba ber Siebenbe bie jefct einzig (beliebte noä) gar nidjt gefannt] feilen
fu$en, bie ja ifttä)t« ift wie [ftatt al«] ein plöfclidje« Hufflammen ge-
heimer Siebe." ©. 37; femer au« ber jweiten SRooelle ©. 79: „©ie bie
ftranfe au«i"afj? SJfam, nid)t anber« wie bie meiften alten Damen" : unb
in ber oierten ©. 265: „©ine ©eile war e« friß, SRidjt« wie ba« Kauften
be« ©affer« neben un«M unb ©. 264: „flRe&r wie je$n üßann wertfc k.u
„Unb ©rille - SRiäjt« wie [ft: al«] ba« Graffeln unb ftniftern
ber flammen." ©. 40.
4. SBgl. über ba« ©djmanfen eine« auf ben ©enittü 3 Weier folgenben
(£igenfdjaft«worte« *c. in ber gorm auf «er ober auf *en (bie nad) meiner
}lnfid)t bie empfer)len«wertt)ere unb r)eute audj überwiegenbe ift) f. f>aupt«
fajwier. ©. 351 ftr. 2.
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— 243 —
$aron o. ffloberts treibt <S. 36: „Das ©cfrcffal jweter guter
Wenigen" u. ©. 37: w$aS CSVIüdT aweier ebler üttenfajen", wofür iti
guten, eblen oorjieljen würbe.
5. Dte Äitfbrütfe, bie iä) mir fonft nodj au« ber erften SRooefle
angemerft $abe, fmb 3ufammenfefcungen, bie fxdj entweber in meinen ©örter*
bü$em ftnben ober naa) äfalidjfett ber bort aufgeführten ftw. in« Unenb*
lta)e oermefjren laffen unb feiner befonbern <£rflärung bebürfen. 53on
biefen 3ufammenfefcungen gebe idj im golgenben eine HuSmaljl oon oiellei^t
mebr ober minber wittfommenen gelegen, in ber ftnorbnung meines ffiörter»
fcudjeS, b. b- abecelid? georbnet naä) ben (Gr unb Wörtern, woburdj allein
ftä) eine annäfyernbe wirflidje innere 35oUftänbigfeit beutfa)er SBörterbüa^er
erretten läfft (ogl. im ©njclnen — wie gefagt — mein Sörterb. unb
mein <£rgäna.»©örterb.) u. f. unten 9*r. 21 unb 69.
33radjte SBorriS baS (Geforädj auf föomane unb SRooelle, er, ber
|ola)e „3urfcr&ätfereien" [=©aaren ber 3udferbärfer ober Äonbitoren],
luic er fle nannte, niemals genofs. <5. 40, — ogl. etwa: Setfereien,
Wafdjereien jc.
begann mit einem ©Ifenbein [etwas aus Elfenbein (Gefertigtem,
*ftl- Jaljbein, (Slfenbeinmeffer :c], bas er auf bem Äaminfimfe fanb, bie
Eogen aufauf^neiben. ©. 40.
9Wit gebanfenblöben Äugen bie tyolje §ünengeftalt beS Hnfömmlings
anMinjenb. <S. 40, &ier etwa mit ben blöben (furj*, fä)wa$fidjttgen)
äugen beS ber ©irfliä)feit abgefegten Dieters je.
$)eine jweifelnbe ©eele oerlangt naa) einem Ausweis [ogl. 93eweiS,
Dofumcnt jc] meiner Siebe, nad) einer Söet^ättgung meiner Siebe, bie jener
fernen (Gewalttat [= (Gewalt aus eirter fernliegenben 3eit] glei^blütig
toäre. ©. 42, etwa = einer Siebe, bie an §ei&blütigfett jener (Gewalt*
tfat gleicfc wäre jc
ÄuS 5urä)t, bafs bann bie 3florgenröt§e eines wtrfltd)en (GlütfS,
bie zuweilen ibre ©eele afynenb umbdmmern moa)te, für immer in graue,
eintönige 9lad)t oerblaffen mödjte. ©.21.
$afft ber ©ajlufs [ber GtrjäftlungJ ni#t in unfern $lan, fo wirb
er eben fo beruntßebredjfelt werben müffen, bafs er pafft. <S. 32, ogl.
umbredjfeln unb (f. u.) umfneten jc.
Gin fdjwüles, ge$eimnisfrf)were$ ©ort. <S. 20.
©ajwer unb f$itffalsfd)mü( wie eine bro^enbe (Gewitterwolfe.
©. 30, ogl. gewitterfajwül.
3)ura> ben ^erbftftitten Salb. ©. 21.
fflütfwärts-Giferfudjt f. o. SKr. 3.
19*
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- 244 —
DafS er, bcr ftraftfenbe §elb, in foldj mattem 21 II tag profaifdj
Dettlingen follte. <S. 23, $ier nur befonbet« angeführt, weil Qafob (Srimm
in feinem ©örterbua) I ©p. 239/40 auSbrutflia) in unbegreiflicher ©eife
gefagt &at:
ALLTAGs, adv. quotidie, wie tags könnte auch alltags
gesagt werden, doch ist es nicht üblich, noch weniger ein subst
alltag. da hingegen die accusative alientag und alletage adver-
bialisch stehn und letzteres in alletag verkürzt wird, so sind die
folgenden Zusammensetzungen von ihm abzuleiten und stehen für
alletages,
ogl bte SBeridjtigung in meinet Äritif bes ®rimm'fdjen ©örterbutötö
(2. £eft, Hamburg 1853) ©. 71 unb jaljlremje (lei$t $u rae&renbe) ®t>
lege au« guten ©ajriftflellern in meinem ffiörterb. III <5. 1279 unb j. &
in ber aweiten SHooelle oon fc. o. töobert« ©. 154: Qdj Ijoffe, baf« au*
3)ieS fidj mit ber Qtxt geben werbe, nad)bem fie ftdj mebr unb me$r bem
Sil l tag biefeS CebenS mieber befteunbet, f. aud) 3eitfdjr. ©• 136 SRr. 51.
©in borftigeS 3*bra gab ein paar feiner $cf>en -03 ut^ töne. ©. 12.
©tra^lenb im $otttrtump() tyrer ©tt)ön&ett. ©. 8.
ffiir muffen eben biefeS SeufeUjeug oon einer ®efajia)te [ogL:
biefe oerteufelte ©efdn'cfcte] mit in unfere ©eredjnung jie&en. ©. 32.
II. 3u ber ^weiten SRooelle: „2M' Ocajio. (<5. 47—162.)
6. Dann leugnete er fo $iemlidj alle«, woran wir armen €>terb*
lt$en unfere gläubige Hoffnung p fangen pflegen. ©. 54. 3*gL ben
auSfü&rlidjen »uffafc über bie grage: „®ir $)eutfa)en ober wir
©eutfaje?" f)ier in ber 3eitfa)r. II ©. 145—151 unb baran fta) weiter*
Inn SlnfaMtefjenbeS, worin idj midj für bie auf ba« wir folgenben ©igen*
fdjaftswörter ober etgenfd)aftltdjen Hauptwörter in ber §ter au$ oon üöaron
o. ^Roberts angewanbten f abwägen Bbwanblung entfdneben tyabe. — Jür
bas umlautloje fangen würbe r)ier al$ gielenbeä 3«tw°rt bie umgelautete
ftorm Rängen ben SBorjug oerbtenen. f. §auptfa)wier. <5. 173a.
7. «uf bte breite 2Jkuerbrüftung gelernt, flaute tä) hinaus, in jene
oiolette Sergtiefe hinein, baraud [ftatt beS l)eute in bcr fa)lia)ten unge*
bunbnen föebe (f. §auptfa?wier. 88a) übltdjern worauf ftd) ber
9ttülljetmer ©ajlepper feudjenb unb faudjenb emporarbeitet. ©.57.
8. ©ä^renb bem klappern beS ®ef$irre$ . . . mieberljolte Pc k.
©. 64, f. fcauptfdnoier. <S. 232 a über „^räpofitionen mit ®enitio unb
£>atio", unb im 93efonbern über wä&renb mein SBörterb. III ©. 1461c
9h. 3.
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— 245 -
9. ©ewtrften es bie ©ebanfen au bie oer^ängnisoollen Äugen ber
grau Doftor feiig? ©. 65, ogl.: ber fcligen grau Doftor u. f. baju
©örterb. III ©. 1074b unter feiig lc.
10. Dafs irgenb ein befonbereS ©a)itffal Ober beinern £>aufe
gehaltet (at ober gar nod) aaltet ©. 68, »gl.: ©o mufSte id) faft
ftaunenb fragen, rote bie äufjerft rootjnlidje, anbeimelnbe ÄuSftattung ber
innem ffläumlidjfett mit ben bunfeln (Beruhten in (Sinflang gu bringen fei,
bte über biefem «nroefen walteten. ©. 80, ogl. roalten über jumeift
mit Dat., aber baneben aud) mit «ccuf. ©örterb. III <S. 1470a SHr. 2
unb $auptfa)wier. ©. 296 b SRr. 7.
11. $S mar ein langes jweiftötfigeS ®ebäube mit Dielen btdjt an
einanber gereiften genftern, fetner Bauart nadj burdjauS nia)t febr alt,
aber bura) 93ernaä)läffigung oor ber Qiit alt geroorben, ehemals (eil getüncht,
nun com Setter unfreunblid) grau angebaudjt . . .
[Dann folgt noa) eine weitere ©ajilberung beS büftem öinbructe,
ben baS ©ebäube mit feiner Umgebung madjt; unb bann beißt es weiter]:
9ßia)t weniger einlabenb fa§ ber ©arten aus, ber baS $auS üon
btei ©etten umgab ic.
(£3 bebarf feiner ÄuSeinanberfefcung, bafS &ier nidjt ÄlleS in Orbnung
ift Dem ©inn nad) tönnte man ftatt ber Verneinung beS oerminbernben
ßomparatioS grabe im (Segentbeil bie eines ftetgemben oermut(jen: Sfti djt
einlabenber ic; aber ben ©uä)ftaben na$ wetajt Das $u fefjr oon bem
©ebrutften ab unb fo neige id) benn ber Ännabme $u, bafS ber ©djrtftfteüer
etwa gefa)rieben §aben wirb:
SR od) weniger einlabenb ic.
12. Überall Silber an ben ©änben, &ie unb ba eine <5tat\ittie,
©ammeiwerfe auf bem £ifdje unb bie bunberterlei eleganten unb originellen
9lia)tigfeiten [f. ©örterb. II ©. 435b unb ogl. flleinigfeiten jc], weldje
einem £>auSinnern naa) unfern gegriffen ben (Styarafter beS ©ofynliaVn
verleiben. ©. 80/1. läufst mia) mein ©pradjgeffiljl nidjt, fo wäre $ter
bie ttuflöfung ber 3ufammenfefeung baS Üblidjere unb CfrnofetylenSwertljere :
fcem Innern eines §aufeS [ogl. aua) mein grembmörterb. I <5.55lb:
3nt6rieur].
13. „$err Doftor, " Ijauajte fie leife (in, „es ift bodb feine <3>e*
fabr?" Das Zeitwort (in$aua}te (o(ne hinzugefügtes Obieft) ift freiliti
oerftänbli<$, aber boa) nia)t eben gewö(nlia), ogl. in meinem ©örterb. I
6. 703 c ben Seleg: Olga fjaud)te bie ©rflärung (in, bafS :c. (Suftfow
Witt, com ®eift 6, 445 unb entforedjenb etwa: £err Doftor, — biefe
Sorte (auajte fie leife (in — ober: biefe ©orte tönten wie (inge(aua)t
(ober: wie ein §aua)) an mein £)(r :c; bodj föreibt oon Roberts in
— 246
berfelben <£rgäl)lung ©. 148: ^3löftlidj füllten fta) i^rc Bugen mit 3$ränen,
„2lrtf)ur!" $aud)te fic f>in. 3* neigte mi$ gu it)r $inab. ©. 164.
„$)a« arme Äinb!" hauste ffc mit einem ©eufger heroor.
14. ©a« mar au« jenem &reigeift geworben, bem Leugner üfer=
irbifa^er ©eroalten. ©. 84/5, ogl. ©örterb. II ©. 120a, mo e« unter
leugnen fceifjt: „Dagu: a) Öeugner(in), leugnenbe ^erfon, namentlich 3U*
fammenfeftungen : (Gottesleugner" je. 3)em entfpre$enb ^ätte e« »iel*
leicht am ©djluf« üblicher gelautet: ber überirbifche (bemalten geleugnet.
15. Unb rote ict) ba faß, fam e$ über mich rote unenbltche« SRttleib:
haben biefe ©angen nicht ba« föecht, mit bem freubigen töotb ber Qugenb
gu prangen? — ©gl. in ©egug auf bie fax oon mir burdj ben S)rucf
heroorgetjobenen „Keime in ber $rofa" g. 93. bie in bem 3nhalt«oergeia)ni«
be« erften Jahrgang« ber äeitfdjr. ©. 563 a angegebenen ©teilen (wo
auch auf weitere in meinem ©til*2Hufterbua) ^ingeroiefen ift) u. f. ro.
Qch roiU übrigen« nidjt unterlaffen, au«brütflich gu bemerfen, baf«
gerabe in bem oorltegenben (Safte be« iöaron« 0. Robert« ber (otelleia)t
unbeabftdjtigte) SReim fta) boa) roohl erflärt burd) bie Ännahme, baf« bie
flüchte Webe fu$, roenn auch unberoufft, gur bia}tertfa>en ©prache emporhebt.
16. ©er roar ©ambino? Äein Äinb met)r, roie ber Sftame befagen
möchte. ÜRein oölltg au«geroachfen, roenn aua) nicht gar groß geraten,
fein unb gart gebaut, roie ein $a¥no 00m (Sorfo. ©. 100, mit ber gufr
anmerfung gu bem fyert»orge$obenen Jrembroort: „flflömifcher ©tufter".
Da ba« italiänifebe ©ort in meinem Jrembroörterbua) fta) nicht finbet, fo
Gabe ich e« fax nachgetragen unb roill noch gleich einen groeiten ©eleg
htngufügen: Der mit bem üflonofle bewehrte „paino". Selmann ($at.*
3*9 47, 251).
17. Söambino fdjraf gufammen bei biefer 5ra9e- ©■ 122, Ti$ll9
unb empfet)len«roerth ftatt be« freiließ nicht feltnen fdjrecfte gufammen,
f. §auptfdjroier. ©. 249 b unb oielfach in ben abecelichen ^n^aUöoergetd)*
niffen ber 3eitfdjrift.
18. „21 i!" fretfehte fie mit bem Jone, ben ihr ber fochenbe §af« au«
ber ©ruft puffte, „Sli!" Unb fie hebt ben Jägern Hrm mit ber geballten :c.
©. 141, f. über bie auch g. ©. oon ©oettje at« ©ehruf gebrauste ^nter*
jettton %i\ mein ©örterb. I ©. 19a.
19. Die ©onne neigte fich ben ^Bergen gu unb biefe ©erge begannen
in« Violette gu bunfeln. ©. 162 = roie e« bunfler rourbe, in« Violette
übergugehen, f. ©örterb. I ©. 330c/la, unter bunfeln 3, roorau« id)
^ier nur anführen roill: ©ei ben tieferen Ueffeln bunfelte bie« (Grün gu
einem tiefen frönen ©lau. Äohl Slip. 1, 163.
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20. ©n ©efrabbel unb ©ejappel, babet ein Quaken unb auSgelaffene«
£eia! ©. 190, f. ©örterb. I ©. 724b unter $ei! iRr. 2: „Qubelruf,
jjaudjjen" unb fiü> anfdjliegenbe Verlängerungen, rote au$ ©• 346 a: Gia!
21. (f. o. SRr. 12) ©eifpiele einzelner nad) ä$nlid>feit leiajt $u
me&renber unb au$ betn 3ufamtt*en^ong fi<$ fofort &on felbft erflärenber
3ufammenf efcungen :
©ine ®affe . . ., an beren grauen über&angenben ^äuferfjöljlen alte
©eiber mit matten ©Ia$ äugen fbier =* gläfern ftarre, auöbrutfslofe
«ugen, f. ©örterb. I ©. 58c] feuerten: ©. 133.
®ebenebeit fei fie, bie ba$ ©tammel gebet be« bangen ÜWutterberjenS
erhörte. ©. 166 = ba« ftammelnbe ober gesammelte, ©gl. ©örterb. I
©. 120a 2C.
ffiie idj . . . bie 3Ra$t, bie frembe $lugen©aare urplöfclidj über und
auszuüben ©ermödjten, in« Vornan gebiet ©ermteS. ©. 78 (f. ©örterb. I
©. 129 a).
$3ei biefen [ben 2$ierbänbigern] wirb ber brennenbe ©ta rrbltdf
bed Äuge« meift unterftüfot burdj eine früfttge (Erfdjeinung :c. ©. 62 (f.
£rgän$.*©örterb. ©. 83 c, »gl. ©örterb. I ©. 164 c).
£>afS bie Hoffnung auf @enefung Olga ©on ben neuer roadjten ©a§n*
öebonfen befreien würbe. ©. 89. gebe ©pur be* gef©enfti|"djen ©a$n*
ge&onfenS. ©. 154 (f. ©örterb. I ©. 265a, ©rgän3.*©örterb. ©. 135 b).
3ft ba$ arme ©ejen roirflia) eine ©a Unbefangene? ©. 95 (f.
©örterb. I ©. 409 c; II 190 b).
Umglänjt [f. ©örterb. I ©. 589 b] unb um flimmert [f. ebb.
©. 465 c] ©on bem golbigen ©djtmmer ftanb fie. ©. 77/8.
Äm Bbenb, ba idj (ber Ärjt] ©on meinen 33eruf§gottgen §eim fam.
<&. 157, ©gl. ®efa)äft$gang 1 (©örterb. I ©. 534 b/c).
Die braunen arbeitslosen §änDe in einanber gelegt. ©. 64 (f.
fcrgäna.*©örterb. I 258 c).
$äuf er&ö&len (f. o. G&laSaugen), ogl. ©örterb. I ©. 777c.
%[§ idj bie magere, feuajtfolt anjufü^lenbe £anb ber Patientin
ergriff. ©. 78, f. ©örterb. I ©. 855 b.
$er ©iroeco lag an jenem £age roie ein $3leimantel über ber
ewigen ©tabt. ©. 123, f. ©Örterb. II ©. 238a, ogl. bleifcbroer :c.
©ie bie SBlume, bie eben noa) eine ßnofpe mar, bie am grü() morgen
ü)re füllen fprengt. ©. 123. «n jenem Jrü^morgen :c. ©. 148, f.
©örterb. II ©. 333 c.
©ol$e Xraumnaturen t$un bergleidjen roie auf ein (Sebeii, ba$
i&nen plöfelia) ©om §immel bernieberfäüt. ©. 122 = träumerifaje Naturen,
ogl. ©örterb. II ©. 401a (Sttatur 36 unb 3" t a mmen f e ^ un gen) .
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©ignora Olga malte $tt im Dteioiertelproffl [f. ©örterb. II
©. 593b]. £* mar ein <8lütf, bafs We ©ignora feine 8ollanft*t [f.
ebb. III ©. 1092c] begehrte . . . 3n biefer Dreioiertelftelitng [f. ebb.
©. 1208a]. 6. 115.
Sßaäbem ftcf> ber aroeitc Jlurabf(f)luj3, ädjienb wie bie ©auStbür,
bintet mir gefcbloffen. ©. 76, f. ©örterb. III ©. 967 b.
Die ÜRonate eine« f onnenftraljlenben, ftillocrHärten ©lütfeS. ©. 154,
f. ©örterb. III ©. 1230c.
Die grasburdjtoactjfene ©a)roefle. ©. 75, f. ©örterb. III ©. 444a
(£in£elne oon jenen §änben toiefen nact) einem bunflen Xljürmege,
toeldjer bie immer enger toerbenbe ®affe abfdjlofS . . . ©o gelangten beibe
ju bem $f)ürtoege- ©. 134, f. Eljürroeg (unter: £bortoeg) ©örterb. III
©. 1512c/3a; <£rgänj.«©örterb. ©. 617c 2C.
III. 3u ber britten SRooelle: „Die Srooatella. (©. 163—238.)
22. Das italiänifctje Irooatella (f. aud) ©. 176 ic.) beaetdjnet
ein toetblidjeS Jinbelfinb. Das in meinem grembroörterb. fetjlenbe ©ort
wäre bort II ©. 575 b naa)jutragen, eben fo (baS au« bem ©riett)ifcben
entlebnte): bem $3ept)otropt)io [JtnbelljauS] in Neapel (©. 181).
(£ine geroiffe Donnina (©. 171), 53erfleinerung oon Donna, = grauleuu
gigliuolo (©. 171) = ©ö$nct)en, ©ct»meict}elanrebe gegen ben ©o$n
unb entfpre<benb: SDiammina (©. 165); felice notte mammina! (©. 177).
$arocco (©. 172; 206) = Pfarrer, ©tebt tjalbe iRäctjte lang oor
geroiffen genftern, fingt feine 9Ufp et ti unb (Sanjonen (©. 180). Sangue
di Diu! Das toift id>. ©. 186, »gl. in meinem ©örterb. I ©. 177 a :c
bie SBemerfung über ?ofc 93lut! ©eib fo gut, ©ora, unb fommt ein
anber ÜKal mieber! (©. 223), 93erfüraung aus ©ignora (f. b. gremb*
Wörter b. ©. 500 a unb ebb. ©ignor, wie ©. 512b: ©or). — ffienn
aber auf ©. 238 su lefen ift:
„Gin aKabonnenbilb mit bem fö)önen ©ctjifferfprucb, ber lateinifa)
unb italiänifdj jugleia) lautet:
In mare irato, in subita procella,
Incovo te, nostra benigna Stella" — ,
fo ift baS erfle ©ort in ber jtoeiten 3c^e Det Qnfc^rift buret) einen Drocf*
fehler entfteUt ; eS follte lauten: Invoco, ogl. SWr. 25.
23. Unb tote nun ibre mittelgroße, faft feinglieberige ©eftolt am
©erbe bielt, oon bem unruhigen (Sef larfer (f. (£rgän$.*©örterb. ©. 263a)
beS anbrennenben DoajteS grell beleuchtet [mürbe], ba $ätte ©enetto »ot)I
bie beutlictjen ©puren ber burctjforgten (f. ©örterb. III ©. 112b) unb
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— 249 —
bnr<$wa<$ten Mädjte in i$rem olioenblaffen [f. u. 9fr. 38], o&ne^in
etwas f$arf ausgeprägten fcntltfc bemerfen müffen. ©. 167.
24. ©efS bie SRot$ am größten ift, 3)ef8 Opfer baS fdjwerfte.
©. 170. $ter fcätte naä) roefS (eben fo rote naä? bem entfpre<$enben
DefS) ber befttmmte Ärtifel cor bem nadjfolgenben Hauptwort fehlen
muffen, f. $auptfd)tmer. ©. 238a: ©efS (ober weffen) IRotl} am größten
ift, $efS (ober SMfen) Opfer ift baS fö^merfte.
25. «uf einmal: Ärie! Äraa)! feft fa& baS ©oot, bafS mir nur
fo bur$ etnanber flogen. ©. 174. «uaj bier (ogl. 97r. 22, ©ajlufs) barf
ta) roo$l einen S)rudfe$ler annehmen, wona$ fiatt beS e am ©djlufs beS
&eroorge§obenen ©orte« ein c au Wen roäre, f. mein ©örterb. I ©. 1005 c
bie Änm. $u Äradj, beTen Anfang lautet: „Äl)b. krach, mt)b. krach, Ion*
wort, ogl. frana. ^nterjeftion crac, cric-crac, fo au$ beutfdj: $>aS mufS
auf! (fcr bricht) Äritf! Äratf! öoetfte 10, 133" :c.
26. ©ie er bie ge treppte ®affe nadj ber SWarina ^erunterftieg.
«5. 178, f. ©örterb. III ©. 1369 b.
27. ©s mar ein nüajterer, eisfalter fflaum. @. 184, f. ©örterb. II
3. 450c, woraus id) baS golgenbe Ijerfefoe: „Über bie gorm nüdjtern
neben bem oeraltenben nüajter, ogl. alber unb fo au# SRfiajterfeit
©aa?S mt& 1, 150; 3incgräf 1, 359; $utten, f. ffiatfernagel 3, 233
$. 10) ftatt Minbternbeit (f. b.) je.
28. an folaje jeltfame [ober beffer: feltfamen, f. §auptfa>mier.
©. 254b] Jäüe ftnb mir in einem ginbeltyaufe fa)on gewohnt. ©. 185/6
— f. ©örterb. III ©. 1650c unter gewonnen 3tl, ublia^er oljne baS
an am Anfang beS ©afceS (f. ebb. b) ober o&ne ^Jräpofttion im ®enit.
(f. ebo. a): ©ol$er feltfamen gälle ic. ober fonft: «n folaje . . .
gälle ffab mir . . . gewäbnt, f. ebb. ©. 1651b unter gewönnen 2a.
29. $S nmrbe uns bös mitgefpielt unb ber ©aframenter oon einem
©türm l)at uns böllifdj — oerjeiljt, ebrwürbige BJhitter! — nun ja,
ber ©tum tyat uns tüajtig ftufammengemorfen. ©. 186, f. (Jrganj.*
Örterb. ©. 474c, unter fe&r 2 b, woraus ia) baS golgenbe berfefce:
„gewöfynlia) adv., f. arg 2, ogl.: jDtefc ©aa)e ift ^öllifa), oa)flg, tnollig,
blöbfinnig, oerflua^t, eflig treuer, nur fagt er [ber berliner] nidjt: fie ift
l'efrr treuer, ©egenwart 3, 108 b, ogl. 3eitf$r. IX ©. 476 9fr. 10.
©e$r §übfa) oerbeffert ber an berbe «uSbrürfe gewöhnte üttariner
(ober SWatrofe) ber (joajwürbigen Oberin beS ÄlofterS gegenüber bas tym
geläufige &öllif<$ in baS minber anftö&ige tüa>tig.
30. Die feften tapfenben dritte ber (leinen $erfon fällten laut
in ben gewölbten (hängen, ba$u Fütterte ber grofjförnige iHof entrang an
tyrem Gürtel. ©. 188. Qu bem erften ber $eroorge^obenen ©örter ogl.
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250 —
in meinem $3Örterb. III ©. 1179 b unb 1286 c bie ©emerfungen über
©tapf ic unb £app jc. 3U Hütern aber »gl. (Jrgän^ffiorterb.
©. 310 b, »o es unter SRr. 4 fci&t: „(fconmort) mit federn ftlang
flattern (f. b.), J. 53.: Die perlen [ber aerriffenen ©<hnur] fliegen in ber
©tube umher, an bie ©änbe tlittem fie jc. Über Sanb unb 9Reer 38,
850 jc." u. f. ro., »gl. ba« üblichere £om»ort flirren (unb bie öemet*
hingen barüber) ©örterb. I ©. 940 c.
31. ©ie er bur<h ba3 ftarrenbe Unfraut, ba« ben Ju§ ber Stauer
flleichfam bewehrte, mit ÜRü&e bahinfchritt jc. ©. 197, ^ier etwa =
gleichfam als 2Bef>r gegen ba$ (fcrflünmen, (Srflettern fchüfcte (»gl. ©ortet*
buch III ©. 1521 b/c; (Ergäna-©örterb. ©. 620a) in nicht gewöhnlich
fonbern mehr gezierter ÄuSbrucfSmeife.
32. Qn gleichmäßig brauneS Äattun gar fauber gefleibet. ©. 183.
3uerft fab 93enetto nur ba« braune gtnblingSfottun . . . Da*
Äattun ihre* ÄleibeS fnitterte ihr um bie fälanfen ©eine. ©. 198, gegen
ben aügemeinen (Sebraud), wonach ba$ grembmort Äattun (f. mein gremb*
wörterb. I ©. 639b; ©örterb. I ©. 877c/8a) nur männlichen öe*
[cplechtd ift.
33. ©eine ©timme feftigte fid) unb nun famen bie ©orte in
gellem, faft fixerem filang heraus. ©. 199, üblicher : ©eine ©timme mürbe
(ober erflang) fefter jc, »gl. ©örterb. I ©. 437 a/b ; <£rgäna.»©örterb.
©. 199 a.
34. ©ie führte eine große braune fe&r nachbenfliche $rife lang*
fam au i&rer iftafe. ©. 203, f. was ta) über ben freieren unb fühneren
Gebrauch ber ©eiwörter neben Hauptwörtern j. 53. $auptfchwier. ©. 347 a
in Sftr. 1 gefagt, unb »gl. j. 93. auch ©örterb. I ©. 701b bie Sinnt au
haftig. Oljne folche Äühn^ett mürbe man gewöhnlich etroa fagen: ©ie
führte langfam unb fehr nadjbenflich eine große braune ?rife au ihrer
S«afc.
35. Die ©chroalben ftrichen mit lautem ©chmi! burch bie aitlembe
ßuft. ©. 205, als eine noch in meinem ©örterb. unb in beffen (Ergana.
nicht aufgenommene SonnachaQinung für ben aroitfehernben (f. b.) 8aut
ber ©chroalben.
36. 2flit in einanber gepreßten $änben faß fte ba. ©. 221, »gl.
{ohne 3ufammenftoß ber ^räpofitionen): Die §änbe in einanber geprefft
(ober preffenb) faß fie ba ff. u. SRr. 47J.
37. #wei weiße ©chmetterlinge ^af c^ten barüber hin. ©. 235
(ob Drucffet)ler ftatt hufchten?)
38. (f. o. 9lx. 5 unb 21): 3ufammenfeftungen, a- ®i« Heuiet
feefaufliger flnabe. ©. 191, f. ©örterb. I ©. 59c; (Srgäna.»©örtero.
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— 251 —
@. 24c. — Oliöenblaf« f. o. SRr. 23. — ßuerft surfte eine Strofc*
folte jwifchen ihren brauen. <§. 199, (»gl. in ber merten iWooefle ©.270:
Die $r oft falten begannen roteber swifchen ihren brauen ju jutfen — unb
282: groiffften ben brauen jene gurfenbe Drohfalten) — SJaub er
mtd) in 5*cJ> crfmft. ©. 221. — Da au« bem §er$en ein Setzen»
jubel frönet trbifa)er @lütffeligfeit ftatt be« ®ebete« emporftieg. <S. 238.
— Gin mebrfttmmiger &u«brua) gellen ©piel jubel«. ©. 189 [$ter =
Jubel fpielenber äinber]. — &inbelflofter. ©. 197; 205 [ein Älofter
ate Jinbelhau«]. — Da« attuttergotte«Iärapd)en [ba« cor bem üWutter*
gotttfbtlbe brennenbe] . . . fnifterte hell auf. ©. 166. - «Kit blinfenben
2Ruttergotte«münjen am $>alfe. ©. 183. - Untere «leine aber, bie
fcnita [ber ginbling] trägt üon Anfang an bie SRertmünje am £>alfe
[al« ©rfennung«$eichenj. ©. 232. — (Eine (Stimme, bie fehr oerftänbig
Hang, aber einen »ollen Q^or girrenber Sadjnoten $ur §olge hatte. ©. 185.
— Da« blaffe ttntlify ber Oberin, eingerahmt üon ber idjneeroeijjen, papier*
fteifen Orben«haube. ©. 185. — Gin leife« gluftern, au£ bem fiä) $u*
ipeilen eine halblaute ®ebet«)ilbe lö«te. ©. 209. — 3nrifä)en oen braunen
Sraüertinfäulen 30g ber $immel mit blenbenb roeigen ©olfen üorüber unb
barunter uon einem ©ajrägftrabl entflammt, gleißte ba« 2Weer im ftärfften
©piegelglanje. ©. 189. — Die braunen ©tranbnwnbe Ratten gegittert
im fa)äumenben Anprall ber ©ogen. <S. 166. — 3roei läge lang hatte
ed geftürmt, gerabe roie bie«mal, e« icar roie ein <$otte«3orn unb bann
ptöftliö) eine ©tille. @. 167.
IV. 3u ber merten SRoDeüe: „Die fcolahauer*. (©. 239—288.)
39. Der äloft fuhr (plttternb (intr., f. ©örterb. III ©. 1145b
9fr. 2) unb fradjenb au«einanber unb ba« blanfe <£ifen fta t (f. ebb.
6. 1191a unter fterfen fcnm.) tief im unterliegenben (»yj^-w, f.
ebb. II ©. 138a/b unterliegen 1 unb II) £>olge. <5. 244.
40. Die birfen Glinge ber jufammengemulfteten ^embärmel.
€>. 245, eine oon mir nidjt befonber« aufgeführte 3ufammenfefoung ©on
tculften (©örterb. III ©. 1670c; ©rgän3.s©örterb. ©. 656a).
41. ÜWit roeldjem faft äärtlidjen 2lu«btucf ihre« rotbgebunienen ©e*
|tdjte« fie ba« ©fcn ber (Säge mit ber ©petffajroarte ftrid) unb gleidnam
fthmeicfcelte. <S. 246, f. über bie gügungen oon fchmeicheln ausführlich
(mit jahlreiajen belegen) ©örterb. III ©. 973 a/b, wie auö) ©rgän$.-
©örterb. <S. 455 b unb furj sufammengefafft $>auptf(huner. <S. 248 b.
fta<h bem heutigen ©ebrauch hat bie »u«brutf«roeife be« ©(hriftftellerS, ber
ftreithen unb id)meia)eln jufammenfaffenb gleidjmäßig al« jielenbe 3eit*
Wörter behanbelt, etwas Ungefüge« (f. barüber §auptf armier. ©. 344 a/b
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— 252 -
unter 3ufammenfaffung 2b, als fogenannte« „3eugmaM f. u. SRr. 49).
©erbefferungSoorfdtfag: «Kit roela^em faft särtlufan SluSbrutf tyreS rotfc
gebunfenen ©eftdjteS fie gleidjfam fdjmeidjelnb u. f. m.
42. Da« gehäufelte ffitlbfaar [f. u. 9?r. 69], baS t$re ©tirn unb
©Olafen umroölfte (f. ©örterb. III ©. 1658a/b), war ganj beftfoibt
com ©ägeme&l. ©. 248.
43. SRaa) ein paar ÜWonaten erfdjien fie mit einer Sragljotte ...
Damit foütc fie baS aerflemerte §ol$ ... auf ben 93oben fajaffen. ©. 248,
»gl. $otte ©. 251. 3$ ftretfte iljr gemaltfam bie Sragbänber oon ber
©djulter . . . unb rifs fie etwa« unfanft oor ber $otte roeg. ©. 252
f. ©örterb. I ©. 795 c, f. u. 9?r. 48.
44. [Das] fjieß mid) gu neuem finbifdjen [ftatt richtig: ftnbif ä)em]
3orne$auSbrudj etnporfabjen. ©. 250, f. §auptfa)KHer. ©. 98a/b unb
melfadj im QnfjaltSoerjeidjniS ber berfdjiebenen Qa^rgänge ber 3eitfa)nft
unter „Deflination ber <£igenfdjaftsroörter.
45. „Du bringft es Ja bodj niajt fertig," fagte fie mit einem falten
luegroerfenben $on, bie lieber faft mit bem SluSbrutf einer ÜRifSadjtung
&alb über ben ©lanj ber klugen gefenft. „SBeigt bu, bu bift ein ^reujj!"
Damals $errfa)te in ber SöeoÖlferung ber Jeftung Su^emburg eine unauS*
rottbare ftntipatljte gegen baS Greußen tfjum, baS ifjr ber beutfaje EunbeS*
tag in gorm einer ftarfen unb mo$l au$ etroaS f)errifdj fi$ gebärbenben
S3efafoung auferlegt ^atte. @S mar bie 3eit na# bem italianifajen gelbjug
oon 1859 unb bie $Ber$errli$ung beS 3uaoent$umS ftanb in fjöa^fter £lüt$e
bei ben bortigen granSfillionS. SBefonberS mir ^reugenfinber Ratten in
ben gan$ in fran$öfifdjem ©eifte geleiteten ©djulen Diel unter biefer Änti*
patbje ju leiben. „S$reu&! ©in ^teufje!" unb mir mufsten uns mit
unfern Jäuften Dagegen mehren ic. ©. 251, ^ter angeführt als (Ergänzung
$u Dem, »aS id) im ©örterb. II ©. 589 a unb befonberS im (£rgän$.*
©örterb. ©. 394c unter ^reuge ic. gefagt.
46. Da nafmt ia) alle Äraft jufammen, rucfte mia) empor ?c
©. 252, r)ier etroa = fia? emporraffen, ogl. über rütfen unb rüden
SIBörterb. II ©. 797b, »nm. unb ©rgän^SBörterb. ©. 429b/c.
47. „®elt, £>err ©tubent! (mir [®mnnafiaften] oom Ätljenäum
mürben im SBolfe „©tubenten" genannt) [f. grembroörterb. II ©.525a]
©tubteren unb Arbeiten ift 3weierlei, $e? Daju nodj ein ^rcufj!" (f. o.
Hflx. 45). üRit über ber ©ruft gefreuten «rmen ftanb fie oor mir [f.
o. Sftr. 36], beffer: Die Ärme über bie ©ruft gefreut (ober freujenb) :c.
48. ©ine £rage [bjer = £otte mit, f. o. Mr. 43] £>ol$ ben ©pei&er
Ijinaufeuftyeppen ©. 254, f. (£rgäna.*ffiörterb. ©. 568 b.
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— 253
49. ÜWetne glutfotttemben [f. u. SRr. 69] Äugen b äfften, baten,
flehten naa) einem 93iitf. ©. 155, in einem „3eugma" (f. o. Wx. 41),
ba e« fpradjüblid) Reifet: naa) <£tma« ^ öftren, aber — : um (Etwa«
bitten, fielen, ogl. gefüget: . . . §afd)ten naa) einem Sita1, baten
unb flehten barum *c.
50. Das SRätbfel biefeö SRenbeaoou«, ba« trofctg auf feine Ööfung
beftanb! [f. übet befteben auf mithat, obet ttec. ©örterb. III ©. 1194c
9fcr. 11 unb §auptftt)mier. ©. 72 a]. @3 mar (£tma«, ba« mit btutal
parfenbem ©riff mein $era a« umframpfen [f. ©örterb. I <5. 1013b]
faxten.
51. Die oon <Beme$rfa)üffen umfnatterte gantafta [f. gtemb*
toörterb. II ©. 244b Mx. 6] bet ©üftenfajeif«. <S. 263. Da« feinet
befonbetn @rf(ärung bebürfenbe aielenbe 3eitroort umfnattern märe unter
ben 3uf attrntenf e%ungen oon fnattetn (Sörterb. 1 ©. 950 b; (Stgänj.*
©örterb. ©. 313 a) nad)autragen.
52. Untet bem Bajonett fiel fie, ba« tyanbtyabte fie wie eine ©pielerei,
n?te i§r anbetn JtauenSleute bie SRabel. ©. 264/5, f. übet bie« über*
fajfifftge anbet (befonber« naa) mit, i§t) §auptfa)mier. <5. 41 untet
«nbet SRr. 7.
53. Gin famofer äerl [f. b., (Jrgänj.^örterb. ©. 299c unb bas
bort Ängejogene], ba« SMäbajen . . . Du getyft mit ifjr [= al« beiner
beliebten, f. ergäna-SBörterb. ©. 221a Wr. 5 h] @. 267. Der (Erfolg
be« frönen flttäbdjen«, mit bem er „ging". ©. 273.
54. „greilidj, ein fämierig Ding ba« grauenjimmer ba 'Cre* [f.
Jrembtoörterb. 1 ©. 717 b unb II 461b/2a 9?r. 2] nom!1 Da muf«
man fa)on bie afrifantfä)e $ra$i« hinter fta) baben [roie ber ©prea)enbe
qu« ber grembenlegion]. Du armer 3ung ba« — idj füra)te, bu fommft
mit ibr nia)t Mar [ogl. ©örterb. I ©. 973c unter fommen 4h: „mit
Gtwa« jureajt (f. b.) fommen, au ©tanbe fommen (f. 10 k)" — unb
©. 974c: „über Gtroa« in« Älare, in« Weine fommen]. Du muf«t Da«
fcnbern überlaffen. $Bie man folaje Frauenzimmer manipulieren muf« (er
maa)te babei eine fä)raubenartige Bewegung mit ben Ringern ber einen
£>anb), Da« lernt man nur ba unten." Dann, bie $änbe in ben £>ofen*
tajajen, bie er naa) granaofenart au«fpreiate [in befferer Stellung, ba
frai bejüglidje bie fia) niä)t auf „£)ofentafa)en" fonbern auf „£>änbe"
be^en foll: bie §änbe, bie er naa) granaofenart au«fpreiate, in ben
$ofentafa)en], ließ er ba« geuerroerf feiner algierifa)en Öiebfdjaften Io«.
6. 267.
1 Seine Webe bitbete ein Äautoerroälfd) oon franjbfi feiern Äa fernen »Jargon,
arobiftfcn Benennungen unb luremburgtfa)em ^ßatoi« (f. u. 9?r. 68).
\
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I
— 254 —
55. „D, bu bift bös, $reu§, Das mufft bu niö)t. ©enn bu nitbt
fola) ein <8epa}t ma^en willft, fo fann man [= iift, f. $auptfd)mieT.
<5. 207b unter man 2a] bir'S fagen." ©. 270.
56. ©S gab bamalS im September f$on einen gereiften 3J?cfel*
ftrüfimoft bort &u tfanbe [in Suremburg], „<$rea?enM genannt, ein wegen
feines beraufä)enben Dämond berüdjtigteS ®etränf. ©. 273/4, in meinen
©örterbfidjern nitbt aufgenommen, ogL t)ier 2Roft unb 3ufammenfe$ungen
(©örterb. II ©. 335); ber feurige (I ©. 756b, <5rgäns.s©örterb.
©. 271a).
57. (£r nannte flc Du — nun ja, fie waren \a SttadjbarSftnber, —
aber Satte er p* ni$t neulidj mit bem [in tfujemburg] lanbeSüblicben
„3t)r" angerbet? ©. 274, ogl. über bie «nrebefürmörter mein ©örterb. I
©. 325 b unter „Du" I.
58. Der ©ein fdt)üttete über ben lifo). ©. 276, ungemötjnlia)
intr. = ber oerfö)üttete ©ein pofs (ergofS pa)) über ben lifo), ogl.
SRr. 60.
59. £rum, trum, trum [SWadjatjmung be$ XrommelflangS] —
paff, paff [beS ©Riegen«]. 3ulefct Hangen bie <5a)üffe unb baS ®e*
trommel nur nod) aus gebämpfter gerne.
60. (Er fdjüttelte ibr §aupt in fprüt)enbem (Eifer. Qfjre §aare
to ä Igten [feiten intr. = wäljten pdj, P*l*n fl$ wäljenbj fdnoer t)erab.
©. 278 (ogL STCr. 58 unb f. wäljen intr. ©örterb. <S. 1473b fflr. 3;
(Erg5n$.*©örterb. ©. 604 b.)
61. Sttaö) meiner (Sefunbung braute man mia) auf baS ®omnapum
be3 benachbarten Srier. ©. 278/9, f. ©rgän$.*©örterb. <S. 545a, üblicher:
naa) meiner ©enefung ober: nactjbem td) mieber gefunbet (ober gewöhn*
lieber: gefunb geworben) war :c.
62. Qfyre Kleiber &er&auft unb befd>mufyt, als hätte pe p<t) burd)
allerlei Unmegfamfetten S3at)n gebrochen. ©. 281 *=» unwegfame
©trerfe jc.
63. SReu aufaifd)elnbe geuerSbrünfte ©. 283 = bie aif*e(l)nb
neu aufflammten, aufflatterten :c, wie äfmlidje, felbftoerftänblidje 3ufamme«'
feftungen im ©örterb. unb beffen (Ergänzung md)t einzeln aufgeführt.
64. 21u3 einer Sürfe in ber jerfdjlitterten SBalfenwanb. ©. 284,
etwa im ©inne oon „jerfplitterten" (ob blojjer Drutffetjler ftatt beffen?)
ober „aerfdjmetterten, burd) baS ®efcbüfo zertrümmerten :c.
65. <5ie war toll auf it)n. ©. 286 = wie toll, rafenb in ihn
oerliebt, ogl. ©örterb. III ©. 1333a unter toll lay: Die Dirne ift
toll nad) ÜWännem :c.
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— 255
66. eine ber erfiten oon (Suren 3udfer$üten [f. (Ergän$.*©örterb.
■S. 282 b „3ucferl)ut aud) =» ®efd)of$ oon biefer gorm" — mit 33e*
legen] warf ba« Ding [bie Äontine] über ben Raufen. ©. 286. SRatürlid)
müfste ba« erfte ©ort einer feigen belogen auf ba« männlidje §aupt«
roort 3"rf«t^ut. SBermutljlidj liegt eben nur ein Drudffe$ler cor.
67. $lang! $lang! $lang! ein Äjt^ieb naa) bem anbeten. ©. 287,
pgl. ©örterb. II ©. 556b: „$lang! interj. 3. $ö.: $ltng, plang, pling?
53obe Crmppnbf. 4, 6, Sttad)aljmung oon ©aitengeflimper" *c.
68. (f. o. b. gu§anm. au $Ht. 54) ©enn ba« (Eifen fid) oerftag,
entfuhr feinen gufammengebiffenen gähnen ein gifdjelnbe« „sacrä nom d'un
chien!" ober ein „Ärrr — t Qe« Wne« ^atois, oerborben au« (Styrifto
gefu«! ©. 243/4, au$ £rr-t $e«! roela) ein ©eib! ©. 264.
69. (f. o. SRr. 5 unb 21) 93etfpiele oon 3ufammenW$un9en:
Die oon bem ©tangengerüft &erab$ängenben Öllampen maren wie
Straßenlaternen in IWebeltoetter oon bieten Dunftballen umfüllt. ©. 274;
275. — Xragbanb f. o. 92r. 42. — Äu« meinen Äugen brad) bie
$ollg(utf) meiner ©eele. ©. 270. — Äuf bem federen ©egegrunb.
©. 260. — ©ilbljaar f. o. Mr. 42. — $n feiner gaflonierten unb
Tot^befjoStcn ?rad)t. ©. 261. — «uf einem ©eelenoerfäufer oon
einem äafm. ©. 287. — ©ein grinfenbe« laugen t$ 13 lädjeln, ©. 268.
- 3n geifern ©immer lauten. ©. 242. - ffiie ein ©tepauf* 9Ränm
djea emporfdjnellen. ©. 263. — 3$ $örte ben §af fe«fajrei. ©. 277,
285. — (£« Hang fo bunfel, fo Oer fjängni«ttef. ©. 258. — (Sin bürre«
$leidjfam IjoljtrotfeneS üftännlein. ©. 245. — S5om raud)ummaQten
Äird)t$urm. ©. 284. — ©ranntroeinflafdje, bie er in föeidjtoette . . .
liegen fatte. ©. 244. — GMut&jttternb f. o. Mr. 4ü u. ä. m.
$au& nnh ftinbermar^en ber ©ebrüber ©rtmm.
Die unter ben 33ücber anzeigen in einem früheren $efte aufgeführte
engltfd)e Ku«gabe einer ÄuStoa&l ber ®rimm'fd)en SRärdjen fjat in mir
eine alte — faft meinem ®ebäd)tni« entfdjrounbene — (Erinnerung »ad)*
gerufen, an einen Sluffaft, roeldjen id) in Mr. 4 be« 1. 53anbe« einer Qt\U
i$rift oeröffentlidjt Ijabe, bie ben Ittel fityrt:
„Die grauen* 31 r bei t. (Ein internationale« Jhmft Journal für
bie toeiblidje ®efd)matf«bilbung unb bie foeialen Qntereffen ber grauen,
herausgegeben oon Qeanne üttarie oon G&apette* Georgen«, Dr. ^ermann
Älettfe unb Dr. Qan Daniel ®eorgen«."
6« fd)ien mir nid)t unangemeffen, biefem alten Äuffafo ^ter in meiner
3citfd}rift ein ^3lä^en einzuräumen, weil bie bort au«gefprod)enen Sin*
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— 256 -
fixten mir ou$ fcute nocb, ber ©eadjtung Dieler meinet tfeier unb namentlia)
meinet Öejetinnen nidjt un»ert$ erfahrnen.
Der Äuffafc felbft aber lautet:
(Einige $p{jori«men über Sinbermardjen.
Da« 2flära)en ift ein oortreffliaje« «Wittel, auf bie $$antafie ber
Äinber anregenb gu »irfen. aber, je »irffamer bie« üflittel ift, je empfang/
liefet fi$ tot Äinberpbantafie für bie erften, bura? bie Ätaberfwbenmardjen
eingepflanzten (Einbrücfe geigt unb je bleibender unb oon je nachhaltigerem
©tnflufö auf bie fpätere (Entmicflung unb für ba« ganze ßeben biefe erften
finblidjen ©inbrüefe finb, um fo forgfamer »erben benfenbe unb aajtfame
Altern, zumal bie Mütter, benen bie ftinbererziehung für bie erften Gebens*
jat)re hauptfächlicb, obzuliegen pflegt, in ber BuSroafcl ber zu erzäljlenben
ÜJcara)en fein, »ie fie auch bie $ortrag«»eife felbft unb bie Äunft be« (Er-
zählen« alö ein roohl ju beaa)tenbe« Moment mit in« «uge faffen »erben,
ffiir befchränfen un« aber t)ter abftcbtlkb auf ben erften $unft al« ben
unbebingt »icbtigften, zugleich bie 33itte hinzufügen^ biefe Aphorismen nur
als eine Anregung zu betrauten, roobureb, wir oeranlaffen möchten, baf*
bie« mistige ^ema Don oerfchiebenen Seiten au« erwogen unb befprodjen
»erben möge.
Der finblia)e ©eift ift ein jungfräulicher SBoben, ooll ber regfiten
Sriebfraft; unb ber bort geftreute ©ame wurzelt leicht unb treibt unb
»ädjft, — e« fei nun ein guter ©ame, ben Qh* au«gefäct unb oon bem
3bt eine fegen«reiaje (Ernte erwarten bürfet, ober ©amen be« giftigfteu
Unfraute«, ba«, »enn e« »uchernb emporgefchoffen unb 3h* e£ Doli feit«
fefcen erfannt habt, Qb* mit großer Änftrengung unb meift bodj oergeben«
auszurotten (Euch beftrebt.
Da« SBorftehenbe »irb, glaube ich, genügen, um jeber forgfamen
Uflutter bie ffiicbtigfeit be« oon uns gewählten Z^ema« einleua)tenb ju
machen unb in ir)r bie unumftöfjlicbe Überzeugung zu begrünben, baf« man
beim (Erzählen oon 3ttär<hen für bie Äinber nicht auSmahllo« zu ©er*e
geben bürfe, fonbern für guten, oon jebem Unfraut möglidjft Doaftänbia,
gereinigten ©amen ©orge zu tragen, fieb angelegen fein laffen müffe.
93ielleia)t aber entgegnet man mir, baf« eine fola>e Äu«wa^l bereits
getroffen fei unb nennt mir al« eine foldje bie befannten Äinber* unb
§au«raärdjen ber ©ebrüber ©rimm.
(5« liegt mir r>ier burchau« fem, ben ©erth biefe« ©uebes auch nur
im geringften z" tabeln, fofern man ben roiffenfa)aftlia>en Stflaßftab an
biefe ©ammlung legt, namentlich fie mit bem Äuge be« beutfehen «Iter*
<bum«forf*er« betrautet, ber jebem lebenbig fia) fortentmicfelnben Sriefc
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— 257
ber ölten S3olf*bt<&rung unb jebe* Überbleibfel bcr alten ÜJtytfalogie
ia>ä$en weiß.
Äber Da* ift $ier, wo wir bie üRärc&en au*fa)lieglia? naa) tfrem
©ertfce für bte Äinberergie^ung betrauten unb betrauten muffen, nidjt
bei leitenbe ®efia)t«mmft unb borf e* nidjt fein; Ijier ift unb bleibt oiel*
me^r bie Jrage, ob bte gebaute «Sammlung o&ne Vettere* unb au*«
na^mslo*, ifyrem Xitel gemäß, al* „$au** unb ßinbermärdjen" gu benu^en
fei, unb biefe grage müffen mir naa) unferer beften Überzeugung ent*
Rieben oerneinen.
>$wei fünfte finb e* namentlia), auf meiere ia) mir erlauben möajte,
&eute bie «ufmerFjamfeit Derer §ingulenfen, bie ba* oon mir angeregte
rostige I^ema meinem ©unfdje gemäß einer weitem (Erörterung unb
Prüfung unterbieten wollen.
3unäa)ft gie§t ftdj burd) Wr oiele beutfebe ÜMrajen al* ein djaraf*
teriftifa)er Qug, baf* Qemanb. ber feiner Dummbeit, Ungeidjicfliajfeit, Un*
anfiel! ig feit, j£rägt)eit, Jaulfyeit ober fonftiger tabeln*mertber (Eigenfdjaften
wegen gurücfgefefct wirb, unb ben man allgemein fo betrachtet unb be*
fanbelt. al* fönne unb werbe im t*eben niajt* ®efa>ite« unb lüdjtigeä
au* ifjm werben, baf* gerabe ein ©oldjer, fage taj, am ©djluf* be*
2Wära)en* bie 53raut erringt ober ben ?rei* erbält.
Unfd)mer wirb Derjenige, ber biefe ÜWärdjen al* krümmer unb
Überrefte alter Wtterfagen gu betrauten im ©tanbe ift, in folgen gurücf-
gefe%ten $erfonen bie ftdj bem ftumpfen unb bumpfen ©lief oerbüüenben
göttlidjen ©efen erfennen, bie fia) am ©djluf* aud) bem blöben Sluge in
üjrem <$lang unb in it)rer §errlid)feit entbüllen. Sludj bürfte, wenn bie
2Rära)en eine ©elefjrung für ©rgieber unb ©Itern bieten follen, biefe leidjt
barin gu finben fein, baf« fie niajt ooriöjnellen Urteil*, wenn bei einigen
3öglingen fia) fofort glängenbe ober febimmernbe (Etgenfdjaften entfalten,
toä&renb bei anberen folaje nidjt gum SBorfcbein fommen woüen, jenen fo*
fort ben $rei* guerfennen, fonbern bie weitere (Sntwirflung abwarten unb
fia) babei fagen follen, baf* ba* (Eü)te, Dauernbe fia) häufig um fo lang*
famer entwirfelt. Äber für Ätnber mödjten wir, ba Betrachtungen, wie
roir fte im Obigen angebeutet, ifjnen natürlich bura)au* fremb ftnb unb
gang fern bleiben müffen, alle folgen ÜWärdjen al* unpaffenb oerwerfen,
bie nur gu geeignet finb, in ilmen ben (Glauben gu erweefen, aua) fie feien
io!a> oerfannte unb gurücfgefe&te Sßefen, bie fi* — ohne baf* fte weiterer
flnftrengung bebürften — gur ©efdjämung ber fie 95erfennenben fpäterhin
tn bem fünften ©lange geigen werben.
3Bie anber* al* biefe beutfdjen flttärchen — bie, wie gefagt, nur
©agenrefte finb — wirft auf bie Qugenb g. 33. bie ©efdjtchte be* göttlichen
8rti{<6rift f. DcutlAc ®*ra<fr, X. 3oötfi. 20
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— 258 —
Dulber« Oböffeu«! ©enn fte iljn ouf feinen Qrrfatjrten begleitet unb
fein unabläffigeS üflüfjen unb ©orgen für feine ®efäfcrten, fein rafrlofe*
«Seinen unb ©treben nad) ber tränten £>eiraat unb ben ©einen fennen
gelernt, bann mag man Ujn getroft aud) ber Äinberpfyantafie als bcn in
Gumpen geraten, oeratyeten unb gefa)änbeten Bettler oorfityren, bannt er
barauf in ootlem ®tanj als Sieger über bie freien unb übermütigen
freier fid) aeige.
Senn man bie erwähnten beutfdjen ÜJ?ärd)en ber Ätnbermelt nid)t
vorenthalten will, fo bürfte, nad) bem gegebenen Jingerjeige, (ebenfalls eine
©rgänjung ber ©agentrümmer für bie fltnber unerläjjlta) notfaenbig
fein, unb eS wäre eine oielleidjt fd)wierige, aber fia)er aud) loljnenbe Stof«
gäbe für einen wahren S)id)ter, au« biefen Irümmem einen $au aufen*
führen, wonaa) aua) ba« Äinb id)on in ben 55erfannten unb 3"tütfgefe^ten
beS ÜJ?ärd)enS baS wahrhaft Qtöttlidje, nur einftweilen fid> 33er§üflenbe fo«
fort erfennen mürbe unb müfste.
üftit folgen Ergänzungen, aber aud) nur mit folgen, mürben wir
aud) bie uns für Ätnber fo bebenflid) erfdjeinenben SWärdjen als paffenb
für bie Äinberwelt anerfenncn.
Gin ^weiter, fid) ganj eng anfdjlie&enber $unft betrifft bie Wolle,
weld)e in beutfd)en ÜWärdjen bie ©tiefmütter gu fpielen pflegen.
$)iefe erfahrnen überall unb auSnaf)mloS als ma^re Äusbunbe oon
53oöt)eit unb $ücfe, meldte gegen Üjre eigenen, eben fo mie fte felbft mit
ben fd)wäraeften garben gefcfeilberten ©pröfSlinge bie in jeber ^öe^ung
guten, lieben unb unfd)ulbigen ©tieffinber aurfitffefcen unb auf baS ^art-
berjigfte unb graufamfte quälen.
©ollten unb bürften bie Ü0?ärd)en »ein Erjie^ungdbud) für Mütter
fein, benen bie Hufgabe geworben, ftinbern iljreS (hatten aus früherer @fye
bie *Diütter $u erfefyen, fo mödjte man fola)e ©raäljlungen immerhin gelten
laffen ; — aber für Äinber, benen bodj in nid)t feltenen gällen baS ©djirfjal
bie üflutter raubt, ben S3ater jugleid) in bie Sttotljwenbigfeit fefcenb, tynen
eine anbere ÜWutter au fleben, finb foldjc ÜRärd)en ein wahres ®ift ©ie
erjd)weren in oielen ftätlen aud) ber treueften, liebeoollften 9Jhitter, bie
fid) ben Äinbern i&reS (hatten au« früherer <J$e mit ber innigften unb
wärmften Eingabe wibmet, tr>rc Aufgabe auf baS empfinblic&fte ; fie erzeugen
in ben Äinbern ben ©lauben, jebe oon ber ©tiefmütter auSgefyenbe ©träfe,
aud) bie geredjtefte, fei eine unoerbiente, jebeS ©ute, baS tfyren ©rief*
gefd)wiftern au 3:t>cil wirb, fäme biefen nur auf iljre, ber 3urä<fgefe%ten
unb 5öenaa)t$eiligten, Soften a« u»*> fte fei eine Ungeredjtigfett gegen
fie felbft.
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— 259 —
Daf« folc^e (Ihraäf) fangen ein für alle mal au« ben ßinber märten
311 tilgen finb, fdjeint und feine Jrage; oielletcht aber möchte bem Der«
berblicben (ftnfluf« gegenüber, ben folche 2Rärd}en oielfach geübt haben unb
noch fortüben, ed wohl ^ier unb ba am Orte fein, flinbern (Erklungen
octt SWärchen oon bem ©egen einer guten unb bvaoen ©tiefmutter $u
(Beiftc(r)n unb gufammenjeftunflen.
Qn meinem ©örterb. I ©. 569 a habe id) ba« veraltete unb munb«
anlüge Qtitwoxt geiften (intr. unb tr.) aufgeführt unb gu ben barauf
folgenben 3ufaramenfefcungen ben $inmei« auf bie entfpredpnben uon
«geißern unb *geiftigen gefügt. SRit fflücfftcbt auf ben föaum befchränfe
ich mich hier auf bie «u«hebung ber folgenben ©teilen, inbem ich bie unter
meinen Sefern, bie $lu«führli<here« münfchen. auf ben angegebenen Ort
Derweije :
. . . „Segetften tr.: mit (Skift erfüllen, ogl. begeiftern, ba« reger
iß, weil e« eigentlich nur heißt : mit ©eiftern, b. i mit Seben«geiflern,
unb alfo mit erhöt)eter (hnpfinbung unb ffiegfamfeit erfüllen, namentlich
in ben 3"ftonb üerte^en, wo ,aüe ©inne ftärfer, höher, ooüfommner4 finb
(vgL ®oett)e 9, 44): ®ott t)at ben «bam burö) ©nblafen Iebenbtgen
Obern«, — ^rometbeu« fein Shongebilbe bura) himmliMeS geuer be*
geiftet [belebt, befeelt], aber: ®ott begeifterte bie Propheten, bie SRufen,
ben Dichter ic. — ©o fann begeiften wot)l für begeiftern ftehen (jwar
[eltner unb bichterifa», aber nid)t umgefehrt: ©enn Siebe je ben Siebenben
behaftet. Ooethe 2, 96. Sofft euch einen ©ort begeiften. 248; 6, 82.
&e« ©al^es firume ... | ein trefflich ©tnnbilb Deffen, wa« begeiftenb
&irft, | ©efelltgfeit belebet, greunb unb greunb bemährt. 416. Da herrfchet
©eil' auf ©eile fraftbegeiftet. 12, 233. (£in paar begeiftete ®olbftücfe
[belebte — , nämlich ®olbftürfe oon bem ®olbregen, in welchem #eu« jur
Danae fommt]. 31, 409. ©a« man in ber ftolge alfalifche ©runblagen,
iäuembe ©irffamfeiten unb begeiftenbe 95eretntgung«mittel genannt t>at.
39, 100. Da« §er$, oom «tbem ©otte« . . . burchweht unb begeiftet.
^tnmermann SWünchh- 4, 309. Durch eigene lebhafte &raft begeiftet
trerbeit. Sobenftein Ärm. 1, 116. Sebet in einanber, o ihr Seiben, | ®eift
befeelt, begeiftet ©eele bu! SRücfert 1, 192."
Da« unter begeiftern ©efagte übergehe ich ^er al« ju umfangreich,
laffe bagegen ba« SRacbftehenbe au« ©. 570a folgen:
„©egeiftigen: Die begeiftigenben [ben SWenfchen geiftig anregenben :c]
Sorjügc ber ©ebirg«länber. §umbolbt 8om. 2, 313. 33on tiefer
20*
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4
— 260 —
begeiftigten [mit tieferem (Seift begabten) ftünftlern. Staitfä). äRufeum
(o. $ruft) 1, 2, 570 (GaruS)."
gerner: „SttrdjQetften tr.: burchbringenb mit (Seift erfüllen, ©gl
begeiften: Sfair ber franfe 2flenf<h ift ein STOenfdj, feine ©lieber Ijaben eine
2eiben*gef<ht<hte, fte ftnb bura)geif!et. ©eine ffleifeb. 3, 165. ©eift ber
bie GMftcr all bur<hgeiftet. «Ifr. Meißner (Beb. 30. (Sin feine«, flate*,
burajgeiftete* «ngefiaH 9b. ©tahr. SWufeum o. $rufe 1, 2, 934)," vgl.
„2)urd)geiftigen tr.: mit ©etft burd)brtngenb geiflig machen: ©r bura>
geiftigt jenen ©ettenftreit mit bem $au$e $toeife(nber Ironie. Dunkel 223.
Darftellung oerebelter fcurdjcjeiftigter 9Renfa)h*it. (Jb. $)eorient 2, 167.
©djien fein gan$e« ©efen bura)geifrigt unb erfüllt oon berfelben Wt.
STOor. ©artmann Unft. 2, 157. $er «usbrutf ber ©efic&tSjüge, oon ber
trantyeit bur<hgetftigt, &at in ber 9iuhe etwa« rounberbar ©bie«. «b. ©ta$r
$ar. 1, 314/ »gl. in meinem (£rgän$.s©örterb. ©. 226a: „Der fünft«
burajgeifterte Opifc. ffntttel ©innenf. 93orr."
£uer$u füge id) noa) einen 33eleg, ber mir foeben in ber oon ben
©ebrübern ©panhoofb in 99ofton herausgegebenen oortreffliajen 9)?onat$*
fdjrift Germania Vol. VII SRr. 5 ©ept. 1895 auf ©. 193 b in bem
ftuffafe oon $einr. SBie^off : „©ie ein fa>öneö ©ebidjt entftanb" aufgeflogen
ift unb mid) au biefem furjen Äuffafc oeranlafft hat. Q<h fe%e ben ©a%
5er: „Da« ift oortrefflia), fagte enbltdj ber Pfarrer [$u ©uftao ©ö)toab,
ber ihm fein eben niebergefa)riebene$ l&ebidjt: ,®emitter4 oorgelefen hatte],
©ie haben ben ©toff in ber 2$at ganj unb gar burthgeiftert unb ihn
oon aller (5rbenfa)toere befreit."
3um ©chluf« möa)te ich noch mit ber 53emerfung nicht jurütft)alten,
baf« ba« 3eittoort burajgeiftern in biefer $3ebeurung . feiten ift unb bafs
e«, wenn ich nicht fct)r irre, üblicher ^ier lauten würbe: „©ie haben ben
©toff ganj unb gar burajgeiftigt "
«omon oon Gkorg Hartwig (9tot.*3tg. 49, 95 ff.).
Sprachliche ©emerfungen II.
(6. I 6. 172-179.)
32. „Qch fct)c eine bauernbe Qual barin, " fagte fie mit oor
©djmerj fidj feudjtenben dürfen je,, fflx. 197, ogl. (jur ©ermeibung be$
äufammenftoße« ber beiben SBerhältniSioÖrter): inbem ihre Slicfe fta) oor
©chmerg feuchteten — ober: mit ©liefen, bie oor ©djraera ft*) feuchteten,
- ober ganj furj: mit thränenfeua)ten Äugen jc, ogl. ©. 264 SKr. 50.
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— 261 ~
33. SWtt roftgem Änt% ^olbcrgrautem b Ion bem ©aupthaar.
Wr. 206, nad) ber, in ben $auptf<hmier. unter bem litelfopf: „Deffi*
nation ber <Eigenfcbaft«wörterM in SRr. 10 (©. 96-99) aufgehellten unb
begründeten ^Heqel.
34. 3^ fudjte wie ein Dach« 3h*e 3W*te. 9ßt. 206, ^ter natürlich
in ber ©ebeutung: „Daä}«hunb", f. ©örterb. I ©. 258a 8fr. 2.
35. Die famofe ©ittwengefdjichte, bie mich . . . lebhaft an bie
©Utah gemannte, ber wir in Qnbien beiwohnten. Wx. 206, f. gremb*
mörterb. II ©. 472b über ba« inbtfc&e ©atti, wo auch ein ©eleg an*
geführt ift: Die ©utti« ober ©ittwenoerbrennungen. ©eftermann 3, 518b.
t)aju wäre bie obige Jorm (auf ©. 504) nadjautragen.
36. „(Sin Äafcenjammer" . . . Der Oberungar fpuft noa). SRr. 208,
f. Qhrgäna.*©Örterb. ©. 585c, wo unter Ungar 3 bie ©ebeutung an*
gegeben ift, Unaarroein (f. ©ein ld).
37. (Sx war Diel &u erfreut oon biefem 33eifammenfein, al« baf« er
an feiner ffurmetbobe oerjweifelt wäre. Wr. 208, ogl. $auptfchwier.
©. 322b, too eö unter oergagen 2 $ei§t: HQm wirflichen $erfeft &eijjt
e«: 3emanb ha* (an ©twa«) oersagt, oerjweifelt, ogl. bie 35erbinbungen
oon fein mit bem abjeftioifäjen tyirttcip, ben #uftanb bes ©ubjeft«
fajilbernb: (Sx ift oer$agt, oerjweifelt, — freilich bei bem lefotern auch mit
abhängigen SBer^ältntffen: (Sx ift baran oerjweifelt :c," (f. aud) ^Belege
für bie Fügungen mit hoben unb fein <£rgän£.*©örterb. ©. 688b).
38. ©türme allein finb £eben$erwecfer. Sflr. 214, ogl. geben*
»ecfer. <£rgäna.*©örterb. ©. 616a.
39. Die fefte©ahl allein entbornt ben ©eg. Iflx. 244, ogl. (Ergänj.*
©örterb. ©. 156 a.
40. ®r will es oielleidjt nicht feben, weil ereinaugenoerblenbeter
%f)ox ift. Mx. 217, ogl. ©örterb. I ©. 163b: augenoerblenbenb;
ftugenoerblenbung; aber meiner Anficht nad) würbe ^ter richtiger ba«
Möge „oerblenbeter Zf)oxu flehen, jumal es fid) bwr um bie 93er*
Menbung be£ Äuge« nur im übertragenen ©inne h^nbelt.
41. ^efct war bie fdjrecf hafte SSorfteüung eine erbenweite Trennung
geworben. iWr. 217, ogl. himmelweit, wooon e« im ©örterb. III
©. 155 c ^etgt : fo weit wie ber £>immel fid) auSbeljnt — unenblid) (ober
fehr) weit: 1. ogl. weltenweit ... 2. befonber« (ogl. weit 2d; 4e),
ogl wolfenweit, ba« i<h erflärt babe: entfernt wie bie ©Olfen, mit bem
&leg au« Äörner: Unb läg' e« oor mir Wolfen weit | unb flerntjod)
über mir. Da« bei mir noch nicht erwähnte erbenweit wäre aber etwa
ju erflären: fo weit oon einanber entfernt, wie e« auf &rben überhaupt
möglich ift — um ben ganjen (Jrbburchmeffer.
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42. 3>af« btc böfe ©unbe bei unferer Näherin, treibe bie fpomffc
gliege oerurfad)te, fa)ön gugubeilen beginnt 9hr. 217. Dtefer ©a| #
fprad)lia) gwiefaa) gweibeutig: 1. fofl ba« bezügliche ftürroort welche raf
ba« unmittelbar baoor pe^enbe SRäbertn ober (wie ed gemeint Oft) auf
ba« entferntere SBunbe begoßen werben? (f. 3eitfa)r. VIII ©. 431 9^. 10
unb ba3 bort weiter ©enterfte unb in bem laufenden Qahrg. ©. 194 9h. 71
Sollte man aber biefe grceibeuttgfeit bloß burd) oeränberte Stellung
fettigen unb alfo g. 53. feften: „$>af« bie böfe ©unbe, welche bte fpautfcfr
gliege bei unterer 9l<n)erin oerurfad)te ic.u, fo märe es bamit nod) Buht
gang abgetan, ba eS (f. §auptfd)wier. @. 352b unter „ßweibeutigfeitMb)
burd) bie gorm nid)t ungweibeutig gu entfd)eiben ift, welche« oon ben beikn
©örtern: welche unb: bte fpantfdje fliege ba« ©ubjeft unb roela)e$
ba« Objelt ifx. 3Han mürbe alfo nodj einen ©d)ritt meiter ger)en unb
etwa feigen müffen: „Daf« bie bei unferer SRäberin burd) bie fpamfcbe
gliege oerurfaa)te böfe ffiunbe fdjön gugubeilen beginnt."
43. [®o] begrüßten fid), «ngeficht« ber maieftötifa)en ©effelreifcn,
bie beften ©efannten ceremoniö«. ©S würbe mehr geflüftert al« gefproa)en.
£>et ©ann mar nod) nicht gebrochen, welchen bie laa)elnbe Sirrin ae»
fliffentlia) um ft$ breitete. SRr. 219. §ter t)dt ftd) ber oon mir burc$
©perrbrucf hervorgehobene töeim mot)l unbeabfia)tigt eingeftellt unb i$
mürbe gu fetner Q3efeitigung eine Änberung oorfcblagen, etwa: „2Ran ftanb
noch unter bem Söanne, welcher ie."
44. 5htltur ift eine fcbarfe $eige. ©ie laugt burd) unb burd).
%lx. 223, f. gunäa)ft laugen 2 intr. (haben) in meinem ©örterb. II
©. 55 b, wo id) aber nad) ber ©teile bic? bei Hartwig hätte hinzufügen
müffen: ,,aud) mit fein in ber $3ebeutung: al« tfauge, beigenb ein*, ^tn*=
bura)bringen", ogl. mein ©örterb. I ©. 113 b, woraus id) ^ter golgenbeS
berfefte („3ufammenfefoungen oon beigen"):
„l Durch bei gen, beigenb burd)bringen, ßöd)er f reffen :c, in bem
©inne: ooflftänbig beigen, aud) al« untrennbare 3"fdmmenfe^ung, f. f
burd): Da« ©a)eibewaffer hat mir bie $)änbe bura)gebeigt. Die §äute
müffen nod) in ber ($rube bleiben, weil fie nod) nid)t burd)beijt jtnb.
HWoo« oom Wegen bunbgebetget. (Dotter 1, 290. Der gange Äörper mit
einer ©d)minfe burd)beiget. Öeffmg 6» 518 ic. — II. Durch beigen (v-e.^)
f. I. — ©in beigen: beigenb einbringen, einbringen laffen, ftd) einf reffen,
etwa« in eine 93etge einlegen: Die« alle« hilft jefct nur ben «rgwohn, fcet
ihn bet&t, | fid) in fein #erg nod) tiefer eingubetgen." ffiielanb u. f. ro.,
ogl. ffiörterb. I ©. 318 a/b (bte 3ufaKnmenfe%un9en öon bringen) ba*
unter „I bura)bringen intr. (fein)" unb: „II burd)brtngen tr.w, worin
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- 263 —
fia) auch ber §inroetS ftnbet: „f. f burdj." Das oorgefeftte Äreuj (f)
beutet auf cm oon mir geplantes „©örterbucb, ber Sormroörter, ber 93or*
unb ber (Snbfilben " :c, roooon ich jebodj nur in meinem „Programm eines
neuen ffiörterbucheS ber beuten ©pra<heM (Seipjig 1854) einige groben
(6. 67—79) oeröffentlicbt habe, baS ober ooüftänbig auszuarbeiten ict»
mty bie 3eit unb üflu§e gcfuubcn habe. Unter biefen Umftanben möchte
ia) in ©e$ug auf bte 3ufammenfe$ungen mit ber 35erbinbung: burcb unb
^nra) auf meine „SBorf abläge jur geftftellung einer einheitlichen föedjt«
l'chreibung für Mbeutfcblanb" £>eft I ©. 74 hmmeifen, ogl. mein „Drtf)o=
graphifcbeS ©örterbuaV' (2. «ufL Setpjig, Q3rocfhauS 1876) ©. 32 b,
woraus ich ^um 2lbfd)lufS biefer ftbfä)roeifung baS Jolgenbe bcrfefee:
„ferner j. 53. nicht bloß burcfjbringen jc. verb. als untrennbar
ober trennbare 3ufamtnenfefeung, fonbern auch (f. $orfd)läge tc. 1 ©. 74,
»gl. auf unb ab jc): bura> unb burdjbringen, too burcb unb
bura) $ufammengefafft gleicbfam einen ^orfilbenfompler bitbet ic."
45. Slber es giebt ein Scib, bas in bem ©rantt manage« $erjenS
in feinem Urgeftein eingebettet ruf)t: ber $)afS. 9lx. 227. Da tytx
„ber $afS" $u bem oon „es giebt" im Äccuf. abbängenben: „ein
$eib" als Äppofition fleht, fo müfste es, ftreng richtig beigen: ben (nicht:
ber) §afs. Den 92ominatio bamit ju oertljeibigen, bafs man ihn als
flppofition su bem als ©ubjett in bem SRelattofafc im SRominatio ftehenben
töelatiopronoraen bas auffaffen will, geht mohl faum an; bagegen märe
ber SRominatio burdjauS an feiner ©teile, wenn ber ©djlufs lautete: bas
[SubtJ ift ber $afS.
46. Smmer weiter feuchte bie SWafchine, als motte fie bis ans (£nbe
ber Seit jagen, baS für Qeben gerabe fo weit entfernt ift, als [eine dfcuft
gefchaufelt liegt. Wx. 227. §ier mären füglich bie beiben legten SBörter
frreichen: Das Grnbe ber Seit ift für Qeben gerabe fo weit entfernt
als (ober: mie) feine ©ruft für ihn — sc: entfernt ift, aber nicht: nrie
feine ©ruft gefchaufelt liegt.
47. 21ber ihr Heilmittel t)atte ihm meh gethan, bitterroeh : (£r moöte
ihr biefelben [lieS: baSfelbe] nicht nach benuften. iKr. 229 = nach ihrem
Borgang baSfelbe anroenben, ogl. ©örterb. II ©p. 457 b; $rgänj.»©örterb.
©p. 375b.
48. (&m altperfifcher ©pruch fummte ihm im Ohr:
„£afi bu bit «inet SBctt ©efifc gewonnen,
©et nidjt erfreut Darüber, - c« if» ttidjt«;
Unb if* bir einer ffielt Ccftfc genommen,
©ei niept in £eib barübet, — eS ift Mia)t«;
Vorüber gepn bie ©tpmerjen »ie bie ©onnen,
m an ber ©elt oorüber, - e* tfx *Ria)tS.M
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— 264 —
3« ben (oon mir burd) ©perrbrucf ^eröorcic^obcnen) Weinten möcbte
ich auf meinen «brifS ter 93erSfunft (2. Hufl) § 161 9Gr. 10 hmweifen,
aus bem ich hier golgenbeS über bie töeime bei ®oethe fjerfefce:
j im töeime gebunben mit n nicht bloß in ben tonlofen (Jnbungen
em unb en . . ., fonbern auch: ©cham, gethan [®oethe, 406änbige
«uSg] 1, ©. 177. — ergehn. Volo^t)*» 2, ©. 262; oernehmen,
bröbnen (»gl. § 159, *) 12, ©. 284; brennt, tonnt. 4, ©. 26;
icenbeft, entfrembeft. 2, ©. 257 k.; — ihm, flietjn. 4, ©. 105
unb (f. § 158, 8) hin. 1, ©. 150; wimmern, Qnnern. 12, ©.280*.;
— ©eljerbrunn, Mrum. 2, ©. 146 ic.u
49. (Sie litt, Die tfiebe tonnte tröften, oerföhnen, oernarben.
Sflr. 248, wo bie brei auf einanber folgenben 3ertroörter> obgleich ohne
Objett, bocb entfchieben tranfitioe ober tätige pnb, ogL mein ffiörterb. II
©. 394a, wo ich oernarben in' SRr. 1 als intr. (mit fein) unb als
refl. aufgeführt habe mit ber Chrflärung: „fid) mit einer SRarbe f fliegen,
namentlich oon Sunben, eigentlich unb übertragen (f. oerc)arfct)en)M —
mit gasreichen, leicht gu mehrenben gelegen, unb bann hinzugefügt habe:
-„2. tr. oemarben (1) machen: Die 3"* faH* a^en kleinen fRifc
oemarbt. poltet 2, 174. Vernarbe meine 9Bunbe, fläre bie Nation auf!
2, 170." «n biefe feltne «Utwenbung (ogl. ffiörterb. I ©. 696a, wo
aus ©cblegel'S $amlet 3, 4 ber 93eleg angeführt ift: Pegt nicht bie
(Schmeichelfalb' auf eure ©eele | . . . fie wirb ben böfen glecf nur leicht
oer harfchen) fchliegt ftch bie ©teile aus £artmig?S föoman an.
50. ©ie ftarrte ffienbftein aus ihren blauen, mit oor bem SDtab
gefalteten $änben in athemlofer ©pannung an. 9cr. 278, beffer mit
SBermeibung beS 3ufamm*nftof3eS Der beiben $räpofttionen (f. ©. 260
9Zr. 32): bie $änbe oor bem HRunb gefaltet.
51. S5erftanben r)atte fie. Iber nicht begriffen, wie fle in
ihrem Vater, $u bem fie in feufa)er Äinblichfeit aufgefehen, fortan ben
flüchtigen Verbrecher oerachten foüte. Mr. 248, ogl. in SBejug auf bie
beiben oon mir burch ©perrbrutf heroorgehobenen finnoerwanbten 3^'
Wörter mein ffiörterb. 1 ©. 623 b unter begreifen 1 d, woraus ich nur
golgenbeS tjerfefce: „oft übertragen: ötmaS geiftig f äffen, einfehen, in feinen
©rünben erfennen (f. begriff 4): . . . Qch oerftefcie bich fehr wohl [weüj,
was bu wiüft], aber ich begreife bich nicht [baS ffiarum] ic."
52. Der ®atte jener noch nicht oertleinftäbtelten [= noch nicht
Sur älemftäbt(l)erin geworbenen] ftrau. 9lx. 251, f. mein ffiörterb. III
©. 1166 mit einem Veleg aus SWufäuS.
53. Den Unt)eimifchen auf ber^rbe wirb biefelbe wenige $u&
unter ihrer Oberfläche 3ur treueften greunbin. SRr. 260, in richtigerer
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Stellung: Den auf ber <£rbe Unheimif chen [f. b., ©örterb. I ©. 729b;
Crrgäng.*©örterb. ©. 366c] wirb eben biefe (Jrbe [nachbrucfsootler als
biefelbe ober fie] wenige gufj unter ihrer Oberfläche sur treueften Jreunbtn
[ober — ben ®egenfafc wirfungSooller ^eroor^ebenb: gur eigentlichen —
ober: gur wirf lieben §eimat].
54. Das ftifle £>erg, baS ftdj lange auSgefreut, nun auch aus«
gefchmergt hatte. SRr. 263, ogt. ©örterb. I ©. 494b, wo fia) aus*
freuen mit ber (Erflärung: „ficr) gu tenbe, fatt freuen" unb einem Belege
aus ^eifeipt% %al o. Xarent aufgeführt ift; fia) ausftömergen aber ift
nicht erwähnt, ogl. über berartige — ins Unenbliche gu mehrenbe, aber
nic^t übliche gufammenfeftungm mit aus* meine fritifche ^Beleuchtung beS
<&rimm'fchen ©örterbudjeS II ©. 21b.
55. Der fjerbe SäuterungSproeefS, ben fie burcr)rung*n. SHr. 266,
»gL mein ©örterb. II ©. 763b/c: I fi<h burdjringen v. refl. (als trenn«
bare, auf ber Söorfilbe betonte 3"fa»nmenfe|5ung) = fidj hinburdjringen —
unb II burü) ringen tr. (als untrennbare auf ber ©runbfilbe beS Qtit*
Worts betonte 3"fammenfeftung): etwas burdjringen. fia> ringenb hinburch*
arbeiten unb bamit gu (Snbe fommen, es übertoinben (ogl.: auSringen4)
mit ©elegen aus @ 2R. «rnbt; Äofegarten; ^laten; Qoh- $einr. ©og.
56. ?lber mitten im Hochgefühl thter glängenben Erfolge, in ber
Julie Deffen, was über ein begnabeteS üftenjehenherg an ©elbftfreube
unb 33egeifterung (^einbrechen tann, fühlte Jpilbe, wie oft! eine (Satte in
i&rer 53ruft tieffchmergltch anflingen. SRr. 266.
Die hervorgehobene >}ufammenfefcung PnDet meines ©iffenS in
feinem beutfehen ©örterbucr). 3Scrftet>e ich »a« ber ©chriftfteüer
bamit hat bezeichnen wollen, richtig, fo foll baS ©ort etwa auSbrücfen:
Jreube, bie Qemanb an bem eignen ©elbft, baS ihn mit ooöer 93efriebigung
erfüllt jc, in feinem Qnnern fühlt ic. unb in biefem gaüe hätte er oiel*
leicht für ben Cefer beutlicher etwa fefcen fönnen: „an freubigem, berechtigtem
©elbftgefühl".
einifle beim Sefen nicbergejdiriebeiie foradjlid) auffällige
Stetten
[Dal überall ©antoer* ffiörtetbucb unb ^auptfdjwierigfeitenj.
S3on Dr. tö. ©ertin.
1. $us ftofegger: Die ©Triften beS ©albfdjulmeifterS :
Den (Eltern obliegt es (ftatt: liegt eS ob), im Äinbe ben ®runb
gur gebeihfamen ©eltanfchauung gu legen.
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— 266 —
Der genießt föon im »or^inetn fiatt: oon »ornfareüt
2. «uS <£arl üon SBincenti: ©tarfe ©eelen. SÄooellen:
©ieberljolt fommt in iljnen ber fcuöbrutf: ber Dammer flott:
bie Dämmerung oor, fo 93.: „©djon fällt ber Äbenbbämmer ts
bie liefe be3 §ofe«."
3. Slucr) Ä. (Sobtn (grau Äm£lie £inj*©obin) gebraust ba$ ©ort
„Dammer", fefct tyn aber ben fää)lid>en Ärtifel oor, fo in ber 9to&e de :
fcin ©rief (in ber Gartenlaube" oeröffentli$t):
„2Rit weit offenen «ugen blitfte fie in ba« Dämmer, ba«
um fie $er etwa« ©$manfenbe« gab."
& o. Vincenti bebient fia) in feiner SRooelle „Da« £§al ber ©eUgm"
(in einer ber SRooellen feine« SBerfe«: „©tarfe ©eelen") beS ©orte« feine
ftott: „ma)t", wenn er (treibt:
„Blumen gab'S §eute feine."
4. Gbenfo madjt es griebr. ©pietyagen; benn mir lefen m feinem
Vornan: „Stumme beS £)immelS", im Anfang beS 9. Äapitel«:
Neulinge famen feine" (ftatt: nia)t).
Qm felbigen Vornan flogen mir (im 17. flautet) auf folgenbe ©teile:
„Da« mar ein fatal langer Hufentt)alt, aber ftanb niö)t (ftatt:
„mar ma)t") ju änbern."
Qm 7. ßapitet besfelben föoman« fällt und folgenbe ©teile auf:
„Qn ber ©orge für, in ber Siebe ju ben ßinbern modjte bann
im Saufe ber 3e^ °ic ©mibe oollenb« au«f>eilen." Dura) bie tfürje be£
?Ju«brutf« ift bie $>ärte entftanben; e« muf«te gefagt »erben: „3n ber
©orge für bie Äinber, in ber Siebe ju ben äinbern . . ." [ober: *$u
tynen" ©anber«].
5. ©iner pleonaftif a)en Verneinung begegnen mir bei Äub.
©aumbadj in feiner Didjtung: „Äaifer üWaj unb feine 3äger*\ 1. §an«
fpridjt:
„üflit ©unft, ift ba« fein ©irt&«ljau« niajt?" (ftatt: „ni$t em").
©ine gleidje pleonaftifaje Verneinung, nur in umgefel)rter ©ortfolae,
enthalten ©retdjen'« ©orte über üftept)iftopt)eleS, bie fie £u Jauft fpridjt:
„Sttan fiet)t, baf« er anWiajte feinen «nt^eil nimmt" (ftatt: „an
$ma)tö einen") [ober: „an SHidjt« Slnt&eit" ©anber«].
6. flu« Hbolf ffiilbranbt: „Vater unb ©ot)n": „Die ©eifteSgaben,
bie er fi* abfpria)t, fehlen t&un fie nod> nitt)t!" ttud) eine «rt $leo*
na«mu3, boä) härterer 21rt — ftatt: „fehlen noa) nidjt!" Qn berfelbcn
©Tjät)lung fjeifjt es bei ©ilbranbt: „Da bifx bu mieber ber f leine Vub,
ber, wenn bie äRutter ober ict) ir)m feinen 3Billen nict)t traten" (ftatt:
„tr)at". Sefctere ©teüe oerftöfjt alfo gegen bie ffiegel bei ©anber«: „©ortet*
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cua) ber §auptfdjroierigfeiten in ber beutfchen Sprache" unter „(Einjagt" g:
„©erben fingularifche Subjefte nicht burct) baS hinauf ügenbe unb oer*
bunben, fonbem burct) baS auSfct)lie§enbe ober gefonbert, fo ftet)t ba§
$erbum im Singular."
7. «u3 fcrnft oon ffitlbenbruch'S ffloraan „Sa)roefter*Seele" (im
7. Äaoitel):
„Söie fo gor nicht fie (ftreba fflöhring) fich boch an bie große
©elt au gewönnen lernte!" Diefer Safc mufS lauten: ©ie fie ftch boa>
fo gar nicht an bie große Seit gewöhnen lernte! [ogt. über ben oon
„lernen" abhängigen :Jnfinitio mit ober ohne $u hier in ber 3eitfdjrift
@. 104 9fr. 5; S. 280 unb befonberS Hl S. 134—137. SanberS].
8. Jaft ebenfo auffallenb ift bie Sortfolge bei $amerling in ,,©aS
man fich in S3enebig erjahlt" I, $u «nfange:
„Der Marne biefer föioa fchretbt fich oon einer büfteren Gegebenheit
far, beren Schauplafc oor langer Seit fie war" (ftatt: „beren Schauplafc
fte oor langer 3eit mar").
9. ÄuS bem fRoman oon ÜJfarie Gernharb: „Die $erle", in bem
jroeimal hing an ftatt beS JranfitioumS (jielenben geittoorteS) hängte
an gefegt ift:
„(Sin fteifer Sftorboft m^te fort unb fort, machte ben 53oben ftein*
hart, hing ganje STropffteingebilbe au« <£is$apfen uberall anM unb:
„mätjrenb Qlfe Silberfetten unb Heine ©a<h$engel mit fchimmernben
klügeln an bie grünen «fte hing."
S)ie beutle ©pradje in Sellien.
fßon $rof. 33tfäoff in SWonfewi (Belgien).
So wie baS franjöfifdje Sprachgebiet fich in ber ©egenb oon
iDtalmeco, über bie belgifdje ©renje nach Deutictjlanb hinein hinauSftretft,
fo ftreeft fich auch baS beutfehe Sprachgebiet nörblich oon SDtfalmebö. über
bie ©renje DeutfchlanbS nach Belgien hinein. Der fich &°n «achen bis
&ipen hiniiehenbe ®renjftreifen ber belgifchen $rooina ßüttich ift beutfdjer
»junge. (£r umfafft neun (Semeinben mit 15000 (Einwohnern, ©üblich
fteßt bteS fleine beutfehe Sprachgebiet an baS franjofifche, roeftlich an baS
olämifche unb nörblich an baS hollänbifche. Qn allen tfiretjen biefer aus*
icöließlich fatboltfchen (Srenjbörfer n>irb in beutfeher Sprache geprebigt, in
tan Schulen hochbeutfeh neben franjöfifct) gelehrt. Das 35olt bebient fich
bes £>oa>beutfchen als Schriftfprache. Die ©ebilbeten, bie alle in ben höheren
fchranftalten ©elgienS eine franjöfifche ©rjiehung genießen, oernachläffigen
leiber ü)re SDhttterfprache unb gebrauchen im fchriftlichen mie münblichen
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Serfehr bte franjöftfche ©prache. ^te tfenntni« ber beutfehen ©praä> ift
benn auch beim SBolfe wie bei ben ©ebtlbeten eine fe^r geringe; alle Der*
flehen Deutfch ; aber feiner ift im ©tanbe, ftiegenb beutfeh gu fpreajen ober
richtig ju fd) reiben, ßehrer unb ©eiftliche nicht aufgenommen, leitete müßten
benn 8teich«beutf<he fein, toa« hie unb ba ber gaü ift Der beutfehe Unter-
richt in ben 93olf3)'cf)ulen ift benn auch ein fet)r mangelhafter, obgleich ba«
^ochbeutfdje al« Ceitfprache gilt. Die 2lmt«fpracbe ift bie fran^öfiicbe.
ißicht nur bie tfanbeSgefefce, fonbem auch bte ©emeinbeoerorbnungen werben
ben Deutfa>©e!giern in franjöftfcher «Sprache gugefleüt. 9lux ber ganj
Ungebilbete oerfteht fein granjötffch. Die Eerroälfchung biefe« beutf<fcen
tfanbe«theile«, hat obfdjon fie nicht foftematifch betrieben wirb, in lefcter
3eit boch bebeutenbe gortfehritte gemacht. Der bebeutenbjite Iräger t*T*
felben ift ba« 53eamtenthum. Die $oft*, ©teuer* unb ^oli^et- Beamten,
fo wie bie zahlreichen ®ren$auffer)er finb auSfchließlich ©aüonen. flitze
unb ©$ule müffen SRücffuht auf fie nehmen. Die roichtigften ben ($otte£*
bienft betreffenben SWtttheilungen werben auch in franjöfifcher Sprache
befannt gemacht, unb in einzelnen Pfarreien ftnbet felbft ab unb $u ehte
franaöfifc^e $rebigt ftatt. Der grembe, ber biefe O&renjftretfe bereift, wirb
faum bemerfen, baf« er (ich im beutfehen ßanbe befinbet. Die 3nf<hrtft
eine« alten am ©ege ftehenben tfreuje« fönnte ihn noch baran erinnern.
Die feigen ber ®efchäft§* unb ©irth«häufer finb faft alle franjöfifch.
5Bie traurig e£ nun auch in biefem beutfehen Ztyile Belgien« mit ber
beutfehen Sprache au«fteht, fo ift boch wn oollftänbige« 93erbrängen ber«
felben burch bie franjöftfche in nächfter 3e^ n^ 3U befürchten. Die
einzige ©tüfce be« Deutfehthum« ift f)itx 311 öanbe bie fatfjoUfche Äirche.
©0 lange fie an ber beutfehen ©praa> feft hält, wirb biefclbe auch erhalten
bleiben. Unb baf« fte roofjl gefonnen ift, Die« ju thun, beroeift ber Um«
ftanb, baf« fie oor furjem all biefe beutfehrebenben ©renjbörfer ju einem
auSfchlie<ch beutfehen Defanate oereintgt hat; baburch hat fte ber beutfehen
©prache auf lange 3"* em ©oüroerf errichtet.
Die Deutfct)*93elgier ber ^rooinj Süttict} finb urfprünglich Slaminger,
©ie finb burch beutfehe <$eiftliche oerbeutfeht toorben. kirchlich ftanb ba«
$anb nämlia) bi« jur ©ränbung ber Unabhängigfeit ^Belgien« unter ber
Oberherrfchaft be« Aachener Domfapitel«. Der enbgültige ©ieg ber beut*
fa?en ©prache über bie olämifche ift erft im «nfange biefe« Qahrhunbert«
erfolgt. Unter biefem ©iege mufs bie Xhatfache oerftanben »erben, baf«
00m beginne unfere« Qahrhunbert« an ba« 33olf bie beutfehe ©prache al«
©chriftf prache betrachtet hat unb baf« im (Elementarunterricht ba« $ea>
beutfehe ba« 3Mämifche oerbrängt hat. Alle amtlichen ©chrtftftücfe Dom
beginne be« 15. bi« ju Cnbe be« 18. Qatjrhunbert« finb in olämifcber
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2t59 -
Spradje fcerfafft, roäljrenb bie gleidjjeitigen Olcgifter bei ^aftoralrenten,
oon ben Pfarrern felbfl niebergefdjrieben, faft auSfdjließlia? in beutfdjer
©prat&e aufgeteilt finb, ein fixerer Söetoei«, baf« biefe Pfarrer aua) beutfa>
prebigten. Die SWunbart nähert fta) noaj $eute otel me&r ber olämtfcDen
aU ber l)o$beutf$en ©pradje. ©ie ift eine übernriegenb nieberbeutfäe.
Die wenigen f)od)beutia)en 33eftanbtf)eile, bte fi$ barin oorftnben, finb
meiften« ber Einbürgerung be« Deutf$en als ©praa>e ber &tr$e juju*
fd^reiben. 93emerft man 53., baf« oon ben formen ber 3c&ner bi$
§unbert brei ba« fcodjbeutfdje & aufzeigen, roä&renb bie fteben übrigen
nieberbeutfdj jtnb, fo unterliegt Da« feinem 3n*ifel.
Qn ber belgifdjen treffe ift bie beutfcfce ®renaftrecfe ber $rooin$
Vüttic^ bur# jaet 3eitungen oertreten: „Die ftliegenbe $aubeM unb „Da«
Jreie ©ort". Die ältefte unb oerbrettetfte beutfc&e 3ettung Belgien'« ift
„Die Jliegenbe laube"; fie ftebj bereit« in ifjrem 49. Qa&rgange.
sflidjt nur bie norböftlia)e (Jrfe ber ^rooinj Lüttidj ift in Belgien
beutf$er 3unge, fonbern audj bie ganje an ba« ®roßfcer$ogtljum Lurem*
bürg ftoßenbe (&ren£ftrea*e ber belgifdjen ^rooinj Luxemburg. Dieie«
beutfdjc ©praajgebtet ift bebeutenb au«gebeljnter al« ba« Lfitticfcr; e£ ift
con biefem bura> ungefähr 10 2Reilen roaüonifajen ©pradjgebiete« getrennt.
<S« umfafft 21 ©emeinben mit 35000 Ginioo^nern ; außerbem finb 5
&emeinben fpradjlia) gemifajt. föingSum auger oon ©eiten be« ®ro&*
&erjogt&um« Luxemburg finb bie Luxemburger DeutfaV93elgier oon ffiaüonen
umringt unb folglid? ityrem Unbrange roeit mefjr au«gefefot als ifjre ©praaV
^enoffen ber $rooin$ Lütttd). Die 93ertoälfdmng &at benn aud) Ijier oiel
be&eutenbere (Erfolge gu oergeidmen. Die §auptftabt ber ^Jrooinj Luxem-
burg unb Deutfa>93elgien« überhaupt, Ärlon, fyat t&ren (Sljarafter einer
beutfa)en ©tobt faft ooüftänbtg oerloren. $n ber $ir$e Ijat bie frangöfifdje
Spraa)e mit ber beutfa)en gleiten §u§ gefaßt unb in ber ©dmle ift lefctere
au« tyrer ©tellung als Lettfpradje oerbrängt roorben. Qn Slrlon mar
rotTflia) bie beutfdje ©praaje mit einem oöüigen Untergange bebrofjt; bort
ift benn aua) guerft bura) (S&rünbung eine« Vereins jur Hebung unb Pflege
ber beutfd^en ©pradje im beutfaVrebenben Belgien Äbljilfe gefdjaffen toorben.
Diefcr oor brei Qaljren ^l,r(^ &errn ^rofeffor Äeertfj au« Lüttid), einen
geborenen Ärloner, in'« Leben gerufene herein t^at, taut be« erften ©afce«
feiner ©tatuten, ben $md. bie beutfdje ©praa^e in Belgien $u neuem
?eben ju ermeden, ber beutfa>belgiia>n 53eoölferung Sichtung unb Liebe
für iljre üWutterfpraa^e einzuflößen unb ifyr bie ©r^altung berfelben an«
$ers au legen. Um biefen 3roerf ^u erreia^en, ^at er betroffen jä^rlia>
^erfammlungen ber Deutfdj Belgier ju oeranftalten, glugfajriften Ijerau«*
JUfitben, populäre Vorträge galten ju laffen, beutfa^e $olf«bibliot(efen su
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grünben, beutfäe 3eitungen ju oerbreiten, unb überhaupt aöe ©eftrebungni I
&u unterftüfcen, bie fidj auf bat 3«** beö herein« be$ie&en. $ie iä$ru$en
$erfammlungen ftnb regelmäßig abgalten morben, bie lefcte vom 26. De*
^ember mmgen Qa&re« mit bebeutenbem Erfolge, jwei beutfä)e 33üä>reieii
finb in ftrton unb 3)Zc^tg gegrünbet unb beutfdje 3ettungen tnc^Iicbft wr-
breitet werben. Gine glugfa)rift wirb binnen turpem herausgegeben werben
Der herein, ber anfänglich auf allgemeine ©leid)gültigfeit ftie§ unb mit
ben größten ©djwierigfeiten ju tämpfen hatte, ift im ©tttten fehr erfrenli*
gebieten, ©eine ^ortbauer ift jetyt gefiebert unb er wirb e$ boffer.dtd>
vermögen, bie großen unb frönen Aufgaben bie er fu$ defteUt. &u 10)«.
6ine beutfa)e Leitung erfajeint im ^lgif<b*£uremburgifchen, bie
„ttrloner 3e^un9"- ift Organ be« beutfd)en SBerein«.
Qie SOTunbart ber Luxemburger DeutfaV99elgter gleicht fafl ooü«
tommen berjenigen be« ®roßt|eräogthum$ £uremburg. ©te ift eine über«
wiegenb ^oa^beutfaje. (Eine wiffenfchaftlidje Untersuchung berfelben von
$rof. Bourg bringt bie ju tfurtmburg eTfa>einenbe 3eitf<hrift „On*
§emecht*' (Unfere $>eimat), in it)rem erfien unb ^weiten ^a^rgange; biefdbe
roirb in furjem in ©uchform erfä)einen. fcine ähnliche «rbeit über bie
SRunbart ber $eutfa>$elgier ber $rooin$ Sfitrich wirb auch ^offenrti*
nicht lange auf fia) warten laffen.
SWontjen (Belgien) im «uguft 1896.
Sägung nad) bem Sinne.
3u ben unter biefem Sitelfopf in meinen §auptfchwier. ©. 156 b-
160 a angeführten SBeifpielen füge ia> ^ier noch ba« folgenbe au« iRücfert'*
Herfen (®efammtau«g. von 1882) VII, 304, wo in bem ©ebichte: mW
©trome« Siebe" bie 4. ©tropfe lautet:
Unb bämpfen wollt' icb meinen SWutf),
2Benn i<& ein Ouellcben fönte,
2>a« willig feine Heine ftluU)
SRit meinem ©trom »er&anbe:
3$ gäbe meinen railben Sinn
(Bebultig i I? r in Affeln bin
Unb ternte fanft &u murmeln, —
ihr, bem Ouellchen, ogl.: ber f leinen ClueOe (perfonifteiert); ba$ bem
fprachlicben <^efct>Iec^t entfpredjenbe ihm wäre unflar, ba ber Sefer e« nur
$u leidet auf ein« ber bajwifdjen ftehenben männlichen Hauptwörter ©trom,
©inn ju beziehen geneigt fein würbe; bagegen Ijeijjt e« riebtig — bem
fächlichen ©efdjlecht be« unmittelbar barjor ftet)enben: „ba« Quellten"
entfprechenb — in 53. 3: $>a« willig feine [nicht: £)ie wiüig ih*e|
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Heine glutt) mit meinem ©trom oerbänbe. — Über ben oon lernen ab*
gängigen Qnfinitio mit „au" »gl in biefem ^atjrgang ©. 104 SRr. 5
unb ba$ bort angeführte.
©eifter unb 3ftenfcJ)cn.
«in «oman m 3 ©änben oon Sbolf ©ilbranbt. Wörbltngen 1864.
(©. bie »orbtmertong 6. 201-203.)
CSrfter 93a nb.
1. ©. 1: Än einem fflaitage ... ritt ein feftlidjer SReiterjug am
©albfaum batjin. — £)af« ber ©ajriftfteller ftatt be« unnötigen gremb*
Worts ßaoaltabe einen beutfdjen SluSbrucf gefegt bat, oerbient meiner
Slnfi^t naa? entfäieben ^ob: aber er t)ätte mit ©ermeibung be« Über*
fdniffigen in ber 3ufammenfefcung einfach ba« bloge Gfrrunbwort fefcen
jotlen; benn, bafä ein feftli$er 3ug, a« ©albfaum batjinritt, ein
föeitergug war, brauet bem öefer boä) gewifö nicht erft befonberd gefagt
werben.
2. ©.3: Qdj ^obe fo lange auf Unioerfitäten unb Slfabemien
fajmar öfter t, bin mit meiner Palette bura) bie (äaüerien getreten, t)abe
2Nenfchen gefugt unb bie SRatur in iftorb unb ©üb mit meinem $tnfel
befto^len: eben biefem 93agunbentt)um mufä ich ein (£nbe machen. —
Über bas i*artici» ber auf ber aweiten ©ilbe betonten 3«twörter f<hma*
rofcen(mit ben Nebenformen fchmaroftern, fchmarufter(r)n) ohne bie
»orfilbe ge*, ogL ©. 44: eine fatfaterte Erigg, f. mein ©örterb. III
©. 971a; §auptf armier. ©. 162b unter Ott* SWr. 2 :c. $agabunben*
t^um f. ©örterb. III ©. 1415b; grembmörterb. II ®. 589a.
3. ©.5: Sfladj oome ju aber ftatte man freien ©lief auf bie weite,
wellenlofe ebene. — 93gl. in meinem ©örterb. III ©. 1552b unb
<frgäna.*©drterb. ©. 627a unter ©eile 10, $. $>ie natürlichen
©eilen be£ ©rbboben« ic. unb 3ufammenfe%ungen, wie 3. 93 : ©oben*,
erb*, ganb*, Xerrainwelle :c.
4. ©. 6: 3)ie blauen Uniformen unb bie fajroarsen fööcfe fafcen
jwifdjen ben t)ellen grühlingSfletbern ber Hmajonen, — wobei man
bie $ejeidjnung ber ^erfonen nach ber unterfdjeibenben Äleibung beachte,
ogL: $ie URilitärperfonen (ober Officiere) in ihren blauen Uniformen unb
bie (Sioilperfonen in it)ren fchwarjen fööcfen fagen jwifdjen ben Slmajonen
in ben t/etfen grüt)lingdtleibem.
5. ©. 6: üWan bläft — wie ein bissen ©chaum jur prächtigen
©eifenblafe — ben lag jur (Swigfeit auf, f. ©örterb. I ©. 151a unter
aufblafen 4, ogL: man bet)nt in feiner lebhaften GrmbilbungSfraft ben
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rafa) ba$infa)roinbenben furjen lag jur ©roigfeit au«, malt es fia) au«, als
würbe et eroig bauern, nie ein (Jnbe nehmen u. f. ro.
6. ©. 8: $>ier flopfte er mtd) [ogl. : mir, f. 3eitfä)r. e. 135
Wt. 44] auf bie ©#ulter, ogl.: Jnbem er bem ftreunb ooü §eraen^
freube auf bie ©anilter fdjlug. ©. 38 jc.
7. ©.8: «ber mit SBtctor $ugo laff' ia) mtö) boa) ni$t ocrgleta?en,
£>etr o. Salter, baju bin ia) benn boa) nodj $u gut: ftbfoluteraent
nicrjt — , ©orte be§ tfammerbiener« im ©d>lof«, gleia) be£ei$nenb für feine
ergebene Dienftftellung unb für feine ©efjanblung ber mit Vorliebe an*
geroanbten Jrembroörter.
8. ©. 8/9: ©inb mir ntdjt ben ^Bienen &u ocrgleidjen, bie am ©aft
nafdjen unb i&re SWaifefte in ©alb unb glur feiern, gerabe »ie roh?
2lber roa« ift ein ©ienenfdjroarm o$ne Königin? ffia« mären mir, menn
mir feine Äönigin hätten? ©inb mir nidjt jum <£r fliegen [in burf<$i*
fofem Ion, jur SBejeidmung eine« faljen ®rabe«] oergnügt, meil bie frönen
Kugen unferer §min „geuer" fommanbieren unb un« $um ©turmlauf
auf btefe glafa)enbatterien unter bie gafjne rufen jc.
9. ©. 11: ©ie fommft bu fter&er ju un«? Du bift fremb? —
%uä ben Sllpen, antmortete ba« üfläbdjen. — Sie Reifet bu? — ffiil&elmine.
— Der Sttame Hingt nidjt feljr alpcnljaft jc, f. <£rgänj.*©örterb. ©. 7c.
10. ©. 15: Du bijit ungefü)liffen! rief bie Baronin au«. 55ei
biefem ©ort marf bie grembe ben ffopf mit einer überau« cmpftnbliäen
©ebärbe gurüd unb ermieberte langfam: ®ott fajleift bie ©teine oer*
trieben unb bie 9Renfa)en: mit ©lücf unb Unglütf, aber Da« tonnen bie
Ü)taifa}en nidjt oertragen jc, — ogl. ^ierju ba« unter „fdjleifen" in
%lx. 2(a— d) in meinem ©örterb. Iii ©. 925 b/c ©efagte, roo e« ben
^Belegen fjätte hinzugefügt merben fönnen.
11. ©. 17: 3$ otuf« erfahren, mer fte ifl, rool)er fte fommt, roa«
fie roifl. ©ie §at niajt au« 3ufall b*eie munberbaren fa)roar$en Slugen;
e« ftedfen Dinge ba&inter, nadj benen id) brenne, ba« üttäbd>en r)at mi$
ganj närrifaj gemalt — , f. mein ©örterb. 1 ©. 210 c, roo fia) u. Ä.
folgenbe Selege au« ©a)iüer finben: ©o brannten meine Sippen | naa)
Danae'« oerfa)lof«nen Hüffen nie. ÜRein §ex& brannte nadj $er$en. SöoU
Ungebulb brannte er naa) einer ©$(a$t.
12. ©. 28: Die un er leb igten SBaroneffen, bie in ber SBerjroetflung
an ben Üflännern fidj ber Äira^e ergeben Ijaben, — fpöttifdj: bie au«
ifyrem lebigen (unoerfyeiratbeten ©tanbe) nidjt erlebigt (erlöft) roorben finb,
ogl.: bie lebig (unoer&eiratljet, fifoen) gebliebenen.
13. ©. 29: ©ie ftnb anber« al« mir; aber Ijaben fie niajt it)re
eigenen Sugenben? DteSugenben i&re« ©tanbe« finb boa) au$ Sugenben!
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- 273 —
<Sie finb flaoaliere, ©olbaten, $äger unb fo weiter. @ott madjte fie
baju, laffen wir ftc gelten.
Du ibealifierft [\t btr, erwieberte Sllbreccjt, f<t)wermütr)ig ben Äopf
fcbüttelnb. Du fennft fie noctj nidjt, rote icfj. @ie finb unerträglich, weil
fic Alles fein wollen, ot)ne ©twaä gu »erben. ©Ott, meinen fie, tjat fte
ofme ihr 3utt}un $u ben ©öttern ber <£rbe gemalt, ©ie glauben fich gu
entabeln, wenn fie ftch $u wirflichen 3Wenfd>en matten; benn fie mürben
aufhören, Halbgötter gu fein. 3$ bitte biet)! wa$ finb bie Sugenben
ifjres ©tanbeS? ©te haben nur Vorrechte; Üugenben finb gufällig ober
jtoeibeuttg tc
3$ ^abe biefe längere ©teile Ijierfier gefegt, nicht um irgenb eine
befonbere fprac^lic^c Söemerfung baran $u fnüpfen, fonbem um eben eine
$robe ber DarfiellungSmeife im Allgemeinen unb ber oerfduebenen Än*
ftajten oon politifchen ©tanbpunften au$ gu geben.
14. ©. 31: ©ir SWänner fönnen'3 boch nie ju ber SBerebtfamfeit
bringen, bie aus fo einem weiblichen Springbrunnen auöftrömt; mir finb
engbräftige Jlafdjenhälfe bagegen.
15. ©. 35: ©ie wiffen, bafS ich in Q^rer tfunft [beö Skalen«] $hw
Scbälerin bin unb bafs ©ie mich in ber traurigften Unfertiglei t
jurücflaffen.
1(5. ©. 40: (Jinen . . . Sagen . . ., in bem $mei üttänner oon
auffallenb ungleicher tfeibeSgeftalt faßen: oorn auf bem tfutfdjerfifc ein
mächtiger runber 53 au [= einer oon mächtigem runbem (Äörper*)33au],
bem man auch im ©iften bie rieftge Sänge anfat), [genauer unb feiner
(abftchtlichen) 3Ri[£beutung ausgefegt: bem man auch, wenn (ober währenb)
er faß k.; bei ber Fügung be$ Qnftnitios fönnte Qemanb, ber allgu*
Irreng jebe etwa mögliche 9Wif$beutung oermieben fe^en roill, fragen: foQ
M tos „im ©i^en" auf ben Dario ober auf ben Sflominatio: man
begießen].
17. ©. 41: üRein®ott! ber, Oheim! rief er aus unb fprang auf
ben ©agen ju. Oheim! lact/te ber Alte, inbem er ftet) aufrichtete: man
fiefo bafs ber Qunge fremb geworben ift! Vichts oon Ot)eim: Dies ift
bein Onfel, mein ©otin! flWufs fo ein oornehmer §err gleich bie guten
alten beulten ©örter oerlemt haben! $la, fomm nur herauf, Detter!
§ier ift noa) ein $laft neben bem alten Onfel ic.
18. ©. 42: Du t)aft bia? herausgelegt; eine gemiffe worjlthuenbe
9tonbung t)at fict) eingefunben; aber oerfetnert! fet)r oerfeinert! <£s fommt
bem jungen £>erm wot)l bör)mifch [f. mein ©örterb. I ©. 184 b 9fr. 2]
*or, roieber mit fo einem bürgerlichen altmobifchen Onfel über bie Öanbs
fcajje ju futfehieren? Äannft bu noch $lattbeutf<h, ^unge?
8rttf(^tft f. beutf<fc 6»ta<$e. X. gafo. 21
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— 274 -
19. ©. 45: ©a« meinen ©ie, fianbibate? 3* foü micb in einen
gottbefchaultchen ©rogoaterftuhl fefcen unb bei einem guten ®la« SRc#
wein an ba« ewige tfeben benfen.
20. ©. 47: Daf« fie al« fleiner SReftoogel [f. mein «Börterb. I
©. 1043 b: SReftfüchlein unb ba« ba$u Angeführte] ein fcböne« Äinb trat
21. ©. 48: 3<h reife noch nicht, man hat mich bewogen, noch auf
einige 3*i* im ©chlof« $u bleiben. — 9Man? ©er ift biefer Sttan?
22. ©. 49: Qch weife nur, baf« ich es in ©urem ©chlof« nidji
8 Jage ausweite. Die 2ßenf<h«i fmb ja nicht wie Unfer einer! Da* ftnb
hostes generis humani, rote mein alter Sonreftor fagte; $aben blaues
93lut unb fiften auf ©cbwars (f. mein ©örterb. I ©. 46a 3. 11) unb
ftnb welche [= einige] manche barunter, bie iftacht« oor Dummheit nify
einfdjlafen.
23. ©. 49 : Pehmen ©ic ©ich cor Dem ba in Ächt. flßit Dem
pflücft man feine Äirfcben [im ©prichwort gewöhnlich: ift nicht gut Äirf*en
effenl.
24. ©. 49: $a> will bir in beim gbölle nicht hinemreben, jebe
Qacht geht oor «nfer. wo fte ©runb finbet [fprichwörtlich: Qeber naa)
feiner ©eife].
25. ©. 50: SWeine geliebte ©eichtmutter . . . Qn bein beiajt*
mütterliches £>er$ muf« ich wieber ein ©tücf au« meinem Dafein
nieberlegen [gebilbet nach Beichtvater, väterlich].
26. ©. 72: Sie fcheint Shnen °ieler aItc ®raf mit feinem gla*
mingo oon [= langfjalfigen] ©of>n.
27. ©. 74: „Daf« wir e« mit ein paar oomehmen ®etfter>
fchretbern ju thun haben." ©a« h^ . . . „©ie? Da« »ijfen
©ie nicht? . . . §aben ©ie nie fcifchrücfen [f. mein ©örterb. II
©. 796a SKr. lr unb 3eitfchr. IX ©. 303 iflr. 75] ober fcifdjflopfen
gefpielt?" — Qch habe wohl einmal einem £tfch ftehn bleiben Reifen
[^articip in ber gorm be« Qnfinitio«, f. §auptfchwier. ©. 174b 9lx. lc];
benn er rührte fich nicbt, obgleich wir unfer jefjn fehr Der bä cht ig
waren [nach ben Drucfberichtigungen auf ©. 333 L: jehn unb fehr
anbächtig]; aber wa« hat Da« mit bem (Seift erfahr ei ben ju thun?
- „Das lifchrücfen, üöefter," lachte föoberich, „war ba« (£t ber £eba
[f. b. u. Dio«furen in meinem grembwörterb. I ©. 270a]; au« biefem
©i hat man bie ganje ©elt ber Halbgötter ober Dämonen ausgebrütet.
Auf ba« Sifchrücfen folgte ba« (Seifterflopfen; auf ba« Klopfen ba«
©abreiben; jefot fangen bie guten ©eifter fchon ju reben unb $u er*
fch einen an unb balb werben fie mit unfern Käufern ©all fpielen unb
un« am tyüm läge auf ber Sftafe tanjen. aber fommen ©ie," fuhr
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275 —
bcr (Spötter fort, „toir muffen biefe ©eifterf reunbe aus ber iRä&e
ftubieren." —
28. ©. 88: Qn biefem Slugenblid erfdjratf er — ftatt erfdjraf,
)'. ©. 113: £uciu$ erfd>racf, Dagegen 53. III ©. 239: ©ie erfdjraf,
nrie wenn fie ein ©efpenft erblitft :c unb mein ©örterb. III ©.
29. ©. 89: Der fleine ©raf griff in bie Safdje unb 30g aus
einem (Sin fd) tag ba$ benfroürbige Rapier fjeroor = Umidjlag, Äouoert,
f. mein 93erbeutfa}ung$ioörterb. ©. 94 a.
30. ©. 96: $(1$ er an einen ber näajften Ouermege fam, falj er
na)t$ auf bem freien fliaienplafc mit bem bufdjigen £)ügel, ben er fo oft
cen feinen gfnftern aus betrautet fyatte, ben alten $}aron :e. Das Ijer*
»orgetyobene töelatiopronomen be^ie^t fia> f)ier auf ba$ unmittelbar baoor
fte^enbe männlidje ftaupttoort $ügel (nia)t auf baS oorangeljenbe Oiafen*
plafc) unb ift alfo unjroeibeutig unb ganj in ber Orbnung, f. „töelatio*
fafce" je. in ben oerfdjiebenen Qatyrgängen ber 3ettfamft.
31. ©. 97: (Jr grübelte einem inneren 3ufamment)ang jnrifdjen
geftern unb tyeute nadj, — f. über naajgrübeln; na$finnen mit ab«
gängigem $)atio mein SBörterb. 1 ©. (5321» unb III ©. 1106a unb ogl.
5. 35.: (Er grübelte naö)fmnenb über einen inneren 3ufammenljang jc.
32. ©. 103: 2We unjere SBcr^ältniffc flogen tyn ab: ftatt fie mit
pumor ober Ädtfelauden $u ertragen, rennt er fia) if>re ©tad>el in bie
©ruft unb babert mit iRatur unb Unnatur, mit £)immel unb (Erbe. —
92a$ bem überroiegenben ©pradjgebraua) Reifet es fceute in ber (Sin^a^l:
ber Stapel (männlidj), in ber ÜRefyrj.: bie ©tadjeln, nie oon einem
roeiblia)en Hauptwort (f. hierüber £>auptfdjnrier. ©. 42 b unb ogl. 3. SB.
ä$nli<$: ber SWaft, bie ÜWaften, f eltner : bie 3Rafte). $n ber ©teile
oon ©iibranbt fann man fajroanfcn, ob man „iljre ©taa)elM als rceib*
li$e ©inja&l ober (roaS ioa&rfa)einlia)er ift; als aHetjrjatyl ftatt beS üblia>en:
i$re ©tadeln aufeufaffen Ijabe.
33. ©. 104: Äm anbem Ufer beS Seta^S trat jroifajen ben über»
^angenben Räumen eine lange, Magere, fteife ©eftalt fyeroor, ben Äopf
mit einer grünen Üftüfoe beberft, ber bürre tfeib in einem ungebüljrlid)
langen SRotf gelleibet, baS filberne £)aar oenoilbert bis auf bie©a?ultern
aHoaajfen. — §ier ift ber gorm naa) „ben tfopf" offenbar ber Slccuf.,
Mt bürre i*eib" ber SWominatio, »oäljrenb bas filberne §aar foroofjl
als Äceuf. wie als Sftominatio aufgefafft metben fann. Sßafyrfdjeinlid) liegt
Mob «in unberü$tigter $)rurffe(jler oor unb es ift ftatt „ber bürre ^eib"
ju fefcen: „ben bürren £eib", f. baS Sftäljere in meinen jpauptfdjioier.
6. llb/12a.
21*
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- 276
34. ©. 105: ©enn i$ biefeS Äinb finben fonnte! 3$ fu$e fic
allerwege, — in finngemä&er gügung ftatt be« auf baS fäc^lt^e §aupt=
wort gu beaie&enben e$. üflan erfennt fofort barauS, baj$ c§ ftdj um
ein roeiblid)e$ Äinb, um ein 2)fäba)en, nic^t um einen Snaben hantelt,
f. §auptfd>roier. ©. 157 b SRr. 2 t.
35. <B. 107: „Qd> erfudje ©ieM, ftammelte er oor ©utt), „ feine
neuen SBeleibigungen na cbjuf djiden", — mit $u ergänaenbem $atiof
ogl.: Qtjrer erften&eletbtgung feine neuen naifouf Riefen (folgen ju
laffen, tynjujufügen :c).
36. ©. 110: ©ie flieg einen ©d>rei aus unb eilte bem ©eraufd)
nod) beflügelter naa). — $)ier ftänbe ftatt bes gefteigerten eigenf(t)aft$*
roörtlid)en ÜNitteltoorteS toot)l üblidjer mit hinzugefügtem £>aupttoort etwa:
noö) beflügelteren Sdjritteö — ober: mit nod> beflügelterem
©djrttte, »gl.: inbem fic it)ren ©abritt noa) me&r beflügelte ic.
37. <3. 114: ©ie galten fic für eine Abenteurerin, ogl. Daneben:
Abenteuerin, f. mein ©örterb. I ©. 5b.
38. ©. 118: ©tatt bem SSolfe ju Reifen, 93ilbung gu oerbreiten,
große $3eifpiele oon £>er$ unb ®eift unb roafyre Bürger i$rer Nation $u
fein, oergraben fiaj biefe fterren in aftaulrourfSfjaufen ic. — 35on ben
bret Qnftnitioen mit wgu" ift ber erfte ben beiben anbem nebengeorbneten
übergeorbnet, roa« Unflar&eit erzeugt (f. £>auptfa)toier. ©. 36 f. 9lx. 3),
ogl. empfehlenswerter ettoa: (Statt baf$ fic bem Steife Reifen follten,
Söilbung ju oerbreiten :c.
(Sajluf« folgt.)
3tnei »riefe an ben £erauSöcber.
i.
©erlin, 11. September 1896.
ftodjgeefcrter £err ^rofeffor!
Seim 3)urd}btättern beS oorigen Vorgang« 3brer 3eitfc^rtft flofoe ict» mieber
auf eine Anfrage im ©rieflaften, toie iaj feiner 3eit fogleid) beantworten wollte, waS
aber, icp weife felbft nidjt me&r, aus welkem Qkunbe, unterblieben ift. Obglei* nun
meine 2Hittb. eilung wabrfa)einliw ganj überflüfftg ift, will icb fte boa) nic^t jurudbalten.
@ie fajreiben tm $ulibeft 189ö: „$n berliner 3eitungen bin i<fr wieberb,olt «neigen
begegnet, worin j. ©. „einer jungen 2)ame oon f^lanfer frigur ((Mröfce 42, boppelt*
gelb)" eine Stelle angeboten wirb. <£« banbelt fup babei offenbar um eine in ber
$anbel$fpra$e übliepe JBe$eid?nung für ten leint einer fogenannten ^robiennamfeü."
^nbefS biefe nafjeliegenbe öermutljung ift irrig. Xit in ber klammer ftepenben SBbrter
finb nur bie Überfcfeung ber Angabe „oon fdjlanfer ftigur" in ba£ ÄonfeftionSbeutfa).
3n ben ÄonfettionSgefcp&ften ift eS übliw, auf bie fertigen (ftegenftanbe $ur Unter:
ffteieung ber Figuren, für bie fte beftimmt ftnb, Sterne oon uerfa>iebener ^arbe ju
i
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näfcn, a- ©. auf SR&ntel u. f. w. für fcblanfe Figuren gelbe, für fiarfe grüne, unb
jtoar je nadj bem (Brate ber Scblanfbeit ober Äörpetfüfle einen ober awei. ftaüü alfo
eine boppeltgelbe ^robiermamfeÜ gefucbt wirb, bei&t Da« : eine oon ber ftigur, baf« fte
jura Umprobieren ber mit awei gelben Sternen oerfebenen ©egcnftänbe pafft
Sebr gefreut babe icb mieb, in bemfelben £efte Huäfübrung über „©ebutt«*
tag" &u lefen; benn id) babe febon oft gegen ben barin gerügten unb fort unb fort
ronebernben 3Wif«braucb ober, man iage e« gcrabe berau«, Unfinn angetämpft; felbfi bie
3«tfcbrift be« »llgem. beutjeben Spracboerein« bat cor $abrcn oon einem fiebjigjäbrigen
«ebnrt«tage gcrebet. Bud) ber ^rrtbum, baf« ^etnanb, wenn er 70 $abre alt wirb,
teinen 71. ©eburt«tag feiert, will au« ben Äopfen ber Peute niebt febwinben. Sie
bemerlten: „«eim 3ablen roiib meifi nur ber lag ber SBieberfebr (niebt ber ber ©eburt
lelbft mit! gereajnet." 3$ wüf*tc audj niebt, tote man Da« oernünftiger Seiie tbun
ioflte. C« fmb jtoei ganj oeifcbiebene Dinge, bie man niebt jufammcn^äblen barf.
Der lag, an bem man geboren wirb, ift ber Dag bet ©eburt, ber (2hinnerung«tag
tiefet {freigniffe«, ben man ju feiern pflegt, ber ©ebuitötag; man foflte biefen feinen
Umerfcbteb, ober beffer: biefe feine Unterfcbeibung, für bie icb mieb be« ooflen ©eifaHes
con Dr. German Scbraber erfreut babe, niebt oermifeben. ftragt man §emanben, mann
er geboren fei, fo wirb er deinem gewöbnlicb nur ba« 3abr, fall« er febr genau iß, aueb
nod) ben Jag ber ©eburt nennen, fragt man ibn naa> feinem ©eburt«tage, wirb er
fteber ba« ^abr nid)t beifügen.
3um Scbluffe erlaube icb mir nodj ein drittes beizufügen. Sil« @cbieo«ricbter
}toi(cben awei Settenben über ben ©er« „wo bie testen Käufer ftnb", bejw. „ftebn"
bauen Sie beibe Raffungen al« riebtig anerfannt unb für Die erfie Raffung ©oetbc'«
ökbiebt: „Der öott unb bie ©ajabere" genannt. Datf ia) mir erlauben, ^bnen mit*
jntbeilen, baf« mir neulieb eine aweite ©elegfiefle aufgefiofjen ift ? $n fflüefert'« „^ta*
lianifeben ©ebia}ten" ffcbt in bem ©ebidjt: Die ftabrt um ben ^oftlip I:
SWein Heine« Segel idjweUte ber SBinb;
3cb fubr, wo bie legten £aufer finb,
Die oon ben ©trafen binau« fidj bebnen
Unb fltU an ben ^ßofilip ftcb lebnen.
galten Sie, botbgeebrter £err $rofeffor, biefe ©elafiigung meinem Qntereffe für
3bre 3*itfcbrift au (Mute — baf« icb ben 8. ^abrgang im beutfeben Spracboerein Berlin
beiproeben babe (äRittbeilungen 1894, £eft 8) wirb Qtjnen belannt fein — unb ge=
nebmigen Sie ben %u«brucf
oorjüglicber $ocbacbtung
3b«« ergebenen
Dr. «iebarb «öbme.
LI.
3um bürgerlicben ©efefebueb.
$n 3brer 3eitfdjrift Öb. X £eft 1 S. 37 ifi unter bem obflebenben Äennwort
barauf aufmerffam gemacht, baf« %tt. 12 Äbfcb. 1 be« Entwürfe« eine« Cinfübrung«=
gtie^e« aum bürgerlicben öefe^bueb, fpracblicb niebt au biüigen fei. $n ^brer 3eitfcbrift
8b. X £eft 2 S. 74 fmb ©efferungöoorfcbläge gemaebt. ö« barf al« erfreulieb be=
jeidjnet werben, baf« ber Entwurf geanbert worben ifi. (S« lautet je^t bie entfprecbenbe
Stelle «rt. 13 be« Äeieb«gefetje« :
„Die Eingebung ber (Sb< wirb, fofern aueb nur einer ber ©eilobten ein Deutfcber
ift, in Hnfebung eine« jeben ber ©erlobten nacb ben ©efe^en be« Staate« beurtbeilt,
b<m er angehört. Da« ©leiebe gilt für Äu«l5nber, bie im ^nlaube eine (£t)e eingeben."
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— 278
2)ie gerügte ©ebenfliäfeit iß alfo befeitigt. Ob bie 3^tfd>rtft ber #ebel für fei«
Anbetung gewefen ift ? Wad> ben €>d>luf$worten be« elften @a^e« be« i«t?«g«t Äefet?«*.
febeint eö faft. Sknn aud> ber fpracblidje 3Wangel befeitigt ift. io fann he (Me«efce«faffung
boä niefct gerübmt werten. Daf* ber beutjdje Verlobte bei Eingebung ber (ibe im «eia>
nad> beutfdjem ©efefc geprüft wirb, beburfte im <£infübrung«gefefc feine« Suebrutfes.
©efagt muf«te werben, baf« ber »uelanber>58eilobte na<& bem Öefefc feine« «aterlanbe«
geprüft werben foll. 2)er «rt. 13 batte babin gefafft werben fetten:
„2>ie Eingebung ber öbe wirb in fcnfebung be« Verlobten, weldjer «uäl&nber
ift, naf& ben Öeiefcen be« «Staate« beurteilt, bem er angebört"
$er aweite @afe be« «rt. 13 tonnte bann fortfallen. ÜWancbe« liefce ftaj nocb
an ber Raffung be« Ärt. 13 bemängeln, fo fbnnen bie ©orte „auflb nur" al« über*
flüfftg beaeiebnet werben, tt« muf« genügeu, baf« bie 3weibeutigfeit fortgefebafft ift.
<&rufe oom ©nfenber.
^eretnjeltc beim Sefen niebcrGefdjricbette Scmerfungeu.
1. iöraudjen.
„Der üttoment, in meinem man ... nur ben §a$n aufbrer)en
brauet." 9iat.*3tg 47, 590 (>JHa£ ponoift). ftatt: auf jubreljen, f.
§auptfa)toier. <B. 84 b.
2. 3n in.
„Die beiben GMeberpupen . . . oerroanbelten ftdj plöfolidj in in
tiefe« <Sa)roar$ gefleibete tfeibtragenbe." Mat^tg. 47, 5H0, roo bie beiben
aufammenfto&enben in aua? einem ftumpferen Dfc unerträglid? fjart Hingen
müfjen, ogl.: „in tfeibtragenbe, bie in tiefe« ©djwarj gefletbet waren" ober:
„in Öeibtragenbe mit tieffajwarjer SHeibung" ic.
3. Stellung.
„Da aber üttarie feft in tfcrem (Entfdjluffe, iljm nidjt me&r $u ant=
roorten, blieb, roar audj in il)m ber Unmut^ über bie tfiebe mächtig
cjeiuorben." 9lat*3t$. 47, 590, (tf. Jrenjel), roo ba« $$erf)ältni«roort übeT
oon bem nadjfolgenben mäa^tig abhängen foll, aber audj, ber Stellung
nad), al« oon bem unmittelbar oorangefjenben Unmutl) abhängig auf*
gefafft werben fönnte, ogl.: roar audj in i&m ber Unmutl) mädjtiger (ftärfeT)
al« bie £iebe getoorben.
4. (irfdjetmtnQen.
„ÄuS ben in ber legten ßtit un« zugegangenen pljilofop&ifdjen (£r=
f «einungen jc." ®renjb. 53, 2 Mr. 19 ©. 278. „^ilofopfjtfdje @r<
fcfceinungen" für „pfylofopf)ifa)e ©Triften, bie erfefcienen finb" rei&t fi$
ebenbürtig bem ©ajlufsfaft be« „©djioarjen ©rette«" in berfelben 9ßr.
(<ö. 288) an.
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Diefer lautet: „^ebenfalls fotlte bas berliner Sageblatt ben 33er*
faffer biefer frönen ©äfce als ftänbtgen ÜHitarbeiter $u geroinnen fudjen.
&r nennt ftdj aroar D., Ijeißt aber ofyne 3roeifel 3H^or 33eilä>nfelb.M
Ofjne 3 ro ei fei? ffiaS würbe ber funbtge £t)ebaner, oon bem bie anti*
femitifdjen 93emerfungen im „vgdjroarjen 33rett" tyerrüljren, ju einem ©afce
fügen, rote:
„Der funbige Xfjebaner nennt fi$ jroar ntd>t. beißt aber oljne
Sroeifel Äarlajen üfließniaV'?
5. SJerbeutfdjen.
„Der ni$t $ier geborene granf furter fpottet natürlia) über biefe
tinblidjen ©telfeitSgafliciSmen ; wer aber bie £>artnätfigfett fennt, mit ber
bte 93eoölferung an Unfttten fjängt, roirb fein großes Vertrauen baben,
baf« ft# ber Slltfranf furter balb ©erbeut fdjen roerbe." ©renjb. 53, 2, 282,
$as fott Reißen: bafs er ftcr) balb nia)t als Slltfranffurter, fonbem nur
als $eutfü>n füllen roerbe.
Silbrige ber cittßcfattbtctt «lieber.
(»cflnredjung ctitiflner »a$ <Äclcflcitl>cÜ. Seit unb Waum borbc&altcn.)
Dr. Sd&efltVr. 2)ie <§d>ule. 33erbeutf<bung ber bauptfäcblidtfen entbebrlicben
ftrembroorter ber ©(bulfpracbe (ot« 9?r. VII ber SJerbeutt'cbunflSbücber be«
allgemeinen beutfeben SpracboereinS) 68 @. öertin, Verlag bt« allgemeinen
beutfeben ©pracboereinS (^itynS unb (Srnft). 1896.
Srif&Ha) von § Ritter. ^bilofopbifcbe ©Triften (»uSroabl). ftür ben ©cbulgebraucb
berauSgegeben Don ©Btticber (in ftretjtag'S ©dmlauSgaben) mit (Einleitung
unb «nmertungen. 160 ©. Seipjig, ©. Srre^tag. $r. geb. 80 $f.
«rieffuften,
£errn ^oftyQ Jl. in ©ranbenburg a. £. Sie fragen an, wie baS „alS" in
tan folgenben ©a£ aus ber Wat.^tfl- in ber 2Worgenau$gabe com 8 @ept. b. 3. ju
trtlaTen fei:
„2)af8 gerabe in biefem $abre ÄnlafS ju folgen SJeforgniffen »orbanben fei
all in früberen ^abren."
$dj antworte: babura), bafS cor bem oon mir gefperrten ©ort „ftnlafä" im 2)rutf
«n Äomparatio aufgefallen ift, etwa (toie auS bem 9?ad»folgenben $u fdjliefjen ift):
weniger ic.
3* babe in ber oon $bnen angeführten 9fr. ber Dfat.^ifl- uoeb manaje anbere
Sracffebler angemertt, 3. in bem etften ©eiblatt auf ber jmeiten Spalte: $ie jüngfi
• • embetfte «möbe errei(bt [ftatt: erregt] begreiflicberweife baS lebbaftefte ^ntereffe
bei ben SRebirinern ic.
$errn $aM pL ... n in ^ot«bam: €te fragen an, ob „übernimmt" aU
eine ft°rm be« tyirticip« oon „Übernamen" — unb fei e« aua> nur munbartlieb, -
fiattbaft fei, inbem 6ie anführen, baf« in bem «weiten ©eiblatt ber 9fat*3tg. bei
9Worgenau$gabe com 17. ©ept. b. 3. auf ber erfien Spalte ber jweiten ©eite gebrutft
ftebt: „Sekte er ftw oon SRübigfcit übernimmt auf eine ©an!".
SWir ift eine foltbe ftorm ni(bt berannt, feben Sie in meinem ©örterb. II
@. 111b in ber Änm. $u „nebmen" bie oon ber blutigen @djriftprad>e abmei$enben
formen in ber Äbroanblung beä 3*itwort8; aber icb glaube aueb, bafö bier — wie
nidjt feiten in ber Wat.^tfl- — ber Drudfeblerteufel fein ©piel getrieben baben urrt
bafä ftatt „übernimmt" einfacb „übermannt" ju lefen fein wirb
fterrn ?Bifr). v. £1 ... ix 'JWün^en : 2>ie Antwort auf ^b, re §rage über ben
(erfi neuerbtngS in ber (Genealogie üblid) geworbenen) fcuSbrud: „Ätjnenoerlufi"
ftnben Sie in ber oortrefflifbcu 3. 3. Seber'fajen „^Huftr. 3«t"ng* 2764 S. 759 c,
worauf id) ©ie — mit Wucfficbt auf ben fllaum — oerweifen mufS.
£erru 3B. <£. SBeif in SRew^orf: ©ie fdjreiben mir unter bem 30. «ugufi:
„SWir ip geratben worben, mieb an ©ie mit ber ©itte um treffenbe ©erbeutfdmng $u
wenben: 1. beS WomantitelS : My Aggravating Wife — unb 2. be« 2Borte3: to
tarn per; to tarn per with, etwa in ber Skrbinbung: this lock has been tamperetl
with. 3brem gütigen ©efdjeib in bem ©rieffaflen $brer mertrjüollen 3«tt<bJ- entgegen^
fefcnb ic."
ftür ben ©udjtitel fönnte idj 3b,nen nad> bem oortrefflidjen englifaVbeutfa>en
Jfltfrterbud) oon Stturet p. 58 a etwa oorfcblagen: „mein OuSlgeifl (ober äbnlicb: mein
^lagegeift) oon einer ^rau". ^cb. füge einige wettere ©orfaMSge binju: Dfeine nergelnbe
(quengelnbe) $rau ; meine ftrau, bie 9?erglerin (Ouenglerin) unb — für einen ©uebtitet
freilid> ni(bt furj genug — bie mir mit ibrem (ewigen) Wergein, ibren 9?ergeleien leine
rulnge ©tunbe (Wube) Ififlt, mieb fortwabrenb jum ftrger reijt jc.
2>er ©afc: this lock has been tampered with liefje fi* beutfw oietleicbt am
einfadjfien geben: 9Wan ifi mir (ober: e3 ift mir ^emanb) bei bem ©ajlof« gewefen
(ogl.: man bat e4 beimliw au Öffnen, aufjumaa>en, oerfutbt).
Xrurfbericrjtiflung.
fceft 6, ©. 202, 3. 2 oon unten (ftatt: „42 SWonate ftefrcng«r/aft") lieS:
„44 SRonate Unterfucbungäbaft".
Alte für bie £eitM>rift (efflfl beftimmten £ufenbungeit woffe mau un-
mittettar an beu Herausgeber und) Jtftßrefi^ in 23cßfen6urg, bagrgnt
bie für ben 2tra(d)fag ober afs 3$eifagen beftimtnten Änjdgen an ben 5?er-
fe^er in yoberbaru fenben.
Beiträge fürs nätfifte <Äeft mülfen jebes $8af bis fp Heften* jnn 1. bt*
38onat5 in ben <&änben be* Herausgebers fein; aual bittet er, in £3eing auf
ben IMmfaug, bie StaumverQaTtniße ber ^eitfwrifl int Auge \u §attrn.
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3oljantt $eter itj.
Jüon Dr. ftuebricfe 2)üfet.
Der frö&lia)e «uff^roung, bura) ben lmfre Öitteratur um bie üttitte
b«S oorigen Qaljrfanberta aus ben Söanben frtooler Unnatur, feiler
®elegenljeitsbegeifterung unb formlojer SBerfnöajerung erldft rourbe, roirb
aüjeit auf ben tarnen be§ aftefltaSbidjterS getauft bleiben: Älopfiotf trat
e$, ber ber beutfdjen Dichtung toieber ©firbe unb ©ärme, ©Enning unb
Jiefe brachte. aber roie fta) jebe gefunbe reformatorifdje ^Bewegung, bie
jus beut tnnem fBebürfniS ber 3e** geboren ift, neben bent £>auptträger
ü)ter fdjöpferifdjen Qbee bilfsbereite ^Mitarbeiter erroetft, bie ben Umfdjnmng
oorbereiten, ben neuen ©au auSgeftalten unb bie neuen ©ertlje für ben
»eiteren Umlauf in Heinere SWünje prägen belfen, fo rief aua) ber große
SauterungSprojefS beS oorigen ^afcrbunberts, ber unfrer Dichtung oon
aüer&anb ftruften unb ©d)latfen enblidj wieber bie liebe ©eele rein fdjraolj,
neben Älopftocf eine ganje SReilje untergeorbneter Äräfte $eroor, bie i$n
unb fein SGBerf oorbereiteten, ftüfcten unb popularisierten.
Der Sßaa)rutym ift biefen (Seftalten feiten bolb. SRur ju leidjt —
fcefonberS nun gar im 18. Qatyrljunbert, roo nodj bie „©ajule" fo Diele
einzelne ^3erfönlidjfeiten oertilgte — t)äuft er alle ßorbeern auf baS ragenbe
£>anpt beS gityrerS unb läfft ÜRitfämpfer unb befolge unbefränat. ©enn
jubem nun einer oon biefen jurütfgefefcten ©eiftem no$ ben unoortfjeil*
baften tarnen Uj fü§rt, hinter bem man weit e$er bie f$alf§afte gigur
eine« fptej3bürgerlia)en ©ippajenmadjerS als baS emfte ®enie eines Dieters
rermuttyen mda)te, fo fdjeint biefem SSebauemSroertljen alle ttnioartfdjaft
auf bie Unfterblt$feit, oorauSgefefct bafs es nia^t aud) eine fomifdje giebt,
ton oornetyerein genommen ju fein. Qn folgern Jalle Ijat bann tvirflid)
einmal bie §iftorifdje tfitteraturmiffenfdiaft bie $fltd>t, ibreS frönen ®e*
red)tigfeitSarateS ju malten unb baS geftörte ©leiajgewiajt beS gefdji($tli<$en
SkrbienfteS »ieberSerjufteüen. SHur fdjabe, bafs fol#e „Rettungen" —
$a$ le$rt oor «llem bie 93eobaa)tung ber DiffertationSlitteratur — gar ju
oft in überf$mängli$e öobfdjriften ausarten unb Üjre (leinen gelben ooQenbS
gleiö) großen Göttern mannen mödjten! ©enn irgenb roo, fo ift für
iola)e Arbeiten »eiter ©lief, fa)arfe Äritit unb feiner £aft oon S^öt^en. Dem
Scttf^rtft f. bcutfcöe ©*ra<k, X. %aUa. 22
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282 -
jungen £itteratur$iftorifer, ber oor Äußern bem ÄnSbad)er Dichter Qofjann
^eter U$ bcn SiebeSbienft einer ausführlichen 93iograpljte 1 eTwiefen $at,
ift biefe Dreitugenb glütfliäerwetfe au I&etl geworben. 9*ur ein fa)lt$te$
wiffenfd)aftlta>S ©hrenbenfmal wia er bem faft VeTgeffenen wibmen, beffen
^unbertper £obeStag eben »orüber ift, unb bem tfanbSmann fo melleid)t
ju bem befdjeibenen Stumme oerljelfen, ber iljm in ber ®efdjid)te ber ana*
freontifdjen, pljilofophifahen, patriotifdjen unb religiösen Qiajtung gebührt.
11$ würbe am 3. Oftober 1720 gu fcnSbad) geboren. Da er fe&r
früh [einen Vater öerlor, ruhte au<h feine (£r$iehung, wie bie fo Dieler
unfrer Dieter, faft auSfölieglidj in ben §änben ber flttutter. SRadhbem
er baS ©^mnaftum feiner Vaterftabt abfolotert hatte, ftubierte er oon 1739
an 3;uriSprubena in §aüe, baneben auch Äfthetif bei SBaumgarten, beffen
berühmte „Dissertatio de nonnullis ad poema pertinentibus" einen
tiefen ©inbrudf auf ihn mannte, (Eigentlichen feften Hnf^Iufd aber fanb
er erft bei ber rationaIiftifa)en ©chule (St)r. ©olfs, ber am 6. Dezember
1740 naa) fteD^er)niä^riger Verbannung in einem förmlichen Jriumphjuge
naa? ^>atte aurücffehrte. 3)iufif unb $oefte waren bei regem betriebe be$
eigentlichen ©tubiumS fajon bamals UjenS SRebenbefchäftigungen ; bei $eifre
aber nicht met)r, benn bis auf tfeffing ftanb es einem tüchtigen 9Ranne
ber feinen ©efeüfdjaft nicht an, fid) anbers als in ben aKußeftunben mit
ben ÜHufen abzugeben, ©o ^atte es ber SWeifter §ageborn in feiner erften
©ebichtfammlung oom Qatjre 1729, ben „$oetifa>n Sflebenftunben", fanf*
tiomert; fo würbe eS oon alten feinen Anhängern unb Nachfolgern ängftliä)
aufrecht erhalten. Auch (ftletm, fo gern er fd)on bamals poetifdj erjog unb
patrtarchalifch befchüftte, ftanb noch ganj unter bem SÖanne biefes zeitgemäßen
Vorurteils, unb bie gemeinfame i'eftüre unb ^robuftion, bie it)n balb
aufs engfte mit bem jungen Uj oerbanb, fytlt fich burdjauS in ben
©ajranfen ber 9?aft~ unb geierftunben. Dennoch raubte ©leim'S SBeggang
nach ^Berlin (1741) bem einfam jurürfbleibenben Jreunbe fo Diel oon ben
notfjwenbigen Söebürfniffen feines geiftigen Gebens, bafs er Ijmfort mürrifcfc
unb oerbiffen feine oben Sage bahinfchleppte. ©clbft ber ©rief, ber bod)
bamals weit met)r für jwet getrennte §>er$en tt)at als ^eute, unb ber
fd)einbare (£rfa$, ben er auf ber balb barauf belogenen leipziger Unioerfitat
an (Kellert'S fetterer SiebenSwürbigfeit fanb, fonnten it)n für ben Verlufi
nicht entfchäbtgen. „Die oerbrüfslichen Umftänbe, worin ich in Öeipjig
war", befannte er fpäter felbft, „Ratten mich ganft wilb gemalt, ich war
fein 3Hen)aj mehr." %m ©ommer 1743 fet)rte er auf ben gemeffenen
93efet)l feiner Angehörigen in bie £>eimat, nach Ansbach, jurücf, wo er fid)
1 ^ofjann $eter U$. 3um bunbertftat 2obc«tage be« 2>i#tcr$. ^on
Dr. (Sri * ^Jcfeet. HnSba#, «erlag oon (£. ©rüge! u. ©o^n. 1896.
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— 283 -
natürlich noch weniger litterartfcbe Anregungen oerforechen burfte. Äber
gerate btefc ungeftörte Äbgefchiebenbeit oerfdjaffte ihm bie sH?uge, auf
©leim'« Äniporn hin bie erfte Sudgabe feinet ®ebidjte in« ©erf 31t fefcen.
9to<h ftrenger SUiSwat)l unb fteter geile, wobei auger (Steint auch garnier
[einen formfunbigen ©eiftanb lieb, famen 1749 anonym bie „Sorifajen
©ebichte" ^eraud. Die tfritif, in beren ©hör SeffmgS ©timme befonberS
auffiel, fpenbete ber leisten grajiöfen fciftion faft ungeteilten Söeifaü.
3u gleicher Seit fanb ber Dieter in Ansbach eine leiber noa) lange Qahre
unbefolbete Stellung als „;guftij«SRathS*©efretariuSM, bie ihn bort nun
fürs erfte feffelte. Angenehmer war fein längerer ,3wifct)enaufentbalt in
Biömfyilb, einem anmutigen tbüringifcben ©täbtcben, wo er einen amtlichen
Auftrag ju erfüllen ^atte. ^nnige greunbfdjaft fettete ihn ^ter an ben
t>eiter auSgelaffenen §ofaboofaten ©röfcner; särtlicbe, leiber unerwieberte
3uneigung 30g ihn $u beffen ©chwefter. $ie §er$lichfeit unb ©arme
biefer ©efühle ftnb felbft unter ber fonoentionellen $>ecfe ber «narreontif,
unter ber feine bamaligen (Sebichte noch feufeen, beutlich $u fpüren, wenn
aua) oon eigentlicher tfeibenfdjaft nirgend bie {Rebe fein tann. SBielmehr
ift eS ein ßetcben feines innerlich Reitern, fröhlichen (SemütheS, bafS Um
bie unglücflicbe Siebe in SRömbilb nicht $u oerbittern oermocbte. Üftit einem
gemiffen Rehagen lebte er fia) fcblieglich in feine befa)eibenen häuslichen
Jtfeibältniffe ein, aus benen er bie übrigen breiunboier^ig 3a§rc fcmc$
Gebens nicht mebr ^erau^fommen follte. ©r blieb Qunggefeüc: aua) eine
aweite flüchtige Neigung für eine junge SRachbarin würbe nicht erwiebert
©lübenbe ober gar leichtfertige ßiebeSgebictjte fajrieb er beShalb boa).
Das föeicb, ber Dichtung lag bamals eben oöüig außerhalb beS SebenS;
wer bieten raoüte, rücfte fidj $urecht, f Rüttelte mit bem Äftenftoub auch
ben SBiebermann aus ben Kleibern unb wanbelte fich aus bem et)r* unb
ftttfamen Staatsbürger £U einem möglichft locfem ©djelm. ©fliegt nie
00m Siebe auf bie ©itten, mabnte ©leim, unb ber flierlidje ^ageborn
fpottete in bem ®efübl überlegener (S&eifteSariftofratie, nur ber $bbel, ber
bie ffiolluft ber eblen ©eelen nicht fenne, fei ber Meinung, bie Dichter
leerten ben Lecher wirflieb, oon bem fle gerabe fangen, ©elbft ber junge
©oethe gollte in feinem ßeipjiger Sieberbuche biefer mobifdjen Unwahrheit
nodj feinen STribut; erft im „^ahrmarftsfeft oon «ßlunberSweilern" (1774)
gab er ihr ben gugtritt:
„©0 mad)t man @d)elm unb ©6fewi($t,
Unb Ijat booon leine Äbet nit&t."
©an$ ungeftraft aber fonnte fchon U3 nicht mehr feine noch »er*
hältnismägig harmlofen Sotteroerfe fchreiben. bereits waren unfrer Sitteratur
in ben emften Schweibern ©ugprebiger unb 3uchtmeifter erftanben, beren
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fjetlifler $orn wohl au furzten war. fttebalb begannen fle beim aud)
flehen U$en§ „Styrifche <&ebichteM eine förmliche chriftltch'moraltfche §e$e,
unb bei junge ©ielanb, ber bamals freiließ noch nicht 8erf affer be«
„«gathon" war, leiftete eifrigen ^orfpann. Der «ngriff fchlug oöUig fe$l;
aber was bie ©rofcen nicht oermochten, gelang ben Nabelflichen eine« Ä leinen:
ber elenbe S5ielfd)reiber Smfch au« ttttona fe^tc eS mit feinen unauftcr*
liefen Anzapfungen unb 93erbää)tigungen enbltc^ bur<h, bafs Uj an fi<h
felbft irre würbe unb Diele als unmoralifch oerfc^rieene ©ebidjte umjdjrieb,
woju Jreunb (Sleim'3 jatyme ßritif nicht wenig beitrug. Natürlich ging
es bem Dieter bei biefer eigentlich unfreiwilligen Umarbeitung nid)t beffer
als fpäter etwa Bürger nach ©filier 'S graufamer föecenfton: bie mißartete
©igennatur rächte fleh unb oerbaTb anftatt beS tytite bas ®anje.
STOit ber 3eit aber überhob ben reifenben dichter bie freiwillige
Sanblung feiner ^robuftion allen moralifchen Nörgeleien oon aujjen: in
ben fünfziger 3afjren tarn bei it)m bie emfte Dbenpoefle auf, fpäteT fogar
eine entfdjieben religiös geftimmte, bis bie wachfenbe $aft ber ftmtSgefchäfte
bie Dichtung fdjüeßlid) fo gut wie gang erftiefte: 17(53 würbe jum
ftffeffor, 1790 jutn burggräflid)en $)irettor unb ®et)eimrath ernannt, Xitel,
bie er mit wunberooüer SSefdjeibenhett et)er ertragen, als tragen lernte; bie
jwei ©änbe „$oetif<her ©erfe", bie 1768 in Seipjig l)erauSfamen, bilbeten
ben würbigen ÄbfchlufS feiner bidjterifchen S^ätigfeit, wenn er auch bie
litterarifdjen (Jrf Meinungen jefct erft recht mit lebhafter I^eilna^me ju
verfolgen anfing unb nun erft feine häuslichen unb gefetlfdjaftlichen 53er*
hältniffe eine glütflidje SBehagltdjfeit gewannen. ©<hon ber bewegliche, weit«
läufige greit)err oon (Sronegt, ber ©erfaffer beS Dtelgenannten $reisbrama£
„(EobruS", ^atte, oon langen Weifen aurutfgefefjrt, um bie SWitte ber fünfziger
Qa|re einen frifct)en 3ug in bie fonft fo winbftitle ÄnSbaa)er Ätmofp^are
gebraut; in ben feehjiger fahren oollenbs würbe ber große ©änger ber
greunbfehaft, §ora$ felbft, ber ©chufcpatron eines um U$ gefdjarten litte*
rarifö) angeregten ÄreifeS, ber fia) in glüt)enbem ffiettetfer um eine lesbare
Überfeftung ber hora^en Oben müt)te. Da^u föjmütften üJhtftt unb
$oefie unferm Dieter ftänbig ben $>erb, währenb er fich bom §ofe, wo
es weber erquiefltche ftamtlienoerhältniffe noch litterartfehe ^ntereffen gab,
weislich fernhielt (£rft ber ?opft machte 1770 bei einer Äubieng in föont
ben 3Warfgrafen (£arl Äleranber auf ben „ trefflichen Dieter" aufmerffaui,
ber in Ansbach lebte. (Einmal oon fo gewichtiger Stimme empfohlen,
würbe U3 nun wieberholt $u ©ajolarchatsbienften h^beigejogen unb in
ben pebatger fahren mit ber Verausgabe eines neuen «nSbaä)er ©efang*
buches betraut, baS naa) langer müheooller Arbeit 1781 erfcheinen tonnte,
häufige S3efu<her, barunter Änebel, fceinfe, Nicolai, $erber, grift bon ©tein,
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— 285 -
erfrifchten jule^t nod) bte Langeweile bet Keinen ©tobt unb ben müben
£eben«abenb bes Greifes. 8n ben folgen eines ©chlaganfaö« ftarb biefer
am 12. üWai 1796. 3m bieten ©rün be« ftnsbadjer $>of garten« ergebt
fleh nun feit 1825 für ü)n ein Denfmal, ba« bte ^Bürger feinet SJaterftabt
„beut ®eifen, bem Dichter, bem SWenfchenfreunbe" gefefct hoben, „©o
würbe UaM, fliegt $efcet ben biographifthen Streit feine« 93uche«, „wirtlich
ba« Ghrenaeichen errietet, ba« $>crber al« ihm gebütjrenb beaeidjnet ^at:
ftine ?t?ra mit breifachem tfranae. ber 3)t(^ttunft, ber ©ei«heit unb be«
tätigen SSerbienfte«, umwunben." —
©er ben SRamen Ua nennt, benft aunädjft an ben ÄnafreontifeT.
Unb in ber £(jat gehört Ua burdj ben ^nt^eil an ber Änafreonüberfeftung
feine« ©tubienfreunbe« ®öfc (1746) au ben iöegrüntern ber beutfchen
flnafreontif. Äudj in feinen eigenen Dichtungen gefeilte er ftd? offen au
biefer ©dmle, wenn er auch ©leim, bem Dieter ber „©djeTahaften lieber"
(1744-45), met femer ftebt al« bem ernftt)afteren $ageborn. ©djon
fein Verhalten aum föeime beweift Da«, »u« einem flüchtigen 93ertt>eibigcr
fcer föeimlofigfeit würbe er balb ein ebenfo eifriger 53crfect)ter wie ©enufcer
be« finnerfreuenben ®lei<hflang« ber ©üben. Buch „war ihm ber Zon
be« Weiteren anafreontifchen Siebe« angemeffen, weit er felbft einen fröhlichen
Sinn befaß, unb er hatte ftch in ben 93otftelIung«frei« Snafreon'« fo gana
eingelebt, baf« er für ihn nicht« SWachgemacbte« , fonbern fein mirfliebes
&tgentbum war.M (Genießet bie Siebe unb ben ©ein, folange ihr fönnt!
Da« ift ber ®runbton unb ber ftete tfebrretm aller biefer Sieber. %n ben
galanten SSilbdjen aber, bie unfer Dichter entwirft, fällt bei biefer Gin*
tönigfeit boeb bie Gübfaje Änfchaülicbfeit auf, mit ber er au beobachten unb
fcarsufteUen weiß; auch ber oolle ©benfebwung, au bem fich manchmal bie
3ttat)nung aur greube erbebt, a*ugt *>°n wahrhaft bidjterifcber tfraft.
Änafreon, $>oraa unb bie Sörifer ber granaofen, cor allem ber bewunberte
Sa gontaine, SRarot, Shaulieu u. a., finb t)ier bie SBorbilber. 3n ©prache
unb 33er« fjerrfdjt Seidjtigfeit unb Stammt), unb bie epigrammatifeben $u*
traten, bie freilich meift nach $>ageborn'« SRecepten febmeefen, geben eine
pifante SBürae ab. Qmmer wieber wirb bie weife Seben«freube gepriejen
unb empfohlen, bie „©ollufr in bem ebleren ©tnne oon früher, ber fiel)
noch mehr aum ®eiftigen al« aum «Sinnlichen hinüberneigte unb ben ba*
mal« gerabe bie fcnafreontifer fo eigentümlich au«gebilbet t)atten. „Die
©otluft ift nicht eine einaetne Seibenfo)aft, fonbern fte befteljt oielmebr in
einer ^Bereinigung aller berjentgen (Erregungen ber ©eele, welche ba« ®lücf
unfereö Seben« au«machen, wenn fie in ben rechten ©ebranfen gehalten
werben", fo entfdjulbigen bie foeften ©haulieu'« unb Sa gare« ba« fo
fäuftg in ihnen mteberfebrenoe „volupt6K, unb bei ©eller t freuen fich fogar
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!
— 286 —
bie (Seligen im §immel „in (jetltger ©olluft, wenn eine ©eele noch mehr
gleich ihnen glütflid) geworben". Den gefährlichen Doppelftnn beS ©orteS,
an beffen ©ebeutungsentwitflung fidj wieber einmal ber Dielberufene pefft*
mtftifche 3ug unfrer ©pradje beobachten läfft, füllte fdjon ber junge ©oett)e,
wenn er in feiner ßeipjiger ©tubienjett fang:
2>enn Sollufl füllen alle Sfciere,
Skr SWenfcfc allein wrfrinert fte,
unb fpäter in ben SSerfen:
2)ie (fcljrfurcbt wirft mid> ibr ju ftü&en,
2)ie SSoUufl mi# an ttire ©ruft
für baS mittlerweile immer anrüchiger geworbene ©ort lieber baS eblere
„©ehnfuchr einfette. U$ aber befang bie ©olluft noa) in unbeirrter
©egeifterung als bie flflacht,
bie oeretnt Watur unb 3Bei8f>eit greifen,
Xtx Sei8t)eit Äinb unb JWnigtn ber Söftfen. —
Üflan fieljt, wie hier fdwn auf eine fpätere ©tufe oon UjenS (£nt*
witflnng htngebeutet wirb, wo bie philofopbifche tforif baS fpielenbe ®e*
tänbel ber Qugenb unb ber emftere fctnflufs oon §oraj auch bie legten
Machflänge ber »nafreontif überwinben. «I« ein Dielfeitiger, über bie
(&ren$en ber Änafreontif felbftänbig fjinauSgreifenber, formgewanbter Dieter
erfajien er auch in feiner erften 'pertobe fd)on bem fdjärfften Äritifer bet
bamaligen 3eit. Die glütflia)e SBerbinbung beS 3ärtlichen m*t Dem
babenen war eS bauptfächlich, was $effing feinen fleinen ®>ebichten nach*
rühmte unb woraus er UjenS Söeruf aua) für bie fyotyx* Dbe ju er*
weifen fwhte.
©ruft unb Siefe ber Buffaffung zeichnen aua> UaenS größere Dichtungen
au$. ©elbft im fomtfehen (SpoS, für baS $ope ben £on angegeben
halte, war er ber (fcrfte, ber entfehieben auf (Ernft unb würbigen ®efaü
hinarbeitete, ©ein ®ebia)t „Der ©ieg beS SiebeSgotteS" ift in ber aus*
gefprodjenen Äbftdjt gef abrieben, „bie Deutfajen wegen gewiffer thörichto
©itten unb wegen ihres oerberbten ®efa)ma<fe£ ju Derfpotten".
unter bem geträufelten bleibe ber galanten föofofoliebeSgefchichte unb unter
bem hergebrachten ©ötterapparat, mit bem baS (Sebicht arbeitet, tritt bie
beutfehe ©mpfinbungSweife noch fchön unb fräftig fjeroor. Der Äempunft
beS ®an$en ift bie ^olemif gegen bie mobifdje ^aajäffung ber ftranaofen,
bie fchon im 17. ^abrbunbert einen 2Wot<herofch, tfauremberg unb föacfct
unter bie ©äffen gerufen hatte, ©einen entarteten #eitgenoffen &ält Uj
— barin einmal gana mit älopftocf übereinftimmenb — bie ©elt ber
alten (Germanen als baS gclbene ^eitallcr bieberer ÜWännlichfeit unb treuft
Süchttgfeit oor. Damals waren bie Deutfdjen noch rein unb ungenutzt;
ieftt aber hat bie Äuslänberet fie unb ihre Sugenben jerfreffen:
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— 287 —
©te baben nun getont, ibr Saterlanb oerlernen,
Unb mit bem fiarren ©ort au* bie 9?atm entfernen,
Wun mobclt granfreiaV« SBife baö weite bcutidje Weid):
(J$ »üb ein mSnnlicb S3olt ben ©rjbariten gleid).
Dura) ©tufeer fübrt e3 Äricej, burd> ©tufecr maßt e$ ^rieben,
©teilt ©tutjer juni Slttar Patt baltiger Trulben.
Xracbt, Si|j unb ©prad)e bott ftd? Eeutfcblonb au« $ari£,
Da« ftrenibe für ibt «yelb fiet« roiflig unterwies.
SBäljrenb fidj aber in gefellfc^af türmen unb fittltdjen $)ingen UjenS
cntrüfleter ftoxn f)auptiäd)lia) gegen granfreidj tcfjrt, ift es auf litterar ifdjem
bebtet »or allem bie Slnglomanie, bie er befampft. Äte ujr eigentlicher
Vertreter in £eutfchlanb gilt ifat Söobmer, in beffen ^atriarchenbidjtung
er aß baS Übertriebene be$ ©tite unb unnatürlich Überfpannte ber (5m*
pfinbung roieberftnbet, ba$ üjm bei ben CSnglänbern fo lädjerltch erfc^cint.
Dem Deutfajen — ba§ ift feine Überzeugung — finb bie SluSfchweifungen
ber englifdjen Dichtung nicht angemeffen: nur burch Üttafe unb innere
Harmonie jwiichen Qnfjalt unb gönn wirb baS wal)rf)af t «Schöne erreicht ;
n?er auch jeben SWücfenfug ausmalen will, giebt ben ftnfpruch, tfünftler
in fein, auf. $)abei leiben bte äftljetifdjen (Srunbanfchauungen UjenS feines*
iregS an aimperlicfcer <£ngf)eraigfeir. 93oileau'$ ®runbfaft:
2>a8 Söa&re nur gefönt; unb, roottt i^r roürbig bieten,
©o muf« bie 3)id)tung niajt aueb bie ftatur t>ernid)ten
war auch ber feine, bem er felbft in fetner «nafreontif, fo weit 3)a$ nach
cen Vorurteilen ber #eit möglich war, bte STreue gehalten fat. ©a$ er
l. oon bem religiösen (Sebicht forbert, Dem fönnen auch wir freute noa)
gerne juftimmen: $od) foll e$,
$od) obne ©cfcroulfi, in ebler (Einfalt fd)3n
Unb rubtenb fein unb jebeä $>erj erf/6bn.
53et ber Verwerfung aller frembartigen SRaebaljmung tritt wieber
ftarf ba$ patriotische Clement Ijeroor:
@ott 2Xutfd)lanb euer $aupt mit Storbeern bantbar frönen,
©o lehret euer £ieb aua) beutfd), nidjt frembe tönen
ruft er ben (Schweibern gu, bie fich nach feiner SWeinung gar ju fflaoifcb
an bie engltfche $oefie angelehnt Ratten.
Uber nicht in ber Slnafreontif, auch nicht in ber (Satire fuchte U$
feinen $auptrurjm, fonbern in ber Obenpoefie. „$o$eit unb Sfleufcit
ber (Bebanfen, »bei ber ©efinnung, iReich^um unb tü&ntjeit ber Silber,
Drang ber ©pradje, ftrömenbe Harmonie fjat er in bie beutfdje Obe ge*
bracht, unb mit oollem fliegt gebührt if>m baljer bie ^Benennung be« beutfdjen
§oraj", mit biefen gerechten ©orten pries ifm fdjon ein $eitgenöffifcf)er
Siograp^. f>oraj war itjm für feine Oben in ber $ljat baS ßieblings^
wbilb, wie benn beffen r^etorifch'pat^etifche STechnif überhaupt ba« 3Wufter
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für bic Obenbichter jener Qtxt af>$af>. Qu §oraj gefeilte fich für llj
außerbem noch #ageborn, ber ben anttfen $)tchter ber reponierten ®eiiüg*
famfett ja gerabeju als ÖebenSoorbilb aufgehellt ^atte; oon biefem lernte
er 9$eweglichfeit ber ©pradje unb Seichtigfeit beS SerSbaueS, wofür i^m
fein natürliches rbtythmifches geingefübl wohl &u ©tatten fam. Äls ben
einzigen 3eitgenoffen, „ber fo oiel ©eispett mit fo oiel ©chwung fagrn
tonne", rühmte ihn befstjalb $erber. bie ©on bem ÄnSbadjer Dichter
in feinen Oben bebanbelten ©toffe jeigen mit ben horagif$en bie größte i
&hnlichfeit: überall fleht bie fentimentale ©etjnfucht eines überfättigten ,
Zeitalter« nach ibr/llifchem ^rieben unb finblicber «nfpruchsloftgfeil fjerwr, >
bie einfachen greuben beS SanblebenS werben gepriefen unb baS „Beatus
ille" finbet ein fo lebhaftes (&bo, wie man'S in ben engen ÜWauern ber
fränfifdjen $leinftabt !aum erwarten möchte. §ier, in ben Oben hatte
nun aber auch UjenS Patriotismus 311m tx^m %jia\t Gelegenheit, ftdj
»öllig $u entfalten. Qn feinen ©riefen mar ber 3omige Unwille über bie
fran$öfifchen Übergriffe fowte über baS ÄriegSelenb ber beutfchen i'anbe
oft etwas pt)ilifterhaft jum ÄuSbrurf gefommen, wenn er fich etwa über
bie unregelmäßigen Soften ober über bte bfirftige Setpjiger üReffe betagte
unb ben §ufaren bie leicbtfinnigen Liebeleien oerbacbte; in ben Oben ba»
gegen brach nun an mehr als einer ©teile bas wahre, tiefe ®efüt)l einer
echten 53aterlanbSIiebe burdj. „©er nur einige Siebe jum SBaterlanbe f)at,
fann nicht gleichgültig bleiben", f treibt er 1757 an ®rö$ner unb nocb
in bemfelben Qatjre an ©leim: „©aS für große Gegebenheiten erleben
wir nicht! . . . ©enn bte ßanbe griebrich'S feinen SBirgil ober §oraj
beroorbringen; fo ift eS eine ©cbanbe für bie Nation . . . Verhehlen ©te
mir nicht, wann ©ie etwas SReueS, etwas ©roßeS wiffen ; unb glauben ©ie,
bafs idt) ein$eutf($er bin." Unb feine Dichtung frrafte biefen ftoljen
©elbftruhm nicht fügen, ©ans Deutfölanb, nicht bloß fein enger §eimat$*
^taat ift für ihn wie für Älopftocf baS SBaterlanb; für gan$ Deutfchlanb
fleht er um ©ieberfehr ber Freiheit, um Befreiung oon ben fremben ©n*
bringlingen. ©egen ben Serfall alter guter beutfajer ©itte im SSolfe, ben
er fchon in feinem fomifa)en (£poS fatirifch behanbelt ^atter erhebt er au<$
hier wieber bie ©timme; aber auch an ben Anmaßungen unb J^rrtbümem
ber prften geht er nicht feige fchmeigenb oorüber. ©ie bort mit Älopfto<£
fo berührt er ftch h«* mit $>alter. ®egen «lies, was auch nur im ent*
femteften mit einem ßroberungSfriege ähnlichfeit halle, erfüllt ihn tiefer
«bfcheu: ber prft hat für bas friebliche (Slüdf feines $olteS, nicht für
feinen eigenen ehrgeizigen fltufym ober bie Ausbreitung feiner Wacht ju
forgen. Pflege ber #unft, ©iffenfchaft unb Poefte fteht biefem echten ©ohne
beS philofophifchen QahrhunbertS auch beim gürften am haften,
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jürncnb frraft er bie fämpfenben $errfdjer roä&renb beS ftebenjäjrigen
firiegeS mit bat ©orten:
2xi Cater feine« ganbS, unb blieb er aueb verborgen,
3fl nüfct geringer at« ber f>elb.
Sie Sorgen um baS ®lücf Der Seit
®inb wabre, löntglicbe ©orgen.
2Btr finb fjeute roofcl geneigt, fote^e SBeradjtung oon 93Iut unb @ifen
roeia^lia) $u gelten, muffen und aber gegenwärtig galten, bafS ju U^enS
Sagen felbft ein (Sroalb oon Äleift, ber bodj auf bem ©djtadjtfelbe oon
JhmerSborf fein Seben für baS SBaterlanb Heg, troft feiner 93err)errlidjung
ber preußifa^en Slrmee unb fetner unbegrenzten 93erel)rung für grtebrta)
ben friegertfa}en Regenten surief:
. . . oerwanbelt bie ©ebroerter in ©icrjeln,
«clobnt mit öbren unb Öunft bie, beren näc^tlic^e Sampe
2>en ganzen örbfreiS erteutbtet!
Ungeaajtet biefer griebenSneigungen finb, wie gefagt, beiber fersen
burajauS auf ber ©eite beS füfjncn ^reußenfönigS. SRaa) ber f>äfslia)en
Sitte feiner Jage Ijatte Uj fa^on a(S Anfänger ben jungen STOonardjen in
franjöfndien SBerfen befungen; mit ber 3eit erfüllte ifm griebriays große
fyrfönlidjfeit mit immer roürbigeren 93orfteÜungen unb formen ber ©e*
rounberung,, unb als ooüenbs ftleift'S Job ber preußifdjen ©adje bie Ijero'ifd)*
poetifdje ©eifje gab, ba fdjuf er, ebenfo roof)( ju JriebrtaVs loie ju beS
Gefallenen $reis, ba« fdjöne (^ebiajt „Sluf ben Job beS ÜNajorS oon
Äleift":
Äuf ftriebrtcb. febn bie £elDen ftnebricb'S nieber,
SBewunbernb, mit beforgtem ©lief,
Unb flebn für ibn unb ibre ©ruber
Um ?eben unb um ffilücf.
Unb als ftdj 1760 Greußen 'S ÄriegSglütf jum SBöfen roenben tooflte,
ba fpraa) er fidj felbft unb ben ftreunben juoerftdjtltdjen Iroft $u:
ffliajt immer wirb baS ®lütf ben ©cbaren £>ftreub/8 locben:
SBalb, balb ftegt roieber ^reufecn'S £elb.
2to groge ftrieberid) wirb färetflieber erwachen,
^m waffenooflen Selb.
Dodj nia)t bie oaterlänbifdjen, fonbern bie „golbenen pljUofop$ifa)en
Oben", wie §erber fia) auSbrücft, bilben ben §ö&epunft oon Ilgens
poetifa>n 8eiftungen. $n ifmen fjerrfajt eine bis ba&in unerhörte Qnner«
lityeit beS ©efür)ts unb ber ©ebanfen, toenn fie fia? aua) meift noa? oon
fremben Qbeen, namentlich benen ©bafteSburo'S, §aüer'S unb ÖeibnijenS
nähren unO feinen §ö$eren (Sljrgeia fjaben, als ben, Ideologie unb $)eter*
nttniSmuS efleftifa) mit ber Ü^eorie oom freien menidjliäjen Sitlen ju
t>erför)nen. Der Sflenfa), lautet bie tfet)re biefer pr)ilofopr)if(öen ^Joefie, foll
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I
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bie §errf<haft über feine »ffefte bewahren unb ftdj burch Sugenbubung
einer anbern, höhem DafetnSweife wfirbtg machen, ju ber er oon ©ort
ja beftimmt ift. «nflänge an (Spifur, bte febon biet beroortreten, fehren
namentlich in ber tfehrepiftel „$erfu<$ über bie tfunft ftetö fröhlich ju
femt" (1760) noch oiel ooller unb jahlreia)er wieber, wobei auch ^ope,
fo wenig U$ oon beffen ^ßantheBmu« wiffen wollte, beut(iä) (eine p^itofo*
pt)if<he £ilfe (eir)t. „ 3wetfmä§tgfeit in allen Einrichtungen ber ©elf ift
auch ^ier ba8 $bema unb, bafs es bei beffen Durchfuhrung wieber nicht
o§ne mannigfache nahe Berührungen mit $aller, 93rocfe$ unb anbem
moralpbilofophifchen Dichtern ber 3eit abgeht, wirb bera Dieter oon
deinem, ber nur einigermaßen bie unumfehränfte £>errf<haft biefer 3oec
um bie SWitte be$ oorigen gahrfmnberts fennt, jum Vorwurf angerechnet
werben.
©eit bem Qafjre 1755 machte fia) bei U$ eine entfehiebene §in»
neigung $ur religtöfen $oefie bemerfbar. Qm ®egenfafy $u oielen anbem
Dichtem feiner Qeit, bte oon ber Rheologie ihren StuSgang nahmen, ift
ihm bie Religion reine, wahre Jperjenäfadje: nur um ben moralifa)en ©e*
halt be« (Shriftenthumö ift es ihm $u thun ; DogmatifdjeS liegt ihm oöllig
fem. ®enügfam!eit be$ geben« unb greube an ber fchönen ©otteSnahir
ftnb feine liebften ©toffe. ©eine Betrachtung«* unb Darfteflung«weife
oerfährt burebau« fubjeftio; bie $f ahnen finb fein foftbarfleS Borbtlb.
»lle§ aber weife er mit feiner wohlthuenben, überjeugenben ©arme gu
behanbeln, nach feiner eignen Borfchrift:
£ier muf« W<fct« falt, 9?id)t8 niebrig, 9eic^td ganein,
SRuf« »a«S grofj unb (Sötte* würbig fein.
Der (Erfolg entfpradj ber i'eiftung: feine oon U^en« oerfchiebenen
Dichtungen forbern fo begeifterte unb ungeteilte Änerfennung wie feine
religiösen. Die überfchwänglichfle bei ®leim, ber an Johanne« oon ÜJtöller
fchrieb: „Qm feajSten Buche werben ©te ®efänge finben, wie ©hriftu«
felber fie gefungen hätte feinem ^immltf c^en Bater, wenn er ein Deutfcber
unb ®leim'« greunb ju £>aüe gewefen wäre." (!) —
(£$ giebt unter ben untergeorbneten unfrer Dichter unb ©chriftfteüer
nicht wenige, bie bie Slrmuth unb raf$e Bergänglicbfeit ihrer eignen
©djöpfungen wett machen burch bie entfeheibenben, nachhaltigen ©irfungen,
bie fie auf bie empfänglichen (j&emüther größerer, aber ihnen mahwer*
wanbter Nachfolger ausüben. Jperber, ber Bahnbrecher unb üehrer be«
jungen ©oettje, ift wohl ba« glän^enbfte Beifpiel biefer ^fabftnber» unb
Slnregergenie«, wie überhaupt gerabe bie ^eriobe be« ,,©turm« unb Drang«"
eine gan$e Wethe foleber ^rophetengeftaltm gezeitigt hat. Ujen« litterarifcber
fcinfluf« ift befcheibener. Äußer auf ben älteren ©ielanb, ber nach bei
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jpmfet)r jur fmnlichen Dichtung in feinen fofratifa)en SBeisfjeitSlehren oft
überrafchenb mit ihm übereinftiramt, barf er fich eigentlich nur noch auf
einen unfrei Dieter bemerfenSmerttter SRachwirfung rühmen. Aber biefer
eine ift einer oon ben größten: Schiller. DafS U$ fct)on ju ©dnUer'S
ÖieblingSbicbtern auf ber ÄarlSfchule geborte, bezeugt Caroline oon Soljogen
in ihrer liebeooüen Biographie. ÄuSbrüctlicb lobt bann aber fct)on im
Qa^re 1782 ©chtller'S eigener üflunb in ber ©elbftanjeige feiner „«ntho*
logie" als ein üttufter ber alten bewährten Befccjeibenhett in poetiftt>n
Mitteln unb «Stoffen, unb rüt)menb erwähnt er itm auch fpäter noch in
feiner reifen Sirbett über naioe unb fentimentale Dichtung. Ujifche $In=
Hänge in ben frühen Qugenbgebiajten ©dnllerS wollen nicht oiel fagen,
ba biet gorm unb ©ebanfengeljalt überhaupt nod) unfelbftänbig finb; aber
auch baS „Vieb an bie greube", baS „Siegesfeft", bie „Braut oon SDcefftna*'
mahnen wteberholt an Ujr für ben es ja a)arafterifttfa) war, wie er
fcora^ifebe ©ebanfen aus alltäglicher Dberflächltchfeit in p^tCofop^ifc^e STiefc
£u febren wufstc. Unb gerabe für biefeS (Gebiet, bie p^iIofopt>ifc^ oer*
tiefte Betrachtung unb Darftellung ber SttenfchheitSgefcbicbte, worin Schiller
ja baS eigenfte gelb feiner biebterifeben Begabung finben follte, müffen wir
U$ zweifellos als einen feiner Vorläufer unb Bahnbrecher anerfennen. Qn
UjenS ®ebicht „Die Didjtfunft" wirb j. B. bie <ßoefie fct)on als eine
große ethifche SWacht auf gef äfft, bie in ber &ulturentioicflung eine bebeutenbe
Atolle gefpielt h^ unb noch weiter fpielen wirb, ©er benft babei nicht
an bie leitenben ©ebanfen in ben „tfünftlern", bem „(Sleuftfcben geft",
ber „ÜJcacht beS ©efangeS", mögen hier bie ©eftalten ber einzelnen ©Ott»
betten auch unoergleid)lich öiel lebenbiger unb perfönlicher erfafft fein als
in ben oft oagen Allegorien UjenS. $a, (Schiller hatte fogar bie Hbficbt,
mit ber Ujifchen „^^cobiccc" einen poetifchen Settfampf ju wagen, was
boch beutlich beweift, bafs er ben fränfifdjen dichter als einen feines«
wegS verächtlichen Borgänger in ber ©ebanfenlorif betrachtete. 'Äber
Das war ber Junge ©chilier ber Üttilitärafabemie ; ber gereifte beS QafjreS
1796 begnügte fich wohlweislich bamit, in feinem erften ÜJhifenalmanach,
ba nun einmal ©oetbe'S Porträt nicht ju erlangen war, bem eben oer*
ftorbenen ©reife mit bem Äbbrucf feines BilbniffeS $u Imlbigen, unb baS
eigentlich auch nur aus töücfficbt auf baS „Änfehen oon Biüigfeit unb
£)cmetete, wie er an ©oethe fchrieb, wenn wir einem aus ber alten 3eit
biefe ©hre erweifenM.
Das war pietätootl unb ehrlich zugleich, währenb ber gezierten Über«
befcheibenheit, mit ber fich UjenS tfanbSmann ^laten fpäter neben ober
unter ihn ftellte, ber felbftbewufste ©ochmuth unoerfennbar burch bie gtn*
9er gurft. .'©ort ftehft bu baS u^ifche Denfmal," f abreibt er in ber
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„SBerhongniSüoflen ©abel" oon Ansbach unb baim weiter in S3e&ug auf
P$ felbft :
3n bemfetbigen 3abX al* Uj »egfiarb, unb jwar im erfreut!*™ Skhunonb,
SBarb bort überbie« nod) ein ^weiter $oet t>M)ft »ürbigcn eitern geboren;
2)od) löf* er bem Uj ba« ©tpubbanb taum unb war ein geringer (frfafe blofe.
©ie Das eigentlich unb wirffleh gemeint tft, weiß ^eber, bei nur
einmal in yiattn'& Sagebuch flcblirft t)at! »ber fo oiel ift fchon richtig:
ein gut I^eil oon U$enS GrblafS, feinem würbigen Srnft, feinem ruhigen
2fta§ unb feiner Feinheit ber gorm, ift auch auf ^laten übergegangen,
unb ba e« bura) beffen „SBermächtniS'' nach (Deibels banf barem SBefenntnte
unmittelbar ber Üttünchner ©djule $u gute gefommen ift, fo bürfen wir auch
in unfrer heuüflen Styrif noch, fofern fie nicht ganj bem mobemen Natura*
liSmus oerf allen ift, etwa« oon UjenS h^ilfamer SWachwirfung erfennen.
©röfjere ©ebeutung, als fyex h^oorgeboben ift, will bem Dichter
im ®runbe aua) fein neuefter ©iograpt) nicht aufchanjen; ein ÜWincfwift
ift $efcet nicht. Da« jufammenfaffenbe Urteil, mit bem er U3 charafterifiert,
bürfen auch wir uns aneignen: „©r ift feine große $erfönlichfeit, aber er
ift gefchmacfooü unb feinfühlig genug, mit flarem ©liefe baS neu auf«
tauchenbe ®ute gu erfaffen unb unbeirrt burch bie ßämpfe um ihn he* e$
fortjubilben, unbefangen unb fidjer im Urtheil, mit (Ernft auf bie ^Reinigung,
ben Äuffchwung ber Sitteratur bebaut, fein SReoolutionär, ohne ©infeitigfett,
begonnen prüfenb, baS als recht (Srfannte fefthaltenb, unb poetifch begabt
genug, auch auf ben ©ahnen, bie Änbere gebrochen, felbftänbig weiter ju
fchreiten, ein befcheibner unb bo<h oerbienftooüer Mitarbeiter $allerS,
§ageborn'S, Seffing'S, ein Dichter, ber, obwohl noch oielfad) in fonoen*
ttonellen »nfchauungen befangen, bod> fd>on begann, feine eigne ?erfönltchfeit
in feinen ©erfen ju enthüllen."
Das ift U$enS ©rfcheinung ^iftorifc^ betrachtet, ©er aber, ben
poetifchen fragen ber lebenbigen ©egenwart jugefehrt, ben forgen* ober
hoffnungSoollen ©lief auch in 3u^unf( richtet, Der möchte bod) auch
hier gu bem banf baren $ob bie gemeffene 33er Währung fügen unb ben be*
fannten ©pruch, ben einft ©eibel ben 3ttanen beS j weiten StnSbacher
Dichters wibmete, mit berechtigter Änwenbung auf ben erften einmal
fo fprechen:
3)oS motten roir Ujen nüöt oergeffen,
2)of8 »ir in feiner ©a)ule gefeffen;
Die ftrenge $flid)t, bie rÖmij#e 3u0)t,
@ie trug und allen gute ftrudjt
Äber wir möchten babei nia)t bleiben,
2)a8 Diäten roieber beutfd) betreiben,
Unb gefjn, roobin ber ©pratbe ©eijt
SKit ab.nung«ootlem Saute weifte
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$eltnl)olgfii3 Sater.
Die granffurter Rettung bringt in ihrem Slbenbblatt oom 29. Staguft
im geuilleton einen «uffafo: ^>eltn^ol^ auf bem Gtymnaftum, [Gin
erinnerung«blatt $um 31. «uguft 1896] oon Dr. Sita« ginf, granffurt.
tiefem fcuffafc liegt bie $örf)ft beachtenswerte, ben imffenfdjaf tilgen
£t)eil ©on bem Programm be« S5iftorio*®pmnafium« gu ?ot«bam (Opern
1896) bilbenbe Äb&anblung: „(£. <8>. Qacobi unb §elmholfc auf
bem ®^mnafiumM (Beitrag jur ®efa>id)te be« $Btftorta*®ömnafiuin«,
wm (Srnft &uf$) $u ©runbe, auf welche fcbhanolung ich um it)re« Qn*
Ijalts willen bie »ufmerffamfeit meiner Sefer, namentlich au« bem Sehrer*
freife, ju ienfen wünfehe.
§ier in meiner ^eitfehrift aber tt)eile td) — beren Eigenart gemäß —
aus ber granf furter Leitung 0*e folgenben, mir au einigen fpra$lia>n
'Öemerfungen Änlaj« gebenben ©äfce mit:
©o grünblich vorbereitet, fonnte $>elmholfe fchon mit 17 Qatjren,
am 20. ftuguft 1838, bie Abiturientenprüfung beginnen, in ber er fieben
Aufgaben ju bewältigen t)atte . . . Unter biefen Arbeiten erregt ber
beutfa)e Äuffajj oor »dem unfer Qntercffe, — einerfeit«, weil er bie
lebhafte, wenn auch nod) ungezügelte ?t)antafie be« Abiturienten offenbart,
anbererfeit«, weit feine Äorrettur oom $ater §elmt)olfc $errü§rt, ber ba*
mal« ben beutfa)en Unterricht in ?nma ertt)eilte. Da« £t)ema lautete:
„Die $bee unb Äunft in Seffing'« Sftatt)an ber Seife".
deiner llnftd)t nach mürbe e« ftrenger richtig t)ei§en: „in ßefjing'«
SRathan bem Seifen", f. meine £>auptfchmier. ©. 46b/7a unter fypo*
Prion mx. 7 b.
Die granf furter äeitung fährt fort:
Da« Urteil über ben Äuffafc mag wegen ber ftrengen Unparteilichfeit
fctf 8ater«, bie fi<h in ihm [ogl.: inbiefemUrtt)eil, f. §auptfchwier.
©. 139b/40a] ausbricht, hier eine ©teile finben . . .
Der ©<hluf« be« Urtt)eil« aber lautet:
„Die Sirbett legt wenigften« für ben ©inn be« SBerfaffer« ein gute«
3eagni« ab unb fdjetnt in fo fern, fo wie in ftilifiifcher föücfficht für
ganj genügenb $u erflären."
Diefe 2lu$brutf«weife oon §elmholfcen« SBater ift nicht ganj un*
tabelhaft, f. in meinen §auptfchwiet. ©. 246b ff. unter „feinen" Sflr.4,
wo e« heißt:
„@in Qnfln. $räf. mit ju nach fa) einen fann aber auch jumeilen
pafffoen ©inn haben, ogl.: Diefer 9Wann hat eine rott)e ittafe; e« fcheint,
baf« er trinft — ober: er fcheint ju trinfen [aftto] — unb: Der Sein
$at eine fajöne ölume; eS fdjetnt, bafS er trinfbar, ober: $u trinfen ift,
ober: er fdjeint — trinfbar (ju fein), ober: $u trinfen", f. bie bort an*
geführten 93eifptele (oon ©duller; Ä. §afe; Äompert; o. §umbolbt)
worauf ed bann *ljeij3t: „Qiet'e ÄuSbrutfsroeifen finb aber nur feiten unb
roerben beffer gemieben, auaj ba, 100 fie nidjt grabeju $roetbeutig erfreuten",
f. bie ©eifpiele bort unb banaa? als etwaigen #nberungSoorfa)lag : „unb
es ffyint, bafS fic . . . für gan$ genügenb ju erflären ift" — ober: „pe
ift, rote e5 fa>int, für ganj genügenb $u erflären", — ober mit 9rücfftü}t
barauf, bafS Qemanb, ber fein amtliches Urzeit abzugeben tjat, fügfofc
nid)t oon einem bloßen ©feinen fpreajen foüte: „unb naö) meinem
Urteil fann fie in fo fern, fo roie in fttliftifdjer $ütf[ia)t für ganj
genügenb erflärt roerben".
eiiüfle Semerfuttgen ju einer ftrimtnal«91ot)eIle b. f>. Sofern
tyaköontn: £er große Sali beS SlffefforS »loj ^rebeborn.
(«om %tl$ jum SRwr XV., $<ft 19 unt> 20, @. 247 ff.)
1. „3n einigen ©tunben werben aua> bie $&otograpbten bes
Limmer« unb beS JenfterS, fo roie bie nötigen SDteffungen fertig fein
unb Qljnen gugeljen." <S. 247. Qn meinem Jrembroörterb. Ii ©. 256a
faifjt eS: „Photographie: bie Äunft ber öidjtbtlbnerei ... unb: babura)
erzeugtes 93ilb (f eltner : ^fjotogramm) :c.M Qn bem angeführten ©afce
ift md)t bie ßunft, fonbern baS aufgenommene Söilb gemeint, ba eS fta)
um bie aufnähme ber Örtlidjfeit fjanbelt, in roeldjer ber Diebftaljl oerübt
roorben ift. 35a man nun unter „Photographien beS 3immerS" aber
audj — unb jroar gewöhnlich — bie in bem 3immer bepnblia)en Sia)t=
bilber oerfteht, fo erroetft ber gewählte ÄuSbrucf in bem Cef er ober $örer
Sunädjft eine falfa^e SBorfteliung unb es roürbe fith bafür ein SluSbrutf
roie etroa „bie £ia) tauf nahmen" (= bie mit §ilfe beS ßidjts aufge*
nommenen Äbbilbungen) roohl empfehlen.
2. ©enn §>err o. ÜWabai einen Prioatbeteftto ju £>itfe nahm . . ,
fo roar ber %aü ftorfbunfel unb, roenn jener bie £üdjttgfeit unb brn
©charffinn eines au§erorbentlia)en ©ntbedungSmenfdjen pries, fo ^atte
er auf ben ©rfolg feiner eigenen tfeute nur ein geringes Vertrauen.-
©. 248 a. $ier ift oon ben Ijeroorgefrobenen Wörtern baS beutfaje —
roohl ber Äbroedtfelung falber — für baS oorauSgegangene (englifa»
grembroort gewählt roorben, unb biefer 35erbeutfa)ungSoorfa>lag roäre in
meinem 93erbeutia)ungsroörterbu(h ©. 35 b oielleidjt nad)jutragen. Die
für „Detecttoe" gebrausten «uSbrütfe: „attttglieb ber ®e§eimpoliiei,
©eheimpolijift" fönnen, roenn auch nicht als ganj beutfa), fo boch als
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tingebeutfcht gelten, ogl. auch baS in meinem SBerbeutfchungSmörterb. als
„öerächtluh" angeführte „©piftel" (f. mein (£rgän$.*©örterb. ©. 494).
3n Öfterreich wirb auch bas freiließ $u oiel umfaffenbe „Vertrauter"
gebraucht, gür „^rioatbeteftio" hätte ber ©chriftfteller oielleicht eine
Zeichnung wählen fönnen wie: „au&eramtlicheS SWitglieb ber Neheim«
polijei „aufjeramtlicher ®eheimpoltaift4\ ogl. auch: „aufjeramtlicher
$erbredhens*tluf* (ober: ÄuS*, 9ßachs)fpürerM ic- ©inaeine biefer
$erbeutf$ung$uerfudje mögen im (Jinjelfalle SBermenbung flnben fönnen;
aber ich habe baS 93orftehenbe bodj nur ^ergefe%tf um baburdj oielleicht
ju befriebtgenbern »eitern 33orfcfjlägen anzuregen.
3. „Sie hatte auf bem ©chreibtifch beS BffefforS ^ettelchen unb
SRotijen gefunben, bie in einer fonberbaren, ihr fremben QayptU unb
©a)nörfelfchrift, wie fie eS nannte, getrieben waren . . . ©ie befdjlofs,
hinter baS (Geheimnis biefer tfrijjelbudjftaben [ber grieaMfdjen]
lomtnen." ©. 251a, woraus bie hervorgehobenen 3ufammen[efoungen oiel»
leicht als Söeifpiele ähnlicher, in« Uncnblidje $u mehrenber, in mein
5rganj.*©örterb. hatten aufgenommen werben fönnen.
4. „©erben ©te benn baS Zfytx lange [in Pflege] behalten müffen?
- Vielleicht brei üttonate. — Unb ift biefe ^flegfchaft Qhnen nicht
hinberlty?" — , f. mein ©örterb. II ©. 537 b; <Srgän$.<©örterb. ©. 385 c.
5. „darauf fyabtn bie £>erren [UnterfuchungSrtchter] immerfort an
bem Üfletnharb hetumgemacht [= um oon ihm StwaS $u erfahren,
ein ®eftänbniS h"au«aubefommen jc.]; aber $aS ift Ja ein Unfinn; ber
äBann ift ja an ber (Sache fo unfchulbig wie ein neugeborene« #inb" —
im Ion ber 93olfSfpra<he, in welchem baS Zeitwort machen als ©teil*
Demeter faft aller Zeitwörter btenen fann, f. mein ©örterb. II ©. 189a
unb befonberS bie bort angebogene ©teile aus ßörner'S <ßraft. ©djul*
mann 4, 369.
6. „$la, na! bie grauen finb manchmal merf würbig [ogl. wunber*
bar, fonberbar, eigen, furios je.]. — ,3$ bin nie merfwürbig\ warf
grau Shtetfchfe ein. ,DaS wiffen ©ie.4" ©. 254b, ogl. mein ©örterb. III
©. 1676b; (Srgänj.»©örterb. ©. 657c.
7. „Umfoielt oon golbenen ©onnenftrahlen unb umjmitjchert oon
unfchulbigem lieblichem Eogelgefang." (£>eft 20 ©. 299 a) f. mein ©örter*
buch III ©. 1815c.
8. „grft nach mehrmaligem «Inläuten würbe ihr geöffnet", f.
©örterb. 11 ©. 61b.
9. ,.$ei welcher Eefchäftigung Söeibe ab unb ju burch einen tat*
fchelnben ©treich auf ben ©adf ben *wtf<hen ihnen ftrampelnben
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Hffen ju berufnen fugten", f. bie h««wrgehobenen Zeitwörter in meinem
Söörterbuch :e.
10. „©eit einer ©ocfye ftriefte fte wie rafenb . . . SRun erwetfte pe
baS Öffnen ber ©tubenthür aus ihrer ©trief wuth", ^ier angeführt als
ein (fetner Grflärung bebürfenbeS) 33eifpiel ber unerfchöpflichen 3ufammen«
fefcungen oon 8Buth, f. ©örterb. III ©. 1689a; ©rgäna.*©örterb.
©. 662 a. Nebenbei bemertt, würbe ich hier bie ©teflung ohne ^noerfton
(Umfieflung oon ©ubieft unb Dbjeft) als bie natürlichere unb einfachere
oorjiehen: Man erwetfte baS Öffnen ber ©tubenthür fie jc.
©äd&ftfäer ©eitüto.
„Das mit bem fä$ftf$en <&enitto oerbunbene §auptwort fann im
iRominatto, Datio unb Mccufatio ftet)en, ftet)t gewöhnlich aber nicht im
®enitioM, t)eigt eS in meinen ^auptfehwierigfeiten ©. 239 a— 241a in
<Rr. 3, wo man auch baS weiter golgenbe, wie auch bie zahlreichen ©teilen
in ben QnhaltSoeraeichniffen ber oerfdjiebene gphfgänge t>tefex 3eitfchrift
SU fliatfye sieben möge. SNachftehenb füge ich baju noch folgenbe ©äfce jur
weitem ©egrünbung ber oon mir aufgehellten töegel:
1. Der fran^öfifche «fabemifer unb ©chriftfteüer $rofper 2R6rimee,
ein intimer greunb ber (^taiferin ©ugenie unb beren [richtig: thter]
üflutter, fagt oon ber fpanifdjen Üttantille jc. 93ajar 32, 462b. ©o
wie ber ©aft ba fleht würbe man fprachrtchtig baS ©ort SKutter nicht
als ©enttio, fonbern als SHominatio beS ©ubjefts auffaffen, alfo nicht als
ob 9W6rimee, oon bem ber ÄuSfpruch über bie Üflantille h*rcührt *w
Jreunb fowohl oon (Jugenien wie oon (Sugenien'S üKutter gemefen, fonbern
als ob ber Husfpruch oon ütterimee unb oon ©ugenien'S «Kutter hetruhre,
ogl. Wr. 9 (©chlufs).
2. Qn golge beffen überlegener Äörpergemanbtheit. $oben*
ftebt SBleibtreu 50, richtig entweber: feiner überlegenen tf., ober: oon
beffen überlegener
3. ittach $errn ©oswin's legten ©ohneS £obe. $om gels
3um SWeer (1885) ©. 222af richtig: Mach bem lobe oon $errn ®/S
lefttem ©ohne.
4. Dinge . . ., bie auf $reu unb ©lauben ihrer Lehrer unb ihrer
Set)rer gehrer längft beantwortet finb. Sewing ©ter. 9, ©. 96. (<£ine
Duplif I), richtig: auf £reu unb ©lauben ihrer gehrer unb ber tfehrer
biefer Öehrer.
5. Die Vergnügen ©uchenben aller §erren ßänber. gannoöewalb
(9toman*33ibliothet), richtig: aus aller sperren ßänbern.
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6. <& sielen afle ©egierben ber 9ftenf<hen auf bie . . . ©ollfommen*
heit (Gattung imb ©erbefferung) ihre« ober t^rer Sftebenmenfcben
innern ober äugem 3uftanbe«. SRofe« üttenbel«fohn 2, 52, richtig:
auf bie ©ollfommenheit . . . be« innern ober äugern 3ufianoe^
ihrer eigenen $erfon ober [beö] ifyrer SRebenmenfchen.
7. $)ort »reifen fle be« (fcto'gen ©ohlthun | ber Triften Q«raer«
Befreiers. 2Henbel«fohn 6, 122, richtig: £>a« ffio^un be« ©wigen,
be« ©efreierS oon 3^raef« Triften.
8. Das ©ammeln alter Äiräjenlieber unb beten [richtig: ihrer]
SWelobien. SWaj: SWüller (Sffao'« (beutle flu«g.) 3, 251.
9. 3U* ©ertheibtgung beffen ©ruber« [richtig: oon beffen
Sruber]. Wational*3tg. 43, 590. 5>ie «nfang«buchftaben feine« unb
be« SHäbchen« Vornamen. 41, 449, richtig: $)ie 3lnfang«buchftaben
oon feinem unb be« üfläbchen« Vornamen. Donnerstag ©ormtttag unter*
nahm er in Begleitung eine« Kollegen unb beffen grau einen «u«*
fhig ic. 49, 537, wo unflar ift, ob in ber ©erbtnbung: beffen grau
ba« Hauptwort als SRomutatio (be« ©ubiefts) ober al« ®emtio auf jufaffen
fei, ogl. richtig: in ^Begleitung (ober: begleitet) oon einem Äoüegen
unb beffen grau.
10. ^n ihrem Zon lag ihre gange ©erachtung Unna'« plebejifdjer
inf^auungen. SWorifc o. töetchenbach (= ©ale«ea Gräfin o. ©ethuty*
$uc) in ber töoman*3tg. 24, 4, 15, richtig: ihre ganje 85er a ä^tung
ber ölebejifa?en fcnfchauungen ftnna'«, ober: ihre ganje ©erachtung,
[bie fte] gegen 2lnna'« plebejtfa)en Änfdjauungen [hegte].
11. ©ei §err unb Üttetfter beiner ©ruft (Sefü^le. & ©chefer
gaienbreoter (1884) ©. 263, richtig: ber ©effitjU beiner ©ruft, ogl.:
fref}err|d?e unb meiftere beiner ©ruft Gefühle jc.
12. 3n ©erthetbigung be« §aufe« ©Ittenbach unb beffen [richtig:
feiner] gorberungen. 3fchoffe, ©airtfche ®efä)iä)te 4, 61.
Qn ber au «nfang biefe« ?luffafce§ angeführten ©teüe au« meinen
^Quptfdjroierigteiten Reifet e« ©. 240 a:
„3Ran beachte hier namentlich auch ^räpofitionen (f. b. 3), bie auger
bem in ber ©djrtftfprache oortjerrfchenben ®enttio auch ben ÜDatio regieren
unb bei oorangehenbem fächfifchem (Senttto richtig biefen Iefctern $afu«
erf orbern. " 3u ben bort gegebenen ©elegen füge ich In« "^h üie f°Is
graben gtoei:
13. SWögt ihr aua) wegen beute« ©chrotegeroater« gelegentlichem
prahlen mit bem ungltitfltchen Glinge au« einanber gefommen fein, gannu
deitf^rift f. teutfte ©pta<$c. X. 3a&rfl. 23
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Öewalb (9ioman*3tg. 15, 169b), »gl.: wegen beS gelegentltö)en
$ra$len8 bewies ©cfcroiegeroater«
14. Irofc SaffaUe'0 ehernem So$ngefefte. ©Obel »ertrage
©. 117, »gl.: Xrofc beS ehernen So^ngefefteS SaffauV«.
Stellung tum ©enttib unb $attb.
Darum bürfen wir bie Äugen ber ©a$r$eit niajt oerf abliefen.
5«at.«3tg. 49, 566, »gl. baju ba* in meiner ©d)rift: „©afcbau unb
Wortfolge" auf @. 204 ÄuSeinanbergefefcte. Danaa) wäre bie nötigere
©teüung: „Darum bürfen wir ber ©a$r$ett bte Äugen nicfct oer*
ia)lie§en", mobur$ oerljinbert tmrb, bafs man in ber Serbtnbung:
„bie Äugen ber ©aljr&eit" ba« le%te ©ort — ftatt als ben von
„ Oer f fliegen" abhängigen Dario — als ©enitto abhängig oon bera
^orftefienben „bie Äugen" auffajfe (ogl. mit Änwenbung oon fßtt*
tyiltniswörtern): Darum bürfen wir bie Äugen gegen bie — ober: oor
ber — ©afjr&eit nia)t oerfa)liefen.
(Einige weitere ©eifpiele werben baS (Sefagte erläutern:
©eine Ängfil oerrätlj ben wahren 93ater ber fä)arfblttfenben
ftrau. S»at.*3tg. 39, 599, beffer: ber fajarfblitfenben grau ben
wahren SBater.
Das junge 3ftäbdjen . . . legt, wie fie als fttnb getljan, ben $opf
ber 93linben in ben ©ä)ofj. Sßorb unb ©üb 118, 7, beffer: ber ©linben
ben ftopf.
(£r [föouffeauj oerefjrt baS bourbonifdje ffönigtljum unb jiefjt ben
aufgeflärten DefpotiSmu« ber $arlamentsmtrt$fü)aft oor.
Deutfaje 9tunbf$au (86) II 347, beffer: unb jie&t ber "Parlaments*
wirt^fgaft ben aufgeflärten DefpotiSmu* oor, unb felbft: ©il^elm
. . . überreizte . . . bas empfe$lungSfa)reiben ber ©attin beS
Äbwefenben. ©oetye 16, 48, beffer: ber ©attin bes Äbwefenben ba«
<£mpfe§lung$fa)reiben jc.
^raei foradjlidje SBemerfuiiflcn ju einem 3lufja$ bon (lugen
Säbel: „gu ©*iff nad) Stalten".
(»attonol=3eituiig 49, 560.)
1. UnoergefSliä) war ber (Einbrurf ber föioiera, bie als leudjtenber
Streifen an uns oorüber&og unb mit ityren §eroorfpringenben gelfenufern,
grünen 2f)älern, ©arten, ©iüen unb $)äufem bei bem Güten glürfliaic
J
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(Erinnerungen, bei bem Änbem eine fdjmer ju ftiflenbe ©efjnfucfjt (jeroor*
rief, (©palte 2.)
§ier, wo ber ©mrifrftefler t>ott bem GHnbrutf fprimt, ben bas
mafcfelnbe 8anbftt)af t$bilb ber ffiuriera auf ba« Huge aller im ©ajiff baran
$orüberfa$renben al« oon einem unr*rg,ef3lta)en unb bleibenben §eroor«
mfen raupte, $at er Durchgängig unb au«nat)raslo$ ba« 3fmperfeftum
angeroanbt Da er felbft aber einer bietet ©d)iff«genoffen mar unb oon
fidj aua? auf bie anbern f fliegest gu fönnen glaubt, fo märe e« meiner
Änfidjt na et) boa) motjl richtiger gemefen, menn er für ba« erfte $eitmort
Patt beö Qmperfeft«, um bie Un»ergef«lict)feit unb gortbauer beS (Stnbrucf«
*u beaeiö>nen, ba« träfen« gemäht hätte, etroa fo: ©ia)erli$ [bauemb
unb] unoergef«lia) für alle ©a)iff*genoffen ift ber ©nbrutf ber fflioiera,
bie 2C — unb au$ meiter^in mürbe ia) e« für eine Sterbefferung galten,
menn für bie (£injat)l: „bei bem ©inen . . ., bei bem ftnbern" bie u7te$r*
flänbe: bei beu ütnen . . ., bei ben fcnbern.
2. [©tr] fteuerten unmittelbar auf <&enua ju. Der Kapitän melbete
im«, baf« mir mo$l fa>on um 6 Uljr 9tad)tnittag« Gier eintreffen merben,
baf« aber noa? immer eine meitere ©tunbe »ergeben fönnte, bi« mir mit
unferm Dampfer feft liegen. (3. ©palte.)
$ier tollte mü tHücTfi^t auf ba« ^mperfeft melbete in bem mit
„baf*M eingeleiteten abhängigen ©afce ic. e3 ftatt ber bura) ©perrbrucf
Ijeroorgehobenen gormen richtig ^ei§en: „baf« mir . . . eintreffen roür*
ben . . ., bis mir . . . feftlägen ober feftliegen mürben", roährenb
bie oon bem ©djriftfteüer angemanbten 3e<^f ormen berechtigt mären, menn
in bem £>auptfa$ ba« fogenannte er&ä$lenbe träfen« ftänbe: ©ir fteuern
. . . Der Äapttän melbet un« ic.
©'tomdjte f.
Über ba* Unglücf oon germatt . . . <Ermähnen«merth ift, baf« bie
gefurö)tete „®'roäa)teM, burO) beren (Knftura Dr. (Sünder unb feine
beiben gührer ben Job fanben, bei oiel ungünftigeren ©chneeoerhältmffen
»on Dr. grifc Drafch . . . ohne Unfall paffiert mürbe. 9Rat.*3tg. 49, 550
(aus ber ©teuer SR. gr. treffe).
3u bem ^eroorge^obenen ©ort felje man in meinem ©örterb. III
©. 1507b: „ @djnee* itfedjte f.; — n: f. ©a)Ub 21 unb ©djneeroelje"
unb ©. 1507b: „2Bef)e f.: ... 3) ein oom ©inb aufammengeroetjter
{>aufe ©a)nee, ©anb ic. ©ar ausgeglitten unb in eine ©chnee*©. ge*
funfen. Auerbach öb. 372; $of. 175 :c, fa)mjr., in Sirol auch ©<hnee,
»etjete ober ©a)neemea)te. Äohl «Ip. 1, 54 (f. ©ajilb 21). Daf«
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bcr angeroe^te ©tfmee jid) grabe auf ber $after$enfeite in fogen. ©djnee*
rcedjten (über&ängenber ©a?nee) anlegt, unb bafs ber ^fab faxt am
fflanbe tiefet Seiten .. . auffteigt. $etermann (64) 327b ff. Dw
©djnee« unb <£t$medjten. 329a ic. oon gröjjern ©dmeem äffen, Dagegen
Don fletnern: ©inb*©. (f. ffiinbmebe, ogl. ©enb 4); an ber gule%t
angegebenen ©tefle (©. 1557c): 4 ntunbartl.: ©$neetoenbe: ^ebet
©treifen sufammengetoebjen ©$nee£. ©d^metter 4, 105 (ogL ©djneemefje,
gufammengesogen aus ©efjenbe?); femer III ©. 925b unter ©djilb
SRr. 21: (f. 8 c) ^ängenbe ©8- unb ©öjneemaffen: Der SBerg $ängt ooü
(Eis* unb ©tfneefajilbern. ©m'nbler $ogel§. 1, 218. ©$neebä<$er . . .,
„gö^nenftfilbe" ober „©^neeweajten". Äo§l «tp 1, 254; 3, 10;
©inbf^übe" (f. ©inbbrett). £f<$ubi Xfyexl 227; ferner in meinem
(Ergänz ©brterb. ©. 619a: SBelje f.: 3. au$: Den ©a)neefymfen . . .
©prang mitten in bie ©. hinein, ©eftermann 258f 528 b. ©a}nee§ügel
unb ©efjeten. 53ertepfa) 226. Die mett überfjangenben ©d?neeroe§eten.
240. ©— n ober ©ädjten. SBom gel« sunt SWeer 2, 592a. ©$nee*
©— n ober ©djneetoädjten 591b; 594b. Qn einer ©djneetoebe. JJreptag
Vlfm. 5, 358 u. o. (ogl.: Qn ein« ber ©djneegemtnbe. SRooeflenfd?a$
16, 152). ©a^ nee* unb ©anbmetyen. Sßorb unb ©üb 31, 41 u. f. m.
3u ben ^tcr belegten formen märe noa) ba« bie Überf^rift biefer Sfor.
bilbenbe weibüaje §auptroort: bie ®'roä<$te (= ©ewedjte) $u fugen.
33om&enf)au8.
Qdj fjabe fyier in ber 3e^f^r^ft nrieberljolt oon ber oerfüprertfcfjen
tfetdjtigfeit gefprodjen, mit welker mir im Deutfdjen lofe ßufammenfe^ungen
bilben fönnen, beren SBebeutung außerhalb be8 3ufammciu)an9e5 SWemanb
anzugeben im ©tanbe fein Dürfte.
(5in ^etfpiel folajer, im allgemeinen ma)t in« ©örterbua? ge^örenben
©örter, bilbet ba« in ber Überfajrift fte!)enbe, ba« ia) in einer <£rsä§ümg
oon Slbolf ©ilbranbt (93ater unb ©o$n, f. ®artenl. 43, ©. 502 b) ge*
funben fjabe unb ba« idj §ter ben Cefern oorlegen möchte.
Da fagt eine au« SWündjen ftammenbe, fidj in ifcrer ©praöje ge$en
laffenbe ©djaufpielerin oon tfjrem fRegiffeur:
D bu £au«bub! ©ie gern tyätte ia) bem gejagt, tt>a§ ber ÜJ2üna)ener
©djufterbub $u bem beüenben flöter fagte: „Du SWeliftjoieü), elenbig'«,
miferabilig'«!"
Unb bann Reifet e« weiter:
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- 301 —
fflubolf ftarrte pe faffung«lo« an. g# oerftefa niaX ftammelte er,
at5 er Sorte fanb. 3$ baa)te, im fc&eater trägt man pe auf #änben — ,
oergöttert Sie —
Vergöttert und)! laä)te Pe auf. 9ta ja — manchmal fdjon, wenn
ü$ i$nen etn®ombenbau« gemalt ober ein oerlorene« quatfdje« ©tütf
gerettet $abe — bann bin id) bie &errlid>e $&ea . . . 915er wer tann
beim immer ©olle £>äufer mad)en, wenn ein (Sfel oon Direftor unb
ein §euoa)« bie blöbfinmgpen ©a)marren geben ic.
§ter wirb freilitt) jeber Öefer fofort mtffen, baf« bie ©ajaufoielerin
au« SWünajen mit bem ©omben&au« — ein oofle« §au« (im I^eater)
tat bejeiä)nen wollen. Äber itt) beswetfle, baf« irgenb ein Sefer auf bie
i$m o&ne ©eitere« oorgelegte Jrage:
2Öa« bebeutet ein „$9ombenf)au£M?
bie richtige Untwort gefunben Ijaben würbe (ogl. 3eitfä)r. ©. 137 9h. 53;
191 Wt. 1).
ffienn nun a6er ein 8efer weiter fragt, wie l)ier bas ©ort ju biefer
Bebeutung gefommen fein mag, fo fann ia) nur mit einer ütomutljung
antworten.
3n meinem ffiörterb. III ©. 1433c babe iö) unter ooll in ber
befonbern Söebeutung = befoffen, berauf^t oiele Belege gegeben, audj für
bie oerftärfenben 3ufammenfefeungen, wie: blinb*, blinb* unb ftar*, blinb*
&agel», $immel$ageU, fternljagel*, ßern*oo(l u. a. m., ogl. (£rgänj.*
©Örterb. ©. 591c, wo ia) aua) au« bem SWagbeburger $ommer«bua)
angeführt §abe:
©auf bia) fartaunenooll!
unb ä$nli$ $abe iö) benn audj 8- 53- tn ftubentifä)en Äreifen gehört: £r
ift bombenooll ic.
SWan wirb wo$l rndjt irre ge$en, wenn man für oiele biefer oer*
ftörfenben 3ufammenfefcungen aur (Srflärung 'Da« jur §ilfe nimmt, wa«
ia) in meinem ©örterb. ©b. I ©. 168 c unter I $iifc SRr. 2 c
gejagt unb &ier folgen (äffe:
„Oft al« ein Äu3ruf be$ 5luc^c^ oer 53er* 0DeT 93ewunberung,
urfprünglia): Der 93lifc [baö Setter, ber $agel, ba« Donnerwetter] fdjlage
brein! — $li% unb ©etter in alle ©djöngeifteret hinein! Öenj 1, 157.
Wt%! wie bie warfern Dirnen fdjreiten! ©oet&c 11, 36. 93lifc auaj!
tytflffnber ©tiüfr. 2, 232. $lau ©lift! 0ott$elf Uli 2, 367. $ofc 93lift!
98; £ietf Äccor. 1, 37. ®otte« Elifc! ©ajerr ©ra*. 1, 328. m%
dement! Schwab 2, 447. gltfc $agel! Gfamiffo 3, 221. 6, 276.
$«8* ©etter! galt 157. Elift, Donner unb fcagel, feib piü!
©filier 113b. ©a«? Der 911%! | Da« ip ia bie ©uftel! 321a :e. —
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- 302
©o aud) oft als $5efttmmungSroort in Sufammenfetsungen: ©te friea/ idj
aber bie «liftbinger [bie »crflua)ten ic ] roieber Gerau«? Stütelberg 5. 256.
Der ©liftferl. 3f flotte 1, 154 — unb benmnbernb 3. ©lifc-Söufre.
©filier 126b, .2»äb<*en, *3Räbel. «leri* $of. 2, 2, 179; fcfftag lr 416,
*$e*e «uerbaa) Dorfgefa). 4, 76. — ©ogleia? fiern* utib bltyoerliebt Fintel
<fcr$. 205. ©litybumm, *memg ic."
Unb fo möflte id) benn annehmen, baf$ and fhibentifcben ÄuSbrütfen,
roie po$ (f. b. in meinem ©örterb. II ©. 577c) bomben unb ®ra»
naten! :c, bombenooll, ßdj aua) in ber ©pratbe ber Scbaufpiclrr
ÄuSbrüde IjerauSgebilbet Gaben, nrie: Sin bomb ent? olle« §au* nnb banaa)
audj: ©in 33ombett$au$ in bem oben angegebenen ©inne.
©efetitert.
»ooelrfte w>n Stieße o. fctppcl
3fl mö$te bie tfefer unb namentlich bie Üeferinnen meiner ä^ttörift
auf biefe in ber fcbtfjeilung ber „^ranen^titung" (in ber QÜuftr. 3*9-
iftr. 2734 unb 2735) enthaltene öorttefflidje fletne <£r£äbuing ganj be*
fonber« aufmerffam maflen; unb Da« fann idj Gier in meiner geitidjrift
— ofcne beren (Eigenart außer Stugen %vl fe^en. — öielleid)* baburfl fyun,
baf« ia) au« ber ©a)luf«&älfte (©. 684a— 685a) bte iwc^folgenben Stellen
Gerfefce mit furzen §mmeifen auf ©pradjlia^e* :
1. Da fängt gegen Hbenb ein leidster ©ö)nee an, bie Suft $u oer«
bunfelit „S^aa) ©eefiterafinbe f)inab ge^t'« nidjt me^r, mir muffen um"
toirb betroffen. ©. 684 b.
93gl. mein ©örterb. II ©. 353 c ff., xoo e5 unter „rnüffen" II. 2c
Getßt: „Der ^nftnitio bei muffen bleibt Aufteilen fort . . ., nidjt blofc,
fto er aud bem Webenftefyenben ju ergänzen ift . . fonbem au$ j. 53. :
<5ie Gaben föedjt. ©te muffen [fo ^anbeln, wie ©ie ^anbeln]. Daf*
©ie fönnen, | toa« ©ie $u müffen eingefeGn, | f)at midj mit fdjaubernber
©erounberung burflbrungen. ©agitier 279a. „S3ater! f$ieß ju! i$ füra)t'
mia) majt!" (£s muf« [fein ober gefa>Gen] 537b ic. unb namentlia) oft,
wo eine Bewegung burfl ^räpofttionen ober ftbuerbien be$ei<&net ifl, im
lefctern gaü au$ unedjte ^ufammenfe^ungen btlbenb (ogl. fönnen II 3a),
unb &umetlen übertragen: 3$ muf« gu iGm ober Gin, naa) §aufe ober
Getm, jurfitf. Der SBrief muf« jur ^oft. „Die §aube muf* in bie
©flautet (ober 1) in ein). 44 Dann mufd erft ber Derfel oon ber ©flafltel
(ober ab, § er unter), unb ja$lreia)e weitere 53eif|)iele unb Belege, auf bie
b,ier ^injumeifen genügen wirb.
Daran fflliegt pfl ba« obige: „Sir müffen um", maS aber -
wie ia) niflt oer^e^len witt — als niajt eben ßblifl, einigerraagen fcart
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flingi flott be« gemö$nlia>n: wir muffen umfebren ober gurütf [fahren,
fegein k.], f. u. SRr. 4.
2. Da fäbrt ein beulenber ©to§ bura) bie 8uft unb wirbelt ben
bitter fallenden ©djnee tüte toll burd? einanber. DaS war ber
Drurf, je%t briäjfs los. „($nabe und (Sott!" fo murmelt (Einer ton ben
Sieben unb in ben Mnbern ^aüt ber ©toßfeufeer naä). ©eitauS legt
bas <$ro§fegel, bie ©djaluppe fliegt unb tan$t wie eine 9?uf^fcr)alc auf ben
Sogen, bie ber launenhafte, plöfclict; entfalte ©turmwinb mit mächtigem
Sttbem aufammenbläft, bergan, bergab. Das ©im*bam ber ©lotfenboje
tönt unbeimlid) naa); ba« fcopfegel wirb gebifft, bann fajnell, nur fö)nell
tjorroärts auf fianb! ... Der ©inb l)at eine fur^tbare ©tärte erreiajt;
int SJfoi liegt baS gafaeug reajtminflig naa) See. Die ©eile am $itg
überfüllet fa)äumenb ben flauen ©orb, ber ©ajnee blenbet bie Äugen;
nidjt „93a fe" (©eegeieben an Sanb), nia)t „geuer" (Seuä^ttburm) in ©id)t.
3*$t warnt baS §out)*§oub ber .peulboje im stoben be« OrfanS, ber
S<bnee unb ©egel oorwärts treibt in wütbenber föaferei. QMpaimt fud)en
bie $efäbrten baS gabrwaffer gu erfpätjen; ni$t ©teuer, nidjt ©egel ge-
bora)en; mit ÜRenfdjenarbeit ift $ter 9Wa)tS mebr ju tt)un. ©tille ©tog*
gebete ftetgen empor, nur ein ©unber oermag Rettung au bringen. Sange
SDiinuten befcnen ftö) ju (Jwigfetten. Da — ein f^arrenber Saut! $ilf
«ott, es ift bie ©anbbanf. ©djnell wie ber Söltfc ein betäubenber ©tofc
— ba$ garjrjeug ift gefentert, umgefajlagen im $ofen ber ©eilen, SJtonn*
fd)jft unb gang unter ftd) begrabenb. ©. 684b.
3$ babe btefe längere ©teile baupt)ä$lia? als 'Probe ber fpannenben
fttb faa)gemäjj in ©cbifferauSbrütfen bewegenben DarftellungSweife ber
93erfafferin bergefefet. Über bas öm^elne oerweife ia? gumeift auf mein
fBöTterbuä^ unb beffen ©rgänjung; f. namentlich für bie tner nia)t befonberS
aufgeführten (im Obigen burä) ©perrbrutf beroorgefcobenen ©örter) *53oje
(©orterb. I ©. 186) jut 53egeid)nung beS ri(btigen garjrwafferS ober
al« ©amung oor Hbweiä)ung baoon bura) läutenbe ©lodfen ober burd>
beulenbe (bter burd) bie ©d)allnad)obmung $ourj*|)oub beseitete) Jone,
oaL mein ffiörterb. I ©. 795c: $u!
3. SBiS bas gabrjeug an ber ©übbutyne anlegt. Waffelnb fällt ber
fcnfer unb ff alt fidj in bie ©palten ber ©teinquabern. ©. 684 c, f.
SßörteTb. I ©. 661 a/b, üblicher: fi$ eintrafen, fid) feft fyaUn.
4. antje rreifdjt laut auf: „ßngel [weiblia)er Vorname], fag nia)t,
baf# er tobt ift". — „©erentert !w ringt e« ftd) oon (EngefS Sippen. —
„Unb Äeiner gerettet? ©ie wollt 3br'S wiffen?" fd)reit «ntje unb paeft
oa« mit eifemem ®riff. „«üe unter bis auf ©olfo ©inmering.
ber ^t's er^lt." ©. 684 c = untergegangen, untergefunfen (ogl. SRr. 2),
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f.: 3^ mar unter unb fliegte eine $fonfe ju f äffen, an ber $ielt i$
mia). ©. 685 b.
5. Saut auffdjlucfoenb, birgt flc fia) an feiner $ruft unb flainmert
fia) an ibm unb taflet thränenblinb über feine Jägern ©angen, feine
ergrauten §aare. ©. 685 a = oon Spjr&nen geblenbet, f. ©örtetfc. I
©. 167 a.
Stuftet unb ©d)neü>er.
(irjählung von ^folbe Stux\. {fSom gel« jum SRetr XV & 102—115.)
Einige fpraajlidje $emertungen.
1. Gr trug $)a« alle« jwar ohne ftnfnüpfung unb 3"fawmenhang,
fonbern funterbunt, wie e« ihm gerabe einfiel, aber mit fo oiel ©arme
unb Überzeugung oor, baf« er bie §örer immer wieber mit (im rif«-
©. 103 b. ©trenger richtig ftänbe $ier nach bem oorhergetjenben ohne
flatt be« fonbern ein aber (wo bann ba« weiter folgenbe aber wirtt)
boä) erfefot werben tonnte), f. über ba« auf ot)ne folgenbe fonbern „in
einer gewiffen ^ügung nadj bem ©inn" §auptf$wier. ©. 256 b 9far. 3
unb hier in ber 3eitfct)r. 3. 93. ©. 36 Sftr. 22.
2. §ätte er fie [bie beliebte] Heber gleich im erftat ^ugenbleid)r{tmt
heimgeführt, bann wäre wenigftens ba§ Öeben nicht fo ungelebt »erhoffen.
©. 106 b, = o^ne baf« e« ben tarnen eine« wirfltä)en (oon Sebenögenufö
erfüllten, wahrhaft genoffenen) i'eben« oerbient hätte, f. in meinem ffiörter»
buä) II ©. 63c unter I leben lh, ogl. ebb. ©. 67 b unter II Sehen 6 a.
Da« oerneinte «Mittelwort ift aber Weber in meinem ©örterb., nodj in
meinem Grrgän$.*©örterb. eigen« erwähnt worben, wef«halb td) e« tytt
nachgetragen.
3. ©r wuf«te ja, baf« fie [bie lafaje] fein 8od) hatte, wie follte
benn ba« ©elb hinburdjgefallen fein? $ber bei fä)ärferem £>infehen entbeefte
er eine blöbe [f. mein ©örterb. I ©. 170c: 1 blöbe SRr. 2] ©teile,
bie in ber Diagonallinie burchgemeftt [f. ebb. III ©. 1593a] war.
4. Qn bem großen (harten jenfett« ber $ofmauer, oon bem man
nur einige Eaummipfel fah. f(hlug jeftt eine Nachtigall an unb warf ein
paar fchmetternbe töoulaben in bie lauliche «benbluft k. ©. lila, ogL
©örterb. III ©. 938b, wo e« unter fchlagen in SRr. 16 h«ßt: „twm
©djlag (f. b. 6) ber ©ingoögel (f. bellen, Änm.; anfdjlagen 10) x.M
unb ©. 939c unter anf ablagen, wo e« in 9ir. 10c (unter §inwete
auf fchlagen 16) h^ißt: „oon Xf)'\txm: laut werben, namentlich oon
©unben. Jretligratb (Sarben 41; ©ufcfow Witter 00m (Seift 7, 271;
£aube Qagbbreoier 237; ©filier 66 b tc. Die §unbe fchlagen auf ©inen
an, ftlinger 4, 129, fein Spähen merfenb unb oerrathenb :e.; femer: $>ie
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$ä$ne (Bettina 1, 243); Nachtigallen (©pee 267) fragen an; Die
3Ba#tel, bie . . . tyren ©ilberfd&lag fo ^eügeüenb anfa)lug. föamler 25 ic.-
Qa) Ijabe biefe ©teilen au« meinem ©örterb. $ier ausführlicher her*
gefegt, mit 9tficrTtä)t auf bie — im allgemeinen gana richtige — SBemerfung,
baf« an fa) lagen allgemein üblia) [ei nur in $3e£ug auf £>unbe, ni$t auf
33ögel, f. bagegen bte ©teilen oben unb beachte ben Unterfdjieb: Die
SRaa^tigall f ablägt, oerfdjieben: fie fa)lägt an = fte beginnt ju fd)Iagen.
5. „®iebt e« gar feine 3u£na$men?" fragte ^^bia i'a)üa)tern. „£s
giebt, aber mit biefen haben mir Sßia)t« su t^un.M ©. 112a, mit un*
gewöhnlicher ©eglaffung ftatt: ,,e« giebt weldje ober fola)e ober beren",
\. ©örterb. I ©. 549 c 9?r. 5 unb <£rgäna.*©örterb. ©. 222 b SRr. 5.
6. §ür miö) serfäUt bie üttenfa^eit feit lange in awei §auptgattungen:
bie ©a)ufter unb bie ©a)n eiber ... Qa, bie breitfpurtgen, weitherzigen,
bie oerben, fmnenfro^en, bie £emperament«menf(hen, bie ©$uftermenfa>en
unb bie feinjpurigen, fpi$igen ©a)n eiber, bie ttugen, oft fuperflugen,
fpefulierenben, weit au«fpäfjenben, redjnenben, aber fidj oerre$nenben, aber
noa) öfter geminnenben ©a)n eiber . . . ©ir 9L(le haben feine ©ahl,
wir muffen enttoeber ©a)ufter ober ©djneiber fein . . . „GHebt e«
gar feine «u«nahmen?M ... „15« giebt [f. ißr. 5J, aber mit biefen haben
wir SRitht« au thun; Da« finb bte gana flauen unb unbebeutenben, bie
roeber Jifa) noch ftleifa) finb, ober aber bie allergrößten unb begabtesten,
bie in fidj ben ©dufter unb ben ©djneiber oereinigen, wie j. 93.
Napoleon; aber, wie gefagt, biefe geben un« 9lid)t« an, e« ftnb Über*
ober Untermengen. Der 9?ormalmen[ch — homo sapiens — gehört ftet«
in bie eine ober bie anbre filaffe . . . ©in glänjenbe« SBeifpiel: SWarfu«
äntoniu« unb Oftaoianu« . . . ©er fann hier ben ©a)ufter unb ben
Sdjneiber oerfennen? . . . G« war ein ©reigni« oon unergrünblicfcer
Xragif, al« ba« ©djufterthum größten ©tile« bei ftftium unterlag. —
3ü) weiß nicht, wie Änbere benfen, td) für meinen Xtyil gäbe ba« ganje
au« taujenb Stoppen aufammengenä^te ©eltreich be« ©chneiberfaifer«
Äuguftu« für bie Siebe ber fa)önen Ägypterin . . . 3wei anbre große
Sertörperungen be« ©djufter* unb ©chneiberprindp« ...<£« giebt
ganje ©chufteriahrt)unberte, in benen bie ÜWenfchheit ft<h mit einem
ü)Jal oer jungt, ©o mar bie SRenaiffanee ein großer £riumpt) be3 ©djufter*
tt)um« . . . unb würbe oon ber Deformation recht fcbneibermäßig
abgetöft . . . Da« ©djufternaturelt . . . Granplare ber ©djnetber*
jpecie« . . . ®« ift traurig . . ., baf« in ber ©elt ba« Talent au einem
freien froren ©chufterthunt gana 5" erlöfchen brotjt . . . Äetnen ®riff
in« 35oüe, fein ganae« 3Wenfcbenthum, feine greube am ©ein, bie fonft
ifa Sicht über weite Äulturftrerfen warf, — überall SRebenawetfe, fociale
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Probleme, (Erbenangft, bet Krampf ber Wobei, engfter ©ajneibergeift -
ujtetnc $reunoe, treten ratr juiammen, grunoen wtr einen freien, rroben
©ä)ufterbunb . . . SRiajt ©tia) für ©Ha) mit ber feinen fptfcen !Rä>
nabel, — mit ber breiten ©djufterahle wollen wir unfer Öeben ja*
fammenfa)uftern.M ©. 112b — 113b.
ÜRan würbe offenbar ber ©erfofferin ber (£r$ählung: „©djufter
unb ©djneiber"1 Unrecht tbun, wenn man au« bem gewählten Xitel unb
ber oorftehenben (mögliä)ft oerfürjten) Webe einer ber Hauptfiguren ihrer
<Jrrjählung ben ©äjlufs stehen wollte, bafS fte bamtt ihre eignen Unflaten
habe auSfpredjen wollen; boä) $)a$ mag hier auf fia) berufen; ber ®runb,
wefsbalb id) bie oerfürate, aber bodj immer noa) fer>r umfangreidje ©teile
hier m meiner 3ettf(brift für beutföje ©pradje mitgeteilt höbe, tft ber,
bafS ia) in ber fltebe beS ©pretbers* bie 93e$etdjrtungen ©djneiber unb
©$ufter für bie beiben einanber gegenübergeftellten klaffen ber (um fte
fttTj &u bejeiajnen) leichtlebigen, frofjftnnigett ($enui'3men]'d)en unb ber fd)wer*
lebigen, ernften, treuer Pflichterfüllung bulbigenben SRenfchen nia)t ate üt
ber allgemeinen beutfdjen Sluffaffung begrünbet anjuerfennen oermag.
fluS meinen früheften tfinberiahren ift mir „ber luftige ©ajufter"
als ber Xitel eine« oft gegebenen (wenn td) niefct fet)r irre, oon ©briftian
gelijt ffieiße oerfafsten) ©ingfpielS im (SebädjtniS geblieben; aber id)
wüfste mid) nidjt $u entfinnen, bafS fröt)Hd)e SebenSluft, r)eitre5 ©enießen
bei ÄugenblitfS, Unbefümmertbeit um bie 3utunf* u- f- rov öl* tant*
$etcbnenbe, haftenbe (£igenfd)aft aller ©ebufter in ber $lnfd)auung beS beutfd)en
SBolfed unb bei beutfdjen ©djriftftellera je befonberS ^eroorge^oben waren.
ÜWan fehe j. 33. in ber oon ©chmtbt*©ei§enfel$ herausgegebenen „$>eutfcben
$anbwerfer * 33ibliothefM ben 33anb mit bem Xitel: „^roölf ©ajufler.
$tftorifa>nooellif!ifa)e Silber ber bemerfenSwertbeften 3unftgenoffen". unter
benen in ber fliege ber aufgeführten fein Qftnjiger erfdjeint, ber als 35er*
treter ber in ber (Srjäblung ber ©cbriftftellerin ben ©puffern eignenben
tfebenSauffaffung angesehen werben fönnte, ogl. aud) ©anber'S ©prtd}wörter*
tfertton 33b. IV ©p. 398 ff, wo fta) nichts irgenb wie £>ergehörigeS finbet;
bod) will ich t)ter (in hod)beutfd)er Jorm) bie Hummern herfe^en, in benen
©djufter unb ©d)neiber jufammengeftellt ftnb; 9er. 26: ©djufier,
©djneiber, Leineweber, oerlogene Seute; Wx. 36: ©ann hat ber ©ebufter
je ganje ©tiefei unb ber ©djneiber ganje $ofen?; Sßr. 49: ©chufter unb
©djneiber werben 5)em wohl nia)t mehr oiel anjupaffen höben, aber ber
1 3folbe Äurj, Die 1853 geborene, in ftloreitj lebenbe Zoster be« ©*rift*
ftetter« nnb Tübinger öibliotbetar« ^erm. *uxi (1813—1873), oon ber vir ®ebt$te
(2. tufl.), Florentiner WooeHen, ^^ontoften unb SW5r$en befi^en.
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Xtft&ler [namlttft ben ©arg] — unb al« einzige Kummer, worin (S^uftcr
inib ©$neiber einanber wirflia) gegenüber gefreHt »erben, SRr. 40: ©o«
oon bei [ftorfe, fräfttge] ©dmfter (nadj anbrer Matt: ®robfdjmieb) lebt,
feaoon muf« ber [i'cfjtoäa)ltdje, fdjmädjtige] ©djneiber fterben, ogl. wtenertidj
(f. unter ©a?neiber 53b. IV ©. 298 ff.): ©a« bem ©$neiber gut
tbut, bringt ben ©$ufter um, f. u.
Qn $e$ug auf ben „luftigen ©tfufter" mbdjte ia) aber audj — ber
»ollftänbtgteit balber - ba« golgenbe au« ®ü$mann'« „Geflügelten
Sorten" (16. «ufl. 1889) ©. 83/4 ni$t übergeben:
„(Ein forglo« bei feinem lagemerf ©ingenber unb überhaupt ein
laut Vergnügter wirb gern ^o^ann, ber muntere ©eifenfieber,
genannt na$ ber Slnfang«* unb [ber] ©ä)luf «geile be« grtebria) o. §age*
born'fdjen (1708—54) ©ebidjte« »Qoljann ber ©eifenfieber4 (,S3erfudj in
poetifa)en gabeln unb ©rgäljlungen' 1. $3ud> Hamburg 1738). Äud) fpridjt
man furjweg oon einem muntern ©eifenfieber, wie benn fdjon ©leim
(,*n bie greube', f. 35o6 3Wufenalmanaa) für 1798 ©. 88) bietet:
„»fle muntren ©eifenfieber
©tnb wrfdjtounben au« ber ©elt!
fcagebotn'S unb meine lieber
Singt lein Xrinfer unb fein $etb."
£)agu fjeißt e« bann no# in einer fcnmerfung: „§ageborn f köpfte
ben ©toff au« Sa gontaine'« (Fables VIII 2) ,le savetier et le financier\
nur leitete er füf)n genug savetier oon savon §er unb madjte au« bem
©a)u^fltrfer einen ©eifenfieber."
Ob man bei einem ber frangöftfdjen ©praefce fo Äunbigen, wie
£>ageborn, wirfliw. ein foldjeS 2fttf«oerftanbni« annehmen barf ober ob
niajt ber Dieter abft$tlid) ben ©ajuGflicfer in einen ©eifenfieber umge*
manbelt, etwa au« fRütfftdjt auf S3er«mag unb föeim unb oielleidjt au$
gefhifct auf bie gu feiner 3eit r)errfdjenbe ©itte, fia) bei bem feuergefetyr*
lia)en ©eifenfieben bur# <&efang fortroäfyrenb roa«, unb munter gu erhalten,
möge als &ier gu fern liegenb babtn gefteüt bleiben. «Uerbing« benfen
vir tytute bei ©eifenfieber gumeift an und geitlidj naber liegenbe ©teilen
unfrer bebeutenbften $)idjter, gunädjft an bie ©teile au« ©allenftetn'« tfager
©c. 11: „Da« bentt rote ein ©eifenfieber", wogu ia) in meinem ©örter*
bu$ III ©. 1097 a erflärenb hinzugefügt babe: „oon banauftfdjer ®e*
fartung", ogL au$ in ®oetb/« Sgmont im Hnfang be« 2. «ufguge«, roo
ber gu ben ©ürgern oon freiljeitlit&er (Sefinnung r^ingutretenbe „©eifen*
fieber- feine Webe beginnt: „ßarfttge fcänbel! Sllle $änbel! <£« wirb
unruhig unb get)t fa)tef au«! 2C." unb bafür oon ©oeft oerf>ö$nt rotrb:
„$a fommen bie fteben ©eifen au« @rtea>nlanb! :e."
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4
!
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£§e ia> aber nun auf bie oon Qfolbe Äur$ ben ©duftem gegen*
übergeftetlten ©djnetber fomme, möa)te ia) no# bie ©arnung auSfore^en,
fltt) niajt bura) eine einzelne ©teile ober ein fogenannteS geflügelte« ©ort
ju einet falfajeu SBerallgemetnerung oerleiten ju laffen, unb t$ erlaube
mir, su biefem 3roetf auf mein @rgänj.*©örterb. ©. 220 a Ijtejuweifen,
wo es in gebrängter Stutzt $eifjt:
©etrübte £o$gärber [benen bie gelle weggefdjwemmt ftnb, — na$
einem SBilbe oon Ä. ©#röbter. jur SJerfpottung oon Sefftng'S „fcrauernbem
ÄömgSoaar"] f. ©eflermann 288, 734a.
©er ft$ buro) bas (bei $ü$mann, in ber 16. «ufL noa) fetfenbe)
„geflügelte ©ort" oon ben „betrübten tfo&gärbern" [o§ne weitem 3U^)
»erleiten liege, alle So^gärber als betrübte ^erfonen aufouf äffen, würbe
grünblia) fe§l gefcen.
©enn ia) nun naa) biefer äbfdjweifung auf bie oon Qfolbe Äurj
ben ©(buftew gegenüber geftellten ©a)netber übergebe, fo oerweife ia)
junä<bft auf mein ©örterb. III ©. 990a, wo eS unter ©ajneiber in
SRr. 2 Geigt: „£leibermaö>r . . ., oft ge$öfcnt als glieberfteife. feige ©0)n>äa>
linge, JrÖftlinge, Diebe ie." unb baS bort weiter Hngejogene — unb bann
in Sftr. 3 (mit £>inmeis auf 9h. 2): „fdjerafjafte, oeräa)tlia> 'öejeidjnung
für Ceute üon fdjimpflidj fdjmad>er Stiftung, 3. 53. im ©fat», im $uff»
foiel 2c, ferner weibmannifdj: ein Qäger, ber 9ßia)ts gefdjoffen. Saube
Qagbbreoier 286, ogl. audj ©djraber'S SBilberfdjmurf ©. 453/4: „3n
mannen ©pielen fagt man oon Dem, ber nidjt über bie erften Anfange
unb Erfolge beS ©pieleS funauSgefommen, alfo nidjt mit (fcljren unter*
legen ift: (Er ift ©dufter, ©a^neiber ober: er ift ni<bt au« bem
©a^ufter, ©$n eiber . . . Der 93ergleiajung$punft liegt in bem ©pott
unb ber aWifSatyung, mit bem bie ©praa>e §ier jene 93eruf$arten be*
tjanbelt*1 — , wo alfo ©djufter unb ©djneiber einanber gleidj, aber ntdjt
als <$egenfäfee einanber gegenübergeftellt werben. —
WuS ©anber'S ©or iaj Wörter* flexjfon (worin man namentlich IV
© 302 9lx. 89 beerten wolle) wäre nur noa) etwa bie ©egenüberftellung
in 9tfr. 45 ju erwähnen, bie fretltdj audj ntdjt mit ber oon ^folbe
Äurj übereinftimmt: ©ajneiber ein ®raf, ©ajufter ein ©ajaf.
7. „©agte er [ber STrunfene] fdjon etwas jungen ferner." ©. 114ar
eine in meinem ©örterb. III ©. 1047 c nidjt aufgeführte 3ufammenfefcung
ftatt beS üblidjen: mit fernerer 3un9e» ögl. Iallenb.
8. „Qn einem 9ftauerloa) faß ein einfieb(erif$er &iu& unb fein
llagenber töuf, ber bie ganje Sftadjt nidjt oerftummte, erfüllte ben ein»
famen SWann mit einer feltenen ©e$mut$." ©. 115a, ob etwa — U$u
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(f. b. in meinem ©örterb. III ©. 1410c/la) ober etwa eine anbre
(Eulenart, wüf«te idj ntdjt mit ©t<$erb«t $u fagen.
9. „einem ÜRenföen, ber ein t$eure« «nge$örige«M [f. über
bie« 2Rännlid?e« unb Skiblidje« gufammenfaffenbe Neutrum unter biefem
Xitelfopf in meinen 5>auptfdjmier. ©. 214 b ff. unb ba« bort Äncjefütjrte,
aud) im laufenben 3°&rg. ber 3ci^^r- ©• 108 SRr. 1] unb ben über
SRadjt ein Iroum in ben Söeftfc feine« ©Ifitf« jurüdftäuf^te. [©. mein
©örterb. III ©. 1294c]. ©. 115 a.
©elfter unb <Dlenjrf)en.
©m Vornan in 3 ©änbtn oon «bolf ©ilbranbt. «Börtlingen 1864.
(@*tuf*, f. ©. 271-276.)
(Srfter 93anb.
39. ©. 124: ÖuciuS wagte i^r ©djweigen ntdjt ju unterbrechen, —
empfeljlen«wert$er in ber ©tettung: Ö. wagte nid)t, iljr ©Zweigen gu
unterbrechen, ogl. SRr. 71, f. §>auptf<hwier. ©. 215 unter „nidjt" L
40. ©. 131: „Söa« für ©eheimniffe?" fragte ber arme Jfuftu«, ben
bie Neugier gu benagen [gewöhnlicher: ju nagen, ju plagen, &u
quälen, in bem bie Neugier ftd) au regen :c.J anfing.
41. ©. 137: Da« überftrömenbe 5>er$ be$ «Iteu, fo lange ^a^re
in unoerbrüchliche« ©Zweigen eingemauert [üblicher : oerfchloffen ic]
unb nun auf einmal entfeffelt, ^atte ihm Wz$ Oerrathen.
42. ©. 142: „Urlauben ©te, baf« icfo bie fterjen auSlöidje; fyier
biefe Laterne ift £i<bt genug für un« unb oerrätt) un« nicht . . . ÄI« bie
Äerjen tobt [= au«gelöfcht] waren, fd)n>amm ein feltfameö £mlbbunfel
im 3immer umher" [= tyxxfätt — ober oerbreitete fid) — nur noch
ein feltfame« §albbunfel im Limmer].
43. © 148: Quftu« trat hinju unb, als it)m eilig berietet warb,
bald er ju fpufen anfange, 30g er ein überlegene«, gehetmni«ooHe« £ää)eln
auf, — üblicher: 30g er lääjelnb eine überlegene ÜRiene auf, f. mein
©orterb. III ©. 1749a unter aufgie^n 5, wo au« $3ensel«©ternau ficfj
ber ©eleg finbet: „Die ©chäfermiene wirfte ntc^t, nun würbe bie trofctge
aufgewogen", mit bem £>inwet« auf aufftecfen la (ein anbere« ©efid)t,
eine anbere ÜRiene aufftecfen, ogl. auffegen lc ©örterbud) III
©. 1084 a).
44. ©. 150: §aft bu oor ben gräflichen $omeran&en ©ü§*
$olj [f. ffiörterb. 1 ©. 785a] rafoeln [ebb. II ©. 643b] müffen? -
„Gräfliche «Pomeranzen", eine nicht allgemein übliche Zeichnung für
bo^abelige Damen, hat wahrfcheinlich ber abelt)affenbe £anbbewot)ner ficb
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- 310 —
al« (&egenmort ju $anbpomeran&e gebitbet, ba« in meinem ©örterb.II
©. 573 a ertlÖTt ift al« „burfü)tfofe Sejeidmung einer ©a)dnen oom tobe
mit mangelnber ©eltöübung", ©gl. ebb. ©. 491 a/b unter $acf 2 unb
3ufammenfefcungen: „©enn fo (fciner oon ©ürgerpaef reben roifl, nxrnnn
fotlten mir nitft oon Qunfer* unb «belpatf reben Dürfen?" u. & m.
45. ©. 155: Der . . . r)at ben genealogifajen $offalenber ©einer
Üftajeftät bess ©atan« im Äopf. wie iceiner! Du mufft ni<$t glauben, baf«
ber Teufel metter 9ft$t« fyat ald eine alte (Großmutter unb einen $ump'
ftafen. — §ierju fü^re ia) au« bem bolfteinif$en Qbiotifon oon 3o&.
g-riebr. ©t&ulje ($ambg. 1802) III 243 ba« golgenbe an: „«JSumpftotf:
©totf, ber ba« ©affer auf« unb ab$ujie&en bient. Ob batjer ba« (tolft,
tjamb.) be Düoel un fin Rümpft ocf! rüfjrt, meines aUerlei ©ejinbel.
fceufel unb leufelsbaf, «n&ang bebeutet? $n Äolmar fagt man oon
allerlei lofem SSolf: $umpftocf un ^umpftotf. «ua>: ba $ett be Dürod
fin §umpftotf un ^umpftotf &erftt)itft: ü»enfa)enmifa)mafa)/4 »gl.
in meinem ©örterb., mo biefe nteberbeutfa)e ftntoenbung unerwähnt ge*
blieben ift, III ©. 1178a unb 1222c pumpen- ©tange, »©totf.
46. ©. 157/8: Da ift iljnen [ben Äbligen] ber bürgerliche ($elb*
jarf [f. ©örterb. III ©. 832a 9ir. 2] rea)t, ben fie fonft gern bie £reppe
^inuntermürfen unb mit $>unben tyefcten. Äber Da« glänzt fo lange, bi*
e« fidj oon $au« unb $of geglänzt r)at. «belftol^ unb ©ürgergelb, —
mir roollen fe&en, roer oon beiben e« am längften au«&ält. — 3Ran beaa)te
ba« unbe$üglia?e glänzen, ba« mit ber Bngabe ber erfolgten ©irtong
Ijter al« rü<fbesüglta)e« 3eitroort gebraust ift: „©ia) oon §au« unb £>or
glänzen " = burd) ba« übertriebene ©längen e« bat)in bringen, baf« man
oon £au« unb §of roeg muf«, fidj baburdj um $au« unb §of bringen.
47. ©. 160: 3a) muf« an ben brolligen &u«brutf benfen, mit bem
ber Söauer am iH^ein bie fyodtfteljenben, überlangen ©eijenä^ren nennt, bie
gemölmlia) leer finb! „Qunfer unb Äacaliere" nennt er fie. Da« finb
bann, ins 9Wenfa)li$e tiberfefct, bie borgen £>erren, bie ben Äopf über aöem
SBolf tragen unb oor i^rem Quben nta)t einen ®rofd>en roertfc fmb — , f.
in meinem @rgänj.=©örterb. ©. 290a unter Runter, mo e« in iRr. 8
Reifet : „3u oiele Qunfer unter bem Äorn . . . ©tr nennen tyer auf bem
Vanbe bie langen §alme fo, bie ben Äopf rjod) tragen unb nia)t beugen,
weil Sftidjt« brin ift. Sßooellenfdjaft 6, 110; entfptedjenb: Da« fiorn
(Dilmar 188), ber Ärfer (9tte^l g-atniL 14) junfert, bringt taube Äfircn
48. ©. 164: Dann fieljt fie mid) fo fa)lummerfttl(, fo flar, fo
tonlo« mit ben buntlen Äugen an — roa« ju ben 3ufammcnfe§urt9*n öoa
ftill (f. ©örterb. III ©. 1217 b/c; ergäna.«örterb. ©. 525b) gefügt
werben tonnte, ogl. traumftill ic. = fttfi mie ein ©ajlummember ic.
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— 311
49. ©. 170: Sir muffen un« ein tmber SWal barüber au«reben,
(f. ©örterb. II ©. 688a Wr. 3a; <Srgäna.*©örterb. ©. 688a), üblicher:
fta) au«fprea)en.
50. ©.173: Sie t$ biefe fajmuftigen gäuf*e faffe. bie fi#um i$re
(Mbfätfe Hämmern unb fie im« «bltgen pafctg in« ©efitft $aüen! — f.
in meinem ©örterb. I ©. 91a unter bafctg 2, wo e« $eifjt: in über*
triebenem ©elbftgefüfjl fia) breitmad)enb, unoerfa)ämt*bcrb unb grob, metft
mit anlautenbem p unb bie Belege bort.
51. ©. 175: ©o mit ein paar ©tridjen [be« SRaler«] Wfft ftö>
sh>§( bie Xäufdjung $ingaufeln [auf bie geinmanb], al« (ab' man tyr'«
[ber Natur] abgelautet, «ber S)a« tffc ^ilettantengaufelei. ©enn
färben unb gönnen barau« werben follen — abieu Statur! — f. ©örterb. I
6. 547 a.
52. ©. 181 : Nur baf« ©ie ni$t mit i$r [ber ©eiftererf Meinung)
teben bürfen! warnte ber ®eifterfe$er . • . £>er förperittfce tlang ber
3Renfa)enftimme fa)eudjt fte hinweg. Qn unfern groben Ätmofpljäre
fönnen fte nur fo lange oerweilen, a(« mir felber bura) Änbaa)t gleidrfam
entförpert ftnb, — f. ©örterb. 1 ©. 999a, wo entförpern erflärt
ift — förperlo«, frei oom flörper, unförperlta) maa)en, — mit $a$lreia)en
belegen.
53. ©. 183: «üe«, worum [ftatt be« ftrenger nötigen worum,
f. ©örterb. III ©. 1412b; $auptfdjwier. ©. 88a] io) ©ie au bitten
habt, ift föul)e, ©Zweigen unb begierbelofe« (Empfangen.
54. ©. 184: ©ein §aar begann t&m in bie $ö^e au warfen
[üblia)er: fid) gu fträuben :c, f. in meinem ©örterb. I ©. 647 a unter
Ii $aar lc unb bei ©ilbranbt ©. 186: „fein gefträubte« §aar"]
. . . ©eine 33ruft, bie oon bem jäfyen tttfcm^olen t(n [ogl.: ifjm] ju
ferner gen begann, ogl.: ©eine ©d)läfen fa) merkten iljn, feine 33ruft
»ar wie oon Seffern &erfä)nttten. ©. 230. £)af« if)n bie ©a)läfen unb
bie Äugen fajmeraten (f. fa^mergen in meinem ©örterb. III ©. 976c
ftr. 3; $auptfwwier. ©. 248 c).
55. ©. 192: Gr oerwünf $te feine Seibenfajaft, feinen Ungeftüm,
- f. mein ©örterb. III ©. 1254i/5a; Ergang. -©örterb. ©. 538b,
«wrau« td) $ier (mit Jortlaffung faft aller SöetegfteÜen unb faft alle«
Ü)iunbartliü)en unb Veralteten) nur Jolgenbe« Qerfefoe: „(Seftüm a. (oeralt.,
munbartl.) fanft, füll, rufytg . . . $egenfa$: ungeftüm: wtlb erregt in
onbringenb heftiger ^Bewegung . . . $aju: (b) fubftanttoifaV. ein Un*
geflüm m., [oerf Rieben, f. u. SRr. (f. a)] — ein Ungeftümer. gerner
[c — fj al« abftraftum: =* ba« Ungeftüm^fein unb: etwa« Ungeftüntes,
©türm ic; (c) bie Ungeftüm ^eit bei Öeffing, Änebel; (d) maltet
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I
— 312 —
Ungeftfim(m)igfeit; (e oeraltet) Ungeftüm(e) fem.; am ^äufigjten
aber (f) Ungeftüm: (a) masc. [oerfchieben, f. o. 9fr. b] j. & bei
Claubiu«; ®oethe; $amb. Xtyattx (o. ©chröber); §einr. $eine; Älinger;
Jtlopftotf; Et). Äofegarten; $einr. o. Nicolai; gr. ffiüdfert; ©ilt). unb
griebr. (o.) ©djlegel ; Qo^. #etnr. SSog; ©ielanb je; (0) neutr. inSuther'S
©ibel SWattft. 14, 24 (= ©türm); femer bei Bürger; ®oett)e; §. §eine:
^aul £>eijfe; gr. QacobS; §einr. Äönig; Älfr. ÜWeigner; Oleariu«; flükfert;
©djiHer; ©pielhagen :e. — wonach Äefler in feinem Äntibarbaru« (ber
©djwabe fagt: ba« Ungeftüm, ber $>oa)beutfa)e bagegen : ber Ungeftüm)
$u berichtigen ift.
56. ©. 204: 3$ get)e nicht oon t)ierf et) ich (nicht) gett)an habe,
was ich bir fchulbig bin, - mit überfälliger Verneinung (bem oon mir
eingeftammerten nicht) nach bem ehe, f. §auptfchwier. ©. 227b/8a unb
»gl. bei ©ilbranbt ©. 259 (ot)ne bieS überfchüfflge nicht): ©ie gehen
nicht oon ber ©teile, et)e©ie©ich erflärt haben*., ogl.3eitfchr.©.191iRr.2.
57. ©. 207: «Ibrecht ftanb auf ber .ftauSflur, f. über ba$ ®t>
fdjlecht unb bie Slbwanblung oon glur unb 3uf cx tn tnenf e%ungen £>aupt-
fchroier. ©. 152 b unb (mit oielen ©elegen) ©örterb. I ©. 472c/3a.
58. ©. 208: £)a$ wäre boch eine ©ürje in biefe matte, fchale
(Skunbfuppe, in ber wir hinleben, — »gl. über ben hier oon in abhängendem
«eeufatio meine fcauptfchwier. ©. 230 b— 232 a unter „^räpofitionen" 2d
59. ©. 212/3: ©anba war an biefem unfrohen (f. ©örterb. 1
©. 501b, unb su ©ilbranbt, f. u. 9fr. 147) Sage nach einer traurigen
SRacht burch fchwere STraume gewedft worben . . . Stuf allen ©aiten oer-
ftimmt. ftanb fte auf, — f. mein ©örterb. III ©. 842b unter ©aite 1
fem., in 9fr. la, woraus ich fytt nur ben Anfang herfefce: „bilblicb
(f. . . . bef aiten): ©efnnutt) reißt burch bie ©aiten ber ©ruft, ®oett)e
1, 260. 3Me $iebe lief mit fchaubernber §anb taufenbfältig über alle
©aiten feiner ©eele 16, 82 ic"; aber, wät)renb man fo in ber gehobenen
©prache wohl oon ben ©aiten ber ©eele, beS ^erjenS, ber ©ruft, be§
Gefühls ic. fprechen fann, wo bie Übertragung oon einem tönenben ©aiten*
fpiel beutlich h«oortritt, fo finbe ich & boch *u gewagt, wenn ©ilbranbt
hier — ohne jebe «nbeutung auf bie Übertragung oon einem ©aitenfptel —
grabe^u oon einer $erfon fagt, bafö flc nach einer traurigen SRacht, burch
fchwere träume geweeft, „auf allen ©aiten oer ftimmt", aufgeftanben
fei. Die Öefer mögen entf Reiben, ob fie bem ©prachgefühl be$ ©chrift*
fteüers ober bem meinigen hierin &uftimmen.
60. ©. 218: Q<h fenne mich felbft nicht mehr; ich nadjtwanble
bei Xage unb im Sraum. Qdj mufS wohl franf fein. — gür ba3 burd?
©perrbruef heroorgehobene 3eitwort in ©ejug auf feine Xrennbarfeit ober
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Uutrennbarfeit f. mein ©örterb. III ©. 1478 b; (Ergänz tBörterb. ©. 606;
pauptfajroier. ©. 349 b 9fr. 9 unb 3eitf<hr. V ©. 305 ff. $)ana<h ift bie
oon ©tlbranbt gebrauste gorm: „tdj naajttpanble" (im §auptfaft, o^ne
bafs ein Ä beerb., eine aboerbiale 33eftimmung ober ein aboerbiafer ©a^
vorangeht, roonad} ba« ©ubjeft hinter ba« gettroort naa^troanble
ia)) fprac^lid) niä)t anzufechten; aber in JäUen, rote ber oorüegenbe. mürbe
fnh naä) meinem ©pratt)gefüf)l boa) eine etroa« onbere ÄuSbrudföroetfe mehr
empfehlen, j. ©.: ich fa)reite roie [f. u. ©. 314 Sfa. 7i] na<htroanbelub
(ober: rote ein SRatbtroanbler) bei £age unb im £raum einher tc, »gl.
m meinem ffidrtero. unb beffen (trgänjung bic ftmroerwanbten &u$brütfe:
fdjlaf*, iraumroanbeln unb bie ^Belege, g. 9. ben au« 5)u 93ot§*
■jKaomonb: Söer gletdjiara f a)laf roanbelnb burdj ba« Seben geht
61. ©. 219: Deine (imlofe ©<broärmerei mit biefem hergelaufenen
Setnwanbbelben, — ceracbtlid) = SÄaler, ähnlich ^infelhelb [ogl.
in meinem ©örterb. I ©. 735a: §elb fflr. 3 unb j. ©. fteberhelb,
al« perao>tlia> Bezeichnung eine« ©ttjriftftefler«, entfptechenb ©. 928b:
garben* unb Sintenlletffer jc.].
62. ©. 237: älirr! [f. ©örtetb. I ©. 940c] ^el ber febroere
Sajlüffel auf ben ©oben hin . . . $e%t, #err ©aron, fynV id) feiber ben
§cblüffel aufgeholt [ebb. ©. 779c Sttr. 1] « oom ©oben aufgeholt
[in fo fern eö fia> um einen „febroeren" ©<hlüffet $anbe(t, fonft üblicher:
aufgehoben; f. ebb. ©. 716 c f.].
63. ©. 238: „£>aben ©te weiter Wicht« gefehen?" . . . 9ttä>t
eine ©pur . . ., auch nt(t)t einen ©terben«ton. — $)a« eben nicht
geroö^nli^e ©cbluf«roort, (ba« (ich $. 33. auch noch in meinem (Srgana.*
©örterb. (©. 565c) unter ben gufammenfe^ungen oon Ion nicht be*
jonter« aufgeführt finbet) fpt fict) ber gefragte Liener im Sugenblicf
gebtlbet nach ber &bnli<bteit mit bem allgemein üblichen ©Werbend ro ort
(f. mein ©drterb. III ©. 1665a, ogl. auch ©. 1269c unter fterben 2d).
§>ier galt e3 eben nia)t bie ©djrift*, foubem bie gebrochene ©pradje,
unb Dem entflicht es auch, bat« bie Äntwort be« Dienert fidj nicht genau
an bie ftrage fältefjt, ogl.: „fcueh nicht einen ©terben«tou [haben roir
gehört]". 9& liegt hier eine «rt geugma oor, ogl. hierüber meine
Ijauptfihroier. ®. 244b/5a (unter 3ufammenfaffung 2 c unb d): fcüie
©öur farnt man roohl fehen. aber einen ©terben«ton boeb nur
fcöten tc.
64. ©. 246: ©ie roerben bia) noä) einmal im genfett« hin üb et«
We&en, — f. mein SBörterb. III ©. 922; hier tr. = bura) einen
©<f)ui« [im 3»ei!aitrof] bia) in« ^enfeit« hinüber beforbem, btö) tobt
Wegen.
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— 314
65. ©. 247: (Jin fleiner ©chrecffchuf« fann uns babei oielleübt »on
Sttuften fein. 3)fan foütc fta) nicht fo leitet einfäbeln laffen, - ^ter =
in« SBocfShorn (f. b.) jagen, ©eitere Belege für biefen mir bisher niebl
aufgewogenen Gebrauch wären erwünfeht.
66. ©. 254: Die £um ÄuS fielen einer oon Älbredjt oerlornen
©ette berüberfamen, — f. auSftedjen (©örterb. 111 ©. 1189b iWr. 3),
eine Jlafche, ein @la$ ©ein ie. = trinfenb, leeren, — hier: bie ^erüber-
famen, um fieb beim beeren be$ oon Wibrecht als $reiö ber oerlorenm
©ette $u fefcenben (ju ponierenben) (JhatnpagnerS :e. als 3ca)er iu beteiligen.
67. ©. 273: Qnbem er jener fchwerften Aufgabe mit oer$weifelter
Qnbrunft, oft ermattenb, nachrang [ringenb nachftrebte], f. ä^nlic^e Belege
in meinem ©örterb. 1 ©. 764a (cgi. in anbern Bedeutungen ergan^
©örterb. ©. 425 b/c).
68. ©. 303: 8uciu$ tröftete fie mit überfdjmänglidjen ©tammeleien
[gesammelten ©rgüffenj ber i'eibenfcbaft, ogL: ftammeln (mit SRebcn*
formen), ©tammelei, (^eftammel :c. mein ©örterb. III ©. 1170b;
(£rgäna.*©örterb. ©. 504 a.
69. ©. 322: Da lag er in ihrem ©eg, cor feiner eigenen lochtet
jurüefgebebt, etenb jufammengefunfen unb ibre Äniee umflaramernb.
ogl. ©örterb. I ©. 102 a/b unb <£rgän^©örterb. ©. 63c/4a über Die
3ufammenfefcungen oon beben (theilS mit fein, theil« mit ^aben ob*
gewanbelt, fo namentlich auch bie Belege für jurüefbeben), fytx mit
fein = ber oor feiner eigenen Üoajter jurüefgebebt mar [nicht: ^atte),
f. 3eitf$r. 9, ©. 129 $r. 16.
70. ©. 324: (£s foll feine Bitte über meine i'ippe [mit ju er*
gän^enbem fommen, f. mein ©örterb. III ©. 1116c unter „f ollen" 2dj.
71. ©. 327: (Sie fuchte t^n mit ihren Firmen ju umf Clingen; aber
er rifs fidj loö unb wanfte ftumm hinau«. ©ie wollte ihm nach, ibre
(^lieber murmelten ftch an, ihre Sinne oergingen, -- f. ©örterb. III
©. 1685a— c: murmeln unb 3"fantmenfefcungen, namentlich anwurzeln
(b), woraus ich fjier bie folgenben beiben ©teilen oon ©duller rotcbcr^ole:
„Da f)at mich'« angewurzelt, bafs ich nicht fliegen fann (©. 132a).
3a? f)et) nicht auf — , fytx will ich ewig fnien, | auf biefem ^Hafc will
ich oerjaubert liegen, [ in biefer ©tellung angewurzelt (©. 250a); ferner
(fet)r häufig): wie angewurzelt ftehen, liegen (bleiben), nicht oon bem
Boben aufs nicht oon ber ©teile fönnen, wobei man ba$ oorgefefete
„Wie" beachte. Än biefe« wie [f. o. ©.313 SRr. 60] tnüpfe ich oi« folgen*
Bemerfung, über beren Berechtigung ich aber bie ©ntfehetbung bem ©praü>
gefühl be$ geneigten tfeferS anheimfallen möchte, ütteinem ©efübl nach fann
man im eigentlichen ©inne oon einer $flan$e fagen: fie wurzelt fia) an,
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bot ftc$ angewuraelt jc. = fte fafft ©urjcl, $at SBurael gefafft wäajft
baftenb feft, ift faftenb feft gewacfcfen :c, unb im 95 er gleich aua) Don einer
am 53oben liegenben ^erfon, bie fta) emporaufjeben ftrebt, aber nidjt oom
$oben loSmaa)en (losreißen) !ann: fic tft (mit i&ren ©liebem am ©oben)
roie angewurzelt, aber nidjt füglidj, rote eS bei SßMlbranbt Ijetßt, grabeju:
Qtjre ©lieber wura eilen fia) an. — 3a) toieberfale, bafs idj mit btefer
$?merfung burdjauS Widjts entf djeiben, fonbern bie grage nur anregen will.
72. ©. 330: 55er Älte wagte itjr nidjt gu wiberfprea)en, — wo*
für es (f. o. Wr. 39) in unaweibeuttger Stellung wo$l beffer Reißen
motzte: er wagte ntdjt, iljr au wiberfpred&en.
73. §ter am ©ajlufs meiner ©emerfongen jum 1. ©anbe oon
©tlbranbt'S Vornan (f. ©. 271—276), in benen i$, ber (Eigenart meiner
3eitfd>rift gemäß, mein ftugenmert ljauptfäd)licb nur auf baS ©pTaa^lt^e
gerietet, wie Das audj bei bem aweiten unb bem britten $3onbe ber
Jall fein wirb (beren ©efpredjung id) aus SHücffi$t auf ben föaum ben
folgenben $eften vorbehalten mufs), will idj pnädjft baran erinnern, bafs id),
baoon abweidjenb, in bem 6. £efte (<S. 201—203) eine furae perfönlidje
„SBorbemertong" oorangefdjitft fjabe, unb mifl ferner über Hb. ffitlbranbt
als <£<&riftfteller unb inSbefonbere über feinen oon mir $auptfä<$ltdj nur
m $eaug auf baS ©praa)liö)e befprodjnen fRoman Ijier baS golgenbe $inau*
fügen, baS idj einem längern Buffafce aus bem gleiten SBierteljafc bes
(äfrenaboten, 1896 SRr. 14 unb 16 entlegne. Dort Ijeißt es (in Dto. 14
®- *l ff-):
„&IS Dieter trat ©ilbranbt ^uerft mit bem breibänbigen iRoman
.©eifter unb üftenfdjen* beroor (1864), ber es redjt beutlidj madjt, in
n*la>m Äampf ber werbenbe ftünftter ftetyt, ber fdjon ein ©türf eigenes
?eben in fta) trägt, naa> beffen 33erförperung oerlangt unb auf ber anberen
Seite fta) boa) bewufft bleibt, bafs bie längft gewonnenen gönnen ber
poetifa>en Überlieferungen nitys ©leiajgültigeS, 3ufälligeS finb, bafs fte
mit ber jeweiligen, fünftlerifajen Aufgabe in einem unlösbaren 3uf<«nmen*
fange fielen. Drängte es nun ben jungen Dieter, feine ©poren an einem
©UbungSroman au oerbienen, ber bie ganae Seitbreite über flaute unb
alle bie Qeit burdjfdjießenben (Straelen in einem 33rennpunfte au fammeln
fudjte, fo war es gewiffermaßen unoermetblidj, bafs er ins ga&rwaffer beS
Silbelm Sfletfter oerlief, fo riefengroß audj ber fcbftanb smtf^en fetner
Unreife unb ber Haren 2Reifterf$aft ©oetlje'S, anrifefcn ben gellen, Ijeiteren
SilbungSintereffen beS auSflingenben aa?tae&nten ^aljr&unberts unb bem
politifa)en Drange beS neunae^nten ^a^r^unberts fein mufSte. DaS ©e«
roufftfetn, bafs baS geplante ffieltbilb einen groß angelegten, flaffifa}
24*
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I
- 316 —
objeftünerten Vornan forbere, unb ber ©tbertyruä) leibenfd}aftlid)er Sin*
pfinbungen unb fi&erreiater {Reflexionen mit ber gerodelten überlieferten gönn
maa)t ba$ 93u<h $u einer merfwürbia, ungleichen $robuftion, in ber bie
©ebeutung be$ einzelnen bie 3Rif$Derf)ältniffe be« Qtonaen niäjt }u beteiligen,
ba* gener be* eigenen erlebniffe«, wirfli<her poettfdjer »nfc&auung bie
fpröben SWaffen ber geiftigen Eielfeittgfeit, ber blog gelefenen nnb erfonninen
Dinge niä)t &u burchglutyen unb in glufs gu bringen Der mochte."
einige Heine ^ract)lic^e fluSiMungen an ben Weben jum
@d)lnf8 ber »erltner SetoerbeauSfieUunö am 15. Ottober 1896
(f. ißat«3tg. 49, 606\
„3>te berliner ©emerbeauSfkllung — , mit fo met ÜRuth, Sfatfraft
unb $lei§ gef<haffen; mit fo ffi&nen erwartungen begrüßt, mit folgern
®lanje bnTchgeführt — ift berufen, ein ÜWerfftein in ber ®ef<hi<hte unferer
©tobt ju fein. $>ie ©djaren ber gretnben, bie au£ allen ©einheilen ^er*
beigeftrömt waren, finb gerftreut, um in ber £>eimat ju fünben von bem
gewaltigen Denfmal, baS beutfdpr JJleiß einer ©tabt ju errieten oermochte,
ob neiblos berounbemb, ob prüfenb unb raufternb, roa3 fic gefä)aut — fte
beugen |uh oor ihm. Unb fürwahr, unfer Stoterlanb !ann ftolj barauf
fein, wie be$ Weites ^auptftabt et)re eingelegt fyxt bei ben S3ölfern ber
örbe; wie biefe «u§ftellung ben ffluhm unferer bewerbe in fcUem ®lan$e
Steigt, ihnen neue ©ahnen unb ©ege gu weiterem, fühnerem &lug ge-
ebnet bat.-
liefen ©orten au« ber 8nfpra$e, womit ber ©orftyenbe bes Arbeit*
auSfchuffeS, $ommer$tenratt) Jrifc ftüftnemann, bie Weben eröffnete, wirb
man — eben fo wie bie folgenben Weben — unbebingt unb rütfhaltlos
juftimmen müffen, wobei man ftct) nodj fagen wirb, bafs ber anerfennent*
unb bewunbembe große $rei3 oon $efu(hern ber ftuSflettung fielet noa)
ein weit größerer gewefen fein würbe, wenn baS Unternehmen niajt gegen
bie Ungunft be« Settel in bem bieSjährigen ©ommer anautämpfen ge*
habt hätte.
9fa<hbem i$ bem Inhalt fämmtliajer Weben biefe aufrichtige *n*
erleniutna, gesollt, wirb man es mir, hoffe i(h, nia)t mifsbeuten unb »er*
Übeln, baf* iä) — ber Eigenart meiner äeitfdjrtft gemäß — htcr nidjt
mit ben fpra$Ua?en Äusfteüungen jurütfhalte, bie iaj für biefe meine 3et*-
fa)rift mir beim Sefen ber Slnfprathen angemerft habe:
SDer $err Äommerjienrath grtft Äü^nemann ^at unmittelbar naa)
ben oben angeführten ©orten in feiner Webe gefagt:
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- 317
„ &enn fid) — tote e$ bei einem f o grofjen ©erfe nur gu narürlid) —
and) alle Hoffnungen ntdjt erfüllt Ijaben, alte ©fiufcbe ^Befriedigung
ntd)t gefunden fabelt, fo fönnen wir bod) mit berechtigtem ©totj auf
imfer ©er! $urü(fblttfen."
§ier mrrb e$ mir toooj geftattet fein, au* meinen f^tsptfcfenrier.
ba# mtter bcm ittelfopf: „92i$t 1" ®efagte jn mieber&olen: „(Sin nia)t
unmittelbar Dar alt, jeber, jeglimer, jebweber, Sebermann, alle*
mal, jebe« ÜRal ober immer, fiberall, burd)au$, gana unb gar ic.
Demeint bie genannten ©örter; gan$ oet| Rieben tft ber <5inn, toeitn ein
liefe ©örter entfyaltenbtr *Safy ganj oerneint mir*, ogl.: Wia)t alle
biefe Diamanten flnb ed)t [fonbern nur einzelne] — unb: Ällc biefe
Diamanten pnb nid)t ed)t [ftnb nnea)t] ic, ogl. gaft :c. gteilid) fann,
trenn man eben alle burd) bie Betonung ganj befonberä Ijeroorbebt, aua)
ber jtoeite ©a% bie &ebeutung be* erften annehmen; aber ber 3tDfibeutig*
feit balber ift im allgemeinen bod) fclcfjc Slnroenbung — namentlich in
ber gemö$nlid)en $rofa — oermeiben ie.M — SRetner ttnßd)t nad)
würbe ber «ebner beffer gefagt $aben: „©enn fid) . . . aua) ntd)t alle
Hoffnungen erfüllt. nia)t alle ©ünfd)e «efriebigung gefunben faben, foic."
Der jroeite SRebner mar ber erfte ©teüoertreter be« $orft|enben,
©aumeifter unb Slbgeorbneter SB. Je Ufa). 3iemlia) im Anfang feiner
Ätbt lefen mir bie ©orte: „ ©erlin, unfere geliebte £eimatftabt, fa$ nia)t
nur einen reid)eu 3ufluf£ au£ aller Herren Sänber ic."
§ier möd)te id) baran erinnern, bafs id) gleid) im erften £efte be$
erfien Qa^rgang* meiner 3*ttfd)rift (©. 33—37) einen tfuffafe oeröffent»
U4te mit ber Überfa)rift: „(Ein aua) bei guten <5a)riftfteflern nia)t feiten
©orfommenber grober geiler roiber bie @praa)le$reM, bem ia) ba3 ÜRotto
aus ®oet$e oorgefefct: „Der Qrrtfcum roieberbolt fid) immerfort in ber
Zfpt; befsroegen mufö man bas ©a&re in ©orten unermüblid) mieber*
falen". ds ^anbelle fia) hierbei um bie Don §errn s3. gelifd) gebrauste
©enbung: Slu3 aller Herren tfänber (ftatt: Sänbern) u. ä. m.,
vorauf id) mteberljolt in meiner 3e*tfd)rtft tyabe jurücffommen muffen (f.
bie abecelia) georbneten 3n(jalt$oer5eid)ntffe ber oerfa)iebenen 3atyrgänge).
Der nftd)ft folgenbe Webner mar ber ftelloertretenbe 93orfifcenbe, @efj.
Äommeraienraty 2. SW. ©olbberger, unb in beffen «nftraa)e finbet ftd)
ber ©aft:
„Die SWänner, bie in freubiger DtfermiUigfeit über u)re Bürger*
#d)t fynau* bie ftnauaiellen (ärunblagen btefeS ©erte« gefd)affenf flnb
ftd) bemufft, baf* p« tut bie ©efammt&eit große Eortfcile (>aben erzielen
Reifen." — §ier fte^t bai ©d)luf£mort beä ©a^, bad mit bem oor«
ange^enben ^aben ba§ $erfeft bittet, ftatt be« in ber gemö^nlia)en gorm
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A
— 318
„geholfen" lautenben ^articip* (f. §auptfchwier. ®. 177a unter bem
Sitelfopf „,£>tlf «seitwörter 14 3). Da ober (f. ebb. ©. 268b ff. unter bem
fcitelfopf: „«Stellung ber Äopula" Sftr. 5) bie „inftmtioifch lautenben
^artieipialformen*' niemals eine Äopula hinter ftch bulben, fo ift baö
haben, welche« fonft an bem ©cblufs be£ abhängigen ©afoes feine ©teile
hätte finben muffen, bem oon Reifen abbängenben QnfinittD oorangeftellt,
»gl. im unabhängigen ober $auptfa$e: ©ie haben für bie ©efammtfjeit
grofce 5Sortheile erjielen t)clf cn. Die oon $erm (Solbberger gebrauste
gügung !ann unb will ich burcbauS nicht als fprachlicb unrichtig besei^nat.
aber ich wollte boa> bei biefer (Gelegenheit barauf aufmerffam machen, baf*
in bem abhängigen ©afce e« gefüger mit ber eigentlichen gorm be« ^artieips
gelautet haben würbe: baf« (ie geholfen haben für bie ©efammtheit
große SBortheile ($u) erzielen ober: baf« fte für bie föefammtheit große
SBortheile $u erzielen (mit)geholfen baben ober beigetragen höben,
behilflich gewefen finb, ogl. namentlich in meiner ©ajrift: „©a^bau
unb ©ortfolge in ber Deutzen (Sprache" (2. «ufl.) ®. 126-128 Mr. 14:
„Reifen".
Die näc^fte «nfprache hielt ber §anbel«minifter $err ©refelb, ber
feine töebe mit bem ©afc eröffnete:
„S3eoor bie SluSftellung förmlich gefchloffen wirb, obliegt mir bie
angenehme Pflicht, ben großen Stiftungen, mit welchen bie oaterlänbijcbe
unb inäbefonbere bie berliner ^nbuftrie auf ber ftuSßetfung in fo glän*
genber ©eife hervorgetreten ift, offen unb rütfhaltloS bie Änerfennung ber
fömglichen fRegierung aussprechen."
Dem 3nhalt wirb man hier — wie überhaupt bem fämmtlicher
Weben — unbebingt auftimmen; aber man wirb es mir, hoffe ich, nicht
mifsbeuten unb oerargen, wenn ich auch hier in $e£ug auf ba$ ©praccliäe
au« meinen §auptfchmier. <S. 220a (unter bem Xitelfopf: ob 9ßr. 2) ba$
Jolgenbe l)erfe^c:
„alö betonte 2$orfilbe in trennbar jufammengefe^ten gettwörtern
(f. b. 1; 2; 7)3. <8. obliegen: $emanb liegt einem ©erf ob unb: Das
©erf liegt ihm ob. Die g. 53. in Öfterreich ic. oorfommenbe ©ei|e:
,@r obliegt bem ©erfe; e$ obliegt ihm* ift, wie bie ^Betonung jeigt,
falfch, ogl. auch: (£r hat [nicht fo gut: ift] bem ©erf obgelegen [nicht:
oblegen]. Da« ©erf fcheint ihm obzuliegen [nicht: gu obliegen]. &
herrfcht, fchwebt, waltet Fein 3weifel ob, nicht: ©3 obherrfcht, od*
fchwebt, obwaltet fein Zweifel :c. Äeiner fiegte ber ÜRacht ob, wofür
freilich Dörfer tabelhaft fchreibt: deiner obfiegte ber 3ttaaH ogl.: <£r
hat obgefiegt jc."
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— 319
3n ber <5<$luf«rebe be« Eljrenpräfibenten ber Slusftellung, be« «Staats*
minifter« x>. ©erlepfdj, enblia? begegnen wir gleich im Anfang bem ©afte:
„3lm ©a)luf« ber «u«ftellung, in bem «ugenblicT, oon bem an ge*
rennet in wenigen ÜHonaten oorau«fidjtlidj all bie Anlagen, bie i$r bienten,
oerfa)wunben fein werben, wirft fidj voofyl Qebem bie 5ra9« auf lc"
3U« ta) mit einem 39efannten über biefen ©afc fpradj, meinte er
junäcf>ft, e« Hege offenbar nur ein Drucffeljler oor, inbem ftatt be« Dario«:
„3ebem" ber Sftominatio: „^eber" 3U )etoen f«*n totxbt; a^ t$ Dann
aber auf mein ©örterb. III ©. 1572b Qinwie«, wo e« unter auf werfen
in 2d $eißt: „(Etwa« al« oorfjanben, al« ju gelten berechtigt ic auf [teilen",
mit Söeifpielen unb gelegen für SBerbinbungen wie: „eine grage, §9potf)e[e,
ein Problem, einen 3ro«if«l, «in SJebenfen auf werfen" u. f. w. unb am
®a)luf«: „aud) (f. f <Sidj): „$ier wirft fia) nun bie Jrage, ba« Söe*
ttnfen 2c. auf, woju in meinem <£rgänj.*©örterb. ®. G30b ber 93eleg
au« ber 9iat.«3ta,. 32, 420 gefügt ift: „Die grage wirft fia) auf,
ob :c", ba meinte er, banaa) oerbiene bie Jrage boa) eine nähere (Erörterung
unb, atö idj ifyt, ben id) al« einen (Gegner ber „Slfabemie ber beutfd^en
Spraf&e" fannte, auf bie oortrefflitfce oor me$r al« 20 Qa&ren (am
26. üflära 1874) gehaltene geftrebe (Emil Du Eoi«<töeömonb'«: „ Über eine
Wabemie ber beutfajen ©praa>e" aufmerffam maa)tc unb barau« ©teilen an»
führte, wie: „3$ träume eine faiferlidje Sttabemie ber beutfc&en <3praa)e . . .
Les Allemands n'ont pas le mot propre, ©ir ftnb f$on aufrieben, wenn
ber 2lu«bruä bie ($ebanfen nur ungefähr berft; unb auf einen tleinen
Dentfetyler fommt e« un« niö)t an. SKit feltenen Äu«nal)men fpridjt jeber
£eutfa)e, wie ifjm ber ©djnabel gewaajfen ift. Sftidjt bloß jebe £anbfa)aft
befielt in fcu«fpra$e, ©ortbilbung unb ©ortfügung auf ifjren Eigenheiten,
ionbern jeber ©inaeine $at bergleiajen oon ©Item, Pflegerinnen, Celjrern
überfommen ober fi# felbft ausgebaut jc", ba gab er — aüerbing« etwa«
fleinlaut - au, aüerbing« fdjetne boaj aua? biefe Jrage eine erneute Er*
»ägung unb grünblidje, alljeitige Prüfung au oerbienen.
Eine folo)e anauregen war aua) ber einzige 3wetf au &*r 95eröffent*
lit&ung ber oorftefcenben „tleinen fpradjlidjen Äu«fteÜungen an ben Weben
jum ©djlufö ber ©erliner ®ewerbeau«fteüung".
»creiiijelte 6eim Scfen lüebetgffc^ricbene Semcrfutiflen.
1. 3nftnittöe mit „au" gehäuft.
„<& fa)eint fein ÜRittel a" geben, biefe . . . Neigung, mit bem
Älten aufaurüumenunb überall 9flietf>f afernen einauriajten, erfolgreia)
in betämpfen." ©renab. 53, 2, 283, ogl. tyierau meine $>auptfdjwter.
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- 320 —
©. 3 b ff. 9h. 3, mutant id) nur ben Anfang fcrfefce: „WiM gut &ängt
tum einera ^nfinitio mit ein ametter ^nftaiti» mit ju ab tc*
2. Salfdje 3ufammen|ie^ttng.
„$)ie langatmige föefolution, meiere [Dbj. im «ccuf.J bie Referenten
o. SBoümar unb ©d)önlanf einbrachten unb [roelaje, ©ubj. im 9*om.]
oom Parteitag angenommen würben k.u ittat.*3tg. 47, 593. £ier &ätte
baS jmeite oon mir in ftlammern hinzugefügte roeldje füglia) nia>t fehlen
bürfen, roeil e3 jroar im ©ortlaut, aber nidjt im ©afcoerljältnis mit bem
erften übereinftimmt, f. f>auptfa)roier. 344 a Mx. 2su
(«ffrTwftuna diydnei va$ «clfgmbett. 8*tt unb «aura »otfeftalten.)
3>« Penisen $J!eTretaV«! fcunbert ©tubienblatier beutfäei Äuu&ler. *uf Set=
anlaffung unb unter 2Ritwirhing bcS Mnäener ,$ilf«au8fa>ufie« für fiifli"
berauSgegeben, unter ber fönfUerifcbai Rettung oon granj oon 2)efreggtr,
ju (fünften be$ beutfeben ©tubentenbeimä unb b(3 beutfeben ^BereinöbaufeS
in (JiUi. 2Rit $qrt oon ^rof. Dt. Ufay £au$f?ofer UMb einer Ginteirung
oon £einr. ©afiian, deg. geb. Söll 20 (fL 12). 3. f$. 2ebmann in
SRüngen. (Xa 1Reinerl36 auö beut Verlauf wirb ben nationalen 6d)u|-
anftalten in <5iüi überwiefen.)
^Sricffaftciu
£errn $tyitiw Jt • • • in (Sbarlottenburg:
„Keine menfajlicben Saute roaren es mebj, bie fte babei auSfhefccn, ibre ©tini*
men waren oerjerrt, man fat) nur noeb ba£ 2Sei§e in tbien äugen, ber ©djaum
ftanb tbnen oor bem STOunbe." — ©0 ftct>t gebrutft in ber 9Jarionak3tg. Si. 516 n
einem Äoman oon Äonrab Xelman (28. ^rorifefcung}.
Sann man, fo fragen ©ie bei mir an, im Deuxfcben rotrflieb oon 0 erger rten
Stimmen fpreajen, wie oon oerjerrten 32g««. SWienen? darauf tann i<o nur mit
einem entfa^iebenen „Wein" antworten, ffiarjrfajeinli* liegt ein 2>rutffebler oor: aber
i<b bin aufjer ©tanbe, tbjt mit ©idjerljett ju beritbtigen. (ES tft eine bloße unfidjcrt
©ermutbung, auf bie ©ie felbß mia) burd) 3brc Anfrage bingekitet baben, wenn ut
frage: ©oOte oielleia* flott ©timmen ber ©ajriftffclkr SRienen gefdjriebeu bab«,
waä bei unbeutfiäer @#rift bei ©efeer al$ ^©timmen" gelefen?
ftrSulein £ugenie $L in Watfjenow: 2>ie Beantwortung öftrer anfrage io
$e*ug auf ben f5üjfif<ben (Benitio ftnben ©ie auf ©. 296 biefe« ^efte«.
<AITe für bie «3rit(cbrift fefßn BeAtmmteu ^ufenbungen wotfe mau un-
mlite(ft«r an ben ^eraußgeber na* Aftflrefl^ iu ^Ufßffnbttrg, bagegm
bie für ben ^Imfdifafl ob/r af* J3cifageu ßeflimmten ^njetflen an ben £tr-
feget in ^aberborn fenben.
Beiträge fnw n&Qflc £tft muffen jebe» SRaf ßi* fnäteflens jum 1. be*
SSanat* tn ben,Äänben beß «Äeransgeßers fei«; au« bittet er, in JSejng auf
ben 3Utf«m, bie 3Uum»eteä ttni(Fe bet ^eitWrift im jUae >u «aOrn.
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©ftflfr unb TOenfd)en.
«in «Oman ra S ©änben Don «bolf ©ilbranbt. SWrbttngen 1864.
(f. 6. 201 ff., 271 ff., 309 ff.)
3»oeiter S3anb.
79. 1 ©.3: ©irf beine Wandten in« geuer unb laf««üe« einen
jinnlofen Iraum geroefen fein, f. über ben oon laffen abbängigen
Äccufatiu mit bem Qnpnitio aud) oon 3eitroörtern mit boppeltem Wominatio
(be« ©ubfeft« unb be« ^räbifat«) $auptfd>roier. ©. 195 h; ©örterb. II
©. 31c/2a SRr. 5 unb ba« bort angeführte, namentlich : ®ott einen
guten [nidjt: ein guter) ÜRann fein laffen ic.
80. ©. 4: <£nbli(S) faf) er fidj auf bem oon fdjroarjer 9ßad)t um*
hängten $(jeil be« ©ee«, fern oon ben $id)tcrn unb ber luftigen 3Rufif,
fem unter bem roolfenbebetften ^tmmel. — 2)fan oergleidje in meinem
©orterb. I ©. 690 b ba« unecht $ufammengefefcte auf ber SSorfUbe betonte
3eitn?ort umhängen I unb ba« auf ber jroeiten ©Übe betonte, e$t $u*
fammengefeftte umhängen II, j. 93.: 9D?an bangt fid) ober einem intern
($atio) ein £leibung«ftütf, einen flWantel um ic. flflan umbängt (w>*)
toa« mit ettoa« §angenbem ober §ängenbem, einem £ua), Umbang ic
= man umgiebt e« bamit. (Seroöbnlidjer mürbe es in bem ©afte oon
©ilbranbt etroa feigen: auf bem oon fmroarjer Madjt umfüllten ober
ber^üllten (ober: in f^toar^e ittadjt [euvjgebüllten) Sbeü be« ©ee«.
81. ©. 5: (Sine ©timme oon orgeltyaftem Zon, f. Sfteue Beiträge
Sur beutfäjen ©gnonmnit ©. 106 ff.
82. ©. 8/9: (Da faty er . . . jaljUofe graue ®eftalten, jebe mit
einem &näue( in ber §anb, ba« fie oergeblta) abjumitfeln fudjten . . .
9?un naljm u)n ber Üob am Ärm unb jetgte if)m feine eigene i&eftalt;
bie faß einfam am fftjnb unb fnäuelte im ©djroeifc ü)re« 2tngefia)te«,
ein unfäglia) beiammern«ioürbiger Änbluf ! = (f. o.): fie fudjte ba« tfnäuel
objuwirfeln.
1 Sa bie ©efprea)ung be« erf)en Banbeä mit 9lr. 73 fcbliefjt, fo battc bie
Süblung mit 92r. 74 (Patt 79) beginnen foden ; aber bad ©Hieben babe ia) (olfl fad) lieb.
bcbeutung«lo«) lieber fielen laffen »ollen, um nid)t alle folgenben Wrn. änbern \u
muffen.
8dt14r1fl f. beutffr ©pratfc, X. 3afirfl. 25
— 322 —
83. ©. 12: (Eine grau in guten ^atjren [=» in noa? rüfti^em
Alter ic] unb oon bem munterften &u£fefjen ii, ogl. übliäer int ©uper«
latio: in ben beften Qa&ren, f. ©örterb. I ©. 119c; 832a.
84. ©. 19: (93olf«fpradje, befonberS in Öfterreidj: Ära m er in
[Söeftfcerin eines äramlaben«].) ©$ liegt freilia) oiel 3eu9* tf- 3e^^r* ^
©. 54 !Rr. 4 unb ba« bort 3Ingejogene] auf rm [f. ©örterbua) I
©. 55 c] $oben, alte ®üa)er . . ., ©a)laf Rauben [= ©<$lafmüften] unb
aerbroäene Qnftrumenter [fit. ^nftrumente] f. grembmörterbua) I
©. 546 b.
85. ©. 22: $d) miß biaj an jene 3eiten ni#t erinnern, too bu ju
meinen Jüßen fogl.: mir $u gu§en, f. §auptfdjioier. ©.91a SRr. 5] lagft
unb mir bie fjeiligften ©elübbe ber Ireue, bie ©timme be« ©etoiffen« com
33ufen toegfdjmetdjelteft [= roo bu bura) bein ©djmetdjeln e$ baftn
braajteft, baf« ia) bie in meinem $3ufen feft unb unoerbrüd?litf) ru&enben
Ijeiligften ®elübbe ber $reue unb bie (Stimme be$ ©erotffen« oergafj unb
aufgab :c] unb jeber beiner ©äioüre oon Ghoigfeit log. Die 55erbinbung:
„oon (fctioaS lügen" ift ungetoöfmli<$, ju erflären etwa: too ieber beiner
©a)roüre lügenhaft oon <£toigfeit (ober ewiger Dauer) beiner Siebe fpraa) ic
86. ©. 29: in öfterreia)ifa)er SBolf«fpraa)e : Da« mar ein ÜRufif--
madjer [= üWufifer] — , jeffe«! [= Qefu«! al« ÄuSruf ber 53c* ober
üBerrounberung] roaö §at ber fingen unb muficieren fönnen . . . Qd) muf$
'was an mir fcaben, baf« bie traurigen £eut' immer ju mir fomtnen.
©ie la$en aua) nidjt am gernften [f. .§auptfä)mier. ©. 167a ic] og(.:
©ie ladjen audj nidjt eben (ober grabe) gern; ©ie gehören autt) nia)t
ju ben gern Sadjenben.
87. ©. 36: Der ©pötter fcfclug ben [Äccuf.] jungen 2Rentor auf
bie ©$ulter; 260 ic, ogl.: Da« Üfläba>n f#lug iftren netfiftfcen Stugenb*
Wärter auf bie §anb. ©. 138/9. Qnbem fte i^n auf bie ©ajulter tlopfte.
©. 156. ©ie wirb midi ein toenig auf bie §änbe flopfen. ©. 242;
bagegen ©. 49: Sie oft e« tljm [Dat.] in ben Warfen fdjlage f=» naa)<
träglia) ba« ©efü&l fia) rege] f. ©örterb. III ©. 937c/8a 9h. 8; 11
©. 375 b, baf« er in bie weite ©elt &ineinmödjte :c.
88. ©. 39: <£r roar im ^Begriff, fieb. barein [in feine alten ®e=
lüfte] ju oerfinnen, f. ©örterb. III ©. 1106a; I ©. 352c.
89. ©. 42: g$ laaV baju, wenn man bei un« bie Äefcer in bie
$>öü' hinein betet, wenn man bei un« betet, um bie ßefcer in bie
§öüe hinein $u bringen.
90. ©. 45/6: <£r [ber ©iefenfletf] gehört boa) oon (Sott unb
iRedjt«ioegen ff. $auptfa)roier. ©. 169a] mein [f. ebb. ©. 164a] . . •
©ie wollen i§n nimmer [munbartlia) = nia)t], ogl. ©. 47: „<& fa>eint
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— 323 -
ein balbnärrifcber SÄenfch ju fein.44 Sielleicht iflt er'« gang, antwortete
Johann; oom ©eminar fchretben fle'«, et ^ab' feinen richtigen $opf
nimmer; ©. 59: Äuch bie SRacht geh' er nimmer fort; ©. 141: (Ein
3Rufifant foH er fein . . . aber er muftciert frilt nimmer; ©. 144:
©ir fommen nimmer nach ©charfltngen, fagte fie, wenn ©te mit ber
©chtfferin fo gärtlia) thun, baf« fte nicht rubern fann; ©. 145: Qa) !omm
nimmer &eim $u meiner Äuh; ©. 155: 3<h feh ihn nimmer [nie mehr,
nie mieber ic].
91. ©. 55: „$aft bu Wicht« oom Detter S^aji gehört?" . . . SWein,
war bie Äntwort, wie täme ber SRaji baher? — munbartlich ftatt $er
ober fyitxfytx ie.
92. ©. 57: ©ifft ihr, baf« fie mir neibig finb? — ogl. ©. 62:
Der fei neibifd) geworben [auf ihn k.], I ©örterb. II ©. 422a.
93. ©. 59: 1&x bleib groben bi« aur ffiinter«aett, ogl. ©. 65:
3Ron muf« e« befannt machen, baf« er Aeroben ift unb feine ©inne nicht
hat jc, — munbartlich = ftier oben, f. <£rgäna.« ©örterb. ©. 375 a.
94. ©. 77: ©ie forglo« er über bie SHöthen [f. ©örterb. II
©. 447 ar oef. 9?r. 17] unb plagen ber menf$li$en ©efellfchaft ^intoeg^
gefehen.
95. ©. 80: ©ie fahen ft<h f eltener unb fchienen einanber [al$
Öenitto, gewöhnlicher unb beffer: (Einer be« Hnbern] wenig ju be*
bürfen, f. $auptfchwier. ©. 123 b.
96. ©. 82: £>ie« beruhigte ben fchlafmüben ©urfa>n, im ©inne
mm mübe unb fchläfrig, f. ©örterb. II ©. 338a, ogL Dagegen 8u*
fammenf jungen wie leben«mübe = be« geben« raube (= überbrüffig) ic,
f. ebb.
97. ©. 92: ffloberid), ber . . . nc$ etwa« $ac$u« im topfe Jatte
(f. ^rembwörterb. I ©. 123 a), (ier = einen f leinen ©einrauf d) (burfdjtfo«).
98. ©. 92: Qaf« er e« mit abgefeimten $9urfd}en unb gefährlichen
tfanbburchftretchern au thun fyabt, ogl. ©örterb. III ©. 1237c — ge*
fä^rlict)en $agabunben.
99. ©. 94: $)en §interwänben einiger baracfenhaften Machbar«
haufer, f. ©örterb. I ©. 83a unb über bie (Enbfilbe -haft Neue Beitr.
Sur beutfchen ©onon. ©. 106 ff.
100. ©. 95: (Er . . . oerfpann fich [= fpann fich . . . ein] in
wahrhaft ferfermäfjige [bem Äerfer, ©efängni« angemeffene, entfpredjenbe],
nebelgraue [= büftere jc. f. ©örterb. I ©. 620b] ©ebanfen.
101. ©. 98: ©eil Qh* fchon lange nicht inefjr in ben richtigen
Strümpfen feib, weil $h* langweilt jc, ogL ©Örterb. III ©. 1247 a:
nicht recht auf bem ©trumpf fein.
2Ö*
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102. ©. 99: 3ffct foüte un« . . . jebe «iertelfhmbe, bie mir in
ber grei&eit oergäljnt [oor langweile gäfcnenb »ertragt, f. ©örterb. I
©. 530a] faben, beneiben«wertp fein; ober e* ift nio)t fo. ©ir »er-
lottern [f. ©örterb. II ©. 172c = wir bringen fle lotternb, in mv
tätigem, unfruchtbarem flWüöiggang &in jc] unfer Seben, Hefter, ©ir
finb fiberflüffig. ©ir baben reine $efo}äftigung. ©ir fuö}en un« feine.
103. ©. 102: lebe: ia) babe meinen ftrü&trunt [ogl. gfrüfc
ftütf, f. ©örterb. Iii ©. 1396 b unb <3. 1250 a] mteber ausgebrochen,
ogl. ©. 101: 3)?an fyat micb foeben mit ©i tf) elf äff ee vergiftet ober mit
einem (#etränf, baß noä) fcblimmer betitelt ju werben oerbient
— unb ©. 102: ba« braune 2ftorbmaf f er.
104. ©. 106/7: «ffoeiation! [f. mein grembwörterb. I ©.103b
unb 93eroeutf(&ung«wörterb. <5. 16 a] Do« ift mein ©ort, jwor ^
fojleajte«, wälfdje«, jungenbrett)enbe« ©ort [fa)wer au«3ufpred>enbe«] ;
ober laffen wir e« bi« auf ©eitere« gelten, ©ollt Qfcr ein freier iWann
fein, tfuctu«, fo oertauft bie Jrei&eit, bieQljr bi«$er bafür [genauer:
Da«, waö tyx bisher für g-reifyett] gehalten &abt, für brei ©Uber«
linge unb affoeiiert Chid*. tfafft e« (Eua) einmal gefallen, (Einer oon fielen
£u fein. Opfert bie große Jreiljeit, naa) (Eurer tfaune ju leben! Die Qbee
lebt in ben 3Renfa)en; fdjließt (Eua) an bie 3Renf$en an unb fte&t in Weil?
unb (Slteb für (Eure ©egeifterung ein. ©enn 3ftr ein §er$ für ba«
SBaterlanb Gabt, wenn bie Qbeen unferer Sutonft (Einheit unb grrei&eü
ber beutf^en Götter (Eua) warm maa)en, fo jie$t Die §anb au« ber £at$e
unb fafft mit an. affoeiiert (Eua), e« giebt für unfer ®efa)leo)t feine
anbere fflettung. ©ir Ratten «Ue« oerlemt, mir Deutf a)en [f. 3ettfa)r. II
©. 145—151 unb f. „roir" in ben Qn^altöt^er^eict^niffen ber folgenben
Qafjrgänge], nur nia)t, Qeber für fiü) allein $u fein unb, weil roir Das
[ftrenger ridjtig: fo = für fia) allein; bem $erfaffer $at roo^l oor«
gefa)webt: Da« = Deutfa)e], waren, barum fonnte man un« Älle roie
eine §erbe bef>errfa)en jc.
Qa) &abe biefe ©teile (ju ber freilia) aua) nort ba« borauf golgenbe
hätte hinzugefügt werben fönnen) fo au«füf)rlia) hergefefct, um barau« bie
tfefer, wenigften« an biefem ©eifpiele, bie ©efinnung be« $$erfaffer« er«
fennen gu laffen.
105. ©. 108: (Einft weilen oerbaue ia) noa) an (Eurer ^rebtgt,
l ©örterb. I ©. 269 a/b. Da« oon „o erbauen" ab^ängenbe „an** ift etwa
$u erfuhren: (Einftwetlen taue ia) noa) a n (Eurer frebtgt, um f ie &u oerbauen.
106. ©. 111: Die Unreifen, bie noa) mit ^opageienlippen
naa)ipred)en. — Da bie Papageien unb bie S3ögel überhaupt niebt Sippen
[f. b. in meinem ©örterb. II ©. 145a], fonbem ftott beren einen @ü)nabel
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(f. b. ©örterb. III ©. 982b] haben, fo ift bie «uSbrutfSroeife fpradjltdj
nafct untabeibaft, ogl. al* ©erbefferung«oorf<hlag: na$ $apageienart
ober papageienmäßig, papageienhaft.
107. ©. 113: Stefanen ©ie, lefen ©ie! ©ir fönnten eigentlich aua)
5Du ju einanber fagen; mit bem ©te unb Qb* haben wir'« lange genug
getrieben. Unb baö Unglütf, ber flerfer macben Duftbrüber, — f.
bujen ©örterb. I ©. 338 a, aua) über bie %u$fpra$e (mit gebehntem
ober gefcbarftem u) unb bemgemäße Schreibung
108. ©. 114: SRun follte er fta) oon einem unoerfdjämten alten
©urfcben fchu(h) riegeln (äffen, beffer obne ba« t>on mir eingedämmerte
t) in fä)u(h) riegeln, ba« roahrfcbeinlich ju bem althodjb scur(a)gant
flößen gebort, f. mein ©örterb. III ©. 1024a, «nm. ju fa)üren.
109. ©. 115: ©iffen ©ie nicht, baf« in biefem $aufe alle «riefe
bura) meine §anb gehn, baf« ©ie mit 3hrem Helfershelfer Stiebt« a«
bereben, SRichtS au pafebern haben? — ogl. über paffen in ber ©o*
beutung oon fdjmuggeln mein ©örterb. II ©. 503b :c. mit bem §aupt*
»ort: $afd}erm (= ©chmuggler), toooon ba£ fyter gebrauste pafdjern
eine weitere gortbilbung tft.
110. ©. 122: $uciu£ ftanb in ^antmetgefü^len ba, — ogl.
mein ©örterb. I ©. 509 c, beffer ioot}l in ber <Einaat)l: im ©efütjl be«
Jammers, ogl.: oon Jammer erfüllt ic.
111. ©. 123: [Da] fanb er auf feinem Wacbttifch einen ©rief oom
Onfel 3JK<bel, auf ben er f<hon lange gehofft unb geroartet hatte, — wo
ber Sefer febroanfen fann, ob es ber Onfel ober ber ©rief fei. auf ben er
gehofft hatte, — ogl. ©. 135: ©ei biefem Warnen befann er ftdj erft,
baf* biefe SRöft bie Tochter ber äramerin fein muffe, bie er befudjen foüe.
©ar e$ bie ßramerin ober beren Jocbter, bie er ju bei'ußen hatte? —
ogl in ber 3eitf$r. unter „iRelatio jc." unb als unaroeibeutig: $)a fanb
er . . . oom Onfel 9Wta?el einen ©rief, auf ben :c. $)af$ biefe fööfi
ber Jhamerin locht er fein müffe, bie jc.
112. ©. 124: <5r benfe nicht mehr baran, ft<h mit Arbeit ju plagen;
als alter ©pielonfel rooüe er leben unb fterben, — als ©eifptel ber
lofen nach ben ©ebürfniffen beS «ugenblicTS gebilbeten 3ufammenfefcungen
= Onfel, ber nicht mehr bie Aufgabe habe au arbeiten, fonbern nur, mit
ben ftmbern au fpielen.
113. ©. 127: «n biefem Ort hatte er feine föuhe mehr, baS un*
tbätige ©erfdjlürfen ber 3e^ war ihm oerhafft geworben, — ogl.
©örterb. III ©. 166 b = bie 3eit in genießenber SRube oerbringen, ahn*
lid) bem 3e<her, ber baS ihm behagenbe tfabfal in fleinen langfamen 3üßen
in fleh fölürft, um es grünblichft au«aufoften unb au genießen.
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114. ©. 129: SRun ... fiel ifjm jene fterbefü$tige 9ta$t ein,—
ogl. ©örterb. III ©. 1266 a— 1269 b unb fcrgäna..©örterb. ©. 542c
bi« 544 a, wo ©elege für bie 5ufommengefaf«ten 3ufammenfefeungen oon
*©uo)t, *füdjtig jc. gegeben finb (d* ©cifoiel für unerfa)öpflia>e äfa
Haje). J£)tcr bei ©ilbranbt Ijat ba« fcrDorge&obcne (Sigenfä)aft«wort bte
SSebeutung: oon ber ©terbefudjt — ober ber ©e$nfua)t, bem fe&nenbcn
Verlangen au fiterben, na$ bem lobe — erfüllt, ogL im (Srgän^. ^Börterb.
©terbfudjt (in anbrer 93ebeutung): eine ©u$t ober ©ptbemie, woran
bie Seute maffentyaft fterben, aber bem (Eigcnfdjaftewort bei ©ilbranbt
entfpredjenb: SlMoer ift Sftero gegenübergeftellt wie bie 5£obe«fuä)t bem
£eben«brange. Unfere 3eit. SReue golge 13, 2, 658 je.
115. ©. 131: 3$ bin nun eben in ber Saune mtdj auSjufdjwafcen,
»gl. ©örterb. III ©. 1040 a (3?r. 2): fto) (mit fcinem) über etwa« au*
ftyoafcen. ©ielanb jc. = fldj oertraulidj au«fprea)en.
116. ©. 134: «l« fie am Ufer auf ber ftoubigen ©trage &inf<$ritten
unb burdj ben fü&lenben ©afferwinb, ber fanft Ijeraufaog, fta) bte Reißen
©tirnen erfrifäjen liegen, — ogl. <£rgäna-s©örterb. ©. 638 c: ©äff er*
wtnbe [feuchte], ©ilbranbt ÜR. Ämor 186 ic.
117. ©. 135: Da« fdjaltyafte Sädjeln, oon bem biefe töuljrarebe
begleitet war, — naa) bem (£rgäna.*©örterb. ©. 411c = 1. Sobrebe —
unb 2. fRubmrebigfeit, weldje beiben SBebeutungen l)ier bei ©ilbranbt in
einanber überfptelen, ogl. (in ber aweiten 53ebeutung): Dem gegenüber
erfajetnt tyr ©elbfttroft al« eitle« föu§mgerebe. greie« Deutftfe« §oa>
ftift. Meue golge X ©. 32.
118. ©. 140: Der £a$n fa)of« unter tööfi'« männliäen SRuber;
f plagen rafa) über bie gläö> &in, f. ©örterb. II ©. 236 a 9fr. 3bf wo
männliö) erflört ift burdj „fräftig, feftjc", ogl. unter ben ^Belegen bort,
3.®.: ©eiblid> geftaltet, bin ia) [bie Hoffnung] männltdj ffi&n. ®oet$e 10,
248 jc.
119. ©. 142: Der ©irtb §at no$ ein ©irtb«$au« in ber ©tabt,
ba unten am ©ee, unb fommt nur unter tag« einmal herauf, um naa>
jufajauen jc. = wäbrenb (ober im Saufe be«) Jage«, f. ©örterb. III
©. 1277c 9fr. Ic
120. ©. 142: Die tööfi ift in £aifer«bab ba« « unb ba« O, wie
ber $err Pfarrer fagt: Kellnerin, $au«frau, SMeljmagb, ©tiefelpufcer,
&öä)in, ©djifferin unb ©abemeifter — gelten'«, Da« ift ein oorne&meS
Seben, fo oiel fdjöne ^lag' in einer $erfon? — , ogl. ©.146: ©elten'«,
e« ift betrübt, wenn man feinen SBillen niä)t Ijaben !ann; ©. 154:
Helten'«, im Äatferbab ift'« boa? fajöner; 159; 161 jc; - f. bajn
mein ©örterb. I ©. 575 c. wo eS ^eigt:
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„III ©elt, interj.: bte ©ia)er$eit ber Überzeugung in $3e$ug auf
£>a£, wo* man fagt, namentlia) aua) bte fia)re Grnoartung, baf« ber Slnbere
^uftiinmen werbe (aua) irontfa)), bejeia)nenb = Sa« gilt bie Sette? 9Wa)t
n?af>r? ic, 3. 93. SWepbiftopbele« (cor fia)): ©.! baf« ia) bia) fange!
©oetfr 11, 145. ©.! ia) roeijj? 9, 10. „©. Da« ift garftig, tfarl?"
18. Bogel, Da« babt 3br freilia) oergeffen. ©a)iller 131a; 181a u. o.
Hnm. Bon gelten, ogl. engl yield, fa)n>ar. gellen, ©inem juftimmen
= ©iebft bu'« ju? — üflunbartlia) aua) naa) ber »nrebe mit Qfjr, ©ieu:.:
Geltet? Helten ©ie? ©talber 1, 415; ©a)meller 2, 44; Sein*
falb 20b :c. ©ället. u)r $erren, ia) $abe fRec^t. ©ottbelf ©a)ulb. 57;
217" ic. — , ogl. (£rgänj.*Sörterb. ©. 227a: „III ©dt interj. = nio)t
u>af>r? :e, aua): (Seite? Sefterm. 279, 284a ic; (ÜHunbarten 7, 274;
im Bogtlanbe: gelle fce?); gäü? ffloman^tg. 16, 3, 280; ftl]uf m[e]in
©öflen reb' ia) Da« Turner. SRarr.*Befa)to. 26, 57 jc, f. ©talber 1,
440, »gl. tirol: gailing. Mat.«3tg. 33, 317."
121. ©» 143: 3a) bab' bie gefunben (»lieber, Äräfte für 3toei unb,
wenn'« gar arg wirb mit ber $lag' unb «rbeit, flua) ia) mia) einmal
au«; Bernau) fingt fia)'« fä)on roieber. — ©ia) au«flua)en, b. fy.
fia) feine« ganzen Borratb« an Jlüa)en entlaben; Älle«, toa« man von
Jlüa)en auf bem $erjen bat. baoon abmäßen, fo baf« e« fia) baoon er»
letduert unb ganj frei füblt. — Über bie unperfönlia)en rürfbejüglia)cn
3ettioörter toie: „eö fingt fia) ic.M, ogl. §auptfa)nner. ©. 142a $r. 8
unb ©. 236 b SRr. 3, toorau« ia) fotgenbe ©äfce entlegne: Sie &übfa)
fpielt fia)'« ben Bater [ogl.: wie bübfa) ift e« ben Bater ju fpielen].
©a)iller: Sie rollte e« fia) leia)t in bem Sagen bura) bie ©ampagna!
»ie ritt e« fia) leia)t in ben ©arten. §erm. ©rimm :c, wo ba« „eö"
etwa« Unbefannte«, nur au« ber Sirfung fcrfennbare« bejeia)net; fo
j. 9. aua): (£« faß fia) gut unb futterte fia) lieblta) an biefem
angenehmen Orte. £>einr. ©etbel (Dabeim 33, 42a). (£« geljt fia)
^eute fa)ön. «. STriniu« Oüuftr. 3tg. 2733 ©. 616c).
122. ©. 162: Da« 2Räba)en Iaa)te, brebte fia) um unb fang fia)
Bieber b»nau« = begab fia) fingenb In'nau«, (oerfa)ieben tr.: einem ©twa«
aus ber ©eele fingen. Sftr. 124) ic, ogl.: ©ie werben fia) auf ber Grifenbabn
au« bem ©ebirg binau«geftüa)tet baben. ©. 127 u. f. w., ogl. SRr. 124.
123. ©. 169: Da fjabe man an 9ßia)t« feine greub' meljr —
mit üoltetbümlia)er boppelter Verneinung, f. Qeitfdjr. ©. 236 Hflx. 23 jc.
124. ©. 173: Crr börte fa)on oon Seitem Wöfi'« bellen ©efang;
cd toar tbm, al« wolle fte ibm alle bie oerftänbigen ®ntfa)lüffe au« ber
©eele fingen; =» bura) ibr ©ingen barau« oer treiben (ibn baoon ab*
bringen), ogl. anber« refl.: pa) l>erau«ftngen unb Äbnlia)e« mc^r.
- 328 —
125. ©. 174: ©et fo ebren wfirbtgen paaren, — ftatt beö ge*
wöfaKcben e&rwürbig, f. ©örterb. III ©. 1676a, ogL glet*fa0« feiten:
ebrfurcfctswürbig ebb.
126. ©.178: Die #abemeifterin oom Äaifertbab tqut ftö) fo lri*t
nt$t erfälten, — in ber 9?olf$fpraaV = fte erfältet ft$ fo letcbt nicK
f. ©örterb. III ©. 1317 m Mr. 3a unb b, worauf ia) — mit 9tü<ffid)t
auf ben {Raum — I)ier nur oerwetfen fann.
127. ©. 180: Daf« fie . . . i^re Jerienjeit im (Sebirg oerwanbert,
Oerfungen unb oertänbelt &abe, = mit ©anbern, ©tngen unb £änbeln
oerbraaU
128. ©. 182: ©ie ift ein $unge . . ., ein übermütiger, luftiger,
entweibter ^unge, - ogl.: dntweiben ... 2. (ogl. entmannen) ber
©eibpeit, ber ©eibliajfeit berauben (f. entwetblicfcn), ©örterb. III ©. 1523 c;
©rgänj.*©örterb. ©. 620 b.
129. ©. 183: 3$ roünfäe ... auf meine ©eife, 2Renfü) mit
üDcenfd) in einem namenlofen 93erbältm8 mit Gud) $u -leben, — ogl
£>auptfcbwier. ©. 53 b ff. unter bem Ütelfopf: ftrtitellofe Hauptwörter,
woraus idj r)ter JoIgenbeS aufbebe: „Äuä) fonft bleibt zuweilen bie {£(egton&
enbung bei fa^wad? formigen ©ubftantioen im ©ing. fort, weldje ber £>i?rer
fonft eber für einen Plural galten würbe, f. Slppofition 7b unb 11;
Skeufatio unb Wominatio 4; $är; §err; §er$ 1; £>erjog;
ffnabe; SWenfaj 2 je. unb *S : Die ©renje jwifcoen 9ffe unb
ÜWenfdj [©ing. = gwifajen ben «ff en unb ben 2Wenfd>en, *>&:
äwifajen Äffen unb 2ttenfä)en, $lur.] ... Der Vermittler jwifcfcen
SWenfdj (f. b.) unb GMt&eit. @. (SberS, % ffönig«tod>ter 1, 76. Wut
Awifcfyen SRenfd) unb üienfdj (f. 3) . . . muf« unfer Urt&etl noc$
wanten . . . 3roU<f)«t £f>ier unb Wen f 4. Jorfter, Äl. ©<&r. 1, 361",
ogl.: in ben §auptfd)toier. aua? ©. 2081»/9a. ©örterb. II ©. 290a/b.
130. ©. 186: (£r beoatert un«, er fü^rt bie Äaffe je., f. mein
©örterb. III ©. 1418a; <£rgän^ ©örterb. ©. 587a jc.
131. ©. 191: §eut' ift er gar närrifa? unb ia> bab'S i&m gefagt,
baf« er'« ift; aber bie Marren foü ©iner gefreit reben, — f. mein
©örterb. II ©. 686c „reben" Mr. 7 „mit Ängabe be« erfolg«".
132. ©. 195: Der Deutföe fei lange genug jtill unb ftumm ge*
wefen, — ffiortoerbinbung bura) ©tabreim, f. meine ©ilbenmeffung jc.
©. 67 a 3- 52 jc.
133. ©. 199: Dad [ffledjnungSbudj] fönnteft bu mir in Orbnung
galten, wenn bid> bo<b nun einmal ber $flid)tteufel reitet, f. bie un*
erfajöpflKben 3u[ammenfefcungen oon „Seufel" ©örterb. III ©. 1299b ff.;
(Jrgäns.s©örterb. ©. 554 cf wo 3. 53. $f liajtteufel Zugefügt werben
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fönnte, »gl: wenn bu bo* einmal befeffen bift, beine $flia}t im ooüften
2tfage su t&un; bir in ber $fli<&terfüüung nidtf genug tbun faimft ic.
134. ©. 202: Einern nodj fnabenbaften Jüngling, bem bie eine ber
©dtfnen, ein wad)«bleid)e« ©efia)t mit oerfüfjrerifd)en 2lugen, bie ©angen
ftreia>elte unb ibre §anb an feine kippen f)\elt, — »gl. mein ©örterb. HI
©. 1091b, wo e« unter „l @efid)t" 2d beißt: JBe^eia^nung einer $erfon
(naa) ifjrem ©efidjt), — wofür itt) $ier nur einen ©eleg oon ben oielen
ausgeben will: Qm ganaen Dorf ift fein ©efiajt | ber flinfen $anne gleia).
- Srofc biefe« unb anbrer Belege fa^eint mir ber ©afc oon ffiilbranbt
ni$t ganj tabello«. unb ia? würbe bafür etwa Dorfen : „bem bie eine
ber ©djönen mit wad>«blet<bem ©eficbt unb oerfübrerifa)en Äugen u. f. w."
deinem ©prad)gefüt)l toiberftrebt e« au fagen, baf« ein ®ef ia>t Qemanben
bie Sangen [treidelt unb ibre [be« ©efidjte«] §anb an feine Sippen bält.
135. ©. 210: Ob fonft nodj <5twa« auf ber (Srbe unb im üRenfcfjen
oorgebt, Das rührte fie nidjt an, — gewöbnlidj: Das rührte fle nidjt
(obne „an"), ogl. mein ffiörterb. 11 ©. 813b, wo unter anrühren la
bie« al« fetten, ftatt be« bloßen ®runbwort« beaeidjnet ift, bo$ mit bem
Belege au« ©d)illet'« Seil: „Qbn rührte unfre SRotb nia)t an- u. f.
unten 9&r. 163.
136. ©. 216: [©o] faßte üttar. mit feinem altweifen ßätfceln,
ogl in meinem ©örterb. I ©. 945a altflug: älter al« ben Qabren
nadj ju erwarten; 1. junxiten in Iobenbem ©inne, mit gelegen au«
^ageborn; Sielanb; ©oetbe; 93ofj; 2. gewöljnlia) mit bem SRebenftnn be$
UimatürliaVn unb bef«balb Unreifen, namentlidj be« Unpaffenben unb
barum tabeltjaften (Ernfte«, — mit oielen gelegen, ftatt beren idj tytx aus
©itbranbt'« 93ud) bie folgenben Qerfefee: Der altfluge Jüngling ftanb
ßetf] wie ein Äinb mit ftnblta>m «u«brutf ba. ©. 218. Der ©ruber
$ab' tbn fö)on gef (falten, baf« er fo altflug fei. ©.219. — »It weife
feblt nodj in meinem (£rgäna.»©örterb., wo aber auf ein ©eifpiel (im lobenben
©inn) au« §otbo'« ©orftubien ©.91 bingewiefen ift: „Üraulidj oereinte
Greife. ®ro§oäter im froren (Getümmel einer reiben gamilie. alters*
weife unb alter«milb, ©öfme unb Üödjter ic", f. aua) in meinem ffiörterb.:
altflüglia) unb ältlidjflug (tfeffing) unb au altflug bie gortbilbung:
ftltflugbeit (namentlidj in bem tabelnben ©inne).
137. ©. 238: 53et jebem tfieb nad) einem gewiffen Hbfdjnurren
wmXönen au fu<ben, ba« man nadjber auf jebem Seierfaften nacbfdjnurren
fann, — wo bie awette 3ufammenfefcung oon fajnurren noa) in meinem
(frgäna.*©örterb. bätte nachgetragen werben fönnen, in ber aüerbing«-felbft*
terftanblia>en 8ebeutung: fdmurrenb wieberbolen :c.
138. ©. 247: 3#n über ben Raufen a« fließen ober mi$ oon
Digitized bty^Googte
it)m nieberpaffen gu laffen, = niebcr fließen [mit bcm einen <5d)ufS
nadjafjmenben Jone „paff", f. in meinem ©örterb. III ©. 1373c Sftr. Id.
©örterb. II ©. 492 c]. $)a« 3ettwort fe^It noch in meinem (Ergänz
©örterbuet}.
139. ©. 254: (St müf£t' mich für einen feigen ©urfeben halten,
wenn ich jefct hinter mid) treten wollt', = gurücf treten (f. b.), hinter
meinen bisherigen ©tanbpunft.
140. ©. 261: $)ie politifdjen greunbe, bie greunbe ber ©ermania
al« ftillen Äonoentifel au oerfammeln, — als männliches Hauptwort,
wot)l nac^ bem grangöfifeben, ftatt (wie gewöhnlich nach bem i'ateinifchen)
als fachliche*, f. g. $8. mein grembwörterb. 1 6. 700 b.
141. ©. 262: ging er an, auf ben hatten gu flimpern unb »er*
träumte fieb, bei biefen fllängen in alte 3e*ten» flß rücfbegügltcheS 3ei*s
mort (fo noch in meinem ©rgäng.*©örterb. nict)t belegt) = träumenb ober
träumerifa) fieb in ßtwaS oerfenfen :c.
142. ©. 266: $)ie $bür f et) lug wieber gu, f. in meinem ©örter*
buch III ©. 945b Sftr. lc al« intr. (mit fein): fidj in fajlagenber Be-
wegung fchliejjen (ogl. guflappen, aufbringen) ic, — »gl. 2a: tr.
fctjlagenb gumadjen ober f fliegen: bie £t)ür :c. gufct)lagen.
143. ©. 276: ©ährenb er über bie STaubenroeiS&eit lächelte,—
üblicher: Saubeneinfalt, f. ©örterb. I <S. 406b, ogl. «Matth- 11, 16.
144. ©. 278: (£in fräftiger gludj ber ©erwunberung gerquetfebte
gwifdjen feiner 93acfe unb ber 9Uten Ötppe, — reo ba§ beroorgehobene,
gewöhnlich nur tranfitioe 3*üroort (f. ©Örterb. II ©. 623 b) intranfttio
(ober mebial) gebraust ift, im ©inne beS ^3affio3: ber §luch würbe
gerquetfeht, ogl. mein ©orterb. III ©. 1214 cf wo es unter II ftiefen
hei&t: „tr. bämpfenb (f. b.) tobten ... unb intr. (fein) = paffio: ge*
ftirft fterben, ©ergehen je, häufige* 3ufammenfefcungen : (Sx* : a) intr. g. 8.
Qemanb erftieft an einem Sropfen SWilcb . . ., im töaufch jc. ... (Sin
©ort, ffluf, ©ebrei :e. erftteft (in ber äeble, 53ruft k.) . . . b) tr., faftitio
gu a . . ., febr oft, eigentlich unb übertragen: . . . Der töaudj, Oualmic,
bie Ängft :c. erftteft mich . . . ©orte, ©eufger, Ibtänen jc. . . . erftiefen
mid) jc." fo (f. in ©ilbr.): Der gluch erftiefte intr. [ogl.: erftarb, wuret
erftteft, unterbrüeft je.].
145. ©. 279: Gr betrachtete fte, wie man fiä) in eine alte Setben*
fa)aft gurüeffinnt :c, f. ©örterb. III ©. 1106a, „an ©ergangene*
benfenb" jc. = ftonenb fich in bie Vergangenheit gurüefoerfefcen ic
446. ©. 282: 3<b träumte (im ©a)laf) baoon, baf« ich fte befuebte,
— wo ba« oon mir eingeflammerte „im Schlaf" füglich hätte wegbleiben
tonnen, ba man bei träumen, wenn nicht ein 3ufaft baneben fleht, wie:
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roaa)enb; im ©a$en je. in bcr Wegel nur an Stortommniffe, <£rfchei*
nungen, 25orftellungen im ©$laf benft.
147. ©. 291: ©o fte mit cinanber „üftufenbrob" genafdjt. (5:3
follte richtig feigen: 9Ru$brot, »gl. in meinem ©örterb. I ©. 74b:
33a mme, mit bei (Erflärung: „gefchmierte 93rotf$nitte" unb baju als
93eifpiele: „Butter*, ©chmalj*, AHuS*, ©irup$*93." 53ei SWufenbrot
wirb ber §örer ober ßefer junäajft in bem $3eftimmung$roort einen 3U*
fammenhang nicht mit ÜWuS, fonbern mitüttufe oermuthen. [Der 8aut*
Den"ö)iebung gemäß bie ©djreibroeife 93rot mit auSlautenbem t richtiger
ate baS nieberbeutfehe unb englifdje d, bread.]
148. ©. 302: fflobertch ^örte tiefftnnig unb unfroh au, f. über
ba§ h**oorgebobene QfcigenfchaftSioort mein ©örterb. I ©.501 unb $u
ben ^elegfteflen oon (äoettje unb tfefftng unb benen oon ©ilbranbt (f. o.
9ßr. 58), j. 53. auch noch*. Zxo% ihrer un froren ®ebanten. 3$om gel*
jum SWeer XII ©. 164b u. a. m.
149. ©. 322: ©S gebe nur ehrbare SWäbdjen, meinte er, unb luftige
Sitegen. f. mein ©örterb. 1 ©. 461c SRr. 1.
150. ©. 332: «ber^gna* erraffte ftcb, ftürmte über bie ©chroelleic.
rütfbeaüglia) ftatt be« üblichen : raffte (ogl. radelte) fia) auf. $n meinem
©örterb. II ©. 632c habe ich erraffen nur als sielenbeS 3eitroort
aufgeführt.
151. ©. 370: SuctuS badjte nicht weiter; it)m war rote bem hiebet«
tuanberer, oor bem ftch auf einmal ber unermeßliche ftbgrunb öffnet,
— f. in meinem ©örterb. III ©. 1479 b unb (Ergän3.*©örterb. ©. 606 c
ffianb(e)rer mit 3ufammenfetoungcn» naa) oeren 93eifotel fidj in uner*
fa)ö»f(ia)er Julie ähnliche bilben laffen, namentlich — bem 33ebürfni$ bes
ÄugenblitfS entforechenb, — in ber gebrochenen föebe. Qn ber erjählenben
Storfteüung fönnen folche «ugenblitf$fa)öpfungen ooUfommen berechtigt unb
auch ioirffam fein, roo ber ©chriftfteller feine $erfonen formen läfft; aber,
icd er im eignen Warnen fpria)t, roäre metner Änficht nach eine sorgfältigere,
gemö^Itere ÄuSbrucföroeife mehr an ber ©teile, unb fo würbe t$ 3. 03.
ben oorliegenben ©aft lieber etroa fo auSbrücfen: 3hm 1907 Ju SWut^e roie
einem im Diebel £>ahinroanbernben, oor bem jc.
152. ©. 373: ©ie hatte fidj bei biefen fiebernben ©orten gan&
an feinen 93ufen hingebrängt, — in gehobener ©pradje mit einer 93egriff$«
oertauf<hung (nicht bie ©orte fieberten, fonbern beT ©orechenbe), ogl. im
Ion ber gewöhnlichen (nicht gehobenen Webe): bei biefen im ftieber ge«
f»rochenen ©orten, ogL in meinem ©örterb. I ©. 442a: fieberhaft,
fieberifa), fiebern.
153. ©. 380: Johann . . . fat) mit ben Jlammenaugen oor ft$
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hin unb fchien feiner St^at aufrieben, — ht gewöhnlicher Siebe fftatt bes
©enitio*): mit feiner Zffat, [f. metn©örterb. I ©. 498a aufrieben 2a-d.
Die aufgegärten gügungen grenzen nahe an einanber, bo<h ift abhängte*
mit ba« ©emölmlichfie. 3n bem oorliegenren ©afc oon ©ilbronM iÄ
ber ©inn: 3°hann f<hien burdj bie $hat, woburch er fta> gerätst, hefriebtgt
unb juglei^ : er empfanb feine iReue barüber]. — Unmittelbar barauf hetfct
e« weiter: Der erf fütterte tfuriu« ftanb eine ©eile ohne ©orte ba; ta$
^ntfefcHche biefer fflache über f dauerte ihn [f. mein ©örterb. 111 ©.8^a;
fein ©efütjl fträubte fict) empor, f. ebb. 1233 a, auct) mit hinaugefügtem
bagegen, bawiber, ebb.
153a. ©. 403: Dem §orä)er ftieg ba« §aar, er wagte nicht ju
athmen; ber ungeheuerliche $ebanfe flopfte an feine ©tirn, ogl. ©örterb. III
©. 1199a unter fteigen 2 a, worauf ich hier entlehne: Ginem fteigt ba*
$aax (f. b. lc, a- 33. Sangbein lr 3; ©chilier 730a), gewöhnlich: ja
©erge (3Jhtfäu« $olf«märchen 4, 94) unb ©örterb. I ©. 647 a unter
$aax lc (f. o.): Da« §aar richtet fiä) (Einem empor, fleht, geht, fteigt
ju SBerge, boljgerabe auf; grauft, frauft ftch jc, oor Sngfi, ©Bretten,
fctwa« treibt (Einem bie §aare gu 33erge, macht bie $aare (fich) fträuben ic-
unb ©örterb. III ©. 1233 c/4a unter fträuben bie Belege für ba« trau*
fitioeunb ba«rej!. fträuben (in^ej. auf«$aar), ogl.3eitfchr.©.311 ißr. 54.
ftctn.
„Dennoch ha* feine biefer Gewalten fein männliche« (Gefühl bafd
ba« Öeben Werth fei gelebt ju werben, je au erfcbüttern, fonbern im ®egens
theil nur ju fteigem oermocht." ©renaboten LV, 2, 135.
3u biefem ©afoe fet>c man, wa« ich in meinen §auptfdjwier. unter
oem fcitelfopf: „3ufammenfaffungM in Wr. 2g auf ©. 345b/6a gefaxt
unb wooon ich tytx wenigften« ben Knfang hetfefoen möchte. Da beißt e$:
„Äuf oerneinte ©äfoe ift nach aboerfatioen (f. b.) Äonjunftionen wie
aber (f. b. 1), bem aufhebenben fonbern (f. b. 3) ber bejahenbe (Segen«
fatj ju ergänzen, nicht Meß 3. $3.: Üttein trüber f)at e« nicht gefetjen,
aber — ober fonbern — ich [sc. habe e« gefehen] je., fonbern auch -
aüerbing« mit einer beffer $u oermeibenen §ärte — : Üttan barf batjer
feine pragmatifche (Entmicflung . . . fuct)en, fonbern [sc. muf«) fict) he»
gnügen je. ®oethe 32, 53. §ter wäre füglicher ba« oon un« hinzugefügte
muf« nicht fortgeblieben. SJgl. auch: Die (Englänber, benen ber garben*
ftnn fo fümmerltd) [adde etwa: gewährt ober au Xfjt'ü geworben,
ja faft gangj oerfagt ift. §eine 3, 191 jc. SWoch tabelhafter ift fonft
eine Äu«laffung, wonach man au« einem ©orte feinen ©egenfafc ergänzen
foll, tgl. ©enig 4, 5; ^weibeutigfeit 2n unb 3. $.: „3$ muntre
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nicht, baf$ bu jtc Qemanbem anber« tnttt^etlft als bcm Äriminalratt) §iftig
unb [sc. ich münfcbe,] baf« bu auch bitteft, fic SHiemanbem mitzuteilen.
§eine 19, 245 (in einem flüchtigen ©riefe)."
$>a3 bort weitet golgenbe fe%e ich — mit töücfficht auf ben töaum —
t)ier nicht her; fdwn bad ®efagte genügt wohl, um ben SBerbefferungä*
oorfchlag für ben an bie ©pifce geft eilten ©afc zu begrünben:
„. . . je zu erfchüttern, fonbern [jebe hat] im ©egeutheil [e« ober
biefeä Gefühl] nur zu fteigern oermocbt."
©. ben unmittelbar folgenben Äuffafc.
©d)ule unb fjoliur.
Crine «bitutientcnenUa||unflSrcbe. 8on Otto Ä&ramel in Seidig.
Hu« biefer in ben (§>renjboten LV, 2, 49 ff. oeröffentlichten Webe hebe
ich hier $roei ©teilen au$, bie ju SJemerfungen über 3$erneinung«mörter
(nicht, fein x.) Änlafä geben.
1. ©oll nun etwa ber Lehrer fid) feine Überzeugung über inner*
polittfche fragen bilben bürfen? ©ewifs barf er Das t)eut ju läge nicht
nur. fonbern er foll eS auch ic. (,©• 51.)
£>a$ heroorgehobene Da 8 al« Objeft oon „barf" erfefct hier ben
im oorangegangenen ftragefaft, ftetjenben Qnfinitio bürfen nebft 3ubehör;
gehört nun aber ju biefer Zubehör in bem oorangegangenen ©a& bie oor
bem Objeft (Überzeugung) ftehenbe Verneinung (Je ine) ober gehört fie
nicht mit baju? 35gl in meinen £>auptf<hwier. ©. 216 b unter bem
Sitelfopf: „nicht" Sßr. 6, wo es ^eigt : „Sticht in gragefäfoen (im ®egen»
fa% zu etwa) hebt heroor, bafs ber gragenbe eine bejahenbe Antwort
erwartet (fo aua>: Deicht wat)r? ober blo§: SRicbt?). ähnlich in Ausruf*
fäfcen x." — Ähnlich auch bei fein (f. a. a. O., ©. 191a). Der fflebner
hat bei feinem ein 93erneinungSwort enthaltenben grragefa% bie er*
©artete bejahenbe Antwort im ©inne gehabt, unb tn biefem ©inne foll
natürlich auch in °er Antwort, bie er auf feine grage ftch felbft giebt,
bei bem Da« nicht etwa ergänzt werben: „feine Überzeugung" fonbern
grabe im ©egentheil: „eine Überzeugung", Jpier ift alfo bie Jügung
naa) bem ©inn (f. in meinen jpauptfchwierigfeiten ©. 156b — löOu)
jmetbeutig, unb richtiger hätte ftatt beS zroeibeutigen ©rfafcworteS Da«
ber Webner im Äntwortfafce mit ©ieberholung ber im Jrageja^e gebrauchten
©enbung etwa fefcen muffen:
(&ewifS barf er heut zu Sage auch über gragen ber innem ©taats*
angelegenheiten fid) nicht nur „eine" Überzeugung bilben, fonbern er joll
eä auch k. ©gl. auch ben hier unmittelbar oorhergehenben Äuffaft.
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2. Qn berfelben Webe lefen wir auf ©. 53:
„Unb Da« alle« foflte, recht angeroenbet, ohne ©influf« fein? Da«
foüte ben heranwadjfenben güngltng nicht einigermaßen fchüfcen cor blmber
(Schwärmerei unb boftrinärem ©tgenfinn, Da« foüte nicht in ihm ba«
«erftänbni« für feine 3eit unb bie &a$ig?ett, ihre «ufgabe ju löfen, er»
wecfen? Da« füllte tt)n ntö)t $um feften Patrioten matten Reifen, bei
bie alte ©rbjünbe unfer« S3olfe«, ba« ©rbftücf einer oerworrenen unb fleinen
Vergangenheit, bie un« noch ^eute lät)menbe politifdje unb fira^Iic^c Partei*
fua)t, überminbet um be« SBaterlanb« willen? ©er Da« niä)t glaubt,
Der glaubt an bie höchfte unb fchönfte Aufgabe unfrer ©Ovulen nicht."
iWaa) bcm in SRr. 1 au«einanber <&efefcten fann ich mich ^ter furj
faffen ; e« genügt mot)l, ju fagen, ber Webner hätte ftatt ber »orangef tieften
gragefäfce, in benen er burch eingefrorene 93erneinung«wörter bie flauere
Überzeugung au«fpricht, baf« bie §örer beftimmt bie Jrage bejahen werben,
befttmmte lu«fagefä^e anwenben f ollen, wonach bann ber antwortenbe
©chluf«fafc in ber oon beut Webner gewählten Jorm gan$ in ber Orbnung
unb ohne jebe ^weibeutigfeit gewefen fein würbe, alfo etwa:
Da« alle« wirb unb muf« oon großem (ober: nicht ohne) fönfluf«
fein, wirb unb muf« ben h^Tanwaa>fenben Jüngling minbeften« einiger»
maßen f djüfcen :c. . . . ©er Da« nia)t glaubt, Der glaubt an bie hoffte
unb fchönfte Hufgabe unfrer ©ajulen nicht.
Äorajmrattto tum „W»"v ftoniuntttb be« 3«M>erfeftS bott
„fterben".
Qn ber hübfehen (Erjäljlung: „Gin Prachtjunge" oon SB. ffiiütbalb
(Qlluftr. 3e^«"9 Vk- 2764) heißt e« ©. 773 c: „Zf)\it e« bir benn nicht
fehr leib, ba« £wnba)en roeg$ugeben?" ...(£« thäte mir noch otel leib er,
wenn bu fterbeft; — wofür e« ber heutigen ©chriftfprache gemäß richtiger
heißen würbe: (£« thäte mir noch oiel mehr leib, wenn bu ftürbeft, —
»gl.: „S3on ©örtern, bie eigentlich tone <£tgenfchaft«wörter ftnb, fonbem
nur einigermaßen abjeftioifche SRatur angenommen t)abm, fo baf« fte al«
Attribut nicht gewöhnlich ftnb, ift auch bie (Steigerung nicht gewöhnlich
(obgleich »ereinjelt oor!ommenb): . . . Da« thut mir mehr leib al« ich
fagen fann. (SWinber gut: Sticht« that ihm leib er. §eine 7, 48 :c, f.
mein ©örterb.) §auptfcbwier. <S. 206b Vir. lg unb eben ba ©. 193a
unter „Äonjunftio, Qmperfefti 1 fM: Dem a be« Qnbifatio« entfpridjt al«
Umlaut ä; baneben unb ftatt be«felben ftnbet fleh auch (entfpredjenb bem
im $articq> — theilweife auch im Qnbifatio Qiiwerfefti — he^ortretenben
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335 —
ßofol) ö unb fi, g. $.: 3U be*, empfahl, fta^l — : be*, empföhle;
rtöt)le; $u: begann; gewann; rann: fann; fpann; fdjwamm; galt;
idjalt; barft(ober borft)— : begönne; gewönnen; ferner au: ftarb;
Derbarb; warb; warf; barg; warb (ober würbe); half — :fturbejc.
würfe; bürge; würbe; hülfe, wo bie gönnen mit ä (bem Saut nach
$ufammertfaltenb mit bem e be£ ^räfenS) minber gewöhnlich flnb, währenb
umgete$rt bie mit ü oeraltet ober oeraltenb finb im &cnjunfttu &u: banb,
fanb, ftanb, febwanb, wanb; brang, gelang, (mtfSlang), Mang,
rang, fang, fchmang, fprang, jwang; fanf, tranf, ftanf, f. mein
Sörterb. unter ben betreffenben ©örtern (auch bin gen, fchinbenic. je% t
meift fdjon im ^nbifatio Qmperfefti fdjwadjformig) unb Orthographie 26-
— Über baS aua) heute noch — neben bem Überwiegenben ftürbe —
namentlich nodj bei (Schiller unb ffiielanb oorfommenbe ftarbe f. mein
©örterb. III ©. 1209c/10c.
3u einigen ©äfcen Don ®eorg ^atttoig.
(9tat*8tg. 46, 677.)
1. „Unfer Quwel! Qt) fi*h mal (Einer an!" ftatt feh, »gl. meine
jpauptfdjwter. @. 251a unter fet)en Wx. 4, wonach regelrecht im Qmperatio
öon fehen bie j weite $etfon ber (Etnjahl: fieh! bie britte: fet)e! ju
lauten hat, — obgleich tabelt)aft oereinjelt beibe formen grabe umgefehrt
retmenbet werben (f. auch bie 3fit^aItöoerseic^niffc &u ben oerfebiebenen
Jahrgängen ber 3eitfchrift).
2. „Äm nächften Nachmittag, als ber Bräutigam mit ben eitern
im ©alon plaubernb bei einanber fajj." Wichtig foHte es am ©ct)luf«
Wen: „$ufammen faß" ober fonft: „als ber ©räutigam unb bie
Altern ... bei einanber fa&en"
3u einigen Seilen 2effing'8.
3ct) habe ein paar §anbfchrtften oon ihnen überlaufen, in welchen
»erfchiebene beffere harten angetroffen, als in ben gebrueften ÄuS*
gaben färnrntlict) ju flnben. 3$ benfe, bafS hier gerabe ber rechte
SBinfel ift, in welchen ich fo (Etwas auf SRothfall beS Gebrauch« h*"*
»etfen ober in (Entftettung alles (Gebrauchs — wegwerfen fann.
Effing in ben „gerftreuten Hnmer hingen über baS (Epigramm ic.u
unb jwar in bem 4. «bfctjnitt mit ber Überfchrift ^riapeia.
Schwerlich giebt eS bei tfeffing oiele fo fur$e ©teilen, bie au 93**
methmgen, wie flc ber (Eigenart meiner 3eitW*if* gemäg ftnb,, fo oielen
Änlafs böten, wie bie obige.
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1. Daf« tfeffing in ben Reiben gallen, wo er ^tcr oon bem bejüg*
liefen ^ürwort (Gebrauch macht, gönnen oon welcher, nicht oon ber
oerwenbet, würbe i$ nicht erwähnen, u>enn nicht nach ©uftmann'8 (f paterer)
©efämpfung beS bezüglichen Jürwort« welker baS ©eifpiel 8effuig'« a«s
geführt *u werben Derbtente. wirb nach meiner Überzeugung nur wenig
unbefangene tfefer geben, welche bie Änberung: „ftanbfchriften ... in
benen jc"; „Der rechte ©infel, in ben k.", als eine nottjwenbige ober
auch nur wünfebenswerttje 2$erbefferung anerfennen werben.
2. überlaufen, f. mein ©örterb. II ©. 52b, wo e3 in II unter
9h. Id Geigt: „(StwaS (mit ben Äugen) überlaufen: eä rafdj überblicfen,
rafcb betrauten, eigentlich unb übertragen", mit gelegen unb bem §tnwei*
auf übergehen II, 8. S5gL etwa aua): Qd) habe ein paar £>anbfcbriften
oon ihnen (ben 'JJriapeia ober: baoon, f. ^auptfc^ivier. <S. 140a unter
„<£r" 2] flüchtig burchgefehen, einer flüchtigen Durchficht untere
worfen ic.
3. Qn welchen ich . . . beffere harten angetroffen, ©gl.: «Her*
hanb ©prachbummheiten oon Dr. ©uftao ©uftmann ©. 166. wo e4
auf ©. 166 ^eigt:
„3n poetifa) ober rebnerifch gehobner (Spraye ftört e$ nicht, wenn
ba3 $ilf$aeitmort auweilen unterbrürft wirb, in fcbltchter $rofa, wie fte
bie wiffenfchaftltche Darftellung unb im Allgemeinen bodj auch bie ©rjahlung,
bie Giftorifö^e fowotjl, wie ber fRoman unb bie SRooelle erforbert, ift e$
gerabeju unerträglich- ©er Das befreitet, Der f)at eben fein Sprach
gefübl. ©er fiti einmal bie SJiübe nimmt, bei einem ©chriftfteüer . . .
nur ein paar Drucffeiten lang auf biefe oermeintliche Schönheit ju aalten.
Der wirb balb täuföenb [?!] ben ©inbruef haben, als befänbe er ftet) in
einem Thiergarten, wo lauter unglürffeltge Söeftien mit abget)acften ©chwän*
5en [!] ihres SkrlufteS fia) fdjämenb [!] fcheu um ihn herumliefen."
Danach hätte alfo „in ber miffenfchaftlichen Darftellung" tfefjtng
baS „höbe" hinter „angetroffen" nicht weglaffen bürfen. — Dem
gegenüber oerweife ich auf mein „DeutfcheS <Stil«2RufterbuchM ©■ 6^ wo
eS in öejug auf ben ©afc oon Seffing: „Ob man ihn (habe) tabeln ober
loben wollen" h«f3t:
Über bie Stellung unb bie gortlaffung beS hier eingetlammerten
§ilf$aeitworie$ „habe" fann ich auf mein ©örterb. ber fcauptjcbwier
<5. 170 unb 269 unb befonberS auf meine Schrift „Safcbau unb ©ort»
folge" ©. 101 ff. unb 110 ff. hinweifen: „Diefe für bie Äürje oor=
theil hafte, bei guten Schriftstellern fich finbenbe unb mit befonberer
Vorliebe oon Ceffing angewanbte ©eglaffung beS „haben" in abhängigen
Säfcen bei ben gufammengefefcten gormen ber §ilfSjeitmörter aua) ba.
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wo baS $articip berfelben in ber bem Qnftnitio gleichlautenben Jornt fteht
(»ollen = gewollt) ift boa) im allgemeinen (Gebrauch noch nicht fo
burchgebrungen, bafS nicht manches Ohr baran einen ?lnfto§ nehmen foüte.
Der $in&e(ne wirb fleh £u entföetben haben, ob et htoin liebet bem nodj
DorQerrfchenben Gebrauche folgen ober burch fein ©eifpiel mit jur SBe»
feitigung ober boa) Sefchränfung beS auch in biefem JJall immerhin
fchleppenben ,t)aben' beitragen »olle k.", — f. aua) in ben abecelidj
georbneten ^nbaltSoerjeichniffen ber oerfa)iebenen Jahrgänge ber äritfeht.
unter „haben".
4. Qn ben gebrmften Ausgaben fämmtlich, — wofür es auch
hatte feigen fönnen: in (ben) fämmtliajen gebrueften «uSgaben, mit bem
etngcflammerien ©ort ober ohne biefeS.
5. $>er reebte ©infel, b. i. ^ier fo oiel wie: ber richtige, geeignete,
paffenbe ic; fonft aber fleht ber rechte ©in fei auch im ©egenfafc aum
fa)iefen (f. mein ffiörterb. 11 @. 672c 9ir. 2) unb, um jeben (Sebanfcn
an biefe ©ebeutung fern ju galten, hätte Ceffing oielleicht ber ÄuSbrucfS*
weife: „ber richtige (ober ber geeigne tfte, paffenbpe) ©infel" ober:
„ber rea>te ?lafcM te. ben 93or$ug geben fönnen ober foüen; aber, ba ein
wirflicheS 2RifSoerftänbniS nicht au befürchten ift, fo ift ^ier auch gegen
„recht" im ©runbe Vichts einjuwenben.
6. Knf ^ott)f alt ftatt beS cjewöhnlichen, allgemein üblichen: im
ttothfatl (f. mein ©örterb. 1 ©. 399 a; £rgäna.*©örterb. ©. 186 c)
cber: für ben 9k 3<h habe bie an beiben Orten nicht erwähnten $rä*
pofitionen ^ier als erwät)nen$wertt) nachgetragen unb will hinzufügen, bafS
nach meinem Sprachgefühl in ber heu^9e" Sprache, wie bei für, auch
bei auf wohl richtiger ber beftimmte Hrtifel oor bem Hauptwort ftänbe:
„auf ben Jall beS Gebrauch«".
7. hinwerfen, wegwerfen, f. mein ©örterb. III ©. 1573c, wo
ber ©aft auch als ©eleg aufgeführt ift. $ier möchte ich noch befonbers
auf ben Unterfchieb ber SBorfllben ht» »«9 aufmerffam machen:
(Etwas hinwerfen, — $ur 3eit, an irgenb einen $laft, Ort, um es oiel*
leidet im eintretenben gaü beS Gebrauchs oon bort wteber aufzunehmen,—
es wegwerfen, als etwas Unbrauchbares, baS man ein* für allemal los
fein will.
8. Qn ©ntfte&ung alles Gebrauchs, f. mein ©orterb. III ©. 1195b,
wo biefe ©teile aufgeführt ift, mit ber in klammern beigefügten ©rflärung =
in Ermanglung, ogl. bort, unmittelbar oorhergehenb : „Gntftehenben
[wibrigen] ftalls ober: im (SntftehungSfall. @oetlje 35, 107", welche
©teile aus bem 21. Auftritt beS 4. «ufeugeS beS oon Goethe für bie
Sühne bearbeiteten ®öfc oon ©erlichingen jc. ich ^« bollftänbiger hetfefcen
öeUWtift f. t*utf$« 6*rac&c X. 3<j&rg. 26
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wtö: „Unb boo) $aben wir gemeffenen 33efe^l [gemeffene Drber], £ud)
in (Büte au bebeuten [in bcr ©üte *u überrebeti] ober im <£ntfte$ung$*
f all <£ua) in bcn £$urm [S^urn] gu werfen." 1 — Qm $or$ergef)enbeB
§abe ta) im ffiörterb. unter „entftetjen"2 gefagt: „befonberS — obgleia)
§eutc wegen 2Htf3beutung (f. b.) gemieben - : fönem entfielt €twa$ (ober
Qemanb), mangelt ibm, läfft i$n im ©tia).M Äuf bie ga$lreia)en Belege
für biefe Bebeutung aus guten unb im Allgemeinen muftergülttgen ©d)rift*
fteflem (f. aua) (Jrgäna.»©örterb. 514 b) fann ia) mit Wütfftdjt auf ben
9iaum Ijier nur (jinweifen, aber audbrürflia) wieber^olen möa)te ia) bie
2Ra$nung, in ber heutigen ©a)riftfpraa)e biefen ©ebraua) überall au
»ermeiben, wo er ju ÜWiffcbeutungen flnlafs geben fann.
S)er 8ef)örttte ©teßfrteb.
Son Jriebrirt) Hebbel. 2
(fcinaelne ©emerfungen in Söe$ug auf ©praa)lia)e« unb 93er$bau.
1. ©.7: (§agen:) „$)af$ ben Kaplan ber ©atan felber $ole; | oon
bem er fa)wafct!" — Umfa)retbung für ben Qmperati© : ber ©atan fale
— ober fcole ber ©atan — ben Äaplan, oon bem er (biefer) fa)wafctic,
— £U erflären: [ia) wollte jc], bafs — ber ©atan ben ftaplan fcolte ic.
2. ©. 7: ($agen:) „©ein geft [= bie geier oon ©Grifft ©eburt]
oerbarb und eine Söärenfjaft" = braute eö ba&in (war bie Urfaa)e), baf«
wir um eine 93ärenfca$ famen, weil wir an biefem gefttage feinen Bären
fje^en (ober jagen) burften, — f. — namentlia) aua) über bie ftarfe unb
bie fa)maa)e »bwanblung be« Zeitwort« oerberben — mein ©örterb. I
©. 284 a/b; tergän^SBörterb. ©. 142 b.
3. ©. 8: (® untrer:) „©rjä&l un$ 'waö. £)er lag | wirb fonft ju
lang. $u weißt fo 9Rana)er(ei | oon ftarfen Herfen 14 [f. mein ©örterb. II
©. 682 b/c] „unb oon ftoljen grauen". — ($agen:) „Wut oon 8ebenb?«
gen, wenn es bir beliebt, | bafs man fia) fagen barf: ,bie frieg' ia)
noa), ben oor mein ©a)wert unb bie in meinen Ärm.4W — Qn ber
fa)lia)ten, geroö&nlia)en Webe r)iege e« &ier ftatt „ßebenbigen" motf
1 2>aö in etfigen Älammern beigefügte finb bie £e8arten be« urfprüngli<ben
©tütfä.
• ®. „3Wel)er'8 JBoltöbfiäer" 9h. 1012—1014: #cbbel „$>ie Nibelungen." 222 6.,
30 ^f. 2)te Nibelungen, ©in $rauerfpiel in brei Abteilungen oon griebri* £ebbel.
fcrfte Hbtbeilung: 35er gebömte Siegfrieb. SJorfpiel in einem «ft (S. 5—28). -
8n>eite «bibeilung: ©iegfrieb'ä lob. öin Srauerfpiel in 6 «tten (6. 29—112). -
dritte «btbeitung: ÄriembilbS «adje. Cin Srauerfpiel in ö »ften (@. 113-222).
»oron gebt eine xurje (Einleitung (6. 3—4) £ebbel*« ?eben unb «Berte.
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„Se&enben", f. in meinem ©örterb. II ©. 64a unter bcm 3eitwort:
leben in fßr. lo: „im Partie, ni$t bloß, wie ba« geinoort überhaupt,
3. SB.: Sebenbe ©efen. Der Sebenbe $at Weajt. ©Rittet . . . ©eine
Sdjöne fte&t fo lebenb [lebhaft, al« ob fie lebte] oor i$m ba, ) wie et fie
$eut? im $3etftu§l fnieen fa$. ©ielanb . . . ©ia) lebenber SBeife langfam
ertöbten. gerbet . . ., wofür au$ lebenb ig fielen fönnte, bagegen ge«
wd$nlid) nur lebenb, woe« mit aboerbialen 59efttmmungen nic^t eigene
ltd) <2rtgenfa}aft«wort ift (f. d-g): Sin nodj $ier lebenber Qeuge. Die
bort »üb lebenben Spiere, ein glürflia) lebenbe« ©$epaar. Die nur für
tyre flmber lebenbe SJhitter. Die oon «a« lebenben ©eier te. (oeraltet
freiließ audj: (Sin no$ in Waoenno lebenbiger $oet. ©arjoni . . .)> öflL
mein Sßorterb. II ©. 69a unb Ijier bei §ebbel in ber buref} leife
njeidmngen fia) oon bem <$ebraud? ber gewö$nlid)en fdjlidjten Webe ab*
lebenben Didjterfpradje (f. quo) S)?r. 4): „oon tfebenben" = oon jefct nodj
lebenben, im ©egenfafo oon bereit« Skrftorbenen = oon ^erfonen, bie
noa) am Seben ftnb." — Da« unmittelbar oor „frieg'" [f. über ba« in
kr 2*olf«fpra<&e fo allgemein übliche Zeitwort triegen, ba« aber aua>
in ber ©(briftfpraa> an feinem $laft ift, namentlich wo e« fieb. um ein
betbe« Hnfaffen, Warfen Ijanbelt, mein ©örterb. I ©. 1032] fte&enbe bie
ijt bie SWe$r$a5l, fta) bejtefcenb auf bie „lebenbigen" (no$ lebenben) „Werfen
unb grauen"; au« biefer SDWjrjaljl aber gee)t ber ©predjenbe bann in bie
tönjatjl über: Den [= ben einzelnen ftarfen Werfen, oon bem bu grabe
erjä'Wft] betomm' idj nod) oor mein ©ajioert at« mir gegenüberfteljenben
Kämpfer unb bie [= bie ftolje grau, oon ber bu erjä^lft], al« mein
?teb in meinen ftrtn, ogl. 4.
4. ©. 8: (55olfer:) „Q* will bir oon ßebenbigen [f. 9*r. 3] er«
jaulen | unb ber ©ebanfe foll bir boö) oerge^n. | 3a) fenn' ben Werfen
[l Wr. 3], ben bu nimmer forberft, | unb au$ ba« ffieib,' um ba« bu
nimmer nrirbft." — ($agen:) „©te? audj ba« ©eib? ben Werfen laff
i$ gelten, | bo$ aud) ba« ©eib? Du meinft" [unter bem Werfen] „ben
§a)Iangentöbter, | ben 33a(mungfdjminger, ben gehörnten ©ieg*
ftieb, | ber, al« er einmal ©djweiß oergoffen Gatte, | bura>« ©ab ftdj
beerte oor bem anreiten 2M. — | «Hein ba« ©eib?" (93olfer:) „$$
fag' bir Sflidjt« oon ifcr! Du fönnteft au«$iel>n, um fie beimjufü^ren |
unb fämft geioif« niajt mit ber ©raut naa? §au«. | Der ©anlangen*
tobtet felbft roirb ftö) befinnen, | ob er al« greier bei 93run$ilben flopft",
[btytetifdj ftatt ber in ber fajlia^ten Webe gewöhnlichen 3ufammenfefcung
anflopft, f. mein ©örterb. I ©. 941c unb 942a unter Hopfen lb
unb anflopfen la, ätynlidj, wie in SRr. 8 jieljen für ba« gewölmltdjere
au«gic^en] u. ä. m. ($agen:) „ittun, wa« §err ©iegfrieb wagt, Da«
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wog' i$ au$. | 92ur gegen ifot er&eb' t<fc nidjt bie Älütge. | fxa war' ja
au$, wie gegen (£rj unb ©tein. | ©laubt'S ober jweifelt, wie es eudj ge*
fällt, | id> $ärt' mia? ni*t in ©öjlangenblut gebabet. | SXrrf beim no<*
festen, »er nic^t fallen farat?" ((Bifel&er, *u Holter:) w©$on fcört' t<b
taufenb 3UW9«1 »on i§m plappern, | bod), wie bie Sögel bur$ einanber
$mitfdjern, | eS gab fein Sieb. ©pridj bu einmal Don i(m!N (©untrer:)
„SBom ©etbe erft. ©al ift Das für ein ©eib?"
3$ brauche fidjerlicb nickt barauf befonberS aufmerffam &u matten,
mit welker Äunft ber £)td)ter es oerflanben fyat, bura) bie Sieben ber
oerfdjiebenen $erfonen in bem 33orfpie( (fjier in ber erften unb gleta)
barauf in ber aweiten ©cene). beit knoten iojüraenb, bie 3ufa)auer auf
bie Vorgänge ber beiben na<$folgenben Srauerfpiele gehörig ooraubereiten,
tyren «ntljeil an bem ©a)tcffal ber fcauptperfonen anzuregen, fieigenjb
SU fpannen unb rege $u erhalten u. f. w. ^ebenfalls fann icfc es an
biefer Änbeutung genügen (äffen, ba naa) ber (Eigenart meiner Qeitfdjrtft
meine Q3emertungen f)auptfäa}lid) nur auf baS ©prad)lid}e gerichtet fein
foUen. - Über bie burdj ©perrbrurf Ijter Ijeroor gehobenen ©örter f. &ier
Sflr. 5 unb mein ©Örterb. unb (£rgäna.*©örterb. unb &u SBalmung
(©iegfrieb'S ©djwert, in ber beutföen £>elbenfage, ogl. ©. 23 [f. u.
SRr. 19] unb ©. 34: „ber Werfe mit ber Salmungflinge") mein gremb»
worterb. ; $u bem auaj in bem Ittel beS ©orfptels oorfommenben Söeiroort
©iegfrieb'S in meinem ©örterb. I ©. 793 c ben SBerS au« bem Sftbelungen*
lieb (in ©imrotf'S Überfefcung): $>a er im 93lut fta) babete, warb Ijörnern
feine $aut. — Über ©$metß, (ba5 für $lut noa? weibmänntfa) all*
gemein üblia) ift) f. in meinem ©örterb. III ©. 1044 b, woraus i$ Ijier —
mit Übergebung älterer ©teilen (in ©djaibenreifjer'S Obt)ffea) — nur anführe:
ÜJ?tt $)radjenfa)wei6 wirb 53erg unb ©alb ft$ färben, | bie ßbnen
färben fta) mit ffläuberblut. ©oet$e 6, 210 [bic romantifa)e $oefie];
(Sörfing 3, 14. —
Über ©eib f. meine §auptfd)wier. unter bem fcttelfopf: „gugung
naal bem ©innM STfr. Irr, wo es $eifct: „<£in ©eib, baS :e.; es :c;
häufiger: bie :c; fie :c, (f. auaj bei ©eibajen, ©eiblein) unb in
93ermtfd}ung beiber gügungen: ©in alte« ©eib, baS if?r §>ol$ oon
3äunen ftoppelt. ®oet(je 14. 23 ic." — f. oben: Da« ©eib, um baS
[fäö)ltd)] bu nimmer wirbft . . . „ allein baS©eib?" 3$ fag' bir 9fta)ts
oon itjr [weibliches gürw.], | bu fönnteft auSjieljn, um fie [weibl.] Ijeim*
aufütyren ic, f. Gier bie folgenbe SWr. (5). — Qu (Sifelljer'S ©orten möcbte
$ erflärenb ^tnjufügen: $a$, was (Sifetyer (Äöntg (Sunt^er'S ©ruber)
oon taufenb burdjeinanber plappembern, niajt ju einanber ftimmenben
jungen gehört, war nur ein wirres üDurajeinanber oon fconen, wie ba«
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bura) cinanber aroitfdjernber [f. mein ©örterb. Iii 5. 1815 b/c imb
^ter unter Ahr. 24] 3$ögel fein tjarmonifdjeS ober in \\df übereinftimmenbe«,
ju bem <8>efüol fpred)enbe« Sieb [f. b. in meinem ©örterb. III <S.132b|
ergiebt.
5. ©. 9: (93olfer:) „Dort roudjä ein gürftenfinb | oon tounber*
barer £>d)önt)ett auf, fo einzig, | als t)ätte bie Sttatur oon Knbeginn | l)au$*
(älterifä) auf fie gefpart unb jeber | ben r)ödjfien Wei$ be« ©eibes
oorentyalten, | um if)x ben ooflen Raubet Su öerleitjn". — Jürften*
finb ift, wie ba$ ©runbioort „Äinb", fpradjlia) fädjlidjen ©eföleajt«,
aber (f. unter „gügung na<& bem ©inn" in meinen §anptf<&roier. ©. 157 b
9fr. 1 1, ogl. bie ooraufgefcnbe 9fr. 4) bem natfirlidjen ®ef<r)ledjt nadj oon
Knaben männlid). oon 3Wäbd>en weiblich (£3 Ijeifjt a. a. O.: „Da«
Ätnb . . er ic. ©oetlje 17, 274; 255; 256 k auä): SRun »ar
ein »Üb, müft Äinb unter ü)nen. Der hatte gefagt. §eine 5, 62 (aus
8ut$er); bagegen: Qn ber ©eele eine« guten $inbe£ oon 20 Qaljren,
bie ic. (Boetlje 32, 40; 13, 303; 304; 16, 126 (roed)felnb e£ unb fie;
eben fo 315) u. o. ; fo r)ier: ein gürftenftnb mit barauf folgenben
n>eiblid?en gürroörtern (fie, iljr, jeber [im Datio]), ogl. ä^tfö*
©. 276 9fr. 34. — Über fparen mit auf im «ecuf., f. mein ©örter*
bu$ III ©. 1127c/8a unb ogl. im Ion ber getoöfmliä)en (nidjt bidjteri*
fä)en)fflebe: als r)ätte bie Natur «lle« $au«pterifaj für fie auf gefpart.
6. ©. 10: (©untrer:) „3$ glaub' e« felbft! Doa) fpria), roa«
füljrt ibn her?" — (£>agen:) „Qd) weiß niö)t, was iljn reijt!
6r tommt rootyl nidjt, | um fidj »or bir $u bütfen." Die Weben
ber beiben $er fönen beftetjen, fo weit fie angeführt finb, bid auf baä @d)lui$*
wert au£ lauter einfilbigen ©örtern. — (Einige ©prad)leljrer haben bie
Siegel — ober oielme^r bie Behauptung — aufgeteilt, man muffe eine
längere ununterbrochene IReihe oon lauter einfilbigen ©örtern, als ber
©ohlberoegung unb ber Äbtoei&Slung beS ©ilbenfaüS ermangelnb, oermeifcen.
$n biefer Allgemeinheit ift bie fogenannte föegel Jebenfatts md)t rid)tig,
wofür td> ^ier in aller Äürje nur baS golgenbe bemerfen will. üBan
benfe &. ®. an bie ©etlenberoegung beS ©affer«, bie fo glütflid) in Öoethe'S
$a(Iabe: Der gifd)er, burdj bie SBerSbetoegung in« Oh* fd)allt in
3eilen wie:
Unb roie er fifct unb a>ie er laufest,
%t)ti\t fieb bie glut^ empor —
£alb gog fie ibn, fjalb fant er t)in
Unb warb ni$t mebr gefeljn 2c.
Äua) in #ebbel'S Nibelungen finben fid), roie im Obigen, nidjt feiten
längere Weisen oon einfilbigen ©örtern, ogl 3. £. gleich auf ©.11:
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((Suntfcr:) £ier fSmpft man nia}t um 25a«, n>a« matt fcfcon b>t!
(©iegfricb:) Um 3>aö benn, toa« bran fe<! 3* b>b' ein Weia},
<§o groß to ie beinG; nnb toenn bu mic& bcftegfi,
<5o biß bu $err bann. 2Ba3 to i Hfl bu mebr?
2>u greift no$ niäjt }u beinern ©Ojroert?,
in welken Herfen nur brei jroeiftlbige ffiörter jroifdjen 42 einftlbigen fl<$
finben; (©. 12 ©tegfrieb): Du nennft i&n nidjt unb g reif ft au$
nt$t $ur ©e$r? roeldjer 33er« au« lauter einftlbigen ©Örtern befiel.
rote auf ber folgenben ©ette in ben folgenben ©orten ©iegfrieb'«:
©ort liegt ein ftelfenblod,
2)er gang fo fefetoer für mia) tf», »ie für bia),
ber jroette, ogL ©. 14: (Ute:) Unb rote Da« fa)merat, Das magft
bu fe$n an mir; ogl. ©. 15: (Ute:) üftun bie« ÜRal freut'« mtd),
baf« bir blo& ber 3orn I b*e ©angen färbt, mit einem einzigen
$roeifllbigen ©ort jroifd}en lauter einfilbigen — unb ©.16: (ihiemtnlb:)
(£r wirbt roofyl nia)t, fo braua)' in)'« nidjt $u tb.un. (Ute, ladjenb:)
<£i, fo weit fpring1 iö) nott), fo alt ia) bin; ©. 22: (©iegfrieb:)
Drum gieb fie auf unb benf ntajtmebr an fiel; ©. 23: (§agen:)
Du roarft fä)on bort? (©iegfrieb:) 3$ roar'«! Doö) roarb ic^
nta)t, | aua) f a ^ idj nur; ©.27: (Golfer:) ©o fteljft bu ab. ((Semot:)
Da« ratfc' ia) auö). (§agen:) (Ji nun! unb ©. 27 ben ©0)luf«t>eT*
be« S3orfptel«: Unb fneif btd> in ben fcrm unb fte$ bir bei.
Dtefe 93eifpiele mögen tyier genügen, f. auö) ^ter in ber 3«tfd)rift
©. 222 ben ©a)luf«oer« oon ©tropfe 30 unb ©. 224 oon ©tropfe 80.
7. ©. 13: (©iegfrieb:) „Unb wenn bu füräjteft, baf« bein gute«
©djroert | an metner garten §aut jerf »ringen fönnte, | fo biete iay« bir
anber« [— fo biete id> bir ben ©ettftreit in einer anbem ©eife]: fomm
$erab!" k., ogL in meinem ©örterb. 1 ©. 129b unter „bieten" SRr. 4
(©djluf«). — Nebenbei bemerft, fjabe tä) bura) bie fett gebrühten ©ua)-
ftaben, in ben unmittelbar auf einanber folgenben ©orten: „biete W«".
auf Da« Ijinroetfen rootten, roa« idj im 4. ^atyrgang ber 3(ttf4r. ©. 230
bi« 236 über ben fogenannten ,,§iatu« in Herfen"1 gefagt §abe. £>ätte
$ebbel ben $iatu« oermeiben wollen, fo fcätte er füglia) fefcen tonnen:
„©o biete bir iay« anber«", bod) f. 3. 93. audj ©. 16: „§a, ber ©tetn
roirb fliegen, | al« roürbe er aum 93ogel"; ©. 25: (©iegfrieb:) „Den
3auber, ber im ©lut be« Dramen ftetfte, | fo lange e« noa) raupte; ©.27:
(©untrer:) „©enn man ba« frembe Ufer ni<$t burö) ©a)roimmen [
» Anfragen, bie mir &Suftg über ben ^iatu« in Cerfen" juge&en, laffen miä)
fdjliefeen, baf« bie fcimoeifung auf ben «uffafc, ber für eine Sieberi&oUtng jn umfang*
reia) ift, mana>em 8efer widfornmen fein »erbe.
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jrrmd)en rann" unb ebb.: (©iegfrieb:) „ftimm eS fo unb fd)lage ein";
(©. 34: (&rigga:) gjfa fogar, als td) ifa gefefrt, | wie er biä)
'rüttelte unb mid) bebro&te . . . | O $ätte id) beut ^rtefter niä)t
ge§ord)t" ic. — Än biefen (Stellen laffe id) eS ^ier genügen, inbem iä) —
rrie gejagt — auf ben 9uffa$ im 4. ^abrgang ber 3e^fa)r. oerweife.
8. ©. 13/4: (©iegfrieb, ju Danfwart:) f,Unb »ad ©ua) betrifft,
nia)t wabr? — , id) fniff <£uä) in ben britten Ärm, | es tbat niä)t welj,
ia) weife gftr babt i&n niä)t!M (au «Den:) „tu* id) $ier einritt, patfte
mid) ein ©rauen, | wie id)'S nod) ni<bt empfanb, fo lang' icb lebe, i ÜWid)
fröftelte, als würb'S auf einmal ffiinter, | unb meine SRutter fam mir
in ben ©inn, | bie nie gu weinen pflegte, wenn id) 30g, | unb bieSmal
weinte, als ob alles Raffer | ber föelt ben JÖeg burd) i^re klugen nabm."
— ÜJfit ben Sorten, bie ©iegfrieb an §agen'S ©ruber Danfmar rietet,
nimmt er ben Vorwurf ber geigfjeit, ben er biefem gemalt, gurürf, f.
©. 13 (oben): „SRun $ab' iä) boä) bie Antwort für ben ©pötter, | ber
feine geigbeit binter $obn oerftetft." Die eigentümliche ffienbung,
»onad) ber einer $erfon gemaä)te SBormurf als ein Äneifen in ben „britten
Ärm" bejeid)net wirb, ber bei biefer ?erfon niä)t oorbanben ift unb i$r
alfo niä)t wel) t&un tann, ift nid)t nur in meinem ffiörterb., fonbem auä)
in beffen (Ergänzung unerwähnt geblieben, mefsbalb iä) fte §ier eigens
naä)getragen. — „Die nie ju jweinen pflegte, wenn iä) &ogM (biä)terifd)
ftatt auSjog), jum Äampf, ogl. in Wx. 4 flopfen ftatt beS gewöf)nliä)eren
ontlopfen u. ä. m. — 3U DeT oura) S*Mbrutf beS anlautenben w fjer*
wge^obenen „Ullitteration" in meinte, SBaffer, äöelt, 2öeg ogl. auf ber*
felben ©eite: DafS giebe furje guft | unb lange« geib ju bringen pflegt
unb in ber 3eitfd)r. ©. 179 ff. ben Sluffaft oon Dr. (fcbrarb: „ßur
«Üitteration bei ©oetfa". Über ben ^nbifatio nabm ftatt beS SonjunftioS
ndt/me in bem mit als ob eingeleiteten ©afoe f. meine §auptfd)wier.
6. 34 b (SRr. 2 a).
9. ©. 15: (Äriem&ilb:) „<£t, id) wollte eben | im $ofe nad) ben
jungen 93ären fdjau'n | bie fo poffierliä) burd) einanber fugeln" = fiä)
fugein (f. ffiörterb. I ©. 1045 b).
10. ©. 17: (Ute:) „Um einen ©ä)u§ [als Sängenmafj] | bieS Äinb
Su überwerfen", f. ffiörterb. III ©. 1574: II überwerfen [mit bem
§oä)ton auf ber britten ©ilbe, als untrennbares #eitwortJ — ©inen im
Staffen übertreffen, überwinben.
11. ©. 17: (ftriem^ilb:) „Der $är fogar ift überrafä)t, er $at |
fiays nid)t erwartet [f. ffiörterb. III ©. 1489a unter erwarten in 2d:
©id) [Dat.] etwas erwarten, mit ja$lreid)en gelegen] unb wirb
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plöfclicfr fltnf, frier wo$l = er maebt pefr fttnf auf bie ©eine, fpTir^t
erfajretft auf :c
12. ©. 18: (Ute:) „Dem fcfrwärt'« im £>er$en, | fo frdfrlu^ er
auefr tfjut," og! ©örterb. III ©. 1036 c, wo für bie ans ber etgenrltd>en
ißebeutung = eitern ic. als übertragen freroorgegangene ein S3ele$ anä
Garnier angeführt ift: „SRo<fr f(frwäret fein fronreS £>erä" = es füfrlt
fcfcmeraenbeS ©efr (wie törperlicfr ein oon angefammeltem ©ter erfüllte*
®Ueb).
13. ©. 21: (©tegfrieb:) „Unb, al« pe, ifrre golbnen Dorfen fd)uttelnbf
bie wie ein ©orfrang ifrr bie fcugen betften, | miefr unter eudj erbliisrte.
fufrr pe raftfrer \ jurütf wie itfr. als pefr im föeia) ber #merge | bie&rt*,
bie mein Jug betrat, auf einmal | ju einem Sngefidjt jufammenjoc}, i ba£
mir bie $äl?ne 3*iflte" 3*1 biefen ©orten pnben pefr je jwei aU unb
jwei wie. Da$ burefr ©perrbrutf freroorgefrobene wie entfpri$t bem
vorangegangenen Äomparatio r af efrer (f. barüber £>auptfdjwier. ©. 306 b/7 a
Mr. 5 a), wo naefr bem euu>feblen$wertt)en ©ebrauefre ber beutigen ©(frrtft*
tpraefre beffer unb unjweibeutiger als ftänbe; aber freütet), ba — nur
burefr ein einzige* SBort (tefr) getrennt — barauf ein $eitlicfre3 als folgt,
fo wäre baburefr ein anbrer Übelftanb freroorgegangen, ber aber babitr<fr
3u befeitigen war, bafs für bieS jeitlicfre als (f. b. in ben §auptf<frwier.
©. 340b) ba eingetreten wäre, alfo: „fufrr Pe rafefrer jurürf als ta),
ba k.m 55qI. bei Jpebbel ®. 27: „Unb fcfrneller wie ein Sidjt crlifcr>t
ber <5ee", wofür es (naä) ber empfefrlenswertfren Unterfcfreibung oon wie
unb al« in ber heutigen ©cfrrtftfpracfre) beffer frei&en würbe: „fcbneUer
als ein Sicfrf, — wie $. & au* ftebbel 6. 24 fcfrreibt: „fcm . . .
Surm, | ber . . . efrer | ... bem jarfgen Würfen einer fcügelfette | aH
[niefrt: wie] einem ^friere gleicfrt, baS Obern frat."
14. ©. 22: (©iegfrieb:) „®ie frreitet um it>T 9Wagbtfrum, | al*
war' it>r tteben felbft baran gefnüpft", — f. mein ©örterb. II ©. 202c
unb unter ben ^Belegen bort namentlich aua) aus ©ünroefs Überfefcung
ber Nibelungen: „Der bie bem 3Äagbtfrum abgewann-, ogl. aua) ©rgänj .*
Sörterb. @. 347 a.
15. ©. 22: (@iegfrieb:)
„Unb wie ber ©lifc, ber feine «Uflen bat,
Ober Der 6ee, ber feinen €$rei »erntmmt x."
Über ben rrocfräifdjen Änfang beS aweiten SkrfeS frier ogl. meinen
flbrifS ber EerSfunft ©. 122b § 185 8 32-68.
16. ©. 23: (©iegfrieb:) „3$ merf es wofrl, itfr muf« ben Äucfutf
maefren, | efr* ifrr mir trauen tonnt" » td> muf« — wad icfr, um bem
Vorwurf ber Wufrmrebigfeit ju entgefren, gern oermiebe — oon mir fetöft
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— 345 -
$u meinem eignen fltofyne ipretfen, ogl. mein ©orterb. 1 ©. 1043 p, wo
Der Äudfutf u. «. als häufige« „Etlb beS ftd) felbft rü&menben (SgoiSmuS"
bejetdjnet ift.
17. ©. 23/4: (©iegfrieb:) „BIS td) erfaßten, | »erlangten ftc mit
milbem Ungeftöm, | bafs ta> ben ©djafc als grember feilen follte | . . .
311! tdj fertig mar, fanb jeber ftd) | oerfurjt unb tobte; unb id) warf bie
pälften | auf iljr SBege&ren wieber burdj etnanber | unb feilte aber*
mals." — 3$ l)abe biefe ©teile $ier namentlid) angeführt, um babet auf
folgenbe ©teile meine« ©örterbufleS (I ©. 661b) unter &alb Nr. 4
^inaumeifen: „oft nur im ©egenfaft beS ©anjen, oljne bafs auf ba* genaue
$er^ältni* gu biefen oon 1 ju 2 geartet wirb, wonad) alfo Ijalb balb
einen grögern, &aH> geringem fcljeil bejeidjnet, balb etwas bem ®an$en
faft (&letd)eS, balb etwas wefentlia) baoon (Entferntes unb 85erfd)iebeneS ;
ferner etwas jwtfdjen jwet Dingen — wenn audj nta)t genau in ber
3ftttte — SiegenbeS ic, ogl.: Die größere (Heinere) ©älfte ic.44 3$ fjabe
bie (Gelegenheit benufyt, auf biefe ©teile bjer $in$uweifen, ©eil häufig an
midj ergeljenbe Anfragen mir beweifen, bafs bie ©treitenben ben Unter«
fd)ieb sroifajen bem ftreng mattyemattfdjen unb bem allgemeinen ©praa>
gebraud) nid>t genügenb beerten.
18. ©. 24: (©iegfrieb:) „(S& iaVs bad&te, Ratten alle beibe, \ wie
(Jber, meldte blinb aufs ©ifen laufen [ogl. mein ©örterb. II ©. 48c:
Da£ wilbe ©d)wein läuft auf baS oorgefyaltene Jangeifen] | fidj felbft
gefpiefjt, obgleich id) liegen blieb | unb ihrer fronte; unb fo warb ich
©err | beS ganzen ©orteS", — f. mein ©örterb. ©. 794b, woraus
ich golgenbeS ^erfe^e: „©ort m. ... in gehobner fRebe : 1. ©chafc, eigene
lieh unb übertragen, . . . ©tmrotf Nibel. 90; 1056 ff ic. ©o auch:
Nibelungenhort, ©erwegh jc. . . .", f. auch 9^r. 20.
19. ©. 24/5: (©iegfrieb:) „Dann hieb id) mich burd) feinen [beS
Drachen] Niefenleib, | bura) all baS Jleifch unb bie gewalt'gen ftnochen, |
wie bura) ein felfigteS [f. mein ©örterb. I ©. 431a] (Gebirg allmählich \
bis an bie ©öhle burch" — , f. mein ©örterb. I ©. 705a: I bur$*
hauen 2, namentlich 2 c.
20. ©. 25: ((Gunther:) „©o ^aft bu bir an einem einige« ^a9ct
ben SBalmung [f. o. Nr. 4] unb ben ©ort [f. Nr. 18J, bie Nebel*
fappe [= „$et)le*, larn^appe*'. ©örterb. I ©. 867b] | unb beine $aut
oon ©orn [f. o. Nr. 4] ertämpft" [f. ©örterb. 1 ©. 861b].
21. ©. 26: (©iegfrieb:) „Die 93ögelfpracf}e. «IS ein Kröpfe
[altertümlich ftatt beS fceute in ber gewöhnlichen Webe üblichen Kröpfen,
f. mein ©örterb. III ©. 1386c] | beS 3auberbluteS [beS jauberhaften,
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einen 3<>uber in fidj fctlteßenben Dradpnblute«] mir auf bie kippen {prang,
»erftanb idj gleich ba« 3 mit fasern [f. o. 9ßr. 4 am ©a)luf«: ba« wirre
Dura)einanber oon Xönen] über mir."
22. ©.27: (©iegfrieb:) „Do* in ber SRebelfappe fe$r' i$ wieber
unb tneif biö) in ben «rm unb fie(> bir bei." Über ben au* lauter
einfilbigen Wörtern beftefcnben ©a)luf«oer« be« SSorfpiel* f. o. Vit. 6 —
unb über bie beiben Jügungen: „idj fneife btdj (ober bir) in ben Ärm"
f. $auptf($mier. ©.91b unter „DatioobieFt 9i 5".
oon fr «euteaujr, (f. 9*at-3tg. 49, 510 ff.).
Hu« biefem fo ungemein geitgetnäfcen «uffafce be« au«geaeia)neten
93erfaffer« (abe idj mir bie naajfolgenben ©teilen mit ®e*ug auf mana)t«,
namentli<$ noa) in mein <Ergänaung«wörterbudj (Jinautragenbe« :c ange*
aeiäjnet, bem i$ audj tyier ein SMäfcdjen einräumen ju bürfen glaube.
1. $rina «Ibert. Die Stiftungen feiner beutfdjen 8anb«leute regten
tfcn lebhaft an unb, in ber Hoffnung, feinem neuen $$aterlanbe [<£ngtanb],
ba« in ber 3Rafa)inented}ni( ber Seit auf unbeftrittener oberfter
[ogL: unbeftritten auf ber oberften] ©rufe ftonb, neue ftnerfemmngen ju*
anführen, faf«te er ben großen ©ebanfen, ben ^Begriff ber £anbe«au$*
ftellung auf ben ber allgemeinen, ber ©eltauSftellung au erweitern.
2. ermahnen möa)te ia), baf« bamal« [1851] ein bei un« aroat
fdjon feljr angefefjner, ber ©elt aber weniger befannter ©ta&lfajmieb
au« ©eftfalen (ffrupp war fein iRame) in ba« ©elbftgefü^l ber englifa)en
Qnbuftrte gana unerwartet eine breite ©refdje fajlug. Da« erfte ©ta$l*
$au« [ogl. in meinem ©örterb. I ©. 709 c $au« 7 (faufmännifa)) unb
baju ©. 710c: ® efdjäf t«bau« unb baju unerfdjöpfltä) oiele 3ufammen*
fe^ungen wie Ijier „©taljUjau«"] (Jnglanb'« Ijatte oon bem bamal« nur
im kleinen, für ©erzeuge angewanbten @uf«fta(l einen 93lotf au^eflellt,
ber ganje 5 Zentner wog unb auf bem in großen 33u$ftaben eingefa)Iagen
ftanb: Monster-Bloc. — tfrupp, ber bie ffunft große ®uf«fta$tftütfe &er*
aufteilen erfunben fatte unb gana in ber ©tille ausübte, fatte ba« ©tüd
ror ber (Eröffnung mit f^nellem SMitf bemerft unb fajleunigft bafcim
einen ©lotf oon tyunbert ©entnern ©emiöjt beftellt. Der fam an unb auf
ibm [= barauf] ftanb in ungemötjnlia) Heiner ©djrift: Little Bloc. Diefer
®igantenfd>era ( riefige ©djera] fdjlug bura? wie ein 93lifo. Die Über«
Iegen^eit be« Hrupp'fdjen Serfe« war bargelegt unb fcat fiü) fpäter nur
immer glänaenber erwiefen; fie ift iljm trofc aller Knftrengungen ber ÜRit*
bewerber bi« Ijeutc bewahrt geblieben.
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- 347 -
3. 3)er Seltau3ftellung«gebanfe hatte oerfangen [»gl.: ^atte
gefangen, f. Sörterb. I ©.409a: fangen lc unb o er fangen 3 ebb.«
hatte ©urjel gefafft, f. ffiörterb. I ©. 416a unter f äffen 12]. Übet
6 3J?iÜionen $3efucher Ratten ben Ärijftallpalaft burcbf<hwärmt [=» in
5a)ärmen, fchwarmweife burchjogen].
4. ;Die unerwartete Sßachfluth oon Änraelbungen machte äffe SBorauä*
bere$mtngen beS fRaumbebarf« ju ©d)anben unb nötigte jur $>erftel(ung
oon £>ilfsbauten außerhalb be« ^alafteS. Än biefen angliebern [f.
©rgänj.*SBörterb. ©. 231a] Hegen pe pd) nicht mehr; man trennte fle
bef3h<*I& üöllig ab in ©til wie ©eräumtgfeit unb erfanb baS neue ©ort
für bie neue gönn. Diefe ift feitbem Siegel geroorben; SWafchinen*
annejce, §ol$wirthfchaft«anne$e, Seinannere, ©artenbauannere
u. f. to. (f. grembwörterb. I ©. 62 b) Umlagen oon ba ab ba$ §aupt*
gebäube auf großen unb Meinen ÄuSfte Hungen.
5. Äber §rau Ära)iteftura [bie lateinifche Jorm für bie perfoni*
ficierte ©aufunft] laffe pä) nicht geroinnen in §aft unb ^aft, f. über
biefe fn^enbe flleimoerbtnbung meinen „Hbrif« ber SBersrtunft" § 122.
6. Die ÜWafdjinen, bie Cor* unb $ubereiter oeY eigentlichen
®ebrauch$gegenftänbe.
7. 3)er ade Unternehmungen ©uropa'S burcbfat)renbe ärach [f. Gr*
ganj.r©örterb. ©. 318c], ber auf bie fieberhafte Überftetgerung aller
3«buftriepapiere plöfclich folgte.
8. Äuf unferer föniglia)en ÜJHinje peht man benn aua) im Säge*
faal [Saal, in welchem bie flflünjen in 33ejug auf ihr richtige« ©emicht
bura) Sägen geprüft werben] rethenroei* bie ©eignen Sagen ihre Map*
pernbe, flimpernbe Shätigfeit ausüben, f. über bie Stacbinbung bura)
Hnfang*aüitterahon ic. meinen „«brif« ber SBerSfunff § 109.
9. £roft bem rafa)en ©ebränge ber ©tilarten, ba« bie wechfel*
f ücht ige üWobe fpäter oerlangt hat, = bie üttobe, bie oon ber ©mht ju
wedeln (abjuroechfeln) erfüllt ift, f. SÖrterb. III ©. 1267 ff. über 3«s
fammenje^ungen oon ©u$t, füchtig.
10. Uber nicht in ber antiquarifdjen Nachahmung, nicht in ber 21 uä*
cjrabung be* Semer Dieterlein, nicht in bem töücffprud) um bret
Sahrhunberte, fonbern in ber Seiterbilbung unb bem «nfchluf« an bie
Sorberungen unferer Jage roirb ber Erfolg a" flnben fein. — ©ollte
Wer nicht ba« h^orgehobene Sort auf einem Drucf fehler (ftatt SRücf*
fchritt) beruhen? (etroa: fflütffprung -=» gewaltiger Wücffchritt ic.)
11. ©eine [§efner'$] neueften gorfdjungen f)tötn aber auch ergeben,
taf* bie Gbelfdjmieberei, bie man wohl mit föedjt bie Butter ber
Äleinfunfte nennt, nicht allein in Serner Qamnifcer ihren überhaupt
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— 348 -
größten ÜHeifter befeffen, fonbern bafs felbft bcr breifeigiäbrige tfrieg mrtt
oermotft bat, biefe e$te [ritfttg: ec^t] beutfttje Äunft ju oerniajten ic,
ogl. $auptfa)mier. <5. 23 b iRr. 4. ©a$rf($eütli$ ift fr« bie ftorm be«
33eiwortS («bjeftio«) ftatt ber be« UmftanbSmorte« («boerb«) auf föecrjmmg
einer ungenügenben Drutfberidjtigung £u feften.
12. Qn 9h. 512 ftnben fiü) 3ufammentettun9en> m Denen DaS 3Bort
SluSftellung tfcil« als 53eftfmmung$mort oorfommt, j. 53. (ogL bie
Überf^rift): ÄuSffcellung8*©efen, «Jfunft *c, t$eil« al$ ©runbroort
53.: Die £anbe$*, ^rooinjial« unb gaa)au«ftellungen. Die
§tfdjeretau$fiellung . . . Die ®artenbau«ftellung . . . Die über-
feeiftfen SBelta u«fte Hungen ic, woran ftdj oiele ä$nlia)e anreihen laffen,
f. al« namentlia) befonberS $u erwähnen: 1886 auf ber fogenaratten
£oltnberö*3(uSftellung, mit ber Jußanmerfung : „Colonial and
Indian würbe fo aufammengejogen."
13. £>öl$erne (gifte . . . Huf biefe würben . . . oon ben Dienern
feine <Sp reiten |au«jufpreitenbe Detfen] unb jhffen gelegt ?c.
14. Die Säben unb ^nnen (®irt^fa>aften) — al« üWe^a^l ton
bem englifajen inn (engl. inus).
15. Die 8nf Triften an oerfdjiebenen Käufern, — ftatt be« ge*
wö$nlia>en Qnfdjriften (entfpredjenb bem 3«toort antreiben, bie an
bie ©änbe gefa)riebenen ©örter ic).
16. Die rieftge 2J?af Minenfalle, bie aües für benfelben £wetf Da-
gewefene hinter ft<$ lieg, fobann fjöajft gelegene [offenbar Drudffeljler
ft. gelungene] 93erfuaH ben Crifenbau in SBerbinbung mit Sßajolif ber
fyofyen 33aufunft an Äuppelbädjern unb ©änben bienftbar $u machen.
17. 2lm ftörfften uberrafd)t waren oiellei$t wir Deutf$e, f. über
bie grage, ob e$ ridjtiger feigen muffe: wir Deutfa)en, de^r* ^
@. 94 ff.; <5. 145—151 unb bie 3n$alt«oersei$niffe ber folgenben
3a$rgänge.
18. «Ist &abe ber alte (Semper bort gewirft ober fein ®eift, ber in
einem feiner erften tieinen ©erfe in feiner bilbnerif^en (Sprache ben (Srb*
aufmurf, ben Unterbau, ba« §auö unb ba« Da$ al« bie „oier
©lemente" ber ©aufunft &ingeftellt.
19. Jür bie mit ber tonlofen 55orfilbe burdj e$t (ober untrennbar)
jufammengefefoten 3eitwörter bürfte al« ein beachtenswert^ 93etfpiel ba«
t^olgenbe bienen:
Hm anbem Cfrtbe fdtfof« bie Lagune ab mit bem fogenannten Columbia*
brunnen, ber ein ©djiff im retc&ften gigurenfa>murf barfreüte, oon Genien
gerubert, oon ®ruppen, bie au« bem ©affer auffliegen mit (getroffen imb
Delphinen gleia)fam begrüßt, «He« oon lebenbtgem ©affer bur$fprubelt,
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t>ur<$fprtfct, burtfraufcht, ilbenbs in oerfchmenberifcher garbigfeit
?leftrifd> bura)leuchtet unb burchglütjt.
20. ©in ©ot)n ber gefchäftswüthigen . . . fcbeinbar «lies nur
materiell auffaffenben ©tabt ©hicago = bie fo &u fagen oon einer ÜRanie
(ober ©ucbt, ©uth) ©efctjäfte zu machen beherrfcht ift.
:\\\ fccin in ber 9lationaI^ta 49, 190 enthaltenen 33crid)t flliet
Me 63. Siftung t>c8 bent|d)en »eid^etageS (18. ffllfira 1896).
Der Eigenart metner 3«t|^tift gemäß bekrönte ich mich in ben
nadrfolgenben Bemerfungen auSfcbliefjlicb auf (Sprachliches:
1. Die bisherige Verzögerung ber ftusjührung ber %b*
listen biefer Denffchrift ift ®d)u(b an bem iefytgen 3ufammen*
treffen ber 2(uf frifetjung ber ganzer* unb ber Ergänzung ber
Sreuzerf lotte.
Die töütfficht auf bie gebotene Äürje berartiger Berichte erflärt unb
entfäulbigt (ober rechtfertigt oielleicht fogar) bie l)ier burdj ben Drucf
hetoorgehobene Häufung oon einanber abt)ängenber ©enitioe (f. QaupU
iebwter. ©. 2 9fcr. 1). So folche töücfftyt nicht obwaltet, würbe wohl
eine DarfteUung wie etwa bie folgenbe ben Vorzug oerbienen: DafS bie
Ausführung ber in biefer Denffchrift bargelegten Äbfictjten fict) bisher Oer«
jogert fyat, ift ©ctjulb baran, bafs bie ftuffrifetjung ber $an&er* unb bie
Ergänzung ber Äreujerflotte jeftt jufammentreffen.
2. DaS, was im fremben Qbiom fcbauoiniSmuS, 3in9on^J
mus genannt wirb, Da« finb frembe pflanzen, bie auf guter beutfeher
örbe nicht anwarfen unb nicht gebeihen fönnen, (©taatsfefretär greiljerr
ton üßarfa>aa), t)ier ausgehoben als ein Beleg für bie ooöe Berechtigung
con grembmörtern zur Bezeichnung oon ©twaS, baS nach ber Überzeugung
fces ©preetjenben uns Deutfctjen burchauS fremb ift unb nach feinem flöunfche
iljnen ewig fremb bleiben möge (ogl. meine ©practjbriefe ©. 192 b :e).
SRur nebenbei fei erwähnt, bafs ber ©taatsfefretär oermuthlich
^ingoiSmuS (ohne baS bazmifdjen geflohene n) gebrochen haben wirb,
f. ÜBuret'S ©ncoflopabifcheS englifa>beutfcheS ffiörterb. I ©. 1193b unb
©ebfter ©. 800c: $ingo [aufgefommen im türf.^ruff. tfrteg 1877/8 nach
einem giebe] unb QingoiSm tut Bezeichnung triegSluftiger lorieS unb
ihre« Treibens, ogl. auch: baS ^ingothum. 9?at.=3tg. 47, G27; 646;
687 u. o.
Der unmittelbar folgenbe ©afc lautet: 2Bir wollen unb müffen
«nfere legitimen überfeeifchen ^ntereffen fdjufcen nach Wagga&e beS S3ölfer=
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- 350 -
rechts unb be« #ertrag«recht«, frteblich burch bte moraltfche ©trfung unfern
glagge, wenn H aber hart aufwart fommt, wenn un« Unbill unb ©eroalt
entgegentreten, bann auch auf anbere ©eife; unb bann muf« ba$ beutfifc
©chwert aua? $u ©affer ein fa)arfe£ fein.
Qu bem hier h*roora,ef)obenen hart auf hart wäre ju oerglei^en
auä meinem ©örterb. I ©. 696 c ba$ unter hart 5c eingeführte, ba$
ich ^ier mieberbolen will: (£« Witt einen folgen SRenfchen haben, ber ^art
gegen hart fei, baf« er fia} Sticht* abfchrecfen noch übertäuben, unb
feinen Unbanf noch ®o*heit ber Seit fiberwinben laffe. Luther 5. 355 a,
»gl. $>ef. 3, 8 ff.
3<h barf »ohl aua) bte hier angesogene ©ibelffcfle oollftänbig hinzufügen:
Da$ ganje §auS 3«rael hat harte ©tirnen unb wrftotfte $er|en.
Äber bo<h habe ich bein 2lna,cfia}t t)art gemalt gegen ihr Ängeficbt unb
beine ©tirn gegen ihre ©tirn. Qa, ta) habe beine ©tirn fo hart öte
einen Demant, ber harter ift als ein ftels, gemacht. Darum fürchte bi<$
nicht, entfefce bia> auch nicht tot ihnen, bafs fie fo ein ungeborfameS
§au$ finb je.
3. $3 hat jüngft ein Äbgeorbneter . . . ben Oebanfen auSgebrücft,
je mehr ©chiffe wir brauchten, um fo weniger ftaaWmännifche« ©efchid
bewiefen wirb. Die oerunglücfte ©afcfügung fällt h»er natürlich nicht
bem ©taatsfefretär, fonbern bem abgebeten ©erichterftatter $ur 2aft. $ei
mehr ÜRuge würbe auch biefer wohl am ©chlufS etwa gef abrieben haben:
. . ., um fo weniger ftaat$männifche$ ®efchicf werbe bewiefen; ober ift
„wirb" ein Drucffehler ftatt „wir"?
4. 3$ bin aber feft überzeugt, bafs es nicht noch einmal 48 3ahre
brauchen wirb, wo fein Parlament ber ©elt mehr nöthig haben wirb,
fich mit biefen fragen $u befcbäftigen wirb, (53ebel), — ftatt etwa: baf«
ehe noch ein mal 48 Qat)re oergehen, fein Parlament . . . mehr nöthig
haben wirb ic. ober: bafs es nicht noch einmal 48 ftahre brauchen wirb
bis JU bem ßeitounft, wo ober in ähnlicher ©eife.
5. Buch haben unfere ftreuaer innerhalb ber legten 10 ^ahre fehr
wefentlich an ihrer ©efedjtSetgenfcbaft unb 9$erwenbbarfeit eingebüßt,
(©taatSfefretär Möllmann), wohl richtiger: ®efecht$geeignetheit.
6. SluS biefen ®rünben länger gu warten würbe für Deutfchlanb
nicht nur gefährlich, fonbern unoerantwortlich fein, (o. ©ennigfen), —
falfche ©tellung, ogl. richtig j. 93.: ÄuS biefen ®rünben würbe längere«
©arten ic. ober: «uS biefen ©rünben würbe es für Deutfchlanb nicht
nur gefährlich, fonbern unoerantwortlich fein, länger $u warten.
7. 3a> fann bem §errn 93ebel als fonberbaren [lieS: fonber*
barem] ©chwärmer nicht barin folgen, bafs naa? SMenfchenalter, ober
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etwas mehr wir und mit berarrigen fragen gar nicht mehr ju be«
Kräftigen haben werben, (o. 93ennigfen.)
8. ffiir müf«ten ohne eine ftarfe flotte jebenfall« einen ganj be-
beutenben 5t^eil be« tfanbheere« lebiglich für ben ©dwfc ber fcüfte abgeben
muffen. (o. ©ennigfen), wo ber Eertchterftatter ba« le%te ©ort fleh ^ätte
erf»aren fönnen ober oielmehr follen.
9. ©enn mir ba, wie e« nicht £u bezweifeln, eine glotte gebrauten
bei ben unruhigen unb wedjfelnben SBerhältmffen über bem UReere, bei ben
oerfa^iebenen ßonfieüationen ber großen europäifdjen üWächte $u einanber,
bann werben wir und bie flotte fdjaffen unb bewahren, bie baju erforber*
lieh ift innerhalb ber ©renken ber £eiftung«fähigfeit unferer ginanjen,
(d. 53ennigfen), wo für ba« hervorgehobene ©ort (im ©inne oon „be*
bürfen, nöthig haben", nicht = „anwenben") nach ber heutigen Untere
fa>ibung ba« bloße brausen (ohne bie 93orfilbe ge) ben 93or$ug oerbienen
mürbe, f. mein ©örterb. I ©. 199 a.
Stuftet, ©djufterei.
Die fchmeichlerifche Unterwürfigfeit, bie fogenannte „©chufterei"
tommt in ben ßimenoffieierforp« ja auch oor, aber ber famerabfa)aftli$e
®eift branbmarft hier ben „©chufter" oiel ju nachbrütflich unb unmittelbar,
al« baf« man ein (Gegenmittel wie ben 3me^aKnPf fu* unentbehrlich an«
leben bürfte. (Gren^boten 55, 2, ©. 226.
liefern ©afc, ber eigentlich feine ©teile auf ©. 305 Üfc. 6 hätte
fuiben follen, aber bort überfein werben ift, räume ich hier wenigftens
nachträglich ein $läft<hen ein.
einzelne »emerfungen ju einer (Srjäfjlung in ber ^3Uuftt»
Settimg" 9lr. 2763 6. 729 ff.
1. ©ie h^ ben Ittel: Der Regenpfeifer. (£ine ©ef<hicf)te
au« ben SBolSfer ©ergen oon l*ubwig ©alomon. Qn meinem
©örterb. II ©. 527 b habe ich unter bem ©orte: Pfeifer in 9?r. 3
aufgeführt: „^Bezeichnung oon Zfykxtn, namentlich nadj ihrer ©timme"
unb barunter in c, in ^ufammenfefoungen, oon Sögeln, namentlich Wegen*
$f. Charadrius, fiebiftartige 93ögel, beren pfeifen Wegen fünbet, mit
mehreren fchwanfenben Birten jc" Än einen folgen $ogel wirb auch ber
tfefer bei bem oon bem ©chriftfteller gewählten litel wohl gunächft benfen;
aber es ift babet auf eine Heine Überrafchung be« Sefer« abgefehen, ähnlich
I
- 352 -
wie g. ©. ©ertbolb «uerbad) einer Meinen (£rjä$lung bie Ü6erfd)rift gegeben:
Benjamin unb Qof epf)-r wobei bie öefer aunäd)ft an bibltfc&e tyr
fönen benfen werben, wäljrenb e« fta) um ^erfonen au« ber neuem @>e
fd?icr>te panbelt. nämlid) um ^Benjamin Jranflin unb Äaifer Qofepfc Ji.
oon Öfter reid). SBgl. mein (fctgänj =Sörterb. ©. 384a, wo id) au$
ber (Gartenlaube 26, 366 a ben ©a% angeführt fyabe: „©te nannten mid)
ben Regenpfeifer, weil id) im unfreunblid)ften Detter bei jeber Arbeit
pfiff", unb äbnltd) tyanbelt e« ftd) in fcubmig ©alomon'« ©efd)td)te anä
ben SBol«fer SBergen um §emanb, ber bei anbauernber groger Dürre einem
um Regen fle&enben Sallfabrttyuge $ur Capelle ber Ijeiltgen Änna al$
Pfeifer, b. fj. feine Jlöte blafenb, ooranjog, ogl. ©. 741a: „äKan werbe
itjn tänftig *u ieber Regenproceffion nehmen, biefen au«aejeid)neten Regen«
Pfeifer.
Qn bem SBorwort $u meinem ffiörterbud)e unb wteber&olt Gier in
ber 3eitfd)rift f)abe id) barauf ^ingewiefen (ogl. mein „Programm eine«
neuen Sörterbud)eS"), wie eine — wemgften« annät)ernb erjdwpfenbe —
Überftdjt be« beutfd)en ©praa)fd)afte$ in einem ffiörterbud) nur möglid)
fei. wenn man fid) für bie nad) #$nlid)feit in« Unenblid)e gu me&renben
tfufammenfefcungen auf einige als ©eifpiele befd)ränft.
?tl« eine (Erläuterung baju wolle ber geneigte Öefer aud) ba« %qt-
fieljenbe anfe&en.
2. „Da« Bräutpaar . . . ©igentlid) $ätte man fie fd)ön unb i&n
Ma nennen muffen . . . Doa) aud) er war ein ftattlid)er 9Rann,
nur etwa« (ager unb o^ne bie 3r?ifd)e ber ^ugenb :c." ©. 739 b/c §ier
ift ba« burd) gettbrutf Ijeroorgefyobene aud) ftreng genommen nid)t ganj
rid)rtg; benn nad) bem Sortlaut wäre aud) bie 33raut „ein ftottltcber
Wann" gewefen; rid)tig t)ätte e« etwa Reißen muffen: bod) aud) er fatte
ein ftattlidie* ?lu«fe$en (ober: faty ftattlid) au«) *c.
3. „Darum will id) (Sud) aud) lieber bie ©efä)id)te oon ber jefcigen
Oktana ergäben al« bie oon ber oor breigig Qa&ren erjäfclen, fie ift
aud) amüfierlid)er.M ©. 740a. 3n meinem grembmörterb. I ©. 53b
l)abe iä) in ber ©ebeutung be« ©d)luf«worte« nur amüfant aufgeführt,
mit ber (Jhrflärung: ergityltd), furjweilig, beluftigenb; amüfierlid) wäre
alfo nad)jutragen.
4. „93on allen (Seiten fd)offen bie ©Ufte burd) bie fd)warjgraucn
Sölten unb wieber&olt frad)te unb fnatterte e«, baf« bie ßira)enfenfier
flirrten." ©. 740c, ogl. 3eitfd)r. X ©. 179 ben »uffafc: „3ur »Mite*
ratton bei ®oetye" oon Dr (Jbrarb, aud) $u ber fcffonanj, (furj barauf):
©in aagemeine« £ufd)eln unb ÜW unfein entftanb, f. aud) meinen %b>
rif« ber 3kr«funft (2. *ufl) § 96.
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— 353
5. „Die (Gaetana geleitete natürlia) «ntonio." ©. 740c, f.
jpauptfdjwier. 352 b. $Ber war fjier bie geleitenbe unb wer bie ge*
leitete Nerton? bura) bie ^noerjion (93oranftellung beS ObjeftS) mufs ber
?efer aunäajft benfen, ba|£ bie (Gaetana bie (Geleitenbe, Antonio ber (Geleitete
fei, ogl. unjweibeutig: Die (Gaetana würbe natürlich oon Antonio geleitet;
ber &. gab natürlia) Ä. ba$ (Geleit; (Gaetana'3 (Gelettung (gu&rung,
Unterftüftung) übernahm natürlia) «. :c, ögl. 3eitfa)r. ©. 117 Mr. 20.
6. „(Sin armer ©dmftergefelle . . ., ber ftdj jum oorne&men fterrn
herauf fpielen mödjte." 74(h/la, ogl. (£rgänj..Sörterb. @. 492c/3a
über: fidj auf- (ober au$», Ijerau**, Ijinau«*) fpielen als (mitÄceuf. ober
9?omin.) ober: auf, gu (£tma$, unb mein ©örterb. beutfdjer ©pnonumen
(2. fcufU <§. 673 über aU unb ju.
Vereinzelte beim Sejeii lüebetgei^ttebeiie Semettungeu.
l. m\t (oid).
„DafS alle« fdjlimmer würbe, wie[ftatt be$ empfehlenswerteren
als naa) bem Äomparatioj e$ je juoor im tfanbe gewefen." (Gartenl. 42, 527a.
2. «18.
„(£$ fommt ibnen nidjt auf (Ermittlung ber ©afjr&eit an, als auf
Überrebung." (Gegenw. 4(5, 197b ftatt: nia)t fomo&l . . . als (ober
mie;, ogL aua): minber ... als je.
3. Stellung.
„Senn er, jumal in ben ^ünglingsja&ren, mit allen gibern feiner
©eele naa) wiffenfa)aftlia)em unb litterarifajem föu&m oerlangte, trat, je
älter würbe er [l.: er würbe, wo&l nur ein SBerfe&en bes ©efcerS], bas
Streben naa) 35ollenbung als baS ©tärfere bem ©unfa) naaj litterarifdjer
Änerfennung entgegen." (Gegenw. 46, rJ8b.
4. £eranweibwerfen.
„ÜRetn Qagbpeber fann ftct> jeber Qäger oorftellen, ia) glaube faum,
ba(S es gröfjer war, als ia) an meinen erften ^irfd) fjeran weibwerft e."
3Üuftr. 3*9- 2674, ©. 344 a = als idj weibwerfenb (bem ©eibwerf
naa)ge(enb) mia) an tyn I)eranmaa}te, ^eranfdjlia), l)eranbirfa)te, f. mein
©ötterb. III ©. 1583b; ergänz .ffiörterb. ©. 631b.
5. @irf) auf trogen; ^aajtling.
„@r trotte fta) bagegen auf, ein ©ajmäajling *u fein, aua) nur
für eine (Stunbe 3ett." §erm. £>eiberg. ($Kat.*3tg. 48, 26) rüdbeaüglidjes
vSeütd)dft f. bcutfdje Spraye, X. ^ülKfi- 27
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- 354 -
3eitroort, im (ginne oon: Gr bäumte ftcfj trofoig bagegen auf, — oaL
mein Söörterb. III S. 1391b; Grgäna.*Sörterb. ©. 580b.
„Ginjelne SHächtlinge, Ürunfenbolbe unb Xagebtebe hocften, gleicb
ihm, auf ben 93änfen." ebb. — im Sinne oon: fich nächtlich untertreiben**
^erfonen, — feiten, ogl. mein SBörterb. II S. 375a, too SHächtling
nur als naturgefcbichtliche Bezeichnung für eine (Gattung oon glebermäufen
aufgeführt ift.
6. Reihenfolge.
„SWach einem oon Jräulein 'Poppe meifter^aft gefprodjenen, oon
Ä. o. Stranfc oerfafsten Prologe :e." 9tfat.*,3tg. 48, 36. natürliche
Reihenfolge wäre bocb njet)l bie umgefehrte: 9iach einem oon Ä. o. Strang
oerfafsten, oon fträulein ^Joppe meifterhaft gefproa>enen Prologe . . .
7. ^urüdffrfjrecfen.
„SluS begreiflicher Jurdjt oor emften Äonfltften mag $>err ^erier
roobl auch oor einem üflinifterium 2BalbecT*9iouffeau jurücf gefchrecft
haben." SRat.*3tg.48, 38 ftatt beS fprachrichtigern unb empfehlenswertem
jurücfgefchrocfen fein, f. 3eitfchr. IX S. 129 Mx. 16.
8. «I*.
„2lls ©erufsjurift übt bie «bfchaffung ber £ortur unb ber refot-
matorifche @eift beS Monarchen einen mächtigen 9tei$ auf ben Dichter ic."
tat c. ^elau in ber (Sonntagsbeilage $ur S'cattonal^tg. Mr. 3 (1895),
wonach „bie Tortur unb ber reformatorifche ©etft jc." als ©erufsjurift
erfa>eint, ogl. in fprachridjtiger gügung: „Sluf ben Dichter als 33erufs*
juriften übt bie Slbi'djaffung ic."
9. Äautfdjuf m., n.
„Bringen bie Gingeborenen ben toertfjooüen ßautfchuf an bie
Äüfie . . . Das hier angebotene Äautfä)uf." 9tar.«3ta,. 44 (Sonn*
tagS*93etlage Jlx. 3), f. mein Jrembroörterb. I S. 642 a, too Äautfchuf
als m. unb n. Bezeichnet ift. Auffällig ift fyex nur baS rafdje Huf«
einanberfolgen ber beiben ®efchlechter.
10. Unterfunft.
„Den Bau ber Kütten . . . Das ÜRatertal, aus bem bie Meinen
primitioen Unter fünfte errichtet ftnb." 9^at.*3^9* 48, 44 (Sonntag*
«Beilage 9ir. 3).
$n meinem ©örterb. 1 S. 1053b hatte ich nur erft „bie Unter*
fünft" in bem Sinne oon „baS Unterfommen" oeraeidmet, mit jahl*
reichen gelegen in ber Ginjahl. Qn bem Grgän^SBörterb. S. 325 b
hatte ich au« oer $Rational«3tg. Belege in bem Sinne oon: ber Ort ber
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- 355 -
Unter fünft (mit «Wehr^l, wie bei Söofcnung, SBofcnort ic.) gefügt,
woran fia) fy** gegebene Beifpiel anfd)lie§t. Ob eS ftdj in btefer
ftnwenbung einbürgern wirb, mufS bie 3u^unf^ festen.
11. mt
„Balb nad) ein Ufjr feftte fidj ber für je CHfenbafjnjug in Bewegung
mit feinen buntgef Werften Qnfaffen, Qnbiern unb (£f)inefen, Areolen aUer
Wattierungen, granjofen, ©nglänber unb wir oier Deutzen." SRat.«
3tg. 48, 44 (Sonntagsbeilage Wr. 3), wofür es am ©ajlufS f prächtig
in bem oon bem Berf)ältniSwort mit ab^ängenben Datio Reißen müfste:
„mit feinen buntgefdjeeften Qnfaffen . . . (mit) Crnglänbern unb uns
oier Deutf($en."
12. Sein.
„Die tea?nif*e §o$fäuU hat heute bereit« feine flaiferfeier . . .
oeranftaltet." iflat.^tg. 48, 60, ftatt ifjre, f. $auptfdnoier. <5. 251b ff.
13. Stettunfl Don „öhiuö".
„Die Beförberung naä) Hamburg wirb, falls bie Beteiligung eine
genug große fein wirb, bura) ©jtrajüge auf oerfd)tebenen Routen ge«
töeben." iWat.^tg. 48, 64 («Infchlag am fdjwarjen Brett ber Berliner
Unioerfität) ftatt: falls bie Beteiligung groß genug (ober: eine genügenb
ftinreicfjenb ic] große) fein wirb, f. §auptf<hwier. <S. 164 h/5 a.
«
14. Stellung bon „aud}".
„Srft na$ feinem [beS Königs] lob ift ©ajlüter nad) Petersburg
übergefiebelt, wo aud) er furj nadjher, 1714, oerftarb." SRat.^tg. 48, 64
(Prof. Dr. $ans Füller). Das hervorgehobene auch ift fytx nicht richtig,
ba ber Äönig nicht (wie Schlüter) in Petersburg geftorben. (Es wäre
einfach ju ftreiajen ober wenigftens als bloßes Binbewort ber Fortführung
hinter baS bann tonlos ju fpreajenbe er $u fefcen.
15. äöie, als.
Qn ber 9?at.*3tg. 48, 67 finben fleh in einem Sluffafce unterm
Strich oon p. p. auf einer ©palte folgenbe ©äfte: „$Bie befannt, ift es
ein (Örunbjug beS fran$öfifdjen (£t)arafterS, Vichts befonbers ernft ju
nehmen, über Alles mit geiftreichem, liebenSmürbigem ©d)erj hintwgjU'
Reiten unb, eine wettere &igentf)ümliä)feit, SWtchtS £U lieben wie bie
f^önc gorm, namentlich im münblichen Bortrage . . . ©r [ber Conferencier!
äiebt Vichts als £&atfaa>n unb läfft niemals fein Publifum einen (Sin*
Muf t^un in bie Arbeit beS wiffenfa)aftlia>en gorfchers." Diefe ©äfte,
27*
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- 356 —
in betten auf bas SRtdjtd ooüfommen richtig ba$ crfte SWal wie, ba$
gweite 2ttal al* folgt, fm*> »oft geeignet, bie ftrenge Durchführung ber
Siegel gu empfehlen, bie ich unter bem litelfopf: „Vergletc&enbeS aU unb
wie" in meinen §auptf<hwier. in Wr. 5 (©. 306h— 308a) auSgefprcchen
habe, ohne gu oerfchweigen. baf£ ftch auch bei guten ©chriftfteüern — aber
burchau« nicht nachabmungSmerth — noch immer Ausnahmen finben, bie
nur gu leicht gu üWtfSbeutungen ÄnlafS geben fönnen, (f. bie obigen ©äfce).
Der Wegel unb bem beute auch bereite weit übermiegenben Sprachgebrauch
gemäß begeidmet wie, bafs ba$ Verglichene ähnlich ift, auf gleicher ©tufe
fte^t 2C, als bagegen bie Verfchtebenheit, baS ÄnberSfein beim Vergleichen,
wooon ba$ eine eine fyöfyere (Stufe gegen baS anbre einnimmt. „Sßie
entfpricht alfo bem ^ofttio, als bem Somparatio unb ähnlichen Verkält*
niffen, fo ftefjt es nach anberS, ein anberer ic, nach Vereinigungen
unb fragenben gürmörtern mit auSgebrücftem ober gu ergängenbem anberStc.
im ©ütne oon außer ic.,u ogl. für bie oben angeführten ©afce: Ji^
fo fet)r gu lieben tote bie fcböne gorm, er giebt ;ifticht$ auger f= nichts
Äubere«, SWic^t^ weiter als ober: nur, bloß] Shatfadjen."
16. 2öeh (als Veiwort); 2öilbwuche; äötrrhaar.
Qn meinem ©örterb. III ©. 1576a/b habe ich baS attributioe tuet)
al« (JigenfchaftSwort in ber allgemeinen ©chriftfpracbe als feiten begegnet,
aber bodj eine größere 2tngat)l oon Velegen bafür aufgeführt, gu benen id) in
meinem @rgäng.-©örterb. ©. 618 c noch einige gefügt. 3$ W*cßc ^atan
bie folgenbe Verbinbung au« ber (Sonntagsbeilage SRr. 5 gur 9tat.*3t0-
Qahrg. 48: „Die gange Vergangenheit biefer griechifdjen ^flangftabt mit
ihren wehen unb wonnigen ©chüffalen." Qm Vorübergehen getane uh
noch au« bemfelben fcuffafce bie folgenben ©teilen an: „«IS tfinberftube für
ben jugenblichen SBilbmuchs ber gamilie." — „Da« fchmarge ©irr-
haar auf ©tirn unb Warfen faflenb" — , ogl.: ©ilbhaar, 3ettid)rift
©. 252 iWr. 42 jc.
17. Veingüdie Sürwörter, ©tettung.
w©o 3)?an$er tennt nicht einmal ben tarnen ftpulejuS, ber" —
mufS ber ?efer nicht annehmen, es f)anW fich bei bem ^tvoox^tffotmta
begüglichen gürwort um baS unmittelbar baoor ftehenbe flpulejuS?; aber
mie enttäufcht fieht er ftch, wenn er weiter lieft — „ber oon bem ©d)melj
ber Verfe §amerling'S unb bem Siebreig beT bagu oon £h"ntann ge*
fchaffenen Vilber innigft ergriffen unb gefeffelt wirb." (Ä. Vött)fe.) 9?al =
3tg. 48, 129. Der Vf. hatte oielmehr feften follen: ©o flttancher, ber
. . gefeffelt wirb, fennt nicht einmal ben tarnen ÄpuleiuS.
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357 —
^In^ctgc ber eiitßcfattbtcn $$ftd)er«
(»cfurcdjimfl clnjclncr nafl Oklcflcn^dt. Seit unb «Raum öorbt&alteiu
-¥,cx\d>t über bic fcrgebniffe ber fflcicb«*$oft = unb Selegt apbcnoerroaltung
roäbtenb ber Ctat^abre 1891-95. (»rofe 4°. 102 @. ©erlin 1896.
(Sebrudt in ber «eicbSbrutferei.
X3rri<fitf be$ freien beutfdjen #od>fiiftc8 ju ftranrfurt am 2Wain. ^abrgang
1896. £eft 3/4. VIII ®. unb @. 207-344. ftranlfnrt a. SD?. 3)ru<f
Don ©ebrüber Änauer.
James BoYelle, B. A. (Univ. Gall.): Quand j'etais potit, pur Lucien Hiart.
Adapted for use in schools with notes and vocabulary 182 S. Cam-
bridge at the Ujiivoriity Press 1896.
5. &rß«<6. 35eutf<be ©pradblebre. ©in £eru= nnt" fibungSbucb für bftbere £ebran=
flalten, wie oueb, für ^Jräparanbenanftalten, Littel' unb ftottbilbungSfdmlen
unb £um ©elbftunterricbt. Sterte, ganjlicb umgearbeitete Auflage. Söffet:
borf, 2)rutf unb Verlag oon ü. ©djroann, 1896. VI unb 144 @.
iultits f£rffr, OberlanbeSgeridjtSratl) in SWatienroercer. 35ie @piaa>e be$ neuen bärget»
lidjen ®efefebu$8. 30 ®. ©erlag be$ allgemeinen beutfa^en Spraajoerein«,
1896.
Mxt &emp<t. ÄurafAriftlicbe ©lätter, 1890 <Wr. 9. $ar)rg. IX. Sbarlottenburg,
©crlinerfh. 75 1, (monatlitb erfc&einenb- ^abreßpr. l 8W. 50 *ßf.
Dr. ^otattit 35iul6afb 3laflf, ^rioatbocent für beutfaje <Sprad>e in SBicn. 3>eutfd>e
2Hunbarten. Beitfcbtift für Bearbeitung be« munbartlicben ÜRateriate.
©b. I, $eft 1. 82 S. Söien, 1886. Ä. unb St. fcofbuebbrueferei unb ©er=
lagSbanblung Äarl fromme, ©rfebeint in jtoanglofen ^eften t>on 5—6
Bogen, ton benen 4 einen ©anb bilben.
$rof. Dr. ^arf £Ujsftaf, t. f. ©eaitfäfcbulinfpettor ©orfcblage jur Ergänzung unb
©erbefferung rer amtltd) feftgefteüten Wegein für bie beutfebe fftedjtfcbreibung.
8l€ SWanuffript gebnteft. XX unb 76 S. Sien, 1896. ÜWanj'fctje f. u. f.
£of=. ©erlagö* unb Unioerfttät8*©ud)banblung (^uliuS Älinlbarbt u. Äomp.)
I. «oblmartt 20.
vüufcoff ^HTrid), ^rSfeft an ber f. t. Jbereftanifcben flfabemie: 2>ie neue @d>rift.
1. ibl. $bono*®tenograpbie. ©ritte, oerbefferte Auflage. 2Rit 4 lafeln.
$r. 30 «r. ffiicn 1896. VII/2, ©reitegaffe 21.
3rrbetttfdiungStt»örter6ttöVr befc augem. beutfeben ©praeboereinö. VII: 2)te Scbule.
©etbeutfefeung ber rjauptfacblicbftru entbebrliäen &rembro3rter ber ©cbulfpracbe.
bearbeitet oon Dr. Äarl Steffi er. 68 @. ©erlin. ©erlag be« augem.
beutfa>en. ©praeboeteinö (^abnS unb «ruft) 1896.
(tflntgf ju ft>flt eingegangene im nUdjften $eft. )
^rieffoftcit.
£«rrn fRedjWantoalt ^8(* ... in ©erlin. ,,©or bem ©erliner (Äeroerbe=
9fri*t fmb 141 Äuöfiänbige oon 6 firmen betlagt worben, weil fte ob,ne Äünbigung
Urbeit ntebergelegt." @te fragen, ob in biefetn @afce in ber 1. ©eilage ber 9lat.^
3tg. Kr. 634 baö beroorgebobene 3Öort ni(bt in oer flogt umgeänbert werben muffe.
3<fc antworte: 9Jaa> bem beutigen allgemeinen ©pratbgebraud) aüerbing«, feben
mein »ftrterb. I 6. 915 c, wo c$ unter „be IIa gen" 2 tr. Reifet: „oeraltet:
*lage flbtr ^emanb erfjeben, jefet geroBb,nlia> oerflagen" mit ©elcgen au« §ifdjartr
I
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358 —
Pogau, ?ntber, Opife, Stumpf. ÜTann betfet e« bort weiter : „Üblich nur noch in bem
fubfiantioneben ^Jarticip: 2er $?c!lagtc je.", ogl. Sie bamit mein 6rganj.*$B orterb.
S. 304 b, wo weitere Erlege für ben altem t&ebraucb angegeben ftnb, mit ber ^tn-
jufügung:
„unb noch: ©eftogt unb geftdnbig be« Äircbenraubc-3. 9?at.s3lfl- 42. 3Rein
Später war beflagt, niefct überwiefen. Schlegel, Sbafefp. 7, 251."
Slber, wie gefagt. Za$ wiberftieitet bem beutigeti allgemeinen (Sebraucb, wonacb
bef lagen al« fmnoerwanbt mit „bejammern, beweinen, bebauern" gebraucht wirb, toai
ju nabe liegenben 2Wif$oerfiänbniffen in berartigen SSfcen führt.
£errn Äffrrb paun in ^ari«. »efte $riißc unb 2>anf für bie Sinfrnbung,
bie icb gelegentlnt oerroenben werbe, ttftcbfteu« mebr!
£errn !)r. 28oAert Berlin, Oberlehrer in Langenberg ifflbeinlanb). 3* *x-
wiebere tyxt Öhüjje unb Sünfcbc bcrjlicb unb fpreebe Qbncn gleichseitig meinen Xanf
bafür au«, baf« Sie midj auf ein SJerfebcn be« Sefcer« aufmerffam machen, ba« bei
ber Drucfbericbtigung fieben geblieben ifi unb ba« icb für bie Sefer bier nun nachträglich
teriebtigen wiQ. 3n $>cft 6 ifi ber Anfang be« oicrten Äbfafcetf fo gebrutft: „S5Me ber
Scbifferjüngling, fer oon febroffer #elfenjinite au« bie %tt ftebt, bie ihm gum fügen
Spiel ber 3Jiinnc minft je." 5* hätte aber gebrueft fieben foßen : „Sie ber ©€t>iffer=
jüngling, ber bie fat ftebt, bie oon febroffer ^elfcnjinne au« ihm $um füfeen «Spiel ber
«Winne winft :c."
£crrn #tloft. &6tn in Xolebo (Ohio): $ie gewünfehte beutfebe Überfefeung
be« englifcfcen Safce«: What fools thoso mortals bc! wäre etwo: Sa« boeb bie^fci
Wenfcbcn (ober: bie Sterblichen) für Thoren (ober: für tböiicbtc OWebBpfe) fmb! -
ober 3. «.: Sie tboriebt boeb bie SDcenfcbm finb!
Fräulein Offerte ».$... in iWüncbeu: ^breu Sunfch in ©etreff be« Woman«
oon SHemh. Ortmann hoffe ich in einem ber ntiebfien jpefte erfüllen ju tonnen.
#errn Dr. ^rieor. püfef in ^eiltn: £er$licbftcn 3)an! für bie oon »0 berj*
lieben Korten begleitete 3l,ff,lbuug ^brer oortteff lieben 3nau9ura^^MKrlat'on:
bramatifebe Monolog in ber kJJoetif be-3 17. unb 18. ^abrbunbert« unb in ben 3)ramen
£cffing'«. iöielleicbt geftatten Sic mir. Einige« barau« ben Siefern meiner 3^»tfcbr. mit*
jutbeilen, bie icb an meiner ftieube über ^bie Arbeit £beil nebmen laffen möchte. £arf
icb gelegentlicb. wenn Sie c« entbebreu fönnen unb 3c,t baben, bem jweiten Gremplar
entgegenfeben ?
£crrn 3U<$. ^»r ... in «Itbranbcuburg. ^n ber Mationol=3tg. 49 S. 305
ftebt auf fcer erften Spalte gebrueft:
,,1>a« ^aupt^iel jeber brittifcben 'iHegierung in Sübairifa ifi, unfere Stellung
alö oorberrfebenber Staat (paramont state) ju erbalten. (£ö maebt 9eid)t3 au«, ob
wir un« Sujeran ober ^atamont nennen jc." Sie baben tyxem ©egner gegenüber
DoQfommen Siecbt, baf« in bem b^roorgebobenen Sorte (fei e« mit lateinifeben ober
beutfeben SBucbftaben gebrueft) hinter bem 0 ein n bätte hinzugefügt werben müffen.
^»errn ^aßoß ,i»eq6^en in ÜWagbeburg: sJJieine furje juftimmenbe briefliebe *nt'
wort weroen Sie erbalten baben. ^cb boffe balb Seitere« oon tyntn ju bören.
^errn «iörlrtopb ^ ... in $anuooer:
Sie machen barauf aufmerffam, baf« in bem erften ftuifa^e in 9lx. 332 ber
^at.=3tg. folgenbe formen ber aWebrjabl oon Snwalt unb 3niammenfe^ungen hinter
einanber oorfommen:
„3ur 83ermeibung ber übermäßigen «nfammlung oon lHecbt«anwalten in
ben grofecn Stabten" — „Ob unb wie oiel «nwälte." — ^So man noeb «nwälte
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359 -
frrauAt." — „(Srnennung ber WccbtSanroftlte" — unb <Sic fortern mid? auf, bter
in ber 3«'tfdjrift au« einanber gu fcfcen, welwe ftorm bie rirtsttgc fei. $cb !ann @ie
aber nur auf mein Sörtcrb. III @. 1468c oerweifen, worauf icb bier — Iüxi ju*
fantmengefafft — baä ftolgenbe berfefce:
81 nroalt . . . = ©aebroalt, ©aebroatter . . ., oft, nanicntfitb bei niebt juriftifeben
©cbrififteuern unrichtig mtt b alö SluSlaut . . . ; in 3Webr^nbl mit unb obne Umlaut,
$. $3.: aj in oer öinjabt: Slnwalb, mit ©elegen aus (Sbamiffo, ftreiligratb. $on
tiefem Slnwalbe. Seffiug; &nwalb unb: Dbne Änroalb'3 £ilfe. ©cbiüer, SDJaria Stuart
(in ber einbfinbigen Ausgabe geänbert in „anwalfe"); ©tblegel'3 ©bafefp.; $büm=
mel . . . —
ÜJcebrsaM, 3. «.: b) «nwalte, bei Sit. «leri*; «örne; ttnfe; SJarnb. o. ©nfe;
$er. (Üottbelf; ©cblegel'S ©bafeip.; ^ob. £einr. «oft. - c) Sn walle bei Älopflocf;
äJiufauS; Xiecf. — d) Anwälte bei 2>rorjfen; öufctow; £erber; fteinc; ©eben; Sie*
lanb. — e) »nwälbe. ^eftalojji ; ©ealsfielb.
2>te unter o gegebenen ben oorangegangenen entfpreebenben ©elege für 3ufammen=
ie^ungen !ann icb bier füglid) übergeben.
$errn £?. £8. Babing in ©erlin (Ärauönicfftr. 1): SJerbinblicbfien 2)anf für
cie weitere TOittbeilung über ben erfreulieben Fortgang bc$ mertbootlen Serted über bie
mübeooflen Untcrfuajungen $ur ftefiftellung ber §äufigfeit beutfetjer Sörter,
Silben unb Üauter, ba8 icb ben ?efern metner 3e^fcbnft, fo weit fie au biefer
llnterfucbung Sintbert nehmen, bringenb empfehlen möchte.
fterrn $lub. jltatyxt in öetlin: 3)en einen 3brer beiben Sluffafce werbe icb in
einem ber näcbfüen $efte $um abbruef bringen, ©efien Dant unb freunbtiebe (ftrüfte.
fträulein #fife o. in SDüffelborf : ©ie baben oottfommen Wecbt. Senn in
tem ftuffafee be$ §errn Dr. #omann: „§immel3erfcbeinungcn im SWooember" (in ber
jtoeiten ^Beilage ju 9er. 634 ber 9?ationa^3tg.) ftcb ber ©a|> finbet:
„$er Gimmel ift wabrenb be3 Übergang« $um Sinter meift bebeeft — Wegen
»ecbfelt mit ©ebnee unb ©ebnee mit Wegen, ©oleb trübeö Setter bat aud> auf baö
Gkniütb *c3 äHenfcben ©influf« — wer baju oeranlaf ft ifr, 3)er fann wobt melancbt-
lifo werben,"
fo bat offenbar ber Srucffeblerteufet ^icr fein ©ptel gebabt. 63 fottte natürlicb „oer*
anlagt" bet&en.
^errtt ©tubiofuS (i^ri^ian 0 ... in ^eip^ig: 3br (Begncr bat ooaiommen
^«bt: baö „alö baf?" nacb bem ooraufgegangnen „genug" in bem ©afee oon
töeinb. Ortmann ifi niajt gan^ fpradjricbtig. 3)cr oon ^ntn mitgetbeilte @afe — fo
*tit er in ©ettaebt tommt — lautet: „§t>x (Seift war ntebt mebr bewegticb genug,
als bafÄ fte über ben fettiamen Siberiprua) bütte naebbenfen foüen." ^ier wäre ent^
webet bad aH ju ftreieben ober fonft batte eö im SBorget)enbcn etwa fytifatn müffen:
,^br ÖJeift war ju wenig beweglicb, alä bafö k." ?lu6fübrlidjere« ftnben @te in
memen ^auptfflbwier. unter bem ütelfopf: ^SerglcicbenbeS ald k." 5 m @. 31 lb ff.
ftrautein ^if^efmine ^ ... in Slngermünbe: @ie febreiben:
3n bem Anfang einer fpannenben sJ2ooette: w^er 9lfri(aner" (oou $an$ o. @piet=
berg) in ber «omanbibliotbe! XXIV @. 1022 a finbet ftcb ber @afc: quoll btife,
mitletWoott unb oergeben «bereit in itjr empor." ^fi ba« b«o°rgebobene Sort
^Ptacblicb ju reebtfertigen ? antworte: $er ?efer errätb wobl aus ber Bwftt1««'«»*
fteflung mit „mitleiböoott", waö ber ©cbriftfletter gemeint baben möge; aber ba man
„oergebenä* (f. mein Sorterb. I @. 552c) gunäcbfi an baö Umftanböwort in ber
©ebattung: erfolg.-, fruebt--, nu^=lo« (ogl. umfonft) benft, fo ifi bie 3ufammenfcb.tebung
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- 360 —
fpracblicb nicht p billigen; ber ©cbriftfieller bStte »enigjxeng, um uiebt niiiSoerfianben
ju »erben, fetyen muffen: oergcbungSi (ober: )um Vergeben) bereit, »enn c:
nicht überboupt eine anbere SSBcnbung bätte wählen wollen ober tonnen.
2xn ©rübern ^nbwiß unb £8ifB. 3* ... in Hamburg: i^tj tfteile burdwus
bie Änficbt, bie Äarl Grengel in bem Feuilleton ber Wat.^tfJ- t" *Wr. 345 in ©e$u$
auf bie oon lehnen an mich gerichtete Anfrage auSgefprocben bat. 3$ »iH baranä,
nitbt blofe für ©ie, »er.igfien3 baS ftolgenbe fj«tfe(en :
„ffienn ti nacb feinen Ibee ^ublifumS] ©ümeben ginge, müßten bie 3eitungcn
bie ?eben$laufe aller berühmten Skrfönlicbfeiten immer bereit galten, um fie in bem
geeigneten »ugenblicf [nacb bem Vorangegangenen = in fiir^cfter ftrift nach bem fyn-
1'cbeiben be« beroorragenben SRanneä] oeröffcntlicben ju fönnen. 2>a« Sinfeitige, ftlücbtige,
Ungenügende unb ©ebiefe einer folgen eiligen ©eriebterftattung, ber jeb« genauere ©e=
obaebtung, jebe Skrbiebtung bc« 2Haterials auf ba« fBejcntlicbe feblt, wirb niebt beamtet,
es genügt, baf« bie £efer einen Xag lang über ben „berühmten" 3)iann, je nacb ter
Tonart ibier Rettung, mitgureben im ©tanbe ftnb."
$>crrn Dr. t&erm. £d)raber in ©etlin : Qbren oortrefflicben, fo böwji anregenben
Äuffafc »erbe icb im näcbfien $efte jum Slbbrucfe bringen, beö Danfeä meiner Sefer im
©orauS geroifä. §er$licbften San! unb ben JBunfcb, alle* tönten. SWir geht e*
augenblicflicb leiblich.
£etrn $rof. Dr. ^riebr. Stutfauft in Söien: 2Weine brief liebe Äntroort wirb
3hnen angegangen fein unb fte u>irb, hoff« icb, bie Streitenben in Worb unb ©üb, ba
biefe mieb einmal al« ©cbiebSricbter angerufen haben, aufrieben ftcQen. 3$ würbe biei
in ber 3eitfcbrift gerne ausführlicher auf bie ftrage eingeben; aber ob icb baju »erb«
loramen lönnen, ftebt bahin.
$errn Dr. <3f. in ©erlin: ^d) ftimme ben meiften ^tutx ©emertungen 3U bem
in mehreren ©teilen oon ^fmen getabelten »uffafce au; aber ich habe abficbtlicb Stiebt*
in bem Buffafce geänbert, »eil auch 2)0«, was ©ie mit ffleebt als „oon bem rein febrift*
beutfehen (Gebrauch ab»eicbenb" rügen, ificht auf ben ©praebgebraueb ber (Skgenb wirft,
über »eiche ber ©f. in feinem «uffafc banbelt. 3$ bitte ©ie, ben »ntbeil, ben ©ie
ber 3«'tfcbrift »ibmen, ihr auch fernerhin ju bewahren.
Sl den 2)enen, bie ju meinem 77. (jJebuttätage mich burch Äufmerffamleiten erfreut
haben, fage ich — ba bei ber großen Än$at)l mir bie Ginaelbeantwortung jur Unmög*
lichfeit »irb — bierburch meinen oerbinbtichften 3)anl mit bem SBunjcbe: $Uied ©nie!
«Itftrelifc in 2Rerienburg, 13. Slot). 189(>.
Daniel ©anberS.
Äffe für bie «Beittdjrtft frftß Dcfttmmteu ^ufenbuugeu woffe man »n-
mittefftar an ben Herausgeber naa) jkftßrefifc in 28fßfeu6urg, bagegen
bie für ben 21m fa) tag ober af* ^Srifagen ßeftitnmten £njrfgen an ben & er-
feßer in >J*aberßorn fenbeu.
Beiträge fürs näalfle <Äeft müflfen jeb es ?Caf ßi& (päte^ens jum 1. btt
^8ouat* in ben Rauben bes ^eransgeders fein; aua) Sittel er, in JScjug «nf
ben Umfang, bie AHaumuer()dftni(Tf ber ^eitfmrift int Jluge }n haften.
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SBie adjfä?
$on Dr. German ©cfcraber.
X)ie 9taturforfd)ung f fliegt und in unfern £agen fo manche oer*
borgene (Gebiete auf unb öffnet und mit bewaffneten Bugen einen fönblicf
in bad fleinfte tfeben ber SRatur, wo man früher ÜRidjtd fah, SRichtd ahnte,
©elbfit im SBaffertropfen, im franfen $Mut, in leibenben Hungen regt (ich
Neimen, (Jntnricfeln, Seben. Ähnlich macht ed h*ut Jage bie ©praa>
forfebung in ihrem ©ebtete. ®eiftige ©<häfce, »eiche ber üttenfdjengetft in
bie «Sprache ntebergelegt hat, »eiche aber unerfannt unb unbeachtet geblieben
waren, hebt bie §orfct)ung aud ihrer Verborgenheit tyxvox unb geigt und,
bafs auch ba Seben, mit! fagen ©ebanfentiefe unb SBeidhett tyrrfät Qa,
bie Sprache ift ein $3aum ©oll fchönfter grüßte; »0 man aud) an ihm
[Rüttelt, faden Ginem foldje in ben ©<ho§. ©ieoiel herrliche Jrüchte
haben ein ©anberd, ein ®rimm, £>ilbebranb, $>eune, tferer, ©eiganb,
©ülcfer, Kluge, unb wie bie ÜReifter ber gorfchung alle fjeijjen, und fd)on
gegeben, twnn fte ©tamm, Äflc unb 3roeige De$ &ruct)tbaumd fcbüttelten!
— §eut »ollen wir nur ein Heine« 3»eiglem f Rütteln, in ber Hoffnung,
bafd auch hier eine gruä)t für und abfalle.
(Sd ift eine b&hft auffaüenbe <£rfct)einung. bafd bie oerfchiebenen
Golfer, »enn bie URenfajen beim begegnen unb begrüßen ftch nach bem
SSefinben ertunbigen, fidj ganj oerfct)tebener 5Benbungen ober fllebendarten
bebienen. Diefe Xfyatfaty ift ia in gebilbeten Kreifen allgemein befannt;
aber ed bleibt bodj in ber Siegel oöüig unbeachtet, bafd Dad fo $u fagen
nicht oon felbft ober aud reinem 3ufflH f° gefommen ift, fonbern bafd
ein tiefer charafteriftifcher ©tnn in biefer (Jrf Meinung liegt, Pehmen mir
baber bie heroorragenbften Kulturoölfer jur Sftufterung oor.
3uerft bie Jran^ofen. ©enn ein granjofe gemanben nach feinem
©efinben fragt, fo thut er'd gewöhnlich mit ben ©orten: Comment vous
portez-vous? $ßie tragt ihr euch? — Da b,aben wir ben ftranjofen,
wie er leibt unb lebt. ©ie er fidj trägt, in ber Kleibung, ob fie oon
mobernem ©toffe, oon mobifcher Jarbe, nach bem neueften ©chnitt fei; in
ber Haltung, wie ber Kopf, ©Hullern, Ärme gehalten werben, ob ber
$ang fein, anmutig, würbeooll fei: $>ad aüed ift bem JJranjofen fo fefjr
bie £>auptfache, bafd er bied rein äußerliche auch auf bad innerliche
53efinben bed Setbed unb ber ©eele überträgt ; auch i««1* ©efunbheit mufd
8ritf<Wft f. Dcutf<fc SmraAe. X. 3aftrfl. 28
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— 362 —
nadj ber neueften SWobe gefletbet fein unb mit feinem Anftanb einbergeben;
audj feine Seele mit ibren (Empfinbungen mufs allen Regeln bei guten,
feinen ©itte entfpredjen: bann bepnbet er ficb toobl, trägt er fta) gut, il
se porte bien. ©olfen mafelofer ©elbftberäudjerung ftetgen in feinem
®e^tm auf, fotoobl wenn es ben föubm, bie ©bre, bie ©ürbe feiner belle
France gilt, als wenn feine eigene unroiberftefjliaV, liebenfnmrbige $er«
fön(ia?feit in Jrage fommt.
©obann ber Gnglänber, fotoobl in Britannien al$ in Amerifa.
„Sie anberf wirft bieS 3e'$en auf mu$ e*n-M How do you do? fragt
ber ©nglänber. ©af tbut ibr tbun? An Einern STbun ifff ibm no<b
nidjt genug ; bie §älfte bef ©ajjef wirb mit $bun aufgefüllt. Aber man
glaube nur niaX baff er ju grübeltiefen ©tubien über flafftfdje ©iffen*
fdjaften bie Üage unb 9fä<bte oertoenbet, rote Sauft oom 9Wont>e fagt: ben
ta) fo mandje SWitternaajt an meinem $ult b«rangetoaa)t. SRetn, ber
Durd)fdjnitt«*(£nglänber ^at fe$r reale, ^anbgreifliaje Sitk für fein £bun.
$eit ift (Selb, time is money, ift fein £eibfprud>, fein (Srunbfafc, feine
SebenSregel. Unb wenn ber Sfaifer £itu£ fagte diem perdidi, fobalb er
an einem läge nidjtf (Sutef ^atte t^un fönnen, fo tyält ber ridjtige (Jng*
lifbrnan ben Sag für verloren, roo er fein (Selb oerbient bat. So im
Allgemeinen ber ©inline, fo im (Srojjen unb (Sanken ba£ 53oIf. ©ie oft
$at (Snglanb 95ölfer auf einanber gebebt ober rubig lädjelnb jugefeben, wie
fie fia) aerfleiiajten ; wenn ef aber faum mebr alö platonifd) am Kampfe
S&eil genommen ober beim Jriebenfajliegen »ermittelt batte, bann bat e*
fid> ben Vöwenantbeil ber Beute fajlau jujueignen geioufft. Darum fagt
Abolf Wentel: Da« $er$ bef officiellen (Jnglanb beftebt auf (Jifen unb
Noblen, unb fein (Seroiffen auf Baumwolle, ©ein ©briftentbura unb feine
Humanität regulieren fia) nacb bem Äourfjettel ber BÖrfe, unb 92ia)t$ ip
bort maßgebend alf ber brutalfte (Egoismus unb fögennufy Qobn ©uflf.
— ©old) englifdjef $fwn ift freilid) etwaf gan$ Anberef, als was wir
Deutjd)en Arbeit unb treue ^flidjterfüUung nennen unb bod>t)alten. Aber
allerbtngS, mit ibrem ?eibfprua> baben fie oiel (Selb berauSgeid>lagen. Das
ift bie ©ajattenfette ibreS SbunS. ©ir wollen aber beffen tfidmeite nirtt
oerfennen. Die ©(bäfce, weldje fie erwerben, bienen ibnen nidjt etwa oor*
jugSweife gu üppigem ©ot)Ueben, fonbern fie wenben biefelben gern, felbft
fübn großartigen Unternehmungen gu, freilidj jumeift folgen, wela)e bem
realen, niajt bem ibealen tfeben $u (Sute fommen. Jür riefenpafte ©ifen-
baf)tibauten, für 3)?afd?inen aller Art, $ur Ausbeutung neuer ©rfinbungen
geben unb wagen fie oft ungebeure ©ummen, jumal bie in Amerifa (JnglifdV
rebenben. Qn biefem ©türf fönnte ber oor|ia)ttge, ja jagfafte Deutfa>e
oiel oon itjnen lernen.
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— 363 —
3um ©ritten ber gtatiäner. (£r erfunbigt fty mit bcn Sorten
Come sta? Sie fteftt'*? nadj bem Befinben. $at er bodj #eit unb gönnt
fio> bie 3«*» fteben; er mag nidjt oon <$efd)äft su ©efdjäft, oon Arbeit
gu Arbeit eilen. Drum §at er Ja aua) ba« fajöne Sort Dom fügen SRictjt«*
tt)un, ba$ dolce far niente erfunben; er fennt unb Hebt ju Reiten ba*
paraboje ©ort: ^Müßiggang ift bie angenebmfte Befestigung. <&* ift
ta>on ein ©tücflein oon bem Orientalen in it)m, meiner, wenn er taufenb
borgen SanbeS befifct, aber fwon »on bem (Ertrage oon füufounbert
SWorgen bebaglta) leben fann, nia)t begreifen mag. warum er noa) mit
ber Bearbeitung be« Übrigen fi<$ abmühen foll. Der ^taliäner ffcefct gern
bei bem üftanne, ber jur $uitarre flagenbe unb traurige, Weitere unb
necftfdje lieber fingt ; er fte&t unoerbroffen bei Dem, ber blübenbe SWärdjen
er^ä^lt. Bei ben öffentlichen, fira)lia)en ©a)augeprängen, bei ben oorbei*
maüenben ^Jroceffionen, bei ben öffentlichen Slufeügen aller Ärt gtebt'S
immer fo oiel Unterljaltenbe« au fe^en, baf« e« fiä. »erloljnt, fteben ju
bleiben unb jujufajauen. 9(1 fo(ct)eö gefa)äftlofe«, unterbaltenbe«, be^ag*
lia)e«, gemütblia)e3 ©te&en ^at in ber BegrüjjungSform come sta feine
©Siegelung gefunben. - Qm ©üben, jumal in Neapel, ffüttt fu$ biefe«
„Sie ftebt'«?" naö) ber SJolfegewo^nbeit wo$l gar noö) in ein „Sie
liegt'«?" fteigern fönnen.
Sie fo ganj anber« ber {Römer, ber Vorgänger be£ Qtaltäner«
auf biefem flaffifwen Boben. iflidjt ber üppige, fdjwelgerifdje, oerberbte
Horner ber Äaiferjeit, fonbern ber alte, t)arte, unbeugfame SRepubltfaner
ßr fteüt gern bie Jrage quid agis? ober — nodj mefyr feinem eigent*
liefen Sefen entfpredjenb — quid agitur? b. f). etroa: Sa« wirb getbaw
wa« getrieben, was oer&anbelt, ma« gefebieftt, wa« giebt's? — Sollen wir
bie« römifdje Söolt nadj feinem inneren Sefen fennen lernen, fo fjvawben
wir nur auf feine alten ©agen $u feben, in weltfien c3 ftdj felbft $araN
terifiert. (Sine $riefterin bricht i$r ®elübbe unb wirb bie üflutter oon
ftinbern. Diefe werben aber nid)t in einer Jamilie naa) ber ©ittliajfeit
erlogen, fonbern auf unnatürltdje Seife au«gefeftt unb oon einer Sölfin
ernährt, ©ie erlangen enMiö) ein ©tütf £anb, auf welkem fie it>rc ©tabt
bauen. 9iomulu« weihte biefelbe mit einem Brubermorbe ein unb beoölferte
fie buraj auf ammengelaufene« (&efinbel. Der ©taat wirb aber nitbt burd)
et)en fonfoltbiert, fonbern bura) ben föaub frember Seiber. Dem römtfd?en
Bolfe erfwetnt fomit ein Brubermörber würbig als ©taatengrünber unb
e« füllte fia) bura) einen folgen ntajt erniebrigt. — ©o erflärt fi<$ tf)re
unerfättliaje <£roberung«fud)t bis jur Unterwerfung be« ganjen CSrMretfe«.
Unb al« Stiebt« mebr $u erobern war unb au« ben unermef«lia>en 8tetd>
ttjürnern ber große ©ittenoerfall erwudjs, fam über bie iRömer eine maljre
2S*
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— 364 -
©ut$ nad) Sd)eußlid)feiten; bie innere Sern braute ben Selbftmorb förmlia)
in URobe; unb wie in einem faulenben Slabaoer »üeS in «tomc jeTfäfft,
fo lö«te fld) im römifd)en geben allmäWa} «Ue« in atomtftif^c Steile auf
unb ein ÜRobergerud) oerbreitet fia) am Sa)luf« ber alten ©efa)ta)te. —
Der rötmfd)e Staat $at, fo ju fagen, niemal« eine naa) Qbealen ftrebenbe
3ugenb gehabt (2tr tritt immer mit beut ©rnft, ber ©raoität unb ber
5 arte be« frrengen ©efa)äft«manne« auf. Äuf praftifaje £ werfe, 9?üfeliä)e£,
35rofa'ifd)e«, 3ve^n|%^(9 9e&* ^e frwkne, profaYfa)e ©rnftyaftigfeit be«
föömeT«. Der Staat ift Wie«, ber (Einzelne ein £u öerbraua)enbe« Littel
unb Ijat leinen weiteren ©ertlj, als baf« er bem Staate biene. Darum
ftürjte ftd) ber römtfd)e Witter ÜHarfu« (Surtiu« um be« Staat«wot?l«
willen freiwillig in ben «bgrunb. Ufturiu« Seüoola oerbrennt feine £anb
in glü&enben ffo&len unb fdjerjt babei, wä&renb ber gried)ifa)e £rieg«gott
Äreö nad) einer SJerwunbung fdjreit roie jetyntaufenb Oa)fen. $n »ollftem
©egenfafo &u ben fd)önen olömpifd)en Spielen, wo bie ebelften Qüngltnge
wetteiferten, l)aben bte Börner it>rc (Blabiatoren, ba« nia)t«nu$igfte (Befinoel,
ba« jemals bie (Erbe trug; unb je metyr ©lutbab in biefen kämpfen, befto
metyr Söefriebigung. Der (Einzelne wirb oom Sdjitffal erbarmungslos
mebergemäfjt unb bient fyöd)ften« baju bie Laufgräben $u füllen, über roel$e
ber römtfdje ©eltgeift l)injd)reitet. — Qn biefer Darfteilung finben wir
ben ®runb, warum ber Börner jur ©egrügung bie grage t&ut: quid
agis? quid agitur? Da« will fagen: Söie greifft bu fymbelnb ein in bte
Aufgaben unb @efa?itfe be« Staate«? ©a« treibt man ba, ma« gefdjie&t?
— 3n biefe allgemeine politifd)e grage wirb bie Jrage nad) bem perfön»
lia)en ©efinben mit inbegriffen, bie ftd) ber (Singeine naa) belieben Ijer*
au«lefen mag.
Sin oöllig entgegengefefcte« 93ilb bieten bie alten ($ried)en bar mit
it)rer Jrage: $o« ed)ei«? IIIcöq °- 8- wörtlid): ©ie fjaft Du?
Der Sinn biefer Jrage wirb erft tlar burd) bie Antwort: Äalo« ea)o
(xaXdjg ix<x>) b. f). id) Ijabe fd)ön. Qn bem gried)ifa)en SBolfe tritt uns
eine ©Übung, ein ®eifte«leben entgegen, ba« einjig in feiner %xt unb un*
erreiajt bafte&t. Die« &errlia)e 33olf oerbanb mit bem gefunbeftcn ffleali«mu§
bie wunberbare (Sabe, fclle« in ber ©elt ju burd)getftigen unb mit bem
§aud)e ber Stbön^eit ju oerflären. Der ®rtea)e &ört ba« Riefeln bc«
93ad)e«, unb ba« oerwanbelt ftd) tljm in bie ftajaben ; er bort ba« gebeimnis*
ooüe Waufd)en be« SCÖalbe« al« iDiuftf, unb ba« wirb ifym jum $an mit
ber ^ansflöte. Da« unbeftimmte Sftaturleben wanbelt fid) i^ra in lebenbige
^ßerfonen um. Da« SBefen be« gried)ifd)en Leben« wie aud) ber grted)t|'cbeii
Jrömmigfett befielt in $etterfeit unb Unfd)ulb; unb ber gried)tfd)e ^eifi
l)at über bie 2Renfa)engemütf>er eine wa^r^aft magifa)e flraft, weil er ber
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®eift ber Humanität unb Urbanität, ber ©rajie unb bet ©chönheit in
herrlicher Harmonie ift. Der griecbtfcbe ftultuS offenbart ftd) in fröhlichen
Stufaügen unb fröhlichen ©aftmahlen. Die fefttieben ©ptele Ratten eine
religiöje üöebeutung, mefShalb man bie 3°h*e nach ihnen jählte. £>ier tarn
es barauf an, Äraft unb ©djönhett in leiblichen tfeiftungen unb in geiftigen
^robuften $u jeigen. Die griechifdje ©chönheit umfafft auch baS fittliche
©ebiet, fo bafs ®ut unb ©djön in einen begriff ju|ammenflie§en ; unb
ein ÄaloSfagathoS (xaXog xaya&os) ift ein (Ehrenmann, glüeflich. fittlich
gut, t)eitbringenb, rechtlich, fräftig, rüftig. — «uS ber Änmutb, ber §ar*
tnonie unb ber ©chönheit biefeS gejammten griechifdjen ©efenS ift auch
bie iöegrüfeungsformel unb bie Beantwortung berfelben heroorgegangen :
2öie baft bu? $<h babe fchön. Da« griechische ©ejen fptegelt fi<h in
biefer furzen formet ab.
Schließlich fommen mir $u und felbft, &u bem beutfehen Bolfe.
Die aügemeinfte unb betiebtefte (ErfunbigungSfrage nach bem Befinben tautet :
2Öie geht'S? Das ift au&erorbentlich <harafteriftt|ch für und Deutfaje.
Die 8uft am ®ehen unb ©anbern fteeft nun einmal oon Älter« her uns
im Blute. ©ö)on lacituS (Germ. 14) berietet Neroon einen #ug, wenn
er fagt: ©enn baS beutfa>e 93olf in langem müjjigem ^rieben tqatenloS
babinlebt, fo fliehen gar oiele eble Qünglinge über bie Gkenjen gu jenen
33clterfa)aften. bie gerabe im Kriege begriffen finb; benn bem (Germanen
ift bei einem ruhigen öeben nicht wohl. — Ginen wetteren Beweis giebt
bie gro&e Bölferwanberung, welche oorjugSweife oon germanischen 35ölfer =
Schäften ausgeführt würbe. — Unb als erft bie neue ©elt entbeeft worben
war, ba waren unb finb es bis auf ben fauligen £ag wieberum bie (Ger-
manen, welche am tjäufigften unb am gefebiefteften 92ieberlaffungen unb
Kolonien grünben, fo bafs jefot wohl faum ein glecfchen (£rbe ift, wo nicht
Deutfcbe $u pnben finb. ©o hat benn Ärnbt ganj föecht, wenn er bem
beutfehen Bolfe mehr als jebem anbern bie ©eltläuferei (wie er fo treffenb
fagt) auftreibt. Der Deutle wächft auch febr leicht auf frembem Boben
an. 92ur in Deutfchlanb giebt es reifenbe $>anbwerfsburfchen, nur in
Deutfcblanb bie ^errlic^en Zugreifen wanbernber ©tubenten unb ©chüler.
— ffiaS uns nun hier bie ©itte oon ber beutfehen ©anberluft fagt, baS
beftätigt bie beutfehe ©pradje in charafterifttfeber ©eife. ©ir lieben nämlich
baS ©ort gehen fo fet>r unb gebrauchen eS fo häufig unb in folgen wunber*
liehen ©enbungen, bafS eS faft in ooüenbeten Unfinn übergeht. 3ucrf* °ie
natürliche, eigentliche Bebeutung. ÜWenföen unb fcfnere gehen. Der fleißige
gebt an bie Arbeit, ber Canbmann geht auf baS gelb. Das Äinb geht
in bie ©chule. Dem ©egner geht man auf ben Seib, bem Betrunfenen
gebt man aus bem ©ege. — ©obann gehen bei uns Deumen aua) Dinge,
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weldje feine pfee ba&en, bei melden aber bo$ eine bem menf$li$en ©eben
äbnlidje SSeroegung wabrgenommen werben fann. Der ©agen gebt, bie
UNafcbine gebt, bie Ubr gebt, bas ©ajiff gebt in bie ©ee unb gebt oor
Sinter. Der Üeig gebt, wenn er fta) auSbebnt. Qn eine ftlafdje gebt ein
balbe« tfiter. ©pradjlia) bat ba« fleine SRäbdien ganj fliegt, fo wunberlicb
e$ fia? aud) anhört, wenn e$ ju feinet 2Rutter auf bem Äirdwlafc fagt:
SBenn bie 8eute alle in bie $hra}e geben, fo geben fie ja nidjt alle in bie
£irdje (binein). ©ebenflia}er wirb bie ©aa)e fdjon, wenn man fpraö): Der
gelbmarf<baü ®raf 9ttoltfe gebt mit bem Qabrbunbert ; wie bie 3abre«aabl
fortftbreitet, fo fö)reitet fein Lebensalter fort. Der ©eg gebt über ben
33erg; genau genommen, wirb ber ©eg gegangen. (Sine ©rücfe ge&t oon
einem Ufer $um anbem. Der SWann gebt müfcig, ift ein üHügiggänger,
aua) wenn er feinen ©abritt tbut, fonbem auf bem ©opba liegt. Der
©obn gebt bem Stoter an bie ©ruft; feine ®röpe bebnt fia) au«, wät&ft
bi« babin, bie ©trtbfdjaft gebt binter fta> ober ben ShrebSgang. Die @e*
fandjte gebt ibm an ben $ragen, an ben §al$, an baS tfeben. gebt
gegen Äbenb; bie 3eit ift Da$ 50Ttföreiten*e- ^ greife geben in bie
£öbe, ber Woof gebt bis auf bie ftnte, in beiben fallen wirb eine Be-
wegung, naa> oben ober nad> unten, angenommen. %n äbnlicber Übertragung
fagt man: Da« gebt in« Äfdjgraue, in bie 33rü<be, in bie puppen, (bie
©Bulben) in bie Xaufenb: ba« gebt über bie 8äume, über bie §utfdjnur,
über ben $3efenfttel, ift $u arg, man benft an ein roaöjfenbeS Überragen. —
(Subita) gebrauten wir ba§ ©ort geben aua) oon ©egenftänben, bei weltben
jebe Bewegung au«gefa)loffen ift. Der Deuti'aje rebet aber fo gern in
Silbern unb ($leia)niffen, baf« er fogar ben unbeweglichen Dingen eine
ielbftwillige Bewegung auftreibt. Die 3Mauer gebt um bie ©tabt. 9Kand?e
genfter geben auf bie ©tra&e, anbere geben auf ben $of, anbere in ben
(harten. Der Öauf unierer ®ebanfen gebt fcbnell (wie $>erber fagt. $ter
muf« fogar ber £auf geben). Der föotf, bie ©tiefei geben noa) ein Jfabt
(ebe fie oerworfen werben müffen). Die auf ber Qagb erlegten §afen unb
Webbübner geben naa) ber Äüa)e. Sine SRarbe gebt ibm über ba« gan^e
($efia)t. SWein (harten gebt bis an ben JlufS, ber Ärei« ^alberftabt gebt
bt« an ben $ar$, ba« SRedjt be« flaifer« gebt bi« an bie ftlpen. Sine
£bür gebt au« bem ©obn^immer in ba« ©d)laf$immer (bie £bür ift gar
nicbt gemeint, fonbem etwa bie Öffnung, weldje fie maa)t, genau genommen
ber ©eg, ben fie eröffnet, uno noa) genauer ber äRenfd), meiner burd>
biefe Öffnung gebt), ©in genfter, ein tfodj gebt bura) bie ©anb (eigentlkb
nur bie §anb, bie man burajftecft, ober ber SMitf ober ber (Sebanfe).
fcerrenbtenft gebt oor ©otteSbienft, Gewalt gebt oor töe<bt. 3ebn Pfennig
geben auf einen (ärofdjen, fedjaebn 2Hefcen auf einen ©Ceffel. ©eetbooen'*
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- 367
<£roi*ca ge$t au« Es-dur. Diefe 9Hünje gebt $ier *u Sanbe majt. Da«
2Öort mensa ge&t na* ber crften DeMtnation. ©in ©er mögen ge$t (bei
$rb[$aft) in gleite Steile. 3Wept)iftop^ele^ berietet bem gauft über
©retten: ©enn idj ein 9Sögletn mär, fo gefjt ifjr ©efang £age lang,
fyalbe ^äcbte lang. — (£« ift bod) überau« brollig, baf« ber ^>eutfc^e felbft
oo m ©tetjen unb fogar com Stegen ein ©eljen au«fagen fann. ©o fann
ein ^ußleibenber fprad)lidj ganj rid)tig, wenn audj etwa« wunberlidj fidj
au^brütfen: ÜWit bem ©e&en fteljt e« nod) föjleaU ba« ©teilen geljt aber
t'cfjon beffer, ba« Siegen geljt aber immer nod} am beften.
©ir fönnten bie Söeifpiele folaj wunberltajen ©ebrauaje« be« ©orte«
geben o&ne iDiübe noa) aa&lreia? oerme&ren. ©ill man fidj bicfer ©unber*
li^feit retfct bewufft werben, fo überfefce man fola)e ©enbnngen einmal
wortgetreu etwa in« Sateintfdje: j. 93. interfecti lepores eunt in culinam;
fenestrae eunt in hortum. ©elbft eine Überfefcung in« granjöfifc^e bringt
oft Unftnn ju läge, wie benn einmal 1870 ein £>err bei ^ßart« einen
gran$ofen um geuer für feine ausgegangene (Sigarre bat mit ben ©orten :
ma cigarre est sortie (meine Zigarre ift abgereift). Da« (äeljen liegt
bem Deutfa^en einmal fo im $Mute unb ift i&m fo $ur anbern iftatur
geworben, baf« er ntajt bloß fic^ bemegenben, fonbern felbft ftarr feftliegenben
Dingen ein ®eljen auftreibt unb oon Gier au« ba«felbe aua) auf geiftige,
unftnnlidje ©egenftänbe übertrögt. — (£« ift biermit ja felbftrebenb nidjt
gefagt, baf« ba« <§>eljen bie einzige unterfdjeibenbe ©tgentfyümlidjfeit be«
Deutfdjen fei; aber biefe ragt bocb in auffallenber ©eife neben anberen
fjeroor. Darum $at ber Deutfdje ba« ©eljen $u feinem 93egrußung«roorte
oermanbt. ©enn ber 2Benfdj nodj fein Siebfte« tlmn, no$ gefan unb
wanbern fann, fo ftefjt e« noa) nicbt fajlimm mit i$m. «m legten (£nbe
ift unfer $egrüßung«wort roieber ein ®ewei« oon ber $od>poetifa>n 33er*
anlagung untere« 93olfe«, weites aucb in ber gewö$nlia)en ©praaje be«
täglidjen geben« leblofe Dinge ju beleben unb $u perfontficieren oerftefyt.
Da« fei ben Deutfdjen $ur Sljre gefagt!
©Clauen wir nodj einen Slugenblitf jurürf auf ba« ©efagte. @«
wäre t)5c^ft unoerftänbtg, wenn 3emanD meinen ober fagen wollte, ma«
wir Ijier entwitfelt fyaben, fei zufälliger ftatur unb niajt ober faum oon
$ebeutung. ©er fo benfen wollte, bat feine Atmung oom ©erben unb
2£ertl> ber ©pra<fce. Die ©praaje ift ba« t>öe^ftc unb größte (£rjeugni«
be« menfa>lia>en Reifte«. Sin jeber ©pradje ^at ba« $olf, ba« fie fpriajt,
in feinen Millionen ©liebem ^ftr^unbertc, ja Qaljrtaufenbe lang gearbeitet;
unb wa« ftd) ba au« ben ®ebanfen unb ^tnbungen ber beften Denfer, bem
©efen be« 33olfe« gemäß, niebergefa^lagen ^at, Da« ift ba« gemeinsame
©ut aller geworben, nia)t au« langer unb mü^famer Überlegung, fonbern
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- 368 —
au$ unmittelbarem Crange be$ ®etfte$ unb beS ©ebürfmffe«, in afaung*
do Her ©ifyr&eit unb mit munberbarer Jolgeriifctigfeit, ber (Sicfce gletä,
mel<$e aus flern unb Äeim naturgemäß ju bem mäßigen, $errlia>en $aum
[ia> entmitfelt. ©ola)eS an einem Keinen, feinen ©türflein oerftfiebener
(Spraken $u feigen, mar unfere aufgäbe; unb unfer Grrgebni« roirb barum
aua) niöjt etwa baburö) geftört, baf$ e$ neben ben genannten aud) no$
anöere ©egrüjjungSroorte giebt, wie mir ja im Deutfdjen aua) fragen tonnen:
©te ftefct'ä? (nadj italif$er Seife) ober ©a$ mactjfi Du? (naü) engliföer
unb römifa)er Ärt); mir Gaben eben baö eigent&ümlidj (&f)arafterifhf$e
unb ©efentlicfce Ijeroorge&oben. in meldjem bas ©erben unb ©Raffen unb
©efen be* SolfSgeifte* fw) offenbart.
©ctjter unb 9Renjd)en.
(Sin ftontan in 3 ©änben oon «Dolf Silbranbt. WBrMingen 1864.
(f. 6. 321-332.)
Dritter ©anb.
154. ©. 1: SHoberidj, ber ©olm Üffulap'S, mürbe fagen: mir ftnb
auä bem großen ®e&irn ber <£rbe (ba$ bie ©ebanfen erzeugt) in ba$ tleine
^ebtrn (ba$ bie Bewegungen leitet) übergefiebelt: b. au« Deutftflanb
naa) Bonbon — , aus bem Sanb ber Sporte in bie £>auptftabt ber $rar>,
— ein ©afc, ber oielleia)t als Söeifpiel ber übertragenen »nroenbung be$
3x'orteö ©ebirn in mein ©örterb. (I ©. 765c ff.) ober boö) in mein
Chgänj.*©Örterb. (©. 272 c) Ijätte aufgenommen merben fönnen.
155. ©. 3: ©er gelaffen bulbet, mer niajt oermilbern [Ijier =
in milben 3oxn* *n ©dbftradje Ijeifßenbe ©utb, jc. geraten] tarnt, Den
vertreten bie irbifdjen SWädjte, — ogl. oermilben unb oermilbern in
meinem ©örterb. III ©. 1604 h/o unb (Ergan*.- ©örterb. ©. 637a.
156. ©. 4: £a|*S uns aufroadrfen in ©rimm unb >$oxn unb an«
unfern ^erjen eiferne Jammer fdunieben, bamit Die uns fürdjten lernen,
bie uns &eute oeraajten, — f. über bie üWefcraa&l oon Jammer ofcne ober
mit Umlaut (Jammer) ©örterb. I ©. 677 b/c.
157. ©. 8: Dafs fie fidj an einen Unroürbigen oerloren &atte,
DaS ift es, roaS fie fid) f elber nie oerjetyen roirb, — ogl. ©örterb. II
©. 139 b, roorauS ia) folgenbe ©ä$e fyier anführen möa^te: Qa) f uralte,
mia) an fie [bie SWenjajenj unb fie an mid) su oerlieren. ©u^f
DafS er fidj oöllig an fie oerliert, bafS er, anftatt fte $u beberrfeben,
oielmef>r in maßlofer ©iUfür be&errfflt mirb oon i§r. Wob. $ruft. ©ein
5>era ober fia) an Qemanb oerlieren ic.
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158. ©. 11: Den alten guten ©opGafcotfer, au* j. bei ©uftf.
(®rgäna.*©örterb. ©. 273c). ogl. au* ©örterb. I <S. 771c.
159. ©. 22: Da« ÜWäb*en f*üttelte ben Äopf unb wollte $tnau«,
in ber 2^üt tarnen iljr grau Eleonore unb ifyre Butter entgegen. —
„3&re üttutter", Da« foll biet bie Üftutter be« 2ftäb*en« fein; aber ber
$efer ober £)örer fönnte oiellei*t au* an grau Eleonoren« 9Rutter benfen,
in roel*em gafle freili* bie ©enbung oberen SRutter" jebe öejie&ung
auf wbe« 3Räb*en« BRutter" au«f*lie&en würbe. 3* würbe in bem
oorliegenben galle bie jebe etwaige 3Wif«beutung au«i*ließenbe Um»
ftellung oorjiefcen: „Qn ber Zfyux fam i&r i&re ÜRutter, bie Äramertn,
unb Jrau Eleonore entgegen44, ogl.: grau Eleonore unb ifjre eigene
üttutter jc, f. au* $auptf*wier. ©. 7 1 b unter bem £itelfopf: M^3eft%*
anjeigenbe gür Wörter" 9Gr. 8.
160. ©. 24: Qt)re« künftigen @*wtegerfo§n« ©ufenfamerab,
— wo ba« oon mir im ©Örterb. unb beffen Ergänzung ni*t aufgeführte
©*luf«wort fi* au« bem finnoerwanbten 53ufenfreunb o^ne ©eitere«
erflärt.
161. ©. 24: Du t&uft meljr als beine« Slmte« ift, bu junger
^orroifc, — al« 33ejei*nung eine« 93orwifcigen, f. ©örterbu* III
©. 1644 a SRr. 3.
162. ©. 26: Söift nun au* einer oon ben oorneljmen sperren
wo r ben [ftatt: geworben, i. £)auptf*wier. <5. 335b unb ©örterb. III
©. 1569a/h], fein wie ein ^rinj, ein oerwunf*ener, [f. ebb. ©. 1674b/c],
gelt [f. ebb. 1 ©. 575c, ogl. £ettf*r. ©. 326/7 SHr. 120], ber au« ber
falf*en $aut in bie re*te gef*lupft ift [f. ©örterb. III ©. 966a],
fämmtli* — ber ©pre*erin gemäß — im £one ber $Bolf«fpra*e.
163. <5. 33: S>on ber warmen i'uft umf*mei*elt, oon alten Er*
innerungen angerührt, muf«te 2ueiu« an jenen Äbenb benfen, an bem
er mit feiner freunbli*en ©efäfyrtin über ben 3)?onbfee fuljr unb xf)t ^>erj
an bem feinen geflopft fjatte. — £)ier müf«te meiner ftnfi*t na* ftatt
bes Qmperfeft« fuljr ba« $lu«quamperfeft flehen : gefahren war in
Übereinftimmung mit bem bur* „unb" angefnüpften geflopft l)atte,
ba 93eibe«, bie ga^rt auf bem ©ee unb ba« Klopfen i&re« fter^n« an
bem feinen, gleichzeitig war, Söeibe« einer ganj oergangnen 3eit ange*
f)örenb. — ©emölmlt* t)ei&t e« ni*t, baf« Qemanb oon alten Erinnerungen
angerührt fei, fonbern, baf« fie tfm berühren ober, wenn e« ft* um
ergreifenbe Erinnerungen Ijanbelt: gerührt, bo* f.3ettf*r. © 329Sttr. 135,
wo eine ätynli*e ftnwenbung oon anrühren (ftatt rühren) erwähnt ift
mit bem §üiwei« auf eine ©teile au« ©*iller'« £ell: 3&n rührte unfre
SRot^ ni*t an.
— 370 —
164. ©. 34: Äl« ^mei fjerjbraoe tfeute . . . fo eigenföpfig unb
fc^moQenb aus einanber gingen — [üblidjer: eigen finnig, boa) f. ©elege
eigens ftarrföpftg :e. in meinem ©örterb. I ©. 993c] — DafS
nun gemieben unb gefajieben fein foüte. ebb., föeiraoerbinbuna, in
ber $rofa.
165. ©.35: 3$ gab feinem $>er$en bie ©poren, als es faul mar
unb nidjt oon ber ©teile wollte, — f. jafjlreidje ©eifpiele für ben bilb*
Hajen ©ebraua? oon ©poren in meinem ©örterb. III ©. 1145c 9lr.ll»;
(£rgän$.* ©örterb. ©. 495 a.
166. ©. 36: @tn f djmerblütiger $3urfd>e, — f. in meinem
©örterb. I ©. 179 b Sampe'S 93emerfungen über bie Dauptfäüjliü) oon
Sant oorgefajlagenen 3ufammenfefcungen oon blutig: warm*, fa)ioer*,
falK beffer: fajleim: (aua): lau*), leia)t*b., in Söejug auf bie foge*
nannten Temperamente.
167. ©. 39: flufsliaie kippen, — auay. fufsli*. ©orterb. I
©. 1064 b.
168. ©. 40: 3f ft ifym oom oielen ©tubieren baS $>aar ausgegangen
ober [finbj bie runben ©arfen fyobl geworben? [wo baS oon mir fnnju*
gefügte finb genauer ftimmt als bie aus bem 33orbergef)enben ju ergänjenbe
©injapl ,,ift"]. ©o ft%t bie grembfjeit? [pier = baS gegen baS früher
Söefannte unb Vertraute frembartig <£rfa)einenbe ic], f. mein ©örterb. I
©. 491c.
169. ©. 58: (Sine wilbe (Sebanf enjagb rifS tyn &ih unb far, —
eine noa) in meinem ©örterb. unb beffen <£rgän$. (wie — fo weit t<6
felje ~ in aüen oorangegangenen beutfa)en ©örterbüdjern) nid)t befonberS
aufgeführte 3ufammenfe$ung öon 3a9°» eben fo wie baS ä&nlidje (^e*
banfenfludM (ogl. in meinem ©örterb. 1 ©. 827a, bie unerftt>bpfli<f>e
Sülle ber nacb, &fjnlia)feit $u bilbenben ^ufammeufefcungen oon 3a9b)-
®ebanfenjagb fönnte unter Umftänben g. 33. eine Qagb bejeidmen, bie
niajt in ber ©irfliapfeit ftattfinbet, oor fia? gebt, fonbern nur in ©ebanfen,
mir gebaut wirb; aber in bem oorliegenben ©afce (unb ä&nliO) bei ©e*
banfen flucht) bilbet bie äufammenfefcung einen Öegenfafc auin (Sebanfem
gang (f. b.), bei weldjem bie (Sebanfen Cgbeen) rubjg in loofjlgeorbnetem
3ufammenf)ang auf einanber folgen unb aus einanber fjeroorgetjen, aus
einanber entwirfelnb, fid) an einanber reifjenb unb fajlieftenb u. f. w., ogL@e*
banfen reibe unb — idjärfer baS in einanber ®efa)loffene fyeroor&ebenb —
©ebanfenfette, 3. 33. ©ilbranbt 3, 132 :e., wäbrenb bei ber ©ebanfen«
Qa gb (ober »Jludjt) bie ®ebanfen oljne innere SRulje unb ©tetigfeit fid),
toie 3. 33. in ben roilben unb irren Träumen eines Jieberfranten, in milber
Jlua^t unb $>aft bura? einanber jagen unb wirbeln *c, ogl. aud) — um
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— 371 —
hier noti einige anbere 3ufammenfefcungen mit „®ebanten*" al« 33e*
ftimnmng«mort $u ermähnen — 3. ©ebanfenflug (bei ©Ritter
©. 73 b ic.) in $ejug auf bie ©dmeUigfeit be« ©ebanfen«, ©ebanfen*
f$wung in SBejug auf bie (Erhabenheit ber fidj auf«, empor« ober in bie
£>Öfc fdjwingenben ©ebanfen u. a. m. ©3 festen mir ma)t unangemeffen,
hier bei einer ungefua)t fich barbietenben Gelegenheit mieber einmal auf
bie Sßothwenbigfeit einer oon ben meiften beutfd)en ©örterbudjfdjretbern
faum beamteten unb jebenfall« nidjt in oollem Umfang gemürbigten ©$ei*
bung binjuweifen awifajen 3ufammenfefcungen, bie einen wirtlichen Ztyil
be« beutfa)en ©prafhf<hafce« bilben, unb anbern, bie in« Unenblidje naa)
ähnlidtfeit oer mehrt, aber nie en'ü)öpft werben fimnen.
170. ©. 62: Da Gab' ia> an Mem oerjweifelt unb, ba aua) ber
lob nicht fommen wollte unb meine franfen, fterbefü artigen \— ba«
Sterben fudjenben, febnfüajtig banaa) oerlangenben tc] ©tnne midj getäufajt
hatten, blieb mir feine ©abl *c, ogl. unter ben unerfdjöpflicben Rammen*
fefcungen oon s©ua?t, «füdjtigic. in meinem Sffiörterb. III ©. 1267a ff.
bi« 1269b unb weiter befonber« (£rgänj.«©örterb. ©. 542c- 544a, 3. 50.
bei feiner flttartorf u#t [©ucht. ©efmiudjt. nach einem «Martyrium] unb
(entfpredjenb ba« ©igen|chaft«wort martorfüa>tig) bei bemfelben audj:
tobe«füd)tig. Dagegen oerfebieben baoon bei Slbr. a ©t. Slara (oon
einer ganzen «Waffen ben £ob bringenben ©pibemie [©eudje] j : bie ©terb*
fudjt. Derartige 93eifpiele (f. 5Rr. 169) rechtfertigen nicht nur bie oon
mir in meinen Wörterbüchern getroffene Änorbnung«weife, fonbern geigen,
meiner Überzeugung nach, ihre unbebingte Sftotbwenbigfeit, wenn man nach
einer — wenigften« annät)ernben — inneren 95oüftänbigfeit be« SBortfdja^e«
im beutfdjen ©örterbua) ftrebt.
171. ©. 65: Vornehme« Sßiö)t«t(jun, Da« war ber tfebeuSfprudj,
für ben ich erlogen war unb ben ich in meine« Gatten $>au« erfüllen
follte. — 3a> jweifte, baf« ein gebilbeter, feine «JRutterfpracbe oollfommen
beberrfdjenber Deutfcber, auf bie ftrage «ne* granjofen: „Qu'est-ce que
c'est que £eben«fprucb?M ohne ©eitere« bie gewünfebte 2lu«funft ju geben
im ©tanbe fein würbe, wäbrenb er fie au« bem 3ufammenf}ange mit
tfeichtigfett entnehmen würbe (ogl. mein „Programm eine« neuen Wörter*
buche« ber beutfehen ©praaje" ©. 58 b ff.).
deiner Anficht nach hätte ©ilbranbt a(« ©chriftfteller, ber feine
2tu«brütfe forgfälttger al« in ber münblia)en Unterhaltung $u wählen r>vir,
beffer etwa gefegt: „©0 lautete [nach be« ©cbicffal« Äu«fprua>] bie
Lebensaufgabe, für bie ic", — wo ba« in eefige Älammern Gefegte
auch wegbleiben fönnte.
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— 372 -
172. ©. 68: ©ie fag »ieber aufgerichtet ba, mit gefüllten Äugen,
— wofür es üblicher unb üerftänblid>er etwa t)ätte t)ei§en foUen: mü
tbränen gefüllten ober: mit tbränenoollen, mit tt)ränenben äugen
ober: bie Äugen ooller S&ränen je.
173. ©. 77: gnblia? flüfterte fie ihm zu, fiel) zu erbeben, — nw
ftatt beS oon juflüftern abbängenben QnfinitioS mit zu, üblicher ftänbe:
bafS er ficb erbeben foüe — oDer: er folle ficb erbeben, ogl. (f. SSBörter*
buch III ©. 837 b SRr. le): ©ie fagte ihm, bafS *c, nicht: ©ie fagte
ihm, ficr> ju erbeben u. Ä. m.
174. ©. 80: 5Bon bem einfügen, herzlichen ®efang [anjgejogen trat
Ductus naber, roo bas oon mir in Älaramern hinzugefügte an nicht fßit
fehlen follen.
175. ©. 82: 2)afS, wenn mir einen Änbern ju beffern fucben, roir
felbft oerebeln, — als feltnes siellofeS 3«itwort (intr.) ftatt beS rücf*
bezüglichen (refl.): toir uns felbft oerebeln, f. ©örterb. I ©. 34ib;
©rgänj.*3Börterb. ©. 171 a/b, ogl. als ^affio beS ^telenben 3c^roortö
Z. 93. bei Silbr. 3, 98: Das Üttetall [f. b. in meinem SBörterb. II
©. 302 a, 92r. 2, übertragen] faxten wirf lieb oe rebelt fein, unb aß
Zeitwort ber ©ecbfelbeziebung (reciprofeS): ©ir oerebeln uns gegen*
fettig, ©ilbr. 3, 151.
176. ©. 88: ©0 wie es bei uns auf bem Vtanbe fo oiele feinfüblenbe
fcffer giebt, bie fi<h am liebften in ber ©peifefammer zum Jrübftäcf feften,
fo wirb mir immer im Äelier am trinfbaf teften unb zehnmal wofjler
als ba oben im gerühmten „bimmlifeben Sicht". — ©S wirb mir trtnf*
haft [ju 2Nutbe] = ich fomme in bie zum Irtnfen geeignetfte (am meinen
oon Erinfluft erfüllte) ©timmung 2c, — nachzutragen zu bem im (Ergänz.«
©örterb. ©. 578 a unter „trinfbar" <&efagten.
177. ©. 90: (ES fa>auerte ihm, biefen (äebanfen auSzubenfen, —
f. hierzu mein ©örterb. III ©. 898c; ©. 896c; (Ergänz. *©örterb.
©. 443 a/b 9?r. 4 unb furz ^ufammengefafft in meinen $>auptf<bnner.
©. 169b unter „grauen".
178. ©. 94: ©ie lernte [f. über ben abhängigen Qnfinitio ofae
(ober mit) zu bic QnhaltSoerzeichniffe ber 3eit[cbrift !] . . ., im Xrofc einen
©enufs f in ben unb mit ber fcheinbaren ©icherheit einer ^aa)tmanblerin
Zwifdjen Sugenb unb SBerirrung auf ber f)aax\ charfen (Frenze gehn, roo
fie bann nur eine getoiffenlofe ©timme anzurufen braucht unb fie fallen
mit offenen Äugen hin» — ogl. über bie fogenannte &nafolutt)te in ber
Äntnüpfung mit „unb" £>auptfcbwier. ©. 38b— 40a. Ohne ÄuStoeictjuno,
aus ber grammatifchen ©aftfügung hätte ©tlbranbt am ©chlufS fefcen
fönnen: „bamit fie mit offenen Äugen hinNen", »fll. auch Z- *:
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— 373 -
(Brenge . . auf ber fic beim Änruf bura) eine cjcmiffcnlofc (Stimme mit
offnen Bugen Einfallen.
179. ©. 102: <&x erfuhr nun, bafd ber gute «Ite ooüenbd anfallen
fei, bafd ed fa)nell mit i$m hinunter ge^e, — übertragen, ogl.: bergab,
&u (Enbe ic.
180. ©. 109: ©o benüften mir bie fd)öne Qtit, . . . und unb bie
Änbern auf bie £uft unb gätyigfett, ftd) ju genof fenf d)af ten, auf bie
innere &ereitfa)aft anaufefjen. $)em SSerfud) ©ilbranbt'd. bad grembmort
affoeiier cn (f. o. ©. 324 Mr. 104 unb ©ilbr. 3 ©. 151 ic.) burd)bad
fceroorgebobene, nia)t fef>r gefüge ©ort $u oerbeutfa)en, &abe ia) r>icr eine
©teile eingeräumt, um im Äreife ber i'efer gu 93orfa)lägen anzuregen, bie
auf allgemeine Verbreitung oielleid)t größere 33ereätigung fcaben (ogl. aud)
mein 3$erbeutfd)ungdwörterbud) ©. 16 a, in meinem bie oorge)d)lagenen
beutftben Wörter oiel(eid)t nur für einzelne beftimmte Jälle braud)bar ftnb).
181. ©. 110: Senn id) nod) nid)t mit ber (Gegenwart fertig
»erben fann, wie fann id) unter eud) „3ufunf tdmenfd)enM gehören? ©ad
für ein närrifd)ed, neblige« ©ort bad ift! — Suciud tackte unb umarmte
i&n unb fagte: üflein guter ftunge! für bid) ift beffer ald für und geforgt:
fcu wirft unfer 3ufunf tdmuftfer. wie bu Ja immer gewollt fcaft! Died
fttjöne ©ort fann wieber 3U ©fjren fommen.
$)iefe ©teile (f. „3 u fünf tdmenfd)en" j. 53. aud) ©ilbr. 3, 151 ic.)
Ijabe id) nur angeführt, um auf bad in meinem ©örterb. nod) feblenbe
unb erft im (Ergönjungdmörterb. ©. 362 — namentlich mit £)inii>eid auf
$üd)mamTd (geflügelte ©orte — furj ermähnte ©ort „3ufunftd<
mufifant" unb beffen ^ortbilbungen für bie 53ebeutungen in ber heutigen
£prad)e aufmerffam $u mad)en.
182. ©. 114: (Sd liegt nod) wie ein 53ann auf mir unb ia) märe
nidjt eljer rubjg, eb' ia) ifjn nid)t oon mir genommen wüfdte, — ogl.
auf ber oorbergebenben Seite (113): (£d festen mir unmöglid), irgenb
einem 9Wenfd)en mit einem ©ort $u oerratben, mad ia) wollte, etye ia)
nid)t (&ewifsbett ober 3u0erfi(fct bätte, — ogl. über bad überfd)üffige
nid)t in bem mit efje eingeleiteten Mebenfa^ meine §auptfa)roier. ©. 227b/8a
4 b unb &ier in ber 3eitia)r. ©. 191 Mr. 2: 312 Mr. 56 u. ö\, f.
bie 3nbalts5oeraeia)niffe ber oerfa)iebenen ^abrgänge.
183. ©. 118: (Jr fefcte ftd) neben ©alter auf bie tfaubenbanf,
»or ber fie ftanoen = 93anf in ber ?aube, ogl. äbnlicbe ©eifpiele ber
3ujammenie%ungen oon ©anf in meinem ©örterb. ©. 78c ff.
184. ©. 125: ©ad ift alfo gefdjefm? unteTbrad) fie i'uciud in
jittemfcer Ungebulo. — Da „tfuciud" fyier bad ©ubjeft, „fie" bad Dbjeft
fem foll, fo bätte wenigftend o&ne ^noerfion gefegt werben füllen: unterbrad)
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— 374 — I
Suctud [ ie ic, f. ftauptfdjmier. S. 352b SRr. 2b ober etwa: fiel 8uciu§
it)r in jitternber Ungebulb in bie SRebe k.
185. S. 148: (£r oerfann ficb unwiflfürlicb in feierliche (Sebanfen
[f. mein ©örterb. LH S. 1106a; Oerfinnen refi.: 1 ftet) fmnenb oerliefen, |
oerfenfen, — mit SelegenJ . . . ffianba! murmelte er auf einmal, aus bera
tiefen 3* er f innen aufgefebreeft, — ogl. $rgäna*©örterb. S. 483c: gut)r
au« tiefer 93erfonnenpei t auf. $aul §epfe jc.
186. S. 166: 3« blieb pier, ia> ftritt mich fefl, f. mein ©örter*
buch III S. 1239b bie Eetfpiele unter „ftreiten 3b, refl., mit Angabe
ber ©irfung". £>er Sinn ift ^ier: Da$ (Ergebnis meines Streitend
(X)i$putierenS) mit (Emilie mar, bafs id> nicht los lommen fonnte, — wie
au« ben nacbfolgenben ©orten erteilt: „unb, als ict) enblict) fanb, bafS es
bie t)öcbfte $eit H tnic^ baoon &u machen, ftanb ich bei bem <$ebanfen
ftiü, baf« boct) ein ganjeS geben baju nötlug ift fta) über biefe X)inge
aussprechen ic."
187. S. 185: SRiemanb fieht mich; fei unbeforgt, bafS ich beinern
guten 9iuf nia)t ju nahe trete! — , f. in meinen $auptfct)ioier. S. 228a,
»o unter bem Xitelfopf: „Pleonasmus* in 4c ber Anfang lautet:
„Buch wenn oon ©örtern, bie einen oemeinten Sinn in ficb fcblie&en, ein
Safc (mit bafS ober oerfürjt im Qnpnttio mit gu) abhängt, fo ftebt in
bem abhängigen Saty oft (Doch f. d.) eine pleonaftifcbe Verneinung, f.
SBranbfläter ®alliciSmen 238 ff.M ÄuS bem abecelia) georbneten 93erjeidmi3
hergetjonger ©örter füt)re ict) — mit Oiücffic^t auf ben föaum — nur
an: „. . . Söeforgen, in EeforgniS fein, bafs (nicht) ic", woran fia) bie
obige Stelle oon ©ilbranbt fehltest, in ber es bem beute perrfa>enten
Sprachgebrauch gemäß unjweibeuttg unb beffer obne bie überfällige «er*
neinung beigen würbe: Sei unbeiorgt, bafs ich beinern guten töuf ju nahe
trete! — , ogl. (im unabhängigen Safce): Sei unbeforgt! ich werbe beinern
guten iRuf nieftt ju nabe treten :c.
188. S. 195: Der ®raf . . . fcblägt ben [ogl.: bem] ©iber»
fpenftigen ins ßeftebt, ogl. äeitfebr. S. 135 9^r. 44; 272 Mx. 6: 322
öcr. 87 u. f. $auptfcbwier. S. 91.
189. S. 225: Gr glaubte, auf ber ^nfel it)re ©eftalt ju fet>en ... 1
S)ie 3m*el wuchs heran :c, — in bem ÜWafce, wie bie Scbiffenben ibr
nährten, = fie famen ber >fel immer näher; f. 3eitfa)r. Vlil S. 349
in ber Söefprectmng einer Mooelle oon »b. ©tlbranbt, worin es heißt:
„Die f leinen fpiftgiebeltgen £>äufer oon ©arnemünbe, bie bis an« sJKeer
neben ihm [Dem Breitling J hergehen, wuebfen fyexan", — mit ber
beigefügten ©rflärung: bie aus ber Entfernung gefeben, fletn erfchetnenben
Käufer, erschienen bei ber Annäherung auf bem Schiffe größer, — ogl.
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au$ aus (Sfjamiffo'S „SalaS ö ®ome$" (2. Schiefertafel, 11. lerjine):
CS n>ucf)§ tad bergetrafme @d)iff, äugleid)
2)ie Ängfl in meinem $ufen namenlos jc.
unb in ©ilbranbt'S SRooelle: „£)ie SBerf Colinen " bie ©teile: ©enn bann
3Wifd>en ben abenblidjen gerflatternben ©olfen bie erften (Sterne erfdjienen,
locnn il)r matter ©ilbergtonj mir entgegenmuc&S [in größerem, gellerem
©lanj erftrablte, — wenn i$r matter ©tlberglana fi$ in funfelnben ©olb*
glana Derma nbelte] ic.
190. ©. 230: Safft und auf btefen Änfang ein fdjöneS $ort unb
JJort obne ©nbe bauen! — , f. über baS jeitlidje UmftanbSmort fort
unb fort mein ©Örterb. I <S. 482a unter 5 ort 21>. SWad^utragen
aber bleibt (unb jmar nta)t blo§ in meinem ©örterbua)) bie $ter jum
§auptroort erhobene umftanbSmörtlia> SBerbtnbung.
191. S. 231: «n bie nun naajfolgenbe Stelle gebenfe taj nia>t
fpracr)Ud>e Söemerfungen ju fnüofen, fonbern fefce fie nur um iffreS Qn*
f)alte£ mitten t)er:
„Sftan f)ob bie (SMäfer, man fließ auf unoerbriidjlidje, bulbfame
^reunbfa^aft an. Sucius füllte fid^ aus feinem bumpfen (Sinnen in bie
$öfje geriffen, alle alten <&elübbe ftanben oor feiner Seele. $)ie greunb*
fd>aft unb baS SBaterlanb! fefcte er, mit ©alter anflingenb, bm$u. <p3as
madtf uns bulbfamet, als uns bem 93aterlanb in gemeinfamer Siebe bin*
gegeben gu miffen? ©ir fagen uns ja bodj «He in ber füllen Seele, bafs
wir obne biefe SRutter mit aQer Siebe unb aller greunbfdjaft oerioaift
unb aTmfelig ftnb! Qdj menigftenS, td) roill ntd)t otyne "£)eutfd)lanb feiig
werben, — meber Ijier nodj bort! — ©aS für ein und)riftlia)er ©ebanfe!
rief ^lelia lädjelnb aus. — kennen Sie eS, mie Sie wollen! fagte SuciuS;
aber wir ftnb lange genug unfelig geroefen unb, »ollen mir unfre
üflutter mieber ebrlid» matten, fo mufs baS ganje Seben baran gefefct fein!
3a) mieberbole SRidjtS als ein altes Gelöbnis. Unb lafft es uns unter
biefem fröbliajen £>immel fagen, bafs es uns beftimmt ift, ernfte Qtitm
ju feben! bafs mir als greunbe bereit ftnb, für bas $$aterlanb ÄlleS $u
opfern, maS mir unfer nennen, unb bafs, wenn mir jemals jaubem fönnten,
bie Stimme unferer liebenSroürbigen {Jreunbinnen fia? nta)t oerftetfen,
fonbern uns fagen mirb: mollt ibr Männer fein, fo tljut, moju eua) ®ott
bie Ärme unb ben Ätbem gegeben!"
eine Stelle mie bie ooifte()enbe mirb oielleiajt mannen l'efer anregen,
ben 32 $abr alten Vornan jur §anb — ober mieber jur $anb — $u
nehmen unb er mirb es niajt bereuen, menn er fcbließlid) aucb gegen baS
©anje als ooUenbeteS Äunftmerf manage nidjt leicbt miegenbe Siebenten gu
ergeben fyaben mirb.
— 376 -
3$ taffe $um ©chluff nur noch wenige fpracbltche 25emerfungen folgen.
192. ©. 245: "Der Uf eTfc^tlf bog ftd> unb fntrfchte — , f. mein
©örterb. III ©. 925c, wo für ©chilf ©elege für baf füc^ltc^e unb für
baf männliche ©efc&Jecht gegeben finb (ein einzelner auch für ba« weibliche
bei Suther).
193. ©. 266: <5te fefcte ftch ihm troftto« gegenüber. $hre Äugen
waren aufgeweint, fie ^atte fein ©erlangen, feine Hoffnung mehr k.
3utneift bezeichnet ber Äufbrucf: feine (ober gewöhnlicher: fich bie) Äugen
aufweinen (f. b. in meinem ©örterb. III ©. 1537b, Mx. la) fo Diel
wie: fich blinb weinen, bie ©etjfraft Der Äugen bura) ©einen erfdjöpfen;
in ber ©teile oon ©ilbranbt bezeichnet aber: „3h« Äugen waren auf*
gemeint" fo oiel wie: fie fonnte ni(bt met)r weinen, ihre SThränen waren
(= it)r 2:t)ränenqueü war) erfchöpft, wie ef benn auf ber folgenben ©eite
heißt: „Qbre erfcfcöpften Üt)tänen fingen oon Beuern gu fließen an", oal
bie in meinem ©örterb. lb au« St)amiffo angeführte ©teile: „3<h hatte
ihm [meinem Glenb] meine Ühtänen aufgeweint, ef fonnte fein ©efchrei
mehr aus meiner SBruft heraufpreffen;" aber, wenn mein ©prachgefüt)l
mich nicbt fet)r täufcht, ift bie Äufbrucffweife in biefer Änwenbung nicht
ganz $u billigen.
194. ©. 273: ©iüü fefete fich . . . auf eine ber ®artenbänfe . . .
hin, ihre tfniee rtefen nach SRutje, — wo ef für mein (Gefühl etwa«
©törenbef hat, wenn bie Äniee als „rufenbe" bezeichnet werben, ogl
einfacher unb beffer: fie Oer langten bringenb nach föut)e *e. ober: fie
fonnten nicht weiter jc.
195. ©. 280: <£f fam auf einmal bie ©tunbe, wo ich ef mit
§änben unb Äugen fat), baff er bia) oon ganzer (Seele liebte, — ftatt:
wo ich e£ mit £)änben greifen fonnte unb mit Äugen fat), f. meine
§auptfdjwier. ©. 345 a, wo ef unter „3ufammenfaffung" in 2d heifet*
„Die Äugen bef $)errn fehn auf bie (Gerechten unb feine Ohren auf tt)t
©freien. $falm 34, 16, ein mehr lerifograpfnfchef alf grammanjche*
geugma, inbem f)in baf 23erbum bef erften ©afcef nicht gu bem ©ufrieft
bef jweiten pafft, ogl. ftatt fehen bei flflenbelffofm merfen, bei ÜR. @a$i
finb gerichtet je." — , ogl. auch: wo ich e* ^anb gr et f lic^ fah = fo
nahe, baff ich ef mit £>änt>en greifen fonnte.
196. ©. 292: Dajf mit feiner Äbenteuerluft auch ber natürliche
©elttrieb unb ber Qugenbmuth wieber erwachen wirb, — im ©egenfaU
Zu bem jfcrieb, fich »on ber ©elt jurücfzujiehen.
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— 377 -
gtntge Scmerfungen jtim 9. 3öf)rfl. ber fteitjflrtft.
$on Dr. «. Sanbou (in ©ien).
3u ©. 168: Daf« ber ©ebraua) oon je mit bem Äomparatio ftatt
inögUajft mit bem $ofttio ein SWaggartemu« ift, fjat ©tfucfarbt in ber
3eitf^r. für öfterr. (Styinnaften 1886, ©. 348 unmiberleglidj na#gewiefen.
23^L aua) biefe 3eüfö*. 6, 479. Dagegen foriät aua) ntc^t ber angeführte
©a& von £)äcfel: „Den ®efeften ber Vererbung jufolge muf« bie . . .
©djwfidje bei jeber naä)folgenben (Generation ntdjt nur in je grdgerem
Greife weiter verbreitet werben . . £ier bezieht fidj ba« je auf ba«
oor^ergetyenbe jeber unb bebeutet: „Die ©djwädje muf« in jeber naaV
folgenben (Generation in einem größeren Äreife oerbreitet werben, al« in
ber oor&erge&enben", aber niö)t: „in einem möglia)ft weiten äreife".
3u ©. 169: Da« „merfwürbige" mulatsäg ift burc&au« nia)t auf
einen Keinen Ärei« befcfcränft, fonbern unter öfterreia)if$en Offizieren gäng
unb gäbe jur SBejeiajnung eine« geftmaljl«, wofür bei ben beutfajen
Offizieren ba« Sort „8iebe«ma$r gebräua^ltd} ift Den §>erm au« Sinz,
ber ©. 273 ba« öfterreid)ifd)e Deutfd) fo eifrig gegen ben Vorwurf in
©djuft nimmt, baf« e« atl^uleia)t grembe« aufnehme, erlaube ia) mir auf
ba« teiber zu wenig befannte geiftooUe unb le$rreia)e SBerf ©$udjarbt«
„©lawo^beutfa^c« unb ©lawo»italiämfa)e«M, ®raz 1884 zu oerweifen, ba«
für bie Äenntni« ber fremben ©eftanbt&eile im öfterrei*ifa)en Deutfä
gerabezu unentbe^rlia) ift.
SRube Ifauber ©. 256 ift — wenn fein Drutffefcler — ba« un*
richtig gehörte ober wiebergegebene bairifaje mubelfauber (©djmeller,
2&örterb. 1, 1572) oon Üttubel, tfafce, alfo etwa: fo rein, gtattgeftrtajen,
wie eine &a^e.
©. 239: Da« bairijdje ©parte, gadj, 9lbtt)eilungr (ält aua)
Ä. 2$. t>eigel in feinem ttuffafee „Qtaliantömen m üer 3Hün$ener üRunb*
art" (§iftorifa)e Vorträge unb ©tubien. 3. &olge. SWünajen 1887. ©. 271)
für ba« ttaliänifdje sparte oon sparto, geteilt. Diefe Ableitung fa)etnt
mir, wenn fie aua) oon ©<$meüer in feinem ffiörterb. 2, 685, mit einem
Tragezeiten angeführt wirb, weit anfpredjenber a(« bie oon bem zwar
gleidjflingenben, aber bem ©inn nadj zu unferem Sorte in gar feine $3e*
Ziehung zu bringenben ojtaQtrj, ©eil, (bei ©djmeller, ebenba) ober gar
oon bem in biefer 3eitfd}rift ©• 35y angezogenen ©priajwort 2jtdQxav
tlax*S ravtav xoCfiei.
Dr. ». Santau.
#citfdjü?t f. Dtutfcfc ©pro««. X. 3a&rfl. 29
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- 378
$ton ber mobfrnen 8$rU.
SBor längerer 3eit finb in ©ergebenen blättern mit oerbienter
©djärfe bie jugenb*grünen Anfänge ber „iReuen litterarifäen ©lätter" be*
f proben worben. Qamal« befleißigte fi$ bie genannte 3e^f^rUt einer
gequälten 2Robernität, bie bie innere §ol)ll)eit unb £)be i&rer bilettanttfdjen
Beiträge oerbetfen foOte. Später bat fic eine $Banblung burdjgemaa^t,
bie na$gerabe für ÄUe$, wa« ftd> oon ben ©$öpfungen ber neuen ©duile
in bie 3ufunft Ijinüberretten wirb, topifa) $u werben anfängt. Sin bie
©teile einer unHaren, bombaftifa>en fltyetorif, bie i&re ®efa)üfte meift mit
«Munition au« ÜNarimilian $arben'ö Ärfenalen lub, war bie geflärte, ruhige
©pradje einer iaajliajen, $iftorifa>miffenf<$aftlia) gefeftigten Äritif getreten,
bie it)rc ©a)ulung im ©efentliöjen bem tüchtigen, wenn audj etwa« fa)nei*
bigen ^Berliner ©eminare für neuere £itterarurgefä)ia)te oerbanfte, unb wo
fonft ein wilber £ummelpla$ für poetifa)e Ungesä^mt^eit unb unpoetifdje
3a^mt>eit mar, ba wartete nun eine glütflia>e §anb ben wo&lgepflegten
(harten einer edjten, aua) im alten ©inne frönen $oefie.
©in beutlia)efi 3cu9ni$ b\t\tx erfreulichen ©anblung beö jungen Or*
gane« ift bie furjlia) erfcfcienene ©ebidjtfammlung feine« oorigen §erau3*
geberS^aul Söornftetn1, bie wir $ier fur$ befprea}en wollen. „3<$ bin
eine 9trt nadjgeborner fllomantiferM fagte ber Dichter einmal felbft, unb
er fcat iHect)t bamit, wenn wtr aua> hinzufügen muffen, wa$ er felbft
t>iellei$t n\a)t weiß ober wenigften« ungern wa^r haben möchte, baf«
nämlid) baneben Augleid) ein gute« ©türf — Älopftotf in üjm wieber
lebenbig geworben ift. ftlle $3or$üge wie ©djwädjen feiner $oefie liegen
in biefen SBergleidjungSpunften. fRomantifa) finb bie oft überhtnftlia)en
Weimfpielereien, mit benen ber SSerfaffer fid) plagt, bie häufig feine eignen
<$ebanfen irreführen ober gar erftitfen, wie gleidj in bem erften ®ebiö>te
„©Ratten", unb bod> nie redjt bie fröhliaje, finnliaje Äraft entbinben, bie
bem eü)ten. oon innen fommenben ffleime eigen ift; romantifa) bie pfcan*
tafhföen ©aufeleien mit allen möglichen unb unmögliajen garben unb
Jonen, bie boaj feiten nur eine ooüe ÜJMobie ober ein gefdjloffene« 93üb
fdjaffen; romantifd) bie mufifalifd) aufgelöste, $erflie§enbe ©timmung in
mannen ©ebiajten, bie allem töunben unb $laftifa>en fo feinb ift; romantifa)
bie märdjenhaften ober gar magifajen ^aturfa^ilberungen ; roraantifd) bie
träumertfa>mübe, t>icr unb ba fogar etwa« angewettte ©innlidjfeit — „oiel
mübe ©efmfucht, weiche ©a)wüle weiter (^lieber*1 — ; romanttfdj enbliä
1 »uö Dämmerung unb iRadjt. ©ebicbtc unb ^rofabi^tungen Don $aul «oni»
flcin. «erlag oon (5. «. Sd>nxtfd>re unb @of>n. öraunitfroeig 1896.
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— 379 —
fel6ft bie finblidj fromme <£infalt, bie einzelnen ©tücfen fo woljl anfielt
(„JÖet^na^t" u. a.). Äber Da« alles ift eigentlich nic^t baS entfa>ibenbe
2Rerfmal biefet <&ebict)tfammlung. ?Us baS £>eroorfted)enbe unb (J^araf*
teriftifdje an tyr ertennen mir oielme&r bie ©djwermutlj unb baS ^atboS,
bie an Älopftod erinnern. Denn bie Uberfdjrift ber ©ebidjte ift Diesmal
!ein öeriertitel: au« Dämmerung unb SRaa)t flammen fie roirflia). „Qcb
bin immer einer oon ben grieblofen gewefen", färieb ber junge Dieter
felbft an ben SBerfaffer biefer 3eilen, „unb barum habe iä mir ben grieben
roemgftenS geträumt — com lieben auf« äu§erfte gerüttelt, Ijabe idj es als
^oet immer geflogen; eS rei$t mict) nicht. Qä) lebe in eigner ©elt, in
einer Seit, mo es ftiQ unb fctjön ift — , es mufs auch folaje $äu$e geben M
grifaje, lafynbe SRorgenftimmung wei& ber Dichter nicht $u treffen,
aber $erbft unb ffiinter, oor eitlem bie wachfenben ©Ratten beS ÄbenbS
©erfteht er wunberbar $u malen:
«Run formet ber fiiDe «benb ringeber über $lur unb 5«Ib
Unb lei« int iraum enttrümmert um ibn bie liebe ©elt.
$eitre greube unb naioe ©tnnltchfeit finb bem Dieter frembe ©elten:
ber grühling bringt ihm eher ©ct)mera als Sonne; im „©onnenlieb",
toortn baS freunblidje lageSgeftirn befungen wirb, preift er weniger $elle
unb ßlarfjeit als bie „fabbatbfiillen «Schauer ber Erleuchtung", auch im
STage almt er fa)on bie „bämmerfrobe ©ttlle" oorauS unb felbft im feligften
SiebeSraufch befennt er noch: „©chmer^ ift beS ÜJ?cnfa)en Ceben; im Iraum
nur füfft uns baS ®lucf".
©in — fonft fehr anmutige« — Gfrebicht ift für biefeS unnaioe
roehmütbige, rein bem ätljerifa) ©eiftigen augefeprte SicbeSempftaben be*
fonbers bejeicljnenb. ffleijenb wirb gef Gilbert, wie fich einft bie Öiebfte —
nein ja nicht! bie „ (beliebte " yax ©tunbe beS hohen SKittagS am Cnbe eine«
bunflen ©artengangeS finben läfft, „ba wo e3 fdjattig ift wo burch beS
©eines rotljeS £aub bie ©onne flimmert", wie fie — ein liebliches 33ilb —
bte fcblanfe (Seftalt an ben Saum geleimt, träumerifch lächelnb hinauSfchaut
in bie blaue gerne unb wie ber (beliebte fid) ihr leife naht, ihr bie §ant>
oor bie Äugen legt unb fcbelmifch fragt: „©er bin ich?" — aber ba löft
fein warmer CippenfufS baS r)oIbe fcänbelräthfel, nein, aber „bie ©eelen
tufsten ftch unb jogen ^inauS — weit, weit!" (Jin anbermal erfdjeint
bem Dieter bie beliebte wie eine fchulblöfenbe $riefterin, bie ihm ihre
beiben lieben $änbe fegnenb aufs §aupt legt unb grieben fpenbet. ©oljl
ift fie fchön, aber fchön wie baS ^eilige ©Zweigen, fa^ön wie ber Äbenb,
roie beS Gebens le^ter ftiller ^raum. Qmmer ift eS bie ©eele, oon ber
erft baS ^öc^fte ©lütf, bie fö^önfte greube tommt. Änbetenb Intet er oor
ber (beliebten, auaj als fie ftc% itjm ergeben; „benn in i^m war ©ebet
29*
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380 -
unb (Stille be* Sommer*" unb „wie Äfferbe jubelnb gufommen Hangen
ibre Seelen". Dennoa) roeig biefer Diä)ter bie mtrbelnbe, frerg* unb bruft*
gerfprengenbe gülle aua) be* irbifefren QMütfe« wofyl ju fdjilbern, unb bai*
ba« $atljo* ni$t fein $err, te^rt bte rfifrrenb f$lid)te Jrage, in bte ein
fonft etwa* lärmenbe* 8iebe*gebtä)t au«flingt: „©in ia) bein ®üuf?"
IRur Sa}abe, baf* pa) biefe frolje grage *w (Stegenwart balb wieber in
föePgnation ber elegifa}en Bergangenbeit oerwanbelt: „§a&r wo&l! Du
warft ba« ®lütf, bu warft bie greube". ©ie oon ber SSeryangenfrett,
fo pngt ©ornpein gleidj beut üWefrta«bi(ftter aueb. gerne oon ber 3uhmft
oom ^enfeit«, 00 ewiger Jriebe ip, oon ber Unfterblidjfeit unb oom Sieber*
fe&en hinter ben ©Olfen. Die Sdjönljeit ift iljm aufjerroeltUa), wie pe'«
Sä)iÜern war unb Äant. ©r f>at Siebte, er fuä)t Äfle*. Gr oerftummt
für bie ©itflidjfeit ber ^egenirart unb oertröftet auf bie ©elt ber Qbeate.
(Er ip wie Sdjiller fentimental, nia)t naio. $Rur im $ergen, nur in ber
Seele wofrnt ba« Schöne, ber griebe, ba* waljre ©lüd. Überall frört man
frerau*: „3wtfa)en Sinnenglütf unb Seelenfrieben bleibt bem üßenf<fren nur
bie bange ©afrL"
Äucfr bie „®ebi<frte in $rofaM befebäftigen p<fr meift mit tibertrbipfren
Stoffen, am tiefften unb ftnnigften ba* lefcte „Der (harten be« lobe«",
n?o ber Dkfrter bie begrabenen Hoffnungen fetner $ugenb auferftefren fte^t
unb im gluge weniger Minuten alle« (S»lüdf unb alle* ©efr langer ^afrre
nodj einmal burtfrlebt. Qn welä)er Sphäre pifr biefe ^Jfrantafie am liebften
bewegt, geigen Xitel wie bie folgenben: 93erflungen. — Vorbei. — Allein.
— genfeit*. — SRatfrt — Älange be« Iraum«. — «benb. - Utnfamfeit. —
©olgatfra. — Nirwana. — «u*flang. «m fröcfrften pefrt ©ornftein'« poetif(fre
flunft in ben biblifa)en Stoffen, ffienn au<fc in feinen „«baut" unmittelbar
iWancfre« oon ben geläuPgen «JJrometfribengebanfen gepoffen ift, fo oerbieitt
biefe« (Sebicfrt bo(fr grabe bef«fralb $emunberung, weil e« p<fr trofcbem
neben bem (Soetfrtftfren in felbftänbigem ©ertfre ju behaupten oermag. Die
SBifton „Gbriftu« am borgen M, bie, wie ba« befannte fran^öfi fct>e $emälbe
oon beraub, bie (Gepalt be* mit ©unbmalen beberften £>eilanbe* plö^lia)
in bem tollen Zeigen eine* wüpen Jepe* erf feinen läfft, würbe erf füttern*
ber wirfen, wenn bie Überfülle an glüfrenben färben unb fcfrrillen Ionen
ni(frt wäre, bie nur allju leicht ben boa) notfrwenbigen Äontraft gerftort
<3>etbel ift bei ber ©efranblung eine* gang äfrnlid)en Stoffe« („gragment"
@ef. ©. II, 82) in ba« entgegengefeftte Gittern oerfaüen ; aber frier feben
wir nun: wa* er bur(fr 3afrmfreit oerfefrlte, ba« fann man au<fr buTtfr
©ilbfreit oerberben.
Der fcfrltcfrte Ion be« einfatfren Siebe« ift unferm Dia)ter leiber fo
gut wie gang oerfagt. 8uä) feinen S3allaben fefrlt e« an ber nötigen
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(Straffheit unb männlichen ©ünbigfeit: nur ju leicht geraten fie in*
a)hifitalif<b'£örifcbe ober umf abreiben breit unb platt alte ©orbtlber („fib*
Web"). Hm übelften aber f*eh* biefem burcb unb burcb ernften Dichter
ber leichte länbelton einer mobemen ©alonpoefte, wie er it)n in bem legten
<»el)tä>tc^nu« „Grete" tbeilweife oerfucht fort. S3on $ot)em unb ©ro&em,
<£rnftem unb ^eiligem $u fingen, ba« ade« oon ben „Mobemen- fo lange
x>ernachläfftgt, oerfcbmät)t ober gar oerhöt)nt worben iftr erfcbeint als btefe«
Dia>teTö eigentlicher Q3eruf. Denn auch eine reine, feufdje (Seele enthüllt
fidj ^ier unb, was unter bem jungen ^oetengefchlecfjte ton heute faft jur
<Schanbe geworben ift, Da« befennt biefer getroft oon fidj felbft, ein Stoiber
fei er, ber rein im tiefften §erjen«grunb. 55on ber eitlen Äofetterie, bie
ft$ oft rein äugerliä) mit anempfunbenen (Sebanfen aufpuftt, fpürt man
$ier fo gut wie gar SRicbt«: fommt oon innen, felbft in ben (Sonetten
ift nicht« Gemachte«, auch biet ift alle« Qmpul«, Qnfpiration, fcfftafe. Die
gorm leibet barunter wobt bann unb wann: etwa« Diffolute« fcbafft üRif«*
besagen unb Unraft, unb befonber« in einigen $rofabia)tungen ruft bie
fjalbfchürtge ©praä)e oerlangenb nach 93er« unb fReim. (fcrft in fthh^mu«
gef leibet würben biefe „©ebidjte" $u rechtem $eben auferftehen, wie bie
»crwunfchene ^rinjeffin im Härchen, ber man ihr fönigltcb ®ewanb wieber*
giebt. ©onft aber muf« man in ©ornftein'« ©ammlung grabe ber fünft*
lerifcben ©et)anblung ber (Sprache, bem oornehmen, eblen «uSbrucf, ber
^oefie boch immer erft wahrhaft poetifcb macht, oolle Änerfennung fpenben,
autnal wenn man weij?. wie wenig fiaj unfre 3Wobernen für gewöhnlich
um folche „SRebenfächlicbfeiten" fcheeren.
ÄUe« in Willem ift 33ornftein'£ ©ebichtfammlung eine fehr erfreuliche
&r|a>inung, bie cor Mem bef«(jalb fo witlfommen fein muf«, weil fi* in
ber Hoffnung beftärft, baf« auch bie moberne $orif noch ntc^t ganj ben
3ufammenhang mit ben Qbealen unfrer Älafftfer oerloren t)at unb baf«
e« einft wieber SRuhm unb <Et)re heißen wirb, oom ©at)ren, (Schönen,
©uten, gohen unb ^eiligen ju fingen, wie es h«r gefchieht. ittur ©ine«,
was man fonft ben jungen Sorifern ber ÜHobernen nicht $u fagen braucht,
ift man oerfucht biefem für fein weitere« poetifche« (Schaffen jujurufen:
met)r üttenfcb wäre mehr Äünftler.
Qrrug ober fragte ?
i£in oerwunberlicher fcharfer, faft erbitterter Streit ift in unfern
lagen über bie föichtigfeit biefer gormen entbrannt. — ©eben wir juerft
einmal ab oon bem gefänglichen föecht ober Unrecht berfelben unb legen
nur ben üttafcftab ber <Scbönt)eit, ich möchte fagen: ber üttufif an. flRanniaV
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faltigteit unb fööner ©e^fel be* Älange« fte^t bo<S ft<$erli<$ (öfter als
platte (Jintönigfett $ft mo(l Qemanb, bct eS fa)ön fänbe, wenn wir oon
jerbredjen bie gönnen bilbeten: e* (ba$ §ol$) jerbrea)t, e$ jerbredjte, jer*
breite« §ol$ ic? ©ela)e 3J?ujlf, wenn wir bilben: e4 jerbridjt, serbradj, jer*
brädje, 0erbrodjen, jerbridj! Qrum meine tdj: »0 wir irgenb noa) fo(ä>e fege*
nannte unregelmäßige Umbilbung (Konjugation) (aben. (alten mir fie bod?
feft mit allen Klammern unb ©Trauben! ©erfen wir unfern föei$t(um
nta)t in ba« gemeine oerfa)lingenbe Slrmentjau«!
Sflun fagen bie (Gegner, baö ©ort fei eine iReubilbung unb befS(alö I
$u oerwerfen. ©irflia)? Gin $aar ©etfpiele! Die ©örter £(atfaa>c.
fHetn(eit, £örperfd>aft, grüf)ftütf ftnb fämmtlid} iReubilbungen, oor etwa
(unbert ^a(ren fo unbetannt ober ungemö(nlid), baf$ ftbelung unb (Sampe
fie oerwerfen ober bod) fe(r beanftanben, jum $(eil gar für un^trfli^
erflären. £>eut ladjen wir über foldje jopfige 93e(auptung. — ©enn alfo
frug eine SReubübung wäre, fo wäre e« um befswiüen wa(rlic& nic(t ju
oerwerfen.
9fom meinen wir aber, baf« eS gar feine SReubilbung ift, unb baf«
man mit Unredjt fagt, ©ürger babe in ber ßenore bei ben ©orten:
€>te frag ben 3U9 "»odI auf unb ab,
unb frug nacb allen Warnen
nur au« Sttotlj „frug" gefagt, weil ba« jweifilbtge fragte nia)t in ben
SSer« paffe. Hu# ®oet(e, ©djtüer, ©ielanb, §erber unb Slnbere gebrauten
(neben fragte) (äufig bie gorm frug. 9Wöa?te wo(I wiffen, wie e« auf*
genommen wäre, wenn biefe SWänner eine oöüig neue gorm (ätten bilben
unb einfübren wollen. $)a« wäre fo, al« wenn e« (eut einem einfallen
follte, ba« ©ort sagen ju fonjugieren: er $ägt, er jug. SRun, nur in Süb*
beutfa)lanb ift bie gorm frug abftanben gefommen, in iftteberbeutfölanb
(at fie jeberjeit i(r 9?ea)t behauptet unb ift bann allmäljlidj nadj üRüteU
unb ©übbeutfdjlanb oorgebrungen, wo fie jefct neben ber fd)wa$en ©Übung
befielt, ©eien wir bantbar, baf« bie SRorbbeutfajen un« biefe gorm be*
wa(rt (aben.
$af« bie ftorfe gorm eine alte, e$t beutfaje ift, wirb mir aur
äwetfellofen @ewif«(eit baburd>, baf« beifpiel«weife in braunf$weigif$en
unb nafteliegenben (Gebieten im $olt«munbe nur bie gönnen: „§et frögt
(frödjte), fraug, frögte*1 gehört werben. Da8 33olf (at oon SUter« (er
biefe formen oorgefunben unb fie getreu beibehalten. iDfadjen wir e£ t(m
nad> unb laffen wir und biefe frönen mufitalifa)en reiben gorraen nidjt
rauben!
©in warmer ^reunb ber 3cufd)rtft
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3$ möa)te an ba« 93orfter)enbe ba« golgenbe au« bem 3uti«§eft
be« merten ^aljraang* biefer 3ettfä)rift anfajlte&en, wo id) in bem Srief*
fafien an grau Dr. $ ... in Dan$ifl gef ^rieben:
8uf 36re Vnfrage finben Sie bie Äntwort bereit« in aQer Äürje in meinen
$auptfcb»ier S. 155a, roo e« unter fragen in Wr. 1 Reifet: wf<broa(bformig, bo<b aueb
oft (wie feltener jagen) frag, früge; frägft, fragt", ©enn J^bnen ba« 3mpf. frug
al« ein „gewaltiger SpraaMebler" aufgerauht toorben iß, fo fönnen Sie Sid) leicr)t be*
rnbigen, ba felbft ^afob Orimm im beutf<ben ©Örterbu<b nur fagt: „Or)ne 8toeifel ftnb
fragen, fragte; jagen, jagte unb im träfen« fragft, fragt, jagft, jagt fpra<b=
nötiger," vorauf er bann freüicb fortfährt: „fcier folgen &elegfre0en für beibe f|ebler"
— unb barunter, nie i$ au«brfitflid> bemerte, Stellen aus Bürger, (Koetbe, $erber,
Qwatb o. Jrleift, Sdjtüer — , rooju j. ©. nod) Stellen au« ftuerbaa), (Ebamifjo, ^rreotag,
ökibet, Hwayt. i$iün, Wücfert unb Dielen Bnbern &u fügen rofiren, — ja §atob (Brimm
felbft bat bie oon ibm al« $ebler gerügte ftorm gebraust; toenigften« beifjt e« in einem
Hörtel, ben er am 10. ^)uni 1823 an £a<bmann gefallrieben:
„Einen [lie«: Einem] zweiten Schulgenossen, der Barbier geworden ist, gab
ich mich zum rasieren hin, der mich also stärker ins gesiebt faszto und doch
nicht erkannte, bis ich ihm bezahlt hatte und hernach selbst frug," f. ©rief-
roecbfel be« ftreib. ». SReufeba<& mit 3a!ob unb ©ilbclm «rimm. fcerauägegeben oon
Dr. (Jam. ©enbeler. fceilbronn, 1880, S. 361, — f. au£p in ber 3eitfcbr. IV S. 227
bie entfebiebene 3urucfrocifung bee" Eingriffs auf bie Parten ^formen: frug je. oon
Dr. %. Satenborf, ber febreibt: „3<b balte oietmebr ben Angriff be« (Jkenjboten
gerabeju für eine 2>onquirotcrie ober für ba« treiben eines Änaben, ber mit fa>iQernben
Äugeln au« Seifenfdjaum eine 9Rauer umflfirjeu mödjte: eine beutlid) erfennbar gefebiebt-
liebe Sntroialung brängt ju ber §orm frug bin", — ogl. aueb 3citfcr)r. V S. 39
Wr. 20 unb befonber« 6. 196 ben f leinen Äuffafc: „3<»g<n ««D fragen", ben id?
ber £auptfad>e nacb birr roieberbote:
Dem beutigen allgemeinen (Scbraudj in ber Sdjriftfpracbe gemäft muf« bie §orm
frug neben fragte al« eine bnreb ben (Bebraucb unferer beften unb muftergültigften
©cbnUfteÜer gefdjü^te unb ootlberecbtigte anerfannt »erben, ro&brenb jug oon jagen
im Ungemeinen nur al« munbartlia) gelten bürfte, ogl befonber« mein ©örterbuA,
toorau« üb — au« ber «nm. ju jagen (I, 828b) bier bie #ufeerung 9Wenbel«fobn'S
(•«f. 6d>r. 5, 284) in einem »riefe an «bot berfefcen mö<bte: „Sie tabeln jug ©.90
unb 6. 92 fefeen Sie felbft frug*.
hieran fdjliefee id) au« ber in biefem ^abr (1896) etfebienenen Sdjrift: „»u«
53 Etenßjabren. Erinnerungen oon Dr. <&. Xf>. Stidjling, roetmatifebem Staat«minifter"
eine SRittbeilung, roonad) ©i«mar<f« Cater für ba« 2öort jagen jroei ^mperfelte ge=
habt; wenn er auf ber $agb getoefen fei, babe er gefagt: id? jagte; na<b einem fdwrfen
Witt aber babe er gefagt: id» jug.
(t 30. Wooember 1846.)
©ein Stil, «on Wubolf Solinger.
„Die 93e(janblung ber geiftigen ^robuftton eine« SBolfe« außer if>rem
3ufammen$ang mit bem ©taat ift eben fo leblo« unb unöerftänbli<f>, al§
Digitizec
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bie ?(n[i$t Dom ©taat auger feinem gufammenfying mit bem innerli6
fdjaffenten unb mirfenben SBoltegeift —
ffiaö bie Öitteratur anbetrifft, fo $at bie erfterc Söefanbhmg fte am
meiften baju geführt, als eine bloß fdjöngeiftige ober auä) gelehrte $>aä>
ftufcen= Angelegenheit ju erfäjeinen, bie mit Dem, was bie 33ölfer im ®rofcen
unb (Standen treiben, wofür fie gelitten unb geblutet, unb wefs^alb fte ifjre
©taatsformen oeränbert, iljre dürften angenommen ober abgefegt fyaben,
niä)t in ber geringften SBerbinbung gu fielen fä)eint. äWan fielet in ber
sJtte&rja$l unferer t*ttteraturgefa)ia)ten eine 3Renge ftä) rafiloS abarbeitenber,
$eigglü$enber Äöpfe, bie ben in ber flieget nia)t benetbensmertben tarnen
ber ©ajriftfteüer führen unb auf bie Soften i^red Sebent, tyrer ©efunb&eit
unb oft aua? tljreS ÜHagenS, ber babei nidjt immer feine töedjnung ge*
funben l>at, fia) bamit abgeben, $ü$er gu fajreiben, bie balb btefen, balb
jenen ffiertfj fjaben fönnen, oon benen man aber bodj, wenn man fte einzeln
betrautet, nidjt bie Sftot^wenbigfeit einfielt, warum fte ein ganzes 9)?en)"a)en*
(eben fjaben ausfüllen ober aua) zerrütten fönnen.M Diefe ©äfce fteljen in
einem Söudje Eljecbor üßunbt'S, baS er „Die ©taatsberebfamfeit ber
neueren Golfer- betitelt fyxt. ÜRunbt, urfprfingliä> ein Ijegelingifdjer ^rioat»
bocent ber berliner Unioerfität unb als gewanbter gaifeur im töa&el* unb
93arn$agen'fa)en Äretfe &eimifö), (jatte, nadjbem bie jungbeutfä> Sitteratur
ein wenig an tym abgefärbt, ber üWobe geborö)enb, niajt bem eigenen triebe,
in feiner „üWabonna" (1835) in falben ©orten jur „Smancipatton beS
JleifdjeS" geprebigt. 2Htt gegangen, mit gegangen! 211$ ^rtoatboeent mit
wirflid)en $uljörern war er ber fgl. preugifajen Regierung ofjnefyin Der*
bfidjtig, unb wie, wenn er als ^r)t(ofopr), ©djematifer oon Berufs wegen
fiays einfallen lieg, ben „moralifdjen ©anSfulottiSmuS" in ein ©pftem ju
bringen? 2Bie mufste er bie 3u9cno oergiften! Äurjum, aus bem leifen
9J?ännlein mit ben langen ©eibenlotfen Jatte man im §anbumbreljen einen
„Qafobiner" gemaa)t unb ifjn in« SWartyrium &inauSgeftogen. ba$ feinem
$ori$ont erft bie ©pannweite bis in« $olitifa)e gab. $ene ©ä$e aus
ber „©taatsberebtfamfeit", in ber fra) bie erften Äeime ber £aine'f$en
Öefjre Dom ÜRtlteu eingepuppt finben, finb im ^atjre 1843 gef ^rieben, aber
fie fönnten Don geftem ftammen unb auf bie rein p$i(ologifd?e ttttteratur*
gefdjidjte unferer Xage gemünjt fein. SBie heftig Ijat baS „junge 5)eutfa>
lanb" fogar ©etDtnuS' Citteraturgefä)iä)te befefybet, unb wie würbe e$ ben
unpolittfdjen ©inn unferer tfitterarfjiftorifer getgeln, ber — Don (Spören'
gefdjidjte ganj $u fdjweigen — fo feiten oom (Skenaram jwifdjen Vitteratur
unb ®efdjid)te pflütft; ber fi$ faft nie mit einem grogen Staatsmann ober
Agitator jur ©ürbigung feiner fö)riftftellerifa)en ^erfönlidjfeit befafft. —
3a wo$l, wir wiffen, bafs äfloltfe ein flaffifdjer ©tilift gewefen, unb baf«
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93i«martf in feinen Weben „ben bübliajen 21usbru(f" gebraust; ober Da«
ifl auch Alle«, unb wir haben e« nicht oon ber 3unft!
griebria) Sift war ein großer Agitator. Den größten neben
£afatte unb SBlum nennt ihn $einrich oon $reitfdj!e, Sreitfchfe, ber
oon feiner ©efchiä)t«auffaffung ba« Reifte, wo nicht 9llle«, oon Cift gelernt
unb it)m bann in feiner „beutfehen <$ef dachte" fo [(feiert gebanft bat.
©ewif« war tfift ein Agitator! (Er war e«, wenn man einen ©erfer bei
35olfö, einen (Srjieher ber Nation barunter oerftet)en will, wie bie $ro»
Preten be« alten ©unbeö. <&x war ein Agitator unb ein Prophet wie
§einruh oon Sreitfchfe felber; nur ein oefferer: benn au« ber Äraft
feines ©eifte« gebar er erft alle entsaften 3iele unfere« nattonalpolitifchen
Streben«, unb feine unabläffige Arbeit fa?uf ben Kämpfern ben tret*
baren 53oben unter ben güßen, wät)renb jener nur mitfoebt unb nach beut
©iege bie poetifebe (Öefchicbte biefe^ Kampfe« Schrieb. — (Es oerbanb fiaj
in 8ift, um fein ftitl ju erretten, ein Ungeftüm unb eine §eftigfeit bes
Strebend mit einer ©ebulb be« Au«t)arren«, wie fleh feiten jwei fola)e
©egenfäfce in einer SWatur gufammen flnben. Unermüblia) hämmerte er
auf benfelben Ambof« lo«, faf«te benfelben ®ebanfen an bunbert oerfebie*
Denen fünften auf unb befaß in einer verfahrenen unb jerfplitterten 3«t
Die ungemein feltene (£igenfa)aft, bie gan$e tfraft feine« (Seifte« auf ein
3iel ju farameln, unb ber einen ©runbibee, bie it)n erfüllte, bie ganje
£ b^tigfett feine« tfeben« &u wibmen. — G« war ein üftann, fagt ©demolier,
ber alle läge fein Eintenfaf« leer febrieb. (Er würbe nicht mübe, bei jeber
Gelegenheit $u jagen unb p geigen, baf« alle pbtlofopbifcbe unb lttterarifa)e
5hiltur pr nationalen Hflacbt unb Unabt)ängigfett nict>t ausreiche; baf« fie
nur 93erberben fei, wenn nicht bie £ü#ttgfett im Ceben, bie Äenntni« ber
eigenen ^ntereffen, bie raftlofe ©orge bafür unb bie (Eiferfucbt auf bie
eigene ©acbe baju forame. ©o febroff, fo berebt, fo einbringt, wie tftft.
hatte Da« noch Sttemanb gefagt. 3ubem fagte er e« in einem Augenblicfe,
wo ittotb bie Deutschen pgänglicber machte, al« feit langer 3eit; unb er
t^at e« mit ber amerifanifa) unermtiblicben ©elenfigfeit, bie allein in ber
£>eimat ber tbeoretifeben ©pefulation ben ©ebanfen einer nationalen
Öfonomte „$um (Gemeingut aller ©ebilbeten" machen fonnte. Die AH*
gemeine 3e*tung unb nachher ba« 3otloerein«blatt würben bie Littel sunt
3iele feiner fcbriftftellertfcben Xbätigfeit unb. wer jefct tt)re ©palten bura>
lief unb ben Qnbalt mit bem früherer 3eitungen oerglicb, muf«te über
ben großen Umfdjwung, ber hier eingetreten war, erftaunen. früher hatten
bie wirthfchaftli(hen Angelegenheiten ber Nation allenthalben nur eine
fpärliche ober flüchtige ©efpreebung gefunben, jefct würben biefe Angelegen«
betten mit oder ?ebt)afttg?eit politifeber Meinungen unb Parteien erörtert
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unb fanben bic ausgebreitete £t)eilnai)me, bie man bisher auf Soften aüer
prartifüjen ©ebürfniffe faft auSfctyiejjli* nur äfrqetif<$en unb fpefulattoen
fingen jugemenbet ^atte. tfift war, wo« ®enfc, märe er weniger
©ubarit gewefen, t)ätte »erben fönnen : ber erfte ftaatsmännifa>f$öpferif ax
Qoumalift, ben Deutfdjlanb befag.
93on Anfang an t)atte Sifi eine biegfame Jeber, unb bte ©ebanfen
flojfen wie Öl barauS. ©einem bewegliajen (Reifte t)atte bte roürtem-
bergige ©djreibftube, ftatt ju fct)aben, nur genügt. ÄtlerbingS blieb ibm
oon bat)er bis in bie erften 3wanjtg,er Qabre eine gewiffe $£ett)et)wetftgfeit
ber töebe, bie it)re ©toffe unbeirrt bis auf ben ©oben auSfdjöpft. fcoer,
fo weit er fte fpäter ni<t)t ablegte, gab fie feinen ©ajriften eine Dura)«
badjtt)eit unb Deutlicfcfeit, bie ber tjetmiferjen ©tammeSart nidjt fremb unb
bem bebätt/tig lefenben Meinen üRann fo lieb mar. 3UDem entfpraa)en feine
Venoben allen Änforberungen, meldje bie 5htnft ber 3eit $u ftcüen wufSte
unb wela)e fidj in £t)eobor 9Wunbt'S t)oct) gefdjäfcter unb überfa)äfcter
©a)rift „Über bie Äunft ber beutfdjen $rofa" (1837) niebergelegt finben.
Qn bem 3(bfa)nttte über „•pertobenglieberung" t)ei&t es bort ©. 103:
„Die zweite ©runbbebingung neben bem eigentümlichen Organismus
ber ©praa)e ift bie <£int)eit ber inteüeftuellen Änfa)auung in ber $erioben*
bilbung. üWan fönnte fte auet) bie ©intjeitlictjfeit ber ©cene im ©a$e
nennen, mit welkem Warnen fie befonberS englifdje föt}etorifer, namentlich
£ome unb $ugo ©lair, $u einem $aupterforberniS it)rer £t)eorie gematft
t)aben. @S barf inmitten eine« unb beSfelben ©afceS feine $u oerfajieben*
artige ©cene oorgeijen, fonbem es mujs fia) oielme&r aud) im feften
(Mdn'ebe ber Venoben ©cene aus ©cene entwicfeln unb oor bie 3lnf$auung
bc3 £efers Eintreten.
. . . SWit jeber ^eriobe beginnt ein neuer TOem aua) für ben
banfen, unb langatmige Venoben werben nur bann ©$önt)eit unb löe=
red)tigung für ft(t) tjaben, wenn fie oon ber (Einheit beS ®ebanfenS, ber
fie grabe umfpannt, feft aufammengetjalten ftnb."
©in SlnbereS, was Cift aus ber ÄmtSftube mitbrachte, mar bte
epigrammatifd) gefpiftte abftrafte $t)rafe SRapoleonifdjer (Jrftnbung (j. 53.
@anj Jranrreitt) meint mit ©ud)!); bott) gab er bie als e&rlidjer ©irf*
lia^feitSmann balb gän$ltd> auf. Übrigens mad)te er ernfte ftiliftifctje ©tubien
unb SWoefer unb Montesquieu, benen er auö) fonft 3ftand)eS bantte, erfor er
fia) ^um $et)rer babei. SBon biefen lernte er bie Äunft ber §auptfä$e,
ber furzen Äbfäfce unb bie £ufammenfaffenbe ©rflcirung in einem ©djlag*
liajt werfenben ©djlufsbilb. S5on SWonteSquieu'S fpract)lt<t)en Jhinftfiütfen
bielt er fid) aber fern. Denn er füt)lte wie flftunbt: „Äuf ber anbern
©eite aber barf bie freie ©d)reibart nacb bem ©ebanfen nt<$t aller
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organifdjen ©aftbilbung ftdj enthoben meinen unb an ba« Syrern eine«
geifhreicr/en Sandfulottenfril« fid) Eingeben. * grüfjet (atte man bei feinen
ftbhanblungen noch ba« ^Jaragraphengerippe ^ier unb bort Durchgefühlt;
in lD?oftte£quteu'$ Schule aber öerfrfjroanb biefet Langel, unb ba« liebltchfte
<&en>anb ber Sprache legte fta> um feine $rogrammatif, wie um unficht*
bare«, fdjmiegfame« gifojbein.
„1)er wahre ©egenftanb be« fcraraa«," fagt SWacaulao, „ift bie
Ttarfteflung be« menfchlicben ©IjarafterS . . . Situationen, welche ben
(Snarafter am beutlichften enthüüen, bilben ben beften $lan, unb bie natur*
lict>e ©praaje ber Öeibenfajaft ift ber befte Stil." iRun, Sift f abreibt biefen
beften, biefen bramatifdjen, biefen (£harafter«Stil. 3>n ber SRuhe ift jebe
3eile wie ein ftbguf« feine« ®efid)t«; wenn er wärmer wirb, fefje ich bie
9iott>e feiner ©angen unb bie einbringltche Neigung be« Äopfe« ; unb, gerätfj
er in« Jeuer, bann blifcen feine Äugen unb bie gebrungenen $änbe ballen
f\ch nexoig jufammen. 3Ran hört i(jn fdjreiben, man fieht it)n fprechen; fo
mimifd) finb biefe Säfte. <E« wirb «We« Debatte, «lie« Äampfgefpräch-
Wit ungezählten gragen brängt er feinen Gegner in bie (Jcfe, noch ein rafcher
ge^terappell: „©ie? Sie? Qdj frage wie?" eine fnappe ^aufe unb über ben
unglücflidjen Sefiegten geht ber Strom ber neuen, befferen Qbeen unbämm*
bar hinweg. — Äl« iunger tonctpift hatte Cift fidj mit feinem greunbe
Scblaoer in unaufhörlichen Imputationen hetumgeftritten. Seitbem war
bie bialeftifdje Spredjweife immer mächtiger in ihm geworben, fo baf« er
fälieglicih in feiner «bhanblung „$ur beutfchen Sifenbahnfrage" (1844)gerabe*
weg« jum Dialoge griff, um au« ben ernfteften unb trodenften »ngelegenhetten
eine fer>alfr)afte £mmore«fe h«tau«juroeben, in ber bie ftllwiffenheit ber
$ureaufratie oon ein paar rheinifajen ©harafterföpfen auf« luftigfte oer*
fpottet mürbe. Äuf« luftigfte, aber auch mit ber gutmüthigften ffleblichfeit.
Denn £ift fam e« immer nur auf bie faßliche Äufflärung, niemal« bloß
auf taftifdhe 3eTfPTen3un9 oet Gegner an, anber« al« bem großen Dialef*
tifer t'efflng, mit bem er in ber griechifchen Ceichtigfett feiner Bewegungen
fo 35iele« gemein hat. —
®erabe biefe männliche, fdjltchte ffiahrhaftigfeit machte ihn gu einem
Stifter beutfcher $rofa unb $u einem üttufter, weil er in einer 3eit fchrieb,
ioo bie gefönftelte (Seiftreichigfeit be« 3ean*$aulini«mu« ba« junge Neulich*
lanb oon Börne bi« ju ®ufc,fom ergriff, unb ein Witter oon Sang
feine rabelaififchen Späfje trieb.
(Jftne jüngfte, tiefere Dichtung ber philo! ogifchen Sitteraturgefchicbte
nennt fid) bie äftho«pfo<hologifche. Qnbem fie fich be« Buffon'fdjen Sa^es
»U style c'est Thomme" erinnert, ergrtinbet fie au« ben äfthetifchen
Weberfchlägen bie pfachologifchen Quellen. iRirgenb«, al« bei biefem
— 388 —
üRanne, beffen ©$rifteu bie SWelobie feine« geben« unoerfälföt wtberfallen,
wirb fte untrüglichere ©bluffe maa}en. — ©ir $>eutfä)en flnb an politifcf^en
©<$riftftellern gu arm, al« baf« mir £ift niä)t an einen ber erften $tö$t
ffeHen follten. (5« ift an ber 3eit, baf« fidj aua) bie 8itterart)ifioriter
feine« gebrochenen £>ergen« erinnern unb iljm ein Qenfmal fefcen, wie ftäV$
gebührt Denn oon iljm gilt e«: „Ginem einzelnen ®ute« gu t§un oermag
(eber SRenfa), aber gum (SHütf eine« gangen 93olfe« beitragen — - $>a« ^ergt
ben Göttern gleiten".
etnjelne flcine ©eraerfungen.
a. ©ro&rautf) m.
Über SWutlj m. unb beffen mirflidje ober fa)einbare >}ufamnten*
feftungen f. mein ©örterb. II ©. 357 ff. unb ftauptfajmier. ©. 211b/2a
unb namentlia? in Söegug auf ba« ^ier bie Überf^rift bilbenbe ©ort ben
$>inmei« auf Ceffing'« Semerfung gu bem bei gogau fiaj finbenben O&ebraua)
be« männlia)en (ftatt be« allgemein üblichen) ®ef$le#t«. $>agu füge itt)
au« einem föoman oon fflein&olb Ortmann (SWat.^tg. 49, 612) ben fol*
genben ©afc: „©« toirb nicbt leidjt fein, it)n gu einer $>anbtung be«
(Sroßmutt)« [ftatt: ber (^rogmutt)] gu bewegen."
©eitere Belege au« ber heutigen @djriftfpraa>e würben millfommen fein.
b. Stallen
„mit »affioem ^nfinitio ftatt f ollen jc. wobei bem ©inn bie entfprea>enbe
aftioe ftügung oorfdjmebt it.". f. mein ©rgang.*©örterb. ©. 652 b unter
fflx. 10 1, ogl. 10 f. 3u ben ga$lreia)en bort gegebenen gelegen (ogl. 3eitfa)r.
©. 234 SRr. 9) füge iö) $ter noaj au« bem fürglia) erfa>tenenen erften
©anbe be« ©erfe«: „$>einr. oon £reitfa)fe'« tfe^r* unb ©anberjafre 1834
bi« 1866" ben folgenben ©aft au« einem ©riefe 93i«mar<f« an £reitf$ft
fom 15. December 1865:
„©ebr mafjr ift Q^re Snbeutung. baf« erft ber genaue Ginblitf in
bie ®efa)äfte ba« flWaß ber Jfiftion erfennen läfft, meldje« bei un« über*
wunben werben will [==> muf«, f. a. a. O. in 9h. 10 f ben ©afc au«
gutt)er 6, 165 b], beoor ein Überfdjuf« ber Äraft frei wirb unb gu
prattiföjer ^erwert&ung gelangt", ogl. aua): „welaje« bei un« gu über*
winben ift" = welaje« oerlangt ober erforbert, baf« e« überwunben werbe.
c 3um $atto in ber bair. «tonbart.
S)ie Jrau Marlin l)at f$on al« jung'« ÜWabl gu biefelbigen gehört,
bie'8 geben ein biff'l emfter faffen. ©artenl. 44, ©. 410a. (©angfafer.)
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- 389 -
^Droben im ©eefar liegt er [ber $irfa)l in b te Satfdjen brtn.
5. 412 a.
bie ÖÖdjer loieber ausgefüllt fmb mit fefte ©tetner. ©. 413 b.
SBo&in benn mit bie armen ©userin [fleine ©efen *c, f. ©chmeller
öatr. ©örterb. 4, ©. 208J ©. 414 a.
Söenn bu fo beine ©paf fettein f©päße] mit bie SMenftboten treibft.
©. 455 b. u. f. ro.
d. ©ttjuflerii.
(<5in Wadjtrag jum Sßafltrage, f. @. 351.)
3n ber erften Beilage ju 9Kr. 275 ber aWeflb.^trelifc'fchen SanbeS*
Leitung oon ©onntag ben 22. SRoo. 1896 finbet {1$ in einer deinen <£r*
ja^lung: 5)er fluge (General unb ber pfiffige Leutnant bie folgenbe ©teile:
„Der §err Oberftleutnant, ber fla) bei bem §errn ©berft mächtig
,fä)ufteTtek, meinte, er nräre berfelben Änfictit wie ber §err Dberft, unb
ber ©crr nidfte feinem (Etatmäßigen $u, als wollte er fagen: ,©ir ©eibe
haben 9te<hr\
2>ufte.
%n bem 7. Qaljrgange meiner 3eitf<hr. finb (©. 171—181) manche
©teilen au« bem — jum großen Heil in SSerbrechertreifen fidj beroegenben —
„höcbfi fpaimenben unb auch in Söejug auf ba« ©prachliche fehr empfehlen«*
wextben" Vornan: ©pifcen oon <ßaul ginbau befproctjen, unb ba t/ei&t
es benn auf ©. 178/9:
„Die ©adje fei ihm &u bufte (oerfänglich) meint er. — Unb wenn
ia) bie ©ore (ba« geftohtene ©ut) heut SWacht nicht abholte, fo :c."
Q[n 93ejug auf biefe ©teile tfjeilt mir nun §err Ä. $late in Berlin
in einem fehr oerbinblichen ©treiben, für ba« ich ü)m tyex meinen
Gelten Dant au«fprect)e, ba« golgenbe mit, ba« ich meinen Sefern nicht
vorenthalten ju bürfen glaube:
„3n bem Sprachgebrauch oon ©erlin, too ich ,bufte' bisher allein
gebort ^abe, oerfteljt man barunter: ,fchön, angenehm, fein1. ,Äann ich
auch recht« herum naa) bem $ot«bamer Xfiox fahren?' frage ich 9.
einen Knaben oon meinem .ßroeirab herab, unb bie Änttoort lautet : ,Qarooll,
fahren ©e man burdj bie ©tülerftraße, ba i« et bufte'. — Äud) bie
Lebensart: ,ne bufte Drummer4, toill fagen: .ausgezeichnete ©aare, feine
3Karfe, prima Qualität', tft unter jungen Äaufleuten im ©chtoange, häufig
aUerbing« ironifch gebraucht."
3)a ich au« fcerrn ?late'« ©^reiben erfecje, baf« ihm mein ©örter*
fa<h unb mein (£rgänaung«<©örterbu<h nicht $u Gebote flehen, fo erlaube
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- 390 —
i$ mir, au« bem lefctern f)ier golgenbe« fjerjufefcen, ba« xooffi aud) mannen
8efem ntdjt umoilltommen fein wirb.
Äuf ©. 167a tjeißt e« unter: $«ft in iJ^r. IV:
„a[dj. unb adv.] ogl. bc f t ig."
unb unter biefem ©orte auf ©. 139b:
heftig a (nieberb.) tü$tig jc. ©rem. ©örtrrb. 1, 189; ©$üfce
©olfr. Qbiot. 1. 215; 3». Äramer 1, 64a jc, j. ©. Äintel Gr*. 131;
£— * ©üben. 2Wa$ üttüller fcffai?« 2, 196. (Jtn b— e« $äf*a}en. iRat.*
gtg. 33, 161 ic. „Däfttge §au«frauen" «tigern. Sitt. fcorref». 3, 66bic;
ogl. (rotljtoälfd)): Sin bufter ftunbe. ©onnt.*©ei(. b. ftorrefponbenj t>. u.
f. Ü)eutfö}lanb (81) 9ßr. 19 ic. u. f. Degen 7, wo e« auf ©. 139c fjeifct:
f. Änm. su a&b. degan, gr. xixvov (f. 2 ; 5; 6 unb gebeitjen fcnm.)
aua) ba« au« agf. thegen, thßn fceroorgegangne Xt) an (f. b. II); femer
— tüa)ttg, gehörig jc, nieberb. begen, beger, aua): (töeuter 8, 130; 9, 52 ;
166 u. o.) begt ©(püfce $olft Qbiot. 1, 20 ff.; 215; 227 ff. unb öiel*
leidjt (f. ®raa)t, «nm. mit ©ea)fel oon gt ober cht unb ft) buft, beftig."
Mabfatjren, sJiabfa&rer, Wabfafirt, Wobretter, Neitrab.1
$)iefe ©örter finb jefct gäng unb gäbe für ©eloeioeb unb bie
ent|prea)enben Ableitungen. GS liegt niajt in meiner Slbfidjt, ju unterfufyn,
warum ber $>eutfa)e fta? freuen foü, ein grembroort $u gebrauten, wenn
ber granjofe unb ber ©nglänber unb audj anbere 8anbe«finber fia) butty
au« nia)t fdjämen, fcier, roie in fo Dielen anbern gälten, ein fola}eä ju
gebrauten. Qcb möchte oielme^r auf bie unglütflidje ©al)l ber brei erften
$$erbeutfa)ungen fyinroetfen.
» 8u bem oorfiebenben «uffafe meine* geehrten £erra SRitarbeiterS erlaub« i(b
mir, auf mein 1884 erfajienene* 8erbeuif<bung«ro6rterbud) 6. 247ab binju
weifen, au* lern id) f?ier tag 9*aa>folgenbe aufbebe:
„Qcloctye* n. (m.) . . .«ei trab für »eloctpebe ift eine bübfdje Sdjöpfung
unfere« ©praajgetfie*. @tepban (2>eutfcbe «$ertebi«*3tg- 1867) ©. 66b . . . @tabl<
rof«. SRat^tg. 37, 475; aua>: Sretroagen :c. 2)aju: 9— fercn (io)tr.: berurn--
r ab ein. ©alon 4, 127 . . . 2>en ©-iften, ben ttictjcle-- unb Xricpele*«eitern . . .
$ie tübnen 3»«*' unb $rei*«abler. (SBiener) frrembenblatt 1884 9*r. 188. $i<
öfleneiajiftben «abmanner. tfinjer £age«--$of» (1884) 9?r. 161. 2)aS «eitrab
tommt ju öbren . . . $en ©icbdifxen ober «abreitern, ebb.; aud>: Xretroägler."
£injufügen mödjie taj aud) im 2>eutfa)en ftcb leidjt ergebenbe frortbilbungen, roie :
bie «abierei; ba* «ablertbum; bie Wablerfdjaft jc. unb 3 ufammenf e^ungen,
roie: ber «abler*©unb; ba« ÜHabler sÄoftüm ober: bie WablersÜradjt; bte
«abler=<Kobe; bie «ab ler =3« a nie ober :©udjt, »ffiutb; bie «ab ler^eitung :c.
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— 391 —
W abfahren fann ftd) fchliefelich auf jeben beliebigen Sagen ober
Marren be$iet)en, ba ein Söagen ot)ne SRäber überhaupt nicht benfbar
ift ; iebe« JJfl^ren in einem ©agen fann alfo eine Wab fahrt genannt
werben.
ferner finb jene bret ©ortet im ©ibetfpruch mit 9i ei trab; bie«
brfidt richtig unb beutlich aus, baf« auf einem Wabe geritten nrirb, e«
ift alfo feine $3errce$3lung möglich mit einem Sagen ober Aarren.
Dem Übetftanbe märe leicht fo abzuhelfen : man fage — entfprechenb
Weitrab — auch Wabreiten, Wabritt, Wabreiter, gär ba« Wab*
fahren ift neuerbing« eine glütfliche SReubilbung aufgefomtnen, nämlich:
ba« W ab ein, rabeln. Diefe gorm bietet befonber« ben $3ortt)eil, baf«
fic nicht nur wie r abfahren im fubftanttoifchen Qnfimtio unb in ben
mit bem Qnpnitio gebildeten gormen be« äeitworte« gebraust werben,
fonbern ganj burchfonjugiert werben fann.1 Äu« it)r laffen fich auch bie
nicht ju beanftanbenben Hauptwörter: ber Wabler, bie Fabierin bilben.
$ari«. «Ifrrt ©auer.
ajerfafjrtn (n. unb pi.).
$n meinen §auptfa)n>ier. f)abt ich unter bem Xitelfopf: SH unter u«
(7 i) gefagt:
„Ohne WUt)Tiat)l finb bie fubftantioierten fächlichen Qnfinitioe, welche
abftraft ba« burch ba« $erbum näher beftimmte %f)un bezeichnen, mätjrenb
biefelben ober ähnliche ©örter in fonfreter 8ebeutung eine flftehrjahl $u*
laffen, »gl.: ba« Slnbenfen, ©ebenfen ofme 3ttehrsaf)l — unb: bie
Slnbenfen oon etwa« 311m flnbenfen, zur (Erinnerung Dienenbem, nament*
lieh oon folgen (Saben :c. Da« ^ebenfen (abftraft): bie $anblung be«
SBebenfen« — unb (fonfret) mit attehrjahl: ba« (Ergebnis be«felben, b. t).
fowot)l = (Gutachten, (wohlüberlegte«) ^rioaturttjeil (Weltliche Söebenfen
einholen jc), wie auch = 3roc^el» Änftanb, SSebenflichfett (Deine alten
unberechtigten 33ebenten). Da« Gffen, nicht ba« Irinfen | bracht' uns
um« ^arabie« ic. — unb: ©arum finb bie biplomatifchen ©ffen [©tat)!5
feiten] fo wirffam? warum bie <3,üe<^ef fen f° «nifl? ®tc oerfdjiebenen
SBeiefjen [Äompott«] :c. Die tleinen Reiben :c. Die Wennen, ©ett*
rennen feltner: Dura? eine« jener oben erwähnten ftiüen fläche In.
$>acflänbcr 3ia>cf 4, 44 jc, f. auch $5ewuf ftfein, ©ntsücfen :c."
3n bem barauf folgenben Slbfchnitt (7 g) l)abe ich Dann beifpiel«*
weife ein abecelta) georbnete« SBerjeichm« oon einzelnen Hauptwörtern
1 fcierau ogL man meine £auptf#roier. ®. 849 b unter bem Xiteltopf: 3«s
fammengefefete 3eitu>8ttet Wr. 6.
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— 392 —
aufgeführt, oon benen im ungemeinen bie $Nef)r£at)l wenig üblid) ober
aua) (mit Unre$t) oon einzelnen ©pradtfcbrern unb SBörterbudHdjreiberii
al« feftlenb oerjeidjnet ift Darunter ftätte td) benn aua) ba« Hauptwort
93erfa$ren aufführen fönnen, über ba« ein £efer eine Anfrage an mia)
gerietet fat. 2lus ben oorfte&enben unb ben nadtfolgenben gelegen möge
er bie gewünfajte Antwort entnehmen. Qn ber Qlluftr. 3tg. 9h. 2584
©. 2a ftnbet fid): „Die p$otometrifd)en SSerfa^ren", unb ferner in ber
92ationat*3tg- J- «3ur Fernleitung ber Jfraft beftften wir bereit« eine
9)ei^e oon ©erfahren" (®. oan SWuoben) 46, 95. „Die oon i§nen
gemalten Än$ud)toerfal)ren.M 47, 419. „3$on ben preufttfdjen Öanb*
gerieten würben im Qafjre 1894 in ©traffad)en 390462 SB oroer fahren
beenbet . . . @nbli$ beenbete 64990 ©traffammerbefa)lüffe, eingeleitete
33oroerfatyren auf anbere Ärt. gür bie im Safcre 1894 im ©traf*
procefs beenbeten 33erfa&ren ic. . . . ©ieberaufnatjmeoerfa&ren
befanben fid) unter ben 1894 beenbeten Straftaten 38 ... 17 aBieber*
aufnafcmeoerfa&ren " ebb. 48, 433.
©ooiel mag für tyeute genügen. behalte mir oor, oielleiö)t
fpäter nod) eine (Ergänzung be« in ben $auptfd)wierigfetten a. c O. in
SRr. 7 g aufgehellten $er£eid)niffe« oon Hauptwörtern mit feltner ober oon
SBorterbudjfdjreibem geleugneter 2ftef)r$al)l $u geben, rooju id) aber fdjon
§ier bemerfen will, baf« auä) ba« ergänzte 93er£eid)ni« nur eben $3eifpiele
brtngen. aber burd)au« nidjt irgenbwie auf ^oüftänbigfeit Stnipruö?
mad)en will.
Sereiitjelte beim Siefen nieberßeid)ricbetie »emetfunaeii.
t $uMI!um (SRetatfl).
§n meinem ©örterb. II ©. 598a (ogl. mein grembmörterb. II
©. 373a) tyabe id) in 93ejug auf bie ftbwanblung be« grembmort« bie
lateütijd)e (be« public i, bem public o) al« oeraltenb be$etd)net unb als
$3eifpiele ber 9Webrjab,l angeführt: „©o oiel oerfa)iebene publicum«."
Äo$l $eter«b. 1, 67. „Die «ßublitum« finb fid) *u aüen fetten gleiä)."
föiemer ©oetfa 563 unb mehrere ©teilen au« ©d)üfte $amb. £&eat. Da$u
füge td) nun au« ber SHat.^tg. 48, 78 (oom 3. Jebr. b. 3.) ba« golgenbe:
„Da« ^ublifum — boa) ljter ift eine ©rflärung not&wenbig. SWan
tann nia)t oon einem $ublifum fpredjen. (£« waren — bud)ftäblia) ge*
fproa)en — , brei ^ublifum«, ein etwa« feltfamer ^lural, aber bie ©acbe
Derzeit fia) boä) nun einmal fo."
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. — 393 —
Vielleicht hätte in biefem gotte ber „feltfame yivxal» (ftatt beffen
ber SBift auch auweilen bie ©cherjbilbung : bie $ublif ümmer ftch erlaubt)
üermieben »erben Wimen burch Änwenbung einer ©erbeutfehung (»gl mein
93erbeutf<hung$wörterbuch ©. 175 a)r 3. 9.:
£)er ©örerfreis . . . ©s waren . . . bret $örerfreife.
2. Sogenannte 9erfdnUa)e 8rür»örtcr ber 3. $erfon.
^n ber oon $rof. Dr. $anS ?rufc in ber flönigsberger Untoerfltät
am 27. %an. gehaltenen höchft beaa}tungSs unb beherjigungSwerthen geft*
rebc: „Die Segcnbe in ber preufctfchen ©ef Richte" (f. 8cat.*3tg. 48, 78 ff.)
finbet fleh folgenbe ©teile:
„Selch gefährlicher ©tberfprua) beftanb gu beginn bes 18. Sah**
Sintberts jwifchen ^reugen'S innerem Verfall unb bem blenbenben ®lanje
ber neuen ÄönigStrone! $n griebricc) ©iltjelm I. erwuchs ihm ber eiferne
3u<$tmeifter, ber es auf„ben fchmalen unb fteilen^fab ber Pflicht jurürf*
führte unb ihn mit (Sinfefcung ber legten Äraft auf wärt« flimmen lehrte."
5)ie burd) ©perrbruef heworgehobenen &ürwörter ihm (fcatio) unb
es (Äccufatio) beziehen fich auf bas vorangegangene faßliche Hauptwort
reuten. £)as wirb Qebem fofort oöllig Mar (ein; aber minber vielleicht,
vorauf ber weiterhin folgenbe Äccufatio ihn ju beziehen fei. Der Öe*
bärtige ?efer, ber bat nicht fofort oerftanbenen ©afc oor Äugen hat, wirb
ftd) freilich fagen, bafs ber «ecufatio ein örtlicher ifc abhängig oon bem
aufwärts in ber Verbinbung aufwärts flimmen unb auf bas männ*
liehe Hauptwort: „ben . . . $fab" belogen »erben fotf; aber bem$örer
ift eS faura ju oerargen, wenn er im erften Äugenblicf ben Äccufatio
als Objeft, abhängig oon bem gielenben Ssttoort lehren aufoufaffen
geneigt »ar. — Verbeffetunasoorfchlag für ben ©chlufs: „ber es auf ben
fchmalen unb fteilen $fab ber Pflicht jurürfführte unb ber es lehrte, mit
<£infe$ung ber legten Jfraft biefen mühfeligen $fab aufwärts gu flimmen".
3. ©onbent.
«3$ fchweige oon ben Zfyatcn feiner erften ßinb^eit, bie in ben
Äugen feiner (Eltern mit einer Jüüe oon geheimnisooüen dtömeblifoen bura)«
»oben war, fonbern fange bort an, wo meine eigne Kenntnis beginnt."
©0 Reifst c« ziemlich im «nfang oon #einr. ©etbel's <8urleSfe:
„üDer Machbar ber ©lerne", ogl. meine §auptf<hwier. ©. 256 b, wo unter
bem litelfopf fonbern es in SRr. 3 als eine nicht nachahmungSmerthe
Sugung nach bem ©inn bezeichnet ift, baS 33inbewort nicht nur auf bie
bort aufgezählten Verneinungen, fonbern auch auf oemeinte begriffe folgen
#1 laffen, wie fyix, ogl — ftreng richtig — : „3$ fpreche nicht oon ben
Jhaten feiner erften tftnbfjett . . ., fonbern *c." ober fonft: „3$ fchweige
flcWtfrift f. bcultte e*ra$c. X. 3a*rfl. 30
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- 394 —
oon k. . . . unb fange erft bort an, wo ic", f. 3»tf4t. ©• 36 SRr. 23;
304 9h. 1.
4. ©dtfftuitgen abföjäfcen?
„$)ie ©ä)äfcung bcr <£mna$men unb «uögaben bet ©fenba^nen
muffe in ben legten fctat«ja$ren mit großer SSotfic^t abgefd)äfct werben."
S?at.*3tg. 48, 88 ftatt: £>te ©d)äftung . . . muffe . . . oorgenommen
roerben — ober: 3)ie (Einnahmen unb Ausgaben . . . müfsten . . .
abgefd}äfct werben.
5. $raufgängertl)um ic.
„(Jrnfte ©etratfter, benen jootales Draufgängertum unb fdjnuuv
jelnbe ©ia)er$eit beim Parlamentären girlefana nid)t genügt." üRarj*
milian färben'« 3ufunft 3, 160, - eine nod) in mein <£rgäna.*©örtetb.
nid)t aufgenommene ©ortbilbung, ogl.: Äoftgängert^um, $>a$eim 28,
719 c u. ä. m.
6. Swcibeutigfett.
„©eil man bie flttofel nid)t fanaliftert, madjt man und neben ©panien
aud) ©d) weben tributär." SRat.*3tg- 48, 95. $)a an ben gönnen un*
unb ©d) weben nid)t au erfenneti ift, weld)e$ oon beiben ©örtern imQat,
weld)e* im «ceufatio fte&t, fo läfft bem ©ortlaut naa) ber ©inn be« ©afteS
eine boppelte (Deutung ju, ogl. unaweibeutig: „fo mad)t man uns neben
bem fpamfd)en aud) bem fd)webifd)en Staate tributär (ober aollpfttd)tig),i.
7. SBoftlig.
Qn Öeaug auf $)aS, was ia) in ber 3eitfa)r. ($a$rg.VI ©. 59 ff.;
VII ©. 60 SRr. 5 ic.) über bie gügung: „mir ift" — unb: „idj bin —
wohlig" angeführt $abe, füge id) $ier nod) ben folgenben ©afc oon Dr. gr.
fftonaow: „(Jr ftretft ftd) wohlig au$". Com gel« aww SR"* 14, ©. 197b.
„2iebd)en, niO)t um ©olbeSlo&ne
£ör' id) auf, bir treu $u fein."
25om gel« a«t» 3Jfew H ©. 99 b (Dr. gr. föanaow), — ungewö$nli$
fei e$ nun, bafö §ier ba8 bem einfilbigen tfoljn angehängte e nur a^
Ausfüllung beS ©ilbenmaßed als Südfenbüger btenen foö, ober als 3"$en
be3 — naa) früherem ©ebraud) — oon um ab&ängenben Stotios (f. §aupt*
fd)wier. ©. 300, unter „Um", namentlich lc) ober au* ©Übung bet
üRe$raa$l (mit ©egfall beS Umlauts): bie 2 ob ne ftatt: bie Sö&ne.
9. Slänfem.
„©eine $$antafie a^ubert i§m [bem jungen Krate] auf jeben ber
awölf ©titele, beren üftafjagomj nod) jungfräulid) rein bläntert, einen
,$od)intereffanten' gall." SBom gel« aum 2Reer 14, ©. 100 b (Dr. gr.
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- 395 —
föanaow) feiten unb munbartliä) ftatt blin!e(r)n, f. einen anbern Sfcleg
bafür <fcrgäna.*©örterb. ©. 78 c.
10. 3uröcf)pfIeoen.
„ÜWit unermübetet (Sorgfalt pflegt er ba« &tnb $um Seben jurüdf."
35om gel« jum Weer. 14 ®. 101a (Dr. gr. fflanjoto) ftatt be« übliajern:
Wit unermübeter ©orgfalt ba« Jttnb pflegenb, bringt er eS jum ßeben
jurütf (ober etwa: entringt er e« bem £obe ?c).
11. Sur tbmanblnng ber digenfifjaftdiDörter.
„Die ©tabt ber Webiceer, bes $)ante unb fo oieler anbrer
großen Weifter." 93om gel« junt Weer 14 <&. 102a, folgerichtiger unb
beffer: fo oieler anbren grogen Weiftet, — f. #auptfa)toier. <5. 98b;
323 a/b.
12. Oboer.
„•©er geiler, ben ber Oboer in feinem erften «Solo im Ürauer*
marfö beging." SRat.*3tg. 48, 114 (2. = 8. Söeüermann).
Da§ ^cröorge^obene ©ort fehlt — fo weit id) febe — in btefer
gorm fotoobl in allen grembtoörterbüd)ern, tute in ben beutfdjen, f. unter
§autboi£, §oboe, Oboe nebft ben gortbilbungen unb audj in meinem
^erbeutfdjungSmörterbua) ©. 62 b, wo idj §oboe al« eingebeutfdjt (ohne
S5erbeutf^ung3ücriua)) aufgeführt habe unb im «nfajluf« baran:
„$oboift m.: 1. ©oboebläfer. — 2. gelbbläfer, ©pielmann."
Um bie $3erroea)€lung be« §oboebläfer$ (als 93läfer3 eine« beftimmten
Xonmerfaeuges) mit bem umfaffenbern fluSbrucf für bie ben Xruppen auf
intern Warfd)e ooran^iehenben unb auffpielenben ©pielleute ju oerbüten,
hat ber ton- unb fpradjfunbige 9Sf. in feinem $3eria)t ba« ©ort Oboer
angewanbt, oie(lei$t audj erft gebilbet, ba$ ia) für ähnliä)e gaöe jum
allgemeinen ©ebraud) angelegentlich empfehlen möchte (ogl. SBilbungen wie
feiger, Trommler jc).
13. »iertftarf.
„Sin Wann, ber in ber flammet über bie oiertftarfe Partei
gebietet." 9tat.*3tg. 48, 120. SRadj ber ©pracbähnlichfeit mit ©Übungen
tüte: ber jroeitältefte, brittjüngfte, oiertlefcte ic, müfste e« min*
btften« bodj wohl feigen: „bie oiertftärffte"; ob aber auch in biefer
gorm ba« ©ort allgemeine Aufnahme ftnben wirb, fteljt babin; minber
torj, aber üblicher märe etwa bie gaffung „©in Wann, welcher in ber
Äammer über eine Partei gebietet, bie ihrer ©tärfe nach bie oierte ift :c."
14. Sein.
„©er $a§ will, muf« beiben Seifen fe*n We^t geben." 9^at.*3*9-
48, 128, ogL §auptf armier. <B. 251b/2a. SRaa) heutigem Gebrauch muf«
30»
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e$ richtig feigen — entweber: [Der] ntuf« Öetben Steilen t$r Sftc^t gebtn
— ober fonft: [Der] muf« jebem Streit [fctnaahl] fein föecbt geben.
15. töeijraudj.
$n ber SRational*3tg- 48, 132 (Sonntagsbeilage) flnben fta) in
entern Äuffafc oon Dr. <5. ÜRütler, bie ©orte: „ba$ 53ebellium.
ba« ©eihrawh". §at man hier j»ei 3)rutffehl« anaunehmen ftatt : „baS
Söbellium, ber ©eihrauch"? £a« faßliche ®efa)led)t für ffieihrauü) ift
mir, — fo weit ia) mich entfinne — ^ier $unt erften 9ftal aufgeflogen
16. thiSwetdjung aus ber Sättigung.
„3h« [ber Regierung] SDtehrhett . . . war . . . größer, als fie je
fett ihrem ©efte^en eine gehabt unb h&hft mahrfcheinlia) nicht fo balfc
wieber erhalten wirb." SRat.*3tg- 48, 132. §ter gaffen bte beiben wra
bem als abhängigen unb burä) baS unb aufammengefnü^ften ©a^bälften
ni^t ftufammen. ^n richtiger (Saftfügung hätte ftatt be£ oon als ab«
gängigen SRebenfafteS ber SchlufS etwa in einem burä) unb anaufnüpfenben
$auptfa|j lauten fönnen ober follen: unb (ö$ft wahrfcheinlia) wirb fte
eine fo große nicht fo balb wieber erhalten, ogL : . . . unb fo groß, wie ftc
hödjft wa$rfa>iniidj fo balb nicht wieber eine erhalten wirb. ©gl. $aupt<
föwier. ©. 38b ff. unter Bnafoluthie.
17. luäjuttetenb.
„2Rit ber $reifeoert$euung am $ahre«fchlufs, auf welche bte (fr
nennung [ber Äabetten] ju Qunfcrn folgt für bie ÄuSfrutretenben."
Gegenwart 46, ©. 331a, wofür e* ftatt be* legten ©orte« fprachrichttg.
Reißen mtifste: „für bie 9u£tretenben" (ohne ba* „au"), ogL richtig). $ .:
bie audautretenben Schuhe je. unb oon einem jtefenben $ettwort: „für bie
au (fcntlaffenben", f. $auj>tfchmier. S. 144 (unter erfd)einen), S. 167
(unter gefdjehen) ic.
18. 118 o&; Httlterfdjmaa).
„©eiche Heine Quote oon Steuerpflichtigen bleibt bann noö) übrig?
3$ ^abe ben Grmbrutf, al$ ob alle ©elt f a)u(terfä)waa) ift [ftatt fei
ober wäre, f. §auptfä)wier. S. 34b ff]; ich f>abe fchon klagen von
fchulterf<hwa<hen üttillionären gehört je. " SWat.^tg. 48, 134; 3eitfa)r.
S. 343 9far. 8. Qui SBorübergehen mag $ier aua) auf baS — no$ in
meinem <£rgäna.*ffiörterb. unerwähnt gebliebene, freilich felbftoerftanblifr
unb feiner ©rflärung bebürftige — <£igenfchaft$mort f<hulterfa)wath h«1'
gewiejen werben (t%l entfpred)enb fdjwadjfchultertg), hier übertragen
in ber ftnwenbung auf Steuerpflichtige, welche bte ihnen auf bte Schultern
gelegte Steuerlaft ju tragen fchwaö) finb.
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19. SBeUfte; ßereljt über.
„(£r fbnnte feine Ungeretftigfeit ertragen unb er meinte, oft melier
§u begegnen." ©renaboten 53, 3, 511, mobl ridjtiger: foldjer ober: einer
folgen. — ©o würbe fle über Cubolf'8 fragen faß immer gereijt,
ebb., ogL fpra<bfiblidjer: burdj bie fragen gereijt — ober: über bie
fragen ärgerlia}.
20. »erreifen.
„Äm ©onnabenb oerreUten (ft: reisten] oon $ier bie §errn
föucbonnet unb Dumour, ber £)ireftinon$praftbent unb ber Obering£nieur
bei ^ura-^implonba^n naa) SRailanb, um an ber beute bafelbffc beginnenden
ted)nifa)en Äonferenj betreff enb ben ©impton*$)ura}fria} tbeiiaunebmen."
f«at.-3tg. 48, 141.
21. $enn; fad)ftf<f)er ©enitio.
„Den (Hnnrirfungen Derer . . ., wetaje ben Jürften in Petersburg
all SRebenbubler fär gefährlicher Rotten benn §erw o. ©taal trofc beffcn
nxftüä) flingenben Warnen«." ftat'<ft. 48, 145.
Über bas ^eroorge^obene benn naa) bem beeren ©teigerungSgrabe
ftott beS üblia)eren als mit fRütffid)t auf ein oorangegangeneS gleiaMefcenbeS
als f. f)auptf armier. ©. 308b— 309b (SRr. 5f unb g) unb bie Der*
l$iebenen ^abrgänge ber Qutföx.
Über ben fäa)f. (Stenitio beffen, ber bier oon einem felbft im
®enitio ftebenben Uwuptmort abbängt, f. Dauptfdjroier. ©. 239/40 SRr. 3
unb mebrfad) b*er in ber &eitfd)r. fHict>tiger ftänbe bter ftatt beS oon
bem Serba^niswort troft abhängigen (Senitio* ber Datio: trofc beffen
roefilia) flingenbera tarnen.
22. Steigerung.
„Die« mar um fo unfluger, als jc" SRat.*3tg. 48, 147, f. über
bie ©teigerungsform obne Umlaut $au»tft$toier. ©. 228 b 9h. 7 c.
23. ÖubrmannSrafe.
„Än 3urufen [für Pferbe] oerfügt ber notbbeutfa)e gubrmann auger
ben aübefannten t)ü unb $ott über oan bt, tau bi ober tubi unb
nab*t ÄbfeitS oon biefen ftet)t baS oielgebrautbte ,&emm!4M (Q. ©illbof,
©onntag$.*Beilage jur iRat..3tg., 1895 Mr. 9).
Qn bem lefet genannten ©ort fterft mobl baS englifa}e come! Sgl.
für bie an 3ugtl)iere gerieten 3urufe (reä)ts, linfs!) mein ©örterb.
8b. III ©. 1055b, baS unter fa)wube SBeraeia)nete; für jurürf unter
III $uf unb &opp\
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— 398 —
24. 3nfimtto mit „ju".
„Daf3 bie . . . S3er$ältmffe . . . jeben . . . SBüljnenfünftter anreihen.
,auf eignen Jüfjen fielen [ju] woüen1, b. Dtreftor eine« eigenen £$eater$
ju werben jc." ©egenwart 46, 343 a. §ter burfie ba« Don mir in [ ]
hinzugefügte &u nia)t fehlen, ba«, ia) weifj nidjt, ob burdj bie ©djulb be«
©Treiber« ober beS ©efcer« weggeblieben ift.
25. Sufamnmtyaffenb.
w$af3 er auf be$ ®rafen SSemerfungen nia)t ganj jufammen-
paffenbe Antworten gab." (Tregor ©amarow. (9ioman>53tf>lioifyef 23,
©p. 685.) #ier war entweber baS auf bura) mit ober gu ober fonft
bas iufammenpaffenbe bura) ba« einfaa>e paffenbe $u erfefcen.
$Itt$eige ber eittgef Mtbtest 9$ädier.
(»c[Drw$uitg etnjelner nadj> Qklegenbtit, 3'1* unb Raum öoriefcalten.)
^Seriifite be$ freien beutfdjen fcocbfUfte« 311 grantfurt am SWoin. 92ai< &oIge.
13. ©b. gabjgang 1897. $eft 1.
$ofo>0 3**rf<$« 2>a3 £reu$ am ©ege. £rauerfpiel in 5 »ufeügen. ©onn, $an*
ffctn'« »erlag. 1896. 100 S. $r. 1 SDW.
$rof. Dr. $0Qannt* gQfere. £omer'« Dboffee überfefct. 213 @. £annor>er, »erlag
»on Äatl SWttoer (Qftufiau $rior) 1897. $r. geheftet SM. 1,25.
^rentög's «Schulaufgaben unb $ilf«bütber für ben beutfdpn Untenidjt: (Boetb/e,
kleinere ©Triften für Jtunft unb Sitteratur. gär ben ©d)ulgebraua} fcrau«»
gegeben »on <B. ©3tti$er. 128 6. $r. geb. 80 $f. Seinjig, 0. grentag,
1 896.
Germania, a monthly review devoted to the study of tho gerroan language and
literature. Arnold Werner-Span hoofd, Editor Published by the Ger-
mania Publishing Co. Boston Mass. 8ept. 1896. Per year $ 1.00. Per
copy. 10. Vol. VIII Nr. 5 p. 65—80.
Baail L. GUderaleere, Prof. of Greek in the Johns Hopkins Unirersity : . . .
Leipsic F. A. Brockhaus Vol. XVII 2. Whole Nr. 66. p. 135-266.
3»auf <&aßfn unb Bornas ^enftbau. 2lu«a>abl au« mittclbocbbeutfdjen innrem,
(greötag'« ©a)ulau«gaben je.) 96 @. geb. 60 Vf. £eipjig 1897.
Alfred Henneqain, Pb. D. Editor: L'etudiant a monthly review devoted to the
study of tho french Language and Literature. Publiahed by the Ger-
mania Publishing Co. Boston Mass. 60 livraison. Per year $ 1.00; per
copy 10.
^ttbtolg lacoftdto&ftn. »u« 2ag unb Staum. 184 6. ©erltn, ©. Caloaro. 1896.
^rie6ri<fi Üauffmann. fceutfaje flWetri! na* if>ret gefcbitbtl. Gntroidfong. «ene
©earbettung ber au« bem Watblaf« Dr. «. <S. »ilmar« »on Dr. (5.
ffi. Öketn berauSgcgcbenen w3>eutfa}e[n] «erSfurtft". Harburg, 91. ®. (Sltotrf f$e
©erlag«bu<bbanblung 1897. VJJI unb 236 6. 3 SRI 60 ty.
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$rof. Dr. JUrf jittttad}. 5)a« gefammte erjiebung«* unb UnterricbtSmefen in ben
?änbern beutfeber dünge, Sibliograpbtftbe* ©erjet^ni« unb 3nfa(t£angabe
ber SBüdjer, Sluffajje unb bebörblicben &erorbnungen jur beutfcben ©r^iefjungSe
unb Unterricbt6c¥Btffenfcbaft nebft SRittbeilungen über febrmittel. ^abrgang 1
$eft 1. Salin (6®. Sinbenflr. 43), 1896. »efeUfcbaft für beutfcbe ttr*
$iebung«s unb ©cbulgef c^ic^te. $rei« »iertelj. (3 $efte) 5 9JM.
35. <£uno. £&omaö SWünjer. (Sin $rama au£ bem Sauerntriege. Sonn, ^. {»an«
ftein'e »erlag. 1896. 128 6. 1 SJM.
1», Jl. <£ai>, ©eminarlebrer in «artfrube. ftübw burcb ben We<btfcbr«bunterricbt,
gegrfinbet auf pfocbologifcbe Serfucbe ic. VI unb 202 ©. Äarttrube, «er*
lag oon Otto Wemnkb. 1897.
Dr. SRatt^l«. «leiner ©egtoeifer burcb bie Scbtoanhmgen unb 6(b»ieiig!eiten
bc« beutfcben ©praebgebraueb«. eeipjig, »erlag oon Wtcbarb Siebter. 144 @.
geb. 1 SM. 26 $f.
^r. $f «ff, Alemannia, 3eitf<br. . . . begrünbet oon f tinton Sulinger. 24. §a$rg.
2. $eft (auög. am 5./10. 1896). Sonn, 1896. (3 fcefte bilben einen Sanb
[^abegang]). $r. 6 SRI. % fcanftein'« Serlag.
>ranj SUtyprrgrr. @<bifler'3 Saflenftetn. «$ur ben ©cbulgebraucb bwauGgegeben.
fcreotag'« ©cbulauSgaben. Seidig 1896. 336 ©. SRit einem Äartcben.
$r. gebunben 1 3». 26 $f.
A. Wolfromm, Revue de l'Enseigneraent des Langues Vivantes. 13 e. Annee Dec.
1896. Paris, A. Laisney, 6 nie de la Sorbonne. Prix de l'Abonnement
Etranger 16 Francs par an.
«rieffafteit.
$mn grnfl <Äorn in Hamburg: ©ie fenben mir freunblicbft einen «uSfdjnitt
au9 ben Hamburger Wacb riebten" oom 21./11. 96, »orin 2ebr* unb £ern*3Rittet
einanber gegcrtübergefteEt roerben unb woraus icb bier ben folgenben @afc beriefe:
„SBäbrenb frer ©cbulatlaS in maneben ©cbulen al§ Lehrmittel bebanbelt rourbc
unb bef^balb ben jhnbern oon ber 2. unb 3. Klaffe nur leibweife überlaffen unb bei
Urafcbutungen oon tbnen jurucfgelaffen »urbe, betraebteten anbere @rf>ulen ibn aW Sern»
mittel, b. b* al* (Eigentbum ber Ämter, ba£ ibnen »ie bte anbern ©cbulbücber flu»
fommt" u. f. ro.
Qu meinem SBBrteib. II 6. 316b ff. babe i<b bie beiben bier einanber gegenüber«
gefieHten 3ufammenfe^ungen oonSKtttel ni$t befonber* aufgeführt; aber e« beifct bort:
„8ufammenfe$ungen nnerfcbBpflicb . . . noeb bem ©ergebenen 8»e<r, leiebt ju
oerfleben unb ju oermebren nacb ben folgenben" ic.
3ebenfaC« finb bie beiben flufammenfefcungen burebau« fpraebriebtig unb all*
gemein oerftänblieb gebilbet ©enn Sie am ©ebtufö 3brer 3ufcbrift an mieb bie ftrage
Hebten: „SBaö balten Sie oon biefem Lernmittel ?" — , fo fann i(b nur erwiebern, baf«
tcb meines tbeild bie ttntfcbeibung 3brer ©cbulbebBrbe ganj begrünbet finbe; eine ein«
qebenbe Seantmortung liegt au^erbalb be* iRabmend meiner 3eit(djrift.
^errn ^arfjt ... in3üri4*. SETiit ^erflnügen antworte icb auf 3bre Anfrage,
tafl The Edoctational Times and Journal of College of Preceptors Oom 1. Woo.
1896 (VoL XKIX. New Series Nr. 27) auf ©. 402 a— 407 b einen febr lefen«* unb
teaebtenäroertben Suffa^: In Memory of Pestalozzi bringt.
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£errn £tt in SSicn : 3$ babe &ncn bie ganje 3*it immer anifübrfi
febreiben wollen, aber ia) bin beim beften ©tflen niebt fca$u gefommen ttnb, bc 4
melleicbt auä) in ber nädjften 3dt ntc^t ba$u werbe foramen ffinnen, fo wiO id) ^tea
»eniflflend auf biefem Öege ein ?eben«3eid)en oon mir geben unb mit $erglid>ftem Xaz'
3bnen bie Sitte au«fprea>en, bie freunbfajaftlifte woblwoflenbe «efhmnng, bie ©te bar
3bnen perfSnlla) Unbelannten fo oielfaa} bewtefen tjaben, trjm aueb fernerbin ju erhalte:
«lle« Oute!
$errn $r)riflopr) Shr. ... in Berlin: ©ie haben ganj «lecpt, cd aI6 emes
©erfrofc gegen ben oagemeinen (Sprachgebrauch ju OQeiajnen, wenn e« in ber 9eat*&.
49, 679 beifct: (Eint [flatt: einer] biefer £ rat täte füfcrte ben gefdnnarfücGcr
Xitel :c" 2>a« f5a}Iia)e «efcfclecbt, ba« 3br Gegner oertheibigt, wäre berechtigt, axxz
e« biefee: «in« biefer fcraft&tcben [fJktftifte« 8erfleinerung«wort].
£>etrn ^triebr. 5*. ... in SRirow:
„(Er (ber äaifer] fcoffe unb erwarte, baf« ba« Cfftcierforp«, fo roeit e# an »bn
(bem Dfflcierforp«) läge, fiet« beftrebt fein werbe, in einem guten ©erhfiltni« mit ber
$ürgerfa)aft ju bleiben."
(Sic wflnfeben, baf« id) 3hnen fage, ob biefer @afc, wie er fta> in ber SWeflb .=
©trel. ?anbe«3eitung oom 6. 2>cc 1896 (11. $abrg. 91t. 286) flnbet, gut gesaut fei
unb wie er, wenn 3Me« — wie Sie glauben — nia)t ber gaH fei, $u t>erbeffern fein bärftt
<Sie baben boUtommen «ed)t, baf«, wenn ba« eingettammerte „bem Öftrerer*
lorp«" weggetaffen würbe, man ba« oorangerjenbe „an i^m" beuten tonnte — an
bem Äaifer — unb ©ie ba&en niwt minber Wecbt, wenn ©ie fagen, baf« bie ©ie*er=
t)olnng be« fo hirj oorfcrgegangencn jDfficiertorp«" etwa« Unbeholfene« unb ©teife«
babe. ©ie fehen alfo, baf« icb 3bnen in bem Jabel be« ©abbaue« burebau« jufrimme.
9htn ber ftrage, wie bem fibelftanb etwa abjubelfen fein würbe. $<& antworte:
3. ©. burd) flenneibung ber abbfingigen (fogenannten inbireften) Webe unb bertn (frfafc
bura) bie unabhängige (grabe ober birette) Webe, alfo :
25er Äaifer jofl fid> etwa fo auögefprodjen baben: „^<b hoffe nnb erwarte, baf?
baS DrficierforpS, fo weit e« an ie)m liegt, fletö beflrebt fein wirb jc." — , f. in meinen
fcauptfebwier. unter bem ütclfopf „$nbi reite Webe" :c 9rr. 5 ©. 181 jl
3lber aud), wenn man bie abb&ngige Webe beibehält, fo tonnte ber SRifSftant
bureb oeränberte fflortftellung befeitigt werben, 3. >ö. fo:
„Gr fjoffe, baf« — fo weit e« an bem Dfflcierforp« läge — biefe« ftet« begebt
fein werbe je."
Jtffr für bie $eitf<f>rift fffßfl bestaunten ^ufenbungen woffe man n«.
mittefbar an ben ^eransgeber naa) «Äft^r efi^ in 9teft(en0nr§, bafiffl«
bie fÄr ben ^mf<r)rag ober af» Jäcifagen ßeriimmtm Jinietgen an ben 3* er-
feger in ^aberborn (enben.
»eitrige fft» nädjrte >efi mfifTen jebe* ?8af 6i* fyftte^lea» ]nm 1. tts
^OonaU in ben £änben beo derart 5 gebet» fein; aua) »ittet er, in ?3ejng o«f
ben Umfang, bie ^aum»eri)4rtni()re ber ^eitfArift im .Äuge ju baften.
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ftlctnere ©Triften ©oetfje'S jur flunft unb Sitterotur.
Die öon 93ötticber (in greötag'S ©djulauSgaben für ben ©ä)ul»
gebrauch) herausgegebenen „ kleineren ©Triften Qtoetbe'S jur jhinft unb
Sitteratur4* (f. 3eitf<br. ©. 398) flnb gut ausgewählt, ©ie bieten fecbS
Sluffäfte: I. ©on beutlet ©aufunft ; II. SBintfelmann ; III. ÜberSaofoon;
IV. «benbmahl oon tfeonbarb ba SBinci ju flttailanb; V. Bericht über bie
erfte «ufffibrung ber „Wccolomini" in ©eimar am 30. Januar 175*9;
VI. ©bafefpeare unb fein <£nbe.
Die „ Einleitungen " bieten in furjer, fnapper Raffung fachlich jiem*
lieb atteä jum 93erftänbnis SRötbige; bie eigentlichen „Slnmerfungen" aber
fuib, meiner fcnfwbt nach, namentlich in ©ejug auf ba« ©pradjlicbe etwas
gar $u fnapp unb färglidj ausgefallen. 3$ beidjränfe mich — mit töütf*
ficht auf ben $ugemeffenen SRaum — abfichtlicb auf ben 5. Äuffafc, ber in
ben gewöhnlichen ©oetbe*fcuSgaben feblt unb auch biet nur »erffirjt mit*
geseilt ift.
S5on Jrembmörtern ftnb h«r nur (f. ©. 125) bie folgenben erflärt:
£>oroffop; fcfpeft'en; Sftegotiationen ; Ufurpationen; Äon*
ftellation; Äonjunftion (SBerbinbung); proftrtbtert; ©ophiftereien.
— Der ^Bericht, ber — wie aus einem Briefe ©djiller'S an Äömer oom
8. SWai 1799 erhellt — oon (Goethe unb ©chilier gemeinfa)aftlicb, „ob-
gleich etwas eilfertig" aufgefegt worben, wimmelt aber von gro§entbeilS
entbehrlichen JtembmÖrtern. $cb mürbe es für eine fehr empfehlenswerte
Aufgabe holten, wenn bie ©djüler ein abecelich gcorbneteS Verzeichnis
fämmtlicher biet oorfommenben grembwörter ju entwerfen hätten mit
angäbe ber ©teilen, wo fie »orfommen, unb wie fie an ieber ©teile ent<
weber burch rein beutfebe Äusbrücfe unb ffienbungen hätten erfefct werben
fönnen ober in welchen fällen bie gremb Wörter als eingebürgert unb an
ihrer ©teile als vollberechtigt anjuerfennen finb, weil — wenigftenS $ur
3ett — fein oollfommen beefenber, allgemein anertannter rein beutfefoet
ftuSbrutf oorhanben ift. Qa) befchränfe mich f)iex auf einige 53eifpiele.
Ü>aS grembwort $anfett fteht ©. 89"; 90 *°; 92 l6; aber ©. 91**
heifjt es: „®r entbeeft fia) ihm unmittelbar nach bem <$aftmahtM- Der
hervorgehobene beutfehe ÄuSbrutf hätte füglich auch <m D*n anbern ©teilen
3<W<J»rfft f. bcuifdK «praefrr, X. Sobrn. 31
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gefegt werben fönnen, aber baneben au<b — $ur etwaigen #l?iued)3lung —
bie beutf$en ©örter ®aft«®ebot, «Belage; 5eft»©d>mau«. Belage.
«ÜWaH
©. 90 *7 beißt e«: ©uttler, ber <£&ef eine« Dragonerregiment«,
bagegen ©. 97*: ©egen öuttler, ben «nfü&rer ber Dragoner. —
Anführer (ober güljrer) &ätte bjer fügltdj aud) an ber erften ©teile
gebraust »erben fönnen, toä^renb bie j. ©. oon ©erljarb o. ftmpntor
oorgefajlagenen $erbeutf$ungen : Ieia)te Reiterei (für Dragoner),
©djar (für Regiment) eben nur 95orfd>läge ftnb, aber jur 3eit no*
feine amtliche ttnerfennung gefunben Gaben.
Über ba« ©ort Qfyarafter in feinen m fötebenen $ebeutungen,
bie fiaj natürlia) ntdjt bura) ein einzige« fceutfdje« ©ort erfefcen laffen,
oerroeife i$ auf mein ©örterb. I ©. 252e/3a ; g-rembroörterb. I ©. 198a/bff.:
9$erbeutfö)ung«!oörterb. ©. 26 b (ogl. in ben 2*erbeutf<fcung«büö)ern be«
aügemeinen beutfä)en ©pratfoerein« VII: Die ©djule oon Dr. Staxl
©ajeffler ©. 8 unb 18). Qn bem ®oetf>e*©a)tller'fä)en «uffafc finbet fi$
ba« grembtoort j. 53. ©. 90 *4: „2lber fajon jefct jeigt bie $eibenfü}aft
ber betben jungen $erfonen [flRar unb Sfjefla] einen $u felbftänbtgen
tyeroi'fdjen [ogl. Ijelbenljaften, b^lbenmüt btgen, fjelbtfdjen unb
befonber«: fyodffjerjigen, f. 3$erbeutfä)ung«ioörterb. ©. 61h] unb reinen
Styarafter, al« baf« fie ben Äbftdjten ber (Sräpn entfpredjen fönnte" —
unb ©. 97 8«: „©eine [3Rar $iccolomint'«J GfanütQtart fennen mir fo
genau, ber Sljarafter fetner Siebe unb fetner (beliebten tft fo gejetefcnet,
baf« über ben <£ntf$luf«, ben er f äffen roirb, fein 3toeifel ftattfmben fann."
$ier fönnten meiner fcnftajt nadj für ba« grembroort oljne ©ö)äbigung be«
©tnneö beutjdje BuSbrüde eintreten, nrie ©efen ober Eigenart.
?lnber« oerbält e« ftdj an ber ©teile ©. 87 88 ff.:
„Sieben btefem jroeibeutigen (£f)arafter [Oftaoio ^tccolominij ftebt
bie reine, eble Statur feines ©ofjnes Üfta$ ^tccolomini."
$>ier möä)te tdj gegen ben ©ebraua) be« ©orte« (£&arafter einen —
rote mir fc^etnt — begrünbeten ©intoanb erbeben.
ftreilia) pabe i$ fclbft in meinem ©örterb. aur <£rflärung be«
©orte« e^arafter in Mr. 2 gefagt:
„Da« £enn$et<ben, fflierfmal, ba« Unter fajeibenbe unb ÄuSjetajnenbe
eine« ©efen«, ba« e« in fetner fcigenfctt unb £igent&ümli$feit Äeira*
aetdjnenbe; feine ©efentjeit, (Jigentbümliajfeit ; ferner aud): eine $erfon oon
befttmmt (jeroortretenber, fdjarf ausgeprägter (£tgent$fimlidjfeit\ — f. bort
weiter bie ©elege. Danadj mürbe idj natürlich au$ ganj bamit einoer^
ftanben fein, baf« man foroo^l fagen fann: Oftaoio $iccolomini (?at einen
3U?etbeutigen <£f>arafter (ogl: fein ©farafter ift aroetbeutig), rote au$:
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Dftaoio ^iceolomini ift ein sroeibeutiger <£(jarafter. ©oran icb, aber Än*
fto§ neunte, ift bie Starbinbung be$ ©orte« (£b,arafter in bem €>inne
oon: „eine ^Jerfon, ein SRann oon (S&arafter" mit bem Sorte ©oljn :e.
3$ bezweifle, bafs man ofjne Slnftofj fagen fann: „Der reine, eble üftar^
$iccoIomini (ober: bie reine, eble 9?atur bt« Wlajc $icco(omini) ift ber
©o&n be« groeibeutigen Gfyarafter« Dftaoio ^tccolomini" — unb ent*
fpredjenb: „Der jroeibeutige (Sfcarafter Oftaoio ^iccolomini ift ber 95a t er
be« reinen, eblen ÜWar ober: ber reinen, ebetn Sflatur be« ÜRar $iccolomüu.M
©o oiel oon ben grembroörtern ; nun no$ einige anbere fpradjlidje
£emerfungen, bie meine« ©radjten« ber Herausgeber füglidj nodj Ijätte Ijin«
zufügen tonnen ober foüen.
a) ©ir legen bem $ublico [ben tfefern] juerft ben $tan be« ©tütf«
oor, um fünftigbin, roenn ba« ®an$e ooüenbet fein wirb, auf bie Oer*
fd)iebenen Üfjeile be«fetben jurürfjufef>ren unb bie Bbfidjten be« 35er*
faffer« bei ber Organifation [$Üeberung, ber geglieberten ®eftaltung, bem
gegliederten Slufbau :c] be«ielben gu entrottfeln. ©. 83 8~ 12. Über ba«
breitfpurige berfelbe al« (Srfafc be« \ ©genannten oerfönlidjen Jürroort«
ber britten ^ er Jon (bejonber« in Jj-äUen, 100 e« fid) nidjt um eine ^erfon,
fonbern um etroa« <5ad)ltd)e« (janbelt) f. bier in ber 3e^^r- * ©• 44
bi$ 47; @. «2—84 Wr. 6; ©. 162- 1701; 6. 260/1 § 62 u. f.
1 3<b möchte f>ter bttöor&eben, baf« ber leiber ju frii^ oerftorbene SHttarbeiter
an metner 3eitfd)r., ber treffliche würtembergifÄte Pfarrer (8. $auff, ber auf ©. 163
oon fid> felbft fagt: ,,$d) fonn . . . ba« umftänblia)e unb fdjmerf ädtge berfetbe nidjt
reebt leiben", bod) auf ber Darangegangenen Seite f abreibt: „©eil baburd) ber Umfang
bed &ud)e« gar ju febr angefdjrooflen unb ber $ret8 beöfelben oertbeuert toorben
märe", too er bod) ba« Ijeroorgcbobene, tym oerljafste 2Bort im (Benitio einfad) tjätte
roeglaffen ober burd) ba« beftyangeigenbe ^ürn>ort erfefeen tönnen: „fein $ret«". —
(Spaterer 3"f<»tj) 3n angefübrten ©teile au« bem 1. ^afjrgang meiner 3e«tfüjr.
®. 82 ff. babe idj u. It. mitgeteilt:
„3)u©oi«sflflebmonb maa>t mtdj aufmertfam, baf« in ben gtoei QSnben feiner
„"Weben" fta) ber »uSbtucf berfelbe aufinabmöto« nuT in bem ©inne be« lateinifajen
idem (ter nSmli<be) finbe, niebt ein einjige« 2Rat bagegen al« Crfafc be« prroort«
er u. f. to."
2>aran muf«te iaj, al« ia) meinen in bie 3)rurferet ju fajirfenben Sluffafe no*
einmal bura>la«, lebtjaft benten, aber augleidj mit tiefer Trauer unb in tnnigfter 3Set>
nmtb, a>ar mir boa) am 2age juoor bie ^aa)iicbt oon bem 2)abinfa>eiben 3)u ©oi«s
Weomonb'« zugegangen, mit bem ia) fett jener 3eit fortroäbtenb in SJerbtnbung geftanben
bab« unb ber mir 3uP'mniunfl u"b ^eifaQ wieberbolt gu erfentten gab, mia) mit bem
.«poebgefübl be« laudari a viro laudato erföflenb ; benn 25u ©oi«=^Rfpinonb war nia)t nur
ein bat)nbred>enber anertannter 3Reifter auf bem (Gebiete ber 92aturforfd)uttg, fonbern
aud) ein anertannter 9Reif)er ber Webe unb einer ber feinftnnigpen Jtenner unb ^Örberer
unferer SWuttetfpraa^e.
31»
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bie abecelia) georbneten 3n$alt«oerjei<$mffe oom erften bi« jum $eljnten
Qabrgang. — ^n bem O&oetfc'fajen «uffaft $ätte oon ben beiben bura)
©perTbrucf faroorgefcobenen berfelben ba« crfTe füglich gang wegbleiben
unb ba« jmeite burd) ben ®enitio eine« §auptworte« (be« ©tütf« ober
beffet be« ®an&en) erfeftt werben fönnen. 3d) fd)ltejje fyier noa) folgenbe
©teilen aus t&oetlp'« „93eridjt" an, in benen bie formen oon berfelbe
bura} ba« in etftgen Älaramern hinzugefügte (jäüe füglia) erfefct werben
fönnen.
„©ir ftetlen ba^er gegenwärtig ben Reiben be« Ürauerfpiel« unfern
Öefem oor, inbem mir t&nen überlaffen, benfelben [i&n] mit bem Reiben
ber ®ef$ia)te a" oergleiajen." ©. 84« *
„@r . . . attackiert fldj bie «rmee [feffelt fte on fio>] burdj aüe
Littel unb oerfäafft fi$ leibenfa)aftli$e «n^änger bei berfelben" [bei
it)r ober barin leibenfa^aftlidje SUifjängcrJ. ©. 86 16/16.
„Um an ber Ärmee eine ©tüfce gegen ben §>of $u tyaben, wenn er
berfelben [einer folgen] bebürfen follte." ©. 86 f0/1.
„(Serooljnljett $at ben £>er$og [©aflenftein] an i§n [= Oftaoio
^iceoloratni] gefeffelt, aftrologifaje [auf ©ternbeutung beru&enbe] ©rfinbe
tyaben i&m ein bltnbe« Vertrauen ju bem fei ben [fönnte einfaa) weg*
bleiben ober naajbrütfliaj bura) bie oorangegangenen ©ejeiajnungen: „$u
bem alten ©affenbruber unb Qugenbfreunb"] etngeflöfjt, fo baf« er ibm
feine gefatmften «nfajläge mitteilt.- ©. 87"--".
„©eine [Oftaoio ^iccolomint'«] la^e ©eltmoral [ogl.: feine, be«
Reitling«, lotfere (ober fölaffe) fittlia)e &nfd)auung] erlaubt ü)m, ba«
Vertrauen feine« Jreunbe« $um ^erberben berfelben [su beffert Berber ben)
ju miföbraudjen unb auf ben Untergang be«fe(ben [auf beffen Untergang]
feine eigene ©röjje su bauen." ©. 87 « jc.
2luger ben formen oon „berfelbe" f>abe ia) in bem oben juerft
angeführten ©afce aua) nod) ba« 3citrcoi:t gurürffebren burdj ©perrbrutf
fceroorgefwben, um bie Söemerfung anjufnüpfen, baf« in bem f)ier cor
liegenben ©inne ftatt jurütffebren — jurürffommen ba« übliü>ere
©ort ift, ogl. bie« in meinem ©örterb. 1 ©. 979 b, roo e« in Mr. 1 b
f)ei§t: $luf CStwa« jurürffommen, — in ber Webe, e« mieber auf»
nehmen. Qdj fomme auf biefen $unft fpäter jurürf. SHun, um auf be*
fagte« 3)ama(« nodj einmal | gurütfjufoinmen. ©oetbe 6, 366, mäbrenb
ia> allerbing« im ©örterb. I ©. 889 au« ©oet&e 27, 231 aud) ben ©eleg
angeführt babe, ben idj t)ier etwa« oollftänbiger toieberljole: „Um mid)
aber oon allen biefen SBebrängniffen lo«jureifjen unb meine ®eifter in«
ftrete gu toenben, febrte ia> an bie [gewö&nlidj: $u ber] ©etracbtung
organifcber Naturen jurürf".
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- 405 —
b) Wur auf folcfce ©eife wollte er wieber an tiefe ©teile treten unb
ber Äatfer, ber i$n sticht entbehren fann, muf« brein willigen, ©.85 1,2
= barein, »gl.: „Untertreibe barin =» in mit Datio, barein = in
mit «ccuf." ic. $auptfa)wier. ©. 87b unb ©örterb. III ©. 1608c:
Darein (minber forreft: bar in £>. ©mibt 9Weere«ft. 139) willigen ic.
c) 33on Statur gewalttätig, unbiegfam unb ftolj, ift iljm Äbljängigfeit
unerträglid). ©. 83 8S/4 in freierer Jügung, f. meine $>aiwtfd)mier. ©. IIb ff.
unter „Äceufatio, abfoluter" :c, f. in ftrengerer Jügung: 3f)m, bem oon
fftatur ©emalttbätigen, Unbiegfamen unb ©toljen, ift ftbfyängtgfeit uner*
träglidj — ober aud>: ©ie er oon SRatur gewalttätig, unbiegfam unb
ftolj ift, fo ift il>m aud) flbfjängigfeit unerträglia), — wobei man ba«
3wifa}en bie beiben fonft 3ufammenfto§enben ift al« „ Buffer " gefdjobne
fo beaa>te.
d) „ÜWan I>ält e« alfo für notljwenbig, i^n [©allenftein] oon ber
2lrmet ju trennen, e$e er feinen Slnfdjlag mit i&r ausführen fann; aber
Da« ift feine fo leiste ©aa)e, ba ber ©olbat iljm äußerft ergeben ift."
©. 87 1 \ ogl $>auptfO)wier. ©. 131b/2a, wo e« unter Wx. 3 Reifet:
Der ©ingular fte^t oft foüeftio . . . unb baju au« ©filier (Äufig. in
1 töb. ©. 929 a/b = 30jäl)riger Ärieg) bie ©teilen angeführt finb:
„Dura) ba« ©tillfa)weigen feine« General« [Xilloj jum £>errn über ba«
Seben aller Bürger gemalt, ftürjte ber ©olbat [sr.J in ba« Qnnere ber
§>äufer, um ungebunben alle 53egierben einer oie&ifajen ©eele [ogl.:
otebifö)er ©eelen] &u füllen . . . ,Der ©olbat muf« für feine ®efafjr
unb «rbeit (Etwa« Gaben'".
c) „Äber Oftaoio ^iccolomini 6.at eine ju pflidjtmäfjige unb georbnete
Denfung«art, um in foldje $lane mit einaugetjen." ©. 87 11 88 —
f.: „$tan m. Plural ^Jlane unb — befonber« in ber ©ebeutung oon
"Änfc&lag, ©ntmutf, ^rojeftie. faft überwiegenb — $läneM, ogl. ba«
SWä&ere in meinem ©örterb. II ©. 555c 9h. 2a unb ©rgfmj.*©örterb.
©. 388c; ferner f. ©örterb. I ©. 561a, wo e« unter eingeben Reifet:
„Ii: «uf Ctwa« eingeben (f. k) fid) barauf einlaffen, fia) baran beteiligen:
äuf biefe $ebtngungen, 93orfa)läge fann i$ niü)t eingeben. (5r ging auf
oen ©d)er$ ein ie." — unb unmittelbar barauf: k . . . 3» ba« ©efeut*
lid>e einer ©aa)e eingeben (ogl. i), fid> unterfudjenb, prüfenb barauf ein«
laffen. (£ingel)enbe [®egenfafc: oberfläö>lia)e] $efpre$ung. Jn Qemanbes
<Ä»etft eingeben, fo baf« man in feinem (Seifte wirft. $n ben ©djerj ein*
cjefyen, fo baf« man bemfelben gemäß wirft, ünblid) ba ia) in Sllle« ein-
ging [rata) feinem ©inn gemäg geigte] (Soet&e 19, 137 ;c, f. aud) i, ogl.
<Ergäna.*©örterb. ©. 224b in lk: Qn [ftatt auf] einen 53orfa)lag ein*
äefjen. SWetternia) <£nf. 117.
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f) „(£r (Ottaoto ^iecolomini] fteht in geheimen S3erftänbniffen
mit beut £>of, mährenb baf« fidj ©attenftein ihm argmohnlo* fjingtebt,"
©. 87 88 8ü, ogl. mein ©örterb. III ©. 1177 b, wo e3 unter 95er
ftänbni« in SRr 2 fjeißt: „bie ftefttehungen, wonach ^ertönen ft<& im
(Schemen mit einanber oerflehen, unb bic 93erabrebungen barüber, unge*
mein oft. in ©injahl unb üHepraabl". Eon ben bafür bort angegebenen
©elegfteüen fe%e ich hier au« ©chiüer («u«g. in 1 $b.) bie folgenben (für
bie üttehrjabl) bem ffiortlaut naa> per: „©enn awifchen | bem ^rinjen
unb ber ftönigin geheime | 93erftänbniff e gewefen finb." ©. 288b,
[Don (£arlo« IV 12]. „(Erfährt | bie Äonigin, baf« jwifchen mir unb ber
2)?aria | 33erftänbniffe gewefen finb." ©. 432b, [2Rar. ©tuart IV, 4L
„Die ©tatttjalterin . . . wuf«te bie SRitter . . . fo gefdjicft $u beftbäftigen.
baf« fie ju fernem 33er ftänbniffen feine 3*it finben fonnten." ©. 804 a
[«bfaü ber Weber l. 2. $öu<h, 1562]. „Dem $er$oge o. $arma. ber in
Antwerpen. . . geheime SSer ftänbntffe unterhielt." ©.870a (ebb., 53e*
lagerung oon Antwerpen]. Iritt noch binju, baf« ftatt be« einfachen
wäfjrenb als ©inbewort ®oett)e nur noch feiten, ©chiller bagegen febr
häufig unb mit Vorliebe bie SBerbinbung währenb baf« gebraust, fo
hat bie 33ermutt)ung (Etwa« für ftch, baf« ber oorliegenbe ©afc unb ba«
®an$e, woju er gehört, in bem oon t&oetbe unb ©chilier in ©emetnfdhaft
aufgefegten Bericht bem S'efctern angehört; boch gebe ich Da« natürli*
für Wicht« met)r ate eine bloße 93ermuthung.
g) „®raf £erjto, ©allenftein'« ©a)wager, f)at alle in $ilfen an*
wefenbe|n] Befehlshaber *u einem ©anfett eingraben, " ©. 89 14 ?Ä.
Über ba« oon mir in klammern hinzugefügte n oergleiüje man in meinen
Jpauptfdjwier. ©. 30o/b bie Änmerfung unb ebb. ©. 95 b ju bem ©afc:
„Der 5frieger, ber .§elb. ber 53efe^I«^aber finb feine bramatifdjefn] ^er*
fönen." ©. 93 11 l8.
h) „Wut 2Kar ^iccolomim bittet um «uffdjub, nicht au« «rgmohn
be« Betrüge«, nur au« angewohnter ®ewiffent)aftigfeit, fein ®ef$äft
oon Belang in ber 3erftreuung absutt)un." ©. 91 ogl. *u bem
bura) ©perrbrucf beroorget)obenen ©orte mein ©örterb. II« ©. 1651 a
(gewöhnen SHr. 4) unb c (gewöhnen 4 h). §eute jumeift bloß: „au«
gewohnter ©ewiffenhaftigfeit" (ohne bie Borfilbe an). Nebenbei möchte
ich barauf hinweifen, baf« e« in ®rimm'« ©Örterb. I ©p. 353 unter
angewöhnen auffällig tyiftt:
„SWeiften« fügen teuere ben Datio ber Herfen t)in$u, ber bei ab»
gewöhnen richtig, bei angewöhnen eigentlich" [wa« ^etgt ^I>a«?] „ falfcb
ift: gewöhne bi<h Da« an, gewöhne bir Da« ab; benn urfprüngltch
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roar e3: an bidj, ab bir," — eine ^Behauptung, bie fdnoerlich $u be*
grünben fein wirb.
i) „©in ©emüth . . ., ba« . . . über beut Vergangnen, bem
Gegenwärtigen unb bem Sutünftigen immer brütet.- ©. 93*794 !,
ogl. brüten über mit Datio ober Stccuf., \. mein ffiörterb. I ©. 232b/c
unb $auptfchroter. ©. 296 b ftr. 8.
k) „3nbem fie .-. . burch tt)re Söerebtfamfeit alle ©cheingrünoe
gelten macht." ©. 95 l\ wo$u Rötlicher (©. 125) bie «nmerfung fügt:
„bie urfprünglidje SBerbinbuug, l)eute $art. geltenb". Die bei ©oettje
öfter oorfommenbe SBerbinbung (3. 53. : Älle ÜWenfdjen, rote fie jur greibeit
gelangen, mannen ihre geiler gelten. 3, ©. 197: [<£r fyatte] fein übriges
Vermögen auf alle mögliche Seife gelten gemalt. 16, 41 [2Reifter'£
^et)rj. 1 Pap. 11]. Statur | wacht allju bringenb it)re gorbrung gelten.
35, 273 [Sanlreb. 2. Hufe., 3. «uftr.J ic.) ift aua) &eute noch nicht Der*
altet, obgleich bie Fügungen: ©twa« geltenb machen, e« jur Geltung
bringen üblicher finb.
1) „©eine gerabe «Betje unb bie natürliche Söerebtf autfett feine«
£>erjend roürbe[n] e« ol)ne gweifel UDer °ic ©optnftereien ber (Gräfin
$erjf» bauongetragen haben." ©. 95 22~", — ©gl. mein ffiörterb. III
®. 1348a, roo e« unter „baoontragen" t)eigt: „. .. ©twa« al« (Einem
&u Xtyil SBerbenbe« baoontragen . . . Den ©ieg b . . ., auch (f. (£« 8,
Dtjl. frj. remporter): Die Domintfaner haben'« baoongetragen [gefiegt]
über bie Äuguftiner. SUe^i« §ot"en :c. 2, 1, 160 unb weitere ^Belege.
in) „Um it)n fdwell anbree ©inne« gu machen." ©. 97 l, f.
$>auptfchwier. ©. 46 b SRr. 3, roo e* hei&t: „Der männl. unb fächl. ©enitio
ohne «rtitel (f. Deflin. ber ©igenfehaftöw. 2 b) lautet heute allgemein
anber(e;n, 3. 93.: ftnbern ©inn« roerben . . . SRur noch auweilen [be^
fonberöj bei Dichtern in ber ftarfen Jorm: Enbrel ©h^unb« lüftern.
^laten 2, 244," rooju ich bie obige ©teile halte ^in^ufügen fönnen, roie
fca« oon mir in klammem hinzugefügte „befonber«".
n) Qn ©ejug auf ba$ ©. 93 6 erwähnte „©elbftgejpräcb" ©allem
ftein'ö (ba* in ber fpätern ©intheilung ben 4. Auftritt beä 1. »ufeuge«
von „©allenftein'« lob" bilbet) barf ich root)l auf bie fpraajltchen Kn*
inerfungen ba$u in ben 3 erften §eften be« 3. Jahrgang« meiner fleitfebr
für beutfehe ©prache hinroetfen; gana befonber« aber mochte ich bei biefer
(Gelegenheit bie geneigten tfefer auf bie 001 treffliche 3naugural*Differtation
von meinem Mitarbeiter $errn Dr. Jriebr. Düfel (©. 358) empfehlenb auf-
merffam machen, ganj befonber« auf bie ©teilen, roo er oon ben „intimen
f£fl onologen ber ©elbftenthütlung", ben „Offenbarung«» unb ©elbftcharaf*
terifterungsmonologen" k. bei tfeffing ic. fpricht, f. ©. 45 ff.
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o) Qavx (Schluß möchte tdj noch rügen b &emerfen, bafö. wäbrenb
„greütag'S Schulausgaben" fich im Äflgemetnen bura) forgfältigfte 5>rua%
beridjtigung auszeichnen, fleh in bem hier befprodjenen 33änbchen einige —
wenn auch nicht grabe ftnnftörenbe — Drucffehler finben, 3. auf ©. 93
fleht 3. 9 (ftatt beurteilen) „berteilen" u. 3 17 fehlt bem ©ort
„Umgebung" ber «nfang$buchftabe, f. auch S. 126 3. 6 0. u. fehlen
in wÜbung^®efeOfchaft- bie beiben Strichelchen über bem erften 53u<hftaben.
Ätcjätig.
SJon Dr. German 6d>rabct.
(3Rit einer @d)luf£bemertung De« Herausgeber^.)
3n ber ©ocbenfchrift „fcer beutfche Michel" (Wr. 46 com 15. iRo-
oeuiber 1896) lag ich unlängft ben Safc: ben ©olbaten fcbmecft bie fonft
gut zubereitete Speife nicht recht, weil fle fühfättg finb. — So hübfcb
geichrieben ber Äuffafc auch ift, bem biefer Saft entnommen ift, fo brängt
fich boch bie grage auf: was mag fich ber 33erfaffer bei bem Sorte fütV
fätig benten unb welche (£tomologie mag ihm oorfchweben? ©eine Schreib -
weife läfft oermutben, baff er an Äüfye unb an fatt, fättigen gebacht habcn
mag, unb bafd er fich bie Sache etwa fo zurechtlegt: gesättigte &u&*
mäfeln an bem oorgelegten ftutter unb fuchen fich nur bie beften leereren
Riffen aus. — ©ben fo fcheint man fich bie Jrage auch früher fdjon be-
antwortet zu haben; benn e$ finbet fich bie Schreibweife: fiefettig unb
fieiättig, an fatt unb fättigen ertnnernb.
©ie urteilen nun wir über ba« ©ort? — 3uerft bie iBemerfung :
©enn ba« beutfche SBolf ein ©ort hört, bad einen fremben, unbeutfehen
Alang t)att fo wanbelt e$ bie$ gern fo weit um, baff ed beutfeh Hingt
So warb ba$ mitteltateinifche arcubalista (etwa 33ogenfchleuber, S<$iejj-
bogen) in ttrmbruft umgewanbett. $)af« ba$ ©ort fchlechterbingS finnlc«
ift, fümmert ba€ 35olf nicht; baS ©ort bat boch nun wenigftenS einen
echten beutfeben fllang. — Da* ©ort Jelleifen (ber £>anbwerf3burfchen)
hat eine weite IHeife gemacht, bis es ein beutle« Sleib befommen hat
Paulus fchreibt an Timotheus (2. 4, 13), er foüe ihm ben Mantel ober
Mantelfacf ober föeifetafcbe mitbringen (felonees, q>sX6i ^) Da« griechtfäe
©ort fam mit ben griechischen Kolonien nach Pallien unb wanbelte fid>
um in Valise. Deutfcbe Dljren Nörten bie beutjehen #aute gell unb (Jifen
ober Qfen h**au$, unb fo nahm man '8 in biefem falfchen beutfeben ©e
waube auf. — Umgefehrt ift e$ bem alten echt beutfehen ©orte Hefen
(prüfenb wählen) ergangen. (£« fcheint uns jefct faft gänzlich abhanben
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efommen ju fein. $n bem Siebe $aul glemming'S (f 1640) „$n allen
rtetneu Saaten" fjeigt eö: 3$ ne&m' e«, roie er'« ((Sott) giebet, roa« i&m
>on mir beliebet, baS &ab idj roilltg aua) erfieft. Später fdjeuit ba«
Boxt me&r unb mef>r aus ber ©olföfpradje gu fdjroinben. ©or etwa
mnbert ^aforen finben roir e8 rootyl nur bei Didjtern unb überhaupt in
leljobener ©pradje. ©ei $?lopftotf: ©ie tiefet, roonad) fic lüftet. 53ei
©ielanb (Ob. 3): ^rinj, fpradj ber tyilabin: roa« brauet'« ^ter erft ju
tiefen? Die einfache gorm fäjrotnbet allmäf>li$; es galten fidj aber $u*
fammen gefegte gönnen, roie erfiefen, auSerfiefen. Die gormen erforen,
auSertorert werben ic%t von ben beften £erifograp$en bem ©orte füren
jugefeüt.
SBa« ift nun naa) Dem allen unfre Meinung? ©ir teilen baS
©ort fo ab: fies ätig. Denn in bem ätig fterft ba8 plattbeutfct)e ©ort
aien, b. t). effen. Senn ein Qunge bei lifo) $u bem letferen ©raten faum
einen 33iffen (Semüfe ober ©rot effen mag, fo fagt roofjl bie 2J?utter: fei
nia>t fo fiefätig, nidjt fo lecferljaft auSioäljleub beim ©ffen. — Da« ©Ott
maa, in ©übbeutfajlanb unb überhaupt, roo man fein ^lattbeutfdj oerfteljt,
unbefannt ober unoerftanben fein; im ©raunftfcroeigtfdjen aber unb in ben
frarjgegenben, fann man e$ in jebem Dorfe bören (audj in ©erlin)
SDJan füllte ba$ ©ort beim ©preeben eigentlich fo nad) feinem
Urfprung tbeilen : fte$*ätig. Allein, fei e£, baf$ bie ©tpmologie bem ©olfe
mdjt beumfft ift ober nidjt beamtet wirb: man hört immer fie^fätig fpreä)en,
ganj äfmlia) roie bie ©orte „um unb um" häufig umumbum gefpro<hen
werben. (£$ mag nid)t immer leicht fein, in jufammengefe^ten $aupt*
Wörtern fogleich bie einzelnen Xf)eile $u erfennen, roie ich benn lefen gehört
t)abe: ©in OfteUbier flagte, bafs . . . (Gemeint roar ein ÜWann im Often
t*r dbe, ein Oft*eUbi*er.
3$ befanb mid>, als td) mein ©örterbudj jdjrieb, in oollftänbiger
Ü&ereinftimmung mit Dem, roa8 ber ^odjgee&rte unb gelehrte sJ)iitarbeiter
an meiner 3eitf<hrift, ber ©erfaffer ber beiben OWeifterroerfe : „Der ©Über*
fthmutf ber beutfa)en Sprache" unb: M«uS bem ©unbergartcu ber beutfajen
Sprache", im ©orftehenben bargelegt t)at. Q(b barf mir roc^l erlauben,
aus meinem ©örterb. bier ba* ftolgenbe anzuführen, ©f. I ©. 52 b
beijjt es bort:
Äftig a («feit t'.): 1- efsbar, fdjmatfbaft, pm (Sffen bienenb; Ä|*ig;
©otthelf 352 je; Sajulb. 1 ?c; 2. oieleffenb, «ppetit ha&enb.
§. ©ach* 1, 87 c.
»nm. SWeift muirtartL wraltet. — Scbjef. 311 1. ^feeS (bei »belung cbfeö) 53rot,
ölriW ic unb übettr. =- |cb,Bn: äßeS (Üeft($t.
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I
— 410 -
3ufammenfe%ungen tfcild aftto [2J: ©in a— er, bod) fein beufcfcredai
ä— er, fonbern bonigfräfjiger. Jifdjart. (Barg. 225 — , tr)eil* paffio: rounnä.
üon ©ürmern gewagt :c; ferner j. Än«: lüftern, begierig (angeäfct,
geföbert). — ®e: gefräßig: Die ©.-feit. fflütfert 3Raf. 2, 162.— Änr:
im Gffen fürenb, nxtylerifä. - Um: [1] unfcbmactyaft, — [2] appetitlos.
fur*ä. — Ur«: oom $ieb, überfatt, im Jutter rjerumumtfenb, ogl. <5a)ü$e
$olft. 3, 180. (Jben fo: Uräft(ig) unb aU geitro.: Urägen, uräfcen.
©eiter ^etgt e$ 53b. 1 ©. 905c ff.:
II Riefen, tr.: prüfenb wählen: Daf$ e$ mir $um liefen unb gum
harten 1 an ^eit unb an O&ebulb gebria)t ... Da braucht bu ni$t cid
wie bu fagft, farten uno ju füren [f. b.] SJaggefen 5, 35 *c.
Seiter folgen Belege, bie ia> mit iHütffidjt auf ben töaum biet weg-
laffe. (££ genügt ioofyl, wenn idj — mit Übergebung ber Belege aui
altern ©Triften — nur bie tarnen ber neueren ©cbriftfteüer fyerfe^e:
$erber; ftlopftotf; Äofegarteu; ^feffel; $(aten unb nur aus bem in abece*
lieber SReitje auleftt genannten SBtelanb ben Weg anführe: „©0 fcabt if>r
freie ©a&r . . . 2öa« braust'S fner erft ju tiefen?*1 20, 5l>.
Dagegen fefee ia) bie ttnm. ausführlicher &er. <Sie lautet:
iMotb,. kiusan. abb. obiosan, mbb. kiuseu, kiesen = tiefen; aber audj in ber
weitem Üebeutung: idj fdjoue mit prüfendem Äuge; finbe, baf« e« fo unb fo iß, aar
alfcbann oon jeber ftnnliajen fBabrnefrmung ; fo no*. Äbra, geb., e« ifx oonnotben,
baf« man beimlia> fi$ erlieft (fid> umftebtl, ob bie töniglid* SBarbe oor ber £bür doi
tjanben ifi. Opifc, f.'ScbmeÜer unb »gl. türen I, mit Übergang be« „\" in „r" im
$mpf. unb $art. *räf., f. ©raff 4, Ö07 unb ©eneefe 1, 826; &rif* 1. 169 fi.,
Scbmeller 2, 837; JÖiem. ©orteib. 2, 866 unb ogl. roefen, ^mpf. „war" fiatt bea
munbartl., oeralt.: „\<b roaS"; „frrofi" neben „frieren", abb. vriosao; „Cetlufi" neben
„oerlieren", abb. varliosan, ogL: ©er bie ©elt ertiefet, l baf« er (Äott ©erliefet. 3"1»
giäf 1, 154 ff., f. Äur, türen unb 3. ©. : „Qburfürften traben . . . (gemalt, einen
rbmtfcben Äaifer ju ertiefen unb um foleber ttrtorung willen roerben fte jugenennt <5bur=
fürfien, al« in beren SBillfur ftebet, ein Äaifer ju ernamfen." Stumpf 312 a. — $ic
formen: „id> for, babe getoren" roerben bleute gu bem jefct feiten fcbroa&formigen
„füren" gebogen. Selten unb altertbümt. : Qr bat fteb. bie golbene Äron', | icb ben
©lumenfranj mir erlofen. Ublanb 262 unb (Bfterrei*.) : 3<b bab mir biefe 6ed für
eine fteftung erliefen, «br. a St. «lata, tttroa« für «Üe 2, 6S6. ©er 00m fcunnul
abfonberlitb erliefene Äaiier Wubolf. 3>erf. 1 ffiarfernagel 3, 1, 906 8. 12). 3um »anner^
trfiger ifi ber Iburm ertiefen, «n. Örün ©djutt 41. — Äiefen, rote 3ufammenf. gilt
b,eute namentlia) in ber gehobenen «ebe, jumal ber ©icbterfpracbe, baber tomif*, nament--
lifb in $erbinbung mit bem ©tbroanfen in ber ftoxm: 3)af« ttb, Sie ju meiner f>au#*
frau erloren, roitt fagen erliefr. ^Jul. Woberta^ «enebiy 10, 49; bo<b geroöbnli(b: (S4nfft
einen $afen liefen -= einlaufen ; bie Wäumte (f. b.) f. = in ©ee flehen. — 3um feloen
Stamm gebbrt fofien, abb. chostön, mbb. kosten, unterfuct)en, prüfenb f&metfen, ogl.
munbartl., oeraltet: 3)ie Äiefer, ©ier«, ©ranntroein*, fBeintiefer ic, btr »er*
pflichtete Unterfuhr be« ©etrant«. @d)meller, f. gott). kustus Prüfung, at>b. chast,
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mbb. kust, Prüfung, ©efunb unb ogt. als uroerroanbt gr. ytvofiai, tat. gusto (ia?
idjmetfe, fofle). €>. audj frj. choisir (roäbjen) Dtej 594.
SBon ben nun folgenden 3ufammenf. (u. f. bie oon füren unb roäljlen)
übergebe idj Ijier au«*f. (nodj bei Älopftotf) unb ba« oeraltete oer*f. («- auf
etwa« ni$t aalten, e« aufgeben, f. öenetfe 3Rbb. ©örterb. unb noefc bei
©Dottel in einem ©pridnoort) unb füfjre, in ©ejug auf bie ©elege für
erfiefen, mit ©eglaffung ber ältern, nur bie tarnen neuerer ©djrift*
fteüer an, bei benen fta) ba« 3eitro. finbet: Bürger; ©otter; $)aller; tfeffing;
tfidjtwer; ÜWattbiffon: ÜHenbel«folm; 2)?ufäu«; SRütfert; ©tolberg; Sietf;
N«Boß ; ©ielanb; — einzig au« ©oetlje'« „§oa)jeii«IiebM bie befannte ©teile
berfefcenb: Slüe« . . . fürt fia) im ©aale fein $lafcd)en, . . . erfiefet fidj
3eber fein ©djäfcdjen.
©rft tn meinem (Ergän^SBörterb. (1885) fjabe ia) eine anbere Gr-
flärung be« ©orte« fie«ätig al« bie, wie oon ©Araber unb mir, aua)
oon Dielen «nbern angenommene, erwähnen ju muffen geglaubt, — aber
biefe ©rflärung rüfyrt aud) »on feinem Geringeren t)tx al« oon unferm
General' ^oftmeifter Dr. £>einrid) ©tepban, „bem tljatfräftigen görberer ber
Meinfjett unfern 2Rutterfprad)e", wie icb il)n in ber ©ibinung meine«
„s£erbeutfd)ung«roörterbua)e«*' (1884) genannt Ijabe.
3$ laffe ba« in meinem <fcrgäna.*©örterb. ©.21a unter „äfetg"
Gefagte fjier folgen:
Üjjig a: 1. ogl. aua): ©an« unb (Enten unb anbere „effige" @p(e]i«.
^latcr 16 IC.
«nm.: 8. audj: «rot. ba« eb$ unfc nteblta) ift. aHatfcfiua ©ar. XIV (f.
%x\\d) 1, 233), ogl. nieberb., namentlidj in ber Wegenb oon fRafeeburg (au* in tjoav
beutfifrr Webt): 2>a« ftutter, bie ©iefe ift „e&t" aum Äubfutter geeignet, frei oon
IwTootf (f. b.), ber b3d)fien« oon sterben gegeffen roirc. — (Begeniafc: Uneb, unett
fccu. ©dtffct $olft. ^b. 1, 304 jc. SWein ftleifaj ift gar unäfe („onSfe"). I tf» fem
*auer fo grob, ber'fl frSfe." ffialbi« ©fop 3, 12 :. Uneffe ©djroarjbrot unb mborretc
$(aben. SBeber 8nna 404 :c, oudj fibertragen = b,äf«lid>, unfein ic: ^a) madjte e$
ja ju grob unb uneffe [„oneffe"] roiber bie armen, elenben gilben, baf* id? fo fpöttif*
unb &öt?ni|'cb mit ibnen banbele ?utber 8, 122 a.
3ffgn. j. 53.: (Ein ©tubl ift rourm»ä.| 'ftitt>igj. Reifersberg Marx 184 a.
23on bem loderten, nmrtmä— en $olj ©ajiff 18a ic; ferner: Stux-
ogl. nieberb.: flie«ätig effen 9Mar 3äf)n« ffloff. 1. 37 je. unb: £>a«
©ort bei&t, in feine Qeftanbt^eile serlegt, fie«elig unb ffie« [ogl. Rufe lj
r>etBt ^oüänbifa): ber sBarf^abn, wie eten: effen. Die £>oblfauer ober
fd)ler^ten ©ff er nennen bie £>ollänber Äie«faauroer, gleia) roie itjr 3eit*
roort: fie«faaun>en langfam fauen bebeutet, ©tep^an, grembmörter 68 b
unb 9cattonal«3tg. 30, 101# roo berfelbe gegen bie Verleitung: im (Sffeu
fiefenb, furenb. wä^Ierif* k. geltenb maa>t, baf« ba« ©ort effiefig feigen
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müfste, (boch ogl. £. 93. bie 3fftyg. fürbaumen :c); f. auch nieberb. frü;
batfcb (©chüfce §olft. 2, 358), früb'fch, (in ÜWeflbg.), eig.: nur „Ärübc*
[f. ßraut Änm., ogl. g-rifcfe 1, 545 c] effenb, ©gl. in ber niebcrb. Über
fefcung oon «gricola'S ©prtchro. 147: ÜRe barf einem $uugerigen be ©piff
nicht bei trüben, wo es im $od)b. wurden (würjen) heißt unb 220 : tfrübeto
[Söurftfauf, SBürjfauf]; 248: Ärübe [©urfte, ©ürje] f. Satenborf «gri*
cola 38 :c.
£ier möchte ich noch aus bem Serie:
$)a$ königliche lieber *£wch*$eutfch, unb £>och* lieber *£eutf<t
Dictionarium, ober beiber ^aupt- unb ®runb* ©prägen SBörterbud} :e. . . .
33on Wattyia Äromer 2c. Dürnberg [1719] noch folgenbe ©teilen
herfefcen:
(I ©. 145 c) Kies, ©arten $alm. v. acbter-tand: holle Kiezen
hebben, ^ole ©arfenjä^ne ^aben.
Kieskaauwen. fleinmänfceln, i. e. nicht ^er^^aft effen, weilen einem
bie ©peife nicht maulet, ntc^t nieblich jugertchtet :c.
(Ii ©. 28c) £acfen<aähne, Üfflal-aftfrie, «acf*, of Maal-tanden?
Kiezen, Hoek-tanden, Achter-tanden.
Vielleicht füllen fich £e)'er biefer 3eitf<hrift, namentlich in §ol(anb,
angeregt, über ba$ fragliche fielet ig ober tiefet ig (benn bie ©Üben»
theilung ift im 3$orftehenben noct) nicht erlebigt) weiteren SluffchlufS gu geben.
m in bie ^npptn.
3n meinem SBörterb. II ©. «05 b ff. habe ich unter „$uppeM in
91r. 1 aufgeführt:
a) ©ptelwerf für Ätnber, 3)ocfe . . . f) etwas fet)r ?iebe$, ein
®egenftanb befonberer Vorliebe unb leibenfchaftltcber Neigung (ogl. ©tecfen
pferb 2) . . . g) wohl au f (unb a) gehört bie SBenbung: StwaS über
bie — über aüe - puppen lieben, loben = über Blies, über alle ©egriffe,
ungemein ic. unb bann oerallgemeinert: ftreifinnige unb bis über aüe puppen
liberale ©ebriftflüefe. Eolfe^tg. \), 2m k., ähnlich: Das geht bis in bie
puppen, — fet)r t)ocr> hinauf, hat tetne ©renken. Ober follte etwa (f. « '*
an bie Jiguren beS Äartenfptels $u benfen fein?
3n 93ejug auf bas weiter Jolgenbe will ich gleich hiniufügen, baf4
ich in 9^r. 2 gefagt habe:
übertragen auf puppen* ähnliches : . . . c) im Jelbe aufgerichtete
Farben, f. Dorfe 2 a unb üRanbel 2a unb «nm. [gebeutet al« fübbeutfehe
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itfeTfleinerung oon ÜWann, mit bem §inn>ei« barauf, baf« man j. 6. oon
fuft aufregt hinfteflenben §afen je. fagt, baf« fie ein «Könnten, ÜWännlein,
mimbartUtt) SWanbel maaVn].
3n meinem (£rgäns.«©örterb. ©. 397 b habe ia) niö)t unter $uppe 1 g
unerwähnt laffen ju bfirfen geglaubt, baf« ©üchmann in feinen Geflügelten
©orten eine anbere Deutung gegeben fyat, bie ich aber burdj ein beige-
festes (?) al« mit fehr umoahrfdjeinltdj bejetdjnet habe, wie idj ja auch
ba« in meinem ©örterbud) (lg) ($efagte ja nur als Deutung«oerfu$e,
niajt als fta)ere Deutungen ben 9?ad)|ailagenben bargeboten habe.
SRun aber bringt bie $offtfa)e 3e^un9 öom Woo. oa«
golgenbe, ba« ia> meinen Seiern niajt vorenthalten au bürfen glaube:
gür ben befannten «u«brucf „iöi« in bie kuppen" geben ©üajmann'«
geflügelte ©orte" folgenbe ©Tflärung: „Der »rduteft $rhr. oon Jbiobel«*
borf umgab ben ®roßen ©tern, einen ^(a% im berliner Übergärten, in
ben erften SRegierung«jahren griebriaV« be« (trogen mit franjöfifa>en §edfen
unb ftellte neben ben einmünbenben Alleen mothologifdje Statuen auf.
Der $lafe befam im 2Hunbe be« SBolfe« bef«roegen ben tarnen „Die
puppen", älteren ^Berlinern no$ heute (3eit ber 1. ftuflage, 1864) roohl»
befannt. Da er naa) bamaligen ^Begriffen einer ber entlegenften ©pajier*
gänge mar, fo geroann ber ÄuSbrutf „$i« in bie puppen" baburdj bie
öebeutung für „3u weit!" Qn Übereinftimmung hiermit h«ßt ^ i°
Sammlung „Der richtige berliner in ©örtern unb 8ieben«arten" unter
„$uppe": ,,«m großen ©tern im Thiergarten ftanben früher möthologifebe
Statuen. Daher bie SRebenSart (au« ber 3eit# als ju)ifa>en Berlin unb
(Iharlottenburg nod) ©anbroeg mar): (Der ift bur$) bi« an be puppen",
b. i. er hat bie größere £>älfte be« ©ege« aurütfgelegt. Da« jefct oft
gehörte „bis in be puppen" (b. i. fct)r roeit) hat feine ^öegrünbung."
Sine ähnliche ©rflärung ber fRebenSart „Da« geht bi« in bie puppen"
gjebt Xra<hfel'« „®loffarium ber berliner ©örter". Äugenfa^einlia) haben
beiben lefttgenannten ©erfen $Büa)mann'« „Geflügelte ©orte" als Quelle
^ebient.
©o wenig nun ber $u«brutf „bis in bie puppen" al« berliner
Äeben«art in fcnfpruch genommen werben fann, fo unjutreffenb ift bie r)icT
gegebene <£rflärung feiner £>erfunft. 3u°örl>ctf* W feftjufteüen, baf« bie
uralte unb adbefannte 8leben«art in ihrer urfprüngliajen Raffung ntcr)t
lautet: „©r (ober ba«) geht bis in bie puppen", fonbern: „(5« regnet bi«
in bie puppen".
[§ier mären nun freilia) ältere Belege für bie „uralte" Lebensart
fehr ernrimfdjt ober oielleidjt nothroenbig gemefen, unb ber 55f. be« fluf*
fafce« bürfte, fall« er folaje ©elege naajträglia) nodj hinzufügen fönnte, feinen
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„<Srflärung«oerfuoV al« roirtlia)e begrünbete „fcrflärung" bejeia)nen. (tt
fä&rt aber o&ne ©eitere« fort:]
„©ie jablretaje Lebensarten unb Silber unfern ©pradje au« ben
ältepen (bewerben unb betrieben raenfa)lia>ec I&ätigfeit, au« ber $agb,
ber £anbmirt(jfa)aft, bem Bergbau u. f. w. gu erflären ftnb. fo entflammt
aua) unfer 2tu«brucf bem alten ©oben ber £anbwirtljfa)aft, genauer be«
iftetreibebaue«. Qn vielen (^eqenben. namentlich fo(a)en, bie gur ©nttcytt
erfaljrungSmäßia, unter ber Ungunft ber Witterung ftorf gu leiben foaben
— fo in Düringen, Dberfaajfen unb ber i'aufity, aber aua) in fafr gang
3 Rieften unb einem großen Ibeile ^ofen'« unb ©eftpreußen'« — urirb
ba« gemähte unb in (Sarben gebunbene ©intergetreibe (&auptfäa)Iid> ber
©eigen, ber feljr leidjt au«mäa)ft) gum ©a)ufc gegen Wegen unb ©türm,
unb um i$m bie nötige SWaa)reife gu fia)ern, in „puppen" gefegt. Der
bura)au« gutreffenbe SRame erflärt fiä) au« ber gorm berartiger (Setreibe*
Raufen oljne ©eitere«, ©er fia) über biefe« „ puppen be« betreibe«** näfrr
unterrichten will, finbet fcu«füljrliö)e« barüber in befannten lanbwirtljfd>aft*
lieben tfe(}rbüa)ern (©a)lipf, o. Wofenberg*Sipin«fo u. a.): fyier fei gum
33erftänbni« nur turg golgenbe« bemerft Gine regelrecht gebaute $uppe
befielt au« jefm (Sarben. ^unäc^ft wirb eine etwa« größere (Sarbe fenf*
rea)t feft bingeftellt unb an biefe ring«um weitere aa)t (Sarben angelehnt,
fo baf« fta) eine (Sarbenporamibe bübet, in ber fämmtlta)e Ä&ren oben
guiammenliegen. 3um ©dmfce ber Ä&ren wirb bann bie geinte (Barbe
umgefebrt mit au«gebreitetem ©trol) trichterförmig auf bie ©pt£e ber
^oramtbe feft aufgeftülpt, fo baf« bie Äbren biefer „Deefgarbe" ringsum
gur ©rbe Rängen. Die Decfgarbe muß befonber« birf fein unb wirb t>or
bem Äufftülpen an ibrem unteren (©dmitt*) (Jnbe mit einem fräftigen
©trofjfeil fo feft umfa)lungen (gefnebelt), baf« man aua) niä)t einen Ringer
tnetjr unter ba« ©eil gu gwängen oermag. Dann ift ba« ©a)nitt*(Enbe
ber (Sarbe, nunmehr bie „$aubeM ber ^oramibe, oöüig mafferbia)t: bie
$uppe ift gegen gewöhnliche Wegenfälle auf« befte gefaxt, ba ba« ©affer
oben nicht einbringen fann unb ring«um an ©tro& unb «Ijren ber Deo!=
garbe unfebäblich abläuft. Mur wenn „ber Wegen jeglichen Xag regnet",
wirb ba« ©trob ber £aube mit ber 3eit morfa), unb fte bleibt fa)ließlid>
nicht mebr wafferbia)t: „©« regnet bi« in bie puppen", fo frißt ber
©a)retfen«ruf be« i*anbmann«, ber feine (£rnte gefährbet, wenn nia)t gar
oernia)tet fiel)t. Denn wenn ber Wegen bie bi« bahtn gefchüfcten Ä^ren
im Qnnern ber ^3uppe erreicht, fo beginnen bie Äörner al«balb gu feimen ;
,,e« ift gum «u« warfen- in be« ©orte« eigentlichster, wie übertragener
^ebeutung (aua) biefe Weben«art t)at, beiläufig bemerft, ihren Urfprung
in ben hier in Webe ftehenben lanbmirthfa)aftli<hen Vorgängen). Unb nur
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balbigfter ©itterung«mecbfel, SGBinb unb ©onnenfcbetn, uerbunben mit ben
angeftrengteften ÜWaßregeln jum fcu«lüften unb Jrotfnen be« (Setreibe«,
oerraag bie (£rnte oielleicht noch ju retten. Die« bie natürliche unb ge*
'ebicbtliche Verleitung unserer 8leben«art. Daf« bie (Eingang« befprochene
<£rftärung unb Ableitung oon ben X^iergarten«^3uppen für ben ftudbmcf
wbi« in bie "puppen" unzulänglich ift, hat übrigen« „ber richtige berliner"
fc&on beutlic^ empfunben. „töi« an bie puppen" foU e« bef«t)alb nach
ihm heißen; „bi« in bie puppen" bat feine Eegrünbung. Xhatfäcbluh bei&t
es aber überaß unb t)at »on jeher nur gebeigen wbt« in bie puppen".
„SM« an bie puppen" lagt auch h*"t* "»et) ÜRenfch; ba« ift bie will*
fürlicbe änberung eine« althergebrachten 9u«brucf«, erbadjt, um einer fünft«
lieben (£rflärung $u ihrem fRecht gu üerhelfen. Unb althergebracht ift ber
flusbruef, weit, weit älter al« ftnobeteborf unb feine Üt)iergarten=^uppen.
Denn ba« puppen be« ©etreibe« betreibt ber tfarcbwirtt) feit unoorbenflicher
3eitf unb fo lange er puppen fefct, fo lange t)at e« auch ab unb ju ge«
regnet „bi« in bie puppen".
Die hier gegebene ©rflärung ift fetjr wahrscheinlich, unb ber 93f.
tonnte — wie gejagt — burch Beifügung älterer Belege für bie Gebens«
axt: „e« regnet bi« in bie puppen" fie auch al« eine fither begrünbete
bezeichnen.
Vielleicht barf ich S"m ©djlufs bei biefer (Gelegenheit auch auf Da«
funweifen, was ich in meinem $rgänä.=2Börterb. ©. 180 b nach brieflicher
SHtttheilung be« £>errn fi. flflaef in Bremen jur (SrMärung ber platt*
beutfehen 9ieben«art: „Da tytt be Uhl föten" au« ber ©egnahme ber
Farben (puppen) burch ben 3el)nter angeführt ffabt.
Die £>alliflen.
%m ©chluf« eine« fehr fchmeichelhaften ©riefe« fchreibt mir ?wf.
ftranj ffieuleaujr:
„iftun erlaube ich mir noch eine wichtige Jrage unb ^tte- ®*
hantelt fi<h um bie richtige Beugung ber galligen1, eine folche ftnfel
muf« nämlich nicht eine gallig (fprich Jpallicb). fonbern ein Galling
heißen. Da« würbe bann ftimmen $u ber wichtigen »njabl »on braoen
beutfehen <5eemann«wörtern, wie Meeting, ©aling, töeeling, $ütting,
3«rring — mit ber entfpredjenben SOßehrjahl: 93eetigen, ©altgen,
föeeligen, ^uttigen, 3urr^8cn' ro*c ^e fflU<&e 35ermuthung
ber englifchen §erfunft e« fogar in amtlichen Schriften will: Meeting«,
Saling«, föeeling«, ^ütting«, 3urring«. $ch berufe mich auf
"Pfennig —Pfennige, auf mhb. cuning — kunige, Könige, aber auch —
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unb nun fomtne id) wieber $u Qbneii an bcn ©tranb — auf Rellin 3
= fa)räger SBogen, auf bcn man ein ©d)tff aufbaut, unb SRebrja&l
feigen ober §ellgen. Da« „ig" (=- id)) am ©d)luf« oon gallig ift
fo unnorbbeutfd) wie ©troa«; Galling aber ganj natürlich für bte ©trank
junge, ©enn id) lRed)t babe, bitte, fteüen ©ie bod) bie richtige gönn
(et, was um fo wichtiger ift, al« Die Deutfd)en (id) taglid) meljr mit bcn
galligen befd)äftigen, fie aber aud) in ber (feltenen) (£in$aljl fpred)en foflten."
Qn meinem ©örterb., in meinem id) überall auf ben burd) feine
^eftimmung oorgefd)rtebenen Umfang mögltdjft 8tä<ffid)t ju nehmen ge*
Smungen war, fjatte id) ($b. I ©. 665 b) tn möglid)ft furjer gaffun^
gefegt :
„^alliö(e) f., -en: fleine Qnfel an ber SWorbfeefüfte, worüber ba*
2)feer bei ieber Jlulb Gmwegge&t, wefsljalb bie $aufer auf ©erften (f. b.)
ober (fcrberböbungen fte&en." «Wügge 2Sogt 0. ©ilt 1, 52 ff.
Htun. So aueb £altglanb ofctr fcelgolanb, »gl. $albe unb $atm 2 unb ,Jbal*
belüg*, geneigt. £err'<J Senefa, f. Effing 11, 624,
woju td) tyer, au« ber «nm. ju $albe nur ba« Jolgenbe au«bebe:
abb. halda, mbb. halde, jur ©ejeiebnung tt§ (Mtneigten, ogt. im übertr. Sinn
com felben Stamm bolb = gentigt; ferner: Um bte $efper£eit, Da fieb bte Sonne fafl
balbet. tttterlin (f. Stoiber) unb baju al« ftaftitio: balben (plattb. bellen), auftafcn.
fepief fallen, 3. ein ftafä . . . ferner: Der ©oben bebt ftcb . . . b albig. ftalk
meraner Cr 2, S . . .; fo: «bbalbig, abfdjufftg fcebel 2, 275; aujbalbig fleil x.
Unb in Söejug auf bie „feltene ©tnja&l" oon „§aÜigen" füge tä)
nod) einige ©elege oon Söiernafcfo lu'nju:
„3m ©egenfafc ber größeren, burd) Deid)e unb Dämme geftd)erten
Qnfeln werben bie Heineren (Silanbe galligen genannt, (Eine fold)e gallig
ift ein flad)e« ®ra«felb, ba« faum 2-3 Jug ^ityer liegt als ber ©tanb
ber gewöf)nlid)en glutlj be« ÜWeere« ic." — unb weiterhin:
„2)2and) ein frembe«, au« feiner Söaljn oerfd)lagene« ©d)iff fegelte
fd)on in fold)en fttiten über eine gallig bin weg :c", --
©teilen, auf weld)e id) aud) ben oortreff(id)en $rof. ftranj ffleuleaiqc in
meiner Äntroort binroie«, in ber id) ifjm aud) auSfprad), baf« mir feine
«nna^rne, ba« ©ort fyabe urfprünglid) im SRominatio ber ßinjabl Jolling
gelautet, feljr waf)tid)emlid) fei, baf« mir aber fein $eleg für biefe Jorm bt<
fannt fei, bie feiner SBermutfjung eine fid)ere ©tüfte gewähren würbe, $ei
biefem Änlaj« babe id) aud) auf einen ergöfclid)en ÜWifSgrtff in fcampe'« (oon
SBembt ausgearbeitetem) beutfd)em ©örterb. (ingeroiejen al« ©eifpiel bafür,
wie „53ud)menfd)en" juweilen ©örter entftellen.
Dort tyifct e« nämlid) im 4. ST^etl ©. 187b unter <&d)linge:
„3. Qm ©d)iffbaue ftnb bie ©d)lingen oier ins Äreuj befeftigle
S)öljer an jebem 9ttafte, auf weld)en ber SKaftforb fte^t."
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— 417
Der ttuSarbeiter hat auf ben jufammengetragenen 3etteln baS (wahr-
fcheinlia) unbeutlid) gefdjriebene) ©ahlingen als „ ©Clingen" gelegen,
inbem er bett fetten SSuchftaben a für ein c anfah. Darauf antwortete
er mir: „Sie ©ef^i^te oon Campe'S brolliger Glinge' fannte ia) fchon."
£Kwptfaa}lia) aber fd&rieb er mir:
w©aS in) bitten möchte, ift, fia) feetüchtige «Wänner heranjubitten
unb oon ihnen $u Gören, ju erhorchen, wie e$ Reifet unb richtig ift; benn
fte wiffen es jwar nicht, aber fie fprechen es richtig. "
darauf möchte ich r)ier bem verehrten $rof. granj fReuleau; freunb*
licr>ft erwtebern, bafs in jebem 93etraa>t er, ber SRüftige, um 10 Qa&r
jüngere, in ooüer SWanneSfraft unb ©irffamfeit ©tet)enbe, ber bei ©eitern
berufenere unb befähigtere ift als ich in meinem tjofcn ©reifenalter unb
bei meiner höchft fdjwanfenben ®efunbt)eit. Unb ich werbe mich fehr freuen,
menn eS ibm gelingt, feine — wie gefagt — mir fet)r wahrfcheinlia) be«
bünfenbe SSermuthung als eine feft unb ficher begrünbete nachjumeifen.
Äber felbft in biefem galle fönnte i$ es niö)t unbebingt empfehlen, bie alte
Jorm Galling in unfre heutige (Sprache für gallig jurücfyuführen, wie
— ia) bin überzeugt ~ auch $rof. SReuleaur es nicht billigen würbe,
wenn man bie (oon it)m felbft angeführten) in ber beutigen (Sprache bura>
gebrungenen gormen: Pfennig, tfönig bura> bie ältern formen ?Jfen*
niug, Äöning erfefcen wollte.
UlleS @ute jum neuen 3at)re!
8u meinem ergattjunflätoörterbu^.
A.
$n ber fehr empfef>len$werthen „(Sebichtfammlung aus ben
legten 150 Qahren beutfcher Dichtung" oon Dr. «lfreb $uls
1895 >, bie in ber abeceliajen Reihenfolge nach ben tarnen ber Dieter
georbnet ift, habe ich — naa)bem ich baS (&anje im Allgemeinen burttV
gefefjen — junächft bie erften 55 ©eiten — umfaffenb bie Dichter oon
t— D, oon SUqris Aar bis Annette o. Drofte*§ülShof f — audj genau
im (Einzelnen prüfenb bur abgenommen, um sugleid} bie barauS für mein
Crg5njungS*ffiörterbua) $u fdjöpfenbe Vereiterung (fei es an beaö)tenS*
roerthen belegftellen, fei es an nad^utragenben ©örtern, freilich jumeift
an »Jufammenfe&ungen, bie naa) Ähnlichfeit ftdj in üRenge bilben laffen
unb feiner (Srflärung bebürfen) $u gewinnen. Sie fo eingeheimste (Ernte
biete ia) nun im ftolgenben meinen Sefern bar, wobei ich natürlich bie in
• S. 3«tf$r. IX @. 366
äeütortft f. taufte «>rad>c. X. 3a*ifl jJ2
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- 418
meinem ©örterbuch unb bejfen (Srgänsung bewährte ftncrbnung ber 3U:
fammenfefeungen unter bem betreffenben ©runbroorte beibehalten habe.
gortfefcungen gebenfe ich oielleictjt gelegentlich folgen ju laffen, je
nachbem ich baju bie ÜRufje unb hier in ber 3eitfchrtft ben nötigen fflaum
finbe. Unb nun ohne ©eitere« ju meinen Aufzeichnungen:
ÄMern tr.: Den filbergeablerten §elm. ©. 46b. Dahn.
Öor a.: 3u)ötnmenfe^ung. : ©pielenb, fo forgenbar [forg(en)lo$],
mie junge ®eier im Slefte. © 54 a. Annette o. Drofte.
SMinjen intr.: 3ufammenfefcung: De« ©eitjen . . ., ber ... | blinjt
in bie Linien nieber. ©. 54 a. Df.
©c=bltfce n.: Sie eleftrifch fteuer ranft | oon «ug' ju 8ug' ein
®eblifce. ©. 54 b. Df.
JBlonb a.: Die feuerblonben Dorfen. ©. 45a.
SBraut f.: Äl« erobert bie ©htenbraut [bie ©tabt •pari« oon
Blücher]. ©. 18. Sluguft ©ercht.
Ürrbe f.: ©ir folgen unfrer fcbler Jlug | unb unfer ift bie (Erben.
©. 44 a. Dahn.
Sloren tr.: 3ufammenfefcung: Um*floren . . . «n feinen prä^t'gen
jungen | benft er ooll ©eh mit nachtumflortem ©inn. ©. 5. $enn.
fclimer«.
Srluthcn intr.: 3ufammenfefcung : Umfluttjen tr.: Die ©tute...
. . . jchneefchimmernb [f. u.], $um (Srunbe gebeugt | ben mähnum
flutteten Spaden. ©. 53 a. Annette o. Drofte.
furche f.: 3ufammenfefcung: 93°n ©türme« furchen ift bie ©ee
gefräufelt. ©. 50 b. Dingelftebt.
($rau a.: 3"fammenfet(ung : Dem Jüngling festen ju nebelgrau
ba« flechte Vanb ber ©adjfen. ©. 45 b. Dahn.
fräfeln intr. ic: mit (ober: roie mit) f leinen $afen feftt)alten: Die
flianfe t)ä f elt am ©trauct}e. ©. 51a. Annette o. Droffe.
§onb f.: 3ufammenfeftung : aber ihr Darbenben, f läget noch länger
falt mar bie ©yenbehanb. ©. 47 b. Dahn.
§art a.: 3u)anUKenfefeung: (£« [ba§ beutfehe SBolfJ fchroört bei bem
theuem $lute, | mit bem ihr un« ben ©ieg ermarbt, | baf« e« mit f elf eit»
hartem ÜHuttje | einftehr, roofür1 ihr fämyfenb ftarbt. ©. 43 b. (Srnfl
(Surttu«.
§etft a.: 3ufammenfefeung: %n oollem Drange | ber Piebe für ba*
SBaterlanb | feib ihr mit jugenbheiger Sange | gefallen auf bem rechten
©tanb. ©. 43 a. (Srnft (SurtiuS.
' «gl. in ber unge&unbencn Nebe gcroobnlicb: für Da«, wofür.
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— 419 —
$iiöf t.: 3ufammenfe$ung: ^nbef« ber ®eift auf Intern grtugel
buT<b aüc Sflebelfjüllen brang. ©. 43b. (Jrnfl Gurtiu«.
$ut ui : 3ufammenfefcung: Dm Sanberfcut fdjmenf ia), nad)
Sdjeibenber «rt. 1 ®. 15 b. tfubro. SBauer.
ftappe f.: 3ufammenfeftun9: ^un bi« jur ©attelfappe im €>prung
ben Äopf er biegt ©. 47. Daljn.
Stitt id.: 3ufa,w^nfe^ung : Qljr l)eiltg Opfer flamm' un« in« ®e-
bäc&tni«, | wenn mir be« neuen ÜReidje« Jempel bauen. | 3um Tempel*
fitt empfalm mir iljr 93ermäd)tni«: | ber greifjeit (£etft unb brüberlid)
Sertraun. ©. 13. tfubro. Äuerbadj. [Qn ber ungebunbnen Webe, Weint
mir, würbe für ben $au eine« Sempel« meljr bie $eaeiö)nung üRörtel
al« ftitt paffen, ma« freilia) ^ter ntdjt in ba« 93er«ma& pafft.j
„Älijf n. — «; - «, — e (engl.) = flippe (f. b. u. grembroörter*
budj jc.)" [Grrgänj.*Sörterb., mit ^Belegen], — baju:
$lö(ltä) &utft, e« flattert ber ©eil) i unb flatfdjt in taumelnben
fingen j überm Äliffe fein milber ©öjrei. <5. 54 a. Annette ö. fcrofte.
SM irren intr. ic. 3uiammenfefcung: IDen §elm gefajloffen, blanf
ba« ©djmert, ben ©ajilb um flirrt oon Pfeilen je. ©. 4« b. Dafjn.
Äönift m.: 3u)ammenie^ung : iRiajt umfonft gab ia? bem größten
©affenfönig [SfcelJ biefen t'eib. ©. 45 a. Qafri.
($nMang: noa) ein SBeleg für bie Jügung mit nadjfolgenbem Äecuf.
©ie fdjlenbern entlang ba« (&efteine. »3. 54a. Annette d. Drofte.
%n meinem SBÖrterb. (II <5 375a) Ijabe id> bei näa)tlt<$ unter
ben 3ufammenfe^unge« audj allnäd)tlidj mit ber (Srflärung: „jebe SRadjt
(ftattyabenb, ffladjt für 9?aaU nad)rnä$tlia})- angeführt unb belegt. 3$
füge baju mm eben ba^er: „iflatynäajtlia) a<lv.: aünätyliaV', — mit
Seiegen, roorau« tdj tjier nur bie folgenben jroei r)erfe^e: „Xagtäg(id) unb
namtnädjtliäV'. Äcfegarten ütyapf. 2, 153 . . . „iRad)tnädjtli$ giebt
Sflatur bie frifdjen träume, tagtäglitt) neuen ©inn." ßeop. ©tiefer, £aiem
breo. 305.
SRidjt ermäbnt ift bei mir (unb — fo roeit tdj fefje — in allen
bisherigen beutfajen Sörterbüajern — ) bie gorm allnaajttftr bie nament*
Ud) in ber 3ufammenftellung mit alltäglid) (ogl. iefcodj alltägig in
meinem ffiörterb. III ©. 1281b unb ©Tgän^SBörterb. 6. 549a) auf*
faüenb Hingt unb meljr burdj ben flieim al« bur$ ben ©pracbgebraudj in
« $n ungebunbner iRebe würbe man ben fäcbftfc&en (Sknitio ^icr rootjl wrmeiben,
»eil ber $3rer bie gönn 6cr)eibenber — ftatt al« fä^fifdjen ßenitio be« baupt«
»Brtlieben SWittetwort« in ber SWe&r$ar)l — aud) al« »ciMt<^<0 ©eitoort ju bem roeib=
li^en ^anptwort Ärt gierten fönnte, ogl. (ofjne ben 3»ang be« töetm&) wie
6<ftibenbe tr>un jc.
Ü2*
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— 420
folgenbem 33erögebinbe oon Dahn herbeigeführt fc^etnt (f. $ulö a. a. C,
©. 45 a): „©ieben Qahre mächtig, mächtig | t)abT ich biefen lag erfe^nt
fcbon alltäglich unb allnächttQ | hat mein ^arren fia) gebehnt."
Pforte f. 3ufammenfefcung: ©raufe in Sonne fort, I heilige Sanbe*
pf ort' [ÄoMenjJ. ©. 12a. (£. ÜW. »rnbt.
Regelt H 3uiamtnenfe$ung: ©ie ftürmten oortoärts trofe (Sranatem
regen. ©. 12 b. tfubro. Äuerbadj, ogl. Äugelregen.
deinen tr. (buhtertfa) = reinigen), j. 33. auch: 33om 33lute ju
reinen bie Sangen. ©. 18a. «uguft 33era)t.
Säbeln tr., j. 33. auch: ftranjofen $u fabeln, Da$ baucht ihnen
gut. ©. 8 a. <£. 3W. «rnbt.
(^e-(ott ii. — (e)$; — e: bie ®efammtheit ber ©aiten eine« £on>
roerfaeugS: Die bu roufsteft ju rühren | lieblich, rote feine, ber $arjf
<&efait. ©. 47 b. Dahn.
3 (himmern intr., tr.: fchneefchimmernb, f. o. : umfluthen.
Schleier in. 3«)ammenfe^ung: 3h"n ©chattenfdjleier fenfte bie
Wacht. ©. 50 b. (Srnft Dohm.
©djleubern tr. 3ufammenfefcung : Umfchleubern ^) tr.
$. 33. auch: 35on beö ßönig« umfchleubertem Raupte | rafch er ben
§elm, ben gefät)rbenben, raubte. ©. 47 a. Dahn.
Sdjtiitt m.: 3ufammenfe^ung, 33. auct): Sie flogen ba bie J)ter>e
nicht, roie ftürmten bie Äot)orten, | gleich tyxm unterm ©tdjelfchnitt,
gefenften unb oerborrten. ©. 49. Dingelftebt.
Saroten tr. 3ufammenfeftung: $erfd)roten, 3. 33. auch: Drei 1
Männer ritten bura)8 fceibegefilb. | ben §elm jerfchroten, jerhatft ben
©ct)ilb. ©. 44 a. Dahn.
©beeren tr. gufammenfeftung: burchfpeeren (= mit ©peerrn
burchbohren :c): Da ftürjt mit burdjfpeeretem föoffe [ Ih^balb unter
bem ©türm ber ©efchoffe. ©. 47 b. Dahn.
<de<ftein n.. auch breifilbig mit hinzugefügtem e am ©ä)luf«, f. 0.
entlang.
Stumm a. 3ufammenfet$ung : Unb alle« Seheflagen unb töocheln
ringsherum | roirb bei ben Orgeltönen aUmählich grabeSftumm. ©. 16.
Otto 33enefe, ogl. grabftumm. <£rgäna.*Sörterb. I
©ünbcn intr. ftatt beS üblicheren fünbigen, 33. aud): Wer
Urban hat, ber $apft, es oerfünbet: | Völliger «blafs, roie oiel er ge^
fünbet | ihm, ber ben Äönig ber äefoer erfragt. ©. 47 a. Dahn.
5ofen intr. 3ufammenfefcung: ßrtofen; alterthümelnb: §ört ü)r
bie Börner beS JeinbeS erbofen? ©. 46 b. Dahn.
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— 421 —
9®ol f. (f. ©a$l, Sinnt.), altertljümlia) = ©a(Mftatt it: Die
Hunnen jaulen auf Mutiger ©al. ©. 44 a. Dafa.
9Beil| m. :c. (töauboogel), wedjfelnb im fpradjlidjen ®efdjledjt unb
in ber flbwanblung, 3. 03. audj: $>er ©onnenpfeil | prallt an be$ ©eir)en
©efieber ... (5« flattert ber ©eif> tc. ©. 54a. Annette 0. Drofte.
©eiten tr. ic: ©elj eudj, it)r golbenen, ftaufifdjen Dorfen! I wer),
bu gebanfengeweitete (Stirn! ©. 47b. £)ar)n.
Serben intr. : <£in grembling warft bu [Srjamiff 0] unfernt beutfa)en
Horben, | in ©itt' unb ©praerje anbrer ©tämme ©o$n; | unb wer ift
frimiiajer als bu ir>m worben [ftatt: geworben]. ©.50 b. granj
$ingelfiebt, »gl. weiterhin $ier ©. 430 t.
Stdjen intr. 3ufammenfefying: S3eraed>en: Das ift ber gefpenftige
Öräberfnedjt, | ber bem SWeifter bie beften $orfe oerjedjt. ©.51b.
Ännette o. Drofte [»gl. nebenbei bemertt: £orf*®räber unb «Ütteifter
unb (f. ©örterb.) über bie ÜWerjrjafjl oon lorf mit unb or/ne Umlaut].
^eidjner in., 3. 53. aud): ©ie lor)nteft bu ben Qti^ntxn biefe
Farben? ©.77 b ©aubo. = ben geinben, beren ©djmerter bitb, mit
biefen Farben gejeia)net (bid) oerwunbenb).
B.
@iniged anbere nodj in meinem ßraan|.»ätförterb. ftadutttragenbe.
§ier glaube i$ füglidj nodj ba$ SRadjfteljenbe anreiben $u bürfen,
bas mir jur fyit grabe jur §anb liegt:
„Jöuniefii «Oerlei. "
a. »Uten.
3n meinem grembmörterbua) (1871) I ©. 158 b ff. r)abe i$ auf*
9«Wrt:
S3oer: 1. (r)oü. bur) m., —8, — en; — S, — en: „53auer", befonber«
in ber Äapfolonie bie (Srunbbefifter rjoflänbifdjet £>erfunft (mit gelegen).
3n ber neuern ßeit finbet man bafür bäuflg bie ber beutfdjen fcuSfpradje
fidj anfdjliefjenbe ©djreibweife 53 ur (ogl. ©treif 2c, früher in ber ur*
fprüng[i$en englif$en ©djreibweiie ©trife:e.), wofür idj — augleidj für
bomit aufammenrjängenbe ©örter — einen Söeleg aus ber SRat.^tg. 46,
409 f/erfefte: „Ob im beutf^en ©ajufcgebiet in ©üboftafrifa qoUänbifaje
$uren in groger «nja^l aujulaffen finb . . . 53oernetnmanberung
. . [(ES] belauft fio) ber ganje 2re[e]f (3ug) auf 400 Emilien . . .
2>er £re[ejf befielt meift au« fogenannten 53p woner« (fleinen ©eibe*
pä<f)tern) tc."
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- 422 —
'Daran f ließt fidj benn au$ ba« $iellofe Zeitwort: buren (mit
„Ijaben") = al« (ober rote) &oUänbifd}e SBuren (eben unb wirt(jfd)aften,
wofür idj au« ber 2Worgen*3lu«gabe ber SRat^tg. Dom 16. >Rod. 1895
(SRr. 652) bie folgenbe ©teile &erfe|e:
9?or BHem müffen ©ie bebenfen, baf« ©ie tjier m<bt Äcfermirt&föaft,
fonbern lebiglidj ©iefeuajt betreiben fbnnen; bef«falb ift eine Jarm tum
lOOOO SWorgen eigentli<$ etwa« au «ein für einen (Europäer, ber. wenn
er oorwärt« fomtnen will, mit circa 100 3uö)tfüf>en unb circa 200 ©rätf
ßteinoiel} £u buren beginnen muf«. — ©ine gan$ ä&nlidje ©teile finbet
fidj no$ im weitem Verlauf beä Äuffafce«.
b. Sampftlar.
gür bie fcbrcife Ätamil fyifdja'S ftanben feit Donnerstag, bem 7. b. 9W.,
jwet ffrieg3fa)iffe, unb jwar ber iHabbampfaoifo w$alia" unb ba« Iran«*
portföiff „3«mir" bampfflar. STCat^tg. 48, 651.
Da« ©a)luf«mort märe nod> in meinem ©rgäna.SBörterb. ©. 305 c
unter Har 6 a nadjjutragen, entfpre^enb ben bort gegebenen belegen für
flar als ©eeman«au«bruet nebft ben 3ufammenfefcungen wie, „gefedjt«*,
fee*, fegel'flar :c" = fertig unb bereit jum Slbbampfen.
c. üben.
Die« 3e^roort lP freiließ in meinem ©örterb. (II ©. 463a, ogl.
<2hrgäna.*©örterb. ©. 376 a) al« jiellofe« unb al« jtelenbe« 3eitw. auf«
geführt, al« lefttere« mit ber ©rflärung: „öbe madjen", boa) mit bem
3ufafc: ^oa^beutfa), gewöljnlidj nur in ßufammenfefcungen; aber natyu-
tragen märe baju au« bem „Deutja)en SRetd)«blatt" 15, 370 a ber folgende
©afc: „Qd) fjabe ©ie oft. fo fagte er [ber £anbrat§ greityerr o. iRic^t-
fjofen in Qauer] mit ©Treibereien mebr oben [quälen, langweilen] muffen,
al$ mir lieb war." Diefe $3ebeutung be« jielenben getrmort* öben wäre
no<$ in meinem £rgänä.*ffiörterb. nad^utragen gewefen.
d. trogfara a.
Qn meinem ©örterb. III ©. 1351 c fabe iaj bie« (£tgenf<$aft«roort
freiließ aufgeführt, aber bodj nur mit SRütffid)t auf bie gufammenfe&ungen.
gür ba« ©runbwort felbft trage id> nun au« einem Äuffafce oon fcb. fc
§artmann in 30U**nfl'* ©egenwart (48, 141) b) ben folgenben ©afc na<*.
„Der ®eift war $uerft jum tragfamen Kamele geworben, inbem et p4
bem ,bu follfi* gebulbig beugte", = bereitwillig, mit ©rciebenfctt bie *u
tragenbe Öaffc ober ©ürbe auf fia) ne&menb, tragenb, fi$ aufbürkn
laffenb ic.
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— 423 —
e. für.
meinem ©örterb. 1 @. 669 b/c Geißt e$ unter galten in Sflr. 7:
„3<G ^alte iGn für närrifdj, für einen Marren, nadj metner
Sluffaffung ift er es . . . £aS für bleibt aber auweilen fort, namentlia)
cor einem Gfrgenfdjaftswort, wenn btefem ein Komplement ober überhaupt
trgenb ein 3ufa% »orangeGt ober toenn eS burcG ein fubftantioifdjcS 93er*
fjättnis umf^rieben ift . . . [mit ^Belegen]; audj juweilen, um baS naGe
3ufammentreffen zweier für ju oermeiben" ic, ogl. au<G mein flöörterb.
beutfajer ©mionomen (2. «ufl.) ©. 673 SRr. 3; fcauptfämier. ©. 12b/3a
Wr. 2 b je.
Qn ber Parlaments* «uSgabe ber SRat.^tg. oom 11. £>ec. 1896
faßt es auf ber 3. ©palte ber 2. ©eite:
„<£r tyHt bie «enufcung beS auSgleidjSfonbS für GtatSbefiettS als
fe^r gefäGrliä)",
roäGrenb es fpradfübltd) nur ^eigt:
„©r ^ält bie $enuftung für [ni$t: als] gefäGrliaV'
DafS Gier an bie ©teile beS für baS im allgemeinen nicGt fpraa>
üblia)e als gefegt ift, erflärt ftdj babur<G, bafS ber ©djreibenbe in einem
ganj richtigen ©pradjgefüGl „baS naGe 3ufammcnt«ffen jmeier für §at
Dcrmeiben" wollen; aber feinere O^ren werben bura) bie getroffene 2luS*
fünft niajt ganj befriebigt fein. 33ietlei$t würben fie fa)on weniger Hnftoß
nehmen, wenn eS mit oeränberter ©tellung etwa Gieße:
„Die Söenuftung beS «u8glet<GsfonbS für (StatSbeficitS tydit er für
feir gefäGrliay, -
wobei bie beiben für nidjt burd) ein einiges ©ort, fonbem burdj brei
SBörter getrennt finb. ©ine burajgreifenbere SBerbefferung böte ber ©rfafc
bes 3eüroortS l ten bura) eins, baS fpraajüblidj nia)t mit für, fonbern
mit als oerbunben wirb, $3.: „<£r betrautet (ober: ujm erfdjeint)
bie ©enufcung bes SluSgleidjfonbS für ©tatsüberfa)reitungen als feljr ge*
faGrli<GM u. 4. m
f. Weniger, raeGr.
Qn ber ©onntagS*$eilage SRr. 50 gur National* 3tg. oom 13. $>ec.
1896 Geigt es in einem Huffafte oon Gmil töolanb:
„93or biefen G<>G«n ©änben, an benen nur umbrifdje SRaler . .
oertreten finb, empfinbet man weniger Semunberung eines einzelnen
SMlbes als meGr eine tiefe Ä(Gtung oor bem großen 3U9 *n oen ©eelen
Meier üttenfcGen :e.M
Digitized tay Google ,
- 424 -
$ier ift ba« „mefcr" hinter „alt" au flreiajen ober üiellei$t buri
„oielme^r*1 ju erfefcen.
S. $lellermann] f$reibt in ber Mat.*3tg. 49, 733:
„Unb Da« fonnte unb ift in bicfcr «uffü&rung gefwef>cn."
Da« ift eine ntc^t gan$ forrefte äufammenaiefymg (ogl. $auptfä)roier.
<S. 345 ftr. 2e). Da« bur<$ ©perrbrudf fceroorgefcobene gefd>e$en ift,
in fo fem e« mit bem „fonnte*1 oerbunben werben foü, ber ^nfutitto,
in fo fern e* aber ju bem „ift" gehören foü, ba« ^articip. ^oQftänbig
mürbe ber ©a^ tauten muffen: „Da« fonnte in btefer ftuffütyrung ge*
fdjetjen [Qnftn.] unb ift bort au<$ gef$ef>en [^articip]*1. Um fta) ben
Gier — burd) ba« kleinlauten befi gnfinitio« unb be« ^ßarticip« einiger*
mafcen oerbecften - geiler beutlia) jum öewufftfein au bringen, oerfufr
man bie 3ufammen&ieljung $3. bei bem ©afoe:
„Da« fonnte biefe «uffü&rung bewirfen [Qnfin.] unb fat e« au$
bewirft fltartieip]."
h. ©efdjefjen, ber ftaH fein.
„Der galt, ber $ljnen jur Beurteilung oorliegt, ift fo flar, wie
Da« wo$l feiten ju gef$e$en pflegt. u ®eorg Jrei^err o. Ompteba
(ffioman*$ibliot$ef, 1897 6. 32 a).
§ter müf«te e« am ©$luf« nötiger moty feigen: „wie e« rooty
feiten ber Ja II ju fein pflegt*1 ober: „wie (e«) wo$l feiten einer (ift)",
ogl. mein ©örterb. III ©. 900 bf wo al« 53ebeutung oon gefdje^en on»
gegeben iß: „fi$ ereignen, jutragen, begeben; paffieren jc, bem Raffte
oon t(un entfpreifgenb, boa) ofjne tyeroortretenben ®eau9 auf ein t&unbtf
©ubieft" — , wäfjrenb e« eben ba (I ©. 397b) unter Jall SRr. 3 (enjt:
„etwa« ©orfaüenbe«, fldj ©reignenbe«, wirfliO) ober möglicfcrweife Sin*
tretenbe« (ogl. ©üentualität): Da« ift ber gaü [oer^ält fi* W iß nt$t
ber gaü ic."
i. Stellung.
„91« bie äletne au f freien begann, na$tn fie bie üflutter auf bie
Äniee, wicfelte fie bia)t in bie glaneübetfe au« bem 33ettd?en unb fummte
iljr ein Sieb." greifjerr o. Ompteba (8toman*©iM. 1897, ©. 36 a). $ier
foll ba« oorangefteüte „fie" ba« Objeft im Äceufatio fein unb ba«
nadjfolgenbe „bie ÜRutter" ba« ©ubjeft im iRommatio; unb jeber wr*
ßänbtge Sefer wirb fia) fagen, baf« nia^t umgefeprt — wa« ja naa? ber
graben ©ortfteüung ba« SRätfcflltegenbe wäre — „fie*1 al« ©uojeft, „bii
ÜWutter" al« Objeft aufaufaffen fei (f. fcauptföwter. 6. 352b); aber,
ba au$ ju ber Umfteflung Onoerfion) ni$t etwa ber ®runb vorliegt
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425
ba« toitlofe fie befonbers $eroor$u$eben, fo fatte ber (Sdjriftfteller boa)
roo^l beffer unb ri$tiger nia)t oon ber graben ©ortftellung abroetdjen
foöen, atfo: wÄl« bie kleine $u fdjreien begann, naljm bie Uftutter fie
auf bie flniee" ic. ogl. ebenfaH« tabel&aft (©. 37 b):
„(£ine milbe fTeunblidje §anb; eine Dame, bie iljren flteidMura oer*
wenbet, bie txmvif) i&rer *Rebeumenia)en 311 linbern, bie beleibigte fie
unb wie« i$r bie Xtfüx — oon fcrmenunterftüftung Ijct fte 9Hd)t« tmffen
rcoöen- ic,
beffer, jeber ÜRif«beutung entrütft, etroa burdj bie Umroanblung in« $affio:
„. . . (bie) warb oon tfyr beleibigt, fie rote« Ujr bie $$ür k.u
Qn ben §auptfd)roier. ©. 353 a $ei§t es roetter:
„Hud) au« ber $erroe$«lung anbrer Äafu« fönnen juroeilen $mu
beutigfetten entfielen, " —
roooon aud> r)tcr nod> ein ©eifpiel gegeben »erben mag.
3n ber ÜWeflb.*©rreI. ftnibetjtg. Qa^rg. 11 SRr. 283 finbet fidj
ber ©a%:
„(Jrfl jefot rourbe biefe ^feTet ber ^oli^ei befannt, bie ber Staats*
anroaltfa)aft Neroon &n&eige maa)te." Der gorm uaa) fann „berVolijei"
^enitio ober Datio fein unb e« ift alfo nidjt unjroeibeutig flar, ob e« fia)
Gier um eine £>ejrerei ber $olijei tyanbelt ober ob gemeint ift, bafö
e« bie $oli$ei roar, ber erft jefct bie §ererei befannt rourbe. 55erbefferung««
oorfd)tag:
„dxft je%t rourbe ber ^olijei biefe $erwei befannt, oon ber fie nun
ber ©taat«anroaltfö)aft Hnjeige machte" ~, ogl. 3. SB. aua? bei ©oet&e
im «nfang be« 13. ffapitel« oon ©ilfclm üTfcifter'« tfe&rja$ren ($b. XV
©. 48):
„©ityelm . . . überreizte, ba er feinen £>anbel«freunb nid)t $u §aufe
fanb, ba« C£mpfe§lung«f abreiben ber (Gattin be« Übroefenben" —
ftatt unjroeibeutig: „ber (Gattin be« Äbroefenben ba« (Jmpfeljlung«f abreiben "
u. Ä. m.
k. ftHUfafjren.
„Dem ©unfa), ben ba« ÜRotto au«fpriä)t:
ftcomt nidji ben &oÜftod gleico jur $anb
Unb fpwd)t oon fltöfj« ober tfctner.
fei um fo lieber willfahren, als Stile minbeften« bie Änerfennung tyte«
Streben« oerbienen." Woman?3tg. 33, 4, ©p. 789 (0. tfetrner), ogl. raeine
£>auptfa)roier. ©. 338 a, roorau« i$ golgenbe« $ier au«&ebe:
„töiflfaljren: mit ber Nebenform: rotllfatjrten, fd)road)formig unb
untrennbar: . . . $erfeft: (tä)) $abe gerotllfa$rt(et), feltner roillf a$rt,"
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- 426 -
f. Ausführlichere« nebft «Belegen m meinem ©örterb. I ©. 3<H a, woran*
ich hier au« ©offen« Obuffee 1, ^B- 01 ben ©eleg hetfefte:
eat nic&t Otogen«
2)ir bei Ui 3)anaer €*iffro mit friligen ®ab«i gemillfa&rt?
L $rutffel>ler. ^fehler.
Die ©ebauptung, ba$ ©ort Drucffehler fei falfcb, weil ja bei
geiler titelt oon bem Drucfer, fonbern oon bem <3e^ct gemalt worben
unb bann oon bem Drucfberi$tiger überfehen worben unb fomit un=
berichtigt geblieben fei, biefe Behauptung ift unbegrünbet, weil ba« &
ftimmung«mort in ber 3ufamrnenfeftung i<* nicht Drucfer, fonbern Drucf
hei§t unb ein Drucf fehler ganj richtig einen ger)lcr in Dem Drucf (b. t).
hier: in bem ®ebrurften) bezeichnet.
©enn Sluguft Sngelien in ber eierten, oerbefferten Huflage feiner
„©rammatif ber neuho(hbeutf(hen Sprache" (1892) auf @. 567 in bem
„©aa> unb ©ortregifter" 3. 4 bruefen läfft:
„(£in paar nachträglich bemerfte ©afcfehler fhtb tyex berichtigt",
fo ift biefe (oon mir burch ©perrbrurf h^orgehobene) oermeinte 33er*
fcefferung in ber $hat eine ©erbatlpornung, in fo fem ba« burch ben
allgemeinen (Gebrauch gefcbütjte, wie gefagt, ganj richtig gebübete, un$roci
beutige ©ort burch em ungebräuchliche«, met)rbeutige« erfe%t werben ift:
ein ©aft fehler fönnte 53. eher einen %tf)\tt gegen ben ©afobau be*
zeichnen al« einen ©efcerfet)ler, ber oor bem Drucf nicht berichtigt
worben ift.
m. Stellung.
„Der $alaft, eine« ber merfwürbigften Bauwerfe, bie wohl in ganj
Suropa emittieren :c." ®. ffarpele« in ber SRat.^fl- ©onntag«*$eil
Wr. 51, ftatt: Der $alaft, wohl eine« ber merfwürbigften ©ameerfe,
bie in ganj Europa eriftieren.
n. 3u ber in ber 3eitfdjrift „$om Sei« jum SReer" 15. 3ahrgang,
26. $eft, S. 570 ff. gebrutften Wobefle „$üte bid), ftin'* Blämeleis"
oon Srieba Kretin *. »Mo».
a. 3 roc^ ^ eu t i gf ei t.
„. . . Die £age«blätter befprechen meine gefte unb meine Soilettai,
alfo Älle«, wa« man oerlangen fann." ©. 571 a.
Diefer ©aft ber oortrefflichen ©chriftfteUerin ift feinem ©ortlaut
nach nicht ganj unzweideutig, in fo fern ba« oon mir burch ©perrbrad
heroorgehobene Sllle«, wie ba« ooranget)enbe „meine 3efte unb meine
Toiletten" al« Objeft be« jtelenben 3eitwort« „befprechen" aufgefaßt
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— 427 —
roerben fann; na$ ber 9tbfi$t ber <3$riftftellerin aber fott es ber Sflominatio
fein in einem mwoflftänbigen ©afoe, worin ber Üräger be« ©afceS, baS
3eitroort, beliebter ffürje falber fefclt. Die 3weibeutigfeit wäre befeitigt,
trenn es am ©djlufs etwa fyiefje: alfo ÄöeS [ift] fo, wie man es nur Der»
langen fann.
b. Bon.
«uf berfelben (Seite Ijei&t es in ber nä<$ften ©palte:
„3$ Ijab mir oon tym erjagen laffen," -
roieberüm niefct ganj unjweibeutig, f. in meinen 5>auptfdjwier. ©. 324b/5a
unter bem £itelfopf oon Sftr. 4. Der ©afc foll bebeuten: ,,§4) fjabe mir
oon fcnbern (aus Dem. was fie erjagten) über iljn berieten laffen, mir
mein Urzeit über iljn gebilbet ic"; aber bem Sortlaut nadj tonnte ber
Safc aua> fo auf gef äfft werben, als ob er ber (Srjä^Ier geroefen fei, bem
bie ©ajreibenbe jugeljört §abe.
c. tfrtbbel'Ärabbel n.
„Die Ätnber ftnb meblid) unb gut erlogen unb baS Äribbel*
Ärabbel unb gelle £aa)en wirft belebenb jc." ©. 5721>, ogl. männlidj:
ber Äribbeifrabbel in meinem SBörterb. 1 ©. 1005 a; ©rgänj.*
©örterb. ©. 318c unb in beiben Eüdjern: baS ©efribbel (unb)
GJefrabbel.
d. Überan(ge)ftrengt ($articip).
„<£rfd>öpft unb überanftrengt ift er." ©. 574a, nötiger: über*
angeftrengt, f. §auptfd>wier. ©. 299a unb meine ©ojrift: w©a^au"
B. 21 unb 33.
e. (Srfreut&ett f.
„(£r begrü&te mto), wie immer, oiel $u unbefangen, mit einem ©a?im*
mer ber (Srfreut&eit, ben bie einfache $öfli$feit forbert, aber o^ne alle«
Gmpreffement." ©. 575b.
Das Hauptwort ©rfreutljett, als Jortbilbung beS mittelwört*
liajen ©igenfdjaftswortes (abieftioifdjen ^ßartieips) erfreut, f. barüber mein
Vorwort ju bem beutfaVenglifd)en „©neoflopäbifajen SBörterbuaV oon
2Ruret*©anberS(©. III b/lV a) fefylt nod> in meinem ©rgän^Sörterb. unb
ia) fcabe ba^er biefen 53eleg f)ier mitteilen wollen, ofme freilid) bas nad)
Sprat&äfmlia^feit gebilbete ©ort empfehlen $u wollen, für baS meine«
(Jraa)tenS: „©Limmer beS (£rf reutfeinS" ooüfommen ausgereist f)ätte.
— Da« franjöfifaje ©mpreffement ftefjt fyier burajauS an feiner (SteDe
als «uSbrucf ber fogenannten „täefellfdjaft"; baS beutfdje „eifrige 8e
fliffen^eit" wäre ^ter wofjl $u bebeutfam unb ju f$werwiegenb.
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- 42? -
f. «ufftrupfen.
„<Jr ^otte ben fHocf au«gejogen unb bie Ärmel be« §embeS auf=
geftrupft." ©. 575b, wo ba« munbartlicfce aufftrupfen (09!. platte
beutfcb up-ströpen) für ben gewöhnlichen «u«brucf ber Schriftfpracfce
auficbürjen oielleicht noch in meinem <£rgan3.*©örterb. nachgetragen
weroen lonnie.
g. ©a«.
„<£r . . . fitane fieb überhaupt rein anbere« fDafein öorfteüen al«
Da«, wa« er för)rc.- 6. 75 b.
©a« (f. b. in meinen §auptf<hwier. ©. 327 a/b OTr. 2.) ift na<h
bem gütigen Schriftgebraudj burdjau« an feiner Stelle in 93e$ug auf ba«
fubftantioifcb (ober hauptsächlich) gebrauste Da«; hier aber tft ba« ni<r>t
^auptroörtlicr) gebraust, fonbern als ©eiwort (attributiv ©igenf<faft£
wort) bem au« bem $Borherget)enben $u ergänjenben Hauptwort „Da*
fein", ogl.: ,,al« ba« (ober ba«jenige) Däfern, welche« (ober ba«)
er führe" unb fo mürbe nach meinem Dafürhalten bem (gebrauch ber
heutigen ©chriftfpracbe gemäß bie Schriftftellerin am ©ebluf« beffer gefegt
r)aben: „al« ba«jenige, welche« (ober ba«) er führe", ober auch: „als
ba«, welche« er führe" aber in biefem ledern galle füglich nicht: „al$
ba«, ba« er führe", (wegen be« hatten 3uiammenftoße« ber beiben um
mittelbar auf einanberftoßenben ba«).
0. Samtt
ift theil« ftboerb (ober Umftanb«wort). ttjeil« ^onjuntrion (ober 93inben?orr),
f. Darüber mein ©örterb. II S. 314c/5a unb $auptfchwier. ©. 88a.
©enn e« j. in ber Wal 3tg. 49, 644 heißt-
„Die Pfeifchen, welche fich hören ließen, feien alle in ber gabrt?
«epguier an bie «rbeiter oertheilt worben, bamit fte bamit bie p^rfT
ber Socialiften au«pfeifen tollten," —
fo ift ba« erfte bamit ba« einen «bftcht«fafc antnüpfenbe 93inbewort. ba4
jroeite aber ein Umftanb«wort, in ber 53ebeutung: „mit biefen Pfeifchen"
S5om Stanbpunft ber Sprachlehre au« ift alfo gegen bie beiben —
nur burch ba« einfilbige „fie" getrennten — „bamit" Sticht« einjuwenkn:
wohl aber liegt für ein feinere« unb empftnblichere« Oht etwa« StÖrentö
in ber rafa)en aufeinanderfolge be«felben ©orte«, ohne baf« ein befontw
SRachbrutf in ber ©ieberfwlung liegt, f. wa« ich unter bem %\tM
„©ieberholung" in Mr. l auf S. 33tib/7 au« einanber gefeftt. «ci
biefem ©efi<ht«punfte au« wäre ber ©chluf« be« (Safte« au« ber ^lat.^tg
nicht tabello«, ogl. al« 93erbefferung«oorfchlag etwa:
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— 429 —
bie Jü&rer ber ©oeialiften auspfeifen f Otiten."
p. Stellung ber Helattofäfce
(f. ©.111 ff., reo auf anbete ©teilen ^ingewiefen ift).
6tn warnenbeS 93eifptel möchte idj noa} fcinaufügen au« ber 9?at.»
3tg. 48, 587, wo auf ber 1. ©palte ber 3. ©eite au tefen ift:
„Qiefem Soaft folgte ein £rinffprud) beS Dr. Traufe auf ben
©rog&erjog oon Stoben, ber" —
3Ber ben ©aft bis fyierfyer gelefen ober gehört $at, mufs glauben,
bafs bieS &ier am ©djlufs fieljenbe bezügliche Jürwort „ber" fidj <wf bas
julefct ftefanbe männlia)e §auptwort: „(Srogljeriog o. $aben" bejte^en
toll, — aber eS tyeigt nun weiter:
„in (Erinnerung an beffen [?] foeben begangenen 70ften (Geburtstag
an bie (Gefü&le appellierte, bie für ben ^oajoere&rten dürften bei jebem
guten Deutfdjen lebenbig finb."
SWun fagt fia) freilidj ber Cefer ober §örer, bafs unmöglid? ber
$rof$er£og oon Stoben gemeint fein fann, als ber, meiner in Erinnerung
an ^emanbeS [man weig nidjt weffen?] (Geburtstag appellierte zc. — unb
entberft wol)l aua), bafs nad) ber $bfid)t beS ©djreibenben ber £rinf*
ipru# gemeint ift, ber u. f. w. — »ber barf Qemanb, ber für bie
Öffentlidjfeit fa)reibt, ber Mitarbeiter einer angefe&enen 3eitun9» f10) oer*
artige SRaa)läffigfeiten erlauben, bie bei jebem benfenben Cefer £a$en ober
Unwillen erregen muffen? — GS &ätte etwa feigen müffen:
„(SS folgte ein oon Dr. Traufe auf ben ©rogfcrjog oon Stoben
ausgebrachter £rin!fprud), ber jc." —
SRadjfdjrift: „2ludj weit hinauf weifen bie niebrigen Ufer beS weit
idjiff baren ffluftbji gleid) günftige Söebingungen auf, bie tyeute nur i|re
firaft in grogartige Üppigteit an auSgebe^nte 3u£er* unb üttaispftonjungen
oeriahwenben." iRat.*3tg. 49, 621 (aus einer Webe Oes (GouoerneurS oon
Oftafrifa), — ftatt etwa: Äua) gleia)günftige ©ebingungen weifen weit
hinauf bie niebrigen Ufer beS weit fdnff baren ölufibit auf, bie ic.
q. Sweibeutigfeit; wenig; einig.
Sttadj gebüljrenber SBürbigung ©djubert'S, ©poljr'S, £mmmel'^
sH?enbel3fo$n'S unb einiger weniger bebeutfamer Üßufifer. iWat.*3tg.
49, 572 (tf. 53[eüermann]). — SRadj bem in meinen $auptfd}Wter. ©. 125 b
unter „einig" fflx. 3 unb ©. 333 SRr. 2c unter „wenig" 2c Bus*
einanbergefefcten würbe 8. 93. beffer (unb un$weibeutig !) gefa)rieben faben:
einiger weniger [ober minber] bebeutfamew ÜRuftter.
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r. 3ttttbeutigfeH.
„Die Unterbrütfung jener 2lnipraö}e ftn amtlichen Beriete erflärt
fid) für jeben Unbefangenen am natürlichen wotyl barauä, bai$ fie —
[ba$ fann fia) fpraa)liü> bod> nur auf ba$ ©ubjeft: fctc Unterbrütfung
besiegen, md)t aber auf ba$ baoon im <&enitio abljängenbe: bie Änfpraa)e,
wie es ber tfefer auffaffen follj — eben eine ^mprooifation Baubin'ö
war, wie ber $3e)ua? bei ben ^räfibenten ber beiben ßammern eine folcbe
be3 ^aren." 9flat.3tg. 49, 599, »gl. als SBerbefferungSoorfajlag: „T>af$
jeneÄnfpraa)e im amtlichen ©eridjt unterbrüeft [ober oielme&r: nidjt
ermähnt] mürbe, erflärt fidj . . . barauS, bafs fie u. f. w.
s. 2Bo0ett.
„(£r füllte fogar föaffaelfa 3)amiani jur §erjogin Gaben matben
wollen." SRat.^tg. 49, 592 (Xelmann), wo für bie brei legten ©örter
riajtig, wenn aud) ungefüge, &ätte gefegt werben müffen: machen gewollt
[<J?articip, nia)t Qnfinitio] Gaben, ogl. beffer mit anberer ©enbung:
l)iefj fogar, bafs er 9laffaeüa $)amiani jur ^er^ogin &abe ma*en
wollen [^artieip in einer bem Qnfinitio gleiwjautenben Jormlj, — f.
meine ©a)rift ©afcbau unb Wortfolge <5. 143—145.
t. ©eworben unb roorben
f. hierüber in meinem SÖörterb. III ®. 1569a unb b unb banadj §aupt*
furnier. ©. 335 b Wx. 3 a unb b unb ba« bort «ngefü^rte, wie aud) bie
abecelia) georbneten 3nf)alt$üerjeia)niffe meiner tfeitfd&rift unb in biejem
$efte ©. 421. Daju füge ia> noefc au« bem 2.üöeiblatt ber S»ot.^tfl.4S*
9?r. 626 ben folgenben <5a§ be$ ©unobalen Baumann:
„Die armenifa)en Verfolgungen mürben nid)t fo ausgebest ge-
worben fein, wenn fie ni#t einen politifa>n ftintergruub Ratten."
^ier ift bas (jeroorgeljobene ausgebe tynt nid)t einf adjeS ^artieip
ober Mittelwort be« aielenben Zeitwortes auSbefjnen. fonbern abjeftiDifate
(eigenfajaftswörtlidje«) Mittelwort, ba« &ier aud), entiprea)enb bem ©ubjett,
in ber Me^rja^l fte&en fönnte: „Die . . . Verfolgungen würben nia)t fo
ausgebe^ntc fleworben fein," wo baS geworben ntyt o&ne feine erfte
©übe ffittt ftefcn bürfen, ogl. bagegen umgefe&rt j. Da« macefconiffte
Äomgreia) ift bura) «leranber ben trogen jutn ©eltreiaj ausgebest
»orben (paffio, entfpreawtb bem aftioifajen ©a^e: «leranber ber @rc§<
m ba« macebonifaje tfbnigreio) ^um SBeltreta) ausgebest) unb wo als reine«
wtiap be« fcilfsaeitwortes werben naa) bem gütigen ©pra^gebrauifc
nt«)t geworben ffrfan bürfte.
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— 431 —
u. f{ur awofttion.
a. Dem Söeifpiele be$ Königreich« Belgien, einem Heuling,
folgen. (Segenro. 49, 37a (Qul. £ub«aön«ft). ffliebtig rnüfste e« beißen:
eined SReuling(e)3 ic, ba bie appofition nic^t au bem oorangegangenen
Statu): „bem Veifpiele", fonbern gu bem ©enitio: ,.be« Königreich«"
gehört, f. £auptfchroier. ©. 47b/8a unter appofttion för. 8.
b. Qpitereffant ift e«, baf« ein abiiger Dfficier, ber General o. (Sour-
biere, tiefen Gebanfen bei bem Äönig angeregt Ijatte, — ein ®e*
banfe [richtiger: einen Gebanfen], ber be« Späteren „Äöntg« ton
l&raubena" toürbig ift. 9fat.*3tg. 49, 280.
c. SBetbüchfeit würbe alfo ber Qnbegriff ber (Eigenart fein, welche
bie« ®efd}lecht«n>efen oon bem anbern unterf Reibet, eine [nötiger: einer]
Stgenart, bie nicht gufäÜig ober nebenfächlich . . . ift. ebb. SRr. 289
(Slifabett) @naucf*Äühne). ©ollte Ijier üielleicht nur ein $)rucffehler oor*
liegen, tute in ber roeiter folgenben ©teile: tiefer [1. biefenj Eollgenuf«
ber eigenen ^erfönlichtett im aufgeben ber eigenen $erfönliajfeit, biefeS
ölütf im ©a^mera, biefe Vereiterung unb (Entfaltung be« eigenen 3<h$
burth Abgeben eine« ££>eil« beSfelben nennen mir üttutterlichfeit, ben [nicht
„ber"] Urgrunb ber flftutterliebe?
91ltertf)ümlid)e unb munbartüdie 9lu8brütft\
Der Qatjrgang 1894 ber Gartenlaube wirb mit einem Vornan au«
bem 12. Qahrhunbert („1)ie 9Wartin«flaufe oon tfubrotg ®angt)oferM) er*
öffnet. <£« fann nicht auffallen, bafö ber SBerfaffer, um feiner (Eraählung
bie eigenartige unb aeitliche gärbung ju geben, oielfatt) ftd) altertümlicher
unb munbartlicber au«brücfe bebient. ©aa> eine« fein abiuägenben (&e*
fdrniatfe« ift e« freilich babei, namentlich auch mit SR ücf ficht auf bie all*
3emeinwrftänblia)feit, ba« richtige 9Wa§ einaut)alten, roie e« a. 93. ©duller
aß leuchtenbe« SDhifter in feinem ©iltjelm $ell gethan ^at.
Qd) habe für meine 3«tfchrift au« bem erften $efte bie nachfolgenben
"Säj&e ausgehoben, bie ich h*** meinen ßefern mittheite, mich oa&ci QUf
wenige 23emerfungen au ben h^toorgehobenen ffiörtern befctjränfenb unb im
Allgemeinen bie fttnmeife auf mein ffiörterb. unb mein $rgäna.*SBörterb.
al« überflüffig unterbrücfenb:
1. „Äohlmann! [Möhler] ,§errl? fragte ber alte, ohne fich um«
jmoenben. ffiie lange bauert ber ©alb noch? Limmer [nicht mehr]
lang. Dann fommen bie Silben1 [mit ber gufeanmerfung : aimen]" «.
5. Ib.
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- 432 —
2. „<& ift bet Unter«berg, auf bem wir fteljen. Unb Das njciS
boä) ein jetos &inb im (Äabem, baf« innen brin |get)äuft ftatt: innen
— ober brin, ogl.: im QnnernJ ber ganje $erg ein einige« ®et)öt)l
ift, eine ftemenat' an ber anbern, bie eine golbtg [golben] unb he
anbere filbrig [filbern]. Unb ba br innen t)auft mit feinen tauienb gelben
ber Äönig ©ute [ogl. ©ob an]. Der t)at nur ein einzig Äug* unb fujt
an einem fteinernen lifo) unb tann nidjt aufftetjen; benn fein langer San
ift zweimal um ben $ifd) gemad)fen ic. . . . <J« ift bod) ©abrt)eit. roa«
ia) reb\ Qa) t)ab'« oon meinem Ät)nl" [mit ber gufjanmerfung: at)ne].
@. 2 a.
3. „Da« brennenbe (Sefidjt um fügt oon einer ©irrni« blonber
Dorfen, mit furjem ÜWeffer an einer 3irbenwur$el fa)nifcenb.- ©.3a.
4. „©eil [= bafelbft, wofür aud> ba« einfache ba genügen mürbe)
bin i$ ba$eim." ©. 3 a.
5. „Daf« td> ben 92öbiger werfen unb ba« große IRefc gießen
tann." ©. 3 b, [mit ber Ju&anmerfung: Jifdjipeer mit ©iberljafen, bcffen
©djaft jugleia) jum 93ormärt«treiben be« JloffeS biente].
6. „£)err, §err! wenn id> bleib', wer foll benn morgen meine
(Beigen betreuen? [f. 3eitfö)r. IV ©. 138/9] . . . ,©ei o$ne ©orgen!
oor lag* fdjitf' ia) einen £>üter hinauf . . . »ber gelt, $>err! müfft i&m
einreben [jureben, einfdjärfen], baf« er ntd)t unmütfyig t^ut mit ifyien
[fie untoirfd), mit Strenge beljanble]. 3$ fa& nie &üten mögen mit Steffen
unb Gfcifjel, fie t)ören all* auf gut ©ort." ©. 3h.
7. „2Wi$ fet)nt (ta) fet)ne mi$] naa? Äampf unb ©Raffen." ©. 6a.
8. „©ajau, bort, wo aus bem ©$önfee ber enb«raä$ttge Berg
auffleigt, ber grögt' oon allen, ber mit bem weigen ©d>neefitte( — Äönig
(JiSmann feigen it)n bie tfeut' ober ©ajemann'« Hannberg — , ba fcbiebt
ftdj au« bem ©udjmalb eine 92 a« fjerau«, bie t)eigt ber galfenftetn, ba
fd)aut ein fpifoige« Daä) unb ein ÜWauertfjurm über bie $u$engirbel.
Da« ift ©ajemann'« §au«M — , ogl.:
w@et)r üblia) ift bie Äompofition oon ©ubftantioen, Äbjeftioen unb
felbft «boerbien mit fcnb, wo bann biefe« ben Begriff bes ©ntfa)ieb?nen.
«uffallenben, Ungeheuern anbeutet. ©in (Jnbterl ober $nb«terl, a»
Entochs, an Ent-Trumm, an Entberg ic; entgros M), entschön,
entgcrn :c. 9ßa<$ einer fouberbaren ©ilbung fagt man ftatt ent auä)
entzio-^ ^ -t) an Entzio^ Mensch *c. unb ent£ionif$ wirb neben
enjifdj, enjerifo), enterifdj fogar a(« felbftänbige« Äbjeftio gebraust."
©a)meüer'« ©air. ©örterb. I ©. 77 —
unb ferner: Der ©irbel: Gipfel, ©iebel, ebb. II ©. 65.
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- 433 —
9. „Der hinter' ©ee. Die flehen, bie aus ihm herausläuft, bas
ift ein böfeS ©äff er. ©enn ©etter losbrechen unb t>te( Stegen fallt
[ohne Umlaut, frort: fällt], treibt ber 33ad) allen 9t am« [mit ber guß-
anmerfung: „©cr}utt"] mit r)er, ber oon ben bergen herunter brb* feit.
$ar>on beißt baS It)al aud) bie fltamSau." ©. 7 a.
10. „gür bie ift fein ©alb $u fchiech unb fein 93erg $u t)od), überall
femmt fie hin, als fcätt' fie ftlügel am Seib, toie eine ©almatb. ©ber*
wein fcbütrelt feufecnb ben £opf. ,©ute unb ©almaib unb Hlfin, —
füft fab' ich noch fein anber ©ort ©on bir gehört fcigel, fcigel! mit
beinern 6(iriftentr)um ift es fehlest befteflt.'" ©. 7 b.
11. „©o ein ©lief über bie ftchfel. ber t)at fetjon biemal red)t
fd)ied)e ©adjen angerichtet." ©. 7 b, ogl. mein (£rgänj.*©örterb. ©. 147a:
„Diem adv.: (Darr.) = manchmal. ®artenl. 19, 279 b — , ogl.
über bie <£ntfter)ung aus et>je* (ober >ie) mal. ©chmeller'S bair. ©örterb.
1, 7; 2, 562."
12. „©ein ©eib, bie heroben gefennet hat." ©. 7 b.
13. „3ebe SWutter, bie ein Dirnbl t)ot, baS fid) fouber anfehaut
(= ba« fauber anjufdjauen ift, baS fauber auSfctjaut ober ausfielt] mufs
gittern oor jeber ©tunb'." ©. 7 b.
14. „(5in <§>efid)rl hat fie gehabt, fo »arm unb lid)tfd)einig roie
ffiöthelfrein, wenn bie ©onn' brauf liegt." @. 7 b.
15. M©o gut ift baS Dirnbl geroefen, fo brao unb grabfd) lästig.
Unb ihre Sieb $u mir ift all ihr Um unb Äuf geroefen. Sluf ©onn*
roenb, ba t)ab' id) it)r ^um ^erboerfpruä) ben beinernen Armreif an«
gelegt, ben meine SDtotter getragen r)ar, unb bie anber' ©oay Darauf hätten
wir heuern foüen." ©. 7 b.
16. „Da jurtt ein £ad)er über fein ®efi<$r." ©. 8a.
17. „$n einem ©auf er bin id) burd) ben ©alb aus unb hinauf
über ben galfenftetner ©eg — baS SBrürfl mar aufgewogen unb bas
Jhor »erfperrt — , aber roie ein 3etf fa0' W mid) angehängt an bie
SWauer unb bin hinauf gefommen." ©. 8 a.
18. „Da hat mich einer oon ©aje'S Anetten mit bem ©peerholj
m bie ©ruft geflogen, bafS id) getaumelt bab' [cgi. bin, f. mein
6rgäni.s©örterb. ©. 553a, ogl. ftraudjeln, ftolpernic.j unb rtirflingS
ftmmtergef allen bin über bie Sittauer. M
^trfärtft f. beutfäe SDradje, X. 3a(rg. JJJJ
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©l>rfld)ltd)c ©emfrluttgen §iim 22. £efte be$ 8. Solanas
ber Sfluftr. $araUifn.3t8. „3ur pten Stuttbe" to. Ätd). »ong.
1. Ch>a lag mit l)albroaa>en Äugen, in ba« bräunlidje Dämm er
ftneinträumenb. 675 b. (Hierüber $aron o. Robert«), f. mein ©örter«
bua) I ©. 261b, wo cö in ber «nm. $eigt: „Die <Seifpiele $eigen, bafs
baS ©ort niö)t fo feiten ift, mie ©rimm behauptet (2, 710), ber nur
ba$ masc. aufführt", «n bie bort angegebenen Belege für ba« fäajlicty
®e|0)lea)t au$ %Tfyta$ unb STiecf fliegt fiö) ber obige an, f. bie 35e*
merfung oon Dr. SR. 33ertin $ier in ber 3eitfdjr. @. 266 SWr. 2 unb 3.
2. ©enn ÜWamadjen baö 33etta)en um üjr Äörpera}en jufammen*
fufa)elte: „©dum 53abaa)en madjen!" ©. 678a (Df.), f. über ba$
Äinberroort 5ßaba (= ©ett, ©iege), ba« bei ®rimm in btefer 93ebeutung
feblt, mein ©örterb. I @. 63 c unb <£rgän3*©örterb. @. 27 b, wo audj
auf ba« glei$bebeutenbe engl, byc-bye (mit einem ©eleg) fjingewiefen ift
f. ieftt audj Munt'* ©ncijflop. engUbeutfaje« unb beutfa>engl. ©örterb. 1
@. 352c. Da« 3eitroort fufa)eln feljlt bei mir; auger an ba« franj.
couche (= $3ett, £ager ic.) bürfte üielleiajt aua) an baS in meinem
<£rgänj.*©örterb. ©. 282 a ermähnte munbartltaje (jufammen*)^ufa)eln
erinnert werben.
3. (Einem ber lautlos auf bem Werfer eintyerfyifdjenben ©ebienten.
ebb. (Df.) = perftftfer £eppia).
4. 9Kit tyrer feltfam «einen patföjeüa^en §anb. @. 678b (Df.)
= jum ¥atfa>ln (f. b. ©örterb. II ©. 508 b, <£rgäna *©örterb. 6.381a)
geeignet ic
5. „Donnerfiel nodjmal!" flieg ein bärtiger Sanbmeljrmann grin*
fenb aud, feine 8rt S3erounberung au^ubrürfen. ©. 679 a (Df.\ munb*
artlid) = Donnerfeil! (f. b.), roie Donnertoetter! (f. b.) al«
unb bann al« ÄuSruf ber ©erounberung ic, f. ©örterb. unb ©rgänj.»
©örterb.
6. Daf« man gfaen bie Sauerei [ba« oon 3$nen aufgeführte
SauroerfJ $ier in ber Älamm abnimmt. ©. 686 c ($aul Dstor §öder>
f. ©örterb. I ©. 97 b unb <Ergänj.*©örterb. ®. 58 c.
7. Unb ©ie berftirfen [= erftirfen] mit an ber 8ug [= tfüge]
ebb. (Df.), ogl.: (Sin Äünftler in ber ßug, in ber ©erftettung! ©. 687b»
munbartltdj o$ne Umlaut, ogl.: Du (äfft miä) allein? ©. 687 a (=läjft)
Gr fa^lagt mia? tobt. (= f ablägt). ©. 686 b je.
8. Da« ertappte $är$en . . . laajte mit ben Jreunben, bie fie neeften
unb oerfpotteten, wenn gleia) $etfenborf'8 Saasen etwa« gelungen Hang
unb es wie eine ©olfe auf feiner ©tirne lagerte. ©. 691b (töub. <£ld>o)
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wo ba« c« fid> nic^t etwa auf ba« oorljerge§enbe iädjliaje §auptn>ort ba«$
£a$en beatefjt, fonbern öielmeljr (f. §auptfdjimer. <2>. 127) „etma$ Un*
befannte3, nur au$ ber Strfung $u OrrfennenbeS" bejeidjnet. £>ier ift ba$
jogenannte unperfönlia)e ^ettreort niäjt ganj tabelloS, weil ber £efer ge*
neigt fein tonnte, baä es auf bas $adjen ju bejie&en, ogl. beffer $.
SBenn gleich $.'3 £aa>n etwas gelungen Hang unb fia) eine ©olfe auf
feinet ©tirne lagerte.
9. 2>aS eleftrifcfc Öiajt bei ber gontäne oerlöfd>te. ©. 692 (Df.)
niajt unüblia), aber beffer in ftarfer gorm: üerlofd)
10. «Oes «nbere ift 2flumpift. ©. 694a (Df,), berlinifa) = £üge,
©ajicinbel. <£rgäna.*$Börterb. ©. 361.
11. $3on ber ©alfenbetfe bing ein $id)terweib$en nieber. ©. 694b
= Hängelampe in ber ©eftalt einer tfidjter tragenben weiblidjen Jigur.
12. „$>aft bu Diel »erloren?" fragte äaSber. „günf STOille in
«IftuHnflen unb 40 3Hiüe auf <£&renwort". ©. 695a (Dl), in einer
nodj in meinem (Ergänz s©örterb. ©.81b nadjjutragenben Änwenbung
jur Sfcjeidjnung ber blaufarbigen £aufenbmarff$eine.
13. (£r fprang, ben ©äbel raffelnb hinter fia? &erfa)letf enb,
juir £$ür IjinauS. ©. 695 b, (T)f.), wo bie beiben etnanber ntdjt neben*
georbneten ^artieipien ber ©egenwart nidjt ofjne einen tleinen fprad)li$en
Änftog flehen, ogl.: ben raffelnben ©äbel hinter ftct> f>erfö)leifenb.
«ereinjelte beim Sefen luebergefdjrirtene SBemerfunßcii.
1. drfierer, berfelbe.
„Qn einem mir »orliegenben ©riefe eine8©olbatenan feine ©Item
fa)reibt er ft er er, bafö er fu$ über feinen gelbmebel befö)wert (jabe, ber*
felbe aud? beftraft worben fei ic." 9fational*3tg. 48, 155, ftatt: Qn
einem mir oorliegenben ©riefe fajreibt ein ©plbat an feine eitern, ff.
§auptf$wier. <5. 113 a/b 9?r. 2d], baf« er fi$ über feinen gelbwebel
befa)roert Ijabe, biefer aud) beftraft worben fei ic.
2. «njaftl.
w©a)on biejenige Änja^l oon 9Wif«ftänben, bie in bie Öffent«
lidjfeit gelangen, forbern gebieterifa} eine ^Reform." 9*at.-'3tg. 48, 155.
$on ben beiben unmittelbar auf einanber folgenben 3Re(jrl)eit3formen ber
3eitroörter (gelangen, forbetn) ift bie erfte ftreng ridjtig, als ftcb, auf
bie ÜRe$rja$l: üRifSftänbe, bie ic. bejie^enb; bagegen follte e$ genauer
in ber einjagt „forbert" feigen, al$ fi$ niajt auf bie üRifSftänbe,
as*
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fonbern auf ifyre Änjaljl beaiefjenb, bodj ogl. £>auptf$wier. S. 242b. 3
unter bem fcitelfopf: Sammelnamen.
3. »arlie&e.
„Sfttdjt 33 or liebe gegen bie granjofen nodj Abneigung gegen bie
Greußen lag ber ©tberfefclidjfeit $u ®runbe." 9iat.*3tg. 48, 156. ftatt:
Vorliebe für, f. mein ©örterb. II S. 12i)b unb (2rrgäna.--©örterb
S. 343 b.
4. Sdjretfen u.
„Sine reijüolle, §ödjft grajiöfe mufttaliidje Arbeit, beren $3übnen
wirfung fo gut wie fidjer ift, wenn man oor ber prädjtigen ftuSftatrung,
bie Üfdjaifowsfp. oerlangt, nic$t aurütffdjretft." Chig. Qabtl 9ßat.*3tg.
48, 162, ftatt beS ftrenger nötigen: gu rütff djrttf t, ogl. audj $. 55.
®ren$b. 53, 3 S. 610, wo ®. ©uftmann in feinen neuen Spradjbumm*
Reiten f abreibt: „%n ber tyat fajretft [ft. fajritft] man aua? baoor ia?on
niajt me^r jurütf," f. bie 3n$altSöeraeidjniffe ber 3eitf<$r. unter fdjretfen.
5. »on.
„Diefe ®efa)ia)te ift mir genau fo fajon oor me$r als 50 3a$ren
oon einem berühmten $rofeffor ber SWineralogie in Berlin ergäbt morben.-
9Gat.*3tg. 48, 166. Das foll biet ntc$t etwa bebeuten: „Der ^rofeffor
Ijat fie mir er$äf)ltM, fonbern: „man §at fie mir oon i&m (ober über iljn)
er^äblt" — unb jur SSermetbung ber 3nw°«itigfeit beim ^affio flielenber
3eitwörter, roelAe bie ^räpofition oon regieren, Ijätte benn audj bie aftioe ©en*
bung gewählt werben f ollen, f. $auptf$wier. S. 324 b unter 55 on SRr. 4.
6. Spieler.
„föubinftein ift fein Sebenlang ber ^inreigenbe 95irtuofe geblieben;
iljm gelang es bis $ulefot alle Seit burdj feinen 9ieid)tf»im als Spieler
^u bezaubern, binjureijjen, $u entwürfen. " §einr. fööcfer (<&egenw. 46, 358)
— f. mein ©örterb. III S. 1140c, ioo baS einfache (Spieler für ©nen,
ber ein Sontoerfjeug fpielt, mit jioei Stetten aus (£. g. «. §offmann
unb Qobanna Fintel belegt ift. »ua? in ber oorliegenben Stelle ift baS
©ort in biefer QSebeutung flar; aber bodj möa^te idj bie grage anregen,
ob — bei ber SMelbeutigfeit beS ©orteS Spieler — ni$t eine 3U*
fammenfefcung ben SBorjug oerbienen würbe: „als fllaoierfpieler" (ogl.:
„als 3Keifter beS fllaoierfpiels", niajt leitet: „beS Spiels").
7. öerbefferter So*.
„Qdj ftaunte über baS hinwegfegen oon Dingen, bte idj als
f unb amentale betradjtete, weil tö) oon ber (2£r$ie$ung ber 3Renjrf?$eit
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eine neue 3eit erhoff unb bie ^äbagogif als bie gacfelträgerin ber SBer*
menfchlichung glaubte" SRat.^tg. 48, 180, »gl. beffer (jugleich mit
93ermeibung entbehrlicher grembroörter): 3$ ftaunte, roie man fidt) über
Dinge hinwegfegte, bie ich als grunblegenbe betrachtete, toeil ich *>on
Ziehung ber Üftenfchheit eine neue $eit erhoffte unb bie ©rjiehungSfunft
als bie Jacfelträgerin ber SBermenfchlichung anfah (ober: fie für bie garfei*
trägerin . . . hielt).
8. »or&er.
„2lu§er zahlreichen anbern VorftchtSmaßregeln, bie getroffen finb,
fahrt bem 3uge ber Königin ftetS eine ^ilotmafchine oor her." Mat.^tg.
48, 184 ftatt ooran ober oorauf, ober: . . . fährt oor bem 3u9e • • •
ftetS eine ^ilotmafchine §ex, ogl. mein ©örterb. I @. 744b.
9. Geflogen.
„fctnmal beflagte 53emharbi gu ihm, bafS fein fyan oorliege jc."
9Rat.*3tg. 48, 192, ftatt: er beflagte (fich) gegen ihn ic. ober: ihm
gegenüber.
10. SBorjiehen.
„(Srjieheoorin granfreich &u bleiben als <$egenftanb biplomattfä>er
DiSfuffion zu fein unb feine greilaffung lebiglich einer Busicechfelung
gegen ben Kapitän SRomant au üerbanfen." Mat.*3tg. 48, 199, ftatt: <&x
wolle lieber in granfreich bleiben als jc. — ober: ©r jiehe oor, in
granfreich *u Reiben, ftatt ie., f. 3eitfchr. III ©. 181 ff. jc.
11. ©ein (befiftanjeigenbes gürioort).
„Unfere neuliche üRittheilung [fem.] über baS Verhältnis be3 Kapell«
meifters SEöeingartner jum berliner ©pernhaufe erfährt feine [ftatt: ihre]
<8eftätigung burö) folgenbeS . . . $rioattelegramm." 5Wat.*3tg. 48, 202,
f. §auptfchn>ier. ©. 251 b ff. unb 3eitfchr. ©. 34 Mr. 12.
12. erretten refl.
„§ier ergiebt fich oer begriff ber (Entroicflung, bie ftch oon ber
bloßen $3eränberung baburrf? unterf Reibet, baf« fie als SuSgangSpunft unb
Quell eine SJeim* unb Iriebfraft ^atr bie fich entfaltet, unb ein Qid in
fich trägt, baS fie bura) ihren SöilbungSprocefS, burch ihre £ebenStt)ätigfeit
erreicht, in bem fich alfo ber Qmd ihrer CebenStt}ätigfeit erreicht."
üWor. Karriere (in ber ffiochenfehrift „Hula" 1, ©p. 4) mit bem — in
ben ©örterbüchern fet)lenben — rücfbejüglichen 3eitroort: fich erreichen,
in ber $ebeutung beS ^affioS, f. fcauptfehtoier. ©. 236 b Mr. 3.
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13. tÖo«en über
mit bcm Datio ober bem fcccufatio, f. meine §auptfdjioier. ©. 297 a.
din auffällige« Eeifpiel be« ©djroanfen« jroifd>en ben betben Biegung*
fäOen bietet bie 9fomam$3ibliotyet 23, ©palte 855, wo Tregor ©amaron?
fürs hinter einanber treibt:
„©tÜft bu mir oerfpredjen, über iljr &u roadjen? . . . Jft e?
meine Äufgabe, $u roaa}en über ein SBeib, ba« :c.?u
14. »rrftletaVnbe? unb ibenttficterenbe« foleiaMetienbeS) „al*"
(f. §aupti<$nuer. ©. 34 unb 30 h ff.).
%n bem in ber oor^ergeljenben 9fr. angeführten föoman fö)reibt
®r. ©amaroto ©p. 860:
„<£« märe ferner ju entfdjeiben, meine Öuitgarbe, ob bu fajöner
unb reiben ber bift al« meine f leine #au«frau ober al« bie Stönigtn
ber ©alon«," ogl. beffer, etwa: in melier <£igenfd)aft bu f$öner unb
reijenber bift, ob al« meine tleine $au«frau ober al« bie Äömgin ber
©alon«.
15. 3m*erfe!t flott träfen«.
„. . . ffiurben bret ©inbreajer ertoifaU Der eine oon ifaen &ie§
[ftatt: fjeißtj Qanafa), ber jioette Dettmetler unb ber britte, ber ©a)lcffer
^ermann §offmann, ift [präs.l in ber SBerbredjerroelt unter bem Hainen
„töeooloer*$ermann" befannt." Wat..3tg. 48, 206, (f. 9fr. 19).
16. ^erue^mlajfutifi.
„Da« Verfahren ... ift gmetfello« gebaut al« ein föedjt«gang oftne
©erne&mlaffung be« angesagten. " Dr. äarl SJinbing in Seipjig (in
ber iWat.^tg. 48, 9fr. 212) ftatt ©erne&mung.
17. ÜberfdiüffiQe Verneinung,
„leugnen fann bie {Regierung nidjt, baf« bie SRotlj nidjt gro§ ift;
fie ift wirflidj groß/ o. flrödjer (SHat.^tg. 46, 214), mit üDerfdjüffignn
ni$t(f. £auptfa)toier. ©. 228 a), ba« füglia) $u ftreidjen ift. ogl.: „Dai*
bie Wolf) (roirflia» grog ift, fann bie Regierung nidjt leugnen" — unb:
„Die Regierung fann nia)t behaupten, baf« bie SRot$ nia)t groji
ift- jc.
18. @enttit>.
„Da« ©tnfajtiefen ober einfrieren be« letfel [ftatt £etfel8] in
natürlia>e ober fünftlidje ©rbbaue." SRat.*3tg. 48, 218, f. $auptfü)tm>r.
©. 104 a.
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19. 3möcrfeft ftatt träfen*.
$n bet *Rr. I feine« «uffafte«: „günf Jage auf ÄOTfWa" (Wat..
3tg. 48 9h. 221) företbt tyml SRerrlkfr:
„Unier ©djiff Ijtelt mitten in einet gewaltigen, ring« oon bofoen
(Kranit* unb $orp&prbergen um f#l offenen Q3ud)t; fte war fo grojj, bat«
fie eine ganje glotte Ijätte aufnehmen fönnen" — , wo ftatt be« ftmperfeft«
roar nötiger ba« träfen« ju fefcen gewefen wäre, ba ber Umfang ber
93u#t noö) unoeränbert in ber (Gegenwart fortbeftetyt, (f. 9h. 15).
20. 3nftntttt mit „su"; $atto flott tlccufotin.
„93eraei(>en ©ie, baf« ia) mir erlaube, «Sie au bitten, bie ®üte
faben ^u wollen, mir wiffen au Iaffen, wie ©ie ©ia) bie beiben
Monate in £)inft<$t 3$re« «ufent&alt« eingeteilt baben", _ flu$ einem
von Äarl S&eobor ©äberft in ber National^ 48, 221 mitgeteilten
©riefe oon ©artfcolb ©eorg Wiebu^r an ®oetfce au« bem Qafjre 1816.
Qiefen ©aft be$ auögeaetdmeten ©d)riftfteller« Ijabe ia) bier mit«
geseilt al« ein niö)t nadjafynunflöivertbe« ©eifpiel ber oon einanber ab«
bängenben Qnftnitiw mit „au" (f- §auptfdjwier. ©.3 b 9h. 3). ®efüger
würbe ber ©aft etwa lauten (wobei ta> tu%U\ä) a- a O. ©. 195 b
9hr. 4) ben bura) ftettbrutf tyeroorge^obenen Datio in ben unferm feurigen
©praa)gebrau$ gemäßen Slccufatto umfefce):
©eraetyen ©ie bie Äüfmbeit einer ©ttte. Sollten ©ie ni$t bie ®üte
baben, mia) wiffen au laffen, wie ic.
21. SBorftoffen.
„Der ffiaffenftillftonb, ben Qapan mit (S^ina eben oereinbarte, ber
al« Vorläufer eine« na&en grieben«fa)luffe« angefe^en wirb, erregte im
fafcn ®rabe bie ^bantafle ber fpefulatioen (Elemente, bie fa>n faft ein
fta&r lang oorabnenb unb oorboffenb mit bem fcnbe be« oftaftatiföen
Äriege« geregnet ie." 9?at *3tg. 48. 233.
©gl. mein ©örterb. I ©. 18a/b, wo e« beißt: „Die Stymmg gef>t
oft bem <Sef$el}enben oorau« (f. oorafcnen), tann aber aua) naa)folgen:
ft(« ia) ba« fdjwarae ©iegel be« ©riefe« faty, a&nte idj gleia) ben £ob
meine« ©ater«" — , f. bie ©elege unter cor» unb oorau«aljnen; ba*
gegen beaie&t fio) ba« hoffen immer nur auf etwas 3ufö||fti0(* un0 *"e
3ufammenfefcung »or&offen, bie, wie in meinem ©örterb., au$ in beffen
(Jrgänaung feine «ufna&me gefunben, $at feine ©eredjttgung, in ben all-
gemeinen beulen ©pra$ta)afc aufgenommen a« werben. Der ©<$luf«
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Gatte fiiglidj lauten fönnen ober otelme&r foüen: „bie fäon faft ein Qa&t
lang oora&nenb unb 6of f cnb mit bem ©nbe be$ oftaftatifa>en Ärieges
geregnet."
9lad)traft ju bctn »uffafc: „5>ic fcaniflen".
6. 416-417.
Qn einem fpätern ©tiefe (nadjbem bei fcuffafc bereit« gebrutft roar)
fdjrteb mir ^Jrof. fteuleaur:
„$aben ©ie bie Seebären befragt ober oielmeljr au8ge$ordjt? —
roaS am beften bei einem ®lafe falten JJrüfjpunfdjeS — rote Ijeißt ba$
3eug gleiü)? — gefa)e$en fönnte, roenn nid}t burd} <Sie felbft, fo bur$
einen Ewigeren?"
3$ würbe midj fefcr freuen, roenn ein jüngerer biefeö „fcuSfardjen*'
unternehmen unb bas (Ergebnis geeigneten Orte« mitteilen roollte.
^MS^tgc bcr eiitflcfmibtett ©ürfjcr.
($«fm<foni0 dnj«lner nnd) flWcflfii^ctt. 3dt unb «oam &ortc$alt«i.)
E. 6. W. Braunholtz, M. A., Ph. D., University Lecture in French, L'Avare
par J. B. P. Meliöre, cdited with introduction and notes. Pitt Pre*s
Seriea. Cambridge : at the Univeraity Presa. 1897. ^rriä-geb. 2 ah. 6 d.
Dr. "2tu6off ^ffinnanf. 2>a8 ftrembroort im 2*utfd)en. fcipjig 1896. 176 6.
in «leg. &inn>anbbanb 80 VI, (Sammlung Ööidjen 92r. 55).
Arthur R. Ropes, M. A., Late Fei low of King's College, Cambridge : Le Roi des
Montagne8 par Edmond About, edited with introduction and notes
Pitt Presa Series. Cambridge: at the üniveraity Press. 1897. $ici8
geb. 2 sh.
$tt\% $*after. ^lattbcutfdj« Spridjwoit« unb fpridjwörtlidj« HdxnSart au* ter
§tot>t Wtrfling&aufen. 36 S. föctflingfauKn, ©udtfanblung oon fr *lty-
Jlffe für bie $eiifa)rift fefßft BcfHmmtcu ^ufenbnngrn wollf man nn-
«Ufeffiar an ben ,&et nu* g< 6 er nadj Attftxtti% in gBeftfeußurg, bagegen
bie für brn Stefdtfag ober af* Brifagm BefHmmtr* Aujdgfn an ben £er-
feger in ^aberftorn frabett.
träge furo nfid)rte £eft muffen jebe* gSaf ftio Mieten* jnn 1. be*
gftanats in ben Rauben be* ^erauogrßer* fein; oud) Bittet er, in SSejua, auf
ben Umfang, bie Haumuerßäftniflfe ber «Jeitfdjrtft int Jtnge }n ßaften.
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ffltutijcUutia-
3$ habe bei bem (fcrfcheinen bcr ©<hluf«lieferung oon bem Ritten
^a^rgang meiner 3ettfchrift für beutfdje ©pradje flfttttheilung oon einem
<£ntf$luffe su machen, au bem ich gögernb unb wiberftrebenb, „ber fRoth
gefjorchenb, nicht bem eignen Stiebe", burch bie Umftänbe mich gebrängt fetje:
3<h werbe mit bem Schluf«hefl ^"feg sehnten Qa^rgang« bie Leitung
biefe* Unternehmen«, ba« mir oon Dom herein eine $erjen£angelegen(eit
mar unb mit ben Qa^ren mir immer mehr an« $ers gemadjfen ift, nieber*
legen mfiffen.
$)ie ©rünbe, bie mic^ baju aroingen, finb biefelben, bie ich in ber
aiemlidj gleichartig mit btefem §efte jur ÄuSgabe gelangenben erften
Lieferung be« oon mir aufgearbeiteten aweiten (beutfäVenglifcben) Zweite
oon bem im SBerlage oon $rofeffor Sangenfcbeibt in ©erlin erfä)einenben
fogenannten 2Ruret*<5anber« („eneoflopäb. ©örterb. ber englifchen unb
beutfcben «Spraye, ©eitenftücf gu (5ach«*33tUatteM) in bem erften Äbfafo unter
ber Überfchrift: „$erf önlidje ©orbemertong be3 23erf affer« " bargelegt habe.
Gr« fa)eint mir ba« ©infachfte, au« bem bort Äu«gefproa)enen ba«
9toc$folgenbe hier au wteberholen:
34 $ate bort ausführlicher ba« SRöthtge mitgeteilt, „um bie ge*
neigten 8efer erfennen au laffen, wie ft4 awifä)en $errn $rof. ?angenfa)eibt
unb mir au« unfern urfprünglidjen ©efchäft«oerbinbung ein wirtliche«
5reunbfd)aft«oerhältni« t)erauSgebtlbet# unbM — fo h"ßt e« im änfd)luf«
baran weiterhin — „fie begreifen e« nun wohl, baf« §err $rof. fangen*
fcr)etbt an mich bie Äufforberung gerichtet, ich möchte oon bem ©erfe, ba«
auf bem Umfrage jebe« §efte« al« ,©eitenftücf au <5a<h«*93illattel be*
zeichnet ift unb au bem ich — wie oben mitgett)eilt — bereit« oor mehr
al« ^roei Qahraehnten mein ©a)erflein beigefteuert, bie Bearbeitung be«
burdj «ine föeihe oon fahren forgfamft oorbereiteten beutfch*englifchen
IheÜe« übernehmen; aber fie begreifen nicht minber, baf« ich — im $in*
blicf auf mein oorgefchrittene« Älter — biefe für mich fo ehrenooüe Äuf«
forberung nid)t annehmen au tonnen erflärte unb ihm rieth, fich an eine
iüngere, rüftigere Straft au wenben. darauf entgegnete er mir, er wiffe
leine beffere Äraft al« eben mich, ber ich °^ne ieoc Unterbrechung mein
große« Wörterbuch ber beutfd)en (Sprache beenbet, ohne ba« — wie $rof.
iteüfdrrtft f. Dcutf4c Cimufe, X. 3aörfl. 34
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SBillatte u)m unb mit wieberholt Derftä)ert ^atte — ber beutfcfcfranaöftfcbe
Heil be« encoflopäbifa)en ©örterbud)e« ber franaöjifd)en unb beutfdjen
©prad)e nie, fo wie eS baftehe unb allgemein anerfannt werbe, hätte f>tt*
gefteflt »erben fönnen unb, al« td) u)m in« ©ort fiel mit bem horaaifd)en
SBerfe: Non sum qualis erara, betheuerte er mir auf« entfa)tebenf*e, er
»erbe es al« einen magren grreunbfd)aft«bienft anfehen, wenn td) ,tro% alle*
bem unb aüebem' bie Ausarbeitung übernähme, benn er fenne jur Qtxt
SRtemanb tum fo erprobter unb bewährter pemlidjer (Sorgfalt 6t« ins
Gnnaelnfte, oon fold)er unermübUä)en Arbeitskraft, *$uft unb *Äu«bauer,
wie id) fie befifce, SRiemanb, ber ihm größere ober nur eben fo arofc
Söürgföaft böte, baf« er bie Abarbeitung eben fo gut ober gar nod) beffer
gleia)mäfjig ju (£nbe führen würbe, tiefem Anruf an unfere gveunofa^aft
tonnte id) fd)ließlid) nia)t wtberftehen unb id) barf wahrheitsgemäß oer«
fid)ern, baf« td), fo weit eben meine Äräfte reiben, e« an mir md)t ^abe
fehlen laffen unb weiterhin nid)t werbe fehlen laffen."
Sas nun a. a. £). weiter folgt, be$te§t fid) im 93efonbern auf ben
fogenannten „2D?uret*©anber«w unb gehört alfo nid)t ^ier^er, wobei id)
mir jebod) nia)t oerfagen !ann unb will, bie i*efer auf ein nur jwölf ©eiten
ftarfeS, aber mit brei tBilbniffen ge[a)mütfteS £)eft(ben ju oerweifen, bas,
in ©erlin 1895 in ber ßangenft&eibt'fdjen $erlagSbud)hanblung erfd)ienen,
ein Ceben«bilb meine« am 21. Dftober 1832 gu ©erlin geborenen unb
bort am 11. SRoo. 1895 oerftorbenen jüngern greunbe« $rof. <8. Sangen-
jcbeibt bietet unb jugleia) aud) bem fto^en, weit unb breit anerfamtten
SBerbienfte meine« ältem greunbe« Dr. (Eefaire ©illatte (geb. ben 17. 3a*
nuar 1816, geftorben ben 12. Quni 1895) gered)t wirb.
3h* ruht nun betbe oor mir im ®rabe unb, inbem ia) ©uer mit
2Behmuth unb Trauer gebenfe, fühle id) sugleia), ber id) in mein aä)runb*
fiebjigfte« $ebenöjar)r getreten, baf« ia) nid)t länger ber wieberholten emften
unb bringenben SWabnung meine« Arjte« wibcrfrreben bürfe, meine nid)t
blc| burd) ba« Alter gefd)wäd)te, fonbem aua) burd) Überarbeit gefäabigte
®efunbhett burd) Ausrufen unb ©d)onung möglid)ft au ftörfen unb mid).
fo wie e« bie Statur forbert, oon ber Überbürbung au entlaften unb mid)
burd) jüngere, ungebrochene rüftigere Äräfte erfejjen au laffen.
$n ©ejug auf bie oon mir begrünbete unb burd) ein 3a$r$e$nt
fortgeführte „3eitfd)rtft für beutfd)e ©prad)e" ^abe id) bem bisherigen
Ccfcrfrcife mit oerbinbltdjftem Danfe für bie bem Unternehmen bisber ge*
Rollte Teilnahme nod) folgenbe weitere Uftittheilung au mad)en.
Qd) ha&* mid) an einen jungem, rüftigen unb tr)atrräfttgen SRamt
gewanbt, ber aud) fd)on bisher Beiträge für bie 3*ilfo)tfft geliefert §at,
unb ihn aufgeforbert, weiterhin bie Leitung au übernehmen.
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«uf biefe meine «ufforberung Jat er fta) baju bereit erflärt unb
aua) in biefem ©tone fdjon einleitenbe ©dritte gethan. geinb jeber Über»
ftürgung (abe ia) ihm bann ben fofort oon ihm angenommenen 93orfa)lag
gemaa)t, eine $aufe oon etwa brei Senaten eintreten ju laffen unb in
biefer 3»ifa)enjeit alle« Sßöthige in ber geeigneten SBetfe in bie ©ege au
leiten. SBieleS ift benn aua) fa)on vorbereitet unb fo barf ia) benn hoffen,
baf* bie 3eitfa)rift jum 1. ^uli b. frifa) unb freubig weiter erfa)einen
werbe unter ber SWitwirhmg ber bisherigen unb unter bem #inautritt
»eiterer, oon bem neuen Seiter $insugeu?onnener Mitarbeiter, worunter
ia) — , ber ta) es als meine $aupt*gebenSaufgabe angefehen §abe, naa)
aWafjgabe meiner Äräfte für ben richtigen, guten unb reinen (Sfrebraua)
unferer SWutterfpraa)e *u wtrfen unb bem fomtt bie 3citfa)rift ganj be=
fonberS am §erjen liegt, nia)t fehlen werbe, fo weit es meine Gräfte unb
mein ÖMunbbettSjuftonb irgenb geftatten.
Weitere SWittljeilungen werben, fobalb es irgenb möglia), erfolgen
unb fo fct)cibe ia) benn einfrweiten oon meinen bisherigen tfefem mit bem
©unfa)e: ü)nen, bem SBaterlanbe unb bem gefammten beutfa)en $olfe
alles @ute!
«ttftrelifc (ÜReflbg.), ben 24. Qan. 1897, am Geburtstage meinet
Teügen StoterS (geb. 24. Qan. 1770, geft. 1. 3Rai 1846).
ältere SRittfteUunßen ou8 meinem ©djret&lmlt.
'Die f)ier folgenben sJD?ittf)etlungen fyaben ^Q$xt lang in meiner ÜWappe
geruht unb ia) würbe fle aua) noa) weiter bort ^aben ruhen laffen, wenn
ia) rata) nia)t gezwungen ffu)e, bie Leitung ber je^n ^a^re htnbura) oon
mir herausgegebenen „3eitfa)rift für beutfa)e ©praa)eM nieberaulegen (f. bie
oorftehenbe „ÜRittheilung" auf ©. 441) unb wenn ia) nia)t bei biefem
Scheiben aus meiner bisherigen ©teüung eine längere 3urüdfhaltung als
Unrecht gegen mia) felbft anfehen müfste.
(Sin mit mir in bemfelben ©täbta)en geborener fet)r begabter unb
ernft ftrebenber fugenblia)er Verehrer, ber jefcige Dr. fjriebricr) ÜDüfel, Ijat
ju meinem fieb^tgften (Geburtstag ein $eft erfa)einen laffen unter bem Xitel :
Qaniel ©anberS. ©ein ßeben unb feine ©erfe. Sßebft geftgrüfjen
$u feinem 70. Geburtstage (12. SRooember 1889),
wooon bann aua) im folgenben $ahre eine streite Auflage erfa)ien.
Bus ben „geftgrfigen" führe ia) hier ben auf ©. 29 enthaltenen an:
„©eit meinen ©tubentenjahren fleht ber »Heine ©anberS' auf meinem
©a)reibtifa), ber ,gro&e' in meiner §anbbibliothe! unb ia) müfste in aßen
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ben Qa^ren faum eine ffioche, wo ich nicht ein ober mehrere SWale nach
biefen ©fichern gegriffen, unb faum einmal, wo ich nicht ba« ®efua)te
gefunben. Qa) freue mich, ben Danf für all ba« (Empfangene einmal aud>
öffentlich fo aufrttytg au«fprea)en ju fönnen, wie ich ihn empfmbe.
©erlin. tfarl (Jmil granjo«."
Slucf) idj ^atte §errn Äarl Emil Jranjo« fowohl al« heroorragenbem
©chriftfteller nie als gewanbtem Leiter ber Don ihm herausgegebenen 3«**
fchrift: „Deutfche $)i<htung" eine lebhafte wohlwoßenbe Zheilnahme guge-
menbet unb auch in meinet „3eitfchrift für beutfehe ©pra^e" oerfchiebentltch
betätigt. ©« fonnte mia) ba&er nicht überrafchen, al« mir im $>ecember
1889 oon $errn granjo« bie «ufforberung auging, ihm für feine „$>eutfche
Dichtung" einen ttuffafe über mia) unb meine £hätigfett $u liefern.
34 theile nun im golgenben ben ihm bamal« auf feine Hufforberung
eingefanbten Suffafe, wie er fieben Qafjre lang in meinem ^ulte geruht
hat, unoeränbert mit, unter §in$ufügung be« fidj baran fnüpfenben ©rief*
wechfel« awtfchen §errn granjo« unb mir.
1. 2*r für bie »ort Äarl (Sinti granjos herausgegebene „2)aitf<fe a>i$rung~
oon mir oerfafSte Sluffafc.
Klaubereien ans ber Söerffiatt eine* tBörterMfchreiber*.
IV.
„«macht boch in ber fflegel überhaupt nicht ber SWeufch bie Verhält'
niffe, fonbern bie SSerhältniffe machen i&n."
Diefer ©prudj auf ©. 20 meiner jüngft als Such erfchtenenen
„Klaubereien au« ber ffierfftatt eine« ffiörterbuchfchfetber«" bemährt jicfc
einmal wieber im kleinen bei mir.
Qn bem Vorwort ju ber genannten ©chrtft ^abe ich berichtet, burch
welche 3roi[chenfälle baoon bisher nur bie jroei erften Klaubereien — unb
aud> biefe fpäter, al« e$ urfprünglia) beabfühtigt war, — erschienen finb, juerft
in ?aul ßinbau'S 3eitfchrift: „IRorb unb ©üb" unb bann auf ben ffiunfch
meine« Verleger« ^ux 3ett meine« fiebjigften <§eburt«tage« al« eigene«
Büchlein, nur um bie erwähnte 93orrebe oermehrt, an beren ©a)luf« ich
ben ffiunfch unb bie Hoffnung au«fprach, an ben abgeriffenen gaben an
tnüpfenb, fpäter einmal ihn bielleicht fortfpinnen unb ju (£nbe führen &u
fönnen. 92un aber erhielt ich Äur^em oon bem geehrten .§erauSa,eber
biefer 3<ttfchrift bie fchmeichelhafte flufforberung, ihm für fein 93latt einen
Beitrag oon mir $ufommen au laffen, welcher vielleicht einen oon mir noch
nicht gefchilberten Äbfajnitt meine« ßeben« ober irgenb eine ©eite meiner
Stjätigfeit oorfü^re. Da muf«te ich knn ber ffiahrheit gemäg barauf
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antworten, baf« tdj grabe am Jage »or^er einen Auffafe, wie er ftdj aucb
mo$l für bie „Deutfa)e $i<$tung" geeignet Ijaben würbe, an $aul Cinbau
für feine geitfdjrift: „SRorb unb ©üb" eingefanbt $atte, eine gortfeftung
ber Klaubereien au« meiner ©erfftatt, frmptfädjlitt) fajilbernb, ein wie
t>eränberte« treiben in meinen fonft fo füllen unb ruhigen Arbeitsräumen
*ur 3eit meine« Pebjigften ®eburt«tag« gefcrrffy. Auf biefe - natürlich
beim beginn ntc$t geplant gewefene, fonbem nur jefct mit SRücffidjt auf bie
$er$ä(tniffe awifdjengefdjobene britte Klauberei aber fofort eine ben eigent*
lidjen gaben weiter fptnnenbe gortfefoung folgen $u laffen, — fdjrteb id)
weiter — fällt mir — jumal in ber gewünfdjten grift — wenn ntdjt
unmögltd), boa) fdjwer unb fo felje id) mia) $u meinem lebfjafteften 93e*
bauern unb mit bem ^erjlia)ften unb oerbinblidjften Qanf für Qbre fo
wo&lwollenbe Abfielt genötigt, gütige« Anerbieten abjulefrien. darauf
erhielt ia) nun umgefanb bie folgenbe Antwort: ©e$r leib t$äte eö
mir, auf einen Auffafc oon 3$nen, ber ben populärften St^etl 3ftrer
£$ärtgfeit beljanbelt, Oermten gu müffen; benn, obwohl ia) au« ben mir
bargelegten G&rünben redjt wo^l begreife, baf« 3$nen bie Arbeit junädjft
nid>t redjt bequem ift, fo wäre e« mir bodj im Qntereffe ber 3eitfdjrift,
wie ber rechten Strfung be« £>efte«, weldje t$ Qfjnen in treuer 93ere$rung
oon ^ergen roünfdje, ungemein lieb, wenn ©ie — troft allebem unb alle»
bem — mir eine weitere gortfefoung Qfjrer Klaubereien für ba$ §eft
meiner 3*itfä)rift einfenben tonnten unb wollten" u. f. w.
3$ Ijabe nun ba« alte SBlatt fjeroorgeqolt, auf welkem taj oor
3a$ren in fünfter Anbeutung mir bie $auptpunfte aufgezeichnet, bie ia?
in ben „Klaubereien" jur ©pradje bringen wollte. Qebcm Anbern würben
biefe abgeriffenen ©tidjwörter, wenn nid»t ganj ftumm, bodj wenigfagenb
unb !aum oerftänblid) fein; aber für midj genügen fie ooflftänbig, bie alten
$ebanfenreiljen wieber lebenbig beroortreten $u laffen unb in ber richtigen
Klauberftimmung bin idj burdj ben für Einbau'« „SRorb unb ©üb" nieber*
gefd>riebenen Auffafc audj, fo will idj benn ber freunblidjen <£inlabung
be« Herausgeber« o^ne ©eitere« folgen unb, an ben abgebrodjenen gaben
anfnüpfenb, mein ©arn weiter fortfpinnen unb midj fo wieber einmal oon
ben «er^ältniffen führen laffen.
ein« ber abgeriffenen ©tidjwörter auf bem alten blatte lautet:
„Untertrieb awifajen meinem unb bem ©rtmm'fdjen ©örterbudj", für welche«
lefctere ia) in genauerer unb beftimmterer Sejeidjnung &ier $u fe%en Ijätte:
ba« oon ben SBrübern Qafob unb ©ilfjelm <$rimm begonnene unb oon
oerfdjtebenen Sftännern fortgefefote, aber nod) immer — 52 Qa^re, nadj*
bem ber Kton baju gefafft morben, unb 36 Qaljre naä) bem Grfdjeinen
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be« erften ©ante« — nicht *u (Snbe geführte unb auch in abfeh&aTer gett
nic^t (£nbe ju führenbe ©Örterbuü).
Qä) fürchte nicht, einem wirtlich begrünbeten ober aud) nur mit einem
©djetn be$ fechte« ju begrünbenben Sffiiberfpruch ju begegnen, wenn i$
hier offen au«fpre<he: $)er £>auptunterfchieb jwifdjen meinem unb bem (roie
ich e« ber Siirje falber auch im golgenben weiter nennen werbe) ©rtmm'fchen
ffiörterbuch befte^t barin, baf« ba« meinige, $aitt)tfä$li<$ ber feurigen ©praa>
gewibmete einen jwar möglicbft umfaffenben, aber boa) immerhin mäßigen,
wohnlichen unb überfidjtttajen einheitlichen Bau barfteflt, nacb einem
$lane, ber nid)t nur oon oorn herein nach forgfältigfter, eingeheubfter unb
allfeitiger Prüfung ber jur Erwägung fommenben fünfte entworfen unb
feftgeftellt, fonbern bann auch (wa« eine £>auptfaa)e bilbet) auf« ftrengfte
f eftgehalten unb üon 9 bi« Q Durchgeführt worben tft ; ba« ©rhnm'fche
Sörterbud) bagegen, gan$ befonber« auch ber Vergangenheit jugeroanbt, ift
niajt bloß jefct noch ein unoollenbeter Bau unb wirb e« aua), im günftigen
galle, noch für eine lange äufunft hinau« bleiben unb, wenn er wtrflia)
je in fpätern fletten &u ©nbe geführt werben follte, fo wirb er immeT
ein für bie gewöhnliche Benufcung nicht brauchbarer, übergewaltigcr unb
unfiberfiebtücher ©au fein, entpellt burch zahlreiche unförmliche «u«wiichfe.
beö ©benmafee« unb be« Berhältniffe« ber einzelnen £heile §u etnanber unb
ber ©inheitlichfeit ermangelnb; weil eben jeber ber fpäteren Baumeifter fieb
nicht an ben oon bem erften — atterbing« nicht mit ooüftänbtger Er-
wägung unb Berechnung ber fpätern Ztyilt unb be$ ®an$en — entworfenen
— $lan gehalten, fonbern ich nicht fagen: nach feiner Saune, oielmehr
nach feiner beften Überzeugung unb nach faner (Eigenart, unbetümmert nm
feine Bor*, ÜWit* unb SRebenarbeiter unb gar um feine 9ta<hfolger, ben
©au weiter geführt f>at 3$ möchte hierfür an bie befannten Berte
^laten'« in einem ©inngebichte erinnern:
„SWfifetge Xtmpd barum, ni$t riefige bauten bie (Brieden,
So 3a&r$tmberte bron ffcütfeüt, wie tonn e* gebeten ?"
$)amit man aber nicht wähne, baf« ich hier in Be&ug auf bie man*
gelnbe (fcinbeitltcbfeit irgenb wie übertreibe, laffe ich junächft einen burüV
au« ooOglaubwürbigen £eugen, oen Beginner be« ffiörterbuche«, ^afob
®rimm felbft fpreä)en.
$luf ben erften ©palten jii ber Borrebe be$ erften Banbe« (Dorn
2. 3Rära 1854) fagt er:
„©eine" [b. i. be« au«juarbeitenben 2Börterbuche$] „ungeheure ©uebt
follte nun auf oier ©chultem fallen. $)a« fehlen fte jwar au erleichtem
unb &u oertheilen, inbem ihm aber auch &wei §äupter erwuchfen, bie noth*
wenbige Einheit, wo nicht be« (Entwurf«, boä) ber Äu«füt)rung &u gefährben.
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- 447
$)ieS ©ebenfen bennoä) fjielt feinen (Stidj gegen bie ftete $emeinfd)aft, in
bei mir oon £inbe«beinen an gelebt Ratten, bie, mie bteljer, auc& föt bie
3ufunft unfere ®efa)itfe ju beftimmen unb zu fia)ern befugt mar. (fctn*
gebent beö uralten ®pxuäfi, bafö ein ©ruber bem anbem mie bie $anb
ber §anb Ijelfe, übernahmen wir miflige« unb be&erjtes ©ntfa)luffe«, o&ne
lange« gatfein ba« bargereia^te @e[a)äft, gu beffen fünften aua) alle übrigen
©riinbe ben fcu«f$lag gegeben hatten.-
3afob (Brimm $atte bie Ausarbeitung ber brei Stattgaben 0, 8, (£
übernommen, feinem ©ruber ©tlfjelm mar ber ben größten I$eil beg
jmeiten (mit „©iermbrber" beghtnenben) ©anbe« zugefallen; ba« ©om
6. gefrruar 1860 au«geftellte 93ormort aber fonnte ber am 16. $ec. 1859
oerftorbene nia)t me$r fa)reiben unb Qatob raupte fjier mieber an feine
©tefle treten, ffiäfcrenb biefer aber fea>« 3a§re oor&er in bem Stormort
Zum erften ©anbe (f. o.) oon ber ®efä$rbung ber notbroenbigen (Einheit
bodj nur als einer möglichen gefprodjen, bie am menigften bei jmei oon
Jhnbt«beinen an fo eng oerbunbenen ©rübern zu befürd)ten fein mürbe,
fo fötlt unb fabelt er, trofe ber Trauer um ben frifä)en 33erluft be« jo
eng oerbunbenen ©ruber«, biefen, meil er in managen oon $afob als bem
©egtnner be« ©erfe« getroffenen ©inrta)tungen abgemia^en unb feine eigenen
ökge gemanbelt
3$ tyatte in meiner Beurteilung ber erften m>n Qatob aufgearbeiteten
Lieferungen be« <&rimm'f$en ©drterbua)e« gerügt, baf« bie ©orterf Urningen
fo ungleicfrnäfjig gegeben feien, für »tele ©ebeutungen gar niö)t unb ba,
mo fie fia) finben, in oerfduebenen ©pracben, jumeift lateintfdj, rooburä)
zafjlreta> ©ebilbete — obgleiö) niö)t (Belehrte — , mela> biefer ©pra#e
ni$t funbig frnb, unb namentlia) aua) ber bei ©eitern größte S^eil ber
grauenmelt oon bem 93erftänbni« au«gefa)loffen feien. Die ©erea)tigung
biefe« Xabel« mar, menn aua) oon Stielen nia)t audbrüalia), bo<$ {ebenfalls
ftillfdjroeigenb oon ber meit übermiegenben 2Re$rza§l im beutf$en ©olfe
anerfannt morben unb au$ ©ilfjelm ©riram mo$te unb fonnte fia) iljr
ntdjt gan^ oerfdjliefcen ; roentgften« §at er in bem oon tym aufgearbeiteten
Jljeile be« ©örterbuä>« ni$t ganz °« beutfäjen SBorterflärungen oer*
fd>mä$t Da« mar Qafob nun niajt reajt, obgleid) er in ber SBorrebe zum
erften ©anbe ©p. XXXIX, menn audj wiberrotllig unb notljgebrungen, ba«
3ugeftänbni« gemalt fritte: „fernerer mtrb eS fein, bie Seifügung tatet«
ntf$er, ben ffiortbegriff erflärenber Slu«brütfe zu redjtferttgen".
«3$ fcfc nidjt ein" — f abreibt er bagegen in ber SBorrebe zum
zmeiten ©anbe — „unb $abe mia) barüber fa)on auSgef proben, marum
in einem beutfa^en 5D3örterbua)e ein« ber leidfyteften unb natürlta^ften
SWittel be« 33erftänbniffe« oon ber §onb gemiefen merben foüe, nämlio>
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I
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bie Ämoenbung bes Lateins ober überhaupt einer fremben attbem
(Sprache."
$n ben ©ehauptungen, bie er bann metter auf etwa anbertbalb
spalten für bie lateinischen unb gegen bie beutfcfjen SBorterflärungen auf*
ftettt, werben ficherltd) bie SBenigften toirflict) ftichhalrige ®rünbe anerfennen;
flc mityutheilen unb ju miberlegen, gebricht es mir fcier an fRaum; aber
barauf fommt es mir hier aua) nid)t an. Qd) fe%e alfo nur ben ©üjlufs
biefer ÄuSeinanberfefcung fax:
„SluS aüen biefen Gfrrünben" [? — Behauptungen] „mar es mir nid)t
recht, baS lateinifdje ©ort bei meinem ©ruber oft ju oermiffen,"-—morau$
er^eüt, bafö fchon in ben oon ben beiben ©rübern ausgearbeiteten X^eüen
feine oolle ©nheitlichfeit hettfdjt.
Qafob f)at nod) mand)e anbere fünfte angeführt in benen fein ©ruber
oon ihm abgewichen, bie ich aber als oon geringerer ©ebeutung mit 8tu<f*
ficht auf ben SRaum ^ier übergebe.
dagegen mufs ich bie Jrage oon ber ©efymblung ber gufammen«
fefcungen im ©örterbud) etwa« eingehenber befpredjen unb erörtern, meü
fidj barin nicht nur ein tief greifenber Unterfd)ieb jmifchen ben beiben
©rübern jeigt, fonbern aua) bamit eine auf bie ©igenart unferer Starter*
fprache begrünbete, fet)r mefentliche, hö<hf* mistige unb folgenreiche (Sin*
richtung meine« SBörterbucfaS jufamment)ängt, moburdj aöein e5 mir
möglich geworben ift, auf einem üerhältmSmäftfg geringen Umfange unb
bemgemäfj aua) in oerhältnismä&ig fur^er 3e^ innerlich oodftänbigfte
aller bisherigen beutfd>en Wörterbücher fertig &u Raffen, unb &mar in ber
überfid)tlid)ften ftnorbnung für Qeben, ber ftd) nur bie leichte SDfiih* nimmt,
fidj oor ber ©enufoung beS ©u$eS mit ber (nur eine ©eite füQenben)
„Anleitung $um ©ebrauch" Oer traut ju mad)en.
„Wichtiger fein mag eine anbre SoSfagung oon ber im Wörterbuch
fonft beamteten Siegel in ©ejug auf bie fidj an baS ©erbum beftenben
^artifeln" ic, beginnt Qafob in ber ©orrebe aum gmeiten ©anbe ben
Jabel feines jüngft bat)ingefchiebenen ©ruberS, ber ftd) in bem angebeuteten
fünfte eine ttefgreifenbe Abweichung oon bem ©erfahren erlaubt hatte,
wetdjeS Qafob in bem oon ihm ausgearbeiteten Xtyik als fRtcr>tfct>nur hin*
geftellt unb — fo meit es ihm möglich mar — aud) burdjgeführt hatte.
Qafob mollte nämlich iebeS in ber beutfd)en ©pradje oorforamenbe ©ort,
gleichoiel, ob es ein einfaches ober ein gufammengefefeteS fei, unter einem
eigenen, ihm nach ber abecelichen Reihenfolge jufommenben £itel?opf be*
banbelt miffen. 3$ W** in «»einer ©eurtheilung feiner «rbeit biefe «n»
orbnung getabelt, als eine bei ber Unerfchöpflichfeit ber ^ufatnmenfefcungen
in unferer (Sprache überhaupt nid)t burchführbare. femer als eine rein
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äußerliö>, ba« alö felbftoerftänblia) Überftüffige unb nur ben Überblicf
f>tnbernbe bem ©tätigen, ©efentlidjen unb Unentbehrlichen gleitbfefcenbe,
bei nxla>r ni$t nur bcr OTagfölagenbe, fonbem ber ©örterbmhfdjreiber
felbft ©efa&r laufe, ben ffialb oor lauter Söäumen nta)t $u fefrn. 3$
oatte $)ie« u. 51. bamit begrfinbet, baf« Qafob ©rimm in beut erften
33anbe ben größten 2$eil ber ©palten oon ©. 220—229 mit ©uper*
lattoen gefüllt ober oerfd>menbct Ijat, benen al« $3efttmmung«mort aller*
oorgefefot ift, beginnenb mit alleranbädjtigft, alleranftänbigft ic.
unb fdjließenb mit aUergierlia>p, ftott einfad) $u fagen, baf« ein fola?e«
oerftärfenbe« alter* eben bor ieben ©uperlatio gefegt werben fann. ©«
brauet wo$l faum hinjugeffigt $u werben, baf« bie 3a$l ber f>ier naa)
reinfter ©illfür aufgeführten 3ufammenfefcungen mit 8eia)tigfeit ni$t bloß
auf ba« doppelte, fonbern auf ba« 3e$nfaa> hätte oermehrt »erben fönnen.
oon ben fehlenben allerabeltgft, allerähnlichft, allerältefl, aller*
angemeffenft, allerangenehmft, alleranmuthigft ic, allerauf*
fallenbft, allerauf fälltgft, allerauf rtdjt ig ft jc, a(lerau«bauernbfi,
allerau«br ücf ltdjft ic, alleraußerorbentlithft :c. ab bi« $u aller*
jweifelhaftft ic. (£her ^eroor^eben möa)te ia), baf« ber — wie gefagt
- ben ©alb oor lauter Säumen nidjt fehenbe ©örterbuäf Treiber unter
allerliebft eine burdjau« nothwenbige Söemerfung oermtffen läfft, wie id>
fie hier in ber furzen Jaffung meine« Jwnbwörterbudje« unter «II 1 c
herfe^en will (ogl. au«führlia>r unter lieb flfr. 11 in meinem großen
©örterbwh):
„3111er ((Benit. üflehrj.) sur SBerftärfung oon ©uperlatioen: Der
allergrößte. Äm allergrößten. SWidjt oergleta)enb, fonbem abfolut, ge*
möhnlich nur in Slllerliebft, ba« bef«halb aua> — wie ein ^ofttio —
als Äboerb ohne am, als (£igcnfa>aft«roort mit unbeftimmtem «rtifel,
ferner mit nähern SöeftimmungSmörtern, wie ganj, recht, gar, gu ic.
unb mit dergleichen, ja fdjerahaft felbft wieber gefteigert oorfommt: (£«
wäre allerliebft, boch nein, es wäre noch a Her lieb fter, wenme. fltoge."
2öte Derartige (Erwägungen mich su ber gufammenfaffenben, über*
fichtUäen unb babei eine wirtliche innere 35o(Iftänbig?eit ermöglichenden
23ehanblung ber 3ufatnmenfefeun9en *n meinem $Öorterbuch geführt haben,
bleibt einer fpätern Klauberei oorbehalten, man oergleiche einftweilen ba«
in bem gebrucften Büchlein ©. 43 ff. (Sefagte.
$ier wenbe ich mich nun juriicT ju ber oon Qafob ®rimra ge*
Äbelten «bweichung feine« ©ruber« Söilhelm in ber »norbnung ber mit
trennbaren S3orfllben ober Umftanb«wörtern lofe aufammengefefcten 3eit*
»örter.
ffite e« fajeint, ift e« SBilfjelm allmählich jum ©ewufftfein gefommen,
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450 —
bafs eine auch nur einigermaßen erfebopfenbe ©ebanblung Derartiger 3clIf
Wörter nicht möglich fei, wenn man fie, jebe* einzeln nach feiner ©teile
im Äbece, unter einem eigenen litelfopf aufführen wollte, fonbern baf*
hier bem SBefen ber ©aa)e nach eine jufammenfaffenbe ©et)anbliing ein«
treten mujje. Unr parte nur mept oet Dte|em er|ten toeprttte ttepen oleioen
unb hätte fict) für bie ©ehanblung ber 3ufammenfe^ungen nicht bloß auf
bic aufammengeje^ten 3eitwörter ober oielmet)r auf etnaelne Älaffen ber
lofe ober unecht jufammengefeftten 3eitwörter befdjränfen f ollen, ©äre
er auf bem ©ege, worauf er eben nur ben aüererften (Stritt gethan,
fortgefdjrttten, fo märe er folgerest gu ber oon mir mit wohlerwogener
©erüefftchtigung ber ©igenart unferer ©praa)e gewählten unb Durchgeführten
%norbnung*weife gelangt.
$>af* folche Erwägungen nicht oor bem beginn bes ©örterbuebes
ober — um bei einem früher gewählten ©Übe gu bleiben — bc* aufm«
[Uprencen söaues torgTaing ange|ieiu uno Det Dem lanttuury Des 3Dau*uit)|es
unb *?lane« al* eine für bie Ausführung unoerbrüd)Ii* binbenbe unb a«
befolgenbe «iajtfajnur feftgefleflt unb feftget)alten worben ftnb, barin erblicfc
ich einen ber Hauptfehler be* ©rimm'fcben ffiörterbucheS, ba* aud) ber
naebfiebtigfte 33eurtt)eiler unb Derjenige, ber für alles (&ute barin ba$
offenfte Äuge unb bie willigfte ftnerfennung t)atf nicht al* einen nach einem
einheitlichen ®ebanfen ausgeführten öau, als ein in feinen Xt)eilen gleich«
mäßige« unb mit einanber übereinfitimmenbes ©erf au« einem ®uffe wirb
bezeichnen fönnen.
©tlhelm ®rimm hatte einen burd)au* richtigen ©lief, wenn er in
ber oon feinem ©ruber getroffenen Einlage in ©eaug wenigen* einer ««*
aahl aufammengei'e^ter 3eitwörter einen tief greif enben STOangel entberfte; er
hätte Da* nur früher, oor gefrfteflung be* ©auplane* thun follen unb
müffen; Qatob ®rimm anbrerfeit* t>at barin Utecht, baf* — naa)bem ein*
mal ein gut ©tücf bes 33aues nach einem mangel* unb fehlerhaften $lane
ausgeführt worben war, — ber ben ©au &unäct)ft Jortführenbe nicht will«
fürlich nach einem anbem $tane »erfahren burfte.
„3$ fann e*," fagt Qafob oon bem ©erfahren feine* ©nibers
ffiilhelm in ber ©orrebe aum aweiten ©anbe, „ich tonn & nicht folgerichtig
finben, baf* alle mit burch gebunbenen ©erba, neben forgfältiger Unter»
fcheibung ihrer Irennbarfeit unb Untrennbarfeit, einaeln unb alp^abetifc^
eingetragen, bie an ben ^artifeln bannen, bahin, bat)er, banieber,
baran, barein haftenben aber unter biefen $artifeln oeraeichnet unb af*
gehanbelt worben. Da* heißt: grammatifch oerfahren, nicht lerjralifa); im
Sexifon roxi! man alphabetifa) aufschlagen unb aur Stelle finben, was man
fucht, gerabe wie abgehen, annehmen, aufnehmen, eingeh**.
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— 451 —
einbringen als felbftönbige ffiortbtlbungen, nia)t unter gehen, nehmen,
noa) weniger unter an, auf, ein gefuä)t werben. 93et bah er <Bp. 679
bis 684 finb fogar mehrere Älaffen abgefonbert, naa) benen fia) baS ffiörter*
bua) gar ma)t ria)ten faim, ober alte unter ab, an, auf, au« eingeftedten
$$erba müßten fia) aua) aus ihrer SHeihe reiben unb unter ben betreffenben
^arrifeln auphren laffen."
§ier f)at alfo — nid)t etwa ein Gegner beS (Srimm'fa)en Jöörter*
bua)e3, fonbem Qafob (Stimm felbft bie Ungletapmägigfeit in ben oon
ü)m unb oon feinem ©ruber aufgearbeiteten Xljeilen bes ©örterbua)e$
anerfannt unb auSgefproa)en. Äber Qafob (Stimm felbft §at niä)t einmal
einen oon oornherein in allen fünften feft beftimmten unb unwanbelbar feft
$u haltenben tyian gehabt; wemgflenS fa)reibt et auf <Sp. XLVI bet Bor*
reoe Des etilen Söanoes:
„Söetm beginn beS 2Berf3 faxten noa) fteif unb töaumoetfdjroenbung,
bie 93etfa)iebenheit ber ©ebeutungen in beigefügten #a$len ^ercorsu^eben,
wobura) aua) hin unb wieber bie gugen beS flufammenhangS oerfletft
werben tönnten. ©atbaber pellte fia) ^erau«f bafS fein größerer fcrtifel
fola)er gahlen entbehren burfte unb bafS aua) bie Heineren mehr babei
gewönnen als oerlören. (ES ift bähet in biefer $>infia)t mehr (Sleta>
förntigteit eingetreten, bie man nur in ben erften Lieferungen juwetlen
oermiffen wirb."
ÜDoä) 3)aS betrifft im SBergleiä) ju bem oon ©tlhelm (Stimm aus*
gearbeiteten Steile nur mehr eine Äußerlia)feit unb Äleinigfett. ©ergleid)t
man nun aber mit ben arbeiten ber beiben ©ruber bie oon ben Oer*
fdjiebenen gortfeftern ^errü^renben, bie, wenn fie in bem bisher inne=
gehaltenen 3*ttmaße fortgeführt werben, noa) mana)eS Qahrjehnt in Änfprua)
nehmen werben, fo mufs man fagen, bafS §ier oon einer <$inheitlia)feit in
oem $lan unb in bet Ausführung faum noa) bie föebe fein tonn.
93on ben beiben SSrübetn rühren brei 53änbe bes $Öbrtetbua)e3 fyxmt
oon ben beiben erften ift fa)on bie Webe geroefen; ben btitten (oon 6 bis
gorfa)e reia)enb), ber 1862 erfä)ien, ^at Qafob (Srimm nod) allein aus*
gearbeitet. ©ea)jehn ^abre fpfiter (1878) war oon bem eierten Stonbe
bie erfte #älfte ber erften «bthetlung fertig, oon gorfa)e bis (SefolgS*
mann reia)enb, grö&tentheils oon fflubolf §ilbebranb ausgearbeitet — berat
bie Beiträge oon Qatob (Srimm unb bem injwifa)en aua) fä)on oerftorbenen
Seiganb finb geringfügig, ©eitbem finb nun etwa wieber ein Dufoenb
Qatyct in« 8anb gegangen unb oon bet 3 weiten $ätfte bet etften $lb*
t$eüung beS oietten $3anbeS finb in^wtfajen fieben Siefetungen etfa?ienen,
oon (defoppe bis genug (1886). ffiann naa) biefem iWagftabe bet
5ßud)ftabe (S jemals gu (Jnbe fommen mitb, Das mögen bie (Sötter wiffen.
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— 452 -
Daf« aber — auä) abgeben oon ber Unerfdjwinglicfcfeit be« greife« für
bie meifien ^rioarperfonen — ein foldjes ©erf, worin bie ftu«tunft üb«
bie einzelnen ©örter ju umfangreia)en, weitfajweifigen unb unüberftöt»
Ix^en ganzen «b$anblungen anfa^wellen, memal«, wenn e« aud) wirtM
na<$ Qa^Tjebnten ooüftänbig fertig werben follte, al« bequeme« SRat&Wag*
bua) wirb bienen fönnen, barüber brauet man fein ©ort ju oerlieren.
Dem gegenüber barf idj, gehoben bura) bie mir bei ©elegenfcit
meine« fiebjigfien (Geburtstage« in fo reifem SRaße $u $tjeil geworbenen
Slnertennungen, mit freubiger (Senugtfriung unb mit innigem Dan! gegen
($ott auf bie erfte 3eile meinet am 3. Quli 1865 gefa)riebenen Vorwortes
$u meinem ©örterbudje blitfen, weldje lautet:
„Da« beutf$e ©örterbua}, bcffcn erfte Lieferung 185^
erftfien, ift jeftt, im fiebenten 3a$re beenbet"
unb id) barf Zufügen, baf« e« trofc mandjer Mängel, bie einem folgen
©erfe unoermeiblidj anhaften werben, ba« einzige umfaffenbe unb innerlia)
ooüftänbige ©örterbua) ber beutigen ljod)beutfä)en (5praä)e ift.
Da« fpredje idj oljne jebe ©elbftüberljebung mit bemüt^igem Dan!
gegen Qbott au«, ber mir baju bie Äraft oerlieren.
©eitere Zaubereien bleiben für fpäter oorbeljalten.
«Itfrrelift (ÜWeflbg.), 23. Dee. 1889. Daniel ©anbers.
<£r$. 31. 12. 89. töebaftion ber „Deutfa>n Dia)tung". $erau*
geber: ffarl ©mit gran^o« Berlin. SBerlag: 8. ^lermann Dre«ben*ft
«erlin W. 10, Äaiferin »uguftaftrage 71., ben 27. Dej. 1889.
^odwerefyrter §err!
3ftre freunbliaje ©enbung Ijat midj mit feljr wtberfpredjenben dm=
pfinbungen erfüllt. Daf« ©ie mit fo lieben«wfirbiger 99ereitwiüigfeit ben*
nodj jur geber gegriffen, war mir eine tyeralidje greube, aber ben Sluffafc
fann i$ leiber ni$t brutfen, unb Qfmen benfelben jurürffenben JU muffen,
fäüt mir anbrerfeit« wa^rliaj ni$t leia)t. ©enn ia) midj nun gleiajrooV
baju entfliegen muf«, fo bin ia) oerpflicfctet, Q§nen bie ®rünbe bafür
anzugeben.
&« wirb Qftnen, ber <5ie meine 3«itf4rift freunblidj oerfolgen, nity
entgangen fein, baf« biefelbe fta) bemüht, Gräfte ber oerfdnebenften Äi<fr
tungen, fofem fie nur ernft unb tüchtig wirfen, in gleidjer ©etfe gu berürf«
fidjtigen. Qm fritifdjen Xr)etl forgfam baruber waa)enb, baf« ba« 93erbienfl
jur (Seltung fomme, gleidjotet in weitem Sager e« erworben würbe, ^abe
ia> töealiften unb Qbealiften unb aua? im Utterar^iftorif^en Streit 3»8nner
ber oerfdjtebenften föidjtungen herangezogen. Unb fo ftanb benn au$ auf
meiner üflitarbeiterlifte frieblia? 3ftr Warne neben bem öftrer UtterartfaVn
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— 453 —
U&egner. Dajs eS unter biefen Umpftnben nio)t leia)t fein würbe, ben
Stieben innerhalb ber 3ettfa)rift ju bewahren, §abe ia) mir oon oornfarein
gefaßt, ober eS ift mit Zatt, <8erea)tigfeit3a,efübl unb einigem ©rieffa)reiben
bennodj gegangen, ©eftatten ©ie mir jroei Seifmeie fjetoorjubeben, wo
es mit fernerer Mü$e, aber bennoa) glütfte. ÄlS ©ie bie ©fite Ratten,
mir für $eft 1 bcS I. SanbeS bie intereffante Anregung: „Über eine
ftfabemie ber beut)'a)en ©praa)eM &u treiben, regnete es aus afabemifd)en
Greifen 3«f «Stiften an mia), wela)e neben ber faa)lia)en aua) eine perfön*
U$e @egnerfa)aft ©errieten unb insbefonbere auf bie Ärt ©egug nahmen,
rote ©ie in $btem «uffafc Qafob ©rimm'S gebauten. $a) f>abe feine
einzige berfelben publiziert, fonbern nur jroei Briefe oon $rof. $aul in
Jreiburg unb $rof. 93ea)pein in fRoftotf gebraa)t, roela)e eine ber Q&rigen
entgegenhielte 9nfa)auung in burdjauS fact>lict>er unb unpolemifa)er Seife
&um ftuSbrutf brauten, ä^nliö) tytelt ia) es, als bas ©ä)rifta)en ton
Buguft Müfyl laufen, „<$efa)ia)te beS <$rimm'fd)en 2Börterbua)SM erfaßten,
unb mir einer meiner roertyooUften Mitarbeiter aus germaniftifa)en Greifen
eine 99efprea)ung beSfelben einfa)itfte, roela)e babei an Qfjrem Jöörterbua)
energifa)e Äritif übte, ftdj erroieberte ibm, bafs beibe 93fia)er oerfa)iebene
3roetfe unb t>erfa)iebene 53erbienfte bitten, unb bafs eS meines erachten«
je(r woi)l angebe, bas eine $u rühmen, ofcne bas anbere anzugreifen, ßt
erroiberte mir barauf. ein <$(eia)eS gefdje^e aua) ton 3ftren publijipifcben
Jteunben, ia ton Qfynen felbft. Meine Antwort mar, in meiner 3ct^T<^r*f^
iei Dies nie gefa)e§en unb roerbe Dies nie gefdje^en. Der ton mir fet?r
gefa)äfcte Mann ift baraufötn aus bem MitarbeiterfreiS meiner 3eitfa)rift
gefa)ieben, roaS mir aufria)ttg leib t&at, roas ia) jeboä) na$ meiner Über«
jeugung nta)t änbem fonnte. Daraufbin babe ia) felbft im 5. §eft be$
V. SanbeS, ©. 127—128 jenes ©a)rifta)en befproa)en, bura)auS objertio
unb unter fa)arfer ©etonung, wie überflüffig mir bie ^oleraif gegen ©ie
unb Änbere erfa)eint. 3br Äuffafc, oereljrter §err, ift eine ^olemit gegen
baS ®rimm'fa)e ffiörterbud) unb ia) tann fie eben fo roentg brutfen, als
bie $olemit gegen ©ie. GS wäre ein Sötua) mit ben Erabitionen ber
3"tfa)rift.
3a) bin überzeugt, bafs ©ie biefe Motioierung in berfelben
jmmmg aufnehmen »erben, in roela)er pe gegeben ift. §er$lia)ft foü eS
mia) freuen, wenn ©ie mir Dies babura) beroeifen, bafs ©ie mir rea)t
balb einen anbern Buffafc jur Verfügung fteüen. 3roeierlet jeboa) möa)te
idj babei ton Qljnen erbitten. Ginmal einen felbftänbigen Eitel, ba ia bie
frei erften Hummern ber ^Jtouberei nia)t in ber „Deutfa)en Dia)tung"
erf Lienen pnb, zweitens jebod) ©eglaffung beS perfönliä)en Moments ber
fcbfaffung, foroeit es nia)t unbebingt notyroenbig ip. QnSbefonbere möa)te
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ia) bittm, oon ber ©iebergabe unfern prioaten Äorrefponbena in ber
(Einleitung abfe&en au woüen. 3fe weniger ber Sefer Sinter bte reootrio*
neüen Äoultffen fie$t, um fo beffer ift e«. ©reifen @ie, $oa)oereljrteT
§err, trgenb wela)e fünfte Gerau«, bte ßa) baju eignen, um in einer rein
faa)lia)en DarfteÜung bem $ubltfum au aeigen, wie ein ffiörterbua) gemalt
wirb, ftann ia) auf ben fcuffafc mit ©ia)er$eit bis 10. Januar rennen,
fo bitte ia) um freunblia)e umgebenbe ulftttyeilung barüber unb ria)te bann
bte ©aa)e fo ein, baf« noa) ba« J-ebruarljeft ein ©anberS-^eft ift ifi
jeboa) bte« nia)t möglich, fo würbe ta) bann einen SRonat fpäter bamit
fomtnen.
3fn ausgezeichneter §oa)aa)tung
35r aufria)tig ergebener
Weine Antwort.
Äuf ben mir am 31. $)ec. 1889 zugegangenen 53rtef be« §errn
Ä. (£. granao« antwortete ia) fofort:
£>oa)geet)rter £>err!
3fnbem ta) Qfjrem 2Bun[a)e gemäjj Qt)nen fofort antworte, bittt id)
fTeunblta)fr, wie ta) eö oon oom herein get&an, für ba« §eft .über raia) von
einem «uffafte au« metner geber über meine £§ätig!ett ate ©örterbucb-
fa)reiber abfegen au wollen.
3$ t)abe nia)t au« eigenem Hntrteb, fonbern nur auf gtjren wteber«
polten ©unfa) ben 3t)nen etngefanbten Huffatj getrieben unb ia) tonn
ofyne Überwinbung barauf Oerath ten, it)n augenblitflio) oeröffentlia)t au
f et)en ; aber ia) tann, wenn ia) einmal über meine Ärbett am ^Öörterbud)
föreä)en foll, au« rein faa)ltä)en Orünben e« ma)t Dermeiben, offen unb
rütfljaltlo« au«aufprea)en, in wetdjen ©tücfeu ia) — unb warum ia) — au$
wot)l überlegten unb bura) ben (Erfolg gerechtfertigten ©rünben — meine
eignen ©ege gewanbelt bin. Qa) wetfj fet)r wotjl, baf« iä) bamit bei
Denen, oon welken ia) abgewichen bin unb bereu ©ege ia) meiner innerften
Überaeugung gemäf? al« Irrwege beaeia)nen rauf«, «nftofj errege; aber
Da« liegt einmal in ber ©aa)e unb nicht im $erfönli<hen, eben fo wie t$
bei meiner beurtt)eilenben Beleuchtung ber erften 8ieferungen be« ®rimm'föen
©Örterbua)e« nicht oon perfönlichen ©eweggrünben, fonbern rein oon faä>
liä)en geleitet worben bin.
Q^nen oerbenfe ia) es nia)t, wenn ©ie in 3t)rer 3eitfa)rift nicht
wollen, wa« bei managen Sefern — fei e« mit föea)t ober mit Unreal —
Änftog erregen fönnte ober würbe; aber aua) mir werben ©te e« md)t
oerbenfen, baf« ia) — wa« ia) ja ohnet)in oon oom bereut wollte — lieber
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jur 3ett fä)weige, al« baf* iä) meine ehrliche, faa)lia) begrünbete Über*
$eugung oon $)em, worüber ia) ju forea)en ha&e, jurücfhalte ober au^ mir
oerrufä)e.
Vielleicht tarnt ia) 3§nen foäter einmal bei Gelegenheit einen Beitrag
ffe 3$** 3e^Wtift liefern, in welchem ta) nia)t $urücfjuhalten unb boa)
nicht su befürchten brauche, baf« ia) bei manchen Q^rer 8efer Knftoß errege.
5)a« 93orftet)enbe ^abe ia) — rrofc meine« flflangel« an SDfoiße —
g&nen fofort in (ftle fa)reiben wollen, weil ia) nia)t einen Äuffä)ub in bem
(£rid)einen be« mir oon $t)nen gütigft jugebaa)ten ^pefte« oerfd)ulben wollte,
Dt)ne @roö wegen ber Sßicht'&ufnahme meine« »uffafce«, mit freunb*
lia)em üDanf für ba« oerhcißene §eft, mit beften ©rügen unb ©ünfa)en
pt neuen $a§r
^oa)aa)tung*ooll ergebener
£>aniel ©anber«.
Ältftreli^ (äReflbg.), 31./12. 89.
3um HbfdjlufS.
3um 2tbfa)luf« be« SBorfle^enben ^abe ia) hinzufügen, baf« Äarl
«mtlgranso« in bem am 1. SWärj 1890 $ur »uSgabe gelangten ll.&eft
be« 7. $anbe« ber „Deutfa)en $ta)tung" ba« oon it)m gewünfd)te w®anber«*
S>eft" hat erfa)einen laffen. Da« §eft enthält auf ©. 269 ff. einen «uf*
fa% mit ber Überfd)rift: „Daniel <Sanber«". Der mir befreunbete SBerfaffer,
ein jüngerer 8anb«mann oon mir, ber Oberlehrer Dr. griebria) Satenborf,
tat in ber 3eit feiner 2Birffamteit al« ßebrer an bem (^gmnafium (Sarolinum
in SReufrreltft mehrfach in meinem §aufe oerfetjrt unb alfo mia) genauer
fennen &u lernen (Gelegenheit gehabt unb, ba er, ber — namentlich um bie
Äunbe be« beutfa)en ©oria)wort« — pa) fa)riftfteHerifa) fehr oerbient ge*
maa)t hat1, fta) aud) meiner fa)riftffcllerifa)en fchätigfeit oon ihren erften
Anfängen ab mit warmherziger «nerfennung unb liebeootter Teilnahme
jugeroenbet hat, fo tonnte fiarl (£mil granjo« fia) für ben oon ihm ge*
nmnfa)ten ftuffafe über mia) fa)werlia) eine geeignetere $erfbnlia)feit wählen
als eben ^riebria) Satenborf. Qa) tonn unb will hier nia)t bie (Gelegenheit
unbenufct laffen, beiben £erren für bie mir erwiefene Äufmerffamfeit meinen
' 3d> nenne Ijier namentlich : „Hgricola'ss ©pricörcürter, tljr fiocbbcutfcber Urfpmng
unb $r (ünflufö anf bie beutfa)en unb nieberl&nbtfa)en Sammler, nebfl fririfajer ©«-
mertung über bie ©pria)roörttr unb @priä)m3rterfammtungen bet (Begenmart oon gtiebridj
Satatborf. ©ebtoenn 1862" unb „Sebastian Frank's erst« namenlose Sprichwörter-
äammluDg vom Jahre 1532 in getreuem Abdruck mit Erläuterungen und kultur-
und literar- geschichtlichen Beilagen, herausgegeben von Friedrich Latendorf.
Pöseneck 1876".
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aufrichtigen, lebhaften Dan! aussprechen. 53cmcrfen will iä) noch, bafö
Dr. Satenborf oon 9?euftrelt^ and <&omnafium nact) ©chmerin (in üßetlcn*
bürg) berufen mürbe, wo er lange ^a^re gewirft fytt (auch ben 2Cuffa%
über mich ^at er bort gefchrieben), unb bafd er je%t, nachbem er feinen
Äbfchieb genommen, in ©Dönberg im meflenburg«ftreliftifchen prftentpum
föafceburg nach ffräften weiter wirffam ift.
£)em Äuffafce oon Satenborf geht in bem §efte ber „Deutfcben
X)ia)tungM (unter bem Ittel: „©ort* unb ©pra$reta?tt)umM) ein oon mir
»erfaßter Äuffafc ooran, burd) beffen fönfenbung ta) £>errn Äarl (Smil
Jranjod mot)l ben beften SBeweid gegeben ^abe, bafd ich tt)m burä)au$
nid)t groüe, weil er meine auf feine fcufforberung gefctjriebene Ärbeit, bie
ich feit faft 7 fahren in meinem ^altt jurücfbehalten ^abe unb erft je$t
in bem ©chlufdheft meiner 3eitf^ft 3ur Veröffentlichung bringe, als
feiner «nfid>t nach nicht in feine „Deutfctje ^Dichtung" paffenb, gurfirf*
gewiefen hat.
SWein Äuffafc: „©ort* unb ©pradjreicljthunr' hat nun freilich meber
bei Äarl (Shnil JranjoS noa) bei feinen Cefern ftnftofj erregt; aber er hflt
bod) auch nicht ben — oon mir freilia) mehr gewunfa)ten al£ gehofften —
(Erfolg gehabt, bafd bie barin bet)anbelte grage mir nicht oon Qtit gu $eit
immer wieber oon oerfdnebenen Seiten aur Beantwortung eingefanbt werben
wäre. $arum habe ia) mich entfajloffen, ihn hier in bem ©chlufstjfr't
meiner ßettfefrift jum emeueten Äbbrutf ju bringen (f. bie folgenbe iffr.
in biefem $efte). Vielleicht hat mein «uffaft an biefer ©teile nach-
haltigere ©irtung.
innerhalb meine« oorerwähnten Äuffafced finbet fta) — um 9tö<ht$
oon ben mir in bem fogenannten „©anberd*£>eftM oon £>errn Äarl Smil
gran^od erwiefenen Äufmerffamfeiten unerwähnt gu laffen — in meiner
forgfältig na$gebilbeten §anb|chrift ein aud 9 Hexametern beftehenber
©prueb, oon mir unb an ber ©pifoe bed $>efted mein SMlbnid „nach einer
Photographie oon $>. ärull in Steuftrelift".
Sßott* unb ©prat&reidMum.
©eit einer Weihe oon fahren ift mir immer wieber aud ben oer=
fchiebenften ©egenben unfered, wie ed fcheint, überall burftigen unb trinf*
luftigen Vaterlanbed bie grage oorgelegt worben, ob man richtiger fage :
ein Jag anfielen ober anftetfen, — fo bafd ia) mich fchon einmal
bewogen gefühlt, barauf eine öffentliche Äntwort (in ber ^ational»3«nmfl)
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- 457 ~
jui geben. $)a« &at benn aud), praal ba biefc Hntroort aud) in anbete
Glättet übergegangen, eine 3*it lang gefru#tet unb vorgefallen, in welcher
\<S) mia> fdjon freute, bie, wie eine be&arrlid> immer roieberfetyrenbe läftige
unb befdjroerlia> gliege mia) oerfolgenbe ftrage glürflta) oerfa>ud)t su Ijaben,
aber bie greube währte nia)t allzulange. SWaa} einiger 3«* tom bie alte
fttage roieber unb bann be&arrlidj immer roieber unb roieber."
©o tyabe ia) auf ©eite 40 be« jroeiten Qatyrgang« metner „3«*'
fajrift für beutfa)e ©pradje" berietet.
&fynlia} roirb feit ^a^rjc^nten oon Qtit ju Qtit mir roieber unb
immer roieber eine anbere grage — namentlich oon $)eutf#en in ©nglanb
ober in SWorbamerifa — vorgelegt, nämlid) bie grage, roie groß benn
eigentlich bie 3afcl ber ©örter in unferer beutfajen ©pra#e fei unb in*
fonber&ett, roeläe oon beiben ©praa>en — bie beutfdje ober bie englifdje —
bie anbere an £a$l ber SBörter übertreffe. 3ulefct ding mir bie «nfrage
oon bem Leiter einer in Deutfcfclanb in englifdjer ©pra<$e ^auptfäc^Iic^
für (Englänber unb SWorbamerifaner erfa^einenben 3e^un9 3U» unD *auni
batte ia) barauf roieber einmal - ia> roeig felbft nia)t, gum roieoielften
ÜM — meine ftntroort ertt>eilt : ba fanb id) jufäöig auf ber ©a)luf«fette
be« am 15. SRooember 1889 oeröffentlidjten $efte« ber in SWandjefter
än SRero*£ampföire) erfa)einenben 3eitMrifl: Germania. A Fortnightly
Journal for the Study of the German Language and Literature unter
ben „Sitterarifajen 9faia)ridjtenM einen «uffaft, au« bem ia> $ier ba«
ftolgenbe auä&ebe:
„SXJUS©^ 3©I £BMaR$fr Unter biefem Eilet lefen wir in
oem ©t. Voui«*£ageblatt einen intereffanten Ärtifel über ben ©praaV
Teicbt^um ber beutfd)eu ©pradje. Der SBerfoffer fagt barin: . . . Unter
§eran$ie(wng be$ Sebfter'fajen ©örterbua)e« nebft © upp lernen t unb Dgiloie«
Imperial Dictionary, letyte Auflage 1882 — 83, fanb er [ber ÜBerfaffer bes
Sutffafoe« im ©t. Soui«* Sägeblatt] bann, baf« fia) ber ffiortf^afo ber eng«
Ufajen ©praa>e ^eute auf etroa 130000 ffiörler fteüt. SRun aur beutfajen
©praäe! «belung bringt in ber jroeiten Äu«gabe feine« großen ©örter*
buebe« ber frod>beutfd>en sjHunoaTt [1796-1802, 4 ©änbej 55 811 ittum*
mern. »ber fdron 1807-1811 erffyen Gampe'« ffiörlerbuaj ber beulten
©pradje in 5 «änben mit 141 277 2Bort**rtifetn. Über bte ffiortfa?%
Ziffern ber neueren $öörterbüd)er oon £>etnfiu«, §eofe, §offmann, ©anber«,
&rimm, alfo über ben ganzen 3ut°ad)« ^ legten Qaljrljunbert« oermag
ber 35erfaffer noöj nia)tö 93eftimmte« anzugeben, e« möchte fidj aber bie
3aljl ber ffiörter auf minbeften« 200 000 erhöht Ijaben.
Sir erinnern un«, baf« oor nidjt langer 3e*t eme ä&nltdje Anfrage
bei bem berühmten ^rofeffor £ira)W gemalt rourbe. 2)e« ©ortlau t$
Öcttfdjrift f. beutle Spraye. X. ^aljrfl. 35
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— 458
fetner Antwort entfinnen wir uns im Äugenbltcf nicht; bo<h glaubt er,
nicht &u irren, wenn er ben Sortfchafc ber beutfchen (Sprache um •/» — !/t
höher fdjäfct, als ben ber engltfcben (Sprache.
öS freut uns, ba« St. 2ouiS*£ageblatt auf einen fo bebeutenben
(Gewährsmann aufmerffam machen ju tonnen."
Sin baS SBorftehenbe hätte ich nun gern eine Änführung au« einem
Äuffafce (irre ich nicht, oon Söacmeifter) in ber Beilage jur [ÄugSburgerj
„atigemeinen 3eitung" 1866, 9lx. 104, gereibt, «ber leiber ift mir biefe
Kummer nicht jur §anb, boa) tann iö) baS Sefentliä)e beS hier Änju-
führenben einem Suffa^e entlegnen, welchen ber oerftorbene Oberlehrer
Dr. grtebria) ©achfe in Berlin über mich in ber Sfa. 1492 ber [£eip$iger)
^üuftrierten Leitung com 3. gebruar 1872 oeröffentlicht hat. £ier fü&rt
er nämlich aus ber genannten Kummer ber r Allgemeinen 3eitun9"
Urteil, welches bort Söacmeifter, wie ich glaube, ober — wie Sadjfe i^n
(ohne t^n $u nennen) bezeichnet — „ein Äritifcr, ber feiner frübern %b-
neigung gegen (SanberS fein §ehl hat", über mein ©örterbuch gefallt hat,
luörtlic^ an. <£S lautet:
„£aS ffiorterbuch ber beutjchen ©praaje ift baS tüchtige, ehrenwerthe
©er! eines bewunberungSwürbigen $eifteS. ©eine £)auptoorjüge finb
folgenbe: GrrftenS ift es fertig oon $1 bis 3 — eine f^Uenc Sugent».
3wettenS giebt es eine fehr oollftänbige Äufjählung bes neuhoaV
beutfchen ©örteroorrathS mit oerftänbiger ÄuSfcbliefjung ber
unbebeutenben, blo§ meä)anifa)en ©ortbilbungen. Drittens ift
bie innere Änorbnung unb logtfche (Entmicfelung ber ©ortbebeutungen f^arf
unb oerftänbig. Viertens finb bie Belegflellen reichlich unb treffenb."
3u ber ©teile aber, worin Bacmeifter oon ber „fehr oollftanbigen
Slufeählung beS neu^od)beutfa)en ©örteroorrathS" fpricht, fagt !>r. ©acbje
in einer Jufeanmerfung:
„Qn einer oorangehenben ©teile oeranfajlagt er bie Qat)l ber oon
«SanberS aufgeführten SGßörter auf 3—400000, währenb baS ®rimm'|cbe
©örterbua), wenn es einmal oollenbet fein wirb, nach einer ziemlich ju*
verläjfigen Rechnung 229 760 zählen würbe."
3<h will burajaus nicht oerhehlen, bafs bieS einem urfprünglich ab*
geneigten unb wiberwilligen Beurtbetler burdj meine tfeiftung abgerungene
günftige Urtheil über mein ©örterbuch mich immer unb fo auch h»er *e»
ber ©ieberholung mit Jreube unb innerer (Genugtuung erfüllt hat; aber
boch nicht befshalb f)ato ich es hier angeführt, fonbern hauptfächlich, weil
in ben oon mir burch ©perrbrucf heroorgehobenen ©orten wenigftenS fa)on
im Seime auf baS 3rrige in ber Jrage hingewiefen ift, beffen Berichtigung
für mich ber hauptfächliche 3wecf beS oorliegenben SluffafceS ift.
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45H
Die ganje (Stellung ber Jrage nämlictj, „wetdje ©prad)e Irumpf
fei", abhängig gemalt oon bet gröjjern ober bet geringem Qaty ter
©örter in bet einen obet bet anbern, ift eine burdjauS falfaje, unb barum
-farni barauf au# feine mirflia) befriebigenbe Antwort gegeben werben,
©oet&e Ijat einmal in einem ähnlichen galle, als bie Petersburger Slfabemie
auf eine Don ib.r geftellte Preisfrage feine Antwort erhalten, auSgef proeben,
V.t fcfabemie follte ben Preis oerboppeln unb ifcn Demjenigen oerfpredjen,
ber fetyr flar unb beutlid} oor ftugen legte: warum feine Antwort einge«
gangen ift unb warum fic nid)t erfolgen fonnte. ©er Dies oertnöa)te,
fcätte jenen Preis wo$l oerbient. (HuSg. in 40 Sbbn., III. ©. 2«(J:
Sprühe in Profa, über iflaturwiffenfdjaft, 2. Äbtlj.)
gür bie oorliegenbe Jrage, wonaä) ber töeid)t$um oerfa)iebener
©pradjen naa) ber ÜRenge ber einzelnen barin oorljanbenen ©örter be*
meffen werben foll, läfft fta) mit letzter üflülje überjeugenb na(hweifen,
bafs fner — um einen ÄuSbrucf aus ber ©röfeenleljre su oerwenben —
tnfommenfurable (mafjfrembe) (Größen b. l>. folc^e, welche fein gemeinfames
üDlafj haben, gegen einanber gemeffen unb oerglia)en werben. töeia) ift eine
Sprache, wenn ihr für alles barin SluSjubrütfenbe eine für alle bie oer-
jduebenen Äbfchattungen unb ftbftufungen auSreictjenbe Änjahl oon beftimmt
bejeidmenben ÄuSbrücfen (©örtern) ju (Gebote ftet)t; fet)lt es tf>r aber ba*
gegen an beftimmten Bezeichnungen für baS barin $u iöejeichnenbe, feien
£ieS nun begriffe ober ©mpfinbungen, (Gefühle u. f. w.f fo zeigt fich hierin
eine gewiffe Sirmuth, eine Surfe, ein üttangel, bie fte burdj neue aus bem
üorhanbenen ©ortfa)afc z" bilbenbe ober zu fctjaffenbe ©örter ober burct»
Entlehnung unb Aneignung aus fremben ©prägen auszufüllen unb $u
erfefoen beftrebt fein wirb unb mufs. Äber bie Slrmutb einer Sprache
fann anbrerfeitS auch grabe burct) eine Überfülle oon ©Örtern oeruriacbt
©erben, wenn biefe nämlich unterfchieblos i£in- unb DaSfelbe (einen unb
benfelben begriff, eine unb biefelbe ©mpfinbung u. f. w.) bezeichnen, nicht
aber beftimmt unb fdjarf ausgeprägte 2lbf Gattungen, ftbftufungen unb 93er*
fchiebenheiten eines gemetnfamen Begriffs u. f. w. üftit einer folgen Über*
fülle oölltg gleictjbebeutenber ©örter, bie einanber nur binbernb im ©ege
ftehen tonnen, wäre eine Sprache allerbingS wortreicher, aber nicht aus*
brurfs reifer, fonbern nur oerworrener, bunfler unb unflarer, alfo in ber
I&at ärmer, als eine Sprache mit weniger, aber genau, fcharf unb beftimmt
unterfapiebenen ©örtern. (Sin 33tlb wirb baS (benannte oielleictjt am beften
Deranf$auli$en unb flar machen. Stact) bem ganzen Söau beS menfchlictjen
fiörperS finb für ben Üttenfctjen jwei Ärme baS geeignete unb paffenbe,
richtige unb regelrechte 9Ka§. <$egen ben zweiarmigen üftenfdjen aber
erfa)eint nicht bloß bet einarmige im ffiücfftanbe unb unbeholfen, fonbern
- 4M —
auch ^ne breiormige SDfifSgeburt, welche bet überfchüifige unb an ungehöriger
unb ungeeigneter Stelle fidj finbenbe britte 9lrm nicht betjolfener, fonbem
unbeholfener macht.1 Qebenfall« genügt wohl ba« 93orftet)enbe zw geigen,
baf« ©ortreidjthum unb Sprach reichtljum etnanber nicht gegenfeitig be*
bingen. SWan oergleiche 5. 9. auch noch bie Bezeichnung atter 3ahlen mit
3iffern nach ber «norbnung für eine beftimmte ®runbja^L $>iefe &ruiu>
zahl ift bei un« befanntlich bie 3ehn unb fo bebürfen wir zur Darfteflung
aller ftafilm ber z*hn 3iffern üon 0 m* y- ^an könnte aber auch eine
größere ober eine Heinere 3ahl al« <&runbzat)l wählen, z- 33. bie 3lüölf
ober bie 3wei- 3m «ftem gaüe mürbe man noch zurci 3*fFeTTI peT COT5
f neben 3ahlsei$en ntet)r haben müffen, nämlich für bie 3ehn unb kic ®f
im anbern JJalle reifte man mit ben beiben 3'ffeT>rl fw* °ie SRufl unD
©in« au«; aber e« märe burdjau« üerfetjrt unb falfdj, wollte man im Ber-
gletdj zu ber Darftellung nach ber ©runbjafjl 3et)n bie nach ber ©runb-
zahl 3wölf al« eine reichere, bie nach ber ©runbzahl 3wei al« eine ärmere
bezeichnen, ba alle bret Änorbnungen zur Bezeichnung aller 3<*hfen in ihrer
mtenbltchen Jülle geeignet unb paffenb finb, mögen fte auch — au« anberen
($eficht«punften betrachtet unb gegen einanber abgemeffen unb abgewogen
— ihre oerfchiebenen Vorzüge unb iftachtheile fyabtn. (Etwa« ^i^nlict?e^,
aber natürlich burchau« nicht $)a«feloe gilt auch für bie Be^eidmung unb
$)arftellung unferer ©ebanfen burch bie oerfebiebenen Sprachen mit ben
Heien eigenthüm liehen ©örtern.
9*un aber fomme ich auf bie grage nach ber 3ahl ber in ber beutfeben
Sprache oorhanbenen Wörter jurüct. ©ie gefagt, ift in bem Äuffafce ber
%ug«burger 2lügemetnen 3e*runS bi* Der m meinem ©örterbuch ber
beutfehen Sprache aufgeführten ©örter auf 3—400 000 oeranfchlagt.
j£)urch welche Berechnung Bacmeifter, — wenn biefer, wie ich glaube, ber
Berfaffer ift — auf biefe 3at)l gefommen, weijj ich nicht, unb w& &a&e
auch nie bie töidjtigfeit ber Angabe zu prüfen oerfudjt, ba ich (wie man
wohl gefehen) auf bie 3«hl ©örter fein befonbere« (Gewicht lege. Qebem
fall« hanbelt e« fUfc um einen bloß ungefähren Überfrag, ganz obenhin,
in Baufch unb Bogen, wobei e« auf einmalhunberttaufenb ©örter mehr
ober minber nicht anfommt. Unb hätte Bacmeifter noch *>ie l>ätcr in
meinem (Ergänzung« * ©örterbuch hinjugefommenen ©örter hinzurechnen
tonnen, fo hätte er bie 3aht wohl noch um einmalhunberttaufenb h<>her
greifen fönnen; aber man überfe^e nicht, welch ein groger Unterfchieb ift
ZWifchen ber Qaty oe* in bem möglichft oollftänbigen ©örterbuch auf-
geführten ©örter unb ber 3a$l in ber ©praa> oorhanbenen ©örter,
• «gl. Bcitfär. S. 343 9ir. 8.
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äumal bei einer bur<h bie faft unbefdjränfte Setdjtigfeit ber gortbilbungen
unb 3ufammenfe%ungen unerfajöpflidj reiben ©pratbe wie bie beutfaje.
Jür biefe ift iebe nodj fo hwh gegriffene beftimmte 3<*hl ibter ©örter ju
gering, man fann fle gehroft nidbt bloß um fo unb fo oiele hunberttaufenb
permehren, fonbern grabeju Derboppeln, oerbreifadjen u. f. ro.: bie richtige
$af)l ift eben, um bie $3eaeidjnung au« ber ®röjjenlebre au entlegnen, 1
b. h- unenblid) groß, Die SRicbtigfeit btefer Söebauptung, bie oielleicbt
SDfancbem auf ben erflen 53HcT ftarf übertrieben fdjeinen bürfte. läfft fid>
leidjt oollftänbig erroeifen.
Da« erfte 3ablroort, welche« nach ber Reihenfolge im Abece ber
Söörierbucbfcbreiber aufzuführen bat ift acht. Daran Wiegen ficb al«
Ableitungen a- ber achte, ein achtel <al« (£igenfchaft«roort), ein
$$tel (als §auptroort), acbteln, artend, ein Harter, Ächtering,
?l$tling u. f. iu.f ferner 3utQmnunie^uni}eu, junäd)ft 3ahtoÖrter, 5.
achtzehn (mit Ableitungen wie: ber acbtaebnte, ein aa^tjebntel, acht*
$ebnte« ic), adjtunbaroanaig, acbtunbbreifeig u. f. rc. (mit ben
zugehörigen Ableitungen), ad) tj ig, acbtunbadjtaig (bajju ,v 33. auch: ein
Slchtatger, Ächtunbathtaiger), acbthunbert, adjtzet)nbunbert, a&u
taufenb, aa>tjebntauf enb, ad)tunbaroanaigtaufenb, acbtmaU
fjunberttaufenb, achtmillion u. f. 10. u. f. 10. mit ben jugehörigen
Ableitungen; ferner aueb 3ufammenfefcungen ber 3ablroörter mit anbern
Wörtern, roie a- 53.: Ad)tbäfcncr, Äcbtbaftenftütf, Achtgrofcbenfiücf ;
$d)ts, achtzehn :c. *<£rf, *ecfig, =©eit, fettig, *ftlacb, flächig,
»^lädjner jc; *facb, »fältig, »mal, -malig, -ellig, »pfünbtg,
**Pfünber jc, = ftünbig, «tägig, «wöchig, »monatig, -jährig ic;
femer z- 33.: allerlei, acbtzet)nerlet u. f ro., auch: ein 9d)t<$nber,
$irfch mit aebtenbigem (Seroeit) 2c. unb acbt(e)balb (b. i.: fieben ganz
unb ba« achte halb) mit ber Jortbilbung: Ach t(e)t)a Iber — für eine
Deraltete 2Rünze (f. Abelung).
©er biefe unb bie nach ä^nlic^fett zu bilbenben Ableitungen unb
^ufammenfeftungen be« 3at)lworte« acht, bie boeb jebenfaü« mit unter bie
#abl ber beutfeben ©örter gehören, in ben rein nach bem ?tbece georbnetcn
Teutleben Sörterbücbern nadjfcblagen will, roirb bort nur febr wenige,
vereinzelte unb auf« (Äeratheroohl herausgegriffene aufgenommen finben unb,
loenn er nun erwägt, baf«, wa« hier oon bem £ahlioort aa)t gefagt ift,
aua) — mit einigen Äbänberungen — für alle bie unzähligen 3ahll&ö*ter
Don ein« ab nicht nur bi« zu ÜRillion, Million, Trillion, Oua-
orillion u. f. w. in« Unenbliche fort gilt, fo roirb er augeben, baf« febon
bloß für biefe eine tflaffe oon ffiörtem feine noch fo grofce beftimmte
3af>l ausreicht, fonbern nur, roie gefagt, bie Bezeichnung V0. hierbei
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mö$te i$ im 33otüberge$en, im fRütfblitf auf Vorangegangenes bemerren.
baf« wir bie franjöfiföe <5pra$e nic^t ärmer als bic beurfäe nennen
bütfen, n>etl tyr j. 53. für unfer atftjä&rig ein eigne« CHgenföaftSroort
fet>(t unb fie j 53. „ein ad}tjäljrigS ßtnb" bur# un enfant de huit
ans (ein Äinb oon 8 Qaljren) auSbrütft. Sir fönnen fretlidj audj noij
„ein a^tetyalb jäfjrigeS Äinb" fagen für un enfant de sept ans et
denii (ein Äinb oon fieben unb einem falben Qatyr); aber aud} mir werben
gfctoöfjnlid} nur übereinftimmenb mit ben granjofen j. 53. fagen: „©in
tfinb oon a$t Qaljren unb fieben ©odjen". Unfere ©pradje bietet
freiließ bie ÜWöglidjfeit, bafür ju fefoen: „(£tn ad) tu nb f ünf 3 to ei unb-
fünfzig fteljäf>rige$ Äinb" ober, mie man bie Qaljre (mit ©infäluis
oon jirei <3a)alttagen) unb bie SBo^en in £age umrennen toiÜ: „(ftn
ä»oeitaufenbneun(junbertunbeinunbfiebstgtägige« ffinb"; aberge*
roif« fein Deutfdjer wirb in biefen ben ©ortf(fca% an Qaffi oerme&Tenben
unüberfid)tlid)en SluSbrutfSroeifen eine 53eretd>erung ber ©pradje erblirfen.
Doa? roenben roir uns — nadj biefer, roie gefagt, nur im Vorüber
gefjen gemalten $3emerfung — nun oon ben mit 3af)ten Aufammengefe$ten
beutf$en Sörtern $uanbern! 53artljolomäu$ iRingtoalb f abreibt in feiner
„läutern Söaljrljeif' ©. 32i>: „Senn man ein Slbleröfeber ju anbern
gebern legen tljut, fo frifft fie ber ein ganzen £>auf" unb $ean $aul
in feiner „Vorfalle ber «ftt>ettf" 1, 13<i: „Sie »blerfebern anbere
gebern in i&rer Sttäfje gerftören". Die 3ufammenfeftung «bler«* ober
Äblerfeber gehört unftreitig unb unjmeifelbaft bem beutfa>en ©ortftoti
an; aber ber ©brterbuaMdjreiber, ber in feinem rein abecelitf georbneten
Serfe inr eine - ober melmefjr eine boppelte — ©teile einräumen toiü.
mufS folgerest au$ |ämmtlia)en äuf^^wenfetsungen oon gebet mit
bem ÜRamen aller Vögel ftufnafyme in fein 5Berf geioätjren. Sie oiel
ffiaum bafür auf^uioenben ober (nad> meiner 9luffaffung) $u oerfdjroenben
märe, entnehme man au« umfaffenben naturgefa^idjiltajen SBerfen. 3*
fonnte in meinem ©örterbud), in meinem ia? bie 3«fammenfefcungen buraV
gängig jebeSmal tjinter i&tem ©runbroort in einem eignen fcbfawitt be^
(janbelt $abe, in bem $u gebet gebörigen in ben beiben erften 3eilen bie
im 93orf>ergef>enben angebeuteten unjäf>ligen 3ufamtnenieftungen erfa)opfen:
„3"fan"nenfc^ungen unerfäöpflia) naa> ben oerfajiebenen Sögeln,
Ä. 53.: Äbler-, Wänfe*, $>üf>ner*, Pfauen*, ©traufcgebern jc." (ogl. o»*
in ber Änmerfung ju Äbler ba« f)ier über bie Doppelf orm Bbltr*.
Ablers* als 53efrimmung$ioort in 3llf° m menfe^ungen ©efagte) unb e«
wirb fia) fia)er niemanb über Unooüftänbigfeit bef lagen bürfen, wenn er
&ier niajt bie naa> &fmltd}feit in« Unenblidje mefjrenben 3ufammen*
ie^ungen fämmtlicp einzeln aufgeführt ftnbet, alfo 53. nia)t: ^mmer».
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— 463 —
Amfel*, Sluer$a&n*, 93irf$uljn*, Droffel*. fcnten*, ©ulen^
Jeber u. f. w. 3Hon benfe nun an bie flfrittdpn 3ufammenfeftungen
mit ©runbwörtern wie: glügel, JJitticb, ©t&winge, glug, <3<$wung,
©ä}nabel ic, aud): Äopf, Auge, $ruft, gujj u. f. m. unb überblitfe,
wenn auä) nur gan$ oberflädjltd) unb flüdjtig, eine Änja^l ber jebe«tnat
btm ©runbmort nadtfolgenben 3ufammenfefeungen in meinem ©örterbuO),
unb man wirb niajt länget bezweifeln, baf« bie 3aW in tat beutf$en
©pradje oorfjanbenen ©örter bura) feine nod> fo gro§e beftimmte 3flW
anzugeben, fonbern nur al« unenblia) (wie V0) $u bejeidjnen ift.
Auf bie eigenartige 93ebanblung ber — fei e« mit felbftänbigen
©örtern, fei e« mit blo§en 93orftlben - aufammengefefcten ©örter unter
bem jebe«maligen ©runbmort grünbet fia) ber eine oon bem 93eurtf)eiler
in ber „ Allgemeinen 3citu«fl" meinem ©örterbua) nadjgerü^mte unb oben
üon mir burdj ©perrbrurf Ijeroorgeljobene „^auptooraug", baf« ,,e« eine
fefjr oollftänbige Auf$äl)lung be« neufjoa)beutfä)en ©örteroorratfj« mit oer*
ftänbiger Au«fd)liefjung ber unbebeutenben, bloß medjanifdjen
©ortbtlbungen gebe." Qm 93i«ljerigen fjabe idj einige 33eifpiele für
3ufammenfefcungen oon $aupt* unb oon (£tgenfdjaft«wÖrtern gegeben; tdj
will no$ einige für 3ufammenfefoungen oon 3eitmörtern ^injufügen. 33e*
fanntlia) untertreibet man fjier fogenannte trennbare ober unetye 3ufammen*
fefcungen mit boäjtoniger ^orfilbe unb untrennbare ober ea)te mit tonlofer
25orfilbe, $. 93. oon änbern trennbar abänbern, um änbern (idj änbere
etwa« ab, id) änbere e« um), bagegen untrennbar oeränbern (ia) oer*
änbere e«). Söei ber erften Älaffe ergiebt es fia) al« — namentlid) audj
für ben Au«länber — fe&r nalje liegenb unb faß felbftoerftänbltdj, bafs
ber 9}a$f$(agente fie unter bem (§>runbwort (änbern) in ber bie 3U*
jammenfefeungen enthaltenden Abteilung — unb jwar bort nadj ibrer
Reihenfolge im Abece — &u fudjen fjabe; aber eben ba wirb er bann audj,
fobalb er fia? nur mit ben wenigen 3«^" in ber Anleitung $um ©ebraudj
rtrtraut gemaa)t &at, fofort bie untrennbaren 3ufammenfefcungen wie
oeränbern fudjen unb e« fefnr begreiflid) unb in ber Orbnung finben,
baf« er aud> einige ©örter, bie ol)ne bie tonlofe 93orfilbe niajt ober boa?
nur feljr feiten oorfommen, in ifjrer Weibe nad) bem Abece ju fudjen Ijat,
wenn er bie 3$orfilbe baoon wegbenft. alfo j. 93.: gebären, (Geburt,
gebürtig, bejüglidj unter bären, $3urt, bürtig; ©ebirg. gebirgig
unter 53 iTg, birgig; $3eginn, beginnen unter ©in n, ginnen u.f w.
3a) fwjiefje biefen Auffafo mit folgenben ©orten au« bem furzen Vorwort
ju meinem ttrgänjung«wörterbudj: „3$ babe $ier in betreff ber 3ufa**imem
iefymgen bie au« bem ©efen unferer ©pra<$e felbft gefa)öpfte unb buraj
ben Erfolg meine« grofjen ©örterbuö)« bewäbrte Anorbnung«weife feft
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- 464 -
baltenb, öon Dorn herein auf eine rein äuget lidje unb babei bocfe
nie ganj &u erteidjenbe $ollftänbigfeit oerji^tcn tonnen, mid)
auf eine forgfältige HuSmaljl unrflidj bejei$nenber unb mag*
gebenbet 3ufammenfefcungen befdjräntenb, na$ beren &$nli$feit
man jebeSmal leicht unjä^lige anbere wirb bilben unb oerfteben fönnen.
^n einer bie (Brunbwörter unb bie 3ufammenfefoungen burdj etnanber
uurrenben unb fo, als wären fie gletdjberecljtigt, naä) ihrer fRei&enfolge im
Bbece hinter etnanber auffüfcrenben Slnorbnung hätte bie innere SBoll*
ftän big feit in ben #ufammen)et$una,en felbft nidjt auf bem Drei» unb
2Merfaa>en be« Umfange« erreidjt »erben fönnen."
2>a8 9Uter.
Sem alten äReißer jum ©rufe oon bem alten frreunbe.
$on Dr. German ©grober.'
©eld)e$ Lebensalter ift baS befte? Äinbbeit, Qptgenb, SRanneSalter,
©reifenalter? — 2Ötr geben oljne alles $3ebenfen bie Antwort: jebeS! Da«
will fagen: jebeS Lebensalter bat feine i$m üorsugSroeife ange^örenben
greuben unb Aufgaben.
1 Siefen Äuffafc, auf ben i<b oon meinem boeboerebrten lieben alten ^rennte
trofc feine« rußigen frifdjen (Breifenalter« laum nod) rennen ju bürfen wagte, erbielt
id) (naa^tem id> mehr als brareiebenben Stoff für biefe Lieferung, mit ber icb bie oon
mir jebn ^abre hinburd) herausgegebene „3eitfd)rift für beutftbe Sprache* fd)liefce, in
fie Srutferei gefanbt) mit folgenben ©egleitjeilen :
„©erlin, 31. ^annar 1897.
fcoeboerehrter fcerr $rofeffor!
Sei allen meinen ^bnen bisher jugefdjitften $uff%n fleüte id» bie fcntfcbetbung
über bie Bufnatjme gan& 3brem ttrmeffen anbeim. Siedmal möchte id) aber auSbrücflicb
bitten, baf« Sie bem $bnen jefct übciianbten Auffa^e über ba« Älter boa) ja eine
Stelle in ber legten oon $hnen rebigieiten {Rümmer gönnen. Gr ift ja ausbrüeflieb
für biefe« $eft gearbeitet; unb in jeber guten äetle habe id) beim Schreiben an Sie
gefragt. ~
2rür einige Stellen ift mir eine $orlefung (Srbmann'3, bie id) oor 60 §a6ren in
£alle hörte (über Anthropologie), förberlid) geroefen.
^erjliajflcn Sanf für 3b« beglichen ©orte auf S. 409 ber 3eitfa>rtft.
§n alter Verehrung unb Siebe
(Scbraber.**
3<b habe feinen «ugenblicf gejBgert, bie mid) rühjenbe, ebrenbe unb botberfreneube
«Ute meine« tbeuren, lieben, obgleich niemal« oon mir mit «ugen gefebenen $reunbe«
*u erfüllen unb id) habe einige für biefe« Sd)luf«beft beftimmte «uffäfce jurudgejogen,
nicht blofc oon mir, fonbern aud) oon SWitarbeitern, feft überzeugt, baf«, fo wie id».
aud) fie, beren ©ettrSge hoffentlich, roenn and) nach einer furzen Unterbrechung, —
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- 4<>5
3uerft bie Äinbfcit. ©te e« fiaunen«mert& ift, ma« ein ftinber*
magen alle« aufnehmen, oerarbeiten unb oertragen fann, jo ift e« fdjier
unglaublich wa« ein $cmbergec)irn alle« ©erarbeiten muf«. ©ie ein Ätnb
*u einem Kiefen emporroactfen würbe, wenn e« in bem gleiten SWafce
weiter wüdjfe, wie in ben erften fünf ober fedj« $eben«jaljren, fo würbe e«
$\i einem jelm fachen <5alomo an ©ei«ljeit werben, wenn e« swanjig Qatjre
fo Diel 3ulernen würbe, wie in ben erften Qaljren. daneben ift efi oon
einer ljier g,anj natürlichen mafclofen ©elbftfudjt. ÄÜc«, beffen e« fia>
bemäd)tigen fann, ift fein eigen, unb in feiner fouoeränen £>errfdjaft mad)t
etf jebe« Ding $u feinem ©erzeug unb ©flaoen. Der ©torf wirb ir)m
jum töeitpferb, eine ^apiertüte jur Shrone: Da« finb bie greuben ber
Äinbbeit. Unb i$re Aufgaben? ©ie faffen fta) in bem einen ©orte
aufammen: ®el>orfame 3ud>t muf« ba« Äinb lernen, ©iberfrrebt e« ba,
fo ift 3U(^^gung ba« Otedjt unb bie 'Pflidjt ber Altern. Denn ein un*
cjeborfame« ftittb ift ein (Brauel.
Die Qugenb, bie adolescentia unb juventus. fernen unb arbeiten
ift tljre große Aufgabe. Müßiggang unb Jautenjerei ift iljr größte« ßafter.
Die SWenf$&eit, ber ©taat, bie ©iffenfajaft, bie Äunft woüen erfannt unb
rerftanben fein. Unb e« foftet mütyeoolle Arbeit, Da« alle« $u erfaffen.
aber jebe« gortfdjreiten in ber (Srfenntni« ift jugleitt) ein <&enuf« unb
ein Gfrefüfjl ber oermetyrten immer watyfenbeu Äraft.
Da« 9J?anne«atter ift bie 3eit ber Arbeit. Die bloße Theorie genügt
nid)t mel)r. fie witt $ur ^rari« werben. Wdjt mit Unreö)t bat man bie
3ugenb mit bem fangutniia>en, ba« >0?anne«aUer mit bem dwlerifdjen
Temperament oerglia)en. Der üttann will wirfeit, will berrfajen in feinem
(Gebiet, will ba« geiftig (Errungene in ba« tfeben unb in bie ©elt einführen.
Da&er fein gleiß, feine ©tetigfeit, feine Uuoerbroffen^eit. sJWan fann Da*
aße« in bem frönen ©orte Treue aufammenfaffen. Treue ift bie Aufgabe
Ire« 3Wanne«, ba« ©emufftfein unb bie «nerfennung feiner Treue ift fem
?ofm unb feine greube.
©nblia) ba« <&reifenalter. Sie oiel $bfe« wirb bem Hilter uaa>
gefagt!
in bem erften £efte be8 oon einer jüngern unb ruftigetn Jtraft al$ ber meinigen geleiteten
elften löanbeS ber „Seitfdjrift iflr beutfebe SpraAe" jur $eroffentlid)ung gelangen
itxiben, neiblo« unb freubig, ixrebrenb unb berounbernb bein jugenbfrifdjen Metfor ben
rxibienten Sorrang einräumen.
$on ibjn aber fdjeibe i$ unter innigftera 3)anf für bie mir gewSbrte f$reunbfa>aft
mit meinem fnrj gefaxten, aber treu gemeinten unb Diel in |i$ fdjliefeenben SBunf$e:
»fleS (Mute ihn unb ben Seiniijen!
3>anfel Sanber*.
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4<>H -
Sit unb grau will Gier auf (Srben
ftiemanb fein, bo<& lieber »erben. —
3>a« ««er ift ein ftöfliA Kann,
einmal übers anbre Köpft e£ an,
aber nun fagt 9?iemanb: Verebt!
Unb cor ber Übür n>itt e$ niajt fein.
2>a flinft eS auf, tritt ein fo fdmefl,
unb nun &eifet 'S, e« fei ein grober (SefeH!
Sie bo$ urteilt, bem gegenüber, ber alte ©riedje unb Börner über
baS Älter! Die $ö$ften fcbrenjteUen unb Stadtgebiete gehören bem ©reife.
Die ©erufia ober ßovkrj rfQovrmr. ber töatb ber Älten, mar in ©rie^em
lanb, jumal in Sparta, ber Warne ber t)ö#ften Staatsgewalt. Die ®e*
ronten mußten bas feajjigfte tfebenSjabr überfa^ritten baben, fte bilbeten
bie einflufSreidjfte StaatSbebörbe unb beftbränften bie 3ftaä)t ber Äöntge
wie bie ber ©fflefia. Die tfebenSlänglidjfeit ibres Amtes unb ibre Unoer»
antmortlidjfeit ersten ibre *D?ad)t, ja fte tonnten [ogar bie Könige über
gewiffe Vergebungen unb 93erbredjen oor ibr ®eriä)t sieben.
Der römifdje Senator bat jmar feinen tarnen oon seuex, ©reis,
allein eS fcfceint ju biefer ©ürbe ein bei Seitem niebt fo bobeS Älter (in
ipäteren 3eiten ber SRepublif unb beS ffaiferreicbS) erforberli* geroefen &u
fein; urfprünglia? aber inüffen bie Senatoren bem ©reifenalter um i$re$
tarnen« roiüen angehört baben. Der Senat ^atte bie Äuffufct über ba$
ganje 9teligionSmefen, über bie gefammten ginanjen, über Leitung ber
^rooiniialoerbältniffe, bie Äuffidjt über alle 9J?agiftrate, bie Leitung über
auswärtige $3erfjältniffe, audj (bis jur Qeit ber ®raccä)en) frtminalredjt*
lidje Söefugniffe. — ßteero t)at jtoifa>en feinem (>0. unb 70. Lebensjahre
eine fleine Schrift an ÄtttfuS über baS (Sreifenalter gefdjrieben, wie er
felbft mittbeilt: ad senera senex de senectute scripsi.
flu* ber Deutle bält bas Älter ftoa) in Sbren. Das fagt un*
fdwn ber VolfSmunb, wenn er fpria)t:
35er «Iten ffiatf},
ber 3un3*n 2#at
madjt ÄtummtS grab.
Die Älten foll man juerft fragen. — tfftan mag ben Älten wobl oer*
laufen, aber nid>t porratben. — Das Älter foll man ebren, ber Qugenb
foll man webren. —
$£enn ia> nun einige ajarafteriftifa^e 3üge bes ÄlterS beroorbebe,
fo möa)te id> es juerft baS Älter menftbltajer Seisbeit, ober, roenn ba*
ju ftols flingt, baS Älter retäer VebenSerfabrung mitfammt ibrer ©rfenntni*
nennen. (Sicero in feiner Sajrift über bas Älter, bie er, felbft ein ©reis,
bem greifen ÄttituS mibmete, giebt auf bie Sfcnauptung, bafs baS Älter
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- 4fi7 —
»on bcr Ifjätigfett abhalte, bie Antwort: „Von welker? Do$ wo&l nur
oon bcr, wel<6e burdj Qugenb unb Äörperfraft ausgeführt wirb? (Siebt
e« beim gar feine Vefdjäfttgungen für ©reife, weläe bennod) bei f^wadjem
Äörper mit bem (Seifte betrieben werben fönnen? 9ttd)t8 alfo tljat Quintu«
3Rartmu$? SRid>t« öueiu« tyiutlu«? Die übrigen ©reife, bie gabier, ©urii,
(Soruneanii, al« fle ben Staat bura) tyre (£infia)t unb i^r Änfe^n befaßten,
t&aten fle SRiä)t$?M — Unb fpäter (£ap. 10): Sefjet ibr nia)t, wie bei
§omer Hefter fefjr oft oon feinen lugenben rübmenb fpri$t? Öebte er
boeb fajon ba« britte Üttenfdjenalter; unb e« war für ifjnju für^ten, er
mö$te, ©afjreS oon fidj rüfmienb, entweber anmaßenb ober gefa)wä^ig
erfd>einen. Denn wie $omer fagt „oon feiner 3unge flof« füßer benn
$onig bie Webe".
211« Sopfcofle« oon feinem eignen Sobne oor ©eriwt angeflagt
würbe auf ©eifteSfdjmäaV unb Unfäfjigfeit ju eigner Verwaltung beö £>au$*
roefen«, la« er — nidjt fern oon feinem jweiunbneunjigften t?efrcn$iafjre —
fein Drama Oibipu« oon ftolono$ ben SRidjtem oor, unb erlangte baburd?
nidjt nur feine ooflftänbige Jreifpredwng, fonbern obenbrein nodj eine
Ijotye (Ehrenbezeigung oon Seiten ber Widjter.
(£« ift f)bd)ft bebeutungSooll, baf« geiftig tyeroorragenbe Männer ibre
tiefften SBerfe erft im ©reifenatter oerfafft faben. ^lato (aum Sbeil au*
Äant) fdjrieb feine oorjüglta^ften Scf)% al« ©rei« ; $>umbolM feinen 8o$*
mos naa) bem adjtjigften VebenSja&re. ©oetlje war ben Siebten nabe.
al« er ben in jugenblidjer griffe prangenben Dioan fdjrieb, unb er fjatte
gar ba$ adjtjigfte Qaljr überfdjritten, al« er fein tiefften, bie gan&e geiftige
Seit mei«fjeit$oofI umfaffenbe« SBerf, ben ^weiten Jauft oollenbete. Unb
ipapbn fomponierte al« ©reis feine ^afjreSjeiten, bie« ©erf, ba« in wunber^
lieblta)en Xönen jugenblidje griffe at^met, fo baf« tjier in Älängen erfüllt
ift, wa« ber £>etlanb oon ben ©einen forbert: Äinber ju werben. — 3Bie
ift fie boä) fo fdwn, biefe fjeitere greube am tfeben, biefe lebenbige X&eih
nabme an allem, wa« gefajiebt, bie« ftarfe Verlangen, fein VMffen immer
noa) $u mehren, bie ftnblit&e Xfjeilnafjme an Allem, was SHeue« unb Sdjöne«
gef Raffen wirb.
£>iemit bangt jufammen ber rege Sinn be« ©reife« für greunbfdjaft.
Von ben Dielen JJreunben früberer Qabre fmb nur wenige, oielleidjt nur
einer, nod) am Öeben. (£« giebt (außer ber tfiebe) wobl fjum ein tyxx*
liiere« unb tjerjlia)ere« Vünbut« als biefe Jreunb)d}aft. Äeiner fyat oor
bem Änbern ein ©e^eimni«. Qeber errätb fdjon oon fern bie Sorgen be3
^nbem, Äeiner trägt feine haften allein. Sie mögen Veibe ibre ©igen»
beiten, ©unberlicbfeiten, ef>arafterfa)wäa>eu baben, aber Da« ftört bie
ftreunbföaft ni*t, im ©egent^eil: man möchte bie (barafteriftifa^en
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- 468
Söunberli<hfeiten beS «nbern gor ni<$t miffen. benn fte gehören *u feinem
Söefen. $at es boefc ©reife gegeben, bie fi$ etnanber ni^t überleben
wollten, ©et biefen trifft baS alte ©pri^wort ju: fcraue deinem, bu
babeft benn einen ©djcffel ©al$ mit ihm gegeffen. —
ÜWtt bem ©efagten ftef>t es burdjauS nidjt, ober boa) nur jdjeinbar,
in Söiberfprua), wenn wir fagen: Das "Älter ift — wir »öden nia)t fagen:
mtfstrauifdj, aber oorfitytg unb bebättytg in ber ©ahl unb ©eurtheiluna
feiner greunbe. Die Qugenb wirft fi<h unbefangen unb forgloS 3ebem
in ben Ärm, ber ihr jufagt. Der ©reis ift bura) oiele Äämpfe unb Reiben
hinburdjgegangen, ^at fo oiel Erübfal erbulbet, fo oiel £äuf$ungen erfahren,
ift oon oermeintlia)en Jreunben bintergangen : was ffiunber, roenn er ba
baS Vertrauen ju ber 2ftenfa)heit oerliert, wenn er oorfidjtiger, mählerifd)er.
behutfamer, ja felbft ein wenig ^artt)er^ig unb fdjarf wirb. — Jriebri<b
ber ©rofje ^örte in feinem Älter etnft einen Vortrag eines ^rofefforS
(©olger?), weiter ben eblen, boa^ljerjigen ©inn ber 9Wenfa>en pries.
Der Äönig legte ihm bie §anb auf bie ©<bulter unb fagte: SWetn liebet
^rofeffor, (Er fennt bie infame Waffe noa) niajt! — ©enn wir in unferm
Urtbeil auü) nic^t fo weit gehen wollen, wie ber Äönig, fo werben bod>
bie ©reife, weldje bura) bittre Lebenserfahrungen haben binburdjgehen
muffen, ihm in einer Ärt sJKenfa)enoeraa^tung juftimmen. üJfan braudrt
nicht, wie oie(lei$t ber Äönig, hunbert böfe (Erfahrungen gemalt ju haben,
nein, eine einzige reicht oollfommen aus, um jur 35eraa)tung ber ÜKenfc^en
$u fommen.1
Sflur fura wollen wir noa) einige 3üge beS «IterS $ufügen. Der
©reis hat ein fefjr lebhaftes ©efühl für (Ehre. Qunge Leute führen bie
tyxt oft im flWunbe unb braufen auf, wenn fie biefelbe oerleftt glauben.
Der »Ite rebet weniger oon ihr, aber er beregnet unb regelt naa) ihr alle
feine ©abritte. Die üWenfdjen finb in feinen Äugen ^ellfe^enbe unb ftrenge
diiajter, bie man ungeftraft nidjt reiben unb nidjt beleibigen barf. Darum
wadjt ber ©reis forgfälttg über fia), bafs er weber in $Bort noa) in ©erf
fia) eine $8lö&e giebt. Der ©panier ©racian (f 1658) fagt): bie (Ehre
ift ber Zfyxon ber Ereue. — Drum weiß ber ©reis aua> anoertraute
©eheimniffe treu $u bewahren ; benn wie berfelbe ©panier fagt : (Ein §er*
1 2:« <flritd)e bat einen fcfjameter, ber Riebet pofjt, ben i<b aber nitbt überiefctn
roiU : tpya vtwv, ßovlal öl /xtowv, noyöai öh ytQovrwv (flatt dt fxiawr an<b
joobl ö'dvöpwv). mö<bte ben $cr£ fo ertlSren: 3)ie §ugenb fdjlägt aern mit ber
ftaufi brein, roenn fte ibren Sitten burdjfefcen roiO; ber SNann prüft erft ©cg unt>
Setter, beoor er ftd) aufmaebt; ber Öreiö aber fdjaut (äcbelnb 311 im <&efübl ber atl=
gemeinen ©urftigfcit unb benft: quält (Jud) nur, 3br mflfjt eS am Cnbe bt><6 geben
Iaffen, wie e« «ott gefSflt.
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ot)ne Sfcrfchwiegenheit ift wie ein offner SBrief, unb bie 3unge gleist einem
toilben liiere, welche«, wenn e$ fleh einmal loSgertffen f)at, nicht leicht
roteber an bie Äette ju bringen ift. —
Sin fäöner 3ug ber «Iren ift bie ftürforge für ihrejamilie. (SS ift
bem ©reife freubige aufgäbe, $ie, welche feinem §erjen bie nachften finb, nach
Gräften glücflict) au machen; [a, er fpart unb legt fid) (Entbehrungen auf,
um bie ©einen noch nach bem lobe buraj möglichft reiche §tnterlaffenfchaft
$u erfreuen. (Es ift wahrhaft rüt)renb, wie ber ©reis als ©rofwater fidj
verhält. (£r, ber felbft ein ftrenger 95a ter mar, nimmt feine fcifel gegen
ben eignen ©ot}n in ©ct)u!&; ^at er bodj an fia) unb 9(nbern vielfältig
erfahren, baf$ unartige fiinber oft bie beften, pflichttreusten ÜWänner »er*
ben. — SBir wollen es ihm nicht böfe anrennen, baf$ er feine gamtlien*
forge auch auf fich felbft ausbebnt. (£S mag mot)l wenige ©reife geben,
bie nicht prüfen unb wählen, welche ©peifen unb ©etränfe ihnen am beflen
befommen, unb wohl feiten fehlt in ihrem 3immer ein Barometer unb
£t)ermometer. lefcterer wo möglich in breifacher Qaty: einer braufjen oor
bem Jenfter, einer am ©djreibtifch, einer am ©ofa.
(Sern fügen wir funju, bafs ber ©reis eine Vorliebe für bie
Wahrheit hat. (Es giebt achtzigjährige Männer, bie fic^ rühmen tonnen,
niemal« im lieben eine Lüge gefagt ju haben. Qt)re 3°W maÖ a^er
gering fein.
3<h barf nicht fliegen, ohne juoor mit einigen Sorten ber felbft*
beherrfdjung rütjmenb gebaut $u fyabtn. $)iefe fiunft unb Äraft ift oielteiajt
bie hö^ftc 3ierD€ cer erworbenen Lebensweisheit. Qn feinen Lehrjahren
oon Qugenb an ift er taufenbmal geflogen unb gejerrt, auch gefallen unb
wieber aufgeftonben; feine ffianberjahre finb feine (Erjieher geworben; er
erfennt jefct, bafs ber größte Xtyil feines Unglücfs barin lag, bafs er ftet)
nid)t beberrfdjen fonnte. Qe%t hat er es gelernt unb empfinbet baS ©lücf
biefer wohlthuenben fRufje.
&uS biefer Urf aa)e ift baS Älter in ber flieget fet)r milbe in feinem
Urthetl. ©o feft aud) ber ©reis fich feine ©runbfäfoe gebilbet hat, fo
bereit ift er auch, fcnbern baS gleite föecht aujuerfennen. Äaifer flarlV.
fam $u fpät $u biefer (ErfenntniS: Hls er in feinen legten Lebensjahren
im fpanifchen Älofter ©an Qufte fta) gern mit Ubrinachcrei befchäftigte
unb trofc aller 3flüt)e nicht jwei Uhren oöllig gleichlaufenb machen Oer»
mochte, erfannte unb befannte er feine £tw*heit, DflI* er w'efc SWtßionen
Wenfchen ju ein unb bemfelben ©tauben habe zwingen wollen.
S« fommt oor, bafs ein Quartaner wütt)enb über bie ©flaoerei
fchimpft, bie er oon ber Xorannei beS Lehrers $u bulben §abe. 2lber,
wenn er SWann geworben ift, befugt er benfelben Lehrer unb fpricht warme
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— 470 -
Sorte ber Danfbarfeit. Qa, bie $hantafte oerfdjönt bie (Erinnerung an
früher erfahrene UnbiÜ. ©S ift ähnlich, rote roenn ein ©anberer in bunfler
iRadjt bei ©turnt unb Gewitterregen auf fchlammroeichem iöoben mühfara
feinen ©eg oollenbet hat, fobalb er aber trocfne Kleiber angezogen unb
eine laffe £h«* getrunfen hat, fo lacht er roohl ber SRühfal unb preift
fie als eine ooübradjte $elbenthat. ©o oerroanbeln ficb fetbft Heine 33e*
gebenheiten unb mutwillige Abenteuer ber Qugenb $u blühenten ©rinne*
rungen. 9lriftoteleS tyat Wecht, roenn er (in feiner töhetorif) fagt: „Älte
Seute leben unb roeben mehr in ben Vorftellungen ber Vergangenheit als
in ber Hoffnung. Der ihnen noch übrige föaum beS bebend ift Hein, ber
»ergangene grofc". Die ^^antafie roanbelt bie ©rlebniffe ber Vergangenheit
in lachenbe Silber um.
2ÜS ich &or etlichen fahren einen Vortrag hörte, in welchem mit
ftarfen ©orten geforbert roarb, ber SWenfch miiffe einfeitig fein in ber
(Religion unb ^olitif, rotberfpracb ich ; unb als (fcütunbacht$igjähriger roieber^
hole ich in oollfter Überzeugung: Die ©elt unb bie SDfenfcben gleichen
einem ©ürfel. ©in Surfet t)at nun fedjs ©eiten, jroei rechts unb linfs,
groei oorn unb hinten, groei oben unb unten; unb ich perfönlia? nebme
noch daT cme fiebente ©eite an: bie inroenbige. Diefe Änfchauung hat
mich gelehrt, mit ©efonnenhett unb ÜKilbe baS ©efen ber ÜDienfdjen $u
erforfjen unb all' ihr Zf)un $u beurteilen. Qrgenb ein $lä^a>en ift
wohl in jeber ÜRenfchenfeele, roo Siebe unb ©ahrheit wohnt unb roo für
biefe £öne ein ©che erflingt. —
Unb'fo laffen ©ie es ©ich benn gefallen, mein hochverehrter $err
^rofeffor unb mein h^lich geliebter ftreunb, bafs ich biefe geilen an ©ie
richte, jefct roo ©ie ben tapfern tfommanboftab biefer 3"tf<^rift nieber*
legen, ©ir haben und niemals perfönlich gefehen unb boch haben roir
einen 33unb ber Siebe gefchloffen. flWir ift bie Siebe jur ©prachroiffenfehaft
roohl angeboren. Denn ich erinnere mich noch ber hohen Jreube, welche
mir als Primaner bie ©at)rnehmung machte, baf« dies unb jour ein unfr
baSfelbe ©ort feien. $US nun oor mehr als breijjig fahren 3hr gro§e$
Wörterbuch erfchien, ba t)atte ich gefunben, roaS ich entbehrt unb gefucht
hatte. Unb roie fet>r haben Qh« anberen ©erfe mich erfreut unb geförbert.
Daraus mögen ©ie ermeffen, rote es mich beglüefte, roenn meine fpraaV
liehen Arbeiten Qhre Billigung, ja fogar Qh«n Beifall fanben, ©ie mrr,
mag eS ähnlich roohl Dielen, oielen ftrebfamen Gelehrten gehen, fo baj*
©ie mit gerechtem ©tolj baS $>ora^ifche excgi monumentum aere
perennius fprechen fönnen. Qe^t aber, roo ©ie bie Leitung 3$rcr Qtiu
fchrift einer tüchtigen roürbigen §>anb übergeben unb mit berechtigter
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- 471 -
$ offnung anoertrauen. je%t — Da« tft ber ©unfch unb bie Hoffnung
Unzähliger — mögen Sie in jugenblicher ©reifenfraft noch oiele $at»re
weiter fd)affen, junt eignen persönlichen ®enuf«, jur greube Unzähliger
unb gut $h« ber beutfchen Sprathroiffenfchaft ! !
$n ben oerfchtebenen Beiträgen jur (Stefchichte ber beuten Stubenten*
fpraccje, bie un« grabe bie legten Qatjre befctjert §abenr tft einhellig bie
Anficht au«geiproct)en, baj« bie ^Bezeichnung be« ^oftillon« al« „Schwager"
bem burfchifofen Gebrauche be« ©orte« au« bem Anfang be« 18. 3a£)r*
hunbert« feinen Urfprung oerbanfe. Schon unfere großen beutfchen ffiörter-
büdjer führten biefen SRachwei« burct) bie Belege ber ^iftcrifa^en Söebeutung«*
entroicflung, berjufolge fid) oon ber traulichen Slnrebe „©ruber" bie be«
fernerftehenben „Schwager" au« bem begreiflichen Stanbe«bewuf«tfetn be«
Stubenten abzweigte, ber fia) für ba« £rinfen ber „#ruberfchaft" mit
einem Sauer ober fpecieller mit einem $>alloren benn boch $u gut büntte,
n?efS&alb er e« bei ber „Sctjwägerfchafr bewenben ließ. gr. Äluge in
ber „Deutfct)en Stubentenfprache" S. 14 ff., 73, 124 unb auch fdjon in
feinem bem gleiten Stoffe gewibmeten Sluffafte ber „SRündjener Allgemeinen
Leitung" (Beilage iftr. 2^7 oom Qafjre 18iJ2) nimmt auf bte bezüglichen
tfüieraturnachweife guten Sebadjt unb ergänzt fie burch neu aufgefunbene.
Alle iene Stellen, im (Einzelnen betrachtet, machen e« begreiflich, baf« bie
Sebeufung be« Sorte« „Schwager" im SWunbe jedjenber ober auf tfiebe«*
abenteuer au«gehenber Stubenten im Sinne oon „SRichtfommilitone unb
bennod) ©utfreunb", au« mehr al« einem <&runbe — oielletcht befonber«
wegen be« barin liegenben Doppelfinne« — jufolge ihrer Beziehung auf
aufcerftubenttfehe Äreife raja> in ba« Weil brang unb fid) fchlteßlich in
einer gang fpecieUen $eben«art feftfe|jte. Dafür, baf« fie bem ^oftitton
gerabe anhaftete, giebt e« auch oerfchiebene (£rflärung«grünbe, bie id) nicht
röieberholen mag, weil fie au« ber juftänDigen Citteratur hinreidjenb be*
fannt finb. Qn @oethe'« „Schwager Srono«" ift ber charafteriftifd)e $ug
te§ ^oftillon« al« eine« zechgenöffifetjen SHeifebegleiter« zum hödjften poetifchen
-AuSbrucfe gebracht Alle Zitate aber, bie ftluge a. a. O. unb feine Sor*
ganger mit gleiß aufammengetragen ^aben, bringen bodj nur, fo weit fie
üor bem 3ahre 1770 liegen, bie allgemeine Sebeutung be« SBorte«
„^ohroager" ohne eine birefte Beziehung auf ben «ßoftfnea>t. Auch bie oon
(£rid) Schmibt in feiner äußerft ertragreichen Sefprechung unb ^aa)leje
Zu Äluge'« Such (3«tfö*- b. herein« f. 25olf«f., 5. Sanb) oermerften
Belege förbern unfern befonbern 3roecf nicht So blieb e« benn babei,
r
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- 472 —
baf« ber älteftc ®ebraua) tx$ 2Borte« „©a) wager " im ©time »on ^ofttüon
fidj in ®. Ä. ©ürger'« (Sebidjt „Der töaubgraf ftnbet. Diefe« (&ebtd)t
ift, wie feftftety (ogl Ä. ©auer'« Ausgabe in $ürfc&ner'« Deutfa>er National»
Ittteratur, 78. ©anb, ©. 179 Hnm.), am 22. Äpril 1773 Dom Dichter
„frifa) au« ber ffierfftotr an ©oie gefenbet, aber erft 1776 im ©ofpia>n
Sttufcnalmanaa? abgebrutft worben.
tiefer ©elegftcüe oermag ia) ba« föeä)t, al« ältefte ju gelten, bura?
jwei anbere §inweife ftreitig $u mad>en. ©<$on im jgaljre 1768 erfä>ien
bie erfte beutfge Überlegung be« au« bem gleiten Qa$re flammenben
Vornan« oon 2. ©lerne „Yorik's Sentimental Journey", bur$ Q.
(£brplj. ©obe, ben befannten Überfefcer, beforgt. ©übe überträgt bie ©orte
be« Original«: „Then, prithee, get on — geet on, my good lad,
said J." auf ©. 110 be« 1. ©anbe« folgenberma§en: „D, fafcr $u, iüj
bitte, guter ©ä) wager, fafyr $u, jagt' idj*\ Unb wenige 3eilen weiter
tyetfjt e«: „The postillion pointed to the hill — I then tried to return
back to the story of the poor German and his ass — but I had
broke the clew — and could no more get into it again, than the
postillion could into a trot." ©et ©obe: ig t>atte ben gaben
jerriffen — Unb fonnte eben fo wenig wieber hinein fommen, al« ber
©dj wager in ben 2rab."
Die englifdje ©orlage bot, wie man fielet, feine ©eranlaffung &u ber
eigentümlichen SBenbung, oielme&r brängte fia) bie gäng unb gäbe Äuö-
brutf«weife bem Überfeiner auf, offenbar au« ber Situation fyerau« geboren,
©obe r)atce feine Unioerfttät befud)t, allerbing« aber in $elmftäbt mit
©tubenten in ©erfefjr geftanben. ©o fä>eint er alfo r)ier gefa)rteben $u
l)aben, wie er in ber entfpreä)enben ©ituation gefproajen r)ätter oolf«tljüm*
lid) unb allgemein oerftänblia).
(Jin $a$r fpäter, 1709, fam ,,©op&ien« ffleife oon Kernel na©
©a#fen" oon Q. Zf). §erme« Gerau«. ®leia> auf ©. 5 be« erften ©anbe«
gebraucht bie fReifenbe bie Söenbung ,,©a)wager" für „^ofriflon", aller*
bing« noa) mit einem erftärenben $u)a§, bamit gewiffermafeen anbeutenb,
e* fei etwa« 9ieue«, in ityrem $)cimat«ort Unbefannte«, worauf fte fttefj
unb wa« fie $u oermerfen für wert§ befanb. Die ©teile lautet: „§ier
[in ^röfolj, einem ©täbtdjen bei Kernel, wo&er ber jweite ©rief ©opften«
an bie „©tttwe batiert ift, alfo noa) in unmittelbarer SWä&e r>on
ber §eimat] tyabe ia) wieber eine große ^aufe madjen müffen, au« Urfaajen,
bie ia) 3(men oon ber näajften ©tation fäjreiben werbe, «ua) &at ber
©dj wag er (benfen ©ie! fo nennt man ben ^oftillon) feinen Ä^teljalber
richtig oerje^rt, folglia) muf« idj fort".
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- 47;* —
$et §ermeS alfo, bcr nie ©tubent ber Geologie in Königsberg
fttt)erlich afabemifchen Verfefjr pflegte, burfien wir auf burfchifofe $>erfunft
US SluSbritcfeS fliegen, ba er eS noch nöthig finbet, feine ^efer über bie
Sigentbümlicbfeit ber SSejeidjnung aufjuflären. (5r fefct a(fo noa) nicht
Äflgemeinoerftänblichfeit oorauS. — grifdjbier hflt, wie ich nachträglich fefje,
bie ©teile in feinem „Oftpreugtfchen SBörterbua)" oerinerft, aber feine
roeitere hinzugefügt, auch nicht au« fpäterer fttit, unb hat feinerlei 53e*
merfung baran gefnüpft. ©ie blieb aber bisher »on ben Jorfchern über
He beutfehe ©tubentenfprache unb uon unferen tferjfographen unbeachtet.
immerhin bleibt es alfo beS JpinweifeS werth, bafs an jwei t»eit
auSeinanberliegenben Orten Deutfchlanb'S faft gleichzeitig unb fi<herlich ganj
unabhängig oon einanber ber fluSbrucf „(Schwager " für „^oftillon" auf-
taucht unb jwar in ben afabemifchen Greifen entrüeften, ganj auf bie breite
Schicht beS SBolfeS berechneten ©chriftwerfen.
«erlin, im Januar 1897. ür. Wiebart) fflofen&aum.
3»tfd)eu.
«IS ich in bem erften «uffafce ber Mational^tg. XLIX Mr. 579
ben ©a|j las: „3" untertreiben ift awifdjen benjenigen flronrethten, $u
bereit Ausübung eS ber SHitwirfung ber SBolfSoertretung bebarf, wie bei
ber ©efefcgebung unb ber (Mboerwenbung, unb ben anberen, bei bereit
Ausübung bie 5t tone an parlamentarifcbe $}ejchlüffe nicht gebunben ift",
bin ich lebhaft baran erinnert worben, bafs ich, angeregt burch einen SBrief
beS perrn Rechtsanwalts Dr. ©ello in Berlin, ber grage näher getreten
bin, ob baS Verhältniswort ^wifajen nach gutem beutfehem Sprachgebrauch
ba, roo baburdj bie ®egenüberftellung oon ^erfonen ober Dingen, bie üon
einanber unterf Rieben werben Jollen, nur einmal im Anfange ju fefcen fei,
ober auch wieberholt gefefct werben tönne unb in welchem galle bie aller*
bings meift überflüjfige unb entbehr (i>be lieber holung boch nicht unbebingt
Su tabeln fei (f. $eitfchr. 1 ©• 275—280). Dann würbe bie einmal
angeregte grage noch mehrfach in ber 3eitf<hr. wieber aufgenommen unb
ich fefte für biejenigen Cefer, welche bie jerflreuten Söemerfungen nachfchlagen
rooflen, bie Angabe ber betreffenben ©teilen aus ber ^eitfehrift ^icr^er ;
auger ber bereits erwähnten alfo: I, ©. 417 Mr. 4; II, ©. 134/5; III,
©. 212; ©. 300 Mr. 33; ©. 417; IV ©. 11 Mr. 9; ©. 333/4 Mr. 49
unb ©.441. Das wefentliche <£rgebniS aus allen biefen ©teilen faffe ich
hier furj, wie folgt, jufammen: „Die im £ateinifd?en unb im $ebräifd)en
gewöhnliche ©teberljolung beS Verhältniswortes für jwifchen finbet fich
— wenigftenS, fo weit man nach ?ittröS Wörterbuch fliegen barf — im
äcUMrift f. feutfdk Svtadie. X. 3aHtd. 3ü
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granaöfifdjen mdjt unb Dem entfprecbenb unterbleibt fie im Allgemeinen
füglia) aucfc, im fceutfäen; bo<& finbet fi<& «eb«« *>er bei Weitem über«
rotegenben 3at)l oon ©eifpielen, in benen ba« j reiften nur einmal gefegt
iß, bodj aua? bie ©iebertjolung bei Dielen unjerer beften unb muftergültigen
©djrtftfteüer häufig, al« baf« man pe oljne ©eiteret als ganj unftatt*
t)aft unb bem (Reifte unterer (Spraye miberfpredjenb beaeidjnen bürfte.
SHamentlidj Ijabe id) gleidj in meinen erften 3$emerfungen ju bem ©riefe
be« £errn Dr. ©ello gätte angeführt, in welken ofjne bie $£iebert)olung
be« jroifdlen, — wie id> bort mörtliü) gefagt — eine 3rofit*uli9tat
entfielen würbe, bie fid* freiltd) aua? — unb ^roar meiner anfielt
nad) beffer — auf anbereSeife mürbe beteiligen laifen"1 u. f. m.
(3eitfajr. V @. 396 -398), ogl. fa)lie&li<$ aua> noeb VII @. 325 ff., mo
gefagt ifi, „baf« bie ©tebert)olung be« jroiia>en ftä), auger in 3eitfa)rtften,
au$ 3. ®. bei ©c&riftftellern roie gerb. Delbrütf, (Engel, ®uft. greötag,
(Stoetlje, $)erm. Lettner, ©ilt). £>umbolbt, tfutfjer (in ber 33ibel), uTlommfen,
üWörife, ©a)tller unb Qob. $einr. SBofc finbet" — unb roo idj ju bem
folgenben ©a$ au« einer ©raät)lung Don gannu. Semalb:
„Äber imifajen bem (Gefallen, mela)e« eine grau ber fogenannten
großen ©elt, toie bie Baronin, an ber (&efeüfa>aft eine« <Wanne« finbet,
unb a»if*en tt)rer 2lbfia)t, feine ®efellfa)aft bura) bie ©£)e au einer
bauernben madjen, liegt ein weiter Äbftanb; unb biefen t)at Herbert
nia)t genug beregnet" —
bie $emerfung gemalt: 93ergleid)t man biefen Safc etwa mit bem fürjern:
„Aber jroifdjen bem blojjen (Gefallen, ba« eine grau an einem üWanne
finbet, unb [ ] ber Slbfic&t, ibn au t)eiratben, liegt ein metter Äbftanb", —
fo mürbe man, fall« td) nidjt jefjr irre, e« ftörenb empfinben, menn ^ier
an ber burö) bie etfige fttammer bezeichneten Stelle ein a weite« aroifdjcn
eingefdjaltet mürbe, roät)renb in ber gaffung ber ©ajriftftelletin ba« ©törenbe
me^r Derfdjroinbet unb jebenfall« einigermaßen gerea>tfertigt erfdjeint burc$
bie längere 3roifa)enfd)iebung, bie t)ier ba« erfte sroifa)en Don bem
aroeiten trennt. —
Um ©cfcluf« be« turaen Äuffafce« ftet)t bann no<$ ein Safc au« ber
9ßat.*3tg.: „greilia? an? tf d^en bem ©runbfa^e beöföömer«: fiat justitia,
pereat mundus unb aroif#*n ben gorberungen ber mobernen «Staat«*
' ©gl. j. ©. in 9ir. 586 ber 9iat.=3tß. (Sonntagsbeilage 9?r. 40) b«n fol»
genben Safc oon SKay $orwü): Cfg [(Sbicago] bilbet, an ber ©übfüfic fceö 2Rid>igaii*
fee« gelegen, ber feinerfeit« mit ben anbern grofjen norbtftbm Seen in Berbinbnng ftebt,
bafi natürliche ©inbeglieb gttifdjen ben weiten ^rairien be« fBefien«, ben fru^tbaren
Staaten an ber Jtüfte be« frillen Ocean«, ben weiten ebenen be« ©üben« ein er feit«
unb »anaba, wie ben 3fW<*en Staaten unb bem attantifäen Ocean anbererfeit«.
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fünft ler wirb ja roofjl eine Witte gefunben werben muffen" — , wo ba$
anreite s»tfo>en al« entbehrlich jebenfaflS tpo^l beffer ^ätte wegbleiben
tonnen.
©enbe ia) mi<h aber nun fa)lteßU$ $u bem an bie ©pifce be« oor*
liegenben «uffafce« gefüllten ©afce au« ber SRaL'gtg., fo ^ärte ^ier ein
nrieberljolte« jwifthen ben Unterfdneb awifä>en ben einanber al« <$egen*
\a%t gegenübergeftellten unb Don einanber gu fd?etbenben Ärten oon ftron»
redeten wohl füglid) fdjärfer unb beutlidjer fjeroorfyeben fönnen, etwa fo:
„3u unterf treiben ift einer fett« £wifd)en ben &ronreä)tenf
beren 2lu«übung e« ber Üttitwtrfung ber $3olf«oertretung bebarf, wie 3. $5.
bei ber ®efefcgebung unb ber ®elboerwenbung, unb anbererfeit« jwifa^en
benen, bei beren Ausübung bie ärone an Parlamentäre iöefajlüffe nicht
gebunben iff
<£mpfehlen«merther wäre freilich meiner Hnfia)t nach eine anbere
^enbung be« (J^an^en, etwa wie bie folgenbe:
„Unter ben ftronredjten finb zweierlei Ärten ju unter fcheiben, je
nad)bem e« ju beren Ausübung ber SRttwirfung ber 93olf«oertretung bebarf
ober nicht. 3U oer erflen 9*höten &• 53 Angelegenheiten ber ©efeft*
aebung unb ber (Selboerwenbung ; bei ber Ausübung anberer ift bie Ärone
an parlamentarifche ©efchlüffe nicht gebunben."
Statten Der 9Scrflanßcn^eit.
Vornan oon Weinbotb Drtmann. 2>entfd>e J3ertaa8*anftolt. Stuttgart, fleißig, Berlin,
Sien. 1896. 344 ©. 1
53eim $efen be« in ber Überfdjrift genannten fpannenben flfcoman«
^abe ich mir junädjft bie ©teilen angezeichnet, an bie id) fprad)Iid>e ©e*
merfungen anfnüpfen wollte. ©« finb ihrer wenige, ba Ortmann &u ben
forgfältigen ©chriftftetlern gehört, bie ftch möglichfter ©praä)rtä)ttgfett be*
fteigen unb ju einem mirflichen Säbel taum Änlaf« bieten.
(Gleichseitig aber ha&e ich mein «ugenmerf auf fo(a)e jufammen*
gefegten Wörter gerietet, bie in unferer fo btlbfamen beutfd)en ©praa?e
nad) bem ©ebarf be« ftugenblicfe« ftd) bilben laffen unb au« bem 3U*
fammen^ange auf ba« $erftänbni« be§ §)Örer« ober i'efer« rennen fönnen,
o^ne baf« fie bodj $u bem feften ©eftanbe be« beutfd)en ©ortfehafce« ge*
aät)lt werben fönnen. Die geneigten Sefer wiffen jur Genüge, baf« — unb
1 gr&utem Helene d. 2) . . . in 2Rüna)en: (SS freut mta), baf$ ta> 3bre auf
S. 358 ftä fnifcenbe unaebulbige SRabnung eben no$, wenn aud) mit Inapper 9?ou),
frbt erfüllen tonnen (fefcn @ic gcfl. 6. 480). SrKunfalidtfum <Sru§ !
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warum — idj in meinem breibänbigen SBöttetbuw, bet beutfdjen ©ptadje
(1860) unb bem baju gehörigen ©tgänjungSsSörtetbudj (1885) plangemäß
midj auf ben feften ©eftanb beS beutfdjen ©ottfdjafoeS — fo weit er meinet
Kenntnis flä) nid)t endogen — befc^ranft, oon jenen lofen 3ufammem
fefcungen aber, bie, als aus bem ^ufammenbang oetftänblitb, feiner <£r*
Heining bebürfen unb naa) beren Äbnüa>fett fidj anbere in unerfc&öpflidjet
Qaf)i bilben laffen, eben nut einige als $eifpiele aufgenommen babe.
?IuS Dttmann's Vornan abet hebe id) mit oon folgen lofetn 3Us
fammenfefeungen äuget ben in meinen ©öttetbüdjern beifpielSmeife auf«
geführten nodj manage angemerft, namentlidj im $inblitf auf ben beutfaV
engltfa)en !X^eil beS oon ber tfangenfajeibt'fdjen 33ertagsbud)hanblung in
Berlin herausgegebenen „enc^flopäbifdjen SörterbudjeS bet englifdjen unb
beutfdjen ©pradje". güt biefen beutfa>englifajen beffen Ausarbeitung
i<h (fo weit meine Strafte teilen werben) übetnommen ^abef etfdjeint es
au$ bei biefen lofetn 3ufammenfefoungen (mit fRücffiajt auf bie Überfefcung
ins (Jnglifaje) wünfajenswerth, eine größere Änjabl ber etwa aufjunebmenben
jur Auswahl jut §anb $u haben als bie bet in meine beutfajen ©orter*
büdjer aufgenommenen.
©pra^lidje Söemerfungen.
1. ©.30: „<5ie hatte jenen mattfarbigen $eint oon ber burdjpdjtigen
SB e ige beS (Elfenbeins, bie fia) bodj fehr wefentlia) oon franthafter klaffe
unterfdjeibef. ogl. ©. 74: „SRott) beoot fie ihm antwotten fonnte, fab
©Ifriebe SBera'S elfenbeinbleiajeS «ntlt% biajt oot bem ihrigen", - f.
in meinem SBörterb. untet ben Sttelföpfen II ©lafS (befonberS au$ Hnm.),
II kläffe; «Beiß unb «Beiße.
2. ©. 57: „#ann ia? eine fo brutale IRürffta^tSlofigfeit anberS benn
als töbtliaje ©eleibigung empftnben?" — , f. §auptfdjmier. @. 3081>/9a
9lr. 5 f unb g. 9ftä)t bloß, um ben ^ufammenftoß jweiet als $u oer*
meiben, gebraust Ottmann baS benn ftatt als nadj bem hohem (Steigerung«*
grabe unb ähnlidjen gegriffen, f. ©. 62: „Die in ibtem buftigen bleibe
heute bejaubenber auSfab benn je", wofüt es alletbingS in bet ni$t
gehobenen Webe gewöhntet hieße: „als je", f. ähnliche ©eifpiele beS
benn a. a. ©. 308b bei Bürger, (Efrmiffo, Ji<hte, Goethe, ©ufcfow,
$ölberlin, 3$oß; unb i* mikhte bie ©elegenbeit benuften. $u häufigerem
®ebraudj biefeS benn in bet eblem Sptadje ju mahnen, um es oor $er*
altung gu bewahren.
3. ©. 65: „§übf#es SWäbel, bie fletne ©tfartftein ! " plaubette bet
"iöörfianer in ahnungslofem Rehagen weiter. — „Unb ein ®oIbftfa) —
allerhanb «ajtung!" ic. - abführe SBerbrehung ftatt: alle «a)tung
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[Da* oerbient alle Ä., ift aller «. (= aller (S&ren :c.) roerth] al« Der*
meinter Sift ber SBörfianer (üttänner oon ber SBörfe ic).
4. ©. 68: H©a« jagen ©ie ba? ®er«borf fcbreibt tfritifen für bie
2Korgen$ettung?M Äber natürlich! — f. über bie« bem franjöfifcben mais
natbgebilbete (im t)eutfchen überflüfftge) aber 3e*^r- 2. ©. 209/10 u. b\
5. ©. 69: „ÜWocb nie hatte ber finnbett)örenbe $auber it)rer jugenb«
roarmen gefämetbigen ®eftalt ir)n fo feurig beraufct»t al« in tiefen glütf*
feiigen, weit 6er geffenen ÜHinuten", f. in meinem ©örterb. I ©. 580n/b
unter oergeffen 12; 12d; auch ©rgänpSBörterb. ©. 227b (Wx. 12(1).
6. ©. 100: ,,©enn beine 9?eüü ein ©erapb wäre unb bis über
beibe Ohren m (golb ftäfe k.u, ftatt be« — toenigften« in ftorbbeutfchlanb —
geroö^nli^eren fetoachformigen fteefte, aber eigentlich fpradjrichtiger, f.
©örterb. III ©. 1191a, Änm.; $auptfct)roier. ©. 260 b.
7. ©. 105: „3$Te braunen Äugen flogen mit eigentümlich ernft*
baftem unb »erträumtem Äu«brucf weit über ba« aufgefdjlagene Woten*
W hinweg," - f. Sörterb. III ©. 1359c ftr. 5.
8. ©. 110: „©ie war freiließ oft lange regung«lo« in ihrer fnieenben
Stellung auf bem gufjboben ©erharrt", — »gl. in meinem SBörterb. I
S. 695 unter ben 3ufaramcnK&un9en oon ^atren, namentlich: „be*
Marren: 1 intr. (haben unb fein)" — mit gelegen für beibe §ilf«aeit*
roörter (f. §auptfchwter. ©. 66b) — unb: „x> erharren, intr. (haben,
fclrner fein)", mit einem SBeleg für ba« feltnere $ilf«jeitwort fein (wie Ijier
bei Ortmann) bei $>einr. Äönig, t»gl. im (£rgän,$.*$Börterb. ©. 258 b ein«
au« bem ©implieiffimu« unb. f. in meinen £>aupt furnier, unter bem Eitel*
topf: gntranfitioa ©. 183 b -187 namentlich 97r. 4.
9. ©. 154: „Söährenb ber legten 28 ©tunben hatte fie bie Äugen
nicht mehr gum ©Plummer gefcbloffen unb auf bie furchtbare Erregung
folgte nun bie unoermeibliche föeaftion." — Qct» fann in *öejug auf ba«
^eruorge^obene grembmort am ©bluffe auf ben im 9. unb 10. meiner
„beutfehen ©practjbriefe" enthaltenen umfangreichen Äuffafc : „Die gremb*
Wörter in ber beutfehen ©prache unb ihre SBerbeutfcbung" [269 aj unb
[276 aj fH>* freilich nur hinweifen; aber einige ©teilen barau« möchte ich
— um ber ©aetje willen - t)\tx boch ausführlicher mittheilen:
Äuf ©192 habe id> gefagt: „^n bem angegebenen Umfange werben
meine« ©rächten« bebächtige, oon engherziger unb bumpfgeiftiger Befchränft*
beit fich frei erhaltenbe greunbe ber ©practjreinheit frembber ftammenbe
unb frembe ©örter al« berechtigt in ber beutfehen ©prache anerfennen;
aber auch außerhalb biefer Begrenzung wirb man noch 9,®? manche«, oon
einem feineren Ohr al« ftörenbe unb frembartige ©ntftetlung ber reinen
Sprach« empfunbene grembwort einftwetlen bulben müffen, unb an ber
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Mengen ©teile mit bem üoflen ©ewufftfein, warum man e« tt)ut, e«
felbft oerwenben. <£« ift aber nicht möglich, ba« fett 3ahT$unberten auf
bem gelbe ber beutfchen ©praa)e muchernbe, tt)eilweife fogar gehegte unb
gepflegte Untraut mit einem Wal auSjujäten unb bie baburch entftanbenen
dürfen fofort mit guten h«nufchen «npflanjungen genügenb unb ooHftäntig
anzufüllen ic.,u — unb ber ©chluf« be« ganzen «uffafce« lautet: „2Bir
»erlangen -— um e« am ©chluf« au wieberholen — burebau« nicht bie
3lu#merjung alle« Jremben, nur eine Vefchränfung in fo weit, baf« man
Jrembwörter nicht au« (äfftger $3equemttchfeit«liebe äberflüffig unb unnötbia,
oermenbe, fenbern nur mit bewuf«ter Slbftcht. in ber Überzeugung, baf«
fie wenigften« gur 3«* nt>Q unentbehrlich ftnb. »eil e« für ben baburch
bezeichneten ©egriff in unferm bisherigen ©orrfchajj an einem allgemein
anerfannten oollgültigen fcrfafc fet)lt. ÜWöge Qeber, ber biefer «nftd}t
auftimmt, fie o$ne Überftüraung, mit Vebacht unb ©tetigfett betätigen !•
%l* bebäa)tiger Jreunb beutfdjer ©prachreintjeit nach Üfta&gabe M
Vorftehenben hat ftch auch Ortmann in feinem Vornan bewährt unb td)
fann in bem oben mitgeteilten ©afce ba« grembmort ffieattion nia)t
tabeln, jumal ich ^ugefte^en muf«, baf« oon ben in meinem Verbeutfchung«*
Wörterbuch (1884) ©. 180 a angegebnen Grfafcwörtern fein« ift, ba« al«
vollgültiger (Jrfafc für ba« Jrembmort hätte gefegt werben fönnen. Um
fo lieber benufee ich bie (Gelegenheit jur Ausfüllung einer tfütfe in meinem
S3erbeutfchung«wörterbuch, inbem ich nachtrage, baf« für föeat tton im
befttmmten ©egenfafc ju Erregung (wie tytx in bem ©afte oon Ort*
mann) ober bem ftnnoermanbten Slnfpannung ftch al« beutfcher £ria$
ba« ©ort Äbfpannung barbietet, ogl. auch femer al« <$egenfafee: Än«
ftraffung, ©rfchlaffung ic.
10. ©. 164: „©ar fie boch faum mehr im ©tanbe, (ich ju be*
herrfa)en, unb fühlte fte ftch boch faum noch ftarf genug, bie 9aft biefer
ungeheuren Verantwortung au tragen, bie fie au« liebeooüer töücffuht
auf feinen 3uftanb burch ihr ©chweigen auf ftch genommen holte unb bie
fie angefleht« biefer lefcten fcntbecfung oollenb« au erbrüefen brot)te."
Qn meinen $auptfchwier. f>abe ich unter bem litelfopf: „3weibeu*
tigfeit" in SRr. 2 b auf ©. 352 b gefagt: „©ubjeft unb Objeft finb bei
männlichen Hauptwörtern in ber (Einaahl, wenn fte ben Ärtifel ober ahn*
liehe $3eftimmung«mörter oor ftch ha&«t, auch formell beftimmt gefdjieben;
nicht aber ift Die« ber Jall ohne ben Slrtifel unb bei weiblichen unb fäaV
liehen Hauptwörtern, ferner bei ben ^Muralen, ogl. (einbeutig unb beftimmt):
Da, wo ber töhetn ben SRetfar aufnimmt — unb grammatifch unflar:
Da, wo bie (Elbe bie $aoel aufnimmt, beutlicher: wo bie $aoel in bie
Glbe fliegt, münbet, ftch ergießt ic; einbeutig: ©te ber Vater ben ©ohit
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(baS ßtnb) liebt, ogl.: Sie ben SSater ba$ tfinb liebt ic; Dagegen jroeu
beutig: Sie bie üflutter bie Stowtet (bas Äinb) liebt. Sie bie eitern
bie Äinber lieben ic, beutlid) burd) paffioe Senbung: Sie ba« Äinb oon
ber SRutter — ober: bie Sftutter oon bem Äinbe geliebt wirb :c." —
So burd) ben 3ufa mm entlang 0Der c*e befannten 95erljältniffe bte
(grammatifd) allerbing« möglid)e) üttifSbeutung auSgefäloffen ift, brauet
man fie nid)t eben allaupeinlid) &ü oermeiben. — Senben wir un« nun
aber au bem obigen ©afte Drtmann'S. gn biefem finben fid) am ©cbluffe
awet burd) ba« gleid)fefcenbe unb oerbunbene föelatiofäfce, beibe gleid)ma&tg
mit ben Sorten: „bie fie" beginnenb; bod) ift in bem erften ba« be^üg*
lid)e 3>ürtuort : „bte" Dbjeft, bagegen „fie" ©ubjeft, in bem ^weiten ba«
gegen ift umgefefyrt „bte" ©ubjeft, „fte** Dbjeft, wä&renb ber §örer ober
Sefer burd) bie $Ieia)mäBtgfeit grabe^u oerleitet wirb, — wenigftenS im
erften Slugenblitf — für bie beiben gürwbrter baSfelbe SBer&ältniS oorauS*
jufe^en. tiefes ÜRifäoerftänbnte ^ätte burd) eine oeränberte (Stellung
(Unterlaffung ber Qnoerfton) in bem jmeiten Welattofafte oermieben werben
fönnen ober oielmefcr f ollen, ogl. etwa: bie Saft . . ., bie fie au$ liebe*
Dotier fRürfftd)t auf feinen 3uftonb burd) i&r ©d)weigen auf fid) genommen
fatte unb bie t(ngefid)t$ biefer legten ©ntbetfung fie oollenb* 3" erbrürfen
bro^te.
11. ©. 220: „fön großer Iljeil ber jafjlreidjen, au$ aller Herren
San ber bunt aufammengewürfelten $ifd)gefellfd)aft fyitte ben ©peifefaal
bereits oerlaffen."
£ie$ ift in Ortmann'« Vornan ber einzige <5a% gegen ben id) al$
einen entfd)iebenen SBerftofc wiber bie Regeln ber ©prad)le(jre ent^altenb.
SBerroa^rung einlegen mufs, wie id) e3 gleid) beim beginn meiner 3eitfd)rift
für beutfd)e ©prad)e (im 1. §eft be* 1. Qa^rgangS ©. 33—37) get&an
$abe in bem Sluffafce: „Gin aud) bei guten ©d)riftftellern nid)t feiten oor*
fommenter grober J^ler toiber bie ©pradjldjre", f. aud) in ben fpatern
Ergangen bie „abecelid) georbneten 3n§alt3oeraetd)niffeM unter „Sanb"
unb im laufenben ^afyrg. ®- 296 5 uni> ©• al7-
12. ©. 215: „3n ftatuen&after Unbeweglid)feit faß fie an feiner
©eite," ogl. meine „SReuen ©eiträge a«t beutfd)en ©mtonmnif " ®. 106 ff.
13. ©. 233/4: „Da rid)tete fie aum erften Sttale wieber i§re Äugen
oott auf fein ®eftd)t unb fagt in fd)werer Betonung ic," einer ber feltnen -
Drutf fehler in Ortmann'3 Vornan ftatt fagte.
14. ©. 251: „«uf bem Sttfd)e inmitten be« 3immer« lag ein ©rief,
attan mufste i$n ba&in gelegt Gaben, mityrenb er fd)Uef, unb er befanb
ftdj barum bielleid)t fd)on feit Dielen ©tunben an jenem $lafee", richtiger
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woffl: unb fo inoajte ber Sörief oielleidjt fd>on fett oielen ©tunben an
jenem ^lafce )ia) befunben (ober: bovt gelegen) fjaben jc.
15. ©. 311: „«ber eS fba« 3ufammentreffen] ^ot bia) barum niö)t
weniger erfreut, wie iä) benfe." — liefen ©aft fabe i<b bier befonbers
angeführt, weil er mir befonberS geeignet fajeint, wie wüniebenswertb ober
felbft notljwenbig es ift, bie Untertreibung beS oon einem ooraufgefjenben
©teigerungSgrab jc. ab^ängenben als unb eines oljne ÄbljängigfeitSoer*
IjältniS nur borauf folgenben wie folgerest überall burdjjufüfjren, (f.
§au»tfö)wier. ©. 306 b ff. unter bem Xitclfopf: „SBergleiö)enbeS als unb
wie" Stfr. 5!). $)er <5inn beS ©afoeS wäre ein wefentlia) anberer, wenn
es fyiege: „Aber es fyat bidj barum nidjt weniger erfreut als idj benfe",
ogl. (mit ^oranfteflung beS 3wifa>nfafceS) : „»ber es fjat biö), wie id)
benfe [audj: bent' id)J, nidjt weniger erfreut".
16. ©ä)liejjliä) möchte iä) nur nod) ^eroorljeben, bafs Ortmann in
töepg auf bie ftarfformige Äbwanblung mehrerer neben einanber ftefjenfcen
^Beiwörter an ber Siegel feftljält, bie id) in meinen §auptfd)wier. <5. 98 ff.
als bie meiner fcnfidjt richtige bejeidmet unb — wie id) glaube — ge-
nügenb begrünbet fjabe.
X>te gweite $älfte biefeS ÄuffafteS:
Meteltd) georbitete (ofere 3ufaramenfefcungen auä Drtniann'S Cornau,
naa) benen fi4 äf)iilid)e (feiner befonbern drflärung bebürfenbe)
bilbeit laflen,
tyabe id), mit 9iücffid)t auf ben föaum. ^ter jurücflegen müffen.
iBereinjelte beim Sefen niebergef^riebene Semertutigen. I
1. «Moftttoit.
„£er Sönig . . . beauftragte feinen Jlügelabjutanten Oberft Jrei*
fjerr t>. ©alter, sJWilitärbei>ollmäd)ligter [ftatt: üftilitärbeöoll
m ad) t igten] bei ber württembergifd)en ®efanbtfd)aft in Berlin, bas
©ebreiben in griebrid)Sru& ju überreifen." SWat.*3t9- 48, 222.
2. Stellung.
„!DaS afuftifd)e ®efteimniS beS (SewanbfymSfaaleS, beffen ttöfung bie
„ fcemolierung beS ©ebäubeS erft offenbarte." SHat.^tg. 48, 242, in
richtigerer ©tellung. beffen tföfung erft bie fcemolierung :c.
£8U 5m oorflrgfftbtu £fftc Qött bU „£ettf<$rlft fui bentföt £praific"
in tttfitirnt gterfaßf \u <rf(ftrtnm Auf.
^frbtnoitb £<$6nlng0, VabexboTn.
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i
a im 3mpf. ftarlformiger 3eitwörter (ogl.
u.) 4.
«benteu(r)erin 275 Kr. 37.
atenbflafcbe 92 Kr. 11.
»benteu(r)erin 275 Kr. 87.
ober 164 Kr. 78; 173Kr.3; 1946Kr.9;
233 Kr. 8.
abgewöhnen 416/7.
abbängige «ebe 112 Kr. 2; 156 Kr. 15.
abfnBpfen 239 Kr. 40.
abplatten 168 Kr. 111.
Kbfc&eu f. 33 Kr. 11.
abfc&nuren 329 Kr. 37.
t abfolutentent 271 Kr. 7.
abfohlte« $articip 31 Kr. 6; 195 Kr. 10;
276 Kr. 33.
abflrafte Hauptwörter im Plural 223
Kr. 10 ©tr. 60.
«broecbfeiung 124 Kr. 18.
Sccufario: — unb Kominario (f. 3««
beuttgfett) 21 Kr. 1 ; 35 Kr. 182: 424 i;
(plattb. unb ftbwjr.) Kr. 149: — unb
Stotio 894 Kr. 6 unb 439 Kr. 20.
»eben 433 Kr. 9.
«MSpad 310 Kr. 44.
adieu partie ober patrie 144 ff.
»fcieltio f. (SigenfdjaftSwort.
abletn 418
«bnenoertufi 280.
abmmqSloS mit (Benitio 30 Kr. 1.
ai! 246 Kr. 18.
«Üben 431 Kr. 1
SUftn 433 Kr. 10.
afl (ogl. nt<bt) 78, — unb jebe 104 Kr. 2;
124 Kr. 16.
«Ubentfo}— lanb k. 101, — tbum.
aübort 166 Kr 90.
alle 406 g.
Xtttrteration (f. Stabreim, (Sbrarb) 179.
aßn&Arig 419, f. nadjtnäcbtlicb.
»Utag, 136 Kr. 51 ; 244 Kr. 5.
alltagig, aütüglicb 419.
aüroo 216 Kr. 40.
alpenfcaft 272 Kr. 9.
alptcfcwer 176 Kr. 22.
at« (ogl. wie) 113 Kr. 5; 214 Kr. 23;
236 Kr. 20 : 242 Kr. 3; 343 Kr. 8;
344 Kr. 13; 350 Kr. 7; 353 Kr. 1
u. 2; 354 Kr. 8; 365 Kr. 15: (für)
423 e; — (oergleicfcenbe« unb itentifl*
cierenbeS) 438 Kr. 14; f. auw oor*
ftie&en.
aW ob 343 Kr. 8.
alt*!lug, «weife 329.
flltenmännerbSber 187 Kr. 59.
ältere 2Nittf>eilungen auS meinem ©a>reib-
pulte 443 ff. (f. tfronjoe)
alterdweife 329 Kr. 136.
am f. an.
j an (ogl. bei) 69; 170 (ogl. in).
«nafolutö(ie) 17 Kr. 2; 193 Kr. 2; 196/7
Kr. 18; 220 ; 372 Kr. 178.
anbaumeln 175 Kr. 14.
anbeifjen 175/6 Kr. 18.
anber 123 Kr. 9; 263 Kr. 62; 407 n.
anberö wie (al«) 242 Kr. 3.
angercöbnen, angewobnt 406 h.
flnglictSmuS 170 Kr. 122.
angliebern 347 Kr. 4.
anlauten 296 Kr. 8.
»nney 847 Kr. 4.
«nrebefürwörter 254 Kr. 57.
anrübren 329 Kr. 136; 869 Kr. 163.
anfäauen (fid>) 483 Kr. 13.
anfragen 304/5 Kr. 4, f. fa>lagen.
Slnidmft 348 Kr. 16.
anfefeen 211 Kr. 43.
antrinlen 205 Kr. 8
anwarfen 134 Kr. 39.
«nwalt 160.
Slnwurf 34 Kr. 17; 211 Kr. 39.
anwurzeln 314 Kr. 71.
«njaW 115 Kr. 15; 436 Kr. 2.
anjieben 872 Kr. 174.
fcppofUion 33 Kr. 16; 36 Kr. 19; 166/6
Kr. 16; 195 Kr. 11; 236 Kr. 16;
263 Kr. 49; 293; 431 Kr. n., o; 476
Kr. 1 ; 480 Kr. 1.
37
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atbeitSfrart 247 Mr. 21.
t «rd>itettw(a) 347 Mr. 5.
Inn (brütet) 343-*.
«rmbrufi 408.
Ärnuüeut^erud) 135 Mr. 46.
«rt: 'ne — baben 107 Mr. 4.
«rtifel
— lofe fcauptwörter 328 Mr. 129.
t assietto au beurre 76.
t Äffociation 324 Mr. 104.
t affociieren 373 Mr. 180.
t Äffonanj 219 III.
attributio: -^eS (JigenfcbaftSwort (= 8ci«
wort). Stellung 134 Mr. 42; 229;
freiem ©ebraueb 250 Mr. 34.
aud> (Stellung ) 355 Mr. 14.
auf: — ibn (ogl. barauf) 71/2 Mr. 4;
— , in (f. Sanbflrafce) 91 Mr. 7;
— (mit S3at. ober »ecuf.) 214 Mr. 21;
— unb ju 5; Um (f. b.) unb «uf 433
Mr. 16.
auflec&gen 164 Mr. 82.
ftd) aufräufeln 107 Mr. 1.
auffegen 309 Mr. 43.
auffietfen 309 Mr. 43.
auffiören 117 Mr. 90.
auffträuben 129 Mr. 20.
auffhupfen 428 Mr. f.
aufwafepen 97 Mr. 2.
»ufrourf 72 Mr. 7.
aufgeben (ein ?ä(beln) 309 Mr. 43.
augenoerblcnbet 261 Mr. 40.
ausbeutete 5.
«uSbauer 195 Mr. 12.
ausfallen 144.
auSflucben, ftd) 327 Mr. 21.
auSfreuen, fid) 265 Mr. 64.
auSlommcn, »uStommen 231 Mr. 31.
auslaugen, «uSlangen 108 Mr. 8; 231
Mr. 31.
auSmadjen 35 Mr. 18.
auSfcbmerjen, ftd) 265 Mr. 54.
auSfajtoafeen, ftd) 326 Mr. 15.
auSflecfren 314 Mr. 66.
austräumen 176 Mr. 19.
»uSweidjung aus ber ©afcfügung, j. «na--
folutb.
ausweinen 376 Mr. 193.
auSsablen, ftd) 109 Mr. 10.
auSjicben 140.
auSjutretenb 396 Mr. 17.
au&er 81-87.
aufeeramtlia? 295 Mt. 2.
©aba, — djen 434 Mr. 2.
f ©acdmS 323 Mr. 97.
bairifdje SWunbart (f. 2>atio) 388/9.
©ate 303.
batt» (» früfre; 72 Mr. 5.
baHlelig 175 Mr. 16.
©almung 389 Mr. 4.
t ©anfett 401.
•-bar 418 (iorgenbar).
baratfenbaft 323 Mr. 99.
«artete 91b. ÄomifcbeS (SpoS 65 ff.;
93 ff.
©au 273 Mr. 16.
©auerei 434 Mr. 6.
baumeln 175 Mr. 14, f. anbaumeittj.
©au(t)jen, f. £unb.
i «nt)cr, Mob. o., f. »pr.
Öetfcnbrot :c. 151.
©ebingungSfäfee 76.
beflügelt 275 Mr. 36.
begebrlidj 130 Mr. 26.
begeifte(r)n, begeifligen 259.
begießen 168 Mr. 110.
©egine 5.
beginnen mit §n\. 79.
beareifen 64 Mr. 51.
1 behaupten 438 Mr. 17, ogl. leugnen,
©epelf 236 Mr. 20.
bebtnbemb 237 Mr. 26.
bei (auSgelaffen) 239 Mr. 37 ; — etnanber
(jufammen) 336 Mr. 2.
, bei: an 69.
©etdrte: bie — abfrören 130 Mr. 26.
©cid)t*9Hutter, *mütterlid) 274 Mr. 25.
beib ic. 138 Mr. 68
©ein 128 Mr. 12.
beiden, f. 3äbne.
©eiwort, f. attrib. (SigenfcbaftSro. 2c.
bejaben, oerneinen 20/1.
beflagen 437 Mr. 9.
©elgien, bie beutfdje §prad>e in — f.
©ifdjoff 267 ff.
benagen 309 Mr. 40.
©enauigteit 5.
©ereid) m., n. 125.
bereits (ftbweig.) 98/9.
©erge=®ut, =eeute, =3Hann(fcbaft) 18-9.
©erger 19*.
«ernotjö, a»idj., ©offenS $omerüber«
fefeung 53.
©ertin, M., ©pracblid» auffallige Stellen
265.
beftfcanjeigenbc gürwörter (f- fcin.
76/7; 112.
beforgen . . ., bafS (nid)t) 374 Mr. 187,
ogl. unbeforgt unb ^IconaSmuS.
befteben auf 253 Mr. 50.
betreuen 432 Mr. 6.
beoatern 328 Mr. 129.
beoor 191 Mr. 2.
bewegen: regen (f. b.) unb 169 Mr. 17.
bewegen 260 Mi. 31.
be^iebungSlofeS $artictp f. abfolut.
©e^iebungSfä^e (f. Melattü u. SlnaloluUj),
beaiiglicbe Jürwörter 17 Mr. 32; 65 ff.;
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- 483 -
79; 102/3; 116 Mr. lTj löJi Mr. 18j
238 Mr. 32j 35fi Mr. 17; 467.
sPiegungSräfle 155,6 Mr. lfi (Unftcfcerbcit
im ©ebraucfc).
SMlberroeaMd 35 Mr. 2L
bt<$ (präp.) 77j — bai« 133 Mr. 35,
^rof. £. 33if$off in SRon^en (Belgien).
Sie beuijcbe ©pracbe in ©elgien 2üL
tftömarcf al« Mebner (f. Düiel).
blanc bonnet 15,
btänfern 324 Mr. 2.
blaiSfcbnäblig 13fi 9h. 50.
«lauling 435 Mr. 12.
»leimantel 241 Mr. 3L
blinken 221 @tr. 4j 418,
Ölötbeit 208 Mr. 24.
©lüber(in) 232 Mr. 4.
Slumenjimmcr (weibm.) l i'i
$lut n. 242 Mr. 4.
Jöoer ic, f. 93ur ic.
böbmifdj 223 Mr. 18.
»ombemerfolg 131 Mr. 53j *bauö 300/ 1.
bonnet blanc 7JL
Uaul ©ortiftctn 318 (f. ©üfclt.
©otenbrot ?c. 151.
brauen 218 Mr. 1; 351 Mr. 9.
Öiaut, ©rautigam 38; 74_; ili
brennen nacb lüfi Mr. 94.
©retterfpafe 122 Mr. ä.
brobeln f. brummein.
«rütf(e)l 433 Mr. LL
brnmmeln unb brobdn ltiti Mr. 1)4,
brüten über 211 9h. 2; 417 i.
©röterin 234 Mr. 13.
ÜMicb« 5,
«üloo, ^riebrieb, Giebdme C&efcbicbten
11 ff-
^ummelurlaub lfil Mr. 22.
©ur, buren 42L
©ürgerpatf 310 Mr. 44.
©tjt, Wob., ©terafdjnuppen 203: 2Q5/K
9h. 2.
^nrooner 42L
(formal, f. SdIdo.
Beniner 7iL
t (Sbarafter 402.
t <£bef 402.
So&n, «ugnfr 202,
(Jotinberb 348 9?r. LL
b (im Superlatiu auägelaffen jc.) 2o3.
ba ... an 215 Mr. 35.
2>acba(bunb| 2fil Mr. 34,
bafür 204.
batxr 323 Mr. 9X
bamit 428 Mr. n., h.
Lämmer ra., n. 20fi Mr. 2; 434 9h. L
X>ampfflar 422,
barauf 12 9h. 4 (f. auf ifjm).
barauä worauf 244 Mr. 7_
barein 1D4 Mr. 2j 322 Mr. 88: 405 Mr. b.
Darüber 115. Mr. 15,
£a« 128_i 322 Mr. 104j 428 g.
bafig 13 Mr. SL
baf« (Umfcbjeibung be$ ^mperatio«) 23ß
Mr. L
S)atiü 211 Mr. 48. (f. Min. ber ©gen=
fcbaftSro.) ; 2fil Mr. 33 jc. ; — unb Äccuf.
439 Mr. 20j — unb ®enit. (Stellung)
298; — objett 212 Mr. 2; 213 Mr. 3.
baoon IM Mr. 93_L — tragen 4071.
baoor 204 Mr. L
1 bajubin 232 Mr. 3G.
©eflination (beionberö oon (SigenfäaftS*
Wörtern) 121 Mr. 9_i 131 Mr. 29; 211
Mr. 4Si 252 Mr. 44i 2fil Mr. 23 k.
(f. aud) all; (ein).
benn («xatt al«) nacb Äompar. 321 Mr. 21;
476 Mr. 2.
ber ($e!lin.) 230 Mr. 22.
1 berfcblagen lfi2 Mr. LL
I berfelbe'26l 5 Mr. 53^ 4113 ff.: 4M Mr. L
berfltcfen 434 Mr. L
teffem 214 Mr. 2<L
beffen (f. fäcfcfifebcr (Senit.) 123 Mr. lj
237 Mr. 28 (i. fein^; ogl.: roeffen 238
Mr. 34; 242 Mr. 24.
beutftbe unb fran^öftftbe Spradje 87—90,
f. 3cant'er<t-
2)entf(beinbeit«ftaat, 4er, 4icb 1ÜL
; Xiajterfpracbe 227 8
' bidnafig 101 Mr. 3.
bie 338 9 Mr. 3,
bieben 108 Mr. 4.
biem(al) (bair.) *= mandjmal 433 Mr. 11.
bienen 141 Mr. 8.
bienlicb 12 Mr. iL
Dilettant jc. 1312; — en^aufelei 311
Mr. 5L
biftributiüer Singular 133 Mr. 33.
boeb 51 Mr. 5.
f Domino ß,
Donnerfeil ic. 434 Mr. ö,
Xoppelfieigerung 117 Mr. 12.
^Dragoner 4o:-t.
br&ngen 123 Mr. tL
fcraüfgängertrmm 324 Mr. 5,
Xrecfmidjel 5.
brein f. barein.
2)ricfe« 5.
brin 432 Mr. 2 (f. innen).
bringen 123 Mr. fL
britte ^erfon (f. b.) IIB Mr. 24.
Dritter «rm 343 Mr 8.
Drobfalte 251 Mr. 38.
2)romebar m., n. 221 Mr. L5.
2)rucffebler 4261.
bu 254 Mr. 51.
ba« 2>ueü. ^o^e-Scbraber 120,
37*
n
- 484
bufte (rotöroölfcfr, berlinifw) 389/90,
£ü|r,Sug.. ^lia« nieberb. fiberfe$ung;48ff.
Tu Wo\ä rHctjtnonb mir.
Xülmen (Ortsname, ogl. ©witba) 6.
buntem 246 9fr. 19.
burw* ... 266 9fr. 44 ; 248 9fr. 19.
butcbauS (f. niwt) 78.
burwbei$en 262 9fr. 44.
burcbbringen 262 9fr. 44.
bura}geifie(r)n jc 260.
burtbglüben 348/9 9fr. 19.
burwbauen — , flcb 345 sJ?r. 19.
burcblaugen 262 9fr. 44.
burcbleucbten 348/9 9fr. 19.
burdbraufdjen 348/9 9fr. 19.
burebringen 266 9fr. 66.
burebneben 173 *Rr. 2.
burwforgen 248 9fr. 23.
burebfpeeren 420.
burwfprifeen 348/9 9fr. 19.
buraMprubeln 348/9 9fr. 19.
burwwaa)en 248 9fr. 23.
burd?roefcen 304 9fr. 3.
Dr. ftriebr. $ftfel: «i«marcf alö Webner
12; ^obann $eter Uj 280—292; S*on
ber mobernen ?bri! 378 ff— 381 ; fcottor*
biffertation : 25er bramaturgifefce aftonolog
in ber $oettf beä 17. uhd 18. ^abrb.
unb in ben 2)ramen ?efftng'« 368; 407 n.
bu(t)jen 325 9fr. 107.
Dr. Gbvatb in Arnberg, 3ur »flitte»
ration bei töoei&e 179—188.
gbelfdjmieberei 347 9fr. 11.
efK(rXnubt) 191 ; 321 9fr. 56 ; 373 9fr. 182.
(£f)renbraut 418.
ebr(en)*, e$rfura>twürbig 828 fix. 125.
Sigenfne<fct 79/80.
eigeniöpfig 370 fix. 164.
CtflcnfiaftStoSrter —> ftbjeftiü (f. b.): f.
2>etTination ; obfolute (f. b.).
einanb(er) 109 fix. 14; ((Senit.) 323
9fr. 94; (»gl. jufamraen) 386 fix. 2.
einbilden 137 fix. 78.
einfäbeln 314 fix. 65.
£infau* 168 fix. 114.
(fcinfluf« nebmen 117/8 fix. 20.
eingeben (auf, in) 406 e.
emgrapfen 166 fix. 87.
öinbenW 142.
einige jc. 429 q.
einlegen, einlernen 108 fix. 6.
einmauern 809 fix. 41.
GmÖbbauer :c. 108 fix. 1.
einreben 432 fix. 6.
Sinfdjiag 274 fix. 29.
einfd?luö)ten 24 9fr. 6.
einftlbige Sorter 222 (7. ©tropbe) 341. ff.
tSinjabl (Singular) unb Sfteorgabl (Plural),
f. Wumeru* 113 fix. 8; 132/3 fix. 33;
164 fix. 79; 171 fix. 24; 174 fix. 9;
211 9?r. 48: 339 fix. 3; 406 d.
einzeln, einzig 134 fix. 38.
©fenbabn 123 9fr. 7; eifenbabneerlajfen
148.
Giöftbiib, ©«wewte 299/300.
t (flan m., n. 196 9fr. 11.
(Elfenbein 243 9fr. 5.
empfaben 220 9fr. 3.
©mpfangSjubel 106.
empor*ru*tfen ftd) 252 fix. 46; »wölben,
«Wolfen 213 9fr. 18.
t Cmprcffement 427 n., e.
©nb«* ... 432 fix. 8.
engtliett, f. $rucf=. ^afciebler 4261.
f Enjambement 219 §ufeanm.; 220.
Cfcntbctfung«menfd) 294 fix. 2.
entehren, Cntebrung 164/6 fix. 13.
entflutben 213 fix. 19.
entlörpern 311 9fr. 52.
entlang 193 fix. 3; 419.
Chttriicftbeit 134 9lr. 41.
entfwulben, (Sntfwulbung 114 fix. 12.
entftcrmngjSfatl) 337/8 fix. 8.
entweiben 328 9fr. 128.
entwobnen, entroöbnen 206 9fr. 9.
entjuo ic. 432 fix. 8.
entzwei 60.
er (Fürwort unb ÄafuS k.) 31 9fr. 7;
90 9fr. 2 (f. perfönl fturwörter) ; 293.
er« (als ©orftlbe) 109 ff.
erbtaffen 110 fix. 2.
erbleiien, 109.
erbreitern 237 9fr. 27.
erbringen 113 fix. 5.
fcrbäpfel 6.
Crbe(n) 418.
(Srb(en)leib 223 fix. 11.
erbenweit 261 fix. 41.
erbofen f. ertofen.
ereignen x. 234 9fr. 10.
erforbern 122 fix. 1.
(Srfreutbeit 427 fix. n., e.
erhalten (Änglici«mu3) 177 fix. 128: in
erbobt(er)em (Brabe 117 9fr. 19.
erlSmpfen 346 fix. 20.
erraffen fiq 331 9fr. 60.
(ftw) erreia}en 487 fix. 12.
errötben 109/10.
: erfajeinen 235 fix. 14.
! (Srfcbeinung 278 fix. 4.
' erfetyefeen: jum <t 277 fix. 8.
erfdjöpfen 31/2 fix. 3.
erfwretfen (Äonjugation) 171 9fr. 27; 274
fix. 28.
erfpajiergängcrn 34 fix. 16.
erfpielen 208 9fr. 23.
erfi adv. (Stellung) 476 fix. 3.
erfie $erfon (f. b.) 118 9fr. 24.
erfterer 436 fix. 1.
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— 485 —
erliefen tr., intr. 434.
erfrmal* 232 9fr. L
ertofen 420.
erwarten 343 9fr. IL
cnwUfa&ren 34 9fr. 16,
e* (abbängig d. ^rapof ) 196/6 9fr. 14j
43ä 9fr. 8; 434/5 9fr. 8; f. unperfön;
liebe Zeitwörter,
«ffetei 104 9fr. TL
9ofl .jpammerftem 190; ber ^aQ fein 424 h ;
fallen 433 9fr. 9.
ffaflbütcben ft.
gefcerbrib 313 9fr. 6L
febern lfifi 9fr. 22.
fegen 214.
feblen: es leblt nkbt Diel 210. 9fr. 33.
fcüeifen 408.
§d«*, geifenfanjel 23 9fr. 2.
felfenbart 418.
feigen 250 ihr. 33.
ftettbammel 132 9fr. 5tL
ftetrfcbroanj 131 9er. 5fL
feuebten 211 9fr. 4.
Tcucbifalt 241 9fr. 2L
geuer Veucbttburm > 303 9fr. 2.
faierblonb 4ifl.
teuerfefi ic. 210 9fr. 34.
&ieber*froft 261 9fr. 38; »febütteta 24
9fr. IL
iiebernb 331 9fr. 162.
Flamingo 214 9fr. 28.
glafcbenbal« 223 9fr. 14.
flattern 138. 9fr. 64.
ftlicffcbufierei 206 9fr. 11.
fliege 331 9fr. 149.
fünf 344 9fr. LL
flutern 1Ü8 9fr. 113,
'litten 138 9fr. 2.
floren 418.
fttur m., L 312 9fr. ÖL
Hutten 41ft.
ftöbnenfcbilb 3ULL
forbern 122 9fr. L
frorberang (mit „auf" ober (Stallt.) lfifi
9fr. 12.
fort: — , futfeb lßfi 9fr. ÜL
ifrortbilbungen in unerfcböpflicber itad?
ftynttebteit 31 92c. lfi.
fragte, frag 381.
*. «. ftranjod, Merlei (»elfter 9Jj L
aueb 443 ff.
fran^öfiftbe unb beutfebe ©pracbe 87—90,
(f. ^eanneret).
freiere ffrügung 405'c.
fremb: fein fr— e* loä 9fr. L
örembbeit 320 9fr. 1B8.
ftremblanber 166 9fr. 89.
&rerabn>5rter 349 9er. 2; .401—3; (f.
in bem ©erjeiebni« mit f bereut n et
frieren 213 9fr. 3.
ftroftfcbütteln 24 9fr. LL
fraa f. fragte.
grab* morgen 242 9fr. 2L =fcboppen,
rtranf 290 9fr. LL
ftrablingStleib 221 9fr. L
frügung rtacb bem Ginn 33 9fr- 14; 36
9fr. 23; lfi4 9fr. 79; 124 9fr. 7; 220
9fr. 3£i 340 9fr. 4j 341 9fr. 6 2C
(f. auo) fonbern).
ftu&rmannSruf 392 9er. 23.
t funbamental 436/7 9fr. 2.
für lfifi 9fr. 95; 423 e (f. aW).
frurebe 418.
frurebt 98 9er. 3.
iVÜnrort f. Pronomen.
§ufj: ^emanbem JU Ruften — ober JU
SemanbS ftü&en — liegen 322 9fr. 8L
futfeb 138 9fr. fil ; lfifi 9fr. 92,
®abem 432 9fr. 2.
iMätmabcitb 20g 9fr. 23.
gäng unb gäbe Ii 8.
(Äänger 223 9fr. 8 ©tr. 38.
ganj (ogl. reebt) 102 9fr. 22.
ittanjbeutfcblanb 101.
Harber LQ3 (f. Üebcrer).
gebaren 212 9fr. 53.
geben: efi giebt (beren, folc&e, n>ela>e) 303
9fr. 5 unb iL
(&cbi:g«»©obn, *©trom 162 9fr. 2.
Mlije 418.
gebraueben 361 9er. 9.
gebreeben 214 9er. 21 Partie.)
(Äebücbtni« 124 9fr. Ih,
gebanfenblöbe 243 9er. 6.
(Äebanten*Ölucbt, «$agb 320 9er. l&L
gebanrengeroeeft 42L
gebient 124 9er. 8.
(flebulo (ausbauet) 106 9fr. 12.
(Äefedjt 92 9er. 16j -«--(Stgenfebaft 350
9fr. 6.
©eflaefer 21H 9fr. 23.
gefolgt 24 9er. 2.
gefreut (adj.) 108 9fr. L
(Mejublöfpielerei 126 9er. 12.
gefüllte «ugen 322 9er. U±
gegenfranbloä 213 9er. LL
gebeimniäfebwer 243 9fr. 5.
(tfebeimpoli}-ei, Mft 294 9fr. 2.
geben: «Bie gebt'«? (f. ©ebraber) 361 ff.;
mit einem Dieben — 253 9?r. 53 ; e«
gebt ficb febfin 24 9er. 10.
(»ebim 368 9fr. 164.
gebobene Webe (f. b.) 132 9fr. 64j 152
9fr. 2.
(Äebbblü. 432 9fr. 2.
e« gebört mein (mir) 320 9fr. 90.
bie gebbrat 339 9fr. 15.
n). geifie(r)n 269 ff.
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— 48ti -
©eiftcrjiunbe 33 9?r. 13.
©efrabbcl 427 o.
©cfribbcl 167 Mr. 2; 427 o.
©elbfacf 310 Mr. 46.
©elbjeicben 196 Mr. 16.
©clöbniö 124 Mr. 13.
gelt, gelten'« 326 7 Mr. 120; 369 Mr. 162;
432 Mr. 6.
gelten: — , — b macpen 407 k.
gemein 99; 100.
gemfittyid) 237 Mr. 26.
©enüi»: — unb Eatio \). b.); — Stellung
298; fSdjfifrter — 296; 397 Mr. 21;
433 9lr. 29; 476 Mr. 2; »on emanber
abbangigc — e 349 Mr. 1.
- opne ^cnbung 234 Mr. 12; 438
«r. 18.
genug (Stellung) 355 Mr. 13.
gereist über 397 Mr 19.
©ericbtöipracbe 171 Rt 124.
gern (@uperl.) 382 Mr. 86.
©erübribeit 161 Mr. 68.
©efait 420.
®eiammtbeutfd)lanb 101.
gefcbäftöroütbig 348 Mr. 20.
gcjcbe&cn 424 h.
©eicpcbniS 170 Mr. 120.
gefajeit: ^emanb - rcben 323 Mr. 131.
©cfdjtcbten 171 Mr. 127.
gelegnere Mabljeit 162 Mr. 18.
©eficbt 329 Mr. 134; ju - fteben 206
Mr. 12.
®efpenftcr--Mebel 97 Mr. 1; - ftunbe 33
Mr. 13 (f. Reiftet ftunbe).
©eftammel 314 Mr. 68.
©efrein(e) 420.
©efunbung 254 Mr. 61.
©etreibe £ocfe, ^anbel 116 Mr. 18 (»gl.
^uppe).
getreppt 249 Mr. 26.
©eroecbtc 299 300.
getoobnen, geroöbnen 205 Mr. 9 ; 220 Mr. 3
@tr. 15; 249 Mr. 28; 406/7. Mr. h.
gcroöbnltcbe ftebe (f. b.) 137 Mr. 54; 159
Mr. 2; 227 ff.
(ge)roorben, i. werben 421; 480 n.
©bafel 218 Mr. 2.
gierig 130 Mr. 25.
©igerl 163 Mr. 76.
Wirbel m. 432 Mr. 8.
©iicbt f. 235 Mr 15.
glänjen 310 Mr. 46.
©lasauqe 247 Mr. 21.
(*H afä&r erntet? (Äbolf unb »belei 201.
glauben 437 Mr. 7.
gläubigen}* 153 Mr. 6.
gleidbfefcenbe« aie (f. b.).
glimmerig 107 Mr. 6.
glittern 168 Mr. 113.
©locfenboje 308.
glucfen, gludfen 23 Mr. 2.
glutbjitternb 253 Mr. 49; 255 Mr. 99.
©nabe 90 Mr. 1.
golbig 432 Mr. 2.
©olb-ftifd), = §d>metterling 206 Mr. 13.
Woctljc (Mbii ». ©erlidjmgen, f. Allite-
ration 179: — unb ©trafeburg 230;
kleinere Sänften jur Äunft unb Sitte*
ratur 401 ff.
©ott: »on — unb ÄecbtSroegen 322
Mr. 90.
gottbefcbaulicfc 273 Mr. 19.
©otteSjorn 251 Mr. 30.
gottoergeffen, gottoerlaffen 148 ff.
©otti 100.
grab(cß)ftumm 420.
©radjt 5; 90.
grabfcpladjtig
©ranatenregen 420.
granbig 208 Mr. 27.
©rauen n. 98 Mr. 1.
©reeben (in Suyemburg) 254 Mr. 66.
©ebriiber (flrimm, $auö* unb Äinber--
mareben 255 ff.
grinfen 165 Mr. 85 (f. lätfeln).
©rofebcutfdjlanb, ®ro&beutfa>tbum lol.
©rofmutb m. 388.
grummen 5.
©runb: im -^e 106.
Cm. Cftrünblhtft, cm ©rief 190.
guten Sag (au«b) 216 Mr. 28.
®'roä<bt 299,300.
Ijaben (alö jpilfäfteitto. auSgelaffen) 179
Mr. 31; 336 Mr. 3; (f. 3n>ctbeutigkit):
-b 36 Mr. 22.
£atn unb Mcbenformen 140.
bäfeln 418.
baten, ftd) 303 Mr. 3.
balb (f. aweitel) 150.
Halbblut n., m. 242 Mr. 2.
fällig 415 ff. : 440.
|>afluten 5.
|>ammel unb 3ufammcnf errungen 137
Mr. 56.
fcammer pl. 368 Mr. 156.
$anb, 3ufammcnfefcung. 418-
bangen, bfingen 244 Mr. 6; bangenben
£auptes 165 Mr. 90.
bart 98 Mr. 4: 3ufammenf. 418; — auf
— 350 Mr. 2.
©g. 4>arttt>i9, ftrau £ilbe 78 ff. ; 260 ff.:
2)crf. 335.
bafdjen 250 Mr. 37.
$aft unb Saft 347 Mr. 6.
©. $anff, 2)erfelbe 403 ftufeanm.
baufen 153 Mr. 4.
fcäuferböblen 247 Mr. 21.
$>au§flur (f. ftlur) 312 Mr. 67.
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- 4H7
Hebbel, icv gehörnte giegfrieb 338 ff.
heia! 241 Mr. 20.
brimelig dl 9h. L
V #cinc, VHf»«ini»c^e ©gentbümlich«
leiten f. ÄarpeleS.
betfe 418.
helfen 214 Mr. 22.
$elmbolb (fein Sater) 223.
herabqrÜRen 22Q Mr. L «>tr. 1,
beranicacbien 219 9lr. 5 ; 324 Mr. LL
heran* — tommen 1£2 Mr. 116, — legen
fwb 2Z3 Mr. 18, fingen 322 Mr. 124,
berbfifhll 24a Mr. k
{jerbtxrfprucb 433 Mr. 15.
berinnen 102 Mr. LI
hermachen IM Mr. LL
rjerotxn 108 Mr. 1; 323 Mr. 93j 433
Mr. 12.
t berolfcb 402.
herum: — breben 243 Mr. 6j — machen
225 Mr. L
herunter: ic. 122 Mr. LL
beruorbaueben 246 Mr. 13,
heuern 433 Mr. UL
£>eulboje 303.
ber feurige 254 Mr. Löli
«Paul 4>ct|fc 105/6.
£tatu« 342 Mr. L
^immelnfrrgott! 131 Mr. 55.
binau« fingen, fid) 321 Mr. 122.
hinter n: ^emanbem ben ©cblaf HI
Mr. HL
hinein: — beten ^emanb «n bie $5Qe 322
Mr. 82 ; feinen (Sbrgeij — fefcen ( baran)
104 Mr. 3.
bingauleln tr. 311 Mr. .IL
binhauchen 245/« Mr. 13.
bintnieen (füh)I04 Mr. 4.
binlegen 102 Mr. 105,
hinter: - fieb treten 330 Mr. 32.
A— «Deine, »beinig 102 Mr. 4; Salb 21
Mr. 12i «Sälbier 123 Mr. 1
binüberf ebiefeen 313 Mr. 04.
hinunter 323 Mr. 122.
binr&eglebcn 105 Mr. 88.
25aS |SidH hinwegfegen übet tc. 43«» 7
Mr. 2,
hinwerfen 382 Mr. 2.
(Selefte ü. $M>pcl, (fcefentert 302 ff.
£oboeblafer, fcoboifi 325 Mr. 12.
ßan« fcoffmoan, Xer arme Krebs 102,
^ohenlorh, Hohenlohe 140.
bollänbifcbe ffiörter bei $eine 5.
boüticb 242 Mr. 22.
boljtrocfen 255 Mr. 62.
fiomerüberfebungen 48 ff.
notfe 262 Mr. 43.
ßoub-boub n. am.
hu 303.
^erm. puffet (f. $etne) 5.
£fille, 3ufantmenf. 41!».
fcumpfiotf 310 Mr. 45.
fiunbe nach Sauden tragen 25,
fturbd m. 302,
hufcheln 2U Mr. 6; 434 Mr. 2,
hufchlig 135 Mr. 4iL
£>ut 412.
-iau L
I 3bee 108 Mr. 114.
ihr (f. fein, ßroeibeutigfeit) 302 Mr. 152,
3br (Hnrebefürroort) 254 Mr. 52,
immer (ogl. nicht) 28.
^mperatio (Umfchreibung) 338 Mr. L
ämperfett: - unb trafen« 203 Mr. l£
298/9 Mr. 1 ; 438 Mr. 16_i 432 Mr. 19;
^ITatt ^luöqpf. 115 Mr. 14±i 309
Mr. 103.
in (präp.) 21 Mr. 2 (f. auf; £anbfirafec) ;
120 Mr. 121 (cql. an, 6a)autpielbaue)
228 Mr. 2 ( ); 312 Mr. 38 (f.
©flrae).
inbirefte — e Webe: L abhängige.
^nftaitio : (mit wju") 104 Mr. 5. (f. lernen);
432 Mr. 2ÜI Dem — gleicblautenbe $ar*
tieipien (f. b.) SJj fubftantiüifcbe — e
(2Rebraabl) 113 Mr. 8 (f. Berfabren).
innen (brin) 432 Mr. 2,
^nnen pl. o. inn (engl.) 348 Mr. 14.
ba« innere 246 Mr. 12,
+ 3nfhumcnt (pl.) 322 Mr. 34.
t §nterieur 245 Mr. 12.
Suotrfton 135 Mr. 43 (f. 3n>eibeutig!eit) ;
226 Mr. IOj 353 Mr. 6j 424 L
Jahr: in guten, in ben heften — en 322
Mr. 83.
^ahrhunbert 02.
^ammergeffihl 325 Mr. 110.
jauebjen 23 Mr. 3.
je (fiatt möglichfi) 377.
£. ^erinneret, §auptoerfcbiebenbeiten ber
franjöi. unb ber beutfehen Sprache 82
bis 20.
jeber 28 (ogl. nicht); 333 (ogl. !ein).
$emanb 128 Mr. 1 1 ; (f. »er 108 Mr. 6L
3effe« 322 Mr. 80 (&fu&, ogl. Ärrt).
t 3«ngo. — fn)i«mu3, — thum 342 Mr. 2.
juebsrn 23 Mr. 3.
jugenbbeifj 418.
jung (überfchüfftg) 232 Mr. 31L
3ung=, Oflngelbab 138 Mr. 52.
§un?er (o. Öetreibebalmen), junlern 31ü
Mr. 4L
Junferpatf 310 Mr. 44.
§upp 5.
- 488 —
Haimar 62.
talt: — e ©tbulter (f. b.) IM 9fr. L
ÄamiiuSdjaft Mi 9fr. 11; »©djofd 108
9fr. 2,
Otto ftötmtiel, Scbule unb ^olitif 333/4.
Kapital (Fügung nadj bem Sinn) 33.9h. 14.
Pappe ilü
®. ftaffPflef, Wbeinifc^e (Jigentbümlieb*
fetten bei $eine 1 ff.
fatbolifebe lieber (9ibütbmu3) ß.
Kattun iL 260 9fr. 32.
Äafc: für bie — 23 9fr. &
Äautfebuf m., il 354 9fr. 9.
Äaoalier (f. $unfer) 310 9fr. 4L
t Äooolfobe 211 9fr. L
feefäugig 251.
fein (ogl. niebt :e.) 93 9fr. 18j 138 9fr. 66;
152 9fr. 3j 195 9fr. 13; 205 9fr. 9;
209 9fr. 30; 332 3; 333j 350 9fr. 4.
Äemcnat 4Ü2 9fr. 2.
ferfcrmS&ig 323 9fr. 100.
tferl (oon einem SMäbebenj 2äÜ Oir. 52.
fiefätig 408.
riefen 40äiL
Äinb fpejung nacb bem Sinn) 276 9fr. 34;
341 9fr. L
ffinber*©«n>abranftalt 2Ü9 9fr. 28; Wdx-
djen 2ö6j *»olf llMi 9fr. 3.
Äircbbof
ÄirmeS iL
ÄTtt 419.
«lammer 211 9fr. 24.
ttammetnb 112 9fr. l2iL
Kappern 138 9fr. tili
neiben 114 9fr. 11; 152 9fr. 2.
Äleinfinberberoabranftalt 209 9fr. 29.
Äliff 419,
flirr! 31Ü 9fr. 02.
flirren 250 9fr. 39; 419.
flittera 249 60 9fr. 30,
Hopfen : — (frnem (ober Qinen) auf bie
©cbulter :c. 135 9fr. 43; 222 9fr. 6;
322 9fr. 87; 324 9fr. 88; (ogl. Wagen) ;
— (=- anflopfen) 339 9fr. 4.
Älopflorf 281.
Klüngel 5.
fnaüen tr. 125 9fr. L
fnSueln 321 9fr. 82.
fneifen: — ©inem (ober (iinem in ben
»rm 342 9fr. 22.
fnien (ficb) 104 9fr. 4,
Änopf 204 9fr. L
fnorrig 115 9fr. 14.
Knute £L
Kofferten, Äöfjercben 98 9fr. 5.
Äohlmann 431 9fr. L
Äöl(le)n, lbflfa> 5.
Äommentel (?) 14L
Äomparat«ion, --io, f. Steigerung, $ofuio,
ogl. aueb Verneinung 245 9fr. IL
, Äb*nig 419; »in 222 9fr. 8.
Äonjunftio 37; 112 9fr. 2; 237/8 9er. 2jL
343 9fr. 8; L aueb abbäng. Äebe; al«
ob ic.
Äonjunfrio be« $mperf. (f. b. unb gerben)
334/6.
lÖnuerTll 9fr. 5j 113 9fr. 9.
t Äonoentifel m., n. 330 9lr. 140.
Jtorfmannlein 206 9fr. IL
äoftgSnger unb rfortbilbungen *ei *if<b
*n intr., o'cbaft =tbum n. 34 9fr. 16.
Ärabbel f. Änbbel.
Äraeb 342 9fr. L
Äracf 5.
Ä ragen pl. 122 9fr. L
frafelig 129 9fr. 18.
Äramerin 322 92;. 84.
frampfen 221 9fr. 4 ©t. 19.
t frebitorifeb 153 9fr. 6.
treifeben 4.
Äribbel*Ärabbel m., a. 422 9fr. n.t c
lric(f) 249 9fr. 25.
friegen 338 9fr. 3.
tnefeben 4*
ifrifeelbucbflabc 295 9fr. 2.
Ärrt $e$! 2hh 9fr. 68.
Ifrümen 5.
Äubbelmubbel 135 9fr. 41.
Äucfucf 344 9fr. lfL
Äugel 60; »fliegen 12 d.
fugein 343 9fr. &
Äur-, Äur* (?) fürfl 92 9fr. 13.
turäftig, turen, füren 4 IQ.
furj : — an ber #eit fein 20fi 9fr. 16.
3foloe fttsr|, ©ebufter unb ©dmeiber
3D1 ff.
fufdjeln 434 9?r. 2.
fufölieb, fuf«lia> 320 9fr. 16L
«üdjeln lfi5 9lr. 85 (f. grinfen).
i'aeber m. = ba« ?acben 433 9er. 16.
Sacbnotc 2M 9ir. 38.
?ami 2L
2anb: — burcbflreicber 323 9ir. 98,
—pomeran^e 309/10 9ir. 44;
— - unb 8anbe*gefid)tcr 92 9er. 9;
— ©trafee (f. auf) 91 9fr. L
Öonbou, Dr. Einige ^emerfuncim
322 ff.
Sanbeßpforte 420.
lang 22 9fr. 2.
Cap« 1B2 9?r. 104.
laffen 126 9fr. 24; 210 9lr. 36; 221
9fr. 29 (bu lafft ft. läfft 4Ü3 9?r. 7J
lafien 220 92r. 2, ©tr. 7.
Saubeubant 323 9lr. 183.
. $auberbütte 4^
laufen (auf« (Sifen) 348 9?r. 18.
lauter 166 9?r. 94.
ed by Google
— 489 —
$rof. Saftimtf, «otenbrot K. 151.
lebmb, lebenbig 338 9lr. 3.
i,fben«(«)roetf<r 261 9er. 38.
tfben«mübe 323 9?r. 96.
üebcnäfpru* 371 9Ir. 171.
i'eber: ^emanbem an« - geljen 107 9er. 4.
Oberer (f. (Bärber) 103.
Seicbe: 3ur — geben 5.
leib (Äomparatio) 334 9er. 1.
Seinioanbbelb 312 9tr. 61.
Unten 220 9er. 1, 9er. 4.
Jerebenjubel 251 9er. 38.
lernen mit 3nfin. (mit otei obne „JU")
104 9er. 6; 372 9fr. 178.
«effinej: (Smige Seilen oon — 335-338.
lefct 220 9er. 3, (f. Drbnungfyabl).
ber Sefcte 216 9er. 39.
leugnen 438 9h. 17.
2icbtaufnabme 294 9h. 1.
ttebterroeibcbni 435 9tr. 10.
licfctfcbeinig 433 9Jr. 14.
Siebe pl. 174 9er. 9.
Sieb 340/1 9h. 4.
liegen 207 9er. 21.
ftneMidj 8tft ((. Solinger) 383 ff.
i'ödjlein, goeb ic. 140.
eobn 394 9er. 8.
Dr. Georg Sd?«f>e, tRatbefiu« 138 ff.
lucanifieren 190.
S? ikfe 239 9er. 31.
euber 98.
?ug f. 434 9er. 7.
lügen oon (Stroaö 322 9er. 85.
8umpacioagabunberei 126 9rr. 4.
m (im föeime auf n) 263/4 9h. 48.
matten 167 9tr. 102; 295 9er. 5.
mädjtig 278 9h. 3.
Üttaflbtbum 344 9h. 14.
3Ragiftet 59.
ÜHaa^aridmud 377.
JDiabljcit (f. gefegnete) 162 9er. 73.
üJeabn, iDtain (f. üWeineib) 141.
mäbnenumftutbet 418.
man 115 9lx. 13; 254 9h. 65; 273
9lx. 21.
iDeanbel = «etreibeboefe 116 9h. 118.
männlicb 326 9er. 118.
mar 102.
9J( anbm 256.
SDcari^ebiQ 5.
fJlaft m. (pl.) 276 9er. 31.
3ob. 9Ratftefiiti 138 ff.
ÜJeebeafalte 208 9ir. 23.
mebiale« $articip 36 9h. 22; 171 9er. 25;
172 9er. 28.
m«b.r 23 9er. 4; 423 f. (überfe&üffig) ; 102
(ftebenbürgifa)).
2Jeebrja$l f. ein^abl, aua): — oon fcb=
ftraften 223 9er. 9, @tr. 55; 391/2.
SWein (f. SRabn) 141.
Wen)® 328 9er. 29.
anenfcbentfmm 134 9er. 49.
<Dterftnünje 261 9er. 38.
2Rerl$ mM n. 33 9lr. 12.
nterrroürbig 296 9er. 6.
Eiinber f. 213 9er. 16. *
SWinifter 59.
SRifdlaut 152 9er. 1.
mit 234 9er. 11; 366 9h. 11.
SDeonatänamen 61.
, 9»onb 61 ; - blinlenb 207 9tr. 63.
SWonolog 407 n.
SW3rtel (f. Äitt) 419.
mubelfauber 377.
SWubme 100 (ogl. 9N<bte).
tUtfiUer, Äarl in Noftod 203.
SWumpifc 435 9h. 10.
mufeblig 135 9er. 49.
äRurtlroaajer 322 9er. 86.
muffen 302.
SWuttererbe 163 9er. 74.
SWuttergotte« = Jampdjen , * SRunje 251
9er. 38.
It (als «eim auf m) 263/4 9er. 48.
9eabiger 432 9er. 5.
I na^beifeen 176'6 9er. 18.
naebbenufcen 263 9er. 47.
9ead)bilbungen naebabmen (?) 194 9er. 8.
naa)bentiiebe $rife (f. attribut. (tigenfebaft«*
wort) 250 9er. 34.
nacbgrfibeln 276 92r. 31.
nadjMappenbe ©arbeite 134 9er. 37.
9eaebfafc (f. fo; $uffer) 405 c.
nadjfdjicfeii 276 9er. 36.
naajfcbnurren 329 9ir. 137.
naajftnnen 275 9er. 31.
naebtnäa}t--tg, «lieb 419/20.
naebtwanbeln 312/3 9er. 60.
9eafe 432 9er. 8.
9eafentod) 128 9er. 15, f. 9etifter.
, nebelgrau 323 9er. 100; 418.
9eebelbüüe 419.
i 9eebelfappe 345 9h. 20.
9iecffreunb 106 9er. 3.
! 9eeffe 99.
i nebmen: (SinflufS (f. b.) — 117/8 9er. 22;
jioei ©tuten auf einmal ^ 124 9ir. 14.
1 9ectbbammel 137 91r. 66.
1 neü>ig, =ifcb 322 9er. 92.
9leftoogel 373 9er. 20.
neu&ungernb 220 9er. 2, ©tr. 7.
! 9eeutrum 108 9?r. 1; 126 9?r. 1; 309
9er. 9.
ntebt (ogl. Verneinung; lein; ^leona«mu«;
Stellung; fotoofcl, oielmeljr) 30 9er. 3;
78; 93 9fr. 18; 122 9er. 4; 130 9lr.28;
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- 490 —
162 Mr. 3; 194 Mr. 0; 309 Mr. 39;
315 Mr. 72.
Siebte 100 (ogL äWubme).
Micbtigfeiten 243 Mr. 13.
Mt*t al# (ober roie) 242 Mr. 3.
nteberblmaen 418.
nieberrnallen tr. 175 Mr. 11.
nieberpaffen 329 30 Mr. 138.
nieberträtbtig 99; 100.
niemanb Ruberer, Miemanb anber«) 127 '8
»r. 11; 207 Mr. 19.
nimmer 322/3 Mr. 90; 434.
:tii^ (bei §eme) 4.
Mominatio (f. «ccufatiDi.
Monnenfüracben 6.
Motb pl. 322 Mr. 94.
nu 165 Mr 91.
nüdjicnn) 249 Mr. 37.
Würfe 5.
t Mugget 77.
Mumeru« 113 9h. 8.
Müftern (f. Mafenlödjer) 118 Mr. 15.
0 de Noel 150; 189.
oberfeeiidj 107 Mr. 5.
Dberungar[;SBeinj 261 Mr. 36
Objett (Stellung) 135 Mr. 48; 424 i.
obliegen 30 Mr. 4; 265 Mr. 1.
Oboer 395 Mr. 12.
öoen tr. 422.
Dbrjffeuö 258; >ee f. Scbaibenreiffer 50 ff.
Dbetm, Dbm (f. Meffe, Ontel) 99; 273
Mr. 17.
obne 194 Mr. 6; 235 Mr. 17.
olioenbtafg 249 Mr. 23; 251 Mr. 38.
^reiben d. Cmptebrt 424.
Onlci f. Cbeim.
OrbnungSjablen 221 Mr 13.
urgdbaft 321 Mr. 80.
Ortatatttt, Statten ber ^ergangenbeit
475 ff.
Dftem 24 Mr. 9.
Ctter m., f.; «in 234 Mr. 13.
Jlaff 254 Mr. 69.
f tyiiiio 246 Mr. 16.
f $an = 101 (f. »Hbcutfajlaiib ?e.)
^apageienhppcn 324 Mr. 106.
papierfleif 250 Mr. 38.
$arentbefe 236 Mr. 16.
^artteip, f. abfolute« ; mebialeä; bem $ri=
finitiü (f. b.) gleicblautenbeö jc. ; mehrere
— ia ber ®egenroari neben einanber
122 Mr 3; 177 Mr. 20; 435 Mr. 13.
pafcbe(r)n, ^afdjer 326 Mr. 109.
paffen 207 Mr. 21.
$aifu> 117 Mr. 20.
$atbe, $atbin 9 g.
Bankier 92 Mr. 10.
patfdjelig 434 Mr. 4.
patjig 311 Mr. 50.
Werfer (£eppid>) 434 Mr. 3.
^ßerfon: J6ermifd>ung ber erfien unb ber
brüten — 118 Mr. 24.
pcrfönltcbe ^firroBrter ber fogenannten 3.
Nerton; abbängig o $rapof. 90 Mr. 1.
f. er ic; falfd) gebrauchte 232 Mr. 2:
irreleitenbe 393 Mr. 2.*
Wanne 98 Mr. 7.
SJft<9f*aTi 295 Mr. 4.
Wbtteufel 328/9 Mr. 133.
Pforte 420.
t ^blogifion m , n. 154 Mr. 9.
f ^botogr<amm, =apbie :t 294 Mr. 1.
t $tftol n., t f. 123 Mr. 11.
Ritter ($tter) 6.
^lan 215 Mr. 36; (plur.) 405c.
plang! 256 Mr. 67.
$latett («uguft o.) 291/2.
^leona*mu8 (f. Fein, nubt, beforgt, un-
beforgt, warnen jc).
plünftig. ^tunjen 1401.
Wusquamperfeft f. ^mperfeft.
^omeranje 309/10 Mr. 44.
! Portrait ic. 2.
i^oftiüon f. ©djroager.
$otr 5.
^rapofitionen, f. feie einzelnen — unb:
3ufammenftofe; mit ®enit. unb Xatio
297/8 Mr. 13 4; f. au* «Bürje 312
Mr. 58.
träfen« f. 3n,P«ffIt-
preffen 221 Mr. 4, Mr. 18.
^reufj :c. 252 Mr. 45.
t ^rioatbeteitio 294 Mr. 2.
^rocet'8 ^jammerfiein 190.
Pronomen (frürroort, f. perfönlicbe, beftb-
anjeigenbe, be^üglidje :c.
^rofa: f. gereflbnlidje Siebe.
$rnl|, £an«, fteftrebc 21 ff.; 393.
^ublitum (pl.) 392 3.-
Buffer, 405 f. „fo", Macbfab, ßufammenftofe.
^himp« Staren, Stange, *Stocf 310
Mr. 44.
puppen: bi$ in bie puppen 412 ff.
yuxpl 129 Mr. 21.
puflen 129 Mr. 16.
Quicfen 5.
91 127 Mr. 5.
rabeln, «ableiten, Detter, »Ättt 391.
fliamö, Siamöau 433 Mr. 9.
rafdxfren« 210 Mr. 33.
rafpeln (©üfebolj) 309 Mr. 44.
raudjumroaat 265 Mr. 69.
recht (ogL ganj) 162 Mr. 72; -ei »mfel
337 Mr. 6.
Werfe 338 Mr. 3: 339 Mr. 4.
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— 491 —
Rebe, f. abbiingige (inbirefte), gebobene,
geroöbnlicbe.
reben: ^emanb qefebeit — 323 9fr. 131.
Reflejioa 123 9fr. 8 (f. 5)atio ; ftcb).
regen unb bewegen (fub) 128 9fr. 3; 169
9ir. 17.
Regenpfeifer 35 12.
f Regiment 402.
Reichweite 255 9fr. 69.
Reime 3*; 104 9fr. 2; 126 9fr. 3; 129
9fr. 17; 218 9fr. I : 220 9fr. 2; 370
9fr. 164.
Rclatio ic, f. ©ejiebungSfafce; bezüglich;
©tellung; unb 64; III; 194 9fr. 7;
274 9fr. 30; 325 9fr. 1; 429 9fr. n.. i.
,v ÜHculcaur, »imroidlung be« »usftel«
lung«raefen« 346 ; 2>ie galligen 415 ; 440.
Rinne: auf bes üeufelS — toobnen 146
bt« 148.
«. ©aron oon Mob er t«, 9fooeHen 241 ff.
Romongebict 247 9fr. 21.
Dr. «ofenbnum, Rieb , jroei ©riefe 144 ff.;
©ebroager ^oftiüon 471.
Rod 271 9fr. 5.
rotb werben if. errötb«i) 109 10.
rotbbebotf 255 9fr. 69.
rüdbejüglicb = reflejio. f. fteb.
RüchoartSeiferfucbt 242 9fr. 3.
nibbeln 5.
rufen nacb IC. 376 9fr. 194.
Rubm(ge)rebe, Rubmrebigteit 326 9fr. 117.
fäbeln 420.
jäcblicbcS Qiefcblecbt, f. 9fcutrum.
fäcbftfcber (»enitio (f. b.).
©ablmg 416.
©aite 312 9fr. 59.
f ©aloe 151.
©ammclnamen 435 6 9fr. 2.
©ammlerei 153 9fr. 3.
iämmtlicb 196 9fr. 16; 337 9fr. 4.
Zauber*, «lq.anber, 3ba, ©opbte 201.
©anbroebe 300.
fargen 239 9fr. 38.
©attelfappe 419.
©ajjfebler 406 f.
©a^fügung, »gl. Sinafoliitb.
©ofcacicbnüng 235 9fr. 16.
fauer (maebt luftig) 7.
©aufer 433 9fr. 17.
©cepter m., n. 4.
«djnibctircificr, f. Dbpffce 50 ff.
iebamig 132 9fr. 32.
©cbattcnfcblcier 420.
©cbäfcungen, abfcbäfcen 394 9fr. 4.
ftbautern 112 9fr. 3.
febauern 372 9fr. 177.
feboumgebaden 168 9fr. 108.
©cbaufpieibau« 170 9fr. 121 tarn — ,
flau im).
©{beffelfalaoertoQnbtfcbaft 173.
febeinen 293/4.
febieeb 433 9fr. 10.
febief 137 9fr. 52.
©cbUb 299.
©cbilf m., n. 378 9fr. 192.
f<b(abbrig 5.
©(Macbt* 92 9fr. 16.
©cblafbaube 322 9fr. 84.
fdjlafmübe 313 9fr. 60.
fdtfafroanbeln 313 9fr. 60.
fcblagen, f. anfragen; Hopfen; umlaute
Iofc formen,
©cblangen-blut. ^töbter 339/40 9fr. 4.
©cbleier unb 3>t^*"rtienf. 420.
fctleifen 272 9fr. 10.
^aul «rtjlattfjcr, Xbeatei unb Reicbe=
bauptftabt 191 ff.
fcbleubern 420.
fcblummerftiÜ 310 9fr. 48.
feblupfen, feblüpfen 369 9fr. 162.
fcbmarofcen 271 9fr. 2.
fcbmcicbeln 211 9ir. 45; 251 9fr. 41.
ftbmerjen 311 9fr. 54.
fcbmudeln 5.
©cbnee»gewinb, sfebilb, *ioäcbt, <roebe,
*toebete 300.
3cf)tielle, ©amuel 202.
©ebnerer lügt, ©ebufier) :c. 305 9fr. 6.
©cbnörfelfcbrift 295 9fr 3.
©(bnürleib (Äefcblecbt) 4.
Dr. German 2ftjrabcr, ©auer maebt
luftig 7; gäng unb gebe 8; unauSrott*
bare Unricbtigteiten ber ©pracbe 58 ff.;
Slntroort auf einen ©rief oon Dr.
Söaguer 179; *u« bem ÜBunbergarten
ber beutfeben ©pracbe 224 ; Jffitc gebt'3 ?
361 ff.; ftefätig 408 ff.; 2)aö «Iter
464 ff.
©cbrägftabl 251 9fr. 38.
©cbta'ubenjicbcr 1.
febteefen unb ^uiammenf. i Äbioanblungi
436 9fr. 4.
febredtg 109 9fr. 10.
febroten 420.
februbben 5.
februmpfen 207 9fr. 20.
©cbulter: bie lalte — jetgen 154 9fr. I.
fcbultcifcbroacb 396 9fr. 18.
febummerig 97 9fr. 1 ; 107 9fr.
fcbu(b)riegeln 325 9fr. 8.
©ebufter, =tbum:c. 305 9fr. 6; 351; 389:
ogl. ©ebneiber.
©cbuttelfrof) 24 9fr. 11.
fcbütteln 205 9fr. 9.
febütten (intr.) 264 9fr. 58.
©ebtoager OßofUHon) 471, f. Rofenbaunt.
fcbroären 344 9fr. 12.
febroarmen, ©cbroärmer^ei) 20.
ein ©ebweinerne« 108 9fr. 2.
Digitized bf Google
— 492 —
©cbroeifc 339 9fr. 4.
fcbroeninaern 176 9fr. 16.
fcbroerblutbig 370 9fr. 165.
fed>«, ftdJicbn X. 217.
©eelenoertöufer 266 9fr. 69.
©eemann«n>örter 416.
©efcben, (^ofepbe jc.) 6.
feben, f. fiebfi Du.
fernen 432 9fr. 7.
febr 249 9fr. 29.
fei et . . fei e* . . . lc. 76.
fein (bcfi£an}eigenbe€ ftürrooit1, ogl. beffen;
itjr; Btnetbeutigteit 76/7; 112 «Wr. 4; 1
167 9fr. 100; 356 9fr. 12; 395/6
9fr. 14; 437 «Hr. 11.
fein (3«tm.), f. töegenfafc roeiben 272
9fr. 13.
©ett, ©ctrierergeijt 168 9fr. 110.
©flbft<»ufgabe 22 9fr. 2; freute 265
9fr. 56; ^uriicfjctjung 175 9fr. 17.
feiig 245 9fr. 9.
jea (bafelbft) 432 9fr. 4.
fempern unb ftortbilbung 126 9fr. 2.
tennen 433 9fr. 12.
ftcb (f. rütfbcjügltcb) 117 9er. 21; 123
9fr. 8.
©idjelfdmitt 420.
fic (3uiammcnftorj jtoeicr — ) 162 9fr. 72.
ftcbenbütgiicbcS 2)eutfcb 102.
fteben 130 9fr. 24.
ftebft bu? 169 9fr. 14.
filbtrgcablert 418.
filbrig 432.
©imcba (?) 144.
fingen (unperfönlicb) 104 9fr. 7; (unper*
lönltcb rücfbejüglicb) 327 9fr. 121 ; (jie*
lenbed ,Uit)i\, mit Angabe ber ©irhtng)
327 9er. 124; ftcb berau« fingen 327
9fr. 121.
ftnngcmäfje &ügung (f. b.)
©ittab (tnbu'cb) 261 9fr. 35.
ftfcen 207 9fr. 21; im ©. 273 9fr. 16;
e* fifet ftcb gut 327 9er. 12.
fo 164/5 9fr. 84; 196/7; 405 c.
foldj 115 9fr. 13; 249 9fr. 21.
©olbat 406 d.
fliubolf 3olirißcr, ftriebr. 8ift 383.
f ollen 314 9fr. 70.
fonbern («inbero.) 36 9fr. 23; 304 9fr. I;
393 9er. 3.*
t ©onntag*parabeur 207 9fr. 18.
©opbaboefer 369 9fr. 158.
forgenbar 418 (f. «bar),
foraobl 30 9fr. 3.
fparen auf ... 341 9fr. 5.
©parte 377.
©pccblcr i?) 144.
fpeeren 420.
©peifc(n)torte 77.
6pcnbet?anb 418.
©pieler 436 9fr. 6.
©pieljubel 251 9fr. 38.
©ptelonfcl 325. 112.
©pifcel 295.
fplutern 251 9fr. 39.
©porn 370 9fr. 165.
©preite 348 9er. 13.
©taebd 275 9fr. 32.
ftaüg 5.
©tainmelei 314 9fr. 68.
©tammelgebet 247 9er. 21.
ftarf, ftcb — macben 61.
©tarrblicf 247.
fteefen 251 9fr. 39.
©tebaufmänneben 265 9fr. 69.
fielen 35 9fr. 20.
©tetfletnentbum 193/4 9fr. 4.
fieigcrn 23/4 (f. metjr); gefteigert(er) rotx*
ben 119 9fr. 17.
Steigerung (Äomparation) 397 9fr. 22,
f. untlug.
©teüung (f. Skcufatio, 2)atib, Gkmtio,
9fominatio; (jilffyeiUDorter; Danen ;
aueb; genug; Welatiofafc ; ©ortfteflung
23 9fr. 3; 36 9fr. 25; 111; 112 9fr. 4;
138 9fr. 65; 174/6 9fr. 10; 207,8
9fr. 22 u. 26; 210 9fr. 35; 211 9fr. 47;
214 9fr. 26 ; 232 9fr. 2; 253 9fr. 54;
278 9fr/ 3; 355 9fr. 13 u. 14; 373
9fr. 184; 424/5 i; 426 m; 475 9fr. 3 (f.
erft); 480 9fr. 2
©taatäiefr. Dr. fccinr. d. 2tcpfjnn, (Sine
Hebe 10-12; beiägleicben 41 ff; (408 ff.
f. (iefatig).
fteiben (Jtonj. ^mpf ) 334/5.
©lerbeMucbt, Müdjtig 326 9fr. 114.
©terbcnSton 313 9fr. 63.
©teuerfebjaubenftieber 167 9fr. 103.
Dr. «tUfelberöff, „taegenftnn" 98
bi* 100; Cilt «rief 149;150; ©eridj*
tigung 231.
Stiefmütter (im beutfeben SJfärcben) 258.
ftitt unb ftumm 328 9fr. 132.
frören (im ©eblaf) 117 9fr. 19. ogl. txn
©eblaf binbern.
fiooen 6.
ftraffen 221 9fr. 3. @tr. 16.
ftrablcn tr. 213 9fr. 11.
ftrampeln 295 9fr. 9.
©tranbtoalb 251 9fr. 38.
Strasburg: «oetbe (f. b.) 230 1.
©trafee 91 9fr. 7 (f. auf).
ftrauben 311 9fr. 64.
©trebung 211 9fr. 42.
3trerf fuft, «u« bunUerßeit 121—125.
ftreiten: ftcb feft — 374 9fr. 186.
©tridroutb 296 9fr. 10.
©trobmian 4.
©trumpf 323 9fr. 101.
©tubent 252 9fr. 47.
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@turme«furd>e 418.
fubflontiöiftb« l^nfmitioe in ber SRebrgabl
113 Mr. 8,
fummen: — unb furren IM. Mr. 33.
jünbigen 420.
GupeTtatio: f. Steigerung, audj b. 203_
Mr. 3; 210 Mr. 35.
furr! 1ÜS Mr. 80; — en: f. fummen.
©üfebol* rafpeln 309. Mr. 44.
Srjltio, Carmen, tylefrbmfircben 104 ff.
rogtägli* (f. nad)iiiüd)tli(fc) 419 20.
latent 79/80.
topfen, tappen 249/50 Mr. 311
tatfcbctn 295 Mr. 91.
lauben-Gmfalt, ^SeiSbeit 330 9rr. Ha
laugenicbtölacbeln 255 Mr K9.
taumeln 433 Mr. 1&
Jcmttie, Gin Ctbpring 90—93.
Xempellitt 413.
Teufel: auf be« — « Winne »obnen 146 ff.;
148; -Ö«3eug 244 Mr. 3.
tbauen tr. 223 Mr. 13.
Iqor il 58,
£br5ncn*Meferooir, =©ebfilter, *OueHe,
»Urne 161 Mr. 68; «blinb 304 Mr. 5.
tbum : 32Ü Mr. 126.
tief: — glütflüb 21Ä Mr. 10.
Stifd»« Hopfen, *rütfen 224 Mr. 21.
tobt 309 Mr. 42,
toü* 126 Mr. 3; 2M 9h. 05.
Xorf-töräber, =27?cificr 121.
Xrab 223 Mr. 9, ©tr. 38,
Xragbanb 255 Mr. 69,
X rage 252 Mr. 48.
IrSger 220 Mr. 3.
Xragbotte 262 Mr. 40.
tragfam 422 d.
Iraumnatur 242 Mr. 2L
traumwanbeln 313 Mr. üll
Iretf 42L
treten binter ft<fc 330 Mr. 35.
Ä. Irtttta«, Auf ber ?anbftrafee 23 ff.
irinfbaft 322 Mr. 121L
trodjäifcber Anfang iambiicbcr JBerfe 344
Mr. 15.
3ot Srojan, #um ©tnter 1870 227/8.
Üropfe(n) 346 Mr. 2L
tropfen 213 Mr. 13.
trojj (^rapoi. mit (Äenit. ober 2)atit>) 2118.
Mr. 14.
Irofcfalte 251 Mr. 3a
trumm ! 254 Mr. 59.
*rof. SJtaf in «oftotf 202,
tugenbbem5ntelt 209. Mr. 28,
n (ftatt a) im 3mpf. ftarfformiger Qtit*
roßrter bei £eine 4,
über ($rapof. mit Dat. ober Bceuf.) f.
brüten; ©a©e balten ; roaAen; malten k.
fiberanftrengen 154 Mr. 10 ; 422 Mr. tu, d.
uberbrängen 124 Mr. 1£L
Überflüiflge« 232 Mr. 5.
übergeben 239 Mr. 35.
überforrigieren 212 Mr. 5L
fibertaufen 336 Mr. 2.
überdauern 332 Mr. 152,
überftblagen (ft4) 241,
Überfteigerung 342 Mr. L
fibertoeben 223 Mr. 12 <§tr. 61L
überwerfen 214 Mr. 24; 212 Mr. 46;
348 Mr. HL
uberjiebett 141,
um: — unb — 409; Um unb «uf 433
Mr. 15,
umbammern 243 Mr. 5.
umbreebfeln 243 Mr. 5.
umf alten 212 Mr. 44.
umfiljen 432 Mr. 3,
umflimmern 241 Mr. 2L
umfloren 418.
umflutben 418.
umfluttern 5.
umgeben 160 Mr. 20,
um glänzen 242 Mr. 2L
umbangen 321 Mr. 80,
umberflattern 138 Mr. 64.
umberf(bn)tmmen 309 Mr. 43.
umflirren 419.
ummattern 253 Mr. 51,
umtneten 243,
umlautlofe formen 369 Mr. 162; 434
Mr. 2.
ummüfjen 302,
umfdjleubem 420.
umfaranfen 213 Mr. 12; 216 Mr. 32.
Umftedung f. ^noerfton.
umtoärmen lüö Mr. 109.
umroölfen 252 Mr. 42,
untreren 21 Mr. 46-
umaroitf<pero 295 Mr. 7.
unbead»tet 21 Mr. L
unbegoffen 168 Mr. 110,
unbeiorgt, baf« (nidjt) 324 Mr. 186; f.
beforgen u. $(eona6mu6.
unbeftritten 346 Mr. L
unb 123 Mr. L (f- gufammengejogene
Sä&e, ogl. autib 9Matiof%).
unerlebigt 222 Mr. 12.
unerf (baffen 4.
Unerfcböpflicpfeit ber 3ufaminenfefcungen n.
gortbilbungen im 2)eutfcben 34 Mr. 16
u. ö.
Unfertigfett 213 Mr. 15.
unfrob 312 Mr. 59.; 331 Mr. 148,
Ungarfmein] 261 Mr. 36.
ungefreut 108 Mr. 2.
ungelebt 304 Mr. 2,
llnflcritbrtfot lül 9?r. 6«.
ungetcbltffen 222 9fr. 10.
ungeftüm a., Ungeftäm ni. k. 311 9fr. 55»
unbeimlia) 91 9fr. L
+ Uniform 211 9fr. 4»
unftafl (Steigerung) 321 9fr. 22.
unfunb (al« Vciroort) 153 9fr. 5,
nnmütbtg 132 iWr. G.
unperfonlicbe 3<iin>öri«. °fll-
Unrecht 32 9fr. IS if. fein).
unfelig 148/9.
unfcr (pron. poss.i 233 9fr. iL
unter (abo.) = untergefunfen 303/4 9fr. 4.
unterliegen 130 92r. 21»
Unterlunft (pl ) 354/5 9fr. HL
unterliegen 251 9fr. 39»
unter offtcierlicb 92 9fr. 14»
unteriebetben fieb oon . . . oor 70/1.
untertags 32fi 9fr. LHL
untertreten 204 9fr. 6.
Unroegfamtcit 254. 9er. 62.
Urfaat L93 9fr. 6.
3o&. tyter 231; 292, f. fcüfel.
f ©agabunbentbum :e. 211 9fr. 2.
oerbreeben 128 9fr. 13.
Derbreiten 221 9fr. 4. ®tr. HL
»erbauen 321 9fr. 105.
Derberben 338 9fr. 2.
ftcb oerbeutfeben 2IH 9fr. 5.
Derebeln III 9fr. 6; 312 9fr. 15»
oereifern (fcbroSb.) 109. 9fr. IL
Dereifen intr. (fein) 111 9?r. 126.
Verfabren pl. 113 9fr. 8.
oerfetten 115 9fr. HL
Derfliegen 138 9fr. LL
Derfflttern 238 9fr. 33.
oergabnen 324 9fr. 102.
Dcrgleicbenbee „al$" (f. b.) 438 9fr. 14.
Vergnügtbeit 120 9fr. 123.
oergröfeern: Dergröfjert(er) werben Iii
9fr. HL
Derbaflcn: — unb Derfcbaflen lül 9fr. 71.
oerbängniSticf 255 9fr. 69.
oerbarfeben v./n. u. v ,n. 264 9fr. 49.
cerboffen 439 9fr. 22»
oerrieinftabteln 264 9fr. 52.
Verforpcrlicbung lül 9fr. 106.
ocrtürjt : nidjt gan3 riebttg —er ©afe 324
9fr. 104.
VerlegenbeitStbier 121 9fr. 10»
ocrlieren ficb an 368 9fr. 157.
Verlöbnis 121 9fr. 13 (Verlobung).
Derlöfdjen intr. 435 9fr. 9.
oerlottcrn 324 9fr. 1114.
oermebren, Dermcbit(er) roerben LL3 9fr. 9.
oernarben intr. u. tr. 264 9fr. 4 a.
Vernebmlaffung 438 9fr. HL
Verneinung (boppclte, überfebüffige, f. niebt)
236 9fr. 22; 322 9lr. 123; 438 9fr. 17;
— eineä Derminbernben, eint« fteigernben
ÄomparartoS 245 9fr. LL
oerreifen 391 9fr. 20.
Verrüdtbeit 134 9fr. 4L
Derfcbaflen L Derbaflcn.
Dcrfcbärfen, Dcrfcbarft(er) roeir-cn 117 9fr. HL
oerftblürfen 325 9ir. LÜL
fid) Derfcbtoimmen 194 9fr. 5.
Derftngen 328 9fr. 22.
Derfinnen ftcb in 324 9fr. 185.
Vcrfonnenbeit 324 9fr. 185.
Derfifcert 1Ü9 9fr. 118.
! Verfonnenbeit f. Derftnnen.
Derforgen 12 9fr. L
Derfpinnen ftcb 323 9fr. HKL
Derfprecben (Äomparat.) 212 9fr. HL
in Derftarft(er)cm (Brabe 112 9fr. HL
Dcrfteben 234 9fr. 51»
Vcrftricf n» 223 9fr. 11 Str. 65.
| Dcrtänbcln 32S 9fr.
i Derträumen ftcb 330 9fr. 14L
Vertrauter 295 9fr. 2.
oerunebeln 124 9fr. fL
Derroanbern 328 9fr. 122»
Deiroilbe(r)n 368 9fr. 155.
Dcrrotrrt 91 9fr. 5»
Derrounfcben 3ß9 9fr. 1Ü2»
; Derjagen intr. (baben, fein) 261 9fr. 32»
Derjeäen 421.
Dcrarocifcln intr. (baben, fein) 261 9fr. 33.
Detter 223 9fr. 12.
üietmebr 30 9fr. 3»
ViertelDctter 123 9fr. 5»
Diertfiarf 395 9fr. 13.
Millingen, .v>crniinc, ©ine (Beroittemadn
IM ff.
Vollblut :c. 242 9fr. 2.
VoUbattf (blaut HLL
DoUenbü 92/3.
Voflglutb 255 9fr. ܣL
Döflig 92/3.
Vofltrtumpb 244. 9fr. 5»
oon 35 9fr. 20; IM 9fr. 2; 422 9fr. n.. b;
436 9fr. 5.
Vorgang 120 9fr. L2LL
üoibabenfc 36 9fr. 22»
oorber 432 9fr. 8.
, un Vorbtncin 266 9fr. L
1 Dorboffcn 438 9fr. 22,
I oorbufeben 21 9fr. ß»
Vorlegung 59.
Vorliebe gegen (fiatt für! 43ü 9fr. 3.
Dormacben 130 9fr. 23.
: Dorneigen 223/4 9fr. LL
I Dorfcbnftö mäfeig, rtoibiig 19ü 9fr. UL
! Vorroijj 369 9fr. HLL
Vorwurf 34»5 9fr. 12 (f. »nrourf), — Sfioff
lül 9fr. 69»
oorjteben als (f. b.) 432 9fr. liL
43oft, ^ot). #einr., $omerüberfc$ung 51 ff.
ed by Google
— 495 —
äL Wartet 17-19.
SBacbe balten, wadjen über (f. b.) LSü
9fr. 27j 138 9fr. LL
n>acbffiir L ftcb flrä'uben 311 9fr. -Vi.
©äcbt :c. 300.
waffenfiart 23 9fr. 3; ©affenfönig 419;
©affnung 22 9fr. 3»
C beliebter Dr. Wagner in Colmar, Hin
i^rief 160/1.
Sa bn* befangen, -gebantc 241 9fr. 2L
roabrenb ■ prü}.. mit 3>atic > 5j 214
9fr. 8.
©aifentnabe 131 9fr. 36.
©al f. 421 ; ©almaib 433 9fr. 10.
©alm 9ii2 9fr. 8.
walten über (f. t>.) 24ö 9fr. L
wäljen intr. 251 9fr. 60.
©anberbut 418.
©ainemünbe, Erinnerungen 201 ff.
warum (vgl. worum) 311 9fr. 53.
wa« 113 9fr. 7j 135 9fr. 12j 428 K-
©afferwinb 326 9fr. 116.
ÜÖecbte f. 300.
©ebelaimmer 142.
©egegrunb 265 9fr. Ü9,
wegen (präp.) 104; 209 9fr. 32j 292
9fr. 13.
wegfcfcmeicbeln 322 9fr. 86,
wegwerfen 331 9fr. L
web (attrtb. gigenfcftaNw.» 356 9fr. KL
©ebete L 300.
©eib 339/40 9fr. 4.
©eib 42L
©eibraueb. 396 92r. 16,
weiten 42L
wcl(b sc. 79; 115/6 9fr. 17; 213 9fr. 22j
329 9fr. 19j 428 g.
©(He, — nlo« 211 9fr. 3,
©elt 106 9fr. 1.
wenig 153 9fr. 8j 196/7 9fr. 18j 423 f. ;
429q.
wer (f. ^emanb) 108 9fr. 6j (f. wa«) 195
9fr. 12j (f. »ei«, weffen) 23S 9fr. 34j
249 9fr. 21.
werben [ogl. (ge)worben, fein, er* 109/10
9fr. lj; 212 9fr. 4j 222 9fr. 131i 369
9fr. 162i 421_i 430 9fr. n., n
werfen über elf., fteben ic. 143.
©erfel 204 9fr. 2,
wef«, weffen 238 9fr. 34j 219 9fr. 21.
wiber (ogl. wieber),
©ifceiborfugfeit 2LL
wie (ogl. ab) 21 9fr. 12; 91 9fr. 4j 195
9fr. 12j 213 9fr. 16j 212 9fr. 3j 313
9fr. 60: 353 9fr. 1 u. 2.
»iebeiblinfen 212 9fr. L
©ieberbolung ($u oermeibenbei 1119fr. 10;
428 h.
tSMgfter** Vrof. ^uliu«, u. 9ied)t«an»ait
iHonfc 202,
iDioiifc &MIbranbr, *rof in «oftoef 2ü±
SlMlbronbt. ttbolf, (»elfter unb SRenfcben
201 ff.; 221 ff.; 309 ff.; 321 ff. : 363 ff.
3&Ubctibrwt), ©cbwefterfeele 125 ff.;
161 ff.
©ilbbaar 252 9fr. 42j 255 9fr. 69.
©iltwucbS 356 9fr. UL
I wittfabr(t)en 223 9fr. 11 Str. 77j 426 6 k.
©immerlaut 255 9fr. 69.
©imperbang 223.
©tnb*webe, »webe ic. 30LL
©infel: rewter - MI 9fr. iL
©intertrotten 142/3.
wippen 166 9fr. 02,
wir 115 9fr. 13j 115 9fr. 16; 241 9fr. 6.
©öebnerinnenunterfiüfcung8oerein K. 209
9fr. 29,
©oban L ©ute.
woblgebient 121 9fr. Ö.
wölben: — b 121 9fr. 126, ogl. empor*
wölben sc
wolfenweit 261 9fr. IL
wollen 231 9fr. 9; 388 b; 430 91^0^ m.
©Olm (f. ©alm) 91^2 9fr. &
woraus (f. barau«) 211 9fr. 2.
©ortfleaung i f. ©teüung) 195 9fr. 12 K.
worum f. warum 311 9fr. 53.
©upp 238 9fr. 3L
©ürje tn (mit «ceuf. ober $atio) 312
9fr. 58,
©urjelmann 129 9fr. 2L
©ute 432 9fr. 2} 133 9fr. 10.
Äab.1 115 9fr. 15.
Sabn: bie — auf einanber beifcen 161
9fr. lflfi,
Sanier (3*™*. 3^cr# 8""m<r^ lA±
3appelictrtft 295 9fr. 3.
3auberblut 346 9fr. 2_L
netten 12JL
3erf 133 9lr. 12.
3eb m. 4.
8eia>engelb 196 9?r. 11L
3eia>ner 421.
3emer f. &bmti.
jerquetftben intr. 330 9fr. 111.
äerreinen 420.
jerfcblittern 251 9fr. 61,
äeifcbroten 42a
3eug (fwweij.) 98.
^eugenf(baftlicb 118 9fr. 23.
3eugma 252 9?r. 41j 253 9<r. J1L
3eiifl* 16^ 9fr. 112.
| jifben 339 9fr. 4j 313 9fr. 8j 322 9fr. 24
(f. anheben).
I 3wtier 112 (f. 35m<^-
3'ff« 116 9fr. 15.
i 3iPPe( (^erfonennameu) 5.
3irl»cnwurjel 132 9fr. 3.
edby G
*u (cor bem ^nflnitto, f. b., ogt. ju^
flüftern).
3utfcr »acfcrei 243 9h. 5; *$ut 255
9h. 66.
juflüfiern mit ^nftn. unb „ju" 372 9h. 173.
juf rieben 331 9?r. 153; 3— fr»t (pl.) 223
9h 10.
3üg f. 3eug.
3ufunfta aWfnfcb , «SWuftfiont, »er) 373
9h. 181.
jungenbreäenb 324 9h. 104.
äurüef: -beben 314 9h. 69; -pflegen 395
9?r. 10; -febicefen 354 9h. 7 ; 436 9h. 4 ;
.ftnnen (fi$) 330 9er. 45.
aufommen (bei [f. b.] einanber) 335 9er. 2.
3ufainmenfaffung (f. 3*u8nifl» 3ufammen*
Hebung, fein, unb) 212 9er. 6; 216
9er. 40; 332 3; 376 9er. 195.
jufammenge$ogene Säfce 173 9er. lf f. unb.
jufatnnten*rmfcbein, *fuirbeln 434 9er. 2.
guiommenjfdjreden 246 9er. 17.
3ufammenfefcungen : unerfebopflieb, färben
Äugenblitttbebarf gcbtlbet, itberj&aft ic,
j. ©. 161 9er. 69 ; 173 9h. 5.
3ufantmenflofj oon ^rapofitionen (ogl.
Buffer jc ) 33 9er. 14; 123 9er. 12;
260 9er. 36; 252 9er. 47; 260 9er. 32;
"264 9h. 50.
Aufammennmlfien 251 9h. 40.
3ufammenjiebung (ögl. jufammengejogene
Säfce, 3ufammenfafjung, 3engmcri: fatfete
36 9er. 24; 424 9er. 9.
auflagen 330 9h. 142.
3ufiricp 154 9h U.
jroei 174 9h. 8; 242/3 9h. 4.
3weibeutigfeit 21 9h 1; 117 9h. 20 if.
^afrto); 134 9h. 38 (f. einjeln, eingig);
135 9h. 43 (f. 3noerfion); 153 9h. 8
u. 429 9h. n., k. (f. roentg); 178 9
9h. 31 (ffieglaffunq be« fcilfSaeitroort«
„baben", f. b.); 262 9h 42 («elatio=
iafc; ®ubj. u. Obj.); 353 9er. 5 (^n*
oerfton); 394 9er. 6 («ceuf u. SJarirrt;
426 7 n.. a., b. (Obj. u. ®ubj.); 427
9h. n., b. u. 436 9h. 5 (SJon); 430
9er. n., 1.
3»eitel (»gl balb, §älftei 150.
jweitoberfi 192 9er. 4.
jroifcben 473.
3roifebenf(biebung 238 9h. 30.
jroitfäern 340/1 9er. 4; 346 9h. 21.
3n>itter unb Nebenformen 159,60.
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