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ARCHIV
FOR
ANTHROPOLOGIE
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ARCHIV
FÜR
ANTHROPOLOGIE
C«GAN DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT fOr
ANTHROPOLOGIE, EIHNOLOGIE UND URGLSCHICHTE
BEGRÜNDET VON A. ECKER UND L. LINDENS CHMIT
fi£RAUSG£G£B£N VON
JOHANNES RANKE
omnAuncBaTAR on wuiiiaMii AMnatoMiLoanCHiii nwiUiiioiMrT
UND
GEORG THILENIUS
NEUE EOEGE — BAND V
(DER GANZEM REIHE XXXIII. BAND)
MIT 16 TAFELN, 4 KARTEN UND I48 TEXTABBILDUNGEN
BRAUNSCHWEIG
DRUCK UND \ hkLAG VON I RILüRICH VIEWEG UND SOHN
1906
4
Torbriwlttn
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INHALTSYEBZfilOHKIS.
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Mmmtm Buke wm Ttk a«bBrtitag« CM. A»tulk UM).
<2> WDlMtai WlUv «r wm 70. CMmrMi«» (B. Oktober 1«0$K |
!• AbhsDdlttBfeB. — Kleiner« MlttellvngeB.
MM
L Znr TopoffTtphie de« weiblieheD Körpen Dordottci^irUctior Völker. Mit 14 Abbildongeo im Text,
•inAB Anliuf TOB 9 TMOm, Ittel I bit lY uad 1 Kurteb Vom Fn« Diba Jookeleon-
Brodtkj i» EoriMh (KaOniid) 1
IL DI* Won - Khmi-r ■ V'^Ikur , mu BindeglM zwiHrhcn Volkurn /cntraluietu un(i AtiütrnriPHU'rn. Mit
3 ÜMrten im Text. Von Prof. P. W. Sehmidt, 8. V. D., Miwkuutwas St. Gabriel in Müdliog
MWkB 8»
ni. Schideltypen nnr! Rasicn«c1ifl(^el. Vfjn Dr. H. T.r>) m an n-N'i t«rh «, Direktor de« Mueemns ifi I.a Plat« 110
IV. Die Statttaeit in Sobletien. Mit 47 Abbildungen und Tai«l V bit XIY. Von Dr. Etu» Seger, Direktor
«i gdJwiiilM MuaoB lir Knul|^«wte oni UMOmt ia Itrulmi IIS
T. Hm* voA Hure bei eeebe GUaeeMtkiRflea. Mit t Abbildongen im Text. Yon Dr. F. Birkaer,
Privatdoient in Mflaohen « 143
VI. Gennaniiiche Totenlieder mit besonderer BeHkeltaieM%m( Tliob. Toa E. K. Blämml in Wien . . IM
TU. Di» peUolitbieobe Reutientatiett «w Mmaäatm am TaailMiiie bei IMbtirg i. Br. IGt SS T«i6'
ibbilduDgen. Von Dr. O. Bteiomknn, Uiiiveiiititoprpfeeecr ia Treibarg i. Br. ...... 183
Tin. Zmi neue, in der I'iii^"j;.'>'nd von Kleinkutn» ( Huilun) and Sierentx (Ober-RliaJ]) entdeckte neolithincbe
HUtimtm. Mit 1 Texta)>biklaqf und Tafel XV. Von Hathiea Mieg in Malbawen i. £ia. . 9M
OL Der Sdildel vm lOenikene and die Feudertal-Spy-Grappe. Mit Abbüdoivwi im Text. Ton Dr.
.1. Kollmann, Univi raitätsprofeieor in Ba*«"! 20?*
X. Die neuen Metboden der ethnologiaebea Jnriepradenx. Von Dr. Giuseppe Mazxarella in Catania 227
XL Bettrilge ler KeMtiii« deeQiurtife fa Am Pyreaiea. (ZwnterTaa.) Mit SAUrildaiiceD inTotirad
1 KAtU- rTuf.-! XM). Vr.n Dr. napo OhPrrniu. r in Wien 244
m Da« Bens alt Gebüdbrot. Mit 20 Abbildungen im Text. Von Uofrat Dr. Max Höfler in Bad TüU 288
2. Heu« BUeker lad SekrIfteB.
1. Döbscl* RaMentypen des MeuHchen. UnU'r Mitwirkung von Regieningsrat Franz Hegur, ausgewihlt
■nd bearbtitst Ton Prof. Dr. Frmoi fieiderieb, gemalt tob Friedrieh Beek. Mit kimem
BefleMest von Dr. Freni Heideriok Enter TeO. Vier TWaia. Verkf tob Ed. H^liel, Wfaa
IV», (J. R.) 278
3. (^>MM'L' Kericbensteiiier: Die Kntwickelang der zeichnerii«ben Begabung, üaae Ergcbnus« auf Grund
11 IM Untersach uo gen. Mit »«X) Figuren in Sch«arzdruek lUd 47 fÜgWW In FMtwndraek. MABflhen,
Druck osd Verlag tob iUrl Gerbar, 1W6. (J. B.) 376
8. J. TBB der Heeven Leenkard, Atttitent der Tltjüoiogie ia Utnebt: Orar de betnUjag vm het
Bekken der Authropoidon tot da( vau den Mensch. (Dissert.) (Selbstbehoht) 278
4. P. Rhrenreich: Die Mjtbao vad legenden der Güdamerikaoiaebea Urrölkar und ihre Baaiebanfea aa
deoea Nordamerikw nd dar Alten Welt. Suppkaantbaad ea ZaMaohnft Mr Etkaolope 1806k
Bariia. Verleg fen A. Aabar a. Co. (K. £. Baaka.) 08
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VI iBkAltoTaneichni».
5. Anthropos Inlfmationalc 'AvUtchrifi für Völker- unrl S[iri<c.lieiikap<l<>. Im Aiiftro'T HtT Ssterretchi'ighi'H
Leo-rn'Sf'll3chaft. mit ('ii<''rstüt:!uu^ dur dcutncli'-ii <i"rli->-Gi.'gi-ll~etinrt. tiL'rau»;;''^'^^"-'" "ntur Mitjirln-tt
7;ihli rii-her MiSBionarB. von I'. W. Ii in idl , S. V. I >. Üruok utnl ViM hig /aunritligicbo Buch-, Kiimt-
iind ■St.'iiidnickfri'i. Akt.-t k'«., Sul/.l.gry. (J. IL) 279
0, I'iiul utni 1 ritz Sarasiii: Ui isyn in Cekbi.», ftnggcfübrt iu den Jahren 1893 big 18'.IC und 1902 big 1 'JOS.
Mit :i lO AI liildu!i^-tj:i im Text. 12 Tafeln iu Heliogravüre und Farbondrook. 11 Karten. Wietbaden,
C. W. Kreidt ls \ . riag. 190Ö. 2 Bände. 8'. (J. R). 280
— Die selben: Vertuch einer Anthropologie der luxl C<'lebfg. Erater Teil: Die ToälahöhU-n von LamontjouK.
Mit 6 Tafeln iü t.itVinpmptiie innl t.iebtilruck. 54 S. Text mit eingedniukUrn Abbildnniten. Wie»-
baden, C. W. KniLlol;. Vi i Ia;:, I'.'Oj. ',.1. K.) 290
7. Dr. Frau» Doflein: 0»tM»icnfahrt. Erlebni»ge und Ueotjacbtuuifen eine» Naturfurtcher» in China. Japan
und Ceylon. Mit tahlreicben Abbilduugep im Tot und auf 16 Tafeln, sowie mit 4 Karten. Lei|)»ig
und Berlin, B. (;. Teubner, 1906, (J. It.) 281
8. Ao» der russischen Literatur. Vou I*rof. Dr. Ludwig Stieda, Ktfniggherg i. Pr.
Ethuogr«pbi>cbe RiiTnin'tian. li.'r.iu-'^'fL'i l i-ri von der othiurffraj liitii-lion Aht«^ilnng der K. (icwelt-rlüift i\i-r
Freunde d>T Niitiukniiil.-, .\mlirii|ii:.|iii;ie und Etiini-^^-rrtiihir l.fj der Moskauer Uiiiverait.it.
13. big 14. Jahrgang 1901 bia IWi oder Buch iti bis 6:». Mo»kau 1901 bis HK)3.
Unter Redaktinn der Vorait»;enden W. Tb. Miller und K. D. Jantguhuck.
P. y. Dalgat: Mitteilungrn über da» Ileldenoiio» im nördlichen Kaukagua. Legenden ober die Karten,
Ri<'»en, Mcnnehonfregger uud Helden der lngn»ehen und Tuchctgehenzen 282
('•. A. Wertepow: Mnt< riiiliL'n /tir ^!tbn'i;J^il|lbi^' ttir K ügtenbewohner deg Uouvemementg Archang«^! . .
A. Chao.hanow: Kim; surid« :iare kuuki4i<i.-cli(.- .Silto 2.-i4
Poter Jugchiu: Eine Sammlung abergläubigcber Angichtan de« ra»gi«chen Volke» im Kreiie Liwny de«
PouvernorrK^iit!« On-1 '284
\V. M. l'a[Ki~i:in I*:! lUTnenigchen BoHcha (Zigeuner). Eine ethnographi-iehe Skitze mit 2 Heilagen, a) Ein
W. N. Dobrowolski:
Kerffier»' und Würmer im rii««i«clien Volkslelwn
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Lijuiritb 1. N a s a r 1 Ii Ii r ;
I.'ii' bdi-bzci'.lich' ii Sut-; iiüd t n luMiicbti und du« ICbi-r.'oht d^ r Neu- Avmrnier
im Kreigo Scharurc
I. W. Kostolowgki: Ku
iiSf .Sitti'ij^ ( MdiiMui bf und Aberglauben der (rusgischcn) Bauern der (.ioraeiudo
Jeremeizewo im Kr> >
294
W. N. Dobrowolgki: Ab-rylir.iln-Llm Mi iuuüj^un niägiichur Hauern in betreff dei Wolfe» 295
I. Kogtelowsky: Tro»;kiif- ItMit nl> Mil^r;ft 296
Rnri« W. Millwr: An« ilpni flfhiytjs ii<^« CowfilitihpitürwIit.K dpr Knrotarliiiipr 2äl
A. Makiimow: Au» der (ie»chiclit<; d^r Familie der nichtruggigchcn Völker de« rusnimheu Hgicha . . . 21)9
A. Redkn: IHa Tlteorie der WahrHcheinliohkeit und die Oewobiphte der primitiven Kultur; die Methode
Taylor» 299
Graf A. A. Bobrimky: Die tiektc der Igmailiden in den ruwinchen tmd bucharigeben Gebieten Mittel-
agien«, ihre geographigche Verbreitung uud ihre Organi«ation 30»
Borig W. Miller: Aua dem Gebiete der Oewohnh«üt»rechte der Karatgehaier 3<)3
W. N. Dobrowolgki: Die Windgeigter in den Märchen der Sekten de» GoiivonieinenU 8molen»k . . , 90:{
X. S. ('hachunuw: Die l'api, die Diener Chrigti und die von ihnen iu Swaiii;tiiin autgeübten chriatlichen
<iebri^iie.hfl 301
Bori» W. Miller: l'twr die Xekragjiowzt'n in Tachürsehamba .'MV»
A. Chachanow: Der Prophet Elia» -~ ein Schuhmacher. Eine grngiui^elie l<e>>eDde 3f)ö
J. W. Kogtoluwgki: Küche für eine Beleidigung. Aua der (iemiünde Nikolowin, Krein Kybinsk ((lonv.
Jaroaluw) 305
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Johannes Ranke
m siebzigsten Geburtstage
23. August 1906
Bedaktion und Verlag
ArohiT fflr Anthropologie
WilJielm Waldeyer
zum siebzigsten Geburtstage
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I.
Zar Topographie des weibUchen Krärpen nordostoiliiriMdier
Völker.
Von Fhm Slaa JoohelBon-Brodiky (K«ru«h, RiiMaiii>>
(Kit Ii AUiUnigni im daem AjiImiw • T«bellaii, < TUUb uid 1 Kmi«^}
BiaUitang.
Das »iithropometrische Material für die vor-
liegendo Arbeit habe ich während mcim r Reis»
in den Jahreu 1900 bis 1902 im Nordoütuti
flibiti«n gwuunit. Aaf iBomt IMm iMglei-
tctp ich meinen Mano, Waldrniar Jochclsoii,
der als Mitglied der »Josup North Tacific Kx-
pefUtioB" tut» mbiriMshe Abteiltuig d«ndben
leitete'). Walircmi iiniterer nulir /.uri Jahre
langen VV'andoruog führte ioh autbropomctriBchs,
photogrephiaehe und «inig» «ndara wktenuihsft-
lidhe Arbeiten aus. Auf d«r baiU«geilden dlbuo-
graphiachen Karte (lind unsere Reiserouten nnd
die Ortachaften, in welchen die Measuugeu au»-
gcfldilt worden, angegeben. Die OBWmtMhl der
von mir während der Exi'edltion jr^in^Meuen
Korjakea, Tungooeeu und Jukagiren (Männer,
nniMB uid Kindw) betrlgt 7S0i Anßerden
führte ich 120 speziellt» FrAucmiu Äsungen von
Jukagirioneu, Tougusiuncu und Jakutinnen aus.
Die niir vor raeber Abrebe naefa Sibirien
erteilten Anleitungen de« Herrn Prof. Dr. Ii. M ar-
iln gaben die Veranlassung, daß fiberhnupt
speaelie FVauenmesBungen vorgenommeD und
mr Auaführung gebracht worden «bd. In der
vorliegenden Studio sind diese Fraueninessungeti
einer eingebenden Bearbeitung untereogou wor-
deo.
Leider war ich nicht imstande, auch kor-
jakiaoheu Frauen spezielle Metwungen duruh-
mfibrea. Wir Twlebten iwax mit den Korjaken
de« Bencka'GiMhigs an der Ijiaobigar and Pen-
>} IMie .The Jmufi Hortii PMl«fl Bxyeditiea*
(Hm AntOTtaMH Uminm iommi, Tnl. lU, Ko. S, Oe-
tobrr teos). M«w York leuk
AnWr mr 4«ifcM|>lxii S. V. BL T.
' aobinabnelltdeaOnhotskisohen Meeres den gansen
' Winter He« Jahres 1900 IfUll. aber die HKlfte
I dieeer Zeit brsobteo wir in deo unterirdischen
HIoMni vemddedener IMrfer der Kflaten-
korjiikiii /II. n:is spärliche Licht, das durch
die Eingangsüiluuug , die augleich als liauob-
fllfarang ffient, in die Wohnnng dringt, aod der
' ätzende Itauch, der diese Wohnungen beständig
erfüllt, enohwerten meine MeMangen der KOetea»
korjaken tberfaaapt Dann TennooliteD weder
I Bittt n noch Geschenke die halaatnrrlgen Und
wilden Korjakinnen d:u;u ku bringen, sich znm
Zweck der Messungen eu entkleiden. Auch
hatte ieh kdne Dolmetieberio, die es mir mög-
I lieh !jfrnneht hMtte, ohne mäntiliiln' Hilfe, iL h.
' ohne unseren männlichen Dolmetscher, zu ar»
belten. In den ledernen SMten der Rmntier^
I k'irj.'ikrn, mit welchen wir die zweite Ilnlftc
I des Winters verlebten, geeellte neh zu den
obengenanuten Sebwierigkeiten noflh die in den-
selben herrschende Kälte. Mein Mann und
leb nebet den Geholfen and dem Dolmeticber
mnSten elmttiebe Arbeiten in nnaerem ugenen,
mit einem klnnen eisernen Ofen versehenen
i Segcltuchzell verrichten. ITnter diesen üm-
' sUndeu war es unmöglich, spexieUe Fraoen-
neawingein anter den Korjaken danlunfiBhnBi).
! ') K» fci mir pettattat, hivr xu 1>«merken, daß es
Dr. Klunin, dBCin Mhsriiet! der Kx])pditiuD, die anter
der Leitang de* 0«el<>i;<'n Vr<it. Br>i;dan>~>Tit>oti in
dea Jahrao tMC bis 1BS8 Im Oelnet« von Oehotak"
I lamtaeliatik natanriswuchaHUelie UnterraelnDftB
■MtcUte, «berbaepl nioh» (»Inncm ist, MMmucen ea
Kmjaken an nnehen. Dr. Slaaia lAnilit dartttiar in
I ssiBeB roBbcbai Werks «Die Osgead tob Oelwlik'
Kamtenlietsk, 8t. Felenlnicg*» Bd> 1. S. tn flglcendes:
.Bis jftat hatnoek aianiaad «n de* Keijaken enthraf»'
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Vrw Dtn« Joobclson-Brodikj,
Yiel gOactigOT wmvd di« Bodingongtn für
Prancnmoseuugen bei den Tungueeu. Die Tun-
gttBeti dea Benrks Giaohig» verbnugen den
langen Winter wandernd — yoa der Mmcm-
kBato Aber das Stauowoigebirge bis an den
Täleni der Nt-benflUBgc der Kolyni» — auf
ihrcu lieitrenoUereD, hüupteächlich um Eich-
hArmäien wa jag«a. Im FMtfaUog wandern iie
vou West iiacli Ost ztiriiek tiiid \s äliioml des
konen Soiniuera tiscbeu sie au den Flüssen, die
•loh tn» Otshotoklaebd Heer «rgiefien.
An einein Saiunielplatr. dor Tungusen de«
l^ecirkä (tim hi^r^^ nämlich au der Mändung dca
Flusse» Najacbau, wu die Bewohuer von 65 Zel-
ten ikb «MMunengelan IiattoB, braobten wir
irn Juni 1901 droi Wochen zu. Dank der
waruieu Jahreszeit konut« ich iiusci- Zelt allein
ffir mieh in Oebrandi Bebnen. In Kajaoban
hatte ich eine Dolmetscherin, eine ni8«ifincrte
Korjakin, die sehr gut russiacb und tooguaieoh
epraob und mir bei den Messungen bebfilfllob
war» AuDcrdL-ni schloß das miUk' und fügsam«
Wesen der Tmigusen irgendwelche Weigerung
aus. Obwohl sie 8«hr schamhaft sind, gehutg
ea doeb mir aelbat awei naekta BVaoe», und
meinem ^lünnc vier nackt« Mäuiier in drei
SteUiingeu zu photogtaphieren. Deu Wiutcr
dea Jahre* 1MI/1M2 verbnMhten wir im Ck-
biete des Kolymafluuei, wo kdi Ct«i«ig«ubeit
hatte, Jukagiriunen und einige Jakutinnen /.u
ttiesseu. Die Jukagireu siud uoch schamhafter
ab di« TungoacBt aber dank ibrer Qutroatig-
keit und dem Vertrauen, das mein Mann, der
acbon ala Mitglied der JakutskiBoheo Exym-
ditioD io deo Jabren 1895 bia 169T längere
Zeit mit ihnen zusauimengelcht hatte, ihnen
einflößte, lieflon aioh die Frauen ohne weiteres
meaaen. Diete Messungen fttndea in einer
jukagiriiKsben Wintcrwohnuog, einem einfaohen
Blückhau^f, -»»ntt. Ich befand micli uiii meinen
Objekten hinter einem Vorhang, und, da keine
von den Jukagirinneu maeiidi apreeben konnte^),
logiach«! >U-»ui](feD nusgüfnhrt, und zwHr weil nolch«
MuMiuiik'?!! uuiiii>Kli<:>i »'"»l- Koriukfn siud zu uu-
wiRsenil und nlH^r^lüubi.icli und \«,ii>ii «■ntw.hieden da-
Kt'K^n, von unt »{emeiiseii zu utriteu. (Insere Bitten
wii'ürn i^cbi-uff zurück, uii}(<.<Heliti.-( <]fv OaKtfnHIBd'
»ohaft, die wir Iii ihren Wohnuti^'n lirmwi'Cil."
') An iivn rus^ifizierten .Iuka.;irinn»'ii df-s unteren
Lauf« dca KulymaflasiM UatM leh keine 0«legeabeit
der jnkagiriidie DobnetMlier Dolganoff anf
der anderen Seite, um alles zu fibersetzou, was
ich lu deu Frauen aagte. Dabei soi^:teu die
Fkanen aber dafBr» dafi der Votbang niebt
dnrcit^•icli^l^' w.iv und dafi keine Spalte awiadian
Wand und V'oihang blieb.
Bei den Jakutinueu wareu die Messuugeu
ooeb leiebter anasufBbreB, eratena, wdl die
,Tnknlf-ii in der Kultui' In'ihiT siidu-n nnd in-
folgcdesseu weit veru&uftiger sitid aU die au-
darflD VOlkereebaften Nordeataibirieaa, awrilena,
weil sie \vi'tilL't'r r.i'h:iiidiaft sind als die Tuu-
guson und Jukagiren. Einen Teil der jakuti-
schen Fraucu maß ich im Bezii-ke Kolymsk,
den anderen im Beatrk» Jafcntik im ülnaM
Huturus.
Vor der Jakutskiscben Expedition (1894
bia 1897), deren wiaaenaobaftfieh« Reanltate bia
jetzt nur tcilw^eise veröffentlicht wurden sind,
waren fast keine aathropometrisoben Meeaungen
an den Emgeborenen dea iuHertten nordSaV
liehen Asiens gemacht worden. liecker,
Mainoff nnd Kolin, Mitglieder der oben
geuanuten Expedition, veröffentUcfateu in deu
UttaUtuigett (1896 bia 1896) der oMalUri-
schen Abt4?ilung der Russ. Geographischen Ge-
sellschaft zu Irkutak und iu der „lluaa. Au-
thropologisclien SMtwhnft" von Prof. D. Anat-
schin an Moskau die Kcaoltate der vorläufigen
Bearbeitung der Hauptmessungen der Jakuten
und Tuuguaeu des südlichen Tolles der Provinz
Jakntik. Ibra Amfflbmngen trogen Tiel snr
Kenntnis der Anthropolopie der genannten
Völker beL lufolge umugelhaftor oder irriger
Beobaebtnngwi') früherer Kaiaender wurde an-
genommen, daß der physische Tj-pus der Jakuten
sich weiter von dem mongoUaohcD estfeme als
dei-jenige der Tm^naen. In WiiUlobkait hat
sich erwiesen, daß die Jakuten, fria ttbrigana
die n)>i'«te!i türkischen Vi'.lkii- nach ihrem
(brachykcphalen) Kopfindex und ihrer beträcht-
Iloheii Joobbogenbreite dem mongoliaohcnT^ptia
näher stehen ^il*- die Tung iMjn, und sogar alt
einige von den uiougoliscUeu V^ülkern selbst.
Wa« Koijaben, Eamtacbadalan, Jukagiren und
anatiiebe Eakimo aolielangt, ao werden in dor
') lias \'>tt Mi t) rl.Midor f i^ewoiniem' /.-»hlenmate-
rUl ging leider dturcti einea ungläoUicbm ZoiUl ver-
lotan.
Topognijiihie dm weibliekien Körpara nordcutnbiriachor Völker. S
vorlicgeinluii Ail)»il ztim orstonmal antkropo-
mclri»ohe Üüteu tilicr diese Vulkencbaften loib-
geteiU >).
Da die Völkcracbaften , zu deucii dio von
mir genieaaenen Fniueu gehören, wohl ethuo-
graphicoh «inigemiMflen iMfaumt, lom&tologiaeh
aber, wie echon beiucrkt, gur uicht oder wctiijf
nutenuohl worden sind, §o bearbeitete ioki mit
ErUmbais dw Herrn Pk<o£. Dr. Bo*« in N«w
York, do* Direktors der „Jostip Expedition",
folgende Hauptmenstiugeu : KtinK rt^Triße, ^ößle
Linge und Bnsite de* Kopfe», Jd. lilnjgcnbreitc
und anatomische Gesicbtülängo aller erwachsenen
Korjaken. Jukii^fii i ii tiiul Tungusen beider Ge-
■vblevbter, die ich selbst gemeMea hatte, und
di«j«nig«a d«r KMjß^Mt, von Eamlaoliatka, der
KAinthi tiailalcii, T»chukt«chcn, H«kimo lutii Tim-
giiAcn, welche vou eiu«m anderen .MitgUede der
ExpedHioD, W. 6. Bogoras, mit HiMo von
A. P. Axelrod gemessen wurden. Aus diesen
M««ituug«u habe ich aodauo auch deu Längea-
Brdten-Indes d« Kopfe« and den anatomiMhon
(te»icht«lndox berechnet. Als ganz neues an-
thropologisches )Iaterial sind die Keeaitale der
Bearbeitung der oben genannten Hesaangen
und tndlces an und für .'•iili interessant und
könntt'n yctioii u!^ fii'i;« iislaiiil cim ^ oingehcnden
aulhrupologischen Studiums dienen. Aber hier
aottea die lOMiBiiMDgefaBceB TaMha und
Kar^en di.s.M- MoHSungon irtul Indiccs haupt-
wicblicti einem spcsielleu Zwecke dieuou: «u-steus,
um einen Aahaltapttnkt fttr Beedmunngen der
anthro|K)logisohen Gnippen, /.u wel<-li< ii <Vu- 'j;:--
raeeeeueo Frauen gebüreu, zu findoo, und zwci-
UnUf am die Terlilltnia der FnanenmaBe tu
deaeu der Hlnaer fesuustdien. Laut dem von
Bogoraa nnd .Tochelson gcBanimelten und
gegenwärtig in lieurboitung befindlichen Mate-
rill nnd Kultur, Itcligiou und Sprachen der
togenaimton ]jnhia-i:iti8chcn Völki r, (K i Tschuk-
titchen, Korjaken, Kamtschadalen und Jukagiren
denjenigen der nordamerikaabcben bdianer,
r.uin Toil ili rmi •Kr Eäkimo äliuli«.'li. Da-
gcgei: L'i Ip'r.'ti ilii Slinirlicii <\cr JakuU^n Und
' ) l, b»-4 ili.) 'XBtbukt.si3ti«Ji krtU«fii v.ir bis jotzl Mm-
»ungfn an 14 Männern und Frauen von A. X. (>l-
«ufjcff («ifthi» Vprj<-irlj«i» dor Au(orrn) un<l "»itiii;«
>>i-liik<)>-liii<>tiun(;eii. I>. tLi-i r (The Ritceii of Mun,
Iiou>l<in iiM>, I». ä79) urwihai di« KütpvnirOäe vtm
ST Tacbnktaehcn, jtdoob ohne 4en Aetm mumgt'^tn.
Titni^'nwti , wie bck.-innt, der ««o?«*nann<«»n iiral-
altaisohen Gruppe an. Die Kultur der Jakuten
ilt «ine rein MinliMdMi, diejenige der Tnoguaen
aber bildet, wie cis sphriiit, finrn Üb«jrgang
von der Kultur der Indianer zu derjenigen der
■aintieeliett V^Hker.
1). i der IkarlicMtiiiiL; des mir von l'rof. Uoae
zur Verfügung gcateUlcn Materials schloß tob
bei MSanem alle IndiTidnen unter 20 und ttber
60 Jahren aus, and von Frauen nahm ich nur
solche im Alter von 18 bis 50 Jahren. Auf
; diese Weise erreiobte die Zahl der von mir
bearbeiteten Meanngalitten (in beisQg kuf die
erwähnten Hauptme«»«n«Ten) 1160.
Vou deu Frauen, an dcucu ich speziolle
Meataugen amagtiUSbtit hsbe, waren 80 Tungu«
Hiiinfri, ^2 .Ti(ka?iniuien und 66 Jakutinnen.
Zur Bearbeitung der Meeaungeu der Tuugu-
■innen nnd Jalcntinnen bnbe ieb nur reine Tjrpen
griiiiiiitnrn. Ich schloß nämlich diejenigen aus,
in deren Genealogie iigendwelobe Beimiachuug
fremden Blutee n Hoden war. Daa iconnte
aber bei den Julragireu nicht gt solK-hon. Hit
Jukagiren sind gegenwäitig in physischer Hin-
sicht ein entschiedenea Mischvolk; hauptsiohlicb
sind sie mit Tungusen vermischt. Darum liabe
ich in >1ic Rubrik Juk;i^u>ii nu;ht nur dte-
jeuigen Individuen, die in den amtlichen Uaten
ala Jnlngiren eingetragen ilnd, nufgenommen,
sondern riiiL-li di<" JukrÄ^nri^ierten Tungusen und
Lamuteu welche mit deu Jukagiren leben
nnd in Terwandtaebaftlidie Veihiltain« m den-
ll>i n getreten T)I( letzteren kann man also
I nicht von deu Jukagiren tiennen; deabalb muß
I in iMwug auf die JulAgiren Tonuageeoliiaki
I werden, daß, weno wir inem plijiieeben
I Typus derselben sprechuu, ihr f^egcnwärtiger,
nicht ihr ur»prünglicher Typus gemeint ist,
welch leutcrer TO« dem gegenwlbligeB woU
abweirluti kuui.
An den für die vorliegende Arbeit speuell
unteranobteo Fininea (den oben emriHtnion
HO Tungusiiiiiei), '■'il .TnkarririTinfTi und Hfi .lakii-
tinueu) habe ich folgende Medsuugcu ausgeführt:
') Mit Itezug auf den Kauten .Lamut" muß hr
■ \tiut Wi'rdfU, d»ü di«*»"ff rti»»* lok:!!.» B^-rtt^iuiun^; i*itiiijyr
Itiiiiguaincher GcnchliM!' i ■ l , n'''>: ui' tr 'iBjpni^,'e •in»'*
tmnud«r«u Stammet i»t, wi«; e« irrl£<M'w«i«« vun «iiiigou
IMmoloeo »nymomroeg würd.
I*
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4
Viwm Dis» Jo«h«l«OB*Brodtky,
KitSehtbpitM fbor
1& BölM dM iMhteo
Bodaa.
17. lluhe der «editeii
dem Boden.
16. Sitxliohe,
!!•. Hohe üer Vertebrm prumioens im Sitzen.
20. ScbulU-rböhe im SiUcn.
21. Höhe de» oberen Aitern atrmudM im SitML
SSl Mudtorbreite. HonuBtaliifettMid der Mden
Akmuieii Toneinander.
25. Größte BreiteneatfemmR der beidea Criitse
oeeii ilei; Bn iU mieebeu deabeidcogxMtaaidtliclieti
Audadungen.
24. Abstand dur bdden SpliiM UiteM «Dteriortii
superioros voueituuider.
26. UrfifiteBrefteMittfenMiiig der beidflaTroelien-
*eren.
26. Alietaiid di-r b<4d0B
27. I.üiiec das FttlS««.
(tioQto Laugte dee Kofifee.
a». GiöBte Breite dee Kopfee,
ao. lOeinet« Stünbreite.
I. Die Körpergröße, d. k. die vertikele BnUentuif
deo Scheit«!« vom Boden habe ich hiittel« dee Höhen-
itiaDo« (Anthropometem) in folgender Weise bestimmt:
Wegen der Unebenheit ilvs liudi'u.. in .Im \Viih:iiitiK>'ii
der l;jDgoboreüen, »owi<» uiu'li in nn-froin /flti , tuliit«
ich ein Brett (l.'iin uuf l-.ui mu I'ir huiiaontale
I^gfl dieses BrütUiB wurdi.- j<>l''smiäi mit Hille imitier
Wass«irwage bestiniint. \hi linWände der ^\'^||l<lnlli;^5n
schief «t«bca, so stellte ich die zu inesaeDden Individuen
•af dem Breite »o auf, daß ihr Blick gerade nach vorn
geridlitei vrar und der Kopf ohne MuükolaortreDgung
eef dem Hai*« ruhte. I>cu Höhenmesser stellte ich am
RSekea, in der MitteUinie »of, «td eeine eenkreebte
LeffB «wde nilkeb einer au Arm dee BShenraaeiert
betaeligten yTaeearmfe beetimmt
3. SpwinveÜe der Anne. Batieniniff der IDttd-
fingtrapitMii TOBtuBiider bei boriicaM feeyfeieten
Armen.
t Höhe des Tragtispunktea Aber dcntBodaa (TOO
der Glitte des Tragus gemessen).
4. Höhe des Kinns über dem Boden.
5. Höhe derVertebra promiiMiie Aber dem Boden.
(t. Höhe des oberen Sternalnudee (bieieare eemi-
buuie etemi) Aber dem Boden. '
7. Höbe dee reobteo Akroniioii. YertikKle Ent-
fernung de« Akromion vom Boden.
8. Höhe der r«cbteu Bru»twerze über dam Boden.
'j. ii>u< dee Xebeli (MittB^aBbt dfliielbeii) «ber
dem l>uiiL'(t.
10. Höhe der reobteD
rior 6ber dem Bodco.
II. H6fae in rediten Tktwheatera über dem Beden
(ieb hebe nicht vom obenn Beade deeielbeo, eendera
Tom bervorragendHen Pimkte g*emeeeen).
12. H('ihu des oberen Symphysenrandea.
13. Höhe des r«sehten EUenbog«ugelenkes (Gclenk-
linie dee lliiin» i <j-:".iiIml-(. . lenke») über dem Boden.
14. Hube de» i-«ciiUiu ProceMU« «tyluides mdii
über dem Boden.
ISu Höhe der reobten Mittelfiogerepitee Aber dem
SL Breite swieoiien des janerea
•Ji. Breit« cwischen den tlüteraa
33. Jachbogenbreite.
'A4. Breite zw i-<ohcn <len VuU:r'.'fl-. ■ iukelu. ■
.\lpst:iti(i lifs K'iiiiiHii i,<iii <U-^ .la.«rgrenJte.
3«'. .\li8tan(i lies Kinnes vnri der N:i»ouwUl"«el.
37. AbdUiid der Naaenwunel vom oberen AlveoUr-
punkte.
8& lAnge der Meea.
•». Biette Vaee.
Bei einigen Individuen war at mir uieht
mAglicb. eämtlicho Maße /u uobmen.
Bei deu Meinungen an den geuaoDt«»
130 Ftaoen bediente iefa mioh dea Antbropo*
nieten nach Prof. Martin; alle fibrigen Mf»-
ioagen wurden mit dem Instrum(>ntariuia aod
Taetemrkel nach Prof. Boas auaguftihit.
Di« HaamisgaUttaii äte Jeavp-Es^editioB
far die sämtUchon Eingeborenen NordwIaUli-
riens enthalten folgende MeaanDgeo:
1 . Körpergröße.
2. Sohultcrhuhe.
?i. Höbe dvr Mittelfingmpitae.
4. Spannweite.
5. Sitzhöbe.
6. Schultcrljrf ite.
7. Br«it« der rechten Hand.
8. Länge de« MittelfingerL
9. Vordei-armlänge.
10. Faßlänge.
11. Urößto Lisuge dee Kopfee.
13. Größte Breite dee Kuflee.
VL fieoebtebreit«.
14. Olurbftb«.
15. Abeted dat Kfawa em der Haiqpeua.
la Abetaad dee Ekm tob dw MaeeaiittML
17. Nasenlänge.
18. Nasenbreitc.
10. OhrlüugLt
20. Breite /.Ainctie'^ <1en inneren Augonvinkeln.
21. Bre ir.' zwi.ai-tipn ii>-n niiU<Tea Ai(g«awfiiltela.
22. I>ängltlm^&ug de« Kopie*.
2S. lIurizoutalQmfang des Kopfes.
24. Vortikalamfaag des Kopfe*.
In der vorliegenden Abhandlung habe ich
von meueo «peadeUen MeeanagsUatoB Mr jaku-
tische, tungosisobe und jukagirisobc Frauen nur
diu Messungen 1, 2, 3, 6 bia 17, 23 bi» 29, 38|
36, 38, 39 bearb^tet, in dar HattDong , alle
übrigen 3ie88iuigen (4, 5, 18 bis 21, 30 bis 32,
Tl, ,15, ;'71, sowii- aucli ilic 1)C!<cIircHi<niiiM)
.Merkmale über ^i'a«e, Uaar, Auge, Haut der
gmB«aa«oen IVauan und dl* HotiMO Aber
FnichtViirfcr-it, Zrthl der Kirnlor usw. später
beaibeiten zu können. Vorläufig aber habe
i«h im Anhang dieattr Arbatt dia almtlidien
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Zur Tap^cnpUe dM wIbllBiKii K&rpaM mimUüMat^ Välhwr.
M<iattiig|Wihlea d«r ninen d«r gvoanotcn drei
Kategori*'n rohoit anthropologiachca Material
ia drei Listen (siehe Anhang, Tabellen Vll
' bii IX) suHammengoatdlt
Aus den allgemeinen Messungslisten der
Expedition habe ich, wie schon erwähnt, die
Messungen über Körpergröße, größte Länge
des Kopfes, größte Breite des Kopfes, Joch-
lio^'tiilirtitA und Abstand des Kinns von der
Nasenwurzel aller erwachsenen ludividucn (Mäu-
B«r ni« Tttatn) beuMiet. Auf Qseuad der
l'earTiptturig dieser Messungen sind für den
Text der Arbeit die Tabelleu 1, 3, 6, 7, 8 zu-
aiuiiiii«Bg«£tlte wotden; hingegen tlnd eie im
Aiiliüiiji ;iiififiiIirIiL-lu'r Miii allen iudividuoUen
SobwanltuDgea ia dco TabeUen I bis VI wieder-
gegeben ivoiden.
Li den Kapiteln (I bis V) Ober Kör|>orgrößc,
tilllgeihBreiten-Index, größte Länge and grüßte
Breite dee Kopfes, anatomiB4^ea Gedchtsindex
vad loohbogenbreite war ieb bemflbt, meine
Messunecn mit iL'n Messungen aud»>rer Autoren
an oralattaisoben und einigen anderen uord-
«etedatlMlien VOlkeinit eowie an Eakiaio md
nordpacifisclioTi Indianern zu vergleichf-n , nriil
ferner auch das VeriüÜtuie swieoheu Fraueu-
ond HliUMniuißea Uwcnl^en. In den flbrigen
Kapiteln, welche haHi't.s:lL!itkli die Topographie
dee weibüeheo Körpers im allgemeioea b«-
handela, Tenoelite ieb, die nur bekannten Ai^
betten über Messungen an Frauen überhaupt
▼einreichend KU benutzen. Leider sind noch
eehr wenige solcher Arbeiten vorhanden.
lell will bit-r noch eine crlHutemde He-
merkting über die rSiMl.MiluiiL: ^mittiiTen
Abweichung" machen, die ich in den Tabellen
Nr. 1 bie 5 alt Kemktiv dee aritbmetieeben
VitteN cinfflhrte.
Das Hrithmeüscbe Mittel aus den Körper-
neeenngcn gibt noe utnlkh nor eine abitnlctü
Vorstellung von der (irößc und dtM» Propor-
tienen dee Körpen dieeea oder jenee Volkes,
d« die eiidMMtitohe Mittel bmaeit SobloA »nf
die 8ehweid(aingou (kr ciuzclnun Qrülien am
den gcpobcncn Mitlolwort z.uläüt.
£iu Maß hierfür i>t in der ^niiuleren Ab-
weieliang'' oder dem soirenanntcn „O^r-illntions-
exponeiit" v<»n Jherinj; geijefx'n. Diese initi-
iere Abweichung wird bvtechuet, iudcui umi
I die abiolnte Snnme (8) der eiueliien Ab*
. wcicluitigen Vinn anthtiietischeii MitU'l duicli
die Zahl der Messungen (h) dividiert. Es sei
A die mltltee Abweidhdi^h eo iii:
n
Ä seigt aiM aleo die dorobeobnittliobe
Schwanknng der Meeeiingen um dee tiitli-
inetische Mittel BB* J« kleiner^, um so kleiner
die Abweichungen vom Mittel und desto gleiob*
mäßiger das anthropologische Material.
Nachdem die TebeUen 1 bis 5 laut dieser
Methodp fuP!imTiioiitre«iellt worden sind, ist mir
die moderne Art der Variatioustje Stimmung bo-
kennt feweideii. Bin beatetii bn folfenden:
iiKiii ;iililiert iiiclit die absoluten IJetrHgo der
I einzelnen Abweichungen, sondern die Quadrate
j dereelbeot bienehitet dee mittlere Qnadmt vaA
I extrahiert die Quadratwurzel Die so gewon-
none Zabl wird in der engUeohen Idteratur ala
I „Standard devietioo* beedelmek Dlcee GrOBe
befindet iich in einer konstBBteD Benebimg
Izuni Jlieriii 46ehon Oszillationsexpononten, wenn
die Zahl der beobaohtenden Individuen bin-
. reiehend grafi UL Wma meii den ^OtäUSoa^
Iexponcut" mit Ä und die „Standard dcviation"
mit d bezeiohaet) so ergibt sieh für hioreiohonde
grolle ZeU von IndindaeD (n): A = 0,7979 a>>
Fflr die Berechnung der Körpergr4ße der
in folgender Tabelle genannten Völkerschaften
sind von mir 1148 Messungsliateu erwaohaener
Peieonen 628, ^ 596) beerbeitet werden.
Wie scliou in iL r Kinleitiinj; erwähnte, eind
Korjaken von üischiga, Jukagiren, Tongoaen
von Oieobigs nnd Jakntinnen von mir lelbet»
und nsiatischü Eskimo, Tschuktschcn, Kaintscha-
daleu, Korjaken von Kamtschatka, und Tun*
gusen von Kolyma nnd Anadyr von der Bogo-
reaeehen Abteilung der J es np- Expedition ge-
niOHSiMi worden. \^t\i fvnnrc WitdürholnTr^en
xu vuiuicidcn , will ich hier bemerken, daU da«
QfliBgte eldt eaob anf die Tabetten S, 6, 7
and 8 beliebt
■) c. iiiveiipori, Buliatieal nwtheda New
I Xork laiv, Jobn WUejr tt ikitia.
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Frau Dinm Joobtlaon-Brodoky,
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Aus den mittleren Grölteu ii«r vorliügoudcu
Tabdl« iat n «ndimi:
1. Daß die Jukagiren (1660 mm), Tuugn!>pn
(1565, 1574 und 1588 mm) und Korjakeu von
Qiaehiga (1 596 mm\ laut den von TopiDArd
ge»cshlagenen Kategorien, zu den kleiiieu Völ-
kern, uud daß KamtRchadalen (16U1 mm^ Koi>
jakeii von Kaint«chatka(16!20 mm), Taohidte^tn
(1622 nun) und asiatiwh« Eddmo (1433 min)
zu den untermittolgroßon Vßlkcrn gehören.
Fär die mittlere Körpergröße der Jakuten
will idi hier Zftblen «ndenr Antormi «ofltlinn»
da ich selbst liei den Jakuten nurFnuii ii ^'L inessen
habe. So beträgt die Kötpergräße der jakutiaohen
M&nner nach Haiuoff 1631 min, naoh Heeker
1610 mm und nach Wilaschcwsky 1607 min.
j 2. Dnß die mittlere Körpergröße ilcr Kranfu
i bei den Korjaken, Kamtticbadalen und a»ia-
I tJaeben Eakimo um 105mm, Iwi den Ttahnk-
tsdien Hill 102 mm, bei den Gischiga-Tungusen
um 100 mm, bei den ADadyr-Tatigusen am
92 mm, und bei den Jnkagizen and Koijaken
von Kamtschatka am 90 mm kleiner iet sie die-
i Topiuard''j gibt fiir den Unterschied xwi-
\ Müiim der KidrpeigvAlle der Iteiden OeeeUeebter
j die Zalil TiO mm an, welche Diffi iciiz nuch
I Detiikcr'J annimmu Boai>) fand bei dcu
I noidemerilauiieolienlndiuiem fOr große Stimme
j einen Unterschied von 135 mm (ö* 171,2,
I $ 157,7), für mittelgroße Stämme vou 125 mm
! (d* 168,4, ? 155,9) und für kleine Stimme von
I 99 mm 163,7, 9 153,8).
I liri Mainoff finden wir für 'licji niLTt n Ttin-
I gusen, die er ^audlicbt»" neuut^ eine iiift'ereiuc von
101mm (<r 168,1, 9 Wifi), für die «»«rdlioben«
aber nur eine »olchf vun 72nun (d" 159,8, 5 1 ITj;).
Bei den Jakuten beträgt die sexneUe Difie-
reez in derKörpergrölle mob Hninoff 112 mm.
' nach II eck er 122 mm nod DRoh Witn*
schewsky 109 mm').
') Topin»rd,jCltat«ntad'»iitlinipul. generale, pAä*,
*) Dantker, The Beew of Xan, p. 39.
*) Fratts B»M, der Antbnpolivie dar ihn4-
amarikaulmlKMi Indianer, aes dan Verliaiidleiifan der
Berlineir Antbrop. ßeüfiUcliaft i(it>f>, 8. ilt.
*) Ffir Aw Slntinluiix <lir KOr[K-rirrAlte dar Frauen
('r:>bfUe 1) in Kiilen^'ncD. ilic deu für die KöriM"T?röß(»
d«jr MiiuinT Huf(^>'«tf|lt>-ii KiiiejKirien «nt^piechen, lial>c
icli diu Ziihlpii K;imtlir.h<?r ni.^iinlicher Katcgorii'ii um
ICHlmni kleiner angeooiuwen, da die Differenz swUcbtut
uiyiiiz-Cü by Google
Zur Topographie de» weibi loben Körper» Dordostsibirischer Vulker.
Nseb Starr liod die Jr^niaen dar ludüuer
v«in iHcffiebtn Mmko dnrbhieliDHtilioh 133 nun
klciucr als die Mäuiior. K. Sspp«r beobaobtete
bei den Keckchi eu\ n 100 mm Unterschied M-
Wouii H ir die Köipt j^m uUc »1er von mir und von
Bogorai gemeaaeDeu Eiugeboreneo dci norddttp
lifllMn 8ibbi«M mit der nittleir» Btetur d«r nral-
allaisohen und einiger anderer asiatildier Völker-
schaften, so w io t' i rii ( ' r S t.^ n I tu 0 Nord westamerika«
vergleichen, »u lirbalUit wir folgende Tabelle:
Tab. 2. Mittlere Körivcrgrößc uraluUuisober und anderer Völker des uordöstl. Asions.
Zahl dttr iuiitrkdaoD
a) K!. iu.> Völker (IMOnm
Skandinjivuebe Lappan')
J>»niMei-0»tj»ken •)
Orrt'ccbeii (nacb If ar|{arito{f)*) 1
N irl Tuniriuiea (MitiaofÖ ,,,,«.«,.1
iiiiv<i.^<'h<> lAppeu*) •••«>••». 1*. .«•..[
SatUi ' ) \
Aiao {K Auei)') . •
Ob-OnljAk-n
•la(>AD«r iSokittWn)')
Karaffaswn (8aleisky)*>
4apaiter (von böberer OeseUacbaft)
h) üat«rini«t«lKroSa Titlkvr (IMt Us 1«Mbb): [
JakirtM rWitaiabawtky)*)
J^Bkutaa ntaiaoff)
Burjaten^)
Tnrgoutrn*)
SItU-TuDguM-u (Maiaoff) .............
TuDgussn V. TranabaikalienfTatko-HiryaaawioiO'J •
Kalmäcken
RjrgiM'D *)
Ifaainsrihii Tatarm (Varuaebkia)'}
KMm-TMhdilNhn*)
r) rt , rmittelKroae Völker (1S5I bi» ITOOmm):
Cbiu«tä«i^u i -
Bancbkiren')
Twbuktitebon (OUufjeff)
KarakirciM«') .
fliboa (Mand.Khu-Tungfttaen)')
L'uUrHiUcd
1529
2h
1540
■ii
8
1545
1443
102
11
1548
1559
. .
64
46
15S"
1430
130
91
«9
1567
1471
M
19»
27
1579
14M
IM
2500
I5«5
20
10
1589
14U
IM
1100
1590
M
. I»
I«M
IM
M7
M
im
1»»
119
M6
1631
IM
1631
M
1
1631
1530
101
45
163»
305
19
1640
1504
IS«
379
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1640
1511
139
206
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IM
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Gll
1655
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1660
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1(79
Z 1
I«75
Kürpergrüßfl von Eskiuios uud ludiauoru der uordpacifischen Küiiie.
a) Kl«iaa Vftlkar (iMOnun nnd damaUr)
I«bnulor-Eiddaio*)
b) raternittalcroAaV&lkor (IMI Ms lUO
Batiibaas (Harrisos L»ka B. a)<)
Kalbbaas dar ICAadog ym Fnwer B
• irwobiBd'Bridmo').
Kwakiutl-Indiaiier')
<■) ÜttormittelgroUc Völker (l<i»l bis UOOmm)
Alatakn-Dfkimu *> .........<..
Bf 'h ("'-.r.!;» Irifüaner'j
I -UM -lu.iit I ml i.itiHr *)
ShuDWHp-lndiancr*)
Chinouk-IncIiHDer ')
KaU tUr Iniläviiio«»
M —
614
SS
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1«80
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1661
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1480
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1557
107
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I
iltT iiiit(l<>reii Kl r|ni iT'.Ur ,i, i v ;i mn m.ti rsui ht«n Mäiiiu'i uul lnutn. ytf iuh d-i Tabollo I rr»iebüich i«t,
«lob «i,}{ffSlir iiiu iiwm 'AM (,luu ujiti> »i«-iüm bcwtvU — ') K. ^nppur, l>i>r (fugi-nwärti^je Stand der HUinvicr«-
lihiaclirri Ki-utiiniji»e von MittelamLTikn, s. II (AmL f. Aatbuopologia 1804. Htit i). ~ *) Maab OflBikar. —
'> N»cU lwan<>w»ky. — ') Nacb 15«»».
uiyiiizcü üy Google
8
Fth Diam JoeliclioB-Brodikj,
Wir Mhen an« di«Mr Lbte, daß die Völker
onimr «nten Gruppe, nfimlMh die von mir
gemesnenen Jukagiit u, Tungusen und Gisehign-
Korjaken in bezug auf ihre mitUere Körper-
grOBa dan fblgamden UdiMD VWIeamebafteB dar
Altin Will glciclifu : den Lappeu, Ostjakeo,
Samojedeo, Karagasaeu, Orotoofaen, Aiuo«, Mai-
noff a Nord-TungroeD qnd dan Japaneru, aus der
Neuen Welt jedoch nur dflB Eskimo vou Labrador.
Die Köq)ergrößo unserer Äwoiton Vülkergrnpp«,
nänxlicb der Kautacbatka-Korjakou, EamU<,'ba-
dalcn, TlMboktadhaD, anatiMdMn Baldmo nnd
Jakuten, gleicht derjenigen der Burjaten, Tor-
gouten, Mainoifa BÜdUobou Tuoguaou, Trans-
Iwilcaliaoben Tnnguwn, lUmllokeii, Krgiiieu,
Tataicn und Küstcn-Tachuktaab«!!.
Voa den Indianern, die nach ihrer Statur
ttnaerar awciteu Völkergruppo nahckomuicn,
nenne ioh die Salishaua und di« KmtMntl, von
den Eskimo die Grönländer.
Ferner iat zu bemerken, daß die Tolarvölker
der Alten Welt grOAer aind, je oSber aie sni
Stillen Ozean wohnen (wenn wir x. B. die Lappen
im Weaten mit den Taobuktschen im Oateu ver-
gleichen). Dieselbe Eradietuung, aber in ent-
gegengesetzter Richtung, von Osten nach Westen,
li( iin iken wir bei den Eskimo. Von <h u Kskiim)
der Neuen Welt aind diejenigcu von Alaska
die grOOten. Wae die bdinner der nord-
pacifischen Küste anbelnui^t, so * ih< In in« n sie
mit AuaiMÜun« der TUogit>) kleiner als die
meiaten indianiioheo Sttmm« dea Oatena and
Südens Nordamerikas. Wir wissen, daß die
meisten Atbapaskeu-, Algonkin-, Irokesen- und
Siouxstäuimc laut Topinards Klassifikation
■n den groOen yvlkem gebOrw!, d* die meiaten
v»Ti ihnen eine mittlere KOrpeigrOSe Ten 1700mm
und darüber aeigeo.
Voa den Alaalca-Balclmo wird vermutet, daß
sie ihre größere Statur im Vergleich zu der-
jenigen der östlichen Eakimoatäm me der Ver-
miMiniiig mit Indiutem verdanken. Die Körper-
größe der asiatischen Eskimo, die UMüb OhMten
Ml;^^^<Mtllr^'n kitjiiii 1 -iiul ni* ihre StjunniCHgOIiossen
von Alaska, könnte man somit auf Kreuzung
') Laut Prof. Boai (Kor Antbnpologle der notd-
amerikaniMibMi Indianer IWIi 8. 87») weinen die Tlin-
«in» KarpargiMa von bmÄt ab ITOcm tuif. Die
Zahl der gemHaanen ludiildiMn tat nlabt Hiii,'"i;<-)».'n.
mit TsoliaIctMfaen sorückführen. Ana der Aha-
lieblteit der Knitor der THihnktsohai, Kor|aken
und anderer sogenannten paläasiatischcn Völker
mit d«u;}eQigen der Indianer der nordpacifisohen
Kflate wird der SoihhiO gen^j^en, dnB in ver-
gangenen Zeit i n iiahe und dauernde Uezie-
hangen awiacheu den letcteren und den Vor-
fahren der beatigen Bewohner dea loleiaten
Nordiiütciis von Sibirien bestanden haben
Auf <lii'M' Annahme gestfitzt, könnten wir auch
mit Bezug auf die Körpergröße — ala einem
wiohtigan Raaeenmerkmal — dHe Termntnng
an-jsprechen, daß die größere St:itiir der Tsehnk-
tschen, Korjaken und Kamtacbadalou im Ver-
gleich m der Köi-pergrOfie der flbrigeo Polar-
vülker der Alten Welt, und die kleinere Statur
der meisten nordpacifisoheu Indianer im Vergleich
zur Statur anderer indianiwher Stämme Nord-
amerilcaa noa gegenseitigen Beaebongen io allen
Zeiten entstanden sind.
Unter unseren paläaaiatiaoheu Stämmen gebt
dieae Betraditiuig die Jmkagiren nieiht an, da
sie ziirselt ein entaeUeden Ideiuea Volk dar-
stellen.
JJw Ettrpei^fle der Jakaten atlmnit, wie
wir sehen, ganz mit derjenigen der meiaten
iiiongolisch-tfirkisi'lK'n Stlimme) in denen die
.iakuteu gehören, Uberein.
I Über die KdrpergrOOe der Tongnien mflesen
noch eintiri> Bemerkiiniffii giMii.it-lit Wftdin. Ob-
wohl Maiuoffä Material Qbcrdttj von ihm genann-
ten nNord'Tuogaaea" aeturdOrftig ist*), so teile ieb
*) Steh« W. Bogoras, .The Polk-I<ort ef Koith-
«Mton Aifo w eoiBiwrod with tbat d Wnrtinnatan
AaMMioa* (Amerie. Aniilin|^olo({st,TeLIT, Vatt4, IMM)*,
W. Joflhelion, ,Üb«r aslattoeha nad amarikaniscfhe
JKIemeiiff in d»ii Mythpj» fl«>r Kurjaken* (Krdkunrle:,
ai.III, l»iM. .H.p>kaii>: Idem, „Thp Mjtholog)- o£ fhe
Korvrtk' (AiTierio. Ah-In.i| ,l<»x-iKt., Vol. 6. Nr. 4,
l<i<'m, ,Thi^ Kiirj.tk.', l'art 1, Hellgioa aiid Myth«
, (I'ubliratioiiH .if th» Joisp MoTtb Kxpwtitian, VoL YI,
l'jirt 1), Loi<len, IPOö.
! ') MuiiKiff «oitie „Siid-TiuigUHcn* (SÄ Männer,
I 7 Ki-ütifii) im Kpziik Olekmrfi-I» '?*-r Provinz .Inkntak
' >r'-me-«!eii. Seiiif ,Kord-Tuiii: - : " (II MHiinur und 3
I Fiiui''u) uli'T im vcrcchK.-'lcn»«! l.)>^!n!lilKcIlt«rn
IU>zirk« .lakulxk und der *irg<-iid von Oohotik nnd
i bild«i| aUo eia gemindite« MatariaL £■ Ist dctduOb
I ntdit auagMchliMMD, dat di« von Haiaoff gern«*-
I seilen «Kard-TiuiRUsen' anlMligwirrisedie KMnsten Mit-
glieder diese* oder jenes aesoUsobtss sind (siS'he i^inig«
i Daten tthar die Tungiissn der Proviaa Jakllt>k^ bkntsk
I im).
Zw Topognilplne im udMkhao
Mia« VammtaBg, daft IMmb toBgariiolieD
Stämme aus der Vonnisohnrif,' mit :^nf!oreii, klei-
uereo VOlkeraobaftcn hervorgegaugeu sind. Mai-
Doffi BwaMmaag d«r Uetnen TongaMii »k
Nordp und der größeren als SQd Tungusen finde
ieh |edooh niobt ratreffend. Obwohl es wahr
ist, dafi tmsere Nord-Tunguscn (inüglicherweiae
infolge ihrer Kreuzung mit Jukagiren) klein,
und die Süd-Tuugu8cn Main off 8, sowie die Tun-
gtuen Transbaikaliens untermittelgroß, und
die IbndMlni-TiiagaMni togar dbermlttelgrofi
siiul, PO sfben wir aus Tabelle 2, flaß die Orot-
«cbeu, «in aüdlunguaiacbea Volk am Amur (viel-
Imobt aIiR«inhat derYcniiiohung mit Giljaken),
noob kleiner sind alt unsere Nord-Tiiiii,niHen.
Kndlifih mnß in bang auf die KörpeigröJIa
Körpscs aoidaslaiMriaobsr VStkar. 9
hiMugeWgt wardea, daft sie oll aalir weaentUoh
von den Lebensbedingungen abhingt Wir
wissen, daß die in den Vereiaitgten ätaateu
geborenen Kinder eingewanderter euiopUeober
Eltern — • alao schon die ei-ste Generation —
eine grOfiere Körperhöhe aU die Eltern aeigem.
Deshalb ist es niobt auBgeschloBsen, daB Ueina
asiatische, nach Noniainerika übergesiedelta
l'olarvölker sich mit der Zeit zu groUeii SlämTnen,
wie gegenwärtig die meisteu Bewohuer Nord-
amerikas es sind, entwiskeln konoteo.
' Zum Schlüsse dieses Kripilt ls gebe ich hier,
< um die individuellen ScbwaakuDgeu zu zeigen,
7 Knrventafain, die in Proienten die Zahl der
Individaan flr jede GrlMe in OaBtimetani an*
geben*
KnrTentaf ein 1 Ui 7.
uiyiiized by Google
Fnn Dina Jueheliuii-BroiUky, Zur To|>o((r«pfaM d«c watbliehcn Körpers nor()uitUil>irisc1i«r VSlker. II
II. Über den Lanpen-Breiten-Index.
Zur atilhropulogUcheu Cbarakterinlik der
uDtamMibteD Vdlkar Mi ferner aal den LRogW'
Breiteri-Iiiilcx de« Kopfes hingewieseu (». Tub. S).
Um SU seig«iH wie «ob die iJlngcii-BreiteD-Iji'
dioet dar VAiieiiiedenen Gruppen rannander
verb<ei^ hate ieb aus THheilv 3 di« f.ilj i I
Iteihe nmoiineiigesteUt, wobei iob xogl«icb die
wxiwll« Dlflcran beifiokdohtigte.
Tabdle 4.
Mftt)«r*r
T.:u._;en-
Kreiteii-
lod«x
U&Mnahlid
I
+^
K'ii'.iHken von KamtadHldca
' 78,1
7K,ü
— 0,1
K«int>ch*ri«lf"
7R.;.
77,4
— 1,1
7H,i
7»,4
-j- 0.9
7H,7
7V1,,1
+ 0.()
Korjnkeii vim Oischign
S(|,H
Ht>,<)
— 0.8
!*0,4
80,0
— 0,4
80,8
80,8 1
— 0,8
80,8
79,7 1
— M
81,0
81.8 3
-0.»
JefcBtMi ........
•8.1')
88,8 \
4-o.j 1
Laut der Klassitilutiou von Prof. Martin,
ineb weiciher Llngeu-Breiieii-IiidkM de« Kopf»
unter 76,4 aU dolichokcphalo, von Tfi.f) Ms S0,9
jj« mtisokepbale, von 81,0 bis 85,9 als bracb^ -
kephate «od 68,0 «nd dMflber tla hyperbiaoby>
kephalc botrachtt-t werden, gehiiroii Korjakon,
Kamtiebadaleo, Tangiueii, Jokagireo und Mi«-
tisdbe Eakimo rar «reiten ood Tkebukteebeti
Debüt Jakuten zur <lritton Kategorie. DiiUii
haben di« J.tkuten die breiteren Köpfe. Der
UnterscUied xwisvheii den Indioeti beider Ge-
üobleobter ist ao nnbedentend , daO b^ d«o
Frauen 'lie Einteilung der Indices in rneeo-
kephalc uud bra«bykepbale di«8elbe wie Ik-i deu
Mbtt«» bleibt Eben betiiairtfiobenii Unter-
schied (1,1 Kititnit) im Mittelindi-x dtr bi-iibii
GeaebleobUir finden wir bei den asiaüscheu Eskimo
and Kamttebadelen.
Aus Tabelle 3 ist sn «ndieu, daß bei den
Jakatinnan and Tachuktschon der größte Prozent-
Mi uf die fancbykephalc, bei allen übrigen
dagcgw auf die »«aokepbate Onippe fUIt.
') Madi Haekar: 2ai
m l^poa dar JakaMo.
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Irknuik inM, 9. 47.
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Vnn Vinn JA«1i«1«oii<Brftdt1cj,
Da der LÄugeu-Brcitea- Index des Kopfes
•Ifl 6iiiM der wiohtigtten ItomifiimuHrkwMTe ao-
go»ebeii vAn], so will iob ilit- von mir Ix'rech-
ti«t«D Größeu mit den von anderen Autoren
festgeetelltea iÄuguu- Breiten -ludices der im
▼OTig«n Kiqntel «rwihoten Völker TwrgWdiim.
So «ifciltaD irir:
Tabell« & L&ogeii>Breiteii-Iadex des Kopfes.
Nr.
3
4
5
e
7
B
•
10
II
12
l.t
14
15
IB
17
18
11)
SO
21
22
23
M
n
2ft
27
Aiiiü (nach Kugapel)
, Toii Yeio") . . .
Japaner')
CbinvsPn Tun Kiildicha ')
Oirtjaken')
M'tnl-Tungiu«!! (niich Haiiioff)
T«chaktach«n (oMlt Oltiti^eff) • • . ■
KaaiMiMlM Tataren") . .
Koiwacr')
TongaMn ran Tnuirtnlludln (Talko^Bryneswiez) .
MuudTChu (nach Pajfttkotf *) . . . i
Jakuten (nach WttMohvwvky*) i
Baxchkireit ')
Kalmüoki'ii') . ,
Jakutall (nacb H»i90fiO
Btt(t-TuiigiiMn (aiMih ICalnotl) .
OmUichen ') ....................
Jakuten (naok H»ek«r)
Hojntpn 0 .
SaiiiDji .ien')
La|>l<t'n ')
Torgouten ')
HamUchu (na«li Ujfalvy')
Bar}At«Ti') .«••*..*....
OUiaken')
Haida«')
Bella Cm)lB')
Sbuüwap')
SAlishan (Hariitnn Lak«*)
Zahl der
ladhriduen
MittlfTpr Längen-
Breiten-Index
de« KopfM
SuBiidlcr
1
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78,04
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1 77,8
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—
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37
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81,84
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82,23
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82,82
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15
82,94
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82,53
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82,66
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82,69
82,26
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82,81
1 139
83,01
72
20
88,03
82,57
88
83,95
24
84,00
103
84,73
84,91
•»
85,87
90
86,03
M
M^7
«74
B7,10
614
76,08
1 114
79,02
1 68
82,07
38
83,04
1
84,09
Ii "
88,08 *)
1
Aus vorstelirDilei- Tiihclk' uclit hr-rvor, 'laß
fast alle Iiier aufgezählten tarkiecheu Vüiker
(Nr. 8, 13, 19, 15, 16 und 19) Imdirkephal
»iiid; Kirgief^n und K.nrakIrL,'is<'ii (2fi iiiirl 27)
bsbeu sogar einen hjrperbrachykepLalen mittleren
index. Sonnt sUmmt der mittlere TJingen-
Breiten-Index des Kopfes der von mir unter-
suobten jakutischen Frauen mit dem der meiHtcii
tflrkiaoheu Völker filMirciu. Außerdem sehen
•) Naeh Denikcr.
*) Xafli Iwanowsky.
Nach Bon«.
') Mäglicberuei4e kiuMtlMh dcfunuieii.
wir, daß die türkiBolieii Völker im allgemeinen
keinen geringeren Uegen'ft'riten-Ilideac de*
Kopfes haben als die Mongolen (Nr. 14, 22, 24).
Im Gegenteil finden wir, daß einige tOrkisobe
Stimme (36 and 37) breitere Köpfe ab die
eigentlichen Mongolen aufweisen. Die LAogen-
Breiteu-Indices des Kopfes unserer Tungusen,
besonders derjenigen ron Qiscbiga nnd Kolyma,
stimmen mit den Läugcn-Brciten-Indices anderer
tungusiscber Stämme nicht überein. So Beben
wir, daß Maiuoffs und Talko-Hrynoewiexs
ToDgUSen und ferner OroUiclioii , .Mandschnreu
und Koreaner (Nr. 6, 9, 10, 1 1, 16, 17, 23) brachy-
kcpbal sind. Indem icb diese Uugloicbbeit
Zm Topo(im|lda im iraililiaih«n KStpan aankMtribiriMilMr TBlker.
»
kioaMa1i«re, will lob voriluüg »va dmdben
keinen SohloD rieben. Solange die meisten der
viel«B, wttto Toneinauder z«rftr«iiten (uoguiaohen
Sttnme aiithropologi«cb td4A.t nuMnndit und
ihre Bedahongen zu den benachbarten Völkern
üicht feflt(;estelU sind, können wir von einem
«igeotlichen tunguaiaoheu Urtypua nicht iipreobeu,
abo andi kdoen Ymadk nuMdieD, ifgaud w«Idi«
Ahwi'ichuugen von demselben 7.u crklSreiu Wenu
wir die von mir g«meuenon Giscbiga-TangiiaeD
(hauptwlchlicih iragan der grtiäerMi IM der
gen«n0D«B iDdindaw) in Betracht üiehen, so
sehen wir, daB aio sogar schmälere Köpfe als
ihre nächsten Nachbarn, die Jukagireu und
Korjaken von GKwdügi, Miffr«iMiB.
Somit kann der mesokephalc T<flngf n-l?i t'iton-
Index dieser TunguB«a wohl kaum als Kesuitat
der KreniUDg mit Jaluiigirm und Kcnjalcni, die
man ala niOgliali MmeliiiMii darf, betnuditet
werden.
loh tritt 1d«r liemerken, daS die Qisobiga-
Tnugusen, welche ioil edbet in NajaobMl ge-
liietksen habe, wenigstens gppenwSrtig, nur unter
siöh heiisteu. Die meisten ihrer Geschlechter
konmen aur wenig ndt «äderen YOtkereduiften
in Berührung, und sie verstoheii nur llirc eiLrenc
öpniicbe, waa bei den andoreu tunguaiaobon
Stimmen «ei» edten varicommt Di« melatea
Tuugusen epreobm die Hendtttem ilirer VmIip
bam sehr gut
Der Längen -Breiten -Index de« Kupfes der
KamCioiiidelen nnd der Eotjeken von Kuni>
schatka gleicht dpmjcnijjnn der Airin, «IprJnpaner
aod Chiueaen. Der Längen-Breiten-Index des
Kopfaederlakegirennod der 6iielkig»>Korje1cen
kommt unter den kleinen Völkern des hohen
Nordens demjenigen dcrOstjakcn nahe. Dagegen
risd Samojcdeu und Lappen brachykephal.
I)t-r I>:iiigen-Breiten-Index des Kopfes der
asiatischen Fjikinio differirit silir wiuit,' Ljc^fn-
äber demjonigeu der Alaska-Kskiino. Während
die fletlieheB BaUmo lent de» mm Sebtdel-
messuD'^Lii grwouncuen Mittelzahlcn dolicho-
kephal /.n tiein i^nheincn '), sind die Alaska-
') I>«r utiUl«ir<? LAngcfn-Dreiveu-Itwlox von 15'J
8chAd«ln der östlichen Eiikimo tx-trilgrl 71,3, derjpiiijfp
*<m 37 Schftdeln der Alaska-b<ikimo 77,0. (Siehe Uonii,
Zur Anthropologe der nurdamorikaniachen Iiidiatirr.
VwhaiMilBngea dar BarUacr Aathropalugiaobini Oesall-
■«halt iM5^ s. an.)
I and aeiatiedien Beldnio — mJttwilMiinHeii in-
folge i-incr VcnniHchiing mit lodiaaeill odoT
Tachuktttcheu — raesokepbal.
Nehmen wir die mittleren Werte aua deu
Tabellen S nnd 4 ftr die Längen-Breiten-Indicea
des Kopfes der GrntilSiidtr (76,8), der Abuka-
Eskimo (79,2) und der asiatischen Eakimo (80,8),
ao ergibt ridi anoli hiw, daS von Owod naeh
' Westen der Wert dee Lta^geD-Drdton«£idiii
dee Kopfes steigt
Sonderbar ist, daJl die Tschuktsohen sich
unter ihren Sefaweeterttftmmen, den Korjaken
und Knmtschndalen, welche dfei St&mme Mund-
arten einer und derselben Sprache reden, duroh
ihren btaohykephalen Iilagen«Breiten*Lid«x aas*
zeichnen. Auch hier wt-nle ich mich jeiles
Versuehea, dieae Enobeiuuug zu erklären, ent-
halten, loh mOohte nur daisof hinweiien, daO
' die geinesaeneu Indianer der nordpacifiacben
Köste einen brachykephalen und sogar c'iucn
byperbracbykepbaleu Iudex aufweiaeu, und daü
ein anderaa pallaaiatiaehea Volle, di» Giljaken,
all* ein hyperbracbykephaics erscheint. Auch
will ich hier die Aleuten ervftbneo. Uinaiobüieb
ilirer Kultor rind n« den PaHaoiaten aalir ttiD-
lich, und obwohl sie, wie man annimmt, eine
Eskitnomundart sprechen, so weist ihr hypcr-
brachykophaler Index doch auf eine ganz uidorc
Abkimft bin. Wir beeitxen nooh kaum Mea-
sungcn au Jjobonden; alita- Messnngen von 36
AleutcDscbftdein ergeben einen mittleren Kopf-
index Too 84^*) nnd wem wir dfo IMfliBrena
zwischen Längen - Breiten - Indicea dis Kopft s
au Lebenden und an Scbidelo uach Prof. Boaa
ni 1,4 Einbeiten*) «nnebmen, ao erheltao iHr
für die Alenten einen Kopfindex von 86,3.
Aus den Kurvontafeln 8 bi:* 1 1, die am SüMti«se
dieeea Kapitels abgedruckt sind, ersehen wir,
daa die Kopflndioee alier von nna uBteraiuditcti
V.Ukt 1 sohaften mehr oder weniger variabel sind.
Eine besonders große Variabilität finden vrh ln'i
den Tscbuktacbeu, bei Mäuncm wie bei Frauen
Ea treten bei ihnen iwei dentlioha Mnrima lier-
vor, "n"! nnf eine Mischung zweier vcrschie-
dtiuer Typeu: Mesokephaleu uud BraobykeplialeQ,
sobliefien lUk.
*) Boas, a. a. 0., 8. 897.
*) »enelbe «. a. O,, & SUS.
8 KarT«iitot«tD 8 U> Ii.
57 rrauftp 46HuuMr eOfnaca
LtagoiiSMitai'&iaeK int Jakütina««. LtagwBnitan-IndMC dar Tmigatea im B«rfiln Qiidi%a.
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Kniu Diiia Joeliclson-Rrodiiky, Zur Tnpoffmphia dot «äMiohQB KAiptn
IIL Über die grSfite L&nge ub<1 die
grftfto Breito 4m Köpft«.
W iihrend dt'r T.iiiigoi)-Breit«n-I»»dex sich nur
aiif da» Verhältnis der liciiU'n Durchitu-tsscT dos
Kopfe» bmeht, »o weist die iJiiigc der Dtirch-
OMMer ala abwhiter W«rt in gewisMr Hinmebt !
a»if (iif Oriißf dos Kopfos hin. Auf tliesu Weise |
köiuivu wir, da andere EopfmessuogeD — wie z.B.
der HoriaonUdanfiuig des Kopfes — nodi otoht
1<«arb«itlt liod, eine gewisse Vorstellung davon
bekommen, wie sich die Uröße der Männer- und
Fraueuköpfe der von uns untersuchten Vülker-
ttSmtlm untereinander verhält (s. Tab. 6).
T)ic foli^fiide T.'iVictle gibt die Differenz an,
um welche die mittlere grüßte Länge und die
mittlere grOOte Breite dee Kopfes der Franen
kleiner ist ab die mittlere größte Länge und
die miulere größte Breite de« Kopfea der Männer :
YSQmt. U
GröBto
Lange
— ifi
— 6,8
-M
-5,1
— M
-7,5
GrOOte
Breite
—4.»
—4,9
— 5,7
-5,4
-».0
— lA
— 6,1
»logischen Arbfiten
, . Gildliga-Xorjaken
liU
h>-i Avn Korjakcii vim Kam-
tachatka iini
bei den KamtM-hatlalcri um
a , Jukai^rea um . .
, , (iiiK'.hii?r4 • Tnrifriispn
um . .
bri U"'n K<'1\ in;»- 'rim;,'!!"»!!
um . . ...
bri den Aiimtyr-Tuiigusen
um
In ili II ^li^hL-rlL't'ii ar^'
Über die früher erwaUulcu tiral-altaischen und
•mbnon VtSlkiir hahm wir «ebr wenig ▼«cglei-
cbi imIl-ä Mati'riiil In beziiLr auf die Worte der
beiden Durchmesser des Kopfes. Gewöhnlich
in di* Zahl der der Bearbeitang traterzogeneu
Messungen nicht groß. Von den Indioes des
Kopfes linden wir hauptsiehlieh den Liingen-
ßreiten-Index bearbeitet, vielleioht noch begleitet
von einer Tabelle Aber die größte Länge, wie
IL |{. bei Iwanowsky*), oder Qlicr beide Durch-
meeser de« Kopfe«. Wenn wir gleiche Läugeii-
Brritfiii'Indioea des Kopfw tweler oder mehrerer
V«lker und die mittlen Zahl für einen da
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') L"lt.'i- den »nthmi^tl. -i.'isi hen
Völker unj; BuJUaoda. Moskau 190*.
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Fru Dia» Jeehelsoii>Brtt4«k]r,
ÜarolimeMer des Kopfw habtn» *0 können wir in
gewisHctn Maßo von komparfttLv«r6r5ß« dur Köpfe
qpnehen. So fiiificn wir aus nnsercn Tabellen 3
6, daü KamUchMlaleu und Kolyma-Tuu-
Im'gMfliMii Uogeo- Breiten -Index —
78,5 — und doch verechicdone gi-ftßte Längo des
Kopfes (uftmliob 188 mm bei den Kanitecbadaleu
imd 192^ mm bei den KoljmipTnngaien) auf-
weisen; folglich liaben dio Tungusen größere
K^e «Ii die Kamtachedaleu. Von den tmMr
tledien Ekddmo nnd den Ankdyr-Tangnien Iw-
HiUen die leteteren grö^vri' Kopfe, du ihre
Tj&ngon-Breiten-Iniru-i'N <l('s Kopfes j^Uich sind
(nämlich 80,8), die grüßte Ljinge de« Kopfes
der TtangvMQ (191^ min) »ber gvOßer tat als
diejenige der Bildmo (189^ mm). So int der
Umfang det Kopfes der Jnkagirinnen otwas
i grtißer aU der der Korjakinnen (ihr Längen-
Br«iteu-Iudex beträgt 80, die größte Länge de«
Kopfe» aber 18ft,S oad 188^ mm)^
ir. Übw ien •aattntaehen «MleliMB4«x.
Wbr «ollen raololMt «enuMiien, «nen Eiu-
blick in das Verhältnis Kwieebea T^ngc und
Breite des Gesichtes der von ODS onterauobton
Völkertohaften r.u gewinnen.
Aus der Berechnung d«e VerbUteisses der
auatomiscbcu GtsIdiUilänge aur Jochl''>^f nluciti^
habe iob die folgende Tabelle fUr dcu ana-
I tomisohen Oeriditsindex «rhaltMi:
Tabellt; 7. Analoiu iücher Gesichtsind >■
Anistinehe i Tiwhuk-
Ktkimo I uchen
T K.orjak.eu vou
\ Oiachiga
9M der i
SO
(n.nrn:t.-j.r<im (oator 74,9), in Pkw.
mfi Us 80,9), in Bm.
LoptoptoMip Itnfi n. A*(4ktMr)b kl Fm.
MittlnUMi
Maxisen ...i. .....«•
9
7a
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126
9
50
171 I ISS
Kam-
taohatks ^|
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KamtBcha*
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— 1,2 1,5
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Fm. • M.«l ».9 10.7
4,4
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M,«l Ml 10,7 8,8'
1 77 75 ■ 70 73
: 97 93 »4 66
S ♦ « *
M,Oj M,0| 84,4 j «8,0 j - j -
\u!^ iliot-tT Tabelle ersflun w'n. il;iD 1.>i iIdi ' Dieser l'mataiid, verbuu.ln
I -
I -
38
8«,>
18,1
79
95
•«.0
Eskimo, Tschuktsobeu, Jukagiruu und Jakutinnen
kune Oeoiebter gar niobl vorkommen, and daO
bei allen Völki'rii ili t ^jr.iCu- Prozentsatz auf
mittcllange Gesichter fällt Bei dcu asintiftclicii
Eskimo, Tschnktschen und Juki^ireu, besoudcri^
aber bei den erstnmi, Inden •mir eogar eineii
botilditltoheu Praaenteata langer Gceiicihtet;
wie wir weiter-
hin sehen werden — mit einer großen *Joch-
bogenbretto, weilt bei den aaiatiaolMD Bridmo
auf eine mlehtig« Botwidkeluiig d«t Geakdit»-
gkcletts hin.
Aus Tabelle 7 bekommen wir folgende Ueihe
dea mMuea anatomiioben CkaiofaMiDdez:
Digitized by Google
Zur TopoRnphie dea weiblieben Korpers Mrd(»tnfa(riMh«r Tölkw.
17
nexueller
Kf
s
UnUnMUied
A»iatiii«h« UkiBO .
88,0
87,7
— l.l
T*cbuktwhtn • . .
8S,o
m.»
-I.T
Jukn^irrii ....
66,0
H4,0
-8.0
»i,5
84,3
— 1,2
84,4
83.0
— 1,4
■Irtk iiU't
84,0
Kamticbadaleii . .
, 83.3
fil.a
-1.»
WiT lelMii vm diamr Reibe, d«0 dw
tischen K^kimo die längsten und die
dftlen die kürzesten Gesichter haben.
Lcidei' hab«u wir mit Bezug auf den aua
'Aaetomische G«aicht8h5he X lOON
Jüohboganbrait« /
gar kein Tergl«iohbe.m Matarisl von den oben
erwähnten Völkerschaften. Wohl ßtuKii wir in
mahreraD Ärb«i(«ii ll«terial tt>>er den pbyaio-
gMMuiidwD Gkiiobtriiidex
( Joch bofren breite X 100 \
Phy»><>g>ioniii)ch« OMiohtdiAbi/
d«eb h«b« ich die physiognomieebe GeerabtefaOhe
(Abstand des Kinns von der Haargrenzc) noch
nicht bearbeitet. Übrigens sei bemerkt, daß die
lljiargreuze bei der Messung der pbysiognomi-
iciben Ge^htallng« «in viel weniger zuverlässiger
Messungspunkt ist, als die Xiiscnwurzel bei der
Messung der aoatomiacben Uesiuhuläuge.
Wie der Längen-Breiten-Indcx de« Kopfes
in gcwiaeer Uinüohfc nur auf die Forat diese»
Körpeiteilee hinweist, ao eeigt der enatomiedie
Gcsu htsiiiili \ mir «Iii' Form de« Gesichle« an.
Wenn wir aber die »beolateo MaO« der grOAteo
Breite oder der Uogo dee Gerieblai batraehfen,
so bekommen wir auch von der GfOSe dei
Gesichtes eine gewisse Vorstellung.
Über die mittleren minimalen und maxi-
malen Werte der gröQteu Breite dc-a Ciosicbtes
der von uns untersuchten \ ölkerschaften gibt
zunächst die untenstehende Tabelle 8 Auskunft.
Am denelben läßt deh in besag auf die
Wert« der mittleroa JoobbogenbNtte fclgeDdo
Beibe anfstdlcn:
Mittlere Joclibogciibrcilti.
9
1 SezneUer
mm
nun
j VntatMUad
143,5
136,1
-7,4
Juk.if.'iri'ii .....
145,3
137,7
— 7,6
UiKhigB-Korjaken .
146,2
13»,5
— 6,7
öitohjfs-Tnngwan .
l4K,.f
138,0
— 8,3
IMiuktsoben • • •
; 14«,,^
139,0
1 -''^
Afiitftiil» Sikfmo •
1 l«T.«
l«e,4
!
14S,«
1
') Nsch II 0 cker.
Tabelle 8. Jochbogenbreite.
|. Asist.i-i-h"
■ Kskimo
uehen
Korjaken vun
niitrikt
Kami*
taehatka
Kamtacha*
dal«ii
Mititmuaa in :
Kittel .
4
60
134
157
78 150
126
148
134
103
49
133
149
178 133 24
isa
160
1»
63 65
147,«^ 1S»,4<I 14«,a; 18» 1 1M,S
12« 136 : 128 135 \ 185
151 152 I 142 155 ! 148
lStlr5| 14«,1t 18»,t>. 149,& 1S«,1
IndivUa«n
Tnn^uMii wo
#aln«jr
cf
57
$ |l 0* ? I Cf 9 , ö- I 9
3« 53 72 10 I « ' 22 «
Jakvian
58
I
MiDÜnum in mm ,
Hazimam . .
Mittel
im>l<'rv .VSw-iohuDg
AnhlT l«T Aiitbropolo^ K. 1'. Bd. V.
I.iri ' 128 • 137 I 131 ' la» 133 ' 140 I 128
156 I 148 155 ' 148 | 155 147 155 I 142
145,5 137,7,146,3 138 ! U5,3i 188 146,1 j 139 '
138
158
,14»
Digitized by Google
Krün I)iti:i .1 nc boltoii- R ritil s k _v.
Au» dieMT Reibe ersehen wir, daß die Eain-
twMrien dieUeinflte Joflhtiogen1)rdteaiifireia«ii,
nnd da sie, wie eich aus Tabelle 7 ergab, auch
den kleiiiHten anatomischen Gesichtsindex haben,
so folgt danuis, daÜ »ie unter unseren Völker-
aehkften aoeb die Idaimteii Genditar barftMD.
nie asiatischen Esktmn aV.er, i]u: den größten
anatomiftcheu GeAicbtaiiidex uud dabei (nach den
Jakoteo) »noh di« grtfite Joohbogenliiraiee Mif-
weisen, haben die grüßten Gesichter. Nehmen
wir noch z. B. Jakutinnen und Jukagirinnen.
Beide haben einen mittleren anatomiechen
Gemoht^dex 84; die JochbogeabMtta der
ersteron beträgt 142 mm, der Irtrtpren aber
lölfl mm. Daraua folgt, daß die Jakutinnen
giABen Oeriehter brnben »b di« Jukagirinoen.
Zum Vergleich will icli liier die mir be-
kannten Daten über die mittler« Joobbogen-
brwite Qial-altawdier Vfllker anffibren:
1
Indi-
viduell
JiHrh-
bof^n-
Jakuten (nach Heck er) .
137
lüO,!
, (nach Mninoff) .
UU,» >
BM-Tui.u'u-oii iMaiuoff)
75
151,0 «
, t'l'aiudti . ■ .
7
141,0 /
Nord-Tunga»«n (MaU
noff)
II
141,0 1
Boijatea (Sbendri-
kowskjr) . . . . t .
148,0 I
Wolea-Kalmfickstt (De-
«
I4«,5 1
Wolga Kalmttck«a,VMaUi
138,1 (
Tnyouton (uaoh Iwa-
S«xiuUar
UntMMhied
1 — W,0
10,i
Wir sehen, daß die Joohbogcnbroite unserer
Jakutinuen derjenigen der von Haiooff unter-
mdhten Jakutinnen fast gleich iit^ Die Joch-
bCjgieo breite von Mainoffe Sfid-Toaguseu da-
gegen ist breiter als dit-jouitr«? nnsercr Tun-
guaen. Die Burjaten und W olga-Kalmücken haben
•in» UeiiMre vnd di« Torgoateo eiii« grOAere
JochbogenVireite als die Jakuten.
Ober die Joobbogenbreite der nordpoci&aohen
lodiaoer haben wir fdgeiid« tob Vrot Boas
gewonnene Daten:
Haida XihinukiBB .<..<t>i«« lM|7iani
Kwakintl I6l,4mm
Indianur von Thoinsou-River 147,4 mm
Ein Vergleich der obigen Zahlen mit den
von uns ermittelten xeigt, daß die Jochbogou- |
breite dieser Indianer diejenige unserer Völker*
sdiaften (mit Aoanabme der Jakuten) ftbartrifit
Nur die Jochbogenbreiteder Thomson-Indiaiier
gleicht derjenigen der a^^iatischon Eskimo.
Mit Bezug auf die Joobbogenbreite will ich
Idar ant «in« intareHant« TVitaaob« aafinarlc-
sam machen. Wie bekannt, zeichnen sich die
reinen Eskimo durch ihre Dolichokephalio und
gleichzeitig durch eine betrilchtliche Jochbogen*
breite aus, so daß wir, wenn wir ihre Jochbogon-
brcitf durch 100 mulüplizieren und durch die
grüßte Breite des Kopfes dividieren, eine 100
Ubentaigende Zahl bekonmeo. ]M«w PMpordoa
zwischen den Breiten des Gesichts und dos
Kopfes trennt die reinen Eskimo sebarf von
d«n Inditoem. Die leMarao haben breitsr«
Köpfe als Gesichter. Sogar am Maokcnn«*
lüver, wo Eskimostänimf rnrzeit mit Atha-
paskenstäounen in Beriibrung kouiiiieB, und mit
Uemg an£ dB« KBrpeigrSlI« und einig« andere
Maße sich «schon den Indianern nähern, finden
wir einen beträchtUcben Untersobied in den
B«aiebang«D awitebeii Gemahls- und Kopfbrehe
der Atha|>usken und Eskimo.
Die 21ahlGn der folgenden Tabelle entnehme
iob einer Arbeit von Prof. Boas^).
ludi-
vi-
duen
1
Mittlere
Kupf-
bratta
breite
B«zi<»-
bung;
der
Gwiicht»-
xur
Kngt-
terile
17
ladiaoer Tahl-
taa if , , ,
IM,«
•M
6
iBdisBar TaU-
taa 1^ . . .
1U,S
i4a,a
M,4
7 1
Indlansr Emmi*
ehcnx (f . .
153,1
UM
96,9
i'i
Eskimo Kuuk-
IMkgmiot cT •
144,0
147,8
102,7
6
Mukimo Kouk-
pacmitif $ .
141,5
139,7
00,0
IS
Kskmio NiiUB-
Utgtarui d* .
154,5
1Ä^,7
foo,n
•5
£nkiinu Nun«-
142,0
144,0
Diese Tabelle zeigt, daß bei den Indianern
daa VerhUtais der Q«^blibvdl» rar Eüopf-
brait» w«aig«r ab 100 batilgt, and daS aa bn
') F. lloua,A. J.ütotie'tMtüuurciuäuUuftkeKati-
vi'^ nf thp MorthwMt Teiritortes. New Tlmk teol, p.M
aad 5H.
uiyuiz.Cü by Google
Zar Topogra^U» te wfXtiBohmt
It
den Eskimo (mit Ausnahme der Eoukpugmiut-
fnueu) 100 abcnteigt.
Bei allen nnopreu Völkerschafttii ist die
mittlere grOOte Kopfbr«i(e größer als die mitt-
Isra G«dehtobrrite (n«be Thbdlan « and 8).
Interessant ist aber der l''nU i-schied in den
BeiwliHDg«o der Gesiobt»- xur Kopf brett« bei
den MwtiniMii Bitamo mA Smii ^bitra
Nachbarn, den IMbakttölMii. Bo ist difleea
VeriiiltiiU
/Jochbogoafacrit« X ioo\
bei den i^tMiiiiiiUvn NUlktTttchafton foltr<'?nios:
Hbm late Ton
M du
Ta«buk-
bei deo
tsohen
axiatlMlMB EtUno
89 u.daranter haben
»0 bt* 94 . . .
95 bi» »9 . . ,
100 D. darüber .
8,a Proac
89.0 .
48,4 ,
18,4 .
81
104
»5,5
1,7 CMS.
25,4 ,
S2,« .
20,3
87
104
96,6
Der Index von 95 bis 100 und ülior 100
ist also bei den asiatiaoben £«kiiuo häntiger als
bei den TadinktMbea, und anoh der mittlere
Inilvx fler asiatischen Eskimo ist f^rößer. Es
ergibt aiob aomit, daß in bezug auf das Vor-
hfthaia der Joehbogenbreite cor größten Kopf-
breite die asiatiftchon Eskimo den reinen Eskimo
niher stehen als die Tsobuktaohon, mit welchen
die asiatischen Eskimo zurzeit vcrmiacht sind.
TL Olnrliöle ies Koffiw lud Uase»*
Hölien>lBdex.
In dieRrm Kajn'tcl, wie in allen vrt'it<?ren,
ist das antbropomctriMhe Material nur über
diejenigen nmoM, m denen ioh ^MdeU« Hee-
suDgen vornahm, bearbeitet w orden (siebe Ein-
lötutg). Meine Abeiobt war, den Längen-
HidMD- iri* den Ungen-Breiten-Index in gleicher
WeiM ni bearbeiten. Leider war mein Auf-
enthalt in New York , wo mir (im American
Huaeom of Natural llistory) das sämtliche an-
thropometrisohe Ibterbl m VerfigaBg etandf
tri kurz, so daD mir nicht tjehng, an Ort
und Stelle daa ganze Material über diesen wieb»
tigeb Index sn ordnen.
In bezug auf die Ohrböhe der spedett von
mir nntersuohteu Frauen erhielt ich Dteli Be-
arbeitung des Materials folgende Werte:
Tabelle 9. Obrhöhe de* Kopfes.
II ZiihI (it-r
i Individuen
Mini-
mum
Maxi-
mum
mm
ifittel
II
Oi»chigs-T»ngMrinnwt d S7
JnkaglriBaeB . . . . | tS
109
111
101
I4S
14<i
IM
187,0
183,4
lltbT
Dm Obrhöhe des Kopfes erhielt ich durch
Subtmktion der Höhe des Tratrwtfpunktes über
dem üoden von der KörpergruBe. lob habe
aber die Ohtbfibe ni«ihfe vom obenn Rande dee
Tragus, wie Prof. Martin es eiu]delilt, sondern
von der Mitte deeaelben an gemessen« Yer-
80liied«iM naataohe IMiende maebten nlmUoh
die Measnog auf dUese Art, und so konnte ich
— wie ans der folgenden Tabelle ersichtlich —
vergleichbares Material erhalten. Deshalb habe
ioh «Qob die Eänieilong dw Ungtn-HUien-
Index von Dr. Iwanowsky ang^enommen:
Cham&kephal uuter 72,0,
Orthokephal 72 1 bis 75,0
Uypsikephal 75,1 und darüber'}.
Bevor ioh jedoch zum Längen -Uühen- Index
fibergeboi will ioh hier einige Zahlen fiber die
OhrhShe des Kopfe« von Frauen »nderer Völker
anführen. Nach Koganei haben die Aiuo-
fmuen eine mitUera OlubSbe tob ISltTmm, die
Japanerinnen n:icli Bali-.: fetrie Fraut n 127 mm,
mitftelfeiue Frauen 132 und plumpe 125 mm. Wir
•eben« det fie Obrblihe der Alnofrenen der-
jenigen der Tungusinnen und .1 1. l i innen inid
die der Jai>anerinnen detjenigen der Jakatiuien
mÜMkommt.
Toigootemninner haben eine mittlere Ohr-
hölie von 129,4 mm, Kii^gjaen iSSt? mm and
Karakirgiseu 133 mm*).
Von uneersn nmaengruppen lieben die
kutinoen die höchsten und die Jukagirinnen die
niedrigsten Köpfe. Wenn wir dabei die größte
liänge des Kopfes für diese Gruppeu in Be-
tracht ziehen — 1 86,5 mm Iflr die Tuognnnneii,
186^ Iflr die Jolmgirinnen nnd 183,8 mm f&r die
') Ivanowskyi Ober den antliiopoloilMbMi Be-
stand dar BavStkenng Bnttands, 8. 101. Moakaa lOOa.
*) Iwanowafcy, Die VongolSB-TargemaB. B. 00.
Hoska« 180S.
Tran Diu Jeohalioii-Br»d«k j,
daß die Jakutinnen d'xc grOßten EOpfe lukben
und die JukagiriDaeu die kleioateD.
Avf dia Foim d«a Kopf««, ab Bamltit der
OluliOb« nniltqilvMrt AanL 100 und dividiert
domh die pAAle Lliige de« EopCM« weiii die
fiilgt'iiilti Talif'Ue hin. Zitm Vorglcichf- li;iln'
ich eine Listo der langen -Ilübeu-Indicea der-
jenigea Yttlker bcigeffigt, die mir m
Arbeiten bekannt ge«o<4«in ebd.
Tabelle lOi Llngen-HVlien>I&dex dee Kopfea.
a) Ton Biir yeoiaaaaaa Frausn.
1
JakttUiuMe
Tungiuinnefi
JnkagirlniM»!
5S
SS.7 Proa.
.
8.8 .
60
S7
77,8 Pro«.
1*.8 .
7.* .
te.o
7e,6
««.7
aä.'i Prui.
14,8 ,
58,2 *
7»,0
«»,«
b) Andare TSlbaTaebattaB.
i Zabl der LudiTiduen
9
94
TO
64,00
80
65,23
161
66,40
1»S
«M
82
100
50
<-r5,47
11
*Vj,40
100
6»,ä6
t<7,.')'i
IIS
«»,«7
44
M
70,38
7i,l4
58
70.9«
. U
71,89
1 40
1«
7S,04
1 M
10
72,08
74,02
1 1»
f ao
7r.is
AIii« fiuMli Kof anal) .......
SttdU«^« TaagVMNi (aaah Maiaotf)
KaJmüisktB')
B«i>cli1slr«»n') . . .
KB'sn^ch'j TiiUvri'ii ')........
.?Hknt>>ii (aaoh MainoiQ
Nord-TuninuMi («aab iiafiiof^t . .
Uiiriuteii ')
'I\irg'>ut<'u ')
Jakuten (nach WilaicUewitk^) . .
0»tj»ken')
Tai^ukUcIieii (nach Oliafieff) . . .
- ■.,"?:::::::::::
&<!zu«ll«r
-- '^.-in
— li,00
+ 1,;«
4-8,80
•f M4
Zu dieser Tabelle seien mir folgende Be-
meAvagen geetillet: Wir aelien, daß die Jakn*
tinuen <l<-ii giv'Diiu inid cIIp .TtikaLririiiiu'ii ilrn
IdeinatenL&ngcu-HöheD-lndex dca Kopfe« haben.
allen drei Frauengnippeu fUlt der grOSte
Pioaenfeatz auf die chamäkephale Form. Fbatallfl
anderen dir zum Vergleich aofgorilblten Völker
weisen ebeulalls cbamäkepbale mittlere Lidices
auf; nnr bei Kirgiien mid Semojeden, eowie
he] Franoii Act Karakircrinf h nnä flcr .Takiitcn
(nach Witaachewaky) finden wir einen ortho-
kepbalen Index, bei CUneeen aogar einen bypei*
kephalen. Der I<&ngeu-lIi>htin-Index de» Kopfes
der Atoofnueo gleioht ftat dengeoigen anaerer
') SMMlwanow^'^ V . Vbvr den anthroiMdagbchen
Bwtand dar BerUkaruug KaOUnds, i>. tot and lu2.
Tunguiinncn. Main of f • Nord-Tungusen haben
einen grSleren (68,4) und eelne SOd-Tangaaen
einen kleintTL-ii (Rr),22) LriiiL^iii-ITiüitn- Index
des Kopfes als unsere TungusinDou. Der
L&ngen-HOhen-bdeiz de» Kopfea v«a Meinoffe
Jakuten gleioht denjenigen unaerer Jakutinnen.
Der IihIl'x Heiner Jakutinnen (66,2) aber ist
kleiner als derjenige unserer Jakutinnen. Der
lAng«n<H(libeii>IndeK dee Ko|^ von Wita-
sphewsky .Takntpn fMSnner 70,38, Frauen
72,14) erscheint größer als der unserer Jaku-
tinnen.
Um \\'h ili rholungen zu vermeiden, will iek
hifr hi'iiuTki. 11 . iIhI.I ili<' Tutii:usiiiin:'ii , von
welchen in diesem lvaj<itel wie in allen folgen-
den dto Red« iet, m der Gta|^ der QiMUg»-
Digilized by Google
Tkir Topographie d«t w«iblioh«n Kerpen nordoitriliiriMlMr TBltMr.
yn. Die Nage. '
Von den tiMMhtameuuagen der vou mir
imtaniiehten IVraen habe ich noch diejenigen =
flbar di» Nase >H'.'irbt'iteU i
Die absolute Brette der Nase der von mir
gemessenen Frauen, bestimmt durch Messung
der größten seitlichen Ausladungen der Nasen«
flfigel, und die absolute Dinge der Nase, d. b.
die Entfernung von der Nasenwurzel bis zum
«inqiriBgeiideii ^?1d1ec1 tcmi Nim viiilOlMifippe,
sflig» die folgeod« TaMle:
1W1>an« 11.
Abtolote ÜMenbreite
Absolut« Jiuj*>-iilAnce
I Jakatic-
nen
Tunpu-
Jukagi-
rinnan
' Individuen
I Tun^u-
•lakatin- ' binnen
uen «iukagi-
rinBen
XM dsr bdtvidueu
1 '
39
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1
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5
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1
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57
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2
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■ioQen-
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Jukagi-
Uunen
Jukafri-
linnrn
1
rinnen
Gr«aiTitr«hl »l.lndiv.
30
44
40
48
Mitt-'I iij IIIIII . . .
32,:i
48,6
47.8
IflULiHiiiiii in i:im .
37,0
J.6,U
57,0
5«,0
MiniuiuiK .
29,0
28,0
43,0
39,0
llaapt s Hr:;il ioii . .
30—35
3W— 34
44—52
44—56
leren Werte für die Breite, sowie für die Länge
der Vwn sind bei den Jakotlimen ond den
Tungiisirinfn-.TakajTinniii'ii fast gleich.
lob will hier einige vei^gieiohende .Wert«
Aus der voratebeuden Tabelle geht hervor,
daB die iadhridodien SdiwaDkungoii mit Benig
auf dio Nasenhretto ganz nobedeuteiid sind.
Die Schwankungen sind dagegen größer Hei
den Zahlen für die lAnge der Na«e. Die mitt-
Mittler« absolute
j
VaiSBlInflB
8ojotiaBaB(Ooroatseheako)
Sljft
9*,t
»1,1
Tahltan - Atliapa<kenfrau?n
(«oa»)
84.«
M,7
Kuakpaginiut-Etk Imofrauen
»M
(Boai)
U.9
ManaUgniiat-JSskimafraiui)
M,0
ergibt sich, daß dio hier angefflhrten
mittleren nhfioluteu Werte für ilif Bit itc sowie
die Länge der Nase größer sind als diejenigen
unserer FnuMi^^ppea. Dabei liaiwn Bajotbiaen
die grüßte Breite und lodiaoeifnnMa db grtAt»
LSngc der Nase.
/Nasfuhreitf X 100\
Fftr den Nasenindex I .-r — —r. )
\ Nasinuinge /
habe ieb folgende Tabelle /.us.numcugcstellt:
Tabelle 12. Nasenindex.
M
54
55
5«
H
W
5»
M
it
68
83
64
65
6«
67
68
69
70
71
n
78
74
75
TS
n
n
n
w
ti
JnlteiffiiiiMa
&dü der IndlTideeB
1
1
«
1
«
1
S
4
3
4
8
S
I ■
*
9
t
«
1
2
S
1
1
3
.H
3
a
»
Fm Din» Joabelioa-Brodtlty,
Vlta«rar IhAbm . , .
BMptwiatioii ....
Laut der gebnin
Naseoindex io
80
84,8
78,0
U,0
M— 71
sUkllwton ]
81
6S
M—n
Sntrilimg dOB
nnter 64,9
Laptonlimw 88,0 iä$ Vifi
HwonMal» 90,0 • 84,9
ChafflMRhinM „ W^O
HjrptreliMiiaan-liiDia 100^0 o, darAbw
gehören die mittleren Nasciiindices unserer
beiden Fnuimtgrappen (64,4 und 66,0) zu den
leptorrliinen. Wann wir aber die voratehcnde
Tabelle näher telratbttlli M finden wir, daß die
Naacnindiccs unserer Frauen sich folgender-
maßen io die eiazeUien Kategorien einreihen:
1
JaliQtiDiieD
TuDgmiDnen-
Hyperleptorrhine . .
li«ptorrhtue ....
Somit ist die relativ
2« (e«,7 Proz.)
4 (13,,H . )
J U r,r, Prox.)
'ii ibb.m . )
17 (.H»,54 . )
1« r Jakutinnen
etwa« gröfi«r alsdiejeuig« der Tuuguaiuuon-Juka-
guimMB, and dt« Kamnindima dar entaren sind
individuellen Schwankungen weniger unterworfen
als diejenigen der Tungusiunen - Jukagirinnen.
Ich ffl^n hi«>r folirpude versjleicht'nde Zahlen
9
Sojoten (Ooraitiohenko) . . . .
69,50
ee,7o
Don-Kolmückou (Iwnnowsky)
73,9«
Wolga- Kttllnnckcn (DLnik<r) . .
70,57
Tarbagai-Torgou'. 11 (1 w ;i i: . wsky)
«0.4«
Nunatajnjuiit-K^kiiuo (Boat) . • •
63,00
K.>ukji.i>,'iii;ut l-M<imo , . . . '
62,»*
Tabltan-indianer . ...
«2,«7
Ana diesen mittleren Werten ist zu ersehen,
daß der mittlere Xaseninde.x unserer Tungu-
sinneri-JukrigiritiiiiMi 'Ii'tiijenigen der Aiiiofrauen
nahe kommt, und daU die angeführten asiatisobeu
VMlrar, mit Amoalinio dw Totgoatev Iw»*
n o w K k \ s , rtlHtlv Wünflir* N«MD llftben die-
jenigen Amerikaa.
Uh wände mieh mm ni eber ficsohreibung
der wiolitigiteii Kdipeidimeiiäoiien.
Vni. Seholterböhe und Schultorbroito.
Dil Vn i ili r Bearbeitung der Fninenint^sHnc^ea
mit BeKug auf einzelne Körperteile und das Becken
sieh lMr»iwg«rtidto hat, d^B die mittlewn QrMm
der absoluten und relativcTi Zahlen für die
Gisühiga-Tnuguainueu und Jukagirinnen fast
gleich ^d — der TTotenehied flbenteigt leiten
Bruchteile von Millimf ti-ni — so habe ich von
dem leuteu Kapitel (VII. Die Jitm) «o Jak»'
giiinuen und TangoainneB in eine Gnippe n-
sammengefaßt und nur die Jakutinnen getrennt
behandelt Xaoh der Körpergröße (siobe Ta-
belle 1) der Frauen dieser Völkerschaften kann
mea eoboo ▼ernnten, daO eie mit Benig auf
die Etitwickeludg der eiueloeii BUltpertdle
zwei Gruppen bilden.
TMidle la. Abaolttte Sohnlterbfihe.
JakntinMD
■
Tungaainnen-
Jnkfliririnnen
Zahl der Individuen
112
1
118
1
a
114
«
116
2
3
11«
2
3
IIT
S
3
ita
8
8
na
«
8
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6
4
ist
)U
6
12a
6
3
188
a
4
134
a
las
a
9
lae
a
1B7
a
t
ua
laa
1
1
1 Jaku-
I ttnattt
TunguainueD-
JvkagMwcD
Ainnfrauen
(nsoh
KoganeQ
Qeiaataahl darlxt-
dividasB . . . .
f 65
aa
Mittel in em . . .
I 1*1,8
tt*
iao,a
Maximuni in cm .
129,0
129
186.0
Mininiuiii ia cm ■
■ 113,0
112
Iiau|ii*aria(i<m . .
jjll»— IS7
118— m
Wir sehen.
ihkC .Ii.'
luIttllTC Sc
luiltn-höhc
der Jakuüuneu um 2,3 cm groOir ist als die-
jenige der TungnaiDOMi und Jukagirinnea und
faat gla&eh deijenigen der Alnofiaaea.
Digilized by Google
Zur TopogTAphi« da« weiblichen Körpers norduatsibiriaehcr Völker.
TftbeUe 14. Relativ« SoltaU«rb01ia.
JakntiBina
'ruii;^us-iiij''U-
Jukügiriutit-'n
Zftbl der
lixlividuen
78
3
7«
»
»
W
S
•I
»T
»
n
18
1»
M
•
4
M
1
as
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1
_
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^§,2
»ga
i ^-S
3 S M
g ^
OtWiirttuhl der In-
4MdiMo • • . •
1 "
6»
100
KÜMI tai Piw. . .
81,4
•1,2
82
»2,2
Msxiiiiain in Pr<>z.
84
C
7
87
Jfiaimum in Pn^z.
78
72
HHgtwiatioii . .
78—89
Aas dieser Tabelle erftieht man, daß die
mittlere relative StlmltirlKihe Iil! .Takuilnucn
und TuDguainneu • J ukagirinueii fiuit dieüelbc,
dafi sie dag^^ viii (^6 bis 0^ Fhw. kleiner
ist ala diejenige der Aiuo- und der europäiaoheu
Frauen. Zum Vergleiche aei hier die miulere
raliitiv« SdinltairiiAliie <l«r Kalntokan und Tor-
goaMQ «ngvIUitt, di0 88»13 iMtilgti).
Tibstb 15. AbvoUi« 8obiitter1>r«ite.
JakuUmsen
Tnngunnnen-
Jakl^|^ri2k■«a
iBdiTldMa
•8
3
1
87
■
88
88
1
«0
1
ft
«1
1«
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•
88
5
88
f
1
VMkan 1888.
t
8
II
18
18
5
4
1
ToiKMii»ii, 8. 897.
Qosamteiihl der Individuen <-
M i 1 1 1 Ii b"^- i I n tr. Sohalter-
TOBfMiBatB-
87
80
3'.', 1
:i2,4
36
!S
2»
30—96
31—86
Maximum in am . . .
Mininiuni iu cm . . .
UauptTariatiou ....
Alto au«b mit Bang anf die abaolnla Sdhidtar-
breite gleichen sich unsere beiden Gruppen. Von
Fiauenmeaaungen anderer Ontppen Uegaa vor:
Tabelle Iti.
HojotJiinen (n. Oorott>ohenk(>)
Nt-ir<i-Ttuigiuiiin«n (a. MainotQ
)tii'^r<iiin<3n und ruaalMha JidfauMO
diiK.'f'. Teumin) . «
I N k I m ■K(nikpi«nialAnHian(aaeih
Uoaii)
Kakino .Nuuat^i^'iiMutfniuen (id.)
Aiuofrauea {tmoa Koganni) . .
Süd-Tangiiiinuen (n. Mainoff) .
Athapa»k«a-Tabltanfraueu (uaob
Boa^) < « • * •
JapaaanaaiB, »lumpe naoaa
(nach Bils)
Japanerinma, laiBa VMata (aaab
BSU)
Japanerinnen , miWlwa
(nach BSJ7> ...
MittuI
cm
Maxi-
mum
cm
UM-
miim
27,7
32,13
j 33,0
36,0
29.0
33,7
34,2
34,0
34,27
38,5
30.0
4^o
36,5
■ .14,2
Ana dieser Reibe ergibt »iak, daß die aiitt-
l«ra absdnte Soboltailimite von Haiaoffa
Nord-Tnoguaiitnen daijenigen der unserigen fast
gteioh ist. Feruer sehen wir, <!Aß di« Sojotiimaa
die kleinste >) und „plum^ u'' .lapanarimieo die
größte Behulterbreite haben. Über das Ver-
bältuis der ScbuU^rlirt itc zur KApaigiOAe gibt
folgende Tabelle Auskunft.
Tabelle 17. SohoUerbreita im Yerhilini«
cur Körpergröße.
«Mb.
4akatinaen
Tunirusiiiticii-
T 1 1 i, Hgiiimien
Zahl dar Individuen
18
80
81
99
98
94
8
»
88
SO
7
9
1
14
88
81
1
') tu ist hier su Uanerken, daB der Wert für die
adttters 8oliaH«rki«ite der B^jotianan mir als aaOsr-
«rdeatlieh Usia «nelMiiiiL Leider fikt Ooree*
tsetaenko «eüM MisMiimiiiiiilkiwTa aUkt ta. Xs bt
wohl möglich, da* er ftr diese Distana andern Vnnkte
ab iah.
Digitized by Google
Frau Dina Joohelion-Brodsky,
OuHBlnlil to Kodlfldn«!!
lOtlatin Prot
Muümuiu in Pros. ....
m&lmiift I& Praft* a • • *
69
«1.6
U
It
M
n
M
M
n— u
Diese Tabelle seigt, daß die mitllcrü rela-
tive SchultcrV)reite dt-r TuiigUBitmcn-Jukiigiriiuien
etwa« gtöSiei ist (um 0,4 Pros.) aU diejenige
der Jakutinnen.
Mit l't'ziiu' auf da« Verhältnis der Schulter-
breite zur Köi-pergröße bei JbYauen anderer
VfiUnr Hagau fblgaad« uitiiaN ZaUi» vor:
Pro«.
1. Bojotinnen(n.OorosttelieBko)
IM
% Bu«iiinn(>n und mn. JMinMB
nfi
8L Eskimu-NunaUfpmlntftMMB
«1.«
4. N. Uli riiiii,-ii.iijii.Mi ( ti-M II inof f)
tun
(nach Buns)
«1.M
8. Atha|iit«kHri • Tahltaiif raiipn
ta,M
7. Aiuufrnuen (nach Kogi<n>'i) .
1. Fein« Japanerinnen (n. II alz)
»,»
A> Mittelfeine Japanerinnen (iiacli
B»l«)
M,i
10. Flnmpe JapanflrianeD (n. B&Ia)
Ans dar obigen Raihaiifolga gabt honror,
daß die Sojotinncn die kleinste und die „plum-
pen" JapanerinneD die größte relative Zahl in
bemg ont dM Veriilltiiia dar Sehnltarbrdte snr
E«">r]<(.>rgTöße aufweisen, wie wir dies schon bei
der absoluten Schulterbreite gesehen haben.
Femer sehen w^ir, daß die mittlere bohultar-
bnile vnaavar nanaograppon doifjodgOB d«r
NbfdtnagnaiiMMii Malaoffa iufe gtoiohkomtnt
Tkballe 18. Absolnte Hanobriombttbe.
Jakatianen
Tun^fiisiniien-
'lukiiLiirinnen
1 Zahl der luiliviihu'u
110
I
III
US
1
113
1
114
9
Iii
1
4
110
S
«
ilT
S
0
11t
4
4
110
6
S
em
Tungusinnen-
Jukagirinnea
SOil «er InaividMi
190
0
7
ISl
6
7
122
4
i
123
8
4
124
4
4
125
3
126
3
1
127
4
1
188
1
jtefca.
Tttitgu-
•iauco-
W.iliia-Eal-
lnOoltitttl«D
(nach
Daslkar)
SoJo«1bbm
(n. Ooroa-
<i«h*Bko)
OwamtBaU der
Mit tal In am
Mlaimamiaeni
SS
131,7
in
1»
M
11«,1
1S7
110
7
131,7
0
1S1,7
Hanptvnriatirm 11(1—127 114—124 - —
Aua dieser Tabelle ist ersiobtliob, daß die
MoBubiiumhOho dar Jokntimieii mn
größer ist als diejenii^e der Tungusinnen-Juku-
g^rinnen und mit der Manubriiimhöhe der Kol-
müokinnen und £>ojotinnen zusammeufällti
Wenn wir di« «baoluta HanubrfniBbab« idt
der absohlten Schulterhöbe vergleichen (siehe
Tabelle lä), so aeben wir, daß bei den Jaku-
tfautan die mittlere obodnto Mannbrinmböhe
grOßor ia( ala die mildere aboolnte Schulterhöhe
— und zwar um 0,4 cm — , beiden Tangtuinnon-
Jukagirinueu um 0,1 cm.
Tabelle ly. Relative Man u h l i u m hüh e.
Pros.
70
80
81
8S
83
Jakutinnen
Xungusümen-
ZaU der Indindaen
S
18
»
7
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1
1
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1
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8-
• V
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■
9
Geukmtzahl d. In-
dividuen . . .
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68
4
e
100
9
Mittel in Prox. .
81.7
81.8
81,8
81.8
88
81,17
Mariwumin Pros.
8»
84
88
8S
88
Mininran tat Ikee> i
L*
7»
81
81
1'
BanpAvaiiatkn .
BO-fS
80-83
~"
uiyiiized by Google
Zur TopMfvtpU« äm mMSAm Wkfma \
Dit^äc Tab«Ue z«igt, daß das VerhältniB der
ManubriiimhAhe rar KiBipwgfBie M OBMrat
btiileu Gruppen fa«t dasselbe Ut Auch fintlen
wir fast dieselb« mittlere relative Maoubriam-
hfllM M Kahnfakm nid Bojotiiui«D, wwl« bei
enropüischen Frauen.
Die relativen Werte für Benikers Kai-
mflökvD Iwbfl kb adbst bwtimmt «u dm ZaUen
aber ihre Körpergroße und MaaabrinnllAhiai die
ioh bei Iwanowakj fand*).
Die Mesfluugen, die sich auf d'w Lage der
Brustwanea beiiebeo, beeobr&nken siob auf eine
Ueinw« Zahl von LidlvMam ib di« ICeasungen
anderer Körperteile, da viele Frauen Hänge-
brüste IwtleB, dww MaHnng keiiiao anthro-
pologitdiMi Wert bcrfttt Über die Lage der
BruBtWHHlk, deren Höhe ich an <1(>r rechten
Wane gemessen halie, lassen sich folgende drei
Tabellen (20 bis 22) nusammensteUen.
Tnbdl» 90. Abeoluie und reUiive
Brustwarsonhöbe.
Abaolut«
Belati?«
1
1
innen-
rinnen |
e
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1
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fSmhX d. Ixulividaeii
, Zahl d. IndiTtdaen
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118 cm
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Belative Brustwsrzenhöhe
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M
•
0« .
HauptrarUtioB ...
M-T4
«T— ?4
Aus der obigen Tabelle geht hervor, daß
die nbeobtte finiatwnnenhöhe bei den Jakutinnen
hüber eb bei den toagaiiidlMn md jukagirkwbea
Frauen ist und noch höher llt Ue bei den rus-
sischen Frauen Teum ins, was selbelTentlnd»
Tabelle 21. Sitt der Hriistwnrr.o
gegenüber Akromiou und Man n hr i u ai.
Höhendifferau
HähcDdiiiereux
lUaabrium «. tUmna
AkromkoB u. ]
ilaauM
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M
11
Höh von der KörpergrSCc- alihringi. Die rolative
Hohe der Brustwancn aber ist b«i TuDgusinoeu-
julmi^Huen vaA b«i 4ea ruidiolMD Fhhmb
gleich. Diejenige dor JikatiBMD ki etWM (um
0,3 Pros.) bober.
Aw dar TMwU« 31 mImii wir* daß die pro-
jaktiviBebo HöbendüEereas swiaebeo Uuiabriiun-
Mamma und Akromion-Mamraabei den Jakutinnen
0,4 cm nnd bei den Tangnsinneo-Jukagiriuneu !
0,1 om betiigt, welobe OrOßen dar DUbreu swi- i
sehen Mannbriumhöhe nud Akromionhöhe (vom [
Boden) dieser zwei Frauengrappen eotapreobeu
(a. Tabdlen IS, 18). Die Dilhrain tob 9 em,
die Tt'uinin (siehe Tübtlle 21) für ruaaisobe
Frauen angibt, scheint mir zu hoch zu sein.
Tabelle 22. Brustwarzendiataos.
Während also die .Jakuüiiiuii ciit' kleinste
absolute Bnistwarzendintanz haben, weisen die
nwiicihao FkAuan di« gvOBte auf; die talalive
ßruatwai-zendistani! abtM' (das Verhältnis der
Bruatwaneodiatauz aur EörpeigröAe) ist bei
aUan dral Grnppan (aat die gleiohe.
XL Lage des Nabels.
TiMlA«. NabalbOk«.
AlMdnte
Jan-
Tungu-
unnen-
Jaka-
Proi.
' Tungu-
Jaku- '. «innfr-
tinnen J ika-
girinnen
girmutfii
15
16
17
18
10
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M
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Zahl d. Individuen
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1»
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Zahl d. Individuen
8 I -
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14 16
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Pros.
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1 Jaku-
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H«"» •
Zahl li. liidividuvn
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Jakn.
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Da« 8b«i)liit(' wie flas relative Maß für die
Nabelhöhe ist, wie die obigo Tabelle zeigt, bei
d«n Jftkadnnen hdher ab bei den Tongntiiinetk-
JnkaprinniMi. W:'ibrcn<l dio höhero Znhl für
die absolute Nabelböbe der Jakutiimon als R«-
aoltat einer grOOeren KflrperbOhe gelten famn,
weist die größere Zahl für die relative Nabel-
böbe vd. eioen TwbittninaUig böhereo Site
dw Nabelt M den JtlnitiiiB«ii hb. V)m di»
Kabelböhe von Frauen anderer YSlkcr liigm
mm Veiglwidi« fol^^eod« Zaüm tot:
* KeMbdie
•baolttM
AinofmiMut (nach Keganel)
»•,»
BoMioMii OM v«M. MdlaneB
ApaaoflBitea (aaek Blla)
•9,7
S9.8
17,0
59,1
84,8
58,7
Daraus i r^ilil sii'h, daß „pluinpe" J:l|iiilio-
rinneo die Ideinste und ufeiue" Japanerinnen
die gfCBte «biolnt« NiAtelbMie baben md mit
Beziig ntif die relative N:ilH'lln"ihc die „feinen"
Japanerinnen unseren Jakutinnen gleioheo. Die
Ainofraaen und die „pliuiapeii* Japeaerimien
kommen mit Besng auf relative Nabelböhe
unaeren Tui^gtiaiiueii'Jiikagiriiuien uabe.
Toll wiU hiw Booh eiiHge mir betannte
Zahlen ib«r die wvMm lelatiTe HAbeUiAhe von
lUiinam aamiireDt
Khn (naeh Elkind) &8,W1W
Kirjri" n t'"li :i r!i»in) 5S,Cft ,
Wolga Kulmutki-n iii;.cfi f>piijkor). . . . 5f<,74 ,
Peraer (nach Danil ff) 59,2 ,
Torgnnten (nach Iwanowak^) 59,25 ,
Jaden (nach Jakowenk«) 59,48 .
Chinp»pn 59,70 ,
Ko«uk<'ii it\.-j«ix (• ilttchenko) 0().(10 ,
Wo|ga-Kalinftck«n (naeh Metsehaikeff) . eO^M .
Aus dieser Reihe ist ereiohüicb, daß bei
Männeni in« bei Wanen die mittlere rebtive
NaViflhfthe /wischen 5S tmd 60 variiert. Wie
wir aus Tabelle 23 ersehen haben, schwankt die
r^^ve Nftbelliülie bei vMeiw Wmumtgmsigm
indlndaeU Bwiiobea 66 and 64.
Tkbdle 94. Abstand r.wisohen Itanabrlttm
und Nabel.
fakmIiBaea
Jukagirinncn
Zahl der Individuen
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BaiuflUttaMtBin . .
»1—37
Den Abolaiid swieehen IfaaobriiUB ood
Xahül f^i-waijii H-h duiL-Ii Subtraktion der Höhe
des Nabels von der Höhe des oberen Stemal-
landee Aber dem Boden. Sie obige TWbette
zeigt, daß der in Frage stdiendo Abstand bei
den TaBgmimiea-JakagiriiiBeB grfiflor i»t ala bei
den JalEOÜnnen. DadiemittteroiibwlBteRQmpf'
länge (s. Tabelle 28) der ersterOD nur um 0^2 cm
größer ist al« dio d( r JakuUnncn, «o *«rpiVit sieh,
daß der Sitz dt;t> Nabels bei den Tuugvminnen-
Joluigirinnen tiefer liegt alt bei den Jakutinoeii.
Noch niedriger sitzt der Nabel hei russischen
I Frauen, da der Ram|»f der letzteren nur um 0,6 cm
Ungar iat utd der Nabel am 2 bia Sem tiefer
liegt als bei den TDnrrnsinrien-Jukagirinnen.
Den Abstand zwischen Nabel und Symphyse
oiliielt ieb doidi Abang der HAbe der Sym-
physe von der UObe des Nabels. Wir sehen,
I daß das, waa wir mit Beng auf die Tabelle 2i
4*
Digitized by Google
FtaM Din« Joeb*ltom-Brod*k7,
TOD dem Sitae im Nebele geeegt heben, eieh
auch durch die mittlereD Gießen der Tabelle 25
bestätigt, wenn wir die KumpfUknge von jeder
der drei Prauengrnppen in Betracht rieben.
Tabelle 25. Abatand zwischen 2i»ab«;l
nnd Symphyae.
... _ Tungusinnen-
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XII. Höhe der Symphyse.
Tabelle :^6. Absolute tiy luphyaenhuhe.
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71—80
69—78
77—05
Die absolute SymphysenhÖhe ist, wie die
obige Tabelle dartut, bei den Jakutinnen grOSer
ob bei den ToDgUiiaiieii- Jokagirinneiit oDd »wtx
Tun g u si n n aa* Jvka-
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Siimtna 35
35
23
Die SymphyspiihJihi* i^t Kl<^ich der Kör|H>rmitt') ;
I 1
■.Indlvld, Sl SS
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«r Topofiaphra im mnuiBlMB Ktmn
«m 2,7 cm, wM im aOi^fllBMi ab ehi« Folge |
der gröB«ren Statur der Jakutinnen aurreüehen \
werden kann. So haben auch die Aitiufrauen
fast dieselbe absolute Sjmphyaenböbe wie die
TmigiiriiiiMit'JiikagliliiBeii, und die raidMliNi
Frniipn oiiit> noch ojrrißerc at* die Jakutinnen.
Um die Betrachtung des individueUen Verh<-
vamm der SrniphyMnliBb« war ESvponmtto bd
unseren Frauen xu enn0|^iiolMDt
belle 27 anfgettttltt.
Dieser Tabelle entnebmeo wir, daß voa
den TOD mir ootemchten Toogosiimesi^Qla-
girinnen bei 57,4 Pros. (35 Individuen) die
S/mphysenböbe unter der KOipennitte, bei
41 ProK. (25 Indiridaeo) fiber KÜIrper-
mitte lic-;^'t, wahrend bei 1,6 Pro& (1 Ibdlvldniliil)
die Syiii]iliysenhöhe mit der Körpermitte zu-
sammenfällt. Bei den Jakutinnen dagegen
koten di« entapreehanden Zahlen ftr die SjiO'
vtietili'jiie fo!i;en<lerniiißfn ; uultT iliT K("r|>t'r-
mitte 41 Proz.(23 Individuen), über der Körpor-
nilte tT,3 Pm& (82 IndividttegB) und gleieli
der Kflrpermitte lyB Pnn. (1 Individuum).
Somit i-t lir Svtiiphysenhflho hei der Mehr-
heit der Jakuuuueii größer und bei der Mebr-
lieit der Tungusimiea-JiilngiiiiiiieB Ideiiier ab
die Körpermitte. Im Mittel ist die Symphjsen-
böhe bei den Jakutinnen um 4 mm größer und
bei Tungusinnea-Jtikagirinneti um mm kleiner
»U diu Körpermitte. Die SymphyaenhOlie ver>
halt «ich /iir Körpergröße wie folgt:
Jakutinnen
Ptoz-
Tuag:umnnen-
JukAgirinnen
Pro«.
Mittlsr« ralat. Sjm-
mSSSS*** * ■ *
u
M
47
44
BanptvaitelloB . . || «T— »1
47— n
Die mittlere relative Sjrmphjsenhöhe der
linatoneD (lUMih Kogenei) bettlgi, wie bei
den Tungusinnen-Julcagirinnen, 49,5 Proi'. nud
diqeBige der manwdien Frattea (nach Teumin)
il Vtm.
Bft di» MeMHBg dar SjmptayaanbAbe tod
mehreren Anthropologen als eine »ehr wichtige
aqgesdxeo wird, so seien hier nooii lolgende
Daten Aber die relative Syanphyaenhfllw too
er Talhir. W
I Mltinertivennliilad«iiaryflllGanQh«ft«B angeführt,
\ die sich bei Iwanowaky*) Huden.
Samojodea 4Sj66 fr««.
MMtaoberjskaa 4BfiO ,
l*ppen 60,01 ,
Kalmöcken 50,16 ,
AmeriksDiMhe SsSlSata ,
KarakirgiseD 60^ ,
Torgonten ,
Belgrier 80,70 „
Kirgiaea 60^73 ,
Anamitea 61,90 ,
Neger ftl,SO «
Laat den AaafObraogeii von Ad.Qttete1et*)
soll die Symphysenhöhe bei neugeborenen Euro-
päern unter der Körpermitte liegen, bei Kiudera
von 13 Jahren gleich der Körpermitte sein und
bei BrwaebMUD Uber die EBrpenuitte ftllau.
Ferner vermutet Prof. Metschnikoff) auf
Grund einiger KalmückeiiroeaeaugeD, bei welchen
er die Synipliy^teuböbu gloicih der Körpermitte
gefunden bat, daß in dieser Hinsieht der mon-
golische Körper dem kindlichen, pro^Hsorischeu
Zustande des Körpers der kaukasischen Rasse
entepricbt. Auf Onuid oben genannter Daten
bestreitet Dr. Iwanows ky mit Reoibt Me-
tsohuikoffs Anschauung.
"Wir aeben, daß mit Beang anf die 87m-
physcnhöbe unsere Tungusinnen- Jukagirinnen
den Samojeden und Meataeheijalteni die Jaka*
tinnen dagegen den MongotTlrlGBii (Ealmlflbeii,
Torgooten« KaiaUtgiaeii und Ki^g^iMin) emt-
Bpraetmu.
XUL Auaiffllis«.
Die Rumpfiftnge, die ich, wie Prof. Martin
Tonohligt, all die vertikale Eatfemung dea
Oberraodea dea Mamibriiim vom oberen Rande
der Symphyse annahm, erhielt ich durch Abzug
der Höhe <li:s oberen Sy niphysenrandes von der
Uohe des obervn Sterualrandee (Inclsura semi-
lunarii stemi) Ober dem Boden.
Da die RumpflSngo von verschiodonen For-
schem versohieden bestimmt wird — die meisten
betnwhiMi aie ab di« Tertikal« Sntfomuig dea
Akromion von d«r R^pb» perioaat — 80 «ar
') Iwanowiky, Dia MionflolanrSolfBnIsa, S. >U
bis an. Itokaa 1W8.
■) Verselbe, a tM (Ad. aeetelet. lalliiefe-
mstriSh B. tti).
0 Derselbe, 8. SSI.
Wnm Di«« Jo«1i«li»i»-Br»dilcy,
W
et flieht mOgllaii, lait Bontg wat dieae Mwiuig
rargleicbbAres Material zu erhalten.
Fügende Tabelle zeigt die abwUite und
rebtiTe Kumpflängc bei nnseren nrai SVknen-
gruppcn, sowie bei den russischen Frauen von
8. Teui)i!i> <li<' für die Rumpflinge dietalbe
Entfeniuiig lutiiiii wie leb.
T«beUe 3ä. Rumpflioge.
AbKdate
ProB.
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Relativ«
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I bei BatcMbtang äat ZMau fBr die «beolttto
mittlere Rumpflänge hervor. Die Tungusixineti-
Jukagirinoen haben eine kleinere Statur und
etno größere abaolnte Rumpfl&uge «la die Ja
kotinnen.
XIT. Dm Beeken.
Gebein irfr nun rar Betrachtung der Beekeo*
mnBe muerer nordettaüitischen Frauen aber.
Znn&chat sei eine Tabelle mitgeteilt, die ich
Aber die absoluten Maße von ewei DistauEen
de« großen Beokens angestellt habe. Topo»
graphisch wird man auch die Troohanterbftfte
hierher »teilea dürfen. (•. Tabelle 39.)
Da da« «uropMioh« weibliche Bethen naoh
Range und Bumm im Mittel eine Spinal-
i breite von 2f?rm. t-iuo rristjilhrcite von 29 om
and eine Trochanterbreite von bl bzw. öl,5em
bat*), ao leig« «in Blidt aif <Be gemaniite IV
belle, daß da« Becicon der von tnir untersuchten
Frauen im Mittel absolut cugcr ist als das euro-
pUtohe Bfittel- oder Kennalbeeken. Die Mittel-
zahlt n der drei Messungen de« Beckens der
Jakutiunea sind ungef&hr um 1 «m, dicjenigeii
des Beekena der Tungusioneii-Joluiglrlnoen fast
um 2 cm kleiner als die enteprceh«ridcn Ernten
,.i,r,,->iii»chr>>i wiMii'ht'ii NoriuulbcckenB.
SanpfUnge
AMate
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BaiatlTe
Ttingu-
(inneii-
Jukn-
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Iftawipiwui
und rast.
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Jakutinnen
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Juk»-
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and ras*.
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3» ,
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100
30 Prts,
» .
Ana den mittlemi relativaii Zahlen diaaer
Tabelle für die genannten drei Frauengm|lipen
ergibt sich folgendes: Je kleiner die mittlere
EArpergröQe, desto größer die relative Uumpf-
llnge. So zeigen die TimgBiiDneQ<Jakagirianea
(litt« r (lii'scii ilroi F^anpn<rt^^Jlpeu die kleinste
Statur und die gröJite relative Rumplläuge.
Ifit Bumg anf die Jakutinnen und die Tonga-
n-JukagirinaeB tritt dieae Tataaeha aehon
Ana der BetraobUng der iadividoelten
Schwankungen der Beokenmaße der von uns
untrrMK-h(oii Fmiien können wir die folgende
Tabelle euiuimmenHtellcn :
(flu Tabelle 90.)
') Siehe Prof. M. Uunge, Lehrbuch der (ii-burt*-
hilft?, H. 3S*8, Berlin 1901, und K. Bumm. (IriindriO
Zttiu Studium d«f Ucburt»UUff, &. j22 bia b'H, Wi«*-
laoi.
Digilized by Google
Zur Topographie de« ««iltliohm KSrpers nordottdUritelMr TMInr. 81
Tftb«Ufl 29. Absolute Spinal-, Cristal- und Troohanterbreile.
JakutinAin
ll«*m'fW • Jukai^irinntn
(MitalMto
Indta
iSpbMlInite
Zahl dar ladhrldaan
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Nord-Tunjfuainnvn (Mainoff) ......!* 8
TnTi!r»i!>ifirn>n (Mainoff) 7
Sil. ■iLiiin ri ( I i ' F"- 1 henko) ...... 8
JitvKiuii'ieii (htrasser) IIU
Aiti'>f}Auen (Koganei) 54
Japaiieriuueu (Oiawa) j —
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32,4
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Digitized by Google
Tum Dl«» JoeheUoB-Brodtkj,
£8 geht au8 dieser Tabelle hervor, d&£ die
gioBa Hslunlil der von mir ratanaebten
FraTien kleinere Htißern Bcckenmaßo anfwcist
«Is diejeuigea, die man für europäische Frauen
dl Domud» aonnnnit» uad ÜBimr, daD d«r
Fhnentsatz der Frauen mit unternormalen Di-
stanzen aller drei Breiten bei den Tungusinnen-
Jukagirinnen größer ist «lab« den Ja1ratinnen,der-
jnige nüt Qbemormaton Werten dagegen kleiner.
Ülinr Außere Moaanngen des UeckeiiB von
Frauen anderer Völker seien folgende Zahlen
aiig«MI»t (S. Tsbrik) SL)
Aue dieser Tabelle folgt, daß alle drei
Beok«Dbreiten der Ainofrauen und Japauennuen
tut denjenigen nnMrer Tungusinacn^Joka-
girinnen gleich kommen, daß die Cristalbreite
der Xord-TuiigLisinuen (Mainoff) niid der Sojo- '
liuuen derjeuigeu der Tunguainnen-Jukagirinueu
ents]xiebt, daß ferner nnter allaa dtoten Fruea
die Javaninnen die kleinste Spinal- und Cristal-
breite habenj daß Mainoffs Säd'Tuuguainaen
hingegen eb» flbenonnale Oriatdbrrite anf-
weisen und daß die Spmal- und Crietalbreiten
von Teantina nuMischen Frauen denjenigen
der Jakutinnen &at gleichkommen.
Mit Beamg nuf Ten m ins mittlere Größen
erlaube ich mir zu bemerken, duG, u eou wir die
oben erwibuien normalen Zahlen fUr das Beekeu
enropliMlMr Fnven in Betoaolit dehen, Aeee
Größen mir zu klein cidieinon. Moglicherwi-isekann
daa darauf zurfickgef Ohrt werden^ daß unter den
100 von Tevmin nBtennohten Fmoen 47 Jüdin-
nen waren, welche letzteren, wie angenommen
irird, auffallend kleine Beekeu luibfu >).
Nach Prof. K. Bumm*) ist dm Verbältuis
der Spinallirette war Crletalbraite lienlkh kon-
slant , w enu auch die absolute Größe dieser
Distanzen sobwaakt So ist laut Bumm die
Entfemnng der Spinne infolge der Biegung der
Darmbeink&mme regdmUHg tun S eu kfimsr
nla die der Cristae.
Über das Verhältnis dieser Distanzen bei
den von mir nntnnniditen und bei den anderen
ohen jTcnannten Fknnen gibt folgende Tabelle
Aufschluß.
>> fMdie IL Banfe. Xnlutaah ««r OstarlibiU^
8. «e. Berlin IMl.
'} Hiebe K. Bumm, OnuMbtt dar OetarlslilU»,
H. 523, Wiesbaden Ittüä.
Tabelle 32.
Oristal-
bfelte
Spinal-
briita
Untsr-
seUid
Jakutinnen .....
IHtnxna.-Jakagirianaa •
BaaibuMtt und TossiBdi*
Jüdinnen
25.0
27,7
86,8
86,4
t^t
28,0
23,0
26,4
24,3
83,9
MJt
35,0
2.0
2,8
2,5
2.5
V
3,0
AuH dieser Tabelle ersehen wir, daß nur bei
Teumiutt, d. h. bei europ&isobeD Frauen, die
SfAMlbMitB am Bern. Uner ist ab die OrlMnl-
brcite. Bei den andomi Frauen beträgt der
Unterschied weniger als Sem. Wir bemerken
dabei kdno beeondci« AbUngigkeit der Uatel^
schiede der beiden Distanzen von ihren absoltiten
Größen, obwohl die Javaninnen, die die Ideiosten
Dtataacen haben, auch den kleinsten TTtiteredned
dereelben zeigen.
Daa Yei^tois der Spinalbreite aar Criatai-
breite, /Spintlbreite x 100\
\ Cristalbraite /*
bei den von mir nntemnehten Sbrauen sowie den
Frauen Teumins ergibt sich ans Tabelle 33:
Tabelle 83. Spinalbreite im Verbiltnia
*• aar Orietalbreite^
Zahl dw Individuen
85
4
3
86
6
2
87
1
8H
9
10
80
19
14
90
5
7
91
1
92
S
11
88
«
9
7
Jsku
tinnen
Tnngu-
ciiuiBn-
Juka-
girinnen
und rUM.
Jüdinnen
Teamin
GMamtesliI d.Individ.
55
57
100
Mittel in Proz. . . .
88
80,2
88
MHximam in Proz. .
96
9«
96
UiniiBttM in Pros. •
1 •*
M
67
uiyuiz.Cü by LiOOQie
Zoe T«pagi«p1n* im mtUkhm KCrpm
Di0 Tungtuiinnen - Jnkfigirinnen , die unter f dar
deu drei Fraiieugriippcn die kleinste KOrporgrdfio
haben, weisen also die grüßte, und die russisi'hen
Frauen, di« die gröISte Küi-pergrOße haben, die
Uwinrt* mitidare retethre Bpiatlbreito md.
Wpriii wir <1io dri-i Hfokcii'list.inrpn unserer
iwei Fraueugriippen im VcrhiUinis zur Kürper-
grOi« betrabhtan, w wlnlini vir folgmide Wwt».
(S, Talnai.- 31.)
Wir habün ohen g«seli«a, dkfi die mittlei«
•baofait« Spinal-, Orutsl' und Trocbintertirrit*
QBMi«r Frauen im Yergldob mit denjenigen
der europäischen Fr«a«n autenioniMl sind. Ans
der Tabelle 34 aber ergibt aioh> daß die rela-
tiven Werte »Her drei DirtMiMD fflr nuftere
hpideti Fraiioni^Tiippeti — die vorschicdeiio ab-
lolnte Werte iüx diesielberi DmUmzuu zöiguu —
yäker. »
anderer Frauen angibt,
beaiatigt du GcMgte.
Tabelle 36.
Mittler« n-lativa
Ru^^ iiTMi II ruMiKhe Jüdinnen
(Tvuitiiti)
Nonl-Tiingiiüinnen (M ai iio f I)
tiütl-Tuuguaiuueu (Mainoff) .
gijatiaiMB (Oeroateeheoko)
Ja«aniBB<a ntreaaeri . , .
AinofraotB (keganefl « « .
JapanerilUMa (Otewa) . . .
•lakutiBBeB .........
Tu
la
18
18,«
1»,2S
IM ift
18,6 18,6
16,6 18,4
2t>,«
19,9
TabeU« U. Relative Spinal-, CriaUl- oad Troohanterbreite.
JakmUaMn
Criftal-
üwdiaiater- 1 Spinal-
Mto 1 tewt«
Orirtal-
hnite
TmahMitar-
Mm
OMamtiaU 4«rlD' 1
diridnea ■ • • . M
Mitttl in ProiL . . ' 18,6
Maximum in Fror.. 19
Minimou in Proa. |j 16
85 ] H
1S,6 20,5
21 ' 22
U j 19 ,
i M
16.«
19
1 »*
18,4
80
17
M
19.9
21
ts
laat gleich sind. Daraus folgt, daß, wenn
auch gcwi»8e Inliviflufn von größerer Statur
als ihre Stanmu>j;i'U08»iiincn kleinere Becken
als iii>j iLtxteren haben können und umgekehrt,
im allgemeinen diw Verl)iillnin der Becki-n-
broitcu zur KOrpcrgrOße fast konstant i»t. Dcm-
nadi iit der Begriff „uennal* mit Beang anf
die Beckendistanzen gsui/. relntiv. Die folgende
Tab«Ue die die mittleren relativen Werte
Aus Tabelle 35 foI.;t, 'l:iC 'lic initüiiro rclatire
Größe für die Becken breiten aller hier erwähnten
Frauengruppen mit Aunnshme der Süd-Tungu-
•innen fast gleich ist, während die al»u!iiteD
Werte (aiebe Tabellen 31 toa 32) venohiaden
sind.
Über IMSereoa iwiaobeii Spinal« md
Trochnntprhf'tie sowie über die individMi'Uci)
Schwankungen orientiert die folgende Tabelle:
Digitized by Google
84
Frsu Dina Jochelton-Brodsky,
TabcUc 36. Differenz zwischen Spiual-
und Troehantarhtthe.
Spina höher;
TunKU»inn«?n-
JukAgiriuueu
a
4
6
6
7
9
10
It
IC
JSaU der lodividaeiR
1
2
«
8
M
11
11
S
!
gtriamn
RuasinDeii
und rusA.
Jüdiuiie»
nach
leumia
Gemmtznhl d . Indi vid .
4t
hl
100
Mittel in om ....
M
0.»
8
II««!«»«!«« In «m , .
1«
IS
MillioMiiii In cn » •
■!
a
IM« Tabell« zt li^n. «laß die inittl«!« DistMW
jWlBchen Spina ntiii TriicbaiitL-r lii i äcn ni«sisfheu
I^uen kleiner ist als bei den Jakutinnen und
Tuogniimieii-Jiikfegirlim«!!, and swar um O^^nn.
Für dif Differenz zwiBohen Sympliv ~i nlnHif
und Spinalbdhe seien folgende Zahlen an<;eiubrt:
Tabelle 37. Pi££«r«DB swisoben
Symphysenhtthe tmd SpinsthOhe.
Spina bdher:
JftkntiiiiMiii
' Tiinguflirui' II-
I Jilkagujnn«::!!
Zahl der
Indi vid ueu
4
t
»
S
6
S
S
7
7
s
•
IS
s
•
S
IS
10
6
IS
It
1
7
19
S
4
IS
I
•lakii-
TuuL.'»-
üiiiiii-ii-
Julca-
]tu»ini>(.'ii
lind rus>.
j Minnen
riü-fiaiiitxnhl (1. ImtivUl. i
Mftt»! in cm . . . . "
M >..iii .1(1 in cm . . '
Miolnium in csm . . ^
47
5»
100
8,1
IJ
13
IS
*
e
*
Die TuDgouimea-Jukagirinnen zeigeu abo
die grOOte und die nueuehen Fnraen die kleinste
Distanz, zwischen Symphys« nnd Spina. Wenn
wir die letzte Tabelle mit der Taboile 36 ver-
gleichen, 8o «ehen wir, daß im Mittel die Sym-
physe bei den TungnailDBflB'JSibgirinncn tieCer
uiul hc\ den Jakniiiinen und russischen Frauen
hoher als der Trochant«r liegt. Die folgende
Tabelle aeigisinfllhrlifllierdie Distsasen swisehen
SymplijM und Troohuter.
Tftbelle 8& Differenz zwischen
B^mphysen- und TrochanterbOhe.
S y in p h y ti u h 6 h « r :
-1
falmliiniMi
Zahl der IndivM«»
12
8
3
II
5
1
>
1
1
1
Zahld.ladiv. 23
SS
SS
Ib Pmb.
. .4«,S
40 j SS,«
TToehaoter hoher:
Jakutinnen
Tunguninnvn-
Jukagirinnen
Bwinn«.
Zahl d«r Individuen
e
8
2
4
7
3
S
4
1
».
1
S
ZlÜdd.lBdl7. 14
In PrcME. . . 2»,H
IS
84^
S7
43,«
Syntphyitenhöhe gleich Trochantcrböhe.
Zfthld.Indiv. 10
In l^oe. • . si|S
14
I
S,S
s
9Ji
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, da0 die
JAge der Symphyse im V'erbiltlljesniii.TMeli*ii(er
major oiuhl konstant ist.
Für die Topographie des Rumpfes ist aa«h
<las Verhältnis von Gristslbnite tüd Akroioial-
breite wiobtig.
Wie rieh mt der folgenden Znaamraenatellonir
j ergibt. wetBcii die Jakutinnen eine größere rela-
j tivo ('rifltalbreilc (im VerhSltuis /.ur Akromial-
breite) auf als die TuDguttiunen - Jukaginuuea
I
Digitized by Google '.
Zar Topognphk dm mOilidMB XSriMn
und die ruMia«hen Frauen, der«o reUtive
THkar.
IUmD« 89. CriaUlbreiia im Vcrlilltiiiii
aar Akromiklbrciie.
TiiniOiiioDen- Bunitinen und
Jali«(;irioaen i nun. Jüdinnen
KAltelBAffiAMa
94
9
"7
1
9*
1
t
77
s
S
7t
1
7»
4
00
1
*
«
82
8
83
8
S
84
3
6
85
e
S
86
1
1
•7
11
4
M
S
4
M
1
M
s
t
«1
4
1
M
»3
1
a
M
1
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1
1 =
1
Mittd la
1 '«kn-
1 tisnan
Juluk-
girinnen
Burainnai
und niH.
JOdinnen
1 M
U
1 »•
: 71^1
m
«6
88
97
94
94-^
100
SS
104
70
der voo
und
wir mm am
nm foi«tgc«it<>1lt«<ti Mal« der
ihrer TeiUb»chuittc Aber.
XT. Unten Sstremltftt
Anatominch i;cnommi'n niüßic man unter
der Läng« des gauzeu liciuos die Kiitfcruuug
dM Femutkepfee vom FtaBboden vcnlelieii. Da
aber lc1)c!i<i(ii Pcrsniifii iücscm Maß iititiK'ig-
Uch zu bostiiuuten ist, m nahmen verschiedene
AaUuropologen beim Meeeen lebender Pcnoneo
aimt-itt i\vn Ft-riiurkopfes aiidiTc, dem letzteren
mehr oder weniger entsprechende Funkte des
o. So benatiteB die einen die Spin»
antenp^ die audereu aber den Trochantcr
' FesleteUimg der Lknge de« üeinea.
lob bestimmte die üeiulänge uaoh Fhkte
R Martin. leh nabm nkmlioh die EUHia der
Spina iliaca aiit. siip mit Abzug von 4 cm an,
da Messungen au weiblichen Skeletten zwisobeu
Femttrkopi and Spina aat top. einen mitUereo
Abstand von 1 n-A cii^'i-l.cn IkiIxii.
Auf diese Weise bekommen wir folgende
Tabelle für die abaohrte BpfamUiMM um
Höge:
TabeUe 4a
SplMl-
ULnm
laas« j
eVskcrtfaUBSB
Toogunnnen-
Jukagiiinnaa
Zahl der I
■dtfiteaa
7«
7S
9
«
77
7S
«
1
7a
94
S
«
79
9»
8
9
M
9S
•
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77
«
4
SS
78
8
11
88
79
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8
84
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8
S5
81
' 7
4
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S
87
83
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1
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1
SS
85
1
1
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1 M
•1
1 •»
9S
! S
93
1
XaDgaiinnan*
Jakagiriwnwi
a«samttahl der Individ.
47
/ ^(nalhShe . .
\ Beinling« . . .
S9,Scm
ttem
7S.e
98
««-»{^^»»^•-
9S
SS
SS
86
78
7t
78
7t
Wenn wir Jetit die mittlere
latiLTc (l'irt'li 10(1 mu1ti|ili7i<'r('!i ini<1 iliiroh die
Kurpergrüße dividieren, »o bekommen wir fol-
gende mittlere relatire Werte:
Mittlere relative Boialkag«b
Jakutinnen ..«>...•. Uyl
Tungusianen-JukagiifaHn » . BS/>
Wir aeben, dafl daa VerhUtuB der Bein-
länge zur K^rpergrOOe bei beiden FVanengmppen
faat gleich iät,
üm daa oür Ober ▼eteebtedeoeYdQMnclwften
bekannte Material anderer Autoren, welche die
BeinUnge aia Troohanter' oder Spiaalhöbe be*
5*
Digitized by Google
•timmten, vergleiohbtr m m&oben, habe ioh
für die von mir unterfDohtsn Frauen auch das
Verbfiltni!« der Trochauter» and SpioalbOhe cor
Körpergröße bereobaet.
Betraohtm wir ronlohrt die BeinUage ab
Trocbanterhöho, so ergibt eine Zusammen-
BteUuBg der vod «iiderea Antor«ii und von nür
gswonNon RwalMe fol^Mid» ttimk» rsiMiv«r
Wwto: Tabelle 41.
BdatiT*
Trochanterhöhe
Sexueller
Untcr-
9
«obie«!
Pro».
Pro«.
— 49,7
49,53 —
4M» I —
4»,»7 —
50,0
50,09
49.04
— 1,05
50,52
51,61
4-1,9
50,55
50,59
50,80
50,5»
— 0,21
50,82
50.3$
— 0,5-»
51,S9
ftl.fO
TabeUe 42.
Jakutinneu (V«rfaii>er)
Knrakirginoii ')....
Kuldscha-Chtii' s> ii ')
Lappen ')
Tiinpii« - Jukaginuiieu
( V.'i faii^er)
Kii;;i-f:ii i?f»r mictlemi
Or<i;i'|
bauiojeUen ')
Torguutea ')
Artnohaa-Kalmllekeu ')
AiBM')
Botjatm*)
KaMiitr Xatana*} . .
JapMMm (a.8oHarO
HwA dieier Tab«U« wvtMO amen Jakn-
tinnen unter den angefB]lrt*D TtlfcBnotwfteD die
kORMteu Beiue auf.
Betrachten wir lodami die Beioläuge als
Spinalböhc, so erhaitea wir b«t «inoin Yer-
pkich iiasrrf'r Tiisultatp mit denen anderer
Autoren folgende relative Werte (a. TabeUe 42).
Wir Miben wo» dieter Tkbell«, difl mit Bciag
auf ilie S|iiii:illir)liii ^I.'i i ii <> f f h NiTil-Tungusinneu
unaerea TuDguainoea-Julu^iriiiueu faal gleidMU.
Die rehtive SpinalliSlio bei Mefnoffi und
Ueclcere Jakuten (M&nner) ist viel UeiDtr
(um 2,46 und 2,11 rn>7.) a]> JifjiniLCP «mscrc-r
Jakutinueu. Maiuoff betrachiet die Jakuten
de ein konbeinigee und die Tungaeen ab dn
langbfitii'it s. Volk. Ans ohip-i r Tabelle ergibt
sitib jedoch, daU unsere Jakutiunen nur am
0,4 Pro«, kleinere Spinalhdhe haben als nneere
Tungusinnen-Jukagirinuen und daß die anderen
tOrkiscb-mougoUschca Völker noch eine größere
Spiaelbdhe »ufweiaen «b anaere Jalratiaaen.
'') Vaoli Xweaowiky, Übwdn eathrgpolof^Nhao
«ar Bevo&enUK BaAnai, & le» Ua iie,
1«04.
B«lative Ij
lie >i 8«xuell«r
1 — üntor-
cf
Q
+
■chicd
Pr«a.
Proi.
1 PrOB.
I. Jaannn ncainoff)
5S,S4
l'
2. , (Becker) v
58,99
1 "~
3. Nord TungU8en(>Iai-
1
55,0
55,55
Ii +M»
*. JakuUutiiM) (Verf.)
55,4
5. Tunguiinnen- Juka-
If i * Sil il'tTII , . O, t.ft t •
55 8
1
(Iwanowiky) . . .
55,81
7. Cbinesen „ ...
8. Bukei-Kirgi*«ii (Chn-
1
56.04
9. Hüd - Tungnaen {Mni-
BOff)
»«,18
56»8
1 — «.w
10. Kuldaelia-Torgout«n
' (IwaikowtkyJ . . .
»M«
It. Tvlmton * ...
It. ÜMlMralfiMr-TalaTni
(Altajai) \
i -
' 58,43
i -
Teumiu nimmt für ihre ruMiaobeu Fraueu
ab Beinlinge die Sympbf eenbOfae an, wdeke
52 Fror- der Körjiergröße ausmacht. Die mitv
lere relative Bymphjaeiiküho unserer JakutiuucD
betrigt 49,3 Proi. nnd diejot)igc der Tnogu-
sinnen -Jukagirinncn 4r),r) l'roz. 8o schon wir*
daß die russischen Frauiii im VLihülttn.s tau
Körpei-größe längere Beiue haben als die von
mir nntennohteii aaiatbchen Frauen.
Wir wollen nunmehr zur Betrachtung der
Teilabsohnitte der unteren Extremität, ihrer
Man« und Iktea YetUltiiteaeB rar KOipeigrflOe
ftbeigeken.
TabeUe 4a. Obenohenkell&nge.
AJtmämt»
I I
Belstive
om 1
1
1
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Tuujfu-
•Innen-
Jaka- 1
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Tangu-
Zahl der loillvidnini
Zahl dar Indiridusdi
94 .
1
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34
35
•J4
HauptTHriation .
3«— «S
37—44
24—28
'.'5— iH
Die Länge dea Oberschenkels erhielt ich
durch Subtraktion der Höhe der Kuiegclcnkfugc
▼on der ganr-en Belnliaga. Wir sehen, d»B
unsere beiden Frauengruppei» i;li u-ln! ;il>solntf<
ObeiBcheukeUiuige aufweisen, daü hiugcgcn die
r«l»iiY« ObenohflakcUlage liei d«n Tongii*
sinnen .Tnkagiiinoeii «tWH Hagar ist ab "bti den
Jakutiuueu.
W«nn wir, oio T«rgleiohende Werte m er-
bkHen, die Oberscheukellänge al» den Abstand
ywiscbi ii TroRhnntfr «iml Ktni'L:i-K nk :u>ii<>hinen,
•u erbuiten wir als mittlere reiativu Ober-
■obeDkellliig« IdlgMid« Zfehlen: fBr Jaktitiiiiiea
29,1 Proz. und llr Tiingnrimwn-JakagtriiiiWD
2öfi Pros.
VergleioheD wir diea« Wert« mit denjenigen
bei anderen Völkern, so finden wir, daß die
reUtivc Oberschenkellänge der Jakutinneu und
Tungusinnen - Jukagirinnen derjenigen der Kir-
Tabelle ü. Uutersobeukelläuge.
IWstiTa
1
e
B
- c
a
i.s
c
f
c
1
Pros.
'*5
o
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II
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SaU d.Iadivid.
Satal d. biUvM.
-
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1 5
AMale
Balative
Jakutinnen
i 2
S °
■S 'C
r. .S
3 M
Ii
«
c
c
*3
3
1
Ii
und
nuriaelie
J&dinneo
abw)L| relat.
dB. 1 Pros*
OaMBitxahl
d-lndiTid.
4&
40
45
5«
llit(«l . . .
Sl cm
29,Hcni
S0.9V,
«>.«v.
SS
Itfaxtjuom .
S5
39
39
40
u
Minimum .
n
Bft
la
U
M
u
Uanptvaria*
tfaw ...
»—34
1»— w
M-SO
gisen <ltr uiiuliiren Ord» (29, S2 Proz.>) und
der Tarbagai-TorgitMrteD (80, 80') angefibr
gloichkoDuat
Wir «Hum^ dAfi iddM nur die »baolnte
Unter8chenkellHnj;^e bei den Tnnftusinnen- Juka-
girinnen klfüuer ist al« bei deu Jakutinnen —
WM nm emf die kleinere KSrpergrOBe nvlolc-
führeu kann — , mmuIith ilnD ^incli iliiü relative
Msß bei der erstereu Gruppe etwas kleiner ifit
leb will die weuigcn vergleichbaren Werte
für die relstiTe UQterwdieiikellliige, die mir nur
VerCttgong itehen, hier anführeiB:
Vkve»
aa,W
23,90
BuBiiwbe Frauen (nach Teumin)
Lappeu (uAch KolaijelC) . . .
TorgontaD (Iwanowsky *) • • •
KiritHD der nlttt. Ord» (naeb 01
AiiiOD (nach Anutachin')
Obarnain*)
Schließlich will ich uooh aal die Ukagt dee
Fußes aufmerksam macheu.
Tabelle 45. Fußlänge.
Ateolttto
IMatiTc
1
cm
0
a
a
M
a
M
*
g i
° =
CO <c
B ^
a 9
H rs
Jakutinnen
II
'S .s
^ ?
I. •»
In. In . 1
Zahl d.
Indiviii.
1» 1
l
13 —
2
90
a
7
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bi« SM. Jl«akau IBiS.
■Tovgoalm,
Digitized by Google
1
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II 1 3 i II
3 &
OwuatnU d. ladir.
Kittd
Iffiiritum « • « .
Minimum
I 22.2 cm
I 54
' 20
57
21,5 cm
19
56
I «.»•/.
16
14
57
u.ev,
is
13
Aua den «bMlnten wie aus den relativen
Werten eimhen wir, daA die TuDgiiünneitJaka^
girinnen kleiner^ d. h. kflmn SIlBe hellen ab
die Jiikutitinen.
Z\im Vergleich gebe ich dW UAg^mlc Tabelle:
Tab«üe 46. ReUUve Füßlinge.
JOtUimen (na«h Tenmin) . . . .
Udm» Twngwiinwen-Jiüutgif innen
Uaam J»k«ianw .......
QraArawtnMii (umIi T«ii«iIii1 . .
LitKncrinn'^n fnnph Hrm'^n')
Jakuten (nach II eck er)
Ta«heni-'rfttAre&')
AInM (naeh AnatieUn*} . .
AikSara (naeh Bordier^ . .
ntsiatD der mittiena IM»*)
KuIdiioha-Kirgi*en ')
Torgoutcn')
Turfun-Kalinücken *)
Lappen (nach Kelaiii-ff ) . -
Kfririepii ilcr BiiliPt-ff (»nla'l .
»*,0
14,6
14. «
16,0
15,5
14,03
14.53
16.07
15,15
l&.SO
u.«»
15,38
15, ^9
15,40
15,50
Die jUdinneu habeu also noch relativ kleinere
FflOe als dte Tm^aabneo-Juk^irinnen. Die
abaolnte IVtMittge der Jadinueu aber int 22 cm,
d. b. um 0,5 om linger aU diejenige dt»r Tiin-
gnainnen-Jakagirinnen. Die relative Fnßlilnge
oaawer Mmtiincn ist faot •j:\vivU ilrrjrni.'cn
der Jakuten von IlLi kcr. A!l<' :ii;ilL-ixii 'l'iiikcu
und Mongolen der angeführten Keihe, mit Aus-
nalune der KtralärgiseB, haben relativ Ungere
Ftifjc ats tiriKfii' Jakutinnen.
Über da« VcrliälUiia de« Uutcr»cheukete sum
Obefedbenhel habe ich die folgende Tabelle
zusammengeBteUt:
') Siehe Teuuin, 8. 47.
*> Siehe Iwanowikjr, Die liaog«leu*l'oqp>nt«ii.
Tabelle 47. Verhältnis des UutersobenkeU
znm OberaehenkeL
Pro«.
Jakutinnen
Tnngwrinnew
Jeianiriaaw
Zahl der IndiTidaca
«4
1
—
W
—
#6
—
t
•7
t
—
U
—
%
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70
1
71
2
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l
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76
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77
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5
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2
»4
1
85
I
80
87
SB
1 ■
\
Jakatiniwn
TunguiBon.-
jakegfriaaen
(imamtxabl der ludivid.
38
45
77,6 Pro«.
74,7 PrM.
Maximum ...... j
69
«•
i •*
«6
AlU dieaer Tabelle geht hervor, daS die
mittlere relative T^iit< rschenkelläugi' ilci" Jaku-
tinnen (im Vorbältuia uitn Oberocbonkel) um
2,<J ProK. großer ilt als diejenige der ToDgU-
sinneu - Jukagirinuon. Für die Weile dieaer
Tabelle beeitMO wir leider kein veigMohbarea
Material.
XVI. Obwe ExtremitAt
Wr iidcn wir uns nunmehr der Batraol^llilg
der oberen Extremität au.
Die Armlinge erhielt iaht indem ieh die
Höhe •Ir r "^TiurUingeitpitie Ten der HOlie dea
Akcoimoa abzog.
Wir aehen ana Tabette 46, dafi dte ab-
Holute Armlinge der Jakutiunen tun 13 mm
größer ist als diejenige der Tnngnainneo-Juka-
girinnen, was auf die grölktre Statur der JakU'
tümencurfio^efahrt werden ham. INeratativaB
Digilized by Google
Zur Topofrrapbi« dm weiblichun Körp«rt nünlo«t«ibiriich(>r VrJker.
Tabelle 48. Arntläuge.
Balatlv«
e c
S §
1 l
a j<
5^
Pn>».
Jakutinnen
s *
II
1 fchl d. Individ.
Zilbl d. Individ.
A8
1
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t 4
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2
2
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3
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GcMmtMbl A
IndividMB
Mili.^'l . . .
M:i\iiiitlm
Minimum . .
II
II
4
5&
75
I 59
T
5« . 55 ; 5«
'15,2 cm 44,« i 44,5 Pr..2,
: * ,49 I 4.t
58 I; 42 41
Worte für die Armliog« bei beiden 6rap]>en
Bind fast gleich. Die relatire AnnUiugi' iUt
Jakuüauea M nur um 0^1 Pm. höher aJjt die-
jenige der ToagnebDea-JalnKiriiiiieiL
Tu Ai'v T:ibi'll<' -tl» Ji;i1i.Tj uir finf mt-
gleicbende Ileihe relativer ArmliUigcn anderer
YlMker raauimengeetellt
Mit Ausnahme der KirgiHcn der mittU'n'ii
Orda Mbea wir, daÜ b«i Frauen Qberbaupi die
fritttve Ärmlinge etwa« kleiner iat ala bei
IwanoH'tiky Kezt'tcliiiot Arme von rolativen
Wtotou bis 43 alu kurze, von 4H,1 Iii;* 45 ab
und über 46 als lange Anne. Laut
SioleUnng b»beo Bordiera Eakimo, die
Tabelle 49. Mittlere relative Armlänge.
KukiiDo (ii;iih H irdier') . . .
I.Jiiirh»ii \ I A ' h.i|j;i,iikon-
liiilii,n.'i ')
KiiidKchi^-Lhine»;!! ')
üad-Tiiagiiien (hkcIi Mninoff)
Indianer tod Uariaon-Lake *) .
Xii)(i»«n dtr nlttltnn Orda'} .
BnijAtFii (nAoh Koretoff '> . .
Or<>t«cbun (n. Marfariteif ') .
Nördl. stätiim« von Vaaeottver,
UlunJ*)
KaukDor Tataren*)
TbaltHD (Atbapn«k<>n Indikoer')
Oüljftfcpu')
ItellA ()oola-Iii<lian«>r*) . . . .
8»nioi»«doD *)
Karakirgtuen^)
Nurd-Tuagnaen (Mainoff) . .
TranabaikaUMlie Taugu*«a *) .
£^NPW*) ..........
Aitradianar KalBflekeB | • . .
Ainof lKo((anaQ .......
Torirouton'l
Buchkiren*)
Jakuten (Mainüff)
K«fcim > Frauen -J>unalB(rmiut'i
.M Ii .-If. III. .1 :Lpanerinn>>n lllülz)
h-: 1 Millen iTfliiniinl
l>ili. .I;M iiti. r:liriM!l iBHIül . .
Kurii|Ji<i ) iiiiieii in. Quotcir.tj .
Mala.yiiuK'.a (Martin'! . . . .
Tuiigu»iuu«n - JukJ4<iriDtt«ii
ITarf.)
JaftetiDatn (Tert.) ......
nweve JapaoMtaMn (Bilsl .
(QoroataehenkeJ .
4«,»» — —
44,4 !42,7
U,4l, -
44,4Si 44,11
44^ 44.49
44,S9 45,12
44,M, 44,19
44,94 —
"44,87 —
44,881 —
44.9 ' i^,0
•44, 'I- —
♦ 5 U4i 44.4
44,95
45,3llu.«2
45,75 44,97
45,81
I4»,9»
4ft,96
4ft,9S
46,99
46,09
46,09
i-
4M4
4A.1
45,70
4'i,»
4i,9
41,0
4:H,9
44,2
44,3
44,5
44,6
44,7
4S.0«
-1.T
-0,81
— OiiM
+ «,•0
— 0,99
— >,«
— 0,«4
— 0,.H4
— 0,4»
-Vi
— Wi
— Ob»7
— 0^99
Eakinofmuen Nmwttginia«, LonehenzAmnen,
..inittclf eine".!;!! IUI luilii II L'ii.T:ilil1:iti-Indian<> rinnen
und ruwiaobe Frauen kurze .i\rme. MiUellange
Arme ireigeD alle anderen in Tabelle 49 er-
u'ähnten Indianer mit AnHnabme der UollaCoolas
aa£i fern«-r von dc-n mongoliM^ti-türkiaobeu Völ-
kern KirgiBcu, Burjaten nnd Kasaner Tataren.
Alte Sbrigen in der TabeUe an^efthrlen Völker
*) siobe iwauowDkj, Dia Xoegolan-TmtiMMeBi
B. 245. M'»kau Ii*93.
') h<>:n, A. .1. Hii.ne'n M^axurfmentd of Mative«
of thü Norlliwint Tcrril-irieit, p, 5". New York 1901.
^) I w ft ri <>w iik>' , ÜIxsr «imi niulir'>pi.'l<i^Mnoboü Bt-
■taadderBeTAlkeningXiUUaoda, B. mi>i*142. JlMka«.
*t Beat, ThM Bepwt on «lie Jndlaoa el BiUUi
Oolumlda, p. 85. Loedoa.
*> Aua ProT. Martina Xanwkrivt. Leider tat
Such TOB PtttT. Dr. B. Martin fibar »Dia Inland'
•tUnivw der Malajiaelien BalUiml\ Jena cnk
naalMieni meina Arbaii fartlg war, «tbcIiImmb. und Iah
twdKnn, Daten dieiw Werket nicdit wl» Ä
Attalt vaii^ialMnd lirantacn au können.
Digitized by Google
«0
Tram Oins JoalislRoa-Brodilcy,
haben lange Arme. Wahrend Mainoffa Jaku-
tinasn lange Ann* bwIttMi^ haben tuuer« Jakn»
tinnen mittellango Arniu; ^Sfainoffs Nord- und
äad-Taoguaiaoeu und OroUobeu weüran, wie
UQiere TnngauoBeti- JulogirinBen mittollaugo
Arm« aitfL Mainof f a Nord-TuuguHcn und trans-
iNÜkalische Ttingiiaon aber haben lange Arme.
£» wurde wiederholt behauptet, daß wir bei
Ueiami BaaMn bloJigvr wn« groJI« relative
ArmlSjiLTP finden als hei großen Ramsen. Die
Werte meiner Tabelle bestätigen dies« An-
naliiiM nioht. Wir aehen viidinehr, 4aß dia
kleinen Eskimo (Körpergröße nach Bordier
SS 1612 nun) relativ viel kärsere Arme (42,57)
baben als cB. die groOen KarakirgiBen (Körper-
größe = 1688 mm, relative Armlänge =
45,31 ProK.). AmUntrsiit^t 1ii»1)tri Völker ver-
Bohiedeuer Statur fast dieselbe relative Arm-
Hage. 8o baben «. B. Torgoaten bei dner
Kör]ifi<,'rriDf' von IRfil tnin (inf Artiil.'in'^e von
45,98, und i>appen Ih^I ciiu r ]\ör|><.'rgroße von
Tabelle 50. Uberarmlänge.
Absolut«
Belativo
CS s
Jakutinii*M
1
II
i
PK». '2
3
« §
B .S
"S .!:
1^
5
Zahl d. Indhid.
Zahl d. Indirid.
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13
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Abiolttte 1 Rtrlative
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U<.<iiAmtz«U dtlndiv.
.'>H
MitlW
2H,5 cm
2»«n löTror.
lOProz.
Maximum ....
J4
32 22
22
Minimum
1,24
24 16
Iti
Havpe?atiati(Mi . .
|SS— »1
«6—31 17— »1
18—31
154öinm eine solche von 45,i^5. Es ist des-
halb üragliah, ob di« K«rpeigi«fle «iikBeh «buD
Zusammenhang mit der relativen Annl&uge bat.
Gehen wir uuu zu deu Komponenten der
oberen Kxtrenittt Aber.
Die Oberarralänge erhielt ich durcli ?ub>
traktion der Höhe de« Ellenbogengelenk» (Höhe
der Oeleuklinlo Uber dem Boden) von der Höhe
des Akromioo. Wir leban ans der Tabelle SO,
(laß die absolute Oberarmlänge der Jakutinnen
um 5 mm grüßer ist ala diejenige der Tungu-
nnnen-Jalwgirbmea, wibrend die rekrtiTe bd
beiden Krauen gleich erachcint.
Um die abaoluton und relativen Werte für
die Oberarmlängo der von mir antersoehten
Frauen mit denjenigen von Frauen einiger
andeiL-r Völki rsolinftm m vergleichen, babe iob
folgende Tabelle zusammengestellt:
Tabelle 51. Oberarmlinge.
1
Abwtat«
Rtlati*«
em
Pro».
LitBaeriuD<>n (Rr*>!i!>or>* ....
30,1
19.4
■lUdinnon ( 1 i k i ■ v . n ; m . . . .
S8.V0
ie,w
Huaainnen u. ru.«suiche Jüdinnen
S9
it
8«,i
it
TuDgnatiuian-Jiilcagiriimen(y«rf>.
88
1»
■lapaa«iüia«i(ffeinoFraiwD|Bftls)
87,7
IS,4
JapaawiiiMB (plumpe nraoan.
18.S
Alno-Fraaen (Kof »ael) . . . ■
Japanerinnen laiMdMBeTniMB,
27,7
17,7
n«ch Bai«)
24 7
tfl,7
Aua diMer ZuaammenateUung iat ersichtlich,
daß die litauerinoen die grSSt« und die
Japanerinnen (mittelfeine Frauen) die kleinste
Oberarmhänge (absolute wie relative) haben.
Die relative Oberarinlilnge unserer «rei Frauen-
gruppen gleicht derjenigen der russischen Frauen
und riticiirifTt die Oberarmlinge der Aino» and
japanischen Krauen.
Die absdbilen and lelativen Werte für die
Vorderarmlänge der von mir untersoohtan Vraosil
zeigt die folgende Tabelle 62.
Die Lunge des VordsiamMa «rUalt fah dorab
Subtraktion der Höhe des GriffelfortsalHS TOD
der Höhe der Ellcnbogengclenklintp. Ds ich
die Höhe des Proc styloideuü nulü ül>«r dem
Boden niebt von der SpitM, aondam vom lier'
vorrs'j'cn'l-ti'ii Vunkti- fl«'-->.lhcn m.nß, und da
die Kontrolle am Skelett r-eigt, daß die Entfer-
nung dieser swei Punkte im Mittel ungefähr
uiyiiiz-Cü by Google
Zur Topncrraphip dei weiblichen Körper« nordoitaibirisolier Völker,
41
Tabelle 52. VorderarTnlanee.
Abeolate
■
1
4»
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1
4-1
9
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Ol ^
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Pro».
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Zahl d.
Zahl d. Individ.
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Abaolate
BelatiTe
0«Mmtnld d.lBdIvU. |
Mittel
Maximum . . ,
Minimam • . •
H lit VRr:;itir>n
Ii
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|3
A»
56
M,5cm
1»,9 cm
J »,••/.
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28
34
17
17
IB
17
12
:b-
in— «s
12— ir,
12 — 15
1 uiu beträgt, bo mufite ich, um meine Werte
oiil daoMi niderar FoNohiir •^wtfßxAxIbm tn
kdnnen, zu meiner Ukog/b Am Vordeiarme« lUMih
je 1 cra zuzählen.
Auf diese Weise bekommen wir:
für Jakutinnen mitllitr« »baoliita
Vorderarmlänge 21, Sem
mittlere relative Vordenu-ml&uge . 14,4 i'roz.
flr TiiBgiMliiiMii ■ JiilugiiiiiiieB imit^
lere absolute Vorderarinlänge . . 20,9 cm
milüere relative Vorderarmlänge . 14,2 Froz.
Wir kOim«a aia« folgende veri^äobeiide Reibe
aalrtellen:
T»beUe M. Vorderarmltnge.
Ab«olnte
Baninnen u. rQMbobe JMlBBan
(Teumin'' .........
Tungtisinn(' ii .1 ii k it u irinBOifTerf .)
Js^ütirinf n i \'it1.)
J.-»|,4!,. riiiin n,f-'ine Kr.iUfii i Ha 1 zl
J»fmi:i'Tiiiiii-ij, iiiit.rclltin« Frau«»
iBSlz)
Aino-Frn\i>;ii (ICugane)) ....
Jii;.:iB<-nnaeii, plampe Franen
(Bälz)
m.w. M.T.
Relative
CID
21
U
20,9
14,2
21,5
U,4
22,8
14.8
22,0
14,9
22,0
15
21,9
15,1
Diese Tabelle zeigt, dafi die rawHaobeo
Fmaen die Ueivate, wid die AiDO> und jti»'
nischeo Frauen die größte relative Vorderarm*
länge haben. Dies stimmt mit den Werten der
vergleidienden Tabelle Aber die Oberanol&nge
— wo wir ein umgekdiitM Ytfldatnii be-
obaobtcn — fiberein.
Von den Kompoaeateo der oberen Extre-
mititt bleibt nna noob die Lftage dar Uwid m
betnwbten äbrig.
T»beUe 54. HaadUng«.
Abnlme
Belattfe
s i
o
II
a
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1 a
B a
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Sau d.&iaivid.
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55
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117,4 an
17,6c4n
'»1,8%
i«V.
Sl
20
14
18
10
HauptvariatioB . . .
1»-18
18- tO
l<h-l»
11—1»
IMe Handlinge eriilrft ioh dnreb flaWiktioik
der Mittelfingerhöhe von der IländgeleaUlMM.
Da iL'li, wie s< liüi> fi QIkt iRini-rkt, die Hand-
f^elenkhOhe um 1 om zu hoch nahm, so muß
ioh, m veiylaiioheadea ZwwütHi» vm meiBen
absoluten WertM 1 om dwiebeii. Bo babem vir:
für Jakutinnen:
mittlere absolute HiutdUnge . . . 16,4om
reiatiT« HandllDg« II^Pmi.
für Tunguainnon- Jukag^rimwn :
mittlere absolute Uaodlioge . . . 16,6 om
relaUve Haodl&Dge 11,2 Ph»
S
uiyiiizcü üy Google
4t Tnn Binm JoslielioB-Brsdakfi
und erbalUtu zum Zweoke der Vergieiuhung
fi»]g«ide RailM tob Warten:
Taballa 55. Haddlinge.
AlMolut«
K«lative
CID
Pro».^
BuMitmeii u.
(Teuniiut
1«
Jakatinneti
• ■ •
Im
11
Tangusinnen
.f uknpiritiM*'!! . , ,
■ 16,6
11.2
Aino-FnkU'ii
ia,5
U.&
JapanerinnoE
(pltuup« l'räuen) .
16,6
11.5
a
(initt«l(eine FraiMs)
17
11,5
■
(feine Frauen) . .
17,4
n.8
DiflM Tftbell« Migt» d«fi rnaaiiohe Frauen
di« UmwM und J»pM«iiiiiMa die gröfit«
(»iMoliit» irl« rebtlre) Hkndllnga InbMu
Schließlich will ich in der folgenden Tabelle
noch auf das Verhältuis d«« V<»d«nurme» zum
Gbenm hmvctMin.
Tab«U« 66. Vorderarm- im Verbftltnia aar
Oberarmlänge.
* s »
■
'3
i C c
0 ti s
ja
h
<^
V
«*■
1-
om
Pros.
Bmcinnen u. rusaiMb* nätUMt
29
22
72,4
Hungariaam-JvUlti^lbmm ■ ■
28
20,9
"4,6
28,5
21,5
W.4
Kr.iuen (KogüDoi) . . .
27,7
22
J Kj nucriiiiifi] , fein? Kranen
litiilzl
27,7
22,3
ao,5
Juji iiierjtim-ti , jil nnjn' > rjiUfti
iHal ZI .
28,5
21,9
Japanerinnen, nittelleiDe Fraaen
99Jt
DiaM IMmUc zeigt, dafi die nusischen
Fratipn im VcrhSItnii zur rv>>orann!än!;e die
kleinste, und die Japaucriuncu die gröUtc Vor-
dflruniliiig« habao.
Kaoh der Batomohtaiig der oberen Extrctuität
gehe ich schließlich noch rtir Belraditmig der
Spauuweit« über, die naturgemäß von der iJinge
der Arme nod der BnateneDlwiekelaDg d«r
Bnwt und dea SebvlteigOrteli nUhlngt
XVIl. Spannweite.
Tabelle 57. Spannweite.
AbMlnta
BalatiTtt
OB
1 tinnen
i §
1^
II
Pro«.
g
B
9
prinnen
1
H
8aU d.IadiTid.
IS7
1
97
1
1«
t
1
98
_
I
Ul
1
99
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Nadi dieaer Tabelle tat die mittlere abeolnte
Spannweite der Jakutinnen (1546 mni) um 58 mm
größer aln ihre Köi-]>erböhe (14ö8mm), und die-
jenige der Tungusinneu-Jukagirinnen (1619 mm)
um 49 mm (Körperhöhe 1470mm).
Die miitli ro relative Si>anuwcite der Jaku-
tinnen (104j entapritiht vollständig dem Werte
für diese retatiTe GrSJIe» den Topinnrd und
Zut Töpographifl d«a weiblieben Körp«n BOidoalillnriMdMir TSHmt.
43
D«niker als normal bexeiohnen >). £twu kleioer
indcB wir die valuliv« 8|MMmw«lto bei den Toft-
gaeinncn-Jukafririnnc-n ( lOov'').
Leider ist die äpann weite für Mänasr dioMr
VMkmwIuiftea nod» nieht bearbeitet worden,
tiixl t'b klinn nicht beurteilt werdeu, wieweit sie
von derjenigen der Frauen abveiobk Dia
aieheie Tabelle wird zeigen, d«0 dn lesnetter
Untenebied in dieser Hinsiebt existiert.
Wenn im allgemeinen die Spannweite größer
ist als die Körpergröße, «o finden wir doch bei
Betrachtung der Tabelle Aber die reUtive Spann-
weite piii/.i-liK' Iiirllvidnen, hei denen die Spann-
weit« gleich oder kleiner ist als die Körpergröße.
So haben tod meinen 64 Jnkalinnen 40 bdi-
vidiu'n (oder 92,6 Proe.) größere S|i;iiiii\veite
(als die Kürpergrüfle), 3 Individuen (oder
6y6 Ptoz.) gleidie, nöd 1 Individnam (oder
Ifi Pro«.) kleinere Spannweite. Unter den
TangwinneD'Jnkagirinneti ist die Spannweite
bei 45 (86,6 ProE.) grüßer, bei 5 (oder 9,6Proz.)
gleich, und bei 2 Individaen (^,9 l'roz.) kleiner als
(iii' KiirjxTgröß«. Die maximale absolute Differenz
swischen Spannweite und Körpergröße erreicht
14 em. Wir finden eine aolelie DifiBremt bei
f'iiuT Jak"' in (KrirjicrgTnßc 150cm und Spann-
weite IGiuiu) und bei einer Tunguain (Körper-
grflie ebenlane 150 «m ond Spannweite 164 em).
Illtl•n■s^;^Ill i^it, driß wir ili>>!<t.'lKi' iiKi^imale Diffe-
reuB von Horn auch bei den Aiuo-Fiaoen finden
(Koganei 94, 373).
Mit Bezug auf die Niativ« Spannweite
anderer Völkerschaften liegen folgende Werte vor:
Tabelle 68. Relative Spannweite.
- - r^rr
K'tukpagmiut B-tkimo') 103,5 100,3
NuDatOKTuiut-Hrkimn*) 103,1 102,4
ThalUn-Indiiiiier') J 103,5 , 101,0
Joden (J aknveiiko) 104 —
JUditiniMi (Teumiiii i — ; lOO
ludiniiiT von Hftrriwm I*nk>r'i | 104,6 104,1
BeUk Cuol4»-JUKlwn«r *t , 106^ 104,6
AiB» (Eogaael) I lM,e UHgO
BengilMae Renen (naeh BteardetI
L«BaiiaM HI, MS) 1 — 101^
JapBmr(Btls| I leO.* 100,»
" - I toi
') Deniker, n>« Rnof» ot M»ti., p. 92. Londoo.
*) Butt«, A. J. Stoiic'ü Measuri'iui.-nt« of NntiTM
a( the Korthwest Teiiiknri««, p.». lt«w York 1901.
*) Boas* BavMlh SitpM en fiM N«i«himteni
Tribsa et Ceaada. pb94. bondon IKl.
Aua dieser Tabelle gebt benror, daß die
Werte Übe die Spannweite bei Fkanen kleiner
sind als hc\ M.'jinuTn. Rei keliK'r von den
ilännergruppcn ist die mittlere relative Spann-
weite gleich der Körpergrdfie, wibmid die
Spannweite bei xwei Frauengmppen 100 und
bei ehier Fraaengnipp« 100,3 betrftgt.
Ana der Tabeik, die K. Sapper iHr die
I anthropologieelMin Veriiftltniase mittolamerik*'
nischer Indianer aufgestellt hat. slIioii wir, (l«ß
die letzteren einen mittleren Kiafter-index von
109,7 bk 106,6 babeDi>
Zusammenftisauag.
2am Sdtlusse will iob die wichtigsten Kesul-
tate meiner üntenaebang gani knts maammen*
fassen.
L Mit Bezug auf die somatologiacbc Grup-
pierung der Ton nna ontanaehton VAlkenolnften
ist folgendes zu bemerken:
h Meine Jakntinaea nntenebeideB aicb nioht
veu anderen tOritbdk'nioagolledien 7<0llceni.
2. Meine ruii>;iiHt'u (Männer and Frauen)
unterscbt'lden Bich diuclt ihren niesokophrilen
Längen - i>reiten - Iudex des Kopfes und ihre
kleinere EBrpeigrflBe tod den meiaten tnsgn»
■iaohen Stämmen.
3. Unter den von uns untersuchten Völkern
der aogenaaaten paiiaaiatiaeben Gmpp«, den
.Tnka^iren, Korjaken, Kamtschadalen lUhlT^ichuk-
techen, zeichuen sich die Jukagircn durch die
, Ueinate K9rpeigrBlle^ die Kamtaehadalen dnrab
den kleinsten iJlngcn-Breiten-Index des Kopfes,
! und die Tacbnkteoben, die geographisch den
Indianern am nlelMten steben, darob die größte
Statur und die bri'iti'sli'ii Koj.fc aus.
4. Die asiatischen Kokiuui hiiht ii tiuL' kleiniTo
! Körpergröße als diejeuigeu von Alaska, sind
äber dbeik «twaa grflßer als die Tscbnktacbea.
Ihr T-Sfiiron-Kreiten- Index des Knpfes ist aber
demjenigen der Alaska-Eskimo fast gleich. Ihre
Joebbogenbrnte im VerhUtsie ivr grftiten
I Kopfbreitc ist viel kleir>'r als diejenige der
' öetUohen Kskimo, aber doch etwas größer ala
I die iluer tsohnktsohischen Naehbam.
' ') K. SsiipiT, i)tr gt>g«nu artige Stand 4er sUuW*
. graphischen Konntnis vin Mittvlsmvrika. (Arcib. Ar
I AnttitaiMilogis, Bd. Iii, Heft 1. S. 19, 1M4.)
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Am Diu» Jeeh«l»«B-Brodik7,
n. Mt Bciag anf Hü» gflMiUMbdicihan
UnUrtvclnede M dflo Hft1iptlAM««lgail «i;gt1»t
1. Alle absoluten Werl« sind bei den Fi-anen
Uaincr tMi den UlniMni, und anxs a) die
Körpergn^ße x^m 90 bis l^Siuin; dabei sinkt
dia DifEerercQz bei kleinen und »(«igt bei j
groSeD VAlkern; b) die grüßte I^nge des i
Kopfes um 3,6 biti 3,7 tum ; c) die grüßte Breite j
des Kopfes um 1 ,2 bis 6,2 mm und die Jocb* |
bogenbreitc um 6,7 bis 8,3 mm. I
% Auch die relativen Werte ^d bei deu .
mciston Yi'ilkem für «In- Fraticn etwas kleiner
als für die Männer, und zwar sowohl der Längen-
BrelteD'Ind«c des Kopfee «le etidi der
tomiMdie GesichU-Index nnd die relative Ann-
länge und Spannweite. Nur tk-n relativen
Langen • Hohen - Index tinden wir bei Krauen
meietene hBher ab bei Mianeni.
III. Mit Bezug wiCapedjBÜeFlnuMniiieHiingeB
finden wir, daß
1. die relative Brust \vnr7enhi)lie unserer
Frauen gleich derjenigen etu u|>ai»chcrFVwiaDiat;
2. dar Umaft bei kleinen YoUnn lalatiT
länger ist als bei großen;
3. die Beckendistanzen eioh tor KAipeigväfie
fa«t konstant verhalten.
Yenseioluilfl der Ii
Baals I B., Vit kSrperiichen Ei/^nsohaft^n der Japaner
(Mitteilung'"!! 4ettt«cb«n üe«eU«cha£t für Natttr-
and V&Ikeikiiaii« Gütanienx in Tokio, B^. IV,
bin 1888, H. 35 bi« 10»).
fioa», Kranz, A. J. ätnne'ii Meanuretnent« of Nativea
of the Xorthwest TerriUirieii. (Bulletin of the
Amaricaa Mustom of Natural HiMory, VoL XVI)
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dianer (V. rr.;u!ilh>i)i;!-n der B«rUn»r aiiUini|Milg|i-
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M can«(Mtre«i wltb tbat o( Kortbwc«t«ra America
(Ancr. AnthrupoL. Vol. IV, (>ct«ber-n«cemb*r 1602).
. B«»D. £.» OrnndriA aom Btudiam dar Oabortahilte.
Vtediadni IM«.
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kaa IM*. (Nadlriehten der Kaiimrl. G«-tieUscbaft
der Freunde der NaturwiisoDKbaften, Antlir -(■ ■!, ,gie
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pologijcho ZeitscbrifU Jakifang II, Mr. 1, Moskau
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I>!' |. I Nil. hineilten <!.-r K:ii-i rl, 1 1--. i;-i !i,if; iler
ii'euuiie dei Natur» isieu«: Imt i^ii , AiiUtiüi»<_<ioj;ic
und Ktbnographie, Bd. LXXl) (rn.^uisoh).
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TOlkeraac Bullaadk Kodcaa ieo4>
evatitBo. Utsmtar.
I JakOTaako, IC G., Materialien sur Anthropologe
j der ji^ili'!')i''ii liwolkL-runi^ vi.n ItMjfüfichnv, OoU'
I Temem«Jit Myljil'iv, HnUlnir), T>i>;>i. zur Erlangung
der Doktonrörfii'. .^t Pt tPi-lnirL- l"!"* (rusaisch).
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Talko-Hryucewi«*, ), Zur Antbropolof^e Trans-
baitaliea« nad d«r Moncolei. (Buxtiiehe antbro-
yaHotlMu bilialittft Nr. 4, IW») Modtav (raniMh).
StamlB, Skr«, ItopographleJi • —BwifaiimriMih«
tJlltHHMillBBteit über die ProportjOBWirMltlllm
dM mibttahsa Kttrpers. (InauguriMIwIittoB mr
Erlangoag der Doktorwürde der awdif. IMmltll
der Unlrenril&t Zöricb, leoi.)
Topinar l. Paul, ädntiiU d'uttanpaia^ gtainh.
Pan«, 1885.
yeneiohiilB des Anhanges.
TaV.ell« I. KörpergTöUe.
Tabelle II. Gröiite Länge des Kopfe«.
Tabelle IIL Größte Breite de« Kopfe«.
liilMtl» Tf. Liagt
TabeOen.
TabeUe
VI.
TIL
Tibdto Tin,
Anctenütdher Ge«iobt«-Index.
31e«sang«Iiste der Tnngaihmett dM B*>
nrkee Gisohig«.
Amt JdlrutTlmifMi
h) Tafeln.
Tafel 1. Zwei naekte Taognaioiien. Beid« gemesii«u im Betirke GiicUg», an der Mftndiing de« Fliuaee KajaoliM.
•) Sieh« Anliuff, Tftbdb VII, Kr. 14; Alter »Jahr«, vwhatetot, S Xiaaer.
b) Siebe Anhang, Tabelle VII, Nr. 12; Alter Jahre, rerbeiratet, 2 Kinder.
TalU II. Fiff. 1. Eine Tanprösin «u» dem Bi-zlrke Giichipra, Att«r 27 Jahre, verheiratet, 4 Kinder.
Fig. 2. Mne Jakutin au« dem Bezirko Jakatsk, Ulus Buturua; Alter 24 Jahre, verheiratet, 4 Kinder.
TrfUm. fig.l. BinIaijnUBHiidim]lnribKaäLudirFteiAinlMakt:TiÄ^
VV.9. EiM AkHiriB wm Huee JneHtabu} AMir Jnhn, 1 ffind. umMnlek
Tllel TV. Fig.l. Kic tsrhuVtnolilselif*? MSdchon vfim Flaise Avekova, Berirk Oischif^»; AH-t 18 Jnhre.
Fi|[.it. Eine asiatische Eskimo -Frau Tom Indiao Pbint (Kap Tiebaplin) in der BeringatraOe; Alter
«) laita dM InBtEitoD NovdMieo SIUkIcbi.
48 FuM DiM Joofc«l*«a»Brodiky,
Körpergröße. Tabelle L
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n.
Di© Moa-Khmer- Völker, ein Bindeglied zwischen Völkern
Zentralasiens und Austroneslens 0-
Ton ProbMor P. W. Sohiiildt, & Y. D.
(Hü
Die Zufiammi'ngphönirkcit tier indotitisUchtMi,
meUuMBiBohen und polyncHischcu Spraoheu zu
dner gr«SMt SfuraoUkinifie, d«r tnabyo-poljme-
Hisclicii, oder, wie ich sie ta ucoiicn vorziehe,
der aastroaeÖMtheii, ist nicht mir den LiaguiBteu,
fondwii raoli den Aufhropologen «ud Ethnologen
bekuiit und geläufig. Wilhelm v. Humboldt
Wir M, dt;r Kuvnit die Zusammeugehörigkeit
d«r indonmischen und polyncnischcn Sprachen
lo urkMaMdiaftlichcr Weise darlegte und der
gan/.on Oruppe den föi Itn damaligen Stand
der i-'orschuug b«rechtigu>n Namen „malayo-
polyaMbeh* licilegle. Die BogUedeniBg der
moIanp^i^l•1ll•ll Sprachen in diese GnipiH' durch
V. d. Gabeients, Kr. JtlUller, Oodrington,
II. Kern, rief lebhafte enthropoloi^idie wie
liuguiBtiKcho KoutroverKon hervor, die inde« In
den letxten Jahren ihre principieUe Iifieuug
gefonden haben. Nnobdent nlmlieb ni^t nnr
in Englisch- Neuguinea durch Sidney H. Ray
nnd in DtutMh-Xeogninea *) durch mich die
Exlstem von wirkUohen Papua-, d. h. von den
MHtmneilMdMn donhuiB nnnbh&ngigen Sprachen
fentL'HSteUt war, »onduni nun aiir*h tnitten zwi-
Boheu dorn ui^entUcbeu mclauesiaohi-u Gehiut,
nof SkTo In den Silemone-IneehH In der 8alka>
*) ImitiiraBf elnM Tortra^fw, g«]ialtatt enf dur
IT. gmMtnnnien VorMMunliiiv IhniMhen vaA
yriMM Aathr<>p«l<iKi«>.h«n G«MlMlieft n BaUborg IMS.
*) Aueh in H»niiudi^rli-N><tifainea koonte in nllcr-
jÜDf^ter /«tt «iii<^ I>HpiLar>iirjik;L« koa*t«Ü«lft WftHeii, c«
int die i>|iriiclie rter TUK>Ti BU der 8äcl)>n<it«>, wo dipw
»o ilufi Uoh - N euK \xiat» MBt; siebe liiUra. Arclu L
und der Bainingsprachc auf Nenpommem, der-
artige Sprachen uacbge wiesen sind >), li<^eQ jetst
die VerUltidwe dieeae ganaen Oebielei |irinid-
piell uii'l im ;^roßen kUir /imriclist in liii-
giiiatiaoher Beziehung, was aber dann sogleich
auch in anfliropologiBcher nad ethnologiaeber
lliasicht grOSere Sicherii^t aehnfft. (Fig. 1.)
Aber lang« bevor dieae ioDeren Fkagen er>
ledigt waren, hatte die Foiaohang liob anoh
schon auf diu äußeren Bexiehnugeii der austro»
nesiM^lun S|inn1uii s^oworffii. l'ckiinnt ist der
Vcraueh Bupps, eine Verwandtschaft der
maIayO']M>lyneaiaQhen mit den iadegemuuuaolien
Sprachen «u bowcificn; der Versuch i&t längst
als gescheitert beurteilt worden. Im Jahre 1880
nntemahm ea A. H. Keane *), eine Yenrandt-
-iliaft äcT oeeanisclicii Vr.lkt^r und Sprachen
mit einer Ueihe von hiuteriudiBchuu Völkern
und Sprachen, inabesondere dem Khmer, dem
Bahnar u. a. daraulegen, welchen er „kau-
kasiHchen" Ursprung beilegt«. Abgeaehen yon
dccu phantastiAchen Charakter dieser letzteren
Ansicht und mauoheu sonstigen uuiichtigen
Kin/<1hciti<ti (iitliSH das Ganse einen i'ii-1iti:,'on
Kern; nur sind die liewciso dafür in luigenugcn-
dem Malle erbiaekt. Bi war andi damali, hei
dem Stande der KeiuMnia der Unrtanndiaeben
') )-. W. Sehmldt. Di* tpraeblielu» VerMttalBie
vnn Ii.'ub'ph-NVuffuilioa, S. l'-'Olf., Anin.; T<1. im .OIotaB*,
Jt.1. I-XXXTl. S. 7» uud H-1. I-XX.\VII. S. S57.
*) .On tlie relatioQ, of tlie Indo Chimnc and Intar-
Oo^auic bttciM luid Laugusj^«' uu Jouru. uf tUe Autlu.
b0L IX, pw SM— fisa.
8«
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00
Prof. P. W. Schmidt,
Sprachen, fiberb*il||it niobt mOgUob, sie ni er-
bringen. Dm nnelit rieb udi bei dem 1885
Ton G.v.d.Gabclent/. unternommenen Versuch
gehend, das Nikohar mit dt-ti „tiialayo-melauc-
neohen" (-auBtrouetti&clicnj SpracLeu zuBammcn-
nbriogw >). D» di« Tbaab an rieb ja riebtig
ilt| Bo ist i'H nicht zu verwundern, daß von den
280 Wort%'ergleicbungeii, die er zum Beweise
•nlObrt) eine gaai Ueiae Amahl etimmeo. Der
weitaiiH grüßte Teil demelben aber iat abeolot
binfillig, und man ereohriokt förmliob Aber ihre
Kühnheit, wenn man sie jetzt, mit Kenntui« der
beldereeitigeii Laatgeietae, dereblieet In ver-
n&nftigiT Selbstbeschränkung, aber mit voller Be-
herrechuiig des gesamten auHtronesi-schen Sprach-
gebietes, Btüllte sieb demgegenüber Ii. Kern
1886 dae Ziel, von inneren TenraadlaflbaftBalian
ZiisaininliSiit;«'!! abstillend, rein <ii'o<;raphiHcli das
Stammlaud der uustconeuaobeu Sprachen zu be-
■Ummen*). Ana dem Yorkommen der gkklien
Wörter für ^Zuckerrohr", „Kokoh'^, „Fisai^,
„Bambw", nKotang", gKoU", aUaitiach", „Tinten-
Die
Austronesischen
Sprachen.
100 uo m) U» U"
10
l'i" iTü IIWI ITo ItlO IM) 140
fisch", .Soekreb»**, „Hool", «Krokodil''
dio8on Sprachen Hchließt er, dali die^tes Slauunland
zwiaoben den beiden VVendekreiseu, entweder
an der Osiküste von Hinterindien oder auf einer
der großen Inseln Indonesii-ii!', « ahrscheinlichcr
aber in Uinterindien zu suchen scL Das war ein
anverttaalgea wertvolles Ergebnis. Kern hatte
damals recht, davor im wamm, darüher hinaus
noob weitere Feststeliungea maohen au wollen.
Unterdenen aber iat unMfe Kenntuia der
lünterindischen and der mit
') Bericht« der K(rl. aärbt. Oes. A>Wi
hi»U KL, I8S&. S. 80U bis m.
pUL-
hj&ngenden Sprachen in intensiver W< ist- ge-
fördert worden, und so V>iii ich htiitc in di-r
Lage, nicht nur ein geographiücbeä ätaiuiuland,
aondern den inneren verwandtaebaft-
lichcu Zusammenhang der austrouesi-
sehen Sprachen und Volker mit einer
Vdlker- nnd Spraobengruppe darantan,
') In eintnn vor der „taal- «n Icttorkundigf sfd««'
ling der Kooinlijkf Ac«di<miH van \Vt't*n«h«in-ii'' am
17. Juli ISH.H XU .Viiixt-'rdHui ßi'halt'-ni'n Vortrnir ,T«al-
kuuilii:'' Ki pi vpii* t*T bfpaling van In'', »lainland der Ma-
Icluch r>>i,Yif'<n<<chv volkcn"; lieb« da« B«(erat darüber
in ,Ti.i<li<chnt't vour Nadfltl. IndM*, msitwe Sstiti
i 1«. Jaarg. 3. lJ«el, p. 1 S.
uiyiüzed by Google
Di« MoO'KliiMr-Täkir, ala WndieHad bwImIimi Tdkm Zaatnlulm AaitmaMiaH.
•1
deren Gebiet, jetsC »lUrdiug« vielfach
zerriäseii, von fMt des »Adlichstou Eiideu
Hititerindienti angefangen rlurch die
ganze Länge der mäcbtiguu ilaibinsul
•iob biaticht, «m dann nub Vorder-
indien Ii i II il lie rlii c"T (■ n (1 dort wiederum
an eine audere Völker- und Spraobeu-
grnppe sieb »nsnseblieOeti, deren Gebiet
dm oh fast die ganie Breite Hinterindiens
biadurcligebt und deren äpuren eieb
•elbat Doob iin mittleren and weitlicben
Himalaja zu finden scheinen.
A. I. Nicht nur in der Behauptung dieses grofieo
Zusammenhaugca, sondern auch seihet in der
Aufstellung der efaunfaien TeübföiehuDgen werde
ich dpii iiK'ist«'« unter Thünn wohl voUkomriK n
Neues vorbringen, da auch diese letzteren, soweit
•ie pabttnert wurden, eelbek In tingniitiseben
Kreisen nur erst un%-ollkon)men bekannt sind,
so aohueli haben atoh die FortatUuitte unserer
Brbenntnii bier Tollaoge». Wenn nneb von
Logau u.a. schon avisiert, war doch noch 1880
der Bcflteod einer Mou-Kbmer^ oder wie man
dnoasb Öfter sagt«, MoB'Anem'SpfMihengruppe
( fon A II. Kottuc') in Abrede gestellt worden.
Durch die Arbeit von C. J. F. S. Forbcs,
„Cumparative granimar of the languages
ef Fnrther Indi»*, 1881, wurde derselbe in-
des über alte Zweifel erhoben, und Fr. MUller
fubrte 1888 im IV. (Na«btrags-) Baude seines
nOniadriaaes der BpmelnriaMifiBflfaaft*' in riner
kurr-en Skizzr di(>s<' Gruji|ii' in i.lii- weitere
wiseeuBcbaftUcbe OfEuutlicbkcit ein. E. Kuhns
im Jabre dennf eteebienenen „Beiträge snr
Sprachenkunde Hinterindiens" *) ließen so-
vofal die innere ZncenuneogebOirigkeit dieeer
Spiaeben all nneh flue uannig&eben Bene-
buogen zn anderen Bprschon noch deutlicher her-
vortreten. In zurfickhaltcndt-r Weise äußt-rte
sich Kuhn bezüglich dieses letzteren; «Viel
bedeataamer ab diese Berilbcnngen mit dem
Annmitischcn sind die unleugbaren Beziehungen
unsere» mouusjllabischeu Kluwi - Mon • KLmer-
Stanunes mit den Kolh-Spuneben, dem Naae»wr7
und den Dialekten In Urbewohner Mulnkkas.
UnorLiubt wäre an, daraus sofort eine Urvur-
') Siwli.- otwii, 8. :<9.
') Sit7iin2«S.'r. <). K. tmyer» Afced. d. WisiWOMb^
yhiL-Uit. KL 1«B9, 1, a. ai»s.
I wandtscliaft mit dieaen zam Teil hervorragend
I polysyllabischea Spraohen alJeiun /.u wollen.*
1. Vim ilen nustronesiscben Sprachen her-
i kommend und von den vielfacbcu Abulicbkeium
derselben mit den lfoa-Kbmer-8ptaiahen be-
troffen, beKcbloß ich, inirh ztiers-t an iHe Unter-
suchung der von Kuhn offen gcbssoueu Fragen
I zu begeben, am dann desto grIlndBeber and
I umfn«8onder die Erforsv-lnuiL: iler F.e/ifhungen
der beiden grofien äprachgcbiete anst«llei> ra
kdnnen. In nmgekebrter Reibeufolge begann
ich mit der Uutentucbung der Sprachen der
Urbowohuer MalakicaB. Die licsidtato der-
selben liegen v<win der Arbeit: „Die Sprachen
der Sakoi und Seniang auf Malakka und
ihr Verhältnis zu den Mon-Khmor-Spra-
I chcu"'). loh glaube, in derselben die Zu-
I MmmengebSiigkeit dieaer Bpraobea daigelegt
7(1 haben. Soweit ieh zu schon vcrniri',', ii^t
diostNi Reeultat auch allseitig angenommen wor-
den. Wenn da nad dort die Aeiiebt ave-
gesprocheu wurde, daß die Obereinstimmung
im Wortaotiau doch noch eine am£sagreiehere
sein kSonte, so fflbemh man einerseita die viel-
fache 31angclhaftigkeit des zu Uebote stehenden
Materials, andererseits auch die Schwierigkeiten
der ersten Bearbeitung. Jetzt wäre ich imstande,
diesen Naebwda in viel nmfaaaenderar Weiae
zu führen.
2. Das allerdings auch uuch aus einem audereu
Grande. Gerade bei der Wertvorgleiohnng maehte
sii'li iinnicr wieder diT Mantiel jeglicher Fest-
' Stellung der Lautverhältuisao dieaer Spraoben
I empfindlich tthlbar. Um dem abanbetfen, nnter-
uahin ich eine eingehende Untersuchung der
I LantverbiUtDiiM von denjenigen Spraobeu, bei
I denen Ittr dieaen Zweck quantitativ und quali-
tativ geuügeodea Ma(eri:il mjiIi^. (iem Kbmer,
i^Iera Mon, dem Bahnar und lieni Siieng. Die
KrgobuUse dieser Untersuchung hubo ich in
I einer nrnfangreittberen Arbelt: «Grnnds&ge
einer Lautlohre der Mim-Khinor-Spra-
I obou'*^), niedergelegt, welche 11)06 in den
I Denfcaelunften der Kaiaerl. Akad. d. Wlaa. In
Wim (phil.-hist. Kl., Ikl. III) ei-schiencn ist.
I In derselben habe ich in streng methodischer
I ') liijdragen tot de Taal-, täuid- eu Vulkonkoiide
' van Nodf^rl. IndJ», ae V6lgr.. Dm-I VIO.
I ') lmF(4gaiidBiiMi«iitBrd«raigteOrasB|enhit.
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IVof. F. W. SeliiBidt,
Weüi« die LautgL'ttoLxe dor eiuzeloca Spraobeii
und iliN l^iitoatipwdniagea wwi—iidw fMl*
gelegt nml hoffe tladurch oitio sichcTo (Tnind-
läge für aliu weitereu Arboileu auf diescia G«<
Uete fCMshaflra tu habm. WdWh« Ftadcmog
utiil Sulierung das für die Forschung bietet,
habe ich selbst oi-fabrcu bei meiner UoWr-
Buchung des Khasi, die ich danach nnteraoiniiisn
habe, bei der eit schon viel leichter wurde, die
volle Zugflii'iriL'lvint au<:b dieser SiiraclK' ftni-
zusteUoii und ihre JiautgcMtee und i^uteut-
spreohnogen m ermittsln. Die diMbesagliahe
Arbeit cimliiiii L;lL'iLhf:i!l> IflO.' unter iltMii
Titel: „üruudzügc eiuer Lautlehre der
Khasi-Sprache in ihren Besiehongaii tu
derjenigen der Mon-Khmer-Sprachen"
in iloii AMinndluugen d'T K^!ui^l. Üayer. Akad.
d. WisÄ. ^^l. Kl, XXII. Lid., ill. Abt.).
S. In «ioMD Anhang n diam Arbait ontar-
suchte ich anrh Hie I*alr»n<;'-, VVa- und Itiniijx-
Sprachen des mittleren äalwingcbictcs.
D«a Fakog me aohoo von Logan, dann von
Kuhn als mit Mon-Kbroer in Beziehung stehend
erwiesen worden; Grierson*) fügte Wa und
Riaug liiuzu. Meine eingebende Untersuchaug
hat dieae ZagehOti^Mt aber allen Zweifel w-
hoben. Da mm flas Gebiet des l*nlonf» un-
mittelbar an das Gebiet des Mon anschließt«
and dasjenige der Wa- «ud Riang-Spradie in
kootinuierlichem Zusammenhang bis auf die
gleiche geographiaobe Breite mit dem Khasi
aieh emtreokt, so ürt dnrch die biaherigen
Arbeiten wissenschaftlivli fi stgesteilt, daß eine
vnn der libotu-binuHuischen SpinclifiTnilii' ihirch-
aiis uuabhiLugige Spraeheugruppe einen Teil der
aebnudeB Slldapitae der binterindiaoihen Halb-
insel «' iiiiiiniiiit , <1niir) im g:in/.cn Sü'.li n drs
eigcutUcbou Kürpers sieb ausbreitet, und in
■obmalen IfOklaren nnd einem kleineren Streifen
Iiis zum äußersten Norden der llülbinsel reiclit.
Die Uiang- Sprache muß bis jetzt als das am
weitesten nach Norden vorgeschobene GUi-d
dieeer Spraobeagmppe betraehtet werden. Nur
durch einen Zwischenrnnrn von fünf iJingeu-
gradeu iat sie von dem Gebiet des Khtmi ge-
aohiedeo, das nun oebon auf der Qrvnooheid«
awiiohcii Hinter- nnd Vorderindien liegt Eb«
') üu K"jl|{uudfi) !<t> t-« unter (It-r Si)j;Ip »ir Ii iiiigHfüliri.
') Liuguislic tiurve^' ul luilitt Vol. II, p. 1 auJ 3b iL
ich aber die Beziehaugen naoh Vorderindien
Uada weiter verfolge, wende ieli nioh der
Spraohn der Nikobaren-Insulaner zu.
4. Die Zugehörigkeit dea Nikobar zu den
Moa-Khmer-SpraeliOB ial in neoeter Zeit mehr-
fach behauptet, ebenso oft aber anoh bezweifelt
und abgewieaen worden; Kuhn >) ließ diese
Frage dÄen. Ith habe aueh hkr annftohat mit
der Unterüiicbuii«; Jer LautveildltnlMM begonnen,
il:mii iiiicli der \Vortliilihmj; zugewendet. Die
I Arbeit ist schon so weit Torgesohritteo, daß ich
die ZogehSriglBate dea Nikobar an den Mon-
Klirner- unrl den mit ihnen vcnvaiulton Sprachen
mit aller Sickeriieit auaapreohen kann. Die
Beddehnngen reichen bia in die intiraaten Eigen-
tümlichkeiten der Vokal- und Konsonanten Ver-
hältnisse hinein. So hat es z. 13. die gleiche
Entwickelung der ya- und ica-Stämme, wie die
IfenpKhmerfiiwaaheu (vgl Gr», 199ff und
225ff Tind (\rh. § 151 ff), sowie die gleiche Ent-
stebuugsweisc der Palatalen (vgL Crra, § 121 £E.
nnd Grb, § 13S ft). Wae aber die Wertbildnng
anbetrifft, so bietet das Nikobar mit den )>«i
ihm vielfach noch vorhandenen früheren Ent-
wickelungaatufeu geradezu den Schlüssel zu
^er gaoaen Re^ von aonst schwier^ an
erklärenden Formen der Moii-Kliinrr Spmchon;
daa gilt z. B. von dem l^oppelintix mm dca
Khmer, daa man in Nikobar aoaaaagen im Eot-
steben belauschen kann (siehe die kurzgefaßte
Darstellung des Wortbanea dea Nikobar, iin
Anhang). Da meine Ariwtt, lo Gott wül, im
nächsten Jahr erscheinen wird, so untevlasae
ich e^, liier auf weitere EiD/ellieilen einzugehen.
Einen kurzen Abriß der W ortbilduugslehre gebe
ich noeb im Anhang nnd beaduinke mich hier
Hilf ilie Krurtonnii; ciiif s Punkte». Dir NikoVmr-
' Spiuelie ist nicht, ie vielfach behauptet wurde,
I eine polyAyllabiRche Spinche; die WovtltimBia
hind ^1 I I > einsilbig, wie die der Mon-Khmer-
; Sprachen und wei-den durch die gleichen Pri-
1 und Iiitixo erweitert. Nur konmicu hier — und
äm verleiht allerdings dem Nikobar eine
80!i'ierc Stellung — auch Suffixe hinzu, die i]ni
Muu-Khmer-ISpraoheu voUstäodig fehlen. Wenn
non anbh der weitaus grODto Teil ^ieaer Soffixe
nnr Riehtnngasa£fize sind, welche, wie es bw
') btehü Kbeu, b. £1.
uiyiiiz-Cü by LiOOQie
DI« MoD-Khiiwr-VQlkwr, da Bin U jTlin.l zwiscbM yfflkern ^entralMieni und AoatronMieoH. 63
laMkpnushen so häufig vorkomml, die Hiintnels-
geg«iid«a «üdMitaD, M» bktbt deeh wrab «ine
lilcine Anzjihl von Suffivori mit wirklK;]i g^rani-
ioatuchen Fonktioneo übr^. Dadurcb steigt
die Bfldentung de« Nikotar slwr um du Zwei*
nud Dreifache, indem e« den ScblQascl bietut
lind den Anschluß vermittelt anoli zti den Miuidii-
Sjxracben Vorderiudieua und dnuii der gauxen
groAen Gniii|w der swrtrmieaiMlieo Spnwben,
die Heide ebenfalls neben ¥vik- und Infigiorung
Mich die Suffigieniug anwenden. Daß das
NUwber n den lfoii-Eluner-Spracb«i and den
Kbasi in den engsten vorwandtecbaftliobcn Be-
riehungeu steht, ergibt sieb allein schon aus
den zahlreichen Wortübereinstiminimgeu, von
dttMu i«h im Anbaag eine AanU gebe, die
bei genauerer Vorgleichniig sieb BOOfa tUB ebl
B«deutendeB vermehren wird.
& Was Boa die Hiind&-Spr»ehen Yorder-
indiens angebt, so wird in dem Part I des
VoL IV dea verdienstvollen Linguistio äurvey
et liidlk iMid eine ToncQglich« umfamende Über-
aibbt fiber dlMelbon erscheinen. Herr Dr. Grier-
son, der Vonsitzotide den Survcy, hati< <iii- Güte,
mir schon einen Korrokturabaug davon zugobeo
an taaaeii, wie ieb denn mwibanpt ihm und
seinem AsBiBtenten, Ilcnn Dr. Sten Konow in
Clmatiaiiia, dem V orfosaer gerade dieaee Teilea,
fBr die mannigfache FOrderang meiner Aibeiten
zu größtem Dank verpHicbtot bin. In der JCn-
leitnnij; sfitrcr ühcrsiclii yilit Ilr. Steti Konow
eine (xeschichtc der Erforschung der Muntlä-
Spcaohen and fahrt dort Logas, F. Maaon,
W. Schott. Sir A. TMiiwro .ils fflr den Zu-
fammenbang der Mun^ä- und Mou-Khmer- |
Sptadwn eintretend an, Haawell nnd Forbea
als den^elUen abweisend'). Kuhn nimmt nneli
hier, dem damaligen Stande der Forschung ganz
entsprechend, eine vermittelnde und abwartende
SteUong ein. Dr. Bten Konow adbet ist in
der Lape, «;t*hon bedeutend weiter gehen zu
können und tritt oneingeeobrftnkt für eine enge
innet« VeHiindang der beiden Spiraehengrappea
ein. Nachdem ich mich mit den Mundä-i^pracben
bekannt gemacht habe, kann ich dieaer Aoaioht
aar in vollem Umfange beitraten. IMe genauere
Keaniaiia dar LantTerhftliniaae dea Mon-
■) A. a. O.« 8. IOC I
Il^mer, des Kbasi und des Mikobar, die in-
swiidien erworben weiden iet» liBt db manni^
fachsten Gleichheiten und Analogien auch in
den Moodä^Spraohen erlcennen. Im weaeotliotiea
identiieh find, waaDr.Sten Konow noeh nitjkk
feststellen konnte, auch die Wortbildanga«
systptne ilttrch Pr&- und Infixe.
a) in beiden äprachgruppcn können samiUcbe
Konsonanten, welelM dieee Bptaeben beailaan,
mit Auritiiihiiii.' von )i, ii. 1/ und ir iil^ finfuclio
Präfixe dienen, und ebenso wie iuden meisten
Heo-Ebmer^praobeo wird aaeb in den Hondi-
Spraohen eine sweite Stufe der Präfigierung
durch Einfügung eines Nasalb (ii, h, m. n) oder
einer Liquida (r [I i]) zwischen Prklix und Stamm
hergeateat IMren ihr ▼wweiMlaten Inixe
sind sowohl der Fem wie der Fnnfction ueh
ideutisob.
b) Daa Infix n bildet in den Hon*Kbmei^
Sprachen hauptsächlich Instrumental-SubttantiTe,
in den Mun<lä - Sprachen Abstract«, welohe das
Resultat einer Handlung bcxeiobnen; aber For-
men der letzteren Art sind ancb besooders im
Kbmor, Bahnnr und Xikuli.ir nicht selten, wie
auch umgekehrt die 3iundit - Sprachen lustru-
mental-Sabetantive dnmh Infigierong von i» hm-
ncn. Das Infix p Vx ^lrkt im Sautali Abstraota,
gaoa daaeelbe geschieht im lUimer, allerdi^ga
nar 1>ei Wortetimmen, die mit p, r oder I an-
lauten, wftbrend bei anderem Anlaut das Doppel-
infix mn dafür «jintiitt. Illcr int ihiiin i/ino
merkwürdige iiezieliuug zwischen dem 1^'ikobar
nnd dem Hvndlti hervonniieben: daa letMore
formt eine Art Sunfrl.itiv durcli F.inffi^uug
von das crstere einen Komparativ durch £iu-
faguug von «; wir haben beide Male Abetnwta
vor nns, Ansdi-uckuwetsen, die ganz dem gleich
kommen, wenn vir a. B. sagen: ist die
Güte «elbat,*
c) Aoßer den PMU and Inftnan verwenden die
Mundü - Sprachen auch noch Suffixe. Darin
stimmen sie zwar nicht mit den Mon-Iihmer-
Spraeben nnd dem Kbaai, wolil aber mit dem
Nikolmr üIk ruin. Dasjenige Suffix, das bei
Nikobar am allcrhiatigsten vertreten iat, a,
welahea dort Litranintiva und Passiva nnd aaoh
einige Sobstantivu liildot, findet seine genaue
EnUprofihini'.,' iu iliii Siiftl\i-u "Je'. ijA' iIi'H
Saatäli, o des Mimdan, w des Kurku, welche
64
Pnf. P. W. Solinidt,
PaMiv«,ReflesiT» und Ibtnniiitiv» bilden; ferner
■obeint das Adjektiv - Suffix dos Nikobar, o,
tdoiitiscli zu st in mit dem Suffiv wi des Santäli,
welches Zustaudsverben bildet. Diu weitere
Nkhe FOUe von SaUxen, dnreb welebe die
Mundä-S]irnrh(iii irifilicsondrrf ein rr-icli gcojHe-
d«rte8 KoojugaUousscbema aufbauen, findet sich
idlerdmg« weder im Nikober, noch weniger im
Khasi und den Mon - Klmu i •Spruchen, welche
letzteren ja überhaupt keine Sufligiorung kennen.
Das kauu aber koiuo auascbluggobeude Instanz
gegen die ZaMmuaengebOrigtseit der beiden
Sprnchcngruppen bilden, sondern ist nur eine
notwendige Kooeet^ueiu aus einer einzigen
anderen, «Uerdings nieht anwiditigen Ver-
schiedenheit der beiden Gruppen, die ieh jetzt
Iwfpreoben mnS.
d) Dieeellw beatelit darin, daß die MnndA-
Sprachen den (iiffixloscn) (Jenitiv voran-, die
Mon-Khiucr-Spmchen, das Khasi, das Nikobar
ihn nacbatellcn. lo eUiom in der Wiener
Antluropoki^eehen QeeellMhnft ttber den ertten
Hit Iii von Wundts Völkerpsychologie gehalte-
ueu Vortrag ') habe ich daa tieaetz aufgeatellt,
daß Spraoben mit Vomnetellnng det nfBxloeea
Genitiv» Suflix -Sprucheu, solche mit Nachstel-
lung Priifix'-Spracheu sind. Dieses Gest t/ kotnmt
auch hier zur Anwendung: dali die Muiuiu-
SpndieB eine w reiehe Entwieikelung der SnfS«
gieniug aufweisen, hSnirt /n'^nrnnicu mit ihrer
Voranstellimg des Genitivs. ^'un habe ich aber
■ehon gleich damals bei der AnfMellting dieses
Gesetze« hingewiesen auf die Wichtigkeit der
Poeieieivafttxe, weil diese die ältere Stellung
dei Genitivs gewöhnlich am längsten beibehalt'im.
Aoob dae eeigt sich nun hier bei den Mundä-
Sprachen. In Formen wk' npu^h „m«'iii V.itf i ",
opu-M „dein Vator" usw. wenden sie, obwohl
tonet Yomaatdlnn^ det Genitive abend, deeh
Nachstellung desselben an; denn z. Ii. apu-n
iat niehu andere» als eine Geuitivverbindaog
= i^pM-ott = ^Yater (von) iofa''. Das beweiit,
daß auch die Mtnirlä-Sprachon früher Nachstel-
lung de» Geinti\K «x' "!'*^ htbon, und aus dieser
I^it stammt iiuch ihr jetzt ziemlich crstariles
PrUxtjatem; die jetaige Yoraaatellnag dea
') Atiftdiookt in den ^Itottnngen der AnUitop.
newiniwihaft in wtan*, Bd. zxxm, B. aai iito m».
Genitiva iat wahndMinliali varanlaOt dnreh Be-
einflussung der Dravida-, ariulMn odt r tlliDto-
bimi:uiisoli( ti Sprm^hftn, von denen ihr (ii'liiot
auf allen iSoiten umgrenzt und dwcluotxt ist.
Somit iat denn aneb daa letita bedenteBdara
Hindernis der ZusnmniengehSrigkelt dar beiden
SprachougTuppeu gefallen.
e) Dam lammt dann noob eine weitgebend«
l liLitiisstimmung de« beiderseitigen Wort-
schatzes. Das läßt sich schon jetxt mit über-
wältigender Sicherheit dartuu, obwohl auf Seite
I der Mondä-Spraohen erat tob einer Sprachn,
dem SantiilL ein ri Darreichendes Wörterbuch vor-
i liegt. loh habe oiuo vvrgleicbeude Uuterauobung
mit dieaem angettellt, nnd obwobl lie dnrebana
I noch nicht als erschöpfend betrachtet werden
darf, kaim ich doch schon die Verwandtschaft
von nabecn 600 Wörtern de» Santäli, die sieh anf
etwa 3.JÜ Wortstämme zurückführen lassen, mit
il( II Moa-Khmer-Sjirachen, dem Khasi und dem
Nikobar verzeichnen; ich gebe dieselben im An-
hang'.
n ;i m i t ist die innere Z u s a m in e n c -
hörigkeit der MundA-Spraoheo mit dem
Niicobar, dem Khaai, den Mon-Khmer-
Sprachcn über allen Zweifel sioher-
•^«'•■fcnt; diese Zu sammengehörif^kL it ist
I keine bloße Ilypothese mehr, sondern eine
Tataaebe, die denaelben Grad der Siaber«
' fu'it Vii^ansprtichcn darf, wii' dio Zus.im-
I meugehörigkoit der iudo-germauischcu
Spraoben aneinander.
6. Hier ist es notwendig, eine Zusammen-
fassuug des bisher Festgestellten zu geben,
und das weite Gebiet, das wir durchmessen, in
etwas zu gliedern. AU äußerer Wegweiser
dienen mir dabei vorläufig dif üiitvischifde in
den Fonueu der Zahlwörter, denen aber, wie
iob gianbe, im Lanf e der Zeit auob noeh andere
sich zugesellen werden '). Ich verweise dafür auf
die l>eigegel>eno Karte (S.67), die meine Schüler,
Alumnen nnaerea Hitaionalianaea St Gabriai, mir
t iitwi .rfcn haben; die tt ihveise recht schwanken-
den Angaben der einzelnen Quellen Ober den
Sitz der Sprachen lassen nur eine beiläufige
Geltnng dar bier Teranditan LokaUaationeo an.
non follgend« Eiotattnng anf:
'> siehe detAber die aoafBbtliBlie l>ai1e|aav 4a
Orb, i IMe.
<6
1. Mitehgrvpp«« liMtoliand mm Tsoham,
I^uiIl-, Djnrai, Sodaiig, Sprachoi), die iu
Koo9lniktion und Wortbau Moa-Kbmer^praohen
tdndf sbw «b« lMd«utMid« Menge umliniieher
Lebnwi"irl«-r, nntcr diosi-n soHij-t Vronomina {ht-
■oniilu und ZAblwürter, aiifgeuonimeu haben.
IL Hon-Khner>Griippc. Zu diewr ge-
hören die beiden einzigen alten Literatur-
■praoheu der gaoma Familie, da» Mon und das
Kbmer, «bnn Bahnar, Sticng und die größte
ZeU der Spnoben der so^'i n iuuten Moi-Siämme:
Samreb, Kha So, Ivluk Tampuen, Schoug,
Huei, Suc, Sue, Hill, N uh hang, Mi, Khmug,
Leinet, endlich auf der Halbinsel MeUWw die
BeraiBi- und Djiiknn- Dialekte.
HL Die Spracbcn der Öeuoi (Sakei) und
Senikng auf Mel>lf%»i
IV Die PtloBg*« W»- and BUng-
Spraobcu.
y. Die KhMi'IXiaefcte.
VI. Die Xikobar- Dialekte.
VII. Die Muudä^Spnolieo, die in swei
Hauptgruppen, eine raebr Setfielie, die Kher-
«äri-tiruppe , mit den Sprachen oder Dialekten
Santäli, Mutidäri, Bhtitnij, Hirhir, KödA, Hö,
Türi, Asurl, KorwiL, serföllt und eine westliche,
welche die Sprachen Kürkü, Kharii, Jnaag nol>9t
den hoideu Miaohopraoheo äavar* and Qadaba
umfaüu
7. Die Ifnn^pnMbeii nehnwn die Setliche
IlÄlftf lies Zei>tinm> von Voriir-rni'licii fin. Die
Dravida - Sprachen begrenzen lie südlich und
ditagen rieh nn mehntren Stellen cwiedien üur Cie-
biut hinein. Ein iniu-rcr Zu-iinuiifnhaiig xwisfhen
den Mu^^'i* Dravida- Sprachen, wie nahe
■ish andi 31uiK.li> nini Dravid« anthropologitnih
TieUeklllt AebeD mögen ci. muß zurzeit als
TOOig nnageachlosseu beiraotitet werden, de*
hat Dr. Bten Konow erst jetit wieder 1lber>
seugend gc-L.'t'ii I'. Hahn dargetiio>)b Dm gleiche
gilt von li.r .\ii>i''!it V. ThoniRenK und
V. d. Uabeicutz', daß eine Verbindung der
HinidA^preoben mit den Mietraliiohen Sprachen
Torhnnden Bii *). Dagejren hnt Sten Konow
an den ätidabbäugeu de» Himulaja eine Au-
viU Bpraobeo nachgewieeen, die, iwar dem
Weaan neoh tilietO'binneiMMh, doob gewiaie
*} A. a. o.. 8w im.
•> A. a> 0.. Iftlt
I Abweiohiragen -vm dem Tjfm dieier SpcMben
! /.<-i;^'t'n, «luroh w tlchu nit Hich eben den Mundä-
I Sprachen nähern 'J. Das bereobtigt wohl sa
I dem Sehlnß, daB darin dl« leieten Spotea veo
' früher auch ilort cxi/^ticrciiili n ^Iiinil.i Sprarhen
zu erblicken seien. Die westlichst« von diesen
Spraehen iet dae Kanairar im Butlej-Tal, wel-
ches an der Verbindung des Sutlej- und Spitt-
Uivcrs, alao an der Stidgrenie von Kaeohinir,
gesprochen witd. TXtA Ostin Ina scfalieSen lioh
dann in ZwiaebeniftomeD durch Nepal hin an:
das Kari.i-::. Maiicnti, KniiLrl*'!, Bunäu,
Kaukat», Duriuiya, CaudHii«], Bjäüsi'),
außerdem das DhlmiL Es ist ja flberhaupt
von vornherein anzunehmen, rlnfi das Gebiet
nicht nur der Mu^4*'i sondern auch der Mou-
Kbmer- ond der anderen verwandten Sptaehea
früher ein größeres r-i svchcrt ist, und daß erst
später, im Westen durch arische und dimvidiscbe,
im OltaB donsb tibeto-birmaiilaehe SpraiibeiB,
ihr Gebiet so eingeschränkt und vielfältig aer-
stückt WMÜen Jet, wie wir ca jeUt finden.
8. Witt aiao die aieben oben anfgeilhiteD
Kinzelgnippen nooh wieder zu größeren Ver-
bänden sneammenfflgen, so liat sich auoh jetst,
nach genauerer Kenntuisnabnie des Wortiebatzes
>ks Nikobar vnd dea Seninli, die Einteilung in
<lri'i llanptsTMpjsrn, fite iih Clrii ^ 159 u'''L;i''"n,
im wesentlicbcu durchaus bewaliru lustH-sonderc
hat rieh die nlhere VerUndnng dea SantSli (and
ili r l^timdri -Sprachen ülwrhaupt) mit .Ifiii Mon-
Khuer ■ Sprachen und nicht mit dem Khasi
wiedenim beetitigt*). Nikeber nimmt eine
.Miltrl^tolliin^ /« i.sctu ii KIkinI (und VVa-Spnichen)
einer- und Mou-Khmer- nebst Muudä* Sprachen
andarerarits rin. Aneh die 2ngehQrigltrit der
bersisi- (und Jalcon-) Dialekte von Miilakku zu
der letzteren Gruppe, und nicht, wie man oaoh
der geographischen Lage erwarten sollte, Stt
') ,Un s(im« i^acU (XHniectod wikh Üia Tibelo-
Diirmitii I)ia1<hi , spoken in Kanawar* Ja RDHfi,
IM. UX, (i. 117 ff.
*) Di» ffsnaesreOrissognb* iiiMwrlKslaktBa.s.0.,
S. II».
■) lu deu 13 FUlCB, die kb a. a. O., § 158b auf-
getOhrt, wo Khasi aOsla 4w Blahait sintUober Xoa-
Khnar-apnelMB gcfsmttbtrMeht, taAlt das aantill in
• yiUen tadea Iststsran, in den tMgao PiUsa jelen-
fiüls aieht m lOn-ö. Mikobar weiefat in 7 ntllan n«
den llQn*ninisr-l^ifMlMn ab, gtht aber nur m «inen
Valle daM aait Kha^
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den Senoi- viid Beniuig-8firMh«ii, tritt «bnifidb
jetzt nor noch dentliober hervor '). Dagegen muß
ich mit der «. x O. aufgeatollten xwMten Qmpp«:
„Seniang, Tcmbe, Senoi aod Sftkei" ehe Treii'
Dung vomahniMi, die ich »chou uttoh meinen
Ausführungen in ..DU' Sprachen der S.ikni und
Semaog auf MiUakka und ihr VerhäliniB zu deu
)IOD*Khiii«r*flpirufa0n'', & 186, Utte nuMben
Willen , dif auch den anlhrojiologisclicn Vor-
lüÜtui«iicu (a. a. Sk 141 ff.) p&raliel geht: daß
nlmlioh di« Senumg-IMalalEte filr rieb gwtellt
und ebenfalls die Senol^Sabi-, Tenibe-)Dialckt«
aU eine besondere Gruppe gefaßt werden, ßeidc
mögen zwar in einer größeren Gruppe vereinigt
bletbeo, abar es muß dann herrorgwbobai wer-
den, daß die Senoi -Dialekte stark m dpn Rer-
risi-Dtalekteu (und damit au den Mon-Kbincr-
8i>nMdi«n) 1lb«rl«iten and waluMheiiiBeli MiMhim-
gen dieser mit iloii Siin:itij; Sprachen darstellen.
Besil^ioh der loUcteren muß aneh nooh hervor-
gdioben werden, daS die WArter, wodnrob rie
sich von den übrigen Sprachen von MMlakkü
Uli«! ilcii Mfin - Klmipr-Spracheii tnitcrsrbeiden
(a. a. U., S. 155 und Uib)^ sieb auch jetzt noch
sieht gefttodeo bsben, and aomit die Aneilebt,
in ihnen T"''hrrblfibspl thr im filirigen verloren-
gegaugeneu cigeucu Sprache der Semang^Megri-
toe ni beritMD, sieb eteigert. Des wird beinahe
zur Gewißheit für diejenigen Fälle, wo alle
Mou-Khmer-Sprachen auch positiv in sich übcr-
einsümmcu; denn da wird die Möglichkeit, daß
diese Wörter der Seraang etwa die einer be-
sonderen Gruppe der «rroOeT! Mi ni-KluaerMtinfla-
Nikobar-Khasi- Familie seien, immer geringer.
Von den a. a. O., 8. 185 anfgosibltea WOiteta
sind das diejeuigeii für -Vogel", wo die Semang-
Spraeheu einen Stamm kamu^ ilmtliobe andere
Spraehen aber irgend eine Form dea Stammes
sim gebiancben f< i in r bei „Ivind", wo Mon-
Kbnu'r-M«ii<lri-Nikobar-Kh:t8i u>»w. Formen eines
Stammes ktcan, die Semaug-Spracheu aber wan
anfwelten; endUeb bei „Band", wo die letMeren
^as, die > r^t. ron ibgegen FomeD eines Stam-
uieü tut, ti auwendou.
'"I In dpii IS iilx-n S. rt-'>h, Anm. j erwähnten Källpn
Ptollt •lieh Hre» H<-r«isi in II KhUimi xu <ivn Mnn-Kliuier-
hprnchfii uud nur in einem Talle ztiiii Khaoi. — ') Hivr
ist aar Khmer mit eii^ sweifsiliaft, vgL alwr (ira,
a, ISS, Am, X
I 9. Eodlieh noA aneh in diesem Zaninmen-
I hange nooh hingewieein werden auf das Vor-
i kommen einiger arischer Lehnwörter,
deren Verteilung auf die dmeben Spnoben
auf ihre Gruppierung Licht zu werfen geeignet
i»t. Drei von iliiu'n siiul bosonilcrs wichtig»,
Wörter für „Fuü'^, „Ulatt" und „Wasser''. Das
entere, von Baosltrit jenijiM abgeUHsl, flnds«
sieh in den ?''orineii fniujn, nnii, goii, il<'>ii ,
ton usw. im Santeli, in dcu Wa-, Paloug- uud
Kaug-Spradien, den Moa'-KluiMr-Spnwben, in
den Senoi-, Ik'rsisi- und J^oo-Dialokten, fehlt
aber im Nikobar*), im Kbasi, den Semang-
Sprachen und auch in den übrigen Mundä-
Spraeben. Das zweite, von Sanaloit soKdleA*)
herstammend, fehlt, wie cn scheint, in den
Mundä-Spi-aohen, jedenfalls im Nikobar; in den
Senaag*1Ma]eltten wird das dort votkommende
halt, hole usw. wegen der Nebenform Mi and
Mü etwa* sweifelhnft; sonst ist es unter den
Formen BtHeika, slak, siik, ula, hla, la fiberall vo(<-
lianden. Das dritte staninit von Sanskrit dote
ab; uiiti-r di-w Fonnen tiak, däk, dik, dok usw.
liudet es sich überall, außer im Khaai, den
Wen, Paloiig- und Riasg^Dialektain, den Semangw
und TvfihriscVioinrtrh attch lUni Senoi-DialekUMi ').
Als wichtiges Gosamtresultat ergibt sich
aas diesen Tatsaehen, daß nur die Mob-
Khmer-(und Munda-?)SpraoheD alle drei
arischen Lehnwörter besitzen, daß da-
gegen alle drei Gruppen, die auch sonst
sich von dieser ersteren nnterseheideii,
im höchsten Falle nur je eines, die
Semaug-Spraciieu vielleicht keines an-
wenden. Darans glaabe ieb die Folgerung
»Mi ituii zu dürfen, daß diese drei letzteren
Gruppen ältere Stufen der Kntwioltelnng
I >) TMlaielu tm Uland ^iioni-K-INabkt) taft ist
I «« vorhanden. — *)8lelie darBlier aneb UMh Ora $ Itt.
— *) Die Wvnam tiau, teu, teo, ta xmw., die bei den
latstefcn sidi flodm, noA «Xintlich regelrecht« Knt-
V(ick.!luti;;fn einen Stamme« tu, lau, der als .flieOen*
im Santäli alii, ni» .Quelle eines Flu»«©»* in Bahnar
tu und wahrscheinlich auch in Khaxi pffriiu, ,Au«i1all
eine« Eit'.TK''"<^H»-üren'. eriscbeinl. Dnpajten tritt deut-
lich link vs^i'li i !■( . L':u Imluu iiiil. ini'i «<'h in «.'u^n
der nahen BtiimliuiiE diese» ieuiirtii xu tiersiu (siehe;
Die Sprachen der ßakei und Semnng tww., S. 137) könnt«
innn da« rlonli, tloh des fiemiai mit dok. dak in Verbiiuiimg
brin^'OU, waa v.jllMids bcstiitiKt wird durch dio TataadM,
1 dafi BeniM den otsa arwiluUeB Staasm ta, tow Ja an*-
I dtfieididi in der Peni te«u^ 4nw ,to trfeUe* bnritat.
Die Mon-Khmer-Volker, eiu Biudeglied zvisobeii Völkern Zmtraluiten« und Aoatrouesieiis.
87
dsrs teile u, die in diesen Fällen für die drei
Benndmungen Untämino aufbewahrt haben,
WiMm die Mon-Khmor-(und Mundä-) Sprachen
nr*pri!nfflif Ii auch cinm;!! bijaessen, die sie aber
— nnd das ist wichtig tüt deu Zeit-
Gruppen in ihre jetsigen Wohosits« —
wegen ihrer längeren nnd utenirreren Gemein-
Bcbaf t uiit arischen Nachbarn oingebSAt haben
10. Nach üllen c1k'»»eii DailcMrnngcn winl <l:iiin ilio
folgende zusammenfassende Gruppierung um so
«inleaebteadcr nnd gaatdierler «nNbefnanfSlg. 3):
Kg. a.
Die aitttroatfatiscbei Sprachen
inittb'AiHtritch*
Mischsprachen.
Aiittreasiatisch - Austronesische
Obergangssprachen.
80
9a
100
I. :t) Scmanjj.
b^ Senoi (bakei, Tembe); als Mischungen
nüt Beniri, lidM IDa.
n. a) Kbasi.
b) Nikobar.
o) W«, PaloDg, Riang; ntflih HoiH&imer
neigend, üehe III.
OL a) Mou-Kbmor fmit Bahnw, StiMIg
siehe üben ä. b5).
b) Muiidu-Sprachen.
o) Tsoham, Radeusw^a.ob.S.65;Misolkun-
gen mk «ittroneabohen SpimelMa.
') Ich bemerk« gltiefa hier» <
Sprachen, deren V«rwiindtf«hafl mH »Heb dietea
8j>rachen gleich dnr;f«t«n W'rduii soll, k^iiiff» der
drei erwähuu-u Leliuwiirlor besiUeu und dadurch sich
als dio frühest«
Uerta.
Prof. P. W. Solimidt,
IL 1. So wie ich nun immer darauf scho, meine
•pnMjhwiMeoaduilliolieii AriwiU« in enger Yer^
binilunti; mit Anthropolngic und Etlmoloi;!»' zu
erhalten, so drängt es mich auch hier, zu uuter-
■aoheiH veUdie Beidehiiiigen meiBe niAehet rein
lingnistiwhen Ergobuiwo zu den antbropologi-
schen und etbnologiHchc» TateaciKii hüben
könnten. Ich habe das gleiche auch »chon bei
meiner UoleniMhaiig de* Sekei- und Semwigw
Sprachen getan. Mein«* Zii^eniehung der Sakei
zu den Moa-Khmer- Völkern auch iu anthro-
pologieober Hinueht hat swer W. W. Skeet
ubgelchnt mit der nicht 8chr aufmerksamen
Bemerkung, daß Kasaenklassitikatiou «ich auf
Reflaentatsachen stQtzon inUsse'), als wenn !eh
nicht auBdrQcklich solohe „Kassentatsacben"
angeführt hätte. Nicht viel mehr wert i>t die
schöne Bemerkung, daß lingutstisobe Evidenz
sieh oft «le blinder FRhrer bei der ErBrtemng
von l*;isisfii]ir(>lilcnuii erwiesen habe. Selbst-
verständlich weiß ich »uohi daä SpnMhen« tmd
RMaenTenraadlidMll nielit raMDUMiDintinen
brnaohen, end deA jede sclbittailg erwkeen
werden muß. Aber hoffintlich stellt man
nun nicht den Sau auf, daß die beiden Ver-
wsndteobaften nicht saeammeB&llen dlrfen,
und verwirft nicht t;c-<j;ohf'iii'iif:ilIs «In» Zu-
•ammeDfaUeu deshalb, weil das die etufaolicra
LOenng wire. Idh babe aber die Genugtuung,
daß die bedeatendste Antoritlt in dieser Frage,
R. Martin, in seinem khtKStscheu Werke ^Dic
Iiilandstämme der Malaiischen HalbiiiBel" sich
Ober die TOD Skeat befBrwortote Bedehung
der Senoi zu den Woddah tind Omvida folgen-
dermaßen ausspricht: „Es ist also nicht xu
überaeben, daJI, ao groA aneh aooit die Über-
eimtillliniUlges in der äußeren Erscheinung sein
mOgen, der Senoi sich in der allgemeinen Schädel-
form und den Eörperproportionen vom Wcddah
entfernt Dies sind aber gerade diejenigen
Merknirile, hinsichtlich deren sieli die letzteren
au verscbied«iue Wald- und Bergstämme Vorder-
indiens saeeblieOeii, wihrend avf der anderen
Seite die Senoi in eben diesen Charakteren sich
leichter an aadostesiatieohe Formen aoreibeu
Isesen* *). ünd nach Bespreohang der verscbie-
') .lourn. et tb« Authr. Iiut, Now 8er. Y^, p. 125.
') Jena 190
*i A. a. U., a im-i. I
denen Versuche, die Senoi mit den Mou-Khmcr-
B|Haeben redenden VSlkem Hinterindiene an^
Kanitneüziiliriii^'eii, ileneii ioli mich aii;.ieschlosscn,
kommt M.ntiii zu dem Schluß: ||L>ie auf-
geführten pbybi^hen Merlmiale nnd ergologi-
sollen Eigenschaften genügen gewiß noch nicht,
um eine Identität zwiscbon Moi im allt^emeinen
und Senoi zu beweisen, aber sie lassen doch
eine eelefae Verbindung ala uOglidi erieheinen.*
Dnmit hin ich ilnrchims ztifncrlcn: denn nimmt
man hinzu, daß die sprachliche Zusammen*
gehfirigkeit dieeer Stitnune oiuweif ellmft faet-
steht, eine Tatsache, welche doch die Anthro-
pologie und insbesondere die Ethnologie nicht
einfach unberflck^dltigt lassen darf, so ergibt
sich von selbst, von weioher Bedeutung die
Worte Iklartins im Allgemeinergebnis sind.
2. Die gleichen physisohen Merkmale aber, die
leb bei den Senoi and Sakel und den Ifon-
Khmer- Völkern nachgewiesen, durch welche
diese sieh scharf sowohl von ihren malaiischen
als Ihren mongoTuehen Nachbarn absondern,
kann ich nun aber auch, teilweise noch ver-
mehrt utsd "Miiiiiier l>eslitumt, liei allen den
Völkern duituu, deren spraobliobe Zusammen-
gehörigkeit ich naobgewiesen hatw. Bs sind:
1. df>Iiclifiki.'()hale hin höchstens nieso-
kephale Schädelbildung, '2. horizontal-,
niebt sehiefllegende Augen; runde, weite,
nicht enggeschlitzte Augcnöf f nnngen,
.*'. breite N ;ih e ii f ] ü jjel, 4. dunklere Maut-
farbe, ä. loehr oder weniger welliges Haar,
6. kleinere bis mittlere Statnr. Die Qo-
samtheit dieser Merkmale ist jedenfalls in iif L'a-
tivcr Hinsicht zwingend, diese Völker sowohl
von der mongolisoben ala der arischen Rasse
zu treuneu, ob auch von der Dravids- Rasso
kommt hier nicht in Betracht.
3. Der Nachweis dieser Merkmale für die
hinteriodisoben Völker ist, mit Aosoabme der
Senoi auf M:il.-ikk:i und den Nikobaren, für
welche deutsche uud englische Fonwiher iu Be-
traebt Itoameo, bauptsiobliob bei firaoiSsisoben
Forschern zu suchen. Zwar haben die letzten
großen ofiLdellcn Expeditionen, insbesondere
die Mission Pavie, soviel ich sehe, gar keine
anthropdogiacbe Ausbeute ergeben, aber die
Arbeiten von Maurcl und Zaborowski ent-
halten doch viel Brauohbarea. Wenn ich auob
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Die Moii'Kkmur- Volker, ein BindAgliod zwisohcn \ ölki i u ZuntrnUiieiit und AattronMieilii.
69
mit maucheu Aatiobton dieter Fortober uicbt
^▼•nlaadcB bin, «o iubeHmd«« nioht mit dem
hiatoriscluni Diitum der Ein\v;iri'l"'ruiii; der
Kbmer, wdcb«» Maurol umiinmt, wie mit der
DiaTidapBtnwandening fflr dk TiohAiii, weleh«
Zaborowoki nötig su haben glMlM, Bo dciiko
iob ibien Theorien doch im allgemeinen beitreten
•o loUeii. Das gilt insbesondere auch von der
VwbiDdung, in welche diese beiden Forscher
dio htiilcriiKÜhchen Stämme mit ili'n ^lumlä-
tttammeu Vordcrindieus bringen. Martin hält
dieMltM illerdingi nMit flr WwinteD, ftlier iob
weiß nicht, ob er dabei das gewaltige Mntoria!
von nrnfasaenden und eingebenden Messungen be-
rieknehtigt h$n, welohea lLH.R»ley i) in seioeni
/wii1i;iinli:,'iii Werli _TIi>' Tiibi'S and Castes of
Bengal" veröffentlichte uud welches von Topi-
iisrd im IQ. Jahrgang der „Anthropologie"
(18»2, S. 1282 bi» 1^22) eingebend besprochen
wurde. Auch Topinard hebt hier die auf-
fiüllge Abwdohang hervor, dnreh welche sieh der
Beeirk der Mundä-Spr;i4-1i( ri — riioia N':iL,'pur —
nnd teilweise auch der Bezirk der Khosi —
Chittagoug Hill» — von dem mongolisi'-hen Ho-
rirk — Darjiliug Hills — und den sJuntlichcn
arisrhfti — iM iigal rro[.< r, !'>( ti;tr, N'ord-Wesleni
Provinces and Uudh — unterscheidet*). Diese
•ImtUdMD Abweiduingan lUigeii aber iniMrhalb
<l. ^ T^uf:ing«i der Itekiaal«, die ioii vorhin
aufgezählt
leb gebe nmlebrt da« Liste der antbro*
|MiI.M_'lsohen Messungen, welche vorliegen, uud
»war deo Lin^ubreitea-Iodex, doo Naaal-Iodex,
bei den framcAiimhen Autoren auch den Orbital-
Index, und fiir iiKuuLf Fille die Körperhöhe.
Der Untersohit'l . oli am Lebenden oder am
Bkelett gemeMOu, l'^t jedesmal dadurch gekenu-
r^eichnet, d:iß letztere Messungen mit 4* veneben
aind. (Sieh«» nmitteheude Tabelle.)
i. Diesen bestimmten Messuiigsuihlon ist dann
noeh bimnuafligen, irat ioh naeh Thorel mjIiob
fiühf r ') zitiert habe üIkt dutiuhokeph.tle Scliädel-
bildiing, dunkle Farbe, horiaoiitale Augenlage,
welUgei Haar der Anamften, CarabodjaBer,
Stieng. I>;iliii;ii . Si l iii^:. Vcii den l'along-,
nnd Wa-bu-immen finde ich uur die folgenden
allgemeioeu Augsbou: „Tbey (the Palaungs)
are ahmt and rtardtty bailt with hir ikbia and
not uncommonly grf y or li^'ht V>r<iwn eyes. The
noae ia flat and very broad at the
noatrilei).'' „In ap|>earanee tbejr (the Wa)
are not altogether attr;iolivt. Tin v have short
Hl in il y fljj^urest perhap« a little too broad for
pcrfo. t i'tDportion ... In complexion tbey
are inuch darkcr than any of tbt hill |ieopla
of this part of Indo-Cbinu . . . the Wa are
smaller eveu thau the Shaus. in features the
Wa are ballet- beaded with equare-faoae and
pxcfcdingly heavy jnw(. The nnsp ig very
broad st the uostrils, but olhorwise is mucb
more prominent than tbat of the Shan, wbo
oannot be fnü^ fo liavc ;i liridt;»' t<i bis imsi- at
alL The ejos are round and well opcned
and, thottgh <he browa are by no neaiia loir,
thcy are rounded rather than straight The
Tarne Wa allow their faair to grow long
eDOOg^ to form a mop of sliaggy unkempt-
neea...*).^ „Tha Wild Wa are certainly
very rauch darker than the Tame Wa. Tbey
have also more shiirply marked featuree and
these luive even an ap]>ro.icb to regularity wbiob
can seldom be said of n Sh:iii or a P.Tirman . . .
tliey occasioiially grow a moustache, whicb the
Tan« Wa ettbar do not «r eannot In oom-
ploxion they nre very dark, almosf n« dark
as uegroes or negritoea. Tboro is ucver-
thetcH no donlit, tfaat tiiey are of the eam« nw«
thi! Taiiie Wa ')."* Von den- Mon (Vo-
guaucru) gelang e« mir niahl, ander« Angaben
anfcntreiben aia die verworrenen Bemerlcungen
IlaswelU*), in welchen aber doch aucb vnn
„broud nose, wide uostrils aud high obeek-
I boiies~ die Rede ist. Deegleiehen habe idi
über die Khasi nur die allgemeine Homerkong
E. II. Slecls*): «Tliey are of a Stongol cast
of couiitciuuice, fair skinned, with straight black
bair, aoaot tnottitaebe, aud witb no beard or
wbiaker*, indes gibt er dooh an »they dilEer ...
') KalktttU t««l.
«) A. a. O.. M7.
*) IMeBttaohea dar Bafcai i
usWi, 8. 104.
') QnzetU'AT of l'pper Uurma and tbsl
Ptirt i. Vol. I, p. 4ti7. ItangvHia imM.
■) A. ». <)., B. iU9.
■) A. a. U., 8. AU.
*) ('raanwltml Motv* aml Vix-AbuUry «f ÜM
Feguan Langoag« §««. «d.« p. iX. Baagnou 1»0I.
*) Traasaetioiu <d the Etbaeiiiis. Soeie^ Laadea.
Mew 8er.. voJ. 7. p. 90«.
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Kant'ih of Wosleru Benual
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88.8
161,4
•
65,2
158.2
') B. Martin, ».«.O.. S. 413,
') Mnuret, in MAmoiren de l«S(itt,d'AlllbM|M)10gie
de Pari», 2. Si^ric, IV, p. 459 ff.
Maur<;l. in Hullutin» i1« 1» S<>t-. d'ADflinipologi<^
d« r»ri«, t, VIll (IV. H4rie), p.
') /aborowslii, a.a.O.
NöVi)-/.iib<iri> WMk i , Boll, de Iii i^K!. d'Authlupo-
l0«if de Piirip. t. VI (VI. B<^rie), p. SO*.
*) Znborowaki, ». ». O., p. 309.
') W.B.VlQW«r, Josm. oT «ka Anthr. tnit SLVI,
^ 14».
Vircli..«', /.pitüohr. f. Btbn. 1885. 8.(t04). daiu
di» nacbfidcrndH IWtni'rlMUir: .TW^ft man aber der kün»t-
liohpn Dufonnaüuu Kei'linanfr.sü wini «^n wahrscheinlich,
diiB g>!rade die dolirboki'phalen BchHd«! als
die typiscbeii »iiiUM'hen sind*. T)Tizn «timmf^n
iiucb die (8. 10;4) ni>ch mit|{"t*?ilti>u S. h.i,li!l:iidi< > mich
ll«rnard J>Jivi»: 77, njicli Hiimy (BcUifis): 72,5, nacb
aiioh«rkHi,.!; VI., iin.i ::-.2.
*) tiebi-'t der .MuiHiüWUtmmo.
I 11. Ii. Uiüluy. Tbu TribHü anA OmOM Beilgill,
C«JiuutU lÜSl, vol. 1, if. 290 0.
Dw Mmi-KliDar-TSIkar, «In BiiMUgUed «frlMdun TAHmtii ZentnhiitDi und Anitranenoi». •
71
frotn the toribe« of thc Valley of Asum".
Über den Allgemeiueindruck der Munda ,
schreibt noch E. T. Diiiton»). _When the
S»e« of tbe Mooudalt varies from the Aryan or
OiiicMiMi type« ii «ppMit to m» mtber to
merge into the Mongoliau than the Ncgro. Iligh
ebeek booet, «luiU opeoiag« f or the eyce, having
in «mne rara imtuoes • tendener to the peca>
liar ol)li<|tiL- set of the Mongoltan, aud flattUh
faces withoul uiucih ti!-i'i1 or whinkor. They
are of average ittaturt', uud lu coiour vary from
brown 10 toway yellew." Einen Teil dimeir
all^emeuien Angahrii widorsprcchoti die oben
mit^etieUteii bestimmt«u MetsuagweableD Kis-
leye attft enteoUedoorte; k> inabewnidere d«r
K:i ' t los, welcher in «li-r mongolischcD Gruppe
(Darjiliug-UiUs) aU Durchschnitt 74,7, iu der
Munda-Gruppe (Chittagong-lliUa) aber 87,4 xeigt,
wibraad die arisohen GrupfMo 78,7, 80g0, 80,9,
70,2 aufweisen. DeHhuHi schreibt denn auch
Topioard*) zu diesun Zahlen: „Daus le Chota-
Kagponr nndiee oenl «et d^onift ü est ptety*
cc'phaJo, ä IVt,';il lies raci'H ncgres." Datu
kommt daiiu die auch nicht luongoliaobe Doli-
eliokepbalie det Kopfes, worUber Topinard
weiter bemerkt: „Llodloe o^pbafique cit doU-
rhoci'pliMl 74,9 . . . poiir iine rlolichoct-phalie
auisi pruuoucee on no pout invoqiier, dum cottc
idipon, «t »veo lladiee aaaal qid l'hooompaga«,
que le Noir primitif."
5. Am iSohluß dieser Ausfiibrungeu stimme
kib mnoh faier d«a oben iituiten Worten Hartini
bei: „Die anfgettlfrteil Merkmale ... genügen
gcwiD noch nicht, um eine Identität zwischen
all diesen Völkern zu beweisen", dafür sind
die Mitteilungen noch zu mangelhaft, uu voll-
ständig und schwankend. Alx r ich glaube, daß
doob auoh hier die weiteren Worte Martins
Mtnag Ittben: „aber ale laeaen ein« aolefae
Terbindung als möglich erscheinen", oder mit
•äderen Worten, ee lifit eiob bis jetxt kein
podtivea Faktum gegen eine lolohe, manohee
bedeatMaie aber dafür auf üliren ^ Wir haben
abo gegrflndet« Aussicht, daß tai der grofieu
A. a. Oq Bd. e, & Ii, TgL aoeh a 17. 1
■) I/AnlbfepetoflK t. m, p. BIT.
Ö Die tfBtlge bedtaModSM Inalaiui dagegen Mldet '
dis Bndqrkephdte asbrner XhaierSohldd, vfl. lade«
deaa die AwMbtiiBfai Kamreis, JMai. de I» ft».
d'Aaillinp. de nafis, «. Sdr^ IV, mit
sprochücbcu Einheit, deroa Besteben in iiinter-
und Toideriadieo ona als geeiobort betnehtot
werden muß, in absehbarer Zeit auch eine an-
Uuopologischc Eiubeit »ich xugeselleu wird,
denn OeHungsboreioh im grollen and gaoaen
mit demjenigen der erstercn zusammenfallen,
an vielen Stellen aber wohl QO<dt 0l>er deu-
•elboB Unausgreifen Wird. Dwm wie ander-
wärts, so wird es auch hier sehr vielfach vor-
gekommen .''L'ii). (laß die Besiegten die Sprache
ilirer feindlichen Sieger und liedränger an-
nahmen, logar annehnlfen mvAteu, wie das fflr
di(i (las .Moii rt'ileiiiU'M Su^rame histori!<L'h liezeugt
ist, da ibix' birmaiiiacheu Bediingcr auf alle
Weiae dtern Spraeben anantrotten traahtaten,
was ihnen nur /u weit gihingen isL
I). Xuchdem ich so das Bi-stclu-u «lipwer großen
spravliliuheu uud vielleicht auch aulbropologi-
aebeD ISiiiMit voiig^flllirt, iat ob moisa Ab-
sicht und das eigenllicho Ziel tncitifs
Vortrages, diese große Sprachen- uud
VOlkergruppe mit der noeb weiter aae-
gobreiteten Gruppe der austronesischen
Sprachen uud Völker zusammenzubriugen
und za coigen, daß beide Gruppen dnrob
innere Vorwriniltsohaf t zu einer nooh
größeren umfassenden Einh(^' it znsammen-
gehören. Nachdem jetzt die hinter- und vordei*^
indiidion fiptaelien und ihre gemeineamen
Ziehungen bekannt geworden siiid, ist es nicht
mehr schwer, den ^i ach weis dafür zu erbringen.
Im Qegvnteil, oft liab« ieb beim Sueben,
wenn mir immer wiader die dberwiiltigenden
Übereinstimmungen entgegentraten, iniKhalton
müssen vor Verwunderung darüber, dnü das
allea nooh uieht früher beoMcfct worden kt
Ich vergaß »bi-r «l.ilni, daß es nur so "»ehr
wenige Forscher sind, welche dieee liiuter- uud
Torderindiaehen Spraeben genauer kennen, and
noch weniger, welche zugleich auch in den austro-
nesisoheu Sprachen Itcwandert gewesen wären.
I. Meine Behauptung der Zusammengehörig-
kfit der beiden (iruppon cr^t,rL•okt sich mit aller
Im !<iii[iiniheit an| die apraehliohe innere Ver>
wandtschaft.
IK« Beweis« dafür 6nd« ieh 1. in der
völligen Gleichheit des Lautsvh) • m^;
2. in der völligen uraprängiiohen Einheit
de« Wortbane«; 8. in mohreren wichtigen
n
Prot P. W. 8«bmidtt
nnd iiuf ftlligcD Pankteo der Or»niDi»tik,
und 7.war a) in der Nachstellung doa
Qenitivs, b) in der Anfügung und t<il-
weiso der Form des Fossossivurns, o) im
Yorkommeo «iner «xklaaiTen und inkla-
sirnn Form drr 1. Pptp. Phir. des Per-
BoualproDomens in mehreren dieser Sprachen,
d) im Vorkomnea eine« Duale und Trisb
in mehreren dieser Sprüchen; 4. in einer
weitgehenden Übereinstimmung ihres
Worteehatzes. Die eineeinen Punkte be-
dflrfen einer näheren Anseioandersctxang.
1. rfiL'«'!! 'iie Einheit des Lautsystenis
könnte das Vorkonimeu der Aspiraten tu deu
Mod^Klimer- und dea Muadi-SpreelMD ein-
gewendet werden, die doch deu austronesischen
Sprachen fehieo. Indea ich b«b« b«i%lioh der
tOnendeo Aapir»t«i im Khwn und den Hon-
Eluner- Sprachen MMt^gennMien, daß sie aus
Sonan» f h hcrvorarepan^on siinl, Analoges
konute ich auch für viele tonlose Aspiraten
darton^). leb füge aoeh kinn, daB filr dae
vollständige ursprüngliche Fehlen tlt'r Aspiraten
in alleu diesen Bpraohea auch der Umstand
eprieht, daO die mit tbiien hnlaateipden WOrter
fast nie Infixe bekommen, oder aber dae Infix
die Aspirata in Niuhtaspirata -f- h spaltet Es
ist auch bemerkenswert, daß das Nikobar keiner-
lei Aspiraten kennt.
2. Fx irii \Vortli:iii ist /iiiiäcIiMt In /.üu'lloli
des Wortstanimes hervorzuheben, daU derselbe
in beiden Spraekengrappen a«a (bSebstena) riaem
Konsonanten im Anlaut, (höchstcrii.) einem Vokal,
also keinem eigentlichen Diphthong, ija Inhutt,
tmd wiedemm (höchstens) einem Koneonaatea
ini Anilaut besteht; Anlaut und Auslaut können
aber auch vokalisch und der letztere dann auch
diphthougiscli sein, wo aber dann eigentlich der
awrfte Vokal die Stelle dnea Aaaiantkoaaoaantea
f'iiniiiiiMit. Bezüglich der rn!«<tr<Mu<^i<!r!icii Sprn-
chen wird diese AuTstellung vielfach ungläubig
hingenommen weiden, da der grOfite Teil ihrer
Htiimme doch r-weisilbig sei. Abt«r gerade iler
große Fortschritt wird der ICrforaobung der
austronesischen Sprachen aas ihrer Verbbdung
mit den hier bebaadolten Sprachen Hinter- und
Yorderindiena erwaoheen, dafi eie in den Stand
I gesetzt wird, diese sweisilbigen Bildnngea m%
Sicherheit auf ilire einsilbigen StfmiBa aarttok-
' zuführen. Auch iler Satz wird anirezweifelt
werden, daß Diphthonge bei den austruuesischeu
Spncihen niekt in geeeMoeaenen Silben atdian
kfiiititen. Aber die Vergleiehuiig wird es beraiis-
stellen, daß, wo dieeelbea in den austronesischen
Spraehen tatilcldieh TOikoaimea, de eeknudir
■ind, au aus früherem u henrorgegangeu, sowie
in den Mou-Khmer-Spracbeu ai sich vielfach
aus a und nachfolgendem Palatal entwickelt hat.
Die weitere Wortbildung vollxieht sich
nun durch Prä- und Tiifiu'ii-nii]«:, in iliüi ^IiiikI.v
Spraoheu, dem Nikobar und den austronesischen
Bpcadhen aneb dnreh SafBgiemng.
a) «) DicPrftf igiening G;oht in allen diesen
Sprachen im woseatlioben nach dem gleichen
Bobema tot ntdi, ao beaondeia in den beiden
Foniien, welche ich die erste nnd iweite Stufe
nenne. In der ersten Stufe tritt r.n dem ein-
fachen Stamm ein Konsonant hinzu, und swar
dienen in aimtUobai SpfMÜien elmtlieke Ken-
iinnantcn dazn, die sie nberbnupt besitzen, mit
Ausnahme der beiden Nasale it und n und der
beiden Hallivokale y nnd «i); ein gewiaaea
Schwanken heiTscht bezüglich der beiden anderen
Nasale n und m, der beiden Liquida r oder {
und des Sibilanten «oder h. Aber fast nirgendwo
mehr ist dieeet gaose Präfixsystem nooh in Mmmi»
' diyom Gebrauch, es ist vielfach erstarrt, am
meisten in deu austrouesiacbeu Sprachen. Es
iat deshalb aneb in allen dienen Spiacben sokwer,
die ursprünglichen Funktionen dieser Prttfixe
an bestimmen. Man wird das anoh iüx eine
einselne Spraobe nicht forderen dQifen, wenn
man nicht zu onrichtii^'eii liru'ebnissen gelangen
will. Ein System, das feicli in f-eineni äiißei-en
Aufbau in allen Sprachen so vollkommen
gleiekanig gibt, wird aneb aeiner inneren
RedentittT»: rinch vollst.Hndig nnr ans 'I't X'vr-
gleichung aller dieser Sprachen erkannt »erden.
Li eiotelaen Flllea aber liegt die Bedentnng
des Prfttixos noch klar zutage, und hier laaaea
•ich aooh sofort eine Ansahl Obereinatimmnagan
') D/M PrÄflx irr im ,T.iv ani»clien und einijfcu
andena «u.itronr-üisu-hon Spraclien iüt, wie der Vejrgloioh
mit der groQi'O Ma^sc dvr aaiitronedaahan Bpnulien
asigtl nur etae ■ekondAre Krwakihuiig ?ea nitprSag»
UeheiB it.
Di»> Mon-Khmpr Vnlki r. rin Iiimir;:lit'ii iwiialien Völkern ZeiiirKla.i!icn^ iinil Anstronesioas.
7»
der iiinerea Bedeutung fctfUttolleu. Dm Ut der
IW mit dem PriUlx ha, mlabM MwoU im
Nikobar »Is in ilcii aiistrouesiscbeii Sprachen
ZuMiinnivngehörigkeU bcz«iobii«t} dem Frft»
fix pa (va, fa, ha), welche« in den ]liMi->Khm«r>
Sprachen, c]@m Nikobsr und den auatroncfiiftclicu
Sprachen Causativa bUdet; mit dem l'räiix la
(na), welches in allen dicuteu Spracbeu xur Bil-
dung vu» Adjektiven und ParludpiMi (Perfekt
I'»»»iv) dient; mi« «lern Pi;lfi\ mn, mit wt lclu iii
cbeiifall» iu allen dieseu Spiavheu l'artizijiia
(PrihWMt vnd 0«rui«dta) gebildet wecdeo.
Ein ^TTiTifllpcreiider Uutergchicd zwi
■oben den au»trune«i»cbeii Spracbeu eiuerticit»
»ml dm hioler- und TcirderindiMbeD aodeiw-
Beit.-i lu slf'lit iliii in. il;iD 1k i «U li i-i^tt n ii fler
eiuiachti Stamui aUeüi als Wort nur iteltcu uuoii
Torkomratt MBdem fMt Meta mit Pilp(od«r In-)
fixen versehen ist, während bei den hinter- und
vo«denodi>ob«u Spraobeu, b«M»den »ber beim
Nikobnr and dem Mon-Khmer, »aoh der Stunm
allein als eelbständigee Wort u(n;b oft auftritt,
so daß dann auch in den präfigicrten Formeu
leichter und sicherer der Stamm herausgefunden
Warden kann *}.
ß) Dir 7«-tMtP Stufe der Präfixitildung
findet sich bei allen dletteu Sprachen*). Sie
beeteht tbentl b der ISoffigug ebte» (an-
l i^;. iiTlIcliriil Iiifi\( -< j-w isrheu Präfix und Stamm.
AU luiixc dienen in sämtUubeu Sjirwbcu die
l^eidieu Elemente. Am hlnfigvten iet du Nand-
Intix (», II, N, m), durch welches einerseits ti-aiisi-
ÜTfl uid oauealive Verben, ao beeoadora in den
binteriodlMben Bpnudien, dem Nikobar vnd
einigen austronesisclieii Sprachen, aiiderorseita
Abstrakta, Instrumentalsubstautiva uud medial-
intransitive Verben, su ebenfalls in den biuter-
ttnd Torderindischen Sprachen und in aBdereu
austronesisi^hcn Sprarh«>n i^el>il»l<"f wenlcu. In
b»l allen Sprachen findet steh auch das Lii^uida-
Infis r, im Stiang, in eidgen Malakka fliiwfthen
') l>u Anamitisch« zvigt üburhaujic nur jtrttlW Iu««-
Formi-n; <il> ila* ein4rti urKpriiniflichen /uvtMml dnr-
tt«llt odvr als tiar N'vrarmun); sufp-faDt ««^rrlrii rnuB,
«Ii* su« der Aliwerfuni; früherer l'räüxe, wie »u- j>'lzt
uuch in d<-n Mnn Kbmer-ßpnwhen <»-giiint, ciiUtAnilon
ist, kaoB ich oicbt lagaa, da bis Jetst dissa Sinraebs,
Uiter ■oafldum Hebwisrickeftcn wegen, alebt la awlBe
üateiMabangen einbeioKen babttb
^ MitAnsnahm« vieUctekt desMiaar. RMw: Die
SvmÄen dar tekai nad Msmaiif aaw„ B. in.
und in maooben aiutrouoaisoben auch Ii das
Uquida-Iafix fcldt vahrBeheinlidi im Bahnr
und ist /« ('ifi'lh:ift im Nikobar und einigen
Malakka-Dialektcu. Diese liqoida-Iufigieruagen
bewirlteo den Begriff nuilebst des „unterein-
ander", dann „durcheinander", „verworren",
-iMaugcUiaft", „verschlechtert'', „verkleinert";
die gante 8kab dieser Xuaucieruug läßt stob
baaoQders bei Khmer sehr gut verfolgeiL Sne
ctw;!-* aiMlcrc Eulwickelung h:ii lian aiiRtrnne-
sische l'ratix bir genommen, in welchem duioh
die Verladung der beiden Adjdctiv-l'räfixe b
uTi<] r (I) ein Adjektiv- Charakter x«r' f j;oX'J*'
)>o wirkt wurde, während die auf gaux gleiche
Weiae enirtaadeDe Fenn dea Kbaai iyr (—ttr}
den Charakter der Abscbwlehnng «riualt (wie
„blitilioii'' von „blau" >>
Anob anf dieser Stofa »t aebon vielbob
Erstarrung eingetreten, inslieaonderc auch darin,
da6 die Zonunmenaetning «ue Fri- und Infix
nidit mebr empfmidea, aondem daa Ganse ala
ein konijuiktes Präfix aufgefaitt wii-d. So fast
durobgeliends in den austronesischen Sprachen,
wodurch natürlich eine richtige Elrkläruug der
Formen kau-, tau-, pan-, usw. Her-, Ür-, jSr^ naw.
durchaus verhindert wird.
Y) Bis hierher vollzieht sich der l'rütixBuf bau
aller dieaer Sptadien auf eine im weaantUaken
C'leiche Weise. In manchen Sju in lieii aber gebt
die £ntwiokelang noch weiter, sei es, daß vor
di« Kweite Stufe noeb ein weitsrea FMfi^ gi-'f ügt
und auch manchmal dieses durch Einfügung
einea Infixes auf eine neue iweite Stufe er-
hoben wird, oder dafi an dem einen Infix der
zweiten Stufi m« h < in rweites geftigt wird, m
dem Nasal die Liquida oder zur Liquida der
Nasal. Aber das alle« geschieht nicht mehr
nach einem allen gemeinsamen Plan, sondern
lii.jr litlden «»ich «Irui (trii]i)ioii : liii' :iii.slr..iii'^i-
schen, liesoudors die philippinischen Sprachen
babao flr dl« Zweeke der DÖUinatioD and Kon-
jugation liii i::\.u/. u<:\it^ Präfixsysteni über das
alte gebaut, wahrend die Munda-Spracfaen, ihrer
Vonaatennag dea Geoitiva entapreebend, für die
gleichen Zwecke einen Siifli\1,nn .•itifu'<"fnhrt
iiai>eaj die liinterindiMben Sprachen dagegen,
and im weaentlieben anob daa Nikobar, babea
eine Wcitorführung der Prlfi^arung nur in
') TgL dai«ber Gr b, ( «7.
10
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74
Prof. P. W. Sohmidt,
wonigen, rogoUoaen J^^en an f^ira eisen, worin
dM IQimer noob am WeiMMeu gc;|:uigeu ist.
b) N4b«D der Präligiening ist auch die I n -
figierung in alUri *li(?scn Sprachon in Tliung
g«kommeu, und gerade da« Vorkommeu dieser
niciit ao hftiiflg«D SpraobbSdong in beiden
Sprachgrnppeii , den austroiiesiachen wie den
biater- and vorderiodiMben, ließ am ebesten
den Gedanken an eine innefo VerwaadtMibaft
der beiden Gruppen entiteben. In allen Spra-
chen kommen vor die Infixe » im l m. Sellen,
aber docb Mowohl in austronoHiochea als in
fainteirbdiaehen (oad vordcrindiaolieDf) Spraohen
welk ftberwSrfeul laitninMatal'Bntot.. dann AMnwt»
<lMt an . . ttalge ,
bwtsa gMobtoTellHk
conwbeinen die Infixe r und L Das Intix p >) ist aar
in den Mandl-, den Moa-Kbrnaiw md ebadoen
Malakka -Sprachen siclitr, /weilelbaft iak ea im
Khasi und Xikolmr; in den austronesischen
Sprachen ist es bisher nicht gefuudeu, freiliob
Boob wobl bannt geaaeht wotden. Dan Doppel'
Infix mtt ist hin Jeut nur bei Kbuier- und
Nikobar, ri aar bei Khmer gefunden worden *).
Einer beaonderen Beepreobnng bedürfen daa »-
und das »i-Intix.
a) Bezüglich Jen Infixes n gebe ich zunächst
eine Übersicltt seiner Anwendung in den vei^
aebifldenen Spraoben:
dann einig« Adjectiva,
ein%e OrtMubstaatira,
. jLdjnetiva «• Vart Paai.
«d4
dann
')
Babaar ....
BÜvng ....
Khui .
Nikobar ..... meiitens
BantaU iberwiesmd
bsiOBdm taamrtretoad
zwei zUüwmmen, beid«,
llU94''ri ganz n-gclmüBin;: Abilmcta *),
.... im «llgemeinen; I'ri«et«'riluni bei paniv< ii, t' Ii'' t»er bei aktiven Vi^rben, Farticip. Perfi-ct.
Pastivi; besonder« t'Ule: Uoeano: KoUektiver Plorai, bei iSeitbMtinuBtingtii Abatraeu*).
Nea-Britaaalm: lutnunentat-SaMaattv».
, , u. Kollekiivplaral,
dann Komparativ,
■iomliob vial Adisetiv«,
II UUet koUiiktt«* Sablwsrttr: t«r smi. teaar allt «wsi.
Man sieht, wie die cinadnan Funktionen | indiNi-hvn als den austronesischen Sprachen;
dieses Intixes über beide Gru]>pen verteilt sind, sie geht beidei-seits auf Jk' Funktion ili i .\b-
aber so, daß dar übergreifende Ziuautmeubang i sti-aetA-BUdung zui-ück; das gleiche gilt von iler
beider Gruppen gewahrt bleibt: die binter- und | Kompaiativ- Funktion de« Ntkobar (riebe oben
vorderindiMlicii S|>!;u:1il-u bevoiTngi ii den Ge- ' S. 63.)
brauch au luatruuioutal - tiubstautiveu und Ab-
atnota» daa fehlt anoh niobt bei den aostrone-
aiaeben Sprachen; bei <liescn Ictxteti n ist >1ie
Funktion «lor Bildung des l'articips Ferf. Fass.
t\i<i häutigere, sie liudut sich aber auuh bciui
Bahnar oml in der Bildung der Adjeetiva bei
den meisten hi tili' I- ninl vi.r ii-iirj.ltsoheii Sprachen
wieder. Die in einy.elneu Füllen eintretende
Funktion einer Bildung dea Koilektivplm-aU
iodet aioh aowobl liei den hinter» ond vorder-
') In dmea FUlcn nuisteui aneb aitBafix • ver-
•ehsR, nebe otan 8. aa; {n einem Falle tritt deatlioh
•neb Ptunlftuilrtioa hervor: fotut = rlt»r, enfaan
(= fenoäu) ' »cht t= iwfi Vi<-ror, v«!. auch i-mi Ihr
und O-if« «S«-*, Biml uti<i i fr ihr uml »i<-, Thal.
') (.M' ilas Inflx n hri Muntlan auch noch audi-f
Kuiikti'itjeii hitt, luUt üich aus MHUgi-l uu Material oMltt
erheben, wie aucli nur diei»-r (iruiid für die flMgCa
2<U9da-ti|<rachen niclidi fpst..(t'll<<n UUU.
*) B. w. Wiliiaiiia, (iiHnim. SUtas d«r Ilneane-
&. da. mtnebea leoi.
Daß das lutix h in den hinter- und vorder»
indisoben wie den anatroneabeben Sprachen die
gleiche Kntstehungsweise , nEtulich aus einem
Fr.nfi\- t^n) L't^lialjt 1i:i1k>, läßt sich jetr.t noch
nachweisen; l)ezügli«lj der hiuteriudistiheu Spra-
oben aieh« f«r Kbaai, Gr b, & 708, für Nikohar,
E. H. \!nii. Hictionary of the Central Vi ' i
reaa Lauguoge, p.43 u. 128 ff., London Ibbi^; fur
die nnatKineriadien Spradben H. W. Wiliiama,
(irammatisi-ho Skizze der Ilocano- Sprache usw.
S MB.., München 1904. E« muß aber auch in
Bc7.ioliung gesetzt wciilen m dem Su£fix (c)it,
welches in <leo Mundä-Spraohon, im Santill
') äiehe darüber oben 8. 6.S.
') (Siehe darirbfr .l>i<« Sprachen der S»ki>i und
iSomauj?*, s i>, i
I *) h'iir liiew ii tzu.ft-u auch die Form maiaiiücli
maiiluwu .Kchwiegeroltem* ; «iehe dariibor II. Kern,
• .Die Kidjitaal vergeleeken niet bar* verwanUsn in In«
doneai» eu Polynenie* , S. 3& in Verb, der K0oiokl.
I AJtad. vaa WetMuoh, AldaaL IiStterk., te dsA
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75
Fkrticipk Fmiv», im Mondir! Atljcettrm und
I{«flexiva, im Kürlcü Pitrticipi» Perfecta der
Intransiüva bihlet, währeii<l in den aiiKtronesi-
6chei) Sprachen e» (und an) zur Bildung <1er
Abstrsi-ta, Adjectiva, Participia Passiva und „Elx-
»•eiisiva", d. i. Suixrlath i' o-Icr Komparative')
dienL Hau aieht also wie Intix un*l Suffix (e)»
rfioli ia dm b«id«B BpiMbangroppen fflnnlwh
in einem (.Tiiasrnns orjjHnTcn : was bei der In-
figiemig in den b«ideu Spraobeagni|ipeo daa
j«dMauilif Seltra«« ww, wird hii d«r SufB-
giemng das je<U'i^iii:diL; IIäu6gerc, und eine
MM Ob«*rt>in»tiininiing otaoheiot in «Um Q«-
bfMMh de« Suffix m hti den angtroiiMiMlheD
SprMheii zur .,Excessiv''bildung gi üiiliLr der
Verwendung dea Infixes w bei Nikobar als Kom-
parativ. Den dentiiehsten Zu«amn)ouhang von
Infigicning und SuftiL^iunui^ von n zeigt aber
das ^lutnlriri , wf»li-hi's liui cli Inris^ici uiig Ab-
Btracta, durch äuftigierung Adjecüva und iie- 1
ll«siv» bUd«t. I
ß) D:i^ Infix m i^t linier di'ii hiiitcrinf1tst"hen
Sprachen nur beim Khmcr häutiger j dort bildet
M Adjekdn md swtr tndM posOnliobe, aar
weniiiu Stili.Htuiitiv !», Al)SU;iitt:i. ^^IcIoIk' ^It
von Nikobar. Dagegen bezeichnet e» beim
Moo AäjMtim ülMilmnpt, Psrtieipta Pim«. und
einig« AbatiMt-SufaetMitiva; im Uabnar 8iib-
CMBliv», Adjaeti*» nnd iotraasitiv« Verben; im
Stiang finde iob nnr swet Adjektivformen; im
Saalili bildet et ebeaMI« (persönliche) Adjek-
tive. Die Funktionen des lutixes um in den
austroiiesiscben Sprachen «limiuvo damit zicm-
Uoh aberetn, es sind Bildung des Mediums,
Aufdruck d^r inniTi ii I'( M-pL^itnc^ nti'l Ix-cti-
dun de& Werdeutt, Hesser allcrdmgs p.'ilit das i
la dem GalmiMh des Prifixea m in den Hoa- |
Khrn« r - S]>i-.u1i.;ii . Ik'-.ih.Iits im ^tun, vv< K'lit'> '
dort l'articipia Pracs. und Ucruudium bildet, ;
alM den B^riff dee Hooeli in Oesobeheat im |
Werden Begrifteuflcins" zum Ausdruck bringt.
e) In den Mtiadä-äpnwheD, dem Nikobar und
den anationetiMlMa Spnehen Irommt eodQA
•nah nodi dia Solfixbildung xur Anwen-
dung, aber nur bei den Murul.i -Sprachen im
ausgedehnteren Maße. Die Gomeinsamkeiteu,
waldM Nikobar and MnBjä«Spneban hiar anf-
') B. Kam, a. a. O., B. ft3S.
weiaen, aind oben (B. 68) Mhon beipitwbea
worden, Gemeinsamkeiten zwischen den wenigen
Suffixen dos Nikobar und den der austronesisohea
Sprachen sind nicht vorhanden. Dagegen be-
steht ein ZuiiammenlMng zwischen dem austro-
nesischen Suftix a», en und dem j^rUit.Iun bei
den Mundä-Spracbeo, sowie dem austronesischen
SufSz i nad dam Kfirkfi-Saffiz e.
n) Der Zit<'nmiiu»iih:ing zwischen den beider-
seitigen Suffixen an, en ui vorhin') lohon be-
ritttct worden, ^wb H. Kern*) beMiahnat da»
Suftix ap A ljiktive wie im Dintsolu n mit der
Kndong „ig", dann „vereebeo mit", „reich «u",
dann Butidpfai Perfeistl, ondlloh Soperbillve und
Komparative; la-« Suffix en, mit an verwandt,
hat in inauobeu austrunesisohen Sprachen gani
die gleichen Funktionen, in anderen bildet «a
bcsondci-s Defectiv-Adjectiva. Unter deallni||dii>
Sjiraflir'n wcTilcn dnrcli Suf llj,'ii'nniir von an
im SantüÜ und Muudiiri Adjeciiva gebildeti
waloba beaeldtDea «vamebea niit*, „baaltaend*,
^reich an"; das Suffix en bildet im Santäli
Participia Passiva, im Muudari Adjectiva und
RefleziTa, im Kurka PartiaifMa Perfeou der
lutransitiva.
ß) Das Suffix I der austronesischen Spraolien,
welobes dnt Tranaitiva Irildet, iet TolHconuneB
ideuU»ch mit dem Suffix e bei Kiirkü, welches
ganz die gleiche Funktion hat Da0 auob bei
Kärltä f die arsprüngliohe Form dea SoCBzea
ist, ergibt sich, abgesehen davon, daB t auch
einigemal direkt vorkommt, aus dem „Passiv-
Suffix" yu der transitiven Verben, welches in
Wirkliobkeit niehta anderes tat als das Transitiv-
Suffix I und flns L'fwöhnlichc l'assiv-Suffix «
Aus dem Kurku Lllit i>iuh auch der Urs(>ruug
dea Snffixea «neben: te bdfit dort ,g«bea*,
■ > l.i ~ulit r»ua dem #'tixiniilich< n WortttaiDUl i
und dem jetzigeu Transitiv-Suffix e.
8. AU wi^tige Cbereinatimmung in der
Grammatik ist die Nachstellung des Ge-
oitivs 7J1 1ii :■> irhuen, deren weitere Folgen für
fie ganxc Sj.r 1 ihentwifkelung i«'h oben, B. 64,
Schon dargelegt h.'ibe, wo ebenfalls auch für <lie
Mund 1 Sprachen die frühere Geltung der GentUv-
DachsUUuug bewiesen iat.
') »ivhe 8. 74.
») A. ». O- s, tl
■) Vgt oben S. 03.
10*
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n
4. Dnroh cwei ganz nerkwtrdige Oberno-
Stimmungen wcnlcii <lio beiden Inflenten Glie-
ik r difser große« Gel'ie»«» mit^'inanJer verktiTipft.
W ahrend »owubl in den indoneHischen als in
d.«B Unteriiiditohm SpradMn die PoaseBsiir»
b eze irl: n II ri L' 'Ini-i-h Suftiuri'-nuiL' oiler \ai-h-
Mtanuig des ^eventuell verkürzten^ l'erüODal-
imnonieD» binter Alle SabeUmtiTa hergestellt
wiril, machen sowohl die Mundä- als die mcla-
ncsiftcheu ') S|>rachen hier eine Unterscheidung.
Die uumittfilbarc Suftigieruug aa das Substau-
tivun wenden lie nnr bei aoldiea Wörtern uk,
wolchf» einen engen Besitz l)czoicbnen, "tid zwar
die Muudä-Spracheu bei VerwaudUtchaft^nameu,
die nehnefliMhen Spnoben bei Yerwandttehefti^
luunen und Namen der Eöi-|>erteile; bei den
übrigen Substantiven wird das l'ossessiv-äufüx
mit einer Partikel verbunden und das Oanze
daan dem Snbelwrtnr beigefOgt. Aneh in dem
bemerkotiswortoii l'mstande stimmen diese bei-
deo Sprachengruppon noch ttb«reiD, daß si«
Bteto nur die (jouigen) Singulftr-Sii£6ze waS&-
gieren auch fOr die Fälle, wo mehrere Be-
ritcer vorbioden sind*). Da« weiit auf ein«
Zeit bin, wo in diesen sämtlicbcn Sprachen ein
eigener Plan! der Personal -Pronomina nicht
▼OrikSOdeD war, FnndiTti i'inc ini(liff<_'reii/'ii_'rU'
Fom tarn Ausdmck dco SSingulaiis und Plurals
diente. DefBr ipridit aneh der Umstand, daO
bei den Personal Pronomina sowohl im Verhält-
nis der hinter- und voiderindiachen Sprachen
meinander, als im VeiUltnw dieser |a den
amtrmieMMiben nur der (jetzige) Singular <ler
Pcrtsrtnn! -Pronomina lautlich übereinstimmt').
Dazu paüt es ferner, daß auch das jetsige
Poeaeeaiv-Snnx iL Sing, der autroneeledaen
Sprachen, mu, nicht aus der jetzigen Form der
2. Pen. äing. kaut sondern nur, wie ioh schon
frBker dafgetnn*), aoi der jetzigen W«xm der
*) l'n>prfin$(lich auch die pnljmextscbeD.
') Das Muiiilari drückt den Pittrai der Bentaar
dann dadurah aus, daü dam Singular -SufSz dla
Mkvndln, mit ( gsUUete VoüMslTfntm folgen lUt:
ejMHM impt iMMT ▼stsr*.
*) Im Kitt sind dt« nnral-Troneaitna mm Sin-
gtilar durch Verwandlung do-* aiiHli»ut('iidt>n « in l ge-
bildet, n>i ich, r'rt wir, /ihn du, ihr, <« er {»icl, ti
■ie (riiir.).
*) rh<>r da« Vfihält.ui« d«'r ni«lHnt>«iiich<'ii Rpiftch«ii
zu den [mlyuBnifirhen usw.. Sitxiingslier. d. I^nisierl. Ali.
d. Wiw. iu Wien, pbtl.-bMU JO, hd. OÜU, S. M S.
3. Pers. FInr., tam», abgeleitei wevdea faum,
die aber frtber die nndiSenoBifte Fom fOr
l>tji.!«- Numeri war.
I ä. Eine andere auffällige Obcrein»timmuug
I ttegt in der Mehrheit der PlnraUormen d«i
P c r s o I j a ! p r > > ii o in (• n s. Hier tritt nuf der einen
Seite zu dcu Munda-Sprachco noch das >iikol>ar
and das Bnibnar, an den melaneeiBoben und
polynesischen noch das Dayak. In dieser letz-
teren (i nippe ist außer dem Plural auch noch
ein Dual und (mei^tous) ein Trial vorhanden,
der vom Plond durah die Hinmfllgu^ der
ZuMwrirtcr für „zwei" hw. „ilrft" abwrloitot,
wird; im Polyuesischcn ist der bloße Plural
gaax aofier G«1»ran«b gelcommea nnd an seine
Stelle der Trial getreten. Die Formen der
Mutidä-Sprachen, des Kikobar und des Uahnar
sind schwieriger zu erklären, aber es scheint,
daß wenigstens die Mn^dä'^pnMlwn und das
Nikobar auf derselben Stufe stehen wie rlii'
poljrneeischen Sprachen, d. h. daß ihr Plural
tatolcbBdi tin Trial ist. BafBr apfreeheo bei
den Mundä - Sprachen die Farmen der 2. Pen.
(a)pe, welche fa«t gleichlatit«nd mit der Form
für „drei" pe^ pi sind. Im Nikobar tritt dM anoh
bei der S. Pers. berror: ife ilir, ofe »e; vgL
rlazu den Dual i-n-ä ihr. o-n-ii sie und dazu n
„zwei". Im Batuiar geben jedeniaUs Plural
nnd Dnel auf eine gleiobe Onmdfetm surliolE,
vgl. 1. Plur. inkl. Mn, Dual ba, 1. Plur. exkL
mny Dual nt, 3. Plor. il«i> id, kan Aap» Daal
man sd^ mm häp.
6. Die gleichen Sprachen auf der einem Seite,
Mundä-Sprachcn. Nikuliar, P.ihnar, weisen eine
Eigentümlichkeit auf, die sich diwmal aber in
allen aottroneenehen, aneh den indeoesisohea
findet: im Plural (Dual, Trial) zwei Formen für
die 1. Pers., eine inidusive und eine exklusive.
7. Du mnA die Übtreinntimmnugen im
Aufbau und der Konatraktion dieser beiden
Gruppen. Sie werden sich gewiß In i iriten-
sivorer Uerauuehuog der Kiuzelgrammatikou
der Tenehiedenen anatroneaiaoben Sptadien nooh
vennehren lassen, aber auch so sind sie schon
j voilaof genügend, die Zusammengehörigkeit der
1 beiden groDen Bprachcngruppon damton.
8. Nun kommt aber auch noch die weitgehende
I ' t M ' r I i 1 1 s t, i Tti m 11 fi 1^' rl f- s W I > r- 1. f h ri 1 7 o « hinzu.
, ich habe vou selten der aiiijtronesii<'Chcn Sprachen
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Di« Mon-Kbinor-V5Ikar, mn Bindeglied zwiaohen Völkern Zentraluieinii und Aui<tj'uae«iena.
77
nur r^ei Sammelwerke lyciiutet, das „Vocabu-
hän sjvIteiBtiqa«, oonpantif, de« {mooipale«
rMinee des languc» Malgacbe et Malayo - Poly-
n^eDiies" von Marre ') und U. Keru's „Do
Fidjitaal usw."»). Beide Werke boten mir den
Vorteil, zu jeder Form der hinter- nod Torder-
inilisi-lnii Sprachen die Eutsprpchtmgnn recht
vieler auatrooeaisobsr Sprachen anfahren, uud
Kern*« Arbdl unbewmderB den Vortd]* «vob
melanefliscbe und polyiicsiBcbc Formen mit-
taeranziehen xu könueu. £a ergibt sich von
•eHiet, daß besonden in diesen F&llon, wo die
Emtoprochungen aus den äußersten Grcn/.eu des
rtnnzoii ncbiptf»« sich ein8lc!i<'ii, \ oii i-iiicr btoßmi
äulScrcn Enllchuuug uioht mehr die Kede sein
kuD. D» idt alio aar dleie beiden 8«mm«l>
w»?rke benutzt und die Wöi-tcrbüchcr der ein-
lelnen austronesischen Sprachen noch nicht mit-
beraagezogen habe, so ist m klar; daO meine
Vei^eichung schon von seilen der austronesi-
schen Hiiraclii'ii bi-r bt-i «vi-itL-in keine er-
schöpfend« genannt werden kann. Sie ist ca
«b«r moh niebt von eeiten der ▼«rder- und
hintcrindischen Sprachen. Hier ist insbesondere
der WortMuhata der sämtlichen Malakka-, dann
der Palong-, Wa-, Riang- Sprachen erit sehr
mangelhaft bekannt und auch noch nictit so
für sich bearbeitet, daß er in weiti ri ui l infiinLrf
Sur VerglfiichuDg herangezogen werden könnte.
Beide« gilt In aoeb bUherem Qmde too den
Muiidü- Sprachen; von diiscn liüln- ich nicht
einmal das äantali selbständig verworteu kdu-
nen. Wenn fa»h nbertrotidem aelimi SltWnrid*
entsprcchungen der beiden großen Gruppen auf-
weisen kann, so offenbart sich doutlicli, daß, wie
weil zurOokliegeod auch die Trennung der beiden
grotai GhrapiMO ad nad wie eelbattndig aaob
«lanach ihre SoMilfri ntwiikfliniLr \ <i-l;iiifen sein
mag, ea noch immer zahlreiche Fädeu aiud,
welobe die beiden Spmthftuailieu nneh im Wort-
achatz miteinander verbinden.
:i) So sflir irli iiuii .weh hervorejehoben
halt«, daiü wir für diesen ganzen Spraohenkrcis
die Vonrnstollnsg des OenitivB, and damit im
weaenUioben PktÜgieroog ala daa IVlliere be-
') In den V>-rhnn«)luo|fi-n <li>it Oriontalitt^iiknn'
ftiMia. Beifl^ioli der fehiartaaAeD IdraUAkattouen
ilarres ^be die Binteitneg zw dritten WnrtTer'
ifMbmgilM» im Aatnu«. — f> B. oben S.«o, Aam.«.
j trach(«u miiaaeu, und so aehr es dann der me-
tbodiieh'Temllnftige Gang der UnteraoiehangMi
erfordert, zunächst alle Aufmerksamkeit auf die
Featatellung und Anfhellang der Präfixe zu
riebteu, so kann ioh ea mir doch nicht ver-
sagen, darauf hioanweiten, daß doch auch gaoi
stringciite Beweise für eine noch frühere
Stufe, eine primär-suff igierendc, in allen
dieaen Spraohen rorbanden sind. Damit deolce ich
dann das intimste, um nicht zu sagen geheimste
, Merkmal dieser Sprachen auf, durch wolchoa
j ihre Znsammengehörigkeit bis zur vollen Evi-
denz erwiesen wird. Dieses Merkmal offenbart
sich bei der Unteraoebung der Aoalante dieaer
Sprachen.
Daa, waa da aqjsnt dnem tum B«imJltaefai
kommt, ist die Durchgängigkeit, mit der die
Auslaute Aut p auftreten bei Wörtern, welche
bezeichnen ein Znsammcnfa»sen, Fassen, Kneifen,
Zwacken, dann BciÜi n, K^si ii, Kuulii. liberbaupt
Genießen, dann auch Trinken, dann Bedecken,
dann „zusamiaeu" überhaupt, zusamueugebeu,
taaammeaaobmmpfen, nnngelhaft trerdeo; io
ähnlicher Weise die Auslaute auf m bei Wör-
tern, die auadräcken ein Anaammeln, eine Menge»
Gruppe, vielfach ji< and «i-Anshnt ineioaiuler
übergehend.
Untersucht man, dadunh niifmerksam ge-
I macht, die übrigen Auslaute, so gewahrt mau
bald ebeofada, daß di« ^-Analaote ein „W9g^j
.jheninter", dann abnehmen, bonmterkommen,
I aiob verachlecbtem bexeiebu&a >)i in ähnlicher
I Weiae steIH «ieh heniua, da0 der Aaalant anf
j 8 (s) ein Woguehmen, Wegkratzen, Wegreiben
und anderes bezeichnet, und auch diese beiden
Auslaute oft ineinander übergehen.
Womöglieh noob iiberwiltigender iat di«
Itegelrri;iCiu'li<-'it . niit xm IcIkt iiuf /) aiist.lu-
l teude Wörter ein Auaeiiuuider, ein Durch- uud
I Ineinander, Hin nad Her aaadrfioken, and {n^
besondere so ziemlieh all« Verb«, welehe Weben,
Flechten bezeichnen, auf diesen Auslaut aus-
gehen. In übertragener Bedeutung kommt der
n-Anslant Tor bei den Aaadrflokeo der Unrabe»
innerer Erregung, de« Aigm^ der Sebumoht.
') In "I<'ii Miin ■ Kluin^r-Wpiachen )M'7.«'iohii<'t «ii-r
e- Auslaut oft auch ein KsHI^n, Kwiekea aat awsi
dniigen Punkten, nidit lirait uad mlU «u Tielmehr der
ti-At»laut eintriu.
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TB
l>er ^'Aualaut endlich tritt boi Wtirtern auf,
wdolM «in Bineio» ffineinateolceti, BiodiiMbiMl-
dei», dann Schneiden iihf rliuuiil, auch Ahschnei-
dra beMtobn^u. Jn den Mou-Kkmer- Sprachen
findet er aloh wa6k hiiitig bei WAtern, wvidie
den Hegriff des Kngen, deH Presseiis and Rei-
bens haben, dann sehr hrliifit^ bei transitiven
Ycrböu, während MUiobar so gut wie gar koin
tnuitiT«« V«rb »nf i «ifwdaL
Die angegebenen Tatsachen finden sich in
allen diesen Sprachen, den hinter- und vorder-
indischen Sprachen sowohl als den iwiilrouesi-
■cben. Nur ist sn beacbten, daß unpirfiiigUober
Palatal (also c- und n-)AuBlaut in allen austro-
n«ii«oheu Spracbeu, im Mou volUtäadig, in ge-
wiHem Sinne anch in Kinn, dann in geringerem
Maße auch im Bahnar, Stieng, Khmer, Nikobar
und den Muuda-Sprachen in <• b^w. n-, teilweise
aiMb in bzw. n-AuHlaul abergegangen ist, so
dafi düb Bedeatnngagrcnzon zwischen l'alatal-
u!iH l>f'iit-!l- bxw. Guttiiralauslant su-Ii ver-
wischen. Vom k- und m-, wie auch vom r-, I-'),
w- und yAotlaot lieS aieb noek Dirgeod» fwt-
Btellcn, ob auch ihre Anwendung mit bestimmton
Bedeutuugsgruppen im festen Zaaammeabaug
at^t.
b) Wie afaid alk dieae Endwtnungen an er-
kniix'ij? S|ii;>i li]iliil't-<i|'lmu niöchlen L'i'iu iLrt sein,
insbesondere bei dem j>- und im -Auslaut an
Symbolik^ das Zoaaramengehen das Hundes
beim Anaaptealieu dieser beiden Konsonanten,
zu ilciikpn. Ich glaube nicht, daß etwas der-
artigeH in Frage kommt, ücu Schlüssel liefert
▼ielmehr anch hi«r daa Nikobar. Dieaea hat
nämlich eine Atiznhl von „l!iclitiiiiLr«^uftixeu'',
welche zuerst die Himmelsrichtung, dann auch
andere Bewegungen andeuten. Dieae Saffixe
haben zwei Formen, eine, welche den ^'okal
vor dem Konsonanten, die andere, <lic' ihn nach
deuiüclbcu hat. sind die folgenden:
L II. lU.
«I an oAat
la na f'iif
nordwärt«, »üdwärta, weK, ostwärts,
anfwftrta. eatramt, naageibaft luaela.
' ) Im K})iui, wtiuiger tu den >lou-KUnj<.T-Spr«oheQ,
»rh' int dar {•Aiulavt iMMiulen toi Aiijaktiven taAnflff
zu sein.
Pnr. P. W. Sebmldt,
IT.
T.
TL
ta
wcstwRrt«, zur Landung, (allgemein:)
Nun brauchen nur die Formen der ersten
lieihe aiob mit vokaliaob aualauteudeu Stämmen
ttt Terbindeu, und die BiMungen, die wir ba-
sprochen, »ind fertig. Es ergibt sich somit,
daß die betreffenden konsonantischen Auslaute
nichts andere sind als alte Suffixe, die sich mit
dem (vokaliscb auslautenden) Stamm so eng
verbunden haben, daß sie jolzt w!« nie ein-
heitUohe Bilduug aucseheu. Das iSikuLMi liefert
sogar, wie man aieiht, jetat nooh di« meiaten
dieser Suffixe und bringt sie zu lebtiuligcr Au-
wendimg. Xur der p- und m-Aushiut hat noch
keine BrUftrung gefunden; denn ein p- oder
m-Siiftix l^t sich bei Nikobm mit Sicherheit
nicht feststellen. Ich glauhe n\)vr <ieu p-Aus-
laut mit dem Infix der Muiidu - Sprachen >) in
VerUndung bringen an aoUen, welobea dort
Hrcijiioca Howie auch Kollektivsiil)-»l:intivo
bildet, und also keine andere Bedeutung liaben
kann ala „mHnnander*, „auaaamwQ*. I Zugi gen
den Auslaut möchte ich erkUreo durch Hin-
weis auf das Prä- und Infix w, welclics im
Nikubar selbst Diatributivpluralo bildet: mtn-
koka Mftnncir aus vetnohiedenan DOrfcim (mkoha
Mnun). fmmenyuma Kinder aoa ▼•»obiadaBen
Üüi-fem {kengüm Kind).
c ) So glaube leb abo aebfießen an dlitfen, dafl
früher in diesem ganzenSpraobenkreisa
einmal die Siiff ixbildung in Wf-iti-rem Um-
fange geübt wurde, uud daü JSikobar diesen
Znataod nodi in lebeod^er Übung erkalten bat,
indem es so ziemlich dieselben Suffixe noch
jetzt anfügt, iu d«u meialeu Fällen aUerdiuga
tu den alten, jetzt auch lehon bei ihm fea^ mit
dl in St^xriiiti vurwaehsenen, hinzu. ImmerlnB
aber erfüllt Niliobar auch die andere Konse-
quenz, die sich aus der erwähnten Annahme
ergibt, daß n&mlieh die Stimme frflbor all«
vokalisohen .\ushkut gehabt liaben, auch jetzt
noch unter allen diesen Sprachen am melsteui
insbesondere fehlen ibra die tranaitiTcn Verba
auf f-Auslaut fast vollständig, während es da-
gegen den 1r.in-iti\-* ri Clirnnktt-r riiich jetzt aooli
') Und dar Mou-KluD<^r-äpraeb»), «. 8. J4.
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IM» 1foii*nm«r''VSIk«r, «in Bindeglied swttdMn YHSkum tmltttSrnkm «ad AmlroBMlaw.
7»
im veiteflteD Umfang durch die Anfügung Ton
lote and ta bentellt
Difse hier aufgedeckte Stufe der Siirach-
entwickeluDg wird ragmode gelegt werden
mteeo, w«tni wir tplter ämiMl dazu gelangen,
die beiden jetzt zu einer großen Einheit ver-
!>tui>!oncn Sprachfarailion auf ihre Verbindung
mit noch anderen Spracbeugruppcn bin xu unter-
«aeheii. Indee darao jetst sohon tu danken, wo
wir kainii (lit'Sf <Tsti' Vi-i liindung volleogen
haben und diese uns Auäsichteu, aber auch
£nielprobleme nach allen Seiten bin erSffnet,
wire durchaus unwi8«enschaftlich, weil jeder
gesnnrloii Mt»tho<ie widersprcclii'ml, welche viel-
mehr sich an das Prinzip hält, daü man nur
▼on gMkiMcton Bod«n m* sicber watenoibraiteii
könne. Der CJriiiul weshalb ich abor dof-h ji'tzt
•ehou auf diese Tatsaoben hinwies, war der,
w«il n« für ein jetit rorliegondes Ziel, den
Beweis der Zusanunengehörigkeit dieser Spra-
chtTt, als citi hp^lotitsuuii'H Tleweismoini'iit mit-
wirken, und dann »lierdings auch, weil die
Emotids dieaer TbtaMhen «Ine gewiaee lUdi-
tungslinie für rlio w< it< rc Forsobong TenDittelt
und vor Abwegen bewahrt
n. Bntiprielit Dan aach dieser groBcn lingui-
•tiaeilMI Biobeit,. die ich Ihnen jetzt vorgeführt,
eine anthropologische Einheit, bilden diese
hinter- und vorderiudL»cben Völker mit den
MstraiMiiMlMn Muli eine Rane? Wenn idi
»talt rlfs Nnrni'tis „nii^trfiTit'sist'h" noch den
alten Namen „malayo-polynesisch'' gebrauchte,
vVid« iefa dadoreh an einer bejahenden Ant*
wottschr u:<'l>iii<U'rt .icin. Denn es ist jabekaoDt,
daB gerade die Malaien, dann auch die Javanescn
und wohl die gesamten philippinischen Stämme
ttttachieden braohjkepbal eiod, ebrnffBa Htar
und vielfach auch Neig'iiiir' zu obliquer Augen-
steUuug und Kurz- und Stumpf luwigkeit auf-
weieen; ebeneo ist j» in Polynesien teilwene,
besonders auf Tonga und Samoa, Hrachykephalie
IwrnKjhend, wenn allerdings wohl welliges Haar
und breite Nase selbst in diesen Distrikten
bleibt und Mesokephalie jedenfalls auch weite
Teile die*c^ Cclilriis hflicrnrh?. AIht die
aeueren Messungen lassen doch immer mehr
benrortveteD, daA andi in Lidoneiwn neben dem
bra<:hykophalen auch der dolichokcphalo Typus
vertreten ist» ao besoudeis bei den üattak and
Dayak, und mit diesem ist auch welliges Haar,
breite Nise nnd lunisoDtnie AngenstaUnng in
größerer Konstanz verbunden al»! niil dtm
braohykepbaleu Tjrpua. Je weiter nach Osten,
deeto n«br flberwiegt die BotlobotKeplniH« mit
den anderen liier bezeichneten Merkmalen. Frei-
lich beginnen <lann jn mich die papuanischen
Stämme, und sowohl die Dolichokepbalie wie
die nnderan Merltinale IcOnnte mnn anf die
Mischung mit diesen zurtickfühivn. AIh t ich
meine, liier steht doch das Uinderuis der aus-
gesproobenen Kraushaarigkeit der Fspon ent-
gegen, und wenn man jetzt immer weniger ge»
neigt wird. Mesokephalie als aus einer .Misi hung
von Brachy- und DuUchokephalio oiiUtundeo
fmageben, eo sollte n»n IcmiseqneDterweise das
Willige Haar nicht t^leioh auf ^fir-cliuiiLr \(iu
Krauslisarigeu mitSchliohtkaarigeuzurackfübrea.
leb entbalte mich «reiterer Bemericnngen
über diese »uthropologisflhe Seite dei Fra<;><.
Die sprachliche Zusammengehörigkeii Iniilfr
großer Völkergruppen giaul>e ich mit vollgültigen
Beweisen dargetsombaben. ObanebdleRasseo'
eigeutümlichkeiten der hier in Frap;^ kommen-
den hinter- und vorderiudischen Völker in
qnalitativ nnd quantitativ genügendem Halle
bei den austroncsiitobeB YOlkorn vorhanden
sind, muß noch als utLiusgcniacht gelten. Ich
glaube aber, man darf sagen, die Möglicb-
ItMt, daO dem ao mA^ ist alobt amgeseMoMen,
es liegen positive Moniente vor. die für die
Bejahung sprechen. Das ist aber sicher, wenn
einmal die Frage wirklieb definitiv bejaht wer-
den kann, dann muG sowoiil \atiic wie l'.. ;^Miff
der „malaiischen Kasse" gründlich reformiert
oder eigentlich vollständig mit derselben auf-
gwtomt weiden. An Stelle donetben bttte
dann Name und Bf^n-ifF jnvcr Hasse zu treten,
deren Bestehen in Vorder- und Uiuteriodien
jetRt eoboD naehgewieaen ist^ nnd mebr noeh
.<ils man das jetzt schon tat, müfite dann betont
werden, daß die Abweichungen der ^laUien,
IJavaneson, Philippiner oaw. von dieser Kasse
erst seknod&rer Natar und aus der BeeiDflossnng
durch mongolische Völker entstanden »ciin. —
I Lassen wir jetzt unseren Blick noch eujmal
aber die Undergebiete binaehweifen, die wir
berührt haben, so sehen wir, daß es gewaltige
i Kntfernangeu sind, die wir hier miteinander
I
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80
Prof. P. W. Schmidt,
verbundeu liabtiu durch dea Nachweis der
•pneUlflhni, vMMioht auoh der BsHeiMfaiheit
der in ihnen lebenden Völkerschaften, ja daC
«a, wenn uob nicht der Zahl der Individuen,
M dodi der iSitmUiohen Grflfle des Gebietes
nach die auBgcltreitetete Sprachfaniilie ist, die
bis jetzt konstatiert wiinlf. Die Kxpaiisions-
und Triebkraft dieser V(tlk(-r ist noch um so
bOhcar «hnwcbttoea, da aUer WahnwheiDBcib-
ki it IHK h der Ausgangspunkt ihrer Bewegungen
nicht iu der Mitte, sondern au äufiersten weat-
Hdieii Bude dea gaouD Oebietea m soeben
iit, aad «e dliaelbe iomit wirklich seiner
patiRen «»ewalti<jr<'n LängenauHclchriung nach
durchmessen haben. Im Zusainmenhaug damit
wird es mir wobl nlitbt als UoiBe Geistreiebelel
angerf ohnrt werden, wenn ich auf die große
Holle biuwciw, welebe die „Bewegougs-Suftixe"
VD der Entwibkelung der Spiaohen dieser Valker
gespielt haben (s. S. 78).
Indes ist es iiiclit m(»!no Abssirlit, (liirch ilic
materielle Gr<>Üe de« Oi^bieles r.» imponieren,
dessen EiirteDs ieli hier naobgewiesen. Wohl
nhcr m5olit<> ich hinweisen auf die hotw innere
Bedeutung, welche Zuaammoulegungen dieser
Ali rakonunt in besug anf die Beorteilung und
die Binsobitning sowohl der kürperlichcn wie
der geistigen Eigenschaften und der gesamten
Kultur eine» Volkes. Was die körperlichen
B^enaoliaften betrUIt, so bestinunt sieh die
voll« Geltung de» einzelnen Slcrkttirils i!.ii*h
eint durch 8«ia Verhältnis xuui Gcsiuut-
orgaaismm. Die DoUobolre(diaII« des Kegers
z. 11. schätKCu wir anders als die des Germanen;
für die Beantwortung dieser Frage ist aber
wiederum die Entscheidung über die Frage
naob den innerat und lofleren genetiaehea Bo-
zirhnniren dieses Organismus vnn i^WiCtfr I'c-
dcutung. Da« gleiche gilt für die Beurteilung
der geistigeD Entwlokelung itnd der Knltur;
stets kehrt auch hier «lie Frage wieder: Was
hat das betreffend«' Volk selbst sich erarbeitet,
augeregt uud abh.'tiigig von dem I^uude, den
Yerhiltnisaen, in denen es jetit lebt, und
was fint es vf>n Vorfahren ererbt, welche
Waren die Verbältniisse, uuter deueu dieses über-
nommene Erbgut seberaeit anstaode kam. Wie
stark ist also ^< int initiatiTe, wie stark seine
konsenratiTe JixaftV
Auf den vorliegenden Fall angewendet, er-
geben diese FrinsipieB uicbt bhkft die Erhabt-
heit, sDixUi ii selbst die Notwendigkeit, bei allen
irgendwie tiefer- und weitergehenden Auftei-
lungen über die anstronedsoben Volker sich die
Tateächlichkeit ihres Znsaoinicnhangos mit den
hier vorgeführten hinter- und vortbriiulisolion
Völkern vor Augen m halten. Das gilt für
ihre gesamte Bigologie sowohl sb aoeb für die
höhere geistige Kultur. E« ist uiilii zu zwei-
feln, dafi gerade dieser jetxt nachgewiesene
Znsanuneahang auf manehe Fragen aueb der
l austrouesisoben Ethnologie, an dftvn Losung
! man sich jetzt vergebens abmüht, <lif lufriedi-
geude Antwort bringen wird. Für die lin-
gnistisohen Probleme ist das jetat sebon
klar, sie werden den Nulr.en diiser Eiit.lcckiing
am ehesten erfahren. Die atistroDesiscbcn Säpnt-
eben erbalten eohon jetst sofort die gnind-
legeiiii. Antwort auf die Frage nach den
Spnii hwiiizclii, frrnor in fast allen Fällen auch
wenigstens die Audeutuug der Richtung, nach
der die Formalelenwnte, die Prft^ In- und Suflixe,
zu (Ictifcii sitifJ. T>nmt)s ergibt sich sogleich
<Kr weitere Nutzen der Aufhellung der or-
< -]>! iingliohen Bedeutung so maneher bis jetst
dunkler austronesischer Wörter., von der sdlOn
das vergleichende dritte Wortverzeichnis am
Schlüsse mehrere Beispiele bringen kann: so
iPvM das Kraut ss das Griine (Nr. 8), aJcar
Wurzel = was bis auf den Grund geht (Nr. 16),
rkor usw. bchwaux — was sich hinten befindet
(Nr. 18), tonon Arm, Hand = Henkeliges (Nr. 51),
latidak Igel = der ineinander Ocrolltc (Nr. Ii.5),
pandnn I'andanus — ..mild'*, „süß" (Nr. 71),
kupiU Ohr = dos Gewundene (Nr. 86), sij^tä
Sohoeoke ^die BingeseUosaene (Nr. Ol), jMMolk
Hoiroii = Instrument zimi Schießen (Nr. 100),
rantbut Behaaruug = das ineinander Gefilzt«
(Nr. 117), tambar ZwilBnge^die Zwei (Xr. 120),
bibir Lippen - — die Zwei (Nr. 122), niyur Kokos-
nuß — Ertrilgnis des Kokosbsumu« (oyoti), dieser
selbst wahrscheinlich — der Einsame (Nr. 134),
lapar Segele das Ausgebreitete (Nr. 135), tParik
Jagdnetz — liius Geflochttnif (Xr. 145), kurap
Flechte, Schwinde = das Anhaftende (Nr. 1&&),
talln« Ohr = das Gewundene (Nr. 17S)»
Fell = das Glatte fX:. 180), telut Knie = das
sieh Biegende (Nr. 181). aha Wald =s das
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81
IM«, OAoe (Nr. 100), puUh nha = wo
Dian Halt macht (Xr. 194), ixuaf Nalicl = da«
AbgMohnittMi« (Nr. 206). ISa üegt »uf der
Hand, wdflbe DiMwto hiw beHtndemi aoob für
dam BiUiraBg d«r Bigtnnfeinttii M enrirtea
•Ind.
Gleiohea Nutzen wie die SpmchwimetiBohaft
wM Midi die Ethnologie haben kennen,
wenn erat einmal <\ie ethnographische n \ er
hältnitae der hiuttT- und vorderbdischen Völker,
dorao Sonatadi joUft nodi limDlkih in «rgon
liegt, mehr bekannt gewortien sintl. .Tpdon-
ialla M »ohoa- jeut der Vorteil wir]u»ui, daU
ntn mit grOfierer ZnTcrttflibt die VerglelelMrag
Rclioii lit'kaniiti'i- Eiir/.olheiton unteniphim n kann,
oaobdom diu UewÜIheit für einen Znaammcn-
hang in allgemeinen mit Sioliertieit dargetan
worden ü<t- Forner tritt auch der negaÜA'e
Vorteil »cbou jeut in Kraft, duroh dieee Fest-
■tellong die Gefahr vermindert an sehen, daß
nbeolllieOende Urteile gefällt werden über einen
der beiden V^lkcrpjfl.ittf' Miihscliücßlu-l» :iuf
Chnmd von Tatsachen, die nur diesem einen
Cteliiet «utnommen lilnd« odor uf BrwSg«ag«n
mehr ;>prii)rtRti<ichcr Natur hin. Gernflc was diese
letzteren angebt, ao »ehr mau auch die B^ea-
tbDg d«r BMti»Dfdi«o Theom tob den
Kli'iui'iit.'iif^i'dunkcii üiierkfiiiiun int aber
achlicfilich die Ethnologie keine aprioriatütohe,
•oadein eme enltte Witsenaeluift; wo ate ein-
mal genetische Züäüinuu'nhänge zwiiichen Völ-
kern zweifellos featgeetelU bat, da hat sie das
tinoh bei der Beurtallnng itir«r almtliolien
KnzelverbältniBse in Rechnung zu Htellen, und
PS int jf-donfall.i iilicrflüMsig, auf die «Elementar-
gedanken" XU rekurrieren, wenn der genetiacbe
Znaaaunenbnng Mhon die BrltHrang gibt.
Und narh einer anderen KichtTinc,' hin: So
wertvoll, HO selbstvemtandlich notwendig die
Eimetfoncihonf naeh iet, ao mnB «!e doeli sehr
vuVfsu'liti'^ si'in . « i'iiii i's i^i't , I'rti.iU- ;iiif/u-
atellea, die nach vielen lUcbtungcu hin ab-
■eldieAende eein «oHen. Immer mOeaen dnbei
sowohl die scIkih V..k;iiinten genetiichen Be-
deliangeu des Ixiu-efieuden Kinaelgebietea, als
andi die Möglichktit erwogen werden, ob nioht
auch uoeh weitere derartige Beziehungen auf-
gedeckt werden könnten. Geschieht d;is nicht,
dann aiud solche Urteile oft genug auch ab-
AMttrHffAaMnqpaiogML «>. M.T.
aeiilieSendT mwebmal fOnntidli Tenammelod,
von der Erkenntnis der Wahrheit. Sowie ich
hier die Forschunggeigeboiese Aber eine VdUcer-
bewegung mitteilte, die TOU Vorderindien Daoh
Osten auMtrüniend zuerst Ober die gante I^uge
der hinterindieobeo llalbinael und dann Ober
die gesamte Imelwelt des Stillen Oaeaus bis xu
ihren östlichsten Qrenzeu sich eigoA, so ist
meine Atifmerks.imfceit neit lungern auch auf
I eine andere Str<imung gerichtet, die, wie es mir
wdieinein will, ebonfilie iron YorderiBdifln nn^
gegangen ist, die aber mehr dirr-kt nach Süden
sich gewendet bat, die Inselwelt des Stillen
j Oseuw aar an ilumn Weetnade Mirrifte, uin
dann, viclletclit uIht XeugiiiiiL-;!, t^'u-h über
das australische Festland zu orgießeu. Et ist
meine Abriehl, Mioeneit widi di« liior in
j Betracht kommenden Sprachen, insbesondere
die anetnüaohea, die jetat in einem Zostnado
\ unbeschreiblicher VemacblSflsigung sich befin-
, den, einer gründlichen Untersuchung xa unt«p>
zii'lu'n. Wenn in di-n letzten Jahren die an-
I thropotogiscbü und ethnologische l-orschiing
dflb dem «oitFillMlMa Kontinente in betonderar
I Wf ii»!'' zugewendet hat, so wird es auch da gut
sein, bei allen Urteilen Aber dessen Bewohner
Mete di« HBgliobkeit wetterar genetieeher Zu-
sammenhinge nicht niißer noht zu la!;f>en.
Bevor wir die großen Spraobeinbeiten, die
wir gofnnden, ihrem weiteren Sebieinnt Aber-
lassen, uird es nötig sein, ihnen einen Namen
mit auf den Weg su getwn, damit man sie an
demselben l>eqnem heranalcennen nnd 'beE^bneo
kOnne. Statt des Namen}< „maluyo-jiolvne^i'.t-li-,
I der nun jn MMch in anthropologischer Hinsicht
«verfehlt zu werden droht, hatte ich vor einiger
Zelt>) di« B«««i«hiinwg nanstroneatsoh" Tor-
gcsclibpcn, atis sprncMirhfti Gründen, da näm-
lich, wie die neuere Forsohung aeigt, ,,poly-
I nesneb* niobt eine glewdigeordoete Speriea ra
_ni!>laiisi;li , -lindern det<8en Abk"»nnnlin;,' und
r,war erat im Enkel Verhältnis ist, somit „malayo-
polyueaiedi'' «twa glmehUme mnem «indo-
bayeiiadi'' statt ^do- germanisch Die ße-
«eioluniqg nanatrooesiscli'* liatte empfoUen,
') In (1*11 i- il r Wioni-r Aiithr"iMil<if,'iscll<'ii 0«-
«fllschiift tr- Ii i'.i. III 11 Vi>rti:i)f .Die »()rit«bUchcu Vcr-
h»ltiii«;< ei7. i: . t«*. H:<?)h- Mitt. d. Wlsnir AnOr. Qss.,
Uli. XXIX {Xl\), 169», &. Ui.
11
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w«a die TeObewuhniragen d«f GcMmtgebietet
udl •obon iu gleicher Weis« £usamnienge8«Ut
sind: „indonesifi-h^, „melaneBisc-h (mikroue-
■isoh)^, „polynesiscb'', und es sich tatBächlich
um Iftotor Inaelsprachen handelt, ferner weil
dies«' f^uTiy.ü Inselwelt im „Auster", im Sürlostfii
von Aaieu liegt, woher auch die ebeufalU dort
gileg«ne tem fimw den Nemen »Terra Auetrap
Di* erhallen liatte. Auf der Be/.eiehnung „austro-
Demdi" weiterbauend, möchte ioh jetzt der Ge-
lamth^t der ^»Mben von Yevden» und Hinter-
Indien, deren ZuMonmilHBig wir feiligeitelhi
den Namen „auitroBtlfttiieli*' beüegen» weil
sie den Südosten Asiens einnebmen und zwar
jedenfalls gegenüber den tibeto - birmanischen
als die fraheren vielleicht »usschlieSlioben Be-
sitzer diew« Gebiotf». Von den beiden Be-
iceicbuuugeu „austroiiesisch'' und „austroasia-
tiMb" dann die diSerenti« ipedfien weglaaiend,
mrxliie iili die ixanze hier neu aufgestellte
grolle Spraohfamilie beaeiuhnen mit dem Nameu :
„Die naetriiehe Spraolifftmille«. (Fig. 3.)
»f. IL
Anhang: Wortgleichungen.
I. Allgemeine Vorbemerkungen.
I. Wie iu meiueu frübcr«u Arbeiten ') richtet lieh
aocb hier die Yarglaichniig auf di« Worts t&mme,
die deshalb tod dea fonnalea KldongsaleiMntBn (Pri',
Tn* und flnffixen) erst lofgetrennt werden müssen.
I>ii- Wiirtblldnng , deren jreiiuui' Kountui« zn diowr
Loitlruuuuug utiurlftiilich iit, habe ich bozügliok der
bereits dai««liKt ia T8*),
*) & oben 8. 61.
Sprachen darSakai vndSemani; auf Ma-
lakka und ihr Verhältnis su dso MoB-Ktuner-Syraeben"
S. 109 f. der Sepantoaegabe, bcritKÜdi der Khasi-
Spraehe in Orb, S. (tSIff.
2. Bi /,iij.'lioli »liT Wortbildung des Mkobiir vi r-
WfiRf iili :iuf ilii' DiirBtillung vm K.Ii. Man in »eim'rn
„l'u-tMunry i4 llic ( untral Nitroharesc Langnage" '),
Sä.XVllL', XXS., XXVIII ff. and besonders XLVL
Da dieselbe indes mewg «yttematiseb and aaeh mehr-
fach nnriclitip iitnl lückenluff i -t, «<i j^i/be ich hier eine
gaiu kurze Zusainincn(as«ung der wiohtigatea Tatsachen:
b> Bijdragsa tot ds Tsal-, Laad- s
NederL Indi«, Tolgr, Ossi YW, & 40fr--»M.
') LoadoB IM«.
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I
Die MoB-KlimawV^Ulnr, aia BiDd^Uad
VSIkm
A. Präfigierung.
») l£oatoD*st0D-Priftx«i
•) 1. Stafo:
I. GoUnral-Filfi» (1^ »i, Jm, iv) biUet MtHtw
tm and Varbao»
S. Fdatel-Prtfize <^g, H, h, M, Ar; maäg aiU-
reich) überwit'pcnil nominal.
S. Itentikl-l'uijlix« Ittf'), to, te, ti; äQ\ ul» rwiejji ud
nominal.
4. hMtX-lhV&i» (jw, JM, po, jw) »BMwhliflBlicb
.'. //'^i - t'räfixe n) ä«, /io weit überwief^nd, fmut
l^&uiE trimsitive Verben bildend; b) he — h ■\ t , ».
valea b. 3.
& Liqiiida-Prtfix wsi^g «hirmoh) gans nooii-
Bsl md iatfaBiiftlT»
7. Nual-Präfixe a) fn panz (jleii-b und wcchselod
mit lofix n, ». B. 1. b) ma, mi, mo, m gatii gleich und
«MhMlaA laH laAs «i, ■. & S.
2. Stnfr-,
1. Konaonant -k- en, in fiMt vulUtändig oubstaii-
tivisch, beitondcr« inctrumeataL
3. KoBMmaat + wn, «m mit aber«ieg«n4 traaai-
(iv, iMaondan p + oa» awnehHaTOab kaaMtiir.
3. m -f- «• = Doppel-Infix in -\- tn, ». B. 3.
b) Vokal' baw. Vokal» and Kontouant-Prüf ixe.
Dtt iak «iBe boaoudCiO Ait Tin PrafiKierunf;, wie
qe nnter den verwandten Spraehen nar r'uiv der
Semaiifr-Spraehoii (•. VS, iS. 110) ju annähernd glmeb*»r
Art aut/iiw(iist»n hat. Sie besteht darin, daß das Präfix
•einen ▲uataut mit dem dM Stammet aeiimiliert,
Tokaliach iit, wo dar Stemm Tokmliioh aodairtat, and,
wenu 'hr Auslaut kon»oii;iiiti-oti i-t, auf il(>iijciii)ri»n
Kuusouäuleu ansieht, mit Jvm auo\i dur ätAiiuii uiis-
lant«t I>er Vokal de« Präfixe« i*t entweder o (u) oder
t (t> Dia Rqgaln aiad im eiwwltwo wie folgt:
1. Waaa dar 'Wortaiamm Tolnriieah, aaf h oder i
aritlaii!. t, ao steht als rtri[*\ tiui- il' f . Infache Vokal
und «war öherwiefjeiail « i ti) 1ki u-, u-, au-, ou-, und
überwiegend e {•) b«i r-, i-, iji-, oi-, ri-Aualant dea
Stammeei bei A-Ambwi ■ohwaakt ee swiaolMo o (m)
•ad « K).
2. Wenn der Wort»tamn> rmf Kx]il<i-<!v- odt-r Xaial-
konsonantcn aua^^ebt, so tritt im Vi^iWx zu dem Vokal
noch der Konnonant de« Stamroau«lnute8 hinzu, wobei
■tatt d«e Paktalen der Dmital eintritt; der PriAxvokal
*) la ainav cawU «eknndliaa VaiM, weil aosb
noelt vor ander» Pidf se trataad, leitet <g arnb Adjek*
tlve von HnbetaatiTan ab.
') H itt im Nikobar in Yi«>leti, wenn nicht io den
IM. i.i>-ii K:illi II, iibn /', fiiH unipriingliehein /) outttandeu;
d l- ul.i i/ciit;- !!'!.:,' Ik-ispiel dafür ist: ,vier" iii den
]JI II K r >!|.r;i. In n \iss<t. puon.pnn, im N'ikobar fotm,
dikvou stbKokit.«!, luit Doppvl - InHx nn Und Siifflx o:
heniuxinMO ,4 falhonis*. So «iril auch dag A-Vrnflx.
beaonden wo <m uaiuntive Verben bitdet, auf nntpriing-
VdMa jhViUbi
int o (u) bei OiiHnrul (k, fi)- nnd Labial (p. ml-Ans-
laat, « (i) bei Pi iital (t, n)- und Paktal (c, N>Aa>laat
3. Schwuiih- rxl iit I-Andaal} aowolil^nlao^Siiiflx
kommt bei ihm tot.
Was dla Bedaatnnf •fttaktion diaaee FMUime
angeiht, ao bewirkt:
1. Daa UoBe Pitflz (vekaliMdi oder
auslautend) hüte
Bedeutung.
2. Tritt zu der so präfigierten Form eines derSa^
fiie Aflfs, Am> hgfa, haAe (haity, so erhält dae Gan»
&» BadflBtanp von tranaitiwB Terbeu; bei Hiaialritt
von hare büdcn eicli intrmji'itivL' uiiii p. lli'xivc Vorben.
.S. Wird vor das erste Prabx uocb eiuus der beiden
Präfixe h oder m gefügt, so entstehen Partizipien and
AdjekÜTe, bei PrUgiaroqg tob k maiat Partieipia ParL
Fuet and Ar Saeben, bei Prftflfierang n» et melat
I'avtiri]iia Prii^i. Act., Ailji'ktiv?" nnd für IVr^^on.^n ;
wird daitii dtT xaiuou «o mit m präfigierten Form
noch da« Suffix ij beigefügt, »o entstehen Abetrakli^
SobetantiTei Sammelnamen uad Ltfinittf«,
B. Iiifigiernng.
1. Infix n.
£a bildet, einigemal mit Uinsotritt dae Soffixe* g,
IaBlnnBeatel*SabBtaBtiTe; eonat baeoielwet die lagleiab
mit q Niifi^pierte Form irieii<f>'ii-i iln.o Hessultat alMr
Handlung und den («ubKtttuUvicrlun) luiiuitiv.
2. Infix m.
£b bildet dorobweg vubetantiTierte, maiat anf
ParacKMB baaogaaa AdjaktiTe (wobei gawöbaBdi anoh
das Adjektiv-Suffix o [». unten C. '2.] u h Ij liinzulvittX
nur in seltenen Fällen Instrumental-äulisUutive.
S. Verbindung der Infixe n und m.
In einigen FfcUen treten beide Infixe aowohl in der
BeOteoMg» » -|- m ab « -|- <» twaammea, am, maiat in
Vt-rliirMlimg mit dem Suffix a, eine Sammlung von
virscLiiedenartigon Personen «»der Sachen zu be-
zeichnen: cinmömj-äiH versobiedenurtige Schiffe {cöii
Sebifi), lamiitu»e eise ans Tersohiedeaeo St&oken ba»
itehaade Verpeokmg (oUf^gtic vardaekan, «arfiaakan,
iQHiin Bedeckung schlechthin), kßmenifitms Kinder aaa
vcr»ehiedcneti I>örfeni {kenyum Kind'k Wenn slatt
des Infixes n da« Ttuiix m (« iilpfii ,\.(». i ,7i. so
tritt unob statt dos lufixe» w cm Präfix m uin, wclcbus
vor dae Pritfix en gefügt wird; die so entstandene
Form hat ganz die gleiche Bedeatoiy wie die mit
m + M (oder M + m) iufigierte Form: «uwHas Weiber
Villi v.>rsi:tiir'l.'!ii :i l'nrti iii ■•ii!."iiit Woib, eigentlicb
,>Veiberheil*, ein .\l)slructum vim tun Kbewuih).
4. Suffix I.
Hut in gaaa wenigen FiUen goticbert: kifiop Faoat
(köp-kgta die Hand aeUiahn aaw.).
C. 8n£6awniDff.
1. Sofbi «. SB
Ei iat du bIttSgate aller Safftxa. FSr elah ailain
bildet 0« int 1 lirisi- ivf und passive Verben, wenige Sub-
stantive und Adjektifei tritt dagegen da» Prä- oder
Infix (*)• oder dea Tokal(-|- KoBaoBant>>-Frilix hinn,
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84
Prüf. 1'. W. Sobmidt,
■0 «nUtehflo AbitraktMibiUiitiT«, aabatairtiTiarto In-
flniliv«, 8nb«t«ntif», «dok* dM BamiHat «imir Hud-
long hezf>iohn»n,
2. Suffixe o und e.
Beide tiud*-ii toA idfllit Mhr Unfigi lia bOden
dnrohwtg Adjsktiv«.
8. Snffixo yfl, ws'K A«, mm, iL
flii' FiirikfioMOii (liL'^rr nicht lHlMn>tfhtll Süflbce
4. Suffixe, welche eine Kichtung luidenten.
Diete Suffixe mit ihren uiAiiiugfMlMa ZoauBmea-
MteuifHi riBd m htaflgstan Oatmiteli, und ne aind
o* cig^cutlich , w«lcbo dorn heutigen Kikobar iwin
tfigcntütnliohe« (leprä^ geben. Sie bezeichnen Rehr
\ i rt 'liiidi I iniiiilnrliiunftcn, nu* denen dann durch
vielfiushe AMoziationen muiohertei ftudere fiadmtiuiga-
nuHioiii Boli entwickeln, ü» nMit inuMr to laiehi zu
beetimineii nnd in dsa OenamtAcbeme einzogliedem
■ind, weahalb davon auch hier vollständig ubgesehen
wird.
I>ie emluubu i-urin «racheint in dr«! vi<riicbiL'iiäii<.>u
Oestalteil, einmal mit e, ein anderoi Mal mit g ') im
Aailvit, ein dritte« Mal mit Wegfall du rakaliaBlMii
AatlMtee und PrifigioniDg von a'). Anfleidmn er-
>i h' iucn benonJcr« h uili^; /w.'i ll' ilii ii vnn Zunaminen-
set£ung«n : Suffigicmng v«iii fe *) oder I'räti{;i«rutig
▼on /<(! an die Form mit g- Auslaut *)> Dadudl «qpbt
noh fotgendee 8olKin:> w.n Sufflxea:
Ii.
i Mi
1-2
M'
,4
1"
n
1 2
fr <
1 'f
|f
- 3
1^
Ii
»)
le
nf
u
II f
Ar
b)
tq
ne
na
hqt
<•)
gi
uit
(IN
iS>'
ahat
d)
tnrf
iure
Iure.
uiirt
iirc
hart
httlit
hanf
-
hallt
hnnn
- _
haie
■
hnhiU
Wie die Heihen a) b) c) d) e) vuneinander unt4>r-
«chieden tiod, i&fit aioli am den Angsben Uan» nicht
{■■titeUen; nar dsB die letite, die e-Rnhe durchgängig
') Von den wirklichen Suffixen yq und rra «ind
'w-cihl zu unter»! beiden andere ya und wa, die nur eine
besondere Ki>rm des Suffixen rt darstellen. I>it»^ps näm-
lich, wenn m >t iiiiui' mtt, die auf hm'^
lault ii, M-hiebt ciu y ••ui und ein ir, wenn >i» au Cil«miii«)
tritt, die ituf II und o ikU!i1aut.<>n.
*) lUe l(i"idt-n paliitiilen SnfflTc i und n Wi«iidp]ii
auch hier a in r um.
*) Uierbei wird da« in den AuelMit tretend« iiae
*} ffierbei wiid ie und de mii lanr. d« amgawemdelL
IM dieier AmdM» bier «le Oraadftirm iMhan*
dett wild, erweekt den Verdecbt, d»A der «••Aunlaut
meh eehoa a|iw ZnaiHoineneetKUnB, etw« rnn g mit
■taMB Butts t, daietoU».
Traantivi, die vorletite, d^Rcilw oMitt latruaitivm
md Baflerim bOdet, irt dendidi Idar.
Mit don angeführt'-n S^nsammpntftzut.vri ij i4 die
Mi'igltchkeit der Verbindung der tiraiidtilcnitutc tu<oh
nicht emohöpft, e« finden sich x. B. auch noch folgende:
lidA«, itQ߀, Mfllü, Aflilc, dann l^iyg«| yi*de, jfv*ti, •
notih durchaus unklar sind, küiui UCT aistlt weiter
darauf eingegangen we-rdfn.
6. Beiiugliäb der VYorltitldung der Mundti-Spra-
eben, vorzüglich de« Santüli genügt hier das,
wii iob darftber in dar Abbandlang 8. 63 ff. daigal^
habe^ Vnr nöge noeh fAr Santitt daa 8bMz oii, ««
erw 'ilitit Hein. \vf'!fliijs <'::hms1 iii'.r.iiiHitivr) Vi-rlifn bildet
und den Tun :iuf t-wli uehi, «o daü die vorhergehende
Silbe häuti».' >fir"t. Vokal voriiart, i. & faaat-pM^i
klebrig, kuk^w •teokeaUeibao.
0. AnBer der Kenotnt* der Wortbfldnngr 1«t «tr
rii'htitjrn \\ unlnji!ii^,r der lur i t lulcn \\i>rt-
gL'tcbiiiigeii ilte der Lautverhültnlsst» der c*uizeluen
Sprachen, bexouder« aber ihres An- und Auslautes er-
forderiinh. Fftr die Mon-Iüunar-Spnchnn nmft iah
dabei anf nein» »Onuidsilge «iner liratieim dar Hcw
Kbnier-Sprachen" und für il i^f KlKi!>i auf meine „Grund-
züge einer Lautlehre dds Khaüi" verweisen, deren
Kenntnis im allgemeinen ich voruussetze; in besoudera
aebwiengan filUIeB jedoch werde iah in kuraan Kota»
auf die batnlfi>adeii Paragraphen dar beiden Artteittn
hinweisen. Für dfts N'ikobar, die Mundu- utul austro-
nexi^cheii Sprachen werde ich eine kuno Zusammen-
stellung der bauptsächlichston bier in Betracht kom*
menden länjelbeilen jedeamal d«n betraffBodem Ver-
gleicbmigriiaten ▼eranfaehiekain.
7. r>« ili'' \ Ml>;itvcrl;nli r.i-if ■ Nikoliiir, ilor
Miitidii- uod der uudtrcinesiseben Sprachen noch nicht
geklärt sind, so werde ich in der Anordnung der
Wwäiatao di« tilipplBnnig nicht wie in meinen
aaderon Arbeiten nach den Tokalen, acmdem In erater
Linie nach dem Aidaut v.nA il:iri\iif ri:irli (lt'i]i Aii>-I:iut
Vollziehen. l)io Keihenfoige enliiebme ich dara l*e-
vaniigari- Alphabet, welches der wisventchaftlicbeii
Anordnung ja am nAphsten kommt. Danach ergibt
sich folgend* Salh«: vokaliacher Anlaat, guttnnler
Anlaut (Ar [ii], li), palat&ler Anlaut (i- [•;], »), dentaler
I (und zerebraler) Aulaut ((, d, 4, n). labialer Auiaat
I (ft P, *. «>, »S t-, « ((0-, h-Anbmt
IL Wortgleichungen zwischen NUcobar
elneneits und Mon-Khmer-spnuAe&mid
j Khasi andurerseitfl.
I A. Vorbemerkungen.
1. Die Orthographie Mans, die, wenn auch
{eüwei»'- ftwii« seltsam, für praktische Zwecke gnoi
; brmehbar Imbe ich in die allgemein wiaaenadmft-
I lidia and aperiail in diajenig« amgaiadart, dia iah in
1 aainan Uduirigaa Arbaitan llbar diaae S|Hm«1rftniilfa>
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Di« Mon-KhmsT- Völker, ein BindeglioJ xwijoliou Völkarn Z<»ntr»1ii»irii!i mv\ AuHtronMicm.
86
gi^bi iiucht hübe leb «tclU hier nur die Verindeningen [
zuaaminüD, die ioh vorgenommen habe:
Mftn a = a, «in tiefgattiuMlw «. welebM swiMbea ä
«nd aam Uum lUKMiMbm • Vagi.
• A = «.
» (i =r (j.
■ ö := £, swtwbea a und o liegend = scb weditcb u.
■ M = UM, 1. Olm» fl>
■ Am 8 OH.
« üt ~ Ol, «. obm £.
' ng — n.
» cA = <!.
> i* = J;
Die Nfladiurmif d«r Tolmla, Hsn donh naoli-
(fpsi'i/.tr-M (1 l'r7' idiiK'i, ^'pI'p icli i:iif ilarAborgesetxtem
i, f, « uaw. W<i (ifirsf'llju I,:iut ,>ir>mml mit </, eitl-
Miiil ii.i; r gfegvboD winl, not/.- ich vtirau«, dafi hier
ein Zer«bra] vorliegt nnd Bcbniib« ihn mit 4- Die
(p«nuiti*chen) i, walohe Maa Mkr Itisfig vor d«n
Malaien (i», r, A, y) Mab amdlMdiah Mlu«ibt —
■. B. hqlaüih, htjiHt new. — hne ioh «teil wfk, da
'[■■ «icli tici riflitiL'.T Aiisii[.raohe dieser Art von Pala-
Utleu v<Mi siilbui vtirkU-iieu. Nar in den Fallen, wu ein
Dcutal, ( oder m, folgt, — z. B. b«i ktMehtin, «t^aW —
belutUe ioh dai » bei, weü ioii dis gtoans Aotq^rash*
diirtr AMhato bmU kann«; TsrantKah irt iw Midi
•in* mägtbeo» amAlienid {Mdatale, die Seluvibweiie
«Mlwelt taMkhiiefa vielfacli mit der ansdrfldclieh
JMbtalvn.
2. IHe wiohti|;iitcn Ki|;eiitümlichk vitcn im
Ab- und Antlaat de« Nikobar «iud folgende:
m) Du Mikotwr hat im AniMt die Unenden
BsplotfTUote f, f und ft*) verlonn md mir
(und ifi licbaltcn, lio aind in die entsprechenden t<mlo*en
Bsploeiven übonref^ngen. Von den tonlosen I-lxplo-
«iiin ist ]i ,-iir KriiMtu:i / und Welt. !• zu /i i,"'" <l'li;
e« int ooeli nwüiielhatt, ob diene beiden Ubei'^^H-iL't' Meh
Mf sämtliobe nriprünglicho p entredten.
b) Oer f'Anlaai iat aar in «dir gwingem Um-
fang« rorhcDden, m aehrint, deB « TeneUedaititab in
lii'itzu muü ich dann jetil noch tieni' rk. n, ihiij
eine fortnehreitt-nde Krkinnt-u- mü-h .««itü- m zu t il-
((•tnden Anderunp-n d<-r l utJtt liitU von Mr>n utit) kliuier
veranlaßt hat: e und o l»-iraehtu und «i'lireibi» ich st»*!« |
nia Kurzen, nicht mehr nl» t und «, Moii und Khin<-r
•ii lehreibe ich j>'tit — «i , cbcii'o Moii und Khmer
lin au, lfr>n «i'ii und KhiiKT f<; 1»id<- ^ oi; Mr>n
ui gebe ich uiil li »ii-der: ?l3tt .;' schn-ibe ich von
jelii an y. Hiebe darüber mi^iu „Slaixit rri<^i«raM datoic
imim ron" .Buch de« Kiij^Awan. der Köni>^Ai^-«chichte*,
Wtcunt^N-r. d>-r Kaieerl. Akademie d. Winn. in WiHn.
pkU. bi<t. Kl.. CLLBdn a.Abh.. 8. -ii.
') Von b und aar gau wenige B«i«piel« vortiMideu. |
die cum 1VU NebenfaHntB aiit p bab«a, taia TeO ta
LehavMera gebBres. |
^•Aslaue uburgegiuigen iat Im Aulaut fehlt r voll-
«täodig, ea aobeiat dovaib n«i>»— y dte nirhnnniMd«ii
Vokida «raetat.
•) Der PaUtal-AaeUal honurt eawabl Ja d«
Faraian ( aad d alt in der Sebreibwaiaa U baw. im
vor, also fm letzteren Falle ein Zuetaad nie bei Kbaä.
r>ani'li''ii />'iL't Mi'ii iliriti auch in eiaulBeB mia dir
Übergang in ili n (.iittural k bzw. it.
d) In Ihnlicbsir Weiio zeigt aich der (palatale)
Sibilauteo-Aualatti aowoU in dar Font i, ab ia
der ObMKaa|{alDna ik, iraMw htotow daaa mSk iam
vorhergehenden Vokat • ligh wUadai and sa eh«
ik werden kann.
B. Die Wortglrichiiii^pn.
1. Vükal-AuvUiit.
. 1. i Bwai = Kba') dr Fkloug o, übm Mr, M /M,
B> 8 hör; a. Orb, # ISSo.
2. 'J u'i'heii M i).
8. tjic, uU Kxki'iMU'^nt = Khm äe, JA üi, B ik, ü,
H ec, Kha eit.
4. wtt-Kii kochen = Kha »ak.
5. oH-tin-hQ-cni«') Mnnd öffnen = Kha an.
e. Mk^ Kaoobiea s Khm rk'm, Kba #M» Stfä.
7. H-hgl9 BeHw Mbttitzen || Kba $'H kneifen.
8. en in, zu'| Kh^ (W) -n beeitsen.
9. oy-^p-hqrt «icL uiudreben, utiiatürzcu, iq-^P*"^^'
umttiirseu, kotnuji untatürzen ein Kanu {| Kha inp-op
vatenHukea. HhmfUutp nmttäneaa M bkap uautftisBBi
B dfikup aal den Ctoeiaht Ikgead. 8 Am» anattniB.
Uli *B'tt*1baaeadAtS = KhmtaV/<, Blv<^,8Airf|k
lt. Sk Tencrboli M «ft, Khm hH, «j<.
\1. t:uiw!iri[i Kha iir-io i«:hr hi-iU, S MTi DUB
cAa'<;r beizen, U a m, liul'ui »Ki-t^t warm.
2. (» u 1 1 u ml- A nlaut.
13, k'i wer, «(-U'lifr ji hli:i l^> -w, i'^.
14. fi^ii weiß (ilaur^ — Kbm«i'Nic,Bl-o,MiAai4*).
LS. kiia Kiich = M. B, S ka, Kba Md.
lOu ot-ikdki Morgen = B fd>^.
17. Ad^Mwiere (zer)elraneB = Kba «dfedt.
18. tkt*\ An«chwellong i Kha pynkxah breitmachen.
19. takqc kratzen, mkac-hqt^ kneifen |l B kac
kratzen, Kba küitl Klane. Kralle („nippcr").
20. kii^n ranii || Kba kJhdn boretig, aottig, rauh.
21. «Ni^M-d^dt ia Wat aeia || Kba eMa .paciaat%
heftig begehren.
22. kat in, zn, kuUü habe«, bealtMn || M iakat,
B kal, h>t, S ito< binden. Kha rynka! Kiutieii.
2:i. iqkiiil-cnk)i Arger, Wut, Luidetinchalt || Kha
hai eitfenninnig, Kbni »inktt Anttrenguog, SjiannuDg.
24. ib-ko^-ktßi wegkiataea || Kba khnd abwiaobeat
abeebabtBi äbnibea, Kbai küt taibea.
') leb (;t.-hraucbfl von hieran die Sielen Kha für
Khasi, AAm» für Khmer, M für M<in, Ii für Rabnar,
.*? für Stiena. S für Nikobar; in die"cr Abtvilung II.
ji-doch Kiud alle Formen ohae Higle MtkobarwIScter.
') caka — Mund. Oedcbt.
*) sT Qra, «0.
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86
Prof. P. W. Schmidt,
28. kärtis) Eheweib = B akän.
90. Mü» Küd s Um M«h, Skm Mn, M, B ton ,
8 Uk.
97. Jkfltöp-jkflfff Tartnodot, ftii^M^iM ludi •rinnara ||
Khm kap, B hökoy vorlmiKien, S Tcnp jetlor.
Kha »kap Hülle, Schale, Khm kap, M i'up eimoblieDen.
■Upnoaiit Kbm Jfrdidp aluelluMideB, rimvMjkaa, Eh«
ftAa^ zwacken, kneifeu.
50. koiip^)-hana abbeißen, zcrreiDeo mit den
Z&hnenllKhin S rnip kotlfni, B MU^ ZlUg», U
ic{i Haare ecbneiden.
51. hiM^-i^ eringw = H a^, gteä.
8S. henköm Aoammtnng von Kleidern || M ik9 an-
•munen mit, Khm dankom Stni«S, Traatw. B kOm
ansamiiieln, S luiit iiiii^'>'1i<'n.
3:1. Haupt = B köl*).
34. ini Mr.re «tili itdunll Klim «rtfiqr •ieh aatnn,
B kmy «ich niedarlagaa.
S6. p<U-<iu Pech, Hart = Khin fclw, H tat».
3l>. /.y-N lilsii - Kliiii khifw; M ^f(r klur.
37. h^kua gUtteu, planieren || M kah, K B AoiVt,
JtaA kratzen, schaben.
88. katdk (IfiflUioli. fr«UiAh |l M kkük gut, wohL
89. A8gk-k9rt« MhÄoi HH yvoA, B iM<ft, S JNmiM
(•ich) kr;it?.nii.
40. it«^< sUirk (ätiirm) Kha M tiai^tj^', «chiieil.
41. «^-wßmgf •) gelb : B nnr.
4SL iimii*) blau, grAn || Kba ifmMMi grfin, hirnmal-
hrUg, B fam bh«, tekwani, W« MM Mw bbu.
43. nOH leer, nicht einer || Kbm Umuk dm»m,
M bitm-lHa bestürzt, verwirrt.
a. PaUtal-AuUaL
U. it&*)*ya» «nobSpft II Khm Mi8y, S Mm,
koituoi.
45. kace *) faul, monob H x'uat, Khm «a'uy.
4«. kidi nttem, MbiHi«ni||K itii, M^i, ntteni.
47. <<i3*) Vftter = K 6aw.
48. -■(i'/cf Vi.'pi'I M //ri'T, T! ••V»;, S rum, Kha Ww,
4t>. tu»«,«« > BcLreiieu |{ M t/u^: geben, daherziehen,
B hagük, haiak schreiten.
60. As^-As erkUrmllM kj/aV'kffOH MfaraAokeo,
Kbtti fMttk, B i«* «vnutgiano, aoordow.
^1 bwb svfnkgMi II Ehk ik«te-«M-|iyr)fon
bupleu.
52. cut-hgt eintreten || lA ^ut hiottinstetlen.
08. tn^iffwtj^au Perlen u«iiwad«rrah«n || M kaüm,
Kbn im4**'h 8 «Mti^ Fisgerrii«.
54. kqc'ip festhintlon mit Ketten || Khnt gab an-
haften, fest, solide, gan^iib ilie Uppen anpreaaen,
M tj'ip schlürfen, hpilta, B acUdä. B fiip nlide.
' ) W<ieh»e\ TOB M (im) mtt^c (tfu). Gr«, { 988;
Grb, g I.V.'.
•) Gra, § 07.
•) >iqmgt = Farbe.
•) Vgl. Gra, § HO.
*} VfL Or«, § aa» und Orb, g I5S.
5fi. i'im-t'itrr weinen = M yü , Khm yd, B ttMlN,
S nim, Kliii mm, s. Gra, §
(Mk «ON» GrofiratnrljM ia^) üigTofintw.
87. rafhebflB = H y«*J.
;^'_"''J'< '■»ii'T W-Tilcii '! Kha MW MbVMUMrt
Khm siiULT, B </», lu sauer.
59. crh herabfUtan (to divp) || H Kbm dii|
Iwnbtteigan.
88. itf Uaiu = H M»t, 8 «f.
61. poinn!>p sterben, ptjtNnnäp Leichnam || Kha yap
sterben, B Aap Tcrstorbcn, S nap Sonnenuntergang,
Kbft y«b Fimtoniii, B Hip, 1» SobittMa.
4. Dnntftl-Anlaut.
82. (9 Riehtaitg bin nt = B (d hin nt.
ßS. ta flach II Kha lyfof sich ta Boden werfen („tn
prostrAt«'")-
64. kqti/ bk-iben [i M datau atehen, 8 tu in, Kha
kynt'tu Qufrichtou, Khm »Vau gerade, recht
8Gu kg^ä^ vibrinwi, los« amn U Kbm 4hä«, B
•-(;. i.detäi y.uuae M Utäk, W» »tafc, dWki
iiiaug tak, y Kbm antiit.
67. i/^at schlafen == M Hik, Khm ?(f<r, Kha thiith').
aa («li-Aipifl, ^-AaAfl MmiSen, e(-lfl4i-Aflnfl,
Kokoniftne ■oshfilMn fl H Idt benrtm, K fii6 Bnwb,
B költf:. S f'T hrfi-hm. Kha ^tait lliilse, Sabab*}.
69. toii Eiter II Kha (mm faul, . stinkend.
70. pentg* Otilt \\ M koM, B «M, S Mk. Kb»
ibfAan bitter.
71. tglm ato makn s ngng lo^^fcnMi" H M
tat*) Ellenbogen, B ktit-tan, S fial-buk-ian Knifl.
72. Äußert horchen = B tOii, S fori.
78. vitmitH überueigeu (SuhifT), on-U-iuj schaukeln
C8otaifi>illüi« Aynten, M kaUn aof- and niedergeben.
74 cMü^ 1. «ft, Kr. 88.
■78i. Amtoik Koiri> ■ss Kbm kantik.
78. cnfffiia «ttben j] M Ma weben, Kbm pantuH
aechten, H taA flnobtaB, nAn, 8 teA mbea, Kbn
thäin welken.
77. taiH heiB \[ M i/au-ilfon sehr heifi, 8 iM bell.
78l lat-jii; Cberbleib»el i| Kha tat billig.
79. et Irat-hana (ein Kitid) auf der llQfte tragen
Khm kaHffft.
80. hnt'ipn kalt, Kntarrh, Influenz« || Khm (um
Schleim, S (<in Schleim von einem Halslciden.
61. tuQM'kfpitu klettern jjM tün atoigen.
69. tfp-tnrt gerade, atmflT = M «fajt.
83. .''jM,-/>Ln'_' wp^gießen = M ch<ii-thö.
(M iihi'''m l iMshe siteereu |i U täm durchbohren.
85 />H/ wi) /<u(<j venammda II Kbn t«w, Slma eMa*
mein, B atam hinsnfSgen.
') B. Gm. § 81.
•) 8, Gtr, SS 14 «ud 181.
•■■) K. On«. § 2-.'9.
') 8. Gr Ii, i 101.
') 8. Gra, $§ 8 oad 81.
*) tat Band, Ann.
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Di» Hm-KliBMr-Tfllkir, ain Bindegliad nriidMB Tflünni SSatnbifau mä AmtraiwaM.
86. (okytai Ilaadlfläche) || M (oi, Khm fai, B, S U, i
KliB Hatid.
87. mqUai-{omttm) (guiueoj Erde || M (t, iL liy, B teht
8 itt Erde, Kha ktih SchLunm, trockener Sobiailte»
fl& cgttti SpemlllÜi» «jirti Kliny«, Foila
9t. tglq-lQre ritili Mntramn ff nm fdl m-
breit«n, S ilal sirli vr-i-^'tüßeni.
90. otäqi-halq hiugcn — B A:ö(u/.
<J1. iiiii-haia humuMbm, ÜStg BMnmlle|]Slun
f«4, 8 lodfiMB.
98. togk Brut = M fo», Khm M, B «pk, S IM.
03. of:-d,n,, kk'tü irestoßoülllQiulwMillftBiSiBUti«,
S kondvk btaiib, Uberbleibstil.
94. A-e»drtc-Aai«fl mit d'-u Ilr>[iiie:i /fiT<jii.i ti i|Khm
dmdüi b«U«t)gan, dringoa, M Lha4*t Mrrau, uchwntBB.
«. iawfcy DeaM »b« Bttttern, dg(|9« uubraHen ||
B (^dp, döp bedeckeo, M gadap brüt«D nTeiini-).
9& dut^ma Bufhnr«n r= M dü\ B doh, Kim dah
VW^hen ').
»7. AouMfo^wr« tief (Sm)UB siolit tief , M #ö
98. doh-hql schucideD = Kliiii idoh.
99. döh-ug »ine Füllt« oder K»Bune abfeuern |{ Khm .
phduh explodieren, wc/rSbtm ItMo, B tts^toiliiUMa,
8 tdk sprähen.
100. ^ Brd«i BBdm II Kha Ubymb«^ Erd«, Gmnd«
H pdüic niL'denlrüeküTi.
101. dök Wwaer = M däk, K dik, B dak, S däk.
102. 4it hinten = Khm kefit binteo, M r^i't fatraiB-
drehen (»to revolve"), lüut da kyndit nrüok.
ICe. ^ aingedrflekt, gftbogw^ Jkfl^«ii4fl<i b«ac«& |]
M dun lieh niederUueo, Vpflät-pfim utoderdrftdM,
Khm «anf<4n I^ait, GewiohL
liM. ■Iiiiuip Schleif itein ;| Khü duh kaHtrii ii'u.
105. inniit Abkömmliog« || Kba tynnat Sprößling,
\Q&. lOm^ Jtaafß td nttaa* ||K nto, 8 mm Qt-
■pann, Joab.
5. Labial-Anlaut.
107. iß Ha OmtiiA pit Khm pty, B pen, S pH.
VA «m-fi^ Tttma ss K Ipa', B ap9 IVvirai,
Eha poh-sniu trianien.
109. fuq-hutq an<ehwcllon (Geaehware>|| Khm täpau,
8 fit Geachwüru, M parak puh rrinnolp*).
110. o^ftth Mund s 11 jmi».
IIL fym, MemMbow* ||M pam laUaBcB mit Flinte,
bamM) Ehln p<iH ichieOeu mit Bo^fen, Fcucrwaffeii,
B peA (chiuBcu mit Bogen, Arinbrnat, S prii srhießt-n,
Veocr I"'n.
112. kaf uji'hahn biDcinffigeu, hiueiuateokan U Khm
fipM swifcben dar Aclual odar dao Bainan htllm,
8 p*H die I>1ng|or swiialiim Holataakan «taekan IwiMn,
B pH Imetfan mit don Fbtgeni.
113. fiv Vi«r s II jMii, Khm pman, B pMm,
B puön.
') B (.r.*. § 81.
'l S, (irb, S »»•
"> 8. Gra, g «a.
114. füm-hnlQ umnrmfli = Kha piam *).
115. #ififlilarklainitaKMhtapf|jKhmlapd; 8^
.Viuner.
116. ffh-ttalq umgeweht || Kba peh blasen, wehün,
Aohaln, Ii pÄ Oabsfai, K päk UaaaB, flehaln, 8 pdk
AolMhi.
117. (<(/i«L' Wüiitru = B ho.
HB. puk-oal schwellen = 8 p&k.
119. jMfl^ Mt hailaallKha Mllaatikompalrti
UnglidL
I9X j>Al uu-, aWiadun |j Klmi poa rwoAgm, ab-
stäuben, H ivjiinh rrinig<"n, S puiA krhr-ni. alnvi^olu ru
121. (i-kQ»Hi-yiiu wiederholen \\ M tam>, Khm Ikmitf,
8 flt^t neu.
189. (aim-^jit0 Erdwnm UKl» ||mM .scaapor".
m mk^*} Stein s M «aiil, tmte, B Mn«, 8
124. oi_W-iH>«^ Auge = M mttt, Ildm<jj, KLaX/tyiN<U.
126. komtt Maus || B hßmet Fledermaas.
liW. AiatfN-i^fl nuammaallU indioAnaa
nehmen, B Umm» im Ann, «m Siuea tragaa.
127. kmtaalitiiyfi Nall« s M JhM'a, Khm Jenmiay,
B, $ mon.
128. Uiinmnlq Haufen yon Kokosnüssen, UimOl-h^q
■am mein, tomg/L'im hlatai, üMOöf -n«'!«!! HandToil||
Khm «Wit mnd, Khm vtwM neh Terdaigen, B MmmI
zuaammenschmieden, S miil rund.
12i). wio^A NaM = M, B muA, b mSA.
laOL onM Bagmi as 8 M«.
6. Y-ATilniif.
181. yüe Fliege = M mal, Khni ri«y, B r»», S r»»«'.
132. yök Uaar = M wft, Khm «flft, B 8 aiit^
so/l:, «iak, Kha innUi.
»S. kffyai a«ier s M jikyfl^ K Ai«, 8 d&.
134. eyam Atem || M yün\ atman.
135. cimm tief = Khm grau, B 8 g{>r&h,
M ijrnb, S'iiili.
136. yi'aA Wurzel = M rüA, K /*ii«,ri«,r«», Erioh,
S Wik.
7. R - Anlaut.
137. /ifln-öA leben || Khm nw kb»u, lebendig, B mA
lebanafriaeh, 8 lahöidiff, K iBMflieh.
138. arwf, ar«* Keis — M «rS, «re»', Khm triiir.
13fl. koroait Zitrone, Limonc ^ Khra irSc, Skruic,
Kba
140. ttr<im') einituns = 8 nddm.
141. jk||r«gl-y0iwie Sorge tragen !| Khm mmol ga-
niäehlich, beijuem, 8 .^<jrui)i ){lücklioh«
142. Aflröy^ BclimclzL-u (Mutall) || Khmbiiat, B jwiiik
Waaaer apritaan.
8. L-Anlaut.
149L fg^wg Flamm« [[ B plo, S |)/a Mi Hamma^
Khm pM Fnnkan.
') 8. Orb, § l .'J
•) Vielleicht fetilerhaft für M^-he.
') 1= tidäm.
*i Kl* = Faoar.
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Praf. P. W. 8«hmidt,
144. «toUaa s M U«, VkmlmoitBtU,
S iure').
145. pu)ö Sobenkol = Ehn Mio«, B Uu, S plu-j^n ').
IM. kafSäwü iiii«ch4Ui => M gtAi, 8 f<ri ').
147. M«;« {kahnol) «mraabMln 11 M lim, Khiu
Mäh, rhUh, Ii huUh, S ;,rs/,. jm w.-i-1iH,-lii.
dnrehoiikandvr bringen (l'1üK«igk< itoa i.
149. oMdna ümskmi || ü hulw Unk.
IBOl iaUn bog = M §IHL
151. , white bellfwl n. u - caglo'* (Cuncumu
kjuogMter) = Klim i'A/rn, 8 khn Gabolwoihe (Sanak.
163. isM^ »101(01 in Wmmt || M iMWk emtoaeh«a,
8 HM utartaadiaa.
IM. tiil'iit-h'tHe gut = B
154. oiilm ein Luch liobrvii || Kiim luti aiiihöhlen,
B fliuN amgehnhlter BHunrntamm, BrM)t, M <;{nii Boot.
166. tt-lai-kaim abnehflu, enthttlHn || Kbm Ue
MUiiSky liwofkoBunini lussOf g<iliAmiy 0 ifiF| liM'fw^
briogen, S Ire hervorkommen, Kimi luH tiefrvicn.
156. koiqc hadvn || Khm ein-, untertauchen,
8 ääk lic rbei-Hcbwremmuiig.
167. Ifftn bnumdreheu ]| B Uen liechtco, Kbiu Iuh
Striek» drahan, Kha lyUdtn diahan, lleolrt«ti.
158. henlfita Kniliodilapnran. OaUM || Kba Im!
Maß, Mitte), Weg.
l,')',!. /"i/i vrr^t<:hi'ii ki>iiiirii " >f 'r/i gawohnl^ koiidigt
Khm tl/ifdfc gewöhnen, B Mt wimnu.
160. /r>p-Aglg die Schultern bodcekcn, pomUip-iirt
■inkoa U M blAp unturtaucht-u, Kbm lap, («6 bedecken,
aiHwiwben, B li>p tauchen, )>ed(>e1ceii , 8 6fö/i «ich
llil. kiit'.\i^/iythtit iiitt (.'iiiui- i^ibo ulH.'irziebun Ij Kbo
läA »albcu, ültorzii-beu.
162. ti^p-hg^a fliokeu (Kaan, Klaid) || Khm lup
BOakhll (Pocken) , B kHup amkebreo, 8 häilap Fiab«r
alt rocivfi, ',).
liiH. biUljm ) tjtgiuiilvi>lei\, M in GroSrater.
ir>4. helam Blutegel ~ M klan» (Land ). B, S pl:m.
166. läm arm, Terbuiea || M palkm lentören.
166. Um-Jtglo Mim || Xba Ism nrnmafai, H kaH
llane, 8 tfömlum sich vereinigen.
') Dia Aailautvarbillaiiw dieMr GteicboDg bei
dm HoD-KIiDMr-Sptaidian bwtrtBaiid lu Qra, $ 88; im
VarbUtnia dmalbaa n Ktkobar Mbibit ain VaQ nw
adiiadaiwr Sofdglaninff (s. 8. 77) ▼onaliag'ea: bti das
Ulm- Khmer-Hprnchen dM 8afflx ii bcw. i, wvlche«
.weg' bedeutet, b«i Nikobar da« (erweitert«) SutlU
hana, welches abenfalla den Be grill das Tanebiriadaiia
aiudrüokt.
*) gitii t= Im u.
Die*» nieie!iiiiii; 1i"triicbli- ich »•■lli»t mIk zweifel-
haft; ich denke »in :ni; nur in «lern FuU rffhtig, «••nn
ifffl l)«i Nikoliar Sufiix und o/i = ai i«, wie dM be-
xiiglioh der nuKlurncn AuiMpracbe das Man allerding«
zutrifft ; v^l. auch Nr. 1«8 Mik. löe dl«i.
*) ]>n» tertdum oompamttonis aebabit nur dar Ba-
fiUt aWiader' sa min.
*) 8. Ora, g 81.
167. Inhii hin und bar, tt^htjßtß TCflMMl 1] IC In',
lalat, K Mdj breit.
168. löe, iue drei || M Mäi breit, Khm /<iy Zeichen
daa Pluala, Kbm jildy, fi Aoloi immair mafar, S jrio«
•tob anabn^ten.
ino. f-v// si'hliilT fZiitr.'I) M /,;a>\ Kbm M^mj,
B ioliM, ioiuö, b »iiiiüh K'iclit (luübt sciiwer).
170. /«oA-Agi« hoch = B löh.
171. Afll^AFAfi'rt aehfln luchen = JUia phU^
9. W-Aulaut.
172. iwü zurückkehren = M cav.
17.3. mut Sttirzbacb, wiiyu-dtik Stram ]1 M dtik-
giupow Beigatram, K Baeb, BargttroiD» Kbm 8r
Bkab. hat diaBem 8 Aar fliolen*).
174. u'oüf q, mommatH linka = Kbm AnM, K
(/»cl, l),ln» t/iiui ),
175. iroJt-wfi überilioBcn , tctti h Ferment ||
M fimük aobattalo, Kbm towöl^awM WaliaDbawesung.
176. Nk^Ma GHMllKh» fawi ünta.
177. tewii Uain, mmg \\ H ^mft AboduMa da«
l^Iondes.
17a oH'Wäh rittUae«» qnar ][ 8 im* aMwikaa, Kfaim
mäh Umweg.
179. jigran Zwiebel |] M wfi* Kraii, Baifan, Kbn
«0*1 wwA Kugel, Disku«, B uM draband ainwickabi.
100. u-ait-nai/an vergessen = M wüt, B WM.
181, e'int» IMihil M (f » j,'rl'r>pi'ri.
1U2. /igunn-Agno uingel>eu — K tean.
16.3. enictfüna Zickzack j| M wen gekrfiimnt (Am
beim Zusammenziehun der Maakabl)i Kbm willl SB-
aammengernlli, B haurn gelnHbnmta OUader, Kba wIm
j hin iiinl lirr l>ewi?'^i'^j ')
! leii. wul-t(,, uid- xt-ium wieder 1| Khm wu/, Khm
' iNuof, S tnuljl drehen.
166. kt/Mila rund, kraiiftemigi wfa( drebeo, wwdaa ü
M ijm in Btadel bbidn, Kbm hrtwü täagt Saihlaif«^
i s Ni7 . iiu 11 Kreit mm Ibnfaa «inaa Tiäna büdan,
\ Kh«i Uiwtar Kreis.
1S6. tomunh seitwärts bewegen || Kbm veh au«-
waiaban, maidaiii fi ucA amwaiaban, 8 NiA n liob
la {^«AaUat
187. m-tare essen || M da, Kbm Hjf, B Ai, 8 aa
«wen, Kba bynn nähren.
*i *) alt - Khm cü$, S crh.
189. jM^Hiön Tanrirraii, itdreo, ioAl-Asnt riabao,
j Miban || Kba /«r MdnrindaUg. M teil littan, Kbm
4a»f4r mboi.
') ß. Gr», § 2.'1Ha.
•i 8 Orb. ? Xbl: die Aui>i«iitv»;ilnillui»art> dieser
Oletci-unL- ^iinl ii'.'i'li uiikl.ir, zweifelhaft istaoili, "Ii
(Inrt-h Vdrniiltelung von 8 U^M atusb B Awo und die
fibrik'fn IVirnien bti 8, ft», f*8», mit baniifiao(«B
werden kimnan.
*) Dia TXS. 181 bia 168 fabra «obl nt ainaa
Stamm mrOak.
*) Wabl tisbtiBW «U odar Mt ITgi Ora, 9 U.
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Dw Moa-Ktmer-VBlker, Bindeglied swiaolien VAIkern Zentralwiens and AnatroneaMiu.
89
iiu-hQlq eiuv Hütt« anzünden \[ Khm ehur
Feuer fassen, S »lir gut brennen.
191. «jMs-A^Mg weg Mtm U M iuA legen, atelkn,
193. oic Unk «tehen = S gük.
193. iok aofcpaltfln (c. B. Bet«luufi)|| Kbm »ak ab-
h&aten, U kiI; !il>H.')Kilrn.
194. rt-iait ^hniterblatl |i H qoiai Schalter').
ltf.">. et-«fc-hana WMohen = Kba sait.
19& A««Mi(sftUB|ln|iattiddtta]Bvf«D, Unsen.
197. Mut'ie-htlie «n Tmmeog whiagen |{ Kha ;
lÄ». ««mH-Aa4a gekocht ^ Klint eJ*atn, M ein,
B Hm, S «n.
ISSb <94ill» fangen II Ma«*-^fligaharig,MMq>
fCftiiirfMi, IKm cnp eigi'eifm, S Immb«
;„;,„ K..koMaiOb«nB||X Ali Bmun, Bob.
Khm jjr/i'j, H chü HoU.
301. Flob, Lm* Ii K, Khm B S M
Om km Lau.
SCtt. ifw gidhn, boftig regnen || H im MUgiefl«ii,
B dUMw VMMigfciitaB, Wta.
11. H-Aalaot.
aos. «Jk'M MiknMaldllKIt» iUa „piuMkloii, m-
lotte«.
•J04. *<4A< Mond = Khm khr, B kh<y. S /./r^t.
905. kiihön Ameiip (grüße, rote) ]{ M akhyau Ameise
^ote), Kba df/khtu Ameim^
206. hoäk-iialtC Mhalteo, leUoipfeD || Kbm Mofc
ohrfeigen, Kbm tUhck Zorn, B Aol Isiebt mm Zorn
fereizt.
21)7. hfnha» Hvffer {[ Khm Ann scharf, bitter, S
haii bramuad, B tum beUhnd, itwod, Kh« to*
9M. b« 4bil dt, OiaUMII Kbm ik0l, B Aal vAdi.
flOa. ftöp tauchen bairn BtdM ]( H bft, B JI«M», S
HM, Klia «MIN baden.
jiii. i„.ih,,m .Mi-ti'>(ni:.ti<iu {| M dllräi, Kbm /Mm,
B tnahäui, jj/iam, S maham Blut.
311. JUii Nbn = S Käu.
212. kth Kagn = Kbm *«(r)i Kba Mr. '
UL Wortglfliidiiiii^en swisoben flantäti
einerseits und Mon-Klimer, Kluud, Klko-
bar andererseits.
A. V»rb(MiierkuBKeu.
1. Die Orthographie A. ('ampbclla ') habe ich .
im aUgemeiDeo beiheh»lt<!n. Ich habe nur a in q, e
m i and J in ^ gniadert, und di« dam Säatali «ig«D<
ttalteben FtmdnpkwiTai, bai d«a«B dar Loftotrom
itatt Aorrh r).>n >fiTnd dnrch die Na»i! ealbkMMk «ild,
bal>e ich mit £, t, p wiedergegeben.
') 8. üra, S". 3.
') A s«ntsU KnglMk IHettomuiy, Pakbarin, muf
btem. Iiidi% latSL I
Aimt mr Aiiimawugu, «.v.
2. Die Laatrerkältuisau duü Sautüli sind noch
nicht mit wiaecuBchaftlicb genügender Genauigkeit
und VolktiBdigkait darohforMbt. FolgendM aber lifii
aiob aaban lata* mit BaatbumtbaU feataUDn:
a) Bezüglich dei Anlautet:
Im Wortanlaut fohlt k, welche« tu h üher^uf^uum-n
ist; tritt (in Präfix vor, so liloilil k. — Klivn^o fehlt
im Wortanlant n; nach Krätixen eraoheint ng, es ist
mir iwmiallufl, ob nnoh da niobt riobtigar aufnoh m au
»ebniban «1» — Dia Zerebralen f nnd 4 wnaliaofai
in mebrarcn W2Meni miteinander. Daa (at «iaderom
eine B«?stäti£riiuj; iripincr Ainmhine. daß in (ii^'icr
Sprachfanjilit' (impniuglich nur i-in /ernlirul \'ia
ichwankemicm Charakter liustundi-ii bal.n! («. lira,
§ IST). D» di* waitarao Varbiltniaa« dar Zanfamlan
im Santill, beaoBdow mwb Ibra BaaMiaagea an dm
Dentalen noch nicht gekläi-t w«>rrl>'n konnten, ao sind
in der folgenden Liste Zerebritlr'n imiJ Dentalen noch
in einer Klasse angeordnet Ein cerebraler Nasal
axiatiart im SnatiB niobt. — Im Wortanlant feblk
weiter «e, ea aobeint dort in h übergegangen an aolii.
b) Hezü^jlicli ilijfi I Ii 1 it ti 1 0 « :
Es finden sieh Vokalobergänge 1. swiaolien a
and M, 2. awiaabas a und o, 8. swiaabam • nnd «,
i. zwisehen i nnd e. Es scheint, dafl 1 nnd 4 nnr bei
t<mendeni, 'i vorwiegend bei tonlosen) Anlaut eintritt,
wfiliri iiil Ii bei beide» VMtkomnit.
Der Diphthong tU hmi sich vielfach xu i, die
Diphthonge ut, oi zu ae, oe entwickelt — Die Doppol-
Tokate s« nnd «» b*bon die ^Meb« EatwidMhmg m
t nnd « darebgatnaobt wie bei den lfon*Kbmer4prMih«n
und dem Khaii. Die HruiKlformen ia und na sind
verhältnianiäCig selten mtshr Torhanden. Der Über-
gaog TOS ia in ua und demgeniiUI Gleichung Ton I
an «, « Mt « iat dinkt baamigt. — Eine veraobiadoo«
Qnmititit der Tolml« iat in Cnmpbolla Diotimuix
nicht angegeben.
e) Bezüglich des Auslauios:
Im Auslaut fehlt h, und swar sowohl das Ursprung-
bobQ, wie «nob daa aua onpritaigUebem a aotatändeoe
aeknadlro. Ia laCalairam FUlo iat «na «k (s w) Aber
tti («■) aobljaMlab e geworden.
B. IH» Werii^gkhugiik
1 TMk:il-Anlaut
1. at Bogen II 8 ak Bogen, Rutang.
2. IC Exkrement = ]f <!, Kbm Ü, B it, ii, 9 «6,
Kha tUtJi ali,aU.
I. M leb =; Kbm nd, B Iii, M a(.
4. MM fl«'rli(.'n . kr;iu-plr. M it rn ._'r'1i'ii:;"ii. Innen
Ixwke, Khm wrn flechten dnrcb Drehen, B um drehend,
mlaadrisch, S hM>im< Tarwirraag im Kopfe, Kba
bynam'M flacbtaa.
K. ot verlieren, verlustig gehen (,to loae") | Kbm
at ohw . rnti i ist Ton.
G. aji sich niederlassen (Vogel) |[ Kba tai>-op unter-
ainken.
7. «m geben II Um am.' gibt
IS
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«0
PnI. P. W, 8«ltiiiidt,
8. WM btden, antertaaebon l| M hä, B hum, S hin
badeu, N hö/,. Kim •tim tüiA'hi-n.
9. uai <>in andürer, ein Fremder ||M Armuai, tntuai,
B t'tmoi l'^remder, Gaat, B uäi, oei nioh wteen, bleiben,
Mia» KhB mmI»*)'«« BMmdar, Kha iim< nah mtä»T-
10. rird nrvtt'T'^ü);!' 'i Khm nr s.ic'-n, fiiuir S.i;.fi-.
11. «r sMti, ttu^suvuen || Kb» kyntr aoBbreiten, Kba
yär broit, AiVir aunatrookMi, Kha Mir« B Mar wu-
biviton, M ««br.
IS. 0* g«n4« «0 viel als notwsndiK für jeuand |1
Shn M allei aufhören, Ejide.
18. Mto FiMb = Kba U«, X. B, S In, N kä^.
14. ?i(j?'ii> rufen = M /"I', Kinn
lü. kau kur« II B hm, 6 kan (irvuzun, Kba kan
bindern.
lA. hon-hoH weitltKhm ^irwfco» lai^, abiPiiiMgert.
17. he{ Butler pMohMillB JM BÜttar ilMlNiie»,
S A V' s immeln, M M ubmaB, N ^•J^<M««« BIlUar,
Ülumi-'U jjflüekeii.
18. kac-kac nchmatzig, koti(;; nchwierif^, äorerlich |]
Kbm käi loblaebt, aoblimm, iüia kaid Teraebieobteru.
lt. MM iBoilig', eohknuiuvIlS U£ nhhuHirig.
20. käi-küi kargf, geizig*) = S h'-n.
21. kSc-kQi, kät-käe bitter, aoharf |1 N pnkuH sauer,
•oharf.
22. piMkiQ „to pari with tho tips of tbe fingert of
one or both handi, aa tho bair; to rem«ve «Hb fbe
thambiiaila* || B kai, kai knteon, N i^kac-lKjhi mit dorn
Kagel «wicken, ITha käi'd Klaue, Kralle djUipper").
23. tiilir, (■ikft. /Imf.o iiiiHtoü.'u. OlllTOrietieAll
Kbm prekU »okr nah«», £uni Anrubron.
%t. MolvA ermüdun , b6<!ndig<>n , fieUn wmt || Kba
ktin(o) fimigt beendigt, ? B kon •obweigsam.
9S. hat Hand anlegon, arreatioren i| B knt, kot bin-
den, kij''l"'Iii, M dithit Kinitru MinliTi. S /,()? illinden,
N knkat bubtiu, bealtztin, Kba Ij/nkat 7.u!iarameD.
26. hon') Hatte || M km', B Mm#, 8 kfinü Mtnt,
Batte, Kba khimi Mmu.
37. Aon Soba. Kiad =; H, B loti, S k,m, Kbin
Jtün, Kba khün, N A'"(<n.
28. A(ip euen, einen Biwutj in lijjMju, caiap Ge-
r&u»ch \ieim K»spn, citkfip ein Mund voll, faAo/' ein
groflar Hoad voU, toia»-^«iiaf , iaio|»*(<ii>«|f> OeräuRch
naduB beiB BneB, käpa B beiSeB, 8 kap
■) noA s Fetioo.
*) t«h babe aveh die jetat tu A-Anlantea gewor-
deoeo unprttit^idwn Jft-AalaBle hier fiingeffigft; ■. 8. Wh.
*) Hiar vJe auch in der fotgamltn Nr. 'i\ lietrt
ebldOf»pelkonM)Uantig«r Antilaut; Nitml -|- r, v<ir, deren
loixtf-r>-r Wdhl uiiit» der ts. 77 l>(>haiidf>]t<>n Siiftixe »vin
nird; vgl. b«»i>iiiitir» zu ilvm »writen Kalle ilie Fonn
iwi^' .herhe«, «aiirt« üctriink".
*) Die Wp«'»««"«!? d«-« Kndvükiileii und Zurück-
Sicbuu^' dl-« Acij. I t.-, Ulf L n »oubI si-liwiielicn crsfpu
VnVnl ('1c«PTAi)xca!) ml auch iioterden Maq^ä-Spraehao
niu <!' ir: S ih ^ili •ijruutümlich; andara Beiepiaia dieaer
Art «. Nr. «3, 78, SO», S16.
I beiBan (Hand), Kbm kUp abaebneiden, Kbm prekäp,
Kha khap uV>/wuckt ti.
2!). tulkuji «ich niederbeiigeu (reife Äbr«tt) || Ii kup
tief daa Haupt neigen, S kup uiiiotürxen.
3a MM Aanui du Yarbote || Kbn M Varfaota.
partikaL
Z\. dakar (hii:nT wittern, waakein, (<U-ur lose ber-
. iinterbängen |{ Ii k»ikuf ängntlich «ein, S kur kneten,
hin- und her stoßen.
' 98. htf «agraiben, poUaran, i^if geacbUtig aeinl
1 Kbu MAJÜn* qtwtaoben, 8 M> bellsiigen, M kew wvnd,
B kitr, lir . iiL'. ilii-lif, Klia l-r >-.,<^ ciuMhlieCen.
33. eUi/^iiI tliikül KorpttrlMwegungen der Santal-
midchen Ix-itu Tuii/cn || B Iwkol stariclicaiidanda WogW*
K i^l^h§tii „U> dart (anake)^
84. MOoI dringend, eiKg || B lol daa äJknab-
wendigste.
35. hqtkgl Qberwiudcu |i B Lal Kraft babea.
36. hihtu bewegen, zittern, ikil-nkä rolMlMt bin
und ber |l Kbm tü Mob( wegiebieben.
87. tM*H abdebtlidi (^etibentaly«) || Kbm H«
fevtDctzen, bestimmen.
38. harkhtl Uurube, Bedrängnis {[ \i khut, khet feat-
halten, sperren, 8 UM alanMUt iflgiBlBi II UM-kfm
•pAriiob, eelten.
». üfo-dofö UMig, MgallB gQ warlan.
40. legt - Uge ziehen, berauacieben || Kbm gde avl-
grabon, wegräumen, S gahi anüwärti.
41. dayak-daflak »toSwi i«.' Kbm guk klone f^ntt-
Kcbläge, S gok einen Fanstacblag geben.
42. digii verletzet), anstofieu, gtf Wegkratoea || Kbm
«laAyk! Yerletxen, B gitgfk kitzeln.
48. »angin ') weit, fern [| M ^nai, Kbm chhaif, B
iimai, S nai entfernt, Khn gK'-mn l^utfi rimiijf
44. catjal abb>8on, abbrachen, lanyaf üben recht,
gerade, gadgad viele, ifad» Hanf», «libtafaD || Elm
J&Kla, Tod, Kbm «al rtelit gODaa, Khm gm
anbinfan.
ir> (jtid tief, ifa<fa BodauHlmig, Kanal, Ftafl,
Strtjui II M iijow*) B«rg«trom.
40. fian<f-yund «{uer, rechtwinkelig || B fdlt doiob»
kreuzen, hindenit Kbm gan FiioliBnialB.
47. gilf Knoten II Kbm gät anbiodaa.
48. teitga» als Opfer t8taB]| Khn pngittt ^ iagin
opfern.
49. an'jop gäbnoii |[ S gab-ga, N JWMj», KhlB iMjl
gihnen, Kbm näp beretea, {ttataea.
M. raitg^ dann, aebluik || B Mp tinken und faUan,
Klirn nii i): -^[[W w. rfleu und erli nh.-n , Kha uop
untL.!ijiik«u (iiniudbi litiutung aller l-uruivu: „leichter,
•chwäoher wenlen").
ftl. ahgom im allgemeinen, gä Darf || Kbm jiAfB
verauian, gnippieran, B gmm mck am Hilf» venji^faB.
9. Palatal^Aalaut.
&2. (ti< (4gebrooban,dnnhlfioliart|Khmdift4nnh*
bohren, M i'äk zerreijen.
I [) H. H. »<iA, AoaLdb
i ■) 8. Ora, S 19.
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I
Di* Uni'Khiiur-TSIInr, dm WinfagBid amtmitm TWdmii EntnlMfiiBi mti AMtroBMunt.
59. cok k&uea [\ Khm cuk luueiattopfea, Klim
pa^ieuk in (tis KaiU* atopfoB, M Atft nmiBaoitoBeD,
baröhiTii.
M. (Wtao ipTMiblei w FWilit ß Ktw Hd«A er-
■IfMBi nrbitMo»
0& fetdal ablmdMn, bsradifam lUm iMfc abliMflii,
Vn-llkawii.
66. lefok «uf einem Foß«' liinkm, torot-Ioc«* rit-
tern, Tihrier>Mi, < hutisdi || Ktim /■/•'u< luuk'-r..
57. «^Riiruii Tolkndcn, laeoit Spitxct I^Ap 1| Khin iH<n
Eode, S CMN End«, QipM, X dg* hndk (Dttün, BAtta),
88L iMhia* BMddHli ad wngobmn B UAi*
Uiuitor, Utii;.
5!l. mMrat, mucrf endigen, aufhöron, nri töt<!n, üVx<r-
windeu |{ M khyüt iti-rlicn, gaeüi töteu, B kurit »torbon,
B H töten, loci iterbcn, loel Endu, S cot »terben, glt
Ot>. can!«r knlMUlM CkatONh baÜD Schreiben
•b( Papier, bctni ZurraUeii wm KMdara amr. || (Khtn
iir »t«L<li'/ri, ^inivi.Toii, ^<-!ir''i1>i'ii. B r'nr iij.iilt.'ii.
61. /iofo/ j^erettet, abng blfib'ju i| Klim toi vor-
Wirfeii, im Stii^h laaaen.
68. MM uasedoldig, ralwkw, varwint, kßod
itntaUkmtt biadtn, V«ilicnlirit||Kkiii raM ünord*
tnng, TumnlL
63. ehachai «erfcreohen, serreiOen |1 Khm chnk mit
dam MeHM-i- :<l..fliii.-uj,'ii.
64. gogo aUt^iKl, MuerllKbm '/"" > 1* ,'/'->. <"< Kba
^tm-tttl ktiend, aauer, N puc'Oii siiucr wi rden,
66. 1«^ lAnrob Banp« [| M fa^u, ka^ ÜAnpa.
0& fit VifraloMillai' || B m, S üri ünhM, Khm
||iiy alt« Krau. .M Mutter.
67. gak leicht auttoUen || M qaäuk (an)at(>Oen, V Khm
§mk eng, diebt.
6ti. ^(W*) Knouhiiu — Kha » t», Kbm ch'in, N o»-<n,
60. iko^ Kinkerkernng || Khm ^uol gürten.
m #«| «agwiMdMO = lOim ^M, S #y|, M M
BM.
71. »oblriiifrii:'. schVimig, aii^ MlftnNkBaB|
Kha tyngit achmotzit/r, stinkend.
72. gapao starben, gefährlich krank, gnpun aohwaoh,
■aummengeachrunipft, ayut> Abend, Dämmerung [| Kha
yof fterban, B Aap vantoAMa, B Up SehaUan, Kbm
yub Na«bt , Flniatamia N foaMl6]>>AgAtf «nilSaofaaft, Jf
op-ifop-hQii} Schweii»« hei TTaoht jafan.
73. 'inm Ton^-i twii; , V'i"ia« InaNa, diaikB6ii%
werden \\ M gaifä, ijaija' ■itzeu.
74. gom aaaaili vanahren, ffnpinn') einander ao-
UagmliB i*m tvtAtm, MRaittan, B ^ia» Tonrarfen,
UMm.
75. guM begleiten, «amineln. ffttma ^umi zutammeo ||
Khm ^ Umfang, rerainigeri, S 'jum Umgebung.
') 7.U 'iie-. i ganxen Kntaprechuag vgLOra,^18I
aiDd -io^
*) = ga'aH.
*) BeziprKkaUonB dmab InOglanaf m p
MUat, a. 8. Ub.
91
76. ger Gummiauiachwitzung, gtrger klebrig, wie
ViiyfU^iiii, l<ti'j- r ■ifriiiiiiifriu'. •ctilfluiutr j( Khm fär Hwii
S gar ilarz, Saft, Pfcil«ift, Kha gar Saft.
77. iMiM Aiwat<M»>W^immM#«'BliA
Ynwvtänag.
78. «im') MBMn 11 M yaw, Kbrn iknO^, Bmoi
imo, imn' Käme.
7t>. Mur hernntarfaUaa |l B niw, gur, S ngvr, gut
liRnihiit<Mi,'Pii. N <n-A<i<tfal>aliah«ai<»iiiijf*i«B MW)
abnehmender 2tluud.
4. Zerebral- und Deulal- AuluuL
80. ato Dorf || N k&tv wohnen, N kqmqtö Dorf-
bniohnAr, M datam atahan, iüun «^o« garada, Kha
AyHHM aniriditeii.
61. ehl flieDen || B <U Quell« einat F1«NN, Hilft
pyrtiH Aaaflaß, Aungang eines Eitergeae&wAfM.
82. dato I<l:iii"ii i'Ai r S.-Ii.t.'M li-T Kr-'l-n , S'M'r-
piüne usw. |] B bota iliati'uiuuut, uiu die Kurner aus
der Baumwolle xu entfernen.
68. U UMd = M Uü, Khm fm, M M, B, S f»,
Khft l«^ aafcfttteltt.
84. (« wannen, aiafataa || Khm int sobütteln, pree-
ien, Shni kantd$, S kUnHk üeh sobniuz«u, Kha tai
B6. toa (weiUiicU) Brust = M tah, Khm fo^, B
toh, 8 (dA, N tooA.
86. ^ofol, pöfol aliklaaB, ahatMifan || B 14» mr
oahuflo, mciniBdes. M UMOc «igraiBaii, Dun Uk
Hülsen (des Reis).
87. gaiak kleben, anhaften H B tok sieb mitteilen,
ftnatecken, Kh:> fn/i l'.--(:l>:iii> run, Khu l:i/tii!i Ijcruhrco.
85. katok lu den Mund stupfeu \\ Khm taJc ein-
stecken.
88. aafot» "4*4 0«ri»aoh dea FaUeoa, Tropfeu |
Kha Ulk Oerlnaeb fallendar Tropfisn, NjMMt^a falten,
trupfen, M gatak-ceh herabfallen.
!N>. criak schlairim , klatschen \\ M tuk scliLü^tiu,
KhlB liifok Jbattre I;t cr.-ci lle".
9t. teag im Stich lassen || K t^k garstig, wider-
98. an dar Haad ffthfaa||Khn fit. 8 (A fOh«
rvn, ?B Mk tob Hand ra llaad Mate«.
*Xi. atn'i i'ini'fjiiH'ii , hiUteu, ausbreitfii um tji
empf-iiiL" 11 II Kmii f,i!,:>i auneinanderziehcn , ej;»niii(jii,
B <<i»i- -S il'ii] ;ii:^l.i'.'it.'n. spannen.
94. lata» Darrt, diirakig || M MM diuatig, »Kha
— hnngarn.
66^ igllki hlain, jong, anbedaatend, iurfafu4 im
Waehatm tarBek, fcnfii^ kurz gebKebeu (Ähren),
pedec-peder, pititc-pidie klein i lNiiiii i ), k].'i!.' i
Zweig, (fu£ klein, swergbaft, dac-du£ kietn, jung, tprl
klein, wenig«) || Khai ^-fiM< «iMg» Kha M maif,
V);1. Kiirkii yiimu, ydiid mJ oh« 8. 90>, Aaa. 4.
») *nA<- = Mond.
■) KUtt teA, s. S. 89 b.
*) Dieas ganze Gruppe Iftllt aufs schünste hervor^
Ultau: 1. da* Clwr^hen der bei>ien Zerebral« t und 4
faialnandar «ia anah dann waiiareB Übatgang moh
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Prof. T. W. Selimidt.
fMc klein, }A dot klein, Kha kh^mhal kliMu, «uuig,
Kh» khyndü wenig.
9S. »fi'c kasifam, iwiokai, •toehiton, ncii sb-
iBMollKhn Imslit twiahn.
07. pi'i'd nicderlogea || Kbm lek, Kba (Atalik
rieh niederlegen, sclilafMi, M »tik-$tah rieh niederlegen.
N iteak sohlafcn.
i)6. jro<o£ hinznfügen, zunehmen an Länge, gulue,
tujtj hinwifflgCB, nm^unen, f^i^ (loehoi, UmUeh «ria H
M foJt ■) zmwbinm, Khm tii klmliab, Vhmgtdai var>
gleiehen, S fuiV nsobahmen.
l'of^r bri-ftii ij, jilat/i n. c/rv sich riffueii. luTi^fen,
jKfcf abbrachen, «^tec enthuUeu || M lak b>?r«ten, Kbm
frt Kiß. Bruch, B Jlo^eJk, S Uc brechen, N tfk-hqiiQ
teneUen, N «OA-A« bnelMB, M t^ltt^ aithftlMB,
ji94tid ftffiHiii. Inuinon.
liV). /'W..'') w,:i-i!'irt.f|ir*, !....if!sKon,, S].rmi!|N rt-
/>,(/-»tij-oA', e< <(<c-(fa oi' Feit, Haut, Kba ätatt Spreu.
101. »utur mit den Fingern herumtaatuu || Khm
ttio6 barAbran» «miobaBt Ueborigi Kbm tänuoe Tropfen,
S oImI^ berabtröpfieh. 8 fv8tf-ilU Tropfen, Kha tiUd
flieO«D, Kba »ytttiiid •ohlüpfri^', klc 1h lij.'.
102. potoc verrenken, Wt'grufk.n f.to di"l'>e-atc" ).
to-to'c aUBgostrockt \\ B <«<■', S (■"■'•• uuMliihncn,
•iMtMcb Min*), Kbm «fMOc »bgebriraobt, »of dem
Pimkto n bnolMB,
103. mM ,to ««M rat" ||Kh« Mn-Mi dkMlwig
wie Ol.
104. fcti weben || M tän wnben, Kbrn/xuiMii flechten,
B teil fleobtea, web«o, S Um, Kb» ihün «eben, »
tgl^ webra, fleehtn»
KI6. &rf<4-»t|MMib«»lähail||Kbnlpran«)<««Hain
uhwatzen.
10»!. hftet reizen, ärgern, 'loiri Iwiübren, kanttt er-
■tiekaa, wüi|;eu, r<fe(, r*^€< zuaammeadräckcn, qtut-
■eben ||B fWt dringend bitten, 8 Iii pnMMB,idluiflnn,
Khm ft^t berühren, «nlkigen, Kbm jmMI «qg
lohnüren, >I ^(i< tQ PmIvw MRitbaD.
] i7. ^i/<io Knafl bakoauiMn, «totf irard«i||8lnl
hart werden.
108. titi, Mo bitttii , »Uli' r || Kba thial Hefe.
IM. la|iW, IlHlai» «Üuain od«r kleine Quantitäten
anfnmmehi II Rbm itmptp tamtnetn (Blittin-), .M yap-
i^f) i-iulKÜllit:, vrri;>-y7((i(/')/j näher heranziehen.
110. Uirj^-kfrp achwach, in den letsten Zügen y
Kbm ^«mtM (frute)«, Kbm kfip EmbryonnHraeht
den Dentalen ( und d; 2. den S^nMmmnbang von u
mit I (und *) dnrata de« Übeigebeo tob im nnd m in-
ciBiader, nnl deren etetens «» snf denn Meleni «'(e)
snHiekgeht; a. 8. Mb.
>) Vgl. Ore, S§ >» und »«ff.
') Wnhnebeinlieh hingt dleeer St*mm mit dem
vorhergehenden mittel« der Bedeutung de» k-utoreu
^eathiilB«n* zuRamnifu.
^) Eh beitcht eine groSe Wahrfchcinlicbkeit, daO
iliee« (iriippe mit der vorhtr;." lu i n nad auch mii
Nr.06 den ^l<>>»li«n Htniniu hat, ii«^i*en Uruudbcdeutung
wire: .ij>'i<>'ne'i:i.iii.i<'r sejo*, «nebeoeiiieader itetliB''.
*) krm = iprechen.
{ III. tiiqp plötzlieh «ohlieBen |] Kbm kHop eich
' sehlieBun (Blumen), Khm kfiiiyi di<' Humi i^rhli.iljen,
Kbm ktmfap Fnoet, B ködop Fauat, HandschlieJSen, 8
Mop Jüagm ha^ mtt der Hand. W ia^gp^tfa m
einer Falle fangen, N kQn^p VogelfaDe.
112. (ep-tep, dep-dtp hart, »teif (gefüllter M:iR« n)||.
N Irp-ii'^ii/jti unbi'wrglifh, N t-ji-torf ^rcradi- (stoufiii).
113. topa begraben, bedecken || Khm fanfcp be-
btsidea, bedeekm, X Mp b^rnüMO, BMp in die Eid*
■mfaM. S «w, Kbn «qi bignben.
114. aUm 6tr Rethe naeb, einer naeh dem uderen |
B atant mehr liinzufiig' n, Ktim tarn viel.
llö. (io^m greifen mit den lüaaen oder Zengea
(Kr«beek8lH»piaBe ww.)|)8 fo» cntfm, ÜMeoa, M Mm
IM. «km reobta Read = M tM, Kbm afd.
117. ^t</iim Ii:iiniiiorii ' Kinn tü hämmern, «ohmie-
den, b iam aioli »tuUcu, Ii hm hämmern, »ebmieden,
Kha lern «uhlagen.
119. Ifltetn ato pnt « moatbfnl into tbe moatb
aftermeloBg it jatoaball, • mouttihil« || Kbm fft Stieb,
KMfielabaB, TM, BhMk, Kbm jAf« reUaa m «iaom
Bttli.
119. polom rund herumwickeln, bedecken {| N töm
Zableabetantir tta Bündel tm PftaaMO, H hutem-kgla
mmmelBt M M Flnnlraffiz, B (fim Tolbllndifr. äOek
B alNm zusammen ').
120. cet«r I>unnerkeil || B tir Rüllon de» Donnen,
H gatev laut rufen. TgL Nr. 134.
121. fmtar die Zange abkrataea; abaehneiden |j Kba
122. ktitr-ktf-er die Zähne «ohleifeu, Uter-pef^t
»chwach, abfft-magnrt !| B tirr alifuilen, vermindern.
I.itri >li>'k, 'Iioht. v<.ir K\r.:> ihr nberfUelaBd,
Kha IjftUer Länge, Kha son-ttr überweoiuea.
m tarffln« klar, rab, frieek || B Mr ^taaiadee
Weiß.
125. fear vorbereiten, fertig || Kba tiar anpagseo,
etBrichten.
120. afal < ^<'li><:)it. Keibv{|Kbm lal aulittigen,
ankoronimi, Klim pli>ul viTvollatändigvn, B t/ii Stock-
werk, Roibe, Ii hatal darüberlegen, M eftiii Haofw
(„Cluster"), N h^täi-ng Ordnung, Terordnang.
127. <td tVtl, ivi.'h Ktiiji /anfiit r.'tf. j^roß,
128. talittiao uileu, reuneu {{ kbm iai hm und litsr
btnlen (uiu cr«cbrocktc* Tier).
129. tol knftpfen, binden, mit ZtegeleteiDrai eis
Baal baaen || H 0t-ti}qj-hata tiam boten knSpfen,
7B tttal flc[ri,-iln!.'fia!ls.
13(>. tul emporheben, tulau vergleiehwii wägen ||
N haittl-ka^ «nübab», B Ul üvUan, aufbeben, B «M
anihingen.
181. taaml^) Hark s Kbm pnirM B dW.
I
', ') K» i«t wühnrheinliob , daß dieae (iroppe mit
■ l-M \ ' ■! Ii' ri'i'li"iiil- n einen Stamm gemfiniaiii lL;it, der
Iauf tlif < ' I iinilb'Ml. iitunp ,run<l* und ,rund herum*
8art<.'kß><>it
*) inflgierung von m, a. 7Sb.
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I
Dw HnapXliiiMifySIkir, tu
ISS. ta» Mtm, gebeizt \\ M Htm, Khm Ifmi, B tö
ISS. (A«^ ,to put tiio tbamb ander anytkiug and
MdL h toA* II B «q» imMlMn BwuMn ovd Zaif»-
194. fAtr UneD, douiarnll B »r 8«li«U d» Boniier«.
liuk Waaaer = M ^«U-, Kbrn tii^, It dui;, 8
1S7. di4 Bogn ipMiiii« II M diU lioli anitMPoitaB
(flAncr dta BftlMs).
ir?*. <?'>^- bcwiilirpn , »chüt^tMi , icttcti " Khm duk
Uiw«a, lnjwiilirtn , M täak tV«mie Uabtu aa etwa«, B
pöma ') diik-di'k plaudern, aieh niiterhalt«u.
139. lo^ MhUeAm, msuhtm (Ttlr), U^ak fwt m<
•flUtefcBlIB *ekls» tramtopft Mtn, M AHÜtft PhDe.
14<). (iaü Pfnh! •' Kl.i:i Sfmii|.f. Stamm.
141. dqtt Uauku, aufhuiit'mi ,, ä iinduH Haufen.
142. dee awuite PÜüguug eine« Keid«.-B, quor über
di* ente || Jüun ktmdr^ tjebutiel, »p&oe, Ktak dnil
143. dee itvigcD, klettoro = B dOk*).
144. gijäuc benibren, um die Aufmerksamkeit tu
erregen, kratxeo, rodor aucquetachen, aiihjir! h^n | N
kmtäic-kQnq mit den Händen xerreiben, Khra dadiic
bdlitigen, drABgm, M khadtit serran.
14.V hudiH klein, jung || Kbm drn Zwerg, Mifi-
gebort, B den, «»dr» •) kleiner Finger, kleine Zehe,
Kha dain a^'^i'liDexli ti.
146. yttdut elguiuiunig, bartnuckig |{ B dttt fent-
hitteo, hindern.
147. iadit ugwobaai, tedefai j] Khm predü tot»
*) p6ma = tpreohm.
•) B. Ora. § 61.
•) 8, Gra, § 62.
•) = d,iii-<l,in, s. (irb, fj 14».
') Die AMr- liiiuntr di«'»er liruppe Ton ilen beiden
f NuiuiJi'Trj nii '-luz*'! ri'-n mit Soliu i'i 1^?-
;>i;- Irei auf eine Oniridl- iI'mk nn^' , n iiiilirli «le« ,ün-
i}ebtbanr«rdau und -aMhihem" zurüuk{«li«u.
14a <imliapta,tpftogeii||Kh*4te-<Uii*)bapiaa4,
ipringend.
14)>. dundun aufgehäuft, ausgebreitet |[ KfaajtMMm
«iadorbolaB, UbarfioA, M dw&n wiMlnrhobn.
ISO. tM verUctsn, «faft üngtaekiMI, adop niiar-
«(wii-ti;.' , ladop ball» hchli. D.n , nnb-hnen || Khm <ifi'«,
duh vertpurren, M dcu', s l,i,!diijt Tür »chlieOen, Kha
khj/rdnp schliefen
161. dag deolMai, bedMken (Bwfa|)> Mtg badeokt
Min (ehi Baam, tod Blttten), ^äbao bwlMkt,
dunkelt «. in. au»brcit«n, dop-doft wolkig 'J .M gadap
brütend bul -rkfin, B lUip, däp Iwdecken, S dup vor-
bergen, Kh.i kui\tl'i)i ijh.'i . N kendup niätterl
152. 4^'4>i^ *uf «iiiiiMl nukan, (htfr
änkw, Mip öuUiMiitlM düjp itnadra, ?nkm
153. dem-iUm mnasig itahaod (Frauou) || Kha
»icli 1m;iil'i>ii, kiiiiTi. Khm dü aicb nii'ilrrl:iü>^i-ii (TdgtlX
M düm ticb iiiedeila«aeD, vorübergehoud wohnen.
IM. dum aufecbiebeu, btoib«ii |I Ii dCM fwuthaftnil.
UMben, 8 dow f««t«eb«lt«n, b«MblMgt.
156. §afm-fa4iim dis HaditUndiirafa, jedn Kaaliti
kfiifam-f ffdcm im Dnakdii U IC ftM Naoht, N Jbgfga,
däm Nacht.
166. hadai-hadui zottig, buschig (Haar) |{ Kkn
kamdvff Sobwaas, Kba «aoA-IytMim' hängend.
167. OH^ar-omior mit weitgaöihicteD Aogeo itamo,
wir in K'invulaioucn , ins Leons starren, Iti'lor -bador
gcbiiidc'it »ein im Sprechen, stotternd, laiiur -badur
I sorglo«, gedankenlos || Khm »dör perplex, uucntBchlofwen.
16a. dar üpah, Bifi, Kinne, kaitdor hohl, outor-
hSUtlimuKi «t«p Uttae, Baohrtniie.
I^'O. rier den Körper ausstrecken, kender haU,
glulT I, Khu kdir die FüAu auieinajiderüpreizcn.
160. ijnndur • gundur Laut« von unverständlichen
Stünmoa || Khm IMar widerhallen, B 4m tiefer Ton
dai Ttamtiun, de« Goor'.
161. hjdur-l'i'firir tifnmterhängen , nViprhän(j«o|
Khm dar gebeugt, ^'■■ii< igi, .S <J<>r SchlinKi'iUiii/i-a, Kha
fiör verdreht, verrenkt.
162. dal tiefer Schlamm, Morast \\B döl wenig tief,
M 1'^ adchl, N komdid-a»re tief (See).
16.^ M Mut, Tapfarkeit || B bUti mit UQgaaHm
bestehen auf etwas.
Itjl- ilii-ilil I''r-<i'liutternng, einfiel hiiiWL'L'i'ln-!i
über etwa«, uaelütuuiig |^ B kuätl tohleoht gefügt, Kluu
tniindil Zweifel, HttlrHBeB, 8 pMat nreüilB, K <W*
4aU scheu ').
165. dul4>d kugeliui-mig, wie eim LnfAhMe, Iragel*
förmig und buhl || Khm diiol Hügel, Khm tuubuA 0*-
iHjhwuUt, Ii bdtol, S bmk-ttU tjrdhägel.
166. duldui MhwimmeD (FlMih) 1| B MM Mbwebaii
in der LnfL
167. 4«t, M «in« Art langtea Oraa (Pamenm itagnt.
num, I.in 'i ' X iri}\ih>l eine Art Kutang,
16«. uiiaa (»eg)lliegen, verschwenden \\ U du»
fliehen, weglaufen, Khm dnu wex^ehcii, I) k6itHit1MA
diehaa, hwfeOt 8 dü, pr^» fliehen, «eggehoB.
IfiS. R<| feataedaa, beetimmen || M m»-tr9i var-
truucu.
170. btmitm Amcisenhüge! Kluu bhnii Bei^.
6. Labial- Anlaut.
171. pe drei || M fN', Khm ^f, B ptk, 8 fii drei,
N ifc ihr drt-i.
172. pnkpiikit, pulj-iuLu sehwcUen, aufgebhucu jj
Kbm tßpuk Höcker (« ines (X-hi« n), II /Üft Btattan,
püit aohwellen, V M jw anaehwelleo.
178. MmL Uaia, mibodeataDd || H jM<)
f eia, bttbasiit H pnft pail, fÜe Mein,
') Es isl MK'Vlii'b, lUii iIii'M' (.Miiip.- iiiit .Im- v >r-
herKebeuib-n i«u( einen tinmiKtamni zunit-kgelit, der
die Ke<1entung .unraUg% vioae*, ,hia oad bw' tat.
!
I
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PtoL P. W. Sehmldt,
174. pa6 «inen Biiualwitt idmImi, «ImImd || H |
thapak^) stechen, Kbn k^M BMiBdii» aiMfieNO, Dw
pait brechen, «teehra.
176, ctij»->i iiir<i'-r|^<'9uiiki'!i II Khrn ptH flMbi kb-
geplattet, 8 yin dnicken auf etwas.
174 «kpiif Fftuit, die Faut MlUkB«!! (] Kha fifMl
CwlMilm sirai Gafielu stecken.
177. iopai s«Aiii atzig, entfärbt^ darfiot maDgolhnft,
ciitHtrllf , Kerbrochen, nijiq* \ rrlifiiiifliru . <i-H<'liiiplL'Ti,
pat beendigen, vollenden \\ Khm iml viTliereu, ver- i
•obwiudcD, B piH erlöschen, verwelkeu, N pnt Flecken,
Vmw^aBg, 711 IchapSt luokm, rittera wie ein
Kterb^-ndeB Tier 'X
XIH. ffapit die .^ugpii »glilitjUi;;! , ««jlilafnu, t/'lptt
blinzelu, die Augen nicht g^ot geöffnet halten können,
Aspit gefaaim || JUuu pit badMkea, aiiflogsu, Kbm
päpit varlinndielMii, 8 fiM Wmm, Mfl^an, B pU
snf etwas «iriicki-n.
179. laptt in den Mund stecken, ffeprt genau ge-
fügt, kopet S|ieiite in den Mund stopfen, tepel aus-
■4o^«o I Khm papitt darohtohlüpf eu, tiAh «liiraluirfi»kea,
pngftm tieh nuHunmendrftngwi, piet nibw, praws&t
N knfigt-hqna bineiufügeu, hineiuHteekeD, 8 jrid die
Finger zwischen rwei Hölzer iitecken.
180. gilpat zQsamini iiAi-)it'iiiu[)feü (Mngeu beim
Hoageni), iajioj Wamm« eine« jungen Oohaena, B«ri-
hfpta dM Thtflialmt HKbu jmK falten, ftitoln, H pet
suamwwgeschrumpft (Frucht).
181. pon xier — M pn«, Khin pmni , B pnön, S
pm'm, N foim.
ISit. egrpi'r weit Buag«brcitc-t (ili>riier) Kha piar
18S. par Mubraitenll M. jMie*)r B pur fliegan.
184. lopor TOB d«r KonriaUoi «w mialMr ScMamin,
Suppe, goga«Kcnci M> tiill " Khm pap«rVmaaafp»,B par
geknchtt<r Kei», S por äupp«.
185. phti tröpfeln, aui>«inanden<pritzeD beim Falle« ||
B pkei aarbraohfla, in Ueine Taile taUan, Kha tf/npkait
bflapritaaiL.
\m. ha, hiihii — B hä.
187. bi, bik gesättigt ^ B phi.
188. 2x4 aofhlagCD an ajnaim Bakm || Khm Oibak
loahakan.
189. hak dar «eifi« Baiavog«! || B ftoft «eil. 8 Uk
weil), grau, Khin Ihil'ok Wolken, pähak niisr-nichem.
IM*. c^mI; hineintauch«n, (/o6<^ sich niederbeuge&y
B buk whfljtan, 8 «Mfc hiaaiiiflillaa, mit dam Kopf
191. Aab«k auf* imd abataigen urie die
Wogen der See || Khm Imk wellenfömiige Ik- w i-irmiu'-
1U2. {tfffrK^ ermüdet, erschöpft \\ B laugsum,
Mg«.
') Bs tat Bicht leloht, die VoliMtiilaaa dteMtrOrapfM
mit voller Sicherheit darzustellen; es ist ni<V|;lich, diiB
dapat allein zu nehmen und nur mit K pal zu var-
Unden iit.
*) a. Gr», § 12.
19S. M«t faiaaa MeU. llehl. >n Mehl maebml
M khtMOt 8tub, Khm fnfaalt (Hak), B Mb nr>
fault (nnr Tom Holz).
1!M. bai irv tiijuti , iiiisru]if>:'U , hiir i ü, ab-
streifen II B bii6, S büie auarciüeu, Kita ptjnbjmboit
rupfen (Federn).
105. bai incinaadeiflaahteii, TOnriokafaiilEhm Ut
umgeben, verflediten, weben.
W^-beifben cignuMiini^', !|Tämlkih||BdlBhMtlaWbt
aufgebracht, ?S brn stok, kühn.
137. hlt Schilf, Botang ~. Kha btt.
VSß. bH pdauian, aufi-eoht bineüuteoinni, MrM|
dorohbohTen, hinunitoeken, rebti bineinitookvn, hiii>
einfügi'ii, !:ii},f( l ine VogclfallL' nus BntiiV'kJürmfen, die
in den B<»dnu g»!at*jckt sind || B bet durchbohren, schief
hineinstecken.
1U9. 4aboi «naohrtakan, ^fto< mit BaacUag !»•
legen II B htA, bdk «ndlmmeB, SBaamaenpraMao, fart-
halten, S bat eitisfWii'ÖMi, Kha bat feath;ilt«'ti.
langet sich niederlegen, nich bückfit (Raob-
t II r ) , 1{ hü, bie, S ^iV sich niederlegen, sieh ausstrecken.
201. »obot Klaidnr «aaoben, indem man aio auf
Steina oder auf dia WtMarllMw aehligt 1| B M(, Ml
zusain:tieiii>rrR<Ten, K habiit prügeln („fnuctter"), H robat
Peitsclie. üutf („foiiet"), Khm räbät Rute, /nohtigung,
M <liil,ai-(liili v^'L'n ftwHs >>chlagen.
202. gaba» horizontal iueinaadartlechtcu || Khm
bSn mnaifnan, Khm iow Band, Btnigttng, Khm iwaMtt,
prtban ineinandcrflechten, D b»n Freund, B kahAnlAn^
duntuch der Frauen, dasselbe «ulegen, M ba» omannen.
203. bat wmA » M UimMr, B, 8Mr, Khn dr,
N «').
SÜM. Ulbar-Uibw, leliur-Mur gaaahwktzig, labar
trflgariMh, faboh, mr Obertreibniig gaoeigi, loftor
tihuchonllB hhr Mnnd, Wort, SebwiMaer, böeea UfanL
2«)ö. I„r') nsrlmiitr.-]. Wi.iiU-- B. SAit, Klini t-My.
20(i. bui IxarauscUt, butaubt j| M bafiü bcrauaeht,
Khm bul Pflanzengift, B bul Tnuik«IÜw{t, B (MmI
vargiitat, 8 biM banoacht.
307. ^ombol-dombei auf* und viedenwbwaiikiui via
ein Boot auf holi<-r Scr [I Khm dfcol Unrulii', Iliickerei.
208. cawta, camar „burnbill" || M eama, khama
Küfer, liiaekL
309. «UMM, MMiio m&ttarlioher Onkel || Khm m4
Onkel (jAt^tarer Brndar dea Vatera oder der Mttttw)^
l! Hill Oükel (jüngerer Brmlcr nitfr Vetter i:l(>r Mutter),
S ««* uiuttorlicher Onkel, .M um Vator, Kha ma Aus-
druck der Hoobachtung.
210. m« du = liha wu, ä (maaoolin) oi^ N mc, «1.
811. fliS Naae = M «uA, Khm ^m*h, B umk,
S (trf)mHh, 'S moiih.
212. fjomuk lunammen, t/omkao versammeln [j S mäk
viel, ? Khm <n<iJt: kommen, sich nähern.
213. flwA hauen mit einem aeharfeii ln>trument||
Khm «o* ▼mntndieB, B «m* addagan, sftefaUgan mit
den Rotoag.
») Vgl. Grh. S 158.
■) VgL 8. UOa, Anm. 4.
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Die Mon-inimer-VoIktT, eia Bindefflied zwincben Völkern Z«DtnUaiieni nnd Auttroaetieti«.
06
S14. mHi AnuuM = Kh» mmof, B kmoi, M khtmoL
916. dfüMj WwM = B ImmT, M Umi9, 7N
taakimiid ').
216. hqmHt auf j«inand lie^n, bcd«ckou 1| N miU
tcrbor^ii li«geu.
317. harnet »Um >*> «Mb mluneii |i B aMt lieben,
OeMhuafc, LaideaMhirfl btlwii für «twu.
218. hermtl un<«r dem Am fcahto || IC «Nif (tnjt
der Scher«) abRchuL-ideu.
■Jl''. tirniii .Inluri. tlicliten; mit Dauroen und
Zeigefinger quetschen oder reiben |1 Kbm mec, mtc
£». mei Aac» — M awl^ B, S «Nöt, Kh» My«M«,
X ual'mat.
■2J\. mir ') naa = H «MM», Khfli »aji', B moA, 8
222. fmumn *j die lOndar de« älteren Bruder« |{ M
iMM, Khm faMNCtf , B, S «w» N«ffo, »iohto, N in-
223. wrti weiblii-lie riTnin, iiiti^'i-r nU il«jr Sprci-lii-r |[
iüint me familiAr« uud iteringtcb&tzige Bezeicbaang
itr Craoen. B mmi Schwiegertochter, Frau überhaupt.
SM. lirmro« geMbwioht. MbwiBdlig Min, atten H
Wkm wmmUr mit TonieU gdm.
iSX ttmU-iat gvphct TMdrieOieli || B mtfl vw-
fümmt.
6. Y-Anlftitt
226. ayak-ayok verlegen, verwirrt, ohne Hilf«-
, Bhtel, dayak-dayak ermüdend, langweilig |i B hiak,
hi&k vei'lf L-' N, III Sorge.
227. gayian-gayuh ruhelos, hemmlsafeiid || B Aia»
kbhaft, munter.
228. dayot aufgebraucht, «bgatragen, Hotyot sdiwMh,
kl^am, cäh II Khm »reyut abnehmen, M yxU mtnder-
vertig, vi'i ilnrlfcti, H ii't viwtv» iKi('hla48en.
229. gayum beendigen, das Gesamte, mit Stampf
Bd StialllB Wmm Hunda, ufhtateL
') Der Stamm mit ftl pttBgfwtt Mnnta liitr
4a» Inllx (a)m toben.
0 >• Ii* aiOffUab. im» dleM Olrfelmss ntt «er
fwhergehenden meiwmenpibart und auf eisen Stnmm
nrtekgebt, denen QnndtedentuDg iat „xwiaohfln sw«i
■•deren Dingeu eingepreßt »oin*.
') Nach die«er (ileichuDg wird i' nia ursprünglich
lang, = », angesetzt u . rJ. n mÜMmn, welcbeii iiuf ältere»
»0, wi« K!» nueh nj Miiiidüri, Birhär, Dli!»nj»ar, Korwu
ip>rli .Tfli'-tiit , lurückiul'iilirMii ist l';^ -rii.Mtil
über, dail mutl xuf>amniengesetzi ikI huü miifin hut'tU
qt and dem eigentlichem Kt>kii>me mt, dor auch in
Korwa und 8h wara aU Nebenform erscheint. Eine
Ki'benfcirm zu mt wäre aber mai, mtii (x. (>ra, §
«nd Orb, ^ r/, 2 und 87 y), w^ letatetee tioh aJiein
b(i Khafift moi und Cadebe tmi'ti uad in Terbin'
iaqg hH dem BnOx |^ (0(0 aoeb bei Hnndlii eiofet
■■d TOm^ü moM neigt Ana muri (i. aneh Qadabft
Wlj^)«iaeB Am die Xon-Khnier-Fortnen mirat u«w.
wiWandea, In deaen dann ir (h) elienso aekniidär witro,
wie io kveu, ttf, iei= »drei* bei Rinng. l'nlong, I*anaw
geges&ber loi, la-oi, o* dta Wu (i. Orb, § 154tc).
0 BenVi^ d« Jk-AnlntM e. B. Mb.
380. fMVor daUeges, ecbwlmiaea, MibeDt vo(^
und rtekwM« gebea, «m^ir dafiegea, Har etaMlceii,
tiriau aiishreitfii , ('■^rptir au»gehreilet (fTi'nier) H Kha
. yär breit, KLu iiar ausKtrccket., Htm pinr uiKdi'huen,
Kbm Aier, B hiar auBbroit*iii. M Lyitc sehr.
281. 4oiiol-4o^ eteigeod und faUend, eicli tiabead,
tifml'Hffai weolcelTMl wie der fiebwans Mnee Hiutdae,
(uyiil-hiitii! ;iuf iiu'l all l'nninelii, HHjit^ mif und nieder
oder vor- und ruokwarU schaukelu, ratfui auf uad
nieder nnd hin und her schaukeln, rayal'ruyul aaebt
hin und ber ediuikela || Jüim jfol aelwvkelBt eiali wiegen,
M Uiyti-AaUt eeliiraiänn wie ein TraBhuur.
7. iKKi-Arilaut
2ä2. ilaia, luiu gi'uü, dick = N kqdü {tn^^aq
größer).
I 283. Aofo BeiepflasM, AiTM anenthaleter Raiall M
I tn\ trtRdM, Kbm mrOm „ria «n herbee", V »öe, «rtA
234. <jiin regneu || M barai beeprengen, atuetnoea,
' Khm bräi/ zerstreuen, hervorsprudeln lassen.
235. ru laut schallen : inr'i" 1;>iit:{' M /.vimraM schreieo,
bru tüneOi K ro, 8 nm brüllen, Kha riu tönen.
SHL r» FUega s Mm«; Kbm mg, Brot, 8 ruHt
N j/üe.
237. ro^ durchbohren, hineinrtecken, etofien || Kim
ruk rtoOen, etopfiii, 8 mk MmriiiiMikaD, M jirAl; bin-
eiulegen.
2.')8. lijriiii, Uirait-Iaraii lose henmterbftageB, lafuA
lofun, lofuM^nam bin and her pmdaln l\K)m «d#ai^
aärwH hin nnd her bannein, 8 Sirah in Sehwebe, Kba
iynraH hin nnd h'-r l>i'W( :.-t'n.
SSäl marmt grofi, Uikuptling || Khm nns groß, Khm
uro* aehknk, hocdi, M pnh mehr ab, Khn rmk'tah
Häuptling, N kärait oHpti, iit>er.
240. siiritii ein Locli lu luncn Folaen bohren, ge>
' bohrtes Loch |I Khm rnii höhlen, hohl^ 8 fltA BdUn, 8
conärim Uolswnrm, H kanm (imbei
Sil. anif kin'i'parii Warner aneepritaen |j Kba
tf/HrtU ilrftif'n, nprit^pn. Khin .ir'n' Ti> wiinsoru.
242. I'urii «eblecht, terttorl, ruiniert, utiriii- öurec
■ Überbleibsel \\ Kbm rtc abnutzen (durch Reiben),
j SMS. Ufii UaiRi kleinee Kind, «r<£ klein, ein be*
I ettmmter Uebier Tognl, <lrr<^ klein, wenig; ein klefner
. Vogel, der so genannt wird || Kha phreit ein kleiner
Vogel, S rii, B ent, rrek Name für die kleinen Vögel,
Kha rtt klein.
. 244. eiti-{piefei •teobeader, brennander Sehmen|
I Khm brti gewnlteam Terletoen.
245. /cifur-fc<ir' ' liu V;t.u ;.' ein KindHSMmftuMkb
I24& ttfti serrcilicn — M »iiäk.
947. 6mA anidArrmd (.«MMiiSm«) Xhin |»f<te *\
I S r/'M, II iiureH trocken, B ikfed «dir trookeo, Kh»
MNraiii morachca IluU.
j 1 ^ ' > ri { «dg [| Khm Hl eobiiftreii, «f»«!!«», B AdriM^
: 8 nit aobaikreai
') 8, Orb, 8. 7». Anm.
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M
Prof. F. W. Sohiiii'lt.
24tt. tianejp fonehcn, btitraeltttiu '), girip-girip
blinzeln') \\ M rip-tivi') rennnt«n, M damrip Axigeu-
UiBnliti S np afcTBMr des yeux)-', Klw brip Uinnla. |
iSO. h^itp nmuineall B krop nmumt hsItoB. |
251. /)((;',;, l iiifügcn, eng vorbinden, erobern, über- i
windüu II M rap feilbalton, M karap mit Leim vcr-
bindwii, B rtp tthnen, lich bemaiileni» mn Sklkven
auwhAB, B »0nfp T«rbiiidoa*).
S68. ht/rup bedeokoB || Khn *rop fnannsno» lio-
ilcoVi ii. S rilop verbergen, citiertilM n, M <irop über-
(It^ckmi, terbergon, B trop in au I'^luk stuckon.
2'»3. raprup niederfallen, ritprapa ausbreiten, aaa-
itraekfls II Klun kräp medeifaUen, Khm rvb, S ny
•Imii, UmIi.
254. burum ticb uicilcrlegen (von Tieron), ikrum
knien |{ Khm drum niederknien, sieh niederlegen (Tiere),
S mlrom wA niidmiiHBU CV<>Vd), Uw fW», B rfim
unten.
256. dg^vm-s&nm aehr faMrig, •ottig||Khni rom
Hmn (dee Kdrp«rs), Kh» irtMu-lniM reich versveigt,
B rdm Dickicht, M X-runii der innere faaerigo Teil der
BiDdr
2541. gi>iom wann, heiti — b ram, heiü, lau, mrani lau.
257. Air»m Ncbeufrau || B rxM lieili «]■ Nebemfreu
bingebeo, lüuxk rmm Verbindung.
tB8L »tp^nm voHtttndig || M Hi genug.
2.^!t. tiii-ui H.-chs " M trau, B tethtm. .S
2(iO. K.rt> beuurtthigen (,to irouble") Ii Kba /tyriA
itttem (,to atok««).
& L-AailMt.
2C>\. bul» Sohcukel = Kbni Miau, B, S blu, X puhh
h aohmebeen, wafldeeii || KJuu läif mieeben, Khm
Mdjr geedimolaeik,. Mfgelüat, H liM AnflUeen, 8 lai
9R9. h> (ver)bre»nen, loh heiß || B phi, S pla-nn ')
Hamjrif, Kliiii /^W.. I'unti-n, N j..dii-Uir,i 1 li.iiinii-'
2r>4. laia') H^lft« ,| Ii Mah getrennt a«in, 8 koniuh.
KluD kanlAh halb.
SMk *> mit der Hand «aiaiBdii jj Sbm pnlt^
nidb njudroll Mnnmeln, B Uh, pith temmcht ai>d loi-
Ideen, S' »iiiiiiiii'ln, -N li-il. iilfiin'ii •<ui.'1ii/n.
266. hiitak ruiniert, verlaisen sein, Kuin, Schwierig-
fceli II Khn Iii Tsrliiaeo, vweifau, N «»•fdlr-Afinu i
') Die bvidi'u Formen betrachte ieta als zutainuicn-
hAu^iid; ich m-bme <1ä>> xwt-iti» uls t-ine dorn Auspuis-«-
punkc*- der B<'driitiiris nach nAh<-iNti'li<^tid<' an, inM>f(^ni
niiiiilioh , TU'^ammenzioh*'« der Augenlider* din ur-
«[»riinelirli' I !■ riing 7U sriii scheine. Iiiwfern dann
dir-ti-s /u-^iiiiitiieuzii-hen nicht bloU hei «tnrkem Iiictit
vt.'<(tdti<)>-t., miiuItu tiuch Ix'i inl<-nxjveni HlxmcbAMfl,
eutwickelt »icli ilio Hodculunt? „f<ir»ch«!n".
*) tim = wjssun.
*) Rrt ixt m^lieb, d«0 diexe Urappe mit der vor*
ht r^'t-bciiden Qtoiebang «nf «Imb Bumm aurflckgebt,
dessen Unudbedentaiii; die mu ,(reRt)faAlteii'' ist.
*) vd s Keuw«
*) Xttia dee Febica dee A^Aaifaiatee e^ 8. Mb.
'l&l. mtiuk-tfiluk elend aussehend, arm, berunter-
gekommeu |j Khm ghluk, glak erstickt.
366. Ifljf g«rb«D. etoeebilen || fi IdA. «Uk eatbfllMB,
ebeobSleik.
jr,'i. >i.r/ri^' hiiu^inri'iuii-ii , (lurc!it>i>lit(-n I| N Iqhjl-
imiü durchs Herz stechen, VM <uJl: gegen jemand renntm.
270. eh* flitee, Flwam* || JOu» mla* gOaieBd,
tettchtwillie
971. ffolo*') lleeMem weben ||Ihi JtflMi iMm,
wi[ii1<-ii. Klirii tthluii. ]! kth'i St,nckc dnhen, V ^'n
ditluii, >i HtUitin-hula berumwirbelii.
272. guüim'gtÄm knseeia, «bertog«»! || dun le*
Venwcb.
S7S. MM sofleeen, aneaBmda II Khn fad eeamebu
Khm taü, htn verbündet, JA galüü viel.
274. hohtn Mehl; in Mehl, in Staub sermahlen || Kha
ihluii /i rsJ'>:t n (,to pound"), N onlon ein l^n-li l)"!iren,
Khm luh aushöhlen, bohren, B söluiii Üimbeu, B hülmm
in Btieke fallan. ?M Ia* aehmebea.
X7db It ulon huig — S klan, gian. J
970. aloc-paloc abgetragen, orschüpit || Kbe Ittt
fri-il.'kf<.i(!ii. aiitreiiiii n, .N ii-i'ir ii 1 •getragen ÜMt einer
Schlange, H el Iw l,,i,.t} ubhauten.
277. lacUica ikeh und breit, weit || Kbm UU dA
•uedebnen, B lät Hacb, Kha lat-lat Detgtfa'Wii.
37S. /'>{(*£ aunprensen, jwloi, jtoM in Ueinen Quan-
titäten a\is einer Öffnung hervordringi-n (Flössiges und
Uiilbliassigus) II Khm Uc heruustlieBeu lassen, tiltrii<r«u,
B lef her%'(irkt>niiiien, Kha lait freilassen.
279. gdm leog. grot || M gaM verliiigern, M pUAf
N cqhn lang, B MA*)-*«bik LBngl«^bigkpit.
^.1. hii Ml PI' um) kriechen (Srlil;i[i;;i n . Hr^'en-
würmer)j| Kii» ium^tatn wellenfiirmig (^wavingij"), hha
ki/tlain aufwinden, N lain heruradrehaii H ton fUittt
henungeben, H gaUm Umdrehang.
981. nlef-ulBf T«nriiTt,«nMini, Alf K«ifaaiidea(Bnn|(*)|
n !/tl , läl aligi'stumpft: v.r.sirrt, ?iiih S'r-liw. i^'c-n g*.
itiacht, M jiiut nusgcloacht, K)is:t iai, iut auaiiMchen.
282. 6i7fY blit/en, funkeln j| Khm NM eraebeben
und versebwinden wie der Uliu.
98S. Jtotol Bnilermeieer || Kbm Ut nuflekitnifMi,
Kbm riiläi siob «bnibm («a'deoreber'^, B tJM Bind«
wegnehnjen.
2t<4. tlH pflastern, «nlbeii, ijilft kU-ben wie ein
Ptfeiter, kt» püaaiera, ütanb aufiehmiereB, tetuo
•tailUgllK Me eieb dae UMri«bt mit roter Ferbe be-
S8B. lin presse.n mit drr flandU Kha kaltn ergreifen.
28fi. tiilip-i'/ilip l.llii '. lii — iOiii 1.1. ./Ihr
287. lep SiiUic uuricgon |[ Khm läb üburxiuhoii, salbeu.
2s.S. milep, müep ÜbereiaaUnumiug || B Idp ge-
nflgend» ent^pr^cbend.
969. (/(i/<iy> Oaeb decken, bedecken, Terdnnkein,
^alop Ot>«rdeeken, lop auafallen, verlorengehen, alap-
') Diese Fomi liefert den Beweis, daO auch bei
<*nnt^l' der l'iUatal- in d.-n (iutturwI-Au^daut nl)erg«hen
kann; vgL Um, §$ • und CS. Aber nuob die Form mit
pelatnlem Aadaut liegt noch vor in Vr. 9*1.
■) Mb B leben.
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Die MoB-Klinjor- Völker, ein Biadeiglied cwiMheo VöIUith Tlputi-Rlasien?" und Aiistroiiesieus.
»7
olnp dämm, alap-alap ermüdet, «nchnpH||Kbm lap,
lub »uswitrhen, bedecken, Khm panlap betäuben, be-
■iürxt uifteboi (,MoBrdir*X fOaa aamtap Oknnnoht, B
Up, top bedwkra, SberMbwmanMa, mtorianslMm, S
Mop hi'i ul'«!!!: zpn flluliii-lit I. M lihip untertaucban,
Kba ifiylkji bwitstiken, ul»«il]uü' ii, N 1 <p-ktßg Schulter
bedocken, N pomlöp ünken.
S90l {g)aiüm galam uilMitiiiuut, galam dnnkd, aii-
bartitnint || Khiit lamUlm iiniiitiM, m dar Grau* «Im
G>"ii.'iif>krniTCa, Khm ^<i>ilim kuiim aOOb lidllbtrt U
Uaiam MjLiwere, «cbwinr^ci Wulkeii.
291. heUtu ein «eblceht«r GMobmack im Munde ||
U läm Mtct, S rmm, M AJeH»-^ Kbs i«m-kr ^Mehaa.
S92. ^olra* eiMB 1iai4aai**n mit Lehm |rflulfln|
B /^«N, liim rollen, eiripacken . S I/rin , löm äberzi^hcn,
ölen, M $lö bvilcckeit, ub€iiji«it<j;j, Jvliiu ghlü bekleiden,
bedi-c-k«n.
Uewalt, Uotenlrflokong || b puläm untcr-
dr&tea, M |mIAm waeMmu
294. tat da» Ganzi^ alle«, ii'^ wit >iugebr«ittt||
Khni läy Zeichen des Plural», KIdu pläy mehr and
mehr, Kbin i.iUnj. M tulm . Im liroit. i! Iialai im lir
imti mehr, B Hat, S plai atubrcitcu, Ii lot ui^ ii iiu fir,
N 10«, KhB i« dn&
295. lot helf6a,ta|^iaitaB,niniiiiinDH H tot If'raiitHl,
31 phalai Hu unttntflttm ia mner Arbeit
211C. Intluiui viel Plata einnehmen, nus:.'. iiipitet ||
M la^ ämeh, Mubraiten, B |»laiA di» L&ugo Uet «o»-
AriBM, Un «fi* flberffieltak
II Khm
9. W-Anlnut
997. lerwe ftb«r-,
/' i" ändern, Kbm pM*W*
cirtibcu, quer.
anö. Cficak spultvn oder brechpn {| M kwak eine
Hitfta, B ifdk Z«tMb«imim nriMban nrai Biiüea, S
mmk feftffn«t baltrn.
299. Ifn ^ii - id- iiihnttuln, lüui'^'cii '\ Khm
iamök'iairok Wellaubowegang, N H-üi-iie Ferment, N
va»4t-^ flberii«D«a, H kmJt MrfhlBgen, Dw «M*
800. «ImnnMiTarffA blitfMid, Mbwabeed, «BabMad,
J'.'iiii M-}iiit(<'lii . iliiiii ■ iliijii ' ) fi'tiwiui^i'ni] . laK^nN
medcrhüogtiii, Utuiuulu „ M Lwhh authiuigeu, hh^ khih *)
^truN oszillieren, Khm tulynii hängend, ichwebend,
S •im Mübiogai, Kbm doii W>ga, B H^n MbwimoMD.
801. kamt Iraekneti (1 Kbm imt trnek«n, «ihe. R
i^uil übe, S »uit rälu'. ti:iit
308. gamar ■ gatcar verwickelt, in einer Yerwieke-
taag wUb befladtn B «ür hüi and ber nah ««ndaai,
?Khm ttur Liane.
303. Irirei -Uteer auf- und nkderieb&ttdB B Hör
') Auch ditw Orappe iat «in «videiiter BcweU für
daa Übargtbn 'VOB im (na) iitfa (la) meb bei Bma-
tUi; rgl. 8. MH.
'I Ü7;i7i -i.L-li bewejfvu.
ArIu* ist AntkKipoklsifc N- V. BA. V.
9CM. gtrwel King um den UiJ» (Ikii l auhuu usw.),
jt^irti - ivirei »ich bin und her winden (Warm) |1 Kbu
wü lish am nob idtbit dreben, S »A einen Kreil vm
ein Tier nnudMO nmi Biofenfea, M gui^*) ia aia
Bündel l>iri>leii. i>v \^ybuk Umfang, Kba Inniar Kida,
N igici^ rnnd, N tt^ioi drehen.
10. S-Anlant
305. pQ»i „an iron staple fastening sbare to plough"
306. ta$e ausbreiten zum Truekueu jl B iai aus-
streaen, S iai auagieflen.
«KT. M Uaa = M. Kbm d«; Brfi, 8«U, KbuM,
KM Hob.
806. »o durehbolirt'ii, st*-!']!*-!! '] Kliiii sa ••teclit ri.
309. »o Genieb, riechen || M ptua (icstauk, stinken.
310. lami-i>asak kicibrig, Uutkaa Uabao, nnriabalk
«ein II Kha «o/i kleben.
Sil. guwn-gutuh riMn and eeb«»ig«iMl || Kbm »St-
Sl'i. goituit uju:hfi>lgun, uN«on eng befreuuUcl, guter
Kamerad sein || M rosün beiraten, M gayün Gatte,
Gftttiii, Kbm da* woUea, liebeo, binden, B JoA Paar,
b «M tadaabmaii*), Kba mm ajapadMa.
818. gu*U£ »ich 7wisi'lii'ti i«1i'r in l Uviis sf.iß(>n||B
m>c' Stieb eines In*ektt >, S .«u>r Stich ein»« hkorpions.
314. hoMtc aus dem Wege aaUab«B. kam
a«itwirtal|Kbm »iek aebiig.
81«. iM*) Saasa, Taf » Kba alkl, M «M,
ihiiai}.
316. darniederliejren, wie Pflaneen im Winter
crsehöpft sein; lu-,\viiiilcu . pi sri juttel unsuhmackhaft,
«nappatalUoh, »H erschöpft, beendigt sein || Khui mtritt
obaa Wert, Kbm «tf bMaha Fkrba, Kbm paiiaM vaD»
ständig Torlaasen.
317. moiut beemHgen, darangeben; verwelken, uMf
erschöpft llli-<i^|iiii;i>'kli;if( , fuiii', wrlk l| Ktnii
kh$ttt be«lürftiir. Khiii kitiuU Maugel, N gqt-mM't ver-
gessen.
318. tun kofibeallM öm, Khm c/ia'ia, B iia, S aim
foUatindig gckoebt, N iiiiin-btjta gekocht.
Ktn |.'< licti, vorAbergehea II B Am M galMn
oder koiiinieu Uaginnen.
330. .tnn l<>or — Khm «An.
321. ergreitai, hidlan, laaseu || Khm cup er-
greifen, 8 eap faaaaa, H ihek'iap «ni^ebftrig, M h6ap
I verllinden, Kha iop, N opiuipa ergreifen.
322. «M (ieflügel ^ M ci, B »f»», S cmib, N iicuij
I Vogel, Kba »im Vogel, (Jcflügi"!.
828. hgrmtr niedergehen (Fener), naoblaaeea |1 B
Ur laagwailiir« ttbeidrftaaig.
I 324 hu$iar intelligent, schlau {| Khni aaitirr mit
Vursicbt vorangehen, B »er unhörlmr vorangehen, 8
Htr «irtbaifahie^ lÖi« «ter baimtäekiaeb.
') 8. Or«, § 14.
*) g. Orb, S lOId.
•) B. Ora, 8. m. Aam. S.
*) Vgl. H. W>a, Aaaa. 4 and Moadirf. Bbbar atAfi.
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M
Prof. P. W. Sobnldt,
325. osar broit, weit, pasar sich aasbreiten, zu-
nehmen II Ii >vw <;i L»fi (Bnito oiiiM StoSM^ H ')
4m BaiiM auaatrecken.
SM. IMifar UamimxBg, verrenkt, «ngwUllpt
•ein II U gasow «ich aobrSc aenkeniL
837. nVr)«üa« cittern, j>99ir anseinanderspritzen
(Wanaer beim Auffellen) [l M kasi') tUi- vt,, \<i\n >'u
achwiudoiig, Khm ean'er wanneu, N kosi^)-hqna Korn
aiaben, N poii^ynäii vorwirron.
328. M««al miachen || Khm ntal beMge Bewegung.
S99. HMil liooh, groß II B MI ein wenig orbahen.
II. H-Autlaut.
890. ho Anruf, hoho rnfeii||Khm ho HäiagßgeaeknA.
881. iähok Vtid, JbvBrflKbm tOlblfc Zorn. B hok
leicht zum Ztirn geneigrt, hoSk-natö schelten.
332. pohak (ab)beiOen, ▼erachlingen |; B hak spalten,
xerreiSen.
888. jraAoN zerbrc«heu (irdeoe GefUie) || B Aon go
•pttlteo, gebenten.
S34. hQhui Vii lfniBIIKhm JMverMUiogni (Uftd-
weine), 8 hui cu riir Hchlürfen.
335. hi' liut ''i's.<hi ipu i l!<ideu)[|füini Auf omidet,
erwihöpfts N /itii-c^ii« ab^fciebt.
33ü. Aue »ein, werden, vorbei, beendigt sein jj Khm
hilf beendigt, Kfam lähOy Kuhe, Frieden, S hoi been-
digt, B hin weit, geriamig, abgespannt, N kohoie-oal
gaiÄmiiii,'. N Ii"! .•nf.furiiv
337. hoe Wind, Luft z= N häi, hei, /tüit, huui.
888. ImAm* aebr (aln wie M«bl oder SUmb i\ Kb*
jijkN4^i»Aiii sleitbig.
889. bohor-Mter Hamialn dee flüllaiMlaBWaiHn ||
Khw /j» , s hör üiafaD, Kbi taid hur-hrn" Oluokaen
'I4il /(«i reiben; rauhe», kratzendea Gefühl || B har
die KeU« krateendt, 8 Aar fttsender Saft dar Amfliaen,
?Kb» Aar eohurbohaeidig.
341. fjitfiir MTÄffwitürhr'n. 1)ok!iiii»ti:iacli.'ii \\ Khm
hier au«ttetfti, steil v ur broitiTi , U htm-, KLa pyhiar
enadehuuu.
842. Ituhel w^gacbwimmen, hehtt weggeapdit wer-
den, weRNhwimineo IIKhm M lAwiiiuoeB, II hl treiben,
aebwimiuoD.
MS. fjuhid aufi«hieben j) B hoi, hol abgebraucht;
Mfta9ipt'''nser.
SU. hui rebellieren |[fi hui in Zorn geraten.
84». (iah4U-)Mhat wehwenden \\ Khm ikiMt Aber-
■ehrvilen, M luth uberfliefien.
rv. Wortvorgleichun^ zwischen den
austronesisohen und den austroasiatl-
flohen Sprachen.
A. Vorbemerkunf^en.
1. In der Urthugraphie gibt aa keine Veraa-
laaaDBg, Ton der Schreibart, wie aie obnediee in d«a
meiatem aaxtmtir'ni.-elioa äpraebea ftbliob iM, sbnig^en.
'> (,ra. r:.
') >, (.1 11, i fl.
*) Ueziiglicb de« Fehlem vun r ». 8. 8&b.
Nur der giitturule Explosiv- AusUut du» Mttluiiachen,
der von manchen i/, von anderen (Favre) k geachrieben
wird, ist hier mit dem gMcbeo Zeiehaa wie dar ent-
•pr««hende „ »emioonaoaMit" (aelMek*) dar Mündig
Senoi- und Hikobar-Spracbeo, nämlich als geschrieben,
da er in seiner Auispraohe diesem Laute wenigstena
t'-hr tialio kommt dii<I .«eliii^in Wesen iianh afa^giawiiaB—
in die Kat^orie diaaer Laute gehört.
8. Da bier auf der einen Seite niebt eme. aoodara
iliij siitiilliclicn ;iusti-iiiirsi«clien Simiclu'li veiylicLnn wer-
I deu solkii, so f.yhaht sich eiii« guv^iasts Scliwitsrigkeit,
nach welchen Geeiohtapnnkteu die Reihenfolge der
Wörter beatinunt werden aoU. J)a dae Teigleiobende
Studinoi diaaer Spiraabeii noeh niebt eo weit gefBrdert
i«t, daß mau f&r joden einzelnen Stamm dos^eii nr-
sprünglioho Lautform angeben könnt«, so hube ich
vordcrtiaiKl <lit< l'itrnieii i1ea Malaiischen als die
Standardfurmen gelten laaseu, waa, da wamgetoia im
groQen and ganaeu sein An- noeb mriiT Hin Aadaat
am beaten erhalten ist, der voUee Riehtigkeit am
niehaten kommen wird.
3. Bezüglich der Lautverhältniiae der austro-
neaiaebeii Spnoben iat ee hier nokwendigi TomOfl^eh
daa Felffende iMTvenulMben:
ai Im Aiilsiit i'il.!. Siamnios) haben ilii' Pnla-
taieu, diti ftuhuu in den austroneaiiicheD Spracbcit
nicht die volle, durob e, i beaeiehnete, aondem ain*
feinere mehr der deotaba nmeigeada AuMpraobe. s 4
bsw.^, hatten, ein« ooeb mehr dar dentalen fthnKcbe
Aii«s]ii:ii-he, = (' bzw. d\ augouummuti. — Ihis \ . i -
hüUuiü /.wischen Zerebralen und Dentalen ist auch
hier noch ein so unaufgeklärte«, daO ich beide All~
laute liier ebanfaUe in einer Ordnung aafi&bn. ^
ESn Sebwanltett ewieoheo tönenden und tonloaen
Expliisiven findet, uucli in <h:n liii-Htt uruv^iiolii-ti
Sprachen statt in deu 1-iiJitiji, wa die jct^igcu Atilaut«
ursprünglich Präfixe vor ya- und u-a-Aulauten waren,
die dann bald die (urqnrdqgliche) toaloaa, bald die
dem tSBeadea y- oder w-Anlauta airimlKerto tSoanda
Form annahmen und im I-aufp <^cr Zrit in der einen
! oder anderen Form mit dem Sisaiiii<i zu einer einhoit-
! liehen ßildutiL' vriMlmielzon konnten (t. darüber he-
iMndera Gra. ^ 19!^ und 800); ala Baiapiale daf&r ik
dia NN. 88^ 9«, 98,
b) Übergänge im Inlaut /ui^chtri t>, ii, dann
(I und e, e und ■ sind vorbauUeu, m ist ai>er noch
nicht mi'iglich, allgemeine Go»etz«r darüber aufzuatcUeo.
In manchen Fidlen erkUrt aich Wechsel von u und o
ana der Bntwiekdttng von ursprünglichem ua, ica her,
wie Wvi li-^rl v.iu ( iinil ^ von ursprünglichem /ii , ./a;
s. Gra, V,)',>iL uuu 2'MiB. Die AnfangsforTtieu dieser
Kntwiokelung, ua bzw. ia, sind selten noch erhalten
und dann noeh vieifach in einaelneu Sprachen di«
beiden Vokale dureh die entapreebeaden HalbwikBle
ir und y oder auch dun!h h L" (ri.rint (iih <i. i>iit, ihtt;
8. N.\. 82,115). — Der ah I't /tet buzcicljuttü kurz© Vokal
der ja auch in manchen austronesincheD Sprachen schon
ala ö geaohrieben wird, eotapriofat tataiahliah aveh
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The Mon-Khiiier-Vö!k>'r, ein Hiudeylied zwikoIiüu Völkern Zontrklui«Df und AuttrooMMlit.
9»
iImiii Bniitrna»i»ti»ol»«U SchwuüJ\ i>kii| i> fi'. ti') und tritt
«üi'h wio liiev-r für faat alle «üilr; . „ '»'uktde ein"). —
Ihi wwoU in dm awtroMintucbas ala «kn «lutronp-
riteb« SpndMn «nprtngjkli in gMoUoanMr Sniw
ein Dipbtbong nu U stehen komit«, bitb« ich »cbun
oben (S, 72b) «rw^amt uud tugleieh fcczoigi, wie die
jetzt in rioii iiiiAtroiieiiiobon Sprachen vielfach sich
fin(i«?udan au - IHphtbongen zu erklären sind. Zweifel-
haft, wie sie gvfaSt werden (ollen, bluib«n abvr rur-
Itaiig aoeli Formen im liiakMwritrhim. Buginwiiohwi,
I^ItliMlMn, MadegamMfaco mit a1, lil, <1«b«ii tnden-
ein ithi entspriclit wio iti
J:HU
^".■Ä-'-ll-
über palut, fHiht, uud Un ,Eskrt!möut" gtfc'i:iiüliöj' tnl.t.
Mir leheint ee noch am anraichtsTolliten , hier alle
StÄmme mit i (erentuvll auch noch UUrr la, i«)-Anlaut
Bit KoaMuat -(- a-PrUx anKOnebmaii. — Dia ur-
•frtm^ialw QttMtitkt im TokaJe im AnatnoMiiehou
im lisb Biebt mtHtr fortilcllw, lie «tebt jvtrt viel-
fach unter dnin Kini'aB blufier Acaeni|.'i!^t't/>'
o) Im Aualaut sind in «amllicheu jiust!oij>;'-i»uluu
Sprachen, wie das in den auitroatiatixchen Sprachen
btim Mob lud warn Ttäl aaok dan uderaa Mon-lüuner-
SpndhB (uci Kkatar} IUI iil, die MBteleo.
•owoM der explodT« ^ der aaale (ft) sUundan
gdtommen und ebeuo wie in des mtroMUtiMhen
Sprachen durch Dental, mebrvobl OMihdorahGattaral-
Aualaut engtet worden.
d,i .S>'lir wi'itgehender Lauttehwund im An-,
Behr noeh im Aiuleat iit mImo bei einigaii iadooeei-
•ehaa, rtlrkar M im meieaeiraeheB, em eHikiten
bei den poljmeaiseben Sprachen eingetreten, »o daO e«
oft uumäglieb iat, eine Form dieser Sprachen voll
uuil b<jii!iiiiiiit /II ai^'Qosiciercn, ohne die entaprecheiidi-
Fonn der übrigen indoneeineben S|<raohen daneben ta
halten. Bei der folgenden Vergleicbuof; ist das letztere
■t«4a beeofalet wid deeiwlb aientale eine Fenn der
ndaMiiMhea oder pctyneeiwlmi SpndMa flr tich
jtl>'in mit I'\>rtni'ii ä-T nuflnMliltiMlteil SpIMbeD in
Vergiejck jjtjsytzt wcirrien.
B. Die Wortgleichungen
1. Ovttvrel>ABleai.
I. Mül. , J^v hiil.i. M.iil j.al-ii, I)ay. hak<> to><x\):,
klebrig || Khm käic Leim, M kaic Leim, Pappe, N paknu
') Kr wird ellordings wohl nicht so tivf guttural
(eapmehftn wio die niiitmA5iatihcheii Vokale.
') S. darüber J. L. A. Brande«, Bijdrage t<>t da
wrgelijkende Klankleer der Weateraob« AfdoeUng van
de Ualeisch-Polynea. TeeHemilie. UtNdtt 1M4, B. MS.
ud Qre, § 8&7S.
*) Bte ew der Mar reielMiB, vIellMh nieht |au so«
WoitHal« entnrnmawtem BtttniQediQltea
r hat Herr Pral>Dr.H. tCera dieOfkte gelnto» einer
ud «TCstmileB XoRekter sn
■vwie Mr die anbifieheB Zu-
2. Mal., Sund., Day., Bug. riku Bat. $eku, Tag.,
Bit. »tko, Med. mtnil-« Ellenbogen, Maori kokoiM Eek^,
Tonga fall» EDenliogBiit MarqMe. Aofa» bai^ea || M dm-
kau Eeüiie.
3. Mal., Sund., Jav. kuhi , MaJ. /i. Tat'., I'i'-
kukü, Mak,, Bug. kanuku, Mauii maii-kuLu, Titliiti
mai-'u'u, Mangareva mate-kul-H, Hawaii mai-nu, l'iiiji
kuku I''iiigernagel H M kuk die Fingernägel hiuein8t«cken,
N Inkok-hnha schnitzen, kerben.
4. Ailgemaio IndoM*. ütam'), Helaiua. Htm, im, im,
l'olynes. ika, i» VUA = M, B. S ka, V td(>, Kha Hm,
SjiJll, hi.li.iK
ö. .Mal. lii'Htfl., Iteiiluik^}, Jav., Suml. I^tnkuk,
Mad. fonkukä, Tm. imul.nk falten, beugen, Polynei.
Itiko, piko, pi'o gebengt krumm || S MNait Knie, Kfae
piftikhoh ') falten, baogasL
6. Mal., Sund. rdW, J«T. rekef), Mad. rtkÜrS,
Bat. hkot, I)ay. Ifk«, Mak. takka, Bug. rekk^, Tag.
ilil. it ^<>li'iirit. verbunden, Mnta t'oXff t>Ht piincMii'C'ii ||
U L'it, kot binden, knebeln, M daiai Kuut«n binden,
S kot (an)biuden, N kqkqt haben, b««itzcn, Sant. hmf
Hand anlf^geot amala«reD| iüia (ynfaU
7. MiL, Kavi, Jbt., Dbj. «dhil, Mad. «aJMM, Bai
tahHt, Tag. kütnt. Bog. t&m, Efate milaiu, Mota ma-
ttigiag, Südweat-Neaguinea mcUau-ni, Polynes. motaiw,
mata'it fürch'i ii Khm Äm/, M lui nt.
8. Mal. dmi-ui, Kawi (jlnktit ->, i>uu<i. d tikui, Sampong
iTuku, Muk. mk-u, Alfar nAtU Kraut, Gra« |{ K kiU grüa.
9. Alt- and Me<q»Y«a. mUt FeiB. aiaiiaWt quAloB,
Tf* ^ Voam», M«tt. 1I«L «dM, ümm.. Hong. teMf
l'ein, Fidji MiUa ilfam, Beekan, Mot« rakut quälen,
Maori hak-ihaH joeken, Tahiti hahai betrübt |{ M kit
ln'iü-'ii, S kirf yii-Vi-u, Klin ttiaii - il;ik liid/ jucki'n, M
#(Uriit-<yUa Arger, Khm Bonktel Zahuekiiirvcheo.
10. .Mal. makan-an, Jav., Bit. paian, Day. y hm
Mad. fahmmm Mahrang, FU^i teM't Mota ^ eaaia,
lieh, gemix'iit li^tn-, xn ihm micli jin äif-^-r Stclli- dtT
wärmste Diuik üU'L-'-fi'r ichrn — B-zm^': ich 'int Ab-
kürzungen der Niuiii-u il^r iiii.trviif^i-n-htai b)>rach«n,
die sich im allgem' iii- ii vi>n >.'lli.i •■rklurrn , b-ni*>rke
ich nur. daUJIfai. ~ >I.il:ui.<:h, = iI:>ii-:,';isrii"icU i»t.
T>ii»»" ntix'rniii-si-i >><^ y. .trii «rklar» luk» aur mia
U it.-li- ml ,iu^ eint iu l'r:i:iv i •■ Stamm Snfflz
Hr-'tn {za l«t>ter«ui ». H, K i n , Pidjitiial, 8. «"). Pus
(tanze Hellt, cnlxprecheiHl <lt'i lläuflKkeil, womit diese
Inselbewohner deti Fiscb autretlen, ein Saaunel- oder
vielmehr ein 8toSw«vt es ,VUhmlk' dar (vgL H. Kern,
a. n O., 8. 68).
') Von dentelben Wurzel kkk aoek VaL UMi,
Jav. Iruirojk , krumm". U. K.
') ü. Orb, $g Mld und II«.
N'pbenform Kawi, Jav. rakH, drkH, Kswi
^H. Hi»rhln (^)iOrt auch Jav. VflkH .eng
banden*. K. K.— Ikua könnt: fldji «wAoto i
Al^avBB. nnifcit .omatrengetaB*, Netjev. «mWC
wiidMiln, He^Jav. tt«, Ta«. AfM. Bia. Baad, AUp
and Nm^bt. rwMf gegeMinaBder geklMurt. AJIjaT.
laftMaB,lla^{aT.MlMi]UtaUaiitar. 8. Kern. Mdjllaal,
%. 1».
') IkHf^Bfa dMitl. H.K.
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100
Prof. P. W. Scbuüdt,
Sidwiit-NsqgniiiM kamt gam, hmd, am, kai, PoIidw.
11. Alt- und NcujBV. iiiik'ii. Bi« , FKiy. "i'd'in,
Fiflji iiX'anl'ti/a »ich zuf itrin'n. Midu kuLu fcisttuiluu,
M*<iri okooko im Arm tr:i<.'>'n S ian nehmen, halten,
Kkni IwM Otinowi, B akun, X iäiift Qwnahhn
la. IbL, Sud., 1)«7. Ut*kap% Jwr. üMlp, Ml
dakop, Tag. dakip, Bul. »ikop, Mong., Ponos. linkap,
lient. rakup nehmen, grreifen fMaen, MaL dakap. Bat
dokop iimfaM«ii, an rit-trx ri , 1 i<iji roitoixi nmarmen,
puken, Mot« kait, lakuu, takau fuMD, Polynea. tango,
fmkgo-tamtn fmaaen, freifcn || Kbm t«p bmböi, faMit«m,
Tflrlmndt'n, B kap U'nt eingefügt, pAkop verbinden,
8 kop für einen b«iitimmt«n Preis nehmen, N knp-
hatn festhalten, K)ii r("/> i.'i'-'\f< ti
13. Bul., Pak., i'oii«!. rmikem, Moug. lankum Haud-
Wtttf Fidji daitkom-aka zuaammi'iiIVgiBll, Ma<>ri, Sum*«
90, Mikori, EUwftB hao mit Hindaa »Mwcln, Smosv.
MO iinnD«!!! If It k«m MMinMb, S MftMi 6T«ppe, Khm
canit'oiN StfmiD. Tniiili--, S ;i>7.omi Knm/, M kam m-
■amineu, N heniom >S«taiiiiiluug von kteideni, khaAAMm
binden.
14. Tii|c.i K» »aka», Ibas, toiai, Mioog, taktriy D»j.
Mi, Vesrit« iaiait Fidb'i IMb Mtf», BbuHM «k*
ntif»=irtf> II N itoi Haapi, Gipfd, SiMi» Sraiuif iM,
ArN, ik'ai Haupt.
15. Mad. brakait Eidechw, Fidji vokat, ttkai Cha-
nilMo, ?PollyBM. wtok», wto'o Kktechte || M *ag>-AMi.
B MtiKy EMeohaa, JOaa fa^^tiojf duuflileob, N lodA
Baiimeidechse.
16. Mal., Day., Sund, akar. Bat. akor, Maig. ixiAa-
(rri, Fidji waka, Mota ^an'u, Polyn. aft«, «*« Wnnelll
B Ast bis mim Urnnde gtbaa.
17. IhL, iMTn Baad., Oay. kikir, Ihfc., Bag;MbKn,
Tag. lh'A-i7, Mad. kth'r i Fniln || Kim tatkier ijuetacheii,
Khni kier, gier wegtR-iiiiit-n, glaohniMbeu, S kir b«-
lustigen, ß / 1<'< • iig, dioht, H iflllB «111111. SMut htT
wj-gr^ÜK-'n, jKiliufüu.
18. Mal. ekor. Bat. ikur, Altjavan. iA-m, l'ag.. Bis.
ikuf, Bog. «jtO( Mak. tAioik, PotTn«». Ailti^ A*h, «Im, iu
Sehwami || Sant. ter hfait«n, nMh.
Iii, ,Tiiv:iii. kiikiiT, Ibiiü. kiil.kiid knljlii'lii, kratzen,
Mai. kukur Kiaue, Mal. kuiuran lus^tlu. Mal., Jav.,
Sund., Day. Viikur, Mak. t'ukuru rasieren (BiHrt)||Kha
Unr reibn, niMdu«, S kmar, B Atior, Iwcr, nipefa),
bohmi, M kwü» Bpaten, SehiuiM
2". MaJ., Jnv., Surnl., ftrit. piilul, T.iff. pr.f 'M, Mad.
pui'a schlugen |{ S koi Itutun tiUltüi (.luil der Axt).
21. Mal., Jsv. kiki», Bis., Bat. kükit, Day. t'iti«, |
Utk. faMlM, Mad. MAtf abMhAb«», «bknOaeii, Tu«.
ftMbMberaiidESmai \\thm htt», gU» wegbatani, AftiV« '
sobuäu/A^ii , liiuwegiiohmen , Khni keh herauslirnt
Khui kakt» leicht kratzi'n, S ktch, khieh schoäuxvu.
>) TgL MaLfflwilpiMiiiehafni« = dieBnmrbww.
*) Ton danalbm Womal Koäb. Kawl, jr»v. tiklp
aUCaxsen", aueh ,B«iW»ffnuug'. H.X.— D«mi Alljav.
mMcep, rahkrp TolUUlUg, NeujaviB. toMtip MMB'
8 kik abMhabea, kb» kkuh Mhtttafai, N tolA« mb-
23. Alfj.'ivaii. ((^-.M sf.ir'., tiiufijj. N.MijcivaiK idi,«, His
katkas bis /um AuiWr^Uüi, Ma^ri kalui ( l'i^-itn)
Kraft, Grenze 11 B kaih schwierig, ß keh voilt-inlet.
83. MaJ.. Jar. gigit*h MwL krkOri, Mak.
Bog. OM, MM* «dt^ MlMitlll Ut beiBn, Kfam M,
K leoZ-rnil'/i knirschen, ''^ kien nagen.
24. Mal., Sund., Day., Mak. ttmgon, Mad. foJtiMd
auf den Schultern tragm |j Khm ffl*« fii*, 8 fM auf,
Obar «(was Mtn'ji
S6. MiL, Al^aMM., 1^, Bia. taitfM», ttaag,
witngoH aafstehen. arwadMa. Daj. mamanguH auf-
richten, bauen, Jav. trangitnem Baa, Fidji taM^ona
weckt'ii i H V. ir«i'-h>-i>l (Ki Ik'?).
26. Day. tinah i- ackci, Mong. mala M mkgai Sonne,
Fi^ji atto Tagea*. Sonnenlicht, Mbta aMa tebdocn,
>f> ta aMa»niaa» «Ami Salwiiit Samoa »tiia M^heinen i| M
tiuii, Kbm (AiM^, Kha aM, flaut nn*) Sonne, Tag.
27. Javsn. aitap, anop, Cdridp ') Gihnen, Mnta
hagt€i Ofinang (von Wunden, ÜaaebtrftraiX MoU M!p*
aiafaMi Anbnwii de« Horgana*) t| Kinn Mf plntaan,
Khm gnnp, S gnh-tia, N hihäp, Sant. angop gähnen.
:JH. Mota N<ir-(an(/4W«/ Feuerholz, Mota nar-taireri«
Bchwane Asche, Kohle, Mota ngaiiiti) trockenaa Peoer-
bols, Mola tamgar-HM ima» Aaoha 'j || B ter anaga>
bnuint« KoUe.
29. Mak. <in<ira Tageslicht, Mote «illflr Uoht
werfen auf ||B »gr rot (wie Feuer).
') Diese ganze (11. ichnii;; j-\ fiw all.Mn sclmu
ein schlagender Beweis für die i^uituaiuieugehongkelt
der auntrone^isolien mit den aoslroasintiscben Sprachen
bis in die feiuKten Riozelheiteu der TiiiiitTrrhBltniwg
biucin. Denn hier liegt ein ganz Uberteugendat Bai-
apial dar Botwiekahuc «inaa gt* (ya«)-8teauaaB n
Ä». dam ü, dmo äk tot. a. Ora, § mir. Sa dam
gletofan fltamma gdkOrt aoish ooch Khm nies alab
sabntnaan, B gätA BtaMs und M pht/eh wegweiflkn.
Über die engen Beiiebangeu dieses Stammes yes zu
dem Stamme uas, dar ia H fttoa^, 8 lnaAi, B ttosA,
Khtii Loy, N ikigjk-halig aebaban. krataan andkatait»
s. lit a, $ 'ISb,
') Nebenform gtt, ged. H. K.
*) Der doppelte Anlaut g und k dieser Wurzel er-
klärt sich aus dem Charakter derselben als ehemaUgan
Pnifliaa mr aiaar Wnraal y<( (ycrt). a. Qr«, § 200.
^ 8. 8. SOa, Amn. 4«
Mit Javan. anap ist imnanMnnibriBgan Baad,
('afana/» „gähnen". H. K.
') i:~ >i-|jriiit, a.iLl ;iiu-h Mal., Tag., Bis. nana
.gikhneu" , iiav. huuana. kana, Altjavan. tcsMfi, Ne^jnvan.
wtha, mrna .offen', „öffnen' hierhin gehören, doch
bedürfte dann dos FafalvB des Auslaut p noch eiuar
Krklänuig.
Da bier dtuvb vielerlei Bild Bilgen der Stamm
dttrohava taastlmmt tat, m> glaab« ieh von der oben
8b Ma anagaipRMtaeiicu Bcgel , nie eine melaneiriaalM
Pom allaia aar Tergleicbuug zu bringen, abgehaa alt
dttlfclk
• ' • •
«- • • • •
• • . • •
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Dia Mon-Khmer- Völker, ein Bindeglied swifchen Völkern /««mtraliuiiain und Austroni-sieus.
im
2. PaUtal-AnUat.
m. Md. fWkl, JsTB. r«rdfc, Bnnd. e«rak, Tbk-
ftwNri'd, Bat sniak, D«y. (ofdik, T»g. *<i>'aJ-, «<J mj^,
Mkk. t'at'a, Kiig. I'M'« Eidechn» ]] Khtn äacak, M ^ocait,
II tlf«lnliak§ IMh aUeehw.
31. MaJ- Sinil. brnfan, .Tnran. krnfen »trnff — R r.f)i,
32. .Vi*l.. üiiud. i,ul'<ii. .lav. f, Iii' et, Haj . mwiW, iM»d.
X'H/M(rri, Mad. haltatru lilnti, Mi it h | Kinn s«t bleiche
Fwrb«, Klin mmiwI ohne Wert, Saut. «raohApft
(Pflnum im 'Wtntar)^ Saat, pmet-puft &d«, Sut tfr
erschöpft '),
33. Hai. Ctnt'iN*), Sand. f'trX'i'n, Sund, (ftntoin, i
Bat. «»IM»«, Day. lüifi Ring ||M kacin, Khm (^njfwi, I
8 i»«»rn Itiiit,''). '.'N tfiiin/ig/g pfrof.fen. '
84 MkI. <ii/'>i/-, .I^v,, Sund., Day. ad'aA emiaUeii jj
B t'ik f-mhäen, mit linh fftbieu, 6 Aidifc, AoMoit, ha-ijak
wiiamUai, lioii aufmaolieDi H ^ak fn/ßgäati, Khm yaü;
Mlmai, ?S «pi«a(b« (ka pooxV.
3.^. .N[.il., Suiui., ,)av. , Mak. ir>iiur,ni, Hut , flu;;.
tTiKi H», Mad. ti'itmi'nfl» , l>ity. hHtKfuH „potor nur ia
tAt«-" II S ^iiv, yun aufheb«u, aafhängcn, B i'ün tiinh
aofrcebt nUüiea, Kbm «^yw« aufgehängt, Kha kgfim,
lyi^iM etwa« in d«r HSlie ««Igchängtc«, Kha m* wtf-
■teheu, Wa 9«n usw., Palaang guii, gan stehen.
86. MaL Miiat«), Jav. aieilai, Sund. mtiMr, JB»t.
•rfyd^ Mak., Bo;. iin4i|a. SM. nwiMibi Ol. fMt||N
37. Jaran. , pi nel tli uck*!n, pr«i«»nn, '•• Fidji
t-iNi/o, V Mote fMf, V Ma4)ri ti'ni, ? Sniiio« 't'ni kuoifcn ||
B littf nitt priWBH, qostiahan, JOta Aynot-AytiM luit
dtn ZUuMO kninolion *).
it8. Mal., Sund. /rri<t/> ' ) , hiiy, Irnoh, Mak. /ona,
Bug. iMto nftwbwnideii (| Klia yai; «terbwi, B iia|i tot-
■tarboi, B Selwtten, Kl« yi* Kaeht, Kiulinua,
M fowt^^-hünn aQ»Iö»L-hen, N ponnop, Sani, flipao
flterbm, Sant. ayup Abend, Dnmmerunj;.
') Übwr (laa VirbiUtni» de» pHlaUl<.<n t' (= iiujitr«i-
auatitch c) zu V und «, x. Ura, l'JI.
*) Mit labultain Hasal-Aualaut: Kawi »iMai, J»v.
•tteiH, aU goUanloB: Tkg^ Bb. «nmil, Xak.fnrt'M»
Bof. IW«,
*) IK» F<>rmand«rV<Mfnnn«r-B|inich«i, iMtoDdart
dj? Ton Khnii*r, luMsn nicht dk< Aiinnliiii« riniiv Kut-
IfbnunK von den audrouesischen (spraobeu zu; iut
Ge|{«ut«il hab«» "i" <!i<' >iii>;ra Voru, di* wC «inen I
Hiamni pen, im /ui uci,t;.-}ii I
' ) h S. ■<•> .i.
') Vgl. iiämntg-hfit^t mtt Kokosuuij. 1 > illu-u. j
*) Dime Konn gfhl zurück aul > iii. n Stiimm iX,
tat, int — .«njr*. .K<^riiM(»t*, der in Khm eatCiet
«nd 8 aiot in dieser Bednntung xulagc trill und mit
aadann Präfixen lich entwickelt aa 8 füt, Kiun tit
awlTOtaaln. B ditt. H köldiet, Khm /inffl pnmm, B AM.
# aailaliB anr. B pömöt iat LahBWiirl, vgLfl. fOla,
Ann.»,
0 Kawi. Javas. Ujflp nadeattkli (a. B. w< -^^eu zu
gtotar Xottananc), Uffep halb gaaehloMRi (.\ugen). |
H. l>«r Ücutal- (und /erebral-)Aulau(,
39. Tag., Dia. kila, Bug., Day. mita. Ha, Mad. /^i(a,
Südo«t-]i«agaiB«a ftita, flilai ite» |i<a, ««i P<4ynea. Mti
■) «eben es Khm prtfä.
10 Allgemein, iudones. hatu (ro/M), Meldn^ '«. i ufv,
fatu, Vau, Polynci. irAofu, jatu, aiu Stein =:liliiu
41. Fidji tu sein, Aurora (n, Lcpera Island tu,
Fata (D, Saiak to, Polyncs. <n^ atahao, aufregt |l M
«Idtall ttohen, Khm »ä^am garada, Kha iyaHa aof-
rirht..':!, X kr,tö vrohMH, wMfc H Ifllliaig Doffbtwohiur,
.?aut. uiü Üorf.
42. Fidji (u Herr, Fidji tua GroQvater '), AuiitrOBai.
iratmt 49t» FAnt, Priaater, Alt- and Naigar^ MaL <midmI|
faikai*, Barr, OMt, Polyna«; tOua OoU || M Mtm all
('Narncri nltcr MüiiniT vorjjoHctzt'l, Kh.i llhmi , Rinn^
tiact Ui-uliväUjr, kluit t" rn.miilii'lici Wirtalire, OrvJ»
(AuDdruok der Ehrfurcht).
48. T»g., Bit. «Uuf, Mad. i^y Lebar, Mal. AaM
Leber, Bers, lav- «tf, Saud., Bai» Utk^ Bag «II, Duf.
alai Herz, FMji yate^fw, Myaea. LelMt ll II aM
Leb«r.
44. Auatronoeitch mafai, iaa(i, «mI tot y Khm
ttäf/ bedaaero, bewaineo.
4ft. F^ji aiatoa, Meta «Mtes, PtilyvM. «Mtei^
A-a/(iM. affiM, Kayaii loi» faoirta s H aM» Khm «fJ»
Sant. «(»m').
■n;. Md. A-ah'*, Jmv. J-.-M-, ünt. /-WW. , Am»,* . Day.
Irorti-, katmik, Mad. *<fy, kittkn, Mak. c'«rf», Mota n.^,
Maori rtJb», Polyn. liki, Wi klein || Khm ft6-(uoc wenig,
Khm (tV wvnig, lue klein, M klein, Kha khyndiat
klein, wenig, Kha klit/mlit wenig, Sant. kgfir klein,
tiutur kuiv, i>e\tri -fifili-r klein *),
47. Mal. ianCoit '), Mad. irndXv« binatnatupfen )| Khia
lak ia dia Taidia ateokaa, fiaaL iafol in dn Hand
■topfaa.
4«. Mal. fi4a|. Jbt. Utak^ Snad. MMrl, Bat M^ol ,
Day. hi'iil . 'Vng., Bis. Mnd. tataku, Mak. /<)/(<(,
Bug. tett», Mauri tatii, Mota li( spalten || M Uik bi-ratvn,
Khm /»IC, /<■<: Bruch, Riß, B kiitek, 8 t/c brechen, If
/«A -Auiia zerreißen, Kha jp<(iMl öfinaa, treaaien, Saal
kotti br<Hjhon, {dataan*).
~ ^fÄna Mto 4. üa + 1.
■) YffL Khm jpU« Blama s M fila«» 8 ha»; Khm
M miaaliehar Tinrfahra = H Mko«, dann Ora, 9 US.
') DieüH (ile)chiiiig muQ vorläufig al* nr>ch un-
i («icher hingeslellt werden, da Nebenf^irnieu aus <l<-n
indoneMHcben Sprachen fehlen ; innbenondere mahnen
Formen wi»- Ecpiritu Hnnto <uri, Jlotu tur .it«-h«>n'
zur Vnr-K.-ht. V ii'll.'ii lr, aber lii-Ce «ich da» :illL'''irii'in
j induiieoiKili« kmlu {taiHla, lanta) .«iflier*, ,zu\«-ilm.»ig*
hlerbiu bnciehen, vgl. dazu l)e«>ndern N käto „ruhig'.
*) Korn, l''idiitnal, S. lü'i, weist auf eine gleicbn
Verweuduni; di-it Sliimiiiua ptt hia: Tag., Bis. upii U'-rr,
OroOvatvr — Ibao. afA aaw., la anoh Im Banakrit
4rya ilerr, Oroflvatar, A-jrä Aau, Grotaattar.
*) B. Gra, | «0.
*) Dia «alt*r«B Fofaun a. Nr. M; baaflgUdi d«a
.\uslaut<^s a. olxiu H. Uiu
I ■) Hierhin gvbürt aadi Jav. lanjafc, B. K.
I *) Ola waiuna Koimaa a. Kr. M.
I
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102
Prof. P. hchmidt,
4Ö. AUl. tut"':, Jav. tutuk, Mad. Mohi, Tuff., Bi».
ioüctol', Sund, tiilii ..irapper (ii petita coup«)" ]| Kbm
fnfnk ,bwttr0 korioeU«'', 8mL itt«k Mlikcaa, kktMlMO,
K tuk Milikgmi.
60L MhI. »intdt, Dat., r>:\y. >(/<'n/:, .T:iv $entag
atiiw i toi, par eccouMe»' || liliiii luk uu eicb reißen,
B täk w^nehnien.
61. AUgemfliii iadonM. baUri», vatak Stemm, Stiel,
Mal, 3wr., Bkt. D^. ta*M'), Mad. temiiHl Bnd,
Tn^. laitaH^) hei der tlnr.l :,.l:ithii || Klim f«t, foA,
B atim, S ^>H Stiel, M Inh-lIiu l'tuhltiii.
52. Mal., Jav., Sund., Bat. tulup, Day. l<t^u;>, Mad.
tutiOrä, Tag., Wa. (nfwfr MbUeB«n, bedeckea, Mota
gataga „rimtlifr, door of bona»* || Khm fafep nob
«chlioQi'n, Khm kelap Hand «chliaBcn, U kudup Faust,
8 »iidop Fliegen fan^'L<ii mit der Hand, N kadap-hqiu
fangen, Sant. sitap pli'ttzlich «chltetivn.
63. MaL dfqi, MoQg.| Bia^ atop> At(- aad Naujaran,
BbL oM^, Tky. oli^, SunM mtof-iU, Haori «toMa
decken, bedecken II Kliin tanlap hedcoken, M läp hc-
gnihen, B ttip in di«; Erdo senken, S tap, Khu /rp be-
graben, Sant, topa begralwn, liedecken
54. Mal. itam, Intam, iHj. pitam, Jav. item, Bat.
i$lem, Tag. ittwi, Bia. itom, Mak. eUUi, Mad. «o-tn^ii^
Mshwars || H bta, N Afll(HN, «btm Kaoht, Saat, fia^am-
gadam uaeht», Sant^ kaifam-kadam im Dankein.
56. Mal. tcil»<j»l'l uiiil Ni ii nvsii , liiil. faiinii.
Bis. tanom, Tag. tanitn, 'i'abiti, .Mangareva (a»u pttan^en,
Ibttu. landm, Bat. (unum, Mitori, Samoa tanu begrabend
Kkm ßt S km pflanaon einlagan, M tnä Ptlanze.
66. Mal. datat flalsli, Bf«, iläag, Tag, datiff, Alt-
j ivan riii''i, Ni iijuvuij mi/ «, Mad. rotann, Bug. Banrata
l'läeho jl hbii lyUu »iah litedenA'orfou, N M tiueb, ebou.
ft7. Mal,, Sund., Javan. ktitara, Kawi Innt, Mud.
ftmurtoni dorobaolMioaodi danUiob |i Saat, ^rtgria
rein, Uai-, B tOr lenfthtendaa WeiB.
5H. Mal. buiitaf, Sund, iunttä'), Hut . Muk. rtnif«
gtiaiibwullen , Maiiri mtl/u fott, M» Ih >Hci/./i''iri, l'mjiipe
med'ui, Mar«(!haU-I. med il dick || Ktii l,tiit<d fHt, dick,
B Mtol, » bMk-tul AmoiMobflgel, baut, üü fett, reich.
M. IbL, Jav., Day., Sand. Wof, Tktr. Mfnl, Mad.
tatalr, Fidji fd/a Hückmesiwr |i U '"f af hueki n, ah-
schneiden, N mil-tnl-hitta ein .Sehwein aiifKihneiden.
W). Mal., Jav., Sund., Bat. gHa»'\ Bis«. yotO'* ("b)-
»ohneiden || B atoiA abhobeln (aamiiMir*), Kh» Ko«
Twwittani, M to;^ glatt (gahobelt).
Ol. MaL, Day., Tug. , Bis. dtinnu , Bai. dano, Bai.
(tanu. Alt- und Neujavan. rauu, Fidji dravo Loudaee,
Mad. r.'rt'j. Hiil., Pak. rano, Mutu rariu, I)eittaeh-N«||'
gninca rte» Wasser || B ä<>näti Binnensee*).
') Tanan = tau huff. an ». 8. 75 b; vgl. auch
Englisch ,,bBud' und , bändle".
•) lob Iwtraclit«» Jill" diei-v K^ruien al« mit »i infl-
giert; «. H. ri.
*) Vgi. Javau. btnM ,U«iite Getebwulai*. H. K.
Ö Tott dMMlbM Wamel JEawj. Javan. Mm «doreh-
guelialllatt*. H. K.
*) leh betndito ttüt Olakhiuig ab aalir ■waUdhatt,
d«DB dia Fonn, welobe Baluui aiifw«iat, in wohl atataa
(52. l*ay. mandoi, Mad. muwlro, Mal. «on^^i, >uud.
ntandi, Bat. ntari^i lioh baden, Polyne». hvrin\ holoi^
oni «aaehcnllM tmMfat-Ag^ lOaidar atnmMheo baüa
Waaehen.
(■^t riilji dro flüchten, Fidji dru-tida \v> (.'liiiif<.Mi ||
.M äau, B li'diiu, S äit fliehen, Khui dau i'urtikul der
Bewegung, Saut udan (weg)lliegen.
64. MaL adilh ivi. «4h Köwi an, Day. and», Mad.
amdry. Bat. ukgi, tbtOL agU, Nia» aghi jüngerer
Bruder, jünger« Schwester || M dl, dt' jüngerer Bruder
oder Schwester, M idl, idt^ jüngere Schweater. M hm
khadl das jüngate Kind in der Familie.
(Uk MaL tomfot, J»y. la^^ak, ÜmuL Imitdak, .Mak.,
Bug. famiff, Mad. tauMci Iga, Bteolubalnraiii |] IQub
dak g)»i)notsebt, ineinundergcntUt, Kbiu kanditHt, B diSit
Spreu vom Reis, S kondok Spreu, Staub.
Uti. Mal. biduk, Tag. bilug, Fidji rtlo-reio kleines
Boot II Khm dtA Boot, B iuk Boojt (Lehitwort)^ » iak
oooc.
(il. Mal., Sund,, Bat., Tag. lindon, Bit. landoh,
Day. kalindon^ Bug. hnruni, Mad. linf/un« scbützco,
beschatten II }idüai>-bqlg bedecken (ein Kanu), S nduit
iiager voo UtgaoaUndem äaat 4gk «afeiuuderiiäafflo.
«& Mal. Bb. w^, Mad.
frei»'», Fidji «orte geni&Oigt, roittelmftOig, passend,
gerade I B daii Oreuee, Maß, Kha a»/»ii verbieten,
S d<i$> wie, gleich, M i' ^<» <'r- iii(iet
Mal, MHdan über der Schult«r tragen, Dfty.
hiuandaii in der ilaod halten, Jav. ta^foA TntM,
Fidji «ataMO «iohttUen || B 4lti*i M du» tragen, ertragen.
70, Tag., Eromanga «fctN Tageiilicht, Karolinen
(Yttp) rnn, Polynes. rn, J'i ^^utiiii *i , N dmt, lidit.
71. Mal. pandaH, Alt- und Neujavan. pafr<^utt, Tag.,
Bis. paiidan, Snmb. pandn, Samoa ftia Paiidanns[|
Kbm doM ,dottx, aoopla", Khm jwiHlim «admieir*, 8
«Aidat» ^vthn doDt OD mang« !«• froHa*.
72 Miil hnihi):. .Mtjavan. harfp, Ncujav.in. mUp,
Tag., l^i^i. IiikI"]), Hat. adop, Fidji «ildrar« jcniHud
gegoniili' II Khm phdaf), sdup gegeimnli hnen,
Khm <iM6, <iui eutgagaastaUen, Teratopfeo, M da»,
8 MMop Tfir vanpemm, Kh« thyrdup TencliUeBMi,
San*. d(ih ünglüekitfiiU, ^mit. ii'!,,p \vMi-i>) rii'.1i;,'.
7:1. MaL, Sund., ptnduh, Jav. initdah, Mad.
findra, Bug. pinru, Mak. <m)iitr/i verziehen, Flate
weohieIn||B di^ M dü' aofhören, anterbreoheo.
74. MaL, Sand. MmMk*). (>'>!^ Mad. IMhy,
I Bug., Mak, tanra pressen, znsammendrückeu || Kinci
I tä» premen, schütteln, Khm kaniüt, ü köndik, B hodnk
■idl aehOtWiMii
der nicht seiteneu, aas den benachbarten Mischsprachen
' (Rodt , i .ML' u>w., s. 8. Wa) ikhenranimaBeB Mttra-
ni^niiM'hen L' linu ■! ti>r.
') Wui / -l 'l<t>i iiinl drn, wovon auch Jav. sa-kar^
gleich, im AugeabUck, tarM, fttrtn aogleioh (S«it^
i H. K.
*) DIn» ganae Qnippa iik von H. Kern
ge.iteUt, dar aueh Urmk ,haa*, »UaT" halaaaiahtb
I *) Yi^ ara, f 55.
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Dif Mon-Khmer-Völkflr, ein Kindoprlied )rwi»ch*n Völkern '/ctitruliniüin nnd Aii!itronp«i<»ij».
103
75, iViki. tanak, Jav. tuiuk, .Miui. tmtakii ^«kochi,
Tag., D»y. lonak rörtan [] S «at Küche, Herd.
7G. Mal, Snnd. nanah, ivw. nmuuk, Mid., Bkk,
Oay. nana, Bug., Tag., Bis. immmi, Vota, Puwp* mma
SMar||KliA tjfitah, phynah dickflüMig.
4. Der Labial-Anlaut.
77. Mal., Jav., Sund., Bat., Day. pipi, Mad. fiftj
Wange — K tqpi ii. 1! }r>,
7^. Mal., Suud., Jav, im|h, Bat., Bug. ipt, Day.
nupi, Mad. nu^ Traum = If «ü/tof, Mlpfli', |pS Tnttm,
B «y«, Kh« jiÄ«)^^« tHUnMO.
TB. M«L, JmT. ttfi, Btt top», MUk täppi, Bug.
T:iL' 'ti^"'. Maot! ripa Raod, Ssua |l Khm itfp*
Eaud, £i rupui 6vit«, Flauke.
80. Allgemeiu indoncs. «apu ftblriMillMl|
IQun po», B MfHnfc, 8 pnlA abwincheu 'X
M. MäL ■■JIM, Jbt. «Mipu, Day. tempu, Huä. tompit,
Bat., Mak., Bu|f. op«, Fidji ni Ihrr, Tat'., Rt? iipii,
Fban. a/ii, Bul., Tcmd. u/zw, .Motu Urolivitter,
Herr, Fidji tubuna, Polyn. tupuno Vorfahren || B pu
tdi^geiii Tktnr, Matter Mm, 8 b^&H tioh*i«igarvfttar.
88. Mad. puiftd, Jav. jNyMik, IbL pOot (tlob) loa-
trenueu || Khm p^X, S tleli lotiniiiMai B pdtf Kbft
jm'oA, phuüt abtrennen.
&3. Mal. t.-i„tr). Mad. t#/aA«, Bog., .Mak. ttmpa\\
K fejMii; mit den Fimgarn, die Faort geaaUoamu,
BA, Mal htpak^ Kiwi A-M;>ail', Tag., Bi«. npak
iehll«ti, cntbülien ~ Khm pai, S puk, {Atök, Kha peh.
-Mal , Ifuj liiiml,, .Jiiv. f iuHiiak Hacko, Mad.
Uipafc nii iit. 1] Kljm p*U-, zcrbruclum, M jwA teilen,
tenchnci'l. II, 1! päk zerbrechen, 8palrbnohaB,ipaltaa,
H «cUagea mit Waffen.
86. Mal., Bali, Jmr. kupin, Mad. tufinü, liamp.
i'iij.n' Ohr. M :il. t'upin, Bat. SUjmi ( Mirlii)i|)chca || Khn
$patn huidnu, tiechttsn, Khm tpäii wel>en *).
87. Mal. lipat, Jav. lempit, Sund, bipit. Bat. lompil,
DV- '(JM!, Bii. I^0<, Mak. lup«, Bug. leppi bSjtm,
lUtelii [| Rhm jiaf Mtm, fälteln, Sani yilpal zutammen-
•ahrumpfen, M p*/ zu8ammeng< "t hruniiift.
8H. Mal., Sund., Day. rapai, J«v. rr/xi/. Bat. rapo/,
Bii. tapot, Mad. rafitni, Mak. rupa, Bug. röpor oug
•Minaader mhliuDen, l<>t«Q, verbinden, Fi4ji rma
Bad«r«etl«tr«tt *) || B pM mat eine bewmderc kom'
pliTifrio Art KiTiiIcii. .'Kim pul Kv-'Vr, ihi ;iiii1?>rpr,
Khi» i-pai dicht, ^ p<U (au»^prea>cn , .M pat wit der
Baad (ntamnienpreaaen.
' t 11;. T li'-j^t .'iiifr (ti'v ui-ni*,r :( FdUe vor, wi'> nuch
jl-tXi », [Uli l!t'-tlliinithi .t \' i irh»!»«?"»!»«»-!» ehli!."<
Sufflie», lii-^r v, > — *i, t. S. :7h, Ii. i .M.n kUmer-
Sltrarheu ki>riHt:iUerl Wiprd«:u kimii. (iix '"•i tni üiirtro-
aetUch(>ii S(intch«n fehlt.
') Jav. trpak »die flache Haud", Verbum anrjtak
«Bit der flachen Hand Kcblagen". H. K.
*) Die Onudbedeatong dieaea StaouDat iit .(hin
nad bar) «fadm' («1^ 8. TTIi^, dw Ohr, gaaanar die
OhRMnabd wird bier ab da« Oavaadan» Iweiebne»;
VjL. aaeh HI., Nr. ItS.
0 a B. Kern, mjftaa). B. 1«.
i>i). Juv i'ipit , t)ii;>iY ilruukäu, prusMiu auf, Jav.
miiptt, apit, <''}nf, i iijHi, mpU, (Tipil, gajiii. Mal. dftit»
pil, himpit, Tag., Bin. dapit Seite, Rand, Iban. dap/U,
pipit Ufer, Raiid, Mot« ptpi» prosaon anf, Fidji bibi
icliwor, < Ifwiclit. h'idji Irilu <iruckru iiuf |1 Ii fiit ctwiH
drücken, Klim ptl budeckeu, auflegen, Khm paptt rer-
heiinlichen, S pöt auflegen, leimen, Ballt fitfH die
Augan aolüießen, Sant. c'gpi^ geboink
90. Jav. kfmpit, himpit. Mal kapit, Bai. mlMwiptt,
mahitnpit, Pak. kumiptt, Fidji iilutmilit unter dem
Arm halten, tragen, Jav. aupit kuei/en, Fidji ruvia
in Stöcke sohneiden |l Khm tepiet „tenir, porter naa
raiuell« QU antra lea jarabea; praadra et tanir an
pin^ ant", Kbm ftpitt Sdioran, B pH ImaUoi mit dam
Fing'fr, ^ pirt cün Finpf-r ?:wischfTi zwi'i Ilulzur stocken,
N kaf int-hamq hineinfugen, Sant. ytpti geuau kinein-
gefügt').
61. Jav. kimpiä gani eingeiohloateii, ?Fidji «JraaiMla
knelfmd laa^teB, Jav. flmpnty Mai. itempHt, Bat,
Day. <Vomjmt, Tag. duminä, Mad. tsimpumi, Mak.
d'iippu, Bug. d'eppu von der Krde mit den Fingern
aufklauben. Mal. sipitt, Bat. t'pul, -ifutr'! Hohnecku||
Kbm Itput zwisoben nrai Hölzer stecken zum BöiUrn,
Khm läpHt dieM nrai HUaar, B pmät abiwaok«, Kba
phut fainw^gaohiiappeii, Saat ^jmi Fmui, Faul
ikshlieUen.
112. Mul , l' iy Dat. omp>in , ,Tftv, hutnpan,
Mak., Bug. rpUH, Mad. of'ana, Bii. paon, Tumbulu
pivin Köder j| Khm jitipan mitten.
93. Mal., Day., Jav. AimpHn*), Sund, impm. Bat.
empun, Mad. fompun», Tag., Bi». ipu« vanaanDiatt,
Motu . vrrüummeln || Kha vid, viaia, 8 Mh
viel, Kliui Ijuh uufhäufen.
!U. Mal. hainpnr'), Jav., Snad., Bat., Day. ampar,
Mad. ampalni, Mak. ap»ra, Bttg, «KP* <Hi*brait«n, «nt-
falten, Mota paparan lang, ausgedehnt, ■idhamtreebaBi
Sant. aptir ausbreiten, M pnw fliegen, M ^apaif^
herumgeben, S par fliegen, B pur, apar tliegeu.
<Jh. Mal. kuiHix, Bat. hiiptUf Mad. (mfy •oh&lao,
enthOlMn ^ B, 8, Jüia p€k*i
98. Mal., Jav. fcjpi*, MaL, Bat mipit, Mad. Ii/y,
fhiy. 'lu'iii, Ilnjj. ii/pi klein, unbcdcutcud , Fidji rucc-
rort lu kli-iii'- >tin;ke schneiden |i Khm pa*, poh pulve-
riiiiwcn, /'r/i Hein «tampfeu, 8 pahi, B paih trookao,
mürb (Blatter), Kba d^e* Aiebe, M pUe klaia*>.
') Weitere Können b. III., Nr. 17a.
') Wurzel i«t puH, wovon Kawi punpumn .daa
geftammelU', ^amr He^itztom*} Nabenftnm kmtt
wovon Bali tatitbun u«w. H. K.
') Iiier li>-gt »icfler eine KiUwickulunK von rui. r
«;rt.Ki>rm vi>r, v>)ni Htaroine ivan, vor den entweder die
toulii«e oder die tönende Form d<»« liablalpnitl.xea tritt
und Hioh dnnn cinaneita »u p'in, nnderer^tit» zu bün
entwickelt.
') JTav. Unvar «amgaatovela', ,g«rkumig'. U. K.
') 8. Ora, § »».
^ Da N ftlif^ nneh dia NabanlonneB pait, pai bat,
vatbfaidet ea ndt anah deatüab mit Saulal itXpti»
iäp^ JkMn', .nnbadeatead't at Uagt alia hier ai«
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IM
Prof. P. W. SohmiHt.
97. Mal. rti)nh krümeliK. Mal. topis, täpis ab-
flchlk^en, Altjav. tapis, Neujar. Upis, Fidji rovt-rote
fiiu)d||Elinfwy»c^ ubbrtckclii, aiefaloiUaemKliiajMiyf^
'Jti. Mal., Jiiv., Sund-, liomp., n«t-, r>ay. gumpah,
Mak., Tag., Bi». srumini Kid !l K^iin ') «cbwören,
Klun Ȋpttt Schwur.
99. Mal. pibifoh *), Jmv. pHt^mk, üuad, yoityi»,
Day. palapah, Mad. fiJafa Hflrde, SeMdfnnaid aw
pcsii^ilu-iiiMii ItaiiifiiiH i>iTrr niätteni ln'rf'e-ifellt 1| S }>uh
getpdUiUW üuiubuü, .VI ayuh 6chil(, khtu pupuh hcbilf
fttr blatten.
100. Mal, Altjav., Day. panah Bogen, Pfeil, Scbufi,
Bamb., HsIl, B^. pana Bogen, Tag. piina, Bit. ptinä
Pfeil und Bogen, damit i>cbif>fj<'ii, I'i'lji ntnii 4<'hi('Geii,
Neubritannien jN)naA,Ncngan<> /.fhivi. Itdtmuü/uMlJugcn,
Aneitiim nefana Pfeil, Samon faim ncbiefien, Flinte,
Tahiti fama Bogga, Tonga /<hmi boliaS, SohieAenf
Hamfi fmita Bogn, «diMaii, ¥ari|MMat ftm, Raro*
longa ana Bogen || M pah, ptth Steine mit rlmu I)i 'p«n
»ohJeudem, M pnoh Bugen, Kbni poh »cbleuderu, iiun-
ki'eiii|» lii I Itnumw iilli' mit dem Bogen), Khm phnoh
Baumwollenkreiiipel, B pött^, prak Mhufleo mil dem
101. Bai haha. Bog., Bi». hihn, Day. ha, Mad.
vom Mund || Khm tihä, S tamha kauen, beißen.
102. Mal. raha, Mad. raha-taba, Mak., Bug. karava
iMtaatan U B M barfthnn, B hAbO taataot Klw lyte
fftUan, bartluran«
in:! Mal , niU.. KuL' , M;il^. ?.<JI(. T;i-., Bii. fcöAt»,
BuL, Pak. u«w. nuh, Muug. iua, luiiu«. umfrau, Sumb.
wd«! M--Ceram hau, Kei AMmoM, Alör ic&, fÜnm na-v<>,
B«ttt Md<^ Sawn do-wowmt, Day. M>imm, hvaN, Mad.
wtith Uav. AmiAa» AHjar., Sud. «hiM, ll«^j»T. «mlw,
Fiilji iV<o(i) Ganoib || B Aon, mmi riadm, M «ww, woi»
riechend.
(Ivutiiciieü Itfi^piol von Hut'r'i;;t> i nr.g und mit der gleiclii-n
Kcdfutuug der beiden Huliiv^' < md d Tor; *. III.,
Nr. Ml», '.Jll. Btrxitglich dor Formen von B und H
«im, S§ r.4 und .'.:>, von Kba Orb, S "J7b.
') = Palt «^iM^'t Baaakr. vfL M Imait and
. «wo« Eid, Ora, S. 800, Amn. 3.
*> = pelpoh, abu Präfltpeiniiig dw sw«it«a OradM
doieh lafigierung von l; r. 8. 7Sb.
*) Di« r*gBlrecht«u BUdunj^n diT Mun - Klimcr-
Spracben: einfttclie Form — Ttillnitiv, die mit « infl-
fciiTt»'n Kormnn das lu^tninietitaliiubKtaDtiv (S. ö3 b),
(jiisn'uüber dtni Durcheinander der auMr<iu««ij>ch(?n lle-
(!• II' Uli;.'' 1! keunzuicUnet diu crittoren als ili- rnih. r. n
Um HU liiehr, da nuf dem auntrone^ischen «ifOKM die
Wur/«1 piih in der einfHCbt'n Fonii nichl mehr niiiu-
trcflen im. /ugleiuh ist die««i piiiite (»leichunjr ein
Ik-wein dafür, d:kß frBfaer aoch bei den aa<tronei>ischpn
8|iruclivn die Vertrendnng <Ih4 Intixe« n mt Bildung
vi>n ln<truini'n(aliiub«tantivi'n weiter verbreitet g«w«]ien
in; vkI. 8. 74 bll. Doich diitaa Jatsite richtigv Deutung
das polyncaiiobflD fw»*, g0mm flUlt dl« muisbtige Ab-
MUiug daaiatbco Ton Bsiukrit twfa, di<> ich in den
MilC d. ViaDir Antbrop, Q«*., Bd. XXIX (XIX>, S. 252
TCHMtat batia.
I«)4. Mal., Jar. iabu, Bag. lateu. Mak. lau. Bat.,
Samp. tabu, Mad. tacu Gurke = Khm rabau, S (k)robou.
IQft. Ah^r. Ott Same, Muttar, Bi«. wmbm, arnbn
Groftmntier, Bit. htibu, Fidji bu liAboMadar Tittl
für bHi- Frauen, Fidji tuh'i VM ililioljo Viirfahren, GroB-
I ijiutt«!', Jav. ImI/u Muller, Ptlegemulter || Khm 6d
„app«llatiün rmpectueuse pour leg TieillardB*. M ftoH
OroAmaHar, Saat be» Zvnt tob FiaMB sa FraMo.
106. Jar., Mal, Btir. U^, Daf. ttwu. Tag., Fu.
tohü, Sinid liK u, \. 0. C'Cram tohu, Uhu, tipn. Sunib.
tibu, l'iiiji dotu, Florida locu. Neu •Guinea roAu, (ou,
Neu-Britannien tup. Mefoor lco^ftijam.t0^itZmlkltf-
rohr = JÜtm äbäu, M fm,
107. Hü., Bau, Bai ftobii, HaL, Tbf.» Bul ob«
.T:.v., MnV . Bug., Alf a.rM, Fidji dh«Mf Aaeha, Mad.
wi'Jtu iisuliljirbig S ubüh.
108. Jav. labuh, Bul. nawu, Iban. noAu, Sang.
«(Hvo, tiamb. (l;^)iMite niodentanaB, Fidii «an* Waner*
IUI; Abgrood, Bid. a»ini. Sang. «Mta. Tag., Bia. «dt«
Schanm || Kbn buh kochen , Kbro fatlnjk foblaiiund»
B hi'biih Schtamcn dea Waaaera
109. Mal. bubuk, Jav., Sund, bubuk, Mad. KÖwukii
verfault, in Staub urfaUend, Tag., Bii. bokbok Hols-
wurm, Mak. bubH, Bog. bibbm, Fi^ji ml-a verfaolt, ia
SUub zerfaUaDlIKbm bdk vartaalt (Hots), B 6hI: Tsr-
fault (nur vom Holz), M i^Aaftilit Staub, Sant U>f>ot
feines M' hl.
HO. Lamp. i4imiml. Klriilun«^- j) Khm Oai tiagen
(IQeidaiig, Ringe), B bul. u-a^-iu am Hals«, S n^ai-
tcagoB (aina Schlrpa), M bitk tngaa («in Oewaad),
Kba hah trafen auf dar Sdbidter.
11!. Miil. Kink, Bat. Iniuk, Sund, '■"nl, Tiiir-B.it,
buk, Kxwi. .luv. uok, Mad. rauka, Mota icun((«) liart
= Khm buk.
112. Mal. bitboh. Bat bübna, Sand, wmmk. Bog.
•Mmn»^*, Ta^., BU. Uhokt Had. wwiMd DMAfintg
B h,,huv nipfi'l. Fir«t, Khm buii utisi'IiucH.-ii . Khm
kübuH iliirvorriigiifDdc*, .S kumtmit \nt zum Gipfel, voll
bi« üben, M tfiibah-äiiw Uiigal, Bergt Kb» (jrbNl» kOHl'
pakt, N 6fln, fttü«n.
IIS. Mal rtbn^ joogs SebAOlinga, Jav. ftu*. btm-
buii liambuiuichölllingc , Day. hiiiitlii<h junge BITif!, r,
Fidji roru sprocsen || Khni IiUuh, lältan junge, gcrsul«
ScböBlingo.
114. MaL, Sand., Jav. r^Mtf, Daj. ntrat, Mad.
j rivutri, Biy, fitm, Mak. rimbm, Mol* IoAinm*) Stnm,
; üngewitter||B hbhut Wirbelwind, M lahüt .Steinregen,
M htlt werfen mit Steinen, ?S bot sich hin und her
drehen.
Mal. buat, buufU, Mad. imatrd, Tag., Bi«.
bnM ton*), anordnen, Tag.ifdical, Ftdji ramitoberattMt,
') VgL »tu dum ,tQ Uaw bard and than baeoma
cabn*.
*> Baad, bmmt mOm, nd)l ewKa Mdfttebta.
H.K.— DiftaigontUobe-WarMl bi biw md, «eMa teib
mit IMflx p, 0 verlxnideB ward«, w« dann «niI an «at
wurde, welche^i dann die hc hon oben S. »»b beiprochene
fonu »«rat od«r mA«4 annalun. in dea Alon-Kbiuer-
Qlpiaoban «ad Kbaai tat dann bmmt m bwpt bat, bmt^
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IM* Hoo-KliiMr-TSncer, ein Biiniegiii .l zwiMben TBBcmtx ZontrmlMien« und Aaitronenent. 106
voUbrtngfin || M ^ahut tiuo lat, S baut kiusufugeu,
Kb« bßii f<ili.'fu. KUm k&bot Orapp« yon Bäumen, B
tjl ki«r und ds, in Zwiiehmiiamaii, Kiun nwt Lag«,
116. M»l. Inhit, (fiiPtl, M»d. wVtlrö mit den
Fiiig<.r»iJit2«D «afusen = Klun <i&&ii mit dem l~iu);er-
«pitteo genoniMli. 7Kh« M hUk, kompakt, Kka^mM
117. Mal., Sud., Jwt^ Lkj. mmiW*), H*<L «hh-
MM, mrnüat haam, irraifeo || Kha bat fei>thalt«n,
8at |9lio( fiMtmbmm, B Mf , &d( feethaiten, M bo«
,ftdLmiTene«^~. S höt fe«thaft«)i.
118. Mal., Ja%'. ramhui, Mad. rom/'x Ilnan', üe-
baaroDg, Bat. ram6M<, Fidji rahot-aka sich vi rs-rioken,
Fi4)i nb» SUkk, I)»f. rrafta IMmtBog^ Mtk. ram-
Mf HMfg««r«b«|| Kfam Ml rolhii, Ida imdhcr drehen,
II but (Irch. ii. S ?;o{ rollen, fallen.
119. Jav. ifö^i bineingohen, untertanchen {| B hft
hineinstecken, durchbohren, B bot in, S but, eintiiuohen
(Fingw), 8iiBt iil pAftueDi hiaaiaiteakaa, Suit rtfe^
bteeiMtudnn.
131 .T.i\ , ?<T))^(U , StiDil. Uimhar Kli iiliiiip '] Khui
ä/Kir Klt'iduii^'^ (jMttüch), B ^lor Uiugebeu (mit Ltitu-
derii, KJeiiicrn).
Ul. MaL kmmbar, Sand, Jst. ImmW, Mad. kam-
himät Ulk. kuwihan, Tif . ktmibti. Bat koMiter, Däy.
homba Zwillingen .Mi>ii Khiiier-SpMCikm hir MrX
Mandä-Sproebcn l>ar{ia) zwei.
122. Mal., Jay. buftur, Puppe, Broi, Kidji vuru
£MiUg, modarif , Mote mtwMr kotig nwebeo. Moia
tmamr Kok|| Xkm tor ««ieh, «aigig weidaa (FHtelito).
128. Mal., Aru bibir Rand, Zaum, Lippen, Altjur.
teilet Mund, Dsy. hiieih, Mak. bibtrt, Bug. wiire Lip-
l i'ii, Tag. bibig, Pont»* ^/n i/; MunJ, Btü. iriVi, Buru
rm"» Li|>p«n, Jav. tom^tr, BoL täNter« Fidji
Baad* 6eito, FM9 Ictt mi Ahm Uppen, Fidji (eftc m'
mana, Bit. fri^x'^ SohamIipp«n || Kbtii bab'ir Jcvres
(tertiie groasier, Ru««i pour In vulvc)", bir xwei, doppelt;
Vgl. ohea Nr. 121.
m. H«L, äond., Dity. tomfroA'), Kiwi taM^,
Bnt taaite snaabnHB ||ia» knk graS. B »nk FloC
195. WaL kittrtiya, Bat., Tag. Huäya, Jav.
Jmfr ii/fi. Bis. h'.iii/a, y\:ik . Tl'ig. buirntTa, Kuwi trakflyo,
M»<1 cu.j v krükodü — Khm krabö, 8
i .Vv .\QatrcaMa. Uma Hand, lBat||B «41, 8 ma
N^t« U»Bd.
187. MbL Aain«&- *), Jav. iHmk, Bai muHk Day.
ta* ragalrtoht «aitar «afeirt«katt wordea. Sia Ornnd-
b«d«utung der Wuntel iat .ammger*, ,(der Belke nacb)
herrichten", .eine« nach d«a aadsren*.
■) K .»1. Jav. rtbai i^ek einer Sacka be-
mei»t*Tir Ii K.
'l .^l il uii/«iA *ii ir/iifÜKeu. Die Wurjtol i«t uah,
wriv iii J:k\. inuiah . n ii-i^r ■■dehnt* ; Nebeufurui ial Wfh,
T> 'lit^- i(>u ')\, Kiivw " i(i/'f(/> . ebenao gebSit klar-
hin Jav. tmhuit .auitgedehnt'. H. K.
*) Beide Kormenreihen gehen auf Pinwn Sciium
mti aarflok, dar, watt (tamd aalsatend. au«b di»
äuMw aa Aateofrinfai K. V. Id.
I Hfl moi , Itumok, J'itg. iamok, Bifc. »amv^ , iMad. ntökd,
Mak. famu, Bng. namo, Melanee. namu, nam, nu»,
1 Fo^mea. naati» MAoke = M gamit, B Ü/meö.
' IM. Mal., AH- und Neujav., Tag., Bi«., Bul. lumvt
Mods. 1- ;iulrnil. ^. SohlüpfrigM, Day. lomnt, Umot, Jav.
I kalumut, Mak. kmo leschntiert, beaadelt, Day. Umotf
Fidji lumi, Mota lumuia, Pol>-ne«. Umu, Mooa,
Fidji Anmita kaaokmiarai«, Ildji Omm 8eliBiiera||Kkm
Imnat klakrig, ^ablflpfrig.
10. Aitatnmaa. maia, mat nsw. Auge = M mal;
B, 8 mät, Kbm thyptat, N ogi-m^, Sant met
190. Mak. lätnasa, Bug. Uma, Fidji dromuia,
Maori, ManKi:''"»;i namiki. l'.iiigii l'imal.i, Hawaii
lomai utit^rtuuchi'u, Bis., lag. htiamutj Podob. lycuMtf,
Bul. riyamui, .■Vltjav. karama», Neujav. traaia», kiwf UHH
sich dm Geti'--];t ' Klim. S jrw« " utilcrfnnchfn.
131. M»l., Altjiiv, LumiA, Biit. yumis. Hui., l'uk.,
Mi ti;;. l umi, Di»y., Tag. gumi Bart, Fidji Aiimi i4rtig,
IdoU wuiHMi) Bart, Maori, MarQaea., Faunota knmi'
hmtt TkkiU, Hawaü mthmd Bat«|| Kka ««M
Fedanii laqgs Haara.
& Dar T-Aalant
M:it., .I.iv., Sunil.. n.,y., \U\i.. n,.,n. I;ai„t,
Mad. Äa..'u, liot. Auii'u, haya, liug. uJ'u, Tit^'. kahuy.
Bis. 1-altui, Melane*. tnu, pau, Aau, «ih, Arai, gai, hat,
ai, Pcdynaa. rokoM, ofto«, raau, iaa«, aa« Baam|)lUim
Bds 0n aügMMiMnX V An Hab, Oabak, 8 iü
Baum, Holx, '/N hiiin KokoBpflünzling*).
138. Mal., Jnv., Dar., Mak, layM, Mad. la^u bleich,
-welk, MuL, Jav., Sund, lisu, Dny. le»o, Mitd. lf:u müde,
eraoböpft{|B ^ gel&bmt, Khiu jfüm aägars, aiUunen,
ipftt. 8 #M erseUaffea, N todBg^gf Tenagt, terdri«S>
lieh, ?M byu alt.
1.H4. Mal., Juv., Sund, hiyup, Bis. hugup, Tag.
hihip, Mad. tsiiikii, Uiutni wehen, blsMii - B Aiuf».
i;t5. Mal. fiiyw, Bat lUyar, ««yiir, Tag., BU.
ni>ujr, Käwi ntyw, Bog. myo, Mad. ««M*llA«t» N.*fl^
kridan, 8alanMMii>IaB. na«, niu, SanuMt Bvnaii, Tonga
Net" nf ■nii «nu: lint, w>'li:h li-t/i'-rciri il.inri 'liiroh
die l'Hh>!Hiifii<>rung muk, dann moit wun.l>'. \>iiiir.>ud in
tHat- nach KrIiellunK de« a durch den lutrlif ilL.'>?nden
l'aiHtal die Fona von B, ia weitanHB Verlauf durok
UHtiuUiianiiig dea Matal -Anabirtaa, die too V ent-
«taod.
0 Hier Uagt «MI«» etn Balapld vom Sntflgierang
und dar glalcikäa Badentnag der Bnfllaa i and i vor;
▼l^nr, MW.M. Sil.
*) Kt könnt« nach diener Olaiehang »chcinen, daB
(•in ursprünglich doch vorhanden gewe-*ene» j)ä (gpgen
tira, Ii 150, Orb. i it und oben Ö. 72b) bei Mon ru
ch , hei 8 zu c uuii isj den au8trüDv»ischcn Sprachen
zu g \!KViiTi>.'U »'i. Doch UolSo «ich auch denken, daO
rin v>r <'iui'U (J-Anhml tri'tvnde» A-rrÄtlx uniffOntvlU
und in il>-n Stamm - ll«t hineinf^egetn'n worden ««i,
womit eine gleich«; Kntutehungs.irt der tänendeii A*pi-
rat«n blo(^p|ogt will«', w ie aio bei B aehon fflrdto ton-
i loaea kaaengt iat. Qra, § 14S.
14
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108 Pwrf. P. W.
»tu Kuku;>uu^ Ii N uyua Kukitübituiu , N lUitau, yittau i
linreife EokosnaC, die noch Milch enthält')-
136. MaL, &uhL Bäk, Dbj. rayor, Tag^
Bb. lay^9, Boff. ladfa, Mid. Uy, Hota Im, lidji
lada, Ya|> ya, Ptilyues. ra, la S«gol {| Rha yür brciti
Kha iiar ausatrecken, Kha inor aiudehoen, Khm Ai'n-,
B Mar atttbniteiit M iyow «elir, Saut. ^Myar d»-
6. Der Il-Anlsat. '
137. Mal., Day., Mak. pampftra, Pay., Sund, para,
^lriil./'/jrii/.i;'.7, TrH^;., lli^. jidhipHln „.■t.i^.'iTi', I ■)iiiiclj<_-r" ||
B prä bedockte uiu das Haus laufoudo Veranda, S pra
«iiKkiman, Kha k^nnh WaU.
138. Altjav. rord, /dra Pciu, »ohr, Neujav. /nra Pein,
ai Lr, Imd, Bulu rara, Mad. ror^ iichroerz fühlen, krank,
Mak., Bug. dara Jammer, Fidji rara, roro Pein, »ehr||
Khm kra Mbwierig, arm, Kbm krä SduDan, S iro
Mihwl6rijf( arm, II Jknrat Mfw mnd« Mdmwdidi.
139. Am, Alor lara, Mt«, Lctti Irrr. Iv i hr, I'iini,
Sula Ita, M. Oram ka-na, Hotti Udo, Sawn lodo Nmiie,
Hitze, Fidji rara vrarme Jahreneit, lioh beim Feuer
«inD«a, Hota rara. Motu rorai« tradmm am Fauor,
Ffeljnaa. ro, la Sonne, ffitse, Hawüt la trooliMi, lUiiti
rara trockii' ti F( u< r, Tongi» lanhia trocken, Fidji
raro'botabata rot von ültorreife, Das. rara rot, licht-
brHun il B dra trocknen am Feaer, an der Sonno, B kr»
trookan, K rä «parfnmer (an br&lant du aramataa}",
B raai warm, lioiA, Sant. jpwai liflil), M jfn^ ftbanaif,
Klui jfniA bkßrot. IMirüuti ').
Hü. Mal. dcru, Bat. ävru brüllen || M kamrau
■oiireiao, tm tSmaa, B, Kbm ro, 8 nm briUlen, Kha
riu tönen. *>mi. nt Inüt ?<rli;ilL-ii.
141. Jttv. tturi, parei , Lainj«., Day. pari, Ihiy.,
Subd. parfh, Mak. pare, MHd. fary, Mal., Bull padi,
Bat. jM^', Tag. jMtojr, Bia. paUh noch aiaht aat-
höliAeir Reia H 8 «Mf Raiifald ntor Waiaar, M »ff,
»Mf Rda, Ftadily, Um arte »liaan harliw"*)^ Nordi«
') Der liiri .aiLTumli" li> i^nde Stamm ixt yw. Bei ]
Nikobar, li i- r irii ,\u-tHiit v- rliert (ü. S, 85 a) wurde er in ■
f/li, i/ii'i, ""'Irh''-^ Hilf l'j'i<n\ Ii vrrscl). Ii (h. S. "^irH'ien
Bau III l>i /> irlim-tf. In diesen Htamiu »utxludas Inöx n
g,-fuijt. wi li li H ili.; Form yinati bildete, um ein Re-
«ultat, die i-Vucht, xu bezeichnen («.8. "3 b). Pb^mattiaeh
vurde di<«er Form das Iniix n auch noch einmal prtt-
flpii.'rt, »aa (Ow.'/fwo« ~ iiinutt ergab; richtiger noch wird
dle»e letztere Form zu (•i / M.-hnen »ein rIü eine üutcbe,
die in dar Übargaii|pH«i( vuu dar Prft- aar Indgianuig daa
Montatwidan lat tnd daa latlk d«Mb «s baidga Btallen
mit ateh trigt. Dia autronedsohan FotuMO atammen
sAmtlloh am dar frUuren prlifl|i;iereiidan Sait: M ~|-
yur — nfifur = m'yw. Zu» (jruudbedeutunR von yur,
yu, yau Tgl. noch NIkobar oyau-haUf, oyan-ynn .aUein",
.einiam*, aUo Kokospalme, eis BaWB, dar aUailk itaht,
d. h. keine Wülder bildet.
*) Weitere Formen von Santüli s. III, Ni i' :h
") B*?!(\<TUoh dir Ai!«1nnt" f1«T Hmtronsiatigcheo
BiwaclK II s. Iii' a, -.].
') VgL tremuw .barbu", »velu'.
Sehmidt,
I aröi Reit '), Sant. horo Rcitpflanzo, Saut, htuu uuujit-
hülster K«i8.
1421. Jar. iFiro tiaf, niedrig, in, Moto roro uater^
aiakim, uiadrig, tief, Fbtjnm. roro nataa H M früh,
Khm ffrau, B y<>ru, S ^irüh, N ciyau-oal tief.
143. Mal. ffirik, Snnd., Bat., Day. ^i'rtl:, Mak., Bug.
giri (liir< hli..hr»>ii, fluvchlöchem || Khm ril" ii])ringen,
•ich öffnen, Khm grek nah apaltau, aiwtönaa, M rtk
mit aiaam MaaMr laliMliliteaB, H Jfcon» apaltaa,
apfadlan.
144. MaL, 3av., Mak., Bug., Sund. Ittiran, Mad.
haranii, Bumnuii Irra Korallenriff. Klni|.i', Wohnort,
Ihty. karaii, Jmy. kiran Maschel^icliale, Fidji koro
Wohnort, I>orf, Stadt. Fidji korokoro SuMÜMak || M
MWA Ufar (einoN Muaaes oder Baohaa).
145. Mal, L»m{>., Day. bmntk, Mad. «iMNHt, Bat
buruk Vogel |1 B broii ,gros oinenu de riviöre*.
I4<>. MiiL, Jav., But., Day. tCarin, Mad. tsariny,
tariny, Mak., Bug. duri. Tilg., Bis. baliü .T»g:ditets|
Kliiii t' i' „lier de« lanie« de ItHinbou nvec de« fioeUes
jHiur Ii-.- (•i'cherios; cribler, t4iiiii*er'', B itrtit (geihMh-
tener) Tnigkorb, 8 krtii Peil<:i niitreilMB, N jprvik,
Kha riia*i-fiaw in li«ih«a aufateUen.
147. Mal, Sind., Jav., Day., «Iah. hirwm^, Mad.
kuruiiu, ßiit. hurun, Bug. wmn, Tag. kuluii einge-
schlotsen, umhegt l| Khm raü in »ich enthiilten, Khm
Ära» Kaliß, \ liia-i^, T! /•• v /iiim-k-, bei »ich b«--
halten, kitnäruii die Schwtüne in dan Stall ein>
schlieOen, M krun einkarkam, K MrM BioEriedigaig,
Kha aytiraik baherbergen.
148. MaL, Sund., Jav,, Mak. boroh, Bug. uioron,
Mad. voroNo »ufhäufeu || S JMk«d Unw, Boiha« Kim
trait gerade, vortikaL
14». MaL, Jav., Sand., Bat. aoroA, Mad. aoriMd
Scheide, Fntteral, Tag. tahtit da* Scbvert in die Scbcida
»teeken || Khm fruit bedecken. KIitu pruii aufbewiihren,
B rOM beWiilirrij, •^(■Ihuhti, H-li4t/i :j, ]', <m,<.i. ai :.'Ut«m
Stand hallen, S miruii groO«r Krug zum Aulbewahren
] l,''iö. Mal. hurit, Käwi iruri. Jut. buri, Bug. owri,
: Mad. vuil;/. Bot. poudi, Tag. pnit hinten, After |1 Kbm
ketH, N dfi. >i:'t .Mi> r, N l,ui,rhj hiatan, M<|itlMraD»>
drehen, ivha da kyndit rüukw&rt«,
161. HbL kena, Mad. ktnOrä. Bay. k«ra BobmIxi,
Falten, Motu kokoTM falten, Mnori koru F'ult«, Maori
koru-koni Uunzcl [! S ruot zuMimmenBchrunipfen, S kruot
sich kräuseln, N keruat ^^^•^\\\•.^ \>■n . ■^■. \hv^: u. M krtU
die Eingaweida (= das sich hin und her Windende).
I8S. Jav., MaL Aamf, BnL, Saa., Tond. Urot^ Day.
gand, Mad. hautrii, Miik. krru. Sang, kaho, Fidji
iikar(Aa, Mota karuy Polyue«. haro, solo, kaio kratzen,
aohtammn || Khm kna .aaa trta oomah««, 8
') Zur Beurteilung der Aualaute dieser liieicbung
8. (ira, >;>; 81 und 96.
Mal. ^'uritn nucb ,Kigüle*, Jar. ktirwk auch
,ümhegun(r\ k ur lotan KUg^ H. K,
») dtk ^ Wauer.
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Die Mon-Khmer-Völker, ein Bindeglied cwiiichein Völkern ZentnilMkMia und Auntruneflifti». 107
aörat beißend, üUeud, Khi» tnui kntxen, schrammen,
Khu khrud nidiereu.
lU. Hml., Kkwi, Xtej. mtm«, Jw. «MnN(, MwL teN*
mntM BUm, Mate Mirw ^neggiibwi |t B Unit nriek«
kel)r(>ii, reciiliTwfTiipii, vprjjphpn. verwelken, Klini frut
rerf^ehen, vem'elkeii, fh.hu irut niurriaeh sein.
154. Juv. tcrrit, irn't «cbeu iibg^otchloMien, Kidji
9€n vanriokfllt || Kim rit jfnnea, «pMiuo, ü hitrU
9ptam, 8 riä'ktm') wdiOMClB, 8nl iMt eng, 8«ni
firei OTCutmiaenkleben.
156. Mal., IHty. harap, Altjav., Kawi harfp, Neujav.,
SuihI itf')/, l'.tl tiruji, M;ic!. urulrit . Muk.. Huj;. < ru,
MotA tiM(ro(i)*)> Fidji narw«, Polynei. aroAa, ato/d,
Mbo, «raa Kaban, «■Bnhai, wollen, hoffea || B
kitten, dringen, B hürip »iurk und ttoliwoi«« atmen.
166. Mal., Sund., Day. kurap, Juv. korep, Bat gurap,
Mak. pt$ra, M;i<1 /.'(/a J'lpr)iti», Schwind'- |' H Lrap
kkbwi, Itafteu, M Aamp irnt Leim oder Kleiskir ba<ten.
IST. Jmv. larap in eine Keihe g(|fcbart, Fidji
termw «amittellwr f olgaa oder vonngcbea || Klun
BMhnliincn, naelimaelifln, tf irOp «nmtninonMnjtii Wir.,
B hadrtip w ioii/rlmlct)
158. Mül. fMmu liuiatir ~ Kbin graw,
159. Mal., Kawi., Juv., Day. hiri», Snnd., Bat. im,
Mad. mini. Bog. tr^, Mr^, Tag., Bia. AiIm |1 Srük »ngate,
Ugromär', Khm tmo»*i fRinar Sand, faaa ffieni.
lÖO. Mal . I!iit. tiris, Hill. Ullis trri.fcln, Tag. tigis
Saft der aQ> di r Kokospalme iiiettt, Jav. tiritoH KoluM-
•tMnm'». ] Uri*), Mote Hr Mpfaln (| Elim pri$
fain (vom Bagen).
7. Der L-Anlaat.
HU, M^il. liflii-yhiL«, ]'ila - jti!tii II Iti^'..
Bis. pula, mapuia, Iban. fula, mafala^ Fidji kuia,
Polptea. htla. Iura, Aua rot||B|rfa, SploitH Flamme,
Khm pAi^ F^ankan, K |Mla-Miatt Ftemm», SanL ia
(Ter)brennCTi.
Ißi Mal., Jav., Sund-, Bat. Duy , lluj: .',</i, Mud.
tady, taly Strick, Tn^;. doiin, iiie. iahka ifhütiudeu,
Mota /iiii Strick. Kidji talia flccht«D, Südost-Neuguinea
tnri Siriek, Maori tari Schlinge, Hawaii kaU g&rten,
Tcmirmii taU Sohlinge |l B tölft/, Kha tyllai Strieli.
t('.3. M;il , liiiii K:nvi /- W/, S'.iiiil . w'li. Bat.
Wi, l»i»v., laj^., iin. inii, liug. Mji.1, vidii, tt>l}i
kaufen und verkaufen (— taUBchcn, v-.' rhv. ln s. I'iJji hu I
mk Toriodant, ivr. Kjfa, Uj/a» aaden üawi htU
Waahaal. Tb«Nh||M tUU, K ikädfe wedualti.
>) ixM = Half.
Ö .Fiotelilj s nwt M«r0, witli < tr. tenu.* Oo-
dington. A moHmarj of Laognag« of Kote.'
London Um, S. 75, der atich auf fMOfliartt^ .te dcafare
fagrrly, witnt, »ak for" hinweiat.
') Üb<-r den /uxammaabang Ton m- und jiv-
Sitmmeu ». Urii, 235.
* ) . Ki;^. dat, wnsr aitdroppelt «f nftvloat* H. Ktta ,
1 a <).. fi. 180.
f Vgl. damit {tmfliim ,to inp aa watar'^ s Pol|jBaa.
lutiini, tittulu.
'} -1). wortel is M. P. Ii (waarvan n. a. Mal. Imn,
tnJav. icaJi), bUTonBUA,iaa<iA,»MliA,eat.'' fi.Karn, j
164. Mai. giU, Itug. gtU kitzeln — N k^iKj-hmiq ').
165. Mal., Jav., Day., Miid., Tag. Uilu, Mak , liug.
Idto 6b«rgalMa, Tortbugaham U B fte*. «Ainik, «o^mA,
rorazh, Torlieiivehan, ?N l0 laniha.
Mal. f?im.!., Knwi. Juv iifhd, Day. pa/ui',
Ma<i. i'dukn umai-üiDii, uiutatsi.:! ,1 N' o/t - iaaira - {öA '}
Fuüknüchel, N okAoaka-koal") Wriat, K «M««!» «to
girdle a tm", N, B {dt auabraten.
167. IbL t4Uk> tfid. MMfc, Jot. fdUk, Hote
nolo, Polynaa. /Uo, tov» Jko» vitwdilinffaii — N tvftitf
gefräßig.
168. Mal. (mIoA, Jav., Sund., WA . Day. («/aX, M.ul.
^Mla^'ci, Tag. (o/aA', Mak., Bug. tnla zurückstoßen, ver»
warfen |j Klini läk verksaen, verwarfen, M «WdUjia
vermeiden, Bant, halak ruiniert, v erlassen.
109. Mal. luka *), Mad. lukä. Bat. liiAa, Male tot»
verwuBrict II Ii Ihil-kl'd- eitn- kri Tätowierung mit den
Nägeln, Ülim iak ritzen (Hok), S ldk eik die /äbne
reinigen, N oit-idib-Aa/a ,to stitch with cuiie".
170. MaL Mot*)> Mad. hdok-dm gawondan,
knnun, Mote fol»>ay winden || B HÜM, Kbm rMk
yfogt,, Kränaala nnf dam Waaaar, M Udt-bm Un nad
her ringen.
171. Mal. laut, Utwuk, Mad. laukä, Jnv. lawuh
aaaaaiaoiMmant du ris"'), Sund., Da;, lauft Fla4di,
Mote takö a« podding of gruted yam*, .to nak« n
padding by gruted yam, coc«>a-nut, alnionds" '" Klitn
crtluk eintauchen, Kbm atUak, anluk Gemu»«, die
man roh ißt, B alak „euu de vie de riz distille, M
batüli ontertaaolMn, K k^^i/e-^igiit aisUnahen, Jüia noJb-
khHik mtertendifln.
172 Mal. !ni!il. iiitnh uubebolfen, Neujav. icaiik,
üuiiJ., l)jy., BjL, la-ij;., Bis. bcUik umkehren, drunter
und drüber {{ Kbm hhlük umgestürzt, gescheitert, B Utk
innttinen, drunter und drflber, Uuk «cheitem, M
daMli hin nnd her MMUeh.
173. MaL kuliUn, Jav. hitiUH, MMi^ Sand, hh
Wib'A, Bug. guiüin, Duy. ktiliA, Mnd. kudiitinn, Mak.
tiimmuhUii umgeben, Allp' in. itniiim-''. vi/i'i, I lorida
kotili, Mata g<Acy Polynea. /luri, fuit, iiuit, uri aich
drehen, Jav. (dJt*aia>), Mad. tedM, Mal. Ulinä, Bog,,
AlAr. teMte, Tag. teM«, Chamorro fnlon^ Eramaiign
I i :i . (1 , S 149. Der gleiche Wt'chüel «wischen li(— lai)
nadtth (woloh»^ aot Uteret totsuriickgeht, s. Ura,$öö)
findet Rieh aueh indem naatraaatetibcheu Spraoham, fgt.
Orn, 8. 109, Aom. und weiter nuten Nr.
') Über die Bntqraehnagdea <- nnd $(c)-A«ite«tea,
■lebe m, MN. 77, 7«.
')läh = VuM.
') kM s Am.
*) Uh batnebta hier ImJI ala Stamin, a ala Sntflx;
s. dazn 111, Nr. 210.
') Von einem 8t4imni ilok; in Kawi iluk .krümmcu";
Jav. iUk, luk Krümmung; Von Wonel Utk auoh ftMi
». III, Nr. 166. 11. K.
') ,Cet aaaaisonemtint est une »orte du «arry, com-
poA^ do riz et de poijaon* i 31arre, «. a. !>., 1$. HA.
') --- talin H- on, e. a. 7»b, ^ daa Oewttodena;
I vgL in, Kr. 8«.
14*
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loe
Pnl. P. W. Sehmidt,
MMo, I>ttlt« ti Titric HüiM, Salomona-tn«. M&'Aa, t»- f
?f'/irl, Fidj'i, N'i'il ■ llr;liriil>'ri iinUlni. PoIvDe«. hlriim. iil-
Una uf>w. Ulli- || kiiiü kicim diahea, Ikha kylint, Itn
mnd, Khii iiN Paket, M ktäeti zurflddidwaB, 8 MA»
■iob T*nit«a (= hwom imn).
174. lld^8vttl«lM,jK7.,Bn.lka'ii.H«a.Mlwiä,B»t
iViri, Day. fi/iN, Mota /<m »ich TimVen, schief sein || tigoUii
sich ueixeD, schief sein, Khu ^iun Seit«, mt-iihait (|uer.
176. MaL, Suud., Day. bilan, luv. wilau, Mtid.
«otoAd «n&hl«s, Mg«!!, M«l., ütX,, Tag. Micm iiblen|| i
B löis «ntwiekda, «iiMjmndeTWtaea, B Mfon MiMiD» |
•iidernetjien , S i'.;»/f(,/r «icli pntwhüldigwi, 8 Ismlori i
luut rufet», 'Kliiii /n)(, lau erscliciiion.
170. MhI. gulontiu, Juv., Suod. guloü, ß»t. ijulan,
Had. AutoMUMi, 6aio», M«k. jrHliman, T«g., bin.
foM Bmümb W Shs hjfBaim dreliBa, «ind«B, Khm
dhbt^, R A'l«n Stricke drekoii, M gaht», UtndrehuDK,
N lain drehen, Satit (ru/uii wclfoii, flechtva.
177. Äliil., .I;iv., Stiiiil , I,Hinp., Day., IMs. kllal,
lind. h«lalrii. Tag. hrlat, Mnk. hiln, Bug, Inkt, tki,
H«llt tüa, Polynes. (lim, vila Blitz || B komM Wetter-
178. IbL ^«IWf, Jar, Bat. rf>7af, Mad. iAiMf l«elcMi,
Janr. Hat Zung<' Khni l\! U:<-k- n, n, S liiptet Zunge*).
170. Lump, pidai, Üi« paUtd, Tilg, paiar, But., Muk.
pahik, MuJ. tdapakan InUan, .Mud. ftUikaiananu,
Maori JMUV, Hcita |iaIolo(t) atwaa flaehtia und Dttuuea |]
Khm IM rieh aiudahiMm, B iSt flseh, pr~*(äf Hacb
iehlapi'H. S:iiit. Imlnrn urnl lir'';t. writ '^.
180. -Miil., Jav., .Siiiiii., UäL, . Mitd. Mttni,
Utk. kalih gedreht, gewunden, Alt- und Neujiiv. uilit
▼•nriokfllt, BuL uilit Dnütt, Bia. bUit nmataiiien '] N
litflf'Ma Tenrfolnlii, B Ut varwlm idB.'H Met nto dodge " .
181. Mul. .T:,\., Sinnl. l„!it, .Mud. huditn,, Muk.
kiUi, Bug. »I«, i'idjt Xrt^i, ijMluuiOUS-ItU. (pMt)^tiii, Fati!,
BoaaU »tl,. i,th heW || M Xo^it glatt, Kbm IM Moht
(•byraibaii, Kba M «ohAifaiH w«U«n.
169. Mal. Moor. dtUHd, Ponoa. luliir Km«||
» Kfam in' beugen (das Knie). B l(it ,entrer vii »o iMiissuut".
Ir^S. Mal. Jf7ri»i Bat., Bis. lohn, Mud. NY/n«, Mak.
liaBan verschlin^eu — B hmii, S ji«<n, N i'itihinthiüe.
IM. MaL, BttU. Day. «t'a(an<). Jav., Sand., BaC,
Bfe dirfw», Jsv., Alftar. Ulm, Vmi. lalitN4, Male Wo*,
*) |ttc> = Blnme.
*) pqhi z= Feuer.
') LopUt i.st Inrtxfonn mit /j (s. 8. fl f b) votu BtAium
ftct (=' f«'a() uu! dttD auch KUm lit iwückgehl. t)i«
■ügliclikejt, auch «-StAmtiiL' mit to-SiAaunaninniuiioien-
smteUeiit «rgibt aioh aus dar Vartaiitduag -van Ora.
§ SB6 niH $ SWft.
^ Dia Ponnao l«t md toifc «rMiran aich dnnh di«
ZttritflkflUiniiig bald«!- «nf dia bei SaaUOT aaflreU>nd«
nrspHlDglich« Form lai, da der ausUntende PalutAl
■owobl in «len Oultjir«! »1» in den Palatal übergflien
kran; *tra, iit» 8, fati und vii.
Khwi (lifel», {hylra einscblucken, verscblingvu ; i
Bat. mauolot^ linscliluokaDt tolMum Kahla; Nlaa UM
Kebte, Ton rU' IT K,
'1 \vii:-:.M'i /,/>': i dan and dnlim lind antatMidaii
aus lalan durch DiMlmUation. HL Xt I
Bair. MM. Pidfi, Mola «iln, Florida JMa, Polynea.
liitln, Iii I. (H fl j [' Kliiij J'ni tr^'tti'ti. M lütt treten auf.
l.'ü. xVltjuv. tiiap uehuieu, Kiiäiien, Sumbwa nala
finden, Ihiy. galap fremd, Tag. hanap holen, suchen,
Samo» atafia holen |j Khin halap aptlMD, Khm ^Uah
hsimlfeh apahen, B Mtoj» Framdar, Gaat.
nn. . t'rlupjilulufi. TtiUii. iiliji. T.iriH. iliiÜj), Voima.
dttlop (»nUsr itunchisu || M Llu^i uuU:rt;i.ut:ii<jii, Ii iop, läp
untertauchen, übersohwemmen, bedecken, S hiiip herab»
stürzen (Uabioht auf «eine Beate), Khm lap, Imb waaehan,
anawiaehen, badeekeDt Khm pat^op betinbea. Khm
•tiiii/ i;. (>litiiii;iclit , Kim kliitUi')! licdc'otK'n . übcriliijCi^ti,
M poiiiliiji Hiukuu, N lityhala tjeliulttir itedt'ckeii, äa.tit.
dalop hf(\<-ckr:n, verdunkeln, Sant. galop überdecken ').
Iti7. MiiL, Day. maim, KAwi makm, Dmy. atem
Had. «Im, «IAn, Ta^. maiiUm, Jnr. tßlm Tantakn,
Juv. »ilum unsichthur werden, Fidji jn1t«iMi taufen, Mota
sili, Polynes. uft, uri dunkel, schwarz || Khmlimitm rage,
unbestinHnt,aKhin mtilini, kaum noch sichtbar, Khm
lanläm immaui, bia an die Granaa daa tiaiiehtakieiaaa,
B {äM «na aitth Aber die gamn ObaHBeke «vaddint, 8 toas
groD, Khft s/ein lang, «pfct, M daläm sebwaras ednnM
Wolken, Sunt. g<dam dunkel, unbestimmt.
18.'?. Bul. Uilrm zuinnerst, Mul 'i.ilnm. Ali und
Neujiiv. dalim zuinnerst, tief, Tag. iaitm. Bis. loiom,
Pamp. laliim, Mong. dalom, Ponos. ndem, Mad. lalimi
tief, Mnk. Man, Bog. ioiM, Sang. ^oIki«, 8amb. dnl«,
Fid)i loaia mimient || B Um ia, B tUtam') TiiBarea,
/immer, M glä-gaic ') ^womb".
Ihsft. Jav. eliir Ungul '] B Idr sich tilfuen, »ich ent-
falten').
19a MaL, Jav., Bali, Sund, ata», Mnd. olo. Bog.
de Wald») II M lai anabwtan, flndi, H CmmI«» tm,
B ]>lath nuagcstrccktc Arm«, Kb Bd tikutti^tia, Samt
l(i»la$a ausgebreitet.
11)1. Jav. idih den Ort wechseln, mUh einander«
waohaelweiae, küik iwii, maUh iriadaram, paÜh HkUlei
tdäk Rflt&kehr, miOih, BaL wmK, Mad. auNlsr, Dar.,
Tag., Bis. uli zurnckkohron, Juv., Mal., Hiit. tuh'Ji. Mad.
tulif »ieh umwenden, um r.u neben \] Khni intdi siuU um-
ändern, pfilä,^ wccliseln, ersetzen, B plih, »tlih (sich)
asdern, ü pUh waehaeln, enaataen, 8 pt6h (ttm)w«nden,
indem, Klüt ia^ wiMreohadn^
192. Mal., Alt- und Neujav. Muh gespalten, ge-
borsten, halb, Duy. bria ein Teil, Alor. kabolii, Nenjur.
kfibrlah gespulten, entzwei, Kidji bolu, kabola ge-
spalten, gebroebeo || Khm bktalt «Diswei achneiden,
Kbm aOai^ jUtfä» nun Teil, Kbn tmOSi halb, B 6tffaA,
8 brfihh entbrilst«r und zerstoDener Baia, 8 MülillA
halb, B tötah getrount ««iu, Sunt, tala üilfte.
■) Welten BefapMe von SantUT ■. ÜI, Nr. M*.
') Kü iat u iihl mi>g1ich, daU '/"<am eirn-s der BtlOSSi
Anm. b, Kekenuzeiohneten Lehnwilrter ist,
') — innerea de« MmtteradioBaa (gm = SnaakiH
garbba).
") Vgl, Hl, \r. IS;,.
») Vgl. Khm briiij .tirit", .libcrti', B bri ,lor*t",
,]e debaro*.
") VgL »r. i«a.
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I
fhe Mon-Khmer- Völker, pIii lii!i'it f;lnHi zwispIh
I
193. Mal., Jav., bunü. ptiilt, iHiy. tlrh, ilih, Muk.
I pile. Tag., Bis. ;/tli, Mad. /i</y (/iij/), Bug. ile, Alf. lU,
ifa; MMri «BAtmeMn, Samt», Toi«» /Stf. Hmä häi,
Vingaw ^ aufwililm, aiwl«i«ii, Fidji «<ff Frlleltte
' iaiilliielii Ii Kliiii jiiiUh LTilliiilscn. eine ^:lrl■1^ ult mim-
inaln, B Uh, yUh UwlogMid aaiuiiieln, 8 p(ih «»luinclu
I (FMobt« Toin Baum), M Utk, plüh loslöscu, N haliah-
Agfa raolMB, Saut, tde mit dar Uand wiumfln.
IM. Mal. M puloh , ATlf^em. jndmeii. (su) pulvli,
ptlhl. ]}nh'. fllhl tl-W,, MrlMIP-N, V(l>"'.rr ll/ll. -'I< »/|/. Silll-
SmI, mrul, lunahulu, ti,Hahui usw., i\>i^uc!!>. nukuru,
iMfiihi, tawit lehn [] Khm luh gßlan^n, aogekoinmen.
Ihm räktl voll «aem Teil xom andsrao, SJim dhlu^
«oa dann Teü asm andoren dnrabbohrea, S WA lunn-
■MB» gabm, S r«/MA Ruhe, Halt««t«lle, Etappe.
8. Per W-AuBlttut.
IM. Fid]i matci, Maori, Maugaia Hi<i»i, Maniui«.
wmiif Tabiti am', Eftjaa mmiH lidlu s= U ^wi, Khm 1
1%. Mal. dawiik, Jav. (hm nl fucif I! /.(.,( (rr .Ij '
vaUir, ui&Dolicbe Vorfahrou, S biiL wi lü, gruu, giaulicli. |
197. Mal., Jbv., Sund., I>ay. kutcan, Taff. kmaii, ,
Bat, AaieoN, 3M. A<U«imi, Bog. wawoik Hords, trupp-
«fliaelllf dwAii «Merbolen, Klun pbdimB wi«d«rhol(<n,
Vielheit, CberftiiB.
198. Mal., Jav., Sund., Hut. Linns, M:ik. luuahu,
M»d. /ocrt. Motu lata, Marsh, fa/», Sakmiims-IiiB. rdAu,
rttfa grofi, Foljrnea. raAa, loAa breit, weit || Khm ird«,
B mA nioinm (Liiifa), 8 bimmgebaiD Uber, BMaaaii.
190, Mal. bah, Altjav. mih Flut, Strom, T'irl.i ua
llielSen, Flut, üolf || Khm ttniräh kleiner Bach, Kanal u«w.,
B loA Htedtnig eiuo« Flusses,
9. J)er S-Anlani
m. Mal Mm', Bit. hati, Botti, Timor »M. AH*
and Nenjav. tetm, »«i, Pak. iraaii, Bul., Seu iwi«,
Tond. utrnsti, Bont onsei, Pono«. ohw, Sanjf. vtrust,
Mt iiL' rn/f„ Eisen, Bi«. tr(i«n, Iban. Mti(«i Beil 1| M
jiuoai Eisen, S«at. |)fln ,aa iron itaple faatraiDg ahare
to pkMgli«
SDl. Allfoin. anstroneiiiich »uxu, »uw,sub (Frauen-)
■«•*, Roter II San», »huh ,to snifT, to »norf, Sunt.
-Mj.i-ioij _(,, i-liitttr, th'' |irn<|::(L-d througli the
teotL ulmu üHiXUitmg or shivoring", M ktuMi «to hiM)
to snort".
3<Ä M«L «<#a^, Jav. srjo/-, Sund. Mutk, Bat. <or-
«OmI', Ray. sa»i^, Mak.. Biijf. j)««*aii, Mad.
»pf-rr. 1.. v. r.i. ipf. I,. M;,l Kay. Bug. p-iao, Alfur.
IKiwt bol7.cn, Najfei. Püiick |1 Khm »ak hioeinstopfeD,
Kha nah nut einem Nagel tiefeatig|MI.
MS. Mal, Bit. Mfdt, Day., »«uaj; , »ak , Mad. '
raff 1} Kbm «wfc lioh biat«n, ftbisiolien, Khui
r„ iiie^ ibfüniirfim« aioi, B io* hknten mH eioem
- >4. MaL rfmk^ Sand. rMni, Mid. ntatd,
B*ig,, MM «ngroadn gniihlBt, virwftrtat |] Itf «r*
') «I Orb, f tn. I
tn Völkern Zeutralaäictiii u:A .Xu^trüii'-Mciin. 109
205. Noiijav. grsHi, gotoh, Fidji hkesa augohrannt,
vLTKi ngt l| B yoiuiH g-erM«t, ?H vintittert.
2i)G. Mal. pusat. Bat. puAol, Bis. jtofwl, Ihan. futad,
Mad. faitrn, ,Iav., I)«y. puter , Tag, ponor, Mak. ;>ol'f,
Bug. ;<OÄt, Möttt /)l4/o(i), l'Hii:i|if /"/'/■>), Pi i vni's. i>
NuIh-I II Kinn pbcil Nabel, Khm citf, B cot abschneiden,
J07. Indones. sufiin (susuii) xusamTiieogesetzt, koin-
]>lisi«rt, Moto «o«o stopfen, paoken |1 M kasltm ZwisbeL
208. Ma). bHar g^oS, Jav. ifaMr Bodan, Bnl. Uiar
..i r'". yplcin", Fidji riiM si-hr ^:rnO fi-ii^'. ntlich aus-
gfbreit«t , aungestrccki ') [1 B mr gniU (Breite eine*
Stoffen), M ttiMüte die Beine ausstr^ckeUf SiBt. Ctw
breit, weit, Seat, paaar aioh wiabreiten.
ZOff. Alt)iT. &<tar, Diy. hfsok, Fidji «tMi 6b«r-
aUtigt, ühenlrÜB»ig = B ^»»r.
210. Alt- und Neujav. fiula ') Spitite, .Sea susuda
THstel, BiK. xula, IVmu, (u/a „puntig riet', Fidji ifujä
äpttae Ii Khm $ul •teehea, N komM'kjsie bitteimtecken.
811. Mal. («mA, Jav. waguk, omA, Bai tan, MiIl,
Bug, Kuma (Kleider), Mak., Bug. bissai (lländeX Tag.,
Bis. ham. Sang, wusr, Mad. sota, Muta «u(y) waschen ||
N i/ c, vrai^chen (llladl), Nef-dfj^WIMbauQQtidM'X
Kh» »aü wuschen -*).
10, Tum- II -Anlaut.
212. Mal. ti'a/^,ii . Altjav. rtiJuit, .Mung. moratit,
moyaat, Pono«. mohwU, Bis. diiot, Bug« <fa, Fldii dli,
Kfate (ui, .laMn «e aobleobt || Khm 'vertneten, f«at>
halten, Kbni !.''ii(i' Uinderuis, N hgt jitrjii.
'21H. Juv, dafiat, Tag. lahut. Mag. reltcträ gans
und gar II .Sunt, htrhßi, Kb« A«( efMbSpft, K hät-
i^ä Terlebi.
814. MiL, Jiv., Baad., Bali, IHy. pahit*), Bit
p€iliel, Jav., Tag., Bis. pitit, Ma.l. fmir i. Mak., Bug.
par bitter 1' N haijut sauer, M phyUt, K ctft, 8 Ct'd
suucr, «rharf.
215. Altjay. hib, htb fiedaoknng, Sohatten., Altjar.
ma^-hf^i, Neo)av. futhuht, 8umb. tno« baanhirroeB, b^
1 1 ■•Ii . 1"M i i.f;'-(f/i, Suniiia nfi 1if.!i'.:?>>n , Sanioa
oj'iiui, .M:,(.i, (luhaiia Neet II B höp «•uiwiukeln, be-
de><k''ti i.iiil ersticken, Khm thap crsticktu, hap vor
detu AViudu gaaohfttst, hap ,partie aoteriaure de ia
uiaiBOB", Kfaa flu^ gaaehlMMn.
■) 8. II. Kern. a. a. O., 8, 104.
') Eine Form mit a-Bntfx im AvatnnwniolMB
B. III, NN. M, ISO.
*) Der Xanrnmealiaag von Farmea mit Snifla 6
mit Boleben. die kein oder daa SaMz t haben, tritt
aurh hier wiprl<T hervor, s. III, .NN. Öfi, IHO.
') Ich Itotrai-ht*- It in dicseu Vorninn nur als sekun-
>tlirt> Kin!>chirhung, um das Nichtdiphlbongi.oche vtin
fHtil noch beKs<T zu •^rbalt«n, !!••• pnit erblickt-
ich it: Ii i-n Hl-imm, der auf friilu: - i'l. li • ;uif
t/el jsuriii kKelit , welche» al« solche», «hIci auf noch
älteres i/at zurückgehend, Neboiiform von t/iit, ytit ist,
wie CS sich b«i N und M daiHtetlt. 8. darülH>r Ora,
§ aOOff, K i<U, S <-<it (ichcn auf friihcres khytU xurück
(■. Ora, § denen BeBiehasgea an N ktjfH, M pKyiU
(ss jiAyat) laidit «niehtUdi liad.
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ni.
Sobädeltypen und Rassenscliädel.
Von Robert Lehnuuui-iritaähe.
,Oie AnachiMiungen i'iKt die Aufgnbcn der KraniuluKi« bvf^iniicn «ich
in Dtnwter Zeit weMntiiek su to«I«n).'' Eauke, Der Meumsb. ä. Aufl^
Bd. II, %,iU <1BM).
Der aiithropologiHchon Knmiologii-, also dem-
jenigen Zweig« d«r hehn vom MeuMshen, welob«
die iBeaMbliebeii Sdildel unlareiDeiiiler vvt-
gleicht, kommt in der GesunUmthropoIogi«
gewiß i'inc hetleutemle WertstpHimg eii, die
freilich aichl uulMiU'äubtUch übersohilUt wordeu
iit. IMe Irrtümer, die man begmogeo, legen
hau|)l>ä« tili<'h <l:inii. ilaß j,'e\N issi-, innorhalli einer
jedeu liaase sich findende kxaQioiogiaobe Eigeu-
tfimlielikeiten, entene dae Charaltterittieebe
der Sehidelform »nidrfiokeii, z%vcit«ii(i dmeh die
Rasge bedingt Ht-iu, also den „liassolrpus"
wiedergeben soUteu. Die vou der autbru{io-
lofpaehen Kraaiologw ebgeieblegenen Wege
»itid kurz ]irn zitiert folgende;
Biuiiieubaob aohuf die Kraiüologiu al»
Hilfemittel, um »eine fSnf, den Kontiaenten
eatoprechc'iidcn Mens« li> nr as'^irn oder Varietiilen
soniatiscii noch goii.tiicr lioMchreibcn /,u können,
aU das nach deu übiigen körperlichen, vou
Linn4 fiberuommeocii und von ihm erweiterten
Merkuiiden iii-''>i^!i<"{i w;ir. Diese« \v;»rrn rlie
Farbe voa llaut luid Uaar, dauu der Charakter
dee Haares, der Hiroeohidelfonn nnd des Oe-
«iihii s mit dessen Teilen. Er ging also von
den geographisch gegebenen Riusscn ans nnd
•Uchte deren Schädel durch benohreibcude Worte
m ehenktertneren. Seine SehftdeUebre beatand
also in schildernder ]);irstelliuig des „Uassen-
aobädeU''. Aus tK;ineu Worten gebt hervor,
daA er eine ^wieae Schldelbildung für jede
liasse als cbsinikteristisch unsali. „I>ieg:inze Vor-
■obiodeDheit des knöchernen Kopfee der ver-
schiedenen Nationen scheint sieb < 1» usogut
abi die der Nation;dgeaiohtebilduDg auf fönf
Hauptablnderungen HnHekbrisgen ni laeien*
heißt es anf Seite li9, und daraufliiu wird bei
dl I S.'liildenmg einer jeden dieser fünf SchUdel-
„varielÄteu*' zitgefUgt, welcher Raaau sie zu-
Icommt
Bluinenbachs Metboi^e war also die rein
kranioekopiache, welche sich nadi T. Török mit
der Untenuchiing der (|uaUtstiTflii BgenweiWiften
oder morphologischen (anatomiMjheii) ChaxeklierB
der SchädL-lfonn t.u befassen hat.
Ketzins und seine Nachfolger stellten mc-
trioeb gewisM BägenMmUiohkeiteii dee SdhIdeU
dar, wie sie sich nu>br oder weniizor irifU'rh:ilb
jeder einzigen liaaae vorfinden, und glaubten
damit, ebeneo wie Blmnenbaoh, offenber des
„Schädeltypiis" im allgetm im n gefaodeOt
d. h. «las wirklich Charakteristische mit wonigen
Worten und Zahlen ausgedrückt su haben.
Ibre Methode iet tleo die rmo bnnio-
mt'tri'^cbr , wcti'hi' sich iinch v. Tnrilk mit den
quantitativen Kigentümlicbkeiten oder geome-
trUohen Ghnmkteren der ^liUdform be&Ot
(s. w.u.). Sie besteht aber nur darin, die sich in
einer Ueihe von Schädeln darbieteuden Unter*
.schiede in Länge nnd Breite vou Ilirnkapael
bzw. Gesicht durch VerhlUtniazablen metrfeeh
wiederzugeben. K'- ii-l ji-docb dir- Frage, inwie-
weit daduroli das wirklich Charaktcriatiacbe aum
Ansdruak kommt.
L'm klar icu gehen, emptieidt es sich, den
Begriff nTypna" erst einmal aligemein zu deti-
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Boltert L«1iin«Bii'Kit»o1i«, SabUeltypfin ntai ItumnwMiM.
III
uiemi. Offcubar Ul er mit dem „wirklich
GhnmktelfltiMibeii" MMiliieb. Wenn «W etwas
ch.'ir.ikUristiscli sein «oU, setzt i-s imnit'T uincn
V^crgleicb mit anderen Dingen voraus, und eben
je nach den Gedcbtopuukten , von denen ans
nuku den Vergleich vornimmt, werden eo und
?o viol M?i i-LliiL-iifui' Killzclheilcn p;ci:i(k' fliaiuk-
teristisch 8eiu, gerade den Typus rcpriUcntiercu.
Ebi «beoliit Chankteristwebes- jpbt M m6bt,
Wa« nun im sipeziplloii den Schädel anhelangt,
kaoa mau auch hier von verscbiedeueu Stand-
ponhten niu Verglriolie Tornebmen, je nadidem
man eben den einen uder anderen der EänllMaw
hervorhoben will, ilurrh welche die Form ©ine»
Scbädeb zuHktnde kommt. Untersutibou wir
dieae Iran binterdnander vud geben daM auf
Autoren flu, welche besonderen Wtrl niif <\vn
tiatu oder anderen diea«r Faktoren legen. Erst
naob edleber ^naebmalyae kflnnen diene Fik-
toreUi welche in ihrem Zueainineiiwirken den
„Ge8amt8chädclt}']iuH'' r.oetaDde bliog«D,
gemeiusam betrachtet werden.
Nehmen wir IcrMikbafM EiaflOMe vorweg.
Si«^ \ «■nirsru'ln n f in Ahwcif>lirii voin „Xfiniirilon"
und bedingen »o und no viele puthuiogiiiche
Sebideltypen. Ak loiebe bitten wif ta B. den
Hydrokephalus , den durch frühsseitigt' N':i}it
Synostosen hervorgerufenen extremen UoUcbo-
kephnlus usw. usw.
Eine bindere, sich hier aoaoUieSeDde
Klasitc bilden die durch kUnbtliehe absichtliche
oder unabaiobUi«!!« Defornialiou bervorgeruf oueu
»rtif isiellen Sobftdeltypen, wie de am
besten Bräss überaiobtiioh zuKaniniengeslellt
hat und die in ihren extremen Formen gewiß
auiierordeutlich charakteristisch sind.
Belialten wir aber uichtpathologische, alho
^tiorniali-" Sv-liiiiU'l im Au^c. Unterschiede
bieten sich hier zunächst dar in dreierlei Art,
ab individneUe, ali dateb daa Geaebleeht nod
ab» durch das Alter bedingte. Wir hätten also
dementapreobend individuelle bob&.del-
typen, sexuelle SebSdeltypen und Alters-
V. T'iii.k, lit-r in der „Erforechung der
Uesctzmäüigkeit der bchädolform" (S. «S), d. b.
des „gesetsmilligai ZuBmmeobsnges (der Kor-
relatinii) zwischen dt n veMrliiiileiiLii Moinonten
der äußeren Erecheinung und dcujonigeu des
1 inneren Zustandes' (S. Ü) oder „des inneren
I Wesens der betr. Person« (8. 17) den »SeibsW
iweck iUt w is^<'iwL-!i:irtliclie!i Kraniologie" (S. 4)
erblickt, für den die Kraniologie also eine rein
morphologische und physiologische (S. lU) Auf-
gabe hat, unterschLiiK i in der schon oben ge-
L;i1>enen Weise scbaif znischcn Kranioskopio
I und Krauiometric (H. 2f>), die in sich ergänzendem
Zasammenbang« die Ehtnielogie ansmaebeii, und
hat in seitu ii „GnindKügen einer systeniatischcn
Eraniometrie" ciuatweiieu den letsteren Zweig
(naeh smner Auohaaoog nur in deu Anfsngs-
gründeti) analyrisrt and „die venK;hic<UMi8ten
Maßkonillnationcu ^um Ausdruck gebracht"
1 (S. 605j; nach ihm (S. 231) müssen bei
I einer anafOhiUeben systematiaeben biaidomelri-
schrn Aualyse eines ein/i<T(>ti SfhrHi»!'« iilwr
500U (1) Liuearmesaungen gemiusht werden, von
deren Kotwendigkeit v. TttrOk freiüeb selber
nicht Sbervengt ist (8. 2:12) und deren Ana-
fitbruug er durchaus auch nicht vorschreibt
''(S. 6U5). üsitih ihm gibt es eigentlich nur in-
dividueUe Versehiedenbeiten oder Typen. „In
der KfruiiriloLrif hnVicii wir es immer mir mit
individuellen Scbädelforuieu ?.» tun" (S. 14), wie
„wir es in der Autbropologie Qberfaanpt mit
t:uitiT iinüviiiiiellpn Fällen r.u tun haben" (S. 18).
„Die kr:uiiol<);_'isrhe Forschung muß »ich (daher)
genau au die nog. individuellen EigeuUuulioh-
kmten der einzelnen SobideUormen balten, um
' dann ans den ErgehrtiF'<t<n einer m'ti^rn'b«! i^roßen
I Zahl von lieobacbtungen dieser individuellen
I FMIe dereinst mit einiger Bieberbelt (d. h. mit
I großer Wabrschciidichküit) gewisse allgemeinere
I Tyi)en der Scbädclform feststellen zu ktinneu"
(S. 12). „Das eigentliche Wesen eines jeden
einzelnen anthropologischen Museuros muß darin
gesucht wtrdiii. dnß in dciri^elKen wenigsten«
von einer „Itasse" oder von der .Menschcugruppe
irgend eines Landet, Frovins, Gegend new.
möglichst viele Tausende individueller Spezimiua
ganz systematisoh aufgestellt seien" (S. 2Ü).
Erst guuz am Ende des umfangreioben Baabes
(S. 58U) berührt v. Turük die „typiaoben"
Varietfu- ii der r^i luidelform „bei den verschie-
denen sog. liassen**, ohne aber, auch nicht im
Oange der gesamten Untersnebnng, darauf
anders als andeutungsweise einzugehen. Dies
i Betonendes speaelleu „individuellen" Ohanücters
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11«
Bob«rt L«btt*vii>Kli*«be.
eines jeden SohSdeb (S. 697) vendttt bei
T. TörOk nicht weiter, i» Min« mlehhaltig«
Schädelsaiuiuluug beiuahe ganz nur aus Schädeln
TOD UugMTU be»tolit (S. &90). Voo diesem
Standponkte ans «rgvbmi Bieb nur indivUiii«lle
Unterechicdo und indi viduollc Typen.
V. Tür(>k scheint nie größere Serieo andera-
nuwiger Schädel gesehen zu haben.
Die Geschlochttoaterschicdc au\ Schädel be-
di»i?rPTi i'l'ii bilden sexuellen Schädeltypon.
GeM'ili wird von der Authropologie seit jeher
•af die Diagnom dei GeMbleohte» Wert gelegt
und Arl>eilen wie die von Rebentisch (nüer
Weibenobädel'*) und üarteiH geben über die
danraf g«riehteten Beetrebungen AnfKhlofi. Be-
stimmte lit'u'tlii lassen sich nicht aufstellen, da
es eben durchjiii'ifoiKk' Untertichieilo iiiciit
dooh ist die itasse ein wichtiger Kaktor, der
di« UnterMhiede modiftdert, und „»mm wir
KU neuen liasscii komnuii, beginnt das Studium
(der «exucUcn Eigeut&mliohkeiten am Sobädel)
Ton neaeni", sagt Virobow.
Dai Alter RchlioDlich ist von gewaltigem
Einfluß aal die Schädelform und je nnclidcm
•precbeu wir von iufautilou, adultcn,
aenilen Sehldeltypen nebat allen ZwiMbeo-
Stufciu
Mit den eben behaodeittiu Fakloreu: Indi-
Tidnam, Geiehleoht nnd Aher haben wir bereits
drei eliminiert, weh lie von Einfluß auf die
Schäili'Korm sind. Ihre größere odu)' t;i riiiutrp
31itclitigkeit, je nach der liaase, getii uns hier
weiter niebto an, iat aneb aodi oicbt genauer
studiert. Als lirissr- kuimcn wir eiiir durch f inr
größere Zahl gcmeinsamor Merkmale cbaraktc-
liaierte aonatiaobe Gru]>pe oder Eänbeit mit
einer gewiaaen Bchwankutiu'sbreito ansehen, die
wir mit Ehrenreich des besseren Veretäud-
nisses wegen mumeutau, d. h. im Augenblicke
unaerer Betraebtaag, ala vnverftnderüeb auf»
fasHen kennen tiitrl (liTen EivrenlQinlichkeiten,
eben diejenigen, welche die liasse ala solche
«barakteriaiereD, voo phyatologiKhen EindOiaen
unabhängig sind.
rhysiologischc Ktnt)ü8He wiud v\ivu von hoher
üedcutuug für die Gestaltung dt-r Organismen
Sbofaaupt, xmä wie der Beruf gestaltend auf
dii- !*riift(l«'lforni einwirkt, hat 'ri.tdiit Nysiröm
ausführlich gexeigt {ß. Hl). Dadurch eutütuheu
wiohtige phy siulugiacbe oder biologiaeha
Sebäd'eltypen. Nur darf man dieaeo Eak*
torcn nicht r.u viel Wert beimessen, wie es
namentlich Rieger getan hau £• ist zu bu-
«welfela, daS d«r BeUldal „«ia im bflehaten
Grade physiologisches Gebilde ist", wie Riegor
will (Ö. 131), und daß sich daraus die Not-
wendigkeit ergibt, jeden Veraoch, tttn als ab-
aolutcs KasHeumerkmal aufzustellen, gänzlich zu
verworfen. Ein absolntcs ist er gewiß nicht, wohl
aber von Bedeutung. — Zweifelloe gibt ea keine
EmanapatioQ von allen pbjpdologiaahan Bedin-
gungeu (Kieger, S. 133) und es muß daher
unter allen Umständen überall versobiedene
physiologische Typen geben (Rieger, eben-
da). Gewiß, nur koBunt daa Rassentümlioihe
.iazwisclicii immer wieder rum Voi"Schein; an-
dererseits ist es die Frage, ob dieselben physio»
logiaebeo bsw. biologieohen TOnUflaae bei ver-
«i lilLsk-ncn Rassen dieselben Wirkungen hrrvur-
rufou. Gewiß teilen wir oiobt die „Auffassung
von der physiologischen Difiweni daa Sebidela''
(Rieger, S- 133), andererseits aber gibt es
keine „Rhssi uiiMlifferenB"! Sollte man mit
Unrecht so weit gehen wie Rieger und den
Eänflnß der Raaae ganx leugnen nnd gewiaee
Merknuile, die in besonderer Häufigkeit bei
manchen iiasseu vorkoranien, als rein pbyeio-
logisohe aaffaaaen (8. 148), s. R den Stimfort-
sat/. der Schläfonschuppe usw., so bindert daa
tiirlit, in ihnen in i;pwi.-sf.i'm Siiuit- K.'u-i.-i-i>'iMTk-
nialo zu scixui, da ja oben dann bei eiucr Liati&^^
apedfiaobe Lebenabedingungen aioh in eigentSm-
lifh» n Fi>niii n iiiißem würden. NIimu.-uhI Ieui:ni»t
dun Einfluß des Milieu auf die Charaktere der
Raaee. Halten wir hier aber an der Dafinitbo
fest: Ra.iscncharaktere sind die von Äußeren
(]ih} sioL >>:isi'hen, biologiaohen) Bedingangeo Utt-
ai»hangigeu.
YieÜMdi werdon die ünteraidueda in dar
Schädelbildung als Ktiltnrdif ferenzeu auf-
gefaßt und in gewissem Siimo ist Kultur ala
Milien ananaeben. Wir können daher direkt aa
den vorigen Abschnitt anknüpfen, wenn wir die
Kuliurschädoltypen behandeln. So t^.ijjt
z. B. Rauke: Die Schädelformcn der gesamten
HeBaeblieit ateben daa ana Biu!0|w bekannten
Schädelformen so nahe, ^daß wir sie direkt unter
die ieUtereu einordnen dürfen. lüins iat aber dabei
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if^^ii4tj^ptn Ulli RumiDWhidol.
lU
nii-ht zu vergfSfsen: am Schüdpl sprrohpn sich
mit d«n«lben Schärfe uud Deutlichkeit wie am
llrigni SkttoM die Folgen dw Kultur und Un*
knlttir aus." Es wird dann als Bebpiel an-
geführt, wie besonders die elfenbeinharten und
glatten Knochen des schweren NcgerschädcU
dnen tpeiiflaoheii Eindruck machen. „Bei wflden
Völkern machen sie (die SohÄdelforniPii) 7 ir i
Tml den JBüiidruok einer gewiuen 3oheit der
Modelfiamiig'. Kebenr^gs bk dae »iMr immer
der Fall, vielf»o!i crsoheineu die auüereuro-
pÜaobeu Sobädclformen mit europäischen Schä-
deln ao vollkommen identisch, daß sich gewiegte
Kraniologen damit getäuscht haben.* DieMibe
Erklärung gab schon 1822 Houssello am
SohluA der Beschreibung zweier Purusohüdel
bdm Vcvglaiebe mit Botoknden: „Und
wenn wir anerkennen, daß sich der Purustamm
in der Uildong dea ganzen Sohädela durch eine
gewuae GiaaiKtMt und Vomebmhmt vor den
Botokuden auszeichnet, mttaaan wir anaib hervor-
heben, daß ruis Ptnem gosittotorpti und weniger
wilden Leben eine edlere Körperform hervor-
geikt** (abeiaatft ana dem LateiälMlien)!.
I ßluinenbach, nebenbei gesagt, suchte
„die Ursachen der Nationalveiaobiedenbeit der
Sahldal« (& IM IL) im IDb* (abo Ufian) und
«rbUeb fidarta«, draprOngUali artifiaialien ]>a-
formationpfi.
Kultur und ünkulliir sind gewiß Faktoren
von erbebüohtm Weit, reiehen aber stur Er-
klärung allein nicht aus. Zwei vorscModene
Raaaeo von gleicher „UnlraUiu" mußten dann
glaialie Sebldetfbrmen anfveiaen; JedenMla
Irammt aar Etklanm«^' der knöchernen Schädel-
form wie hei ih r Gc«tamtforni «li h Kihinsr» über-
haupt noch ein anderer von aliou vorhergehenden
analiiliingigair Faktor Unan, die Raaae.
Da* Betonen dipifcs Faktors hat im I.anfo der
kiauiologischen Forschung einen ganz wunder^
liaran Wag dnrdhgemaelit. Bar Orfloder der
Kraniologie, Blumciibaoh, sah nur daa Basaen*
tümliche am Scliädol, beschrieb es in »>^inem
berühmten Buche „De geueria humani varieute
nativa*' und alellta in aunen Dekaden and Pen«
tnrlen, dorn dazu gphc'^rin;pn kranioloprisehot) Atlas,
solche fünf Kasseuschädoltypeu oder kurz
gesagt Raaaenaehldel, entapreebamd aeloan
filnf Ml TiselH-nniasen, bildlich dar. Seine Clianik-
1 AaOtT ttx Ajttwmalotto. M. W. Bd. T.
triri^i<'ri'»ig der SchSdolform war roin kranio-
akoptetvh ; z. B. wird der Kauka8ier-(£uropäer-)
Sdildel folgendermaOan geMshOdeit (S. 149):
„Das Mittel von allen hält der Kopf, an
welchem mau das meiste Ebenmaß, eine sanft
gerandete Form, eine mäßig geebnete Stirn und
engere JodtlMina findet, welobe' niigenda hervor-
sprint^en tind von dem Joahfortaataa daa Stirn*
knocbens berabiaufen.
Dar ZalinlialklenTand iat atamUbh rond, ^
Vorderzähne in beiden Kiefern stehen senkrecht.
Vom Schädel der amerikanischen Varietät
sagt Blamenbaoh (S. 151), daß er „zwar brei-
tcre, aber doch gebogenere und gerundetere
Wangen hat, als die mongolische Varietät und
wo sie niolit wie bei dieser auswärt« ragen und
winkelig aind.
Sie hat gemeiniglich tiefe Augcrilinhlen: die
Form der Stirn and dea Soheitels ist bei den
mdaten dnroh Svnat bewirkt; die HinncbSdel
sind leichter."
Absichtlich wählte ich B 1 u m e 11 h a i Ii s
üharakteriaierung de« Schädels der amerika-
niaebanYarieat» weil anm fleblnaaa diaaer Zeilen
UCfli kurz il:ir:i\if hingewifSL-ii wenlcii sult.
Blumeubaob konnte zu seiner Zeit, aht uoeb
wenig Matena! vorlag, irgend Nnan Sehidal
aU kraniologiB> lu n lt> iiriisentaiitaQ der gaoaan
betreffenden Rasse hernehmen, man kannte da-
mals eben noch nicht die großen Schwaukuogea
der SobRdelform innariialb ein and denelben
RaMe. Sih-U» r, im wiMtcron Verlaufe der krauio-
logischen Forschung war num sich, aehMut ea,
nieht reobt darüber klar, waa man am Sebidd
beschrieb, welche Art der hier abgehaudellan
ScliiiiKli) in»n; und die Vi-rsi lilcilcnlH ilen iniier-
lialb ein uud derselben liaiute verwirrten einige
Fwaeber derart, daS aie BaaseneinUnO llbarhaa|it
ganz leugneten, also genau atif .lern entgegen-
gesetzten Standpunkte standen, von demBlumon-
baeb ausgegangen war. Am bekaantaaten iat
hier der viel zitierte AaaB])ruoh des Wiener
Anatomen Hyrtl, er wolle sich aus irgend
welcher Sammlung die schönsten Rasaenschlidel
bemaaMiaben.
Wie kommt es nun, daß .las R.i-isontnmliohe
am Sohldel so verkannt, ja ganz geleugnet wird i
Oflanbar liegt ea 1. an dar Methode tmd 8. an
der SaalM aelbat Niofat an allen Exemplaren
U
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114
Bobert LehnMn-KHaoko,
ist 69 stark ausgebildet, uur verhüUni^niüOig
wooige s«ig«u} ea iu bedeutend«!» MaÜe uad um
to tktiem findet m tioh, je rnebr BsaeBbildung
ja der Schädelform vorliegt. Ungenügende«
Material trägt weiterhin die Schuld; aus großen
Serien springt der gcmetosame Charakter, das
gemeimam* Qtnolw ist Aug«, wenn dicM« eben
richtig 7,u sphcn rcrstoht; mit dem Blick des
KUuatlers und Kritikers, mit bloßem Augen-
■ebdo nmJt eben die BeUddform aufgefaßt
mrdeilt wül man las Ras^entümlicbe daran
enebeo. So tat es offenbar Uluincnbaob.
Freilich Mheitit diese Gabe nicht ein jeder xa
besitseo, aber die Üliung schürft den Bliok. Die
Zahl i«t nur ein Notbehelf für maii<;<-1iuli' Sinncs-
■ohärfe, sagt Rteger (S. 140). Mit einer me-
triMhMi Metbodo, mit Zahlen and Indioca ttJÜ
»ich eben der GeKainteindruck « iiu s Knnstwerkee
oioht wiedergeben. Die damit dargeateUteOt
sweifelloa exiitierenden Tarietiten der Sohldel«
form innerhalb ein und derselben Rasse siuil eher
|»hy<siAlo!;i<!ehe nilci lii(.Io|,'i^che Sch&deltypon,
wie j» Ii. die Zone der Kundküpfe iu Mittel-
eoropa von Tielen Autoren eher den Bbiflnfl
de« Gebirges als der Eiuwandenniix einer an-
deren kuraköptigeu Bmc mgeacbriebeu wird.
Ztur Daretellonjf dee Ramentflnliehen tet dagegen
die metrische Methode aliein nicht geeignet.
Solitc ich /. 1!. liass'fiitiliiiru'lio am Euro-
päuraohädel zu achildoru haben (man vergleiche
die oben wiedeirgegeboiM Chartfctoriäioning |
B lu m f n h a c Ii ^) , so würde ich :iri IIliiiiI l inor
größeren Serie dem Kcschauer sagen: Sciue j
FomiMi ibd elegant, graiUSe, bia in» Detail I
fein dnrobg^bcitet, ein Knmtirerlc nna Stahl, ;
ein sauberer Stahlstich. '
Nähme ich dagcgou ciuen Patagouicrschädel, i
w> wftre er groO* grob, maiaig, plnmp, vier> |
8ehr<">ti<]f, wie aus einem Stück Mob snreoht-
gcbauen, ein archaisvher Holsschuitt.
Gewifi wird das RaaeentOmliebe allein niebt
rein von allen anderen KinflasAeii herausxuIdtieB
sein, z. B. der Knitur, nrnl ich bin nicht ganz
sicher, ob in der eben gegebenen Schilderung .
der xwei Schädetformeu diOM Element mehr |
miUifielt »In ich annehme. /Viiir' dciitf't wurde
ja »obou früher, daß gewisse physiologische Eiu-
ÄOaee das Itaaaentilmliohe miodilidereo diliften.
Niobt m ▼ergaaMU, daß daa BeranoUiaen tmd
isollertp Dnmtrllen eine» einüelnen drr grschil-
derteu Einflüsse überhaupt schwierig uud zum
TeO nnmOgUoh arin dliifte; alle die bebaadelten
Kaktoren wirken eben nuammen bei Bildong
der Soliädelfomi.
Was nun im apesielleu daa Raaaentilmlicbe
des „Amerikaneiaehldela" anbelangt^ io konnte
Blumen baoh »einerrcit ir^ond üinrn SchSdel
als Vertreter des kraniologiscben Typus der
SäiM hernehmen. Heatantage wir« daa direkt
falsch, für die amerikanische liaase kann man
ganz gewiß einmal nicht eine einzige Form als
obuukteristiBoh für die Geaamtraase hinstellen.
Die Unterschiede sind m kraß. Vorhin hatten
wir den Pata«foinc'r-i'li?idfl ah solrhcn, nii-lii
etwa als Vertreter der amerikani.xchen Kas»e
an ebandEteriaieren Tenooht Betnohten wir
große t?i li;n1( Ii l ilicti veiuchiedeuer anicrikn-
uisoher Stämme, wie aie t. B. im Maseam su
La Flata aa^eetellt sind ond wie «e sieb doher
auch in vielen nordamerikaniiichen Museen, die
ich nicht kennt', ün^len darf ton, welche l'ntor-
»chiede auf den bloßen Blick! Ich persönlich
kenne s. B., da in LaPlaia in groBen Seinen rm-
ti'eten, den exlremen, -chon vorhin definierten
Patagooicraohädel^ den der Calchatjui, der sieii,
abgesehen tob «einer fiwntOHiedpitalen Deforma-
tion, dui-ch kleines Gesicdit und bhisenförmige
Ent Wickelung des Ilirnteils ch.'irrikterisieit; den
indiSerenteu Schädel der Ai-aulcaner würde ich
nieht wagen als aoldien an diagnoatiiiereo, wenn
er ohne weitere spezielle Fnndaii^^nben vorijologt
wird; er untersolteidet sich kaum von euro-
|dii«hen Mittelformeo. Inasen wir die Abbü*
düngen inVirchows Craula Kthnica Amoricana
auf uns einwirken, welch große Unterschiede!
Äußerst schüii mUßtcu diese durch stereosko-
jHsebe Photographien lom Auadniok gabmoht
werden Ic'inneii. Mrtn krinii in Amrrikn nicht
bloß von einer Polytypie der Schädelformen
reden; es hermebt «ine wahre Volkilotypl«.
D«m Sohldel nach würden vrir gewiß zur Auf.
Bt»'lliiti<jr von ünterrassen, wenn nicht gar Rassen
gekinj^Lii. geben wir aber, wie recht uud billig,
Tom Gesamtkörper aoa, ao handelt es sich nach
all)^'cnieincr AiiffuHsnng ttm eblO wnmge) die
varietas amerioana.
Bs geht alao dataua eratsna horvor, daS der
Sofaldel im allgemeinan nur «inen aaknndiven
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116
oder HilfBwert zur Charakterisierang einar Rmm
hat linil (laß dicst r sehr var'iHljül ist, ji? lUtchdom
die kraniologischen Eigeutümlicbkeiten aus-
geprlgt ilitd; Je extmtrar, desto bener. JhS
iW('tt'.-iii* ilie airierik:iiii«fhc Rasse sü'h :^tis moli-
rarea recht ungleichartigen Komponenten heraiu*
gelnldet baben maA, wie neh «m Sebidd noeh
nachweisen liiDt (roikilotypio), während durch
den gleichtaällig wirkenden £infltüB de» Miliea»
im Lnofe langer ZriMngie die nraprUugliohen
Untereebied« inierUeb nnagegliobcti, gewinRer-
maßen verpatEt wurden. FUlt mit dem Tode
dea lodiridnuins dieser äußere gleichmäßige
Verputz (Wcichtcilo usw.), so bleibt das Skelett
uiul ü|ic/ii ll .Irr Schädel aU Hrsi>rünglicher Roh-
bau tiiii allen »eineu Verschietlcuhcitcu übrig.
Ohne Äuteiea Mer nnfmaiblea, glenbe ieht deS
die Mehrzahl der Amerikanisten aus den vor-
•obiedensteu Urüud«u einen vielaeitigen Lir-
•prang d«e Ilom« nmerieentie »noiiamt, wie er
aiuli ans .li r oben kurz skizzierten Poikilotypie
der amerikauiaoben Scbädelformen herTorgebk
Die vorbeigehenden Ausführungen soUten
knn aof den Wert der Kraniologie nnd speziell
tat die verschii'denen„Scliiidelty|K ii" hinwciMun,
Welche ein und dei*<< ll<( Suhädcl d.irstclleu kann,
je nach dem Standpunkte, von dem mau ihn
I bebBohtet Bin und denwlbe Sch&del iel bald
ein biologiRcliur SL'hüiU'Ilypns, T>!iM ein sexueller,
bald ein Hasscnschüdeltypus usf. Alle au-
■ammen «rgeben dm GesamiMhldeltypatt
Im Titel zu diesem Aufsatze wurde der l^issrn
■oliädel besonden betont und hinter den allge-
inefaieB Begriff SehSdeltypen geeteUt, um von
vornherein die Aufmerksamkeit auf ilicses so
versobieden bearteilte Ciebiet der Enuüologie zu
lenken. Vneere Anafabmngen enehonen in»
sofern violleicht nicht überflüssig, als in den so
abireichen kraniologiaohen Abbaodlnagea ent-
weder gar nicht oder nur mm Teil aof «inulne
der hier im Znasaunenbange bebandcltcn Fankle
hingewiesen wird. Sie sollen anch keine neue
. Metbode eutwickelu, wozu Papillauit utiob auf-
maateviet dem Je nadi dem damMdlaadeB
SobSflrhyptis worden andei*« Gesiohtt^punkte
maügebend und wird auch die Methode eine
andere ae», anter altea Umtttnden aber kiaido*
8ko]«is.'b 1111(1 kranioinrtrif-cli. Alliremein kann
luau gtiwiii nicht, wie es immer geaebieht^ von
Bvei allgemeinen Bauptscbftdelformen
re<ien, der dolichokeplialen und brachykephalen;
dies sind mdglicberweise die beiden iianpV-
repräsentanten de» physiolugiscbeaSdiideltypaa.
Inwieweit die Raa»« in Betraabt kommt, niüKacn
erst weitere Untersuchungen speziell von Misob»
Ungvu wohlbekannter Abstammung lehren.
Literatur.
Bartels« Olwr OweUeolitsantaneliiede «n SeUdol.
laaec^-IHii. B«rlin lit»7.
Brftss, Beitrag« aar Kenntnis dar kttastlidian
8cha<!<-lr>'rbili]uui;on. 1iiaii|^.-I>iMi. heifKÜg 1887.
niuuivobsi'li, Ütx'r «lif iiuttirlinhen Tenebieden-
beitfo im Mfn<iclieiii;i-acbl>'i'bte. Niu'h >l«r dritten Aos«
gtiltv uiirt lieu Krinnf loit^'i'n d'-H Vorffti^er» öJx>rwfxt
und mitciiiitfuii /u«iit«i'n um! i rlii«il«Tii<l<'n AfimprkuugPti
h*!na»^g<'beii T'>ii Johann Gottfried <irab<>r.
8, Iii im und l,.-!!»«!»? 17!»».
H u'iello, Ij««cripuui dourum cruniorum rnrioriun
•• }iuruiti». Diiaintetio «nthmpnlogieo-iiicdit«.
Xyntriiiii, Dil- FormviTilmb'iun(j«'n de< nn'nvb-
Ucbeu Ik-had^l« unA ditD'n l'rKA«l>»n. Archiv lür Antbro-
fnkigim 1901, Bd.XXViI, B.»!.
Paplllanlt, La raanMogie dana la Bd|Nldli|ne
AigwtbH «tea A«i«*nli». Bevoa nNwedla de l'Boole
d'Anllu«pok«le de Varia, IMOv X, p. 143—14«.
Bänke, Der Mcotdi. S. AnOiife. Bd.II, 8.tt4.
heifäi^ nnd Wien IW«.
Bebantiseh, I>er W.-ibi>r«cbkdel. Inanc--I>i**-
fitnUnmrgieiM(,u&d .Murphologiaidie Arbeiten*, iienn»^
K<'i,'<:i» ii von o. Bobwalbe (•lahrastartotate Uber An»'
tomie), 1, H. WT bis »74.
R i •• K r . i'T b«r d if B«aiebnng«D der ScbldsUebr« xnr
l'hyxi'ilogiu IVycbintric und Etluologie. WOfabniy lesS.
V. T0r5k, (iriindzüge «inrr qpstoaatlsaliea Kraalo»
IDt'lrio. »tutUrsrl 1S90.
Virrtl I«, i r (Ifn W<*rt der OMi-hlwhtxlia-
I gooftika. KorreiponduustilBtt dar Ilvatacbru Anlbr»-
I pi)loc)MhcB Oasellsebalk laM. B. 170.
1&«
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IV.
Die Steinieit in Soblesten.
Ton Dr. Hans Seger.
(Mit 47 1-iguren und 10 lafcln.)
Die stauneitliohe Korainik ist seit einer
Bdhe von Jahren, wenigateiM in DentiolilMd,
das am meisten iimstrittoiio Feld der prähistori-
■chen Forschung. Nicht bloß über das Altera-
verhältnid der einzeluen Gruppen, sondern auch
über die Ausgangspunkt«, von douen, und über
die Wi-^v, auf ilfiiiTi «ich ihre stili^tiM'lif Knt-
wtokelung verbreitet iiat, sowie über ihre Be-
idflbaiig an d«n ▼«nebiedenen earopMMheo
Bevölkerungself iiKMiten und Urr:i>M ii gehen die
ICeiuaDgen weit auseinander. Zum Teil liegt
tll«8 an der UnxaliiDglichkeit des verwerteten
Stoffes. Ausgehend vou einem beschränkten
Gebiete, hat man vielf:icli 'zufällige lokale Er-
BoheinungeD veiallgemeinert und i«t dadurch zu
fldüfiafleiB gelangt, die mit den anderwlrl« ge-
maobteii Ki-faliiiuifjfn in Widersprucli standen.
Es liegt aber auf der Uaud, daß die Lösung so
adnHerigeir und. weitteagendw FrobleiiM nur
4m» mit Brfbig unternommen wvrden kann,
wenn man den sanr.en Kreit» des europäischen
Neolitiiikums ins Auge faiit und aus allen seiuen
Teilen tber rin reiehee Material gut iMobaditeter
Funde vpi-fllg't.
Die vorliegende Arbeit n-Ul nun eine Lücke
anafBUen, indem ne «in bbher nur wenig be-
kanntes Gebiet der neolitbisohen Kultur in die
Fachliteratur einführt Denn obwohl die Alter-
tumskunde in Schlesien seit langem eifiige Pflege
erfahren hat, eo war doeb die j fingere Steinseit
in den Sammlangen bis vor kurzem so schwach
Tertreieu, daß die Forschung kaum Notls davon
genommen liat. Von kenuniaehen Enengniaaen
dieser Periode zählte das Ureslauer Museum
noch %'or anderthalb De^uuiou nur drei oder
vier Oefilfie nod eine Antabl BraobstQcke, nnd
Mlbat bei dieaen waren die Fundumatlnde sam
iTeil unsicher. Inzwischen ist jedoch das Ma-
terial dnreb gUekUohe Avagrabungen qvantitativ
und qualitativ ungemein gewachsen, so daß die
Breslaneir Sammlung nunmehr aooh in dieeer
Hinsiebt dne der rrieheten in Beuteebland aaln
dürfte. Veröffentlicht ist davon, abgesehen
von meinem Herlcht über das Marsohwitcer
Gräberfeld ') und einer vorläufigen Mitteilimg
aber die Funde von Jordanamlilil ^ noeb «» gut
wie nichts, (»clogcntlichc Ki\vähiiiiiigL-n finden
sieh in den eiuscblägigeu Arbeiten vou Götze,
HOrnea, Koaeinaa, Hertine nnd Reineeke,
auf die aa den bctiH-fiLiiden Stellen Bezug ge-
nommen werden wird. Bei der Einteilung des
Stoffes ergaben «ich von selbst drei Gruppen.
Die beiden ernten gehlfran der BandlMramdk,
dii" diUto dfi' Soliniii'ktüamik iitid V( rw!iiidt<'n
Stilarteu an. Ks erschien jedoch zwcckmäiUg,
ata vierte Gruppe die aehleaudie Keramik vom
Au^Jetitaer Typus zu behandeln, die den Über-
: gang zur reinen Uroiizozoit vei-mittelt und die
iZeilstellung der älteren Gruppen bestimmen
tülft. Im votliegendeu Hefte wird «oniobat die
nanclkeraraik beschrieben. Als OnuKlLnc-c dient
I die Ansiedelung von JordansmfihI, die seit
I einer Reihe von Jahren unter meiner L^taag
phLniiiaUiu: uutcrHucht wird und ein abgeruudetea
Bild dieser Kulturstufe ergibt.
L J>ie tteinzeitliche Ansiedelnag TOB
JordantuuiUiL
IMe Spuren der ilteaten Berieddung ditogen
Htch in Stlilv^iiu vornehmlich in Acr wciWn
Ebene /ii-;miiiK'ii . iWa die linke Oiit'rscit« süd-
') Hcijl«j»»iij)< Votitit iii Bild uud Bclirifl, N. P.
Bd. m (Beiträge «nr ürgsiBhicbt» SeUwisBi, BtftllX
H. S7 ttis Ö8.
•) Behlisi<tns Tonsit» Bd. TD. 8. £40 bis BM.
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Hr. H»M 8ec«r. Di» SttinMÜ in SeliMan.
117
wbtm von Bcwba Ins tarn Zobtm hin «n-
nimiiit. Die Erklärung <!affir gfticn ilic Ho.li'ti-
veirli<aüse. Jeoa Kbcuc ist bedeckt mit einer
twei bii drei FuC mielitigm hnmusreieben
Schicht, wahrBchciiilich dem Produkt des zcr-
fatleDden Pflanienwaohjieii eines offeuen Gam-
Imdw. Et euttpriebt gnix den Bbendl beob-
achteten Gesetzen der Bc«iedelung, daß dies«
ringsom von Wsldrevienm eiogeseblosseo« Gmu-
insel beRonders f rflh mr Niaderluamig lookte *).
Bier bedurfte es keiner Kodearbeit, liier war
natürliche^ Wi'iili'liiiid, uml dus fi ia tithare Erd-
reich war auch für priuiitive Ackeigtiate leicht
ni bewältigen. Aocb in den tt]i3it«ren Perioden
der Vor/.i-it wei<«t dif'<ies Krrnlsnrl der l'roviny,
der t'agun hileusis der beginnenden ge«<>hi«ht-
lieben Ubeiliefemig, die nhlrNohstan Pnndo
auf und bis auf mi!-evt.' Tam' /ählf i'.-^ zit <1( m
ertf«greiobst«D und am dicbttetcn bevölkerten
GeUeten des dentaohen Ostens.
Die FundKl4>llc, von der im folgenden <lic
Kade sein wird, ü^gt etw» 10 km östUoh vom
Zöbten, in der Lnftünie 24,6 km »adsadvestlkib
▼OB Breslau, an der BabuKtrecke Uroslau — ^Gna-
denfrei, da wo die Strecke (In-i Kilometer 32,3)
von dem die Gemarkungen Wibehkovvit/. und
Junianeniäbl trennenden Feldwege gekrenat wird.
Der Boden erhebt sich dort um 3 hin 1 ni über
den WsjiBerspiegcl der 300 hin iWi m weiter
(taüiob tießendea Loh«, «ui«e Nebenflusies der
()ili-r. Nnrh dem hriiai'Mr^irtcii Dorfe I'Isrhko-
witz, führt der IlQgcl den Flurnamen liischko-
witnr Belg «der Winkel FBr dne Dot&nlage
bot er den doppelten Vorteil der Nähe des
Waaser« und de« äohutsea vor übenohwem-
nmngon. Wörde doeh die Niedemng vor der
18{)0,'5>3 erfolgten Hegulierung der Lohe fast
alljährlich weiltiiu überflutet. Die massenhaft
auf den Feldern nmherliegeuden ausgepflügten
Seherbon zeigen denn auch, dsiß die Höhe fast
in allen l'eriodeu der \'i>r'/fit, von der ifr-i'>!ttlii
soheo bis zum frühen Mittelalter, beoiedelt war.
8|MaiBU der von nni dorehfofnehte T«il bat nrei
NiederlasBungfii L'ctr.irjPTi : f'v.w iii der Stein7*it
und eine iu der jüngeren Brunsezuit. D» die
W«bD|iilitae der bdden Perioden oft diebt bei-
*) J. P*rtiah, lag« ttwl BadaBtantBrndaua. Vest-
|nk«, iam TUtL llsiiriaclwn Osogniirtwiitaffi» dAffsboteo
vom (MmuHfliinM. Brcdm IMl, B. X.
I «unmen liegen oder sieh gnr ineinander eobieben
1111(1 ilire Anh'j-f' tvi im' wenentlivhu Verschieden-
heit aufweist, so kann die Alteivbestimmiuig
I in Jedem FUte nur vom Inbslte der Ornben,
besonders deu Scherben :iii8i;i !]iii.
iDie errten Funde wurden im Sommer 1898
bmm Bnhnbau dorob die Arbeiter genweht
Der Hfigel wurde damals von Norden nach
j Soden in einer Breite von 17 m darobsobniUen.
! Hierbei milseen ebe Menge Oiiber and Wobn-
gruben verstört wordwi »ein. Was von Fund-
I stücken erhnUt^ it Micb, darunter der Inhalt von
I 12 Gräbern, gelangte iu das Breslauer Museum.
I Im Jnbre 1803 wurde der Durchstich snr Ge-
winnung von Schnpt^-fchntwtreifen auf 26 m
erweitert. Diesmal waren wir rechtzeitig be-
neeimebtigt and konnten für «in« Überwabbnng
di r Krd:irb( hi ti S.irL;i Ir.iiTPn. Doch wui'de die
Uutersuobung durch deu bosUgen Unteroebmer-
betrieb ielbttvenOndliob sttrk bednMobtigt
Als dann die Sehachtnng beendet war, setzten
wir die Grabungen auf dem angreuaenden Ge-
linde sjstenatiaob fort, wosu die Ona^eigon*
tümer, iiittergutjibesitzer v. Kriegshetm auf
JordauHniuhl und Gutsbesitzer Brehmer in
Wilschkowitz, bereitwillig die Erlaubnis gaben.
Bis zum Jahre H<U5 wurden von uns gegen
60 Gni'nni lind Iii rdstcltpii und 'A'i GrHher
(Nr. 13 bis 44^ aufgedeckt, ätichprobon haben
ergeben, daß die Siedelnog aieh Sber ein mehrere
JIorL'rii uröC''? Ti'n :iiii i:r >tri'rkt. E-i uli il 1I08-
balb noch einige Jahre dauern, bis ein ab-
sebUeBeader Berieht emtattet werden kann.
Der Boden besteht unter der etwa 0,6 bis
I 0,Ö m mächUgen Ackeriunnte aus aandigemi
I aehiebteoweiae mit grobem Kies dnrohaetstem
I Lehtn. Ein Übergreifen der dunklen I<'ärbuug
! auf die Lehmscfaiebt deutet immer auf das Voi^
handensein einer Wohnstelle. Erhalten ibt davon
nur der Unterbau in Gestalt mehr oder minder
lief eingeschnittener Gruben, deren schwarzer
Bodentuhalt »ich schaif von der hellen Um-
I gebung abhebt Dies« Gruben eind in Form
; ntul <Tr:iüeiiverhr»ltiit--i n nu 1 v>tdi iitlfch ver-
I schieden und haben ge wili auch sehr verocbiedeuen
' Zwecken gedient Kleinere kceset- oder molden'
I förmig«! Vertiefungen von 1 bis \,hm Durch-
I mcsser, die mit sahireicheu Suh«rb«a, Feuer-
I steinsplittem, serbmob«n«a Getttadnftao, Tier*
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118
Dr. H»BS Bcgor,
knoclMB, Q<nr«{brtl8k«B, MtuohelAchalen usw.
ariL'f'fü'U sind, wird man als Küoheuabfallolöchcr
auzuatilitin haben. Kineu gleichartigen luhalt
habm die Herdgraben (TftfLV, 1^ kemtlidi an
den mürbe gebrannten HollsU-inen. Oflors hat
man über die Stfinc eine aus mehreren änger-
dioken Lagen aufgebaute, 6 bis 10 em etarke«
glatt* Lehmaofaioht gebreitet. Sie ist vom Feuer
riegelrot gebrannt nnd bildet, obwolil iti viele
SMilkohen geborsten, noch in ihrem jeUigeu
Zmunde eine ebene Fttebe, waa dieaen Aalagen
inwcilen ein altariihnliehcs Aussfbeii tjilit ').
Schwerer au deateu sind kegel- oder bim-
fdrmige Graben mit wstiilg abfallenden oder
kuppclartig gewölbten Wauden uud einer zy-
lindrischen Offiiiinir (Fig. 1 links). Bei einer
Tiefe von' 1,20 bis 1,60 m babeu »i« eine obere
Weite von 1,00 Ins l,80in. Im Oegensata au
dan anderen Grnl)cn sind sie meist sorjpfaltig
gemndet, so daß ihr Durchsohnitt ein Trapez
ergibt Sie enthalten immer nur spirllehe
Kjaltonreal« und kafaia Spvran toh Heidfanern.
Fig.l.
Derehaokaltt der Omb« 87 n. M. 1:90.
DMbalb Unnan ea weder Behmatagnboo nooh
Biandbcrde gewesen sein, wie die ebenao ge-
formten „Ustrinen", die v. Weinzierl ans
bSbmisdien Ansiedelaagen der jflngeren St«n-
leit beschrieben hat'). Eine verwandte Form
seigen auch die „bienenkorbähnlichen" Gruben
in dem neolilhischen Scbanzwcrk von Lengyel *).
Wosinsky autersobeidet davon dreierlei Arten:
1. Wohnungen für den Winter, 2. Abfall i,'riibeti,
3. Yorratskammcm. Nach ihren Abiue^nugeu
and ihrem Inhalt dürften dia JordanamBhIer am
') lli'nhiTila<^>-n mit I.<'linistrich faml' ii üii Ii mich
III I.<tii:yi l. \Vi(»jii«ky-, Da« jirikliimoi t-. ! ■ scUhuz-
Nv.ik v..n L.iie}'(>l, IM. 'IVil, S, IH. Bu(l.i[..st IMfl.
■) /> itsclir. f. Kthtiol. IMIH, K 104 f. V-l. .1. I.. Pic,
Cecby [)r«<dhi«t<>rick6, 8v»x. I. 8. Uiiliix 144, l'rat; 1»»9;
J.L. üervinka, Hnrawa zm Fraveka, K.6«, Brünn iwrj.
■) Woaintky , a. a. O, HI, 8. 18 f. VgL die Ab-
WUnaf im tl. IUI, Tal XXXU.
diestan dia Utatgananaite Beatimmiing gehabt
haben.
Als eigentliche Wohugruben anzusehen sind
mannatiefe OmbeD tob 8 bia 4m Donbmeaaer,
in denen sich Ileste eines ans Sj);iltliolz, Ruten-
geäeoht und Lehm bergestellteo Oberbaues vor-
finden. Manche rind annlhemd sylindriseh nnd
an den Wauden mit Hünki n oder Sitzen ver-
pehen (Fig. 1 reolits iiiul Taf. V, t). Amlt re
verengen sich nach unleu zu trichterförmig und
gehen snletst in rtaen ijrlindriaohen Sdiaeht Aber
(T;if. V, 3). Hlswüilen war zu bemerken, daß
ein sohmaler Uang allmählich abwärta führte.
Die Fände dnd anoh hier siemliflh dfinn geait;
einzelne Scherbeu oder ein znfUlig ganz ge»
bliebenesi Ctfäß, ein (laiir S]iiiinwirtel, Flint-
Bpüue, hier uud da eine ^»teuiaxt, eine Knochen«
nadel oder ein Ifahlatein, daa ist allea, «aa die
Bewohner hinterlassen haben. Reichlich vor-
handen sind aber immer die gebrannten Lehm-
bewnifctileka mit AbdrHetoi tod gespaltenen,
seltener von runden Stangen, durchgefloohtenen
Zweigen, Laub und Häcksel (Taf. V, 5 bu 8).
Sie sind beim allmählichen Verfall der Hütte
abgabffOokdt nod in dia Tiefe gentn. ZnwailaB
muß aber durch eine Feuersbrnnst ein ])lötz1icher
Zuaamtueiibruch erfolgt sein. Taf. V, 3 zeigt
eine im breite Grabe, die mit einer kompakten,
in der Mitte 0,3f) m dicken Masse solcher Lehm-
klumpen fiberdeckt war. Deutlich waren hier
swei, stellenweise durch Hohlräume getrennte,
Lagen an nntetsdieiden, als ob anerat dia eine,
dann die andere Hälfte eingestiiiTt wrirc. Die
Lehmslüuke hatten zum Teil eine beträchtliche
GrOfie (hia SOom Durehmeaaer) nnd aeigten
donhweg starke Einwirkungen dos Feuers. Ihre
Innenseite war glatt gestrichen: an einem dpr ab«
gebildeten StAdia (Tll£y, 8). dnd die Spuren
der glättenden Hand nooh deutlich sichtbar. Daß
die Hütten rnnd waren, ergibt sich sowohl aus
der Gestalt der Gruben wie auch aus der Form
der vom Oberban übrig gebliebenen Trümmer*
hanfi'ii. IJecht anschaulich zei«,'t dies Taf. \', 2,
die Abbildung einer eingestürzten Hütte von
nur 1,30 m DnrobmeSMr, die wohl nnr als Koch*
hütte gedient hat.
Wenn ilic Krdhidden 7.u dauerndem Aufent-
hall von ^leuscheu benutzt wurden, so war
daa dooh TermatUeb UoB wlhrend der kalt«B
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Zu S. 118 II. 119.
Tafel V.
1. Hfnlgrub«- 2.S. I :*Jo.
'i. Trümmer de» Oberbikuu» vuii Ontbe ». 1:26.
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Zu S. 118 II. ll'J.
Tafel VI.
Google
Di« Steinzeit in Schlesien.
119
jKhresseit der FalL Daneben gab es WohnangeD,
die nur wenig in die Erde eingesenkt waren
und einen «k-montsprechcnd tiöheri.'n Oberban
besaßen. Vom (Inimlriß ist kaum luivh ftwas
zu crkcnuou, du er bei der oberllitcbUcben
Liftt des HCttaibod«iM oMiffe im Himi ver-
■oliwiodot ß(!Ht«nfalla steiclim t sich in O.fi V)i8
0^7 m Tiefe ein dunkler Fleck von 3 bis 6 m
DorebmeMer nit onregeliiiillllg ood ondeotUch
▼sriinfenden Konturen al>. Die i,'erin<,^ügige
Kultoncbiohl birgt vtsreinzeitc Scherben, Tier-
knodtco nnd tarn Hanarat gehörige Qegenatäude,
wie Wirtel, Steinwei k/i uue. Knocbengeräte, so-
wie viele Brocken vom Lebmbewurf dw Wiodo.
Zuweilen sohlieBen aiob FenenteUen tmd AbCall-
grubeu mit reichureui Inhalt an. Doch brauoht
dais Fehlen «olcher nicht zu befremden, da es
•«hr wubl denkbar ist, daiS ilie llerdfeuer außer-
halb d«r Wohnang Migezttndet oder bMondera
KoohhStten angelegt wurden ')
Ein Beispiel für die Gruppiuniug der ver-
Mhi«d«Ma Artm von Vnndätdleii ' blote« der
nelxtistelictide Sittiatioiisphiti ilcr .Vus^rralmni;
Ton 1U04 (Fig. 2). Mau erkennt deutlich zwei
darafa doeä graBeren Zwiidienmnni getnonto
KoBUpIc-ve, die wahracheiulich zu je einer Be-
iMMang gehört haben. Denselben Ein<lriick
gewinnt man auch aua den Ansgrabungeu der
anderen Jahre. Die Entfernung zwiaoben den
einzelnen Gruppen beträgt durchaohnittUoh 10
hu 12 m. Die Utttten haben also recht dicht
beisammen gestanden. Zugleich ersehen wir aus
dem rinne, wie sioli die I>it.,'o der Grlber*)
XU der der WohnstuUeu verhält.
Die Menaehen voa JoidaiMaiUiI beeidigten
ihre Tot«'n nicht auf einem besonderen Frietl-
bofe, sondern in unmittelbarer Nikhe ihrer Be-
heunngeii. In ebigen FUlen wurden eog«r
innerhulli der Wuhngrubon die Re.«te von Leich-
namen auf dem Boden liegend gefunden. Sonst
bat nmn die Griber gewOhidieb etwa 1 m tief
in den Lehm gebettek Eine bestimmte
tierung des KOipera fand niaht
gestreckte lege kommt rot, iat
Orian*
Die
') Vgl. Sehlis, Dw Bau 4«r rorgH«hietatlieh«n
WohnnnKen, MittviL d. Wien<>r Anthmpol. Om. 1908,
8. 301; L. H. Kincher, Kine neulithisch«* Anriedelang
io Wien, eb»-!)'!», IM'H. H. loT; \V"»i n (■ k y . a. n. O.,
III, S. »4bis+-'. >l. H<TriP>i, Ni-..liihi-. Ii.' \V,>hii-Mtt«n
bei Ti'n|ip»ii. M it-> il. d. rrabist<>r. Komminiun d. kais.
Akmi i) Ii . IhL I, tl. 401, und die 8. IIS ec"
wibnipn Schriftfii.
*) I>ie Ilearbt-itun^ dea snthnipnli>){iicbrn Materiab
TOD Jurdannniihl unri iindrrer tt(>in>eitlirhMr l'und-
ket äeb FniC. Dr. XbUaaias vortMlialteB.
(Taf. VI, 1.) Meist ruht der Tote auf der Seite,
I die Anne Aber die Brust oder den Leib gdegt
. oder gegen das Geueht erhoben, die Beine im
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120 Dr. Hau« Seiner,
Mtumpfen oder im rechten Winkel geUcugt
(Taf. VI, 2 u. 3). Die eigeiitlicho Hockerlagc mit
spitzwinkelig an den Leib gezogenen lieincn, die
in Schlesien für die Zeit der Schniirkeraniik und
die frühe Itronzezeit typisch ist, wurde in Jor-
dansmühl bisher ntir bei einigen KiiidergnU^em
tieobachtet (Taf. VI, 4). Zu Iläupten stehen in
der Kegel zwei oder drei Tongefliße: ein rwei-
henkeliger Trinkknig, ein hochfüßiger Pokal
oder ein Napf für die Wegzehrung. Einzelne
zerstreut liegende Seherben und Tierknochen
sind vielleicht als Cberbleil)sel des TolenmahleH
anzuHchen. Im Qltrigen ii^t die .VusHtattung mit
Heigaben sehr ungleich. Man liudot Flintspäne,
oft in großer Zahl, birt zu 24 Stück, seltener
eine Axt oder einen ^leißel aus Serpentin, Kiesel-
Bchiofor u. dgl., beinenio Pfriemen, Ulätte-
9 4 6 6
FiK. » bis ö. niiit«p*ne. (V, ür.)
Fig. 7. T.iugefÄO. (V, Or.)
instrumente, EberziUine; von Schmucksachen
Halsketten aus röhrenförmigen Perlen und band-
förmigen Anhängern, Ringe für OIkt- und
Untenirni, für Finger und Zehen, brilieuförniige
Doppelispiralen, alles aus Kupfer.
Üafür eiui)(e Beinpiele: Orali 19 liar^f einen etwa
Mjähri^on Mann von 1,80 m Liin)fL-, der mit dem Kn]if
nach Süllen, die Arnio ubwörts ((cxtrcckt, Huf dem
itüL-ken !»(;. I>ie Keine waren mit stunipIwiDkelimr
({ul>«ugteu Ober- und rechtwinkelig gebcu^ften Unter-
«chenkeln auf die rechte Seite gtü^gi. Auf der Brait,
nahe der rechten Schulter, fand sich die Flintspitzo
Vig. 3, etwas oberhalb der linken Hüft« die gezähnte
Spitze l-'ig. 5, in der linken Hand die niesterfönnigen
Späne Vig. 4 und )•. länki vom Kopfe stand der mit
vier Vorsprungen versehene Napf Fig. 7.
Taf. YII, 1 zeigt die Aufnahme des G rabes 23 nach
der im Breslauer Museum vorgenommenen Ilekon-
. stmktioD, l>ei der die I<age der Hände etwas vcniudert
werden mußte. Die linke Hand lag ursprünglich unter
der rechton Wange (Taf. VII, 2). Das Skelett lag mit dem
Scheitel nach Südost, mit dem Gesicht nach Nordost,
auf der rechten Seite und gehörte einem etwa 40jäh-
rigen langköpfigen Manne von 1,60 bis 1,65 in l.änge an.
.\n den Grundphalangen des Mittel- and Kingfingers
der linken Hand steckten Spimlringe aus dünnem
Kupferdraht (Taf. Vli, 8). GKißere zylindrische Spiral-
1 bänder waren um den linken Arm olierhalb des Hllbogeus
j (Taf. Vir, 5) und das rwihte Handgelenk (Taf. VIT, 3)
gewunden. In der Habgegend lagen, schnnrgleich ge-
richtet, die (ilieder einer Kette, nämlich abwecbselud
ein n'ihrenförmig zusammengerolltes Spiralband und
ein zuogeuförmiger UIcchstreifen, dessen oberes Ende
TO einer Ose umgebogen ist (Taf. VII, 4). .\uoh die
Brillenspirale (Taf. VII, !>) muO ihrer Lage nach auf da«
IlaUbaud aufgereiht gewesen sein (vgl. Taf. VII, 2). .Vuf
der BruKl unterhalb des t'nterkiefen) fanden sich zwei
Fhiitt>päne. Iti andere füllten den Kaum zwischen
FHIbogen unil Olierschenkeln (Taf. VII, 6, 7), sie dürften
in einer Tasche getragen worden sein. Xel>en den
Schenkeln, nahe dem Hecken, lagen zwei Kberbauer,
der eine, ein linker, 11.4 cm lang, der andere, ein
rechter, !•.& cm lang, beide in der Längsrichtung ge-
spalten, so daß nur die innere Seite erhalten ist. Eine
künstliche S>-härfnng oder eine .\bnutzung war an
diesen Kxomplai'en nicht zu bemerken. Am Kopfende
standen drei (iefäBe : eine pokalartige Schale mit
hohlem FuB und vier Schuuroscn dicht am Rande,
eine ähnliche Schale ohne FuD und ein zweihenkeliger
Krug, der durch eingestochene Punktreihen und (iruppen
von parallelen Schnigiitriobon verziert ist (Taf. VII,
11 bis 13). In der hohen Schale waren acht Hasen-
I laufe. Zwischen den beiden Schalen lag eine ziemlich
roh geariwitete Steitihacke mit gerader Schneide und
SchafUiwh (Taf. VII, 10).
I Mine fast ebenso reiche Ausstattung zeigt« das
I Grab 27, das einer etwa 20jährigcu Frau Hngvhörtc.
I>ie Tote ruhte, Kopf nach Südwest, Gesicht nach
' Nordwest, mit leicht gebeugten Knien auf der linken
Seite. IHe Arme waren , wie bei dem vorher be-
8chi'ielH>ncn, gegen das Gesicht erhoben, die linke
Wange schmiegte sich an die rechte Hand. Auf der
Unken Wange lag ein doppelt gewiuidener Knpfer-
drahtring, dessen Enden in kleine SpiraUcheiben aus-
laufen (Taf. VIII, 1,6). Innerhalb des Kinges fand sich
eine kleine Brillenspirale (Taf.VIII, 1,7). Kiitaprechendo
Zierate schmückten auch die andere Gesichtsseite,
nur hatte hier der große King die Form eines ein-
fachen Bandreifcs mit übergreifenden, zugespitzten
Enden. Vermutlich waren diese Schmuckstücke an
dun Haaren oder einem Ko])fputz befestigt. Den Hals
umgab eine Kette von walzenförmigen, aus zusanimen-
gertjlltem Kupferblech hergestellten Perlen (Taf. VllI, 5).
' Am Kücken stand in Schullerhöhe eine senlrückte
grüße Schüssel, vor dem Gesieht eine FuSschale mit
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Zu S. 120 u. 121.
Tafel Vin.
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Dia tStamirit in Sobleden. isl
rior Paaren von Warzen an der Uauuhkante; ein kuge-
lig^T N ipf mit vier hornarti^cu Vorsi runm ii mici «wei
d'ifip.'liii/iikelijfe Krüge, liic mit iiai-iillulon uml im
*|iit/i'ii \S'ii!kel ftejfeneitinthicr ^'csd'lltou I.iiii- nunippfn
verziert »od (Taf. VIII, 8 bii 11). Dicht bei «ieii
fallen lagen eine abgeRchnittene IIir«ohbomtproR»e mit
zuKcecbliScDcr Spitze und einem erboeogroOen I^och,
dat aber nicht voUttündig dorchgeht, ein Knoehen-
ffrirai mid «in sMlwr gwrbeitetor «abwwter MeiM
wm MUlfnifBm QwMn (Tai. VIII, 3 Ua 4).
Siiio iutoressante Erscheinuug bildeten in
Jordausiuühl zwei im Sonmier 1902 he'i den
Balutarboiten aufgedeckt« Tiergräbei*. isie
lag«ii hmiB mai der lUldiatwi Stell« des Hligeh,
innerhalb des heutigen ßahneinsc-hnittcB. Ihre
Zugehörigkeil aar ueoUthi^chen Ansiedelung
kenn fi«3ieh nnr bob ihrer Luge inmitten steiu-
xeitlioher Woliuplätxe und Gräber vermutet
werden, da chronologiBch vorwcrlbve Artefikte
darin nicht gefunden wurdeu.
Dm» «we (Onib« 8) war Ofim tief and mit «iaem
onlan Kiaaaa kopfgroBer FaUtteijMi ougaben. Unga-
rielituiy 81f., Lio^ IßT m. Breite 0,96 n. Am
iMOieben ^ide tagen Teile eine« jungen Rindet
^Virfknh) und zwar in der Mitte Wirljeliäutc and
Rippen, 'Jaüt'bcii t itiLT^cits tJer Si'*: iii.k'l , iiiKiur'-rHi-iH
die über kreuz j^i lu^'-teu Kxti LMijiu;(;[jliiiiich(_-ii- In
5t'isrlli,-ii Aimniuuu^' tiitideu sich am Sf>d<:-iiil« liu/
Kest.> ciTiH^ Sr!nifi-s. Zwischen den lieiden Timeii lag
ein SL-Iilt^ii^tcin. l)i-n Boden bedeckte eun' Liijri' vcm
kleinen Ki<3»8ln und gebrannten Lebmttuckchcu.
Viel merkwürdiger war da« zweite Grab (Grube &).
Id einer Grabe ron 1,40 >n Tiefe und l,8&m Länge
fand sich daa faat Tollatindige Skelett eines jungen
WAdiiadaa (Boa prinüfanSae Boj.)» deaaen Snooben
giAliaateib oooh in ummmtaiaag «rlultaa «am
(Taf. n, ^ Oer Bnnpf dea Tieraa läg auf der linkao
Saite, die Lendaeirirfed ond daa Beokan asf der Bfteken-
»eite. In dieeer Lage war Jus Skelett ventralwärts
taiamniengekrümmt. Die Extrumitätenknochen waren
:ri iiTi (telenken ^'«h.ujrt. Auf ilcii mittleren rechten
luj li-ii la^ ein Hun(ie'<i!hiiil( 1 (/') und «in St*in. Der
Kcpt dL'> Kiudos mit iIl'ü ln-jilcn iiljct tlrn ll .iisu irlieUi
lag abgeti'äant vum Korper c|ut)i £U duDtieu LHUgMcbiM!
(Taf. VI, 5). Die Horner waren wolil al» Trophäe ge-
waltsam auagebrochen. Unter den UeUwirbeln fand
»ich ein Hundetichädel ohne Untarkiefur (C). Auf
dem Kindenohädal lag ein luaammcngekrümmtea
UnaM Uoadetkelett (ii) and Aber diesem zwischen
StaiaaB der Kopf einea «itwa aak^ikrigea Kindaa nebat
«in%aB zugebörigeu, aber maammenhangloaen anderen
Knadton {M^ Dm Ejopi ruhte anf d^r rechten (io-
aiditahiHie. Unter der Qmbensohle folgte eine 0,3 m
«tsrk.' ürilfrliiclit und unter dieser eine zweite Grube,
dif ii.it >ji:it-iii nviileii SteinkrauK von l,W):0,!>ni
i ^iirfliTjio^i^iT aiii|;(<»!-i-t .;t und i'iner großen M' n^T vdn
iiiTkniM-hrn :in^'eftillt war. /.nm Teil ImlttMi d^iifc
nwli ijuiigi II /ufiirninuiibaiiL' l.'UWidjrt. dio inui'-li'n
war\^n ab«r regellos durch- und ubercuitiudor guwut i'ttu.
Vier Köpfe von Hunden waren, aymmotnich verteilt,
■ii dan i'^ngen nach annrirta auf die Uandateuie
amh« tat AaUMttltaita. «. F. na. t. '
gelegt. Der Boden war mit Kicitlu bcdcokt. Die
gante Tiefe der Grube betrug 1,95 m unter Tage.
Der Umstand, daß die Tiere zum Teil noch
im Zuaummenhaugä erluUtcn und augenachein-
liuh in einer gewiaeeo Ordnaog in die Krde
gebettet waren, daß mnn i^ic mit einem Stein-
luanze eingehegt und iu dem einen Falle den
guuten AoflNNi mit dnw mMMoUidben Tefl-
bcatattuug bekrönt hat, alles das schließt eine
zufällige Verscharnuig aus. Es kann sich hier
kaum um etwas anderes aU utu Totenopfer
größeren Stiles handetn» Zngleiolk geben uns
die^e Funde willkommenen Aufschluß über die
iu der Ansiedelung vertretene Uauatierfauna.
Prof. Konrnd Keller in Ztrioh li»t die QHte
gehabt, die tierischen Reste zu bestimmen.
Danach beaalJen die JesdansmOhlor Ansiedler
roa Haasti«ren das TorCrtnd (Bos tauras braohy-
ceros), llutisriiiil (l'ritnigL'iiiiis- Kmssu), das
Torfschaf (Ovis palustris), das Torfsohwcin (Sus
sorofa palustris), den Torfhund (Caiiia paluatris,
gioBe Reaee) oad den Aeobeobiind (Chöie inter^
mediug).
Von Jagdtiorou war in der großen Grube
das WüdadiweiB nnd der jetil seit laugem
ausgestorbene Ur (Bos primigenius Boj.) ver>
treten, der letztere in oiiiein fo gut erhaltenen
Exemplare, daß es ebenso wie eines der üunde«
Kkdette im Btredaner Unseum •nigestellt werden
konnte. Hcste vom Ur woriloii auch in dvn
UerdgruboD oft gefunden. Als die gewölui-
liflliste Beate enebeiiien »ber dort Hineli und
Reh.
Die Aiiwe!>enheit des Pferdes isl bialier notb
durch keiueu Fund verbürgt
Neben Vlelinieht und Jagd war der Land«
bau die HauptqucUe der firuäbruug. Die Weise
der Siedeluug, der Oleiolistand der Kultur mit
den getreidebaueuden Neolithikern im Süden,
die Abdr&olte von Körnern imd Halmen im Ton
der Gt'fäßp und Li^ilim der Wiinde, die hier und
da gefundenen Uandmühien und Komt^uetscber
bieten dafilr Unlloi^iohe Zeagnisae.
IKe aus dem Inhalt der Onibeu und Grab*
Stätten erschließbsv«? Kultur (rügt <lurohau«
titeiuzeitliches Gepräge. Die Werkzeuge und
Waffen eind ans Stein« KuMshen od«r Horn
gefertigt, nnr für Sehiimcksiichen verwoiiclfto
man aohou das Kupfer. Kleiner« Qerätc, wie
16
a
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122
Dr. Ran« Seger,
Messer, Schaber, Sägen, Bohrer und Pfeilspitzen
wurden ans Feuerstein zugeschlagen (Fig. 3 bis 6;
Tft£.VII, 6, 7). Die lieaibeitung beschränkte
sich auf das Notwendigste. Kunstvollcrc Formen,
wie z. B. jene zierlichen Pfeilspitzen, die uns
in den Funden von Butmir oder gar im Norden
begegnen, und größere Objekte, wie I.Anzen und
Dolche, fehlen vollständig. Auch goschliffciio
Feuersteinäxto und Meißel sind in JordansmiihI
nicht gefunden worden. Für Geräte dieser Art
bearbeitete man voi-wiegend schieferige Gesteins-
arten, die in Begleitung des Serpentins in den
Verbergen des Zobtens vorkommen, und Ser-
pentin selbst. Sie sind stets geschliffen und
zuweilen poliert. Die AxUs ohne Schaftloch
Fig. 8
(Flachbeile) haben einen dreieckigen oder trapez-
förmigen Längsschnitt. Der Nausken ist meist
spitz oder schmal und dünn, die Breitseiten sind
leicht gewölbt imd durch gerundete oder schmal-
kantige Seitenflächen begrenzt. Die Schneide
ist flach - bogenförmig (Fig. 8). Die Mehrzahl
der Exemplare ist für Querschäftung bestimmt
(Hackcuform), was sich aus der einseitigen Zu-
schärfung der Schneide ergibt. Bei den Quer-
äxten ist nicht selten nur die obere Breitseite
gewölbt, die untere dagegen flach (Fig. 9).
Das von den Äxten Gesagte gilt auch von den
Meißeln (Taf. V7II, 2). Unter ihnen treten jedoch
auch die dicken hobclartigen „Schuhleisteukeile"
auf (Fig. 10), die zu den charakteristisohstcu
bia 11. ]
V. Gr.
V. Gr.
8t«inilxto und -MeiSnl.
V. Gr.
Begleitformen der Bnndkeramik zählen. Über
ihren Gebrauchszweck hat man bekanntlich
allerlei Vermutungen aufgestellt '). Daß er
kein einheitlicher gewesen sein kann, geht schon
aus der großen Verschiedenheit der Abmessungen
hervor. So mißt z. B. das Original von Fig. 10
nur 7,5 cm, während andere eine Länge von
35 cm und darüber haben.
Als einziges Exemplar seiner Art in Jordaus-
mühl ist eine große )>olierte Serpentinaxt von
nordischem Typus zu erwähnen (Fig. 11). Sie
stammt aus einem Grabe. Ihre Dicke beträgt
in der Mitte 4,2 , am Bahnende 2,2 cm. Man
') C. Mehlia, Di« ioKenaDnU!D H<:huhl«iKl«nkeile
der neulithiscliOD Zeit Cuntralbl. f. Antbropol. 1901,
8. 129 «. 19S.
wird sie zwar schon zu den dicknackigon Äxten
rechnen müssen, aber wegen der starken Wöl-
bung der Breitseiten und der rundbogigen
Schneidenform jedenfalls an den Anfang der
Reihe stellen. Im II. Abschnitt kommen wir
auf dieses Fuudstück zurück.
Von den nicht sehr zahlreichen und meist
nur in Bruchstücken erhaltenen Äxten mit Schaft-
loch gibt CS, wie von den uugelochteu, zwei
Arten : Gradäxte, bei denen der Schaft parallel,
und Queräxte oder Hacken, bei denen er senkrecht
zur Schneide sUnd (Taf. VII, 10). Das Scbaft-
loch sitzt in beiden Fällen nahe am Bahnende.
Die Formgebung ist plump und wenig sorg-
fältig. Bei der Auswahl des Materials bevor-
zugte man solche Stücke, die von der Natur
d by Googl
Die Stoinntt in 8aUMi0&
US
vorguformt waren, und beguUgte sich
damit, ilie wesentlichen Tcik' zu bearbeiten.
UucbcnheiMn, bcMiiidtta un Naokwit U«fi nuui
stehen.
Kimn ein« halb« Stande Ton der Fnndstätt«
entfernt liegt ein Serpontinbrucli. Er hat eine
gewisse UenUuntbeit erUngt, weil er der erete
und, abgeseliMi von einer nreiten eeUeeieeben
Lokalität (KeioheDBtein), auch der eiii/lL'r ( Ji t
in Em-opa ist, wo Nephrit wirklich uustebeud
gefunden wird ■). Im Jahre 1899 wurde ein
6 Fuß hoher Bbtek dieeea Geatains im Gewicht
TOB 2140 kg ge-
kommen wird aber ditreh Benolnng von. Ge-
rollen genögeud erklärt Wäre der Stablbnull
schon in ueolitbischer Zeit bekannt gewesen, ho
müAlea sich unter den zahlreichen Steingeräten
der Umgvgend aoeh aolebe aaa NefÄult In
größerer Zahl vorfiiulen.
Aua kleineren Beinkuoohen wurden Laupt-
ilaUiali Kadeln oad Pfriemen geaebuHat (Fig. 1 2,
13; Tafel Vm, 3), aus größeren Dolche (nur
Fragmente erhalten). Falzbeinartige I.Äiuellen,
die zuweilen mit Puuktruiheu verziert und am
obaten Bnd« dnnhboiirt riad (F|g. Ii) mllgan ab
BebmnckstUcke,
braoheu und ala
Geaohenk dea
Herrn v.Eriega-
h e i m in die
^aululuug des
NapluH>8p«riaU-
sten II.R.Bishop
in Waahiugtoo
Iherftthrl Der
Vertreter des
Hauses Tiffany,
G. F. Kunz, der
Flu. U Ws 18,
sorgte, hat dar-
über einen kleineu
ArtOwl ▼crBflant-
licht(L'Anthropo-
logie 19U2, S. 194
bia 196) und darin
die 11 «biiBg ge-
äußert, i1»ß <ler
Steinbruch mög-
Gehenreiae daa
Material für die
Steingeräte der Pfahlbauten geliefert habe. Davon
kann natürlich keine Rede sein. In Jordansmühl
■albat iat kein eindgea Artefakt au« Nephrit mtage
gekommen, und aus ganz Schlesien liegt über-
haupt nur ein Nepbritbeil vor, das seiner petro-
gra|tbiaofaen nnd ehemiaohen Beadiaffenheit naob
allerdinga aoa Jordansmühler Nephrit hergestellt
an aem aoheint*). Ein ao Tereioseltea Vor-
Knochen- und
Anralette oder üe-
aKamarkeB ge-
dient habt II ').
Einen Griff,
etwa eines Feuer-
eiainimiaami oder
Bohren, stellt Fi-
gur 16 dar. Daa
abgenmdetoEBde
des Werkzeugea
wurde in die
Zwinge eingeaetat
nnd wahrschein-
lich noch mit ei-
nem umgewickel-
ten Faden befe-
stigt. Brauchbare
und leicht herzu-
Htellende Werk-
zeuge zum Ste-
chen, Schneid«/!!
und Schaben
Ueferten geapal-
tene Eljerhauer')
(Fig. 15). Dagegen »cheint die Sitte, Tierzähne
uud Muscheln als Halsschmuck zu tragen, in
Jordanamfihl nnbekaant geweeen au sein.
.M.-iiniiirfHch war aiicli die Verwendung des
Hirücbhorus. Ganze Geweihe mit Sftge- und
Homg«rAte.
') Verhandl. d. H. rl. Äiithr<p]i..l. C,.-n. S. 255,
lind 1H87, S. fifi'J. (!l"bui<, Bil. (r.iiir,i, 8. S.'>7 ff.
') V.Tlmmll. il. h4-r\. Anthi.ifi'l - l"«!, H. 59«.
I>M BmI bedudet tieta jetat in der Brealauer tiMomlung.
>) Bin «bnUebes fltS* S. B. fai Botmir: Fiala
and HSrneii, Die neoIHhisehe StatiiHi Butmir, II. Tpil,
Wi' II ^ '1, I i;.' 47. EiiKi sndun' Furui haben
di<- „lOi^r, nu.ui iii.iikeu' vnii TuiiKiTuitiude ; ü<it7,e,
VcrliHndl. «1. ItiTl. Anlhnip..!. (!. ,. IHSJ, S. 18'J, Fi«. «.
') Oft in l.. iit,'Tft- — i'lvei- dii' ViTwciiiluui; d»'r
Kt>eiliau>'r vpl. H. Miiller, Al^moire^ du la ixuii'WS
mjrale de« antiiiuaires du Muni 1(19« Ins liMl, p. 127 S.
16*
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Dr. Bftiia 8eg*r,
SdmittBpnrwn finden ri«h htnfig. An» der MÜirtg
lOgesiliiiiticnou und zur Aufnahme eines Stiolos
quor (luii.lilKi!irtoii Stange erhielt man eine
dauerhafte Boiloubauu (Fig. 18). Die Sprosüeu
gaben M flaclMriSnaeUifaiig der SpitM eioe Alt
von Meißeln (Tai. Villi 4)| die gelegentlich auch
alt Waffe Verwendinig laden konnten >), oder
ntu fltotske ne nnd erlangte dadnreh ein Oeitt,
das zum Abstemmen der Flintspäno vom K« i n-
itOck tauglich war»). Der in Fig. 17 abgcbildcU-
Qegeustand stellt vielleicht eine Pfeife vor').
Die idÜMifllien tOnemen Splonwirtet (aimV
lioli riii-^ Wi'tint'rnln'ti) linlicn ziitnciHt ciiiv spliä-
roiditiche, seltener eine konische Form und eine ^
rdaÜT bedeatende Ortfie (Fig. 19). Wenn die {
ncr. 19.
versierte Gewlolit dne derartige Beatimmang '
gehabt.
Ctrößcr als in den vei-glci<'hbaren Fund-
Btationen anderer Lander ist in den Jordaaa-
mfihleirGribeni die Menge der Metallbeigaben.
Es sin<l durchweg Schmucksachen von der ein-
fachsten Form, und nur durch Kaltschmieden
hergestellt (Taf. VII, VIII, Teztflg. 91 Ua 34).
Am kunstvollsten sind noch die Brillenspiralen.
Ihre Uröße schwankt zwischen 3 bis 12 cm
Breite. Der Diabt ist stete platt gehämmert
and TecjOngt aloh aacb der Hüte m. Dia
ng. II Iris M.
Spinnwirtel. */, Gr.
von Götze*) mitgeteilte Erfahrung sich be-
Btitigt, daß tfinernc Wirtel ihrer 8<liirare wegen
nicht zurWollsjiitiiieroi, soiidorn nur zum Flachs-
spinuen geeignet sind, so folgt daraus, daß mau
Tonftewieht.
Or.
anohb« nns, wie in den
SObwei/x-riKchcn Pfahl-
bauten, schon zur Stein-
wit den Flaohs ab Oe-
spinstpflanze angebaut
liaben ranß^ Webe-
gewichte oder Xelz-
■enkar der bdauinten
kegelförmigen Art sin<l
bisher nicht iu Jordans-
ufibl gefunden worden.
Vielleiohl hat indes das
nebenstehend abgebil-
dete, dnrch Reihen von Fingernägeleindrückeu
a. a. O. 1,
Bd. I,
> s i n s k V ,
') «»ft in Leiipy.1, z. II. \V
B. 41, Taf. XVI. Kig. U>9, Wl.
*) B. Müllvr. N'irdischr Alt<'rlum«kiim1i
B. 1S4. StraOburg ixu*.
*) Die HproM« ist der Iitaga nadi durchbohrt,
nar das olwre BwUMek ist voll gablie'beB. Die ob«ra
Partie dsr koorann fleite Iii CHlUtM. Dar Imlta
fldiHta filit dnieh, die bMm madsa L8«hsr rind aar
Ua aar lUtte galnhrt. ttalMB abn adt data BeUUa
and der LtagROlirB ia ▼erUadaag. Das fWtak weist
B»btfceiie Bieshiillgiingsii aaf.
*) TarhaadL d. BerUa. Aa«hro|k Qm. UM, B. 473. i
Scheibeo stoßen bei nicht verbogenen Kxom-
plarcn znaammou. Verwendet wurden die klei-
nereu als Häugeaerat (Taf. VII u. VIII), die
grtOeno vieHdolit anoli als lUntetaeUießen.
Tnfo1gfib'«s(''ii sind die Riiijel in der Mitte der
luueuseite immer etwas abgenutzt und manch-
mal bMBiha dnrobgeriebeD. Die Brillenspiralen
aind obarakteristische Typen der Stein -Kupfer»
seii>), kommen alier aUeniinga in fast nBTer>
*) TgL Hampal, Sensn Btadtan Aber die Kapier-
st StMhr. f. KCbaei 1IM. 8. 60 ff.; Pulstky.
Die Kupferzeit in ITngiim. 8. 31 IT., Budi»|.f«t 18S4;
M. Mach, Die Kupferisit in Kampa, 2. Aufl., S. S8,
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Di» SMunt iB ScUMitn.
äadertei Form bw in die Eisenzeit vor, nur
daft di« cpltentii am einem runden Drahte ge-
Trtindcn ?.n "«ein yiflegoii '). !\Iaii liraiicht dtiVH-i
nicht einmal an ein Fortloben der l'radition zu
dinken. 80 dnfBohe Fonii«D antotehen «bon
aas der Technik sozusagen von selbst und
immer >«ie<ler. Im vorliegenden Falle liegt das
Kriterium des Alters jedoch im Material.
Das Metall der JordansmGhler Schmuck-
ftschi n hatte ich nach dem bloßen Augenschein
von vorahereiu für reines Knpf«r gehalten.
Zn mfliner ÜbemMhong «rg«l> indM ain« im
Chemiechen Institut der Universität Breslau
vorgenommene Analyse bei drei Stücken einen
SSnngehalt ron 2,69, 2,9 und 3,4 Proz.<). Dieses
Resultat widersprach so sehr allen ErfahroBgen,
daß mir eine Nachprüfung nötig schien. Anf
freuodliobe Vermittelung des Herrn Dr. Otto
OUhmuBen voterM^ dah d«r Ldtewr d«s «h«iUp
«eben Lab«r:itortuin6 der Königlichen Museen
in Berlin, Prof. Rathgen, in liebenswürdiger
Wcia« dkMrMfllM. Das Ergebnis seiner Unter-
sodrang war folgendM:
1. Sjäralzvliii.ler, Fig. 22 (Tnv. Xr. 576:03):
99^22 Kupfer, 0,78 Sauerstoff usw. Im Wawei^
•taiirtrovi nduMrt 99,93 Pio& Kupfer.
2. BiillMii])inile, wtoFlg.S4(lBT.Nr.8B:96):
r>'^.r.O Knpfer, 0,7f Antimon, 0,15 Wismut,
Spur Arsen, Spur Blei, 0,48 SsnorstoS usw.
3. Lockonspirale, Fig. 23 (Inv. Nr. 674:03):
98,69 Knpfar, Spur Aimu, 1,81 SanarMoff naw.
Im WassorstoSstrom reduziert 99,96 Proz. Kupfer.
4. Bandförmiges Anhängsel, wie Fig. 21
(Inr. Nr. 679:03): 98,98 Kupfer, Spur Anti-
8piar Atmd, Ifii Ba»«r»tof
Whtn 1893; Koehl. Neue prähii^orisclie Fuudu hOk
W<;.? :ii- UM.i riiju'cliuii^: . S. 51, Kig. Ö, W..rm- lt<86;
W»n:i.«k.v, Uugjfl I, Tafol XXU, 172. ~- Köhren-
föm.iK*' (''ileu »o« Kopier flnd'n f.rii ebeafiüb in
LoDgyel. Wnninsky 1, 9. 28, Tatvi Xil, 70.
') Vgl. z. B. Mitteil. d. k. k. Zentralkonimiiiüion
18*1. 8. S, Fig. 8 (MAuksndorf, öiterr.-8ehlMi«n);
Hanpel, AIu>rtön>er d«r BraMsasil In üngaw, Bads-
ptst 1M7, Taf. 9S, 47. 4», 100. Iii; t. Haas, DIs
Bm— slt in Obsttejsm. Kttnahsn MM, Albua
Tat XXn; MUstar. Hllttsv IMX, Tat TU-, Wmeti-
■dttHL lüttaa. Bonlai and d«« HsMag^vtes l,
U93. 8 «9 o. ci.; Chrintüinia TldenakaliawlakalM For-
hmudlinger 188U, PL II, 11.
*) rntttMUt m BdiliBisns Tonait, N. F., üd. UI.
S. 3«. ■
Zinn ließ sieh in keinem Metall«
stücke nachweisen.
Das CTiemiBche Iii^tilnt der T^tiircrsität Bres-
lau, das sich die Proben noch einmal ausgsbeVen
hatte, kam bei daer «meotan Prüfung m dem-
selben Resultat wie Prof. Rathgen. Die erste
Angabe muß aomit auf einem Versehen beruhen.
Kupferne Werkseage wurden von uns
nicht gefunden. Doch aei erwAhnt, daß daa
Breslauer Mtiscutn fiw Jordansniöhl ein kupfernes
Flacbbeil und einen groOou Axthammer von
nngariaeher Form besitet, deren genauer Fund-
ort nicht Vn V.innt ist •).
Au Zahl and Bedeatong obenan stehen
unter den Jordaoamflbler Fanden die kerami-
aohen Erzeugnisse. Sie haben im ganzen
einen einheitlichen Charakter. Dieselben For-
men, wie in den Gräbern, Enden sich, freilich
mmdafe in fragmentarisohem Znatande, aueh in
Jen Wohli<,'nilteti. Dt>cli il:irf iu;ili Jeu S;i(y.
nicht umkehren. Denn die Gruben enthalten
außer den feineren Selialcn, Näpfan vnd Krügen,
die dem Toten mitgegeben wurden, in ülxir-
wieji^eiiflei- Menge grobes Kücbcngeschirr, wie
es zur GrabausstattuQg nicht verwendet wurde.
Ba aind dae warn TeQ aelur greße atarltwandige
Grflißf von linuchiger oder eimerartiger Form,
mit dicken, kaum fiugerweiteu Henkeln, breiten,
rührenfBnnigen SdhnorSaen, oder leiaten-, lappeo'
und knopfförmigen Handgriffen (Taf. X, 1 bis
10). Die Außerfseite i.st oft raub u;ela««en, die
Innenseite aber in der lieget gut geglättet. Die
Farlie iat je oaeih der Btlrlte dee Bnndee ein
tliinkles Gruu oder ein rötliches Gelb. Die spär-
lichen Ornamente bestehen in gexähatea oder
gekräuselten Rand» mtd Halswflhten, in Kerben,
Nagel- und Fingerspitzencindrücken und der-
gleichen (Taf. X, 8 biä 16). Als Besonderheit
seien Durchschlüge oder Siebe hervorgehoben
(TatX, 19>i die gioeli der ülirigeii Topf wäre,
den in bandkcranuRchen Sfntirmen <^i!'llicherer
(Mögenden gefundenen ganz entsprochen').
') ächlaaleiM Tonwlt, Bd. Vn. B. M» and N. F.
lid. III. & ftt.
') L. Pii, (echy pFedhistoriek*. Tnh. XI,, 13;
Lcngj«! II, Taf. XXVl', 192, 193, H. II (hier ohne
Bilden iiud doUalb ul« Liiin|M<ii<iturz nedeutpt. <Jb die
J<ird«u«niühlpr eiuon Bndfii hAlten, läßt »i. h iw l t er-
k'^iiieu); Hulmir U, ä. 34^ Miiuje M. VaoailR, I>ie
neoiithiHcho Statlaa JaU«Dfa» in Serbisn, B. SJ, Bcann*
■chweig ISUS.
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Dr. Hui Seg er»
Oir dgVDiBohw Gepräge erhilt aber di«
Jfwdninifllller Keramik durch die in beiden
Arten von Fundstollon reichlich vertretenen
SpeiM- uud TrlukgefiUie. Sie Bind wie alle
ToDgaCU« Uterar inAbistoriMihmr Pcilodni mb
freier TTand u'^forrnt und hc'i sehr nifdrigor
Temperatur, die kaum Kotglut orreicbt haben
ksnn, gabisniit Auf dar friaehefn Bmebfliehe
leigt liofa» daß das verwcndi tc Lrhmmaterial
siemltch grobe Einsüblüsse von (^uur?. und nn-
deren Gesteinsbrocken aufweint, die tMiBvheiuutid
nklit kOmtlteh dem Tone beigemiMiit wurden,
ftoudern in ihm schon onthalten waren. Der
■ohwaohe Braud unter ungenügendem Laft>
ntottt braohM «■ mit ildk, ÄS «faie Sterke län-
lagernng von Kohle und DcstiilatiouBprodukten
des BrennmateriaU statttinden konnte, woraus
sich die braunsohwarzo Farbe der Gefäße er-
klärt Bei llngemn Erbitcen unter Lnftxatritt
auf Kotyli ' ^ • rbrcnnpn diese kohlijrcn nnd
bviigeu bulidianzou und der Scherben nimmt
eine dookelgelbe Flrbong aa. Sehon bei der
Bohmelitomperatur des Silbers (950» C), die
etwa der Brenntemperatur der Ziogelüteine ent-
spricht, ttwten Bchmelzungserscheinungeu und
eine Neigung ni etarkent Aufblähen ein. Bs
handelt sich somit um ein Material von saht
geringer Feuerfestigkeit!).
Trvis ihrer «achnJaohen Mlogel üad die
Gefäße nicht ohne Geschick und ein gewisses
Formgeftthl beigestellt. Die Rundung ist regel-
mlBig, die Wandstärke beträgt selten melir aU
8 bis 4 nun, die Oberfläche ist außen und innen
gut geglättet. T)i(> Standflächen sind oben, so
daß die Ge£lßo auf einer Tiacbplatto fest und
•ieber stelwn. Kebeo «infabhen SelialeB treten
gegliederte l*ok:iI , Krui;- und Vasenformen auf.
In der Anbringung der Omamente nukohl sieh
«in fltniben aaoli gefälliger Wirkung bemerkbar.
Unter den ungohenkolten Formen fuIUn be-
sonders die hohen F u ß s c h n 1 e n ins Auge
(Taf. Vn, 12; VIII, 10; LX, 1 bis ö), Gefäße von
13 bis 8( em H0be, mit einem trichterfttrmig
verjüngten Olinii il und einem konischen, »eltener
tylindri«chen Staudfuße. Die Sehale iat gewölm-
') Für die expprirn. iii'n»!! Vewuche au Schffrben-
prob«n hin ich Ucrm l»r. W. l'ukal, Direktor der
K«^?!!^!. kernmlaolKHi IMuehnls in Bauilan, au Dank
lieh mit einem Icantig abgesetzten, mehr oder
minder stellen Rande versehen. Hieran sitzen
raeist vier vasenarti^io Scljnurös(-ri oder elienüo
geformte, aber uudurchboiirte VorHprüuge. Bei
Kante einfache oder Doppelwärzchcn angesetzt,
oder endlioli uoterlialb des Bande« fiaobe Knöpfe
augebtwdit. Der gemeinsame Zweck dieaer Zo-
' taten ist nicht sowohl ein ornamentaler als ein
: praktischer: das Anfassen and Tragen soUte
, erleichtert werden.
I Diese xpOsfilnnigeii BShrengefUe* tiift
man in den oft genannten Parallelfundi n Büh-
mcns Mährens *), Ungarns und der nördliobeu
'Balknnllndar<) flbsmll, wlewobl lurgends so
zahlreich wie in Sohlesien Ihre Verbreitung ist
jedoch noch weit größer. Sie finden sich mehr
oder minder ähnUob auch in der untersten Schiebt
von Troja, aof Kreta mid aaderen grisebisolieB
Insidn, iu Ägypten, Sizilien und Sj)aiiion und
werden deshalb allgemein zu den sichersten
ZeldMO eines koitoMUea ZaaamDenliangea
zwischen dem Mttelmeergefaiete nnd den DoDsa«
ländem ges&lül«).
') Vif, a.n 0, Inf XXXY. XXXVIII, ab(fcbUdet
unt«r den .uiwiclicrpn* Fuüden, weil über rti« Fuud-
uiiuUnde nieliUi Ktthcr«» bekaunt ist, iiber von I'ii
<lor Schiiurkfmmik angegliedert. A. Buchtel«, Vor-
gefchichte IS Oim. na (Iteilag«! lum Vt^tnik 61(jvan«k\ch
SUrozitnotti 111, 1899, 8. 10 u. ISj, widersprioht mit
ß«cht dlwcr Zuteilung, uhvr aalne etgaas KlasritkatlBB
Um FoflMhalea anter dl» .TMiaBMiea- oad nngaiiaohe
Kvsoük* ist aklht niader ImIBlinnd. weil sie dea
8oh«ia «rwsAt, als «rfn i«B« am dt» (branacMiiUeken)
Ternuiuueiikttltvr Haliaiw hertsliiMab.
*) ^ervinka, Pravuk im, Tat VII, 8.
Woiinnky. U'ugyel I, Taf. XIII; II, Taf. XL,
XLII ; Ddx-lln-, Tiilniiviriliegye ti-k ii't"! ;i li'iiif 1-
glaUxig (liiks Koinual Toln« vwn der Urzeit bis rnr
Landnahme), LIM.. T»L ZXT, XLVI, Idl, Uli O. Oh,
Budapent 1896.
*) Bulniirl, s IV II, Taf. VI; .Inblauica Fi^' h;>.
*) Auoli iu OxUir. Ri-tiIi»si(»o: Hürne», ». a. (>.,
& 410, Tal XI.
•) Wo^iinsky, Lengyel IU, 8. 137 bi« 154; Mon-
tcliu«, Chronulogii.- <{er Sltestan Br<iuz«z«it, Braun-
sobweic IMS, 8. IW', Habsrt Behmidt, Tv^-lSy
kenc-VaCsni, »whr. t BthaoL 1904, 8. SMl; Balle*
tia« di PnletaolaKis Italiaaa ISM. S. «SSC, 1%. TB
bis TS. — Über dis KShtnnir J*n** XoltnntKen««
(Tchra die ]kK'inUuK''u uui>i'iiiaud«r. Wotinsky und
ÄInn t>>l i II ü üucbeu <1cu Auiigang»puukt im uitlJchen
MittchiMM-rtiocken, Schml it, !.-: mit Il<<i-ht da» chro-
noIf>gi.s<'h»^ Moment betont. U.ilt den umpekfhrlen Weg
von den l>onaulän<iern nach Süden für « ulir-^-ln n.hch.
Die Fufiachalen der jiumerea Brunstt- und Uallstuttzeit
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Zu S.126 u. 127.
Tafel IX.
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Zu S. 126 II. 127.
Tafel X.
17. '/«•'•r. 18. V.Or. 19. '/.Gr. 2u. *;(Jr.
JordansmQhl. Koramik dor Wohngrubon.
AtrkiT Mr Aiail>r»|><<lo|{l<'. N. F. Ilil. V. Frii-ilr. Vii'wi-a « ><>hii la llnunH-bwrlit.
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DiaSMBMitiB
1S7
Fast noch häufiger altt die Faßschalen sind
Nkpfe obna Fuß, im ftbrigen gleich jenen ge-
Italüt and StUgeMMtet mit Vorsprangen, War-
KU und SchuurÖBcu (Fig. 7; Taf. VU, 11; IX, 8).
IhredurchscluiittlicliL' Ilnhe betiä'^t fi bis 15cm *).
Seltener sind wannenartigo ovale hchälcbeo mit
gbttMi, Mhilg •obtdgvnd«! Wänden (Tat IX,
5), halVikugeligo Näpfe mit buckcl- oder warzcn-
färmigcn Vorsprangen (Tat LX, 9) aad dopp«l*
famiaohe plumpe Tüpfc mit bomartigen Griffen
(Taf. VIII. s) <Kler senkzflolit dnrohbohrten
gohuui-..M n (Taf. IX. 4').
Einen wichtigen Typua stelleu GefäUe wie
Tut IX, 6 und 7 dar. Ea aind Vaaaa mit
kantig ausg^Kum-litein Küqter utul i'itu'ni liolir»
lyUudriBclieu, am liandc ein wenig erweiterten
Habe. An der Baiujhfamt« und aaweil«n aadi
unterhalb des Randes sind Vorsprünge ange-
brsilit, clk' bei grüßcrcii Extniplartni oft ill«'
GesUiil stark erhabener runder Knüpfe habeu.
Wnr werden dieaer GeflUttoarm im Verlaufe
nrwrn'r Darstcllting nocli wiedorholt Vicnj-erfiicn.
iiier sei nur bemerkt, daß sie auch für die
baadketamiwihen fVindrtatioDen der aidlieihen
Nachbargebietc typisch ist»).
Von llenkclgcfäßon sind in großer Menge,
in den Gräbern beinahe aussobließlich, doppel-
henkeligfl Krflge Tertr^ten (Tat VII, 13; VHJ,
9, 11; IX, 10 bis 15). Keine andere Gefnßform
hat eine so auageeprocheDe Eigenart und kann mit
■oMiem Reebto ab Jofdaoamflbler Typus lie-
zeichnct werden. Der kugelige Körper ruht auf
etaer kleinen, bisweilen etwas eingesogenen
Staadflicbe. In tuUbsr Höhe erhebt Bich über iltn
der koviaelM, Imam merldieh geiahweüte Hab.
\
(W'>iiiD«ky, 8. 145 ff.), die auch iu HcbtCMUfu gibt,
•:Dd jnlenfulU nicht auf «ine einlicimische Triiditiou,
*onderii Hilf tt»li*ohp Eiuflüw ziirüctaraftthrra. Vgl.
Montelius, Civiliiintion primiÜTe en Italiei 9Mo B,
FL 4& Im 60. U«. 117, l«&. 1*9 n. 0.
') Hivrnea, a. a. 0., B. 40»; MittsO. d. Wim. Jtn-
UuopeL Oem ia98, B. 10». Hf. M, SB. Meluen Bnm-
pUr« in mlhilaebat PrlTatHumnlaBgeD. .
^ TgL Fi«, a. ». O., I, Taf XV. U; XL, 4, 14;
Fravik 190*, Tat VU, 1; Butmir II, Taf. VII, 14.
") Vit, ».n.O., TatXXXVm, 1, 11, K.; Prtiv.k
l»ü3. Taf. XII, 21; 1904, Taf. VU, 9. 10; Wo»iui>ky,
1* .v-l 1, T,f. VI, ). Taf. XIII, 74; XXII. ITH;
To.ö!tvai.u. i,'yf 1, Taf. XXIV: XXV, Vm.*: XXXV,
1. — Au-.-h iiiil.'i- ili'ii lii.iHs.'nt r l';. tin L ii wir |
4iM*Q«fiU(onn: O&tzc. Verhacdlua^'en S. 244. I
«t. » a. «. I
Zwei große bandförmige, an den Enden ver-
breiterte Henkel aitaen auf der AoMtaateUe des
llalaea aof nnd Tertmiden al« in «in«» ÜMhen
Bogen uiit dem Mandungsrand^ TTIttireBd
vorher beschriebene Gcfäßgrnppe nur ausnahms-
weise ornameutioit ist» sind Verzierungen bei
den doppellienlEeBgen Erflgen die Regd, and
zw:ir haliuii ^i^ < inen ebenso spezifisch schlesi-
aebeu Charakter wie die QeÜße selbst Sie
enrtreoken aich im allgemeiiien nnr auf den
Baach. Seltener weiden aaeb der Hals und
die llciike! dsrnit versehen. Die KlcmuHtr',
woniun sie »ich zuhammeusetzeu, sind der Punkt
nnd die gerade lanie. Die Pankte aind mit
einem spitat-ti Stülichvn ini.ist in si-hi'il^r,-r Ricli-
tung von unten her eingestochen, so daß die
ti^rte Btette oben Hegt nnd die PoaitiTab»
drfielce verkehrt tropfenförmig aussehen. Die
Linien »infl mit einem ttwji ritr'Rktia<leIst;irken
Instrumente kräftig und sicher eingerissen. Die
Greaie swiidien tbi» und Baneh pflegt dnrdi
eine einfache oder doppelte Reihe von SchrSr<.
strioben markiert zu sein. Von ihr gehen
Biodel TOD drei bu vier PafaUelHnieo ans» die
noh entweder in gleichbleibender Richtung
schrSg oder senkrecht bis zum Bodenrande lun-
zieben oder in wechselnden Lagen spiUwtnkeUg
zusammenstoßen. Die liniengrappen sind öften
Von Pnnktreihfn eingefaßt oder die Zwisehen-
felder werden durch Gruppen von solchen aus-
gefülit Die HabyenJerungen beetehen in aüerki
Kombinationen von gebrochenen Punktreihen.
Beim Henkel wird entweder nur die Anaatfi-
stelle dnrob konsentrische Winkelstridiie oder
Punktreiben venäert« oder es werden Qaer>
bändcr gc)>iMet oder die Henkel der Länge
nach mit doppelten Zicksackreiben bedeckt.
IKeeellwn etwae eintönigen ModTe* kehren
auch auf anderen Grabgef&ßen (T,if. IX. 9) nnd
beaonders auf den aas Wobngruben gesammelten
Soberben wieder (Taf. XT, 1 bis 5, 9, 10). Doeh
lernen wir liit r ancli eitiig. neue kennen. So
sind bei dem l''r;i^'ineMl '\':\(. AI. 6 die von den
eingeschnittenen Linien gebildeten Bänder recht-
winkelig gebroehen and ao ineinander geaebolwn,
daß eiiH Alt \ou ^I.iandermuster mt-^tilit. I?ei
Taf. X, 17 ist für die Einstiobe ein eigentümlicher,
halbaiondförmiger and mit Bwei Kerben ver^
Stempel verwendet worden. Daa Bind-
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198
Dr. Baa* 8eg«r,
fragment einM Ueioen Napfes (Taf. \I, 7) zeigt
eingesohDittene, mm Toil in Bogen verlaufende
Liriiiii, Villi <]enei< WidersoitH kurze , mittels
eiue» uitiiüc'lfurmigen lustruiueiiteti eingedrückte
QiwnpKMMn «HgÄlMn. Bei Taf. XI, 8 sind UAm
Pfiiiktcheu senkrecht eiiii;i'stoclieii und zu rcoht-
eeldgeu Feldern zuMunmengeHtellt. Der gehen-
kdto 8cik«rlMii Tfef. X, 16 itt am Raode und
um den Halsansatz mit kräfli^' eingeatempeHtn
Kerben verziert. Kiii iiliiilichcb Oniaraent er-
kennt mau auf dem Scberbeu TaL X, 18. liier
•ind in den Tlafan nooh Kaato einer wdflea
AuRfüllnng erhalte« , das einzige l?ei(i]>iel von
Inkruatiening, daa aus Jordauamühl vorliegt.
Bin anderaa Ornament iat wahiacheinUeh
mitmiMinRoltsteiiipel od«rg«i1iiil«BBldoli«i
»ff.
ausgef ühi-t (Taf. XI, 11, 12 >)• Di« dadarah her*
vorgerufenen P^indrückc sind spiUs oval oder
siiindelfiirmig, in der Mitte am ti<'f!<teu, uach
den Enden zu gleicbmiUiig abgeschwächt. Sie
rind natmgmiiiB dioht aneinander gereiht md
wirken infblgedMMII slrichartig. Stets mmi
miudeatena lW«t Rathen au einem Baude ver-
banden. In dar Ragel wird ans dner größeren
Anzahl llorizontalreihen ein llaUband gebildet
und an dieses guirlandeiiartiu' lierabhängende
Ziokzackatreifen angeschloäüeu. Kiue Kombi-
nation mit abgasohnittanar linearvendenmg
tindel niemals statt Im näclij^tcn AVischnitt
werden wir una mit dieser Ötricbroiben- Verzie-
rung eingehaDdar in beaeblftigaB Inban. In
JordaiiniiiU ^iah ria k«De grafia Roll««). Et
n.
Grab SH
Rod aar iranige Scherben dar Alt gefunden
worden, alle haben eine belle gelbliche Färbung
und rühren anscheinend von Gefäßen her, wie
ititi auch sonst mit diesen Oruumeuten vor-
Hloflger, aber immerhin nicht gewöhnlich,
sind Scfterben von bombenförmigen oder kuge-
ligen Näpfen mit OroainaBtai wie die anf
Taf. XI, 13 bis 16. Sie bestehen au:^ uiiu in Syntein
Ton horizontalen, winkdii,' j^plnorhciifn unil
Bogenlinien, die m gewUseu Zwischeuräumuu
mit elliptiaehen, etwa gerateBkomgroOen Ein-
driickon besetzt sind. Der Ansdnick Knoten-
ornameut dürfte dafUr passend sein. Au
einigen Stflokan lunn nun arfcennan, dnS die
Bogenlinieu vollständige Volutenbänder bil-
den. Ein zufällig ganz erhaltener kleiner Napf
(Taf. X, 20) gibt von der UefäUform einen Be-
1:211.
griff, wenn auch daa Ornament gerade bei ihm
wegen seiner Kleinheit nicht zur volleu Eut-
wiokelung gelangt ist. In der Mas-^e, Fär-
bung usw. unterscheiden sich diese Uefäüe
niaht waaentlieb tob den Sbrigen. Sie wardan
auch in denselben Gruben gefunden , wie z. H.
die doppelhenkeligen Krüge und die Fußsclialen,
mlinan also ala gleiohalterig mit ihnen angeaehan
werden. Form und Muster gehören der lineai^
verzierten Handkerainik („Spiral- Mäanderkora-
mik") au, die über einen großen Teil Öator-
reicba, 80^-, West- and Ifitteldeataalilasda
verbreitet iat Spesiail dia
■) Ober dtflMi Tsohalk wgL ¥. KloptleUch, Vor-
f(ewUehtlicho Altertftmar dar Vroviaa flinhiaa. Halt 1,
8. «7 n. 103. UaUe 1S88.
') tsiv fehlt auch fal
alteri^cu StatioMn.
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Zu S. 128 n. 129.
Tafel Xr.
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Die SMoHit in SehlesiMi.
199
•diMot allerdingB aaßerhalb SohlMiMn tof Böh-
men und MihMO bMcihrtmlrt n tain
Eine besondere Besprechung erheischt der
Inhalt des Grabes 28, das bei einer Ver-
•afllMgnilMiiif «ritab too d«B llltrigen (SSlm
westlich dvf Bahneinschnittes) in 0,6 m Tiefe
sa^edcokt wurde (Fig. 26). Es war von Nord-
ost naeb S&dwest orisntiert und zeigte die sonst
nirgends bemerkt« BigwiMlniliohkwt, daß es mit
einer Stoii)st»t7.iing versehen war. Kopfgroße
Feldsteiuo bildeten, dicht aneiDandergereibt, ein
ReditMk rm 1,96 m Uage and 1,88 m Breite.
Die sfidfistliche iJingsreUie war nicht gnnz bis
m Bado geführt and die ■fldwestliohe Sobmal-
saile war gaas offen gelaMen. Tom Skelett
waren nur das UinterhauptbeiBt drei Backen-
zähne und einzelne KiiochenspiTren erhalten.
Aus ihnen ließ sich cntDohm«iU, daß der Leichnam
Bit den Sekeild naek Stdwest, wahtsehelnliek
in gekrümmter Haltung auf der rechten Seite
gelegen hatte. Die Beigaben deuten aui eine
finL Dv Alter nt nadi dea ZUmea auf 46 bis
50 Jahre zu schätzen. Am Kopfende standen
vier kleine und miltlcrc, am Fußende zwei
große Gefäße. In der liiiuch- und Kuiegegend
bgea drei Bemstetnringe. Naohgiabtmgen im
weiteren Umkreise des Grabe« Miebeu ohne
Erfolg. Jvs scheint außerhalb der Niederlassung
■B dner koUerten Stelle angelegt worden la sein.
Die Grabform gleicht in auffallender Weise
ilen jütisclieii Kiiizelgräbern , und zwar ihrer
ultesi«n Art, den unter liodeouiveau angelegten
sUntaq^bem**). Audi die uavoHittaägeüm'
hegnng, das Offenlassen einer ivli-r zweier
Seiten, ist ein dort häutig wiederkehrender Zug.
Das Fefalen ebee Hügels ftlh dagegen aiolit
faw Gewicht; wemi ei vorhanden gewesen ist,
■o muß er hier, mitten im Acker, längst der
Bodenkultur zum Opfer gefallen sein. Bern-
steintohmaok bildet auch ia den jfltisehen
Einzelgrtbeni eine ständige Heigabe der Frauen.
V'ou den Jordansmtthler liiugou (Taf. XII, 7
bis 9) hat der grOflte einen Pmehmenar tob 4,9
BeniBtein.
') a.a.O. I. Taf. MV. M, 17. 'Jo; ^..rvinka,
U.rmva. Taf. IX l-i-^XII; l'rii"v ..|, !!»..4, Taf. VII, 4. 5.
•) A.irlxtKcr Ini ii..nli>.k < H |k v f..ii.'li-<l 1X91. S. HOI
bin M'.- <!iu<-li M' iiuiiri's 'Ii-« iinl i(| im ri « «Iii imril IHitü
bi« 18!»:.. S. 111 f-), unil li.-»..n<i.-r- S. M uU.-r, l>f judske
Enkettcravo fra äteaaldereu, Aarbtfger 1898, ä. Ib7 tt. i
und eine Dicke von 1,8 cm, beim kleiasten (Fig. 26)
sind die eatipreohendeD Maße 3,6 und 2 cm. Die
öffiiiitiL'iii )ial>en Fingerweite und sind fast
voUkummen zylindrifloh. Auf der Mantelfläche
sind alle drei Hinge mit einer Binaeimflnmg
versehen, die bei dem größten Exemplare nur
schwach, bei den anderen beiden aber sehr
stark dniebnddet Die Arbeit im ganaen iM
gut und regelmäßig, die ursprün^Ieh glatte
Oberfläche ist infolge TOB Verwittenn^g taak
und rissig, die Farbe „ .
ein mMnm Roet-
braim bis Purpurrot.
Welchem Zweoke
die Ringe gedient
haben, ist schwor zu
sagen. Für Spinn-
wirtel ist die Off-
nong an groA and
das Material zu kost-
bar. Es waren wohl iächmuokstäcke gleich
den gewObnlieh«) aninPotHerten Bematefairingeii,
die in den dänischen Einzelgräbem und mekr
noch in den oetbaltischen Steinzeilfuiiilon vor-
kommen'). Die Einsohnürung erinnert an die
ebenfalls der Btainneit angebSrigen DoppellmOpfe
und doppelkiioiifformigen Perlen derfelVien Fuiid-
gebiete *). Au lüngen scheint sie jedoch sonst
noch niobt beobaohtet worden an sein.
Der nordisfliM ffindnick des Grabes wird
verstärkt, wenn man sich die Gefäße ansieht
Von ihnen hat nur eines, Taf. XII, 5, eine den
biaiier besproohoncn Typen verwandte Form.
Es ist ein 27,r> cm hober schwarzer «loppclhenke-
liger Krug mit eiugesohuittenem Sparrenmuater.
Aber anek er wdflkt in eeinen PhypoftioiMn
und in der Vertellnng des Ornamentes weaenV
lieh ab von den anderen Exemplaren. Die
große SchOssel, Taf. XII, 4, fällt durch die hoch-
geeohwtwgenen Henkel und deren unsymme-
trische Stellung (außerhalb der Mittelachse)
auf. Der Ueukelkrug, Taf. XII, 3, findet in
der norddentsohen Megalitbkenunik und den
ihr nalieitelwDden Gruppen mhlreiGlie Ana*
') AnrbitK'r 8. 381, Wg. S3 bis 34; Klebii,
Der HrriinKMiiiThmuck der Steiassit, Tat. IT Und X
\>\* XU. Küiiigaberg I8»'.i.
') OlshaassB, VmrbaadLd.IlerLAatto.asa IMT.
S. 007.
17
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HO
Dr. EmuB 8«cer,
logien t), wog«g«n im iMUidkeiaiiriaeheti Porai«n-
kroiao aolihe llookelgcfäßo fehlen*).
Noch charakttrihtiseher ut der cloganto
B««ber, 'l'ftf. XII, 1. Bcr birniönuigc Eörpor
trigt «iiMo £ui ebenso bobea triobterfSrmi/^
Hals, dessen Rand mit iMiif-m schwiu-ln'ii Wnlhl
venebett und vou oiuer KeUio Beokreobter Eiu-
tohnitto vatä einer ZiekneUiiiie omMbunt ist
Am Banche sitzen als Handgriffe zwei recht-
winkelig geknickte Leisten. Die Farliu ist
sohwäralioh, die Oberfläche glatt. Einen äbn-
Uelm, nur viel g«dlnii)gtn«nn AaSbm luvt die
SchösRol Taf. XII, 1. Auch dipscn T^•pen bo-
gegDCQ wir in deu Steugräberfunden Uollaade,
NofdweetdaatMhluidB rmä DKoemarka *X luineiit-
lieh scheint aber 1 i : r chterf örniigo Becher in
MockKu^iiru: tind aeineu NaohbMgebieten zu
Hause XII sein*).
') über H<'nk> lki li^je de» H«mburger Typus und
▼erwandt« VnnmM sithe Ilöfer, JahreMchrift f. d.
Vorgeacbicht« d. »Ächs.-thüriu',' L.hkI. r, ii'i 1. S. nf.,
flull« tVD'J. AuUor dem dort nui^ifuliiLfu Materml
V({1. H. Schümann, Die 8t«iiiZri'K'räber der Ucksr-
mark, Prenxlnu 1904, Taf. XXXVIII (HummeUtaUer
StetokUte 4); Urunner, Die »tninzmtl. Keramik i. d.
llnrk Brandenburg (S. -A. a. d. Arehiv L AntbnqioL,
Bd. XXV), 8. 17. Fitt- 30 bis 38, Brattnaehweig JM«;
VMtMhr. a. UVUL Vera. d. SantMih. Mnlknp. Oea,
rat IT. 7. LStook IMV.
'"i l>i<> • :riheiil>L'I:^':t!!i Krüge der fi^f"rr'-ii-hi»chen
P£»lülj»ut*(> uutor-sthij.idL-ii Hich von den uni .idi uUchcn,
Abgesehun v<in der Omauiuntik , bt-ioiiv)' ih durch die
kugelig« Form de« Unterteile«. Vgl. NVoKiniky, lu-
krtt»tierte Keramik, Taf. CXLII, CXUV. CXLV.
*) W. Pleite, Nodarlandaoba Oedbcdea« fivente
n. XI, XV, LXV, LZXIT: TrleeUttd, VL LDI;
& Mttllert Ordaiqf af Daamailu dtaftr, 3CIIL SK ;
Heaterf, Voiiaadh. Altart. eaa Bohlaawi|r*HblateiD,
«■1 XTOi 1«4 «. liT; Ubeokar Faitachrift, Taf. IV,
4 n. S; IM« AltartSmer Wkierer heidn. Vorzeit, Bd. I,
lieft .1, T»f. IV, 3, Maiux 1858 (KleinH. riHn in W. at-
falen); J.H.Müller u. J.Beim»Tn, Vor u. Irub^t-wh.
Altert, der llriiuii vor, 1 ;n' IV, 30. — Andt^re
Trichterbfcber mus II .innovt r Ix-ilutlfii *ii'1i im Köiiigl.
Jlus''ut!i f. V.ilki'ik, zu ImtIui iiml mh Mii-vam »u
Leydeu. bie kouiinuu ufwi» iiiU KrsgttulituiQhchen tu.
Mmmen Tor.
*) Beltz, Btoinzcitliohu Fund« aus MeoUenborg,
SdiwcriD 18«7 (aucb JahrV». d. Ter. f. Maekheb. Oenb.
n.Alt, Bd. UUa), S.aii Ua M; aehumiiB. a. a. o.,
Taf. XLU, 1 u. S} BTUnner, a. ». On B. S, Fig. g;
Jakrb. d. hlat. Ter. t d. Ketaediatrikt >. Bnimberg
IWt, 8. 101, Taf. < — Ein« g«w!*M> Xhuliahkeit , bc-
•oodara in der Hiuidv<TzieruuK, /. ii-. n n: :, CiefÄOe
atla Lelowicach in G.ilizieu, die luEAuimeu mit Muud-
h«nk«lKefüOen gr-fundeu worden »iud. Sieh* die ft, W,
1, ailidft« Arbeit, Fig. 6 u. 'i.
Dm bcmibhneiidste Stflek ist jedoob di«
kleine Kragenflasche, Taf. XII, G. Sie ist 12 cm
hocli, hat t'iiicn stark ausgchfuiclitpii Kut]>er
und einen engen zyliodriscben Uals. Um diesen
]■! in ludbar Hube ein faiMg Tonpringwider
flaohcr Wnl^t ^elfgt, di-s.si'n Rand f|uor gekerbt
isu Das Gefilß ist mit einem feinen, soblamm.
grauen Vbennge veraehen and ToHkommen
glatt Wahnobeinlich stellt es eine zur Auf«
hewahnin? pimp« Mnmlvorrutfs liebtiinmte Um-
hängetlasche vor. Die durchgängige Kleinheit
und aeriiöhlMlt aller d«rart%en GeOSe« ibre
sorgföltige Glättung und Hnndtinrf stimmen gut
daaii. Der Ilalsring erfüllte daou den Zweck,
die Befestigung der Tragaobnnr wa ennSgUebeiit
und zwar eine zuverlässigere, ils ee etwa seit-
lich angebrachte kUiiu Osen vormocbt li.'lttcn.
Die Kragooflascbeii galten bisher fiir eine
sp^fiaebe Fenn der nordwaitdeateeheii nnd
dänischen Doliueukerfunik '). Ilir Vfrlirt'ttnrfTs-
gebiet reicbl bia Holland südwärts bis in den
Regiemnge1i«Bifc EmmI*) «nd uaeh Thiringen •).
Besonders zahlreich sind sie in Hannover, wo
ihrer in einem einsigen Grabe nicht weniger als
11 gefunden wurden Aus Schweden, Mcoklen-
') Henry Pelernvn, Stuiiiiilteigriibar in Däne-
mark. Arch. f. Anthrop. XV. 150, 1884; S, Müller
Ordnjnir, Fia;. 230; A. l*. Madxen, GraTböje og
Oravfuuil fr.i Stenalderen i Dnotnark (I. Bd.), 1H9»,
Taf. XLl, L. Zinck, Nordisk ArkaeoloKi. StenaMar-
■tudier m, s. 57, KopaiilMgen 19«; Utbeekar VaaU
aehrift 18»7, Tal. IV.
*} V. Pleyta, Naiariaaidacih.e Oedbaden, Bva&te,
PL Z, XY (Uar mit aiaaaiTiMUarinabar aeaanaBaa)»
XL1X u. LXm, AttBardem baHodet deh im Muflom
zu Leydcn eine KragenfluBche mit Furetaenirtichv«-rzie-
rung auf einem Hüuonbvtt«; bei Holwerda und eine
andere von unt" k;iimt- m f'uiil i-t.
■') 4. Bo<»1i1h:i Ii. i", V. N<'«i!ifh. Ji.'iikiuilt*
an« H-^>--n. K'iliij!*- 1, l'li:- x a ö K,i.««>.'I is;<fi.
*) Urui^hstücjie von mehr«iiiii« KraK<^u'l''*chchen
fandvn Dr. Götze und Klirtsch auf der groSen neo-
lithi^heu AuttiedelunKsstelle den Biimhbk bei Kägirl-
Ktedt , Krci« I.iangen>aLza. Eine eingehende Sichtung
de* aehr b«deat«iulen BoberlMiunatttrials hat noch nieht
ttattgeftandea. Doch bandelt ea sieh in dar Haaptiaclu
um Bambntger Tjrpoa oder deaaan ÄqoiTalaBla. Baad-
karamlk iat akbt mtratan, an einer Slaila wudea
ein paar kleb» Sebaaben mit Batararrenfanag fa-
(iiBdsB. (V^niidBeihe HttteDang rm Dr. OBtae.)
') Müller und Reimer», Vorg.-'icb. Altert, der
Prov. Hannover, S. 2H:! u. Tut. IV, 26, 28. — Im Ber-
liner Mut'jum zwei Krageuflaachen au« Börgi^r au<)
OKualirück. — Au« Wi'stf nlen kenne ich zwei Kr»een-
flaschei) in> Muxi-um zu Leyden und eine im Mu^t-aia
«u Kiisster, alle dr«i uhne uühero Funduruangab«.
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1 bis 9, aiM Grab lu bii 12. aim Umb l».
Jordanamähl.
JuiMr tm Anibruiwlogto. X. F. IM. V. Krlrdr. Vie« m « Nolib iii UrauifrhvriK.
Die Steinzeit in Sohlesien.
181
biirg, Pommoni und Branilenburg aind keine
bekaunu
Dftgegen steht in unseren Gegenden die»e
Gefäßform nicht vereinzelt da. Zunächst liegt
>us Jordansmähl »elbst ein zweiter Grabfund
mit einer Kragenflasche vor. Das Grab (Nr. 20)
bküd sich mitten in der Ansiedelung, am Ost-
rande des Hahncinschnittcs, dicht an der nörd-
lichen Itöschung des FeldwegoA, der den Hügel
in wcsttistlicher Richtung durchschneidet Vom
Skeltfit war nichts mehr zu sehen; vermutlich
ist es bei der Anlage des Weges veniichtct
worden. In 0,7 m Tiefe suindeu drei Gefäße
beisammen (Taf. 10 bis 12): ein zweihenke-
liger Krug mit Stich- und Schnittverzienmg
der sich in nichts von dem gewöhnlichen Typus
unterKchoidet, ein glatter Napf von eiucr eben-
falls sehr häufigen Form (vgl. S. 127) und eine
Kragentlasche. Sie ist ein wenig schlanker als
die des Grabes 28, ihr Hals höher und weiter,
und der „Kragen" nicht, wie l>ci joner, gerippt,
sondern glatt. In unmittelbarer Nähe (0,7 ra
nördlich davon) lag eine sackförmige Grube.
Sie enthielt aber nur wenige unbedeutende
Scherbon.
Heinahe identisch in der Form mit Taf. \II, 10
iüt das in Fig. 27 wiedergegebene 13 cm hohe
Exemplar der Breslauer
Sammlung aus Bade-
witz, Ki-eis Leobschütz.
Überdie Fuudumstäude
ist nichts bekannt Fer-
ner war unter den von
Hörn es veröffentlich-
ten Wohnstättonf uiiden
aus der Umgebung von
Troppau, die im übri-
gen die nächste Ver-
wandtschaft ntit den
Jordatisuiühleni auf-
weisen, auch das Frag-
ment einer enghalsi-
Ein fünftes Exemplar
wird als Einzclfund im Polnischen Museum zu
Posen aufbewahrt Der Fundort, Lutynia, Kreis
Pieschen, liegt etwa 130 km nordöstlich von
Breslau. Die Fhuohe ist 15 cm hoch, gut ge-
Dailewitz. '/, Gr.
gen Kragenflasche ').
glättet, gelb bis rotgelb und in der Form der
Fig. 27 sehr ähnlich.
Endlich besitzt die Universitätsaammlung in
Krakau einen bei Feldarbeiten zufällig gemachten
Fund aus Zastow bei Krakau, bestehend aus
einer 11,8 cm hohen Kragenflasche, Form wi«
Fig. 27, aber mit vier kurzen FQßohen, einem
unverzierten Krug mit sehr breitem, überstehen-
dem, in zwei spitze Ohren auslaufendem Henkel
und einer schönen durchlochteu Streitaxt aus
Serpentin, vom Typus der Figur 28"). Das
Fig. 28.
') Mitt<>il. d. pr&h. Komm. I. 8. 408, Fig. 2.
Jordannnühl. '/, Gr.
abgebildet« Exemplar ist ein Einzelfnnd aus
Jordansmühl, dessen genauer Kundort aber
nicht bekannt ist Prof. Demetry kiewicz,
der so liebenswürdig war, mir über die galizi-
schen Steinzeitfunde nähere Auskunft zu geben,
glaubt, daß der Zastower Fuud von einer An-
siedelung stammt Ich möchte ihn nach seiner
Zusammensetzung eher für einen Grabfund
halten, da so gut erhaltene Gefäße und Stein-
äxte in Wohnstätten dooh höchst selten vor-
kommen. Endlich sind auf einem Begräbnis-
platz bei Nalenczow im (Touvcrncmont Lublin
drei Kragonflas«hcu, <larunter eine gehenkelte,
gefunden worden *). Unter den Begleitf uuden
waren zwei große Amphoren, das Kandfnigment
eines Ik-chers von ähnlicher Art, wie der Jordans-
mühler Taf. XIV, 1, zwei Axthämmer gleich
Fig. 28, Flintspäno, Heingeräte, Knochen- und
Hernsteinperlen. Nach einer schriftlichen Mit-
teilung von Prof. Demetrykie wicz sollen auch
schnurverzierte Scherben dabei gewesen sein.
Die Gräber, deren 14 untersucht wurden, waren
l'/i Ellen tief und größtenteils mit Steinen aus-
gelegt; einige waren mit Kalksteinplatton um-
') Oemetrykitiwicz, rrxe^IhistJiryczn* Cvramika
z rr'>(kaieiyr4)w<>Tni uchsnii (sniut lunsta vel eorauta)
w PoUro, 8. ib. Krakau 1901. UeuUciiPr Aunug in
den Mitteil. il. k. k. Z«ntralkainniijiuon, XXVII. Jahrg.,
8. 232. Wion 1»01.
•) Bwiatowit, Tum. VI, IftoS, 8.81 bin SB.
17*
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189 T)r. Hau
aotzt. Uic Toton lagen siugestrcokt mit dorn
Scheitel nach WcstcD. Also auch hier eine
OimbMil«g«, 4ie an die jfltaaolMii Bfaudgiiber
erinnert
Wir haben ahto außer dem Dordwestlicben
audh «iBMi Artfichan YerbnitiiiigilMBrk der
Kragenflaschen , der sich von Mittelaohlesieu in
einer Hchmaleu Zone bia in die Gegend von
Krakau hinzielit nnd von dem anderen durch
•iiMii traltni Zwiachenninin getrennt ieC Die
Frage ist nnn: Sind diu Krngcnfl.isoheu von
Ost«Q naob Westen gewandert oder umgekehrt?
Denn sbe dritte Möglichkeit, dsfi man in beiden
Gebieten selbständig auf dicMc höchst eigen-
artige Fom verfallen sei, kommt kaum in Be-
tracht. Erstreckt sieh doch die Übereinstim-
muDg sogar auf solche Kiueelheiteu , wie die
Verzierunir d« IlHlswuLttcs Auich vertikale Ein-
echoitte (vgl. TaL XII, ö und die Krageufluscheu
von Nakneaoir mi« S. Malier, Ordning, Fig. 280).
Die Antwort kann nicht zweifelhaft sein.
Anoh wer granda&tstioh geneigt iat, die Quelle
■Her Ifenenragen in tfldlieher oder tfidflatUober
Uichtuiig /AI Hucbeii, wird doch zugeVen, daft
in diesem Falk- die Tatsachen klar snigunsten
dea Kordwestens sprechen. Dort ist die Krageu-
llasdie tan wirkUeher, in gewlaaen Yecbindnngen
ständig wiederkobrenrler und weitverbreiteter
Typus, der sich in die keraoüeobe Entwiokelitng
orgaidMA einfügt, hier im Oelen enoheliit üe
als ein versprengter Fremdling, ohne Ahnen
nnd ohne Vei « an ltschaft, imd in einer wech-
selnden Umgebung, in der südliche und uor-
dimhe ElMneot« soeaBUDentreAui. Und was
von dic(!C-i Kinrelform gilt, daS txHt% aaeb atif
daa ganze Grab Nr. 2Ö zu.
"Barn beMedlgend« ErUlrang für daa plQto-
fiflhe Auftauchen nordischer ForaUD im (>8t«o
gelten weder llandelsbczichungen noch allgc- '
mein« Kalturmittcilungcn. Es mQßtcu dann ,
dedi in den Zwisohenländem reichUchera Bporeo I
düvon «lu-ückgeblieben sein. Und selbst wenn
sich solche fanden, so wUrde iiumer di« Un- '
walmoheinliebkeit beatdien bleiben, da0 ein
TeritältnismäOig vorgcsclirittenes Gebit-t von
einem minder entwickelten ktüturell beeiudußt
worden w&re. ErhJäilioh wird aber der Zu-
iammenliang, weaii wir au eine direkte Ein-
wandemog vom Nordwaaien her denken, wobei
die fremden Scharon nach rascher Durcbqu*"run<r
der ihnen nicht zusagenden Landstriche m
nnaeran Gegenden aioh aeitweiae neben der
nnsässigen Bevölkerung niedcrgpl.isscii hatten.
Koaainuas Hypotheeo von der Ausbreitung
der Indogemnaoen ^ hat dandt eine neue Stütae
flriialtan.
Von groiSem luteresae ist die Feststellung
des ehronologiaehen VerbXltninea awischen den
beiden Gruppen von KragenHaieben. Für dia
nordwestliche haben wir einen guten Anhalt an
den dänischen Funden. Nach Sophus Müller
lud Peteraon aind ide In den kleineren Stein-
stuben (Dolmen, Dysser) öften angoti'offon
worden, während sie in den Kiosenstuben
(Ganggräbern) fehlen'). Sie gehören alao dort
einer veskUtoianiiffig frfihen 8ta£e dar jUngenn
Steinzeit an.
Jiaue «iobere Datierung gestatten auch die
KrakanarFnnd«. GaflUleniithalbaoiidlBnnigeBi
HcnkelaufsatJ! fanna lumati oder coriiuta, IMond-
henitel) gehören in Italien der Terramareu-
knltor an» Die lUesten dürften nooii aua den
AnAngen der Metallzeit stanuneit*). InBOluaen
nnd Westgalizien gibt es nun eine verwandte
Gcfäügruppo , bei der üidea daa Uüruerpaar
nicht dnrdh einen besonderen Au&ata, «ondem
wie bei dem Ziistowcr Kruge, lisrch Jiipfel-
artiges Ausziehen der Uenkeleckeu gebildet
wird. Keitüoh Mit ne mit dem letatan Auf«
treten der SchnuriMramik und der Obaiganga-
stnff votu Stein- 7iim Bron/i';tlt<r ru^ammcn.
Ein kiasäisclies Beispiel da£ur isl ein Mund-
bankelkmg dea Präger Muaeuma ans Sivnde liei
t?nstok, I?ez. Smichow, der am llaläausatz mit
einem fünfzeiligeu Bande von Sohnureiudrüoken
venoert iat*). FSr GMiaten und daa benaeh-
') O. Kitssiiria, Di<? indo^ermKiiiscln? Fnigc »tx:häo-
Ingii-ch b- ^riuv vr, t /r>, t.r f. Ktbuiil. lȟ-.', 9.
') 8. MulU i, .N.rtJ. .iilertumpk. I, S. 157 und die
& ISO, Aniu. 1 angeführten dänisL-hen Publikätionvii.
MouteliUs, La Civiliaation primitive un llnlii.',
8er. B, l'l. 9, Fi«. 14, 'J4; l'l, U», II, 18, So, 21, ^6, 114,
Dkü zwiti^lien d<>-n italiitchen und böhiuisetaen
Moudhenki^l^i^füUen oin chn mologischer iSunOKlwahaag
henteht, mußte freilich er»t bewieneu worden.
*) Pic, A. II. O , 1, Taf. XLIV, l'J. Ein uuverxiarter
lloDdhKik«Umi( wurde in Bjrlaa in «inam arebe an-
iammwi wüt wwn Bankalkrttgaa des jAtdoclsr Tjv»*
sefnaden. derselbe. 8. lie, OisaeKrllfe eatqpreebea
in Böhmen und SehlMleQ der mit Bohnurkanmlk mt-
bnudeosn Cbeirgaitgssslt. Vfß. finehtela, Teigasab.
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Die Steinzeit in Schlesien.
18t
harte liuMiach - Polen dürfen wir iiu wesent-
lichen dieselben chronologischen Verhältnisse
voraussetzen und demnach die dort gefundcnon
Krageuäaschen gleichfalls für den Ausgang des
NeolithikiiniH in Anspruch nehmen. Direkte
Uewcise dafür sind die Füikhenbildung an der
Zastower (lasche, die schutirverziei-ten Scherben
in <icni Lubliner Funde und die beide Male
luitgefuudenen A.\thäninier des bekannten, nach
kupfernen Vorbildern gearbeiteten schwedisch-
ungarischen T}'pU8 >).
Die relative Zeit)«tcllung der Krageutlaschen
ist also an den Endpunkten ihrer Verbreitung
recht verschieden. Aber auch absolut genom-
men, müssen sie um so jünger sein, je weiter
der Weg ist, den sie von ihrem Ursprungslande
zurückgelegt haben. Die schlcaischen würden
danach zwischen den dänischen und den gali-
Fig. 29. V, Gr.
FiK. 30. Vi Gr.
als an solche des Jordansmühler Kormenkreises.
Noch deutlicher spricht die Ileukelllasche
Flg. 29. Sie stammt aus einem beim liahnbau
zerstörten Grabe und repräsentiert einen Ilaupt-
BöhnMM, K. 10, ad S. Ein wichtif^ur Fund ift auch
der Ton Welwam, Vif I, 8. 12.S, T«f. VlI (P«m*lky
XV, H. 809, Taf. II)- In einer Hteinkiste mit Skelett-
bertattUDK fanden >ich vier vollständige QefäOe nnd
•ine cinxelne nn»u lunnta, ein FlintineiOvl, zwei zylin-
driiche Arnitpiriilrn und ein breiter Hiilakm^en an»
Briinze, «ine groäf^ Auzniil walzen- und tuUDcb<^u-
förmiger I'erlen, echt«- und in Bronze imitierte Uiüo-
Dinacbcln. Die Ge{äOe sind von eixentünilicber Art;
im gmnae Fund leitet schon zur Aunjetitzer Kultur
aber. Die sonst noch von Pii abgebildet«n Mond-
henkelj^eUOe (XL, 17; XLI, 7; LI, S, 8; LXIX, 19)
tad ohne genauen Fundbericht in die Prager Kaniin-
lang gclaof^ und gehören nicht etwa mit den auf den-
selbro Tafeln abgebiIdct«D Stücken zusammen.
') Montelins, Die Chronolnj^ie der ttlt«st«n Bronza-
aeit, S. Vi, U4 und llo; Mertins, StiiinzeilUche Werk-
acuge uod Waffen in Schlesien. Hchlesiens Vorzeit,
S. F. Ui, 8. S2.
zischen in der Mitte stehen. Dazu stimmt es,
daß wir den Jordansmühler Typus aus teils
schon angeführten, teils noch anztiffihrenden
Gründen einerseits mit den nordischen Gang-
gräbem, also der auf die Dolmenzeit folgenden
Periode gleichsetzen, andererseits aber für älter
halten müssen, als die der böhmischen und galizi-
sehen parallel gehende schlesische Schuurkeramik.
Gewisse Anzeichen liegen allerdings vor,
daß die Ansiedelimg das Ende der bandkera-
mischen Entwickelung überdauert hat. Dahin
gehört u. a. das Taf. VI, 4 abgebildete llocker-
grab 33, das durch seine Lage (vgl. Fig. 2)
und seine Bestattungsforni' aus der lieihe der
übrigen einigermaßen herausfällt und dessen
Beigabe, ein schwarzer Ileukcltopf (Fig. 30),
in Aufbau und Henkelbildung vielmehr an
norddeutsche und verwandte Typen erinnert*),
Fi«. 31. % Or.
Fig. Vi. •/. Of.
Scherben ans Grabe M.
typus der schlesischen Stein-Bronzezeit >). Das
interessanteste Vorkommnis sind aber die Scher-
ben von zwei schwarzen Gefäßen mit echter
Schnurverzierung (Fig. 32, 33*) in einer
Wohngrube (Nr. 35), die außerdem noch Trümmer
zweier großer schwarzer Gefäße (Fig. 31) imd
zwei winzige Scherben enthielt, von denen der
eine mit dem eingeschnittenen Linienmuster der
doppelhenkeligen Krüge, der andere mit Stich-
reiben ähnlich Taf. XI, 11 verziert war. Auch
die Lage der Grube innerhalb eines Komplexes
von üruben und Gräbem der gewöhnlichen
Art sprach dafür, dafl sie zu einer Zeit aus-
') Vgl. z. B. Brunner, Steinzeitliche Keramik in
BrandenburK, S. 17, Fig. Sl, 34.
') SeKer, Grtberfvld von Martchwiu, S. n7,
Fig. -J» n. V».
') Das Mustor khnelt einem von DeichniAIIer
publizienau GefaQ« aiu Klotzsche bei Dremlen. Ab-
handi. d. nnturwifis. Ge«. Lrii l»Oe, 8. 19, Fig. 1.
134
Dr. fTan* Se^er,
);ehob«n worden war, wo dit! alu* AnHiodelung
noch b<.«taiid. Kndlicb )>t)üit7^n wir noch aU
Oborflächeufiind oinoii kleinen gellten Scherben
mit Schnurornament und oblongen Steinpel-
L'indrüfkuu. Kine Hurührung vernchiod unartiger
Kulturen bat ali>o ohne Zweifel Htattgefunden. Ob
f-ie aber auf einem zeitweiligen I'aralleli^muN oder
auf einer Aufeinanderfolge der Krachciuungcn
Ivcruht, daji im einzelnen xu beurteilen, reicht
da« 3latori«l vorUutig noch nicht au».
Fig. 3».
KfktmstraiartM Orfite anii Umb« 3&. */• Ur.
IL
Andere Fnnde Totn JordanMnflhIcr Typus.
Itei der itewiirechung der Jordanoniühler
Funde konnte ich faitl Punkt für Punkt auf
Analogien im bandkcramiscben Kulturkreixe der
0«terreichi»ch • ungarischen Länder hinweinen.
Doch fehlte m auch nicht an lit-weisi'n einer
lokalen Sondercntwickelung. Dazu zählen vor
allem die dop)iclhenkeligen Krüge nnd das bei
ihnen angewendet« Dekorationsayitti-m. Nirgend«
aulk-rhalb Schlesiens gibt es etwas Ähnliches
in dieser Zeit'). Die einzige, allerdingK recht
auffällige Parallele bieten die doppelhoukeligeu
Krüge der mittelit^dischen Villanovastufe
(Fig. 34). Al>er zwixoben den schlesischen und
den italischen Gefäßen gähnt in Zeit nnd liaum
Fig. 34.
0 >%
l'apreim »ni Siraklr. Museum Ur<>iilau.
'/»Or.
') V"U linrhttfl« (Vnnf-'i-hich«»' Böhm«-!!«,
H. 1.*.) in rmull-lr ;'.-~'lin' Onii>iii-iilAtii>n ilvr Krra-
mik »"in Tt|>u» •«••vy Hradi-r l»i B>>«u>k (l*ir I,
Tttf. XLVIll) f i^ alli-nlini;* riur f;>-«i»«< Alinlii-Iikcit
eine unüber-
brückbare
Kluft, and so
lehrt denn die-
ser Vergleich
nichts weiter,
als daO die
übcreiustim-
mung kerami-
scher Kinzel-
formen mituu-
tcrreiii zufällig
ist, und daß
dieselben präg-
nanten Typen
an verschiedenen Orten nnd zu verschiedenen
Zeiten unabhängig voneinander entstehen
können.
Seilet in Schlesien scheinen die dopjMfl-
henkcligen Krüge auf den Zobtcngau, die
Kl>ene zwischen Oder und Zobten, beschränkt
zu sein. Eine der ergiebigsten Fundstätten
wurde in den Jahren 1892 93 auf der P'eld-
mark Woisch witz, 3 km südlich von lireslau,
entdeckt.
Pio BitbnT?rwaltun)r lirO Hnmalt ein (f«län<le von
6 ha zum /we<-k>> der Itmlengowinuuii^ f ur ileii Damm-
hau der Brcslaaer IJingehuni.'«liahu zu einer Tiefe
von 4 nt aa«-ohachten. DaU-i wurden iitH>mu« uiht-
reiche prmhistoriiiche Funde (temaoht. Die meiiten
ttamniten von eint-in (großen Unienfriedbofi- der llall-
stattu-it. Min Teil nibrt« jedoch von ueolitbiiicheD
Wohnntätwn undiirälwm her. Aooh di<-*e Funditurke
geboren emichtiiuh zwei verceliiwlenrn l'eriiHlrn an,
nänilicb rrttcris der bandkeruinicchen Stufe mit Jordans-
mubler Ty|iu«, und zweiten« der riiervaut'wfeit von
der SchDurk<'nimik zum Auiijetitzcr lypua. Ihi die
iloboni; gr<>Utenteila i>bne lleifein vhd Snchver*tuiiili|;en
erfol^'t itl iitid keine Fundpriitiikollc darülier TOrlief;en,
Kl ift die Kiun-ibung der euiAebien Olijekte m die
eine oder die andere (fru|i]M' nicht initiier leicht,
zumal da auch niit ri<er(ratii;i<ty|>eii zu reebueii i«t.
Auf die zweite werde it-b im IV. Abschnitt zu iprecben
kommen.
aiil •l«'rjeiii:.-«'ii d-r i|ii|>|>elheuk>'lii.'en Krösre. D-pi-h
r<'icht <Ih< v>'ilii':.'eii.|- Material zu einem iii»her>'n Ver-
cl>'icli nieht au«. I>er Ty|iu» l^evy Hra-Iec »inl von
l'ie (K i»rt( in ilu- IV. llitii|<'k.'ru|i|H< i|<t lU-oiitl-lunpi-
kentiiiik, T-ai llni' hl •• la <S. 'ii>> in ilie 1 l»T;.Mn;f«|M-ri<Mie
von il<-r ieiii-iie-iliibiM-bpu Sur lln>nzrzrit ir>^i<t.
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Zu S. 134 u. 135.
Tafel XIU.
1>. Or. U. ViOr. Ii. ' ,Or. 18. '.Gr. 1». '.Gr.
1 bu U. Woiocbw-iU; 16 bia 18. Ouitz.
AifUT Mr Aiitltfi>i«l>>iri<-. N V. Bd. V. Fritdr. Vlrwr« d Huhn In Unun<«h««h|.
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Dia StoiBMil
Die wicliligblcii Gul'uülunu«D »iod auf Tafel
Xm, 1 bis 11 wiedefgegebeii. Von Fnfiichalen
besitzt das ßrmlaaer Musenm aui Woi'^ch-
Mr'iu itehu Exemplare. T»f. XIII, 6 ist durch
di« iiDgwfllniHali Ü«f«, aa dt» «ogvoMiDtMi
Tri'niuu'lii fiiiimMiflo Form, Taf. XIII, 10 durcli
dos strablcnfünuigc äticbbaudoruMDeDt Iwmer-
1niMV«rt TwS. XUU 6 gleiöht im AnlhM Vioä
in der Profilieruiig der Schale Taf. IX, 2 von
JordMumOU, noteneheidst »iob »ber von ihr
wie Ton ifltti anderen dnreli ihre ScUaakbeit
und Elegauz und t'inigf nrnanu'iitalc Zut&ton.
Der Rund i»t mit vier Paar la[i|i(tiartigen '
AuBwiiuhaeii verseheu and die ilalt«k»ut« ist :
mit dielit anabuuideigeireihteD ("ingemagelein- |
drfiokeu vorziert, zwischen deuen der heraiis-
qu«Uead« Ton kleiui», buckelarttge Krbebungen 1
ItiMet. DwnBtar ■itWB, eymmetriMh verteilt»
ilrt'i f!:iclK' Kii<"i|>fv. StiKlie l'uCscli.iti'n <_iib 1
es auch auf den ucoUtUiiiobcn Wohupl&tzeu bei
Troppau 1). Ebe seigte statt der Nagelemdtfioke
eine aufge»ti/t< perlstabförmige Buckelrcihe.
Hdroe* erblickt darin Naobabmnng von Motall-
arbeiten.
Die fnJUoie Schale ist in ihren beiden Haupt-
formen vortreten durch Taf. XIII, 9 und 11.
Am iiaade de« Schälcbeos (Abbild. II) bemerkt
■aan alatMNi Atoppaa ven Karben.
Auf den iloppolhcnkeli^'cii Tviii_'iii (sicHeu
fixempUre) ändeu wir als Ornament wieder das
bekaanto SpamnmiMter (TtoL Xm, 1, 2). Bw
Taf. XIII, 5 ist 08 'lurL'li ein einfaches Ziokzaok-
bend enetxt, d«$it8eu Dreieckfelder mit Gruppen
TOD je vier Qrflbdien anagefUllt aind. QrOOerea
Interesse erregen Taf. XIII, 3 und 4. Hier aind
aus PuaU«lliui«n rechtwinkelig gebroebeoe, mit
Stjohreiben inuwenartig eingefaßte Binder ge-
bildet und aa einer Art Müaudermuster zu-
«lammpnfioiPtit. Kiii riiinlirlK-H 'M.itiv weist auch
die Vercieruiig vuu Tai. 7 auf. Das Gefäß
gebOrt tcott de» febleitden Hataea an den S. 127
bee|>rochcue;i V;i=rtitypnn
Aach in Woisohwitx ist Kupferacbuiuck ge-
fandeB Wördes. Eriialten rind ein Paar s^Un-
•1ii->< !u A niiüpiralcn und drei offene Aiuiti ifen
aus rlaciieni liunde, ein luindfömiigor Aubuuger,
'} MilteU. d. l'ratwt, KouuuiMio« i, :^. 410, Ttd. XI.
^ Sa TtrgUicheu i«t ein üfUt an« beiifryel I,
Tat VI, X and au Bntiair IL Taf. TII. 14.
Sehlemn. IBft
wie Fig. 21, und ein Stück von üineio 1,7 cui
dicken qnennnden Haininge.
In der ÜTikon Kckf flcr Tafel sind einige
Steiugerätc aus Woisciiwiu abgebildet. Die Zu-
gebOrigiMit anr Wndfcenunieehea Grappe iat bei
der Hacke Taf. XIII, 12 sicher, liet .It Mi A\t-
hauuner Taf. XIII, 14 iragUob. Die Feuer-
ateinazt Tat. XIU, IS fimd ieb aelbft in einem
Skelettgrabe, das sonst keine ßeigabeu ent-
hielu Das inOerete Stflek vom fiaboende aobeiol
abgebrodien an aeln, aber der erbettelte Teil
genügt, um die Axt als eine Übergangsform
von den iluiniiicki^tn zu di-n <rK'knaokigen
Äxten zu «erkennen. Eine andere Flint&xt aui
Woiaehwite nlbart aieb aolMMi mebr dem diek-
nackigen Ty{)HS, und dnsselbo ist, «ip wir
(S. 122) aabea, dar Fall bei einer Serpentinaxt
aoa einem JordaiiemCUiler Qmbei. WlUirend in
diesen drei Fällen keratnisclie l'i iilcitslihko
fehlen, enthielt eb Grabfund aus Brookau,
Kraia Bi«al«i, aaler «inem daiartigeD HeUlel
ana gnmgrfiaam Qeateb (Fig. 36)') iwoi doppel-
Fl». M.
aielBmattel an« BKiekan. % Or.
henkeligo Krüge mit Schrägsuichliändcm, eine
Fuß*«i)i;iU- iiuil liru' Sohiilf oliii.' Fuß, ähnlich
Taf. V il, 1 1 u. I i — alles vom reinsteu Jordane-
mlhlcr Typna*). Hienadi louui ea keinem
Zweifel utilcHt<^gcn, daß diener Typus gleich-
alterlg ist uiit den älteren dickuackigun Avten.
') Withneheinliob Ü^nientto, ^^IcafiOii kein Fsuer-
it-iii, wif> in «SehlMdvns Vonelt*. V.V., Bl. HI, «.It
') Der I'uikI i"t fligrbtom dt* Kgl. Maneoni« fOr
Veik«rkaiMle in Berlin.
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m
Hr. ÜKBt Seger,
In SkaadiiHivieii fiül«B 4ia dklcoMkigm
Rt.'iU' Ix'kaDOtlich in die Zeit der Riesenetuben
und der ältesten Eiumlgr&bw. Die dünnackigen
nod die ZwiMhetifi>me& gelten dagegen als
cbarakteriutiBch für die kleinen Stuben oder
Dolmen. Wenn nun in Schlesien in derselben
Periode die der Dolmeukeramik eig«aea Krageu-
ÜMehen tind die Beilf onnen der Chtoggilbeii^
auftrotoii, so Ijmiipht uns das nicht zu beirren.
Denn ersteoa «ind auch im Noiden diese beiden
BtnfeD niclit so eebaif Tonemnder abgegrenzt,
<i;xlJ iiioht dicknackige Äxte gdegeoüiob auch
in kleinen Stuben gefundeii würden»); ja, es
fehlt nicht aa Beispielen, daß solche gerade mit
KrageuflaedbeB «Munmen venrgekonimeb iiad*),
und zweitens <;;ir niclit rerwanderlich
•ein, wenn auf dem langcu Wege nach Schienen
die OeflUQfofut von den leichter beiwegKoben
Steiiiästeu überholt worden wäre. Jedenfalls
hallen wir an ihnen eine neue chronologische
Gleichung zwischen der nordischen Megalitb-
peiriiode nnd der ecbleeiecheD BKodkemmikrtaie
und einen ncnen Beweis für die damaligen Be-
ziebungeD der beiden Gebiete. In dieser Hin-
sollt uk die eohmi Ton Merlins ') gewürdigte
Tstaaebe von Wichtigkeit, daß das dicknackigo
Beil in Schlesien verbilltnisniäßig häutig int
Das Breslauor Museum besitzt gegen 50 Exem-
TfiBttt dirTon 15 nna Fenetstein. Dacn kommen
6 dünuackifjo nud vi\>,:\ 20 riiei^'unijsfoiinon.
Da für diese Beile keiu anderes Zentrum ah>
SkandinsvieB nnd NorddeuteebUnd Iwkannt iat
und ihre Zahl mit der Entfernung von dort
abnimmt, so müssen die scblesischen Fundstücke
auf Verbindungen mit dem Norden zurück
geführt werden.
Indessen, was sich auch immer an nnrdischon
Elemcnteu iu der baudkeraotischeu Kulttir des
Odergetnetee hemnaetellmi nag, der TotdeiB-
druck bleibt doch immer, daß ihr Ursprung im
Südosten zu suchen i«t. Sowohl die geographi-
■oben VerhältuiMO wie die Funde lehren un-
xweidentig, daß Schienen eeine ecete Bev5lke-
>) FHhier ämOi die dlniMdie HamMlnng. B.
irr. 19.
*) A. P. Hadsen, Qiiivb(ije og GntTfund fks
Btanalderoi I Daaimuk, Bd. I, Tat XU, MM: "Uuff
grab von Bogtt mit KraguJaaehs nsd vier dieksn nnd
fGnf dünneren >1iutiixti»D.
") »chltfMuu« Vorxeit, N. F. lU, S. U.
I nrag ane dSmat Rieibtnng anf dem tob den
I großen Strömen vorgczeichnoten Wege emp-
j fangen bat Die wahi'scbeinUoh ältesten An-
siedelangen <) auf sohlesischem Boden liegen
am Oberlauf der Oder, an den AbhlBgOB dea
ehemaligen Unken Tfei-n nihlwcstlich von Ra-
tibor. Diese Talräoder waren durch die Nihe
dee iMdvnobea Strömet, dnrdb Ibre vor Ober-
geliw(iiiTniin[;eti geschützte Lage, durch ihre
mannigfachen Windungen und Auaboohdingen
und die plaayaabe Bea^aflanbdft d«a iu atefleo
Winden anstehenden Lofibodana so dnerKieder-
1 lassung und zur Anlage trockener imd wind-
! geschützter Wohnungen wie gosobalfen. Seit
I mehreren Deaanoien werden namentUoh bei der
I Kolonie Ottitz die Lehm wände zum Zwecke
j der Ziegeigewinnong fortdaacrod abgetragen.
I Dabei iUfit man auf wUreichc größere oad
kleinere Gnbn derbcikBBnten Art, und daneben
sind, wenn aiieh m\r vereinzelt, Skelottgräber
aufgedeckt worden Die Grubeu enthalten
anfler Tonaeberben, TiarimoobeB u. dgL nagflanb-
liche Monge?! von Fenersteinartofaklen tind
andereu Steingeitteu. Von Bedeutung ist es,
dafi man in nemlieb groAer Zahl bearbeitete
Stfioke atis Obsidian angetroffen hat, meist
winr.ijie nnd sehr sehiirfe SpliUoreht n , die nur
KU den subtilsten Arbeiten zu gebrauchen waren
(B%. 86 tt. 36a), aber audi K«m- nnd AbAdl»
stücke, aus denen liervorijeht, daß die Bearbei-
tung an Ort und Stelle erfolgt iak Obsidian
iit andi io mKhriaolwn FmdttatiOBao vnd fai
Lengjral aiahts Seltenes Für das natürliche
Vorkommen ist die nächste Fundstelle die
Trachytkette der Tokay - Ucgyalya im nordiist-
XUkm, Uagani.
In Fig. 36 bis 17 bilden wir eine Gruppe
von typischen Steingoräteu aus diesen Auüede*
lungen ab. Di« FUntverkaeago (Fig. 37 bia 43)
sind ohne AnaBahma von geringer CMßo, waa
') Kinzetfundit *ind freilich »cliou au» einer äU«>ren
ueoIithi^ch«n Kjroch« vorhandra. VgL Hertins, Weg-
weioer durch die ürgesoblehte fleUeitena, 8. 1*1;
Broitav 190«.
*) BdUedeitt Yoiiift, Bd. D, & SlSt; Bd. Jtt,
8.4041.. 47V£; TeiliaiidL d. Bart. Anthrop. Qea. ISBl.
& 1041, 1871
■) Palliardl, Die neelitMsehew Aialid«iny|Hi
mit bematter Kanunik in Mihten Bpd WedsiMitMi wiih
Mittoil. (]. Pnibiot. Kommisiion I, 8. M7, 990, SM,
-JMi Leusel III, ä. lus.
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IST
seinen Qrund iu d«r Besohaffeuhoit des ein-
fcwmiMihwi RobiMteriiib hat. Um BMuMtang
heschränkt sich auf das Notweiidiu^sto : tVw kiinsl-
voU bebaaeoeo Pfeilspiuea des Norden« oder
im gttlwh— POI01W tndit nn ▼mgablioli.
UatV dsB gewbUffeiicn Beilen überwiegen di«
1, ■tamp&aokigen Focmea (Fig. 46)
und die kleinen dreieokigea oder IntiHtzfurmigen
Baaken mit ainar gawOlbten aad «iiicr flaehaa
Br(Mt>n'iU'. Häufig üind ii\irli boholfiirinige
Meiiiel (iSobubleiiitoukeil«, Fig. 47) und die metat
■arbroalwBwi od«r atek abganotrtaB ArbeHAzta
und Iläniiner mit SchufllocL, daninter einig«
vom koloMalar äräfie and Sobwara (Fig. 46>
M VtOr. aea
STIiltM V«Qr.
« %aT.
44 y,ar.'
Die Keramik kennen wir nur ans Wulm-
gniban. VolUtftndige Gefäße oder aiiuh nur
lnlbv^[s erkennbare sind da naturgemäß selten.
Doch b^itisen wir eine Fußschale (T:if. XIII, 16)
und ein ovales VV rinnchen (Taf. XIII. ir,\ das an
den Scbmalaeiten mit Doppelvorsprüugun und
•iaar BoiiniirBae vanahaa ist Im flbrigen ■tammt
das Scherhenmaterial fast durchwog von grobem,
entweder gar niobt oder iu der primitivsten
Wdaa Tandertwa Kochgeschirr, öfters sind flacb-
nada Knöpfe, griffartige zylindrische Zapfen,
Bebnun'nten oder dicke, ti-ils ruiidüchit, teils
haodfürmige Henkel mit einer kaum Ünger-
••ilw OffnoDg aBgahiaoht.
Tu Menge finden sich abgebrochene HeDktl
mit Stücken der Wandung, die in i-igeiitiiin-
licher Weise abgenutzt erechoinun (Tuf. XIII, 17
M.T.
«6 V.Or.
4T %ap.
bis 19). Dia EMltm und BraohsteUen^sind näm-
lich ringsum vollkommen rund und glatt ge-
schlüEeu und die Ucnkal auf der einen Seite
atericaligaaalieaart, zum Teil gandoaa aasgdiQUt
Man Hiebtt Scherben längere Zeil Idn-
durcb iigandwia, etwa bei der Herstellung der
Tongefifia, sam Otttten nnd RmImd gabtaaoht
worden sind, wolxii die HenkalatOflke als Griffe
gedient haben. Dergleichen Gerttte kennt man
E. B. auch aus Lengyel und baaonden aus den
Wohnatelleo am Troppau'), dia Aheriiaapit,
wie in der rrlninliclicn T^-ige, auch in An-
sehung des KulluriuluUts den liatiborer Fund-
plItMB aiB niehatm atahea.
Im gan/^'u macht ck <Ieu Eindruck, daß da»
Niveau die-fer oluTHcIdcNisclicn N'culitliikcr um
') Uurnei. ». «. Ü., H. 40« f., Taf. VU u. VUL
18
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m
Dr. Rani 8*f »r,
ein Gtrisges hinter dem ihrer we8tlicheti Nach-
Imm zuriiilv-tiriii. I>;is voUgtrmdige Fehlen
VOB Metall ') ii<t dabei nicht einnuü einer der
weMntlieluten ZOg«, denn anoh aas Jordanamflhl
Hegen wenn wir von den fiial.finiden al>-
Mben, nur vc»cbwmd«ad w«uigu Kiipferaachcn
TOT. Ddttdioher «priobi die EeramilE, der Ibtiigel
aller kuoBtrehdieren , für ein gewiM»e8 Liixti»'
bedürfni« ringenden Cn-Kililf. Es mÖL'iti da
lokale Ursachen mitgewirkt iiab«ti, iu der ilanpt-
■mIm dttifle aiber der Untenehied in einon
etwas höborrn Alter der obfrsrhte'.ischen Funde
begrttiidet sein. Sic repräsentieren den mit-
gebraditea EaltarbeaitB der eraten Einwanderer,
der angefilhr dem der ältesten Schichten von
Lengyol entspricht Krnt nach längerer Scß-
baftii^koit konnte sich uut«r dem Einfluß neuer,
von aoewirts gekommeDeir Anregungen eine
KtiUnr von srhlcstKrbpr Priritli'rnrt ht'rntisViililiMi.
iliermit steht im Einklang, daß auch aus dem
Gebiete de« JordanemOliler Typus einselne Funde
bekannt »iurl. ilii' bei allgemeiner Übereinstim-
mung mit diesem Formcnkreiso doch noch nichts
von seiner spczifisoben Eiitwickelung erkennen
laaeen (Gräbgchen bei Breslau). Darüber hinaus
scheint sich die I?t siodplnng in jener Friihzcit
niobt erstreckt zu habeu. Aus Nicderschleftiau
beeitaen wir keinen liierlior gehörigen Fand
und vom rechten Odcrufer (aus l'annwitK, Kreis
Trebnitz) nur einen einzigen üweihenkeligen
Krug von einer siobtUoli sobon degenerierten
Forni«
Au» tlem Gesagten fitribt hhIi, daß <lie
bisher besprochene l-\iudgrup]>e, einscbließlioh
der Jordansmfililer, nicht« wie man melirfaeh
behauptet hat, in den Aufgang der Steiii/.eit
fallen kann. J£a wird siob seigen, daß ihr andere
Gruppen, iMasiabnefc dnrdi die Strichhand- und
die Beknnrkaramä, nachgefolgt sind, und daß
»Tut die IclÄtcrt- tmv i-ii;i;iitlu-ii<'n llrim/c/. if,
überleitet. Aber sctioii jetzt sei betnerkt, daß
in Bolimen, wo ein ungleich leiolieree Uaterial
') tu K.-iUinreiii bfi T^l)l|nlQ «itul iillcrilinpr«. \*«hr-
»tlminlich in (Jrubf>rn, im-hn^ro Hri«nr-<^iit)j«kt»* f;i'fuii<1<-u
wurili-ii : eine ilififi^ki);«- liolrlikiiiige, «in« Axt mi(
i)i(»lri),'>iii Itnntlorn, inulirere Hotili'ifeDrlogs aixl S|>ir!tl-
rObr«b<-ii uu^ iKiiiix-in Dralit. Uürnea, K.a.O.,
Tal Vll. DiiiK" Krh<)r«tt jedoeh in die frfihe
BraoMMit tiBd b»b«D mit den afloUtUsehea Wohn-
piatrfBBAsA sUber aiebts ra tua.
' zur Verfügung steht, dasadlM dmmotoigiiohe
: VerbUtnis leetgestelit ist^-
♦
HL Her BaehawMr Tjf«a>
Die V:i>.. von Hscban/ (Ta^ XTV, 13)
ist das älteste und bekannteste Beispiel der
seblenseben Bandkeranüc Sie steht an Sdiflnbett
der F.inii und Reichtum der Ornamt titik miüber«
troffen Es ist de!-lirilli \\o\A L'ereclit fertigt,
daß wir der Gruppe, zu der sie zahlt, ituren
Namen geben.
IHe Fandirtellf liept ini Kielte Wi.lil u!, wi-stlich
de« StädUihsni liyueniinriu , vlw.t, 1 k.;i v./ju l ochten
Oderufer, das alM-r, wie deutlich in erkennen ist, friiher
Iiis UDmittelbsr an den Iturfhügel heranreichte. Mino
Fahre verbindet iioeh heut« die boidcn Ufer.
'I't-rniiu fteig^ bis r.u einer Ht'ihe von 35 m über dem
. WaM«?rii[>iep<l enii>or. Auf d^r höchsten Stelle, xwi-
' Kcheu dem UutHhofe und der I^andstraOe nach l^ybern.
I fnrth, wurde zu Anfanj; de» Torif^en Jahrhundert« sia
' ^roBer UnMmfriwihef dar jtagerso Hallrtattasit eait-
Jeekt. DieFonde wudsB gfAMsatailswi^obtst; WM
davea Vbaig war» eAiett dar damalifs liÄar dis
Breshwer AHertnmsmswonis, BAsehinir, TOD der Guts-
facrrechnft geschenkt. Darunter befanden «ioh auch
die Träminer der iu Rede stehenden neolithinvhen
Vaiie •)■
Das 26 cm hohe Gefäß itit aus beUeoi} gut
i gesohlemmtem Ton regelmäßig geformt nnd in
Fuß, Bauch und ilals i^eu'liedert Der kegel-
fiknnigo Fuß i»l bolil. Der liaucli setzt sich aus
swei gleichwertigen kouiacben, leicht gewOlbton
Hiiflen imsammen« die in einer Kante snaamnum-
') Ii. 1! u I- Ii t <> I », VnrjrescUlchte Uöhmon«. 8. 4;
.rnW!«- ]ri:'<t.li;ii\ KulCur, <ll- r i- i M ni'.ili-
thinob ml, vbitil in der Keramik durch kugt*!- uud
hiriifönnijte Gefäße mit Voluten und ><lichb«ndventi«-
run;(, ferner ilurch primitive (zunieiit »ohuhlei«lon-
förmigt') Sieiiiwi'<rky.euge ohikrukterikiert. Die-x^ Kultur
tritt bei un» v(4tkonunen wtlbstündig »ot. «cbeint OW
gana Nordbfihmen stark verbreitet und ist inabesondsN
Altar als jaas, ftbrigans aaeb Ortlieb eager begnaals
Kaltnr, weleb« sablveMie Ebnuaata der tbAiiaf^sebaot
VtraadeabaqifBObea vui Temflunakeramik anfmiit,
in CMtIwrB nnd aneh aal iLasfedetaagipUti«! Uhdlf
auftritt und aU unnvn eiK«ntlieha ÜbergangHkultur,
xowi" ab" die Vorlriufarin der ünetieer Peri'"le zu tv-
trueliicii iff — Von drT Itiehttgkeit dieser AiirfH»>niig
I wird sich jodfr, der die b<Shmif)(-hea Kunde unbefangen
! prüft, lei.'ht Uli- I /.-iiL-'':!.
' ') Joh. liUKt. Üiiscliiug, l)ie heidnischen Alter-
tümer SchloKiens, Tnf. I, Bre<ilau hit Ihl'4. Die
in di'm gvdruoktem Betriebt euihalteno Augnbe Du-
: «Olli II gs, er babe dieTase in mehrereti Bruchstücken
gefunden, ist oiebt so zu Tenrteben. >!-■< habe er »ie
selbst aosgcpabea. Ans den baadsebviftUchen Beriefat
gabt viebBebc bervor, dal er von alaar eifsaea Uater-
saebaag Abstand geaiamMn bat.
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1»
■lote. Hier sind an viar Bldten nraneilige
(irnppen kleiner Warze nerhöhnnj^en antrebracht
Dar zjUndriMbe Bala ist am Kande ruDdum
■it einem Kiaiute von ebemiokhen Waraen um*
geboD. Die AaJSenBeite ist mit einem feinen
Übeisage von lederbrauni-r Farbe veraeben und
ia Oumr ganzen Atiadebuuug mit Onuuueoten
faadeckt' Diese beateben «ni Striflihrnlian, die
in lUdcheotecbnik immer paarweise hergestellt
lind und Mäander-, Dreieck- und Sobacbbrett-
amsterbiUnL y<Hi «imr AiuMlIaiig mit wclfior
Farbe ist weder bei ilk'Heui noch bei d<D an*
daren Gefdßeu etwas zu bemerken.
So «igenartig das GefiUt andMfait, 10 loMfoOt
CS lieh doob in den maiatin I^nzelheiten an
die Jordansmühlcr Gruppe an. Der Atifbnn
entspricht dem dortigen Vasentypus (vgl. Taf. iX,
8, 7; Xm, T), nar da0 hiar noob «in Fufi hinan-
gffügt ist, für den aber wieder die Fußschalcn
«n AnalogoD biotoo. Di« Wanenvanieriuig
irt dort atwaa aaliir GowOhnlidiaa, nad ebenso
trittdiaStriiObMilkenTerzierung, wenn auch selten,
«rhon auf Jordansmühlcr Scherben auf (8. 128).
ihh Mäanderomament fanden wir auf einem
JaidanamtthW Sofacrban (Tat XX, 6) und inrei
doppelhenkeligen KrQgen nnd einer Vase aus
Woiiokwita (Tat XIU, S, 4, 7). Um iat daa
Sohaehlirattaiiwter, ein IfotiT, daa io der veo-
lithischeu Keramik eine außerordontlioh weite
Verbreitung lint, tirsprnnglich aber, gleich dem
Müuider, aus dem Süden gekommen ist >). Neu
igt daa gaue Dekontimiapriinip. ObwoU
Jm Om:iirK'nt die GcfSßw;ini1 Mini Fußo his zur
MSiodung gleichmäßig überzieht, so herrscht doch
in der Verwondimg der venMdnedenen MotiTe ffir
die einzelnen I'artien ein lebendiger Rhythmus.
Hals und Fuß find hLlhstiiiKliL: behandelt, die
Rumpfverzieruug ist einmal in der Horizontale
donh ^ Ban«hkaDte und eininsl in der Yertikde
'1'iTcb '\]f f^n-hcJincTiten Strt'iftii h\ mrm't.risrli
geteilt Das Ganze gibt sich mit seltener Klar- |
hit ab neoht' oder Webeomament ea er- {
keiiiicti Zu diesem Eindruck trägt außer dem !
Muater auch die Technik uieht weni;; hui. Die '
laWrinittiorende Liutü, wciohti duich die iStrioh-
') Botair I, 8. Sil, Tai. YI (aacih Uur fawfilui-
^ mit MlMtti Hastam konUnfociX «ahliaidi«
IWillM* W Wosiatky, Die iakrartierle Kennik dar
M» «ad BropasaBiti Berits 1904.
reihe dargestellt wird, könnte geradem als
durchgeflochtene Fustr linur MiitU' <"l«r als
Stihußfadeu eines Gewebes aufgefaßt werden.
Fraglieh aehehit mir dagegen die Aniehirang
an Metallvorbilder. Zwar legen die soharfe
Profilierung und die Buokelreiiien den Gedankau
daran recht nahe — uiwlMkfiiUcSi wird man aa
altetruskische Bronzeraaeo eriniMrt ■ — , aber in
einem größeren ZnRnmroenbange betrachtet,
finden dies« Erscheinungen, wie wir gesehen
baben, im Beattaatande der elalieiiiiiaeban
Töpferei ihre ausreichend«^ Frklüning.
Zu demaelbeu Vaaentypua zählt uooh Tafel
Xnr, 9, ein OefiUt atia Stabelwits, KdaBrealaiL
Die Bauohkante ist bvi iliiii und bei dem GroA»
Tsch:insohtT Najffe (Taf. XIV, 4j durch Euiker-
bimgen besonders betont. Sonst lassen die abge-
büdeteo CkAOe ksniD nooli «inen Zwaammemhaiig
mit der vorigen Gruppi' la-koiineu uml uudi unter
sich zeigen aie betr&^tlichc Verscbieden betten.
Näpfe, Flaaohen und Beeiher, banchige, kantige
und zylindrische Formen, Gefiiße mit und ohne
Hals, mit minimaler und einer die volle Körper-
breite einnehmenden btandtiäohe treten neben-
eiumdw wt Brnkml feUetf, dafür bat man
noch immer Giiff/üpfen und Sohnurösen, teils
aenkreeht durchbohrt (Tat.XlV,10),teilB als eckig
tdtd Imorpelig geataltefee Obren (Tat. XIV, 1, 5).
Der Ton ist frei von steinigen Bcimisohungen,
die Oberfläche oft mit «^ifiom feineu Überzug
versehen und stets sorgfältig geglättet. Die
Farbe webbaelt r«m bellen Qelb bla aam danldMi
Unnin, ihich flhi iAviegen die lichten Töne. Manche
Gefäße sind sehr dauawandig, andere auffallend
dlolc. Der Braod iat im aUgenraiiiaii ^etebmiOig.
Das Wcsentlifibe sIikI <lin Vaniamngen. Si«
bestehen fast ausnahmslos aus geradlinigen
Striuhreiben, die immer paarweise nebeneinander
ateben und woU sumdat mit einem doppelt
i^'e/ähnten Knllstttmpel oder einem /.« >-I/.itikigen
Instrumente eingedröakt sind. Einmal (Tuf. X1Y,
10) hat dam ein balbmondftfrmig zugespitztea
Stäbchen gedient. Zwei, vier oder acht lieihon
l>i!r!(in iln Hand. Die VVirkuiiu' wii-.l j,'ehohen,
wenn zwischen den 13ändorn ungefähr ebenso
brdte, glatte Streifen «ingeaebattet abid. Den
H'il.- umslhtmen in der Regel mehrere llorizontal-
büuder. Seltener werden solche auch als unterer
Abioblnß Terwendel (Itf . ZIV, 4). Beliebt iat
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MO
Br. Hut S«v*rt
»o«h die vertikale Teilung ilc.t Oniiimenti-s ilurcb
Bilufanv di« von UsIm »im Bodau hinabliuifw
für das HaapConuMMBk ftbgtben. Ein« derartige
Zwf-itfüiuig- wets-t anßtT der Buchanxer Vase
L b. die Verzieraiig de» schlauchförinigen Kruges
Taf. XrV, 1 auf, wo von d«a ÄnaatntellMi
(Ut Olin ii je <ln i si -iltrechte Doppebstriclireihen
ausgehen. Bei Taf. XI V, 8 ist dt« VlOthe iu vier, 1
bd dm vallatiiidigeD GeAB m Tat XIV, 10 |
war sie in sieben oder acht Felder zerlegt. Inner-
halb «rifses Sohemat« horrwolil ziemlii-liL- ManniL,'--
faltigkeiu So ist bei Tai. XiV , 1 jede belle vom '
Mülalpttdcft aus !■ Tim> DraMkMder gatailt»
die mit konzentriKchen Wiiikclhändern ausgefüllt
sind. Bei Tai. XI V, 2 ist aus iuetaattder geaoiaaeb-
toltaa Rtditadkmi dw aogviuuiato Zifumomiit-
VMOt toMuiden >). Fortlaufende Kiekrjickinuster
sieht man bei Taf. XI\', 5 und 9, eine Zone
weobselod gebäudcrt«r Dreieck« bei Taf. XIV, i,
MluAg« VerMDdoBgHlQfa iwiiohMi den ▼«rtilMt-
streifen hei Taf. XTV, 10. Bei Taf. XIV, 8 sind nn
der Umbiegu&gssteUe kurae Schräg bauder parallel 1
nebeMtaander gaietet nnd Gruppen voo loIobeB
mr AntfQllnng des Mittelraomes verwendet
Der einheitliche Ursprung dieser Keramik
bedarf keines Beweises. Daß sie jünger ist als
däb JerdaiuinBbler, g«ht sobmi tm ihrer Ver^
hreitung hervor, denn wir findon sir nitßer im
fiebiete des Jurdansmühler Typus auch auf dem
reehten Odemifer (Baobnun) und in Nieder-
Schlesien (Priedemost). [.<eider ^intl :iUee Zn-
laUsfunde. Die Umstände der Auffindung sind
von keinem g«naner bekannt Sicher zu einem
Funde gehören Taf. XIV, 1 bis 3 aus Deutsch-
Hreilts Krois Ohlau; fern, i Taf. XIV, 8
und 10 aus friedeuost, Kreis Glogau. Vou
einm Fnadorle etaauiieii anoh T«L XIT, 4
bis 7 aus Groli-Tschansoh, Kreis Brcshiu.
Die Tasse TaLXlV, 6 eriimert in ihrer Ver-
aerung an «oen der doppelhenkeUgen Krüge
von WoiichwitK (T:if. XUi, 5*), die ovale |
Wanne an das gkiLlnitiL,'t- Hifnü vou OttitK
(Taf. XIII, 16). Es ist anzunehmen, daß alle I
diee« QeOde kbb GiSbem henrOhrao. Doch !
•) Z.^iis. l.r. f. Küiuol. 1008, S ?4 7,11 Vi?.
*) J>i" M'Tiiforniige Bodi-U i ■ r.'ii 1 ur linH. : aicL
aiwb auf lincm gaiiziscbeu Scherben: Mater^aly
antrsfaL aninoL, Tom. T, TM. m, i.
beeitaten wir auch einige Scherbenfmide der-
selben Art aaa KmhnrerihleMen Wahranhainlieb
rtUt ätm dei vwi Vlrebow (Tniiamll d>
BerL Anthrop. Ges. 1884, S. TO. VI, 18)
beschrietiene und a1);^'el)ilJftt! fracrment an»
Gaichwitz, Kreis Bresüiu, das gewiß nicht den
teicbtecfOfiaigen Hala, eaadem den Iwgetf nrarfge»
hohlen Fuß (ihiu^ Gef;iCi-s darstellt^ wie «r iidi
an der Bachaono' Vase findet.
Anob in dieeem FUle siDd die Anregungen
vom Süden hergekommen. In Böhmen und im
endlichen Äfrihrun ist die Vcrzivnmjj durch
doppelte Striuhreihen typisch für die jüngere
Stafe der aoeb lein aeoHtbieohen Wohqdnto-
keramik. Sie tritt dort besoiKlcr« .m halbkuge-
ligen nud bimiöna^^ Näpfen anf, uud awmr
in OeetaM von HaUwrdBien, Soknokbladan
und giikndenertig^n Mustern ■). Die gleicben
Formen uud Ornamente fimlcu tüi-h in Sachsen
uud Thüringen und weiterliin im südwesUioben
DentMUud»), mefal aber m KerddeatMUaiid.
Merkwürdigerweise fehlen sio aur h ' inii-lcieii
und nördlichen Iklähren*), sowie iu Oben»chle«nen.
Die Verbindung ratt BSbman dttrile louh uikta
damals flbw den Warth^MÜl direkt naeb lOttat-
schlesien gCjgangen seL
Docb nahm die Entwickelung in Schlesien
ihren eigenen Weg. Die Graadformen ward«»
beibehalten, aber durch die lokalen Üht'rlieff-
rungen, duruh Anknüpfung an ältere Klemento
und Verlcnfipfong mit Motiven ans andatoi
Formeukrcisen mannigfach verändert Dock-
muster, a. B. wie die auf der Bschaaser Vase
und der Deutaob-Breiler Flasche, sind der b5h-
iniseh-wcetdenteoben Striehrciheukerainik fremd,
während sie r.nm Wesfn d»*r ftfldoütc-uroijiiiflchen
eigentlichen Bandkeramik, namentlich der be-
nalteB, febOren. A«f der aadet«« Sdto davle*
die strenge Durchfflhniiig dcü riori/.ontal - und
Verttkalsysteow innerhalb einer scharf abge-
greniten Zone, wie eie na Tal XIV, 4 und 9 an
beobachten ist, auf Einflüsse der „alleuropiir
sehen" Art, «ad man wird aiebt fehl gehaa»
') Buobt i l ;< , VorKescliltble HOhraens, S. TT;
l'allianli, Milu^ü. d. pHihiat Komnuuioa I, 8. 265.
Viele iieiapiele btii i'i^, K i. < '.. Tal LI Ws UCI;
Carvinka, Morava, Taf. X, Xi.
•) Schlia, Fundburicht« aiu bch« iL^n X, S 3»,
1»02, und Mittsil. d. Wisn. AathiepoL Gea. 1 90b, B. 3M f.
') Palllardl, a. a. O, B. tM.
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Zu S.140 H. 141.
Tafel XIV.
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I
DI* Btaineit
iram tum ris nh dem Aufta'vtMi ist Sohnnr-
keramik in Verbindung bringt >). Eine zeitliche
Betihrnng beider DekorstionHweisen ist ui sich
wthiMheinlioh and wird daroh einub« Boob-
aiObtungen zur Oewlßbeit erhoben. In J^uitmt-
mühl flind Scherben mit Striohreibenornamerit
in denselben Grub«n wi« Mbaurverzlerte gc-
fimdMiwoideii (& 188). Und in dirar Sudgrabe
bei Kuhnau, Krt.''m Niinpt«oh, fand Dr. Poatlcr
neben euer Anzahl Sdierben der enteren Art
(Taf. XIV, 1 1) aaek eittn lolalMn, mU imi-
tit^^rtem Schott rornftment ▼enehea war
(Taf. XIV, 1'.').
jtiior ist der Drt, des vifibcsprooheneu Fuxtdits
von Sehdoingabarg, Kr«U Pyriu in Hinter^
pommem, zu godoDki n In tinein Flaohgrabe
ohne SteiDaetwing fand weh am K-qtfiwde das
llmilliiiilnflniiiim da» tandkagaimiiwilmi Pekora-
ÜoiuwttiM daroh dl» MhanrkwainiaelM SapnlknilktLust
nimmt St hlix such für HüdwentdeutM^laad an: JFnad-
b«richt(> auü Schvaben X, 8. t.
') H.^ltjsche SiiidienXXXV.S. 390, J»8^; V. jliaudL
il. Berl. Anthrop. (Je« IHHfl, 8 «0": KmU Walter,
Dir st«iiixeitlichen »ii fai;i' ili-f M. tiJiJi-i Miueiims,
Lvtnck«- Fe«to<-hri(t. n. », Nr. 2« bi» ä*), Steitio 189»,
Kotiiinna, Die ind»KermaDi«che Frag«, /«itschr. f.
Ktbnol. 8. 172; Ueinecke, NeolithUcbe Strait-
(raffen, ebenda B> 2fi0 f ■ : Schumann, Die 8t«inz«it-
RT&faar der Uohanafk, B. 89. — Fhotograjibirn dt»r im
SuttlMr Miiwwm anftombttan OafiUlrwt« vardank«
kh Bam KeoMnralor Btabenranah. Bw Food itt
Mdw BOT Mm Uaiaen ToU Ina Mtutttm g^n^t. Der
im Hladtatt daa IbfoMtAaim va* 8tli5nla( tat
MttalaifilMiCi !■■> T«U M «r yttkum ftgßa^n.
Skeletta ein TimgefiUS, ferner lagen dabei tnah*
rere Scherben, ein 10 Zoll lange« Steinb«il,
zwei Me««r und eine Säge aiui Feuentein, swei
Eberhaner and MnsohelaidimQdk MU dner dar
Mittelmocrzono eigentümliohen Spondylusart.
Avis (Ifii trlinltf-non Gofilßreston ließ »ich eine
triohterförmige, mit vier liandwarzen versehene
8ebaleb«tir»wi«TbtyiI,ll,«vgiiiMNi. XbreYw-
zierung besteht aus doppelten Strich roihen, aus
denen ein der Taf. JSJV, 4 »ehr ähnliches Mutter
gebüdel Mt Hör riad die Striche bier weift
iukruHtiert Die gleiche Verzierung weist auch
titier iler übrigen Scherben auf. Also ein Gnh
mit reiner Bandkcnmik, die der Bschanzer
Gropiie nahe steht, die nber von der Sehnnr«
keruiiük die weilie Füllung der Eindrücke ent-
lehnti di« Beigaben ana eddlioben «od oordiaabeo
BesUndteOen fSnMit» da* €tna* ^ im fum
Gegend völlig iBottsTle nad naiahaHKad iHwt
hafte Emobeinuug.
An anderer SteUe habe ich gezeigt,, daü die
sehloJicha SohanilMiaBiQic ia «iama aahsn
ViTwaTidtsohaftsverliflltiiis zur Sohnurkeraroik
au der luiteron Oder steht'). Der Fund von
Schöuingsburg Itsfert den Beweis, daS die Bo*
ziehungeu wechscttHsilig waren und' daß ein
AustausL'h von Knltun-liMiu-nteti /.wischen beiden
Gebieten i»tattgvfundeu hat. Im zwoiten Teile
dieser Arixit wird sieh G«lsf«diiit hiataa,
aaafBhiliolMr danmf riaaBgekaai
OiltaifItU vesi Kandraltt, 6. MC
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Haut und Haare l>ei seolui Cühineseiiköplirai.
y«D FriratdoMiit Dr. F. BlrlCliar (MtadMO.)
Naebdem ich b Heft 1, Bd. lY, 8. 1 Vm 40
die Kopf- und GesichUforni , die Dicke der
Weiohteile des Kopfes tiinl die Ka|>ftnu8kulatTir
bei B««b8 CliiDeaenköpfen behandelt bube, be-
«firedi« iflli jatil einige fir die aatluwpolagiiobe
Benrtoiliuig viobtige VeridltoiMe der Hsnt «od
dar Haare.
L HMt
Hkutflrbang.
Die Heut der Japaner und damit der Ost-
aaiatcn überhaupt beschreibt Baclr. ') in Utn i-
einatimmuiig mit aU«D, welobo eich über die
HautiMrbe maogolieeher Valker frtnflert haben»
als vou einer bollgelbeu Farbo. Tu ilirea Ab-
BtttfuQgea oäbert sich die»« oach der einen
Seite ämr weißen Hautfarbe der Europäer,
andererseits zeigt sie aU« Übergänge m tiefem
Golb und xum hellen Bratm. l>ics(>r grll>1ic!i«'
Ton likOt uob cum Teil auch noch au den kon-
•ervierten Chineeeiilc4)pfon erlceaBeD.
„Auch die Farbe der Kinder der Japaner ist
nicht lichter als «Ho der Kru-acbseueu, im
€kg«iiit«il ist sie \m Kindern vor dem Zahn-
wechiel womSglieb noch dunkler, mit einem
Stich ins KötUche." Der rötlichp Teint iltr
iunder iat in den ersten Leb«twtagcu aullalieu-
der ala io Europa nad nanentiieli erblli sich
*) E. B»elx, I>ie Lui ^rlit^Lt-u JUgüDvcluiften der
Japaner. Kiae anthro|>olr>Ki«ch'p Studi»'. Mittt?ilung(>t>
iv deatedMD a«s«UMlialt tdr Mater- nad VMkw
koate OitesieM, Heft M. 4*. 8. ».
dieee aUgemein» rOttieba Beiniaobiing weit
länger aL> bei uns. .Um so anftaliender ist ea»
d;jß j,'orade die Rtclli- iles Kffrpcr!*. welche ln'ini
Eiuropäer während des Kindesalters und über-
baapt wihrend dea gameu Iiebena am deut-
lichsten rote Färbung zeigt, die WavgWIgVigeDd,
beim Japaner wenig rot iat."
Die ^atbirbe der Ortanatan ist, wie b«t
allen Yölkoru, in erster Linie durah daa branne
Pigment der KiiiiiiTtnis hoiliiig-t.
Icli habe von den Chinesen köpfen behaarte
Kopfbaat and nnbebaarto Nackeabaut nnter-
siii-ht.
Die ilornachicht an der behaarten Kopfbaat^
•oweit sie noeb verbanden ist, bildet eine
ziemlich gerailo nur Iciclil mui-lkc I.inio,
welcher sich die Keim?i'lii<-lit :iiisrlilii üi. Mit
verbältuismäOig gleiobniaUig auleiiianderfotgeu-
den yonpfüngen dringt dieee in ^e Ledetfaaut
ein. Die Papillen sind infolge davon von fast
gleicher Ausdehnung und Uöhe und stebeu
dieht anönander. Die ganae Keünaobicbt bat
eine durohsohuitiliche Dicke von 0,0604 nun.
Das Pigment tinl. 1 -ioli l)aupt«ächlich in
der tiefsten, dem (..orium zunächst liegeudeu
Schiebt and eiaelieint ala ein deuttidi pigmen-
tinti-^ liuiil vou 0,0137 bis 0,0171mm. In
den auUuruu Lagen der Keimsehiebt ist daa
Pigment «ehr seratrettt und wird rmt der B^ar»
nüufiirbiing verdeckt.
Bei der Haut am Nacken lassen sich deut-
lich primäre und sekundäre Papillen in ver-
■ohiadaner Hfflw and Breite nntarBoheidan, di«
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Dr. F. lürkiicr. ITaut und Haar« bui sechs ('hiiu"'sfnlvn(if. ri.
14»
Uomschiclit bildet keine »o gerade Linie wie
W der Kopfbaat l^e Dteke der Ketmiohioht
betrHgt im Dnrchitclinitt 0,1074 mm.
Das Pt^^'iiRiit ist i^leichfalla Imupfoäohlich
aof die tiefste Schiebt beachrüukt, bildet aber
tfai im aUgeuMiBeii lir^ra« Band von 0,DIST
V>t> n.fl'2n' iiiiii nnd iiiaolit Ai-n KirKhuck eini i' viel
inteuAivereu Färbung. J)i«üer Pigmcutfitreifeu
•nobeint weniger «elnrf gegen die Infiaren
iMgcn abgegrenzt als bei der Kopfhaut»
Im Stratum papilläre des Corium ist sowohl
io der Kopf' wie Nackeobaut Pigmcut zum Teil
eohoB bei ■ebwaeiwr VwgrBBenmg eulcennbar.
r'Vifr fl.'is Viirlirtfidonsrin uud die Menge
de« ilautpigmeuttt sind die Naoliriebt«ii »elur
«pärlicb, meist wird nur genx Bllgenndn Tom
ILuitpigmcnt „:iii den dunkcigcfärbtcu Stellen
^^^croturu, WarxeiiliMf) 'l'^ Kuropäor« und am
gan7.eii Körper der gefärbteu iiasseu" (Uuua)
geBpreefaeDf fir den Eorofiier wird meiat an»
gogebeti, ihiß (lfi<! IlnntpigmeDt nur :iri einigen
bcetimmteu HautAtelleu vorbaodeu sei.
DaD dieae Anadmetoweiae fiüsdi iat, liat
Adachi >) im AaaoUofi an Hrcul*) gezeigt.
Diese beiden Autoron »ind, soweit ich sehe, die
mten, welche die Haut verschiedener Körper-
aial«D «atennehteii. Spedell Adaehi bat aaeb
die Haut an verschiedeneu Stellen ilts Ko|)fe8
in deu Bereich «einer UntereucbuDg gesogen.
Bri einer adir brflDetteD Enroplerin waren
alle untersuchten Körpers teilen (72) sowohl in
der EpidtTTiiis , mIs tm f'orinm mehr oder
^ weniger pigmentiert. Etwas Pigmeut euthielteti
andi die der laßenm Haut niber liegenden
I Schleimhäute. 05 fohlte anOcr im Toriuin der
Vob und l'laota nur im Corium des Ober- und
iralerUp|>cnrotk
Bä einer sehr blonden Bnropierin fehlte
dasPigmc iii \ t rliiillMiMn.-iOivr nur an wenigen der
UDtcrsuchteu 6ii Körpei-sbuilvu : Kupf, Wange,
Lippen, Obnniieebel, Bengeaeite der Extremi-
täten (Volri luiil I*l:iiita mit einbegriffrn). AuGfu-
Mite des Oberarms uud übersobeukels, Finger-
and Zebenraohen und SobleindAnteii Dia flbrigeti
') R. Adashi. Baa^igment ticim Ueaichaa ond
U d«B Aflon. BiitMilir. t Motpk. «. AvUimp.. Bd.TI,
«■ t Ui tai.
*J L Br«al, über «U« Vortoituiijf Ae» Huut|iii;-
aMBltW««nolii«d«a«u2(«n«ebennuB«a. O.Sohwalbos
B«VlMl(«iMba AiMton, Bd. VI, 8. 6»1 Wa f SO.
Stellen wiesen fast alle das Epidermiapigment
auf, daa Oorinmpigment war idoht immer Vor-
hand 011.
Auch liL'i aii<kuoii Iiidi\ idiieii fand Adaolii
verbältiüstuäüig bäulig FigmenU
IMe Kopfliaat war dn^panal pagnuntfrei,
abgesehen vom Pif^'nu iit rlcr Hn.nrEjplitlrle. IHe
Stirohaiil war nie gauz pigmeutircL Die Augen-
lider waren bei dr«a Leiehen in der Epidermia
und im Oorinm iminer stark pigmentiert. Au
t der Conjunctiva eines unteren AurtenlidtK fand
er im Epithel etwa» Figmeut. Uaa Figmcnt
der ObimaadMl ftad lidb la der Epidennia
und dem roriiim der hinteren Fläche häufiger
als iu der vorderen Flikhe. I>i« Waogen-
aeUeimliaul war bald pigmentfirei, bald piguenfr
haltig, aber immer in ischr g«ringoin Grada.
Den Nacken rJihlt Adachi zu den stark pig-
meutierteu Stellen, häutig war er stärker pig-
mentiert als die Geeohlechtsteile.
Kin Vcrijli icli diortcr VorlillUnis.io )>e\ Kuro-
päem mit der Figineutierung bei den Qunesen
zeigt, daß bei letateren aohon die Kopfhaut
rektiv reichlicher I'igment, eowolü in der Epi-
dermis wie im Corium aufweist, in noob
hüberem Grado die Nackenhaut
*
Hau tdiuke.
Über die Dicke der Haut bei den Japanern
aobreibt Baals *X ^* IKok« der EpidemiB
bei der Haut der iiafkt getragenen, viel ge-
reizten Teile, wie der Heine der Arbeiter,
größer «laobeist ala bei den Eoraplem; die
Lederitaat (Corium) ist sicher dicker; während
[ man ala durchschnittliche Dicke für die letztere
beim Europäer löouu(':') auuimmt, ist beim
japaneiiioben Arbeiter 90 (?) lelb« 80 mm (1)
gnn/ gcwnhiilirh.
Diese Äußerungen legen die Vermutung
nahe, daft die Diebe d«r Baut und ihrer Tdle
für die liassenanatomio von Bedeutung sein
! könnte. Ich will deshalb dai^, was ich darüber
fflr den Europäer in der Literatur gefunden
habe, zusiimnicnstellen.
Unna*) gibt folgende Daratalluog:
L e., B. T.
^ P. O. Dnaa, BotwiekcluiiKitf^üotaMita and Aofr
tomie der Haut. II, v. /ii>iiiiiseii, Handbuch dsr
I Haatkrankhaitap. HtAte Uüiftu. ß. lt> tiU 16, Hl.
I Jidpeifi V. a W. Vofal.
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lU
Dr. F. BirkMr,
,,Aa der kind]iohen Ibat kt die eigendiehe |
Cntis noch sr'Vir dSnn, wihrend das subkutanr
6«w«be einen bedcuteud(?u Kaum eiuuimml.'*
Die Dicke der Ontto 4ot ErwaoliMaeii ^ist eine
nemlich kon8t;iiit^' >iii<l Miriicri an «li-ii meisten
Kai|>wtoHen Bwiscben 1>/| «od 2tnm. Aiu-
geringe CntnlnMiing seigt dl« Hwit
1 Augenlider, die Atn äußeren Gehörgang,
Ivijijienrot, der Eichel, \'oili;iut, InDtiiflachu iler
groüen LatüuB. Iliur ist die Vuüt auf eine
Vmikkumg Ae» PlaptllMfc«rpeia i«dad«t,
dier fast iinniittelbnr »las suhkiitaiu' flewehe
•läfiC. Sebvacb ist aie entirickuit am Geaiebti
Am Ohren, Fmi«, BodeoMMik, Ibatoif WaiMa«
hof, iiiigowöbnlioh »tark am ganaea I^keu,
Goüß, ati diT TTaiulflrichc und Fußsohle (biH
3 mm), behr benna-kcuHwert i»t die Dicke der
«igantfoheu Cutia bti d«D K«g«ni, waUie
ftbandl dk nwiiiBihm Werte dar «oroptaMiieii
Dioke der Spidern
Maße erreicht Die LebeMViiae hat «inen bo-
fli-uU!ii<lcii Killfluß; h*'<<ondfrs \ i-rdickt die ('iiltg
sich, wo sie beetändig dem Wiud und Wetter
MMgeee<e> iet. (Kr»«se).*
„Die Gesamtdioke der Ob«r1i;iiit ist 1>ei der
Geburt (0,lö bia 0,25 mta) betricbtUcb im Ver-
gicioh nit der DieVe der Ckitie (0,7 bk 0,9 mm),
wenn man das VeiliiiltiiiH boidir L:igeil htUt
Erwachsenen damit verf^leichu Erst wrihrt-nd
der KiiKlheit bix in die Zeit der Pubertät
Maoni ^molit eieli dieaee VerUltaia aaa, indem
nach der Geburt die Dicke d«r Obcrliirat aw
noch wonig auaiinnit.''
Bei eioeiB S3 jährigen, völlig nornud ge*
bautcu Hingerichteten fiuid Merkel') die
Dioke der Um! am Sobeitel Snun, d«a Fnnni*
*) Fr. Merkel, HandlMowb der topo)pnpW»cJi«n
Anatömia, Bd. I, B. IS, IM. Braniiaehweic Friedr.
▼lewaf B. Sahn, 1886 bb 1«M:
ia oaeh Droadofl
Mann yau Sfl .Tabran. |
I. Iht iIhm Papillen j
ZwisciMiu (k>n PHpillen
ere Dicke
JlMui-vott M Jahren.
Cber den FapUlra
Mittlen Dicke
Fron voD SO Jahren.
Üb«r den Papillnn
ZwiBchen den Papillen . . .
Mittlere IHcke
0.0588—0.087«
0,00-*0— 0,1156
0^14<-0,lftl«
0.080«-0,10.S4
0,0894-0.1408
•ilOWfr-OblSSl
0,0634—0,0673
0,I>M7— <l|,10»7
0,0«41~«.OeM
o,o«os - ü.üas*
0,0882—0,1176
0,0746—0,1050
II, ■•«20— 0,1008
0,0500—0,143»
^e4ea— e,tSM
o^o&as— e,«7M
0,1060— 0.1 lU
0,0«7 7— 0,0683
0,0«72— 0,1470
0,0«75— 0.12S6
Da bei den Cbine8ciikü|ifee die llomflobicbl 1 auch Drosdoffa M&ße fOr die Keimaokioht
siebt gut «riudien irt, 4dla ich warn Vorgleieli | mit.
Biolc« der Keiraaebiebt oatili Droedofl
Körp«rgeg«ud
SUm
Waage
Haff
(fon)
Mhiiii villi 5t Jahvau.
ja . — ^ ML — .' ~ - ■■
Zwincben den PapiUca
0,OS78— 0,OA40
0,04'20— 0,0820
0,Oa»fl — 0,0730
0 of.lH — 0,C>«60
11,1. 4 4 0,0820
0.0524—0,0736
0,0210 -O.O^Sg
0,0294— «1,11'- -Iii
0,0*&a— 0,0714
Mann von 4t lalmn.
4Kosn— «.«IM
0,OS7S— 0,«T80
o.om^-ojosse
o,oeao-H>,ioM
•Ml*— «iMM
Krau von 60 Jahren.
i
0,o;i5t; — 0,0604
0,0688—0,076«
0,047»-«.««M
o,04:.. ii,v:.62
0,033«— o.iooe
OjMM—e'^OVM
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Bant mtd Hun M Mehi (lt<H«iiimltin|ifiiiiii.
14S
I «diu adipoBut 2fitam und der Gate« lySaui,
•B der Wange i-rreicht dU HAttt dne Didke
TOo mehr *b 1 iniu.
A. V. Bniiiiii) gibt einige Mafie der Epi-
^•nillB naah Droüdoff*). Dieser hat bei
iwei MSnnem mit 56 und 46 Jahreu und t'incr
Frau von ÖU Jahreu au uiit 0«miuuii&ure tixier-
ter BMUi die Honuahiebt and die Kciouehioht
I fiber und zwischen den Papilleu geineeuen.
: In den nebenatefaeoden Tabellen eind die Maß-
I aognbeo Droidofft mHgeteOt und vm den
in«tmn und Milxilua der Maße über <Icii Pupil-
)(>n und 7,wiachen den Papillen die Mittelwerte
berechnet
Neeh Kranee*) iM die IMeke der Bpider-
I Ulis der Plantji 1,7 bis 2.Siiiiii; :in der
Palma 0,6 bis 1,2 mm; am ÄugeoUd, au der
Ohnnmohel', am Peda 0,08 'bia 0,05; «n der
Vorderseite de« Körpers und an der Benge-
seiU- der Extremitäton 0,09 bis 0,1mm, am
Kiioken und au der ätreckscite der Extremi-
sten C^l lie 0,l8nini.
Dir- 010^0 dor Kcimschirht sscbwnnkt nach
Kölliker*) an der Grundfläche der Papillen
iwiielMO 0,016 Ina 0,360 mm, wo nie dieknr
ist, als die Homschicht, r. B. am Gesicht, Kopf,
Hals beilegt die Dicke im Mittel 0,090 mm, au
den SteUeu, wo sie weniger dick ist, 0,020 bis
OjIMOnun. Die Hafnaefakht ist 0^1 Ibie 0,028 mm,
a« der InncnflUchp von Fuß und Hand 2,255 mm
I ao<l mehr. „Die Uomscbicht mißt auf der einen
I Seite an vielen Orten nur OyOll mm, an anderen
I bis 2 mm und darüber, wo sie da* Stratum Mal-
! |»i^üi übertrifft, beträgt me meist 0,220 bis
OuMOnim, wo sie demselben nacbtt«ht, 0,020 mm."
Au der Haut der Chineeenköpfe iat die
Uomschicht nicht mehr voUstniidig erhalten;
ieh bebe mioh deehalb darauf beschränkt, die
'l A. \ . lirunii. Hr\iii ( I iit.'L,'»iiii'iituin •■ imnjuii"):
K. V. üardeiiebaD, tiandbnch der Anatomie de«
MetiMhvn. Bd. V , Sinnswigaiie , 1. AtatalL, & 17,
iSü*. .f»Tia, n. Fischer.
") V. Drtisdoff, De U TneDsuratinu de J'eiiiderme
<lani .... liititTont«! partie« da oorps bomaia etc.
Archiv., a. Phjidologte oomuda «t petiiotoglqee.
II- 8«., X. VI. 1»7«. p. 117— IM.
'i DistiaulM 4* pbyiioloil«, vol. H, p. HC, naoh
Oroidoff, I. e^ B. U«.
*} A. KftlUker, HeadlMMb der OawelMleht« dm
'■«■ehsB. e. Aei. L Bd, Bb «W. Liipclg, W. üiigal-
UM.
I IMeke der Eeimeehteht, aoweit «Seh, naeb
P'ormalinkonaervienmg, die Kerne mit Karmin
färben, zu messen und zwar habe ich eine An-
I zahl von Messungen zwischen und über d«i
j primlran und sekundären Papillen aoegeffttul
; Am Nacken fand ich :ds Minimum eine
Dicke der Keimsohioht von 0,0476, als Maxi-
mum 0,3100mm, die mitttere IMoke betrag
0,1071 mm. Es entspricht dieses Mittel dem
Mittelwert von KdUiker und fibertriSt be-
deutend die Maße Droadoff a.
An der Kopfhaut maß ich als geringste
Dicke der Keimscbichl 0,0238 mm, als größte
0,0952 uud als .Mittelwert ergab sich Ü,Üf>04 mm.
AoBer dm obm angefflltrten Angalien
l'nna? über die Dlike des Corium teilt
Brunu ') Maß« von versobiedenen Stelleu des
KOrpere mit Er aelireibt:
^Was die I^derbaot betrifft, so llflt aioh
I deren Dicke ni< lit nur der l'apillen wcpen,
I sondern audi infolge ihres oben erwiihnten
dIralUieiien Thwrgangee in den Hateiliantbimde-
gcwebe nur annähernd bestimmen. Sie ist am
1 dünuston an den Augenlidern, dem Pnteputium
I und den inneren FUoiien der Labia nunefa, wo
sie nur 0,6 mm miAt; am G^säß, den Obren,
! dem Warzenhof, sowie am Penis und Scrotum
I erreicht sie 0,7 bis 1,0, aa der Stirn 1,5, au
den meisten ttbrigeo Kftrperatellen 1,7 ÜB 3,0^
am Nacken und fJoRicht, an der Fußsohle und
I oft auch an deu Uaudtellera 2,0 bis 3,0 nun."
I Daa Corinm der ISTaekenliaBt bei dnem
Chinesen betrug nadl meinen Messungen
zwischen 4 tuid 5 mm, sie ist also dicker als
nach den bisher bekaunt'cu Messungen bei
I EoropSem und wfirde dat der Angabe von
j Baelz*) über die größere Dioke der Lederhant
I bei Japanern enteprecben.
j Die IMeke dea Corinm am Soheltel iat etwa
I Papillen.
Vou der Größe uud Form der Papillen
gibt Unua^) folgende Darstellung;
') L e., 8. lt.
IM* Dicke dii Oralem« von 16mm bd Soio-
pl«r, SO Ua 10 nun bct JapanlsolteB Aitaltam M
Ba«li sehainft iMA riehtiff, vfalMcbt seil «a keUao
1,5 bzw. s.o Ws 3,0 mn.
•) l. c, 8, 17.
1»
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14ß
Dr. F. Birkner,
„Die Papillen besitzen eine sehr unregel-
mäßige Verteilung, Form und GröBc, nicht nur
an den verschiedenen Körpergegenden, sondern
auch an denselben bei verschiedenen Personen
desselben Alters. Durchschnittlich sind sie
stumpf -kegelförmig, 1', bis 2 mal höher als
breit. Die Höhe schwankt zwischen 0,05 bis
0,2 mm , welch letztere Dimension an Hand-
fläche und Fußsohle erreicht wird."
„An manchen Köqteretellen fehlen sie ganz,
oder stellen nur tla*-he HQgel vor, so am Ge-
sicht, besonders am Kinn."
Na«"h Brunn') beträgt die Höhe der Fal-
ten und Papillen der I^ederbaut au der Wange
rassenauatoniischer Bedeutung sein können; die
Häufigkeit, Gruppierung und die Dicke
bzw. den Querschnitt der Haare.
Häufigkeit
Bei zwei Individuen fand Brunn') in der
Scheitelgegend auf den Quadratcentimetcr 300
bis 320 Haare, iu der Gegend des Hinterhauptes
und an der Stirn betrug sie 200 bis 240. Hil-
geudorf*) gibt für zwei Deutsobc 272 bis
280 Haare an.
Nach demselben Autor waren bei swei
Japanern 252 und 286 Haare auf einem Qnadrat-
centimetor der Kopfhaut, nach Uaclz bei vier
0,008, an der vor-
derenllalsgegend
0,009, am Gesüß
0,042 nun, wäh-
rend sie an der
Fußsohle und den
Zehen die Höhe
von 0,1 bis 0,2,
ja bis zu 0,4, an
der Hand und
den Fingern 0,08
bis 0,17 mm errei-
chen.
Die Papillen
der Lederbaut am
Xarken der Chi-
nesen fand ich bis
0,14 min, die Pa-
pillen der Kopf-
haut betrugen durchschnittlich 0,060 mm.
Da bei den meisten Bemerkungen über
Hautfärbung und HauUiicke bei Europilern An-
gaben über das Alter, das Gesi hlecht des Uiiter-
suchtcTi, sowie darüber fehlen, ob die Schnitte
von einen brünetten oder blonden Individuum
Htaiumeii, wäre es dringend wünschenswert, daß
mehr als bisher in den anatomischen und histo-
logischen Iii.-.lituten bei H.iutbi-hnitten darauf
geachtet würde und stets auch die Schnittdicke
angegeben würde; so würde genügendos Ver-
gleicbsniaterial entstehen.
II. Haare.
Bezüglich der Haare bespreche ich hier nur
einige Eigenschaften derselben, welche von
') I. c, 8. 10 u. 11.
j Japanern 317,
r 320, 298, 280.
Auf dem Schei-
tel des Chinosen-
" ^ kopfesNr.IIzähle
t • ich auf den Qua-
— dratcentiineter
^ »J) 202 Haare.
• * Gruppierung.
« Bezüglich der
• . ^ Gruppienmg der
^ ^1 faare schreibt G.
• Frilsch'), „daß
0 alle menschlichen
^ ^ Haare des Kopf es
> in Gruppen auf-
"* ..^«^ treten, freilich
von sehr verschie-
dener Zahl und Anordnung". „Kin ganz allge-
meiner Oberblick sämtlicher dargestellten Bilder
der Haaranordnung läßt unzweifelhaft erkennen,
daß boint Menschen aU Hegul zwei Haare zu-
sammen auftreten, viel seltener sind es drei, oder
I zwei Paare erscheinen soweit genähert, daß eine
Gruppe von vieren entsteht"
Fritsch hat zum Studium der Gruppienmg
Flachschnitte parallel zur Oberfläche gewählt,
welche an den Bändern noch PapiUendurch-
schnitto zeigten. Die halbflchematiscbe Fig. 1
') 1. e., 8. 30.
I *) Baels, I. c, 8. 16.
') <i. Fritsch, Übor ili« Auxbildnog der Raw>«n-
I merkinalo lies nmii!iehlich<'i> Hauptliaarct. Sitzniigulwr.
d. kf;l. prvulS. Akad. d. Wira. zu Berlin, phyi>.-math.
Kl. XXII. 8. 403—4»«, ISO«.
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Hiiat and Baw* bei Meli« CUneMekSiiiaB.
147
uftgt die Gimfif^iitrmtg der Haare aaf dem |
(.'hiD«<«Dkopf Xi. IT auf i'im tii Srhiiiti durch
die Suhcitelhaat senkrecht zur Uaarrichluug in 1
der G«gend der BobveiOdrfleen. Wir finden |
hier einrilmi H.uiic, Gruppeu von 2, 3,
4, 5 uud 6 Iliuiri'ii durch Fnserzäge voneiu-
aoder getreunt, wir haben es aiao jedenfalli» i
mit eher Gmp^enuig httherer Ordnung m tan,
dt die Gruppen m drei und mehr überwiegen.
Aach Brunn') gibt au, daß die Verteilung i
dn- Heu« an der Obetfliidhe der Haut keine |
gleichmäßige i^t, auch nicht an den Stellen mit
scheinbar gleichmäßig dichtem Ihuirkteide. son- I
dcTD daß sie in Gruppeu vou zwei bis fünf
naaiBBiMutdien. „An^ülend i«t ee mwli ibn, {
'!.iC 'üiia« in Fläclicmsehnitten aus iluiri ('oi'pus
{«ipillar« ao aufierordeutlivh auffallenden Urup-
pm in Bolohen Sebnitten ans der HObe der
onteren H:t.irwiir7.eleiiden nicht mehr sichtbar '
sind, sondern daß Iiier tlie ITaarwurzolquer-
ickuitt« nahezu gleichmäßig verteilt «lud.
Daiana mall g^blgert werden, daß die Haai*- j
'i'iir.'vhi nach der Oberfläche hin ij^ni [i]ir>u weist*
lioo V ergiere n, eiu Schluß, der durch Schnitt« ,
«enkreelit tat Hantoberfllehe andh beetStigt |
wird, indem man hier »tet« konvergierende
Huare bemerken kann.'' Der Grund für die |
verbältuiamäßig gleichmäßige Yerteilong der ^
Haara In der obersten Schicht des Pannienlna ^
-itif osTi? kann meines Erachtens aufJor in der
Konvergeux der Ilaare auch darin bestehen, daß
dae Auadtl der Haare mit ibran WnnelR nicht
bia b di«M Tiefe rtn^«
Quereeboitt and Dicke.
Wie die Fbebaebnitte die Gruppierung der ;
Haare erkennen {a^t^eIl, «4iud nie, wie schon |
Fritsch hervorhebt, aucli u,'ei itrm i /lun Stndiuni
dtig Querachnittes der Haare, da der typisch«
OeanabBitt eeboa aebr frllb in der Wnrsel
f-Tfii ^t '.iii-d. Ein Fliiehseliuitt Senkrecht zur 1
KiclituDg der Haare liefert von einer Anzahl
Toe Haaren gnte Qaersebnitte, wftbrend die
ül>ri<{eti, infolge der ungleichmäßigen Hichtiiii;,',
»cliief getroffen werden. 15esii;^t der Sohuiit
«ae CQlsprechcude Dicke, su iitßt es sich sehr
gat koatroNierein, walebe Haarachnitte gute
QncffMbnitte daratellen. In diesem FaUe dedcen
sich der obere und der untere Durchaohnitt
der Haare iaat voUatändig, die Haarwand ist
nieht tiditbar; iai daa Haar aebiet getroffen, ao
liegt der untere Durchschnitt seitlich an dem
oberen und die Ilaant'nnd l^üdet eine Art von
Schatten. Auf Fig. 1 sind diese Verhältniasc
balb aobematiaeb aar DamteUang gebraofat.
Da die meisten Autoren, «ekhe vou den
freien Haaren Qaeraohnitte anzufertigen suchten,
gewsbnlieh keine Kontrolle daffir betten, ob
die Querschuitte gut sind, beschränke ich mich
darauf, meine Eru'eliuisse luitziitcilen und \er-
weinie auf W. Waldeyer, Atlas der meusch-
libhen nnd tietiiehein Haare, Labr 1864, & Ö&
Wir «Schon aus Fig. 1 erkennbar ist, sind
die guteu, schatlenloseu Querschnitte oval bia
rand. Ich liabe an mebxeren Pri^iatateu die
guten Querschnitte stark vergrößert gezeieknet
und die Dnrohmeaaer gemessen, flg. 2.
Dnrohmeaser der Haupthaare bei
Chinesen in Millimeter.
UroUer
Klsinw
JHwohaMMer
■
Inte
0,139
<M31
0,10«
0,108
11.10,00
0.130
II, 1 1 H
94,1S
0,131
0,131
10o,<«)
».in
1 >, 1 1 7
100.00
0,1 3H
0,127
91..1«
Ü.l'MJ
'»,10»
100,00
0,lü7
«1,108
SH,4<i
«,\:\b
o.tis
8$.70
<|,127
0,1
«0.31
Bei den Mongolen ist der Index des lluar-
qnenoboittee 81 bia 91 nnd Baeiai) fand für
Japuiier Indi. e- von 79 bt«' 'Vi. es fi filrti In j
tlicscn Angaben die Indices von Ü3 i>is ilK.»,
und gerade diese aind ea, welobe nur bc-i guten
•H 8. 40.
») L c, 8. I«.
1«
Dr. F. Birknar, Hut od Hian M noha CUiiaaaaköpflni.
QimtdiBlttaii tiob erg«b«n, dann tbt rnodea, I
oder fast randes Haar liefert, sobief getroifeu, {
wohl einen mehr ovalen QuorBohnitt, aber ein
OTnIae Haar kann nie einen runden Quorsohnitt
«rgeb«D.
Dip AWtiMiiiig Howohl als auch die Maße
aeigen, daß das Cbincseuhaar oinco fast
runden Qncraohnitt besitzt.
Was die Dicke der Haare betriff! , so stlnuneii
die größten DarchmeiMr (0,100 bia 0,139 mm)
I KiemHoh init den Tm Bmels mitgeteilten
I Maßen bei sieben Japanern (0,095 bis 0,1-iniiuit)
aberein, bei fünf Deataoben aobwsnkte uuch
Baels der größte Durobmeieer cwiaehen 0,075
und 0,110 mm.
Ee werden dun'?i d\v Maße )n \ den Cbine-
seu die Schlüaee von baels boBt&tigt, daß die
Haare der Japaner (Meogolen) dicker nnd
mebr rnnd »ind, ftla die Haare der Enro*
päer.
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VI
Germanische Totenlieder,
mit btjsottderer Berücksichtigung Tirols 'J.
Von £. K. Blümml (Wi«i>
L Gennaiiiiiebe und rerwandt« Totenlieder.
Die Völker fürchten die Toten. Unbegreif-
lieb iM M ihnen, daß der, welcher noch unter
ihnen gpwoilt, niti tnclur «urüokkclirt uml so
lassen sie ihn, wie Tylor in seiner Fortsetzungs-
thaocie adgte, ib Min«D BflMliifdgiiiig«ii W
liftmiii, opfern Speise und Tmnk, Sklaven md
Weiber, damit ihm da« Irdische auch in adnar
Ben« H«faiiat nieht Bbgdw, denn Bonit kommt
er zurück und holt sicli ilie Dinge selbst Vm
Dtm ein solohM Zurückkommeo unmöglich zu
llHMib«n, wt M notwendig, die Toten tni irgtnd
«fa>e Art für die Lebenden unscli&dlich zu
macheu. Die Geister der Toten dUrfou nicht
gereizt werden, man muß ihnen freundlich ent-
gagonkommen und die Ansicht der alten R^mcr:
„D*' njortuls iiil Iii«! benc", ist eine allt'pmf'ine.
Ihr, aU einer Folgeerscheinung der Furcht vor
doli TotaBf «ntopringt WMik dar Oadanka, di«
Toten in Iciifiicm r.n jiroisj-n, ilie Inn der Leiche
und beim Begräbnis zur Absingung gelangen
ud Mltttf von itmui gMohiodoii liDd, dl« nvf
den Toteuhügcln gebraucht werden. Letztere
tind, wie altnordiaobe Fülle (Vala, Uervfr)
beweisen, Ziuiber» und BeeabwOrangalieder, wäh-
rend erstere Ton ganz anderer Art sind, wie die
nnehfolgenden Ausführungen, welebe die Toteo-
fieder der Indogermanen , beeonden die der
Germanen mm Gegenstände haben, zeigen werden.
D;^^ älteste uns erhaltene Bcgräbnislied ist
im Kigveda (X, 18) überliefert und wurde ur-
■) Brweiterler, am ia.lUnlMK imj
Tersia der OetataniPtan au der VnlTonlM
«. V. na. V.
Wien
aprOngUoh bei der Bestannng eine« verbaicnteten
Haauaa vom Ütorgen gesproohan. Anttbrliab
hat darüber R Koth>) gehandelt, dessen Aue»
führungen sich IL Zimmer*) «m»«!«»««- Kaoh-
dem der Liturg durch symboliaeb« Haadlvngen
an offenen Orobe das Eheband geUit bat,
Windet er aieh (Vera 9 bis 13) an daa Totamt
9. dUanr blstid s^ino mrit^^iBBt hiknhfcm
värcase baläya | vtr^iT;i tviun ih4 Vi^^iip WfM
vi^Täb spridho abbiuMtar jafema;
10. üpa »arp* m4t«rani bhümini etäm ururyieaaam
fftthi«fi9 iog^Tim t ^nmmnulÄ yuTatir dttshigt-
t«£ pätu uin-iter upa«tb4t;
11. üo chvancasTa prithivi m& n( i«aJW»ali«fc iflpiyv
Bismai bhava sapanifioaii&
flttU poMai Tithi sitfbl« 1mm bhOttaArvaUt
12. ucohTäöcaminä prithivi sA tisb|atn i
üpa bi yräyantäm
ti gphlso gbritafiodto Umw
t*"*T|i*V rnntT ütra;
lt. iit Ca atabhittmi prithiviin tvät pärimfap legiio
nidädhan Ttv ali im if«)!»!!!
et^ip ■tbürtam pitan> dharayanto te 'tri yaraab
■ädanä to minota.
(Den Bega» nehme iab am der fland das Totan
m av Bnnebafl, anm Leben, war Stlri»;
Dort oben Wat dn, hier mochten wir mit
BaMsB alle fainrndua AugriSe beiiegen.
Geh' bin zur Mutter Erds» aar
gäti>ran £rdc,
Ein juD^c« Weib, wie W..Uc weu K, i.-lnit/i ilicli,
<ifT Opfer pet^^cn , vi;r dL'in S.ji-.-Ui? dus
\'-rdri-li<Ti».
Tue dich auf, o Erde, beenge ihn nicht, leicht
■) EsMadbiift der daetsehea mmgenttndiselMM Ge-
stüsdiafl, Bd. vm, fl. 4»71L, 1»M.
■) AMBdiwdMM Mim, & 4MS.» Bailin im.
19*
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160 El K. Blj
Witt ik MotUr dn 8olm aaH das fUtn 4w
0««nil«i «üiftU» iln, e BtiA.
Die Brte wD rioh >iiftiiB and itehra blnben,
deuu UuRend Stützen aolleo festat«beo,
Die" Rollen fettriefendn Wohnstätten «eio, immer-
(bir sollen sie ihm Schutz gewähren.
Dir luacbo ich die Erdo fest um dieh harum;
indem ich die^e Scholle oMdazli^«, möge iali
keinen Sofaaden erleiden;
Diese Stütze sollen dir die Viitrr fe^tdaliftn, dort
möge dir Ymh« dt« Woluutfttte bsaen.)
DiMM tMt dw nur bei Beerdigungen pallt,
wurde zur Zeit der Brahmanen, wie die Sutren
dos A9valäjana bezeugen, auch bei Leiohenver-
brennungen verwendet und fanden die Verse 10
Ub 13 beim Sammeln der Aaohe und der Qe-
beino und beim Vergraben dersflbon ihre An-
weoduogi). Schoo dieaes älteste BegräbiuaUad
nigt eioen ehankterlMiidieii Auf bsn, der mie
in splltoror Zeit noch oft entgegentreten wird.
Es zerfällt deutlich in drei Teile: 1. Anspraobe
an deu Toten, 2. Aufforderung an die Erde and
8. Htta an die Gottheit.
Kine andi-re Oestnit /el-^t ein zwoiti-ä alt- |
indisches Hcgräbnislied, das der Kigvedahymnus I
X, 14, der aa den TodeegoM Yan» geiiehtet
ist, enthält Id Betraobt kommeu dia Yena 7
bis 11:
7. prelii prehi patbibhih pürvyebhir yatr* nah pürre
pu.ii:ih iKiii-vfih
ubhü rujauä svadhayä nindauta yamarn pai,'yMi
vürunHm ca deTiim ;
9. ■iin gacbasT» pit^bhih sÄmi ysmenMhf&pört^a
pentind vyooMM
hitvüyänuiyätu piinar ««tem Uli sdfp gaduen
taiivä sam siiviir««^;
9. apet« vita vi ca laipeMto eamA tUaft pHAro
lokam nkran
fitobbir adbbir airtdbhir «Ttttaqi 711116 dedl^
10- Hti drava «nrameyau ^vanau caturakibau ^-abalaa
iidbdat patbt
fttfaä pilriut suvidätriH npeU jBBidoe ji seidha"
iiiiidasp mitdauti ;
11. jaü t« qviinau yuma rakahitlrae eatanhibad
pathiriirshi urioaktbaiaa
tibhyim ansili pirl dehi rtjnit rnatf eliniA
anamtvätn oa dhvbi.
(Ziob' hin, lifh* hin nui >li n ilti n ri'a<l<'n, auf
denen utiüvre alten \ it. : In L,'i |_iingpn nind,
Du wiritt beide, «iob nach ihrer Art orgatzeade
König«!, das ist dee Tan» «nd des Oett Ym|f»^
»eben.
Vereinige dieh 0Üt den Vätern, durch Wunsch- [
crfuiiuug mit Yama in dem häolisteo H™™«!, j
') Boib. •. a. O. B. 471 f. i
Dt» VaTeUkemiMBe de» Irdisehea leitaUkiMDdi
gaV wMer bai», veraiBife dkb «lit d«iii«a
■kraUaedeB leibe.
Entfernt euch \on biar, dieTitor baban ibm enie
Stätte bereitet,
Yama verleiht ibm dort eiiirii tiiit Tagen, WiMWB
und Lirhtem gesohmüekti ti Kiiheort.
Laufe aiit iM'ii-ui Wr^c vurlü i un liau beidcü
Hunden, dca lohnen der barama, an den vier-
ängigen, bantgefleckten,
Za den freondliehcn Vätern durt gehe bin, die
«ich mit Yama am grüßen Gelage erj^^itzea.
O Yama, walehas aoeh deine beidan Wäebtei^
hnnil8,^^eTjatf^rä<n, pfcdbMaadea, lawnaeben-
IKeaaa baldee emplldi) thn, 0 KMut Hai! «nd
Freih'-it vr-A-, He^i'hwfrrlr» vr-rlfihe ihm.)
Hier wird der Tote auf den Weg hin*
gewieaeu, den er an nebmen bat and anf die
Schwierigkeiten ilo.ssellicti ;i\ifiiuik;-aiii i^einai'lit,
ein Motiv, daa lihnlich iu einem altengliacheo
ToteairaohtUed «iadarlMbrt, so dait der Sddaft
Daheliegt, auob bier «fai Lied bei der Leichen-
wache anzunphrncii , um so nithr als der Inhalt
voö lügveda X, 14 von iiigvcda X, 18 ganz vor»
■obieden iat und beide Lieder bei der feitsteben-
den altiiiilisobrii T.iturgik nii'ht gleichen Zwecken
gedient haben kötiuou. lügveda X, 18 wurde
beim Qrabo gesungen; Kigvcda X, 14 bm dar
aufgebahrten Leiche. In Kigveda X, 14 tritt eine
Drt itt iluiig (1(»9 Inhalts lierror, die auch später
ut>üb vorkommt Dae Lied xerfäUt 1. in die
Anrede an den Toten, 3. in di« Anrede an die
Überlebenden iitirl 3. in d'iQ füttc .in Yama.
Bei deu Griechen gab ee zur Zeit Homere
eine fSrmlidie «od feierlldie Totenklage (yoac,
ynijfiivm, d'Qijvfn) hei der Leiche, welche von
Sängern angestimmt wurde >), wie detitlioh ava
der Beetattnng Rektors *) ersichtlich ist:
AI» sie dun Leichnam nan in die piaafeade Wob-
uuiig gfführ«!,
Lagten sie ihn auf ein sdtOne» QeataU and erdnataa
titager
Anrabeban die Sbg^ and gerflbrt mit jaaudandaa
Taaen
Saoffen sie Tnmeifaaaaf ....
Zill Zeit >!ov Pi'isci kriegt' erriffnete dt-n
Trauerzug die Trauermusik, welche aas Gesang
QiitFlOtenbaglaltnng baatand, «ia Haayob ontar
&i^hm andeotal*}. Jn dar hallanfaitiith-rffmi*
') Iwan Müller im HauUbuch der kiais. Allst
(unitwix^r-iKchaft, Bd. XV, 1 1 8. Mto mit Anm. ft, tfflird«
lingtm 1S87.
•) Ilias, XXIV, 71»ff.
*) Müller, a. a. O. S. 4«3U
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Ttidu
Ul
rar ToieaUig* iMwndere
Slngar und Sängermnea gsmiaM, In daran
Klagegesäng« die Tnnerveraamminng refrain-
«rtig cinstLnamtc >). DalS die Totonklage epi-
•ohen Cbankler hatte, daß sie die Vorzüge de«
Verstorbenen und seine T:it*'ii !>ohandelto, geht
aus der Klage des Achilleus und seiner Mjrmi-
doneo beim BohaisrluuifMi des Patrokloe b«r-
T«r»).
Die Horner kannten ebenfalls das Trauer-
K«d (nenia), weiahM P»stii« nMh«r b«stiniin(
mit: iKiiiii ist canm'ii fjund in fiuiere landandi
gratia cantütur ad tibtain und VOD d«m Cicero
(leg. 2,62) sagt: nenia, quo TOOftbolo etiun apud
Graecos canlus lugubres nomiiiantnr, wobei vr
sich auf PolL IV, 79 (ro 6i vtjviarov lOti fiiv
ipQvyiov wti) beseht. Es war also ein Loblied, ein
«piMliea Lied, das zur Vcrhcrrlichnng des Toten
dient<* miil «ii- W, S. Teuf fei') imint, ur-
sprünglich wohk beim LeichcnacbmauH und durch
die Ängehfiiigen gMongan wund«, fflr waUha
Annahme aVior ^^ar kein Grund vorhanden ist,
denn es liegt wohl näher, solche Lieder aunftfibst
vor im TnmerbaoM, b«iiii Leiobeninge «ad ma
Orte dtP VcrV)rfiiiii'ii!* :ilizii>iiig« ii ; uiu-Ii Lmmm den
Angehörigen in ihrem Schmerz nicht zugemutet
werd«B, daB «i» LoblMer aof den Tot«n aa>
stimmen, wohl aber, daß sie Webklagen erhoben,
wie es a. B. in der Leicbenordnung der gricohi-
MdwB Stadt Julis*) aiiadrfloklich heißt, daß die
Totenklage nur von den nächsten »• iMichen
Verwandten angestimmt werdf n soll, eine Tat-
sache, die uns auch bei den AugeisachseUi bei
den DealMim im nagariaeben Baiglatid« and
bei den Siebenbürger Snchscn noch onlgegon-
Irelen wird. Mehr Wahrscheinlichkeit hat die
Annabnie ▼an Martin Bohaas''), daS dieaa
N( ttirn T.if ilrr mnA, die sich vom Tanze los-
gclOst haben, eine Annahme, die durch mit
Taut ▼erbondena liedar bei dar LnfelraDwsohe,
die sich bei anderen indogermanischen Völkern
linden, ihr» Ötfttce Ündet. Beiahlte Klageweiber
^meficae) «timmtan daa lied ao, die anderen
') Müller, s. «. 0. 8. *«4b mil Anm. 4.
') Iii«-, XXIU, 13.
•) *4<iichicht'' il<T pmiii'cli«'!! Iiit<T»tur b«i>orgtvou
Ii. Schwabe. S. 126, i, Lvipzi;; I*y0.
*) M<ill<ir, n. n. (>. t>. Mite, Atun. 3.
') G.acbitlit.- Ufr rflntiBeheB Llteratar, Bd. I*,
1», Jluaobeti iSvS.
atinuntan dann nt( ein« ht apitarer SSait kamen
dieae liadar in Vetnif tud wurden verachtet ■),
»o daß sie Seneca in seiner Apocolocyutb. 12
parodierte. Auch Tsoitns gedenkt (Ann. III, 5)
dieser alten Loblieder auf die Taten noch
mit den Worten: ubi illa vctcnim instittita
propositam toro eiEigiem, meditata ad mcmoriam
virtirtia «armina et laodationaa et laarimaa val
doloris inntaiiuntji?
Text« dieser Lieder sind uns weder bei den
Giieehen, noch bei d«n Bflaem «riiatten, deeh
kann deri'n Inhalt, über den wir j:k iiii M-
gemeineu UDtorri«btel sind, viclloicht anch aus
den didfateriadien T«tenkUgen, di« nna anf-
bewahrt sind, erschlossen werden. Wir babra
von dem Griechen Simonides eine solohe Klage
anf die bei Marathon Oelallenen, Ton Uciuius
Calvoa anf den Tod seiner Gattin QuiuUlia, von
l'rMjHTj; anf Coriiflin, ilio Gattin <\<js Paulus,
von Ovid aul Tibull und eine pseudovirgiiia-
niMh« Elegie anl den Tod dea Maeeenaa, weleba
an das Epicedion Drusi anknüpft Bri Ovid
und am Soblusse der peeudovirgilianiscbou Elegie
findet neb der Begenawunaeh für den Toten,
vvelfhi-r Uli die Fürbitte «Icr iiutischen Lieder
erinnert und weloher ein besonderes KeooMicben
der mittelidterliebea and provenaaliaelien Klag**
lieder ist, so iI:iC die Annahme nulie liv^i^ daß
dieser Schluß aus den volkstümlichen iateini«
sehen TotenUagan berfibergenommen ist
Von slawiiebenTotMiliedam wisse» wir nicht
viel, doch imtnorhin i^cnug, um deren Haupt-
merkmale 2U erkennen. Vid Vuletio Vu*
kasoviö wies •) daran! hin, dafi anf altboMÜMlMm
Grabdenkmälern sich die Abbildimg eines „ver-
kehilen Keigen" (kolo uaopako) findet, der auch
in einem Chialarenliede erwihnt wird, wo «a,
nachdem dar Brintigam tot an Boden geannkao
ist, heißt:
Alt die« <li<.' »uhtnuckuu Huch^czoiter sahen.
So naliineii fif verkehrt zur Hand die I<naflB
Cud kubi'ii an dt-u K«igi-iiUu£ nach rftokwliis
Und haben an ein Tranerhed su sii^gen
Und in dam Ided des KlBipsa Lob aa siiigsa.
IMaeer „verkehrte Ilcigon'', der sich heut«
noch in Verbindung mit den Trauerliedem
findet, dient, wie mir der bekannte Klhnologe
') Man vifl. eint» hteljn hfi N<iuDiu»: nolua,
inaiAuin L-t iucijuditum carmi-n-
*) Am Urquell. Sd. tU. H. 21 f.. IS»^
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IM
B. K. Blttrainl,
der büdaUwen, F. 8. Kr ans 8« fraundliobat mit-
teilt«, nur Alrvthr der böeen 6«iMer. Der In«
halt des Trauerliedea ist aus dem Giislareuliede
SU enebeoi «r ist eptaob, ein Lob des Toten,
fin lolahe« AtadbMilied, da« Typaa fär
alle afidslawiachen Totenlieder gelten kann, hat,
unter gleichzeitiger Verwendung des kolo uao-
pako, F. d. Krau SB in min bosuiaoheg Singspiel
„Die iBnnit mnB titttig ■rinl<' i) «ingalegt. Be-
merkenswert ist, d.iB Verwandte an die«ein Tanz
nioht teilnebiueiu Bei den Uujifien luil atob die
TotaoUag« in ilirw ursprQngliohen epischen
FoVtt no«h bis heute eriudten und wird von den
Verwandten dio Nsoht yor der Beerdigung an
der aiifgebahrusn LieicLie gMungen; ihr Inhalt
let ein« B«NhMib«Dg im AnBom dw Vcr-
■torbeuen und eine Lobprsinmg MiiimOliainlctsni
und seiner Tatea *).
IM den Gemtaaeo fladvt ateh, wie die
Gloanerung durch nenia, oarmen funebre,
parmcii luguhri- beweist, für die TotenliinkT
der Ausdruck Besu-, itiao, ein in die wa-KJa«8e
«ibeigegMig«Ber lOMfciilJiunr a*8taiiiin, deraowoU
im ahd. al« im as. nnohzuwois.'t\ ist'). Diese
BeaeichouBg galt nicht nur für die Lieder bei
der Totenwiohe, wie R Kögel«) mefatt«, Mm-
dern Tür Tot«ulieder im allgemeinen, also für
Liedur bei der Leiohenwache, beim Begräbnis
und am Grabe. Die Zeugnisse« welche wir für
die Totonliadw kaben, UMm dieMi Wort aeau
jswnr nicht, doch kann 7tach den Olofisfn kein
Zweifei bestehen, daß das, was die Zeugnisse
iMsohrabeBf durah
Daß es üblich war, bei der I,* i« iienwaohe
Tji<'d( r zn hinu'eti, ci hellt :uis cini r iieicblfrage
Burciiards von Worms auu dem XI. «laiirbundert:
ff et cantHti ibi (d. h. W der sni^lMlirtaD Leieh«)
diabolicn carmina et feciaU ibi ssitatione» qiias
pegam diabolo doeent« adiDveoerunf* ^) und
densD ErUftroDg; Dvllm ibi ptaaaamat diabolioa
«amdoa «antan, Don jooa et aaltationea faeera,
') 8. 88 f, Lfipüfe lees.
') ß. Kögel im Paul«;h>?n QrundriO der g<>nua-
uiacbeti l'hiluli.nie 11, 1 (StrHÜburs- l«8 — 'JI, 1
(BtnuJburK t»i)i). 4i.
*) iiiin ver^flpiche f1i(» /iisatJiui;Uis.«Ulung Biidolf
Kögplfl, R. B. O. II, I, (1893) 189 — 'II, 1 (1901), 40 f.
*) Oi^chicht)' iler deul^chi>ii Litoratur btl som All»-
guig" <]>•" Mitt'-lftlt'T«, Vi. i, 1, S. 47, StratlMllt lit4.
') KOf«l, litt«., £4.1, 1. H.H, tSl>4.
I quae pagaoi diabolo docente adinveaerunt >), vIk
•owi» ane den IVagan Regiaoa: oaataati earadaa •»
diaholica supCT mortiios*)? und: si carmiua ^
diabolioa qoae super mortuoe nootomie hörig
ignobU« Tidgot oMitaM aolet «t «adnnnos quo« .j,
exeroent, sab oonteetatione dei omnipotontia ^'
prohibeat •) ? , ■welch letztere Frage mit einer
I Bestimmung einer römischen öynode Leos IV. „
fOr SaehND (etwa 860) aberaiaatimiiit«) and ^
auch in einem Kommonitorium eincB Eischofs .^^
an »eine Priester Verwendung fand*). Dasa ,q
kommen nooh iwei Belage^ dar «m wiedar bei ^
Regino: idao talis inepta laatttia et pestifer» ^.^
canliea ex snctoritate dei penitus iuterdicenda
sunt; 81 quia autem oantare desiderat, kyrie
eMeon eaotet; ain alitar, «mnlBo taoeat*), der
andere hei Burchard von Worms : est aliqtiis,
qoi supra mortuum nocturnis horis oanuiua dia-
bdUoa eantaret «t biberet et maadtteaMt iU,
I quasi de ejus morte gratularetiir; et si alibi
niortni in vigiUia nootoniie oiai in «ooMa ouato-
diantor
Diaaa Kaohriehten beaangaB deutlich den
Ort, wn die Lieder gesungen wurden. Ihre
I Absioguog fand bei der Totenwache, »super -^1
mortnoB*, statt and awar, wie «ivige StaUm I'*
zeigen, mit Tausbcgleitung, die aber durchaus - i
nioht, wie U. Kögel *) meint, die Stelle des ^
Totenrittee bei fürstlichen Begräbniasen (Attila, ~k
Beowulf) einnimmt, sondern, wie bei so vielen '■)[:
andaran VaUterenhaftwnt dao Zweok hat, die .1
v.
') H. H )■ f f 111 1 II !i von Kall»'r!>leben , G«»chichti'
tipK lU'uUchfn KireUeiiliedcs bi» auf Luthcns Zeit, 3. Au«k.,
S. 15, Anni. 23, Uannovcr IH«il, und Jakfib Grimm, \
Deuuube Mvtbolo^e, 4. Aull., heranog. von K. U.21vjfer. .l:
Bd. III, 8.406, 11< rlin IbTä. — Auch U^ginO hat disss
Frage (MflUenhorf, a. a. O. 8. 28f.). ■'i
') G. Homoyer, iH-r llreiBigiitv. Abbaudl. irr
K^]. AkAdeiiii'i d. WisuHtuch. zu Bi^rlin 1864, 8. lOS, j
Nr. i.
>) Derielbtt. a. a. O., B. 101 1, Nr. 1.
*) W, Waekataaget, Das Wssaelmuinsr Gebet
und die 'WataebcauMr OloHsn, & SS, Aam. *), Bariin '
ItSIT; H. P. MaAmane, Die deataelieB Alwoliweniiiga-,
Olaobeni-, Beicht- und B<>tibnnelii vom VIII. bis sunt \
Xn. Jahrhand»rt, S. Ii, und Anm,95, Qo«dlnibar^ uo«!
Leipzig m39 ; W. Wae k'-ruagc 1, Ijevchiebte d>'r dt^ut-
scheu liit^'ratur, Bd. 1', 8. 49, Aiiin. 7, b««-! 1X79.
^) K. M lil le II hl) f f , ('mn:' n; lI i. n-« de nutlriui')-
tiiua germauorum poc^i eh-Tstn t .uiii'ula, p.8S>Aiuu.ä>
Kiel 1S47. I
') Müll" tihott. u. a, o. S. 'J».
') .1. Griuim. n. a. O. Ild. MII. 8. 40S, IBTO.
' *) Onmdrifl, Bd. U, 1, 8. IW, m». '
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Germanitche Totenlieder, mit bMoadarer Berftoksiehtigong Tiroli.
168
boshaften DiiinoiiLn, welche «lie Seele des Toten 1
»af «jaden, zu verjagen >). Andereneita zeigt,
dw alMahM« B«iahto (ik glhArd» Mthin-
nusBta endi unhrdnia sespilon) und die
dosuerung von sospilon, ein Wort, dessen
(Weiter Teil nur aus spilöu, tanxen*), unter
Teilung in '^'äes-spildu, crUirt iranl«! laum,
«Inrcli iieiiia, daß mit dem Tanr.c stets ein sesti,
welches Wort wir einstweilen bloß als oiDco
Anadnwk flr lied oflluiMn woSen« vwbandm
war; im (lie«ie Tunzlieder erinnert vielleicht noch ;
eiu vUüuüche» Taiuli«d das m fiüUeal etwa
1810 nooh Ton den toiu BegriRnda nr Stehe
nrüokkehrenden Mädchen gesungen mifde) eiber
gana eluriltlioheu EintluB 7X'igt:
1. In deu huuiel is ooiien Jaus,
Allel lila,
Ilser dauMD all' d« mmtgitikmm,
BenedioamuB Domno, |
Alleltiia, allolni«.
2. 't is vdfir Amcliu,
Allfluia,
\Vy tliin»ea umr de nuu^dekeos,
Benedicamu« Domino»
Alleloia, allelui«.
Der Inhalt ist: Im Himmel ist Tanx der
JangfrmnflD, veU die Seele einer Jnngfreo neu
ankam, ans Freuilo darüber tansen auch wir
Mikichen auf Erden. Sollte das TausUed nicht
vidldeht urspriingUdi bei der Lelehemraohe
Verwendung gefunden haben und zwar mit einem
Inhalt, der ebenfalls auf die Uimmelsrciso der
Yentorbenen (man vergleiche das indische und
das gleich zu beepreoheode altenglisohe Toten-
wachtlied) hiinvies? Zur christlichen Zeit, wo
Tinze bei Leichen verboten wurden, wäre dann
nter Belbebeltang dee Chvadgedankene vm
der llimmelsrcisc, wenn auch in sehr gokärzter
Fenn, der Tanz christianisiert woi-dou, wodurch
sIb* Verlegung von der Leicheuwache in die
Zrit nach dem Begiübnis notwendig wurde.
Böhme*) hält, ob mit Recht, diesen Tanz für
einen Überrest der germanisohea Totenopfer,
<) Man fgi Y. Jaakel, taidian mr vstiMabni-
dsn V«llHri^lBa^ fl. 101 f.. BerllB tWl ; B. eekarts.
OlgeMihMlto der Killtar, B. !>04, Leipzig 1900.
■| IL K&gel, Litg., Bd. 1, 1, H. 53, 18M ttod
fimodriO, ]id. I, 8. 41, 1901.
') E. de Cousiemsker, Cliunts (Mpulaireo de«
fiatoandji d« Franc«, Kc XXW. |<, Ii "f., (iniid l^SH; .
£rk-B&hmc, Deatsehci Itiudcrhoit. Bd. U, Nr. lOM,
atOO, Leipzig 1893. 1
AnM« lU ABtlif«v«l«fto. X. », Bd. V,
die mit Tanz und Gcsnncr verbunden, auf den
6iäb«ni der Verstorbenen stattfanden.
Die Betni^aag eemdim diabolie» nad
pcBtifcra canUca, welche die Lieder bei der
Leichen wache in den Quellen führen, weisen
darauf hin, dafi deren Inlialt niobt den christ-
lichen Anschauungen entapricht, sondern etwas
in ihnen enthalten ist, was hi iiliiisch, leichtfertig
ist, daher auch die Verbote von seiteu derGeist-
liehkeiti). Unter dkeer Vetwueeliuig nnd auf
ober Glosse fußend, vscldie sisua sive gi])'>8i
mit nugae wiedergibt,. kam Mallenbofi*) tax
Anrieht, daA Seen niohfe nur Klage bedeute,
■oadem wie daa latamiaeliB nema aodi die Be>
deotiing catitüena, niifjae und Carmen mninenm
au sich habe, was auch aus Namen der Gothen
und Yandalea, wie Siielbalaa (nnnlina oaniiBie
magioi) und Sisenandiis fc^ai inine ma^^ii-o ntidav)
henroigehe. Jakob Grimm ^) kann sich nicht
entaoheiden, ob, wegen spänisoiu gipdai
(= sisnva) — iberas nenias, der Sinn von
läign ^T,timMi, eill*' Kvlichtiingiu" oder, J.i sisvn
auch gleich noniae, „ülagugcsangc* sei; obwohl
er aodereriMla ^ den Anadradk „neniaa* als oar^
itiina ftiiit'liria, T'rtislieclcr zur Eliro fler Toten
faßt, wobei er von einer htolle in üritfertki
vita Ihuwtani (g»b> 925), Knp. 1 ( A. S. S. 1 9. Ifai):
„avitac gcatilitalia Taaiarima didicis»e carniina
(t liistori.tnim friveiaa oolere ineantatiiMiam
uenias^ ausgeht.
Der Aoflaieiing Hillenboffa Ten aesn als
iZauberlied schloß sich R. Körjel an, der diei^e
Auffassung auch zu begründen versuchte, was
Möllenhoff nnteriaMen hatte. DaB in dem
Worte seHU urspiüngUob nicht die Bedeutung
Lied, sondern Zauber und Spruch lag, glaubte
Kögel') aus dessen Kthjrmologie zu schließen,
indem er eeen-, eien- nr Baei» snminen eteUte
') Man Wilhelui .UdlU''r, Uencbicht« ood
8y»t«m der Rlt4i«ataeban Beli^iou, H. 75, UöttiD||en
IM'i; Talvj (Therets v. Jakob), Ver»uch einer ge-
■ehichtlichen Gbarakleriatik der Yolk.iliedur K^^rmani-
■«iMr »atkmwn, 8. M, Lsipalc 1840} A. Xobsritain,
OssdiUhls dar daatselian Hatiiinalllidmitw, Aeag,,
bMOfft TCB K. Bartsah, Bd. I, & »7, Lflipilg ItTt.
*) a. a. O. 8. S5 und Amn. S.
*) Deotwhe (irainmatik, Bd. II, 8. 183, Berlin
*) DfutüdiP Mythnlopie, Hd. II", 8- U7s, Qöltuig«B
1854.
') Ut«.. Bd. 1, 1, B. U'iU
Öa. *. Oi& 6«.
»
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154
R. K. Blümmi,
und zwar als eine reduplizierte Bildung onomato-
poetischer Art, so daß das Wort nrepriinglich
„G«illM«r" (vgl. ahd. sflsAn ^oMn") badcntat
hätte, was zur Annahme, dnß iliese Lieder zn-
Hiebst Besobwdrangft- und Zauberformeln waren,
Mbr gnt p«8a«n wlird«. Dtß 3S»ntm G«(Utot«rto
ein Spruch war, soll die Verwandtschaft des
Wortes HO 811 mit dem lateinischen sorroo aus
♦scsmo') zeigen, eine Verwandtschaft, die schon
E. H. Meyer *) fliielitig andeutete. Dieser Zauber,
der den Ocist «Itb Toun an der RücklccTir auf
die Erde «i bindern hatte und sp&ter cum mit
BaDMwabar vcrInmdeBem ToteoUcd worde,
wäre das Gegenteil des altnordischen viilguldr,
durah den mua Tote aus dem Grabe xurüokrief,
dunit da Avft^ufl fllieir die Zokimft gafaeib
und welcher der ahd. hellirüna, bellirftn
entsprach, pcwcRcn. Daß tlem Woi-te sesu die
Bedeutung „Zauber^ zugrunde liege, soll auch
deaaen YerweBdi»^ in BigeiuHunea <), die eine
Qrundform sisi- neben sisu- voraussetzen, «as
übrigens in Fridi-, Wisi- neben f ridu-, wisu-
aein Andlele findet, beweisen. Bolnba Kamen,
wie westg. Sisebal«! us, Sisibertna, Sisis-
clii« (— Sisigisclus), Sisimirn« usw., langoli.
Siso, Sesualdus »ollen nun nichts anderes be-
denten, als dafi der Tilger denalben begabt
Sei, eine solche ßescbwöning ansz.nfnhren, al<o
eine Kraft an sich habe, die nicht jeder besitzt
Eine Annalune Kögels <), daO dne aolohe
Bineelbeachwörung auch beim Scheiterhaufen
stattfand, kann {(teich hier ali^etan werden.
Diese EinEelbesobwurung durch eine i^'rau soll
m» der Beomilf *) anf bewabran. Ea beiBl da:
IVi Pfi llil.loliurli ."it Ilnlifrs
Lire sulfru siiiiu swjulöje IjL-Jiisüm,
biui-fiitu l>:trrinii oml uti bu ! däo.
Esruiü OD eaxle ides gnornode,
geömrode giddum.
(Da befahl Hildburg, Ilnäf tmd ihren ciüjeuon
Sohn am Scheiterhaufen der Qlut zu flbergcbeo,
die Köiper m verbrenueo nnd aof den Sebeiter-
haufen »i ton. An dtt Aohael [ilnea 8ohnea]
') Müll Tgl. CaKmena neben eenuii; KSgel«
OrontlriB, Bd. II, 1, ß. 169, 1893.
*) Gurmaninche Mythologie, S. 72, BerUn IMI«
*) Eins ZimaimeiistaUttiig bei J. Orlmat, Oiam-
natik. JM. II, B. 450, Mit Kttgel, Utg., Bd. I, I,
8. n, 1M4.
*) Lltg., Bd. I. 1, 8. »St.. im.
*) Bd. Ktjnt, V. IIIS ff.
klagte die anne Frau, mit Sprächen jammerte
sie.) Diese Sprüche stellen keine Uesohwömng
vor, sondern sbd niohta wdter als gerate
Klagercden, wie gicli solche noch im vorigen
Jahrhundert im obcrungarisohen Berglande ^)
nnd in Siebenbürgen ■) ftnden, welolie eeben im
altsftchsisohcn indic.8uper8t.,Kap.25 *) angedeutet
sein »olleii, was nicht richtig ist*) und ganz
allgeuieiti, Ober die ganze Erde hin, von Frauen
gesprochen und gesungen werden
IT. A. Saui>e '') hält darlHisas (inil. siii>erRt. 2;
de saorilegio super defunctos i. o. dadsisas)
ebenfalla für ein Zanberüed, denn wenn «n ein
Lied zum Preise des Toten und seiner Taten
gewesen wäre, so wären die Verbote nieht bo-
greiflich, glaubt jedoch, daß, da man mit den
Opfern auch Wei^igagnng nnd Zauberei verband
und die vom Leibe cfctrcniite Seele auch weis-
sagende ood zauberwirkende Kraft be«aü, „bei
den Totenepf em rinet Werl nnd lied ersdioUen,
tun <lic Seelen zu zwingen, die Zukunft zu ofTen-
bareu oder durch Zauber Gutes oder Uü^&i zu
wirlEen". Dieee Ansieht Sanpes iat jedoeh bald
zu widerlegen, denn alle Zeugnisse sprechen
ausdrücklich von Liedern bei der I^eichen wache
und uioht von Liedern beim Totenopfer, das in
ilmen git niefat erwihnt wird. Weiter bat dar
inilu'. superst, einen eir^euen Absatz (Kap. I),
der von den Totenopfern und den Beeobwürungen
') K. J. Hchröer, Versuch einer Durst, llune d' i-
deutsohon Jtfundartcn des UDgrUchim Iterglandes mit
8pracbpr(ib«n und Erläuterungen, 8. ISO, Wien
') F. W. Bchnater, StobrabOrglMh - Hächtioche
Yolkiliedsr, Sinlohwtiter, Bllssl, ZeabertttnnelD und
Kbiderdtehtnngeni 8. IM f., Kr. 79 1 und 8. W» Her-
aaaniMladi ISM; X. H. Keyer, DMttnh« Teaukoiidsi
& m, Btealtaig IBM; 0. Behnller, TeUuUmllehsr
OlaalM nad Braoab bsl Tod and B*|ittails im flUbcB*
bi'irger Kacbsoulande. II. Progr. Sch&Mburg, SkSTft,
tKDondeni S. 31 f., SOS. Hertnaonttadt 1805.
*) De eo quod sibi aanetos tingunt quoHÜbrt inor-
tuo«: E. II. Moysr, 0«rman!«clif Mythologie, 8. 7a f.,
B«Tlin l^'M
') M*u vgl. uU'i- K»j>. 'ij K. Widlnk, Die aber-
gUubiücheu und heidniwhen Oebräiiche der alt<m
Ileut«chen nach dem Zeugnisse der 8jnode von Lif-
tinae im Jahre 743, Hrogr. Znaim, 8. 33, Nr. XXV, 1904.
Vgl. u. Böckol, Dwitsehs VolksUsdar ans Ob«r-
be«»en, H. CUU ff., Xaitois 1WS.
0 Der lodienlas siqNnUttoanm et pafiswia».
ein Tsnieiehals hndnisoher ind aban|li«M«elMt 0*-
Mnrhe nad Haianngsn aw der Seit ÄHs des Orodta,
SOS samsiit gl*ia)iB«i(ti||en fl^uriften eriluMit, Vngr.
B.% imi.
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GermaniMbe Toteniteder, mit besonderer BerüekRiobti^uiii? Tiroli.
186
der Toten (sacrilegitim ad sepulora moriuoruni)
knd«U, wddw mr b«i Oitben itMifMdau*)
und im Angel«, nilt liyricuBang, bergeU-
leo^t bjr|;ieoi (ou-mea lapw tamtilam), im
Alfen, mit TtlgalÄr^ b«(eklm«t wurden, wäh-
r*'iiil t'iiie }k-6ohwönuig bei der Leiche r.ura
Zwecke der Wt-isaagving uiigends erwähnt wird.
F. Widlak*) scblicUt ans dem Ausdruck
«■raian 4bboU«nin wif Ii«d«r mir TwiNiiiiMlog
<Ks Ti'ufi.-l.s uikI Bciries Atiliaiiges, eine Annahme,
die sofort üure firlediguog tinden wird.
"Bb 1>Uilit naob Abwflumig d«r Anaidit
Saupes nur mehr diejenige Mflllenhoff-
Kögels zu Li'.sjiri'cli-'n, ilic ■■ingi-liondcr
lieteacbtung alu durubauH uubulibar erweiaeu
«ud. Die ethymologieehe Statu lut K0gel<)
lelbst umgeworfen, indem er an Stellt' der ver-
muteten, durehaus bypothetieotteo Ableitung des
eeeo*, deten Gnindgedeakt ftbrigcns
riahl^ VMT, eine «olllbegrandeta nnd sobwer
an^'ifbare AblcittiDg' eptzU\ Er stellt nunmehr
lesu- m skr. sas „soblafeu, im Todessohlafe
Hegen", m welebem Werte «neb grieofa. ti^Mf,
„Lager, Grab, Tod" aus *sfBn-ri;l golißrt. Sesu-
i^Tod" ist als Kurzform ta fassen, der volle Sbu
■teokt in den beiden ebenfelli dtmli Gkeien
iberlieferten Worten sisesang „Totenfiad* und
sesspilAn .Totenüiuz" ; iWf VerkOrjum«» »esii
bedingte auch d«a tiobwonktiu iu der Flexion.
Naebdem nvnniehr «he WotC eein- deulliob
^Tüteiitied" besagt, fällt ancli die Annahme
MüUenboffs, der tilossierung mit ncoia meb-
lere Bedevtangen, denmter anoh die Ton eemen
magicnm zu geben, weg. T^teiniach - deutsche
Glossare des MittcIaUers geben nonia stets mit
,selealoicb,dottongt;itaug'', aber auch mit„wigeu-
tfwtf wiedv^, lo dnS Itein AoUl voiüegt, für
die fffthnre Zeit pitie andere Bedeutung als
^Totenlied*' anzunehmen. Die Stütze, welche
MtUenboff in eiena tive gipösisnagac zu
') J. GriniTn, Mytholojfio, Bd. II». 8. 1178, 185*;
W. Mail- r. (i.-^ilin )ir.. und Hyit>.-ni iUt «lt<lfut«c)irii
B«li|rii>a, ^ 04 und Ainii. i, (mtiin^i, 1844; K. H. Meyt-r,
0«nn»iii«<-!i>' Mvtli .l. tri. . S. 74 f., Berlin 1891.
•) .1. «iriiiini. a. a <i IM. II". 8. II78.
•l f.. II. II. 8. 11. Nr. II.
*> lirumlriO. Bd. 'II, I. H. 4i, IROI.
') L. Diefenbacb, Olonwrium Intino-gcnnaiiiciiin
■ifdia« et inflauM astatis, 8. 87Sb^ Frankfurt 1S&7,
a. V. aaeia aad Oiffbias Bnnpaeap, B. 919. Mr. ISa,
fnekfiart iMt.
erblicken glaubte, füllt ebenfalls weg, wenn wir
iMdenkeo, diB nngne Uer nieliti weiter eis
„XicliWwtirdigkeiten" V)edi'tu.en, eine Bezeicb-
tuiiig, welobe vom christlichen ätaad|»iuikte er*
folgte undwoMbegrelfßob tet, dmderliibehdieier
Lieder, wie wir im weiteren Mben werden, uuoh
ohne daü sie ZaulierlieJcr waren, dem dirii^ten-
tuiu zuwider war. Die iiezeiohuungen gipAai
und lotirepreehft s nenlae and ebedUk,
wie schon W. Weckern agel richtig erkannU',
nur vom cbrütlichen Standpunkte aus erfolgte,
vennteitende Benennungen, die dnndiaae niolite
mit Zauberei zu tun haben. Derselbe verur-
teileudo Standpunkt liegt aueb in Carmen die«
bolicum.
Eine weitere Stitae derHfltleahef f >K0gel-
sehen Theorie, die Namen , fällt chenf:i!ls weg,
denn Öisebutus ist nicht oanuiais m^^gici
nuntius, sondern „Toten», LeietMnbote" und dHrHe
unterem „Leiohenbitter" , der die Verwandten
zum Loiehenbegäi?L,'ni'' eiiiznladen liat nnd heute
teilweise durch Fruuoti oröetzt ist, entspi-eckeu *).
Siaenandva iat siebt earmiae magteo ante,
sondern „dor im Totenlied Kflbnc. Vürwefrcne"
und ist vielleiobt mit den beute noch in Ett-
lingen (Qrofib. Baden) vefkaadenen Trauer»
mänuem „Heulern' /u vergleichen, welche das
Beklagen besorgen *). Auf ähnliche Art sind
auch die anderen Namen auf natürliche Weise
au erlAren, ohne' daH aum „magiaoben Lied*
Zuflucht genommen werden braucht.
Ein weiterer Qruud, der gegen ein Zauber-
lied spricht, istanoh, wieaebon J. W.Brainier*),
obwohl er sonst in der Auffassung dieser Lieder
Kögel folgt, erkannte, daß diese Lieder schon
zur Zeit der ältesten Zeugnisse Chorlieder waren,
denn aonat wiren aie nieht aligundn bekannt
gewesen und geübt worden, während richtige
Zaubersprüche und liesohwöraugeu nur von
<) Gfliichicbt«derdentaeIi«nI<Heietwri Bd.P. B.4af.
und Anin. 9, Basel 1879.
') Man vgl. iiIht iIms- r,,.,i„ti. K. L, RnrhlH.Ji,
Deut»c)i<^r T*ii!.l.Tli]i. l)l.i-ii^-l:<;:lh' . .S. l'.m : L-udfr mi,
Berlin l-^'.: , i >. ll..iii»-y "r , li. U. S. ir.4 , K II. M ■ y i-r ,
L)eDt»i:h« Vt>lkr.kuuii«, h. iiü, btinüliurg lüV»; Gruner
nnd A. John, i)b«r diu älumtcn Bitten uud Oebräuchu
dir Egerlündor, 8. flo , iVaf; 1901; A. John, Ober*
liditUH, ß. 144, Prag 1903.
') K. H. Meyer, Bad. Volkalobeii im XUL ishr»
bniidsrt. B. 6SS, Btra^Bburg i»oo.
*) Das denlMbs Vulkditid, H. 84 f.. Laipiig lim.
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IM
B, K. Bltaml,
v«nigfln PenonCD gakanat und nur to« «niMlnen
hergesagt werden and wurden.
Nachdem von Zatilur- iiii<l Bcschwiirungs-
Uodern tdm keine Hedv »«iii kann, bündelt es
lioh imiehil diran« den loliaU ümm Iied«r,
iS0 mr Zeit Regino« noch lebend gewesen sein
tttaMli sonst würde er keinen eigenen Abschnitt
durflW halMn*), fMntMdl«n. Kögel*) sagt:
„Dieser Leich war heiteren Charakters, da man
glaubte, Trauer und Klagen seien dem Toten
peinlich (joca et saltatiouea, cacbiuui; cantari,
iMtari, invbriari; Obhod M WanbenlelMa, De
syno'l. caua.)." Auch diese Ansicht ist irrig,
denn diefte Stelle bei Waacberslebeu ist weiter
nidliti all eine Beeohreibong der Dinge, weiche
bei LtiehMUraehen vorkamen und wie ich aus
eigener Erfahmng weiü, heute noch vorkommen >),
die aber in gar keiner Beziehung zum Inhalt
der Lieder atelieD. Bbe pomnieneii» Kirdion-
or<1nuti!T ans äem Jahre 1535 verbietet die
Schwelgerei und Leichtfertigkeit deoeo, welche
die Totenwaehe halttD*).
Der Inhalt der Toteiiwacbtlioder dürfte aus
einem alleiij^Hschen lykowako diige, «las aus
Nordeugland überliefert i«t und noch den Über-
gang ana dem heidniaeben aam diriaclIclieD
Volksglauben zeigt, zu erschließen sein. Das-
selbe ^) spricht vom Gange fiberdie Totenbrtteke,
TOD der grausigen Beiae in die andere Welt
nad bai lotgeoden Woitbut:
1. This a niiibtc. this a fllgbtek
F.very nipht and ulk ;
I'ire iiini tlu-'t ttuJ i'uii<H<:-llst!it.
And Ciiriito rt'CuivL' Ihy suiilü.
3. Wb«ii thou froni hrui:<.' uwiy are paste,
Everv nipht and alle;
To Wbinnjr-Moor tboo comea at Uate,
And Okritte mealva fby «aale.
3. if L . er thua gava eitber tHwea «r sIummi,
Evory uight and allu,
Sit thee down asd put theta oa,
And Christ* reoene thj saale.
') W. Scheri r, ZaUMhriftfOrdMitMdiMAliartaak,
Bd. XII, ü. 44» f., mi.
■} OrandiUk Bd. 'II. 1. & 41. 1901.
*) Maa TgU «oeb 1. H. Il«y«r. D«ntseh« YoUis-
kand«, 8.471, ona für Baden B. H. Meyer, BadiaehM
Vttlk»lfb.Mi. 8.
') Homi-y. I . ». O. 8. 147.
Ali^'-ili ii^'k- h-'i KAv. K. Tylnr. Die ABflag«
d«r Kultur, B<1. I, ». 4H< i«ipug 1S73.
4. Bot if hosen cor ibeen tbea aafer gave Meaa,
BvenjMgbt aad alle}
The wfauuMH AiSl priek fhao to &tm hm baeaa,
And Chri«tf rowiTe thy aanle.
5. Froiii \V hiiinv-Mciörf , w licri thou may pSMP,
Kverv iiiglit ftiii.i alle:
To Biig o' Dread thou comes at laste
And Cluriate feeafara ISkj Mdeb
6. Frr>m i)rig o' Dread vhon tten are jeate,
Kverv nipht and alle;
l'o I'urgatf^ry Kirr thou comest at bWtd
Aud Ckristo rcccivi: thy «aale.
7. If eror thou gave eltber inilka er driak,
Evory night auJ alle;
The fire «ball ncvor makc theo shrihka,
And Christ« reci-ive tliy »ftuli-,
8. Uäit il inilkf' n<ir driiik thou uevor gare neean.
Every night atiii alle;
The ßra shaU bum thee to Ute bare beean,
And Ohriate raaefva flqr sanlab
1. iNete «ine Naebt, diese eine Ifadkt.
Jede Naebt und alle;
Feuer und Flut und Kerzenlicht
Und Christas empfang' deine Seele.
2. Wenn du von hier hinweggegangen.
Jede Maaht and all«}
Konuast aam Ojaatsnnoor mlatat
Und Ofaiitt erapfug' doina Seahb
3. W.-nii >1u gabst Hosen oder Sahah,
Jede Nacht und alle;
Setz' liifh nieder, zioii' sir an
Und Christ onipfang' deine Seele.
4. Weaa dn benan gäbet Beaen ader Sebeb*,
Jede Naebt end eUa;
Die Ginster werden steeben deine naekten Befne
Und Christ cmpfain;' JeiiR' Sei-Jo.
5. Vom (liattermoor, wenn du darüber kannst,
Jede Nacht und alle;
Zar Toteabräoka k<mimst zoletxt
Und Christ «mphag* done Stele.
G. Ton i^et T< tenbrüokei «obb dn tber liegaKangm
Jede Nacht und alle;
Zum Fegefeaer kommst du zuletzt
ünd Christ empfang' deine Seele,
7. Wenn du jo gabst Ifikb odar Trank,
Jade Naebt «nd allai
Wird ffieh das Feaer nidit enMdiaaileni
Und Christ 'v-iiifsüig' deine Sucli-.
8. Wfiiii du ijio gabst Mili'h odiir Trank,
Jede NttcJii, und ;i)lu;
Wird dieh das Feuer breniMn auf deinen naekten Beinen
Und Civiat anirfimg* deine Baala.
Der Inhalt dea Liedes ist, trotadem er christ-
liobeo Bänachlag zeigt, deutlich ein heidnischer
nnd atimmt in seinem Grundgedanken, Beschrei-
butig der letalen Fahrt, cnm Rlgvedahymnae
X, 14. Er ist derart, driß das den Namen
oarmeu diabolicum, pcstiferum sehr wohl vcr-
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OwBMalHlw TMaolMir, nil bi
dieoeu würde. Dieses Lied ist vom ohrkt-
lieh es Standpunkte aus, anob wenn es der ge-
ringen ehristlicben Einschläge, die nichts ur-
■prtnglidiw ■iod, nicht «oMMtlt wird« gewiß
vr'ril."»mtnnn;rs''''fl'"f'i.£r '"'f' wäre ein Verbot da-
gegen wohl EU begreifen, spricht es doch von
Dingen (OiMlennoor, Totonlirlleke, TotMMoliiib),
die dem christlichen Glauben nicht eigen sind,
•oodem tief in die heidnische Welt biuebf Uhren.
Ein Bolobes JAed oder Ideder mit ähnlichem
Inhalte ') werden wohl aoeb bei der T.eiclii n-
wachi- in Deutschland gesungen wonlon stin,
sie sind die Lieder, welche mit dadsisas be-
a^eiboet werden und welobe dk Drehe verbietet,
denn für sie mit ihren heidnischon Aiisch:nmngL'n
war in der obristlioben Zeit kein Platz mehr
Torfaenden und nnr ein einziger Rest, eben jenes
altenglisohe Lied, hat sieh mit leichtem christ-
lichem Einschlag «rbalten. Durch d'icsa Annahme
ist die Frage nach dem Inhalte der alten Leicbeu-
waebtlieder tm eiafMdwten geltet, ebne dnB sn
nicht })(:ut is1)nri'ii Annahmen (Zauberlieder) Zu-
flucht genommen zu werden branobt, denn für
dieee Lösung spriebt die Überlieferung (alt-
indiaches und altenglisohes Lied). Sie sind auch,
was bei Zanbcrliedern nicht der Fall ist, all-
gemein bekannt gewesen, bebandeln sie doch
Dinge, weleh« heidnieehe Ohrobemiitee waren
und »ich teilweise noch his heute unter dem
Volke erhalten haben. K. J. SobrOor (Germania,
Bd. XU, 8. 287, 1867) kam anf Gmnd der Be-
•ineebang xweior Kindorspiole, des schwarzen
Manns und dos Brii«k»!i«[iitiH, /.u folgender
Ansicht: „Solche Auflulirungtn (d. Ii. wie die
') Es knüpfen »i' Ii jri v> r<uihie<leue VoriteUuiigeii
sn di«t '\^'ati'ler)iiiL: inn 'iDir'iiIiiji'U Man wandert odtr
fUut zu BchiS oder Wagen od«r reitet dorthin . über-
aehteitet Btröme, sieht Aber Waiier ttod ImoA. daher
aieii das Totemeheh teaneht» (tlamt ffber eUMDont-
hflUe oder dn Moor, aMbt a«u BUhte tang todi
tiifl» Maaatlliri dnniifaltet mUbmI» nit ■ebwwiCTD
«ittllte raass, ÖlMrwtBdet den mit StmdelB «rfallt«n
Ambitor C>oeanai, vcrwRilt im Nobixkrng, einer Zwi-
tchfnstation swüchen Uimmel und Krde , um einva
PmB zu bekominvn, zieht über eine Brücke, dtir>^)i >'iTi>'n
Wald, wo sich ein wilder Mann aufhStIt. ii'-sv i,nr.\u
Tt'l- K H. M. yer, Oermanl!*}i>' Mytb., S. :7:;f. ;
O. )jchw«>b<!l, Tod und «wif^fi l>>biün ini ti<^ut«ctien
Volkjiglaaben. a 277 Jf.. Minden 1«87; W. Muller.
Oeach. und Byiit. der altd. Religion, S. 408; K W.' in-
hold, Altnordiacbca Leb«"n, 8. 47»f.. 494 fl U ri n
1«M; J. Orlmm. DselMhe ]lytholn||:i*. Bd. 11*.
8. mft. mny
ndorMt MtUkMgmg lürek 157
fwei Kinderspiele), die den Zustand und daa
Sohiekaal der Toten veranschaulichen soUien,
mdgen wohl auch jene verpönten Carmina äiMf
bolfa» im 8. Jalirb. geweaen aein Srtriflt
hier, ohtie die beweiskräftigen Zciii^nisse ru
kennen, das lUobtige, hält jedoch carmina dia-
boUea nnd didaiaae neöh anarinauderT wekh
letztere er nur mit einem „vielleicht" liierhorzieht.
Außer hei der T.eichenwache sang mau auch
am Wege i^ur Begräbnisstätte, wie ana uner
VerfiigLiug gotischer Bischöfe, wekhe 689 M
Toledo Uigtcii, hervorgellt: Keligiosonimomnium
Corpora, qui divina vocatione ab bao vila reoe-
dant, enn pwbnla tantammedo, peaitentimn
vocibus, debere ad sepulcra deferri; nam funebre
Carmen quod defooctis oantari solet, vel peo-
toribna ae proximos ant famlUas oaedere omnino
prohlheuuis (MQllenhoff, a. a. O. S. 26). Auch
dieses Verbot scheint darauf hinzudeuten, daß *
Lieder gesungen wurden, vielleicbt waren es
dieeeiben wfo bei der Leiebenwaobev die der
Kirche nicht geiiihtn waren, denn wenn es
Lieder epischer (preiaouder) oder lyrischer
(klagender) Art geweaen wiren, ao wire ein
Verbot doch vielleicht nicht am Platze gewesen.
Die Sitte, während des Weges zur Begräbnisstätte
Lieder, welche jadooh epischer Art waren, zu
aingeu, fanden wir anob aobeo bei Grieeiten
und Römern.
Aach bei der Begräbnis- und Brandstätte
evaebollen Tiedor im Oior. Jordania boEcugt
es uiiH an zwei Stellen >) und zwar Kap. 41 für
den König Theodorioh, der 451 auf den Kata-
launiachen Feldern fiel und mit preiaeodca Lie-
dern im feierliflhen Znge an Grabe getragen
wurde *) und Kap. 49 für Attila, der nach goti-
svhem Ritus begraben und dessen Grabbügel von
den beeten Reitern umritten worde, die leine
Taten in einer Totenklage (oantu funereo) be-
sanpen. Nicht sicher Bind die von Prokopius
de beiio gotbico II, 2 ei-wähnten 0(fffvoi noJM>i
KtA MMVKol |M)w{io«, die 537 naebta ana dam j
gotischen Lnger vor Mnm in das rutniscl>e hin- •
überdrangeu, als i^teder epii^chca CharakUirs zu
') Vgl. Mflllenbuff, a. a. (>. S. 26 f. ; Kügel, |
Litg., Bd. 1, 1, 8. 47 f. I
*) Kum cantibug honoratiiui inimiciü Rp<M:tantibuH
i.ii^iiilerunt; auch vonOaatiiv Krejlair, llilder am •
d«r dentsehea VeiganjfMiheit, Bd. 1, H. 3»9, Mpiig
laa«, BBgeMbrt.
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U6
& El BltMBl,
bwMinhimi, d«m m woä >) woU lyriadw mit
Kiagonifon untermiaclit« SohnienenaauBbrflobe
gewem, die dct Nachu während der Toton-
WMhe enebaltt«n. Ganz dorn Begräbnis Attilas,
also gotisoheni Uitu», entspricht die SchUdc-nnig
di r T-i'irlii-iifi-'icr zu Ein en Beowulfs*); ««ölf Kdlv
roiten um seinen HQgel, preisen seine Uitterlich-
k«it und Mb« TtOm;
C«»don M ytmn «mndd-qmlnga,
RisniiA mildntt ond BiaD*lMranmt,
li'ii.liiiii liitnH oml lfif-f{eom<>«t.
(Sie l^dic GautenJ sagen, daß er der Könige, d«r
Mlanor mildotar oad munwafniuMlIiioliiter, dar
inildcsto und lob^MigMa unter d«D FVntn
wir«).
Anlbr hei Goten und Angelmobteit sind
dieM Toten preiitlieder nicht bezeugt, doch darf
man annehmen «laß auch die mit den Angel-
sachseu verwandten anderen westgermanischen
Stlounc Bolobe baeeieen baben, von denen jedoeb
nicljt-» auf iiiis gokointiion ist. walirend die in
sprachlicher lUnaicbt mit den Goten verwandten
Mofdgcnnaoen, wie diee ane der Bolülderung
des I^ichcnbeg^ngnisfles den S>rliw('<Ienkönigs
Harald und aus der Schilderung der Totenfeier
Sigurds hervorgebt, solche Lieder nicht besessen
baben, deoD MHWt Wiren diese bei der Be-
schreibung %o großer Leichoufeierlichkeiten nicht
übergangen worden *), woraus Kögel den ScUuIJ
siebt, d«fi die ehotliebe Totenldage zngleieh
mit dem epischen Lii lU- entstand und sich mit
ihm verbreitete, daher dort, wo, wie im forden
die e]Heebe Langaeile fddt, e* aueb Iceine obort-
sehen Totenklagen, fUr deren Schöpfer er die
Goten ansieht, gibt. D:ifiir. daß die Goitii die
Schöpfer der uhorischen Totenklage sind, ist
dw Bewds jedoeh niolii ni erbriogm, denn
wir fiii«U-ii bei l*>"nnetii. (liiioben und Slawen
diese Sitte, linden sie auch in der romaoiacheo
Litentnr, eo d^A wir ober von einer indo-
germani«chen chorischen Toteuklagc sprechen
können. Übrigens kannten such die Nord-
gornianeu diese preisenden Lieder, nur brachte
') Kög. l. Liig., B<1. 1, 1,8.49; Gmnär.. Bd.'II. I,
B. 41 f.
•) V. SlTl ff., ed. Heyne; V(fl. MülUnhof f, a.a.O.
B. '29; Kiigpl, l.itfi.. Hr.. I, S. 4»f.
•) K. Weiiihuld, Allnordisdie» Lehm, 8. 4t(2,
Dcriiii 1956. ineint: .1teloh«s war ftbertiaapt gvnna-
«> Kögel, Utar., Bd. I. 1. so f.
ne ba Oma an 7. oder 90i. mA daoi
Begräbnis beim Erbmahl, daher ihr Name
erfidrip», erfikveii, einer nun Vortrag >).
Wann Homeyer*) diese nord. erftdrdps den
germ. dadsisas sur Seite stellt, so ist dies
falsch, denn ktztere sind Totenwaclilliodor und
I haben einen gans anderen lulialt als entere,
denn Inbdt folgende Sldk«): nt Nf eifi
farSi Oddr RrciSfirSi'tigr dripu I*.^, er hann
bafü ort um Ujalta (beim Leiobenmahl brachte
Oddr BreiMrffagr das Gedieht, welebes er auf
Iljah i^c'ilichtL't hatte, vor) als episch ausweist.
Daß bei den Germanen nicht nur am Grabe
berühmter Persönlichkeiten Lieder epischer Art
gesungen wurden, sondern auch am Grabe ge-
wßbnliclier Sterblicher solche, allerdings lyrimlur
Art erschoUeu, aobeint mir die aüttelalterliobo
latebdeobe Fl«ietai>DiobtQog m beweisen. Aber
die H. Spriiif^iT ♦) oiiigL'liuiulur jjtliaiiiltU hat.
Diese Plauctus (ToUtuklagcn) sind echt volks-
tümlich, von onbekanntMi Diobtem vevidtt»
zeigen häutig Hcfrain, der ihrem volkstümlidien
Charakter entspricht und wurden in den Trauer-
versainmluDgen gesungen, wio die erhaltenen
Molodien «nd mehrece Steilea in dm Iiladeni,
welche auf öffontUcheu (Icbranch hindeuten,
beweisen. DeutUob epischen Charakter zeigen
nur wenige, so der Pbrnotne nnf Foloo von
Reims (X. Jahrb.) und der auf den Normannen-
heraog Wilhelm I^pgaobwert (gest. 843), wäh-
rend in den nndeien (aof Eriob Friaul [799 J,
Karl den Großen [814], Abt Hugo von St. Qnentin
fS'i41) rnclir das lyrische Moment dor Klage
Lervortriu, was dann bei solchen Plauctus (auf
Beldrie, BiMbof von INUe [1180], Konetutiiis
eti fjixciiil [XI. Jahrh.|), die sich .mf private
i Verhältnisse, besonders auf den Tod von Freun-
den, welehe Mat bervomgnnde Bolle spielten,
ber.iehen, beeonders auageprägt erscheint. Wich-
tig sind ilire typiaohen Gedanken und Ausdruoke-
weiseu, die Iwnte noeb in nnaeren Totenliedem
Tockommen, nimliob; ») din ÜbertNlbnng dar
') Die Belege l>ef Joh. Frltiner, Urdbog ov«r
dvt gümle DorsIcH Sptu^, Kii. I, S. i.Mib, KspsslMgNn
188«, ». V. vrfidfRpa ut.a t ifikvwii.
-) Ii :i. O. 8, lai.
*> LaDdniinialxMc, III, Kap. 10.
') Dan altprxi^'cjnzaliicht! Klagelied mit Ki ilu k-
■iohtigiuiK der varwandutn LiterMurcn, 8. liS^ Uvrlin
laes.
oiy u^cu uy Google
Germanische Totenlieder, mit beiioiider»'r Rcnicksu'liitisritng Tirol».
160
Klage, Ii) i1i r Aufruf zur Klage, e) die rhctori- [
•eben Mittel (Apostrophe an don Veratorbenen
md a«B Tod), d) di« FBrbittAw DkB Bme |
PlancUisrlichtunj^' eine Piiiullele zur Volksdich-
tung gleichen Inbalta in der Valginq[>nu3be ist, :
onrdit die Vite St Adjiihnrdt von PateliMint |
Radbertu ans 836, wo nistii » i-omana latinaque
Hngua nebeneinander tut Kiugi- tibcr das Hin- |
scbeideu des Abts Adalbard aufgefordert wer- |
d«n>>
Ganz entfiprcchondc, hauptsächlich lyrischen
Charakter aufweisende Toteolieder, mOssca wir
bei den Otmataun vm ■» raebr snnehnmi, als
die Tradition und der heutige Gebrauch ebenso
daffir ■pieohen «ia die an« dem Mittetelter ttber-
KefiBiten Audrteke? khlegMenc, ebdraaing,
chireleicb, laitaano, jämorleich, wein-
toidh, dottenpe!«anj^, »elenleich fih Tottn-
lied, welche Worte schon an und für sich das
Eüageade (LjriaobeX weleiica in dieaen LIeden
anm Aiiidruck gelangt, T.nr DarBtellung bringon.
Bevor wir eiae Übersicht über die weiterea
Sehlalaale dea deutidan Totonliedea bia auf
Duaare Zeit berauf m gebeo Tersnchen, wenden
wir ans sunächst eum altprovenzalischen Klage-
lied, sur altfrauzösisohen Totenklago und zu den
altfratizdsisohen Regreta, denn dieaa dm eol-
li alte II ^Totive in sich, welche aaeh in den deo^
■«hen ToteoUedem vorkommen.
Die alt|NroT«aiafiwdie Totmiklage, planeb
(vom lat. pl.'iiictu«) gelHiißi-n, ist stets von Diob-
tmt veilaßt uod bezieht sich auf den Tod
geBebter Fmoen, Qtaoer ond aDgemefn ge-
kannter Personen Sie soll originell sein und
nicht mit den lalt-itiinohoii Klageliedern des
Mittelalter» zusaiuiuenhäugoD ; sie ist lediglich
ein Anadoft der TrauerttiDmaiig, ein nin lyri-
scher, subjektiver Erpnß, hiuter den das Epische
gaus surücktritt; nicht TaUaoheu, sondern Ge-
fUde bietet ale«). leb glanbe, Springer gebt
in der Annahme ihrer Ursprünglichkeit zu weit,
denn aie entbilt Motive, die aowoU in der
') Springer, s. a. O. B. 17.
*) Ii. Diefenbach, Glowmriiim iHtinu-gertusiiicutu
medise et inHmse aeUtis, p. Mub, Frankfurt IH57, .
a V. Denis; H. Roffmann v. Irnlleralsben« &dt-
■ehKft für c1i-ut»c)i'-'< Ah.<rtum, Bd. m, B. STCa, 184S;
Kögel, GrundriS, Bd. 'II, 1, S. 41.
*) Springer, a. a. O. 8. 11.
*) Dersulbt. a. a. O. 8. 981.
mittelalterlichen lateinischen Planctusdicbtung,
deren volkstUmUcber Ursprung nicht anziuweif ein
ist, ab in der altfraaaOeieeben TotenUage, die
ebenfalls ihre vrllchTil m'iche AbsL-ininiiing nicht
verleugnet, anzutreffen sind; mithin liegt die
Annahme adir nahe, dafi aueb rie anf einer
volkstümlichen Grundlage beruht, daß ihr Kern,
ihre Motive volkstümlich, daß die altprovenza-
lischen Trubadurs uui- ihre Verfeinerer sind,
weldie aie dem litanuriaeihen PnbUknm nftber
brachten. Alle, üchon die ältesten Lieder aus
dem XII. Jahrhundert, zeigen folgende drei
Betlandtefle*): 1. Klage «bar den erlittenen
Verlust, 2. Lob des Verstorbenen, 3. Fürbitte
für seine Seele. Selur aelten sind in 1. erbau-
liche Betrachtungen anantMUaa, dann dieaelben
widersprechen dem triaebail Bluo der Troba-
dors*). In 3. werden auch «ftordie .A.rigehr)i it»en
und das ganze Volk bittend eingeführt; nulist
der Sündenvergebang fdr den Yeratorbeoen
wird auch um einen Ehrenpbitz im Paradies
gebeten ; oft werden die Freuden der himmlischen
Seligkeit, in denen aidi dar Teratorbene non
befindet und die göttliche Fügxmg, der allea
Jjcid entspringt, als Trostgründe angeführt').
Das provenzalische Kbigelied beeinflußte wieder
die bebriliaebe IMdiUing der provenzalischen
Juden, die aUitalienische Lyrik bis ins XV. und
XVL Jahrhundert, die katalanische Kuustdioh-
tnng dea XXV. ond XV. Jahrhnnderta and ^
portugiesischen Laraenta4;am *).
Die franadaiacben Klagcgediobte dea XIV.
und XV. Jabrhnnderts geben anf die y(di»tAni-
liehe lateinische Dichtung auf französiaoliem
Boden /.iirück, liiiiigeii Huinit durch ein Verbin-
dungsglied mit der Toteiiklage in der Volka-
apniebe anaammen; aie gehSron der niolitlyri*
sehen Dichtnng an, denn sie sind mehr c]>i«.ch-
erzäbleudeu Inhalts^). In den allfranzösischeu
cbanaona de geate lat es atehender Bnmeli, den
Toten zu beklagen, ihm einen Nachruf zu
widmen«'). Auch diese Klage zerfällt in drei
Elemente, die jedoch niobt immer beiaammaii
') Springer, K. Irt.
') Uerüelbo. 8. J'i,
") D»T»flb«, 8. S3f.
I)er»Hlb-, 8. 41, 4« IT., 4» ff.
') I><Ti!flbc, S. 41 flf.
,1 iMt'i Kimiticrmmin, Di" To<«iiklag<- in den
ftltfnuia. oliaaiotts de Kette, H. 100, Bfrliu UW.
i^iy u^cu uy Google
S. K. Blftnm
so Müi bi«iiolMDt 1. ditt Klag« tttMr dm «r-
litteoen Verlust, 2. Lob des Ventorbencn,
S. Ffirbitta fOr Mine Seele*). In 1. finden sieb
kein« morAlimarandeii Betnehtungen, dm ^e-
selbeo m dcD IndenicihAftlicbeu Schmerzau»-
brücheii nicht stimineti, «^oniliru meut Anklagon,
während Gottergebuug selten vorkommt *}. Das
Lob d«a VeiratorlMnm wird in 8. mir dnndi
all!j;»iiuiiic Aiisilrili'ikc gfgc1»fi), er gilt als Muster
der VoUkommculicit*), nur die ohanwM der
Verfalbwdt weisen dem prnwiidea KMihnif
einen immer größeren Kaum an *). Die Für-
bitte drückt sich darin aus, daß man wQnsoht,
Gott möge die Seele gnädig aufnehmen, ihm
die Binden verzeihen, seine Seele retten oder
•ebül^fn nni! ihm das Paradies verleihen
Merkwürdig ist, daß sich ä., obwohl ee der
wMügU» AlMeUaft ist» ebenio «ft «a Aafange
als z» Endo findet •). Der Trost für die Ilintei--
blicbcnen liegt darin, dafi der Verstorbene nun
•clig sei, daa heilige Abendmahl empfangen
habe, daß Gott seinen Tod wollte, daß alles
Irdische vergänglich sei und daß der Toto durch
die Khige nicht mehr lebendig werde').
IKe atoframOdaelmi xegMlii, wddw oOonbar
gon; li >.hen Unspinngs sind '), sind Absohiods-
worte eines Sterbeuden, worin er »einer Freunde
und Verwandten, die er anrlUdLÜißt, gedenkt,
für seine eigene Seele bittet und Wünsche für
das fernere Wohl der in der Ueimat sarUok-
gelassenen Lieben auaspriolit*).
Fassen wir noob einmal küra aUea, waa deb
für die Totenlit'k'r der Deutschen ergeben hat,
sttsanuueu. Die Totenlieder, allgemein mit s es u -
aiao', einer Konform von aiaeaang, beaaioli'
nct, werden Viei di r T.cii lu'iMvatlie, beim Be-
grftbnis and beim Grab zum Vortrage gebraoht
Ihr bhalt ist ja aaob dem Orte, wo ale vor-
getragen werden ToA je nach der Pertiünlichkeit,
der sio erklintreti, vorscliiodi ii. Ttw T.iedcr bei
der Leichen wache, mit dem Ausdruck dadsisas
>) KinmerttaBn, B. 109.
Ö Dert«lbe. H. iu«ff.
*) Dernelbf, 8. 109 ff.
*) Dt-niellie, «. IM IT.
') DcrsiUbc, 8. 116 ff.
*) l)er»elbf% S. 120,
') I)>»r-ie!bf, S, 121 ff.
') <; i'ir,-^, üxtr kiu de )a Ohanaoa de Solaad,
f. 91, not. 86. Pari« 1893.
*) Simnermaaa, a. a. 0. 8. JS4&
beaetebnet, entbalten die Beselmibwng dar kflof-
tif^uu Scliicksalt.! des Toten; werden sie mit
Tanz, der zur Abweisnng der bfieen Dimonen
dient, begleitet, so beißen de aeeapilea^ Die
Lieder während dis l'>L><>;i.i)uiiBse8, deren Inhalt
vielleicht auch teilweise mit dem dir Lt«dcr bei
der Leichen wache übereinstimmte, und beim
Grabe bsw. Boheiterhaofen waren entweder 1.
episch-preisendiT Xatiir, wctin hie einer hervor-
ragend eo PcrsOnliobkcit galten oder 2, lyrieohr
klagend, wann ein dofaober Mami wa Giabe
getragen wurde, wobei jedoch das epische Mo-
ment im Lob, wenn auch in bescheidenem Maße,
zum Anedmok gelangen konnte. 1>er Inhalt
war wohl gegeben durch Klage und Lob, wobei
in 1. lit./.ti:rt'.~, in 2. erntpre«! mt'hr im Vonkr-
grunde stand. In der christlichen 2eit wird
wohl SBoh Booh die FSrbitte hinxngekommeti
sein, wie Parallelen in anderen Litt rnturen
zeigen. Überdies entwickelten sieb in cluist-
liober Zmt noeb jene Lieder, welebe den Starbau*
den bzw. Toten sprechend i itiführtcii, Um TOD
seinen L:cd>L-ii .\1>9o)iifd iM'liinen lassen nsw.
Da im Cbristentuiu iur Lieder solchen In-
balta, wie ala b^ der Leiobeiiwa«lia gaaaBgaa
wurden, kein Platz nielir vorhanden war, m
versohwandeu sie allmählich und an ihre StvUo
traten IMar episch -preisender «der lyriaob-
klagender Art, auch regrets, so daß im Mittel-
alter und heute kein Unterschied zwischen
Liedern bei der Leichenwache, beim Begräbola
und beim Grabe zu maclien ist üeder jeder
All können bei diesen drei Gelegenhoittn er-
schallen. An diese Lieder bei der Leichen-
waebe erinnen inhaltUeli iror jena Uedar,
weicht! von don Iliuimelsfrendeii und diu vier
letzten Dingen handeln, die Zukunftslieder
und jene, welobe die Qualen der Seelen im
Fegefeuer beschreiben, die Seelenlieder,
welche woli! der mittelboebdentsebe aelenleieb
ßchon ineiuL
thk inbaltlieh «b üntecabhiai awiaoban den
Liedern bei den eiii/ilnen ficlpgeiiticit«n nicht
beetebt, so ordne ich die Belege für das Fort-
danem dieser Lieder bm üia JLVUL Jabfbaodert
chronologisch an, wobei jedoch die Lieder cpisch-
jtreisenden Charakters, da sie aaf Persönliob*
kalten gehen, somit in das Gebiet der bistorl'
sehen Volkalieder ftUeo, Sbiigana aaob malst
i^iy u^cu uy Google
flOTinuiifllu Totonlieder, mit beaonderar Berfleloricbtigimt,' Tirali.
ISI
TOiu Leiobeob^äugoiMe abgelöst sind, weg-
blalben« 4^ ihnen rin« eigöi« Uniemdiaag
gewidmet werden soll; nur dio Lieder, welche
für die gew<ifaiiliobeQ Sterblicbeo gelten, finden
in diMMn Veraeidinnw Anfuhin«;
\1\ . Jiilirli. In einer Nürnherffcr V>Ti"irdrniii|.' heißt
e*: Man so) mach mit giMSlig vber di greber niobt
Hier geben dan 8o inita di kfdl läget (Homeyer«
a. a. O. S. 112, Nr. 15).
1406. Iii dietom Jshru wnrde in Schleflien ein
TotPDtttax aufffeflihrt , der mit lautoui Juhcl und
Jauchz«n liegnnii : pl"tzlioh fiel ein Jüngliu}; mler ein
MidiilMn in Jtod«a und •teUte «ich tot, woimif die
Mirik Tentnmmte and von aller Uppen deinpler
TeCenftMuf eiwhdll 0l«liveb*l, a. a. O. 8. ]S8)l
t4aa «leb wSIt, daB kb dobetme wir*, too
Heinrieb tou Louffenberg (L. U bland, AHebodi- und
ld«d«rd«atiiche Volkslieder, Bd. II, Nr. Sffi, 8. 868 ff..
Slultpirt latS; K. M. lioiuiip, All.l.MitscIirs Li.'.I.t-
bucb. Nr, 660, S. 7B»j f., lA-iy-zit: Hr7; K r k - 1!... hm e,
r>a)jt»ctii'r I.iH.i..-:h'Mt, U>1- III. Nr. L'IT.'., S. Ml^i. l.fipxig
ItÜM.) Daa lAtid, um echter Aus, huck (ier uiilteldter-
lichen Todmaehnaucbt (S<-liw el.« ]. ;i. :i. 0. ^. iJ:iUf ),
hat die Form eines Gesprüctit;» u:i<i kutm «ehr wohl
bei der Leichenwa«he ab];esuD|f«ri worden «ein.
XV./XVI. Jahrb. „Hab vrloub, valuche weit*
(Pb. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied, Bd. II,
Mr. laao, 8. tm, hmüg ia67> Eia AbwbiedaÜMl.
1514. VediaTlto^lLBftbme, e.a.a»r.647L,
a 7Wf.; Erk B61iai«, «. a. a IM. IH, Kr. tlM,
8. SM f., ]894; B. FMherrT. LtHeaerea, Deataidiea
Uh«o im Volksbed um 1590, Nr. 147, 8. 428 fl., Statt'
grart \S8^; II. Hoffmann v. Fallernleben, 0*-
»chichte des deutschen Kirchenlieder Iii'! :n:r Latbers
Zeit. 3. Aufl., S. .'!24fT., Hannover 1861. Knie Nürn-
l"Tt['T l\ii-cheiiiir<lmiii^' uuH hi'H.Vf^t , (iiiü es bei
RegiiiLm:>s«ii gtäuiiguu werdea hoü (II uf f ii<unn,
Mr. 177, & 324).
1631. Sieben Lieder der böhmiRch - mahriacben
Brüder Begräbni»!"'ii . alle- von Michael Weilte vor-
fafit. (hniater aueb »Noa laAt ito' den Laib bt^traben"
(W ickeraagel, a. a. <k Bd. III, Nr. WS bis 899,
8. SmS., 1670).
1536. ,Ich mg' ade, wir zwei, wir mftMCu ächui-
den* ^Oniteriiebe Geiebieibten, Segen nnd Legenden,
aefaet ebem ABkaage tob YoOMiiedeni md Sprüch-
wartem, 8. 9811, NfiMtar 18»). Ei« Abtubieddied
eiaae Wiedertiaftve vom Leben.
1641. .Nun laBt uns den Leib Itegraben*, von
Miebael WeiBe (Goedeke-Tittmann, Liederbneb
aa> dem XVL J ihrhiiniUTt , Nr. 13. S. 207 f., I^eipxig
1S67.) Schon IUI Ix'kuiitit 1^. oben]; aua 1544 bei
Krk H.itime, Bd. III, Xr. -JH.h. .^. »>y.it.. 1894; aus
Ititjii l-ei W. Baumkur, Ihi» k;i1hi>lii.'lie i)eiitiM-he
Kucheiili.'d in leinen Siiii.'\vej~eii . If'l. II. Nr. :t:i.-^-
S. äädf., Freiburg i. B. 11^). i>M Cbm-MlieiiUtiu »tiu-
dcn lieh darin an die Oborlebendvu.
XVr. .Inhrh., erste Uidfte. Wie der T»d »ber-
«nuil.n Wirt (Wackernagel. B.l. III, Nr. 1818,
8. 11371., 1870). Kill li«<richU»ndoN Litn).
Fünf TodesLi tnielitungen von NikotanR Hernian
(Waekernagel, Bd. IH, Mr. 1448 bie 1462, ».lilSafi.,
18n). Ein Teretorbener triebt
äaMt tu itoilwuBli^i. M.9. Bd. T.
I 1565. „O Welt, ich niuB dich lawien" vnn Jo-
I hannea Hesse (Wackernagel, Bd. III. Nr. 1 UO. S. (^52 f.,
• 1870), Kin Kontrafakt von „Innsbrin k, ich muß ilii^h
lafsen"; ein Abachicds- unri ^Inhiniiiuslieil.
i /wäiiiegräbnisliedervoti^iiieiittu lriUer(Wstc'ki3r-
I nagel, Bd. IV, Nr. 121 f., S. 68f., 1874). Betraohleud.
1550. „Gott schuf Adam aus Staub und £rd*
von Job. MathesiuD (Wackernagel, Bd. DI, Nr. UM,
S. Il.'i4, 1870). Der Tote spricht.
1561. Ein Trostlied von Johaunm Heaaa(W aeker*
nagel, Bd. IV, Mr. 967, S. 17«, 1874).
Eiiie Obetielenng des Rymno« »Jeai Bioeila
. qoieeee qaenla* von Aar. PMdiBliaa, dar 1888 aoeb
zweiaial «ad 1(88 aad 1678 van Abiabam mrieb «Ott
Cnnacfa aberaatct ward« (Wnekeraagei, Bd. IV,
Nr. 978 bia 8BB^ 8. Iftl fl.. I874]i TtaelHeder.
1888^ fiae Beweinung des menschlichen Leliens
TOO Johanne« Hero« (Wackernagel, Bd. III, Mr. USl,
S. 789, 1S70). S[>rh:\>\ uUer die Vorgängliehlliail daa
Iniisohen und luabut iliis tJberl«l»nden.
1663. Ein Bvgrübniiilied ati* Nuriihi rir (W:ii ker-
nagel, Bd. IV, Nr, 25«>, S. 30ö, lti74). l>er Tote spricht.
„Wenn iiiein Stiiihliein vorhanden ist" von Niko-
laus Uertnau; bis heuU) Begribnialied (Böhme, a. a. 0.
Nr. 650, S. 765 f.).
1567. „Ich das elend raensehlichs leben' (Biam*
kor, Bd. 11, Nr. 345, S. 313, laSS). Betrachtend.
157«. »Mb bfirt, jr aUerbebatam mein« (Waekar-
nagel, Bd. tV, Nr. 1888, & 879, 1874). Dar Tote
aptiekt
1878. uDao leib tbb bb hegrabaB leat*; ebte He-
arbeitaag yna Aaibroa. Lobwaiaar (Waekeraagel,
Bd. IT, Nr. 1996, 8. 678, 1874).
1B8S. Begr&bnislied von Johannes Leon (Wacker-
nagel, Bd. IV, Nr. 677, 8.492, 1874). Betrachtungen
über lins Swrlien und die Auferatehnng.
I XVI. .Iiihrh. „() Sonnen schön, edler Planet*
(Wackertr.i'.'el. lir). V, Nr. l .&7,8. 1313ff.. 1877).
Ein Ali^i-hiiMliliL'»! mit Muhtiunii un die Überlebenden.
19bU. „Chrislii-< i^i mein Leben, Bterljeii mein
Gewinn" (Krk -Böhme, Bd. III, Nr. 2lti6, 6. HÖ2f.,
18«4).
1017. „Der grimmig Tod mit seinem Pfeil* (Krk-
Böhme, Bd. III, Nr. 2151, 8. 848 f., 1894; Böhme,
Nr. 619, S. 768). Ana 1619 bei Baumker, Bd. II,
Nr. 329, S. 302f., 1863. Noch zu Ende des Torigan
Jahrhunderts in der Ightuer Spraebinaal in lUUmn
übUcb (Willibald Müller. Beitrige mr.TalkibBda
darDenlaebeBinlUhran,S.899,Wiaal88qi Abadiad
vom Labaa bH HahBong.
im .Sag, waa hilft alle Waft« (Baumker,
B<L II, Nr. S4^a, S. 317, 188S; Krb^Böhme, Bd. HI,
Nr. 2147, S. 843f., 1894). Aus l&IS bei P. Bahl-
mann, Münaterlikndi<u'lie Märchen, Sagen, Lieder und
Gebräucho, S. 206 Mmist, ,- 181)8. Butnieht. ua.
1624. „Ich hui» mieh <.iitt ergelien- <\V;irker-
nagel, Bd. IV, Nr. 71.'i, S. f>Ji'. I-Ti,. 1 1. r T..te .|e leht.
1628. Ein Seelenli«! l Ii ;i u m s e r, 144. 11, Nr. 356,
S. 324 f., 1883).
1637. „F.a ixt eit. Srm,;tu-r, heißt der Tod"
(Böhme, Nr. öf^i. s 7'iS ; , mit Lii. für die »[witiTü
Zeit; Erk-Böhme, Bd. III, Nr. 2162. S. 84»f.,
mit Lit., miy Aua 170.5 bei Biiiimker. B<L11I, Nr.988^
S. Se», i ana noeb ap&t«w Zeit bei F. H. Böhme,
Volkatümliolie Lieder der HeataidwB iai XVUI. und
91
18t
EL K. Blftaml,
ZIX.Jd>riiaiid«rt, Kr. 772, S. 591, Leipzig 1805. WiiHe
imnt im Junnu- 1637 lu Bagfuirani bai eiiieiu
LaieliMibc^gnii getuugra (BSSa«, C tM, Aam.).
1910. SehwwMiiUod ««r ima T«a» (J. W. Fi^i-
hnr Ditfortb, DratMÜM ▼a|]»> and OeidfaNiiftfts-
Ueder de* XYII. uud XVIII. Jahrliundert«. Nr. 274,
a 882 ff., Kfirdlingea ltS72; Fräiüdtoh« VoUiitioder,
lt.l. I, Nr. 6g, 8. laBf,, Leiptig 18M)b Der Stallende |
(Tote) »iirifht.
li'-M. „h-h \\g jetüt (In vnd Bt«rb dahin" (BÄum-
kttr, lid. III, Nr. 226, S. 291 f., 1891). Der Stflrh<nido
(Tote) K]>richt.
1668. ,.lpüiio, uK'iii.' Ziivpriieht" (£rk-BOhuio, 1
Bd. III, Nr. L'l'i'J. s. sr>-,, i-^i-i). Auü 1786 bei Bium*
kor, Bd. Iii, Nr. 235, t>. IH»1. |
Ulfa. „Ell muB Dun »eyn, i<*h gili mich dreiu" '
(Öiumkor, Bd. II, Nr. 828, S. 301 f ., lim). Der Tote '
aprivht.
1670. ,Uie lieg ich armee WArmalein" (Bftawker ,
Bd. III, Nr. 22a, 8. m, im). Wird ITBS fllr Bkm-
b*ig ^ B«grUMu«IM Mwäuit. Der Tot« Rpricht.
Bei dao ProUrtmtMt nhon 180B baxen^t (Wacktrr-
Bd. y, Kr. «31. 1677).
1079. .Hein' Wall A^brt ich voHrndot baV* (nSiim-
ker. Bd. m, Nr. 229, S. 294 f., 1891) ^Vlnl ala
protestantische» Uet^räbnislied schon 1641 erwähnt and
soll iupr>t bi i (Jt'r (iedäobtniifeier in Ehren GuHtsv
Adolf« in Krank; urt a. M. 16S3 i^pwinron wonlpn sein.
Der Tote >|iiich<,
1791- /w.n SveieiibtHlt-r (Bausiiker, Bd. III,
Mr. 'm t., S. 2'.i7. 1891).
17<i2. pliuhig ilt de« Todaa SeUammer", von
Emilie Harms (Böbae, ToUnUbniidw liedar, Nr. 77A,
8. 693 f., 1895).
1782. „Entnotilich bittrer SchmorE* (Ditfurth,
Volke- UDd GeMUidnftalioder. Nr. 278, S. «89, 1«7S1;
B&iiink*r. Bd. nt. Kr. SSS, 8. 9Wf., 1891). Dar
Teto epicicikt.
1791. ,Ia Gnbe iit Ksb*, dram wanken . .
von W. Cteilt&lkLtngbanKll (Ii. Erk, Neue Samm-
lung dcataeher Volkilieder, 1. Heft, Nr. 2, S. 2, Berlin
l»i41: Böhme, Volk«t«liiilielM Liedw, Nr.770, B.fi89f.,
18Stö). Betrachtend.
Bovor loh tnklh d«m Tot«Dli«de dm «us-
.rtheiKlrti XVIII. nn.l des X!X. J.'ihrhundertfi
zuwende, möchte ich der aogcuannfcen B«grttbiiii-
gedUsbto de» JLVIL Jshrbniiderto noeh knn
gedenken. ILiuptBldlliob C htistian Hof man von
lIofni:uiiiw:ildau und die ihm Nuchstrihf nden
(üweite acblesische Dichterediule) liebten es, uiif
den Tod B«bMteb«od«r PerMoaii CM^^enlitHa-
gedichte zu verfa*8on. Solrlu' Geflieht.' konnten
auoh gegen Bezahlung erhulteu werden. Im
Inhalt, im Ton, im Aufban nnd in ibrem
ganKuti Charakter uutcrscheitlcn sie sich nur
sehr wenig, so daß dU ent»preobeudi'n Gc-diohte
llofmana, filier irelobe Joaef Ettlingcr') eio-
') CbristiAtt Hofman von ]iotinan«irald*u, 8. 3« ff.,
Bjdle R. 8. I8«t.
gehender g«haiidflte bat, ab Httttar llfar aU«
underen gelten kOnnail. Ihr Inhalt sind gang-
bare Botrachtnngon Ober dir Vortrfinji^liclifci'it
alleä Irdi»chcn, durchsetzt von einem Wust ge-
qnlltar nnd bomboatieebwr FbnaaB; nvr aalten,
wenn e« sich um den Tod «ehr tetinr Pfn*onen
hiudelt, finden sich HerzonstOne wirkliulier
Tnuier; ein «nd deraalb« Godaaka wird un-
zählige Male wiederholt, variiert und umschrieben,
die venohiedeBBtem Kinkleidnngen werden ver-
aaebt, dodi Immer riebt man, daß der IKobtar
mit seiner persönlichen Bmpfindung nicht be-
teiligt ist. Gerade dies ist der Unterschied der
volkstiiinliobeu Totendiuhtuug gegenüber, welch
letKtere atata Gattbklfoe anaebllgt, atea mitten
in der Sache steht, so daß, Miiui :\wh viuf
Gleidtbeit der Motive, die ja in der Natur der
Saoba fiegt, vorkommt, von einar BaeiiifluMaBg
der Totendichtung des XVII. und XVUL Jabr*
hundert« durch die Dichter der zweiten schlesi-
soben Schule nicht die Kedc aeiu kann. Kunst
ond Katar, daout aind die baidas Kebtoigan
genau bezeichnet
Fragen wir naoh dem Fortleben der Toteo-
liader, ao aabcn wir, daS bia beota in dam v«r>
scbiedensttin deutschen Gegenden bei der Leichen-
waobe, w&brend dea Lekbenbegängniaiea und
b«m Grabe öboriiehe Lieder gelungen werden.
Die Sitte der Leichenw:»cltc Ui hmie noch wie
im Mittelalter») weit vcil)ri iiii; in grin?. Süd-
dcutevhland und auiHheiu hinauf bis znrEifel, in
den Urkantonan der Sehweis, In l>eiitaob-OBter-
rrich und in SiehcTiViiii-gcn findi n wir sie*); früher
war sie auch in Norddeutsoblaud bekannt >). Daß
bei ihr gesungen wird, iat ana StaiaraMTk*) ond
BBa Daataeb^ÖMeiMiab *) an balogao. Zengidme
') A. Belivlic, Daa bMadie Laban aar Bait der
Minne«nger, Bd. II, 8. MT, Leipair I8M1
I ') B«bw*bel, a.a.O. 8. 148; Homejar. a. a. O.
8. 15S Und 155; Schtaaller-Frommanu, Bairisohes
' Wüirterbucli, Bii. I, 8. 1484, g. V. Leich, Mönchen 1878;
K. U. Meyer, Ueutache Volk^Viiuif. S. -^Tl; (renn.
Myth., S. 72; BadUche« Volk>iI> b. ii, S. .'iSa, K. h. liuch-
UkIx, DentM ln-r I iivi. i tli. hkeituglaube, 8. 194, Iterlin
1867; Wiliitmld Mull"), u.it.rit^ zur Volkskunde der
Deutschen in Mähr* li, S. y.u. Wi.-n t69S; 0.8obnUer>
a. a. (). I. Teil. 8. 51 tt., Kroiijtadt 1S93.
') Homeyer, a. a. O. S. 147 u. 15».
*)B<>sa Fischer. OstateierisoUe» Banemlebeo,
8. 48 ff.. Wien 190».
*) Nagl-2eidler, DeuisshBrterr^iaoha Lit«Ta-
tttiKciwhiefate, Bd. H, 8. Wiaa IM».
oiy u^cu uy Google
Germkniaeho Totenlicdnr, mit besonderer norüoksiohtigonjr Tirols.
dafür aiud auch die TotoowaobÜieder aus Obw-
frihHliwi In lUhran'), dk »tudi ib Stukrauurk
beluont sind*), ein Toteowaohtlied aus Haag
in NiederOcterreiob ■) und eines aus Donner»-
bacbwald im Eansgebiet (Steiermark) in meiDem
BmHk, das im Anhang mitgeteilt wird. Kin
;«ndf>rts Toten wachtlied aus Sti'ii-i innik *) scliil-
dert das Kraukseiu, das Sterben und liegraben
maä etelit w» im ianigaten Znaammealiang mit
ilfin weitvL-rhriL-ititeii VolkhliiHle »Das Sterben
ist eine harte Ikiße** das denselben Gegen*
itattd behandelt, uraprünglioii wobl ein Toten»
waebtlied gewesen, jetzt aber ganz von den
Tjeichenbogängniasen ]os<relöst ist. Auch fQr
Salzburg sind Toten wacliiliodcr bezeugt*), aber
kaiae «iHlteii. Zn Uwen eehmnen »noh die
xwei von A. Iliuiffen') ntis Hottschee mit-
geteilten Sterbelicder gehört zu haben; dAS eine
(Nr. 36) aohildert den Voigang toid Btarben
bis zur Beerdigung, das andere (Nr. 37) ist ein
Abeobiedelied dee Sterbenden von seinen Ver»
«■niteen. fioldie AlMeliledsKedcr, welehe sowohl
bei der Lcichcnwachc lieiiu l>ei;r:ibnis ge-
»iiiiir«n wt'rHen können, siud auch noch aus der
Bukowina"), der Schweiz') und aus Schwaben'*)
beknni.
Waliifiid dt s Ri graiinisses und lieim Ixsichen-
lieginguis wird gesungen. Sohilier läßt in den
•RtabcrD" (& Akti 1. Biene) dem FVui darab
*} r. r. Kehl, Dse «mMsoIi* TdkiUed, Bd. m,
& Mff. ■. 101, iwi.
■) Agnes Stoek, ctsade. Bd. m, M, IMI.
^ rr»Bs Preaaiert Dss daetsshe TolkilUed»
Bd. m, 8. tt. iwi.
*) A. t>eblo«8Hr, Deut»rliP Vnlkalinler au« Kteier-
mark. Nr. 8, H. II f., Inntbnick IHSl; Krk-Uähin«,
iMiivrhtT I.i.Mi-rl, .rt U.l. III Xr, 216», 8. »5« f., I»»*;
J. N. Futii« Ull i I'i niiz Kii-!<l-.ii(,'flr, Volkulieder «u«
der Bteienniirl.. S. 74 f.. Aut-stiuri; 1 "'.iTi ; I'. K. Ilniiegger
und R. Ucuberi);"! , V'^lktlieder au» tiusiermark, Nr. 7,
8.7, I>e«t 1H72; nach bei Jacobuwskl, Au»
d«aUiab«r Seele, S. Mirnli>u 1899. Hhgedruokt.
*) VüLKrk-Bu), III»', D. iitticher Liedurliort, Bd. III,
Nr. 215« bii Sias, 8, 8&SS. ntit Ldtenttar, 1894.
«) M. V. s ft i«. BnfaibeiRMM TolMiedsr. 8. TID,
HelslNirr l«e&.
0 Die daiMhe Bpnehinsd Oottsekes, Vt. Mt,
B. mt. VfL nach 8. M. Oiac Mt».
■> F. Ketndl, Bsttsslnr. 4. Ter. t TaUMknadak
Bd. XT, 8. «78^ Xr. tt, INS.
■) h. ToUsr, BehwrtterMhs YelksUedcr, Dd. I,
Vr. 16 f., 8. Mit., Fntui-ntHd 1882.
■*) E. M(!!er, Schwitbiicbe Volki>tieder, Nr. IM,
H.U»r., B«'rUn 18»; A. Virlingtir. Hebvrlbisebs Volks-
U«ai>r, Nr. 3U, S. &7 f., Fraiburg IM*. i
Amalie zurufen: i,Dm Totenlied muß noch in
dehen Ofarm ntnrnieb, dee ddnem Vnter m'
Grabe hallte" und in Bfllgtt* Rl4onove'',
Strophe 22, heifit ee:
Naeh Xittentaeht beirmbt den Leib
Mit Klang und Sang und Klage
Beim Hineinheben der Leiobe in d«:n Sarg
»ingen in protcstantisoben DArfem Iladens die
Schulkinder'); in Bimonewald (Baden) nehmen
die Träger ticn Snrg unter einem Trauerchor auf
die Achsel während im Egei-laud '), in Mähren * ),
in Biebeabilzgen') nnd in BnnnMliweig*) von
den Sängern vor der Sarghebung Lieder ge-
sungen werden, in denen (Egerlnnd) der Tote
von fleinen Vermindlen nnd Ftreunden Abedtied
nimmt; während des Leichen/um^ uiul Iwirn
Grabe singt in protestantischen Dörfern Badens ')
und Siebenbürgens*) ebenfalls die Schuljugend
LiedfliV Js MlbM der AHoneetenbeenofa der lOider
am Friedhof endet in Radon mit oineni Tjed').
Solche Lieder selbst sind einige erhalten. Wir
bsben mn Ombfied mm TnigtA in Steiemuriti*),
ein Kindergrablied") und zwei Begräbuisliedcr
aus Steiermarit >*), von denen das eine bei der
Kirohentfir, dae andere brim Grabe gelungen
wurde, aus Steiermark auch noch weitere Lieder**),
elf Lieder aus der Diöwse St, Pßhen in Nieder-
öeterreidi >*), drei Lieder aus dem Bgerland ■ '),
«nea ant Siobenbflrgen ^ worin der Tote apriobt)
z wei ana IVanken >*), von tatan daa eJiie «in Hobo-
*) B.~KrKe7er. Beffisehes Telkslebsn, 6«0.
*} Heyer. a. a. O. 8. «M.
■) 8. Qriner vad A ^ohn. Otar di<> utfiim
Bitten nnd OcMUuih« der KguUbtätit. 8. «o, Prag laoi.
*) Willibald Mliller, a. ». O. 8.H91, lM».t.
') G. Schiiller, a. a. O. U. Teil, 8. 1« und U.
*) B .\iu\r-.', ßraansohiMitsrVoUukniidsb aUft,
Braunschucii: ikim
') Meyer, n :i. Ii. S 594.
•) (;. Schüller, ».a.O. II. Teil, 8. t«f.; vgl. 8.4<tf.
•) Meyer, S. «Ol.
'•) A. l'oich, Da» deulache Volkulied, Ild. IV. H. 37,
1902.
") A. 8ebl'.»»ur, a. a. O. Nr. ."»So, 8. .188.
") Kurhü-Kieilinger, a. a. <>. 8. 76 ff.
") A-Hohloisar, ZeiiacUriCt fUr Volkakund«. Her-
ausgeben von Vsokeasttidt. Bd. U, a IM t. All, 1B«0;
JL Hilber, aetaagartsa, Bd.XT, 8.tl»,
J. Oabler, Os*ft&lit VoHnlMer, «. Aufl.. Kr. SM
Us 4M. 8. MSff., BegMistatf UMl
**) Job. Baehnana, 'Unser Egerland. Bd. TX,
& 81 C 190».
'*) P. W. He hu st er, a. m. O. Hr. 40, 8. SS.
'0 F. W. Freib. v. Uitfurtb. Krftnkinch.- Volli».
I li«dM, üd. 1, Nr. 94 u. 97, H. 81 1, Ua^jug libh.
IM
B. S. Bl«aal,
n.«d, dM «udBi« «b UegnibnMied bt, je «b«fl
«M 8ohW»lMII*)i der Schweiz *), der Eifel»),
Braun«chwe!g *) und Scblcsion *). Volkslütnlioho
Ikgräbnisliedcr des XLX. J»hrbuodorta linden
vUb M F.]|.B«bm«<). Liedufliift liad noob
ans Mühron ') nnd Sipbonbfirgen *) bokiiimt. T)azu
kommt dann noch ein Uebeli«d aus St Peter
im SvImM*), da« kih im Aoluuig mitt«iie and
eine große Sammluug von Begr&bniHliedcm aus
der Pfarre Niederrasen im Pnstortal (Tirol,
Bb. Bruneck, Gb. WeUberg), die in swei liand-
MlurtttMi fllMirtt«C«it lind, von dtmeii di« «ine em
etwa 1850 stammt und dem Vorsinpcr Johann
Plankonsteiner augehört«, wibrend die andere,
m etwtt 1680 ibunmend, im Beitti» de* V«»-
singers Johann Baumgartner war, jedoob TOn
Joeef BeomgarUier geacbriebeo wurde**).
II. Totenlieder aas Tirol.
Die 42 LiodtT 1:^&scti «ich sv-lion lui ober-
flächlicher Betrachtung in jene awei liaupt-
grnppeo edielden, die F. F. Kohl") Mr die
Obt rfrftschaucr Totenwaohtlicder aufstellte, näm-
lich 1. in eigentliobe Totenlieder, in denen der
Tote spricht und die ieh mit Spreehlieder
bezeichnen will, nnd 2. in Lieder des Trostes
für ilic Hinterbliebenen, denen ich den Namen
Troittiieder gebe. Dazu kommt dann noch
eine dritte Gni|ipe von liedeni, die Seelen»
lieficr, wclrbo das Schicksal der armrii Stolrn
im Fegefeuer beluodelu; eine vierte Uruppe,
die ieb mit Znlcniiftelieder beeeidiiie, weil
rie von den vier ietden IHngen des Henedun
') A. Birlinger, o. a. O. Kr. 91. a ftlf.
•) L. Toblcr. a. s. O. Bd. I. Nr. 17. 8. loo, 1882;
Brk-Böhm*' TM. III, Nr. S15H. S. 855, im.
»( Si-liwt..-I, a. O. 8. 232.
•> U. Aiidre«:, a. a. O. B. 32«.
') H. Hoff mann v l'iillrvWbvn und E. Richter,
UeblraiHclM! Volkiilif(l«r, Nr. 8. Mb, Leipzig 184L>;
O. BcliKfcr, Jungbrunnen. Xr. 174, K. Bfrlin lf<75.
*) VolkntQmlioh« Lieder, Nr. 76». t>. &89; Nr. 771.
B.Mur ; Nr. 774, S. MSt
0 Willibald Mtilley, a. «. a &M9, 18M.
•) e. SelieUer^a. «. 0. U. IUI, a 1<M7 es« 41.
*) fluleneerk, Bb. DeetHb-Leadibiif.
**) IMm MdM HandseliriltoB wordeB nir ran Herrn
F F K .'il. Kii-i- v im k. k. nnturhiiituriiichBn Hof-
uiufcuui Hl Wh n. dt>*4 b«kiinnt«?u KrforBchur des Tirol<»r
Vulkuli«!»^ , in liebenswürdiisft'r Wci*».' zur Verfü|jiinjf
g«iitf llt , wofür irh ihm auch hi«T in«'in»-n vcrhimi-
Ueh>t<-n Dank
") Da« d«uiichr VoU^iiod, Bd. lU, H. 48. 1»01.
liandeln, kommt bd tmeeran Uedeni oiabt in
Betracht, findet sich jedoeil 1>ei mederOater»
reichiachen Totenliedem , wie ich an anderer
Stelle nachweise. Jede dieser Gruppen lälit
wieder Ubtefabteüangen an nod lo ordne idi
nmliolMt die Lieder übersiobtlieh en:
I. fipnebUeder. Oer Tat« ipriebt «ad «en-
det »ieb an die Überlebenden.
1, Berichtende Lieder. Der Tote bericfatst
fibRr seinen r«he>nalauf, soin j&hee Ende, Bh«r
die Verf^ngliebkeit lüte» Irdischen, Sber das
vK^lividL-n UBW.
e) Bericli ! II 'i • 1 ■« I Tni«t<-; « m-h
über im itn II Tod, denu Gott ■wollte
ich im im Himmd, wir aehen oaa
wieder usw.
«) Mit Dank an din litnturhliebeneii : Nr. 1,
2 (mit Bitte um Yurzpiliun^, ß},
3 und 4 (mit Bitte um Gebet, vg).
0) Mit oinar Bitte an die Hinter Uiebctteo:
Nr. i (Bitte am Gebet),
b) Beriebtend'bittend. Gelt, gib wir
Onads: Nr. 9.
•) Bi^ricblond-auffcrdcrndL H(irt dae,
was ifh euch «ago, an: Nr. 7.
d) Bcricbtend-dankend. (<"ti und dCB
Hinterbliebenen wird pi ilmikt.
tt) Mit dem Versprccin ii . fur <\v Htnt' r-
bliebencn Gott jtu Litt, n umi üimu
da« Ilimmeln-ii-h zu vpiM liuffi n; Nr. 8.
2. .\nf fordern de Lieder. Der Toto fordert
die HinturbliübQnen auf, au 8«m Leger an
kumiiioTi, für ihn xa boten usw.
a) A(iM Ol il< rnd-trc'stend. Wirsehm naa
wieder, Gut* w<illte e» usw.
n) lU'in aiiffiiril' nuL-trt'MiteDd : Nr. 0.
f) Mit einem Dank an die Uintarbiiebeoan!
Nr. la
IL Trost- aad Enfebnngalieder. Die Überloben-
den Bpreehen.
1. Lieder, in denen eieb die Oberleben*
den an Oett wenden;
a) Znv«rsiebtlieb-bitteBd. Herr, dn bist
diu Zuversicht; Gott, «cbcuke den Ver-
»torbeneii den Himmel: Nr. II.
b) B( I I 'liti !ul-troBtend. Wohl ist . r tot,
tlot h w:!- <hi tust, i»t Wühlg' 1:mi : .N i . 12.
O) Bitten 'l - Ii I ri oh teud. i>i'l]Ji]Mr;i i-l " t:i
der NN i4t, XU dir, o Herr, wiii ich, uunui
mich wetf von der Welt: Nr. 13.
d) überf;nn);iilieder >;u II., 3. Zunächst
wen<len sich die Hberlebenden an
Gott, dann an die (*berlebenden.
«) Auffordernd tröstend. Vater, sieh
auf dtaeoi Kind; dal es ein Bogel
iet, trüetet nns} aeob easerem Tnle
werden wir mit diesem Kinde ewig
Gott«« BamilMfntijfkpit preisen: Nr. 14.
^ Berichtcnd-auFfiirdernd, mit Kr-
{BTebuni; in Gottesi Willen. Diu Au-
wi'w.uili'ii Werden aufjfefordcrt, gnt
und riidlK-lii m baudein: Nr. Ift.
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fiermmiüchp Totenlieder, mit li««onderer Berfirkpiditigutig Tiroln.
165
2. Liciltir, in dciten »icli die Ü berlubtsu- j
Jen an die Toten wunden: [
k) Auffordernde Lieder. Der Tote wird •
aufgefordert, sauft zu nibn usw. ^
«) Auffordernd- berichteod. Ruhe
BUift, beendet sind deine Leiden, die
Fnnds bUTk «Wnari der Obarlebcmda
TsnpriditfdieStiideiaiiHidai: Nr. I6b
BoUinäinn nuift. wenn auch del&e
Itobensfreoden gvringu warw : Nr. 17.
b) Übcrfratigslieder;
n) Berichtend-tröstend, mit Clwrirang
zu II., l.: Nr. 18.
fl) A uff ordernd -trö«tend, mit Chur-
il-.iu^: /u II., 3: Nr, l!t.
y) Herich teml - :i u( f ■) nie r n d, iiiU I>uiik
(Str. 5, 6) uij.l lüitc (Sr r. 7, 8), »owio
mit übcrgfang zu L (.Str. 3 bi« 7) und
II., S (Str. 2X Eijrentlich ein Hahmen-
lied; der Kern liegt in S^r. 3 Iii» 7,
daran ai'^klioSt «it-h al« Luilvl>. idaug
Str. 1 und Ö «md aae AafionleniD(
der Überlebenden aa die Überlebenden
(fStr. J): Nr. ».
3. I.ietJ«r, in denen sieh die Überleben-
den an die Übcrlcbenduu wenden.
«) Auffordernde Lieder. Die übeiiobcn-
den werden aufgefordert , aa dia Ter-
ganglicbkeit zu denken nsw.
«) Kein auffordernd. Ocduuko der
VeiKäogliuhkeit, geh' oft mm Grabe
bin and bitte den Herrn: Nr. 21.
Alles iai vtKfflatfibih, maido d«n Stob,
halte diah berait) m sterbaB: Hr. 32.
Aaffordernd-trAataad.
1. Bain aaffordarB(l>trftatend:
Nr. 23, 24.
2. Mit Dericbt: Nr. 25.
3. Mit Vi i sichiirnniT : Nr. 2<i.
p -Wulfui-Utriiil -tM-rii-h I und: Nr. 27, 28.
b) Berichtende Ln'di r-. Aili s inuli »torbeu,
doch nur der Leib «tirbl, die {>ceIo nicht.
«} Bc r 1 1- Ii i II d- 1 ro »lend. Der Trost
liegt ini Wiedersehen : Nr. 80, 80.
c) Ü be rgangül i ede r.
m) Berichtende Lieder.
1. Berichtend- bittende, mit Übergang
BU U., 1: Nr. 81, 32, SS.
& Beriolitaid'eufiiBinbinida, nitDber-
a) ra n.. 1: Kr. S*,
ß) zu IL, 2: Nr. 35, 3G, 37, 38.
Ul. Seelenlieder. Die (^wl der nmien Seelen im
Kegefeuer wird dargtt^tellt und ihn« Bitte um
GelM^t den Amraaandan ana Hanc gelegt • die
tich nun ati Qott, Jaaea oder Maiia waoden,
damit die Qulao der atmen Seehm faUiriflit
■Ml dieielhett fttr «flniig befendan irerden,
ia im Hilimwl eiungehcn; die Abtingung '
danalban erfa^ am Feste AUerievl'-n, b«l der [
Seelenmeiee: Mr. 88 bis 4S, ;
Die nblreiolMD, vereobiedenen mid wechseln- '
HotfTC^ wdohe in deu Ii<iüeni vcurkomiuen, i
Usaeu sich auf gcwiow Fonnvla siirAokfäluren,
di« in Ibiw AUgemeiofceit wMn wb» grIttM«
R«ibe von Unterbogriflen entbaltetL Ivb ordn«
die Motive unoh den Soblagworten und bringe
nnter diflMn düs aiBieloen Vaterabteilungen
Mmt d«D Bdegon.
Beriehi Hier iit rantcbst so oatandiaidaB, ob
der Tote oder der Hinterbliebene beriebtet.
A. Drr Tot./ iH Tiuhr.-t:
1. Fr fi)\n M i 1 1 ei 1 11 11 11 nus si-iuein lieben:
'•i vunil war ich riiK'li. tiui Kriitt, ilfr ArlK'it /iiL'i'tiin. 1,1;
vKi'li' will ich n'h:i( ll iliiliiii sterben, daher war ieb ateti
I cri it, 1,^. iln- hl. r?:ikr',n]:< nte empfing ivh noch, ohne
aui (li ii Toii zu dt iikrii, 1.3; rurhtzig Jahre bin ich,
2, 2; >ti-t-< war ci iiiri:» lirmuln ii, euch, Kinder, zu
ernähran, m kleiden und ehrittiioh zu erziehen, 3, 2;
lange lobte ich um euch, jetit ist's vorbei, 3,2; »teta
wäret ihr um mich bemüht, Outt vergelte ea euch, 8, 4;
schwer scheide ich von euch, 4,3; gvim «terbe ich, da
ieh in den Himmel komme, die Schmenan qallten
mich eehr. 6, 2 ; stets erfüllt« ich Gottes Willen, daher
kann ich jetst anefa zn ihm achnrabeai ft« t; gaannd
und jung war kliide ihr« d«kMtt der Tod. 7* 1} kiwnk
war inh , hM wiing ieh, dook |etet iet allaa milwii
7, 2; hart wann die Kraakbeitatage, dach beittletaten
Atemaoga atdiwailg der ReiHt sich schon emitor, 8,2;
in meinen betten Jahren muß ich ins Grab, 9, 1; mein
Geschick ist traurig, ich lasse euch, Kinder, lum I ' il
noch unerzogen zurück, 9, 2; dreinndjcwanzit' Juhit:
lebte ich, da rief mich der Herr. 2ii, ;i; zur n-rhreu
Zeit rief mich der Herr ab, ich wur uocl« im Munde
der Unndc und auf dem Tugendpfad, 20, 4.
2. P> spricht über die Raschheit des Todes:
Unvermutet traf mich der Todeapfeil, 1, 1; vor wenig
Tagen dachte ich nioht daran, doch der Lehcnsfadan
einea Menaohaa reiflt rasah «b and klug wird man
erat an aylt. 4, 2; mverrnttlet Icam die ütnoda, gern
bitte iah nedi gelebt atwh enoh, Kfader, tat die Znt
an tom, Ml^l.
8. Allea !it vergänglieb: feder mnt sterben,
2, 1 ; alles ist vcrgftnglich, 2, 2 ; in der JugendblAte muSte
ich fni-t '), ranch vergeht alles, 4, 1 ; das Grab ist das
Ziel aller, kein Cnli rn-hiiMl ist (h.rt. 7, .;.
4. Er spricht v uu aeiuu m ZuKtuüd n m- h dorn
Tode: Ich ruhe im Gralie bi» zur .\nferFl»'hijn^'. L', 1;
Kummer. Kreuz und Leiden bringen mir dir lliiiiiin lii-
freuden, 2,3; für »h- -..'^ k<immervollt! I.< l.. ii, fm lüo
Leiden, will ich fiotr danken, ihn ewig piviseii, 2,3;
scheiden muB ich, weg nind die Leiden, der Kummer,
die Klage'), dif Lj^lrinitage, die Kwigkoit ist da, 3, l;
ein iiou<!s IjelM ti ln-t'iMtie ich nun, 3, H; au.i irt's, ich
bin auf der lU"i<ir, im (trab, f>, 1 ; leb' wohl. Well, ich
zieh' zum Himmul, 6, 1; dreiviertel Jahr' lebte ich
nur'), allef« ist yAtt vorül«i-, ich lebe in Vreiide bei
Oott, 8, 1 ; groll war meine FVaade, als jeh gleieh
naeh dem Tod im Dnaehttlitaldaid bei Gott wnr, mit
den fiigeln aang ioh »beüig't <j^8; Gott «iiieli loben,
ihm ew^ danken, daB er mieh dieser Wdt entrilt 8, b.
6. Er berichtet von dem Znatande der
BinterbliebcDeu: Trnuri-: un4l (»eküinmertatellt ihr
vor meiticr Ixiclm, 1, 4; Mniiii, du jauimerst nadweinat
') UehOrt auch zu 1.
166
Imtloi, 1.6; dtim LndeUf die didi j«bt inttm, mnd
schwer, 1,5.
6. Er «pri cht über die Welt und den Himmel:
Dia W«H hat maig RmideD, jM Leid, anoh iok habe
«• «rfkhr«!*)» 6* S} di« WeU iii Traf, im Himme]
MA mm üm ewjff, 6, 8j unf Erdca ist Not, Leid
gnd dar Tod, im wmmel iat FVcndo, owig «ehun wir
US fiort verklrirt, i>. 3.
7. Er aeig t aciae rsu h II 1 i 0 Ii k ei t: Alk's ver-
gäbe ich eaoh, 2, 5.
ft. Er »tpllt Retrachtnn j^eii im )>. ;iiu'ti ubuu 3.
uml ti ): Nicht jedi'r kimiint iii den HiiiiUiel, sondern .
nur dur Fruiuuiu, d<sr 6uud«iuretu(s, 6,4; glücklieb bin |
ich dieser Wolt cutroiincn, wo vielfl Ja dw Jngeud
der Tugend erttri»»»»n w»>nipn, ^, 4.
B. Oer Üeb«rleb«iude berichtet:
1. ÜberdieVcrg&ngflichkeit: Bald i«t vieUaicht
nach uDnere Zeit um, 15,6; deine Leiden «ind beendet,
Freuden warten deiner, 16,2; auch wir uiusaeu »chei-
den« 16^6; d« biai mal j«nam Zial, du wu die Natur
am Qiaua gpli, 1?« 1; mm wt bUn Tarb«, 17, 2; ei
iit rarbol, 18,1; tot bist du für Irdi&che«, 16bSi dein
Leben ist am, die Ewigkeit Iteginnt, jedem atobt dies
bevor, 20, 1; wann wir sterben, weit mir Gott,
alles stirbt ohne Unterschied, daher mtlsien wir steti
bereit sein, 20, 2; schnell entflieht ilie Leheu-i/Hit, ^
schnell eil' ich zum Grabe, 21, 1; '1er Ijeih ist aus
Staub, er wuii /u Stünli, 20. 2; alle? tnuO sterben,
Terweien, wie licu verdorren, es ist Adams ^k■lm!d.
27, 1; es muB sein, sonst genesen wir nicht ilurcli
Jesu, 27, 1; wie die Blumen de« Feldes schwindet
alles, alles stirbt, der Freund sucht und findet den
Freund nicht, 27, 2; seine ätimma uud yeblichkeiten,
sein freundliche« Geaioht dnii iu Grab, nie kehren
da wieder. S9, 1; wie filnman dea Faldea ednrindat
allea, dar Fiwuid enoiht den FVannd, findet thn nioht,
bald nahen Mwh wir vielleicht ditweu Weg, 2;
Jngand and Oeetalt vergeht, die Tugend bleibt, wenn
der I/eib stirbt, so schwingt sich der Geist unversehrt
auf, :t2, 2; der T<m1 ist uns gewilS, von Staub sind wir,
zu Staub werden wir, 33, 1; kurz ist das Leben, bald
ist's KU Kndii, wliließlich sind wir Wiirm«<r»j>«»i«e, 34, 1 : j
TOm Weib geboren, li'l-t .1er Mi'ii^eh um- kur/e
ist voll Gebrechen und eilt dem (jr<tt>e xu, 54,2; aucli
dich legt man einst ins Grab, 34, S; alles nimmt der
Tod mit, »It anii jung, reich und arm, über nichts
erbarmt er -^ieh. 31, 5; der Tag Und die Stunde sind
nagmriA, der Tod jedoch iat aiabar nnd anali dieh
vendumt er nieiit, M, 6.
2. Ober das Leben des VerstorbeDen: Wenig
Lebensfreuden hattest du, manche körperliche Leiden,
stet« warst du tutreijüliiift. 17, 2; er war gut, bieder,
herzlich, 23. 1; ' r ru-lele für euch. 23, 2; er war
eure l-e^l.' Stut/e, 2H, 2; lii.'r \ir: il-r l,.-il> •itt 'l^ru!!
sal, 26, 3; an der Üabrti eiüer Juiij^irua ütvliKii wir,
früh starb sie, 32, 1 ; sie war, o Herr, eine Bekennerin
von dir, 32, 3, der Verstorbene liekanute dich im
Ijeben, 33, 6; wieder raubte uns das Schicksal einen
der GnlOD, 96^1; «cb. der beate Freund iat tot, diese
Jugaadnaida eehwaad, 8ft, r, m Icun lebt« er, du
aebUgt tna Han, 35, S; der Frannd iat weg, in dar
Blftle aainer Jalm aUrb er, jeder (iuto bamint ibn,
') Uchüri auoh an 1.
S6, 1; 37, 1; die Hoffnung und Freude der Eltern, die
Zierde anaerer Bradecaafanft, voU Togeadi jönget atarb
er, 86,3; 87,8; der iMhMU iii er weK, er wm» im
allen gatiaht, 66, 8} 97, 9; Iren war er dem Bond
geben, jetrt nt er am Qnba angelangt, 37, i; ar war
ein Tugendspiege] , ein Tempel Gottea, die GaMumn
liesiegten ihn nicht usw., 3ä, 3, 4.
;>. Tb er den Zustand des Toten: Die Tränen
uud die kUguu der Fruuude wecken ihn nicht mehr
anf, die Engel trugen »eine Seele M>r Gottes Angesicht,
24,2; wenn die irdi»chf> llulle /erfullt. so bleibt der
(iliiubf, IUI I.icht thre.iit der Tote, 25, 2, :i; der Tot«
wird jeUt liei (Idtt iT'juiekt. er ist ohne Schmerz und
Qual, 26,;;; »K'!i'. hier ruhen «ehon Verwandt« von dir
und bitten um Krbonnen, 34, 9; seine Bahn ist voll-
endet, sein Geist schwebt jetzt oben, wo ewig Freada
und I<eben iat nnd atnnni die höchste Weisheit an,
86, 4; jetat iat «r im ewigen Land und eriiill die
Tugnndknm«, 87, 6; amn Ubttakat let benndai, sein
Gabt idiwehiniGotl^ wo eerigaFtande hacneht, 87,0.
4. Über den Znatnnd dar HintarUiabeneu:
Wir versamroelu uns an der Bahre, sind Twirfiibt, 12, 1 ;
er tut, ver^'elii'ui ■lUclien wir ibn, (In, rii.tt, ihn
zur Fruudo, gulKitst . ihn zu le luTi , ni<-ht si'liiltit tlu
unsere Tränen, doiin uielil uui in vehufst du unsere
Herzen, 12, 2, 3; das £lt«mhcrz blutet, > Inver fidit
ihiieij ihiH Opfer, doch haben »iu einen Trowt, 14,2;
unsere Herzen bluten, »ehmenbewegt sind wir über
den Verlust, 16, 1 ; wir blicken mit Leid in deine Gruft
iDid klagen, 17, 1; der Hirt in', tot, die Schafe tnuieni,
31, 1; friedlich, still ging tr heim, doithm, WO dls
Seele nimmer waiol, iotih wir aabnan HB« amdi ihm,
■%,2; jeder Outo bewaiBt ibn, 66,1$ 67, L
& Obar dan Harrn: Sa hütf o Birr, Barr ftbar
Tod nnd Leben, immer, aneb wenn dn ninunat, biet
dn ein Vater, der uns liebt, 12,5; was Gott gab, das
nahm er wieder, 14,3: unterliegen müßten wir, wenn
du uns, o Herr, nioht erhelu ti wiir ilest, 16, 2; Heri ,
du bist fffiti^r, 32,3; gurooht luvt ilu, o Herr, du hu-
ler^l liie Setle. «Iii-' 0|ifer in der Kirehe setzt die
Leiden>/i;it herab und sie gelil zur Freude, 83, 4; bei
(•'M i:i-t nicht Geschlecht nnd Alter, nur die neao
Kreatur, wer sich ihm weiht, gcnioOt Himmels-
freudcn, 38, 1.
6. Über den Himmel: Im Himmel werden die
Ikelohnt, die für den Herrn gaalrittan, Hohe ist dort,
18, 8; dem Himmd au, dort iat RnV, 16, 6; nach dam
Himmai eehne ich mieb, kfinnta ich dooh noch henta
•larbaa, nm Jeras r.a sehen, 18, 4; die Seele wird im
Himmai mit Manna genpeist und ist den Engeln gleich,
1!>, 6; eine Schilderung des ewigen Landen, 23, 4,5;
im Himmel gibt es kein Scheiden, wa-t hiti- m Liobo
vereint i«), vsn I dort oben verklärt, 25,4; die Leiden
(lieser Zeit -iti l nichti gegen die Herrlichkeit bpi Gott,
2t-i, 1; im iliinmel, wo schon Tans< uih- vor unk (iott
plx'i»eu, ist waiirea Leben, 27,4; die Heimat der Se«le
ii«t im Licht, 28, 1; der Kuheplutz, die Heimat der
Seele i»t da» himndivche Jüniaalam, 28,2; selig ist die
Huhe Inn Jesus im Licht, dort iat kein Tod, keine
Siuid«, kein Sohmecs, Harfangnaang bawüiksmmt die
Seele, der Bube eile ieh m, 6; hier iat Leid, im
Himmel ist kein Sfibman nnd kein Jammer, 30,2; die
Frammen empfangen imHlmmat dienena Seele, segnen
»ie, fuhren sie ins Vaterhaus, zum Thron, wo sie die
Krone erhalt und sich itllea vor ihr neigt, 30, 4, 5^
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ItT
Miah iui 0«tt«m«lflti M fftr di« Jiig«WI t1*t*, dm
ifengling hier iM /.-u^;.', 3S, 2.
7. Über die Zukunft \V<Tin ivir <_'iii»l stcrl»»!),
tO preifc'M wir mit ilii-ifin Kui'li! c^i^r (M.tt, 14, 1 :
fröhlich wir>t liu niifcr^trlini , >irti diirn-ii Üuiihk-ii
gleich, dif wii'iirr j,'riiiii'ii, 19.;!; (Ins wir^l ein Wdimr-
tsK »ein, wann wir uus wieder vercififii, wmnn wir
alle Gntt preiaen werden, 29,4; was «ich hier itt<bnt,
wa» hier gtMcbiedcn, fiiHli't «ich im Vn<<»rl»n(l, 90,1;
der Leib wird Bufpr«t«hen, w^emi ilciii l'.ii^'l ruft,
3*^,6; der (ivht Icht fnrt und kehrt su Gott «orttck,
33,2; wenn >lii' Aiifpi st.-lumg aein «M, «0 «a»
ein Wiedcrut-ljLMi, 3(). G: 37. a
8. Stellt lietracdtungen an: Die Wtlt tat aar
Schein, 13, 1; Mslig, war in dar Gnad« itirbt, «r erbt
den HinuMl, aeiii Geilt febt m 4tB HitBOiel, wombrea
Üben üt, 17, Sj wo M 4h Bttani d» SmI«, mr
4Mki «üa SN, itt ItnnvIVeinlttt itrf itr Will, wollte
Stete M, 28, 1; Jug«nd nnd Owkit tmgAi, die
Tngand 1ii«f1>t, 32, 2; der im Herrn T«r*eln«d. ist
glftckttelig, er Keht n Oott und ihn erwartet die B«-
iobauuf;, 83,2; wer iat vor dir, o Herr, makellnt,
beror «Üe Seele e* iit, trifft «io ein Straf);ericbt, 33,3;
■the bleibt in der Welt zurück, nur die Werke fol^ren,
34, 4; ('hriitenpflicht ist'», tni <i' n Grtibeni tu ver-
weilen und an die Afaffeachii ili iii :! 7it denken, 34,8.
9. Cber L-in Opfer: Wie ,Ii'"U4 uui Krciiies-
»tamm »ich opferte, w opfern wir dich, o Kind, 14, 1.
C. OerBnriebtin dnSMlanlitder». Ihwird
lierichtet :
1. Über da« VergUnglinh«! Seelen, die uui un>
kbtaa und weioteOt «uid ma tot oad hahran nie
2. Ober daa Flabaa d«r Seelen: Wk der
dantigs BüwA aaeb der Machen (juelle aobfeit, *o
aenftaa naah dem Tnl die GaraebteB muA dar Seiig-
hait dea Himmeb, 30, l ; sie mlM leMaad, da aia von
Gott noch getrennt iiind, zu un-i empor, daß wir ihre
Träit«r wmlen knunen, 39, 2; mit Sünden in ein
höhere« Leiten eingegangen, flehen sie uns aus dem
Fegefeuer an und rufen um Hilfe, 40,2: Jammer und
Vuul i-; im FuLj' f' ii-T, tausend Sv. Irii lull^ ii mh Hilfe,
-11 , 1 ; Miitirr iiinl \ »ter rufen umi «i-iu«« uu» der
■r..t.iii.'viift. 12. -J; ili, l':it. :ii rufri.. i'2,S; dein Ebc-
tuiiuu irli-.i, itzt , ^^l•irlt iinl ruft, 12, -1; Mann, deitic
Frau kl»','t , wi-iiit tin.i ruft um's i'wi(,'r l.r\>.-u.
Schwester und iiruder seufzen, 42, b; Jünglinge rufen
ans jener NVclt, 42,8.
9. Ober ^aana aad Maria: ESaa Baaeibraibaag
MarieM aad ibiar BgwaahaHew» dOtt; aaa JaaaBraat
aWtaat ein Onadeangaa, das «im l^gal aafllagt aad
Maria, aar Jaaaa kaieead, hitat dieae Gaadn^wUc!
41. 8; aneb beala aobüelt Maria wieder das Hiaunel
aaf . Engel fftbrea die HclSatea aad Fkaada bamebt
in Himmel, 41,4.
Daak. i»Lr \er5.-arl.. l..-|-u)kt. 1. H-i
Oott; Hntt ^. 1 iMok, <li»li er mivh tu mcb Daiini, H,-t. ~
Itpi il.'u Eltern: Tausend Dank «ärp ich euch,
Kllem, für »'It' MiiHe und Plage, 4, 4; Dank en<-h.
Kitern, für cu 1.1 ! Z:trtl:chki>it und eure Galten,
8. C; Ijctw Mutter, Uiii«endmul dank' ich dir für die
christliche Krrichnng, dir ilcine Sorgrn and Mülirn,
90, b, — S. Bai Franaden nad Nachbarn: Allan
danha iab, die nUt IMiaa aad dia bwb Tod he-
trOMe, 1. S; Vaebbara, Fkeaade, ÜerllKawalada» leb
danke ondi, Daak eueb, Naebbara tadnaaBdaa,
für das mitgetragene Leid, für da« Gate, da« ihr mir
;:i'tan und für eure Krankenwachen, 3, 6; Dank eoch«
N:i<*hlMtm nnd Ii' kiintj'en, diu ihr aaob betend bente
i4tu mich ver»n"itm'lt Imbt. 10,6.
Bitte. ;il I)cr Vrrsti.rlii'nv orlnttpt von Gi.tt,
den Ultorii. Naelibiirii und Krtiuudeu 1. Vi'r-
zfihuns;: Niichbarn, Freunde, Dorfgemeinde verzeiht
luij-, wuuu ich euch beleidigte, 2, fi, — 2. Gebet:
Eltern, denkt im Gilni an mi.:ii, 4.4; l" i<i fur mirh,
dall «ich Gott erbarmt, denkt tui luicb, ^, & — 3. Uttade:
Gott, deine Gnade rorzeibe mir, 6,6.
b) Die überlohenden erbitten von Gott,
Maria und Jesu« 1. für den Verstorbenen Rnli'
und Frieden: Herr, «chenk' ihm Ruh' und Frieden,
. 31,2; Herr, der du über uns waltest, gib ihr Frieden,
I Ruhe, 83,8; lall' ibn in dar Sebar dar Fraaiman Bnba
I finden, aai darab diaaaa Ofiler maöbai, 88» 6; wir
die Saelea laa awivaa lUedan aad kV V» naaer bei
dir aaia aad aaabel dir arfrwiaa, 84, t«L — 9.8«lllaag
der BiaiBelaaebaaaebt: Herr, «tflle neiae Biaiaiela*
aebumhi, erlSse mich davon, in. fi. — 8. Befrei nag
, voa MIngeln und Verzeih iini,'; Herr, mach« die
Verstorbenen von Mängeln frei, deinen Engeln gleich,
führe sie ins Ilimmelreioh, 11, 3; schenke ihrer Aufer-
stehung Li'liii uikI lliM-rlichkc it, v. r/'-iln' ilir. ti!^»' ilire
Schulden, '.i'J,:>, — 4. Km p<'r f ü h riin g des (itiislcs;
Fnliri' ilin 11 Geist emp^ir. .-clifiikr ilir dii' liimmels-
l kruue, iichinücke «ie und fülirn hIp vir dr h, 32,4. —
[ 6. Linderung de« Schmer/in ll'Tr, lindere ihren
Schmerü, woh! «nd «i" Stjntlcr, :\\n:r am li il>'in» Kinder
iiti'l ilii li.i-t rill \ iitfi liiTz, 3't, 4. — t;. Dmi Himiiii'l:
l.HH«!' «ir, Jesu«, lEU deinem Erbe kommen, ti-.m du
iluii'ii um Kreuz erwarbst, 39,6; o Maria. i.iiit<;-l.iinit,
habe Mitleid, offne ihnen deine Arme, tlehe um Er-
barmen, führe sie iu den Himmel i 40, 3; o, laO auch
heute viel zum ewigen Licht eingeben, wir leiten da*
Opfer am Altar hin, 40, 5.
c) Die armen Seelen bitten die Eltern,
Kinder, Brüder usw. um Gebet, Erbarmen, Hilfe
usw.: Kinder, erbarmt euch, erlüeiana, helft oai, 43,9;
trocknet uu die Trinen ab, adiliatt den Himotel aaf,
48, 8; Ebeweib, trareBbaa ndeb aiit Oott, daaka an
midi, reriaaae niah aiabt^ eibama diab, 43^4; Mana,
erbame diob, bSee aiidi, ariOaa nieb, 4», 6; TCigaflt
aaa niebt im Grab, bart nnd lang leiden wir, helft
BBB, etebt tat» bei, 42, 6; Freunde, erbarmt eadi nnaer
ail Wohlton und Gebet, 42,7; Brüder, «rtiarmt eaeh,
tat, wa« Gott will, helft ans, wir helfen euch, 42,8^
TroHt. Der Verstorbene oder ein C berlebou-
der tröstet dia HiatarbliabaaaB mit foigeadaa
Gründen:
1. G^''tl■^ \\ illi- «iir i-K- r,f:'/rt dcti K H Ii Iii ler ab,
bef<<^ (trttt Uli. (ii Ki'iQ WiUe »tu* und tu' tat mir
\v..hl. 1,1: ilc< llirrii Will« war es, was er tot, ist
wohlgetan, btt' t Hnii'- \ »riiichf ais, 4,3; Gotte« Wille
ist's, was er tut, i<t '.Mitiljjiitnti . In, l, Gott sucht uml
nimmt die Seinen, 21), 6^ nicht wollen wir klagen, denn
was du tust, ist wohlgalaa, 18,4; Oott, waa da taet^
ist wohißefan, 15,0.
2. Ich war Torbereitct: Tnwte diob, Maaa,
denn er fand iui«;h wobl vorbereitet, 1, 6.
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I
1« & K.]
t. Bs gibt «in WimlsFukn: Wann wir mmIi
•oIumU MMdOB» M aofaeidaa ■wir doeb nar auf kurze
Zeit, fai Ewigkeit Mhen wir ttBaviedvr, 1,6,7; 6,5;
ihr tiudet mich einst wieder, 9,4; lie sehen ihr Kind
im Himmel, dort leht i>a ewig glüclflich, 14)3; da»
Wicderaehen trust«t uu«, 17, S; läiad Bwiglnit, wo
wir uns wiedernehen. 28. 4.
■l, Slirpe II 'in Ii ; c t / t iioi'li um i L:i'ti: Kiich,
Kimii'r, »f'^'iii'li ich ihkjL, iL-li ^'flio cicli im iiu-n Milcr-
liehen GrwU uml MitTje um eucti ikk-Ii im X'ut'TlHiiil. L', 4,
5. Ist im Himmel: Ein Urt ixt, wii ich immer
lobe, im Hiiiilncl, 3,3; im Himmel leb' ir im «'i-üuB
der reinxten l-'reuden, 16,4; über dir «tobt HimiDcU-
friiWing .iffcu, lö, 2; von seinen Banden befreit, Reht
er dem Himmel xu, 23,3: er hat Himnielsruhe, 24,3;
•tirbt man, Rchwebt der Geist empor, 90, 3.
& ai«iB8«ha«iiislMfaUt:WaiMiiiaht,aattia,
muB fUkum yt BU wfBat, S,4.
7. Wird ««fdritcheii: Dar Ltfb wird «Bfor-
•teltfMt W«llt wi* eb yage\, via dar "WiDd iioh be-
wagaB» lft,4; der Leib bhibt eimit auf und steht vei^
kttrii bei Gott, 2(t, 1 ; er crwaeht wieder, 2«!, 2.
8. Nicht» ist vurl.ircii: It. iii \V<ii1; Wii iriiili
ghkubt. lebt, eifullt uns, o Hcit, mit 'Irosl, 11,1; waa
hin' lii't;!. iRt moht \i rh>ri :i, ■ winl nur neu ([cboreD,
1"), 3; 'ins lir;ili ist iluH 'l'iT yiiiii I.i>ben, 26, 1; dem
T'i'i ' Mtiiinllt l.. tii'ii. 'Ji'i, ■>■ niir il< r l.<-ib wird tur Erde,
die becln leKt iort und bittet bei Uott, 29,3.
9. Ist im Glück, erhält Krone: Unsere Tr&nen
trocknet das Glück das Jüeiiian, l^i, 3; mit aainer Saale
ataht's um Christo wülea gut» M»5; amThmia erliUI
(TT die Krone, S0|6.
TerBprech«!!» Et vorspricht: I. Der Tote ih m
Überlebenden: leb bitte für aneb bei Oott, kg«
Um «MT Gebet vor and wsdb ihr itarbet, werde iäi
eneh lur lUmaMilafreiide vecfadfta, 0« 7. — Der
tberlebende Gott: kh witt die Sande meiden,
4ef iaib in FHaden aob^dan ksnn, ir>, 3. - 3. Der
Oberlabende dem Toten: Nie wird dein Bild un«
entfallen, 17,3.
ZaTeralchtt Jesus ist unsre /.'ivcriiiL'ht, keinen
Seiwecken bat der Tod mehr, 11,2
T«>rslrhrnin(r; Wer Gott trfn l.h-il't, .1, m \vi-,-).i
er di.' ^1' 2<>. 1.
AufTunliTun^. a) Die (' berlebeudeu wenden
sich an Gott und fordern ihn auf: 1. anf sie zu
sehen: Vater, sieh unsere Trüneu fliettcn, gih uns
Trost, lindere uiuereu Schmerü, 12, 1 ; Vater, sieb auf
unser Opfer, 14,1; — 2. die Toten llimmelsrnbe
umwehen zu lassen: Bimmelsruhe, umwehe sie.
daA aie aiB afifler tnum vom {"endiaa emfanga, ISiS.
b) Die OborUbendoB w«BdeB eieh bb die
TeretorboneB nad fordent aie anf: ). aanft sn
aeblsfeB, ss rvben iiaw.: Rolw sanft bis anr Anf-
ersAabong, 18, 1 ; schlafu wohl, deine Prnfuugszoit ist aus,
16,8; Miliar in Kuhe und Frieden bis :cnr Auferetehung,
l(i,3; »chlumm're sanft aus von des Leben« Muln ü im
(trab, 17, 1; schlumm're sanft ins Land de» l ieh;» hin-
über, 17,2; »chlumm'ru sanft, der Herr erwirkt iln-h
wieiler. IB. 1: sehkfe in der Vkter Gruft bis r.ur Auier-
sv liiiii;', l!t, 2 M tilafe im Grab, uichU«l«"irt dich, Iii» zur
Auterütuüuug, ia, 1 ; ruhe bis tnr Auferstj»hun(r, 2<), 8;
ruhe sanft, bi« wir vereinigt vvfi-don, 86, .S; scblummVn
■anft, »ach ona trifft eitut dae gleiehe Loa, 86,6;
aeyamm're «enft. von ona liewviBt, bia inm Wieder-
sivneiii
aebeo, 87, 7; — 9l bbI aie berBiader in aeboB:
Blicke auf ma von oben nieder, lieb raara Tmm,
17,8; — 8. auf aie ku denltent Denk' an nni, wenn
du bei Gott bist, bitto fur »tm, 20,8.
c) Die Übcrle h c nd e Ii wenden sich an diu
(" 1) er I e b e II il >■ n cml fordiTii sir- auf: 1. auf dem
T (! n d ]> f 11 d ^11 !i I (■ 1 Ii i: Ii ; ilaadi'lt rf^ilich und (fut,
16,0; l<d:.i' H.i, \vu' du nach dem Tixi ^ji-h bt /n haUi ii
wttnücheat, habe iiti ruiues Herz, dauu »«.ikrookt diot> der
Tod nicht und Gott wird deine Zuversicht »ein, 21,2;
meide Stolz und Neid, denn im Grabe sind wir glaioli,
22,2; denke iifter an den Tod, halte die (iebote, meid*
die Sände, die dich aom Feind tiotte« macht, 34,7; —
9L niekt tu tranern: Thoert nicht, reist frohlieh
in den Himmel, Jaena wirtal dort, li^ 6; wiaobt die
Tttean ab, die Tcnunft fordert aa mid aebtnt liinanf
in bwwra WnHan, «n> 4» Glück für die Seele iil|
weint niebt; liöii aof ni jammern, 26, 1 ; trodaet die
Triuien und heitert den trüben Blick, kein Sehnen
bringt ihn mehr zurüclc, 2!l, 1; — 3. an den Tod zu
denken: i^i iii nkc an den Tod, die Zeit ist kurz, 21, 1;
jteh' olt ^uiii i.nili und bitte den Herrn, daß er dieh
»i'iMT rii:irhr und di'iti l'.ndr si'lr.iin'ii bissi'. L'l.ll, -4:
I hier tenie, wüh du bist, ein Sarg und ein Lt iriicnkli iil
bleibt dir, 22, 1; blick' auf den Totenbuv'< l. d- tik' :iti
deinen Lebenstauf, hier ist ein Spiegel für dich, 34, d;
denke öfter an den Tod, 84,7; — 4. bereit zn sein:
Halte dich auf den Tod und die Ewigkeit bereit, denn
bald kannst du abberufen werden, 22, 3; halte dich
anf die Ewigkeit liereit» denn der Tod veraohoot diob
nioht» HS; so weinen: W<^rfngtdieBlade^
er itt ntobt mebr, tranert and aenfaet, denn ao einer
kommt nieht mebr, M, 1 ; woiat^ baaetit eeiae Babiei,
33,2; weint nm den VielgeKebtea, 86,1$ aanfia^ Idaga,
er int tot, weine, 36,2; — d. aeiner au gedenken:
Denkt seiner lange, 23, 2; vcrgcßt die Toten nicht,
42, 9; — 7. Abschied xu nehmen: Weib, nimm von
iliiii AbM-hicd, «T iHf tut, 'ja. :l: — 8. ihn / u lie-
1 grüben: (ii lit düu IauIj der Knie wiwier. 24. 1: be-
grabt lie'i l^-ib bis zur Aiiferntetntiifr. 20. ) : Henkt ibn
1 in die kiiiili' liruft, ,'}T,2; — i'. /um ]Iin»nit(l aui^u-
blieken: l^rhebt die IInii|.ier, 25, 5; wende deine
iUicke tieu Himmel zu. 27,4; weiht Gott ein Loblied,
3S, 2; — 10. die Erde zn verlassen: Verlasse die
Erde, um die Heimat der Seele zu sehen, 28, 2; — •
II. um zu hi">reu: Hort heute Hiobs erste Imlage,
34, 1 ; hört die Abgeschiedenen im Fegefeuer weinea,
erhört ihr Klagen, steht ihnen bei, helft und bittet,
42,1} Mann, liäre die Klagen deiner F»aa, 48,6;
Fnraado,bi5it daaSnfan der Terwandten ond Bekannten,
48,7; — IS. um an bittea: Bittet ftr die AbgaaeblB-
dwien, 49, 1; 4S,i>! — IS. gnte Werke in tnn: Gebt
den Armen Broti BBtatviehtet dio KMaen. 42, 9; —
' 14. Ruhe zn erfleben; Erdebt Roh' fir ihn, 87, 4.
d) Di© Verstorbenen wenden »ich an die
Cberlobendon und fordern sie auf: 1. Gott lu
dl Ii kl II. / II \ eitr:iu>n: 1 htnkt Gott, daß er mit'h ru
tiner Zeit abrief, w>' ndi \ i irbereitet war, 1.7; veftriiit
Gott stet», er wird euidi helfen, !•,'!: kiset n;<dit we^'t^n
G<>tt<^ Fügung, betet sie an, praitt ihn jidermit,
10,4; — 2. anf dem Tugendpfad /u bleilieu:
Wandelt. dt(> Tu;.'eiidbahn , 2, 6; lebt fromm, merkt
eneh 111- iie laphren, 2,6; seid fromm, betet, merkt
euch «liu gut«o Lelireti, die ich eooh gab, flieht die
' SOnde, 10^ 2; Ideiktfranm nnd galt VK^i klit froaun,
oiy u^cu uy Google
Om'[ri»iiisctie Tuten lit'rler, mit besonderer Berücktichtignni; Tirol«.
IM
tlaon S''1j<ii wir urii» wi.dci-, 2<l, 'i; iill^' fr^iiirii.
ftiif d»ij ilir zur H.'jio III lii" liwi^jki'it licr- it m iil,
'J0,7: Mjhwt^ige, tiiig' aües, 7, 2; sachn die vnthru
KSii' Ihi flott, 7,3; — 3. nicht zu wvincn: Hort
Ulf rn weiueo, 9,4; tnmtct euch, weiut uicbt, Gott
wird ench Vater «ein, 10, 2; laßt dua Weinen, 20,6;
weint nicht, freut vacb, 3, 3; — 4. mit ihm zu
weinen: Wciut mit mir, der Todespfeil traf mich,
^1; — &. ihn »nsabören: Hört «n, wm die Toten
«•f«B, 7, 1, 9,9; — 9. snm Bimmel »afnblioken:
G«fat» «rlMbt wm Staube, Ukk
UB( 6k5; — 7. » ihm la kommen:
her, empIlMigl mefaun Segen, 9, 2; — 8. ihn vnd
•eine Worte sieht in verjfeiten: VwgtUk nicht
mein letxtc« Wort, !>, 4; denkt meiner, merkt cueh
die guten Lehren, die ich ench gub, 10, 2; denkt aai
cur" lllu ru, woilt an deren (JrÄliern und %<!rL'i'Qt sie
uiebe, In, 3; erfüllt mein Tc«t«mont, ttreiUit nicht
wegen IM. uif-m <tni, 10,6; denkt im GeK't an mich,
au,7: (ii nkt beun Gebet un un«, 3f>, 8: — 9. ihn xn
bt' r :. 1m' II ; B<-|;rabt mich, !>. 4;— in. sicli ihri-r /n
erbarmen: Erbarmt eucb U!i-«.r, rufen die Ver-
ltorbenen, 39, 3.
Damit sind die Motive ili-v [Jeder, von denen
«oh Nr. 6, 7, 13, 17, 2ö, 28, 30 imd 36 durch
Ihren lolmlt nnd ihre Ftorm ab Kvmtlioder
:iiisw«isk'ii , cix'hi'ipft Gesiingeu worden die
Lieder, bis auf Nr. 8 und 14» welob« bei Kiuder-
hiehen YenrenduBg inden, dorohwegi bei den
LeicheDbogängniflsen Brwaobscner. Die teü-
vcifte Übereinstimmung in den Motiven, sowie
im Anfbau der Lieder mit den Liedern andci-cr
Völker ei^bt sioh bei einem Vu^leidi mit
dem Schoo Mbw fübm diflM frentdeo linder
tietagtoo.
Texte.
1. Beim fftben Tod.
1. Unveriiiiitet ücIiIul' die Stunde,
Wo mich triif ii«"!' lii>lfspfMl
Out ffezielL't mni m STluiclIe
Ward mein Lebuu jüm xutoil ;
Nooh ^esand und gut bei KrAftmi
Und der Arbeit zugetan,
Okie deS ieh ee mmauitai,
Trieb der Tod mieh a»f dt« Bahn.
2. Ii'li hiib' (H si'hi'li Hl! trr'iiliren.
Wie li'T T'i'i Has niubl.
Wie schon Mi'iin.'tu'i' '«-ii inMI f^eetoihen,
Ühne diLÜ ui e» guglaubl;
De*halb hab' ich ea auob
Um ia meiner LebeosMit
WeU hedeeht und ni«
M(eh nt halten ateti bereil
3. Mit iltn lifilV'»^" ■"'iiLnunenten
Hab' ich micli zuv ir verstihn,
Uhne elwriH nur zu denken,
iXaü e» nicht uiebr wird getdiahn,
DaB ich jene ^ro^ Keiae
Ia die Swigkett besioD'
Und ine £iem Eäenlihmi
4. Schnell bin i<;i4 emih uuu entwichen,
Liebe Kinder, wie ihr seht,
TrauervoU und tief bekümioert
Ihr Tor meiner Uehe etehk
liefet ab den lehweren Kammer,
Betet Gottes Fügung an.
Denn ea war »ein hsil'gster Wüie
Und er hat mir wohlni'tan.
5. Vielgeliebter Mann, du jammerat
Und fast trostlos weinest du,
Logo ab den schweren Kummer.
IluT' icli dir im lirnbo /u
Schwer aind ireiiich deine Leiden,
I>i« so schnell jetzt treffen diflb.
Sei eetroBt und denke immer,
Er land wühlber«)tct niicb.
n. Teuro Schwestern, liebe BrOdtf,
Die ihr auch mich habt geliebt.
Dank sfi Mcn fnr flif« I.ipHf».
Die mein T«"! ni ^i-lii }.i'trij>iL
SchncH /uiir musiien wir Uikit iichuiden,
DiK'li j:i nur auf kurze Zeit
Und wir lohea aus einst wieder
Im der ed^gen Eiligkeit^
7. Danket Gott nnd aeiner FOgnni;,
Er hat miA m eiMr Zait
Abgemfen, wo er wnAte,
TktS iah finde mteh bereit.
Schnell zwar müasen wir hier «cheiden,
Doch ja nur auf kurze ^-it
Und wir Mben uns einst wieder
In dv ael*gea Bwigkeit (Etan 10601)
2. Bei einem Vater.
1. Mich verachlioOt die kühle Erde
In die düst're Gntbesgruft,
DaB jeh Stonb nnd Asche werde
liiH iiui'li iliii l'ii.^auue ruft.
Jedem ia( <Ii«'a I.mü !i>,-schieden,
Reichen. Arnifii, .Imii.' und Alt,
Ohne Unterschied hienieden
Trifft uns Gottes Allgewalt
2. In den aohtzijr Jahren^
Die der Herr mir bat berat',
Bin ich schon welterfahren.
Alles beißt Vergänglichkeit.
Selten brinpt «io wahre Ffndon,
Daß ni:iri -n-h iT.-lit jMuckl.i", {<iidt.
Denn in Kummer, Kreuz uud Leiden
Hnt eie eneh mit mir geepielt.
& I>ooh der Kummtr ud die Laldn,
Arbeit, Muhe, KAmjpl nnd Streit,
Bringen mir die Buna
iHireh die gtnae ßfriirkeit
Kür dies mühevolle Leben,
Für die Leiden dieser Zeit
WiA iob Dtisb nun Dank erbeben,
PreSean Gott in Ewigkeit.
;. I i rt nicht, geliebte Kinder,
Dsü ich voQ euch Behi>idej4 muB,
Nehmet fernerbiu nicht minder
Meisen Täterlicheu Gru&
loh gab eaeh noeb meinen Segea
Hit der todeehleiebfB Band,
Werde eneh «m oorete
8o(gw noch im T«t«h
IL K. BlAmMl,
8^ Allw ni «nah atau verKeben,
Wus ihr mir habt Leid getan,
Trsohtet nur, um fromm su lebto,
'V\'«ndelt «tetf die TogendbabBi
Merket euch die ffoten LehrtSi
Die ich euch als Vater gab,
Ijebet fromm, am Gott ca ehren,
Bü WMh Booh TonoUiafit dn Onb.
6. Oute Kuhbini, KalM TVand««
Danra ieh verbunden bin,
AB» dlMer Oorfagemeinde
Nehmet meinen Dank jotat hin.
Wenn ich euch beleid i({i Üb«
Oder Unreuht hab' getan,
Bitt' ich euch noch ab im Gmbe,
l.fhft wfihl initl (^pfiSit (iuran. (Etwa 18flO.)
S. liei eiuoiiL \ :itür "der «iner Mntter.
1. liebt' Kiiidi'i'. u'li muß *eh6idn
Nun von euch und von der W«lt,
Weff lind nun die schweren hMn
Und die Standen aungexählt,
Aus der Kummer, «reg die Klagt,
An»gi«lsiim{if('t {"t ilf r Streit,
Aus '•liul nii'irif l.plii-i)*t;i|.'(',
Kuu beginnt di« Kwtgkmt.
9, Eifrig war stets mein Romälm
Ruch tu schaffen Kleid und Krot
Und euch ('(trirtKch xn erziehen,
7/ zeigen < ich <leii Wea zu Uott>
Viele Jabie, TaL'«'. Stunden
ll«b© ieb Ulli i.'iii-lj preMit,
Nim sinil t;aijzlicii nu vurM^hmadCBi
l\ideastlile nach uuiscUwebt.
3. Neu ich fange an zu lebMi
Ob ich gleich gestorben böit
lH)un ein Ort ist mir g^galMB,
Wo ich lein» immerhin.
In des Hiiii!;.<'l6 txiiHi rii W i llen;
Frenet e'icli iiml wcun t iiKtliL
(Iiilt, diT wird <.-H euch vtTgttltnii
Iha erfüllte Kindespflicht.
4. Gutt vergelte euch diu MUm,
rhe ihr mir habt zugedacht.
Die ihr immer, spät und frühe.
Mir 7.nm Opfer hnbt gebracht,
iMire l.n-hc, ourt< Sur^cu 'j
War lür Zeit und ewig's Wohl
1 ;iL' und iNucbt, für heut' und margn
Wolh'> ibf, da[Q ich leben soUt'.
Ö. Tausend Dank muO ich euch ttgj&B,
Freunde, Naclibarn für du« Leid,
So ihr habt mit mir gi-tragen,
Aw'h habt ihr mir !nri:rf 7mt '
Cur.H L'»'f'iu U-'j i Uli V ''i d; M^^M'n
Oft, gar '■H v;ir I.'. :ichi.
Iiis ich niciii' ;i Kumpt t'''»chl.i«>i'ii .
Dank i«i i-urh, m lat vullW^^bt! (i'.t»»! lö<'?U.) |
4. litii einem jungen Meascbvn.
1. In der Jugend schönster Blfltc^
.Schon vW ich daran i;<^dB<rlit,
UiU aus dur Goliebti'u Mitt4,'
Mich il*>a kalten Todes ^aaht.
O, wie schnell ver(;ehu di# Btendan
In diT Krdcupilgurzeit,
Kaum gedacht, sind sie versolnrando,
Fort auhoo ia di« Kwi{;kcit.
*) Bmmt wIn: «w MCfOD. — ■) WoüM.
%. Seht, ich atand mt wttdg Tag«»
Frisch wie eine Blume da,
Dacht« nicht, daC mich tu tragen
In das Grab die Zeit so nah'.
Aoh, wie leicht der Ijebensfaden
Eine« Menschen doch abbricht.
Man wird klng erst dnreh den SohadiBt
Doch m «pit, bedenkt m niofat.
9t SflliMci ivt M) TOB «udi n ibIwi4<B|
Liebste Eltern, aob, wie MhwW
Und wie groß ist ener LiidtDi
Doch S4) will es Gott, dar ^IT.
Out und heilig ist sein VfW»,
lietot seine Vorsicht an.
Mich rief er so früh zum Zi«l%
Wu er tot, htm wobigetMi.
4. TMieand Deak n«! ieh aoeh tigm,
Beete Eltern, für die Müh',
Für die Lieb' und riele l'lagen.
Die ihr mir hebt qrät und früh
Schon von Jugend auf geecheokflt.
Gott, der Herr, vergelt' es euch,
Mi^iner im Gebot« dL'nkct,
Wie ieh denk' an euch sngleioltl (Etwa lt^>
1. Nun hab' ich uli<-rwunden
Don harten Lelx ii^hiuf.
Der Tod hat nuch wilimndon,
Das Leben ist nun aus.
Ich bin schon auf der Beia«,
Daa Grab, es sahUelt nieli
Ich fliege jetzt aanffMie
Ini llitiitnelssaale ein.
•2. (). durum ifh d<»it Willen
Iii s allri hi>cli-t,-ti Herrn
(lUiu ^icttie wdl «rlulleii,
Mein Gott, ich sterbe gern.
Die Schmerzen mich zwar quädtes
In lan<;er TrüfiuigSMilk,
Bin L'udlich sie cntseenen
Dnrcli 1 iid ii>ii Sfli:r'er;'pTi«1rH!.
8. (), ddriiiu ich V» diu \S üien
De» hi i li:-ti Ii llcrni ui.d (ititt
Stetn treuiiL-h zu ertülieti
Im Leben und im Tod,
War Blut* mein Tun und Streben
Durch (liesea Lebai hin«
Nun aber kann ieli teliweliai
Mit Fri-u.1<ii nSprf*ilH 'l.
4. O teuer geliebt« Ctatttn,
Dicli drückt ein tiefer iSchaMn^
0 lasse nicht ernmtlnn
IXnn schwer gej>rüfte» Herz.
Nun tniokne deine Tränen
Und weiTiü uiuhi mn niielH
l'j'füllt iHt ja mein Sebnen;
Nun preis' Gott uwi(|rlicb!
b. Ich bin euch nun entwichen,
Ihr Kindor, wie ihr -i h',
In Trauprn, tief li^kuiiuiiurl
Vor meiner Leiche stehtJ
Jet^l müHsca wir zwar «chvidcu,
Doch nur auf kurxe Zeit
Und wir sehn uns in Freuden
Einst in der Evrig keit
')Beamiriie: mek. — ■) VteUeiaM: Tottltand«
i^iy u^cu uy Google
BvUUobtigiijig Tirab.
171
flL Jatai Mb iah mn im Gnbe,
Bant mm flr nMil
Wm ieh TOMduüdflt Imbai,
DaB Gott erbarmet vieh.
Geliebto, an mieh denket
Und niemaU hctret auf
Zd b«teD, UaQ mioh weoket
Gott eiut warn Laton maL
(EU» MBU)
& Smilitd.
1. Leb' woW, Wl-a U.Ii deinen EH. Ik. it. u.
Mit deinor Pracht nii'i ;;iU< ht»n Lunt, leb' wohl,
Mit deinen lärmendi-r] Krir it/liclikeitea,
Die alle •ÜdU Ton but rer (jalie voll,
HiiBiB«! Mthwingt lieh meiiM SmIb,
MB Eneteflar ist,
StannleU, wo iomb
Die fwitr BOT tob Lait nnd
«foBfc
i;. Idi Wt'lt vornj.rii'hlt Uns itiJSon HoDIgflldia
Zu (Ifi- virlmt rien, i:iiitr('«cblfiTfl''n Lu»t,
l>H> ■iin'll /llll't.'t 7.11 lllolTM i^rilÜtrll SchadOl
Mit Ai'h und Weh eriüUet uuüre l^nut.
Im llimniol »chaut man Gi>tt vom AnKesicbta^
Im vollen Ukiu, in Miner lierrlicUusit,
riBMliliBIBITt MB d« hiOltaB -f TBllTlg''T1W %
So Mittat BttB ths iB tlU EwigMt
3. Du W<>lt bijit voll Ton MubcscliKkeit«n,
Ton Krankb«'i< vnll, von Elend und von Not,
All iiIIrMi l"i,.it-n und auf alb^n Seiten
i't .i.ii IUI'- il'T Menschenfeind, der Tud.
Im Iliiniii'.'l <l"n li'irt iii.ui in laater FreudoD^
I)io vtecbiwin nie umll »hmu nie vervehn,
Wö niolit aiahr tat da« i t'iiiiit ivnlle
Wb wir verltliirt, un* cvn.-^, i-sw^ »ehn.
4. Doch Brüder, nicht ein jeder wird
In diese« I<and der iirnl Sr-Ugkeit,
Nur jener, der den N ih - ti ir.i;_'t des PrBBUMB
Und tapfer ou«gebiirret liit im Sln-it.
Nor weieher »niae Sünd' irut lliiii' und TMaSB
Beweint, wie ein«t«u8 Ma^'ilaliTii« hat
Und lieb mit Gott v«r»uoliPt aii«zu»rihnen,
Dem ist erlaubt, zu gvbu in diem) Stadt.
f>. Wohbn, Bi«iB 0«if4. erbeb' dich von dem MBttba,
Der diob lo lehr yemtaitet und nntittellt,
Klick' bin BniF )eiM K'^n/^nd acbone I.aube.
Dil wrif. mehr wert al« <in!i1 <b>r Welt.
| i:i7U. üott, vorleih' mir a. iti-' < .h-üI 'H.
Übt! «il 'be ich, o letd<T, rii 'tit- v. iini^'.
Ich lit. tij -ht tlvn alk-rifrötii -1 S, i, i.li u.
Wenn mir nur eiuat «snuLuiut dur tnjüc l'ag.
7. 8terbeli«d.
1. Ich war ciiiit irr-sund und junjr. wie ilir teid,
Ieh konnte wthl irliicklicb mieh preiaeB,
Da ■chlufir III' iH Stund' and d» mr dfe ZaU»
Ich n>"Uto aiil <-y.r^ rorrmseiu
Bedenkt ili-.-h II, fr> hhi-li, :. T«
Vernehmt, was 1 •itu »m^vit.
Hört, wa« Tote fcnjjt^n :
Heule, heut« war «• au mir,
Morfä^ morgea iit't TidlmiM ib dir,
MotjaB, ja mortcen iit'a TiolkiaU loliMi bb dir.
2. Ieh «BT wohl auch krank, ich trn^r maaohea L«id,
Mioh MhiBHRlaB nr oft kmak« CUiadir.
Doeh Oolt Lob Bad Daak, ar hst aia'
KuD i*l die«ea alle* Taafthiur«
Bedenkt doeb in traorigaB TagBB,
Vernehmt, was Tute aa^fen,
Hürt, was Toto sagen :
Leiden, Schmersen fr«?' immi^ün.
Dulde, schweige. fi'>rt int miUc Kuh',
Dolde und schweig«, jt^uaeit« kommt «üfie iUÜt'.
3. Das Grab i«t das Ziel, das l!jid'
Ihe Gr«n(u des inlisehon Strebens,
Nach reich oder viel nach Ehre* und Pmakti
D» «liebt !u;in im rJmVn' wr(feböOi.
B'''l, i.kl (iimh III lii'iti'rt u 'l .igi^
Vcrm-hnüt, wa» ToUt »jigcin,
Hört, was Tote sagen:
Wahre Ehre suche bei Gott,
Alles aad're raabt dir der Tod,
All«« daa BBdV* nabet dir einst der Tod.
(BwB IMX)
1. Kh' (in-ivicrtrl Jahr' vurubtr,
Wo i'.'h tin;^ /u lch*':i an,
Schuulit« «rhuu luain (ieiat binübWp
Glänset dort bei Gott«s Thron;
Alle Schmerlen, alle Leiden
SiBd Toribar, aaOwt dar lad
Und ioh leb' ib grfiBtea yrandan
Dort bei meinem lieben G"tt.
2. Freilich waren hart die lag«
Ali mein lartea, junges Hers
Mit der schweren Krankhcitsplage
G«Bi unngeB war mit 8ahi
All die Brart Boeb aehaa«f '}
Jenen letzten Atemxng,
Sich der Geist schon kruftif
An des EngeU reinen Klug.
3. Ach, wie groß war meine Freude,
Ala iah glmeh aaoh OMiaem Tod
Im aebBeeweifcfl UflaebuMaUaida
Stande da vor meinem Gott)
Wo ich mit dun En).'<dn alMk
Ewig mich orfreuen kann.
Wo wir Gult zum Wohlgefallea
Ihm das , Heilig* ttistmen ao.
4. OllobBch Mb teh «aeh
Dieiw^r Welt und ihrer Pracht.
Ihe ihr Netz so schlau gespon:
Und So viel gufungen macht,
\Vu «ich viele in der Jugend
Il(?r Vi-rf iiliruui' ^'.-I.fri ;>reia
l iiil tli'ii \\'<2\; /III- \vi)ii> El TagMld
Fiiehuti nur mut aiie Weis'.
5. Gottes tiate will ich lohaQ,
Ewiglich ihm dsiikbir «ein,
DaA ar allem mich onthulieii,
Wa« mir könnte schadlieh aäa;
Für so kurze ErdenlokieBi
Die iir auferleget mir,
Seb''n'.^< I I mir die ilimmelatrandea,
Ewig l>tiak sei ihm dnfür.
6. Liebste Eltern, ich noch
Taurvnd Dstik be^uT^M» cncli
Für die virlori gi4i' u it .l , n.
Diu ihr mir habt dargereicht.
wire: BoBaanUabta^
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IL K. BUb«i1.
Ja, ich dunke euch Tom Herzeo
FOr dM Lwb' nd Zirttidiknt,
Wo ihr mioh mit Httlod. SduBerMB
Habt avqiiickt »tob Möglichkeit.
7. Soid (Metront, ich werdu liitteii
Dort für euch bei Gotte» Thron
Hrj') will f>u'r f!f)»«t. Miis«rhtiUcri.
I Vis ihr lull \t ! tr;iiiH': im ,
Weun eu'r Lcbeu «ich «iiii m l}^t■u
/u den) Kiido allliereit.
\V«rd' ich meitt«a I>iuik l>ezeuKeu,
HeUaa ««ob fot Himn«laftwuP. <£!«» MWi}
8. Bai ainem Vater, der kleine Kinder
fcfntarllBt.
1. Ach, vceint mit ii.ir. der TodMpftil
Hat meine Brutt j^fli itli 'i,
Ist denn für mich i^' in' ICuttttaf^ fall,
Soll ieh nicht wpit, r KuJlen.
S» tiiiij ich il.'iiii >k'ii Wandantab
In iiitHsiii:!! Utstt it Jithren
Schun niederlegen und ins Onb
7m meinen Vätern fahren.
2. Ach, lieb« Kinder, konilliai hcr,
Kmpfanirt don letzten Seeen»
Ihr nuchet mir dns üterCea fdllWi
Mein Herz weint euretwc)^.
Auf Krden laß' ich cnoh Eortok
Zum 'tV;l Tii'cli tvr-T?.' •'•••n.
Wii' triitll'l;.' i^t lim'ii III' :li l<>'Scfatefc|
Gott bleib' euch 8tct« gewogen.
4. Auf Gott den lierm Mtot jadamit
Et« Mndliahaa Vartraaeii,
Wenn ihr Mbwer in Annten Mid,
Er wird vom Himmel MBamo
(lud THterliflh bis in den Tod
Kuoli >iiei»en und bekleiden,
Er wird euch hülfen in der Not
Und trosteo in den I^eideo.
4. Vergesset nicht mein letzte« Wort
Und höret auf vom Wcitieo,
Bringt meinen Leib in seinen Ort
Zu andern Totenbeineii.
Obv'Icieh uUR eucru Augen ich
Jetzt traurig miiU rerbch winden,
So tröstet euch, ihr werdet mioh
Im Uiinmai «iadwrfiwIiMk (Elmt IseOi)
10;
1. Lebet wohl, wi«cht ab di* TrilMO,
Liebe Kinder, lebet w iM'
Unvermutet kam di' Min-i. ,
Wo ich von eueh »clif nien soll,
Lullere hub' ich auf diir Knie,
Liebe Kinder, zvcnr gelebt.
Duch zu K'U - Mii i . I Ii die i'ujre,
(ieru hült'i ihr micli mich utuschwebL
a. Trüetet endi. bArl auf vom Wainm,
fiiitt wird euer Vater »ein,
Lebet fromm tiucIi Jefii Lehre^
Betet oft und denket iiii-in.
Merket euch ilie j;uten Lnlireo,
l>ic ich euch im Leben gab,
Flieht die Sfind' wie eine Seblaiige,
üvttki an eonts («urcr; Vaton (Mutter) (irab.
8. Daakat oft an anra Mutter (euren Vater),
IX» (der) atir lluat aehoB wiMna «b|^
nur filim) «ia nffWi Btwtao mStl
yfw dl* Lioba an imlb hmg.
Weilet olt as aneern Gittern,
I>unkt an die, die euch geliebt,
O vergeßt nicht eure Kltem,
Df-vvh T'mI uiicli h'=>chst. betrnht-
•1. Klii^fi't, iiu'lit, :»iälf (iottes Fügung,
Itftet »ijinc Viirwiclit BU.
Kn ist j:i SKin heil'ger Wille,
^S'm i-i- tut, i»t woblgeton.
Ott luit Leiden heimznaachon
WtU er ioie, die er liebt,
I>reiMt ihn an allen Zeiten,
Wann er nimmt and wann er gibt.
6. Eifrig sollet ihr erfüllen,
Wa* euch eure« Vater* Mund
NV't'U'i n ini inem Testamente
Vi.r T.>iii; machte kund.
(»litio Miiii'cij, i.ihne Ztinketi
imiin liiiiti'rl;i--f ni^^ (iut,
Ihr »eid olle meine Klador.
All« sMab, «b PkiMh «na Blnt
II. Lriwt «ahl, «iMhi ab dia TMnan,
Bleibet immer fromm und gut,
Bi« wir uu« im Himmel sehen,
Lebet wohl in (iottes Hut.
Lebet wohl, ihr guten Frennde,
Ihr bekannte Naehbarsleut',
Dank eet eueh, die ihr eneh betend
Habt am midi ^«iioiiimalt haat'. (Etm 1880b)
11. TodestredÄchtni«
1. Herr, mit niäem Troüt Uiiebut
Uns dein h'-ihV;. göttlich Wort:
Wer au inicli fr-^t. ^Isubel, lebet
In der busscrn \\tA< i-ii>i iKn.
Mag »ein Leib wh äiuuIju kithmi,
I>er Verwesuiitr hier tarn llaub,
Einstens werd' ich ihn verklitren,
Neu beleben leinea Staul>.
2 T mI, nun echwinden deine SdireekaOf
Niir^ i rl Ll>t der Fromme nicht,
Jesu liand wird ihn einat wecken,
£r ist uusre Zuversicht!
Much' PI!" rein vim jorlen Mijngulo,
l>ie ilciii lUxMiiulii «'nUMMiin.
Hache sie gleich doiuoii Engeln,
Fttbra aia mm HiaBai du. (EMm IMK)
12. Ergebung und Troat beim Tode der
Uaarigan.
1. Bei a.- L" l> l.U-n Vater« (Brudara)
Versaninielu wir uns am Altäre.
Ach, wie betrübt ist unser Herzt
äieb', Vater, uoore Tränen ÜioUen,
In deinen Schoß flie zu ergießen.
Gib l'roHt und lindrc unscrn Sobmon.
'2. VergebUoh «nchou wir hieniedaa
Ihn auf, er ist, er ist verschieden
Unil kommt nicht mehr zu uns znrfiok.
|)u «elbxl gebotet uns, ihn zu lieben,
Sollt' uns nicht sein T<>>1 betrüben,
btt gabst ihn una lur i<'reud', sum tiltiok.
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(lOrmkiiiMihc Toteiilii-ilt>r, mit )i«<i(>udcrur U43rückiiiehtigunsr TiroU.
173
ä. I>ii »uhilUt tiiulit untre liiebeRträtieD»
Nach des Vaters (Kraders) b»rt.eK SehaHl*)^
Noeh oiuro lauten Kla-^vo, Outt !
Nkki itailMm •ehaM du unare Herzen,
MM J«»a« fühlte gleiche Schinnrsen
Und weintt' hi i lU -i KrtMiDdes IVkI.
4. Zwar seufi:iui wir in unarer Wehmut.
Doch beten wir dabei iu Deinui
I>oiu weites. hoil'gM Urteil an.
Wir wollen nicht wie Heiden za);en.
Nicht über deinen RatachluO klappen,
Gott, wa« du tust^ heißt wublgtitan.
Fl fhi List Hf>iT ilhnr Tod «nd LebttB,
Kaiui-t in'ln:,>.-u kiijiUüi »itidorgebni
Jtt, lieuiv Lielw uitiliut uud gibt.
Nicht bloß in des Genusses Freuden
Auch iu der Treoaung: schwerer Leklea
BWM du «b ?»t«r, «l«r «w livbt. (Etwa laso.)
1, Fort »US der Weltl
Sie ipbt nur Schein und bittre FhwndiB,
Ist voll von Irrtum, Tms und h^äm.
Die arme Welt hat niobn, Wa* aix nfllttl
Fort aui dar Weltl
9. Dem Hhninel mt
Dft Mi man erst im rechten Frieden,
T«a lllktm Elend abgeschieden,
Nw fort, 0 aiiob' im Wedml k«iiie Buh',
Dem BuhmI m.
8. Da itUlMLnd,
Dia hier ffir Ihnii Hanni gMtriUan,
Die lohnst du dort j» Friflcwiiiliftttea»
Ruh' gibst du ihnen
r>i, ><uVi Land!
i. Ich iivhne mich
Und eil' zu dir tiiit Kindc«froudo.
U kam' doch meiuu Stund' nuch heute.
Dum Mbra' in dir dooii uMian Jen» ieh.
Idi Mhne miobl
5. Du, Herr, allein,
Kannnt »ti!l<»n diesfn beiße Sebnon,
l>ich aut l^t iiK'iti ik-rz mit atilluu Tränen,
Erlösen kannst von dieser Ueimwebueiu,
IH, Bot, nlMnl (Btm WBO.)
14. Bei «inero Kiad«.
1. So u|)(erto um KreuzmstomnM
Die ew'ffe Liebe, Jesu, «ii-li.
Wir opfern mit dem (l..lti ^lumnn
0 Kind, ein nchuldloii huiumltnii, ciich.
Du, Vater, sieh vom Ilimm<dathn>D»
Mit Huld auf dieses Upfer hin,
V El irt dM Blut TOD domm äolme.
Bi i»t Kind doreh Um «rlöst '). :,:
2. K^ lilutt ti zwar der Eltern Hof
E« fällt tiiiis Opfer ihnen achwer,
IVich mischet sich in ihre Sdimei
Des Christ«utru«te» W<inuemeer.
Die HhApfan ihn nt» Jeea Jjafarm,
Der Olnnb» ■dkirfet ihren Blieik.
V Ei trockiMt ihre beiS«ii Zikm
De* li«b«n Kleinen irroße« OMek.
^. Sie aehii ihr Kiiid iia Kreis der Engel
In Zions Lcit'ger l'alraenstndl,
Befreit von Sebmcrz und Erdenmängel
Kach Gottes weisem Schluß und Kat.
Was ihneu seine Lieb' gegeben,
Nahm Miiw lÄilb» «iadir focL
V Our Kind Tedar «Id ■lwbliro'% Leben,
Nun lebt ea ewig glücklich fort. :,:
4. Wenn einsten« sn «1« ( Schwelle
Sich endet unser Li).";i>.ja..f.
Dann bricht beruii lii r I ntr. ilir ii'jlle,
Dann klmt ml-Ii joii^ l»ii;jkL-l .ti.f,
Dann preisen wir uaail liküLUi Kiade
Den \ ater der Barmherzigkeit,
»: Erlöet vom Qnüi und Tod und Sünde
Binit duob di* gaiiie Ewigkeit. :,:
(Etwa IHtjU.)
1. Wenn der Tod die, die wir lieben«
Un» auf dein Gcliot entreiBt,
Großer Vater, wie l>etrüben
Seine Kiase uuseru (leist !
Aek, wie bluten uuere üerseo,
Aoh, wie kmuMB dUoi
2. VDteriie(«B» «it«rlim«D
Mflflto dieeei idiwBebe Hera,
HOlleet du nicht xelbst un« sie„
Ober Tod und Trennungs8ehmer&
8bken wir voll Webmai nieder,
Deine Bend erbebt mw wieder.
3. Reiner Trc<»t tlno- itua dar
Deine* Wort«» anch um (irab,
In der Seele wird e» helle,
Denn die UoSnuug strahlt herab.
Was hier liegt, ist nicht verlarcOt
Nein, e» wird nur neu geboren.
4. Im Genuß der reinsten I'reudao
Lebt er, den dein Aug' beweint
llml er bleibt nach Keinem
liieltevoll mit dir viTpiii*.
Wiirum w<ill:>'ii i)i LIM' /..ilii.'ii
Diu von Gott zurück begehren?
& Gott, da hast es so bceehloüeo
Und wea du beschließt, ist gati
Tr&nen werden jetzt vergMaen,
r)och was deiiin Weisheit tut,
Wird »Is Wohltat einst erscheine«!
Und wir wer t. :, r i. h* rn-hr wf'inen.
6. Bahl vieii>-i(-ht, uch. bain vei-fchwnuden
U: Aiieh meine l'ilgerzoit
Unii die ]etr.U' meiner Stunden
Xalit aii'li, kiiiiiint vielleicht nehou hcilt'*
idiUt uns gut und re<lliofa haudelu
Und getrait tum Qrefae
(Etwa 16801)
) wiire: Nficti
') fieaer Wiro: erlöst durcti ibn
Viitvr i llrneler) harte»
i
16.
I. Ruhe sanft von aller Plage
In der »itillen 'l'iHb-^pn'uft.
Bis an j>-nerii ^Toßi'ii luK«
Alle die l'iwaune ruft;
Stoijje dann itii »iulten ThiDne
Ana ilom 4lum)ifeii fiinlie auf.
HerrUch lohnt dii- Tii^>'ihlki'i>Me
Düiueu schwer vullbruchteu Lauf.
i^iy u^cu uy Google
2. Gott wi Dank, ail' dsin« Leiden
Vaiim. ißt Harr dir 8ftU|>lH
BOT IrandflQi
Bolw gili dir jatrt du Onb;
Sohtefe woM nadk MW md FItffei
Deiue PrüfangSEeit itt niu
Und dio Wonne »orger T*^
Lohnet dich im Vat.Tlinti«.
3. SchW III Jtiihi'. Bchliif itt Fnedeo,
Bi« dich die PosauiM' riitt,
Uns ist auch diiw Luu LttsBchicdon,
Auch UM trä|^ man einst xur Orofk;
(), ich will die Sünde mcideu,
Itia man mich lum (tr»l)« trigt)
D»lt im Frieden <ioh) kann meidM*
Yfmm mk mir di« fitmd* Mbllgt
(ßw» 1880.)
17. Boi oinor Krwacbseuon.
1. Schlumm'ro Muifl von deines Lcbeni Mübou,
Seblaaun'iv »anft im dunklen, kübloD Gimb|
Uft nun auf furchtbar ifroBeni Ziahit
Da« un» die Natur zur (trrn;tf jr»b.
Deiner Freunde Schar blii Ut mit itefühlea
Banift-n l.-ei(l>< in i\f'mf 'iriifi Ijiiiuli,
J«!« !- kl;i|;l. das luiiiS viTri lirn.
:,: Kwi|r dsiri auf Krd«;u nicbta ))«steheu. :,:
2. Spanutin waren nur die IjebenifrvodsD,
Die auf deine raube Bahn ^>«trout
Und mit manchem körperlichen I^eiden
l'rüfte dich der ernste Gott der Zeit.
Doch im Unglück stark, im (iliick l>eiM;heidtö
Hast <lu nur der Ti)s?!»nd <lich geweiht,
Nun sind Wohl und W ehen dir ronilMT.
:,: Sohlumm're sanft ins I«nil de* Lichts hiuäberl
3. Blicke nii^eir Ton des llimndi HaUeii,
Von de« Äthers l'iiradieogerild',
Horche iinsers Harmoniena Si^hallen,
Siah der Freunde Trauer sanft und mild.
Aob, wohl nif entweichen, nio entfallen
Au« der Freunde Ilorwn wird dein Bild,
Ditch wunn alles uiust wird auferstulion,
ut Tröitet VOM dM groO« Wioderaelien. u:
(HtmiaSOL)
18.
L Du hast'* ToUbrauhtl Die bange Nacht
SohlieM dräie Annnädir,
Boah teMammV« an mtrott nvr cn,
l>(>r H':'!T ««rwt'ckt dii^h wieder.
2. Tot i^t liMn llrr? fnr Krdena^mera,
) ijt l'-riK.Mihi-'t. ijiiii IIi.!ti_Ti-
Iktch über <lir stobt für iiad für
rVr llimmelsfrühling ofSeu.
•). 0 lUmmcUruh", umweh' sie du,
Daü ihre (seine) blassen Wungen
Im käUeD Bmud an «ftfier Tnuun
Vom tmäum rnnJui«»'). (Etw* 188»)
10').
I. Schür, gelie>>tnr Bruder (SehmitarX «in,
Schlaf im Grabe ubni- Kummar,
Keine Trübsal, keine I'ein
Störat doiucu sauften Suhlummer.
R«ba Bteh ToUbracbtem Imü,
Bii dioh mekt dar fMkad saf. v
') Die H«. hat umfangen.
<^ MMh der Melodi«: Zittan mut icli. Uvrrl
S. Schkf ' in di«Mr kfthkn Ond^
Biar, wo muan Vltar Utgm,
SeUäf, bii di« PxMm» ruft,
Alxdann wirst du wieder sicj^eu
Und durch ') Gottca WundermacU
;.: nriiiLT-n tfurcli die TrwlMTmcht. :,:
3. l'ruhijch wirst du autemtehn.
So wie dürre Baume grünen,
Wenn düe Frühlingslüfte wehn,
Di« doch tot au affiltt fnanhinnwi.
Alto wird dein I<cben neu
:,: Und der lieih vm I,ei>lpTi frei,
4. Di**"«^ »nü<- llcifinung schreib'
In des (iral'i's harten Stein,
Dieser jeUt iwjhwere Leib
Wird, bodeokt mit hellem Sobtjli,
Sich bewegen s<i geschwind
:,: Wie ein Vogel, wie der Wind. ^:
5. Diese fest« IIoffiiriTi«,» niuA
Die betrübten Kimlci- tiKHlea,
Sparet doch ä'-u ri-,iiirii;»ii3
iJnd Iwweint iiiclil tiun KrU»sten,
Denn durch Jeen Ihiisli Hlut
:,: Steht's mit seiner (ihrer) Seele gvt. v
6. Dieee wird im Himmelreioh
Mit dem Manna satt gespeis^t»
Dort ist sie den Kngeln gleich;
t'hrist4>n, trauert nicht und reiset
Fröhüoii nach dem Uüiimel /ort,
V Jww wutat onor dort. :,: (Bkw» 1880.)
1. Jougfnui, au* iat deine Pilgerzeit,
Be beginnt di* lug» Ewigkait;
Jedem Meoeolien m hienledeB
Oanx gewitt dio» Tx>s beschtedeiit
Nach drm Ijiuf der Pilgerzeit
Heilk ea fort nr £«igiMit,
Ib daa Laad der BirigKeit.
2. Doch, wann unser l.ebeniifailcM bricht.
Weiß nur (iott, die Menschen wissen's niciiti
Xiadar, iuoge, alt«, Greise
Banbt der Tod an« umem Kraite,
Dann» heiM «■ jadanai^
Menschen, tatd aom Tod Itemit,
Jederzeit atum Tod her» it.
3. I>reiundzwanxig ,1 <litr >uA mich ruft
Unvcrweilt der Herr . nr < >i ib(4|gniltp
So ist es des iliKShsteit Wille,
DaO er mich jetzt nimmt zum Sabk
Ruft aus dieser Pilgcrzoit
V In das I.iand di r >. liL,'k«it.
4. (), der Herr Imt, mirli /m- rechten Zeit
Abj.:' ! n:i'ii Kl iIiL' l'iwit'ki if.
Kr fand mich im Stand der Gnade,
Noch am schönsten Tugendptadar
Eh' noch diese bi><>e Welt
Meine Seele hat entstellt.
In die Sundu hat gefallt.
6. Beste Mutter, tausend Dank aal dfa»
DiinluB will ich ewiglich dafür
\ iir 'i 11 rliristlicbe Erziehen,
Für die Sorgen und die Mühen,
Die du ha.<<t bei Tag uud Nacht
,:, Liebevoll aa mir vuUbracht. :,:
mit
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Otnmaiwdw TotaitlMMr, mit
BHttaUditiguiig Tirob.
im
5. Bwlw Tster, wie da mich geliebt 1
Ihr eeid fiber meioen T«d heMtEL
LkSt du m»geii. UOt dM WcittM,
Denkt, Gott snaht and nimmt di» SdMBi
Leitet fromm su jeder Zeit,
Dm mImb wir m Ewickait
Um ü all» Birfgheit
7. Denket im Gebete oft an ntieb,
Bnrar werde aaefa gedeobeo iKÜti
Teure Freood^ Blateverwiadlab
liebe Nachbajm und Bekaaate
Lebet fromm, auf daß, wenn nir Zait
Kommt <ler 1'od, ibr a«id bereit
Aaf die Bei«* tut Ewigkeit.
6. Rabe duu tu dieser itillea Ii ruft,
JMa dioh einstena dio lV>saane ruft;
Xeouneet du an Ckrttee Throne,
Ewiff amn verdiMtaB LriuMH
Seak' auf ona ioa IWiaaulali
V BUt» fto die drinen aV. :,: (Elm tSW.)
9L Tod«aK«di«b«aia.
1. Wif sciiuelJ L.ritfiiphl .liu
loh eil' »«1 schnell rum <ir»Ji
Es niniriit iiiicli linf (1r-
Wann ich >!«eudt!t habe
Gadank', o Meneoh, an deinen Tod,
Die Zeit ist kurx, nur ein« tut not.
L'. o u-hc »1.- (Iii, urniti elbAai^
Kill ri'iiKJH il<_-rz. <iui (Iii (irwirbatj
Wu d dich 1111 I i Iii!» laticTi,
Dann echrei-Wi t iii<-L mali kuin (i«riaiit>
Denn Gott im. duuu Zuvur&iuiit.
3. Tritt oft im Ueist rum (iralM hi»^
Sieh dein Ot'h»^in vprsr-nkfn
Und gpncli : Herr, il.-iü p'li l-ird* Ub,
LnS Miii-h mit KruDt btsiieuken.
Ar(i. li-li:e ilu iiiiuh's jeden Tag^
i'anal iclj »Biner werden
4. l^ä-bel)' mich ^n/ /u <lir, a Bttti
ImS stet« mein Knd' mich «chanaa«
DsDD wiret du ouob, Allgutigeri
Auf deewj Hti!»! wir Imiifn.
Mit düirit'r <inii<lu u.u-h «-[M'l'uii
Und mir im Tode ^^u&dig sein. (Etwa 1880.)
S2. Die Heimst dar 8*«1«L
1- Hier Manaoh, hier lorne, wu» da bbt,
Lurne Uer, waa vnaer Leben ist,
lÜn Sa» aar OBd ein LaiiduwUaid
Bkibt dir Ton aOer Henüohksit.
3. JaW lat der arm, dar andn _
La OfBba aind wir alle flaieli|
Dnm aai fem vmi Htoti and Keid
h HUdieit nnd in Niedrifrkeit;.
3. Wer weiD, wir Lilri «nch dich nur Gruft
Il«!r Herr de« ToU « und l^elrens ruft,
Drum halte dich zu jeder Zeit
Auf Tod und Ewigkeit tMsreii. (Etwa IbtiO.)
Ua «nl» od dritte Stnplw diaa«LicdeeM»iNli
ak AaflMiclII «tf 6fatiknaMa aefar beUaht («eisL
A. Faiak» QimkaeiififlaB aoa Oaterfeioh. Supplement-
MI n aar Miaehritt fttr Oaterraiehbahe Yolkaknndr
8k Mb Vr. «m Wien 1904.).
23.
1. Ja trauert, MeDtchoukiBdari waint
Und ringet eure Hände,
Er i«t nicht mehr, der gute
Sein Leben i«t (u Ende.
Ja trauert alle, tt'utV.i't uch.
So einer kommt nicht wieder,
Acli iieiti. Sil i-iiior kiitiiiiit nicht '
So herslich, gut und bioder.
2. Ein Vater, wie er für euch
Der niemal« für euch nute
0 brin^ ihm eine Träne dar,
Ihr Kinder, d^m FlrblaBten.
l»iL' bejito siiiiAf vdii eaib
Benutzet »eine Bahre,
l'j* hat verdient den wännaten
Denkt «einer viele Jahre.
3. Geliebtea Weib, du eiehat, die ZtHk
Zu scheiden ist vorhanden,
D'rum lebe wühl, er ist befreit
Von seinen schweren Banden.
Vollendet ist sein Lebenslauf,
Nai'h msii<*hem «»"hwercm Leido
Fährt si-in ln-ilriii)i,'tcr Geiat ]
Zur suüeu ijimiiaU'reude.
4. Ja veht, es gibt ein bess'i
Wo man sich wieder findet
Und wo ein atärk'res, cwig^
T>if> Hcrzni wifdcr bindet.
Das tst (Iiis I.i.na a<'r Selifkaiti
V\<.ln'u wir hrrj
UlJ'l wi» wir citii' I'^vigkeit
Einander wKdur tisihen.
6. Da ist ein Vater und wie (
Uns Armen hier auf Erden*)
Ein VattT int, gibt'» keinen
Voll Güte nnd Krbsniien.
iHt ist kein Leid, <l:i ii-t kein
Un<l keine Tränen liicücu,
Da wird das redlich gute Qan
Nur Seligkeit genießen.
G. So wischet denn die Tränen ab,
Wie'» dio Vernunft auch fordert
Und »chaut nicht immer nur aofla Grtb^
Da wo (lt>r I,fiv-f;imm nmdortt
w'i rit i MiTiiii] Hiirh riiifiiir den
Hkumui ku bea» I II Welten,
Da ist ja für diu Socio (ilück
Und ewige« Vet^gelteo. (Etwa Id8a)
24.
1. Gebt den Leib der Erde wia
Den der Scbö|)fer stcrhUcb schuf,
Kaaeb auf bimmUaehero Gefieder
Folgt dar Geiat dca flohfipfen Ruf.
3. FreundeatrineBi neoadeeklagen
Wecken ihren Liebtiag niehti
Dook die Engel Qottca tragaa
Sie vor Gottes Angeaiobt.
3. Segnet diefw Frcandestnineni
Lächelt Krdeutrost uu* zu,
Ibm tikr), den (di^ irir geatorben
Sobciikt «ar SeUpnr llxmmalainib*.
(Etw» 1880.)
') Bartete. — ') Dc> Reime
Auf Krdm tü«r atu Armen.
E. K. Blftmnl,
3(5. Todet{f«4ftelitn{8.
1. If;r TruKTti'k'ii ^'. illrl liio Ti uiiMi
Uliii hemmet dn.i Jjiniiiuuii und iuliDen,
Wer wollte vor/ftgeiid erbeben,
Das (irali int «las Tor zu dum Lcbi'U.
2. M:>- -pIiv!.- Uli,].' /-•tti.lleiD,
M:i'„' Stallli Mr)i ..-.■■i'lli'li /um St4iube,
HulIi uiiüi liiii jiiucii£<-<t tkr dlaubu.
Hoch über dem GInubcu, du thronet
I>ai) Lieht uud i\m Lebeti. wnhuet
Vom l.eibe des 'l'ode!« jjesclm il- u
Der Jüuger des Uurrvu im t'riedeu.
4. D« «obeiden nicht bittere Sehmanra
I>ic facilj>r vorbiinduDou ller/xm,
Was hier heil'jje Liebe ven-iiiet,
Ihr dort ob«n <r«rkl&rt^t erseheinet.
6. 0 InBt vnt die Uftnpter erheboBt
Dem Totiu eutqueltet dan Lefaoii
l&ttl Ändert der Si-liliiiiuuer in SCWBIO»
Duta folMt der ewige Morgan.
».
1. Begrabt d«a Leib in aeine Gruft,
Bit ihn dei Richter« Stimme ruft;
Wir Mben ihn, einit blüht or auf
l'tid steht') verklärt tm Gott liiiiaiif.
2. Aiiü Staob »uhuf ihn uiiuft Cuti der llerr,
Er «rar Nhon Stnob und wiidl BOBnehr»
Er nehlfift, TftrWMt ithd «Imt erwttfiht
Er wir'rirr Uli" r^pr Tnilp-nirtl^.
3. Hier bat ihu Trübsal oft (redrüekt,
Nim wird er dort bei Gott erquüiEtf
Er wallt«! hier ini Krdeutal,
Nuti int. I ? frei Ton Stihmerz un l (lunl.
4. W/ r ((Ott (ruu bleibt bin ins Grab,
I)eni «i-i lit Gott die Tränen ab,
VVa« aind diu Leiduu diener /«it,
Gott, gac«B d«iii»a«Rtieblnikl (Bim 1880.)
27. TiidcHbotrachtung •).
1. Alle Meiiscben müsiton Hterbeni
Alles I''k<iacb verdorrt wie Heu,
Ädain brachte dies Verderben,
Jesiia macht um wieder neu.
Dieser hrnh. >]rr mnU verwepeu,
Hier iun l.ami il. r >'..Tblichkeit,
Wenn er aiiderii »oll getieKen
Dort im I*nd der Seligkeit.
2. (ileieh des Feldes Blumen schwindet,
Wu« da lebt und schwebt nniher.
Traurig nueht der Kreund und ftiidut
Bald den UMiren Freunil nicht mehr;
Vor dorn lirei» am cnorseliuu Stab«
Sinkt die Jng' ii i n I i- Grab,
Ja, der JäD);liug und der Kniiba
i>inkut oft »o schnell hiuub.
3. Selig, dio iu Gniideu sterben,
ihnen wird rneiterblichknit.
Denn tie «iud de« Himmel« Erbeu,
Freuen lich in Ewigkeit.
Frei von Schmerzcu und von Plagen
Schwingt ihr Geist hoch, hiniuu '
lk>rt Tentoauneo alle lilag«ii,
Dort Anct «nhiM l«b«» an.
') BeMer: steigt.
*) Mach d«r Melodie:
Heilig, aüi^ea üngel.
4. Dort, nur dort itt wahre«
Wo vor uns viel' Tausend sehoo
Sind mit Herrlichkeit umgeben,
I'reisan Gott auf seinem Thmn.
Damm wende deine Ulicke
Meine Seele dem Himmel zu,
Fort ans diesem Weltgeschickc
Winket uns dar Uinunel m. (Eitwa l&OO.)
Xnte Rtrophe anab In Btaiermark bekannt (lieht
A. Poi.ch. Das deutsche V.iUMied, Hd. IV, 8. .17, 1902).
/n Stniph'- I und 2 vgl. mau Jeitaja 40, 6, 7: Alles
Flei.iirb ist (iraR und alle "viin' 'liite ist wie t inv Hliime
auf dest i'eide. Da« Gras verdorret, di« Blume ver-
welket, denn des Herrn Qelit bUaet drein.
98. Di« Heimat der Seal«.
1. Wo findet dio S<,jl.> .lir lleiimit, ilic Ruh'?
Wer deckt sie mit M-liut/cudi n l illirluTi ,'nV
.\cli, biet«t die WrI; kt-iii'- I reint itt mir-
. Wi> Sund» nicht kuiu muu, luir'ul uulL-i;tiU.>u kunn !
I :.; Nein, nein, nein, nein, hier ist sie nicht,
I IHe ik'imut der Seele ist droben im Licht.
2. Vorlasse die 1 rilt-, ilii- Heimat zu sehn,
IH*» llri]Miit lii'V .Si'cit'. m lirrrhcli , so schon,
.l'TUSuliMII lir'>il''U, Vinn (inhir ^,'c|illllt|
Ist ilieat» liu' lii inmt licr Soi'lc. licr Hraut?
:,: Ja, ja, jri. jti. .ii.'H.'s Mfi>\
Kann Kuhpialsc und Heimat der Seele nur sein. :,:
3. Wie aelig die Kuhe bei Jeeu im Licht,
Tod, Sünde nnd Schmerzen, <lie kennt mau dort niefat.
Das Kauscheu der Harfen, der liebliehe Klaaf
Hewillkommt die S««.)*» mit sfiBem Gesang.
:,: Ruh', lüilr. lliiii , lliiii , iiiiiiiiilis.'hie Ruh*
Im äohoC« des Mittler*, ich eile ihr sa.
(Etm im.)
VgL F. IL Böbaa. TattaUliiiUdtt Iiiadar dar
BratKban im XTIIL vaA XIZ. JahriuudMt, Kr. M9,
B. U9. Itn. Tarfbwar aoU QuataTSnak (lUO) aalB.
20.
1. Urockoet eure* Jammers Trinaii|
Ueitart euren trüb«n Blick,
Denn es bringt kein banges Sehnen
Den P^ntschlafcuen zurück.
Ach, die holde Sfimiti' ntul Hode
Und der Liel'iH'lin' it.Mi j.Mlf
Und da« frouudbcbe ütisiohi
Ruht im Grube, kehret nicht.
2. Gleich de» Feldes Blumen »ohwiudet,
Was da lebet rings umher,
Tranemd sucht der Freund und findet
Den gi liebten Freund nicht mehr ').
Itald vielleicht, auch bald v ersoh wunden
Sind auch unsre Lebensstunden
Und daa solmuerTolle Urab
ZialMt bald annh ans hiaftb.
3. Gleich des Feldes Blumen
Wer geboren wird, zerntäubt,
Nur der Erdenloib wird Erde,
Aber »ein Bewohner bleibt.
Uud die Seele, die fortlubct
Und zum Ibtchaten all*>r schwebal^
Bittai dort Ha jeden Freund,
Dar aooh biar au Onbe wtutt.
') VgL ar, 2.
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T««anlMar, mit
BarMoiabtigimf Türab.
177
4. Ach de« Wonnetaf^, der
Wh« ^iii (iriibe hier gevroint,
Klt' rn, Kinder, Svhweitem, Brüdar,
Freutiii lind Oaltrn U'f*. vereiot.
Wwiii. >;-l''hit v. ii lliitiiuebweiwn,
Wir deü Vat.'i-< l.ii lic iireiMrn,
Der «u» Irrtutii. sdiinin-h and GrAm
Um in «eine Kuh-' nnhin. (Rtwa 1880.)
30. Tode* b e t rac h tung ').
I. Die in Tränen iiier lich wIiihib,
Finden lich im Vaterland,
Was biCDiodim bang gMchieden,
Oebt dort «elig Hand in Uand.
5. Ob in Leiden, ob in Freodeo
Biar drin Bm utoh bftt fabbt,
bt d«Bii «iiiM, dort tat kaine«.
Da» in SrhiTiorz und Jammer lebt.
3. Waa »ir Itul^aD, fulgt un« drüben
Zo der Knffel «erffeni Clm-,
Sei nur «tille, bricnt die lluUe,
Scbwebt der Üeiat befreit empor.
4. Und um koinmon all« Frommen,
Dil- iluii lihri liit r vr<'i'il' vi^raus.
Ihm {ihrf iiut Segen froh entgegen,
Führen ibn (*ie) ins Vaterhaus.
5. IUq zum Throne, wo die Kraiw
Er (•!«) für treuen Kampf erhilt
Und ea oekrai aiob dt« ««igwi
Tor da» aaogdtieataii Hda.* (Btn 1680.)
Priester.
1. Die Schafe tntuoru um den Uirt,
Der nun diu Herd' vi^rlaascn ;
Dar aia uf rata Waid' gefwirt,
bt iB dan Tod arUiaae^
L Dar abohartaa im» 1n«% mit,
Barr, adbaok' Jbm BA» nd FriSdmt,
Mab aaak' ibn 1» dto Mbb Oföft.
Bair, aahMik' ikm Bnh' nnd Friäen.
(EtmieSOi)
n.
1. 'IViiuriK HU'hii \s ir bat dar Bahn
Einer toten Jungfrau da,
In der nifit« ihrer Jahre
I«t «ie lehon dem Grabe nah.
Wie der Sturm die Koae kniohat
lo der •ehöost«D Blütezeit,
Ward dar Erda aia «ntrilakat
1b daa Laad dar Ewigbait.
81. Baiai
2. .Iii;rn!Hl und ("Ifl.itidt
OLuu iiäo VVu^derkefar,
Tugend nur allein bestehet,
Baabt kein irdisch Schicksal mehr.
Wann dar Laib aar Jirda fcahrat
üid in Bri> md fltaab aaiAUt,
aaMngkdw G«M aUh
Obar ffiaa* Ttinanwatt.
S. Der du über Leben waltest,
Hüchster Herr und groÜcr Uutt,
Dir du in dar itaebtan baltaat
TFaaar Laban odar Tod,
Gib ihr, Herr, den ew'gan FHadan,
Gib ihr, Herr, die ew'^e Bub'i
tta bakiuuite dieb Uamadaa
tid Hb gUig bb* aaab dn.
') Kach der Melodii*: Uötv, nüSa.
'teW* Mr Aatb(*P9laai*w S.V. W. T.
4. Führe ihren Geist
In dein ew'ges lli>ich empor,
Schenke ihr die Sternenkronc,
Schniüi'kf nie im .Tirii^'frauHof.
In der l'nufhnM rLuiicui KU'ide
Leuchte ihr dein hclirfi Lieht,
Führe sie mit IlimnieUfirudcn
Vor dpi« hehres AugeuiuLi.
r>. AiK'ti der L«ib wird auferaUban
Aus des Erdenfrabc» Gruft
Und ins ew'ge I^ben gehen.
Wenn dpin Kugel alle ruft.
Si-hfiiki- ilirur Auferstehung
[.'■hn iiiiJ deine Herrlichkeit,
rilit' (iii! Schulden der Vergebung,
/um Verzeihen sei bereit. (Etwa 1880.)
33.
1. Der Toil isi üllcn uas gOWi%
Kiir7. sind diü L<.'li«ui>jahre,
o .li;ngUng sieh, dies lehret didb
l>tii» JünglinEB Totenbahre:
Ein ernstes Wort, wir sind von Stsab^
Ton ät«ab und Aach' und Erden,
Wir mfliaan dar Tamaani« Bub
Zn Aaeb« «Mbr «erdan.
'J.. Ik'i- ("iL'iHl nur. er li'lit i'wig fuii
Ilm kikiiu der Ti«! niclit liimlea.
Kr ki'hrt KU Gott /uriu^k. nia dllii
l>eK Lebens Luhu zu üudeuj
Glückselig, der im Herrn Teraddad«
Er geht tn GoU«» Wohnung,
Dann ibn arwnria» janarilaFrbd'
Und «friga Batobnnnif.
3. Doch wur iet roiu vor dir, 0 Ootl|
Wer ist, Herr, ubtie i «ihler,
Aach Makeln können nach dam Tod
Umfangen noch die Seele;
Eh' sie vor deinem Augesicht
Darf nwkdba «nwheinan,
Triift ab «in adbmna Stnfgariahi
In nameeloaen Peinen.
4. Otreclii siml Wege, Harr,
Und ToU vuu deiitüm Lobe,
Dn reiniecst die Seele mehr
Wie Gold durch Feuersprobe;
Dnroh dainar Kireha Opfar «ud
Tarkftnt die Zeit dar Leiden,
Db Saab wird baraMoaMbit
Tob THlbiel in den 1
5. Dii-^ 0|ifi'i l'ringcu wir dir dar
Zur Sühuaiig iur die Sünden,
LaO den Verstorb'non in der SebW
I>er Frommen Uuho finden;
£r bat im Loben dich bekennt.
War gläubig dir ergeben,
Dnrab diaaaa Opfer an veradbat,
Wm er geiUdt im Laban, (Bbm UMk)
M. Todeagediebtnla;.
1. Huret beut' die erste Klage,
Die aas Uiobs Mund ertönt '),
Kam nur abd die Labanatage,
O «b bald abd rie rä Üi7
Und am Ziele deiner Ruisu
Wixat den Würmern noch zur Speiaas
Balbat dein Leib im kAblen Qnb,
W« tnan aanket dinb binnb.
*) Mfmgb» nnf mob 7. 1 Ua «I.
SS
in
& i: Blftmml.
2. Einat treboren von dem Weibe
Lebt der Mensch nur kurze Zait
Voll Gebrechlichkeit am Leib*
Und vull von Muhseliirkeit,
Hat bei allem »eioem Treibeo
Gar nicht l;<n(j(< sein VerbleiboOt
Soii-i'-TU i'ilr t iit;niijrf<irt
Uin m leiuem Cirali« dort.
8. Blick' auf diesen Totenhögel,
DMk* M Mua LdboMdkof .
Htor MUidlt ilBb in vtemn Spiegel
Hell Vor dir dio Zukunft auf,
Einai, weoD sieh die Augen m liliaPtn
Und der Freunde Tränen llieBail,
Legt mau dich hier in ein Otsb,
Henk« deinon Wiek hinab.
4. Än((st und Kummer und Beaobwerdoii,
Schönheit, Ehre, Iteichtum, Cilüok
Und die Freuden dieser Enleo
Kleiben in der Welt zurück,
Gar nichts kannst dein mehr nennen,
AUm •mM tiah rm dir tnuHB,
Aflet, aliei UeilNt Uw.
Nur die Werke folgen dir.
5. 0, daß der Tod »ich <1<x<h erbum«
Über Alter, über Stan<.l.
AHor Hoiph«» nnr\ nnch Arme
r.cißt fr Icirt mit. k.iltev Hand;
f>ivh, drr J^iDu'liii;: III il'T Blute
Licf/t (inrt ii! iliT l.n i-i'n Mitte
Und der Knaiwj bei dt-äu ilanti
Dort iu jenem Grabe schon.
6. UngewiD sind Tag und Stuada«
Nor der Tod ist uns gewiß,
l>a auf diesem Erdetigrundo
Einmal alles sterblich ist,
M'inl v^n vip!!i»n Millionen
Aui-h il.T T.4 dich nicht n
Halte dich daher bereit
Auf a» iMg» fiwiglnit.
Ofton M«1i «n deiiMn Tod,
Immer «ollst du dich bestreban
Treu üu halten die Gebot'
Und die Süudo zu vvrnu'idai,
Die dir nur ein ewig'« Lflidan
2aber«itet nach dem Tod,
Biob aaaa Fainda Baoht tw Gott.
K. Es ist beilig der Gedanken
Wie der Muchiibäer spricht,
Bai dar Grkber engen ISchrankoa
Zn Tarweüeo Christenpflicht
Dnd die Bliake hiiwimibaii
Avf dia Ofibap vd aa danba»
An dl* SaeiMi, die der Tod
HingeateUet bat vor GoM.
9. Sieh, bi'T min t me
Und der Vater uuIjüiiI*),
Auch vielleicht ileine Schwetter,
Ituhcn auch wohl schon dabei
Und dein Weib und deine Fr«
Uufuii <if*er» und auch heute *>
Uit dem frommen Job enob an:
FVeunde, o erbarmt euch danxk
I) MaAhaMar 12, 4«.
') Der
Tadaiift daa Dial. baant.
10. Ja, wir flehen hier zasammaD
Und wir bittaii dich noch
Wint da aiaat an richten
So verschone nni, u Ilerrl
Führ' die Seelen, die verschieden
Mit nns pin zum r<\ri<rpn Frieilfn,
Laß' im« owiu' 1)1-1 dir seiu,
£irig U&1 mit dir crfr-'uri. (Etwa 18&0.)
35. Bei «tiieiu J uug iing.
1. Wieder ranbt« uns der Guten aiaan
In der Jugendblüte das Geschick,
Laßt uns um den Vielgeliebten veinen,
Freiini"?-', ■»rnkrit ib'n bfttfititen Blick.
MdiLuliivH .luLr diT l.ujl)!' wBr vi rt^trichSB,
l'Ai' liiT vrauf« 1 od dfn diiti'U fs:jd
l ml Miti ist dpr ln'Htf l' ri'iiüd \er!uohea»
Auli, auvit iiiä^n J ugciudjsierde schwand.
2. Senfze, klage, er ist hingeschiadao
Und ergieß' in Tränen dich, o Schmers,
Ach, zu kurzes Los war ihm beschiedea.
Solche Wiindf'ii scVilat^rn tlpf in* Uan>
Flil dlici], ■dillr' ist. UV liiMlll^'r'trUIlgea,
Wii du/ fruiir Set Ic niinmer wi iiit.
L'iH'li un? i[iiült daa stdiMciKi-"' Veilaiiffi n
Nach dem guten, »ach (ietu teuren Freund.
3. 0, so ruh' denn sanft im Tod
Ruhe sianft in deiner kühlen üntft)
Bis uns einst in seligem Vereiaa
A!1i< pinp hoh're Stimme mft.
|{ul:c Hl di'iu Schöße sel'ff'T tVcuda»,
Ihe dir JeNus Lt«>l»f> m^'ciiachf,
iKmn ein gijtt<>ig,d)i !H'-i lli!i.icli<-id.^ii
Entbindet ji^di ii au« der lM(,'i.rs,jhftft. (Etwa ItfttO.)
üti. 'irauerlied einus Jünglings.
1. Er ist dahin, der odlo Frenodl
In si'hiiii'tf'T Plnfe seiner Jahre
K:U lim ij,'r '!'> >d tur düsteni Bafata^
Vou jedem Guten huiU beweint.
2. Der Eltern Hoffnung, Trost «ad Rand*
Und unser Bruder, unsre Zierde,
Voll von der höhera Tugendwürda,
Entriß an« jüngst die Ewigkeit.
3. Er ist der heiSen Zibren yiert,
Dü »af sein Grab daaa Ang* «atliilliia.
Der Edle wnrde ja TO« allan
So T.nri fr( lifibt, so tief pwhrt.
4. V illi'iiili'l int jetzt seim- B-.ihn,
Sein (ici-t -i.diw.bt nun in iio)ieni ^^pblMDi
Wo l r«ud' iiüJ Leben ewig witlircu
Und staunt die höchste Weisheit an.
5. 0 schlunim're mnü im MutteraohoB
Der Erd', geliebte. ti'-:r.;- Hülle,
In diese dumpfe, beulte btille
Ruft einst auch uns ein gleiches Los.
7. Und schallt das Wort, einst »wf«^«tik»,
l>aun winkt uns ungetrübte WoaitBi
£a gliast die neu» liabeuaiontia:
0 rnmi, «in frobaa Wiadandml (Etwa 168a)
9f. B«{ Baardignng ainaa JbagliBg«.
1. Er iafc daUa, dar adii
In der Bltl» aafaiw Jahn.
Ten jaden Gntan MB bMMtat.
BiB ibn dar Ted aar Bahra*).
oiy u^cu uy Google
I
Uemuiniscbe Tot«nlieder, mit bedonderer ikiiuükaialiUtcuug I i
179
Ii. Kr ut liei' boiUrii Zitbrun wert,
Dia Uli dam Auk'' riaiiJl«)i,
Dar Edle wtirde ju gi'i'brt
Und mrt ßrlipht von allen
3. Der Klteni fBrüden Ikifinung, Troat und
Der Freundaohaft »cbnuiiLe i^ierde
&trtO der Tod in die Ewickcit
Zur Sergen, höhem Würdu^.
Er jotxt am Gntbe»r:iri<lL'.
U Bundoabnider, jetzt < rlleht
Die Kuh' im icrgen lü^uUi'.
5. Der Tugend treu cr^fbea prMgt
Er ji'tri im »d'wn Laude,
Wnfni' !ii'li<.!ii<ten TugendgiHn»
Di« ürtiu' erbait nun Haade«
6. Vollendet iit »eiu LebenilMi^
Sein Uciet lich eohon erhebet
Und eobwcbt zu Uott gen IlimaMl
Wo vw'gt Fnad' nur wäbret,
f. 8o ■dilnmm're matl im
Von uiu noch heitt boweinet,
Ui* unt eiu«t all' oin gleiche« hat
Im Grab mit dir vereinet.
8. Und •challt das Wort einat, aufsuatohn,
Daan winkt nua aehua di« SobM)
0 IVvuad, ein frobea WManNbn
Im LMMt dw «wlBW Wonw^ (Btnm im.)
38- Lied beim Todfall eines JQogliasiU
1. Frli'-tip unwrii DrüiVcfi P?iilt<>r
Ii. tu «t-i«-'ii Si l:'i|ifiT li.'r Natut.
|l,,n ^/llt tlH.-l:t (;.-<c-ll|.-0llt, .nullt Alt«'!-,
Nur >'|li" uvnr hrriituv.
Wci' buU sjcil wtijit Ui lituii' uuli Lfidcn,
:,: Wird Erb« jener HimmelKfruudcu. :,:
2. Heil uns, ist. v.n n.ittPM-i-iehe
Der JuKvti'l »-Ii 'I Ii1"1i '„"-^t-'Ut,
D<'«»' !«t 'l'-r -i'l';.--- ,1 ntii,-;:f,i^r
1). n «l'.t! •^irli Ir -Inj IKIMT',', iililt.
Drulu Utijt uns lUm s^u Lubljv'ii W€ikt.<o
V Und »einer Wurde uu» erfruuen. :,:
3. Du S«Jif?f'r iiris *f»ist nTi .Tii>iren
Und glcicii IUI Ui !:ili'^i.:lic;lit,
At!<?h <!ifti l'i'.ir iiiti':> (j<.'lahrcil|
l)iK_-!i \v;iiil;n- iiii' Tugend nicht,
Iheua l>cmu( tuit Gvbci bosiegtc
:,: Den 8celenfuind, der dich bvkriegte. v
4. Dein ].«bcu war iW T'nsobold Spilfll,
Mit jedor Tugend sulmn )'ObBfld[^
"Es hatttr »«»iTHT fjrl...' >;(.'|_'rl
(rotl doim'L' ->'■.<• ^iitLji lii iir -:t.
£ün Tempel iiotu»! «ramt du tnuner,
V ToU Seli^iaik «od TomidMlmnmer :.:
(Etwa loäO.)
ML B«*I«atU4.
1. Wit dar Utrieh in MhwflUn Ttfim
Bd dM ItaiBtD DnntM PIiMa
ÜMih dv üdMlMiK Qnall* Mimit,
AIm ■Mtfini BMli mm Sobaidim
Ofe G*nebteD ia dem Leiden
K««h dm Ennn«!* SallgiMit
') ^30,2. — •) 37 tat eine raik»-
OB SC
3. I.i«idend, noch von UuU getrenni^
Dem ihr Hers in Liebe broOM^
Kufen sie empor ta uns:
Ihr, die ihr ooeli lebt uif ErdM,
Kunnet unare Tr6ft«r werden
Durch die Kraft dea Glaubenbnnds.
3. Ihr doch wonig» tcu», ihr Freutukh
Einnt mit un« tu Lieb' Vereint«^
Ach, erbartut, orbannet euch !
Wenn {Ar «Mb ■& Gott ihr betal.
Wenn tum Ltebennshl ihr trci«t,
Denket unser 7Ti)7l«»ich.
4. tiott lu deiner Unude Htufen
Kummen woinend wir und tufvu:
Lind're unarar BrütUir iichmerc!
Wohl aiod ä« vor dir noeh äOador,
DdA «to lind aneh datne Kibdor
Und du haut citi VntcrhiLT?.
6. Jesus, treuer Freuu«! dvt i-rummtni,
LaO »i« zu drai Erbe kommen,
Das du ihoMi MllMt «rwarbet,
AI« d«, «ia «an tUmt B8«wt
40. Saalaalied t« Maria.
1. Sedaa, dto «dt oa« w «ng rvAmimit
HHUdima K«weiat iiad froh gebebt
llingeachiedcn sind sie, bingear^hwundeB
In nie dunkle, BchweigiinvniTe Nacht I
liingeecbwunden sind sie, hingeschieilefl,
Kehren nie, ach, nie zu uns zurfiok,
INo geliebt mu brikderiioh hieniedeB,
Die gttMlt »it uw ihr Hm. ihr (Hiek.
3- Eingegangen in ein höher' Leh<>n
Hit bestaubtem, irdischem Gewand.
In der Süfanang heiOem Feuer heben
llilferiehetid sie zu uns die Hand.
Sehuldbedeckt, sTpqnrilt vnn Sflifisih-IitasobmeraeBi
Bünde, fem dein . «■ltm l.irii- ^.Tut:!,
Kufen sie mit un;."<t< rr uituni Hki/^u:
Helft uns Arn:' n [u> lier heilSen (jaaL '
3. 0 Maria, die das Licht umfließet.
Der die Engel sind zum IHennt getraut.
Die des Himmels höcH'tp I.nst geiiieSot,
H<ir' uns, hochbeglu -kt. i .ntt.- '.raut !
Habe MitU'id, Mutti r. in:i ,|. n AnrnHU,
Offne ihnen niiUl dtni \1 nti i i Ii, : /,
Flehe bei dviu äohno um Erbarmen
Fftr Ii« «Oe; fAbr' lia Ummahrtrlat
(Bim 1880k)
41.
1. I>us i«t ein Jammern laut und kBglich
In jenem Keich voll Schmerz und Peia.
Wif. tönt e» da «o herzbeweslich :
Ilir 1' reunde, o erbarmt euch mein.
Ja, Tauseude rnn armen SiNi'len,
Sie seufzen in lä'r huiUeu Glut;
Aus diesen 1 l^imuK^u, diu um riuälen,
Wer führt uns bin zum bvohntcn (lut?
'2. U sieh, da strumt ein Gna<lenrcgen
Aus Jc-iu Uruüt wie Puriiurschi-in,
Dur mul} die Glut der Hammen legen,
Der wiUcht da- amen S<^len rein.
Und lieteud fan^t luif »«iwm Kniea
Ein Engel iedea Treoflein anf,
Doob «eleban Bedu wird'« mrUriMB?
«0* •« b«i» danmL
98«
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180
£. K. Blömml,
3. Maria kniet Vi)r ihrem S>ihn«,
Der wuieii Sia-lon 1 rüsti-riu.
Hio gab den Leib ihm und zum Iiohne
Gibt er, der Sohn, sein Blat ihr hin.
Sie iat's, die dieee Uuelle leitati
WoIdii w ibnr Hnd fM»
Und Trost and Hoffnung sieh ▼orliraitet
Duri'li ^ip in jener Schmcrzeuswelt.
4. AuuU heate «chließt Maria wieder
ünz&kligen d«D Himmel »of,
Da ■teiees froh die Bogel nied«r
Und flUHB li» sn Gott Unanf.
Dm ist «fat fmdiff'i Jabilieren,
Im ganzen Tlimmd wM «• UxA,
Und Jeder Engel eilt, ni fahren
Di« Sede^ die ihm aoTvrtrMiL
6. O hdl'ges Blut, dn Qttkdenrngeo,
Du täglich nrOmoud vom AHmt,
Dich bringfin wir eu Trust and S^en
Der lieben armen Seelen dar,
Diek leiton wir mit beiflom Flehm
In jene« itille Reich der Pein,
0 üß auch heut' recht nele gehen
Zorn •w'g«!! Idoht de* Uhameb «bl
(Etwa 1880.)
• GndächtniBklagon der Veratorbencu.
1. Ihr Christen, hört au« jener Welt
Die Abgeechied'uon weinen,
Die noch 'Up Sclmlfi j^efangen hilt
Im fin»t>Tii Oit il'-r l'i iiKm,
Erhi">rt ihr luuin ]\liij:L'eschrei
Und steht dfii ;irn;. n SfdeD Ixi,
Ja, helft unii l ittet li^r.
2. Die MuHer wi int, der Tuter mft
Mit »nf^ehfjlnii ü Armen,
Sie iiifi i, iir,-, der Totengnift:
0 Kinder, Itatit Erbanuf'n!
Erlöset uns, wir l'itt.n t- icli,
Und ht'lfet uni ins llininiclri'ich;
KiDil'T, ei l .arnn't etich I
3. ix'lit, Klferii, i-iittj iviuder dort
Voll hiiLit'sti iii \'( rlanjren
Na^ jenem «cböDeu Qnadeuori,
no wniwitt um US pnnigeitp
AabaiiMweilia kh litt uoA die zwei ot'eii orwilLnteu
I. Naohtwachlied.
Sie i'ufuu luut Ulis üirerii lii'ult:
0 trocknet uns die Innn a ab.
Schließt ans den llinnnel auf I
4. Von deinem Kh'iiutrm rinnt dW SohtmiRt
Sein Ang' zerfließt in Trinen
Und seine Stimme rufet heiO:
ü willst mir üott vursühnon.
Ach, Elh'weib, ja gedenk' an mich,
Verlaß' uiieh nicht, ich bitte dich,
Ach, habe doch Frliaiiiii.ii!
6. Sieh', Mann, cieia Kh'weib leidet schwur.
Mit Feineu riiigv umgeben,
Sie kla^ so laut, sie ruft su sehr
Und ymaA vm tmigt Lab«:
Aoh, kür' ihr» JumuMOmmb u:
ErtwnM dkb, nria Wbte TUau,
KKto*, erlöf« nieh.
6. Die Sehweeter seufzt, der
Aua jenem Tal der Sehmerseo:
Veig«0t BBa aieht ia dam Oabat,
Nahmt noira Not tn Banan,
Ach, hart und lange leiden wir
In diesem Jammeriale hier,
Aoii» helft nod «taht mia baL
7. O TVemide, UM
Das Rufen der
Und den su tiefen Senfmh&U
Verstorbener Hik uirrten,
Sie rufen «ucii mmu rotaniaiob:
Ihr Franude, a«h, erbarmat
Hit Wohltan and Oabat.
S. Viel' JOnffling* rufen aoe jaaer Walt:
Erbarmet aooh, ihr Brüder,
Und übet aus, was Gutt gefillt.
Das bringt Krquickung wieder;
So helfet uns, wir helfgo auch.
Wir werden in dem ffimmabäldl
Fnrbitt' in jeder Not.
9. Nun, Christen, gebt den Atdmb Brot
Und Unterricht den KleineBf
0, dann erbarmt sich ihrer Qott
rtnl i"inli.'l ihrfi I.r-irifn :
Ach, bittfl liir. vi.'ri'i.'ljl sie UR-Iit,
Dann leuchtet ihnen ewig's Licht
Dort ob'b im Friadanaramh. (Btm im.}
Bit:
f--i-
'-
Bifahr^in
an • dre Straien,
Je • SU bleib* bei mir, Ha • ri - a reit' mit miri
2. Jetzt lieg' ich <la im Bett,
Meine Zung' Kein Wort mehr rad'ti
Die Augen nichts mehr seheBf
Dia Ohren niehte mehr hfiran.
3. Mein Leib ist ge1l< uikI weiB^
Treibt aus den Toien<c!iv.i ib,
Im Rücken tiii? seh..' krneti./ii.
Der Tod winrs atnhald machen.
Hein Janu niw.
4 Hab' iah nd Gak vad Qdd
ZPiamnfMlhaVii »vf dar Wal^
Hui «Uaa sdion varhuseu,
HoA lahr^ atn' aod'ra StnBen.
Hain Jana oaw.
6. Hab' Hof and Uaauatiul',
Dan ein Waib and Kin^
Dia blaibaii hiar maanman
ht pottawiawiaa.
Hein Jesus usw.
S. Nun kummt, ihr Eltern hier,
Nahmt Urlanb toboall von mir
Vad
iaOea
Jaai
i,«sMn
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üarmABÜeh« TutouliMkr, mit h«i«i
liaräclnichtigung Tirol».
181
2. il e b 0 1 i e <1 .
> l — }
Meiisebcn
ge - büii.
iBt scliuu ili«!
t •
Lo-
Iran,
bens - zeit.
muli ich nun da -bin, mnU mich nun dorn Tod «r
2. Kun fAnrahr bab' M> gelcbet,
0«g«ii (M und Mmal) Jahr*,
Kon hat mir dar Tod DMhff'ttielMt,
lÄPf^' jvtzi uuf diT TuUmbiiir'.
II hui uucb (to(l, ihr liubm Wnaaia,
Lebet vroU in eurer Not,
Uitt' euch ichön, seiil nicht betrübet)
Weir» «o acbickt (ipr liebe üott.
3. lAng' fnrwftlir iiat'> niioh bctrtbit)
Alli rlieb»te Freunde mein,
.Itk, i'iwohl gesund ab kranker 'X
]>uLl vffiorw-t ihr, wi*"'-« »olU' «euk
Dunk' ij'iuii li.itt zii tu'l^L•Ill,i Main
1-ur t'iir' Vli'^' iit.d uiirc Tritt',
Oott, dtT li rr, wird urh bexaUm
Alle MoU uuti a]io ^rlirnt'.
Euch, Bek«nnte und Verwandt«!
loh HoA Kwm jettt abdauu,
Wann ieh etwann fach bolddlft,
Jetzt vurgcb' mirV ji ilfitnann t'
5. f>iin ihr Trajfer, »oid gebeten,
Traget micb tum Friedhof ta,
In daa Grab mein' I^eib tut legen,
LnQt ihn liegen da in Ruh',
Meine See)' ich dir befehle,
wahres Gotte»lamm,
Viu ballt
iwig b«t dir leben,
«u ia OoMm N«in'
4. Urlaub »ei von «m li ;.'i rion
nie allhi<T zii(fe«en stinit "),
Il'hüt euch <ii.:t, ultinwimincn,
ü'büt euob Gott, ihr lieben Freond',
*) CnprtDcUd vahl
Aus :St. Peter im Sulmtale, übtrli. :. rt durch
Kail UciUirur, Schnlleitor in WeiUeubacb bei Liuzon. —
Aus Steii>rmark, ohne Hdodia und teilweise abwfiubend,
bat Fnolia-Ki«aaBffOT, n. n. 0. S. 7S ff. Kr. 1. —
Ana Fkiaken nH Melodi« md nw viar SlnpfaflB bai
F. W. Frcüi' rrn v. nitfurth,
lieder, fid. 1, Sr. fM, S. »I, lääö.
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VIL
Die polaolithlache Renntientation von Munsiiigeii
am Taniberge bei Freilrarg L B.
Tob e. Htwltiniiiini
(Mi« 6B TncUbbiUiingM.)
L fl«MUektlteh«L
Die Renuüentaüon von Hünzingen im Ttuii-
bergo boi Freiburg wurde zuerst von Ecker
im Jabro 1875 bcltannt gemacht Er beschrieb
sie als eine KuUurscbicht, die im Löß eiogtlagert,
duiTh die lieschaffeiiTicit <^er Werkzeuge und
Waffen, ebenso durch die Gegenwart des lieon-
ti«M «U pdloKlIiiMh g«lraoDHiabnM in *).
Wenn auch die Einbettung der Fundsohicht
im Löß ein bohei gvologiwbM Alter wahnohein-
lieh mMbto, ao konitta E«ker doclt keine vtlUige
Gewißheit darUber erlangen, ob sie wirklich
uraprUnglich im L < ii latrort <;c»wf>«en,
oder ob »ie etwa uachiiagüca tu den IA>Ü ein-
gegraben und dalMr dier dm Jfii^enn H^lileu-
fitrifJen fflciphznstrllrn st'i. Wir fimlon iliese
Uncntfichiedcnbeit begreiflich, da zu jener Zeit
weder die BSldnngsweiae de* LttB aufgeklärt,
noch sein Alter und sciiio Stratigraphie ermittelt
waren. Anoh konnte mfto damals unberührte Löß-
Bohiohten von nmgewäblten oder umgelagerten
noch iiieht mit Sicherheit unterscheiden, und
endlieh TMn»4 wohl für Eckers Uneiiisclii«vtpn-
beit der Umstand mit bestimmend gewirkt habeu,
daO in annUtelliarer mbe der unlmtlirten LSß-
futiilstil^i- jiiügrtc Ansiedelungen vorkommen,
weiche in ncolitbiscber Zeit in den hü& ein-
gegnben worden sind. Die %m eolehen neo-
') über ein« menaohUfllie KiederlamiDg ans der
EwmtMnwit im LAS dM BlitöitalM b« Mmunngen,
mwvtt Freiintrc (AreUr L Anthrop., Bd. Tin. 8. 87,
I67&; nligedniekt km Bsriehte fltar diaYtrbattdlungi>n
dar natarfnnch<!ii4ni OmIlNimft Freibnrffi Bd.TI [4],
8. TO Iiis 85, 1873).
lithiBoheB GmlieD stammenden Scherben von
i^t hranntem Ton wurden nuhl von diu paläo-
lithischcn Funden getrennt; doch sagt Ecker
von ihnen, dnft ei» „imbeeondeM in der bnmnen
Schicht" gefiiii<]L-ii wurilfii. Du alitr ilcr im-
geatörte Löß, in dem die palöolitbisobfl Kultur-
aeiiielit liegt, hellgelbe Viarbe beaitxt, und nor
die nachträglich in den Löß elngOgtnbonon
Höhlen und Ixiclicr mit ilitü iimtrewfihU^n
' braunen Deckeulebm auNgefüUt wurden sind,
I so kann sohoa nndi jener Angabo Bokora kain
Zweifel dainiber bestehen, daß die grauen
goherbeu ans gebranntem Ton mit den paläo-
litblaelion Fboden nicbti sn tan babeo, eondom
einer anderen, WOMndiob jtngorMI Fteiod«
augehdren.
Gelegenlüeh ■ der Anfiiahnie der Bttttor
Hartheim -Ehrenstetten der geologischen Spo»
/.ialkarte des Großherro<«iirm5 BiiLk ti bnbe ich
versucht, die Stellung der palaolithischen Kultur-
Boliiobt innerhalb dea IM dnndi Aafjgrabnngea
iiii.rl Bohningon inÜL'licliHt gcTiau m crniittcln.
Ich konnte dabei fcststcUeu, daß die Kultur-
aobiflbt, der die von Boker beodbriebenen T^mdo
entstammen (mit AnsnahiM der neolithiMÜMII
Scherben), in der Tat eine ungestörte, nor-
male Einlagerung im jQngcrcn Löß des
Tonibergea bUdet An einer durch frflhere
Grabungen noch unberührten Stelle befand sich
die Kulturschicbt von etwa 2 m ungestörtem
LSD bedeokt nad li« wurde von &Vt<x^ niditigODi
') GeologiMdie flpMitillnvte äm GrafllunaglainB
Bitdin, Blatt Bart1idm>BkrMMtetten (Vr. tlVlMX ^
laoteraagvn 6. &», läi»7.
Google
O. at«iamuB, Dia pattoHUirMha Btanteitatiai von Wmdagn m TnflMff* M FKilmif L B. 181
Ifli VBtntfliifl, vi« «iiM Bohmiiig ngkh. Dm I
dMwb ermittelte Profil ist folgendes:
d) 2,2 m. Vencblämmter und amg«iirüfalter I
Fundstello «Itr iieoIittüldMn floberben.
e) 1,8 lu. Hellgolbor, retner, nngeschich- |
toter Löß ohne Schnecken oder sonstige j
Beimischungen. NußgroSe LOfildndel. :
b) 0,3 m. K iiltui-«ohicht (aufgegraben). 1
Ilerdsteine aus Jurakalk, Stflinmesssr
niw. «tt JMpia, Mfgesoblagfltie RAhi«ii-
knoclK'ii. Zähne und GeweihatQcke vcm
Renntier, Hole- oud Knoobenkohle,
ÄMtlbantw. EbMWitB*di«MrGeg«nttlnde
Ton liöQkbiddn inkmMisrt, der Löß
streifen-, lagen- and nestcrwdM rOttidi
oder •chwanbraon gefärbt.
•) bjim. Hellgelber LBft, luwb mit«n in
fiin.-i.'itiiliy: werdiiid, mit spärlichen
Schnecken und Lößkindelu (Sandlöß).
Liegend «•: m dieier Stelle iddit welter
«nfthtelt.
Zu diesem Profile möge folgendes bemerkt
Min. Die Schicht d ist ohne weiteres als ein
Gemiscb von biwaoeiB, kaUfcieat LSUehiB,
wie er die Verwitterungsdocko dfs Jüngpren
I^ß bildet, mit oorioalem Löß kenntlich. Sie
fcuia ent enMeodeii aeb, aeahdeia die brenne
Lehmdecke durch Verwitterung aus dem hellen
Lftfi gebildet war nnd gehört demnach in die
PeitglaäalMit; de lit yiel jünger als der Löß
seihet. Damit stimmt auch übcruin, daß in dieser
brauneu Schicht die Tonscherben gefiiiitliu t>ind
(nach £ckers Beceichnuug i und k). Da sie
sveifleDee doidi Umwlllilen eder YerakbireninMa
■k-r olji ihtc'ti T.ai;en des uormaloii T.rJßprofilB
gebildet wurde, so läßt eiob die ursprüugliohe
lUebtigbrit dee L6B tber der KnlturMldeht nnr
■agenfibcrt, etwa ku 3,5 bis 4,0 m, bestimmen.
Die Untersuchung zahlreicher LöfiproHIe nii !
der Ostflcite des Tuuiberges bat ergeben, daß i
hier der jHoget« LOfi In «ber Hldttigfceit bis |
ta \2 m M^emmn verbreitet ist. Vjt l.nsRon !»ieh, ]
wie anderwärts im badischen Oberiaudc, xwci
AbteHungeii derin nntenobriden >);
'V Ii. St>'inmaun, Vht^r l*leiiitazttn und i'liuxäD
in .1.1 l'iii^'.-^'.'n'l von Freiburg i. Br. (Mitt. d. OroBh.
ßnL OeoL LandsMOSC 11, 8. 18»). Ülwr die ttlied«-
des Miistorta im teJIsshsa Oberieade («bsada.
- a) eine entere, die im ailgeaMinen ane
mehr oder mindtr gut gcscTiichteten Trügen
von hellgslbem, streif enweis dnukelgulhem
TM beetebt An ilirer Bans finden lieh g«^
rollte Lößkindel, auch kleine QerBlle fkeini«
scher Klestl, femer durch die ganze Masse
in wechselnder Menge und Mächtigkeit
EioMdttltDngeB von madrel^beni LBft nnd
feinem Sand. Diese tieferen T^nj^n — die ich
als Kekurrenxsooe buieichuet habe — sind
zuglciob den bnaptriteUiehe Liger der LOA*
Schnecken und der Kest« von Pferd, Mammut,
Nashorn, Benntier, Hirsch und Reh. Ihre Mäch-
tigkeit weoheelt; de eohwaukt swischen 2 und
7 m. Nach oben zu werden die Einschaltungen
von Sand spärliclier, sie nehmen den Charakter
von eingewehtem (nicht eingesohweouDteD)) Ma-
terial an, tmd eo volUebt iteb «UmiUioh ein
Übergang in die
b) obere Abteilung dee Jüngeren Löß, die
im allgenNinen nngeaehittbiet, frei ven
Sohwemmspuren , firci von flduieelcett nnd
Sängerresten ist
Die Kulturschioht liegt nun siemiich
genna an d^ Grense der beiden AbteKa^g«en;
denn der L"iß, der sie bedeckt, ist frei von
Sobneokeu und Sand, während die Uegeudea
LBfieeUofaten den Chamktor der Brinnrenaone
tragen. Feiner, offenbar gewehter Sand findet
sich gelegentlioh noch in geringer Menge in der
Enltnneiudit eelbet; einige grdbere Gesteins-
brocken, die darin vorkommen, sind aber offenbar
durch den Meneolien lelbet Undageeoblqipl
worden.
Wie idi bereite frdier aufefObrl baba,
spiegelt sich innorhal!» des GcsiimtproÖls des
Jüngeren Löß deutlich eine allmähliche Klima-
inderong wieder. Ale die liebten Sobicbteii
gebildet wurden, waren reit- bliche Niederschläge
vorbanden; überall wurden an den Gehängen
die älteren Lößmassen abgespült tmd am Fuße
der Gebinge nnd in den Nledemngen miammen*'
geschwemmt. Periodisch rn1«f.inden f"rbor-
flutuugea, die kleinere tierülle und Sand ülxa'
weite FUieben ausbreiteten nnd taSt demaxM der
Luft sich niedemenkenden IM in SeadUUI
U [21], W. 743, IfiyS). Die Eniwickt lunt; <!• - I>ilii
I viumt in Sadweat-DAntsoblaiMi (Z«it«chr. (LDeutacben
I OeoL Oea liM, 8. tS>,
IM O. atai
miMbtea. Vegctition war woU ti«iiilklt dl-
gemein vorhanden, virlli ii lit mit Auraabme der
irockeuoii Kalkbölwu, wo auch die (iefwen
Lagen des JUageran L5ß bm von orjgaoiioheu
RmMd, tdlMl ▼«! Schucckcnscbalcn , zu sein
pÜAgai. Aber an den Gehängen und in den
NiAdanuigen bat ein l'flaozenideid beatanden, das
towohl nUkwen LendMliiDMlcen als auch großen
SfiiiiTcrn rJas ?'ortknmmcn ermö»rlichtc. Je höhere
I^gen des Lüliprotils wir aber betrachten, um so
mehr treten i&» direkten und indirekten Wir-
kungen dt r\i('.ler»i'bUge /unick. Die Schwemm-
•puren nehmen ab| die Schaeokea werden aeltener,
die S&ugcrreete Tenehwinden nod die olioiMen
Tragen sind offenbar unter einem Klima entstanden,
das im TMidiiUk' inir riuDorwt spürliche Nieder-
Boblage erzeugte, und das der f danzeu- und Tier-
welt wobl anroMli im Bereiebe der FinOt&lernnd
in den hr>hwrn Qcbirgsrcgioiion einen äuBerst
besohränkteu Fortbeetend ermöglichte. Der Löß
gelangte ftttnvr nooh lotiaoli, d.fa. nagetehiebtet,
vnd fohsilfroi /.Min Absatz; diS Klima war extrem
trocken und ateppenartig geworden. Als der
palRolitluwche Metüoh bei Munsdngcu lobte, voU-
aog sich gerade der Übergang in dieees extrem
trockinr- Klima; wir RikIiti tlahcr im Ijöß der
Kulturachicbt keine geschwemmten Liagcn und
kriae BflluMekeD laehiv
Somit ist die Zeit der menschlichen An-
nedelnng bei Moiuiogen geologisoh schaif be-
etinnit.
Neufiiliiigs liat nun der Mimziager Fund
mrlirfai li IJeai litunL; iiik] Erwaiiimn»; ^'cfunden.
Unter Verwertung des von mir »usgegrabeueu
Uateriale und einigw erglnaeader St&ek«, weiehe
ITerr Apotheker Kübler der FrrihurL'rr Samin-
liing überblasen hatte» gab Soboetcnsaok *)
Toa aeoem eiao DarMellmig dee Fundortet und
der wichügeten Gegenstände, wobei letztere
freilich keine eingehende Beschreibung und
ebensowenig eiue hinreichend brauchbare bild-
liebe Wiedergabe fanden. Die einfiMdM photo-
graphische lieproduktion, noch dazu unter be-
tnchtlicher Verkleinerung der teilweise an und
') l'b«r <li« OMehüsitigkeit der meniwhlicben
XiederlauunK ans (l"r li>'iii>tierzoit im Löß bei Hun-
Ein^u unwttit FreilnirL- i I!. nn4 iit,r {mlHi>lltUi*cbeu
Hcliioht von ThftinpL'ii uii'l S.-hw.izi'rbil.i li-i ^-l■lIi»ff-
baUMira (Arotuv (. Acthrop., N. F., Bd. I [2,] 6. Ö9 Iiis
n, imi«)l
nmana*
ttr lieh adhon Idabien Gaganallada, gaaligt den
heutigen Anforduninfion keineswegs. Die Ver-
gleiche, welche Sohoetensaok mit anderen
paläolitbiadten Stationen dea Sadweatans« in
Baden mit den postglazialen Fanden TOD Sobald
hausen und d(<s iKteiner Klotzes, anstellte, waren
aber nur geeignet, das bis dahin klare Bild von
dem Alter and der Koltniatnf» der Ifnmdnger
Funde m triihcn, da, wie wir sohen werden,
Munzingen mit Vorkommoiaaen von weseatlicU
reraebiedeneni Alter anf glaiobe Lnda ge-
stellt und in die Madelaineperiol t- virsfi/.t
Word«. Während Uoernes') den Muuziiiger
hSßtmäf me «Aon frlOter Eeker, mit den
Lttfirtatfonan Niederösterreichs, Böhmens, Mäh-
rens usw. verglichen und mit diesen ganz richtig
in die Solutr<S- Stufe verwteaeu hatte, glaubte
Sehoateonack anf Grand dnes von Baker
unrichtig godciitrton utirl mangelhaft Tio^Hjhric-
benen, von ihm selbst als Fibula (Komniaado-
stab) angesproebenen KooebeartlldEi eine voll-
ständigo Parallele mit den viel jüngeren poet-
glazialcn Funden der Madelainezoit gefunden
und damit ihre Gleichzeitigkeit erwiesen m
haben. Dieser Anffaawmg bat sich bald darauf
auf (iiimd der Hchoetensackschen Paralleli-
aiemng auch Rutot^} angeschlossen, der die
Bedentnng des Mnn^ger nmdea ala einea
wichtigen BinJcgliede« zwischen den östlichen
Stationen und den belgischen betonte, dabei
>) Dor dUnviale ICsnsdk In Buepa, IWM, B. U,
181, IST.
■) Sur qU'i-l(|Ue'i <!''-i-i-uvt'rt<'i' Oit Ii i-|U..'-< f.xi!!:«
dana U Vall-W- du llhm, iHull H.>.-. J';<nl hrnji. Hrux. lies,
t. XXIII, lV0i\. — I II ..ifiiivT Nnl iz ; Sur l.i !i' 'ii-i'Xi't.'iiC«
comme teriue ituUjuouie de Im Berus naninrumt« , du
litnoD dit ,din hauts-plateaux* (Bult Soc. Beige de
QMoffi», t. XVIII, Pmft vprt». 2«9--27i, 1904) ver-
wertet Bh tat die Muiizuigi r Loa^tjui 'n ( 1 line induotrie
M rapi>rochaiit dn Uacdalänien de O. de Mnrtillet),
um daran la leigeD, daS die in Belgien heute noch
Sbliebe Tmtmirjf eins» .ladims dar HoeUUelMn'' Ton
dem Iidim dar mtttlsnn nnd aladenB Viveans nn-
bersehtigt seL Bntots Aaskbt flnde» in an gso-
kwisoben Spanalaafnahmen iss Obeiriieingetiiate Un-
nriehende Begrfladong, a^ Bsine Angaben Aber die
Hiitaeulai^ der Mnnzin^ Station «ind an{;«naa und
nicht der geologischen Spezialkarto (BUitt Khrenitetten-
Harthvim) cutn»mmeu. Die Kenntierütation liegt im
Lud .de« tieferen Niveaus", nur - tv'a lt$ m (nicht 1<*0 m)
nlier der NiederterrmtP- tl iclit- Ii« Rb<>iii(. .\ber der
Löß, in dem die Stsiii :i ^-uLi't l" iti-: i>t. rr-trorkt *;ch
in aanftem A^tiog unanterhrctchun bii auf diu Höhe
des TonlNisaa, die «ber 100 m bCUur liegt als dar BMa.
oiy u^cu uy Google
Dm ptWaKtlitMll* BsimtienUtion tod ManzingMi am Tanib«rgo b« Freibarg L B.
äbcr XU Folgerungen g«Uogte, die aioht un-
wMBwptociliMt blatlwn kflaaen. BbcDwIwtjaogflt
Penck <^lie voo Sohoetensaok beliebte Deii-
tong des Monainger Fuodw w«MiitUob mit 1m-
■atrt, ani oioht mt 4ia flog* Ttnnntedlnfl
»»Hoher LOflMatioDMi adt An poRl^ii^eB
scharf zu b«tonen — was in p<?wissor Beziehung
nur gebilligt wcrdeu kauo — , »oudera ftuob um
darauf weiter beuend wa rarrnnten, dafi die Bil*
dung der oberston Tiagen de« Jünpvron Löß
noch während des UenuuiftheDS der letxtea
(Wlim-) Vergletoohenug fortgedaneirt habe,
also leilwt'isi- iiooh in die PräwUnnxeit falle.
Auf Grund der, wie wir sehen werden, nnm-
InffBiiden anhftologisohen Pftrallolon gi-laugt
Peook den, eine geologische Glcicbaltrigkeit
m rertreten, der nicht allein die geologisohoo
Tatsachen widersprechen, sondern die auch
daiebMW dao VotitallnDgeii mwUeilinft, «He
vom Plaiiiljjiinkt der äolischen lyößthcoric, wie
sie Brfiokner und Fenok selbst weseatlioh
hebeo fest%eD lielfBO, Ober die Axt and
Zeit der LOSbildung gewonnen worden aind.
Denn wie ich oben bemerkt habe, acceMtnit-rt
■ich in dem I'rolile des Jfingeren I^U, je höhere
Schichten desselben wir betraobten, iminer neltr
der ChaniV-tr r riia-s troclceiicu Stf p|ienklimas.
Aus der pliybikaliscben Hesohaffonhoit der jäug-
■feeii LKBlägeD, ■»wie mu denk FeUen orgwiMlier
Reste darin mttHücn wir rtchliiCen, daß zn keinem
Zei^nokte der Riß-WOnn-Interglaziabceit, wäh-
Ttnd der der Jflogere LSB ebgeUgert wurde,
das Klima so trocken war und die Lößbttdnng
M> rtiii äoli.soh \ or sielj giny, vvie gerade gepcn
Kode dieser i'eriode. Wie sollen wir uns nun
TOfMdlen, deA »t gleidier Zeit dee Kfima eo
niedersohlagsreich wnr, daß die Gletscher der
lettieu Etsieit wieder waohaen konnten? Das
iat UinuitolegiMh du offner Widerspruch, der
entweder auf einer unrichtigen Vorstellong von
der Bildungsweiso des Löß oder auf einer unzu-
treffenden Verwertung der archäologischen Funde
oder auf beidem beruht. Da nun der Muninger
Fund in der Kctt<« rlicscr Foli^nrunt^on eine
bedeutsame lioUe spielt, dabei aber bisher nur
ngenffgead dargeeteUt worden fart, so habe iob
CS für angezeigt gehalten, diese Lfiokc durch
eine auaf übrliohe Beechreibung ausxafiUleu. Ms
lohnt daa um ao mehr, als zugleich der buid- ,
am iisiiiwiiii^i. m.w. a«.v.
l&ofige Begriff einer „Renatierwil*' hierbei eine
wflMMhenawette Elitimg erfittirl
8. Die geologische Stellimg dm Funde«.
Wie bereit* bemerkt, liegt Mninnger
Koltniaohiobt an der Gronae der beiden Ab-
teflungen, welche man im Jüng:eren Lr>D des
Oberrheingebietes unterscheiden kann. Diese
entcpreehen aber den in Betgim ala «limon
hesbayen" und als „limon brabantion"
unterschiedenen Gruppen, die sieb durch die
gkieben litholeglaelieii Heilanale voneinander
untersclaidcn, über auch ebenso innig miteinan-
der verknüpft aind wie im Rheiutale. Während
nun aber ana dem belgiiclMB IM Usher keinerlei
prähistorische Funde bekannt geworden tinA,
enthält der Jüiigfii' \ AÜt in Niederöst^rrt-ich,
Böhmen, Mähren, Ungarn uüw. eine größere Zahl
meiir oder minder reiober peläolithiioher 8ta>
tionen, die nciierdinq-s von M. TToiriiefi zu-
sammenfassend beschrieben und mit Munzingen
in die Sofaitr^Stnfe (in Hoernee* Begreniosg)
eingereiht worden sind. Eiii' m 1 re l'^ralleli-
Biemnn; läßt sieh auf Grund geulogischor Daten
auch gur nidht vornehmen, wie Penck*) gleich-
aaitig betont hau Vergleichen wir aber Hna-
zingen mit den östlichen Lößstationen, so tritt
trots aller Älmli«}hkeit des Vwkommens und
der Ihdoitrie eu Unteraolrfed bervor, den iob
gleich seliurf lii'toiil wishi'ii nniolite. In allen
den östlichen Stationen herrschen Mammut
und Pferd unter den gelondenen Jagdtieren
derart vor, daß man den dortigen Lößnienschen
mit Heolit als „Mammnt- und Ffordojäger" be-
zeiohneL In Munzingen ist weder jtfammut
noeb Fterd geinnden, ebenaowenig Ifnaboni
oder ein anderes Diluvialtier, außer dem Renn.
Daher ist diese Station von jeher als „Kenotier-
sUlioo" Uaaalflrferi Die Bekoirenawine den
Löß, welche das unmittelbar Liegende der Muu-
zinger Kulturschicht bildet, ist fiberall im Ober-
rheingebiet das ilauptlager von Pferd, Mammut,
Nashorn usw.; alle Reste dieser Tim, die iflh
selliHt im .liiii'^i-ren Löß gofundpn habe, oder
deren Vorkominen ich mit Sicherheit habe fest-
atellen kOnnen, gehito«! dieaem Qoriiontn nnd
■) Di« aipbMu JSswlttiUnogn oad dar pilhiilo-
rischt) MsBssk (AroUv f. Anthny^ K. Bd. 1. 8. Tt,
1003).
M
186
O. Stetnmann,
nicht dem reuieu, ungesobiohtetcn JUöß an» woloh«r
ridi ohn« Mlmf« ChwoM nm dar Rekoirei»-
xone entwickelt Diese jUngsteu, ungescbicbteteu
Ltg»a haben sich eben ab«nU b«i an« al« foMol-
frai «rv!eB«n, obgleidi als in W^anMlmitten
u. dgl. am hänflgMMi war Beobachtung gelangen.
\V(.iin wir nun annehmen, daß zur Zeit de«
Jüngeren 1^0 die Verbreitung der wiohtigsteu
Tiafonnen im Oitm nnd im Wwteo lUttol-
tniropaa wesentlich i;k'icVi «ii vvesoti. dnO mithin
in beiden Gebieten Mammut und Pferd auf die
RekamomitbwehiAolEt geweaau aaiea» w wflrd«
sich für Munzingen ein wenig jüngeres Alter
ergeben als für die östlichen Statinen, nnd es
würde femer daraus folgen, daß uaoh dem Ab-
züge der übrigen großen Singer daa Renn allein
noch k<irz(' Zeil hier fortsTflpyjl hStte. Denn
daß gegen Ende der Luüzeit mit der immer
itiilMnii Aeoentaienivg d«a ateppenartigen
Klimas sowohl flii' Si:liiuckc!]f:iiiii:i als auch die
größeren öltuger au» uuaeron Oogendcn aus-
gewaadot nnd, fcann musb dem geologischen
Befunde Iwiiiam Zweifel unterließen. Es ibt
auch gftuir beijreiflich, d«C ^erutle lia» Kenn
unter den ungünstiger werdenden Verhältnissen
aodh Ungar fortgelebt hat ala die flbrigtti
Säug<»r, dann es ist bekatmtlich diis b(><lürfnis-
ioeestc der größereu Diluvialtiere. Auch heute
noeb «rrtreefct aieh «ein Terbreitnngt^lnet, wie
Nchring') betont, von den hochnordischen
Tundren bis in die t&teppeo des 52. Grades
naeh Sflden, nnd ea nthit liob selbst dort, wo
eine reichlichere Vegetation vorhanden ist, von
den dfii-ftigsten GewäcliNcti. So dürfen wir
denn annehmen, daß das Itenn nach dem Absuge
dar Abrigeo Stager nooh amig« Zeit bier aoa'
gehalten hat, und daß die wahrscheinlti-li sp-ir-
Ucben Überreste in den AbfilUen des paläo-
KttuMben Algers gewiaeennaHan komaotriert
Torliegen.
Für die Verwertung der Diluvialtiere zur
Gli«Mleruug der |>aläolithiaohen Kulttirreste wird
ab«r dieaea Brg«bnla bedeutmigavolL Wir er-
fahren an? (lim Munzinger Funde, daß es
durchaus uuzul&saig ist, von einer „Kcnn-
ti«mit* ala von «ioer beatimnitea urgoschicht-
liebao Pariode MbleehtbiB an reden. Ea baben
*) etopjten ond Toadren 1890^ g, 100.
awar soboo früher besonnene Foraoher') davor
gewarnt, die Beaddurangen „Ifanmnlmt* nnd
„Ilenntierzeit" als fest unisclnieliene cliiiin(>
logische Perioden xu verweodea, da das Rena
im ganzen jüngeren DluTiom suannmen aut
Mammut, Pferd oaw. gelebt hat; allgt-riuHu wird
aber doch heule angcnomnion, ilati, \vn das Kenn
allein imt den Spuren des palaobiliischen Mcn-
aeben anftritti poatgbuAde Knltmeebiditen vw-
liegen, die nrehSr>lo'.,'i.s<h dem ^Tagdalenien an-
g^ören. Diese Auffaiisung muß nach dem
Muncinger Funde endgültig aufgegeben
werden. Vielmehr haben wii- uns den Wechsel
der Faunen zur jüngeren Diluvialzeit etwa
folgendermaßen vorzustellen. Zeitweise, wie
zur Rekurrenzzeit des Jüngeren Löfl, haben die
gröQoren Diluvialtiere ni>lii'iiein:iii(ler nni crleichen
Orte gelebt, die anspruchsvolleren Grasfreaser
Bowobl wie daa Renn. Mit dem Trookener-
wcrdi'ii äv* Klimas uinl dem Schwinden rler
Vegetation sind die erstcron der sich ver-
sohiebenden Vegetelion gefolgt, das Renn allmn
ist zunächst noeb geblieben, schließlich aber
elieiifalls abirezogen, und der Mensch hat sich
den Tieren angeschlosaen. Mit Beginn der
letaten (Wllrm>)]i!lasait, ala die V^egetation wieder
reichlicher wunle, Kind ilie Tierp wieder!jekehrt,
vielleioht das Kenn zuerst, die anderen später.
AhnUdle Tersebiebnngen beben aneh wohl ana
Anlaß der ^ei ingeron klimatischen Schwankungen
der Postgluzialzeit stattgefunden, so daß zu
wiederholten Malen am gleioben Orte eine
reiche Dilnnat&una mit Mamninti V!ted« Kaa-
born, lienn usw. und eine verarmte, wo«<eiUH<?h
nur daa lieuu umiaaaende, bestanden haben kann.
Bo sehen wir denn aneh in den poetglaaidea
Stationen 1>rild die reirTiere, liald die verarmte
Fauna erscheinen, ohne daß os deshalb gestattet
wire,- ana der Fauna allein «inen Rflckaohlnß
auf das relative Alter der Stationen zu ziehen.
Dieses läßt sicli vielmehr bis in die jüngst«
I'ostglaualzeit hinein, wo das licnn allein go-
bliebeo und dann verBohwnnden und nur ooeh
Hirsch und Reh abrig geUieben sind, niolit
*) Vraat, Dto bplanhVhle iok Bteaaial* (Z^lwlir.
d. DentMli. GeoL Qm^ Bd.«, & », t«tS). — Behu-
»aeber. Ühsr das «nt« Aultretcs des HeBaobm Im
Kluafi (Mitt. der I'tiilomaih. Ow. im Btaai-Iialhriac«n,
Bd. b, s. a, loa, le««).
Google
Dm palkdifUNlM Reutitntelion von IbndiigaD am Tnnibarg« M FMbwg L B.
107
mob der Fauna, Hondera nur nach geologiaoh«n
«dar srehlAloi^MilMn Ifomaotoia beillmiiHni, md
wo die Fauna mit solihoti Dalon iu Wider-
^rocb steht, muß sie an Bodeatnng lorOok-
tretroi). Wir dlifn d»bd ueh Bieht T«r-
gt'n»i ii, <1aß ocbra dan KUmachwankungen ein
anderer Faktor auf die Verbreitnnj; der Diluviul-
Uere mit einwirkt, nämlich der Mensch HellMt.
Br Ini flbendl dfo Ji^gädtn dMrinilart, und
dieser Vorgang hat sich firtlich in bif'i: - i -h^r ln-
der Wciao vollzogen. Daher kann su gleicher
Zdt ia dmr Gegend di« DilaritliaiiBft noob
sehr reich, in einer anderen aber sclion reoht
arm gewesen sein, ohne daß allgemeiiM klim»>
tiaehe (Jnacben für diese Vorschiedenhät Ter-
antwortlich t.u machen sind. Es kann aber auch
in einer Ge-^'tiKl die rtächcru Fauna wieder er-
schienen sein, nachdem sie kurz vorher vom
HmhoImd jiwtgandsrMuv«idbrliigtword«iwv.
Reine ^Rcuntierbtationen" küiiiieii also sehr
versobiedeneu Zeiten angehören und a«£ Qnuid
dM IfttOBBgcr Fund« (mmd mIiod jetst
mit Sicherheit xwei verschiedene „Kenn-
tierzeiten" in Sütlwestdcutschlund unter-
scheiden, eine ältere, die der jüngeren i^haae
der Riß-Wlim-Iatarglfldilnit aogehfirt, md
eint- Jüngere, poetglazialc, dio durch das
Schweizorbild und Sohussenried repräsentiert
itt. B«d» R«iiiti«ngrit«B folgen «jaw Periode
mit reicherer Tierwelt, in der das Renn gi;,'en-
ftber dem Mammut, Pferd usw. zuröoktrat. Ob
noeh weitere „Kenntierzoiten" antencbteden
werden können, muß die Zukunft lehren. Es
bedarf hiemach »her keiner weiteren Begrün-
dung, daß die Bezeichnungen „EburuiSea'',
«Bi|aldiett*, „TenmdieD'', „Oenidiea" wonOg^
lieh <z:in7. r.n vermoiden sind, du sie nur zu
UDSUtrefft'ndon l':irullelen verleiteu kOuneu.
3. Die Hunzinger Funde.
Wenn die Hunzinger Funde hier noch einmal
Muflllirtiiob betproolMn und dugettettt werden,
in dirfto damit nidiii ÜberflaidgM g«aoheiien,
') URshalb icheint «« mir xam mindMlon gnwugt
zu mAn, trotz der ent^*>g«-oiiteh<>nden nrclittolofnxchen
TttHtehi'o, KaSlerloch all jünger xu bctracbton als
BohweiaerbiUU wo de«b die fwilORlacbe Btellnoff Mdar
ur so wt» lealaiiMh nehtr Mut ist, ab sie sialwr
fcatglaiial «iid akjit waU jlncsr als 4aa ntkbtakdliMi
wie der Leser sich übersengeu wird. Denn je
I nidMielier die argesflhiohtUAhen Funde werden,
um so eher ist die Möglichkeit vorhanden, die
biaker untenohiedenen Kulturstufen durch Zwi-
tolieMtafen n yerbindea nnd sie Glieder einer
fortlaufenden ununterbrocheuen Entwic'kclung
zu erweisen^ Dein bedarf es aber eiaeneita
einer möglichst ddiereia FeMeiDang des rela-
tiven Altera der Funde aof geologisch - strati-
graphischer Grundlage, andererseits einer ein-
gebenden nnd sorgfältigen Beschreibung der
Fuadgegenitlade ana allen KaltninbUeliten.
Daß gerade die Munzinger Funde bisher nur
anvoUatttodig ausgewertet weideo konnten und
so nmotrefienden PanlleBrierangen Teiaalafiten,
liegt eben mit in dem Mangel einer erschöpfen*
den Bearbeitung begründet. Die Fundstficke
waren bisher auch nicht einmal genügend
herausgearbeitet. Schon Ecker hat hervor*
gehoben, daß /.alilreiclie Sliieke von Loßkonkre-
tionen inkrustiert sind, so daß sie nur teilweise
gnt riehtbar eiad. üad doeb UBt rieh dieeem
Ubelstande leicht abhelfen. Die Feuerstein-
werkaeuge laaen riob ebne irgend welches
Ridke mit OUa vvttmrter flalmaan leielit
von dem inkrustieNodm Kalk befreien (di«M
Methode h;il Hchon Nüesch an den Fpiierstein-
geräteu des Sobweizerbüde« mit Erfolg an-
gewendet), aber aneli die Knoebenraete habe
ioh auf diese Weise gtJt freilegen können, frei-
lich nur unter Beobachtung der nötigen Vor-
aiobt, da die KnocÜMOF nnd GewethatOeke von
dei- Salzsäure siel» otwas angegriffen werden.
Ihre Oberfläche wird etwas abgeätzt, man hat
aber dafür den Vorteil, die Form der Stücke
aaeh wirldioh iiehar ermitteln in ktaaen.
: a) Hecdatain* vad Uiiilieli« BMamMtMOita,
I Von sogenannten Herdsteinen Beigen mir
einiLTO .TO Stücke \ or, ilcren Klai-dienausili luiung
zwiacbeu der Größe einer ausgebreiteten liaiid
und Uainer Broeken aohwanfct. Sie bealtaen
[dattenfSnnige Gestalt nnd zeigen einen Über*
zug von verhärtetem, d. h. verkalktem Löß,
' teils gerötetem, teik geschwärztem. Knochen*
reate, KohleasUIckoben nnd Feuenteinsplitter
kleben niehrfarh daran. Im gereinigten Zu-
stande erscheint diu Oberllüche der Kalkplatteu
meist rOUkldnatm. Diane Fbfevag hatte Beker
L^iy u^L-u uy Google
in
allgemein dahin gedeutet, daß die im natür-
lichen Zmlaada gelblich gefärbten Kalksteine
des llaiiptro!Tpnnt*jns, ik r in unmittelbarer Nähe
d«r Sl&tiou ansteht, durch Glüb«u im Feuor
Terftndert Mi«n. Dm trifft »ber nur f Rr gms
wenige Stücke r,u, die in der T;it II:mptrogcu-
•teio aiad nod gewöbnlioh nur auf einer Seite
eine aobmohe KotfRrbniig ttkttmm lassen,
währaad im Inncnt die ursprüngliche Farbe er-
halten geblieben ist Die Jlchrzahl dei ^ircnl-
ateine" iat vielmehr durch und durch rut,
■nmeiBt sogar tief blutrot geOrbt, twd io dieaem
Falle ist die Färbung nicht naphtrSglich durch
Feuer hervorgerufen, sondern ursprünglich. Denn
«in« gemane Bettaahtviig d«r StOoke eigibt» daO
sie gar nicht aus dem Hauptrogenstein stammen,
Boudei-n ano den Murchisonaeiobiobteo d«a
Unteren Duggers, welche in etwa Hon "Bat-
femuug Ton der Knltanitclto an der Sfideeito
des Tunibcrgep nnstehcii. Diese Schichten sind
bekauutli«^ im badischen Oberlande durchgängig
mit BiaenoxydTerlnadmigett derart angeNieberti
(laß ilas ganze Gestein und sein Verwitterungs-
bodeu eine blutrote Farbe erhalten. Zudem
dtct in einem der Stficke sogar da« t«itfo«nI
die«er Schichte», PeoteD personatus. Ks Int
mir hiernach nun aber gar nicht wahrscbcinlich,
daß die rot gefärbten Kalksteine als „Hcrd-
aieiDa" benntat worden afnd. Sie sind aum Teil
\ !*■! zu klein für einen solchen Zweck und
schwerlich hätten die Renntierjäger gerade diese»
GeBtein am einiger BnftCemnng bengebolt, wo
ihnen der Hauptrogenstein viel bequemer in
allernächater Nibe aar yerfiguog aland. Viel
wahrscheinlicher iat «a, daß di«M oflkwreidian
KaUtsteiiiL' ihres Ockergeh altoa wegen auf-
gesucht wuidcu. Dmri Oikor tr<>ffen wir in
sehr vielen Ktiluinschichton der paläolithiscbeu
Zoit^ md vnter den Munabger iSmden befindet
sie!) äiioh eine zwei ontcjcgengeBetzten
Stellen angebohrte Bohnerzkugel >). Man nimmt
gewdbnlicb an, daß Oeker nnd Manganeobwarz
anm Bemalen und Tätowii ieii Uenutxt worden
seien; das ist möglich, wir besitzen aber keiue
sicheren Beweise dafür, daß die Paläolithiker
der Löfixeit lieh tätowierten. Daneben scheint
mir eine andere» taduiiiohe Verwendung des
■} Von Beker al«*WM«t and beiabrlelMo.
Ookers nicht unwahrscbeinlicb ku sein. Bri den
Tebuelchen beobachtete iob folgenden Gebrauch
des Ockers. Sie gerben, wenn dieser Ans l-i> k
gestattet ist, ihre Guaoakofelle dadurch, duü nie
Ooker (oder abmidwitigm weiAen Ten) mit
StraußLMifi-U geituFicht auf die vorher abgeschabte
Innenseite der Felle einreiben. Das getehi^t
zam Teil jedenfalla am die Bant geadimeidig
zu machen, zum Teil um sie zu gerben, da wohl
immer etwas Aliinii in iliesoii Verwitterungs-
Produkten eotbalieu ist, und allein schon daa
Bianiben der feiara ■vdam in die Poren der
Hatit eine rrprliwirkimg hervorbringt. Zu dieBcra
Zwecke hat vielleicht auoh der Paläolithiker
den Oeker nnd daa Manganaohwaia verwendet.
Daß nun die Steinplatten auch als Ilerd-
ateiue Verwendung gefunden haben, wie Eoker
annimmt, raflchte ich keineswegs beatreitan. Bie
kußtien aber auch zugleich vielleicht ab tata
Unterlage IjL-i vfrsc1iit'<iüTi<'n Manipulationen,
wie beim Zersoh lagen der Knochen, Herrichten
von Fellen nnd Eratallnng von WefkaeagaUf
gedient linlKni.
Bleibt nuui aich der mannigfaobeu Vet^
wendnng bewoOt, die aoldie formloee Geateina*
platten und -brocken gefundeu haben können,
so läßt sich gegen dio Bezeichnung ala „Ueerd*
steine" nichts einwenden, denn sie finden tioh
eben sn den Berdstellen aonammen mit Köhlen,
angebrannten Knochen n. d^\.
Schlagateiue sind bei Munzingen nur spär-
fieb vertreten; ea liegen nnr awet Bnidiatilohia
von gut gerundeten GeröUen vor, die wuhl als
aolobe Verwendung gefandeu haben dürften.
Daa eine, größere, ist ein aandiger Ealkatein
daa IQttleren Doggers von gelbbrauner Farbe;
das andere ist ein apütischor Granit TJeido
stammen aus den Uiluvialschottern der Um-
gegend.
Schon Beker hat naeh den Beatimmongen
Fischers mitgeteilt, daß das Material, aus dem
die Mehrzahl der Steinwerkzeuge hergestelU ist,
den Jaspisknollcn entatammt, die als mattweifie
bis graue Konkretion im Oberen Raaraeten
(Oxfordkalk) des etwa 40 km sür^würts j^elegenen
Istttiner Kiotxes auf primärer l>agerBtatte vor-
kommen. Ak VerwitCerongarilekBtnnd finden de
oiy u^cu uy Google
Die p«lÄolithitcbe Renntier«t«ti<>n von M
tiii/iii^juii um 'l'nnil'ori^e lioi Kreilnirvr i. H-
189
sich in den Bohoerseo de* badisoben Oberlaudc«
(Auggeii, BdiUmfMit Eanden), die Ton
Mauängcn naht>»u glcichweit entfernt liegen;
in dioMu VorkonuDoiaMu habeu sie durch In-
iltiBtioo TOD EisenverbindoDgcu eine gelbliche
bi* tiafrotv F&rbnng eilnltCD. Beide ^Utorialien
sinrl unter ilcii Wuikzoiigcn uiiil Al)f;ilk'u ver-
treten, doch herrscht das primäre, weülliobe Ge-
Mria Im wdtmii Tor. NcImb dlctea jM|>iMen
des Ma!m trfichciiit reoht häufig, aber doch au
Menge zurücktretend, der Chslvedon de» Ob«reii
MMebelludks, ein im ganseii Iwdlioton Obw
Itode, auch in nächster Nähe voo IMburg, ver-
breitetes Mineral. Graue oder grauweißliche
Farbe ist dea wenig dnrcbschciucndcn Abarten
«gm; gfMbhm vaA grangraoHobe Flrbong iat
für dif mehr durchscheinenden, typisch chal-
o«douartigeo VahetötcD beaeiobneud. Andere
VorkonimaiiM dw badiadm OberbwdM aind
nur spärlich vertreten, so ein schwarzer Kicscl-
Nhi«fer, der mit den Kieaelaohiaforgairöüeu
im BunMandMebkou^lomente ftbaMUnatimmt
Ferner Hegt ein nBoeleat* »im eimm hellroten
<pi»rxiti»cben Saudstein vor, der aus dem nli)iiu ri
Huntaandateiu ttanuuou und aus dem Kliein-
eehotter svfgvIcieD eein dOrfto. Bioig» StOdw
v(jii uriiiiliiihcm Cliali-tMlon sehfinrn ebenfalls
dem Hbeiuschotter zu outstammcn, doch vemag
idi dw priiDire LagenUttt« niobt «umgeben.
Alles in allem genommen läiSt sich über die
Herkunft des verarbeiteten Steinmaterials aus-
sagen, daß kein Stfick auf dem Wege des Aus-
tausohes erworben oder aoa größerer Entfeniang
d'irch den Menschen herheis^oTiincht ist. Die
ganze SteinindusUie baut sich auf örtlichem
Mfttertal mit, was ja lo nemlieb für alle
gleichaltrigen Stationen, auch noch für die
jüngeren Funde der Madelainepehode in onaerer
Gegend gilt.
Die Zahl dar bei Munzin^^un gt-fLituIcnen
Steinwerkzeuge und ihnr Alifälli! nicht nicht
eotferut au den Kt4ohtuni mancher anderer Löß-
•tatiaiMn, wi« Krena, IKedmoBt uaw., betan.
hat vii'lnif'hr den Anschein, als oh nnr eine
Uorde voo wcnigou Köpfen eine Reibe von
Jahren, aodi in dieaar Zril vielleioht nnr rof
fibergehend, am Tuniberge geweilt habe. Dafür
spricht außer der geringen Mächtigkeit der
eiozeluen Kulturlagen die geringe Zahl der gc-
fundeueu Tierknooheu, Werkzeuge und Abfälle.
Inageaamt dtrf tan bei Mnnungen etwa 800 Feaev*
steine durch wissenschaftlich geführte Aus-
grabungen zutage gefördert sein; etwa 250
liegen mir vor. Wenn man diese« Material zu
sondern versucht in Werkzeuge und Abfalle,
so läßt sich fast die llülfte heatimmt ah Werk-
zeuge ansprechen, etwa ein Drittel ist reiner
AbCatt und bei dam abtigan SediaM blaibc
man im Zweifel, ob das eine oder das andere
vorliegt Wurde ein abgesoblageaer, aber uicbt
reUmobiertar Splitter nnr dn ainaigaa «dar ainign
Male benutzt und dann als nnbran^bar fofC-
geworfen, so sind die Abuulzungsspuren so ge-
ring, daß sie eine sichere Entscheidung nicht
gaatattaD. Bai ciaer aorgflitigen Dnrobmoate-
rung sämtlicher Stücke habe ich aber den be-
stimmten Kbdruok erhalten, als hätte der
Mnnnngar Jftger jeden SpBttar nnd Jadaa Kara*
stück, die nicht von vornherein unbedingt un-
bmuehliar waren, auaittnotMD TeiaucbL Die ge-
fandfloen Wericsrag« aiad niebt nnr gelmaobt,
sondern zumeist vollständig abgenutzt, vielfach
,iucb zerbrochen. Die Spitren sin.l ilurchyüngig
abgebrochen, die scharfen Kanton ausgobrocheo.
Diaaa Sparen der Abnntanng Iwba ieb an den
folgunili-n Figun ii iluri h Wiedorpaho der Spitzen-
ansieht, durch punktiei-tc Linien oder beigesetzte
Etammeni nnd Bndiatabaii (s) flbemll an»
gegeben, damit der Leser aioh davon überzeageo
kann, daß eigentlich nor unbranohtwr gewoidenaa
Material vorliegt.
Der Toiliaodene Abfall bewebt, daß aom
miudebten ein Teil der Wi'rkzi-ngo an Ort und
Stelle bergeetellt iaU Denkt man eicb Werk-
zeuge nod Abfllila an Knollen von der gnwdbn«
liohAD GrOfla der Jaspisse und ChalccdaiM ta*
sammenjjofüpt, so erfijihi sicli nur eine gorintro
Zahl, etwa 20 Stück, von iioiiiuaterialknuUuu.
Doob iat an barildlialbhtigen, daß nieht nor ganae
Knollen, wie man sie itn Anstehenden findet,
•ouderu wabnoheinliob auch schon IkuobsUicke
daTOD auil^eiainintlt worden aind.
o) Vorm undBanvbtfttuig dar Btalnwaorkneog«.
Unter den zahlreichen Schabern, Spitzen,
Klingen usw. finden sich nur «twa xwöl^ welcbe
eine vollkommene Betoaob* arfabmo habm, die
im
G. Steinmann,
fibrigcu siud nur durch ÖcbUg enwogt und später
■bgenotrt. Diew will ieh nerrt iMMbnÜMB.
1. Eiiif.ichr, (^'eschlagciio Mousli»'rs|)itzcii
(flg. 1 bU 4) sind nicht »elteo und b«aitc«n warn
TaB a» goirabiaelM diMbägB Vom, «te
ber^^t^ti lU' M'/iistitrapitze aus grauem
. S«iU'ukanten und Sjtitsa tkCtlMMlt md
MUgebroehea (x). Vr
Uff.!.
Durch Schlag herg«*t«I]te Mnustiencpitze au« g«llMin
KnaracienjMpi;. An der Unken Seite int die gnu«
Rindi' <l»r Kiim1I>.- (.'rhalt«n. Unten deutlicha Schlaga
marke; auf der Kuckut^ite die .bultMS de p«roiiMion*
g«t mnnpilgt. SpiUe abi^ebrocben,
genutet (r). V«*
den konvergierenden Kanten Abnutzuagaapuren,
an Flg.3 und i iit aooh «Ue SfiitM •bgebradbao.
2. Schaber (Fig. 5 bia 8). Unter diaMD
•ind ein« Anzahl einftwhw Werkieuge ta n-
ng.«.
Schaber aoi raahhgraaem, nMfaflecktem Munchelkalk*
Uumileiu. liinke Kant« etWM r<>t<iucliivri und ab-
gmutat; die ftbiigtn SanliB «ogebraBabt.
Fig.«.
■ gtaam, a^bcrnmgt&tktim Xonbalkalk-
Baebte Kaste natea («, m) gegUMet, ipUar
Fijr. 3.
^to I'lg-S; au« mi(;el)H.^ni Ranracieigaapia.
kaotot aohwaeh abgenuttt (cji. */«•
Frg. 4.
IVIaMgiS', aus irrnu iiuil wciC K''Adert«m Rauracien-
jaitpU. H<MU'nkai]tt n uml Siiit^i'u ab^iiiulzt. '/i-
Bich von der MouBliurpehode bis iti die ALido-
UiMpviod« biimii find««. Sie MigMi «U« an
ng.7.
Schaber au« grAUW>-iO und C'Ib CfbündpHcm RHuracien-
Jaapis. Link« unten die Kinde der Knolle nichtbar.
Dia Mbaitai Soii< iikantaa aliigeaviat. Vf
i ig. 8.
Schaber au« weiolichgrauem MuM'hflkalk • Homatebi;
ob«n abgebroebvn, die reohtea Seitaakantan
ng.t.
Scbato mm i^eidiam Oestria, «la Tig, 8. Uatan mbi^
■ehelBMeli abgabradwo. Liaka SiHnkaal
Vr
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Dia paMoKttiiidifl RvontienUitioa Ton Munungen am Tuniberge b«i Fraibiirg L B.
m
w&liDea, wie üe als MoiuüerformeD bcKeictiuet
werdnL Sie irigeo an einer Kante (Fig. S,
6, 7) oder :in zweien (Fig. 8) Abiiutziiiigtispurf'i).
An Flg. 6 ist ein Stäok der benuUteo Kante
dnrdh faitgeecteteB Gebrmneli Tonkommen ge-
glättet wonk>ti(i' — z), später aber aiiagebvOOlNlk
Fig. 9 nähert sich den SpiizM^huIx-ni.
3. Spitzachaber. Uutor diuiieiu Nutnuii
fasse ksh die mehr oder weniger verlftngerten
Sdtaber nuammeD, die beim Abeehlagen eine
11.
Form der Schaber. Von großen, messerartigen
KHngen, wie Flg. 10, 11, 19, inden rieli all«
Zwischenstufen (wie Fii;. 11 bis 25) bis /u
kleinen, bolirerartigen Werlueugen (Fig. 26, 27)
heimV. Die beiden letattgenannten Instramente,
sneh manche der größeren, beMtsen iitnliche
Fonn wie die Bohrer der Madelaiiieporiode, die
zur llertteUang der Oseu von Knooheunadeln
fedieot balien, »her de aind im
ibiMD ful gar oidit retonoliiert,
Hl
Spitawltaber au« Ki-blknili-rlcm. wi'iOi-in RiiurHciuiijaspi«.
Bpllas ahi;ebr(K:ben ; recht« Bi'itetikaDN^ !>t»rk abgenutzt,
bssonden bei z (= Kcker, Wig, 6). %.
D<'»i;lrich' 11 au« In ■ ncni wi iUrm ri:iiir;n'lfnjäi«[>i!«.
Urunilk.-iiit'- n IuucIimtI . auf il'-r HurkHfiif lirut-
Uehe ,l>ulbr (Ih |.t rru»>ic.n " . S|.;tzc :ili;it'tjrwhPii ; S«ilon-
ka II 1*11 abgauuizt, bei x tiet aiugebrucben (= ücker,
Fl«.»). Vi.
Spitte erliielten. Diese wtirde offenbar Hllgcmein
cum Soh neiden oder Boliren benutzt und ist
dahtr flberall aeliarf abgebroelien. Bs ist die
eillfiwh»te Form des „biirin". Zugleich zeigen
noh an den soluuieu Seitenkanten allgemein
Spuren der Beoatiaog. Diaa ial die hlufigste
Dl
Spitss
FiK 19.
(cd«r
Vi.
i). ms Unke
rnfönuUcher üpitznchabfr au<i nuiUvm UatirscietÜMpi*-
Spitas aligskfodien. Ol>er« und linke OiitDliksule ab*
genetzt. '/|.
durch Schlni; liergei^tcllt ond daher andi weniger
fein und vollkommen.
4. ITohlschaber („cocIm ' ^raii iirs"), deren
auagcbnchteto Kante zum Abzielien der Knochen
benutzt wurde, sind ipkrlich, dabei recht ver-
I
L^iyiu^L-ü Ly Google
Fitf. t«. SpltnolMlMr mu gnaKelbUelMin BaarMienju^pis. UaSu oben dl« Imnuiganw JUaiU der boU«. BtU*
tSeitenkkiiten abgenutst. SpiUe (bgebroohen. */|. — Fig. 1&. Sobaber aas tietrot«in Baamcienjanpis. Oben SobU^
■U-Ile mit Mbwacher ,balbedeperca«ion'' auf der Rückseite. Svitünkanten abgenutzt. ",. — Fiß. I«. Bpitf«ehaber
ansgeflecktoni, rHiicli(;rauoin Musi helkalk-Hornstein. Sjätzu atK^'- hri^cli»"!!. 8eitenk«iit*'ii »lark Hl'^'emit/t. funiiijr.
'/,. — Fig. 17, 8]iil!r.»i'hnb"r iiu« weiß utiii L'i'lb L.''t'Utii!frtfiii Rivuriirii>iiias|«i«. I'ntHn AbsoliluiT^tplIn ; auf der Kiuk-
»«•it«' .bullie il'- [it'r<'U»>i'>ii ' . S' i ' ' II i II 11 i' L." ii ,i/t. * ,. — Ki;^'. If^. S|iitzschal»r au» fii'frutoin Kauraricuja'pi-i.
Spitse abgebrocbeo. äeiteukaDWu «ageDförmig durcb Abaatzung. Vr ^>K- Bpiuscbaber aui woii>«m Bau-
30l
BftMb Dmijihliw — nib vatA fimartm BwnwfaulMpfa. Linlu olm Biaa» te Kion«. Cnt«a SaUaf
maitak B|iitn algiilinMlnB. MtankaatMi idiWMh •btaniiM. */,. — I1S.U. Abgtbraoknv BoUbar «M frm-
mitaB, MBffsUBdwtMB BwwwtoigMyit. OIwb BeUaipiMle; Mtf BOdMite .Imlb» da pemurfon*. Mtan-
kutoB »bgwiiuUt. Vf — Fig. t2. 8ch»b«r »tu gelb nad weiü gabtodertem Tltiiiiiiliiig»nih Unten Bchlagstell<>;
auf der R6okaetto .bolbe de percomion*. Oben abftebrocben. Linke Bettenkant« abgiMtttet — Fit;. 24. Spitz-
Bfliabor au» waUna Bauraciciij;i«i)is. Uuten S<-hl«c»i'l'''- J^lii"'- »bKfbrochen. Seitenkanteu abgenutzt. '/,. —
i'ig. 2'o. Spitnelukbu aus tjvXrntcm Jatpif. Uul«u >S<:blag»t«lle j auf der Köckwite .bulbe de percuasion*. öeitan-
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I«
Mikdenartig gestaltet Flg.M wigt «mfiwhe
Sehabcrfortn; Fig. 28 besitzt die Gestalt eines
Ii Fig.80 iat dioksr, faM kevlmr
artiger Stoia Ffg.M vaä 80 basitaaD lahlreioha
tiefe AiubruolissteUen an der HoUlcMrta» Fig. 98
waiii nur iaiiM KeirbaiB aol
Fig. 3«. 6ohr«rarti|fer Schaber sai grsnam, geflecktem Mnusht-lkalk HornAti-in. Spitze ab^brochen. Linke Seiten-
kante «tark abgenutzt. ', , — l'<-*(;l<'i(-li> n :ius [rr;''! liinl w*'iB i,'i*i>treift<>in Rnuracienjaopi«. Spitzn alu:»?-
brochcn. Linke Scitenknnt'' ali^;enutzL. — Ki^, 'JH. 1 1 . ilil^c IhIi.t au« Kr;iu uml weiß (jpflcckU'm Raurmcienjaapi»,
OInns Ada abg<'i>r"cii"ii. i'nten 8chla^tcii«>. HrhiW:i:.i<- I r i ^iiM^r,.„ui /(. ' \. -- l'i^'^ '.^9. l>e«gleiahaD aiB fa>
bänderteiu weÜtem|,BauracieqjupU. Ueuhte Kante aagenartig abgeuotst. '/■•
n.
82.
Rg. 30. Diek«r Hohlsehaber aus grauftclMichem, durchscheinenden] Fenentein (f Muwhelkalk). H>>hlkan(e tief
aaigslitoehaD. '/|. — lifi Sl. Breiter Schaber aus rot and g«lb gabiadurtam Baaraeie^iaspis. Dttroh(ebroeh«n.
Obia SeUi^plells«. fliltmlanlaii abgenaut. */,. — Fig. aa. D«agl«iclien aas tietrotam Baaraoieajaaiiiia. Datah-
S. Breit« fleliftb«r, AmIi, maiat klein, atod
ebenfalls nicfat selten, alMr fwt itati nvlmehao,
wie Hg. 31 and S2 aeigan.
C Ahle oder Pfriemen Itommen nur ver-
Fig. 8S iat ein dnfMiiM SpaiMOflit
und aeigt sngleieh AboatntogaaiMiren an den
Seitenkanten.
Die Zahl der retouobierten Werkseuge
iat gering im VerbilUiia au den einfaoh ge-
aeblagenflBi aie Mvgao aber dnrobglni^ ▼ob
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IM
0. BtcinrnMii.
Mi^ftMg«- ArlMh. AllgenMin tat die I ratoooba Raget irt. Die wUfatigrteii Retooobe-
Rctoucho mir einseitig. Wechselretouchr. 'Iiirch stQcke sind:
die eine Seitenkaute gegen die eine, die audero
SeHaakwte gegen andaie Flldw hin sb-
geetumiifl erioheint, feUt darduns, was deshalb
hervorgehoben m werden verdient, weil nach
ätroblt Untanodhiuigen an deu zahlreichen
Weritieqgan der Laflrtntkw Kx«ns dleWeeheel-
1. Blattspitzen, riugsum sorgfältig re-
toaeblert, ftit aUe (mh Aonudin« von Flg. S4)
an der Grundkante gut gerundet GroGe
vollendete Formen zeigen Fig. S4 bis 38; drei
kleinere (Fig. 89 bis 41) nod iminaehnlfah nnd
plnmpk Mit AamhoM von F^. 84,
87.
88.
Fi^. Si. Blfttt.Hpitz«> ;ius i^raiii-m M iit. . tu ll. iilk-HoniKtvili. Ht i l-? Seit»>iikanten voUstiindii,- ivt. .ni liiprt nml viclfin-li
BU»i5ebr<Kh<'n. Hpitze stumpf, abgenutzt. ' ,. (=Krk>'rs *<). — • FiR. .15. l>L'?^;!eichpn aus wciUem Kauracien-
jaspii. raube Rinde dea Knollen« bi-il' i'kt fust ih.- i.-i\iiz<- < 'ln'r»-.l<-. (St'iieiik.iuti-n Und OrundStcho rptouchiort.
Spitze i>l>gphriich<>n. '/,. — Fig. .Sfi. DpyL'it ii liHn ;uts crjunm .^I iisohelkalk-HoriistPin. Kinesum retoQchiert. Spitzn
iibff.-briichen. Bei .r ein ^;rülk'rtis Stück Busv'ebrochen. Vi- — '''K' I^BSgleiehon aus wuiLI und gelb Keb&ndertein
Bauracienjaapis. Arn Umfang« wenig mtouihiiTt, ulx-r tiU-rall »bgcnutxt. Bpitso abgebrochen. '/|. — flg. 34.
l>>HlsteheH wo» gnüMieh— Beerade^jeapi»- H»^hu Knoiicnrind«. Idake Xante
SpitM abgebroebea. V|.
Spitze Ätum|if aligeniitzt ersclieitit, und Fig. .39,
dessen Spitze ganz ungebraucht int, sind die
8|dtMiD abgebrodieQ. FSg. 43 ist dM Unterande
einer HlnttHfiitzc oder eines KerbwdMlMn mit
sehr sorgfältiLTer KanU-uretouchc.
2. Kerbüuhaber (pointes ä cran). Hiervon
bal inIi mar dn cin^^fot, larbcoabanM, «bar
lalv aaigfltttig retooalÜAitai und ganx ^piaehaa
StQck geftndan (Fig. 48). Bndlidi wlMn nrat
kleine
8. Pfriemen oder Measeroben von feiner
Arbeit za erwfthnan. Fig. 44 iit ein woU ar-
haltencfl Werkzeiitr; es ist sorgfältig an den
äeitenlcauten abretouobiert, so daß es unten
niebi braitar ist ab obao; dla faina Sphne iak
abgabroolian. Fig. 46 atallt daa Untaraiida aiiiai
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Die p«lioUthiieha RannttenUtion ron Munnogvii am Tuuiherge bei Freiburg i. H.
ihnliohea, ebeofaUs sorgfältig r«toaohierien
W«fknag«t dar*)^
4. Kernschaber. Mit diesem Worte be-
ttiflhnM man «m bflaten di« niMng«n, «uneist
40.
galten. Jetxt, wo mau aie ab Werkzeuge er-
kaoBt hat (grattoin noolAformM), empfiehlt rieh
obige Beneiiuung, die mit der französischen
Abereinstimmt. Daß solche „Rundscliaber" bei
Mimöngen vorkommen, hat schon Scboeten-
aaek angagabaii. Ibra Zahl ist aber vid grOSar
hat. Im
ttagan
BingRUin retouchierl« uml an deu BeiteokauUn sä^e-
mtg afcflonMa Blatupitze aus
ii-pä^ Vi.
Vi» 40.
abvrebruclMB. »
Fig 41.
Deigleichen »UJ gelb uud weiß geflecktcui U:iu: ;i' ii-
Biagmin retonohierU Sullonweia« »tark ab-
(ß% tSpltN
kagdförmigen Stücke, welche früher allgemein
aU Kerne von Feuersteinstückcn (nadel)
*) Danitig« aahr klsiaai abar dabei Mn ta-
Hab in dar TiMilallaa von Bnum «Ihr bauBg vor
(9»robl, ICH. dv ABttnpw Oes. Wm 81. 1901. B. 4S
bis 4t); aia ishlaa aa«b den VadelaineaUtioDen nicht.
So wnr^« In dar gdben Sohieht des 8chw«iz«rbild« ein
mit neok.'l TeraohloMenPs Bteinkistcheii gefunden, in
dein »ich 48 »olcher kleiner Werkzeuge befanden. Sie
Wsilzen zum Tei] ilml ohe Form wu' ilii> mikrolithi-
•eben Solutr^werkzcUK'i' . v» fluden ^ioli il.iriinUT aber
aach »iiii'Ui.'trische" (ie^ialten , wif mir .niK-lit' Herr
Nüeacb zugesandt hat. Diese werden (v^l. Hocrnes,
Oer dilariale Menteh in Europa, S. V.H bia »7) al« b«-
ariehnend fOr eine beotimmte Übergangrutufe (Tarde-
aoiaicn) awlseban pal&olithiicher und neotitbiKher Kul-
tor baöraetatat. Das Yorkonuaaa darartiger Werkaaug«
ia «iaar StatfoB dar Ifadalilnütwlls aaifft, 4a< sa wUk
haadalt. Ia
niemal*
bat naa
Tsehaik
bd Xanzingcn ist nUhls daiaitiffa
FiK.4,.
L'nterendc einrs kerbsi hat« rAlmlicheu Werkzeogca ans
tat n&d (ri'lii ||< cktL'iii üauracienjaapit. Dia Uaka
Baiteukaute nslir fein ratonehiart. */(.
Fig. 43.
üntare* Ende eines typiachcn Kerbicbaben am gelb
und rot geflrbtera Banracienja«pis. Blngi>am fein re-
toiii-bi>'i't, iianuntlich dai itielartige Unterende (t) lehr
saubvr abgearbeitet; bei Ausbruch der Beitenkante. */(.
«g.44.
PaiaUalasitig Niaaablarlaa Messarahsn aaa waUamBaa-
iBaiea]aa|ds. 91a atmanUgib Mkr Maa Batoaeha fsUt
nur an der Chlliidlttiita{ äa fUxM S^taa ahlAnduB.
%. (Bekata Hg.7.)
Fig. 45.
Sroehstikak «inas ihaUobaa Warfutangaa aus dem
- Vs.
«twa 40 »mW vwr. DaTon badtaaa «tum M
eine nnregelmäßigo Form und sind wenig h-ind-
lich. Sie seigeu keine uuaweifalbafteu Ab-
nuUungaaptaaB, und ca moB dahingeatalh bleiben,
ob ai« ab Werkzeuge gadiant haben, oder ob
es aloh am xaina Kama kaadelt. Etwa sahn
St&eke riod ron liaiidneber Form and GrSfia
und man beuliachtct an ihnen entweder Ratoaoha
oder Xntzinarkeu oder auch r.ugh'i<ih unirewfihn-
licbe Glättung einer Fläche. Offenbar hat der
Fattottthikar aolaba Kama, «Ha dareb AbaeUagan
kleiner Schaber iitnl 'Mossi rcheti i-ine li.indlicho
Gestalt erhalten hatten, als Werkzeuge ge-
bnuiaht, nadidem «r ab taihraisa nooh durah
196
CLStalniMBt
Fiff. 4«. Kemttok tob MUkaUclwr Vnm mu Mhwanam, dhuiMlMin KieMbohiafer, m von dar IMebii h tob te
Bdimalwita. Oto gaaM Otarfllaluw mit townihiiMt der rwhtm 8<Hw><Uoli» in «• mit noKhalicai Sobliv
faebwMMkt Dia whMldaMtif KmH j (tkUtteht aMh «im darMIrniltwUMi) arigt AbamwiagiigBWB. V,.
— ng.47. Komahabv m dar Owlalt «Idm iaahaa Doppalktgali a» waMHAgiaoam XaMkdkaUt-BanMMia.
a Too der Seite, I tob mten geidint. Sie flefteokantan (x) liad SlierBll wOur itwk atgenatit Hat ofllaoliar ato
SchUgstpin gedient. — Fig. 48. Kern.^chaber ana grau und weiB geMndertem RAuracifiiiaiipi«. Dir- Hälft» der
Grundkant«* in ähnlich intensiver Weise abgenutzt wie an Fig. 47. ', i- — i'ig. Hr>hf r Kcirpl'chatwr aun gina
und »«'iU (;«■ liändiTt'iii T{jiur«cifujii«|iiii. a von der Sfit«-, fc im LäujfMohuilt. I>ii' lirunijk:iiit- i(;t nur Schlag-
»puren, «Virr kein«; Nulzuiark. n. i>in sohwach konkav-kniv.'Xi- rfriii»it1u<-hf «chfint nicht Iwiiulz' worden zu sein. ' ,.
— Fi>r. 'lO. Kem»ch)il>er uns trr.mtrrün.'m Chaloedon mit -i llilu hcr V. rwittcriintfjriiul«'. Ur»prung unbukunnt.
a gagen die uchnialf , b gef^vu die linitti Helte, e gegen die Ciruiidtlarln- i^tiiifhen. Via «Thabene Hälft« der
QvWMUttdia (c bU 6) int un"l>en, mu^i hidi); und rauh, die tiefer gplegene (e hin a) glatt und ebOi Mit Mmb
Btreifan bedeckt. Bei x aaehtrtglielte AlMpü^**'^'''^*'' dieter FÜcbe. '/f
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Die pal&oUthiaoho Benutieraljition vou Muuz,ingeu um 'l'udilii'i-^^e Imi rreiV<ur(,' i. It.
197
itetOBobe zureoht gestutzt hatte. Dabei war
ibn j«d« Fttm reoht, man daa StBok nur
b«quem in der Hand lag. So findet sich ein
fn<;t parallelopipedisohef, bailiörtnigM Stflok
(Fig. 46), dessen zugesobitfte Kante deotliohe
Nutunarken trägt (a bis x). Es ist ein ganz
primitives Beil, wie os im PuirKiliiliikiua ^Air
selten, offeubar nur zufällig auftritt. Ein daobcr
Doppdlwg«! (Fig. 47) ttBt w> riemlieh an Mm \
S«iteiik:iiitfii üinc Bthr intensive Aliiuifzung er-
kennen, indem die Kanten durch Absplitternng
ablniaher UdiMr Stüde« gsi» abg«stiiinpft
und. SchoetoDsack hat es als „diskusförmigcs
Jaspisartefnkt" bosclirieben. Drei andere Stücke,
die ooob bei»undtTe Erwiiibnung vordieuen, haben
leflrifBfBdg« GMlall. Dm «ine (Fig. 48) wdbt
ehenfaU<< «ohr stark abgi^nnt^to Kauten auf, das
aweite (Fig. 49) ist ein hoher Kegelsohaber mit
Sehlagflldieo hM an Am gnam Un&og der
Grundfläche; ob er auch aU Werkzeug benutzt
ward«, ist w«g«ii d«a Jiang«la deutlicher Nutz-
marken swaifidlialL Das letzt« Stack (Fig. 50)
verdient beaondei* hervorgehoben /.u wt^^nloii.
Eh besteht aus grünem Clialc rdoii mit gelblicher
Verwitteruogarinde. Eckers hiemerkuug (S. 10),
daB ander« W«rfci«ag« tob di«Min Ilatarial
lici ^tunzingeu nicht vorkotnmcti. )y.i\n- icli aiu-li
an den v«rm«brieD Funden bestätigt gefunden;
BW na flobvrbaD ttna ibalidb«in Ifatarial« Int
eich gezeigt. Das dfiifte dafür sprechen, daß
der Renntierjäger nur ein einziges Stück davon
besessen hat, das wohl im Diluvialschotter auf-
gelesen war, und daH er dieses Stück aus-
schließlich zur Hersklliiut» eines Kerupclr.ihtis
benutat hat. Au ihm ist uun aber folgendes
b«iB«rk«iiaw«rt Eb Mtit «in« ▼«rbUtmandOig
ebene Grundfläche (Fi<4. fiOc), <lif ilurdi i^inc
di« Mitte durchziehende Kaute in eine schwach
lumkave (6) und «in« MÜir «ton« nnd glatte
ilälfte (o) geschieden wird. Letztere ist über
den j^riißk'ii Tt-il ihrer Fläche sehr vollkommen
geglättet, fast poliert, zudem aber noch mit
mIv feiuettt annilianid parallelen Krlta«n be-
denkt, ilif! iiuiii nur bei Betrachtung mit der
Lupe wahrnimmt; sie laufen der scheidenden
Kwt« ftat paratlaL Off«nbar ist dna« FIlob«
zum Ausrichten von Hautstroifoii oder dor-
gieioben benntst und hüufig auf solchen pelie-
landan GeganatMndeu geneben worden nnd bat
dabei ihre Politur zugleich aber durch ■lAub'
förmig« Bandk6ra«r di« fintwn erhalt««. Spltar
ist das Stück, wie es scheint, zum Schlagen
oder Sebaben barter QegonstAnde verwendet
worden and dabei «iad die Kantm abgenatst
und ausgebrochen, wie die drei mit x bezoioli-
ricteii Stfllon Vicwcincii. Es ergibt sich aus
dieser Beschaffenheit des Kernschabera, daß er
an TerMibied«narligeB Veniebtangan g«bramdit
wrifileii ist, ähnlich wie die gewölmlii-licn
Schaber, deren «bgebroobene Spitze und aus-
gebvooh«ne Kantan auf ihr« YanrnDdong so-'
gleich als Schab- und Bdm«id- (od«r Bohr>)
Instrumente hiudeaten.
^ m» XatirtidcnliUHpaBtafli dar Stalnlndiutri«.
Die obige Besohrnihnng und Darstellung
aller wichtigen Steinworkzcuge, die bisher bei
Momingen gefunden rind, iUtt lufncn Zweli«!
darüber aufkommen, daß die Steinindustrie
genau auf der Höhe der Solutr<Sstuf c in
der von Roernes gegebenen Begrenzung steht.
Im licson.loriii läßt sich eine vollsUlndige Über-
cin8timiiiiui<; «k'r St.iiukiillur mit der der Löß-
fuude in 2^iiederö»teiTcicli, Mäiiren und Böhmen
feiMwIlcn. mn«i««iti fehlt b«iHanaing«tkrin«r
iler hier uiiftrf'trtidoti Werkzeugtypen, anderer-
soita enthält die Muuziuger Station keinen Tjrpua,
der niobt lagiekii aneh im Oafeoi g«fintd«Q
wäre. Sehen wv TOU den indifferenten, durch
einfachen Schlag erzeugten Werkzeugen ab, wie
sie sich von der Mousüer- bis in die Madelaine*
pcriodo hinein weaentUob gleichartig fortsetzen,
so bleiben folgende al» fnr >lii' Solutrt^pcriode
mehr od«»r minder bezeichnende Typen übrig:
1. die aorgfiltig rtnganm ntondderten ^So-
Iiilirspit/i ii", (Up ich o\n-i\ iils Blattspitzon
(Fig. 30 bis 41) aufgeführt habe; 2. die „Kerb*
apitien" (pointe« h eran) (Fig. 43), tob d«B«n
allerdings nur ein zerbrochenes aber ganz tj-
pt«>ehe8 Stück gefunden ist; 3. Ma kleinen,
messerartigen I'fricmen (Fig. 44, 45) mit
Mner Retonehe^ und 4. die Kerna«bab«r t«ii
sorgfältiger Zubereitung, wie sii: natueutüch
durch Fig. &0 repräsentiert werden. Diese
Typen «ind entweder alle oder cum grSSten
Teil iu sämtlicliüii geologisch gut tixicrton
Solutrestatioucn des Jüngeren Löß im Osten
vorbanden. Aber sowohl in der iltereu MouaUer^
IM
als in der jfingvren MAdeUineperiode fehlen sie
gMiS odar de und darin weniger ^rjriadi ver-
treten. Eine Gleichstellung der Mmmnger
Steinktütur mit der MouatierBtofe kann aber-
hanpt niobt WMtfeh in Fnge kommen und tat
auch nie versucht worden, dagegen muß ich die
UateiMhiede von der MadelaineBtufe genauer
bemiriieben, d» nenerdioge von Soboeten-
sack der VcrKuch gemacht woideiB tat, Hnn-
zingou (lifiior Stufe xii/.iiweisen.
äoweit ich au« der Literatur uud dem mir
n^glifllMn Teii^ekihmuteild enelMD kaim,
fehlen in den südwestileiitscheii und flstlichon
Madelaineetatioueu die aU ÖolulrL%pitzon bc-
MiehnetMi Wericaenge kebeew^ge ganz, aber
Stfioke Too nuberer Arbeit aind doch »clten,
und ee tritt dieaea Werkzeug nnter den lie-
toaeheitllokeo gegen andere, nameutlich gegen
di« kklBMl, MCgHU^ angespitaten Bohrer an
Menge aebr WUnMt^ während es in den Sohitr6-
■tatioDen aMmmwn mit der Karbspitze den
HOhepankt der Btemindiiitri« datstellt TjjM»
Kerbspitzen scheinen aber in den Madelaine-
■tationea ganx zu fehlen} waa an kerbapitsen*
Mmtirfien Initniiiifloteii & & im Eefflerloohi)
gefunden Ut, reicht an sauberer Äuaffilu-ang
nicht entfernt an die j)ointe8 h craii heran, wie
■ia so zahlreich in manchen Solutreislationen
vorkommen und wie sie bei Mnniingen aller*
dinirs nur doroh ein /erbroohonet Exemplar
(Fig. 43) lepilaentiert sind. Sehr ktaine und
dabd doeh »nßerDrdenfliob aorgflUtig retonahierto
Pfrii tuen oder Messerchen, wie sie unsere Fig. 44,
45 danstellen, und wie sie in der Solutröatation
von Krems so häufig gefunden sind, komnieu
zwar in den Madelaineatationen vom 8eliwan>^
bild und Ivcßlerloch in ühulichen FomMO
aind aber im Öchweizerbild mit
den kleinen geometriecbai Formen
vergesellschaftet, die de« 8ollltr6*
Stationen felilen.
JMeEegelaeltaber endBeb fehlen
in den MadeluiucHtationen auch keineswegs ganz;
allein auch div^v Werk/x'ij'jc M lu inen in dieser
Zeit nicht mehr mit der Sorgfalt al» Werkzeuge
hergerichtet worden n aafat, die an den Kegel-
eebabem der Sointr^Mit nnverlEennber tat
■) Kfieaoh. Dm Xattarioeh (N. D«nk. d.
■Bt Oes. ao, ISO«. Tat», nff.a, is, is, lo).
Akt negative Merkmale der Munzinger
Stelnindvstrle mfiehte loh heworiMben: I. da»*
Fehlen retouchierter Rohrer und Doppelbohrer
mit feiner, paralielseitiger oder zyliudriacber
Sphn, wie de «nroU taa SehwetaerbOd ata aoeh
im KcOlerloch so häufig sind; 2. das fast voll-
ständige Fehlen der gediiogten, balbkzetifönui-
gen KoMnubtaB an daD flchalKru vaä MaaaaiB,
die diesen ein llgaaftigaB Ansaehcn verleÜMn.
Sie sind nur an einigen weiiitjen Werkzeugen
von Munzingen, m au i;'ig. U, 11, 2i), 3U, 40,
nnd nieii an diaaen nnr vataiaaah und
unvollkommen ;»ns;;eViildet /n beiihachten; nie
Stehen sie gehäuft und erwecken den Anschein,
ata haadla aa aldi nm aina Big*, wia daa ba
so zahlreidhan Warknangain dar Madahinaparinde
der FaU ist
AUe dieee Unterschiede in der Form und
der Art der Abnntiang der Steinwerkzeuge be-
ruhen eben auf der verschieden starken Ver-
wendung beinerner Instrumente zu beiden Zeiten,
waa attoh dnroh die
•)
beatfttigt wild. Zn da von Eoker nnd Seboa-
tensaok beechricbenen Funden Icauu ich keine
neuert hinzufügen, doeh will ii-h sie hier kurz
besprecbeu uud die beniurkeuswerteu Stücke
abbilden, weil ihre Maherige Darstellung nn-
gentigeiid ist und die FolL'erungen, welrlie
Sohoeteusaok aus ihnen gezogen hat, der
Eiitik uebt standhalten.
1. Fig. 51 ist das mehrfach erwihnte Stflck
Renntierknoohen , welches zeigt, auf welche
Wetae mit Hilfe der Spitsacbaber „Falzbeine*'
au^gaariieitat worden. Dna abgabrocbaoe Knda
Fig.n.
Sa dar
TOB Kalkhaäielion <
V,. (Bekera ng.S.}
A( < Si itz-ii habcrs steckt, von Kalkkonkretion
featgehaitcu, noch in der liinoe; den (bindet-
lioben blkllbanug, dar nnf Bokera Fig. 3
iJiyiii^La Ly Google
Db
bii IVritnuy L B>
noch m Mhen kt» habe iob mit SaliiSiire eiit>
fsnit Di« nohte BUfte «Im hier sbgebildeteu
Stücks h:\Uo solion Schoetensack tinter dinn
Kubier Huben Material« eutd«tikt uud mit der
leker lUefai bebmatoD HUfte
V1C.M.
hat rieh noeh evidenter, als Schoetenaaek es
geben konnte, gezeigt, d&ß ein solcher Einsohnitt
atn End« tiiolit vorhaiulfii int, daß vielmehr, wie
Schoetensack ganz richtig erkannt iiat, das
ahgebrodMOC Bode einet gdoebten Beiutabea
vorliegt. Durcli die Ent-
ferooDg der Ealkkon*
ruter> ndt dsr OeweihiUngn eine« jungsn Bians. Die Rone nooh deuUieh
•rkensbar. • gagn di« Jknätant», t, • (egm die BehnalwiteB geseben.
OlMfM Hilde Miigiiiltt, ntf «sr etaan isHe (*) mU eiaam, aaT dar andern (•)
mit tir«! Eisjebniiten. '/,.
2. Die von Ecker and Schoetensack er-
vMhnten (M letalerem in Fig. 8, 6, 9 auf
Tafel III Stork verkleinert abgebildeten) falz-
beinarti jn'ii K iioc tic n «Tri tc. Sic nind von
sehr einfacher Arbeit, utiue irgeudwuluho Orna-
aiant«, wie aolehe an Ibnliehen Weikaengen dar
Madelainepcriodo häufig bcobaohtot wrrdcn.
3 u. 4. Daa abgebrochene Etide einer durch-
bohrten Renatieratange (Fig. 53). Dieaea
StAak bat Ecker samt der daran haftenden
EaUcinkrustation in seiner Fig. 3>) abgebildet
Biit der Unterschrift „Steinbeilfassnng ans Ueun-
tiergeweih". Die Baaduaibang dazu batet:
„Das zweite ist das nntere Ende eines Renn-
tiergeweihes mit einer eingeschnittenen
Spalte (von mir gaaperrti), die oieahar be-
stimmt war, als Fassiin«; für niii Steinlicil zu
dienen.*' tichoeteasack bat bemerk^ dali von
riaer eingeschnittenen Spalte aiehta an aahan
s«i, daß vielnitlir die aiu Ende iMfiodKobe
OfEnung durch den Zt-rfall dt-r sponi^rifiacn Masse
«Mandeo aei. Ich habe das Stück durch Atzen
van der LBUdndelmaaae, In welche ea ann
groflea Teil eingebOIlt war, bofrrit nnd dadurob
welches mit flach abpe-
eehrigtem liaude (53 a)
qnar durah die Reantier-
HUange pcViohrt worden igt.
Die Beschreibung Eokera
paOt nnn aber aaf dSaaaa
Stuck auch insofern nicht,
als davon nicht ausgesagt
werden kann, es sei daa
nntere Ende einea Rann-
tiergeweihes; es kann viel-
mehr aus einer beliebigen
Stelle daa Oewriliaa he^
ausgeschnitten sein. Da-
gegen findet aioh unter dem Munxinger Material
ein ndePM GawrihatBak^ daa Bakor aoban wat-
gekfan bat, daa von ttim aber niobi abgebildet
>) Dort ist da« Btfid spisgelUIdU^
Atfetoochaasa Beda einsi darehlMdutaB BtfialnB 1
tieigeweili (s^f. .Kaannandoslab*) voa daa
Dia pankUartm Linien arglaasn die ar»
lona. (Eck er a Fif. 9, Sehoeteaaaeka
Kg. 6.) V,.
ist. Auf diesea — ansere ilg. 62 — paßt die
Reschreibung Eckers Tollstftndigi). Ba ist in der
Tat das ünterende einer Geweihstange von
') Von Bohoeteasaek aaf TaLQI, Vii^lt,
kaBBtUdi akRabUdet.
L^iyiu^L-ü Ly Google
900
Q, Stainmmui,
tiatm joDgeo Ranotiiin; die Terbreiterte Balis
und die Uosr sirxl daran erhalten. Am oberen,
abgefttutzteu Eude befindet sich ein dcutliober,
nemlieh tiefsr, kerliMrtigw Sniobiiitt in der
Kiclitniig >le« gröOeron Durchmosser« der Stange.
Auf der einen Scboiakeite ist d«r Kiawhnitt
«infach, auf der andenn doppelt. Da non di«
BMchrcibuug Eoker» auf dieses Stfiok, das dem
Borgfältigou Beobachter unmöglicli h:it enttjeheu
können, io jeder Uiuaicht paßt, so glaube ich,
d«0 ihm bei der Niedendhrift Mlner IfitldBiiiDg
L'iu Vei-Mi-lRii passiert ist, ituletu ihm bei der
üeschruibung diesaa uiobt abgebildete Stüok
Torisg, er ale lUattistioD Am jenea andere
Stück beiffigt«. Beide StQoke adieint Ecker
ab^r für Bell* oder Meiflel&araDgen gebalteo zu
lial>eu.
Dem durch^obrtenQeweibataok(Fig.53)
hat nun Schoetcnsaek eine besondere Bedeu-
tuug augesprochcD. Er erklärt es für das
«ScdilnArtttelc einea darohbohrten SSientabea» wie
er fast in keiner Niederlassung des paläolithi-
sehen Benntieijägen fehlt", wobei anter lets-
teieiia Anadmek die Fände der Madetahieteit
ventandam werden. Auf Grund dieser Oberein-
stimniung plaidiert er dafür, die Station Miin-
idugeu mit den Madelaiuestatioueu der Gegend
▼on Sehafflukoaen aa paraUeNaieren and aagt;
,,.!e n:ieli<lem man da« Alter cies .TtSnrjereii lAß
am Tuniberg ansetzt, wu-d mau aucli die paläo-
litbwoben Fandstltteo bei Sobaffhanaen an be-
stimmen habi'ii.^ Ich habe mich früher ;ius fan-
nistischen und sti-atigraphisoheo tiründen eben-
falLi für ebe i^tUehe Gleiebatellung der
Sdiaffhauseaer Fandat&tten mit den Muiudager
Lößfunden ausgesprochen. Nachdem nun aber die
DUuvialbilduugeu der Umgegend voa Soltaff-
banaen eing^end ontemiobc worden »ind and
unxweifelliaft dargetan ist, d.iß die rt l<:ho I>i!u-
vialfiftuna dort noch io poetglaxialer Zeit mit dem
palielithiBohen Memoben snuromengelebt Itat,
daß andererseits die Lage der paläolitliischcn Sta-
tionen siclierlieli [lOi^tt^lazuil im Sinne dt s
mums der letzten (Wurm-) Vereisung ist, kann
von dner etddien Glddhatellmig auf Grand fan-
nistischer nml s'raliLjrajiliisrJier ^fonK iiie keine
Kede mehr sein. Sehen wir nun «tu, ob jener
Geweibfand dcanoeh dieaar Gleidiatellung daa
Wort redet.
Tor allem iit aa nnnllaaig, daa Staafem-
fragment für das Ende eines Zierst.ibes (oder
sog. Eommaudoatabe») zu erklären. Das zu-
gehörige Geweihattok kennen wir gar udii nnd
von Verzierungen ist an dem BrncbstQck ebenso-
wenig etwas zu benaerkon, wie an den übrigen
Geweih- und E^nodionstfloken von Munzingen.
Es Ut nicht wehr nnd nicht weniger, als das
abgebrochene Ende einer durchbohrten deweib-
stange, von der wir nicht wissen, wie sie im
•beigen gearbeitet war, ob «äe meJurere LSeher
besaß, ob sie dolchförmig zugespitzt war oder
uiebc £in&oh dttrobbohrte Enooben- und Ge-
welbattbe kOnneo aber beloumdidi nieht ab
bezeichnend für die Madelainestufe angesprochen
werden, da sie hier utnl iloit schon in typischen
Solutr<%tationcii vorkoutiiieu. So beschreibt
Kfia>) drei solohe Stocke von Predmoet nnd
deutet sie als Sehlondergriffe. Auch große
Nadeln mit grobem Öhr kommen dort vor.
iUdreiobe andere Fmide dea Oatena nnd Weatena
bestätigen die Tatsache, daß der Mensch der
äolutcezeit in der Bearbeitung von Knoeben
nnd Gewetb idion dne bttnerkenawene Fertig-
keit beeaß, wenn auch die Zahl dar Ehoobea-
^"■r'ti' noch vcrhilltnismüßig gering; grexvesen ist,
üu daß manche typische Solutrestationen wie
Krame ao gnt wie idahta davwi geUefni kaben.
1 Hernach erscheint es mir aber ganz und gar
unzuliaeig %a aeio, jenem Bruofastfiok einer doroh-
bobrten Stange eine andere Bedeutung beiau-
mcssen ab die, daß es der Solutre- oder der
Madelainestufe augehört Denn in der letzteren
kommen bekanntlich neben den mehrlöcherigeu,
meist verzierten „Kommandoatllwn* noeb Ii&afijf
wie in di-r ättereti Stufe, einfach durchbohrte
Geweihstücke vor; <Ue mehrloohigea ^^ommando-
atSbe" aehetnen aber anf die MaddaineaUife be-
schränkt XU sein
Über die Verweudimg, welche die durch-
bobrten GeweiliBtangcn beim PaHolitfaiker ge-
funden haben, bestehen bekanntlich sehr vei^
sehicileiie Ansichten. Sie einfach für FiKelu ni
erklären, wie Schoetensack das uuleniimmt,
iu dodi nioht gut augtag^ Denn aokh gcotte
nnd plampe ^MdunatOolie, wie aie bd Pred-
') Kriz, üeiU'üge sur Kvnntniü der (juartxrz<-it in
MUmn, Bteinils 1S03, 8. SM.
oiy u^cu uy Google
I>ie {Jäliolithiaebo Kcuntieratation von Münsingen am Tuniti^rge Uvi t'raitiurg i. Ii.
aoi
iMMü gfifandaii aind *), hat 11011 d«r PaUloUthiker
Mkwiriiflik tif d«r Bimt lienunpattdelii bnen,
imd dis Deatang all Schleudergiiife würde hier
eher /.utroffen können. Dii- miichtlpt'n Stücke,
welche Girod uud Masscnat aus der Made- 1
bineatatioD lMgerie*Baaae bcaobrdbcn*) und |
als Zcltpflöcke douteo, dürften (^U'80in uih r l iiiom
IholifllMti Zw«eke «b«iifalk eher gedient haben !
dum «la IbotattiahMv und das gleiche gilt von |
den dolcbförmig zugespitzten Stücken. Der frag-
mentäre Krhaltung«zu8tand des Munzinger Stückes
verbietet aber jede Mutmaßung über dessen ;
«tmlg» Venraoilfiiig. {
T'\)cr ilic nt'ilr-utnng des zweiton Slüokc.s
(Fig. 52) läßt sich ebeosoireoig etwaa Bestimmtes
aussagen. Da der IBaaehiiitt aobarf und avcb
liemlich tief ervcheint, wenn mau sich die fort-
gebroobencD Seitenwände ergänzt, so liegt der
Gedanke au eine MeiOel- oder Schaberfassung
woU aabe genug. Unter den gefundenen Stein-
iestmmenteu bctimlii nicli /wui keines, das in
die Kerbe gut t>:i«seu wurde; das beweist aber
natSiVidi niebta gegen die Dentang ab Faamng.
Dafür spricht aber der Umstand, daß dif-xs
Untereode der ötange mit seiner verbreiterten \
Blak aafiefcndentlioli iMqaeni in der Hand liegt {
und etue sehr sichere Führung gestattet. |
Wenn nuch die Knochen- und (itwoih-
induBtno iu der Hunzinger Station nur ganz
•plriioh vertreten iet, so bilft aie dooh mit, die
Kulturbtiifi- !(iclii'r /.II bcRtiminen. In positiver
Weise iosofcm, als ailo gefundenen Stäeke von
•ehr dnCfidier Art afaid, wie ria derartigen '
Werky«ugcn ana der Sohitrcperiode zumeist
eigen ist, in negativer Weise insofern, als keine
Spur <ler buchentwickelten üeioindustrie der
MadeUtneperiode beobaolitat wird. Wenn man ,
bedenkt, wie außerordentlich häufig die fein
gearbeileten KnoeheuaadeUii Ahle, Pfriemen, 1
SpeerspHien, Harponeo naw. in aadweatdentaehen |
und anderen Madelainestationen vorkommen, so- I
wie daß auch verzierte Knochenarbeiten überall |
toftreten, kann man das vollständige Fehlen aller
denillgwt Bnengoisae bei Jfnnringeo snr ab
') K'riic, B«itrftg« zur Kenntnis der QuarUlrxeit in
Mibreo, tst«iniu 1S03, 8. 225.
') Li«s itation* du l'ägo du renn« dans Iva vall^
i* ta V«iir« et de la Ouiitas, Laefftite 'Betas. IWM^
aaMtavaMhNfsMiw m»w. m.t.
Ilinweia auf ein erheblich bdberea Alter dieeer
Station deuten. D«r PalSolitbifcwr der LADzeit
hat zwar, wie die Funde toq Pfedmost lie
weisen, schon Knoclieiiiustnimentc iiml -\\afffii
versühiedener Art herzustellen verstanden, es
lind aber dnoh mit wenigen Ansnahmen aar
grobe luid |iluiilj)e Er/.euL;iiisf;e im Vergleich zu
den entsprechenden Werkzeugen der Aladelaine-
amt; weder ein« Harpane noeb «ine feuw
Knoohennadel ist daraiitcr. Diesem unent-
wickelten Zustande der Boinindustrie entspricht
auch die Eutwiokelungsstufe der Stc'mindustrie
in den LUktationaii; ihr fehlen die Ideinen,
^nt gespitzten Bohrer und die sägeförmig ab-
genutKten Schaber, deren Vorkonunea mit der
B«arlMitn]ig von Knoehennadefai, ArimDen o. dgl.
Hand in Hand geht, iiml «Iii' iu allen reicheren
Stationen der Madelaiuexeit, »m Nordrande der
Alpen wla bt F^kimob» miiit iqgar iiEnflg
anftreten.
Unteimehnng und Vergteiob der bei Mnn*
/iiiLieii i^oiruiehf cn Kiiiifle liaheii in j<»r!er Weise
die Altei'sbcstiramuug dieser Station bestätigt,
zu welober idt anf Grand der geologboben
Verhältuiiue geführt wurde. Es ist eine mitten
im Jäugei-en Löß, und zwar an der Grenze der
gesohwemtnten älteren und der rein äolischen
jüngeren Abteilung gelegene Station, deren
Kulturstufe iu jeder Ileziehniii; tnit derjenigen lier
östlichen Lößvorkommnissc übereiostiinnit, die
von Hoero«! «einer Solutr^peiiod« angewiesen
worden. Währc-iMl so ^^eoloni-i'lie und arohäo-
logisobe Methoden zu einem völlig klaren uud
bamoniaeben Eigebnfaa« flibren, widenprieht
der faunistische Charakter de« Hunzinger Fundes,
der eine reine Itennlier/.eit anzeigt, der
iautigen Vorstellung, nach der die reinen lienn-
ti«nlatbMi«tt almtlioh der PoMgiaiiabiit an-
gehören. Welcher Mothwle der Alf erslx stimmiiTi<^
bei diesem Widerstreite der Voneug ein/.uräumeu
ist, kann niobt aweifethalt sein. Di« geologiaoh«
Metbodo liefert eine unumstößlich sichere (irund-
lag«, die arobiologisohe insofern ebeufaUs, ab
sich immer dentiteber erweist, daß der Eni-
\s iokclongagang der paLHolithischen Industrie in
Mitteleuropa Vf>n der Moustier- dureh <lic So-
lutreperiode hindurch bis ins MogdaltSnion ein-
9»
309 ■
fi. St.i- i n iiiaiin ,
heitlieh gewesen ist und linbei eioe ailmäbliche
und g^Mttm&Sig« AUtenng d«r Stein- dureh
die Boinindiistrie stattgefunden hat. Von der
Chelles-^IouBtierpcriode an sebeu wir die Her>
BtelluDg der Stein Werkzeuge awh immer mehr
vervfillkommiKii und in den Kerbspitx«» «nd
Lorbet i bhif tapitzen der Solutrestufe ihi f hiicliste
Kotwickelung erreichen. Nebenher gewinnt
«twa tait Atm Bnd« der Hooctlerpariode dl*
]^( iniii(tiistrii- !>tn1cn. Anfangs nur dnrch woiiiirt'
und plumpe Gerät« repräseotiert, verfeiuert sie .
•ich nMbr und mehr, «m MMieUtoh rar llbde> |
Uuneperiode ganx über die Steinindustrio zu i
flberwicgen. Letztcrc ist fu^hließUcb fast gar
nicht mehr Selbstzweck, sondern die Steingeräte,
wenigetMM die feineren, werden weeantBeh nor
noch 7MT Herstellung knöcherner GerSt« und
Waffen und ihrer Verzieruiigen verfertigt Ilaben
-wir e» bei ^bmm Weobael der Ltduetrie, wie
es durch jeden luiun Fund wahrscheinlicher
wird) mit eiDem UDunterbroohenen Voi;gange zu
ttto, eo TenCihflB «ab iwei ]bieh«BUi^;«i von
selbst, einmal, daß ee löliMte Grenun swiielMn
den einzf-liifn Phason di«»scrEntwtckp!t)ng grw^d-
■äUlich nicht geben kann, sowenig wie in der
Bntwiekelmg orguiiMlier Iteihen im Lanle der
Zeit, lind weiterhin, i1aD jedes Wc-rkzencr "nd
jede Waffe in einer frühereu Zeit zuerst in ein-
faduter, eplter In vollendeter Form etiebienen
iat, weshalb man sich hüten muß, das Alter
einer Kullcuradücht auf einzelne Werkzeuge hin
zu begrflndeii. Maßgebend für die Alters-
bestimmung muß vielmelur das gegenseitige
Verhältnis der Stein- zur HeiiilmliiHtiif sein.
Legen wir diesen Maßstab für die Beurteilung
der MmHbg«r Station mfmiide^ to ergiltt rieb
ein weiter /.eitlielier A1>st:uHl zwisoliei» ihr und
allen postghuialcn Kulturen der Madclaiuest4ife
in lfitte1eiiro|Nk Wie ee eeheiut, feblen In
Mitteleuropa die Bin<logUeder ziriMbcn diesen
beiden Stufen und darum erscheint hier die
Eingliodcnmg der paläolithiscituu Funde iu die
Stufen der Solutr^ and UMdeiaiM|Mrlede ttMcell
leicht (Itjrchfiihrbar; Iloernes fOlirt dieuo Er-
scheinung mit Recht auf die Unterbrechung der
Beriedelaiig infolge des nngfliutigeren KÜmas
snrilok. MU Beoht bat aber lebon Peaok*)
') Penek, Di* alptBen KiiKeitbi)(!ungi>n und der
prihiirtoriMlie Henseh (AteUf für .luthrup., N. l\ 1, ,
betont, daß die bangende Sduoht von Solutr^
mit ilwer iHMb entnkkeUen StaiBiadoetrie nnd
fortgeschrittenen Beinindustrie ein solches Binde-
glied darzustellen scheint, das jedenfalls jünger
als die Lößfuodc, aber Uter als alle typiaeheo
Madelaioefunde ood daher entweder in die Zeit
des HeranrQckens der letzten Vtigletscherung
oder in die letzte Kiszeit selbst zu versetzen isL
M muingea gdi<krt aber der Uteren oder tkb-
tlger der niitlleren Sotiitreperinde an, wie manche
der östlichen Liüßtttatioueu, und da aio die jüngste
alter bieher beltanntea Kohmvobiehten ana dem
I^ß ist, so kann sie nicht, wie ich eingaogi
schon bemerkte, zur Stut/e der Belmiiptung ver-
wendet werden, daß die Loübildung noch wäh-
rend deaHenBDoaheiwderWarmveigletBobemng
fortgedauert habe.
J>ie anthiologiiobcn Funde haben, wie Penek
sebon iienroigeboben hat, trots Quer Sdtenbeit
als brauchbare „Leitfossilien'' für die Bilim
mung der jün<;eren Diliivialbtldmigen ru pclton;
jedenfalls lassen sie sich besser verwenden als
die grofien Singer nnd die MoUnricen, die mit
den klimatischen Weeliseln hin- und hergeflutet
sind, ohne sich dabei iu erkennbarem Jtfaße zu
TflribidMii. So ennOglioht denn aoeh die Kni-
turstufe der Munzinger Station, das Alter des
Jüngeren Löß im Verhältnis zur letzten (Würm-)
Vergletacherung und zur Postwürmzeit genauer
festzustellen, als daa mit Hilfe der sonstigen
firganischen Einschlüese rjeschehcn kaTin, die
uns dabei iiu Stich lassen. Das Alter de«
Jüngeren LOB im OlMmlieingebiete . iet aaoh
heute noch stritti;^'. Tri Übereinstimmung mit
Du Paeqnier, tiutzwiller und Brfiokner
habe ioh ihn für Itter ala £e letite Vet^^et-
Bchcmng erklärt, von anderer Seite wird er fär
j>o>?t£:lafial in bezug auf die letzte Eis/eit ge-
halten. W^äre die let^ere Deutung richtig, so
mflJitett wbr im LSD die gleiebe Knltnntnfe de«
^I;i<;diili*nien erwarten, wie sie in den post-
glazialen btalioueu der Gegend von Sohaff-
banaen, von Sohumeniied, lateb oew. getuiden
wird. Daß das nicht zutrifft, glaube ich über-
zeugend dargetau zu hatien, und damit i!«t atudi
meine frühere Aoffitssuug von der Gleicbz«itig-
ll^O:i). — l'>.'nck und Brückner, I>ie ijpaa im
Eisz-itiUUr, Ijef. I, VMb, h. 711 bU 71«.
i^iy u^cu uy Google
Die paläolithii)«he Rennti«!niUtion von Munringen um Tuniber|{e bei Freibarg L B.
keit do8 SchweüerbildM mit Miuizii^a vw-
bMMrt and rio)it%gwt«ll(.
Die Z;ihl der paläolithiselion Fundo itn Ol>or-
riMÜngebict ist bisher uur genug; Muiusiugen
•Idh d!« «fazig* raSebcre StatioD dar und iätte
fällt, wie wir gciehen haben, in oino I'haBO der
h'txiea Intergl;t/.i:ilzeit, :mg welcher wir soiiwt iti
Mitteleuropa kaum einen prähistorischen i-'uiiil
mit Biehcifaett k«iiii«n. ^« ionit bekatmten
Lüßstationen im Oherrheingebiet sind »Itcr, <1ic
Mjuielaiite- uihI Tounuse«tauoDeii jüug«r und
pottglMbL Wi« 8«fanmB«li«ri) für das ElnB
hat nachweisen k'hinen, gehören die dortigen
Löfifuade den tieferen Lagen des jüngeren
IM au und sind archSologiach der Moa-
■tierttofe ■nzuweiaen. Auffallend ist ilie
Ärmut poMglazialcr Stationen im Oberrhein-
gebiet, nameutUolk im Vergleich au dem
Rakhtam d«r Qcgend voa SohaffluvMa. Di«
HfllilonfuiKlf lies Ihteiiier Klot/ci-. deren In-
i>alt Mieg und ätohiin*) bcschriebeu haben,
geliüfMt wift M Mhdnt, «her d«in Tonraineii
als dem Magdali^iiien an>), denn es folilen alle
diluvialen Tiere, auch das Renn, es fehlen ebenso
alle voUkoumeuereo äleinwerkacuge, «die Ökulp-
1} nor EBOchMMpIlMa und halUbebe Hwr-
') Hchamacher. Über da« ernte Auftreten des
M' ii-> ben im KUaß (Mitt. der Pbilotnath. Ovn. in KlMtlS-
I«.lliringen Bd. 5, S. lieft, 8. »3 hin U7, 18»7. Dort int
auch die «onntige Literatur übi i <I:ih IU^O angegeben).
*) Mieg, Nute *ur une «tation de l'Kpoque pal<k>-
lithi(|ue d^coaverte a liitetn ((iraud-Ducb^ de Biide),
Bull. 8oc d. »cienoea d. Nancjr KOt. — Miog et
8t<>hliu, Sur l'Age et la lauw da 1» ttnAm iMfA-
Mrtori«a« d'lslelB («bd. 1900.
^ aehvatentaek liat dia lataiacr Faada mit den
XaiafaijaMlMlIonen von S^urfflhaiiaan aafl odt dar 8n-
Urtrtatollna Vnnzingun in 4aa Magdaltden ▼erwütt,
oBenbar ohne von der Mitteilung Miftc* Kenntnit zu
beiitzen. Die balbflacbe Uirscbbumbarpune im Btsitce
Att gmtlo^Bcheu Inatitats dar Dnivaniat VMImiv iit
«ra ibm abgebildet.
puueu aus Hirschhorn sind gefuadea. 1 Urach
and «he d«u «ibiiwohcn Oapnolw pygaigt
iia1ic*t eilende Yiirieifit des Helm dominieren;
aber weder Ziege ooch Schaf habeu sich ge-
zeigt AU« dioM Hvrlniiala irciBen auf «im
jüngere Zwt Inn, als die liekanntcn H«gda>
lenienstationen von Scliiifflianaeii. M:iii muß aus
dem Kehlen von ächaf und Ziege bei Isteia
I ftbar MMih «cMieleii, dafi dl« gtan« Knltunflliiaht
' vom Schweizerbild und ilie Ftuidc vom Dachson-
biilil etwa« jünger sind als die Ltleiaer Uühleo-
fnnde. Echt neoUtluaeihe KoltoieleiDente eiad
aber allen diesen Vorkonininissen fremd.
Die wiohtigstea palitolithisohen Funde des
Ob«rrfadngebietea verteil«n ikh demnaeh auf
daa jflngare Dilnviam in fo%ender W«it«:
abichnitte
ri-oli"
Stationen
Qrola H|ufar[
Poüt-
glaziaUoit
Bebweiser-
bUd (gnu)
■ • rKloti
Lateta Bs-
s«ittW«nn}
Hincb, Reh,
8chKf, Ziege
Utmcii, Reh
Renn, Hirnch,
Beb
l HaoimBt,
BflBB, Ftaid,
(Maansat)
KeOlcr-
BctawaiMr-
t flolaM
(olian)
{
4j a
ri>r IaiIS
(R«^kur-
rvnsi-
anue)
Mii n 7r n ?en
VorieUt«
im
Soluirö
(unten)
Achenheim,
Vökllu«-
hoftfii
Scan,
Mjanunat,
FCtfd, Untier
Renn.
Mamnint,
Jferd
Renn
Pferd, Mam-
mut, Maa-
born, Untier,
Tuwatse-
stols
Made-
laioettuft
äolutr^
Moustier-
vm.
Zwei neue, in der Umgegend von Xleinkenut ^aden)
und Sierente (Ober-ElsftB) entdeckte neolitlüBehe Stationen.
Ton M. Weg.
Mit Tuf. XV und Oam TMäbUidu«.
NeolitlkiKohe Btstion bei Klcinkcmi.
Die im April 1904 von der Gemeinde Klein-
kemB im Kreise Wallis (Gemarkung Klein-
kems) unternommeneu Arbeiten zum Fa^u
eüierQnelle und nirLegiing einer WaaMclMtniig
bnbcn zur Kritileckiiog einer interessanten prü-
bistorischeu i^tatiou geführt, die idt in vor-
fiegender Arbeit beepraehea mMbte.
In eiiiir fifiliori n Aiheit') habe ich auf eine
ueoUtbiiicbe ätatiou*) im Kreise VoUeubnrg
(Genurknog Kleinkems) hingowieseu, beeteheod
AUS einer mit Steinplättea belegten, im Löß
eingegrabenen Höhle.
Die Station, um die es sich heute handelt
und die ebeniUb am Rende dner LolttmTMee
liegt, ist interessant, weil sie nVtenc^tc einer
oeoUthtsoben Gnbetätte birgt, nud besonders,
weil tSsk anter den gef nadenen Gegenstibiden
ein xiemlich großes Bruchstück eines mensch-
üob«D Sobidel« befindeU Dieser Sobädel wird der
Oegenitaod «mer eingebenderen Untersuchung
im zweiten Teile dieser Arbeit sein. Herr Prof.
Kollmaon war lo gütig, diene m alwniebmeu.
') I*r»ihi«t<in^' Im- Siati inen bn) Kleinkems (rmiü-
berzo^um Badt'u) vun H«rm Matbiuii Mi»»); (Bull.
&yc. <l«fs Sc iences il«- Nanry I90<).
') Uio im Krfiv" VolK'nlmrg t'iiUicrkU' Hiilil«^ i«l
olirii- Zweifiil Ititi-i-, nh i.h in tn?in>T frübiTcn Arlx-it
Muy^ab, Herr Dr. FurrtT, <l«in ich kilrxlich di« »uf
ilif;i<«T Station fntil<-'ckt«'n Keiief'itcine and die iliirrh-
U)<^ert« reetuncolaMcbfel«^ »eigt*^, glaubi, tUB üe dsr
IHÜlolitbiMslMn Perind» angehSren, <1» in dttn neo-
UlfaiMih«n Btationcn di« duicblOcbartan Mnfebdn nieht
mehr TorkoniDm. 1H« iltttioii im Kr«»» VoUenbing
kütnnu alao uagetOiir glei«^ alt Min vis aU btofaiw
HVblSD.
Die QqalaB in Kreiae WaUk') toeten Iber
dt II nohnprxtoueo aus, welche von oligocSnen
Sandsteinen überlagert sind. Diese gelben Hohu-
entone, die von sebr angleieber DiolvaiBd,
kleiden Vcrti(.'fnn;;oii der stark aufgi-stelltin
' uud zerklüfteten Itauracienkalke aus. Diese
! Kslka bOden, wie sohon gesagt, eigcntliohe
I Steilabstürxe zwischen Istein und Kleinkems.
Der prähistorische Fundpunkt liegt au den I/öQ-
I abhängen, ungefähr 20 m westlich von der auf
der Karte mit dem Namea „BruDttenstubc"
bezeichneten Stelle, nicht weit von den Ül>er-
rosteo eines alten Turmes*), welcher im Mittel-
alter oder noeh frUiier ab Warte gedient wa
haben scheint.
Der im Lttfi eingeaohuittene Hohlweg läßt
VOR oben naeb nuten folgende« ProÜl erkennen;
Vor^i-liwniiiit.T i.'iü') etwa 2,S0m
CiJ lUhche lt<ilnii-r/tr)tie *) „ 1 ^
KrusiL' viin K:ilktiift etwa 0.2.'. bis i),:.li.
Rauracieukslke , stark aufgcriohtat tutd oacb Otien
einfsUead.
! ') Die «-bemaN an oincm .riliiiinMihlpn" g»--
nnnDl«n Ort«> betindlichc, »in Kuß" ilfi li:nuari<»i»wftnd
prrirlitft»- MCibln wui 'U' von . in- rn Wri-sri full c»"
tri"t*n. Di»««»» W:i-«rr kmu -m^ <iiiit M it t;i'liiiulilt'
(.1' « Kri iy< •! \\ rillii iiijii würdig iliiir'i r\n zlllu^■^^-
K^lii>U«ii. l>iu Müiilt' verite liwcind im »lahre 1862 uacb
der Anlagt! der Kiii<>nli«1)nlinii-.
') Auf dar Karte .Kiiine' bei«iebnet.
') Diester Laa M jadMfklla Ungs de« AbhanKen
mitgeriMen wordsa. Der frans Munnal« Lfil mit
Sriiueckcn fladet sich ein wsnig «efter obtn gsfsa
NO, wo sr Heils BOeehiingeD T«n T W* Bm OVbs
I bUdet.
0 Kae am FiiSe 4cs alten als Werts bsnntsten
Turmes gemsdite Bchfiifun^ hat an dfascr Btsile Mm-
enrtane tob etwa 2,S0 in Michtlgkeit ettaben, walclis
den BaaiaaiMikaMt ftberlagern»
oiy u^cu uy Google
M. Mieg. Zwei neue, in <i<'r riiit'«'i,'i'!tJ viti Klninkmis iiini SinrtTilz ciitdeekt« nnoUthiüchn Stationen, 906
MittoB b deu gelben Bobuerztonen, d. h.
«tu» 8iB TOD der nrdobafliah«^ wnrie die prft-
histortscb« Station entiedkt. dttnner Kohlen
■tnifcD bedoekte die etwa 76 m lange Gmb-
«ttttii, wdahe einen menmUiebea Sdiidel, cinon
nebten Metacarput I, liariMlw Knooheii and
eint' klt'ine Anzahl von vorsr>><>itot.en iiii<i rohen
teuersteincn euthielt. Auik'r eiuigen Mtisäc-ru
imd Sdiftboit am gcftreiflem Feii«nU»n, der
aus Rauracii'iikalk in der Umgebung von Thtcin
atenuut, ist auob eine Feuenteinsäge zu cr-
wUiiMii, die in mnA Stfeke terbrodMB ki
(Tafel XV, Fig. 8) und deren Zälitic ndüm aus-
gearbeitet Bind. Aber der intereaaanteate Feod
iM eia hngei, too eineni grofien Tiere — Fferd,
Ochse oder Hirsch — herrührendes KnoebeO'
atSokt daa ela Griff irgend eines VVerkEenges
oder vielleteht auch als Amukt gedient zu
haben scheint (Tafel XV, Fig. 1). Eine oben
Itctiiulliclie, tief eingeschnitten*' Kinne siVioint
zum Anfbäugun gedieut zn haben, während der
«reite beiefamige Binieliiiia nur eine Vei^
zierung hU Der Knochen, der einen schönen
braunen Cb«ruig angenommen bat, ist ttberdiea
eplta mgeeobnitten und anf teiaer genMn Linge
bearWilet. Die in einen halbfosoilen 7ust:iii<I
ibergegangenen Tierknocben, die mau mit
dieeen Uegenständen gefunden hat, «iod von
Herrn Dr. Steblin untersucht wonlf n, welcher
folgende Formen herausgefunden hat:
Sa« serof^ Unbestimmt, ob wild oder
Mbn. BmchstOak dea linken Ilnneim Jongcs
Kind. Von der Grüiie de» Boa bracbyceroa
der PfabllMiteiiMit anlen linke, gnt kon-
•«rvlert miteiii linki, andere! tlteree Exem-
plar.
Cervae elaphna')^ Gemeine Axt. liake
Tibia, Bruchstück der dilttlen Hilfle def Dia-
pbjrae. Augenajuvaaeo.
Dieae enrte neoKthieohe Station wird durch
eiaa SWeite, ebenfalls wUIu-imiU der Kanulisalions-
arlMiten aa^^fnadene, ergftnit; dieae befindet
*) Kla nditMi BrephnNI de« ttm» nwgacem«.
dam Kaavrvtvtimg ulmlidi vanwUcdtn v«n dm^
JeaigeB der «adttea Knoche tat niul aa die Im LSB
t«feiMls««n Knorhsa von Wyhleti, BliuitnK»n naw. «r-
ilirMTl, ulaiiiuit »u* ilt'in voi'^chwt.'iDintt'ii l.<'iU, u>'l<'li>'r
in viuer 'i,^u lu u>achü(;cu t»obic)il die ik>bD«rzt<>ue
aich 20 m nördlich von dem anl der Karte mit
„Hnutaenetabe* beniduMtaB Panlte and Sm
il.crhalb dca ersten Fundpunktea. Der ver»
Hubwemmte LöS hat an dieser Stelle nur eine
Mächtiglceit von etwa 1,50 m, dann kommen die
I gelben Bohnentone von ungefähr 1,60 m; diese
riihpn ntif dem Rauracicnkalkf', /.wiRclitn >)«de
I »obiebt sich eine dttune Schicht von Katktuff. In
; einer Tiefe von etwa 9,50 m lag miD in den gelben
' Ifnhnerztorien dit* Knhli'dsi'hicht , welche die
I Gegenstände einsohloü, die einen Teil der Station
I aoamaehenjdleiebeetaiideaaneeberkleneBZehl
' Von Fciuihtaiuon und Tierknochen — von denen
einige bearbeitet waren — und einigen T<^*
aeherhen. DieFenereteine beetehen mm grttfilm
Teile aus rohen Splitteni, die aus den Kiesel»
kuauem des Itauracienkalks von latein her-
stammen. Das interesaanteste Stück ist eine
kantige fNij;e aus Feuerstein (Tafel XV, Fig. 7),
(li'icti »,'ine Seite mit einer Kcihe scharf aiia-
gearhc'itcterZ&hoe versehen ist. lüue Vertief ung
I an der &Mia des Feaenteia» dient dam, den
Daumen hineinzulegen vnd ta das Werkaeng
fest au ergreifen >).
Die O^^etlnde ane tetarbeitotea Kneobea
rsind: ßrucItstUckt l inis langen Knochens, der
I in Form einea Schabciaeo« geadmitteu und tu-
' gc«<pit2t ist; BradutBek eine« der Liege naob
j gespaltenen Knochens, der einem großen Tic-re
— Pferd, Ochse oder Hirsch — angehört haben
muß (Taf. XV, Fig. 2) und der oben einen tiefen
Quereinschuitt und unten Einschnitte in Zickzack-
form bat; ein kleine?« Urm li>ti1i k < ines s).itz
zugcscbnitleueo Kuocbens , das als i'friemen
diente. Die *wel «raten Knoeheaatfleke, von
wcAchcn hil f die Rciie ii't , passfii '_»enftti zu-
sammen und stammen daher vou einem Kuocbcu
ber. Die paar Seherben, welebe bei diesen
Knochen gefunden wunlen , L.'«'Iir.reti zu zwei
verschiedenen i^ieüfien kleinen Umfangcs. Die
Tüpferarbeit iit «ehr roh, kamn gebrannt, haupl»
*) Ein EilxsehniU, «ricber kftndieb im IM mar
Haatallang «inar Wanseiteitang, dia dm KaUuiAui van
Kleiakema «|wiacn mllta. verseeoBHaan waide, Mbrte
anr Jintdacknag aiiiar Avaüd von toiira imd «er-
arlMit4»ira Fpwntalnen. DIw ward«n «m a&rdtieh
■ vnn der mit Plaitti>n tolagtni BOblii im Krelae Tetlen-
biirg, welebe leb in einer nwiRcr «arini|idiaadiPB
I AriK-it«'!! be<riiri<beu i<a)iv , gefiind«B «ad «alblelten
unt«>r aaiiereui eiu« üitg« mit wtkuai ansfcafbeitcteii
I ZMum.
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106
M. Vieg,
illlhlteh an einem der tiesohirre, dessen Uenkel
in einer kleinen bodaontelen EriiOhang besteht
(Fig. 1), welche durchbohrt ist. Dieaes Looh
diente xum Durch/.ichen der Schaar, «o weloher
dn GefU •ufgebaugt wurde. IMe Herknocben,
deren UnterBneboog Herr Dr. Stehlin freund-
lichst ühcTiMNBinMi hat, gebAren folgMiden
Arteu ao:
Bot bra«hyocroe. BmdutQek dei ttnken
UntsiUefen mit m, — P) ; 2 m von der eraten
Station gefunden, aber sehr wahrsoheiiilich
gleichen Alters wie diese.
Bos brach jeero«. Zweiter rediter Hiloh-
Schneidezahn. .}f, M, J\ iiif. icji. P, svp. sin.
Rechter humerus, BruchstAok «lor Di:iphyHe.
Cervus ela|>liuti.
OeaMiiM Art. Broeh-
Btfiek des Geweihe».
Ziege oder Schaf.
Großes Exemplar. Lin-
karUnterUafar Ji^lf, .
Equu8 eaballus.
Linke Tibia,pn«iiBales
Ende; rechte llbia,
HruchBtück der Dia*
physe. liechter Huine-
rua. Bruchstück uubo-
Das Vorhandeniiein
des Pferdes, welches
in den PftAlbauton der
Steinzeit sehr selten
war, hat ein wisse«
Interesse, um ao mehr,
da aiah wabneheln-
lioh um ein wildes Pferd handelt Die Fauna
der Station im Kreise Wallis ist, wegen des
TOD vnhwtreitbaron HMMtfsran,
wie dar Bos liraohyoeros, rein neolitliisch. Das
Altar der Pfahlbauten ist überliaiipt l>e8timmt
darah das Vorhandensein von eiuigen Bruch-
atfieken tob grobem, irdenem Geschirr und von
Werkwnpen, welche ans Knochen ^e:irlK'itot
und mit Feuersteinsägen geschnitten sind. Diese
haben ein gana neolithiaohes Geprig« und
finden sich nicht in den der Chergangsperiode
— Periode elaphienne — angehörenden Höhlen
TOB Isteia.
Meolithische Station ))ei Sierentr.
Die Ziegelei, in welcher die Entdeckung
gemacht warde, befindet skh nngeflhr Ihm
sQdlich vom Dorfe Sierents. Der Ton, welcher
zur llenteUong der Ziegelsteine dient, wird
etwa SSOn westlieh tod der Ziegelei tmd der
Landstraße nach Hasel abgebaut
Das Profil ') weist von oben nach unten auf:
Lshm . . • etwa 9 m
QewfihaL irrsuer l.öiS mit Schneeken
and Koiikredoufu , 3 m
(ifHui'r tiiulialtigor l>i'hiii , ü^fiOUslB
Brauner touhal^jgwr Lehm mit Kalk-
spatkAnsm Sm
Braannr Ijehm, rasammengesetst ans
magnesiamreichen KonkretioDen;
litzterf inthuh«'!! K:ilk»[i:ktkörner,
8«lt«ner Jiruchstiicku vunyoarat') „ OJUm
Brauner, toniger Lehm, siahtliar . . . 1 B
Kiet HochterraMe *X
In einer Tiefe Ton etwa 3 m auf der Grenie
von Lehm und gfinem gewöhnlichen I^öß mit
Sehneeken ist man auf die neolitliische Station
gestoßen, welche sich auf eine Läuge von etwa
2,Siii «i«tfeokt«> Dw Herd beatand ava «hiaff
Kohlenschicht von etwa 20 cm Mächtigkeit,
welche «ine üemlich große Zahl von ver-
arbeiteten ood mvorarbaiteteB Feaentaisen
enthielt; diese waren vermischt mit eitdgao
Tierknocheu und einigen Bruchstücken von
giober Töpferarbeit Die Werkzeuge aus Feuer-
stein») TOD Tereohiedeaer GrBlio
■) TgL dfssiB Sshaitt sdt dsu MU XVi; <
Herr Dr. Ffirster g^bso bat: Oeoloc. Fihier ttr die
UmgcbiuiR von mthlhaoasn LXhal, B.tfl. WUL ier
(i«olog. Landesaaslall flr ■laB-LalhilBfsa, 86. m,
Heft 4, 189S.
') l>i<' Qiiarzitt' <lii? (jiiar»and(teine «rinnem
Hii <ii-jf ni>fi-n , welch' num im alten Diluvium de«
Buudgau« tlDilet. Hin HruchstOok von i^bkömiifem
INirphyr wurde zugleich mit rtipupn fiteinfn ((^'fuuiltn.
*) Der KicH der ,lIoclit<rr;i>H, ' itt |.'i<,'.ii
Kingang de« Querwegen vou rtTbuini hin »ii-litliur,
nahe bei der Torder>Hit« den neuen Spital«, am KuU.*
d«r LOSlcrrasa«, weli-he sich xnrischen Bierentz und der
/iegftlei erntreckt.
*) Einige vararbeitete Feaerst«ine (xler fliehe im
rohen Znitaude, «owie «in kleine« Bmchottiik grub
gearbeiteter l>)pflHherbsB sind saitdem aoi gMebsr
Haha. ucsOkr Sas «tfOsb 1
*) Dr. VArster
klsteaa SsaeislafauasMn (FUnt) voa 43ani
das ta der iJaiehea Lahn^grabe la
S.MB im mlttlerm L&B
ProBl 1«, kte. «iu, 8. MS.
Ly GoOgl
Tafol XV.
6. «. • 7. 8.
Fig. I. Werkieug itiiii «rioom (^»chiiiKeriuii Knoclivn, wolcbc» wnhtvclipinlicli als Oriff eiiin Werkzeug« mler
»i* AmuU't gpdicnt hat. (Kri'ui Walli«, (ivtnMrkunK Kli'inkfm».) — Fi;;, 'i. Druc)iiiti'ick einen liiDK<'n> der
LäDi^i* nach KMpalti'nen Knoi-hcns, mit Kiiiücbnittvn in Ziokznckform. (Krvis WhIü», (ieniHrkiiiif; Kleinken».)
— Fii;. 8. Kriichntück elM« langen, xup«'ii|iitztf'n Kniicheni in cler Form eine« Si-liat>ei<>en«. (Krei» Walli»,
Uemarkanjf Kleiukems.) — Fi|;. 4. liruclixtürk eine» Iniiiiurui« von Sii« in Meilieirorm (;e»clinitt«-n ; hat al«
Mcner wler Pfriem (gedient. (Sierentr.) — FIr. & ii. «. Feiientleinmijfeu. (Sierentz.) — Fijr- Urviknntijfe
FmenleiniAge. (Krei« WalU«, ()emarkun)( Kleiukem<<.) — Fig. M. Fciierxteinsii^c, in zwei 8tückc zerbrochen.
(Kreil* WhIü«, liemarkunf^ Kleinkenu.)
AfcbiT Mr Aolhrupvlogie. X. f. Dd. V.
Vrttdr. Yicwtg A SobD ia OnuaMbwci«.
Zw^ mane, in iw ThogegeaA von Kleinkemii
MeiMerD, Schabern, äpitxen usw. und sind '
grOHtantflili wu FeturatoiakBoUen d«« RaofBdm-
lulkos hergestellt worden. Dufi* IV-nerateino,
«•iß oder gestreift, stainmea ohne Zweifel aus
dar Umgebung von Fftrt nod von Sondcndoff
oder vielleicht aus derjenigen von Istein. Eine
gewisse Anzahl Fciiorsicitie von hraiiiior Farbe
mit rötlichen Flecken eriunt;rl au diejonigeu,
welche aum ia der Umgalmiig von Äoigg«),
SeUieQgeii, Kandfm findet.
AußtT einir l'feilspit/.f und einigen Nuolci
sind zwei Sägen mit schön ausgearbeiteten
ZlbDCD an «rwlhn«ii CTtafel XY, Vig.6, 6>
Das einzige Werkzeug nus Tierknochen
Tifstobl in cinom HunienisLritchstück von Sus
(ilausüchweiu oder VVildi»chwein). Ks ist in
HmOelform gcarUitet (Tal XY, Fig. 4)» hat an
der Bsj^is eiiicit '-:-< isfiiriiiigfn Kinschnitt (viel-
leicht zum Aufhiiiig«iii) und bat aU Messer oder
F&Mmao gtäamt,
"Viut od«r flaf kMiM TopfMiMvbfln tm
zioniüch grobern Ton, welche mit den Feuer-
steinen gefunden wurden, sobeiuea von einem
UaiMoi QuBOm wa atamnaD.
Dia TiarknoaliaDi waish» tob H«iri Dr. 8t»b-
lin beatiBuitt wovdan nnd* aafiNaao:
CervuB elai>liiis. Gemeine Art. Bruch
•tttoka dea luntereu reobteo Hiltelfußkuooheus. I
und Sierentx entdeckt« neolithiMihe Stattouen. 207
S u 6. Bruchstück des rechten Hamerns, halb-
arwaduMQca Exemplar. Vubeitliitnit, ob vitd
odpr zaliiii.
Kasorea. Vogel von der Gnippe dw
Pohrentona. Wahraohebliefa wOde Art Lbke
Tibia,
Die Station Siercnti nShert sich, «lurcli die
dort aufgefundenen Feuersteine, der schon be-
ulnialiaiian neoKthiaeban Station bat Klain-
kems im Kreise Wallis nnd den anderen am
Itaude der Löäteiraase gelegenen Stationen
dieaar Art» wia & & Buk im Olier-BiMO.
Nachtrag.
Nach Beendigung der vorliegenden Arbeit
war ts mir iiocli inöjjlic!), in Sicreiitz. wenige
Meter öütlich von der .Station, einen Nuoleua,
eine AmaU verailiaitatar wid mvararliaitiBtar
Feuersteine, einige g^obf» Topfsoherben und
mehrere Werkzeuge aus Kuoobeu aufiufiadeo.
leh nOohta 1ü«r ihrer voUandeten AnaflOmDg
\vegi.ii darauf aufmerksam machen. Es sind:
ein Pfriemen, ein Schaber, i'in zweischneidiger
Meißel von bomerkonswertcr Ausarbeitung.
IKe in Siercntz, im Sp&tjahr 1905 und an-
fangs 1908 gfrtiaiihtfii Fumlc, Hin«! unter dem
Titel: Dessins repr^sentatifs sur os de la Station
ItrOiatoEiqiw de Siareata, im Bollatin da b
Sociötö >leti Science! da Nao^ Janvlar — Hart
I li)06 erschienen.
i^iy u^L-u Ly Google
IX.
Der Sota&del von Eleinkems und die Heandertal-Spy-Gruppe.
Von Pro! KOllmaAlL
UMS
Die Vofgwohichte Um Hemaheii wt in «iae |
lU'iie IVriodr Lrcti-ftt'n durcli rn/liiorL' Kiil-
deokungcu, uiitor denen das Auffinduu einer
dSuvMlen hugmVM» des M«Baeh«n in KnMtien
m n«DDon iat Ihre FniglDent« xcigcn eine uuf-
Isllendo Üherciiistimmtuig mit dorn bekannten
Nenndertalsübädel und mit zwei Schädeln aus
S|>y in Belgien. Sic alle bilden in ihren Qber-
ein^timniendeu I^lerkmalen eine Gruppe, die als
Neaudertal-Spy-Grupp« btiseichnet wird. Ihre
Vertreter werden aoeh als Homo primigeniiu
dem tlomo H.ipiens gegenübergestellt.
Diese Treooong wnrde herbeigeführt» nsoh-
d«D der Fftheeantiiropns ereetos Dabois be-
kannt g< uoidt'u war. Man glaubt itt ihm einen
Vorlfiiilt r de» Ilumo piiraigenina erblicken zu
dürfen. E» ist dm Verdienst von Schwalbet
doroli «bigdunade Arbeiten dte IMsknsaion Ober
die Herkunft des Menücfaen auf» nfw- angeregt
KU haben. Der Neandertaler ist überdieji durch
die Fände in KroatieB ans seiner vielunistrttlenen
und isolierton Stellung befreit, weil mehrere
Sobidel gleicher BescbaSeuheit vorliegen. Ob er
die nene ibm angewieeene Stellung samt dem
Pitheoautbropus behaupten wird, ist noch frag-
lich. Auf jeden Kall bleibt es für d'iv nficlifite
Zukunft unvermeidlich, bei Besohreibungon alter
Sobftdd aadi die Neaadertal-Spy-Gmppe m
berücksichtigen. Das hoU in r1>ri folgenden
Blättern im Aueobluß au die Notiz über den
Sobidel von Klnnkems gesebeben. Der Fand-
beriebt von HenvH- Mieg liefert die Einblicke
in die Lagerung und damit in die Zeit, ans der
die Skcletteile stammen.
Ber Sehidel von Kleinkema.
Der Si'lili.li.'l von K ti liikoiii^ 1iL-sU-lit nur aus
dorn oberen Abschnitt des Himscbädcls, von
dem atif der rechten Seite eine gröOere Partie
erhallen blieb. Die rechte Hälfte wurde des»
halb zur Koproduktion gewählt (Fig. 1). Sie
bctttcht aus dein Stirn-, dem Scheitelbein, einem
ansobnlicben Teile de!« Schläfenbeins und dos
eroßpTi Keilbeinflügets. D.i^ fehlt
vollständig samt der lianis, soweit nicht ein
klsbes Stflek des reobieo Petroaum in Betraeht
kommt. Um gleichwohl ilic >a;^ittak- ScLäik'I-
kurve mit einiger VoUatändigkeit zu gewinnen,
imrde der obere Teil des Oeäpitüle punktiert so
angegeben, wie der Vertsof nach der Iki^chaffen*
hoit der übrigen Kurven nttil auf Gnind der
Vcrgleicbuug mit anderen Kalotten gleicher
Form aasanebmeu iaU
Das Se'^jmpnt stammt vnn oiiirtii ^Sfanne,
uaoh der Stärke der Knochen, der Weite des
Doob vorhandenen SebAdelraames nnd dem
übrigen Habitus (woronter die Processus mastoi-
dei und die Arcus Buperdliaree an nennen sind).
Der Knoclien ist wenig verwittert, an vielen
Stellen der Oberilicbe noob glatt, von gelblicher
Farbe, innen von einer dünnen Schicht Löß
überzogen, aber verhältnismäßig leicht, wohl
deahalb, weil dn ansdralieher Tdl der leim*
gebeiiili'ii Sulist.iti/ -^i il der nrnlithischpn Zeit
ausgelaugt wurde. £r klebt deshalb au der
Znnge^
Das Ergebnis der VergteloklBg dieses Seg-
ments mit anderen aus der nco- und paläo-
lilhischeu Zeit besteht in folgendem: der Schädel
oiy u^cu uy Google
Prof. KoHmftBiii Dir SdiUtl von KMalwma «od di* KeMidwi»i-<pf6rupi>e.
SM
Ton Kleinicetns ist braohykepbal nüt einem
LaiigeD-Breiten-Index von otwa 83; der bo)ien
Wölbung des Scheitels und der Stirn nach '
gebört er zu dea Fortuea des jetzt lebeodou
NMDton HanMheii, wobei lMM>iijl«n bervor- |
rnh(>hcTi !•*!, daß er iiiioli o'mc tTbereinstimmung
mit denjenigen paläolitbiwbco Sobftdeln aafweitt,
wskfaie nenei^gs ebenCtOa m den resenton
Potnian des Homo supiens gerechnet werden.
Ich nenne darunter d'w Scbäilel \ oii Cro-^fa^moii,
von iügisheiiu, Tilbury, Kugis, St. Üenise und
Quuieelade» ^ Iah mb «igenor AaubMiUDg
kenne. Eine besonders irrr.ßc ÜtHTt-iiistiinriinng
leigt das O»uo de la Troucht-re, von dem die
Auttonü« in Baml «inen AbgnB der Gflte dee
Herrn Prof. K Chantrc am naturhistorischen
Museum io Lyon verdankt. Der Schädel wurde
mit Knoobes dea Elephas )>rin)igenius in 4,60 m
Tiefe gefunden >). Er ist brachykephal mit
einem lüngen-Breiteii-Tiidcx von 83,1. Der Ali-
guß und die Figuren lassen keinen Zweifel ■
darflber, dafi dieeer breehylcepbalo SeUdel dee |
Diluvliuiis /II drii rezenten Fornun ;^(hört und
von der NcauderUd-Spy-Gruppe verschieden ist. .
leb gebe nun tnr Anfidtblung von Eioiel-
beiteo ibei^ ipelohe an dem Schädel von Kl«»' i
kems noch zu erwiüiuon sind. Die L&ngo,
gemessen swischeu den vorrageudsteu Punkten .
der Kalotte, sobM» leb nf 180 mm, die Breite
der Kalotte auf InOtnni, rlnrüus ergibt sich ein
Läiig«o-tireit«u-Iiidox von 83,4 luio. Diese Maße
weiden in der EbmptMcIie nitreiSen, ebeneo der
Index, soweit dies eben beim Fehlen dos Oociput
mOgliob ist. Obwohl imr FestateUaog zweierlei |
Ifediodeu verwendet wurden, die direltte llee»
■ung und jene nach der geometrischen Zeichnung,
und die F.ntfcrnun;^ des fehlenden Occipnt ah-
gescbätzt wurde, so kann dodi nur von einer I
tebtiven G«nmi%keit die Bede eein.
üif-r ist riim 7 ', « iilionifrkimi,'^ über die |
Methode der Abnaiime dee LäugsdurcbraeBsers j
UMittJIUeb, nn epitere IfißverBttadinHe m !
beseitigen. Nach der Frankfurter VentilldigaDg
wird eine doppelte Schädellängc gemessen, die
grüßte lünge zwischen den vorragendsteu
') Auifährliclim übür dieaen l'und aicbe bei j
4* Qaetrsfaf** und Uamy (82). Dort auob drei
AkUWeagMi. AlMIdiiBgtB nad Made femar M Koll-
«ana(DiMae AnjMtrB«.XIV. I
AmU« ttt AMhnpslili«. m.9, ai.T<
Fimkteti dea Scliädeb und die gerade Länge.
Bei unserem Objokt von Kleiukems fallen
die Maße 7it<>amracn, weil die Länge lUr Kalotte
bei dem Fehlen des Oociput nur schätzungs-
weis« beeliaimt werden bann; aber der vordere
MeD|iiinkt trifft ilcii \ orragendsten Teil des
Stirnbeins in der Mediauebene. Bo messe 'väi
aneh die Länge der Kalotten der Neandertai-
Spy-Gruppc und erhalte so für ileii Neainiert«-iler
selbst einen L;iin:ei[- Breiten-Index von 73.1*').
Als Schädelbreile wird stets die größte Kreite
verwmidet, wo aie eieh elien findet .FBr die
Bestiimnitng der rj.'isseiinu'rkTnfile pilt mit Kocht
dwsee Verfahren als zutreffend, soweit et sieh
nm den LiBgen>Breitett*Index bandelt nnd beim
Neandertaler vor allem. In dco voispiingenden
Orbitalründer liegt das CharaktcrntiMhe seiner
Erscheinung. Darin liegt auch das Cliarakto-
ristischc der ganzen Neandcrtal-Spy-Gruppe so-
wie der Schädelformen di r AtitLropoiden. Die
ürbibUräudern bei der Messung der Länge auszu-
■diliellen, beiflt daa Typiadie eUrainieren. Man
h:it schon früher versiiclkt, die^e ElitaiiKvtion ein-
zuführen, ist aber davon wieder zurückgckoouueu.
Denn |ene Beoliaebter, welebe die OrbitaLwflkt»
umgehen und das MeUinstnimeut in der FoMa
8iiprn<;1a1)ell;iris ansetzen, erhalten die Schädel-
l&nge nalürlich verkürzt und der daraus bereehnele
UagflO'Breiten-Tndex widenpridit dem natür-
lichen Verhalten. Schwalbe stellt nun (Pithe-
canthropus, & 28) den Satz auf, die Au^be
einer rationdlen in Seren SehldelmeHnng aei
es offenbar, der inneren Breite und Ivänge
proportionale äußere Maße au&ufiuden. Ich
bettreite dieaen Sat« und aebe die Aufgabe
einer rationellen Selii« lelmeiwung gerade dariu,
«lie t.'r'>(5te T.äiiLre iiihl die größte Breite, so wie
sie sich dem Auge darstellt, nufzufindeu, so wie
diea die vergleiobende Anatomie tnt und die
Anthropologen ulK r T,;'irel( r i ä uiihfilliren, welche
die iotenrnttoualc Verständigung hierüber io
Moekan berüolnebtige».
Die innere lAoge und Breite haben ibre
volle lierechtignng, wenn et sich darum handelt,
die Anadehuuug des Sohldehaum es zu be-
stimmen, um daraua die Kapamtit abcuaebltean
und also daa Volumen dea Gebirna iceonen m
■) 8ehaa(fliKos«]i TIA Tirehow UX d« Qua-*
(«•tagfti und Hamy Hnxley 7lfi.
2r
910
knien. Dm ist «ine beieehtigto UatemwIniDge»
reibe, deren groDo Rcdoutiiug aiif <1< r TIaiid
liegt. Aber die Frage nacb der Lange eines
SeUdeb bt «n« andere ah diejenige na^ der
Große des Gehirns.
Ich bleibe also bei der allgemein geübten
Metbode für die Ueetimmung des Längen-lirciten-
Lidex; TÜm aar riehtigen Betuteihmg meiner
Ijängeiiani^brn und der Unterschied o inh den
Zahlenangaben ächwaibes, die er unter der
BeedeJunrng vsbre oder tedusiert« Uage
auffiilnt Audi die Brcitr wtn] Ihm St'liu':in>a
iu anderer Weiae gemefleeo, um deu laaeuraum
featiaatenea nnd ala wahre Brette beBeiohDet
Bo erreicht er es, daJI der Neandertaler bis au
dif Grenze der Urachykephalie hing'fnlckt wird
und einen Längen • Breiten • Iudex von 79,0
erreaekt, wlhrend er in WlrUidikeit nnter die
Dolichokephalon fin^crcilit wcnlcn ranß, wie
die* auch von anderen, wie Schaaff hauueu,
Hnxley, Virehow» de Qaaircfages ,nnd
Haniy geschehen ist.
Der Schädel von Kleinkems ist durch seii-
lieben Drack stark Terftadert^ und zM'ar in solchem
Grade, <l:iß sich ein doUebokcphaler iJingeu-
Breiteii-liidex ergibt, wonn die iri-fsßte ISreito
dw linken Seite gemesaen wird und ein brachj-
kepbaler iJbigen-Breiteii-Index, wenn die Breite
der rechten SeiU- in i;itr:ir)ct i^i/oj^r,.,, winl.
Daa iat dadurch möglich geworden, dsJi die
Buke SebSdelbiÜfte nediaawlila gcaoboben und
die lireitc dadurch bedeutend vermindert wurde.
Der Betrag der Verschiebung auf der entgcgeu-
geaetzten Bcbädelbälfte ist wahrscheinlich »ehr
gering geweaen, aowett neb diee bearteilen läßt
Die Kalotte sieht, dr>r^ rechts normal aus. Mit
der Braohykephalie sümmt der gaoae üabitoa
der flbrigen Abaolbiütte: die breite Stini, ibr
steiler Aufbau, die beträchtliche Höhe der
Kalotte «od di« stark gekrümmte Sobeitelkorve.
Die Kapazitit adiltae ich auf etwa 1600 oem.
Wie die Abbildung deutlich erkennen läßt,
ist der Schädel hoch, die Ohrhöhe beträgt
12Ö nun. Daraus berechnet sich ein Läugeu-
ObrbShen-Iudex Yim 6S^ Wegen apAterev £r-
ortfrnti'^eii über die N«':i!ii1cr1.'it-Sji\ flnipiio
füge ich noch die Kaloltcuhuhe bei, deren Aus-
aehlag ebenfalta eine anaebnUebe Zakl und swar
56,0 er^bt. Eine rergleicbende Übersiokt mit
der Nendertd'Spj'Gnippe lifit dto Höbe d«e
Kalotteuindex des SchUob voo KleuilMiBa aodi
beeaer hervortreten.
KalettsnhOha von Kleinkama 5R,K
, 8py I ......... . 11 -')
. . Spjr U 4ö,7 >
» yvm. HoaadarlBlM' 4M')
Der bi'achykephalcNeolithikcr von Kleinkema
I überragt also die NMudertal - Spy - Gruppe in
; der Ealottenbdhe und aehlieBt neh dadondi der
Bevölkerung von beute an, die sich eV>enfults
durch bedeutende Hohe der Kalotte ausKcicbuut.
Waa die Form der Stirn betiilEt (Fig. 1),
lo bemeike idi« daß die Orientiemog dee
Schädels mit besonderer Sorgfalt vürgeiioinnicn
j wurde. Der eine der entaokeidenden Funkte,
I der nntere AngeDkMdenimnd feUt swar, nm die
deutsche Horizontale festzustellen; dennoch dai-f
ie!i aiitKliineu , il:iD die Stini in die richtige
Lage gebracht wurde, welche derjenigen dea
Lebenden gldoben dArfte. Übrigena beiUimi
wir in dem von St'hwalbe einyjefiihi ten Breg^nia-
winkel einen guten Ausdruck für das Maß der
' StimwOlbnng. Br betrikgt
bei dem >eti;idcl Mm KlfiiikRiiiF "is*
„ „ Kgtitbwimer bchädet nacb Schwalbe ÖH*
„ FJuamer Schädeln nacb Schwalbe. . . . 59*
n dem Neandertaler nach Sehwalbe 1901 . 44*0
p Spy I naeh Sebwalbe IMH 45*
n Spy II nach Schwalbe 60,5")
n dem Pitfaecanthropos 34*
Diese wenigen Zablen gen6gen, nm die
Unterschiede zwischen einer hochgewölbten nnd
einer fliehenden Stirn hervortreten zu lassen.
Die Stirn iat voll, ihre Bi-eite beträgt dort,
wo aidb die Sohl&fiBolimen am meiaten nihem,
95 mm. l)ic<!(' Stelle beßndet sieh 2 cm ober-
halb dea Orbitalrandes. Von da ab divergieren
ffie SehlftfealmieD aebr betriehtliob; aie nnd am
Beginn seliaif atl.ügoprägt, trennen sich nacli
kurzem Verlaufe wie bei allen Sobideln der
Nenieit in eine linea temporalia anperior uid
inferior, um dann aber bei diesem Individuum
bald an venohwindea. Die Gbkbella iat gewAlbt,
*) Nacb Bekwalbe (Phnnwaütchc Oaasllsiiliaft)
Heft III, 8. 7«.
*) Im Anatomiitchen Anzeiger \90l gaind die obigen
Zahlen zu finden. Im Jnhrv l«t97 linttf 8e1)walb»
etwa» Ilöh«'!-«.- /»hli^n för den Bregmawrinfc'-l r' f'iudeD,
niuttlielt 47° uud M" (Pbil. ti««.). Ich halte oben die
Zahlen too 1901 wiedsrgagetMe.
i^iy u^cu Ly Google
Dtr Sahldd vm natiilnnn nad dla NMadtttal-Spy-Gruppe.
Sil
die Arcus supcrciliarra noht iui»ebnlicb, in der
Utto toMunraf iafiand vmi naeh otm nod
Ist-eral in die Stirnfläche anshiiifciid. Die Ttihtni
frontalia sind aobwaoh und einander aehr ge-
■Uimi Ml auf SSauii.
Der Naseofortsatx de« Stimbeinii iüt breit !
und mifit an der Verbioduojiwtelle mit dem |
Oberkieferfortaatz 29 mm. Die Insertion der :
Nasalia (Margo nasalis) ist bogenförmig nach
oben gekrfimTnt tirtfJ miOt an der linitcslcn '
Stelle 14 mm. Die Spina frontalis und ihre
Flig»l riiid abgelModMo, dadnreii efad die Siani
frontales geöffnet, deren ninliant' Soln-iilc« and
ooob erhalten tau Sic steigen mäßig hoch
nriiolieB dem bei-
den Tafeln des
Stirnbeins in die
Höhe (linkaScm,
rechts 4 om). Die
Breitenausdflh-
Buog betiigt
liaki nur 1 «m,
rechts 3om. Der
Maigo eapiraorbt»
taSt d«a Stfan-
beins zeigt eta
kleines Finumpii
suproorbitale.
Diflbt dabei, wie
ä-AA /utiii'ist der
Fall, befindet aiob
fragment von Kleinkeros einer brach jkcphaleo
Fonn dm resenieo Meiwehn «oManntit Mit
den Kalotten der Nranderfcjlj:;rnji](e Insitzt der
Ifeolithiker aas dem oberen Klsali keine Äho-
Utthlteit, wohl aber mit aadcnn nao- oad palio»
lithischen MflDiolieD, die nach dem Vorgange
Bchwalbes als rezente Fornii n >U>s TTomo
sapiens der Neaudertal-Spj-Gi ujijic gigniflbw
gestellt werden, dore» Vertreter nach dem Vor-
schlrii,'« d«'s nriiiiliclii'ii FoT<ili<-r« als Formen
des Homo prinügcniiis bezeichnet werden. Durch
diese Ijefgreifende •Tremiiwg Iwt Sehwalbe
sich gtoichztitig für die teTii]>or;>re Per-
sistenz der Menaoheuraseen ausgesprooheu
die ioh leit Jaii-
mit III
neuen Belegen
nrgiert habe nnd
die so oft beetrit-
ten worden ist.
Der Ilomo primi-
aehoitt, die Inci-
lora frontalis. Der
OrbitiUeingang mißt 30 mm. Aus der Abbildung
itt «tdohtUakf daft der Abetand etwas li6b«r
gfraesscn werden mußte, als dies sonst geboten
ist. Die Zahl kann alao uioht die volle Orbital-
hveHe aogeben. SguMrUit ist eo viel eniebtlioh,
daß der Orbitaleinynny; citun kleinen Qiur-
OMtear besaßt da das Maxiiauiu für «uropäisehc
Bdildei 40 mm ood mefar betragen kami. IMe
eben erwähnten Teile zeigen in der Form der
Nase, des OLi-raumnluililurirandes und des
ürbitaleioganges manoiiu CbereioHtiiumuug mit
dem eofaon oben erwUmtea Cm« d« la Tron«
eh^re, aus der Zeit des Elephas priniigeuius.
Das likgebJiis der Unterauohung läßt sich
daH daa Sohldel-
bei nicht mehr in
Betnobtidenniba
Ußt Sobwklbe
— aussterbea.
A1>or alle die re-
zenten Formen,
welohe die Erde
ht'vötkom, «iinfl
von hohem Alter
and siad seit dem
Diluvium die
nämlioben geblie-
ben. (Siehe meine unten stierten Arbeiten.)
Die letzte Auscinnndcrsetzuug hieriiberimOloblli
1902» Bd. 83, Nr. 24, & m
Dia Neandartal-Spy^Gruppa nnd der
PitheonntliropuB erectns Dnboie.
Seit die Funde alter Schädel sich vmnclirt
haben und durch Publikationen und Abgüsse zu
grOBerer Kenntnie gelangt sind, aaeb dia Dis*
kussionen über diu UaseeneigenBchuften eine
etwas akute Form angenommen haben, bat der
Nachweis von Lang- und Kumibldabi mIioo im
IKlnnnm aidits Übenasebendes mebr im Vei^
*) Aaeb Braaeo.
J7»
212
Prof. Kollmann,
gloiob KU früher. Deun es zeigt üoh imniüi b«-
•timmter, daß In Eturopa iu jcn«r vonnggcgan-
gcnen Krd|>eriode Bclion mchrei-o Formen des
Blenschcii sich verbreitet hatten. Diese im höch-
sten Grade erstaunliche Tatsache ist jüngst durch
Kramb«rs^«r iH«d«r dnrob die HHteilovg be-
ri'i<"hrrt wortlcn, daß nntrr den jalSontolowisch
Vr'it; si(ahrc>|>ulugiacti b«<i«uliitimeu Funden vou
Krapina (Nachti-ag, 4. Teil) ein brachykephaler
Schädel mit einem Index von 82,0 sich habe
DBohweiscn lassen, neben den laugen Formen des
Neandertaltj-puB und sonst von der nämlichen
Beichaflenbeit >).
So hat denn Kram berger, den Ans-
führiingen Sohwalbes cutsprecbcud, unter
der Besdohnaog Hono primigeoias eine knappe
übcreicht gegeben, in der er folgende Speiiee-
obaraktere aufführt (4. Abt, S. 225):
Schädel brachy-, meso- oder doltchokepbali
Bchildeldach mehr oder weniger flach «der
liauchig. Stirn fliehend mit kräftigen , vor-
slebeudeu Orblulrändem, Processus mastoideus
■ohwaefa, Tympaonm diek.
Verbreitung: Älteres Diluvium Frank-
reichs, Belgiens, Kroatiens und Mährens.
Fundorte: Neandertal, Spy, Krapiua, Iji
Natdctte, Malarnaud, d'Arcy, Schipka.
Diese Angaben bieten einen interessanten
Cberbliuk übor die Merkmale sowohl der Spesi^
de» Homo primigenine alt fiberVerbreitoiig und
Vorkommen. Ob »ich alle diese Angaben auf-
recht halleu leaaeu, läßt aioh heute noob Dtcbt
sagen, ich referiere hier lediglich, aber die
Charakteristik der Neundertal-Spy-Oiruppe dürfte
unverändert tu stdn n Mi iinMi, wlv A'iv fl'n lioinle
ätiru, die vorsiehenden Ui"bitalrander, der Hache
Sdieitel ond daa gleiohaeitige VorkomnieD
mehrerer Fonnen.
Uier Bollen una nur die Torspringeaden Orbi-
talrftnder nnd die flieheiide Stini beaobifligen.
Sie erinnern betuumtUoli ao ilmlifihe Kldongen
') Dio Ai.k-nl..- K r:i III Ilm •/■■r- , .!aB Siiy II -l- :!
fall» brA4.'liyl(e|)hiil kci mit •>iti>>iii irikiigeti-Br«-it«n-Itidex
vim H1,I, beruht w»hl uuf einem LniMUü tialami, ilenn
{ob mcMe m «inetn l>iuis«r Atigufi einen Index von
79,9 und Fraipoot und Lohsst 7B,7. Die v<»u mir
beantsfean Abgüws stuiwiMin aaa awsi vsmohisdcnen
LalMt^torkn: aus dam der aafliiopologlaslieii Gaadl-
■eluült la Varia und aus dem Latoratoriun der ITni»
TBiriUt LtcUah. Dia MalaNn sind von Stlkrta in
an den Schädeln der Alfen und namentlieh der
Anthropoiden. Man nehk aua dieaem Grande
auch besonders und fast aussohließUch die An-
thropoiden zum Vergleich heran. In verstärktem
Grade geschieht dies neuerdings, seit Dubois
den Antliropoiden von Trinil, den l'itbeoantropaa
erectus, entdeckt bat. Die ÜheriiiiFtimmung
der äußeren Form seiner Kalotte ist so auf-
Mloid, dafl viele angaaebeoe Foraelier die An*
aiobt ausgesprochen haben, der Affe von Trinil
sei einer der Vorl&ufer dee Mensoben. Die
Meinungen waren im eioaelnen etwas ver-
schieden, aber im gaoaenirar doch das Urteil über-
eirislirnTni'nf!. Ich nenn«' nur einige Namen, wie
Dubois selbst, W. Turner, J.D. Cuuningbam,
Hiokel, Moraellit Maar«« Sebloaaer n. a.
Schwalbe hat dann in einer llede auf der
Vei-sammlung deutscbei' Naturforscher nnd
Ärste au Kassel Aber die Vorgeschichte dee
MeDieliaD diese nahen lW.iehungen Kwisoben
I dem Affen von Trinil mihI dem Homo yirimi-
I geuius besoudei-s ausführlich dargelegt und zwar
•auf Grand anatomiaalier nnd vergleiebend ana^
toniischer I'^ntn suchungen (31). Ihr Ergebnis
war günstig für die Annahme einer V^erwandt'
sohaft awiaefaen den Menaehen der Neandertal-
Spy-Griippe und dem PitbecHulliropua. TStvt
vorü1it'r;4elu'iii1 win'<kMi ilie Jugendform rii <\m
Menschen und der Affen liei*angezogen. iiei
allen oatnibiatorieohen Fragen und gerade der-
' jenigen über die .MistainiiiiniL.' im-J 'lie Stammes-
verwondteohaft bat aber die Kutwiokelungs-
gescbiebte eine niolit minder groOe Bedeutung
und /.war in dop)>eltt.'r Hinsicht, als Ontogesia
und als Phylogeuie. Dio beiden zeigen, ebenso
wie die oben erwähnten Disaiplinen, einige
Etappen dea verborgMten Wegca an, den die
Organismen in ihn'in Worilen /uriickgelagt
haben, um den Ucifezusund zu erreichen.
Diese entwicicelnngsgeschiohtfiehen Wege
habe ich betreten und die Ergebnisse nach dein
Ik'uiIl;! 11 Stiii'Ii iiimcres Wissens in zwei Artikeln
nutgeieili. Der eine erschien im Globus (1905) iu
der Featoammar aom TO. Oebortatage 700 Pro£
Ii, Androe; der riiiiltrc, in ibr II,ni|lsriche
identiaoh, in dem Korrespoudeuicblatt der deut^
ebben antbrn])ulogieohen Oeielbehaft (1905). In
der Vorlage von Abbildungen sind jiiiocli liie
beiden Artikel weeeatUob verMhieUeu. In der
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Der Schädel von Kleinkerat und di<> Neandortal-Spy-finipp«.
918
Fedtnnnimor dos GIoImik konnte ich nur zwei
Figuren mitteilen, diejenige eines SchHdcU von
einem Orang-Utansäugling nach Selen ka, und
die Photographie eine« Gorillafötu», von der
Große eines 4- bis 4Vtnionatlicheu Menschen-
fötutKuach Duckworth. In dem KorreH|>ondenz-
hlall findet sich dagegen eine gr«)ßere Zahl von
Figuren und /.war in hcstimiuter Weise an-
geordnet. Unterhalb des Orangsäiiglings ist
der SchHdel eines Monscbcnkindefl angcbrmcht,
beide von der Seite gesehen, weil bei solcher
Ansicht die Vergleichung wesentlich erleichtert
ist Ferner sind die nämlichen Objekte von
vorn 7.U sehen und ebenfalls imtercinander
gestellt. Endlich wurde noch der Sch.idel eines
Schimpansekiiides beigefügt und die Photo-
graphie des Gorillafötus wiederholt.
Alle diese Figuren sind der Literatur enlr
2.
nonunen und zwar einer vortrefflichen Abhand-
lung Selenkas, der, ohne über die Verwandt-
schaft von Menschen un<l Affe viel zu berichten,
die Figuren einfach nebeneinander stellte in
der Überzeugung, daß sie eine leicht verständ-
liche und eindringliche Sprache reden und den
wahren Zusammenhang des Menschengeschlecht«
mit dem der Anthropoiden deutlicher dartun
würden als die Nebeneinaixlereli-lluug der reifen
Formen. Er hat sich darin nicht getäuscht; die
Sc>iiiii|>un*«iiNchniIt>l, 8Hui;liug,
:tui «loui Niiturhiiiti>ri«<'lifn MuM>uni der
Univer>iläl Ilii«i>l. Ni>rma latcnUU.
Sprache der Kntwickelungsgeschichte ist mächtig
genug in diesen Abbildungen, denn sie sind
nicht bloß illustrative Heigabe zu dem kurzen
Te\t, sie sind vielmehr und namentlich in ihrer
]ihotographi8chen Treue an sich »ell»st ein beweis-
kräftiger Te\t. Im Säuglingsalter stehen sich
die Anthropoiden und der Mensch in der Form
des Schädels, namentlich des IlirnKchädeb noch
sehr nahe, während im höheren Alter die Unter-
schiede beträchtlich sind , denn im weiteren
Digitized by Gc
Wacbslum uutferucn sich die Hahoeu, es prägen '
neh die aibtnkterisdMhen Merkni«le Immer
schärfer an«, was als Spezi alisierunp be-
teicbuot wird. Im S&ugÜDgsalier sehen die i
Aii<lirapoid«D, naiDOTitliob SddnipMMe (Fig. 9\
Gorilla und Oraug-Utan noch aus wie Kollok-
tivformeii, ne gleioheo akh in hobem Gnide, |
wie aSne ünUMdini m der Liteimtnr beweist |
Han hat einige Mühe, diese drei Formen zu |
unterscheiden; die starken Orbitalränder, die '
KuochcDVorsprüuge und -kämme, welche durch
die SpeiiaBiienmg tpUtt iMrrertMtoo, fehlen
noch, ktirr., die Schädel sind noch kolloktiv uti<l
tma hat den Eiudraok, dafi jede Form in die
•ödere QbeigebeB UtoBte^ ÜTicbt in gletehem
Grade ist dies mit llylobatcs Lar. z. B. der Fall,
TOD dem iob eiii«u SäugUnigwotiidel besttMb er
begiont deih firfiher m epedAlieieren ala die
übrigen, durch Abplattung seines Scheitels. Ich I
habe schon in den oben ri sv-iluiti ii lu i li n Ar-
ükela auf dio Beschreibung von jungen Authro-
poidenieMdela dnrob R. Virehow, Brooa,
E. Schmidt, von TiTrük liinf;rwic<;en, beute
führe ich noch Barkow und Yrolik an. Der
Biiek mut dieae Figuren ergibt noen flbei^
iMobenden Eindruck für den, der Torragsweise
die spezialisierten Formen der erwachsenen
Anthropoiden in der Erinnerung hat Die viel
gittBeie Älmliolikeit der lagendiieheii AnÜuO'
poidf-nschSdel ist natürlich niemnnd ent^anq^pn,
allein man bat diese Zuatäude noch nicht genügend
snm Vergldob lienngeiogen. leb geiw um
diesem Grunde die Photographir> i iiu h Schädels
au« dem netajrbiatoriaohcn Museum in Basel, der
TOB einem Scfaimpeneesäugliug sftnnmt Dieees
Scbitnpausekind besitzt noch keine verdickten j
Orbitalrriiiijer, koiiic fliiLoink- Sürn wie die er-
wachsenen Tiere, der bcheitel bat eine ansehn- i
fidlM Wflllniiig, anmentlSeb iat die Stini gat |
entwickelt. Dieser i^finjrlitirr snll aTjer nicht bloß j
ab Fig. 2 die Form irgend eines Anthropoiden I
wiedergelien; dae Sebimpaneelünd iet deswegen
gewühlt, weil nach allen Erfahrungen der ver-
liebenden Anatomie aaob der ci-wachseoe
Sobimpanse dem Heneoben niber steht als irgend
ein Aiitliropoide der Jetztzeit. Wenn es sich
also darum haudeit, eiuen Einblick in den Vor-
gang der Meustihwerduug aus einem Antliro- |
poiden m gewinnen, dann tritt doeb ver aliem i
das Schimpansekind in den Vordergrund, dessen
rtSt entwkkeltar Zuataud nobb manehe Über-
einstimmung:; mit dem Meni«cheii bewahrt hat,
trotx der Spezialisierung, und swar mehr über-
«nelimmende Merlimale als irgend ein anderer
Anthropoide.
Geiade der letstere Umatand f&llt bei der
Wahl, welebee Antbropddenkind neb am beeten
dafür cignrt, als Paradigma für dio Mensch-
werdniiL,' ins Auj^e ^'i-f;ißt zu werden, noch be-
sonders ins Gewicht. Denn eine große Cber-
einettmaumg im Himaebädel ea^en alle Anthre-
poiden im föt.nlrn Zufitanilc. Ich verweise auf
die Figuren 3 und 4, die Photographieu eine»
Oraag-tTtaafOtna nach Trinobeae. Welebe
Entwickolung des fetalen Hinischädels namcut-
lieh auch in dem Bereiche des Stimbiraal
MenschcnäbuUcb in hohem Grade namentlioh
wegen der nooh miOigen Entwickolung des
Kicfi-i 'jferiiftes , und WflcLtT l'iiterschied mit
der durch die weitere Entwickelung speziali-
rferten Form. Den nlmlieben IQndraok nmeht
ilie Pliotcjrnij hie des Gorillafütus, dio ich im
Eoi-respondeuzblaU (1905) veräfieuUioht habe.
Der Hiniteil dei EofKCei ist boeb, die Stirn atdl
auNteigend, die ganze Wölbung des Schädels über-
haupt menschenähnlich in hohem Grade. Das-
selbe gilt von dem Fötus der Uylobatiden, die
Selen ka (1899) in den Figuren 6 bis 9, S. 167 fl.
nh;;ctiiM<:t hat. Aber in dieser günstigen Ent-
wickelungsrichtuug bleiben weder Orang und
Gorilla noeh die Hylobatiden. Sie eobwenken
bald in eine andere Richtung ein, die eine früher,
die andere spiter. leb bin bei dem Mangel an
ansrmoliendem Bbterial niobt imstande, dw
Zeitpunkt genauer anzugeben, wann dies go-
holiii'hl ; :ius ileii mir zu^'iin^'licben Objekten
und aus den in der Literatur vorgefundenen
AbbOdaDgen läfit aidi nnr MitncbaeB, daB bei
<!(»n Hvlnhnti'lpn die Speztiilisii'ninn; nm frühesten
beginnt, bei dem Orang-Utan und dem Qohlla
Hi>Xter. Zor Zeit der Geburt sind die letaleren
dem Schimpansen, soweit sich aus den Abbil-
dungen urteilen lAfit, noch gleidi gefonut'),
aher sehr bald, naoh 1 bis 1 * /, Jahren, ist dieee
Übereinstimmung »erach-\s unilon. Die Speasiali-
sieruug hat begonnen. Ich kann das Wie nicht
') Schwalb« giM rm einen etais« Tage altra
Onngkiad, $, im KaliMMnindax *«£ «M an.
oiy u^cu uy Google
Der Soh&del Ton Kleinkemi und die Neandertal-Spy-Gruppe.
SU
im einzelnen ausführen, daxu bedarf es eines
größeren Materials, nur bezüglich der Hylo-
batiden möchte ich, allerdingH auch nur nach
einem einzigen Säugling und nach einer Figur
bei Denikcr, die Flucht aus dem Bereich
nieniichlicher Gestaltung schon sehr bald kon-
statieren, wenn mau die bei Selenka gegebenen
Photogramme der ilylobatcsföten als Ausgangs-
punkt heranziehen darf.
Wer die Fig. 2 genauer betrachtet, wird
zweifellos den Eindruck erhalten, daß diese kon-
vexe Stirn weit
entfenit ist so-
wohl von der
fliehenden Stirn
des erwachsenen
Tieres als von
derjenigen des
Pithecnnthropus.
Sie springt nach
vorn heraus. In
dem naturhistori-
Bchen Museum zu
liasel befinden
isich noch zwei
Schä<lel von
Sch i ni ] lan sesäug-
lingen , die in
der Entwickelung
weiter vorge-
schritten sind als
der in Fig. 2 dar-
gestellte, dessen
Milchcanini noch
kaum das Zahn-
fleisch durchbro-
chen hatten. Alle
diese Scliimpanse-
säuglinge zeigen
noch immer eine vorteilhafte Entwickelung de»
iiimschiidels, aber der Kalotteiiindex des einen
zeigt schon deutlich den Beginn der Umwandlung:
die jüngsten (Fig. 2) besitzen einen Kalotten-
index Ton 40,9 und 40,1, der ältere nur noch
30,6, die beiden ersterwähnten schätze ich auf
1 und 1 Vi Jahre, den älteren auf 4 Jahre >).
ObvrkCrper einei Orangfötus (Bimia aatyrui).
Von der Seite K<ii«hen.
Nach einer Lithographie bei Salvator« Trinobene
Annali del Musoo civicu di 8ti>ria naturale di Genova.
Dfz«nib«r 1870.
') Der Kalottenindex von 30,6 int tH>lir nindrie,
*t erreicht iiohon eine v'>n Hchwalli>> (IMthecaiitropu«,
S. 42) gegebene Zahl von 30,6- An einer Abbildung
Das ist das Ergebnis der bis jetzt von mir
angestellten Beobachtungen über die anthro-
poiden Säuglinge tmd vor allem über die Schitn-
pansekinder. Die entwickclungsgeschichtliche
Tatsache von der gut geformten liirnkapsel
(s. Fig. 2) der Schimpansekindcr hat mich sofort
nach der Entdeckung des Pitbecanthropus (1895)
und später (1905) veranlaßt, die Stellung dieses
Anthropoiden als ein Glied in der Ahnenreihe
des Menschen zu bestreiten, gleichviel, ob er
lediglich für einen großen Ilylobates gehalten
wird oder nicht
Statt dessen habe
ich die Vermu-
tung ausgeapro-
chen, daß ein na-
her Verwandter
des Schimpanse
aus dem Tertiär
die Wurzel des
Menschenstam-
mes enthalten ha-
be. Faßt man den
Gcsamteindruck
zusammen , den
der Schädel des
Schimpanse kin-
des (siehe Fig. 2)
auf jeden machen
wird, 80 ist es der
einer bedeuten-
den Annäherung
an den Menschen
in bezug auf den
Bau der liirnkap-
sel. Der Pitbe-
canthropus kann
dann gar nicht
mehr in Betracht
kommen. Nach diesem deutlichen Fingerzeig,
den die Eutwickelung des Schimpanse unver-
kennbar gibt, darf man sich meiner Meinung
nach die Übergangsglieder nicht mit platter,
flichendür Stini und vorspringenden Orbital-
rändem vorstellen, sondern ohne solche Orbital-
bei Biachoff, Alter den Tiere« etwa i Jahr«', kon-
stntii-ro ivh auch eint-ri Knlotlt'uindi^x von 30,2. Die
Figur ist nach einer l'hotugraphie hergoKtellt, aber man
muß Photographien für Messung rUita miBtrauen.
916
I'rof. KoUniann,
ränder und mit hohem Scheitel, so wie Fig. 2. Die
Kalottenhühe kaun sich offenbar von 40 schnell
erhöhen; sie war bei der Geburt des Mensoheu-
Btaromvaters wohl ebenso vorhanden wie sie b«i
der Geburt eines jeden Schinipansekindesstet« vor-
handen ist, während ein AuKtcigen <lcr Kalotten-
höhe von dem platten Seheitel des Pithecaittiiro|iua
doch wohl ausgeschlossen worden darf. Diese An-
nahmen finden nicht bloß eine Stütze in der Fig. 2.
Die Erfahrung der Tieraüchter hat längst gelehrt,
daB die Weitcr-
cntwickelung bei
der Frucht im In-
nern lies Mutter-
leibes einsetzen
muü, soll ein hö-
heres Ergebnis
der Züchtung er-
reicht werden. An
dem cljen gebo-
renen Sprößling
prägen sich schon
die neuen .Merk-
male aus. Su ist
es wohl auch bei
der Natunr.üch-
lung. Wir müssen
auf Grund der vor-
liegenden , eben
erwähnten Erfah-
rung annehmen,
daß der Sprößling
nichtauf die Stufe
der Erzeuger wie-
der zurücksank,
sondern daß er
die günstigen Ei-
genschaften wei-
ter entwickeltes
die er als Kind
(». Fig. 2) scholl
besaß. Ich glaube, es existieit kein berechtigter
Grund, diese Auffassung Kurück/.uweisen. Dann
aber entstanden nicht zuerst Meni>chenrassen mit
plattem Schädel und vorspringenden Orbital-
räiidem, sondern im Gegenteil solche mit hohem,
gutgeformtem Scheitel, wie ihn die Affonföten,
die Pygmäen und die großen rezenten Mcnschen-
rasaoD besitzen.
Ob«rk&rp«r einet Orang^fAtui (Bimia satynis).
Vorder« tmicht.
Kach einer LithogiTaphie bei Salv.-itore T r i n c h e » e.
Annali dol Museo civiot di Htnria natarale <li Oeuova.
Dezember 1670.
In einer Entgegnung sucht Schwalbe die
Beweiskraft der embryologischen Tatsache
(s. Fig. 2) abzuschwächen und wirft mir ein-
seitige Auffassung der Entwickelungsgeschichtc
vor. Ich werde meine Auffassimg noch in einem
folgenden Alwchnitt darlegen und dann mögen
andere darüber urteilen, wie es mit dieser au-
geblich einseitigen Auffassung bestellt ist An
dieser Stelle möchte ich nur darauf hinweisen, daß
nicht allein der Schädel des Scbimpanscsäuglings
besonders günsti-
ge Formen an der
Hirnschale auf-
weist, sondern
auch die erwach-
senen Tiere. Sehr
viel istzwardurcli
die Spezialisie-
rung entstellt,
alH'r manches ist
doch UDch erhal-
ten geblieben, am
Schädel wie am
übrigen Körper.
Ich zitiere vor al-
lem eine Beiner-
kungSch walbes
(l'ithccanthropus,
S. 223), daß der
Oniug un<l der
Gorilla tief unter
Pitliecanthropus
stehen, nur der
Schimpanse kön-
ne ihn mit 35,1
Ivalotteuhöhe
übertreffen. Das
nämliche ereignet
sich bei der Lage
der Kalottenhöhe
beim Wert des
StirnwinkeU, des Bregmawinkels u. dgl. mehr.
Die Vettern Sa ras in haben wiederholt (1892
bis 18Ü3, H. S. 3(i8ff.) darauf hingewiesen, daß
von den lebenden Antliropoiden der Schimpanse
der Stammform des ^lenschen am nächsten steht.
Die ganze Forn> der Schädelkapsel, welche der
mnt-litigeu Knocbenkämmc des Gorilla entbehrt,
hat etwas ent«chiedeu mit dem Bauplan des
Ly Google
Dar StihUrf wm Klatelnnu «nd 1lMiiflartal-ST>y-Gni).pe.
iuuu»c4üi<iliea Sohüdela Verwaudtes. Diu lu deiu
reichen Atlaa diMar Fondiw wtflllMtffiflhten
Sohüdelkurven seigon deutlich, daß Orang und
UjrlolNitfl« dea meaiohlichea VerhiltBiMSD ferner
■tebsB ■]« d«r Bebimpni«. Zu dieiar dlgemeine-
ren tT]>ereinHtiminung kommt noch hinzu, daß das
Gebiß dea Scbimpua« ireitaua das menaohen-
Unilwbato 700 d«MO alltr ABthropoidtii iat
Auch Flower und Lydekkor (1891) sind der
Meiauug, daß da« Gebiß dea Schimpanse in vielen
fiwiabangen eine dezidierte Annäherung an den
aasuchlichc-ii Typus zeige. Bemerkenswert ist
femer, daß i» Tmlien ein fosnikT Scliiiiiprmso
(Antbropopitheoua sivalensis) gofundeu worden
ätmtn BHühBimg «ba noeh grOlten Yogv
wandtgrhaft mit Ann menachlicben VrrliSltniss)??)
aufweist als die der lebenden Formen (Flower
iuidLy4«1tk«r). loliverwdMfmierftvf Selenkn
(1899), deaaou vortreffliche Figtiren der Roz-ili-
nang der Anihro|K»iden teilweka uuter den Augen
dM H«m Dr. ROae photogntpbiert and gc-
leiebnct woi'dcn sind. Selenka gpbt am Schluß
eine« reichhaltigen (Tberblickea das Urtail ab
(S. 114), nach welchem mit Ausnahme der Eok-
riUlM sämtliche Daui'i /Jiime de« Schimpanse
ganz außerordentlich deueii <[<•» Menschen gleichen
können, sowohl in Form als in Größe. Auch die
votdaroi MildipittiiMtlarai küniMii daa nanach-
liehen «ehr Shnlich ^v'ni. S. 157 ist dann dar-
auf hingewiesen, daß der Schimpanse eine in
garinfaram Orada spasiaUaiarta Gattang
ii:ii-stillt aln Gorilla und Orang-Utan. Wie
dies au verstehen, soU spttter dargalagt Warden.
Famar (abandai 8. 157) dantet dlaaar Foraoher
aaf die große AbüIiahkaH der Främolaren und
Molaren des Dancrgobissce mit den glaiobnamigen
menschlichen Zähnen nochmals bin mit dem wert-
vollen Zusatz, sie schienan auf eine gemeinsame
Abslammiiii^ <lfs Schimpanse und Menschen von
Dryopethiis ähnlichen Formen hinzuweisen. lob
will Uar aar dia Bamaikang flbar dia Ahaliaik-
keit zwischen der nerahuung des Menschen und
dea Schimpansen unterstreichen wegen meiner
obaa anrlhntaa Baatarkaog, daJI ma aahar Ter»
wandter des Schimpansen aus dem Toitiär die
Wnnel des Mensohenatammes eotbalten habe.
Atta diaaa Angaben von d«n Vattara Sarasin,
TOD Flowar and Lydckkcr und Selenka
Wvagan üob anf der aimliohaa Bahn. Ich
iirMt Iii isiaiDiiiiitfi H.jr. ai.T.
bringe ferner ein paar Bemerkungen von Vrolik
(39) fibar daa SaUtapaaMBs Ban «id Laagan
sind ganz ähnlich denen des Mens<>hon; die
rechte Lunge ist in drei Lappen geteilt', die
linka in iwaL Dta Hcn bat ia aaiaar Fonn
uiiil Striiktiir die L^rruGte Ähnlkihkiil uit dam
I des Menschen (39, S. 46>
I Dar Aortenbogen dea Schimpansen bat die
nämliche Zusammensetzung wie der des Menschen.
Aus ihm gehen drei Stämme hervor: die Ano-
nyma, die Carotis sinistra und die Subclavia
sinutra.
Diese Tatfiachcn mögen genfigen. Nachdem
ios sich hier zunächst um Schidel- und Uim-
▼olvmaa baadali, konuna tob mm SaUnaaa
dieses Abschnitten Tioch < iiiuv.! darauf zurück
iuud bemerke: Wer die lliruküitsel der Antbro-
p<rfdoBkindor und dar MaoMihiHitf ngtinga -top-
iirteilsfrei mitein.inder viTglicheii hnU muD nach
meiner Meinung die Ansicht {allen lassen, daß
der Fitbaaaathro|Mie mit aabem pbittan 8akldal
ein 7oflkufar in dar BtamuMiUnia dao ManaaihoB
gewaaan aai.
Dia BteUang der XToanderial-Spy-Omppo
im System.
Die stark vorspringenden Orbitairäuder und
die üabanda Stim aind aa ▼onngnraiaa, waleba
nach der Ansieht vieler Forscher die ganze
Gruppe zu eiuer besonderen Form vereinigen.
Ala Beiaidinnng biarfür iat dar Name Homo
iie:inderta1enNiN oder auch Ilomo primigenius
vorgescUagen worden. Gleiobsaitig wird diaaar
Gruppe der Wart «nar baaoadarea Spedea an-
geschrieben (King, Cope, Schwalbe, Kram-
bergor) und ihr dadmroh eine besondere Stel-
lung gegenüber den rezenten Formen , dem Homo
sapiens, angewiesen.
Gegen diese Gliederntiu' erhebt Bich Widor-
sprucL Früher als ich selbst haben ihn Giuf-
frida-Rnggari (190S) «nd Bymington (1908)
;i"iri/lioh uiKiVthSncriji vnnoinnnder kund^cjebeii.
In einer Adresse an die uutliropologische Sektion
dar Britiab Aaaodatam bat Symiagton an dia
früheren Urteile über den Neandertider von
Uuxlay und Tarner vor ungefifar 40 Jahren
wieder erianart, dio weift davon entfernt waren,
dfitt Heandartaler eine ao besondere Stellung
ansnwaiaan. Haxley wiaa auf di« Australiar
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318
Prof. Kollmann,
hin, fenier auf Leute, die zur Steinseit Dttne-
inark bewohnten und Turner kam zu einer
ähnlichen Auffassung durch die Vcrgicichungdes
NeandertaUchädels mit oolchen aua dem anato*
mischen Museum zu Edinburgh, die von Wilden
und von Briten beiTÜbrteu. Unterdessen hat
Schwalbe die Neandertaler auf da« genauest«
durch Messungen analysiert (siehe die Monognt-
phie aber den Neandertalsch&del und Globus 1902,
Nr. 11) und glaubt nachwciüen zu können, daß sie
in Kalottcniudcx, Uregmawinkei, Stirnwiiikel usw.
w«;il verschieden seien von dem modernen Men-
schen, von dem Homo sapiens; allein ich bin
von all diesen Messungen nicht überzeugt
worden , ebensowe-
•chreibe die lohon oft erwähnten Merkmale der in-
dividuellen Variabilität der Spezies Homo sapiens
zu. Zum Beweis für diese Beurteilung diene
folgendes: Auf einem feriiabliegcnden Kontinent,
in Australien, bei den Antipoden sind heute
noch ebenso starke Orbitali-änder und fliehende
Stirnen zu finden wie an den Kalotten der
Neandertal-Spy-Gruppe. Spencer und Gillen
(35) geben das Porträt eines Australiers von
der Seite, nach einem Photogranim. Die fliehende
Stirn imd <lie stark entwickelten Orbitalninder
sind denen der Neau<lertaler offenbar gleich.
Nachdem das Porträt von einem Lol>eudea
stammt, dessen Blick horizontal gerichtet ist,
befindet sich der
nig wie Syming-
ton, der mit Kocht
auf die große Varia-
bilität des Schädels
im Menschenge-
schlcchtbinweislund
damit auch meine ei-
genen Einwendun-
gen zum Ausdruck
bringt In dem
KasNeler Vortrage
bemerkt Schwalbe
freilich, der Homo
primigcnius variiere
in seinen Fornicn-
verhältnissen soweit,
daß wir berechtigt
wären, schon bei die-
ser ältesten Men-
sohenform von Varietäten oder Itassen zu
sprechen; aber Schwalbe bleibt leider dabei
stehen, statt diese Variabilität auch an anderen
Abschnitten des Schädels, z. B. bei den auffallen-
den Orbital Wülsten, ebenfalls zu vermuten. Wenn
die Variabilität so beträchtlich ist, daß dolicho-,
mcso- und bracbykephale Kranien entstehen, so
liegt nach meiner Ansicht doch auch die Wahr-
scheinlichkeit nahe, daß die fliehende Stirn und
die vorspringenden Orbitalränder der Neander-
talgruppe vielleicht in jene Kategorie von Er-
scheinungen gehören, welche als individuelle
Variationen des Homo sapiens bezeichnet werden
müssen. Es gibt bekanntlich eine Variabilität der
Individuen, der Arten und der Grup)ien. Ich
V'K- 5- Kopf in einer Stel-
lung, die es gestattet,
die beiden erwähn-
ten Eigenschaften
richtig a))ZU8cbät-
zen. Ich besitze
femer von meinem
verchi-ten Freunde
II a <l d u u das Dia-
positiv eines Austra-
licrschädels. Die Su-
pi-aorbital Wülste siiul
bei dem Australicr-
suhädel »türkor eut-
wickeltals bei irgend
einem Schädel der
Neandcrtal - Spy-
Gruppe, und zwar
namentlich durch
den Umfang im sagittaleu Durchmesser aus-
gezeichnet. Diese Wülste sind durch eine
ansehnliche Gl.ibellarvertiefung abgesetzt, die
dann ibreraeils allmählich in die fliehende Stirn
ansteigt. Die drei Hauptmerkmale, die vor allem
die Neandcrtal-Spy-Grupjio auszeichnen, Orbital-
wülste, Glabella und fliehende Stirn, sind also bei
rezenten Australiern in gleichem Umfange vor-
banden. Solche allerdings seltene Schädel liefern
aber keine Beweise für eine neue Spezies, sondern
gehören in den Bereich der Variationsbreite >).
HcUitdpI eine« .Stlilnu^tmliers mit stark vorspi in^n<!oii
SuprDurbitBlwüUt<>n und fliehfii<lor Mm. Ptuitotypie
nach der Originalaufnahme.
') Cnter dem nelbatventtlndlioben , dnrch die
UewiiiDg au- einer Photographie |r<>gebenen Vorbehalt
teile ich nacbiteliend , li-di^lich iiir Orientivrunsr äer
Lewrr, die gefundenen Zahlen luit, welche jedoch »na
Ly Google
Dar SoliSdcl von Sl^nkema i
Doikt man aioh aa beiden Abbildungen dae
flflddit Unweg, lo hat mau dl« platte Kalotte
des HoDio primigiMiuis vor sich. Wiis dahei
nnn ooob bewudets wicbüg ist, bestebt in fol-
geadmn: Diwe nmnton MeoMh«n dM Homo
Mtpiena mit fliehenden Stirnen und vwdhdttoii
Orbitalräuden) sind mit Eingeborenen ohne
•olobe Merkmale durch alle Zwischen-
•Cvf en verbunden. Ea latMo aiok lU« Ob«^■
gängc nachweisen. lob glauho nun kaum, daß
ein Anthropologe die Neigung verspüren dürfte,
dS» BttMM«' dki«r 8dild«ttanii«o (Big. fi) in
zwei verachiedeiK- Siie/.ios zu trennen. Kr würde
iweifelkw die Variabilität heraniieheD, um «inao
nali«lieg«nd«B AtalboUiifi fOr dtete flbemMhend«
Erscheinung r.u gewinnen. Wäre dieser Schädel
(Fig. 5) mit <k iii l iiicfi Rhinoceros Merkit in
Mähreu oder Galley-Hill gefunden worden, waa
w&ra ddit m» «bem aotehen Spoimen gaauwlii
worden? So aber bildet er eine ^l.thnnng r.ur
Vorsicht in der Aofotellung eiaer neuen Spezies
nit ütehendM- Stin nncl SnpiiMrbitalwidatni und
Toms ocoipitalis.
In der nämlichen Weise müssen auch meiner
Meinimg nach die seltaamen Merkmale an der
Neaadertal-Spj-Gruppe beurteilt werden, wie
dies auch Symington kurr. uni^yilent^t hat.
Die alten Sob&del des Diluviums »eigen eine
gros« y»riabiHtftt, licfsm abw k«ioe
Bewei.'ie für die Bxiit«i» «innr beson-
deren Speaiea.
Jßl dinMr AuiEMBung maobto idi nieht im
geriagnltn dM gfofie Interesse schmälern, das
die panie Welt an doni NeandertalmousiLeti
und Beinen Verwandten mit itecht nimmt. Nach
rndnar AnttlMmmg «rUH dio VnrinbUiilt d«a
Europ-Iprs pinp hOcbst bedeuUnigsvoIlo .\uf!(1f>h-
nuog, au deren Vorhaudeoaeiu früher niemand
fodäebt bat Jotat erat wird die gaaie Skala der
Veränderungen, welche der Schädel des weißen
Uannea durehlaufen kann, bekannt. Sie beginnt
mit Ne«ndertal-8pj nnd Krapina and steigt von
dm erw&hnt«n Grunde eine weitere Venrertunf; nicht
munittvlbar zulcuM^n. I>cr KHl<itt<-nin<lvx belriti^t 4:>,'i,
iranüt sieh der SOdanstralier dirokt an die Neander-
talgrenN ansahKalti 'Wae die IMgtaag das atimbeiiis
bfMflt, so sMbt der BItdansttaller cwisehen dem
Wsiadirtilsr und 9fg II mit einnn Neigoagswink«!
eaa M*, «4 loH dan UgSDiadea nn veibllt es
lUh ehanso.
ind die NeandertaI.8py-Onippe. Sit
der fliehenden Stirn hinauf bia au den besten
Spönnen«
Erst durch difso wertvollen Entdeckungen
sind wir in den Stand gesetat worden, die Variai-
biHtlt der weißen Raaae b ihretn gancen Um-
fange wfiidigen n kdnnen. Ich halte di«M
Deutung der vielhesprochenen Merktnak' um so
zutreJfender, als dieselben, wie schon erwähnt,
bei ddlelio*, meao» nnd bnMdtjrkeplialen Selildeln
de« Diluviums gefunden •-■•vi W.lren «io wirk-
lieh daa Zei<^eu einer bestimmten Speziea, dann
tollte man ober erwarten, daA lie nnr bei einer
dieser Formen aufträten. Aber gerade dieses
an^gedeluite Vorkommen prägt den Merioaaien
das Zeichen indhddneller Variationen auf. IHeee
Fähigkeit, eu variieren, ist in der weißen Rasse
selbst heute noch nicht erlosohi-n. Ich liahe
die auch von liuxley, Turner, Spenge!,
Virehow, Symington, Snombatliy a. a. ber-
vorgeholietit» Tutsachc schon früher erwShnt
(1905). Schwalbe sträubt sich freilich sehr
«otadiiedeD dagegen, sie aonMAamen, aber er
wird IneriD noob lange auf iRbein Wideiitand
BtoBen.
Für eine richtige Beurteilung der Merkmale
an der NeaDd«rtal-8py-Qni|iip« iet noab «in«
nndere Hetmchttintj notwendig, um entscheiden
EU können, ob hier individuelle Variabilität der
Speriee Homo aqtiena vorUege oder in Wirk*
liebkeit die Zeichen einer neu cn^lecktin
Meaaebenapeiiee. Za dieaem Zweck ist ea not»
wendig, die Kalotte dee Pitheautlnopae nlber
ins Auge tm fassen.
Die Ülicreitistitumung tler Haiiptmorkniale
I der Kalotte mit deucu der Autbropoiden und
I der Neaadertal'Spy'Orappe sind in «Inen gene-
I tischen Zusaramprhnng gebracht worden. Auch
iiob hatte früher die Anaioht, dicMi Zeiobeu seien
durob Deenndena Ton einem Antbropoiden der
Vorzeit auf <len MeuNchen übertragen worden,
i und der Pitbeeanthropus sebieu hierfür die un-
' erlSBliche Grundlage m bieten. Seit ich jedoch
die .)ii.;endformen der AiJthro|ioiileu kennen
",'eleriit linke und ea sich wiL^U', il.iß selbst
iim zweiten Jahre die OrbitalwUlste und di«
fliehende Sluro fehlten, teiieint mir eine aolehe
Deutung nicht mehr irf^t.ittf t. Nicht Zctichcn
I einer Blutsverwaudteohaft Uvgen hier vor uns,
1 Boodem:
i^iy u^cu uy Google
IM, KollmMB,
Die Zeichen der Konvorgen/-
Die Biol<:^e und die Fhylogenie, die in den
latitan DaMDoiMi ein« to badauteiid« Vatti«(aag
erführen haben, braobteti einen werlvi.llen Ein-
blick in die Eonveij^ODtenohmnangeu, die »cbon
oft flr Zeieben der Yflnrandtaehaft irrigemreia«
gdultan wurden. Mit Konvergenz bexeicbuet
man, gans allgemein ausgedrückt, da» Auftreten
von anschnlicihen Übereinstimniungen im Bau
d«t KArpers oder «imelawr Organe bei den
Vertretern oiiiL-.s Tierstartuneü, wobei jeilofh joder
verwandtschaftliche Ziutanimenhaog fehlt. Kio
bakauatM Bdtpiel di«Mr Art ift die Ähaliuiip
keit der vorweltliohen Iobthyo«anrier mit den
jetxt lebenden Delphinen, in ihrer Geetnlt und
Over LelMMweiM iMrtelrt «ne «ittdleiide Ober-
einslimmaiig. Sie bat aber mit De«eendene nicht
das genüget*! «n ttin, «ondern birulit auf Kon-
vergenz, hervorgerufen, wie man mit Recht an-
»iminti dnreh dl« tnJSereii LebenabedingiingeB.
Denn die Ichthyosaurier und die Delphine sind sich
nur äaiterlich gleich. Nur die allgemeineu Kigen-
eobaften dea Vertebnktenatkimnee tind ideotiMb,
der innere Bin ilt im Übrigen gänzlich ver-
schieden. Dies gilt nicht allein vom Organismus
im ganzen, sondern auch von seinen Teilen.
Ea iei nur an die UmwaadklBg der ExU-emitäten
erinnert Bei den Cetawen wie liei Jen 5teer- |
•auriem «od die fQuffingerigen Extremitäten
in Flowen Tenrendelt wwdeu, allein in den
verschiedenen KlassL-n gänzlich unaMiSngig vnii- 1
einander. Der walxenfdrmige I<eib und die
Floaaen afad alao bei d«n Cefnoaen niobt «twa
unter dem Einfluß einer Blutsverwandtschaft
mit den Sauriem entstanden, Bon<k>rTi kukI durch
die äußei'en, gleichen Lebcusbedingiuigen heran-
gasflobtet, bei den einen wie bd den anderen.
Pa« iiHinlirhe gilt vo!t Act Siißnren Ühcrrin-
stimmuDg im Zahnsystcm dieser beiden Tier-
grapipMi. SelbM daa aonat w konsermtiTe
Zahnsystem änderte sich bei den Delphinen in
einem auffallenden Qrade, nSherte aioh dem der
Sainiar nnd xwar obne jaden ▼arwandtaabaf^
liaüao Z»«nm«nb.ng.
Ein nii'Vit uiinrler iiVivrrnsi.-hiMi'lt'H Bebpiel ■
bieten die Ignanodone von Belgien und die !
Klngarnba. Sie gteidieD aieh in vielen Be-
siehangeiif in der Form dea Kopfeai der knrses !
Vorderbeine und dem ttarken WirbelaehwanK,
und dennoLh fehlt jede Spur der Verwand tfloluift.
Eine andere Konvergenzersebeinong iat das
Anfkreten dar Telaalcopaugen, die in drei Ter-
sohiedenen Tierstämmen, bei den Mollusken
(Kephalopoden), den KruKtncf en und den Wirbel-
tieren, den Fischen, vorkouun«». Cbuo (3) bat in
seinem interessanten Werke: nAna den Tiefen
des Weltmeeres" diese seltsamen Veränderungen
in der Stellung dea Auges >) erörtert und reich
Ulnateieit.
Hier soll lediglich diis Ttleskojpauge der
Wirbeltiere henrorgeboben werden, weil der
Wbbeltlantsntm vnr aUfloi incananert Und
da sei ganz besondere darauf Ungawiesen, daß
diefie siilt^iiini' Angfennrt bei ijanz verschie-
denen Fisobfamiiien auftritt, die in keinem
verwnndtaebftftlieben Zaanmmenhnag n-
einandir Klelien. Diu Aiigeii zeic;-en mannig-
fache Vorscbicdenbeitcn, welche fOr jede
Art ebarakteriatiaek lAnä^^ wie anob im
Prinzip immer der gleiche Bau wieder-
kehrt. (Brauer 2.) Dieses intereaaaute Bei-
spiel von Konvergenz eines hoch entwieketten
Organe« ist besonders lehrreich für die richtige
Beurteilung der venlieklen OrViitnlniiider und
der fliehenden Stirnen der Antbropoidou und
dea Fitheaandwoptta eineraeita nnd der weiOan
Menschennishi' uikI iler Aastmlier ritulcrerseita.
Die oben erwilhnteu Konvergenierscboinuiigen
lebren insgesamt, dsB Venobiadenliaiten bei den
oinzelnen Spezies vorhanden sind, die jeder Art
ein besoiuluies Gepräge geben. Beim Seliim-
paosen sind die verdickten Orbitalränder mäßig,
am bei dem Oraag und G<trflfat aiab beMehi»
lieh steigern. Bei dem Pilhec!uithro]iii9
nähern sie sich etwaa denen der Uylobatideu
nnd denen dea Menaehen. Bei Mm Formen
sind sie aber unabhängig entstanden, ohne eine
direkte Verwandtschaft und ledigliob ak eine
Konvorgonzoi-scheiuung. Die direkte Terwandt-
scbaftelinie geht weder durch die jetzt lebenden
Anthropoidonformon hindiirdi, noeh durch den
Pithecanthropus. Denn er ist wie die Lebenden
tin« Bpenaliaierte Form, er kommt dadnroh fflr
die dhdMa S«unmaalini« dobi in B«tra«bt Im
') Dil- V ii k 'iiitr>'ii «■iiMT i';ii<tiriniiun^ il>'r
Orgaas tu mehreren Tittrutiiinmen wird sl« Par-
allsHamns bMslehnek
oiy u^cu uy Google
Dn* Sebidel ron Kleiakenu und die NMuiderUl-Spy-Griipp«.
»I
Anachlnß an die zahlreichen Erschcinangcu der
Kemwgm» ist diMm- Votgasg ia d«r KvoMit
viel erörtert worticn. Kino kurze Ki-örterung
Über disM Frage siehe bei Chun. loh entachm«
dmat folgend« Ptoallde, di« kh auf dk Ibit-
■Mhongegcflchiobte 'lus Monschen übertrage: In
der Tertiäi-zeit wav für die AiilliroiMjicK'ii ilie
äquatoriale Region dasjenige Gebiet, in welchem
die iMTorsqgtMi Vkaiiliitti d«r FriBniMii ant»
standen, wio flmiti <i\c Anthroj-ioidon jetzt noch
diesen Gürtel bewohnen. Der AulhroiK>idcu-
rtirnm bottO «bw danwli noob niebt j«D« Diffe-
renzierung mit mächtigen Orbitalrändorn wie
heul«, tonderu ghUte Orbitah-findcr von guter
WAlbung der Stirn, wie der jungo SchimpaiiBC
(>. Fig. 2) und viele Cynomoq>hen.
St'liädol fossiler Affen aus iliiu Teitirir bei
Pikermi beiitzen keine verdickten Urbitalrander.
ADi diese TMaudieii «eigen dentliob, daO dieee
Exzeßbildungen an lU'ii OrbitalrrnuU-rn L-ine siiiUt
Erwerbung dieser Arten, eine besondere üiffe-
leoBerung dieser Organismen dantellen. Wm
Tou den lobenden Anthropoiden gilt, ist auch
von den KxzeObildungen bei dem Piltuountliropus
XU sagen. Sie sind eine besondere Erwerbung
•^«r Spenest laigeB eoine dentlidi maiUerte
Diffcrenzienmtj an und stempw-ln ihn ilndurch nicht
etwa zu einer indifferenten oder zu einer Kollektiv-
fom, weiahe nenea FonneD den tTiepniBg geben
kann, sondern im Gegenteil, zum Endglied einer
Seitenlinie, die lieiuer weiteren Au^ettaltuug
»Mb der apedibohen Memohenform hin fähig tat.
Aua dem allen geht hervor, daß tÜL' vcr-
dii-kliTi OrhitalrrinJcr der Australier und der
Neandertal-bpy -Gruppe als ivouvergeuaersehei-
BODgen n benrteikn lind, die aiobt von der
diroktt ii Di's7.i nil(.riz ;ib'»i'l<'itct werden kOnneu.
Wenn alle Afieu ohne AusuAbme verdickte
Orbitalitoder nod fliebeode Stinten beeißeu,
dann wäre es nicht gestattet, die KonveigeDl
herbeizuziehen. Nachdem dies aber keineswegs
der Fall ist, gibt die Jugendfonn des Schiin-
penaen und der Anthropoiden flberbanpt und die
Affenschädel aus dem Tertiär von Pikpnni einen
deutliohen Fingerzeig, wie die ^\j)tbropoideu
•berban]>t ment «oaMhen und -wie jene in»
diiFiTi'iite Stainniforiu iHZÜL^Iieh des Schädels
beschaffen war, aus der der Menieh dnrob wei>
tare Umwandlung bervorgiug.
loh habe jetzt noch eine Erscheinung an
der Kalotte dea Pitheoaotbropos an beapreohen,
die alle Beachtung venlient, niimlich die j4:ioße
Kj4Hudtit, die aiu ihr für das lebende Tier
bereoimat wnide^ Hör nebenb^ aet vorber
noob bemerkt» daft mich dm Streit, ob Pithe-
canthi-opus m den Gibbons j^elioit oder nicht,
durchaus unberührt läüt Es will mir wie
Branoo aohainen, als ob mit dem vialomatrit«
tcnon Pithecanthrr/pns crcctus wirklich nur t'iri
sehr großer Uylobates vorliege, trotz aller
MeMnngareanltate an dieaereiBeB nad einzigen (!)
Kalotte. Aber sei dem wie immer, sie besitzt
eine außerordcntUoh hohe Kapa/ätfit und ea iat
begreiflich, daß dieee Tatsache das grüßte Intei^
ea^v in Anspruch nimmt und genommen batk
Diese Kapazität erhebt den Pithccanthmpns
weit über die jetzt noch lebenden Anthropoiden,
Sie betiAgt naob Daboia etwa SSOeom, wihrend
sie bei keinem Anthropoiden 6QÜ com übei-sttij^t.
Beim reoenten Menaohen gehen die Kapazitäten
bia auf 1^80 oom lieninter, wllirend 1480 Ua
l&50ccm das Maß für die europäischen Rassen,
1230 das des NfHudfitalnuiisclicn ist Mit
der ansebnliulieu de» Pitliecanthropus
Btlmmt die Angabe Daboia% daß die Bpnob*
windniip um d:is Dop|>eltc dio br^stcntwickcltp
der monschenähnlioheu Affen übertrifft. Das
GeMmtorteü Über daa Gelnni faOt Sebvalbe
(Vortrag, S. 15) darin zusammen, daß er sagt,
das Gehirn zeige intermediäre Znatände swiaoben
Affe nnd Meniob.
Es liegt nahe, mit dieaer beträchtlichen
Schridelka|>a/:itiU eine intermediäre Stellung des
Gehirns und damit des ganzen Pithecanthropus
amanebmen. Aliefai draaer aingallre Fall be-
rechtitrl meiner Ansieht nur dn/u, die inter-
essante Tatsache zu koustatiereo, daß eine Spezies
der Antbrepoiden ein aaseluliebes Gebin»
VOlnilMn erreicht habe, höchst interessant des-
wegen , weil dadurch diu Kluft zwischen
Menschen- und Affonhim in einem wesentlichen
Punkte fiberbrflckt wird. Ea zeigt aidi nn-
widi ilc;^»tich, daß unter den Anthioj">idcn eiiio
Steigerung der Iwapazität wirklich stattgefunden
hati Und daa Iat et, waa wir eben bnaidbett.
Allein damit ist noob nicht bewiesen, daß
gerade diese Anthropoidenform cttnea jene«
ÜbergangsgUeder dniatelle, das wir eiaebDeik
Prof. KoIlrnftBii,
uad herbeiwUlucbeQ aus den Tiefen der geo-
logbofaeD BflhiiBhteii.
Alli'in um tl'u' !^teIlgo des Geliini?* «Ircht
•lob der Schwerpunkt der DUkusaiou gar nicht,
•ond«m um di« vorspringenden OrMtaliliid«r and
(ii II [ilitten Schädel. Das sind die Merkmale, die
den Ausschlag geben sollen. At>er d'w Orllioj;t iik'
und die Pbylogenic (die AfEen von i'ikermi)
wrisen md «in«o AnfbropotdeB bin, nidit mU
plattem Scheitel. Boiulern mit hohom. TTtkI
die Ausgaagaform besaß sicberiicb keine vor-
springenden Orbitalrladsr, «bsnaoirfiBig wie di«
Affen des Tertiär oder die jungen Autbro{)oidcn
von heuto (s. Fi<;. 2). Die Ähnlichkeit der
Aficiikinder mit den Meiiscbcukiudcru zeigt
dcotUioh DMih dar lUobtiiug« in d«r die FonobiiDg
SU hoffen hat: In der Fchti der Stirn und des
gaoaen Schädels (s. die Fig. 2 bis 4) liegt sohou
die liohe SoiieHelliBie vor unieraB Augen, deren
weitere Entwiokjelung in derselben Riclitung
stattfinden konnte, ohne in das Tieruohe de«
platten Scheitels zurückzusinken.
Die Ortbogeoesis in der Entwioltelung
des Menschen.
IXe pliyletieolic Bntwiokeiong irgend einer
Tierform geht von einem Zustande aus, der
einen bestimmten Grad von lüdifieteuz der
Eigenschaften besitzt. Dieser Satc ist, wie mir
eolieini« tUwitig zur Uberzeugung geworden.
Man nennt solche indiffereut« Formen wohl auch
],KoUekUvlormea". £ioe reiche Übersicht über
tokhe nidifferenten Formen der Wirbeltteie
gibt der Voitrag von O s b o r n : „Mammalian
Pftlneontologie'' auf dem internationalen Zoo-
logenkoagi'eß zu Bern 1903, oder E. Haeckels
vortreffiiobo Schopf uugsgcschichtc, die in
großen Zfigen die Ent\s loki lunt; vom TiHliffc-
reoten zum Difterenteii, von niederen zu bubercn
Wesen danteUt.
Der nämlichen Elrscheinung begegnet man
in der phylogenetiBohea £ntwiekelung der eio-
telnen Organe. Die Mben Forn gebt von
einer indifferenten ntie oder w ie man noh «neb
ausdrückt: woiiip^pr spezialisierte Organe ent-
wiokelu sich alhnAblioh zu höber spezialisierten.
Die hodupenelinerte Btofe verliert die FUiig-
keit der reichen Variabilil&t, welche nur die
wenig Bpeiialiaierte Stufe in hohem Unide besitzt.
Bei weit fortgeschrittener Spezialisierung
wild «bo die FHbigIcate der Varinbifitat xedniiart,
sie fülirt :iltrrilitiLrrt in Irt^tcr Linie nie.ht zu einer
völligen Konstanz, sondern lediglich zu einer
gewisaea aohwanlceBdeD YariatioB, die den In-
dividuen einer jeden Art gaatattet, voneinander
i;an/ erlielilich abzuweichen. Diitür liefuru ilic
llassen der Haustiere ein lehrreiches ßeispiel.
Daniel Roa», dar dieae Tattaebe von
.\rten mit großer und von Arten mit reduzierter
Variabilität bervoi^ehobcn hat (26, S. 60), be-
tont weiter, dafi rin tiefgreifender UntenolUed
bestehe zwischen den Arten, die neue Fommi-
reihen hervorgebracht haben ntid noch her\'or-
bringen werden und solchen, die wir au«^ Arten
nennen, SSe aber eima beMiutttaa Qead von
Konstinz erlangt haben, der zwar Variationen
gestattet und erhebliohe Abweiobongen hervor-
bringen kann, aber doeb liebe nenen Fennan-
reihen. Das Gesetz von der unendlichen An-
passung von Haeckel wäre also nach einer
lUcbtnng einzuschränken bei Arten, die einen
bestimmten Grad von Konetans erreidit baban.
Für die Pliylo^'enio dea Menschen ergibt
•ioh daraus der Satz, daß die Anthropoiden von
hent« FtmnenrMlien daiatellen, welebe den eben
erwähnten Grad der Konstanz erreicht haben«
Sie können noch variieren, aber sie können keine
nenen Formen mehr entwickeln. Es fehlen ihnen
weniger qMaialfaderta Organe, die no<^ einer
weitereu, sairen wir aebOpferiaaben Differen-
zierung fähig wären.
loh glanbe, dieae Annalmie maß nach un-
seren Kenntnissen von der Biologie der leben-
den Anthropoiden nnd vieler buch speaialisierter
Säugetier« unbcdiugl als zutreffend erkannt
werden.
Diese .Annahme trifft meiner Meinung nach
auch zu für den FitbecanUuropus. Nach allem,
waa wir von tbm beaitaan, naeb der Sdildel-
kalotte mit ihren vortretenden Orbitalrändern
und der platten fliehenden Stirn und nach dem
Ban des Fenrar haben wir die spezialisierte
Form euies Anthropoiden vor nna« die einen
ansehnlichen Grad von Konstanz erreicht batt«
und nicht mehr imstande war, neue Forueu
ans rieb enteteben sn laaeen. Die Entwiekelung
schreitet vom Indifferenten zinn T^ifTereuten
fort, aie ist unendlich reiob iu der Freiheit,
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0«r 8«lildil von Ktdiiiketti «pd iä» Notadwial-Spjr-Gruppe.
aJiUoae Seitoosprosseii zu teeibeu, aber uiobt
■Da di«M 8«tfliitpnMMD nnd mil der gl«iolMii
EiL;cnsch;ift der Variabilität auftgorttstet um! so
an ein mehr direkter W«g, di« OrUtogcncbU,
die dgentllaliie Beha m Mlienr BntwiekeluDg.
Unt deutlicher meine Meiniiug Uber den
Gang der Ortbogeuesis den Menschen auseu-
drücken, )>«uut3ec tvh ein trefloiideii Gleichnis,
das Aich bei Daniel Rosa m denuelben
2<wcck<-' N'Dillinli't.
Die Kntwickelung schreitet fort, imgeffthr
dnttr Anebe vwißtiMuar^ di« eieti auf eineni
Baume aoklammort und wiilt-r m)ii cliiuiii Ast
nun andern apriDgen, uocb jeiiuUa wieder her-
imtentelgea fanm. IäD«r MloheD Amine sind,
eobeld «ie einmal angefangen hat, auf einen
der ersti-ii Aslf IiiiianfziistfiLron , alle übrigen
tUHprÜDglicheu ÄNte luil all ibreu \ erzweigtingen i
als Weg« venagk. Ibt ne eimni Nebeaaat au
ihrem Aufstiege gewählt, ho sind ilir ;ilte '
übrigen NebeniUte des gleiobeu Ilauptastes uu-
mglBglieh. Bo geht «a weiter Ina lum lafiertteo
Zweige.
Gans andara wArde aieh die Sache verhalten,
wann jene Attdaa motit nur hinauf-, sondern
aaoih wieder hinunterstcigcu könnte. Das ist
nhrr nicht imstiiinle. Kein Organismus nnä
keiut-r seiner Teile vt nnag zu einem indifferenten
ZnatandcsiirllelamlMifarain mtd von daanf aadarcm
Wege wieder ♦■nipor/^ustrlirfn. So könnto ilif
xweifingerigc Extremit&t eines Wirbeltieres nie
wieder an einer fflnüngerigen w«rdein. Sin«
Differenzierung, di« eixBial efwotlwB iafe« gakt
nicht wieder verloren.
Auf den Fall mit dem Pitbecauthropus an-
gewendet, da- mit aeineo OrbMaiwOtataB und
pciniT fliehenden Stirn ein sehr scharf differen-
zierter Organismus ist, beüil die«, der Anthro-
poid« von THall Iconnte iMlne weitere DüÜeren-
dtruiiLr crfabrea. Er konnte in individuellen
Variationen am einen l^oalct berumcobwingan,
aber ^e Mbere Butwiekelnng wir für Um
auBgescbloii'St.'n. Dfnn nach ullen ElCahniBgen
der FLyloirtnio sind is indifferente Formen,
die neue Merkmale erwei'beu und weiterbilden.
Bieae Lelmn dar Entwiokalnngegeaohiohte b»>
deuten für uns eine völüi;»;- Vt r/ithtlcistini;; unf ■
die Annahme einer Stammeslinie, in der der 1
Fitheeandiropat ereotna aio« Bolle apiek. Wir I
müssen eine iudifierentu, nicht eine schon difEe-
rennarCe Form vonmeeeUao. Und da liietet
sich der Schimpansensänrding als ein Paradigma.
Der junge SoUUiel desselben sieht so aus, wie
ungefähr jene indiffer«Dt« Form aoigeedien
haben mag, welche die Rihigkeil für höhere
Eutwiukelung mit gut eutwiokaltem Scheitel (§.
Fig. 2) in iioh beaafS.
Auf Grund dieser Bifüiruugeu über die
phylogeuetischfii Vorj^iln!;? wird die ganze
Stellung des Piiliecauthropus eine andere «U
di« ilnn meiek angeadtriebene^ Sdn« M«rlnnala
gestatten vh nicht, ihn in die Almenrellie Ava
l^Ieoaoben zu steUen. Sie maoben ibn zu einem
intoreeaanten GHed« der Anthropoiden, daa, nieiit
weiter enl\s iokelnnj^sfidii;,'. zugrunde ging. Er
ist kein indifferenter Orj^anisiiins mehr, er ist
zu spezialisiert, um der Siaiunu aler neuer Formen
weiden an kOnnen. Bin« waaenfliaihe BtBtae
meiner Auffassung seho ich [iVirrdies in der
gDoctriue of tbe unspocialized" von Cope.
Die Anatabrnngen von ibn, wie frUlwr von
Agassiz und Dana, zeigen das nämUehe, was
schon oben erwähnt wurde, daß der Uiiiprung
höherer Formen ausgebt von w«nigeu, niobt
speaalisierten, weil nor diaae flUg dnd, aiaii
neuen I.el>eiisbedingungen der neuen geo-
logischen Epoche anzupassen. Auf den Menschen,
aoob auf di« Neandeilal-Bp7>Gfnppe angowandt,
ergibt sich, d;iß eine iiielit fspt zialisii rle Form
des Antbropoideustjuuwcs es war, welche den
Köm d«f Weiterentwiekeinng in aieb trug.
Von dieser „Ductrine of the unspocialized" aus
möchte ich die Stammform des Meoscben er-
forscht wissen.
Eb worde wiaderbolt anf dio Jagendanatlikd«
dos Schimpansen hiiijjewiesen, in der, offenbar
nach dem llaeok eischen >»atze: Die Outogenie
iat da« bnn« Rekapitulation dar Phyloganio,
einige Züge der unspeaialiai«rien Abn«o-
form «ntitalteu aiud.
I6k bin um ao mehr goueigt, die« anaunebmeo,
weil der voll entwickelte Sclnni|.atise, wie i>ben
gezeigt wurde, in vielen Merltmalen dem
Meusoheu uabestebu
Sebwalb« bat einen Venneb gemaeiit, den
Kntwickeliiiii,'s;^ui)i; voij dem Pithnrnuthi'opus
hinauf zum Meui^übeu mit ciuigeu Worten aiufu-
denten: „Di« UBb« wird «mobmem bei Aafriebtnng
PnI. KollmiaB,
der Stirn beinBcbuppe und der Obencbuppe des
Bblterlula1rt•beillMl^ wobei Seliwall»« nklit
r'v:-: .He AfFeiisliiigliügc, sondern steU die reifen
l<'oriuen im Augo hat DiMer Voraiuaetzuug
•lebt »bsr ein gewichtiges B«teilngi gegttnfibcr,
dM ut die TetMohei, dkB ein Organ, dü wihreud
der phylogenetischen Entwickelung eine hp-
Hiimmte spezialisierte Gestalt angeuocuneu bat,
fBr eile Zalnnll 6iiert iet; «• kenn ▼ariiereo,
aber sirh niolit im-hr /n neuen Foniu ii erholien.
Der Fortacbritt erfolgt vielmehr steta aus einem
fadUEerent» Zaetande wa efner hohen Dilferan-
siening und aiemab geht ein Organ von hoher
Spezialisierung zu einer Diffi itii/^i< luni; in an-
derer Richtung über. Da» gilt von dem speeia-
BeietteB FaB dee Pferdes wie von dem spezia*
Uaierten Schädel des Pitho(':intlni>]iiis.
Daß es die jugendlichen Formen sind,
welohe den Au8!,'ang<cpaDkt fOr die weitere
Entwickelung darstellen, geht am besten aus
dem Ersatz der Kiemen durch die Lungen
hervor. Di<^ hühero Stufe ijit nur dann zu
«rrdflbea in «iBem Stediom, auf dam der Tor>
dere Almohnitt des Dannkanals noch niclil all-
Kosebr difiercnziert ist und unter seinen Fuuk-
tMoen noch diejenige des QaaanetaitBehei beettxL
Wenn dieser Wechsel (auch Substitution
genannt), in diesem Stadititn nicht erfolgt, so
iflt er Oberhaupt nicht mehr möglich. Dieses
eine Beispiel seigt« wie mau eieh die W^lar-
entwickelung des AfFonHrhfidels zum Mensehen-
scbidel vonu»teUeu hat und wann sie su be-
gioiMD habe; uieht dann, wena der Bolildel
schon differenziert ist, sondern im Ctegeateil) im
wenig entwieltalten Zostandeb
Von den vielan IBuwIlifeD (Glolme, Bd. 88,
Xr. 10) hiilic ich hirr nur einen herausgep-ifff^n,
worin mir S c b w s l b o einseitige Auffassung der
Bntwlekelangigeeebiehte entgegenhält. Wenn
ich von einer Diskussion mancher andeMT tST
jetzt al>»ehe, weil sie nicht in diesen Zusammen-
bang gehören, so iät es doch wohl augemetssen,
bei dieeer Oetsgenbeit berroiinbebeB, daft leb
nn meiner Thesi« \ on i]< r Ft'Cllnng der Pvr_'-
mäen im System, von ihrem Auftreten in der
n«oUihifleben Periode Enropaa und ron meiner
Deutung der StatiMtik üln r >\\r Körjtergröße der
woiJteo Kaaee festhaltfe. Wae di« von Sobwalbo
hervorgehobene mögliche „indirekte Ab-
Btammiutg des Homo saplans vom Phbeean-
thrctpiis" betrifft, so ist Schwalhe mit ineiiier
Deutung nicht einverstanden, aber iob möchte
dagegen benarkiMi, ibS der AoadroA aebr
dunkel ist Übfigeili treten bei allen Diskus-
sionen ilhfr solch verwickelte Probleme „Miß-
verständnisse" auf. Sie sind zu den unvermeid-
lieben Begleitendteinangen la reeiuien. leb
' werrle hei Gelegenheit auf die Einwürfe wohl
zurückkommen, obwolü ee vielleicht von grO-
llerem Votaen ist, die Meinung der FkohgenoeMB
abzuwarten. Dns Kriterium der Wahrheit ist
sehr of' Ii Büstätigung. Überdies muß mau'
sich doch klar sein, daß es keinem Sterblichen
eo kiobt vergSnat sein dürfte, dleae weil Bm4fa&<
licfjendcn Vnrgfltige zu entschleiern. Diea rfihrt
zum Teil davon her, daß sich ein reicher Kooa-
plex TOD MSgliobkeitan bieteti dem die Speaiea
durch Entwickelung entgegenschreitea kann.
Teil hiihe in nK-iner D:irlei;nti;? der neuen Ge-
danken über ein altes i'ro)>leui naturgemUß lauter
7orglage begrUirt, die noch unter dw INaimaiion
stehen. T^ntcr der Bedeutung, die das Wort
Problem besitzt, ist auch diej«uge eines Efttaels.
Kn eimraodfNicr Beweis fflr die ein« oder
andere Theorie Iftfit sich noch nicht erbringen
und so müssen wir vorlSiifitr nieVir oder minder
wahrscheinliche Hypothesen zur Diskussion
■tdlMk Daliiii gehört jeno Ton der Ahataaunang
des Ncnnrlert.nlcrs von dem Ptthecanthropus,
gleichviel wieviele ZwiBchenstufen ang«iouunen
Waden, ein« Hjrpotfieee, die von so viden an»
geseheneu Forschern verteidigt wird. Dahin
gehört auch meine ohen d.'irgclcgte Vermutung,
daß ein tertiärer Zweig vom bumme dos Sohim-
paaaen in jene glOekBoh« Bahn eintiat, di« st
dem M^■n«^^hen lihianf führte.
Die Tatsache vou der großen Ähnlichkeit
der AatbropoidentiugUnge mit den Mensebeo*
kindem und alle die iil)ri_'eii :iuf N.iturboolH
Achtung fußenden Tatsachen hlcihcn hcKtchen,
wie diejenige, wonach dm Schimpansen ktn<l dem
Heaaebenktnd« unter allen Antbropoidenilag«
linijen lifRoitdcrs nrihc liiclit. A'ich die Tat-
sache bleibt bestehen, die von so vielen trefi-
I lioheo Beobaahtem hervorgehoben wird, dafl
auch der erwachsene Schimpanse noch viele
I gemeinsame Zflg« mit dem Menschen aofweiat.
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Der SehiM von KItink«DM and dw NoMtdartel'-Qnp-Orapp«.
Iah hab« auf örund meiner BeobaobtongeD
die faite Übenoagang, daS et onerlXßUob kt,
bei der Erörterung dieses Prol)l« tns von «kr
AbitammuDg des Meneoben die KoDvergenzer-
■dMinuDgen, die Doktno von derBedeatoog der
iodlfleronteoFonDcn für die Pbylogcnio, die damit
tusamraenhängoude Orthogeno«!» uiul ä'w hi< ite
AnweuduDg unserer Erfahrungon über Uic \'aria-
iMlitittindäi VordergTiuid wa ■teilen. Vondieeen
TerscliiedcnoD Ocsichtopanktcn ans bin ioh zur
Formalienuig lolgeoder Sätze biugefOlirt worden:
Der PUheeantfaropae eraotnt Daboie
befindet sich nicht auf der direkten
Stammeelinie des MenBohen. Wahnoliein-
Keh hat ein naher Verwandter dee Sohim-
paosen ani dam Tartiär die Wurr.el des
^rcnschenstamrnes enthalten. Dafür
■pricbt der Sob&delbau des iichimpauBen-
•tnglloga (Flg. 3) «od die Anatomie der
erwachsciii'ti Tior«!.
Die Torspringondua Orbitalränder und
die fliebenden Stirnen bei der N'aandar-
tal- Spy • Gruppe sind extreme Formen
der Variahitltät Jer ueißon Hasse des
Homo sapiens und iceine Zciobeu einer
baaoBdaran Spaaiaa.
Die n fi m 1 i c h p n M e r k m a 1 e h o i den An-
thropoiden von heute, bei dem Pithecan-
(bropna,bei den Bvropiern nnd Anetraliern
beruhen auf Konvergensersobeinungen
und sind keine Zeichen von Deseondene.
Die physische Entwiokelung des
Menaohan ging nach den näinlii-licn
Rempln vor sich, wie diL-jeiii^^'i' lUr TierL-,
ging also von einer Form aus, welche
»iah noeh in einem inditferantan Zn-
Staude hif:ind, was mit iltra Pithccan-
thropos nicht mehr der Fall ist. Die
Doktrin Toa dar Bedeutung der iadtffe-
ranian Formen kommt auch für die Ent-
BtehungsijesLhichtc des Menschen in
Betracht, bpenialisierte Formen besitzen
keine phflatiaaha Zaagnngakralt
In ph'ichem Sinuc sprechen alle Erfnhnmppii
gegen eine phyletiaobe Weiterentwiokelung de«
Piflieeanthropaa, weleba unter der Baialehniuig
der Orthogenesis Kusammcngefaßt werden.
Batel, Ende November XdOÖ.
Nachschrift.
Kurs vor der liückseudang der Revision
voiBtahaDdar AbhaDdlang aihalto iah tob Homi
Professor 6. Schwalbe eine umfangroioba und
wertvolle Abbandlnug: „Studien zur Vor>
geadndite de« Ifenaeihen*. Sondarhafl am dar
Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie.
Stuttgart 1906. Mit 4 Tafeln und 62 Text-
figuren. In diesem Hafte sind dia im Text
■ehan arwUmten lUnwendungan Bahwalbes
gegen meine Äuffassiin|y flber die Hwkunft 'les
Mensohen nicht nur wiederholt worden, sie
keluran sogar waaentUoh arwaitart vnd vanehlitk
wieder. Unsere heid(,ir.*.t'itigeu Entgog^nungi'n
kreoaea aich. Nach Einsicht in Schwalbe«
Abhaadlung aihielt ioh den Budniok, daO ioh
meinen vorliegenden Ansfühmogan sniAolist
nichts beizufügen habe. Denn ein wichtiger
Punkt, die rasseuanatomische I^wertung der
Körperhöhen^ Uber die wir b«de entgegen-
gesetzter Meinung sind, wird von mir in einer
kleinen Abhandlung erörtert werden, die in der
Peataehfift fBr Professor Frana B oas dem*
nächst (jrschi.'iiit- Was die Pyjjniaenfrage bo-
trifft, so darf ich darauf hinweiaeu, daß ihr von
anderer Seite keine ablehnende Aufnahme «u*
teil geworden ist (Zander, Über Zwergvölker.
Naturui.-is. Wochenschrift. Neue Folge, 1904,
Bd. III, Nr. 27, und Weinberg, Die Pygmäen-
frage und dia Dasaandana des Maaaehen. Bio-
logisehes Zentralblatt 1906, Mai, Xr. 9 u. 10).
Was endlich die Beurteiinng der Ncander-Spy-
Sohidel betriSti so dürfte eine eben eraohiansiM
intcrssBsata Studio von Hau bor in Bctraehl
kommen, die den Titel fQbrt: „Der Schädel von
Kegel", Internationale Monatsschrift für Ana-
tomie and Pbyriologie 1906, Bd. XXIII, Heft 4
bis 6, Mit 1« Texttiguren und 7 Tafeln. —
Schwalbe uud ich stehen in der Frage von
der Herkunft des Meoioiian auf einem so Ter«
schiedenen Standpunkt, daß für uns beiJi' eine
VerstiludigUDg citniobst auagesoblossen ist Uier
können nur Urteile von anderer 8eita weitere
Aufklärung bringen, wenn sie zeigen werden,
vvcK'lu' lUt beiden Theorien mehr Wabtsohein*
liclikeit für Hieb bat.
Basel, Ende Juni 1906. KoUmaniL
99
i^iy u^cu uy Google
FMt Ksllmama, Dw SiUM toq KMitlww md di» KwiJM'toKSpy-Gnippe.
Lite
') Bitohoff . Th. L.. Über dto ▼•n«|iiad«iili«ft in
der Bchädelbildung de« Oorill», SchtmpanMiimndOnuif-
I7tan. München. Verfasndlangen d. k. iMtjr. AkAdemi*
IMT. Mit dmaa Atiw «am >2 Uih. Tattim. lall*.
Otar diB Bn 4«r Aufm «itigir Tlat-
■diHlwili* TwfanidlaiigcB 4«r DavtMkia moWglMhm
OMiUMban im, & 49. mt 7 nRBMn Im Ttat.
*) Obma. Jkt» das IMm 4w WettoMerM. B. MO ff.
f. AvO. Jm IMS. lOt aaUnfehMi AbMId«Bg«n. 4*.
') Duboit, Rugtn, Pitbecanthropas «rcvtu», ( itie
mensohenfthnliche UbergnitKiform au« Java. Butnvi.i
18»4. Mit *J T:if<'bi uml :> Ti-xt)ii,'urrii,
*) Dertelli«, l'illierantlintpu« ercctu», eine Btaum-
f"nn lU's Menachen. AniUoniuolMr Ami|W| Sd. XTT.
IHl^tl. Mit, S P»sw«'i 'tn Text.
*) Dieselbe, AlutrA. t of Tiiiiinrks un ihi; Hr-rtiu-
Cast of i'itli-'< arithni|mH (!f«<ct.us. U«ad »t a Ut'tiemi
Meeting iif the Kourih IntamaÜonal Con^niai uf Zoo-
logy. Cambridge 1898. Joartial of Anatomy and
Phyiiology, vol. XXXUl. 18»e, p. S73.
') Xhlara,£.,Beitri«enirK€niitBia4MOorilUiiiid
SbUbpmmu- Abhandlunfln d«r k. Ow. d. WIm. ib
GMiiiceD, Bd. XXnn. 0««tla|n IMI.
*) Viewer ind bydekker. liimdMtiMi to Am
ftndjr of Mamnali. laadan IMl. XU «UImi T«ift>
•bbUdnngen.
') Qor janovi£ -Kramberger, Der palnolithüche
Mcnscb und Min« /«it2eno«»en au» dem PUuvinui von
Kr.\piiii% hl Ki<iati>-!i. .Mitt«QDng«n <ler Wiener asttlO-
pologi^ch.'ii lisM-lNrluift leOl, I. Teil, b. J6*.
'•) D. i ^.-U.. , .IxMida 19*2, II. Teil. 8.189.
") U.?r»<^UM , i l«n<1a 1»04, HI. Teil, 8.187.
'•) Oerielbe. . I^uita li<> ö, NHchtrag all IV. TiO.
Mit Tielea Tafeln und AbbUdungeu im Text.
■') Haeokel, Krwet, ApUiwiBfri» 5. Aliii,Ba.II,
8. «SO. Leipeig 1903.
'0 Deraelb«, NatlMiclM 8aUvflUlMMBl>l<M*-
•.AsOefe. Berlin 1889.
■*) Kollmann, J. nnd Bachljr, Die Fertiatwu dv
BwM and die Bekanemkitiaa der (h]nio|MBile pitt
UüoiiMbarflehUd. Anlihr<lAflthm|Md.,Bd.XZT,lMaw
**) XelloUAft, t.f Ving«r»pitxcn au* dem VÜIbHI
Toa OoMeUtlN (Venaatarger 8e<t). KorreapondeinMit»
der Drataehen «athropolngiMhoi Oeeallaahalt MM,
Mr. 9, 8.87. VMvammlung in Iftttdaa.
'0 Derielbe, Die angeblUho Untsn-huni; iKutT
Raaaentypen. Korrespondenibturt ilrr I)iutj.i-heii jui-
thropologlscli-n <;.r«-ll«i-!i;ift IW>, XXXI .):ihrK' , Nr. 1.
'*) Per^elbe, l)it> Kiujrt^rijjitzpn min di'in l'fahlbau
Tou (-'i'ircfl'jttPH und ilie l'er^i'^teiiz <iiT Rii*!'*»'U .Xri luvini
per i'Anlbropulogi« e I Ltiiulugiit, Vol. XXXI, liMi.
") Der*elbe, Die Bawenanatomie der Hand nnd die
Fersiatens der Banenmerkmale. Arohiv für Antbr»-
pologie, fid.XXVm. 1902.
**} Derielbe, Die in der U&hle des Dachwmbüel
lefendaieB SkctlettrMt« de* Menichen. In NUeacb,
PeelwrtuMlea der Bchenieeriielien natorftmolieBdeB
OfidlaataM, Bd.XXXIX. «.Aafl, IMl.
**) J>ereelbe>Heiie Gedeakeii über daa ella FtoUaa
«öbH. Bd. LZZXTH. Kr. 9, IMi.
Beraelbe.AMnnk detAHOudamiHBaiDtaa
«Bter dam nlmlkhaB "OM, aber mit f «lana Im
atar.
T«uct. Korreepondensblatt <ler Puatsoben anthropo-
logiwheD OeaillaebaftlM». XXXVi. Jebi«, Kr.« a.«.
■*) Meyer, A.B,Hetiaaadber die eathtepanotpbea
AdtaadeeDitadaiMirMMeuia. ]UtlellaD(aae.4>MKäogt.
adwaMaaaamialtoaadaB. B8l(II.&XMi, I»faalaBUT7.
**> Oebora, TL V.» Taa Tee» prAgiam ia die Ms»
BMliea Valeaontolofpr ia Worth'Ameriea. C. titer*
nationaler KoogreO für Knologie. Bern 1904.
**) Quatrefagei, de und Ilamy, Crania elbnic«,
p. 12m (S Kigurcu), f<-nii-r i>. U.'j. l'-.iri» 1 '<h-j. 4". T.ixt.
Der Scli.4d!!l v* ui'ile erit'icrkt Vdii Legraud de üej-cey.
Mat. d'Arch^Iogii- <iX I hisKiir", nn. 12, p. 188. Cf. Ar«h.
du Mij«. d'hi»t/iire ui4i.<i>> I'.V'ni, trtni, I, p. 9, 187S.
") Koiia, I->.iiiiel, lJif> ptii^rossive Ki'duk(i'ii) i\rr
VitnitbiUtAt uud ihr« Be2i«ihtiugeik zum Auaaterben und
7.U1 Kritatehaog der Artcu. Au« detu lulieniaoben Uber-
•etit TOD H. Uniahard. Jena 1903. (H. dort die Lite-
rataieBgriMn von Delage, H.Spenoer, Haake.Cat-
toneo, Cape, Scott, Oratsi, Emery, Otborn u.a.)
") 8araBin,P.uud F., Ergebni»»enaturwiii»en»chaft-
üeher Forschungen anf Ceykm. Wiaebedea iMS Wa
tms. loUo. m. Bd. mit Attaa ean M VUUa, Dn^
unter auf TeCal 78 bia 7T Korraa voa BelildBlB eiaea
Behimpenaan, Wcdde- und BttropSanebAdcla.
**) Bebwelba, 0., OberdiaSehldaHonnen d. r itli>-
it«i Menachenra mim mit beionderer Berückaicbugurig
dei Scbildela Ton Rgisbeim. Mitteilungen der Philomelr.
Ue«ellach.iuKlaaB-Ix>tlirlDgen. &.JHbrg., IK97, III. Heft.
") Deraelbe, Studien ülwr I'ith. i ;iiithr' ■|jin erwtu«
Duboit. I.Teü, I. Abtail. Mit 3 Tafeln und 58 Figiuw
im Text. Ze:t.>thr. f kh- Meipholiicle aad Aatbropologiai
B«i t. H<»ft 1, iK'.iy.
I».T!'. l b. , I).T Ni iiii.lertalachfidel. D-.nnvr Jiihr-
btiotaer, H»H 1<j6. Bonn ivoi. Mit 1 Tafel und 10 I'eztAg.
") Deraelbe, über die apeziflachen Merkmale dea
Neandertalachädela. Anet. Anaaigar, VariiemItBngan
der Anatomitchea OaaaMaabelt aa Boaa IWt, 8. 44.
Mit 13 AbbUduafen.
") Itaraaiba, Di« Torgeaehiohu däa Maambaa
BnumaahweifflM«. Mit I Tedal u. mhlndahaa macaf»
**) Oereelbe, ^rVn>;^o •lerAMuiiawf daeMaa.
aebaa. Biae Blrwiderung :iu Kollmsaa. QUobna,
Bd. LXXXVIII, Xr. to, ls<05.
") Dertelbe, Über Zwergranen — Pygmieü — nnd
ihre lleziehnngen zur Vorgeachichte df« M«ii<it^eB.
>lüijcdjener mediziniacbe Wochenachrift , Nr. '2m , 1905.
Polemik geg'-:i K « M m n n tl.
")R<slP!ika, Mrii^dif ii:»ff«>n , Studifii über Ent-
wii'k.-Iuii^' und S(-)iiid> Ib.HU. I.iPt'f-ruij^, WMbWtal
lö'-ty. -i'. -Mit 10 Tal*lu lind To 'rvxtdgureu.
") Sptiicrand Oillcü, N.itiv« Tribaa ol Oaatri»
Anatralia, p. 29. London 189». t Bde.
") Sperin», Oina., AnatomiadelCimpanze. Torino
1897. Mit einem aujfübrlichen Literaturrerzeiohnia.
") Symiuglou, Jobnoon, Addreas to the antbH^
pologieaJ Sectioo. Brituh AMOciatioa for the AdTaa-
eemaat e| HiHiaaa Bavert, SeMtliper» IMI.
**> TrlBebeBe,]>aacjliloBedlaafatodlOmag>miB.
Aaaell dal Xvaee^eleo di Oaaovik T.K Qenoa Itf 0.
Mit J Tefaln.
'*) Vrolik, W., BeAaMhea VAaeKurie eoii«eida
aule OUapiBai. Amitoidam IM». MH 1 tMa.
e
ii^uo uy Google
X.
Die neuen Bfiethoden der ethnologischen Juri^rudens
Ton Dr. OlllflapiM MaiMTOUa in Oitenia.
f. Allgemeines.
Mit dUwor kunen Abbundlang wtiDsob« ich
dl* AofmerkMinkaH der GdaliirtMi mf «ine
Rcihr npticr etliiiologisch- junslisilicr Methoden
zu lenken, die ich ersonnen und in meia«u bia-
bcirigMi Arbflitfla dafdiaiid «agcwandt Iwbe
und zwar nüt eiiiein, uif mir scheint, zufriedi-ii-
•t«U«id«n Erfolge. Diese M«tbodeu habeo eine
viel grSBer» ftUgeniebM B«d«iitttDf alt dar
spezielle Charftkter jener Unle)'i«ü(:1iiiti<;t'n, bei
den<»i lob sie anwaadt«, auf den ersten Blick
▼«rollten USt. Hier werden anni ersten Male
dlaae Methoden im Zusammenhange auseinander-
gesetzt, in <Ifr Art, daß diese AVilianilltiiiL' <Vie
Grundzüge v'iuvt ailgemeincn Melbodologie der
•tbnologisdMn Jurisprudenz bildet
Die ethnologische Jurisprudenz*) lint heute
die Periode des bloßen metbodtschen bauiweUis
md dM atanfaeban sjiHnmlüiliMi Anabandar^
rcilif'iis df-r T:ilsiii'li( ii ühc-r« luulüti. Dir klar
hervortrotcudon Faralleleii, denen man bezüglich
dar Grandlinieit dar Bauart «aar groflan Zahl
von Kcchtsinstitutcn bei vielen Völkeni ^>t L'> i,'-
Bei, die kainarlei geaobiohÜiolM odar geograi-
pluadw Bartbrang ndtaiaaodar habaa, hat mit
gestattet, festzustellen, daß das Kocht im wesent-
lichen abh&ngt von dem kulturellen Niveau der
Völker, bei denen es sich bildet, und da diese
kulturellen Bedingung(-:i liei verschicdeucu Vtil-
kam nUiaiahe Anakigien darbieten, so gibt es
') Aas d« ftaUnkisdisn »aaaiki^ Vktmm
m Br. Alkart Xallwig (Bailb).
*) Ii aelMm Werk» .Ia eandWoM glarUIaa dal
aailto Btlla faai%lia aMibrianale" (Oatania im),
0^a, iMlN Iah ataa |aa»«s DateMon dsr .sthiMdeciaehiB
«aiitpnAsaa'' odar Jaristtsahea Mnolofle* fspiMa.
4ia isU la kalnar B«dateBg aa maaUiOMtm knaaka.
in der Entwiokelung daa Kacbts aich hingsam
und regelm&Cig fortentwiekalilda — nicht etwa
völlig konstante — Elemente, die darauf he-
stimmendeu Kinlliiß liubi'n. Daher ist möglich
die Konstruktion einer aligemeiueu toduküvea
Theoria ttbar dia Uttiiiakaliiiig daa Raolila mid
diu lTr^»(*hen seiner Entstehung und Verände-
rung, gegründet aaf die Veigleichnng der Ue<^ts-
■jratame aiOgUohat vialar Vdlkar.
AIht um diese liijchste Aufj,'ttbe zu löseu,
deren Lfiauug noch in weiter Zukmift ruht»
mflaaaa wir akiht um Aber IvHant ralalilialt%aa,
kritisch verarbeitetes, taUächliohes Material der
verschiedaiiataii VdUur verflogen, aoadan aaoh
die joriatlMban Fiilaoiiiaiia tob allen Saiteo
betnohten.
Die Behauptung, daß die otbnologisoho Joria-
prudenz, um ihr letataa wisaeuschaftliohei Sai
erreichen zu können, die jnriatiachon Phänomene
von alk'ii Gesichtspunkten an? crforhcheii muß,
ist im wesootliohen gicicbwortig mit der au-
dMBt daft ^ UutanbiaüniigaD dar adiso-
logiscben Jurisprudenz derart sein müssen, daO
jeder Gaaiohtspunkt besäglich dar juristischen
Phlaomeae bedaeht iat Dies fahrt nieb dam,
meine bedanken nach den Unterabteiinn >j;t'n
unserer WiMeuaabafl gaordiHSl dannlagcu, d«
sie mir daa Slndbin daa Radhta in dar flMamfi»
heit seiner Garioblqmfcta id «nofiglidian
sohaiDeii.
2. Morphologie.
Zunitchst zerfällt die etlinologische Juris-
prudenz in zwei große Zweige: in die spezielle
«Ihttologiscbc Jurisprudenz und in die ver«
gUlobonde aihoologiaeha Jnriaprndeni.
biQuizea by Google
Die crete daroli£DrMAitdieRecbt^:>ybtc>me der tia-
zolnen Völker unter allen ihren Gesichtspunkten;
die zweite 1>estinunt mittels Vertrleiclinni; der Re-
sultate der speziellen ethnologischen JimsprudeuK
bcaBgliaih d«r BeohtMynteme all«r telMnÄm and
ausgestorbenen Völker, soweit nie wieseuschaft-
lioher UntennobuDg «ig&nglieh liiidf den all-
gvindiMn Entwiek«liing«proseft dM RMbta, Mtoe
Gwetse und treibenden Kr&ft«.
Dw KwhtaBystem eines Volk«* od«r der
Eenplez der Heefatrinstitate eioM V<dket in
elneiB gegebenen Moment seiner Kniwickelung
kann erforscht werden hpsüglich seines äußer-
lichen Aufbaues, seiner inneren Struktur, der
Beebtagedsnken und ReetttauinheiiaBg de*
hptn'fforiilr'ii Volkes, Ii ■■•iner KtilwU'kü-
luog uud der treibenden Kräfte. Hierdurch
werden wir natargenlB TeimlaOt, die epesielle
ethnologiachr JuriBprudenz in fQnf Zweige eu
teOeo: in die Morphologie, welche den äußeren
Aafb*n der einzelnen Rcchtssystome erforscht,
die Stretigraphie, welche ihre innere Stnüctur
studiert, dio Psychologie, welche die Reohts-
gedanken und rechtlichen Anschauungen des
Tolkee pröft, die Bntwiekelvngegeeehiolite
(gonealogi.i), sm Iclu' die Rntwiokeinng des Rechts-
systeus stadiert ood die Fhilosophio, welche
dietNibeMknEilftederSntwidceluug erforscht.
Die oben über die vergleichende liIiuo-
logische .Tiiris|iMnk'ii/. ;^rem:ichie Bemerkung zeigt
klar, daß man bei ihr eine analoge Ülinteilung
ndaiMii mal}; wir inbeii dalier dne'rargleielteDd
jtiristi.ecJio Morphologie, Strstijrmphie, INvchn-
logle, Kntwickelungsgesciüchte und Philosophie.
Die epesielle Morphologie eine« be*
stimmten RechtsnyAtems hat drei Probleme zu
lösen: Bestiminaogen d«e Graden der Glaubwür-
digkeit der Terwendeten Quellen; Bestimmung
der dem betreffenden Rechtssyetem besonderen
Intcrpretationskriterien ; wi»Bcn8chaftliohe Re-
konstruktion der einzelnen HechUinstitute, deren
Komplex die betrachtete Reebtssyetem Ijildet
D.-iher zerfhllt 'Tic spc/iidli' >T.(r]iVi(iIo^'tp eines
jeden Rccbtsäystems uaturgcniiiü in drei Ab-
leliDitte: QqeUeDkritik; QuclIenbermeDentilt',
eigentUeln lloiphologie.
Das Qmndproblem der Quellenkritik be-
steht darin, den Grad der Glaub\«'ürdigkoit der
benntEten Qnellen m baetämmen. Diee keno
gesobehon wai Chxmd einer Betnehtinig der
Textgeschiohte , der Formen, der Quollen, der
gebniuehten Sprache usw. Diese Untersuchungen
gehureii »ur Kompetenz des Philologen. Sie
Inim aber «uob gesebehen »of Grund der Be«
traohtung ' des Inhalts der Quellen seU>!^t, <ler
ü^twiokeluog der Ueohtsinstitute, auf die sie
rdcih iwriebeo, der swheheD dieier BntwiekeliiBg
und der Kultur des Volkes, dem die Quelle
gebärt, beatelieDden ZoeammeDbänge, der Be-
debongan twifoben dem InluH der 1>etimdi-
teten Qaelten und dem anderer Quellen dea-
selben Volkes oder auch verwandU r Valk«»r iisw.
Diese Reihe von Forschungen, die eine aus-
gedebnte Kenntaia der eihiielogiaebeD Jnrie-
prudciiz voiHiiSMetzeii. illxThehrcitet die (Frenzen
philologischer Kompetenz uud muß vom etlmo-
logiaeliea Jnriitan aoigaClIlirt werden. Daher
teilen wir die QuellenlcritilE in eine äußere oder
philologische und in öne innere oder etbno-
logische.
Die vom ethnologiaeban Jnristen benutzten
Qnellen sind nicht immer strcn«^ juristischen
Charakters; raligiüse, philofiophische, volkakuud-
Uehe, Ungulatisflbe und andern) Dolmmente köcmen
für ethnologisch-juristische Untersucliunf^en be-
deuteame Materialien Ue&m. liao muß jedooh
Ixi diewr Uatarie mit gcoBer Tonielil tot-
gohon und ich kann gewiß nicht das Vorgehen
derjenigen Gelehrten billigen, welche sehr leicht
zu ethaologisoh- juristisobeu Untersuchungen
niohi jnrietiadimi QaeHen entnommene Daten
verwerten rnit offensichtlicher Gefahr, zu will-
kürlichen Resultaten zu gelangen. £a ist not-
wendig, daB der etbnolog^aehe Jtttiat vor Vei^
weuilung derartiger Daten sie einer u'enanen
Analyse unterwirft, deren Modalitäten abhängen
von dem Charakter der Materialien selber, wor-
aus man entnehmen kann, ob und in welchem
Maße sie direkte oder indirekte juristische Ele-
mente eathalteu. Das Fehleu dieser vorher-
gehenden rigoroeen Analyse der nieh^urietiBehen
Matcriiilicu mindert beträchtlich den Wert der
Resultate, zu denen man bezüglich einiger be-
Bondera bemerlcenawerler ethnologisch- juriali-
I scher Theorien gekommen ist, wie die dea
j jMatriarchat«, der Raubehe, der klüsslfikatorisebc«
Verwaudtfichaft, der Promiskuität, bei deren
I Konetrabtion allni iciehlieb IfatariaKen ver-
oiy u^cu uy Google
Dfo warn Methoden d*r «ÜmolofriMb« Jnriipradciiz.
vcndet wordwi «ind, die man aus d«m Kreise 1
dar LegamdMi, II jdien, Symbole, 8|itaolM, der
T.itcratnr xmä Kunst fninommen hatte, ohne
aicb vorher damit za beschäftigen, zu bestÜDmen,
ob und in wdohom IftiBe «olebe TRtaMhon «jiMO
juristiaohen Charakter hatten, d. h. das Vor-
haadeiiMin eines Uraucbes, «ioer Q«wobiili«tt,
«fam Gm0^ offlonbarten.
Wm die Hormoneutik anbetrifft, so muH
sie bestiiTiTnen, welches die Kriterien <U'r Quellen-
interpretation sind. Dieae Kriterien haben nicht
d«n Charakter der UnveilnderlMikelt; Jede«
Rf chtCKystPrn h.it oigeiu- exegetische Kriterien,
welche iu direktem Zuaaoimeahange mit der
BntwkieloDg dee' Syiteme lelber etohen und
infolgedessen auch mit der Gesamtentwickehing
der Kultur des Volkes, bei dem das betreffende
System entstanden ist Bei der Anwendung
VOB e»eg»lfaiehen Eiiterien, die einem Rechts-
System eigen sind, anf das Studium der Quollen
eines anderen gelangt man notweadigwweise ao
«mirittlldieii RMnHatea, denn weil in jedem
Rechtskörper die positiven und textmäßigen
Kormeu nor eine sehr dürftige Zahl von Ujrpo-
AeMB wMenpiegeln, hängt die organieehe Re-
konstruktion der Institute wesentlich von der
"NTatur der koinbiiiat-orisclu'ti Prcize^se «liener
textmiUQigeu I>iormen ab, oder im Gruude von
der Katar der angewandteo benneneatiedMB
Kritt'rii-n. fo wQnli: iiiriii Vtcispiolh^weise bei
einer Anwendung der exegetischen Kriterien
dee rOmiwbeB Reebto oder der moderaeBBeebto
des Occidents auf die Interpretation des Gowobn-
heitsrcohts der Kabylon oder der Kaffem zweifel-
los zu einer tbcorotischeu Rekonetruküon der
hutitttte dleaee Volkes gelangen, die aodi ni^t
im geringsten dem wirkru'hfMi Znstriniie
der Reohtsinatitute entsprecbon w[lrdo. Nun ist
die Beetimmmig der ezegetieohen Kriterien eines '
Rechtasystems sehr schwierig, da sie von seilen
dee Fonobem erfordert volle Kenntoia &Uer
Quellen ffieeee RechtssystemH, eben reieb ent-
wickelten historischen Sinn, voUkomnicne Kennt-
nis (kr Kulturbedingungeu des Volke«s, \vt !eh<u
das betreffende Ilcchtssystem gescliaffcn hat
nud mdghdt aar Beetimmung der Gnmdideen
jenes Systems. Hieraus folgt, daß (Vu- In rme-
neutisohen Bestimmoogeu um so schwieriger
aindf je dürftiger nod fragmentanieber die Daten
I sind, die wir bezOgUoh der Rechuentwickelung
und der gaasen Qbrigen aodaleD Fhloomenelogie
eines Volkes besitzen. Diese Betrachtungen
Beigen, daü der Forsober mit größter Vorsicht vor-
geben nx^ eieh anf die Befametniktion der Orond-
linien der Struktur der einzelnen Uechteinstitnte
beschlinken muß, ohne danach zu streben,
in die Beadmmnng de« Details ibrsr Straktar
biaabmatetgeiB bMfiglioh derjenigen Reobte-
systeme, deren exegetische Kriterien noch mi-
voUkommeii bekannt sind.
Die eigeatliehe Morpbologie anf 6nmd
flerDntcn, ilie gelierfit wi-nleii von den heniitTiten
mittels der durch die Hermeneutik bestimmten
^teiien ausgearbeiteten Daten, gebreitet anr
Rekon^tiniktion der Struktur der einzelnen Rechts-
institute, deren Komplex das studierte Reclils-
sy Stern bUdeL Jedes Reobtssystem wird aus
sehn OmndkomfilexeB von Inrtltntsn gebildete
die sich gegenseitig widerspiegeln. 1. Die Fsir-
meu der sosialeu Vereiuigting; 2. dieVerwaadt-
aehaft; 8. die Übe; 4. die Uosficbe Gewalt;
5. das Eigentum; ü. die Obligationen; 7. das
Erbrecht; 8. die poUtisebe Organisation ; U. das
Strafrecht; 10. das Fromfirecht i).
Jeder dieser Komplexe umfaßt eine Anzahl
mehr oder minder wichtii^er Institute. So be-
greift z. ii. der Grundkomplex der Obligationen
so dele ▼eraohiedene Inatitate, wie ea kontrak^
liehe und quasikontraktliche Fomen yilit»).
Wenn man vom morpbologisoben Gesichtspunkte
ans eine Reebtiinstitntion bei einem gegebenen
Volke iu einer bestimmten Epoche sein* r (lO-
schichte studiert, so ist vor allem notwendig,
die von den gebrauchten Quellen gelieferten
Daten naeh einem bestimmten Schema zu ordnen,
nnehdent mnit sie mittels geschickter Kolgernngen
vervollständigt hat, so daß man dann ein an-
niherades Bild der Stmktnr der stodBerten ütati-
tute erhält. Mau kommt so zu der Bildung einer
Reihe von Rechtsnormen, die iu mebrcren ge-
trennten Gruppen gesammelt dnd, Ton denen jede
einem der Grundelcmente des Schemas, welobee
als BaHis für die RekonHtntktion dient, eot>
') Mazzaretl», i,La ütituiioni giiuUlolw <tt «n*
triba dall' America tatlantrionsla* in .Bifiala Ittlisaa
dl Boetotagia*, vuLTI, p.Mft
•) Die sndertB QnsUsn aar OttUgattoaen watdea
la der Xhenia andarar Kemplsia stadiart, bnadsw
in der der strafreofatUohea InidtMa.
Dt. OiaMpp« MMMnllkt
spricht'). Jede ffiM«r Gruppeu wird voo mir
„Elemeutarkomplex von Reohtanormen"
genannt Natürlich h&ugt die Aiudehnung, die
man der Rekonstniktion derB«ohtmioraieii geben
muß, ab von dem Reichtum an brauchbaren
Materialien und von <ier Mannigf^iltigkoit, Sicher-
heit und Bedeutung der für daa botreffende
ReeiitMjnatem Iwlamatim «xegatiMdiea Kritenio.
— Wonii Wir liozn^-ncii eine« Rechtflinatitiites
Daten beaitzeu, die verachiodenen Phaaen der
ReclttigMdd«||lft dm batnfletMl«ii Votkee ange-
hflMn, ■» mnJt teiue lUbMwtruküon für jede
Phase gesondert j^etwht'heii. — Ti'w JirckU- und
VoUal&ndige morpholugiucLe liekoiuttruktiuu eiue»
IlMlitatyBiemB irtaielift iwner mUgliohaiit Grand
der Betrachtung der brauchbaren Daten; ilahor
müsaen wir ut Methoden Zuflucht nehmen» die es
gMtottmi, da» nnTolbttodigeo BeobCHTetame ni
vervollständigen. Ich habe deren zwei ausgedacht
und in meiner „Teoria etnologioa del matri-
monio •mTnfiano" angewandt *) ; sie baben einen
allgemeinen Wert, aber da sie Im M-escntlichen
auf stratigraiibi.-^clRMi Kriu ricn bi ruhen, will
ich sie auaeinaudenieuen , wenn ich aber die
etbnolegiMdi^juriiitiiolie Stostigraphie bandle.
' 3. Stratigrapliio.
Die Keime der Stratigraphie sind schon in
mainen früheren Sebriften vor dem Jahre 1903
enthalten*). Aber ^inn ersten Male wurde in
meiner Abbantllun^' ..11 Prestito nell' India
') >1 1 / /ii r ■• 11 ii, Jl ( rantilo n<Jll' iuflia »aUca*
in .Eivi^t.l :l.ill;lii;i ili >- i> i i ilr>gi»", vol. VII , p. .5H. In
dieaer Abbaudtuiig erforaebte ich die mnrpholQgische
Konstitution des Darlehns im Manava dharrna-iastra.
Dif Klomeiite ä«» gtbrauchtvii Holioiuaa «raren ful||«iid»:
aktivp I)arlehniiftthi(;keit; pasnive Pnrlebnüf&higfetlt;
Gfi^Hnitand und Zusundekx>niinen des ParlshnsvsTiieges ;
wtwmtUcbe Modalitiit«D (ZIuMn, Ouautien}} LBaehan
des Darlehns. Daaaeh worden die regelnden Nonnen
dsa Dwrtshiu in fSnf SliONatwfciKnpleMii K^ppiert
DssssTbe TlMaa faitd Aawiiiauig Mr das atqdJain
des Darlalms in der Epoehe des dhannasastra In malnnr
»nüi-T^n Abhandlunc ,L'oripine del prtytit« ne\ diritto
iddiaiio*, *-<)d. vol. Vill, p.'Ha ff., und in motiier .Genca-
logia del prp.ttito nell' antico diritUi iiidinno*, die bmoen
kurzi^m in derst-llien Zeitschrift erscheiueu wird, für
die ]M-tiiriM-)i.'ii i'rn <ikni des H^'it*'*r BecMs Bacti
dem Ge«et2bueii de* Mnnu.
') Im Erachvinen be^fFon i» meinen ^fltodl di
Ktn'ilogift giuridlca", vol.l. (^atania 1903.
') ,1m cooditiiine «iuridica del luarito nella fa-
miglia mmtriaroato. — Oontributo alla gurisprudsn^i
•duologlai*, Cata«» IM». — .Lierigiiie delle «dalle
andaa* Quer SrwibBong getan ab einei beion*
deren Zweiges der ethnologischen Jurispradenx,
der seine eigenen iMtenden Kriterien, Unter>
suchungsmetboden vai beeoodorea ForachuQg»>
Objekt habe.
Die Verglt iohung der Rechtssysteme aller
ettuiologisober Forschung augftugUoheu Völker >)
leigt, daB viele wweeMieMieb au Können ge-
bildet werden, wolclio mit \ot\\ c-mligltiit bei
den Ydlk«rn, wo wir sie finden, das Fehlen einer
hieiarahiaeben Ofiedernng der aewekw KbHe
voraoBsetaMn, wUtteod viele andoi-e S7Bt«ima..die
Mitwirkunj» von Normen darbieten, welche das
iV'orliandeusein genannter Gliederung offenbaren,
und anderenelle andb von Nonnen, welcbe ihr
Fehlen voraussetzen. Sammeln wir nun die
Normen, welche das Fehlen einer hiei-arohisoben
Gliederang der eoiialen KhMan offenbaren, aof
Grund der Beobachtung aller verglichenen
Rochtasysteme, ordnen wir jene, welobe aieli auf
ein und daaselbe Institut beeieben, aanimeln wir
die Institute, welobe die aehn Grundkomplexe
bilden, aus ilenen das Heeht<<syst<»tn eines je>li_>n
Volkes besteht: so werden wir dann ein sche-
matiaohea Reahtacjpetem beben, daa efaarak-
t«risiert ist ilurrh das Felden irgend cineh Zuges
von hierarchischer Gliederung der sozialen
Kla.*«scn ; dieaem flebema geben wir den IfTaiueiD
„gentilisischer Typ". Wenn wir auf Gfind
gli'tclicr leitender Krliirieu die Normen sam-
meln und zusammenstellen, welche daa Voi^
handenaehl der hierarobigchen QUedemng der
Klassen offenbaren, entnoininen mittels der Vcr-
gleichiing der Gesaratlieit der ethnologiaober
Pofeebang mgänglicban BeehtMyiteme, eo er»
halten wir ein schematisches Recht.-^ysteio,
das oharakteriaiert wird dnroh daa Vorhanden-
sein der UenreUadien QHedwong; dletea Selbem»
nennen wir den ^endalea Tjy,"^
nd diritto slamss«* in .Kvista Italiaoa di sotfoloei«',
vol. IV, p. 457 ff. — „Nuovo ricercli«? »ull» c«ndizione
df 1 mariui uelln famiglia primitiva*, eod. p. 7»»8 ff. —
jL'cscigamia pr«'^- ' i {•np-ili ^cnniicr , o'>d. %■■■), V,
I p. 171 ff. — ,Ij«> isMtu7Miii uiiirnlicljc Ji Ulm Iribu del-
I rAmori. :i H,-tif titri . Hüll'' vmI. VI, (>.,'j;>ff. - .Theotia
I etnolngica del matrimonia aiubiiia/i »*, loc. dt,
') Uie itechtdsysteme, dio ein und da<aelbe Volk
I in venchiedeueD Kntwickelungiipba.««-it bat, gelten alt
IRwhtMiy!>teme verschiedenpr VSlker.
') Haasarella, aL'origine dal prestito nel diritla
ladiaao*; loa. «Ii, p.SSV'-Me.
i^iy u^cu uy Google
Dia neuen Methoden der ethnologischen Jnriiprudens.
SSI
Wie mao sieht, wird das leitende Kriterium
d«r bflMtii GraodlypeD d«r reohttHlien Organi-
tation von der Betrachtniig der Tat«acho der
hieranihiMheii Gliederuug der sozialen Klassen
gebildet Anderswo habe ieh dargelegt, dafl
,,die Bedeutung, welche die Tataachc der hier-
arcbiscbeu Gliederung (Ilt t^oualcu Klas«ou im
llechtaleben der Völker auBübt, sehr groß ist.
Di» Bagelnng dM Iig«ntaiiui, du StHtfrecbto-
mid Proz(>ßrfi'ht'is\ stiin , «Iii- staatHrcchtlicbon
und erbrechtlichen Eiurichtungcu, aam Teil auob
da* Kherwbt, die viterfiohe Gewalt naw. Iwbeii
eine verschii'deue Struktur, je nstLlnU in ein Volk
mehr oder weniger eine hk'rarcliihL-bL- (Uiederuug
der sozialen KhiHseu kennt. Wir sprechen mit
Alüiobt von bienirdiiidier GBoderang und nlebt
von einer Diffcren/.ierung diT Klassen, weil
letitere, ein notwendige» Produkt der Arbeits-
(enmig, aifih in immer mehr herTOrtretender
Wi-i;;«- mit der Kntwickolung der Kulttir offen-
bart uod durohans nicht Vorhandenaein
einer Beiielituig von Überlvgtiiiheit tmd Ab-
hiUigigkeit zwischen den venoliiedeaen ioeialeii
KUssen einschließt" i).
Jeder der Qi-undtypen bietet eine Anzahl
aehr beMohtlidhar Abarten, aber ibre genaue
ntstitniiiunf|; trscheint sehr schwierig und kann
nur stufenweise gesobehen mit dem Fortaohteiten
dea atratigrapblMbeo Stndioms der ▼enehledenen
Rechtssysteme >).
Die stratigT'ajiliisclu- Aiiftiv Sc i uu-h ln'i titnem
gegubeueu Volke in einem beatimmtvn Augen-
bUok leiner Bntwioiceluig betnebtoton Beehte-
Institutes beftaiit darin, an beetSaimen, auf
') Mazzarella, ,Teoria etnologioa del matritnonio
»mbiliano*. (.10 ff. — F.» ist 1. Jcht, rl< u Untom'hied
AOftcntlackfii zwisohcn iiH-;ii' i /u i-if;ii-lirn KlAxuitlkaliou
■Ifr (m uml'yi" II J' r < >i-;^'rii,itntii -n uimI der vierfacUeu
KlsuisiJikatii'ti Villi l't>»t, die ich in dea äcbnfteii vor
meiner ,Teni'i;i > tnuloglsa del ■atrimonio aasMUaan*
übernommen hatte.
*) In meiner ,Tei>ria etnüluKiea dpi matrimoiiio
ambiiiann, p. II ff., habe loh, indam ioh ab leitende«
Kriterium t&r die KlamiflkatioB dan OharakUir der in
der Struktur eüiM Beohtaqntaoias vorberrsshandeu
«taialen Aggrt gmtioiiBfcnrm nahm, (ftnf TarMAten dea
«■ntttWiiolm Ttypi nnlwiokkdatt: funilianavtlsa Taria-
tlt, gamriwieiMc«^ (aoMribnÜT). «tammwaist, ^lalu^
•Umoilft, ja nacihdaia ila trorberneltaade A«k>«
gationaftma die WuoBSh, die ktuaUeha Bamahiatihaft,
die Keu«, dar Stamm oder dla Taniaigaac BMhrarer
Bt&rome aind.
welche Oniudtypeii die leitenden Normen zurück«
zniflhren rind md in der FeetrteOviig, ireblMr
unter ihnen der vorherrschende Typ ist
j oder aof weloben Typ die meisten und wichtige
I sten dkaer Normen mrfioksaffihren dnd>). Es
kann aioh ergeben, daß in der Struktur eine*
Kecbts<«y8tom!« ein cinziiTcr Typ vorkommt;
dies ist dann immer der geutiliziache, weil kein
«imigei BedttMjwtom bekannt iet, welehee nioltt
WPiiigtiU'n^ S|uircn dis Lrt'titili/.lsclK ii Typs IkiIU'.
Den Typus, welcher sich mit dem vorberr-
aoheaden Terbindet, nenne iob Neben typ (tipo
ooncorrento). Ich nenne Mitwirkungskooffi«
zient des Nobentyps (cocCfioionto di con-
oomitanza del tipo coucorrente) die Beziehung
zwiaolien Zahl und Bedeutung der auf den
Nebenty]> wirückfilhrViaren ItechtSDormcn und
Zahl und Bedeutung der uui den Ilaupityp zurück«
gebenden Novmea. In dieeer Beidebwig rntter-
scheide ich dreiWerle: t imn srroßen, einen kleinen
and einen mittleieut je nachdem der Unteinobied
nriaeben der Zdil and Bedantong dar dam
Nebentyp eigenen Normen und Aiadll nnd
Bedeutung der dem Haupttyp pigenpn Normen
sehr klein, sehr groß otier mittelmäßig ist.
Dieee Abetafung dea Wertea dea lli*irirlcnaga-
koeffiric'nten stellt düs diir, was in den Natur-
wissenschaften eine willkflrlicho Skala (scala
arbitnoia) lieUlt Danaeb blngt die Beatimmang
dea Wertes wesentlich ab von der Geaohioklioh-
keit und der Erfahrung des Forschers. Da wir
der Einfachheil halber Intensität eines in der
Struktor einea laatitotei beobaehteten Typ» den
Wert nennen kfinnpii, welcher 2^hl nnrl Bedeu-
tung der iu der Stniktur desaelben instituta
Iteobaditetea Redbtmormen anadrHeirt, vekha
auf denselben Typ /.nrnckfreführt werden k<>nnen,
so können wir auch kürzer sagen, daß der Mit-
wirkungskoeffident ^en aebr groBen, eebr
kleinen oder mittleren Wert hat, je nachdem
, der Unterschied zwischen der Inti lü^itrlt ilea
Nebentyps und dea Ilaupttyps sehr klein, sehr
graS oder mittlerar Art iit Anf analoge Weiae
miäwfii, wpiin möglich, dir Mitwirkuiiu'Kkocffi-
zioutou der Neben variet&teu im Vergleich mit
') Obsr iea Bsfrill de« vorhem«henden 'Fypa
vurgU'ldie malaa AÜaadliing .L'esugamia pr«Mn i
[xipoli teiuitici' in dar aHlTiata Italiana dl BoeMaffa*,
I »oU V, p, 179 1.
i^iy u^L-u uy Google
S8> Dr. Olviapp«
doQ Hauptruietäten der betreffenden Type defi-
Da« von mir atispcilnchte Verfahren für die
Btratigraphüche Analyse eines lieohtMnalitute«
bestallt üt der Analjna der eiutdnen Elementar»
koniplexe der Normen, aiii. iUmumi il;is Instida
besteht, indem man die IlaupV- und Nebeutypen
und womöglich auch die Vaiietiten in jedem
dieMT Komplexe bestimmt; in dem Gruppieren
aller auf jeden einzelnen in allen Elementar-
komplexen augelroffeneu Typen, wodurch o«
m» «Rii4)gG«bt wird, Serien t«o HormeB m
bilden, iVu- sich auf i1< iiif!rlt>in Typ h*'7.ich(ii ;
■rthliaaiiph uj der Yorglcichnng jeiur Serien,
di« uns rar Beatinunung de« Hsupttyps in der
gWtiKeii Einrichtung fährt, um dei-en Erfoi-sohung
es sich handelt*). Die Zurückfülinuij; der eiu-
zelnea Normen auf Typen muU auf Grund
ptiiiMr KrtteriMi geMlidMii. I«h lutba einige
bestimmt, die mir vollkommen ziifriedcnst«Uend
SU «ein aoheinen. E» aind folgende: L „Eine
Redttaoorm im auf doi gentüiiiidieB Typ oder
auf den feudalen znrUckeuf ühren , je nachdem
■ie als notwendige mittelbare oder uuuüttolbaro
Voraussetzung das Fehlen oder das Vorhandcn-
aeill der hierarchischen Glicdcriuig der sozialen
Klassen hat.'' Die Uereohtigung dieses Krite-
riums liegt auf der Uand, da es eine unmittel-
bare Konteqiiciix de« Baris der EbMdfikmtion
der Typen genoniiin iieti Elementes daretellt
IL „Wenn eine mit dem Fehlen einer hicr-
arduadiai Ofiedeniiig der KUawn Terainbarc
Rechtsnorm »ich beständig bei den rein
r^cTitilizisohen Völkern findet, so muß sie als auf
den gentiliziscben Typ zurückgehend betrachtet
mreidaa, amb mos ito bei d» V^Hkam beob-
achtr<t wird, in deren Rechtsstniktur die genti-
lizi»che und die fendale Verfassung zusammen
Tertreten und, adbet wann der Fendafiam» der
Haupttyp i*t. Wenn eine mit dem Vorhanden-
sein einer KksseagUedening vereinbare Ueohts-
oorm stftadig mit dem Überwlef^en dea feu-
dalen l^rpi Baflanimi;ßfiil!l, tiiiiO nie -aU aof
diaaen Tjf tarOokgehend beUaohtel werden,
*) Maaaarella, .LVrfgiac del presUto nd diritto
iBdiaao*; loe. cH^, 287— »M.
*} Bod. p. S8T fl. Ith gebe aiobt aof die Teife-
tatan der Typen «ia wegen das nadüneiitaten Ohenkttta
■mIdm* aof sie 1witi(^ieluD UntomMboiiigeB.
Ifaiiarella,
auoh wenn sie bei einem Volke gefunden wird,
in daaaen Bebbtaatniktiir dar Faodalianitta nur
der Nebentv]! ist, nicht llaupttyp." Diesem
Kriterium bildet eine Anwendung der bekannten
Methode der Überefautiinninngen (metodo dalla
e>nicordanze) ; daher ist ihre Berechtigung un-
anfechtbar*). III. „Eine Bechtanorm ist auf
den feudalen Typ (individnalistiaebe Varietftt)
zurückzuführen, wenn sie mit Notwendigkait
eine große Entwickelmig des Solmlilrechts vor-
ausaetat." IV. „Eine Hocbtanorm ist auf den
gaolifiriaolian Typ «orllolDnifttfaraD, wenn «ia ntt
Notwendigkeit die Autonomie einer der sozialen
Aggregattousformen ledigliob gentilizisober Na-
tur Tonuiaaetit, d. h. dar RimalftBniHe (f amigUa
ristretta) oder der IlausgenoaaanMbalt, der gMM|
de« Stimines oder der Vei einienTi«; von Stämmen."
Diese Kriterien bilden lediglich eine Anwendung
dea awaitan Kritaniviuab „Usa RaohtaDociB
muß :inf den trentilirisclien oder den feudalen
Typ zurückgeführt werden, je nachdem sie als
notwendige Voraasaattnag daa Fabian odar daa
Vorhandensein des Staates hat." Die Baredt-
tigutig dieaea Kriteriums ergibt sich aoa dem
rein feudalen Charakter, den der Staat hat nnd
von der konstatierten Beziehung zwischen der
Iiitensit.Ht diT ^fai'lit des Staiites nnd jener des
hierarchischen Gliederungsprozessos der soziaien
KlaaBcn bei dam VoUw, daran Raobtaayataak
als Haupttyp den Feudattyp li:it '). Diese Me-
thode setzt die relative Vollständigkeit der
moq>hologifloh«n Rekouatruktion dea atodierten
Institutes voraus. Oft trifft dieaaVottuaaetanng
aber nicht zu; dann muß man zti anderen
Methoden greifen, die gestatt«n zu bestimmen,
auf waklian Typ daa batreBianda Haititali sniflck'
zuführen ist. Seit 1900 habe ich deren zwei
ausgedacht und augewandt iu meiner ächrlft
„Nnore rioeraln aolla oondiaona dat marito
nclla famiglia primitive*).
Die erste besteht in dem Bestimmen des
(irupdoharabtaia dar atodterton Institute nnd
in dem Uatmaaeiiaii, mit \\ >.K )ilii der Qnud*
Charaktere der vcrBohtedcnen Typen sie va^
i ') Uassarella, ,11 pnsttto nel ladia aattoa*; lac
I eit, p. 6T.
Ö rnVoO^ dal pnstite nd diHtto bdlaao'; lee.
dIL, p. «40.
Ö •Biviato ftaUana di aoQioiagla*, veL IV. p^ TW
— ni.
oiy u^cu uy Google
IN« mmm IMaMtei der «titndoglMhai iBriipradmi.
träglicb Bind. B« di6Mr Unterauohung k<>anen
«ich drei vonohiedene FAlle orgebeu, die ich
naoheiuaii<]i r ]'n'ifcn will: a) Die Gnindzüge
der studierUiu ilechtBinBtitiite aind allein mit
dttmu ein«« der hMm Orgaamtiont^pra ver-
eiiib.'ir; lii'i dieser Anualiine muß das Tiistitiit
auf denielben Typ zurüokfOhrbar »ein. b) Di« !
Orandzüge des ttodkrtSD Inititato und ni |
gleicher Zeit vereinbar mit d«MD btidOT Typen; :
C8 ist klar, dafi, da die Typen vOllig Tergohieden
sind und völlig andere cbaraktoriBtiaobe Merk-
mit« balteii, Htm Zanabme vor erki&rt werden
kaun, wenn rnan 7tiläßt, daß die Typen, uiil
denen das studierte loatitat gleiohxeitig v«r-
«tubtt- iMt gtmmnumm Onuidallge Iwben nnd
daß sie daher, wonngleich sie vi-i-sdiiedeDe
Typen aiiid, doch »la VftrieljU«a eine« uub«- i
kauBtaa Tjrpa balnohMt worden mOHea, der |
bestimmbar iat durah die Betrachtung des stu-
dierten Inctitniet und die Vergleichung mit
anderen verwandten Insütuten. c) Die Gnind-
rikge dw bititntei emd mit denen tdler Iwiden
Iwkanriten Typen nnvoroinh.ir. Da nnn jedes
Institut immer auf einen der Typen zurück-
fthrbar win mnA« lo maß man notwendigor-
weiüe zulameo, daS das studierte Institut einem
nnbekannten Tj-p angehört, welchen man auf j
Grund der eben (bei b) angegebenen Methode
laden bum. Die BeNditignng dieaer Methode j
ergibt sich mit völliger Klarheit daraus, daß '
dieee Metbode sich auf den einfaohen Gedanken i
•tUtat« daH eine Inetitotioa, am anf einen Typ I
mriickffihrbar zu sein, mit seinen waaentUeben I
Merkmalen Tereiabar eein mtüL i
Über die iweite Itfothode eobrieb ioh m |
meiner zitierten Abhandlung' folgendea: »Um j
vollständig die /.weite IMethüde zu vprstehon, !
i»t es notwendig, zwei iiUemente ei uzuf (ihren
«ad ganau an deftderen: Inienait&t and Var*
breitniij,' von Iiistitntionen. Kine Institution
bietet sich bald in reiner Form dar, d. h. mit |
dem Komplex ihrer eharakteriatiaoben Eigen*
arten, bald in abgeschwächter Form, indem
das eine oder andere dir charakteristischen
Mvi'kuiHl« veriureu gegaugeu ist; oder endlich
all Oberbleibaal (aorvival). Aooh in dieaem Zu-
itande UU3t sich eine Ahstnfuni]^ in beznij auf
die Keiuheit machen, weil eine AnKahl größere
«banktariatiielM Bigaoavtan der an^rflngliohan
InstHntion darbieten, ala die wenig dirafctan
Überbleibsel. Intensität nenne ioh nun den
Grad der Reinheit einer Institution. Folglich
bietet eine luslitutiou in reiner Form die grüßte
Litenriat, daa IGnimnm der Intenaitftt dieser
Tnstit.nl.ioii dafregen da.« entfernteste indirekte
Überbleibsel. Wenn mau jode Institution mit
dar Serie ihrer abgewdiwiabten und ihrer reei-
dualen Fofnen ordnen könnt«, nach dem Grade
ihrer Reinheit, so würde man ein voUatäudigee
Gemälde der Intcusität der Institution haben,
und die IntenaiUltfigrade könnte man nach Ver-
einbantncr mittels; eiiu^r Zahtenskata ilarht<;llen.
Die Verbreitimg eiuer Institution ist meiner
Analebt naeh aweierlet Art: abaolnt oder relativ.
Absolute Verbreitung nenne irli den etlmo-
graphiaoben Verbreituiigabexirk oder die Gesamt-
h*At der YOlkenehaften, bei denen man die
Studiorte Institution trifft; und relative Ver-
breitung die Häufigkeit, mit der bei j'edein
dieser Völker die Institution augeweudel wird.
Dies tui votanabemerkt. Die hier m prü-
fende Methode besteht im Zerle:,'eM der Organi-
sation eines jeden Volkes, bei dem die studieite
loBthtttion eidi Torfindet, in die Gmndtypea,
welche sie bietet ■)« indem mau besonders alle
die Elemente anmerkt, die siob »at einen der
Grundtypen beziehen, und im Sueben, ch aina
bettimmto und ständige Verbindung beatdlt
zwi^f'hen dem Itcii^litum an anf einen der Typen
zurückftthrbaren lilemcnten uud der inionBitat
and relatiTen Verbreitung der LiaÜtntion, am
deren Krforhcliun^' es sieh handelt. Wenn wir
die iMtrachtcton Völker iu einer absteigenden
Serie ordnen nndt dem Grade der Intenrdtlt
und relatlTen Varbraitung der betreffenden In-
sütutiou; wenn man bemerkt, daß unter den
Völkern der äerie, bei denen die Intensität und
Veriwritang der Inatitution aehr groß aind, ein
großer Reichtum an Flrmeoten besteht, die auf
einen gegebeneu Gruudtyp zurückgeführt werden
kennen, daß dieeer Reiehtum verhIlCnianaUKg
klein ist bei den Völkern. In i denen die Inten-
sität und die Verbreitung geringer aind, daß
bei den Völkeni, die die Mitte in dar Serie
dnaehmen, dem geringerftn Oiade an Intan^t
') Wenn wir mehrere VomollWIeaa Entw ickelung!«-
ptaasen hti ttuam Solko kennen, so wsrdsn sie bo-
tnMhti«, ab ob sie widdedtne VMkur dantrittra.
80
Sr. Oianpp« MftEsmnll»,
and Yerbnitooff der InMtotioo elm g«riiig«ira
EntwickeluDg derjenigen Elemente cntepricht,
die auf denselben Typus zurückfflbrbar sind^
mit anderen Worten, wenn man bemerkt, dafl
üi der ganzen Serie die Intensität und nlstlTe
Verlii-('ituug der studierlL'ii Institution propor-
tional sind dem Kcichtum an Elementen, die
flinmn d«r Gnndtypen d«r Orgaiiintion eigen
■ind, so ninß notwrndigorwpisn dnrnns gcfolr^ort
werden, daß die studierte lustitutioa auf dcii-
•elben Typ rarOckgeffllnt werden inii& IMewr
SühluO ist am so siobcicr, je ausgebreiteter die
Serie ist, bei der eiok die gedachte Konrela-
tivitlt bewahrheitet Diese Methode, deren Be-
rechtigung nicht bezweifelt werden kann, da sie
eine Anwendung jener der Übereinstimmenden
Vaiiatiooeu bildet, d. h. der aicberetea und
ngoroKeten Ponn der Induktion, eetst -wonm
das Bekanntseia iler Zugehörigkeit einer Lrenü-
genden Zahl von luatttationen sa den bctref-
fenden Typen mittele der Anwendung vefMiUe»
dener Untersuchungsmettiodcn >). Wenn man
die Resultate der stratigraphiscben Analyse der
einzelnen Institutionen vergleicht, die einen
Grandkomplex bUdeo, kann man den Hanpttyp
bestimmen und den Wert de» Mitwirkungs-
koeffizienteu dee Nebentyps in Beziehung auf
den Komplex. Durah Vergldehm^p der Reenl»
täte dieser Atialy-ien bezüglich aller zehn Grund-
komplexe eine» Kechtasjeteu* k^hinen soblieülieb
Hunpttyp und Hitirirknngikoensient dee Neben-
^pe beetimmi werden besflg^b dee ganzen
Systems.
Dies sind meine beiden morphologischen
Methoden beta^idt der Yervolletlndignng der
au vollständigen Kcchtssy^Jtonu', tliron Rehanil-
Inog ieh mir vorbehielt nach Auseinander-
eetKung der Methoden der atratigrepbiadieo
Analyse. Die erste, welche ich Methode der
ethnogmphifloben Obereinitünmungen neoae,
kann folgendenneBen bewDuieben werden : Wir
nehmen zwei Völker A und B nie gegeben, die
derselben Familie .-iiigehören und möglioher-
weiae demselben Volkerzweige, wohnend in
benaohbtuten Llodeni, ndt im ganzen gleichen
phyeliolieD ehMiktcriitieohen MericoMlen, lebend
') M »!(zarella, .Muove rioarahe auUa onntUariona
dd neritv nvlla thmii^ prfanMwa*, p. 71«— TU.
unter ttmlieben Kultarbedingnngen, beeondete
bezüglich der ökonomischen Struktur. Man
denke aieh dM Heobtaeyetem von A rekonatmiert
und die direkte Rekonstruktion dee Reehte-
syatenu von B auf Grund der vorhandenem
ethnrtirmjiliiKelu'ii Dat-en ist |f;in/litli oilnr teil-
: weise unmöglich. Wir können dann auf ß die
Graadstge des Reobtsayetenie von A ttber-
tragen oder von dem Teile seines Systems, dessen
Kekonstrttktion bei dem Keohte des Volkes Ii
uumSglicib Ist Li dieser Ausdehnung besteht
die Methode der ethnographischen Überein-
stimmung. Ihre Berechtigting liegt auf der
lland, da, wenn das Recht eines Volkes In
seinen Grundsligen das Produkt der Kultur^
bedinsriirigcn, der iimgeVicnden Xatnr und der
ethuischou Eigenarten des Volke« ist, man oatur-
gemk0 siqjeben mufi, dnO, weuii iswti Volker in
' höohsten Grade Ähnlichkeit haVtcn bezriylirli der
oben auseiuaudergeaebcten drei Elemente, auch
die Grundlinien ihrer Reehtssyateme im wesentp
lioiit II «rleich sein müssen. Die Anwendung
dieHCi Methode ist beschränkt auf das Studium
derjeuigen Völker, in deren Rechtssystem der
gentilbdsohe Typ Haupttyp ist wegen der ver-
hältnismäßig diirftirrcn EntwickeluDg ihrer Kul-
tur; bezüglich der Völker, in deren Ueohts-
konstruktion der Fendnityp ▼orbeneehi, ist es
sehr schwierig, die othnisilio, physische nnd
kulturelle Verwsndteobafl £u bestimmen und
daher ist die Anwendung der Mediodo der
' ethnographischen Übereinstimmungen, fBr die
jene I^fHitimmung eine notwendige Vorbedingung
bt, fast unmöglich').
I JÜA «weite Methode ist Aejenige, wdohn
ich bestimme als „Methode <J(>r Reduktion der
I Gruudinatitnttouen". Unter den zehn funda-
mentalen E[omplezen, ans denen jedes Raeht»
System besteht, sind vier, und zwar die der
Aggregationeformen, de» Ebereohta, der Ver-
wandtaehaft und der staatsrsehtUehen Elnrioh-
tnngeu, welche eine überwiegende Bedeiiiung
haben. Die anileren nrmi'lL;nippen von Insti-
. tutiouen sind aufs innigst« mit ihnen verkiiüpfli
wenn man s. B. das bei einem gegebenen Volk»
hemohende VerwandtiobafissyiUiD kennti so
') Mazzarella, .Teoris etn(>Ir)g)ca del matrimoitio
amliaiaaio*. p. IS— 19.
i_.kjKi^uo uy Google
Diu neaen Metbuden der etbuulugitchcn Jurisprudetiz.
kam uuio daoMb di« £rbf(4g«b«roobtigten be-
«liiiunMi; wniB man di« in Amrtnduug befind-
lichen AggregatioDsformen kemt, wird man in
der Refill bi^stlimnon köDTien, wer Subjekt Jor
Scbuldverhältai«»« ist uhw. Ea besteheu feste
und Mindige BuialHiBgMi iwiiob«B dM ka«ipl*
sächlichen Grundkomploxcn und den Institn-
Uou«u, die ni anderen Komplexen gehören.
Ab«r der ClMMktar dwMr BoialiaogSD hängt
ab von der stratigrapbiacben ZuaammcnBotzung
des Kaohtaqr*teiiui| »m demaa Krforaoboog es
täicik hftndeH. ITehmeii trfr atm an, d«ft man
barilglich eines bestimmtall Volkes zur liekon-
stniktioii der vier Uauptgriippen von Iiifit itutioiieu
gcicommen ui, und daß die direkte iiekonstinik-
lion d«r »ndmn Mflhi ioMgt d«r DliMgkeltf
uiiil Uii;,'cii!iiiigkt>jt (1<.T vfrfügbaren ethnogra-
phiacheu Daten uumOglioh B«t> Wenn man
dun, ds nno dw •tntignipliiMilM ZuMmnen-
setxung der vier genannten Hauptgruppen kennt,
die Resultate der vergleichenden etbuologiochi n
Juri«prudeua anwendet in bczug auf den Clia-
rakter der BwUboagBii, w«1elM, nater der
Herrschaft dieser Typen, im betrnphtttrn
Ileobtasystem vorkommen, zwischen den Haupt-
koaplaeo iMrtebwi und den «odareii Kom-
plexen, so wird es möglich sein, die Gruppen
TOO InstttotioneB » rekonstrai«i«n, deren
direkt« Rekonftraktiod onmOgUeh Ist. Diese
Methode ist mit größerer Sicherheit bei den
Völkern anwendbar, deren Rectttssystein einon
vorwiegend gentiliziacben Cliarakter bat, weil
bMügllAh ihrer die tod d«r «tkitologieolien
JnriHiinidenz »»nt<lc'cktoii Beziehungen nwisi-hon
den Hauptrippen und den Nebengruppen von
lDBtitatlOD«B klerer und ausgeprägter rind «!•
di« korrespondierenden Beziehungen, die )>ei
Völkern bestehen, deren lU-chtsayatem haupt-
sächlich feudalen Charakter hati).
Die Btratigraphiaohe Analyse gestattet uns
atRli,<riü GrnndzUge der Klassifikation der I*» i'l]ts-
s} Sterne anfzostellen, oder, waa dasselbe iot,
der Kbaatflkatloa der Volker, betnohtet vom
jiiiUtis. luti Standpunkte. In der Tat bezüglich
«iu«t jeden Kecht8sy«tema, daa die Morphologie
fiUiig ist, mit genügeader VoHatindigkeit zu
') VkI. meine ."T^oife «HBOiBgies dsl BBiliteonio
ambiliano^, p. Uf.
rekonstruieren, können wir, wie wir gesehen
haben, den Uaupttyp, den Nebentyp uid den
Mitwirkungskoeffinenten bestimmen. Indem ich
tnicli auf Jie Betniclitnnjr diesor ilrei Eli'in«ril«
stutzte, konnte ich iu meiner Schrift ühvr den
Unprtmg dea Darlehna im indiiohen Beeht^)
alle Rcclitn-^' stf-Tn.' in sieben Gruppen sammeln,
die ich typische Familien nenne. Die
folgend« Tafel oitidUt eine Dailegnng di«B«r
Gruppen mit Angabe des Uaupttyps und des
Wertes, den der Koeffizient des MebeoQrpa
haben muß, weil ein Rechtasvetem an der etn«n
oder der anderen diener Familien gehören kann.
Man muß bk-Ii morkeii, liaß Jas Zeichen „0"
daa Fehlen eines Typs anzeigt. Die Zahlen 1,
8, 8 bedeoiten, dafi der UitirirfcBngakoeflliiaot
sehr klein htm. Ton mittlsrem Wert oder aehr
groß ist
Nr.
i
Hanpttfp
Natur und
Mitwirkunga-
koefflzient
des NehsalTin
1
1
Osotm^oh
»MidBl 0
1 gsntUisiaob
2
Ast rata
OsatüUseh
Itadal 1
3
gentUiaiMdi
0«iidIMie1i-
Osatüfilseh
Fendal a
feuddl
4
GeotUiziKb-
Üeii'.i lirisch
hjUbfeodal
5
Vast gaaa
Oantilisiaehi 1
ftodal
6
Vaadal
OanlQiiiHih «
guulüiziach
7
Feudal-
Fsadal
OanMiaiMh 1
bai b^entUiziacb
Der Fortschritt der Forschungen ühcr dio
Varietäten der verschiedenen Typen wird not-
wendigerwelae daan fthxen, jede diaeer ty|iiaoh«B
Familien in mehrere sckuii.läre Grii|ijieii /.w zer-
Irrjcn, die basieren auf einer ik^tracbtung der
Haupt vaiiettten nnd der Beoehungen, die ihre
Intensität und die der Nebenvarietiten ver-
binden. Es gibt keine rein feudale Familie in
der Tabelle, weil in keinem Beobtasystem das
Vorhandensein ledigUoh des feudalen Type beob-
achtet wird; in allen Systemen heohachtct mnn
das mehr oder minder bedeutsame Mitwirken
') Uic eiv, p. 1140— MS.
SO*
Dr. Ctiigeppr Mazzarelia,
d«s geotUüiMb«n Typs. Die Lehre von der
Klii^lkiition d«r RMditMysteme, deren Beden-
tniig «rirklioh grundlegend für luifterc WiBsen-
Schaft ut, gehört teiU der vergleichondeu Straü-
graphie ao, teils der speziellen. Die erste be-
•timmt die ^rpisohan FuniUeii und Um Uuter-
aHtoilmipen, in dk- die Ilcchtssystcmp fTTijpplert
werden mflssen; die zweite erforecht, welcher
PlelK ded eliiMbcii Reehtaeytiemeii in der lÜMei^
fikntorlschen Tabelle zukommt. Die von mir
aufgestellte Khiwifikirion ist «ioberlicb keine
endgültige. Ihre Bedentong «dieint nür tin-
zweifelhaft iMzOglioh Vielftltigkeh der Grnppen,
in die sie dk- Kechtssysteme «ammelt, und be-
süglich des Wertes der Kriterien, die sie ge-
iHwidit) welol« Brileii(M auf einer Betnidktmg
der ionerea Straktor der Sjetene begründet
lind.
Mn merlrt woU, dafl nMine gltwttlWtion
rein juristischen Charakters ist, nicht allgemein-
■OBOlogisoben, d. h. sie zieht bei der Groppienuig
der VOtker lediglich juriscieehe Zlige in Rech-
nung, k-h iiliri^i'ii.s ooboB 1900 die gegen-
wärtige UiuiiciLrlii'hki-il rmfr all^'empiiieii Ro?io-
logiscben Klassitikaciou gezeigt und auf die
Nofewendigkeit Itingewiewn, dnfi die einaelBen
Zweige der Grsillscli:iftsw is.stnseli.ift sich be-
eonder« Klassifikationen ausarbeiten auf Grund
der Betnehtnng der Chanlcten^i^ weiche eich
auf diejenige lieihe von Phänomenen beziehen,
die jede dieser Disziplinen studiert'). Durch
Vorgleichung der Uesultate aller iperiellen
Klassifikationen, die \oii dun venohiedenen
sozialen enschafteu lanuuiiert sind, wird
es möglich sein zu bestimmen, welche* die
Haiiptirtge der aosialeo Fhlnomene eind, und
auf Grund ihrer l^pti-ftrli'.,im<: < ini' allgnuiein-
»ozioIogiMfae Klassifikation zu koustruicrcu. Die
von mir Torgeschlagene KlearifilaitieD Irt eber
völlig vetediieden von der ethnischen Klassi-
fikation im eigentlichen Sinne, die sich auf
Uetraohtuug der physischen und linguistischen
Merkmale aufbauen muß, und wenn dies un-
niögli' Ii i«f. fjiK-h die historischen Pchii k.-nk- der
Völker und die wirklicbeu verwandUchaftUchcn
BeaehungcD swieoben venelnedenen eUioiwdieu
Oruppen «lefonelMn nraA.
1 4. Genealogi«.
Die «tratigraphiacbe Analyse liefert die
Gnindlegen für dae wiaieiieolieftlidM Stadimn
dos Entwu'kfkin^'sjirozesBts <\v\ I'eihtainHlitiilc
und der Keohtssysteme. Die Genealogie ist
jener Zweig der ethnologlaoben Jnriepmdeiit,
' welcher diesen Pror.eß studiert. Die spezielle
I Genealogie studiert die Eiitwickelung der Kochts-
Institute und Rochtsaysteme der einzelnen Völker;
, die vtrgleleheDdo Genealogie, die einen Zweig
der vergl«»if"hcnden ethnologischen Jurisprudenz
bildet, bemüht sieh, auf Grund der Resultate
der apenellen genealogiMlien Fonehnngen aar
I Formulierung der allgemeinen Ge/^elzt.' zu ge-
(^langeo, welohe die Entwielcelang der Institute
und Sytteme babemehen. Der Komplex geoeap
I logischer ProbleBM let bcträohtUob; ne mUssen
I studiert worden mit der gri'ißtcn Umsicht und
unter Anwendung strenger Mctbodeu. loh halte
ea I0r angebiadit, Uer wOrtOeh atdns Bemer-
kungen wiederzugeben, die ich in meiner Schrift
„Oi^ine del prestito n«U' India antaea"!) ge-
tnaebt habe beiBglidi dea efnCubaien FaUea
der Anwendung der genealogischen Fortcbang:
„Jetzt wollen wir für den Augenblick den ein-
fachsten Fall betrachten, d. b. die Entwickelung
eines Kedlitdneiitntea; daa Studium dee Bat-
wickflun^prozec^es pine? ganzen HechUf yRtpmi>?!
setzt voraus, daß das der etiuuilnen Institute,
ana denen Mi daa 8yatem aaaatnmenaetat, bereite
gi'Hi-lit'lu'u ist. Dil Ve r ä II il i' r 11 n LT i'ii in der
Struktur, die ein Institut erleidet, müssen meiner
Meinung naeh in InSariiebe nod innerliehe
unterschieden werden; letztere entspri clien einer
Voränderuug der Beziehungen zwischen der In-
tensität der Nebentypen in der Struktur dea ata*
dierten Rechteinstitutes, wälirend äußerliche die«
' jenigen Veränderungen sind, welche die Form de»
, luatitutos erleidet, ohne daß ihr eine Änderung
I der Beriebnng der inteneiiit der H^pen ent>
I spricht. Wt'ini z. 1!. ein gegebenes Rechts-
Institut, in dessen Struktur in einer gegebenen
I Periode der Ilaupttyp <ler geutiliaiaehe iat, der
I Feudaltyp Nebentyp ist mit sehr kleinem Mit-
I wirkun«TskfH'ffiTi(>iiti II . holi-lu' St ^uklll|•V(■l■,'^nJe-
[ rungen erleidet, daß /.war der gentiiizische 'l'vp
Hanpttyp bleibt, doch der Werl dea Uiitwirknnga»
*) la der ,iUvi«t« italiaua <li wKUuJutfia', y.i'M,
') Loo. Cit., p. m S.
Diu ii«Hi«iti Mpt)i(i<|pri iIiT «'thijoIogiHcln I: Jtiriäprailenz.
OTT
koeffincDlea des Nebeo^^ atei^gt, so iat die
Veiipdernoig iiin«riicb; sbar wum iiiig«aolile(
dvr iufiorliobcn Veränderungen «k r ^'eatiliziaobc
Tvf Hanpltj-p bleibt und der feudale Nebcnlyp
Keinen MitwirkungskoeffizieDten nicht ändert,
■o kt die Yatlndenng inBwBoli. D» nun die
Anileninpen der Ke/ieliuiif^tri zwischen den
Typen eine« Institut« nicht notwendig «ioe An-
dtrong der IvtoBihRt der BDtwiekeltuig der
hierarchischen Gliederung der Klassen in sich
begreift, und da dieser Entwickelungspruzeß
vom juristischen Standpunkte aus der
widltigsto in den menschlichen GeselUcbaften
ist, so i>t ü» klnr, daß ilif iimurcn Veränderungen
für die Kntwickelungsgeschichte eine« Reoht*-
ÜMtital» Im! wdtem wtehdger aind ib die
.liiCfitichi'ii. Dit" ;illi;t.'iiuiii :ui;_'ei]omnienon Kri-
terien für die Festlegung der fintviokeluiigs-
perioden einer Ineütntion liod ehitniologiuhen
( iiuraktm« nud gewöhnlich entsprechen solche
Phasen rein äußerlichen Verruhienin^'cn des In-
«tituts. Andererseits muH die Goueaiogie solche
Perioden aufsteUeo, die im weeantileben die
inneren Wandlungen rlor iTCtTpfffmlcn Hechts-
iostitute berüoktichtigcn. Daher kann es vor-
komoMD, dnS nrei »ifeiniHideifolgeDde Peirioden,
chronologisch verschieden und mit sichtlichen
iufierlidien Änderungen, keine innerliche Ver-
lnd«Rin|r darMeten, and daß sie infolgedessen
vom genealogischen Gesiolltepunkte aus
eine einzige Periode- clartst eilen; nnd nmgi kelirt.
daß eine Periode, in der sich keine bemerkbaren
laBerliohen Änderungen «eigen, dnrofa inner»
liehe Änderungen charakterisiert ist, welche be-
rechtigen, aie vom genealogischen Geeicbla-
pnnkte noa in mehrere venehiedene Perioden
tn zerlegen.
Kines der bedeutendsten Probleme der spe-
ziellen Genealogie besteht iu der Rekonstruktion
ilor Gnindzüge der Stmktnr einer Inititntion |
bei einem Volke in einem gri,'i">Vn'tir>n Aitfir-n-
bliok seiner J£otwi<skcluug, wenn man die Grund- i
■ttge der Strolttnr kennt, «elobe die Inetitntion |
in einer bestimrot«n Zahl vei-schicdenc-r Perioden
»eber Geschichte zeigt Dieses Problem scheint
B'U' gegenwärtig einer allgemeinen Litsung uiulit j
fiihig, wesli;»!!) i, Ii mii h darauf beschränken I
will, iliii foltronden speziellen Fall zu betrachten: '
Wenn man die Gruudzüge keuut, welche die .
Struktur des betreifenden Reohtsiusütuta in
Bwei efanmoiogisoli nofaiBander folgvodan und
genealogisch verschiedenen Perioden eeioeir Alt>
Wickelung bei einem liestimmten Volke xeigt,
wie kann mau dann die Grundlinien der Struktur
rektmatmieren, die dieanibe Lutiftnlioii in dar
unmittelbar vorhergehenden Periode haben
mußte y Für die LOaung diese« Prubl«na habe
ieh eine Methode auagedaob^ die ioh nlfeliMde
der stratigtiphiaohen Variationen" nenne. Sic
besteht in folgendem. Wenn die morphologische
Kekonstniktion und die atnitigmphischo Analyse
der einzelnen Elcmcntarkoniplcxc der Institution
für zwei bekannte Ferioden bewirkt ist, ver-
gleicht man die licsultate der stratigraphiscbeu
PonMliang«n, Elementnrkinnpltte, die nnf die
iietii'hte Periode ziirückf rdiib:»r nind, mit den
Keaultateu der strotjgrapbiscbcn Forschungen,
ihren enuprecbenden Komplexen, die aich nnf die
ältere Periode beziehen, indem man Uob die Ver^
I ändeniiijjen tncrkl, die beim Übergang von der
ciueu XU der anderen der betrachteten Feriodeo
der HiMipttyp und der lifiiwiriraagikoeHldent dea
Ncbentj'p« dnrhieton. Mnn bestimmt, Lrleieiifnll«
die Minderungen, welche der Haupttyp und der
fifitwirknngilraeffident in der inneren Inatiintion
erleiden beim Übergang von der einen in die an-
dere der beiden Perioden. Diese Vcrglcichung
erlaubt uns, das VariaUonsgeMta der betrachteten
Institution in ihrer GesMDthwt nnd is ihren ein-
zelnen Klementnirkomplexen, aus denen es besteht,
für die beiden Epochen zu bestimmen. Dieses
ynrindonageaatt Ueteit im allgem^nen eine
Reihe von Anlialteei, welche erlauben, gewisse
äußerste Grenzen zu ziehen, innerhalb deren
die Kedktanonnen Tsrüeren kOnneo, die in jedem
Elcmentnrkomplcx das Institut in der Periode,
für die seine Struktur unbekannt ist, darbieten
muß. Duun prüft man wieder die Uechtsuormeu,
welche die Etementnrkomplexe in der iltcren •
der beiden Perioden zeigen . indem tnnn h\ch
gegenwärtig hält die vorher gcwonucuiii Au-
Ikaltapunloe, nnd prifadaiert nnf dieae Weise die
Veränderungen, die sie ericiilen mußte in der
unbekannten Periode'). I>ie der älteren di^r
') Ich uvniio ilor Kiinr> !• ni^'.^ Pi-riiNlr
uub«ksi>nl , lH-«<i>rtii"h th-r ii. ^'I lik[ur »it»r liistitutitm
nicht b<»kantii i-t , un i Ii-. mn'. ivriiwicn dicjcnigsa,
b«i denen umgekelu-t die Struktur iMluuukt IK.
288
Dr. (iiuteppe MiiKzarollii,
beiden l'eriodea eigeucn Hegeln mit diesen
IfodiflkadouAn Wttden gerade diejeoigen sein,
tnddihe die Inatitadon in d«r imlwbnmtni Period«
behen-Hchten."
Die Uerechügung dieser Methode ist oSeii-
bir, wenn man lieh g«genwlitig fallt« daB di«
NortniMi, welche (•ine- Institution In nu'lirtTeii
v«nobiedeueu, auleinanderfulgendeu Eutwicke-
ImgaiphMco regeln, nnterebsoder aof das ianigtte
in ibror EntKtehung verbunden stodi und daß
die Katar ihrer Veränderungen, irenn man von
dev «inen oder der anderen der betracbteteu
Zettdiune ausgeht, heBtimmt ist von den Ände-
rungen, welche in dpiisi lljfii KjKicbL'ii die Hezio-
IiuDgeu zwischen den Grundtypen in der ^^itrulttur
der butttatioa adber dtfUvtmi. B» Inan rieh
ergeben, daß die unbekaiiiile Periode •liejeiiiL'e
iat, iu der die betreffende Institution entstanden
iit; Venn man in «jnem iol«han FaUe ihre
Struktur rekonstruiert bat» welelie sie iu der
Periode selber hatte, »o ist >l;«s l'roblem des
Ursprungs der Institution bei dem betreffenden
Volk» gdOet Ab«r auf Orand wekher Zflge
wird man dies bestimmen können, wenn dio
uabekannte Periode nicht die ura{»rüugUcbe ist';'
loh bin anneit ni^dit ftbig, in allgemeinen Aos-
führuDgcn dieses Problem r.» lösen; ich werde
mioh darauf besobiioken, «a in einem besonderen
Falle so nnterandwo. Wenn man in den beiden
beikamiten Perioden nnd in der folgeaden die
B^ftAndinfkeit des Haiipttypa bemerkt, ver-
bunden mit regelmäßigen . Vcrändei-uugeu der
IntenaitSt dea Nebentjrpa, welebe ein atnfen-
weisen itiul .iiireiiiiiridi'ifolgende« Anwachsen von
der Mtesten der betrachteten Epochen, und
wenn der Hauptiy|) der gentitiaiehe üt, dann
muß man zugel)en, daß die Kiitstchungspcriode
der Institution charakterisieit werde durch das
vollständige Fehlen von Elementen, die auf dou
* fendalen Typ Eorückffihrbar sind. Wenn dann
die vergleichende ethnologische Juri8{)rudcn/.
aeigt, daß die Institution allgemein bei rein
gentUUsthen V^Blkern angetroffen wird, so
wachst der Wert der * orhergehenden Folgerung.
Wenn man dann die Methode der stmü-
graphieoben Veilndemngea auf die Uteste der
bekannten Perioden nnd auf die unbekaunte
Periode anwendet, so kommt man zu der Kekon-
stfuküou der lu»titutiuu iu du- Epoche, welche
der unbekannten vorherging, und wenn nicht
einnuil diea« die Ursprungsepaohe Iat, io kann
man dnroh wiederholte Anwendung deiaelbeu
Methode suchi ii. l>'ib zur Ur?priinir»ei>f><"he r.u
kommen. Mau darf »ich aber nicht verheldeu,
dafi die Anwendung der frai^ialien Heibode an
Hin so unsicheren Ilesult.itcn ffihrt je weiter sie
I sich von den beiden bekannten Penoden eut-
I femt, wekbe die einagen find, liaflgtiob derer
I die mor))hologische Itekonstruktion der Institu-
tion auf Gnind der direkt qoeUenniJtigen Daten
geschehen kann
Durch Anwendung der Methode der stniti-
graphischen Veränderungen kann mnn den Ur-
sprung einer Institution bei einem bestimmten
Volke bestimmen; aber wenn man den Urapning
filier Tnstituf ioii >u'stimmeii will auf Grund einer
lietraohtung einer metir oder minder bctr&oht-
liehan Ztbt von Reobtnyitemen, ao Iat ea not-
wmid^« EU anderen Methodeu m grüfeni Sobon
1901 erkannte ich, daß das allgemeine Problem
de« Ursprungs einer Institution, betrachtet vom
Standpunkte dea Tengleiebenden jnriatiaoheii
■ Ethiiolotren, sich in folgende sechs Teilproblcme
zerlegen läßt: 1. Bestimmung des Verbreituugs-
besrkea der betreffenden Lielatntion, wodoMh
man sich vergewissert, ob sie sich bei allen Völkern
einer gewiaeeu Entwiokelungaatuf o findet, oder ob
sie bestimmten Völkern oderVdlkergruppen eigen-
tümlich ist; 2. HcfitiiiMuiiDg der stratigraphieohen
KonstitMiioii Jifrinr Institution, wodurch mnn
sich vergewissert, welches der ilaupttyp und
welebea der MHiwirkungekoeMaient dea Neben-
typs ist; 3. l?i.'StiiiununL' einer Institution /um
Vetgleieh, die su jenem Gruudtyp der juri-
etiaeiben Struktur gehört, weleber den Ilaupttyp
in der studierten Institution bildet Die Inili-
tulion, die znm Vergleich herangezogen wird,
muß gut bekannt sein und muß gestatten, den
BntwiekelnngaproceB der etudierten Inetitotion
d'ireh Prftfiiti!; der Verbindungen zwischen den
i beiden Institutionen zu bestimmen; 4. Fcstetellung
I der Ordnung der Aufeinanderfolge der atn-
' dicrten Institution der Vergleichsinstitution, wo-
durol) man bestimmt, welche von ihnen die pri*
mlre ist; 5. Beatimmnng der HodaKttten dea
Übergaugea von der primSren Listttntion aur
') M»7.7.RrfUa, .i/<>ilgiBe del pnettto nal dlrltto
I iuduuio*; loccit., ^. ^4ä.
i^iy u^cu uy Google
Di« moaB UMhodtn dar aHuMlagiMdieit Juritpradauei
•eknodlreB, Mi et am m bMänunen, wie I
dieser Übergang voU/jcht, sei es um festzustellen, I
oh dio Verbindung swischeu den hf idt ii I t ■
Irachtetcu Recbtaforiuen unmittelbar oder mittel-
bar ist; 6. BeatiiiimiiDg d«r Umoben, dk diMen
Übergang hervorbringen oder erleichtern. Die
Gesautbeii der Lötuugen dieser «eohB Teil-
problMB« snsMnm«n bildet die Lteoog d«i all-
gemeinen ProVilomB des Unsprunges der Htudierlen
Inttitatioii Diese verschiedenen Toilproblenie
mihiMii behandelt werden unter Anwendung
•Imiger und priziser Methoden.
Für die Lösung des er»t«i] Pi iiHems habe ich
eine allgemeiue Metbode, welche ich Methode der i
eÜulograpIuMilien Proviinen gmumat bab«, am- |
gedacht ninl in iiulinr Schrift ..Condizione ^iu
ridica dei warito nella famigUa matriaroale" an- .
gewandt. Sie besteht im weMittlieben in dem |
iSamtnelo aller Fälle von IdteadeD und auHgc-
storbenen Völkern, bei denen die betreffende
Institution in reiner Form oder aU Üburlebscl
beobachtet wird; im Qnppieren dieflorV'Olker in |
die ethnischen Familien, zu denen sie itcli'ircii.
Wenn die fragliche lastitutioa bei allen eth- i
Biaebm Famitten v<n%ororat «der bei dem grd- |
ßcren Teile, so muß sie als eine universale
IjittitntioD betraohtet weiden; anderen^la hat 1
■le «Ben partilrallr«n Chandcter. Daa ethniabbe |
Kriterium hat für die üeslimmuug der Univer-
salität (Kt Iiisliliiliou fiiu' iiDcrr r.<_-<ti'ii-
tuug als das einfache Zahlen kriterium, weil es
rotkommen kanD, daB eine Liatitation bei einer |
sehr beträchtlichen Zahl von Völkern ^c^ltnchlet
wird, dio au einer oder zu wenigen etluiiäob«n
FaniUen gebdren. Id Nkbam Fhlle toq einer
Universalität der InatitntioD m sprechen, wäre
absurd. Wenn umgekehrt dio lietrachteto In-
•titntion nur in wenigen FUllcn bei allen oder
dar größeren Zahl von ethniaohen Familien an-
getroffen winl, if-t niilit Tnflr'lich, ihre Uni-
vetaalität zu verneinen, weil mau nicht erkennen
kaon, ob dicae Inatitution daa Produkt tob Ur-
sachen allgemeinen Charakters ist. liier müssen
wir den Wert niUier bealimmen, dem ich den
Anadmeifc «nnirereale Institutionen* beilege.
Dias sind jent' riiNtituiionen, die mit wesoDtUoh
identischen Merkmalen bei allen Völkern vor-
l^mmen, die rat jenem Bntwiokelangastadinm
gekommen sind, welches \ oii der Vorherrsobaft
ilt'S Gnmdtyps der Struktur (jliarakterisiert ist,
auf den »ich diese Institutionen beziehen').
IMe LOamif des awdtea TatlproUems kann
erlangt w<»rfleTi durpli Anwendung der zwei oben
für Bcsümmuug der Beziehut)gen zwisubeu den
InstitationeB nnd den Grund typen der Recbt»'
struktur angegebenen Methoden.
Für die Bestimmung der Verbüidungen zwi-
schen Kwei Insätationen habe ich drei Methoden
schon l'JOO ausgedacht und angewandt, welflihe
auCer ihrer iuiRTen Scliarfc Jei) Vurtti! bieten,
auch bei wenig verbreiteten Institutionen anwend-
bar itt sdn. IM« Bettimmang d«r Benehungea
/ witil hi'ii / wt. i IiiHtitutionen kann nur durch Hypo-
tbcseu geschehen, durob die jene auf denselben
GnmdtTp der Struktur snrllolEfabrbar shid; die
Vcrgleichung TOB lostiluVioiK ii verschiedenen
Typs könnte zu ungenauen Resultaten führen, weil
sie trotz ihrer Bchciubarcu Vcrbinduiigen verschie-
dene BedeatoBg nnd Badsweek baben könnten.
Dies vorausbemerkt, besteht die erste Methode
in der Ikwtimmung der Gnuidaüge der beiden
betnebteten Inetitntionen nnd in der Unfteir-
Buchung der Vereinbarkeit der Grundzüge der
einen mit jenen der anderen Inaütution. Wenn
dies« Vereinbarkeit besteht, kann mui die Exi-
stenz einer Beziehung zwischen den beiden Ib«
stitiiiioni n nicht verkennen; im entgef7< itg€-««'tzfeii
Kalle ist da» Fehleu einer solchen Verliiudung
klar. Die BereehtigUBg di«a«r Uetbod« grflndei
sich auf das klare Prinzip, daß zwei Institutionen,
um awiaubeu sich eine besUmwte Beziehung zu
ImbeB, uioht nnT«reiabar aetn dürfen. Die zw«lt«
Mctho<le, die eine Anwendung iK-rjenigen der
mitwirkenden Veränderungen darstellt, besteht
in der Konstruktion der Reihe von Völkern,
bei denen die am wenigsten verbreitete der
stMiüerten Institutiinipii bemerkt wird, und in
der Bestimmung, ob iu den eiaaelneu Elemeuleu
dieser Serie ein« stiadig« B«8i«hung swisobos
den Änderungen der Intensität und relativen
Verbreitung der beiden b«U«cbteteo Phänomene
besteht Im Iwjahenden FaU« kann man die
Existenz eines Bandes zwischen ihnen nicht ab-
streiten. Die dritte ^lethode besteht in der
') Tgl. msine Bemerkung in der ti(ien<ii Biviita,
910
Dr. Olvtapp» MM«ftr«lt»,
BMtiminaDg, ob die MndiartMi IiwthatioD«n
■ioh beide mit einer dritten vereinigen; im
b^jftheuden Falle besteht zwischen ihnen eine
Benehuug. In der Tat, wenn zwei Institutionen
gUtehHitig mit ehinr drittMi v«rbtiiid«ii ^d,
80 müARon sie beide gemeinsame Gnindzüge mit
dieser dritten haben und diese« kann nur dann
d«r VM win, wenn ai« snob mlber gmiMiiiMiB«
UrundzQ^'c luilu n. D'u-sc «lixi ^Tdhoden, die wo-
m^igUoh gleiobzoiti^ angewandt weid«D mfluen,
erbnbea, dw Snatai» dser VsrlHDdinig
zwischen den beiden Iiistitutionou zu bajabeOi
nicht aber die Nator diwor B««din^g gaHM
zu bestimmen '). .
Für die Lflanng dM vleitan Tdlprobtem« |
habe ich unsgi'dacht rnn\ in meiner Schrift
nEtogamia jiresso i popoli semitioi" angewandt
«UM Methode too grondlegeoder Bedeutung,
welche ich von neuem auseinandersetze, indem
ich sie zum Teil modifiziere, weil ich, während
ioh in meiner zitierten Schrift von der Be-
trachtung der vierteiligen Klassifikation der
Gnindtypen der Stniktnr ausging, wie sie Post
gegeben bat, jetzt meiner oben augegebeueu
swelteiUgett KhuMüHHitioii folgv. Dm Prisriis
auf das sich '1k' fi :t gliche Methode stützt, kann in
folgenden Worten ausgedrüokt werden: „Wenn
A die ToUtt&ndige Serie der Volker tet, «relehe
eine gewiitse Institution a haben, und B die
vollständige Serie jener, welche eine andere In-
•titution b besitzen, die auf denselben Grund-
typ der Stmktiir nirilelEfBbrbM' Ist wie » uod
mit. flieser genetisch verbunden i<>t; wctni mnii
von den beiden Serien die beiden gemeinsamen <
YHiker wegnimut and dlejeoigeD, woldie eäse |
regressive Entwickelung geha>>t haben; wenn
die lurBokbleibenden Völker der Serie A all- ,
gemein eine weniger «ntwiolielte Reobtiorgani- i
sation haben wie die xorflolcbleibendcn Völker
der Sdir H. so wt flie Tiistifution <\ hisiorisoh
älter als die lusiitutiou b.*^ Es ist eine uu-
bestMitbue Tetieehe, d»B auertrennbaree
Band iMJsleht /wischen fler Gcsamtentwickt lntit,''
des liecbts und der suzialeu l£ntwiokelung eines I
Vdkefl. Wons biid die betnohteten Völker der |
Serie A, sori«! und daher jarietitdh weniger
') Mitzznrolln, ,Nu.>v<' iit«^rcho sulln ei>nJiiti<m«
del maritn nvUa famiglia prüuttiva* in Bit. cit toL IT,
p. ni— 711.
«ntwiekelt etnd all die betraehteten der Serie B,
und wenn nach unserer Annahme identisch ist
der Typus, zu welchem a und b gehören, und
diese gebunden lind doreh ein genetiscltee Bend,
so ist es notwendig, daraus zu schließen, daß a
priiiiiiiwr ist ;ils b. Dies vorausl)c iiicrki, Ik'sI« ht
die oben erwAhute Methode in dem bilden der
▼oUsMndigen Reih« der V«lker, welch« di« Ver*
gloiohsinstitution darbieten, uik! ilor vollstHrulig^en
Heihe derjenigen, bei denen mau die Uau|»tüi-
ititiition vorfindet; im Wegodimen der beiden
Serien i,'L iiiL'in8amen Völker und jener, welche eine
ZnriU'kiMit.« ickclmij^' orütlen hal»eii; im Aiialy-
siereu der liecblsurgauisatiun der von beiden
Serien übrig bltibendeo Vflllter; im Beatimmen
mittels VerijrleicbuiiLr der Resnlf^ntP dieser Ana-
lysen, ob die betrachteten Völker, die in einer der
bmden Serien eiiflialten «ind, im allgemeineo eine
entwickeltere Uechtsorganisation haben als jene,
welche man beiden zur anderen Serie gehörenden
Völkern trilFt. Im bejahenden Falle ist die bei
den Völkeni der ersten Reihe angLiioffLno In-
stitiitiof! jünger als die bei den Vällteni der
zweiten Serie beobachtete.
Dieae Methode aetat vomna, daß man lotende
Kriterien besitzt, die gt statteii , in der \'er-
gleiobung der Heobtaorgauisatiou zweier Völker
oder deeaelben Volkea in awd veraohiedenea
Entwickelungsphasen , die Obcrlegenheit der
einen l;e/iitrlic]i der .indoreii /u bestimmen. Ich
habe ei» Verfahren aiisgedauht, welches erlaubt,
^« derarlig« Beatimmung an verwirkUehan.
Wir hallen Lcenehi n. daß es xwei Gniiidtypon
der Kecbtsorganisatiou gibt: den geutlliziachon
Bod den fendalen. Vm iat daa Reebtaayatem
eines Volkes in einem gegebenen Moment seiner
Kotwiokttlung entweder aua einem Kom{ilex von
luatitntionen anaammengeaetit, welebe sieh auf
einen einzigen Typus zurückfiihien l;it-sen, der
in diesem Fall«' immer der trcut ili/.lsche ihU oiler
aber au» zwei Komplexen von Institutionen, die
aaf die beiden Orundtypen aarlekfOhrbar lind:
f>io T?erhtsorL;:itiis;i'iön eines Vdtkes in einem
gugcbeucu Moment seiner Entwickelung in ihre
Orandtypen an aeriegen, bedeutet, die InatitB-
tioueu zu gru]>piercn, welche in ihr unter den
Grundtypei) der Struktur figurieren, auf die sie
aiirfiokführbar sind. Wenn man diese Zerlegung
iMwirkt hat« miaaen vier Elemente sieh ergelMD
oiy u^L-u uy Google
IM*
Ml
ImIwb: die Zahl und die Natur der Orundtypen;
lUi« IntenBit&t und die Reinheit, welche jeder von
ihnen Wi ilftii littrofffiulfii Yi)lki' bietet. In-
tensität eines Grundtypus der Struktur bei
«itteni gcgvbcnoD Vollw imdb« ieh den Rd«btiin
an Instiluliotii II, 'lie auf At- zuri'u'kfuhi1)ai- siin],
w«lebe wir bei dem Volke selber treffe». Diese
iBtomhlt bt tehr groß, wenn die Beil« der Ih-
stitutionen, die auf den betrachteten Typus zu-
rückfflhrbar sind, sehr ausgedehnt ist; isohr klein,
weuu eine solche Serie sehr kuapp ist; mittlerer
Art in den «odwen nUen. leb aenne «inen
Ornndtypus der Struktur rein, wenn beim stu-
dierten Volke die bauptsiobliobsteu lustitutioueo,
die auf deaedben Typus Burfiokfttbrbar rind,
sich in reinem Zustande darbieten, d. h. un-
geschwiUiht Um «reMatttohen Zöge bewahren.
Di« Reinlielt elnee Typ« lat «dir groß, wenn
die Ilauptinsütutionen des Typs in reinem Zu-
»tAinlc niDtl; sehr klein, wenn sie unter der
Form der Cberlebsel bestebeu; mittlerer Art
in den FUba, in denen die Inetflntionett in
allen ihren v*i-st nllii-lu'ii Zögen odf-r doch in
einigen mehr oder minder bemerkenswerte Ab-
aoliwieiiangen dsrineten. Dieee Abitafnngen
der Intensität und der Reinheit der Typen
bilden willkürliche Skalen, analog denen, die
häufig in den Naturwissenschaften angewandt
werden, nod die Uemuf becfiglichen Bestim-
mungen hingen wesentlich von der Gwchick-
Ufibkeit und Erfahrung des Forschers ab. Nun
ksBB die BecihtittrganiMlion nnea Yolke« eben
einzigen Typus iceigen, der «lann immer der
genülixiache ist, oder aber das Ziuammentnffen
«Dar beider Typen ; in diesem «weiten Falle i*t
M nötig, den Haupttyp zu bestimmen.
Wenn man die lici htjisystenie zwt icr Viilkor
vergleicht, können dreierlei Fälle eintreten: l.Die
beiden BeehtoergeniMtianen (dnd «btjrpiedh; in
diesem Falle müsRcn sif beide pcntiÜTipch soin.
Aber der gentilizisobc ist der älteste Typus der
Stmktnr nnd enderendu iat bekannt, dai dn
Volk um so weiter in der Entwiekclung vor-
geschritten ist, je reicher und mannigfaltiger
die Reibe seiner Institutionen ist- Folglich ist
vom juristischen Standpaakte aus ein rein
gciitiliziscbi-» Volk um so entwickelte r, je aus-
gedehnter die Reibe seiner Institutionen ist,
«der mit anderen Worten, je inlenaiTer der
aaiv.
einzige Typ seiner Strolttor ist Daher muß
man bei Yergleichung zweier rein gentiliziseher
Ivcchtsnystpmc hcuclilfju, wie eotwiekolter jenes
ist, welches charakterisiert ist durch den höheren
Grad der Intendtlt de« Typ«. Wenn ee mllf-
lich wiiiL', rinc gt'iiilli/.isclie lIcohtsoiujuiiiMatirtn
tiu-atigraphisch au analysieren bis zur Bestim-
mung der Vaiietftt ibiee Typ« nnd der Kkop»-
veriM&t, «o müßte die Vergleichung iweier nuf
diese Wei!«e analyHiertor rJeclitssyutcmr die
Resultat« «iiener Analysen berücksiolitigeu, und
dann mUte beobaditet werden, wie eatwiehelter
jenes Volk ist, dessen Rocbt<(^tniktiir »Is Haupt-
Varietät die komplizierteste der gentUiziaoben
Yarietiten bat. Kebmen wir i. B. an, daB von
den beiden zm* Vergleichung herangezogenen
Raohtaeystemen eines obarakterisiert i«t dnroh
da« Yonriegen der tributiven Yaiiettt de«
gentilizischen Typs und das andere von jener
der subtributiveu Varietät. Das erste System
muß lüs entwidtelter angesehen werdeu wie das
«weite. — 3. B« kann Terkeaunea, daß dnee der
beiden verglichenen ^{<•c!lt^^y^U'tne als Haupt-
typ den gentilisiaobeu hat, das andere den feu-
dalen. Da in dieaem Falle da« sweite Raebta-
system durch das Vorwiegen eines weniger <«r-
tümlicben Typs obarakterisiert ist, so muß es
als entwickelter als das andere gelten. — $. E«
kann tehUelUiob vorkommen, daB die beiden
vergUcbt'nen Recbt^i>r<::inis:ktionon denselben
Uaupttyp haben. In diesem Falle muß als da«
«Btwleibeltere jene« angeaeben weiden, bei den
der Feudaltyp den höchsten Grad des ^litwir-
kungskoeffiäeuten darbietet, wenn der Uaupt-
typ in beiden Systemen der gentiliaieobe ist,
unti wt'iiti der Haupttyp der feudale ist, das, bei
dem der Mitwirkiui^hkoi fliitiont dex gentiliaiaalieD
Typs die geringste Bedeutung hat.
Ftr die LOeang de« fünften und «edieten Tail»
probloms habe ich bis jetzt trotz all<'r Vcr!urlu>
noch nicht allgemeine Meüioden erlangen können.
Daber glanlM ieh, daB da« allgemeine Problem
des Ursprungs einer Institution na< b dem gegen-
wärtigen Stande der Wis^onHchaftnoob nicht einer
vollständigen Lösung fähig ist. Der Ursprung
einer Institution kann nur mit Sicherheit beallgUeh
der firizclnen Reclitssyrtfmt' Tn^^ttmint w^nlpti
und zwar durch Anwendung der oben dargestell-
ten Hetbod« der «tmlgraphisohen YaiiUionea.
Dr. Ointeppe Manarcll»,
6. F8>'cliulogie. .
Da iota mir vorgenommen habe, hier die I
Metboden auBeiimndcrziisoUcn und zu sammeln,
welche ioh sihou in fnlluren Sohrift»-n an-
gewandt habe, weil allein die Ausdehnung,
di« Bedmitmig und EontrvlHerWknt äae RmoI-
tote, die liei Anwendung i'inoi tjegebenen Me-
thode erhalten sind, aiobere Kriteriea lieiern
für dl« B«nohiiguug d«r betreAad«! Methode,
■onntflileiMich es, hierdi«BmieiiVntfliiuobaiig»-
methoden m erörtern, welche ich auf dem Ge-
biete der Psychologie der lostitutioneu aus-
fedaobt liftbe nnd bebslte mar vor, m sa pvllfon,
zn begTÜiulcii und nnr.uweuden in meinem Werke:
„Anticbo istituzioui processuali dell' lodia'*, das,
wie iob hoffe, binnen kntsem «ndiaiMD wird
und den zweiten Band meiner „Stu^ di etpo-
logi» ginridica'' bildet.
6. Philogophie.
Der höchate Zweig der ethnologischen Joria-
pmdeiui iat swdfeU«« die FbikMOfdii« der In-
Btitntionen und itu Grunde haben die anderen
vier Zweige unserer WiMenaobaft den Zweck,
die notwendigen Eleneirte nir LOenng der groüen
ProVilcmc der ethnologisch -jurisüscheii FhUo-
anphie voizulieroitcn, d. h. zur ßesUmmnng der
Ursachen der Keohtspbänoiue und der Gesetae,
aeiash denen dleae UnMohea irfadMO. Die ITr»
»aehcn oiTirs Rechtophäromcns können entweder
nach ihrer inuereu Natur klaaaifiziert werden,
d. fa. iMob der Ordaung der Btaohemnngcn, zn
der sie gehören, oder aber nach dem Charakter
der Tätigkeit, welche ne auf das studiei-tc
Phioomen aosaben. Unter dem «reiten Gesichts-
punkte ktanen sie in Kntatebanga-, Eriialtmga-i,
Änderung«- und Vernichtiini^-Äiii^arhcTi unter-
schieden werden, je nachdem »ie die bildung,
du Beeteheil, die Aoderaag oder die Veraioli-
tiiDg ilor Tiihlittitionon bestimmen. Äußerst
schwierig imd kompliziert sind die Unter-
enohnngcn, am die BtletAmi nnd die Orenen
der Tätigkeit dieser verschiedenen Ursachen zu
bestimmen. Eine solche Komplizi' i tlu it urffmlort
notwendigerwebe zu ihrer Bestimmung sehr
Tiele Forechangflmetbodeii; und ee iit lalebt
zuzugeben, daD diffic McttiinliMi verschieden sein
mäaseo, je nach der Art der Uraaoheu, um
denn BwUnunong ee rieh hendelt. Wm die .
Entstebusgsiusaohen einer Institution anbetrifft,
di« «n weite« Yerbreilnngigehiafc lut, eo halbe
ich nus^'cdacht und in meiner „Teoria etnologica
del matrimomo ambiUaoo" «agewandt eine all-
gemeine Foieehangemethod« die mir etreng m
sein scheint Ich will sie kurz erklären. Es ist klar,
daß ein jegliches Kechtspbanomen bei einem ge-
gebeneu Volke mitaUen Äußerungen der eooilen
Titigknt dieee« Volke« verbnndm ist; doch maA
man zugeben, daß es inni<:^cre und bestimmtere
U«xiehnngeu hat mit dem Keste des Heohtasystems
diese« Volke« «b mit «llem «ndeireo AnBenmgen
seines sozialen Lebens. Wenn ilio Vmtreffendo
Inatitiitton bei einer melur oder weniger großes
Z«hl TOD Völkern boohMhtei wird, lo besteht di«
euifaohste Methode, um zur Hütimmiiiig der
Entatehungsursachen dos Phänomens zu kommen,
darin, daß man alle Beziehungen atndiort, welche
zwischen ihm oad den TerschiadeBao BÜcnentan
der Rcoht88i,-steTnü Jer Völker bestehen, bei
welchen es beobachtet ist, daß man dann die-
jenigen Berichnogen aa«m«nt, wdebe akht
klar tmd bestimmt sind, die aruleren gruppiert,
auslegt, indem man sucht, von der Betrachtung
den gegenwärtigen ZofltHid«« n jamm da« nr>
sprflnglichen dieser BenelningeD an gabagan,
und daß man bestimmt, von welchen Faktoren
sie das Produkt sind. Diese Faktoren cu-
samnuB bilden «tltenbar das System der ge-
suchten Ursachen. Diese Methode ist aber rmr
anwendbar, weuu eine wissensotaaftüidie voll-
ständige Kobstrokdon der ReobtasjrsfeenM aller
Völker möglich i»t , welche das studierte PiUU
nomen haben. Aber diese vollständige Rekon»
Btruktiou ist nur in einer verblltnismäßig
htKtkMklbn Zahl Tfin SMeo möglich; daher
miis>«pii wir zu einer anderen Methode greifen.
Diese kann folgendermaßen dargestellt werden:
In der Beftw der Volker, b«i denen «lob da«
Pliänoincri findet, dessen Entstoliuiiu'i«tirHachcn
wir suchen, werden diejenigeu ausgewählt, be-
sQgÜQh Aenee wir di« vollstlndigsten elliBO-
logisch-juristischen Daten besitzen, nod die««
Völker müssen unter deiijeiii<,'en aiisjrewählt
sein, welche die innigsten Beziehungen vom
Gedehtapnnkte d«r «Ütniaaheu V«r««adt«eh«ft
aus haben, der «jeocrraphischen Nlihe und der
Gesamtentwickelung der Kultur. Auf diese
besvhrftakte Reihe weod«t man die Unter-
oiy u^cu uy Google
Db MiUB Methoden der ethnoIogiiicheD Jarifprudenc.
943
Kuchungsmethoden au, die wir zuerst aiuoin-
•ndwgMetBt bftben, vnd gdftugi »tr BMtiinmiiiig
des Systcniw rler KiitstebiiTii^Hiirsiiclien <k's sln-
dioftoQ Pb&nomeas bei der beschränkten
R*{b« von YSlkern, too der wir gMproohen
luibaa. Dann verallgemeinert man die gewon-
nenen Resultate. Drtl Mtjtlioilen der Vorall-
gcmeinoruDg kOunen angewandt werden: eine
togisdie uod iw« «nn^rifdMb Die miIb beataht
«taiiii, daß man zeigt, daß, wenn da« System
der ürBachen gegeben ist, derea Wirksaiukeit
von Bedaatung trar für di« o!»«n «rwUiqte
Ix'xch rankte Reihe, mau notwendigerweise
aur Bildung dar fragUohaa loatitatioa kommen
maB. Die sweite liaatahi in dem Naehwab, daß
alle YOUcor, bei denen man jene« System von
Fakton^n vi rfindet, welche in der beschränkten
Serie als Eutstehuugsursaoheu der studierten
Inrtitatieii friikaam aiad, diaaalbe Intthntioo
hrtVxn. Die (Iritto Mnilich besteht darin, daß
mau zeigt, daß alle Völker, welche diese lu-
BtitiiilHm Inbea, daa MitwirkeD jenai STiteou
von Faktoren aufweisen, welobo m der be-
schränkten Reihe als Entatehangsursachen
dieser Institution wirksam sind. Daher ist es
mOgfiah, alle diai Maihodaii aar VamUgemeiiie-
T»ng TM verpinigpn ; überall wo dies nicht ge-
schehen kann, würde die Anwendung der em-
piTiaeben Methode oder «ndi einer von ümen
giiui^'cn, wfihri'iKl «Iii- alleinige Aiiwemliitig der
logischen Metbodo nicht ratsam sein wOrde.
Die Yorteile der zweiten allgeraoinen Methode
sind unleugbar, weil sie von dorselbin Uigoi ositiit
wie die erste ist und doch nur die Itekon-
•truktion des Ueobtasystcmcs weniger Völker
erilerdaort oad die UnMtnuelinBg äm Vorfiaiiden-
seius eines im Hll^-emcinen benobränkten Systems
von Elementen bei einer mehi- oder weniger aus-
gedehnten Baibe andurar V^ar').
80 hat sieb eine bedeutende Anzahl von
Untcrsiichiinpsmethoden «rgeben, über welche die
•tbuologische Jurisprudenz heutzutage verfügt.
Dkaa Mediodan haben daroh den Wart ihrer
ecdattan Beanhat* ihre innere BeraehtigOBg
'} ,Teuria etaulogic« del inatrimonio ambüiauo'i
' dargetau. £• ist wünschenswert, daß andere
Foiaeber aie in Ihren Untefanehnngen anwenden
und siih lieiniiluii, die Reihe zu vergrößern,
weil der Forlschritt einer jeden Wissensohaft
weaentßeh von ibier meftodologisohen Bnt*
Wickelung abhängt. Mau muß sich übrigens ver-
gegcnwSrtif^en. daß die IMldiuiL,' neuer ^retlioden
Ifast immer bei Gelegenheil von Specialunter-
anabungan gaaobiebt,. «dehe gaataiiao, den
Wert der gewonneneu Methoden rn schätzen.
Gewöhnlich sind diese Methoden aber dar Ver-
allgemeinenmg fthig nnd ihr Anwei^ongageMat
erweitert sich daher allmählich.
Auf dieaem Wege wird die etbnologiaobe
Jurisprudens aweifelloa ihr letatea wiaaen«
schaftliohes Ziel erreichen: den Aufbau einer
induktiven Rechtsphilosophie, welche mit völ-
liger melhodologisober Schäi'fe die Qeaetze
eiforaeht, welebe die Entwiekdnng dea Reobta-
lebens behciTschcn, <lte Ursailieii verschiedener
Ordnung, welche sie erzeugen. Dooh i«t klar,
dnA eine derartige Rechtsphilosophie niobt in
naher Zait entstehen kann oder das Werk eines
einzigen Forschers sein kann, weil sie von der
speziellen Prüfung der einzelnen licohtssysteme
anagaben ninfl, d» aie die atrang indnktlv ga-
wnnnenen Analysen verwenden muß; eine uner-
meßliche Arbeit, wenn mau sich gegenwärtig
Ullt die Teratthiedenbeit and den Reichtnm der
Quellen, die äußerst beträchtliche Zahl von
Keohtaajratemen, beafiglioh derer wir genfigende
Daten an einer teOweiaen oder voHatindigen
lu konstruktion der Systeme besitzen; die innere
Schwierigkeit dieser rwekonwrruktion, die Ver-
schiedenheit der Gesichtspunkte, unter deuen
jedaa System oder jedea konatitative Element
' von ihm hetraflitct werden muß, und die Viel-
fältigkeit der Uilfsstudien, welche die cthuo-
logiBoh-jatiaCiaoben Fonobangen eiferdeni. Aber
jede Spezialuntersuchung, wie begrenzt auch
das Forschungsfeld sein mag, bildet einen Bei-
trag zur Bildung der indnktiven Rechtsphilo-
sophie und gerade dieses Endziel ist es, in
gleicher Weis, di, T^iuheitlichkeit der au-
gewaudleu wiflseiiHcbaliltoheu Methode, welche
solobe aobainbar Iragwentaiiaehen Fonebnngen
vemin^and in einer gewaltigan Snbeitaammelt.
81*
XL
Beitrage zur Kenntnis des Quartärs in den Pyrenäen
Von Dr. Wago Ob«rmaler.
(Zweiter TeiP).
Dit GaraniiegttlMiM nriidMo UvtrM und St Bertmid-de-OoiniD{^ —
Dm Nette» nad Adonrgeliieft bei Imii«u0imi und Or^gnao.
(UU » FiimB und 1 KMto.)
T. Geologischer Teil.
Über du in Frage siebende Gebiet liegen
Mtt neuerer Zeit *) zwei her^ orrsgende Arbeitea
Tor. M. Boale*) behkoddte da« eiuBohlägige
n.irfnmp- und Nestegebiet, fiiiÄclilicßlirli (Ir-s
Flau*»»» von Lauuemexan, mit der ihin eigenen
WineDaobafUiobkeii io ^er Weite, daS iob
neue wesentlii^lu' Kigruizinigt ii iu geologischer
Biaaiobt oiobt mehr zu crbnugou b»b«. Et
konetatierte dae VociiradeneeiD einer Nieder-
terrasfte (teiTOAse infdrienre) zu 15 m, einer
iMitttltiTrasse (terrasso sni«'rieure) jfti 50 in
und einer oberen Decke (aliuvions des plateau\
oder Fonnation de I«nneiiieBaa). Sie «at^Mredicii
iiK-iner vierten und dritten Tfrras«ip hrw. ohiTfü
Decke im Garonuebeoken Kwisckeu Toulouse
and UartNti Ii. iL Fabre*) bespnMh in a«ii«r
neneeten geologiaob-geograpbiaeheD PabUkatioD
•) Inier Tett: BUh» ArUt fir laOnopoleiie.
H. F. Bd. nr, B. m, um.
*) Untar den UtereD Aatoran itelit dar vcrdiau^
viille Gedlcm« F. (rarridOn ob«nan (vgL ilfüi-ieD : Mnao-
(fTsphiv do BH^>ir>'«-de*Inehr>n, p. 197, Pari» 1872).
Kr itIm .t>t9, Spuren eiuer niiorAnvo VtTciaunR im
Ar. „" i,-' biot entdeakt zu liabt-n, und »rhrieb di<' ScliOp-
fong <li>it Plftli-ÄU« von L!tni»<m>'Z<in eiopm plinzänen,
jt'ne der 50 m- Tpithss" d'T NüaUi «iiMm tjUartilren
Qlatschvr zu. lii>^<> InturpretstioiMD (ind beoto alcbt
mehr aufn-cbi m erhnlu-u.
') M. Boule, I.e I'latenu il«- Laiinem<'zaii vi les
aUu%'ic>ii« HDcivnncü doi b:iutes taIIi'«^ d« 1« Oaronn«
et dn la "Sf^t^. hull. dos MTviCf<i di" la «alte gduL d*
1» FnMice, t. VI, No. .4.^, ih-j4— ih«5.
*) It> A. FrtbrB, L" lol de la (last'Ojrni'. I-:» («eo-
gmpUe. BnlL de Ia üocMU de €Magi»|khie, L XI,
Ho. 4—«, Mft. t>Mii im.
über rlie (ii^cogne desgleichen die jüngsten
geologischen Vorkommnisse des in Rede stebeo'
den Gebietee. Br untenebied in dem GaMmne*
Nestc-Kessel zwischen La BarUie de Hesto ood
St. Martory vier SobotteniiveiQa, einen Decken-
Bchott«r, dann eine obere, mittlere und niedere ,
Terrasse. ZwlMben dem oberen Deckenaobotter
und den goiianuton <li>oi Torrasscnsystemen
schaltete er als Torsohiedeualterig die obere
Deoke bei Tonlouae ein, «la Im ganen fUnf
Schotterniveaus orgt hcn würde Ich habe
seine diesbezüglichen Ausiahten , die ich nicht
teile, im folgenden niher sur Spraohe n bringen.
L Otevl«rtaT«RMM(faMB0taRaaaa)aitlBm.
In dem engen Dondibruchc der Qaroone
durch die Ktriilo- rmA Eoxäiisehtchtf n der
1 Kleineu Pjienäen begreiflicherweise niciit vor-
I banden, lü« aioh dieae Temune aodi In dem
rel.'itiv Bclunuli'n K»sm.-1 von M(intn'ji';iii-St.. Gan-
ideus nur iu Lappen erhalten. Die größeren
denelben liegen ao der Neste bei St Lamrvnt»
de-Neste, an dcrGaronno beiGourdan, Tiabartba'
Riviere und St. Gaudous. Die Terrasse von
Gourdan ist unmittelbar mit den Kudraor&neu
des qiiart&ren Oaronnegletsohers der letaten Eia-
j ncit M iknfipft. flössen Zungenbecken, vou einer
Keihe Drunilius besetzt, im Kessel vou Labr4>>
qnte-e-St Bertrand- de 'Oomlngea Hegt^
') V^l. diy 1 ab. II. S, S47.
' ') V>;1. K.I. »Uli. »..c. g*ol. de Franc« (.H).
t. 11, p. i'.'S. It*74. A. Pfii<-fc, S<>c. d'hiüt. nat. dt- Tnu-
i lauM, t 3UX, I». 146, 18S&. H. Boule, Le Plateaa de
I Laanmasisa, a. e. O.
i^iy u^cu uy Google
Dr. Hago Obermsitr, BaMfft m EuuMb äm l^mMn im. doa VjfmUm. M5
Die qojkrUbrm Radnorlain dtor Natle be-
find m sieh lici Arrfau (((lu-rlinUi IIi i-lu » ').
Die NiedertomuBe des Adour seUt bei
8t Mmi» «ia «nd Haft bi« in dn Gegnd voo
Tarb€«; die westliob vou dieser Stadt gelagano
TeriMM eBtMHamt dem MorinenkMMl von
Lourdet nnd gehOtt dem Gebiete des Gsre de
Psu an.
Die jUngatquartüren , »ebr rediuderteii End-
inorilu«!! de» Adour liegeu bei Saiiite Marie, ober-
halb CMmpm*), jene des Adour d« l'BBpoDB«
bei dem T>nrfp I/Esponne
Die Höhenlage dira«r EndmoräaeDkrjüuo
erweist, da0 die Sobneegr«««« m letaten Bit-
zeit in den PyrcrjScii mmi 1000 in nnterlialli
der boutigen verlief, welche im Hanptkamnie
MOOn erreiaht.
2. Die dritte Terr&aeo (terraeso moyenne)
wm Wn.
Diese vorletetc quartftre Terra8Mt> beginnt au
^ der Keste nnweit Lnbesüde (auf 6ÜU m Seeböhe)
and begleitet diese «of derem linken Ufer nn-
unterbro«ben bis Hontrtfjeau (470 m), bei La-
barthe • de • Nosto einen Winkel von 90 Grad
beacbreibend. Von der vierten Terraase ist sie
durch aohroSe SteilablUle getrennt, an denen
das Liepjon'lf, Furrnntionen der untLren Ivreide,
tu tage tritt. Auf dotu reobteu NeAieufer liegen
nnr isolierte Lspp«i« **> M Nestier, Mont^gut
uuH Avr-ntiL:(iftii, ihre initvtorf! TlTiln iUicr ilom
beutigen IfluiSniveau beträgt 55 m. Vou Montrti-
lesa sb setet si« neb als OaronnetemMS« fort,
alierdingH rwischen dieser Stadt und St. Gaudens
•ttf eine Länge voo 10 km miterbroohen; am
letBt(^iMUinten Orte wieder einsetsend, veiUnft
Ae linkMifi ii.' bis I^bai-the-Inanl, von da ab
reohtsoferig bis cum Zusamroeiiflusse von Salat
and Oaronne, rond 50 m über der Garonne ge-
lagert
Eine cnUpr^rHende dritte Ternwse fimU t
siüb BUish im Gutiii iu dtsjt Unterlaufe« des Salat,
dstJioh Ton Salies-dn Mit
Im A'.lr.nraf.hir.»,' i*t •>i(- ruisebsn OMBpan
und Tarbes nicht vorbaudeu.
*} A. Feaok« a. a- 0^ << IM. A. Brvaaon, BalL
dt« sarir. da Ia eatt« (M. de Vnatm, «. XIT, tto. tai, lf»a.
^ A. Peaek, ». «. O.. a IM.
^ Derselbe, a. a. 0., 8. IM.
I BeaBglieb der petrograpbiaebea ZosammMt*
' m I.zuii;.' di r vl»;rt< !i iiiid ilritten Terrssse im
Becken der üaronue - N ei>l«i und ihres Unier-
iflbiedss in der Eriialtung gilt aaeih hier, was
ich früher über die gleichen Schotter ioi Gebiete
von Tonioni« gesagt; die dritte Termase erweist
sieh albkt nur naob ilirer Httbenlage, sondem
anoll aaoh ihren) KouBervieningosustande als
wesentlich älter. Löß findet sich auf ihr in
beträchtlicher Menge, ebenso wie auf der im
folgenden an bospraohendan oboian OadM.
Für «las Vorlinii(it'ri<!cin Hnci« Sitereu Mo-
räucukrausea, welcher diesem driUeu Schotter*
niveott «nlatureeben wflrdo, fand teh weder an
der Garonne noch an ilc-r Xi sie oder ilcm Adour
I Anhaltspunkte, wohl aber liegt ein solober im
I Znogenbeekan von Lonrdsa (Oabist des Gaw
de l*an) vor.
I Vou der «weiten Terrasse (haute terrasse)
j (m 100 ni) habe ich in den in Kedo stehouden
Partien der Keste und (iaronne keine Keste mehr
vorgefunden. Es erklärt sich dies leicht durch
die relative Enge dieses Durchbruchagebicte«, in
wolebsm ganao Tenassan spitaiaa Brosionon
lum Opfer fallen konnton nnd niuDten.
iL. A. Fahre') trügt wohl auf der geo-
logischen Übersiditskaite seiner sonstbin teoff-
licben Arbeit die dritte Terrasse der Neste
I (swisehen Labastide und Montrdjcau) als „terrasse
I supMaore* dn, weleha «r aU eigene Bildung
aofiali ttod swisebaii die dbei« Doefco von Lau n e
I roezan uud die 50 m - Terrasse am GarooneUuf
I (seine „Utrrasse moyeune") einschaltet} sie wfirdo
sich somit als „zweite Terrasse* datStsUen.
I T;it.''ri<-ldich erweist sich der genannte Neste-
i Schotter seiner pctrogr&phiscbeu Erhaltung nach
i (betondsn nh RlctaUbk anf sebe Otaoita and
: Siiliiefer') als ;^lei.-lialterin; mit der dritten Ter-
I rasse an der Garonne (im Beckou vou St. üau-
^ dens nnd aoAerbalb der Kloinon Pfreolen),
\v"ilwitiil er unter diesem ne-ielitsiiinikl'- iiioht
mit der zweiten Terrasse bei Toulouse in Einklang
gebraebt werden kann. Als dritte Sohottetatofe
charii.kterisierl ihn auch seine Höhenlage ül>cr der
heutigen 2< e«le. Diese ist idsntiioh mit jener der
dritten Tenasse garonnsabwIfU m, Mootv^jean
(im Mittal 65 bia 50»), so dafl man di« leUMN
O L A. Tabro. La ssl de Ia OaeeogM, a. a. 0.
biQiiized by Google
M9
Dr. Hv|r« Obarauar,
ibU H. Bonl« ueläMbMn alt die FortMtnwg
dar oretgtsnaiinton NcstoU rraBso zu fassen hat
W«io L. A. Fabro (a.a. O.) auobdi« Schotter
▼«o 8t Untia und Odoa nn Adonr diawr bypo- >
tbatiscben „terrasse supcrieure" zuteilt, ebenso
wie den Gave de Paa-Sobotter waetlich von
Tarbes, so schlieBt schon ihre Höbenlage (15 m i
Ub«r dem gegenwänlgeu Fluflniveaa jenM TbIm) i
«loa denrtig» Altentatavpntatioin wu.
3. Die obere Daoke (Gravier des plateaux). j
(Die Plateaus von Lnnnemezan und Origuac) j
Die ohw Dadu» (Plateau) von LitaDemezaa
aatst im TUa der Neste, unwMt I«lNHlade, anf
685 nt flühc ein, 150 m über dem heutigen
BelU' des j,'t ii:iiiiiU'ii FliiMes gelegen. Bei
Labarlhe-Ue NesUs erweitert sie sieb zu einem
gewalügeo, nahexn halbkraiafitmiigen Fieber,
der sich vorwiegend nach Norden und in der
KiobtaDg dm Nesteflusses nach Osten orgiefitf
■Ilardbga jamaita von IiHiii«iiiaiui bmr. fiatlksh
von demselben alsbald durch eine Reihe tiefer,
jfiogerer TÜer in vielfiiohe Arme cergliedert 1
und alhnJUilMh abbreohend nnd Teifilleiid. Ihre
eiuxeltieu Arme enden i-uihdtliAb smammen-
. Iiiiiigiii'li' lüliliuig (in <ii:i- liichtiitig V(in West
nach Oatj: bei Ricau<i (üiUm), bei Ijamanjue- i
Rntaiii (490 m), bei Mbntaatnie (460 m), bai
Sabarro« (470 m), bei MtuzDs (450 m), Vici
MooleoD-Magnoiic (455 m), bei Lioup {ibb m),
bai IRcan (460 m), bai Baleata (470 m), bei
GardeUhao (460m). Der ^«üdlictisu Ann <lil^cr
linbsuferigen oberen Decke ei^tni ki sich iu
uuunterbrochcnem Zusaminetiliang pamllel zur
Neste - Qaronne liiü Laii<l<<rtlu: ( tiordöstlich von
St (t:uukiir<) und endet hier in 450 i» Hi'iho,
d. b. 120 m über der heutigen Uaronae. Letzte
Raat« dieaaa, ao«ia amaa swaitan, atwaa nard-
lichoii'ii Aniu's, !;mHt'ii siuli jotloctj auf 'Ten
beiden schmalen, nahezu zutstörteu Miozängraten,
di« ibr liegaadaa bildan, noeb bia Baanobalot-
Lestelle (unweit St Martory) wahrnehmen. Auf
dem rechten Ufer der Gsroune traf ich dici obere
Decke in der Gegend von Figarol (430 m Scc-
hAhe, mitbin in 130 m Taiböhe) an and vep
folgte aia bia fai die Gagaiid van Mimtaami^ ')-
') wahrend die X: ^rrtorrasno in retcelmäCigvm
Atetande ujod bei gleiehbleibenüetn OefüUe di« Umt»-
tenmi» bsfWM. mi anob die drttlc TWaws nur
Waitara Daekaiireita aabainan aoeb «nf den
Höhen östlich und sfldlioh von Salios dn Salat
zu liegen, doob molite ich einstweilen auf die
geologisoba Anftiabma daa Salatgebiataa vai^
ächten.
Daß das Plateau von Lannemezan eine von
seinem Liegenden, der miozänen Molasse, unab-
hftngiga Bildung iat, erweist ÜA in patrogtapbi-
sohpr, RtratirrrajihiHt'her um! toiiogni]>h!Bcher
Hinsiebt, betreffs seiner Zusammensetzung habe
iob mioh niaht weiter sa baaebiftigaa: aa liagi
hier derselbe, sehr ultr Scliotti r vor wie Ihm ilor
ot>erea Decke im Garouuebecken von Toulouse,
nm daß daraalbe bitr itoab nngleioh miab-
tigcr entwickelt ist, als außerluilb der Kleinen
Pyrenäen. Er stellt t^ich tlbei-ull ak typische,
fluvioglazitUe Uildung dar 'j, die nirgends Mo-
itnenahafaktar vartiL U. Bonla ■) war der erste,
der ^ich dahin aussprach, daß die obero Decke
des Garonnebeckens bei Toulouae uiebto andere«
all Sib Fortaetzung des Flateana von LannamMau
darstelle. In der Lage, beide eingehend zu
studieren nnd aufzunehmen, fand ich diese An-
sieht voUanf bestätigt; ihre petrograpliiaeba
ZusauimcuBotzung und Erhaltung, aowia ihre
übereinstiitimende liohe l^i-^v üIht «Ipii heutigen
Talsohlen stellen es außer Zweifel, daß hier eine
aInbaitUehe BOdong von gkiobam Altar vodiagC
Einen Pamllelfriclier /.um Ptiitcau von Lanne-
mezan bildet im Flußgebiete des Adour, und
von diaaam anfgasohllttat, das Plataan tob
Origuac. Es beginnt bei Bagneres-de-Bigorre
auf 700 m Höhe, d. h. 150 m filier dem beutigeo
Adour. Der llauptTächer bricht in seinen ein«
zelnen Armeu ab: bei Sarrouilles (430m), bei
Oueilloux (450 tn). tiet Poumaroux-Chelle{480 m).
Ein westlichster Arm dieser Deolne ist später
von dar QasaiDtmasaa dao Pbiteaaa iaottert wor-
eine leioht« Oefülliiknickung gtgnk den Durcbbnuh
durch die Kleinen Fjrenävn hin avfwaist, kummt dlsss
ataaada f&r die obtrs Daclcs am w—atllchrteB aar
OaltB^ and taasrt sieb aaeh aoehsleDlMtbcdeattaA
«m a«cian« dsa taBstsn Oat«ini»beslt«ns bsi MaiitNS-
Oaatrat. leb komiBS falsnat an aadsm Stella albsr
rarflek.
■) M. Bonl«, La Ptatsaa d« Lamteiaeiaui. L. JL
Fubre, rintcHU di- T^iiiictnozao et Ici inoudatlons
siouii-|>\T^n<<'>'nu(!«. Hall, de la Koc. K«inond. Bsgn^re«-
de-Bigorrc 1(*9S, p. 59—76.
■) Ji. Boule, Bult dti la MC ^ioL da Ftan«e (4)
t. IT. p. «4B, IMM.
ii^uo uy Google
Hoitra;;!' zur Kpiintnis iip> (juiirtär.* iu dun PTPffnä»»!!.
247
deu. £r MUt (ia »üddaÜioli-uordweBUiober ßioh-
long) hm HoDtgMilbrd «iif SSOm «m und «Dd«t
bei Louey anf 407 in.
Ein GeMmtflberblick üher <!ic Vvclntidplten
geologitohen YorkommniMe eeigt, daß liieivclben
in Elnkbuig mii den BrgeliniMeii itditfi» wekhe
ich im Garontif'V'Cckeii l.t i TdnlouHe hatte. Die
sweite Torraase fehlt zwar in dem ganzen in
9nffl9 ftelwnden €l«ln0to, dodi iravt d«r W
d«uteiid« Abatand zwiacben dci* obaren Decko
und dar drittMi TomM* Mhoa an doli ttil •!■«
LriL-kf hin, wdoho daa Vorhandensein oiiMr
zwuia-n IV-rrRS!>e au&arhaUb dar IQoUmo PjmoitB
erklärend iüÜL.
Att^gaibe der folgenden Tabelle iat ea, eiaen
überblick «htr meine Aiifstellungen nnd ihr
Verbältuia zu den Darl^ungeu iL Boules und
Ih A. Fabrea sa geben.
Vergleichende ÜbentichtAtabelle der jungalgeologiiiclten Pyrenäen - KlnsaifizieruDgeu.
IL Baal*
IT. o>i«rni»l«r
L A. Vafeta
a) Becken von Montr<jeiiu-
flandoM
I
I. Alluviuns plateaux.
(flataaa vcm LaanKiwian«
obml^aek« M ToalooM.)
U. T«rnwM «ttp^rienre
IL ▲Uttviona dw haatts
da la Haata-Oa-
(lABaMbt^ 8t. IM^
nat anr.)
(aa »b).
m. AlluviouR de U U«-
ronnt*.
(Rieumeii, Bouconne.)
SchlaBphate d«s oberen
JV. TerrMite» införieurv«
et alluviun« den haotM
Valien fluTwlM.
V. Bame terruw da la
ÜMte-Qaiaaaa.
L Obere I)«s:ke.
(Oiavier de« platMUs.)
Ilataaa von Lann«a«nit
(iMin).
n. Saalt» TanMwi.
(Hanta Terra««}
<mm>
— f«hlt —
III, IVriU»! Ttirajine
(Temiiae moyenne)
(66 bU 60 lu).
Tenaaa wn Montr^aau
•te.
r\'. Vicrti' TtnTaasa
(Bai»e terni.««-')
(lim)
Kiedcrtcmune von Ht. Gaa-
b) Backen Ton TouloaM
Foret de Boacxinoe.
(= OU D«cke b. Touloiu«.)
Tarraaie von
Taraaaaa von ghinortiai
Miedvrtorraase vuo
IL PaUontologlselier TdL
FtaUUmtologiwjlia Funde abd den Uteren
der f In vioglazialen Ahla^'onnigtn (d.h.
aoa der oberen Decke bzw. dritten Terrasae)
nielit bekannt, aelbal lolcbe aoa der vieitaD
Terraaae sind bislang höchst spärlich. E. Harl<5 >),
der verdienairollo Quartärpaläontolog« dar Vyn-
iiSenvorlande, kennt kein Vorkonunaia TOD Ele-
phas ifrimigenius oder anderen ArVtn Aoft dem
Kessel von Montr^joau - St Gaudens, wan er mit
lieobt auf den Umstand zurückführt, d&Ii dort
di« SeaioMar wH Rllelukiht anf die «tgan Tkl-
verliriltiiißBf nur wenig mt^^-ickelt seien und
außerdem aus gröberem Material best&uden, so
daS tieriiebe Reite ikh ndiw«r erhalten konnten.
Alem und Mngnnn^ litiiareD Renrette nna
da ToB-
') £. Harl«, BuU. du I» w>c d'hllt
luoce. S^SAo« da i joiUat lä»3.
') Alenn etXaffaaD, ebaiia, Bd.yT, B.1SB, t«7i
tu* 1672.
I
dem ÜbergaugHkegcI der Garoonemorlnen
Lnbroqnire rar NiedertemiM am Gel de
Bazcrd.
Angesichts dieser Armut an Funden in
Schottern gewinnen jene aus Hdhien erbObte
Bedeutung, und diese wächst überdies, falls es
gcliiiL't, >iL in cbroiiologiaebe Benebang au den
Terrassen zu bringen.
Die Höhlen (Spalten) dea iu Fragil »tchcndeu
Gebietes zerfallen teile in eoklbe, welche die
Rrliktu tiner wnrineu, teil«! in so!ch<>, welche
die Keste einer kalten Fauna enthielten; sie
Ikadea aleb bot einmal, niralieb in ICbntnaarin,
an tin ui:<I ■Ictnsi'llfen Orte gcmrin-iriniftlioli
gelagert. Keine Fundstätte mit warmer Fauna
lieferte Rcate dea qnartSren Heaacben oder
tu'iner Induetlie» Während umgekehrt jene mit
kalter F.DHm 7jiin<'i'<i auch zugleich wertvolle
arcbäulugisube Fuudplätze duratellcn.
Dr. Haf « Ob«rm«{«r,
L WuaiMMm mit vmrmsr WnitiA.
Di« HObl«Bsp»H« Ton HonM*iiD<« i)l
3km Hüdlich vou St MartfWy liegt uuf lU^m
reotiten Ufer der Garonne die Ortodiaft Mout-
■aan^s; beim Abbau der 60 m über dem Talo
(also 350 m über dt-in Meere) gelegenen Kalk
pti'iii1)rüclif stieß in:ui nuf clneii vollstruniig
gt'schloftSOiieii horizontaleu Spaltgang von meist
w«nig«r ab 3 m Hdhe, dar bli ra fwm Drittel*
Hfihe mit fester I5rcccie :nis;^efiillt ntid fihrrdies
alleDthalbeu ao deu Wäudeu uud der Docke
von «Orken Siatennaaeen flbenogen iat. Die
erst teilweise erfolgte Ausbeutung der Broccio
lieferte Kd. Harl<S die in der Tabelle A
(vS. verzeichnete Fauna, von «reloher lieaoii'
deiB lIacB«uB toloeaaaa Uari.^ bemcrkemawerC iat.
T>ie ebenda entdeckten Bärenn-st«- g(»bör<Mi nicht
dem ürsus Bpelacua, juue vou Klephas uicbt dem
Blepbaa primigeniiu an.
Die Huhlenspalten von Montoussc*).
Skm RfldMlioh toq I«bartlie-<te*Neat«, anf
dem rechten Ufer der Neate, befinden «ich, in
5iH) bia 600 m Meereohühe, unweit rle«: Dorfe«
Möntonaatf in dem dorUgon Kalkgvl>ii<,'e xwei
rertilude Spalten, welche bei SU'inbrucha-
arbeiten y.iifai,'f ksmeti und etwa 12 m von-
eiiMUider entfernt liegen. Gefüllt mit rötlicher
Eid«, lokalem Tenritteningegeaiain nnd tthl*
reichen Tion esteii, tlie in'j;,'es;iint tu einer Breccie
zuaammeugcfcstigt waren, liefeTt« die sttdüobe
deiaelben Ed. HarK vor allem liemlich labl-
reiche Relikte von Kbinoceros Merckü (tiicho
die Tabelle Seile 249), aber auch das Fragment
eiucä Scbucidczahnes von Arctomya nmrmotta.
Um nflnUiobe Spalte enthielt von der ietat-
genannten Art sehr viele Heste, dagcjcrcn keine
ausgesprochen wanne Spezies. Ed. Harle zieht
') Ed. HftrU, Bull, d« la «oc. d'hiüt. nnt. de Tou-
louse, ITtt^vricr 180*2. Uemeltte, Compt. rend. 9 avril
KM. D«raelba, B«U. da la aoc gioL d« Franc« l»94,
p. SS4; 10 Join 18M; 1M6, p. SSS. Darielb«, Cato
loyoe 4e paltontologic qaeteraalre d«t ceUiwtfmw d«
tiMtoeat (BeiL de la «ee. dlikLnat deTenloaae lAMX
Sath-Abdr. I8M, fk tt. Ä. Oaedry, Oampit nnd,
ao aui im. A. KelirlBff, WrtarwiawiiiBhi Woehao-
■ahrift, Aagiut i!<94.
*) Ed. Unrl<^, Butl. df la so«, dliiat. nat. d« Ton-
lou»«-, « juillH 1H02. Dertelbe, Bull, de U »oo, gH>l.
de Vtuoce lft94, p. iUS. Dervelb«, Catalngoe üi; |m-
14aBtola(i0 et«., e. a. O.; licpk-Alidf. p. SO.
I mit Reoht die Gleieka^gkelt dea glattbaarigaa
Rhinor.erofi mit dem Murmeltier in Zweifel und
I vermutet, daß die Reale dea ersteren entweder
Iwreits eng einer Zeit dea Übergaogea etnea
I warmen Klimas zu einem kaltao atammen, oder
' 'laß <i:is lel ziere iibci*haupt erst nacbtrS<;!ich
dadurch in die Tiefe gelangte, dali es in späterer
Zeh dort aaine aaterirdinhen Ging« antogtei.
Die Höhle vou Montmauriu ').
iDer Mai CaoudM iat ein Vorsprung einer
Ealkgebirgfiinsel , die dich 3,6 km Aetlich von
Nizan inmitten des MioKäns befindet und hier,
wie >i)tisi diese« letztere, das Liegende dea
iPlateau!« vou I^anncmezau biideu Dieser Um-
atand beweist, daB die BOdnng and FUIaog der
Spalte von MontmaTirin erst geraume Zeil
Inacb Ablagenwg der oberen Deoke erfolgte^
die ehedem aneh hier lagerte, aber später ab-
: getragen wurde, worauf der Baoh Si y^'Qiuide,
«in Nebenfluß der Save, sein I^iouswerk noch
betrSehtlich in den orw&hnteu Kalkachicbtea
forteotzte. Die Spalte von Montmauriu, benannt
niiili <iei[i in ihrer \alie lieiiudliehen Doife, und
etwa 40 m über dem Talwege und äöOm über
dem MeCTcaaylagel gelegen, atellt den Reat einer
alten, mich XordeTi (.'eliemlen ll'ilili,' dar, die
nahezu bis au die Decke uiit einer sehr harten
Breode auigefBUt war. IL Cartailba«*) be-
merkte indea, daß sich zwiaobeo die Brceciou-
lagcr eine jUngero FUlluug einschaltete, die
besondci-8 in der Vorhalle der Höhle mächtiger
> war uud eine von der Breooienfauna gSuxlioh
I abweichende Tierwelt eiuschloß. Sie mrß als
jüngere Füllung vou der erstereu getrennt
werden.
Die Fauna 1. r Rr* , . io (siehe S. 249) erhält
einen intereeaauteu Charakter besonders durob
die ADweMoheit von Mafthairodni tatldena. Dar
, Biber ist durcli einen oberen ilohr \era*eten,
der kl-iiier als der des son6lhin bekannten
quartaren oder rezeuleu Tieres, iui übrigeu aber
mit ihm identiioh iat. IMe Tierwelt der sweiteo
Fidlunu' ist durch die Anwesenheit VOD Raqglfar
(arandus als kalt gckonnzeiohnet.
') M. Hi>ul.-. L'AnUuo|wlagle Xlfl, p. 9W, IWf
und XVI, p. 51^0, I»u5.
*J Bei IL Boele, a. «. O.
ii^uo uy Google
249
Dio Breocio von Es-TalienB').
Die genannte Brecuie befindet sich in un-
mittelbarer Nihe von Bagn^rcB-de-Bigorrc, auf
dorn Borge Le B«?dat, in antiShi rm! 800 m See-
höhe. Sie war von eiueiu Arbeiler insgeheim
ausgebeutet worden, deuen Smumlnng »piter
in den Besiti de« Museums der erw'ähnten Stadt
gelangte. £d. U«rle erkaaute ebenda: Hyaeua
•trial» luid ridge andM« Aitao (idehe vntao),
daiu!itt.'r tiincn Htiiitl von g-eriiifiorLr finlßf als
der Wolf, der uaoh seiner Ansicht in den Höhlen
utt «aniMr Vtiam 4m hMmo m enetMo
scheint, da er auch iu Montouasc und Montsauue«
vorkam, liewias« l'iurtien d«r Breoci«, von d«r
Ed. Harl 4 no^ am Plataa Raato fimd, «nibidten
die folgenden Landmollusken, die sich sämtlich
an baute noeb iu dar Gegend einheimische Arten
aoaehliafiao , aber anch in wärmeren Gegenden
laben: Ilyaliuia Vasconica Locard; Uelix inler-
scota l'oiret; l'ouiati:i» »-riissnaljrih T)ii|my; lTuI"i\
uemoralis Lin; Ht lix horttusis Mtillei ; lli'lix
') Kd. Harle, C«m|tt. rend., H janvier 1895.
Dernflbe, Rull, d« la «u«, de Francs p. 44
wutOXVU. ]}«r»«lbe, UukgaAdvpaUoDloIcigioete.,
a. a. <k. ib S».
erioetorum HA&Uer; llelix rotundau Müller;
Aiaca Koolattaaa Dupay; Papa Bigorriendi
Charp; Bulinmi- ottiiscimia ]^p.
Die Höhlenapalto von Bcaudöan') ist nur
ein Vorkommnis von uulei'geordneter Bedeutung,
da sie leider seinerzeit siebt f^tmnatiaeb nntar*
ii'uht wurde. E. T. artet erwühut dio Auffin-
dung von Ilbiuozerogrosteu, die aaob Harle
4>atedogladt venohiadaa v«ii RUiioearaa tieho«
rhinus sin<l urirl dem K.iprhlriozero* nahe stehen,
in zwei Grotten unweit von Baguüres-de-Bigorre,
deren eine bei Besnd^an, imwdt des AuagangM
des Talc'!> des .\dour de TEsponue, und deren
andere am Abhänge dea Serrts (ebenda) gelegen
aeL OemlB den Nadtfonehnngeu E. Harlda
handelt CS sich um eine einzige Höhle, bzw. am
eioea SjAltgaog bei Beaud<>aa, der im
tele m 680 m HShe gelegen imd hairta
gänglicb isu Weitere FaUMniMta find
abend* niobt baimanv
') £. Lsrtet, Notici- ^ur I.-t c>'Uin« d« SannAii;
Aoech. 1861, p. S. 1) u r « i- 1 b <■ , OompU rond.,
23 Hvri«r 1858. Ed. H.irU', Uull. de U Hoc. d'hint.
nat. de TouIoom, • juiUet 1893 i A|>{Mndi«i« iL Der-
selbet BoO. de la soe. «ML de Vkaaee laMt p. ii.
Targlaiahenda FawnaBtaballe A.
(Wanne Faunen
Montuassi
(HsrI*)
8adUoh«|NnrdiichAj
Brrcci<> ' Brsode ;
Ho n t in A 11 r in ij
. Ii
FnilQDK I
Ji«-TaUeDS
(HmI«)
MafAcuü toluwuiiu .
Machairudua latidens
Fttlia Ifox
Bfmnm striata (!) n. funea (2)
Ouon sp..
Oanis Inpos
— vtilp««
— «P
Unui ip
Jlel« t&xua .........
Castiir )ih*r
Ar t iiiv« marmotta
Uyrtriz majnr
lÜftOM 0p
BqttM caWIux .
Oams «apiMlni
Kani^er tarmndiu
Bo« primij^niua (1) n. pris8B»{>)
Bhinoc«ro9 Herckü
Sas »crofa
£Iephaasp. (nicht primigsiutu)
t
f
+■
4-
t
+
+
1
t
t
+
+
+
*) Der dem fandart baigwelete Nanie ist dar dss wlMBtcbaftlicheB QewUunatamnas.
üiQiiizea by Google
Dr.
II ugü 0 biii'uiaier.
2. Fundstätten mit kalter Faima. i
Da die meisten und wichtigsten derselben zu-, |
gleieh pttUoUtUiobe Wohnplätze bildeten, werden
dirt^etben im archäologischen T«Ue ibre
sprechung er£ahr«u (ä. 252 ff.)
Au Grtnd«!! d«r Obwti«lidkhk«it mtA
atii'h ilcr ViTSiich der Einreihnnj^ dor hier he-
sprochcucu paläontologisefaeii Fundpüttze iu den
quartärgeologiiohmi Rahmen desgloicfami «rat
•piMr ^262) Fhte §adm.
HL AnhioloelRebar TelL
Funde aus der älteren i'aläolithstufe j
■ind in dem in Kcde stehenden Gebiete sehr
Kplrlioh; von ihnen gilt in archäologischer Hin-
sicht, was ich bereits früher ') über die Achonli^en-
industrie des GiironDebeckens bei Tonlmisc <,'o-
•agti reich vertreten sind dagegen Fundvor-
komnuiiMe dw j«n9«r«ii PmlioHtliikain«.
Die das französischL' Roinitier/eit.iltcr („nffü
du reDoe") genügend beberntubendeo Arcbäo-
log«n wirai aioli Mit langem dMMo bewoAt
geworden« daB die MortilletHchcn Stofen dee
>>olutrcon und Magdalcnicn (mit dem Tourasden
als Schlußstufe) diese lange Kulturpluise nifiht
exaohl^end ansffillta. E. Piettes Eiutaünng')
bedeutete bereits einen wr'KititllclK'ii Fm-tscliritt, ^
hatte ab«r den Nachteil, daU sie sich nur auf
deii BrgebniiMD aufbaut«, di« difl««r boebver^
diente Korscher im Tv n iiaci]£;cliiot gewonnen
hatte, und daß sie andcien Teilen des Jjandea,
ww d«r DordogiM odor Mittdfnuikreiob, weiter*
bin keine B«din||ng tragi Kar ein erslkUssiger
Kenner des gesamten quartären Westeuropa
fiberbaupt, wie Abbe iL Breuil, konnte die ■
■ehwi«rig« Aufgab« auf dob a«bm«ii, uat«r I
Grundlegiintr der Mortületsehen tnid T'icttp- '
sohea Einteilungen ein stratigrapbisoh-archäolo-
giKbea Syatem. an aehaffen, daa dem Stande
der neuesten Forschungen und unseres gegen-
wikrtigen Wiaaena allaeita entspricht. Er bat
aefaiadlaabealgliialMnBiigebiiiMi- jüngst^) in einer
kuxaeii Üb«raklit ein entea Ual der OMlbotliob-
') Archiv für Anthropologie l!»0<l, H. 305.
*)£d.l>i«tie, I/Anthropolagiay, p. m,18Mi IX. ,
p. »31, 1S98. Oeraelb«. Q. BoKbaoa SratnaUatt TJ,
8. n, IMMk
*) XntMT Koaenf dtr dBocUM pirihiitoriqga da
Ftaum* n P«ri|gaMtt tfO». Uelw den BwUht
X.Oartailha«i, I/AnlhnpoL XTl, pwtOT— SM, IMM. |
keit flbergebea. lob lege U. Breuila neue
Khanfikatnm am so Ueber mebieii AuafBbrniigen
zugrunde, als es mir möfjlicli « rir, diosclbf über
ein Jabr an aeinar Seite zu atudiereo und als
ieb miob lo persOolieb Ton 3mr weaentßebaii
Richtigkeit überzeugen konnte.
Dan Jüngere VuläulithilcMm zerfällt (naoh
H. iircuilj in die nachstehenden Stufen:
1. Pr^aolntr^en (AiirigDa«iati)i)L
a) Niveau der Basis von l?nvssemiiony; H\\v\
von Mouaterienform; liuudfiguren aus
Blf enbeio und Stein (Btatnetlea).
b) Niveau vom Typus von Aurignac:
a) Wenig, schlecht chandctensierte Sttohel;
große KlingentTpen mit H«a«tdilain-
retouohe (i^efi-rtigt durch Sdblag, nMb
iiiciil liurch Pressung); Kratrer vom
Typus von Tartö (d. h. wenig breit,
aber boobdioik, aicmliob knis md oben
selten vollstHiulig gonindot, so daß da»
verdickt«, vordere Kratzerende einem
»Noklena für eebr Udne KUogcn gleicht ')■
Einfache spitze oder oben gerundete
Knoobenwerkzeuge, besondera „Spitzen
von Aurignac" (gefertigt aus einem
langen und breiten Knocheustück von
sehr schmalem Quei-schnitt, an der Basis
mit schmaler, i-ob gesohlagenei- Qum*-
«palte und daher oiobt au Terweehaeb
mit den nmdzylindrischen „Spitzen luit ^'e-
•palteuer Baaia^ [poiutea k basc f ourchue],
die am onteren Ende eine sorgfältig aus»
gesägte, breite Spalte besitzen).
ß) Stichel, die aus dorn Ki-atzor von Tartc
hervorgegangen ; mehr rautcuftirmige
Bpitaen von Aurignac, lange Klingen mit
großen, laten»!«*n Unhlretorichen.
Die Fauxa dieses Niveaus von Aurignao,
desaeo üntentofen rieh vielMeht Tar-
einigcn lassen, weist im Vordergründe
große Fleisohf resaer (Felis speiaea), dann
Üerrus megaceroa ond Rbinooeroa tiabio-
rhinna anf>
') Dioxcr K-tztecx; Nam<> (AurignaalMx) wnrd« aal
dem iiit«riiatinnivlirii ADtbropologenkonsrmB von Mffnaftft
(Ostern 11)06) in Vorsclilag und Anwendung gebracht.
■) ^.OartaiUac. L'AathnpcioiiiBVJ, p.Sir,lMi.
B, BivUr«, BalL da la mm. fvOiiMtor. de Vkaaea,
m oet. 1906. H. Rrcail, hm OotUi. Bavaa de
Vkotl» d'AMliniix>lui(ie XVI, p. 47— IMIL
L- iy ii.uo uy Google
e) Obent UnvoMi: Große lang« Klingen '
mit Teretnmpfftem Rfloken; auf den
Knochcnwerkzeiipen ti'i'hnisch -ornamentale
Zeicbeu und Zelühuungen. — Fauna: vor-
wiegend Ffeid, BiM» and Reo.
Prdaolutröentypen.
Jbutfr viin Tiirt^,* (a. Aii«ir)it vnn ii\)vn, h. von
dir Saite.) Aua der Höhle tod Xarte lUmmenii.
CVeMrLOiOlt»)
Prösolutr<5«ntypen.
,8pitae von Auri^nar.' ^i. Ansicht von vom, b. von i
Mr flettii.) Au« dt-r ll.'hl.- von TarU itammtna. ■
(Naturl. Urüfiu.)
% Boltttreen.
a) Unteres IfiTean. ^ezweifaenge tob
Moustcrienforin sind noch keineswegs selten;
!<>r1)iM'rl)l:»t.lförniige Spitiien; Beginn <ler
KerbspitKe; Sliubel mit vorwiegend avhräger '
Südielqnties gestielte Silenpitwn. BpitMn I
leartfn in Fynnta. M
vod Nadeln ans Knooben und Horn; Beliel* •
Skulpturen auf Stein; auagesolinit»
teile l{t'lief fi<rnren oder Zeichnungen;
erste Flacbgravieruugeu auf Horn. — Fauna:
IMard vnd Ren an UMBgiten»
b) Oberes Niveau: Typische Kerbspitsen;
nlüreiche Horn- oder Kuoohennadeln.
3. Magdaleuien.
») üntavea Bivea«: Noeb kabe Bbcponen,
wohl :il»(M- l(oreit8 archaistische Vorläufer;
ellipti«clie Kuocbenblätter; einfache tiravie-
mngen. — Fksna: viel Ren; aoeb 8i%a
/K-ihlreieh.
b) Mittleres Niveau: Feuerateinwerkseug« von
reduderteren, Ueineren Formen; Stidiel mit
seitlicher Spitxe. Zahlreiche II:irpuueu mit
einer Rfüic von Widerhaken; Harpunen
mit Schwalbuuachwauzbasis; sylindrische
Spitaen mit geapaltaner Basis; Kaoehcii'
st&bo mit halbrundem Quer!<cbiiilt ; IH&tO
der Umrißzeiobnungen und Uravieraa-
gen, Beginn von deren StüialMnig vaA
schematiaoher Vereinfachung. — Fmube: viel
Ben; Sel^ga weniger b&ufig.
o) Oberee Niveau. Zabbretcbe, aber kleine
Silextypeu; starke Entwickelung der mikro-
liihischün Ititlustrie; Stichel mit MittelspitKe ;
Papageieoscbnäbel, kleine kreisförmige
Biätaer. Bebr viele doppelreibig« Har-
punen und Meißel aus Hcniiticrhom. Ulüte
der sogenannten Kommandostäbe.
Stilisierte tmd geometrisdia Gravi er an»
gen, die tief eingesahnittaB sind und die
feineren Details vernachlässigen; überhaupt
viele flfiohtig-schematiHcbe Kunstleistungon.
— IRaona: Reo nnd Hineb.
4 Asylicn.
Bntwbendee Paläolithikum. Vorfallende
Silexuidnstrie : kleine kreisrunde Kratser, kldna
Klingen mit bogenf<irmigem, abgcHtumpflMll
Kiickfii. Fliicln', d II rrli I oeh t e IT i rschliom-
barpuiien; he nia 1 lt.- Kiesel. — Fauna: Ilirsch.
Was die einielneu Phasen des jüngeren
Palftolithikvma im Garonne-ITeBte-Keasel
von Montrtfjeau anlangt, »o iHt da.s Prettolu-
trt't-n gut vertreten. leli kann mich jedoch
nicht eut^chlieiieu, et« mit bicherheit als Qber-
brflokende Übeigangaphase vom UonatMen anm
SM
Dr. Huf o ObarH*i«r,
Solatrcen xn beeeicbnen, da es mir nicht er-
wiesen scheint, ob die YerwandiHi liaft zwischen
ihm und der ersteren Stufe t ino iniure o<ipr
reiu luorpbologiAcbe isC BezOgliob de« Sola-
tr<«n« aelbet, «Im naA 6. d« IfortiUet
durch die lorlKciliLittföiinij;« Sj>hzc nur! die
Kerb«pib!« cbarakterifiiert wäre, muß hervor-
gehoben wrdMif d*B m» dem gaaxea in Frage
stehenden Oei>iet keine einzige „pointe en feuille
dl' laniier" oder typische „pointe h cran" vor-
liegt. Die wenigen dieabezüglicbeo bejahenden
Angaben erwl«MB aioib bei geoMrar NmIi-
forschut!;:; als Irrtilmcr oder Mystifikationen.
In diesem Öiiine ist es wohl richtig, zu sagen,
daS dao typiMhe SoIntr<eD in den Pymilen
Überhaupt fehlt >), tatsächlich ist dasselbe durch
loinle i*ar»Uelatufen ersetst; ihre gegenaeitige
Gleiehseitigkdt wird vor tXkm dovoh die teob-
nische und stilistische Übereinstimmung der
Kunstnrbeiten, sodann dmoli jt'iu: <li's Xutr,-
iDveutan im allgemeinen augenscheinlich dar-
gelegt. Für dae MftgdaUnlen ud Asylieo
licg-fn vviedernni typische Fuiulplätz*' vor.
Die aacbateheiid behandelte Fundliste wurde
deegteiobeo uoter der gntigen Ifitinlfe Heirn
Einllt Cartailbace zusammengestellt; wertvoUo
Beihilfe ließen mir auch die Herren H. Brcuil
ond F. Kegnault (Toulouse) zuteil werden;
aitBefdeiii war es mir in den meisten Fällen
möglich, das Fundmaterinl in öffentlichen wie in
privaten Sammlungen persdnliob einzusehen.
AltpaUolithisohe Vork<
1. Offene Fundplätze.
Die Fufiflst.Utö von Su 3f;irtory (l'aillon).
IVtkiu u<)rdlicb von St. Martorjr befindet
dcih der Weiler Pai 11 o n (Palhon). In seiner vn-
mlttelbaran Kachbarschaft entdeckte L. Larket*)
ein Atelior von wihlreichfri L.'tSLljl;iL:i'iif n ineron
Feuerstciuwerkzeugen; h'. Uegnault hesiui von
ebenda etwa flO tjrpimdaa AdieiiUen-FauMkdle.
Di« Stücke sind s.lintlich von ilcr Oherfläche
des Bodens aufgelesen, der aus Lehm, dem zer-
wtBtea Bfleednam der danraterliegenden Kreide,
besteht. Eben dcdialb erkUrt neih ao dieaer
■) H.Brvuil bei K. Oartailbae, VAntbropolngii«
XVI. p. &it, 612, in&.
■) L. Eiartet, Ibttriuu mt, p. tti.
Stelle das reiche, ausnahnisweiM Voricommeii
von Feuerstein, mit dem sich nach der Vermutung
L. Lartets die Renntit i jäj^^cr der g;iiizfii Um-
gebung, beaonder» jene der etw^s nördlicher
liegenden Station tob Aurigiiae>) Tenahen.
Angesichts dii-scr Fundf untcrsiidit fs kriiu tn
Zweifel, daß hier eine, des eelteaea, wertvoUeu
Silex halber g«m besuchte Wohn- und Werk-
stätte war, die Bowobl bereits zur Acbeultal-
phaso uls auch noch wählend des jüngeren
I'aiaolitLikums auigeauubt wurde, da die Funde
L. Larteia am Kialiam, Bohnm, fabieren
Klingen mw. heMehen. Knocbenwerkzeuge ana
dieser jQogcrcn Fbaae liegen nioht vor, wohl
aber fud dar leMgenuinte Fonoihar «iDonZalui
von Blapliis primigamna*).
IMa FundMltto vob St. Oaadana (LaaMire).
Kino kleine, aber gute Serie von typischen
Acheuleen-Faustkeileu au» (.juarzit liegt in der
Sammlung F. Regnaaltt ana der Umgebung
von St. Gaudens vor. Sie stammt von dem Weiler
Lasserre, der 3Vj km nördlich von dieser.
Stadt, auf d«r oberen Decke, d. h. anf dem 0et-
lichsten, Uakanbrigeti Kndausläufer des Plateaus
von L.iuncmezan gelegen ist Auch Iiier handelt
es sich um Obcrfläobeufunde, d. h. um StUcka,
di« a«a dem YerwkteningBlebme aaegoaekert
wurden. F.imienreste sind unbekannt.
Ein weiterhin nioht verwertbares Fundvor»
kommnia bilden die Qnandte vm Maraonlaa.
Im .Tuhre 1904 funden die Herren L. Capitan
und H. Brouil am liande der von Salies-du Salat
nach Marsoulas führenden Straße zwei Quarzit-
fragmente. Während ich bezQgUoh de« im Ba-
Hit/e des llerni Dr. Capitan (Pfiri.-i) Ijeflii.Hichon
Stuckes sehr bezweifle, ob es als „bearbeitet'^
betvaditeft weiden kann. Im daa in Tonlonae
befindliche Exemplar möglicherweise ein rohes
Stück neoUtbiMher Induatrie, daa annihemd
an Fanstkeilform erinnert Sollte aidh aber dM
let/t<. re ]v\einplar noch auf primirer Lagerstätte
befunden haben ond wollta man «a all alt>
') Fnuna dieser Lok&UtÄt (Museum \ ' T. iilnU!'«-) :
Unus «p., — Hyavma ^miIm«, — BliiiMceroa ticborbinui,
— Cai)i.i \-ul(>^i, — Bqnos oaballas, — > Bn sp., — Baii*
giffT tarandu«.
') Kin üchÖDtT, mandelförmiger Fau.<itkeil voa
dMMT lokaütat tefindtt steh im aatnrhistnirlsehm
Kiuettm Ten ToBloose.
oiy u^cu uy Google
B«iträge zar Ktmntniii des
QnartTkni in den I'>rtTir<r>>.
pkläoUÜtisch anspreofacn, so würde es, weil un-
gmllt^ d«rLflhmlMdeekaDg d«r dritten Tciimm
enteUinmen, welche die genannte Straße an
dem fnglioheD Fuudplau «n ilirem attdliohen
3. Hehlen.
AU altpaläolithiBche Ilöhlciif undaUUlie kommt
bis war Stunde nar die Grotte von Garga«
in BetTMclit, aber auch hier kann nur ein cin-
«gce, lioliertee Fondstfiok protwUers aber nicht
suverlSssii^pnvcisc <}em Horizont des Achculco-
Moiuterieii angegliedert werden. Ea wird eine
WMigtmg tm jQDgpeaolitliiidien Teü« (S. 256)
finden.
B. Jnngpalfiolithisohe VorkomiUlllMi
1. Offene Fundplätzn.
Die Fundstätte von St. Martory (Faillon).
Sie gehört tmiwein dem Renntieneltalter,
iiiul zwar wahrscheinlich einer der jüugeren
Phasen desselben nn und wvrde bereite irfiher
(S.252} besprochen.
a. Höhlea.
Di« QroUe tod Ln Toorneee'^
Dieee Ueine Heble liegt nnweit St. Ibrlory,
etwas über 1 km earoiiru.ibwiSrls, nin Fußo (ies
J^alkfelseus von Houtpezat, in 280 lu Scehöhe
nnd kamn 15m Aber der Gsromie. Die nicht
mit genflgender Sorgfalt vorgenommenen Aus-
grabungen tteferten M. Ohamaison und
L. Darbas eelir spärliche Reete vom Ilen,
aber deren viele vom Hirsch (sidie die Faunen-
listf B. S. 2<'<()). Die Tn«ltif*tric gehört der zweiten
Hälfte des jMagdaleuieii (junge Feueniteiaiadu-
etrie und bennferte QoanHe; dnige dnüushe
Oniviemngen)and dmnAv^fien^ («inige Hinoli»
■'} F. It ujrn liu It , Iii". iiLM.l. ,< l'> n'-inji.« et de I» Frnnce
muhdion, Mai/Juoi la^ti. l)er»elLn', Hiic. d'hist. nnt.
de ToulouJie 1892. K. Uarl^, L'.\nthriipol.>gio 1894,
p.402. M. fioul«, ebeuda 1892, S. 742. K. Oartailhac,
•bi-nda 1H96, 8. SIA.
*) 0.d«M<>rtill«>t (Le pr^hiiitori4itt« 1900, p.98»;
Bali, d« I* soc. d'anthrop. de Pari« 1804, p. (IS; La
litnnatioa d« la aatb» traataii« l$eT, p.M7)taumBil«
aadi der «Ufin Ontle das BeUoMadlttdt dw Mio*
UfUkn •TonnMrfan*. SImm Vorgehen iie nfabfc
miir inopportnni da La Toeraate angesichts seiner
Diirftij;keit einer der sehleclttaiteB Baprüsentaiiten der
genannten IndndrieDtufe ijt, sondern aucii unbillig in
Anbetracht de« Umstandes, daß K. Piette bereit» vor
ErayihlieOnng von La XuursMe wiederholt voo der 1
bombarpunea und Kiesel mit BemalungsspuroQ)
•n. Die olrnnte Seldoht wer neeliflileoh oud
enthielt auch Körperroste des Meneohea, dainnter
einen von einer Steinpfeiispitw durdkliohrteii
Wirbd.
Die Ilofik' von Montconfort').
Diese Grotte liegt 300 m niUier bei St. Mar-
UM7, nnweit dee Vlriedboft and der Kapelle
von Montconfort, 25 ra über «Iii Garonne.
Ihre Fauna (siehe S. 2S0) ist nicht ntther l>e-
sohriehen worden; nach L. Darbae war das
Ilen sehr häufig, der Hirsch dagc-ri'i» Ht»U«;ti.
Von Menschen fanden sich iiacli ikin gleichen
Autor in der unteren quartärea Kultursobieht
vier ScliftdelfiagBieinte, tnaiauneii mitden Beeten
eines aus durchbohrten Zähnen bestehenden
UaU- oder Brustaohmuckes. Vielleiaht liegen
hier die ÜberbleibMl einet setetOrten Gnbee
von quartärom Alter vor. Die Höhle war be*
siedelt gegen das Ende des Solutr^en (ausge-
tehnittene Figiu-en, angebohrte Zähne und sonstige
Anhängsel) und mittleren Alagdaldnicns (junge
Silextypen, feine Spateln, halli/ylitnlri^obo Stäbe);
Harpunen fehlten gänalich. JJie zur Hcrstellong
Ten Werkieagein verwetteten FenerMdn« waren
jtHlcnfalls auf der Hflhe vnn Feülon anfgeleeen
worden.
Die HShJo von Tartr *).
Die von £. Harle studierte Grotte von
Tart« liegt etwa Skm ditHoh von S<riies-dtt
Salat, am oberen Rande des Ostabhanges dos
Tälchcus des Baches Laouiu, der sich in den
Salat crgieDt. Ihre Seeböhe beträgt 325 m, sie
befindet eiöh mifl^ kt der Bebe der dritten
Teneese, wddie ^ gegenEbediegende West-
,f)tAf(e du Ma» d'Atir .i j>i«»jue de iransi'i lu' j--
nprochen hatte, eine wiimenschaftliche .\tiiiicht, die ich
übrigens persönlich nicht teile. VrI. E, Piette, CoiapC
rend. I »H9 (i>5 Kvrior), p. 422 ; Bull, de la »i«o. d'anthrop.
de Pari« I»*»5, p. 25. Ebenda 1002, t. III, fanc. I.
(Le* f«ui^ des giaadaa «xtensUnui gladaira Hc SohluA»
Antnerkong.)
L. Darbai, AfMefatfi» tnio^üm ponr l'aTan»
oenMDt des ■eieaees ieN,Tcil.I,p.XST. F. B«ipi»vlt,
ebenda itM, «nLH. p.fsa. L. Darbae, eb<Mi'la ih95,
roLn. p.77(. E. Oartallbao. L'jlatbri>p<>logie VII,
p. ;n6, 189Ö.
') K. Uarl^, Bull, de la ooc d'hiit nator. de Ton-
louie, B4;ance du b juillet Ift93, p. XIX. |I<'Anthr<j-
I pologie tsB4, f. 84.) H,. Cartailkao 1S96 p. 91ö.
Dr. Hvf o Obarmsicr,
flank« de* genannten Tälchens krönt (330 bis
325 ra). — E. Harle und L. Darbas fanden
in der melircrc Meter mrU'hti^^'cti, Rchwarzen
Erdschicht, welche die Urottc f QUtc, «iue au^jen-
«dMiiiU«h «twtt Htm FWui« (vgL S. 360; — be-
treffs der Utste vom Baren, Lgwcii und Wild-
aohweiii atebt nicht feit, ob sie der Kultursobioht
•ngeliOniao). IM« ladtütrie gehört iwa Fr<-
aolutr^D (Niveau Ten AaiigDta) an nnd seilt
sich aus „Spiticcn von Aurignac" und „KratKom
Tou Tart^" zusainmon (vgl. die Figuren S. 251).
Die Höhle von Mar«iO u la^ ').
Die Grotte von Marsoulaa (eigentlich },Tut4.>
des Sadee*«) gemiiot), Hegt etwa 800 m tal-lavf-
■w^rta von Tart«', in 315 m Seehöhe, kaum l'i m
üb«r dem Biiobe Laouio. Das Dorf Monoiilas
•dbat befindet lieb li/ikm weiter Qetlioh, anl
Vig.
Sie Höhlen im Gebiete dea
ünturiaufüü do» Süiat.
GravioriiiiLTiMi, <liiniTit(.'r die treffliche I').ir4tc'llui)i_'
eines Bisons, aber auch bereite atiliuerte, ver-
einfeebte SSeiobnangen).
Die Bedeutung der Höhle von MarHoulas
erhöht aioh angesichta der dort vorhandenen
Wandmalereien und Zeichnungen, die seit l.SHT
bekannt sind und deren Erhaltung selbst in der
Nilho de« Grotteneingnnjrfs flem fiiistaiuii' m
verdanJceti ist, daß derselbe bis zu lieginn der
OrabnngeD vöUatliKlig venobettet war. IN«
WuTul^iavierungen stellen secli» Pferde, scilis
Bisons, eiaen Bteiubook and einen Ceniden dar,
ao aia reiben neih etwa ein Dntiend eebr an-
gVBlgaoder Skixxeu ni< ii^< li lie ber Köpfe. Die
«rlialtea«B iarbigeo Danteliiuigen aiod Abbil-
*) AbM Cau Darben. MaMriaax (S). tU, p.341,
liSS. Derselbe, Herne du Oommin^. 4» trinifwtm,
I8?8. K. Rojfiiault, Aiiwic. fraut;. jjour ravBncem.
lU"? «•ionces lyuv, t. I, ji. 245. l)«r«elbe, Bulletin
ur<'li<^j|<igiqu» 111113, |). 209. K. Cartailhac et
11. Brtruil, I/Aulhropologiu XVI, p. 4411, )80ä.
*) Oleieb: «Orotle dsa F<m* (Ffeugiotte).
der Höhe des Kalkgi luigfirQckeas (379 m), der
die Spalthöhlc birgt. DieM wird Mi« 1888 mit
seit« t'isc'ii Unterbrech(inj»en ausgebeutet, und
enthielt (nach Cau Durban) drei «|uartäre
Knlturnivaana» to deiren ootereB Tdlm das
Pferd und Ren vorhiM-rsohlrn (sieho T.'iVk'IIo R,
& 360). Die tiefste Kidturschicbt lieferte keine
Honi- od«r Iboobenartefiiktn nwbr, aondeni,
iri« mir Herr F. Kcgnault mitteilte, neben
wenigen kuixdieken Kiataem eine primitive In-
dustrie aus rorwiegend lokalem Gestein. Sie
erinnert am «besten »n das Prosotutreen. Am
besten vertr(*t«>ii ist die ältvrf Hälfte iles Magda-
lenieu, dem die beiden oberen bchicbten an-
gehörten (feinere FeaentäDtoduitrie, Beii|^
kristall, Farbstoffe; sodann Knochennadeln,
halbrunde ätäbe und Spitzen, ein sogenannter
EommandMiab, elUptiflebaAnbftngsel, zahlraidie
t.
••4-0" «rklArung:
a s trairietats XarasMi dos Salat.
« s modenisa AlInTtam.
T = Höhle von Tart^.
JT B Düble von Manioula«.
(X. n. M. im Utthanrltokeo tob
TattA'HeniMdiia. hinter der
SO m'Temasa dea Salat geisgsn.)
iliinL,'c-n vom I>lson iiimI PfiT'l. Dazu kommen
eine Reihe roter oder schwarzer Zeichen und
Zeidinungen von dar Form von HStten, geflügel-
ten Pfeilen, stilisierten Händen, Kreuzen iisw-
H. Breul 1') hat mit Recht darauf hingewiesen,
daß diese Zoiirhen »m ehesten an die Figuren
erinnern, die sieh auf dan bamaMen Kieeeta
des Azj'lien wioflorfiiiricn. Ahi'osehen von ihiun
gehören die muralen Bilder von Mareoulas den
jfingerett Pbaaeo der 4|iiartiren Malerei an, di«
mit iler ersU'ji Hälfte des Magdaleniens zeitlich
zusauuaenfaUeo dürften. Diee achlieilt nieht ane,
daß die HOUe anöb in splterer Zeit nooh b»>
sucht, wenn auch nicht wirklich besiedelt WOrde^
lind il;iß lioi diusi II Aii1:"c.m;'ii jene jün^tfn,
vielfach ratsei haften Muster outatanden, die
') I/Anthrüp<.>h>(;ii' XVI, p. 514, IDö.'i; Compte reudn
' du pretni«'!' toiitr«-'« l)rtlii»tori<iU'! d<- Franc»?. Session
de IVriffUeux Iimi. (L'evoliiti'in do I« puiuture et de
la gravure «ur luuntiUe» dau« Ihm caveriMM ont^M d»
I Vige dB Henaa.)
ii^uo uy Google
Beiträg« lur Keuntnia de« QuArÜLn iu den Pyreuftcn.
9W
teilweise in s«hr HtOrender W«iso auch auf
illtn DmteUoDgvn «nfgetnigeii wokImi.
Die Hüble von Gourdau').
Die GroCM toa Oonräftn« «im der IdsMU
•chen Fundstätten £. Piettea itD(t Von diesem
Foischer («eit 1871) mit bekannter Mnstfi haftig- j
keit ausgebeutet, liegt in der nördlichäten Kuppe |
des KtUtttoekee von lApelade, IV« km lüdliob
\<>ii Aiiii StSilU'licii Moiitrrjoüii und '/»''™
westlich von dem Dorfe Gourdau; ihre Höbe |
aber dem Meeire Itetaigt 480 m, jene Uber der |
Garonne 66 m. Westlich Ton der die Höhle
bergenden isolierten Kuppe liegen in nnmittd-
barer Nachbarschaft, auf dem Uukcn Ufer der
OwoDM, die Inltantein Horftnenbllgiei des jüngst- i
eicMitlicbcn Oaronnc;2:lctschers um ein Ziem- I
Uobea tiefer als die Höhle selbst Die Fauna
findet eieh naoh den Angaben B. Piettee auf
8.260 Eusammengestellt, Ed. Harle !>) stellte
fest, d.tß die dortigen Gemsenreale der Capella 1
ru^'icapru pyrenrieoe angehören. Dm Vor» |
handensein von Autilopa sai'ga ist nach Ger-
vais^) •/.wtifiHj;ifi, \vckIi;i11) diese Si>esie8 uicbt
iD die Fauneuiiste aufgenommen wurde. Vom
Heneeben liegen nnöb BL T. Hnmy*), »b-
gcsiKi n von zahlreichen Knochen, die aus den
metalbccitlicben und iieolitbiMhen Schichten
etamoten, ans qnaitlren Mireane vor: ein Frag- I
Dient vom Occipitalc aus den oberen Horizonten
und drei StirnbcinbruchstQcko auft den unteren
(die letzteren zusammcngclagert mit den Itcstcu ,
ven Ren and Pferd), fomer awn
■) Bd. Piett«, Ooavk lead. LXXtH. p. SM.
St.J«lllattS7l, Mg$imiklti HatMaa« mo/ri, p. 4V4.
Derselbe, BoH. de la ■(». dtear. de Faris (2) VI,
p. 247. 187t. Deravibe. ebenda (2) Tin, p. -.m, u-a-,
Mat^riaux VII, p. 5S, 1874. P. Oervaii, UuU. de l.i
(fÄjl. de Franc« (8) I, p. ;»:u, lH7.-i; Matirisux (VIll),
p. ü'o, 1«7H. Ed. Viflttfi, Ihill. de In mic. «iVd. dt-
li.iDC- I ■>! II, |i. 4;IS, l>^7-t ri.-rnelbf, Hull. d(t Im
««•. il Mjtlir. d« i'«ri« {•£) X, |). 27», IHlb. Uernflbe,
L'Aiithrüpolf)|5j»' V, p. 129, 1894. I»«>r«pllu', «bfnda VI, [
'276, 1K95. D<>r<iolbe, cbuoda I\, p. &.'i'J, |H99.
Demelbe, •'N^nda XV, p. 12«, 1904.
V Ed. Uarli^, Bull, d« U noc. k4<.I. de Fraare (s)
XXIV, p. 7 LS, 1898.
*) P. Uervais, Journ. da ZooL II, p, 229, 187S.
Sd. Uari«, BaU.de I« ««.gioL de naiMie(»> XZVin»
p. 9H, 1900 (Vateota).
^ A. de Qaatretagat «l B. T. BaB7, Okiala
•aalen, p. 59 u. 86, Pari» iflSS. E. T. Ham j, Bame
d'Aathropol. (9) IV. p. 257, isw.
Oberkiefer und der Ast eines Unterkiefe». Die
gewaunelten Molloaken sind ▼«n P. FIseher*)
beschrieben worden und teils fossiler Art, teils
{kleiitosto-nsenten Spetiea angehörig. Die erste-
Ten etamnen ana der Gegend und Tertdiea
aiob auf : Pccteii benedicttis (Tjamarck), Pecten
multi^trialiis (l'oli"), .Area onrdüfoi Uli;' (Basteiot),
Cypraea aubannulus (d'Ubignj), l«atica augu»tala
(Gratelonp), Tnrritella vennlealaria (Broodd).
Die rezenten Spezies sind sämtliche Land-
Bohneaken und nie angeöhrt oder irgendwie
dnrobbobrt. Von ihnen ist Peetonenloa Tiolai*
oescens (Lamarck) eine ausgesprochene Mittel-
meerart Pect I II Tnaximua (Linn^), Cardium
Norvegicum (Spcugler), Ftuns Jefiroysianus
(Fiaelier) und Littoriua Uttorea (Litmö) gehören
dem ofpaiiischon Kreist» an n\id sind sehr selten
im 31ittelmeergebict. Ebensowohl ozeaoiaob wie
nittelllDdiaeli aind: Peetnnonlna glydmerie
(Linne), Canliuni (Miik' rUriin.'), Triton nodt-
ferum (Lamarck), Cypraea etiropaea (Montagu),
Ouria laboron (B^lgui^re), Ranella gigantea
(Lamarck), Naasa retiuulata (Linu(<), Dantalium
Tareutiiium (Lamarck). Diese Concbylien sehet*
ueu aus einem gewissen Samineltrieb zusammou-
geleaen m ada, wobei die adantisobon Qegen-
dcn gegenüber dem Uittelmeeigebiet berraxngt
erscheinea.
Die meneebllcben Ealtnrre^te ▼onGonr-
dan sind ungemein zahlreich. Es sind dort alle
Stufen, augefiuigen vom Solatröen (Fbwhreliefa,
aiisgesohnittene UmriBseiebntuigen tnw.) Ina
berab zum .Vzylieii vertreten. Nach E. Piette
war in ili n olictfn quui-iarcu Ni^•<■aus. das Ren
aebr »elicn und Hirschgeweih viel verwendet;
in den mittleren wog das Ren bei weitem vor,
w.'ihrcnd die unteren durch große Häufigkeit
des Uison (zuaammen mit Ccrvua caoadeiuiia,
FragmenUm von Ifanimntlnioehen naw.) ehaiait-
terisicrt waren. Es ist ii)t«*re»sanf, die paläonto*
logische Faunenliste vun Gourdan mit jener zu
vergleichen, welche uns die (piartliren Besiedler
der Grotte im Bilde hiuterlasaen baben. Bi
liegen an Graviemng^n oder Skulpturen, mit
geuügeudcr Sicherheit bestimmbar, vor die Ab-
bildiug«i vom: Pferd, Ren, KaoB, Urriiid,
Hiiadi, der Qamae, dem Steinbock, Rhinoierai,
') P. Plseher. BnlL de la ne. flM. de Fnae» (t)
IV, p. 3:^9, IST«.
Or. H«go ObarB»i«r,
Wolf, der äatga - AiitUop« , dem IIühlcDlöwen,
8«cliu]id, SobwBO, der Knt« and dem Hecht.
Di« BoU« TOD QargsB').
Diß boreitB von dem hochverdienten \e«tor
der i.'<'<'l'"i'_'i»i:h' U Forschui)!,' in (kn Pyrenäen,
F. Uarrigou, auf ihren Werl erkannte UXid
gewürdigte Gnitte von OngM liegt in dem
KRlkTn:i>^!*iv von THiirnn-Gairga*, auf dessen nörd-
lichster, üi4 ui hohen Kuppe. Di« Seehöhe
ilmr Eingänge liegt nriMhcn 520 und 540 m.
M. Houle unterscheidet auf Grund der ans-
gedehnten Untersuchungen F. Kognaults für
den Hfiblcnkoniplcx drei AusfüUaogHpbasen. In
der erst« II, ältesten, war denaUw von einem
Waagerlauf durchströmt, der an zahlreichen
Stellen, besonders in den ücferea Suböchten,
GerflUe UnlerlielL Wlhrand der iweiten fftod
eine Uiiilii;;('rmij.' <kr li tzti.iiri flH(l,\Vf»hl infolge
Veränderung der Flultrichtung der geiuuuiten
WiuMndani. Zmn SehhiMe ward die Hdltlo
TeDlilBd^ trocken gelegt und begann die Ab-
lagerung vott T.i'hmerde, in der sich zahlreiche
Tiorreste und 4ie Oberbleibscl ucnachlichcr
Koltn cinbettetea. Die NMOten Brdsehiehten,
die dosglf'ichf ti vorsfhiedeno archäologiHche Ein-
•oblUsse bargen, waren von den quaiiären durch
«ioe Sinteraebieht getrenoi. F. B«ga»alt
scheidet die letzteren in zwei weitere Uori-
xontAi in einer tieferen mit Urms spelaeua
(ob dem bioHgiten Tiere), Ufam arotos, llyaena
epelaea« Felia epelaea, RhinoeerM tichorhinns,
einptn sehr {rrnfJcn Rind, £<iuuB caballiis, einem
grolien Hirsch und den unbestiuuubaren listen
Uciner WiedeiUn«'. Die Knodwo eind teilweise
etwas abgpstnßrii bzw. gerollt. In .lifsfr „llriMen-
bäreDBoiiicbt" fand F. Regnault in 2m Tiefe
eioea roh sngeschlagenon , grollen Qninttt der
in Beiner Form an wneo plumpen Feiutk^ er»
') F. Clarrigitu ut A. ChKstrijruer, Compt.
read. ISIO. K. Oarrigou, MounjfTaphii» de Bagneres-
d»-X<aollOn. I, |i. '203, l'arii 1872. b . i;> ^-nault, Bull.
ae la HM. d'hlsl. nat. da TouIoum, 1^7». D«rt«lbe,
BheiBda, 18M n. IM». A. Osodry» Oompt. rmd.,
• MvHer 1B8S. SeneU». B«1L da la aoe. d'hist.
ii«t. da TkMiliMue, Daraalb«, Oompt. rand.,
14 man IMr. n»u<l)y et M. Boule, KatMau
ponr I'hiatoire dw tempa quatemaire«, 4. taaefe. Paria
1892. (Ijbb «lubiiettM de Oargak.) M. Boulo, L'An-
tliri<]ndo^'ie III, p. M), I89S. V. Kegaault, Aaeocia-
tioii frani;. jMiiir ravani pmeiit de^ ücienceal, 731,1995.
Derselbe, Ubeuda l, (i. 'ilä, lew.
innert. Ich wage nicht, ihn mit Sicherheit als
aBpaflUiBthiMh an enUlveD, wiewohl diese Mög-
lichkeit nicht ausgeschlossen ist. Der obere
Horizont lieferte dem gleichen Foraober ia
fdhdnter Nlbe d«e tieferen, weetüoben Kngaafea
eine ausgedehntere Ilerdachicht. Sie enthielt die
Knochen von Ursus spelaeus und arctoe, ßo«
primigenius und prisciis, Cerx us (sp. ?) und Equoa
cabaUua. Die archäologischen Fundstücke wareo
ziemlich ariulirli: Kim- .\ii/.alil Ijt-arbciteter
primitiver ijuarz- oder QuaniUitücke, wie sie in
dieaer Gegend die gooie paÜolitMaidie Fbaae
begleiten, ciiiiLTO wcnir^c bessere bearbeitete
Feuenteingertttc (Haudspitzen, rotouobierte Klin-
gen and Ihofiebea), metuere prfmitine, aber vn-
zweifelhoft beaibeitete Knochenspitzeu , zwei
angeöhrto Ff erdczähne o. a. (Fig. 4). Mit Rück-
sicht auf die letzteren Objekte m0«bte ich die
Herde v«d Gargaa nicht mit F. Regnault dem
MouBt^rien« loodem dem Uteren Solatr^en sa-
teilen.
Von ebenfalla grofien Litereaae irtdie im glei-
chen Massiv befinilliclii' ITölili' \ on Tiliiiati '),
die jedoob keine arcbitologischo Auabeute liefert«.
Sie liegt oaeh NoidoetaD, m 4T0 In* 480 m Se»-
höhe imd beherrscht die jüngsten Endmoränen-
^iilli! <leti cis/.eUlichfii Zuu;.'eiibe(!kc'iis der
Garonnc. Auch hier fand sich dieselbe äühiohteii-
folg« wieder, wie in Gaigae. Die Sehlahte aind
niit f!cr ")Ili n frcfüUt, über denen Lehm lagert,
(Ii i- iti seiuen unteren ParUeu: Uraua apelaeua,
ilyaena spelaeo, Quiia lapoa mtä Boa priaoaa; in
den oberen: Cervus elaphua, Kquus caballus,
Canis vulpes, Felia eatoa feroa, Clapra hirooa a«w.
enthielt.
Die Höhlen von Tibirau nnd Qargaa
bürgen GeröUe, die f lu viotrlazialcr Jfatnr
und vollständig identisch mit dem Material der
FtnfiternMwn der Ganmae-Neete elnd. Teüweiae
ri L'''lriH'ht geHchichtet, können nie, wie schon
M. Boule*) betonte, nioht anders erklärt werden,
ab d»D lieh ehedem in dieeer BSlie eu altea
Flußbett befand. Belege für einen derart hohen
Waaaerlanf finden aioh tatiteblioh aaoh aoßer-
*) F. Hegnault et L. Jammea, 1« gntte d«
Tifairan (prvmiir«.- partia); ToBlouSb 199*. V. Bsf-
nnult, Association fraBS> IKier ftnawiemant des
stieiircj II, p. 549, inü, Dersalbs, Sbead» I,
I p. lO.l et 754, 1901.
I ') il. Boule, L Aulhrupulogie Ul, 1892, a. a. O.
oiy u^cu uy Google
Ik'itni
halb der Ufihlen in GesUdt der dritten Terrasse,
di« nnr um Geringe« tiefer als jener Uöhlen-
■ehotter liegt Somit ist ein wertvoller AohallS'
p'inkt fflr die Bestimmung de« Alten der ,i
Füllung^ j«n«r GroMen gegeben.
ur Kenntnis dea Qnartim io den Tyrenäen.
Dio Höhle von Tjorthet').
Die Grotte von Lorthot (Lortet) wurde im
Jahn 1878 von Bd. Piette (trilweiN nnter dw
Assistenz E. CsrtailhaoB und anderer Forsobar)
in Auibeute genommen und erwies eiob d«»>
Ibdiutrie Ton Oargus (tmch F. Ratnaalt).
1. Iii'i 'inli!» Werkzeug atu C^narz, — 2. Feiic r<- Si |. \«pitzi_', — ,i. Ziii,-i-<)iiUt- r Kri' « tp'n —
4. Durcbbohrtar Pferdemabn. — b. Silexapitae von MoiuWianfonxi. — 6. Ueapitzter Knochen-
(▼«AMBBCtJ
gleichen al8 FutiilHlättt^ iTsten Rangst. Am liegt
auf ilera rechten l'fvr diT NcMte, gejjeniiber
liem Dörfchen Lortbut, im Ivaikmaasiv von
St AmliiMi, in 658 m 8s«1iMm, nnr 15m Sb«r
dem erwähnten Flusse. Diese niedere Lap:e
im Niveau der vierten Terrasee liefert einen
wiebtigen Anhsltoimnkt fflr das Alter ibrer
archäologischen Einschlüsse, welche sieb in Lebm-
and Touscbichten befanden, die io keiner Weise
mehr tob Oberflutungeu der Neste erreiobt
oder gcatört worden waren. Für ihre guHxh
gischf AltL ThlK stimiiuiiij,' kann nicht beigezogen
woi-deu die „Tt-rrafitte", auf welcher I km neste-
sofwirti das JXirlohen Bamt (566 m) erbaut
') & Piette, Bau. de 1» mw.'««*«!». de >Sri«
▼m, p. 90S, 187S. D«r««lb«, ' ElModa (S), IX,
p. 396, 1874. DercHb«, BolL d« la soo. rM. de
t'ranee (S). II, p. 498, 187«. I)«r*el\>«. L'Antiin^
IKjloKia T, p. IM, MM; VI, p. t7«, IW»; XT, p. IM,
im.
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Dr. Hugo OberB»i«r,
yt^i M UagC dort nur ene lofaite Sobotter-
iMuik vor, die sich im Schutze einer vor-
spriugeiidoii Schicferklippe erhftken konnte.
EL Piette uutenchied ia dar Uüble vou
Lorthot mehrere FundiuveMi, die teilwciM dnrch
stprile Al)l3<,'eninpen cjftrcünt warpii, so be-
sonders durch Tone, die von (Quollen abg«s«tst
«oidtti, wdobe »IM den fnnareo de« HmbIv«
kanion iiiiil in j^erlotliscL-funcliteii Zi iUiljBchnitttii
die zwei Kammem durohstrümteu. PaläoQtolo-
dlM» Horkotito ukhi
vwntlich, dodt wurde gegen ob«n dM Ran
aelten, gegen unten Pferd und Mammut häufiger
(xiebe S. 260). In arehiologischer Hinsicht sind
in Loithat alle Stofan rom rainen Solutrden (atw-
geadudtteoe Relieffiguren, Zeichnungen luw.)
bis 7.uin A/ylicii (eiiisclilit-ßlich) vorhanden.
Wie in iTOurdaii, so hinterließ uns auch hier die
BerOUcemag das RanntienailaltaiM flbflrraadieiid«
Schätze der darstellenden Kunst, nnUr iluie-n
die folgenden Tierbilder: Pferd, Reu, Hirsch,
Rind, Stainba«^ Anarinhn (flSatof), Fbolia.
I«iil-W<ft
Das Nestetal bei Aventign&n.
(Nadi F. Oarrigoa tmd M. Bonl«.)
(«IS»)
a = uburi' D«eki< von lAnnctnezan. — <■ = dritta TemiM. — s vieite Te
m = Moränen der letzten Kinzeit. — « = niüdeiMs AUviiaB» ~ §— flraadgellifg». —
ö = JUkhie voB ttMgas (mit BohottwfttUang).
Um lg-
»
Dm Naatatal bei Zronbat.
a obere Ducke von
f — dritte IVrraiifw.
u III »[••mvi Alluvfnii
g ~ Qrundgebiige.
£ SS HSUa «OD LorUMt.
Die HSUa tob AnraeaaD*).
(Bagnirea-de'Blgona.)
Der Kalkfelscn von „Aurensan" Ix findet
aich 1 kin südlich von Bagncres - de • iii<;orre.
') TarglsielM dl« ÜbeniebUkarU bei L. A. Fabre.
L« aä de 1» Oaseogne, a. a. O.
*) K. et Ch. L. Fro8«ard, BuU.de Im Kf>c. Utunnaii.
B»srn*r««-de-Bl({rtrr«, imnvier, 1870, {vgl.: Mut^riaux,
p. ' . .-"o.) Die»-Hi> h, f^tuden nur uiie irnitlo
renfennant lin» revU« bumain« de reiAM^ae jmI^UUuiiu«,
A Bagn^'de'Bigiim I« 4 bmI laat.
2.8 km
Seine Weittflanke enthielt ehedem, etwa 20 ^i?
25 m Uber dem Adour, 3 kleinere Höhlen (von
E. mid Cb. L. Froaaard ala ^obara Httblan'
bezeichnet), die M. Philippe') zum grüßten
Teile »iiabeotete und beschrieb. Sie liefortaa
ihm die Beate von Klephas primigcuius, Uraoi
ipalaeiu, Boa primigenina, Hyaaoe afiekea, Failia
< Zweit« verbewerte Au«g«b« des Bericht«« von 1870.)
Pari» IHSO.
') M. Philippe, 8«ie, Uoituui«! de Btmioaiu, p. 137,
lau.
uy Google
Ich rvr>'tn<<?li.
258
leo,vMU«ioht auch von lUüiiocero» tioborbiiius').
Dw Sammlaog Frottftrda enthlH tod ebenda*):
Uraug Hpekeug, Felis apclaca, Felis pardiis, Fvli»
lynx, Elephaa priinii,'i-irms, Stis* scntfa fertig, Ccrviw
dama. Bezüglich des MammuUi steltt Aureiuao
dM h«diit|^l^«oe, Maber iMicaiinto yorkoam-
lis Hl:-! !, Tii rcs in den Pyrenäen dar (580 in).
K. iiarU*) saminclto in der rechten der fnig-
lidien Spaheo: Hyaena spelnca, Arctomys mar-
motto, Rhinooerus tichorbiniu, Equiu caballus,
Bo8 primigenius Capella nipicapm, Kiingifer
taraodua, C«rvua elapbua, Corvua caprcolus;
im d«r nittUrao: Bqum oabillin, Boa ptini-
genitts, Cervus eluphiis, Cervus «ii., Cer^'us dama,
Uno» ap.} in der üiüwd: Caois laptia. Beate
vom MenMihen odw adner Indiistrie, die ntver-
Ikaaigcr weise der <|uai-tären Bevölkerung zugeteilt
werden kannten, fanden sich in keiner der beate
abgebroohenen „obarea Höblen^ vor.
Im Jabr» 1869 sttefiMi Aibeitor fan tieferen
Teile des Felsens auf «ine völlig versohüttete
weitere Grotte, die Uöble von Anrensan
im engeren Sinne. Diese , untere Grotte",
die heote deeglnsben Teiaolnniiiden ist, aber
atmj^ercichnct nuFjjpgraben und rrrnffenllicht
wurde, lag nur 13 m über dem Adour, in Ö70m
BeehObe.
Die unterste Sebicht war nach £. und
Cb. L. Frosaard iteril and setzt« sich aus
gerollten lokalen Kalken und dem erratischen
QerBUmaterial zuaammen, das aaob die Nieder-
terrasae dea A'lour Lildct. Dio folgi ndc^ höhere
Scbiobt entbleit zahlreiche llerdo mit faunisti-
aeben and aroiblotogiaehein Beaten; itratigrapbiaeb
übereinander gelag^, wiesen sie auf wieder-
holte, aber öfters unterbrochene Anwesenheit
^uartärcr Besiodler hin. Die oberste Schicht
VW nakm ataril nod beUagloa. Die Fknnn
der Kulturf?chicht wurde von T;:irtPt und
£. Milne Edwards bestimmt, auUerdem neuer-
diogs TOn B. Bmtlt*) aufgonosanen. (Siebe
Tabelle B, S. 260.) Das Ren war verhältnismäßig
seltf-ri, der Tlirsch häufiger; von den Vögeln er-
wäLu«! iuh; C'orvus corono, Tetrao albus; von
') K. H»rl4, IjM br^h«« k oMement« de MontooM^.
Apt>««nilif p, II BolL de la soc. li hist iiat, de TouU>Usu,
6 juLU't is'j-; (v^l.: Kbenda, jx XXXIV, 18B3).
•) I>«.«rs>>lbo, VAnthropolif^if VI. p. 36», ISMi
*) Der««Ib«, Ebuida VI, p. 3«9,
*) X. Harl«, I/ABlbiDpolii0a TK IM»* ^ a. Qu
den Fiaobeu: Salmo fario^ Cy^riDua carpio,
Cjrpriana terbus; von den IfoDaiken: l^Ox
nemoralit (aeiir häufig an den Aachenplätzen
I und sicher sjenosseii). Ileliv hortensis, Zonite
olivetorum, Pomatias orasailabrie , Poiuatiaa
IVoMaidi und Cjreketoina el^aaa. Die letatem *
waren in der oberen Schicht häufiger als in der
uDtereo. Mit Aoanabme von Pomatiae Froaaardi,
einem ataTisttiohen Rfiokaddag von Pomatlia
craiaUabris, kommen sämtliche I^Iollusken noob
beut«* an Ort und Stelle lebend vor. Die mensch-
lichen Körporreste der Grotte von AureoMn
wurden naeh dem Beriebte der Bntdeeker nrar
in der mitil^ rt ti Schicht gefunden, aber besonders
in den seitlich ab&llenden Partien demelbeni
I gegen die Winde m, wo j^eine spätere An-
häufung am leichtesten raflg'liell mr*. Dir Alter
ist demgemäß unsicher').
Die Ittduatrie der Grotte gehört dem tyyi-
eehen MefdaMnien (xabireiobe nvpanen, tylfat-
drische Spitzen mit ge8])altener Basis, jüngere
SUexindustrie , Ocker, Bernstein usw.) an. An
Umrükeichnungeu liegen vor: ein Knocbenstilolc
mit den Köpfen von swei Capriden, ein eben-
solches mit der Gravierung eitus I'f( rdckojifes
und einea mit der Darstellung eines Fisches.
IDn SeUeferatllek trigt vage Tiakm^ die man
allenfalls als flüchtige Darstellung einer mensch-
lichen Figur intcriirotioren könnte. Auf Be-
aicdolung auch zur Zeit des Azylien weisen vor
allem zwei je 20 bis 25 cm starke Masobel»
schichten (von Ueiix nemoralia) in den obenten
llerden bin.
AnmerkoBg.
Nicht mit Zuvcrliissigkeit verwertbar ist die
ilöble von St Mamet bei Bagnerea-de«
Lnebon (nanobnal amdb ab HdUe ron Hon-
Uuihitu bezeichnet'). Da sich Ticrkiiuclittn
ebtnda nicht erhielten , sn sind wir auf eine
rein arcbitologiaobe Altcrsschätzung ihres reiob-
haltigen FeuereteiiimBterlnls aqgewieeen, toh dem
oiobt hekaimt iet, ob ea mwb nateraefaiedenea
') VkI. A.du Qustrefafs« «t E.T.Hamy,
ftbnica, p. '>i , I';kri9 INSU. (lUeae AstenB
natb dem Fuudlü'nchle von 1870.)
') E.Cartailhsc, MaUri>v.\ IX. p. j-it-iftl :,ni
p. 883, Derselbe, ha, Frsuce pribistoriqae,
p. 14t.
88*
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Dr. Hvffo Obarmaier,
Niveaus getreaot lag. F. Qarrigou>) und
E. C«r«»ilh«c (a.a.O.) beieHiluieten die H«hle
anant als ueolitbiscb, ipiter nahm der letzt-
g^enannte Forscher an, daß dort neben typischem
juiigsteiozeitUcben Material aoob eine paläoli-
thiaebe Induatrie rottiage*). Wia mir deiaelbe
nunmehr mitteilt, wagt er diese Ansicht rieht
mehr mit Sicherheit aufrecht xa erhalten. Per-
sönlich möchte ich mich desgleiolieii verneinend
ausspnduii.
Im Falle, daß man die Industrie von
St Mamet teilweise als dem Magdal^niea ao*
gehörig beüvchten wollte, würde sieh dieae
Station ala sehr postglaual erweisen, denn sie
laif ztir Zeit cle« Maximum» fkr lt>tzt«ii Eiszeit
650 m tief unter dem Schnee und Eis begraben >).
Yarglaichcn<!e Faunentabell« B.
(Eslte FsoD«!!').
Taana
c ' n
'""SM
>9 m
Felis upelMa • .
Vf-lU IPn ....
I'eli!) p:tn]ua . .
Felis lyiix . . ,
Fl'Iiü cfitus fenis
Hyaeaa «pelnea
Cani« loptt« . .
Cania ip
Ursos ip«lHeaa .
Urün« arcto» . .
Castor flbor .
£qaa« oab&Uiu .
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Oam» «lapbiu .......
Osms ««iiiNMlitt ......
Capr» ÜNZ
Cnp«lla tvpieaprn ....
Citpra aef^gru« (iirimiguiia) .
Du« pritiiii;«!!. (l) u.priMlia(S)
Uhinoceros ticborhiniis > . .
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IT. ChTQHoltgbelier TelL
Ein ■'lltr'rcr VtTsiirli einer pal Ti o u t n 1 n ji'i-
• ohen Chronologie des Quartärs — gestützt
auf Torwiegend «adfranadBisobe Yorkomm-
niwe — liegt bereits von seitcn F.Garrigous')
vor, der dasselbe in eine Periode den Elephas
') K. (iarriKou, M<<u.»),'rapliio il« SagnÄrM.de-
Luchon, p. 207, Fußnote; rari», 1S7".
■) Bei: M. Boal«. Le plateaa de LanBamenB ete.,
I». r, lau.
*) F. Oanif on, ttade eooipMative d«a aUnvians
quatemaires aoeiauaM et das eav«nie« 4 oaMmanta des
I'yr^utSen et de l*Ottest de l'Europc au pobt de vne
gMogique, paltontologiquti vi anlliropolflgiqpa. Ton-
lenae-Paria, IM».
sotiquiUf in d&e solche des Höhlenbären und
des Mammuts uivl tu c'\uv SL-liItiOphase des
Keu» gliedert«. Einen wesentlichen Fortachritt
bedentata di« B3aHitikation E. HarUa»). 8ia
umfaßt die folgenden Stufen:
A. Oberes Plioeän (/ H. 0.>
Mastotlou arveruensis ^ Warmwi
T:i] inis urvQrnoDüiH j ciuLoitliohei
Ifiquua »tcoo&is usw. j
■ fdol. de
*) B. Piette, Boll, de la i
n. p. 4»B, ISM.
*) B. Harl4, Oatniogn« de pal^tolofi^e qnstai^
iwire d«s eoUeeUoiu des TouIoom. (8oe. dliist. nat.
d«.7QnliraN XXXU. 1M»0
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Bwträge mir Kenntnis des tjnartan» in den rvTcuiu-ii.
9S1
Mildes
B. Quartär.
1. Ente EisEcit.
2. Unteres (^iiartlr.
lävpkM üMcidinaidia
BlnBooBT«« bptorliiinia
■Hiiin K-i'i Ts etiitscus I Warmes, feucbtot
Mftcbairud us
2ihbeichü Hirsche
TragoBUMriam
8. Zw«ite Biueit
4. lOtdens Quartär.
B<pbM Mtttiqau and £. primignüM
BMnoeern Wareini imd Bk tiiolioriiiiitts
Hippo))otainus
Ckirbicnla fliiniioalis
Bythiuia iiiargiuatk
PaittdiMU tUlnvinttft
AUpdloUfloNh* Lidintri«!! (Chdin).
&. Dritte Eisr^it
6. Oberes Quartär.
Klephas primi){«>Dius,
RliuiiicKrii<i ticli'irbinua,
Rangkftsr umuidua,
Antilopa saiga,
Miyodes Icntnus vtw.,
Hltfx hiipidn,
Son-iiii :» (ililmig»,
Pupa iDiifii-uruin.
(hu unteren Kivaaa: Ebpfaa« primigmiai; im
obono: fiaqgifar tanadm vorhemolieiid.)
Ifawtfnm (1ta1t«i feuchtes Klinia),
Solntreen,
Magdalenif-ri (ktilu^ tmekeups Klima).
C. Geologische Gegenwart.
Große Aufuierksaiokeit neben iite endlich
M. Boule*) dtm qaavtlrenChrooologteinoblein;
meine Spezialuntersuchungen hnlnn «lio wichtig-
sten Miniur Aumobteo gläurcod bestätigt.
Paliobtologiaali in gsnsliertem, umnittel-
bartn Anschluß an die moderne Fauna') steht
jene dm K f n z v i t filtt' rs (.Iiiiii,'|>alUoUthikum):
Eine typische Waidfauna mit dem ElcLi
Hirtoh und LOwao (L* Tonratte), drei in
jenem Gebiete «<oit(lt-i)i <1< sL'Ic i(-lirii vciBohwuiide-
üen Spezies, leitet langsam über zur lienphaso
') SiclM die Tatalla &24Yi tmtMi M. Boule.
d« palteatalogla ümlli^i^tliiqii» da I'Iimbbm.
Bwm d'AaChnpdkmiis; Farisb ISSBk D«raelb«, I«
plataan de LunciBAua, a. a. O.
*) Die wichtif^t^n PyrcnK«'U5äujf*'»ii.To dvr GvKvn-
wart »ind: Urs«« pyreuaico«, Cnuit liipu«, Canis Pyr«.'-
baicat, Volpps vui/ins, Feli-« <-.iitu«, V. lyux, Lutra
vulgaris, I^piu timidus, L. cimiv-ulua , Um xcrofs,
OlVilla tttpi«apn. Uns Fynaaicu und C«rvw«ignolua.
des MagdalcnieD mit trockenem, kalten KUm»
(Honteonfart, Anrenian). Uimtm gttlik
eine Stop|Mii|»bai« mit kontinentalen Klima-
chfiraktcrpn voraus, gekennzeichnet durch das
Vorwiegen von Equiden und Boviden (Mar-
aonlat, Ooardan, Lortitet). Deren i]t«at*
Stufe, das Prcsolutn^en, enthält ein bestimmte«
Gepräge dadurch, daß älter« Arten, wie der
HObUnüöwe, die BOhlenhyiae and darHOhlenbdr,
hlnfiger avftrvlen (Tarte, (Jargai). Dieie letzt-
genantite Fauna ist tm wesentlichen zugleich
jene des sfidfranz<$Biscbea Acbeuleo-Moustcricn
(mit Felii ipelBta, Cvma magaenroa, Bqmw
caballus, Bos primigenius und priscus, Elepbas
primigenius und Kbinoctro» tichorhinus). Dieses
Acheul^en hatte bereits M. Boule i) relativ
jung erklärt und der Heinang Ansdrook Ter-
liehen, daß > s nllenfalls nur gleicbzHtin: mit der
letzten Eiszeit sei, deren Fauna für ibu durch
das Uaaunnt, d«o HflUenUren and da« wnU-
baaiiga Rhinozeros cbaraktorisiert wäre. Das
ganze Jnngpaläolithikutn bczeiohnete er dem-
ent«preobend als postgbuüal
Dadofdh, daO ee mir gelang, das Aoheulden
der PyrenScn seologisch für das Ende der
dritten IntcrglsziaUeit festzulegen ist ein ent-
nprecbend jftngeree Altar 'bereit» fflr das rein«
Moustörieu bcw. die Endataflen dea AdwaUen«
nahegelegt.
Das sicher postglaziale Alter deH Magda*
lenien «igibt sioh in dem too mir statUerten
Gcliiete aus der tiefen Lage der Höhlen von
La Tourasse (S.253) und Aureusan (S.2&8), die
!tidi beide im Kirean der Nlederterraao«
befinden. Bezüglich der letzteren Grotte er-
wähnen ihre ErforHcbor auMlrücklicb, daß ihre
tiefste Schicht tcUwcbc au» 3Iaterialicn der
vierlcD TeniaM gebildet war. Damit iet anob
das gleiche Alter für dio Hrbli ii vr,ri !\font-
coofort (Ö. 2ÖS) und die oberen >-<palteu von
Anrensan (S. 368) (mit JJnm spebeae, Felia
Hpclaea), die nur um GcringcK höber Kegm!«
nicht in Zweifel zu ziehen. I^a Tourai<j<e und
AureuHan küuncD ferner ertst geraume Zeil nach
') M. Bon le, K<i<:ai de paUmtokisie stiatignipldq«*,
p. 58 et 59, ». a. O.
*) M. Boal«, I« platsa« d* Lannemseau, f. 7,
a. H. O.
*) Sitte dsn mtm TeU
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Dr. Haf o ObernMiar, Britriire war Keantnii de« Qnsrtiii In den Fynal«B.
dem Maxuniini der IßUXen lüiaeii vom Mcusohen
iMWobM gewesen sein, nKmliob la einer Zeit^
da die Garunnc bsiw. der Adoiir berciUs belrächt-
lioh unter dem Kiveia der löm-TemiH«e
flcwMin, denn die EaitnraQhiiAiteii dkaer Uöiden
waren in keiner Weise mehr dmroib Hoobweaeer-
llat«n gestört wordcu.
Da» gleiche gilt aber auch für die Höhle
▼on Lorthet (&. 357), deren tiefMe KnltnrBdiiditoa
dem ältcreu Keuiitii'i-zeitaltor angehiiroii. Eh
k<Humt mithin auch dem Solutr^euetn eehr
poBtglazialee Alter
Behaglich des Altpelftolithikums liefern
die bcideu I^"'>ßIi'hTtivorkommni>'sc vnn St. Mm-
tory und Sl CiaudcoB keine weiteren cbronolo-
giMhen Anhallepnokte.
Exakte 8tfit/.punkte für die Altersbentimmung
der Ton £. Harle und M. Boule erforKchten
Fandstltten mit warmer Fauna la^ben
»ieli niaht gewinnen. Sie eLnd «uf jeden ¥M
viel jünger als da« Platt'nn von LnnTiemesan
(ente Eisseil), denn die Höhle von Mootioauj-iu
befindet sieb im Liegenden der bier bereits tot
deren Bildung wieder abgetragenen oberen
]>ecke (S. 248). Der Uinntand, daß die Höhlen-
epelte von MoutfiauutSa nur 20 m imd jene von
MontonM^ detgjlelcikcB nur ebige SOm Aber
dem Niveau der «bitten Teri-assp liem n fS. 2l!*\
Mt mich «abließen, daß ihre Füllungen der
') Dipse Tatenrlie kiMin nicht r.u iwlir üherratw-liHn
au|fe«icbta den gleicheu p<i«tt:lHzialen Altvr» de« KvBler-
Iriclie« (in der Xordschweii), dcivcu BaiiH ein ,glyt>-
tia«bM äolntr^ten" (4«Rgle)ehtD obn» Iiorb«r)iistt«pitie
«ad ^fiNbe KetfatgttaM) aofiraiit
zweiten oder dritten ZwiBoheneisaeit*)
und niebt dem ittesten Qnarttr eagehOren. Zwar
spricht der Umstand, daß dort nahezu zL'iht^'irte
Uöblen voirUegeOf an »iob fOr ein höbercs Alter»
doob lifit tiob «nderaMiti au dem YoikommoB
von Maohairodus latidena kein zwingender Grand
für ein UofquartAreH Altei diLscr Plätze ableiten.
Di«se Spezie» tritt in Abbe^-iUe*) tusaiuinen
mit Blepbae meridiomdia, K aatiqniia, K. primi-
geniuB, Rhinooeros Merckii, llippopotamus usw.
j in Schichten auf, welch« robe Cbell^enfaiutkeiie
I (biglciiet von verwerteter AbCklKndaMiie) ein-
fihließen. Es ist nun nicht :iii/.iiiiehmen, daß
ila.s warme Clu'nt'cn vun ■Ii-m k.iUfii Ada-ulöen
durch eine ganze Heihe von Glazial- bzw. iulor-
gfadatperiodeii gettenut iat
Daß die Schotter von Lannemezan
pliozän Mnd, wie M. Uoule annimmt, halte
loh unter diesen Umst&nden für riemlich sicher.
Ihre untere Altersgrenze i»t durch die Fauna
vrrn Ori^nac ') »jjegeben, die (k'in dbereii Miozän
angehört und Diuotberium, Khiuoceros Schleitir-
maoheii, Cfaaliootberiinn Goldfnmi, Tspbrn«
prLtcas, Hipparioo Hyaemoeobos oraKBins
Cervus dicranoceniB, Steueofiber Jaegeri« Masto»
don 8p., UrHU8 sp. enthSlt
') Irli l.;u II in iliiiiMi uii'ht • im" mit Uci' Auf-
■irlii;ttiiii^- ii,.i ,iii't:-!< 'r-rri>s'', .ilio mit der dritten
i.i»i;i!t!it , gleichzeitige warme Kaunu »nnehmen, wie
M. Boule anzun<>hmen salieil|t> (Le jletSeW de
LannctuczMu, p. Kt. a. a. O.)
') O. D'Ault du Meiinil. Revue d« l'4eo]e d'salhnf
l>ido)ri« d« faria VI, p. 8S4, iwe.
') Virietd'Aonst, BulL de la »oe. g^L de Franoe
(9), XZn. p. 31«, t««i— MS». M. Beule, La platHNi
de Taunerasttiii p. tl» a< a. O.
Beriohtigung.
Im ur»ten Teile der „Bfilrig«; zur Kenntoia det (Juartitni in den PyreuÄfn [Archiv für AntbropoUigM^
N. F. Bd. IV (l»ui>), H. '.'99 bis Slo] lind fofgrade BeriahUgnngea vorsanebmao!
& 29«, Spähe 3. SdlQ • vou untan Um: leiste Btatt jüngste.
8. 802, Bpalt(> 1, 2afl« 14 rm oban Hot: Oatnn Rtatt We*t«n.
8. rtOf*. Spalt« I, Zrite 6 u. 7 von oben T. il-lrm st.ut I ..!<>1 m.
ti. au9, 8ji«lte 1 i«i dk tkaliuu vum Inft^me^ (nach J. B. N'oulet) »1« UuJuaeitig beMiehneti im
Sinne das Lentaa des Badiat Wotra-fiema lat ata laehlnaitls gaiaffan.
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XII.
Das Heia als Gebüdbrot.
Dr. X» H6flar.
IDt » AbblUhngMk
Das Hen alt Gebildbrot ist eine heute aii'
tägliche BtadMinimg in dsotMiien VolkibcMMilM.
Die modernsten Lebkuchen (vgL z. B. die jiracbt-
voUmi Formen, welche die Ebeuboeckscbe
Rmu io MflodieB hcntoUt) zeigen tkh mter
anderen in <lu-Her Flerzfonn; meist tragen diese
auf der Mitte ihrer Vorderflicho irgend eine
Liebeedevise, eine Liebe bewolBende oder Gegen-
liebe wioBoheiide buhrifl (Zettel), maoh Dumoh«
mal ein Wnjfpentier, Reichsadler (1550) otkr
einen Kalenderheiligen (St. Michael z. U. Iti73},
UUimIm flueDMi (heilige 3 Könige), ein Kreuz,
Blumen oder Rosettenlinien usw. Außer diesen
herzförmigen Lebkuchen gibt es auch andere
herzförmige Gebildbrote, sogenannte Schmalz-
vdblB od«r II odelkOidili (weil als Mod«lg«bl«k
in heißem Fett jjekocht) (Schwoiz, Lüneburg),
herzförmige Zopfflechtea (in Böhmen „Koleda"
soaleariM g«D»ttiit), doeTerbiBdaiig des Zopf -
gebäckes (über das Zopfgebäok s. Archiv f.
Anthropologie IV, Band 1906, S 130) mit der
Uerzfonu (Abbildung s. Arvhiv f. Aiithropolog.
IV, 188,F1f.46X hemfiniiigcBNtMlii, bbgeln,
die 7ur Ilcrzforin /.n$;:immeugüprcßt siud (Lüne-
burg, Linz a. U., Abbildung s. Arohiv L An-
tbropologie m, 1904, Flg. 34); «aoh menobee
Kloeterkonfekt (ElcktuMinm) trä<^t die llera-
foni» niifireflrfickt. Die sotreiiannlen „Veriohungs-
kerzeu** tragen ein sich fasseiides und scbUcßeu-
dM HliMl«|iMr Im laneni des Henraliinein.
Andere ULTZL'oliilcko, /. IT. in IloIIanrl. sind au«
hellbraunem, körnigem Buttertoig, am Kande
gsBokt» in den oboNii iwei nentappen durah j
eingeiiMnpalle feMttonattig« Kraiiflguna v«a^ |
ziert (Fig. 13), wieder andere tragen zum Onup
mente symmetriaoh angerrihte Mandelkerne oder
einen farbigen Zuckerguß in Linienzeichnung,
eine Eichelfruoht, Roeonblüten, die einem kleine-
«•n iBBeobenen rot eolepirielleo (Fig. 16X od«r
eine Zucker^nißuufschrift: «God Jul" (gutes Jul-
fest) (Schweden; Abbildung b. Zeitschr. f. östorr.
Volksk. 1904, XI, Suppl. III, Fig. 37, Tafel VI).
EMiiee der eben angeflUutMa Hengebleka
ireht »her daa 17. Jabrimndert aarttdi; tltcr eind
folgende:
In dem GemUdecykli» „Die JahreeaaiUn*
der Münchener alten Pinakothek von Bahlen
d. Altoron (1575 bis 1632) befindet sich beim
FrühUugsbildo ein Lebkuchen abgebildet, der
ein Hart in der IlbüolMn Lappenform mit einem
Kreuze darauf .larsteilt (Fig. 12). In «Ter
Vonediger Acoademia di Belle Arti belindei
sich femer em BUd von Mareo Handale, «la
ccna in Kinnuii", alfu aiu-h in der Frühlingszeit,
aus ihm Jahre 1440 (nach gefüUigcr Mitteilung
voü Frl. Elisabeth Lemke); darauf ist die
bialmr naobweiabar lltaate Zeiehauig euiea henk
förinifTLn Geliildhrotes (Fir;. 11). Die Form des
letzteren erinnert ganz an „gerührte Brüder-
beraen" der Heirnbater*) in Onadeuburg und
Neuwied und an den Sigerläudor Modelkuchen
iu Herzforni, welche alle aus einem flachen
llerzmodel herausgebackeu werden und keine
plaatiabben Rwidgebllda «na freier Hand g«-
moddi dnntollen.
') Dil' Herriihuter (iebfirk«- / j( imoii »ich über-
haupt dadui'di so«, dsii ibrv Miiiiaturforniiin aioli iMt
gaiut ao 4ia Uteren vnlks&tdisbsn OeUldbrou baltea.
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964
Dr. M. II6fl«]r,
Diese letitsren G«bfldbrote, z. B. die haiis-
bMAmen ÜMeii, Hirsobo, VOgcl, ^laimor, Wei-
ber II8W. w&rcu sichtbar bei ihrer EntstL-himL'
au ein plafttiscbes Vorbild gebuudeo, jene aber,
d. h. di« flldbeidialien Modehbdtfidw, wt-
sprechen auch mehr eiinT fliulunhuftcii Zt-'n-h-
nuD^voriage mit sUtU gleich wicdcrholleu Mo-
tiven, eiaeni Zeiebea d«r echten TollnknMt
Div llerEforiD iat aacb luancbnial der Umriß-
kontur für irgend ein Bonatigcs volluübliobes
Motiv, oder das llen iat der Inhalt eines vier-
eckigen, auch rautenförmigen GebUdbrotea (Leb-
kTt< heu, Marzipan usw.). lu naiver Volkssymbolik
stellt dabei die Zahl „3** die „Treue" der im
Hoten ritnoden liebe und «in« du Hen dnre1i>
st-hneiiU'Uik- f^äi^c die Eifersiiclits.;|u:i! (hir, vvclcJic
Symbolik nach Ilaberlaadt (ZeitMbr. f. 0«terr.
Volknk. 1906, 8. 194) mcb anf Fbigoningen
wiedetlMlirt.
Da« mit einem Pfeile «Itirf'hbohrto doppel- \
g«lai>pte lierz aU Sjrmbol des subjektiven
Sehmerse« ut twar mnlehvl «bcistlielien Ur-
sprungs, geht aber jedenfalls auf die Vorstel-
lung des gewalteamen Todei bei Jagd und Krieg
mrttek. Vergleiohe dieee Zeichnungen a und b
der nordamerikanischeu Indianer, über welche
l'rof. R. .-\ii.lroe rcfi'ri»-rtf. (Globus, 75. Brl.,
ä. 15.) J>a8 lierz wird bei soictieu primitiven I
YAlkeni nur ab Ilohlgebilde (Kreia) gekem- 1
zeirlinct. Vrri^'h'iclu- auch den l'niU'ii, SpTilt-
ubeu ins llcr/. eines Tieres zu stecken. (VoUu-
knade XI, 248.)
Was nun die Zeit betrifft, in der solche
her/.fdrmige Gebäcke üblich sind, so ist an-
zugeben, daß die kirchliche Osteriivit (Früh- ^
jähr) wohl auf biblischen Scenengem&lden mit '
■li-r Cm iia Diunitii (Fi<r. 11) fsu-h bf?merkbar I
macht; ebenso ist das schon erwähnte Uere-
gnblek TOD Bahlen d. Alt (Fig. 14) anf die
JFriihliuLTs/i'it beeüglich; häufiger dagegen sieht
man heute dius llencgebäck au den alten Neu-
jabntagcu (htilige dxcl E(juige, Weibnaehten
ood UiohaaK); nieiit iat aber daa henfAmiige
Gebäck an soleben Festtagen einer dar -ridan
üblichen FesÜLuehen, die alle aaoh ala bloßea
Symbol eines Glückwunsches Verwendung fin-
den können. Auf Weihnachten (Jul) erscheinen
aia s. B» hentmtaga ab ainnige Symbole der
Liebe öfters; am häufigst«!) sin<l sie aber bei
Uoohxeiteu und Verlobungen, bei welchen das
HevK ab aoleben Symbol aobr nahe liegt, ab
Tafcigcbäck zu finden; es aoU durch ecinon
Anblick und Genuß die Gegenliebe gleichsam
erM'eckt werden. Bei der Ilerrnhuter Ver-
lobungafeier werden den Gästen viele sogenannte
Verlahnnjjfihci^.t'n als Kuchen zum Wein ge-
reicbtj aber nur das Brautpaar und der ein-
geladene Prieater erhalten «in aolohea mit d«n
zwei sich fahsetnli n, den Handschlag oder Hand-
fassung symbolisierenden Händen (gefiUlige Mit-
teilung von Fran Gaul). ITiemale findet man
daa Berzgebäck bei der Totenfeier, aulbr
wenn ilie llerzfuini ;ius Tei:,'fleehlen (= Ilaar-
opfur»ubsütuij hergestellt ist. Das llon als
modenMa LebemaymlNd alafat «bau gaau un
Ge^TtisaU. ztira Totenknlte im Vulksbrunche
der Gegenwart. Am Sonntag oder Mettag
Litan in d«r FMUingasait (vtertar Sonntag
in der Fasten) holen sich die Elsilßer Bur-
aohen bei den l>oi{niid«ben Qelt&cke in Form
ron Herten mbt tlott an%aUebteu gedruckten
oder geuchriebunan Deria« (Ela. Wflrterb. 1, 422);
das sind die so'jpnanntfri Jiin^ernkiichel, mit
denen die Mädchen ihre Liebe bekunden wollen.
Daa glaiehe geaalneht auf dan JahrmUktan
iVijlehe .Tahrijirirkte nind an bestimmte Wall-
fabrtsoi-tc, auch au beatimmte Jabreeseilea ge-
bunden), die dnrdh daa Jafar da nnd dort im
Deataolien Reiche sich fortziehen. Diese Devise,
deren Sprache aller meistens nicht volksQblich
ist, drückt fast eteta den Wunsch für Gegen-
liebe aus oder dokumentiert die ganze Liebe
des GelMsrs oiei l\tn]ifnTi.:ers. F. S. Krauss teilt
in »einer Anthropophyaia II, l(Xi, ein äuhnada-
hflpfal so» Nordateiermark mit:
1. „Wenn u Stvinibuii nuf 'n Kiiplifae; geht,
l'tid beim Ijebz<>lte-u«tiiti(J u »itiibiT^ ihmdl steht.
Schleicht »r hin da Huu und mucbt an Witc und Mehert,
Kiiuft von Ix'b/.t'U ihr II tr'niHlu"» Her!"
2. Unfi «m tiei'zerl ahn ia s Vcreeil aruckt,
Wia do-s r>irndi <i\fi iiufa Zetterl nuekt,
Ob Tun Lieb u\* steht uder iicintt g»r,
Denn «aa Hmerl mf(t, daa wiid a mlir.
IV.is llt-r? all (icbildbrot.
2«5
3. Witt •■'> /■ IS k-'niniM. liiit Fh^ b' Ilirroll '
Th'u» mm II' izLil liat da Hu» a Kinderl glegt |
Wwi»t ielwa gem. wie '• mit 'n Herxcu Vb*!
Ob * Ba»l)«irl wird wohl ttbem Jahr.
Anoh bei Ctoborto- nod NMoeutagnD findet 1
•ieh dai Horxgebäok bäu%, «bMiO ali Keu-
jabrswiiusolKLiLsili iiclc Ob der ndl. Ilartjcs- oder
Ilertjeadag (aui zweiten Muutag nach ^Uriü
Himinc'lblirti) in Amsterdam hierher besflgliob I
Mt, konnte noch nicht festgestellt werden.
Die liersteUungwrt der verscbiedeueo Uorz-
gabloke gfltohiefat wdat durah BUdimodel,
WrifrL'li'iirti. IlolKniodel odor duroh Stichforrni ti,
der Teig ist mei»t Lebkuchen*, Ania-, Marzipan-,
Knefcermawe.
Dil' Mcsinilisclu'ii „Hertekes" sind ans ge-
riebenem Kartoffchnehl beigeatelitc, betzfönnige
Flad«D, deren ffiiif in «iaam Knahendsen ge-
backen werden (Woeste 100} Zeitaohr. i, flatarr. 1
Volkak. 1897. Ö. ä6'J>
IKa fleinibater BrBdcrgemeinden bevor-
fagan dia Herxfonn bei ihren Spezialgebäckon,
z. B. die „geriilirti n Briidi rliLT/cn", ein Model-
gebttck au» gerührten lücni, Milch und Zucker.
In Celle (HannoTar) |^bt aa eogenannte „ge-
brochene lleraon", welche »"nst Schweins'ohr in
OatfriesUod, Ehemänner tu Lüneburg genannt
werden. Bi iet dna banCfiradg aaaaatmen-
gcdrliflitf ("Icr in der Mitte in Hi-r/fonn ge-
lappte Kringel (Abbilduug a. Archiv L Anthro-
polofw F. HI. Flg. 8. 100).
Die 8alr.burger Lebzelter unterscheiden auch
da« „Opferhers'^ io der bei OpfemogeD ttblioben
gelappten Honfonn von der doa weiblichen
Busen» („Tocken- oder Poppeuherr."). — Da»
»akbnrger Kochbuch (1719) enriUiut »uob (IV,
108) „Zuckerberxlein«.
Auf der Wallfahrt nach Maria - Einaiedeln
ißt nach der Vulluisage ein ^!:icl<■hetl in ^fen-
zingen (Schweiz) Zuckerberzen und wird da- 1
durah geiataraiehtig, wadurdi aa imatanda iat,
dieGeisternin«ik 7t) hören. (Lütolf, Sagen, S. 130),
eiu Vwlksgiaube, der siub ableitet von dem
Olanban an dia Folgen dea Ganmaea daa tiari-
acheii Oller um nx-hliehen Ilerr^enat WOrttbar wir
oooh unten BpiccUen werden.
Anllerdam kennt daa datmaha Volk naoh
(Eier.) ..Sri, , ! , " (1751), „Mandel ", (1763),
^Ziauuetberzeu^, uraquelius aux amaodea, ben* i
Af^v mt AoOMinii«*«^ It. y. ai v.
ft^mige Kringeln aus Mandeltcig (U^rard, L'an-
citsmaAlaaoe, p. 172) oder Zimnatteig(Sohweiaer
Idiotikon II, 1660), „Schwinimheneon" (Schwei/.)
aus aobwammigem, lockerem Bulterteigc (1. eod.).
Die „Stmlsunder Bntterfaerzen" aind ein oben hcn«
förmig eingekerbtes Butterteiggebäck (W. Hart-
man ii, Tlieorie u. PraxiB f. Bäckerei, S. Sn2).
AUe diefte llorsformeu sind iUtobeobafle, nach
BcboaiatiMbaB UwciOa^hnongaa aniworlBna und
■,'.'l>ildiie Model- oder Ausatichgebäcko, uicht
plaatiscb runde Formen naob dem Vorbilde
daa natOrttoban Harcorganaa aalbat
Was nun die heute volksQbliohe DaretcUung
des Ilerzena in Toigfoi rn lielrifft, so ist dumii fft.st
immer die traditionelle sweigelappte Form dea
mcnaoMiohen Heraeoa gegeben, onter der man
sieh Bcit langer Zeit daa letztere vorstellte, wäh-
rend daa flammende Herz (Fig. 10 u. 16), daa
erat aalt dar Zelt dar halllgan Thareaa in dcör Ma-
lerei aufj^ekotiiiiieii M'iii dürfte, nur aL« Koletidii
(Weihnachtagebäok) aus Teigfleobteo dargeatellt
und jedanialla ab aolchei Gabildbrot aiaa vial
jüngere Erscheinung ist. Sowohl diese flammende
Uarxform, walobe daa lodernde Seelen f euer tjtBf
bolirierti), wia dia obiga sweilappige ffotifenB
(liine Flittnmen findet sich als Licbeaaymbol (Sita
der Triebe und Gefühle) beim Miedergeschnür
der obcrbayorischen Bäuerin (a. Zcitschr. d. V. f.
Volksk. 1900, S. 44BX als Liebesbrief format im
Braunscluveigisehen (Zcitschr. d. V. f. Volkak.
1904, S. 4äb) und auch in Österreich (Zeitacbr.
f. «ateiT. Yolkak. DI, 18, 176). Dia CoanidaoM
in der Pikettkarte Karls VI (\V\2') trä','t in der
iiukeu oberen Eck« die übliche Kweilappige Herz-
form ai« Symbol der Lioba (R Elaiopaal,
D. Mittelalter T, n07). Im Dänischen (Mitte des
16. Jahrhunderts) hatten die Liederhaudschriften
aufgckU)tpt dia Form eine« (gela|>pten) Harsane
< Z. ii.M kr. d. V. f. Volksk. 1904, S. 438, Anm.)
(Liebee- oder'Verbradenioigtsaifibeo). Maoobe
Klooterkonfokte in Geatalt elnea Heraena tragen
den antidämonischen Naineii.s/;ug Christus oder
eiu tibristlicbes Kreu/«'Sr.eichen als wirkungsvolles
Bauumittel gcgcu die Dämoncu und teuflische
Anfecbtongen.
') Manchmal b- Uen zw«! TauttcMk tlANselb« zviiekso
ihren Schnäbeln, glcieh«aiii ua Vüriehr^nd (vgLbtlMte.
f. flsterr. Volkak. lao«, B. 3»), a Kf. 16.
U
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9M
Dr. M. il<l{l«r,
Das Herz der bayerisoheo Fäntm vird Mit |
laogen Zeiten bei der sohwarmn Iblte io Alt- |
öttiiig, getrennt vom übrigen Körper, in herz-
fiirmigcn sUberntMi Kapstlii hcigetetit; ihre Her-
zen fahlen Bioti eozuiagen hiogeiog«n su dem
Orte, wo Midi die Hanen der 8tMiiiiivlt«r
wctlori (vyl. moiticn Baum- ii. Waldkiilt, S. 54),
wie ja auch die TotenaohAdel der äippen ge-
IraoBt voo d«Q Sbfigttii T«II«d in dm gmneib-
samen Otaoarien >) gesammelt ibid. Hierbei
vertritt der Teü dann das Game; to ist auch
gegenirkrtig in Italien das Votivben die Stell-
Tertretting des ganzen opfernden Menschen.
R Andre»! (Voiive uad Weihegaben, S. 127,
Tafel XX) betont, daü das Opferherz zweilappig
mit Flmmra und nil t)ioht«rf«nidg«m AnMtM^
atas Wachs, Sillierlilecb, Gnid tind ITolz dargestellt,
auch als Wunsch- und Daukeaaymbol von gan-
MD GauMuidan datgebraeht wird; die iBddMiV
adm VadrbimeD sind nicht zu unterschei-
den von den in Italien üblichen Herzfignren.
„Die vollstAndigo übereinstimmnog der in sild-
deutaohen Kirchen geopferten Httien, welehe
herabgeht bis auf die Veiziernnf;pr, die Flammen,
die Inschriften und darauf angebrachten Sym-
bole, mit den noeb jettt in IteUen geopferten
Herzen legt die Vermutung nahe, daß unsere
Herten (d. h. die de» betrefienden Boobea
Andre es) von dort emgefilbrt wvrden. Ab
Attribut der Heiligen bat das Herz die Be-
deutung fctirigcr Gottcslit-be Der lieilitce
Ignatius (f lö5b) und die heilige Theres«
(t 1681) tragen fluntnende Henen In der Bend,
die gkiolMD Terlinder lülr die gebrihuddidwo
') Auf d'T '^tiiiis.'it'» *iilcli<r Scliüde! iit öftet* ein
BlttuM-okräUS in >'arl"'n Huffri.-inalt ; dii'«.T erinnert |
vielleicht »n den Opfi-rxi liiiiiirk. Du« llim v> r»tliieii. tu r
volk»roe<1iriiii»cfi \ oiw erleter Iut- wuiil'' m;t Vorliclü"
mit Friilil)ii^--V>liiiji<'ij ^kocbt.
*) Kiuen tolcheii oberen AnwtU trtl^ »ueta ein
Waohüberz (Ib. Jahrh.), welchen da» Ciehesuubergef&ll
^yinbolialiTt (Abbildunif f. Teteri, Aua pbnrmszeut-
Vorst.Mt I, 23S; IMoU-Bartrl», Da» Weib 2, I, »47).
*) Der romaaisob« Mystiker Berntiard ▼■ OUir-
vaiiJt (t UM) Melt dls «Mta Prsdlgt ttbar das Hen
Jm am Patmswinfg oBd an OrOadaBDeistag (eoena
Dnndat) and dfo K<maie Margeret« Alacoqv« (t
stiftM* a» .Andacht «un taetUgsu Heman JtM*, tpittt
MIgta die vsm Orafen tob ZiiiMDdorf (1700 Us 1760}
leatUteM BrtdergemeiB«!» dsr Berrabater, welehe .in
Olren wahnwiuiKen Liedern Ifinnlieh mit dem Blute
Ulli) <i<-ti Wttixbin J"«ii ({"kettlcite* (Heaae am Bbyn,
KuUtti-g«-»cbiclito 11, 2u;). i
Opferfaeixen geworden aind." Dieae flammeodea
Henen Inden lidb In DentuMend etil eeft dein
16. Jafarbniidert vor; aie werden mebt tb fdMdie
Deutungen des Aorternirupning« h7.w. der nus
dem Herzen enupringendeu HiutgofaÜi' aui-
gefaOt, ofame d«6 pien auf rBaieoli-griediieolien
Hcrzbildern solche Blntgeflße nachweisen kann.
Auf Bildern des 17. Jahrhundert« (1644) er-
■obeinen die Henen der liebeiiden ile iodemde
Opferorgane auf dem Altare der Liebe (vgL
Henne am Rhyn, Kulturgesch. II, 187); ee
könnten also die Flammen Ober den Hendappen
auch das Opferfaner eynibolisieren. Dies führt
uns zn der Frti^o, wann überhaupt das Herz
bildlich dargestellt wurde und in welcher Form?
INe Deutschen entlehnten sicher ihre reli-
giöBcn Herxbiklcr anH dem lUitienischen. Die
Italiener übemahmeu sie aus dem Icoptlscben
UOgcbitam nnd dieee wieder von deu Ägyptern.
In den römischen KataÜMMnbon ist bia jetft
kein Hcrzbild nachgewiesen worden. Krauss in
seiner Healenzyklopädie der christlichen Alter-
tBmer weist keine solche Form auf, airah nidA
K. M. Kaufmann, Handlniaib der ohrlatlkfaen
Archäologie 1905.
Dee, wu men alo eb IMliohrietiidiee Hen
mit religiösem rharaktcr ansah (Martigny, Dic-
tioonaire des autiquiuSs cbr^tieouee 1865, p. 161)
Mt nor ein geotieltee, IienfOnnigea Efenblatt
(Hedera distingnens), daa man in den Kata-
k'jnilien nuf Epitifhien da InterpualUuHiHeiclien
verwendete.
Dngegen iet du Hera in nneerer gewobaten
zweilappigcn, tinton ziigesjiitztoti Fnrm fPic. 6.
7, 8, 9) bei den koptischen Christeu uauhweis-
bar. Forrer(FMbeluietLAltertfliner,TefdVII],
Fig. 8) stellt sie auf dorn Bilde eines sogonatinlcn
Clavna «tu dem Tiortea JabrboDdert n. Cbr. dar,
obenao enf einem dtdirietnoben Gewebe ane
Aohniim-Panopolis (L c. Tafel XVII, Fig. 6;
TafolXVI. Fig. 19, S.26); . Im S r i-T.ycrowHki
(Koptische Kunst, S. 154) aus der Araberxeit
(600 n. Chr.> Forrer bildet 0> «• TUd XVm,
Fig. 3) eine Seidenstickerei aus ein» ni c■tIIi^t■
lieben Urabe des ackteu Jahrbnoderts ab, auf
welcher da« grfin&rbigc Uent die Bmetniitte
des gekreii/.iirten Chrii^tiis citiiiitiinit. lläude
und FüÜ« Riechen auf dem Körper des letiterea
durch ihre grüne Farbe ebenio ab wie daa Hera.
L- iy ii.uo uy Google
T>M Her» th CMtiUbroi
Hers, Füiie und Hände siud abu so eigentümlich
itiid %«M»id«n nwrfcwrt, wia wir dias li«ate nooh
auf großen, kritliolischfn Holzkrenzon durch
gliOMnde BlechntUcke auagefülirt beobaohteo
kllDiMa, wdlebe Uerst Hinde und FOfle in der
Ifitto und tm den Enden der beiden Kreuz-
«]n<»rhalkeH «larBtelleti. Auf dem koptischen
Kreuze (Forrer L c) ist aber durch einen Fehler
dMCkwabeieiahMn das ^|:rlloa)Hafs mngalnliii
gcr,'f1)fn , die S|iUzt' nach fnifwrirlh , dif xwei
Lappen nach unten; zwischen der Lappenkerbe
«nupringen awal anaabandar galiando gelbe
Zipfel, welaba TarmuUich dii; Ilor/wtir/Aln (Hhit-
gefäOe) darstellen sollen (I'^ig. 9). Auf die Wahl
der Farben bei diesen koptischen Zieriienau und
bai dan Henau auf dräa ahriatUdMn Kvania
war Bicbtlioli nur die Rücksicht des Qewebe-
darateUcrs auf dan kolorätisobaD Effekt de«
batrcflandan Wabaniutaii von ffioflnO; dann
waiAUaiia oder gtüuv llereen können niemals
ans einer natürlichen Vorlage sich ableit*-!!; vs ohl
aber dürften die bluti'Oten iiosen, die auf den
UerigaliiokaB ala Zeiehnaag oder Halarai biulig
erscheinen (Fig. IR) <'in<- abgeschwächte fi in
üaniga qrmboliMbe £riuueruog an den Blul-
doft daa Hartana der Opferanatomla seit).
ImiDarbiii bleibt i':« auffallend, daJQ dio chri^t-
UcboD, römischen Katalcomhenbilder kiiuc sol
eben Hanbilder aufweisen; es ist hüohit wahr-
■eheinüdi, daß dieae erst daroh die koptisehen
Mönchsklöster ins Abendland vermittelt wunleu,
die ja abartuH^ zu einer gewissen Zeit die
Vermittiar ▼«« tgyptiscb • grieohiaober Knast
waren. Dia Kopten aber battan dia gelappte
Heiaform von den alten Ägyptern übcrnominpn.
DasMünohener Antiquarium (Mittleres Reich,
Stein Nr. 9) bringt aina Abbildoug eines Totan-
opfers, auf welcher die altägyplischeu Brote
neben Herzformen figurieren (Fig. 1). Diese
Uerzfonnen sind lAnglicher als unsere beute
flbHaliem, aber auch aobon aweOappig und dnreb
altQ bmune Farben stellenweise besonders mar-
kiert Ob nun diese herzförmigen Üildcrzeicben
Optobrate in Hanlbmi oder ideogtaphisohe
Zeichen für die tierischen Opiaibanan dar-
stellen, ist noch nicht sichergestellt; da auch
sonst die Opfer von tierischen FleischslQcken
auf altlgjptiadieo OpfwUldeni rorkonunen und
Halle Brotopfer obne Flaiaahbaigaba unwalir-
scheiulicher »lud, so mochte ich mich eher für
dia Annahma afamr aobamaiiaeban ZaUhnnng des
tierischen Horeorgans entüoheiden.
Bolcbe Opfeigabeoaeicbniuigeu seigen naob
gütiger Mitteilnag des Harro Professors Ftrai-
herm F. W. v. Bissing zum Teil F^arben. Die
Früchte itiul Gcmflse er-ficheine« prün, Jle Slior-
sehenkel und Oohsenkopie rot mit schwarzen
Hvfta od«r walBan Flaokaa. Bs iat Tial waluv
soheiulioher, daß die wohlhabenden alten Ag^7^tcr
ihre Fleisobopfer an die Toten lie&»rtea und sie
aoflb als soleba Opfentfloke In natora anf den
Stele abbilden lieJ]eu, als <laß sie die ärmliche
Substitution dcB lebenden Opfers durch ein Teig-
gebilde in ihi-en Grabzeichnuugeu hätten wieder-
gaben bMaaa. Dia Bnbatittrtion . in Taigfomi
mögen s{)riter wohl die koptischen Mönche be-
sorgt haben, da das Totenbrot ebeufaUa «iue
duriaiHalta SlUa trar, and da sie bei den Agyp-
tam selbst eoluni den Brauch kennen gelernt
hatten. Daß die Armen in Ägypten ihre Opfor-
scbwcioe in Kucbeuform herstellten, kochten und
aSen, berioliten nos außerdem Herodot (II, 47)
lind Lobeck (Aglauphamos 1081): „oi di
aiv^reg aiitüv vx' do9evt{i)s ßiov attutivas
wlülavxts ve Med Aacti^auvteg taviag IhSoo^".
Wiedemaun (Hcrodots zweites Buch S. 221)
hagt: . Del Ki-<atz des Schweineopfers durch
das von Kuchen in Sehweinegestalt ist echt
Igyptiseh. Bebr blolig worden bler statt wirit-
lieher Gegenstände Byinboüsche Votivliilder dar-
gebraobt, die durch magiaobe Formeln Hoalität
gawiniMn sollten; baaoodars Bildar von Oebseo,
Günsen, Broten in Stein (1) und gebranntem Ton
Bind erhalten i'cbliehen. Eine ähnliche Sitte
wird von den Ivyükeuem berichtet" (Plutarob,
Laoolloa 8. 10). Andreas oben aabon arwttlmtea
Votivwerk beweist, daß dieser Snbstitiitions-
prozeß der Opfer doiob Votivbilder bis auf die
Ncnzeit andaoerte; selbst das lebende Opfer von
Kühen, rferdeu. Hfihaem, Taiilien n^w. hat nab
bis auf unsere Tage an solchen Wallfahrtsorten
erhalten. Die Substitution durch symbolisohe
Waohsbildar konota immer aifalgaB, dia dnreb
eßbare Qebildbrote aber war un die Kultzeit gc>
buuden, weil sie ids Seelenspeise in ihrer Wirksam-
keit an die Seeleascbw&rmzeiten geknüpft waren.
Das Christentum konnte das tieii-M^lu- Ileia
ala heidnisohe Opfargabe niobt in seinen Toten-
84»
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908 Dr. Kl
ritm »vfuehmeo; für dw hmummAre mmt
Volk ab«r war die Substitution de« Opfers
darob daa Gobildbrot, daa daa irObe ChristeoUuu
•bwifalls schon batte, gewiß n»b«li«gend; dann
raafite wohl die tnagiscbe Fonnid dtueb da«
Gebet de« koptischen Jlfinchei« ersetzt worden
aeiu. Der Umatand aber, daß das ilerzgebäck
unter den dkriidicdMO Totenlwoteii f»Ut» epriebt
diifiir, (laß selbst, wenn die oliristlitluti Kopten
ein Hencgob&ok gebildet battea, dieses durch
A$» TOnÜMbe Chrittantani niobt in womd Ritiu
aafgeDommon worden war; wohl aber iat die
ganz sobcmatische Zciohnnng des Herzens nach
koptidch - ägyptischem TorbUde später über-
nommen nnd in anderen Beziehtmgen in der
Symbolik, £. B. in flächenbaft sobematischor Fonn,
verweudei wordeu. Wirkliche kopüacbe Hcrz-
gebXebe eind oiebt gefondeD woideo, andi keine
Zeiobnungoo solcher Hcrzgcbildbroto. Auch die
Abbildungen, wekbe Wilkinaon (Tbe Mauers
«od Ontotne of andent Egyptiena IX, 458, 459,
480) d« »lUi'.'yiii.isthe Ilerzformen liefert (Fig. 2),
machen mehr den Eindruck von Zeiehmineen
plastisch runder Gebilde, wie sie nach dem
Originale den Heraoigana dnea Tiarea liergeatellt
worden sein mflgon. Dnß ahcr dir A^,'V]'ttr
ihren Toten und Göttern das Herz von Tivrua
opftftea, kt liinläMglich naobgewieaen *) (vgl.
VV'iedeiiiatiii, I cS. 184,354), und zwar wurden
Lunge und Herz dem aohakalkgpligen ,Tnmatef
geopfert; anoh den Totengeiateni »pfecte man
das Herz von Tieren. Die belnffeadaa Opfer-
abbildungen zeigen das heran«"f»nf>mm<-ti(' Iferz
(liäon) mitsamt den großen HerzgefAUcn, wclebes
mit dem SoliinlEen den Tierea aa^etragea wurde
(M.i^p. ro, l{ovue de niNtoiu .1. n 1. XXXVI,6).
Die bieroglyphisuben Zeichnungen, wctchtt daa
Hen ala OeflO dea «euaddioben Gewtsaena*)
') Auch da« biWiselie Wort: I>er U«rr prfift« H«rz
uikI Ni<-r<-ti, ist dn ans der Opfvntnauwnie dar Snirn
im 8yiub<>li«che ii\»n<mmiUMt Audnieki
') .NhcU ili'iii Tod« 4s* MeasolMa gleatit» mao,
das «r in die Halle des Ootlea CWfia gaführ» wttcdi-,
des Bnbten Abrr die Teun, md daa sajn Gewisseu,
■ynboUnart dorah das Hen (OcflU aslt Oopii^hmkel,
«. Fiic- 4), auf «incr VTmgt vor ihm abftewngea wfird«.
Kine hai)«eli« Vont«Uang voe dsca bamfltndenGUnheu
d«r Ägypter erhält man mm «»ioer 8s*n« fm I'apyrm
<ii '< Ahl, Ani und «riii Woib TImthu tr< t*?n in die Halle
<lc» d-iypeiurn Vi^rUauvu», iu «ekber d»» Herz gfiguu
«iiw Finler m^nvogm wird, wekba das JtmUsw Mir
bei den Ägyptern danteilen, geben daaaelbe äli
ein rundguLaiu'lites mehr langes, krugähidiches
Geeohirr (Fig. 4) mit Doppelbeokel und oberer
triehterartigcr Öffnung (Wallis Bndgo, The
Nile, J,oiidon 1Ü05, p. 237, 239). Herr und
Fiiiii Professor Androe hatten die Gut«, mir
ihre auf einer Nilreiae g«ma«ihteu Zeichnungen
von alOgyiitiaaban AmoIettliendieB ana dem
Museum fit Kain» zur Vorfü^nnp; zu stellen;
auf diesen (Fig. 3 u. 5) ist die konische iicrz»
form dea Herzorganes (ohne Lappen) ebenfidla
vorhanden, desgleichen einmal mit Doppelhetikel
und jedes mit einem oberen Vergchluß«|uenuipfcu,
der gleichsam den duftenden Inhalt der Llerz-
gefäße abschließt. Solche alllgyptiaohe Hera-
furmen haben aber tnii miKercn HengebUden
in Deutschland keine FaraUelen.
Di« IgypdaelMn Opfevprieiter, wekdi« £e
Hf'rr4iifiri;Üimo de,« ticri^clicn IIiT/.ftis besorgten,
lernten bei dieser Gelegenheit Form und Größe
deaaelben kennen; aneb die Einbalaamiening der
toten Meiwclu ii inuCly cchon diese Kenntnis des
menschlichen Herzens liefern. Di.- Einlnilf.i-
mlorer der Agj-ptcr sollen uümlicb euidecki
haben, daft das Hers bb ann ftCX Jalva swadttM
lind von da abnphme; demzufolge könne kein
Meusob mehr ab 100 Jahre leben, da er dann
kein Hers mehr habe(Wiederaann, La S.995,
350; l'linius, H. n. XI. 184). An Stelle des
herauageoomiaenen menaohlichen Ilerzeiia (daa
naeh Dlodor naob äner Reinigung wieder im
Körper belassen wurde) stockte man (nach
Wiedemanu, Lc. S. 3M) Honsynbole den Mu-
mien in den Uauck
Dafl die gelappte Herafonn am koptiadi-
ägyplischor Quelle stiimmt, itili ftr Ii i.lpi-eii
Zeichnungen um so sicherer sein, ak die
anderen in Betnwht kommenden Qnellen, die
Griocheu und Körner, sich das Herz gans
andere vorstellten nud zwar als cineu pinieu-
zapfeoUinlieben Hohlkcgcl (Zylinder) von mehr
oder weniger kugeliger Form (»ihtio Spitze, ohne
obere I)i>{i|ie!l:ijtjterii, in welcher Gestalt sich
dieses Organ auch als hölzernes Votivgebilde
in dar deataoben Volkamediiin, die dabei ana
rflmiiidi'grieobiielien Vorlagen aohOpfte, bis anf
Keoht, Wiihrtieit und (it'»-iz ii4i. Di'^Ke Wiii." iii mie
äudft in Gegenwart il«r UöU«r »UU tWalli» Uudge,
1, cj.
»
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Du Bns «!• Gtbüttinik
unaere Tage erhalten hat (e. Janus 1901, S. 33).
Nai'h den aHttjilir.<-li»'n VorstcUuugen , wi« nie
die von l'rof. Siitid« (AuatomiBch - Arch&olo-
giaohe Stodka II; Anatomiiehes Aber altitaUscbe
Weihgeacbcnke, Tfifel III, Fig. 7 u. 8; Tafel IV
und V, Fig. 12, 16, 17) gelieferten AbbÜduugoti
■ma ViajiMlimi Doawioi 'wicdeigvbm, war da*
IltT/. kleiner, (llcker, müder Körper iKi
median zwischen einem dreieokigvn Wulste liegt
•Dd oft bl«A d«nh ein Tab«f«ii]iim ««gedeutet
Ist. Die alten Lateiner und (•riecLeii hatten
keine Kunde von den inneren Organen des
Mein»li«DkBip«n «nf Omnd eigener Aneehknong,
«ohl aber kannten sie die inneren Orgaue der
geschlachteten UMUttere, deren ihnen k> be-
kuiui gewordene YenhlUnieee tie auf den
JfowejwB tberteogaD. Sie Uppokratiwsbe Schnl-
medjfin ksrnte Behr wenig von dem und
der Funktion dea UerMU«; erat Galeuua er-
kmie die MflgUelilcete der IfanAuiktiaD. Bii
auf Harvoy (f 1657) blieb es diesen .ge-
ringen Kenntniaseu der Anatomie und Physio-
logie dee flMOtddieiieB Heneiw (vgl. die Hm-
wunde des i,'ekreuzij;leri Cbristua in der roohten
Lebcrseitv, Beilage z. Atigera. Ztg. Nr. 146 v.
9& Jmii 1905); eiel Morgagni (f 1T77) irod
Corvisart (f 1621) hatten etwas mehr Liobt
über die Henfnnktion gebneltti äioher iet es,
d«B die RAmer «od OiieolMB «ioli du Hen
gani abweichend ««iidflpAg3niUmvont«llten und
demgcmiU) »noll ihre Ilcrx^ehildbrotfl anders als
diese darstellten. Lobeck (Agiaophamos 8. 709)
gibt nämlich au, daß es im römisch- griechi-
schen Ktillus des I5;icc1ins Di<'ii_vsos luTzförmige
Opferkucbon gegeben bat; nat-b ihm (L c. S.560e)
mit de» Uen (xm^dU), deeeen menaelilialM Fenn
mit dem xävog rot« OtQoßi ?.oi\ i\. h. dem Pinien-
zajkfenkegel vergUeheu wurde, dem Uionysus
beilig. Bei Lobebk (Le. S. 1076) wuide diener
Opferkuchen ^&oig = Kujrelkticlieii ] vielleicht
Ähnlich unseren bohlen und runden Faselnscht-
kmpfen'): 9. Jfsbrb. eelyndroe = icraptilin:
Hattemer, Denkmale I, '266, III, III; tiraf,
ebd. 8p. IVf 1060J genaanu Erotiauns p. 388
engt von dieeem eichen ronden Hohlgebäcko
') Der echte Fa<plnacbtkrspf<.-u »olbUt fast immer
einen xOlien oder duftenden Inhalt (Früchte, IIont((.
nsisoli, fats^ Q«m&M> In sslasr UOblong} tttasr ssine
vi4kslmodliebt]M««rtaiH| «M spitsir terielrtst weidan.
(„Itfkt 9i *fi dpf^oti u^oiov y.eiffSn"), daß es
dem grit-cbiseh-rümischen llemohema (Fig. 17)
fthnlich war>). Nach derselben Quelle wären
diese ^»•»^ SS plMMitM beoefaleM, d.h. Rwel-
nachtgehScke i;;'<>wc«en und wurden dem Bacohue
Herzen geopfert. Dieac altrömiaohe Darstellung
I des OpfertieneB» nli irogeßger Enpfeakaehea
mit InhüU (Fig. 18) war jeileiifalls eine relativ
spite und abgeblaßte Form des uraprfingUohen
j Herzopfen. Daa Gebildbrot trat an die Stelle
I des Opfers des tierischen Herzens, nachdem
I dieset selbst längst seiion das Opfer de» Mea-
< scheabenens al)gol(t«t liatte.
I Das Verzehren des Mcosohonhcrzeus geht
bei den alten Kulturvölkern bis in mythische
Zeiten zurflck, nur die Volkssagcn weisen noch
Sparen auf. Aiuhropoinorplitscb war die Ober»
tra£,'tnif» dieser Voiki^siiie auf die Dftmoncn-Qe-
I sulten (blutdürstige Herzsauger) und GoUfaeiten
dee betraSeaden Tetk«. Dar OennA dee ans
den» lebi^ndcii Mi'nscLonkörper herausgerissenen
oder herausgeschnittenen Uerseus, daa noch
xuekta, und mit deaiea HefauBaalmio daa Leben
<les Geopferten iiunn'irte, das somit als Lebctis-
sitz und ICraftquelle seit uevordeuklioben Zeiten
gelten nrafite, der GennA einet eolehen Lebeoi»
herdes, der als Lebenssaft und als eine 6öttei>
speiae erater Reibe gelten mnäte, war a«eb der
konkrete Aoadracic ftr die damit iMdhigte Über-
nuhnie der ffigenaehaften des betreffenden Men-
schen bzw. Tieres. Richard Ix)wenberz und
das Hasenherz des Feiglings*) stehen in einem
begrifflielMB OcgeiMMitia, der ans den Eifümmgen
der An.itontin «acralis entsprungen war. Mit
dem Herzen eines Löwen wurde nach der
nmiten, grieobiieben Vothntage AeUUeoe von
C'beiron ernährt (Maiuihardi, Waldkult II, 71).
Zeus verschluckte das noch zuckende Herz des
von den Titanen bald aaeb «einer Gebart ser>
*) Nach guli^* r MiTtt-iliitij^ lt-.i Hl rni ufHT'«luiih li-
rate» Dr. Ronchcr «■ iv »t.'iu '•■in^i, n iuhmi, rw l-^,.«
zum \'' r_'l<'irli.,,iiii. kti- sj'-'lii nt tionnt«.
') Wtiiii •■in I tuiii ^ciiilk-ii WM, «cbuitt iliui ilvj'
iKinlu'iMiiiiri':'. Ii. (ie){n«r ilic DrtlKt auf. um ~i .n H> i/
zu sehen; ein kleinen, n<Kh zitternde« Herz »prach tür
Feigheit und Kletnmat (Wein hold, AUnordi-'i-hei
L«ben 31«; Uolthor. Ilandb. d. D. Mjth<>l. «41). In
, Atlaquida 22 unterscheidet Uiinther das feige Hklaven-
ihsta von daiu Btncn des mutigen Uagm, als diese Uun
auf «Inar flaMssd gaaalgt mudan.
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Dr. M. H6f l*r.
riMM— Zagrtm (s BMöbw; Preller, Orleeb.
Mythol. T, 553). Die Gier nach warmblütigor
Nahrung, eia kaunibAliatlBoher Zug, wurde damit
TOB dm OrlebiMn thrm Hanptgotthoiten nt-
gescbriebeu. Der Häuptling der Geister erhielt
dabei daa Herz aU besonderen Leckerbissen
(vgL auch Audroc, Anthropophagie S. 101).
Eine Reihe von Volknaagen und aberliefertt-n
volksmi-dizinisohoii (lebraiichfii hpricht dafür,
daß auch bei den Uermaneu daa llei-z ala Sitx
des Lebens (,,Flreh*; e. mein KrenklieHeDUien*
buch, S. 130) galt und daß das II.iv, ..des
Lebena Zuokfleisch", ein besonderer Leckerbiiweu
der niflh Bhit (aenee Leben) leebeend«! Gott«
heiten, Heroen nnd DlDonen war, die mit dem
Genasse desselben abematOrlichc Kräfte er-
werben oder diese dem Uerzspender cum Danke
verlieben. Sigfrkd, der Bengenepender, sitzt
und brät nni offcrn'ii Ffuer da.-* lltTz df?« Fufnir
(Edda, V. Jordan 646), niil dessen Geuuli er
die TiefepnMiMnkuide dee Fafiiir erbt, eobeld
des Fafnirs Henblnt auf sebie verkoMeode
Zunge kam.
Ogvid Iniat oder sAnort* Wfein Hera an sinem
an, a m lihlcn. ob gar mI, ebtr «r wrte— ata
•kh end White d«n Finger snm Wnä; eis Fafnirs
HsnUat an Sigurd« KuDire kam, vantaad er dis Sprache
der VSgel. Hammer, Bltuibalg, AnttK», Zange umgeben
da^ Feuer, aber welche« Sif^urd den hohlen Uerzmuskel
i>tn I- ._'rin II .<(ji.U<' iiiit lif r rt.'clit- n HhimI li.ill, wahrend
(l>r link'- IhiutiL>-ii im .Mund st'-rkt — Au» der eng.
Sii,'unls /• i'hiiun^,' (vnu 'iurm I-liristen h«r>restfllt )
von liauuuudslxT^t'l in NjikTiimnlaud im Kircbipiel
Jtasdar OBehw*d«-n ). ((>. M o n t e i i u , , KnUnsMobielite
Sohwedenj, 8. 385.)
Krtnllllde setete ihrem Qeste Etzel die Herzen
der swel Knaben vor, die sie ihm geboren
hatte. Im Atlamil 55 werden die Mannen auf-
girfordjTt . tiacli dem Messerschnilte Magens
Herz bcrauBzureiüen. Im Fafnismil 27 saugt
Ragni anem die Blut ans dem Henen, and
dann eni wiU er das Ofegaa geiehmnrt vcr^
aebnauMa kiaaii, abZaabermittel aar Briaagiuig
besonderer Eigensohaftoti.
Lokis Bosheit wurde von dem Grenuase eines
halbverbrannten steinharten Fraaenberaens ab-
goleitet (Sirarook, II. D. M», 332; Mannhardt,
W. u. F. K. II, 52, 76; vgL die Sage vom
Steinemen Herzen im Slobrieehen Sagenbuch,
S. 620). Die Bergtnännlein reißen rar Strafe dae
Ufr/ des Menschen heran?» (1. c 20 fF.).
Dänische Sagen erzählen vuu dem Gcuuase vou
Birenblnt and der Geeehiehtasohreiber (8a»
Gramm, ed, Slephanii II, p. 31 i setzt erklärend
biosu, daß die Alten geglaubt hätten, ea liege
etwae bewmderee BttrkeBdca ia aoloh eteem
Trünke. (Vielleicht hängen damitanehdieNaaieo
Bern hart, Mannbard, Leonhart usw. zusammen.)
Die eerbiaoben Hexen verzehren das Herz des
Mensoben (Andree, Anthropophagie S. 7).
Auch hei den Franken, Langobarden und
Sachsen verzehren die Unholde nach Mensclieu-
art daa Hen dee Meaeeben*). „Der Indiealni
pagan. 30, verbietet, nach Heidenart «n ghiuben,
daß i*Yauen, weil sie dem Monde befehlen, d. h.
HoodidQber enengMi kUnnen, die Renten der
Menschen atu dlMB Blll|rar herausnebmea
könnten, um sie sn essen, ßurghard von
Worms (t 1024) eiferte gegen den Glauben,
daS warn bei ▼enehlossenen Türen onriobtbar
ansEUgeben vermöge, die Menschen töten, Ibre
gekochten Herzen verzehren, an Stelle dee
Hataeaa efatea Strohwiiefa*) (vgl Zeitaslir. d.
V. tVolktik. 1901, S. 230) oder ein Stück Hobt
«inietaaii und sie wieder lebendig maeben
bOnae" (Hermann, Deotaebe H7A0I. S. 18); aber
iu Böhmen besteht heut« noch der Glaube, daS
der Genuß eines Meuschentierzene anaiehtbar
machen könne (Wuttke*), § 183). J.Sehröder,
in aefaMT Madblii^OhTBiMlMa ApotM» (1485)
s, hriel> S. 1309: „Das Hertr. (des Menschen)
lieilet <lie «eh wehre Noth, wann tnnns trocknet
I
') Grimm, Mytholog. II, »04. 189.t.
*) Aach zur Zeit von Bertbold von Regeonburg
(IS. JahdkJ konnten dia Uaxcn das Uera aus dam
ifensohialilto nahaien und dafttr Stroh Maelabnaii
(Schttnbeek, Stodisn s. Oessb. d. alideotsebsn Kt^
dlgten leoo, 8. W; Baap«, Der bdieules suyetsltt.
•t psgaa. Im Lsipelisr OjanaslBlpncnsBm mi, & tt,)
Dia deutsebse Haasa vcnsbren Ws au 80 Hardela von
Cndam (BissUr. HaasepnesM Wn%
•) Das Ben «inss Uadss galt den Aataksn als
das-fr0ate Opttr (|>lppert, Knhng. II, SOT).
i^u.^uo Google
Das Herz al« Hebildlirot.
971
uTiiJ i^uljeU" Diese aiitiipilcptigche Wirkung
teilen nach dem Volksglauben auob die ttell-
T«rtr«t0Dd«n Henen von MhlaebDMran KMt»
lier«n, Jagdtivren und Vögeln. In Alakedonien
veraohafft das Hcraussohnciden dw Hersons
und dtswo Vorkosten auOergewOhaUoho Kraft
(Zeitschi. d. V. f. Volkak. 1905, S. 396, Ur-
quell III, m. 211, Wolf» Beiträge z. M. I,
140). Nach dem otttpreußisohen Volksglauben
niMlit d«t GmwA mm gtbrntanea H«neiw
eines neugeborenen Kindes nnsicbtb&r (geistcr-
uud götterähnlich) (Lemke, Aus Oa^raußcn
III, 31). Auf einer ähnlichen VonteUung
bei-uht der AbM^gfenbe« daß das H«nlUlMih
eines Knaben, der aus dem Mntterleibc aus-
geaohnitteu wurde, ia die Ferse eiugebeUt b«-
•ondeis «naiohtlNHr maelNiide Kiiifta Terl«ilM
(Hess. Bl. f. Volksk. 1906, S. 84), ein Äberglaub«,
der aaob noch vor etwa sehn Jahren in Bayern
tor Gciiditeverhandlung führte, weil ein Mann,
d«r rieh oniidhlilMur mMhen wollte, uoh du
Herz eines von ihm gctRtptcn Kindt-B im linken
Rookü-mel etunähen ließ. Die Inkorporation
dw Henfleiaefaet erfolgte hiarbel MboB idieht
mehr durch '1oti Genuß desselben; überhaupt
schrumpfte der Herzgenuß cum bloßen Blut-
geuusse und dann zum reinen Rudimente und
UoBen Sjmbote (UntigrotM» hanfilniitgei Amu«
lett z. B.) zusammen. Mit dem Blutgenichc oder
Blutdautte, der dem menachliobeo oder tierischen
laliMid lMrausgenomiiMD«B Herwn «DtaMmt,
hingen auch die Vorslellungun \ <m der Wirk*
samkcit doH RlnldniisU'» auf L.'fl;ihmte Glicdc-
zusammen [baiueum auimaie') s. meine Volkä-
medisfas ail6> Kaeh 6»l»nns (f am Ml) iat
die menschliclif Scolc d'n^il f^vfiofliijg) ciue
Art Duft im Uorzou. Diesen Blutduft geben
vnllaalit die roten Blnmui auf daii HanbOdem
m mtar STmbolik wieder.
Prof. H. Magnus (Diit Volksim diziii, ihre ge-
schichtliche Entwickelung und ihre Beziehungen
tor Enharf Heft XT der Abhaiidlniig«D nir
(Josclilchte der Me>li/iii) imeere Anschauung,
daß daa tieriaobe Blut oder das tieiiwbe Hers
alt volknacdiiblaohAs Mittel «na dtm Opf«r>
kldte barrorgegaiigcii Kci, -.ih einen Irrtum und
Abweg von der Wahrheit Wzeichnet Er nimmt
') DiMsellie kehrt ia den TetseMsdmsten Fonnea
ta tar daatsehea ToOcMMdhln wMor.
an, daß alles (?) volksmedizinische Material von
Heilmitteln größtenteils der tateäohUebeu Er-
firiirang, aebtefer tmd obarllKobliflber Beobaoh»
tung, nngerccbtfertigtcn Analogien, zu weit*
getriebenem Symbolismus usw. seine Verwendung
verdanke. Magnus hat ja in dieser letzteren
Beiiebang gewifl recht; aber er untersohitst
<loch andorcrstitfi den andauernden Finfltiß drr
uralten Kultbandlungeu (Theurgie) auf die £nt-
wiekdang dar VoltwiMdiiiD. Bin vollea blatigaa
Opfer kann nach unserer Auffassung nie auf
einmal aufhören; es hinterläßt immer seine
Rudimente oder Überbleibsel, aus letzteren kann
auf da« voUa Opfar »rOckgesobUMMii werden,
wenn es gelingt, die aufstcisiPTidts Reihe vom
Rudimente bis sum voUeu Opfer mögUuhst
lOflkfliilfla iiBohsnwaiaaB. Daa blutige Hanadian-
opfer als Ueilmittol bei Volksseuchon wird
Magnus nicht leugnen können; dk' Aldösnnir
des Mensoheaopfera durch das blutige Tieropfer
ebanblb täAL Ba aind dlaa dia YcraAbmiDga»
mittel, die den zu bestimmten Zeiten fi^ccli ii-
schwärmzeiteu) beaooden titigen blutleobzeudeu
Seelengeistam und Oottfaehan, dia daa Wofal
und Wehe der Menschen beeinflussen, aU Ver-
söhnurigfitnittfl diirgcbraclit wurden. WtT die
Gunst dieser ächioksaismächte i>e8itzt, vei-fügt
Uber aiiBaigawalwUah« Kilfle. Dieaaa Opfer
war nun an gewisse Zcittti fKuUzt'itcn) i^--
bundeu, in weloben die Scelengcistcr dem
MeMclien an lAobaton ataadan. Daa an Wert
am höchsten stehende Opfer war immer daa
hlutig<: MoriM-ht'n- li/.w. Ticropfer; au diese«
liaftete sich der grüßte VVirksamkeitaglaubeu,
Qw mnUte «a an raobter ZeU und auch am
rrohten Orte dargebracht werden. Schon der
Nimbus der Kultzeit veraehafite einem »onat
längst ala nnwirfcawn erkannten Materiale dlcaen
WirksamkeitsglaubcD, noch mehr aber dann,
wenn dieser NiinlniH durch den Glanz eines
klaoslaobeu Autoits wie z. ß. Plioius, der selbst
wieder aua der Volkamediain Oatoa geaobapft
hatte, den schriftgcJehrten Volk^lullkünstlern
besonders bell leuchtete. Wekh reicher Wirk-
aamkmtaglaaben baftat allein aoboa k. R dem
Seeionbrot« der Nt ajahresteit an. Krini in nooh
so naiven McdscIilii kann i s e iiiL;i f{dlen sein, zu
glauben, daß Brotgenuß das Fieber vertreiben
kOnnej aber daa m beatimmtea Seelenaobwärm-
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97S
IV. M. Ilöfler,
Zeiten gebackeoe Brot hatte oaoh diesem Volks-
glauben äo6h immer dieae Wirknng. Daß
Hasenblut gegeo ii]g0od eine Krankheit heilsam
sein könne, konnte nur <lorjinijro jrlHubcii, der
von der Oberzeugung behemtcht war, daü diese
M0gliohkd.t nw m lieMiiiiiat«n Zeiten (a. B.
Märs-Neujabr im Frühling) gegeben sei. Wir
greifen hierbei als Beispiel nur den volks-
medizinisoheu Gümben an die Wirksamkeit eines
im MKis oder in «iDem Freiug im Mira „ge-
loibosBenen'' Ilasen gegen Erysipel als bcBonders
olwnücteriatiBob heraus aum Beweise, dafi durch
die KnUseit «Id aoiiat gaiia alltlgliobee Ifittel
zum geschätoten Iliilmittil getiKioht werden
konnte. Die „unmittelbare Erfahnmg, wie sie
durch Aussehen, Oesohmack und Geruch wahr-
genommen wurde**, war Inerbet ilober niobt das
primäre, sondern das alte, 7n bpsliinmtini Zeiten
dargebraohve blutige Opfer, das durch eiu
nflkeadee, lebeadei, Uutigee Haieulien anb-
stituiert wurde uml dann bia zum Rodinonte
(blutbefleckte IlasenwoUe) herabsank.
Der Geuuß von solchen zuckenden, lebend
liexMHgeriiaeMB Tierhenen md friMhem Herz-
blut erzielt nicht etwa (similia similihTiFi) für
diese „Herzeaf reeser " (äteiermark) große Be-
weglichkeit, eondem gsnf reiMliiedeoe andere
Wirkungen, z. B. die Qabe wahrzusagen, wie
(Ter Opfi-rjuii-sti r beim Aiitrnritim ' )• in «lif Zu-
kuufi zu Hühaueu, gutes GedMvbtnis, Geiüteskraft,
Qlllak im Spiel (s Loeen*), ÜD^dbtbu-keit, rielie*
reu Schuß, Fruchtbarkeit, Gec^pnlicVie, Anhflijg-
Uchkcit, Widerstand gegen KraukheiUsdAmuut;u
(Seoohen, Fieber), namentfidb aber Hilfe gegen
die die „hdBge Krankheit" oder Epilepsie and
andere sogenannte Nervcnkrunkliciten venir-
aaohenden Dämoneu^». In (kr Schwei/ macht
') Der Opforpriestcr verkuatet« da« filat der Vögel
(gnrit avea), ttoddacaHS «(fatsUh aasaygariea« b.
des Vorzeichen.
*) lius Int ur«prüD|;Iich ein Opfortcrminuü.
*) yn» wanig dar Onudsala dmili» dnilibes M
fUt, sahik aoa lolgsadnr TMsaAe fernnrar: Uotar
74 VUka, W wsichflo das tiorisoli« Hera vollEiaisdl-
zininch zur Vnrwendung empfohlen wird, «iud nur
Sm&l (6,7 Prnz ) l]<>rzkriinkli<!it«n nn^^Kebvii; dagpf^en
37 mal (= 50 l'roz.) «og. Nervenkrankheiten (Delirium,
Zittf'rn, 8chli»fl(»pii.»k<nt , Konvulsiunt-n , KpUepsie, Ajh»-
jili \ii>. Zm'ii'r' i , V rin'xt. Kruiiklh'iten, Bv8t<«>Qnb«it),
4 mal Blutungen, 1 mal Heruio, 1 mal Kropf, 4 mal
aUedenebwiadeD, $bb1 MaatwendeBi
sogar der Genuß einee bloßen Zuokerberzeus
ein Kind geistersichtig; eowrit sank das ToUe,
blutige Opfer herab. Bei den Norwegern uH
das Tierhene ein volksmedizioisches ifittt l i;;(>geD
elbiacbes Gewürm (Kmikheitodimon) und Trolle.
Bei den SSdelawen enengt der GennO von Tier'
herzen unnatürliche Schwangerschaft (Mond-
kälber, Kierstockcysteo) als Produkt der Alp-
minne. Kurs die Folgen des Herzgeoosaes sind
nach dieam Yontelliu^gein eolohe, daß die naeh
I?liit (Ifirstende Geisterwelt ihre übeinatfirlicheB
iiLräftc und Alftcbte zur Verfügung stellt. Im
Vianiiehen wird ein lebende» Hern «leread
hert" in GtsUilt einer lebenden Hcuno, weiche
dort „Filgrim" genannt wird, als Mittel liegen
die Fallsucht geopfert; also nur das Darbitiigeii
des lebenden Opfen an dnem beetimmten
Knitterte tnachtf flas .alltüglicho Huushuhu
zum Heilmittel (De Cock Volksgeneesk. S. 102;
Vollflkvnde 1884, 8. 43), mebt aber irgend
eine Erfahrungstatsache am Huhn im Haua-
stalle. Kultzeit und Kultort schufen so
manches HcilmittoL Nicht jede weiße Taube
war ein Peetmiltci, londwa der an bestimmten
Kultorten nach rittit'llpr Vorschrift gpopfcrte
V(^eL Auch war die Wahl der zu opferuden
Herart je oaeli dem Heilswvek« dea 0|tfeniden
verschieden, z. B. bei Krankheiten der Geoitat-
siiIiSic fPi'iiis, Tentes, ITcniiu, Tllason- und
Nierensteine usw.) faauptsitcbiicli (geile) Böcke,
I oder Stiere, hti GehiniliraaUidien (Bpileiiaia,
' Fi'liiiiiiJ^.i;i, A])(>|)le\i;i et-c), die durch Totcngeister
I veranlaßt augeoommeu wurden (s. Krankbetta-
dXmooen im Arehiv t Rdig. W. II, M), dae
j Seelen- und Toteuhuhu, bei Hautloiden (Ery*
' sipelas = „Die Schön"), wt-lchf» dio S^'httnhcit
heim Schauen (dazu ctymol. gchüii) durch andere
beebtotobtigten, der Mira- oder FHUdingatmio
I als hv inhrlisches Tior «1« i Vi ^rtationserneuening
in der Frabjah»-(Ost£r-)Zeit , wobei der Hase
ah« geselKMaenea oder geinUtaam erl^tea Jagd-
tier dn anderee Uteres blutig geopfertes Haus-
tier eraetrt baben mag. Jiliebt jedee n&diete
IlHutatirhe, 2 mal Kolik, S mal geburtshilfliche Falle,
1 nml lj»berkrattkheit , 7 mal Fii<h«r, 3 mal Tollwut,
I mal Zahukrankheit. Der anttdHiiM in'^ '[]<' ( li:ir>ikt<'r
der volkumediziniochen Therapie nui <i> ni Iii r7'ii;,';u;<-
erpili* M I; Ii .u aus di«scm Z.iiliti uvi rliiiltii>«''. In
daa bezüglich« volksmadiainiMsh« Detail verde ich bei
andi^nr OeUgsetalt
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Du Hm ab (kUldteot
b««t« TwrUiit wmr vnpi-^nglich «m HflOmittelt
aoodarn das batreflende Tier rnttHte auch clue
b«ftimmte, vom Kult vorgesohriebene Farbe,
z. B. schwarz haben, oder ofl durfte uioht
tmtriort Min; «■ NiUte die Bcttgebarl sdn,
oder ee tiiiißt« erlegt, zu Tofi gejas;!, gckilpft,
herBbgeaUirxt, odet geaohoaseo, oder das Herz
ntiflttt l«1)endig niok«Dd henuaagerliMn «ein,
oder das Blut mußte aus ciuor bestimniten Stelle
(Nai-ktiistii'h, hinter den Ohn'u) staininen und
uUcbteru, oder unter freiem Himmel gelruuken
wttrdeD, kuter VonohrlllMi, die aa du blutige
Kultopfcr rririiiLin. Das Blut eine« zur be-
stiiumteu Kultzeit getöteten Tiere» wurde mit
dem Keujabra* oder Wetbmobtsbrotteige ge-
mengt und «^^alt daun als ein Schute gegen Vor-
wiirxiun?. Amkre Tterblutmittel waren an die
V orschrift des Fastens (also an die uralte Speise-
vefeehrifi Mm Seeleidndtopfa') oder «n die
_iirK-1il<'rin'" Veiwriii1iuigsv(')r?chri£t geVxiu.li ii;
kurzimi für jeden, „der mit oiEeoea Augen in
mediilaieeber wie Itoltardler Geediioiite eioli
ttm^eht**, liegt der Zusammenbeog der Blnt-
therapie mit dem Opferlrotte gMia U«r vor
Augeu *).
Bitte dae Heneesen und dea Blvttrinken
als volksmedtzinisches antidämonischotf Mittil
irgend eine alltigüobe Ü^fahrungstateache, die
Ehulbrimg oder die Beaeitigung dee Mangels
') Grimm, VOrterbucb IV. t , li99. Diaa-
bmttl^ M an ww^nb aal JftliUati W» Tkn in
te Tolkmididn S. I, U. 99, 6S. «9, 1««, IN, IK,
«0, 3S7. «SO, 23«, 2»S, 841, 24S, 252. Wt. V«ttka.
▼oIk<mb«rgl»ari« 3, §714. 170, 605, 474, U». Straek.
l^.i Blut. S. 18, Ii, 33, 27, 2S. 76, 77, 79. Alpenburg-
Un>:li>t._iu, 8. 360, 35.it, S«o. S85, 386. meine
Volk»Bie<U/iu, S, 10, lUtS, Iii rl i II ;,'fr, Au« Bchwsben
11, 433, lilattei f. h'!>«. Volkskuude Iii, 146. J»ha,
Opfergebr. 15 aiid ituf <li» K<^uce Kaltur- und Mecli/in-
g«M]liebte, welcb« lehrt, daO die ursprUnglichite B«-
kaadliiog der meisten Krankheiten eine Hntidämonische
war, wmL daO auch dl« neist«n blstigaa OpfwmdlxiMnte
aal dlaaer Oraadlaga fortlebten. War dkaan ttaflof
4«r aaAidimoaiaakao Katttlu«a|i<a lao^n vallta^ kennt
SbaAenpt daa Talk nieibt. daa wU Bawhwanmgan and
Oabterfartranwnman ebeiMO fortfuhr, wie mit dan elv
hergebrachten Knltmittelo, Allerding« In ebiem der
lUrif'hm'.rnltn Erkenntnis piitsiir- « hi mi vi'i minil<Tti_-ii
tirxle. i>«>r Alcnieiat«r ricuu) (i).il , S l»':'7 ) !cii;l<_- scIhui ;
,Bii »nf die jüngst« Zeit in in d<'tii ^'itnzm flcxtii'
Teten noch olIcnb«r«r !^n«ansm»nhni)t; init lii n (ij.forn
and der Oeiiterwt-It 'l.-r alten l)i'u(«chi^ii /n .'rki imen."
Aberglaube und Upferkult siad durch keine »charfe
Qmisu voneinander getrannt, wie aaak Saaband nad
BaUgioB isainaodarlaiilaaa
JMUw tu ArthanMii V.r.
an Keafk b B. all Qnelle aetoer Yenpendiuig
und CkbiaoelMOt dann könnte nicht die lUrche
dieae Sitte noch im elften Julirbiuidcrt be-
kämpft haben; auch der auf germauisoliem
Boden weit Terbreitsle FfardaadeclaJi am
St Stophfinstag, der polizeilich verboten war
und doch fortlebte, kann meinea Ei'acbtens oor
im alten Pferdeopfer aeinen Anegang haben.
Das Unterschicben eines minderwertigen Opfer»
an die Sttllo des volN'ii Opfer« ist c-iii echt
menschlicher allgemeiner Gvdauke, der sich un-
Ablige Ible wiederiiolt. Nadt der akmuttnavi»
sclu'ii Sage wunUn liel Neubanten ICindcr in
toto eingemauert; heut« gkubt man anderwärts
noch, d«0 UOrtel bloB mit Bjndsblut gemengt
za mfden braucht, um das Haoa vor dem Eüu-
Sturze z« bew.aljreti. So ßn.lpn wir aiich .las
minderwertige Ei als liauopfer an Stelle des
gaimeB Habna, anktat eneMen Oddiletstangen
(Manzen) die meiaten firmieren fobenden Opfer-
gaben.
BelbatvenUndliob ftUt ea mir nioiit bei, die
volksmedizinisohe Verveadong des Urins, der
Gallo, ile» Speichels usw. al« Substitut lUs
Opfei-s zu „lehren"; hier liegt eben der Teil
f Ora Ganse vor und in jedem inBeren Tefle dee
g.a!ii"'ti Tiorcfi steckt ein in ilic Form' uirlcemli'S
Stück der Seele; er repräsentiert daun nach
IIartland*Fraeer ,the extemal aonl* dieaea
Ganzen, abgcscbeii von dem ganz leicht erklär-
lichen Bestreben des Volkes, niu b r in/tiliH' Teile
des Opfertier» (Knochen, Klüt usw.) als heilig
and beilaam wa botmebten; audi iat nieht jede
Venvcndniig tlos Bltites in «lor Volksmedizin
als Substitut des blutigen Opfers zu betrachten.
Man darf aber aaderoMiti den mlditigen, an»
haltenden Einfluß der vor ungezählten Gene*
rationen voi-wicgoml anü<lämonisch verwendeten
vollen Eultopfer uioht leugnen. Mit dem Naofa-
weiie dea Znaanmieiibaiiga einea volkamedidni-
sehen Mittel.« mit di>tn Ojifeikulte, ist der Kiiltur-
geaohichte jedenfalls mehr gedient, als mit dem
unbcgründeteD telir billigen Ableugnen eine»
solchen Zusammenhangs. Wie sollte anoh ein
gegen äcit uralten Dätnonismiis gerichtetes,
ebenso altes Kultnuttel, wie es das blutige
Opfer war, aporlos versohwioden kdnnen, nadi-
> dem doch der IBiiioneqglraben ao fc"*»ajih{g
i sieb erlialtett hatte?
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374 Dr. H. UAflar,
Flg. 1. AMmtiMlM HMonMB (svf OnMaiBM dM adtdwM Baleha«, VtadMiur AatIqMfiain, 8Mli Hr.»);
dia duaytaSMln aind rattruM FarboMtrldhe. — Fig. S. AlUgypUiche Henformeii mf TotoupeiMliftea.
(WilkiatoB, KMiwr* a. Ciutaai» of me. Kgjrptianji U, 4&8— 460.) — Vig. ti. AltigyptiMhfl Bmanalatta im
MuMOm tu Kairo (naeh Prof. Andraa). — Fig. 4. Zwei Hiem(r1y|>hi>n für dit« Oewisiwn<ilierz, das nach dam
Toda gewofran wird. (Wallii Budga. Tba Nile 2S7, S.'<9.) Pa|i}'ruä ()<•• .\ni. — Fi|;. .s. AlMeyptioches HarsfeflU
all Amulatt, au» dem Muwum zu Kairo, natärllche OröB« (nncli Frau l'rof. Andrce K vsii); unten SeitennnMeht
dtaaaibas. — Fig. tS. Drei Her/formpii, 1 Mau, 1 ».-iß, 1 blauweiß. auf einem altchri«tliclii-n (<i-wi4ie au» Achtiiiiii-
ran>>|Hiliii (6. bi» 7. Jatirli.). ( r»- r , Kriilu-liri»il. Alurt., T«if.'l XVII, V'ifj;. ri.) — Kiij. 7. Zwei H«?ntf'>riii»n au»
k. I ti«ther Arabt-nteit, 600 J. ii <'hr (8 1 r z.V t.'i> » n k i , KiiiiUi-chc Kun**, S. 154 ( — li^'. ». Zwei Ufrzfi>rriun au»
hl »ilicher Zeit: a) auf eimr farbipun Wnll» irio-n-iarlwit; .\Kyp''". 4. bi' ■' l.ihrli. ii. Chr.; b) auf ••ini^m
!> ( I.Mi'.. AüVptHii, 4..l:»liili. n.Chr. (F.)rr. I , l'iiilirliti^il. A:tt>rl!, Trtfcl XVI, Vir. r.i, S. Ji; l :iM VIII, Fi^-, k.)
- I ii,'. L'iiigrlifhrt" H»-r7fi>im auf d«T Miit«- »•luri' gekreuzijjteii Chriülu» auf »■in<T Si-idi-nstickorei; Ägypten,
H. Jahrb.; daa Harz (xjwie Uände und FüBe) mnd gjün, die 3 Hrriaipfel gelb, letztere gehen nach unten ani-
einander. (Forrar, I. c. Tafel XVIII, Fig. S.) — Fig. 10. Flammandaa Hers. — Fig. 11. Uentforni als Uebild-
brot auf daa Büda .L.a cena in ümana* (1440) in der Venedifar Ämmlimlm dl Biila Aitt (oaeb ainar Baiak-
Bang t<m WtL Bliaab. Lemka). — Fig. It. Harxfl«ur ejne* LakkadHM la tat flamlldaijlrlin .Dia Jahtaa*
aeiten von Bahlan d. ÄlL (1»7& bia 1«M> ia dar MAackanar Piaftkothak.— üf, M. BMorm einaa holMndiaakaa
BnttertaiggebAekaa mit inaaran Omamantaa, nach ainem Origiaala tob Pnw Tan Linden-Jol. — Fig. 14^
Brataal ia Banrfona a«a Um a. d. Dcmao. — Fiir. ir<. Flaoifluadaa Harx, an d«-m zwei Taabaa piakan, tad
aiaam Ltaalmig« MandpaBaiodeL — Fig. i«. ll'-r/f inn alaat ugarlachen I« likucUfus mit XodauUraak. —
flg. 17. BBoiiaeh-giiaekiiabes Heraw.hama. — ng. la. Faaalnaelakraylaii.
u. kju,^cd by Güüg
Oh Ben ab Gvlnldbrot.
9»
Der Zmuametibang des Heraam ib voU»- |
rae4ixüii«('lit .s ^latt rial mit dorn Opferkulte ergibt !
^iilj außtiiifiii uuh iles.Hon Stelhiiiij als Voti\'gmbe !
iiud alü Gebildbrot. Wir haben es hierbei sicher
■H «iMr dar vMfiMdira, »bgebhOfem AWtonDg»-
fonnen lies ursprünjilicbeTi Menschenopfers r.n tun;
alle die venohiedeneo VariationeD bei der Ver- I
Wendung des TlulMnMis itiiiuiMn »ber dwin |
Qhorein, daß der Genuß solcher lebenden Herzen
wie der des MoiiBchenheraeus auch flbcruatQrliche
gOttergloiche Kräfte verleiht, die dem gewöhn-
ÜcImd Storbliohcu mmt nicht eigen aind, wobei j
such der Grondsatz Kiinills similibuB im Volks-
glauben ala spätere Beigab« sich bemerkbar '
maobt, d. L die ««nnotUdMa EiganMhafteii das |
betreffBDden Tiarea iolltaii durah dan Bhttgeirafi
auf den Menschen übergehen. Das Ilen als
Sil* dcH Lclteii-H, (kr Lohf nskraft, der Gefühle
und TrieV>o mußte, noch beiß verzehrt, suin
lOttal dar Qaganliabaanraolmig wetdan. Alt
frcbildhrot der Deutschen hat .l:is Herz diese
lioUe ebeufaUfl übernommen, womit l>ewie«cn
igt, daA in dao OabiMbroian vtaliidi onlte
VolksrorstellungaD ariialten geblieben sind.
Gtrade das Herz ahor Gihildhrot ist
ein beweis dafür, daß das Volk das Orgau-
natarial aainar Ktütopfar waelnalta, aboe dan
fibernoinmenen Glauben an die Wirkaamkeit
desaulbcu aufaugebau.
Nene Bücher und Sohriften.
1. Hfilf.els RasBentypen des Menschen. TutiT
Mitwirkuli),' vim Ii''::!' runtr'rat Frauz HcgtT
au-'ipi-wälilt iiiiil In ar!.>'it>-t vnn Prof. I)r. Franz
llf iiiiT ii' Ii, ^;i.-iiinll 1.11 h'rii-ilrioh Bi'ck. Mit
kurzi-m licpleittext von Dr. {■ run/. lleiderich.
Kr«UT 'l'i'il. Vier Tafeln. VcrlaK Holzel,
Wien IV 2, LuiaeiigaaBe .'>. Uiiaafgeapannt
17 Mk. = 20 Kronen, auf Leinwand fMfMimt
mit SUJion 24 Mk. = 28 Kronen.
Bisher sind von d>ni Bi-lmiien THfolwerke rier
Tafeln erschieuen ; in Heiirbuitutn; ist der ScbluB,
welcher anf xwei weiteren l afeln : „Die cii rojiä i sehen
Völkert y pen" zur i iar*tellun){ bringen toll. J'afel i,
Asien, bnugt fol^^ende Trpen: Tsehi^rkeaae, Panar»
llinda, SioKhalese, Dravriaa (Tamul), Araber, Jode
HM ViirdcTMian, Onune (Derwiach aus Kleinuien),
TkM n, A«i«n (Fortteteung): KalmQoke (aoi Aitra-
chan), Monffole (am Inneruieu), Cbineae, Japaner,
Samojede, Siamene, Javiuiej Negrito (Philippinen).
Tafel III, Afrika : Kabyle, Nubier, Galla, Niam niam,
Quineaneger, Zulukaffer, Hottentotte, BuMhmann.
Tafel IV, Amerika, Australien und Polyneaien:
Eskimo (Labrador), Indianer (Nordamerika), Indianer
(Südamenka), FenerUindar (SAduMrUta), Auatralier,
Maori <M«nwilMMi)> Hpm (KeuciiiMaX TUMiU-bMn-
laner.
Die vier Tafeln Laben eine GrAl* wm je 7G)iWci>)
und »teilen in Hehr t'elmiffi'tier polychromer AnsfOh- |
ninn von den imtiiliulf ir-'niachten \ ' Ikern und Raaaen !
32 typische Kasseiil.riistliilder dar. Die Vurlajjen «ind
durchau.« iiuthenticcli und nutur^retreu und i nt^iummen
der ethnoi;niphihclieii Altteilunj; de.^ k. k. Naturln>t<ii i-
«cbon llofniu^eiiniN in Wien; ^ie wiir lin vim Herrn
IVuf. Dr. I' ruuz Ileidorich unter Mitvvirkunjr des
Direktors dieaer .Abteilung, de» hoehverdienten Klhno
Kraphen Herrn k. u. k. Uegieruugiratvii Franz lieger
ftMgmrlUt Aus TaumondeB na Vorlagen, wekhe der
IvntiNe fur Terföguug ■tolten könnt«, miraeo ab naoh
dem Urteil Ueirera typiaeb enebeinende Vertreter
der einseinen Völker rar die Reproduktion gowUilt
and danaeh von dem akademiaehea Maler Herrn
Friedrich Beek ant<>r Anleitung and Weimng der
genannten .Aut/iren und unter Benutrang des ander-
weitigen im k. k. IIeifmuii«nni Torhnnneneu ethno-
irraphiM'ben Materiiil«, namentlich Kleidung und
Sehmufk, Originnlaqnarelle herffestelH, nach welchen
die Tafeln Bu>jr, fiibit wurden. Die Bruütliilder sind
III ' j i.ebeni'ifniUt». aK" sti uroli, d;il3 -le mich in einem
er.iCeren l.<>!irlokal rii.eli \(.|| /ur (nlitin^r kummen.
I)ie Tüfelii mild «pe/ii-ll fur .iiii ilere umi h-iln ie l.elir-
anstalten" ffemeint. Wir begrui^n es mit lebhaitcr ,
JfVendoi dn» hier eia naoh jeder Richtang fwihnitoniicli |
r'ohertaa Aneokatiungtmitterinl i;egel>i>n itit, weichet
Pflege der bisher im Unterrieht viel zu neUr ver-
nachlässigten Völkerkunde ai« üruudluge dienen kann.
Int e» di>oh die Völkerkunde, welche immer mehr als
ein besonders \viefili>;cr Teil der Geographie anerkannt
wird; die iiioderi e (iee.praiihie hat gelernt, den Men-
schen in den Mittelpunkt ihrer wisseu«ohaftliobeu
Betrachtung in »tellaa nad aich immer mehr ale die
Wisseuaehut von den Weshielbetiehangen der Erda
and ihrer JBewnAur nuMwlnBia. — Oer billige
Preii dvTkMn erUAtart inMniilidi dinAnadiaffang
dieses eratklaaaiMB Ualerriobte-BiUiaHtab , das sica
tiieht nnr für SmdeB. oowiaini mnior Ansieht naoh
auch ffir den UBtenisht an UnhreraitUen bewihna
wird. J. R.
8. Stadienrat Dr. Oeorg Keraahenrteiner. Stadt-
acbulrat vou Münohon, k<<rre«pondierenaes Mit»
glied der KgL Akademie i i Wieeeneebaften
zu Erfurt: Die EutwickiTun|f der zeich-
nerischen Begabung. Neun hrgebniiiie auf
Grund neuer Uutenuchungen. .Mit KK) Fi^'ui-en
in Schwandruck und 47 Fijjuren m Farben-
druck. München , Druck una Verlag von Kurl
Gerber, IWiö. 4". 608 Seiten.
Ein wunderbares Hnch ! Voll neuer, uni^eahnter
Belehrung, voll ulli-eitij.'. n luloresfi s. gedankenreich,
gediirikenanregend. Ich iuilie dio. l'i nrlit« i'rk mit Er-
«taiiie !i durchblättei^ , mir Ii. wurid< ruug studiert,
W' ini e^i üicb auch in er<)ter Linie an den praktischen
hiizieber und Schulrtufsielitwlnuiiiten wendet und fur
li' ti Kui]-<t|i'r twsonder» iriteresMiut i.^t, so ist es auch
vmu ißl< :- W. •litit.'ki it für den Psycholotreu , Kunst-
liistiuiker und Ethno;jraphen und nicht am wenigsten
für den nrt'iMctiiohtaforseher, den Palänp^ji-hologcn,
welcher sich da< Studium der Flntwickelung de«
menaehliehen Geietee war Anfgnbe geeteUt hat. Die
nahen Besiehnngen derBaiütaw Kereebeniteinera
■nr Fkfohotogie der Ur» vad NaitarvfiUtar liBd ia
hohem MaSe aehlagend. Der erate Blieb in dte innalMf<-
gfiltig ausgeführtet) Tafeln beweist uns, daS daa mo-
derne Kind die gleiche zeichnerische Begabang besitai
und die gleichen Methoden des zeichnerischen An^
drucke« benutzt wie K. v. d. Steinen» Indianer, wie
Buschmänner, Eokimo-i und die franzoaiaehen ilteatea
.stt-iii/eitmeiiKcben. Der Mensehengeitt Migl_;aeiM
Einlioitliebkeit auf allen cliesen Stufen.
K er* chen IS t e i n e r hat eine halbe Million Kinder-
zeiehntiiif." !i ./. «Hiuiiieit iin.l davon .SiMiOMl für w^in
W. rk k\ <t. iiLili-i'li v' iarbi iti t. Die Er^o buisse waren
zum i eil gaux uuerwaitet, so die höchst merkwürdige
DilEereBiieraag der GeaeUoehtar in dar BajehmariaBiaB
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IfwM Bftcher and Schriflcn.
277
Begsbnntf, du« vcmohipdene Verhalten der Stadt- «ml
Landkiuacr, der Zuaammenhatig^ ita Intellekt und
graphischer Amdmokafähigkeiti die »uff allende Er-
Mheinang wiMmmmlwiiglimr DmMfamgwi bei
«n ZrfflIiMB «ad Iblcn haben, Kcrialmateiner
koMtatiert aber, daO die Zahl derer, die rieb Ton dem
aabnten Lebensjabre an freiwillig und regrelmiBi^ wie
mit einem Spiel damit be««häftigpn , nicht einmal
uO Prtiz. aller Stadtkinder in Münchou erreicht. Und
höchst auffallend iit die Tataache« dafi gegen das
sehut« Lctiensjahr die Luft am MdimB an Haoae
auch hit (\vn Kindern, die früher gern gexeicfanet
haben, ubniinmt und «pnter bei Millionen von Kindern
»<( T(Hi-_- aufhört, daO sie die ganze weitere Lebenszeit
«i<- ■ M - i mehr des grapbiselien Aiisdruok» bedietion.
Wc l' i ihc Si'hule m>cli a»!i Iy(>ben bat ctii'ii Kabig-
ln'Lt. lii.'sc» AdMirurlvsriiittel jiu j;i-liraiioliiMi , ent-
Sprecheiiii der w aflüxünli n );ri»tigen Iti'ife limr''ich<'n<i
ntwickelt ; es wiril mehr und mehr unzuliiriKÜrli,
•ehli'-Qlich veriui^'t jrauz. Lud da für (twti du-
Iliiltt.' <l,.r Mi n-cl\i ti lins Autdracksmittcl der SjinK'he
gvuugt zur .Sicherung der Lebensoxiatenz , m haben
niw Mauehan aneb »yMer keine VersDlaasaqg mehr,
in ityad aiaar Waise auf diMelb« saräelunkoninan.
El in «tan m «ia dia YaiMiiimnwg tiam Omaes
ohflidaBi Oabnndi. So wibm wir in dar
Jogand dar Uaiwehheit nnd bei noch jugend-
NMarrAlkam dia graphischen Aasdrwskimittel
blAban, die sjtäter mehr und maliraa^effeben werden,
bia iia ent mit der 8tei|;eudaB BBha der Koltnrent-
viakdaiv wiadar ghiMthaaiii bm antbltaii.
Dto fUil^ m «iduMD. tiuiMi Mtf OagaMteiid»»
laDuacen, dia rieh ent laeh ud naab aoaUidaB
nrar~saerst aoi TarainieltaB Ocaeaatandsmark-
malen. Damit hängt e» msammen, daB das Zeiohnen
dea Kindes, wie dan den „Wilden", weiter niehta ist
als ein Niedfr-chiv ib^n der Merkmale der Bettandteile
des (regenstunih '9. Dir viel gehörte Behauptung, daß
die Phantanie de« Kinde« e« ist, welche e« die Mänijel
in den Formen «einer Daratelluug tibentehon lilit, ist
ein Märi'hen. !•> nicht gar keine Mängel, weil es ^ar
kein- F'iinniii gi'scheii hat, weil e» nur eine Linien-
l)i'9i-lireiliun(.' lies-ipn irii)t, was en w<'iU. nanilieh de«
Inhalte» di-itiei aiiLiur-t <iiirfti^,'eii H'-irrilT'-n. Seine
l'lKinta»ii' iimeVit i !s niclit. wif :i,iin bcbau|jtet, blind
gegen «fine Lii^t uhl' ■ , d-i» Kind ist eben hier über-
haupt gelstijr hliü l \'.~ i>it :iiu'h nicht Synibiiliker,
wie einige Kinil*" |i^> Ii il i'^ u in« itieii. I- iir da» Kind
bedeuten die Oarätclluiigeu nicht etwas, sie lind
Allmählich mischen sieh in diaaa rein sobema-
liaeha Aafaiahttaag Ziga foraigaatfar OanteUung,
llNTwiefea. Dae ia»iifl<a pu-
bwfliiiw bei des IhalMB atwa
nil dam 7., bei den Hidehaii mit dam 9. Lebana-
jahra. Im 10. LebetiRjahre hat sich bereits bei fast
60 Pros, aller KTiab<'n ein deutliches Gefühl für
den pertpektlvivcijcn Aupdruek entwickelt; bei den
Mldanen eiBt im l t. L>'l>i>niijahre. Die Entwioke-
Inng dea gra(>hi»ehen Ausdruckes hi^gt aofs inni^te
tnsammen mit der Kntwiekelnng der Auffassitni; einer
<i<-«;iiiitfi.mi, I>ie Begabung für den graphiwshen Ans-
Inick der (iesichlavorstelluntren ist l»ei den Knaben
»rs< -nthi Ii (.'niBiT als bei ilt>ti .Mfuleben, bedin^'t <liireh
eiij^ rH'i-liiT'- \ni(i V'ill-tiiinii^in .\uf!'a«'(iinp ibT (>•-
»iinitcnx'lieiniiiig. I riih/i-iti);« hi>b<- H« gjibung für di u
);rii|>hi<cb<'n .Xuüdruck ist nur dann entwiekelungsfäbig.
wenn »ie line Voritellnngsbi'ijnbung i»t. l>ic Be-
Cg für oniMnientalr N iTj-ierung von FlUebrn und
»tänden zeigt «ich im allgemeinen schon früh-
van dar Banbang fflr KArper- oad
U.iiUMiiarÄtelliingen. \>a* Mädchen ist fiir rhvthniiseh-
dekorativc Flichcnkunat früher und vii'lleicht auch
stärker begabt als der Knabe. Die Differenriemng
dar graphisohan AnsdrudufUii^eit ist bei Kindern
gleiaaan Geaehleebta bii snm 8. Ijebensjahre niebt ba-
trlÄtiiab. «iahak aber im da all bia snm 19. Leben*,
jabra aebr bejfeatead. Sakr grole Begabung f&r
grapbitehen Auadrook ist bei den Kindern rernl'
iiiäDig mit guter intetlektneller Begabung riTbunden.
Doch ist der Satz nicht umkehrMir. ifci der bild-
lichen Kaumdarstellung der Kinder ist diu völlige
Raumlosigkeit der Dantalloag abaaio aranrflaglich
wie die lineare Anordavaf. Dia vaOaadan Baaaip
dsratelinng wird nnr Ton wenigen Knaben vor dem
l.'j. Lebensjahre, etwa 2 bis 4 l'roz., au» eigener Kraft
berauR nnd zwar durch Nuchahmtmrr vnrfegebener
Muster erreicht, V(in den M;iii<'h<_-n uUrrliiuipt nur au«-
nahmsweiHe. Infolge (Irr trriOi'n IJfdrut iin;; il'>r Nach-
aliMiiiiii,' für die graphir»-',- A u ■ irnck!<f!ilii„'k''it geht
(Iii- l'jitwickelung iler Zi iclu'nhe^'atuintr liins Kinde»
iir iiifi iir Hahineu de» jeweiliijfn Kiin"t/ii>tnniii^ einer
Kasse viir lich : Kiii japani^ch' ^ Kind, «iii-^ in l'cutKch-
hiiiil cr/o;».'!! nt. wiinl«' ini Niniii' ib'r enrnpÄischen
Kunst, i'in di-iil8i/bi-!' Kind in J;i|niu im .Sinne der ost-
asiatim'ii'-:! I\'iii«t sich cntwiokrln.
Duüc Satzr Kersc henat ei n ( TB beruhen, wie ge-
sagt, auf der sorgfältigen Llntersuchung von etwa einer
iMuben Million ^lünobener Schulkinder und einer An*
aahl in Japan anfgawaehaenar dantieher Kinder. Ei
iat dringend an wAniahaa , dal ibaliaba grftadliaba
Stadiaa aei aadami Nationaa «ad Raaeea aaafefUtti
«ardan. Wir wardaa dadureh aiaaa tiafaa Bia-
bÜak ia dia Gesetce der Entwiokelnng dar
aaaliaahaa Fähigkeiten nicht nnr dea Eiaaal-
tnensefaen, sondern der Menschheit gewiaaaa.
Das Werk Kertebenttciners bild> t dafitr aiae
sichere, eine nnTergängliche (irundlagc.
Von dem Ileichtum dea Gebotenen gibt die folgende
freilich sehr gekürzte InhaltaaBgabe di»ch wenigstens
einige Vorstellung. L Bialaitaaif. I. Enti<tehung und
Art der UntiTsnehung. Bnehwiiwen nnd Urfahmngs-
wisseu. Bei)b«cbtuiiir und l.'nterrieht. Beobachten und
Zeichnen, (irnndlapcn für den Zeieheniint'Tricht. Die
(Jruppen der Mu'<si nvi r!<iiclir. II. E n t w ii' k ■ 1 u n p der
Zeichenbegabu n p nlini' y p 1 1' m a t i sc h e außen'
Beeinflussung. 2. hi'' I >;ii»t.'lliiiig ile* Mmsehin.
Darst'-lhmp aus dem licdaclitiii». Die Stufr d'i
Sch'-iii 1^ Hl.' Stufe den bi'pinnendeu Linien- uini
Kiirmgi'fuli!'^. l>ic Stufi d- r ''rscheinungageniiilien
Dar!«telliin<,'. Die Stufe Ii i I i in^/emäBen Darstel-
lungen URW. 3. Die l)ur6tciluug des Tieres. Das
Tierschema überhaupt. I>sa Swema des Pferdes.
Zweite bia vierte Stufe der Pferdedarstellnng nsw.
Die Tier Stufen dar firteadanlellaaf «aw. 4 Oia
DarstaUung der Ffiaaia. Daa aaiabnanna Kiad «ad dia
Pflaaaa. Dia vier Stufen der filaawndaratellnag nsw.
Dia Tier Stufen der Banndantallvng nnr. & Dar-
stellung gewerblicher Erzeugnisse, uitwiekalnng daa
perspektivischen Sehens. Darstellung der Geiga nad
de« Stuhles nach der Natur, dann nach dem Oedichtnis.
Trarabahnwagen, Kirche n«w. 6. Bildliche DarsteUung
des Raumes, .\llgemcinc Betrachtung. Ethnographi-
schen und Historische«. Die vier Stufen der bilfllichen
Kaunidarstellung. Die liiiean- Ihirsli lltiiii.' n»w. 7. Da»
Kind und ila» Ornament. Veranlassung <\ri Vi r''u<'lii !'.
|K-r gi'i .metrische .Stil. l,iuell. ti und (.riiin!. lEr. n'i.'haffi'n
il. s (hiiunientes. Die Senil'.. 'r«iii'tir \ eivi' riim.'.'n des
Telli'! runii.-s. Ver/lerun;.'.'n di's inii.'M'n '1 ellerkreise».
Hneh l. eki lverzierungen. l'ini«eltechnik . «onsti^re Be-
tracht ii!i;.'>n und Ergebni^si'. — Jedem iler sieben Ab-
schnitte sind liie t>etn lTeti<leu Fnigebiigen und die
tabellarischen Zusammenstellungen der islrgebniase, die
hfiahstaa Laietaagaa aad Abmldaagea dar füader*
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niolinuii;,'>'ii >>i<iu<e>')' l'A Mm' Kntwickolnng
der Zi'iohcnliL'iifBbung unter Mitwirkuti); do«
UntiTrichte». H. St««lliin(r dp» Zeiclu-nuiitt'rrichtes an
den alljremcinliildcndi'n Sehiili>ii. Alle und nt'Ui- Au-
sohaunD);oit. Auftral»' der V<plks»fihnle. Stt'llunf; dfs
Z4<ichncTiii in der Viilk*i«!liiilf. (ti'KicliUpunkt der »»];.
h«niMiniiM"hi'i) Krzichunff. GenichUpunkt dtT Kr-
rii'hunjt zur Kunst. H. 8toffi;i^bi<;t d<-s Zi ii'htn-iDi git
den «n>,'iiii'iiiliildfnden Schulen. 10. rin^ist-hi' und
ug^-chinfLu ( i rundbedinfTQueen de» Z«'U'hiiiii«- Cl>»-r-
blick. I>iti Knichmnunjf. I)in A])|>er7.»<jition dor Kr-
«ehi^inaug. l>ie Renroaaktion der Vorntellung. Die
Kenntnii dor KeproauktiunimitteL 11. Einig« Ford«-
rungeo der Kunit. Ökonomie der Dantellung. Zweck
der JDtwtwIlug fiia Beitfial «w der ToUuMbai«.
liebrarbOihiig. Ton Zmok dM OtnunaolM 13. Die
Bogmbnng de« Ktndee fftr Zeiehnen. Frweitelliiiig.
Ihu IntereMe dea Kindee am Zeiehnnn. Di» Entstehim^
der Stuf» dee Sehanaa. Die drei Stafeti de« Enehei-
nnngi- nnd FarmgeniSen. Die vier Stufen der Itaum-
dADttelluDg im zweidimennoiiuli-n Kilde I>ie Knt-
wiokelung des dekorativen Siiiii>'i. I)i<> Uf^^ahunus-
differen«en l)eider GcMhlechter. I»ie Ihfferenien der
Leistungen von Stadt- und Landkindem. Ursachen
dor Ijeiiitungndiffer<^ii/<'ii beider Oe«chloohter. Bedeu-
tung der iiutii reii Aiin jrung für die Zeichunbegabung.
Intelligenz und /.eichetibepabuntr- Snziiile Kliisse und
Zcii'heuliegutmn;;. ZuBaminenfassunir aller Krgebiiiniie.
13. Vor<irhliii.'H zur Praxi« des Zeirheiiiiiiterriehtes.
14. l'iida^T'n 'iii SehlußbutrtichtunifeM :ill;rL[ii<;iii'r
Art. Itei^aliiiiiiri'uiit. r>ehied und Mi^thiideuschalilune.
Ihi.1 l'roduklivi' im Schullelicti. Zi'iehnea und Charakter-
bildung. Kun<it und ( harakUTbildung. J. K.
9- Dr. med. J. T&a der Ho«van LeontaArd, Aesi-
■tenten der Phjiioiafie in Dtndit: Over de
betrekking ven het Bekken der Anthro-
poiden tot dat var; den Mensch. (Dingert.)
Diu I/ehrc der Statik. Ukiinntlieh iu Einklang
mit der Architektur de« Skeletts im iillsfemeinen, leigt
ilire Kouaequeuzen, wo die Skektteilo durch Änderung
der mMrlMhao I.rf>benRart im. ii«ltu»nrwhael in
gelinderter Beiiefauug zueioMider tretn. Die Hodraln
ud Binder entspreelien in ▼oUkommener Weiae den
netärliebea licbentverh<niieen und erlintem beeondera
die Beziehung zwischen Haltung, Bau des Skeletts und
Statik. Die Luxatio Coxae kann z. B. »hne jeden
Kruukheitazuataud des Knuchena gcwisR« Mudifikatiunun
dos B«ckeni herbeiführen, welche allenthall>en konsta-
tiert und beschrieben sind. Machen sieh die Gesetze
dor Statik auch in dieter Hinsicht geltend, so kann
man fragen, wa« t'e»ehehen wird, wenn ein gewisser
SkeletteU, in casu das Keeken , durch irgendwelche
Ursache «eine »itiititche Hi'ziehung zu dou «nderen
Skelet teilen lin iert, \v:is z. H. stutllitirlen kann durch
llalturiKHanderunj;. Verf. hat zu diesem Zwin-k .Mes-
sungen vnriren' ■ninien an den Becken aller .Viitimi-
[Kiiilenskeletto iii llulland. Zur besieren Veieleiehiin^' i
mit Jim t'ienschlichen Becken hat er die .MaUe jedes
Becken» multipliziert mit dem yuntienten der Durch- 1
«chnittslänge der menschlichen und der l.an^'0 der |
botruflenden Antbropoidcuw)rl>elsäale. Durch diese ^
UmreduunK wird die netärliobe Beziehung mUer Teile
tMinnader oeibehalten , wihreod man ounmehr eine
Seihe Beskai lu vergleieliai hat» miehe Individuen
gMeh croler Banipfliuige, d. b. WÜ gleich großer
WirbaliAule, entnommen sind. Ei ift einleutmtend,
daß nur naoh dieser Methode die BeekenniAAcablcn
einen direkt vergleichbaren Wert darbieten. Umgekehrt
eht aus dem Gesagten hervor, daB aus den Zahlen
er MaOtabelle die Originalmaße mit Leichtigkeit ra
finden sind. Gesetzt, die Vorläufer dea Menschen n&hem
•ich den Antliropoidiea. Des Beokeo dieser Vorlftufar
mnl dieeeablb beim Üfaerfnog cor aufrechten Haltnng
eine gcwisao Umwandlung erfahren , welch letztere
auftritt durch den Kintluli »talischer Verhältnisae, so-
wie r. B. Körperlast luid Gegendruck der t'emnni in
ganz anderer Richtung wirken wie vorher. Di. -e \n-
uuhme wird iu überzeugendster Weise trestiitz! dnreh
die Krjfebnisne der \ •ircenommeni n MesBUinreii, die
in die In'gleiteuden .MuLitiibelle aiifgeni.tnriien «ind,
unter ilercn Mt Malleu e» nicht l iu eiu/i..'« s frilit, das
hiermit in Widerspruch erscheint. Beweisen die
Zahlen , daO das Becken des Menschen in groUen
Zügen theoretisch abgeleitet werden kann aus dem
der Anthropoiden durch die Wirkung statischer Ein-
tlüeae bei geänderter j^^jj^jj^^ gewinnt dieee theore-
Behauptmiff
Bcetttignng dnref di* TaMKniM», «eläM'das Und-
liehe Beoken dnrhietet in Beuebnng in dem dee Er-
wMliaenea. Der Unterschied zwischen den beiden
letzteren beroht bekanntlich fast ausachlieBlich auf
der Wirkung obengenannter Krftfte, deren Kffekt
sich kundgibt, sobald die aufrechte Haltung eine
bleibende geworden ist. Die auvestellten Messungen
zeigen in schlagender Wei»e, daß dem kindlichen
Becken eine Stelle zukommt genau zwischen dem doe
Ei^oohsenen und dem der Anthropoiden. Verf. kon-
kludiert somit, daß da» menschliche Becken entstanden
sein nmfiauM einam^^^tm^ itoi^ itMaaber Beziebuog
ii—liliiyWMta TBwWniriMw'iiinwi Mr>
Aa||t«aielite dee mpidan ünterguM
ie euer einit eo reiehgegliederten Ur-
dl
4. Dr. P. Ehrenreicb: Die Mythen und Legenden
der »iidamerikani sehen IJr Völker und ihre
Be / i Ii 11 II ge n /u denen Nordamerikas nud
der .\ i t e n W e U. Supplementbaud zu Zeit-
scbnft für Ethnokigin IWk Berlin, Ymktg tob
A. Asher u. Co.
Wie dji- Vi)i-wi)rt besagt, i'-t ili'se er»tmali.re Zu-
sammenfsii'üung de» sudamerikaiaseljeM SujfeumMteriulc»
die erweiterte Neul>earheitiine eines auf dem XJV. Amo-
rikunisteukongroß in Stiittir,i,i (1U04) gehaltenen Vor-
trages. Fine solche zu^i n i : > uraMendeSobildening war
ein dringendes Bedürinüs guw urden, da sich die M^bes-
forsobnmr dieew «olteB oad wkUteen Gebiete« hie-
aag in qm—
SerleMa Beate
bevölkermg tat es doppelt not, das der einzelne
Forscher ■ehon vor seinem Auszug „wisse, worauf aa
ankommt", OB die latatflD, raeeh vertoran gehendem
Gelegenbeitea, adiinerdidw LSalMi luiwwe Wmmm
auaznfiUlen, zu ergreifen:
Ehrenreich selbst bezdchoet einen derarti^r^
Hinweis als den ^.praktischen Zweck" seiner Zu-
8animenst4dlungen und e^ kann keinem Zweifel unler-
liegou, daß die reichhaltige und aure^rend geschriebene
Abhandlung einen mächtigen .\nst"ü in <ler ^'uwünnchten
Riehtun^r geben wird. Sie sei allen Inleresaenten in
Jicpeu I ragen wth winnitt n «ingvlModtm Stadium
eiii|iriibleii.
In der Einleitung wird vor allem die Stellung der
Mythe zu Naturvor^fBiigen behandelt, wobei Ehren-
reich zu folgenden Grundsätzen gelangt, naoh dSOMI
er das vorgelegte Material lieurteilen will:
1. „Kiue gewisse Mythenkategorie, nimlieh die
kosmogunisobe und üeroenaage nebrt ihren r Märchen
verhlafiten AmIlateB iife nunraiMaaft l«n Nntnr-
▼orgftogen nbraleHea.'
aOb die Mvthe im gegebenen Fall entlehnt sei
oder nicht, ist ciabei ganz gleichgöttig.'*
2. „Diese Niit'iriii .tKen beschränken sich auf einan
ganz engen Vorsti .i :ii -.reis und knüpfen nur an kon-
kret wahmehmbaie Kriieheioangen und Vorgänge an.*
8. jilnfol^edeasun bleichen sieh derartige Mythen
aHnr Zarten bei allen Ydlkacn in den wcaentlinhaaZSgnn.''
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Der fulgsnd« Ab*ehnitt behandalt «äoffebend den
„Inhalt dor südamcrikaiiischen Mythra". AU mjrtfapn-
bildemlo Faktoren werden in iTst^r Linie Sonne und
Mond, dann Meml ililtT i Milohnti-alJn, (irnUcr H»r,
Orion, I'lejaden, llyini- u. Ki"ii/t uikI im'tcornld^.'iHclie
Krtoheiniiiipen (für Siiiliiin(>ri ka nicht i r^iohig infulj^'e
ihrer trri'Li'Ti Hi'(;iliiuilliglif it / , f^rn-r iiN ein „die iiri-
mitive l'hautaiie viel lM«chäiti(;cDdeB rrnlilem" der Ur-
•pranc dar «ntwn Kiiltiii]^ter, und in ihnlioher Weiw
voD OabrtaolMa nad MMMlen nnd politiiehaa Einrioli'
neben doiM noB noch Sagen äber
TQlker und Dngalieiier fladm. die .mit der
Matar nnr in loaem Zaiammenhang •teheD* und ihre
EhMabunfi der ,e«ht inen*cblich(>n La«t am Wnndar-
baren* verilunken. Hi«tnri*eho Ereipni«», hei Koltiir-
V4ilkerii vi>u (froBeiii 'Kiiifluß auf die MytlienliildiitiR,
treten im »ü<l»merikaniitcheii Material ganx in den
Kntergruiid.
Unter den Oberaehriften „Weltichöpfimg, Kata-
Uvaaaen, Flut, Sonne, Mond, Sterne nn<! Sternbilder.
ABahemn aod lieroaa", von denen der letatera
AbMhBitI TM baaoadarar WiaMckMl nd IMoh-
bdHgkdt. M. wird dam «iiw qratnwtndw Dw-
•tellanf^ de» tatniehKehen Inhaha der Mjtban Sfld-
Smerikas gegeben.
Da« fnlijende Kapitel behandelt „Die «ildamerika-
nischen Sajrenkreine und ihre ifi-^reiiseitigi'n H«tiehun-
Mo*. Kbrenreieh gliedert ila» Matenul in fol|{ende
mni ethnogT»iihisoh Iwutimmte 8ageiikri'i«e :
I. .Am »i liiirfKt«-n churakti-riiiert iit der derTupi-
(iii;iriiiii 'lun li liir Ki ;he »einer ^encolügisch zuttammen-
ge^ll>^^^l•n l\ult;n hemeu und die eigenliiniiichen Züjfe
der ZwiUiDg"«iiKe : Die l!ei«o der Brinii r r.um Vater,
di« ibneu auferlegten l'nifuagan mit den MuUvcu der
Pfatlkatto oad Sympl^gMha. Dam kwniit 4i« Q*>
niBaBBf dar KoHorpflaaMB 4bhIi Sadir.'
% Jht arowaUaek» Knia» tai im Ummltm dio
QbaNjaatfmmnngan bei aeinaa an wdtartwi ▼ooein-
aader «mtfemten Vei^retem, den Taino und Paresai
anffialleu, enthält ala Lcitmerkmal du« Hervurgebcn
nicht nur der Menacben anadern auch der (ieitime
ond aller Leheweaeu aua einer Krdhnhle, die antbro-
lomorph auch ala ateineriiei Weib geda>'ht wird, ferner
e tjititehuni; der Klüt durch neiiL'iernri s ' Ufri. u \un
Behältern und du» Kmporwach^i n \ "ij I\ulttir|illuii7.en
aua K'ir]H-rt"ileij 7<r-t uckilter hiiid r Die (ie^^talten
der kulturheroen aind verblaßt und nur indirekt an
ihren «rowakiaebea Naaiaa ia anderen Mrthenkreiaen j
arkenabari docb aobeiat die aogeaanate Yunipariaage j
dem aroimkieebea Kraiaa la entataanaaii.''
3. Jbmr kaiaibiaelM Krab serfUU ia awei Cnter-
abteilangen, rnn daiCB dar «iaa Oaajaaa, da« KMao*
nnd Inaelgeliiet. der aadara dia naCnükraatUaaiaahe
|{ei'i'>n unifaUt.
!!• i ]• • iithaltcn du-> Mciiietit d' ^ llcruhüti inens
viHii llifiinji'l durch fiu I.'>cli. ilcs \\eltli;iums (der
alx r l>i i ili'u /•'Iit! :ilkiir.ii I H i] uiir al^ 'I i uuiüielhaum
erscheint I und di r llcschuttiit l' der ersten Kultur-
ptliinren dundi Tiere. Kine Klüt erwähnt nur der
Dürdlioke kret». Die ZwilUngamythe iat in aebr ur-
•prAat^aber Faaaaaff, aber nnt arowaUaobeo aad Twpj*
«HaMatea darabaatet, bei daa SSntnlbaiaibea eriianlni.
Im Orinokogehiet iat da ala t^ia van Aawliraka in
Vocbi in atark mudifiiiaflar Fom bcikaäat» während
«ie in Gaanna ««Uatindiff ra hlilaa aelmat. Ibra
Keziebiuif aa Bona aad Moad tritt «banU klar bar-
.K'if ein aebr whwierifcrea (teliiet fuhrt ilas letzte
Kapitel: .Die Mythcnwundemnifen". Ks enthalt neiien
einer Fülle tri'ffender Bcinerkungen allk;>'iiieinoren
(Jbaraktera über die reracliieiienen Arten loa Koo-
T^K— ttf**»ftB— gfi '1'» *KnH..hli«it..t. bervorbtte|aB
abaa dat riae dtratt» Ctänlragung vurlage, aebr mab»
St-
tig« Beiapiclc von aicbergeatelllaa Mytbenwanderun^n.
Ihe leitenden Geaicbtapunkte bei der Featatellung einer
»..Icheii Wanderung aind für Ebrenreioh in An-
lehnung an Hecker .nicht dii' riiereinitiinmnng der
tieatjilten. f.iin<ieni <li r MMtiM ". du Thtere im Typua
sehwanken, wahrend lil/tert sich oft tuit uin;laiiMicrier
Zähigkeit irhalten". Khr<-nreieh bemerkt da/u: .Die
Mutive miiaaen wirklich identiach sein, muht nur
&nOarlioh kbaliah aad mftaaen in deraelben Korn-
Unatioin aaftratan*. .WirUiobe Gbicbbeit und gleieho
Verknfipfanff der HotiT« bewaiaen mit genügcadar
Sieberbeit die VarwaDdtaohaft aulcber Mythen, dia
nicht anaiittelbar aa der Naturanaobaanng haftend
den ChataMar TOn Hlrcben nnd volkatümFioben Kr-
Zählungen angenommen haben. r>ie nnwahracheinlieh-
keit einer mehrmaligen gleichen (iruppierung und
Verknüpfung slaisbar Eleaienta iat gröAar ua dia
WahracbeioBaBMii ÜBaa hialorinban rnMinw
hiinirea."
Nach dieaen Grundaätzen werden in Toniohtiger
und unmittelbar einleuchtender Weiae die aufj^afna-
BordaM^^ätt^ythen, amria dia Zaaaa»
beider mit Aaien erläutert Ab Tertvreitungtwef i
atiatiaoben Einflüaae innerhalb Amerikaa erj^bt ■
dabei die nordaüdliebe Richtung, von der aufierataa
Nurdweatecko anagebend. Ihre aüdlicbaten .^ualkofer
er»tre< ken »ich jeu»eit!i dea latbmua hi« in» zentrale
Sii(liiini-rik;! . vi.'lleii lil «upur bi* ('bile, tiicrk-
» urdi^;t'r»«i»e jfernde die entfemteaten (ilir i.r der
giin/en Keihe die Kleinente beider Sugcii};ni|'| i v, »iii
deutlichateo bewahrt haben, die nurdwext puzitiacheu
^itimn>e eineraeita nad einige aftdamerikaniacne anderer»
aeite. Nnr an eiaaelne Stellan entaandte die Wande-
nag dieaar MTtbeaelameate, die eich in allgemeinea
ia Oer paiifiicnao Seite dee Kontinente hiatt. fiadioha
.Xuiläufer. Die scheinbare Unterhrechaag dar Baiha
verwandter Mvthen «im Beri n )■ <li-a mirriliantarhen
Kiilturkroiae« bat nicht« .\uf feilenden, wenn wir ba>
ileiikeii. (Uli nich dul't vun der ei);eutlicben Vi>lk8tflBI«
l)rh< n I'rHilitiuM ubcrhiiiipt nn-htii erhalten hu!".
/«■■i >at/e uu» .1. II S. hluÜI i'merkun(;eii i;c1hti iI k
IJeaiimee ilie^e» hi-cliwichtl^'en KuplIeU: ,.\lii Kcaii herlcs
F.rpehni* «larf hetnichtet werden, diiU <lie .*^ageii heiilcr
ii^lfteu der Neuen Welt miteinander in urganiacbam
ZaMHBOMBhaM atakaa*, «1: »AltiniaialMa Hacaa-
n»iarial iat, oaa Ina awa jätet wt PaaUuuatbait
lagen, in Anwrika tioI raicfaballiger Tortreton. alt man
biüber annahm; aa iat nicht nur anf daa nordweatliuhe
(iehirt Iteaohrfcnkt, daa aogar mit gewiteen Teilen dea
nordöstlichen Aliens eine emiiga mjtbolM^he Provinx
bildet, aondem gebt in aeiiien Aualinfem noch weit
ia daa aAdamerikuniache Oebiet hinein*.
Ehrenreicb acbliellt mit der »ehr l>eberrigen»-
werten .\postrophe: «Auch für Südamerika i»t die
l'eru>de der Pinuierarhcit Vurfiber, /ug!eii-h alier di«
ethnoliigischi' ^|l■'.■llilflll »i-huni; »u sehr im Um k^tand,
duQ alle« aufzuhieteu iat, urn noch in zwulfter .Stunde
wiaienacbaftlicb verwertbare Angaben über Sa(i«>lagie,
Itacbt und Tradition der primitiven Völker au
K. £. Baaka.
S. Aafhropoa. Internationale Zeitacbrift für
Tfilker- nnd Sprachenknnde. Revu>' inter-
nationale iI'F>linriliigie et de langnistioue. Kpbe-
meri« iiitcrnathMialiK ethnuUtgiea et linguiitica.
Iteviata inicrnaziunale d'Ktnidojrin e dl Lingui-
■<tii-B. Ki \i»t:i intern u ional de Kthiio!' ■gia y de
liinguist u a. Interiiati..nnl Itf i icw i>f l.ti.uolugy
and l,ingui»ti< s. Im Auüi i'/ .;. i - i rrci< hi-
acbeu l^eu - Geaellacbaft , mit Unteratut/uug der
daatacheo Odrree-GeaeUacbalt. beraaagegeban
nater Mitarbeit sahlreiehar Miaaionara
Digiiizea by Google
N«a« Btoihflr
von P. \V. Si'hmidt S. V. I). I>ruok und Ver-
lag Zuuurith»L'he Jtuch-, Kanit- und Stein-
druekem, Akt.-fies., Salzburg (öttarreieb). Bd. I,
llt'ft 1, AlKiuncmciitspreiüt 15 Kn>nen ~ 12 Mk.
Alli' Mittoilungen uml Aufrußei», ilie »nh iiuf die
A il uu ti 1 ü t rn tion der Z«il» li: ilt lioüiebeu, sind zu
adiL'sBierou: Aü die Administrution dp« „ AnthniiHis",
Siil/burtf, BerjrstnilSt« 12, östurrtMcb. All« dio Lei-
tuug der Z«it!M.'hrift ItezüglichcD Mittviliiiigeii und
Anfragen lind tu adrcMieren «n: P. W. Schmidt
8. V. ß-, Red»kt»'ur de» „Anthropoi", St. Gabriel, Möd-
ling bei Wien. A^U-rrfirii.
Wir bejtrüiJHU die neue, in so vuUendeier ^'unu
in EraekeiDUUK getretene Zeitschrift auf du» freu-
digste. Sie will die wiaMnachafUIuhen Furschungs-
ergebniste, namcntlioli auf dem Gebiete dar Blhwlagie
und Lingukttki'Mia dem GeanmtlmiM im kadn^aSaB
MiMioiMB«amuBaBfMaen oad dm Stadim «Der «fai-
mUteigMi KndM sngftngUoh mMbn. Der Nnmn dae
um me Wissenschaft hoohrerdianten Mannes, der an
der Spitze des Unternehmens steht, in allen Kreisen
die aieb mit S|irHohenfor«ohung beeehiftigcn in ehren-
Tollrtar Wt-in« dekannt, bdigt daffir, cuJ die Mit-
teüugvn der Minsionare in ran^^endster Weise «ach-
Uefa geprüft und, nur wenn ne den Anfurderunpn
«trenirer Kritik genügen, Bufgenommcn werden. Ik-r
iuUTtuitiuuiile Charakter des ,Aiitliru|>uH" gilit sich
srlmii auf <lefn vieUjiriiohigen Tittl zu erkeunim. Ihe
rublikuUuiie» -'Hi n iii di-u iu dt'U ein/.elneo MissionH-
ffeliietpn |(("brMui"hlii'h(iii i'uru]i. tischen Hau|(tspn»chen :
deutüoh, trit»/' '••i?<fli. it:ilii iiiHch, e[i>fli»cli, sjianisuh usw.,
in welcher sie vuu lieu Autoren eiulaufen . («cdruckt
werden. Allgeineine .Artikel, soweit «ie zur Inntruktiuu
der Mi^isiunuro dienen, werden daffeiteu in luteiuifcher
Si l H oder );leichzeitig neheneinander in deutacher
uud trauzüsischer Sprache veröffentlicht. Die Instruk-
tion für den „Fnigekasten" ist lateinisch. Da» erste
Heft enthält folgende Artikel: Nota de modo quo di-
immttiamjttwmmitaL A.LeKor. Le rü» aeinti-
fiqrn dflilliBiioDaina. B. Dann, iuligiooa ritaa Md
eoatoau ef ibe Ifaea or Djralta of Sarnwak, Boraeo.
Teaehaaer, Mythen und aKeVoIksaagenaaaBnwilieB.
San t in, Una spediziune al „Curosoos" nello ätato
di S. I'aolo nel liraiiil«. Van Thiel, Le Sorder dans
l'Afrique üuuatoriale. Vülliug, Die Uuartracht der
Chinesen. Witte, Lieder und (leHänse der Ewhe-
Neger (Gi: - Dialekt). U. Guesdun, La Littemture
Kbmere et Ie Ituddhisme. (juaeettunarium etbnuluificu-
linifuistieum Morii-e, La Linguistique considerie
coniiue crilerium di' ceilitudu ethnologiquä An unsere
Leser in Cbinn, Iiuiien iiini f'eyUm — \ no» le«teurs
en Chine, aux lrid<H cl i ('•■vl"n - I'. W .Nrhrnidt,
Die miHlcriie KtliiKilnuiB — IvLiliimlugie nKidarni!.
Der Iiibult Von lieft 2 ist: R«v. Edni. l>unn:
Iteliui'Ois liteü und ciistom."! of tbu lliiin or Uvitks
(«f Siii-u«nU, Fortset/un«,' mit .\lil>iliiiiiiL'''ii . >. l'iij.
( '. Te^e h ;i uer , Mythen und alle Vnlkiisttjjreu au»
II; ;i-ilirii . l'ortaetxunK, S. 185. F. R. Witte, Lieder
uud «jeK.iiiiie der KwLe - N'ejfpr ; Sebluü, S. IH4. Jos.
Mp:pr, üt-rirlitigiinueii 'u IV. Schnee« Mittuilunjfen
über die Spr.iLbe der .Muiiims, .\dimr.ilit:ttsiu!«elu, ."i. 210.
Morien, Tho (ireiit Den'' Kace; mit .Vbluldungen,
S. 22'J. J. Guesdun, La litterutore Kbmere et le
Buddhisme; Furtsetsuug. Le ooin d'nn paradis bnd-
dhique; mit Abbildungen, S. 276> Franoesoo da
Offeio, Proverbi afaiiaiiii in Uagoa Tignjr; mit Ab-
bildongen, S. M6. W. Sebmidt, Frey Beniardiiw de
Sahagon 0. Fr. M.: „ün breve oonpendio de loa ritoe
ydolatrioos quo lus ^ndius deetra nuera UsjnSa naavan
en el tieni}>o de su infideUdad" ; mit Faksimile, 8.302.
W. Schmidt, Die moderne Ethnologe; Fortaetiung,
8. 81& — (juaaationariiiB ethnwl<igi«io - liijgaiatienmi
5. m Hibliographie , S.
(Iterue de UevuesX S. 400.
Die Obersicht des Inbaliii der beiden bis jetzt er-
schienenen Hefte Kibt einen Einblick in den Reichtum
und die Manni^futiffkeit des Gebotenen. Vor allein
seien die Heiträß« w* Heraungehers 1'. W. Schmidt
hervorKeh<il>en. l'ie ihm zu verdankende Auftloduup
des „Iireve onniienilio" eines vom .\utor «.■U «t ver-
faßten Auszug« der iM-ruhmten .Historie U'n.'- - il de
li>» Cosas de Nueva Ivspünn des alten 1 liinziskauer
.Missionars Fray Bern ii rd i no i K i in' i t i) il e S i h pun
au» dem Ende dei* Itl. .l;ilirlii:nili'rtf in den riinii-icbeu
Arcliiveii i l •. n li.ilit r WirlitiMki'i:. jMe ( iesohichte
der nioderni'ii I'.ntwiekeluujf der Klhnolugie beweist
den vururteiKfreieu echt kritischen Geist einaa das
ganze Gebiet uberblickenden Meisters. Die Abbaad-
fmig wird allen MitforaOhem aal dm OeUeteo der
Antnropologie nnd Ethnologie tob hobar Badevteng
•ein. Aber anob alle die anderen Anfs&tie nnd Bei-
trige tragen das Gepräge exakter Wisseosohaftliahkeit
ohne Beimischung nicht streng sor Sesbe gehörender
Zutaten. Ich möchte das nodimals apetiell hervor-
heben. Wenn in diesem Sinne weiter ge»rlR-itet wird,
so wird der „Anthropos" eine Quelle der reinen nad
reichen Belehrung über das GeniAts- und Geistesleben
der Völker sein, uu deren Belehrung und sittlichen
Hebung die Autoi-en arbeiten. Kein Forscher »luf dem Ge-
biete der Ethnologie wird ohne diese Zeit^i hi iit urheiten
können. Inzwischen ist auch Heft III erschienen. J.K.
6. Patil und Fritz Saraain, Keiien i« CelebeB,
ims(feführt in den .lahieii \^'Ki bin l?9<i und
\im bis 11HJ:1 .Mit 240 Ahhildunpren im Text,
12 l'iifeln in lleliopnivurc und Farbendruck,
II Karten. Wiesbaden, C. W. KreideU Verlag,
19ur>. 2 Kunde. 8*. L Bd. XVIU «. 881 8.;
II. Üd. X u. aiK) 8.
Dleeelben, Versuch einer Antbropologi« d«r
Insel Celebea. Erster TeS: Die ToiU-
hAhlvu von LunontjoBf. Mit 6 Tafeln in
Lithographie «nd LiebtebmE. (Ana: MateriaUeB
mr }«atutigeschichte der Insel Celebes, V. Basd*
L Teil). Gr.-4°. 54 S. Text mit eingedrucktan
AbfaiUbaieB. WiMbaden, C. W. Knidela VecÜHb
1S06.
Kk gbnbe aiaU aaflKUhnnnuik n atolan, erauB
idi ea anaapieebe, dat OBtar den neeeaten deataoh*
sprachigen ethnologisch - anthropologischen Publika-
tiunon die beiden Werke der beiden hochverdienten
Forscher, die Reisebeschreibung wie das Werk über
die neuentdeckten Urbewohner von Celebea, sowohl in
Betreff der Schönheit der Ausstattung wie der all-
gemein interessierenden .Schilderungen sowohl der Heise
wie von Land und IjOutcn und der wissenschaftlichen
Wichtigkeit der exakten Ergebnisse an eine erste Stelle
zu rucken sind. -\ls die beiden Forscher im Jahre Ibti;»
zum orntenmul nach ColelieB kamen, Iniiten sie das in
uusereu Tu^eu seltene (iliick, dnll der jjroüte Teil des
von ihnen ins Au(ye pia^j'i n 1 iirfchiin^'i«i;ebiete9, der
Insel Celebes, eil) geOffniphisch nurh unbekannt««
Land war. V,^ ist erpreifeud, die farbeuschoiien ^>phil-
derunjfcn m lesen von den niannij;fachen Krlebniswju
auf der Heise und von den Kimlriicken, welche eine
zum guten Teil noch inngfrauliche Natur und dio bald
freundlichen, bald dOater araataB Knttnrbilder daa
beidnisohen Iimem aof die Bataandaw oamaiahl kaban.
Dar Uaibande Wart da* BaaihM bealebt aber tw
allem darin, daB dfaae neritwfifdigai primitiven Kul-
turen, die sie noch haben sobaneB nnd in Wort
und Bild festhalten können, in kvraer Zeit durch
die raseh fortschreitende EnropUsierung und Islami-
sierong vom Erdboden verschwunden s«ln werden.
Die pBolegiapbtaobea Naturaufnahmen verdienen daa
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Neu« PflatMr aM Behrlftm.
S81
böohtto Lob auch li€z>ig!i>;h <ler Reproduktion, nie-
HWDd wir d«s Werk »na der Iian<l leffen, ubne <1bb
OcfAbl der Bewuodorunff für die iihotojfmpbiicbe
Kwut der Fomchcr, welche dieao ethnu(fra|ilii«< ^* n.
geologiachen , landschaftlichen und bolaüiacheD ÜiKler
treftchaffen hnt: namentlich dio Ictzlcrcn riwl in
ilif fiiiist4'ii Kin^flbeiten womierlmr L'<'liint;i-ii. [Ia-i
Hiii-fi, ilif truclit vierjähriffer m ('clrl.i.'«
ntid ai-titj.iliripiT wiKKi'ii«chaftlioher Stuilim /u lliiijfn-
wird »ich gewiö in nllen K<<biM-'L<jti kreis«.>u vielu
Freunde erwerben ufl'l ein Ulr ü.i niic» Drnktiial in der
Entdeoknni^etcbiobte der berriichen Innel bleiheo.
Kur una erscheint gam heRondera intemaant i1i*>
Entdeokanf; der Toäla, der schon orwähuteu Li-
bevolkening und die Hteingerätc und andere primitive
Koltamtte dar Ur-ToaU in ihren Uöblen im La-
wua^mgXiMkU av «mim TufaveiMO tod Makaawr,
4*r «vnpibdivD HiapMMt dM LhkIm.
Noch heutimnUgSM leben diese Leate zum Teil
in Höhlen, in w«ohe rie priraitire WohuangMialMKiten
grcmacht haben. 8ie «iud in ihren nrintUm Vartreteni
ein Vtilkastamui von kleiner Stator (157,7 im Mittel),
dunkeUiäiitig, mit welli^n, Rchwiirzeu Haureu, (lele^eut-
lieh zum knumen oei^^'i tn). Bartwuchs iipärlich, Shw
breit, an ihrer Wurzel uiedrifr. Kinn und Stirn zu-
weilen fliehend, Sohüdel 3nemli<'h Inng uml schmal,
Geficbt oval, niedrig und breit. Sie »culießen sich un
die Wedda von Ceylon und an die Sencii von Malakka
»Is Vfrw:»ndfp :»n. !'in Trüili» «irtfl der fiÜBrlMrfp Rptt
caie» \ 'jlksstuiiim'js. lift iii kur/ri-lcr Zr it v .Iil' ^ l'I -
si'hwundi-n ■•i-iii w ;rii, drild WII <1 iiurti der NttUx-: iltT W'nlil-
iiifii^tli l>i-(l<-'ijU'l. v>Tncli\vuini( II M'in, d« er (ifii Lciitin
»»•Jbit iiii)i]ij;i?ik«;Liii kliu^t. Die beiden I niM tifi
lietnifliti ii diu TiiaLa und andere klein wuch^,L■'-•. u)>rv
die In»el znstreuti' Stämme und Stammreste, J>. die
Tumüna und luki'a der aüdt'ietlichon Halbinsel, „nia
Überreate «jiner Urbevölkerung von Celebe«,
dersn Vorfahren cu einor Zeit, alt noch Land-
TvrbiaduBgen mit dem atiatiaohen Feitlande
bastoadcKt di« b«M*d«U h»b«B. Et liad
Trttniioer »«* jtutr «raltaii Wsnderperiode,
die den Men»eli«ii ii«flh Aber Celebe« weg nach
Aaatralien (rebraeht haben.''
Die Ii'>hlenuuter«uchungen haben den llauarat
dieser Ur-To4lu erfteben — eine höcfaat ]>rimitive Stein-
koltur, ohne »icbere Spur von Topferei in der ätteaten
Stufe, itber mit dem Hund iila Hiiuatier. Die Über-
bleibsel einer höher entwickelten Sieinknltur. die «ich
in den Höhlen nicht nuchwetsen lieiS. in denen alle
Steingeräte nur i-echt roh zugeM-biiiffen wrir.-ri ana zum
Teil faot unbrauohbar für die jiraktiiich«' n<-tiiit/.ung er-
acheinendem Material — went^ P'euernteirj, in. lu- Qnsrz,
Andeeit, ja h ;i 1 k slf i u -. snid !:B!ichliff»'nc st.jud'.'ile,
entjiprechend dun I'unncti ilct (Miropäisrh« n niMjhthi-
»chen Periode. Sokdiv w^idi ti (■■•i der Hr irlM.-it\uig de»
Hodena Releeentlirli v<'t i'iid>'ii. I»:e lini! li.Mtuntr elc«
Steine? lu d'/n llnlilfji <|i-i- Tij,|:c :.irk-i-.'!ic dr'i mh'Ii
aber ««ilbst vuu dfi uinlutilHiiu^bvii MclluHle durch
Herstellunir von gezähnten Tfcilapitzcn mit Wider-
haken. Außer dem Hleineerät fanden aich auch Spitzen
aw Knoaben, am Vorders&hnen Tum Sobwain, aAmo-
Iftta*, ditrahbabH xwn Aabtogeiit vou Manaebeo-
lacabaBt Haiiar tob BaUraaw aabön gaMblilTaa; die
Malboda daa SdilatfaiiB mr aoMWb den UrtoAl* a^oit
— Für dan UijteiabiebtafunelMr aind dieme
Ilivii lmii,,'( ti i.jn«r noch lobenden Itcvölkcrunv mr
I'lahlbauzeit und llöhlenperiode von höchstem Inter»
eii»e — Übcrlcbsel au« einer in Kuropii neit Jahjv
tauai'nden verschwundenen Welt. Aber wir dürfen
hier auch die .Schilderung der Kiilturciuwohner vun
Celebe«, w<'5i'Vifn (!pt criJÜle Teil der i tbnrprnpW-i'ben
DurstelluDu -rwidmut ist, nicht vui (.."s^un l'nj far-
Ingrn Ah),
I. flute in ibier urigmuilen
^ht, ilir.i l'fiili lliiiu - und FeUenhüiuiier , ihrer
Krgologie, der intcreaHHnten Lehnafünten und Lokal-
obaras uw. — aaieB biar aperidl afwibnt J. K
7. Dr. Wruu Dolletn, Oataattafabri
uadBeoliaehtiingen eiBetXitarferaoban 1« Cbbia,
JaptB «ad CeyloD. Mit zahlreichen Abbildungen
imTaxt luid auf 18 Tafeln, nowiu mit 4 Karten.
e^. XIII B. ftU S. Leiioig nad Bariin, B. G.
TaabiiBr ]W6b
I>er VerfaMer dea aabtaan. vartrefflieb «va-
gettattoten Werke», m deaaen Tolleadnog wir üm
»owio die verdion»tvollv Verlagitbudihandittng warm
beglückwünschen, ist l'rivatdozent der Zoologie un der
Univeriit&i München und II. Konaervutor der K. B.
/oologiMblB StiiatsHummluntf. Das Buch iat in friaeher
Kriimaruaif an die erfolgreiche Reise mit uU ihren
Abentanern f&r ein größtes Publikum g(<r-chri«li«n. IHe
einijMtreuten wiaaersi-hnftn -In n Firgebnisne Iw-Tifhen
fii'h selliatvcmtändlirli , da dir' Iteine Tor aüuiu /.um
'/.vif-rk (iin«pedehnt''r Tii-(<fefi<rM-li(iiir.'en m\ iUt Küate
.liiiiati-. uiiVTiiunüia-:) wiiidcii \\\ir. wi'M'Utiiuh uuf zoo-
li'L'isrbe Dinge. Aber ftU' li iMhnif;.'! .i]dii.' luid Anthro-
]i d'i;jie kommen dubei hilIiI /.u kuiv In Üivir lrnng
^iiit' d;i« letztere ForBch!snf;s<;t:\iii-t wnd jeder Anthm-
1"/. .^1' nat. l!itiT._-'-VL' i.nd ni,i uelfnchcr Belehrung
iiuiii«utiiti» dsa J«*cu, ttiis Du'lviii über die Kinder
der von ihm Iwauchtcn Völker und Stiimme geaanimclt
hat und hier mitteilt. Auh uUem leuchtet der wich-
tige tiedanke hervor, daB da« bisher viel in aehr ver-
naehlftinKte Stodiom dea KindeeaHers ea iat, waa den
ScbUaaal fftr die KrkeiuitaiB der Ibiaftenqualitftten in
aolftatiaeber aod |isychi»ehat Baaiebutig abgeben wird.
,Tii jeder Baaae tiad dndi die Kinder die für
jodermann Tentiodliohalsn and iafflnglich«ten Ver-
treter. In ihnen finden wir noon alle allgemein
menacblichcn Züge lebendig und dio extremen und
atarren Eigentelmftcn der Rasse sind noch unent-
wickelt." So finden wir treffende Schilderungen der
Kinder der Chinesen, Japaner, Singalefen u. a. Das
14. Kapittd behandelt PiH.-ziell: Kinder und Schulen in
Jupan. Was der Schilderung der Rrlebnisiui eine ganz
«poziollc Färbung und einen ganz intimen Reiz ver-
leibt, aind die gnißeii welt(f<'»chichtli«hcn Krei^ni»»«,
welche »ich während de» Au)' iit hii!t>-H m ,Iii| an ab-
spielten — es iat die Zeit der eralen gi'xiik^n Krfoliie
der Japaner gegen die RuatieD, im ^^ittelpullkt der
Fall von Port Arthur. Jede OHmtollung fremder
Völker und Sitten muß subjektiv sein und wird es
um .so mehr »ein, je küizur der Diirsteller in dem ge-
schilderten Lande verweilt. So wollte niicb Doflein
nichts uudoroB, ul» ein subjektive* Buch verfasM^n. in-
dam sr wiBobta, teina eigeaaa £ri«baiaa» Bad ISin^
drfloka läcdar in •abreiben, dia ihm dia Daaer der
Zeit «ad daa Bücher« tudiam dm friaohea Sebimmer
TOB daa ffiMarn weggenommen babaa. El aind fWeoh
vom Baam gäpflOchte raita Fritebta. J. fi.
Mt AMkropotiici«. ir. V. M. ▼«
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Aus der russisehen Literatur.
Von
Prof. Dr. Ii. Stieda, Köni^berg L Pr.
BOuiograpbisolM Rnndidiau, lMimiMg«gebtti tqh d«r «tluiographUelMD Alrtettaiv dar K. QawMietaft
d«r Vnnüd» NBtiiitaiid«^ Aathiopologi« vui Ethnogniiibie bti dar Bfotbtiwr UiiiTwntIt
la. bi« 14. Jahrgmng 1901 bis 1902 üdor Buch 4« bix 55. Moskau 1901 bi» 1S03.
Unter B«tektton dar YorritiBaden W. Tb. Miller und H. S. J»ntaoliaolc
Di'' K. llescllsch. der Freuode der Naturkunde asw.
in Moskau mi aolierordentlioh tätig auf dem Ge-
biete <iBr Wisfieniobafton. Die anthrouoloffisebo Ab-
teilung 'liT lie»ell«ebaft g^ibt «eit 1900 das Kusai tobe
anthro{>ulu;{iscbe Juarnal benMMi über dessen
Inbfeli regfülmäiSig iB ditMB AnMlaB bariabtet «vcdn
ist. Die ^engraphiieh« AbtofloBf HkKwdt ndirimn
Jahren ein gooffraphisehes Journal, die ,^rdkttnde*
<8eml(!wedenijo), iTscheinon. Dia ethnogrspliiacbe
.\blcilung hat seit langer Zeit ihr eigenes Organ, das
unter dem Titel: „Etbnographi kcEo Rundschau"
(EtnosrTufitsitmskoje Obosrenije) hcftvreise erscheint
(4 Hcft>- jiihrlich liUdoD einen Band). Im europäischen
Westt'ii i^t di«m Zeitschrift «rhr wpnip H^kannt, —
gt'bgentlicb hat der ül<il>us cin^cliir' Art.ilu-I kurz er-
wxlirit. leb habe bisher k«Mu«t Mn^^lichkiit gvbabt,
iili. r rji'ii Inhalt dieses Journals so n u->'lnialiig xu be-
ncUk.'u, wie nbvr den Inhalt des anthropologisoben
Jountals. - Zimt Teil lag der Grund darin, daß
mir dio 2^itiichnft uurc^elmäBig xuging — erst nouer-
erhalte iisb danh Vermiuelnng d«a U< mi Dr.
Iwanow iki in Hodian die Zeitaclirift regdmaiiig.
Idi kann «■ nicht unterbissen, aneh m dieaar Staue
Hann Dr. Iwanowski meinen besonder«! Dank
dafür auHzasDrecheii, daß er uine Verbindung drr G«.-
li'brtcn de» Westenn mit dun Arbeitüi der nissuseh' n
ForschL^r »o kräftig untorstütxt AnOerdem lag der
Grund auch darin, daß e* nur an Zeit mangelt«, die
ganxtt russische Literatur so durchznarV'Oit'^u , als es
niitwendi^ «äre. Ich habe selbstver^t iiiillK li noch
aiiden^ Verpäichtuiigun und es ii>t ittir '^uii/ mimög.
lieh, üW-r alles zu beriehti'n.
Ji'tzt bImt, wii mir die Zl•it^l 1,11(1 i t^'-lniaBiK
zugi^ht, wfill ich tien Vt'r»uch inm lu u auch ülNrr dt-n
lutuüt XU borichten Ich Iwei^ji'' 1,,:! il*-in l'i. Jala'-
«anf IBOI.
Xttmographiaolie Bundaotaau.
H«nnn«vebni von der ethuogj-aiibiaeben Ab-
U'iluug der K. (!«>»cll»rliaft dar Freuiidu dor
Naturkunde, .Xiithropologio und Ethnographie
bei der Univeraitit Uoakan. 18. JurnnK
1W1 (HeH Kr. 1 bis 4). Bueb XLVin-U 17
XI, VIII. riu.l,, riTii, \r ] Mockau IWI, 1!M Seit»-n.
1. W. Oidiiljanow : Die Bodunfrage in
r)agpi>t(iri. I, l'.'il, .S. 1 bis ;M.
Eine sehr >[vl(.-hrl)>, im wetentUcben gesohiofatliebe
Abbaadlnng, dft ran Anerag nageeiignet iit.
2. P.N.Salgat: äiitteilungeu über da« Helden-
epos im nördliohcD Kaukasus. Legen-
den über di<> Karten, Kiesen, M(THifh''n-
fresaer umi Ili ldi u der Ingruficin ii tiiii] 'l'rcln'.
taehensen: mn^li <ieii Worten alt. r luguschcu im
Jahre 1892 ni.Ml, i-^^ M-lin. l.i n. .s, 85 bis 85.
Der Verfanser teilt aun xuuachst ein« i»rr>8i' An-
zahl von Legenden und Erzählungen mit ülu r \;irti-ii,
Kiesen, MenF<'hcnfr<'^ser und KriRTshf'di m. Wir kiiuimu
»elhslverstäruilu-ti ki'inn TTlh ri.'t/uiiv ■illi'i' ilinser iuter-
essanten, uttcL Ei^bluiiytu des \ylkt* niederge-
schriebenen Legenden liefern, weil das cnriel Raum
in Anspruch ncunen würde Der Verfasser fügt aber
entnehmen muB.
Ein Teil der mitgeteilten Legcudcu und Sagen
spricht von N a r t u n uud tuu Ursohtohüi.
Beide werdun oft miteiaaader identifiaiMt, mnn Tiil
zuHammen genannt, d.b. in eine Beieiehang nuanunaa
gezogen, zum Teil auseiuandengohalteu. Es seien
I»ute gewesen, dio in alter Zeit, zur Zeit des Moses
gelebt haben: sie ucimadisierten , üWrfielen andere
Völker. Sie hätten in Jnndyrsch bei Kaaran (Bezirk
Wladikawkas) gowohnt. Es waren Leute, deren Bitten
stets von Gott erfüllt wurden. Die Narten w^aren Gott
Wühlgufällijye Leute, ili4 ein cfottpafTircliticri»« L»>Wn
nach drn W •. isiink,'rii (loUi-- f lilirtfii. Oi-^i-lit<'li'it
dag<>gen liebten den Bvftljlcu Gc4te<t «uwulcr. ■»u!
iililudi'rten, töteten andere, »ie waren taiifi ri r uls di.«
Narlun. Ob noch Nachkommen von ihmrn < wstjej Kii,
Sei uabekaiuit. Nach einer I.egendn »rion all« Orsoh-
tchui gesturbiin, nacbdcui sie .Üiusigeu Honig'
traalmi hattoa. Ute Karten, ab ato dan aeligrä Tod
dar Oraohtahoi TamomuMU hatten, «rbaien sich Ton
Qott aneh den Tod ; sie «tar>ien auch alle. Es seheinti
daB nnter diesen Karten die längst aungestorbenan
VrainwobBer jener Gafenden an verstehen «iad.
Die Biaaan Maien aneb in dar Sprache der
Tognaohan aWampol", viele ttieaeo sind Hensohen-
freaaer, ale hielten Garbosh oder Garbeach, et sind
Leute von unjjewöhulicher firöße uud Starke; eine
huiiilertiiihrigi* l'lutaui- ditftit iLnun als Stiib, sie leben
iu Wiilaerii. Unter diesen Uiewn gibt es Gestalten,
deren Taten denen des r<ily|ihen) der Griechen ßloicben.
Kin,-' .\ti?i^hl von Sujjeii beschäftigt «eh mit
Tiiiiiviliiti I 'ii«r Timur), di-r bekaimtliob ri:in;i'
Male den Kaukaatu durchaogea bat nnd mit reiolwr
Beate nach Syrien amrtfekginf .
Ken» BSoher und Schriften.
283
3. O. A. Wertepow; Materialien lur Ethno-
graphie der K äateobewohner de« Oon-
Ternpiinuit» Archaii|;eL S. 86 bis 97.
Di r V.-ifa»f>«r lebte dri'i Jährt' (1887 bi« I8;»f») in
di-r Stadt Kern (fJouvenieiiiHnt ArehauKcl). Kom
iüt lii-r Mjtti l|iunk! lii r Vi rwuIturiT des KemMsheo
Kreiaea, «owi« de» Handcis — ein kleine« St&dtch«n,
daa ma einer Gruppe von Holzhüusem Wtcht. Die
Stadt Kam Uest an der KinmündaDg des Fluuea Kern
ia dl« W«ile Mmt, gagenflbar der Solowetaki-Inwl.
Dir ftal h»k km vor dw fünmändong vier Arme
Axt mmm
and Uldal _
Mmt, Ikgt dto Stadt K«»^
Dia HmraKir dar Stad* nd to OAialM wJSSi
Pomoran. d. h. m Maar iwbaaada Stnadbaaraluwr
genarmit, ata haban tM atgantanHaha Sfttea nd Ge-
Der Verfaaaer schildert die Hoohseit der
Pomoren. Die Hochieiten findon statt in der Zeit
zwischen Weihnachten und den irroilen Fasten ; während
diT Zeit ha>Mii di'' Pomoren Muße: die lierbutliL-hen
Beschi»fti(fuiJL'r Q iilus J'iiMjhon und die Jagii) sind be-
endjgl, die 1' i ii;ilni;j 4t>pRi häftiafiinj(eü haben iii>oh kciniTi
Anfang (fen^ hiiihmj Wuhrenu dicurr Zeit ki)mint uucli
ein beHondcier (iebrsm h zur .^iisfuhruiijf , >hir Besuch
der ViTWHii(it<;ii und Bekunrjt' ii.
Wuliri'iid dinsiir (ia»t)i< hiicIh' .-ti;! in der Sprache
der PoiiKiri'ii) wird . nn' Htri rnc' lOiki-itf beobachtet.
Für einen judtn Ititsucli wird vorher ein I b«-i<timnit,
Weil jeder einzelne täglich während eines Mi.nutn oder
auch länircr Ueioche zu maeben hat. .Sind die gegen-
aattigsn Besuche in ein und demselben Dürfe beendet
od abgetan, so rfieken di« Bewohner eines Dorfe*
fanflienwaiie io die beoaahlMitaB tiiaiadoliiii|[fnn m
daaelbit afatim Tac a tn TarweOeii. Bit Zatt dar
Besuche ist Det 4ien Pomoren dia allariIrSli
Man Bchmüekt rieh ganz iK-aonderai dia TVaaen and
Mädchen legen die alten (inld^arlien an, tragen helle
Kleider otw.
K» jfibt in jener Gegend tii' lir weibliehe als niiinn-
liehe I'erwnBn, deshalb zeichnet -tieh di« lievnlkertin);
durch keine große Siltenreiidieit aus. l>ie Fordeniujf
der Moralität ist nicht hiM;h, ein vor der Khe ge-
b<>reni»s Kind iit kein Hindenii« für da« Eiiti^^ehen
einer Ehe. Die Liel«- s]iielt keine tMisonderij |{<ille,
die KbeschließunE hat einen rein Ökonomisehen
Charnkt. r. Viele Ehen sind das Eigakoia aiaaa Ub-
gerereu ehelo^en Zusammenlebens.
Die Wahl der Bniut (iiid. t '„'nißtunteila folgender-
maßen ittutt: DiT jiin<.'e Miihii. der sieh verheinit<"n
•.mH. halt in toiner hiiinilie über alle vorhandenen
beimtsfahigen Mädchen der Heihe nach eine Ik^rutuug,
TOD der reichsten bis zu der ünnsteu; die reichsten
Warden »nagwwhlosaen als anerreiohbar, die ärmsten
anoh — ak aiebfc bwMhianawart Dann beginnt daa
FrainvlMO. Ba werden jedesmal swei Frei wer ber be-
stimmt: der TM^ato (Taofntar) daa Bttatfanau
mid oin Verwaadlar' odar nahar Bakamler. flaida
begeben sieh analdiit su der Torteilhaftetten „Braut",
nnd falls sie biar abachlärig beaebieden werden, zu
dar nächsten usw. Die Freiwerber bekunden niobt
aoioft ihre Absicht, insuforn sie unter der Fmni l im g
ßihnüeben Besuches er«cheinan; aber im Hause der
t natkt m&n a«hr bald die Uraaah« daa Beanches.
Will man hier auf die Werbong ainsehan, so ladet
man diu Giist« zum Wietlerkonunan am, wenn nicht,
so gibt man ihnen 7n vei-stehen, sie mögen an einem
anderen 'ht iiinn Zwerk zu erreichen vemuebeti. So
m&iaen <iie Freiwerber nft un einem Tagi' in fünf
bis sechH Häuxern der Heihi' imeh Kinkrhr biilten.
In einem bestimmten Falle, den der Verfaaser
k, amiahtan di» ftaiwarbar arat
im achten Hause ihr Ziel. Man (fab ihnen hier zu
verstehen, daß die Sache Kioh vielleicht arrangieren
ließ. jVni anderen Tage kam ein Bote der Eltern der
Braut mit einer Einluilunj; zn einer Tasse Tee. Da.s
bedeutete bereits die l-jnwilliv,'iing zur Eheschließung.
Die Freiwerber enchieneu zum iVe, besprachen aller-
lei, MhliafiUeh brachten sie i)ir Anliegen vor. Nach
manabwi ma dar Sitta «botonen Furmefai i
gabw dia Elten Ibra xSawilligung. Dia
neben ab, holen den Brintigam and fähren ihn in
das Haus der Braut. Ehter der beiden Freiwerbar
fibernimnit dabei die Verpflichtung des JSskaStn'
(Fiihror des Br&uti^ms, d. h. Drutehka). Br wird
UMsh der dortigen Sprache .Tyssätaki" genannt
Während der Bräutigam das Haaa der Braut be-
tritt, befindet sich die Braut in einem hesonderen Ge-
mache, sie erseheint erst naeh einer dreimaligen Ein-
ladung. Jetzt findet die eigentliche Verlobung
(Rukobitje, d. i. IlandnohlaK) statt, sie besteht darin,
daß der Bräutigam der ifniut ein widenes Kopftuch
schenkt, während die Braut dem Brnutigam ein seidene«
Tuch verehrt. Dien .seidene 1 "ueh wird in der Sprache
der Pomoren alü Ssetka i iifrei^tlich ein kleme.i Net/.)
bezeichnet. Der Bräiifiunin trinkt Tee und geht ab.
Zur Verlobung werde]! keim liüst.' gelaileii, die eigent-
liche Festlichlceit beginnt erst aui Taire nach der Yer*
loliiir:^; mit der sogenanntaE BiwrtaauM odar BnnV
besichti)7ung (Smotrina).
Zu dieser Besichtigung der Braut wur der Verfasser
auch eingeladen. Er erschien — niemand war da. Was
hatte aiah ereignet? Der Braut war ein anderer Bräuti-
gam *wteilbaftereraabieoen, trota derTorausgegaugeneu
Veriobmff batta lia dan m*m Bnn^mai abgalduit.
Dm konmt blnfig vor; dabai iat vSamt n mi *
Die Freiwerber begannen ihre Wandamaar anfa
ingelecenhi
Znni Gluck erledigte sich die Angelegenheit
hei der folgenden Nummer !>, d. h. hei dem neunten
•1er heinititfähigi^n Mädchen. Es ginj; allei« nach
Wunsch: am Mf>rgen die Einladung «um Tee und
die Verlobung und abends diu lirantlMMiinhtigung (oder
Smotrina). 1)«.t Verfasser beschreibt den Hergang oeim
Murgentee und bei der BrautbcsiehtiKung am Abend,
doch ist dubei nichts l'barakteriiitisehe» hervorzuheben,
die Vet w;imltetj und Hekaanteu kominen in da« Haus
der Braut und trinken Tee. niehts uU Tee, dazu wird
gesungen und eH tinden allerlei Zeremonien statt,
mittels deren die Braut dem Briiutipaiii überliefert
winl ; (iesehenke werden j;- vv. eh~< |l, Krw iihneiicsvert
ist eine Beun'rkutitr : Der Verfasser b. huiiiitet, daß die
Ponion Ii -irli iii.-bt küssen diT l5i,ui'i/ iin I)«-
rührt mit »einen Lippen die Wangen der Braut, aber
er gibt ihr kainen noA. Einise der am Abend von
den anwesandaii OeAkrtinnen der Braut vorgetragenen
Geaian aiad adMdlt. Aa Äga daraof findet ga-
wSbdMi aduoffia Traanag atatt. Niobt aalten w&d
alles, von der FVeiwarbung aagatangan bia wut Ttwümag,
an ein und damaelben Tage erledigt ; gawikiiKak abar
wird di« Tnnang ant an drinan TDiffa aaah dar
Vtaiwaibung Tai|woiiiiiiaiia
Am Morgen daa Ibgaa dw Traan^f MM die HvMar«
während die Braat noab im Bette Hegt, ihr dia
Ilaarzöpfe; die Braut geht bis zum SchluB der Tranang
mit autgolüstem Haar einher. Die Ixsung des Haar-
zopfes gilt für den traurigatan Moment im Laban
eines Mädchens. Die .Mutter dar Bramt addndurt, dia
dabei anwesenden Mädchen singen weinend.
Um 10 Uhr Morgens findet bei der Braut aber-
mals ein Teetrinken statt — der BräutiiTam ist mit
einer urolivu Mmu'' vn l ieichenkeu ersidiieni'n , diu
Gäste am li. l>i r Hrautigam trinkt Tee und entterut
sich wk : ; , ^ i In Uli nun die Anwesenden tu iau/i-h
anfangen, verabacluedet aich die Braut und alle an-
nl dia Braat
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384
Ved« Bfiolter ond S«hrifiaa.
klaf^n, whluchzen ; die Worte weni«>n ihr vor-
getehrietx^n von einer der Pr»aen, die g*ntm Fnoeo-
welt lolgt mit groAnm Int«re«i« diewm Aheehied,
ä» iit unsafriadMit ««m die Brenk aielik genff
klagt In den FUle, den der Veifeeier in Mob-
■diteii Gelegenheit hatte, wer die Bnnt «chlieB-
Höh so wuit gekommen. daB rie wirkKeh wpinte, nie
tnr SU bedauern, der Vater und die münnlichi ii Ver-
wandten wollten das Geweine l)<(n>ii);(ii, uht-r lite
Weiber lieGcti e« nicht xo, die Braut muli erst von
aUen Weit>irii eitizeln aich Tcrebadiieden.
Xaclidciii alle Oäste ffehöriiy ^regessen haben, geben
aie fort, ilw Itntiit v^i^ll »ii>rL'kli'ii)et, man führt «it- in
die Kiri'he zur Truuuriu. diT Uriiiitiifaiii kniinnt mit
Fuhrwerk sie abljoli ii. Im cr'trii Wit^'i-n fuhrt ein
Knabe, der ein in (-mi Ihnidtm-li '^'ctmhtcs Hrnt auf
dem Koiite trÄjfl. I':i-< Ümt In iUt Hujannik. Auf
der Kircne wird du^ iirnt in diis tluu; de« Bräutigams
gefahren, die Ii4>irleiter de<i Dräutigamü ^ehen drei-
nuü um den Tiaoh herum und tetxen «ich, nachdem
daa Bm* faiatiieh iwiaelMB iwai bnonenae Liahtar
anf den Tfaah gaatellt wndan iaf, in eiaan Winkel.
Oer Brlnt^am üBt dvreh den Seheffer (TvM&tiki)
die Brant mfan. Zweimal wnij[ert aioh die Bimat sn
kommen, denn feht eine Freu, die die 8t«ne der Mntter
in verträtoB Im, die Braut holen. Nach den abUehra
drei Verbeng-ung^n aetzt rieh die Brant an den Ti«eh.
Alle Anwesenden «itxen, dann »tehen alle auf, beten
viir einem Heilipenhild und treton /u l inem Haufen
zusammen auf elu Schaffell, da« lun 'l.r Wolle nach
oben };''l<i'hrt ist. I'cr Vnt.T der Uniut bedeekf alli-
mit einem (frollrn I ii •' und sfi^ni't sii' mit di iii
Heiligenbild, in.tlM-KniiiI' r- s«';,'!!)'! i r ilfii Uniuligaiii
und die flraut, indriii er mit <leni ili'iligeubihl iln i-
mal einen Kreii um ihre Kopfe bew^hreibt. Nach der
Begnwng bleibt die Braut unter dem Tnche, doroh da«
aia vom Kopf bia xa den Füfieu bedeckt wird. So
wird na mr JQnka jieintet
Dan fiahran aue im fMeiHtAen Zafre naeh der
Ifinke, Erat in der Kirche wird knra Tor der TVwnng
die Braut vn« dem Tnohe befreit und die UnUieh«
Traumig freht in Ablicfaer Weiae vor eich.
Nach dem SchiuQ der Trannng wird die Brant
in daa Hatw dea KirchenUtesten gcfttbrt: eine Frau
crdnet das anfK«l5«te Haar nach Art der verheirateten
Frau, il, i. in iwei Zöpfe und »et^t ihr den Kopf-
pnt? ihr Frau (fowoinit) iiuf» llnupt. .Iilzt ist ijii-
diiri Ii 'hii M:iilcfi''ii in eine juugc Frau verwandelt.
!^i>' wird i-n , rM« :, Jahre aar Ehe Moied*, d. h.
junj,"' Ithii ^.'i ii iriiit.
u'iii ll'i'-li/i it«^'( !.< ll^i liiift kehrt dann, aber
wohlbenurkt auf fineni ander»'n We^{e. aU der Ix'i
der Hinfahrt benntat worden iat, in <ka Hans des
Bränti^ma zurück.
Bm den Pomoi
Iren iat der Abcnlnnhe anfler-
. knmn eine Ebeaehüelnng gebt
ohne Teifawhme von Zeuberem nnd Zenherinnen vor
lieh; diese haben die Verpflichtung, das junig;« Paar
vor di iri Itidiextwerden TM beaohfitzen. Nach der
Ober/ II-III l: der I'oinoren iat die Hoebzeit der ge-
eipni't^t- Moment zur Kinmi»ehung der !"•'«•» t»ler
,.nnri'iiii'n'' Machte in da? mcnsehliclie I.< l)en; wahrend
der Hochzeit achtet daher t\rr i iiie genau auf den
anderen und tut nieht«. olme >\:i^ Kreuzeaiaialmi an
machen und ein kurze» i!' l" t zu spr«-ehen.
Im llau<»' d<*«i ItrüMtiuinit« werden /um Aliend
(iiuite erwartet und JMitv vir ullem die Vf-rwundti'U
der jungen Frau; »i'' kiiniinfii nicht mit Ii «Tin lliindi'n,
Bondern mit Guwhinkrn fiir ili<' junge Frau und den
Mann. Am anderen Tage besucht daa jun^ Kbcpaar
die Bedeatabe, der Weg dahin wird dnreh irgend eine
•Zanbaria oder llese" behfttet. Neeh dem Bede be>
geben aieb die Ebelente anm yeatmaU.
Die junge I^befran verrichtt-t im i rndn Juhre
keine schwere Arteit. Man schont nie, ladet sie zu
Gaate ein, maeht ihr in liebe allerlei Vergnügungen.
Man wiU, dal die Am, naabdam aia im altatÜäao
Henaa hat arbeitaB mtaien, ei«b erfiele. tm HinUiek
auf die sn erwartende aohwere Arbeit im eigenen
Haua«. Wegen der großen Unko«ten einer Hixthiteit
wird nicht selten, um die Hochxeit einfach und hillig
xn maehen, die Braut gestohlen. Das g^-schieht Im.**
iMindfrs dann, wenn die Braut dem „alten Glaulmn",
d h. lii ii SektHTerii ang.-hort, während der Bräutigam
rri htglaiiliig iit, mler umgekehrt, doch iat die» viel
««•It'iirr. ("Ii('rli.iii]it ist das Sektierertum in jenem
(iflhiete si'hr vertn ten. K» gibt d.iselhst viele Ijeute,
die der beriil.iii^''ii |ini.'!'tijrli«i'ii (iimoriaelien S'kto
angfhiiren. Im aJlgemi'inuu gründet nieli daa .Sekten-
tum wenigfr auf den (ilauben als auf die Tradition,
(iemiachte Eben zwischen Sektierern und Recht-
gläubigen aind recht hinfig, aber die Sttam aakanaa
sich, «ne Ehe öffentlieh in lehlieBan. GevSkaHak aiaS
die Eltern von der EntfOhmny der Toebter in Kamfr»
nie geaetst, aie lAmm aeheiabar eine Wooka daa
laan andat die Aagdagankait in
nnd liiebe.
4. W. A. MoBchk0Wt Die Gagausen im K reiae
H ender. V. Dia Hochzeit. S '.H} bis llKl. Mit
riimr TalcK
Knien Bericht Uber dieae sehr umfaugreicbe Ab-
handluug gebe iah denrniabat, aobald die Ahkandhmg
beendet ist.
5. T«niltditMt 8. im b» IffiT.
A. Chnchaaovr: Eine sonderbare kaukaiiaekn
Sitte.
Bis auf den beuligen Tag besteht in Minjpre-
lien die Sitte, aus einer Kircne |.'« wmse, licm Volke
I aia wuuderkriiftig liekaunte Heiligenbilder zu nehmen,
I um mit ihrer Hilfe irgend einen zu verfluchen. Vor
kurzem fand 4'iii enttpreehiiider Fall in einer
iiedelunu il.n ivr.-iiH.- Si rmk ■itiitt. l-jti irHwi««er
(i., der üii'h ciiirii ihm nicht gehörigen I.Biiiiaiileil zu-
j eignen Wol;ii-. -mnlte zu ih tii Besitzer de» l>aud-tuckin
T. einen Verwiiiiiiten . einen Vermittler, und iieli <li'm
T. sagen, dali, wenn T. nicht gutwillig daa I.hihI Iht-
gebeu MoUv, er sich das Heiligenbild (ieorg de» Sieg,
reieben holen and dea T. «bmit verflnenen werde.
GewAkaliek wird infolge aoldi einer Drohung jede
j Forderung erfttllt. Im anderen Falk wird der .Menteh,
der verflooht worden, drei Monate nach der Ver*
Ibiehnng wnhn«innig. Da« Kocht, das Heiligenbild an
nehmen, hat ein )<Hjer, Im Uklolier dea iH'treffaoden
Jahren nahm (i, wirklich daa Heiligenbild Georga aua
dem Dorfe KuliD Kari und verfluchte in (Jegeuwart
, der (;ei>tliehKiit iiiid der Kireheiifiltii.tiii »einen Ver-
I wandt' ii 1. ii'i'l li 1 II (ie»ehleelit. (' her den weiteren
. Verlauf der .\Tigi |i i.'eiiln il nu ldet der V< rfiis»er nielit».
Es kommt üImt im lit m iten vm-, daU du _ wrlluohte-
, l'enon infolge dea auf ihr liegi-ndeu l'luuhe» wirklich
den Verstand veriiart oder mindaateua aahwar «t-
krankt.
i W. Miller: Ober den iranischen (peraiaehen)
Anadraek Sehwnr eaaea". 8. Ittl
I bia 168.
Peter Juachint Eine Sammlung abergliiii in -
acber Aaaiaktan dos russischen Volkes
im Kreta« LiwaT dea Ooav. OreL a IM
I bis 166.
diae«
1. Natareraekeiaaagea. Di
I Kametn aiad Enengniaaa daa T
IMa
jd by Google
1f«ii« Melier und Solirifleii.
kbendig, Scblangco otkr biiae Geüter („uiiruiir ) ; sie
leiwiiMMilii Hoh in Henaoliea mnd lebeo mit den
8terna«hBapp«iL Dar Fkll einM Sternet vaA»
quiekt dem Tode einm HeDMiiee, deehelb iMkrraii-
feil lieh sberglÄnljiiu^h« Pei-«oneii dabei nml Hpnvhon :
,BinnliMhea Keieli''.
Doaoer. Wodurch der DoBner enUtebt, iat no-
Mkmmt, doch wird t^e^laaltt, da8 der Prophet Elie«
txd einero feurigen \\ a^en in W'ulk«ii hinter don
Tettfeln herfihrt; er ftchicBtauf »ie tmt l'i< :len. Lent«,
die vom Itlitx «■nchlajren worden sind, yr^^lteii für i^riiUv
Sünder. FeuersbrüniU-, die durch den MiU. eiit«taiideD
siwi. kLinu TiKin tiirht löncben. Wnnn mnn im Frn'».
)»lir il- 11 ij|-'>t<'U l)iiiiiitT Imrt. Sil i/ili iiuiii. iii'h -üit
Wu«är zu veni«bea, iq <1> r HuffnuDg, daü duB
WaMer UB«b dem ersten l)iuiii<'i' lieilkräftiff wirkt.
?. A ln'r p 1 a n b <• in 1 ■ n t r <■ t f i1 e ' H ö » H n . d «t
Ii f ti III i s t •• r viiid \V II h 1 >a r. ih<- Wulder,
(.■«wiuuier, l'tiider, äumpf« uinl lli nli-u ^iml alle nach
der Meinung der Leuto von li.'si u (iiui.-jiif ri) (ioittoru
bewohnt. l)ie Waldgei»ter (lie»chy«i> ii:il'<'ri i\nn An-
sehen gro&er Ui«Mm, aui der Ferne sind f'u: tü<-riHt')i>'n-
ähnlich, lie tragen weiQe Gewänder. Hin \\ al(iiiuHiiit:h
kann eine Höhe von 10 Ar»ch. (etwa 7 m) haben. Meist
sind die Waldmenschen unsichtbar. Viele liauem er-
ikhleti, dftB sie durch einen Waldmeneohen in dunkler
Keolit im gelfibii mit dem eraten Hahnen-
— ' weekwiiidet derWeldmenegk and dierarirrteo
Pmewi Aaden ihien Weg.
W •Idaixen (Russalka). AnBtr den Wald-
nenedben leben noch Nixen in den Wäldern : sie haben
das Aussehen von hübschen Mädchen. Kr sind ge-
wöhnlich Oorfmädchen, die, weil ihre Mutt«r «io ver-
flacht«, versobwunden sind. Sie fnllcu |il<~itzlich nbiT
den Menschen her und können ihn zu l'udc kitxelu.
Jetzt sind in jenen Gcgeodeo keine Kaaaelkeo mehr
XU finden ; sie wureu in alter Zdt da, eb der Weid-
bestand noch größer war.
Die Wassergeister (Wodjäuij< t In den
FlüfWfln hält sich Pin b<">9er Geist auf, (irr \V..ii]inoi.
M»ii l"ti;ii.|itct . ir lial'u Horner und riur t; hingen
Hchweif wie der Teufel. Abergläulnsebu Lt'ute guhen
allein nicht baden , auch nicht in der Necht oder am
Mittae, sondern nur in Gesellschaft,
/»uberer (Kolduni und Wedjmäki). Die
/aulteror. Kolduni sind MenBchen. diu mit dem
Bösen in Verbindung stehen und dadurch andert'ii
Leuten Schaden zufügen. Wer ein Zuulwrur werden
will, maO naehta an die Docterenae auf eineii Kreut-
va« gehen i Uer tritt er mi mm Büata in Bexiehnng
ma «iid «in Äetberen SejKibl aber eneb geborene
SEenbenr. Ohee «erden Wedjmlkt genannt; man
glaabt, «ie hätten einen Scbncif. I)ivBi< \V<'<ljmäki
dienen dem Volke nU /^ulierer (Snnohar), d.h. wfiin
«in Stück Vieh gestohlen int, so koII der Ifanbensr au-
geben, wer es gcütohlun hut usw. I>or ZenbercT läUt
aiefa natürlich für feine ililt. 1 r/ii)il.r?, .Nucb der
Meinong der Leut« st^rb- r, ,{;■■ /nnl-i !■ r . int^a grau-
samen Todes. Wenn ein Muiit>ch, Uun oeiiiv Bekannten
für einen Zaulterer hielten, gestorben ifit, ho gehen viele
Btiir-rn fin>' /fit laritr ^l•■■'h1 utis ilin-r ll'if'r' tiinnii*,
ii»rri''Utlii')i Iiioiit. iiiii'ljTs, wt'il il>'r /.iiil i i' r li'
liral",' «tcipl iiml lirni!:j;_'.'h t . Wimiii iii.n: iIi- iih-Kt.
in'<ilnii-hl<-l, m 'llit, :ii;ili, li.lli i lli V.t'.'. lil.'i: 'M 'i'-
»«istorl«?««:!! /:i ijlii rcr- I nni (.ieitiltii-imii war, ilaimt
dieser den ZuulnTei- si rtlu Si. Man meint, der («eint-
liehe ttsi zum (Iralx- ili^ /auberem gegnnj^en und
bebe ei'ii ii IlMl/pfalil in dit (irab gj-trieben.
Auller den /ttul>erern t'ilit <>« nix^h licute, die »ich
mit Krankcoheiluug bcfos^i-n, i-i-' li ii' U Letucheiki
zum Letaeheik. IKaee beben Fenenteinfa die aie Pfeile
zKiuieo. Diaae Pfeila fallen wftbtwd e««ee Oewittera
und Bind derinlb beiifaüflic. Der Letaeheik ediSpft,
wenn Kranke an ihm kommen, kaltee Weaaer in
einen Krur und tnt den Kenersteinpfeil biaein, dann
betet er oder licitt Gebete ub; dann ninmil er daa
Wasser in die Hand und besprengt damit
Kranken und gibt dann dem Ki-anken das Wi
7-u trinken, /uletzl nimmt er die l'feile aus
Was»cr uud macht damit kreuzförmige Striche am
Körper de« Kranken.
Aus den .\uf«oichtiuiigi'n A. N. Miik-Ii'» I'ie
Klikuschkeu. Mit dem Ausdruck K 1 1 k u " <- Ii k •' u
w«»rdpti F'raiiPTi Vut?pii-?ni"' , iIip rinen iMLifntnüiliutjen
Sfhr, 1 mii'iiiccli KliL ifli-r Knki iiuvuinUcri. Ibis
.>chi-eieu tKlikaiuj«) wm- |.r>..ii.l,T< ln-i ilen russi-
schen Hauern während d« r I .i-il». liruusi liuft vertreten,
auffallenderwei«»» kam es l*i Kk'jtti usacii nicht vor.
Das Schreien i-f b) «t< vi-^öh, oft krampfartig, oft mit
Krämpfen der liiieUur verbunden. I)aB Volk meint,
es SCI entstanden durch Eintlufi der Zauberer und
Hexen (deshalb wini in den VVürterbücbero der Aus-
druck „Klikuschka" oft wiedet^egeban dareb lieeaMea,
wsa nicht richtig ist).
IMotie offeiiliare kraakbafte. vieDeieht byeteriecdie
Braebeinung i»t in wiaaaoaobaftlieher Beaiebang noefa
aehr wenig erforacht. Damit es im flaute keine
Kliknachken gtbe, nehmen die üauern auch faenle noeb
die Tte»<te des Harze« |Weibrauch), mit dem in der
. Kirche geräuchert wird, oder xic nehmen Stücke eines
alten Meßgewandes (Enitraohü) nod beräuehern damit
I die Klikusehken, »owieoeaaKiOpfliehnierEen Leidetiden.
Die Klikusehken waren ;tnr Zeit der Leibeigen-
schaft »ehr liäubg, weil ein großer Teil der faulen
Bant'mwpibs'r -\r}\ kriit'.l; it,>!lff', um nicht zur Arbeit
ge'äi' !i /II iiiiiv«L-ii : ihr liuiL-lninii^tende» kra'.ip(h;iti<-»
.Sclin ii'ii . ihf 11 iih ii. /linken war oft in der l>i>rf-
kiri'hi- wiihrtinl Ar-- ( itt.;itdienstcii hörbar, .letzt, seit
Auihobung der I - il'i i^i-riüohaft, sind die Klikusehken
viel seltener gewinli n
Die KlikiiDcbki Ii i seit langer Zeit in Ituilland
bekannt, iu ili n •li- ti Akt u Huden sieh viele Be-
' Hchreibuugrn. Im JüIub 17» J erließ der heilige Sjnod
1 in Rußland den Itefehl an die Geistlielikeit die Kli-
I kuBchkeii nicht durch Gebet uud Guttcswort heilen
zu wollen, man iiinsi^ aBBabmen» daBee aieh dabei um
I Ver»tullung, Betrug oder am Aber^lanbeB handala.
I^r Verfasser meiut, daA dee WoU Biebt gaus viofaUg
I »ei, freilich mögen «ich viele Weiber ▼enteilen, allein
viele "iiul auch wirklich nervenkrank.
(Ed ift nicht ohne Interesse, hierlH-i auf zwei in
russischer S|iruebe erschienene Abhandlungen über
die Klikuschkeu aufmerksam xii miu-hen,
I. A. Klimentfiwski : Die Kiiknaehkjon. Inder
: Moskauer med. Zeitung iNrfi, Nr. S6 bia Sl^t aneb
i gesondert, Moxkau IfKiO, emchieiien.
'2. 1, Pryshew: Die rmsiwhen Kliku- ^ik^ u. Im
^.Boten" Kuropaa Irm, Hl bis 672. Mit btblio-
j grapb. Biaweiaen.)
] A. D. Neuetupow: Sagen und l.e iil. n der
Bauern der Geuiriude \V unjane w im
j Kreta« Kadnikow. & l«7 nad Ms.
G. Kritik und Biographie: S. Ib'i bi» 194').
I MntcriiilitMi zur .\ roh äologie desi Kauka-
sus. VIII, iiicferung. DivUrabhügel daa
I nördlichen liaokaaaa. tlenmagegebrn v«n
dar GrftBa Uwarow. Moakan liiuO, XU aad
') Ich nfiiiir liier ini' iIi-- Til' I 'Ur liii>r l«f»]'rorhi>neo
uMiwTuii n-Ti-""i ikuii,.i<:u^. «uu VW rusmixiliL-D BlKÜicf, n'sbr(M>il leb die Titrt der in aiwleren
8Mds «iek erkmakt, eo gabt nmn ^ BfaMkm «etfaMta ead kim kfiiisfnue MelMr IMbuNsi.
^^•^it heiDt behand^nj_ beiieu, kunereu> Wenn ein
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KsM Bftohw lud 8o1u4flMi>
881 & 4*. Mit «in«r Kwto, 184 TMa and 816
Zinkographien.
nSm int mir Iiiiber nicht gelungen, dicae ,Matcr>-
■r n arhiltMi, iria m lOMiat, vanimdit du Gitfin
dk .^iMidiaB- aldit.)
Virofeiisor N. M. R. Sunieow ; I'i>r-i-hiint'i'ii auf
dem (Jebj<>t,f ihr an p k ■! d t : •< c Ii >• u l.iterfi-
tur. Ant'kddt-i-ii uIht .Viiitl'u. ( liarknw Islr-, 21X1 S.
(Sondorabiuf; >iu-i il. .Sl>rirtiik iL hiskirutcli-ijbilu-
logitcbciii «icsi-JUcliul't III ( hiirkow. Kl. XL) B»-
»prochen Ton M. GvrUlriwkj. S. 129 bi* 183.
EthDogrupbiiiehc Aufs&tzü in Zcita«]irilt«a
und Zeitungen. H. 1Ö4 bi» lt$U.
K*aick«U«B dar atlinoBrapliiaakan Lltaratar.
^ m w» m.
7t Chronik: (iiiin'iiiii^ riiD-r hiHt^insolMfoliiAla*
lagiachen Ueacllichaft in Tnla usw.
IBtbno^Rphiache RondsoluLa.
XI.IX. Buch (MI, Jahrsr. im, Nr. 2), Moaksii
IIIOI, Seiten,
& W. A. Mo««)ikow : Die Gagauteu des
Kreiie* Bender. 6. aad 7. Kap. (SL 1 Ina 49.)
Bericht folfft »pät^r,
Iii, W. Olduljanow: Uie U<> den frag« In Dage-
stan. 2. Teil, S. ÖO bis 92.
1<L W. M» Papaaiaii: Die armenUebaa Boialia
(Zif^anner). I'Iine «thnographisobe Skina adt
sim Beilagen, a) Ein BruchatAck aaa dar
Spraaha dar Itoioha. b) £in W$rtar>
baeb dar Spraeha dar Boadha. &MbialM.
la dar BfailaHnng gibt der Tarluaer einiges all-
TCraefaie flbar dia /ifrenner» Aber Zerstreuung, ihre
Herkunft, AuMcheu, ihr« inatikalitehcn Talant« uaw.
Wir entuobmen dieser Kialeitung nur folgaodaa:
Nach Miklosicb steht die Sprache der Zigeuner
der neuindischen Sprache des Gebietes Sind am
nächsten. Die Zigeuner selbst nennen sich oft „Sindi".
Man bat deshalb geaohlosaen , daß die eigentliche
Heimat der Zigeuner Indien i«t , und il»IS «ie dem
Stamme Dshat des indisolun (iclnct. s Sind znge-
hören. Wann die ZiarPuncT :l»rc Heimat Terlassen
ti:,)u'ii, Iriljt i^ii'h mit StcherliBit nicht feststellen; in
]<jM'M]iii t^rni in K{>'i!i',\>i<'ii 'sind sie wohl nicht spätor
als im .luhri' lO'Jii uiiijrfdrutigen. Die Au»wand»-ninp
fand iiuf zwei ver-clitfiilenfii W*<»*>Ti «tatl, Ihc fiue
Gru(i]ir Zigcaner wuiid^T'.-:' den Indu^^ti luu ni'wurts Iub
an da« Meer, den KusUsn de« l'ejuiscijtu ü^jüt» t^nt-
lang Ins Arabien und nach dem K«iten Meere; von hier
aus Kerstreuten «ie Rieh nnch Syrien, Kreta, Cyp<>n)
und über die griechincbon Inseln; ein Teil dieser
Gruppe gelangte nach Ägypten bis Algier, ein anderer
aaniMuta ik» ut Klaia-Aain. INa a««tta anp}>e
dar aavwradaradM ZtaauMr dm» darsh dao Norden
ladicDi naob Penka, Ifaiapotaaiai sad Klain-Asien
bis an die Ufar d«a Sobwarmi und Kaapi^chen
Maeraii Uar tafao bmde (irun)>en wieder zusHinmou.
In dar TBrlid gibt as noch buuN< zwei vemchieilcne
ArtM Ton Zigeonem, offeitbnr den bf^idcu varMhiede-
nan W«ndergmpp«n eutopiis^hond. Sic untanob^an
■teh Toneiiiand>>r sowohl durch ihre Sprache, wia
dorob ihre Sitte; sie werden von den Türken Tsobin-
f ine, die anderon Gai^Boioba (armaDiMsba Zigannar)
genannt.
Ihr I rM r «enlen lUrauü wcnlgiUiii nnch rinrr KiclituD);
n.il iii'ii Erzcu^ni*»pn d«r ru»«ifti-li«n rthno^rspliifichcn
Literstur bekannt ^eHuchl, Ein Beferat Uber tlen Iiitiak
aller dvsMr Bücbvi nnd ZeitxcbrifUn zu llslera, ist mir
Die KopfiabI aHarZigaaBarvird wbr '
anf I bis 5 MlUioaM gM8bUst, vielleicbt darf
als Mittel 3 MilUllfMn «imAiMn Der Verfasser taQt
dia lUal aia« cawMi Baiba von BOaban nit, dia ar
I. Hiatariaab« oad gaaffraphitaba Mit-
teilungen Um dia anamtaban Bawba (HS^feaamv).
A. Urrpraas : Welcher Ton den beiden nKon be-
•abiiabtMB Waaaeivnippea die Boaoha augebwren,
Mfc tMiiMt Siebai&ift aiobA bariiamn; jadnfaDi
Rad dia Boeaba ttbarPtiaitB aiagawanarl^ p^yritfbfT
Eialdl irt aaifariMaabar. HH daan Naman Boaeha
midan die ^gaaaar vm d«a Araeniera heteichnet.
^Boseb" heißt ein Binumireiber, doch ist diese Be-
naanung neu, erst im letetan Jahrhundert gebräuchlich
fBworden. Id dar lltaren armenischen Literatur werden
ie Zigeoaar ab Oataabu bezeiobneL Die Zivenner in
Armenien nennen sieh soust „ L o m ' , d. h. die
Freien, die enm])äiBefaen Zigeuner nennen sich „Rom"
und die persiselx-n ^Dom*. Bi«weilpn npnnen sie
sich Manns (d. h Mmsch). Die AnnetiiiT l.(dir,iipt«n,
daß die ßn^o1lu vom Qeachlocht KMio* abatammea.
(idtt )iiit Kam zur ewigen W&odtnehaft vatdtaiatt
so wandern auch die Rn»cha.
Die armenischen Zi^'<'iiner(Bos€ha) üelbüt (>rcilhlai|
in betreff ihrer Ab*tiiintnun;r folifcnde l.r^endi-;
Ks lebte einst ein {iischuf (iri(;<>ri von Akra-
ksnt. Die Geittlicheij S»|no» iiml d.>r r*j(ik Kilis-
kiut.iü und zwölf ViTsehwtircr w..lHon ihn l)<'soliitn]ifen.
Sil- fnlirten ein Weib in das Zimmer des Üi-'t-liotH und
»tti-kieii das Weib unter das Beii, am Morgen ci-rdiii-aen
liic Verschwörer und zogen da* We.ib unter dem Bett
hervor, l>er licHehiiiipfte BjHch'd vertluedite die Ver-
schwörer: ]*as Gesicht der «woJf Verschwurwr wurde
schwarz, und dar Mund dos Woibcs wurde schief. L>ie
schwarz gewordenen Verschwörer Tersteckten sich in
I WUder, ihnen folgte als Haustier der Eawl aus Dumn)>
I heit} deabalb iat der Esel das IJebUngatier der
I Zigaanar. Dia Taiiaohten lebten sehr WM.t ab von
' Sdbftaa oad Anriadalangen, beschiftiKtoi iHb Bit
Korbfiecbten; eia macbtoo Kteba aod Siaba, «aO lia
sieh selbst achämten, lo HeBen eieibre Arbaitaa darob
die Weiber verkaufen. Nach einiger Zeit bereuten iie
ihre Untat, und der Biitchof verzieh ihnen unter dar
Bedingung, daß in der ebriitliabaa i£ireba die An-
gehörigen der Verscbwörar nia lO Prieetem geweiht
werden sollten. Von nun an begannen die Boscha
allmählioh in die Ansiedelungen einzudringen.
Diese Ivegende ist enthalten in , Leben der
Heiligen" und ist mit Kückitiebt auf diu vurHuchteu
Sehwarzgesiohter verändert. In der Sammlung (dar
heiligen Märtyrer T sc h et] i - M i n e i , November, IB. JKfr
pitel) fand der Autor die Quelle dieser Erz&hlang.
Grigori war ein Geistlicher in der niOiaaiMa
Stadt Akrakan (Agrigent, früher Akrakoa, jetst
Girgenti). Die Häupter jcuer Partei in dar Stadt, die
Priester Sabios und derDjak Kreskindos, stifteten
eine Verschwörung au, um den Bischof zu diskredi-
tieren. Die Verschwörer, 100 an der Zahl, zogen den
Bischof zur UecbeiiDohalt vor ein Gericht, das der
Papst ein^piffrt hatl« ; alU»in vor (Jpricht verflnehtr
der HischMl die VersehW' irer ; dus (lenieht der Ver-
schwörer wui de veh A ur/. I T l';iiist ;;iil' diiiiti n'^eli
seinen Fluch d;i7ii unii «iivin-h: „Ihr und eure l\inder
sollt OS witsen. dali uiemaud von «uch l'riester, n"ch
Diakon, no<:h Kirchendiener werden k«nn, wenn nlter
einer es doch versucht, m wird »r verllueht aem in
Kwigkeit." Diese I.-^endi' i^t die I rsnelie 'l'at-<iiidip,
daß die arineuische Iviruku diu ZjgLUuer iBijaclm) [ur
ein veitlucbtes Volk hält, und es nicht zuläßt, daß
irKead jemand von ihnen auu Geistlichen geweiht
awd. (rata dae raUgiaeea
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Netu M«ti«r and Sehrifteti.
«7
Eine ander« Leg«nd6, die Patkanow anführt,
vUkrt mu, WErmn die Zigeuner Siebvorfertieer ge-
nannt imdün. Einer der Apoetel reiehU) bei Qelegea-
hA 9km gMwjnMMB Hdln arit JaMun Ghiiiian
Mtmm A Sttok Btot. Chriatiw bamcfet. dnl in
Brot TTnrenlUahlnitan «nthitt, iit darOlMr «mpSrt,
reifit aiob ein BikidMl Hmut* mu d«n Kopf und fiber-
Mflbk aa dam Apottel. Dieter siebt verwundert nnf
dm Lehrw. dmitm aegnet die l(a«rbn»cbel dardi
Sivaaeeielien, »ofort erlernt der S«hnler die Anferti-
gpang Tcm Haarsieben, offenbar, am daa nitchate Mal
reine« Brot herznateHen. Von diesem Scbüler, ao be-
richtet die Sage, atammen die Zigeuner (Boaoba).
Nach Pnspnt er/RWeTi die Bosch« »eINt, nnß Hiol>
ihr'' \ orfshreii im Kleohteii vnii Kiirbcn und Aii-
f«rtlg«ii vou .Sielien und im Verkauf dorwlbon uuter-
riehtet hnbc.
B A 11 ü ahi der Bn" c h n. Man trifft die /ijjeuuer
in uiiii? Armenien, aua;;in(inmi<ii int \Va,i]»ur»kan
(Vilajet 1*1 Wan in TürkiÄch-Armeui'-Mi ), wo kaum ein
It'ü-cha TU tindtin ist Die größte Mitii:*' niu.t im
Vilttjet SiwHs. ihr Zentrum i»t Buibst ; ln. i- »nid (iCXK)
{{.■sehn, in Marr^wan aind auch .ilXKt Hi.scha. Iti ilcii
KAukMux Silud »ohon 1838 die Zigeuu«r eingewandert,
vielleiebt warvn sie schon früher da. Wir tinden aie
in Kara, Eriwao, Alexnadropol, Acbalkalnk, Oltjr, Lori,
»eliemaeha. 9k «tsi jaM «Mt «kamll MRlMft, haben
Ihre eigenen noMT ndGlitaB and liwahlftigan lieh,
«ia bamarkt, »It dnk AaHrliten von Sieben.
C Wand«rlnhaik Ton alana ewuotUdMo No>
aiaditieren M bd vMmi ^Mmara kaua Bada. abar
trotzdem aind m den wandailahan nhr sogaUa.
Während de» Winter« wird gearbeitet, im Frühling,
im Mai g«ht die Krau mit der fertigen Arbeit auf die
Warrd»«m;h«ft, zieht von Ort zu Ort, von Han* zu
Haus, verkauft ihre Ware und tauscht allerlei ander»
Sachen dagegen ein ; aie kehrt zeitweilig zurück, um
die eingetauachteo Sachen nach Hauae zu schaffen und
sich mit neuer Ware zu vereehcn. Im Oktober hört
daa Wanderleben auf, das Haus ist mit Vorräten
frefüUt, nun sehen Ate Männer fort und b«aorgen das
Material zu ihrer Arlicit. UCidonruten und Haare zu
Kftrhpn nTid Hieben, ihr Hau»- und L«f Hi»>r i«! dir F^fl.
K« i:'''t :ilrt!r auch Boecha, »clrln' im \vaiire;i
Sinn.' Worte« TinTn»di«ieren, d. 3i. niimniU lati^'i.M''.'
/.'Ml an i'iuciii Orti- Itdicti, man trifft nie in Kli'iüusirn
auf ulli'ii i.'rii|j''ii Straß«'!!, in Zelten, im Si-hntten ilor
BiunM'; Sil' duri'hfiihrun dua ^'anzc I.uud . \V(i es cIwüh
tn frwrrt.rn uil't, da lilcil»en sie, ist iiIleK L'r5i'liii|>ft,
HO i-ii'ln-n Uli' wnitiT. Sic iiiiichpti dirc Kurlw und
Siel»., trtilicü dabtii Musik, d. h. s|'1l'I<mi r\i Hoch-
zeiten und ('c«t«in auf. Sie sind ( firiHtcn und be-
schäftigen «ich nicht wie die anderen Zigeuiitir (die
TMriiinfiM) mit Wahrsagen und Tuuen. Charakte-
HatitA ftr die Boedw ut die «aita Kleidung, aie
beatebt an ainan knraM. abtrinitaB SnAan (AwaX
weitem abar kiuawi Roaeo, auan ntan OfaM. Im
Kaokanu trasan die Baaahn iria dta Saucm auf dem
Kopf eine llfltae «U Sdiaffall (Froiaba genannt), in
Klejnasien dagegen einen alten Fez, wobei .sie d>:n
Kopf mit einem alten Tuch umwickeln.
Auf ihren Wanderungen bedienen sie aich als
Wegweiaar besonderer Zeioheo, die in Bäume und
Felsen, eingeritzt aind; sie halten diuae Zeichen sehr
geheim. Wenn eine Frau derBoacha auf derWander-
Bchaft ein Kind li<!koTnmt. «o badet sie daaaelbo im
näcii^len Wassorclinn. wirknlt es in ein Oewand, tragt
»a Fiiif di iu Hucken oder Steckt a» in dan tteck das
d:>s K«t;lL'h<'u »oLieppeo mnt. In niahitan Don MUtt
üiHij das Kiud taufen.
Stirbt jemand von ihnen auf der Iteise, «o wird
die Leiche, faUs ein Dorf in der Nähe, auf den FM
lad in daa Doff gebiMhlt im daaalbat ba- I
graben zu werden ; andernfalls beerdigt man die Leiche
etwas weiter auf dem Wege.
Der E>el ist der Liebling desBoecha, »etu einzige«
Baaalier, er pflegt und bogt ihn, ein warmer Winkel
in der Hütt« gehört dem £««1, der £eel wird nie
geschlagen. Weil dar Anamkr ,^iMl* ab Sobiamf-
dar
» fldt Abriehl
wort ^ebrancbt, 10
nie auMaJBiaLwmdam tagt unter Tiar. DiaKrank-
heit nnd der Tod des Esela eehen dam Boeeha niher
ala die Krankheit und der Tod eines seiner IlaM-
genossen. Sie erzählen, einst erkrankte ein Eaelhengat
(Lelo), niemand konnte ihn heilen. Sie riefen als
letzte Hilfe einen anwesenden Geistliehen, damit dieaer
dem Esel die Evangelien lesen aolle. Der Oeiatliche
weigerte sieb natürlich. Waa taten lieV Sin bedeckten
dun Esel mit Kleidern und riefen ahermtil« den (innt-
liehen, der Oeistliohe kam, hiuU di n bcdin-ktcn K-icl
für einen kranken Menschen und las da« Evangelium.
D. Mit den Armeniern steht der Boechs nicht in
gutem EinvemehmeD. Der Bosoha crilt ala Ijügner und
Dieb. Merkwürdig, der Mann stieUt, wo er kann, die
Frau Tiienmli. >)ie werden vnn den ArTnf<nif>rTi vpr-
sj>ott<'I. z. ii.: Aus i'int'in liuflcdia wird iiiumaU uin l'imol
t"iiie AtiN]iieluiij; auf die I.ep;endf> liirt-" I'rsprun^;». Ih r
Zitrcuniir nimmt kfint- Anni'niL-iin zum W^ihv und
gibt «eine 'l'ochter ktituHn Armenier zur Frau, si«
halten sich wohl fern vnn den Armeniern; al>er \ir\<)
wohnen in den armHuischen Dörfern und in den
Stiilti n in den arnu-ni^ohon Stadtt<.il''ii. Sm linbeu
von di'ti Armeniern das Christentum und vieli! (Je-
brau» lie nngcnommen,
II. A M t Ii r ri |i dl .Jir i 1 (• h <■ H m t' r k u u go B. i>ör
BoHchu fuhrt vnn .hi|;eud auf «in arbeitsames Leben.
Er verfugt über eiuuu sehr gtaiindcn Orsranismu«.
Msn findet unter ihnen fast gar kfine phyi'isidi
Schwachen, keine Tauben, keine Blinden, kiine Stuinnuai ;
sogar ihreUreiac haben nooh ein scharfe^ desiduund
ein feine* Gebor; sie sind fest gebaut. Obgleich sie
von der Reinlichkeit nicht viel halten« Br £. uoht dia
Gewohnheit habra, «ich regelmaiiig an waaahaBj iind
sie dodi Milan kranb. Dia Kinder irardaB v«a Ümr
fröhaatan Jvnai «a Wtt», Hita» nnd alle EMbah-
rungen gawrant, halb nackt sind aie steta; unter
diesen Umständen aterlten die schwachen und nur die
kräftigen bleiben am Leben. Es findet eine iiatürliohe
Auswahl statt; daa Volk der Boschs besteht aus ge-
^'Tmd<>ii, kräftigen, leistungsfähigen Ijeuten. Viele
Kltnit suchen ihre Kinder systematisch abzuhärten,
wälzen aio im Winter halb nackt im Schnee, setzen
sie im Sommer dem glühendsten Sonnenschein aus.
Die Gewohnheit des kiulan fiadana irt aahr verbreitat.
Die Kinder aind nackt, dar KMlba lioft barfUjf nnd
barhäuptig herum.
I>ie Hanltarbe der Boaeha iat «chwärxlich selb,
die Haare aohwarz, ihre (Mieder fin<\ fest und sennig,
ihre K^rpergröOe ist eine mittlerr, di cli gibt es auch
kleine unter ihnen. O'i^ Gesiclit i»t groU und oval,
die Stirn niedrig und lli<-)ien>l, ziemlieh nroportioniert ;
.A n^pjt mrint «nh warz, «elten heU und Uafi. die Gesiohts-
/ui;e sin.i niciit gwö. daaBaaptbflar uMBait «erdan
kurü gotrageii.
Die Gesichtszüge der Frau sind sympathisch, din
junppn Mädchm sind hübsch, n'e }ifthr>ti hrpnn^ndo
au8Jrufk'.v<dle Augen, rote Batki-n, mun kium sie al.^
aeltt^n srh> r, lj<'.:eirhii™. A«<*h diu alten \V-Ml>er sind
nicl.it lic-sdiid' r!. liiililli'fl.
DerKopfiorm nach siii<l di<' H<.a>>)ia im aligetueiuen
braehykephal, der Kopfindfx dvi .Munr.e^ ist 74,40, also
eigentlich me«okephal, der kopiwinke! df-r Frau
dagegen 80,00. Das Gesicht der Frau i"! w. rtiger
oval, die Stirn steiler, der Kiefer nicht so prornath.
(Iifidar aind ginaaa Mwaimfan nioht mitgaleilL)
i
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N«M neher «ad Sebrift«ii.
Gebor und i<u>icht dos Uoaubs »ind «ehr scharf,
die Stimmo des Mafin. « wrich nnil an^enefani ; die
Stinirnii di r iii>iiiiidi»iLT< t,d< ii I ruu «chitrf. ItieMänuLT
iprrclinn nihij;, leise und Unpsani, die Weiber dnsTPRen
rädt'ti Hclinell, iiline UiidM-lali.
Dil' I' rau fjiielt im Lelien des Hoscha eine ifrol«"
It<dl«', »\v fiilirt im llnuse wie uuUerhalli die llerrnfluift.
IHjr Mann ist nur ein Arbciliiknechl ; er arbeitet v<in
morgens früh Iii» nliendit spät au «tciuen >iel>eii, oder
er raucht und )iluudert, er ist hedäubti^, lan);uim,
lM>r|uein. I>ie Frau ift immerfort iu Bowejrunjf, ihre
ütiutmu ruht keinen Auj^enblick, sie ist lebhaft, ge-
■prieUf« MhufBMig: di« Fran itt aoeb httbaehar all
dar Ifaia. Aaf 4ar WandarMhaft arAAiat dia Fran
das Sk« nil afam darbaa 8«iAa ia d«r Baad, lia
rlmnl m« tHadtrutiaa lovl, «em m netwaadi^, var*
teidjgt tie «ich nnd ihre Kinder wie eine Löwin. Die
Fkran ist iibysiscb wie |>sychisch dem Manne fiber-
lagen. Die ^'rau lätSt sich furebtlo« ]ihotngrapbieren,
der Maua fürchtet sich und llnft davon.
III. Außere Lebensverhältnisse. A. Wnh-
nan|f. Mit dem HcKinn deü Wintei-s irohen die Boteba
in die TVirfer und die Städte, sie wohnen in elenden
HQttan. Ihre ilntte iit feusterloit, da» Licht driu(;t
nur durrh <len Kauclifang ein, ein einziger Kaum ist
viii Immleii — hier ist «II«-» aufliewahrt, iu einem
Winkel ilnf Hol/, diifl Koehgenit ( ltrennmat<'rial , jfe-
trockneter Mi»t), die Sueke mit Vni raten, im anderen
Winkel Ii<tl/eiii; , Decken. 'I <|i|iiclic , alle Kleider.
Hutiii« et ks/'-iiir . alle» durclieimitiderKeworfen. I iil-r
dem liuuclifanjr liefindet licli in der i'!<7ke ein klt iiier
Ofen zum Itrutlinckeii mwl zur Itereitunt» de- I -<eriN.
Um den Ofen herum halten sieh di« Ik wohnei aul,
am sieh zu wärmen zu eosen usw.
Bemerkenswert ist noch ein besonderer Herd, der
in der Wand der Elütte aagalagi il«. Hiar «M naht
tlgUoh Feuer angemacht, aoaaarm mr aimiial «tohanife»
liah, nad iwar aar aa Bhno dar vetatoriNMa Mit-
fliadar dar fkMilia.
K Kleidasf «ad Oawindar. Dia KlaidBaR
dar «rmadMlhaa Bbaito nlgt aiaa «nffidlaada Var-
aeUtdaakcil — jadar trlgt, was ar anflllig findet,
hn Kaakamia tragt der Boaeha daa, was er von den
Armeniern Miner Gegend erbilt : einen kurzen Kittel
(Arehaink), eine Jacke ('rscherkeaka-(ineba), eine
Schaffellmiitze (Papaohai, eine alte Schirmmütze
(Kartux). au den Fiiüen .Sandalen. Die Urust ist un-
bedeckt und frei. In den Multen trafen die Itoscha»
nur Lum]>en; was der Bauer fortwirft, nimm» der i
Boaeha auf und benutzt es jnhrelan);. Nur die numa-
diaiereuden /igeuuer tra^fcn noch ihre tiulionule I rueht
— ihr weite« (iewand i Kaftan. K in e t p e « eh 1 1. weite
und kur/e ||<.v. n mi l nn Winter einen weit' n Mantel.
Die -Mt.n und liie Kinder jfeheri sehr unordentlich
in be/UK auf liire 1\ leid iiii).' nmlier, ftt«t nur in Lumpen,
nur die iniiL'eii Leute. nmlieH-mdere juiiL'verheiratete,
kleiden «icli elwu« •uMli<-ter; die j iui„'en Weilier trafen
auch sill>ernu Arrnit.tuder und limine a<i<< Silber und
Bronai. GoMana 8oliniuck<<ttieke sind nieht im <ie-
branah, Sonat lat dia Kleiduug auUerst Itescheideu.
Dia Waibar der Boaehaa tn«M kaiaa OhmUBRa.
kaiaa Kaaanrtnga, wia db itardhahan Wanar; na
aohmflfllna aieh dia Hiada aad FUa ood Haan vUbt
wia dia AnuaniariaBao mit Uaaoa.
C Baaan nad Triakaa. Dar BawAa U/t viel,
ianawifihraBd, iMatiainta Stoadaa aa Mban Mahl-
waSkm kaaat ar aialit. Safaald ar hoagrig «aworden
{■t, aetst ar «ieli aladar and iSt. Kr iBt illea, gibt
aber den atark gewörrten, scharfen Sjieisen den Vor-
zujr, er gebraucnt viel Knnbluuch, l'feffer und Essig.
Im allirenieinon iOt der lio«cha wenig Fleisch und '
gibt allen fetten Mehl8|ieiscu den Vorzug. Sehr beliebt |
ut Piaw (Pilar) Heia mit SobaffleiMh. Die ei«antlieba 1
Nalionalspuise iat Mataa; Malea wird bereitet aua
einem Teig und Öl. Man set«t den Teitr in warm©»
Wa«»er und rührt sehr laiigBam, bis die Masw fest
«ird und kocht die M:i->»e wuf. Man schneidet die
Mai«»«, beirießt siu mil ' K jnd vornpeint sie.
Die .Männer speisen stet« getrennt von den Frauen.
Der (tebraueh der Qabtl iat onbakannt, niaa iflt adt
den Finpern.
Au <>e1riiiiken wird nur Branntwein . über in
trrottor Menge genossen, sowohl alltäfrlich , wie an
Festtagen. Wein und Bier sind nicht im Gebrauch.
Ihe Boscha rauchen, inabesondero diu Manner, jedoch
anab dia altao Waibar im Kankaaoa raoohaa Tab^
Boab bftafigar aabaapfaa aia. Ia dar Ttefcat ntnabaa
dia Boiebawaibar aiawala, aa gfli ab
Hierin uBtaraabaidaa «iab, wia ia alataa i
die BosobafraBaa vaa daa TMUagai
•oben ZigaaaariBBaa. AOa diaaa raaabaa atark.
IV. Lebensweiaa. A. Die Beaeb&ftignnjr dea
Bfischa beatebt, wie aebon bemerkt, in Anfertagnag
von .Sieben und Körben aus Binsen; tindliehe Arbeit
ist ihm fremd, ^in Handwerkszeug ist aehr einfach.
Der einzelne Arbeiter kann in einein Tage 6 bis 8 groB«
Siebe anfertigen — er verkauft das hieb xu 2ii Kup.
(■10 Pf.), verdient dann täglich 1 Kbl. 20Kop. bis 1 HbL
tiU Ko|i. (2/jO bis 3 Mk.) Oft werden die Sielie nicht
gejjen Itarpeld verkauf! , sondern die H<^«ctisfrauen
traiK'eii die Siebe in die Dorfer und tjtuschen hie g^egen
allerlei Naliruii^fsmittel ein, das ist vii l vortedhader.
H. ( Iiarakter. Der armenische Itosclia hat ilio
>ri-<,lje l-'ahurkeit. sich »ein L<'ben jfut ciururichten. Kr
»l icht Vor keinem llindei-ni»»e zurnek, gibt aber nie
seine Selb»lMndiKkuit auf, auch wenn i r die christliche
Uelijfioii annimmt. Kr eignet sicli die Laiides-iii iclnn
an, macht »ich mit den üblichen IjiniiesgebrHucheri
bekannt, unterwirft -ich den Gesetzen, aber pur, nni
seinou Vorteil din uu-i zu ziehen. Kr l>ekennt -ich zum
Christentum, erfiilll äiiüerlich die (iebränche, sillein
im (ioheimeu verstiülSt or gegen alle Kurderuugeu der
chriHtlichen Kirche. Wird er gedrängt nnd verfolgt,
ciebt er aber anderawo hin. Er macht jede Lokalität
SU aeinam Wohnort: Ebasaa, Bahluahtaa, Bana,
Wlldar. aDaa gMcb, ar bat kataa Bagrifla voa Efami-
tum. Im Winter wohnt dar Boaeha in aiaar Hobla,
in einem Loch, im Sommer unter freiem Himmal;
aber stuta ist er munter und rOstig, immer attrglos
und gesund, stolz auf seine Armut.
Dia Boaohafraa unteraeheidet sich ganz anffalleod
von ihren Volkagenoasen, den Tsohingenen und anderen
Zigeunerfraucn. dureb ihre Kleidung, Uainliohkeit und
Schamhaftigkeit. Dia Boachafran wahrsagt nicht, sie
legt keine Karten aus, sie ist keine Bertifstänzerin.
Seit.dem die Hosehas «ich zum CliriBtentum bekennen,
haben die Kriuien die» allci anf^riijehen. Die neu-
verehelictite verhüllt .In in-i^ t.t und >cliweigt.
Wenn «in- H. i-i hafr«u auch ;;ele;;eiil ln'li den Knüttel
in die Hand inninit. gewalttätig wird, auf Scherz- und
.Schimpfreden derb antwnrtet, alles lälit sie hingehen,
wehe aller dem, der ihre Khre angreift! Die lloscha-
ftuii »tieiilt nierii.tl», der Mann gelegentlich — sonst
i-t der Ho-cha ehrlich und zu\erlii»sig und einfach.
Ohne /.engen . ohne Dokumente borgt er, gibt allea
wieder, bezahlt stete aeine üchulden, nimmt niemab
Proaaata. Er furcbtet den £id, aber geaohworene
Eido varlatift er aia, ar balrlgt kaiaaa Maaaehaa,
wenn aa ihm viaOahkt aaaih Tcafait Magaa arMa^
Der Boecha ist gegen FramdBi fap>a Anceharin
eines anderen Volksstnmmea in boMm Grade agoiattaab,
gegen seine Verwandten und Stammgeuoaaaa dagagaa
orzlicb und freundlich ; sie unterstützen akk gagaa*
aeitig auf alle nur mögliche Weise, dagecen werden
alle 1 Personen anderer Stimoie feindlich nenandelt und
BBagcBatst. EiB fiadttifaia, aiab fbrtnbädaBi
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tili! Iii Hclia niuh^ nW uhr wrniife, vereinzelte Bn'.i'ha
hallen ariiicuiMSO« Schulen Ijv^ucht, «ic wollen »ich
damit gHBT. TOD ihren Stammbnul.Tii l'iiiiin'.'eii.
V. Sprache. Der anncni»clio Buscha hat M;iue
HigHnc Sprache, die mit der Sprache der öbrigen Zi-
£ Cutter Tiel Aholiohkait hat, ulein di« Boachasprache
* Mhr vwwwtb M dai iMWaM aar Wii bis (UX) eii^rae
Wflito MßVSAm. Dv Boiaii M whr gleichgültig
— «r kai Ml MMeren
AzgMHMhn, Thk Worte
tüfgenommon. Die Grundlage ist «in indiMslier Zweig
dea ariccben Spracbstammea. Die Spracbproben können
hier niekt wiadarholt werden — zu betonen i>t, daß
der BomIw ia itiner eigenen Sprache die Flexion,
Konja^tion nnd alles verloren hat: er hat keine
cifTcne (irammatik, er hat einfach die armenischen
Ivodformen anfreiiomnu-n. Auffallend iit, daü der
BuschBS]>ra<!hp ilie lle^eichniing für einzelne Tiere und
Pflaiireii fehlt; e<i wird ullt« \im»nhrieUun. Zicirc heiDt
l>shuiiiali-l)aw, d.h. kleiiiri' ['»lU; Kräht- Jii'ißt ic'uwAr/.- r
VnjffI, l'apaKei schroieiidcr S'ostvL Ein (irtM» heiUt.
Wdriiw manus (d. h ein gnißer Mann), das Meer heiüt
groUe« WanstT (Worow pani) usw. Viele Worle haU'u
mehrere Bedeutungen.
VI. Sitten und (1 e h rü uche. A. Uelieion
and A b»- r 1 ;i ; 'i f AiiUt-rlich in ihren (M-lihiuehen
sind die Bi Hrhus ( liristcn, imnTlich ncipcii sie zu
ihrer alten >itte. Kiiie ei>,'entlich itclitiL'i' \'"rütelhiiig
Tun der Keligiuu hüben die Bottchu nicht; für sie
faenteht die Helikon nur in der Einhaltung der äafier-
lioban ZeremonMu: Beauoh der Kirche, Anzünden der
Kttmani; AuiaibiJb dar Kiroh« wird nielitcebetet.
Dar Bqpif im OabetM iat nnbekaiuiL Die fieligiou
M tkm mr «in Gabmaeh. Dh «kfMKalMa Feiei^ige
b«rtHB lia m Bmcii, TrinlnB imd Trason. Ein Feier-
tag urird besonders festlich begangen : daa nene Jahr.
Raligiöae Vorarteile kennen sie nicht, sie beten
akht, aia opf«n dodi habta noh bei etueken
Boecbe mite Oebftaem eriiaHea, aber vMii erAhrt
das nieht
B. EheiehlieOung und Il<>chzeit. Mi» Ver-
waad tschaft tat kein Hiodemis zur Heirat. ab|;eseben
von des Sehwettem und Brüdern «iud alle Ver-
wandten nnt<>rein«nder heiratsfÄhlg. Vor dem Oeiat-
Hcheu, welcher darauf zu achten hat, wird das eigent-
liche Verhältnis verheimlii'ht. die Geistlichen werden
hetroKcn. — Die Bo^-cha «thlielicu ihn- Cbi-u nur mit
den Stanimangehdrigin. lU« Kfien weid.ii früh ge-
»chl«»»en, Mä'lelion von 13 und JiJti^;iin^;e, rirhti^'er
Knaben. v4»n I.') Jahren tretci in die Kh<J. (ieleijciit-
lii-h wird die Braut geraubt, um Strafe zu verinelden.
wird eine Buße in Geld Ifei-ihlt. Der l'reig 8t<>i(;t mit
der Scn Hl'!, it li. r Hraiit. Im all);etiiejnüu tincien bei
der Ilirchzuit ki-uie /«remnnien statt; es wird viel
Branntwein getrunken. Man berichtet von einem
sonderbaren Uelirauch : der üraatisam knccbt in den
Ofen, in einen Seek oder aiBHi Bebeak und wird tob
dar Braut hai vorgeboH.
C Tod «ad Beerdifvas. Woia
■dt, mm die dergereiehta Hüf»
der Tod zu erwarten ist, so wird sofort
eia Oeifltlielier geholt. Kchwcip^nd setzen sieh die
Anwesenden an aas Lager des Kranken und erw^arten
den To<l, den alle sehr füi-chtun — - die Weiber werden
still. Ist der Kranke g<Mtorben, so w^ird die Leiche
sofort entkleiitut und in ein Totenhemd gehüllt, dann
trügt man die Leiche in die Kirche oder auf den
Kirchhof. Im liauso werden alle Feuer ausgehwclit,
in der Hütte des Versturbenen wird kein K«<en Iw-
reitet. Die Nachba:n Imnifen in einem Si(-I) .•inen
Eierkuchen in das Haus de« Versljirbi-ni-n. I>ii' Witwe
nad Aii\ erwiiiidten beobachten keine l!---«' iml'H- I raner,
schwarze Kleider su tragen ist nicht uhiich. Mit dem
Bej^rubni^ hören aUe Verpfliehtangen gegen den Toten
auf. die Witwe ist frei: sie heiratet, wenn »ich jemand
titidet, ttchon nach einer Woche. Allein dn^ An irnken
au den Verstorbenen wird durch wucheutiichea \n-
zünden eines Feaera faalwti dia MaoUeC dea V«r>
storbenen erbt dia Wim«.
IX Hkaalieha Madiiia. Uadardberi
aodi an einem
FiebarT Ifan gibt den baalna'' dagagaa Aelamiloh«
der man einige TropfeA dea Saftea einer PflaoM bei-
fügt, die Eselsmilcb genannt wird. (EÜipborbia eaola?)
Die Krankheit wird weder einem Heui^n rar Laat
gelegt, noch wird irgend .ein böaer filiok* besohol*
uigt. Die Boacha sind frn Ten allem "
deshalb nehmen sie la
niemals ihre /ufiucht.
K. Hie (iehurt. Die Geburt erfoljjt Im*i den
Biitii'hufrauen uußeritrdentlieh sclinell und leii-bt. I>ie
I'riiii arbeitet bis zum letzten .\ugenMn-k , niirlj er-
f'difter Gtiliurt littet die trau nur eniiiM- l'uv.'r- im
Bett: ist nie auf der Heise, su nilii -.u- nur einiife
Stunden, wuHcht aiob, reinigt sich und setzt die Iteise
fort, irgend wel«ha abMjgÜabiaahaa Oabilaaba tedaa
nicht statt.
F. Musik und Tänze. Bei den Hochzeiten
erscheinen die Musikanten iler Buscha ; sie spielen die
Geige and die Sackpfeit'> . Muua und Frau tanxen
nicht miteinander, sondern getrennt. Nationale Tinae
haben diefiaiah» bavta «baaaoanaif «todaamttoaak
Huaik, de taaaa dia bahaaBtaa «riaalafiMhaat mit
Verrenknmf nnd Verdnhang dar Oüadar
orientaUaeaiB Ulaaai Sie apialaa ameniai
Dar VariMaer taOt aiaa Melodie in No«an aiit.
Vn. Poaei«. MatioBaia OasAnge gibt aa
keine, was heute Ton den Boeeba seaungen wird« Jat
allemoaesten Ursprungs. Der Vernaser führt aiaiga
Uesänge in der Boschaaprache (mit lateinischen Lettern
geschrieben), sowie die russische überaetsung an.
VIII. Ree htsgebräuche. Während im Leben
der Armenier der Einfluß der sogMuinnten „Ältesten"
(rassisch Staroat«) allmählich immer geringer wird, iat
er unter den Boeeba no<rh in Geltung. Der Boscha
ehrt and achtet seine Altesten. Im gewöhnlichen
Leben haben die alten l<euto einen entscheidenden
Einfluß. In allgemeinen Versammlungen werden die
Rechfjangelogenheil'-u berüten, und man unti-rwirtt
sich der Kntscheiduns der Ältesfi-n. Beim Kintritt
elni-s .UteSteii in ein Geniael] - ri,. li.-u sich die An-
wesenden, die (ii-genwart des .Uti-sten mäOij^t den
Bräunt« i-in;;elirLiuch bei den l'eitjfi'lu^eu. Anl daa
ermahnende Wnrt des .\ltest''n h iren die Mreitig-
keiten auf. Man kuLlt d< n .Utenten ilie iland, verneigt
sich tief vor ihnen. Die ältesten l'ersonen, die Greise
und die Alt^-n, iieiÜen Ahul; aus ihrer Zahl wird der
Oberiiiteste, der 1- ührer eines Stammea, erwählt, er heiOt
Atborakal; früher nannte man iba Dabamadar, d. b.
kaiaar da, ao wird «na dar ZaU dar AHaa ata Maar
Athorakal gewählt ; auf diese Weise gebt die Wftrda
auf eine andere Familie ftber. In der Tflrkei AberllBt
die Regierung den Bosch» die Wahl eines Ob«rält«iten :
der Gewühlte wird von der Hegieruug bustitligt ; sie
benennt ihn Mjudir oder Mudir und fattt ihn als V«r>
truter der (testiinniteu Gemeinde auf. Sie gibt ihm
aber nicht das Recht, die Streitigkeiten der Buseha
zu entscheiden, sie kann den .ältesten auch absetzen.
Allein der Bi«sc!ni wen<let sieh nie an die türkischen
Gericht'-, d.j-^inilh liiitieii dn-su mit den Streitigkeiten
der B'ischtt nie <■(«»•( zu tun. Ks kommt nie vor, daß
ein ItiJitchft ins GefänirniH «.'eworfen oder ausgewii-nen
wird. Zum Teil hängt daa damit zusammen, daii
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untiir dun Boscha iiii- eiu .Murd odor Tdtsi-hl.ij; Tor-
kdtaiiit, znni Tfil mioh, wc-il dii^ Hoscba iliri- Streitipr-
kciti'n uiiU-TeiuaiuU'r srhlichlon. Im Kaukatua ist
die Itolie der Altetten der Hotcln» si'hr imVifdciiteud.
Die roMitche Renorunff sieht in n rmi diu Ver-
trflt^T der (jeivtlichkeit der Bo$oba ; iu den -i>«^r .Fuiiren
wurdt! al» politischer Vertreter der Dienst ciiipi Unta-
ba&cb» eiof^esetct. Die rassische RegieruiiK Melit die
Boschs hIs Ärmemor an, die der armenischen livtstlich
keit unterworfen sind und die als Siebfertiger m Ueu
Uaudwarkent m reohnon sind. Als Handwerkerzunft
hsboa die Bowsba «inen Obermeister (Ustnbaaohn,
diu Haupt odor lütitor) sn wUtten. Dar Databwelut
«ntMbtid«! UoiaeStTCitiglraitMLHmiiiMH dkAlig^NnL
Alwr im aUgamtiiiUHi wMdit nät niemnad an diese
olfineUs PerMn, dia nnlMlMit iit; man irvBdet «ich
an die Ältesten. I>Br tJitnbetaeha sieht sieh selbst oft
genötigt, zum AHeetea seine Zuflucht zu nehmen, am
■eine Aufträge durchtusctxon. Der Uoscha • Älteste
(OberiUteste) wird als eine geistliche Person angesehen ;
er gilt für kompetent in religiösen Augelegeuheiteu,
er bezieht keinen (>ebalt ; man hält ihn tür den Nach-
kommen der alten ffiratüdhan GeiohlBoliter dar fioeeha,
er k'iit aber wie aUa aadecaa BomIi* von Miliar
Uäude ArWit.
In der Fainilie herrscht der Vater, der Sittm muß
blind dem Vater gehorchen, ebenso die Krau, die aü'jn
ihren Verdienst dem Mamip nlilufcm moli, trnu der
oft schlecht«« Bchandlun;;. l',« sitnl jedoch bmIi H*ste
dt's Malriarciiato voi-hiindf n . z. H nennt sich der
Bosch« oft mcht uuch dem \ »ti r. ^'^udcrn uach der
Matter, der iJohn gehorcht li-dier drr Mutt<>r, als dr-ni
Vater, er ehrt und achtet sie mekr, Juu V ater dirchlei
er. I>ir Iti Fc-h:! furchtet den Fluch der Klt(>rn, ins-
hesoudoi'c dbü t Juuli der Mutter. £iuige Kigouuameu
der Boscha miVen angeführt werden. Männlich sind :
Torofi, Güor, Poanncli weiblich sind: Schumoi, Miro,
Wwdar, Hriran, SiUk, Maaari. Uaiino«. In lalitar Zeit
nelniMii— um deiTorUibwilleB — dia Boeohabliific
die Armenier als Patern ihr«r Kinder, und der 6«i«^
Kohak infolge übel aDgebraehtan Batnotiamai, liamfiht
•ieb, da» ftwahalriadara «nnaDiaBba Kameti m gabaii.
Unter des Haibanaiaalgen «od den adiMban
Boioha bat die Frn« keine Stimme : sie beschäftigt
sich unr mit den häuslichen Angelegenheiten. W» es
sich aber um Vennittelmig mit dar lArkiMbeD Regia'
ruog handelt, schickt dar Boaoha ab Vertreterin and
Vermittlerin seine Frun.
Der Boscha hat kein Landeigentum, er zieht nur
herum, er int den Wandems müde, und sein höchster
AVansch ist jetzt, Ijind zu besitzen. „I>and, Land' bitten
Hip H««cha tiiitl hahen «fhon oft an die iwtändiife Be-
li(ir<l>-' 1 littii hniT-'ii ^'-richtet. Man hiit ihucii nn-
t'ruciitbare, steinig'', •.ii|_'ri-iL'riete I.andstrefkvr! L'<'(.'>'ben.
Der Bosch», der k' in Ack--; Imii r d'-ti (n-lnauch
dm PHti^re« tiielif kr rint. '^ri-^t in Verzweiflung, er bat
iiich; ili>' li'itiifr Kr.iit. dtsin unfmektbarM» atinBlgoa
Ks ist unrm;ht, daß man die Kitten de* Boscha-
volkes nicht erfüllt. Diu» Volk ist friedliebend, bei-
spielloi! ruhig und still, es sehnt sich nnoh einem
eigenen Besitz. Man darf nicht meinen, duli, wie ein
^ndtwertaagt, .ana einem BtNofaa wird keinfMehe*.
Ana demToIkdar BoMbn afod armeniaebe Gelehrte
nnd Qeiittieba barvorgegengeot Oer Archlmandrit
Alnadsrjan, Äbt bekannte Qelebrte Professor Pat-
kanOW nnd einiipi ander« amieniücliu Schriftsteller,
s. fi. der armemaohc Hnlletri^t .Schirwansade,
stammen von dun ßoteba ab. Allein uuoh Künstler,
deren Namen in Kuropa bekannt sind, otanimen von
den Boscha ab, i. B. der Qeiaer Faunan (Anna),
der König der CeigerBieknri, aerberahmtaKnnatler
Antonio äolari.
Hol ih m jetzigen Zustund aber werdeii im viellHirht
50 Jahren alle Spuren der lioscha verwigcht si in, v(ir
allem die Spur ihrer Siiraohe. Der Ikwoha wird V"ii
den Umständen dos L*jWxis. die «tjjrker sind als « r,
erdrückt. Kr vt rmiacht sich nii-ht mit andfren Nutii.-
nalitäten, ur verschwindet und hinterlaßt in der (it-
ichioht« nichts als einen elhnoprai)hii.chHn Bvjrriit.
iJiT Verfatser t«ilt dann auch 14 j i'inijr« HfiU'us-
arten in der Ifu.ifhariprache mit, tiiit lateiiiisclicu
L<eru ge8«ilixi«btiu uud mit russiflcLer Clwr^ützuDg
versehen.
Auf S. 146 bis 158 findet sich ein alphabetisch go-
ordnete* Wörterrerzcichnis und daneben die msaiaona
Qbenetcung, sowie einige grammntiiebe Beataritnngen.
Die Boechaworte sind mit lateiniaobfln Lattani_ge<
schrieben, ah«r, wa« vleUeieht niebt gant m bUKoiB
tat, mit wiUkariieb gewählten. Der Verfasser bei
aber nur raaaiMibe I^aer im Sinne gehabt So iak
z. B. der eine i-I,Aut wie gewöhnlich, d. h. i nioder-
gegeben. Aber der andere russische i-Laut, den man
wonl durch y wiederzugeben pflegt, daroh ein nm-
gekehrtes e, also darch s; ch ist durch ein grieefai-
sches /, während tr dnreh eh wiedergegeben ist.
Soviel zur Orientierung für nicht russische
Leaer. f'fmirt niuü man dem Verfasser für die Zn-
sammen!>t>-'lhing lies nl>er ^Lio Wort« emtbaltanden
Gloeaara anfiorördcutlicb dankbar sein.
II. Tamlaolitea & IW bia 1«7').
W. N. Dnl.r.iwulski. Die Kerftiere und
Wbrmor im ruksischen Volkaleben S> lfi9 bie
1 0 1. Wir teilen einlas aoa dieeer raeU intanmantan
Zusammenstellung mit.
Eine Volkslegenda Aber die Entstehung der
Fliegen und Mücken lautet: Dem Erzengel Michael
worde v«a Ootti den Sanm M||aliifBn, einen Sack
mit mbakmntiai Uhalt ina Waiaar an werfen ; e«
wurde dam Engel verboten, den Sack zu öffnen und
Unainiaadien. Allein Michael war neugierig, er
öffnete <len Sack, nnd Fliegen nnd Mücken kamen
zum Vorschein. Der Versuch, die Entfliehenden wieder
zu fangen, miOlang; so ließ er alle hinaus in die
Gotteswelt — zur Plage der Menschen. An vielen
Orten verhält sich dor Bauer ziemlich gleichgültig
gegen die Mücken, i r r:tni'ht seinen schlechten Tabak
(Machorka) und kümmert s^ieh nicht um di» Mneken.
In Sprichwörtern nnd (ip*;in);>n sj.n lt d:.- Miii kM viel-
fach eine Roll«. Dif Muokf. auf russisch t.Knmar",
ist niirh drr Vi ■lksn;<^inun(r <!in Sänger, eilt T:"j7'T, ein
lustiger Patron, cm J n- aid di'r Hrieb?i iim, woselbst
er als Musikant auftritt, lirr Haurr ^n-^t : ,Ach, wie
die Mückeu in die«eni Jahn- sraik hLiLii n, sie sind
darüber böse, da£ f» >;■■ wi I loch/t iti ii pibt".
Mancherlei er^uljU der Verlaster von Bremsen,
insonderheit von llinderbrvnisen (Tubanus borinua).
Erwähnenswert ist, daß dieses Insekt in der Volks-
medizin Verwendung ßndet. Man fängt eine eben aus
der Haut des RinoBS hervorgeschlüptte Itreiuse und
wirft siu in eine Flaaehe mit Branntwein; man IftBt
sie darin liegen bie aie völlig aofgeweialiit iat. Diaaen
Branntwein gibt man nnbeilbarao tjlofem. Man
behau pt«t, die Sänfnr lieSen daa Trinken, waO tie
Abfteheu gegen den Branntwein empfinden. EinHann,
der da säuft, muß eine Bremse nehmen, die aoa einem
Stier stamnit, ein Weib, das säuft, eine Bremse ena
der Kuh.
.\n einigen Orten besteht im Herbst die Sitte, die
Fliegen und anderen Insekten zu vertreiben. Im
Krei»e Puretschje vorfährt man folgendermaßen: Aus
der letzten (iarbu wird eine Pup]>c gemacht, die man
„bot iKi h a" nennt, man steckt einen Stock dureb, der
') Mai Twgleicbe die Anauriniiig ra 8. Mi.
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Neue Bücher und Schriften
291
f\u- Ai-MH- (liiT"-ii-llt, /lullt iler Pu]i|ie eitiu Jucke au
und hsiui'-; um liif Alirrn riii Tuch fSolooha plt nf>ch
alü N'amt' euHT \ViisMTTn\e, iiml Iwiii-nti-t ein im-
«■rili til lichi-« l'niuciuiiiiiiicr). Krlcrizwi'it'ii wrrrlcn ali-
fffhrrK'heii, uncl die wird uiit<'r (i«"»»nß der
Schnitter in du Hua» di-» Wirti^R getragen und hier
auf dea Titch f^ttellt. Die Solmitter stellen ihre
SetuMu b«iMito. nehmen imBd wm für ätAoke (7),
noh rittliiun dMim, mäua doroh die Hätte
gebrMÄten Briauwain nnd tratben damit dia FUaRa»
an« dmn Zianer mit den Worten: »Heiliffer üemen
(Simeon)i vug» die Fli^en fort*. Dntw den schwamo
■iiKl die Fbesen, unter den WeiBen iit der Solinee
(offenbar die Schnaeflooken) lOTentehen. I>ann letzen
■ich die Schnitter an den Tieoh« sie werden von dem
Hauiherrn mit Branntwein, von der lltuafmu mit
Ffannkncben (ßlini) bewirtet
An anderen Orten im Gouveructncnt Sniolentk
werden in der Zeit, wo der Hanf eingebracht wird,
in Oegenwnrt dergatiz>'ii Fiiiiiilio feif-rlich ullf InKokten
au- a- r llutto verjaift. Man «iiricht; ^.SL-ljut'iu. 1 ,i:a-
kuiiPii. Wau/eii, t lidn.-, l li«»geu, fort von hier, e« war
ruer liücht, hiiT in der Hütte zn weilen« jetrt müssen
wir huT iilii-r« intern. Ihr k»uut hin. wohin ihr wollt"!
Man iiiinri t l iiH-n TarukKti, Inridct ihm einen Zwiru»-
faden um di'üLi ih, die (fun/e l''»iniii<- zieht durun, nla
wäre e» eine I-ust Allt's nchweiirt, man darf nioht
lachen, »obald jenmud lacht, wird der Tarakaii wieder
an eeineo frfiheren Ort Kebracht and man zieht von
neuem. Man bringt daa uiaekt in» Freie, auf die Straße.
Ab Sabota ttffW dia Wanzen lehreibt ein alter
Jban den Naman nmaon Areopafit auf Papierfetcen
■od klebt dieae an versohiedene Stellen aeioea Hauses.
Vertreibung der Kohlraupe. I>ie Frau
■immt eioe Hand toU der Raupen Ton dem Kohl,
totgt djaBanjen fort uki ^[^^ J^^^Hl^SwrUdto'
_ Ja« mabia Wflnoafaban« aflt flSaht mabr vom waUas
KohL ihr aeid nnn tot, and der weiOe Kohl iit mein"; —
dabei weint nnd aohlnohit sie.
Man sucht sich auch von Raupen zu befreien
dvrah Anwendung der Gründonnpratsgasehe, mit der
man den Kohl Streut. Am Ahcud vor dem (Irttn-
doiiuor«tag halt jede Hausfrau es für ihre Pflicht, in
die kleinen Fenster ihrer Hütte Salz, Seife nnd .Xsche
zu stellen. Man nimmt diese Dioge vom Fenster am
Orändonner*t«g vor Sonnenauftrans.', dadurch erhalt^-n
alle diese Sacnen wundertätige Ki^euHchafteu. Die
Gründnnnerntai^rnfi-he soll die Kigeuschaft haben, alle
ftaupeu zu v urinehten, di« aUb «af dmKoUüd aaf
anderem (iemuse /eigpn.
Ee über auch iiuch uin Mittel, »ich von den
Itutigen Itaupen m befreien. Man zählt die Namen
der .Sohne Judas ruckwärt» von 13 ah bis 0, immer
«ine Kiuheit abziehend und »pricht : „So sollen auch keine
Würmer übrig bleiben, wie auch tob Jada koia
einaiger Sohn übrig gebliel)en ist".
jlaaehmal unuknnt man den Kohl, der viele
hat, mit Erlenholi. Die Erl«, wie die Et^e
jowiiaa Beziehung«« an Jada. daaaaa Naam la
dan Zaabarlorueln gegen dia Wtmar votkoauat Ab
einer Esiie hat Judas sich erfaingt, aa einer Krla aein
Blut gelassen, deshalb ist der Enensaft ao rot.
N'. I>er!>chin. Eine kurze Notiz Aber llolliB»
diaobe Kolonisten (Buren) im Goavoraomont
Wiilhrnien, Kr. Kowal. und im GoaTaraomoat
Groduii, Krois Brest-Lituwsk. IMo Kokmiala«
werden auUerordentlich tfelobt.
W. W. Kallaioh: Kleine ethuographiiche Be-
morkaagaa. 8. IM a. 1«7.
kB ist III oeiroii oiner
lie geschehen? Ein*
I«ta dar IVm» tbar dia
nilia aad Eh» Hoakaa Ml.
12. Kritik und Bibliographia. S. 16h bi« 173.
Die Arbaitaa dar aaf Kosten von L M.
Sibirjäkow ans(ferfiitcten jakutischen Ex-
pedition. II. Abteilung, 3. Bd., 2. Teil., 2. Uefe*
niag. Di« Grammatik der iakatiaeheB
Sprache tob 8. W. JaatramakL MnMi IMOl
A. Hakaimow: Was ist in betreff einer
Gesohiobta der Familie
Skizze der ga|Muailrti_ _.
ursprünglich« Form darFannBä^
I)r. I. I. I'tt II t ) II c h o w : Die Ingnaohaa.
anthrojMilogisehL' .Skizze. Tifli» 1901.
Th. A. Michailow: Di« Kingeborenen des
transkaspischen Gebietes und ihreLelwna-
wein«. Pjne ethnographische Skizze. Hurausgegebeo
unter der Redaktion dea Chefs dee transkaapuehen
Gebiete» GeaaaaBentaaata A. A. Bogoljabo«. Aseh»>
bad 1!H)0.
Kthnographisches in Joarnalan «ad
/ei tun Ifen. S. 174 bi» 177.
Neuigkeiten der ethaOgrapbiaobe« Li«
terut 11 r. S. ITH bi» 182.
13. Chronik: .S. 18:1
Kiir/.er Iferieht ülier die Sii/uni'i'n ve:
nicht russischer gelehrter GeHellMiiutteu.
■Iluiflcrapbiaohe Bnndaohaa.
L. Boeh 19ai, Nr. S. Mcakan 1901, S. 1 Ua 161.
M. ICa^paniwldt Goiatliehe Gedieht« aaa
dem OonTernemeat Korak. 8. 1 bia M,
Der Verfaaser sagt in der Einleitang, daA die hier
mitgeteilten geiatlMmeB Gedichte inlultlieh niohta
Neues bieten, auadaia nur bemerkenswert sind ala
aia Baiapial daa gegaawirtitaa Znataadaa dar VoUn*
Uaaow: Die Landfraga ia
--U^Die^ ^yaawirtiga Lage dar
15. P. W. CUdiUJaBOw
Dagaataa.
~ ia-
16. Liparith I. Naaarianz: Die h oe h xe i 1 1 i i- )i en
Jiitten und Gebriiiicho und dai Khe-
rei'Sii der N e u - A r m en ier im Kr*
Sohiirur«! Diirulaije», Gouvernement Eiiwini.
.S. IUI» hs» ll'.i.
Mit dem Namen N eii - A r m e n i e i wepil. ti die
Bewohner derjenigen D-irler I 'e/eietiiK t . liie zur Zeit
de« ni'siwh-persiwhen Kn<;.Ms l-js vun ilen nach
Rulilund eint;i-waiiderleii Ariiietii''ni tri ^'i •! rider wurden.
Sie halwii >ielli«itverHt:uidlieli iiiif liie Sitten und (ie-
hriiiielie lier Alt-.\niienier .-iL-n^o eiiiL'i'wirkt. »ii- •>]•■
selbst mancherlei von den Itebrauchen der .\lt-Armenier
angenommen haben.
Unter den verschiedenen Gebieten des Gewohn-
heitorechtes der Armenier iat fär den Ethnographen
snoftehst offenbar das Familianreeht das intareaaanteet«.
Dm OflvohBbeitaraoht dar Anaeaiar iai faal aoeb aar
niafat natenaeht; daa hlagt mit dar Oesehiohte dar
Ansiedelnagen der Ameuar in IVaaskaakaataa ae>
sammen. Die ra ▼»rsehiedaoan Zeiten nnd ia "
erfolgte Einwanderung der Armenier an«
der Türkei, die Waudernng ans einer arn
Provins in die andere, hat eine große Menge von ge-
sonderten armenischen Gruppen geschaScu. Jmo
einzelne (irnppo hat sich gewisse Gewuhnheilen diT
pen<i»L'le ii Ivevölkerunj; angeeignet. Vauv l nt- r
sttohong bat daher mit Voraiwt stattsttbndeu and
hak wiaiwbe SohwMrigfcaitn sa Abarwiadaa.
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rongfla in «rfMMk «tutk MMB MObMitag ent die
Ehe in Wirküdiköft «ritt; Kilnn du Altar dar Eha-
leut« (Pubortas), zweitem beidaraeitiee Einttimmnng:
(Coniensu* fscit nufitias), drittens die Einwilliffong
der Eltern (Sponsa Ha), viertens diu Abwesenheit einer
m nahen Verwandi<iobaft (Cognatio ood Af finita*),
ttnftens die Erfüllaug gewiaser Gobränche bei der
Tarlnbun)? und secbttaDt beim EhetchlaB.
Woim liiö Elt«m einen erwachaenen Sohn haben,
il 'II -ir viTlu'iraten wollen, «o fanj^en sie bereit» im
Fniijjalir mit de» Vorlifri'itunjfon tur Hochr.i-it an.
Die Hochzeit findi't im Winter statt, sin Tuaclü ii iilli'
F.iiik»>ife lu Vieh, uflanaea Kohl, verkaufen ihreWein-
tniuli'j;i nicht, srindflCB iMitatB MWtiB OdOT OMImB
(iftruii» Rosinen.
l'ii' Khü kann Hrfulsjfin, aoltald die jnnffen Leute
ilin jf<'''<^l>lechtlii-hi,' Helfe erreicht haben. Nach der
Meiuun>f ilur Kuuem wini il. r .lüngling mit 15 .lahren.
die Jungfrau mit Vi Jahren ne»chlecht«reif. Nach dem
roanaoliao, in Kaakaans geltenden Ueaetae ist für
Uidaban die Mögliohkeit, in die Ehe su treten, erst
mit dem IS. lufairiihr» ffMakm. aaak diaaw Be-
•timmnng rieht«« tlAnob S» MtOAkrit. AIWb
die Bauern kehreo ddk aidit daran; aia ktaan MMk
Knaben von i:i bi« U ttid Midehan tob 11 bb IS
Jahren in die Ehe trvten. Mtan kommt et Tor, d&B
•in Knabe ein erwaalwonea Mädohea oder ein be-
ialirter Manu ein Mftdehan von 13 bia 16 Jahran
hairatot.
Sind »He Vorhereituiitren gemacht, «o lachen die
Eltern für ihren Sohn eine Braut, uhne seine Ein-
willigung ?ii eiinipen, ■•)> gejren «einen Willen, gaiii
abgesehen liuMm. liuLi die :iniieui»che Kirche ilu- Tbur-
tiinstimmunii der KhesrlilieLieii<len verlanjrt und von
dem Elternwillen ubsielil. Die Motive, nach denen
dio Eltern ihrem Sohne eine Kraut suchen , nind sehr
verfichiedeii. Haben ilie Kitern den Sohnes auf Um-
wei,'en ermittelt, daU liie l-'.lfern der Hrant einer Khe-
si hli- j'iiig nicht ttligeueiet utiii, mi l>r^;iiiiien die Vor-
l'ereituujjou zur Verloliuiij,:. lau liestiinmter 'l'ermin
zwischen Verlobung nml Hix-Iizcit ist nicht fest-
gaaetit — es ereignet sich, daß die Trauung erüt
aia Jahr nach der Verlobaag erfolgt und die H<H;h-
nit Olk einige Monata nach dar Trauung. Gewöhn-
Uok Badet dl« Verlobnif in IMhiahr itett, einige
Winter, die KheeohUelaiier und die
Dar Hergang b«i (1er Verlobung ist ein aehr zu-
; er besteht ans einzelnen ( iebriuchen.
1. Das Schneiden des Itrote« (Chaz Krel oder
Bei Ktrel).
2. r>as Schlagen des Zuckers (Gand Korel
aehakar Kotrel).
3. Ih>a Ahxehneideii und ZuMchneiilen (K)iiisim-
Bits eil im).
4. I'aii ZiHchiieiiifFi der Kleider (Clinlaw
Zawenki.
6. Trauung' und lloeiiM-it (Tsuk t harnii mier
Peak b II rKii n i k).
Der Verfa.H.>(er schildert ulle die hier aufgeführten
Gebr&aohe sehr ausführlich. Wir beben war lUe
wiobtigsien Tatsachen hervor.
1. Am Tage de.n Brot nchnoi dünn, unter l her-
gälte dus HandjreUlei (lieli), wird der Kainilie der Braut
gegen Moreen gemeldet, diiLi man am Al'eiid iir;
Urutsohnuidon komineu werde. ]>ia Familie der Braut
trifft ihre Vorbereitungen und die Eltern des Bräuti-
gams, sowie die Verwandten geben mit einem Kruge
WeiB in daeHuia der Ami iSm BtUdgmL Uäkt n
Nieb den Abeadaaeen blH Aar Täter dea
la an dM HUebea u; bat er die Eia-
«Oligung dea Yatara er hatten, ao
swei St&eka Gebftdc, Laaeb «te
grafie, dünne, mnde, weieba IMa
— nnd fomt derana eine Röhre. Daa eine Ende fallt
der Vater dar Braut, das andere behält er selbst; er
schneidet nun die Gebackrolle mitten durah, der
Vater des Bräutgams zerlegt seinen Teil in viele
kleine Stücke und übergibt diese seinen Gftatan, diese
stecken die Stöeke ein, um sie nach Hause in bringen
und an ihre Verwandten und Nachbarn zu verteilen.
Hann wird die Braut gernfen und die Matter de«
Bräutigam» schenkt ihr einen pilliertien Kinjj und einen
Sdlierruhel ; dann geht Ii- llr.uit lie: den (r;niet lier-
iini-, iwler lehenkt ihr ein»' Klrinafki-it. llj Ins '2'' Kop.
(20 h'i» -10 l'r.. I*;-.ti!|t Ht .ii- .\7iL"lf,:eiiheit lieendet,
und die Giixt'' gidien auseinander. Von dieaem Tage
■n darf der Bräntigam die Bbaaft BliBht aehaa aad
nicht mit ihr sprechen.
2. I)a« Z ucko rsch lauen, .^m Morjjeii diosen
lag es »endet der Vatt'r de» Brautik'ame in da.» Hau»
der Braut zwei Krüge mit Wein, zwei Flaschen Brannt-
wein und 18 bis SK) Pfund Heisch. Zum Mittagessen
im Hauae dae Vaters des Briatigams werden eingeladen
der Oeiatliebe, der Melik (der Gehilfe dea Oorfftnaaten),
dte Terwaadten and die eageeebiietaa I<aate dee Dorfes
(die beb-Cbaa). Die Airfäefat UM der Ifdifc. Sind
alle versararoelt, so wird der Tiaok gedeckt; neah
einem t)egenaapmeh wird gifenen aad getnabea.
Maefa SebTnfi oea Mahlea und naeb einigen Segen*-
■or Aeben begeben sieh alle im Zage in das Haus der
Braut. Mitante» sind Musikanten beim MittagamabI,
dann eröf&MD diese den Zug , ihnen foluen einige
Knaben, die anf dem Kopfe grofie kupteme, mit
Rosinen, Xüsaen und /aekerwerfc geffllhe Plattem
tragen (die Platte heißt Chontscha). .\uf einer Chon-
tscha (Platte) hetindet huIi ein kleiner, etwa sieben
Pfund (etwa 'J.Wk^.'» sctisverer Zui kerhut: auf diesem
Zuckerhiit liegt ein Half i^climuck im siliieriieii Münzen,
ein »iUionier Gürtel und ein seidenes Tuch: Zuoker-
hut und Sehmuckitiebe aiad ann Geaahmk flir die
Briint iHSBtiintut.
Pie (liiste treten in das Haas der Braut, die Ge-
schenke wenien der Braut nliorgeben, es wird ge-
i;esi<eii iiud getrunken. Dann werden alle Präsentier-
hr»'tfer mit den (ieschcnken hereiiigelinicht und den
<;i>»teii gezeifrt, das Brett mit dem Zuckerhut wird
vor dun Gcistlichon gesetzt. Der (iuistliche sc^et
den Zuekerhat und bedeekt ihn mit dem Ritual
(Kireheobaeb?). Wer d» «itt. tritt heran, küüt das
Baeh nadaAanktdaawQeiaUiabaB einige kleine Münzen.
Alle Oeniheabe nardaa dar Baaat tbatgeban; dar
Zaeittriiut aber niobt Dm Zaaiktriwt wird vor dea
Kirahen<esten (rnaaiaBb Ktitor)
ihn zersohlage. er zögert es sa Um, "aalar allerlei ver-
schiedenen Vorw&ndeu, sobald er aber von Tater des
Bräntigiuns einen Röbel erhalten hat, fingt er an, den
Znckernnt ca zerschlagen. £a wird die Spitze abge-
schlagen und das übrige in kleine Stücke geteüC
l)ann werden Rosinen und Znckerstücke zusammen
hornmgereieht, zuerst dem Geistlichen, dann den übrigen
Gä.»teii. zuletzt dem Melik (dem Gehilfen des I>orf-
ülti'stfu). Kr Iwkomnit die Spitze des lluti ». .\uf die
,\ufford>'ru!iL' d< i Melik L'il't jeder der ;i:i'.vK-ein:- ii
Männer etwiv» (ield dem \'.'it>'r der Braut, e< koimrien
1(1 Iiis 15 Kuhid (20 }>:- Miirk zuwimmen. Die
Darlitin^iuiir die^i-r ."^üinriie lieiiit Ire.'*-Tesnale-Jere«-
Tcfsaiik, d, Ii, d;ii lii^'-irlit sehen. K« wird gleichsam
dufur be/alilt , ijali die Braut den (iästen ertaubt, ihr
(lexii'lit zu '<chanen. In der Fraiienabtvilung wird auch
(iidd auf diese Weise geeammelt. Die Gäate trinken
noch ein Glaa Wein und Terlaiaen nnter den Klingen
der Snm« (SeitewinatrBaient) das Hana. DieMoaikaataB
qiriea «Paadn Keoaehtia*
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1
Nphp Biirbpr
I
I
3. n. 4. I>ie boidpu folpendrn, die Hochzeit vor-
I bcreiteodMi lUmilunKi'" ' A )>kc Ii iioiden (KjHtaini-
' BiUchin^ und drif /. ii h.' Ii n f i d n n der K 1 <• i <i p r
( Clmlaw /i'w r'rik I, liii t< n iiii'lil» ItiMm rk' tii-wi it«'«. H»
■ind Verhandluiijjeii zw ischen dem \ at<T dt-g Uraiiti-
gsma und dein Vater der Bnnt über die Kleider,
welche der Braut niitgeg«'b«'ii «erdi-n und üImt iüb
Zareraoluen boim Zuschticiden dor Klt-iili-r.
b. Der letzte Akt ist dio Trauuiij; iiud die
I Boehieit. (ivvrnhnlich findet die Tmaanf; und die
Hoobaeitifeier gleichzeitig »tatt, es f(i\>t aber auch
IH>llmlln1lM|iM III im Aofnanmen. Vk kann vorkommen,
I daft dk ThtUllI^( einige J»hre vor der Uocbteit
««Ummü whii wSm wuek aagekdnt, dat «. B.
«0 äöakMK n Ortm mr«Mrt die Tiwm^ «m
BMk HimmdMirt aUttfiidvt
Eine dar entra VortisreitaanB war HoohMH fal
dM Backen des HoebseiUbroies, alle Bdannten
de* Brantpures, JAi^Ünga wi« Miaobeo, irvraiDiKnn
■sh dazu und ttnter Singen und Tanzen wird das
Brot gebacken.
Am Mittwoch-AlMid ladet der Vater des Bräuti-
funs einige Freunde zu Nich ein, um zvei „Aaap" zu
wählen, d. h. junge Leute, die ihm, dem Vater allerlei
Hilfe leisten Bollen. Der Vater de* HrHutifTumg h<'ilSt
HarsaukutiT und «eini' beiden (Ji liilffti xuid dii-
Asap, sie brin);i>n im F>.irf dui imti;:!' (irsrlii!i zu-
sammen und laden dir (nist.- ein I- h wini nm ii ein
Maruapet (<)<ler ( HHiiniuidü'hink I (jruiiiiit. der
alle» zur Hochzeit nötige l*rot, Wrin, Urisiti usw.
■Bter seine Aufi>ii'lit und VemchluB nimmt
Am Donuerctttg gilit der Vater (llarhaukater!
sweieu seiner VerNvatiiiNii (inen Sack, welcher mit
klwinfB, etwa bis 1 l'f und (200 bis 400 g) schworen
y— fciriiMaa cafAUt ist. nur einige «twaa ichwarere
Toa «tm 7 nund (atw» 3 kg) sind daruntar. Balde
maaer Mm im & ImüieSbüim IMrfer, vm Ba-
kanote aod Verwradte mr Hodiait eiawhdeB; dm
I Eingeladma wird daM «b kUnar ZiHkeilnit ge-
I schenkt, die Angaaekaerta bakoaunea aineB grMaran
Zackerbnt.
Am Freitag ziehen schon frühmnrgenB die
beiden As«p herum und laden die Einwohner den
Dorfes ein: Heut« ist Hochzeit des N. N.. kommt uml
trinkt Branntwein. Iiri Hofe i-t ein Tisch gedeckt
tmt Üüiuiit wein , (fetn>ckneten Früchten und Brot, die
Kingeladenen knmmin, trinken ein Itlas und gehen
wie«Ter fort. Ibmi kommt dir limtki (eigentlich
Tantkinin , d. h. Hausfmu) uml li> f:iniit dus Kncli-
feseliiift In jedem Dorfe »iiiil etwii 1 Iii'* 2 limtki.
.rst wird Lubi-tschnsoh gekoeht, iin Muh hus iMtoii
Bohnen, dunu werden <iiu >l iinkiiMteu (.Smiiutsi lii i t'i-
rufeii ; 08 wird gelauzf. Ihiiiii wi'rdru hIIiiuiIiIu'I] die
vornehmen (iast^ aliL'elri)!, ilcf < • im lirlu'. lifr Mrlik,
der Kawor (eigentlich Kukahair, d. h. laufuad'j
I aad daa £aaen and Trinken beginnt. Ein Teil der
Oiata iitat an dam Tiscbo, ein Teil aber muJI tteben,
«ad aaar dia aMniaB TanmidtaB daa BrtaUgaaM,
ria WI« aWoli Wiaiti Haid* d. h. .die ao! den
lUaa aMniden', die Bedienenden. Vor dem eigant-
Sahaa Bagiiia daa Mahka hilt der Geistlicbe ein Gebet
Dann weraen Tenohiedene Trinksprnehe ausgebracbt;
aia itrenma ZerexDoniell wird beobeebteU Es wird
ein Voranander ernannt, Tamada, gewfthnUch dar
OaialUelH, er beißt wohl auch Dolubaaehi, er b»-
•timmt die Beibenfolge der Trinkstirüche.
Die einzelnen Gast« ziehen ah, die Bedienenden
•Hzen sich an den Tiaeb, die Muaikaiitea kommeni mit
ihnen die jun^. n HädcMB «ad Jflafl^iaga, aa wild ga-
sungen und getanzt.
Jetzt wird ein Oi Ij.h hiTlirij;e^.chUpiit, der zum
Hoebaeitamabi lobereitat werden soll: die Jünglinge
InnIb daa Wad an dm StSm mm warfan «a m
und Schriften. 999
I Boden. Dann winl der „Tagawor* gerufen. Kr
I macht mit »eiDem 'rusThenmesser am llal«<- de« Tieree
einen kleinen F.iüschiütt, so daQ das Meii^rr üu li etwa*
mit Hlrit (kirlit. liniiu nimmt er ein Iluar uui dem
hichweif de!^ ()chi<en, legt es auf die Mosnersch neide
: und schließt das Messer und stedrt ea in eeiae Taaobe,
hier muß US bis zum Schluß der Hoebaeit blaibes. Dieaer
Gebraoeb beilK tbiissm (arabiscb woy TaUaaaii)
und bedeutet eine „Beepreobang". Naa afialtiial dar
Scblieliter und aticbt den Oehaeo «k Wiluand daa
,rier abgebintet und eaagewddat wird, taast dia
Jugend munter fort. THe beiden Asap schleppen dann
fortgceetst Mengen von Fleisch, \Veiu und anderen
Vorriten in das Haus der Braut. lafolgedeaaen ladet
nun der BrautvaU>r die verwaadtaa and hekannteD
Franen ein nnd die Vorbereitungen zum eigentliebon
Fettiuabl beginnen. Dann winf eegesaen, getrunken,
getanzt und fimnneen. Der Vertaater föfart Proben
der (iiüunge (Tiilnxeli). Liciler im Originaltext uad
in der ruiKinchen riierdctzunjf auf.
.Km Nonnabend wird frühinorijea» Mui^ik ge-
mucht. Die Brillit wird von ihren beliannten Krauen
einKekleiijct unter Beolmolituni; miim'lierlri aber*
gliiutiixcher Siij;eti und ( ii lji-ftncliP — ni.in streut der
Braut Hirse in die hrhulie. «tr rkl iiir ein \ » rfclilodBenes
•Schloß, olioe ^i.Lluin'el, in iJie liisehe 'f. Zwei Mudcbea
{ geleiten die Bntut in ilie kirche, voran iriahaB dia
>Iusikanten und Bekanuteii iles Bräutigam«.
I>io kirchlicbe Zeremonie iat arkdigt nnd da»
junge Paar fäbrt aua der Kireh« hain, dia 6lila
zieMa ^nuTTtHl mm Haaaa dar Braait aad dar Bvlati-
gam ffhrt die Braut in daa Haaa. Dabei wird ga-
scboeaen und Hurra geeebrien. .^n der Eingangst nr
dee Hanaea riebt der Kawur den Sitbel aus der Scheide
und hilt beides kraaawaiaa filier die Häupter des
junges Paares.
Dann schreitet man zum Kriihstück. Nacb iwei
Stunden beginnt daa eigentliche Festmahl im llauaa
des Hriiiitißiini» mit allerlei Keden. <o>ldspenden, Ge-
sehenken. Musik UKW.
Man brinift ein (iewand der Braut , einen 8«l>el,
' einen Dolch und ein jiroßes rotHcideuBs Tuch und
stellt alles vor di n < ipistlielieii liiii. I>er f-ieiiitliche
zieht den Saliid und den Dolch aus der Scheide, l'-^'t
beide auf diiH Kleid und siguot dus Kleiil; dunn über-
gibt er den Didch ilem Hrautigam, di-ri Sulnl dem
Kawor und das Tuch einem Miidclieii , welch« dem
(iei!*']i<')i''n dafür It) bis :(() Kop. schenkt; dann IniAllft
daa Mudchuu das Tuch zu«amineii, schlingt ea um oiia
Hals des Bräntirams und befeetigt dia b^daa kiaas*
weise auf der Brust. Der reobte Arm daa Briatir
maia wird abacimlb daa KMaabBgani ant «mem gr&nan
Tuob nrnwaadaa.
Daaa apiaik die Same, die Jugend tanzt dazu nad
liabt aaa m Proieasion in das Haus der Braut, um
diese abzubolen. Auf dem Hofe des Hauses wird nna
dein Br&utigam von einem berangekommeDen Barbier
das Haupthaar geschoren und nnter Schersen rasiert.
Unterdessen wird im Hanse die Braut angekleidet.
Ist dio Bekleidung bo«ndet , «o tritt der Vater des
Bräutigams heran nnd umgürtet die Braut mit einem
Gürtel und sagt sa ihr: jUott sobesk« I>ir Gesund-
halt, «ftak, Kaabn «ad HiddliaB'l
') Uiesc Gehrtuebe haben ihrrn Grand im fulgeaitea
A bfrKlsulwn : Wma w&hrcnd <irr TrsuuDf einrr ilrr Frind«
ilt's jun^üR Paarss «ia HrliloQ urhlirUt ikIit «inen Knoten
I in «inen Strick kaUpft, «» >in'l ■üi' jungen l.i>utc KrliutKlfD,
I 4. b. «ie kiiiinon nirlit \ rii iiMj;i-ii. Ilj« vithIiIi'htiio
' Schloß in d»r Tii»ilie der Hr^iut, »owic die Ihr»«- m >l<*n
Stliiihrii *o!U'n oolrhcn Rjtnkrn rnIc»-^-rii witi. l'r l;.i;il.e
1 der Feinde werdea icntört, sobald die braut die Hirse aus
I ikiea Sdrahsu scMUtab
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294
Vtm Bnober und Schriften.
Die Mutik »pielt die langiam«, traurig kiiD|;ende
Melodie Charst Chanel ii, da« Verlateen de* elter-
liob«D Uaoaea. Die Braut k&&t den Kand dea haua-
UKim kaSi ihnn Eltani «Ua Bnd, dfoEUm
ilu a«idit dar Brut and «in Iralw Weiaoi
besinnt. Das Al](^meinbild wird trots dsiGilkhten
einiger Anweaenden ein rftfareude«. Der Brtotigam
fährt die Braut an der Hand, all« gehen, vnn GiUten
begleitet, in da« Haus de« Bräutigams.
Mitautor VWUUSt Aie Braut hu«h tu KoB das eltcr-
Bofat Hmml Dm Zug voran wird ein Brett mit allerltii .
ESwaren getr^^n, darunter «in gebratene« Huhn, auf
liMondere Weise bereitet. Das Huhu wird finv/. tiiit
Kopf inirl Hi'iiii n L'' l'ri»toia , dann m'ffillt mit einem
Ei uuil tri •( ke; . II 1 i in htm. iler I lals wird geaehmüi-kt
mit K' tr, ti iin" lut-iiiiMi, «binn wiril das Huhn mit
erhobi K ijif auf i'iiieti Ti-lli'r f-ecflzt .\lle!< wird
mit eirii 111 1 iii h vurhullt. Kiiie so herperielitule Platte
heißt „Zug-,
Unter allerlei .Scherxen und unter Spenden von
klttnen Gaaehenken an dia fiiwrt jilMjf maa. in daa
Hana daa BiAutigams, dia EHmb nduMV dk Braut
in Emghag. An dia TGnoliwalle atatK aum nr«
MMüiia SoCalni, dia tod dam iintan Paare babn Eb>
tritt mit den F&Sen zerschlagen werden. Der Briuti-
Sam befreit sich dadurch gU-ichnani vtm den Sünden
es bisherigen ngdlosen Lebens eines Unverheirateten,
die Braut dagegao aerschlägt die Schale, wie das
„Böse" zerbrochen weMlen Holl. Die Braut arhält
aberniuli) vorKchu"lfiit' ( i- 'o'hi'uke von aaüen dar EMan
und von seit<>n di r Uekiinnten.
Gitste ▼er*itriinir-lii nu*h, Musik und Tanz hej^innt.
Am Rundtanz Jalli beteiligt sieb auch die Braut, vur
ihr t:in/.eii < iniga IlUalMii Bit ImoMBdan Kamn in
<|i n llandf-n.
Uie älteren I^ute gehen fort nnd die Jugend
allein bleibt surück. Ihe Jagend setst sieh an den
Tioah. daa Unfan «ird vanidttiqpirt.. Dar Maiat'
Mataoda nimmt daa Röhn, latll dawwalban ain Bein
ab. wiakelt das Bein in Brot und steckt es in die
Ttäeha, das andere Bein gibt er dem Takawor, der
Rest wird vorteilt und an die Anwesenden verschenkt.
Ein jeder tuhlt dafür eine Kleinigkeit (16 bis 30Kop.).
Am Sonntag Morgen laden die .\Mip wieaer
alle zum Frühstück ein ; der Kitssierer der Awkp bietet
den Rest des Hühnei-flei^eho« "lus und nimmelt dafür
Geld zum Beaten der
Uli«! wieder Iketiinnt ila» Spiel, iin il.n l.ssen und
Trinken tiM. h eiiii^'e Miile am Tilge sieh MU»elilielSen.
Uiiil ul ennuH erhält ilio Hriiut (ienchenke. .Am
AIh iuI ;.'itit e-i Musik iitii! Tee und Rssen, ^u «leui
aiieli der (ieiullicbe einK''l'«<'"" wird. Kr muiS den
Kniriz aufliiiulen und dun „Narot" löten. Der Narot
ist eine Schnur ans grüner nnd roter Seide, die der
üaistlioba «fthraad dar Traanng am daa Hals nnd dia
l&nda dar Brant ond daa Biinti^n» oehlingt, indem
ar die Enden mit Waehs befestigt, auf das er ein
Kraus drfickt. Bevor der Narot geläst ist, bat das
innga Paar kein Recht, das Hochieitsgemach in
batreten.
Das junge Paar kniet vor dem (ieistliehan, der
Kawor hält wieder Säbel und Scheide gekrenit über
ihren Köpfen, dar OaistUeha Tariiaat antapiaabande
(..'i>i':e umi |i>at dia aeidana 8Aam, Du ja» tut
ver-i-hw iniiet.
t l"'r einige rerhtliehi
einige \\ i>rte getagt wenlen.
In betreff der Verwuieitfieliaft unter den F.he-
schlieB<-nden folgt die armenivchc Kirche den Be-
aÜmmungen der alten Kirche, insbesondere den
Weisungen des sogenannten Rituale und der lumona-
fMoi, i. h. dan Bflohara daa Kan«inai Daa Volk im
Mdat keine Eb» oaler Tenraadtan; aa
hält diese fur Sunde. K/i wird sogar nicht zogelaeseo,
daB der Kawor sich mit Töchtern dar Gatten ver-
beiratet, bai denen er als Kawor war. Doeb gibt oa
aaeb Uer Auaaabman nm dieaen Begaln; aa keaMnan
aodi Bhaa awlsebaa Blalasarwandtaa rar.
Dia Volksmeinnng will von einer Scheidung der
Ebagattan nicht« wissen, der Mann wird eher das
sehuidige Weib töten, ehe er sich ontschlielk, der Bitte
um Scbeidung Folge zu leisten. Ks findet keine
Scheidung statt, wen das Volk von der Unmöglich-
keit einer Scheidung überzeugt ist. Die Kirche fi>lgt
bei einer etwaigen Schi'iiliinu' ihren l>enlininiten Yur-
sclirifteii.
Mitj,'ift. Eine ei^;entlii'hf) Miit'if't im wahren
Sinne lii-f W.irtes irilit en liui lieiii Vdlke nielit. Der
Vater jfibt seiner Toelilcr weder (ield noch Hab und
(iut mit in die Khe. Die Eltern aber schenken, ent-
sprechend ihrer materiellen Ijage und oacb Wert dea
erhiilt^^nen Kaufgelden, ihr<T Tocbtor ilnidnna. and
Sachen, die ihr biahor gehurteo, aewia eiMBMalail
daca. AUea diaa, aowia daa« waa oia trUirand der
Hoobieit an GeoabaBkoe erbAH, iat ibr eigen et Be-
sitztum. Die Saehen, die sie vom Bräutigam nnd
von seinen tUtem erhilt, beifien Arnegin, d. h. Proia
daa BlBtea (YaMahong fftr das Tarlaoi dar Juagfifin>
Uahkatt).
17. Vermiachtaa. S. 128.
I. W. Koatolowski. Einige Sitten, Ge-
bräuche, und Aberglauben der (russischen)
Bauern der Gemeinde Jarameiiawo im Kraiae
HybiuKk, CouvumenuBt Janalnr. 8. UB Ua IM
und S. 135 bis 13^!.
Es sind hier viele 8ehr merkwürdige Sitten und
Gebräuche zuK«ninn ii(,'e<itent , die sieh anszugsweine
aber nicht wii'deri;i'tn-:i i iss.mi, num mußte ulle« wört-
lich übersetzen. Kiniges iimg alx-r doch hier l'iati
finden.
Die Katie ist nach der Meinung des rotsisoben
Volkaa oia Baaw||||hnliabar IBtarbaita»^ da» Famaj»
Um aina gute Katia an gawtanauy wtrd ftilgaadiP"
maBen verfahren : Man fiberredet irgend jemand, eine
Katze zu verkaufen, doch zahlt man dafür nur onea
sehr geringen Pn*is, ein Hühnerei. Umsonst nimmt
niemand eine Katze, sonst wird sich die Katze nieht
f;ut führen. Wenn die Katze mm pr:iten Male in das
laus gebracht wird, so setzt man sie itnt den (Ifen.
Wenn man in ein andere» Hauii zieht, »o wird zin-rit
die Katze hineingelasaen, damit kein Mensch ^tirlit ;
man meint, wer zuerst da» Haui« betritt, nniü 7iier><t
st4'rben. Jet/t >!irl't statt de» Men«i lieii zuerst die
Katze. Niemand winl e« wHgen, eine Katze zu toten,
man ghtubt, daB in jener Wut die Kataa soerat dem
llausherm entgegen kommt.
Sahiaahko oder 8ahia«b«k kl dar B8ae. Man
glaubt an Mtaa Ooiater. Dar WaUäaial odav Wdd-
schiscbok (Ljesiowoi Scbioobok) Imt oaa AaiabeB aiaat
Kamerallen, eines Naohbara, er arsobeint deoi Waadorar
im Walde und führt ihn in die Irre, üm sieb von
dem EinfluO das Sehisebok iti befreien, wenn er jemand
irregeführt hat, kehrt man den I'clz auf die linke
Seite, die Weiber wenden ihre Rucke auf die unrechte
Seite. Ks kommt v.r. daC, wenn eine ganze (ieiwll-
•obaft »leh im Wiilde venrrf hat, «He .Mitglieder ihre
Pelze Uiel ihre Hurke um«euden. Man liest diibi'i
auch tJobeli- wiiiii niuii eie kennt. V,n gibt auch
Wassergeister I \V a e r - Sr h i c ho k » , Wodauoi Schi-
schokl. .Mull »teilt Mch diese Wassergeister vor unter
der Gestalt eines langhaarigen Weibe«, das sich in
groOen Pfützen badet. Die Woiber, die inr Trauung
geben aollen, binden sich oft einen Fiaobaobwaaz aiu
dea bloSea Laib, am aiahTW daoa fiaflnS der Wa
gaialar aa
^kji Google
KaM MelMr
dar mH blauen Flecken b«deokt ist, tut dem Wasser
xi«ht. so lagt man, daJ) der Wasserg'eitt den MenBchon
frtnirikt hat. Der Wanerffeiit nfchrt sich vim einer
bettimmten FiBchart, von yimjippii Crii^sisch Naüm).
In der Bade» 1 sM'luit i-'m i'i-^t^nvr Scbiachok,
df^T Bnfie«eht!M>h'>k , it hat »(nin'n >it7. iii licr *Ofr<*n.
Si-hwit/l>iitik «titio KrhiiluuiR mit Slrifen). liade-
ttubü gilt b<'iiji Volkt' ali unreiu, liiau tiäiagt liasolbst
kvine Heili;:!enbil(]<'r uiif.
Aach das li;nia hut ipinen Schischok, den man
den „Uausfteiiit*' „Clii>i«aiii Ik>iiKi\vni'' nennt. Er bat
ct«ts ein mcnacfalii'beij Ausutiheü, vr steht dem ver-
■tDrhenen Hauiherru oder dem veratorbcneu ilteateu
Mitglied der Familie, dem Großvater oder einer alten
Fltm gfaiiii. Won «in Mitbewohner de« Daa»e* den
Braw^ n CtwtaH eitm V«ritorbeoen liebt, «o imt
dM nn satM Zdahm, ■iaht «r ihn aber iu G«at«lt
mam boob Lebeodtu, m M du eb uxpinatif^ek Zeiebeo,
dar Mensch, in deaaen Oe«taIt der nmoweiat «raabieaij
■tirbt im Vorlauf eines Jahr««. Allem Eiaemm wird
ein giiter Einflofi zumtchrieben, deshalb nagelt man
die Hufciaeu an die Tür. Viele Personen trafen immer
vtws->i Kisf-rnes bei sich, als Schutz gegen den Böson.
1& ist. Dereluiwflin: Kritik und Bibliographie.
8. 189. Zam hnndertjihrigen Jubiläum
der VereinicaagOrneieni mit KaÄland.
HnaUliliogn^da^BanaAin«. B. 189 Wi 148.
I« Btesclienko: Die Poesie J. P. Kntljar«>wHkif^.
Zum hnndertjährigen Jubiläum »einer Anriii.-.
1. Kiitljurowski und Oasipow. 2. Ki>t]-
jarewski im Lichte der Kritik. Kiew
1898. ^^ 1 bi« 2J2. BeaptMlMa v«D A. Krima^.
S. J43 Iii» HH,
Et }i n o r .1 p fi i s (• Ii e A ii f n ;i t. /.<■ in Zeit-
lohr iftcii lind / 1- i l u II K'L' n. l&ti bis 168.
x >i h •/ i t e n d t- r v t iiuagrapblaaliatt
Literatur, ij. lüO bis 163.
iy, Chronik: S. 164.
Errichtung eines Denkmals auf dem Gr^lx' <Ii's
im Jahr« 19(MI verstorbenen masisohen Ethnograiiben
P<Wa Schein. Schein, von Geburt ein Jude, seiner
KemlMaimi meh.Latbera&er, lebte faat ununter-
ImmlNii in laoann BolHandB. Br bai aiak gaiix
■nBafordenUiebe TagrfieiMte am die ^mmlung nuai-
■aher Volksgesänge ond rnssiaeber Sitten and 6e-
Iwluche ^erworben.
Projekt einer internationalen biblioRmpbii'i'hpn An-
aoge für Ethnographie.
Preiaaaeaelireibana ia betrefi der Miehelion-
aehen Stiftong an der 81. Fatanbvqpar Almdemla der
Wi»»en»oh»ften.
Adolf Iwanowit«:h Dobrjavaki; gMtorb«» in
lonsbnick nra f>. Märs 1901.
rmi/ Iii iurich von Orteasa, gartorben in
SaiguD aui 24i. Juli lUOl.
Iwan Nikolajewitsch Shdanow (N'kn.l'iir vi.n
W. M.). S. 180 bis 182. Am II. Juli IIMH «turl. m
Alupka (Krimi der Akademiker I. N. Shdu!i«w.
Verfasser einer ileihe wertvoller Arbeiten ;iiif ilciii
Gebiet« der altiu. wiö neuen rus-^isfliun l-iUTiitur und
d»'« riitsiiwlii ii ViilkBepo«. I. N. J>hii.iiiovv wurde
MÜfi nl.-i S. ihn I iijcs (li'istlichun in Scfaenkursk (douvor-
nemeui .\rcLaiij{el> gelwren, erhielt seine Bildung
in gmatlichen Seminar der SitwIt Arehaug«! und trat
dum naflb Abaolnerang des Korao« is die geiatUohe
Akademie tn Üt, Fatanibaiy. Aber noeb vor AbaeUaA
Mioer setstlidwn Stadien veriiaA Sbdftvow die
Akademie nad aiog cur Univanillt filier. Er wurde
in der UitariaatpniloIoKisaben Fakalt&t der (Jniver-
lil&t imnaMlmU« oaa heandtgto dia OnivenitkU-
ond Sdhriflaa. M8
Studien im Jahre 1672. Er wurde dann zu weiterer
Annbildang auf dem Gebiete der roü»isi'h< (i I,iti»ratur
an der Universität belassen, verftfltniliclitt' und ver-
teidigte prr» wnia legendi eine Dissertation (Material
xur Ge"<'lii<'i:ti' der Stoglaw) und wurde zum Privat-
dorenl' ii für (;< «;i'bj<'litc und russische Literatur au
ili r Whitliiiiir • Uiiivoi'-itjit in Kiew ernannt. Dann
'. siedelte er Ifit^'l uN uiiliiTrtrfl»>ntHph«'r Pmfp»a<ir nach
i St. Petersburg' übrr, w<i it Ins nn ^•■in l.' licnsendo
blieb. Er war >fli-icli/''ili^,' LrhnT iim pUilulugisch-
histdrisi'liiMi Institnt, um .\).»xotidi-r- l;vceum und an
den lioliereu weiblicbeu Kur^< n. Srit ifem Jahre 1896
war er ordentlicher Profes-ifr d< r ru^fischen Literatur
an der Universität. 18i>9 wurde er zum ardentliobea
Mitglied der KaiterliaheB Alndcnua der Wiiaeit-
sch&ftea erwählt.
All« Arbeiten dea Yantorbenen sind anageniBb-
net dardi aorgflültige Onteranehuug, durab Bfiabltttt
des Material«, aUaaitige Er&rtarvag «ad g"*-«—
Darstellong. Ea aeien hier gananBl lonlebat adidia
Arbeiten, die sich mit der alten russischen Literatur
beschäftigen : The russische Poesie iu der vormon-
Solischen Epoche fl***'?); die Literatur über das Ge-
lebt vom Heerzuifi» Ii.'i,rs (Slowa o Polku Igorcwo
1880) Pale« (1881). Am dem Gebiet« der (teschichte
der russischen Literatur des 18. und 19. Jahrhundorts.
Vhor Vnnwisin. fibrr Puschkins Russalka
(UHKi), ul)pr rtiflchkins Drama Boris Godunow usw.
,\uli<?iiiein wii'liti^' fur <lii.' Volkspoosic sind die bpid<>n
I lisHCi'tatiiini'n !S tui a im w s ; ifie erste Dit-r-ri.itiui)
(Mm^.-Di^s.^ liitiidult von diT I/iterafurtfeschiiditi- <1it
russischen Bylinon-Ihchtuni.' (Kii-w dii^ zweit«
Dissertation ( Dokt -iHs:«. i ist eine tutli'Tonl.-iitliüb wert-
vnlle, innl'un^rri'iidn- , ti.ii Seiten starke Arl^eit: r>as
ruisMisckti Vuiksepos, Untersuchungen und .Mat«rial.
Ks wären wohl noch weitere .VrVu'it. n vun dem
I auDerordentlich gelehrten und krituwii beaulsgteu
Verfasser su erwarten geweseu, wenn nicht sein frftb'
zeitiger Tod seinem lieben ein Ende gesetzt hätte.
Üthuographiaobe Bimdeohau.
LI. Bnab, 14. Jabrg. 1901, Nr. 4, Ifadnu 1801. 901 &
20. W. A. Moaohkow: Die Ge«MMen im Kretee
Bender. VIIL Aberglaube, IX. Anschauungen
der \utur, S. 1
21. W. A. B&low: Skizzen aus dem Gebiete
viiu PoscbaeboBj«. Abargl«itb«b 8.88
bi8 143.
Poscbeobonje ist eine Kreisstadt im (touvernement
JiiTosIaw. Itie hier vorliegende Mitteilung ist nur ein
Teil einer größeren Arbeit, deren erster Abschnitt bereits
1897 (im 85. Buch) erschienen ist. Da mir die
ältesten Jahrgänge der Zeitschrift nicht zuräiglieh
siud, «o kann ioh den Anfang nicht liefern. Dewalb
veniebta iab a«f aiaa Wialwgaba daa Inbalto dea
bier voriiegeadni BraduHkdm.
28L ▼•milaohtes: S. ia5 bis 137.
W. N. Dobrowolaki. A bergi änbi «che
Mei nungeo rvaaiaobar Baoara ia batraff daa
j Wolfes.
Beim Zusamin''nT'-f!<'n mit einem Wolf oder einer
Wolfsberde halten da: Uuuvru es für ntitweudig, diu
Wolfe zu begrüßen : „Guten Tag ihr wackeren Burschen,
ihr werdet Jetzt euren Weg ziuheu^ uod ich werde
jetzt meioea Was mabaB*! Oder die Banam aagea:
„Geh. geb daina Wagel Sia nüineB. daB «ooii naa
mit den yiSUta gni omigebt, die Wfitf« den Menaobaa
niebt anrBhreo, aoodern ambebren and anf die Seite
gehen.
Der NS'olf ist nach der Volksmeinung ein groitcr
Spaflmaeber. Kaobta wirft er eiah lÜMalieb dem
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McBsi'liru vor ilii! Fulji-' . wirft ihn um. uur um rAi
tcherKoh unii «ich ao der Fuitsht des WsnH^rprs zu
orgötWD. AI» li' -*chüUer und Führer nllor \\"lt'- tiiii
der Heili/i' .U-nori) (d.h. Geiirp). N:ic)i di r Meinung
dir Hiiiii rii iiii Kreise Knuni «tehcn du- W'i.äfe unter
der .Macht, des iKcheatiiui Lcxmi, dun WttlükunigB, der
hHal'iK die Gestalt ein«« wniBen Wolfes annimmt. I>er
hpihtfi! Uoorff und dur Waldkünig senden mitunter
die VVolfe auf die Viehherden «u», aber »i« verbieten
ihnen, die Uauaiiurü xu abcrfalko. Sic btaichütz^
dk W«lf« lud bwtrafM tont dto UmmOum «ad
Dar«, wtm densn dn Wfilfa vanjaliM wmdm. Dm
Hirtau wendeo ütk iugegtm tat d«a heUiiren n«org,
Mwi« «a d«a Waldkönig mit dar Bitte, da» Vieh vor
Wolfen m iMkatMi, «i* hriDfes ihn im Widd 0*-
Um tMi di* QtmigflwU das hdUfln Qtmgt n
srbra, Mtaeo die wmeni «in SebifelMD ia dm
Wald, damit daMcIbc Tom Wolf ffdnum wird. Der
Bauer meint, daß der Wolf gutt and Mhleolita Zihne
hat; frifit der Wolf mit iieinen (rut«n Zihnra da«
Sebil, ao bleibt diu llerdo gi<iun<l und et geht ihr
>fut. Nach der Meinung' di r Bauern im Gouvernement
Smolensk uuit'rliftL't der Wulf leiub« Iritrignun und Ein-
Hüsterungeii. Einifife hauem treiben ihre Kühe nachts
uiuht in dou Viubetall, Kondom laiiHen sie auf Pclduru
und Wiesen wridm. nrjfhdcni ajf «ich Torh(>r mit einem
Wahr!<;i:;i'r iii Vi_'i l)itidmiU' i,"."« Izt halM-ri. \Kt Wahr-
sager li'.'Ht /u llailHt' /«'ll/iTipnudli- ■^■r-^' U die \\ nlff»
und infolL:''d>'-~i'ii k^iiin n \ loii und l't'-nir lnhj |ii'<
im Wnlde nächtigen. In «uik m li.nit» L'i-i,''n du' n
Weibor zu einem alten Maim, dnimt i r ■ twns |_'! j.'< ti
die Wölf« rotirwfdo. AU nun tn»tJ! dieser /aul^ici
die Fnnii u vu i- Kühe verloren hatten, die von den
Wolfen zin-iiiinm worden vrarcn, max;hten aiu dem
Zauberer Vorwürfe, datl er sie betrogen habe, »eine
Betvhwörungisfurmuln seien unwirksam. Er uutworteto:
.Ihr Fhneo leid m uAt lo mir g^omiMn, duDkle
liÄttm dM WAUb benite dfa Kflbe terriaHo'. fii
Iwamt sMk dar ]l«iii«ii|r der Bauern vor, diB die
Wfllfe dner beetumtwi Wcieang Fcdge Miteii. Die
WSlfIt illierfallen tlMlt nach ihrem Delieben eine
Viebiierle. «ondeni mdl dem Befehle eine» Wabr
Sägern oder eine» Ilfxeumeisteni , der sie aus Raehe
atil die Herde »einer Feinde gehetxt bat. Es be-
steht im VolksalHTglituben uiuo symlKiliaebe Vorbindung
xwiKchen den Wcillen und dem Webstuhl. An vielen
Orten spielt der Webstuhl eine Iwstiminto Rolle in
den '•ebräucbon, die den Zweok haben, die Viehherde
vor Cberfalle der Wulff 711 «i'hiit?f>n Wctki i-s n"t-
WrIidiL' ISl , dir \Vi ti-tuld'' :1IH (MIHIII Jlnldl- Ul d.lH
andere atu trag« ti. -n '.vi i-.ivü voilier die l-ud«u dv»
Webstuhls iHjfcütii'' : du Frau sagt dabei: „Wir b«!-
festigon die Zübn«! ik» Wolfes, duniit er nicht an die
Sehale jr' hf . In einigen Kreisen d'^ 'i' iiM rnementi!
Sraoleutk UalUän sie streng an die«eiii (»idjiaueh: es ist
viirgtfkuMimen, linü, wenn die Leute den nicht rer-
BchluaseDen Webstuhl furtavhaffteu, dafür, daü sie den
Ctabraaeii nioht gaMfatat hattaa, nm dam Ootfnr-
• iteade baalraft wurden.
In der C-menidr Prudkow (Kreis Smolensk) legt
mau bei dem tio'.oi. AuBtreiben des Viehes dt-m Vieh
einen bestimmten Teil des Webstuhles nnter die Füße
iiUer ^i<^^ Ki»t< u. lu dif dan Hi-elizeit-igut g<-j>ftckt ist,
g.'t rockmtcs Brut. musnmi dn' .Sturk» vnii einem
uroU- ii, all« Itofft.'-viiuiohl u;elirn'ki-ii;'ii I..iib uliirf^chtiitten
»t:in: dl'' Mutter <ler Kraut M'hiieidet silh-n in Wlfiiiö
8tfKd.e, diich nuiUftti jedem Stiii'k etwa-i Rinde .»•■in. Alle
Stiicke werdfti dttuii im Ofeu, und iwar um Murjyetl
di-s V'rtobungitagea getrocknet. Die -Mutt. r selbst
lei^t das Brot in die Kiefam, der Vater fugt eiDige
Geldstücke hinzu , aH« lm|lanM oder atla
silberne Halbrubel.
Allus dieses bewahrt die Braut Toraichtiu
wahrejid ihres Ehestandes bis zum Tode. Weiin
Kinder da sind, so muA die Mutter ihren Kindern die
Geldmünzen auch in die Hochzeitskisten legen und so
weiter fort den Enkelinnen. Die getrookneten Brot-
•täoke mteen «nber aufbewabrt werden; di« FVaa
bat OalMaidrail daar Krudduil rnia Kammar,
Ltaiwrada etwM itundaea. ai» naB abar
amraUaalw, «ia phgpiiaMa Saabaflnit riob ba>
dabat
bewahraa.
Dar YoclBaaar aah Undiah ia einer Familie ga-
troebnata Brotaiaebai, «ia Mtoaaa. die aeit 68 Jabrea
in daa Eahea dar Siataa aafbawaJut wardaa.
.■gciutuu
ntalten,
dmait di« WäUe
und anrieht: ,Sowie dieser Gegciutuud fest ist, so_soU
anab aaaairVteb ftal aaaaau
daa Tiah aiebt beÜatigea«
I. Koatalowafcj! Traoka«* Brat alt Mit-
gift
Ihe Sitte, getrocknetes Brot (Zwieback) als
Mitgift ri\ sre!i<"r\ iMjHteht im Kreise Kyhinnk. Wenn
dl'' liruut >(di .:i rr.it iillem zur Mitgift Nolwondigeu
Husgeritstet ist, su legen die Jbltera in die vier iMikeu
2.<k XHtik utd BtbUotra^tit. 8. 188 Ut ISft.
Bjelomariaelta Bvliaaa. Aalgcaaicliuet von
A.Markow. Mit einna Vorwort ^ Pronator W. T h.
Miller. Herausgegeben von der ethnogtaphiseban
.\bteiluiig der Gesellschaft der Freunde der Natw^
kuada ia Uoakaa, IBOl. XVJ, 61S S. Baapraehaa «an
N. W. W.
P. A. Pnljäkow. Ein Tranrabaeb, daa tob Mo-
' hammedaneru d«ta altteetamaatariaebaa Pairianban
Josef, dem Sohn Jafcoba wfaanhttebaa wirf. Daha«
gataisseh^ Taxt ia raaniBbair TnaakifptaaD nad
nuaischer Obersetsnng; heraaegf^ben nnter der Redak-
tioB TOB N. Tb. Katauow. Kaaut 1901. SO H. (Ana
daa ylahrtaa SehfUtan dar Univaraltit Kaaaa.) Be-
eiirocbea tob M . H.
V.^. W <M li '• (i V'H 11 ni , M i t t e i i n 11 iT e ti u u » d <.' □
Kuukuriunlaudurii. KauKuHtsvhe Htudien,
l'utersiichnugen und Bemerkungen. TifliB liNM« B^
sprochen von A. Chachanow (ä. 169).
,Wtak" (Potok) Literarlrii-li - wistciiflchaftlich«»
Sammbinp, unter Redaktion vfin W. l'uiranj ii n. Ge-
widmet 'ißm Andenken (i. .\. I) h h.i ii sch i j e » n.
Tifli» UHil. 420 S. (lu armenischer hpracbe.)
Besprochen von L. N . . . z.
Kmin« ethnographische Sammlung (Shor-
nik). Herausgegel^D vom Lazarewsohen Institut
für orientalische Sprachen. Erste Lieferung. Ethno-
graphische* Material, gesammelt durch A. Mehitar-
jans. Moskau 1901. Xll-, 312 S., mit einer Beilage.
Ethnographische Aufsätze in Zeitungen
and '/•■ilachriften. S. lO-i Li,. 171.
Xuuigkeiten der othnographiachen
Literatur. 8. 174 bia ISL
iL Ohnmik: 8. 18» Ua m.
[S'M'.'ht über die Tätigkeit der ethnograpUaabaa
Srkii.in ',\aVirend der Jahre 1900 Und 1901.
l>;n fiO ihrige Jubiläum der oitsilnri'!<'hoii Ali-
teiluug der Kaiser!, russischen geographischen Geaeil-
Schaft.
Programm zur Sammlaag nm Yotkdledem nad jraa
anderen musikHliaebaai
S. m bia 2U4.
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M7
aUmoKraphiMlM BnndwAMk
(LII. Buch, Xr. 1, lUnj.i
Ho«k«a 1902. 163 S«iten.
96» Boris W. Killer: Aua dem Gebiete de«
Gewohnheitirsohti der Karatnohaier
(rnss. Karatse1lftj«wsea)> (S. 1 bi« 40.)
An den Qaellen, «owie an einigen Zaflüsnen de«
FluMM Kuban, faat an der Grenze de« Kuban- und
Terekt'fSiiftc!' , \e}\t Ha« kipjoe Völkchen Afr Kara-
tlichii:i'r: »le sind ibriT Aljstniinniuit' ii;ich Türken
und MobamnietiuiitM'. N;ii-li liiT \'filkstr:iihtii)ii ?inf! sie
eiasit vor langer '/.•■it iM)' i Julircn '/l cJorKriin i^in-
^wandert. Der Anführer Kartxoha imbut Goluhrten
felanfftc nach langer Wanderung in daa Tal de«
'luMes Charsuk oder Ulluk an, dnr «iiätFr dtirch
Vereinigung mit dem LU st-h kulan »leii Kufi;tn
bildet, liier wurde die Niudäriauang Uruü-Kara-
tacbai gegründet, die beute au« drei je lOUO Kinwubner
busitjscnden Aulen beeteht. Ein» Anzabl anderer, »uHIkt
«ntotaadaner Aale wird unter den Vmmd Klein"
Keretteh»! suitBinengcfaJit. DililIleveNMeri«Miu>ff
rfihmt lieh dem Adel, d.lL dm Utaran GeiaUeaUem
euznj^ebüreb.
L Grandsftffe dei Femilienle!)!' n«. DcrVer-
fseaer lehildert HMnt in knnen Gruudxugen dM Leben
dar m iiam StMuae fAMpn. BeBMrkemnwt; iat,
dnl die einialBaB Anli aNiEt mneiDander getrennt
•iad, Mmdem gaiu alltitililioli iMinender «betgelMo,
El rthrt die« Mher, deS die ni dnem Aul nienmen-
getotewen Gehöfte nicbt dicht aneinander lie^u,
eOaduni weit voneinander getrennt sind. Gewu«e
«11— fi^i»tiK«ywtiil.. lichöftu und liaulicbkeiten werden
■h »Qoerteb" (»ezeichnet. (IHe Karatvehaier selbst
nennen diuse H»uiierkom)ilexe yuurt;il. - K» sind dem-
nach di» Quartale nichts anderes üU Ti-U'' eines .^ules.
Ihe Quartale werden vott „Fn tr i 1 1 1. u- bewohnt, die
ans sehr vielen C>ii> i"ni l,i .t. h. ii Die zu einer
FnniiHi» '.,''*ln"sn«.»"t. dlnii-f li>-wi riiituuter aaeh
riu'hrirr IJurtrt.-i! . l>w 1' iiiinhc, il. b. Summe der
< i:ii i; L'l'-ichen .Nnriieti tia^<;ii«leii iuilividiien, i»t oft
iir ijvuä, T. Ii. die Katnilie Bairamkulow bowthnt
«ecbsit; Gehöft«?. Ihe Mitglieder «Itr Kmnilip l'pwwhren
meist eine »«hr deutliche l\i luiu tuiil.' :iti ifn ' /u
»ammongehörigkeit Andere l uiiiihcJi, dj" i.ii Iii iiu-
slande «iud, auf einen l>estimuitcn, wohl liekunnten
Urahnen ihre .\b«tammung zurückzuführen, versuchen
M, wenn auch in weiblicher Linie, einem hestimmten
Geeebleobt rioh •lungUedero. Ab Urahne, alt
Stemnmrter aller Karataehaier, nik Karkeehn und
deeten dni OeRhrten Aderebu, Nauru» und Budijau.
Die lelateran drei «ollen ßrüdcr gewetcn «ein; aber
vii^leiolit geb&rte Kartwha auch zu ihrer Familie.
Sie kamen aoa der Krim; als Grund der Auswande-
rung wird angegeben, daO de vun einum anderen Vulko
bedrängt wurden ; nlle angesehenen Familien wanderten
aus. Die Tradition henchlei, daQ die AoeWBllderer
längs den l'fern de« Schwarzen Meeres hitizogen und,
sich zuerst in Dshometai niederließen; dann sind
sie weiter gewandert bit ram Archv". Iiier stießen
sie zusamnieo mit dt-m Sliiiiiiin' >i' r Kj!<ilboken und
wurden weitergedr;tiii.'t, ew t»i*i;h wiederholten
Kämpfen mit den Is u )>:i rd i nern »chlieBlii'ti in Kü
rstacnai fasten F«Lj tuüti n. Dif N":im»ni :ill(;r der
l>erühmt«n l'uukt«- smuc- Ak- AiitV:di|;iiiLr >ii r wrsobie-
denen Geschlechter Laln^u hjor k«:iu lutcn-äBt».
Bemerkenswert i«t nur, daü mit Kücksich: mif
die So scharf auageprägt« l'umilieuteilung die Karu-
techaier der Exogamie huldigen, d h. A\f Sittt> (.\dat)
verlangt es, daß die Frau aus aiuoin anderen Stamme
ffiMlihe) genommen wird, derFkmiUe dee Manne»,
tit in jOngster Zeit wird die Sitte wohl aoJ»r aebt
fekssen, aber dieae Mißachtung ruftTon »eiten lltortf
AnUT tut AothloiiOkigia. K. V. VA. V.
Lenie «Im »taiffee ünmlriedanlielt teror. Ende*
gamie. die Sitte, die Frau aus dem eigenen StaaUtM
zu nräblen, ist verboten.
Bei Gelegenheit der Ermordung (^itK-s Stamm»»-
genossen durch einen anderen gleichen iStninnuMi wurde
in früherer Xeit der Mörder laatBesobluQ der Altesten
aller Einzelgehöfte au« der Familie vertrieben oder
auch verkauft. Hierbei gibt sich dcutUch kund, daß
daa ganze Geschlecht Uber seine (iiieder eine volle
Macht ausübte. n«»r Mörfler jrinp nllrr «einer TJwhtc
verlustig, er wurde ;ii t-uiL'in (J)rekt di_'s l'cf il/' Ti», rj;i-s
ganze Gesohlecht wi'ndrtr siidi von ihm ah und n;iLi<'r-
ualb dessen galt 1 1- niuliti. Im 1 ullr dir linu'inlung
eines StammgenoDst'ii durrh die (n'tnisscn rinf-i frf-infien
StfttmniH |.i';;;iuii w.ilil flu Streit /v^ i»clii'ii di-ti St .iiii iiii»n ;
über die ciguutlicfau ülutraeht' ixt m Kariitm-Iiiii nicht
HO schwer genommen worden, w;c hei den iit:d> ren
kaukuKischon liergA-ölkern. iui ullgemt-iaeu ut bei
den Karatschaiern derlA)skauf üblich gewesen, wie e«
mit dem friedliohan Charakter dos Karatachaiera ala
eine» Tiakdakten AbeniaetiBUBt. Dm Loeepeld
wnrde aaeik eiaar beatiianMit Taxa entriehtet, mbet
man einen Catomifciad meaUa swbdien dembeaMeh»
tigten Meird aad dam laniligaB Tatiolihg.
Wem a» aieh am daa MnrdaderTel»diia£ bi dar
eigenen Familie handeltei wenn e. B. der SÖiM dea
Vater oder umgekehrt der Vater den Soha tlMetai »o
wurde der Mörder nicht gestraft, von einem l/ie»BeM
konnte keine Rede «ein. Doeh da andererseits die
FamilieiiKlit'der dtun Mfirder geg^über sich nickt
gleichgiiltjg verhalten konnten, so trat doek in «•
wisKcm Sinuc eine Strafe ein: der VatermBrder dnme
nicht an dem väterlichen Erbe teilnehmen, man kon-
fiszierte «ein Vermögen ; auch der Sohueamorder durfte
nicht den Sohn beerben. War der Sohn olter noch
nicht selbotändig, hatte er noch kein cigurits Vc-r-
mötfcn, »o hatttr der Mord weiter keine Fole^n ; der
Vater ifinj; frei ans
Was die Verantwortlichkeit für Verstürnui' hin|: und
Verletzung betnif, so war von ilnus« au» k< iti I." kauf
oder I^osegnld dafür in Verwundung ; di'r Verwundete
mußte nur auf Kosten des Täter« b<diandelt und i;eheilt
Werden. Nach der Uenenung wurde der (ieheille zu
einem Festmahle eingeladen und erhielt ein l'ferd und
ein Gewaud. Die Familie dea Verwundeten luthm den
Titer wie einen Sokn in ikre Familie aaf. um dadnrek
den Frieden in besonffen. Mitanter wnrda er gau
farmell in die Emilie aea Verwundeien atifK«nimmeB:
er mnAte en der Bni««t der Muttor de» Verwoadeten
nauiren. Auch von dem Ehebrecher, wenn er dem
Tode entgehen solUe, wurde etwas Ähnliches verlaugt.
In Ussetien nahm der Schuldige die «ntM/sUto liruat
der verführten Frau in den Mund, nannte i^ieh ihren
Sohn und mußte schwüren, weiter kein unlautere»
Gefühl ihr pegeniiber zu haben. Bei den KaratschHiem
fand eine Versöhnung auf etwas n<tiiir;el!erem Wege
statt. Der Ehebrecher trat zu di r Mutter der von
ihm beleidigten Frau, abr nielit zur Ii hu selbst, in
Beziehung; er wunle al* A d o |.t i v . (j n ungenommen.
Ansfiihrlifh oehüdtrt der \erf.itit,;r die verschie-
(iiuii'ii !■ iiiiiüicu - und Stiiriiiiiü-zeidKin („Stempel",
ru'-i^i-h law;ii ;.'i niin;it niif liere n /. B. die ZU einer
I'iunilii' L''dii ini'<:;i l'i. i ili. ndi'i'-t u iir'ien Harttuf
kuun lih'f iiirbl t;iiijji't,'u:jj<t.'U »eidet;, wril keine
Mnj'h. likeit vorliegt, die Zeichen hier rih/ui ddan.
Das (<ef:dil der Zusamiiicngchörigkeil der Glieder
ciiit r Ulli! derselben Familie (und eines Stammes) ist
aeki gruLi. Uei einem Todesfall komiiicu alle Angehö-
rigen, um ihr Beileid auszudrücken; viele bringen aus
Beileid Stücke weißen Zeug«« «un LeicheukitUl miti
die n.ieh>W [: v< i ^viiu itea de» Veretorfoenea briageo
SeidcnzeuK. V>v\ irgend weleksB »ekwerea LebenabigeB
•iek die einaelnan von den llteeten Bat «ad
SB
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296 Neue BücL«>r
Hilfe. Innhefionderti tritt ilai tiHfulil der Siilitlnritat
•nf, wenu e» «ich um ÜberKriffi- beim Besitxrrjrrfiffii
ßiwiaser Landutrecken hanrtelt. IHe Beispiele tnuasen
rtgelas»fii «iril>-ii.
II. Die Faniiliu fim i-nfreren Sinn). AI» die
Familieueiiiheit M Ik*; d^Mi KarntsoLaieru das (iehTift,
der Hof, russisch l^wor. »ufzufasseii, der von ciuer
großen l'nmilie hewolint wird: (iroli\»ter, Soliri, Knkel
und l'reakeh Im Mittel hat eine Faniilic iiIht 15 bi<
25 Mitglieder, duoh pihl ea nui?li einzelne weni(fe
Familien von 30 bin 35 rersoueu ; die zahlreichst«
Fmdüm in KmtMhai enthält bti (ilieder. Mit dem Tode
dm Qi«Bntan Mrftllt die groSe Fuaili« in mehrer«
UriB^ dh ifiMr tümihWith wieder inwiefaMB.
BaMftauwt liad da» BeMidunuunn te T«r>
wuilMtefk Im tUgemeinen lind die Tudupnobeo
nidit ntoh an dermrtigen Worten ; lie aiMtoeu rieh
dareh Zasammenstellung. ßeeondere Worte sind:
Vater atü, Mutter aud, Sohn Dahatch, Tochter
Kyi» Bruder Karnaach, Schwester Rgetsch, (troQ-
VMr (Vater der Mutter): ulii ata oder anauy
ktaiy, d. h. Vater der Mutter, (iroUvater (Vater dea
Yatan) ulü atü.
Zur Bezeichnung von Xefie and Niobt* werden
sehr lange Worte ((curvucbt oder UBD bwahnibi du
Verhältnis der Verwandtschaft.
Ein Hof (I)wi>r) umfaCc w .hnlich mehrere
Gebäude ^S8kl;u^, die dicht aiiciiniMliT gelehnt und
durch eio Keiiieinsebaftliehes iMicli li. ili ckt sind; jedoi'h
Wohnt sehr oft die ;,'!inzo Familie in einem laug-
gealreckten (iebäude iiml hat darin einzelne Wohn-
räume mit Kei'indertrii A usjf üngen ; der Vater (oder
Großvater ! ist dm llaujit der Vamilii'; er verwiiltet das
Vermogvu <ler hamilie und beaufsichtigt das Vieh, die
Acker und Wicaen; er l>e«timmt im Sommer die Zeit der
Ernte, er aendet die eiocelneu Gliedir nr Arbeit und
b«Mfriehtigt di* Arbei«, «r wrtritt dk Pmilie md
ibr« Oliadgr BMh «iiBn, nldl di« Stmara usw. Die
SAbm haben keia AoMelil am FamilienvermSgeB;
deihalb haben rie eiactfenea Pecalium, wenn t, B.
der Vater dem Sohn einige StQckeVieh geschenkt hat.
Waa die einzelnen verdienen, waa sie durch ihre • i^o-ne
Arbeit erwerben, miitseu sie in die Familienkasae ab-
liefern. Erat in neue!iter Zeit, wo einzelne Familien-
mitglieder aich anderen Berufen hingetien, wird weniger
abgeliefert: ein Dorfschullehrer z. Ii. pibt nur die
Hnlfte seines (lehalles der Faniilienka>ise. Kr erbftit
200 Kulii-: K-twu 4'H) Mk.) (lebalt und liefert die
lliilfte ab. .All» dir (illiremeiiien Kuäi'«- wi i ii ii all''
AuB)faben der Funiilie lientritt-'n. /.. H. .\1ij;;ili- ri ln /alilt,
die .\nssteuer der beirsteuden Tüobtcr, die Kauf|)rri»e
(kalvm), die der Sohs dar Bfaot baw. den Ettani la
entriehten hiit.
Bei .\b» i'«.'nlieit des VaterK wird er durch seinen
Sohn verlreteu. Die Vater behalten ihre llerrsehalt
bia sum Tod«, und aie werden aehr alt: man soll
nicht selten Ureiae Ton 110, ja sogar von 120 Jahren
natcr dn Kantaohaiam üsdnu
Wia aniditliab, iil dai Baakt am Eigentom nicht
antwidult ; etat 4an^ die EiiifAhniiv dir rnniaehaa
Gaaetse riod diese Angdegraheitm voriadert ; doeb
treten die russischen GenetzealteatiinTnungen meist erst
in Kraft, «obald die Bestimmungen des (iewohnheita-
laehta nicht klar und deutlich aind — dadurch wird
das jariatiaobe P'undament, «nf dem die Kumilien-
gameittschaft aufgebaut ii^t, zerat^irt und die Familicu-
gemeinsebaft sei i -st vernichtet.
Allein Hand in Hund mit der russisebea Oeseti-
gebung ^eht das inohuinniedaniiclie Iteoht, daa in
Kar«t»ehai iK'ch proße BerliMituni; hat.
"stirbt dü» Ihmi t il<r Familie. t)er Vater, »o geht
die Verwaltung entweder über in diu Hände der ihn
afaeriebendan Witwe oder des iltaaten Sohnea, Calb^
und Schriften.
Familie ea nicht augezeigt findet, sieh in einzelne
Familien (Höfe, [»wory) zu teilen.
Daa eigentliche Uausw<^en, die Verwaltung des
Hauses, hesorRt entwtnler die Frau de» Hausvaters
oder die 1' rau des ältesten Sohnes, aie verteilt die
landwirtacbaftlichen F.rzeugniaae an die einzelnen
Hätten ^Saklja), d. h. an deren Bewohner. Ka herrscht
ein gewiiaer KoamniaBns, alle haben ein« famaiB»
■ekaitlidia Koat ^ «toar featgesetstaa Zan
aamaab aiaii dia GUadar dar FauUa, mid dia Baaa»
mnttar wteOt natar ria dia Vabnnjr. Dia Haaa-
matter bat eelbstverstindlieb eine grow Haebt ilbar
die weibliche Bevölkerung der Hfttten, inabesoodara
über die Schwiegerti')cbter : wenn ihr die Scbwiegai^
toohtcr nioht gefUlt, kann aie verlangen, dafi dia
Schwiegerlocbfer aus dem Hause entfernt wird.
Die Hausmutti^r läUt durch ihre Schwiegcrtijcbtar
die Gäate bewirten und daa Raten bereiten, wobei die
Schwiegertöchter tageweise abweebaeln nidssen ; aie
! miisnen die Kleider verfertigen usw. Die eigenen
Töchter lie« llauseM sind etwas Insper gestellt; »ie
aind v<jn schwerer Arbeit Vw-freit. sie werden oft sehr
verwöhnt, insbesondere von «eiten der .Seh« ii^reniineri.
Die Tochter des Hauses hallen in gewissem Sinne
■ iL'' iiii hiij.'eiittiin, Kisten und Kasten, worin m«- Dir
ziikiiiiftiu'"? Ileiiatsgut, zufällige Geschenke usw. auf-
bewahren.
III. Der Zerfall und die 1' e i I u n der
Fam i I i e II ^' « Ml e 1 11 .ic ha f t. Die Fälli', wo . ine
Familiengelle iiiile iiuseinanderfiillt, werden von Jnlir
zu .I«hr häutiger. Die (n^iiieimii' zerfällt, damit gi-ht
der letzte Akt des Lebens vor sich, der Komuiunisuiiis
hört auf, der eigene Belitz hoginnt. Nach dem Tode
des Familieubauptes geht die Familie auseinander,
und e« werden getrennte Wirtschaften gegründet. Von
I der allgemeinen Teilung (Airalgat) aind die Fälle sa
* trennen, in denan «inMliia OlMdar dar Familie aiah
' oft gegen den Wülan daa BkmiHanhamtaa tob dar
Familie loaaagen, antwadar infolca •anleebtar Aa^
I fftbrong oder vail aie sdniatiamff sieh einriditeB
wollen. In diesen F&Den sind die Absiehenden gaas
dem Willen dee Vaters onterworfiBn ; sie haben nidita
vom Familienvermögen zn beanspruchen, sie bekommen
Tielleicht ein l'aar Binder, eine Arba (Wegen), al>er
niemals LhikI. Mitunter nimmt der Vater in solchen
Fällen an Stelle des abziehenden Sohnes den Sohwieger-
' söhn, den Tocliterniaiin in seine Familie oiif; doch
tritt der Schwieirersolm nicht vollständig in die
Futiiilie lind wird tiii-ht Miterbe des \ enie>^'ens,
siiiHi. !■!] i'j; iiiiil uilieilrt mit und kann »ucli jederzeit
mit seiiiini (•er*iiiiliobeii Kigentum ans der Fnitiiüe
I austreten.
Tritt i-iiie Teilung der Fnmilie ein — liei Leb-
zeiti 11 il<!" llausvaterH 'uler ue'li •i-iuem l'ode - n>
sollfii alle Brüder gleichen Antfi) am Vermögen (so
bestimmt nach dem Adat), sowohl an dem lieweg-
^ liehen, wie niibewegticheo erhalten, ffleichviel, ob 0*
I «leibliche Brüder oder StiefbrAder aind; doch kommt ee
infolge der oft kompUsiertaa VarwaadtsobaftavacliAlt»
aiaae, «ia bdofat ai^tHah, lo viaka StnftklHitea.
1 Die nnverfaetraleten Tüebtar aaOaa Uaaa besnmmten
Anteil am Vermögen erhalten; sie bleiben bei dm
I Brttderu und sollen von diesen ernährt werden. Dia
Tochter bleibt bei den Eltern, bis sie sich verhairatat.
Nach dem Adat erhält der ältere Bruder aber mehr
als der jAngere, s. B. ein Pferd, eine Flinte naw.
Wenn der Vater eeia ganaes Vermögen natar
seine Kinder vei teilt, so müssen die Söhne ihn er-
halten und erniih; i n ; er liO t l>ei den einzelnen monate-
lang, wandert .■ins i iiier llulti' in die anib're Wenn
der Vater abei \ ■■r.:clitig ist, mi brlmlt er b. i der
! Teilung einen Teil dea Vurmugena zu aeiiMim Licbena-
I oaterfaalt Hit akdi anrfiek.
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Neue BöcbtT mnl Schriften.
RomerkentwM-t itt, «Ikü uiituiitt r die Suhtits aia«
Ti'iluni.' do» VentiÖKens erstreben, (ks Miterlichc Haiu
vcrlas«eu, aber lUfl dia Enk«! Ixtim GroUvater auröck-
96. A. MAktimow: A.a* der Oetobiobte der
Familie der niobtraatisehen Völker
da» ruBsisohan Reich* (S. 41 bis 7(i).
Der VerfaMcr «teilt eine sauze Reihe von Sitten
«ad flobrtuBhiiH hm EbimUkmagm unter dar niohi-
hmäkamur dw na« lachen Bdob» tu-
Er «iU duHu den SoUnB ddm, daß die
FtemilM dar rutaitohaii Eiii««bor«ii«B «nite ganz
anders «diigerichtet int. all »io triber «tngeriebtet war.
l>ie Form der jetzigen Ehe bei den Eingeborenen ixt
die patriarchaliacbe Familie: der Mann nimmt ein
Weib oder in einzelnen Fällen tnt^hrere, führt sie in
«ein Hau« und wird ihr fibeherr. Die in die Ehe
tretende Frau ^nnt aieh in gewissem Sinne von ihrer
eigenen Familie ; sie verliert dM Aarwbt %vt die Btt>
Dutzung de« Vermögen«, da« Aaiedit «rf Sobnte von
«eit<ni ibrer Vorwandten u«w.
Allein Im utfht (ianeben auch i-iw mulvi-'s Form
der Khe oder m bat m einzelnen rHikii eine Hndrre
Form beitanden.
Bei oiuzelueu Völkern ändert die I rriu. ilii> in di«
Kb« tritt, durchaus nicht ihre lieziehuii;.'eu vu ihrer
eigenen Familie; »ie bleibt rmch wie vor mu Glied
dies« r iliri'V i clt^-rliidicii i KiiniiJic, uciiip^Ut Si.'lnit/
aud Bemaud dct'üöibuti, bat ciii Aiircciit »u duu livaiti,
aie ändert auch nicht ihren Wnbnaitz, «ondem bleibt
wie bisher mit ihren Eltern und den niichsten Ver-
«»iidtan v«niiii|(t. Oer Hain wird «otweder ein
Mitglied derFuBÜiedwFnn, liadaltiiidai tcliwieger-
eheniobe Heu (Iber, znerat nnr als nntergeordaete»,
•pMer nlhnihlich als vollberechtigte« Mitglied der
Familie, oder aber er bebalt «eine frühere MaUoBg
und seinen früheren Wohnsitz bei und Itemdit die
Fna nur tob Ztit zu Zeit und dient ihr.
DerVerfmiwr will nun auf gewisse Tatsachen auf-
merkaam machen, denen zufolge es ^estatt<'t i-<t, m
Bcbliefien, daO bei den rassitchen Eingebcrenen dje
iMit.nfiri.lmIii..'hf Familiic niebt vitn Anfansr geherrscht
Imt. s.iiidiTii, ilaU sie da« F.i/i'urriiiH fi:it>r hlstoritchon
1-jit wii'l,<-iiiT>f; i^t. y,-> (:Xj»tiiTOri unoii huut« gewisse
Kcotr .piii.T S]iur('ii iii-y fi iiin i->_'n I- iiiinh'".Mii.i'j;:iin-<'it ii
dlH ilanii iliri' Ki^'flilüiuliolikrit liLi!i«lj, diib riii» ver-
ht-irutck' !■ i'jiii in ihi-fr fltf rlndun Kmuilip' M/rblieb.
Der \ !T(:.isser iix-iiit, diiü liiu !iii;;>;l ulirUiii 'i'titsacbcn
nicht »" fe*! find, um darnut fiiir xincrläüsige Theorie
au j^ruüdeu, alltsiu diu 1 islf<iii;lirju ln-i-f-ebtijyen dazu,
wenigstens einzelne Hvpotheseti iiufziistelUiu und itndere
Forscher auf diese 'l'at,»<achen uufjucikiuiu itu uachun.
Der Verfasser beginnt nun mit dpn Völkern des
knAerstea Mordena, dea uordöitlicben Sibiriens und
•talll «n daaScddldtnuMMt mdfiteeknibaagMi Itterer
Bod netterer Autoren nele TUnohaa Msomnen, die
•eine oben angeführte Theorie in gewiaeem Sinne
•tützen sollen.
h]g ist selbstverständlich unmügliob, alle dieEiaael-
heiten, die hier der Reihe nach angofttblt werden, die
der VeifaMer mit groAem Fteifie eoe denteoben and
nurieeben Weilten mHtainMnfetngen bat, Uor wieder-
zugeben.
E« mag fool^n, Uer enT dieee Abbendhug bin*
ZBWflisPtl.
27. W. N. Dobrowoleky : Der Webstuhl. (S. 77
\<i< Ts. I
Mit l{iii l((in'ht auf die große Hcdputansr. din f1«r
Wiilctiilil für d:ii Leben des Volkr'-, Imt, ^md mit
Itüoksicht darauf, daß der Webatobl, sowie diu tünxelnea
Thik doMMlbm in den VolkuMiMen, BiMm md Qe- i
brauchen vielfach erwähnt werden, hat der V^rfagHcr
sich veranlaßt {gefühlt, den Hau diü 'SVitt<tuhU zu
untersuchen. Er gibt hier eine ik-i>4:kn:il»unK du»
Webstuhls und der einzelnen Teile, aus denen sicli der
Webstuhl zusammensetzt. Weiter schildert er genau
das Verfahren des Weben« und die dkliei iMt den
Weibern üblichen Redensarten usw.
7.\nt, A ixzug natürlich ungeeignet; fflr Spinwll-
forscher g«wiß aebr iutereeaant, de «er Verlueer bier
die eioMbien Toito dae WebatnUe Mnrie den Araoeft
dee Vebans nad dto «^enttidi iwiMAen Amdrteke
genau angibt. Eine Wiöwrcnbe eller dieaer rutsischen
Termini «ti'ißt l>ei mir aaeb dadureb anf Schwierig-
keiten, daß ich vceder mit der Konstruktion des Web-
stuhls, noch mit dem Verfehren des Webens «o ver^
tnot bin, am die antanraobeBdan dantaohen Aea-
dHteke bierfAr a« verwenaen.
38. A. Bedke: Die Theorie der Wahrschein-
lichkeit und die Oeaebiebte der primi*
tiven Kultur; die Metbode Tnylora.
(8. 88 bi« IOC.)
Der Verfasser gibt zunächst eine Schilderung der
von Tiiyli-r angewendeten Methode an der Hand einer
Un^i'n KfiliH von Zahlen nnd Formeln. Er fußt zum
iScliliiU »i'ui'j M(?snnnEr in ffdsrfnde Sütrt« mtammen :
1. Ihf .■Vii/ftld d^r IfttBRidien. iilxT illi' du- EthnO-
^'r;i[dili' V'-Tlii(;t, ist z'j i,'i'rini^, -im si<" lur diis Gesetz
ili'r (.T'iCci» Ziihlen /u lieimtzi'n , fnlj^'liuli i>>r sie zu
geruig, Ulli duruuf du- Hcjrcln dir iiiathciuatischen
Theorie dtr WalirBi-hi'iididik.-it a!i/i.iwiMidi ii.
2. Wf litt iiiuii truUdttin versucht, diese luigtdii itn-
«invi'iideri. so crwBist es »ich in der Mehrzahl der
Vallv, daii die wuhrscheiulichen Abweichungen, tmcli
den allgemeiii auf dem Gebiete der MennchenKunde an-
KeoouuueDan Normen, lieh nicht vuu den Abweichungen,
die T«Tl»r beobeahtet bnt, tmtanafaaideni Uawwiea
ttbertrwen aie die letalaren.
S. IMeErtabntngbaaatigtdietbenr«ti»obeDZweiM
an der Anwendang derWabnebeinlichkeitstbeorie bei
dem kleinen Zahlenmaterial, über das die Ethnographie
verfüjft.
ist kein Grund, zu glauben, daß diesllindemia*
nnr ein zeitweiliges ist.
Vom Standpunkt der tnatbematiichon Theorie der
Wahrscheinhohkeit ist es schwer, darauf zu rechneu,
daß die Methode Taylors die Herrschaft gewinnt,
weder in der Gegenwart, noch in der Zukunft, denn
es ffhlt der geoig^nete Boocn. di<*Mrttinde «urtwcnden.
Mit llillV di«'-«<r Methode kann mm sndli'iclit .-iwas
erraten, luan kuun \ '-rmoten, diU irwim Ahuliche« da-
gewesen ist, al"T nmti kiinn tiu hts l-i-waisen, man kann
nicht etwas ulm ciuc md.i «iritiutip- rur*i»cbt» hi!)»tel!en,
um darauf weitere !■ or-rlmriL''''' (rruiidHn. AUnr
hier bestehen gerade die üoiiiiuiigeu, diu um der ld«e
Taylors verknüpft sind.
20. Yermischte Naohriobten. (S. 1<>7 bis 114.)
A) Kleine ethnographische Notizen von
W. Kallasrh. Ich hei»' darunter hervor: a) Einige
kloinrussische Voll;^- iv dilungen in klcinrussischem
Dialekt lind b> A rtn r n i > c )i h Legenden Aber Alex-
ander den (iri.iji'ii nach <\ri Uevmt de fblatolfe dOB
ReiigiiTi«. l'ni-i» mn. T. .VLIII.
80. Kritik und Bibliographie. (S. 115 bis 1»6.)
Nikolas Charusin. K t h o ograpbiaehe Vor-
lesungen. 1. Lieferung. .St. l'uteraburg 1901. (S,116
bi» II."*.) Bespiwhen von W, B.
Die Snmnilung Kirsche Daniinwi. Bemna'
gei,'el>en unter der Redaktion von l*. N. Scheffer,
aus der K. öffentlichen Bibliothek in St, l'<>teraburg,
MÜ Onmd einer Uandaolmft, die Förat M. &. Dolgo-
rsky dar nUiatbek geeahankt bet 8t. Patarabwg,
Digitized by Google
aoo
Keup Bücher und Schriften.
KusniHchf V (1 1 k ■< L' ■■ ~ i e mit Noten.
Be»pruchan von .\. M a r k i w uml A. Maßluw.
nuBlaui.1. Voll8tMi!.li>;i' j.'t^i>t:niphi»che Hr»chrei-
Imtjjjr unsere« Vaterlandes, unter der Itedaktinn von
K. 1'. Somenow, 1'. 1'. Semeuow und W J, La-
tnansk. Bd. VI. Daa Wolgagehiet. Mit Abbildungen
und Karten. St. Pct«riburg ItlOI. Uetprooheu tob
W. fi. (& 190 bii 127.)
F. Sobnia: Zar Frage Daeb den Sklaren
«ad den Talaamt*« Talaagataa odsr
Talaagitaa) fa dar Kirgiiiteban Steppe.
Aus dem Alnaaadi to OeUetae von BmipJKBBik
für de« Jahr 1M8. (8.1 bto98.) Beraroebesvoa W.B.
(S. 130 bü isa.)
W. 0. Bofforat: Der rassische Dialekt im
Gebiete ronKolym im Sbomik dt-r .\hteilunp für
rttMiaehe Sprachen nnd Literatur der K. .\ka(roniie
der Wiss^nscl f\i in St. Peter»burir. Bd. (W. St. Petera-
bnrg 1901. lteB|iroch. ti yon H (S. 133 bis 134.)
Kmins Kt h ii (ipm phiech e Snminlunj». Homu«-
KC'Xfbeii IrL'iin lAsarfW • Inctitut für oriunlatische
Sorachiiii in M<>Dkau ül. Lieferunf; : Volkaeagen and
.NUrobun <Ilt Armouirr. MoHkau 1!K)I. 4*1. la arma-
nischir S|.riirhp- (.S. IH) bin \'Vt.)
\ r r / 1.' 1 1- h II i ü !■ t Ii u oi: r 11 (i b i xch (■ r Aufsitze
in russiHclu'n und nichtrussiMchen /fitsrhnftcii. (S. 137
bia 142.)
Neuigkeiten der e t hnog vap h i so hu n Lite-
ratur in alphabetitcher Ordnung, (ä. 143 bia 147.)
Chronik (& 14tt bia 158). Veraehiedene kleine
Ethnograpbiaobe Bundaoban.
LIII. Buob, Nr. 2, Moekao lüOi.
n. Ghraf A.A.BolMliuikr: Die Sekto der Ismai-
lidaa ia den rnstiaohen und buchari-
•ehea Gebieten Mittelaaien«, ihre geo-
graphiaehe Verbreitung und ihre Orga-
aiaatlon. (S. I bin^».) Mit einem Holzschnitt-
Portrit de« Pir Said Jusduf Ali Sibo im Text.
Der Wrfunser befand »ich während iU-k Jahre« 1!K)1
iai russischen mittidasiatisehen Tiebiete, er boauchta bei
dieser Uelegenheit am oberen Poudjsha die ärmlichen
Tadshik - < if^iiii'inden in Wacban, iBi'hkaschini, Ooron.
S<'li>ij.-i>-ni uini l'iin'lian. All«- ( ri nicimifn licpcn
zu Si'iti'ii lies Flussi>5 /wi-.!-)!!'!! <\ru .An^liiulern
d'H iii.rilli> K. r. lliiidnknscb uii'l d<Ti «uil\vi-i.tlichen
Aliiiiini,'''!! d<'H l'aiiiir. Wiihreutl di-H I'.. ..iicln»s dieser
an .\f i.'liiiiii'.tan i.'r"ii7f ndeii (i.'u.'tnl.T. -t. llte sich der
Verfasser die Auf^rul"', iin Ort und .Slciln ilie von
F.ngliindern pemaelitrn .Vnßaben in lietreff ib r Ver-
breitung d'T .Sekte der l>iniulll<leu zu pnifen. Kr y.og
bei den Ktnwnhnem l<lrkundigungen ein und iib«r-
leagte nch, dafi die engliachen Nachrichten richtig
riaa: dia Uar tobendan Eiamdmar jahörea aiobt tu
das SebiitaD. wia aiaa btiiiar ia RaUaad annahm,
aondern aar Sekte dar lamailiden.
Der Varfasaer könnt« aar karaa Zeit ia jenen
Gegenden rieh aafhalten; flbardies aind die AnhÜiiger
der Sekte verpflichtet, ihre Gbabenalehre nieht allein
geheim zu halten, sondern «ogur andere Pi-nionon irre
lU führen. Kr hebt hervor, diiü !<eine Mitteilusgea
ftbor die I^ehre der Sekt«' keinen Annprueli machen,
viel Neues zutai;e gefordert zu haben. Immerhin i^t
es ihm doeh e*'lun|.'<-n. liiif (iriuid der I nterhaltung
mit drei Altest' ti il' t >i kt.'. ili^' in >chu!.'nan leben,
einigem ül-er ihre I.cdrt- /u ei'faluvu. I>ie .\lte«ton
ond ll.iiiiitlir . •■ w iv:^ ■•it' inT ihre I 'nti'rgebenen.
I>i. Ilolle di r .\lti sten, <lu> ,1'ir" i,'i'niitiiit werden,
ivt sehr l"'leiifad, l)t'r l'ir i»l dir vollständige
Uerracher über die t>eele und den Leib »einer (Jnter-
fabaaia; «r itt dar «aoiaiahrtokte liriter dar An>
gehörigen der Sekte in ihrem geistigen, häuslichen
und hür^rlicheii lieben Alle von den .Angehörigen
der Israailidensekte bewohnten Gegenden sinaewiaonen
eine l»e»timmt« Auzsihl von Pirs geteilt.
I)er Verfasser verweist /iniäehat auf die bisher
erschienenen analindischen Werke über die lamailiden :
S. de Sacy (Paria 1838), Defr^mery (Paria 1887),
Gayard (Varia 1874), Dugat (1878). Doay (Pana
1807X Mfillar, Geachiobte dea lalanu, nnd^aat eise
noch aiolit gadraokla AbhaadtaMr daa
KrjrnakL
Die Sekte hat ibran Namen arbaUao
letataa ana der Naehkommenaobaft Alia aaerkaantea
lamam mit Namen Ismail : aie entstand etwa nna
Jahr 705, dem Todesjahre Dsehafar Sadiks, dea Vatera
lamaila. Trots der nel/aoben Verauche, die Sekte aa
unterdröokea« beatand aie weiter fort. Anhinger der
Sekte leben in aiawea Büdlichen Provinxen Peraiena,
im weatliohen Gehina Indiens und in der Umgebung
von Bombay. Hier lebt auch da» offiziell von den
F.ngl8ndern anerkannte Haupt der Sekt4'. Ks leben
aber aiirh .AMb)iii!,'er der St*kte an den beiden .\b-
'haiiffen di'r Hiniiukti>.'h_ l'n- Sekte der lisniiiihiiivi i-l
eine der radikalsten »chiltisplien .Vkten; ihre Anhänger
gehören zu den aogonanuten Moattila, d. b. iia
sprechen Gott alle Attribute ab. (Guyard.)
Der Verfasser teilt nun ausführlich mit, waa er
durch «eine Unterhaltung mit den Ältesten (Pir) er-
fahren hat.
1. Saud Juaauf Ali Soho (vgl. die Abbildang).
a. teid AehMd.
R. Said HaraaL
Ha iat aieht ateBab, alb & fftMhiditiiaiMB IG!-
taOaagan, die dam varlMaar ran im i
wardea, hier wiedersngebea. lob
anf einige wenige, die Organiaation aad Labfa dar
Sekte betreffende.
1. Aus dem Gespräch mit Ali Scho:
Daa Oberhaupt der Sekte wird Aga-Chan ge»
nannt, nach der lokalen Aus«iprache Ügo-Chon. Dia
Stellung ist eine erbliche ; der .\ga-('han leitet «eine
Herkunft von Ali ab, er gilt als eine „Heiachwcrdung-
Alis, in ihm befindet sieh Ali» Seele. Her Agachan
I lelit in Iti.rribiv. I>iT jetzige Agachan beißt Sultan
Maelioini't Scho, iat am 2. NoTember 1877 in
K iratM'iii i.'<'h'<ren undbatafaa <
Hildung >'rbHlteii.
Die Ältesti-n (Pir) .sind untereinander alle gleieli;
jeder vtm ibnon steht unmittribur mit dem .Xgai'hiin
in lie/iehiiiig. .Alle .lahre oder Jilli> zwei .lahre senden
die Pir« dem Agachau Geschenke, vor allem Geld,
das ihm durch einen Gehilfen dea Pir oder eine andere
Person nhcrbraoht wird. Daa Amt einea Pir iat auch
erblich, doch folgt aiabt dar UtaataSoba, aoadara dar
wiirdigata, er wird darab daa Agadma baatiligt. Hat
I der Pir kaina niaiiHabeB Leibaaarbea, ao bana oiaer
aeiiter Yerwaadtea gawiblt aad boalitfgt werden.
Der Agaehan entacheidet alle Angelegenheiten ganz
I allein; er hat keinen Beirat, er verkehrt im allge-
meinen nicht direkt mit deu Hittstcllern, sondern durch
, aeine Dieneraohaft Er empfängt aber die Bittateller,
j damit ai« ihn aeben und begriiuen ; in seltenen Fällen
• liK er sich mit ihnen in Verhandlungen ein.
Jeder l'ir hat einige <iehilfen. die deu Namen
.('halifn" fuhren und deren Hauptaufgabe ee ist, die
il.t ii l iii/iitri'ili.-n : «rlb«täiidiu Heolit /u «prechen,
)-t lii •■ >ii.'h. . d;»-! kann nur ib'r l'ir. Ilie I'ir»
iiii:.t.|iiiiiL'i|.'i' ll'-i TM-lirr und li'irht«ri sie höhten
nach .. .><■ h :> ri M t - , ^md Kntgabar fa allaa
An^.'<ii'j;enheitrii ihriT rnter^;i'lteiii-ii
Dem l'ir iind iinterfri'i.riinet Un) Ibiiiser
in Shugnan, 20u lläus«r in Darwas, üO iläuscr in Jarkent,
90 Uinaar fa Oaoh oaw.; ar bat M Cbalifa.
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Nfteb der l.i^lirc Ufr Scfiiiten und Suniiiiten Rilit
für die Ge^t.cir>)eiif ii zwui A ufenthaltaorto : dit»
P«r«dje« nnd iül- ilollc. iJie lamailidpn >rkf-mi«n
Ii' ui' « iiiclit IUI. Niich (lern Tode hl' il t Acv Menich
duicli »fiiiu ^i'i-lo riacL Irben — die ^tht in ein
andere! lelMinlfs W'esfri aber: die Seele eine« guten
Mentoben lu ciiiuxi guten Menschen, Sie 8eele eines
■ehlechten Menichen in ein Tier, Knud, Frosch,
SekUug«, Kuh, Esel, l'ferd. Die Seele ist ewig, sie
int holtodig lunm. tSm itnfwMidenidfl Beate, die
in «iaTiflr gmlHi ht» anfl i^kiwe »us einem Tier
in du tadere wenden, bto Gott «ah ihrer erbarmt
nmd die Seele wiedw in einea Meneelien gelangen l&ßt.
Gott kann das tan, wenn ea ihm beliebt.
Findet die Seele niemals Rahe? fragt« der Ver-
fmer. Der Pir anlwurtet: Die ^ele findet Ruhe,
eobald sie in einen guten Mensehen gekommen ist ;
frir einen guten Menacoen gill ein solcher, der nicht
viel denkt, nicht umberreist. sondern ruhig zu Hause
sitzt, naohdem «r nah eine gut«, «obdoe WohngelegeB-
boit aoageenoht hat« der gnt ipeiit and licih nmnah
(iifa-t*t winl nicht. Gott lehrt, man «oll
mtiialincb leben, nicht das Weib dea Micbaten b«(gekren,
nicht den Niolwlta BH MiaeB Baiahtam, idn OUnk
beneiden.
2. A iiK dr'tii ( bespräche mit S u i J A n Ii m o J ;
IH'- in (im Hi'ri,'en lebenden Anhim^iü- ihaciitcn
f'inc Mi ri;.'f alti-r <<i'bräuche, di>^ niit der Sukto luclit«
iu Inn liMLM.-n. In Schugnan z. B. Werdeu heilige Steine
verflirt; sie werden mit öl Übergossen, msn nprert
ihn<3u kkiuc, lucrkwürdig geformt« Steincbesi ; man
bestreut sie mit irgend welchen Körnern. Die An-
tfebörigeu der Bcrgvülker erfüllen nur zum Schein in
Anweeeaheit fremder PerMoeB die Oebrioche der
Baimitan and Sddifn; die ut aiaU whotWD ; M i«t
SIC nnwicdiUg. Man moft nur «ja gvter oan «olil-
iger Mensch sein.
In Wirklichkeit haben die Angehörigen der Sekte
keinen Feiertag, keine Feste, kein Abendgebet (Namas),
kein allgeroeinea (iebet, keine Moscheen. Am Freitag
Abend sammeln sieh bei dem Cbalifa oder dem I'ir
die alten Leute, Männer und Frauen, von den jugend-
lichen nar die besonders würdigen. Mau liest das
Buch Kalomi-Pir, hürt Erklärungen des Inhalts,
plaudert, singt aus einem anderen Buch, macht Musik,
•peist. l>er Vnme Kiilomi-Pir miiT Ka)nmi-Pir hp-
Oeutet dit- üedi' nder dr.- W. ^r* i\-t Alten.
Auf die l''iu^'e, iili liei den L^maiilden die Sitte
der ne!<clineiiiiini,' i xi^tiere , \\.iirde geantwortet: es
bliebe uns dtinu melit« vtiü der \^hrv Mohammeds
Abrig, wenn man auch diese Sitte vi rl>at:nt Imtte.
H. Au» dem Gespräch mit i>tttJ Muraal teilt, der
Vf l fll«l^er mit in lietreff der Seeleuwanderunu- : iviii
(je»<}lik<<'ht iitit nur eine Si'<»lf>; die Seele des Vat4-rs geht
ül>er auf den Soim; iii i- IdM rpun;.' i»!, so zu yerstelien
wie beim Feuer. Ju tiuem lluiue bieiincn verschiedene
Feuer : im Herde ein groSes Feuer, in der Lampe
(Tschirc^l kleine Fouor, und cloch ist es ein und dic-
selbe Flwaiaa, die tob ein and demselben Fetier ab-
stemmt. Dfe Sede wandert amber, beim Tode in die
Brdo, nni der Erda in du <]n% tue domOmae in ein
Tier, nai dem Tie» wieder in einen Menieben.
Die I>eute sollen wie Brüder miteinander leben,
einander nicht beleidigen. .Mun soll gut und ehrlich
tetn. Alle (lebrftucho, wie Faeten, Gebet«, Feierlatfo
lind nnwiehtig ; e« ist nieht ▼erboten, diese zu beon-
aebten. Alles geschieht nur zum Schein. Fin Dieb,
d«r fastet und dauaeh stiehlt, ist ebenso schlecht, wie
i-iiter, der, ohne zu fallen, stiehlt. Ein Mensch, der
da sündigt und dann betet, weil er, ohne Reue zu
beseogen, allein »af das üebet «ieb trerlißt, handelt
•iUadit. Der Heaiah» dar gortnüfi hat, moB mm
nnri Selirilten, 901
Pir gehen, hier wirklicli Tlfm wi^en, mit dem Pir
beten, dann wird (intt ihm ver/eihen. Damit der
Mensch aber nicht die vendite Sutnie ver^reBtt»", damit
er in /iiknnft vnn einem uhniiehen Vei':.'eliHn uhi^ehalten
wird, lei^'t der l'irihni eine dem \ er'/eln n uutipreähende
Strafe hui' Fur ein grolien Ver^filun wird ihm ein
Pferd geiioiHUifU, für ein >,'eri,u^e« i-iiie Kuh, für ein
noch u^oringeres ein Ilumnud. cm Huhn, Hier u. dgl.
Der >Iensch, der seine Sünde nicht erkenneu will, er-
biit von Gott keine Verg^Mmgi tuid die Bände lieirt in
aller Schwere auf ihm.
b hotreff der Sektierer, d. h. dar mr Sekte der
IsntOidan i^ehörij;en Eingeboronea, iidhni nah dar
Verhieer: ne machten aal ihn wie anf aatne Begleiter
einen aogenebmen Eindmek. lUe «trenoo, «ittliehe
Ihsziplia, der die Untergebenen der Sekte wihrend
langer Zeit dnreb den Pir unterworfen worden lindi
hat ihnen eine gewisse Zurückhaltung' im Umgang mit
Fremden auferlegt. Untereinan<ler verkehren sie mit
Würde und Achtung. Der Bergbewohner ist seinem
Charakter nach still, weich; er liebt seine Sekte und
seinen Pir, er ffthh sieh an leimn Heiniut«iort ge-
bunden, will sich iiu'ht t)i \ve>run. \oihiljt Helten und
unpern Rpine Heimat, um umlernw'i 'meinen Licbcns-
utilerhiih zu verdienen.
Heiiierkeuswert ist, duU die licrgbew'>hn«»r mehr
uls einmal den WunHeh iiui!<lruektcn, Rus«i»eli /.u lernen;
sie begehrten ein Lehrhueh der rusmiehen >iirache;
einer der Geineinde<e^ten hutte m inen Suhn zu den
russischen Soldaten iu die Kasurii« geactaukt, damit
er hier Riusisch lernen solle. Sie sind frei von jeg-
lichem Fanatismus gegen Christen ; im (iegensatz
dasn reraobten eie die Scbiiteo und Sanniten.
Znm SoUoeee taAerte eich der Verf aaaer in betreff
der Baiiahnniaa dar raBHonhan ttaatoragiarans oam
MahmnmadMiminni Oeigonvict^ wMm aar die San-
niten heeohStct: daswenwardan nicht nnr die kleinen
Sekten (femaiUden, BabrIaX aondem «neb die .Schüien
' ignoriort, gleichsam, als wäre es die Aufgabe der
I ruMUchen Kcuicmug, alle Vertreter dea Mobammeda-
I nismns zu vereinigen und nlle kleinen Sekten durch
I die Sunniten verschlinyien zu biKsen — dan entspricht
] keineswegs dem russiiiutieu inicresse. Im Gegenteil,
' meint er, w&ro es politisch ricbti);, durchaus allen
' Abzweigungen de« Islams ein gleiches Anrecht auf
. ein rifluielles und selbständige« Lehen, zu gewahren
iirid infolgedessen die Vertp!ui[;un;,' der den kleinen
Sekten gowährti'U Heelite '^<-^i-.i Heilr m^kiini; von
I «uUeti der stärkeren iiuufmsiou ük eine rilndit dtia
Staates anzuraten.
:^2. N.N. Sokolew: Eine Fahrt nach Litanan.
(S. 21 bis SO.)
Der Verfasser bereiste im Sommer PJOl einen
Teil l.itaaens, nämlich die drei Kreise des Gonvcrne-
niPTit« K'iwno ■ K'iHiin, Wilkomir «»d N'ovo-
;k 1 e X 11 n d r II w s k , um >i>riieli liehe Studien /.u > 'i'lrailH-'ii.
Dabei hatte er nalurlieli (inch Gelegenheit, das Leben
der hier wohnenden Litauer. Ti li n. llu>-<' i> und Juden
kennen jtü lernen Kr -rlnldert nun in rinxiehcndcr
Weise, wie der l.it;iuer, im Hllen Seiten |.'eiirÄngt,
I naiiietklUcLi gi'^öii i'uien und Üusstm einen »cbwereu
Kamiif zu (»esteben hat, um v ine nationale Salbet-
st4n(Iigkeit wenigstens etwas zu erhalten.
Im einzelnen ist dcr interueiante AnfwtsiBalaam
Auszug ungeeignet.
33. W. Tb. Minorsky: Beiden russischenOnter*
tanen des Sultaus (S. 31 bis KO.)
Herr Minorsky besuchte kürzlich die in der
N&he von Brussa (Anatolien) heftridhehett niutiiiehnn
Ansiedelungen. En leli<-:i til-r die Vuelik. nnifU
nuaiacber Kotakeo. die zu Beginn des 18. Juhrhundcrls
I TamQtar da« Knhaa «nawaadinlaa aad naoh maaabon
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SM Um» Btelwr
SobioksalHohläffeD MhlieSHoh am See Maiuoi fe«tcu
Fu6 faßten. Minortk}- sehildert wif Grand fleiOijKer
uinfM*eiider Studien zanäob«t die weitan Wanderung
der Ktmkm und dum am« eigeiwii pwnöalielMO
EiDdrädM iMjm BMaoh der tfu^Mim AniiMMuigini
selbst.
Minoisky verließ Koiistantiiminl mittels eines
Ikmpfftchittes, da» ibn tijuli Uutuliinie. da» hUa
Panormo, brachte; dann fuhr ii' im \Vat;«ii auf riner
vortr»"ffH«?b«u Cbausaee, bis er nach /WL'ifrundijrL.,-
Fahrt (ii ii Suv Mainos oderManios (Milet ipulii. si und
df>ii liiur '^>:]ff!;m'.'n Ort- Chsmidii (Jeni- Kusjikmrj «r-
rcii'htr. I »rci f>tijiidi II diiviin mift rnt licj^t ciiip zweite
Uilsehftft, E»ki-Kasakli»i . Au Injidcii Urtfu wnlmt < \m
russische Bevolkerunit, die sich noch in boheni 'irudr-
ihre russische Sprache, Sitte, Lebensweise, Kleiduug ucw. |
bewahrt bat. Sie steht, wie alle Knaaken, unter einem
Atwnan, bat ihre Kirehen und Schulen, aaUt der
wird n Mimt Wriie bdäMuSb.
AmSehlnfl dea in Tid«n WwdWton ncht taaraa-
werten Anfwtm bringt der Terfaner «tat Teneioluii«
der eineobläifigen Literatur, gibt in AnlüHW einige
Notieao über die rusaisdw Aw^nolM Uli fthrt
«nign miiiiolie Volk^gailnge u.
M. O. Botenia: Der bellif e CntiUan« und
die Snffe von der kranken Zarewnn.
(8. 67 bn 124.) [
EnrtenBitai Aber die Legende, die lieh ftr einen
Awung U« Mnbl fligaeB.
86. W. Th» MUar: Beaerknngen ttber neue
Anfeeiehnangeii tob Byiin*n nne dem
donisebeii Gebiet. Mit einer ttOagh von
Cbarlemo«. (S. I» bie 14S.)
Zum Auszug ungeeignet.
m, Vermlaohtes. (ä. 144 bis 164.)
A. Markow; Die Legeade TOD dea vier- i
lehn Mow^orudor Pilsero. |
A. Hahnka: HitteilangeB tb«r swel Lir- i
niken. <& 148. 180.) l
Mit dem nisidschen Worte Lirnik werden die |
Leute bezeichnet, die Volkslieder unter Degloiiung ;
einer freier (Lyra) singen. Es werden zwei solche
Sanger, Alexei Terentjcw ituch Massljukuw
und J ä ifo r .)« ' kI p<i [1 its ch Ocbrenienko geschildert
und daiiei eiuij^'<' \'-u jLneu iresuugeue Lieder mitgeteilt.
F. Kraaailaikuw: Kine Kotia über daa alte i
rnaaiaehe Lied Waake KljntaehBik. 161
bit lfi2.)
X. N. W. ri>Hr dM' ItvliiM'ti (Volkageatnge)
von der l'etsehora. (S. Itü iij* lti4.)
B7. Kritik und Bibliographie. |S. 165 bis IM.)
W. fi. n n j;<t r s t .skixze der tj'liftiswoise
d u t 1! r Uli I i I! r t s r Ii r r A i' » ii_ \ ■;rf:ilil iinf (Irund-
lag !• d IT S ;i iiMii 1 11 11 ;; ( r . . ii d ii 1 1 i n , Midi i rii idli:i' i-
grttjdii-vd:r-ti Mus. Ulli dl ]- K. A'^.iiit mir der Wiss- !i-
schnfl<-ii Iftiudi-t. Mit d'atidii iind Abl)ild'iiiu'.-ii.
(Sti'iiiilk dt's .Mmr-niiin 1 .r A!ithni|., Inj^'ir und l.tliMi-
^rajdiii' l.i'i ihr IC. Ak:idr'iiii,- d.-r \\ i-)»BiiiiCütttt<>li.
St. .r-:>-rtlHir^- 1 '■<)!. -^L-itcii und Tafeln. Be-
apruchuu vuu A. .M^ikst :j i» w. (i). Ui'i ins 10*5.)
län Bericht über diese bcMshüt intcrrnaute Arbeit
wird in einem 'It-r nächsten Hefte gebracht werden.
W, J. Joohalaon: Im Bexirk ron Kolvm
gaaammelte Materialien tarn Stadium der
Sprache nad Knltnr dai Jukahiren. L TeiL
BeispiL-le der VelkaUteratur der Jukahiren. Text und
Dbenetanng. Heninigegebcu von der K. Akademie
der Wiaaenadinftan. (Ar)>eit«u der auf Kosten Sibir-
iakowa nateraoninienen Jakutxker Exueditiuu. III. Abu
BLIX, 8, Teil 8t Petersburg I MX). VIII u..\Vu. 240S.
Beeproeben tou A. Hakaimo. {8. 166 bis 168.)
und Sdirifien.
A. Jormolow: Landwirtschaf tliehe Volke-
Weisheit in Snrüchwörtern, Redensarten usw.
I. Allgemeiner Kalender. St. Petersburg 1901. V und IX
und <iiO. Besprochen von W. B. (S. 108 bis 17L)
Fürst Scb. Tumauow: L&ndliehe Fragen
und Verbrechen in Kankasien. St. Petersburg
1901. Besprooben von A. Chaohanow. (S. 171.)
.1 fihr nn f h d«*B rm« Tf rnem piits Wjatka
aus dein .liihru 1IKJ"J und .liihrliuch dus Oouverne-
tiients Smoleiisk :iu.-( d<'in .liihrit ( S. 17(1. >
]!<;B[jr<ioll<'ll V nn W . Ii.
V (j r 7 1< i <• Ii 11 i B « t !i 11 (I u r a p Ii 1 .1 c Ii « r .Aiifsatjjg
in Z e i t B c Ii r 1 1 1 r II und ZLTtuntfen. (S. 177.»
N lUiL'kciteu der f t h n o g raph ISO h en Lite-
r.itvir. (>. 1^1 bis 184.)
m. Chronik. (S. 185 bis 104 )
Nefedow, Philipp Diomedowitsch. N. Xe-
krolog, verfaßt von Bl. W. (S. 1S5 bis !<(&}
Am 12. Märs 1901 sUrb der bekanale Sehrift-
stoller Ph. D. Nefedow, GO Jahre alt. Er war ein
eifriger Forachor auf dem Gebiete der Ethnographie
und Archäol(^ir>, Irthte mehr unter dem Volke als in
den Städten. Kr hnt eine groß« Reihe wissens^haft-
Hcher Arbfit*'n in ruwschen ^Pitschrfften vprfnßt;
riiiliiTdcm uliLT hiit er iiU Vidk^BcliriflstulIer- i*iin-
xaiii klein«!' vortre£ltiobt!r &7äbIuogeo veröffentlicht.
Letoumeau. Charlea. Neiwdeg von A. Mak>
sincw. (S. IWi bi-i IftS )
Kleine Nutizcn uLifr dt-u XIL aro h « i> 1 >ik i-
Bch<»n Kfiii^pi ß 7.n Charkow 1902; nh<.-r den
II. intt'ruiit:<inulMti umerikauischeu Kongri'l^ tu Xeu-
york lU02j ulifr d<-ri h)»tnri»eh-arobäol()jfiKoli(,>n Kon-
greß XU Trier Vmk'i.
In Tselierdyn, Krp-i»fltudt im Gauvemement
Perm, ist vur cinix'i'r Zeit um Museum für Alter-
tuuior ueuruudvt Wiird^u; o« 6oU daicu dienen, die
Kama- una Wolgagegeud in historischer und arohitolo-
gischer Beziehung xn erforneben. Neoerdinin gebt man
mit der Abeicht am, .«ine GesdlMhaft der Frennda der
Arcbaologi«^ Geaefaichte und EtlinMpRaphie im Gebiete
von Tscberdja tu gründen*. JKeBtatateii sind bereite
fertig und lur Beat&tigung dam Mtnbter vorgelebt.
SSne SammluDir von liegenstanden des baddoiati-
edhen Kultus, die Ffirat J. E. Uehtomsky io China
gMammelt hat, ist für den Preis von laxKM Rufaefa
(etwa 21)0000 Mark) von der ethnugruphischen Ab-
teilung des rusfriseben Museums Kaiser Alexanders IIL
angekauft worden, l>ie Sammlung war auf der lotsten
Pariser Exposition ausgestellt und ist später von
Dr. (irüowcdel bcecbnebcn worden.
Eine .Ausstellung volkstümlicher musikalischer Iii-
atrnmeutc ist in St, Pet«r8burg beabsichtigt.
Cber die Herkunft der Bumttnen hielt
A. F. .lazimirski in der slawischen Kommission der
MfmkMUHr nrf hnnlnsiisfhpn GpüpHacbaft idrii'Ti Vortrag.
Ihc l uiiiiini-id.- !i (m 1, lirlfii kiiii.tiii ii zu di-ni l'Irgebnis,
riiiü ili'- 1!;; m:i:i, r, lii,' iiii'(.-kt(jj4 N'ttcbkuiiuueii der römi-
-rlii-n K"l' bind. I>ie Benennung Rutininisrli.
sowie üie latsaciie, daß di^r dritte Teil aller rumäni-
schen Worte aus dem Lateinischen stammt, bestätigt
iu gowi»s«fr Beziehung diese Ansicht. Allein die o«t-
eunipäisoht'u Gelehrten sind keineswegs alle dieser
Meinung ; sie sehen in den Rumänen ein Volk, das aus
IvieL&n etluiischeu Elementen getnincbt und dann stark
romanisiert worden ist. Einige slawiscbe Forscher
aahaa in den Rnminen die Elemaata aiBaa akwiaehio
. Volkes, sogar die Reale der Skyttien. FMIieh ataht
die Manse der slawischen WArtar im Bamlaiaehen dar
Menge der romanisohen Wörter nieht naeh. Jaai-
miri<ki spriobt eine eigene Ansicht über die Herkunft
dar Rumänen nieht aus. F..<i bleibt somit noch un-
I cntachiedeni ob die Römor, ob ein PraletBriat ana dea
I
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Vena Bflvhar
römiscb«» Proviuxen, ob di« KeJten and ander« vth-
aiMüia Qruppsa dw «nton Anfinge der nuniusaiMa
Mstian gvliaiert hnlwn.
Sthnogr&phiaobe Rundaolinii.
I.IY. nui-h. Ku],. A, M..,l;„u ir02.
3». W. A. Moschkow : Die ( . a i; ii u ■ >• ii im Kicih.'
Boodcr. Kt )i iiu;^ raji h 1 s r Ii r Skj//i'ii iiml
Mater 1 a I i ( 11. (Kuji. \I h\> XIII. S lhi»(,iS.)
E» i-it cii.'i Hill- >-jii Teil i'iuor uiiifussi iiilrii AK-
handluti^:. Icii Wini.- 5].ntrr nbcr ili«- punzi- Arbeit
If rieht, 'II.
40. Bor» W. Miller: Auh dem Gebiete der
(i Rwohnbeitsrechte der K^rntiebkitr.
(Kap. IV und V. S, «7 ».i« 87.)
Kap. iV. Dir 1 1 r u ml z ci d ■• r (> 1) 1 i :i t i on B-
rechte. Der YtirJa*»«;r UUt ft«Uj«tvtjr»laiM-llii-li die
Neuzeit hui Seit« und acbildert auf tirund di r Kut-
«cheidan^en der ölten An)t»^erichte diejenif;en äcbuld-
verpflicbtungen, in denen nucb arcbaittisohe Züge des
aJten Scbnlarecbts der Karatscbaier erhalten sind.
Wir Inaaen dies« E fort« rangen fori.
Kap. V. D<*r ProeeB bei dm Kantaduuem; der
gariahttialM Bewei». Die Amtagcriebt* «ntoehsldan
a«r kleioe Angelej^nheiten Ua sa 80 Bnbel, mwoIiI
kfimineUe wie zivile ProzcM«, Mit dem Aasdrack
kriminelle Proze««« bezeichnet der Verfaaier »ulchc,
bei denen der Schuldige entweder zur Bnlie Tor der
Aalgemeinde bustraft wird oder zu der •UgeneltMn
ArtMit b«*timn)t wird, abgesehen von dem, wa» er an
Schadenersatz zu leinten hat. Die Kuratschaier kennen
heute nur zwei Arten de« Beweite»: den Zeugeneid
und den Keinigungiuiid. In zivilen Augelcgenueiten
Ijeaondem findet der Bewei« dnrfh 7.r-nrrcti iiif An-
wondang, er »cbciut aber n««li lui'lit alt / i -«i iii,
iond«>m errt pntstanden d«r»'h Kintluii dm« rUBsisolieii
Mi . Lt«. Ii.-r Ki-iuii:iiti;r-.,-i.i beißt , A n t". E« wird
li iriiüti r vi^r rI!«'!» der l{« uiii.'iir»sr««ifl <l<>» AiiEreklsirt«'«
V- r«!iiij<lf Ii. I »er AngeklaL'ti- ti-hwürt vi>r (Ii rieht, ilnil
unsebuldtg lei. Der KeiiiiguD^&ciii muU utjlei^tet
worden, wenn durch Zeugen die Schuld nicht fest-
gestellt werden kann. Di« Karatsehaier legen dem
Eid eine §ehr große Bedeutung bei. Der Kid wird
Tom Angeklagten auf den Koren ffeluistet iu großer
Feieriiehkeit, nachdem vorkar der llallah eine erban-
liehe Kedc gehalten hat, «oriit «r ien Angeklagten
auf die Tamtwortuv «nEnatlDHn mmtkA, dk er
dnrob in EM auf etoh nlnnt «id nt die Strafe, die
die ihm von Gott droht, wenn er faleeh geschworen
IkBt. IHe zweit« Furm de« R4;inigang)te)deii ist der Eid
durch die Atauli, d. h fremde Personen beeebw&fOD
di« Unschuld des Angeklagten. Die«« Art dea BMei
ist leit 30 Jahren durch die rimüischc Regierung ver-
boten, weil mau eine große Zahl faT»eber Eide
fftrchtete. Die Karatsehaier sind mit diosum Verlwit
nieht einverstanden.
Nachflrrn drr Vcrfasitcr dris Verfahren nach altem
ieiitsehiTi iiiiil ii.ieh 1 1 >;i. i'<ehi iii Ueeht ^'«»childert hat,
gi'tit er an! ila^ Veifii'nreii em. wu es h<>i den Karat-
»cliMleril vnr 1^70 uMieh \\:lr', iilll (illl.-jil -hl' Kllt-
•ebeitluuguu der (icmeiiide von Utucitkuluri .VbgeKehell
von dem Herl'ei/ielien der Ataul, w i> :--t.:\ verboten
ist, ist im öbrigen auch beute noch iiiu> l'r<jzeüver-
fahren dasselbe. IHe Richter b«iren zunächst die .\u«-
einandersctzungen|beid)-r Seiten, des Klägers wie des
Angeklagten, an ; e« wii-d davon gar nichts itilt-r nur
sehr wenig ins GcrichtsjuurniU eiugctregeu. DtiUD, je
naobdem, zu welohar Ftotei di» Httannff de» Qeriehte
aieb neigt, lej^t daa Oerieht dar aiMleran Partei den
Beweit für die Biobtigkeit der Khge tron eeiten dee
KUgera oder die Begründung iiiiier finteebuidigung
taa AageUigton «nf. In dieser Aaordnnns dea
and Bokriflao. SOt
I Oeridita, daS entweder der «ine oder der ander*
Gegner Beweise zu liefern hatte, lieht der VfTfatllWr
eine Ähnlichkeit mit den ftitesten deotaoben OerlahteB.
I>a8 Uericht bat fttstgesetzt, daß der Angeklagte {«Mild
einen „Ataul" (Zenffen) herbeischaffen otier deJTdar
Angeklagte einen h'Ai in bezug auf »eine Onschuld
ablegen »dIIc, oder daß der Kläger zu dem und dem
1VrTt>in zwei Zeugeu zu stellen hatte So Iaut«-ti die
l' i rini'ln des Untersuchuugs'gerichts. Auf diese Weise
\ eriiin<-hff'n (Iii" ciii^elneti Kläpcr wip .\ M(;<:l;Iiii»ten sieh
z;i icelitterti;,'!'!!. fii.'s.' Art iiinl W ei«,, v'-'ll >f>Wohl
für ileri 1\ riiiiitKil- wie fur den /ivil|fr'>Z4'lj. Krn be-
«tiiiiint''r I'mII erIrnjtHrt. dun m.;ii \ r-rfa-."er K-lir aus-
führlich (.'emdiiljLTi«! Froießveriahreii etw:is leichter.
' Ein Mdiiii. i\<irAbi Batascliew, khiet enK u andenm.
Urtabai bata^chew, an, ihm drei Ihiimnel gootohlpu
zuhaben. Urtalwi erklärt »ich für r-ieht s.huldi.'.
Das Gericht bestimmt, daß Korabi für Ueu IheUitUhl
7/oug«ri innerhalb drei Tagen herbeischaffen soll. Korabi
ist niobt imstande, dica zu tun ; er kano keine Zeugeu
berbeiaebaHen. Dmuxf ewlngt daa Gerieht, datt.
Urtebai, der Dieb, com BewS fttr i«ii* Uneebnld
einen Atevl, aiaaa Zengen, der eeine Dwadidd be-
weiaen aalt, berbeisebeffe. Ortabei kann daa nidit.
Darauf entscheidet das Gericht, daß Korabi im Ijiufe
▼on zehn Tagen den Wert der gestohlenen Hammel
nneelieii ^r.iH. itninit miiii den \\'ei t vnii l.'rf iiljsi feirdere,
: 41. W. N. Dobrowoiakis I>ie H indKeistur in
I deN March <>n der Sekten des tioatrarn«» •
1 m eu t > S iii.f I pn« k. <S. 88 Iii» Wt.)
In denj'^üieen (ie^femlen Je-^ Krei-iL'« Jui'hii'iW
i und (inhatiik, in denen .Sektinr i lisski iliiiki i svehneti,
j ist zu bemerken, dnü dureli lin- I.iterutui «nf die
NaturenschHuonjr dt-^ Vulki-« ein Ittdt-iitender ImüHuB
iiii-peiil,t Winden i«t. Die N II luraUBchuuri II u' K:it »ich
uijiur d«iu Eintluß verschiedener Überlieferungen, die
I auf unbekanatan Wafaa in daa Volk gedmngan aind,
I vernndort.
Über die Wind« labnn di» R»akolitiki
, folge nd«-* :
Die Winde sind nach Meinung der Raakolniki die
; Seelen efindiger Menaeben, denen eaTonOoitb^timmt
I i»t, MiaBnidHiBh Aber die BM» n irren. Nneb dem
I Grade ihrer SAadhafijgkeit werden diete WindMiatar
' in d rei Abteilungen geordnet'. Znr antan AMailuig
gehören die Geister mdir sündhafterittdUieer Henaebm;
I eie bewirken die Stürme und Orkane ; zur zweit^-n Ab-
I teiliing gehiTcn die (iuister weniger sündhafter und
' weniger böser Menschen; sie bewirken die heftigen
Winde. Zur dritten Abteilung geboren die GeiaW
nicht besonder« »ündbafter und bö»«r Mensehen; aie
bewirken einen augenehmen, kahlen Wind, der diemi
der Arbeit ermüdeten Mcrprhen erfrischt.
: Diesu Windgeister (. i.jer »tdl mau sagen Geister-
winde V) befinden «ii'h unter der Gewalt vnn vier
Engeln. .leiU-r- die.,.i Imilh'! Iießndct »ich in (.■im-r lie-
»oiiden'ii W I Iteegend (Ni<rden, Siiden, Wc»t<'n, Hntt^nl,
I de«h;idi well! ijer Wind nieht aus einer einzigen Richtung,
I sondt^rii auH vier. Die Engel kiinnen durch ein Wort
I die Winde aussendon und durch ein Wort zurück-
rufen. Die Winde werden unter bestimmten Bedin-
gungen abgetichickt ; die Winde der ersten .\bteilung
: müssen in stdche tiegenden ziehen, deren Bewobuor
Gott entümt haben; die ätArme wie daa Gewitter BoUeo
I die Menaeben atrafen; ua anbidigra dan Manaaban,
zcntorra Sobiffa, UAnaer; mit Wut mf die Ctobkod»
»ieb atAraand, aMbnan und Adman die Windei wenn
•ie in aehwwh abd, di« 0«linde m mntürai.
Auch di» Wind» swelten Ondee wwdan inr
Strafe ausgeKaudt ; sie sind, wie die cr^-ten, »cbädlich ;
iie bringen den McOHchen Krankheiten, Erkältungen,
««rfen daa flau nnf den Wieaan, daa Kom auf den
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Frlijfi-n .lm\'h''iii:iiulor ; luHWüilrü ..ii-ckiii ?<i>' >ii(- iläuier
ab. Ihä WumIo dritten (ii-aii(>s ffnlteu iiU (rut; lie
dienfi) als vhi /ciclu ii ilur finmin linttvi'. Durch Ab-
kühluntr der Luit uncb >kr llitis« >1( i L-i^«"» bringen
sie groQen Nutzen uud Freude; diMc rr-_-!ii<li' Freude
dieut den Winden Ntet« xurErleichtenatg ihrur eigenen
,8tnfe. i
Die Wind« w«hen in venobtedeneo Gegendeo der
Erde, bald hinr, bM d». Dia Orte nigt Gol» den
fejigetn, die Kn^l aelii«t«il di« Wtode VU, «mmtpr-
brot'hoii, bi» zur Wiederkehr Christi, dann werden die
OsUter L'ine andurv Strafo erleiden.
Um diesen Aher{;lanb«n der Raskolniki m er-
Uftren, deutelt der VurfuvDcr auf einzelne Siibriften.
In Uußlund »ind sehr Tortohiedeni' apokrvpbiiche
Schriften aus B^zanz, Bulgarien uml Ser)iien ver-
breitet, aber auch v<m Westen her aind *olche Apo-
kryphuu eingfodrunKen. Im 16. Jahrhundert hat ein (ru-
wis^nr f o rjTf'^ ans dem np|]t«ich<'"n npnkrrjibisi^if
S;imiiiliiri;f .l.ilv'Mlitrliilii" iiluTüi'tzt. Nnoh 1 ichim- j
rai'iiw kann als \'.'rliilil liicsi'S weütlu'lieii Iiu<-lii's (in?
• Elucl'im iurn . (linli 'L'ilS A<- suiiilnu tntiun i-bnütlHiiao
tbcidojpae gi-lun, <li<' ilt tti AimelTn von Cauter- i
bnry, aber (nn-li fimii rpii za^-scbrieben wird.
Diu th«H>luj}j*t;lit'ii Ui trachtungen dieaAs Buohea I
haben »ich unter dem KinduLi viTMiibitilirnT Nurh-
richten öWt diu Welt und diu Ut^KL-nümi der KrdK, j
Tiere and Menscb«D,_ ver4adert. Diese Nachrichten |
wurden anderen nuttaUtarlicbcu atmkrTubiauben
BAobeni mm Beatiwtw «ad Kosmogntflum mar mk-
BomuMD; to «nrd« wem tiaaa iSKSogaikm B«ob«
«in MokmbiaeliM.
un werten genoß eine groüo Popularitli du
Buoh von laidur vun Sevilla (de natura remm). In
dieaem Buch sind zwei Kapitel den Winden ffewiditiet.
Unter den Winden int aai Blasen (Ausatmen) der
En||el_in venitehen. Die Voraebung sendet auf ge-
betninilvoUeu Wegen die Engel über die ganze Krde.
NMh Iddor gibt ea vier Ilauptwinde.
T>cr Verfasser erinnert daran, daÜ im Mittelalter
der Wind «tets abgebildet wurde unt43r dem Bilde
eine» bla9«n<1pTi Knyiffs. Anrh r'jitit»« SphiWoruug
(3.Buch}jn iiiniir t Ii- i-il/ü-iiiL' w ;ril :ui^:i-lührt : I)ante
sebildert, wie er uut\ \ir(<il in <-jtii'n W irlu l^t iirrti
gerieten.
Nach der VdrsUUluiij; fter linuciu im krciku
l'or' i ^..'Ij O'ii Horfe Mamnectick i liat der Wirbelwind,
der V\ <jlk*iu. Sand und Waaser in eine drohende Be- i
wegiing bringt, ein menacblieheH Aussehen. Wenn
man in die i>taub- oder Sandwirbel ein Messer wirft,
10 kann mm danMenaelMn verwanden, ee knvn aognr
Blvt «nttMk
Dnate war annraibUwft mit den nittdailtit>>
Kellen Keamo^raphion beknont: «r beanS nbar MMb
eine gewisse Kenatnia too dem Booh Uenooh) «oim
7. Kapit«! genan darUrapmng der Winde anaenander-
gwtctzt ist.
Auch iu der kleiucn Genesis (Lcptiigenusis) oder
dem Buch de* Jubilautns winl von den Engeln der
Winde ( Winde ageln) geredet:
„Am ersten Tage erschuf Gr (Gott der UenO den
lliiiiniel und alle Geister — uud die Engel daa I>«Mra
und ilic Knird li'-r Wind»»."
l*i-ti l;;i-k<i|'iiki wir tiurli vi.'li'ii u isirnsi.iurstjir.'ti
Baubru tnl viithl i Aü-zu^' (I'"< litii-Ue» des JuliiiuiH;."
oder das T a u b e n ii ; <■ )i 1 l>i knh[i). In diesem Bu<- In'
werden di« VViude abgeleitet vom Hauche Crutte«.
Kbenao b^nnt iat der Fuin finvida, in dam die i
*) Du Taubeiibucli (Colubinajn knip) i>l •■m r
inrrk»n>wcrte> ruxisibcs Velksgedicbt, i»t auf einer aitrn
<irunauge allerlei ZaiMcn aaa a^rypMailiM Sdiilltfa mw.
catiiUt. ;
>i Sokriflaa.
^\■itl<K• jii^-rifiiiiifiüiert wenlen. Alli-in ilii' st'iir ^i-iinnfl
Hlasüilikütian der Wiml-- in dun Lum-iuXau dur iins-
kolniki liUSt Tonuaten, mit der Ansicht H enoohs
oder mit der Kosmoffraphw Isidors von Sevilla ver-
traut waren. In alter Zeit gelangten oft Auszüge aus
westeurnpäischeD Kuainograpbien DAcbHufiliiud; solche
Auszüge eifiOkB vida Bortaa dar gednMkten oder
handschriftlieban Kätender.
42. W. J. Strasbew; Peter der Große in der
V M ] k - u Ii t' r 1 i nf er ung. Gesänge and Kr-
7HhIni>ß<:-n. iS. 94 bis ISl.)
Zum Aü[i7J-i>; unjrfteignet.
4.S. A. A. Bers: An ^ <1 ^ r u u -i» n <1 i lO ti !■ tt ethnu-
^rapb 1 9 >■ Ii u II Literatur. K, Biloher,
A : )>< it um! inivtbmoi. (BaapnohanS. 181 bi* lü6.)
44. Vermischtee.
A. S.Chachanow: Die Papi, die Diener Christi
and die von ibnen in Swnnetien naa-
ge übten ehriatlinben Oebrineb«. (8.197
bis Ml.)
Sw.mi'tii.'n int. ein (ioliii't, Aas ii.l<il>;-' v./iti.-r goo-
giaphificbeu l.n^r atij^i."ichrnttLn i*t voü dcu jjrotten
Kulturzentren ; es i-t ••.t-t-. uber ein Zufluchtsort für
alle» Archaistisi ht! unri I r>|ir;!n2liehe eewcsou. F.inst
.■in Ti ll (ir^ ernsini Hüh» u Kcioli^, Micli Swaneticn uti-
abhstugi); uuii dum iU^gi>:ruiig&t;iL.tlusi«c wenig aus-
geaetzt. Das (Christentum hat hier eine cigcnartün
Ausbildung erfahren ; es haben sich hier verstümmem
Oebrftnebe md veriaderto Gebete erhalten; ea gibt
beaondere GefatKehe, die biar „Pap i" oder De«»-
noai «mannt werden. (Pnpi nnd Dekanoai abid
gruai«che Worte, die lowold eine Einzahl wie eine
Mehrzahl bedeuten.) pjnst war suwofal das l)ndc»oh-
kaliauische Swanetien als auch da« sog. freie Swaneticu
in Abhäni^gkeit von anderen oberen geistlichen Be-
hörden (Bischöfen). Aber im Laufe der Zeit hat die
Verbindung Swanetions mit den Nachbargebieten nuoh
in religiöser Beziehung aufgebort ; die Geistlichen
machten sich allmählich unBnliTiiijfit,' Vu; V.i\i\ und
l>ekanosi unterrichteten djt nu-ilcn n i iHiKtli. )i.-ii, die
Dikwart (rn'i>i«ch T)iiikou o<ier Diatsehoii). früher
wurden dii si' nn di ri D (n istlichen dem Erzpriest^-r der
angrenzend«:!) (Icrnfiini'- V"nr^f>»t»l!t , it?fi Tnn ihm
ordiniert zu Wf-Tdcn Sputrr ;ilicr ni.iLiti-n s.l'Ii di"
Papi selbst da» Recht m, die Dikwun cinzuwi-ünju,
wodurch die Zahl der niederen GoihHioIh i, lutßer-
ordentlii'h stieg. In seiner Kleidung unt«r^eheidet
üich der Bap oder I'aii (so wird der Geistliche im
.Swanetischen genannt) durchaus nicht von den übrigen
Bewohnern dea Landes. Auf dem Kopfe trägt er euM
zugespitzte MütKe ana Fäs^ Papanaki genannt) am
K4cpar ein stota aduantaigaa, nna giobir Uaaaleiu-
wand augefertigtea Hemd, deaten Krnigett dwrch aina
dicke Haufschuur zusammengehalten «ird; darüber
wird ein dicker wollener Kock (ein sogenannter
Tschoka, eine Art Tseherkessenrock) gezogen. .\us
I demselben Wollstoff sind die weiten Hoecn (Scbulbar,
I nufiieb Soharowari) uiid die Beinbekleidung, eine Art
I flamatnhwi, gemacht. Als Fußbekleidung dienen rnud-
' liehe Sandalen. Das Gewand wird durch einen lockeren
Gürtel zusaiiiniciigchalteu, an dem ein großer uoförm-
liVhfT Dolch r>»-tH<'hpr .\rhf»!t bSnsft. Ulier die Schulter
^;Llnuij,'( ilus t-'Mi'/r*! i'inu'ijui-lir ( Kdriin oder Stambol
^■t naniil' So (.'cli! i'.rr _'i;\vnhiilii:lii' S\vnnete, SO der
l'iif.i . iii'ifi- l\r ptlu^'t. • I i iidit in ii<-;i Krit;; mit den
aiideifcii, 7ii\v,'ilrn al- .Viifnliri r. iilicr ^jlcndizchin' ver-
richtet IM iilli- I Oil.<'L" rr|ii>i;.'n i'iiK s idiristliclii'ii Ueint-
licben, UuU;i' deu aUun \M'iUiinai'iguji ."swatit'U'U (oder
Swanen) trifft man »iii Ii ^mrli heute noch viele ehr-
würdige Greise, die fruUur ai» i'api geistliche Obliegen-
heiten erfüllten. Jetzt unter der russischen Herrschaft
Verschwinden diu I'api allmählich, weil die GeistlichiMt
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Neu<; Bücher and .Schriften.
3<>5
dem fiblichen kanonitohen Recht ernannt werden.
(Iii' Swaneten pmpfingun die ernannten <inigt-
liohen mit MiQtnuien imd vorfohften »ie. Ih-r Vater
eiiieft swatictisc-hen Oeittliohen, Ifiirziani, der es ülter-
uommcii hatte, die neaemaunten Geistlicheu iu ihre
Bezirke ein/ufuhren, warde ermordet. Der I'api hat
offinall «ein Recht, gauUiehe ObliegenhaiteQ tu er-
fUtea, ciBffAiil, Am im OtMan m «r mIb «Uw
Amt »iw.
Der VvrfMser macht daun aaaführlioheMitMlngin
über die Art und Weise, wie die Papi Gotle«dl«n«t
hatten, was für einen Orn»t lie rieh uuegen, wu fflr
G«riite m» gebnoolieii oiw. Ou iat Nhr interewHuit,
ab«ran> ft^diqwugnTCratindUeh, dudie Gcbiteeb«
Kiroh« kaanen. Deebalb
ite iMien.
Bei der Tkof e benntxen die Pkpi sar Salbung
de« Nwyboi—en nicht reines Salb5l (Mp-o), sondern
OlirenSli dtU flin Rest den alten Salbüls beifre»etzt i«t.
Da« Hant. wo ein Neugphorener sich befindet, wird
von dem I'api mit heih'jfem Wasser besprengt, wobei
der I'api ein Gebet hält. Am achten Tage nach der
Geliurt wird der Papi zur Taafe eingeladen. Die
Wöchnerin bleibt isoliert, weder der Papi mich der
Tuufvator gehen üu ilir. I'ie Mutt>T s.t/t lias Kind
in da.« Tautwasser (nicht lier (reist liebe) und der Papi
lieit daiu die THiifforiiiel ; der Taufvater (Pate)
nimmt ein langes StJii'olirn und i>ulbt damit den Neu-
feboreueu; danach winl rl:is ^ta>^chen verbrannt
Am Lager eine» uiilungsi Verstorbenen la* der
Pkpi tiiglii li au9 einem (iehetbueh: er l>ekleidete den
Toten mit dem Leichengewnud, bedeckte den Körper
Tom Kopf bis zn den Füßen mit kreazweis« tutammen-
ffetegtem Bindfaden, beetreute den Körper mit m-
HAMM Öa betäl» 4rtnt,
46. Chronik. Der XII. arc hio logitehi' Kon-
greß in Charkow. (S. 172 bis 177.)
Vemohiedeiie klein« Mittwliingon, die Kongreaa«
. im WwtiM IwtwfleBJ.
47.
BUmographieohe RundeolUMI»
U.V. Hueh. Nr. 4, 1902)
Mii-kitii nm. IM, M SeiU'n.
W. A. Moachkow: Die Gagausen im Kreise
Bender. fKap. XIV bis XXIV. S. 1 bis 91.)
Über dieta Ahhandlnng warde ioh «nt bariehtoo«
dorBoUdi dwMiben ini '
4&
49.
50.
gaaebildert.
Dia dten Papi, die alten Oabrftoolifl reraobwindeii.
Dia dttw Papi wurden im Volke geehrt; leider gilt
dat vom den neuernannten (ieistlichen nicht. Infol^-
dessen macht das Christentam in Swanetien keine
Forttehritte, im Gegenteil, ea gebt zurück, es wird
•IlmUilicb durch den heidnischen Aberglauben ver-
drängt.
\\. W. Nikolajew: Gottesdienst bei den
Buräten. (S. 141 bis li4.) W.W. Nikolaiew
Bebildert in einem Brief» n» Tran»ha<k*Meii die Vor-
gänge eines allgemeiBM IwddlifatiMiieii GoMaidimlee
liei den Hurfttcn.
4.'j. Kritik und Bibliographie. (S. 146 hin 171.)
Fcderowski, Mich. Lud. Bialoruaki na Rusi
Litewdkiej. Materi.-ily do etnografie «lorianskiej, rgi^
■ladzoue w 1 utile Ii 1>7T— isj»:-!. Toiii II. Krakiiwie 1902.
Großrussische Vulksgesänge, Herausge-
geben Ton Prof. Ad. Sobolewski. St. PeienImTg
ISOb bis 1903. Besprochen von £.
Sawwa: Dia Moikaaer Zaren mad die
bjieatiaitekea KSnige. Charkow |90t. Ba-
■pnieli— TM A. Cb»eh«aow.
F. J. K«B (Gehaf): Oeeobiehtlioher Ab-
riB des Miaveeiaeker Hnaeame wihread
der Jahre 1S77 bis MOS. Sana IMB.
von W. B.
Geschiobtliebe Skiste dar Entwiekelong
des Bergweeeae im Kaukasus. Ueraoagegeben
unt«r der Bedrirtion von M. A. Sohostak. Zum
lüOiahrigen Jubiläum dwr Vereitiigung (irusiens mit
Rußland. Tiflis 1U()1. lte>]ir«cheti vim .V. Ch » c ha n d w.
V e rir e 1 eil nis e t h img r a ]> Ii i » e Ii e r .\ii(<nit/e
in Zeitsehriftin und Zeitungen. (.S. l»i2 bin Itll. »
Neuigkeiten der ethnographischen
Literatur. (8. 166 bis 171. i
AtsM« tu Aalknpeloci«. ». r. Bd. V.
K. B. Xnaminaky: Ober die beaiina
▼olksgesängo. (S. M bis lOt.) Znoi Aa»>
zug ungeeignet.
N. Tb. Sumzow : !!. Virehdw als Ethno-
loge. (S. in.'. I.i« III I Ahiinick nun Nr. 71(;3
des Jushn;y Krai) eine Rede, die cur Feier des
80. Geburtatagoa Virabowe ia Charkow fehaltaD
worden ist.
Vormiichtes. (S. 102.)
H o r i » W. Miller; (j h e r die N e k r a s s o w z e n
in Tscharschamba. (8. 112 bi<i 114.)
Im .'VnschlaU an die Mitteilung des Herrn Mi-
norski ülx-r die Nachkommen russucher Kosaken iu
Kleinaaien (s. o\kq) schildert Boris Miller die
Wanderungen und das Verhalten einer kleinen Anzahl
ron Kosaken (Nekiaaaowsi anf nuaisob), die direkt
vom Kobaa lam aaatoliMbeB üfer biaikbereetgten,
eieb dort wiairbit ia eiawea OrteehefliB bei Sinope,
SeBeaa «ad Tra^eraat aiedTlieB— , deoa aber web
TMianohaaiba gmgea. ^fi» bekaaal, waadarta dar
«rSflte Teil dieeer riekrassowzen später in die Do-
orudsoha, und nur ein kleiner Teil blieb in Tschar>
•ohamba sarnok, wo sie sich, wie es scheint, stark mit
Orieebea Tenniaohten. Ea heiSt nun, daH nucb dem
t&rldaehen Kriese tos der Gegend von Tscharschamba
eine Anzahl von Griechen in den Benrk von Sotschi ( Kau-
kasus, Gour, Tschemomor) einwanderten und ila<<till>st
in den achtziger Jahren den Ort Wyseokoje Krundeten;
da« sollten Nekrussowten gewesen «••in Miller l>e-
SUchte nun diesen Ort, fand das.ll.Ht nm-h untiT ;:(>6
Einwohnern 47 Ruaseu, dn' ;il>er uiii< >ii(lrul>land hin-
gezogen waren; die anderen waren (iriechen mit
türkiiiehen Fainilieunameu. Die Griechen wun n im»
der (irxi nd von Samsun und Trapezunt eiii^: w unl. rt;
Auswuiiderer aus der (iegeud von Tnchar-cliaiuba
waren keine darunter. Nach den Mitteilungen dea
Ürtageistlichen soll ein Mann namens Muskow aiM
Tiebareobamba stammen; rielleicht daO diaear eine
Mann ein Naohkomme der doDiaohen Fldohtlinge ist;
Miller konnte ihn aiebt eehea.
A. Chaohanow: Der Prophet Elias — ein
SobakMaeh«». H— ■nufaiiwbaLniad»! CB>Uftb)
Der nophat EBm ISatm ab Sebaelir t der Teofal
wollte ihn verffthrea; er kam in der Geetalt eines
Wdbee ni Eliaa. Aber EHai, an ridi aieibt dnroh
den .Anblick dos Weibes vcrrabren in lassen, sta«h
•ich die .\ugen ans. Gott der Herr lieB ihn durch
■eine Engel in d'-rt lliuimel tragen. Elia« Schüler,
Jelisaei, blieb iiU S<-huster auf der Erde. Deshalb
fflbren die Schuster ihr Handwerk auf den Propheten
Elias zurück.
J. W Kostolowski: Raobe fftr eiae Be-
leidigung. Aus der Gemefade Mikolawiai Knie
Ryhinnk llionv, .larnsluv.)
Tu''!' d''ii li:iiirrii diis Kreisei- Ii<.l'iu8k bat rfeb
ein ei^" iitiinilii-liHr (ielti-uueh crhrillrn, um rieb für
eine ui (.'et um Beleidigung zu 1 u 'Ik-ii Man stellt fAr
den Beleidiger in der Kirche vor einem bostimmten
Bilde eiaa Waebakarae eaL Maa glaab^ daS iafolga
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906 Xpii.' Htit ber
de« ÄufnUjJl' II- HiMcr K-'.rze dem ileleidiiic^r etwM
UnangeDobtncH ii- st liiLlit Man will sich oben an ihm
rB<?hpn. r>f i- !!■ Ii irii'^te aber überträjjt dm AahUMm
li'T Kurn- iiiclii il'tu Kirchendiener, •«■mlenj tiit <■<
stilljol , der litikidigte »teckt nämlicii tiit KöriU) uut
ihrer Spitze nach unten gekehrt in duu Leuchter,
«odorch dan untere Ende der Kcrzu nach oben ge-
riflhtet iat; damit 4m Kaiw logHAudet werdan kann,
trlrd «nt Tortiobtia «HnM WMha al^gstebabt. Eine
swaitaForm der Bad» ist dw Stsahen darAagon.
Dar Beleiditrte flhit in «in Dorf n damWahna^r;
4er Wahrsager verauIaOt den Beleidif^ton, in ein Gla«,
das mit reinem Wiugcr gefüllt int, hineinzusehen.
maß Bich darin das Genicht dßi Ik-leidiKem zeigen.
Sobald der Beleidigt« den B«leidi));er «ieht, muß er
mit üiner Nadel verauchen, ihn im Auge zu stechen.
Trifft er das Auge nicht, »o trifft er einen anderen
K6rpert«il. Das Volk glaubt, dali dadurch das Gesicht
de» Keleidiger» wirklich et^as erleiden mnß. Der
BxjoidisH*' 5i*ß* unt«r wiin'n Nachbarn
tiii-lit ir>^'i-iiii 1 in«':' .1111 AiiL'>' "ilor i|i-r Hntiij er-
krjitikl. Auf iliosf W ris< .•i l.Miitit • il.'u IScli lili'irer.
I •('iia<'llii';i /w ci'li. (ti'iii Ii 1' 1 1- 1 li i L' I' r /u soliailet;.
verfol'^t i iii :iinli r»-[i \ 1»! f.ihii ti : ■ii'V Ilcli'L.iLj;;*- üimnit
einen L'nwdhuhrljMi Strii-k, ^cIhiii. rt mit l.vhm
ein aod »out iLu lu die Mündung des Utons. Ho wie
der Strick im Ofen troobuti to wird Mwh d«r Be-
leidiger austrocknen.
L'nt«r gcwit»«» Bedingungen verinolit der Be-
laidigte, sii^ dareb Gawaltiätigkeit so liehen, di« er
an dam JEUndfiab «dar dan ffardan dü Balaidijton
aaafSbti, W*if«il«n an dar P«r«on talbat; m Emu
' wohl zn «inem Mord kommen. Durch Braudstiftang
iteht man nch nur selten.
Verträge. Der Beleidiger nnd der Bolaidigto
vertragen sich isehr s e 1 1 o n ; erst, «cim tt idaht
gelingt, die Beleidigung tn riehen, lo geht man zum
Kicbt«r. Selten, duü der Beleidiger durch eine münd-
liche Erklärung Abbitte tut ; er führt den Beleidigten
in sein Haus, sie trinken Tee und Branntwein und
«scblieUen Kr!<»dr>n. Mciot hlcibao dM ttetaitigten aiuh
mioL <1>'!'< ('i't<'iUiuH^{'i')i<-ti il'H Qariahli antanfiliBliiAa
I'Viii'ii' tii!^ ;in ihr liolwuiiuude.
,!. \V. I\ I. t 1 1 o w 8 ki ; Alte Zeichen und
alte W •M't>'r ;ils Zeichen dos Besitzes. (S. 117.)
A. 1'. Niiiistupow: Kine Sammlung der
aberglttubibtihvn Auschauuugen der Bauern
der Gemeinde SchaptohaHik, SraU K»dsik«W
(Gouv. W ologda).
1, Naturer«eb«inungea. 2. B5aaOaittarf
Hoxeumeitter und Wahrsager.
jL D. Naatupair: Dia Jokanniiaaoltt.
Der TarfaMT teliiUflit in kbliafter Wana dia
aberglanbiaoban Gebrinoha dar Banam dar Oamaiada
Wasjauowo im Kral le Kadatkow (Goav. Wa-
lof da). (8. lao o. lai.)
und Schriften,
51. Kritik vind Blbllograpbie. (S. 122 bis
Das ra^^iscIiH aiitbrirjuiloinsche Jonmal IMO Ua
1<109. Bespn^clll•u v<m 11 M £{
I>i!r .liiliil!iiiinH-S:uiim<'lli:inii ilfr wcHtsilnriHCli'U
AbteiJuti^ dac K. guugr. GtioullKuiiuil. Oiiiitk iJÜi.
Besprochen von M. B.
P. W. Schein: Der Großrnsse in seinen
Gesängen, Gebräuchen, Gewohnheiten, Aber-
glauben, Legenden nsw. St. Petersburg liNM). Be-
sprochen von Slarkow.
I Wolodomir Gnatjuk, Gafizisch-russische
Volktlegenden, Bd. I. Herausgegeben von der
; ethnographiachen Koaunission der gelehrten
Schewtaebaak« -Oaaallschaft. Lembarg 1902.
In galjjMofa-niidiahii' Sprache (Buthaniioli). B^
I apraabaB von IL B.
IL N. Kofliitaeh: Dia litaniaekaa Waift-
: r Ulsan im Gonvernement TsoberaigoWt ihr«
Lebensweisa nnd ihre Gesinga. 8t. Btlatrimiy
ino2. BBsproeban von M. B.
Kursker Sanmlung (Sbornik). 8. Liefaraiy.
I W. J, Baaanow: Materialien cur Ethno^p-aphie.
I Htflaaagagwben von der staüstiücheu Kommission des
Güuveracraenta Kursk, natar Badaktioo da« Sekratira
X. J. siatowarebaikov. Kank 1M8L Baapraehaa
von M. B.
I'Uhii iigraphisehe .Aufsätze in russischen oad
niahtrussiscCen Zeitschriften, (b. 138 bt* 18i>)
Neuigkeiten der eibaograpkitaban Lila«
ratnr. (S. 136 bis 130.)
52. Ckronik. Bericht über dii' i utigkcit der ethno-
graphischen Abteilung der K. Qe^t'UsL'haft iIlt
Freunde der Naturkunde usw. für die Jahre
inoi bis IiJ(}2. Preisverteilung der Gesollschaft zur
Foiur der SOjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit
dae Akad emiker sForioBat ow{H. 144bis 166X
Dar Jahrasberiaht dca l4UMrewsclMn Institnta
fir orientalisoba fandiaa in Maakau. Eine
nana Ausgabe «» UU* Wdrtarbvab der groO-
nmiaohen Spiaehe tob J. Bandonin da
Caarianay.
Daa AttiMehiHn dar Valkaliiaratar ntltab
ein« Ibemgrnhn. Wagmiaar dank dia litaratar
der flUavaakmiaa. Heraningeban von dar Akademia
der WisaaawbaftaB la St TMaribais.
D. Pia (Pitsali): Prihiatoriaaka Altar*
tfiraar Taaliaahiaai.
K. Jretaahak: Dianittalaltarlieha Etkmo-
graphia dar dalmaüaahao Stidta lu«.
Am SoUhC diasesHafles findet eiak aiaalwOBdiia
pnginiefte AMeOnng (8. 1 bi« 68X ein laiir 8wfUir>
I Lebe« alpbabctiaohes labaltivanaichnls der letstan
Hefte iXX.XII bis 14, 1897 Ue 1901) der ethnograpbi-
' aoban Bandaabau, aiB«gBfflbirtdaiebO.A.KBUkowikL
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B£0I8T£ß D£3 FÜ2iFT£N BAliD£b (NEUE FOLG£>
(AblmidhiagaB, KliiiMra IfittdluigM n. Rsfento. — VaisMliiBii d. Mthropotog. Idiemtnr.)
Adour);* bi«t, VMta> W»d — bei I«BllMMtMI «sd
Urignao . 244
A&l)iro|io«, Interoatitmale ZeitMblift für TOIkiir-
und BprMbenkande. Baf. 97»
AaiUiMh« SpraohCuailte 8S
▲mtNMiatiMlM SpiBshnk SS
AaatWDMiiolM Spndnn Sl
B«kken der Anthropoiden, Orer de betr«kki&g van
het tot (lat vnn (len Meiin h. Vuii l)i . med.
J. vün der HoeTen Leonhard. U«f. . . . i'S
Bii kDi r. Ür. HMIt md HkM« M Chi-
nesenkopfen 142
Blümml, K. K., Livrinani-icho Tnt^fnlMtr, mit te-
•onderer Berückaiebtigiuix Tirol* 149
Bruckau, OnkbfuBd vorn fortuHmUitar '^Tf't» • 134
BMhua, Dte Tin tcb — ISS
HHtamr, — Iljrpu ISS
CtkbHh IMmiB-». Tob Tmnl vad Prlts Srnra^
•Ib. B«r. SSO
▼«mwb einer AathropologM der IdmI — . Von
und FritB SarMin. Bil SSO
D«utfch Breik-, (iefHß<j ;iuii — ! •tO
Doflein, Dr. Frans, Oitamenfabrt. Ref. . . . 281
Blir«nreieh, Dr. F., Die Mjtlit'u und LcKenden
der tad«mirtk»niiehm UrvOlker und itm B»-
siehang n dMm NrndMuaitiln* iumI d«r Alua
W«It Bat S9S
BäUm» S
Samnnegebiet zwiiohen Hattret and Bt. Bertrand-
de-Comingea 244
Oru»-Ticb.anach, OeräOe au« — 140
ÜAxrf^, il»ut nnd — bei «ech* Chine^enköpfen.
Vou Dr. V. Birka«r 142
^. Dicke •. 1«
HKuflgkeit 14S
— , QuerKhnitt 147
Haut und Haare bei Md» CUaeeiakapten. Voo
Dr. f. Birkatr 142
— , Didw 14S
-.IMiDg 14S
Haut, rapillen 14S
Hen, Da« — al> Gebildbrot. Von Dr. M Höfler 2«S
Höfler, Dr. M., Da^ Hi-rz als Oebil<ibn>t ... 263
HöUeU BiUMsutjriMit dar Mwieohtin. &tt. . . • S76
V*n der Hoevcn Ltonhard, Dr.md. J., Ovar
de balTCkkiaff vaa batBakkan dar Anfhraipaidaii
tot dst vut dan Meuoh. Bat StS
Jakaten S
Jochelson-Brodeky, Ifrmu Dina, Sur Topo>
Vaiker 1
JordaiMwiHbl, Dia ataiairitlfato AurfaMnag — 11«
Baadkanmik ttS
— , BaraataiaaehauMk tss
— , Grüber 119
— , Hauttierfauna ISt
— , H-r<ii;ruVK-ii 118
— , JagütiBr« 121
— , Kernmik 125
— , Landhau ISI
— , 8ctitnncksachen ikus Kapdff ......... 124
— , 8chnünrersiemng 13.1
— , Hpinnwirtel 124
— . Bpiral MAauderkeranuk ISS
— , Sttattaxl, dnraldadite, •» Barpaotla . . . . iSl
Tlaiirtbar 1«!
WaÄB ISl
— , WerkMU^o ttl
— , WohD|?rubeii IIS
.luk.ipiteii . . S
I Jurisprudenz, l>ie neuen Meiliodrtn <1<>r etiinologi-
aobaa — « Ton Dr. GiataFP« M asiaralla . tt7
Kamtsebadalen S
Kart«, Reineronte dar Fmu Diaa Jocb«t*on-
Broduky SS
Kersi-hensteinur, Dr. Ueorg.Die (kttwickelung
der zeiclineriaalian BtgakBdf. Baf. 27«
Khani-Sprache 62
Kleinkvtnt, Neolithi.oche Blation bal — ..... 204
— , üoologiaohe VerhiltniiM 204
— , Bahidet 208
TferreaU SOS
— , WerkMBga aaa FaaanMa und Knoeben . . SOS
KolImaaB, BruL, Dar flehidal tbb KlatBkeaM
bbA dia SaRBdactal-8|ij-Onippa SOS
KaBTCrgaa^i Dia SaMiaa dar — . . SSO
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MB
dw flnften Buda« (N«ik Falte).
Kafaa»ii,
Bctu
a
141
L«hm»Da«NitMh«» Bobtrt» fldiidtl^paB ood
HO
Mab«, Ton (Van Dln» Joobelaon-Brodiky
genommen 4
KBKsarella, (üu^eppe, Die neuen Hetho-
Ann der ifthuologiscbea Jarii|>nMi«iis SS7
M«toethode, ang««w4«k bei Rmw» aotdlMlallliri^
■eher Völker 4
Mieg, M., Zwei neue, in der Umgegend von
Klaiiilumi CBadMi> md aimata (ObwKkal)
■oii-iaiiiMF-'VBIker, Die — , «In Bindtf^M swiiehfii
Völkern ZentrmlMieD« und Austronerieus. Von
Prof. P.W. Sehmidt f.«
— , Grammatik . . . . , 7,'i
— , InflgieniD)? 74
— , LauUvsti'iii n
— , Plurnlforiuen de* Penonalproooment .... W
— , Pu^5•J«aivbezsiclItMn]( 7i
— , Pr&a^ening Ü
—, SuffixhUdmit ffi
— , Woatten n
—, yrattaOmlbt, OtadniÜHunaf dw ~ . . . . T4
— , Wortnumm ................ 72
Xmdä-Bpra«h«n TcndaHndienB 6:^
Mythen und Logen iltrii lUr ȟdamoriknnischen Ur-
vOIker, T>i« — ttud ihre BatitUiungen su danisa
Xordktiirnk»'* and dar Altan Wall. Ton Dr.
I*. Kbreurmoh . ?78
Neuid«rtal-8py-Ont>|A nad dar Pitli«enothro]nia
«rectna Dubcda . <
— . IMa dtaUnqg dar — fm Byataaa
Nwlitiiiaaha BtaitlaBan, SSwil aroatodairüiagagmid
von Kktakema (Baden) und Siar«ntz (Ober-
Blaafi) entdeckte — . Von M. Mieg
NepLiit . ,
Neitti ujiJ AdourgebiW bei i^nneniezan und Orig-
nac
Nikobar, Das —
Nordn«tMbiriiM:he Völker, Zur Tonographie dei
weiblichen Körpen — . Von Fna Bin»
/oehel*<>n>Br»dak]r . . •
—I Arml&ngo
— , Baekan. Das —
—t —t Abaolata Sptaal-, Criatal* mid TmluBtai^
, B«inUnge
, Breite, OrSBta — daa Kaphm
, Tiru5lwRrie, Kiti der — gegenüber Akr<>mion
Ulli) MHiiubrium , . . .
, UrUftWiirzft;, Lugn dar —
, Vru«; u nr^<t>ndutUttiz . ,.
, Brll^twi>!xenhöh^ AbKoInta md ralntiTa — .
, Cri«talbreite, BclativH —
, FuSl&nge
, Oaainhtainda», Anatomitchar
NoidoataUiiiiaBlM VlUker, KOrpafgrtMla ,
Llofa, OfMba daa Kopte . . .
JoehiMcnilmtte
SU
tl7
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122
S44
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11
I«
24
4ri
28
ä'
w
m
LtogenliAheniDdiiz
Manubriumhöhe, AlMQlute und relative — .
MaOtabellen
Nabet, Abst.ind zwischen — und Symphyse
— , Absuuiil zwi««hen Manubriuoi und — .
— , Lage des —
Nabelböhe
Kaue, Abiolate Naaenltage II
— , Abeolut« Naauilmita Sl
— , Kaaenlndex 91
OberannlAnga 4Q
(WwfWiltanltaillliigiB M
Olirhehe des KdflM U
Bompflünge, AlMotata und ralntlTe — , . .
Bchulterbreiie, Abaolut« luid relative — . .
Bohnlterhöbe, Absi>lutc und reUtive — . .
-im:
SO
25
22
4S
BpiDalbreife, Kelative — . 9S
— , im Verh<aii gv (MatolbvaHa 9t
— ; Spinalhöhe M
Symphyse, Absolnte und relativ* BBhe d«r^ M
TrQchanterbreite, Belathr« — M
Trocbaaterhöhe M
ÜBtenebenkelUng« M
VordemrmlftngB 41
Obermai«r, Dr, Hugn. Bcitr&ge zur Kenntnis
de« Uuartftra is den Pyrenäen 244
Obwidian 13«
Ortlingenesiii, Die — la dar JCatwiakalaag da«
Itfeniiohen SCS
Ottaaieofahrt. Von Dr. Fraas Bofl*ia. Bat . Ml
Ottits, Wohngrabaa IM
— , ekelettgtftWr IM
— , etaiacacito IM
— . Kte«iaik m
P»|(ing-8prachan W
Phy8i*eh- :\li i kmale indischer Volk< r M
Pithecanthrüjiiih ereotu« Duboia, Di'' Ni-ftmii itul
Bpy-ttruppe und der — - u
Poikilotypie der amerikaoiMS&ea SohAdelfomieu . 114
I'olytypie der amerikaniicheo BAldaMotBMB - . 114
Priedemoat, Gelufl« au» — 140
Quartir, Beiträge sur Keaafaiia des — in den
Tyraadea. Ten Dr. BafO Ofaeroiaiar ... 144
Archäologischer Teil SM
— , Chmnologiacbor Teil Ml
— , (.t«ologiiicher Teil . 144
— , l>aUiontologischor Teil OT4
KfUMKmschÄdcl, B4?bädvltypen und — . Von Robert
L- liriKun-Kitdche . . 110
Bamientypeu, Hölzt-l» — de» Mi^nnchen. Kef. . 27*
Benntlersttatiun , Die- pal(toUthi»che — von Mun-
zingen am Tuniberg hei Preiburg i. B. Von
G. Stoinmann IM
— , Cteoingiix'he SteUong dee Fnndaa ...... IM
, — ; Herdoteine und tballdw fitalBBiatBialiaB . . IM
] — , Kaoobanverkaanfe . IM
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B^prtnr dM ffiattaB BudM (KeM Fol««).
Benatimtath»
«•» la. M» 14,
ItMWilMS
YoB It. Btiadft . SB2
&tkci, BpraelMB te —
SATMill, Psnlrad Fritz, Heilen in Celebw. Bct.
— , — , y«meh einer Anthropologie d«r
Iniel Celebea. Hef. . .
KchUdet. Der — tod Kleinki'iu« uu«l die Ne«Dd«r-
tal-Pj.) (tnipjif vr.n l'r')f Knllmann ....
6cbidelt>'p«ii, Alter»
— , ArtifizieUe —
— , lndivti!nftl!e —
— , Kultur-
~, i'atbolof^che —
— , R«wen-—
— , Sexuelia — »
U
980
280
208
112
lU
III
11-.'
III
113
112
— und RawwHBhMdi Ton B«b*»l Ii«hMi»M-
Nitsohe .110
»Mihftdeltyptt». Geiiamt-— IIS
8cbletien, Di« Steinzeit in — . Von Dr. H»u»
Bcger llä
Schmidt, CMtaMr P. W.. a. T. 9. Dia
. • 60
141
. . 117
. . «1
StsMwtti, Q«IM MM — ... .
StelmsBn, O., MtpillolMhMa:
llnwrii|«a •» TwflMCg* M IMkWf. i.B. .
WiiBMlt, Dil — la fUmäm. Tw Sr. H»b*
8«CM
♦ ♦ ♦ ♦
tMuraranwaMt Id
Segflr, Dr.
SemanK, SpNetoB 4w —
8i«reiiU, Neolitbische Btatk» M —
— , Qoologiuhe VerhiUtnije» . . . .
~i Xlwkiioelmi .••••...«•
ttmata, WwksM«« »ui TlwlaM«hen u. Veuentda WV
m
IM
MS
11«
14»
1*4
1S4
1«5
14»
s
s
•«
Tirol. GermaniBche ToteoUeder .
— , — Sjirechliuder
— . — Tro»t- und Ergebungslieder
— , — H*«Ietilied«r
Tot«nlied<'r, i H-rnianiscln- — , mit b<>«' mderer !(»■
röck«u liiiirung TiimI». V.)ii E. K. BlOmisl .
TKhaktcclK'n ,
Tungxuen dei Bearka OiMhig» .
Wa-Hprechen
Weiblicher Kftrper, Zar Topographie de« — oord-
o«t«ibiri*chor Völker. Von Krau Dina Jochel-
»nn-Brod*ky
WuMohwiti, huidt TOB Joiduimäbter Typot .
Vr'oitglckbiatai «dlKMMboTwlwmerkiuifu . .
— zwiaebaa IBkolwr <'
HpraelMB «ad KliMi <
I
IM
M7
— zwitcbm d«B
MiatiacItMi SpnMiMa
I B«g»bttng, Di« IntiiiaInluC d«r — ■
Tob Dr. O*org K«Moh*Btt*lBtr. B«L . .
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ARCHIV
FÜR
ANTHROPOLOGIE
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ARCHIV
FÜR
ANTHROPOLOGIE
ORGAN DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT für
ANTHROPOLOGIE. ETHNOLOGIE UND URGESCHICHTE
BEGRÜNDET VON A. ECKER UND L. LINDENSCHMIT
4
HERAUSGEGEBEN VON
JOHANNES RANKE
OnmALBIKRITAR SCR »HmCBCM AMTHROraUMttCBlH OmuCHAR
, GEORG THILENIUS
NEUE FOLGE — BAND VI
(DER GANZEM REIHB XU IV. BAND)
I
^ MIT 19 TAKELN UND 52 JN DEN TEXT EINGDRÜCKTEN ALÜILDU.NOLN
BRAUXSCHWEIG
DRUCK UND VERLAG VON FRIEDRICH VIEWEÜ UND SOHN
1907
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INHALTSVEIiZEIUHJ^JIS.
Ladwlf SUmU su seinem 70. Gebiuictoge.
1* A1iliamiliiBs«B.
L Über dfo Venohio<len]ioit mnnnliclier uiilI weiblicher O"*»^, litt 5 AllUMlll^t*» l'Mt od
XtiU L Von Dr. P. J. Möbius f. Lnpstg 1
IL Zwri nila von SlnplMlwpWIi«. Mit 4 AbUMmgaa im Text. Ton Dr. OvwKld Bsrkbaii. Brwio-
schweif _ . _ . . 8
IIL Die Achse der Sehädelbühleu Mit 3 ÄbbUduogeu im Text und Tefeln Ii bis V. Von Prof. Ih.
A. RMb*r, Dörpel IS
IV. Zv TatüUiVrung der Moutawel-lnsulaner. Mit 5 Abbildungen im Text. Yun Marine-Oberstnbnirzt
Prot'. Dr. A. Kr&mer, Kiel M
T. Datarfluobungen über du VecUUtme der Kopfmele ni daa BafcUeliiiWi Mit 4 AblnlduiReii im
Text. Von Dr. Jan Cnoksnowski, Berlin 49
TL Gebildbn^ bei SterbefUlen. Mit 6 Abbildttogen im Text und Tafel VI und VII. Von Hofrat
Dr. H. HAfltv, Bid T«B M
TIL Agebniiae und Aofgabcn der mexikan istischen Forschung. Mit Tafel YIII u. TX. Von Dr. Walter
Lehmann, Asaistent am KönigL Museum für Völkerkunde xu Berlin 113
vllL Ober die Gleiehzeitigkeit der menschlichen K'iiHlerlaK<>ung im I/öO bei Manzingen unweit Freiburp i. B.
und der demMegdeUiaiflnntgehöfiggniwJiiolithiMlMDSohialit ronTbei^geii BadSokweiMnbild
bei flebefnuMuen. Mit I Abbildnog im Text md Tefel XbieXIL Ton Dr. Otto 8«1io«teii>
sack, noiilclbtir^ 108
IX. BiMMi nad Geisteakraakbeiten. Eis Beitrag cor Baaaen|i>thotogie. Voa Dr. B4ie R6v4es au Nag]r>
SaelwBt Uf^iem 188
X. Die ablauen Gebnrtaflecke" bei den Eakimoa in Westgrönluml. Kt»e anlhMfOfegÜnhie Stadkb Mit
7 Abbilduagen im Text. Von Dr. Budolf Trebitsoh, AVien . . S37
XI. TriMiUkiae (WiiMkariaa) ia dar iCageran StaiaadL Mtt 4 AbUldvageo aaf Tafel XT. Yoa
Dr. Paul Barteil, Vr>l«ntäru!iMHti iit uii der I. Anatomischen An-tult. Ikilin 248
Xli. Über die Deviatioa dar anatomischen von der geometrisobeu Uediaoebene des meoschlieheu iichädals
in beragr aofdie Bianrilmlarliaie. IUI 11 AbUldaafU im 1^ Yoa Dr. Witold Sehreiber,
München 806
XliL Besondere Getieobtsart der ladiaoer im Ucayaligebiet. Mit 11 Abbildnngen im Text und Tafel XVI
und XVII. Von Dr. Hex Sehmidt, Direktorial-AaaiatMit na Ktaigi. Moaeaa für Ydlk«^
künde, Berlin . . . . ' 870
XIV. Ktbnologiscbe Betrachtungen über llockerbestatlung. Mit 17 Abbildungen auf Tafel XVIil u. XIX.
Yen PraL Dr. Bishard Aadrae, MöadMD WS
2. Neu« Btteher umi Sehrlft«B.
Knud Kasmusien: Neue Mcniohen. Kin Jahr bt>i <1nii N;irli1i:irn ilt-n NiiMli^iilt. Au^ <1>'m riunNrlicu
übersetit voa Elsbetb Bobr. Idit 6 Zeichnungen Ton Graf Harald Moltke und oioem Porträt
daa YeffBaaara, Bani, Yariag tob A. FfaaAa, 1807. (J. Baak«) 90
Rndolf Virchow: Briefe an «eine Eltern, 1899 bis 1^*64. IWamgegelwn von Mario Rabl, gob. Virchow.
Mit einer Heliograrni'e, sowie 3 Vollbildern und einem Brief in Autographie. Leipzig, Verlag rou
19M. (/.Bank«) ' 168
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TI InbattmfiMBfaiiw.
Dr. Theodor Koeb-Orinborir: litJiaimtyiwn tu dorn AwMWMigahwt. Nuh tigmm Atrftaabnaa
wShrcüd seiner Reisou in Brasilien, Bt-rliti W, Verlag^ von Ernst Waamutb. (J. ItunktO 189
Dr. Ii- Hngttu, iiofrat: Kopf - uii'l •<r-8tchtisty^-u wstcuitittitcher und meUoMitchAr Völker. Hennsgegeben
mit Uuterttützung^ dor Kö:ii^'li<'h bayerischen Akademie der TTliwmolwftW StültgMt, FHtz
Lohmamu Vorlag, 1906. Mit Tafel XIII und XIV. (3. Ranko) 191
Fritz Kraute: Die Paeblo-Indianer, eine biitorigeh-ethnuCTaiiliiiieho Studio. Nora Acta. Abhandlung dor
KuiH'-rl. L.-u]..>:,14'unil. 1 Viil9i.>li.'ti Akaflen.l.- d./r NÄtiiif.u j.'li.T, Bd. LXXZYII, Nr, 1. Mit 9 lUlb
und 1 Karte, aowie 15 Textfiguren. Halle 1907. (U. ten Kate.) 306
S. Ans i«r rnetitehfta Llteratnr. Von Prot. Dr. Ludwig SU«4», Kflnigsbciy i. Fr.
I. BIhaQgraphitche Rundschau, heraungegeben von der ethnographiachen Abteilung der K. UcaeUMbklfe dtr
FkoBDde der Naturkunde, Anthropologie und Ethnr<^'riip]n'n 1» ! iIlt MuMkuuer üniveraUM«
19. Jahrgang 1903, Nr. Ibis 4. (LVI. bis LIX. liuoh.) Muvkau liM)-.^lM)a
VatMr Boddilioii dw VoNttnadai W. Tk. Millor ud H. Ol Jantiohvk.
C. N. Po tan in: Das Märchen mit 12 Personen 194
1*. A. Dilftktorakj : Die UoohwiMgebrinoho im Gouvernement Wologd« 191
A. D. V*otap«wt Bttwnilioehieit ia dar Qemmiiido Wu^inoin) 194
W. Th. Miller: Die Namen der Kiewechen Königin in den Bylinou IM
E. E Linewa: Gesänge und Säng^ur in russiicheu Dörfern 194
Th. W. Pojarkuw : firsutwfrliuiig (Srljf-iii j i l*i lUm l>uriKniicn 195
P. W. Nalimow: i^anige Züge sui d^r beiduiscben Weltansohauuug der SyjiüMii 197
J. Chotkewitiob : Einige Worte über die Banduristen md läniilwa ja dar Ukiataa. 199
A. 8«n«aowi Mo OrAndnog dw betUgeo SUatea Baobm 199
A. Semovow; Bio Ch^ndiriige dar Vorteilung von Laad and WiMer aalir dta TarioMiMa.iai tiain-
ka.'-i'iHcKf 11 npbit't 199
W. P. Naliiii'jw: Eiuu lA-gende der Syrjänen vom Pam Schiptiacb . 20()
A W. Marko«: .\ltnM9i«cbe* Leben, säf Oraadbga Y«a (roMiMban) BjlisMi gowhildori . 202
& W.Millor: XArkiMha Volkriiodw 908
Ivan Koilolowtki: Dar HianiMlfilirtitafr im Goaromemant Janwiaw 908
W. N'iilltiKjw r .Mor" und .Ik-itii' Ix'i J._-n S'vrlii'ni .KU
J. N. Subuiaky w : Hochzeil&gL'brum lio uud Kluv'L-ii' dcr der Bevölkerung der Teraker Küste am WeüSen Meer 2Hö
W. J. Stepano w : AbendversamniluDu'i ii in 'l' ii l><jrfcrti uud dia dabat goiaaganaa ToOnliadar ..... 207
P. Dilakorski: Der Festtag MariA Schutz und Fürbitte 207
II. Sboraik (Bammhing) de« Momoim Mr Anthropo^ie und Ethnographie dar K. Akadaada dw WlmMahaftflo.
1. bis IV. 1900 bis 1903.
L ElbnograpbiMbar TWl a09
II. Anthropologischer Teil 211
W. (i. Bogoras: Skizze des materielli^n Lebens dnr Renntier-Tschuktschen 213
JtaMiaobM AnUiro|K>kigiso)iM Journal, herausgegeben von der antbropologiaobeo Abtoiloiig dar iL Gowllsohaft
dar HVaanda dar HatarfocMbaav» AoIhMpolQgia aad EtbBVgnpliie b« dar Uotkaaer UaifanUll.
V. 3Am»ag, XVIL Ut ZX.Baab. 1904.
S. A. Waiiioabarg: Die Karier 319
J. J. Haina« : Dia GwiebtnrinM dar Jakutea. Ton guten aad nuniabMi JakaljlBaB 991
R. L. Weinborg: taue Be«ebrribttBg der hauptsäohlichsttin anthropologiteb en UatarMMbaagsmothuden.
Apparntv der Jetztzeit Mit 9 Zeichnungen im Text 221
F. S.B' null i / Aii'la-upologie dor kleiurussisoheu BevulkiiruBg dae flouTeriwaiAate Tiebaraigow . . 221
A. Koihucbuw: Die Kivinrunaen dus Guuvern<-m(.'ntB Wolhynicu 223
J. D. Talko-(r rinze vr itsuh : Ilvmorkiiagcii zur Anthropologie der WolgatiQgoborvnen 224
y. A. Wologin: Obor die woohaelaeitigoa Üenebiugaii dar Sobidalbogea aad der Schtdeldurakmeater . . 897
A. J. Kolmogorosr: Die Fianea Finobmdi 998
A. N. Abraiiiow: Die Fonunn dor .\perciira piriformi* oad die goographisebe Verbreitang der verschie-
deuen Formen. Mit H Abbilduagea im Text 2M1
J.P. Siiliaitieb: Die Wogalaa. Eiae knaiobigiNb« Skia» 898
i_.kjKi^uo uy Google.
TO
Dte ArbeHm der Ra««i«chen Antbropologiwshen Geveltmhsft in 8L Batanil»i|r.
(Protokolle 1900 bis I5N)I. I. Jahrbuch. 1004.)
E. J. Petri: Unterauchang der AnomklieD und Degenerationazeichen an den Kindern der Klei okinder-
Irt'wahraiistiilteii in St. Peter«biirjf 811
S. D. Masslowski: Di« Oebii:gi-T»dahiki, die Reate d«r onprünglichea Bovölkeruug TurkMUni .... SIS
A. L. Pogodia: Die KultnrtolUlMMict» dM BoiponMiwialMi mit den Ort« aad den K— Hwf und di«
VAllnnleaait« dw Boaponitr«i«liM '. ... 813
W. W. Peredoliki: Über die Bildnwlirift dar Jukahir«u 318
Jahrbaoh der Ra«riMhen .Vothiopologischen üe»eU$ohaft bei der K. Univenitat .St. IVteitburg.
hhmA. 190«.
D. A. Koroptachewtki: Die Beduutung geographischer Proriozen im ethoogetisehen Pruzeil 818
N. M. Mogiljänaki: Die wiaaenaohaftliehen Ansohaaiuigeii Koroptichewakif 814
E. M. Tsi- he iJii rko v> H k 1 : Zw ¥ng& aaoh dv Yttminug md daii Varittionoi Tmehndowr inAiopo-
kölscher Typen 814
J. A. B*ad»ain da GoarttBsy: Über eine der Seiten der allmähliobsn Vennentohliohiuig dar SpffUba
anf dem Oabiate der Aoispraehe, im Zuaanunanhange mit d«r AnthnpolagiB 814
L. SternbKrg: Der Inankalt bei dan Aiaoa. Hit 8 Tafala AbbUdaagaa 814
F. A. It il > nejky-Biruljä: Dar Kopfindex dar Slawaa, Latta^littaBir aof fhud tbb Hamaa^m
kii rii3»iacbeu Soldaten 819
ILKdsbow: Aus den Tülem der Karpstheo. Das Dorf Saiuewodsko-Wjrsehne. Mit 2 Tafeln AbbiUuqgm 888
Itariaowa: Boohaaitagabriaoba bei den S/rjaiifla and Banaa iit Obdonk (Gonv. Toboiak) 8tt
D. Janowltieh, Slad.: Batioht ftbar eine Fahrt mA Eanütm 88S
P.M. Rasdolsky Bpi icbt 8bar «fut Btiaa in das QtMmramtmA Oftt in daa 8t«p|MBbMoliUm wibread
de« Sommers 19M . . 83S
Olsfira Nikanorowo» Shakowa: Bertofat ftbar «in« Fahrt in daa Kraii Wanutwia (fianv. Kaatrama)
«Ühraid daa Sonnara 1904 888
P. N. Bakatow: Üb«r üa OimfaatUte bai Ahuakta 884
W. W. Skorpill: Obar dia Onbatltta Toa Aloaahta 984
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Ludwig Stieda
zum siebzigsten Geburtstage |
19. November 1907
Bedaktion und Verlag
vom
Archiv Tür Autüropuiügie
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Emil Schmidt f.
Am 12. Oktober d. J. aikg Bmil Schmidt 4iin6iii HttndttdiBii in bohmid
69. Tjebenqaihre. Hit ihm ist einer der hervonragendsten deutschen Anthropologen
dahingegangen. Er hat die mühsamen Anfange der Anthropologie in Deutschland
miterlebt und ist ihr tren geblieben bia au das £nde, das ihn kun vor der VoUendung
einer größeren Arbeit traf.
In unserer Zeitschrift veröffentlichte er seinen ei-sten größeren Aufsatz:
„Zur Urgpscliiclite Nordamerikas", das Erf^ebnis eingehender Studien über dir
uujerikanische Urzeit und die kritisclip Würdigung der damals bekannten diluvialen
Keste, «II welHuni ScVimiilt auf seiner im Wint^^r 1869/70 unternommenen Rpifo
im Lande »flltst (las Material sniiimelte. Sechs Jahre b|»iit<T fiihrtiMi Um sinne
Arbeit*^« noclimals ühm den Atlantischen Ozean und er hat seitlier die l']nt-
wickeliuig tlksr auiei ikaiiiachen Antbiopolugie dauernd verfoliert. Im Globus besprach
er wiclitige Funde, im Archiv behandelte er lu ßei'erateu die amerikanische
lateratur und liier ei-schien auch 187!) (Ue Abhandlung über: „Die prähistori-
schen Kupfergerüte Nordamerikas" und 1895: „Die vorgeschichtlichen
Indianer Nordamerikas". In der evsteren berichtet er fiber die gelegentück der
Jahrhimdert'AiUMtelLimg in Fhlhdelpliift mManmengebracbten Funde, die letitere
bringt eine krititche Behandlang der M<nmd>Fonc)inng und Teigleiclkt ihre Ep-
gebniflie mit der Knltur der geeohiebtiidiai Zeiten. 1894 schon war: .Die Vor-
geachichte Nord«nierikas in den Gebieten der Vereinigten Staaten* bei
Friedlich Vieweg & &k>bn in Bnuinachweig verlegt worden, ein anveriiiaiiger Führer
durch die boohst tmgleicbvertigen Quellen der ameiikainisohen Friihiatorie.
1889/90 nntemabm Schmidt eine sehnmonatige Beiae nach G^lon und
Sidindien. Der Forseber, der Kamera, Stift und Finael mit Reicher Sicherheit
und ÜBanem aathetiachen Empfinden handhabte, berficksichtigte indaaaen die Land«
Bchaft nur in srweiter Lin^ Ihm waren die Menschen die Haaptoache tind so
unteraiiGlite er die Yeddikhs und die primitiTen Drawidastiimme besonders sorgfältig.
Die Ergebnisse der erfolgreichen Reise veroffenflichte er sum größten Teile im
Globus; als selbständige Werke gab er die „Reise in Sfidindien** Iielpsig,
Engelmann, 1894 und NCe71on^ Berlin, Schall u. Grund, 1897, heraus.
Wenn auch Schmidt in Amerika der Ürgeechichte, in Indien der Völker-
kunde naher trat, so war doch die physische Aathropologie sein eigentliches
Arbeitsfeld.
Wie ÜMt alle Vertreter der Somatologie war auch er früher Arzt gewesen.
Als er Ton seiner ersten amerikaDisohen Reise zurückkehrte, wurde er leitender
Arzt des nach seinen Ideen erbauten Kruppschen Ki-nnkenhauses in E^i^en, bald
darauf auch TTiusarzt flt r ilun eng befreundeten Familie Krupp. Mit einem
ihrer Mitglieder reiste er im Jahre 1875 nach Ägypten und legte hier den Grund
SU »einer wertvollen Scliüdekanindung, deren vortreffli* lu n Katalog er selbst
verfaßte (Braunschweig 1887). 187(5 erschien seine erste anthropologische Arl>eit
in dem Archiv, Bd. IX: „Dir Morizrmtalpbcnr des menschlichen Schiidels",
Bd. XII brachte; j-KronioloLrische L nti tMu liunL^en". der näch^'tfoljjriKh; einen
Aufsatz: „Uber ilic 1^ ^■^t i m iinin c der Scliä dt l k iipazitiit'^. I)i«'M' Krihe ist lie-
zeichnend für Schmult.H auüenirdentlich sorf^-satnr Arbeitsweise. l);mi;il-- mnß fast
jeder Kraniologe nach eigeneni Schema. Scliiiiidt erkannte \ >m vuruheiiiii, dalit is
lediglich darauf ankuimiit, \ t i Lrl( irlil>are Ergebnisse zu eriiultcii, nicht ausschließlich
Kinzt Uiagi'ik zix behaiukln und TuI)l'1U u auizustellen, mit deitu Zaldenmaterial nie-
mand als der IleiT Verfasser etwas anfangen kann. So prüfte denn Schmidt in sehr
gründlicher Weise die verschiedenen Horizontalen und kommt au dem auch heute
noch giiltigen Schlüsse, daß die jetat «Deutsche Hconaontale" genaonte die »beste
auficufindende" seL Von gleicher Bedeutung waren seine Arbeiten fiber den
SehSdelmodulus» die Richtung der Hauptdurchmeseer, die Scbädelgrofie und die
kritische Vei^leichung der Methoden der EapasitätsbeBtimmung. Solche ein-
gehende Vorarbeiten bildeten die Grundlagen, auf denen Schmidts bekanntes
und mit Recht verbreitetes Werk entstand: „Anthropologische Methoden, An-
leitnng lum Beobachten und Sammeln für Ijahoratorium und Beiae", mit zaUreiehen
Abbildungen, Leipzig 1888. Heute besitzen wir neuere Anleitungen dieser Art^
aber sie machen Schmidts Werk nicht fiberflüssig, das zum ersten Ifale in. dem
Wirrwan- der subjektiven Methoden Klarheit schuf und das dauernd Wertvolle
heraushob. Dieses Hervortreten der Technik in S< bmidts Arbeiten ist nicht
ein Anzeichen seiner Vorliebe für die nieclianisch«' riitigkfit, sondern seiner Ge-
wissenhaftigkeit und eine Folge des damaligen liage der Anthropometrie. „Tritt
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- m -
an uns die Aufgabe heran, eine Gruppe von SeiiädL'lu zu untiTgurhcii, ho ist es
zuerst Sacht' tlea Anc^es, der allgemeinen Beobachtung, etwaige Typen und llittel-
formen in f!rup|M ii zu ssondnn. Daun erst tritt der Maßstab in sein Kecht", schreibt
er eininal iiiiil die A iithrupometrio ist ihm nicht Srlbötzweck. „Die antiken
Schädel Pompejis" (Archiv 1884) bedtutctcn ilnn ebenso wie die altctniskisclifn
Bchädel, die er in Italien sammelte, Vorarbeiten für die iJuautAMutiiug dir ^Fuuda-
mmital&age der Kraaiologie'', die er in der Abhandlung: -Dbor alt- und neu-
agypiiaehe Schädel* (Arobir 1888) stellt, „wie weit gilt für den Schädel das
GesetB der Fomerhaltang durch Vererbung tmd wie weit findet bei ihm imt^
dem Einfluß Sufierer Bedingungen FonuTerinderung statt?** Er beantwortet sie
dahin» daß die Energie der Vererbung daa Übergewicht hatte über die Enei^e
der Süßeren Einflüsse. Aber er betont, daß diee «in diesem einen Falle in Agjrpten*
zntrifil und hält es für sehr wahrscheinlich, »daß unter anderen VerbiiltmMen
der umgekehrte Fall eintreten mag". Es ist nicht allein die vorsichtige Bewertung
der Eigebnisae^ welche hier hervortritt, sondern auch die biologische Aulbssung
der Somatologie und die Unabhängigkeit von Lehrmeinungen. Vom diesem Stand-
punkte aus beurteilt er „Die Bassen Verwandtschaft der Volkerstämme Süd-
indiens und Ceylons" ( Hast ian-Festschrift 1896) und die Ei^ebnisse einer von
dem anthropologischen Verein in Leipzig angeregten Untersuchung über ^D'io
Körpergröße und das (lewicht der Schulkinder des Kreises Saalfeld
(Heraogtum Meiningen)'' (Archiv, 1892) ndoi .die Vererbung individuell
erworbener Eigenschaften" (Korrespondenz-Jilatt 1K8K),
Das umfassende Können Schmidts kam am klarsten zum Ausdruck in
seinen Hiiclieraii/.ci^'cii im (ilobus, sowie bei seiner Tätigkeif als huigiäliriger
Referent fiii Schwalbes Jahresbericht und das Archiv, ('berall eischciin n Zn-
siitzc aus eigenem Wissen, die oft genug die Jiedeutuug des Xeueu ersi ins reclite
Licht setzten. -Kine Kritik darf scharf sein; gereizt und kränkend niemals-,
sagt er bei der Besprechung eines Werkes und seinem gan/eu Wesen onts])rach
eine nachsichtige und wohlwollen de Jk ui teilung, die er in die Ft)nn von Be-
denken und Voi-schlägen zur Nachprül'ung kleidete, wo er dem Verfasser nicht
zu folgen vermochte. So bei der Beurteilung der Frau von Anvergnier (Globus
1898), oder in der von Sergi und Kollmann aufgeworfenen P^gmSenfrage (Globus
I89S, 1905). Gern fugte er sich „der Logik der Tatsachen", wenn er über die
eingehende Begrfindtmg des Homo primigenius durch Schwalbe berichtet (Globus
1901), und erkennt in Klaatscha Theorie der Abstammung des Henschm neben
der umÜMaenden Stoffbeberrschung und der kritischen Sichtung das Verdienst
an, daß Klaatsch neues fruchtbares Leben in die Anschauungen über die Ent»
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- If -
vvickoluug licri Meu-schengescblecbt« gebracht hat (tilubub iÜU3). >.'uj:- sehr selteu
zeigt nain Urteil eiaige Schärfe, so, wenn er die dilettantische, alle wicktigen Fragen
offen lasseiide Form schüdert^ in welche der Fond Toa YTixTDambool der öflfentlioh-
keit übergeben wurde (Olobns 1903).
Emil Schmidt wurde am 7. April 1837 in ObereicliBlSdt in Bayern ge-
boren, aber Thüriogen wurde ihm rar zweiten Heimat In Jena hörte «r drei
Semester lang natarwinenBchaftliche und philoeophiacfae Kollegien, in Ldpaig trieb
er wahrend eines Semesters fast ausachlieinich Anatomie nnd Fhyriologie, vBLdaim
erst das eigentUche Stndivm der MmiiMii bu beginnen. So sdnif erTsich. die
breite Basis, auf welcher seine anthropologische Arbeit erstand, haofige Beisen
ins Ausland brachten ihm neae Anschauungen nnd fBllten seine Skinenbueher.
1885 habilitierte er sicb in Leipaig für Anthropologie, wurde 18M Extraordi-
narius und 1H9(> Hunorarpn)feaHor. Schon 1900 li(<Q er sich jedocli krankheita*
halber |)en9ioniei-en und siedelte nach Jena über; seine Schädelsanimlung schenkte
er in lioch herzigster Weise der IJuiveraitet Leipzig. Trotz seiner Krankheit
arbeitete er eifrig w eiter, unterstützt von seiner Gattin, der Tochter des bekannten
Leip'/.igpr Arcbilrtlogen Overbeck. In Jena ereilte ihn das finde und in Leaten-
bei^ in Thüringen wurde er bestattet.
Schon früh wurde Schmidt die AlH'rkiMinunir der engeren Fachs'enos'sen zu
teil. Die .mthropologisfhfn nopellscliaften /,u Fiorenü (187y), Wa-shiiigton ( l!ss:5 ),
München (IHH.'i), St. I'eteis^biug I I;hi4) omanuten ihn zum Ehrenmitglied, andere,
wie Wien (1H9.")), zum kon'espondieremlen Mit^liede. Über die Gclehrtenwelt
liinaus ist seiu Name weniger bekannt gewurdeu. Alle liekhnne war ihm zuwider
und .er konnte »ich nicht entschließen, hervorzutreten und eine Stellung zu be-
anspruchen, obgleich ihn sein Wissen dazu reichlich legitimierte.
AUe^ die Schmidt kannten, betrauern den Verlust des vomehmen, foiu'
sinnigen und guten Menschen; was er seiner Wimenschaft geleistet hat, schatst
sie als dauernden BeHits.
I
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I.
über die Yenohiedenlieit m&nnlioher und weildiolier SchädeL
Von p. j. Httblns.
Kit ft AUjMw«u vad 1 TilciL
Vor ktmea haib« kib di« €l«8«liteelitaT«r-
Bchiedenheiten der tMrilflllflll Söhldel >Ks)>rachen
(Beiträge zur Lehre von den Geschlechtsunter-
•ohieden,' Heft 11—12, 19U6> Dabei ist der
mentddiolie Behidd nar ii«1md1m{ «nriÜmt wor-
den, jetzt aber möchte ich etwas genauer über
«ine bwtinunte Eigeutümliobkeit dei Sohideli
dM nMDieUfailMB WcibM Ted«D. Ldder siod
mir duDik M d«r UitoriMb«n Übereiobt zwei
gote Arbeiten entgangen, und ich weise, nm
eio Versiumnis gut zu maobeu, auf sie hin. Es
ImdciH aieh um swci INtMrtaÜoiMn, deren eine
in Stiaß^)urg von Rebentisch, einem Schüler
Sobwalbea, deren andere in Berlin von Paul
Bkrteli eitf Anregung seine« Täters bin go-
aobiieben worden ist >). Merkwtirdig ist, daß die
beiden ausfQhrlicben AufsAtze dvu \oti mir ge-
meinten Geschlechteuuterschied gar nicht kennen,
obweld w einer von denen iat, «of die sneiet
•nfmcrksam gemacht woi-don ist.
Im allgemeinen war bisher das Streben der
Anatomen und Anthro|>olog«n darauf gtiiichtet,
„pathognostische Symptome" zu ünden, wie es in
der Medizin heißt, <1. h. Fnrmrii;'c>ntnmUchkciten,
die es gestatten, mit Bestimmtheit oiueu weib-
fidten von ebem nlanlielien Sebidel sq nnter>
leheiden, und oft wird das Bedauern darüber
anageeproohen, daß doeh alle Unteraobiede t&u-
') 19.neb(>ntifeh, DerWefbersohidid. l>bt.inaog.
Jena, G. risch. r. Abgedruckt in .Morphologische
Arb*it«n', 11, S. ^07, her«««ff»>(reben von G. Bchwa)b<>,
■h-iKK, G, 1' i -(c Ii r , ]■ Hartols, Ül>er Oe-
•chl(ichUuaUirs«liitiJ«» am Huh'mitil. Diu. iiuilig. £«3rUa
1«97.
as«W* tttr ajilte«»o)ofi«. K. F. Sd. tri.
Beben können, dafi keiiMt In ftAtoA Valle jeden
Zweifel ausschliefle. Btwae anders muü uirtn
die Sache unM^li^n, wenn man zu iler Kiitsicht
gelangt ist, dati es keine absoluten Männer,
»keoloien Weiber gibt» daA b der
auch am MaTinc finzfltifi wfililiche Eigciitiitn-
Uchkeiteu vorbanden oder doch angedeutet siudt
beim Weibe eimetne mlnnliöhe. Die Nwdnn-
emde Bisexualität" erklärt es, daß aneh am
Scli3ilcl de« Weibes männliche Bitdungen, an
dem des Mannes weibliche Bildungen vorkom-
men. Damik Terliaren die Oeeobleelibranter-
Bohiedc nicht an Bedeutung, männliche Form
bleibt männlich und weibliohe weiblioh, aber
wir erfahren, dafi xwieoben die beinahe rein
männlichen Schädel und die beinahe rein weib-
lichen SchJldel Zwischeuforracn eingeschaltet
sind, bei denen der Form dee einen G^cblecb-
te» einaelne oder mekrere Kennidehen dee an*
deren eingefügt sind, so daß als Mittelpunkt der
ganzen Reihe ein hcrinapbroditisoher Schädel
EU denken ist. Die Aufgabe des Untersuchen
wird nun die eeln, ansageben, inwieweit ein
Schädel mnnnliche mb-r ncihlicbe Formen hat;
iuud es ist ersichtlich, daß damit sehr viel mehr
geloatet iat ata mit der btoBen Geeeifaleebti-
bestininiiiiii; Das erste bleibt diese natürlich,
und trotz aller Schwankungen macht sie in der
Regel keine Not. Denn natfirlich wird sich
niemand anf ei» einaebie* Zeichen verlassen,
faßt man aber nllc winhtir^on Merkmale ins
Auge, so bleiben auter 100 Schädeln immer
nur einige, bei denen die CtoioUeebtsdiagooee
nidit mii Siflkeikeit m etellen ist Dieee An*
1
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2
P. J. Habint,
nicht, die äobasffhau«en und Andere schon
früher vertreten haben, ist »ach von Reben-
tiHch bestätigt vrordeti. Ev machte die Diagnrtsp
bei 169 Sobildeln und irrte sich dabei 16maU
d* «r neaaiDfll Hkoaer für W«iber Uclt, tieben*
mal Weiber ffir M&nBer (Fehlenats 9.5 Proz.).
Findet man nun an einem Männerscbädel da
oder dort aiugoprägtc weibliche Formen, so
kann man 8ohli«ßeD, dafi dicMr Meudi in irgend
einrm Sinno 7.n den HfMU'llen Zwisohenformen
gehört habe, und mit der Zeit wird es vielleicht
ait^eb wndn, wm der Art d«r HiiolniDg der
G«KblechtsraeilaDale noeb bertlmmtan SoUlwe
m wehcti 1).
Weuu man, wie ich früher vorgeschlagen habe,
am Sohidd die CMürakiveet waA die Anfiea-
werkc unterscheidet, so ist ersichtlich, daß die
sofort in die Augea fallenden Geechleobtamerk-
nude, die, auf denen die BiagnOM aof den
eiaten Blick zu beruhen pflogt, den AuOenwerken
angehören: Größe der Mtiskelfortfüt/i' (ITintcr
bauptforlaatx, Warxeof ortsatr. , Griffelf orttiatK,
ShbÜfealfahaX und Form des Qesiobtea
und beeonde» im UirteildflliBiai BeaebaSealieit
') Wc>Di> es gelingt au der >'onu des Hcb&delD clie
das Qehinia «nd tM dlassr die gaiat^ JBsachalfanheit
n «ndUleaeiit se galaagm vir aar Ptmanlofta. Sitte
.Oeiiteriatavs* ist idio Biktontalt dtt OeiitM am der
Form «efaiM matertellen OegenUldet. SehliaStn wir
aber au( der Korm der An Benwerke auf geicti^e Kigen-
■cbaften, »o treiben wir l'hygio(;nomik de» Schädel»,
und das wini ^<iii I' u'hteüt«ii »c\ goiic):« li> n, :'.nä wir
weiblicbe 'Aiigp 1' im >liicine nnd nifloiiUcht; Im- an Weibe
SufAnden. (.i .Ii.' .lo^ (.. v f liK-i t. B. deutet auf «inn-
licbi' Encrj;!«». Dn» Kind nnd in jfewi'isein Oradf sucb
da« Weib haben ein kleine« (texicht, wie jiU r 1 i>ini
Jüufrliu^ d»i Gusicht Kroß vcinl, entfaltet fich die
tnänuliche KiierKii'; jene stehi'n am Kande, der Mann
miUeu im Strömt dtt Lebtnt. Von der OtWe dt*
Geriotattt btogt dit Vom dtr «ehidolbadt ab. das
fiMtre Obenritgaa dtt 8i|^laIbataBa ibar die Batii
bei» Wellie deutet also nur auf Klaüibeit des Ootlch-
U>», Mangel an Kiiernie. Wenn nun bcwndere Stück«
der AuOenwerke grnil oder klein »lud, wenlen wahr-
M:hoinlich besondere nijlnnliche (xler weiblichu Charak-
tere vrirbanden sein. Kin kleinen /.urückweicheudua Kinn
scheint x. U. Cnfiihitiikeit, «ich durcbzunct/eii, au«zu-
Kprechrn , Stärke der UinterhauptforUät/«; (und der
Navk^-it III Hliidn) i;eicble<;htliche Stunlichkeit nach männ-
licher Art, (in >r»>ber Kieferwiukfsl UüoktiehtliMlgktli,
Bchnmllieit dur Naso g«itti(j^e Feinheit. MatliUcli linil
indiridneHt und Batttn-JBigeatttmlichkeFten aa nn««r>
tebtidMi} die gretandeneo BeBchnngoii eeitea sunlelut
teoeriialb der Itajie, und inwieweit Easten-Oharakter«
dat SohMeU geiitiiga Ciianktcn atudrttcken, diu w«re
an uattnuioheB.
des btimrandes '). Bedeutungsvoller aber als
diese {naktiach wertvollen Zeichen sind die Oe-
Rchlechtsuuterschiede an der Gehimkapscl: fJrflßc
und Kapazitjit (Umfang und Faßfähigkeit oder
Geiloiaigkoit), örtliöh venoibiedeae Wonraagea.
Über Größe und Kapazität bestehen keine Mei«
nungsverschiedenheiten, der weibliche Charakter
ist hier ebenso wie bei den AußenwertcQ ein
Minus. Dagegen sind Aber die Formvendiie-
j denbeitcii dor GehirnkapsH sehr \ < r^-fliiedene
I Meinungen geäußert worden. E» int vielleiobt
I nieht unbaMli^tea, wenn ieh aa dieaer Stalle
erzähle, um Ulk daau gekommen InBi mich mit
' di<»f5Pn Mpinungen wt beschäftigen. Ich habe
, im Grunde nur payohologiscbe Iqleretteu und
ieük wtfde aniali aidit geaaaer nah der BcdAdel-
] form befiißt haben ohne die Überzengting^, daß
Idas luuere dem Äußeren entoprecbe, daß die
Uatendiiede der Form eeeliiobe Vevielueden-
heiten aoadrfiokeu. Sähe ich in der SobBdel-
Ifhre nur ein Mittel zur Unterscheidung ver-
schiedener Baaseo, so wäre sie mir üemlich
gleiebgOitig. Bt int daher begreiflibi^ daB Uh
rn ri:ill gelangen rtiiißto, tind Jaß dessen Auf-
fassung mir von vornherein näher stehen mußte
: ala die «wiiaenadiafüiehe Etaaiologie''. Dort
ist die Hauptsache die gewöhnlich nur dardi
die Ansi lKiuniii; i rf.'ißbare Gestaltung bestimmter
Stellen der Gehirnkapsel, hier bandelt es sieb
am eio Aoomeaaea dee Sehldek, das ebne Aa-
gahv \ ,ni Gründen der mathematischen Bciinch-
tung nachzueifern auebt. Nun fand ich bei
Gall (Anatomie et Physiologie du systime
nerveux, HI, 139, 1818) fol<;Liuie Angabe aber
, den menschlielicii ITinteikupf: En comparant
iavee une infatigable perscvörance lea formes
vari^ dee tfetea, fai renuurqu^ qua daos b
plupart des t^tes des fcmmos, la partie sup^-
I rienre de i'oooipital reoule davantage qua daos
i
I 'l Stirri"u'-t, Aut^'.'iibiaucnl-'^ST), Stil tiln)lik'ti mihI
'{>']> II >riirji'u dtar i'i(>r<! zu v«r)|;l<fichen »1« AUKWüctaie,
lit' iiiLt •ivm geDchltfcbttichen Leben zu-^iammenhan^en.
Iiie Behauptung, daß sie vou .-Irr Kntwiokelang dtr
Ateinwerkzeuge abhiugeu, )uit /iir nicht« für li(l|l
Sit wird toben diulurch widerh-^a, dai dar Oraagetaa
■tarite Mnswflkte und gt^r kein« MtabSUtn bat. —
lob bsautaa jMla Gtltgeabdt, gegen den ana Jtaak-
I raleb Rtammendan Oatmuob m protestitten, wonaoh
' dio Olabella ein Buekel t«in toll. Olaber heiCt nuu
I «ituual Klatt, und ülabella ist die glatte btelle übcr
1 den SeekeL
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Tafel I.
1. 3.
3.
lu. 2. Männlii-Lor oud «'uiblicher Schädül (aus Ufr Cie/u'-nul von Jcuu>. 3u. 4. Männlicher u. weiblicbor Hchädul (aus Ä-fyptfD')-
') Niich K. Kchmidt, Nr. 445. Calvnriani tf iiint. Au» Mooks Saninilung. Knpazitüt 1415. hnriz. l'inf. 514, LAn^v ITß, I{r>'ii>>
144, Höhe i:i8, Länj^c dfs Vor. mpi. 3t, Bruitc 27. — Nach K. Hvhmidt, Nr. i'A'. Calvarium $, juv.-aiuU. Au» einem Kii-cbbofe
K-i Kairo. Kapazität \:w.\, horiz. Umf. 49ä, Lünia^e 180. Breite 135, Ilöhe I:)2, Läntri- des Kor. mgn. 33, Breite 126. Ich ft)g>- hinzu:
(iRwicht bei 445 030 gr, bei 337 535 g. — An dieiteti beiden Hcbiideltt »itid die (texchlt^htiuntcrHchieile «ehr Aimgeprü^ betonder« auch
die Veritclim&leruntr in der Oejjend den hinteren unleren WinkcU de* t»vheitolbcinec.
Arehir für Anthrarolnul«, N. V. IM. VI,
friodr. Vicwea k Hohn tu B(iian'<rh*<'((m'
Üb«r die Venwhiadwtaeit minnliober und weibliclicr Sohidd.
3
Im tAtei ou lea onkoeii des hoaunw. Merk-
wflidigttrwdM «tttrt «i«b Gull, in GegsnatttBe
zu seinem Verfahren sonst, bei dieser Stelle
ftiif die Messung, indem er (p. 154) sagt: Le
plns souvent, on trouvera, duu les filles et dum
Im fraunM, le dkmHn dn fnmta] k VowAfiuA
plus grand que dan« Ich hommts, parreqtip chez
ellM roootpat recule davantag«. Gall weiat
ntr Iittntcniiig auf Min« Tafeln Inn. IMeVor-
wölbung, die er meinte, liegt zwischen der
Spitze ilei^ I/kiiibda und Acui Iiiinn und reicht
etwa 3om nach rechts und Ituk» vuti der Mittel-
Uai*. Zuwriieo Ist doieh dae mediane Sn«
senknng in eine rechte und eine linke Vorw5lbunf|;
geteilt Ist sie sehr ausgeprft^, so scheint an
dieaer Stelle der AbaehniM eioee Apfeli dem
HinterbiiHi '< ui%etetM sn aein. £. Schmidt
meint dasselbe, wenn er mgt: „llinterhaiipt-
adiupp« stark kapseiförmig vorspringend^. Wenn
man die beiden Bebidel auf Taf.1, 1 vnd 2 be-
trachtet, so weiß man, was die Worte Ueileuten.
Der Hinterkopf de« Mannes ist ein Kiigel-
abiebDitt, und i>t das Iflantiobe sehr ausgeprägt,
ae gebOrt dieser Abschnitt zu einer Kugel, die
viel erößcr ist als der Kopf, d. h. der Hinter-
kopf ist zwar gleichmäßig gewölbt, aber flach.
Der Hinterkopf des Weibes dagegen ist nioht
nur durcli dus Vornpringen der Stelle zw isolien
Lambdaapit»: und Lüon, sondern auch dadurch
anaeiieiDend Terttngert oder zugespitzt, daO die
Kegion um den hinteren unteren Winkel des
Scheitelbeiiii'S lieruni cinfterogcn i«t, daß die
Gegend unterhalb des Inion weniger gewölbt
tat ata beim Manne, and daff eleb olMtbalb der
Larobdaspitze eine mehr oder weniger tiefe
üünsenkuDg findet Natürlich entsprechen dieser
Sdliilderung nur Schädel mit ausgeprägtem 6e-
»ohlechtBobarakter. Alle Stufen xwisohen dem
typbchcn Wciherschndel nnd dem typischen
Al&aueraobidel findet mau besetzt Aber cnt-
•pieebend der Kegel, dall die Variabilitikt de«
Hamee grOßir ist, sieht man häufiger weibliche
Form am Hinterkopfe des Mannea ata minn-
licbe an dem des Weibes.
Mit der Begrflndnng aeiner Angaben hat es
sich Oall, hier wie oft, ziemlich leicht gemacht.
Kr sagt, ich habe es immer so gef imdeu, und
trerwetat auf eioige Abbildungen in seinem
Atlaa» Auf Mitteilmig von BeobaehtuqgeceOien
bat er sich nicht eiogelasseu. Das muß aaoh-
gebdt wwden, nud bei einer aoloben PHtfong
ist es von vornherein klar, daß die beiden Be-
I hauptungen, nimlich die, daß beim Weibe der
obere Teil der Uinterhauptachuppe ausgebuohtet
•ei, nnd die, daO der Ungadnrebmeuer grOOer
sei, von einander nnftbhSnjj^ig sind. Es k.'imtc
sehr wohl sein, daß die erste zu Kecht beoiünde,
die aadwe ddit
Ich habe mich zunächst dadurch zu orien-
tieren bemüht, daß ich den Hinterkopf meiner
Patienten iu der Sprechstunde untemuchte. Ich
fand dabei Galla Behanptang bestktigt, und
' die vorhin gegebene Schilderung des weiblichen
Hinterkopfes ist das Ergebnis dieser PrüfnogeD.
Nnr iat ftr den Kopf des Lebenden nooh das
binmiofflgen, daß die Sdiwäche der Nackeu-
muskeln am weiblichen Kopfe die Züge des
Bildee versch&rft Bei einem kräftigen Manne
iet der Nadien dureli die Muakniatnr anagefattt,
, und oft scheint die Protillinie vom Inion ab-
wärts eine Gerade zu sein, während beim Weibe
in der R^^el für Bßok nnd Hand die Naofcenfinle
stark eingebuchtet ist Da ich diese I nter-
Hnchimg durch Jahre fortgesetzt habe, i«t die
Zahl der Untersuchten ziemlich groß, aber ich
balie Ireine genigenden Anfutohnaafn, daß
ich etwa angeben könnti , hei Mdaviel FlOient
sich die typische Bildung findet
Etet neaerding« ist es mir möglich geworden,
eine grOOere Zabl Ton Schädeln zu prüfen. IKe
Schndclpanimlung von Emil Sehmidt, die dem
hiesigen zoologischen Institute gehört, ist jetzt
an^geetetlt worden, und der Gebdme Hofieat
Herr Prof. Chun hat mir ihre Benutzung nüt
großer Güte gestattet. Die größte Zahl der
Schädel stammt aus Europa und ans Ägypten,
and dieee beiden Qmppen babe UAi hauptsieb-.
lieh untersucht Irgendwie deutliche Ku-isen-
unterschiede könnt« ich dabei in Hinsicht auf
die mioh beuebilligende Frage nlebt eotdeeken,
ich hebme daher auf die Rasse weiter keine
Riicksicht Die Gesclileehtsdi.igno.s«' ist offenbar
vüu Schmidt selbst und vou vorhergehenden In-
babem geoiabbt worden, da die meiaten Sebidel
(5r;i1ii rsi hfidi l sind. nVipr ich sehe darin keinen
Anlaß zu Bedenken. £s kann wirklich, wcim
man den gaauea Sebidel Tor neb bat^ in der
Begel kein Zweifel besteben} nnr in wenigen
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4
P. J. M«biaa,
FHUen Mhicneo mir Zweifel bcraebtigt m Min,
und auf diese komme ich zurück. Ich htkbo
folgcade« Veifabren etagcschUgeo. loh ließ
VOD «ioem Gehilfen den Schädel in ein Tnoh
«nhflUen, das bis hinter die Warxenfortsätzo
reichte und nur den TTinlerkoiif fniliiC, und
nun (uaohUi ich die Geitchlechtisdiaguoce, iudeiu
ioh cmt bei geeeUoeaeiMn Aagen den Hhiter>
köpf befühlte, dann auch ansah. Hei 211 Schä-
deln von 800 habe ich die richtige Diagnose
gemacht, 44 mal habe ich mich geirrt, 45 mal
bin ich im Zweifel geblieben. Die Dii^noee
auf Männerschädcl war 149 mal richtig, 24mn]
falseb, dio auf Weibersobädel 62 mal richtig,
30nul falteh, iweifelhall war loh bei 16 nlnn-
llchen, 30 weiblichen Schädeln. Nach Enthül-
lung des Schädels mußte ich in der Kegel die
Diagnose Schmidts auerkeuucu. lu zwölf
FlUcB Jedoeb, in d«iien DMh Sobmidt
falsch rlingTiostiziert hatte, blieb mir das Ge-
Bobleoht des Schädel« xweifeUudi, lu einzelnen
Fallen Mbrint rieh Sehnidt doT«h dieSepaiitit
beetiiinDt gefühlt eu babeii; bei einem Schädel
z. B. von vorwieg'cnH w«>i)»lich( r Form, aber
1430 cctu Kapaxilül, nimmt er mkuulichea Ge-
eeUeoht nn, bei «inem mil vorwiegend idSod*
liehen Formen, aber llft^ ccm Knpazit.it vcib-
liobea. Dreimal hatte Schmidt selbst auf
Geedbleebtebestininiaag vemobtet Dsmiiter
eind zwei jugendliche Schädel, bei denen er
eclirL'ilit _? iiifaiit. IT"; mir hclieincn beide weib-
lich zu Bein. (Siehe Tafel 1, ö und 4.)
Oege« die Bedentnng meiner iMagnoeen
k:itin man bemerken, daß oft lUr ITinter-
hauplforteate du Geaohleobt erkennen lasse,
ftlao ein Anfienwerlc, nieht die Oebfrobapsel-
form. T)a» hi richtig, aber imimihiii sind
in der Mtlirzulil der FSHp fliest- Muskelansatx-
stelleu nicht so entwickelt, daß man die Diag-
noee damif gründen itffnnte. l^mel linbe ieh
mich so geirrt, daß ich wegen eines sehr derben
Iflion mäiuüiobea Geschlecht auuahm, während
der Sobüdel neoh den fibrigon Kennxeiohen weib-
lich war.
Die andi-rc F'iage ist nun die, ol> T, alls
Behauptung, der Läugsduruhmesser des weil)-
lioben Sehüdele lei grOOer «Is der dee mion-
liehen, berechtigt ist. Merkwürdigerweise scheint
Galt die abnolut« Länge gemeint za haben.
I leb habe «nf ednen TVttdn nachgemeesen nnd
, fiii.lf -.iU yrßßte iJlDge 108 (T.if. 21, Weib),
190 (Taf. 66, Weib), 184 (Taf. 60, Weib), 178
(Taf. SS, sehnjähriges Mldehen), IM (Ta£, 48,
Mann), 1 s", ( I »f. 39, Mann), 183 (Taf. 30, Mann^
175 (Taf. .'ST, zihn- bis twölQährigt-r Ku.-iLe).
Ob der Zeichner von Galla Meinung suggestiv
▼erleitefe worden iat, oder ob bei dioMB na-
gewählten Schädeln die weiblichen wirklich so
auffallend lang gewesen sind, das weiß ich
uatOrlioh nicht Es verateht sich, daß in der
Regel der münnliche Sohidel abeolnt lünger ial
' als der weihltche. Bei je 20 nordafrikanischen
Schädeln finde ich ') als männliche größte Länge
efomal IdMnm im Mittel, das andere Mal
179,(>Tiun, als weibliche Länge einmal 175,1mm,
das andere Mal 170,6 mm, bei je zehn europäi-
schen Schädeln als männliche Länge 180,8 mm,
ab weiblidw 170,6 mm. Dnrehiobnitllidi ist
also der Männerkopf um 10 mm lilngcr. 5Tan
kann nun fragen, ob Galls Behauptung für die
relative Länge zutreffe. IMeeer Andofat ist
Weicker, der (1862) sagt: „Faßt man die rela-
tiven Größenv* ilKlltnir..sf in«, Aut^c. so erscheint
I der Läugsdurchmevser de« weiblichen Schädels
vergrößert.*' Aber andere Anatomen haben
ander« ircurtcili, und bis jetzt i.<<t keine Eini-
gong erzielt worden. Leider bat man sich
meistena an den lAngmibnitenindez gebalteoi
tincj dadurch, daß man nitr die Indexzalil« niohl
die Ur/:ihleii, aus denen sie cntHtcht, berfick-
•icbtigte, ist geradezu ein C haos entstanden.
B. Sllia>) bat diese wertloseD Angaben mit
großer Liclic zui^amim'iit^'e^ti'lU. Da ei frilii t man,
daß nach Quatrefages, Broca, Calori in
Europa das Wdb melir doBöholnpluBsdi ist
als der Mann, nach Hamy, Mantogazza,
Topjnai il, Woisbach aber mvhr hracbykepha-
lisch. Da ^verden Rassen von den liöhleu-
•) Datei Ist das BilniaDde «al die ««IUMm Ola-
bell« anfseMtzt, der Stüswnlit ist abbt nitgemesMii.
P. Härtels hnt bt>i allen RasMn dis Länge des männ-
lichen Kchädel» Kr<)fi«r aU tlio d«» weiblichen (refuudcn,
I gibt ab«?r kpine /»IiIl'u. Behcnli-^i Ii IuuIj t für ■l- u
'■ männlich«!! Sehad«! Lanp-nwcrt*» vnn iti ; bi-i .ion mm,
• in dvv M ITf. I i~ l-'^'nun. fur ■li-ii w.-iblich*-u
' 161 bis iifä, bzw. ITOiuin. AU Merkwürdigkeit erwähnt
ur, ilaü d«r lingalc Bobidsl (Wlna) ^aen Wiibs
*) Mann and 'Weih. Dsnlaeh von Knrolta. B. 77.
lieipsigr im.
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«ad miUidMr Salitdal.
von "LoAn bb sa dMi Hottautottan
angeführt, hei denen der Mann br.ichykfpliikrischcT
ut (18), uod solche, b«i denen das Weib bnicb}'-
Wpluiliwdwr U% (22); ia der cweHcn Gronw
sullen die „dunkeln", in der ersten die „weißen"
Bwaen ftbanrkig«!!. & iat «raichtlioh, daß mit
«Hiadflu gar niobti antttfuige« kit, und di« nen**
•ten Untersuoher (Roben tUcti und P. Barte la)
wollen (U'nii atiob von dem Längeulircuc-nludex
einem GeitolüeohtBmerkmale uioLU mehr
Vig. 1. (OalU 46, Tafel.)
Bariela bat 1d«b« UntmaUad«
fiituli-n, /. n. wan-n Ijt'i fünf Gruppen von
Deutschen die Zahlen der Weiber bald gröfiwt
bald kleiner ala die der IflniMr.
Von voniheretn würe es vemfinftiger, das
Vorbittnis dar Läoge zur Größe de« SehJidek
odar min Horininttdamfange ins Auge za fiMsen.
Soviel wie ich weiß, ist diese Prüfung noch
nicht ausgeführt wnrd(>ii. Tch habe daher den
Verauoh gemacht, < s hat ^ioh aber herausgestellt,
Flg. Si. (Gall* «0. Tafel.)
Fit[.S. (GaUn 39. T«f«l.)
Fig. 4. (OalU &S. TateL)
VBifsM naeh Oall*).
daß niobta Branehlwrea haraoakoniiiit Ich bo-
recbuGte das Verhältnis des Umfanges ziir
hundcrtfachen Länge: Je größer die Indcv/iihl,
um SU größer die I^tiMge. Es ergab sich, daß
dia LiDge imniar etwas mehr als ein Ihittal
des l'nifmges i«t. und daß die Zahlen wenig
Bcbwauken, fMt immer nahe bei 35 bleibcu.
') T*f. 4S, cr»n« bnmme olm^U-. Tsf. 60.
Le craoe d'une fptnnie alien^ par l'amour 't> I i ; !-o-
RAaitur«'. Tnf. 39. Mann. Taf. &«. Weib. Oalli Bilder
lind in natürlicher UrROei dl» rmrins «lad SOt ein
DritUtl Vifrklaioert.
Bei 20 manniicbeu uordcuropäiscbeu Sohädeln
betrag dieMT lodex im Hind 85 (Min. SS^S,
Max. 35,9), bei 20 wriMichen nordeuropäisohcn
Sohidelu im Mittel 34,7 (Mia. 33,1, Max. ä&,7X
b^ SO mlmiliohaii IgTpliaelMn flohidelo im
Mittel 35,5 (Min. 33, Max. 37), bei 20 weib-
: liehen ägyptischen SobAdeln iui Mittel
I (Min. 32,5, Max. 37). Et war alio kein Mbne
' die relative Länge sogar am eine Khinigkdt
I größer. Der geistig hochstehende Hann aber
bat einen breiteren Schädel als der Durch-
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6
P. 3. M«biai,
MdmittamviiMli« nncl damit nimmt Min ümfuig-
Längeniiidex :i1>. Ich finde für dieaoQ bei
Kant 33,2, bei Beethoven 32,4, bei A. F.
Möbiue 33,3. In Enaaugeluiig von wvitereu
Fig. «u
Ägypti«eb« Mftnn«rtehftd«L
8«hld«ln li»be idi 20 groOa Hbmokdirfe wm
meiner Hntmachertabellc notersuoht: Der In-
dex betrag im Mittel 82,3 (Min. 31, Max. 33,ö>
M» muß aehließeD, daß mit der gatuea Llngv
iiMMifiMigMt itt, daß, wenn dem Weibt
ein relatives Pins znkommt, diese«
Bloh nur auf einen bestimmteo Teil
dar lAuge b«iielMn Iemmi.
Alle kennen die beiden ScIukIcI-
umrisse Eck er a, die in vortrefflicher
W«iae die wichtigsten Veraobieden-
beitM swisebMi mtaiDlialMr and weOl^
lieher Form zeigen. Ak ic-li diese
Umrisse aufeinander Michuete, und
swtr 6«hürgang auf Gdifirgaog, Joeb-
bein auf Jochbein, zeigte es sich,
daß der weibliche Schädel fiberall
kleiner ist als der männliche, mit
Aomhin« dw ffintoriiaaiytM. Di«
Strecke Obr-IIinterhaupt ist bei hoi-
deu äohidelu ungefähr gleich lang,
b«imW«lb«Bl«>nifativ1inger. (Sieh*
Fig. 6.)
Dieses BiUl brachte mich auf d«»n
Gedatikeu, dui-ch eine von der Mitte
dM GdifligsagM ftiHgeliend«,
gtOßten Länge senkrechte
iLgjfptlaob« WeibfirtobideL
B. Sabmito
KttalorKr. 1
l
GaDz« L&ug«
Hintere
Linge X 100
B. HchiwMt»
— iiüattze Läng«
XatiIncWr. | *
Hintere
Hinterp
UUige X 100
OfiBW Lftaga
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170
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20: Hl«.-.
81«,5
40.2i
MS,r
SO: SM,7 SS 47,M
') V«'rg;l<>Kbe: Urscbl*^ht unii Koptttiiifiuig. Hnite, C. Marltnld, l@u3.
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über die Vfr«cbitKletilieit »iMruilicbui und »oiblichcr bchadet.
7
diese in vordere iitul liinti rc Tiiiige zu trennou
und da« VerhältiiiB der hiulereu zur ganzeu
IlBf0 bei den G«aohl«abt«rn in tuttennehen.
Ich ließ mir ein Reitereben machen, das auf
dem Grandbalkeo des StaogennrkeU verMbob«n
«trden Iouid wnä mm uoh onteo fsrioliMt«
Spitn trägt W&breud der HeniiDg der guii'^ii i
IjStisre wird das Rotterchon eo geschoben, daß I
•eine Spitze auf die Mitte des liobörgangCB
wAg^ und dann wird «aine Stalle auf dem
Balken .iVigdoscii. Diis Verhältnis der gaoiceu
Ukugb zur bundertfachea hinteren Länge ist
die geiiidhte Zahli). (S. vorttebMide IWelle.)
Bei 20 mSnnliobeii S< ha>leln beträgt also j
der Index (ganze Ijlngo, liiiitcio Länge) 40,25,
bei 20 weiblichen Schädeln 47,68, folglich ist
wiridioli die bintere Lliige beim Weibe grOfler.
Drei weitere Gru]ii>en \on je 20 Schädeln be-
•t&tigten dieses Ergebnis: Der Iudex betrag bei
Mlmgern im DnrduobDitte 47, 48, 47, bd Weibern
48, 48, 61. Die MitteUabl für je 80 Schädel ist
also bei Mtlutiern 45,5, bei WiilHTti f)! s).
£e ergibt sich also, daü wirklieb das weib-
tiebe Htaterhaept relatiT Iftnger lat ala daa
mSiiriliche. Güll behält Recht, wenn nur „re-
lativ" eingeschaltet wird, und mit ihm haben
Weleker, Aeby (1867), Ecker, Davis und
II L ille Recht, wenn sie sageiit daa Hinterhaupt
des Weibes sei „nach hinten verlängert" oder
^ansebulich länger ala daa des Maouos".
Soweit «Ire am aHaa gut, aber daraot
möchte ich noch hinweisen, daU auch daoo,
wenn es nicht möglich wäre, einen zahlenmäßigen
Nachweis zu führen, die Angaben über die |
tigenartige Form d^ waibBoheo ffistMAavptoa
zu Recht bestehen kfinntcn. Würo die Rech-
nung anders auagefallen, so würde mich daa
gar aieht irre madieii, dann die VorwOlbung |
iwiaohen Lambdaapitae und Ldoii kSonta vor-
') Hei piupio Teile der Si-hlidfl weicheu meine
Zahlen um l 3'mm vnn denen Sebmidtf ab. Er |
Hegt das wohl t. il-i ihmui, liuli er di« falsche Olabella
mitffcmeMen hut, tmi» lUi.iu, dnO dfn Taatsncirkel,
ich den Btangenzirkel benutzte. Ich habe nUtk aatflr>
lieh immer an meine Zahlen gehalti^n. 1
•) Vielleicht ist M bei NojferschiUleln etwa* anders. '
Bai M mannitehwi Kegencbädtlii &od« ioli für den j
ladnc als HittalaaU «1. I«Uer liwl «at s««i «elb-
Hdw XannÄUrt 4a (nit 49,»)-, idi mva « also
ilabin g&Uk sdn laim. I
banden sein, wenn »uch das Hinterhaupt des
Weibes im ganzen kürzer wäre als das des
Maunca. Jene Yorirtlbang iat ja a«f IcleiiieD
Ranm bcschirmkt, v, 'i] r( t- ! der nach liintpu
vom Gehörgange liegende Gebimkapselteil bei-
nabe die HUfte der gaaaaa EapMl bildet Biiier
direkten Messung entaaht doh die fragliobe
VorwuUtuug. Icli babe e» versucht, ubor es
geht nicht, denn es ist kein fesler i*unkt zu
finden. Mao mfiflite die StoUe, wo die apfel«
artige Wöllmng sieb von der Cesamtwölbung
des Uinlerhaupte« absetzt, auf die die Gesamt-
IBnge darateUende Linie zu projicieien. Aber
das entsprechende Maß ist beim Manne nicht
tu bescbsiffeii, und nur in der Miiiderzabl der
Fälle ist beim Weibe diese Stelle zu iixieren;
btntger atredtt aieb daa Hiuterbaapti ohne daß
die Prolillinie eine Knickung erführe. Die
Spitie dea Lambdas ist nicht« Festes, denn bald
ist eine wiiUielie Spit» da, bald dn mehr oder
weniger dacher Bogen, bald ein Schaltknochcii.
Die Sache liegt also so wie bei den meisten
von Gall beschriebenen „bosses": Das Auge
erfitOt die SSgeotamUehlMit mit Sidiwrheit, aber
die Messung ist nicht anwendbar. Daher sollte die
Tatsache, daß beim weiblichen Hinterkopfe Augen-
schein and Measung ixu gleichen Sinne apreohen,
niobt daao führen, der Messung in diesen Dingen
eine Bedeutung zuzuschreiben, die sie nicht hat.
Während man bei Vergleichung der Gehirn-
kapeehi daa Mannea und daa Wdbea alle Yer*
acbiedeubeit als ein Minus auf weiblicher Seite,
das hier groß, dort klein ist, su erkennen glaubt
(Niedrigkeit und SclimaUiüt der Stirn, Flach-
heit daa flohaitob, ISnaMhang am bbteren
unteren Schcitelbpinxvinke!), so 7cjgt doch die
Untersuchung, daß das Weib an einer Stelle
ein Fhw bat, nimlieh eben unter dem oberen
Teile der Hinterhauptschuppc. Wirft mau die
Frage :uif : Was liat das /u bedeute»? so muß die
Antwort lauten : Die stärkere Ausbildung dieser
einen Stelle mnO der BSgewaehaft dea Waibea
entsprcchfTK dnrcb ilio e> den ATaiin zweifellos
übertrifft. Ich will aber hier das weitere niobt er-
örtern, verweiae vielmelir atif meine I>arlegungcn
in den „Beiträgen zur Lehre von den Qescblechts-
nnteiBohiedan«' (Ueft 7/8, 1908, 11/12» 1906).
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IL
Zwei FKlle von Skaphokephalia
Von
Dr. Oswald Berkliaii, BrauoMbw^
Hit 4 AbMUmig«o.
Die Studio Bonnets: Der Soai)1ioce|>lialus
syuostotious des Stettiner Webers (Wiesbaden
1904), Mwi« doMeii DemoutntioB mH bmIi-
folgender DiskiiMion auf der Vcräaninili)n<r der
Deatoobm Anthropologiieheii Gesellschaft in
GMttnrald 19M TcnalMMii mieb m d«r fol-
KMld6D Veröffentlichung.
T. In der Stadt BraniiKclr I - 1 lu ein Mann,
der einen auagesprocheneu KaUukopf besitzt.
Br üfe 8eliii«id«nii6fatar, 60 Jd»« alt, «Iww
unter Mittclj^n'Jße. Dii' Stirn Ui mark vorge-
wölbt, die Nasenwurzel eingezogen, daa Uinter-
banpt tuak taulMtnä, die Ittiin BtittiMit« oben
nach der Mittellinie gewölbt hen'ortretend, was
rechts iiidht der Fall ist; Stirn und Scbcitcl-
beinböokcr wenig angedeutet, im Bereiche der
Ffdlulit im typtoolM KieL Der grOlto Uag»-
durchniossiT des Kopfes beträgt 21,5 cm, dir
größte Breiteodurobneaser 12,6 ow, der Quer-
dwebmeaaer tob «hier TiaginwanEel nr anderen
ISeiD, kleinste Stimbreite l()<-tn, WoUiuug von
einem Obreiogang mit deni HandmaCi' i|unr flln'r
den Kopf bis zum anderen Uhreingang gemessen
SSen, grtAler Umfing dea Kopfea tfifitm.
Die Bogenkrüminiing d<r KitfiT liiiftisiii-
lörmig; der Uberkiefer enthält einen, der Uator-
kielar vier regdfeekt ateheiide ZUne; der barle
Gaumen flaolit der weieha Chwmen etwaa
aibttnrMud.
Die Wirbela&ult» gerade, das linisttiem zwi-
«ilMn oberem and mittlerem Dritteil vertieft; die
K^penbogen nemlioli etark Toratebend.
Armp, Hände und Finger normal.
Die Unterschenkel etwas gekrümmt; die Beine
frflher, nadh dem Oaage an orteilen, wahneheia-
licli O-förmig; Füße normal.
Dei- Meister trägt wegen leines auffallend
geatatteten Koptee ateta ebie MBIbb.
Übi r !%cine Eltein, seine Oebnrt, seine Jiigmid
weiß er iti iii/ug auf seine Kopfform nichts zu
berichten. Er hat eine VoUuscbnle besucht
IMe flüioe lind m^etiBbt, aelBe Litettigena iat
in keiner Weise gest<'irt. Er ifit, wie er sagt,
loiobt erregt Früher hat er einmal vorübergebend
an Sehwindel gelitten.
Er ist verheiratet, db Ehefrau gesund. Die
tkxm der Ehe rtit»]>ro»ii«enon Kinder sind:
1. Tochter, normal gebaut, litt in ihrer Jugend
an Belaaipaie, ladet jelat oft an Kopfweh.
2. Sohn, iioiMKd gehiuit, leidet seit seinem
elften Lebensjahr au Epilepsie und iat jetat,
80 Jahre alt, blödsinnig.
8. Sohn, bei der Geburt Steißlage, in den
ersten Lebensjahren hoclifirfidig r.ichitisoh, lernte
spät laufen und sprechen, stammelte bis zum
aehten Jahie. Keben Jahre alt hatte er atarfce
Schläfenwölbung, gerundete Kieforbogen, dabei
einen kielf örmigon harten Gautnou. Kopfnmfiuig
(Seni,W0lbung (von dnem Obreingang mh dam
Bandmaße bis xnm anderen gemessen) 32 em;
sonst gut gebaut. Bnistiinifjuig 55 cm, Körper-
länge IUI cm. Nacht« nervöses Zucken, bei Tage
Ttel Kopfwdi. Heiaagewaebaen in der Fremde,
jabrebug Blnt beim Bdmeuieni lieB aioh in
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Zwei Fille von Skaphokpphttlie.
9
einer Kliuik mit Röntgenstrahlen untersuchen
und meldete, daß ein „verwachsenes Nasenbein''
nachgewiesen sei.
Der II. Fall betrifft den Knaben E. D., Sohn
Fig. 1.
des Arbeiters. Derselbe kam im August 1904,
drei Jahre und zwei Monate alt, in meine Be-
handlung und wird seitdem von mir beob-
achtet. Die Eltern sind wohlgestaltet, Lues
Fi(f. 2.
Fifr. 3.
und Knochenleidcn lassen sich bei ihnen nicht
nachweisen. Ihr erstes Kiml, leicht geboren,
starb elf Monate alt an StiromritM^nkrampf ;
E. das zweite, wurde rasch geboren, ehe die
Hebamme herzukam. Kino Verletzung des Kopfes
Arrhir lur AnthTu|iolaKic. N. K UtJ. VI.
soll bei dieser eiligen Geburt nicht stattgefunden
haben.
Erst als der Knabe 1 ■ , Jahre alt, merkten
die Elteni, daß ihr Sohn eine auffallende Kopf-
gesUiltung hatte und geistig zurQck war.
2
10
Dr. OiwbIcI B«rkhftn,
Als iob ihn, drei Jahro zwei Monate alt,
in Behandlung bekam, war er klein und hatte
<>iii plumpes Auüseheu. Der Kopf kahnfürmig,
luit straffen Haaren bedeokt, eine Fontanelle
aidit voifaand«»; an d«r Stln eine hia aar
Nasenwurzel herabgcbeiidc fühlbare Schnebbe;
die Schläfeubciue in der Gegend der Wanea-
fortaätze gewölbt hcrvorü'ctend.
Dar grOJtte Dbigadorahmeaaer betrag 18|8 om,
der größt« Brcitcnrlnrchmcsspr 12,5 cm, größter
Uin^g dca Kopfea 53 cm, Kürperläoge 72,5 om-
YoD der Naaenwmael hU in MHta dar Stim
hinaufreichend starke Vcnenentwiokelung, starker
chronischer Xusi-nliutai rh, Xai^t'tiiuchi'invuL-he-
mugen. Die Kieferbogeu huieiseuförmig, dabei
dar barta Gauman adunal nad hodi. IHa 2MbM
klein, kamen, nl.-^ der Ktiab« '/« Jabre alt war.
Die Zunge nicht verdickt.
Hala Irars and diok, die WirbaUliila mittel-
stark kyphotisüh, die Kipponbogcn voltratend.
Ol) ilie Scliilildrüs«' vergrößert war oder
fehlte, war wegen des durch den Kopf auaam-
mengepreJken Halaea niobt naohsuweiäen.
Femer fand sich Naltel- und Leistenbruch,
die Lingakooobeo der Vorderarme etwas ge-
krOmrat, aa den HandgeleDkan dia Epiphyscn
leicht verdickt, die Finger gekrümmt, die Nägel
derselben dünn, leicht kolbig. Die langen Köh-
renknooben der Beine nicht verbogen, die £pi-
piiyaeoendaD aieht Terdiokt. Di« Zehennftgel
dünn und etwas kolbig. Außerdem in dun
Nackenmuskeln» den Hüften und den Knie-
gelenken leidito Eantcaktiiran.
Der Knabe war reioliob, sprach nur wenige
uudoutlicbo Worte, konnte stehen, gahallem nur
wenige Schritt« gehen.
Die Bebandlong bestand im Gebraneb too
„Tabloid" Thyreoidea Ton September 1904 an,
mit Untorbrccbungon ein Jahr lang, Entfernung
der NascnrHchenwuchoriuigou, Operation doB
Nabel« «od Leistenbruchs, Streokong der Eon-
traktm-pii lind leiohten GipsverbtodeOf SttitniDg
des Körpers und de» Kopfes.
Jetzt, nach zwei Jahren, ist der Naaeukatarrh
und damit die starke Venenenlwickelung obei-
halb der Nasenwurzel verschwunden; die Kon-
tnikturen der Nackenmuakclu, sowie der llüft-
and KniegsleDka ibd gaboben; der Enaba vermag
aUdo durob die Btube au geben, jedoeh ist der
Gang waekalnd. Er hat 20 kleine aber gosoude
Zihne, spriabl atammalDd kniaa Sttaa, fragt
und lacht.
Das Waehstum des Kopfes hat sich während
dar nrai Jabra folgeudenaaflaB verfaaltent
«• -
I cm cm : cm cm
CiröBter Lim -'Still rchmesiier . . 18,8 l»,5hj0,0 20,U
Größter Hr.Ht- i L.iinchmeMier . i 12,5 12,S 14,0 M,8
Queniur-'hriirs^iT von piinsr [ I I
Tmi-iis« iif/i'l /ur all' li-r> ii . , — — | — lt,0
Wölbung von «luom Ubrtiu- ! j ! I
gang zum anderen .... — 31,0 32,0 32,3
GrOOter Umfaug dos Kopfei . i 53,0 M,0 . ibfi i 66,0
Karperlani« 1 71;* 7«,« W,Q
Ich habe der gut gebauten und regelmäßig
menstruierten Matter des Knaben an^^gebeu,
sobald sie in andara ümstihid« gekommen, aiob
zu raeldeo, dasnt der Versuch gemacht werde,
durch f\w vom Beginn der Schwanj;ci>i,haft ein-
geleitete entsprechende Behandlung ein geistig
und kScparlieh gumnäm Knd an «ndal«B*)b
Mob bat bei der Beobaehtang dieser bdden
Fälle die Frage nach der Entstehung der eigen*
tömlicbcii Ko|ifgesialtung bewegt. Bei beiden
sind Erkrankungen der Knochen nachzuweisen.
Der Sdmeider hat in asiner Jugend an Baebitis
gelitten; dafür sprechen das bei ihm vorhandene
veitiefte Brustbein, die vortrpt<»nden Kippen-
bogen nnd die wenn auch geriug gekrümmten
UntersobenkeL Aber aaoh der Ambe K D. ist
knochculeitlend, er hat Kj'^hose, vortretende
Rippenbogen und gekrilmmte Vorderarmlcnoobeo,
aneh er ist rachitisch.
Demnach liegt es nahe, bei beiden Fällen
eine wenn auch seltene Form von Schädel-
rachitis als Ursache von Kahnkopf bildung anzu-
nehmen. In swciter Idnia ist aa eine FHanig-
keitsansammlnng" im SchädcIrritiiT>R zu denken,
wie ja solche bei Sohädelrachitis vorkommt
Und drittena misaeii wir eine VensOgerung
der YerkndokwuBg ainaaber Nibta aowia voi^
') Vergleiche: Berkhau, Über den sotelMiMttSB
uuil früh erworbcueu Schwiicbsinn, 2. Auflage, X. Ver-
■ucba einer Vitirhütuiig 4ea Schwadmnns, 8. 47 und 74.
BmnaNhiraig, Tieweg n. Sohn, ise4.
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Zwei FiDe von 8kj]i)iMk,.ph«lie.
11
zeitiges Za8amm«nwacb8«a anderer in vanobo-
1md«ii TwiiltteiiMn naeb ^«r Gkbnrt MiMbiDtti.
Wir beobachten eine AowmmluDg Ton FlOe-
sigkeit in den Ilimhöhlen (Hfdrocephalus ven-
tricnlaris), innerer Wasserkopf genannt und eine
■olehe swiMlMiD HinUnton (Hydrooepbalns
intonneningealis), wflUheabliiAeiwrWaHMkopf
beseichnei wird.
Km W>wnaii>imn1img in d«ii Hinhablan,
angeboren oder Iwld nach der Geburt entstehend,
gest.'iltot, weil die Nülifo noch titrht crPtiügend
verknöchert »lud uud somit der Ausdehnung
dw Sdiftdeb kAwa Widtrstond leiateti, d«n
Kopf kugelf/^rmig. Tritt die WasBeraiisatnm-
Inog in den erstes Lebensjahren «in, so r^igt
d«r Kopf geirShidiflh aneh die Kagelfortn, in
so}teo«rcn FUlen beo1i:u-litot man aber auch
rjiuh'ic' Formen, t. B. Kauti'uform. Spitz-Eifonn,
wie ich solch« kenne. Es ist dieses auf Un-
vqgefantBIglMitra bei dem yenohlieflangeproMO
der Näht(> zu rii( kenführen.
Bei den obigen ebenfalls anßcrordeuUiob
eeltfloen llUen, der EnbidropCfonii, baben wn-
an eine iriassigkeitsansammlung zwischen den
Hlniliiiuteu (äußerer Wasserkopf) zu denken,
und zwar beiderseit« uaeb der Qeburt entBt«bend,
wtoeriger oder blutiger Art
Eine solche Aosammlnog übt bei der Anlage
so Rnhitte dce Sebidel«, bei ÜDregebnUUgkeiten
in der Vorknöchcrung der Nähte beiderseits
einen Druck aus, wodurch der Schädel in der
Quere eng bleibt, dagegen nach der Stirn und
nach den Hioterbnnpte hin eine nnfCaUende
Verlängcrunr^ und Mub oben ein« Erbflkong
bedingt wird.
Bei dem von Prof. Bounel in i«eiuer Siudie
bebandetten StcAtiner Weber wird ^e YttOmäg'
\ keitamenge rechts eine größere gewesen sein, da
i die rechte IlUfte seines Schädels stärker gewölbt
I Set all dM linkew
Bd dem Branneebwetger Koabeo B. D. wird
der Ergitfl oder die Ansammlung von Flüssigkeit
als eine vielleicht blutiger und entsttndlioher
Art nn denkon eein, da leiobte Naokenitaire
and hicbte Kontrakturen der oberen Extrcmi-
täten KU Anfang meiner BeobacbUrageo vor*
, banden waren.
i Als wesentliche Grundlagen für das Zustande*
kommen einee KjtbnlEOiifeB mdehte ieb demnaob
halten: Erkrankung des Schädels nach der Ge-
: hurt an liachius, intrameuiugealeu Hydrops und
' unregelmäßiges Verhalten bi der YcrkiifieheniDg
der Nlbte.
2*
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in
Die Aoiise der Soliadelliölila
Ton
Prot Hr. A. Saaber-Dorpdt.
HH 9 A1Mliii«w im Ttat vaA 4 TaMn.
Ex Hcbeint auf den erstell Blick keinem
Zweifel unterliegen m können , 4afi ale Ling»-
■obM dw SoUdeli dne der Oenden wa be-
tnohten lei, weklic (U'*Ht'ii tri-.ißte Läntie ans-
drfioken. In linem EUipsoid, mit welchem der
Scbäd«! so oft vcrgUcbeu worden ist, gibt ee
nvr «b« einsige Uai«, welehe deaeen LloguwibBe
bestimmt. AI» i ilio Sachlage ändert sich schon
in dem Augenblick, «le da« Ellipsoid bohl iat
und die Höhle telber ein EUipsoid bildet Hier
sind zwei EUipaoidc voiluiiKien, welche zwei vcr-
Rc!ii(il<"n irri.De LäuLr-sacliuen benitzcn, die nicht
einmal in der gleichen Linie liegeu müwea. Etwas
Abnliolice findet jn am Hfanidaldd atatt Aber
der Schädel iet kein reines Ellipsoid, »ondcm
entfernt sich weit von einein solchen. Der Uirn-
■ehldel ist, genetisch betrachtet, ein Rohr, welohes
verschiedene Sttifen der Entwiokelang dnrcb-
laiifen imd tnfolije starker Ausbildung des Ge-
hirns die Form cinc^Kuppelgewölbesiutgeuomaieu
hat Daa Robr iat, mit AusBahme vieler kleiner
und einer großen Öffnung, allseitig geschlossen.
Doch kann mau immer noch die Nähte als eine
Anzahl spaltförmiger Öffnungen dei- Höhle be-
traehten. Der Eingang xnr HOUe iat daa Foiaman
occipitalo rnaLjiniiii. Vnn ihm ans erweitert sich
die UöUe rasch in gesetzlicher, wenn auub vielen
Sdiwanknugen nnterworfenfr Weiaei, erfKbrt in
der Sattelgegcud eine Knickung und cnditrt ge-
schlossen im Sttni-t Viii t. nach ansehnlicher Bahn.
Sicht mau die ¥orm lier Uühle etwa» genauer
aoi so bemerkt man bald, dnfl in WirUiohkdt
kein einlaaiber HeblkOrper vorliegti sondern ein
hohli HT)op])olgebiIde, ilesseii )ieide bynuiuti iM'licn
U&lften median, unter Yerkiü-zuug des lÄug»'
dandmeasen, mitetnander anaammonbitngien.
Mediane IIer>-orragungeu der Innenwand des
S{*hädels, median nrlacrt'rte Inriciiw orko di'>^ Siliil-
del«, wie man sie im Gegensatz zu den vor-
bandeoon Anfieoworken nennen kann, eduiden
im Stirn- und Hinterbani'ty. liict: bis zn gowiaser
Tiefe beide Uöblenhillfteu voaeiiiaader.
Es wncdo loeben gesagt, die beiden HOhloii»
biUten seien ^nnHotrisaiher Art Eine typisehe
Symmetrie kann man ihnen gewiß /lu ikcnnon.
Wie aber der ganze Körper de« Menschen, obwohl
fiynuoetrisdt angelegt, doeh aahllose Aiyinimetrien
zur Ausbildung gelangen läßt, so verhält es sicli
auch mit dem Schädel und seiner Höhle. Hier-
über sind die wichtigen Untersuchungen von
0. Hnsse za vergleidien, welche in dieses inter»
essaiito unri virhimfnsspiidc Gebiet der Asym-
metrien des Körperbaues ein weithin dringendes
lieht geworfen baben. Wir aber mfissen hier,
um nicht von dem verwickelten Bilde links- und
rechtsgcdrebter Spiralen schon anfänglich ge-
blendet zu werden, von den vorhandenen Asym-
motrien des Sobidela «od saliner HOhle raBldiat
ganz absehen und btidr nl? symiiictrihcb nu-
nehmen. In der Folge gelingt es daim leichter,
anoh die Asymmetrien und 8plnlen der Aohae
I der Schldelhöhl« in Rechnung zu ziehen.
Jene Achse der Schäidelh<>lil<' nun, dir wir
kennen lernen wollen, beginnt im Mittelpunkt
des Fcnmen magDom, Welolice ist ihrwaitfrer
Weg? Welche Mittel sind gegeben, ihn an
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I
Vnf. Dr. A. Rtiabsr, Die Aebn der SeblcMhöMe.
18
Saäno'i Sobald wir beachten, dor ilii-nsobädcl
habe die Chrandfonn «Idm gekniokten Rolnct,
werdcu wir nicht in Verlegenheit sein, wohin
wir mit im Weiterdringen lUMjh vorn Scbntt f Or
Stthrili u wenden haben. Ohne diese Rdelaioht
dagegen werden wir uns sofort im Dnnkel ▼•r-
liercn und nicht ans Z"ul ü^'^iiDi^on können.
Schöll iii einer vorausgehenden Abhandlung
(Der SeUUiel der lUttentnte, eine endm^Iogi-
sehe Studie) habe ich die Frage nach der Achse
der SchädeUiöble kurz beantwortet Seitdem aber
kam mir der Gegenstand niaht mdir am den
Augen; in viel weiter amgebeoter YeUstlodig^
keit vermag ich ihn gegenwärtig voi:"il< -
Auch eine Reibe von Tienohädeln iat uuterdetMen
darnnfliiD tmianoohi worden. Hier aber aott
vorerst nnr Tom Sebldd de* MeoMbeD die
Bede sein.
Heiliodett der Aehienbeatlmmnag.
Olnvühl fibiT iV\ß Grundform der Hohle Sicher-
heit gegeben ist, obwolil aaob über den cinxu-
eeUagenden Weg keine ITaktarhrit vorliegt, eo
sind doch die Anbaltapnnkte ffir die Beschreitung
des Wege« sehr vei"»chiedener Art und von sehr
versobiedeaeiu Wert Je nachdem wir diese
oder jene Aaiiallqniiikte ab Wegweiaer benntun,
winl der Weg «c-lVu r sioli t tw^ts verändern. Viel-
leicht gibt ea nur eine einzige LiUigaHohse der
Httlilei* irir »ber werden melirere, voneinander
etwai abweiolieude Bahnen erhalten. Was hier
vorgetragen wird, ist daher als cb Soeben naoh
der IlölUeoacbse au beurteilen.
IMe Medianaelmitte von vier Sekidehi, weldie
schon tum Studium der äußeren und inneren
Sebikdelvieleeke gedient iiatten, waren ohne wei-
teiea aodSi anr Untersoehiing der HOhlenadiae
v«r«r«odlMr.
Der erste der Seli.'S.ie!, schmal und laugge-
streokt, gebart einem Kaffem an; der aweite
Sdhldel, knc nnd brrit, iet der einee Ttdlnlrteoben.
Beide wurden binsiclitlicli «In /u bestimmenden
Udblonachse auf gkkhe Weise behandelt. So
muüte sich ergeben, in welcher Art die Höhlen*
■difen cweier so «ehr verechiedener SebXdel
voneinander abweichen, aber auch, worin sie
fibweinkommeo. Als Anhaltepuokte aur Aobtten-
bertmninng dianteD die NabtoteUeo dee Schftdd-
gewAlbei» eiMfthlielüiinil dei MedJaDpooltee der
Protuberautia oocipitalis interna', denn hier liegt
die Greuie swiwdien Ober- und üntenebappe dee
Hinterhauptbeins und eine kons^nte fötale, in-
konstante dauernde Naht. Ak banale Anhalte-
pankte boten sich die Nahtetellen der fötalen
Schädelbasis dar mit iliren Modianpunktcn : dem
Occipito-Sphenoidalpunkt, als Gron/c zwischen
dem Corpus ossia oixsipitalis und dum Corpus
osne poBt-ephenoidaüs; dem Toberenlun aeilae,
alt) intcrsphenoidalem Punkt oder der Grenze
awiecheu den Körpern dee Prae- und Postspbe-
noidale; dem Spheno-Ethmoidalponlrt, als Greuie
swiaelien dem Etbmoidale mid Praeqiibenaidale.
' So standen drei ha^alc uml drei fnrnikale Punkte
zur Verfügung und wurden auch als Anhalts-
pnnlcte iMnuti^ olme daß mit Huer Aanrabi eine
innere Zniammengchörigkeit beider Reihen be-
hauptet werden soll. Uie einen folgten am Ge-
wölbe, die audcrcD an der Basis in gewissen
AbaUbidea aoleinaadar, de alle eBtqraehen Kabt-
stellen \wf\ Inden ztir BenotBung Ür die voi^
liegende Aufgabe ein.
An dem geieidmeten Medianaebnitt dee Salii-
dels war das Basion mit dem Opintliion beiiiti
diiiL-h eine Gerade vcrlniinlen und deren Mitte
markiert worden. Ebenso wurden jetzt der
Ooeii^-fipbenoidalpankt mit dem Ooninena
(Medianpiiiikt dir Protuberantia oucipitalis in-
; tema), der laterspbenoidalpaakt (Tnberoolum
I sellae) mit dem Endotaailida, der 8p1ieno*Bth-
moidalpuukt mit den Bndobrogma dur< h (lorade
verbunden, deren Mitten anf^estuln und <iurch
l'unktti markiert Verband man jetzt die Mittcl-
I ponkte der vier von der Baeb so dem OewOibe
. ziehenden Linien durch eine Kurve miteinander,
so lag eine Bahn vor, welobe dorchans den An-
schein der gesuohten HOblenadise gevSlirte. Ver-
lief sie doch vom großen Ilintcrhauptsloch bis zur
Stirn mitten durch die Höhle hindurch! Am Mittel-
punkt der vordersten Querliuie der Ilöhle konnte
man die Adtte endigen laeaen, da eine vordere
MünduiiL.', die dem Foramen magnnm entsprach,
fehlte. Wollte man aber dos vordere Ende der
Aelise nicht in der Höhle endigen lassen, son-
dem an einem beetimmten Kuoeheuende hin
führen, so machten «ich zwei Punkte pclteud,
1 die da« vordere Ende aufnehmen konnten: das
I Fenmen eoeoom, Typblon, ala mediane Grenie
j dee Etbmoidale gegen daa Frontale; oder daa
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U IVof. Dr. i
Sthmoii, ftanuneduiM Oreue detwlben bei-
du SoQeihMI> Du lyptilon liegt höher als da«
Ethmon, bis 15mm; tlas Ethmon da^egeu
bildet dae v(»d«re, neben der Mediaue gelegeDe
Ende dm niauiii «thmoidal« und flUlt alio nii
di r Fl-iclii' des vorderen Teiles der Schädelbasis
zusammen. Mau konute selbst ao einen dritten
Panki dudno, der das vordere Ende der Achse
«nfnebinen soflte; dM war die Mitte des fron-
talen Tnuenbojjen«?. Aber weder auf jene heideu j
vorderen Endpunkte, uooh auf diesen Endpunkt
lege ieb ein b«Mod«re8 Gewiaht; nuui kann die
Achse, wie gesagt, in der Mitte der vom Spheno-
Etiimoidalpuokt xtuu Endobregma geaogmen
Linie endigen laM«n.
Zweite Metbude. i
Während zur Durdiiührung der ersten .
ll«tbod« sntiinle Ponkto der Sehldelbatie und |
diN Gewölbes den Ausschlag geben, vermeidet
die Kweite Metliode sämtliche Nähte du- 7?.isis
und des Gewölbes. Am Gewülbe sucht sie viel-
nMlir «Ka iwiaclico den Nikten geleganen Gipfel- |
punkte der InTienbo^cn der cinzplncn Knoclion
auf; während sie an der iiaeis gleichfalls iuter-
aataial« Pankte «Ibtt, aoleke Dlmliidii wMt»
mitten swisobni den «bemaligfln NakMdleD ge-
legen sind.
An der S c h ä d o 1 1) a s t s icoinmeu daher folgende i
Punkt« mr Verw«nd«uig: |
1. Die ]Mitti' des Abstandes zwischen dem
Ba«ion und der ehemaligen Oeoipito-Sphenoidal'
fuge;
2. die Mitte des AbHt&ndc« zwischen dem
Occipito-Sphcrmidalptinkt und dem lotenpbeooi-
dalpunkt (Tuberculum sellae);
S. die Mitte dee Abrtaodea iwiiohieD dem
Tuberoulam Mthe und dem Spheno-Etkm«iid&l-
puokw ^
Am Seh&delgewölbe dagegen machen
sich folgende Punkte geltend: 1
1. Das Conllnens, als Mittel]<Hnlil .kr inneren
KriimmuDg der ganxen UinterhauptHchuppe. IIa
das CSenfbena ab dieeer Mittelpunkt eracbeiBt» um
Bo >Tt uilicher, wenn es als Greny.stcllc der Fossao
occijpitales und ccrebcllures angesehen wiid, ho
rwdltfartigt eich dio AnfatcUung dieses wich- :
tigen Punkte« audi fflr die DnrebfUbmng der
sveiten Metkode. Fehlt doch anek in der Regel [
i. Kanber,
dem «rwaofasenen Menaehen die Sitfeufa ooo^ttilla
transversa! Will man jedoch dae Conflneae hei
der zweiten Metbode vi nnt idrn, so drängen «ich
ohne Schwierigkeit die Gipfelpunkte der oberen
md unteren OedpItatwOlkang der Sqvaina oeei-
pitalis auf. Da diese beiden Gipfelpunkte aber
paramediane Lage haben und also nur para-
median zu bestimmen sind, so m aasen ihre
Stellen auf die Mediane projtaiert werden, nm
am Medianschnitt VcTWcndnii'T; tiiiJc-n zu können.
So ist ea auch im vorliegeudeu Falle geeebehen.
2. Du Bndolambda;
8. daa Endobrcgma.
Um nun für den Gipfelpunkt der unteren
Ocoipitalwölbuug (Fossae cerebellarcs) einen An-
■flUnft «o di« SelÖdBllMdi nt gcwiniMB, wurde
iVw Strecke Basion — Mitte Jos AMtandes zwischen
der Oooipitoephenoidalfuge und dem Basion
kallnert nnd der Mittelpankt mm Anaobluß ge-
wählt.
So stamlen vier inttTHutunilfii liasalen Pdiifctcri
vier interauturale fomikal« l'tinkte gegenüber.
Je und «nteprediend« wordan dttrek gerade
Linien miteinander verbunden und deren Mitten
aufgeauoht. Verband mau jet£t den Mittelpunkt
d«a Foramen magntim mit den Mittelpankten
aller basifornikalen Höhenlinien durah eine Kurve,
so machti' ilit'^r wictlcnim durchaua denSindmek
eiuer Achse der hcbädelhöhle.
Die dnrbb die eiste Metiiod« gewtmnene
Kurve ist mit Berücksichtigung drr Nahtstellen
gewonnen} die mit der »weiten Metbode ci>
halten« Kurve dagegen nahm intenotonle Pnakia
zur Grundlage. Wie unterscheidet sich dieu
von jeuer? Wir werden sehen, daß beide ganz
oauhbai-lich uebeueioander durch die Hüble
neben, dennoeh aber gewiiae UnteneUede anf*
weisen, die ibrtm v«l«ohi«d«a«n Urqmng «tt*
q>reoheu.
Welebes aber ist die richtigere, die wahre
SohSdelbfiblenaehae darstellende Kurve? Wenn
kninc von liciden. welche andere? Läßt sich
die wahre gewinnen, etwa durch die grapbiaobe
Yermnigiing der beiderM Kurven?
ISlan kann die Mittelpunkte der suturalcn oder
der intcrsutui-ulen Höhenlinien der Höhle, statt
durch eine Kurve, auch durch gerade Linien
miteinander Terbinden and eildlU dadordb an-
gleich die Möglichkeit der Beatimmang der
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I
Die A«dM» d«r SohiadhdU«
I Wiokel, welche die einzelnen Glieder der g«-
I biodMoen Aubaenliiiieo mlteiiMmder «inaoUiefieu.
Riht CS aher ^-lelleicht noch andero Metho-
deu zur Befitinuuuug einer Schädelböbleuacb«« V
Soklie gibt 6t in der Tat; eine von ihBeo Ter-
meidct sowohl Naht- akQipfdpwikte der Knochen
und verfährt in pinfaoh »«»oraetrischor Weiae;
•ie iat im folgeiuka /,u beischreiben.
I Dritt© Methode.
I
i Di« dritte Metbode kUmmert eicb weder aus-
■ehliefiKolk um Ponkte der Hoben, noch bqs-
echlieClich um solche der Niederungen, sondern
nimmt jene und ditse und auch zwisc-hen ihnen
gelegene Punkte in sich auf und so verdient
sie vleUtfdit den Venng vor Mden Tomiu-
gefacndcn.
Za dieaem Zweck verwandelt n» die ge>
broehene linfe d«e Flanum etbrnaidale und des
I Clhnu in eine Qerade, teilt diese in eine größere
Anzahl gleicher Teile nud heschreihl vom eij^euen
Mittelpunkte mit dem Hadius der halben Lauge
einen Halbkreis» deaaen SoBTexitU aibh gegen
die Schädelhöhle wendet Diihvi Halbkreis
wird iu ebeoao viele Teile geteilt, als jene baaale
lioie.
Zieht mau jetat von dem Mittelpunkte der
basalen Linie durch die Ilalbkrcisteilung gerade
Lioieo zum lunenbogcn des Sohüdelgewölbes,
■o wird dieaee gUiebmäßig in Fdder abgeteilt,
welche weder Nähte noch Hobenpunkte beson-
ders auswählen, sondern den ganzen Inncnbogon
gleichmäßig behorrscboo. Aber auch die llöhlen-
Mnie der Bohldclbaab iat dnvab jene Badian
zerlegt worden. Nnii wcrdeti zwischen den ent-
spreobendeu Punkten der Basis uud de« Ge-
wdlbea Qerade gezogen, deren Mitte anf|geanolit
and die erhaltenen Mittelpunkte durob eine
Kurre oder dTirch j,'cr;>iie T^iiiicn tnttcinandcr
verbunden. Die so erhaltene Achse <ier Schädel-
boUe kann naa ibre geometriaebe Aobae nennen.
S'ic v('ieiiii<;t die QualilSton der beiden voraus-
geheud gewonnenen zu einem Ganzen. Deuitocb
asheint mir aneb der beaonderen antaralen oder
Niederutigsachse, ebenso der intersuturalen oder
Höhenachsf der TTr>hU' ein u't•^vi^'SeI•, mehr
morphologischer Wert beizuwohnen, so daß sie
aovoU als Gebilde dea Snobens nabk dem beaten
Anadrack, ala aoob der in ibnen auaapreeben-
deu morj>bologieeben EigentSmKcbkdten wegen
bier einen Platz finden.
Nachdem hiermit die /u erledi^^jeiulen Auf-
gaben und die Mittel zu ihrer Erfüllung ihre
Daratellong gefanden baben, wenden wir noaairo
Aufmerksamkeit den einzebien Schädeln n» an
welchen die Achse der Sobidelbdhle nadbge«
wiesen werden soll.
I. Sehädel eines Kaffem. (T^^f II.)
IVt vt-nhlanspeWIdeto , unverwittertu , in vortrcff-
lic.'hriii Erliultim;>s/:ii»tande befimlliche Si-liiidel f^eh-irt
1 wnum i rwurhsrnen mannlicfaea Indivitlii'un uti. Der
! Ki!! |n-i- ijeri Hinterhauptbein« ist mit dem ili'H Keilbciiis
knüciiurii verbiiiiden und wie »ich imcbtnifc.4iL'li
I am Mediansehnitv ep^'fili. tcim; Spur lisr fnüu-rpn
I Trennung. Alle dum Kr»ui'ii.vciiuu ziikdiuiiieuden Kihte,
<iir iiiilii/reu utiii die iiiU'-reii, mid (ifiutlii-'li erkflUuliai'i
tiirg«:uds vtjratricLtju, vuu uurmuleiu \ ui'laaf.
Die b«iden Tnbera frontalia, noch mehr dis
Tubera parietalia, sind gut ausgeprägt. Der Mittelpunkt
dea Tnber frontale tft tob Mwtko lapcmoarfaitalis, aawM>
hSehater Stelle, Unkar- and leebtnaeila Mmm enU
femt; die beiden Tabara fnatalla, Ihre MHtelpanlrtak
stehen duKcigen vameteanJar 6i2nun ab.
Von den Tnbera parietalia «tehea die Tobar* ftron-
talia jcdeneits 116mm ab; dur geffensritige Abatand
der Tubera parietalia aber batli^ 120 mm.
Foramina parietal^ laUan.
Die beiden Procesana sygonatici de« Stimboiu»
sind kräftig, die Aroua sapemibarc» dagegen sehr
schwach ausgebildet. Von einem GlabellarwulBt ist
I kaum eine Spur angedeutet Rechts ist ein Foramen,
I links eiR«- Inei^nra «upraorbitüli» vorhanden, die von
uin(!m l;it<'! ;il- n \'(irsiu mit: lifH KuihIi t li- nrenit wird.
Zwi«ch<-ri lier «lliili' Ui uini livr Naaunwurzcl findet lich
nii-lit jciK' tri">^')liijli>'l'L' , nn'hr oder weniger tiefe Ein-
•cnkuuk' <l'-i' OI>c-iil;i>'lii< , die den Namen Imprcssio
frcmto-jmsuli^- \ ■■r.liuijt , i-onderu die NB»;il)n -olilieU'-ii
sich in sti ii- ru Wrlmif diebreite, ab- Ii/«, vurwart«
gerichtftc 1 l;i<-ljL' ilcr l'iir« nii-^;ili> (\f-* h^tirnbein« an.
Jene» Mi iil i> «L!«il»«r K«in»tlt>r, muu nicht einge-
«unkene. in il<jr Ebcnu der Stini liegende NasenwoiMlt
findet «luU Li«i' im höchsten Grade verwirklicht.
Die XaKcnboino , ebenso die Nasanforta&tce der
beiden Oberkiefer sind breit; ao kommt ein braltaa
intaverbitalea Saptam «natandab Zagtaiah neisen lioh
beida Kaaeobaina in aahr aUiaipHein Winkel gegen-
«jaaader, so daS onr ein aehwaeber imd sieanger
Nasanrackcn zuHande kommt, der Aber die EbMM
der beiden Cristae lacrimulos anteriores kaum 6 mm
vorspringt. Erst in ihrer tiDteiea Hilfte wenden sich
beide Nanenbeino leießt nach vom, «o daß sie als
Ganze« «anft konkav erscheinen. Sonderbarerweise liegt
die Sutura nasali« nicht median, sondern weicht tui
ihrem oberen Teil nach reehts ab, so daS ihr oberaa
Ende etwa 3 mm von der Mediane sich entfernt.
Die beiden Orbitae bieten an ihrer tii<'uil<ii
Mnniiun^ nicht«; Anffalicudvs dar. Sie sind bi« «um
j Koi-.iuM U .i] tiriH:i ri3 bis 53mm tief, in gerader Linie
' vom -Mui^o KUpruurbitalis aus gemessen. Die Breite
des Scptum interorbitale, 28 mm, macht «tob tUB aa
bomurklichvr, als der Sehiidel ein schmaler.
Die Jochbeine «ii^j t.irk ausgebfldet, ebanao dar
•Ictehfortsatz der Obcrkiefiiibuiue.
Das Tubor malare ist ein anRehnlioher Wulst. Der
hintere Uand dos ätimfortsatziMi beider Jochbeine tnigt
1 den Pkeeaam« oiaigiaaUa (Sfinunarringi).
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IS
Prof. Dr. A. Rkttbar,
Die A|>crtnrii piriformis ist niaing uaA breit,
doob »ymtnctrisch ausgebildet; iI5hf> — 25 mm,
fti«ite = HSthid.
Der B'^di'n <i<»r ?>ft«f'rtlii"!!ili' «<?nkt lifh in srtiicin
% i,rii<-r''n Tc-ilc <;rf,'iMi .in- A iiUijiit!;icli.'
AiveolarlortsatjUiD der /jwiscboukielur hi'i'iJ'. ilnU
hierdurch ein leicht pithekoides Bild entsU-ht. Iis -^iuil
ftO diMor aWiänsrij'Pn Flächt" jfut «ntwirki Itc i'r>v4 ip
pnCnaMÜ''^ ^<'^h:lll'lrll.
Der Al\ ( i:4Lirfi.irt-;itz dor ülf rkif f. r i.nt iiic!il iiuuli
und zei(ft t.u!' Uu-htin Pro^yn»*'"''!"'!-' Ml" Zähne
de« ObiT- uiid L ut*;ri.iefcra «ind viirtiiujdf ii, uiker doch,
wo Zähne postmortal verlon>n wurden, deren unvor-
Bohrte Alreoleu. Alle meb» Jiulu-en der ObLTkiofer
und d»r nvnl« IMmohr dir nMm Seite ritaao in
ibmn MrmUn, TS» Kran» ünm Mtnolamhtiai und
das crataa Molarb iedor Saite liiid m dn Kanflielien
dar Kronoi cttraa aliicwebliflen, Biekt «bor ^ «weiten
und dritt«a« woUgehildeten Molaniu IN* lEnnMi dar
dritt«D Mobraa liefen mit ilirao ffmflltebtH W d«r
£bene der vorherg«ii«Dden Zähne.
Dur harte Gaumen fleht hoch und rewAhrt Raoin
für eine dicke Zunge. Die orale Klichc de« harten
(Taumtme ist sehr rauh, im vorderen Teil mit kleinen
aohlicea Wülaten besetzt. Jederaoita überbrückt am
IfttanlMIl Bnd* de» harten (iaumens eine Knochen-
mamn von vnroBeluiäßlgcr Furni eine kleine Strecke
deaSiiliwa palnmus lateralis.
Die Pub horizontalis du« I'Alatiuum ist kurz, tragt
nber dennoch einen nur ihr angehorigen , auf den
Gaumenfortsatz der Überkiefer sich nicht orutreckendcn
«ierlichen, hentförmig gestalteten Toms palatinnn Ton
ömm Länjre, 4mm Breite, l.r) hi« i'mm ifnhr. Hinter
ihm »prin;^" i'sic >pm:i nii^uh.n jMi-tiTinr in (f^tult nn-T
kleinen, dünnen, hurizontat iieKi'udeu /ua^c nach hinten
vor. ihr freier hinterer Itand bildet einen IlalhkreiR
von 3 mm Radiu». Ihre nasale Vlki-h- entsendet einen
rück- und aafwarts ragenden klciiK n St:i<;hel, der du
hintere untere Ende de» Vomor «ufuimmt
Sehr auffallend ist dl« geringe Höhe der Choanen,
ebenso die geringe Höhe de» Vomer, die geringe Ent-
Wickelung seiner Aliie, die nach vorn gameudet^t Uich-
tung leinea hinteren Rande«. Höhe einer Choaua =
aomm; Bnito s= 13 kw IS mm.
Dw nSgalfOTteSiteo doi KeUbaiaa find odniidi «u-
goiliildat mid ntark nach vom geneigt, die Foaaae
pteiTgoideee von geringer Tiefn,
Das Foramen taeeruui ist jed<.>r»eitB nur andeutung»-
weiBe v<irhanden, <la die Spitzen der Felsenbeine den
^yiIlkel üwiecheu dem Körper und nofien llfigel de«
KeilWins so vollkommen aasTiUIeoi dnS avr eine enge
Fis«ur übrig bleibt.
Diu Condyli oceipitaleit des Hinterhanptbeins sind
niedrig, ihr« Gelenknscheu in »ngittaler Richtung xn-
gleich kurz und Hach. Dem entsprechend Btetlen die
Fo»Hae ]Hn>t.condvli>ideap mir H-ift>f> \'. r'ii-fuiigen der
Oberilm. -l:.-.
Die Processus niiiHtinU«-! «ifid lusid. -rit^ ki^-in.
Diu l'rotulKerantiii occipit.ili« ext rni i^r r ur ein
ganz niedriger \'or»prung. von dem jetloch ansctmiiche,
uufwirt« c" wul-t • l. tieae nueh.ie 5U|M-riorc» umgehen.
I »ie ( Viüta ocoipitaii» externa bildebeiue breite, glänzende,
II <in:' l'latt^i, die erat in der Kebe deo Foruien
luu^iitjiit sich zu»|>itzt.
An der Dun'hschneidungsstelln mit der Linea
nuchae inferior erhöbt sich Aic I'latlo kaum merkbar
zum TubcTculum linearum ( — Ilypoinionl. Ein schwach
auggeprägtes Epiiuion mit Linea uoebae suprrTnn liegt
ISrnm OMrbelb daa itiioB.
Beide Linea» tempondea aind jadaaett^ gut aqa-
geprägt. In der vorderen Hälfte de» üteheitolbeina bnt
die obere von der unteren 10 bis 12nun Abatend. An
der Knusnaht verAndert «ich da« Bild der Linien io
gewöhnlicher Weise /u l iii. r Leistenbildung kommt
ea im ganzen Verlauf beider Linien in keiner Wei»e.
kaum zur Andeutung einer Erhebung; nnr die Glätte
des ioterlineMren Feldes läßt beide Linien im gnilSten
Teil ihrer Bahn al» Besonderheiten hervortreten.
T>if Kf'iilcn Nasenhöhlen zeigen, abgesehen von den
lu ri'itH hiTviirgehobenen Kigentömlichkeiten de« Aus-
uinl Kiti'/aiii.'H. iiiclit!« Anffäflige? ; insbesondere ist die
Musülii'llaliluii^' Art. !>»» Septam osseum
uaiti zcickuet siok iiu ^Mn/eti durch Dttnnbeit aur; ja
diu Lamina perpeiniicul.iria de« Ethmoidalr iit nicht
allein dünn, sonder« an zwei Stellen »osrir mii .Mangel
IUI Kii'-L-tiiTibiliiung durehbrorhi'ri, l'ii' eine dieser
stellen liegt bmten oben. \vi> pirh dir Au«chluD der
Lamina per{>ondiciil:iri-^ :in dt" ( riKta sphenoidalis voll-
zieht; sie hat einen sii^iituiuu Durchmesser von 12 mm,
«inen vertikalen Durchmesser von 8 mm; ihr oberer
Rand ist gerade, aber mit Einkerbungen verseben; Ihr
nsteirer Jtead etmie «ebr eb boIb&nrieOnn«. Ob
iweite DwebbnHbobUe ist Uomar, n der Mibe dt*
AnaeUosaee an den Temer vom unten gelegen, von
7nun aagittalemi 4mii nähendnnibineaeiir
Gerinmig M dfa Ibm antei borimilb jeder Sehe,
weit der Onaafia uao-lamnalb, weit quid triehtar»
förmiif seine Mündung in den unteren NaaODnog.
Die Höhe der Nasenhöhle im mittlerea Teil iliTar
I.änge lütit «ich am Medianwhnitt leicht messen: von
der Lamina cribrosa steht die orale Fläche des harten
Gaumens 39 mm ab; so verbilt ee «ich in der Gegend
der Sutura pal»tinn traaaveran. I>er Sinus frontalis
ist stark nach oben, nur wenig alwr latcralwärts aus-
gedehnt. Ein Septum siuuuiu fehlt. Seine Höhe
(»•tragt 39 mm, spin» Intcrale .\usidehnnng an <!er
I • v'bten .Schädelhält ' ■ nwr lOnim, die »agittii!< n}vv
I 12mm. Sehr eigentimiiieh ge^talte^ «ich dir lins.'
Hälfte des Sinus frontalis. Sie ckliu; >t. ii iiiinili>'!i ril-
guräumige Spalt4^ weit nach liiiiti n tnnl lüteraiwHrl»
j über die Orbitji hin. < i 'laii lir'-i jut 'J.^mm hinterer
unil seitlicher Auuileiniutig t-iii doppeltes Dach besitzt.
Dieser schalenförmige Nebenraum des Sinus, einen
I wirklichen Keitessus orbitalis bildend , hat eine ganz
glatte obere und untere Wand ; diese bihlet medial
einen großen Tuil de» Orbitaldache*, jene hilft den
BodoBdarvenbraoSohfedelgnibebadoB. ABdeiitu{|ea
eiiMo aotelum Reeeaama orbiUbdoa SinnB treBtalb and
mir «n anderea ttehidab bogegaet, nb «ber Uaber
ein «olober Ored. Beebteraeito ui ao denaolbeB
Schädel nicht einmal eine .\ndeutung des Reeeaana
I vorhanden.
I Sehr geräumig ist der Sinus sphenoidalis, denn er
i hat 37 mm größte Länge, rechterseits 23mm, linker-
B«'it» Sl mm Breite, so daU er sich hier deutlich in den
proflen Flügel hinein erstreckt. Ein Septnm sinuum
ist vorhanden, weicht aber vom und noch mehr hinten
nach der rechten Seite ab. Die hintere Ablenkung
' des Soptum nnfh recht? vr,ll7f<'ht siVli in ftnrkew
nach recli'^ li''V. .-nili n Id.^'i-ü, li ili ilcr liintiTr Siii'>-
raum des rechten .^le<iian»ciiuitU*s iu Wirkiicbkuii dem
Sinns sinister angehört. Me Pneumatisation der linken
SelIä<lL'Ihillfl<^ hat hiernach ein betrüchtlichcs Cberge-
wicht über die der rechten Seite ern n lit. Denn so-
wohl der zuvor erwähnte [{«ce«gus orbitalis, als der
Re4-es!iiis also moguae, als der Itecessoa eosipitelU ge-
hiirt der linken Schädelhälftc an.
Da» Sohädelducb ist ct%\u- liii ker als gewöhnlich;
die meciiane SchnittHächo hat im oberen Teile des
Frontale 8inm Dicke; diese wechselt am medianen
, Scbuittruud des Parietale zwiB4:hon 7 und 8uuu nnd
! ateigt aa der Oberaobanfw »nf 8 b» lOmb Am F1roB>
I taJe iat db innere JuwcbenteM die attkifcare, mm
' Ooeipitele die inlbce; am Farietele ÜSt sieb, der
dm«baebintteiMm Sntnni aagitlelb wegen, eine Ab*
' greiuiiiig beider Tsfeln nioht dmrebfäbren. Di« Criste
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Die Adw» 4«r SoliMilliöU«.
17
frunlat» «pniifft mii ihm vnUmn, 97iam JMtgvn,
■llrhar «it«i«k«lt«sn Hälfte 5 mm nach hinten tot mid
be»telit KM» am kompakter äuhatauz. Ihr unteres,
nach von ■Bten gaciooMtee Einde läah dicht sm vor-
Jetvil Abheof dar 17 an kohen Cri«ta g»lli, so dtB
der ZagßBft nm famam «oeeom dadurch in eine eoft«
Sptlto foB Sna Läagie Tarwanddt wird
Die );e«iimt« Iiinouwuiid des IlirDschiulels ist Dor*
beKohafFpii. Alle iiiDemi Näht« »ind vorhooden»
In TardereB Teile der Stjumiin frontali«, an der eera-
Man Hieb» der l'ar<i orhitaJis de« Frontale, im
ganzen tpniporalen Gebiet aeigea fioli etark au«-
gppnifrti! Jiiga cerebralia und Imprcaaionee digitatae.
Koveoiaa gnanlana giM ee am. Imdaft fiohidel-
imiftvn wv uradg* tmd «neli dieae Imbtn geritve
Da» Dnr^uiii iwllu« iai t<iiM eelnr dfiline, hinteci
Ificht konvexe Knochenplatte.
Das Tubdrculum itellao i?tt gut, der Linibus i))ihu-
nuidalis und JSuloiif rhirt«irifitis flstrnf;;» !! rinr nndeutnngs-
wei»o au«ge)>ildft
Fjne dntifip, stiilifniTiiif;!- Kru »■hi'iil'nirki! \'^n Iftmm
I.,Än(rc ül>er"(ill ( nn d- r litikiD SrliKdrllmlft« 4iv Eiu-
tritt<it4>llu de* Nervus tnL"'iiii:iii» in da» r;ivmii Mwkpii
vuli der lateralen Seiru luv. MediauwuKs ' tiii;.;!
Knoc:livustäbchen frei über tl«r Spitze der ö<-liliiiejibüin-
pjrraniidf.
Der Ilaujiiänii de« Sulcua venoBua nairittalia der
Sqoama wcinitalia wendet «ich tut» linken Sulcus
traoavereiu. Dieaer ist daher breit und tief, der Sulcua
dexter «laawen »chmal und aeioht. üie
B Alttwluns dea Fonmeo jimilare ■ioiatmm bat
Bl^rMhena flinsn fröSenn Borohmeeew ala daa
Paa Oewicbt dea Sehidela, elme Unterkiefer, be-
trlifi d&Of, BM)h der wediaaen Dnrcbalgung = )>40g.
Die Ifak« mtfU» <leB leioht paramediaa doroh-
atoten SebldelB viefft 312g, die rechte 90» g. Gtt-
Wichtaverlust infolge der Durehsagung ~ 10 g.
I):ui Gewicht den kntftig ausgebildeten Unterkiefeiit
betrifft 101 K. Fünf Zähn» fehlen; doch iüt der Ver-
l«at dieeer &hne ein poetmortaler; denn alle Alveolen
befinden nA in unvaraehrtetn Znatande. Die fünf
feUaadM 2lhae aind: aOa laolain« Mehrie Beonadaa
daxtar. Dia Kronen der Eekalhne dee Unterkiefers
aind atark abaeeehlUfen; in geringere Grade die
Kronen der Back- und der ersten Mafalzihue. Der
letzte Mahlzahn, obwohl kleiner »I» die beiden vorher-
iahenden, liayt mit aainer Kaafliche in dar £bm«
der flbrlgaiL
Der aufsteigende Axt de* Unterltiefere iat an deasen
BflaiB iu einem nach hinten oben offenen Winkel von
7() Omd oaneiKt. Trotuberantia meutalix und TuW-
eala manmlia aind vorhanden; ilooh npringt das Kinn
nnr wenig vor: l>ie äuDere Medianlinie de« Unter-
kiefcn-köriiers steht zur Basallinie des Unterkiefers in
einem hinten oben offenen Winkel ^ou 7!< (irad. Die
Alveolen der vier Sehueidezühnu sind nicht bogen-
förmig , sondern iu einer «luereu gcniden I>inie auf-
gereiht ; selbst die beiden Kekzahne liegen noch wenent-
ijeli in <liuser Linie ; erst die I'räniolBreri Delnn>-n den
Weg naeh hinten.
Durchscheinende Stellen des 8chiidelgew><lbi"<
«ind rechterseila: der größte Teil de« DaiTlie» der
Orbitrs; i'fric lilfiiif Stelle der Facies temjMiniH« Nt
S(ju;iiii i (ri>iit.ili- . t ih.' <,'i'gpii 40mni lange, 5 I i- --111111
hri iti '^r..|l,- i-i; ilnuji; tknii ulKireii Teil der ^»{iiania
le5r:(M.: . iiiij «n diese dünne Stelle der S<|tiamu
temijui'&li» üicit birst«'!! oben aiisclilieDeiide . 20 lum
lange, rmim brt itt J." de^ Parietale; ein T<-il ileK
Daches tier Foüsa fdiiiMitiali» de» Teiu jiorale; eju grulicr
Teil "ler K"e<«!i eeieln'Ilarit dev ()i-<'ipitiil«i,
Anluir lai AaUuwfologir. S. W. tSA. VI.
^hädelgawSlbeB, aodnHaler Bogeu . . as 114mm
ge dm Fonmaa oannttala m^am . s SSmm
ge dar Ii^bnb llBeBlfliile s= ICBmm
SlOmm :
125 mm;
126 mm;
114
1€B
IMe Kapaiitit dea flimadiideb ....... IMO;
Kapazität der rechten Iliilfto dea Inunltnha
von der Mediane dnrehsägteD SoUdele . . ss flW;
Kapantit dar linken fiUft» dee 1mm linke
TOB der Madiane darebai(;t«B SeUdele . . = 600l
I>iircli Vcrsti-iifiuif; all'-r Öffnunjfen der beiden
ScLiKleUiitiiteu mit Wachs wäre es loicht möglich, die
Kapazität der beiden llöhlenh:ilft> n mit Wasser aaoh-
auuiessen imd bo ein« Prüfung der E^rgebniaM rar-
snaelimaa; ee iat im mKagoMlaD Fall
worden.
Der größte hariaBalaia Umf aiiff da* Sebft-
<lels : =
größter safittnlt r {medianer) Umteng des
Schädelgi'Wi'lli*!» :
größter «nk'i'tider (medianer) Umfang doa
Schädeigewälh«s, frontaler Itogen . . . :
größter sagittaler (medianer) Umfang des
Schtdelguwölbea, parietaler Bogen , . =
größter ragiltdjar (mediaaer) Umfang dee
Sch
iJtnge
liknge
Liwa dm totBlan madiaani ümta« dea
Hmuehldela . . . = 88» + 86 > 106 ss aOSmm.
D< r Auüiiibogen des Parietale IbI luaraacli am
1 mm liiiiu'er 'Ipr d»«! Frontnlf.
Ik-r j;r<iUti' liMnz.inlale l iiifimg de» Hirn-rliadels
(510 mm) iilp. i tr iffr li.-i, tutuli n MiMlian umfang (öu9mm)
nur um 1 ti.rn
Der gröLltc 'ri iauvt-iaiiiiimifang, von der Mediane
»i1» r ■Ite i'ni i ii<-^i6tjci aufwärt« zur Scheitelluilif . ab-
wärts üur Mediaiu» 415 mm. Vom untereu liaude
de« Porut acusticu« csternu" über die Rasia hinweg
zum Ausgangspunkt der anderen Suite = 103 mm.
Der grölte traniveraale Urafaaf; Udbi hiarBatli
hinter dem boriaootalen und MediaonmAuig am Mmm
und am Mmm snrfiok.
QrGMa Aufenlihire (Glabella, vorrBgeodator Poirirt
der Olierachuppe) ~ 188 mm. Nahezu ebenso groß iat
der Abstand ejnes Punktirs des .Vußcnltogcns dea Fmn-
tala, dar SSmm oberhalb der Glabella u^gt, voo dam
hintaran Pttnkla dar varigan MaBBttag.
Kntfernung der (ilabclla vom LliaB . . . =t 178roni;
lÄDge der Nasion-lnionlinie = 176mmi
Entfernung des Gipfels de« frontalen
.\uOenbogens vom Gipfel dee oberen
uceipitaien Bugen* {fm Ub . 183— 164 mm;
größte Außenbreite = 13<»mm.
Die Punkte grüOtar Aataahreite befinden sich in
der (iegend der adUa ««^gabüdetan Taben panataUa.
. . = Mmm;
. . = 96mm;
Kleintte Stimbraita
intarariiitela Braite . .
•loarer Onrokmamer, dar
Orbiia «iniBtra aad das
achriger Darahmaaear beider OrUtal-
mändongen
UAhendnrciimeaser jeder Orbit» .....
gegenseitiger Abstand iler Foramiua
infraorbitalia
gegenseitiger .\bst»iid der Außenränder
der l'oraniina ovalia des Koilbeiuü . .
'_'»"'_'"n»fitiger Abstand de'' AitlSi'nrüttib'r
■ iiM l'^ri carutici int<^'riii - .
)>egeuM<itiger Ab«tiiml der liiiieiiraiider
der Pori carotici iutcrui
gegenseitiger .'Vbstatid der unt<-ren Rän<ier
der Pori acustici externi . . .
gegeuKeitiger Abstaud der AuUenrttndvr
der Faramina jagaiaria
dOumi;
= Mmm;
= SOi
I
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18
Prof. Dr. A. Banbsr,
f«(C«'U*«itiger Abdnid dar romniu
»tytninastoideu ..«.«,«..,., = 86 mm;
gefteB»eitig«r Abstand der Fonnwiiw
ptprvpijialftfirjri — 30 mm;
gfu"-Mistnriu'>T Aiist.iii'.l der 8|iitMa dar
I'ri,i-t'H»iiH 'iiiri IW min ;
auf ilii' »uLiiM'i.' Iii>ii;illiriii' ....... " IQl mui ;
f()-<>Ut<:' I;iii<'nlii 'Ii'' ilt'H .s>-l>:iilab, beaoKeii
Mui liie auUtii'u liaimJikutj = 124 mm;
jfröBte Außenhöhp. bezoffeti mif die Naision-
Inionliaia = 104 mm;
größte Innen höbe, bentren auf die Kanon -
Iiaionlüuu =:91^mm;
gtvMa Iimenböhe. bezogen auf die imMn
BanalKnw (TypLIun, Baaion) a tSOinin;
Abstand de* Nusion vom TypUon . . . ss 19 mm;
Koigung ilo« Forttmen magnum gefCMi die
äuttt-re liaaallinie 20Ur«d
Neifrung den Fornmen magnom «tfen die
divuBlinie (ei) = 126 Grad
Kreit« des Foramen magoina = 29mm;
lAoge der ionereii Bawiuinie = 95mm;
Uiige der Linie Etfamoo-Baiion ....=: 104mm;
/BthmoB, der mrderate Punkt dar Lamina erifarcaa
dee BKhnoidale.)
Ling* d. medianen lunenbogen« d. SchkM-
mwAlbe« (vom Ty|ihlnn zum OpiRthion), SIBiBin;
dw .^uBenbogen» — 3ü5mra; Untaraehied = 47mm;
frmitaler Innenbogcn^ IW; AnOenlMgeo ts. V36\
tir<rirtii1erlnnenbi:>gen:^ir2;Auttenbogea = 196»
iCL'ipitalerlnnenbogeu - 9ä; Auttenhogen = lld»
ljuige dea tvUlen huiei-en Mediauumfanma
= 318 -f- 86 + « s 4«»»;
Länge dei totaleaAnBaran Mediannmfantre«
— TjOSrnm; Dntenohied = flOami;
groUt« Innenl&nge, rechte Sr.hädelhäJfta
- 171 Wt m,6nini;
größter Al>staud der Fokm frontali* von
der FoBiM» rerebellaria ~ 160mm;
gröBt« luneul&ngc. linke Sehidelliilite . = 171mm;
größter Abstand ti r I'uiaa frofrtaHa von
der Fossa n ri ln üuri* = 159mm;
ifrnOte lni«'iilir< itp. rr. iiir SrhädcUiälfte . = 61mm;
gröJSte laneiibreite. linki' Sciilidolhälft« . = 59mm;
xrSMeInMnbraitedeigBii/* 71 ilimichädola
- (1 i f,9 + 0,6 = lao^mm
Kocht« und linke ScbädcIliaXte :
Kntfprnung de« Ty]>hlon viun uloren R«nde
des Für. opticam = Mmin;
Kotfumung den oberen i^des doo i>'ur.
«ptisoBi vom hintoran Bandit dm Ponu
aeotliem iatemna = 46mm;
Estfcraniig dea oberan Bandst dea Fcv.
oittimm Twm Tordem Rande dee Gandia
hypogloari s 64nun;
EntTemang det oberen Randen den Foramao
aptiflanvom hintcrpi« Rand do« Kommen
jitfidara s 66mni;
nfenwjitigw .\b«t«nd der AuOcnränder
leider Foramiua optica =i 21 min;
Keffeosfitiger Abotand der Außenrimdor
der Foratniua ovalia des Keilbeins . . — MnUB;
gegcutoitigor Abstand d'^r AuOenrinder
J>eider Pori acuetii i . — Mmn;
gcgontcitigcr Abstand der Auflearänder
beider Canalea hypogklMi 90 mm.
Maobdein hiermit eine /uRnmmenatellung der
wiebtigat«! Merkmale des Kaffemacbadela gegeben iat,
wflrde «nnachst uin Gipsabf^uß der iSchädolhöhle zu
beachruiben »ein. Ein »ulcher ist aber noch nicht her-
geatellt; aaine Beaebreibung moB spiterer Zeit flber-
I baMB «erden. wob«i vor allem der Grad der Aut-
prignng der Himwinduuffcn zu beacht«n Min wird.
Eb fehlt dieter Daratellang »her nu ht nlloin eine
Besclirrihnn^ dea (iipaamguiws dir Schiuiclhi^bl*.
»ijiiilerii rtiicli eine solcne der Ac!i<ie diT Soliä<iell; 'lili-.
ßieae kann getiefert werdeu; Ulf haben wir utuere
AvfBarbaambail jalit nmnrandMi.
< Di« Hdlil«D*ehi« d«g Kaff*rns«hId«)iL
Tif . H.
Ai) dor Zeichnung des MediuudiliHtM «Im
Schft<li'!8 s^ nrdon folgende Gerade geEOgen*
1. vom Basiou (6) zum Opisthion (o);
3. vom Oeeiptito'SplMDoidaliniDlEt (««) amn
Confluena (c);
3. vom Tiiberoulum sellae = Icterapbenoi-
dalpvinkt (is) «am Bodolambd» (Q;
4. vom Bpheno • Bthmoidilpmitt mm
Endobrepma (hr).
.Jede di«<«er vier Linien, von w«sloheu die
•nto 86, die sweite 86» die dclM» lU» di«
vierte J^Smiri LSnpr brsitit, wurde darauf halbiert.
Die beEfigUchen Mittelpunkte befinden aiob bei
u. c\ V tiad ffl« waidea dorah miMiiaiider«
folgende gerade Linien und dosdl «ilM Kurve
mitoinandor vorliiinden.
Am Funkte 6 r' kann man die Achse endigen
laasen; oder min fflliK eie nodi elae Btrecke
weiter und pelaiiiit so zum Mediaiipunkt des
TypbloD = Foramen coccnm (<) oder zum
PMfsmediaopuDlit des BSttmon = vorderen Endee
der Lamina ciibrosa mn Sümbein {et).
So stellt die gebogene oder die gebrochene
Linie a, (fy l\ hl* mit dem etwaigen vorderen
Ende bei C oder «f die geeneble Aelia« der
Scbädelhöhle dar.
Sie hat als Kurve von a va. bf* eine Länge
von 124. eis Eorv« votia«i< = lS*-l'&S
= 177, «Ii Enrve von a zn «< = 134 -f- 60
— 184 mm.
Ihre Form ühnelt dem etwas verschobeoeu
SelieltelteU einer "ESBept». VorgMeht man iln«
Längo mit der Länge de« medianen Innenbogens
des Schädcigewölbc« von i zw 0, so verhalten
sich beide Liagen wie 177:318, d. t aonlbemd
wie 1:2.
Summiert m.nn di<? Eiiis^lbeträge der ijr-
broohencu lanie von a zu 61^, so erhalten wir
31 4* 29 + 61 ~ 121mm; kommt hienm noeb
der Betrag dem Eadatfickea br' t mit 53 nun.
so ateigt die Summe »nf 174 mm. Wird da>
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IK» Aebn der
StAftdtlliSfafe.
1»
gegen da» vordere Endstück br' et hinztigeiägt,
M iMdi» Gasuntlänge der A«bM in gebvoalmsr
Linie — 121 | m r= 180mm.
Die Spaiiuweite der Kurve at beträgt III,
die Spunweite dir Kurve a «t dagegen 101mm.
WacWinkd b«(rifl^ fo «fgebeo lidi liegende
Werte:
Die Oerade ae' bildet mit der Ebene des
ForuBen magunn ho «Iimb Toni oben otfenen
Winkel voo 100 Grad.
Die Gerade ffc' bildet mit der Geraden cf V
einen ein wärt« offenen Winkel von 153 Grad.
Die Gerade e'f bildet mit der Oereden V hf*
einen einwärts offenen Winkel von 121 Grad.
Die Gerade l' br* bildet mit der Geraden
bf* t eben ^nelbrta offenen Winlral von 124
Grad;
mit (i(-r deradoD bt* tt dagegen einen eolflhea
von 11& Gmd.
Die Gerade bf't bildet mit der Geraden der
Spannweite ta einen ehiwirta effenen Winkel
von 62 Grad.
Die Gerade br* et dagegen bUdet mit der
Geraden der Spannweite et a einen einwlrta
offenen Winkel von 68 Grad.
Mit welchem Grade von Sichuilult kann
man non die Karre abr* ala Ausdruck der Achse
der flehldelhflhle «uelkeiir
Znr BeeDtwoTtong dieeer Fr«ge uralt man
fi w3geii, daß die HOhlenlinieu 1, 2, 3 und 4
mit ihrem pehplieniobea £nde aitmtUch auf
Miederungspunkte de« GewAlbee lieh entreolceii,
die IldlMDpnnktc aber zwischen diesen liegen
Iftusen. So stellen denn auch die Achsenptinkte
<4, &t l\ br' Kiederuogspuukte dar. Da aber
Bwiaolien ihnen die Kurve konvex nadi anJien
vorspringt, so werden durch diese Konvexitäten
die H'ihenpunkto dos Schädclgewölbes einiger-
maßen wiedergespiegelt Mau erkennt zugleich
hierbri, daß es iiidit angelien wird, eine mOg-
liehst einheitliche Totalktirve zu j^ewinnen; man
muß vielmehr, wcau man genauer sein will, den
einietnen HOhepanlten dee GewOlbcft ebeneo
liechnung tragen, wie den einxclnon Niedemnge- ,
punkten. Eine einheitliche Kurve wird uolt
alsdann so wenig gewinnen lassen, als auch der
looenbogen nod der AaileDb<^(en dee Median«
Nbnittei dee Bebldelgew«Ibee keine einliettUohe
Kurve darstellt, sondern eine Kombination von
selbetftodigen Kurven teilen.
Im ganzen aber vermag die Kurve ahr"
oder at dennoch einen annähernden Auadruok der
HSliIenaeliBe zu geben.
Der Kaffemschädel ist ein schmaler Lang-
BchädeL Der jetzt zu betrachtende Tschuktschen-
Schädel dagegen ist ein breiter Kurzschädel.
Wie aldk, anf die glddie Art nntenoeht, am
Tschukt^clioiiscliSdcl die Iltihlenaohse verhalten
wird, ist jetzt Gegenstand der Betrachtung.
IL ScUMel elnM Tsdiiaktsehen. (Taf.lll.)
Hat man am knrs^en und breiten Schädel
des TsohuktHchen auf die gleiche Art, wie am
langen and aebmalen Kalfeinieoliidel die HflUen-
aohse dargestellt , bo lassen sich die beiderlei
HOblenaobeeu am besten daui miteinander ver-
gleiehen, wenn man eine beiden gemeinaame
Grundlinie als Riohtungslinie wählt, sei es nira
die Ty|»hlon - Megatrcmalinie oder die Kthmo-
Megatremaiiuie; wenn man hierauf einen beiden
Adnen gemetnaamen Pnnkt beatiainit, der in
jene Tiiiiieii füllt, sei e-i der ^leyiilreiiuijnrnkt
oder der Typhlonpuukt oder der Etluuonpunkti
vnd wenn man nuomeihr beide Aelieen anf daa
gleiche Papier zeichnet.
So ist es in der Fig. 1 ges; h( In -i.
AU Hichtuugslinie ist diu Liuiu Kihmoii-
Hegatiema benotet, et — a; der Pnnict ei K
lie/f ieliiiet d:i-H Ethmon des Kaffernscliüdelw; der
Funkt et T dagegen, aa{ der gleicheu Linie
liegend, daa Bthmon dee Ttekaklielien.
Der Punkt a, SoUUleüi gemMnaam,
ist der Mittelpunkt dee Foramen nugnnm' beider
Schildel.
IMe Rieliikongalinie et — a ateht aar TypUon*
Endolambdalihic tKel IT des Ivaffcrnsohädels in
einem hinten offenen Wiukel von 32 Grad; die
gleiebe mohtangaUnie iat dagegen zur TypMon*
Endolambdalinio tT cl 2' des Tsclniktsehen-
schädels in einem hinten offoneo Winlwl von
37 Grad geneigt.
Die Typblooiambdalinie dee Kafletn int in
der Zeichnung als Horizontale angenommen.
Die UöblenaohM des KaffemaehldeU iat ge-
striohelt; im vorderen Drittel gnbd^t aie eich;
der o1>ere Ann gelangt mm TypUiHi, der nntere
zum Ethmon.
8*
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Dr. A. U»ab«r,
Die lIi'ihleTiachse (IfS TBchuktsohf-n ist pinsk
ti«rU Sie gabelt sich ebenfiüls im vorderen
Drittel, vm aa dH flntS]H«oh«nde Typhlon und
Ethmon su gelangen.
Iktrachtct man nun die beiden Uöhlenachseu,
die in uatürliclier Gtöäe gozeichuct sind, ver-
gMidMüd, •» ttlMmMlit nienl die große Abo-
lichkoit der beidtn AlIi-»' n i- SchSdclii, die
•o w«i( vouttimtDder verstihieden aiud in ihrer
Fonn, daß m elMr swei ▼«iMU«dsn«k Arten
Die Spannweiten beider HOblenachsen unter-
scheiden sich, wenn wir ihre EÜuBOUpuukte
tMMhteii, nur am 10 nun; die Hfllien Mder
Bogen haben sogar nur 2,8 mm Unterschietl-
I>a8 Übergewicht fällt in beiden Ausdehnungs-
richtiuigen dem Kafferusobädcl zu, der länger
ud haiier ist Der TypUonartn des Tschak-
buchen kommt nahezu iiberein mit dem Ktb-
monarm de» Iiafiem. Am wviUiBteu atebsu von-
einander nb der ^ypblonnn dee Kaftern nad
der SduDonanD des TkolraktsobeR.
«gl.
Htthknacbw dw Kattm* und dos TlnbiiktMlMa*ebliUU, jeuti gettnchsll, diese panktitn. Matfirliolw CtoiiAs.
Bntuale Fonn.
■ « Wm d«a VltnuntD maentua; tt T = EthaMMalpankt aea Tielilifctsdiensohtaeb; *l K ^ Sttn
4m KaflnrnebUda; f T = Typhlon (Koramen comodi) iles Ttcbu](ii«.-hen ; t K = TTphlim
af Ua • = TafMwillBgglinie der £tbmoidalpunkte und tle» Hittelpunktt^« dt-f) Knramen aufaVtai «I T ss SBd<^
lambda de» TtchuklMsheii ; rl K ~ Kodolainbdn d<>8 Kaflem.
Der JftbmoDwmi dee Teobaktaoben »teht
aebief , ala «Ire er tob T<nii naeb liinten, d. L
fronto-oeoi|Ntdir&rta, eingedrückt; aber auch von
biut*'n oben erscheint A'u* Tf^ihlcnachse des
Tsohuktschea eingedrückt, ho daü eine vordere
nnd bintera SobtefiMellttng aie Jcennaeiobaet Die
Kurve des Kalfeni dagegen iat hinten etwaa
•teiier aia vom.
Mebr Fliehe UBiaelilieBt die Kurve dee
KaJiem; im biuteren oberen und im vorderen
Gebiet iiat die Korvc des Taobuktecben einen
Anafadi mm Aoadmck gcbraoht.
Kann man nun aueb annehmen, die beiden
Kurven seien eine kurze «jrMj hiHche Kennzeich-
nung der beiden iliruKchadel im gaazon? Ja,
bia an einem gewiaien Gmde wird daa mOgUeh
Nt^in. Em wäre nämlich seltsam, wenn der längere
und höhere Sobadel zagleiob auob breiter wir«,
wie der künere und niedrigere. In der Tat
seben wir di4{egeiii daß jener sugleiota adimUnv
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fN« Aeln« der 8«MUMhStile.
breitvr ist; so daß dadurüh eine gewiüHe
RaaoiMiigkiolMiiig «naagt wM. Nur ioMxfflrn,
itKÜrekt also, spricht sich in beiden Höhleiiaclisen
etwas von d«r Breite am: direkt aber ist iu der
HOhleBMhM fcein Amdirrak der Breite, soodcm
nur eiu solcher der LSoge und Ilühe iMilhullen.
Nachdem hiermit die IIöhlenachHe desTschiik-
IschcuscbädeU mit der des Kaffern vergiioheu
wofden iak| baben wir um den flbrigen Beiooder*
bcitcn jeins Schüdcls zuzuwenden und auch
deMen Höblenaobae in natärlioher Lage ina Ange
m faaeen.
Lin«*a nuchae Ruperior idt in ihrem aufsteigen-
dcD Teil jcdi rxeita ein »tark vor«{iriiiiri»niier raulicr
Wollt, der sii'h nach dern iiuffülli'tnl ^'lritt4>;i I'l^ü.iim
Duohale scharf ul>-<etzt , in das l'luuum i^ccipitnk' aber
allmählich übergeht. Crista owipitalis extfriin. Linea
nuchae iuferior. Uypoinion »ina im Cii'^-ensatzu luer-
ni kaum angedeatet. Das Epiininn tlii'Ut mit dem
Inion zutammeu. Da» zwiachen der l.mcii nuchae
iupcriur und inferior liegende Ft'ld dcp IManuni :jnchale
i«t flach vertieft und setzt sich al« tiach vertieftes
llitldfeld fort bis zum Forameo magnum. Lateral iit
dai vertiefta Mittelfeld jedereeita härenst von einer
bnÜM siedriffMi WWMuäg, dn talecea ▲«•dmdk der
ooeipitaH«; man kfinnta die WölbaagCB nÜ MMflamen
Ttabera oereballaria, da« nriatihea flneB beflndliohe
Tal aber Soleiu ooeipitalia mediaBm beaeiofanen. Legt
man eia Läneel quer äbar die beiden Hä{^, deren
Mitten 45 mm Toneinandar entfernt aind, ao bemerkt
aan, daü das Tal bi* m 3 mm Tiefe hat Die CrisU
oooipitalis externa springt median ein wenig Tor, ohne
die Kante des Lineal« in erreieben.
F.in gans übereinstimmendes Verhalten zeigt wei-
ter <j)H!n das Plannm oocipitjüe. Auch hier sinkt der
mittler«; Teil zwischen zwr-i stuinjifon uuMgodehnten
UervorragungiMi fin, dfiii Aundruck iI.t >|)iti'.enteile
der ninterlappeii <lci Kmilurii«». Su entsteht ein (lacber,
2 bis mm tiefer Suh-us lyociimalis mt'diaouH »uperinr,
der zwischen den beiden Tuber» uccipit«lia . deren
Mitten S5mni nuM iirnnder liegen, seinen l'liitz hat.
Die Sutura lainlidoidea ist reich Reziihiielt. Die
Spitze der Schuppe, ihr Liiriibil;it< il, ist ein liesoripicrer
kleiner, UDregeimäfiig gestalteter Schiiltkuucben , ein
Fontanelknochen , wenn man will, von etwa 18 mm
Ltag«, 4 bii 10 mm Breite und medianer Lam. Am
Aagalw leteraHi eind dnreb tiefe Fiundiea^ aie aieb
ia daa iwiMhea den liocae anebae aapanorei vad
■npramae UenDde Feld auf 20 fab SOam qnarar Ana-
dehniraf binain entreoken, Reeta eher Satan ooeipi-
talia transversa gekennzciebnet.
Am Parietale ist flas Ponrnea parietale jederaeits
arhalten , links jedoch nur apurweisc. Die Sulura
•agittalis ist im Verstreichen hegritTen.
Die größte Merkwürdigkeit der I'arietalia aind
jedoch ihre Lineae temporales snperiores. Verfolgen
wir deren Bahn Tom Frontale au», »o liegen ihre An-
farijfe an den »ulJeren Knden der JochTortaät/e des
StirnlK'ins und sind fjli'ich diesen ll Jirmi von eiiisiuiU'r
entfernt. .Sie nuhern -icti im delnet di'i- StirneiiL'e a il
101 iiiiii und treten v<in tiier aus iieiieidiiig« au^einuuiler,
bis sie ilen breitesten Teil der Stirn gewonnen haben;
hier halK'u sie 115 mm geraden Alwtand. Von hier
aus nahem i<ic sich in iank'gestrecktem , S-förnii^em
Bogen, bis sie, 2Umm hinter der Kranznaht, ihre
groMa gagaBMilige Aaadharaaf i aiit aar TTnua Ab>
stand erreiofaen. Kine Strecke lang diesen Abstand
beibehaltend, weichen sie dann wiraer lai^aam aua-
einander, werden in der N&be der Lambmnabt ua-
dentlicher und verachwiaden an deren latarakaB Bbda
in einer gegenseitigen Entfernung von etwa Wann.
Die Durehschneidung mit der Kranznaht Abt auf die
Baba und das Auiaehen der Linie einen örtlich
störenden EinfluO aus. IVie Kmnznafat selbüt wird
auch von ihr heeinfluBt, indem sie hier im Verstreichen
begriffen ist, während sie auflerhalb der Durchsohnei-
dungsstelle unveraehrt eraebeint. Im mittleren Teil dea
Parietale ist die Linie leicht aufgeworfen, auf beiden
ScLädolhälften , in einer 1 :Ln;..'e vun tjtjnim. Medial
von diesem lÄngswuUt ist die Ol ei Hm-lie ile.<i Parietale
auf Fiugerbri'itu leicht vertieft
Die Fläche zwischen der Linea temtHiriilis 9U]ierior
und iuferior ist an der Stirneugu »ehr klein, hu; uber
an der Sutura coronali» sch<m 12mm Hreite. Hinter
ihr uiinnit die Breite langsam auf '2t*. ii5 uiel Siimni
zu. Die interlineare Flaelie zendinet. sieh lieid^Tseits
durch große (.hitt..- an«.
Betrachtet man die Hahnen <ler Lineae l«rmporales
Buperiores schräg Ton oben und vnrn, also in vorderer
Scneitelansicht, so fasaen beide «in doppelt landobr-
förmigea Feld des SchAdalgewölbe« ein. Die «rate
Einso^^ra^^lii^^i^Oei^Bt^
beginnt am FlKulale mS'^SkA tUk iSu^t'iSS
vorderen Drittel der Parietalia feit Owt tralia nah
beide Linien auf 101, hier anf 77mm aate.
Vei^l^obt awa die obere Temporallinie dae vor-
liegendee Tiehaklaobenschädels mit anderen Sehldeb,
ao Kann man zwar an vielen etwas ihnliohea erkennen;
doch nimmt mau bald wahr, daß, alles übrige gleich
gesetzt, die Breite dee Sehideli fär.die SOrke der
Aus- und
den muB.
Die heideai Parietalia bildeti median, bald hinter
der Kranznaht, einen tlaoben Grat, der aber nur 2 bia
3 cm Lange hat. dann aicb vadiarti bavor die FbrMmiBa
I>arietalia erreicht sind.
Im inittlcreu Drittel zeigt auoh das Fr^ntuV- eine
dache metliane l irste. Die Tuher» fron'ulia Hind gut
autgeprägt und liutH-n r.l nun >,'i reiiH.-iin;i"n Abütaud.
Out ausgebildet sind auch die Arcus suiiereiliarns, die
lilaliella und die Fosxa supraglnbellaris. Jcdersoits ist
eine Incisuim supraorbitalis vorhamien; beiile sind mit
deu lateralen Knden 66mm vom riamh r 'utfernt.
Die Facies temporalis der .S>juaiua trontalis ist von
(dien nach unteu, von vorn nach hinten schnu gewi'ilbt.
Diese Wölbung setzt sich noch auf den Iwnachbartcn
Teil des Parietale nnd Sphenoidale fort, um ein flacbea,
mit der Sutura coronaUa parallel laufendes Tal in be-
greaieB, hinter welehem du Parietale und Temporale
miehtig rieb emporznwfilben beginnen, nm jene ge-
waltige Schidelbreite von fast ItiO mm bervorrubringen .
Beide Orbitae sind groB, der Margo superaorbitalis
jeder !ieite fast geradlinig. (iroBter querer Doreh-
messer der Orbitalmfindung = 42 mm, grBfite HAbe
= 40mm, grdfltareotwifar.iMrahiaeaMr = 44 mm. Bat-
femung des Foramem optioara TOra Marge supraorbi-
talia =^ 47 mm.
Breite de.i Soptuiu iuterorhitale — 24 mm.
Supriiua.tali' Koste einer Sutura frontalis fehlen.
Die .Ir rhbeini sind (.'rnlS , ihr Marfo infraurbjtaliH
stark wnUii-i ; untcriinlb (he>es W uN1<'h ist die Antlitz-
llache de* KrnH'lii'n« t'elurcht. Ik-r starke Pnicessii»
frontalis iiuLrt einen iniL'ewöhnlich großen, nn! scui. r
Sjiitze aulwarts gerichteten I'rncessus nuirginalis
1^('mme^nn};i| auf beiden Seiten. Kr.itti^' ist auch der
'rucessua teiupuralis , dem der ebenfalls kraftige Pn»-
lea Teaipoiale
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tnt, Dr. A. Raabdr,
■i MMWitte Mihr InnMoMB Amts tygoBUtfam |
entgagwiknamt
Au tioma m braiteB Sohiulel, de*«en iatarorMtele«
Septsm doch immerhin 24 mm Breite bMiUt, ist die
tiwerardeotliche , pitbekoide Sehmalheit der oberen i
Uftltten der Na*alia dop)>elt suffBllHld; denn «ie lind |
bi«r nur je 1mm breit; erst voo «hrlmto ihrer Länge
nu nehrorn ne rasch an Iireit<> xii, nm in gewöhulicbfr 1
AuMlehnung die Aporttira pirifurmi» Itegrenien zu I
helfen, l'm s» brtritpr sind dahfr 'V\c Nusf^nfurtsfit^e '
iliT IJl." rki>'ti'rli<_-iiiiv Uli- .^piTfiir i )iinfijriii!s ini gut
•ymtiii'triMth yiiHtiiltcI. IliT' lli'iif ln'truj;; i17 iiitii, ilirc
grtOtr liri it.' ■>\mm-
l)m btiidcn l'"rutninii iniraorbltaäü «iud uut liiliBU
bleralen Räml' m i>l niin voneinander entfernt.
Die Spina uuiuUis uucuriur i»t ein niedri^t^r, kleiner
Vnrapmng. Die Spinn nasalia potteri 't Imt die Form
einer breiten, platteedrüokt«n kleinen /.uim>t.
I>ie Foiw» oaonia dvr Oberkiefer iit »ehr ttacb-
Am Proo«nu idTeolarb der Oberkie(«r fehlen auf-
MtendanraiM Jgg» «iTMUm nad SoM iatmlvaoUrea
fint khu und gtr; «nt hm pmneaAtt B«tea«khing und
MVV^Iti)feu Befühlen kann man »ich von einem tefl-
md apurweiaen VorhandeniiGin überzeugen. Im gansen
ftbtr macht der Alveolar*at< mit »einer Außenfläche
dm Kindrnck eines glatten /vlinderstücke«.
Kma Zahn ist mahr im öbwkiefer, doch alle un-
TvfwbHen Alveolen; dl» ZUkm lind mt Mohtotgliob
verloren worden.
Betrachtet man den Alveotarbogen von der oralen
Seite ans, »o zeigt er eim'n «tchfin '^o^taltcffti Anl5»»n-
bogen, dem ein nicht |i;ii-.illi<l luiitt-nHci- Iimt'tiboifyn
«ntaprieht. Vom Scptuni il' r liici-ivi im dui!"-» tii^« /iiiii
Ende der Spina imsulm [».s^ t üiv l.t-triijrt itn' F.utfcrtiung
5ömm: etu ui i^M-<'ULir. i>:i>mlieb <>3mm, bvtmgl der größte
(juerdaret>iiii>-i.>rr dr^ AufSenltogena , der sieh in der
Nähe de« luiilor< ri Hände« d**s er«t»>n Molaris befindet.
Weiter hinten, .im hiiiti'i'n KihIl' d.'« dritten Molaris,
zieht «ich der AuüeubuK«'' ou' viiiuii Ourchmester Ton
fitimni wieder zasummeu. Man erhält d«D Eindniiik,
mit der Breite und Körse de» S«hid«b athnmea dla
Braito ad KflfM dw AlteoikrlMniu dtr ObHkkfw»
Mm iMimmim
IM* «nie FMieb« dw bwtaB OftiniMni M im Ob«r^
kMvtaO ranh vnd nH «ioigmi gr&Bem HAiAam vtr-
sehen, welche die Nerrenf o rohen begrenzen.
An der horizontalaa Platta dM Uaumeubeius b«-
findet tieh ein kleiner vurwarta anateigender Tonu
pahtlHTW . der sieh andeutungi weise noch auf den
UainMli dar Ülmkiefer eine Strecke weit fortsetzt
Dia AIm Tomeris ncblieUen sich mit ihren oberen
Riadem der unteren Fläche des KeillteiiikörperH nioht
munittelbar an, sondern stehen von ihm 2 bi* 3 mm uK.
Auffällig schmal bei der Breite des Schädeln sind
die Kör^ier de« Ocoipitale und Spbeuoidaie. Denn
.'•Htm hitit.T d'/ti Ala« V''nn«ri!», 2' mm vm- d''m vor-
■ li'rori ll:iiid>' d.'S l'"ram'ii <"LT1 |.lt iili' ir:;i','ii';iii L:fiiii'«*en,
betr;tk'' di. Hn it<' nur **l min. Andern langgcstrcok-
ten K:iiit>rii-<(!h[i'l<'l ii.^trägt die Breito der i^eiohen
Stell'- dt's :>chi««ielgriinde9 22mm.
I*:<' Hübe der Choauae i»t 'J^ ln" - 'ii' i^'TiUte
Breit« der beiden hinteren Miiuduiigeu dui .Süsen-
MUen zusammen 30 tum.
Das Foramen lacerum ist jcJcrseits vuu ansehu-
Mttr GröBe.
Du Fot»m«o magnnm bat 40 mu Lftaga, SOaua
Braiiba.
Di« Foawa poataoiidfloidwa und tief; jadertrito
iat aia groCleB Forsmea oondyloideam vorhanden.
Balde Sinus frontalaa tiad von ^'et'iiiger Aiiü-
dehnnng; da» Sentum sitiuum ist eiiu^ kleine dAnae,
rechts von der Mediaue lieyi-ude, schräge Kanaheii''
platte von 11 mm Höhet 7 am Ritter Tiefe.
Saihr kMna AatdebBanir ImbW die Keilbeia*
höhle jeder Seite. I>enn nur der vordere Teil daa
KelibeinKörpers , der sich etwa bis zur Grenie beider
ehemaligen Keilbeine enteaakL UH gabAhlt; der hintere
Teil de* Keilbeiukörpen irird dwegaa tob dfinawan-
diger S|>ongio«a eineenommen. EiBfl »chrigstehende
Platte von etwas dicnterer Spongiosa zeigt noch die
Grenze '!i-s K«r|i«!rB des Oocipitalc ge^en das Spbeuoi-
daie an. [lu^ Seprniri sinaum ist median eingepflanzt,
buclitrt sirh ul'er etwas nach der rf'cbt4>u Seit« hinaus.
D.i^i .Sy.st.1'111 lii'V NH-eninii!'cli"lii !'t i'-dfix'lts /.rv
iturt, so daß sich über ««-ini' .\iiNl'i!diint.' nndits nus-
.lu^'en läßt. Um so besser laUt -'udi wuhruLdmiLn . daß
die Sinus maxillare« In v<>1tk<iinni«u«<i' Weitiio uiituii'K'«>!t
aind.
Der Wechsfl! in >ii'n liickenverhältniswu das
Schädeldaches l:iUt ^ich dcuilich ;in Taf. II erkennen.
Iias Stirnbein Uiil um .Medtauschiiitt nur geringe
Mengen von Si>nngiosa wabraabasaa} etwa« mehr
SpoDgiosa zeigt der MediaaiahDitt der HintMbanpt-
•eboippa; doch ist ila groflaBlaUa aabr diabter
Eh» nichtige Platte koBBaktar ShiMmw, dia Mk
aafnirti aar laiimam, aawirti raaabar TardflaaV
(«lohnet die Gegend der Protnbenuitift oeoipftalia es-
ternn nn»
Ihir(^^h!<cheinende Stellen am Schidalgevtlbe
sind folgende: Der gröllere Teil der Focsae cerebel-
lares; ein großer hinterer oberer Teil der Schläfen-
schuppe. Schwach durchscheinend ist ein kleines Feld
am vorderen Rande der Sebuiiue und am angrenzenden
(rmGen Kt>tl^<••iTlfl^lp('^. ein lclpiri«'s vor der Stimengc
^'••[i'j^L'tii". l'cld d'-T S'|iiuma frutitiills. busondors roohter-
aeitH : «'in IhiI der l'ar» t>'m|i"ruliM der Sqoama froB*
talii, UeNoiKlirs rcclitontf it Sturk dOMhaoMaMld
sind endlich dte iJitcUer d«ir Urbilae.
Das Gewicht des ganzen Schädels, ohne Unter»
kiefer, ohne (.'onchae nasales beträft gegen 720 g.
Nach geschehener medianer Durchsägnng wiegt
die rechte ochädelhälft« ohne Temporale = 907, diu
Unka mit Tampoiaia s 9B9g.
Innere Oberfläche.
Dia Satus Hgittalis läßt au der Innenfläche dea
8dildel){awaibta Iminn Spuren erkennen. Die Sutnra
ooronahs hingegen, obwohl verwischt, zeigt in ihrer
ganzen lüngc noch Spuren ihres Daseins.
Die ptin?f> Innfnwniid j?t im übris'en normal Im--
iOkaffen. '•niiK' L'r;iDu];irt-< '•uid '"dteu und klein.
^;J^!'V"^>nlm!<^ digitatm' und Juga cerebralia sind
auff :ill''nd ilitch iinii lircit; doch nur in der rechten
Stiriil>ciiigrobe und ;in <lf-r S«'hii|>pe des Schläfenbein»
^;nil deutlicher uiihj;i |.niL't Nur die Dächer der
Orbitae zeigen gr>*liere liorvorragungea und Yer-
tiefnagent
i- s .s 11 II i- M.
Einigt! MtUtis, witi der Uibit«, der Cavitas namli»
des harten Ganmens sind Itervits oheo nftsaMIt WOT*
den. Andere finden hier ihre Stelle.
Die Kapazität des ganzen Himschädebi läAt sich
im vorliegenden Fall nicht genau messen, da das linke
Temporale infolge lockerer Kinfüguog verloren ge-
gangen ist und (Ue Cinfugoug eines ähnlichen Tempo-
nria anderer Uerkanft daan nnr atnaa anvollkommeaan
Enaii Inetat Nnr an «iaar Art Nachprüfung «oU
diese Methode naehher Terweadnag fiadea.
Die linke Sobidelhilfte ist onveraehrt. MitKAmern
>:ffullt und in ri'|Lr<?l rechter Weise behandelt, ruer»t
bin über die Mediane girfüllt und darauf mit einem
Lineal auf die Mi-diancliene afagaetrichen , ergab •Ii'-
linke Sobidelhalftfl eine Ka^eätlt^ 710cciii. l^SOccm
«ira Uamavob, Symmetna Tomnagaeetst und ohne
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Di« AdiM d«r SoUdaUriihk.
Ra«kn«ht anf SohnHkrcrliut, die taMaead» KupttiaA
des Torliwendon Scbftdel*.
Wunft ein ähnliches Temporale der reohten Schä-
delbälfte iiir>|;r|ichst genau eioeerü^, die linke'Sehl-
iK-lbälftv hierauf mit der rtninten fest rusammen ge-
bunden und der ganze Schädel nunmehr in der ge-
wdlinlichen Weise auf seine Kapazitit geprüft, »u
ergnli «ich der Betrag von I440ccm. Dm darah beide
Artiju dt-r Meüxiin^' t>rhaltpnen Krgeboina mkÜMB alw
iiirht n!l/.'! sehr VOBeiDUUier ab.
1 1 r 1.1 Qte boriiontale Vwhag dae TbokoMMhaB-
»clm 1.1» 1^1 530;
der iiiRiliune Außenbogn
»fiiilje« (Xminn, Opiothion)
der metlian« fruiititli' lu u'<'n ........
der mediane parittalo l'n^i^n
(liT mediane occipitnlf ItoL'i ii . .
Lani,'e des Foranieu tiisguum 4Ü; . . Breite
Län^i' der äußeren Basallinie (Naaion,
B««ioü)
totaler Medianumfang des Himichädels
gkieh 8tt-(-40-f
Oer «rtSte tniwfwMto Oafnf,
841;
184;
94;
113;
90;
«Ktanw dar Milafwi 8afl»i van Uer ftbar di«
lrin««| mn Awgrai^
'Vom nnteren Rande dea Poms aensticus extemna
der einen 8«it>' übor die Sehidelfaeais hinweg zu dem
Poru« «cuiiticuii der anderen Seit« = 116; in Wirk-
lichkeit wurde bloß bis zur Mediane gemessen und der
Betrag rerdori}>elt, da das eine Temporale fehlt.
I^r totale Medianumfang nnd der totale trau«-
versale Umfang, 4hO und 4w, stehen einanrlrr aUn
sehr nahe. Beide liegen auch uicht allzu weit ab vun
dem Betrage des größten horizontalen l'mfangs (fiSO);
dieser übertrifft jene um M und 45 mm.
Neigung der Ebene des l-'oramen occipitale
iiiaj^num gegen die äußere Itai*alliiiit' = 34 Grad;
Neii^iinjr derselben Ebene gegen die Ebene
il.M Clivu« ........ Ä 117 bsw. 63 Grad:
l.iiti(f<> der Nagion-luionlinit« = 170;
Lanpe di>r (ilabella-lniuTilini" = 175;
l.«üge der NBBiuu-Laml"laliiau — 163;
Grötito .Vulii-ulMii^rt', nhiir l'.iclitut .:«ljnii' gemessen,
fallt mit dF-r Glabelia- Itiniidinie zii.'iaiiiiiieii und be-
trij^ 175.
UralHa Aufieohöhe, mit Besug auf die äußere
Bmllinie gemeeaen s= 135;
gniflto Innenaöh», mit Besag auf die ia&m
BinlliBi« gnueaen TTT s 117.5;
Lly dar igawäBnalHiifa = 88;
grSflta innere HSho, mit Bemg aaf die innere
Baaallinie gemeeien = 115;
änBere Höbe, mit Beeng auf die Naaion-
inionlinie gemessen
innere Uölie, mit Beeng auf die Nasiuu-
InlooBnia gemessen
innere Höbe, mit Bezug auf die Typhlon
('nntluenilinie gemessen «...
liäDge der Tyidilun-rnnflufnslinip ,
Abstand des Naxion vum TvjibKm .....
Abstand des Typhlon vi>m ]:<thmon
Abstand der äußeren KroototwBlbmig (vgL
Taf. III) vr«m Inimi
.\li»t;iiid di.'S K[.hip|ii<>n (') n«n. I julilun . .
Abstand di s F,|ihiii|iiciii {t ) voni Haaion (ft)
Ab>':iiiil (Ii s 1 y|thliiii vuni ulieren Rand des
KornniHii oiiticiiiii
Abstand dee Voramen opticum vom Foramen
uTale
Abstand des oberen Randes dca Furamoii
optionm Tom hinteren Rand des Ponu acusti-
ew iatanMU 58;
s 98;
= 98;
= 84;
= 142;
= 16;
= 14;
= 173;
= 511;
- 41 ;
= 26;
= 57;
=■ fi2;
= 25;
= 64;
= 66;
= 36;
= 64.
Abataad dea oberao Baadee des For
optienra vom vorderen Rand des For
hypoglüsai
Abstand des oberen Bnndea dea
optieum vom binlerai Bmd dea
jugnlare
gegenseitige Entfernung dar
beider i-ommina optica . .
gegenseitige Kutferuung igt
beider l'uraininii ovalia . . .
gegcn»L'itii:o Kuit-Tutiu^,' lU-r
beider l'nri aciistii-i intemi
durch V«rdüp]^i«lung de« Abutaudea dea aiani
Poms von der Medniiif erhalten;
gegciiicHi^'f Ktitfirimiii; der Aiißenrknder
der Caiialfs hypoglosui
gegenseitige EntfernuDg der AnJlanrtader
der Koramina jugularia
Vergleicht man diese Maße mit den vom Kaffem-
sohädel erhaltenen (s. obenX so ergeben sieh ansehnliche
Unterschiede, die onerwaiieter Weise nicht immer für
dea Teobnkleoheneehiidd «inJWeniger an lAage, ein
ubar aiaa groAe AasaU
Art, imwfa
KrtitaHaa miaga fSrdatn.
Or«8te AnJai^le dea Sehideb = 158,6
grSflta laaaabraite der reehlen Sohidelh&lft« = 77;
grfllta baanbretta dar Uaken Schidelhälfte = 72;
grfiSte LmaabcaMa dae Schtdels
= 77 -f 72 -f 1 = 150;
grüßte Innealinge der rechten iSch&delhilfte = 100;
grüßte lanaaltoga der linken SohidaUiftlfte =t iGO;
größte fraato-oerwwlkre lanmUagw, jeder-
»fits — 158;
gr< iit< .uoenltaga, ohae BkMaagdiaie ge-
nH'iisf'ii , = 175:
iilal/i lln ii:i 1 liiioii bildiMj :ini vorliegenden Sehädel
die liirwiira^'i'iid«tfü .St<-lli>i), auch mit Rücksicht auf
die UtiTttl Bch'gpiu'n Hi n-h | mikti il-r Arcus supcr-
ciliarea und der TuWra <n>'i|iit ili:i , xr^ii welchen ot>en
die Ki'di- war. ErgänriiiiL'''U di'- lunhutii'ii 1 .«uiri'iiiiiuli«-«
durch die laterale Lüiijji'iimfssiiii:,' k uanien hier also
nicht in Betracht.
Länge des medianen Innenbogens, vom
Typhlon cum Opisthion c= aOB;
Länge des frontalen lanenbogena s 138;
Lfcnge des parielalea Inwilwfana s 90;
Länge des oodpHalaa Innaflibagaae = 96.
Die L6age dea mediaam Außen bogens betrog
841; dar Lmaabogen, mit 806mm Länge, hat alao aia
Weniger tob 88nun.
Auffanend iet die geringe Lfaige dee Inneren nnd
des iußeren parietalen Bogonanleih; er ist nicht
allein weitaus kleiner als der frontale Anteil , sundern
auch kleiner als der i>cci|<italc. Denn der parietale
Außen- und Iiinenbogen hat die lüngen 94 und 'JO;
der frontale datrc;;en 1S4 und 123; der ixicipitale 113
und 95.
Man [illex't die Kürze de« Parietale iih ein
Zeichen iler Minderwertigkeil aufzufasnen. I''ch
darf iiiiiu ui' ht aiiUer »clit ln«>i ii, daU die Breite iles
Schädel» hier eine Ki ili «in It I»ii' l'urieUilin ciiid im
Vorlie.,'i ndi ii Fall iiim lnit; nacli liet Hreile entwii-kelt.
so .l:iÜ iji' r am-li eine .\rt Aiii't.'lfii'liunu' iü der Flüeliea-
aii''di'liiimiL,' uiiil in di iii Vi i liriiuch \on KiHH'heioniU-
»laii/ •ilatttileirt. \( : iiiiltlieh i>t bei ;il|eii Hreili-eliudeln
da» Parietale v erljultiiiiiuaüig kurz und breit. Nicht
notwendig niuU e>. aber in dem gleichen Grade kurx
und breit sein, wie hier an diesem bchidel dea
Taobuktacben.
Mißt man am Parietale dee Tnhnktaohen die
Uaga aeiaae Margo frontalia aa«b aar bia i
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Prof. Dr. A. Baubcr,
)!an<ir rlcR frniSi'ii KeilbeiDHügeU , so betrifft *ie
rji:)iMnK (Iii-' l.iuisro de« Martro owipttnii« — 91; die
Lange fies 7wi(.i-lii>n die««n bciilcn Murtrine» ^'def^eneii
mittleren Bo){aE* = 136; wegen Fchieos dv^ Tiim\n>- i
rale dextrum kann d«r mittlere Hogm in gsiiiri'v Ijlh^'a i
fit^mmmn werden. Linkenoits, wo die S<]uanuiL t«mpo- !
r:ili!< (It'u unteren Rand des Parietale deokit Marigt I
die Länge des mittleren Boiroiii =117. '
Am Kaffemacl:üd<'l (iaij.-n'cti i-t dir Ijinpr des
MftT^o frutitali« des i'aritslalc, vun dem lir«giua bis
2;ian i^ruSen Flüfrel de* Keilbeins — 112: der mittlere
bogen, bii cur Squama temporalis, fraiueh 128; denn >
M iM «in »»■ehnitehe» TaW Mriatal» vorhanden;
sa^riieh iit die Sqimu tnBporuii Nihr niedrig und
laagnsiNeltt; der oedpitale Vogm ss M.
Man wird hiemaMi mb Meten u gesprengten
Sehidelu Ton schmaleti lenger, und v»n breiter, kurzer
Vvna «eitere Mesnmgeo «UEuatellen und auch W&-
gmngen dar Knoebea »nwietoUen Imben, am ia der Ka-
ganftea Fng« eine BnUAeidmf lierMirafBliran.
Achao a. r Seha.l. lhöhle. Taf. IIT,
Wie im vorhorbcschrivbcucu Schädel dt-s
KaMvrBt m wurde aadi hin alt «nto Geiade
die Llnu' vom BaeioD zum Opiithkni gmogm
und deren Mitte aufgewiicht, '
Di« zweit« Gerade gehl vom Öpheno-Ooci- '
|iilri|wnkl (io) Mä and ridil mm OMiHaom (c).
Jene hat 40, dirsv SOinm Ongc. Die dritte*
Gerade entreokt sich rotn IiiterspheDoidalpiuikt
d.i vom Tuberculnni «ellae (ts) zum Badofanabda
(l) und iet 104 mm lang. Die vierte und vor-
derutc i'nulllch ^olit vorn Sphcno • P^tluuol.Lil-
puokt {se) zum Eudobregma {hr) und hat eine
TMmgß von SBmnu |
Nüolult'in die Mitten dieser vier IdDien «uf- j
gesucht waren, sind aie durch eine gebroohoDC
Gerado mitoimuader verbunden worden. Von
doiii Pnokte bt' wurde «uficrdem dae Ansohlaß-
linic sowohl f»Ti das Typhlon als auch da«
£tlunon gezogen. Uuacbwcr ließ sich auch eine
Ktwe darob die Pnnkto d, T nnd br' liehen
und ein gobogeoer Antehloß an die Funkte i
und ei erreichen.
Die Längen der oinzoliii ii Glieder der ge-
broohoDon Adnenlinie betngen 8S» 27, 60 imd
57 (59)mm; Summe = 169 fl71)mm.
Die Kurve dt und (i et bat eine Liugc von
172 (180) mm. Sie verhält aioh zur lünge des
medianen Innenbogcns wie 172:308.
Verbindet man die KrulpKrikt. ili r IfohU-ri-
aoha« duroh eine gerade Linie (a ( oder a et),
•o bat dieee eine lilngo von 107 (94) mm.
Werden noeh die durch die gebrochene
AcliepMliui« licrvorgvbniahtvu Winkel bcaobUit,
•0 betrRgt der Winkel dee Glied«» aif mit der
Ebene des Foramen magnum — 97"; desselben
Gliedes mit der liuie ta dagegen s 73 Grad;
deosetben Gliedes mit der Linie c< « aber
= 78 Grad.
Der Winkel dt-s Gliedes c* a
mit dem Gliede d V , . . = 145 Grad;
der Winkel de« Gliede« «* 1*
mit dem Gliede V br* . . . = IMOiad;
der Winkel des Gliedes V br'
mit dem Gliede br' t . . ; s 1 15 Grad ;
der IKHnkd des Gliedes V bf*
mit dem Gliede br' et . , 101 Grad;
der AnschluHwinkel des Glie-
de« (ff' I an die Liiiie der
i>pannwcite ta =s 66 Grad;
der Anscliliißwiiikel des Glie-
des ^t^ ^ au die Liuie der
SfManwaito et m . . . . s 74Gnd.
Hiermit ist auch der SchSdel des Tschuktschcn
und die Achse seiner Höhle betrachtet; wir
wenden unaere Aafm«rin«ink«l «meim dritten
Schädel zu, der aoi Halle a.S. «tammt und vor
Zelten der hte^in^en Sammlung mit anderen
J>cliaiklii ül)er;^elien worden ist.
m. Der Schädel aus UaUe a. 8. (Taf. IV.)
An dem langen Schädel des Kaffern und
an dem breiten dee Tschnktschen wurde die
llöbleuaehae von den Sehldelnähten aus m ge-
winnen r^PHUcht, sowohl von den foruikalen als
von den basalen Nähten aus. So ward eine
•atorale Aebe« der HdUe gewonnen« «ine von
den Nähten bestimmte.
Aber man kann auch eine andere Art der
Achsengewinanng wählen, wie die« einleitend
bereits erwihnt worden ist IMeae Art der
Achsengewinnung soll hier tut Vonrendung
kommen. Sic läßt die Nähte der Basis und
des GewOlbe« beiaeite und hiH rieh an die
I H^hen des Gewölbes. Diese liegen intentutural;
auch an der ßasis werden intersuturale Punkte
I gewählt, die mit jeucu des Gewölbes durch Ge-
I rade verbanden werden.
Sn L'i'lrintrt Ttinn 711 einer interstittiralen oder
I Ilöhenachise der Höhle. An dem Hallenser Schi*
I del intereaaiert m» niobt«, «h wa« nnmittelbw «n
seiner Höhle in Beziehung steht; all« «lldarsn
ltet»oiidcrbttil«a können hier fibergaagen werden.
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INs Adiw dar SehldclUllil«.
Di« größte medmue und parameduuie Au£«u-
Vtagt BohUda Hegt in d«r Gbib«11a-Iiiimi.
liu io und betrüg 190 mm.
Die gröfite ioneoläng«, vom froii-
lalni Tiefpuot* (BkidopRMtUaa,
4g>) zum obereu oocipitalen Tief«
l'tinkt (Eiuloesohaton, ee) der
gieicheu Seit« = 175;
di* gfOBt» AnfienbMile der unco
SchÄdelbälfte = 73;
di« gröüiB Inwubreite der «iu«u
Sdhiddiiiift« s= er.
Da» beträchtliche Tieffeld bst ovale Form
und liegt im oHf r<>n Teil der Squaraa t<>mpüralii;
»eine L&nge beträgt SO, seioe Breite 15 mm.
Am aiiatoAMKlen T«tt de« FMatd« beCiigt die
'l'i<'fi- n7; in Her flcgeiifl dr-r flachen Fossa
jMuietalia = 61; am £udoplanoD Ö9; am Eodo-
«Merion BSnm.
Im Anschluß luL-riui adl AQoIl das frontale
und oocipitale Tieffeld etwas genauer betrachtet.
Da« frontale Tieffeld (ej>) liegt paramediaa, und
iwer Ilom kteni ^00 der HediuM, 2 hk
2,5 mm vor dem medianen Innenbogen, 25 mm
oberhalb dos Typblon; eine kleine roudliche
Stelle von etwa 5 bis 6 mm Durdimener.
Dm obere ooeipttale, der Foen oo^italis
der Sqtiama oooipitalis cntsprcchorifle TieffuM.
oberes Eodoeeobaton ee, ist eine kleine rund-
Bciie Stelle der Feen ooeipitetti, Tum latenl
TOD der Mediane, 2mm hinter dem oooipitalen
Innenbogen, gegen 28 mm eotlemt vom fiodo-
inion^sivc Confluens (c).
Die antere oeotpitele oder dae eerebeilare
Ticffeld (ee*) liegt 10mm laterul von der Me-
diaue, 2bis2,&nua hinter dem occipitalen lunen-
bogen, 20mm TOm Oonlhieiie entfernt. Des dem
ccrebcllaren Tieffeld gegenQbcrliegende fron-
tale Tieffflil Wegt mit Sfinetn Mittelpunkt p«»i^en
20 um oberhalb des zuvor beBchriebenen frou'
telen IMEMdee, ist aber weit mwftiigiioher and
v»m Jitpa ccrcbralia dunlifcl/t. T)ie gfVßt«
frouto-cercbeliare lAuge = 164 mm.
Die größte AoBeahShe, belogen auf
die äußere BasalUnic ....=; 1$8;
die größte Iniu nhöhc, bezogen auf
die äußere HaBallinic . . . . = 131,5;
die grOflte Anflenbölie, besogen auf
X;isii>ii-IiiiüMliiiii' . . . . b 106}
Anhii tlU .VnUtrofiologlv. M. K UO. Vi.
die grüßte luneuhöbe, bezogen auf
die Nadon-Inionlinie . . . . sc 101;
die gWißte Innenbühe, bezogen auf
dio Typlikiin-Cooflaeoslinie . . = 97;
Länge der Snileren Basallinie (jtb) = 105;
I Länge dt-r inneren Hasalliuie (tft) ^ 98;
j Länge der Nasion-Tiiiotilinif . . — 186;
j Länge der Typhlon-Coutluciisliuie = 154;
Ubige der Nadon-Lembdalinie. . s 181;
Abstand des Typhlou vom Nasion = 17;
Neigung dea Foramen magnom
gegen die laßere P— "Ht 26 Grad;
Neigung der äußeren gegen
die inncrL Ikisallinio . . . = 8Qfad;
Neigung der Naaion-IuiouUuie
mr laßeren BaaaUioie . . s 20 Grad;
äußerer Medianbogen des Sctiä-
delge wölbe», vom NaMoo xam
Opis^ion s 378;
front&ler Außcnbogeu . . . s 143(135):
parietaler Außenbogen . . . = 119(127);
< occipitaler Außenbogeu . . . = 116.
( Die flquama frontalis hat die EigentfimBeh*
; keil, ganz nahe der Mediane einen Fortsatz nach
j hinten auszusenden , der gezähnelt ist, 6 mni
Breite, aber 8 bis 8,5mm Länge besitzt. Au
der lonenfllohe dea SVovInlie brt der Fortoala
nur 6 mm Länge. Wie hat innri ^1. i iI-t Messung'
des frontalen Bogen» mit die«ew Fortsätze zu
Teifiditeii? Die Svtnm eoionaUs maebt wtiter
lalend oooh drei ähnliche, aber kleinere, ge>
zShnelte Aus- und Einbiegungen auf der gleichen
Seite. Vielleicht ist in dem gröUeren, medianen
Fertaata, der den Namen FrooeMaa iataiparie-
t.alis .<^<piamae frontalis verdit 11 da«! Rfickbleibsel
eines FontaaeUkuoobens, der mit dem Frontale
verwnebs; eine in der Hanptbalin der Sutnia
coronalis gelegene, vorn konvexe Furche Ober
die Mt'di.itip hinwocr nclieitit auf dii'^i- Deutung
mit einigem Grunde hinzuweisen, ist der Fort-
aata aber o«r eine einfaohe mediane ataehel«
f(»rmitre Ansbiepiiiig lun-l» liinten. darf man ihn
bei der Messung des frontalen Mediaab<>gene
fOr daa Frontale in Reduimg bringen? Ka
Molieint mir, man mlase den Fortsatz bei dieeer
^IcsBung ganz außer llctracht lassen. Dann
, sind die in der obigen Tabelle stehenden ein-
j geldammerfeen Zalden der beieere Anadmek fir
[ die firontele und parietale Bogenttnge. Immer
4
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Prof. Dr. A. Banlar,
nodi nbeitriSl dann der frootRi» Bofm den
parivtltteii an Länge um 8 mm.
Innerer Median hotten der* SchS-
delgewölbcs, vom Typhlon
ntm Oi^tUmi ^ S61;
frontaler Iiiniiihogeii ... — 127(121):
parietaler Innenbogen . . .= 112(118);
OM^tHater Linenbogen . . . = 113.
Der |l«tietale Innenbogen mit 118 mm, wenn
jener interparietale Fortsatz des Frontale uugo-
reobuet bleibt, kouunt dem frontalen Innenbogen
nahe bb anf 8 nun, olin« ihn gans an enrioben
Oller ^nr /.ii ülurln/fToii.
Der Innenbogen des Gewölbes, mit 351mm,
bleibt hintor dem Änikubogen mit 378mm um
IT mm mrlek.
HtthUnaohaab Tat IV.
Bba Geiada vom Badoo anm OpialUon,
40mm lang, nmcht den Bcpinn dtT zu zichcn-
deo Hilftdinieu. Die Wabl der folgenden Linie
hängt davon ab, ob man die GeaamtwOtbnng
dar Bquama oooipitalis, etwa gar die Gesamt*
w5lbiiiiir der S<|nuni!i D<?<-ipitali8 und des Foramen
magnuni in Anschlag zu bringen gedenkt, wozu
man ein Raebt hat; oder ob die nnteira und
obere (cf^rf-Viellarc mul oi'i^ijiitälc) Silinp]>oti-
Wölbung den Au«8cblag geben aoil. ist jenes
dar Fall, ao ial das Cooflnans (c) der gesuchte
Pnnki des GewOlbea; der basale Punkt aber
liegt intersutural, am Clivus, bei b". Die Linie
b" e ist dann die zweite Linie, ibre L&nga Öl um,
if Our MiMdpuakt
Gibt aber die unlHie cidcr cprchfllnre Occi-
pital Wölbung mit ihrem Tiefpunkt bei ee' den
AnaacUag, dann iat die iwaita iotaiantmala oder
Htfhanlinie b" td und ihre Jfhte, bei einer
Ulng« von 70 mm, bei td".
Da aber der basale Punkt 6' , als Mitte
BwiMihao dam Badon (5) nnd dam Ooeipito-
Sphenoldal|>ui]kt fö>) schon gegenüber dem
ConfluoDS, als der Mitte der totalen Oooipital-
wSlbnng eine Bolla s])ielte, ao kann man die
Strecke hh'' noch einmal halbieren und er-
hält dann h' als basalen Ausgangupnfikt, ee' als
furoikalen Endpunkt der zweiten Linie. lu dem
ainan Fall iat alao «a^ dar Mittalponkt, in dam
anderen aber ep". Dem Pimkt« «e"' wird man
hierbei wolü den Vorrang sugestehea mäaaen.
Damit sind bavaita nrai baatlmflaanda Unien
gewonuerj , die Linie })0 mid die Linie h" ee'.
Welche« ist die dritte der beatimmendeu Linien?
Der intenntmale Pnnkt dar Ba«a muß
zwischen dem Oooipito-Spbenoidalpunkt Off und
<1*-in Iivtcrephenoidalpimkt tff» dam Taberonlom
sellae, siob befinden.
■r liegt fai dw SattalgTaba, hei y. Der
nächste Punkt am Gewölbe kann aber kein
anderer sein, als der Gipfel der oberen Schuppen-
W ölbung, d. i. der Fossa oocipitalis der Schuppe.
Auf Medianebene projizterti, liegt er bei ee;
doit ist das Tieffeld der Fospa oceipitalis, wie
liei et/ da« projizierte Tieffeld der Foeaa oeie-
bellaria. Dia dritta gaaoohta linia iat alio ^
Linie y e<f, mit einer Uaga von 114mm; ihre
Mitte liegt bei etf.
So bleibt zunächst die vierte bestimmende
Linie to snofaaa Abr^^ Dar baaalc istatanlanla
runkt befindet sich zwischen dem Tnt<T«phenoi-
dalpunkt (ts) und dem Spheno-Etbmoidalpunkl,
faai w. D«r entspreobande GewtAbapnnfct iat der
(ii)ifel des Parietale, bei pwi. Die 'vierte Höhen*
liuic ist aUo s ptri, mit 118mm Liaga; ihre
Mitte belindel sich bei pw'.
Dia iBnfto odar latita HOhaaliDia hat anm
basalen Atisyuns^ don zwisidicn dem Spheno-
Kthmoidalpuuki (s«) und der Öiebbeiu-Stimbuin*
grenze, dem Typhlon {t) liegenden Pnnkt «T.
Der letzte oder vorder«tc Gipfel des Sobldal-
I gewölbes ist der frontale, lud f\ri. Die letzt«
Uöbcalioie zieht also von x zu /wrt, bat 6Smm
Lioga nnd Otia Hitta bai f^.
Fassen wir die Mittelpunkte der fünf be-
I sümmenden Ilöbenliniea zuMUimea, so liegen
I rie m oodpito-firoatalar Balhaiofalga bei a, e^
' oder ee"\ ee"", pw' und bei fw'.
' M-.iu kiiiiti nun diese fUnf Punkte durch ge-
rade Linien miteinander Terbinden. Vielleiobt
anoh dnreh «ma Boganlinia, wia aa anf Taf. IV
geschah. Dann hat mau eine mehrfacli <<e-
{ brooheae oder eine gebogene Linie als intar-
I antorala Form dar HOblanaabaa vor aiab. Dia
Uingeii der einzelnen Gliadar laesen sich loiobl
iH.stiintii.'ii . dir Winkel messen. Die Aclinon-
I linie kann man bei fti/ in der Höhle endigen
I taaaen oder bia aom Typhlon oder Bthmon hamb-
führen. Ist das Typhlon als vorderes finde ge-
1 wählt, dann haben wir die Linie ta, mit 110 mm
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TS»
Ung«, alt Aoadniok der Spwnnwwta der HdUm»-
MhMi io 110« Bioli aoflh di« Höfa* dm AdiHti-
bog«M leioht finden.
Ah» die ¥nge macht noh alsbald g«ltend,
ob man wirklich berechtigt «ei, jon* Ifinf Punkte
(liiri'li ciiitdi Bühren miteinander in vprbinden.
OI>en wurde bemerkt: vielletoht! Eine einfache
ObcriegiiQg jcdodk »aiilit Un, vm «ba j0>
fifinendc Antwort tu findpn. T)io fünf Punkte
t>ind die hdohaten Punkte des Gewölbes. J>aif
«■ tSam Ubm gebeo, d«Mi KMurtiitltoD ttbw
jene Pnnkto nodi IdiMnugaliMif Kdn, tin«
8olche Linie kann <-8 nicht geben. Die ge-
brooheo« Liui« Int «ll«in eine Berechtigung,
nicht alMr die wo itark anawirto gebogene, wie
sie Taf. IV «eigt.
Wenn es sich so vorhJUt, wenn (\ic Ilöhcrt-
punktc des Gewölbes nicht aussufalieülioh uiaii-
geb«iid riad» matt ftbar die IKÜMopankte ooob
hinntisEi'phondo Punkte in <\er Achsenlinie nicht
vorhanden a«iii dürfen, so werden wir uns an
di* NiedeniaMmankse dw GeweilNi
1%.!.
br' =
Stttara curonalis
/'IV
4
t
I
I
r
f
Sutura larabdaidM
= ow
= ow
HdhleDsch»! de« HtJleiifer Scbftdels, al» gebrochene Linie dargectpllt. Ans dSB IHedenuif«- nnd HOheponkieu
koinUttiene Fonn. Die Ltafen der einmlaen Glieder köuaen ge&a«»Ma. die KrtodMa ibnm beftodliclian Winkel
bsstiauDt wsfdsB. Oscadc liai« af s l|paaa««Ua dar A«lwsBWllbaag; «w s OipM der nissa «ataMlatis;
ow = GipM TaM oeeiplcaliif. pm s OMM dsr {bbsnb Pari«ulw8ltaaB(; /«■ a= OlpM dar Inaetea
Frdntalwülbung. Nslürlicliv OröBr.
müssen, die iu den beiden vorigen Venueben | Auf Taf. IV worden daher aadi die Niedc-
(Taf. n nnd IQ) den Anewhlag gaben, toM tm- j ruugslinfen swiaeben Bana nod OewtMbe gexogeu,
würts konvexe Linie als VerbindungaUnia aber j wie sie uns in den beiden voriiergehenden Ver-
mehr wohl r.nüeßeii, da e\mt NiodcruugHpunkt« suchen bereit« bekannt geworden sind. Die
uiit«ttiandcr zu vcrhiuden waren. Die Kombi- drei NicderungHlinicri wurden mit stisgescogenei'
nation von Höhen- und Niedi-ruugNpuukten, die Form ilargestellt nnd mit den rAmiaoben ZiSam
•^rmchisam« VerweixluriL.' ! • üli r w ii.l /.nm Ziele I, II »iiul III verschen; /.um Unt^'ntchipiJc hiiT
fuhren mUseeu, denn du> bcideriei l'unktc be-
aliuneD, abgeaehcn treu der verbiadeodmi, ge-
knickten, eigentümiMb modellieirteB Bhm, dat
Gewölbe sellMtU
von tragen die vier Höhenlinien gestrichelte
Pofin «ad die eiabiaeben Zableo 1, St, S and 4.
Dil' AiiSLraii^'.-ilitiii l!;isi.)M-()(>i.slhtr»n (ho\ i»( lici-
I den (Gruppen gemcinsaiu, ebenso der Kndpunkt t.
4»
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Pt<of. Dr. A. RKiib«r,
1>i« Mittelponkte d«r drei NiedeningalioieD |
lieg« II lu i c". V und 6r'; hier iK-fiiiden »ich ge- ;
wis8ermaß«n die Nähte der IIUbU-nacb8(>. DicHC I
Miltelptuikki siud sowohl durch Gerade, *ls
dunh MMwifta gebog«ae LinieB miteiDander in
Verbindung gesetzt Die Mittelpunkte ler vit r
HölwDliiii«!! b«liikl«o üeb b«i «"', e"", puf und 1
fvf. Anoh di6N nud dunb Q«nd« ond dunh
Bogen miteintodcr fvrbiiiideii und der Amehlaß |
au diis Foramen nagnam und dM Foimmen
coecum bewirkt.
Statt aW baiderki Uiii«OMbu«D g«tr«iiiit
iK-beueinaiider herlaufen m lassen, wäre es I
nicht angeaeigi, alle vorfaaDdenen, attmlich
Nicderanga- nnd Htfhenpunkte nebtt hinterem
imd vordtreui AiiBchluÜjmnkt. «warameu neun
l'iinktf, durch eitu' t-in/.ii^i- i^ihrnclHin- Linie,
oder durch eiueu einzigen Bogen miteinander
in Yerbindaiig so aetaen? Wie am GevAlbe
Höhen und Niederungen abwechselnd aufein-
ander folgen, wie auch an der Basis erhabene
nnd tiefe Stellen aneinander grencen, so wird
CS dann auch an der Hühlenaohae der Fall sein;
in ihr wird sich die Form des Gewölbes und
der Baeia verkleinert und vereint wiederfinden.
Welebea aind denuiad) der Reih« naoli die
•gerade oder bogenförmig mitciuauder eu ver-
bindenden Punkte? Es sind dies die Punkte
0, «"', c", e"', V, pw\ br', fui' und L
80 iind Höhen- und Kiedemsgapnskte av-
s iinnicn /m Verwendung gelangt, um die Höhlen-
achse r.» gewinnen. Die bexfiglioheu Linien sind
anf der Taf. IV nicht gezogen, am daa BM
nicht undeutlich za machen Al ur es ist leicht,
in Gedanken die Verbindung der gaoaonteu
Punkte hierselbüt zu bewerkstelligen.
Obwohl hiermit era IM Mreidit au aein
cchfint, iluH anfangs dem |trfifiMi(tett Sinn vor-
schwebte, so fragt es sich immer noch, ob der
beaeliritteiDe Weg der richtige , ja ob «r ainh
nur der beate dar einstweilen tnögUcbn aei.
Wozu, so muß man »ich fragen, eine genaue
Bestimmung der Lage der Höhen- und Niedo-
mngapuilrte am OawMbe und an der Bada,
«tüTi PS »ich tini nichts handeln sollte, als um
die Bestimmung der Mittelbahn Kwiaobeu Baaia
vnd QewAlbef Kflonte man da nioht ein£aoh«r
verfahren? Alan teilt beispielsweise die Baaia
in 100 Teile, in ebenaoTiele das GewAlbe^ v«r-
bnidet die Pnakte glaidher Oidnmigaaahl je
durch Gerade, nimmt von allen die Mitte, mar-
kiert die«i> Mltt(Mi und hat dann auf die ein-
fachste Weise eine Höblenaohae geometrischer
Art gearonnan. Audi Aaaa Alt miiB man
ki'üiieti Itriu-n. Ist abtr die vorhergfbeiifl he-
•chriebeoe kombinierte Art von sutu raier und
iotenuturaler HSblanadia« atreng morpholo-
gischer Art? Sie ist es nur bis zu einem ge-
wissen Grade. Denn wo liegt die morphologische
Berechtigung, die suturalen Punkte der Baais
mit den eatoralen Punkten des OevAlbee in
Verbindung zu si tzen? Jeder Kenner der Sach-
lage weill, daß hier nur eine äiiUerltohe, aber
Iceine innere Berechtigung vorliegt.
IT. Schädel elne^ Chinea«ii. (Taf. V.)
Der Schädel, mit welchem wir es hier zu
ton iiaben, vor allem der Hiinadbldei, maobt
auf den Beobachter sofort einen selir günstigen
Eindruck. Der Geaiobtssohäde] läßt in einigen
Pnnktcn m wfinacben Übrig, nicht aber der
llirnschädel. Dieaar iat in allan aanat Teilen ao
^ oblgi^'bildi't., im ganzen von so vortrefflicher
Form und von so ansehnlichen Durohmeaaem, daß
man aksh ohne weiteraa an dem CMankaoi ver-
anlaßt sehen muß, ein Volk, das solche Schädel
und diesem entsprechende Gehirne hervorzu-
bringen vermag, mOsae notwendig zu den her-
vorrageodeik YSlkem der Brde gebSNB. Kialit
alle Schädel von Chinesen haben rwar eine so
barmootscbe Formj aber der vorliegende iat
aneb niobt der einaige aebSne Sobldel, den
i China hervorgebracht bat Es ist einer von
vielen Tausenden, die da nnd dort zerstreut sind
oder die noch Lebenden angehören. Die ältere
Oaaeiüfllito Chiaaa laigt dann sosh, daß janar
I Gedanke ein voUberaoliitigtar gamaont werden
imnJL
Um betmcbte aieb nnr einmal die Zaiohnmig
I des Medianschuittes des Schädels auf Ta£. VI
I Welch . in SchädelgPw5nH' ! Der Transversal-
I schnitt dui-oh die Höhle des Schädels würde ein
ebenao gewaltigea tuanavataalaaGewOtbaaigel)«».
Denn du Schüdt 1 hat eine ansehnliche Breite, wo-
von wir uns noch weiter überxeugen werden. Die
Tnbera parietalia ragen dabei beMkibtliaii her-
vor. Zugleiflb iat die GawOlbewmid vanbiltaiB-
I m&ßig dfinn, waa dam gaonm Sebidel «ina
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Di« Achin <1«r
grazile BeMbaffenheit v«rl«iht. Di« Untei-
raoliniig diMM 8olild«lt hat nicht wenig dam
b«igetnigeo, mich günstig für das Volk /.u
stiin?>M-ii dem er entstammt; ich zweifle nicht,
daii L-tt uuderen Morphologen ähnlich ergehen
wird. Dooh betnefateo wir jatst, wie m Iwi
dem ersten und zweiten S<sh&del gMfihah^
hervortrotcndpTi Be?!pn»1erheitcn.
Am OcüipilAle »ind drei Flijokcr dvr Außvii-
fläcbe der Sohoppe und liiu drei Xackenlinii'n vm- ,
huiden. Die obcrate Naokeiiliiut: itcicliuei «ich durch i
iMMudAra DNtliehkeit aus. Die obere Nsokenlinie '
iit kww «Aarfgeaeieluiate linie, aonderu jederseiU <
«b iMber gAomnat Wnbt vm «iwehnliihir Bcaito '
and fdriitgtr Hlltt«. Audi üb ntm Vioktän» wt
du niedriger, gebogner Wultt,
Die LÄnibdaaabt ist «tark gttzäbneM und im Ver-
streichen begrifon. Dü Spitt« Ac-« Ang^ulti« UterBÜs
der Scbu|)p« niaimt ree1iter«eiu eiu kU iuer Schalt-
knoohen ein , «o daß dieeer ittr Bildung de« Asterion
Verwendung findut. Linkeraeitt fehlt er.
Die Sutnra la^ttalis ist in ganzer Ausdehnung im
Verstreichen bognSen.
Die Sutnra corocalis . wenip pf «ähnelt , ist in
(Uixer Ausdehnung nnveriindti t.
Auch die nbriffen Nahte de» fanet»!« «md m
Dag TulM>r jinrintalc ist jr-d^rMifs, wie schon er- j
w:ihnt, .'•t&rk otilwickelt und macht den (lindruck, als
liai'O man hei der Messunp im liebiut der Tuber« I
parietalift dio [.frößtn Auläont)ruiti> des rtch:idpls zu it-
warteu. licjdci Tubera panetalia sind nn lio^tu
I60nini voneinander entfernt, in g<>rudRr Linie HVi<>r
142 mm. Von den Tubera frontalia mud diu lubent i
MiittaUaj« 190mm im Bomn, je 115 mm in gerader
unia «ntnnt. Die lioea lemporalia iaperioir lieht
alt clatta, aialrt natumtatm^ FUeiba Aber dae Taber
fiennele jeder Seita iiinwM.
Die Tubera frontaHa Suid im Begen tt)mm, in
gerader Ljnie S5mm vaaeiBaDder eatlemt. Der
Mittelpunkt der Stimwölbung liegt nicht lietonder«
hoch (». Tai. III), doch ist die Wölbung gut entwickelt.
Vom Mar^'o supraorbitaUs sind die TuDora fruutalia
je 'M mm Lutfemt. Die Arcus luperciliarea sind sehr
schwach aus^bildet, die Qlabella tritt kaum hervor,
eine Impreasio naao-frontalia ist nur andentnngaweise
Torhanopn. F.mp nv.mmah »npratiaMile Ftunha ae^ die
Spur eiui r sckundurL'u Stirimaiit an. IHe Foen lUpiar
Sflaljelfans igt gkiohfaüü nur üi.dir kli-iti.
Am Margo supraorliiiali» jedt^r Spit.' ist eine
lucmura supraorbitaii« vorliaudrn; ixiidv IticiMirfti sind i
von einer scharfen laU-nileii, sahwachen tucdiali ii Ecke
bogrenzt, mit den lat» riileii Keken 51mm votiemantlfr '
•ntfemt.
Der gr&fite QnerduroliUitfwier jeder OrbitaLnuiidun^
lieträgt 39 mm, die grölSto tiöhv der Orbitae -
ächri^er Durchmeuer der Orbita, von olieu - miuliai |
rneh aateB^htsral =: 44 mm; von üben -lateral nach |
oaliB-nedU ss 88 mm. Tiefe der Orbita, vom Margo
sapraorbitaUi nun FanuBaa aptfaim = AOvua»
Daa Naaale duttnim iet atwaa bnitir da du»
■iaiitran. Die obere HUfte der NiMalia weiebi in
ibm Blohtiing nur wenig yaa der Safleran Stiraliaie
aaeh vorn ab, die untere H&tfte dagegen wendet sich
•tark nach vom, mit oben konvexer Biegung.
Die Lacrimalia zeigen deu seltenen Kall einer be-
•oaderen Pars faoialis. Nahezu in der Länge von
lOmai wird der Marge iafraoirbitalia van dem Aotlite- 1
Ml dea Ueriamla geUtdet. Der orbitala Fortaati dee 1
R«?häd*>llii.l,l.v 29
Antlitzteiie» tri«i, mit »(>)ner Sjulze mit dem Hanmlus
laerimaha üi Vt^rbiuduuf. S. fipt'enltaur, 5Tor|'hoL
Jahrbuch . Bd. VII. Die Foramina infraorbitalla der
Oborkieferheine sind mit ihren Itteako Bittdeni
66niiii vi-ncinander entfernt.
Vosii FdrumiTi infrixjrljitain -loigt diu Sutnra
infraorbitali-t dlenleii tisc-h i<l>c-ii. Ucr unteren Hälfte
des Geeicht«! vil^ dieser Nulit enta]>ricljt oiup ungewöhn-
liche Aufwulatung der isuaamiauulieteodeu Kuoclien-
teile. 6aaz in der Nähe des den Margo infraorbitalie
Abenebreiteoden Teiles der Naht aetst leteral daa
mediale Beda der Jocbbeinaabt ein, medial aber tfe
Nebt der Ptoe fMaiii dee iMrinah.
Die Ineimura naMdii masinaa iet allMiitig Mkaif
ausgeprägt, aaeb nnten, trete dar Oagaainui einer
Fovea prMHMMaBii
ünterbiBi ^Kanr eiBbt die Oberfliebe des Alveo>
larfurtsatzes zu einer tiefen , je das Gebiet beider
Indsivi einnehmenden Grube ein, die an anderen Schä-
deln fehlt oder nur in Spuren vorhanden ist; es ist
die Fossa incisiva seu myrtiforniis der Autoren. Eine
mediane Finte{ Crista intermaxillaris mediana, scheidet
die Foaaaa üanaivae beider Seiten voneinander.
Das ganze alveolare Gebiet des Zwiaohenkieferi
zeigt beträchtliche alveolare und dentale Profnathie.
Die Eckzähne haben keine prognathe Richtung mehr.
Das Jugum alveolare des Kekzahnes springt dagegen
stark vor, tun ao auffailender, ala mediaawirte der
Abhang der F^oeta ineirffa an das iegnm aaigalMra
hemti tritt,
I>iu lieiden OberkiLferlirinL» heüitzon alk- 16 Ziihuc
oder ilire unversehrten Alveolen. Der eriite Hackeii-
und let/to Mahlzahn sind am linken, der Kckzahn am
nachten Oberkiefer postmort«] verloren wdrden. Der
dritte Mahlzahn ist klein, weicht a)>Hr mit seiner Kau-
tliudie nur unbedeutend gegen die der vurdtireo Mahi-
ziibtio zuröck.
l>ie orale Fläche des harten Gaumens ist glatt;
zwei Zacken umgeben die Bahn der medialen Ganmen-
forobe. Die Gegend der Sntura palatina trantfena
iat Mebt aafgawaiitat , so daS man bier ven eioami
freOieh ifaMben Toms palatiaai tianivonae radra
kflnnte; Ton efaiem Torna palatfaraa nedianna fehlt
jede Spar. Die Spinn naialie noeterior iat wie anob in
anderen Fällen zweizaokig; die entere Zacke iat dtte
Spina naaalis posterior der Autoren; die obere Zaeba
ein scharfer, nach hinten oben gerichteter Dom von
2 bis 3mm Länge, der das hintere untere Ende des
Vomer aufnimmt; er stellt das hintere Ende der Crista
palatina dar.
Die Spin» tin«nlis anterior ist ebenfalls zweisaekigS
doch lieL-eiL l.eid« Zacken quer nebeneinander; ae
dienen zur Aiilmthrne d«r Cartilago septi.
Die Inei>>ira iianaliN (i< r Maxülin» ist liiikemeits
ulwüti wi nit^'er tief als rechts, tv d:iU i-ine leichte
Asymmetnt d^r Aiiertura pirifonnis d.irau« htirvor-
pent. Der 1 1 1 th»ndor<shree«««r ilit-Ker Aportur ist 35,
der gfüte •,*iienliiri:lmief."er 27iiiiii.
Seiitiim <isi<eiiri. riii»i ist helii- dann. An einigen
kleinen Stellen der sP Tikrerliten I'lattei den \ umer fehlt
üu^är die i^Uuuhcuüub&Ukii^; UicLl durch Hruuh, sunderu
infolge mangplhaftt'r Knochenbildung. Dabei steht
daa ganze knöcherne Septuu nahezu atreng median,
mit einer bäum wabraabrnbarea Aeabiegaaf neob
raebta.
Die Hftbe der Gbeaaae belrigt M, die gmeaaaitige
Entfemniqr der lateralen Winde Beider Cboanae ebea-
falls 30mm.
Der Körper de» Hinterhauptbein» bildet an seiner
basalen Häche eine auffallena regehuäSig geetaltetOi
fast glatte dreiseitige Platte, die «ich lateral nbraada^
in der Gegend dee rorderea £cdea der Ineisara ftttn-
laria der Fara bteralia 40mm Braito beaitrt and neb
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80
VttS. Dr. 1. Baabtr,
Mann betragt; m> ttktui tdiltelt ifÄ derXAmar tm
dw Kailbdn an, mit dem er knAetaem Terbaoaeii lA
HiMiInlniiMffkeiteo, Taberealmn phaiTOffenm, Foem
nneeondyloidaee sind dwniMwh nnr in «cdiwaohaB An-
aeutun);en vorbkaden.
n»« Forminen jugnlare dextrum ist weit , da«
liniatruni achr eii|; — der Sulcu« veuosna sagitttilis
der Ttint-nHlichc- Aer Squaina netzt lieh iu den rechten
Sitieiis trnusverau« fort. Die Kotoae postcoudyluidcae
iind Hach , vun einem Vi-nciiganff durt-hfurcht , linr zu
t'iiipiii khinen EmisMtrium eouayloid'jum führt, l^a«
l'i'niporttle dextram zcipt in allpn i»(>inun Teilen nor-
male B4>i«haffenbeit, das Kuiixtniin )iiii),M'f;en i»t durch
%'i>ll<itjindi(;pn Mangel der Van tyinpunica uuagezeiobnet;
ein !« lti 3jer Fall, der an anderem Orte eingehend ge-
»childi-rt und mit Figuren erUutert werden wird.
Ihi- Mii'chelsyst-cnii» zeigen Dormalea Verlialtt'ii-
Der Siuua fruutalia tat mäfliff entwickelt, da«
Septom mnam MMh nebte weuobeB ud eehite
geetelli
Dwr Miww wihwiffiitMIt dilMt BMhl mli aUb
Untaa w, temOtn naofal ia d» Qt^ma der WMe
der Foeie idla« mit binten konTexem Rande halt.
Aiieb bier iit dea Septom dnoom meh recht« Ter-
■ehoben , ao dafl die raenmatiiation der linken HUft«
Aber wiegt.
Der tiinu maxiDsria jeder Seite iit geräumig nnd
mAndet mit wdtem, batbmoadfSrmigi'in Hiatua m die
Naaenböhle. Der noamm wiimnatwi aeigt mftUge
AMbSdnog.
ioftere Entf emnngen :
Septiun interorbitalo < ss 9ft
Abstand der Spina naaalia poaterior von
hinteren Itaud des Foramun inciiinUB s 48
Abatand der Inneorinder beider Fon«
triiua pterygopalatina
Abatand der Innen ränder beider Fora-
mina apiuoaa
Abstand der Inij'alen Mündnnpen d«'r
Tubtte (luditivHc
Abstand il-r Iiir.irirander btider Puri
carotii'i i-xtirni
Abatand «ler AulirnDinder beider Pori
oarotici extemi
Abatand der lunenräuder beider Fora-
minik stylnnia«t<iidea
Abatand der ^>|iitj;en iK^der l^rocoMVa
mastoidei
Abatand der lunenränder beider Fora-
■» 9
s 88
= 68
= 70
= eo
= 78
B 86
s IIB
s 106
B III
= 100
Hefapng dea FottaM nagnom gegen
die ftuOere Basallfaia ~ 22 Grad;
Neigung der Xaiioa>lDkaliBiB nr
ftoBerem BaMlIiiiia = 17 Grad;
Neigngdtr A«8«ren war ioBeren Baad-
linie = 7fi Grad.
Innenwand il.s MirnseliHilfls.
IHe Innenwntnl d> "< lliruai.'biuiela itt im ganzen
wohlbi si'haffen. Im (iebicte der Foma i)arietali» dextru
fiiileii di.iit-ti'liendi' ftine Kiiiueu auf, die sich %er-
iinteliL uii'l uiit' M iutinder zuaaninienbängen. Die Siitiir»
coriit.ali- ivt m ^rmi/-T Aif«de}iinui); zu aeheu , die
Sutura siivlttali- dupe^ri n nahezu verstrichen, die
lamUilMidt a im Ver»tri icLt;t» be;,'r)ffeM, Die Nähte
der 'li mporalia sind alle aicbtbar. An der Bildung
det Aiteriou dextrum nimmt ein kleiner Nahtknoohan
digitaUw und Jag» oerebrali» aiad
nnr am Daeb beider Orbitae and in den Foaaae oeei-
■iad gnt entwiekdt; dar Cualb liiypBi|^oari a^gl
raeUereeits einen doppelten Wngang mit bteitar
TreunungsbrAekab
Die (^riata galK ist breit, wie aufgebl&ht, nnd mit
einem Hohlraum vereeheo, den dar Aniehnitt ihrer
linken Wand nb«rbliaken 1181. Der Limbua aphenni-
dati» den K(>il1>einknrp«rB igt gerundet, der Salens
chiaaniutia alij^eHaeht , die Naht des Keilbeinkürpcra
Hill) der kleinen Flügel mit dem Stüiibeia im Ver>
sl p-ic-'lien.
Innere Kntfernungen :
I >rv • hoti Kand ilea
Tjphlou 40 mm entfi-nit;
vom Torderen liaml iles I onmiru uvals
' vom hinteren Itaud de« l'unn acustieui
iiitemus
vom vorderen Rand dea Foramen bjrpog-
TOn dar vorderen Abteilang de« Fora-
MB JagvIaN. *
vom binteMD Band dee Fcmnen jngu-
lare .
gegenaeitige Entfemnng der
ränder der Forainina optica .
gegenaeitige i'jitfemnng der
riinder der Foramina ovalia .
gegenaeitige Entfernung der
ränder der Fori aouttici intemi . .
gegenaeitige Entfernung der Antai-
r&nder der Canales hypogloaai . . .
gegeuaeitijje Knlfeniung der AnfSen-
räMiii r der l'Viranun;» jugularia . . .
Auflu-
= 88
SS 60
s 81
= 88
s «8
- 87
^ 66
Knpa/itut dei ganzen llimachädeli . . =1700 ,
Kapazität der rechten SchädelbUfte . . = 820 ,
Kapazität der linken Schädelhälfte . . = 880 „
Gewicht dea ganzen Schädela, ohne
Unterkiefer = 680 ,
(iewiLht der rechten Schädelhälfte . . = 289 ,
(lewicbt der linken Sebädelfaälfte . . . = 283 ,
Der Uatarkiafar baaitxt ein Gewicht von 94g;
ihm fehton ndlteraaita dar mediala laaMvaa, dar
Anguluria nnd dar awaile Prtmoburia. Dma Alva»>
len aind jedoch ganz nnvenehrt und die drei Ziboa
poatmortal verloren worden. Alle Ineiaivi fallen darob
ihre Kleinheit auf. Alle Kronen, beaonders der Mola»
ret, aind bedeutend ubgeechlifTen.
Die BaKiü ilvn IJuterkiefera iat stark S-förmig ee-
Kchweift; der Augulus ragt auch unten und auBeu
honrur. Die l'rutulicrautia mentalia und die Tnberenia
nientalia sind gut auagebildet. Du« Kinn nigt anaehn-
lieh berviir: I>ie vordere Meiliaidinie dea Knr|<er« der
Mandil'ul» biliii t mit liei m eine einzige Gerade ee-
brachten Banalllnie i itieti hiijlen ulien offenen Winkel
von Ol Grad.
Der Alveolarforlsat/ \v erntet aioh mit seineiu
indaiven .\nteil nach vnru oben, um dtT IVngnathit
de« (tberkiefer« gereelit 7» «erdou.
Der Axt d'-K Unlerkiefi TB bildet mit de-sen Baiia
erneu vom oben ofienen Winkel von 125(irHd.
Der Proeeaaua condvloidens mandibulae iat laug
uttd mehr al* gewöhnlich nach hinten geneigt. Die
Ineianm aamilunaria maadibniaa iat iMo||* dmaai
flaeb mid lang geatreokt. Abatud dar mtaa iw
Proeeatna eoronoldaBa tw dar Mitla dw Gk|Mrinm
oondyli = 47 mm.
D 11 rclj •< eil ein e ude Stellen
a> rechte Schädelhälf te : Dach der Urbita, Foaaa
froatalia, Faoita tampondia aquama« froataliai
I
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Dia Aohao «ler BcbidäOiKMc.
Sl
n>h«noidtliii nnia parietali«, Aia uiagnn ORsi« »phenoi-
ulif , Saaam« tomporali« , Fosm ooeipitali* oim MMH
IwOwis, Fo«M Bumaibnlaria, Fo«M dgmoidea.
b) JinlM SdddrihllfU: Am dndw Verhklten;
dun nooh di« Fttät» iufntMnpOirilU abe maf^Daa.
Foveae granuläres.
a) rechte Schad«1hälft«: Gröii«« Gruppen in der
Mitt« d«r F<>'<su fmaUli«, in itf Xib» INI BnglU,
fiOmtn hinter dem Hre-^'ma.
b) liuki- Sohafiflliiilftc: ißt're < ■ rLi[j|M.'n »iii Kruiu-
l>rua&hiuD, uu uiedialeu i>ntt«l «ler butani ooronaJit;
50 nun hint«r dem Bregma.
OrüJIter ftuAarer Üorisontalninfang des
nimsohädels = SSSmm;
iuC-'D-r Mediaoamfang de« Hini*eh44Ht a: 409 »
froiitalrr AtiCenbogeu s US
pariftulur AußpnTiog'PTT ....... as 144 g
o«cipn:t|(;r Aiilk^iitii/i^oii . , ss ISB ^
totaler MiMlittiiumfnng (mit Korameu
magnnm uu'l uuUcrer fiasallinls) . . = 5S7 »
Ijädge des Furaint>n mafcnnm s SB ^
LÄnve der äa0er<-ii iiooalliuio ..... s W .
Gröfiter tran!ir(»rwilt'r Uuifaiie iIr« Hirn-
schidt^li, viiiti mitrrcL Riiuilo lif-r Puri
acaatici (.'xleriu über die Tubera iiariu-
talia hinweg snr Scheitelhöhe . . . . = SSS ,
iwMÜer Erg&Dznngsteil , von unteren
" le beider Fori aamlioi vitvai
die 8ebid«lbMii ....... s US ^
tnamocHl« Umfang dm Hirn-
i IIS • • IS D
d«r toMe Madianmiieaf Ab«rtnllt nlio
daa grtflton h«riaontalen am 9mm,
den totalen transversalen aber nm . 57 ^
GröJSt« AnSenlünge dm IIiroiicbäd<il%obtie
Bezog anf eine RichtangsUnie ... 1!)3 ,
Liege der Glab«lla-Inionlinie =184 ,
Länge der Nasion-Inionlinio = 176,5 „
Länge der Naaion-Larobdalinie . . . . =^ 186 „
LÄDge il«r FroBtalwölbuig • Inioolinie = 1!)2 „
lonerer Modianomfutg» VOm TjrpUoB
«im Opistbion 377 ,
fniulülii Irinonbogeu =116 ,
|iiin<-talt"r Inn^nboppn = 137 ^
'H rigittalcr Intji'nlKj)^'rii S ]S4
iMr »siit«prdcLieodö aulienj .M<-iliaiitn_n-
fang betrug 402mBi. KiitiTichicil . SS «
üroiiie paramediane lunutiUuxu dur
linken Schidolhälft« = 1B4 ,
grüDte paramediane lunenläng« der
r»sbt«n Sehidelhälfto — IBB .
Gtifite twnmediaas Innuulange von
dw Foew fmMi* mt
Fcetft oem-
(von ( zu fr)
dea Typblon
^ 146
= 14S
QrtSto AnfleabMito d« Hümehldeb
Das Feld der größten An Benbreite (EktO-EoiTi«)
U«Kt ^ederseit« nahe am Tuber {lariutala.
OnSta loBeobreit« (^äo-EaijuB) der
ttalMB Sohiddhilfto ^ 70mm;
|i6Sl* IvmMU» der rwbMu tiehi*
ddhüfte = p
Ihi« 1 jndo • Kury.m j'^dcwit« im OeLi»'t der
i'<is>:i i.;uii:tjili>. Dnrli »i< !)i d«» untere Parietal- und
»b«r>' T< iii{>"riil^n'l>irt ' nem an In nun breite Mite.
Grölfta lunenbreite ilei* pnnzi-n Hirn-
•chidcls = las— 186 mm.
Die orüflte AaSrabreite betrug: 146;
Onmohiied der Iimenbnite . . = 8— lOmm;
, grüiiie AuDonböhe, in bezug anf die
I . teSare BeaaUinia ^ 14Sia»{
, irrftSte Inoenböbe, in benur auf die
toi— WaeelHnie .... 7 » ISSJ»,
I graste AnleiibSbe, in besag aiof die
I Nasion-Inionlinie es ISS ,
grfiOte Innenböhe, in berag aurf die
! Nasion-Inionlinie =115 „
' Nach dieser änßeren und inneren Untenucbung
I des äohidelfl«wölbea und der Schädel tiaaia
wir 1UU rar Betrachtung der H6hlenaohse.
Die Höhlenachse. Taf. V.
Micht in der Weiae wurde zur Ermittelung
der HShlennchse verfahren, wie es am SchlaS
des vorigen Abschnitts als möglich angegeben
worden ist: die Basis und das Gi-wulbo graphisch
in gleich viele Abschnitt« zu zerlegen, die Puolcte
gl«i«ii«r OrdBoagamlil doroh Gcnd« iDit«iiMad«r
sn verbinden nnd von «Ileii Gnaden die Mitte
n markieren. Nicht ganz iu dieaer Weiae warde
verfahren, aber doch in ähnlicher WctsOu
I Nachdem die Linie Ethraon-Basioit, von
' 88 mm Ijänct^. in rieht g^lciche Teile zerlegt war,
kounleu auch der innere Medisuum^g det
0«irOlbee in «oht gleiobe Teile leriegt nnd
die entsprecheiiilen Teilungspunkt« durch Ge-
rade miteinander verbunden werden. Aber ich
zog vor, vom Mittelpunkt der Ethmou-Uasiou-
linie ans, bti 4, mU dam Radiaa von Mann
einen ITulbkreis (hl') sjp^ph dio Sch-Sdrlböhle
hin XU ziehen und diesen zuerst iu aclit gleiche
Teile m zerlegen. So iat ea auf Tkf. V ge-
sobeben. Vom .Mitti I|>unkto 4 aus wurden hier-
auf R.urK fi (liiR-h die Teilungsjtuiikte ilt-s Halb-
kreis«'» bis zur Wand der Schädelliuble gezugen.
IHaaa aebt Radien aiod mit dar Baaeialinnng rl
bis r 8 versehen. Nun wurde dip iJinjro dieser
Kadiea gemeseeu, wie sie sich ei-gibt als Maß
der HOlia der H^Üde; niebt also vom Panltt«
4 aus, sondern von den Punkten aus, an welchen
die Kudit-i» in ilio llöblc eiiitreti'n , nachdem
sie die Sciiadeibajiu durchsetzt haben.
Haebdam jotat dia Mitte der aeht Linien
markiert war, wurden die MiiltljnHiktf dmeb
Gerade miteinander in Verbindung gesetzt.
konnte der Hedisnsehnitt der HOlde
antersiicht werden; so erhielt man aber nie die
I grOAte Ausdehnung der Höhle im frontalen
nnd ootiipitaleu Gebiet. Wollte man di^e er-
halten, lo mnfiten drei paramadlaae Tiefpunkte
anf dia Medianebene piojinert und inglelob
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VioL Dr. A. Bultar,
dnieh bflMMiden LiaiMi ait d«m Mittelpaiikt 4
der basalen Anfnahmolinie des Gewölbes ver-
biukleii werd«a. Die drei Tiefpunkte liegen
frofttal bm €p und oodpittd bei ee nnd uv^.
WisdAr d«r MedianBchnitt des vorliegi iuk-ii,
noch der von andercu Scha<klri kiuin ein ir^^end
zatreSendcs Bild eines Durchschnittes der Fossae
oerebeUariB and oooipitalia ni gdwlbren. Dm
vermag nur ein [larampdianer Schnitt, wie er
in nebenstehender Fig. 3 abgebildet ist. £r ge-
hört einem •oderm SaUUM *a vdA 14iiiiii
lateral von der MediMa dofbli d«D
Sobftdel gefohlt.
Tat. y wtigk deatlioli« in wdebem Ond«
die Berücksicblij^'uiig der Tiefpuukte den Gang
der H<ihleuachse verändert; denn ee sind neben-
bei aneb di« Behnteile gemietinet, wl* ohne
Beachtung jeuer Punkte verlaufen.
Im frontalen Gehiet, bei ep'. kann man die
llöhlenaohse endigen lassen, aber es liegt nahe,
d« bis mm Ethmon hinabssnffibren.
Tu <li-r Gi'seml der Sattolj,mihü ist ein Bogen-
■egmeutz gezeichnet« daxu bestinunt^ <iie Sattel-
grnbe md die SalteHebne aus/ugkicli^n, m-
dem jener I3ogen vom in da« Planum ethmoi-
dale, hinteo in den CUnw &bei;g«hft. Doob ist
el = Clivoii; ch ~ Kui„mii|.' in ilfii Ciinali« hypoglosui; eo = Condylu«
occipItiUis: f<i ~ I hlics artif uUris; fi und pri = Poramen )«c«riina önil
I'..ru>« caiüticin, ml/ - ^ M;irj;ii l:iter»li« de» F(ii')Hn(>u niagiiiiii) , -.f;— Sulcu»
vcQOeu« trmuDvvnusi In» = Linea nuchae (uperior. Die FaaiM occipitali«
•-- ' fltirtciii» und " ' a«-^-—
ParaUelsdiaitt eur Mediane- b«D« di-« Scd^deli, I4 mm lateral von ihr. i> 7>'igt liii- F"i-m der
und der Fowa ooci{iiUüi8 der tiqoam» oooipitali«. Natürliche UroB«.
dieser Bu-eis nur nebenbd benottk worden; in t nlen Unten I, II nnd m gezogen und deren
welcltcr Weise er die Bahnlinie beeinliiMMin | Hitte markiert: Die Punkte l' and hl*
Wfirdc, zeigen die frcit ii I'unkte m, n und p nn. weisen auf sie Jiin und zeichen ihre Entfernung
So sehen wir denn die Uübleuachse die , von der auf geometrischem Wege gewonneneu
Punkte von a bii nt dvNbMtMn. Wiren HOlilenadiie.
statt acht 80 Radien gezogen oder noch mehr, J 2äblt man die Längen der einzelnen Glieder
so wfirde daraus eine bogenförmige Bahn der i zusammen, so erhält man: 20 -|- 22 -f 40 -f-
Aolie» hervorgehen. Statt dnreb Gerade kann
man daher die Mitidpunlit« der Radien nneh
durch flache Bogen verlnmleu.
Um au erfahren, in welcher Weise diese
Methode der AebaenlMBtsnuniuig «oh von der
vorher geübten suturalen Methode in den Er-
gebnissen nnterscheide« wurden aueh die sutu-
33 + 29,5 + 27 -1- 23,5 + 22 = 217. Die
Linge des medianen lunenbogooa aber b«Mgt
377 + 7 = 884.
1. Mit dem Kamen Aobee der Schädel-
höhle iai jene Linb iMieiohnel, welche dae
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Dia AekM dtr 8aUddli«lilaL
SS
iMQiokitiiiale Rolur MÜiMn oodpitalmi An-
fAog Am Poramen magnum h'is znm frontalen
Ende iu d«r Mitte dtirohwtzt und seinen Krüm-
mungen in dar Median« folgt Ton d«n tot*
wickelten spiraligen Drehungen der Sdlldel, die
nicht fi filt'ii, iitt lUr Einfachheit wegen eimt^
weilen abg^ehen worden.
Ob dlMe AebM d«r SobUeUKIbto, oder ihre
longitinliiiiiU'ii, ([iieren, aenkrechteu Diirelnnesspr
da« wichtigere Sohidelmafi darateUen, ist frag- ;
Bell. VUn^oht kommt Ihr ma Vorrang vor
den flbrigOQ Bfaßt'n \u llc-i><ht int sie der
kürxeBte graphiHobi' Ausdruck der Schädelforiii, i
den ea geben kann. Denn jeder Schädel hat .
«tu« ihm eigontlmliobe AehMoUnio; sn v«r^ |
8<^liicil(i) gefonnton Schädeln tritt sie in vor- '
äuderter Gestalt auf. Individualität, GesoUecbt, .
Altor, Kasse, Tierart epiegehi sieb in ibr wieder. |
LiBgo und Höbe des Schädeht werden von ihr '
genau ausgedrückt; die Breite freilicli nur 1)ir^
zu einem gewiesen Grade mittelbar, insofern 1
lang« nad bobo Sehidel raoiit aobmal, buige |
und iiiudrii;« meist breit, auch kunre Schädel '
meiat breit sind. Wae aber an unmittelbarem ,
Anfidiliif über die Brdte dor AobBonltnie noch :
fehlt, das kann ihr durch Mll« swcita IQ ihr
Sfiikrt'i-hton mit anf iltii \Ycg gcgelieu werden, i
durch eine Querünie also, welche die Inneubreite
dirdc» angibt
2. Man kann auf mehrfache Weise vcrBUchcu,
die Hühlcnachso darzustelleo; die Ergebnisse
atabeo sich alle einander nahe und geben ein
anaobaulidiM Bild von der Saebfaigek Die Na*
tur zeipt uns zwei Wege zur Bestimmung der
Ilöhlenachse an; aber es gibt noch einen dritten,
goometriaeheD Weg, der wieder melirCaeh ▼ari-
iert werden k:iini.
a) Snturale Methode. Am Schädelgewölbc
oder an der Zeichnung des Scbädolgcwölbcs
dient daa Eodobregma, EndofaMnbda, Endoinion
(Coiifliicns); an rjor SchSrlcHia'sis der innere
Occipitn-S])licnoidulpunkt, der innere Interaphe-
noidalpunkt (Tnberenlnm eeUao) und der innere
Spheno - Kthmotdalpunkt zur Darstellung der
llühlenachse, aber nttch rlas Huslon uihI das
Upisthion, als mediane Greuzpunkte des liuhlen-
eingangn. Von den baaalen Punkten weideb au
ilcn ftirnik.'ilen Pmiktcii Gerade gezogen, iltien
Längen gemeasen und ihre Mittelpunkte mar-
AmU* m AaHm»«l«eto. H. >. Bd. Vt.
Uert Gondo Liaica verbinden die aafetoaiidar^
folppnden Mittolpnnktt' mileinanfler, oder nine
einzige fomikalwärta konvexe Linie nimmt alle
Mltteipanlcte in rieb auf. So «ifiil« man ein«
gebrochene Linie oder eine Kurve als AehiO der
St-lKi<k'lh«%hle. Ihr voi^dercs Ende kann man
frei in der Hühle endigen lassen, oder man
fBlut de abwirta ni tHaam Oreaspvnltto swieehcD
Basis iiti.1 Gtiw5ll)i'. Die Liliiircn fli'i- i'in/elnen
Glieder der gebrochenen Acbseuliuic lassen eiob
messen, ebenso di* Wnkd, in wdehen ne an-
eiii.ir.<K-i-, rar Ebene doa Poramen magnum, so-
wie zu einer «icraden Linie «rcrKij>:l Mnd, welche
Anfang und Ende der Achsenlinie miteinander
verbindet nnd deroa Spuunreile aoaeigt
1)) IiiU-rsuturale Methoilf. Der i lto Weg
der Acbsenbottimmuug ist gekoniueicbuet durdi
die Vermeidnng der Nlhte dei GewOlbea und
der Basis und durch die Beniii/ung der Höhen*
jiiuikU" ilt'K Gewölbe«. Es gibt am Gewölbe
jedei-seits einen frontalen, einen parietalen, einen
oodpitalen nnd einen oereboBaren HOheponkt
oder Gipfel. Da median die Schftdelhöhle durch
vordere und hintere and untere Kuoohenvor-
sprünge eingeengt Ond au einer Art von HOhlen-
kommtssur gestaltet wird, welche die linke nnd
rechte umfangreichere Höhle mittiiianilcr ver-
bindet, so genügt ea uiobt, den reinen Mediau-
aehnltt der Hfihle aar Adkaenbeaiinininng an
verwenden. Man muß vielmehr in das para-
mediane Qobiot hinübergreifen, deinen größte
Diirchmesaer ausmeasen und die vorhandenen
Ttefpnnkte auf die Medianebene projiiieren.
Diese Tiefpunkte oder Tief fi-ldtr sind Stellen
für eiobi sie brauchen mit den Gipfeln der
eioaelnen OewOlbekooehen niobt catammeDaa-
fallen; sie beziehen sich auf die Ausdehnungen
des Gesamtgewölbes. Solcher Tie^mnkte gibt
, CS im longitudinalen paramedianen Gebiet
I jedeiaeita drei, einen frontalen (Endoproathiou),
einen oberon occipitalcn (Knilor^ili;itoi>) und
einen unteren occipitaleu oder cerehoUsren
(ontorBa Bndoeiohatem)^ Dieeo Gipfelpunkte
' alle gehören dem Gewölbe an. Die ihnen an
j der Basis entsprechenden Punkte werden eben-
falls iutersutural bestimmt Zwischen den foroi-
kalen und baialen Punkten gnwgooe Gerade
wer<lcn wie 7:tivor {i.ilhicrt iitnl ihre Mittelpunkt«'
' durch gerade Linien oder flache Kurven mit-
&
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Prof. Dr. A. 1Uab«r,
fliundtf varlNiadM. Die UHle dM Fottmaii
luagutim bildet aoch bei dioser intcrsuturalen
Uesümmmigs'weiM der Uöbleiuu:h«c den Aiu-
guigspukt
o) Mui kaan die etite und sweite Metbode
zusammen anwenden; das ist die kombinierte
NiederuDga- uad Uöbeomethode. Uöheu- und
Kiedemqfipankte ttUgva slnroeliMliid eufeto-
ander; eie werden durch Gerade miteinander
in Verbindiinp: j;eBeixl, halbiert und ihre Mittel-
punkte duruli genide oder geljoguue Limen mit-
einander vereinigt Fig. 3 gibt hiervon ein »n-
■ohaulicheH Bild.
d) Lhe geometriflobe Metbode aeiobnet aiob
▼or den moiipbologieehen Methoden dadineb
am, daß sie weder Niederungen noch Höhen
ab iolcbe bevorzugt. Die Schädelbasia oder
eine aie vertretende ünie einfacber Art wird
in eine grOOere AiimU von Tdkn leclegt, die
hiiiidort Ql>on!itrigon kann. In nhrnso vif!«
TeUe wird <lm <jrewölbe zerlegt. Basale und
fornikale Teilpunkle irerden der Reihe lUMdi
miteinander dunb Gerade verbunden, deren
Mittelpunkte eine große Ati/jihl kleinpr Ge-
raden oder kleiner Bogen aufttimiut. Eine
ModiiUution dieeer Methode aaigt Tai. V vor-
vendetu
S. Ejinn man an der Uöblenacbse das Indi-
vidmrai eikeimeB? Veeh den adion oben an*
gegebenen kann man bei feiner Darstellung der
Höhleuaolise au;* ihr jedes Individuum erkennen.
Ob efl aber mit ilir mügliob sein wird, eiueu
TadMiktaehenecihldel von eineai Eaflemeohldel
zu unterscheiden? Wenn nur die Schädel ge-
nügend voneinander veraobiedeu aind, so kann
man nioht bloß diee, eondem eile Reaaen osw.
voaeiBander unterscheiden, am SO leichter, wenn
auch das Maß der lanenbrcito durch eine be-
sondere Lioio biazugefügt wird.
4. Shid hierdandt die MeMoagen der Dnroh-
metMer di -- SchSdelovoids hinfällig geworden?
Sie sind nicht überfliiasig geword», wi« schon
die BreitenetgftnCBng dentüeb nuMiiht Aber die
beiden anderen MaBo HOd in ihr enthalten,
nicht Dtir sii , <«ondom alle Zwischenmaße. Denn
sie ist ein graphischer, jene anderen aber sind
aritlunetiaelie AnedrHolM der SehideUorin.
5. Das Cavum cranii ist keine einheitliche
Uöble, aoodem, «uob al^eaehen von der Höhlen-
I koauBiMur vad den beiden Lateimlbflhlen, ebe
Kombination von zwei llßhli-n, einer Lintereu
(aotereo} and einer vorderen (oberen), C^vum
OCTebeUare and Ckvnm oenhnla.
Daa Gewölbe für daa Cbvnm oerebellai« irt
I einmal die Wand der Foiaaa oerebellares de«
Hinterhauptbeins, sodann aber das Tentorium;
ies ist bekanntlich sogar aufwärts gewölbt; bei
vielen Tiefen, uanobmal aodbi beim Maaadian
(s. oben r. B. dtn Tüi huktscben^phädi^l), in
größerer oder geringerer Ausdehnung knöchern.
Di» DonbaiaaMr dieaer HSUa liaA tdlweiaa
nor am laneliteB PiApacat m beatimmaD.
DutiCavuiii cerebrale beansprucht zum firrcnon
Gewölbe den ganzen frontalen nod pariotaleu
Tea dea Behldaldaahaa, voat ooeiphalen Teil
aber nur daa Gebiet der Obendiuiiiie. Dana
folgt der einwärts vorspringende durale
Teil de« Gewölbes, da« Tentorium. Beide Ge-
I wSllie baMahen faiamaeb beim MeoMlien ana
einem knöchernen und einem häutigen TeiL
Die basale Grenze beider Höhlen Hegt am Dor-
«am sellae.
6. Zar Abgtanaaag dea mtarea gagan den
oberen Raum kann man Hir gnudiisclte Zwecke
die limeaTyphLon — Conflnens oder Etbmon —
CSonflaana benataett; aber anch gegen die Anwen-
dnng der Linie Naaion — Inion ist nichts einzu-
wenden, da die T''ntcrschiede in den Ergebnissen
nioht beträchtlich sijid und alle diese länien
zugleidi naah ölten und naoh ontan Geltung
haben. Oder man benutzt die Linie Ephippion—
Oonfluens. Nehme ich an einem vor mir liegen-
den Schädel die Linie Ephippiou-Confiuens als
oboren medianeu AbeeblnJS des Oavnm oerebat-
' lare, so hat diese Linie eine Länge von 'ROmm;
die senkrecht von ihr nach unten, zum Baaion
{ gezogene Gerade beaeiebnet aladann ^ m«-
diane Höhe des untereii Raumes und hat yar
den Wert von 35mm. Die größte Qucrans-
dehnuug des unteren liaumes aber ist lO&mm,
wenn die Wand dar b^arseitigen Foaia aig-
moidca als Grenze nngenommen wird; 96mm,
wenn die Tiefe beider Fosaae aigmoideae in
i Altraohnong gabiaabt wird.
I Alao I B 80^ i » 95, = M.
; 7. Die wichtigsten Mafia d«a Kaffarn-
i aobädeia aind folgende:
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Dia Aflhw d«r Seli&delhAhl«.
K^Miftit =1340
HorisonUlamfuig = 610
totoler Hediasamfug, inStm ......= 609
iimnr 818 + 86 + 96 s 449
totakr Ttmmnümabkog b 416
gvaMa iABenlinge = 188 )
gfUli bnanlÄnge = 171,5 ( oluM Buhtnagdian
gftfte Aolmlirate = IM { giaiii».
— - - - igöjjl
s MI I b«M|iii Mt die IoBm
= 194 /
B. IMtwiditigilw HbB« d«i Tiabaktiohen-
•ohld«ls:
KapMittt — 1420
Horizontaliiinfuig = 630
totaler Mediutumfang:, äoAerer = 480
innerer = 436
totaler Transvenalumfun); = 485
grdAta AuJe&l&nge — 17ri ,
frroBt« Inncnlänge itk) | ohne Uichtongiliiiie
gr«üi,_- AuOi-ubruittf IbB.bt gnUHML
gmliui iniieiibreit« — l.W i
gröüte AuiJonLöho =125 ) bczt^igon auf die &a8Nra
größte Innenhöhe = 117,5] liasallinie.
9. Von du Unken SobädelhAlfte d«a Ual-
leoMr Solildel« lind Mgmd» Ibfle n er-
= 820
= 1640
= 263
= 526
= 230
= 460
= 583
= 488;
It der linken Schädelhälfte
.„loppelt als ti:*.al^' Iv;iv:i/itiif .
finlie Hälfte d<>K llon^i iit^iunfaiiics
Terdoii| rlt irmizpr Ha
linker T i u 1 1 m- r? n I u ii i f a n y
verdoiiix'h hIh jmi/'t Truii-iveraehiinfaiig
totaler Mediaauiuiaug, auüerer
grüßt« Außcnl&ngc* — 190 ) ohne Hichtunpsliiiir
ip-oßte Innenläiijje = 175 j ^'enx-sseti.
größte Auß«ut*reil« = 146,6 jBetrag der liukvu Hilft«
grölto Imenbreite = 1S4,6( verdoppelt.
grMle AnBenhfihe = 188 { bctogen anf die tuBere
größtp Innrnhnhp — 131,!j| Basaniiiic
10. Die wicbtigiit«a MaÜ« de« ChiiieBeii-
tokideU;
slTO»;
tfltollT Mf4l»OT''>f!Wg, BlllltIHM
totaler TranrrenalaniMig
größte Aufienlinge . . . ,
größte lanenl&n^ . . . .
größte Außenbreite . . . ,
größte Junonbreit« . . . .
größte A<Lßenhöha . .
größte Inneohöha . . . .
.... s 887;
. ...» SM;
.... B 480;
.... BS 188;
. . . . s 188;
a 146;
. . . . s= 186;
. . . . = 146;
. . . . = 1S8A
11. Aus den hier angegebenen Werten iMien
neb die gewttnaohten Aofien« and Tniwiindfaet
der vier Schäild leiolit hereohnen.
13. Die Neigung des Foruueu magnum sur
änfieren Baaallinie beMgt:
am Schädel des Kaffem = 20 (Jrad
am Schädel des Ttickukuchen = 24 Grad
am Sohädel des llallenaen s 96 Orad
am Schädel dM Chineien = 88 Ondj
18. IMe Naignag dea FeraaneD oMgnam
ziiin ClivuN hasilaris beträgt:
am Sclmih'l lie? Kiiffcrn . . . = 12<i lizw. 54 (trad:
«III Si-li!i'lel li'^ I -cimktuchen . — 11.') bzw. (iraii;
am Soiiodel dus UaJluus^srB . . =116 bzw. 66 Uradi
SS 117 bair. 68 Ond.
Gemeinsam« Bezeichnungen.
a
Ij
h r
r
•1
fl
fy
i
ki
i
Miitclpiiiikt de« Foramea maganm.
Basinn.
Confluenc.
Criita (riiutalia.
Criita KalU s
EpbippioB.
Epiiiäoo.
Ethmoo.
Oipia las auSKan Avntalbogen»
sOipMdHfa:
VMBtatbogen«.
Ol
0 K'
JIM
•f
Lambda.
Nnnion.
Opisthion.
t K oi|.ito-'<iih. iioid»lpnnkt.
Gipfel de« »uBt'ren oberen Occipital Uugeni.
Gipfel de« inneren oberen Oocipital-BogMM.
Gipfel de* ttuAereu Parietal-Bogena.
OipM ' - - - -
■Punkt.
s 8iau froBlalb.
( = Typhloo.
I« B TntaMBliB
6»
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IV.
Zur Tfttftuieruug der Mentawei-Iusulauer.
Von
Huiiie-ObOTttabMnnEt ProL Dr. A. Sfimer.
mt 6 AtUUmgw.
AU S. M. S. „PUnft" 7.11 Rctriiin Jahres
1906 seine Fonobuugsreue mit dem Eadciel
Mata|n antrat, «uidt» mir dtr HmiugclMr Herr
Prof. Dr. Thilenini die Arbeit von Volz:
»Zur Kenntnis der Mentawpi-Irmeln". welche im
Archiv für Anthropologie, Band IV, Heft 2/3,
cfaehira. lo diMor Arbeit wird die Tstaa-
ierung jftipr KingeboNiliett besonder« ausführ-
lich behaudülu SohoB Maas hatte in seioem
UtelaohAnan Bnöh« ebig« Namra mid Bcaeidi-
Dungen der Tatanicning gebracht und die
mangelnden Zeichnunf;*ti luiftc mni Vol« in
uuf Dierksamcr und, wie luau aui den erateu BUck
«all, in wiMenadbaftliah «averlUMgar Arbeit
iiachjjt tinlT. Mrrkwiirdicrcrwcise hntt*/ jfflocli
derselbi- Autor trotz zahlreicher Nachfragen
aber die Bedeotong der Unater Iseinen Erfolg,
M» dafi er deren ornanicntalan SiOD ablehnt und
eine anatoiui»clic Erklärutc/ v«^rHin'!it (S. 107).
Und Uber Maas urteilt er in einer Anmerkung
(S. 101), daB deaaen einhdiaiaelie BeieieihiraBgMi
aiiL.'-i Ti^rhpitilicJi r._-\i[;innshpfl{irftig seien, wie er
2. Ii, das Wort laUin-ati für alle die Linien
dea Braataeliildes benreifelt. £a wird aioh
aber alsbald rxiigen, daß Maa* die Worte im
allgemeinen richtig notierfr, wem» ihm nwh
ihre B'estleguug durch Erkiär«tiig wobl uioht
widktig genug etaehimi, nm aie genaaer m
vt'rfolgcii.
Da S. il. ^l'lauet'' von Tüdang aus
wieder westwftrtB dea Inselwalle» ging, um «eine
TiefieelotUDgen f orl/.uset/^u , »o bat ich den
Eoaimaiidanten des SobUCes, Herrn JSapitän-
leutnant T.ebahn, beim Passieren der Monta-
wei-Inseln nach Möglichkeit einige Stunden zu
•toppen, was gern in Brw&gung gelogen wurde.
Eine längere Zeit kam wegen der ozeanogm-
phiflchen Aufgaben nicht inbetraoht. Mir schien
sie zur Revision der Tatauieruug ausreichend,
da ich in Padaug vernommen hatte, daO an
dem K:iiKil zwischen Nord- und Süd-Pageh ein
Missionar der libeinisoben MiasionsgeBeUBobaft
an Barmen anaUig aei. IGt eiaena ber«^
willigen Missionar als Dolmetsch lassen sich in
der Regel kleinere abgegrenzte Studiengebiete
kurzer Uand erledigen. Und in Herrn Lett
ftnd doh glttoklioberweiae ein franodliailier, ver-
«lilinlnisvollir Helfer.
Aiu Frühuiurgon nach dem Abfabrtstage von
Padang lag daa 8dxiff rot Fageh. Die enge
Durclifulirt war in der langgestreckten niedrigen
Hügflrt'ihe ans der Fenie iiiclit erkcnnluir. Beim
Näherkommen zeigte »ie sieb am südlichen Fuße
einer etwaa atftrlMren Erhebung, die ala Eepf
des nf^rdlich sich ausbreitenden Landes der
Insel Nord-Pagch die Gestalt einer liegenden
Bideobae Terieiht, wobei die caUreidien Ueinen
rundlichen Hügel die Wirbelanscbwellungen und
die Ebene der Nordkiisten den langen Schwanz
markieren. Die höchste Erbebung scheint 150 m
nidit viel so llbenleiigeo, aua tiUiaelile sieh
freilich leicht d'irrh di« auCergewnlinliche Höhe
der Waldbäume, deren länge, an gefällten Stäm-
men anf dem Misatonsgrandstfick gemessen, 60m
erreicht. Wie lieblich die Einfahrt in deo
steUenweise nur 0,6 km breiten Kanal sieh ge.
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Prof. Dr. A. Krftmer, Zar Tatetdanuif; d«r Mentiwri-Imttlnier.
sr
«tattDtc, kann üob jeder leicht auitnuileu Bald
war d«r BKok bmIi «nJhD dnrdi dne tklne tn
'itr Finfiilirl lii'j^tiiil«' Tiisi'1 nli^escliloBseu, und
dur UDgestÖrte Friedeu eines Waldaees umgab
dai klafai« w«10* S«Mff. Keine BiiigelMweiien»
4Arfer am Strande, keine Boote auf dem Wasser!
Der klpinc- am Xonlufci mit 16 Malnien be-
setzte MiliuirpoBten 8ikäkap oder Mcntiag
bei »ebeti den weiter weetUeh «ib dem Walde
hervorlageri(kii llruist rn der Missiunsstatiou die
eiangen Zeiobeu mcoscUiober NiederlaMungeu.
Der MiaHonar kam alabald anf einem BiniMnin
au Hor<l uikI nach kurzer Verständigung fuhr
auch schon eine kleine Gesellschaft im Kutter
nach dem diobtea Mangrovegebüscb, welche«
der HiiBioB gegenSber die NordidMe toii Süd-
Pageh begrenzt. Durch einen engen Gezeiten-
kanal, der den Biemen des Kutten nur selten
frei» Arbeit ennOgliobte, gelangten wir bald,
naell Passierung Hner Gruppe von kasasaila *) be-
nannter BehinderuujTsrciclii n (liotu' RamlmsRt.'iVjc
mit Fahnen aus Rotangwedeln, welche die von
See her kommend«! CMater abwehren), w einem
Dorfe von ongefiUir einem lialben Dutzend Hütten,
Seai mit Namen. Diese Dörfer sollen in der
R^^l an der Grenze zwischen Saln- und SUß-
waaeer angelegt sein, da wo im AUuvialsohlanim
der M.-iiiL'lczone sich zuerst Steine und Kiesel,
lägai «eigen, weshalb so nach meines Gewähre-
manoea Vevmntnng andh die IMfiar heiBeB. Der
Grund für diese Lage SoU ledigliolk die Foreht
vor Krokodilen sein. Mir scheinen sie aber zu-
gleich als Schlupfwinkel vor den malaüscbeu
Seeitabern und den feindlidieii OtaeiflOlea
der eigenen Stiinmcsgenossfn zu <iienou, um so
mehr, als bei den dauernd unsicheren Zuständen
der vergangenen 2SeitaQ*) die DOrfer jeglicher
Befestigung entbelnten. Ihr bester SohoU
iAt oben die Lage im ausgebreiteten Mangrovc-
sumpf, dessen enge buschbeeetxte Wasser-
wege die Bingeboieoen mit ihren vergifteten
l'frilen leicht zu schützen vermögen. Ein
ClierfsU vou Land her war aber wenigstens
') Bossnberg, Der malaiiwhs Anhipel, 8. 161,
Btant den Anlillek nonoloa. Lsipdr 19T8.
^ M»aiU ^^eoprooheh. mm seila, ,behind«rn*.
") IM«« gilt üognr hsnt* nOeb. Brst wenige Monate
»"r uiwenr Anwesenhei; w ir^ n hitr an der Stmße fünf
Leate wegen Zaaberui gt^iiungt worden. Die UoUäader
«tNanen sie als Hetrsn nneh aiebt an.
Ifftr Fremde su gut wie amtgeschlossen, da das
bewaldete wegloee Innere ein «MuBoher Sbbnta
war. Ist ee nicht verBtünillicb , daß die See-
I fabrer diese ungastüchen Gestade mieden, um
I ao mehr ala das sampflge fieberige Kfietenland
! bei der gwingen Zahl der Bewelmer wenig
! Gewinn versprach?
. Ais wir uns dem Dorfe, welches au einer
I leiditen INegong dea Wamerwegee anf mo-
rastigem Gnindo lag, «Shcrten. «ahm wir einige
' Eingeborenen eutflieheu, und nur mit MUhe ge-
hing es den laodeilEQndigen Worten dee IGaiio*
nars, sie zurückzurufen. Xachdera wir zur
Landtmr^' ein trockctu s Pliitzchen gefunden hatten,
was wohl nur dem gerade herrscbendeu Sonnen-
ediein tamiehreiben war, da man aonat auf ant'
gelegten nauiustämmen an Land und in die
Häuser balancieren mufi, bahnte sich bald ein
zntraidioher Terkehr an. Auf einer iMgen
Brücke gelaugten wir in das grole rlereokige
hübsch geliaute Uäuptlingshau». Ein manns-
hoher Türeinlaß führte in eine etwas erhöht
liegende Eblle, deren Balkenwerk mil Reihen
von geschnuiolitei! Tlirsehsehädeln und Afferi-
unterki^em, den Resten religiöser Festschmause*
reien, verkleidet waren. Kaeh Anfiiahme emiger
Photographien begab ich mich mit unserem
Führer auf eine kleine viereckige daohlone
Veranda vor dem Hause, um die Tatauieruugcu
an bedebtigen. Die Kaehfrageo, fBr die neh ak*
bald mehrere Leute interessierten, wobei es fast
zu euier enganesischeu Schreierei gekommen
wäre, ei-gaben das folgende, wobei ich nel>eu
meinen Zeiohnnogen anf dlejen^ian von Yols
zum Vergleich verwei-f--
1. DassogeuauuteBrustsohild, dessen Linien
sieb mm Teit bb in daa Cieneht verUngem,
hoiDt, wie Maas ziemlich richtig (Jahin'in) an-
gibt, Jamhiitnn. Die nach oben laufenden Linien
(3,4) versmnbUdlicheu die „Tragschu&re", au
denen man riaen Bahmnek oder einen Kerb
wie ein Gewehr am Riemen trägt. Die 1>eiden
inneren (4), welche in eins zusammenlaufend am
Kinn unter der Lippe enden, bmHen korxweg
lambinan oder auch hitHbänngan. und die beiden
jmrallek:i aiilSeren (3) ^iffoiso htDihhuiu ^Ich'iiit'
'rragscbnüre'. Diese äuliereii laufen über die
I Waagen hinaof an den Ohrm, wo ai« ala ,aaf-
; gehüngt" »agnran gelten (Fig. l). Dort maobt
i
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as
Praf. Dr. A. KriniAr,
die Um« nun MdMn des Rnikani einen
Schnörkel, ^vou dem Tragus »n»", baxai*) piu,
läuft ein kleinsr Bog«n (2) zurück. An den
iWMrMi JoutbimtH ntin h&ogt ein mondsiobel-
ffirmigei Gebilde (6). Man erinnere sich an die
ähnlich geformten Höher lier Osteriiisel, die
PottwalzäbnoFidjii, die Steine von Guam und
Pig. l.
die Metallsii'hHrY Tinioncpions, um das Vor-
biuideiuwiu eber solchen SclunuokriohtaDg hier
nioht nogewOlmlieb enebooen m laMeu. Eb
wurde baxa kururükan genannt, „Inhalt der
Brual", was wohl nr»j;i )i will, daß die Uru§t ain
Gesiebt aufgehängt sei. Die Siohel hat nach
mrteK hiD in der lUtte eine Uebe bruitwMMu-
ähnliche An!>chwellung, und zwei ebensolche
befinden alob gleiobfaUs nach tmteu gerichtet
Iber d«i BnutwineB an der lanie damnter (6),
welohe m1 den Infleren Schnüren, den siffoito
ItmMMon, auf^blagt iet. DieeeAucbweUoDgea
') hijt*t deute den Inludt eiiMir ftmOm wa, f »dar, von
«tm$m eesfehnd.
helten huk „FMolito'' (wie im IbUiMfaea)
und der Sinn wird aofett venttndUebi weiui
nuui den Sinn der
2. Bauohtatatiienuig sich vergegeuwäriigL
Der Mhtelrtriflh ist lOiiiliali ein F■1^ll^■^elnm^
wie Maas richtig Termulete und wogegen
Volz vergeblich aioh wendet ($. 107). Ks
igt BOT nidii gau liehtig, weno Maae die
Sieheln iwih sennt, was sich, wie erwähnt,
nur aof die unteren Anschwellnngeii bezieht
Der Stamm nun lu-ißt loina „Holz" oder
voOelliidlger hinakat nkt (Hm«, Ioim ftaMa)ii
mit der wörtlichen Ü))er8etzung _Holz gemacht
aeinea", aleo der für ihn zurecht gemadite
Stamm. DaB der Ifittebtrieii em
sein soll, geht auch daraus unzweideutig bierfW,
daß die an ihm auf Fig. 1 vorhandenen, nach
oben »tebeaden Fiedeni soga (10) benannt wur-
den, der Name einea mir olebt nlher bekanirten
Baumes. Volz bat bei seinem Vorbild (Fig. .^))
nur einen gUtteu Strich beobaohtel, erwähnt
aber, dsB da« Strieibe in Kaiorei aof Sibdrnt
häufig fiadigi^teuartig verziert seien, wie auob
Seine FijTnr 13 zeigt. Da dieselben Striche-
iungen auch an der Verlingerung des Mittel-
atriebea an der Unterbeoobgegend and an den
Annstrichcn und Seitenlinien der Vül/. bchen
Figuren zu sehen sind, so könnte mau verr^uoht
sein, die genannte Banmomamentiemng f iit jene
Fälle zu leugnen, doch glaube ich, daß allent>
halben derselbe ocler ein nahe verwandter Or-
namentaiuo zugrunde liegt. Diee ist eben daa
Spiel der Omamentieiraiig im Gegenaata nr
fetten Ordnnng, wovon ieb noch unten ebigea
zu sagen haben werde. Der Mittelstrioh ruht
auf einigen wagreohten gekrfimmten länien (12)
in der Nabelgegend, die nur eben „Qeikrflmmte
Linien" simahirfv Ofaas, !!imabiauna) h<»tO<*ii.
während die darunter gezeichneten Franaen (13)
sugasuga darauf binweiaen, daA die eben eir-
wähnten gekrümmten Linien nicht BaucbfidtMl
siiiil, wie Volz meint, aoiidcni ilcn Boden an-
deuleu. Suyasitga heißen uttuilicli die nFuß-
aagelB*, die Bambuaattbeben, wdobe mit be>
sonderer Vorliebe die Dajak zum Schutz gejjen
Überfälle ia die Erde stecken, waa also auch
luer wie daa Kopfrsabea SitI« iit
Diese senkrechten Striche waren bei meinem
Vorbild aUe gleieb lang, wie aie Yols bei den
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Katoreilcntm nli, wlbreod in Sioban
iiai'li lU'i- Stalte zu an Länge abnahmen. Enti-
lich seien liier noob Ü» fwte liestandteile der
ii«iM)itat«iii«niBg di« SeHenliDieii (9) geuaiiut,
welche tHi bebe ^Tatauierung derSMta" knneweg
b«ifi«n. £« folgt nach V'ols
tu.
3. die Bfi(dce&t»tauierung. M a a b , tÜ-
anoihidat fi«lllich feststehend: nämlich
beuaamt Ad d«n OwlBbanlron «iadw „O«-
lirüinnitf I i i : V\ stmabiau fFiL'- 3).
5. Die ArmtatatiiAmag. Maas, ttti j^ara
' tu «faiem od«r mthreraii DlngsstridMD bd-
■toheiid, mit betondwfio AnMta fir d«ii Uatai»
«m (Fig. 1).
6. Die BlRBdtstavi«niiic takup, «in
; achtAtrahliger Stri< )ist> m auf dem Handrfioken,
deMcn Treffprinkt ki^t iirkat') (l) hcitSt. Das ;«uf
dem ilaadgelenlc baoiereude Dreieclc des Kaden-
' ^brnn beiOt «Imio, „Min Kopf«, «ad dU
I I,ruiir'^>tnc!]*- in ■Ifiiisonn ii sim fiti fakup. ^Zühne
, der Uaudtatauierung'^. Die gFingerstrioh«",
derro eigenartige ABonfanang die Fignreii 7 bb
I 9 bei VoU eehr schön wicluri^i beo,
orUgem&S titi sigongoi (Fig. i).
I
rin -t iikrecliter „Stamm"
/aiMa \'2) mit einigen
klmnen St>roeieii(8)i „Rn«^
ben" Irtah. rum Aufatoi-
gen, und oben, am Kreu-
znngipmikt mit der
Schultor<|it' rliiiie , eine
Kaute ( 1 ), matania »aeiii
-'^■■ge'* genannt, olme
mir bekannt go wordene
besondere Bedeatung
(FiR- 2).
4. ScbenkolgesAßta-
tauiorung. titi bakäiKin
„ i'atauicruug Oberschen-
kel'^. AI« fetlMdieiMl
wieder ' in vp'iki < < !it( r ^^^^Titnin" (3) /o»n<i mit
ijaerttricben (2), xtliktmga daa „Querliegende"
EndUeb aodi
7. die XTntaraobenkeltatauierung, <lic- \\ie
I am Untenurm »ua einem oder xwei L&agastnobeii
r beliebt Die im Tfib«k«t voibndnMo Hand-
uud KuOmaiieBhetteB nb ieb «nf Fageit nidit
i (Fig. 5>
Die beschriebenen, von Voll vorgcMichue-
. ten 7 AbteilangeD stellen also die Ordnung der
I Mcntaweitatauiening dar, V"!/ kam offon-
siohtig SU dieser ricbtigea Einteilung, ohne meine
AiboiteD Aber di« Samo*- imd llndnillutan*
i. run<; (i. dieses Aixliiv, II. \. F., Heft 1 ).
ZU keuneu. Denn er spricht (S. 100) von einem
' imverltenBberen Orondplan mit Dlfferennomog
von Ein/.elheiten, eo daD jede Gegend ihre
eigenea Masler li»be. lob auote es im ana-
logen Sinne rar lebirferen Pti^tenmg Ordnung
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40
IW. Dr. A. Krftmer,
vaaA OniMiMiil0^ Wie die letEteren willkarlicb
in die feste Ordrinni; hiiifiiispiflcn . tlafür war
der Maun aus Seai, der mir als Vorbild diente,
fliu MhOnM B«npwL Die Zm% wianhbt mir
nidbti. iliQ gensa nucbzumaleu, aber Brust (Fig. 1),
Hand (Fig. 4) und Wade (Fig. h) illustriereu
dies zur Gauügo. Von dcu beiden Früchten,
Imkt dvt BnM ms mdImd ihdi, Umlieli Tom
Ohr ans. Sohrifirkt^l (7) herab, dio mart gmieinhin
korikont „tiekriu^eltoH" nennt. Ähnliche Doppel-
knrvM «hMfO am Banohttaintu (11) nod heiSen |
jfieihlfftmia^ „Bcin Ausgehauchtes'*. Beide Fomicu
finden ^wli iuuh an llaud (2) iiud Wade und
waren intiilrvich sonst aiu Eürpcr vorbanden !
neben SiridMu nnd ^Pttoktta" (ßöäcm).
Wie aber der BaaeliMtMnin die Zsteten des
Kchcniaiisiorten Baumes trug, »o war auch an
der linken W^ade (Fig. ö) der äiamm zu einem
inMb lamAoa, eineta „LMnbMtNuini'', geworden,
auf dessen 'AwL-h^fn ein „Hahn" gowjou 8aI3,
dessen stilisierte öolxuürkelform jedes weitere
in^oirt ufObcigti I
Auf der Bniet wer ebenfidls ein Behuf «ber
frei schwebend, und ebenso ein „Seesterii" (8)
tcrongai. ähnlich wie Volk auf Fig. 13 einen
geköpften ^lensoheu auf der ttoken Behälter
einen Mannes dattteilt, ab Zaidien Ifir Tapfer-
keit iia Gefecht. |
Zu wtit< ri ll Studien reicht« die Zi it nicht,
denn nuch einer Stunde Aufenthalt in dem ;
Dorfe inii0teD wir wieder an Bord mrlidc.
.\h('i il.is Krreichle gemit'^t doch wohl, um 7.u
«eigen, daß auch die Tatauicning der Mentawei-
iDanlaoer in Ordnung und Ornamentik in den
allgemeinen Rahmen sich leicht einfügen läßt,
und daß wir einer „anntciitiiscliLii Tatauieriin^''.
was ja schließlich jede TaUtuierung ist, cntratcn
kODoen. I
Noch einige andere Punkte in der Arbeit
von Volz möchte irh hier kurz erörtern.
Seite beißt es, daß die Meutawei-Iuiiukuer j
nie baden and infolgedessen von Sobmuts
direkt starren. Für die annähernd zwei
Dataend Eingeborenen, die ich sah, muß ich
dies ta ihrer Ehrenrettung abiebnen, and nach
meiucB Gewährsmannes AngaV)eii für die Pageh-
U'iile überhati|it. Im d ntcit xMfic» nllf Hc-
wohner von Seai außergewöhnlich reinlich aus.
was bei einem Volke, dae fiM gnai anf dem
Wasser lebt und VerkehrswfLje nnr anf dem
Wasser besiUrt, auch nicht weiter zu verwandeln
iat Idi kann nur ▼ersiebern, daB mir die
Mädchen ebenso reinlich und anmutig ersduenen,
wie an den hi st<; n Platzen der Südsec.
Audi gegen den Satz: „ebenso wie die
meisten anderen Eingeborenen Samairas nnd
der Sunda-Inseln haben sie mehr oder weniger
c-ntwiokeltc Plattfüßf" - luuC ich mich wen-
den, ich will dabei meine negativen subjek-
tiven Beobaebtangen TOUig nnberllokdobtigt
lassen und nur crwriliin ii, tl.'iß iiiiti>r ?> Diitzfu.l
Fuüabdrückeu von Malaien imd Javauen beider-
lei Gesdileohta eiob nicht an einziger ausge-
bildeter PlattfnS be6adet nnd 3 \m 4, welche
vielleicht unter uuausgcbildctcn tiguri« n n können.
Jedenfalls bedarf aiso auch dieser verallge-
meinerte 8at> der Einaobrilokmig tmd der
Nachprüfung.
Was endlich Haar- und Hautfarbe be-
tritt, so entbehren die Pagdileate des fuchsigen
Sebimmers der Haan, die mir nleobwan er^
schienen, und die Körperfarbe, der ich auf
dieser Reise ein ganz besonderee Angenmcrk
geschenkt habe, war hellbraun bis brauugelb
(Ranke 5 bis 6% in keinem Falle sebwarabtmnn
(sobokolade) oder dunkelbraun.
Ich bin mir wohl hewuljt, .l:iß moitie kurz-
zeitigen Beobachtungen nur lokale Geltung be-
aaepmeben kAnnen. Da jedoeh alle bisherigen
Mittriliiti£:rii ii1if-r dir' AI« ut:ivM-i-Tnsi-1ti, \Vf tiit;stens
die spezialwiaseuschaflUchen Inballti, nur über
Sib^rnt und Pora beriohten, so gUubte iob
auch dieses wenige über i'ageh geben so sollen,
schon um den cr^\ iiliuteu Fnigeo emonte Anf-
merksamkeit zuzuicnken.
Toll bilt die Hentaweier am niehaten ver-
wandt mit den Dajak, und seine genauen an*
thropomf'tliiiM'lir ii Messungen bcidrr Stämme
scheinen ihm darin Recht im geben. Jedenfalls
ist die frther beliebte Anneht der TeiKprengteii
l'olynesier nicht haltbar. Wenigstens mit den
heutigen I'olynesiern haben sie ebenso wenig
oder viel gemeinsam als die Madegassen, nicht
mehr als die allgemeine entfernte Verwandt-
Ni'linft Die« chnr:ikt«mieren sebon die Posees
(«ivMUti.ve, die ich notierte:
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Zur
dar MMtaiwaMi
41
ilhuiku mein
uArwtihim dein
K/buntu mm
vikuUa
y«t«r
ukuintti
uhuira
n
n
«
Mutter
n
unser (üicL)
itiiMr (eid.)
euer
ihr
NHi mihi meine
ittam deine
tnunta acinc
inattta unsere (Lud.)
MMNMM QDeei« (ezfli.)
inauui euere
iiKindra ihre
Herr Lett, der schon 3000 Vokabeln ge-
MaauieH bstf wird nas boSenttteh reoht beU
mit einer Grammatik bi-sclieiikcn
Wae eodliob den Namen Mentawel betriSt,
w> iet er «mIi Lette Andeht ebe tnaleyiMhe
Vcntflmmolung aus sitnanteu, „der Mensch",
und wir hSttcn rlomgftnriß aiicli hier die- weit-
verbreitete Analogie, das gcnus homo bei seinem
QMaiagmmm m neaaen, wie ee mm Bsntn
aod Kanmken ja hinreichend bekannt ist, und
wofür aueb in Torliegeudem Falle das benach-
barte Nias (von niha „Mensch") spricht Ee
lefaieiDe alao aemlicb gleidigthig, ob man das
iiun eiiigebflrgei-te Wort ^I(»ntaw('i so ans-
spricht, oder Mentäwei, wie v, Rosenberg
betont» oder, wk viele wolleti, MentftwL IMe
Malayen der Westküste Sumatras epreclien im
übrigen zur Zeil nur Pag eh, unä «wnr nnter-
sobeideu sie die Noriiiuseln als Pageh dialas
(oben) von P«geh üibftweb (miten), den BBd-
ioaeln.
Kkditig ist jedeufalla Mentäwei mit dem
Akient sä dem e, denn ein Abaent auf dem
« iat malayiscb nicht möglich und das ei wird
meist »ehr i-%hnlicb geaprooben» wie a, & im
Worte suttjjfet Fluß»).
')]Hs ArtNftlWAXorria Umt die M«iit»wei-äpra«he
Ist, dat «• eoBli in SM-Bornto
Die Eingeborenen eetber aber kennen
das Wert Fkgeh noch Pora und nur die Bin»
gularform Sib^rut ist im Plural S:tVf r it fje-
brftuciiUohar. Porab neoaen sie Sakobon,
Nord-Pageh Sag ilagan nnd Böd-P^b Brngi-
lagai. Allonlings liezieheu sich diese Namen
weniger auf daa Land als vielmehr anf die Be-
wohner, wie Ii R Sagiilagei gemUI dmn ashon
oben erwIbntenWott Ugai „^Dmibewohner"
heißt
Daß diese Mitteilungen meines (iewäbrs*
mannea riobtig sind, daffir sobeinen mir die An-
gaben Rosenbergü ein Beweis, ila JieMcr Regie-
rungsbeamte die Inseln in den Jahren 1847 bis
1862 dreimal amtlich besuchte and Zftblnngen der
DSifer nnd Eingeborenen vornahm: or nennt
sie Sib(*ro nml Sib«'rut, Sikobo, tincl beide
Pageh zusammen 8igaiigan. Die äikiikap-
atcaBe awiaehen Votä- and Bfid*Fl^h (malayi«
8obe Verstfimmclung von sikako^ das Huhn)
nennen die Eingeborenen aber Xaki, waa
„dmebgebrooheu" bedeatek Sie cnAhlen nlm-
Hob, daß an der Oataeite der Insel auf einem
der Itieaenbiume ein dämoniseher Vogel suß
(vgl. die Wadentatauierung), den sie nur
doroh tTmliaaen dea Boomes vertreiben konnten.
Beim Sturze fiel der Baum nach Weetan nnd
bracii dalx^i die damals noeb geeinte Luel
mitten durch.
Wie begieiffiflh iat ea, dnB die gigantiabhen
Bäume im Leben der Eingeborenoii eine be-
sondere Rolle spielen. Und da sollten sie nioht
aoeh m der 'Aitmiierang ilireD Plate dnnebmen
können ?
Ich halte eine monograiiliisclie lioarbeitung
von Niss, Mentawei und Eugauo bei ihrer
leiebten ErreiobbarlBeit Mr ebie der lebnendeten
Aiifu;ftl)en, ilio aiiffenhlicklich de« Ethnographen
barron. Daß eine solche aber auf apraoblidter
Gnmdlage, unter ünedenfllirift des gauaan
Sagen- und Mytbeneebataee im Urtext und mit
analyliKt'hi i Übei-setnung erfolgen muß, ist eine
so selbstverständliche Forderung, • daß jedes
weitere Wort bierUber flbeiAllaa^ wtre.
Arutal« tat Aiith<wi>ulu0tii. ik. i'. iU. VL
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V.
U I1 1 ersuchungen
über das Yeriiältnis der £.opliuaise zu den Schädelmalsexi..
Von
Jan OzekanowBki.
Mit 4 AMililufln.
L ElikttaBg.
Zurttokfllhrnng der licBtimtnuug der Be-
zieh'! nij 7; wischen <1 o 11 D<' n :i in Lebenden
uud «m Skelett aui die Untersucbuug der
Di«lc« d«r W«ieltteil€.
In der Amtltrofiöloglfl untArrfeht man d«r
metrischen Untersuchung und Vergloichung so-
wohl den lebenden Menschen alt such da«
tikelett. Dieter Umttaud ergibt notweDdig die
Anligabe, dat Ycriiftltnü swiacbea den Mafien
am Lebenden und am Skektt dorob Yttgicich
lieider fostKtuteUen.
IhN LOmmg Twlangt aleo eigentlieb, daß
ataa die tu Lebenden gemachten lieobaelitiingen
später an ihren Skeletten wiederhole.
E« würden indes »uoh b«i dieser ßeobacb-
tnugeweiM, eelbet wenn ne eleli dnrohfllliren
ließe, gewisse Fehlerquellen bleiben. So wird
z. B. angenommen, daß das Skt'lett in dem Zeit«
»bsobttitte zwischen der Uulor-Huchtii)«,' intra
▼item und dem Eintritt de« Todes keine Ver-
HTiflfTiin'„'i'ri erleidet. Der durch diese An-
nahmen bedingte Fehler ist in der Tat sehr
uobedentendf wenn num eidi anf diejenigen Fälle
bcichi rinki . in denen das Zeitintcrvall /wiidhen
den ii' ifini I5t'oh;n'lttungen gering ist.
fciüc Tifl beträchtlichere Grüße besiut der
individnelle Beobnebtangefebler. Er iat in keiner
W< i>.i' »ii^i/.iiNchalteu uud kann durch prhzisere
Methoden nur redtuäert werden. Fttr dae gletobe
Individuum ist er unter gleichen Bcobauhtungs-
bediuguogen konstant und kann beetimmt
werden.
SeJne betrUbtUob« GrOße eriaabt» in der Y«^
einfacbuug der Untere lu lm 11 irsbedingungeu weiter
au gehm ohne Gefalur für die fiigebniBee. Disee
werden erat dann wefleotUob gelodert, wenn die
Annähernngtii die GreoMli dei odividpallui
Fehler» übi-iBi'lnxitt'n.
Wir nehmen also au, daß die Maße durch
den Antritt dea Todee keine weeenlliehein Yer>
ändcningon erleiden, und daß man sich infolge*
dessen auf das Sindiurn des VerliSltuisscs zwischen
den Maßen an der Leiche und am Skelett be-
edbrilnken kann.
DadnrcVi werden die Beobachtungsbedin-
guugen bereits vweioiaobt. Die Beobaohtungen
bieten aber anob in dieaem FUle nodi aehr
große Schwierigkeiten. Mau ist in erster Linie
if dit
SkclottiiTnii'' lieslimmten I.fi.-l'f
angewiesen, deren Zahl aber bei dem bükumitcii
Leiebeomangel der Anatomien iebr gering iit
Die Verw i itmiL,' di.'s M;it«'ri!ils dci* Pr.lpnrier-
saalea ist aber auch in anderer Beziehung aiobt
günstig. Eb wird dort Torxogeweiae ao koneer'
vierten TA;iohcii gearbeitet Da aber die Leichen
iintrr U]r>^tHIlden bis zu dn i .Talircn .unfbewahrt
bleiben, ehe sie zur Verarbeitung gelangen, und
der jibrOolie Yerbrandbi wenige Dvtiende ana-
raaoht, 80 mUßte sich die UntemMhugldaner
auf mahrere Jahre erstreokeDi
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J»B Gsek»«owiki, VatonMluiiitaii 4W 4h TsrUhiÜB «hr Kopfnafle m dm 8ehiil«ln»Bm.
4S
Et wurde d«ihalb die wtSibm Annahme ge-
tnacht, daß die Maße an der Leifllie aioli vou
denjenigen am friachpti Skclrtt nur imi ilif
Dicke der Weiobleüo an derselben uuteriscliei-
den. Dm trift dnm und wa dum m, wenn
die Meßpunkte an der Leiche vertikal (normal)
über den MeDpunkten dcB Skelettes liegen und
di« RiohtaDg des gemesieneu Durcbmeasers mit
d«r, in wddicr di« DidM der Webhtoile ge>
messen wird, «iisammi-nfüllt. Da diene Bedin-
gungen aber in den meisten Fällen uaerfüUt
bletben, konun«» DifferaiMn luitande, deren Be-
trag jedoch sehr klein i«t
Die Versuche von liroca ('74, 63 bis 98,
'74a, 386 bis 44«) und Welker ('62, 27 bis 29)
bftbM geieigt, daß dorali Autrodoiaog am
Skelett riiio Fonnvi r!tJiderung zustande kommt
Es wurde in unserer Unterauehung der Einfacb-
heU balber angenommen, d«A aneb dieae Ver-
iadernngea Ternachlässigt wenden dttifen.
FHe gemachten Aniuibmen fOhron die Be-
stimmung de« V'erbkiluinBeB der Maiie am Leben-
den an deujedjgen am Skelett auf die Unter-
suchung der IKoke der Wdditeil« an Lydien
sorüdc
Um die BM!Mih.tigung die«vr Annahmea aa
wHam, tan» wmt geislgt werden, daA sis kaine wtsaut-
lidMB Terladeraafn dar .Irgehniiii aar Vaigß heben,
d. h., das die «aaMCihtai jünahaia elaa
aar fiolffe hahta, die «ntwaiBr In den
iudlTidnelleo Kehler» ttift, edn «bar ihn
bed«nteod nti«r(t«iirt.
Der [jt^genw .11 tipi! >ta!i(i der VtB|
eiof aiinilhftrnfip Heaiitwortung.
Wftiu <Ui' I.<n iKsn frisch >ind, und keiu« patho-
logischen Verändei-ungen der WBichteilo vorlieifen, »n
ist der gröDte Fehler von der VemachlARsignng der
PimnTaraodemng de» Scta&dela durch Austrocknuqg an
du OriWe dieses «shlen
10 BcüiiiM ans sdiwriMrisahee BeiabaemiB
1
n . Zunahme nach
Ä.ro I>-».tr.nUun«
iu
M iQtMte Uni« de*
1«
19
SO
1«
|;OMlie
U Sehldais ....
m«inate8titnteeH«
' JochhoKtmlmite .
UbbKdeiHehadds*)
ijKafaaitac . . . .
174.70
147.75 0,M
Ii «8,74 • e.»ft
I 1M,«4 ' 1,00
|;UM,«»oiD*| aifiom
0,M
0.«4
0,7»
zwal WtWhen lanir i" besser eingelegt, flia
zu Anfang, in der Mitte und am Kode d'^r UDtenvnbasg
auf das gcnauerto gcmeHsen und kubiert.
I'lece UutcrKuchuox hat die
liiT Tihelle «^liefen.
Di.--.. Kl L-.-ln
in f. .Ig^n.ii-nj t.i!
»!iijiin.'ii rociit i'ut tnif ii<jii friihcrcn
I
(irfiOe im
Zunahm«
L
, Diui-Utrfinkung
trockenen *
I
4 JOvoata Uoga . . i —
4 , Braila ... - t
4 Nehedesiädildeb')! ■— I
Kayaaitat
U4a««4cni'
. . •I4M,4 .
. . I —
1,6 -
1.4 I -
34,2 em* , a,au
Die Beobeebtnogaa voia Weleker ('62, M) da»
gegSD seigw weseadieh gsriagere ▼ergrOOeraegsB« Ho
Anzahl l|
der B«ob. II
7 I Ciruljtc IJkUg« . . .
? ' , Breite . . .
T Hübe des ISchAdel«'^
' Zunahme
mm
l),4
0,7
, 0,7
Was die TBrsoltiadeBhsttaB in
der einselasB UatemMhsr Tsratsasht hat, Tsnug Iah
niobt sa eatsehddea; soviel aber geht ans dsa as-
gi'führtpn Unteranchnngen hervor, daO die durch die
Auütrocknnng hervorgerufene Kormverilnderung de»
SchüdeU und die damit zusammenhüngende K.'itijkti.m
der i<chädelmaB« innerhalb der Grenzen des indivi-
duellen Fehlers liegt, wenigsten« hm Pearson ('Ol)
die Größe dieses Fehlers l>ei KapMitAtRneaiung auf
40ccm oder 2,50 I'mz. div^es MaOea bestimmt.
Geben wir ZU unserer zweitsn Annahme über, näm*
llch, das man den üatsnohied iwiieben den am frischen
Kksistt direlU gewteuwasB MaOsa and den dnreh Ab*
sag dfr IMflkea der Veiebteite tob dsn TiileheBmaOeii
BeweaaeaeB EaUsn TsmswbHssigea darf, eder mit
aadeimi 'Worten, daO sieh die M»>|Mnikte an XopCe
und am (tchüdel genau decken. Die Fehler, die hier
in iletracbt kommen, sind rweifellos fiel kleiner als die
eben bau |iL i h -in'ri m 'I wirken diesen letzt. r<'ii -Mtsjegen.
Die V i.ruachii»»sigung der durch die Au^tr u-knung
herv<lrg•^rufenen Veränderuni; de» Soh&duls li:it . Ifn
»ur Foljfe, daß die durch Kervchnnnf, d h. .liin li Ab-
zug dt-r Ilautdicke aus d«a KoptinriU. n i-rhitll-ii- n
BcbädelmaOe um einen geringeD B«trag gröOer sind als
wenn wir nie aui trockenen Objekt genommen hl
Wenn wir dagegen annehmen, daO die MsOpnnkts am
Xopf BBd Rehkdel sMh csaea dsckaa. ee ist die Mge
sie« TerkleiBenmg der Behidslmaas.
Nehmen wir a B. an, di« grOBta Breite, die wir
am Kopfe ßenir^sson haben, fall« infolge der lokalen
Vt'ix'hiedeubeiteu in der Uautdick« tu|>agraiihisch ui«lit
mit der giOOten SebadslteeH« wiwntwxtt, eo witil die
•>T«ei
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44
JkB Ciakknowaki,
Folge dftvon (eiu, dalJ wir durch AbxuK der IHek« d«r
WfdebMU« Ttm dwr grMtaD KopCbriita «in IUI b«-
kommen, dm nnbeAiiiat kklmr ab 4te giOMs BeUdtd-
bnito mIb winL
8» Itaigw 4U Ding« wolgitnon Int 4m Wnihnnl-
maBeo, lUe fftr di« Torliagrädo DnUmahnag mu-
whliattieh in B«är««ht knmnen.
Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf
die Verbältniflse <I(-r Kopf- und Sch&delmaße.
Diei« Einachränkuiig wurde ut einem gewisHen
Qrvde dnndi folgende B«weggriliid« T«nii*adit:
1. Die Wiltkürliohkeit dej- gemachten Anuabmcn
scheint für den Kopf am geringsten /.u sein.
2. In raMendiagnostisohen Piobltuneu kommt
d«r Kopf in erster Linie in Fng«. 3. Die Be-
ziehung <it r laiiL'cn Knochen zur Körpergröße
und XU der ExtremitäteoUuge wurde in den
Arbelten von ManonTrier CSS, 847 bia 402)
und Pearson ^96, 169 bis 244) bereits ein-
gehend besprochen; über das Verhältnis der
Kopf- imd Sohädclmaßc herrschen dagegen
■ehr unkUre YentelhuigeB.
Thirch meinen Lohrt-r, H<>rm Prof. Dr.
Hudolf Martin, dem ich für die viel«eitige
FSrdemng nefner Stadien «ebr verpiiebtet bin,
angeregt, unteraahm ich im Sommersemester
1904 das S^imniK'li» ilt i nachfolgenden Beobach-
tungen, dik, ich hii^ /.um Sommer 1905 fortsetzte.
Das Mat«ri»l de« anatnmischen InstitetM der Vni-
naitäX. Udeh, das B*n VnL O. Bug« fNondJkhst zu
Tenrmtsn erUMbto, k<wnta leUar niobt banntat «wdan.
Da die OenautgkeH der ünUmnclnuaf a4gUalut ftlaaha
Leiobso verlang, und di« BAI dar üelohsa dei
KUiktoniiactien lii«lilut«>« r«lativ ^rinx ist, lo habe ich
laich d«in Matoriale d«« ijftthointriaehen In«titute« der
Uiin-rMtit ZUrich ztiweDrleti mns^.-n. })),■ Ktlauhni«
jtui* Benutzung diene» Mai«ri»l» wurJ« it»it von Herrn
l'nif. Dr. Ernst in xiiTorkainineniler Weine erteilt,
wofür ich ihm zu besonderem Danke verpflirbtet hin«
Durch Untersuchung dea Material.i des patbolQgt^
•eben Inittitutea wurden zwei VorteiJe erreiebt:
I. Durob die Vi rkleineruiiK dt( IntamtUt twiaidteu
ilsm BiMritia dw Todas and dar DatacMiabitef weide
dar VeUar. dar deivh Identiaatareaff 4er Ibia am
bakendaa mit deiqsatien ae dar Leiahc «atalehen
konnte, vcrkMnerb. Sa miTden oft nneh vanna Lelekan
Ontarnucht.
II. Die IteiohhalHirkait do« Mat«rialH war eine
grö&sri' , <i 4 !!• I ^^ - ;t nicht »Ue Leichen de» patho-
lf>({iiieheu In-'t i^itis m üe Aiwtoinie lc<imiiie?i,
Wlhveiifl .l-r Z,Mi il-r I!-i"tr... :,t:Lii^' niinli ii « imt-
Uche, 8 l'hr m«»rgen» vorhainlf ucii niid itur (Msktion
nooli nicht gerichteten Leichen untersucht. Die Jo'ichen,
die eine Variodening der Dicke dar WaicliieU« ver-
Im gan/.en habe ich 147 Leichen ^jemessen,
doch wurden die ersten 2b naoiiträgüoh «ua-
geeobeltet Den folgenden Bwiehnnngen li<^;en
demnach di« Beobachtungen an 119 Lidividnen,
wovon 65 d" nnd 54 sogmnde. Sie nnd
im Anhange augegeben.
i II. Methode der Untersaehniig.
Die Durchf QhroDg der Meaeangen selbst hat
geringere Schwierigkeiten geboten. Alle Mes-
I «langen wurden tukch der im anthropologinohen
j InaUtut der UmveceHit ZOriok tUiebeo Weite
> auagafübrt.
Vm dl« mcUehkatt j^Ueluv MiiventliMbdias
auazu»« luiitoii , Holl hier die WarthealitBiniieeflied«
weoig>ii'ua gaos knn augcgebtui «ardan.
Bk wuHait an den LiUhan DailfiBde Vel«
Dommen :
1. OrÖBte Lliri),"' ii<"< Ki>[if.-< ( r. ): Vnll iliTiilu lllfl^t»-Ii
I promiueDten Si.-)!.- lirr Glabflia bi* zum äulSerateu
I l*uukt« de» llititi rhaoptes in der Medianebene.
2. OröSte Breite de« Kopfe« (B.); Man taobt mitden
beiden Spitzen dee Tanterzirkels die baldan gtOdMa
leittichan Analaduagm dee Kopfes.
a. Kl«faiato8tiin1)nfte(KL8(far.}:0eilv>«rAMeiid
d«r SchlMteÜBieB «a» Stirnbein.
4. Je<libogealM«!te (Jhg.): DMaaa der
aettigen gröDten Aualadungen der Jochbog«n.
6. Breite de« Unterkiefern (Ukfbr.): Die gWiBte seit-
lUhe Auitladuii^'; am .\uD<-iir,iiMl'' liur Utiti rkii.'lVr» iukel.
6. Ohrhnli.- ilc« Kni.fiv ((Iii ): Vam ..(.iTcn liaiade
der Ohrßffiiutit; (il. h. v.nn Ti:i(.'us]iUiikt<') In^ 2(im
senkrecht ilnrtib«r arteiieuden Punkte dm hch«tl«sU mit
Bückxicbi Hilf die Uhrauften-HorizontMleben«.
7. Aiiatomi«oh« UeeiehtttaSiia (Att.): Abatand das
Kinne« tod der Ktuanwaraal (4.b.vai der niiiiinane
naht) Ua snm Kinapnnkte.
8. aattdtaitehtabBlia(XO.):T«Nid«reiiniiiaaeiiBaht
e. Sleka der Wdeliteile auf der OlaMla (Glabpt.).
10. Dicke der Weicbteile HD der Nasenwurzel (MwpL).
11. Diake der WeichteUe an dem Kinn, da. wo die
anatomiach" (i< "ii lit-ili.itii- i^>.niii'»n'n \v<ir<!>-ii i^t ( KinnpU).
j 12. Dirk.- il.T \V-n-ht<'ili- üer »tini in der
ii.irhstxii Uini.'-'hiiiiL' <i<'s T'iii<k-.<'v, wo die ktatauto MnH
breite gnuit-hcsa worden i»t (Htpt).
13. Dicke der Weichteile an dem Hinterhaupte an
I dem Punkte, wo die gröBte I,ttnge de« Kopfee gemewen
worden ist (Uinthjit.).
14w Dicke der Waiehteile auf des Pariefailia an der
BtaUa, wo die grtMe Bieite dea BAMdala gamaMan
worden ist (Fariätpk^
IS. Dlek« darWaiehtaUa anf dam Behaltal, wdftal
! Aber d«-r OhrSibrang (Bek|it).
' 16. Dicke der Walchtetta anl den JoehbogeB an
der sieilu, WO die Jocklwf «nkrstta ganMiasa woideo ist
(Jhfrpl.').
17 l>i. k.' lii : W« iclitMl- .luf -iHii I utf-rki' f< rwinkeln
an der StelJe, w> «i»»^ Iktüi« dt« üiit«rkiefen> gemewen
• worden ist (Ukfpt,).
AUM die<<en Malten an der Leiche wurden Jl^ypo-
thetisi'lie Maße am Schädel berechnet, die wir hier als
redosicrte bramohnen wollen. So wurden bastlniBit:
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4»
1». QtMto ScUUMage (L. nA.) »w dar grtMM
Ua«e aw Kogflw (K) «mh Abmg 4«r nWw der
Wtkikilca« «vf dar fflabeU* mtd a«m HtaiUAMipt«.
lt. Or&Ot« Bchftdelbreite (U. red.) auii der gröBtoa
Bnil« dei Kopf«* (B.) durc]i AbzuK der zwvifscben
Dicke der W»icbt«il« aaf den Pitrivulia.
20. K)«inirt« Stinibreit« «m ^^<^lläd«l (Kl Sibr, red.) au»
<li-r k!<-IIi«1rn Stiriibri-itv ( K l.Sl lir 1 aiti K. .ji!.' ilui i Ii Aliziijj
tifi' zw«ifiu3heti l>icke der Wciubteilif auf d«r Htirii.
21. Jocbbogenbreile am Scltiidel (Jbf;. red.) ao« der
JochbnireDbreite am Kopfe (Jbg.) durrb AbiUK der
aweifkcboD Dicke der Weichteile auf den Jnebbogen.
n. Bnito d« UntnUtlen u HeUdal (Ukftar.
M<.) «n te BnHa dw Viitwktahn mb Km« (ÜUbr.)
dWKta AlM« te «wwifcahiaii Oialte 4«r Weiabtaile m>
dtm UntMrkMfanriakal.
'i!*. Obrhöbe am Kcbidel (Oh. red.) aon der Uhr-
hi<hv am Kn]ife (Oh.) durch Abzug der Dicke der
Weicbteile auf dorn Scheitel.
24. Anatomiaeh« 6«»irhl<iUöh» um Solunlel (AO.
red.) au« di-r )»tirtl.iuii«oln-n lii'<iibi>liölii' um Koijf.*
(ACi.) durch Ab(U(( der Diokii der W«9scbl«uie atu Kino.
Au« dio«en Zahlen (Nr. 1 bis H und Nr. 18 bis t!4>
«vidra ftdgaiid* Indiom (YarUUtaiinüüia} beraehiMt:
tft. T<i>||iilM«Hwli>Jti tm KopBi (ßäSt^
Bwhe am Kopf« X 100
Tiftnge am Kopfe
M. Ublg>-iilioh<.-iiind>'\ am K<>p(>' (T^OftQ
Obrbühti aiM Kupfti WO
L&n|^ am Kopfe
S7. BniteubOhenindex am Kopfe (B0H.1)
ObrbOhe am Kopfe X 100
llri'itt; um Kuple
28. SiUr&breit«tU»U|{«itiudi^^ aiü Kopfe (titbr. Iii)
XtolBiU Stimbreite am Kopfa X 100
iitag« am Kupfv
10. Btimbr«it«aindex Kopf<> (Stbr. BI)
Mdwto etttnbwtt» — Kopfe X 100
Snitam Kopf«
30. Amtomi^iir OaaidkidrtlMDkAoK tai Ko|ifc
(AOl)
A—tBmiache Qesichtahöbe am Kopta X 100
J«elibogeDbreit« an Kopl«
Ol. XitMUaalAMBdax an Kbpta (Hai)
MittelgeiiiohtsbBhe am K pF^ X IflO
Jochbogenbr^ite am Kupfe
00. UbigenbreitenindfX am Sciiädel (LBt lad.}
Braita am rtchtdct x 100
Ua^ tm »shMal
so. Uagencthrhöbeiiindez am SchAd»-! (LOB.t nd.}
<)hrbOh<; am SchUdrl X 100
Lüng« «m Scimdel
M. BnitenobrliöbeniadM am Scliildel (fiOU.l rad.)
Ohrhöhe am HehAdol x_l<JO
Breite am Scliitdel
üi. StirubrciteulAngeiiindcx am Schädel (Btbr. Bl
nd.)
Klein<it6 Stirubreite am Schädel x 100
Lünge am SchiidLd
• m. Slimbreitenindex i»m Scbildol (Stbr. BI r*d.)
Kleinite Stimbrvite am Schädel • 100
JInita an Hchidel "
I n. AmiomMMr QttUMb^ tm aohidal (AOI
red.)
ABatamfaeha OadditaMha an BjJiMat X 100
Jochhdj^cnbrcitH am Bchftdcl
OS. Mitt«lge«icht&indt^x um Sohidel (AlUl red.)
[ MittelgeaichtiihShe am Schitdel X 100
JoGbboganliraite am Sch&del
Die Mitt«l((e4ahldi«ha an Sehttd«! und am Kopfe
j ift als gUich anganammim worden. Saa uiflt aber
; nnr diu n, «aoa dia MaOpukta aof tfaialmii
I Ktraan Utfin. Ibaanwunal wad Kation untanalnidaii
I rfeli ja nur nn dia Diaka dar »nfgeUgerten Walch-
teile. Das IkOt aber nur eine borizant.il<- uiul keine
vertikale Verrahiebunsr erwarten. Di« diulurcli li«rTor-
^'•irut'i'nf' Dtffpfoiiz (iiuf nhnf wi'ifies vt-riiHchl»«}^
• werden. Di*r Aiveularpuulit kiiuu bei d«r geringen
Dicke des Zahnfleiaches in beiden Füllen aU identieeh
' angesehen werden. Alan muO ihn aber ein klein wenig
j oberhalb des Endes des Zahnfleisches annehmen.
Bei der Messung der Ohrhöhe iat dar Xraguspunkt
I als xusammetifaUend mit da horiinntalaii Ebene durch
! den obaran Baad d« ftndaran OahSifaflfaa am Sebldel
I ancenonnaii wndiB. bMiadaaNB oataiaDlnidBt tUb
i hnaOtrilmh dfai CbtlriAMi m %AUü «ob daijiid|aB
I an Kopfe nur um die OMta dar Widehtatla anf mb
[ Scheitel.
I Diese swei letzteren Annahmen »obeinen mir
nach meiner l^rfahrun^' ;im Li'ii h.MiniattTial k'.*"»: l>e-
I rechti^. zn »ein; ihn' b'v'i nutliai;.' Ii";:! .■iber m der
I uiiiuit!"llii>ri/ii Keiiiitm* ilo? Lli'. ib.ichluiii^sniHt.'nal«, die
' hier nicht demonstriert werden kann. Man kann diasa
Annahmen nur durch gcnsae Meanuit wn KSpiaii vof
\ lind naaii dar SkalaUiwraiig piriUn.
Znr DorefafÜhruDg d«r Booboohtiingfni diooteti
I drei Instrumente:
a) Eil) Taaterzirkel mit Rundbogen. Mit
diesem Inatrumeoto wurdao sämtliche Durcb-
I laoMOff gMiomiiMn.
1)) Dor Stringounirkel des Martin pn'ln-n Go-
iiioineters. Nach EotfemuDg von Stativ oad
WlakoJiaaB wurd« «r mr BmfbMmg 4or Ohr-
höhe wio »noh dor Wid«!) gomoomioii OoriobU-
I hdhen verwendet
o) Üliue Einstechuadel, die zur Betttimmung der
Dieke der Woiohteilo Yorwondot ward«. IHooot
kleine Instrument besteht auis einer Stahlnadel, die
«iob io eioor Meanogltflla« «ul FUhruiig bowegt
' Dm Wand der HUoe iit mit «oem reohteekigen
I Feooter wrsc^ben} oie endigt in einer Rundplatte,
die auf die Kit messende Ilautstelle aufgesetzt
wird. Auf der Mabluadel ist Ceotimeter- und
i BfilUaieterte&nDg aagebradit Auf dem Fenoter-
rande bt-tiudot r^icli ein Nuiiiiis, der die Nadel-
«ioteiloog bia auf 0,1 mm aimiteeeu erlaubt.
Wird die Kadet bio auf den Kooohon ein-
geotodiOII« 00 oeigt die SkaU direkt die Länge
, dOT voif^eedioboiien Xadelqntoe und damit die
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4«
Jtn Ciekksowikt,
Fi ststti-lkiu;; ih r in (i)''>.iT Tal.iile mit-
Uahts ich au <l«u IkO|>feii friKoher
Diek« der vvAandmn Weiobtoile an. Die
RiiudplAtt« serhiiidert dabei dM Binpreaian der
Uübe in diti Weiotiteile.
nte IMelto 9mr WtUbttn» ward« bi« jotzt gewöhn-
licli N^stisiiiut
a) Ejii|tri-
rtÖ. 68): .1 ir
gvteilU'ii Wert«!
Lvichen eine »ohmüle, zwei*chi)ei(]i(fe-, am iiQt«r«n Ende
rvubtwiuklif; abgeschliffene Me-nterkliogo an den be-
IrnfTendeu l>tellen der Medianlinie senkrwcbt bia auf
dte KiMwhwiobwflftcli» täagaitoOm, wobei <Uaa mit dm
KlrM a» Uta» «M nUshtis 41« WaMiMlte mcMaktn
Tdto dar KUÖge K«m««Mn ««A Utv^anh Oi» Diek»
der Weichten* lieetlmnit wurde. Etoa Bellie fon Ba-
utimmungen, die ich an Mtgittnl (tum Teil in Kofrorcnvui
Zustande) durohiftirfi n K .iifi-n gewonnen liattv, habe
ich rerworfi'ti, ln'i <ii-r Iinri li>u^,-ijiirr ilii- Wnjchteile
immerhin clwn# ■^v,/Mjrt Hyrdu« uuU Uie Gcuaaigkeit
der Bestimmung hierdarrh leidet.'
b) Elnitich einer in Hol« gafaüteti Nadei. Die
Xadel wurde entweder
«) bernflt;
wo flndea wb Inl Xollman b (<98, 347): ,Bal einer An-
nbl van Letaban «aide dl* Kadal fibar «inar Kerxen-
iarame gosehvlnt aad danii irlader ontar teaWndigem
Drehen eiDgeetooban. Kneb dem Heraanlcben trar die
entsprechende Dicke der Bant an der ▼on Bn4 be-
freiten NadeLitrecke leicht m aaban» Und konnte am
Maügtabe abgelesen werden."
Oder um die Baminiig n ^aian, «oida di«
Nadel auch
f} mit einer Platte au hnitam Badiaigauiii
versehen.
8o aebtalbt His ('05, 404): ,Der an{;ewandtc Mal^
«pparat war aelu» eimlaaher Art; er beataad aue einer
dünnen, in einem Halter befestigten N&hnn<i<-1, liber
welche ein kleines Oummipl&ttchen i^^roifl uitr Di«*
Madel wurde etwas eingeölt und ilurch iIIm IFkuI «in-
laatocban, Me aia auf den Knochen aufatieO. Dabei
war an Termetdea, daS die Bant an der EinrtichtteUe
triaMatfllitm% fleh atuaakte. Dae OunaiitttilehiB
wnrda ann Ua mr BarjUmiig ni* dar BaMiAiacfllalta
▼nrgeschoben und nacb Herannieban der Nadel eoin
Abstand von der Spitze an einem lOlUnatamaMabe
:il>i-<>l' 9"n. Das Ein<it<'('k<-n <l>'r Kadel gaaehah tat all-
geui' iTicii senkrecht zur llautrUtehe.*
J!''i (1<jr biTuBt'.-n N'ii<irl w urd^' <Ji<- V')ii Uul! iM'fratte
Upitze, tmt ilt-r ^'liMt<'iiil'ni IMatt«- dio vorjjrwlinb^no
Partie gemceapii,
c) Messnn).' '>n r>'ni^-ii"grriphi«ol)eu Aufuithmen
TOB liebenden.
Alle dieee MeAverfahreu haben mehrere Naehteita,
die wir im Colgeadan kvn andenten wnllen: 1. la
wird dvroh da« M— an dar Ifadalvtan aiaia naaa
Veblerqnelia eingafSiut. Oer FeUer iat beeeudan gndi
wenn die Oreoae swischen der bemAten nad dar tob
Bot befreiten Partie nieht sehr eebarf ist. t. Darob
Koml'iiiiiTuiii^ zweier MeiSproiease winl die T'nter-
nuchiuiir uüiständUcher gemacht. Ii. Diu Wnchieil«
werd'-ii iiiciil l'jii Im zutaitimout."'|ir<_'!;i. wie Um
MeMuu^rii aui Lebenden und an der Leiche der Fall
i»t. 4. Die pOBtganBfriyMaaiia Methode lat tanar aad
nkbt genau.
Dttreh EbfBhmng der Emitaehndel worde
versucht, die ohcu iri'iiannten Nachteile auszu-
Mcliiillifi. Tatsruhlit'li )iat das neue eiufaclii'
laHtruiuent bei Verfolgung unserer Aufgaben
fotgead« Vwrtdle geboteo:
1. Verkürzung und Vereinfachung der Be-
obaobtuagaweiae daroh diiektea Ablasen der
Nnmnwr: • • •
Sehern» für Letehenmetiaiigeii.
Alter: , . ,
Oatdilaeht:
XrbaltiioganHtaiid :
UaBe
atie. ] red, i
Ko^fmafle
LAnge de» tLopltn ...
Breite de« Kopfe« . . . ,
lOeinete Btimbreite ^ . . .
Joebbi^eBbtwte ....
I"iit-rJ..;nfcrwinkelbreite .
< Mn liKtii- ,
A) .tt iiimche UcnicbtihlllM
I MiU«l4(eeiohlabAba . , . ,
Kr.
Mncenbreitenhidex
9t— »S
II «T— M
»r.
Dicke der Weicbteüe
9
Qlabclla
1 — 18
10
2— le
II
8— ao
18
4—11
19 1
Blnterhanptspnnkt . . . .
5—22
14
15
7— M
16
9
17
Md.
Sa— a& i »tirBbreilenUugenindex .
Se— Se I Stimbraitenbititenindaa . . '
SO— 87 il Anatdmischer Oesichtflndez
81 — ^38 i Mittelgesiebtaindeji ....
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rnt«r»acbuu(ren übor da» VnrhAlttii« der Kopimaße zu den Scbädelmaßen.
Dicke der Weiobteilc au der Skala und Ausfall
d«r- Bcrnllnng. '9. BctHÜvIiikaiig d«r Fehler»
quelle durch Auiifall der Me«sting der Nadel*
^pit/.t'ulriuge. 3. BeBcKiiinkung •1er Differenz
Kwiaciien den jBdesswigeti au der Leiche und
MD Skelett doroih ZuBinineDpNüiiiig der Weieh-
teile mit der Riindplatte der TTiilsf.
Ea iat natürlich von Wichtigkeit, daü die
Welehitdle bei dem Meaaen ihrer IMoke im
gleichen Grade kompriiuirrt wi nlt n, wie vorher
hei dor Bestimmung der Ko]if iiiaüf. Wenn es
sich aber um die Hekouistruktion des Kopfe»
dweh Anftragen der Weiehteile luindelt, to
kommt in Frage die Olierflaelic, auf der das
Aoge gleitet In dieeeiu Falle wäre auch die
Mehteie ZunmaMnjiraniig »«ItteUig.
Die Meewiiigmt woiden BMh vontelmdem
SohcmA eingetnigen»
DL Bliiftlunulf ttatlitlulMir (UonuM-
selMr) Bigilffa.
Um das Verhältnis drr MaO<» nTn T.ebeuden
10 deqjeBigeu am Skelette leichter zu faaseu,
ufleeen wir einige itetiitiiohe BegtüE» erilnteini.
Diethe Abschweifung im Gebiet der Biometrie
ist deshalb berechtigt, weil Ttin Jetzt k* iiio
kritische Zoaammeustcllung der llaupieäize Hiati-
gefDBden bat, and wir im folgenden damit
arbeiten müssen. In der englischen LiteraHn
exiatiert swar eine ZnsammeDitellaug der ele-
mentarna Arlwitnne0iodeB, welebe indee auf
die Begründung uicht eingeht >). Da aber dieses
Buch aiisttehließlieh die teebiiisclio Seite 1)erü( k-
kiohtigt, so muuht« ich im folgenden eine zwar
kwreeabertbewielitlkdie ZeaammeneteUuig dieeer
.lueh fOr den .Aiitliropologfii «o wiclitigen Me-
thoden geben. Ich beschränke mich auf die
einfawliatwi, die «eiteiu E. £. Rftake in awieD
Arbeiten (\W und '06) teilweise ala bekannt ror-
ansgesctzt worden sind.
Die Dorohführung von Messungen an Gruppen
liefert Zahlenreiben. Wenn die Qmppen eiii%er-
maßen groß sbd, werden die Zahlenreihen un-
fibernohtliah und für die VorateUniigvkraft un-
fkßbar. SdiUgt man die Beobaobtungstabellen
') Statistical metbods with «p<H:i&l reiVieuce U>
biologleal Variation by C. B. Daveuport; Npw York,
ioba Witojr and Sonii I<ondaD. OiMiiiiwa aud Hall,
tan.
unaerer Arbeit auf und Ueet aufmerksam die
Daten a. B. fSr die Brmteomafle, ao bAommt
man hier schon kein klares Bild, und die Beob-
aohtnngsrfihe von 118 Zahlen ist doch noch
. nicht groß. Man erbült «war sohon eine Vor-
etaUvBg von den Grenaen, awiaelMB wekhon die
Zahlenwortc schwanken, ül)er die r;rni)j)iemng
aber« d. b. ttber die Zahlen, um welche sich die
meiaten Ikdividiien in beaag anf die GrODen der
beobachteten Merkmale häufen, wird man duieh-
aus nicht klar. Daraus ergiht sich das Verlangen
nach einer Gruppierung der gewonnenen Be-
obaoktangen (Zahlen), die rtne OiientiMnag tber
die Eigenschaften der Gruppe zulaRcieii möchte.
Man steht hier vor dem Problem der Darob-
fQhrung der Znsammenfasftung : ea Bind ama
den Eigenschaften der einzelnen ladhridnen dia
Eagenschaften der ait.-i Individuen TOS.immen-
geeetoten Gruppe, die wir Aggregat nennen
woOen, abanleltao.
Um sich Uber die vorkommende Größe eines
Merkmales bei Individuen eines Aggregates zn
orientieren, ist das Nächstliegende, dieselben der
Größe des Mer)tmal«i nach in eine Reihe an
' nnlnen. Diese Umordnung der Reobaohtungs^
ergeboiiise gibt uicbt nur die extremen Größen,
sondem de eilanbt aneh die Hftnfigkeit dea
. Vorkommens der einzelnen Größen richtiger za
' beurteilen. Dieae Heibe ist aller eebr wenig
auiMhauliuit.
Zar Yeranaflbanlibbnng der Blganaohaflan
des Arrgregaten eignet sich vielmehr an! '-('-»en
die graphische Darstellung, wozu man folgende
Metbode Terwendet: Uan trügt anf eine kori*
tontale Achtu in gleichen Entfernungen Punkte
ab. In ilen Punkten werden Senkrechte er-
richtet, auf den Senkrechten Strecken abgetragen,
die den QrOflen dea Markaaalea in vnserer Beob-
acht uiigsrt ihi' ]>roportional sind, so daß jedes
I Individuum durch eine Senkreobte vertreten ist.
I Dna ist in unserer Figur 1 (a.t S.) fOr die grSAfea
I Breite des Kopfes doiebgefiibrt» Die in einer
si-iikreehten Kolonne angeordneten Z.ihlen sind
Froportionalitätafaktoren, welche die den Längen
1 derSebkrcditenenlaprw^ndenGrafieii dea Merk«
iiiales angehen. Die Endpunkte der senkrechten
Strecken werden durch eine gebrochene liuie
verbunden. Dia Figur aeigt die aufsteigende
, Reibe der grAOten Kopfbreiten ana anaeiwi
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46
Jan Cseltanowski,
Beobaohtuugeu. E» lat au» der Figur craicbt-
lloh, Alt 41« ZUil dar auf einer HoriMotaleii
Hegenden (r.. B. cd) Sireckenenden die Zahl
der Individuen (9) angibt, die eine der Höben-
Uge der HeriMotalen enttpreehende OrOfie dee
aaienuohten Merkmales besitzen. Es i^t weiter
«■rsiclitlich, daß die Zahl diT Streckciienden, die
III ein Intervall zwischen zwei Horizontalen falleii,
die ZeU der IndhridneB uglbt, bei deneo die
Größe de« Merkmales zwischen dif den H'ihi ti
der Uorizontaleu entspreobendeu Werte fällt
Die GeMintneigung einer geboobeMn Unie ilt
deeto geiiBfer, je grSßere fiteeeken bei eoiiet
gleichen Bedingungen horizontal verlaufen. Die
Unge einer boriwutaleo Teilttreeke ist aber
durch die Zahl der Individuen, welche die ent-
sprechende Grüße dee Merkmales beeitocn, be-
dingt Infolgedeeaen ▼eridkft neb die Neigung
uneierer gebrochenen Linie in einem Intervall
umgekehrt rm Zahl der in dieses lutervall
fallenden Individuen. Die Neigung der Linie
in einem gewissen HObenabeehnitte erlanbt also,
die Häufigkeit der cnti]il«ofaeilden Gltütm det
Merkmalee au beurteilen.
Wir beMiebnen du beepraohene Aomdmu«
Deritellnng dnreb Indivldnalreibe,
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148
1«6
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Jede flsoknubte sat^ndit eimiBi LidMAmn.
da hier die ffinMlwerte (eioaelueu Beobacb-
tongen) angegeben sind. Aber aadi bei gn>>
])hiBcher Darstolluiiij ist diese Reihe recht iiii-
anschaulioh. Das gibt Veranlassung, nach
«Stereo Chandcteriatiken dee Aggregates ta
aoohen.
Bei der Durchfüliruug der Moanung bekommt
mau iiesultate, die sich um bestimmte Grölkiu
Der Unteraeiiicd iweier ver*
schieden! r ^Ir\[Jc■v<,'l•(l'li^se kann nicht kleiner
sein al» die (.ieuauigkeil, mit der die L'ater-
eaobung durohgefflbrt wird. Die Ergebnisse
können sich also um eine Skalaeinheit oder einen
»beohluberea Bmebteil der letoteren nnter*
scheiden. Selbstverständlich bedeutet das duroh-
iw nieht, daß Zwiaebanwerte der OrOAe dee
Merkmales felilcn Der BeobaLhter t4Mlt bei
dem Ablesen die lieobaohtuugsgiüßen unbewußt
in <3mppen, je nadi den Greaaen, nriaeliea
welche sie auf der Skala des Instrumeutcg
fallen. Ks liegt nahe, /.um Zwecke der Über-
»ichllichkeit die Greußen der Gruppen über die
Slndaeinbeit Unsna in enreitem, indem man
mehrere Maßeinheiten zu einer neuen /.usanimen-
zieht und die in das so geschaffene Intervall
fallenden Beobaehtangen abalblt 8e wird die
Einteiliiug der HeoVtachtungen in Kla.nseu
naoh der Größe dee Merkmalee durobgefflbit.
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Utttonuakqnfaii filMr 4h V«rMltaw dir KapfmJ« ni dw MMnHmateu.
Die (•iiglischen AvtOMB aMuMB cUaMiVttiümn
E« bt zweokmüüig, der KinfaohhDil baibvr,
KUsseu voneinnnrlcr, dir* wir KlMtteuintervHMi'
ueiuMD, glaieh groß zu nobioeo. Die «inaelucn
BMbMhlaBgm liBd mit uidiTMa*neii Beob-
achtungafohlcm Ixthaftci. Bei quanUtativ meß-
bareo Merkaul«n, wi« b. B. der größtra Umte
dM KopfM, riokt der indiTidadle FeUer wif
eineu unbedeutenden Botrag, ho daß die
KlMMKigreoMn hinMuahend genau festgeseUct
werden kOnneo. Bei Markmalen, die sich nicht
messen iaaaen, wie z. B. die Haarfarbe, ist der
individuelle Fehler groß, und deshalb muß auf
die Einfahraog gleich großer ElueeaiotervaUe
T«nktitM wanden.
T>t<' AiimM der Individuen, die in >ie7up
aof das untersuchte Merkmal in «ine KUsse
Ikllm, blldM dl« FktqoMtt «d«r Hlnfigkeit
der betnfltnden KImi«.
Hft«figkeitsr«ih« der KreSie» Breiten
d«i Kopfes.
I I
T-T- — - _
187,6— 18M
ISS
•
m
HO
1
t*0,5— 141,5
141
8
Ml.i— 142,5
2
148.5—143,5
145
7
I4J,S — 144,5
144
•
1««,»— UM
14*
14«
i
146,6—147.5
U7
l«r,6— 148,5
14«
l««,6— 14»,6
149
6
141.6—160,6
iie
»
160,6— 151.5
151
4
161.6—152,5
159
4
15S,5— 153,5
153
153,5—154,5
154
7
154,5—155,5
\bb
d
155,5— 15«,5
15A
5
158.5 — 157,5
1&7
4
15:.S — 15l»,5
166
4
158,5—159,5
Iftt
6
159,5 — 1«0,5
leo
1
lüÜ.S — Iftl.S
141
1Ä1.5— 162,5
I4S
1
H.i..S— 14H.5
I4S
S
1—1(14,5
144
1
1«4,.S— 1«5,5
146
'
\<^h.b—Ui.S
IM
1
l>!<;,ci— lt.7,&
147
IS7,6— l«B.S
in
l(l«.6— 1«9.6
1
\ Zur Charakterisieruug einer Klasse verwendet
iniiii die Größe, ä'iv von Heiden Gicnzcii der
Klasse gleiohweit entfernt ist und nennt sie
j nKlMKengrAOe".
Ks seien i. H. «lurcli uiiiiiitti'Ibiirofi Mot<«cii
. erhalten die KImssu: 140^ bis 141^, 141,5 bis
I 143,6, UVi bn 148^ mw, Mmi tlhlt die In-
dividuen ab, die in begng Mif die GrOfie der
I graflteu Breite in jede Klaew itllen. Diese Zahlen
I geben die Häufigkeiten der betreffenden Klasse»
an. Die entsprechenden Klaasengrößen sind 141,
142, 143 unw. und die Klasseuintervalle kon-
stant gleich 1 mm. Die Folge unserer Gruppie-
I rang {14 die ventebeode ZueMnnmutdtimg, di*
■ wir Hitif iirki itüieiLc nennen.
Weoa wir nach dem oben Gesagten einen
Sflhiltt irelter gehen und je vier KtaMon w
einer neuen xusuuaeiudeben, 8o ergibt eidi «iM
viel kleinere, ttberd^tiiobere Reihe :
K Iii hhco-
großen
Hftuflg>
keitan
Idtt,.*»
;i
15
143,5
162..'.
7
146,5
ltjti,5
8
150,5
18
170.5
1
154,5
19
Diese Zueemmeuatellung orientiert aus mit
geringer Mflli« viel eokter Aber dttTarikomnen
der einzelnen Kopfbreiten, als wiederholtes an-
Btreagendee DnroblaMn der die Einsetwerte na-
gebeüideo ZeUenrrih«. Bei dieeer ZneeouneB'
Stellung werden die Betrige des Maximums
nnd ^finimuiDs nicht in ihrer absoluten Größe,
sondern durch die «ie enthaltenden Khusen an-
gegnbeo.
Zur Vt TÄiirtfhauIieliiiiig der Hi\iifigkcitsreiben
wird die gr^hiache Methode ebenfaU» benui-
gesogen. DiÄr itebein nu iw« Methoden nr
Verfügung:
. A. Methode der Hectiteoke. Man trägt
j auf eine borizontaie Achse von links nach rechts
gleiehe Abeehnitt» at« «d* d«« naw. nnl
T")..!! Aliscbnittrti Word»»» der Reihe nach :inf-
eiuander folgende Klassen des im Aggregate
I untenitebteii Merknudee «ogeordiMb In den
beiden Endpunkten der Absohntttf wi nleii Scnk-
' reobte so d«r boriaontalen Achse errichtet. Auf
den flenkreoblen weiden Btoeeken abgetragen,
7
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BO
Jan CsekMow«ki,
die d«r Vnqaam der enttpredMndni Klme I Reohtodc« den neqaeoneB der dmeliMii Uli wen
proportional Bind. Durch die Endpunkte dieser | proportional. Bei entsprechend gewählter flSohen-
Strecken zieht muu Parallele zur horizontalen einheit u:ebcn die Flächen dir Rechtecke die
Aobee. Auf diese Weise bekomiueu wir eine < Fretjueuzcu der eiitjiprecheiideu Klassen au.
ReÜM TOD Reebtedkea. Sine Seite iit in lUen | Die erlnlteBe Figur wird HlnfigkelU- oder
dieser Rechtecke gleich, da sie durch die {rleichen FrrqtHiizpolyj^on genannt Sie gibt ein an-
Streokeo ab, bc, cd usw. gebildet ist Die scliaulicbes Bild von der Verteilung der Größen
FHoIm der Recbteeke iat abo propoi-tionel der dei Metknaelee im Aggregat
andWiB Seite. Da aber die streiten Seiten der In der Fig. 2 ist das Frequenzpolygon der
Frequenz der einzelneu Klassen proportional ah- «clion oTh'!i crwrihnten tr'oßten Kopfbreileti nach
getragen worden sind, so sind die Flächen der { der Kechlockiuelhüde :uigegeben. Auf den
Fig. 2. Fig. 8.
senkrechten Achsen wurden so viele Einheiten
abgetragen, all die einzelnen Klassen Individuen
enthalten, also 8,21 aaw. der Reihe nach. So
bekommt man die Strecken (ia\ bh'. cc' usw.
Die Punkte a", b'\ <!' usw. geben die äobnitto
der Fatalielen nr lioriioDtslen Aelue mit der
nidisten reobtsfolgenden senkrechten Achse au.
Die gebroohene Linie aa\ a", 6', 6", c\ c", d\ d",
«*, usw. stellt den Uiurili des Polygons dar.
Die ZaUan 141.6, 144,5 new. ia der liovfHnrtikn
Heihc -iii i Ii'- K lassengr^Oen, welche den oben
(las überUi-gctidvn ätreckeu entsprechen. Die
in der senkrechten Reibe stehenden Zahlen sind
Froportionaütitifaictoren, wekdie die den ent-
spreebenden Llagen der senkrechten AdHe
geordneten Frequenzen ergeben.
B. Metbode der Trapeze. Man triigt auf
tiner lioriimitiden Mbam suf gleieher Untfemong
Punkte a, b, c, d uaw. auf. Den ciiizt ltan
Punkten werden, ebenso wie vorher ilen Sn t okt n,
Klassen zugeordnet Auf der Horizontalen wer-
den in de« Punkten Senkraelita «icitiktat Avf
den Senkrechten werden ebenfnllw den Frequenzen
der einzelnen Klassen proportionale Ötreolien ab-
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OBtmnalnmgni ftb«r in YarblHBu d«r KofimMt» la dm Sebldslniflai.
gtitragen und die Endpunkte der Strecken iiiit-
eimoder dnnh Gerade verbnndeiL. Darin
fteht di" Difft-n-T,'. Dfiä hier entstehende Polygon
ist nioiil mehr aus horizontalen und senkrechten
kampoinemdcn linnii saaMDmoDgoBetab
I^'ig- 3 gil't» obwohl sie von Fig. 2 recht TW'
Kcliiciion /.n Hein wobeiiit, die glel^-hen Fre<jM»«nr,en
ao. Die Punkte o'\ b", c" tmw. fallen hier au«.
Alle fibrigfln Bewiatiniiogen aisd die gleichen
On<l bfdörfen keiner weiteren Erläuterung'.
Da diese zwei graphisoben Methoden zur 1
DmBontttatiott der gUlehen Beiieliung dienen,
•o ist zu erwarten, d«B beide Daretellungsweisea I
— die Hiufigkeit«po!ygone — in einem be-
stimmten VerbiÜtniB zueinander stehen. TaV j
■loUidb bealel)* latte folgend» Beeieliiiiig: |
Wenn man im Re4)btockpolygon die Punkte
a', b^t c' usw. ohne BerfieksiohUgung von a", b",
^ onr, mitfliniiider verbindet, so bekommt
nua das Polygon naoh der Methode der Tra-
peze, nur sind die Klaseen nieht mehr den
Strecken, sondern üireu Anfangspunkleu su-
geordnet so denken. Naoh dem sehon Gesagten
bietet der Übergang in der umgekehrten ilich-
tung auch keine nennenswerten iäohwierigkeiten.
Man kann aber auch nooh einen SohriU weiter
gehen und den Sohluß sieben: Da die Metho-
den der Individualreihc und der Frequenzreiho
zur Demonstration der gleicben Beaieboug
dieoen, so mtaeB sie Is eioem bettinunten
VerhiUtnis zueinander stehen. In der Tat,
Wenn man die Tafel mit der Darstellung dos
Merkmales durch Individualreihe (Fig. \) um
^«n leebten Winkel Im Sinne dee Uhneigeri |
( 90*) dreht und ilann die ursprünglich liori- ,
zontalen Strecken auf die neue Uorixontale
henmterrflfikt, eo bekommt man eine Reibe
peralicler verschieden hoher Senkrechten, das sind
die senkrechten Strecken der iira] bii^cheii Dar-
stellung der Frequenzreiben. Das gilt aber nur
«Bfear der Bedingong, deA die Klaeaen M den |
Frequenzreihen mit der firflCeruinteiliui"; lui
den ealateigeiiden Reihen in bezug auf die
Grtle MMNinetlramend gewählt worden. Dee
Gleiche wird hnnur erreicht werden, wenn man
die notwendige Zahl von Kinluiten m einer
uuuen entsprechend zusammenziehu
Die Vreqvens der einxelnen Kbuaen iai von
den willkfirlioh angenommenen ElaaaeDgrenaen
nicht uoabb&ugig. Diese Tatsache wird ersioht-
lloli, wenn man die gleieben Beobaehtnngeo bri
verschiedener Klasseueinleilnni,' :iber gleichen
Khusenintervallen wiederholt ordnet. Wir vollen
unsere größten Breiten bei vier verschiedenen
EinteilnngeD natersneben. Die GrOfie der Ebueen-
intcrvalle soll gleich 4 inm sein. Die Grenzen
sind also in einem Falle 140,5 bis 144,5, 144^
bia 146,5 ««w., im anderen 1414» Wa 14«^, \4A^
bis 149,5 usw., im dritten 142,5 bis 146,5, lifi^
biH 158,5 usw. und im letzten 148,5 bis 147,5 usw.
Die Krgcbnlsse Usseu sich in die folgenden vier
Tebellen naammenfaaaen:
Hftefigkeitsrelhea d«r gröBten Breiten des
Kopfes.
Klasscu-
grülten
U&uflg-
ketten
Uäuflg-
keit«n
139.5
6
138.5
1
143,5
21
140.5
n
U7,S
34
144,5
84
151,5
24
I4S,5
24
155,5
Tl
15S,5
2«
l.S9,5
156,5
1»
16.1,5
'S
160,5
10
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1»
161,5
165,5
16M
7
8
;
t
Es kommt hier ein uicht unwesentlicher Unter-
schied in den itoibcn som Vorschein. Man kann
sagen, daß dieee Dilferens dnroh den Beobeobter
Helbst bei der Bearbeitung bineingctrageil
worden ist, d» er Aber die Wahl der Grenaen
verfügt.
Die Medmde der KUaaevbildnag beaitat,
:i1iL,MM'licn von der bedeutenden Heeinflussung
der Ergebnisse durch den Beobachter, immer
noeb den Naebteil, keine bequeme Yergleloh»
barkeit zu erlauben. Man sucht sich durch die
graphische Darstellung Rlier diese Seh« ieriiikeit
binwegzuaetseu, aber auch dieser Ausweg ist
anbefiriedigend. Die Bftvflgkdtipolrgoo« aind
■eben reeht ImmpliBert nnd erinnben dem Qnd
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Jmn Gi«kMowikt,
d«r Abnßdikmt, snf dm m lii«r aaltoinint, nur
lahr vqgwiftu m beurtnln. Dm gibt Vcr-
uiIaMung, nach iuvamblereu uud ansobau-
Uohei^D Merkmalen des Aggregates zu suchen.
Niflib dm oben Gewgteii miHiMn dia neu
eiii/ufnhrendou Charakteristika die folgenden
Fordorui^D io liöliereiii Grade ab die Fyequeiu-
nihw brfnedlgwt:
1. die Fordenmg dar bequemen Vergtoieh»
barkeit,
2. die ForderuDg der üuabhängigkeit von
der ElMMMiBteilang.
Die Fol (Ii i II ng der bequemen Vergleichbar-
keit bestimmt die Eigeosehaften der au iucheodeo
dnnkterietika: de mdmeti atu ZiUsn bevtehen,
wena die Beiliii<;utig im höchaten Grade erfüllt
»ein soll. Der einfache Vergleich zweier Zahlen-
aasdrüoke gewährt den besten Einblick in die
ralMlT« Beriebmig swd«r Bneheiiiaagva snein-
■uder.
Wir wollen die gebräuchliche Reihe solcher
Zdden in uniere Betnehtung einiBhien und ala
in beang auf ihren ZusaiiLnieulneettngairert
untersuchen. Das sind:
1. der Mediaowert (mittlere Gröfie),
1 der Modalven,
8. der Mittelwert (aritbnietisclKs Mittel),
4. die dnrobaohnitüiohe Abweichung,
6. die Metig« Abwniehnng,
6. der VariatlMMkoeffizicut.
Der Medianwert: Bei der Darstellung
durch aufstoigeude lieiheo, d. h. bei Anoi'duuiig
aUer Bigebmaae der Ortfle dea nnteraoebteo
Merkmals nach, bietet die Bestimmung der
Urdüe, die in gleicher Zahl von Fällen iu der
Iteibe sowohl flberatiegen all Midi niebt er-
reicht wird, lieioe prinripicllcn Schwierigkeiten.
Diese Größe ntoht in (It r Mitte der Reihe und
wird deshalb „mittlere Größe** geaanau Sie
Icaon durah einfiidiea Abdhlen beatimmt werden
und hängt infolgedessen von der allgemeinen
KUsaenbilduug uicht ab. Jene früher (S.4d) er-
wähnte klassifizierende Wirkung der Sicala dea
loatrumentcs beim Ablesen wird aber hei diesem
Absü&hleii uicht beseitigt Der Modianwert wird
nur bis auf den Grad der Geuauigkeit der
SlwIttibleeuugeD bdcttuit. Der genauere Wert
kann durch Aasgleiobuog bei Bortickstchli^utig
aller abrigeo im Aggregate vorkommenden
I GrOOen dea Merkmalee genebt werden. Ba
kann aber gezeigt werden, daß bei Einfülirung
der AiisLrleiclmug die Resultate keine l>emerkeus-
werte Veränderung erfahren, wenn wir einige
8kala«mh«iteB m eioer Klaase rereioigen und
' rlai-aiis den Mciliiin vvi-rt liehtiiiiincn, un<l weiter,
daß (las ikrgebuia von der Elaaseoeinbeilang^
wenn na nicht nDn grofi iit, nur in einem m
YemiahUnigendeu Grade abhängig iat. Die
Eiufiihnxng der Klasseneinteilung vereinfacht
I die Arbeit weseoUich. Zur Bestimmung der
niMileren GrBfle aeUlgt nu» fb^gnndee Ver-
fahren ein:
iMao ordnet die Beobaohtungen ihrer Große
naeh in Kliaaen and bwrimmt die KlaMe, welobe
die mittlere Grdfle enthält Das geschieht, in-
• dem man dit Preqnenzffu der finzeliiun Kla.«seu
j der Reihe nach addiert, bis sich zwei Werte
ergeben, deren Untenohied der BVeqnens einer
Klasse gleich und von denen der eine kleiner
and der andere großer iat ab die Hälfte der
Eab! der Beobaobtongen. Die ao oharaktariaierta
Kl:usse enthält den Mcdianwei-t; es bleibt dann
noch die gesuchte <irößc als ein Wert innei^
halb der bekaonteu Klasse zu beaUmmeo.
Bei Anweodang der Metbode der Redttadke
geben ilic /.\vi><chon Ordinaten eingeklemmten
OberfläcbeuiMurtien die Frequenaen der eat-
spreohenden Intamlle.
Der Mediaawett ist in diesem Falle eine
Größe, deren entsprechende Ordinate die Fignr-
oberflächc in Uälften zerlegt Diese Größe kaoo
beatimmt weiden. Ea wurde liier angraommein,
daß die Frequenz der Klasse mit dim Midlan- \
wert sioh doroh ein Beebteok darstellen läßti I
d. Ii. daB die TenMhiedaoaiB foOBan in der I
Elaaae gleich häufig aind. Daa iat abanuir
annührrungsweiae richtig, und infolge darOQ
I werden die höheren Dezimalen oosioher.
I Zum Zweoke der Beatinimniig dea Madian-
wertes teilt mau also die Frequenz der Klasse
1 mit der geaachten Größe in awei Teile, welche
I der Erglnanng der Summe der Ftneqaenxen der
niedrigeren und höheren Klassen zur Hälfte der
Hcobachtiiiigou gleich sind. Vm tlio I>:ige der
I diesej- Teiluug eutsprechonden Oi-dinate zu be-
atimmon, bhibt nor flbrig» daa Lttervall d«r-
selhvn Klaiae im gleiehen VaihiltDiMe an
, teilen, i
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UaUnadurngMi Abar dw TtrlilltBi* dar KopfnnS» '.
BaMlaliBMi wir dis G«Muntzahl der Be^bach-
Uiudcen mii n, du f^nai» der KUsae, w«klw
den Medwnwert enthält mit f>, di« SnmiTn der
Fmiuenzen der niedrigereu und höheren KUetien
mh a und «, m wird
« + «> + « — • . . . . (1)
und wir bekommen
Vi » — u ; », , I» — c . . . (2)
fBr difl Bi;ginzuugt>ii der 8aimn«B der Fre-
'{iieoMD der niedrigeren hzw. höberou Klawieo
MX UAlfte der Beobachtungen. Wir bcseichucu
die untere nnd obere Grenr« der KlaMie mit
dem Modianwert durch und und die Diffe-
rcu/. (Ut lia/.tfti , das Khwsoninifnall, durch d.
Die Aufgabe reduziert sich auf die Teilung von
h-h^d (»)
in «beo sagegebeiMD Veridltiui. Atao
V,« — c d — x ' '
wo « den geraditeii Tdl de« IntamdlM (d)
bedeutet, welcher dem >fedianW«lt eilta|Mriellt
£• iet ahso der Medianwert
Mm = li + 3C . . . . (b)
Die Proportion zur J5( .>iiiuiuiuig von x läßt m:h
noch vereinfaohea. Aua der Jfroportiou folgt
munittflbar:
(V,«-a).(d-x) = («,••—<?).» («i
oder auch
n
2
" j j " 1 »
— d—ad - jx-^a* = jx
■CS
so wird
oder
daraus für x:
«9— M —
* (7)
n
2-"
X
1
^==^(^-a) . . . . (8)
und f&r den Medianwort:
Dudi mtloge BetcMhinng bekommt mmi «tob
Mw^1t-^^h~~{^-c) .(10)
Di« Uerechuuiig de« Mediauwertea woUen
wir «D den Beiepiele der Hinflgkaitirnbe der
liingfnhrcitrnindicfs demonstrieren. Die TU-
obacbtuug au unserem Materiftl« bat folgende
Uinfigkeitereihen eifeben:
K|«M 74,6— 7«,& 7«,»— 7«^ 7«>— eo,&.80>-»a^ »8,6— a4A— e6,&
ne«MBi I s I 1« I n H j 2» I ST
»,»—•4,»
Klaji«
78,5—75,5 75,5— 77.^ 77,5—79,5 79,5- »1.5 «*1,5 — 83,5 B3.5—it5,5 H5,5— 87,5 87.5- SU,;. {(«,5 fl.i— Üä,5
IS
17
17
t7
SS
I
u die Klagen bis 82,5 40 b\2 / 'M^
Wenn wir ma da
wenden, so enthalten
lieobacbtuugen, bis 84,5 bö. Der Mediauwert - ~ 82,5 4- 1,^B = 83,98.
liegt io der Klaea« 82,5— 8i^, dm «r bei der Wie gering der SSi^nfi der wUlktrUeben WaU
Zahl von 117 T5( oh.H, htiiiiL;. 11 .Ii- 5!*. nach «^er KlM«engreuien ist, wird sich seipen, wem
iiröfi« geordnete Bcobachtuug bt-dcutcU Um *'ir deu Medianwert im gleichen Aggregate bei
die gemidit* QxUle n beetliinneii, eetMii wir uder» gewtblten OresM dnrobfllireii. 1a der
die enupreobesden Werte in onaefe Formel Tat fällt bei den Gren/on 1^:5.5 — 8."). 87,5 usw.
ma. ¥jt ist iu uuacrcm Falle ' die gea«M)hte GröÜc m die Khisse 83,5 — d&A
„. , . „ Wir haben diHin folgende Wwte:
a = 40, t = 25. a = 53, b — 27,
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54
J*a Ctakmnowski,
Mm = + !(!-•) » 88^ 4-^(6«^ -58)
= 88^4*0,41 »88,91.
Durch die verschiedene Wahl der Klai^sen-
greoxea kommt totoäohlicb «inw Differenz zu-
■taod«, doch iM ihr Betng
88,»8— BS^l = (^07
•dir geling mici \tMaa TontBohllHigt tr«td«B.
Uiü Oröfie dieeer Differenz nimmt mit derVer-
grOßeniDg d«r Zahl der Beobachtungen Ab. i
Hodalwert: Unter den Modslwerten einer
Zahlenreihe Teretehen wir nach der englischen
Terminologie dir relntiv am hSufigsten vor-
kountenden Größen. Da wir aber durch Ah-
leeen tm der Skab noMrer Inetmnieute nar tm
Kenntnis der Häutigki it ilt v Klassen geUngen, I
HO besteht die Aufgabe in der Hcstimmung |
der Klassen mit der maximalen Frequenz. ,
W«Dii die Ebuneneintellnng im YerlriUtBis wax \
Größe der I?<-oViachtnnt,'srcihc zu kkin ist, so
bekommt man bei graphischer Dai-steltung der
Beobeehtangireiben ein unregelmäßig gesaektee
Polygon. Durch Vergrößerung der Klassen*
intei'valle bei gleicher Zahl von Beobachtungen
gehen die uurcgelmäßigeu Zacken allmählich
verknran. Bei grapüriiolMr Diietcttiing wird der
Modalwert durch Sjjil/o oiiir-s ITHirfisjkoitS'
polygons demonstriert. Es wird in dieser WciKC
nnr die ihn entluUtende KinMe beeümmt. Die
genauere GrOBe luuin durch Anwendung nneiogar
Ausgleichungen, wie bei der Bestimmung des
Mediauw erlea, erioittelt werden. Das Aggregat
IwMwhfe BlMr in beng auf ein Merkmal nicht
nur einen MoJ.'«lwert /u beäitzen, da die Kurv«
mehrere Gipfel haben kauu. Daun spricht man
von mnltimodslen Knrven bnr. Aggregaten.
Die Abhängigkeit des Mo<lu8 von der
KlasseneinteiluHjr vermindert sich mit der Ver-
größeiimg der ßeobachtungsretbe.
MiUelwert: Zar Chnrekteruiienmg einer
Zahlenreihe kann man niK-h rlir (tioCc der Ab-
weiohungeu von einer gewissen Gruße heran-
ziehen. Unter der Abweioliong einer ZabI ver*
stehen wir die Größe der Differenz zwischen
ihr uinl l iner gegebenen Zahl. Die Größe, von
weklicr aus gerechnet die Siiniine ilcr ^Vbwoi-
ebnngen mit BerllelEikihti.gung der Yorieieiben
gleiob Voll ist, wird ^Hittelwert" genannt
Von einer negativen Abweichung spricht man,
wenn die ibweiohend« ZnU kMner iit ib die
der tm di« AVwelelwngflii ge-
rechnet werden.
Wenn wir dnn MiMelwert mit JT nnd die
Abweiebangeo TOn X mit e«, bezeichnen, an
iißt lieh die Definition folgeiidenuaSen iMacw:
2;\ = o .... (11)
V ist das Zeichen der SnnmM aller Ab-
weiebungen e von e, bis «„. Der Indoi h gibt
die Ordnuni^nnmmer äa-i Gliedes an.
Der Mittelwert wird bestimmt, indem man
alle GrOflen addiert and dnreb ibre ZaU divi-
diert. Das l&ßt sich ausdrücken, wenn wir die
einzelnen CMßen mit 1|, ^ ... Ik beieiohDeu
durch
jf = i2^» ' • • • (^'-^^
"e&i
Wir übergehen den Identititenaefaweia der
Definitionen 11 wid 12.
Da die Bbuelwerte doreb KInaaengrAfieD der
Slodaeiutcilung gegeben iind, so kann man,
anstatt sie alle zu addieren, die Addition auf
die Produkte ans den Klaseengrößen und den
I entspredtenden FMqoenaen beaelutnlceB.
ICs kann auch hier gezeigt werden, daß einu
nicht übermäßige Vergrößerung der Klaeseu-
I Intervalle keine weeentHohe Yeilndaning der
! Resnltate aar Folge hat. So bekommt naaere
I Formel (19) folgende Gestalt:
«-Ts^-Ä ■ ■ ■
wo iik und Fit die Grüße der einxelnen Klassen
und ilnre Freqaenxen angeben. Der Indes h
j gibt die Klasse und die Zahl w die Gesamtzahl
^iok■her an, wibrend « die Zahl der Beobaohtnn-
gen ist.
Die BinfnbmBg der Klanen bat dne veaeni-
' liehe Vereinfru'hiing der l'cstimmnng des Mittel-
I wertes zur Folge. Diese Vereinfachung Icann
I alter ooeh weiter getrieben werden, indem man
die Multiplikatoren der gfoJIen KlaMenaablien
durch die der bedeutend Ideinaren Abweiohnngen
ersetzt
I Wenn man in einer n«queurdlm dk Summe
{ der Abweiohungeu atmtliolier Zahlen von sww
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UnlMMMlivagM fttor äu VwhiltiiU dar Ko|ifiiiaJe m dtu.
QHkBan li««vdiB«tt to kt die IMftBfMis dw
beiden Summen gleich dem Produkt« aiu der
DUbr«!» dar btidra drOSflo und d«r Zahl der
GtSBmi, ftr welebe di« Stunm« der Abiroi«
dinnjjren ausgerechnet worden ist.
Sei die Summe der Al^veichungcn und
von ileu Kwei get,'ebeDen Größen und
/ksl kal
M wird uoli d«B oban foniiiilierun SMm
«i-»i^2<*-S*r*=«« (16)
wo M di« ZaU d<r Btoliaobtuuguu und « die
DüfereoK dir biidtti g«g9b«n«n GrOBao
d«al«K
» =a N,— JT, .... (16)
Diese einfache Kelutioii zwitohan vier €toQet>
läßt «üo oint> alfi unbekannta aaa daa dnn
ährigen bestimmen.
WaoD doa dar AiagaagafrtlBan |^«Wh dam
Mittelwerte ist, so TaraiaftHiht deb diaaa B*.
liehuQg nooh mehr.
Dar DaflnMaik ganlft «nd, Mk
Y, ,lf is^ S, . -r 0
and die Bcziebong bekommt die Gestalt
ß, = 1»* (17)
Bai bakMDOtan St tud « kann dm OrOBa st
(W)
aipbt
■
• 0»)
• (20)
aUh für
In (16)
Dareb die BlBllDiiniDg dar Elaaaaoeiolatluog
bakommt man »ach dar Formal (18)
das die Raaolttte lief^:
(83,660
|S3.n71
je oaobdem wir die Kiossengreoxeu auf 74,5
—76^78,5 «aw. oder avob uf 16fi—77Ji
— 19 J) usw. füststcllcii . lUlil fEir lüp Klassen-
größcu cntspreobeud 7&,5, 77,5 usw. oder 76,5,
IBA, Vifi vor. bakomowD.
Der geringe Betrag dieser Differenz /eiirt,
wia wanig der Mittelwert von dar willkttriiobeu
FaatMtning der Ehasangraimn abb&ngig ist.
Mau bekommt oäioliah
durch direkte Addition 83,627
bei KlasseaeiutciluDg 83,5—84,5 . . 83,615
, 86,5—88,5 . . 8S,671
n,-,—B7,:> . . R3,f)80
Die Durohftthxuug der Kediaung bat bei
ADwendnng' d«r SbteHnniif {n Shaaen dl«
f0L".'i.'l'' I H'-':lll
ff
(1)
Wir woUeu die veraohiedenea Metboden der
Baatiminnttf dealfittelwcrtM am Beispiel unaerar
lAngenbreiteniudicc« dcmotiHtri«-i-t;ii.
Die ein&oh« Bestimmung' nach der Fomiel(12)
wollao wir bier flittergebaot da dia langwatKg«
Addition von 117 Zahlen und Divisirni rturcb
117 uiohu Besondere« bietet. Wir wollen nur
•bw in dieaer WalM amiabta Ranha»
M = 88,637
angeben.
lüaflgkatt j rftitt
74,5
I
TM
Ta,6
a
IS
94»fi
tSM,»
nfi
w
1Mf,6
OT
SS
im,5
a
531.Ü
»0,.S
a
543,0
s
ia».o .
»=
w
m
sna,»
1
k -
t
KlaisenKiAae
lUwtliikdt
75,6
77.5
IS
»30,0
7»,.'.
II
S74,&
M.5
u
1141.0
2i
2087.»
27
Sd08,&
H7,.>
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1313,6
»B.5
447,5
91.:.
ST«,»
»3,5
»7,0
*-
119
•m
«rBa,5
»-51
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88
ittk riakaqowski.
IK» Fonad
liefert die einlacbaten Resulutc. Mnu wühlt
da« UliMg9 ZMN»M.K
1«; B 8a
Ik?i analoger Dispositinn ii.Mii rt tnim ill. AJ>-
wawbungen von dieier tiröfie. Wir beseichDeii
dit KltiMiigrftllMi dar AhwtMumgaa v«n A\
mH ood BM
6.6
l.i
1.»
M
IM
1
c
u
17
IT
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u
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21,0
■U.o
c,r«
4:.'.:.
-- $1^
•>,<>
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— 44,:. +461.0
= ^ t^'^'. >\ + 416.5 — 8.'?.5<Hj
M
M
M
M
M
M
IM
IM
t
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— IM
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+ «.0
+ »M
+ I«M
+ 11M
4 47.^
+ 34,i
■f 87,0
— 4t,0 +47S,5
^ k^K = 4- ««».5 3/ — «"».«Tl
mtuig 4m Uittdwc
Chftiakt<iinuriiiiL' i-iiies Aggregates verwertet
werden, ^»o wird die darcbaehnittliche Ab»
«'«{«hang «Bg«fBlu(> Di* MaUwoatilnr W
xeichoen dieiü« Größe ale diirchachnittlicben
Fehler. Sie m da ariUuuetuofae Minel an»
•Indiaben Abwmohnngen toq dem lliudwotc
der GrfifieD <k'fi unt«rBuchti-ii Merkmale« in
oiucni Aggregat*'. Die Vonteichen werden dabei
nicht berflckaichtigC Die Summe der Abwei-
cbnngen vom Mittelwert mit Berückaichtignng
.lL■^ Tw.^ieheiis J,Kh _-l.-i>-li Null Wollen
wir die dnrcb»chnittiiche Abweichung mit t
. . . (21)
ts 1
wo die Z«'i<'hcn ' ■Mi- VcmachUbwiiriiiic df«.-
Vorseiob^t» bedeuten. DioM Zahl t kauu al»
M*8 der KoiiMiitntioa der
M ergibt «ob fftr Jf «benfalla je nach der Kin-
ti'Uung :
" lss,G-|
WeoD man alle die ao gewunucjieu Reaulute
vrrglelebt, ao wird die BerechUtrung aar Ad*
Wendung di-n vt-rkür/len .Ausrichnungsvcrfahren*
virichtlich. N\'>>riilH'i bemerkt rtrebcu dii>i»<
Differeiiti'ii, mit dur VergrOOernng der Z:>bl vou
|)Mb«ehlungen, ra ▼enehwinden.
Die Ahwuichuiifitli köntn-n bIkt auch an
und für Mob uicbl uor ala Milt«! xur li«»Uia-
um den Mittelwert verwin lt t wf
mit der ZtmshniP -Ifr tit/teici!.
Stetige Abweichung: Ebeuao wie bei
der Botimiiniiig dea Mtttelwertea die Sunme
der Abwci.'hun£r*'n if Hetracht pwi^gen worden
ist, kann auch die iSumme ihrer zweiten Poteoaea
begrthskriehtigt werden. Infotge der bbebong
der Abweichungen mit rrcliicik-neii Vot/» ii.-h>'ii
in die aw«te Poiena aiud aämtUche Sununandea
podtie.
Im Falle de* Mittelwertes wurde nach der
Qrftfle gefragt, von der ans gerechnet die
Summe der Abweichungen gleich Kuli ist. liier
i»t die Bestimmung i-iufr solchen Größe oa*
möglich, da die Summanden, wie bereit« hervor-
gehoben wurde, entweder positiv oder gleich
Nun aind. Eine aoldm Sanuae int nor dttdi
gleich Null, wenn simllichf Summ»ndi.'n gleich
NuU aiud. Da» tritt aber uur dann ein» wenn
almtlicbe Abwmchungen gleiek Knll aiud»
nur einer Reibe gleiober OrAfien
kann.
Vm die Analogie mit der vorbergebeadmi
Hi-tra>-hiuii>r aufr«^'cht m crbnitciit «rObri^'t uadk
der (IriiUe r.u fnigen. von der ati» dii> Summe
der tiii;i'liat»; diT .Xbwcichuii^fn da» Minimum
»ufweifL I)aa iat el>eh£aIU der Mittelweib
Wir zicht'ii in Hctradit <«ow4)hl die Summe
der tj****^^ Abweichutigeu wie auch ihr
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UDtcnuchungiiD iil>er da« \ ' i liultm^ der KopfiiiHlle zn Avn 8c(iu<l«lmaB<'n.
57
Hiuiiaum, das oIm durch U«recbuuug Jer
Qtoidnt* d«r Ab««iohnng«n vom Hittdir«rte
aus geg«beu winl. Die Quadrntu ui/cl aoi dem
Mitt«l d«r Qudnte der AbweietkungeD Tom
Mittelwerte wird als gte%e Abweichung be-
zeichnet (Standart I>«Tiatton «ler En<:läiid> i )
Dil- ^lutlitinuiikt'r )ifl!-_'cn ilit-si' (rrr.Cr al»
miulereo Fehler zu bezeichnen. Wenn man die
■Mig« Abwtkliug mit beniahDet, so Innn
mMt fblg«iide Fonnel «nobrnbeD:
«1 = 12^ ... (32)
Zar atnittlMlUB Baraohnatig Itaaui Mlbai.
veratAndlioh die Vereinfachung durch Heran -
nehuDg d«r KlMMobUdiiog durabgvCflb't wardeu.
Km waltm watentUolw YerahifMbiiiig tritt
MDf wann wir die Nolwendigkoit dw B«-
rechneii-^ äc-r Quailiuld der Abweichungen vom
Mittelwerte ausschalten. £b exi«tiert bei der
SuBue d«r smiten Pombim ein aiudogw Satz
wie bei der Summe d«r «ffstflo Potoumi der
Abweiohungeu
Wenn wir in «in«ri>Veqii«mdbe di« Srnnmen
der Quadrate der Abweichiujgm alli r Zatil< t>
von swei gewiaaen Größen bilden, »u ist die
INflanns d«r b«d«B Snmmea gleioh dem Pro-
dukte ens der Differenz der Quadrate der Ab-
weichungen der beiden Grölien vom Mittelwerte
mal der Zahl der Grüßen, fQr welche die Summa
der Abweichungen auHgerechuct worden \tX>
Dea wird eUdl formulieren lassen als
" " \
k-i k-i 1
= i: c ^« - i: c ■ ■
»-.I 1 1
di* Üommen der Quadrat« der Abw«obuBg«n
eW «(»>
von den OrOflen ÜT, nnd Nt bedeuten and
und jK"^^ dif A^weichungi^n iler Größen A'i und
J^t von dem Süttelwerte der K^iben sind.
Angenommeii, die GrMte Ni »ei gleidb dem
Hiltrlwcrte
«Innn wird die Bereebnong der Summe der
Quadrat« der Abweichnut;en und ebeaeo der
ftt«iligen Abweiciiurig einfach, i:^ iist duiu
darmoa mit RHeketobt auf 23 nnd 94
Die Durchführung der »umerischcu Bedk*-
nuog geetaltet etob dann iolgeodermaßen:
Klawea-
Qusdr. d.
' Blaflc-
grOto
weicbuug 1 Abw«ioli.
1 kch
7»
• 1
1
81
74
%
IM
77
M
4
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M
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8
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4»
8
147
M
t g
64
1 _
•3
■1
B
1«S
= I7!7
nx SS
n.r'
17.1
«.saoiio
V
= 9,US
1$ IIT
2.06819
4^2
0,S8l<Jl
In glddwr Wdae IcSnnen zur Cbunkteri'
sierung eine» Aggregati.'» .Mittelwerte der
höheren l'otenzen der Aitwuiobungen eingeführt
weiden. Die entaprerhend hohe Wurzel aua
den Mittelwerten der roteiizen <ler Abweir
ohniigen %vird nach il. r Ti i niinologie von
Pearaou mit dem Nitnien itloineut belegt.
Die Uomente werden num die Oftfle" gereohnet»
wek-he bei der Bc^'iruin K der Abwelobnngen
zum AiwgaugBw erte gudicitt hat.
Unserer Dvfinition gemiO wiid d«a m**
Moment |(m öie tolgeade Gritalt baben :
f^^ 1 • • • (27)
H
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wo die Abweichungen von der Zahl gerechnet
mmif am welche das IboMiit bflstimmt wird.
Im '^jKrTrMcii Kalle, wt-tin m — 2 IkI und
der ^ilUslweri ula Ausgugagröfie dient, be-
konunt nun atetig« Abweiebnjig («). Wenn
»(' — 1 iirnl <lie Abweichung-i'ti vom Mitieiwrrii'
aiu ohne Berflokaicbtigung de« VorzeichonB ge-
BOiBnMB wwi^iif bskoBinrt mso dis diniditcdiidtt'
Hobe Abweichung (<). Ea wird unter Um-
•Undcn da« i,, ft. und aogar 6. Moment
f*4> M>< f^) Ohanktcrfalemng der Aggregat«
herangezogen.
Der VariatioiKikoi-f fi/.iciii. Alle Iii« jrizt
detinierten (Jbarmkteriatika (Otroiku) hab«u fui-
1, MUgedrflokt in
bleib«!
TO« d«r alwoliitMi QtMa de* Mefkmalea
aliliitii^ig.
Dm una von dieaer Abbiagigkcit xu be-
&HMit kOmm wif dimh
solcher Größen l iuo ii<!ue bilden, die Mine
VerbÜtoimhl iat und infolgcdeaa«n von der
»baolnteB OiflA« de« Merkmala nicht mehr ab-
hängt. VAm d«nwtig« ZM ift dar Yaiittloii»-
ko<'fri7-it'iiL
Kr ist gieiob dorn Hundertfachen dea Ver-
blltolHM Ate mügm Abwdflboog warn IDuel-
wert Diese DcdahkNi BUk dflk folgModamaBen
formiUieren:
F — ^100
wobei F den Variationskoeffizientcn bedeutet, in
IM^neto ift IT =s «8^ «
Ea können also aar Charakterisierung dea
Aggregates ZusumnioMvge swiachen
Merkm.ilcn Iientncresogen werden, da man von
einem Zusammenhange aw«i«r Enobeinuogen
•pridlii, J» aMbdmn $bb Cl«nnliiiillHglri>ltiin im dw
K<it'\i.>trii/ iiiiil den quniilMiTeik T«lad*nngm
i zeigen oder nicht
) Um d«ii ZanamaihMg d«r GrSdcn Bw«i*r
Merkmale anschaulich cu machen, mnß man die
BeotMcblaiifHfgabBiiM Qbwaiohttiob ««diMa.
Wir wlU«n nun Zw«eke d«r DmnointfitH»
Längenbrcitenindices an Köpfen und Schkdeln.
uhiitut eilt Netz wie i^. 61. Den senkrechten
buetfen werden x. Ii. die IClaasco der Indices
1%.«.
DiMc QwOBt wild nte EtMg Hat d«r
Variabilität eines Merkmales verwendet
AUe bia j«tit b4»]«ocben«n Charakteristika
i anf einzeloe Merkmale. Sie ver-
■t «■ Ag'^Ti'^'rtC durch die GnißeninaUe
der einrolnen McrkmaU' der kompoioiereaden
individuco ta cbarmkteruiieriin.
Mw kuD »bcr «nr ClMfiditeräianng
oin.'« AirL^rc'LrriV.H liss ^'<Thällni§ veni-hirileiier
Merkmale aneinander herauzi«l>en. Ea wird aluo
die Fngß •ufgvworfan: Waa Mr Oesetiulllig-
keiteii iretou \m\ der Kombinieren^ der ver-
sohiadeuen MerlinuUe nod ihrwr Werte auf?
nnn»nnnnBonia«MisMirss»MnMti
am S^bldal, des boiriiiMitakii di« dar Lidiaaa
am Kopfe sugeordnet Jedem Quadrate des
2i«taw wird alao «ne Kombination eiaer Klawr
dea Index am Seihldel nit eiaer am tuVfH wa-
.:t or<iiiet. Man schreibt in jedes Quadrat die
Zahl iler Falle, durch welche tlie eiuceliien
Kombiuatiuueu vertreten sind und die Grup-
piemag iat durohgef&hrt Man nennt aie Ra>
. -t.'if'-I. Si( 71'igt unn>iltell»ar<iir V.'tn?i-_Mren
Kombinationen. Die GesetunüLßigkciteu in der-
aellwn werden a)» ZuaaauMnhlafc* twiaebea
don Merkmalen ) • /• ii htu'L Wenn die mittleren
Kopftudicea der Individuen der aenkrechtea
Kolonnen beaiimmt nnd entapreehend anf Henk'
rechten abgetragen werdtMi, ho ergil>t die Ver>
bindung dieser ätreekcuvnden eine gebrooliea*
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dtt VwMlIiiit dar ItoffMBe m dn
lid», die vir ib BcgrsMioBiliiii« beMiahiMii.
Sie demonstriert (Fig. 4) die Geaetzm&ßigkeiten
im Ziuammentreffen der Größen zweier Merk-
male. Die Größe dieser Gesetzmäßigkeit (Za>
MmnMohMigM) ttflt iioh nkbi dnreh gn^ihiMhe
Darstellung bemes.-" ti
Die ZnssmmenixüDge zwiBobeo Grttßen hissou
nah aber durah nntimutiMh* FmiktloiMo w-
geben. Infolgedessen kann aooh «De solche
Funktion, du- <lcn ZusaiiinieohÄDg rwinclicti <h>r)
Größen der Merkmale ausdrückt, cur Cbaiakteri-
Zn dieBem Zwecke ziehen wir diejfinige
UnaKe Funktion heran, die mit der größten
AnnlheTang aas den Größen eines Uerlmiales
die des anderen bestimmen Ußt. Es soll also
ebe Funktion folgender Form bestimint weidan:
DiaM Faaktioo muß naeh der in der Theorie
<ler kleinsten Quadrate gegebenen Deflaitioa
der besten Anniherung ffir
*=£{«fc~(a» + fc,jfc)i»«<n. . (80)
kssl
das Miuiniuin aufweisen, wobei Xk, i/k •lic Ab-
weichungen des Individuums k von den Mittel-
werten der beiden Merkmale bedeuten. Wenn
■leo in einer Grappe jfi» lüMelweite ftr Liofle
und Breit*» 200 ram bzw. 150 mm betragen nnd
des Individuum die Maße 1Ö6 bzw. 211 aufweist,
io dmd bk dieeen Fdle ei, gleieh 11 bnr. 6.
Die GrOße m ist die Summe der Quadrate der
Differenzen zwischen <!on thooictisch bcrncbnelen
und praktisch beub&ohleteu Grüßen des zweiten
Meilrinilne Hude loh ak» für ein Individniim
die Breite gleich 156 nnd berechne daraus nach
der Fomelt welche für die gegebene Gruppe
gilt (and deren Beetünmeng eben nosere Auf-
gabe bildet) die zu erwartende Länge gleich
ins, HO int 211 — 208 = ; 3 der FcbliT der
ii«8timmuug. Die Summe der Quadrate der
FeUer ftr eBmtUeh« Individnen ergibt die ZeU#»
n ist die Zahl der beobachteten Individuen, a|,
eni^, b| sind die zu bestimmenden Koeffizienten.
Ant dtt Bedingung de« MtnoninM folgt, daß
d« = a
Wenn man nneeren Anedroek diSereniiert, eo
eitibt
d« = d^{a* — (a,-i- = 0
de = — ilefc— (n, + h^9k)Kd«k + IkdO =0.
wird aber immer baUedlm
uud iufolge davon
= i(a,) + = *•«! -f 641(^4)
III 1
i(xkft)=«i:(«ifi)+mi«)
1 I t
= a,£(y») + ^i(W)-
I 1
Zinn Zwecke der Bestimmung von Oi und b,
bilden wir aus allen n-Beobaobtungen die
J(«^)=«i»nt+»jS(|fc) . . (81)
JJ*«i)=.«^i(|fc) + bJp!l). (82)
dnieih Addition ani
«, = fl, Vi
Sie
und
«s«s = «1*8 + ty/
wobei die Gleichungen der zweiten Kolonne aus
denen der ersten durch eotopteobende Multiplika-
don mit yi, ft* M • • • fW gebildet rind. Wir
bestimmen also a und b so, daß der Bedingung
gemäß e das Minimum aufweist Werden in
der ersten Gleichung die Abweichungen vom
MattelweBte ans gereelmet, lo wird nieh (11)
Hz,) = v(j^) = <».
Ergo iet
no, = 0,
da aber « eine endliche ganze Zahl iit, so muß
•1=0 (33)
aein nnd entqnreebend
0^ B 0.
8*
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Jrb Ci«|[«BowBki,
dar (39)-Gleiobtnig, <la
«,S(af) = o.o
uud enUprecheud
(34)
Naoh der DefiuitioD der •teiigeu Abweiobung
(93) lind
Dofiaisren wir jetzt
Vi:(*»):^(y«) " n.ö.ö,
als deu KorrcUtioiiskociffizicutcu ; durch Kiii-
MtMB tmaerar Ansdrllaike «gibt ikli dttin:
(86)
Unsere Fnnktion, von dor wir auagSgaogOd aind,
bekommt daiui die Gestalt:
(37)
das andere eu- oder abniinnit. Im letzteren
Falle hat r,) eiti negatives Vorzeichen. Der
Quotient — zeigt, in welchem Vcrhältuis die
Veränderung des zweiten Merkmales tiiodiiiziert
zu erwarten ist, wenn die stetigen Abweichungen
der beiden HwknMÜe versohieden abd. Ea
küniien auch analoge Funktionen für mehr als
zwei Merkmale beatüiuut werden, was wir aber
hier ttberg«b«D «ollen.
Ebenso flbergeb«n wir Fatdttiouet] höheren
Grades, wie s. B. die
X = a-f + cy*
new. Bs eet nnr duiiaif Ungewieaen, daB aie
analoge Dienste leisten können.
Die Hegressiousformcl wird gewöhnlich in
einer modiüiievten Form gebiBaoht. Hm er-
<fi/X die Abweichungen durah die ihnen gleichen
Differenzen zwischen drr iH-iroffenden GMfle
and dem Mittelwerte. Abo ist
» = X^iLi $—T—ltf. . (88)
wo g uoä $ die AbwdehittigeD sweier Merlc«
inalf und T, Y die rnt8pre<'hcndcn flroßen des
Merkmales, uud Jf,, Jfy die Mittelwerte der
I beiden Heifannle bedaateo. Dann bekommt
noBore BegreHNonaCann«! lolgand« Form:
nennen
die wir Regressionsgleichuug
werden. Sie gibt die Neigung der m
den geraden Regressionalinic nn.
Wenn die unmittelbar bestituuitcn und aus
der obigen Formel wwgereobneten Begreiaionii-
linien gut übereinstimmen, ao spfiobt man von
einer linearen Regression.
Im Falle einer linearen licgressiou wird die
GrttHo r, die swiaelMn de» Giönsen
— 1 < r > f 1
schwankt, ala MaA des ZnaammenhaDgea an-
geseheu.
Beim AnaUetben des Zuanmmenbanges (Qe-
•etBoiUUgkeit) ist
r = U.
Bei ganz allgemeiner QeeetzmäJiigkeii ist
Angenommen ö, : — ö,, so j,'ibt der Korre-
latiooskoeffizient das Verhältnis an, iu wc-lchoui
llalle mit d«r YeigrBOerung eines Alurkmales
(S»)
(40)
Wir haben r als einen Annäherungswert
und die Funktion als eine angeuäliart« Faanoog
des Zosaniini iiIciiiLTi ü abgeleitet. Hier ist her'
vorzuhebeu, daß bt i * )r;rarisrTif>n die Roj^ressionen
der Merkmale in den meisten i-uUeu linear und
die AooSbenmgen onserer Formeln infolgedeeaen
groß sind.
Bei der Bostiuuuuug des Korrelationskoef-
üsentaD iat von großer pmktiaohar Wielitigkettt
die Abwciebnngen nlebt von d«n lUttelwerten
rechnen zu mQsscn.
Es besteht die Roiation
wo «, /3 kouiiUiulti Zahlen, KrLjiliizunLrnn der
Mittelwerte zu beliebigen ganzen Zahlen be-
denton. ]>» aber
sind, so wird
a)(y —
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Datemohiuifiiii Abw dM Y«ridUtiiii dar Kopfimfl* m itm SohiiMiiMlai.
<1
DiflM QldebuDg gestattet die PMdnkte der ' an der Leidie rot ood naeb Ehttemwig der
Abwcichii Ilgen von beliebigeu Zahlen avi sa be>
Mchiieu 1111(1 Opcrnttoneri mit Di üohen jeu ersparen.
Wir wollen die Besüinniung der Korre-
latidufnoktioD und, der RegreuioiMform«! am
Beispiel« der Beziehung zwischen den Maßen
WciobteDe niU vor Augen führeii.
wnrHe in der folgendou T.fo! ■\>'r Korre-
lationekoeftizient zwischen dem Lu ngea breiten -
inden am Kopfe vor und nacih der Eatfenmig
der Weiehteile dorobgeffibrt :
1.
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4.
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Tadtoet mm Sebtdel
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= — o.ai
d
4,243
M
83,62
ß
0,38
:r- 3,812
6-1- 8
a-f 4
3+ 6-f «-f 4 + S
M+ * + 6
4-f 10 f-6
4 -1- 'jr, -f- « + 7
6 + 21
8-1-10
11
6+10+ «4-8
6-1-24
ft-i-M+1»
4-f 10+ •
5 4-8
14+8
9 + M
S6
«•
44
31
64
63
18
31
72
in
I&5
384
371
144
/91833 .
Ig 4,243 .
^3,812 .
$117 .
3,2631«
7,37230
T,41«88
. . . S;':<H1
r = o,««8«
— 7
J(t — *) (../ —ß)— 1 826
— 1»«/» = -Hb
i«ss
In unserer bisherigen Betrachtung wurden
die ffir unseren Fall notwendigen statistisobcn
Grundbegriffe ziuuunmcDgestcllt. Das geschah
unter alleiniger TorauHetnuig der Verglekh-
barkeit der fiiizclnen Mi-rkioalc bei verschie-
denen Individuen (Aggregatkompoueuten).
IKe allgemMiie Briiatmmg «nid» dnndi
keinerlei HypotlMMn «ud YoinnMBetiangeo ein-
gwehtiiikk
Pearson hat unter Annahme einer Hypothese
übi r <lie (normale) Verteilung der Individuen eines
Aggregates auf die einzelnen Größen des Merk-
oialea di« bioiogiafliieD GnuidlMgrifie in bang
;nif üir gegenseitige» VeHiHltiiis niitmtiicbt. Kr
hat angenommen, daß in einem homogenen
ICtterial« die BHnfigkeitareihe bei YeigrSfieniiig
der Zahl von B» ob:n lit\iagcn in die Fehlerkarvo
(firffunktioD) ab«rgeh«, daA ako für die GtOflen
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J»li Cs«lk«iio«iki,
dM HaAuMte dar Abw«i«biiiig«n(«) die EQkifig-
iMilMl diu<b
f = ft«-^ • . ■ . (41)
angfigphen werden, wo die Hftn^gkeit des
MtUelwertei» angibt.
Wir werden auf dkee metheiaetleehe Uteori«
il; r Violn.'ischen Ersoheinnngen hier nicht näher
«iog«hou, moOteii sie aber audeuteu, weil uuter
gleiöhen AnnelinieB die wahrMheinlieben Fehler
der oben eingeführten Gröläou hfatimmt wurden.
Wenn E der wahrschuinlichc Fehler (ier Be-
stimmung einer gewiesen Größe i^t, so bedeutet
(M—E bis jr+£) die loterveU« b welches
bei wiederholten Beohuehtunj^eti unter f^leichen
Bediogongen die ILUfte der BeobachUioga-
leraltite fUlt Wenn man ebo « Hittalwert-
beatimmungen an gleicher Zahl von Indi^i<lueIl
in gleicher Gegend durchfulirt, so gibt der
wahrscbeinliohe Fetaler die Grenzen an, inner-
halb weleber dieser Erwartang gemlfi die HlUto
der so bcstimnilRn Mittelwerte liegen soll
Da die Häufigkeitspolygone der anthro-
polegiafllien Herhmale im allgemeiaeo oor wenig
von der hypothetischen Fenn abwraolieD, so
kann man die FehleigTeiiieii Hr aonihemd
richtig annehmeu.
THr gehen auf ii» AUeitnng der wahr-
scheinlichen Fehler nicht ein, sondern beschränken
uns auf die Zosammenstellung der für unsere
ÜBtennohung in Betracht kommenden. Wenn
wir den wahrscheinlichen Fahler des Ifittel-
mit E{M) faeaeiabBeiit so iai
0^449^ • . (43)
I dmek, es ist deshalb eine Beeiehiuig swischcn
diesen beiden Ciiößen za erwarten. Diese Bp-
äehung kann von der Gruppierung nicht un-
aUdagig «ein. TatdoUioh liAfc sie sieh bei
Annahme der nonoaleil YertttHTOIIg iolgend«II^
m&Qen aosdröoken:
« = 0,7915 { .... (45)
Bei Anwenduig aof Beobaebtnngerslhen ist
diese Gleichung nur annäherungsweise gflltig.
Je kleiner die Zahlenreihe ist, desto grröfiere
Abweiflhnogen t<hi disser Gesetnnäßigludt sind
der wahrscheinliche Fehler der stetigen Ab-
wekboag
B{(i) = (M(7449 -1, . . (43)
y 2 n
wahrscheinlicher Fehler der Korrolationskoeffi-
E(r) B 0,«7449
(l~r»)
(44)
y»(l+r)
Im Anschlüsse an die normale Verteilung
llOt sish folgendes bemerken; Die stetigen nud
die dnrchsohnittlichen Alnvt ichtnigen g«l>eij der
gleichen Eigenschaft der Zahlenreihe — nämlich
der KouxeuU-ation um den ilittelwert — Aus-
IV. Fassung des Verhüll iiisses 3rwi*<fh*»n
deo Maßen am Lebenden uod am Skelett.
Die Einführung der oben besprocheneu Be-
Verhaitnkssa der Malte am LebeadeD and am
Skelett
Wir faabeo gezeigt, daO dielMfferensiwiaadieD
den Maßen am Lebenden und am Skelett als
annähernd gleich der Dicke der Weichteile an-
genommen werden kann. Man könnte erwarten,
da0 die «infsehsle vod riehtigste LBsnng der
Aufgabe, -mih den Mußen am Lebenden die am
Skelette zu bekommen, in der Sobtraktioii der
mittleren Dioke derWeiditene ▼ob den Ibßen
am Lebenden bestehe. Eh hl einleuchtend, daU
infolge der Variabilität derWeiehteile die Uesnl-
tate dieser Subtraktionen nur im Mittelwerte,
nioht aber fflr IHnaelfMl« riohtig sein kdooen.
Durch Abzug der mittleren Hantdioken von
versohiedencu Größenklassen des untersuehten
Maßes bekommt mau aber im allgemeinen niobt
Größen, welche im Mttel entsprechende llaSe
am Skelfltf lii-fem. Das tritt nm dann ein, wenn
die Maße am Lebenden mit der Dioke der Weioh-
teile jeden ZosammeDbanges entbehren. Felle aber
die Dicke der Weichteile im Konnex mit der
Größe des entsprcchendeu Maßes am Lebenden
schwankt, so darf man nicht in aUen Fällen
konstant den Hittehrsrt der Weiebleildiehen
in A^>7iig bringen, sondern muß diesen Stih-
trahenten, der Größe des Maßes am Lebenden
eDtspTeebend, varüeien lassen.
Das eben Gesagte läßt sidh einfitoh analjrtisoh
ableiten. Ks sei der Znsammerhang rwischen
verBchiedeiieu Wvrt«n des Maßes am Lebenden
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OattrtMtnyait Ate Am YailiBltBii dir Ko|ifiBAte n im SeliMtliwiliw
und den entapreohtinden LHoken der Weiohteile
donli B«gwi«MtoriBii (89) gegvbn:
WO aud Am ds8 individuelle und mittlere
MaA dw WeiehteUdioke bedeuten, o» und o«
du eotsprechende für das M»ß am Lr^bcnden
angeben, ift, und 0« die atetigen Abweichungen
der IXflkaii der Wefehteile und dee IbBee »m
Le)>enden sind uiitl nndlich r^a den KorroUttious-
koeffiiieiiton swiacben den Mafien am liebenden
«ad der Dkikt dt Walahteil* dantelH. Atu
d«r FmvmI Iii enidMliobt dad der abtiin« hcnde
Betrag nur dann von dem variablen Malte
am Lebendon unabhängig aeiu kann, wenn
die Zahl
ffc. = 0,
da 0a, 0« eiidliohe kMulante von Noll gröliere
ZihlMi rfBd. ÜB diMem Hie irt
d. h. die MiiUt' am Skelett werden durch Abzug
der mitUerea I>ioke der Weiohteile aua den
MafieB ani laabaadeo gewonoeo. Wenn aber
von Null venoUaden lat|
r.*+ 0,
ao iat der abauiitthende Betrag TariabeU Tai-
aleUioh iat eelne Gleiohong
WO die Koeffizienten
•«
an beetimmen sind.
T>nß tatsächlich rj^, + 0 ist alu-r schon a priori
SU erwarten. Die Maße am Kopfe werden doch
dwah die Didtt der Weialiufle bedbgt Dm
koniint andk in dar TabaUe ^09) aom Vor-
soheiu.
8w lMrlloi[riebtigt swar omr den Ungen-
breiteuindex, da aber sämtliche Merkmale im
Mirkeren oder aobwieharen Ziiaammenhange mit
dem Mogeobreltenindex fteben, eo Imbo daiana
ganz begründet i;c>><'hlosaen worden, da0 die
übrigen M;iCl' drs /1l^ämmenhaDge8 mit der
Weichleiidicke nicht «utbehreu und die Kor-
ralaitioBiitoafliiianum ongleidk Nall und,
Die Eiw^luug, dali die Kurrelalioua-
luafiizienton zwischen den Maßen am Labendan
(bzw. Leiche) und <1cr Dicke der mitgemossenen
Weiohtttile noch größere Betrüge aufweiaen
Warden* tat abenfaUa beraaht^, da die ]>l«ka
der Weicliioilc ilic AI;ißf am T.flieiuUni (1»zw.
Let<die) direkt mitbedingt, was mit den Indioee
niefak in dnem «olebeo Qtada dar FäU »t
Da es umsUtiKllich iat* variable Beträge zu
subtrahieren, wollen wir versuchen, eint" Formel
i aufzustellen, die einen unmittelbaren übergatig
von den Maßen am Lebenden so denjenigen
am Skelett gestattet. Wir wollen r.n diesem
Zwecke von den einseinen Maßen an den Leichen
die gemawwDan Dialcan der Waialitaila nb-
xiirlii'ii, (Li« Verhälliii« ilor Maße un der Lciohe
und am Skelett bestimmen und in dieser Weise
die Frage naeh dar als damit idantiaalk ai^^
nommenen Beziehung zwischen den MaBan an
Lebe ndrin und am Skelett beantworten.
Die Erledigung unserer Aufgabe besteht in
dar Baatimnniog dar KoaMdantau dar Bagraa-
nonagMchung
wo S^, Sm das iiidiv idiiolli' und dan iiiittlifn-
Maß am Skelett bedeuten, 1^ und 2. das gleiche
für dia Mafia am Labanden, «, und «t dia
stetigen Abwaieiinngan der Maße am Skalatt
und am Lebenden sind und endlich r.i den
Korrelatiouskoeffizionteu zwischen den Maßen
am Skelett vnd an der Leiehe angibt.
Nach iinseren vereinfachenden Annahmen
Uasen sich aber und 0« bestimm«», in-
dem man das Mittel and die stetige AVweiahnng
aus den Maßeu berechnet, die durcli Alizny der
Dtoke der Weiohteile entstehen, und analog
doreb Bestimmung der EerreiationslcoeHsienten
zwischen den Maßen am Lebenden bzw. an der
Leiche und den durch Abzng der Dick« der
Weichteile gefundenen.
Unsere Fennd nadliriert aiob» wann omw
den Annahmen gemäß
= /« — *.
«iaaetit Daa ist, wie wir geceigt liaben, für
die Mitti !u ort«? u'!in/< r Iii ihru iininor hcrpclitii;!.
'ni Ki ^d die 3Iittelwertc der Maße am
Lebanden (baw.dar LaiobaX «m Skalatt nnd der
Wdfllttnidieka. Dann etgRrt iieb:
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Jftit Os*k«iiowtlti,
Im,
Ol i
frt ^i. + — hm — r„
Das glelahe gilt »nob Mr die IndUiw.
Diese Forraol läßt für jcdt n Wert am Lebeu-
deo d«n wahrsobeialiobstea um äkelutt beAÜmmeD.
Wir li&beD für dia KomlstioiiakoeMfleirteii
gefanden :
KorrelatioDskoefClslentea swigchen d«n JCopf-
ai»Ben und don dnroh Abiug dor Diok« d*r
WaichtaiU ftwonnenaB SohtdelmsOen.
I
L&n^
Breill» .....
(»Ilhuh.: ....
Kl. Surubrvil« .
\ T nterkictarbreit«
Jochbog«nlw«it«
Aniit. <i
Ltiii|{«ubr
Ltan
Brtita
6tirnbreiU«DUiig«uiQda
Stirnbnitenbrsiteiiindax
ÄimL QaatahtaiiutaK -
»
0,9696
0,9724
0,9406
0.6607
0,9760
0,9982
0,9233
0,946&
0,9 40S
0,»887
0,90«S
0,M91
9JMfn
o,Mn
0,Mt7
0.9715
0. 8M4
01. «aS7
0,9897
0,MM
0,»MO
Die fi>1g«lidA Tabelle euthält die iu unserer
üntannobinig gefundenen Umrechnungif unnelu :
Wir wollen deo Vortag dleaer (TnireehiniDg
gegenüber dem einfachen Abziehen der Mittel-
werte der DiffereoMn dorob dia folgAnda Tabdla
demouatrieren :
TerftndernDg de« L^uguubreiieniudez beim
(jbergange vou den MaOeii iiui lii-beodea
(Leicbe) zu denjenigen am Hkelett.
LBI
tu
am Bohldal
Dur.
8
OiK.
7»
78,89
1.81
7a.M
1,04
7»
14,19
75,0»
7«,1S
0,0»
77
7M«
I.l»
0^07
78
76.98
\.02
77,21
9,19
7»
78,08
0,92
78,30
«.TO
SO
79.18
0,82
79,98
0,6S
81
80,27
0,73
H0,46
0.54
82
81,37
0,63
81,54
0.46
83
8S.47
o.:->i
82,62
0.38
84
83,56
0,44
83.71
0.29
85
84,«e
0,34
84.7»
0.21
8«
W,7«
0,24
85,87
0.13
87
0,14
86.95
0.05
•»
0,05
88,03
— 0,03
8»
8S,05
— 0.05
89,12
— 0,12
«0
90.15
— 0.15
90.80
— 0,20
E» werden bier dia Verscbiedeuheiteii in der
QrOBe d«r 1>tllereBs iwiaolian Sobidol and Kopf -
indioaa, in verechicdcnao QrOOeaUaaioo deo
letzteren, berückeichtigL
Vormelo lar Bereolmoog der Sebildelmaae au* den KopfmaOaa ').
Cf
1
9
; L lU.
0,M1 5« L
+
8,48
0,972 30
L
2,00
B lad.
0,083 »8 B
4,45
1,046 62
B
i OH lad.
0,0070» OH
+
4,25
0,96430
OH
9jn
KL atte. lad.
0,01108 Kl. Stbr.
3,54
0,99080
KL SCIir.
4.1«
Ukflir. red.
ObMOOl Ukfbr.
t
8,18
ObOOOM
Dkfbr.
0.00
JliKbr. red.
0i|008a4 Airbr.
+
4.4»
04I70S4
0.00
1 AU. red.
0,»»efl5 AG.
0.77
1,04489
4.0«
LBI red.
1,097 2 t LI»
8,60
1,08010
LBI
7,10
L.-Ohrhöheniiid«x .......
I/»Ht r«l.
1,092 tV5 M)HI
5,08
1,04169
Loni
2,04
1 HOHl rt-d.
1,04566 BOni
2,16
1,053.14
BOHI
4,4 S
äibreit.-Lftn$;vDiudex
Stiil red.
0,93008 fit LI
-1-
2,69
1,07078
BtLl
4,82
i KiHI red.
0,95« 14 St KI
2,93
1,04881
Rtbl
3,67
j AOI red.
1.06809 Atil
S,»7
1,04910
AOI
8,0&
HOI nd.
1,«70»0 MOI
1.1»
1,0001»
MOI
+
0.1»
T« Torinderong deo Ag^^reK'utos durch Ab*
zog der Dicken der Weichteile.
K« wild nicht überdüMsig sein, die Frage
nach der Veränderung der EigenKcbaften des
') Dor WHbrxcbeiiiUche Febler dieser B4.<stLmmuDg
iat Iftr dl« Kliizelwert«
Jä(St) = 0,4744» ««Vi - r*t
umi tsr dIa Mltleltmta dar Kl—n
E{Sk ) --- U,67449o, V 1 — f^/f*
WO Fk die Ftmiomu dw Kla«a * irt.
Toii den Ucrl^
rnftlcTi «iffi Kopfes z» flt'njeniL'fii 'les Skelettes
aufzuwerfcn. Wenn man von den vcraobiedeneu
iitfieran FonneD abaiebt, ao konunao doch noob
andere weHentUoba VirÄtiderungen zum Vor»
üohein, die wir hier kurz, betntchtf n wollen.
Die abttoluteu Maße am Kopfe sind immer
grttOor aU die enUfwaohetiden am Sebldd. Bei
den Vcrhrilfni-yatilcn In ,<t< ht krini- solche kon-
etaute Ucüehuug und deshalb wird «a iriaUaiobt
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fTatarmohiiiigM fSbtir du YtrlilftBii dar Kopfmfl« ra d«D SofaiMmkBea.
xweukmiißig seiu, die Bedingtingeo, unter welchen
die IMhranien nrlaotum den IndioM am Leben-
doD und am SkelM poiitiv od«r negativ rind,
SU iiütersucheu.
£• seien £L zwei Maße am Eopfie und B^L,
awei Httfia «m SoMdal, ftiu deaen die Indioee
100
(46)
MaEopi» und amSdildd b«reolnietirordeB aiad.
üoaeren vereinfsohenden Anoahmeu gemäß
iiuterecheideu sich die Maße am Kopfe von den-
jenigen am Schädel um die Dicke der Weiob-
tail«L W«ni wir dia den HaBao B nod L eot-
»}>rcchcndcii Dicken der Weiehteila mit ha nod
hl, beseidinen, so ut
Ä = + ^^^^
= 1^ + »l I
Wir könuL'ii die in Fnij^f knininciidc Tndex-
veriadenug beim Ubergange vom Kopfe aum
SebMdal mh Dt b«Mi«bn«n nnd eohreibMi
B
L
Di
loo-l-'.
100
100
(4S)
ilt dl« ZlU, w^e abgezogen worden
muß, um atifl den Indioes am Lebeoden dia am
Skelett SU erlialu»o.
IMeaar Audxnek kann mit Rflolnrielil aaf
(47) omgeetaltet werden, und wir bekommen
L.{L-hx)
LhB—Bht,
100
(49)
Daa Voneiobeu der ludexdifforenz Di hängt
gäoiUeh von dem Yannlahan den ZUdara ab^
da der Nenner immar mna poeltiv« QrOfle iet
Ifit ial immer
L — h > 0, X > 0,
da die UaOe am Labenden bei weitem die IHdka
■ii r nntsprochc'iidoij Weiohteile übertrefftTi uihI I
die Maße durch posiüve Zahlen auagedrückt ;
wardenl Infolgedeiaen iat .
L{L — hL) > 0. I
Wir geben jetzt zur Unterauohung dee
tober, um zu eutsobeiden, in welchen Fallen die
ladieei am Sebidel grSBer, gkdeh oder kleiner
rind uIn die am Kopfe.
AnhiT lar Aathnvotogi«. II. F. Bd. VI.
(60)
Da alle Grüßen in unserem Auadrucke poai-
tiv rind, eo ▼eiindeft aMb die Bedentang des
Uiiglt'iidiheitszeiohenB nielit, wenn m:in den Auh-
druck duroh L.ht dividiert, nnd wir bekonuneu
wofür wir anch schreiben können:
X - »s
Der Index nimmt bdm Übergang« Ten den
Indict's am Ki>iife /.w denji'idH;f'ii nin SchSdel
au oder ab, je oaobdem das Verbältais der
Maße grOBer oder kleiner ist ala daa Yerhlllada
der entsprechenden Dicken der Weichteile.
Wenn man beide Teile des Ausdruckt 8 mit 100
multipliziert, so bekommt man die liedingnng
100— = 11 100— • • (51)
Die IndexdifEercnz ist net;ativ, gleich Null
oder poaitiV) je nachdem der Iudex am Labenden
grOfler, gleidi oder Udner als der Index aaa
den Dicken der entsprechenden Weicbleile ist.
Mau kann weiter die Fra^e aufwerfeu, in-
wiefcru die liiciexdifierenz von den veraobie-
denen GrOflen der Jhs, 6« abliingt Da
naoh (49)
ist, ao wird die Antwort dureh dia partiallan
Ableitungen von Di nach hi, hs gegeben.
Die Ableitungen geben au, in welchem Grade
mit der Yertndemng der betreffenden Ortfle
Dt zu- oder abuimuit.
Um diese abstrakte BehandltniL,'f<weise für den
Anthropologen anschaulicher zu machen, wollen
wir nabeinb«. aeigen, weloiie Formen nnaera
Ausfflhrnnsen für den T-änL;enbreiteiiindex an-
uehmou werden. In diesem Falle sind h und
die größte Breite und Länge des Kopfes, hg die
Summe der Dirken der Weichteile anf den Fa^
rietalia, wo die ginüif Hreite gemessen wird,
und hi, die entsprechende Summe der Dicken
auf der GlabeUa nnd an dem Hintetlmnpite.
Um sich zu Qbcrreti^eii, wie sich Dt bei der
Vergrößerung von kg verhält, bilden wir die Ab-
leitung
dDi L 100
dkB~~ HL— Hl)
im =
>0 (52)
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Jan Gi»k»aow*kt,
Da aaeii dem oben Ckwigtien £ — >> 0^
M» Hfc unsere Ableitung positiv, und ^ IndeZ'
differen?: uitiitiit niil der Vergrößerung von Ab
iUgebntilich su. Für den Längenbreitenindex
«M 4m iMdcoten: Mit d«r YngWUtmiiig der
Dicke der Weichteile, <lie bei der ^lessnng der
größten Breite mitgemessen werden, nimmt die
IXflerens iwifdi«a dem L&ngenbrriteDindeix »m
Kopfe und am SchXikl /m, wenn der Läogen*
breiteüiiuk'X am Kopfe großer, oder gleich dem
Index am Schädel ist, und ab, wenn das Eui-
(58)
Dw gMcilwn Weg schlagen wir für ht. ein:
lt=ife^ •'«»<»
Der Nenner ist immer positiv, da er durch ein
Qiudmt dargeatellt wird. Der Zähler iat dagegen
neglrtir, ds
B >
weil A, die mitgemesaene Dicke der Weiehteile,
kleber ab daa liafi iati, AtfelgedeMeB iat der
ganae Ausdruck negativ. Mit der Vergrößerung
von At nimmt die Iink vdifferenz algebraisch ab.
Fdr den Läugenbreittjuindex wird daa bedeuten:
Ifh der TetgrOBenuig der DIeke der Weiebleile
auf dem Hinterbaupte und der Glabella tiitnnu
die Differeoa awisoben dem Iudex am Kopfe und
am Sebldel ni, wenn der SoUdeBedex grttßer
ist, und ab, wenn der Sdiideliadex Ueiser oder
gleich ii;t.
In iibiiiicber Weise ist
(54)
IS ~ »i> ^ " •
nach dem oben Gwisjrten negatjv. Mit der Ver-
gi-ößerung von B nimmt algebraisch die ludex-
diSerew ab. Für dea Fall dee UageDbreiteD-
index wird das bedeuten: Mit der Vergrößerung
der gr^tßtea Breite nimmt die Inde^diflerenz zu,
weoD der SehldeUodex grAfleTf und ab, wenn
der ScUdeUadeoc Ueiaer ab der Ind» am
Kopfe int.
Und endiiob i«t
d})i_L{L-hi)hB-{'' LhB-BH)(2L-hL)
100 < 0
(55)
Ißt der VeriDderaDg tob L vSaamt Dt tu,
bbibt unvertodert oder nmuut ab| ja aaehdcni
JSAi«— £>Aj,— 2BLAi a| 0,
da der Nenner als Quadrat beständig positiv
ist Wenn man diesen Ausdruck mit BLht
dividiert, ao veiiiiderk tMtk die UngbiehheH
tMb\ und oian bekommt
L J» ' »B =
Wenn die Unke Seite der Gleiolnnig gittOer
aU 2 iat, so nimmt die Tndexdifferenz mit L
algebraiach zu, wenn aber der Ausdruck kleiner
ab 2 bt, eo imnml die Düereu nüt der Yer-
größerung von L ab.
Wenn wir zum Läqgenbreiteaiiidex ttber-
geben, ao it( dort in der Regel
Setzen wir diue Aproximation in unseres Aua-
draek eia, eo wird die Ungleichbeit oiolit treeeat-
lidk vetindert Eb wiid daan die Bedingong
_L55_i< 2
^ L 4 ^ '
das tritt aber immer ein, da ^» dtta Beel^uDg
r=~ 1
und
der mitgemeweaeD Weiehtdie lam |
kleioer als 1 ist Infolge davon nimmt die Diffe-
renz zwisehen Lringeiibreitenindex am Lebenden
und am Skelett mit der Vergrößerung der größten
Linge algebunecib ab.
Im großen und gun/en kann man behaupten,
daß die Difbreaa der beiden Indioee am Leben-
den nnd am Behidel fBr Ueine, lange Schädel
größer /II erwarten iat als bei großen und kuntea.
Wir wollen hier nnr d;iH Ergtdirjis der T'^iiter-
suchung der Eigenschaften der Quotienten, also
der lodieee herrorbeben. Man kaiio dae Bi^
gebuis der ganr^n Unteiamdraiig ""ftniinenfeeteii
in dem Auidracke:
- dk . mjhn-ß)^, . -looAj, ^„
+
LAb-JA„
(56)
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Untofradiimfan tllMr dw ▼erhlltaria der K»pfmtl» la dtn Sdiiddamtan.
Die ent« di«Mr Oleiobungen gibt alle möglichen
Yerlndenuigen der Indexdiffereos im AuscblusM
an die Veniudeningtn der Grüßen, atu welchen
die YerhältoiBzahleD gereohoet worden siud.
Die BweHe gibt die OrOB» onteNr DUfitrm»
selbst. Atis äer kt/ti-rcn kann man uhou ohne
Anwendung der Differentiation die Abhängig-
keiten der Indexdifferenz ersehen, doch in sehr
mroakomiiMBer WsiM, nai dM TatmnUlt* niM,
die Differcritinti iti herantnziehen.
Nach dietteu Botraohtuugen wenden wir una
UDMU'W Anf^btt wHy di6 VsrtndefiuigMi in
Kgenschaften des Aggregates beim Übergange
von ikii McikfnaU-n des Lebenden (oder der
Leiche) su denjeuigeu dos Skelette* zu bo-
atimoMD. DiA am leiohiealea zu beobaobteode
Verindornng vdllzirHt «ir-b in den Mittelwerten
der Maüe. Untere Beobaobtuogen haben fol-
gende Ergebnisse geliefort:
de« AK^regatea dardi
Dieken der Welohteile.
Die Mittelwerte.
Halte luid IndioeH
<f
Di«.
1»8,77 ±
0,52
176.52 ±
0,51
+
7,25
153,8S ±
0,48
146,91 ±
0.52
t
6.B1
Ohrhöhe
1-23,55 ±
0,61
120,12 i
0,5»
3,4»
Kl. Stirnbreit« . .
103,4« ±
0,37
»7,8» +
0,37
+
5,57
Ukf.-Winkelbroit«
ino,«* +
0,47
»7,27 I
0,47
t
5.41
.loch bog^n breite
0,M>
130,5« ±
0,51
6.42
Anat. G»wifbt»h;;ili>>
1 1 ^ , X
0,57
ll.S,78±
0,58
3,2<i
I..-Breit«-ni:iiUx
x'.fM ±
0.2»
83,28 ±
0,33
•f
0,4«
Ii. ■ Obrbuliemii(i<.<.\
»V.3" 1
0,H2
««,1«±
«,3rt
»,8»
H.-CihrhObenindex
8IJ,5« ±
0,42
82,08 ±
0.45
1.50
8(br.- L&ngenitidez
5H,53 ±
0,22
S.V61 ±
0,22
t
o.ä'j
Htbr. • Breitenindpx
«7,4'-; ±
0,26
68.7» ±
0.28
0,64
A. OeaiohtaiuliftX .
»ö,5fl ±
0,49 ; 88,47 ±
0.53
1,»1
M.^?eiiahtriadez .
62,07 ±
e^Tj M,M +
-
2^
Die Mittelwerte.
Male «ad bsdlees
\Auge 177,58 + 0,63
Breite 147,»4xO,5,H
Ohrhöbe .... 118,51 + 0,71
Kl. Stiluhreite
rkl.-Winkslbreit« .
Juchhogenbreite .
Anat GwiolitihShe
U-BreiteniDdex . .
lt.- OhrhAtaealndex
B.-Ohrb9)ieDiaides
ütbr. -LtefMiindaK
Stbr. - Breiteniiidex
A.
M.
101,35 t 0,43
96,88 .+. 0,54
I.TO,a4±0,51
1 10,46 ± 0,71»
83,4« ± 0.31»
«e.50±0.38
7»,»7±0,48
57,18 ±0.30
+ 0,27
170,66 ±0,63
141,5» :L 0,5»
1 1 5,20 i 0,6»
90,22 _t 0,45
90,»8 + 0.56
12.'»,3I _t 0,51
1H7.7H ± 0.7H
83,12 XO.*»
07,28 0,42
01.10 + 0,52
•T.W±0,SO
M,>4io,oa| 0r,5S±D,M|
51.41 ±0^1 UJU±9^\
Diu YcrlDderiiug der
AggregBtM boiin Oboigange tod d«n
Rigeasohaftien dos
-f 6,»2
-f 6.35
+ 3.3J
+ 5,13
+ 5.65
4-
-»- 2.711 I
-1-0,34 I
— 0,70
-1,1« I
4-0,77
+ 0,58
— M*
— M«
Lebeodmi in di;uji.'ui<,'eii am Slulstt beooluAnkt
sioli jedodi nicht atif die GMfien der Maße.
Es kommen weitere Veränderungen der Eigen-
schaften der ZahlenreibeD xum Vonobein. üo
wird & B. ^ TariabiUat g«atangert &i der
absoluten Variabilität (stetigen Abweichung)
kommt das nicht so scharf zum Vorschein, da
der Vergrößerung der Variabilität die Verkleine»
niDg der GrtAen dar IbBa onligflfHnrUt.
Die stetigen Abweiebvogea.
Male und ladiees]
&
HOL
0.S7«t
.-.,0 7 7 10.359
-0.181
o.a-i'i
±0,8«5
+ 0,287
6.464 ±
0,4.;2
0.2 U ± 0,415
-0.253
Kl. Stimbreit« . .
4,360 +
0,262
4,306 ± 0,25»
-0,054
Ukf.-Wiukelbreit«.
5,388 ±
0,.S3I
5,406 + 0.338
-0.038
Jochbogenbreite
5,87 1 ±
0,355
5,»«4 ± 0,8«2
-0,093
Anat. QeoicliUliöbe
6,85* +
0,406
B,»00 ± 0,408
-0,042
S.iM±
0,207
3.»52 + 0,234
-0,45«
L.'Oh«iliBlieaind«K
5,SMi.
0,227
3,775 ±0,2«
-0,37t
B.-01vhfllMHtDdei '
0b2M
4,707 4; 01,517
-0,84«
Btbr.*BrettaBbdei
i.m±
t,m±«,i»r
-0.041
8tbr - Breitenindes
8.071 +
O.IM
8.SM± 0,106
-0,218
A. GMiobinndex ■
5,752 +
0.S4«
«.«22 ±0^877
-0.470
M.-OesiehtsiBdeK .
4,892 i
0.282
4,716^0itt5
-0,994
Die sOeligea Abweiehviiceii.
1
Länge 8,788 + 0,44") fl TW* ± 0,445 ' -|-0,Oim»
Breit« 5,7S«±0.3T; d,ü:2 ±0,411 -(-0.51rt
OhrhAhp 8,718 ± 0,5O<i j «,47« ±0,4»2 — <',24o
Kl. Stirubreite . . 4,580 + 0,37« 1 4, 7»6± 0,320 f 0,215
fkf.- Winkelbreite
J<>cbbi>geulwcile . j 5,51« ± 0,358
Anat. Qestohtslmhe 7,080 ±0.405
L.-BrsitaBiBdez , . 4,107 ±0,970
L.-ObHUIli«liiiultt IS|0ai±0^7«
B..CNirbSbaBfadez «,5«f ±0^848
Stbr.- Breitenindex '8,154 ±0,210
Stbr.- Breitenindex ; 2,852 ± 0.100
Oestoh^adM .K780±0,48«
f 0,21J
+ 0,S6I
5.611 +0,3«4 0,094
7,000 ± 0^519 :-fo.5«tf
4,581 ±0,308 1-1-0,414
8,«M>±0b904:4-0,S19
4,878 ±0,887 ^-O^«*
a,477±«,S09 4.0.8SS
8,217 ±0,815 4^01,808
>.ft7olOiM8 + <v>aa
lC-Oesiolitai»aeii . {4.887 ±0,884 4,
Bei dem ViriatioookoeflldMitoii, wo die ont-
gegenwirkende Verkleinerung der Größe der
Alaße ausgesobaltot ist, kommt «iie Vergi-Ößening
der VariabilitSkt sob&rfer zum Ansdrook. Die
Vergrößerung der Yambilität beträgt für ab>
solute Maße gegen 0,3 und für 'Iie ladioee
gegen 0,6. (S. folgende Tabellen.)
Mao konnte vidkiolit Bag«n, dafi dio Tat-
sache, daß die Kopfniaße eine geringere Varia*
bilitäl zeigen aU die Schädelmaße, aal dem Um-
Stande einer ausgesprochenen Differentiatioa der
8kel«tta (8diia«l) Wnht Ea int mögUdb, daß
daa der nieht gans an l]«ini6t«ein gokommon«
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m
Jmn CMkaaewikf,
Die V»riftil«a«ll«ftt(isietiten.
Ibto vui IndiMt
tf
DUt.
3,405
3,4*4
0,0M
Breit« 1
4,201
t
0.37«
5.281
5,171
0,0M
0,1 U
$J»U
fi,j>58
0,S«>
W 1 m%%i Hl ■ »Ii ■ III f* 1
«WHIWMBBHIW « • • {
i.M$
4,»»0
O.SM
£&ättt^^n '
WM
6JU0
0.1M
4,17»
4,74»
0,S7O
L.-OtarMh«nind«x . . '
5.04«
&,SS8
-
-
0.489
B.-ObrhObeniiidpx . .
MIB
5,7»4
-
0,318
Stbr.-IADK«iiindex ■ .
4,595
4,745
-
-
0,150
Stbr.-Breitenindex . .
4,555
4,925
0,870
A. G«nobt«index . .
«,«45
7,032
0,387
M.-41Cticbtsindex . .
R.-tnr.
8,040
+
0,205
Di« VariatioDikoef f izianten.
MaA« ttad Indic«« ^ $ 1 DilL
I<&nge
3,823
3,1»77
1
0,154
Breite .......
8.894
4,430
0,536
Obrböhe
5,668
.^,823
0,045
KI. Stintbreite
4,51»
4,981
-
-
0,462
Unt«rkieferwiiikelbr. .
6,872
6,543
-
0,671
Joobbogenbreite . . .
4,212
1,540
-
0,328
Anmt. 0««icbuhöhe
6,907
7,414
0,507
L.-Breit«nindex ...
4,993
5,511
0.518
l<.-Obrhöb«nindex . .
5,535
5,801
-
-
0,266
B.-OLrhöbvnindex . .
5,680
6,028
-
0,342
Stbr.-Läng«nin<!«T . .
5,516
6,163
0,647
8tbr.-Br«h"-'nind( X . .
4.164
4,784
0,570
A. Gesichtoinslex . .
7,»47
8,610
o,&e3
]L-OMkdititDd«x . .
M»7
MTB
0iM4
Grund der Bevorzugung der KranioTuctrin dnrcli
di« früheren Antbiopologen gewesen ist, ttatiir-
lieb ganz abgesehen von dar grOfleraa Bequem-
Gobkeit der Arbeit an Knochcnniaterial. £a darf
nur nieht vergessen werden, <)aß beim Kopfe
eine Reihe von iiitegumentoleu Merkmalen hinzu-
komme, weJdie die IHffaraitiaiab((Bow Mebter
gestalten als heim Sch;iili>l, Dor Fall, dfiß die
Vergrößerung der Variabilität sich auf die Fehler
bei der Beetimmimg der IMek* der Weiobteile
Kurflokfahren ließe, scheint f$t^ gani aus-
geichlossen r.u sein, da die Ictxtcroii höchstens
wenige Zehntel eines Millimeters betragen und
keine nenneneirerte VefgrOllenuig der Yariabili»
feil craenpfcn kftimtpn. Oio Frriirc. nVi solche
becinäusBungen bei der 8teigerung der Varia-
büHlt der hypofhetieoben Sehldelmefie Über-
haupt mitspielen, tmd wenn ja, dann in weldbem
Betrag«, mfiiMa wir nnenteobiedeu laeien.
TL KwifUileMid* Ftkttnn.
Dir Merkmale ihr Ort,'anisiin ii »itid nicht
(konstant, wenn man auch zu Mitteln greift, die
«kdi Uber di« Indivldiiellc VwuUlitl* ltinweg>
setzen, wie das mit den Mittelwerten s. B. der
Fall iat. Die Veränderung der Eigensobafteu
der Aggregate läßt sich in Zosaramenhaag mit
folgenden Faktoren bringen:
1. Raoiale Zumnimfnftetxang dee Aggregates.
2. Alter der Individuen.
9. GeeeUeoiitidiSBreuaen.
4. Emährungs- (Gesundheits-) zustand.
Wir wollen diese Faktoren in bezug auf ihr
Eingreifen und die eventuelle Größe des lebrteren
an unserem Materiele prOfen.
Wenn man den Organismus, wie die übrigen
Gegenstände unserer Erkenotois, als eine Kom-
bination von Meikaialen anffiilit, eo kann obne
weiteres die Frage nach den sich am häufigsten
realisierenden Kombinationen aufgestellt werden.
Beschränken wir uns auf die Betrachtung der
Orftfien bestimmter Merkmale, so kOnnen wir
uns fragen , ob alle nidglichon Kombinationen
doi- t;inzelnen Größen dieeer Merkmale gleich
I häufig aoftreten oder nioht, imd im leteteren
I Falle, welche Kombinationen die maximale Häufig-
j keit aufweisen. Die direkte Beobachtung zeigt,
' daß solche maximalen Häufigkeiten tatsächliob
I existieren.
' Wir wollen nrit*i einem Typus (einem an-
: tbropologisohen z. B.) eine solche relativ häufigste
Komlnnation rem beetimmten QrOBen der ge-
gebenen Merkmale verstehen.
Es kann vorkommen, daß in einer Gruppi*
mehrere Kombinationen von Größen der unter-
suohten Morkmale letativo nuurimide Blatfglcniton
besitzen: man »Ant dann: die Gruppe ist aus
mehreren Typen zusammengeaetst, oder aooh:
aie ist heterogen. Ana dem oben Oeeagten folgt,
daß bei der Darstellung der Gr<ißon eines Merk-
males durch ein Uäufigkeitspolygon rliese Uete-
rogenie als MultimodaUtät der Kurve zum Vor-
adhein kommen kann. Das muß aber dmroluuu
' nicht immer nml tiiclit für alle Merkra:de <ler YuW
sein. Die Konstanz der T^'pen oder nach der
Kollmannaeben Terminologie die Peraialena der
Rassen wäre im Anschlüsse an unsere Betraob-
tniifj iWv Koiisfnn/ fli^scr Korabinationen in Rmnn
und in der in Betracht kommenden Zieit. L>ie
Flnktoationen der Raaaeo, die in Veilnderangen
' der Mittel« <>ite und Häufigkeitfipolypone mm
I Vorschein kommen, würden nur Veränderungen
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üntarraehvogaB Aber in Tarhiltna dar KopAnalr in 4m SofaidrinnlHL
der nlatiTeu Häufigkeiten der einzelnen Kombina-
tionen (Typen mnt flmr Tambilitit) bedcfoteo.
Eh ist (htrcbanii nicht notwendig, anzunehmen,
d&ß mit den veraohiedenen ralatir hiafigsteo
KonWiMitimieii — nitliroiiologiMhvD ^pem —
naih gleiche Dicken der Weichteile kombinieren
mflfiten. Die Erwartung, daß mit verschiedenen
Kombinationen ebenlaUa verschiedene Dicken
der Wcklitaite loNDlibiagrlMr irfnd, ist ebaiMO
berechtigt
Über die tataidbliohe ileaUaienuig einer dieser
ImU«» HdgBcihkflltto kMu nur dirskte Be-
obashtung entscheiden.
In rloii rt'l.'Uiv liflnflg^itt'ii KornViitintionon der
Merknmict — deu Typen — sind »ucb die rela-
ÜT UttAgw «vflrvtoadta OrflSea der »InidiiciD
^lerkrnalo zu ei'warten. Die T^iirn kennen also
als Gipfel der mnltimodaleu Häufigkeitokorve
«UM MeifanalM mm VondMÖn kouaMiL
Wenn in mehreren Merkmalen die gleichen
HlufigkcitarerbHltiiii^Bß auftreten, so können wir
die Qnippe als aua den Modi ungefähr ent-
■preeheDdeo Typen »MMiiiiiMiqjeMtat stiffMaen.
Die Frage nach dem Zusammenbangt- zw isi-hen
Typus «od Dicke der Weiohteile bekommt dutm
die folgende Oeetalt: ist tSn Zueenmienbaug
swiaohen der Dicke der Weichleile und den
in den Häufigkeiten der Gräfien zum Vorschein
kommenden Typen zu bemerken oder nicht?
Wir neiunen an, daß in nnaerem Aggregate
Jtwei Typen (S. 53) vorherrschen, die den
Gipfeln entsprechen, welche wir bei Betrachtung
des L&ngenbreiteoindex etwa nm 78 und 86
fuden, und deft die flbiigen T3rpen (f)« die
wahrscheinlich angenommen werden müi<!«r-i\ mit
verhältaismälUg geringerer U&ufigkoit auftreten.
Wenn nttnin «ngenlberterBetiwebtangnreiM
ilie Ncbcutypen unserer Gi iii>|<u außer acht läßt,
so bleibt nur zu entscheiden, ob der Längeu breiten -
index mit der Dicke der Weiobteilo in l£orre*
lation stdkt oder uioht Wenn dM oistriM, ae
wird man einen Schluß auf die AffitiiWt iler
gegebenen Typen su den Dicken der Weiob-
taOe aidien kennen. TktileUiob beatebt in
oaaerem Falle eine bedeutende negutivo Korre-
lation. Das bedeutet, daß mit d(>r Zunahme <Icr
ludexgrößc die Dicke der Weichteile abnitamL.
Ziiiit man daa Yerfaemehen der Typen nil den
78 und 86 in Betmabti ao
wird das aussagen, daß der Typus unter dem
b^eac gegen 78 diekere und der Typus mit dem
Index gegen 86 dünnere Weichteile besil7.i. Die
unmittelbere Beobachtung hat folgende Kor-
r^tionakx»eMiienten swiieben dem Usgen-
brcitenindcx und der Dicke der Weichteile an
verschiedenen Stellen iIcs Kopfes ergeben.
Korrelstioit sewiteheu der Dicke der Weicbtcile
und dem Längenbreitenindex.
1. Glatella . . . —0,0938
2. Hiutcrliplpkt. — 0,1521
8. Parietalpunkt — 0,V63S
4. Scbttitelpankt 1—0,3077
Olininnkt . ■ — o.iseo
e. üatsridatsnr. ' — o,S3i7
7. Jochbogeiipkt. S— e,a8i7
|-«,iaM
r.
■0,1851
- 0,0747
•0,5«38 —
-0,3»77l—
O^lBttj—
0,S»«8 —
■O.OMS —
— 0.1610 — 0.0898
— 0,0«97|— 0,0391
0,3396 — 0,3818
0,8930 0,884«
o.a7ei
0,1»1«
0,1051
— 0,314«
— 0,1WT
— 0.1tM
04702 — 0,1«M
«iStn— o,M«
Unsere Bcti-nohtongon führen uns i ifi i i ir
zur Frage, ob i^icl) nicht ein Gesetz aufstellen
ließe, nach dem man bei g^ebener Zosammen-
setKong des Aggregates ans bestimmten Typen
die Dicken der Weiehtiile voraiisbestininien
könnte. Diese Frage kann bei gegenwärtiger
Kenntala der Eigüusohafben aathropologis«liar
Aggregate nicht beantwortet werden.
Es ist biR jetzt noch nicht gelungen, eine
strenge, wissenschaftliche Anforderungen be-
friedigende,qaantitBtiveAnalyaederkoBqMMdairen«
den Typen durchzuführen. Infolgedessen kennt
man die Eigenschaften dieser Typen nicht ge-
nau, ahut nur ihre Konstanz und vermutet Ihre
AnsahL Die von ona geatellte Frage wäre aber
auch im Falle einer crle'iigten T\ i)enaDalyBe
nicht so einfach zu beantworten, du, die Dioke
der Wetebteiie, wie in der Folge gezeigt wirdi
mit den früher erwähnten kompliaerandam Mo*
menten in Zusammenhang steht.
Wir mässun uns also nüt der Koustatieruug
der Abblng^lEoit der iHein der WeioirteUe rao
dem Typus und liem KemeBsen ilieser Gruße
mittels dee Ikorrelationskoeffizienten zufrieden
geben.
Auttden T.-t' nnebinian die Differenzen
/Aviselien den Kuiidationon, je nachdem <ler
Laugen brcitcuindex. an Lebenden oder der bypo-
thetiaehe am Sokldel in Reelinnng geaogen
weiden iak In der Regel tat der Ungenbreiten«
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I
J» Cseliftsowtki»
iaän aa LabcodeB idiwIciMr mit d«r Koke dtr
Weiohteile komlkrtili d«r lADgMibrait«iiiiad«x
am Schädel.
Dies« Zahlen gestatten Formelu Kur Be-
■timiawig d«r tnbiMlMtiiliehitaiii DidEfln dM
AVeiohleile für verschiodene Grfißon desUogsn*
breiteuiadex am Kojifo avisjsurechuen.
UmrecbnuDgxtäli««!!« zur Bentimmuog der
Weislitrfldieken nach k< ;.:ebon<in QvOAtm des
Lttm(«nbraiteniiidex.
1. 01ab«lU
i. Hinterhauptpunkt
*.
fi.
«.
».
9.
0,020 2 K LBI
•0.lt26 11 LBl
-0,0«9M liBl'
0,090 SILBI
■O/MTOaLBI-
■0.«nMLiBl
•0.0««»LiBl
4,89
6,24
10,41
11,04
0,64
0,70
^0»
I. (ilabella . . . .
3. Uintarbattptpankt
3. Parietalpunkt . .
4. 8cbeit«lpunkt . .
h. Stirnpunkt . . .
6. Uuterkiaferpunkt .
7. JoobbotMipuikt .
0. Kinnpankt . . .
■ 0,028 62 liBl
-»,018 29 LBI
■ 0,080 89 liBI
- o,*J«6 08 l.Bl
■ 0,06« 70 LBl
• 0,053 73 LBI 4-
•0,OT8SS LBr I
- 0,034 4S LBI 4-
a,43
a.26
9,96
fi,»5
8,05
7,29
^.95
3,52
Di« in deo biologioobeu Wiueiucbafteii be-
traobtetan EombimtioBen too Hoikmalen — die
OrganisiiR'ii — sind nicht unabhängig von der
Zeit; siu i'rleiilen gewiase Verändormi^'L-n . li'u'
man in <ier ersten Lebenabälfte ak Waobstums-
(Reifongs«), i» d«r vwv^ ab Alt«neradiei>
uungen aufztifiissen pflegt Es ist von voni-
h«reiti «laiobtUob, daß luau etwa« Analog«« auob
TOB dar Saite der INdce der Weiditdl« er-
warten kann. Tatsächlich ist das der Fall
Die IVage nach dem Zuaamnienbango /.wi-
suheu der Dicke der Weiohteile und dem Alter
wnrda von Miee f90) vnlereaiolit Er hat ge-
funden, daß Iii Dic'ko <ler Weichteile bis xum
üO.Jabre lunimmt und dann aUmibliob geringer
wird, ünaere Beoliaehtiingeii haben ungefähr
das gleiche ergeben.
Wir 1>esrhränken uns auf ■iii Veränderung
der mittleren Dicke der Weichieile. Die Ver-
IndeniBgea der VariabiKtlt (stetige Ab*dehang,
Variationakoeftiüent) mit dem Aller muß außer
Betraoht gelaaseu werden, da die Zahl unserer
Beohaohtiuigan aar BntMh^nng dieeer Frage
jfu gering iat Die folgemle Tafel ^\hl die Ver»
ändenmgen der Mittelwerte der WuiohtaUdioka
mit dem Alter an.
Terttadernag d«r Btek« der ▼eiebtelle Bit
dem Altar.
ÄU«r*klAiiBeD
lO
er
ei
DO
1
1
T
1
i
i
•n
1
._?«
OS
«
GUbsUa
3.2»
3,55
a,83
3,36
8,91
8,67
Histwhupt . . .
3,0«
3,82
4,00
4,36
4,09
3,83
7, —
PariaMinnkt . .
».»»
8,18
8,67
3,45
3,45
3,83
5,—
gchpJtalpaiikt . •
S,75
3,03
3,22
3,44
3 —
3, —
Btimpaakt ....
«,71
3,—
2.75
3.-
2,64
2,67
3,50
Kinnpunkt ....
\—
3,45
3-
3,36
3,27
2,50
4,00
Jochbog«npuokt
3,56
3,30
3,11
3,—
8,-
3.-
5.-
Unterkieferpunkt .
%M
a.w
2,88
2,83
3,50
04 TT
I I
<n .-.
_r"_l_£!_
Altersklaaiieu
I
I
Olabella . . .
Hint«rhHUpt .
Pürietalpuakt
Scbeitelpoakt
Htirnpunkt . .
Kinnpankt . .
Jocbbogsapaakt
Dnl«Mate]Nialit
3,33
3,33
3-
8^07
0.44
0.70
4.-
«,07
13,17
3,83
3,67
0,07
MO
9,00
SJt»
I
3,67 8,89 3,17 3,— i 3,58
3,6T :i.rt-I:i,H7'4.— 4.33
8,50 i.Siipt.njS,— ' 3,38
3,60 3,88 1 3,— 3,50 ° "
9,03 2,6713,67
9,83 S,56 2,67
4,67:3.11 3,33
•,-|9,-[S,88
2.—
2,86
0,9»
3,3S
8,07
Zum Auiit;k'ich solcber Beobiicbtvingsrcihen
eignet aiob eine Uerade, wie die einfache Re-
gresaioiialiirie, niobt nähr. Man kOnnta ahar
XU diesem Zwecke eine ParaUel verwOttdan.
Diese letztere Linie besitzt die Eigenschaft,
daß man sie so b««timm«n kann, daß einem
anfihigUebeii Steigen «b Sfaikaa folgt Dia Zahl
unserer Heobachtungeii ist aber allerdings rela-
tiv ZU klein, um diese Auagleiohung anzulassen.
Sbeooo vernähten wir auf die Ablütung
eines Gesetzes über die Yerinderung der Ejgan»
Schäften des At;',Tepates mit der Veriindcnjng
seiner Zusammensetzung aus den Vertretern ein-
■dner AltenUaaaeo.
Wenn man ein aus Vertretern beider Ge-
sddeobter suaammengaietatao Aggregat be-
trachtet, a« werden aaoh die GeaeUaelitaiHflc-
renzen zu lUctOren, welche die licsobaffonhatt
dos A>_'i,'ref;^te8 mitbestimmen. Ks konrmcn Ver-
änderungen der Eigenschaften de« Aggregate«
mit der Vetlndermig der qualitativen Zooaaunen*
Setzung aus den Veitretern beider Gesohlechter
>a«taade. Wir woUen an« ab«r die ao eat-
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üntomcbaug^en über dtu Verhiltni» d«r KopftnaO« ku den SchüdelmaiSeD.
n
•lebenden VeriaderuDgea der Eigenscbafteu
dm AggragrtM ReebeuMilttf t geben. Die V«r*
änderung der Mittelwerte ist sehr einfiiob. Wenn
die Mittelwerte eines gewiMei} Merkmales fOr
beide Geschlechter iii and 14 BDd aud die Zahl
der Vertreter der beidm OeeeUecthter w, und m„
so beträgt der Mittelwert n des MerkmaleR in
dem aus betden G^eeobleobtem SMammeDgesetsten
Aggregete
^ ~ ÜÜL+ .5»^ . . . (57)
IW, |- Wj
Dieser Atudruok bukoiuiai auch folgende Oc-
aiikt wenn inea die Geeddeehtedillatein G ein»
fttn^ und
w, = -I- G . . . . (68)
ist E« wird dann
M =
II = «h
• = «« +
M», + m|
»1 G
(69)
WM »m Beispiele der grOßten Breite dee Sopfei
iert werden kann.
w, = «
m, = 69
M, = 153,82
«, s i4r,ei
-|- PBg
_ u»jn X «b + U7.H X s«
ti -j- sa
_ 9mj» + Te*M»
~ IIS
= ici,ie
Die Yer&adermig der abeoluten Variabilititeu
kann analog gelaBt werden, wenn 0j| und tf, die
absoluten Variabilitäten fQr beide Qeschlechter
darstellen xmä durch <S die absolute VariabüitÜ
des Aggregates bezeichnet wird. Es ist
da die Summe der Quadrate der Abweicbungfn
der gegebenen Gr^Ukn weibliober Mafi« z. B.
von einer QrBfie, dem Uittelwene der
liehen liaOe
iat
Wir wellen das an einem Beisplsl
striereu.
m, = Ö5 "1 — ^i.Sl* Ö =
S ftS '<, = 6,7t3 11,— «s2yM
m = wi, I m, = 118
, ntf o' ■ m,«^ + m, fV' — (ti ^ m, )' m
6» A3*^m+ 63X33, 1 7 76 -t- Sav 34.57*4 -- 11»X6,>«»6
~ e5 BS
najmo * iTss,4i«e i«aM*w - wmim
~ II»
« = 8,53.
]>nr«)h direkte Berechnung ist
IT = 6,538,
was eine gans sn TemaobMarigende IXlierena
darstellt
Die Kombination der biidfri letztoii For-
meln ergibt die V'eraoderung des V'ariations-
7:
K = - X 100
n
(61)
M;in k.iiin iuuli dif Formel der erwarteten
Veränderung der Korrelationskoeffiaienten bei
Venniaobnog der beiden Gesobleobter im
Aggregat anfttelleo. Die Foniel wird dann
noch kompliy.icrtcr.
Wenn bei den Mittelwerten iij und für
die beiden OeeeUeebter
gerettet werden, ao wird »ich das
fatitteude Aggregat du» Mfibe beatlmBieii taaMn«
wenn
9
m, Ö„
llr daa die
beiden GeeoUeobter
(63)
• <•*)
wo X, ff die AbwMflliangen ▼eo dem Mittelwerte
des Aggregate« und y, und r^, y, die Ab-
weichungen von den Mittelwerten der mänu-
liehe» und weilt&dien Omppe bedeuten, nnd
jJrf, «Ii« EjitftMiimig dor tnäiin-
liohen and weiblioben Mittelwerte von dem ge<
1,1 1 1
(64)
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72
J»B CtsksBowikii
die Summe der Äbweiohungen der sämtlichen
IndlvidiMn von dmn Ifittahrarte gldah dar Somine
der Summen der Abweifthtinrren der beiden Cie-
■dUediter yod dem gleicbeu Mittel ist, so kann
W«im maa iOr s, y di» Werte aas (6S) eia-
eete^ wo befcoamit nun:
1
I
1 1 1
mH BOekeioht snf (11) «nd (SS) wM
mit Huckaioht auf (60) wii-d
r = -lflL
ri Wl 0», + »•> «W» 0», + -^r, -^y, 4" »»| ^H'^Vt
(67)
(68)
Di» obeo »bgeleiteteu Gleiohaageu zeigen,
wie venehieclfnie ZimeinMeew<in«g de«
Aggregates ans ili m /.w oi (icaohleotrtem seiDS
Charakteristika bueintiuhstn k:itni.
Bei BeobaohluDgen am iViatcriai, welches
Ofttbeni «ntnommen ie(, und bei weloheii des
^^^««"hlci'Vit iii.'lit L,':inz sicher bestimmt werden
kann, sind die Cbaroktere der beiden Geschlechter
in recht komplMeiteD Terinudungen gegeben,
die man aber nicht zu aoalyiteten pflegt.
Ditv-(: AnsfiiiandfrisetsrnTijjen zeigen uns die
Bedeutung der Gcsühlechtsdifferenzcn. Wir
wollen eie far die IMdten der Wdoliteile en-
geben.
0«scbiecht«differenzen in der Dioke «ler
Oeiobleohttdif f erensen in der Variabilität dar
Diok« d«r Weiehtcll«.
Penkto
<f
9
DUhnes
1. Glabell»
23,&S
21.47
+ S.00
S. Hinterhaus • • •
28,38
29,33
— 0,95
3. Parietale .....
31.85
30.92
+ 0,93
4. Schpitpl
20,92
82,04
-f 7,*8
32,20
39,60
— 7,40
ö. Unterkiefer ....
42,81
42,20
-f 0,61
7. Jochbogvn ....
36,50
37,73
— 1,23
27,43
30, ^7
— 3.14
Weicliteile.
Penkto
! ^ i
9
DUhraiia
1. OUbvlIa . .
9, HintaibeBft
«. Peiwte)* . .
4. Sehritel . .
S<» dÜTB • • > >
e. Unlerktafar .
7. J«ehto8«B .
e. KiBA . , . •
1 3.1IS ±. 0,0«
*,U ± 0,10
Mt ± 0,09
±
tjM ± 0,08
' 2,88 ± 0,11
3,23 + 0,10
J 3^» ± 0,07
$.tl ± 0,08
S,78 ± 0,08
a,Sl ± 0,09
3,42 ± 0,07
2,58 ± 0,10
2,8'^ ± 0,11
3.80 + 0,14
+ 0,08
+ 0,01'
+ 0.41
4-0,8«
4-0,03
4-0,85
— 0,13
— 0,67
+ 0,47
Zur eUgemeiuen (JiiarakberisieruDg der £r-
gebniaee kum man lagea, daS die Weioliteile
der größere Dicke besitzen als diejenigen der^}
nur die Jochbogonbedeckung bildet hiervon eine
ncDueiMwcrte Auanabmo.
Bie Fetmeln der Vciladeraqg f«B «, tf» F
und r sind mich in dieser Bcziehunsj interessant,
da sie den AuBgaugspunkt der Analysen dei'
Aggregate bilden.
Bei Vereinigung reiaobiedener Typen be-
kotnn)<'t> wir VtTFindfrtincefi vo« n, <f, V und r
nach den gleichen Gesetzen. Die Zahl der zu
vereimgenden Gmi^n iet dann ab«r oieibt
mehr aof awei lieeolirtnkt. Die Vermolie, am
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üntMWMiMncnt Aber da* TarUltnii dar KopfiMÜa an
9*
N, «, F und r Rflohaohlllne auf die
des Aggregate« zu zieheu, haben bia
jefrt. rxi keinem T>efrie(1igendt'ii Fiesnltate geführt.
Ks iat uur im Auge zu behalten, daü bei
der Bttraebtniig du GMohleelitadiflieNimii tSaih
die Differenzen zwischen verschiedenen Typen
koiDplisisreDd biozugeaeUen können. Mau hat
kräM Oewilir dafür, daß di« Gruppen d«r b«id«n
QMdhleohter eine gleioba nwbde ZuMOiinen-
Setzung besitxeu, und zwar um no wangWt je
kleiner das uoterauohte Material iat.
Iii dieeem Ftfle wefdeo die Differenien
zwiachen zwei oilt r mehr Typen mit den Ge-
•ohleobtadifferenzeu venaeugt uud das Büd da-
doreh Terdonkelt
Die bia jetzt betrachteten Faktoren waren
n'iti 1>io!ogisch. K« iat unmöglich, sowohl die
Zugehörigkeit des Individuama zu einem anthro-
pologischen Typae, irie aneh aein Alter and
Geschlecht durch Einwirkung der anderen In-
ditriduen oder dos Milieus überhaupt zu ver-
InderiL Der Era&bruogaeuatud dagegen ist
vom Mitte« aUdtagig. Man Utaute aageu, dalS
wir darin schon einen gewiasermaßen aoziologi-
■oheu Faktor vor una haben. Dur Krnäbruogs-
amtaiMl ie( aneh dimh dae VeifaUtiiie de«
gegebenen Individuums zur Gesellschaft mit-
bestimmt. Wir flbergehen die Analyse der den
Emährangizaatfuid bedingeadeu Momente und
bettadiAm fln hier ala dne gegebeoe Thteache.
Es ist ein1e<ichtcni1. daß ein Zusammenhang
xwiaoben dem durch äoiiltzung bestimmten Er-
nlhraagmatand nnd der direkt gemeaseueu
Dii-l^e der Woichtoile, die unser Urteil Aber
den ErnährungN/.ntitund iiedingti exiflCieren maß.
Tataäohlicb iat da« der Fall.
Dieee Abh&ogigkidt werde eb gehender erat
von Wcisbach CSO, 198 big 200) nntersucht.
Er etellte Differenzen zwischen den Dicken der
Watflhtefle bei lolüeebt nnd gut Oenibneii feiL
Wir beben folgende Mittelwerte für die Dieken
der Weiohteile in den veraoUedenen Kniftbrnoga-
auBt&nden gefunden.
Mm küDiite dorab Beatiininniig der Kecre»
lationskoeffizieiitPTi rwiacheu den Dicken der
Weiohteile und den regiatrierteo ErualuuugB-
aHtliiden den Ebflnll der IMt&en derWeiditeile
an Torachiedeueu Stellen auf unser Urteil bc8tini-
Wir abergehen aber diese BerechuuDg.
tt* AuituoiKiUj«!» M, V. Hd. VJU
Die F^age, ob vereehiedeiie Typen oater
gleichen Bedingungen verschiedenen Em&brungs-
^«stand fFettliildnni;) zeigen, kann hier nicht
untersucht werdeu, da Aulmlt^punkte fehlen.
Atter, Geschlecht undFettbildun^ »oll hier eben-
falla uiobt beröoksiobtigt werden.
Wir beaehriiikien am Dur aof die Aagabeu
der mittleren Dieken der Weiobteile bei ver-
aofaiodenem ErnlbmngiaaBtande.
Oieke d«r Weicbteile bei Tertehiedeaea
£rnähruD|fiizu«taiida.
Peakt«
1. QUbella . .
9. naterhikupi
a.PartetaU .
4. MWtil . .
s. Stini . . .
6. üatarhktar
7. JeMiieieB •
8. Kina . . .
n>ag«r mittet i«t | ^
2,B7
S,33
8.M
8,77
V*
2,te
«,»♦
3,SS 8,71
I 4,7»
*M i 4,-
9,7b I 3,47
8,6» ; 3,3i
»,19 4,35
8.44 8,47
4jn
' 4,—
1. OlAbelU . .
j 8. Uinterbkupt
9. Pariet«le .
4. »cbeit«! . .
5. Btiri]
6. tlnt.'rkiefer
7. .Iwliliogen .
8. Kinn . . .
2,20
S,*50
2-
2,33
1,25
1. «0
1,60
2, —
9
2,87
S,56
3,50
3,20
4,25
4,17
4,51»
3,—
S.iS
3,50
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S,2«
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3,77
*.-
2,20
.<t,89
2,88
3,50
2.27
2,«7
9,S9
4.541
.S,27
4, «4
5,5u
8.«0
2..S
3.U«
:i,50
Es wird jetzt klar «ein, daß unsere Beoh-
aobtimgaergcbuiaee dnrcb eine Keihe kompli-
aierender lUtoren entitallt eind, nod daß eine
eingehende Analyse, die zwar immer noch die
gcgeiiwärtipen biometriscben Kenntnisse über-
steigt, die letzteren auazuaohlleUeo suchen muü.
Damit aeiitteßen wir die Betraeblang der etSrea-
den Faktoren ah.
Man kann allgemein bemerken, üali dteaer
Umetand in der Anthropologie nicht genügend
berflolcsichtigt wurde, (inte Boobadlter haben
intuitiv Aushilfe iin „Untersuchen unter gttn-
stigeu liedingtuigeu" gebucht.
Die Vermntnng, daft die Widenprtehe in den
Kr.;ehiiissen der anthropologischen Forschung
der ungenügenden ücrücksiclitiguiig dieeer kom-
plimOTenden fViktoren entspringen UtaneUf iet
vielleicht ganx begründet, obwohl bia jelst
darobana nooh nicht befriedigend nnterraolit,
10
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TO. HIstoriMke Betnwhtuf.
Unsere Auseinanderseteungeu haben gi/oigt,
daß die Untorauobung der Dicken der Weich-
t«Ue io eugor Beztehoog xa der «UgemeineQ
Fkig« uoh dem Veililltok nriiolMn d«B Merk-
malen des Lebenden und des Skelettes steht
Von diesem allgemeinen Standpunkte aua woUen
wir «ine Sohilderuog d«r bis jetit in der Ute*
ratur angesammelteD Rwnltat« gvtMn. Dies bietet
die Möglichkeit, r.n verfolgen, wie vercintelte
Untanuohongen über IndexdüEerenaen und Haut-
diekMi, y«wiMlra d«r Bdtonftmlttloo von KOpfni
uaob Sohidein, zar Formulierung der allgemeinen
Frage nach der Beziehung zwischen den Merk-
malen des Lebenden und de« Skelettes bei-
getnig«tt haben. IMeaer letitere Unutand tat-
anlaßtc mich, di« ItiitMiiob« BetnuibtQiig fliat
jetzt zu geben.
Je oMh dem VMfolgtMi Zireoke Ummo rieh
ribntUche Arbeiten in drei Kategorien teUen:
JL Bestimmung der ScIiadelmaAe mut den
gegebenen Kopfiiiaüen.
R Beetimmnng der Kopfmaße oaob ge*
gegebenen SoblddinaDen und im Ad"
■ehlusse daran
«) Rekonstruktion von Köpfen nach
gegebeiiM Sehldelii.
(t^ Identifikation von Schädeln nach
gegebenen Bildern, Masken usw.
C Einfache Bestimmungen der Dicke der
Weiohteilft.
Obwohl die Frage nach dem Verhältnis
zwischen den Maßen am Lebenden und niii
Skelett von prinüpieUer Wichtigkeit zu sein
Mhelnt, ao i«t ihr doeb aehr waidg AatauA-
aamkcit geschenkt worden. Wenn mau von der
Arbeit Fearsons „On the Statoxe of pre-
hiatorio RBoea" ('98) absiebt, ko kann man sagen,
daß alle Arbeiten, die der Untersuchung des
VerhlUtnisses zwischen den 'Maßcti um Lilx-mli'n
und am Skelett« gewidmet sind, darin überein-
stimmen, daß ne daa Stndiwii der Merkmale
am Lebenden nur für einen Ersatz desjenigen
am weniicrer zugänglichen Skelett betrachten.
Ea wirtl guuz außer acht gelassen, daß den
Gegenstand der biologischen Wisseosehafteo daa
StiuHuni »Jinillii-her Merkmale des Organismus
mid der S|>ezie8 bildet Man beeohrkokt sich
i auf die der Untersuchung zugänglichsten osteo-
' logiseben Merkmale und betrachtet die übrigcii
i als einen nicht ganz befriedigenden Ersatz. Zur
Charakteririemng dea kraniometriiebett Btaad-
ponktaa der alteren Anthropologen wollen wir
Broca und Weisbach zitieren.
Brooa (tiS, 26) sagt z. B.: »Mail atl^m
«enge qne, daaa beaneonp de eaa, fufta de
ponvoir etudier les crfincB nous sommes
r^duita ä nous ooDtcutor des meaoree prises
aar ta viraati <m oomprendra qaH eet iitÜa
de ohereher dana quellM Umitm »OBlb oem»
prises lea errenrs de la oephalometrie.*
Broca faßt die Differenz zwischen den Maßen
am Labenden oni am Bhelett nur «la euiea &
kniiiiometrisclie Utiterstichiing sti'irot'den Fchlrr
auf. Auch bei Weisbach tritt die Bevorzugung
dar Enunometoie ofaarakterieiiBak in folgenden
Werten CSO, 198) hervor:
„Da der Authro| l 1 !;i ■ keineswegs immer
ein genügendes Matenax zu Metwungeu an
Sobldeln m Gebete eteht aad man riab
hSufig auf die Messungen an Lebenden be-
schränken maß, so leoclitet ein, daß es von
hohem IntaraeM kt, n wiaaen, inwieweit
diese beiden Maße und damit auch der
Hri'itenindex des Kopfes TOD jenen des
Schädels versdiieden sind."
DIeeer oeteometriaehe Standpnnkt beaehrlakt
die Anthropologie in der Regel auf die aus-
schließliche Betrachtung von Sobädelu und ibier
L&ngenbieitenindieee ioabeeondere« ao daS die
meisten Arbeiten aus unserem Gebiete der Be-
stimmung des Verhältnisses zwisoben Lüngcn-
breiteoindioes gewidmet sind. Die allgemeiue
Frage der Bedebnng der Merkmale am IieheD-
den und am Skelett bleibt wtit im Hint^i-
gründe, wenn man von ihr überhaupt sprechou
j darf. Es wird zwar als ziemlich selbstveieHad«
lieb angenommen, daß eine Ciesetzmäßigkeit in
der Beziehung /wischen den Merkmidin sm
i Lebenden und am Skelett vorhanden ist Das
kommt anm Amdniek in den Worten von Holl
('96, 58), der sich in beeng auf daa Geaiokt
folgeodermaikn äußert:
„Die WcichteUe umhängen ja nidit iAb
eine Draperie daa knfldieme Geriohttigeriiitei
I ihre Anordnung ist an dasselbe eng ge-
I buuden, von letzterem abhängig. Die Weich-
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QatarradiaiigeB fibw du TarfalHBii dar Kopfaufia n dm MMtkuSm.
75
teile vermögen oiobl ein Lauggeaicht in
da KmigMiQht and «ngakslirt vnmi-
wamlülti, ihr Kii:flviß aiif den iluich «Iiis
Skelett bestimmten QMiobtmaadruck ist
dalur kdn wai/äm, dftS dw«ar ToUand» ▼«r-
wlMlift Wirte kAnais.''
Die BerficksiehtigiiiiL,' ilicscs kraniometrischfn
<i«uolttspuiikte«, der in der Anthropologie h'u
in di> liteton Jalire vorh«rt«chend war, maoht
m bagnilHah, daß untrere Fnige nach der Be-
ziehung Kwisohcn den Mcrkiualeii am Trübenden
und am Skelett die Form annahm: „^^ie sind
an» daa Maflaa d«a KopiM diajaaigCB da
5'<'.li;li]els zu berechnen?", iiml daß sie infol-^e defl
dem Ubigenbreiteoiadex sage«obxtebeDou klaan-
fikatOkiMilMB Wartaa noh aaf dca laMarsa m
erster länie beschränkte.
G. Retzins ('74, 751) «itellt sich die l?c7je-
bung zwischen Kopf- und Sohädelmaßen sehr
«faifabh vor:
„Die Maße, wekiha aa den KSpfen
lobender Individnpn genommen werden,
lassen sich ohne Schwierigkeit iu die eot-
•preehfladea Maßt dw SeUdals «berfliliran,
wenn man nur von ihnen die Dicke der
Haut, welche in das Maß eingerechnet ist,
abzieht Um das für eine solche Reduktion
aawaDdlwrs lUttd dar DietM der Kopfhaut
7.n rrhalteu, haben wir an T.cichen eine
Reihe von HeMoogen gemacht Wie be-
kamrti waobMüt diaDtaka hn varadiiadanan
Individuen, so daß sie bei mageren l'crsdoen
2,5 bis 3,5mm, bei fetten Individuen l bis
5, sogar 6 mm betragen kann. Im a)l-
ganalBaD dltafta man iadcMMa ak MMA
der Dicke der Kopfhaut bei gesunden
erwachsenen Personen 4 mm annehmen
Rataia« rntjot alao, daB mao dia IMlEe-
ren/en in den Dieken der Weichtoile am Kopfe
für lAage und Breite konstant gleich 4 mm «n-
aabmao dttrfe, um die HaOe am Skelatt aa»
danjenigen am Lebenden zu erhalten. Da» iel
die mß^ilichst einfa<-li,-*te Aiiffastsung, deren Un-
zulänglichkeit aber aus unseren Auseiuauder-
eetniagan barvorgafat»
') ÜbmeUnag von Stieda ('SO, 426). DieHejt«D-
lafkbe ist M Btlada aariohtiff» laa m.
Einea bedeutenden Schritt vorwarta bildet
dia leobi labre frBhar anddaaena ^beit tob
Broea (XR). Dieselbe faßt das Problem viel
allgemeiner auf, «o daß die Überlegnog von
Rataiaa m maeai Bpenellea Falle dar Braea-
■abea Fassung herabsinkt Maa kaoB dia
Brocasche Betraehtnui; folgendermaßen «u-
sammenfassen: Wenn die Dicke der Weiohteile
bd eiaem ladividaam koaalaat büaba uad für
verschiedene Individuen gUich groß wäre, so
wUide ea nicht aohwer sein, aus den Maßen am
Lebeadea dia Ifala d«i SkelattB absnlalleB (daa
ist der Standpuakt voa Retzius). Broca zeigt
durch einfache Überlegung, daß bei gleicher
Dicke der Weichteil« der Lilngenbreitenindex
am Sobidd kleiner ala der am Lebenden zu
erwarten ist: ferner, daß diese Differeii/. mit der
Zunahme der Dicke der Weichteile wächst, oud,
falls die Dicke der transversal mitgemesaenen
Weicbteile größer ist, noch gesteigert wird.
Doch ist die Dicke der Weichteile, sowohl bei
veriBobiedenen Individuen, wie auch in einzelnen
Stellaa aabr variabel, oad dia Besiebaag awieebaa
den Kopf- und Scbädolindices kann nur doreb
direkte Beobachtung ermittelt werden. Broca
läßt die Abhängigkeit der Indexdifierenz tob
den abaotaten Maßen außer Betracht Er berflak»
sichtigt anoh die Abhängigkeit der Indexdüferenz
von der Kopfform nicht und übergebt di« Frag«
naoh dam YerinfteB dar ladazdifliniDa in Ter-
Bohiedenen biologiaohen Groppea (aatbropologi-
sehen Typen).
Obwohl schon Broca auf die zu erwartende
Abaabma der IndasdifleraiBi mit dar Aboabma
der Dicke der Weichleüe hingewiesen hat, so
finden wir doch erst in der Arbeit von Weisbacb
('89, 199) di« Demonstration dieaar Abhlagigkut,
iudem er die gut- von den sohlechtgenährteu
Individuen trennt WeiNbach beriiclisichtigt
wuitor die Ileterogeuieu in der Spezies bei der
BebaadlaBgdarlNekaBdMr Waifibtaila BBdIad«c-
differenzen, indem er den Begriff der nationalen
Versohiedeoheiteu in der Dicke der Weiohteile
in ReobBong sieht Bs aoheiBt, alt ab gamaint
wäre, daß hinter aüiaologischen DülereBieB, die
in Natiunalititten zum Vorsobein kooimaBt rein
»umatische, rsciale stecken.
Ea kämmt alao aio nauar SebkOi 300)
hintn, dar laiatat; ,|Bel varaeUedenen VOlkem iat
»0*
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lan Gsflksaowtkii
darUntmoiiwd iwiiali«n dem Kopf- und Sofaidel-
index verschieden, •Isiher snch die Dicke der
Kopfschwarte." Dvt Hückscliluß aus der Vf-r-
iKshiedenheit der iudexdiffcreuz auf die Ver-
eeWedwIwte der INeke der HavtHhwute tat
aber nicht ginz riohtig, da wir in luisereu Aiw-
fOkmageo geseigl haben, d&ß die ludcxdiJSerens
bei ImiiteiterDloln derWeiahteileond TariaUer
OrOße der Maße, aaa denen der Index bereohnet
worden IbU v-irüert.
Wei»bach luuu aber uiciit daKU, die auf-
tnienden DiHnrenaeii BigelndeM der Zo-
aammeiisetzung der »ozioloo^isrhon Einhritcti
(Völker) aus verscbiedetien biologischen Ein-
beiten (wttropologische« Typen) ■iifinfiiniii
Infiolgedeasen kouuU* er in der DielBMWMl ibcr
»eine Mituiltiog, auf die Anfrage von Szom-
bathy, über den Zuaanunenhang von Kopfform
und Indexdiftareiia kein« Antwort geben.
Die Ansicht von Stieda ("80, 421 bis 430)
aobließt «ch enger derjeuigeu von Broca und
Weiebncb an. Die Arbeit gibt die in Dotpet
beobachteten Tatbestände an, erweitert aiher die
Betrachtung ävn Gegenstandes nicht.
Benedikt 349 bis 419) vertritt sohou
mehr den bepfaalometriMlieo Steadpunkt, er eegt
iiSmlich CSfl. 395): „Während «it :iV)cr Iii« ji't/t
eigeutiich auf die Berooboaog nach den Resul-
taten der SohldehnaBe aagewieMn aind, liandelt
ea sich fttr die Zukunft danuBt dlKkte Mnmungeu
an litT Ifbf iiJuii Be\'ilkernn^ tm in:n Ik-ti. wolici
wir den \ orteil haben wurden, nach allen Kicb-
tnngon rainerM Material wa haben als in der
Krnniornotri.-." I?<Mit'ilikt hebt außerdem die
gesetzmäßige Beziehung zwischen den Maßen
am Kopf nnd an SiMlett bervor und twar mit
folgenden Worten: „Nach den kniuiometriBchen
Vorarbeiten, die mitgeteilt sind, V>o^trlit die
ganze Kepbalometrie bloß iu einer L bersetzuug
der gegebenen Daten mit Hilfe eanes Zahlcn-
schlGasels. So oft wir nuc ki ilialcrnvtrische
Meaaung machen, setzen wir die Daten für die
kraniometfiaDbo ein, und mit Hilfe de« Um'
rechnung»schlQs8eia aiad wir orientiert.'^ /war
•lenkt «ich Benedikt die»en Zahlen«. Ii hl 1
»ehr einfach. Wir finden nämUch (S. S'Jti;: „Kur
dift Bnearmt MaSe ImlMn wir fotgenden lle>
rechnungsiudex: Für diejenigen Maße, die der
gaaseo Läoge oder teuere d«a ächädels uaob
rridien, ununt man an, daA die KopfinaaSe am
1 cm grMer und als die kraniometruchen, in»
dem man annimmt, daß zwischen Zirkdspitze
und den Knovlien je b mm liegen.'^ Bei den
giflSemn Maflea wird aber Benedikt anf-
raerksani auf die VariabililSt der aVi/uziehenden
Beträge. So sagt er (ä. 394 bU 395): „Nach
den Meaanngen von Brooa iat dloaer ümfang
(Horizonulumfang) liei dem mit Ilant and Haar
bedeckten Kopfe »im etwa 3,0 cm «rrößer als
. bei dem nackten. Die« macht bei einem mitt^
I leren UmCmg von 69 etwa 6 Pmhl aaa. Naah
der Qui)te von H Pro/., beurt^ilu ich überhaupt
die mit dem Bandmaße gefundenen kepbalo-
metriaohen Eeaoltate in Vergleicih an den kra-
niometriaehen und zunächst die anderen großen
] UmfärK't", 'lärulich den Läiij^snnifaiig und den
I Queruiutaug.** Außer dem eben Ausgeführten
«ntbllt die Arbeit von Benedikt nidhls
' Nenps.
I Die Arbeit von Mies CSO, 37 bis 49) bUdei
• ainan waitaren Sehritt in der Behandlung unserM
I Problema. Ss wird die Frage nach dem Zn-
' («ammenhanj»e zwischen iler Di'-ke ler Weich-
: teile und der Große der Maße am Lebenden
I anl^eMellt. IM« Biiitens dieaea ZoBaaunen-
hanges wird diireli eine ZiLsainmenstellnni; der
i Beobaobtoogeu von Brooa, Stieda und seiner
eigenen in l^ifel IV in amner Arbeit bewiaaeD.
Die Stellung von Mies dieser Frage gegen-
über wird durch folgtudm Satz charakterisiert
CäO, 4ö): „Man muß vielmehr in den meisten
Fltkm von KoplÜnge nad Eopfbrette veaaeliia»
di'iif Zatileu abziehen, welche mit der Grüße ,
der Kopflänge und Kopf breite smiehmen, wie |
aoa der linkan nnd mittlaroi Abtailmtg dar !
Tafel IV deutlich hervorgchf^. Die ArlMlt voa |
Mies 1)rin);t noch andere Erweitemngen fies
uutentiichtcn l'roblems. In einer Zusammen-
BteUnng der eigenen BeobaobtHngon wird ver-
'sticht, die Fra-^c nach di.r Abluingiu'keit der
Dicke der Weichteile vom Alter za beant-
worten, nnd ea wird aaoh die Frage naeh den
Bt'.xuellen Differenzen aufgetitcltt.
Erstill der Publikatiiin \ ou Hagen: ,..\nlhro-
pologiäcber Atlas ostaaiaiischer nnd melanesiscber
Völker» Wieabaden, Kreidet 1896«, findet der !
Vergleich einer j^rüßeren Anzahl von Merkmalen ]
am Lebenden und am Skelette statt, doob tioci I
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UBtoiMdmfCB filier ^ VaiUlliüi der Kopfmtle n den 8ofa«kliu8«a.
77
di* Angaben ftber onMire l^tag« In adnen
Arbeiten tod sehr beschränktem UiB&ag«. Sie
bczi hrn Rieh im großen und ganzen nur auf
fiiul Individuen. Durch die Allgemeinheit der
FragMtfllvng kommt die Arbeit von Ilagen
der von Broca am näohaten. ürooa hat die
Frage der Beziehung zwischen den Merkmalen
am Lebenden und am Skelett recht allgemein
bebandcit, aber geiiaaere Angaben nnr fiber
XJmgc und Breite und Llag«nbi«ilenind«K fAr
19 Individuen gemacht
Die oben ntiarten Arbeiten aeigen« am nodi
einmal das Wnentliche zusammenzufassen, daß
man die Frage nach der Beuehung zwischen
den Maßen am Lebenden und am Skelett an-
fltaigliab fHr etnfaob an beantworten hielt, naeh-
dem man einmal fiherhmipt darauf aufmerksam
gewordcu war, und daß erst die »ftätereD Unter-
incbiingeu albnlhlidi die kompBaierandeii Um-
BtRtide in Rechnung zogen. Die chronologiBch
«woiti- Arbeit (Rot /.Iiih) gibt die primitivste
Lösung au. Broca berücksichtigt die vertiuliie-
dene Dieke der Wetehtell« bei venobledenem
Tiiilivi<iiieti inid im vcrHchiedcnen Stollen dt's
Kopfes des gleiches Individuums. \Vei8bach
berllelidebligt den Znaanunenbaag der Dieke
der Weidrtenle mit dem ErnährungsTiustaude des
Individuum« und winor soziolog-isr-luu Zugeliori«;-
keit. Mies weist darauf hin, dali auch ein Zu-
Nmmenhang awiaehen der Dieke dar Wciehteile
uml ilcm AlttT, sowie der alisoliiteii Gräßo <ior
Mafie, existiert, und daß sexuelle Differenzen
vwtamunen. Hagen endlioh lekenkt dem Ter»
gleich von mehreren Ma^lkii am liebenden nnd
am Skelett seine Aiifiiierkb;iiuLoit.
Die Frage nach der Abhängigkeit der Dicke
der Weiehteile von biologifloben flSolieiten —
anthrop<)lt)gisclicii Typen wuiilc nur indirekt
berfihrt, indem man konstatierte, daß die Dieken
der Weiehteile wie aneb die mit Urnen ver>
bundencn Indicesdifforeuzon bei verschiedenen
Völkern vei^chicilen sind (VVeisbach, Siit iLi.
Hägen) und in der Frage, die Szombathy
wlluend der Dlaknaiion Aber den Vortrag von
Weisbach ('89, 200) stellU-. Er fragte näm-
Ueh, ob »ich ein Zusamtiicnbang der Größe der
fNHerena swiaohea den Indieee am Sehidel and
am Kopfe mit der Ordß« dee Ungenbreitenindex
feetMeUen U«A» oder nieht.
IMe bier in Botmabt gezogenen Dieken der
Weichteile werden gefunden durch Ab/.ug der
Maße am Sehädel von denjenigen am Kopfe.
Maße am Lebenden mit denjenigen am
Skelett direkt an TorgMeben, iat nnr Hagen
gelungen. Alle übrigen Arbeiten he/.iehen sich
auf die Vergleiche der Maße au Leichen mit
denjenigen an Sobldeln und twar an frieehen
Schädeln. Daß die Schädel nicht maceriert waren,
gibt Weisbach an: für >lic übrigen dllifan wir
w<^ die gleiche Annahme machen.
J3m 8«kwierigk«lt dieser BeobaohtungaweiM,
die die Beseitigung der Weichteile verlangti
findet in der geringen Zahl der untersuchten
Individuen, die diesen Arbeiten zugrunde liegen,
ihren Ausdmolc Nnr in der Arlieit von Weia-
Itaoh ist (lie Zahl der Beohachtnng'en groß, die
der iu Betracht gezogcucn Merkmale aber sehr
kleb (nur drei: Lbige, Breite nnd Indes).
Wie schon oben erwähnt, verfolgen die sämt-
lichen zitierten Arbeiten die speziellen Fälle der
, tVage, wie aus den Maßen am Lebenden die-
I jenigeo am Skdett au beatimmen und. Diaae
Frage kann aber aiu-b in die folgende um-
gekehrt werden: Wie sind die Merkmale (Maße)
am Lebenden an» denjenigen dee Skelettea ab-
zuleiten?
Es i-t !rn erwarten, daß hei bekanntem Ver-
hältnis zwucbeu deu MaÜeii am Ix;beudeu und
am Bkelett diese umgekehrte Frage sieh in
[^loiehem (?rafle beantworten lassen wird. Die
vollständige Beantwortong uoserer Frage wird
dnnb die Reltonitmktion dea ÜDdividnania naeb
dem Skelett gegcbeu. Tbeoretiach wird hier
nur die Konutnis des Verhältnisse!« zwischen den
Maßeu am Lebenden uud am Skelett verlangt.
Man kann dabei von der Annahme anagehoo,
daß dieses Verbältiiib für alle tierischen Spezies
gleich und von der Zeit unabhängig aei, und
naeb der aUgameioen Eifakmng die Formen
I zu rokuusuntieren anoben. Daa ist hei den
lialäuntologischen Rekonstruktionen der Fall.
I Der <irad der Genauigkeit dieses allgemeinen
I Tofabrena l&Ot «ieb aber niebt beetlmmen. Die
Ungeunuigkeit des AuBgangspnnktt s gibt nur
eine allgemeine Aoleitong und gewährt dem
anbjelctiven Momente dea Rekonetraktamia eineo
großen Spielranm« Dieser Spielraum wifd dnreb
i die Prioaierung der Angaben eingeengt Die
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98
Jftn C«ek*iiow«ki,
für du« iMatfinmto Bpadat altgcldtetanVaridat»
nUse zwischen den Merkmalen des SktlMtM Ond
<!g8 Lcbr-Tul(>n lAR»f'n d«in BubjAktlTMl MoDMnite
■cliou geringeren Spielraum.
Fflr dia Sp«sl«a Homo wurde du ente Re-
kouBtruktion von His (*95) nnternonimen. Es i
wurde fUr den vormutliohen Schädel von Baoh
die Bflite rekooitmi«rt, vm wm den VerglmdiMi
der Bnate mit den Bildern einen Rückschlilfi auf
die Echtheit des Schädels ziehen /.u können.
His ist von der VorauBSOtzuug auagegaugeu, ^
daS umb M Sakonitniktioo das Kopfes entr |
scheiden kann, ob der gegebene SohSdol /.n ilt n
vorliaadenen fiUdem paßt oder nicht. Einen
MHUig«D Standpunkt vertritt anoh Weleke r ('83,
84)i Er lacht aber nicht den gansen Kopf,
sondern nur die Profillinic r.» rekonstrnicroi'
Sein Ausgangspunkt bildet die Behauptung, dab
sieht jeder beliebige Sebidel ddi in die ge-
gebene Proiillinie cinsseinhneii lasse. Welckei
gebt nooh weiter tuid verwertet die bekauuteu i
SdAdel aar ftüfung der AbbOdongen. I
Zum Zwecke der Itelcottstniktion wurden die
tnittlcren durch Beobachtungen an Leichen er-
haltenen Dieken der Weiebteile in einer Anzahl i
▼Olk Punkten anllgelngen und dann die Stellen |
mit fehlenden Angaben nach den DafBrltllten 1
des Rekonetruierenden ergänzt
Weder Welcker noch His haben der Frage
dea genanen Verlilltaiieee iwiieban den Merk-
malen des Lebsnden und des Skelettes ilire
Aufmerluamkeit gesohenlct. Die Existenz eint-r
geiUleiulOigen Bedsbuig ward« ak nenlich
selbstverständlich angenommen, wie w lehon
oben gezeigt haben.
Die BerüoksiohUgung der Frage oaob der
Benaliiuig ale eololieff finien wir oat \m KoU-
rnann. Sic wird zwar noch nicht streng de- |
tiniert, sondern nur sehr allgemein beschrieben, j
So eagt Kollmann (*98, 8S1): <
„daß der Schädel, also auch das Skelett I
des Gesichtes, das Fundament gei für die '
Weichteile, und dtiü uameutliuh im Gesicht
diewiehtigatenMeriaualedorolidenKttoebMi |
ihren nissenaiKittnniseheii Ausdruck ei !i:ilteii."
Dieses Verhältnis ist seiner Ansicht nach
iei» einfaeb, er sagt idlmlioli (8. 854):
„An den identischen Punkten des mensch-
lidien Oeeiehtee iet das YeriiUtnts der
WeiehteOe tu dem Kiwelian ttbaMiaada-
meiid bei gleichem Gesobleob^ bm gleichem
Alter und bei gleiobem Eralbmqgmtande;"
und:
«Dia nUk» dar WeMitell« etdit wie an
dem Himsobädel so auch an dem Gesichts-
•obädel in einem durch Zahlen lixierbaren
Veiblltoii. Dnraas ergibt «<di, daA rieh
auf einen Schädel mit Hilfe dieaer ZaUen
die Dicke der Weiebteile riehtig anftxag«a
Jäül.-
Kollmann lielik noel» weitere Bigeneehaften
der Beziehung zwischen den Merkmalen de.';
Lebenden und dea Skelettes in £rwägung. äo
sagt er (S. 331), daß, nm die Beraebtigung
einer Kekonilniktion des Antlitzes anzuerkeuMB,
lie VoraHssctztiii«; der Persistenz der Rassen er-
lurderlich sei. Diese Annahme bedeutet nichts
änderte ab iS» Kenelaos der Beeiebang in der
in Frage kommenden Zeit. Ist diese Koiutaii/
der Beziehung niobt erwiesen oder ibre Yer-
Snderang unbekannt, eo ist dnlenehtend, daS
man von einer Zuverlässigkeit der Rekonstruktion
nicht .sprechen Linn. Kollmann berQolcsichtigt
noch das Gültigkeitsbereich der au^eetelltsu
CkeetemUiglwttan. Br bebt aoadrübUieh her*
vor, daß diese Beziehung in der ganzen Spezies
nicht ohne weiteres gleich angenommen werden
kann. Das ergibt sich aus den folgenden Werten
(S. 332):
„Wir hahen die Rekonstruktion nur eines
Uasaeuscbädcls von Europa durobgefflhrt,
«eil fOr die RaiMo AfirOau, Amerikaa oder
Asiens neue Untenuchungen anzustellen
sind und wir erklären ausdrücklich, daß wir
für unsere Zahlen keine Aber die Grenzen
Zentralearopaa binanagehonde
Gültigkeit bean.'sprnehen, ehe ntohteine
tatsächliche Prüfung dies erwiesen hat"
Dae üntentreieben dea Wortee RaaaeBMbldel
liefert den Beweis der Erkenntnis der im
IV. Kapitel erlrmtertcn Tätsache, «Inß das Ab-
mühen wie auch das ilineufügeu der Mittelwerte
der Dielten der Wdebteile nnr iBr die Mittel«
werte der Maße richtig hlciht, und daß man
in den übrigen Fällen auf die kompliaerende
Enoheinung der Regresaton etOOt
Kollmanu will aber aus den RekonÜnik-
tionen SoUfiese ftber die Formen der aes-
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VuteniulnugM (h«r 4m TirUltaii dar KflpfiaitlB ra
gMtorbMn RiMfla ttehan, er wUl taü ibnr
UWff ^aiiob (.lif TTvrkiinft der Völker bosscr
ftnfld&rcn". Die KekooBtruktionen soUaa also
naoli KolIntaBn mm TttgtaldMnd«ii Studium
des „Volkes" Terwertet werden. Um aber aus
den Rekonstruktionen auf die Differenien
zwischen den Formen (dee Aafieren) schKeOen
zu därfen, muQ man die Siohorbeit haben, daß
die in Frage kommenden Düferouzen die Fehler-
greoMQ der BekoDSUrukttonea übenteigen. W enn
man aber diese Gewiflbeit nicht beaiM, ao wird
Jeder Schlnß nnheirrümlet.
Die Arbeit von Merkel (ÜO, Ud bis 445)
llflk rieh «k "Ergtmaog denjenigen Kotlmaime
betrachten. Merkel schenkt fii iui' .\ufmcrk«am-
keit dem tnbjektiTen Momente do» Kekonstruk'
teure, üm die OrOie des Huhjeküven Momentes,
das er einfach als „Willkür" bezeichnet, zu be-
Wtcilen. sclilfigl er fol^'pndes Verfahren ein:
„Aus der Schadelsammlung de« Ixiatitutee
worde der geos «mvefeabt«« Sebidel 414»
Nnihollätidor von Clarcnce Itivcr, aus-
gewählt. Die Wahl fiel auf ihn wegen
daer olieiflhjUioheD Almlkldceit tnH dem
Rosdorfer (vorher durch denselben Känstler
tekonetniiertenljiedersachsen), die vielleicht
bei meinem in anthropologischer Betrach-
tung niigLii!it<a kfins tierischen Mitarbeiter
einen Argwohn wr^trenen konnte. Da die
Physiognomie eines Neuholl&nders von der
einea Beropian falmmelweh vereoUedeB iat,
mußte bi'i einer uiibewiiISt «iilijekliven
Auaführung der Kekonstruktiou ein dnroh-
SchAdel, welelieir teliiierlei äußeres Kenn*
leicbtD eafater Herkunft zeigte, wurde nun
Herrn Bildhauer Eich 1er abergeben, mit
der ßitt«, er müge direkt Aber deo Sflbidel
selbst in Ton Mc Weichteile formen nach
Maßgabe der ihm vorliegenden MitteUahlen
und in Anlebamig aa die Eifahnmgen,
welche bei der f Tirn fertig; j,'e«t*'llteii Böste
des Koedorfers gemacht worden waren.
Ober die Herkunft des Sehldela, aawle
über alle sonstigtn I>at«n wurde atiaagea
ätiUeohweigen beobachtet."
Merkel kommt m dem Schinne, dafi die
Ähnlichkeit der Kekonatniktion mit einer Nett-
IwUtoderin-Pbotograpbi« eebr groß nad die
Stodiam der
TtahSetiilifFi'iensien sei, obwohl mir pf-rsftulich,
sowohl als auch anderen, die Ähnlichkeit der
baden in der Arbeit aBgegabeaen Bilder and in«
f olgedessen der daraoi geaogeiM SoUaS awdfd'
haft zu sein scheinen.
Merkel zeigt aber Kollmanu gegunfiber
eine wesentliche YerBchiedcnheit der Anaiehten.
Er ist (geneigt, die Verechieilcntieiien in der
Beziehung zwiadien den Merkmalen des Lebeo-
den aad dee Bkalallea bd efanalnaa RaaM« an
veraacblüssigen. Das spricht eich in der Wahl
eioea NetihoUiadersdiideU zur llekonatniktton
aad weiter in d«n Worten aaa ^ 457):
„Herr Eichler (der Bildhauer) erklärte
sefaon nach kurzer Arbeit, der Schädel go>
hdre jedenfalls keinem Europäer an, viel«
mehr wahrscheinlich einer niederstehenden
Rasse. Die starke Prognathit" vcranl.iDt«
ihn, die Lippen gewulatet zu bilden, die
gaben »ich <^an/. von selbst."
Diese Worte enthalten ganz unzweideutig
die AnaaluBe der üaalildlng^g^BBh der Bedalniog
zwischen den Merkmalen aaa Iiaboiidaii aad $m
Skelett von der Rasse.
Mit der Untersuchung ron Merkel edilieBan
wir die Betrachtung der Arbeiten der zweiten
Ki4tef.'orie ab. Wenn auch die {^'^firiinung dee
Verhältnisses zwischen einzelneu iUurkmalen und
B Lebaaden and an Sltelett Ua aa einem
hoben Grailo der Genauigkeit ausführbar ist,
and die ZusanunengebOrigkeit des Schädels mit
etaar Rekonatraklian in einem bohen Mala dar
Zuverlässigkeit dtwAgeflnirt werden kann, so
scheint V» doch, daS das individuelle Moment
des iivkuuetrukteurfl zu groß ist, ala daS sieh
begrflodeteSohlilaae aber indiridneUe and raciale
Vi r^c^liiodcuheiten neben ließen.
Die dritte Kategorie der Arbeiten bilden
diejenigen, «aleha die Dieka dar WaiehteO»
als ein Merkmal an und für hieb botracliten.
Dieser Standpnukt kommt oharakteristisoh in
den folgenden Worten von Birkner (DG, 22)
Aiudniek:
„Die bisher arwibnten Untersuchungen
deaten darauf liin, daB bei Teraoluedenen
Rassen die Dicke der Weiohteile verschieden
irt, aber die Uatersaehnngamethoda
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80
ist nicht gauz zuverlässig. DieRetnltate
■ind dnrob nr«i B^tob|{«lrfliiiiii(o IfcMaagm
gewonnen wnrilm, oh muß aUo der unver-
meidltche iudivuiuulle MeMuiigttfelilar xwei-
vmI in Re«biinng gezogen w«ld«in. Um »■
Ijmwieren Uisiilt.iieu r.u gelangen, iat es
demnach notwendig, die Dicke der
Wcicbteile direkt zu meseen. Nach
di«iar KehlBag Bagm mar für EncopAer
«ne Reihe von Untersuchungen vor. Diese
idnd XWM* niobt vorgeoommou worden, um
äi» IUw«iroii(«nebi«d» vn ttodicraa, bildtn
sber «HM vwtTDile OnnMUige." •
Birkner hoschrünkt sich in soinor Arlwit
auf die Vorgleichuug der Mittelwerte der Weioh-
teiMiok«B, tuh Berüdcsichiigung der Abbängig-
ktit der letzteren von der Kaaee, d«ni Ernäb-
ningezuatande, dem Gesohlechte, dem Alter und
den absoluten Maßen am Lebeudeu. Auf die
Eägentobafteii dl«i» Beriebung geht Birkner
uhi'V tiiclit wi>ittT ein, was bei der geringen
Zahl (6j seiner eigeatlioheo UDtersu«;buDgs-
obj«kt« (CbnaaeiikOiKre) leiobt ▼«nUlndlieb tot
liH der Arbeit von Dr. Birkner soUicflfln
wir dieaa hitutnaohe Betovobtung ab.
d«Mr Aatnmi.
Die in der Utenitnr iiiig«g«b«iNiD Reraltate
der Untersuchungen des Verhiltnisses zwischen
deu Kopf- und Sohidelmafien weiten grofle Vw»
scbiedenhdten aa£ Am nlelwteii liegt iB»
Vermutung, daß die letzteren eine Folge der
Komplikation der Uutcrsuirliuti«^^ duik-h die oben
liMproobeueu Faktoren sind, bo inüüten s. ü.
die Yenebiedenbeitett (Widenprfiebe) in den
Ergebnissen durch entsprechende Berücksichti-
gung von Typus, Geschlecht, Alter ood Er-
ii&brungazustand veniogert werden. Dealudb
wollen wir ans auf diejenigen Arbeiten be-
■etiränken, welebe Angaben fber dieie FalctoMo
«ntballen.
Da die TTpenenalyae gegenwärtig noeb nicbt
liefriedigend (quantiuuiv) durchführbar ist, «oll
der Typus nur indirekt berücksichtigt werden,
indem wir die Verscbicdeulieiteu iu deu Läugen-
bmtenindtoee der eiaielnen Beobaolitungeergeb*
niHM« iu Srwigung rieben.
i Daa kann dadurch errcitdit wwden, dafi mau
I die Differenzen zwiaoben den Maßen an Kofi
lind 8ch;'idel dem zugehörigen Ti'mi^eiihriiten-
' index ontaprechend anordnet. 80 hat z. B.
Broea (^) fttr den Untenehied awiiohan Eotif-
und SchiUliliiiiiiocs liiic Diffen-ii/. von
LBI:~ LBJ. = 80,05 — 78,37 = 1,68
I bekommen, während die an den Zürober Leioben
I beobaobtete nnr
I 88,74—88^ = (^46
beträgt.
Die Differens der beiden Beobacbttmgeu
betaigt alao
1,08- 1,3a
j oder etwa •/«•
I Wenn man aber anf die aus den H«obach-
I tun<^eiT nn ZQrcber Leioben abgeleitete Re-
groBsiousformel
LBI, = }fim LB^ - 8,60
niiMtgehtt eo ergibt dioh aoi Ibr der Unter»
■ehted;
Ü,4ö für /.J?J 83,74 und
So iat danh BerSoknditigimg der Veraohiedea-
beit Im Llagenbroitenindex die DiSerens vmi
1,22 auf 0,66
oder von
' Vt •«* V»
iherabgesuukeu.
DieeeTatsaebe bewdst, daft dieVenwhIadeD-
heit der Ergebnisse durch die raciale Zusammen*
•euong der Aggregate mitbediugt wird.
Die mir zugänglichen Ergebnime der Unter-
suchungen der Verhältnime awiaohen Maßen der
Köpfe und Schädel bMMD moh in Tabelle I
(xuaanuneuetclleu.
Durah dieBerlduriobtigong derVenoUeden-
I heit des Ungeubmtentndex bekomont mau die
TabeUe IL
Die jWvergenz der Resultate zeigt die Ten-
dena, licb an rerideinorn, wenn man die Mittel'
werte des Läugenbreitenindex der einzelnen
IBeobaobtuugsergebnisse in die aus den Bu-
obaebtuagen an Zflreber Leieben abgeleitete
Kegrcssionsfonnt l einsetzt. Dieso Tatsache der
I Ausgleichung zeigt deutlich, daß bei dem Studiaoi
der anatomtaeb -topographischen Eigenschaften
den KSrpert die Berfloksiobtignog antbropolo-
gieober Merkmale wichtig aeia kann, da eie dia
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Vwhütaii.dir Kopfnile
T»b«ll« L
doB So)
n
ivS ) Out ifMkUurte
S7 ' DeuUche . .
Tl Slawen . ■ .
44 ' AUe «nderea
301 Sehl, genähite
124 r>fm«che . .
IJy Shiwim . . .
XiU' iiiider«!!
2 I Lvicbvn i Witt
i.i DputMlie ... Mied
5 Ostindier . . Hag«n
U zarober . > • Cat^anawiki
+ O.S
+ 0,1
Tabelle II.
OrUU Ung«
Grtfte Bralle
LiBgeDtoelteiiiiidex
Autor
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ja
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Baiikon ■ . .
(lut i^cTrührto
87
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Bl.'iweii . . .
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Deutsche . .
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5,0
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8;h,i
ü,«
5,0
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83,2
83,3
0,9
4,0
-3.U
84.5
M,l
0.4
4,0
-3,0,
88.5
0,4
9.7
+ 3,8
10,5
+ -M
80,6
77.7
2,9
M
-1.0
»2.1
81,1
1.1
10.4
+ »,s
8.«
M
•8,7 j M.«
Veradiwdcnhctten der Erg«l>niMe der Be-
obachtuugen siisziigU iclicu itnsUtnde isL
Ebenso wie hier iIlt T\]his iluri*Ji Hrriick-
sichligung der Verschieden tieiten in den Längc-ii-
brdteidiiÄkwB in Betoadhl gnogm ward«, kannte
des gleiche mit Hilfe auderer Merkmale (eowoM
Anhhr Itt AaUuavoUeta. H. f, Bd. Tt,
— 1,5 147.6 139,«
— 1,0 I5«,0 149.0
— 1,0 i 15«,0 149,0
— 3.0 157.0,150,0
— 2,0 ■ 155,0 147,0
— S,0 I 153,0 148,0
— 3,0 I 154,o[ 149.0
— 3,0, 153,0 149.0
— 3,0 |l&l,0| 147,0
+ 0,'.; 151,1' 141,4
— 0.8 , \hl,'., 141.0
— 3.2 I 153,0 148,V|
-2.9 - -
— IMJi 14«,»t
I IndioM, wie >uoh direkter Maße) durahgeifBhrt
I wjBrdfii.
Mau kniihli' \iclli-u'lit 1j<i'Laii|itcii , daß da«-
juiiigu Moikiiial, weictiCM den bc8t«ii AuHgieidi
d«r lieraltate ergibt, «ioih am meiateo sur BerOok-
«iditigiiiiig d«r tadaleo y-"i*T*Tnr*— *— "g dgnif.
11
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jftB Onkraolraki,
Du Alt«r kuQuen wir uiobt verwendeu, am
die
zndrflokeD, <\n die Anofshen in der litOWtlur
kein« genügeoden Auhaltopunkt« liefwik
DliA di* YanohiedenheiteB im BnAhnuigs-
nutand« DUEareuseii in den BeobaohUiiigsergeb-
niBsen vorursachen können, habtii dio üntir-
suohungen von Weisbach gezeigL Auf die
AUdtDiig «inar Reg(«Mk>iidonii«l, di« di«M
Vemchis'tU'iilieiii'ri berüoksiohtigen wEinlc miisson
wir aber verziobt«a, da das die elementaren
]lbdiod«D d«ir BMtimmung der Komlationi-
IX. ZiwftHiftifatiiiniiy.
1. Bas Stadium dM lebMiden MeiMehea
und ilfs Skcli-tte« in der Anthropoloi^k' luaclit
die BeMimmuag des VerbtUtniwes zwiiicbeo
SkelettmaBaD nnd denjenigen am LelMmden la
«Dem wichtigen Problem. [S. 42.|
2. Dil' U^tel■^'uohuIlg des VerhSltnisRes -/wi-
schen Kopfmaßen und Sobädelmaäen läßt sich
auf die Untenaohimg der IMoke dev Weiditeil«
zurfickf (ihren, wenn man annimmt, dali man
folgende Difierenzen vernachlässigen dai-f:
a) Bwkdien dem Lebenden und der frischen
Leiche,
b) zwischen den am frifohet» Skek-U ilirt-kt,
geaommeneit Mafien und den durch Abzug der
DifliM der Wdditeite von den Lekbeonafieii
gewonnenen,
c) zwisoheo dem friaohen und iroekeneu
Skelett [S.48.J
8. Die eben angeführten vereinfachenden
Annahmen rufen «ine Differeoa in den Ergeb-
nissen hervor. [&48.J
i. Di» VemnchllBeigBPg d«r Anatroeknang
des Schädel« bat «in CMfarwerdeo der Maße
tax Folg«. [S.43.]
5. Um diese VergrOfiemng zu ermiucln,
kann man die Veränderung, die der tmielcene
Schädel nach Dttroihtrlalcnng mit Wasser erfähi-t,
beetimmen. [S. 43.J
6. Die VemadUAssigung dei NidiCavaammen-
falleoe der Meßpunkte am Eopla und Schädel
hatetne Verkleinerung der maximalen Schädel-
mafie aar Folge. [ä.43.]
T. Di« V«riUid«ruig«D, di« dureii die «b«n
erwähnten vgreinfaohenden Annahmen in den
Maßen eintreten, kompeusiureu eich nicht, üe
liegen aber in den Gremea de« indiridnelleo Be-
obaohttiTir^sfrhlr r~. so rl^t Juan d.« ohne weiteres
vemaoh lässigen darf. [S.43.j
8. IM« UntHiBotanng d«r W«iobtdlfl vv-
langt di« AnvflDditng ap«B«il«r Instramente.
IS. -15.]
U. Die J^ioetecboadcl bietet große Vorteile
im y«igielalM mit rtmtUolien and«iaD Bbdioden,
die bisher zur Messung der Diok« der Weich-
teile verwendet wurden. [S.4&J
lOi län« gananere Fimung de« YeriiiltaiNea
zwischen Kofü&naDen und Schädelmaßen nötigt
zur JünfUhnjng biometrischcr Begriffe. [S. 47.]
11. Durch Abzug der mitUereu Dicke der
Weiobtdl« von vendu«d«nen GrSOenUameo d«r
untersuihtcii MitOe am Kopfe bekommt mau in
der Kegel niobt die entspreebenden Mittelwerte
der IbO« am BeUdd. [S.62.]
12. Die Notwendigkeit, variable Beträge sa
subtrahieren, zwingt dazu, eine direkte Rtj-xn^^-
sioneformel zwiMbeo den Maßen am Kopfe und
am Sfliiidel abiul«t«n. [S.6S.]
13. Die Differenz zwisclien den Indieks am
Kopfe und am Schädel hängt von der Dicke
der Weichteile nnd YOD d«r GrOJh der UaB«
ab. Diese Abbl^gigksit llDt tiA folg«nd«r-
maßen dantaU«n:
[S.6S.]
I.hn- Bh.
'].i.L-lii)'
14. Berechnet man die Kopfindices und für
da« gUiflb« Individnnm die em«pr«eb«iid«n
Schädclindioes, so ti L'ibt sich, daß die letztei*en
entweder kleiner, gleich oder großer «la die
erstoren lind. IH«a tritt «in, j« nacihdem da«
Verhältnis der in Frage konimeudeu Maße kleiner,
gleich oder iTiCßtr als das Vt'ilKUtui.s dtT enl-
sprechendcn Dicken der Wviolit«ile ist. [S. 65.J
15. Mit der Zunahm« d«r Di«k« d«r Weldh-
teile auf den Parictilia nimmt die Differenz
zwischen dem Läugenbreitenindex dos Kopfes
gegeufib«r demjenigen des 8ohid«la ab, wenn
der LäugoubrvitvniBdex am Kopfe kleiner oder
gleich dftii Tndox um SehSdel ist, datreiren nimmt
er zu, wenn das Ktttgegeugesetztc zutrifft. Das
kann man auadrflelcen:
9 ha
100
L — hL
[S. 6ä.J
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UntarmdlMiiin CW du VinUllab dar Koptaala m dm BAi
16. MU d«r VtirgHUmmg 4«r INdn 4«r
Weiobteile auf dem Uinterbaapte und an der
Glabella nimmt die Differenz iswisohen dem
Lüngetibreitenindex am Kopfe und am Sobädel
zo, wenn der SohldeUndeic f^tialk od«r größer
ist als der Kopfindex, dagegen nimmt er ab,
wouu der SchädeUndex kleiner ist. Das läßt
sidi io folgsnde Fomd
82)/ _ hn — S
dh,.
100 <0. [8.66.]
{L- }>,.)■
1 7. Mit der Vergrößerung der Breite nimmt
die Indexdifferenz zu, wenn der Sohidelindex
größer ist, und ab, wenn der SchädoUndex kleiner
;ds (kr IikUx am Kopfe ist DicM BeBehang
wird, wie folgt, ausgedrückt:
18. Die l)iff>M f !i7 z\rt sehen dem Ijängon-
breileuiodex aia Kopfe und demjenigen am
Sbhidd nimmt mit der VergrOSerang der Lfaige
algebraisch eh. Dm vM folgendeminfieii *iie*
gedrückt:
djy _Bhl- L*hB -2BLkL .ftrt^ft raiwi
dl- 1«><0.[8.M.]
19. Die Differenz zwischen dem liingen-
breiteuiudw am Kopfe und demjeoigeu am
Sdiidel ist imter MMUt glekhen Bedingungen
bei kleinen und langen (doliohokephalen) Schä-
deln bedeutender, eli bei grefieo und kurzen
(bracbykephiden). [S. 66.]
m IH« Sebftdelindioee urtemeheiaeD neb
von den entsprechenden Kopfindicps der gleichen
Individuen um einen Betrag, der in den muisl^n
FlUen debt grSfier all 9^Ebheiten itt [S.67.]
21. Die Vergrößenug der stetigen Ab-
weichungen beim Überganpe von den Kopf-
maßcu zu den Schädelmaßen zeigt keiu« durch-
greifende RegelnIfliglMit, obweU die Tendene
ta dner aolehea Zunalune denitteh heryortritt
[S.67.J
92. Die VergrOBerang dee yarittionekoeCB-
zicDten beträgt beim Vergleich der Kopfmaße mit
den Schädelmaßen für die :i1»solntcn Maße etwa
0,3, für die Indioes etwa 0,o Einheiten. [S. 6S.]
2S. Die Vemutnng, deB die grOOere Varitp
Ulitft der fWiIdelmeBe doh auf die ausge-
iproelieBere DUtevenlmtMii der
führen ließe, ist vielleicht berechtigt und bildet
den unbewußten Grund der Bevorzugung der
Kraniometrie, von der bequemeren Bearbeitung
de« Knoohenmateriab abgesehen. [8.68.]
24. Die Ergebnisse einer anthropologischen
Unterauobung werden kompliziert durch folgende
Fektorm:
a) Die Znimmemietinng den AggragitM
(aus einzelnen Typen).
b) Alter der Individuen,
o) QAaoliledMadilEaMaMD.
d) BecinfiuBsung durch das Uilieu (in unserem
Falle der EmährungszustaDd). [S.6&J
SS. Mit der MeaokephaHe komMnlert rieb bei
nneeren üntersuohungsobjekten in der R^gel
eine größere, mit der Brachykephalio eine
kleinere Dicke der Weiobteile.
26. Der redtnierte ScAldel • Llngeabreitan'
index ist enger mit der Dicke der Weichteile
korreliert als der Kopfindex. Daher kommen
die neb dnnh Tenefaiedene Didke der Weich«
teile auszeichnenden Typen in den Sohädelindices
schärfer zum Ausdruck als im Kopfindex. [S. CO.]
27. Aus der (xröüe den Litngenbreiteuindex
kann mit «iaem gewiesen Grade der Amdbemng
auf die Dicke der Weiehtatte geiebloBten werden
und umgekehrt [&70.J
98w Die Dicke der Wäebteile ninimt tod
der Kindheit an mit dem Alter anfänglich zu
und später ali. Sie erreicht im Alter von 40
biit ÖO Jahren ihr Maximum. [S. 70.]
211. Der liiitdwert einer ans den Yertreteni
der beiden Geschlechter ziihamniengeRet/tcn
Gruppe läßt üob angeben durub folgende Formel:
elf m§
30. Dnrob Verniischung Leider Geschlechter
verändern sieb die stetigen Abweiobnngen naeb
folgendem Oeeetse:
_ wt g* + wi,tf * Hi,g« — (« — «i)*(iW| -f m,)
wh-(-»i» [S.71.|
31. I>ic Veränderung des Variationskocfti-
zienten infolge der Vormiachuug beider Qe-
aohleohter läßt sich angeben durah folgende
Formelt
Sl|l |H j ^ Iffg fltj
[8.71.]
11»
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84
99. IM« Vacliidaruag ä«r KomlatiaiulnMffiil*
FonDd:
y«, + «,«;, + w, «2 — («4^ — »XI
S8. Die Weiditeile des weibUclien Kopfes
besitzen im Gegensatz zu denjenigen des männ-
lichen eine geringon Oioke mit Anuahme der
Jo43hbog«BregioD. [S. 72.]
84 Di« W«iohldl« dw mtonlidiMi EopfM
besitzen eine größere Variabilität, jfldooh nicht
iii alleo R^ooeu des Kopfe«. [S.72.]
85. Die oben abgeleiteten Formeln lassen
sich a\ieh auf den Fall übertragen, wenn statt
der V'irinischung der Geschlechter fim« Ver-
meugung zweier oder mehrerer Typen vorliegt
[8.78.]
36. Die früher erwähnten, komplizierenden
Faktoren entstellen die Ergebnisse der anthro-
poiügLscbon Uutcrsuchungou. Gut« Beobachter
■Hoben intuitiv AoibiUe im „Untetiooheu unter
gflnitigen Bedingungen". ]>. 73.]
87. Di« Arbeiten über Differenzen zwischen
den Mafien und lodieet nn Lebenden nod
Skeletten, weiter diejenigen Ober KekonsUiik-
tionen von KOpfea nach den Sobideln, wi« nnoh
ientan nntor i^eiehen YotniiMeteimgeB folgt der
[8.72.]
r, m, d,, gy, 4 Tg Ulf 6,^0^^ ^r, ^y, -f ^n^vt ,
die BailiinnrangeD dv ZnannmengebOriglcdt
von Schädeln ndt Bildem und Masken und
endlich die Arbeiten über ilie Dickiti derWi i.^h-
teile bilden eine engverwandte Gruppe. [.S. 74.J
88. Diese Omtlidien Arbeiten betmebten
entweder spezielle Fälle der Fragil Am Zn-
«uumenhingee nriioben den Merkmalen d««
Lebenden, der Loiehe und dee Skelett««, oder
n« Temebeii, diei« Ekrkenntaii praktisch ni
verwerten. [S. 74.]
39. Die Beobachter kamen »ohrittweiae zu der
BiteiiBtnii, dnB die Dioke der WaiehteUe» wie
auch die damit zusammenhängende Beziehung
zwischen den Maßen am Lebenden und am Skelett
von Kasse (Typus), Alter, Qeeobleobt und Br>
näbrungszuBtand abhiogjg' lind. [S.75 bis 80.]
40. Boriicksicbtigt man die Tatsache, daD
die einzelnen Autoren ihre Unteranobungeu $n
Gruppen TOD ▼«nMUedenen ZaMdaaMneetamgen
voruahmon, so verkleinern* neb die Differenzen
iwiecben ihren Beobeohtoiigeii. L^^]
L i t e r a t Q r.
Ua«lsi Ii!., Über den Notsen wiederholter .
46V KasUum and der ScbadelgrOfle bei deuNtban In<
divido«!. OofiwpendMW-SlBtt dar deBtMhen anthro-
pologisdlMn Q«Ml]ioh«ft, Jtkrg. mm, 8. ISt—lss,
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Anhang.
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I
Nene Bücher und Schriften.
Knud R&8mU8sen : N'i ui.' Menschen. Ei d Jahr
bei den Nuchliaru de« Nürdpol«. Aui den-
Miinischen ul«!r»etzt von Klibeth Rohr. Mit
fuiif Zciuhuuugen vou Graf Harald Moltke
and eioem Porträt dea VarfMMra. Kl. 8*. VUI,
191 & Preii 3 Mark €0 FL Bm, Vmrimg ron
A. Fnatk», N07.
Du Badi TMdfaBt vcflkonniB die ainglimmife
AatAimmag, anH mMbtt JlWlBw 1>ei seinem £r-
•eheiiMB in Diiiannrk wllgafnnMB worden ist Der
Jogenfttraum Raamnssens, dir „neuen Menschen" zu
beauclien, vun denen ihm di« alte ffrönländische Wärterin,
die äaganfrau, in aeinan «raten KindMiabrun. die er in
Grönland als Sohn einer .^grÖDl&ndisciien Mutter" zu-
ß bracht hat, crzfthlt hatte, ging in Erfüllung. Er
m ni dem Volke, von welchem aie ei-xählt batt«, „daU
c« weit im Norden am Endo der Erde lebt, daß e» »ich
in liHrciihttiito kleide und rohes Flciach i-sse: in da»
L4nid. itiiiiior von Eis pesporrt, iilicr di'sn.-n FoUun ni«-
mala d«!r Schimmer ilea Taj;«« ilnngi'. Wer dii hinauf
wolle, der niüsKC mit dem .Sudwind /ielien In» hinauf
snm Herrn der mirdlichen Stürmt ■ It ii s ni u « » e n.
welcher (Inirdäinliicli j^leichRam aU .Miittfirsprache
apricbt. lict« -nli il.r vnu M jliua - Kr ic h suu gelei-
teten , I iiitiisi lifii lit«rari«chen Grönlaudexpedition" an-
ifeschld?!"! !!. Oio Expedition war im Juni l!t<>2 mich
dem Kai' ^'orkgebiet, vom 76. bis 80, Grad nurdlicher
Breite, ois cum Unmboldtgietscher sich erstreckend,
aofgebrocben and im Sommer 1904 wieder in Kopen-
H. Moltk«, der OadtbaslMr KatMhit Jörgans Brön-
lund nnd iw«i Jigw- ans Dftniadt-WestgTSnlaod teil-
nahmen, war in der Hauptsache ein anthropologiachar
und suziolugischer. Es sollt«! featgeatellt werden, ob
der dort lebende kleine Volkastamm in seinar jatsigen
polaren Heimat uu.-< Asien eingewandert od«r über die
arktiaob-amerikaaische Inielgruppe gekommen sei. Ein
gansM Jahr lebte die Expedition mit diesen Eingeborenen,
von deren Kxisienx die Welt rvini ersten Maledurch Pearjr
and Atttriip nähere Knud' i iha.tcn hat; der Ameri-
kaner l'eary hat dort oben »eine Winterstation gehabt
iiiid liewehi-e und andere» den Leuten zurückgelajaeu,
weK-he im übrigen n'>ch in unverfal-iehtcm Natur-
zust«iide , Mm der Kultur j.'iit wie iinlKTÜhrt , uii
ihren allhi rgebracliteri bitten und (mwohnheiten fest-
halten. Kasninssen knimte »ich mit den Eingeborenen
in ihrer Sprache tiuturhulten, die von jener der süd-
licher wohnenden im wesentUcbfln nur dialektiM-b ver-
achiedon isL So lebte ar als Eakim» unter Eakimos,
Ar finSnfbHTaM'wiii^^ Srtom^wtt^lm
teiknd. So baaut« «r BbtUkik ia flin Ntta nnd
Oflbrladw, in ihi« «iitige nnd aoiial« lotmiaMtwelt,
in daa innerste Seelenleben dieoer „nenen Menachen"
gewinnen. Er verstand ihre Geapräche untereinander,
ire Lieder und Zanliergeaänge, er Hell sich von ihnen
Gaaebiobten. Märchen und ä^en erzählen, welche er
una wieder berichtet, so dafi daa Buch ala ein lite-
rarischer Beitrag der Eskimo lelbfit angeaprochen
werden darf. Besonder» wertvoll in wissenschaftlicher
Beziehung ist es gewesen. daO Rasiuusseu am Sinith-
snad noeb Leute am Laben fand and von ihnen aelbst
BtfiiMe oiwiolMiiB koBUte, mlebe in dm ICap Toik-
diHtnkt vor «tuft 60 Jahren «atoelwinlich von -.v. it
heraut uus dar Gegend von Baffinsland eiu^^evsuuderl
waren. (Iliwnhl sie sich durch Weibertausch und llei-
ratoti ganz mit den Kap York-Bewohueru vermiacht
haben, sind diese fiiBwanderer doch noch dnreli^pabaDd
von größerem Waaki and ausgesprochen indiaminkaM
Tynna. Driftw, jlMBUi d»lMii«W, hkl« fM» lerft
nnd »eine Eltern gehfirtea n im am
tatten
knSraiwioiw,
Dördüflkatan Wobnenden. Sie
Männer unter «ieh wohnen, doch ward ihr Land biar
und da von |^Den Schiffen beaneht. Weiße Mioacr
von diesen ' Schiffen hatten ihnen einmal enUÜt»
sollten sich weit jenseits des n Wasaan fiele
Inuit befinden. LHeso Mitteiiuns huttc den großen
Oeist«rb«8chwörer des Stammes, Kridtlasuark, so er-
griffen, daß er eine Anzahl seiner Landaleute bestimmte,
mit ihm zu ilen fremden Menschen zu reisen: „Kennt
ihr die !:yelin-«iicht naoh rietien Landen? Krnnt ihr
die Solinsuelit il.inai:)]. iji '.ii' Men-Hcheii zu pcKen .'"
und »o lirm-ben »le mit 10 Si>li!itteii, 20 llut.iir-n und
;W Menschen. Männer. Weitsrr iiml lunder. ;iut, um
unter nnsü);hehen Müheu nach mehnähriger Wande-
rung über das übereiste Meer in diu gesuchte neue
Heimat zu gelangen. IhxM Buch liest «ich wie ein
spannender Koman und doch enthiilt es nichts als eine
treue Wiedergabe des Geborten und Gesehenen. Ras-
müssen lieb! die „neuen Menacben" oad wir mftsasn
sie mit ibm Heb gewinneo, bekommen wir doch Bliebe
in ihr Hert, daa eobt meaaehHah sehMgt wie das unsere.
Dh dlwfanfce Origiod bsi nodi «fin Anhang von
EatömoMgan nnd -fabeln: dieae aind In der im all-
gemeinen renkt wobl gelangenen UbtiMtiang weg-
gelassen. Wir deutschen Leaer bitten, uns ancb diese,
wenn auch n^^te Talgknst", nicht vorzuenthaHent
sondern diesen Anhang recht bald folgen zu lassen.
Rasmnssen liebt aber nicht nur diese hoehnordiachen
Menschen, er verstand es auch, den Zauber der Polar-
natur in vollen J^ügen einzusaugen. Wir kriechen mit
ihm au» der »chutzeuden Höhle hentus, in «el. her er
mit einem jungen Polan skim^ ■ als Hegleiter ta;:" I imr
duri'h Sohneesturin einge.'<clil"s«e!i pewesen. |)er Sturin
hatte vich ^'olegt, es lilieli noch frisch und »toherte
ein wenig, war aber d<n Ii Hei'tewetter: .Ich Ring auf.'«
Eis hinaus um einen Vorspruu^^ hi ruiii , der die Aus-
sicht versperrte iinil trat iinw illknrlich einen .Schritt
zurück; du lag der lK'liKM"jrki;lelschor . unendlich in
seiner Ausdehnung; weiügelblich in dem schwachen
Tageslichte, verlor er sich in den Nebeldänimertiugen
d^ fernen Horizontw. Es war Mittag und ein Schein
vdn Sonnenröte durebdrang den Dunst gleich dem
Widerschein eines Brandea in weiter Feme; im Süd-
westen waren di« Farbnn nkiif aad grib« ib<r dn
Himmel lag ein« WoiheBdMhs. klHMa BHlln
dorabaogeD. l>er dunkalblane Abetan des OletaelMr-
randea rannte sieh wie eine Haner empor sa jener
sanften, weichen Röte, die ihn krönte; das Eis dee
Meeres aber, autterhalb des (Uetschcrs, lag hellgr&n da
im Scheine des Taee«, Oas war der Polartag in aeinar
ganzen Pracht. \vie tut es doob gut, Ton Zeit taZait
ilie Macht der Natur über unsere Sinne m apfiraa
.Still beugt man sich und nimmt daa ScbAne ia aÜk
auf ebne Worte. Wanderbare Erde dal*
J. Bnnke.
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VI.
Gebildbrote bei Sterbefällen.
Von
Hof ist Dr. IL Büßet (BM T«ls>
Mit 6 Abbad. im Ttit und "MA TI aad TIL
AU« bei Sterbofällen (Todes- und Todet-
jahrtagenl bei diii vcnchicdenMrn Völkein üb-
liohcu Öitteu siud gröCteoteils uur Abwehr-
gobitaabe gegoa das geflix«ht«to Wi«d«r-
crscheiiK'n der VeretorLencn, tier Soclotigcistcr,
die oaob aeaem Lebco, Dach frisobem Blut«
dflütop. Die Oberlobraden» dio Sippo oder
I^uailie will sich nahem vor den beUetigcndea
Plagen, mit denen die Veratorbenen sich rächen,
wenn daa Lebea dieeer im Jenneits, eine Fort-
Mtmng d«8 dieHeft^gen Lebani, nidit nr Zu»
friedcnheit der Si vlcngeister ansföllt Der Ileim-
gogangone hat dort dieselben Bedürfnisse wie
die Lebeudeu hier; wollen letalere vor der
imedcirfcdnr doi Verstorbenen aiohare Robe
haben, so mihscn sie ihm »chou vorher alles
dasjenige mit in sein Qnb oder io den Sohciter-
b»itfea mitgeben, ww dioM» m «iMn glück-
lichen Aufenthalte im Jenseits nötig hat. Frauen,
Knechte, Kinder werden getötet, damit es ihm
dort nicht an Bedienung mangele. Jagdtiore
worden ihm mit ins Qfsb g^eben, damit er
auch Im .Ti'iisoits juLren k^^nIlo, Pffnlc, Hunde,
Falken, selbst die Tiere, die diesen Jagdtiei-cu
nur Nsiming dienen (kleine V0g«l usw.) (V. Loret
XI, Sartori 19; Montelins 329. Arch. t
Hcl.-W. IX, 212), auch Gaben dos alltäglichen
Gebrauches (Hohdc, Psycho I, 243; Foilberg
U, 180, 108; Serteri 18; Olobm 1902, 391;
Monteüit« 190: DontM ho Ghih. lOfi'f;. S. 59\
x. B. Trinkböruer, iSohmuckriuge, Ualfiringc,
Armringe, Waffen, Haare, Klnmet WAlfel,
Münzen als Abrjihlung der HintorlaaNMOlMflnnr.;
AnWr ftc Aalliiofvktf^ «.F. Vi. n,
I TOT eUem aber wcrd* ti 'I n Speisen als Weg-
zehrung tnitgcgcben odt«r durch «la« Brandopfor
(Feuer) ihm ins Jenseits vermittelt. luuerfaalb
einer gowiMon FHet entagen die Olwilebenden
' der Speisen znjjiinsten der Totoii oder Setdeii-
I geister; dieeea „feete'' Siobbioden an die vor-
I gesobriebene Bntbaltang yon Speiwn*) ist du
„Fasten", der Ilaupttrauerakt in der ii-)4tori Zeit
! ti.iob «ii'iu TodeseiiitrUt«-, wek'bcr Brauoh auch
1 dann beobachtet wird, wenn die Zeit der Wieder-
I kehr der Seekngeister kommt oder aogenommen
wird, Jahrestag, Bvginn »iiifs neuen Jaliits usw.
' Solohe Speisen, welche dem Toten auf den
I Scheiterhaufen, ia das Grab oder sptter in den
Sarg, auch fürsorgüeh ant das Qrab oder den
(lrnbliiii,'el tiit'dfrijolecft wrrdfii, halion den
Zweck, daß die Seele im Jenseits keinen Mangel
') DaS das Patten vor allam (fliehe , am da«
Eindringen von 0<>liitem dareh 8p«i»e und Trank zu
I Tcrhiitan, iit nicht rit'hiii^, wie die veriM-biedenvn Vor-
I ücliriftHD der 8p«iii«i;utl]ivltua(; in der YolkasiMrn lehren.
I Dm h'a«t'Mi i«t ein Tot«nkult)jri»iich . mii Nictittzu'.ich-
ni'hmtu itü (jun«f<-n d*»r Vt-rstorbfui tu Bu li-n Ta>,'i> lauj^
Dtvih der Bmi iituti- >t4u1« und »i i;ier Söliiu- f:i!<ti>len
die I*ri«e|jtpn. Um Mannen Sigmundi tmtU'tieti nach
«Jen» Toile .Sicj^friBd«. Die alt«n Oriechen hatten eben-
falls ein dreiUtgig«s Fasten nach dem Tod« «iose An*
verwandten. Acbilleas tesowte deroh Fasten am
FsiraUes bis Sonaeanatsrganr (m^ Bartori
M, »7. tt; OdyH«» «M, SM. U»\. Der Apostel der
DÄitsehaa, BonIfaties, hsttimmte (vor 747), daS man
fBr die Tmlorbsnen SO Tn^'e lant; Fa«t«n und Opfer
darbrinx^n «•II»'. Im Fr bir^.-'' darf, solanK^ die Leiche
iu) t^rtc'* lit^K^i uieiiiii-i I ini ll.tun« lirut backen, winst
I iIImi ilio ZiUiue ruu An ['«•-■ji:iti"nt;t,"'ii f;»«!! t 'liU
Volk in iuanch«m (•berba^criscbiMi Oebirijedorf«' noch
bsote .Mb die Sterne etafShen*.
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98
Hofkut Dr. M. HAf 1er,
Idde, flondern im Üherflane der Obeiiebendeo
T«rgosiie und sie vor allen Ansprüchen verschone.
Heim familiären TotPiiknltopfer der Qrieohen
opferten diese iluhu, Schwein, Widder, Schafe
(mUmi Bfcidflr), aaoMiitlioh toldie Tiere mit
sfhwnrzer Fai'he, Trank<äpeni1en (Honig, Wassur,
Miloh, Wein), Kuchen, Früchte, Weihrauch ubw.;
alle dieee Qftben wurden gun Terbnutot sain
alleinigen (ti>iiussc der Seelen, was später auch
bei :ilkii Ojiftrii für chthonische Gottheiten
geschab (Kohde, Fsyche I, 243). Wir köuneu
hier nielit alle dieee Gebtlnelw aattahren, aondem
verwpiRon anf Sartori, Die Spcisun«^ der Toten;
Souutag, Toteobestattuug; Wciuhold, Die
hddidaobe TotsDbeBtattuug; Sohrader, Die
Toteohochxeit usw. Wir müssen uns hier anf
j^emianisoho bzw. ik'utsclie Totcngebräuclie Iic-
schränkoo uod antike Gebräuche nur als Far-
allelen aafObreii. Laotantiaa FirmiaDne, der
christliche Kirchcnschriftfitcller (um 312) sdin ibt
(Instit diviu. II, 2); „Ita plane: quemadmodam
Yiilgns exiilaiiiat, mortoonim anmiUM eiroa tamnloe
i't corponim suorum leUqaiaa oberrare''. Die
An/ti« Li'Ti (-Ines Totenfichmanscs in den Grab-
hügeln linden sich schon in der Stein- und
BroueBell Sdiiredeiui (Montelina Mft, 185).
Daß auch noch in christlichen Zeiten sogar die
Frieeter aa dem TotensohmaaM sich beteiligten,
nir Zeit tmi Pi^ Zadhariaa (f 752), lehrt
deaaen Verbot ao die „prcsbyteros manducautes
facrificia mortnortiin" (Vita St. Honifatii), nach-
dem schon l'apst Gregor (742) uud dar letzte
Herowbger Cbllderioli die „pro£ana laerifleia
mortuorum" verboten hatte. Noch um 1000
eiferte liiirohard von Worms gegen diese „obla-
tioues, qiiae in ({uibasdam locia ad aepulchra
mortuorum fimt". Daß solcbe Toienbflgel noch
lange Zeit der Ort der T>ary)rini^MT!<r von Speise-
opferu au die Sceleugeijiter geblieben sind,
lehrt die Yollcaknnde, nnd mandie Feier ebea
lokalen Kircheuheiligen (Kirchwoih) raaig DUt
einem lokalen Totenkulto zusammenhängen.
Bei der ISiitgubc der obeu erwähnten lebenden
Opfergaben in das Grab nahm der Gaber ehe-
mals an, daß vnn nllein. wa? peopft'rt ■n-ird, aneh
die Seele, der Dunst oder das geistige Wesen
deaaelbeo dem VerAorbenco slignte kommei
gleiohg<ig wurde es, was mit dem Opfer dann
weiter geeohah. Der Veiatofbene selbst hatte
I dann nioht die geringste Beaohwerde dagegen,
I wenn der Opfergeber solche lebende Opfer und
I dessen Teile selbst für sich und das Wohl-
I ergehen der Seinigen bcnutite oder wenn man
j an BteUe der wahieo OpfergalMi IfioiaiiuipdwD^
kU'iiicrc Tipro, Symbole des Opfers mit ina
i Grab oder auf das Grab legte oder an der
I Gtabwa&d abbUdelft Aneb daa FMaoh der
, geschlachteten Tiere oder der Ersatz des vollen
' 0]if»-i-s (Ei für Huhn z. R.) wurde in nuincheti
Fällen noch ins Grab gelegt oder bei der so-
genannten Oeekidleiidie In Obarbayem (0.K
V, A. S. 144) als lebender Hahn auf die
Bahre oder unter dem Altare beim Trauorgottes-
dienate in rinen beaonderen ffilfig (sogenaoniea
Teufeklocli) gestellt; auch dieses Opfer kam
den» Überletii n-Ien oder dem Totenpriester zu-
gute. VV'eiiu mau iu Oberbaycm oder Salzburg
jenaod naeb llagerer Zelt wiedetalebt, den mau
i,deirlisaiii selion tot geglaubt halte, so sag^t
man: , Jetzt hätte ich bald einen schwarzen Gockel
(oder Henne) geopfert". Wenn in SldJlMand
jemand von einer lebensgeflihrlichen Kranklieit
sich erholt lial, dann sagt man dort: „Vi f<ek
itt en glaj Daw 0wer bann de Gaang", „wir
hatten nieht einmal «inen Irdion Tag («tuen
i lustigen Leichenschmam) Aber ihn gababfi*.
(Feilberg I, 360.)
Dieaes Hitgeben odei* Obergeben von lebenden
Opfertiereu durcli Schbohtung und Brand führt»
zu den iipjngen Ttitenmalilen nnd Trauergolagcu
der Sippen oder liilden, die wir auch bei fast
allen deutaehen Stftmneo antraSeo.
Auch die Römer, deren Totengebr&uche zum
Teil auch von den Germanen bsw. Deutsohen
abcniomraen wnrden, hatten nicht bloB solche
Grabbeigaben, sondern eigene Sterbekassen, auf
deren Kosten nh die Spenden von Milcli, TTonig,
Ol, Eier, Salz, Bohnen, Linsen usw., auch Opfer»
knoben oder sogar eb groOea Bestattnagsmalil
den Toten vorsetzton, z. H. am Todestage
(Ägape funoralis), am Geburtstage dea Verstor-
benen (Agapc natalitia) und beim GedlehtnlamaUa
am nennten Tage nach dem Tode (ooena novem«
dinüs); dabei erhielt der Tote immer seinen
Anteil am Seeleubrei, Brot und Wein (Mar-
quardt, B0m. PriTBtleben I, 367j Sonntag
153; Neue Jahrb^ t d. UsssUehe Ah«rtnm Vm,
IM, 1905).
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*
QaibiMbnitfl M SterboOltai.
DiMe alten Leiobeuopfor der bcidnisohcii
nudcn aaoh in christlicher Zeit fort-
geführt und zwar bis stim 6. JahrbuinliTt vor
dea Toreo der Stadt« iu deo Friedhöfen der
Kirdmi, ja sogar in dlewn iellMt Diwe Coena
ferilis, Siliceruiuin (zu sUere — »cbweigcn),
Circumportatio, UtgidBlxvov, 'Exarrig dfütvov
wurde, wie früher am Ilerocograbc , »o auch
am Grabe des Mftitjren ▼«rgctioaiinaii (Tylor
II, 34); auch in den Kntnkorabcn gaben dio
ersten Christen dem Toten seinen Anteil au
dem gesegneten Brote (vgl.: IM« T«nit«liierteB
Brate in den Kirchen und dio Steinbrote auf
den Loculi tlor Kat-akouibciiohriHtcii. Fraotio
pauiis von Wilpert 91) und »uvli Weiue »Is
ein« Art Wedmag geg» Um EbllllaM
und auch als Wegzehrung mit, in Nachahmung
des Viaticuni der Kömer oder der coona Dae-
monionuiL, wofür die alten Hfimer «inen cigenün
Koch bestellten, „qui mortuis coenam coqueret"
(Plaulus, Pseudol Act III, Sc. 2, V. 7).
Solohe Speisen, Brot und Wein souto man
anoh BOflh lang« auf dt« Grlbav d«r Mkr^rer
und iialiiii sie wieder weg, niii sie ^iell1^t zu
eteen, gleich al« wären sie durch die Verdienste
d«r Yentorlwnen geheiligt, und t«ilt« lie aneb
den Amen mit. Als die«« obristUobon Heiroen-
gräher r.xi \\'allfahrt«oi-t«n wunlt-n, entiitand ein
lokaler Toteukult mit ortsüblichen äeelenkult-
brat«n (GkbildlnPotOD). Wo «ber d«« Gntb «ine«
Heiligen ftlitt*', traten dessen Reliquien oder
•onatige ErinnenuigeD au aeine Stelle oder dar
Todeatag de« Hei%«a wurde «am Kirabwoib-
tago an dem betreffenden Oitc; so kam es saoh,
daß SD manchen Orten der Kirchweihtag später
zu einem Feste mit ortiübliohen Toteugebäokcn
w«rd«b konnte. An d!« Stelle d«a <^iler« an
den heiligen Heros traten auch Spenden an die
armen Seelen oder nn iMq Armen (Sartori 68).
Im 4. Jabrh. bes[irt;iigte man die obristlichcu
Grtber mll rotom Wdoe» wie «bedem mit dorn
Opferblute und Hetzte man zur SpeiKTtng <Ier
Seelen den Seeloubrei aufs Grab (Lämmerbirt
in N. H«id«lberg. Jabrb. ym, 1}, Kitnse von
Rosen nach heidnischer Art den Verst'irlu-nen
SU Ehren zu weihen , vermieden die ernten
Chiisten, nicht aber die späteren, dio nicht mehr
nOtig battan, die8«n Gegenaats mm H«ld«ntam
aueb InOcrliob m botltigen.
Von der großen Menge (Hekatomben) von
Tieren, welche in früheren heidnischen Zoten
beim griediischcn Totenfeste als Oitfer ge-
schlachtet wurden, wanderten deren Seelen, dio
nach frSfaerer Antohaaong in Hers, Herabtat,
Leber, Gehirn (Kopf) ihren Sitz hatten, ins Jen-
seits. Der Prunk, mit dem der Tote gefeiert
wurde, bestimmte auch den Rang und daa An«eb«n
demeiben im Jenadta, eine Anschannng, die mmi
auch im Mitfclaltcr finden k.nnn f,,|)leiiinB üide
rccrcantur mortus*'), wenn man liest, daß der
Yentorbeae von ,^«b tode« nnft «nipfib«n*' wird.
Wiir<le :iber dem Toten nicht all^ was ihm
gehörte oder gebührte oder was ihm im anderen
Leben einen günstigen Empfang sicherte, mit-
gaben, «0 mnOle er ab anraUger Geiat «n
seinen Sippengenossen zurückkehren, diese „heim-
suchen". Unter i^taaguog von Speis« und Nach-
laß, ans Angst vor der Wiederkebr d<8 mit
Marenqual und Alpplago belästigenden Toten
gnh man ilcinHenieii nlloH, was ihn im Jcnseit«
rubig und zufrieiieu machen konnte (Sartori
13, 27) ndt, nm sieb Mßiot ao ala geiabnt be»
trachten zu können. WäliriMid ilcr Totenfeier,
die bis zu SO Tagen dauern konnte, nimmt der
Tote aUea, waa ibm von den Übeii«b«nd«n w3^
gegeben wird, mit sich, da und dort auch mit
einer Münze im Munde, die die Abschlag«-
zablung für alles Erbe sjmboUsicreu soll, aus-
gettattek Zur Seelenwiodening erbUt er die
Wegy.ehniiig mit ins Grab o.br in den Sarg.
Diese Seelenwanderung geht über dorniges
Gestrüpp (s. Zeitsdlr. d. 7«r. £ Vollnk., & 98,
119) in die Gefilde der Seeligen, ins Bogellaad,
iiher Totenflilfse, ins Reich der Totengßtter
(FluU), Hades, Hella). Für diese Seelenwande-
rung werden dem Toten Sandalen, Soblen, Sobnbe
ins Grab oder in den SarL' g( U gt.
Innerhalb der 7, 9, 30 bis 40 Tage vom
Tode bis snm deflnitiTen Scheiden der Seele
von der Sippe (Ausfahrt) ist die Trauerzoit;
inuorh.'ilU dirser Zeil lileiben die Überlebenden
am meisten von der Heimsuchung der Seelen-
geister (Ifaien) bedroht, da diele ao butge nooh
um ihre frühere Sicdclung herumsohwärmen als
Schatten oder iu versebiedeuen Qeatalten; in diese
Ti-auerzcit fäUt aneb da« Tkaoetfuten nnd die
Opferung aller den Toten versöhnenden und beru-
bigendeo Gaben (Speise, Trank, Sobmnck wsw.),
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Hofrli Dr. IL Hdflar,
die deniMlbeii aUmlhlieh und apKtor nur in
8\ inboliacher Form mitgegeben wurdeu. Mit
dem SclilusKo ilt» TotcnfcRtc« aber oder mit
dem sogeuaunten Druißig«teu („schwarze Messe")
hOran slle Anaprflob« dea Toten an die Ober-
lebenden auf; 30 Tage Innj; erhalten auch diese
Sealeogeister noch beute in Klöstern ihr Esaen
MD KÖBVaBttilfllM.
Die Mitgaben dieser ^verschiedenen Grab-
beigabe«, die die TTbcrlebeuiieii ihres pewohiiten
Schmuckes, ihres Bestandes au Zuchttieren usw.
Mb dwoh wirtaabafl-
liohen Zwan^' und den iiienftchlicheii Sclbst-
erbaltungstrieb abgelöst worden sein: der Teil
trat ttn Chmae aio. Diaaan AblOanngaprosafi
öder diese Substitution finden wir bei den ger-
manischen Völkern bereits in den Gnihem der
Broozeaeit; denn die kleinen Miniaturwaffen und
lliid»tni«dimiMkgeg«iwtlad«, die num in aoteben
(Trübem fand fS. !M iiiler, T, 419), sind sicher
nur Stellvertretungen der früher vollwertigen
ganzen Gaben. tXber aolebe Ersatamitgaben an
Tote veröffontUobts 8artori im Ar«^ 1R.-W. V,
1902, S. 72 eine sehr Vicinerkenswerte Ab-
handlung. Schon die alten Agjpter hatten diesen
Unnti d«r voUan Totemopfar dordb GabUd«;
es genügten den Toten schon die Bilder von
der Schlachtung einea Ochsen, Brotbildcr ans
Stein, bloße Gemälde der Opferspeiseu, die Auf-
dihlung der Totenspeisen, lange Speiselisten an
den Wänden der Totenkammem (Arch. f. K.-W.
V, 73). Wir sehen die Ablösung des blutigen
Ifaoaebanoplan daidi dM blatig« Tiiaropfer bei
den veriiidaedcnitall YOlkern; das letztere wird
durch das Opfer der Seelensitzorganc ersetzt,
di^ wieder durch solche Seelenorgaoc kleinster
TieM, diaa« damb blatrote Symbol« (H«n>
form) usw. Die Japaner geben an Ste"i 1 r
geaohlaobtcten oder freiwillig milbegrabt^uuu
DiMMrtfloeraeodflrhfilMniePtippeD inManteben*
gaatalt in dM Omb (Sonntag 48); die Ober-
barem trugen hölzerne Knochen um den Altar
als Ötellveru-otung der wii-klicheu Knochen.
Ober «He AbUaoog des Menaobeiiopf^
dnrch dn^i Tlnar<>]ifer haben wir schon iii ilcr
Abhandlung: Das iiaarojiifer in Toigfortit (Arcb.
1 Anthr. 1908, Bd. IV, 8. 130 ff.) eingehender
gecpi-ochen. Die Ablösung des Schratickopfers
durch Teiggebilde in Bnueietform haben wir
I in der ArbeH; Aber dae Brenlgeblok (Aroh £
I AuÜir. 1905, Bd. ni, S. 94) dargeUu. Bei den
. Südrussen war schon am Ende der Bronzezeit
das volle Opfer eines Reitpferdes durch Teile
des kMeran sl^Oat (Qlobaa 1903). IMeaer
Ablösungs- und Sttb^titiitionsprozeß ginf«: nur
schrittweise vor sich; je nach der Zeit und nach
dem Orte finden wir bei einem und demselben
Volke verschiedene Stufen dieser Stellvertne-
tnni^eti, die ^uletr.t nur noch durch den Namen
an ihren früheren Zweck eriuuciru.
Mao braebte den Seden der YentorbeiMD
früher dieselben Opfer dar, vtno den ITeroeu
und den ohthonisobeu Gottheiten, weil man in
ihnen traalobfbar Htobtlge nh, dne beaondtt«
Art der „Seligen", wie nau schon im 5. Jabrh.
V. Clir. die Verstorbenen nannte (Rohde, Psyche
I, 216). Die Feststellung der Totenspeisen ist
deafaalb für die Beetiniiinuig anderer Volk»-
fcste im Jahre so wichtig, weil wir letztere in
ihren Charakteren ala Seelenfeate, Dankfeat^
VegetaUonffeitft eileennen Idtanen. Wir mSaaen
aber noch einmal zu der Totenfeier miflel^
kehren. Die Üppigkeit der Totenschuulnsc ent-
spricht dem Veraöhnnugsdraage. Bei solchen
^•aer-oderLeJebemeeben oder Feiern vonTodee-
tagen der Heiligen halfen auch die angelaiob-
sischen Priester getreuUoh mit (Waschcrsch-
leben, Bußord. 174), welebe Kfete aber damals
noch milde beurteilt wnrde: „8i preabytor per
rfandium in natato Domini aut in pascha aiit
pro alioujus sauctoram oommemoratione
faeiebai (aeiL mnltom bibere avt ntandoeare) e(
tamen plus accipit quam dccretum est a senio-
ribns siti*, nihil nocuit". Der Koirektur Bur-
charili (11. Jahrb.) (L cod. 648) aber verurteilte
die Leiebeaaebmiiiie und Totenopfsr fBr die
rewntmlichen Sterblichen viel schärfer: „Come-
disti aliquid de idolothito (Götsenopfer) ideei
de oblationiboB, qnae in qnibnadan loob ad
sepulchi-a mortuorutn fiunt . . . XXX dies ]>eni-
teat". Als 5Iitzehrer an solchen üppicien Leichen-
schmUusen nannte man (^nach Uochbolz I, 204)
■ogar ipiter nodi den geeaniten Klema «Toteii-
fn süor"; die Gesellschaft der Pfan-or machte
aogar solche Toteumahle viel lustiger (Sartori
67 IL Anm. 1). Man riebt aber, daB alle frü-
heren Verbote von Ijcicheu8chinUuscu erfolgloe
geblieben waren; der Seeleuknll greift zu mlobtig
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in dM g«iiM retigia«» EmpftiidaiB einm TölfcM
ein, als daß man ihn mit Verordnungen und
Erlassen hätte beseitigen können. In dem
Be«lcukulte müssen wir die eine der uraoiEtiog-
Uohen Wormeln alle« RdigiomweMM «rkeniMii,
älter als die Veiilirung der hohen Götter fies
Staates und der Volksgemeinde, auch älter als
di» der Hwoen (Rohd«, Psyche I, 253).
Bvini Qit^ußischen IkgriibnlKmahle wird
ein <>5ge»»er mit Speise uiul Trank besetzter
l'latz für den Tuten o£eu gelaaseo (Zeitoohr.
d. y«r. £ Yolkahd». 1900, 119; ITiqu«!! n, SO^
Die Krtder in ilcni l^'nediktinerkloNter Monte
Caasixio lassen 30 Tage lang für ihren v«ntor-
bnen Milbmder im Bafektorimn seinen bi*-
berigen Tisohplatz offen, damit er noch inner-
halb ilieser Tranerzeit am lassen Anteil nehme.
Das gleiche gesohieht im Nonneuldoster der
Fransiskanerinnea xo R«utb«rg bei TOls. Stirbt
im Bt'iieiliktiiu rtloster St Florian in OberÖ!?ter-
reich ein Hatcr, so wird von der Hofküche
80 "Sligt kng das ganze Essen dmnYerstorbenen
auf dam Konventtisohe serviert, während auf
einem 'N'pbentisflai im Speisesaale ein Kruzifix
steht; das Essen beißt deshalb dort das Kreux-
eweo nnd wird Jaden Tag dncr ndeno annen
Stete (Versoii) ^^Hschenkt (II. Hansjakob, Letzte
Fahrten 1»02, S. 209). Wenn in der Ober-
lautitB eine Kindbetteriu oder Secbswüohnerin
stirbt, so legt man 6 Woohen bu^ Hr dieaelbe
ein Schüsselchen iiiul einen Lnfffl ntif ihr Bett,
gdamit sie ihr Recht habe und ruhen könne",
aMbdem ai« doch jeden Tag ihre SeelamapeiM
«rliUt (Mflnoh. med. Wochenschr. 1904, S. 14, 39).
Wenn an der oboreri Xahc ein noeh nicht
entwöhntes Kind starb, so mußte seine Mutter
atwaa von ihrer Hattemdleh in den Sarg des
Kindes Bcbüttcn, dnnn verlor sieh ilie !\Iutler-
miloh in ihrer Brust ohne Schaden, andererseits
harn die Kiadeaaeele ab QoUgrist cnrilek (Znt-
aohrift f. rhein. Volk^kde. II, 181).
Die rticliliohe Versorgung der Toten mit
Speisen und Getränken ist eine der ersten
Terpflieiitungen der Üherlebaodenf deren Zorn
UTul ÜhelwLtllen man sühnen will. Die Braun-
•cbweiger Bauern wie aaob andere deotaohe
iMMbtooto batiaobten den LeiebeMehmant als
etwaa, was dem DahingeRchicdenen von Recht«
wegen gehört, als eine heilige i*fliobt der Pietit,
I die aie dem Venrtorbenen «rweiaon (Andre«,
I Braunsehw. Volkskde. 207). Je mehr beim ober-
■ pfäbdsclien Leichenschmaus« getrunken wird,
desto besser, deuu v» kommt dem Tut49U zugute
(Bunrin II,-824); dort werden die Yentorbenen
noch „eingedeichtelt", d. h. ihr MitgeJeihen mit
den Überlebenden dundt einen möglichst flppigen
LeMshenaehmaaB gefordert. „Pleniaa lade reer»*
antur mortui" (Quedlinburg, Rochholz I, 306).
Bei dem Totenmuhle ist der Tote auweBenJ.
Wenn in O^reußeu (Königsberg) das Toieu-
nabl beendet tat, dann nuMÜMin 4U0 Leieiien-
triigor Mi' Türen auf, damit der Geist des Ver-
storbenen aus dem Speieuimmer wieder in die
Loft Unana kOni«. Da» tu Boden gefallene
Brot gebOct bei tuu den armen Seelen, die ins
Zimmer kommen; es wird aufgeschaufelt und
durch daa Verbrennen im Oienfeuer den LOften
und den Seelgaiatera rermittelt. Im alten
Griechenland yehörte das auf die Erde Gefal-
leue denq^o«^, den Seelen der Verstorbenen, den
nftoihfKflheQ Qu&lgeistem (Robde, Psyche II, 4 1 3).
Bei den alten Preußen galt die Regel, beim
Mable auf die Erde gefallene Bissen nicht auf-
ziUieben, sondern fOr die armen Seelen, die
kein« BlfltiT«rwandte and Frvnnd«, dl« fSr d«
sorgen müßten, auf der Welt h.il>cn, liegen r.u
Usaen (Rohde, Psyche J, 246). Bei den han>
novenohen Wenden aetit man uaeh dem Lelobeo*
trtmlie auf die letzte leere Biertonne zwei
(Opfer ) Lichter, ein Ghis Bier und eine Semmel
und verschließt die Türe. Das Seelchen soU
•neh wirUiob kommen und «twae davon nebniaD
(Globus 1902, 271). Die alten Preußen luden
in aller Form ihre Verstorbenen zum Toten-
mahle ein und warfen dabei die für ^eee be-
stimmten Speiaeo miter den Tlaab nnd gössen
eheiiso .ineh son dem Geti'änke etwas für sie
auf den Boden; auch in den Sarg legte man
dort Speisen in manoben O^jonden (Zdtaehr.
d. Vcr. f. Volkskdo. 1901, S. 19). Der Segen
der Geisler bleibt so dem Häiise erhalten. Bei
dnu Siebenbürgei' Saubseu heißt es darum: itDas
von den laDsandan Gflapenaton (Totentans)
gesegnet« Mahl wird nicht alle" (Blätter f. bcs«.
I VoUukde. II, 6). Im Däoieoben zog die Sippe
an« mit 6r«tae, Wein nnd Brot snr CMbaHtto
I und zum Leieheuxchmause, wdl mu ubh VOI^
I «teilte, daß die Toten auch anafahren nnd 9m-
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86
Uofrat Dr. M. HöfUr,
ziehen an g^owisson Tam)ii (Fi-initTi,'), Xor-
diache Queiien enäblen, daU noch in christlicher
Znt cU« Totau brim Brbln«i« (Ldohennuibl)
crecbienoD seien und an dem KrbscbaftssohmauBe
teilgenommen hätten {E. Mogk 24; Ilomcyer [
123). Die Nordgermanen, die überliaupt einen ,
atugeaproohenen Grilberkult f Sr ihre ventorben«n
Aliiu ii hatten, brachten diesen, die nach ihrem
GUubeu als elbischo Wesen in d«a Krdbägeln
folttobtvD, Opfeigsben dahin (6olth«r 96).
In der Dauphinö wird den aoiziehenden Toten
Speise hingesetzt, um sie zur weiteren Seelen-
Wanderung zu stärken (Manuhardt, Mythen
tny. Auf der im D6idU«batea Tdle dm A«»-
ischcn Moerps grlpgonen Tn-^ol Thaso« kocht man
dem Toten, bevor er aus dem Uause gobraohl
wird, Mb« Ltebtingsspeise, die er mit im Grab
bekommt (Straßburgcr Foat 1905, Sept.).
Der Gt taiß der Seelcnspeise übertiügt sich
auch auf Ann«, auf Sarglcgcr, Totengräber,
Ldohen wache utir. (Sariort T27j BtbnoL JßU.
:ins Ungarn IV, 178 ff.). Der Matin , 1905,
schreibt; „Lo dcuil de la Oraud« Duobcssc
BÜnbfltlit Odana 36 f eviier. L» Gmod« Badraese
Synbath aadoptt^ une methode vraiment russe (?)
t'xprimer «"a douleiir tk- l,i muTt <lo hou niarid. i
Küe a orilounti, (jue pendant unc periode de
40 joon Im dinm aoient Mrvia a bm frais
aux panrrp^ do Mo«con , qm sont au nombre i
de 45 000 euviroa (Daily Express)." Diese
S|>eiciiuig der Armen (amen Seelen) mit den |
Speisen (k-H Trauerhauses ist weder spezifisch ;
nis<!ihoh, nui'h cliiistlioh, soiidcrn wnr sirhon bei '■
den Komei-n üblich; nur iiai>eu sich an den |
Hofen der Reibhen (für die Annen) und in den ;
Hütten dir Armen Hiancht' der iUlesten Traner-
gebräuche am liüjgsten erhalten (vgl das Trauer- :
pfcrd, die Henkoroervienmg, Ilandsobnhgabe, |
Trauerringgoschcuk usw.). Nicht bloß die Sippen- !
gliedcr, Hondern stdir oft auch alle „Anteil- 1
nehmer" an der Leichenfeier erhallen auch Teile
der eigentlioh nnr fttr den Toten ailein be- j
stimmten Speisen und (Ictiänke. Die Sitte, um i
das Qrab beruia aui die liube der Verstorbeoeo |
sa trinken oder anf dae Grab nnd die Onbeii- |
bliiiMet\ ') Wein /.u gicßi n, erliielt sieb auch 1
Li Tirol bis ins 18. Jahrhundert (Zingerle, |
') Ütor FriedbofUemio a Zsitsohr.d. Ter. f. Volks-
Sagen N. 1107), ein Nachklang an jenes schon
oben erw&hute, 5S9 bereite verbotene „mandu-
eare et tdiiere «ufwr tamnloe" (Homeyer 192),
d. h. an den gcnuanischen Minnetrunk beim
Totenopfer mit T&nseu>) und Totenliedern (vgl.
auch PhOuix XVII« N. % S. 36, Eine algerische
Familienmabbseit auf dem Friedhofe). Bei den
Gricfhen goß man durch die Eschara, eine
Röhre, die Getränke dem Toten nuter der Erde
zu (Arcb. t ReL>W. YIII, 193). In Ganlae
fand man eine solche Bleiröhre, die Ms in den
Mund des Toten hinahfnhrt*, zur Aufnahme des
Traiikopfer» (Jahrb. d. k. D. Archüol. luctu XVIII;
Anaaigar 90)l
Solche Ijeichenschmäusc, die vor dem An-
tritte der Eibeobaft mm 7^ 9, 30. bis 40. Tage
naeh dem Tode in ]>eutHiiland QUIeh wann
bzw. noch sind, werden auf gomuaiMlMm Boden *)
verschieden benannt.
') Ober die Xottnliedar und Totantlme a. Savpe,
Indlool« t, 0.
*) Altnor«]. drekka aiA = >liif Erbe trinken; 4rioka
«ptir =" After- oder Kaelitrlnken ; dricka eptir brodhttr
miun ^ auf de» Brüdern ^Tiutif ini. r ICrinut-i uiif; ti inkru;
»iiiine drikke ~ »m »ieVi.'iiteii liiukt u; tilir
- - N;ielili-HTuii^' ; (Tvi-u<'li ( -- Kvbfol, Krbebier); erffda-
(>tfl, nil«)-o*i (=: ötTileubwr), (itel zu goC aljan = füttern?).
In Island: griir-0[; in Dünemark: arve-((l, usr-ifl ; sja-l-ül
(=Seelenb!»r), uthfardii-0l (=:Autfabrtbior), auppegiilds;
iltt Kiederlnudi'^cheD: eten - uitvaxrt (£ii9«niatt«fatart)i
den dodta iMdrinksn; trAsteibasr, doodenbasr, dooden*
rsdit, gnCmalil, eoipfaaH (ts BauJIUui), rovwdeM
(= Reutanz), maeostoot (— ManetiiitaBde dv Mnae-
rung); im £agliacb«a; noastdttiadM (s KoaBtniiBB«^
EriDDerung nach einem Munats), yearea - miudes
(= Jahri'BZcitminne), minyinj^-dajrs (— OÜsdftehtniitage),
Puneral-S>i]>t>i.r'^, Iortbbrin|{inf; , Arvel- oder Arval-
Dinn<fr; im (i.nlii-iehen: «trawa (— Au»i>tr«uuDg des
hl).ju.l-'iruiil.i-), lündeiohteln i-s 'I'i'tfii tiurch
iLi^ IVaueriuaiil); im Nicilerdi^utjicben (li.iti/; trif'itt>lli''>r,
ijunitbicr, hüül-grütte vertrinken (— Heulpüt?.»- ) , im
MitteldetttMben : Fell-, Haat-, BaatTenaufen oder -Ter-
zehron (dca Nachlall verteilen); in SachMnluMMB:
TotsD TerteaiMi; in Westfalen: ree-aten {— inmum'
«ssen), rra-cceli (= Ja»eiattik»)i itteeten, mateo,
gttawe <QtnlmiaU), in Heneat Ilaaiiwta (= fUaam.
Weisen. Lsid tMMUgea); SateriaadiDsclbjSr (= Anteil*
hier); Sylt: irUsr (= Erbbitt); Im BeTin«chon : liekeo-
zecb (= Leiehenzechc, wob«! «• SMieh war, aus langen
bulländiscbon T. .:j|.t'.if-m zu rauchen); im Jütischen:
der Seligen L< ic!ii- Id j| triukeu; im Heunebergi^- l.''u :
Tr)teu»chuh 11 i; /»tscbcn Rhein und D' nii.'r-ti'rg:
Leiclion-lms {— iiiitiiü); iiu Nassauiwheo: Wwn-ü lach,
LeiLb-<i'lftcb (= ftelage, Zechen); im Bayerischen :Toteu-
iTinhl, TotPiiüuppe, Totentrunk, Leiobeatrank . Toien-
bi' i , Si . ibad (mnd. «elhat), die Mabhwit, dja man be-
reitet« beim Bade, das man nahm, mn rfdi von der
btllsckniden Berttbraag mit dar iMthe in leiaigKB.
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OeUldbrote M SterbefUles.
Da, wie Mhon erv^nt, {rflhw diese LeUshen-
mahle nnd Gelage auf den Friedhöfen oder in
den Kirchen aUttfaodon, mnßten sie bald auch
eiu Argernia der Geiatliohkeil werden, obwohl
kiMere rieh eelbet aioht dem Zwange des Totti*
brauohcB hatte entziehen können (vgl. Keker«
mann, Haadb. d. lietigioiuigeaohiobte).
In dem Zutpheneohen Stedtredite »na dem
14. Jaltrhiiudert worden die Toteonulde verlMten
und Rollten Gelage mit Wein oder Bier solMiigo
nicht gehalten werden, bis der Tote begraben
id (Volkikimde Xm, M); lolelie Verbote fbden
■ifih auch in Bern, wo auf dem Eii^hhofe solche
Totenessen Btattfnnden (Uera in Miuen Amt»-
inaniialen v. B. ilaüer, 56).
Ah dleMO aagef ahrten Belegni ergtbt ilob
die Tat.xnclie, dnü bis anf miscre Tage dem
Toten Speisen mit ins Grab oder aufs Grab
gelegt würden. IHeM waren w^Umr vorwiegend
▼egetabiliialier Art; arsprQuglichor aber war
(abgesehen von dem noch /.n 1ic-li:iruleliidcn
Seeloobrei) das Opfer von Tiereu. VVafieu,
Pferde lud Hnnde sind hti den Qenuanen
tausend Jahre lang die ständigen GraVtbeigaben
(K Mejrer, ^pk. d, G. 112). Außerdem finden
■iaili folgende Tiere ale Grabbeigaben:
Hase (nril;ijj;r z. Allg. Ztg. 24, V, 1906,
Nr. 120, S.359. ilorlmiiT, Dillinger MtiBeMms-
Eöktalog IdOU, ä. öl) in der schwedischen ikonze-
arit und b der aUemanjadien Merowingenwit.
Hli iti h in bajtn arischen Gräbern (Beitr. r.
Aathi^ Bd. XY, S. 190; Bd. 2LIV, & 100>
Hnnd hei. den GemaaeB der VStterwaode-
rungszeit (Monteliug 243; Beitr. z. Anthr^
Bd. XVI, S. 3R; r>.l. XV, S. 185); bei den
Griechen ein Upfcr an Uekate (Totenopfer),
146*: tcUbat pro Mnedili anlmae am Mut mortui,
dm TstttortMuan TWtrfnltflii, TtnishtMi, Irinteirfohtfu,
cindeicbteln, oin(1äoht«>l:i im K^-rlaud«: eindeichteln,
Leiohirunk, Toteneiipin- , Ltichbrot, Leid versaufen,
li. iililiii T, in 'l'irnl: l'i.'i K,;hnen (von dem 'Vrihi-'^'-f-iH-i
i'ielJiCh«), im bttiwiibiÄch«;«: Lpiclif>nz'<>tie, LeichU>iwpu;
imKUlkB: Leichonsech, Toten-Im.« ( 1 intn^ ): im Voigtlunde:
Traoerbrot; in der Schweis! : Licli i il- t Licbtonmubl,
Gräbel, Leidmnhl, Totenmahl, Qnii/nimSi!, Tulonlresiieu:
in 8teieriniirk : ToUjOMhrung; in ALibren: Erbtruuk;
in Mitt^lichleiien: Tranemaen; in OttfiraaBso: Zaemi
(=a'Erb«DOi ia Pwemum: Pia« (=Bahmaas); In Bhsia-
hattani B4g(ftb{ in fWUanrfcHnlitein: den dodso lin
bte velatean; in Badan: UehüBaU, LviolMBtiuik, Tntpn-
mahl, TotSBselinuiaf, Ltictaentmli^ LeJdsolieBk, Trftger-
mahl.
Axcbir tiu Aalluoi>ulat|ic. M. V. Ikl, VI.
die beim Begrälinis anwesend gedacht wird
(Rohde II, 81, 79, 83, 86, 407).
Pferd, da« uheiLnupt im Knlte der chtho-
niaoheo Gottheiten als Tieropfer eine groß« Rolle
apidte (Areb. t ReL^Wiaa. ym, 904), iM setir
oft eine Heigabe der Gcnnanen ins Grab (Volks-
kunde VIII, 164, 158; Liebrecht, Zur Volks-
kunde; Hontelius 243, 141; Beitr. z. Anthr.,
Bd. XIV, S. 104; Bd. XY, & 165, 188; Sophaa
Müller II, 12ß; I, 139, 141, 145, 471).
„Über lettische Toteagebräuofae erzählen iltere
Beneble, daB daa dem Tode geweibte Btliak
Vieh erst dreimal am die Ijeiche henim geführt
wurde und daß vor den Füßen der Leichenpferde
beim Aufbruche des Trauerzuges einem (stell-
vertretendcDf) Bataae 4&t Ebla migedrebt
wurde iitid drtß dann über den zuckenden Ka-
daver die Anafahrt hinweggegangen iat. Auf
der Seele des Hidmes aottte die Seele dea Ver-
storbenen in den Himmel eilen und die Seele
des 0[>forticrcR RoUtc! iliin im Jenseits zum Reit-
üere dienen- (Globus, 62. Bd., 1902, S. 368).
Bd den BegtSbaiaaeo denHeber Fiiiatea nnd
Ritter wird noch deren Reit])ferd nach dem
Sarge aar Grabstätte geführt (Scbeible XII,
468; Vottskande Yin, 158X Tkoitus aobreibt
(Gei-maala« GL 27): „sua cuique arma quorundam
igiii et eqnn« a<ljioitur". In König Cliilderichs
Grab zu Touruay wurde 16&3 auch der Kopf
aeinea Fferdee gefanden (Mttllenboff, D.A.E.
IV, 3S2). Über das Pferdeojifer bei den Russen
au Ende der Broiwemit a. Globus 1902, S. 329.
Der Gebraoeh, den Reiter mit dem FfMe an*
sammen beizusetzen, ist sehr spät, im 13. and
14. .Tahrli., iti Siidrtißliind aufgegeben \Norden.
Daa Rind (Kuh, Kalb, Stierj war eine Bei-
gabe iaa Grab bei den Bayern oad Sebweden
der Völkeru:uidernng8zeit (Montelius 243ff.;
Beitr. z. Anlhr., Bd. XV, & 184» 185, 190;
XIV, S. 104).
Beim Calwcr Totenmahle (Rochholz,
Wanderlegcnden 106) wurde ein seliw.u/er drei-
jähriger Stier geschlachtet. lu Fricsland wurde
bia anm Anfange des 19. Jabibnnderta beim
Pastorate zu Hrit^w< rtb eiue flache eiserne Kuh
als Symbol des Opfertierea oder Weiherindea
aufbewahrt; wenn die Leidtragenden dem Ctoial*
liehen eine lebende Kuh übergeben hatten, da*
mit er füi- dea Verstorlienen Seelenheil bete^ ao
13
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M Bofnt Dr. II
wturd« dlMo eisern« Kvih vor oder htoter dem
Sarge auf deu Kinlihof i!iitgeschlc|i])t (Volk»-
kunde XVI, 19(1). Hei (Ion Inselacbweden auf
Worms am Itigascbeu Meerbusen gab mau dem
Piutor fBr die Beerdigung einee Hofbwifliti einen
jungen Oobsen, für die eiuer Bäuerin eine junge
Kuh, wogegen der Pfarrer das Leichonmahl ;
auszurichten hatte; jeUt schlachtet man bei dur- i
tigen Begräbninen nur mehr ein Schaf (Teu' I
drnz zur VerkSmmprniifj der 0[>ferg«>>t») flloch-
hoU, Wanderlegenden 107, 108). In Osterreich |
Winde der togeuttuite ,BeetIi»iipi*' (18S1 s opti-
mele) oder „Stcrbhaupt", das beste Iferd, das '
beste Rind, welches beim Sterbefalle eines '
Untertanen von der Gnindherricheft erhoben
wurde, 1679 abgMohafft (Höfer m, 180;
Anton, Ocscb. ti. tctitsch. Landwirtschaft IT, 1)2,
167). Bei deu Hasuren schlachtet man bei dem
B^plbnie tön lUnd (oder flobaf oder twei
Schweine); man meint, der Tote müsse damit
sein Erbteil bekommen (Ul. f. hese. Volkskdc.
III, 196). In der oberbayciiscbon Dachauer |
Gegend werde beim Tode einee Benem eder
einer Bäuerin ein Viertel Kuh oder Rind ge-
opfert (O. B. V, 35. Bd^ S. 320).
An Stelle des gansen Opfer^ree werde der
Ticrsobädel, geMÜUnfiokt mit Blumenkränzen,
Eichcnlilättera usw., verwendet; denn das IT:ui]>t
gehörte dem Toten oder den Seelengeistertf uud i
der GettbeiL |
Das Reil war ebenfalls eine Beicjabc ins
Grab in der bajuvariacbou Bronzezeit (Beitr. t.
Antbr., Bd. XIT, S. 100>
Das Schaf war eine Grabbeigabe in der
Bchwedißoh-römisclien Zelt (Monte lins 202) und
beiden Schweden derVolkerwanderuugHZuit(i.eod. '
9481L; SophneHtltern, 11», 178,179); beiden {
übrigen Gi rin.irirn srhon in der Bronzezeit (Beitr.
s. Authr., Bd. XIV, S. 100). Bei deu Grieobea war
der den Seelen und ohthonieohen Gottheiten m
opfernde Widder stets schwarz; namentlich war
der Widder das voi-nehmste Opfer für den Zeus
chthouios (Hob de I, 56, 272). An Stelle eines
lAmmee flir die GMIin Dter ofiferteu die Baby»
lonier ein Brot, venmJtli« li tln (n liildbrot (Mitt
lQe80b.d.Medijäu 1906, S.339). Hammel (als i
Tersebnittenee Tier) wnrde den Toten, der go- ^
Rchlechtsroifo Widder aber der chtliouieolien j
GoUhMt geopfert (Eohde, P^ohe 1, 56). I
f. Höfler.
Des Schwein ist bei den flohweden der
Völkerwanderungszeit eine < ii-abtteigabe (Mon-
telius 240; Sophus Müller II, 115, III), hei
den süddeutschen Völkern in der jüngeren
Broniaidt, in der t«>Ttae^it and in der
Völkerwanderungszeit (Beitr. z. Anthr., Bd. XYl,
S. 29, 31, 34; Bd. XV, S. 183, 18Ö, 187;
Bd. XIV, S. 100). Schwebeidole aus Ton finden
sich in der nngarischeu Steinzeit als Grabbei-
gabe (KonTSpotidenzLl. f. Antlir. XIIT, 1882,
S. 113). Die Kömer hatten die porca praeseu»
tan««, das Sohweb, daa im Angeeleht dea Toten
geschlachtet wurde (Sartori 3). In den baye-
rischen Reiheugribem der vorchristlichen La-
Tene-Zeit fanden neb alaTotenbeigaben, zum Teil
in GefiUieu, ein Schweinalcopi, Hunde und son«
stigo Tiere, deren Knochen der Tote in der
Hand hielt (Beitr. z. Anthr. 1905, Bd. XVI,
8. 39, 81, 84» 88, 89, 49).
Hflbner waren das häufigste Sippcu-Opfer-
tier der späteren Zeit In der älteren Eisenzeit
Schwedens findet sich das Huhn als Grabbeigabe
(S. Mttller II, il5> Auf altigyptiaeben Toten-
opferbildern sielit ni:in das Hnhn oft .nl? Toten-
gabe (Lanzone, Dizionario ID, Tafel CCXXXV).
Sn Hahn aua Ten gemaebt war dne Toienv
beigäbe der koptischen Christen (Forrer, FrQb-
cliristl Altertümer 17, Tafel T, Fig. 10).
1d der oberbajcrischeD Dachauer Gegend
trlgt bei der Totenfeier die Mgenannta aweito
Klägerin einen Korb mit einer lc^>euden Henne
von schwarzer Farbe um den Altar und stellt
ihn bn einem eoloiien Qoekelamte in das lo-
genannte Tenfeliloeb unter dem Altar; auch
opfert man spStw an Stelle dieses Leicben-
hubueti ein Brot, „ilähnl" genannt; hier beherrscht
der bloße Name den Spendesweek*); aneh sonst
heißt es, daß der TeJifel ein seh war/eh Tluhn
ab Opfer erh< (Verualekeu 292); der Teufel
als HoUengeatatt und Sedenbflter ist natfirKoh
nur eine vom Volke eingefügte Figur dsa
Cliristpnfiini'5. In Schweden hciCt es: för tuppar
rüda springa de duda", d. b. vor den roten
BKhnen springen die Toten; daa Opfer eines
(voti n) ll:ii]ne8 vertreibt die Seelengeister; daher
hl auch auf einem Lüneburger Waffelgebäok-
') So ist MMh 4er Marne tttr das nordische 6e-
lilck aJolkeie* eine Krtnoereeg an das Opfer der Jnl*
koh oder des Julkslliesi s. WeUniaobti«*Mek«!, & ««).
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OeKMbrole M 8t8rb«&21oD.
9»
Hödel (1Ö91) der Hahn abgebildet (s. Zeitachr.
t NMd«nMhMD 1899, Nr. S8« 8. B6T, WaUi-
uacbtsgebäcke vom Verf., Tafil TX, Fi-. 48),
waloiMT auf dem Friadboi« oeb«D d«tn DonÜMbcu
SidMntami« «Uibti b im KnriwAaii Kelmmg
Mrird bei SterbeflUkn noch ein Uiihn (oder ein
Schaf) gescblaohtet flenn „.Linn bloilit tlei- Setjeu
(der Geiat«r) im Hauae". Bei den Uosniakeo
wfad «iiM OpferlMoii» („KnrbM") m£ d«r Tir-
Bohwelle tiu<-1i dem Stcrb«falle gesoblaclitet, da-
mit «ie mit ihrem Tode den Tod eiuer Kweiten
vad dritten Fenon «birendtt) mOge (Zeitachr.
f. österr. Volkdcd«^ 1900, 8. 63, 303). Sogar
bei den Dyalu auf Bornvo tragen die Frauen
bei BegrAbuiaaea auf ihrem Kojtfe einen lebenden
roten Hahn befeatigt aU Totenopfer (Book,
Unter den Kannibalen auf Bomoo I, 260).
Eine schwarze Qeapeuaterhenno (skrockhöua)
weiht mau nach dem achwodiscben Volksglauben
bei den Gräbern der Yeretorbeoen (Bnmmnr-
•tedt, Slkuka och Oiiilhöna 25, 28).
Eier (ab ätellvortretung fQr das Hausbuho)
finden rikdi in den Reihengitbern der Aln>
iiiaiiDiii bei Schreuingeu reichlich vor (Jahresb.
d. liist Ver. Dillingen 1890 bis 1900); ebenso
auch iu den römischen Uräbcm bei Worms um
BOO n. Chr. Vnat bemnlto Cteiedar (Sorreapi^BL
f. Anthr. 1897, Bd. XXVHI, S. 61, 108); rmch
das öakburger Museum weist Funde von £ieru
in rOmuelien Gitbem auf (omb gefälliger Blit-
teilun^ von II. Maurer in Reichenhall vom
10. .lau. ll'Üti); auch in cliit in LajnwuriscliL-ii Grabe
aus vorgeachifihüiaber Zeil faiideu sich »olciie
(Bdtr. ■. Antlur. Bayerns XV, 182> Im tgyp-
ti.'!chMi, kl>llti^*l.■^len mu\ frfihchristlichcn Ktiltc
fehlt das £i, das heute zu den sogenannten drei
w«ifi«n Seelenopfom (Mehl, SaU, Ei) gehört
(Obcfliayeni, V. A., 35. Bd., a 235 flf), aber nur
in ungerader Auxahl. Noch vor etwa (15 Iii
70 Jahren wurde der „Soeleunapf" mit einem
Viortd Welaan, einer SohilMel voU Hehl und
21 bis 23 Kieru nach dem Trancrgottesdienste
bis sum Abend auf das Grab gelegt (L eod.).
Anob Im AII^Ui wurden 1700 drn Xier, drei
Ltcbtleiii, vvoiüt'-. >J( hl auf etn«n Laib Brot aofr
gerichtttt bt i ISu^raiuiiji.-i'ii f'„'f fällige Mitteilung
von 11. Kurat Frank). Eier waren auch Bemtaud-
tmle der Totenopfer bei den Orieehen und dn«
Kahnu^ der ditboniachen Weien. BtA den
Orphikem waren sie wie die Bohnen verboten
als Kahrang, weil ala ala BaMaad«^ diato-
nischer Ofifüi' ,.[iuUtntui' ad mortnoB partSaara"
(Rohda, Psyche II> 126, 86).
Taoba. Bei den Bi|awaren dar Ralban-
gräberseit findet sich die Taube als Toten-
beigäbe, ebenso bei den übrigen Gorroanon der
Morowingci-zeit (Korr«sp-BL £. Anthr. 1897, Bd.
ZZVIIl, 8.51; Sloat 868). Naoh dem Vorbilde
der Juden hatten auch die koptuoheu Christen
Weihebrote in Gestalt der Opfertauben, welche
bei den Jndcn schon ein Ersatzopfer waren
(Maurer 110); namentlich opferten die jQdischen
Wöchnerinnen /\\ vl junge Tauben (1. eod. 109);
bei den Vlärueu ist die Taube nooh heute ein
Geaundbdtaopfer (Da Cook 106).
Schneeweiße Tauben opferten die nieder-
bayerischen Wallfahrer nach dem Dippolds-
ikirchner Mirakclbuohe bei Pestseueben (Kiank-
hattadkmonen).
I GanH. Bei den Griechen mü I Uonicni war
I dieses Haustier ein Opfer der Mittelstände an
dia obtboniNban Qottbmten (Scbeibla IX, MO;
Anh. 1 IteL-Wiss. VII, 431), bei den Ägyptern
I ein solches an Isis und Osiris (Ovid, Fasti
453} Juveual Salir. VI, 540; Wiedewann 311).
Bei den Vbdaliaierti dar YfllkanrandarangHait
findet sich dii» Gans als Totenbeigabe (Beilr.
j 1 Anthr., Bd. XV, S. 187), auch bei den Schweden
I dar V9Ueerwaaderungszeit(MonteUns 844,1146);
Gänsccier als Totenheigabe s. o.). 1410 giltet
i'in b;iyeri<iolier Hof vier ..Totongiaae" beim
Todesfälle (Seh melier 1, 466).
Plaoba waren nur bai den alten GriaelMm
Bestandteile des nekatef^(>fers [TQi'ylr] — See-
barbe und imtvae = Pöckeltisch; Kohdo 11, 85).
Yon den Elamenton den anttkao Totaoknltaa
haben die Christen nun l^ibehalten, was irgend«
if mit iluern < "ilaiihen sich in Einklang; brinj^en
licü (Lucius, Anfange des ileiligcnkulics, b. 26,
88). ffina Raiba von Oabildbroten, dia wir
lieiite noch im donf.^chen Volk.sbraiiohe l)eob-
aobten können, ahmen diese antiken Totonopfcr*
gaben naob; alla diese Tiara laben wir alt
Gabildbivia an Saalenkultfesten daa Jahres; al>
I geselion von jenen Seelcnbroten, wrlebe <iur( }i
ihre zwei- bis siobcufucho («elteu noch mehr-
iMba) Abtailung ihren Varteilungi* odar Spende*
awaelc andeuten (als Teitbrota, Zailenaemmal,
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m
Hahat Dr. M. B5fl«r,
Scbichtsemmel oiw.) und keine eigentlichen
Gclnldbrote siiid. Soldie Spondebrota, welche
iiamentlieh am Allcrst'elcntnfjc üblich sind,
wurden mit der Zeit zu alltäglichen Brotfonuen.
INeie KoHseit, «beoBO d«r Kaltort, na dem
sie verteilt werden (Freitbof, Kirche, Spital)
sprechen genügend für ihren Ursprung aus dem
Toteoopfcr (vgl. auch llomeyer 107; Lim-
bAoh in Gärmaiib, IttoBtr. HonatMobr. 1896,
8. 823).
Die Ablöfiuog der Toteuopfer durob Holz-
oder WaeibiTrilder, TonUider (welche die dtea
Ägypter eobon hatten, b. Wiodemann 222)
hier rii besprechen, liegt nicht io dem Zweoke
ditwer Abhandlang.
Außer den Bier- nad DMOteliien >), die iieb
in kirchlichen Orten erhalten hüben, wären nur
hier kurz die aogenaiiDten äteinbrote zu erwäbneo.
Bfotbilder m Stein, kugelförmige Sebein-
brote aus Ton, die man dem Toten in den Sarg
mit^^ab, hatten schon «lie alten Airypler (Berliner
ägypU Museum; Wie de mann 222; Arcb. f.
Rel.-WiM. I, 79). BratfUlder «u M«rtel finden
steh in ilen K.itakomVtcn anf der Zicgelplatto
eines Loculus (aeitUche Urabuisohe) io der
Gtleiiie der beiL FriaeiSs vom dev Mttte dee
S.J«hlfa.lkGlur.(260etW»); sie gleichen ganz den
obcrbaycrlsohen Kreuzsemmeln (.T. Wildert,
Fraetio paoia, S. 91, Fig. lü; rromeiiunm ii^Oö,
XVI, TXr. T96, 8. 963). Dnrdi die Katakomben»
besuchor niTigen diese Steinbrote ihmn nach <l< m
Norden übernommen worden sein, wo man auf
Oniibateine der HefDgen da« AbBdie Seelenbrot
legte (Archiv f. Rel-Wis«. V, 78). 1666 schreibt
Frätorius I, 69: „Wie ein solclus fSuinbrot)
au sehen ist au Leydeu iu St Feters Kirchen".
In dar dem beiL Kaatnlne geweihten Haapddrobe
zu L.itnlshut (NiL->lei-h:r. I 11 . 1 lianrrt mit silberner
Einfassung ein runder Stein io Gestalt eines
Brotea, in deeaea Oberfliebe eiob vier kleine
Höhlungen belinden (Schoeppner I, 52). Die
Volksleirende bringt dies«' Steinhrote mit der
Hartherzigkeit gegen die Armen iu Vorbiiidung.
Nach dem hemiadieo VoUaglaaben eaaen die
Verdammten steinerne Klöße (Sartori 63).
Verschiedene Volkaaagen über solche Steinbrote
8. Wolf, ÜHederttad. Sagen 436, 254; Dcr-
*) AbbÜdnof «iiMS TCiatelnaitan KistlailMS ii«lL«
Andrea, TotiT- end Wcibegaton, fk t65.
selbe, DentMAe lÜrsben and Sagen 307;
Fanzer, Beitr.II, III; Grimm, Deutsche Sagen
Nr. 240; Scheiblc IX, n82; v. Steichele,
Bistum Augsburg, IV, 206; U, 757; Wolf,
Beitrlge, II, 97. ffie haben aieher ihm Ur*
ppruiig in dem Totenbrote; wenn sie manchmal
KrOtenform annehmen, so ist dieee das Bild der
armen Seele.
Zu den vegatabillBoheu Spelseopf ern für die
Seelengcistor gehört auch das Seelonkorn, das
sicher auf ganz weite Zeiten Koriiokreicht. Nach
Herrmana 47 ontbalteB die oetdeataehcn
Ldohenfelder zwischen Elbe und Weichsel nidit
nur beträchtliche Massen verbrannten Weizens
als Gräberbeigabe, sondern auch kugelförmige,
ana geatoflenem Eome nnd ToDevde naamneiip
geballte Opferbrot p. Die nro;rlsächsi»cben BuU-
Ordnungen de cultura idolorum (Wasobersob-
leben 179, 300) lanten dieabeRlIglMh anter
aadeNfu: ^Similiter poeuiteat, qui ardere facit
grana, nbi mortmis est homo, ad sanitatem
(pro »aDiial«) viveutium et dumus V anuos
poeniteat". Avehnoeh der Korrektor Barebardi
(Wasehcr-^chlchcn f?49)Behrieh vor(l 1 . Jahrb.):
^Vol iucoodiati grana, ubi homo mortuus
erat*. Hier ist alao noob deutHob daa oialte
Brando|>fei an die Totengeister zu Gesundheita»
zwecken für HmiH uiul Ilof 'jCLüeben, das Ttnter
verschiedenen Modifikationen in der Volksmedizin
(OrgBOothempie) wiederkehrt
Solches fiineralrs Kfl|-nenijifer findet sieh in
Friesüuid (Volkskunde XIII, 05, 144), als „Altar-
kom" aneh aoaat fai Deatmifafamd (Wnttke
S. 461, 729), dazu gehört auch das Füttern der
Soclonvögel mit Kilrneni (Vo£,'elwelde) (siehe
Zeitschr. d. Ver. f. Voikskde, 1905, S. 1). Über
K^oeiopfer bei den griedbiabben Ohristen in
Palästina und Dalmatien s. Srheible XII, 474;
Gerstenopfer bei den Griechen: Hermes
XXXVm, 38; Friedreioh S40; Hoopa »72;
Wcizonopfer bei den Ägyptern, Wiodemann
158; Bohnen und Linsen iu der Schwei/, Holland
IV, 235, 239; Getreidekönier in Schweden
(Hammarstedt 37); Nesse (H«f 1er, Banrakolt
149). Das Seelenmcbl, das zu den sogenannten
drei weiJlen Almosen (Sals, Eier, Mehl) gehört,
ist nach dem dentadien Volksglauben beim
Toteno])fer besonder« verdietistlicli , wcäl man
damit eine Seele aus dem Ji'egofeuer erlQaen
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CtabiUbrote lMi«8t«rbefllI«ii.
101
kaBu (Homeyor 156; Beclisteiu 267, 302);
daaelbe ist beioadera io SohwatMo und in
BchwSbisch-hayerisohoii Histntnorii noch uhlich
(Biriiuger II, 242; Baader 354) als frei-
williges Opfer, das In di« Kir«hA» wat die Bahre
geiitellt oder dem GeiatliolMD» Lehrer, Meßner iisw.
abgeliefert wird als sogenannter Seckti-nXajif
in Analogie zur altrömiöcheu Confarreatio (fnr
BS HeU) beim hoehieitiidMa Abneoopfer. AU
Hand voll Mehl ivini es iiocli tleu Wimlgeititi'rn
gespendet} im Scbwäbiscben gibt es darnm so-
getuumt« „Handyollmehl -Aoker": etreat mm
dort Mehl in den Sturm, «o k-pl t r «ich (Deutsche
Gaue TTT, 57. 212). Das Sfelemnehl Im Seoleu-
napf hieli im Aitägj'pUschcn nipa-ouitou, maa-
oidton; ee mar ein Ifehlgfiee in Yaeen anf-
bewahrt, äg\ j<L ätiait — : Triticum vulgare, frau?.
eemoalei «Iger. oouacooaion (Maapero, Sw 8).
Der HlOdetein io Gtibem kann aleo gani wohl
ein Symbol de« Mehlopfera sein (oder das Mahl-
gerät für (He Mchlnahrung im .Tdisctt«). Die
mchl weiße Farbe eijiet Gebildbrotes, die beim
Graier Ahlaßbrot, hei der Featenbrenl mid
den schlesischeu Mehlweißchen gans besonders
auffällt, ist hier als Geisterfarbo (Toten- oder
Gespensterfarbe) der Germanen 7.u deaten. In
den Pyrenäen wird bei Begräbnissen ein
Bchwflr7.ei<, Wi Kimlstanfen ein weißes Brot mit
in die Kirche genommen (W. Menzel, Sym-
boUlE, a. V. Brot>
Am charakteristiscbsteu für den Toten- b/.w.
Sceleitkult der Deutschen ist der Hirsebrei.
Die Hirse bt wohl die älteste Ualiufrucht auf
indogermaniaohem Boden and gabflrt (neben der
Gerste) zu den ältcstt u Scliii-htfri eunipSischer
AokerbauirUchte. (Nähei-es darüber bei Hoope
8fi3, 865, 833, 985; 8eh rader). WSbrend die
Hirse der ägyptisch-semitisohen Welt so gut
wie fremd geblieben ist, haftft iti Drnlachland ,
selbst au Orten, wo gegeuwhnig keine Hirse |
mehr gnbaut wird nnd der Hiiaebrel alter aoeii
ein KoltcFsen geblieben ist, doch noch fler alte '
Volksglaube, daß der Genuß von Hirsebrei (als
Seelenspeise, Kulteasen) reioh nnd geennd maehe.
Das auffallend zähe Festhulteu der verschieden-
sten indogermanischen Völker am Hirsebrei oiUr
Hirsckuubeo als Seelen- oder Toteuspeise spricht
•blMm Ar daa grOfiere Aller der Uine nie Brot" |
tm6b% gegenflber der Gerste nnd dem Weiien. I
Der Hirsebr«! hat sich durch aüe Phasen der
refigiMen Bntwieieelnng bb ins hemfeigie Cliriaten-
tura hinein als integiierender Bcstiti<lt(il tler
Tolksabüeben Bewirtung bei Bestattungen und
TotcmdindUuen bei vielen germaniaelien Stirn*
men ethaiten; auch bei den Kus^ien ist er eine
Totcnppeisc (Hoops llSfi); liei den l^fahlbauem
von Dolnja Dohna im Bette des Saveäusses
{Olobna LZXZ, Nr. 24, S. 881) indat eioii der
TTirsebrei als Abspeisung der UnterifdiielMn am
Jahrestage des SterbefaUea.
An Stelle dee Uteren Hirsebreies trat im
Norden rote GrüUe, Erbse (Scheible LX, 194;
Sartori 7. 8, 22. 21 bis 27) im Sü-kn. audi in Ost-
preußen und bei den Letten (Globus lii02, 82. Bd.,
Kr. 98, S. 870, 867); Reggenmns bei den
Walhclien im ISaiiat (Sehe i Mo. XII, 474);
MUobceis im Lüuburgiselien (Sartori 28). Alle
dicae vaiadhiedenea Brria üd 8nppen kehren
im T<dhamnnde und Volhsbnnehc wieder ata:
ndl. zieltjes-pap (Seeleupapp, Brei aus Seelen-
brot) (Volkakde. 1902, S. 143; Feilberg 2,
ms); estpreofl. Seelenld^ater (Zsttsehr. d. Vor.
f. Volkskde. 1906, S. 471; Franche-Coratd,
Giei-stpap; nordd. lleulgrütze (= Jammersuppe);
bayer.Totensnppo; voigtländ.: schwarze oder weiße
Bicr8uppe;dithmar8ischeWcinsnppc;altmärki8che
Eiersuppe usw.; Frankfurter Mus (Krie«rk 1, 167).
Unter irgend einer Form kehrte der uralte
Seelenbrel bdm Totenfeste immer wieder; aoeh
die sogenannten Seelentierc (Schlangen, Otter,
Kröte) erhalten solche fQr sie ganz ungeeignete
Speisen (Ilonigbrei, Milchbrei usw.) vorgesetzt
(E Meyer, Mythoh d. Germ.), eben aus alter
Tra<]iti<)n. die das alte Seelenfatter mttt ab Brei
sich vorstellen konnte.
Wir wollen non fllieigdien in dem eigene
liehen Thema, dem Sterbe- oder Leichenbrot
Bereits oben S. 100, haben wir den Käse
als Opfer für die cbtbonisobeu Gottheiten bei
denOiiedMBlMnacDgdenit OregorTonTonra
berichtet über eine heiiliiisclie Sitte, den G^^tteni
^ormaa £abd. formim, Kluge 6, 197J casei ao
eene yel panw" zn opfern, weleim Gaben naeh Br-
!> iiiiitiu der B:isilika des heil. Hilarius (s. JanaSt
Ht02. lUilKn.ic, Xi-, 4) diesem IL iligeii ilarj^»-
brachl wurden ^Kraus I, 672). 1410 giltet
ein bayeriacher Hof bei einem Sterbefslle aeht
»Totenldbe" (Sehmeller I, 586).
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IM HdhrtOvk
Bai ämt •QhwdmiMheii „KMa»gMit^ worden
im Str-rVieliaiiso Käse, Brot iiiul Woiii ;iiifL,'t'(ii t/.t
(Schweiz. Id. II, 699). Ein UDangescbuittener
Brotlaib mit Botter und KIm ttdit im detitMh«
bobin'mchcn Mittelgebirge auf dem Tiaohc im
SterbehauBL' Lis jcur Nacht (für die SpcIp als
Nfthruog); um Mitteroaoht werden dabei drei
YaleraDMir gabetet and dann ]«erl mib. dM
Ilaufl j^nnz rasch und uüis wird in Eile atif-
goiiumt (ZeitMhr. L üaterr. Volkakde. IV, 1U>
Titamt cin«ra TOn des HiBterblivbtnen «iDmal
von dem Veratorboncu, d. Ii. ericbtnnt dieser im
Traume als Seoleugeist, so ist das ein Zeichen,
daß itich die arme St>ele nooh nicht ganx im
J«BMlta befindet, ■ondern fan Fegefeuer n«eb
ihrer Erlrtsnng liariet, il;ini> wird, „damit die
anne Seele eine Kubo bat", wieder eine neu«
„Spende* Brot in denm rODiger Beruhigung
gebacken (L eod. IWOj 152, 153).
Zahlreich sind die wciOcn Weizenbrote
als Toteuspeode bezeugt, welcher da und dort
anoli ein Honigsn^rtrieh l>eigegeben iat (Sariori
6, 25, 2?, 32, 37, 66); sie werden auch wie der
•fiäter zu erwähnende Licbterkuchen mit Opfcr-
kanwD omgebeti oder anch mit SalzgefKßen aufs
Qrab gestellt (1. eod. 39).
In Igland in Mährrn wird beim Totenessen
außer Weißbrot und Salz in deu Gaststuben
iddita gegeesea (Zeitaehr. d. Ter. f. Volicekde.
VI, 410). Weiße Brotlaibe sind auch in den
Kirchen von Nordwales ein Spendebrot au die
ärmsten Nachbarleute (Sippen) beim Todesfalle
oder auch ein KSae, in welchem tm SMtk
(Toten-) Münze steckt; nebrnhei wird anch ein
Trunk liier aus einem bölzcrucu Kübel (Pictscbe)
gwrioht (HasHtt I, 185> 1646 teatiert ein
Engländer: „My <Uf iic i-, iLal my children
shale bring m« boms (=• heimbringen, fort-
bringen als I,ieiclie) with bread aud obcese aud
drink" (Ilazlitt I, 369). Dam gehOrt aneb
das Erbbicrbrot (engl. arvcl-hrc.n1), o'm Brotlaib,
der beim Totenmafale (arv-al) (s. oben) verteilt
wnrde; dfinne, leioht aOSe Ktiehen, deren Her-
stellung zu einem weiblichen Sporte so aneartote,
daß die Aussteuer einer Tochter billiger war als
die Foi-tbringung einer Frau (llaxlitt I, Itiff.).
Ein ToUmgeblolc bt aaeb daa Kirohen-
(schwoiz. Kilehcn-) oilrr K i i h t r :i rh 1 1> r ri t,
Welches zur Freilholkii'che getragen und an diu
M. Höfler,
■
I «mMB Leute fllier den Grüften der USateilkben
' Krtuzgänge oder auf den Kirchhöfen gespendet
i wurde bzw. noeh wird (Staub 6, 102; Mootess»
Vm, 139). In der Seinraa Tertettte der aoge-
[ nannte Kirchmaier das Seeleu- oder AUerseelen-
brol oder Seelenlaibli an die Armen , damit
diese für die S«elo der Verstorbenen beten
(Staab, 62; Behweli. Id. HI, 964; IT, 699>
Wie viele ariiliTf iten Scflengeisttfrii xu-
gedaobte Hausgebäcke wird das Seeleubrot auch
ana der Trogedttii« oder Ibltenaelianre her»
gestellt. 1226 iit diaee Kirchtracht lieruita
erwähnt: super fereudis ad ecckHuun qui vulgo
kirobträcbte diountur" (Sob melier I, 1290;
Steiohele, II, 190, 461, 469, 619, 697, 640;
IV. '2?,i, 2f;8. 772). Vom Gr;il>hügul oder Fried-
hofe zog sieb in cbristUcbon Zeiten der Loioben-
sehmAna in daa "nwierhaoa oder ChMthaua; daa
Sterbc'l>rut oder die Seelenspeise aber birachto
ni:ui lior Kirche, dem l'farrheiTii odur man legt«
CS bis auf unsere Tage aufs Grab. Im 16. Jahr-
hundert gab ea in Baad eigene Stifinngen
„pro pauibus super sepulobro ipso ponendis et
postea paupcribus erogaadis" (Moncs, Z. 1, 139).
In Nördlingen vertritt das an die Armen
dreimal wöchentlich verteilte „Spitalbrot" (eine
Doppelsemmel in T^aibchenform) da« frühen?
lurubeu- oder Seelenbrot; ein „Almosenbrot"
(diu. alanaae bitfd) oder »Bettterbvot*, daa für
die ^oion Soelcn" zuerst von der Hausfrau
bergeatellt wurde, danu aber durch Stiftungen
ra einem Almosen wurde. Ein Seelenbrot ist
leroer auch das flämische „Ausfahrtbrot'' (nit-
vaartsbrooil, Volksk le. XIV, 101), das zum so-
geuaunten Auetfahrtsbicro (d&u. uthfardis-^l, ndL
eten^oitvaart) geioiabbelte, etwaa dnieUoehte^
kleine Derbbrot, das zum Minnetmnke bei der
Totenfeier gegeben wird; man dachte sich die
Toteugeister dabei am Mahle anteiluebmeud.
UreprOnglidi war daa TotenmaU die letato
Kommunion mit flem Toten, der dunu ins .Jen-
seits fortfähi-1; dabei wurde das Trauer- oder
Seelenbrot börbar gebrodien and abgebrodlMi
in Brocken verteilt; aus dem Brechen dea ^i^anair-
I brotes und ilei Verleilung im SlerTiehanse wnrdc
^ dann mit der Zeil eine Zuwendung vou Brot-
I and KadioDgaben in gewiaaen Seelenknltaaiten
(J. Maurer die man mit gleichen, Segen
. bringenden Kucbensenduugeu erwiderte.
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G«bildbrota bei Sl«rberallen.
103
Die Seelenspetse, die niaii fräher dem Toteu
selbst mit ins Gnib gab, war die Wegzehrung
(viaticum), die man dem Toten auch in den
Muud legte; ala Seelenbrot des Seelen- oder
Totenmahles wurde es gleichsam mit dem Toten
verzehrt, wobei jedes Sippenglied „Anteil nahm",
d. h. seinen abgcbrocktcii Teil erhielt. Die '
Kractio panis oder ^apxoxlouliu wurde zum Akt
der Commuuio s. hfiolofSis vä Siü, womit die
Anteiluehmor übernatürliche Ki'äfte, Gesundheit
und Liebcsgliick sich erwarben. Diese Teilung
der Brote war in römisch •christlicher Zeit vier-
fach, d. h. in Kreuzform. Uber diese Kreuz-
brote haben wir bereits in Zeitschr. f. österr.
Volkskde., 1906, Suppl. IV, Ostergobäcke, S. 14,
eingehender berichtet. In Flaudom glaubt man,
so viele arme Seelen aus ihrer Pein erlösen
zu können , als man solche gZietenbroodjes"
(kreuzverzierto WciObrötchon) iQt (Koohholz
I, 327; Volkskde. III, 23; Staub, 62; Schmeller
II, 257). An vielen Orten SQddeutschlanda
erhält noch heute jeder an der Totenfeier Anteil-
nehmende im laichen- oder l^auerhause eioen
Teil („Pajirl"*) des Sterbe-, Toten-, Trauer- oder
I/ficbenbrotes, gleichsam den hnbiß zum Miime-
oder Gedächtuistrunke; manche solcher dem
Sippengenossen gespendeter I^'ichcnbrote tragen
sogar den Namen des Trinkgeschirres, Pietsche,
Humpen (vgl. auch den ags. Sauflaib), dieselben
wurden von den Sip{>cnfreundeD ala Zukost zum
Oedächtniatrunke verzehrt'). In dieser Sipp-
•ohaftavcreiuigung beim Leichenmahle liegen
auch die Keime für die Mensa s. Tabula fortunae
in der N'eujalirs/.eit. die ja auch mit einem Seelen-
kulte verbunden war bzw. ist. Die Brechung
de« Trauerbrotes in Brocken (Fractio panis),
die Austeilung der BrotstQcke oder Schnitte,
die Ileratellung des Spendebrotes in Zeilen oder
Reihen (a. Fig. 27 u. 28) ist geradezu typisch
fQr das Seelenbrot beim Totenmahle. Manche
solcher S|»eudcbrote ahmen als Ge)>ilde vielfach
die Grabbeigaben nach, ja sie werden sogar wie
Geldrollen oder Goldringe an einer Schnur
(Weideiiast) aiioiuander aufgereiht oder durch-
bohrt, durx^hlocht; diu flandrischen Mastelleu, i
welche bei I^ichenbeg.ingnis8en verteilt und
zum Minnetninke verspeist werden, tragen eben- '
falls ein solches Ix>ch o<ler Grfll)cheu in der i
'} Fronimann IV, 304; Zlngerle, SiUro 50 B. I
Mitte. Auch die Fehraamschen sogenannten
„Ilalhmoude", die bei Beerdigungen gebacken
und wie «in Neujahrsgeschenk in jedes Haus
im Dorfe verschenkt oder dem Gaste in den
Wagen gepackt werden, sind ein solches Spende-
brot an die Anteilnehmer am Trauerfalle. Da
, dieses Spendebrut oft eine durch Brauch und
Sitte vorgeschriebene Form hatte, so wurde bei
den formell abweichenden Broten fOr die Ver-
Btor))€nen (arme Seelen, Arme) da« Wort
„Spende" aufgedrückt, so z. B. in Deutsch-
böhmen nach J. Blau und A. John, oder es
Fig. 1. Fig. s.
Fig. 1.
T«'Ubrot au« StmObun;. •iHem lang, 10 cm breit, bcm dick.
(Münchener Bäckcrvi-AutiiteUung IMI.V)
Ähnlich dem Stingl>?brot im Weotalleuu, der achwitbl-
•eben Vocheze, der mccklenburgiachon Hvibensciiimi'l,
der «chlesiichen Zi-ilensemm«l, dem Bonner (irüsge, dem
Odttinger Schnberling, Khw&biichen SchichUemmel,
Nnnmburger St&ckchen, Bautzener PfennigbnHchen uiw.
Fig. 2.
Wecken mit TeilatrickeD, Pooen. 3' cm lang, 8 cm breit,
4 cm dick. (Müucbener Bickerei-Auntelluog, 190S.)
wurde die Form des ortsüblichen Spendebrotes
auf andere neuere Formen aufgedrückt oder
aufgelegt, r, B. ein Zopf auf den Wecken, <He
Brezel auf den Laib usw. Ein solches Spondc-
brot int in EgcrUud auch das ., Vierwochenbrot",
I da« vier Wochen (vgl. die engl. Mouths- otler
Monetha-Mind, Ilaxlitt II, ()G7, 415) nach dem
' Todesfalle zum Gedächtui» des Verstorbenen
I gebacken wird (Kgcriand 1900, 19). In der
I Schweiz iat daa „Jahrzeilbrot", eine Oblatio
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IM
Hofhit 1>r. M. Höfler,
aimua, cioc Opfei-spendo, welche um Jabrcstogo
(«DgLlfiBsiD9>l>a7, T«aii»-Iiiiid) d«i StertwbllM
An die Sippen- und Znnftgonnsson, sowie :ui ilie
Armen und Waüon vorteilt wurde (Staub 62).
In dem almisiiiiutjheB Buden hat di«MS Jahtiag-
brot di« Form eines uIk-d \ ierfacb, d. b. kreuz-
artig geteilten Scbildca und luiDt darrnn <l(irt
„Schiltbrot*^ ; es gehört eu den schon oben er- |
wJÜuitni Kranibrotieoi w»Io1m dturah ihre Abtai-
hmg den Verteihiugszweck hekiiiuleii. In Hiiohloe
(Sohwabeu) wttrdo 1609 bei der Jahrts^meMe
lir 80 &eiifar tat Spendcbrot für die Annen
▼erteilt (DeuUchc Gaue 65/66, S. 20). „Wer
nur irgendwie die Milte) hierzu hpKttsrt, hat in
GotiBau bis in die neueste Zeit zwei Zcotoer
Brot an die ArmeB bei TodeeflOlen Ttenisgmbt.
Solohe ProtvcrEjehtingen knüpften sich dort
übrigem) an eiue grolle Anzahl alter Familien-
jahmtten (Jabrtagu)" (St. Gallen 681). Auch
in Simbach a. I. wurden 1437 am Jahrestage eiucs
Sterbcfalk's an die armen Spitäler pfc-nuigwerte
Semmchi und Oster-(ö«terreichifiQher)WeiD ver-
teilt (Chnmik v. Bbnbaoh S). Soldw Brotstif-
tungcn am Jahrestage des Stcrbefalles werden
»och aufgeführt in der Zeitsehr. £. Geeob. d.
Obenheins 1861, XH, 32.
Auch daa ehemals durch glim OeatNldand
übliche „Botenbrot", welches dem dif> Trauer- '
iuohri<dit brtDgendeu Boten gereicht wurde, ist
ein Spendebrot, wie dae „Spritzbrot" und das
„Singbrot" oder „Sbghüble", ein ffir kirchliche
Dienste (Weihwasscrbespi-engung und Grab-
gesang) beim üegiäbnisso gespendetes Seeleu-
brot (Staub 112; Sartori 66; Birlinger, W.B.
78; Mones Z. I, 136). Üborhaujjt nchnben sich
im Laufe der Zeit unter die Empfänger des
leteteran immer mehr Anapnieh eihebendc
Borufsleute (Küster, Sakristan, Mcßticr, Sigrist,
Kranke, I^eprosen, Spitäler usw.) ein, daC der
ursprüngliche Sceleukult ofCcubar immer mehr i
ava dem GedebtdErebe Icam nnd daa Oeflohenk |
selbst auf ganz, ander« Fei. rta::e (Ostern B.)
Cbertragen wurde; dazu gehört z, B. das Tröbcnd-,
PMiren-^ Firaebcnde-, Pfrnndebrot, daa ala Pne-
bende (praebenda = Pfründe) fQr die Toten-
feier an den Domherren oder au die C'hor-
luabeD (Schüler) vorteilt wurde (Schiller-
Lflbben, UI, 880} VI, SS8). Oftera iat der
daa Abendmahl apeisende oder den Trauergeaang
am Grabe betätigende Priester auch als der StcU-
▼ertreter dea die Seelenapdae dea Toten empCui*
geiideii Kninken oder Veistorl)enen aufzufassen
(Sar tort 63), daher das Seelenbrot auch in W icn
„Pfaffenbrot" liaait, oder «leh „Opfer-(Obcl-)
Brot" (Sebaat Frank; Lippert, Chriatentam
117). Die Rrotjahe der Praebemle tritt zuerst im
15. bis 16. Jahrbundelt auf. 1405 prouenbrot
(Sobiiler-Lflbben VI, 2S3); U20 prebend*
= proouen, D I, 451; I'TjO vun den dodeu
aobte prooen . . . prouenbroth vor de armen
aobdan werden gebaelten (Oldenburg, Ditmareen).
1563 ran den oldondoden hobbonse invortyden
geucn achte proovenbrott vnde 2 marck (S e Iii II e r-
Lübben VI, 232); 1790 Prebeudsbrod (Kind-
Ungar II, 68). Dieeea Praebendbrot hat an
manchen Orten noch die Form des« Boclcnopfcrs
und wird auf Ostern als „Deputat" gegeben,
das auf Ostern (kirchliches, jüdisches Semester)
eine qnaai Bntaobftdigung und laufende Ausgabe
selbst ffir dns j^eistlirhc Ocsindc war (Kind-
linger 11, 63), die aber ihren Ausgang von dem
Seetenkolte hatte; idber liegt natOrliöh di» Über*
tragimg der Seelenbrote auf den kirchlichen
Scelenkulttag (Allerseelentag); auch an den
Xeujahratagea mit Sceleukult crsoheincu solche
Spendebrote; ao iit aaeb BfeMbThaalalttot eigene
lieh ein Seelunbrot (s. Zeitsehr. d. Ver. f. Volks-
kunde IdOl, S. iy3). Nicht bloß am Sterbe-
jahrestago (calendne) keliren die Seelengeiiter
der Verstorbenen so iliren früheren Siedelungen
zurück, wo sip, wie erwähnt, nach dem Tode
schon äO Tage lang bis zum Erbevcreiuignngs-
tage verweilten, aondem andi beim Beginne
eims lipncn .Tnhrc«! Cl"her die Gebildbrote zu
>ieujuhr; s, Zeitsehr. f. OstciT. Volkakde. 1903»
S. .185); anob bei den Bidgaren kann der Tote
noch ein volles Jahr hindurch zur Fm^'ehung
seiner irdischen W'^hniuiLr ztiriiekkehren (Zi ii.sehr.
d, Ver. f. Volkskde. i<JUl, 22). Neujahr und
Jahreetag apielen alao diaabeallglidi die gleiehe
Kn!l,..
Ein typisches Seelen brot ist der in Zo|>fäechteu
ftbntiöber Form hergestellte „Seelenzopf", über
den wir schon im Arch. f. Anthr. 1905, Bd. IV,
S. 130 eine eing> IilikIi i i- Alihiinilluii;,' gegeben
haben. Bei Sterbeialleii tritt das /opfgebäck
nnd Totenfoler'Qebildlm>t am Leohndn aof
(Leopreobting 2(0; Hannhardt, Hytfaca,
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OcMMbrot« hti Sterbeflllen.
10»
723). Auch der Uernihuter Sohnittkuchen, wel-
«Imt ubh Beerffigoag ebM 6I«alMiiag«iiOM«D im
Trauerbatuo von den Anteilnobmcra nnd den
Freunden des Verstorbenen in Schnitten zerlegt
and Tomhrt wird, bat ansgesprochene Zopf»
form. Aaeh di« sogenanaten TnaerwMlMi» die
an manchen Orten üblich sind, sind Züpfwecken
oder weckenartig langgestreckte Zopfgebäoke.
In E^eriud ^bt ee sogenannte Znnftweokeri,
ein xopfförmiges, längliches Gebildbrot, welches
dort am Jahrestage des Todes eines ßcwerb-
meisters die Witwo des letzteren von der Zunft
mit einem Krtgel Bier «od «innm SfddnluD
erhält, fino andere Form des Sippenmahles
bei der Leiobenfeier (Egcrland 1905). Die
Tendenx, frQher« volle Opforgaben (Haaropfor)
für die Seelengeistcr durch das bildliche Symbol
abzulösen iitnl ilk-sos s_vml>"li'-<'liL« Gebllile mit
dem Seeleubrote zu veremigcu, ist bei dem
Zopfgebiek gsas verdeotliobt, eowohl dnidi den
Volksbranch, die Spendezeit, die Form tiii<1 den
Namen. Veruiotlicb kam dieses Gebildbrot aus
den grieehiaoh-kathoHieben Ltodem im späten
Mittelaltiu- nucli Dciitachlainl; nach A. de Cook
(Volkßkiuhlü llior, , Will, 7fl) knmtnt das-
selbe in Flandern nicht vor; auch im Norden
(Bebweden, NMiragwi) iehdnt es «i fehleD.
Ein ebt iifulls vom Süden zu den Sfldgermanon
und dann von da zu den Nordgermanen gebnobtes
Totonbrot ist ferner die Breie! oder KriO"
gel, übvr wolclif» nir schon im AtoUt f.
Anthr. 1905, S. 'J5 al>gehandelt haben, unter
Deutung : Brezel = Uracelet (abd. iHaoiJl, mUt.
brMÜlwnt bradle)^ Sebmnolning, den man all
Toteiioiiffr iliircli das Seolenbrot in Bracelet-
form ablöste. Solohe Vereinigung des Spende-
brotea mit dem Symltol des Totenopfers findet
sich aber nii-ht MoQ beim Ilaaropfcr, sondern
auch beim Hals- oder Aiuiiinyi'; auch .I.-rTotcn-
scbuh, der Leicheukamu], der Kraus fehlt nicht
nntor den feediolien SeeUnbrotea. Aneh in
Schweden hat sich die Begräbniskringol (begrof-
niog-kringbr) erhalten. Nach dem Sohnftcbeo:
Allerlei Leute, Bilder ans dem aebwedieehen
Volksleben, von Alfred von lledenstjarna
I, fiS ff., ist 1'^ f\uv 12 FiScher in sich fassende,
in sich vielfach verschlungene Brezel, deren
IS dreieokige Hittilangen durch gegenseitige
Berührung von 4x3 kleineren Bienln ont>
AmU« lir Aatkiopolag««. 8. V. Bd. Vi
Stehen, die in einem äufiereu Urotringe eingefügt
■ind(Ta£VI,F!g.4> IHeee »toUbabkrin^* vea
Schonen dürfte aus Deutschland iwiK)rtiert sein,
wo sie als altes Zunftmieben der Bleker an
finden ist (Fig. 1).
Dafi der Ring (Armring s= BMeelett Hals-
ring = IJüiigo) eine To ton opferbeigab« war, ist
ja bekünuL lünge in derselben gedrehten Form
wie Fig. 10, 11, 19, finden neb- vieliMb in
prähistorischen (La-Tcne-)Gräbem als Toten-
beigabc (s. z. B. llt itr. z. Anthr. I?ay«mfl, Bd. XVI,
1. u. 2. Heft, Tafel VH, Fig. 4, 5j. Ais «iu
Ülmdebael dei nndtan Bbigopfen flir dem Ver»
storbenen sind auch die ergltschen Tranerringe
(MounuQg-Biugs) aufzufassen, die bei Sterbe-
ftllen rdober Leute an die Verwandten nnd
! Freunde verteilt wurden. Hazlitt I, 287«
' lierioliU't dan'UKT: „Tlic praclice of offerinp
I rings at fuuemls is introduced iu tho early ro-
manoe «f 8ir Amadaa, Anne «f Clevea, wiio
Muvivcd Henry VITT (1509—1647) Bfveml
years, left by her w^ill very numerooa bequestes,
and among tbem we meet widi aeveral monr^
niug-rings of various valne to bo distribnted
flmoiig her fncnds and depeudents. Mr. Wrijrht
describes a gold enamelled mouming-ring formcd
of two akeletona, wlio aupiport a snuit laroo-
]>h:igus ; tlio skeletons uro covcrcd whh w itho
eoamel aud tbc lid of tbe sarcophagus i« also
enamdlod and bar a Iffaltym «roM in ind «n
a bladc grouud studdet w!th gilt beavii and
when removed displays another skeleton. Undcr
bis will in 1616 Shakespeare bequeatbed 26
I. 8 d. apieoB to five of bfa frienda to boy tbem
memorial rin^'^i" fVerteilung des Nachlasses),
üingbeigabeu zum Toten (abgelöst durch Jjedcr-
oder Pellringe) kommen (nach Sartori, 33) aucli
bei den Totengebi-äuchon semitischer Völker vor.
D'uKf Hinge oder Bäugel (zu abd. paugä;
ags. beag = gebogener Bronaering, welcher au
Geldesetatt dirntte; der Gebraneb dee Ringgoldee
dauerte bis tief in die Eisenzeit hinein an;
iSohradcr, 285) sind als Gebäck 1432 (pewgel
B collyrida) zuerst bezeugt. In Neatitscheio
pflhren) werden von den WalUchen kleine,
harte, liL '' -"•> Mehl und ^Va.■*^t'I• hii gestellte
: I3«ug«l Hilf Weidenruten, wie GeUlrolleu au
^ 80 StHolE anfgeroibi, au Marltte gobnidit In
I Preflbufg vermnigi die Teigfleobto die Zoptf orm
14
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108
IlQfnt Dr. H Hfifler,
mit der Sirfitidfonn and wird „güci-hu Haigl**
geDBunt, ohue eiue Baugenform aufxuweueii.
Ifatiiil^Iclilicli sind dk» Baii^el wie die Bretel
ein Fwttenzeitgebäok und sehr häuüg mit Mohn
bartrant, habn abo wi« latrtM« gldclM B«di6'
hang mit dem Totenkulte; die <Mtgmlisiiohen
Juden haben „gebackene Bäugel" and "Eäm all
Toten«pei8e (UrqneU II, 109).
Fig. J».
Xjpas der Brcada odar Kriagal, in welchen «ich alle
Kriogtl', Btogd- and' BMtBtUonMB «famibok
Di« Beigabe dm Sobnaokringc« (Bi-scelct,
Baaga) nnd seiner RepräseutatiTa auf und in
Grftbern als Trauer- o<1li Entsasiinfruopfer, die
Teudena zur Ablösung dieser Grabbeigaben
dnrdi Sulwtftate wu raneliiadanataii Btoffen,
die Aufreihung der Brezeln, Ringe und BäuLrel
an Schnüren, die Vcrlosoog diäter Geldring-
•ymbolo und das Augurinm beim Breoben oder
Nebmen dieser Symbole, namentlich aber die
reale Form, der volkskntidlii lie Hoden usw. lassen
uiuwre Erklärung d«r Bäiigcl als Substitut oder
Symbole dea Toteuebmueicea ida riebtig an-
nehmen.
Das gleiche gilt vom Kraosgebäck >), das
nah Tom Ringe nur durch die OrRßc unter-
•ebeidet Dea eigeotliehen Kran/.es Substitut
ans Tei? war nicht bo nötii;, weil es dvm ein-
zelnen nie so schwer fallen konnte, einen Blumcn-
bnuta in ToHariwltener Form anf daa Banpt des
Toten an lagen.
Der Kranz (spät-ahd. Kranz = Einfassung;
altpreuJL grandes = Armband [Brezel]) war
aaeb lOmiaeb-grieohiscbem Vorbild« anprflnglioh
ein Tnton- oder Opforachnmck ffir das Haupt
des Toten. Die Bekränzuug, die bei Homer
uoeb febltf bedeuteta atel» eine An Heiligung
fBr da« Gottbtft} die bekiinite oder mit «l«n
*} KiBM, King und Brad werdeo In Toll»
B«biMcbp 4«r BiwmIm oft ▼ermobiBlt.
KratiK«) geschmflckto Gabe (Opfertier r- B.) war
einer Gottbeit geweiht Schon im 4. Jahr. v. Cbr.
kommen goldene Eichenblattringe als Totenbei-
gabeo vor (Diotioonaire des antiquit^ grecqura
et iwnainea 1800 I, 8, p. 1526). Die BOmer
und romanisierten Kelten bekränzten die Jagd-
bande als quasi Opfer an die Jagdgottheit; die
RAmer bekränzten das OktoberroJQ und den
Priapuaawl >); die Bekrilazung der Toten gesobab
mit ditn 3f yrtliprilcranzi' , der zum Hochzoits-
krauze (oorona nupüarum) wurde; die >Iyrtho
nnd der Lorbeer waren den Gbtfamioi heilig;
auch die CksbmUcr und Grabkammern bekriln;^
der Römer mit Myitlu ti und Eppich, der eine
Speise der Tuten war (Kohde, Fsjche 1, 220;
Plinina, b. n. XX, 118). „Wetter Tarbraitnag
bei den .iltcn Christen crfrciito sich die T>ar-
briugung von Blumen und Kränzen, mit denen
man niebt bbß an den Jahreafeeten die Gilber
und Altäre der Märtyrer schmückte, ähnlich wie
die Heiden niolit l>loß iluo Grübkauimirii der
Eltern, sondern auch die Bilder und Altäre der
Gttler nnd dt« Tempel an belolaaen ptegCan*
(Lucius 291: TfrtnUian, Coron.i mililis c. X).
' „In Dcornm anliquitatibua solenmitalibits et
of ficiis, ipsas forcs, ipsas hoetiaa «t aras ipsosqae
miuistros et saci idotos fuisst- coronatos." Dieser
»akraltii und fmniHU'ii Bodi:utiing dir Lorlnor-,
Eppich- und Myrihenkränze entspricht auch deren
▼olkamedbdabeh« VOTwandnng ab G«ialer nnd
Krankheitsdäinonon versoheuohtndes Mittel. Zur
Ueilosg von Inviuo wturden bei den Ii<)raem
Lorbeeifatrae nm den Hals gelegt (Mannbardt,
Wald- u. Feldkult. I, 296). 1590 wollte ein
Pfarrer den geisteskranken Ilerrog von Jülich
von dem ei bischen Anhauche oder Ange blasensein
dmnob «Ibiaeh« IMbnonen dmr«b da» Anflegen
eines kranzförmigen Hnni nkiu hens heilen (Z.
I d. bcrg. Gesofa^Ver. 1897, XXXIU, 42> Zur
! Erzielung weibliober V^odbfbarknt wnrde von
I Kriiutermann (1730) in «einem Zaubewat,
I S 2'<i empfohlen, einen Minze nkrautkranz ante
I vnivam zu legen, „also gekrönt^ sollte sie be-
fniditot werden.
') «Apod ramanns *«ro «sillain TasUmnis saeris
ia luMiaNn podicUla« «amuervata« (t> ptaXIm «er«-
aari* (Firm. LaetaatU 0|wta bitil. dMa. Iii». I. «. ta)}
talsr VLTtnit <ler F.ft-l das Oktotanoft, sin« rttmiaalw
▼erkurp< ruDg ri.-.. K>>riig«lalM ««ch Fraeer,11ie(oM«n
Bingfa Ilc «, 8. 10.
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G^-bilill,.] ..i« Sierbefällen.
107
Auch der Hochzeitokraiir. war oin Opfer an '■
die FaiuiliengeUter; dem Lar familiarü Dens
m BhMB wind« derselbe wif dem H«rd« so-
gebracht, nm dcnscllicn fQr das Eheglück gün-
■tig za Btimmeii (Cato, Dt; m rustica 66).
,BaB eonma« floreaa
Haao imponantnr ja fooo noatto Lari
üt fcrtiiaata laeiat gratae nnpliaa*.
(Plautui, Aulularia nct II, »c. 9.)
Id Irfibohriatlicb-gennanuober Zeit wurdcu |
Mhon YotIvkn»ienfllrrii^p«i«ilM BlatMng«« des
Glaiibena über den Gräbern der ilärtynr ;iiif-
gebiogt Aucb die iuogferokroii« war uraprOng-
B«lh TotiTVD Sinoea, nalun «ber bald ^mlioKaohen
Charakter an (M. Heyne III, 335), d. h. wurde
erst !<p&ter ans dem Opferschmucke und 0]>fer-
kranze zum Symbol des UuverhciratcUcins.
W«Bn O. L«iiff«r in NiBem Refmte Aber
unsere GL-lilldliroUarbi-itou (Zcitschr. d. Ver. f.
Volkakde. liK)6, S. 232) aagt: „Früher £tnd sich
dar TotaDkiaut odtr die Totenkrone nur bei dcu
Pegrlbliiweii von Jünglingen und Jungfrauen,
er entspricht völlig dem Jungfcrnlirauze", so ist
die« nach obigen ^{acbnchten aus den rönüach-
hmdniaehen and rOmiaeh'ChrtgtUohen Zdten nur
bedingt richtig, nämlich wenn es sich beim
Kranze bloO um neuzeitliche Gebilde handeln
wftrde; aber d^ Gebildbrot „der Kranz'' kann
nicht bloß Jungfcrnkrans, wie i. B. Barbeia-
kranz, Marienkrauz, Josephskranz, Ilocbzcitkran/.
•«in, aondera »uob das Bepräaeotativ dea uralten
TvtenktwiHe, der lan Seelen- nod dtthoniedhen
Kalte Beziehungen hat, z. ß. auf Neujahr (Weih-
nachten, Andreas) oder im Frühjahr auch in
der Sonnenwende- und Erntezeit') (KirchweUi)
und der als aolohea Gebilde heute ein allgemein
flblidics Fcstgebaek, /.. R auf Ostern, wurdo.
Der auf Totenschädeln in süddeuUioben Oasuarieu
Aften n findende gemalte bunte Blamenktan«
beadirlakt sich, nach gütiger Mitteilung von
Frau Prof. Androe-Eysn, die in dieser Frage
kompetent ist, durchaus nicht auf die Lcdigen,
■ondem findet rieh anda auf Bdiideln Ten Ver-
heirateten. Kurz, wir dürfen im Kranzgebäcke
nicht bloll deu Jungfern- oder Ledigeokraoz
«aelMa, «mdem riel htnfiger da* Babstitut dee
uralten Totenkranzca ; oft genug ist er nur die
latiaenhafto und willkürliche Abart de« gefloch-
') Joaob. Joh. Haderi, De Coronlaete. Libelliw
Balmastadi-lTn.
teuen Zopfgel>äckes, das sirh für die Hand des
formenden Bäckci-a leichter iu Kreis-, iiiug- oder
Kianitiuiiii legti
Die Kuchengebäcke waren aucb beim rtlt-
griechtsohen S«el<Hikulte xu finden. Lobeck
(Aglaoi>hamee 1063, 1077) weiß bereite ven
ifLichtcrkucbeu" zu berichten, d. h. die riogMua
mit Lichtern besteckten Opfcrkuchiti fffi^t-
q^üvttg, wie sie noch an Geburtstagen oder an
grieeUeeh-katholiieliea Fcaten fiUkii aind; eo
wurden sie iiiidil bloß den (■lilbonist-ben Göttern
dargebracht, sondern aucb als Totenopfer den
Seelengeistera anf die Srenzwege gelegt. Aaeb
die laraeliten opferten solche mit Lidlteni
rings umstuiklf Knelu-n. „Chavanim" g<'!i:Anii«,
(loc. oit); auch der Geburt^tagskuohen war cm
aus dem Totenkulte hervorgegangener Kaehen
diT Tluiner und Griecbc-n; ajxitropäiBohc Lichter
umgaben aucb diesen (Lobeck, loc cit, 1062).
FBr die „Seligen" (uuxuQfg), d. b. fflr die
jüngst Verstorbenen, hatt<>ij die Griechen eigene
Kucbeii ffiaxeep/a genannt) (Lob eck, Aglaoph.
879), die auuh bei deu neugrieobiMbeo Letobim-
beglagniaten dah aooh finden. Rohde (Payebe
I, 30S) verweist auf die vnjXam (= Kuchen
au« frisch geaichtetem Mehle) dee iiarpokratea;
den adiweffiadten „Siehtekaoben'^ (d&n. «gtekag«)
bilden drei Sicbtcbrote (sigte-brtfd) ans frisch
gclieutoltcni Hoggenmehl, die bei Sterl)efallen
dort üblich sind (Allerlei Leute, liilder aus dem
sohwediaehen Yolkdeben I, 58; daaa die grie*
cbischc xaA^iw'a^, Lobock, 1061); Sartori (13,
13, 31, 89) führt ebenfalls solche „Sterbekuchen«
bei Griechen und Bdmeru auf. Bei den llbeiu-
heaaeo and den Leuten an der oberen Nahe
q:ibt es ebenfalls eigene ..Kegräbniskuchen"
(BEtter t besa. Volkskde. 1905, S. 10; Zeitftihr.
f. ihein. n. weatf. Tolkakde. II, 197).
Die Semmeln, d. h. Brote tot weißerem
Semmelmehl, welche als „Seclon^pnuncl" bei
Sterbefiillen geopfert werden, können die ver-
schiedeusten Formen babea, Weeken, Knoehan,
Zopf; bei der Krailsheimer „Seelensemmel'' ist
der Zopf, d. h. der Spendungssweok (Totenopfer)
auadrOeUidt anfgestempelt. In Niedorbayem
legten beim Seelenopfi i gange die drei nächsten
weiblichen Verwandten außer Kcrzenlielitei n und
einem Kruge mit Geld zum Wein auch für
drd Krenaer Semmeln nieder (Bavari* 1» 99B).
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loa
HdArat Dr. SL H6f Ur,
Ii) Inkofen bei Mooaburg opfert der Tauf-
pftfhe bei einem Sierbefalle aäf d«n Altar einen
Maßkrn«;, iuif dem ein brennenden Wa< bslicht
au:^eateokt ist, während die andereu Gcvattert-
Icote Sammeln wif den Altar legen.
Naoh dem Tode Walters von derYog*!-
weide, der in Würzbrn-,' im LoBemsgartcn
antcr einem Baume begraben wui-dc, verwandelte
■ieh dM TOD ihm teetamentoriech geitiftete
Futtern der (Seelen-) Vögel (die Vogelweide)
in eine Semmelapende an die Kanoniker den Xeu-
mtaatmi» die am Jahrestage seines Todes gereicht j
WQid« (Zeitsohr. d. Ver. f. Volkskde. 1905, S. 1).
Panes fiuuruks (Sciimeller I, 632; U, 846)
sind auch die sogenannten Leiohen», Seei-
nnd Tranerwe eken; dtete Wecken sind
langgcstreoktc, keilförmige Brote, die manchmal
als ZQpfv^'eokou, Zunftweckon die Zopffurm mit
verbinden; solche „Spendewecken" sind beson-
dcm in Bayeni, Osterrrieh, Böhmen nud in der
Schweis üblich. In manchen bayerisclirn und
Bohwäbisoben Gegenden trägt die erste Frau,
die beim Totenamte mm Opfern gehi« eine
Ken«, die sveite einen Brotwecken, die dritte
einen Maßlcrng; diese Gegenstände werden dann
auf die Bahre gestellt (Blätter L hess. Yolkskde.
m, 61> Henogr Oeoig ron Bufm Giftete
1495 in T,atiini;eir einen Jahrtai, wobei jedem
Krsoheinendeu, auch den Eitern der unmündigen
Kinder, vwti 8pend«iweo1»D im Werte tod sirn
Kreuzern ausgeteilt wurde (Kaiser, Gesch. d.
St.iilt, L.auirijrcTt 77); der Wecken ist ein liilu-
iigea bpeudebrot bei SterbefaUeu in SüddeutHob-
laad, das niiSgUobtt groft und s^üreiidi an der
Kirchcntiir im Angenhlit-k dos Weggehens als
Seelenbrot an die „Auteiliiebmer'^ verabreicht
wird, eine TerkiroUiehte Form der Oommnnio
am Grabe des Verstorbenen. Ursprünglich waren
es die SeH<j;en, die Seelen der jüngst Verstor- '
benen, weiterhin die imterirdischen Geister,
welohe vor der Saat oaoh dem WlnterMhlsfe |
wieder zur Erde heraufkamen und ihre Opfer
SU Fmebtliarkeitscweokeu von der al>erlebenden
Sippe erhielten; dieee Spendebrote, die aaeh die '
Annen erhielten, hießen AhDOMO, Spond«, Gftbe, |
Steuer, Zoll, I'ede usw.
Wenn in iiotlienbauiii (Böhmen) eine er- j
waohieoe Pemon «» einem Bauembofe stirbt, |
•o werden an die bieate dea Ortea, d. h. «n die l
luwohnersippeu, so viel Brote verteilt, als in dem
Orte Wehnen; das Brot belJII „Spende"; txuA. in
der Gegend von Friihenau (naveni) galt die
Sitte, daß mau sieben Tage lang kleine Brote,
denen das Wort „Spende" aufgestempelt ist,
unter die Armeu verteilte (John, Sitten 247,
1771). Tu der Oberpfalz kann man die j^Spende"
nicht genug ablteten, um sichere Kuiio vor den
Seelengeiatem in haben (Schanwerth I, 368).
Die Spende entspricht der griechischen Pros-
phora. In Lüneburg hcilit das Totenspende-
brot auch „Re-spend" (re =s Leiche), eine
Reihcusemmel oder ein Zeilenbrot Ein sokbea
Sfieudebrot an die anteilnehmenden Sippcn-
glieder ist auch das dithmarsische „Stauden- oder
Statenbrot", dM in Weothlen Toten-
Stuten heißt (Wöste 53; Sartori 24) und
bei einem sogenannten Stutentoton als besseres,
feineres Seeleubrot, auch als „Stutweck" ver-
teilt wird. Termotlioh war es ehemals dn
S;uil- oder Enitcgebäck mit einem Symliole der
Fruchtbarkeit, das dann beim Seeloomable auoh
anr Vertoilong kun, die nber eigontlieh ud
ursprfinglioh beim Begräbuismahle niobt typisoh
ist, weniffst«nB nicht allgemein; es kommen als
solche Ausuahmogoricbte auoli Strudel iu Öteior-
mork, Kzflpeki (144») ss SilpfliiB in Winur
beim Üegnibnisinnhie vor, doeh lind diot, wie
gesagt, ganz seltene Ausnahmen.
•Unter „Stnten* Tenteht nwo im LBn^
burgischeu auch jede» andere Gebildbvot, dil
au <,'ewIs.Heu Fe.slt.'igen dort iiblloli ist, eine Ver-
allgemeiueruug des Begriffes, die leicht erklär-
lieh bt
Die „Stnte" ist eigentlieli ein die SteiBkerbo
(Steiß = abd. stiuz, hoU. stuyte, stuto = oro-
gygium, Börzel) darttdloodce niederdeatHhee
Spaltgebäck. Fr. Wöste schreibt (in d. Zeltaflhr.
d. Vjorg. r;eächic1its\ er. X, 18): „Unsere mnd-
konvexen BaueruHtuten mit einer tüchtigen
Kerl» oben ebd die wahren typisehen Stnten,
wie jeder leicht au« dein Zusammenhange der
Namen mit ahd. stiuz und bergisdi stueting
(= Börzel) ta-lmmit''. Bei oitfrieeiflidien Leiahen*
begftngnisBen wird da« Brot heut« noch verteilt;
als „Toten^tiiten", welohe mit Korinthen versetit
sind, kommen sie auch bei Begräbnissen begfl-
terter weatfiliaoher FlamllieD nur Vertülnng in
die Sehnlkinder.
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Gebildbrote bei SterbefalleD.
109
Außerdem giltt es lokale Gebäoke, welche
in dem zeitlichen Zuftatntneufalle de« Sterbefalles
mit anderen Gebäckzeiten ihre Erklärung finden
dfirften, so z. B. die oben en^ähntcn Krapfen,
Krapfennudcln und sonstige sogenannte Nudeln
(sQdd.); so können die Schraalzgebäcke der
Frühlingszeit oder Erntezeit auch ausnahms-
weise zum Totengebäck werden. In Althayem
gab es „Ijcichen- oder Zehrungsnudoln", welche
1803 verboten worden waren, kleine, rund aus-
gezogene Teigfladeu, welche man bis zum Auf-
gehen des Teiges auf die Uber die Leiche aus-
gebreiteten Laken legte und dann für die
Trauergäste in heißem Pfannenschmak buck;
durch das Verzehren derselben sollte der Geist
des Verstorbenen den Sippengenossen zugute
kommen. (Churbaier. Hcgierungsbl. 1803, S. 467.)
Uralt sind jedenfalls auch die von den Ab-
fällen des Seelenbrotes oder aus vei-schiedenen
Hreisorten oder dem Seelenmehle hergestellten
Klöße oder Knötel, welche bei Stcrbefällen
fiblich sind bzw. waren. Im Elsaß ist der Mchl-
knötel sogar die Bezeichnung für die Totenzvolie
als Hauptgericht des Toteumahk-8 (Elsässer
W«>rterbuch II, 891). Im alten Indien gab es
ein „Klöße- Väleropfer" (Schräder 23; Meyer,
Mythol. d. G. 118) bei dem dort streng geregelten
Totendienste.
In dem Dithmarsischen gibt es „bunte Mehl-
beutet" (bunten Mä-Büdl), eine Art Mehlpuddiug
in einem Tuchbeutel geko<-ht aus Butter, Mehl,
Eiern, Korinthen und Kosinen, welchen Kloß
oder Pudding die leidtragenden als Stellvertre-
tung des Seelenmahlcs erhalten (Unpiell I, 49;
Soheible IX, 425).
Über das Gcbildbrot des Toten schuhe«
s. Zeitschr. d. Ver. f. Volkskde. 1901, S. 455.
Die Totenbcingcbäcke haben wir Kchon
in der Zeitschr. d. Ver. f. Volkskde. 1902, S. 430 ff.
unter Knaufgebäoke abgehandelt und diese
verschiedenen, meist an Seelenkultfesttage ge-
bundenen Knaufgcbäcke, mit zwei oberen und
zwei unti*ren Kondylen verseheneu Gcbildbrute
als da« in Teig hergewtellle Symbol do« Knochens
(Scheukelknochen von Tieren) erklärt; diese
unsere Deutung findet eine Unterstützung durch
die Tatsache, daß die alten Ägypter die näm-
liche Zeichnung, die wir als Typus oder Urform
der Knauf gebäcke aufgestellt hatleu, auch als
Hieroglyphe „sut*' (Vorderbug des Rindes) für
den Totenopferbraten hatten. Diese Hiero-
glyphe erscheint auf den Speiselisten an den
Wänden der Grabkammern der zweiten Dynastie
häufig (Wilkinson, Tlie Manners and Customs
of the ancient Egyptians 1878, II, 28, 35, 458;
Vig. 4.
aaa) /^'ichenbild ffir ein altägA'ptischea Fleischgericht
in den Totenspeiitelisten; b) Hit-roglyphe »ut (= Vonler-
bug d«! Hindeü); c) Typua des KnaufgebUckeii, vom
Verfaiwer in Zeitachr. d.'Ver. f. Volkitkde. 1902, Tafel II.
Fig. IS aiifgeit«llt.
Flinders Petrie, Kahun PI. V; Hawara, Table
of olferings from Pyramid); vielleicht gibt diese
Beobachtung einen Fingerzeig dafür, wie die
ursprünglichen Totenopfer als Gebildbrote auch
wandern konnten; das koptische Mönohtum wäre
dann vielleicht der Vermittler der Form gewesen,
welche als Knaufgebäck bis zu den Nordgermanen
gedrungen sein kann. Da auch andere Gebild-
brote wanderten, so wäre eher eine Entlehnung
und Wanderung hierbei anzunehmen, als die
gleiche spontane Enlwickelung bei den Germanen
und Ägyptern.
r--. r
Lebkuehon-Mudfl, aus Had Tölz (1695),
eine ScbtacbUzene dantellend.
Wir reihen hieran eine Abbildung, welche
eine Scblachtungsszene auf einem oberbayerischen
Lebkuoheumodel (Tülz)_dar8tcllt, aus dem Jahre
110 Bofr&t Dr.
1695. Das Schlnchttirr ist an einen Raum mit
einem um die Hiiruer des lündcs gehenden
Strioke aagebundeo; der Behllohter erbebt mit
beiden Iländen das Schlachtbeil, um das Tier
mittels eines Beilhiebes auf die Stirn zu töten
(solche Schlacbtszencnbüdor linden sich auch
auf MBnebeoerf HalleiiMr, Sdsbra^ger Lebknöben-
Fi«.«.
WandUld von einem «ltlgjrptltch«n gelwmgm'be in der
AiBiiMiat-0""' Ar>-g. Nsch O. Btcinsdorf, Durah die
lib>Mbv Wü»te usw. 1»04, S.
modehl). Das Ge^oetllek m dieeem Gebild-
brotc ist da« Wandbild in einem Felsciii,'rabe in
ArSg (Ammooe-0«»e), welohee Dr. Gg. Steine»
M. Höfler.
dorf f^Diirrli ilie Libysche Wüste zur Ammons-
Ioeae 1904, S. 136) neob einer Originalaafiiahme
*n Ort md Stelle wiedetgibt» An einer im
Uodcn wurzelnden Dattelpalme ist eine Kuh
(Totonopfer) mittels eines Strickes angeboudeu;
der Solüäohter erbebt einen (Stein- ?) Hammer
mm tötenden Sdblage auf das Tier. Das Schlaobr
tungsbild, welche« an Stelle der Sohlachtung
aelbstdaa blutige Tolenopfer substituiert, befindet
eieb in fitein gebnaen ab rohe Zeiebning nof
der Wand eines Felsongrnbos.
Wenn auch alle I^Iittelglieder cwiioben
diesem altägyptischen OpfersQbetitnte nnd dem
Lebknehenbilde des Jahres 1695 felden, 80 iet
doi h der in beiden Bildern wiedergepe?veno Vor-
gang »o übereinstimmend, defi wir die Vermu-
tung MifMellen dürfen, dnS anoh daroh dne
Lebkuchengebilde eine symbolische Stellvertre-
tung des vollen Tieropfers bei SterbofiUlen
beabsichtigt wnr.
Die ahlebigkeit des Totenkoltee in den
Gebräuchen der verschiedensten Völker erlaubt
uns den ScbluAseti, daü wir in den Gebildbrotea
der beatigen Zeit nuuiclwtt wertvollen Reit dee
früheren, ja sogar uralten Volksbrauohee erblicken
dürfen, mag derselbe nun mit oder ohne fremden
lünschhig sich entwickelt haben. Viele Symbole
des TotenopCsiv (^mmptwt 8ehmnobo|iCer,
Tieropfcr, Knnchenopfpr) haben sich in den
Gebildbrolen der heutigen Kulturperiode er-
halten; ite werfen ein ioohtM lidit nof die
Kulturkreisc, mit denen sich diese im Lavfe der
Kntwiokelang ehemals berührte.
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Eridarung der TMn VI und Vn.
1. Wirt«baas!«hild und /anftxoichen der PfU li. r '
in Bad Tölz (Obcrhnyeni} (8 Brezeln ttm das ;
8illltw»ppen '1er >>V>t>r)M9Wlldieii Bäcker von 1
«lnMB gMibMbteiMB Knaie niagelMo) »m dam j
Hilter. MuMnin üMtllMfe. <
Fig. 2. OsMrkraFi/. au- ("ii»»s>'n.*aiJ (Frl. nrObm-rl.
Fig. 3. 8es»mkringL l um BalunUKU (Urigmal vun Uerru
Arn*), 18 cm im Durchm. I
f%. 4w ToUbilB-KiiDgU «u BiUX (|Mioii«ii). 40 cm im
Diirabm. OrigliutI vm Virl. Iimngfald in
RostiH'k.
Fig. 6. .Ml>'rheiltg«ukrü»z, Pntengeichenk in Kieder-
0« > L' rrf ich (Original von Herrn Dr. Frischauf).
FIf . Kmilfmkimta mu St. OsUai (Origiml tob lUrro
PCurrir Gimmi).
Fif. T. Koleda (KoleniiclK iii MV BgvlBlul (OllKllial
des Herrn A. «I o ü u).
ng. 8. Wappen der Bäcker- und Müllerzunfi in Ro«-
baim i. B»lt 17. Julirli.: svei g«dr«lit« Bing«
nm d«r BoMtte und MlMm d«m Mmdanndie.
Flg. Dodenring (Oodlring = Patenring) «n Bgtr
(Original de« Harra A. John).
Flg. 10. Kmoz (Oberta(i;finO> Kikolaihrot (OberpIkllK
aaoh Zwicihnnngti» Toa Dr. B. Hftrtn»ii»,
O.B.T.A.
I1g.ll. 6im!t"< iiii^ K<>ii»t'int)r»<]j<'t, i^edrebi«, Kringel
(Ori;;iual von KxcvUenz liathgen).
Fig. lt. Knnz nu> N«ige (SmIhcb); Orfgiwil von Flna
L. Gaul).
Flg. 18. Kierring (*w #i-«attorem Taig« ; Bttddentidi-
lan.!)^
Fig. 14. £ivrriug au« Uvritbruck (Original v<m Herrn
H. Jlftllar).
Flg. 18. M.>lirir!ri- (fiaUi-M, init. M..1)n iH'^tr.mt) aU«
hL l't!U'r.«L>urg (.Original aus der Mauohenef
BAokereiaajwMOtng 1»M), 10XM<m Imlt»
3 cm dick.
Flfr. 1«. N«ajahnkringcl am Harbttt« (Oiitiwd mn
E.xzt'll«ni von 8 1 Ü Ip u ii <; 1).
Fig. 17. Oiterring vom Tmiooi (Original v. FrLBobert).
Fig. IS. F^nkMulnir ant dar Ocgand von BUMtndi in
Wt'nf tprnVjt'r-^, aus einem Artikel von Roeta*
holz iu Leipz. lUiutr. Zeituag ISN.
Fig. 1«. bwu Mm San (ItalmaltaB) (OrigiBal ^ FMi-
frail von Bec1itol«heim). Die Drebangdaa
EraasM ist durch Einiiohnitte markiert; Hhn-
liches Kranzgebft<:k ihnli l »icli in Tortjiilc ( Süil-
tirol) «od ala Miniatur -OpfergebUck in der
BaapditaBiMhan Krfn« in MtmtoiarKaiB»
ttnlmnseum.
Fig. tv. üitkui von Weatmanlaad (Schweden).
FlfiSI. Krauz aus Dreidea (gaflocht«D, mit Bnadn
balagt nad aiaa giMan FaManbraid «m«
«ohtieBeod) mit igcbiheh grfiaar Baodachleif»
au«ge«tAttet ; modernes Uebildbrot der B«-
■idauabickwraL 81 «m breit, U «un lang^ 3 cm
dfak (Original tob Vn» L. ObbI).
Flg.««. Kmnz<Oberbayern),Ringela(8olillaaeaXlfiltolai-
brot (Koding i. Oberpfalz), nacli einem Mana^
»kript von Hart mann in O. B. V. A.
]fig, sa, ftiogieluiiciMia aoi Wttrsburg (vom HarlmnaB
in O.B.T. A.).
Flg.S4. IJorTl•■•l'■r^iau^. Wrilii):ki:lit!'K'''l^ärk a\if rpliiu.im
(Original von Frau Juctizrat (iravenhorttj
(WXWon).
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TaM Vh
AnUv Mr Aaaio(K>lo«K. K.V. «LTI. Frltdr. ru»«g « Sah* la BnaaMh«««.
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Tafel m
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vu.
Ergebnisse und AuJjsaben der mezUcanlstlsclien Forachimg.
Yon Dr. Waltar T^fcfn^-pi-w^^
AMtotont am EfüL MoMiiin Mr •mMmOm n BaAin.
(Mit TUU Tm and IX.)
Htm FrafeMor Dr. BilUurd Mar in snftiolitigar YwebroBg «ad DMkliwtnit gawUlmet.
V«rb»ai«rk«Bg: Dm BahnilMrt d«r iBdisniMlitii Wartar and Ktmm tat die apaniMih*. c m « and «s=*;
< «ad i:s( (*) a« ipireehan. ek = i»ck; r (im Maiikaalachon) «tobt etwa in der Mitt« twtaelMm dam flaa-
iMmhail A imd dam italienijichw m. IHe daa MvMpi'Acbea «igaataailiclien .IietrM Mridaa* (danih '
baiHialiaat) «rardau daiah gWeliMttigw Öttm «ad BahUadan daa Kaadmi «ad das KahMaatali galiOdat.
Für jode Wisacnschaft ist es nützlich, von Zeit
zu Zfit flen von ilcr Forechimg 7nriickj:(;'k'<xt«n
Weg zu überblickeu, um sich kritisch über die gc-
ridiertmi RmtdUU« kbr an wanimi, daran innere
logiBchc VDrkniijifiinn; iieiio, fcrnorc Ziele steckt.
Die „lu&kikauistisoho Fonobang" bemh&ftigt
tadk mit der Natur das landet und aeiner Be-
W«hner in den voraolÖddeDan Perioden der Erd-
geschichte. Sie iat unauflösbar verknüpft mit
den Studien, welche die beiuwhbarteu Gebiete
Kord-> Mittol- nnd Sadamankan batreffen; sie
hSngt /usatiiiiK Ii mit all den Fragen, die den
Ursprung des Uoaio americiuius zum Gegenstand
baben, ni^ trilgt in letater Idme dwa bei, das
Problem des Vn^ruiiges des HeBsobeo und
aeiner Kultiirerrungeuschafteu atifeiikläreu.
£a kaoii daher keiner der Kinzeldisuplincn
ein Yenraog vor aoderai ebgeiiomt werden,
da notwendigerweise zur Löeung einer Aufgabe
mit mehreren Unbelouinten saolt mehiere Fak-
toren gegeben aein mBiMn. Ei kann folglich
in der Entscheidung über den Ureprung der
niosik.'iiimehon Kultur und ihrer einzelnen Kultur-
kreiso, sowie ihre UeziebuDg zu aaderen der Neuen
oder Alten Weh weder die Anthropologie'),
noch die Spnohfonolrang^, nooh die XStlino-
') Wir teilen gans die vcm Khr»'nrpich eutwickel-
V n llnuidsStK», •. Arch. f. Anthr . N'. V . III., S. 40 bis 42.
*) Dil' Lintruittik ivinl z. 1! \ ■!! 1). O. Briuton
•ehr iu ihrer Uudeutung uber«cii;U/t , vrsnn er nagt:
„The liiiKUistio in thv only basiit un whieh the iiuh-
difiiioii oC the raoa sbonld prooesd', a. Americaa Bae«.
JKww toA IWl, p. »7.
AwMt ttr AUw—lli*. K.V. nd. VL
logie, noeb die Myttudogie oiw. allein maß-
gebend sein; ilicM' iiiriii^c'n sich vielmehr gegen-
seitig crgäozeo. Hierzu kommt aber nocb, dafi
meh die TatBMsben der Geaabichte nnd TVaditioo
volle Berücksichtigung erfahren müssen, daß die
.ir€hfioloi::jisohen Ergebnisse damit in Einklrui;? tai
bringen sind. Da weiter der Mensch iibei-oil auf
der Erde vom Kttma, vom Boden, der Vegetation
lind Ti< rwclt in hohem Grade abhftngig ist, dic^e
aber iu veraobiedenen EfMiohen der Erdgeaobiohte
geweoliieh hnbnn, io tiaA fir nmere ITntev-
Buchungen anJtor dir Kfiatologi«, der Geolog
Botanik und Zoologie toi- allptn anoh die pflanzcn-
uud tiergeogniphischen GesichupunlUe und palä-
ontologiiehen Bigebnim im Ange m bebalten.
Die Fülle dieser Aufgaben, die Masse des
bisher angebäuftan Tatsacbenmalermls ciucrseittt
und die Zwfnfel, Iirtömer und Vorurteile in
vielen der bisher berührten Disziplinen anderur-
seitB in!i1in(>n dringend zu bescheidener Vorsicht.
£s wäre daher äbereilt, wollte ioh es unter-
nebuen, im Rehmen dleaer Arbdt irgend etwae
Abs(rhlicßondes auszusprechen. Vielmehr kann
nicht scharf genug betont werden, daß wir in
der Erkeuntuia dar Geschichte und Urgeacbiohte
Ifenkoe ond aeiner Bewohner in den eisten An-
ßngen ;=(ehen. daß erst eine Mpn<xc frftf^cwttr-
zelter Vorurteile zu beseitigen ist und die ge-
sicherten Tataaohen immer noeb ucht genigen,
die zweifellos früher einmal vorbanden gewwenen
Zusammenhänge aufzudecken.
Ja, man kann sagen, daß dies überhaupt so
lange doiobana anmflg^idi Ist, als niebt {daa>
U
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114
I>r. Wftiter Lehmann,
mäßige archäologi»ube AiutgrabuDgeD uuter-
werden. Der Boden MexilnM ist voll
von AltertüinerOt Fräber iM^Qgtc man sich,
Scherben und Figuren aus Ton von der Ol>f i-
fläcbo aofzulesen, ohne Augabo bcsümmior
LokliHiten. IM« Angftb« ^«xiko* galt ab TSlIig
ansrcichcnd. Kr-st spätere Reisendf und For-
scher führten die OrtsbestiluinaogsD genau dui-ch
nnd baben so sonlohit di« AnfsteUnng bewm*
der«*r Lokaltypen erinögliehk Große Verdicuste
halii'ii hier Des. l'hariiay, Aipli. I'iiiart,
Hermann Strebel, Eduard Seier, <Jba-
▼•ro q. a. «rworb«n<). IiwbeMMid«re tiat Seier
auf seinen wiederholten und atiBtrrdrhntrn Kc i<oti
eioe R«ibe acharf markierter Lokaltypeu fcst-
atallan kaanao, deren YenbreHnug zugtäeh aadi
viebtige Sehlflsse üKer alte Handelsbeziehungen
gestattet. Ne«ordliii;H Italien dii' j^^iuDartigcn
AufräumuDgiarbcitcn , welche die mexikanische
Regieraog donb Leopoldo Batrea an den
Pyiaiiiiileii Min Tedliliuurun in Anirriff nehmen
ließ *J, nicht nui- die Angaben der alten Autoren
gttnaand bestätigt, sondern aoob «in« Menge
Danen Hateriala zutage gefördert Aber viiiclich
scbirht weise Ausi^rabuugon sind bisher nur in
ganz, tingenügender Wehte erfolgt, obgleich
gevade aie tod dem allergrSAieo Weit irlren.
Welche f'iierraschungen mögen die Uuiiieit von
Tula, Xoobioaloo, Ubolala, Faleuque,
Oeoeingo ww. im Sohoßt der Brde bergen!
HoSeD wir, da£ Bairea wenigatens in Teoti-
hiiHcan Byfit*»ir)alihicli vorgehen und voti diesi r
alten, von einem unbekaimteu Kullurvolke er-
0 Siebe HermaaB Btrebal, AieUkikviMte Bei-
til0e. Hamborg ISN. SToU t*. — Über Ornämoote auf
Toog^fTiBen BUS Altmexiko. Hnmbnrg u. I^eipzig ]i*U4.
4*. (83 Taföln.) Eduard Spler, Die archäol<>^»chei)
Ergclinisse luoincr ernten mexik anlachen Rtüi',
AbhdiK. II. Burlin WO*. 8.289 bii ;(«7; «. i.urh i;,.'
,Bcii*liriBfii au« Jlfxiko". llcrlln IMHh h', ich^uik
Dill Sammlungen v<<n D. Cbarua.v u. A. i-'imir«. imt
K. T. Hamy im Miisin du Troo«<16ro (Pari») in »orK-
fiilttgr-i' Urduan); «ufftegtcllt. Das Berliner MuKum
vereinigt vor allem mit. der nltoii S»Dimlau{; U b d e
dm«iig«i TOB Uerm. Streliel und £d. Beler. Dar
jüngat venloriMM Alfred» ChaTero hat bmooden
VeidfanMe um iaa Mnieo Kodonal der Banptetadt
Mexiko.
*) Sivhc L«'iip. Bat res, T<><>tihnacan, menioriii que
pre«eutft . , . ftl XV. Cunjfr. Int. de Americanistat. Mexico
iy«6. C° u. 42 Tafeln, 'i Kiirt. ii. Ein 'l'eil 'I<t .br<>n
zierten' Tougef&fi« der 10 Taft-lu dt» A]ip<aidLS sind
•Mgeai woU mtcbangea.
bauten liuiuenst&lle den Schleier dea Geheim-
dfliea lüften werde.
Merkwürdig ist, daß allentbalbon in MexUto
eigentlich nur Erzeiicr»iis«c einer abgoschlossencn,
gleichmäßig buhen Kultur gefunden werden, die,
wie aehoB geaagt, wohl lokale Beaonderbeiten
in Stil ttnd Tcclniik aiifwoisrn, die nttch hier und
da mehr bäueriach roh von den l'roduktcu einer
▼erfeinerten Knltw, wie aie in grOBereo StiUteo
(Mexiko, Tet/.coco, Cholula) hemwlite,
absteclion, üaß aber ilie Vorläufer und I5inde-
glicder von den rohen Anfängen bis r.ur Blüte-
xeit fehlen. Sieber iat jedoeh die mezibainwdie
Kultur nicht iti don writirron .Tnhrhnnderten
eutstauden, die seit der mjUiischeu Auswande-
rung ana der üvbeitnat Aatlao-Chieomoxtoo
(1(K)1 n. Chr.), oder gar erst seit der (iriiiiiliiiijT
der Hauptstadt Mcsic o-Tpiioehtitlati ( l;:'_'ri)
veriloaeeu sein sollen. Vieles spricht daftir, <UÜ
die Mesikaiieir nad die atanunverwaodtan Naaa-
völker zwar später als ihre NmliViarvölker uin-
gewaadert sind, daß aber dies« Einwanderung
in eine demlieli ferne Tonrnt xnriieknioheii
muß, für welche die einheimische Tradition
keine Dokitmentß mehr zur Zei! dvr Voii<\\ü>\n
zu besitzen schien. Irgendwo im üodcn müssen
daher dl« y«irlltiflBr jener bobeo meirikani»ehen
Kultur zu finden sein, welche die Spanier 1519
so sehr iu Erstaunen aetcte. Andentni^gen älterer
KnHnnobiohteD in Tuoatan ffndan Aeh. bei
Teobert Maler'), dessen gloAartige Erfor*
Stellung der Mrtyarninen Yiic.itanH und Gtinif-
malae lebhafte Bewunderung verdienen. Er
■prioht gelegentUeb voa den Trttmuiem einer
Ktdtur, die auf den TrQuimern einer noch ältereo
siüh erhebt. Wie licklagenswcrt ist es aber,
daß von all den ge\^ :thigen Ruinen der Maya*
Völker keine einzige in der Aufeiaanderfdlge
iiin r Killt II i-schichten durch tiefgehende Aus-
grabungcu erfonoht wurde! Die Menge der
von Teobert Haler u. a. nutennobten Ruinon-
plätze hat zwar eine im einzelnen abweichende,
aber doch im ganzen bemerkenswerte Einheit-
liebkeit des MayasUls und der Mayaarchitektur
efgoben. Vielleiobt aber wbre die enobl^tfeind«
'> Siehe Teobert »laler, Globus, Bd. 82, 8. 225;
Vftl. auch W. II. Uolnie», Arcbaeol. B«Bearche». Field
CuluiuU. Mu«. Auüir. Yul. 1, }>. 106 — lOt) baräglich
Teraohfadtner BanperJoden in Okiohon'-Iti^
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Eiri«bBiwe uad A«%aiNa dw rmntmfrtiiahea P<inalwm.
AuHgrahiing einof fiiizii^cti Ortes filr liu- ilniiklc I
Voigeiofaioht« Z«atralamorika8 und damit auch
lf«iilBM von viel grtfierer, un},'eabnterBed«at«ng
VcnnnÜich liegen dio Dingo in Mexiko
ähnlich wie in Peru, wo neuerdings Üble die
Knlturanfänge in den rohen TongefiUiMherbeii
Mti>iflifnif»nf(T hei Aucun niiolim'wii sen hnt '). ;
Ehe aber die«*« archäologischen iiilfsiuitu-l
nieht berbcigebmoht und nvtaW gemeobi
wiTiIcii, k;iiii] von einer SrliiMiiout; ilcr pril-
hi»torit)cheu VölkenettKihiebuDguD uud der Knt-
aelMidinig der Tmg» neoh dem Ursprünge dur
luexikauischeu Kultur keine licdc gein.
Kino Voninetellung «Ueser Betrachtung recht-
fertigt («ich damit, daß «e es nnt erübrigt, in den
folgenden Abflchoitten innner wieder die Lücken-
Iiaftigkeit unnerer jctxigcn Kenntniase zu betonen.
Zwookuiäßig encheiut e», nüt dea biblio-
gfaphleehen UlatatanindiwelieD und dem
Quelleuniulerud outedre alheren Anifiiluniqgen
«iiuuleiten.
IL Blbliogrmphlsehes.
Die Arbeiten rein bibliographisober Art, die
telb Hexiku im behondercn, teib im Zaaammon-
hange niit dem übrigen Amerika behandeln,
sind ziemlich xahlreicb. AIi^cm lien von Qnellen-
uachweiium, wie sie eine Ueibe der spauinohen
Antoven de* 16. bit 18. Jabriiuiiderte in ihren
Werki ii, Ith isf iis di-r Ktnleitnng, enthalten, sind
als ifrundlegeud uud äußwrat wichtig die Werk«*
▼OD Antonio de Leon j Pinelo (1639*),
Eguiarn y Eguren (1755 und Beristain \
y Souiia^) (1816 bis 1821) zu nennen; sie ^
') Siehe Uhl<s Hcricht iihvr die Erg^trbniu« m<>iinT '
liiiliktiK-riknriixohrTi Bel«<-n, Cotiiirt.. nuA. XIV. Int. Am. I
Ooilj^r. Stuttj(nrt 1»U«. li<l. II, S. U'S liU b'9, Abbildungren
XVIU bb
*) AetoBio de Iteoa y Finelo, JCpitom« de I*
nUieteaa Orimtel i OoaiaaDtal, IMntiea y Oeegt*-
tau I MUl. MiiatU MM. 4*. U Sait. foit Andrea
Uonxalas de Bareta. MaMd iW—tlB»', S Umu
loa*.
*) J. K!;ai.tra y K^nran, BfUMliwa Mexieaaa
»ive enidiutrara biitoria virorum i|ui in Amerif« Bo-
rt'.-tli nit(i vtt alilii }^;niti in iptLntn dimicilio mit Mtldii«
»«■iti, i|unviji linioia scripto aUi|uid trsdidorunt. Tum. I
(liUcliüUb« A bin C). >|i-\ic<> l'y>. f.'l." (ein Teil der
««Ueivn Buchst .■»Iwn blii 1' Mvi
') llvri«tain y 8ciui>.i, ll.Uli'ii)?ra lliapaon Ameri-
run» Si')>t)-iitrtiiiial. M<-xicu IWKl — IS'JI. i vol. ful. tii«ii.
11. Auhk»Im' (uuitpaau), Aai»^m(Y« i^^x * vc>l.-a°. .
sind sehr ziiv.rläseig nnd erwähnen eine Fülle
»elteueter, siuu Teil epttter verloren gegnugeaer
Blldier nnd Muoslmpte. Aof jenen drei
Werken beniheu die meiBtcn der 8|^t«r in
Bfeviko abgefaßten Bibliographien. Besonders
wertvoll unter den Werken neueren Datums
sind die TOB Jonquin Qnroin loazbaleoia
(lViS6») mit Nachträgen von Nicolas Leon*),
V'iceute de 1\ Audrade (1S9U*) uud 1*. A.
Gerate*), die das 16^ 17., und 19. Jahrhottdert
bohanilrlii. Hierher gehören auch bildiogra-
phiaohe Beiträge von Ad. F.Bandolier (1880
Benavoie (1899^ L<ou Lejeal (1902').
Mehr unter apraobwilieneeballUchem Gettiehl»*
punkt von Interesse sind die Arbeiten von
D. Lorenzo llervas (1784 "*), Joh. Severin
Ynter (18ir)'), Constantine Samuel Uafi»
nesque (1832 :?""»). If. E. Liidpwirr (1S.58"X
E. G. Squior (1661 >^), Jose Guadalupe
') D. Joaq. Oarcia Icazbalceta, lilbliograHa
Mexioann del «iglo XVL 1* pt. ... M4.\ico
1 vol.-«* maynr. Index von Catbarine A.'Janvier.
') Nicolai Iieon, Adicionea i« la Bibl. Mex. d«l
liglo XVI, im Botet, lost. Bibliogräfloo Mex. IMS.
Mom. 1, p. AHL — MiooUs lisön, I« BlUiegMl!«
ea JUxieo «a d Siglo XIX. BoL BlU. Ite.
Neu. a. Vesieo iml p. u—m.
*) Vleent« de Peel Aadrade, Ban|o BiUio-
grMM Heateaoo del s^lo Xm n adia. MMm
1900. 1 voL-«*. ([. Angabe ia du .MaBOiiea da la
Hoc. lAliate«* bUeb vavcdlendet.)
*) P. A. 0«ri.tfl (B. J.), AfehMotia et BlUltgf»-
phi« M<!xlcain«s.
) A (1. F. Bande! i • r , \ .ui lln bilcUngraphy of
luciiUka aud Contra! Airn r:» ;i . . . W. .rei >ii»r lt*8l. 8*.
*) Beauvoi-. Le> [iut.ln [tri. .n- nl.itivis a l'aiicien
Mexiijuv depiii« ute' t.n uiiiini !)',iiiiii>». l'uri» 1899.
') I-.' ii>,«l, Ijf> inf\ioiiiiir':>. Paris
1903. 8* (am liibiiutbt>i|ue «l« UiUliug:ra(ihwii Critique«
publ. par la Hoc de» ^tuil«« hi«t., fa*c. 19).
") U. Lorenzo Hervai, CatAlogo dclle IdO(p)e
canoiciut« « Nottzia della loTV affioib'i « divcmitu.
Ceaena 17B4. 1° art. 6°. Vni». (}ian. Madrid ISOO.
*) Jub. Severin Vater, Lin^uaruin totiuii oiMl
ladex atpbabetieiu . . . SeroUui Vili. U. Amg. von
B. jaig. BatUn 1M7.
**) Oonet. Baa. Baflaea«««, Atlanlia icoraali
and FrlmlatKflMrMfle. B Nnmiam, »It saUieiglMB
Vokabularian. PhyadelpUa I9i9/9S.
") H. Rl^adewt^, The l^Uratan et An. Atertf.
Ian((une<a. T^ondnn, Trtttei«r, 1*58. 8*, bearbeitet Von
W.M. Turner. Vgl. Nied. Trübner, Hiblingr. Haid««
to AniericaA Litterat. London 1H59: American and
«iri*fH;il record. N.>v. l.xel (N... 11), Nov. 188»; \hh4,
]>. 80; N. H*r. V..1. V, N«. 7-8.
") K. O. K(|Ui»r, 3iou(>xraph i4 Autbura who
hnve writt<-ii an the l4iiifaa|«a of Oeatnil Amcflea.
Atbany lotil.
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116
Dr. W»lt»r LshmiBB,
Romero (1860'), das preisgekrünte Werk doa '
CoDde do In V'ur.i/.n (18112') uii-l oliio PubU-
katioD TOD Briuton (190U) aber die voa ihm
«rworbene SMondoog Berendtt*); Sehr nflto-
lioh ifit eine Aaahl von Verkaufskatalogen, die
Uibliotlicken von namhaften Gelehrten betreffen,
ao die von Jose Maria Andrade*), Braimeur
de Benrboiirg*), Alphouae Pinart*), Jos.
Fern. Hnmirt'r'), Pf nafiol *). OoupiP).
Uieran reiben sich die „Bibliotheca Amcrioana"
iMthetten Bjrtaloge von Herrtiee, Leelero
und Robert Clarko u. Co. '*). Weiter »eieu
geuunnt die „Bibliothcca Atuericen» Nova" von
Rieh >') und verwandte PnblikatioDcai von
Teraftux'Compusi'), Joseph Sabin**) and
.1. (iiiail. Il..m''r'i, Nntirin il.' In« jM-rMJliaJi que
hnn amittUi nlgauA* ubrn« s<i1>ri- uli'^nua» <iue co hsblan
Ih ItopublicH. M<!Xiii) iHi.l (vgl. Holet, 8oc. Mex.
d« OMgr. y Kiit*ai>it. Mexico I8«0. p. .'«74— -iHö).
*) Oonde de l» Viriaza, Bibtingratia Eii|iAilola de
imgma htdlgOBaii <le Atnertp». Madrid 1892. tt*.
]>. Q. Brinton, CatAloguo ot the Bareadt
UDgoirtie flollMtion. BnUat. Fna Mm. ef Botenw
ana Axt, JhfL ot AiehaaoL aad Fialaoatolegr. üeiir.
et FanniQrlTeni*. Toi. n, Md. 4. na^ IMO, nßaO.
p. tti%—iM. Am dlwMB tolent wortrollai RadilaA
lianilM-lirit'lii h' r Aufz«icbuunKen , von Kopien und
Origui;kliii.iiiu-l.ri|i»«n, die Kerendt (1817 — 187«) in
/.i'ntralatii« rikii j.- -umir,. It liutt.-, h:it ISrinton einen
kleinen Tvü nur vtri>.iI<;uUiulii. liic ganx« Mnme der
leidor für DeuUichland verloren gegangenen 1 1 )!. iimcnte
befindet »ich jetjtt in der Library <if the fVee Mu». i>f
Soience anil Art, ITniv. of PennHylvania in Philadelphia,
darunter wobl der grtiltt* Schats. da* umteBgraiclie
Uayawdrterboeh TOB Motel (IMS). ÜbHt«« «nobien
jeaca Tsnaidiiii« det lTa«Mme» «od BeraeAt «ni nadi
dem Tod« Byintont.
«) Jaa« Marie AadveAe, OetaL de la rMie BibL
da . . . LdprifPerta IM«-
') Ch. K. Brnaseur de Bourbourg, BWiotliAqa«
Mexic-vOuat^nialienne. Pari» 1«7|. 8*.
*) Alph. Pinart, Catal. de Livre« raiM «t pr6>
eieuv, M«». et Iniprin«''«. Pari» 188,<J. 8".
'l .I.F.ltamirex, Mibl..Me.vi.anA. London tM80. 8°.
') Ant. Penafiel, LibKw Me»c«a(M antigau« y
I Iii,«. Catiiluga daMsript-dalaBIM. A«l Dr.PeSef iat
M«. in..-.]. 1880.
') E. Eugen Uoupil, CatAli>gue da lafiiU.Ani<ri-
eaine do feu . . . Faria 1M9. 8*.
•*) Hl HerrUi«, BiM. Anarieeee votwtivima
(I4M— IWIX KowTork IM«. «*. Xaohti«c*. Bavia
1B7S. 4*. — Ch. Leelere, BiU. Araerfoaaa. Parte
1(»7H. 8'. Suppl.'nK'iit«. I8SI u. 1887. — Itob. (Marke,
Uilil. Auierican.i. (6589 Nuntm.). CinciuDati 11183. 8°.
") Ui( h, Ilibltothuca AnicHeaas Kove (leit 1700).
Londuii, N..W Vi.rk IM:» — 1844.
"> H. Torniiii x - Oompana, Bibtintb^ne amerf-
.•aine. Pari!» I«:t7. 8*.
") Jix. K.ibin, A l>i<'tionnry of b<Hika rolativg tO
America (parte $0—7i)). New Ifork 188«.
Bernard Quaritch*). Von bibliographieolieai
Wert sind gleichfalls «Ik- Buehhaiitllimg«kataloge
von Hieraemeua in Leipzig, von Chadeuat,
M eieonneuvot Pionrd in Perii, von Hurlllo«
Junquera in Madrid, von Quaritch in London.
Nodi sei hinj»ewiei?eii auf die BUiIiothpcA
Ilispana Nova von ^iiooläB Aulonio (1672
und die oft eelur n^iMgm Yeteejehninie ▼«»
Autoren getstlicbor Orden').
Auf Bibliographien der Spbriftcn einzelner
Personen kann nidit einguguagen werden. Er*
wfibut eM, deß in Mezüco eine beeendefe Zeit-
schrift unter <lfm Namen „Boletin del InHtituto
Bibliogräiico Mexicano" seit einigen Jalireu er-
idieinW
III. (Quollen.
Was die Quellen zur (leschichtt^' iiiul Kultiir
Mcxikofl anlangt, so erscheint es geboten, sie
einmtailen 1. in einbeintieehe Büdenehiifien nnd
historische Monumente, 2. in Dokumentu, die in
den Sprachen der £ingeboreu«u neeh Erlernung
des spamiolien AlpbnbeU abgeiaOt eind, hnw,
die Traditionen der Indianer in ursprünglich
s])aniBcher Version adfu'^'L'ichuct enthalten, 3. in
Werke der spanischen Conquistadoreu, der katc-
chiirferenden QdeUieben nnd Miadomu« aae der
/«•it .li r Ciin'jiiista nml iIit (ijnuiisi Iien Kolcnii-
sation bis zum 18. Jahrhundert, 4. in Werke,
die Mit dem Begründer der mezüttoieohen
Archäologie, Leon y(>ama, und seit Alexander
von Hii mVinlr] t, iIitu fi>t<"i u U^'i-pschafÜiob
Reisenden in Mexiko, verfülil wkirüuu.
') Bern. Quaritch, Catalogne of the History,
Oeography and of the Philology of America . . . I>oiidou
188.'>. 8*. Siehe auch die ,Bibliot«ca inejicaua", :i (':it:i-
logne of an Cxtrsonlinary C<ill«etion iif Bi><>k!> aml >Ish. . . .
London 180». kl. 4*.
*) NicolA« Antonio, Utbtioth««» 11i*paan Nova.
l. Aüx«. Rom 1S72. II. Auag. Madrid 1733—173«.
*) Siaba a. B. Alegamba, BibUotboea aoiiptoram
MMiiitetis JsML Antwetiiee l«4S (vg!. Petr. Blbe-
donolre), foftgiaaM bb 1«T» vm Nethaaae) Bot-
woIL — Ambros. de Altamnra, BibliaChcea iKml-
nicana, Horn lft77. — t'r. Maroellino da Civezxa,
Haggio de Bibliografia, Ueogninea, Storica, Ktnogntfica
San-Prnnceücana. — .lacobus Quetif, Hrri|it<ii>s ^r-
<linis Praediraturum reccri^iti notifMiii«» liist.'i iris •
criticiü illurtruti, beenil i v i n Ii r I ,1 ;> .■ j Ii li - i : o Ii ;i r-i.
Pari» 17J1. Fol. — Au«, de lim kt-r u. C'h. tjutnmer-
Vogel, Bibl. <]<•* Acrivaiiis de la C'uBSpagUie de
Nuuv. Mit. Louvain !»<«. FoL
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KffMiinM6 und AtBfflibta der
1. £inheimir»clie BiiderBchrif len.
Hittoriioh« Monamcntfl. |
Di« YStker mexiklnitcher Zuuge besaßen
wio eine Anzahl fremdsprachiger Nachbai-stJliume, !
die Mixtekeu, Tapoteken und wie die yi^yti ,
TM TnoBtan und Qitrtemri« «b EBcroglyplMn-
systpra , das ihnen gpistattcto , in robusartigen
Darat«Uaug«a unter ZuhUfeuahuie eiuu gut
geordiMten Kahnden Uitorinhe BNignaM n
üt>i'ilii>fim. Leider haben sich von derartigen
uiü-cliäub:!!«!! Originalen nur bolir wenige Bruch-
stück« erltalttiu, die fast amwchließUch raexik»-
niMhen Unprangsa riod. Sebon antor dem
Tierten Kfinip Itzconatl l.is l UO) Nullen
alte BilderHckrifteu vernichtet worden seiu^).
Queia Miweii deiMlben wurden thtr später
dwvh die Spanier, vor allem den sonst so
monsphenffpuniinclii n ersten Bischof von Mexiko,
Zumdrraga, bei der l'lüuderung der Archive von
Teiseoeo Terbnurai.
Diese Bildorscliriften enthielten <l!c Wamltr-
Mgen aoe der Urbeiiuati die Stationen Iiis nur
Ankauft tm See, wo epiter Mexiko gegründet
wurde, die Re>fienHigsxeiten der Könige, ihre
Eroberungen inul nniierc mcrkwünlic;« Beu't'lK-n-
beiten. Zweifellos gab es übaliche Dokumente
meh bei den kiMaereo BtMtoi, die siebt gerade
aztckisoher Abstammung waren. Gewisse Bilder-
schnfteo tumdelten auoh gleiohaeitig von den
Begebenbmten venchiedener Hemdufteeiteie.
Originaldokamontc, welche die vielberühmten
Züge «K r Tiilteken dar»>tollcn, scheinen vollständig
«1 fehlen. Die mexikauiacheu Bilderscbrifteu, wie
der Codes BotnriDi, Codex Anbin 1576, Hepa
de Sigfleiua, Mb{» de Tepechpan usw., ergänzen
sieh gegenieitig reobt gat*). Andere wieder
') Kiin' riinsiclit iil.. r ilii' •■] lri)t.''lli'ii ll;M. i>cliritt.<n
der MixieC4t-TMp<)teken b»U« ich im Jouru. <le la Hoc.
cleü AmMeaiiisleib H. flih. tOOl. II (190»;^ p. «-49,
gegobeo.
') Siehe Bafcaga», HM. de Vaetr. Xipena.
aap. se.
*i Codex Beterini bei hard KingsborouKli.
IbadMa AallQaHlM (Loedm ]«S1-1M6). VoLL »0.3.
— K. Bobaa, Ifistotre d« 1» ntfaa tnsxkaiae depaU
iL^part d'Antlsn jn»<in'Ä l'arrir^« de» Oraqninntx e«-
i>^igtkola (et »u cIhIu de 1B07). Mb. flKuratif aeemn|i«jrn^
de tfuct« en la&gn<> Natiuatl . . . Repmd. ilu «'od«»!
de 147«. l'ari» — Mh|)» do Siif'ienza, publi-
li'ii ziurt vi.n ü. iiielli < in :, ri in »fineii» iiiru dül
Miindo VI (Nft|K»Ii HuO. Vi*), vi.n A. vo» Uumbuldt,
y«w des OotdilUns, Paris 191«. Atlas, pl. XXXII,
nmrikuiisliMdMB Foiealienir. 117 |
zeigen große Abweichungen hinsichtlich der ■
Chvoiiolegiei, wae Gatlatin TenalaOte, dieoe Art
der ClKsrlicfeniny silir m nntcrscliiitziii. Ttn
gmaxen ist ilu: historischer Wert unbestreitbar.
Ldder aber fehlt ee einmal an genügend aalü-
reicben Dokumenten, die eine Kritik der Chrono-
logie ermöglichen würden, andererseits reichen
alle diese Bilderacluifteu nur wenige JalirUun»
dort« nrflek, ao daft bereita etwa mit dem
Jahre n. Chr. die mythische Zeit V>et;mnt
Inwieweit davon der „Codex Xoloti" >) und
deown Terwaodte BUdenoliriften*) in Paiia,
nach denen Ixtlilxochitl seine „Ilistoria Chi-
ohimcoa" *) schrieb, eine Ausnahme machen,
bedarf eines ganz ausfäbrliohea Studiums. Ich
habe Grand in glauben« daO dieier letatere
CV>dex gar kein Original, sondern eine, aller-
dings sehr gute, Kopie ane der ersten Zeit der
Conquista danteUt. Die Boheufolge »einer
Bitttar, die für die Oneoologie mafigebond iat,
von Kingsborougli , Mr \. Aiiti<iuitiei>, vol. IV, von
Jos. Fernando Kiiniii r/ im Atla« j^eofp^'iHcn, hint^
rico y esMdi.ttioo de In Bepubl. MsK. puU. pOT. Ant.
Oarcia Cnbaa, M«xioo 18S8| «otrsga St. Ksiae
di«Mr Publikationen Ist aber 0SBsn und saT6rii«dK;
Mapa d* Tepeohpan, Hittoir« «yadiraiiiqne «t s«^
aaarfala de T^pwbpan et d« Mteloo 1S»8— 1596, pubü-
alert vea A. Anbin, Pari* 18SI (J. Denporten).
Kiue rarallclc zum genannten C(m1. Ituturiiii i<t :iuch
das M». Kr. 59 bis 64 deg Fond niovi?:iiii (i>tr
Hibl. N.il. <i >' l'nri«, eine ^Ilisti ii!' Mimcuih " , ilio
Heier (Uu». AUUai. II, 8. 8«, 37) b^rt-it« beiiuUt, tint.
Die pbot4>trraphiache Wicdorjjabe hlervun »iiwie weiterer
intareenaulT Kildcn>chrilttaa flndM liota im Atla« von
Kup. Bobau XU den DoeanuBls poar «rririllilstda
MMiqua. Paris 18*1.
') IHeser Codex Zelot! Ist pbotocrapfalseb ab-
gslilldet in erwihatn «Atlaa* «xb Bobsa, pL 1 hl« 10,
doeh ist er daselbst eienlidi uodeetlieh. Ihn Origtaial
enthalt eine gaos« Menge OlnnM>n in mexikaiiladier
Sprache. Ein bi«ber unbemerkt gebliebenes Blatt
gelang eii mir itt f'rm« (t'.'öti) imchzuweiiusn und aus
■viner V>n l.]>>)'U)i;; U frv.ieti zu laosen. Kiu erneuten
Studium ilii'v. s ( .hIux dörfta tta die VongeenWchte
M».»xiki.- 'i-hr ergiebig »ein.
' i l>>'rHrt aiud die .Happo Tlntzin* und „Mnppo
Quin allin', Histoire du royaume d'Acolhuacnn ou
d« Tt^cuoo, zueritt beitclirlobcn und publiziert von
Au bin in »t-inem „Memoire «ur la l'einture diü*ati<}a«
«t i'toritor« figurat. d«s aneiwu Mexicaias*. Paris 1849;
wisder atagedrookt von S. T. Hany, Ap. MiiMmi
«cievUH an Mnlqne et dsne l'Amiriqae eentrole^ Paris
\6HX **. (XI et tos p., » pL) Siehe auch Aabltt,
Anrieniie!» peintures flguratlve» «Itl lf«xii|uv, Arch. Hoc
Am^r. de Krame, N. S f Pivriii 1875, p. is:* — «a.l.
pl. IX— XVIU. — Boban, .Atlaii' jJ. 11— Ja u. lUa.
•) ^dit Alf r. Obavero, Ifetbso tSM. t vol. «*.
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118 Dr. WftUar
Mbeint gMtOrt sn mui; jedcnfUls nt die jetdge
Form des Codex nicht die iudianisciie FUtung
iiacb Art l-Iuch »puni^icheu Wandsohirmet, aondcrD
die ciuea europäiachen liucbcs').
Die wtofat^ptoD siMiarai turtoriMbeii QnciUeii
sind iius ilberliaiipt nur in Kopien erhalten, so
im Codex Meodook'Ja im Codex TeUwiano-
Rem«ai^*), Godex YatioMras A*).
Von Bedeutung sind außer diesen Stücken
üocli zaMiT'trho „ti'tiilos ilc (icrni.s", (iriirid- und
Genieiudebücher, Tribut- und äteuerlisten, Per-
MMiAlregialttr, Luidltsrton nnd PJiuet fllamia'
bäume , Grundlagen für Prozesse u. a. m.
Der größte Teil dieser Stücke stammt freilich
um der Zeit nach der Conc^uista; viele späte
Urkunden dieser Art sind ohne Wert« doch
enthält die Mehrsahl Angaben, die zum min-
desten von lokalem Interesse sind. Eine
Menge der gewliUderteD DdEunwDte, di« MiBer
den bildlichen Darstellungen und HieiO|^ypbcn
oft noch Interprotatiouen aofweiMii, etedkt noch
') 8i«be meine Notiz im J^ura. de la 8«<'. Am^-
rieani>4«'<i, Paris. Nouv. Üvx., tum. HI (lööB), Mo. 1,
p. 145—146.
') Codex Mendosa, deasen erst«r Teil übrigens
nur hi»tori«cb int, «. bei Kingaborongh, 1. C, rol. I,
Ho. l; die Ausgaben von Pareltai (168A) md The«e-
not (1098) bsben nur bihUographiMlM Tnttroisn Der
hirtoiriMln Tett dta Codex enMhiia »«wb wÄtelaert
als Anhang bb dDtr uiluigMlehea Abhandlung von
Orosco 7 Berra la du Analca dol Mumo Haeioiial
de Mwrico, tom. I n. TI (iTexiko 1877—82).
*) Der Codex Tv l 1 • i i a n n I! f in rj n ? i • , «ii'^si'ii
Dvdeutong xii«r»t A. von IIuiiil'"|Jt erkannte, ist auf
KnatoD d«» Iii- 1' ^' H v>>ii L"u)>at von S« T< Kamj
bcrauHf^gubuii wuideii- i'ans liidS.
*) Ik-r Codex Vaticanu.« A (ST38), der einiige,
der aucb die Sa){4n von Tollan entbält, iat wie die
meisten anderen mexiknniMhen Uilderichriften Tom
tteraoR von Lnubat (Bom IMO) reprodiuiert worden.
*) Bi iat unm^iglkii, alle dleta DÖkuioanie Uer an-
lotilbniB. Beumden vertroU M das «Libif« d«
THbato*', da* mentTom SnWiebof boreaianaTon
Xaalko 1777 in »einer Aufgabe der Briefe Cim Corte»
In Kaftflsra heraunge^-ben wurde. Neuerding* hat c«
Ant. i'(.-ünfi<-l in svinrn MounninnCoH del arte nntigsi i
mexic&uo im z\t'oit«n liamk' den AtUn, Hl. 2'iS bin 2!>v,
in vorzi)f[lich«>r Wei^e v. rr.fT ni Iii Ii- Hi. ^jianiwhe
liit>-'r]>r«tation l>eltud<.-t »icii im iextbüniiti, Kap. XIV,
B. 72 bi« "8. Kine Reib« vt-rwandttr DokumHnt(<
flnden ndi bei Boban (.Atla*"). Noch 8ui auf die
OemeindeVtlalier (AUepeamatI) vou ('t^mpDullan,
Oeoyacao Vu a. m. hii^wieMn. Kinige Dokuuicut«;
dar BerUoer Kgl. Bibliothek ver<}ffeutlicht«n Beler
{tt«a. Ahhdlg. I, & MX hb MW, B«rUa IMMI} and
W. Lehmann (OonqM. vaiuL XIV, Int. Avi<-1^. Btntt-
gaH 1M6. II, B. S21 Ua 944).
Labmana,
in den ArahiTen tod Sorilla^), die eheniak in
Simanca« gania 8lle anfüllten, andere dürften
nofb Iii manchem „Cubildo" (Gemciiiduhiius)
der mexikanischen licpublik ut finden sein.
Hoonmente. Kooli «pRrlibbar als die
gemalten sind die in Skin gi im iß<ltcn hiato-
riaohen Naohriobten» die aiob meist auf Daten nud
wenige begleitende Dantellangen beaohiinkeiL
Hiffrhw gehören der Chimallistcin von
Cuernavaca*)(QM:iubiiuIiii:ic-), Jordie Embleme
de« Gottes Xipe und das Datum yei calli,
maenitll oHb »8 Hmm, ft Bewegung" (1469)
aufweist, was wohl anf den Regierungsantritt
des Königs Axayacatl zu beneheo ist Ferner
die „Piedra de los Gigantcs" bei Eacamebi in
der Nibe von Orinba, das außer einer groteakeo
menschlichen Fi^iir das Datum 10 tochtli,
1 oipaotli, 10 Kaninchen, 1 ätaobelfisoh (Kro-
kodil) m entbatten eohebi; Brioton böiabt
dies auf das Datum dea Todea dei KSnige
Ahuitzotl (Februar 1502»).
Ein kleiner ätein mit dem Datum 3 tecpatl
12 enetapsUn im lünaeo Naflional de M&deo
ist wohl historisch, aber schwer m ditttpti *).
I Uervorragend wtobtig and schön ist ein
j RflUefatein mit den Dnten 8 aeatl („8 Itohr")
und 7 acatl („7 Robr"); orsteres bezog schon
Josd Fern. Rainire« und Orozco y Berra")
auf das Jahr 1407, das zweite der Regierung
KBnig Abttitsotla, d. b. anf die YollendoBg
des Neubnnes ries votii König Moteou<;oma L
1 begonnenen großen Tempels in Mexiko. Dfli
) zweite Datain gibt webl naob Seier riebitigar
den Beginn dieses Neubaues (1447) an*).
j Der historiscbe Charakter einer ]>oliertcn
Obsidianplatt« deis Muttee du Trooadero, auf
') 0taba 8.B.F*dro Tor res Laaaae, Belaelon de-
«oripÜTa de lue Kafwa, Blanoa... da MaiioQ y VkaMas
exiitente« eu «1 AwUvo general de Indiaa. Tnaa I, IL
Serflia 1900. 8*. in ttmu» I be«. No. 9, Kn. 10— M et«.
\ LiHi.i il.' Id.H t.ig clue comin' nil«' l'i Kx]/.>sicton
AiueiJi-aiuatJi, .iludiid 1881. 8*. Tl. 'J , z. lt. Sr. aT*
bis 279, Nr. 378 ff.
') Siebe Soler, Ge». Abhdl«r. II, 8. iö-i bi« 16«.
") Siehe Brintun, KnwtVH nt an Amerieanitt, Pbilad.
I89fl, |). 'i'H — 28a. — Dupaix, Antii|uit(-> Mexicaines,
1« o\\>i-i]., p. 7, pl. VI, VII, tig. 6, 7.
') Abbildung *. AuaL MuH. Mae. d« Mexicn, a*
^poca I. p. 213.
*> Siebe AnaL del Mus. Mao. Vdit. L p^iO-eS; tt.
ibid. •> I, p. tu.
«) Beler. Oaa. AUidlg. H, 8. Us 7«6.
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fiigabdiM and A«^bea d«r
119
wdfllMr E. T. Hamyt) daa Datum 4 aamtl
9 panquetzali/tli lesen möchte, ist zweifelhaft.
InsbeisoDdere kanu iek der JÜOtsiffenuig dw
„ Monats" nicht beistimmoD.
Zwar nicht direkt datiert, aber dooh eine
sehr wicbligo Instorisdie Quelle ist der berühmte
Opfenteiu des Tizoo (14ä'2 bis 14S6), den dieser
KOnig ab letates Stlleik fflr den oben enrittinien
Neubau des großen Tempola in Mexiko enichten
UeA. £r gibt in Hieroglyphen die Namen der
OrUehaften an, die dem Gott Uitzilopoobtli
der Mexikaner in jener Zeit unterworfen waren *).
Andere historische Figuren, w'w in den
Felsen vou Cbapultcpeu gemciUelte Bildnis
dea KOoiga M oteett90nia daa TeKOKomoe*)
erwähnt, scheinen leider zerstört wor l u ui sein.
Von den hi-itorischon T)i»ten sind dii- viel
häul^crcn Kalenderdateu xii treuuen, die sich
auf Tag» d«a beUigen Zeitranme» v«o 960 Tagen
und der diesen geweihten (jottheit^ n beziehen.
Der Art sind x. B. auch die Daten der Fries*
iribide der Pjrmnide von Xoehiealoo*)} wobl
auch die der „Piedra Seier" ^) mit eigenartigen
Tageszeicheu. Hierher gehören uffeidiar die
Inschriftenpfeilcr des Monte Alliun<^) in Oaxacs
ood nhlreiobe tcapotekisobe Grabplatten Sehr
eigenaitiLj nnd itn Slil idtweicheud ist ein Relief-
•(ein vou Chapultopec"). Gleiche Bedeutung
baben die Daten der WandjantetttteD von Hitla
die Daten der groQart{g«D Steinplatten von
Santa Luoia Coaamalbnapa'«) nnd l'alo
') K. T. Hamy, in Beroe d'SiliaograpbU. Paris j
U (l»83), p. 193—202. I
') Siehe Anal. Mu- \.,< I r;4fi.l ml p.46. —
Aut. J'pilafipl. Miiijiiiii.ni.nl... 2, Tafel 301. —
Beler, (!.■.. .VMi^ii.j. II, s. 801— »10.
*) äiehe üeriiiitido Alvarado Tesosomuc,
Cronica Mt'xicaiii« . . . odiil. Oroaeo'j Berfa. Mexico
187(». 4*. Clip. 102, p. Ö«7.
*) Sivhe Kd. Si>ltT, Gel. Abhdlg. II, B. Vi» bi-t I6'i.
— Ant. fanaCiel, IbmmiMtttcM . . . Atl. S, Taf. 170
*) Seier. I. 0., 8. »4.
*) Ii«op. Ratros, Bzploratloiu et Hoont AlbM.
Mnico i!t02. 8°.
') SelPF, l. c 8. a59 bi» 361.
") Abb. f.. Anal. ICnt. Nae. Mte. 9» k». I» TaM
VI u. p. 210.
•) 8"ler, AV.ii .iiii ilereien von Mitla. lUrliii lS9,'i.
Fol. TBf.-l II n. III. t. •« Alih.I!sr. 11, K. 34« bis 347.
Siiilu' A. Itnii 1 1 ,t IL , M ■ iiifkii;iii ui'n aus (•iiat.i'iiiala.
Berliu ie«2. (\Vr.>fr. Kjfl. Mux. Beiliii); S. Habel ,
The oviilptiir«^« of Baata Lncia Cosuuinlnhuupa in
Guatemala. WMbiugton gr.-4*; £. Haler, In
Yerdo') nabe der padJiaeben Kfiste In Guate-
mala, die den Pipil Indianern, einem Mexi-
kanisch redenden, vielleicht aus Cholula ehe-
mals ausgewanderten Kahnastamme, angehören
dOrften.
Daß eine Anzahl der M.iyadenkinälcr hinto-
rtsohen Charakters ist, scheint mir außer Zweifel
in aein. loh denko dabei vor alleni an jene
Reliefs, wo Gestalten in unterwürfiger Haltung
oder auch mit Stricken gefesselt dem Herraeher
sich nahen. Jede der Figuren scheint der Ver-
treter eines Stammes, einer Ortaebaft m aefai
und it>t daher mit einer .^n7ahl Hinroi^dyphen
gekennzeichnet*). Dies dürfte für den Fort-
gang der Hayahieroglyphenentdflening von
großer Wichtigkeit sein. Ähnlich, al>er mit
Hieroglyphen mehr mexikanischen Stiles ver-
scheu, begegnen Proxesdioncu vou Kriegern in
masikaDiadiar («toltekiaoher"?) Traobt In den
graudioflen Darstellun^'cn des BaU»pioI|^tieB
von Cbioben-Itza in Yucatao*).
2. Dokumente in Indianerapraebeik
Interpretationen.
Was zunächst die Literatur hierüber anlangt, so
sind die Arbeiten von Bandclier*), Brinton^),
ODtL-iiArio* (Madrid). No. 26 (IS9S), p. 241 — m;
llerm. Strcbel, im Jahrb. d. Hantbmt» wisseiweh. An-
■uüt«n. Bd. XI (18M). Steinflgwea vm Pantaleon
I. bei CAeili« Beter, Auf aHsn Wegen in Mexiko
■nAQnatenala. Berlin IMO. TaielXIiII;lielOIi. Vree-
laad n. J. F. Bransford, Ann. Bep. of thc board off
i'Pfrenu of the Huiithson. Insttt. Jnr taM. Waiblngtan
, 1885. p. 719—750.
') Siehe C*c. Soler, 1. c, H. 2.S7 bit 241.
') HieheTeobert Maler, Keucnrche« in tlioUmma-
tsintla Valley, Jlemriin» Pt^abody Mu«. Harvard Univ.
(Cambridge Mais.). Vol. II. Htela 12 von l'ifdra^«
Ni'graa, pl. XXI. Hipr ist unter den Hioroiflyplii'u auf-
fallend hftnflg der Knpf der FMermaus (tz'otz). Hat
' die*, um eine Vermutung zu WagM, vielleicht |]||{md-
wie Besiehong anf d«n Mayataaun der .FlwiamiBas-
leala' (Tx>otsil)l Aof dam BellaC t tob Piedns
lUgni^ fiLXXZI (L a.) Ist dk- HAujitApar wilhl donli
fBnf , jede der taiesaflen Krict^ergextaNaa siber danb
»> ch* iihev iltrea KV|iIIsb taflndiklie BieroglypbaB go-
kennzeichnet.
') >:<>!i- M:iurl-l:i\, iii dem archilolitgiKch.n M
düir von tiodiiüHUa uml halrin herau"freifp>wneii Iii.,
l.ijfift ("entrali-AmiTicana, London IHH;' ;iie:. fol. obl.
') Uandt'lior, Sourcea for aborigiUttl ilixtory of
' Spaninh America, in rn<ce<'d. i>f the Am. .VHsae. fer
: the Advancement of Kci«'iice. Vul. 27 (lOTV).
I ^) hieb« Briuton , Abi>rigiotU AoMciean antbonand
I tlMir praductkMiB. Pliilad. 1843.
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190
Jh. WftU^r L«hm»Btt.
„IliFtorirj Ac- los Reynos de Collinaeaii v
de Mexico", deren L Teil von liamiroK
«AdbIm <I« QuobtitUm* gwimiit wurde*). Hier
') Joa<|. Qarcia Io»xb»lo«ta, ApontM pnim nn
CAUlli>K(i de eKcritoTM m Inifeai ladlgmiM 4« AiMriw.
Mmüco 1»««. 16*.
■) Fsrd. Borsftri. Ia lettantan Acgl' ludifaia
Amcrioani. MmpoU ISW. 8^.
*) Eng. Bob»B. Docam«nt« poitr icrvfr & lliiat
dn Mexique... Oittalogne RaltonnA d« la OoQeotion
Aabin-GonpiL Puris 1891. Text « Bde. I AtUs.
Tafeln.
') U. Omont , Catalof^e des mc«. nn v. li« 1» IHM.
HatiuBrilo. I':in- I H':>M, B".
*) Iii uaüuei Uoturiui, Cat»In|;o del Mua»*<> in-
(llami, Aiihaiif; ZD sciiivr Id*-a de iiiia nueva llistoria
(ii-ni>nil iif 1» Americn Sfrpiviitrional . . . Madrid 1746. 4*.
') Die»« .Anale« de Quaulititlan' sind »ehr febler-
hilt und unvolltt&udig, wovti» mit Cwt uabnueblMrar
IcMbaloetft*)* Boreeri«), Boban *)« Omont^ |
ZH iifiiiH'ii. Die IdiiüTU' siiiil fast auBiialiinslos
uexikamscb oder einer der Majadialekte (Quiohe,
Kabohigocl lunr.).
£8 ist voraaazuBohicken, daß die indianiMlie
Bcvölkcrmty- lijtlil n:\c]\ der Erolienirg des
Landes vuii den Geistlichen im Schreiben untor-
riohtet «mrde. LtteUigeirte PenSoHohtwitciB
behcn-sclitcii diese nouc Kunst achnell und ao
gut, daß sie mit ihrer Hilfe teil» die noch über-
all lebenffiga Tfaffition bn. Urtext anfiseioboen,
teill nr I&terpretatfam ron Bildersobriften be-
nutzen konnten. UingekLlut i ilcrntcii dip Gpist-
licbeo, um besecr in das ^Seelenleben ihrer
SehBtdioge «ndringeo ta 1cAiid«d, die aohnie-
rigen Indianeraprachcn, in denen sie predigten
nnd eine omfangreitrho goiatliche lüteratur ab-
faßten. TeHweise aber, um genauer das lleiden-
tum erkennen und deeto grfindlieher ausrotten
TM können, stndicrtcn sie selbst auch die hoid-
niaoben 0 herlief erungeo, Sagen und Gesänge,
die lie rar Betebning ibrer Arnttbrilder auf-
zeichneten. Von dieser umfangreichen india-
uimihen und Bpaniftchcn Litcrutur hat sich leider
nicht allzuviel erhalten. Iromorhin verfügen wir
aber Uber eine gaow AdmIiI dersllenriebtigeteii
Qnellen.
Von einer Reihe kleinerer anonymer Annalen
abgeteben, die Botorini'') in seinem Katalog
erwähnt, und von denen mehrere in den Biblio-
theken teils von Paris (SIg. Aubi ii-Gou jiilj,
teils von Mexiko aufbewahrt werden, ist die
umfMigreiflbete nnd wertToUafee nnatieitig die
wefden Bagen aoe «eldeiiimeUMheir'' and „tol-
tt'kischcr" Zeit erzählt, es folgen uuBfQhrlicbe
historisobe Berichte bis zur Zeit der CouquiMa.
'Oer sweite Tml« den ioh weben in Paria im
Urtext mit lateinischer Überstt/ung her»usge>
geben habe, enthält die Sage der fUnf Weltelter,
der Welteohöpfung u. a. m.>)k
DiesDoltonMinti das nni 1658 redigiert wnrd«^
ist zweifollo« die Interpretation einer Bildor-
schrift, etwa nach .\rt den vorsoholletien Orlginall
de» ereilen Teiles de« <.'<Hiex Vaticauus A.
Sebr nabe verwandt eind <ler Oodez Zumir-
raga (Codex Fuenleal oder Historia de los
Mezicaaos per sus pinturas') und eine wohl
auf Andr. Olmoi nurfidigehiode „Histoyre
du Moohiquo'' von A. Tbevet*). Ersteror ist
1547 datiert, letztere kam venmitlieli mit dem
Codex Mendoxa zusammen um 1549 nach Frank-
reich.
Von indianischen Autoren sind vor allem zu
nennen: Crintobal del Cantillo*) (l')2n l>i»
1606j, dessen Werke leider grolitenteilii ver-
schollen aind bb nvf einige Zitate bei Leon
y Gama*) itnd einige Hmehstücko in der BiM.
Nau zu Paris D. Gabriel Ayala'), der um
166S aehrieb, Harnando AWarado Teso-
spaDliabtr OtaanetanB^ aligedniekt worden tm Anhaaf
zu Bd. in der Anales dd Mnim Nacde KMeo <lUft)k
') 8i«lie Journal d« la Soe. de» Amf^ricanist«« d«
Parin. N. 8., tome III, No. 2, p. 239— 2«7. Die aiMmhiehte
ri. r iriii-.i-'linfi.-i; IjhIh- i.-li in df-r ZeiUchr. f. KtlllMliU
ü«iiiai, ikl. X.\XV1U, h. Sb'i bis 700 skizziert.
') Teil des aof^enannteii .Libro de oro*, abgedmckt
in Anale» del Moa. Mao. de Mex. II (I88S), p «3—10«
und iu der Kuava Oolleccion de dncnni''ni"R jiara la
hisu>ria ds 3I4xico von loacbalceta, tom.UI, Si.aMff.
') Rdldlt Bd. de ioaght), Jonn. 800. äm Am.
Pari». N. S.. t..nie II, No. 1 (1905), p. 1—43.
*) Über Reine 8c<hriftAu s. dvl Paso y Troucoto,
Compt. r^vA. XII lut. Am. (','r. Pari» 1802, p. 18»— 210.
Nach Cabrera (•NÜd. Miitutoli, Berlin 1S38, p. 113)
beflndet sich ein Ocücliichuwerk Or. det Oastlllot im
JoaaitcnkoUei^ium von Tepozotlait.
") Siehe Leon y Qama, Dcscripeiou hlstMoa J
«ronolögiea de las dos piadraa . . . M4zioo 1999. 9*.
Not» ad p.9S aad 94, ad 39; p.49k P>M| p.T9, p.99
(note ad p. 81), p. «3.
•) Siehe M». Mexicain Ko, 2W, Bfbl. Uat. Paris, Vn'y
logo del Antnr Chri stoval del t i Uo relattf a l'hi-
Rtoire du Mezii|ue, in mcxikauietiliei' tipracbe, datiert
1599.
') Hchrieb in m<>xikaniicher Hpraoha ApuntM bistö-
i rico« de la nacion mexicana. (1949 — 1999), a Beta-
. rini, OatUogo del ICnaeo Indiano.
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Eifabnin« wil AoJjplMa dar omlkniitiMlMB Fondhiug. ISl
ioinoc>) (um 1598), Don Fernsndo AIt»
de Ixtlilxooliitl (Ifjtiti l.i« 1648"), Domiugo
de San Aiilonin y Munon Chi m ril ji ii i n
QuauhtlohiianitKin ^) (schrieb um WiÜ). Was
d«n Tid ra Milir oattnohititMi Ixtliizoohitl
aulangt, der im noHitr.o kostbarer alter Bilder-
Müiriften war, ao kann uieht »cbarf gsnug betont
««rdcot d«0 wir Min« nnprüngUohcn Mnnn-
skfipie gar uioht boiltn! Diese waren in
mexikanisclRT Sprache vprfußt*) uml wiink'ii
erst sj^ater ins Spanische so tiberseUct, wie sie
jttft mm Tdl pnbtirittt vwliegsn. Dio aU-
reichtii Widersprüche in seinen Schriften sind
woU mehr die Uiaacbe annobtigor Auslegung
der Ton Um bennttten BUderaohriften als Irr-
tümer in den letzteren eelbet £s ist daher
nöti tr, ilit* \ fM HcIil<i<l<ineii Quellen in seinen Werken
auseinaudcr zu halten und sorgsam mit audsren
') Texosomoe, OWnioa nexicana (um 159««), zu-
erst pabUtiert von Kiagsltoroogb, M«z. Aatiquities,
Vol. IX, toi. I— IM, turasr Ton Oreioo j Barr»,
Mexico IST».
') Di>> z.Uiln i« lion Schrift«!) I \ 1 1 1 i xnr h i tl» (um
IHort bis 1016) iiiiid in v<'nichie<i*'iit>ij Küjiiaii und Ori-
(Htinl«» f^rhaltcti, »> auch unU-r auden-m in den Kopien
tltr MunoxmanunkripUi in Mailrid und itii Arohivo
Naciouul de Möxicu. Publiziert wurd« Hii Teil von
J&ingsborottgb, I.e. voLIX. ,Hi»toriaOhiohimeoa*,
foL 197—31«. and di« .Belaelones*. Ibid. foL «7— MS.
NeMfdiogt mtidaa baida Bolurttton w» Altrado
Obevero, Xndw tWl bfa IBM. in 9 Bde. harM»-
fegabeii. Dia ,Horriblc« emeldadM de los oonqtdsta-
dorn dft Mexico...* flnden »ich Im Anbanj^e der
flaha)i^unaui«gHbe !tiist:iin:iiit."<, .Mi \in > ls2.*.
') Von den zaiili '. u'ii' n S. hr-ftvii < ' Ii i ni,i i j. ;i in»,
diu Bcrisiain v S^uhu (I. ]■. :i>i'J) •r»;ilim iiiid von
denen Hiucii«lU€li» im CuUigia Sm (irc^^orio zu
Mvxiko noch h'-utt- vorhitndeu >«in diiriU'it. Iiabon sich
voniehmlich Koiiien erhalu-n, di>- äoturirii im zweit«u
Viertel dp« 18. jMhrhuudi-rls im Colegio de San re«iro
jr San Pablo in Manko anfertigte. Letsteie aind
giMlMitails jat» bi dar StU. Hat. da Paris. Oi«
ABBBlan (tob 1W8 bis t«19) dar B. md T. BolwNina
bat lt. 8inii«B iiA Uttaxt mit «inar nUht «fann»d-
freien überMtso^ 1«M bi Airis hMMBSgalMiL lab
seibat habe da« wlohtig«, noeh linediarta ,Ha«arial
breve acerca de ts fundacion de la ciudud ile CiilbtiHCJin',
da.<i von 070 bis rjt<9 n. Clir. reicht, für vim «(Ailtt»)-«
Publikation im l'i i' \t in Vorbereitung.
') Nach einem unu-r d<-m 7. Nov. IrtOft <I»tierten
Dukament de« Ayuntamiunto de Tcxcooo leirt« Ixllil-
xoehitl vor dem AlkaldiMi von Otonibii und undt^ren
ofBlinlicii rprnönlichk<*it<'ii m^ine Schriften zur l'rufunj;
TOT — ,J Uabt«udola <!vamiuadu kw de Utumba la apni-
tann, y nwodarna <iue el intArprat« Franeiseo Bodri-
gMB, Algaaail, la tnstad« dal idiaoia Maaieano al
eaatidluo*. ilteha Atfr.Obararn, Otaea bbt. da Daa
Fem. da Alm Ixililx. tomo I (I89IX 4M/4. Ann.
Ahm« tt* AuUtfO(«lii«)r. K. r. M. VI.
zu vergleichen. So werden edne wichtigen An*
gaben, Regentenlisten uud Traditionen b^
^oharfer Kritik «r«i in dn» leobte I4elit geeieIH
werden.
In dieee Gnpfie too Sebriften irt anoib dae
monumeutalc, einzig dastt ln i:ilc Work des Fray
Hernardino de S.-tha>j;tin /.u rechnen, dn ee
ursprünglich <Ii j.iiuulaui^u Kompilation von
Berichten in<li:iiiiHLher Gelehrter dar>telli, aus
' ileiiii Muiül IT !<ie unmittfUiar iiii'ilcrst'Urieb.
■ Die spanische Übersetzung und Kürzung erfolgte
I em tiplter. Leider iit der mteUiobe Otigbel«
' tezt bisher in extenso noch immer nicht ver-
I
öffentlicht worden, obgleich del Vnno y Tron-
coso schon seit hingoin im Auftragt.* der mexi-
kanischen Kcgierung daran arbrntatu EinMine
Kapitel des Urtextes mit der Übersetzung sind von
£. Seier mustergültig veröfieutUcht worden').
Inebeeondere gUt die« von den nltertlhoüdien
Hymnen*), die zu Ehren der mexikanischen
Gottheiten geaungen wurden. Die rb( ii^rtxtin>r
duroh Seier wifd für alle Züten gi uudli:gt;u(l
sein und wird in iteiner Weiee berOhrt von dem
auf elemcntnreii Iriifimcrn VK-nihfiuIeii Versuch,
sie 0vert>eBKert'* zu übersetzen, wie ihn IL Tb.
PreuM nntemooinien bnt*)i. Di« rinnloeoi Ober*
*) Bar naiiikaiiiMlia Origtaaltuct Sabsgttna (»M
ToUaDdat) bedndat sieb in Madrid Ir dar MtUtoteon da
Aoad<'mia de 1« Hbtari« «nd in dar BtbUeteea d«l
Palaeio; die R|iiiu>ra1lalittehriftiii]taatek{seh.apatilsi!li«m
Text iu der BiblioteC4i Laurentiana zn Florenz. Ander-
weiti(^ spanische Abschriften , diu in einem mexika-
uischcn Khwter gefunden wurden, dienten der Aii'gftl»'!^
ßUHtaniantes (Hislorift de Oo«»» de la Nueva t'.»-
pana, Mexico ISStf, .3 tnm.) xur lirun<llaKo. Hei KinjcR-
borouKh ist der «panische Text abjffilnirkt in Vol. VII.
Kiiie franzäüioche (ll>er»etzung^ Iwtorjrte U^nii Riiueoii,
rari* l!<!)0. l>as üüttertraobtaokapital oikI di« Kapital
tlber die MetaU- und FMannONdfcteabnik bnt Salar
im Uitast mit Übataatanng harawagvfilMni a. Tar.
Wcntl. Kgl. HM, TCttarkda. Bartln, I, 4, IWOb 8. 117
U* 181} gas. AUidlt. II, a. 4!» Ua «tt; femar Ibid.
8. «M bis MS. Bla meafkanisrhan JabntfMt« (1^ 1
bis fi) im 8 II h i\ KU u «chen l'rtext niil UlxTsetiruug
«. Seier, VeKiffentl. Kjfl. Mus. VCklkerkde. Itcrlin, II
(18Ö«), S. IC-
Im ZuüunitaieiitiKiige herau>ge)(eben vuu Kd.
I S<>ler: IJie re|igi<j*i^n (ie<iangu der Ikltaa MaiilUliar»
! Obh. Ahhditr. II, B- 0<^1 bis lIuT.
•) Siehe l'reus<i in Zeit^chr. d.Oe«. f. Kr<ik<le. Berlin
IBUfr, H. 370 tH» 37i2. iiier zeiht er Hei er eine« MiA-
veratindniMM de« an Xipe Kerti-hteum HyunMiB,
traHdam Pranss salbst ein« Menge von elemeDtarcn
VarstStan gagan die aankanisolie Ovarainatik brgaht.
lasbaioBdara Ist salna AoftMaoag v»n yiuMtato, das
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199 T)r. Wultev
««tmngea Brintous >) sind seit Seier wenigstens
n dnam Teil ani der Welt genihKfk Dodi
bedllfen vor allem noeh die iDteresHuiileii Lieder-
texto, die Urin ton 1800 ebenfalls mit ^rber-
MUuiig" herausgab, einer vollständig nouon Bc-
arbeitong *).
Von großem Nutzen für die Erkl&rung der
■tilistiscben Redewendungen in diesen Texten
•iad die Reden (huehnetl»toIIi)nndMetaphera
in der Grammatik des P. Olmos u. a.>). Von
verwandten Texten aus dem Muyagcbiftc ist
hier der berühmte Quiohetext des Fopol Vub*)
■<na yoaalli ,Xiic1»t* tieb iwrlaiten mU, durehai»
wiOkllrtieh and phonedieh anmOgUeh. Siebe biencu
die BenDi rkiini.:«n Seier* in dcrmlben ZeitKhrift, S. 461
bia 4SS. Wiih Prt-uss (1. c, B. 4S5/S«, in leiner .Ant-
wort" uuf Sclur» lli'iiierkun>fn) weiter sprachlich
vorbriii }.;t . siml ihirobrius ii ri^' Buliaoptnnfjfn- Kr
schoint offiMibar mit tiH-xilt;nii»c}i"-ri Ijiiut c^'-' ^<'ii
weni^ vertraut zu ^- iii, wenn ihn die Ki^^euurl de« »n-
und abfallenden y im Anlaut in youatxin (von onatl
.Maiiitaade")soMbritart,daBer ni« lieber Terleognet, um
aw wa darvw Oun entiebten übnnietzung yaa «Kadit*
(«M a«r vmi umt jovaltaSa leiii kOnota) an galmgeo.
n«BM> imtiUt riad dia DbwMMMnfftD, die Preus* In
MilWa ,F«n«rtMUni* {mUMk 4«r Aothr. Gen. Wien
XXXm, B. m bis IM) Obn« «le notwendigen ErUft-
ruiiK'Mi ilrr vt;hwicrigen gTfmuimdschi-ii •riinn ver-
öffi-iitiiclit. Auf dor Huehe n»ch dum V'Mrk.imincn von
tuuLitl, um die Phrave teoatl tlaehin'<lli, ^Spevr-
werfen und Bnvud*, zu erklären, int ex ihm (I.e., S.
paniert, daS er teuStl, dat Pronomen ab«nlotum der
2. Peni,»g., mit teo-ätl, „eigeotliche* ätl* (d.h. Speer-
werfen) verwecbnelte. Die übrigen Irrtfimer hat Beler
in der „bolzgeachnitateD Pank« von Malinaloo* (Mitt«iL
AaUif. Ose. Wien XXXJT. & «SS bis S74) sar««fc-
gewteam, einen Teil der qi«aebUeh«D hiabeeoBdere
*) Habe Brlaten, ,B||v«da Amerieamn*. lAnry
et Amartean TiHantnre, Bd. Tm, Pbllad. liM.
*) Silin. Brinton, Ancient Nahnatl P...trv (Text
von 27 idu-u Ilyiniien). Philad, ISSN), »*, inii l iih i sehr
branchbaren Kini'-ituni,' iil"T ■lir •. "TM liii il.'ii.'ii ri>nii' n
der Oenftng«', ilirnn lllivt lutiii-« . tim&iialiimhv liej?lei-
tniig ii>w. UicHi'lii. ii iiiiil iHK'h weitere Hymnen nur
im niukikaniKcheu Text hat Ant. Penafiel In (1r>r
Coleccioo de Document. )Mira la hiiil. MexiOBii^>, ^Vlexi. i
ISM, in FoL hatau^gmabeo. Über dieiie bei der (irga-
bIsbUob dar Blblielae» Maotanal von Tigil wieder-
fatnndaa«! Oaidaga s. diesen AeL X], lait Aw. Kongr.
*) Riebe Andr.daOlmes, OnuBunaifadelaLangue
Kabvatl ( 1 547) ed{d.B<ml nnteB, Pari« l»7S, ^«II-2«4 ;
p. 202—230; — Huehuc Tlalolli, Tnulu . - i, de las
anti(fuas convenaciuucii i> pUticas p<>r l!'ray Juan de
Torquemada y «1 Dr. Ooa Atonso da Batha. Mtateo
J9Ü1. Pol.
') Kioho Jt r :k - ■> II r ie Uniirbour^, ,Pi>p<>l Vub,
I.e livre sacr^ . . . des l^uicb««'. Paris t MI. Mit einer
•beoso entbaiiastlaabeD wie verworrenen BlBleUinig
Leh iti aua,
SU ueoaen, dessen Übersetzung von Brasseor
aber dnrduna mdkk «nvarlbssig ist. Das gleiobe
miiU wiedflKom Ton ilmyiohen einsohligigen
Publikationen Brintons g^f^agt werden. Ver-
dienstvoll daran ist eigentUoh nur die Veröffent-
liohnng der UrtaitB, dk «bar I«id«r, waa dia
Bücher des Cliilam Ralani') uml >1ie C.ak-
chiqneUnnalen *) anUngt, auch nur BruchatOcke
umfangreicherer Doknmente afaid. Bi'mnB daher
als das dringendste Postulat für die jetzige
Forschung hingesleTlt wcnlcii, daß .ille diese
Texte mit den Originalen sorgflütig vcrglicheB
und ohne XJmgehnng der Ungaiatiaeban and
sachlichen Schwierigkeiten übersetzt werden.
Für die Mayatcxte ist da zunächst die schon so
dringend geforderte VerOffenÜiehung Joe „ Voca-
bulario de Ifotul** Yorbedingang. Ohne genaue
Kenntnis des äußerst schwierigen iiml dunkeln
Inhaltes der BUober dee Cbilam Balam und der
Qbrigen QaeUan wird dia VorgaMfaiabto der
MajavöUcer niemals wesentUdie Fortschritte
macheu können, und ohne sie kann auch das
Problem der Kultorbcziehungeu zwischen Mexiko
und Zeatralamerika nia die wÜnflobaMwartaVar*
üafoag aifihxaD.
viin i'Tii Sfitcn. Du- n|iiiniti tiß Übersetzung de» Quiuli«-
texte« \i-n l'iiii i XiuT'ncf j;^:ib Carl Sehereor uut«r
dem Tii-l ,Liis Jlisi.in.t« J>-l i>iii,'i'ii de In< IriJio» de
OKta Provincia de Ounteniala' neb»t den »ehr wichtigen
.Scholien dei Ximonec*, Wien 1857, heraus. Als Kr-
ganziwg tu der Ximenexecben Übersetxung kommt
ein «paoiiehes Mannskript dar Bibl. Kat. in Pari» (Fond
JCea., Vo. IIS) Ja BainebtL M dtaaer Qalsfnhslt sei
aocb der .Tttalo da loa Befieres de TolaaieapaB*
genannt, den Oharencey, Paris IWS, edierte.
') Die merkwfirdigen literarischen Rrxeujpiiisa der
Bücher des Ühilam Balara („Erewahrsagem'*) sind
»orunaeen Ansliufer der Mayahand.^chriften und »reben
tt^ili :4iif Krij.icn \mii l'i.i l'<ir<'r- iiuA Hcriindt zuiin'lv,
die Urtutuu in «einten Betiitz bmctit«! und du- yivl m
Philadelphia (Universitätabibliothek) sich beflndi-n, t< il»
auf Originalpapiere, diu dem Bischof von M^nda.
Oresconciu Oarillo y Aueona, gehörten, nach
dessen Tods aia ab«r venchollou sind. 8ie wurden
vergebilob von Beter an Ort tmd 8taUa gasncbt, dneb
besitst ktataier aam OlOok dia Fbotogniiblaa der
BtlMcr derwiebtigntciiBaadsobitfleo. BfaMnTStt dieser
Bücher bat Brinton aU .Chroniclea of tba Mqras',
Philad. 1882, 8*, herausgegeben, darunter aadl die
Chronik des Nakuk Pech (Ohronicle of Chac Xulub
Chen, 1. c, j). 241) von 1562, die in einer anderen
Fassung und fragmentarisch Brassi« u i it" ii rlx.u rg
in den Berichten der Mission seienuf. »u Mixniiie,
Paris 1870, vol. II, p. 110—120, verAffentlicht hut.
*) Vunden.Annatsof tbeCakcUyatls'batBrintou
(Phllad. ira&> nar die Bilfte des üttosics pabUricrt.
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Brvabatwe vnA At^galMNi ä«r ««xtfatatetiMben ForMhting.
19S
Der SchliiMiol mi dem VentbtndiiiB der Üildcr-
•ebiiften üMxifauiiMben BtflM tat g«geb«n dnroh
die Intorfiretiitioncn, wolohc in Form von (tlosson
den Codex TeUeriauo-Bemcnsi«, do» Codex Vati-
ouni A und d«B GM«c Magliabeochi >) be-
gtaUw. Aach dor Codex Mcudoza und das
^Lihro do Tributo«'' beflhaui nemliob Bocf&lir-
liobe Erl&utcrungoo.
ffi« «rmAgUditen oiefat niv die Deotang
zalilruicluT Orts- und NHinenBhieroglypbcn, Bio
BicberteD aaob die Besümmaag and d«o Ou^
nktor der TigMiüciheD im IwUigm SSeitimame
▼OD 260 Tagen, lerix r die 20t&gigcn Woohen
nnd ihre Regenten, die .lalireesfesto und anderes
mehr. So golaug es vor allem Sei er, durah
MNTgflltigeD YeigMoli der erlutltaiien nigifle»
Htrologiscben Bildr'rsi.dinften die Parallelität
ihrer I^uvteUangen naohzuweieen und oiitec
Herbeioehniig der von des alten Antoren llber^
Heforton Nachrichten in das Verständnis
der religiösen Anschnnnngen der alten Mexikaner
einzadringeo. Die Summe aeiaer Foraohuogcn
liegt in den Kommenteren m den Tom Herxog
▼OD Loabet edierten Codices vor').
Aua diesem mythologisch-religiösen Material,
von bestimmten subjektiven Vorsiellungeu ge-
Iritei, SehlOaee allgemeiner Natar oder gar,
durch lonkondf Vcrploiche mit scheinbar Ähn-
lichen Gedaukcugttngcu bei anderen Völkern
veifdirt, nbeeUießende Urtdie Aber da» Weeen
der mexikanischen Religion u)>d lUr nLlif,'i<ni
überhanpt mit solcher Sicherheit zu füllen, als
es z. B. K. Th. I'reuss*) tut, ist durchaus vcr-
') Dar Oodax Magliabeeehi in flamius witrda
IMS von Belie Vnttall (arit üatndrflekang einer
.awMWIfBn* fltall«} und 1M4 vom Herieg von
Lonbat nnkamgk.
*) Biehe Heier, Kommentan» lum Tnnnlntnatl der
Aubinwhen 81«.. B«rlin 1800, cum Cod. l'ejirvAry-
M»yer ii'Oi, /um (' hI. VatiaB 199%, mm Ood. Bofgla,
Bd. I, 1 li.l. II, i'jo«.
'l 8icliu l'ri'u^ s, l'li;illiM-litj I' rui'littjiirki'M'.dänionen
aU 'i'rttger tien altinexikaniiicbi^n iiiamiu), Arcb. f.
Anthr., N. F., Bd. I, lieft 3, 8. 129 bu 188. — Preiii»,
Di« sobOD vorher erwähnten „Fcuurtröitur als Au(-
gaagiynafeteenTt'rstAnduiii dor mcxikaniKcben Ri-ligion
ihrän BBsainmiMihango*. — > Prauss, Dar Unpmnit
4«r BaHfllmi nn« KwHt, 01abn% Ba.M, Hr. M«. DI«
alehMrae Kritik iiioS gm bMoniars bei setuer Ab-
haadlauK über den ^Dtmonlsohtn ürspraug deji grUt-
cbiMbeo Drama«, erliiutert durch mexikaDi^clie l'aral-
lel«n* (Neue Jahrbücher, Abt. II, Bd. 18, Heft 3) vor
aUin ktthnan VaigMabra mrant Inabciondere «negt
Ifrüht und tragt nur daxu bei, die «rirklioheu
mtlnam gerielieiten Tateeehen m verwirren;
abgeschfii d.i\oii wiid ts sehr häu6g ganz über-
sehen, wie tiefgreifend die UutereeJiiede aaeii
da sind, wo in dmelnen ZAgn die JUkaHohlceit
besticht Noch raflsaen die Gmndbauatoino
hcrbeigoschafift werden, «onst suliwelien der-
artige Spekuküonen in der Luft. Diese Bau-
■tcine aber ebd ▼omelitnlieh Urtexte wa Tra»
ditiuneii und Hymnen. Die diesltezügliclieii im-
verölEeutUchten Dokumente müssen erst in
grofiem Umfange pnbliriert und sorgfältig ttber<
setzt werden, ftlit grofSor Freude zu begrüßen
ist es da, wenn es Prouss gelingt, von den Cora>
und Uuioholindiaoera wirklich alte Uymnen-
tezte m anfnieieihBen. Aift ib» MHacliliDha
luteipratatiM keine Bohwieriginiten beraÜBt
3. Werlte der Conqnietadoren
und anderer spanischer Autoren.
Obenan stehen hier die ausführlichen an-
mittelbaren Angaben von Cort^s und Bemal
Dias del Caatlllo, die mittelbaren von Petrni
Martyr'). Die große Men^c \oii Dokumenten
aus jeuer Zeit kann hier nicht angezahlt werden.
Vielmeiir Tenreiien wir anf «ine ReQte von
Sammelwerken alter und neuer Zeit: von Ra-
musio, A. O. Barcia, Navarretc, Ternaux-
Compan», Enr. do Vodia*) usw.; ferner auf
die Beziehung zwisclitu der ILuaim l fuhrt ( hrii>li und
ih'iii ,llild piner mexikanischen Totcofiibrt ' (1, o., B IHJ
bin 183) um DO lebhafteres Bedonken, als iu der betr.
mexikanischen Darstcdlanf; |;ar kein Htem, xu dem der
Tot« an eini-m Baumstamitie eniporklettera toU, dar-
gestellt ist, sondern lodiglich da« Zeichen d«r Naoht.
Vgl. hiarttt Qlobns, Bd. 97 (IMB), B. 140 nnd sstne
an^reeblMrtfBten AaRitifc gsgen Beter In Ana. 97
daselbst
') Dl« b«rt« Ausgabe dar BtM» ««• R Oort<s Ist
die von Pascual Gayangos, Paris ISSfi; die Original-
auvgabe des Hernal Diaz del Cnstillo, .Uistoria
j V^rdadera de la Conquiniii In Nu< \.i i;>[.;iiia" ist
Madrid 16.t2 ersrhienfii , tr.iuz"Hiii<')i v.m .1 mi rdaitet,
' Pariü 1877. Kill.' ii.iirr.' ^l..^.l^rh>■ .XU'.^'.ibi- ist I8»2
' iu zwei Bänden lu (.•uaU'tiiHla gedruckt worden. —
I Pietro Martire d'An);blera, I>e insulis na|)«r re-
pertiii, Basel 1524. De rebus (NMMUÜois et novo Orb*
Decades tres, Cfdoniae, lf<74; S. awill ^oh. ftprigk,
Das Opus ^iJatalanim dia Petr. Xartyr. eto fisteag
■er KiMk dir l^aellan das ao^hendsn 1«. «nd begin'
nandea 16. i'ahfboaderlsb Branatebwafg IMt-
*) üieh» B. Bamttilo, Baeeolte, tmn. IU, Tsaadlg
ibäb. Kol. — A.G. Barcia. lliftoriadorasPrtanftlnM da
, las Indi&s uocideutales. Madrid 174t. S tom. 9oL —
i Navarrete p/Lt.), Oeleeeton de im viajes y dssentart-
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12«
Dr. Waltar L«hmBBB,
alie ^Cartas de ludius'^ >) uud mehrere „Coleoui-
ooM de DoemaeDtw*, USh „iü4äi!bM\ tritt fflr
die Ge«ohichto der Entdeckiiu{{ Anicriknü,
IfcxikoB U8W. *). Eine Prüfuii{? des etbno-
grapblstihoa Gcbaltos eines dieser großen Sammel-
wwfce hat neuerdinga O. Friederiei*) in tot-
trt'fnicluT Weis*? nii?!r;cftihrt.
Von den spaniscbcn Autoren de« XVl. und
XVn. JahrhundOTtB mU rine Aofitihlaiig oiaht
erat versucht \vorden. Je näher zeitli<^ dieae
Autoren der Con(]uisla «landen, je mehr sie aus
altindiaoiacher Tradition Htihö|)ft«u uud der
Sprach« d«s Iradw nlbhtig wann, am bo
wertvollor siiirl sie für unsere Zwpcko. Eine
besonders dankbare Aufgnhc wäre die Krfor-
idiiuig des YerhiltoiaM« der spanisobmi Schrift'
Btdlcr des WI. Jahrhundert« untereinander
itjx! zu den C^ucUeu , aus denen sie cjemcin-
sani oder einzeln schöpften *). Aus der grüßen
Reibe der Avtoron leien hkr nur einige der
wii-liti.^ft.'ti [r*?ii;tnnl: Tori| u <■ mndn Moto-
[ Vv. Toribio de Be na v e u 1 1- 1 '), Men-
nu'iit. . . . Marfrid 1 83* ff. & tom. 4*.— Navurrete,
Bit.li-it.'. H mariiiiii.i i Hpitijuola. Madrid l»^:. t<im.
(Mit wichtigem tiupllflnnachwi-i».) — il. Tt^rnaux-
Coiu|>anR, VnytigvH, rvlHtiims cl in<-iiii>irO!i oriKinaux
poUr wjrvini l'hi«!. de In <lt'Couv«rrt<! de l'Aui<iri<|Ui-. Parin
IW7»— 1«ö:<. 2<.' Vol. - Korii|UC de V<>diA, llinloria-
derti primitivo« d« Indika (Kbliot. 4e aotorM «siMUiolm),
lonu I 7 fl. Madrid IMS— 1179.
'} Oartai de Indias, bannig, vom lliaiitBii« de
fommU». Madrid lfT7. TM.*
') Oolecfl. de dnruni. in^d. rel.it. nl desciibrim.,
coD'iuiüln y Odonizacion de Ias posoniime» cHiiaß. en
Annrifay OcMini», Ma<lrid IBM— 84, 4'J vol. ll.Bcrip,
IH vol., Madrid IHSü— 1900. Crilecc docuin.
par» 1h hift. Ii' M >- \ i > " , udJd. J. !• i/)':iloL>tii,
M. nico, ;{ v<i|. iHftS, iMrtö, 18T0. — .J. ti. lc»jb«l<Mta,
Nuev. ("olecc. dl' Pociini. para la liixt. de Mexico,
i vol. Mexii'o 1886 — ferner die (' o 1 e c r. d e !)oc u •
■nenloa i iied. pa r n I B H i Rt airi a deKspaiia. Madriil.
') Sicho O. Vriederioi, Die Bttanogr. in den I>ooa-
mentot InMitaM dd iktehivo de Indiaa; OUlillii IM. M
(1C06X & SB7— Mt} MS—VOS.
Torarb« itta hianu sind s. B.: Beanvois, Lea
Antii^aiUia mw. da P. Daran, onmptirvs«« ana alir<-
g*e« de« PP. J. Tobar et J. d'.\roi.ta (Bev. dwi
I* I. >*ion» liiKl. 1HH5, jiiilKri, p. 10»— 1t;;.); Beauvui;«,
ihux »)urceH de l'liistoir<>i de« QuetJtalooat! , „Muixkin''
V, I<<iiivain 181»!». — A. i'hii 1., Aputit<-4 vi»-jo».
^) Fr. Juan de 1 ui .( uwiiiail a, XXI likMtw rilu-
uli«: Moiianiuia Indiana . . . odidit. Barcu«. Madrid
IT'JH, 3 vol. Fol. (Krj-U- Aii-gabu lOKl).
') Kr. Toribio ücnavunte (Motolinia), um 1541,
HitU de lof Indio« de la Nuav. Kapaü». Qol. Jioe. pMa
la hüL de M^dco 1 (l8bS). Di« .lI«moriaka''tabLnis
Oarela Pimentel, Meako 1903, t^, liemna.
diota'), Camargo*), Tomar'), Durao*),
Jaolnto d« in Berna*), Oomara*), Las
tlasa«'), Pedro Ponce"), .1. Tohar»), Zu-
rita'o), Vetancurt") usw. £ine unersohöpjQielie
Fundgrube hkilMD dk lf«ininientalirefk« Ovie-
dos'-), Ht rreraii') und Acostas'*). Hierbei
ist «1 bemerkaii, daA wir^ &ber die vom Hochtal
') ¥r. nerünitnn de M end ieta , HIllt.*eeltslMiiea
Indiana (wa l&70). in Co|. Ooc pwm la bist. Hex. m
(I«70). 06diea MandiatB, in Nuav. CM. Ooo. |i. L bist.
Mex. Tom. IT (llM)u
*) D. MbHos Oanargo (nm UM), Hlitoria da
TlKXc»!«. «»did. Cbaveni. Mexico 189».
•') J. B. Po mar, Helacton de Tfxcooo (um 15SS),
in Nuev. Col. !)(«. p. I Iii i M.x III (i-M).
I '\ P. Diepo I)ni:iii (iiiJi i;--<it», Hisl. l;i Niiev«
I R^ji.in;! y isla- 'l^t'ttA tiiinr'; cili'l. Kern
' niHf/., Mti'xiikti 1, ii»ti<; ii, Ib»"». MeheoUin Aiiia. 4.
Vgl. den „Codex Kamire/.*, den Oroico y Oerra
zu<)a)iinieii mit der Chronik Tezozomnca heraiiügab.
Mexiko 1Ö78. Siehe Acosfa.
') Jüoinlo d« 1k 8erna, Mannal de MiniaUo» de
IndiM paia el Oenoeiinlento da BUS idoiatrias . . beratuR.
in Bd. VI dar Anataa dA Mos. Kae. de Mei. <iaMX
I *) Vt. Lopes d« Oomara, La bist, geneml de
; las Itidln«... Medina del rampo 15.1S. I vol., Kol.,
I und xfiiili Hiih*' ^]Mt'•I■^• .\ 1 if ^ .'li.Mn lind ("ti-o^ft/.uujfen,
' NO von Baicia. Ui»l4)iiii4l. j«niiiit. 11- Mmliiil 1741,
I Klieitda anrh die .CiVinIca de la Niie\'. l;-|niti.i".
! ') Barlol. du La« Ca«as, Hiütoria <lrf las Uulin)«.
Kdid. Mari|. de la Fiiesauta del Valle y H. liftyon.
Madrid 187576. 5 vol. 8*. lÜKt^iria ap<dogctica, teil-
I weiv.' b«i Kingtboronjjh, vol. VIII, p, 24011. und in
I der Cid. da Ihic. iu^d. p. I. bist da Espaüa, tomo M.
p. l'DTff.
") Pedro Ponoe, Bdaeion brave y vardadara de
' alt;unaa eoaat de las mnebas qne sneedlan« al P. F.
AI. V. en la Moev. Vt^ Madrid 1873. S vol. »*. —
Tedr. Pont-e, Bericht von IS85, in Col. D(M:un). in^d.
p. I. Ili.it. Ei>|).. vol. 57.
I *) .lunn Tubar, nelaciou del Origeo de lo« ludio«,
• 'tili. J. >l. Vi^il in der Ausi;ab4 das Teaoeanuw voa
' t>ro*co y Berra. Mexiko 1»7k.
I '*) AI. de /uriia, Breve relaciuu de liwt iteiiore«
Ide la Nuev. Kupanaj Niiev. Co|. de T*ik. p. 1, bist. Mex.,
t»>in. III (1891). — 1'eruaii x-Coinpati8, Voyajfo»,
. rthitioiu et mämoircs, tom. Xi; Oolcoo. l>i>c. inikL lelat.
al DenoabriBi. U (IW).
") Vetanenrt, Teatte Meiricano... Meiieo 16*7
I —1999. FeL
I **} Otriedo y Yaldds, La bist, eenetal de taa In-
' dies. Sevilla ISSS. FOL Fan» Ansnfabe von der Beal
Academia de la Ilintoria. Madrid 1851 — 55. 4 vol. 4*.
'^) Ant. de Merrera, lliil. ^enenü de loa hecbo«
de loB Ca«tellaiioi en laj iolaii i ticrra Anna del mar
üi^eano. F.did. Barcia, I"a6 — I":lO. 4 vol. FoL
") ,1. de A Costa, Ilistorial natural y moral de
Im ladisa. S Bde. Madrid 179S. 4*. (Paris 1699.)
I Br sehSpfla enlwedar grftJUenteils a«as Daran oder ndt
i jauem aus elnar gamalaaaaMb (tvalle.
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I
"ErgiUmSm« und Av^iabeii Aer mmkmuMiaiAtm Foneliiiiiir.
135
VOQ jSlcxiku eulferiiler Hegenden Teile des Laudes
bedeutend ■p&rbohdr nnteniobfeet rind. Ane-
nohmend wichtig "eind dartim die Schriften
Motoliuias, weil er such dio Anderen ProvioMo
de* iMides und ihre Bewohner MufOhrBoh
wdlUdert Für Neu »Mexiko und die angren-
K>ridün Gebiete siiitl Fr. Ant. Tello und La
MotK i'adilla crwähucuawert *). Für Miüiioacan
ist eine anonyme Rabudon |;rondlegend*), für
On\aca \ (irnoluiilicli r>iirL;o.i8 Boltene Werke'),
für Ciiiapas Bart Las Caaaa*), Naüea de la
Vega, Frnn& Ximenei, Ramon de Ordones
j Agttiar*), deren Werke mm Teil freilich
fast iinKiipänt,'li(li slml. Auh dir ansehnliobon
Literatur für Vukatan sei nur auf Lauda,
CogoUndo and Lisana verwieaen^ fOr Chiate-
npirituat y temponil de la Prov. de Xalism
UuAddlaja» 18I>U/»1. 2 ya\. 4*. — M. de U Moto
r.iil i l la , Hüt. de U Cooquista de la ProVt de laHoeva-
(.iili. ii. M7*2). Mexieo IH70. 8*.
' ) üel.ii'i'iu de la'< r. r<-!i]<iiiii>i , Kii'-i.'*, l'.iblni.i.xi
y (>i>l)«rt)Mi;ttrn <ie los üitiiy» di: Mi-obaacan hecha al
Illmo. 8r. D. Ant.de Mendoza. Erat« Atug. von D. >'lo-
rencio Jaair. Madrid 1BT&. K«o, aber nioht «ebr viel
verbesBert Intaaif. voB M. IL BoMrsano. XoieUa
IM». 8*.
*) Pr. de Barfos, Oeegidioa deecitpeloa de la
paite SqitaaMMial del Polo Arttea d« la Auattea...
y Mo aitron6iiiIeo de erta Pro*, de Pndleadoree de
Ante<|U6rn, Vallr d« Oaxaca. Mexico 1674. Fol. —
Fr. de Burgoa, Palestra hiatorial de Virtaden y Exem.
|:.l,ir<-- Apoett'ilicoK. Mi'\ic<i l<wit. Die N-iiausL'n'"'
dipaea Werkel! nrfi>[^l ziirziit \om Muneo Nac. de
*) Über da* Itoheu uud die Schritten de* ersten
BinohofK von t'hiapa«, Bart. del«sOan% i. A. M. Fabi
Madrid 1879. 2 vol. 8«.
') Nnfiuz de la V(>gH, Conitituclonos diocnaneaiidel
OUqNido de Cbiatws. Kam 1708. — Fraac. Ximenes.
UMaila de la Vn*. de pndieadarM de tea ViomM
de Ohlape« y Guatemala (am 1199}. — Bamea de
Ordofies y Aguiar, Historta de la Oreaelon del
OUlo y Tierr», conferme al rintema de la gontilidad
americana (um 1780). Die letzteren beiden band-
»cUrifUioTi.Ti AVorki-, \'.u u Kdiiiin t.M|> in liiute-
malst, t<-iU in Mcxik i i-M'^tieriin , .'iitljHli.-n auch die
i luTM t/.uti^'<'ii fio? . T ill '! Villi" . 'Iiis NN i'i k i!f>ii Ordoüez
wunl« von l*ablo Feit« Cabrera benutzt xii s<>inem
verworrenen .IVatn» oritic« Americano*, da» 1882 mit
dem Bericht Ant. del Kioe in I^ndon zuaamnieD heraus-
ge|(eben wurde, wovon F. H. v<in Minutolis .B«eohrei-
bang «iaer alten Stadt*, Berlin iMS (8. SB bfa tn),
die deataohe Obeteeteut leb
^ Diego de banda, Belaoloa de Ine «om« da
Tnaataa. Inte Amg. von Jtraesenr de Bonrbonrgr.
taris l»«* (un^unau). Die htvU* Aiia^Hb« :«t <1l. ^ i,
de la Bada y DelgaUu im Anhang dvr lib<-nieuung;
der Arbeit I»dea de Boeayi: Bniajro eebre la laler-
mala auf Pedro de Alvoradott Briefe au
Cortes, Fnentes y Ousman, Remetal,
T*:il:ioio, Fr. Xinscncz, .Inarros'). für Nica-
ragua uodiioh auf den schon erwähnten Oviedo.
4. Neuere Autoren.
Man kann eageo, daß erst seit Boturini
die menlcadadMhe Fortohnng eine Umwälzung
erfahren hat. War er doch der erste Europier,
(Tor !\Ic\ik(> jahrelang durchstreiftes um kostbare
Manuskripte zusatnmeuitubringen, deren er selbst
neh leider nie erfreaen «oUte, da er nadi
vielen bitteren Mühsalen, aller seiner Schätze
beraubt, in Spanien starb. Aber seine „Ideu
de tina uueva hisloria" *), die er planmäßig uud
zieinlioh Icritiidk anf die ungewöhnlieh aahl-
rL'iohon und wichtigen tjTiellt'ii Kiines Archivs
gründete, gab den Anstoß zu weiterer Forschung
in jener Riobtang. Run Teidanlcen wir die
Kopien calüreiolMr Mannikripte* die lieute eni-
pn t.-ii i.m ilt' 1.4 ritura hit-ratica de la Amurica Cvu-
tral, Maiind IMSi. Kol. Neuerding« In der Col. de
Doc in*d. relat. al ]>e»cubrini Serie Ii. Madrid
1900. Vol. XIll. p. 265—408. — Fr. D. Lup. Cogolludo,
Uisturia de Yucatiui. Madrid 168S. Fol. II. Ausg.
MMda mCj 1ILA|U){. ie«7. — Bera. Lisanä. Devo*
aleaario d«Mr». Sefioi» de Itnaal, Histcwia de Yoeataa
d ceaqnlala «iftaftaal. ises. Fragmentaiiecli M
Brassear In i^er Landa-An«gabe (itttu). ünter dan
j neuesten Werken i»t eine Arbeit von Alfred M. Tozzer
I von ganz hervorragender Bedeutung. Sie int betitelt:
.\ ci)iii|>i»rative «tudy of the Maya« and thc Lacimdonen,
I in Kcp. of the fellow in Am. Archae<>l. I9«2 — r.in,'>
New-York, Ari:hae«il. In^tit- of America. 1007. >•
') Pedro de Alvarado, Briefe au Corte« (1S24);
davon '.Miii l/iüher nur zwei veröffentlicht bei Knmusin,
vol. III (1566). Kopien der ttbrigMi besaa E. G. Squier.
— Fuentes y Ousman, Beoordacian Borid» (IMO).
Bdid. D. ^«eto Zanfoee. Madrid MH— 81. II toea. 8*.
— Aat. de Bemeeal. Web geaen) de las Indieeoeeid.,
y Itartleelar de la foHMtaaelonde OUapes y Qvateouüa.
Madrid 1B19. leto. — Siego Oarela de Falaeio.
I Carta dirigida al Boy de Kiipaiui (IS76), Ternaux-Cont-
! pana 1840. Col. de Doc in^d. T.imoVl. lK«fl. Rlid.
, 8<iicr N' u Vork 1880. — Xiiu' iM /, ... .>lii n Nmn.ü. —
D. Juair>>s, Trimpondio de la llut. ilc ijuHteniala.
duat.lHO" — I- IH i Tie. (London 1823). Siehe femer noch
Fr. de Paula (iarela Pelaex. Memorian para la
Hint. del Ant. Keyno le Ouatemala. Cmateinala IB-M.
8 vol. — Kequete de plnuenrs eheCi Indiens d'Atittaa,
Temaux-Compaas, Beoeuil de plteee rel. d la oonq.
du Mex. fbiis »SS. Von aenetea Antona seien hier
aar 0» Stell «ad K. Sapper hervocgelioWa.
^ OabalL LereaiD Botartni Beandael, Mea
de iina nneva Hlat. Qeneml de la Am. Beptentrlooal
f .n'lada »i)bre material cxpiuso de Figur»*, Bymlxdo«,
Caractcrea y Qoruglidcu«, Cantaria y Manuveritos d«
i AnMimlB^... Madlid 174«. 4*.
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IM
J>r. W«Uer Lehmu»,
wadat ««rmodttt od«r dooh T«ndMill«ii «bd. bl
flr doch ferner gleiohBam die Brücke zwischen
der alt«n Tradiüoa nud der neueren Zeit, indem
er dio Werke Ixtliixochitis und die Samm-
lungen dn Ton jenem als Erben oiiigcHttKten
SigQenza y (3 ü n i,' o r:i in den Kloater-
bibliothekcu JMexiko« vorfand und größten-
trfb kopierte, wSliread Veylis, Leon j Gama
luid Pi<-li;uilo die HinterbiR!«t'ii!*i'ti:ift T?otii-
rtuis vor der Zdratreunug einigermaßen ein
halbe* Jalnliiiiidert lang m bewahren eaobton.
Sah doch anoh AI. von Humboldt noch die
Dokumeutensammlung Gamas und brachte aus
dieser Zeit einige BildefMhrifteii mit, die er
der KgL Bibliothek zu Berlin »chenkie*). I>en
größten Teil d< r Butu rininolR ii Sammhing, die
in Kldatcm verborgen war, bracht« freilich
Aubin") »Manmien und 1640 naeh Färb, wo
•ie »iiatiM von Goiipil aufgekauft iiml von
deeaen Witwe der Bibliotb^ne Nationale gc-
•tiftot wurde.
Veytis*) bat mit den Boturinischen Doku-
menten wenig aorafangen gewußt, und der
ffieUnriker Hanos*), fOr deeeeo Geaohicbtewerk
•in gaoB gewaltiger Apparat von Kopien und
AuBXÜtjPii indtu hnten wurde, ist nicht {Hut rlm
ersten Band seiner Ar))eit herausgekommen.
Dagegen haben dnige Jeaoiten, die in MexikiO
selbst groß geworden warm, 1>e<(inc1fio Vor-
dienste, vomehmlicb Clavigero*^) mit »einem
▼ontflgUdiM Geeofakilitawwfc ttber Mexiko nnd
Kalifiinuen, sowie Lino Fabroga*), der Inter-
') UeochrielMn nnd hwanig^geksn von B. Iteler,
B«rliD 1892.
*) Si»'liH .1. M. A. Au hl II, N'itti'd »ur iiri-' «■oll.-ot-
d'anti<|uit<j" mtw. (l'i-inture* et M iimi^^cnts (. l'Aii- l^M.
*> )I:iriano F. de Vf ytin K.cbererri», Hlit.
«iitn.Mm lif M^jico, publ. pi r 1'. <>rtc>ga. Mt'jico 1886.
8 tom. Tescoco In« iilUrocn tiempo« «ti« antigoo»
raym(nacJi Uoturini). Edid. Itiutiiinaiili'. M<m<'m 1826.
') •). B. Muiioi, Hut. «lol Nuevu Mundo, tom I.
Itadrid 1703. 4°.
') Biuhs darfib«- Ohavero, AaaL Mm. Nae. M&i.
S> ep. I. p. ISS O.
*} Fr. Baverto Olavigero, Storla entifla iA
Msiitce, eavala de ■IgUoil statfai ■{Mganolt e dn' nnwo-
sedttl • dall* pittar» anllA* 4»^* indiaaL Owona
1790^. «TOL 4* BtoilsddlaCUflknnia. Tsnedig
tm. «ToL S*.
0 bSao Fabrega, Int«rpr«ta<-.iao M CAdlet Bor-
giRBOk pnW. in Anal. Mus. Nac. Mex. V. Dieie Inter-
1 iat jedoch voUMündig voralt« t, bmooden *eit
prei de« Codex Bor^, den Hanboldt in
Vellctri studierta Um jene Zeit schrieb Leon
y Qama') eeine treffli«ben Abhandlungen, mit
denen er der Begründer der mexikanischen
Arch&ologio werden sollte, iuaofcr» er einige
bei AnsjTrnbimgen auf der PUea Mayor gefirn-
dene Stcinsknlpturen beschreibt und zu deuten
vnfradn Da Leon y Oama amih aoa CristA«
(Iii Caslilln .^i^höpfte, so ist or ziigKich
für alle Fragen des Kaleoderweeeut von hervor-
ragender Bedentang.
Alexander von Ilnmliuldt, der im An-
fange des vorigen Jahrhuoderta Mexiko bereist«,
machte das moderne Barop« wiseensobafllleh
mit der Vorgeadlidito und Kultur dieses merk-
würdigen Landes von neuem uiul in naclthalt^ndrT
Weise bekannt. Seine „Vnes des Cordilliires"
andenra Werken*) noah liante von
Wert trotz vieler IrrtfinitT iiml einer beBondoren
Vorliebe, die mexüuuiische Kultur an diejenige
Oataiiena aunaoblieOen. Daa enzyklopidiaohe
Werk von Lord Kingsborongb (London 1831
bis 1848), deeaen HerstcUungskoeten den Lord
zugmnde richteten, ist gleichfalls noch immer
von Bedeutung, besondt rh liiimichtlich der bis-
tit r nicht vcröfEentlirhtcii Wiem r mul Oxfordcr
Bilderschriften. Die späteren jiolitischen Wirreu
haben daa I^nd nicht nur aerrdttet, sondern
aiic'li U'iilcr enii'n groDcn Tfil ilcr Arc-liiM' iler
sequestrierten Klöster vernichtet, von denen viel-
Iddit wielitige Reato naeh Knba gelangt «nd*).
Die Reihe der nun immer zahlreicher wer*
dendeu Foi*Bcbiingsreiflendeo aufauzählen, ist
»Seht un8er( Aufgabe <). Seit Aubins Zeit
'j Am. il« InTiii y (lailiii, Desriijii-iiiii lii.«t, y
emnolöpic:i ii<' \Ai d pisdru que... Imllaruu vn
(la plarii priuicipal de Mexico) «üüo d« 17tO. I. Ausg.
Meviku irri. IL 0. JC. de Bnstanan««, Mnlho
I83'i. (2 Tie.)
') AI. von Hnmboldt, Vue» de« CordUl^r«! rt
monnintials dw fwaplea indigenoi de rAmeriqna. i voL
Fol. Paria laiS. — AI. von Humboldt, Emai polit.
sur Ie ragwoBe de la Koav. Sipsfna. IL ddiu Bsris
*) Bisha K. Beberaar. HMoriM dal oifg. da las
Indka. Wien IWI, SbL ]i.Y.
Xt tl»^ afwdlusn: LMtaaat Hardy,
isas lite tmt Sehted« and Depps. ISST Us IWi
Oarl Neb.«l. MSO Ua 1833; >. fumer W.Bnllok. Stx
BMBlh*! ratUeno» and travei« in Mexico. London ISM.
— Friedrich Rnt7>l, Mexiko iiu Jahre 1887, nach
dam £ngl. 2 Tl«. W«imnr 1«28 bU IBZO. — Jos.
Barkart, Aoliath. u. Brisaa in Ifaaikn, t
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Ergebnine und Atifjr"^«'" 'l' '' 'ii«'\ikaiiit<ischmi For»chunjf.
127
waren in Mexiko die badeateadaton Gelebrtc-n
Joi< Fernande« Rftulras, leutbalaete u. «.
Eraterer bat auf ausgedehnten Reiaen in
Knropa viel handaohrifüiohes Materij^ gewunmeiti
das nach sotnenTode in den Besitz A. OhaTeroa
Qbcrgiug. Icazbaloeta durchforecbtc die Biblio-
theken seines Landes mit großem Erfolge iiml
entfaltet« eine aoa^edebote litsrarisohe Tätigkeit.
Bin gfofier Fortiefaritt war mit der Grflndnag
(Ich Miiueo und ik-r Bibliothoca Nacional in
Mexiko gemacht worden. So wurde f ür die Alter-
tAmer (lea Landaa ein ZentnuB geedMflen, das
sieh in kurzer Zeit orfrouUoh entwiokeHe. Aber
auoh ansehnliche Privataammlungen entstanden
aebeo kleineren Museen der Provinzialhaupt-
Btftdte. Man begann femer, besonders in letzter
Zeit, die RnincrijilStÄC' :»k öfFontUche Denkmäler
unter den Schutz der Kegierung cu ttelleu, die
ahrigana nneh ein lienlidi elwngea Anafnluv
verbot von Altei-tiimeni frliisstn hat.
Die „Miüeion scieutifi^ue au Mexi^uo" >)
begann die geologisohe Btfafidniiig dea Lttidea
in größerem Maßstabe. Damals beherrschte
Brasseur de Bourbourg die MexikaniHtik.
Etj der das Land und seine BibUotkekea und
Bainen wiederholt besucht und darehfoinoht
hatte und dem so glückliche Funde von höchster
Wichtigkeit su verdanken sind *), brachte leider
«Mih dvreli die lOgelhMe Plinntaaie der in aelaen
Vei-öffeiitHoliuiigeii niedergelegten Ideen die
Forschung ttuf arge Abwege.
€Meiob glficklidi im Auffinden neuer Quollen
war Ldon de Roany*). Ifit dieeen beiden
•MMiliet tsse.— M. Kfthlenpfardt. TenaAelaar
fslwo» Sahfldsnn« dar BepuHik Vi^loo. Haeaevar
leet. « Bde. — K. Barth. HalUr, R«!mii in Maaiko
in den .Iahr«n l»4i bia Itt48. Leipzig 1853. — E. Sur-
turin>, Mexiko. Uarmuliidt I8&9. — Baron J. W.
Ton HQIIer, liei'nifn rur ('•(.-■iclijclit.' . Stuti^itik ui.il
Zoologie v<»» Mexikii. Li-i|]/i;^ 1M<1'.. — Uuroa J. W.
von -MülliT, Hi'isi'n lu <ifii V.T.'Uiiu'tfi Staatsnt
') Hielie Aii li. ric Ii» (''.iiiiii. M-i. ntif. ilu Mi-\i'iiii'.
fiu-is iBää — I«i<i7. 3 ToL 8*. 31it WHrtvoilen Abhsnd-
Inngcn von Dollfas, Aebla, Lieaaoa la I>«c,
Braifpur n. a, in.
*) Er fand d«n Oodvx TtaUM, dai 0<>tchivhtsw<:Tk
Laadas mit dem 8«blU*««-l zu den Mayahipnv^l.vphfn,
das ^tVg(A ▼nk* and dl» Ilistoria d«* lu« Iloyniia de
Oolhnasaa j da MbiIdi> (aOodax Chimal|Mpoaa''X
*> Ldes da Boany aartdaekta den Oodm ItaiiieDsn
(ffiPMlaniBB) and den flodaa Oorlarfaaaa; latstanr kft,
wie ar ■aahwiaa» aia Vjracnu&t das Codex TMaao.
MftoDem setzt daher die eigeatUohe M»ftr
fonoirang dn, die apiter dnieii den Itflniulk
veretorbencn Ernst Förstemann, diireli
Seier, Sohellhas, C. Thomaa ood andere
80 bedeutend gefördert wurde.
Seitdem hat sich nicht nur die MexikanistUe,
< Botulcrti auch die AiiierikaniBtik in mächtiger
Weise entfaltet- Der droheudea Zersplitterung
wurde aehea dnreli die BegrOndnng der SotiM
Am^ricaine di- FnvrKe Jlo jetzige Sock'U' des
Americanistea de Fari8>^) von Liioa de Kosny
vorgebeugt, ein großartiger ZSoaenuneDaeblnll
' kam aber erst durch die ncucrdiiigs regelmlflig
alle zwei Jahre tagenden internationalen Ameri-
kanistenkongresee zustande, deren Berichte in
14 Comptes rendus vorliegen. Hier verdient
aiioh der Xaiiio de^ hoohherzigeu MSceim der
moxikanisohen Studien, der Herzog v. Loubat,
baeondere benrorgehoben an werden, der nicht
mir zahlreiche Hilderschnften in Faksimile
berauagab und Publikationen verachiedeuater
Art unlentittite, eoaduik tndi LebietBlde an
Universitäten durch röehe Stiftungen gründete
und Mittel gewährte, um TonflgUolio Arbeiten
durch Preise zu ki-dnen.
Von den neuereu Forschem auf mexika-
nistischem Gebiete verdienen besonders Ed.
Seier, £. T. Uamy, Oroxco y Berra, Del
Pneo 7 Tronooeo, Ant Pennflel, Alfr.
ChaTero genannt ra werden^
') Siehe ArehivpB de la 8oc Americaini» de Fraoce.
Paiis. H. 8. 9 Bda.a.HiM 1 wn Bd. B (Bd. 1« IMt).
Veat das »iasiga aaMittmlatisaha Oigan Ikaakniaha,
voidaas war die Baraa Orienlala, Imivai'. tob Ii. da
Bosnj. Vaiia IM« Wa M7ft. Bd.1 Ua xn n. B.«.« Bd.
ibiszn.
■) BlalwJoanL da lafloo. das AflsMeaaWasds Paris.
Seit 189«.
*) Au8«T dra gToteiD KommentarRn 8«leri «. Iwa.
«. iin' j.'."<iiiiiiiif!i<Ti AbliandluoKvn, von ■l' iii n liil. I,
I üeiJin ll»'J2, lU. II lyü4 emchlen. Vnü H,|. III li-^.t
I vorlftiilit,' 'Tsl <jii' Mnri. ■^■r;i|:ibii' uli-r ■Iii »It.-n !!■ wulini r
der l.ftiiilHrliaÜ MicliDaiMn (S. :'. i *<i« l.'ih) \<.r. V'dii
10. r. Miiinvfi /HlilrJ-irli*'ii Srhrift<'ii «i-it-ii di»! Au>-
g»li«u il'H i.:o<i. üorkHniicui (i'nnii 18#t)>, <ies ikHl.
I Telleriano-Bemeniiiii (1809), die Gal4rie am/'ricain»! da
Mui^ d'ethnoKraphie au Trocnd^-r» (Pari* 1897. Fol.)
und Min(> gwi>«min«lt«n AbbaDdlungim: Dnoade« Ameri*
canae (Paria 1888, I8V8, 190'.'. 3 vol. 8*) gfenaanU —
■ I>«1 P»«o y Troncoio, I)«*rripeioii, Uixtori» y Kx-
pesiciou dal OMUm Fiotürieo de I» Camer« de ilfpa-
tedaa da Baria (ss Oed. Borboniciu), Flornu IM«, «w-
saUadana AHMadlnagaa in d«n Aaslaa M Masao Mae.
Haa.. dar Katak« dar AnMelhia« in Madrid (Madrid
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M8
Dr. W«tter L«hn»iu(,
Wlhmid Nofdamerika, llmiko mA Fnuik-
reich »eit Jahrzehnten ühcr itmcrikanistiscbi'
FiM>hMittahri£t«D verfügen, fehlt leider für
DsiitMbiuld noeh inuner «in die d«atMilke For-
■dning ▼«rmaigradM OigiB>).
IT. G<i8iimttert>llMigf .
An Vennebeti, die Oeeeibiebte nnd Kaltnr
Mi\ik.is im Zu'*:uiimonhauge 211 »childcni, hat
es nicht gefehlt Die Arbeiten von Kobertson,
Gallatia, de In Rennadikr«, Kndnillne,
Biart »itul com Teil veraltet*). Von grofiem
Worte 8ind die Dar«te11ung«n von Klemm,
Waitz, Haucroft, Tylor, Üranta Mayer
nnd Brftbl*). Um melurUbidige Werk BrMBenr
IMII1U I8e«k « Ba«.). — Aat. Pen»tl«l. a. Oed. Vtr-
neudM LmI« Vtaäoo 1895; Lkmzo da SMBIteitM,
JNexico teoe; Wombre« (ren^^niflco* , Mexko INS;
Nommel&tnn (Teogr&flea de Mexico, l§eT; Monu-
nieatM dol iirte antiguo umkIohiio. AU. 3 vol., Text
1 vol. Fol. Ii<>rlin 1890; Teotihuacan , Mexico löOO.
Fol. — Alfr. Chavero; Ali(r*wFh)>n von finer Menp'
zw:w' uirit':iiigr*iohpr, ali< r inlmltlirli ii;il>i'(ii-<iti tulo.r
\\ ■ !>,•! <äic . Auti|^i"i;i'j<> M. xiciiiüH" zu ni-nin'n,
ivrlrli.' ili« .lunt» Colombii.a , M.-\ikii 1k;|'J, li.i:iii»ir»b
uhil wii/ii r r rli»n Text lii-ferte. Uie lit'pi'tMiaküim dp«
IUI rki.> unlii^i TL l;: -nzo dl- Tlxxc'Ala and duawn Erklil-
i'ung ist h«fN>nd<Ts fSr die (ip.ichicliU^ der Couqui«t«
«iehtiK.
') Kiue Menge wertvoller Aiif-^iifzi- find im ,Aur-
land*, Globas, Petermanni Mitteiliin^^^iK in der /eiUclir.
f. £Uuiolujy(ie, im Archiv f. AntUru|K*l(>gie und anderen
Seitaohriftea ventreut.
*) 8i«lisBob«rt«oatTlwiBi«loi7af ABMries. London
im, Fienkfert m, IL 18». ~ AIb»rt GnlUtin. In
Thumok. Am. BUtnol. Boc, vol. I, 1M5; II, t«4a. —
X. de le BennndiAre, Haxiqiw «t Oosttmal«. Faria
leM. — JiMrq. de Nsdelllne, L'AmMqn« pr^hiato-
tique. Hafb Ittft. — h. Biart, Lp« Azt<'-<|ii>'i<, liint.,
»«ran, flontomn. Tarl« Hivhc tonier Vi com te
H. Th. d« Buiüierre, L'i-mijirc mcxicjiiD, Uitt. d««
TolUn|U<'<i, de» Chi('hiiu<><|Uefi, dca AzU><|Ui h i t In
CoBii«t't»> K»i»ajriioln. Fari« litß.H. M icln-l « . »1 it r ,
lae Mexiqn« »ucicu i't moderne. riiii> lHf$3. Jir I Bd.
') Ii. Klpuim. ASlffem, Kiiltuiv^i^rh <1i.r Mt<nn:li-
hiiit, Bd. V. Si.iiiLti >j V. IL Ai,.i1m.;h:. I bi»-.;54.
Leipzig — Tti. Waitz, Authmp. der ^itturvßlktr
IV (lS<i4); Die .Mexikaner, H. 1 bi» l»rt. — H. Ban-
croft, TUo Nwtivf lUccs of the l'acifio Ktat^« of North
Aanoriea. 5 vol. New Y<irk 1H74. — B. Tylor, Ana-
ttnne, or Muxicu and the Mt-xicann anoient and nitMlcro.
laondoii 1861. — Brantz Mayer, Mexico, Azte«,
•paniali »nd lu^pubUoan. s vol. Üarttord IUI; Miodiia
as it m» und aa It ia. New Tork I9i*. — 8ut
Brfthl, IHe KoltarWUker Altemerikaa. NawTerk 1875
tiia 18S7. Blähe ttmm Harbart Bpeneer, Loa Antiifina«
MaxioRno*. tr«d. por DaaUl Geuuro (iArl■i.^. M<-\ico
18781. Daacriptiv« Sociolog'; or Uruup<< of Soci(d»gi<;al
Vaau. M«w Vark. 8.d.
de Boarbonrge>) endiUt iwnr viele -wertrolle
Einzelheiten, i«t aber in Beincr ganzen .\nlage
von phnntaetiiohen Gedanken beherraobt. Wetidg
bekannt, aebUclit nnd aeohlieh let eine Sehilde»
rmig von Major aus dem Jahre 1612 >). Der
neueste Yennoh von Konrad Hacblor in
Helmolts Weltgeschichte, den mittelamcrüu'
nieehcii Kulturkreis darzuatellcn, mnß nie eehr
unzureichend bezeichnet werden^).
Vorwiegoud gescbicbtlicheu Cbarakten aind
die vertrefltiehenWeBke Pre aeotte*, IIel|»«,dle
kritiMclipn Unterstu-hun^'tMi A. von ITumboIdta,
daa mehrbändige Werk Orozco y BorxM*).
IMe Dentillang des nlten Mexiko nnd die
AnHchauungMi Hbw seine Kultur, wie sie C'ha-
Tero in dem popnlär gehaltenen „Mexico ä
trav^s de loa Higlos'^ gibt, sind nur von geringem
wis-Henachaftliclien Wert
Leider erschwert die irnübersichtlicliki-it dos
von Ad. UastiftD xusammengebäuiten Tat-
seebenmaterialB die Lektara aelner „Knltor-
läuder des allen AiiiL-rik.i'' sehr lifttru litlich
Hier aei auch noch der „Lettre« americaines"
dee Conte J. R Oarli gedacht').
Die neuere Geschichte dc8 I.>ando8 beaiUtt
eine ruirin Spezialliteratur, aun der ich nur das
Werk von Luc. Alaman hervorheben möchte*).
'} Breesenr d« Boarboarg, HiaC das natimn
eivinrfaa dn Hexliin» et de F AnMqna Oantnle. 4 tpL
ratla 18».
0 Hajtr, KythotogiMdiaa Taaehanbach. Wefanar
1818. 18*. 8. Jahiff. ür d. 9. 1818. B. 58 bb «14.
*) Slabe Konrad Bnabler, Dar nittolaiaarika-
nuche Kuliurkreis in HalmeUaWdtgaaebiehtel, B.888
bis Iiei])zitr-Wi<>Q IBM.
*) Hiebe W. 11. Prencott, Uistory of the Cou<iUMt
of Mexico. Boston 18.S«. .1vol. — Arth. Help», The
S).;ini-li Cutnirn'^t III Anih^rir;! Lonl. jii H^lt^
4 V.):. I II' U" A .Iii , 1 ,.1111! 'U '1 i'iiiij. — .\. \ iin II u m bi i M • ,
I l'.sü.ii |ll.' slii- Ii. ni_V:i>lliM' i'.i' l;l N'.xlv. >:.|)i:i^ii3.
I i'ttil» Ibll. i li»le. u. All.i- ; ki itiM'ln- Untersuchungen
I nber die hinl. Kntw. di i l'i- Ki tintnisae von der
! Neuen Wi-It. i'ber«. von Idel«r. B^irlin 185'.!. 3 Bda.
— Orozco y Uerra, Ilutoria antifcua y de la OOB*
((uiata du Mexico. M<!-xico IK8ü. 4 Bde. u. Atlas.
') Alfredo (Uiavero, Hi.^t. antig. y de la con-
quifta de Mexico, in sM^xioo a travt'-s de los «igloü*,
tomo 1.
*) Ad. Beatian, Di» JCnlturUndar daa altan AsM-
tike. Barlfai 1878. Beioadafa Bd. D.
0 Oomte 3. It Carii, Lettiaa emMoeioaB . . .
BottoD 1788. 8 nA. (8|)auiseb: Masiao 1888.)
*) liBoaa Alantan, IWaertadoaw aatee k klat
de la repAblio» M«gi«aiia. M^ee 1844—1848. 8 lom.
' Hält, da (aalt 18»»). Meileo 1848-1883. 8 tonn.
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Krgobniaie and Aofgabea der mexikanistnebm Forachang.
1«
T. AnUiropologlBetaes.
AHwr mi üngcmg In Brno tmuimn».
Die von Ebr«nreioIii) ao tnffmd beleudh-
toton Mangel (lor anthropoIogUchen Disziplin,
die Unaichorbcit der UntoniuobiutgameUKMlen
•owi« dar gmfU Mnig«! an Tenrandbanm Mst«-
rial in Amerika im allgemeinen, wie io Mexiko
im beMmderea, lassen e» nuieit tiM Terfrfiht «r-
MheiiMn, Aber Fragen von abtoMiell«nd«f Be»
deutung etwa» BestimniteB r.u sagen, Fragen,
die fibcrhaiipt nicht an dm Anfang, sondern an
das Endo der titudien üIkt den Menschen go-
■teilt madtia Mlltaii. Ea würde yM wa weit
ffihren, wollte ich die umfangreiche Literatur *)
hiwfiber erschöpfend mitteilen, auch wäre es
•nnlldend, tob ftairen Zahlen and FoniielB ku
reden, da diese vorlänfig und wohl auch in Zu-
kunft nie die wirUicbe Jüigenarl der lUtrperlioben
Fenn, oh lebend oder tot, in deh an fiueen
▼ermögen.
Es kann nicht nachdrücklich pcnug hetont
werden, daß die Authropologie im gewöhnlichen
Siane dea Woitae dooih mir die Aoatomie des
Menscbon zum Gegenstände hat, daß sie ffir
sich alleio also keine Eutaobeidoug geben kann
itt Fkigea, wo die Spiaahe, die Kultu^tor «. a. m.
') Siehe Psnl Ehrenr<>ieh, AnUir. 8tiii)i<>n Aber
lUe Urbewobner Bruilii ii«. lirntmachweig I ^'liT.
•) Der protp Vewreh oiu«r iiotbrt>pi>logi*chttu Hilili i-
graphie Mcvikm (Sumatolngie) liegt von Nicol;^^
Leun TOr. Mexiko (Muaeo Nacional), 1901. 2*. iüä.
mit 167 Autoren. Die wichtigaten Arbeiten aind:
S. Tt, Hamy, Anthropologie du Hvxique (Miuiun
■diBat. aa McxiquoX IM4. pt. 8. 4*. Daaaelbe, Parij
IMOb — A. I». Herrera 7 B. S. Cicero» CaUlogo
de 1» eebco. de AafeMfotagla 4«1 Mihl Hee. MexlaOb
ICM. V. Kartinei Baca j N. Terg ara. Xstodio
enuNomMrige f^Mleea. Aflbbiit.Jknk*Ggr. XI. Mteieo
18f7, pu W—*M. — Karl Beheraer. Beanltats auf
dm OeUele der iBtteopmetoie. VttanBaaaa Ultt..
Wr.IV, W%, — Vemer Sapper, ibeh.lABil»r.. K.F.
in, B. litt. — Fr. Btarr, Phyrical Oharaetert of
Indiana of Smithem Mf\ii Ii.m .ihii- Publ. Univ. Chi-
cago IX (lft02). — 11 iiniy. Lei riices mala'iqoea et
atniricaines.iuI/Authrop 'l' I'iu n l$96. — Brinton,
The amflrioan Rac<>. K'w York IHitj. 8". — K. Vir-
ekow, CraniH • thiina Aivuti :4iiii. Bi-rlin 1898, —
fi. O. Morton, Cimnia AtiiyncAiiB. Phllart. 1839. —
Qnatrefage« et Uamy, Cranis ethnica. Paria 1883.
— M. Krau««'. Zwei BchAd«! (Totonaken) von CVrro
Montoao, tx^i Btrebel. Alt-Mexiko. Hambarg 188S. — Anh«
J. Aitken-Meiga, Oba«rvat. on the craoiol. forma
of the Am. Aborig. in Pr«o. Acad. Nat. B«. Philnd.
lese, — Die Arbsiten von I<«op. Satres aind ohne
Kritik.
berücksichtigt werden müesoD, wenn nioltt ein
eiaaeitigea nad falaebee Biyebnfa keraoakommen
Boll. Audi (lecken sich dnrchans nicht immer
anthropologische Ausbreitungsgebiete mit lin-
guistiHlien und othnographiaeli«B Fkovlnaed.
Wichtig ist es ferner, ob derartige üjateim*
ohungcn innerhalb der kompakten Massen einer
wohlcharakterisierten Bevölkerung gemacht wer-
den, ob an d«n Gtaii^bieteD oder an ver-
sprengten Resten, .\nffallend ist für Mexiko
die Übereinstimmung der pflanaen- und tier-
goographiadluo Aroale mit der allgeaieiiNiiyeir«
breitun)» der me.vikaiiisol>-7.ciiLralanu:rikanisrlH'n
Kulturvölker. Wie weit cuvfernt sind wir von
den Too der Anthropologie etitrebten Zidenl
Die größte ünebigkeit herrscht sowohl äber die
Grundbegriffe als über die einzuschlagenden
Metboden. Statt Anthropologie wird Anthro-
pomotria, etatt Eraniologie Kraniometrio
trieben. Der Wert der messendtn Methoden
soll zwar keineswegs geleugnet werden, da Zahlen
immer etwaa Beateeheodea haben uid die lUp
ticbkeit mathematiscber Berecbnnugen, Btati-
stieober Aufetellangen gewihreu und vielleiolit
einmal n CliMlHB Uhren, dio dw kttmate
l>esobreibonde Amdrndt d«r Bndheinnngon
selbst wiiren.
Doch sollte ea nicht vergeasen werden, daü
die ItOiporitobenFonnen darWoleh' vndKnoohan-
t ( i!e eine solche Ffille von Maßen zu ihrer Chanik-
teiisierung bedürfen, daß aie eigentlioh nie das
wiedelgelten kOnnen, waa daa Ango oft mit
einem Blick sieht und die Photographie auf
die f latt« bannt l>aS die JCntniometrie b«i
der «nflerordontUelieik Eompiliierthdt dee ent-
wickelungsgesclüchtlich aus gnindverschiedenen
luul /;kblreichen Elementen sich bildenden BeUü-
dels durch noch so viele Maße nie die wcch-
aelodon LagovorbUtaiBao der «Inaeine« TeVe
zueinander, die doch die indiviiliiellc Form eines
jeden ikihädela tiedingen, wird ausdrücken körnten,
iat ohne weiterei efadoocbtend. Je mehr hier
aber die Zahl der Maße vermindert wird, um
»o größer werden die FebleniaeUen, je melir
man ne vennehrt, tun ao tmflbetaiehilieber die
Tabellen! Wäre der ganze Schädel ein Krisi^iU,
so ließen «ich leicht -eine r!c'.H.i/tnlißigkcitcn
nach den drei Diaieusionon des iiauiues bci cchneu.
Nnn nbw ist jeder der 23 Enoohon dea Sobidolo
XI
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130
Sr. Wftiter L«fcm»nB,
ein entwickelungsgeschichtlich mehr oder weniger
komplizitTte» tind in seiner Eigenart wohnwgrün-
detes Gebilde! Es wäre daher viellt;ivht weit
€inpriefilie3i«r, einen ItMtiinmWD Sebldelknoeben
bei vorsphiedonen Kassen an mflplichst vielen
Sobädetn, und, wcnu möglich, auch an Föten
m itadwnn, ab glaidii mit dam wdiireiM n
begreifenden Gesamtbilde zu begiiuun.
ist dMhftlb dm Maßtobeileu ül>«r Schädel
tm H«xiko kmae grofie B«deataDg beinilegen,
da irgendwelche greifbaren KesuHiM nob dMSOB
sieht mit Sicherheit rilrleiten lassen.
Hierzu kommt noch der Umatiuid erschwerend
Unsn, «bft in MUnkhm Gegend«! Mexiko«
die Scbäilol durch künstliche Bcforinntion ver-
ändert wurden'). Skelettfuude sind ilbrigcus
•afidleod wenig m rmtSAnm, was vobl la
einem Teil durch die >>ittc' des Verlnennens
der Iieioben m erkUren ist, die aber in Mexiko
venigeteiw oor bei beetimmten Tbdeeerten Hb-
lieh war>).
Üio soheinatisclie Kuhrizierung iu eine
dolichokephale und brachykephalo liasse und
die Behanptnng Hamye*), daß die letatere
besonders in Nordiunerika iiliorwiege, lies.igeti
daher recht wenig, zumal die Variabilität der
SoUdel Ton Honndbuilden, die bdapieleweiae in
einem einzigen Bcgräbuisplati gefunden wurden,
eine ongeuetn grolie ist Wie tiquier und
Emil Sebmidt*) mit Reobt betooeB, tat far
die amerikanischen Schädel iiberimupt eben
diese große Variabilität, die Lehmann-Nitsche
*) Siehe G. Rolziaa, Um Orani«r af •. k. longhead-
ladlraer.in Ymer XV (188<Xp.M9— S7I. — D.Wilson,
SuttisfeodA Man. II, o^^ Sl, 9040. — F. Dalialo,
OootrfbvttoB A llMede dm d4flonialloas aitUlBMla da
nrtuk Varia itta, 8^. — B. Tirohow, Compt. rand.
lut Äm.'(^. Z. SlaeUulm, p. tt-^; p. 44«. —
S. ▼irebow, Oonqil. tmL TU Int, AaL-Cgr. Bwriin,
^ S61. — Xmtl Behttldt, VoifSieh. KordamerikM,
8. Vi.
*) Siehe A. Hrdl ifks, Beicripc.de un antig, <»que-
l>'t'' humaiiii ;in rmal (lel Valle d« Maxlce, AabAwoc.
A.lv.inr. .)f Srjr rio««, 1897 (13. Aug.).
') .Si> hl' II 4 iviy , Sur UprMominanoedii type britchy-
oepbiiU üau« Iis» deux AmMqoot «t uotanuneot dans
le Nord. CanqA. nad. Tlt« lat ABS.oO|r. Beriin,
p. asi— sea.
*) Siehe die Tortreflfliche Arbeil des jüiig«t verntor-
beoen £. Schmidt, Die vorgesobichtliclieii Iu>l intier Nord-
amerika« 0*tUch von den IVlaeogtbirKen in seiner Vnr-
KV'chicbtD Nurdamaiikas. BnuDS«hw«is 1«(I4, 8. 12i.
Sieh« Lehnianii-Nitseht, Aich. f. AattiT. TK,V, T.
(inoax 8. Iii.
„Poikilotypie" nennt, das Konituite. I)ie!< hat
auch Virchow wiederholt atisge^prociien ').
Ein Beispiel der von Ehruureich mit Hecht
io gerilgteii, TOoTenurteileii geleiteten Methode
ist e», wenn Rotz ins*) etwaige IJczichnng^en
zwischen dolichokephalen Urbe wohnern Ame-
rikas wii dea Gnaaehen, Toarega mid Kopten
erblickt, womöglich unter Zuhilfi'iuilitne der
Fabel von der „Atlantis". Indem er Mortoai
Anriebt ron der Ebibeit der amerifcanisoben
I^se und Sprache bezweifelt, glanlit er, daß
zwei Strähne, ein dolichukephsik-r („American
Semites'') die Antülen und den Osten Amerikas
mit IMebangeii au AfirOta, ein ItiMiiylcefibaler
dagegen (.,.\nu'ric;ui Mi>nir"lid:ie" ') die Kurilen
und den Westen des ganzen Kontinente mit
BeiiebaDg so Arien ood der l^ldaee, bebemebea.
Dieseu Gedanken, der in dieser Allgemeinheit
keine Geltung beanspruchen kaua« bat snetat
wohl Tj. Angrand aufgegrilIeD und in pban*
taati^cher Weise ausgebaut*). Er läßt die Mexi-
kaner ans Idaho (Vereinigte Staaten) sieh früh-
i zeitig längs des i'acitic bis nach Guadalaxara
und X$iBaco anebreiten, aelt dem 4. Jabrh. n. Chr.
im Süden Mexikos Mctro)iolcn \<ne Tollan usw.
gründen; und weiter nimmt er zwei zivilisa-
torisohe StrOme an» entena den „FlotridaalBebea'
(oder „Tülii ine orieutal"), dem Mayas, Toto-
i naken, Karaibcn,QuiehnM, Antillenbowohncr usw.
angehören toUen, und zweitens den „Ealifor-
nischeu" (oder „Tolte<]uo occidontal"), dem
Pueblos, Azteken, Tlavealtekcn, Quiche, Muysco,
die allen Bewohner von Tiahuanaoo usw. zu-
gereebnet werden. Aneh OL Tbomaa ante^
scheidet, zunächi«t allerdings nur im arehäolo
gisohen äinne, Jtwei Gruppen amertkaniscber,
priUdatorieober Fnade: eine pndfiadie vnd eine
atlaatieobe. Dnob peetoliert ei demgomlB eine
') Siehe Bi Vlrebow, Oonpt. lead.'VII, fati Ablp
CgT. BerUn, p. 9Sl-<-M0; Ooni|it. nad. Hl, Bm. ltll{
II, p. 153 0.
') Siehe A. Retkitts, tndtbsflB Inst. Ann. Bif»
XIV (1860), p. SM.
•) (ierade ili.— l-ni^kN s ■•fi )>ihjiii|it.-t.r .Mon-
' gnlenÄhn!ii?h}!> Ii" •U i- A ni.-nkatier hat viul Vorwirrwng
' auch in r' ij > thin l' ri>ohcu und linguixtincle n J'i.ijj' Si
verur»»clit und Vorurt.-ile gew^iti^fl , fitp mit merk-
würdiifvr Zähigkeit noch heut« Geltung; h^bt n.
«) SielM u. Angrand, Ijettra & Mr. Duiy ma Um
ant{«]iilt<» de Tbgittanaeo in B«t. gta. de l'enliileati
yvi. «4.
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ErgrtwdMe ttnd Angaben der BfuaOniiifäielmA Fonehuiff.
tsi
doppelt« Eiowauderung längs der beiden Haupt-
J. W. Fobiter-") läEl soiiar A/lektn und die
Vertreter einer Uteren Kultur (Tolteken aind
«oU gemeiDt) mitemaiider kämpfen und die
biadkjliepbaleu ersterenab«rdMdoüiQlMAc]ifaileD
Uttteren die Ilerracbaft gewinnen.
Von äbnlicben Oedanken ist auch Hamy*)
skibl fini, WWn «r einen brachykcphalcn Typus
un>prüngliob aua Kalifornien bis zum Isthmus
sich ausbreitend denkt; viel sp&ter hätten Brachy-
teplud« di« „IMieboInplialeB dct SOdeat" flbw«
lagert, wlhreinl die Wanderungen der bisto-
rischen Zeit den nürdlichen Gegenden (Hoonda,
CSdb, PoeUot) eben dollebokepbaleo Typ tat-
führten. Die Feaux-Rouges der Prärien, Cbi-
chimeken einerseita, Azteken, Tepaneken, Acol-
buer anderorsoita hätten mit sich die ihnen
eigentflmUohe Doliahokephalie in Groden alt-
tinsässipcr Brachykephalfn gebracht. So kommt
auob er zn zwei aiiten, fast paraUelen gStrÖ-
mvDg«n"*y.
Ti'olurt Maler') siilit die „Officina gen-
tium" im Norden, im Iiuieru der Vereinigten
Staatm. Tolteken and Astelen UUt er die
aatochthonen Urbewohner unt-i werfen. Dabei
versteht er unter „autocbthoii'- N'OlkL-r olme I'r-
sprungsraythen. So zweifelliaft an und für eich
lehmi dieee DeBoitimi ist, ele ie( nnlialtbir, wenn
er Tarasker, Maya, Tzcudal, Quiche, Tzajtoteken
und Jlixtek«D au den nAutochtbonen" rechnet,
dn dim VMker Ihr auf die leinten Iwideii ganz
'} Oyru« Thomas, Pr«hi»t. Remain« in America,
fleinMM. Kew-York, vol. XXI. p. 17«» SMfl.
*) Bi«h«F.W.Fost«r,PMkiatoriaBefl«alft»,p.MO.
*) ttab« B»By, hm BaoM iBBlaiiinü et am^ri-
caiMB. Hilda IBM.
*) Bergl dagucm nnttnelieidet dt«i Balildi!tt>-p«ii,
* aiiMMieq, «ManiMlua nnd aatoehfhonMii UnpranK*.
8ialiaAta4enaaoe.Baim.4aAiMbr.ieM. Die Kinteilmxi;
P. Barnab^ Oobo« — der tehr riehtifr anoimmt, dnO
Mexiko ttnd daa nbrige Amerikn im Moment der Kut-
deckuiisr nur weui(c »tark bevölkert waren, da die grüße
AiiftlthiiUTV' '1' r l. iiijon, I^i^nen, Wülder Ukw. die
ti.j« iMiilsur \iu<\ fru. httra^fcnde Oberflttehe »ehr ein-
HchiMiikieij iii N.,ti.ri.|- t:. III l''ri!nilieii|fnip[" ^ lüM'-ml'
kleine It4'iiulilik"n uml ju i;iolit^re prtlitiwhe VerWiude,
' Itit- l".uiir ilii:i_', iiN I mif lozialer Grundlage beruht,
ißt «war *ehr nahelietcend, geuiil^t aber allein nicht, die
sprachlich «i veruchieilenen Ktriomie befrtedijfend ein-
auleilen. Hiebe Onbo, Hiat. del N'uevo Mundo, edid. I).
Marco! Ximenez de ta Eüpada. (V^villn ISW — 4 Bde.
^) Biaha Taobart Jf aler, Kote* «or I» Baste «is-
t«q«e. B«v. d'JBtbnoRr. Vaitai U (ISU)^ p. IM— »1.
bestimmte UrsprungMagen benitzen. Hätte er
die Ototni, ^ TMonaken etwa ata anteehlilion
bezeichnet, so wäre dies viel eher -m billigen.
Diese Uypotbeeen aeigen, wie unklar und
tmlwoM lorWUea die Aneeliauungen über die
Bewohner Mexikos noeh zur Stunde sind.
Anstatt positives Material herbeizuaohaflfen
und die der Anthropologie (Anthropometole,
Kranlometrie) gesteckten Grenzet! innezuhalten,
hnt man meisst die TVobleme erweitert, indem
mau, den anatomischen Gesichtspunkt au^ebend,
die Doeh viel sehwierigeren Fragen über die
Herkunft der Mexikaner und der amerikanischen
Rasse sosehnitt, Fragen, zu deren liemntwortnug
anOer der lingnladlc die Bdindogie, AidiSolo^e,
Paläontologie usw. berangesogcn werden mthwen.
Dan vii 11>eliel)t<' Schlagwort der Einheitlich*
keit der ameriktuiijtcbeu Rasse kann doch nur
ineofem Bedeotung haben, all ee «ieh ant die
eiste Eiiiwaüdorung in den ungehenren Konti-
nent bezieht Die Veraobiedeobeit der Typen
dieser Baeae») wtrd'niebt gut beatritten weiden
können, wobei jedoch die auf lokale T5c.*ondor-
beiten ad^bantea SohUisse nicht gleich sur
Aidhtellang einee Rueennieikmalee Terwandt
werden sollen.
Die* deutet gi'hon die Wichtiiikeit dos Ein-
flusses der geographisch-physikaliBoheu Verhalt-
niaM an. Ohne Zweifel haben Boden, KUna,
Vegetation und Fauna unendlich viel dazu bei-
getragen, im Laufe der Jahrtausende den viel-
leicht „tndiflereat* in Amerika «ngewaaderten
i Menschen jenes Gepräge zu geben, das den
Homo americaans und seine Typen von den
Vertretern anderer lUiseu nntenobddet
Sehr einseitig &\wr wäre e«, etwa nur die
Farbe der Haut, der Augen oder die Bildaqg
■) Siehe Virchow, Ck>m|>t nui. US bL Ask-Ogr.
Jlrux. 187», II, p. ISS ff. — H. t«n Kate. Sur U
qiiestion de la pluralit«^ "t !• L» >]'■- U.icea eii
Amerique. Compt. rend. V Iii lixl. Vati» 1890,
|i, v-> 194. 8<jlion Fr. Oreg. (im i.-i in »eineiii
III [^Uitiniitalen Werke .Oripef di 1'* Indin* (Madrid
1 T-'9, fol. 315) -:h:(. l"^ Iti.1i I- 1,1 |ir l-'u •!«
; una Nacion i (ieme... »tno -lUe rfalmeüSK pv-^'d-n
de div>*riia9 Nncione«*, Ähnlich ftuOert sich aui h il' r
berühmte Kuscbiua NieremberK in «eitier HmU
nalurn« maviniA peregrinae (Antnerp. 163i, lib. V,
cap. 3, fOl. TS— 7«). Siehe fenier Frisch, Die Frag«
nach dsv Mnluitedar Vielheit der amerikaoiK'hen Kio-
I geborsBSB. gs]wift an der Unturmehuag ihrss Haat»
I wnebw. Oonjit r«nd.VII Anv'Olir. Barl^ 8. «71 bis MI.
17*
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Dr. Walter L«hii»*itBt
d«r Haar« sar Abgmmng und Blalalang der
Stämme za verwMtfttlL Di* SomitoliOg^ vermag
wohl einen T^p vom anderen zn scheiden, be-
wiesen aber wird die Yerscbiedeabeit erst durch
•BlqwMlMnde T»taaah«i 4ar Tingnirtflr, Etbno-
Iqgie usw.
Läder aber ist mit atreng wisBensohaftlichen
ttnd dnlieftiUoliMi Untenadratigen Aber die ktfiv
perliohen Eigenschaften der Bewohner Mexikos
sehr dürftig bestellt'). Hier bietet sich der
FonohuDg nooh dn wtites und violleicht dank-
bares Feld. Um es freimütig zu sagen: Was
wir über die Mevikanor autl)roi>ologi»ch zu be-
merken haben, zwingt uns, wenn wir ehrlich
aindt wa einem „igaaiManaF.
Die F&rbuog der Skelette, Zabnfeihingen
und Zahoplombeo, Sob&deldef enaieruDgeii u. a. m.
gehflreii barelta edinolagliahen 6e1)ietein an.
Dm rein anatomisch-anthropologische Problem
ist, wie oben bemerkt, unendlich oft mit dem
aoderon dos Ursprungs der mexikamscheu und
«merikanisabeD findiauer überhaupt verquickt
worden. Ungerechterweiso bat man dabei fa«t
immer die Kulturvölker (Mexikaner, Mayas,
Penuuier) In Auge geluAt, aber tranig naeli den
nriilcrcii „Wiltlpti" gi'frugt. Dor Uisjumui^t; Jer
„Kultur" ist aber unter UmstAnden etwas ganz
andere« ab der Ursprung ihrer Träger, der la*
dlanar.
Ferner dfirfen bei ruhiger ikrarteUung der
Ding« die Ursprungssagen der Indianer nicht
dme weitaree angenommen oder gar nach Be-
lieben „gedeutet" werden. So wf-rtsoU auch
viele Traditionen sein mögen und so sicher
manchen Uatoriaahe Baminisaencea ntgronde
lieg<'n, Ro gefährlich ist es, sie ohne Zusflraraon-
hang mit arob&ologiaebeu, sprachlichen und an-
daran Kriterien anaanlMateD. In dieser Berie-
luuig ist seit dem ersten Taumol, den die Etit-
deekang Amerika» hervorrief, viel gesündigt
worden. Die mexikanischen Ursprungs- und
Wandori^iigL'ii haben jedenfalla nur einen sehr
bescliiänkten lokalen Charnktpr. T>ic .itdiäo-
logischcn Tatsachen, denen man erst seit kurzer
Zeit die üiiien anlcommeode ob|ektiTe Bedeu-
') Kitiii- F. Bt rii r, Tli'^ lodiaDü of Southeru Moxio>,
»n ethnr/ur Albuiii rhiottjjo 1900. 1 vol. 4" (mit
MI T»felii,i. Sirtii- ;lUl^h M-rt.Mi, A;. iii.;iiiiy ir;1v ".lir
üapeript. carscteristics of thc aborig. raoe of AmericA.
SU]ad.lM4. I
tung beimißt, lenken die Frage naeh dem üi^
s]>nin£; des ^leuHchen in Amerika zun&ohst aal
die Vorfrape seinos AlterH. in der Neuen Welt.
Wus nutzen da alle Hirngespinste Uber Ab-
stammviig der MenÜBDer toh Jaden, WritoMew»
.Vgyptern, Mongolen') usw., wenn der Mensch
in Amerika bereits im FostgUuial existierte I
Beeohäftigcn wir uni dalier ha* mit dleaar
Vorfrage. Da^? Alter de« Menschen in Amerika
wird ber.eugt, abgesehen von RaiDeoplitMD, «n*
mal durch Artefakte, zweitens dnroh menioii-
licbe Skelotteilc in älteren Erdsobiobteo und
gegebenenfalls in B^leitimg von B«MiMl j«lit
ausgestorbener Tiere.
INe AHefnkte, die maaieiiliaft teils dea Boden
an gewifstn Pl'ii/en bedecken, teils in ihm
gefunden werden, sind meiateaa Stein-, Ton-^
Uosolieil- nnd MetaHsafllien.
') Id isincir Art kl&mumhi-t l.i'' \Vi iktl«» Uelehrten
McnaKieh ben larael: ,0r:^'< n ih' lox AmoricaooR,
Kuperanza <ie I.«m«l. Aini)t«nl»n) 16&0, Neudruck Ma-
drid 1881, mit reiohur LiteraturanKsbe; a. ferner Lord
Kingsborough, Argumsnt to »how thftt Uu Jew« in
early uga» oolonised Amerii^a, Antiquit. ot Hezieo,
vdL TL — Q. d'Xiehthal, &nd«s snr las ori^nas
IwadOitws de la clvlllsato aaMsaiae. Paris UM.
Dia niMBdUeh aatabebha Xiitsrntar «m «sss Itasia-
Ueafsn Ist ein bstrftlMadsr llewals dsfBr, da* aasn an
OebllSB CsaA ab an aWhteraen wfisansdialdlflhsB
narlegungen. Hierher gehören auch die Fabela vm
Apostel Thonuui, der in Amerika dan Chrixtentttin ffi-
predigt batiCD «oU, uud lii-u -i ll^•.llil^1>^ M.innrr wii-
BigüentA y Ooniror» mit Quetzalcoall, dem
Kulluili' i 1^ 'l'ji 1 ..Uuki-ii, identifiziert«!!! (». Prolog «u
B*!nf-:n .l'.irny.n < I, ,-)<i,-;,lnl*. Mf'-xk'-T Mhot
fin >!■ liervi»ri;it."-'inli-i I i. iclii tvi Bi'aiiTnjs .«»(»ht
in ^uü^txalcuittl «lue» iriaci)»!! Muucii uud ideuti-
flxiert die mexikaniiiehe Ruineaatadt Tula mit .ultima
Thüle" (Compt. rend. V. Am.-t'Rr. Kopenhagen 188S,
S. 85 und in anderen »einer »onnt ao *oh«rf>ianigen
Schriften). Hierher gehört femer die Fuiangtheori«,
«inea in alten chinMiaciien Annalcn gcsefaild«rt«n Lan*
dsi^ das mao mit Heiiko in Zuiammenhiuig bcaeiitSk
8. Bohlef «1 hat disss Aimahnv» gefaOltrtnd nHldc*
gewiflssB (FraUtaas gtsgtapih., in Teaac fao, voLm,
p. 101— IS«. IMma itn). Andi 4ia MnOu»» At>
lantia Platona hat «iSdedlStt IlSfllSUlSB aStlSSa, HS
den irriprung dar aaSiUnniiseliaB Cnltarfdtkar se
erklären. jUtaratar darBlMr *, U. Martin, iftMidta
aur I« Tim^a de Plston, vol. I, p. 2S7ff.; beooodwi
nimgehaut hat IgnaU Donelly dieae Theorie in ,At-
lautig, ihv antediluvian World*. New York 1882. S*.
Zurilck(fewiesen wurden dieae Bestrebungen von Charles
Pldix in d^r Rbvuo d'Anthr. Paria 1887, |> 291 ff.;
V II M .i'ilb'i " liii |>r<^-hl«loric|ueauUqait4 dr' t'lMiMiii",
p. V^i und in Kormattou d« 1» Kation J^rsofaii«. Paris
Mt7 (ohap. I, «ft— M}l
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EigülniiM md Aa^plm der wiwflHMritMwbea Frnmäang.
Wm intboMmdaf« dio Stein* und Metall-
ger.'Ue anlangt, 80 ist es nicht rutrolleiul, die
I^jrüE« dor europ&i«dMD Urgeuhicbttfoncbuug
obne waitorM aoeh auf Amerika -~ lucilwi iat
iniDMr aoeh an llexiko gedacht — so Ubor-
trapen, namtiTitlieh von einer Kupfer- nnd Bronze-
seit za rtnieu '). b iiv das geiiamte >iordamerika
fiUtaaiiielut dne Bnnaieit aaa, dmMkMk^
Legierungen von Kupfer und Zinn in einem der
Bronze entspreoheodeB ProMoteats in vor-
ipaaiidier Zeit ipader in lUoriko, notih in Zeo-
tralamerika, geschwcigo denn bei den aSudBidhen
Indiaaero gvfaoden woxdan Kad*).
y«n einer Knpfeneh kann alter nur ioiofern
die Rede sein, aU in der Tat auch bei den In-
dianern NordamerikuN kupferne Geräte und
Zieraten neben Steininatrumenten bcrguntellt
and entweder dieee selbet oder donh litäur das
Twohraatcrlal ilurcli ausgctlelinteu Tauschhandel
vorbreitet wurden >). Die Kupferieeit hat in
Amerika keinetwegii die Btriaidt abgeUtet» vid*
mehr standen ealliil din hoebentviokelton Enltar-
') Siehe a. B. dl» Bmoasa«!* AmatUiaa, Aeiland
1»87. Nr. 24.
•) Siehe Seier, OmpU rend. X. Int. Am.-Cgr.
Stpokbplm , p. 7 et 8. Die angeblichen Bmnz«f umlo au«
dar lUzteca laasen stark an ihrer Kehtheit xw(>ifeln.
BbM «nilfeUoaa VIlMlraDg ist auch der ,&ipe de
beenoe d« lalenk«* dw Sammlang Ohavaro; aAaal.
Um, Nee. Mmc. T, tThfal ad p. SM. Die AnelysB, die
Jl B. Meyer tob eiaer «iHMilie de ItMoee ttowNle &
AMaBtteo*aiittsilt(Ber.d'JBdUM(r. »Uli. Tl, t.M),
viriit Oa 90,0$ Vnm^ Bt abar nur 1.91 Ftm. anl Oans
tT1lT^f^lf1lllltn^ Mftwf ^""'y" Uumezindo Hendozas,
dia Pefiaftal (Koonmento» arte nut. mcx. Text^, cap.
IV, foL 20) abdruckt, der betreffende Meißel enthielt
97,87 Pro*. Cu und Ü.IS Pro». St nob«-n Spuren von
(•'•M Mini Zink. I>ii-s.' Mt'tiilli-' kiuii liian aVier iii'.ht
Als .llronzt' ho/fiiiliut!a. limicM.'it t-iw' v.ni J, S'.lta-
inirex an ciin-r Met«Ilaxt 'l-i >Iu». N it \RrmalABt«
Analyie, die ^ bis 1« Vroi. '/.lua «r geben haben loll,
luverl&MlK ist, intti-o ii'l-'n- die Frage, ob e» »ich hierbei
nicht um ein ^n- '<{i:iuiiicher Zeit «t«inmende» Htiick
handelt, bedarf or^t u<icb Icritischer Nachprüfung, riebe
.Mexiko y lus AlredodoreH*. IK5a/.'ia, fol. H4. Nnui.21.
Siehe die auagezeichneten Schriften von H. An-
dre«. Di« Metalle bei den NHtttnröUiam mit Berttckaiah-
tigung prähikt. Verbdltniiuie. Leipsig IW4, 8.1S8 bia 160,
and £iiiil Bahotidt, IHe ptSlikL Xvftegarttta Mocd-
aoMifliaa, ia VoifssDk. HofdanMilkas, im, & «7
Us 99. J. 3. A. Worsaae: Ika Bleen^c BnosMldsn t
den gamle og den nja YcideB, Aa^bügu for ntttdilk
OlAkjradiitwd og BistoilB. M7*. p.»*— W7. Vraa-
lOriseb von B. Baanvola la MAoMrfrM da la 80«. de«
Antiquaire* du Nonl. N. 8. Copenhague \6m, p. 121— 244.
Über die TaUMShverbült&iaae s. Carl Uau, Arch. t.
Aalhs^ T {ini\ & 1 Us «8.
I ttnder Meodkxie vnd Zentndanwrikas dnidiaae
iiu Zeichen der Steinzeit MonteliuB*) hätte
i daher, wenn ich diese Bemerkung dem grofien
I Forscher gegenflber mir etlairim darf, htaut
I nicht gesagt: .Das Aide der Brameneit Mit in
Amerika 1;>00 J.Hhn« n. Chr., 5m Orient 1500
V. Chr.*^, suuderu etwa: Bodo der Steinzeit in
Amerika IBOO n. Ghr,, in Bnnpa 3000 t. CSbr.!
Schon (lieRe Kluft von mehr ate drei JahV'
tausendeu zeigt, wie bedenklich ea iat, die In«
dianer an die Knitiiren der Alten Welt aa«
schließen zu wollen.
Im flbrigcn ist ee lataam, die MetallMit
(Kupfer, Gold) elnantrilen in «be Ptttiodei, wo
ihi>y MvUiW im I^litttMaiiida nmr durch Hämmern
litarlieilei uurde, und in eine spätere Epoche,
wo die Metalle mehr oder weniger kunstvoll
gegMaen wordan. Latatere gedieb in Maniko
zu besonderer Blflte.
Die Steinzeit*) mag man allerdings nach
earopXiaoliem VorUld« in dne lltera und jAn«
gero einteilen, da auch in Amerika, wie es in
der Katar der Saobe Uegt^ der Mensch erst die
Steine dnroh SoUag iMarbeltete, ehe er sie so
glätten anfing. Unter den Paläolithen solche
vom ..('hellf^en" -Typus usw. liesorulers a>>zn-
f grenzen *^ erscheint wegen der damit in Europa
verbundenen Altanronteilungen, die dooli nlciit
ohne weiteres dieielben wi« fBr Amerika aiadt
ttutauUeb.
ffiennit baiOluren' vir die «linmolo^Mlien
and qriMliraoolos^eoiMn ProblenM<)b Bo gewiO
') Siehe Oskar Montelias, I>ie Kulturentwicko-
Inng Amerika» im Vergleich mit derjenigen der Alten
w.'it. cmpt. ruiu). InC Aak-Clgr. Stodtbotaa.
S. 1 Si,- s (li.>«. S- -t).
') Si--h- Tli. Wiltoti, In H''|,. N;tt. Mu^. 1^^^T >IS,
p. 61J— -7'>'J ( l)\i«t"nz M-ii'i<ii< n während d»'r pa-
UUjlithiaoli ■! I'.u I I h. ^V)l.,.n, La Periode
Palöolithiquc daut 1 Amen<|ue du Nord, Compt. rend.
Vlll. Int. Am. Cgr. Pari», p. «ao— 06». — Mc.Uea,
L'homme pal^olithique en Am4riqtte in l'opul. Sr.ience
Monthly, vol. XXXIV (I888). — C. C. Abbotts zabt-
reiche S«lmft««i, hm. Primitive ladaatry. Balam 1831.
— BrintoD. Ob PalaaoUtbs, Amariean and etiisri la
Smm «t au Amariaauiit (PUlad. IB80X p. 48->B8.
*) Riebe 0.a Abbott, Primlt^ ladosti?, ehapt.
*) «ehe Usnrn Brlntoa. A Bevlew of tba dauCor
the stady ot the pr*Mu lic Obroadlogj of America.
&ilein 1887. 8*. f of aa Amwieaniat, 1890,
p. an — 47; ThoAin. Race, p.33. — K. Schmidt, Chrono-
logie des diluvialen McuBchea in Nunhunerika, Cumpt.
read. YU. Aa,rO|r. BaiUn, 8. Ml Us 987.
I
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1S4
Dr« Wmlter LekuMD,
io Am«rik» «ohte dünisl« PallolitlwD gefaDd«a
irovdmi eind, »o uiitnögUch ist es, iltr Alter aiicb
nur nnnähenid lu bestimmen. Ebensowetii;; ist
dies bei den NcoUthen des AUtiviums der Fail,
WO vor allem äio SVmde in den MaidwUiMiiea
zu erwähnen sind, doii'ti AUtr jeilocL keines-
wegs immw besonder» hoch zu sein brauobt
B« dem Mangel an geBchi«hdioh«D l^tmoben
aaßerdem, welche die Vorzeit Amerikas aufhellen,
beginnt viel früher als in der Alttn Welt die
dunkle gesobichtsloso Zeit, der wohl ein recht
aiiMhnlieliM Alt«r raliommt
Der Beginn der Steinzeit verliert sich sodann
ira Diluvium und zwar anscheinend im Poat-
gUxial, da die Funde ans dem «raten, Zwisohcn-
und «weiten Glazial betweifcU werden. Der
Versuch c. Gees die europäischen Perioden
(^^po<}ue ohelleenno, looustericnne nsw.) mit der
„Inteigbunal poriod" bii wr „Champlun Period"
m Torgleicbeo, ist wobl TflrfUlirariadi, ab«r doeh
wohl ein wenig gewagt.
Die Artefakte werden in gewisser Weise
dnroh dte maMdiMciwp Beate beetftttgt and er»
giiii/t, D.'iR hohe Alter, das man einrelnen der-
selben zuschreiben zu können glaubte, wie dem
CUaiveraseolildel (Kalifornien*) n.a, wird nener^
dings von Ilrdlicka bestritten. Doch ist die
Existenz des Menschen rnr Zeit di H "Ntastodon
nnd anderer ausgestorbener Tiere für Südamerika
wohl als erwieoea MuuMihen*).
') Mc. OBe(Hynchro&innatzwucheo<leaQHat«mAr-
ep<I«hpn Kumpa« und KotdaMMOun) In Pop. BdcOM
Monthly 1888, Jiov.
') Siehe J. W.Poiter, PreU. Bacos (I8"3), p. M. —
Briotooi Am^Bace, p. 'i*. fiinh*- fcrnier J. Kollmann,
Miielir. f. Btha. XVL Uertin (i»84), g. isiS, (mit
w«lt*rar Uteratnr, 8. SlO bU Bmil 8cliiBi4t,
Dia iltastSB Spann des Hanaeban Im GeUet« dar
TaieialglMt Btaatan, in Vorgosfh. Nordamvrikaa (1894),
8. t US 44. Ober den nenerdiuKs Kvfuu<lt'ni>n .Lanaing
MaD* (Kansas) b. Willistuu, Couipt. r<-iid. VIII. Am.-
C'sjr. New York (IBO:.). 8. t»5— 6». — Hulmt», Am.
Anlhr. N. 8. IV, p. Hi. — A. Hr.lli 1, ., ibid. V,
p. 329. Vgl. wi-it<"r B. J. Far'i u h ii rxoii , J'lio cotitoin-
pomu«ous exictti-uco o( uian aiid the niAStodnn in
AiiierieA, Arn. .\»soc. Boston 1880. — P. Topiuardi
li'homiiie iiuntonjain* de l'.\m<'Ti'|UP du Nord, Bav.
d'Antbr., 1887. p.483— (»1. — U.V. Lewis in Boioiea
tSOO (1« oct.).
*) Blebe Floreat. Amacbtno, I/hooinw pi^blat
dant La Plate. Kav. d'Astbr. 1879 (avrilX ^ Ploraat,
Ameghino, Arm«;« et instruinenU dn rhoiiimt prüiiiib
des P»in|MW, ibid. 1660, p. 1—12; 1>« l'homme twtiain
m AuMiae, Dampfe, rnd. III, Äm,'Cgf. Btva, II,
Für Uexilto tdbet kommen nor einige wenige
Funde in Betracht. Obenan steht der £oinle
Mensch vom PoTion hiA Mexikoi, der in quater-
närer !>obicbt gefunden worden sein soll Ihm
reiben eidi der Fund von Qdiita dd Attillo*),
die Fußabdrück( v on Amaualco»), Fußabdrücke
von einem Tufflagcr am Maoaguaaee in ^jica-
ragua*), ferner ein angebltoh bearbe!teter foa-
siler L.imaknochen von Ti(iui\4iii!io nn ). Ein-
wandfrei siihl iliese Funde iliirohaus nicht, am
wenigsten können die Fußabdrüoke Aosprucb
nnf ein bOberee goologiBobei Alter erbeben.
Auch hier ist neues und fliTerttingei Ibterial
dringend zu wünacben.
Hat nnn der Henaeb am Ende der Jßazeit,
wie CS Kollin.iun*) nadl der Verschiedenheit
der bisher gefimdenen prähistorisobeu SoliMdcl
unter sieb und ihrer Äbnlickkelt mit den jetzigen
Indbnem m eeibUeOen geneigt tet, in Amerika
eaitiert und nntonebied er sieh Termatlieh da^
p.I98— 249 (»pu/;.ll nhrv M.-,\ik.. p. £i>ö ff.). — J. Vslit-
n'ivu. L'LoDimc fn-Kilc tlu liio Samb-)romb<;>D, tV)mpt.
r. iiii. VIII. Int Auj.-CgT. Pariü. p. 351/352. — A. de
i,Mi ii I «f ageü, li'bnmme foMile de Lagoa-BanM en
BNkiiil et M« d«ac«ndant« actucis, Cougr. d'Authr. Mo«-
cou 1879.
'} Bialie M. Saraana, Am. NatnraliK. XIX (IM&X
p. 7W»744, La SatnniHa VH (Hdaico l«n), p. »1
— 9M. ^ aioboa M, fl. IM. ^ V. da Tillada, AaaL
Kos. Vae. Vax, VII, p. 4SS— US. Slaha ftmer H am y,
L'aucieunet^ de rinmme au Mextque in I/a Nature.
Pari« 1878, p. 202—264. — J. Sanche», Anuario de
In Acftd. Mex. de Ciencia» exacf4W . .. III (1897), p. 199
—219. Mexico 1899. — A. L. Herrera, Kl hninhrp
pre]li«t. de Mexico, in Mein. 8oc. Sient. .An: AIzAt. "
VII (1893), p. 17— 93; ibid. auch p. 40— 5.1. — M ll.^i
reua, Act. XI, Cgr. Int. Am. Mi'xico 1897, p. 7 7^,
— M. M. Villada, Kzploracion a la cuenca foailifere
de San Juan Baya (Est. da Paebla). Anal. Mus. Nar.
UU, a> «p. n, p. IM— 164. — U.M. VilUda, IB-
tonne . . . paia «atadiar m aatigao dapAidto nataral da
supuestoa haasM bunattes aa un lugar dol Estado da
OfahuiU, Bolat Mus. Wa«. Max. s*, 6t>. I (I90.s), p. im
— 178. — W. II. Holmes, Kvidences of tlie siiilniüit v
of Man on the site of the city of Mcxiw), Tran«;!» i.
Anthr.Soc. WashlrnjUiii IH-^t; lil j.. i;s — Hl. — .1. Mnn-
zAuo in Memoria del Miiu<itorio dtt 1 omouto. Mex.
1870, p. :i07. — Biluy, Prehi-ii. remaina In Maatoa^
Trauirtcl. Anthr. S«c. Wa-liini^on 1881.
•) Siehe M. VüIh ] l dt.
*) Kivhe J«». Sauchos, Aet. XI, Ogt. Int. Am.
Mexieo 1897, p. 393— 39«.
*) Oarl Flint, Am. XatomBit MM; «C Brlatea.
Pncaed. Am. FUL Boa. PtaUad. 1M7, p. 497.
*) IL Bareana, Anal. Xaa Nao. Xai. II, p. «9t
—444.
*) Mtwlir. 1. Etbn. XTI, & 1«1 &
. j by Googl
IM
mala mt^t eonderlicb toiu ji tzigcu Indianer, so
kstm man vielleicht auch Brinton zustimtncii,
wenn er glaubt, daß die „Area of charaeteriüation",
iL h. das EutwickeluogBgebiet der liasseneigeu-
«rt dtr primitiTeii Amcrikaoer, Sttlloh vom den
Rocky Mountains zwischen dein lurückwoiehcn-
den Wall der konlioeiitaleu Kismaaaea und dem
0«lf TOD Madko gelegen habe ■).
Die Eiaxeit Amcrikae'), insbeeondere des
nördlichen, die vielleicht mit deijenigeD Enro-
pas synchron war 3), hat den Kontinent und
seine Bewohner, Menschen, Tiere und Pflan7.cn
außerordentlich beeinflußt*) und za Wanderungen
gezwungen, die tiu> und pflanzengec^raphisob
Dtflhweübar und «^(Ontiieher rfnd ala die V«r-
scbiebungeu, die «weifellos BeiUlein auch die
Urbewohaer er&hren haben; hierbei begünstigte
der Ibngd ni krtitiger ioneirer GUedenng des
Erdteils nach Dcckert das Hin- und Ilerfluten
der Hoidaii und wirkte auf die ethnologischen
Bigenlfiinllelllceiten und die Sprache differen-
') Brinton, Am. Rao«, p. 35.
*} Biebe J. f'r.Wright, The Ice A|;e in North Amc-
lioa. Saiw York 1890. <— Jamas Claikie, T|ia graat
kt «go Uli Ui nlattoo to tlw antfaioltj of aiaa.
Jmaäoa MT4, — f fimoa CroU. OUnate and Tim«. —
P. B. Dono, last Book oC Otatogj. Vaw York iaS3.
*) W. KOpp«a sitkt aas te Tatsaehe, das die
Spann dar niaeit Im ihtUfilisii NmdaiMrika in T«r-
gleicb zu Earop« «twa uui ebensoviel «üdlicbcr herab-
reicben wie die heutigen Inuthermen, den Schlutt, daO
ili<' K)«zi'it » iihrsi.bi'iiiln'h 'mt'tiiinl iiifdl;;»' • irn-r Ver-
rijjjjeruni,' df-r vnn d-i Sijt.ufe itugeJuUrteu \Viirui«iu>;D(^,
die für die iv'aiiz-i Knie oder wenigstem für die nörd-
liche \>T.v. aiiiilii )]>' lOnthnlbkugol glciclizeitig erfolgte
(s. Kliiiiul-liif. \.'-'>\</:<^ 189«, 8. 28/'29). Jiime»
Oroll dagiL'gen (Climule and Time) glaubt, daO die
Bbseit Amerikas apSler «1« die Kunipas g«wosi-n aei.
*) Über KiRzeit und Meniich in Nordamerika ».
Briuton, Am. Race, p. ;H, .h5. — B. F. de Costa,
Olaoiai man in Amerioa, l'optd 8». Monthly, Nov. ISMO.
— Bidnaj Skertchly, Comptirund. Int, Am.-C|p-. Iii.
Bnuc Itn, n, pb IM— 167. — KadailUo, i& Hat.
pow. rUrt. da nwmno» 9ßttt^ tom. I (1SM), f, 140
'—IM. TtefgoagwpMscb lalait sieh dar Xinfliiitf dar
dil«viiliB VsniiBng Ja doraottaUiBdMi IMmmIW) daS
«tw» 4«» «i. Bnitai«md «a MteUd ««Mm dw
koUnkÜMbain Tfsrwrft dar AHen and dar naOberaalea
der Nenen Welt bildet. Pieoe Orenat« entspricht ab«r
dem 8üdsBUm <ler «bemaUijen Vereiüung, deren AbfluQ-
gewüsser 'I<-i. ynr.'^-n a<-i'n lirn Kni<;''tiung gaben. Hiv
entspricht :.uch di r liinillicli.-n lin ii/» des Aekerhaues
in .Viji'-nkii. i'l.rr ■! ii. [ t! iiizi-i ■^-r i|'hischcn Probleme
Und ihri' Hf/iciiuii^' zur liis.'-r- ». die wichtic« Ah-
handlun^' von Hanf M v •■ r Die Vorzeit iL- >l. n-
•oben im ftquatoriulen Andt^ngebioc, Ooropt. reud. XIV,
IBL Äm^egr. fltntigart iBOO. II, 6. 47 Iiis so. i
zierend, «of die phymscheu und geistigen Rassen-
eigenschaftm »bor iinifiliarand >).
Woher stammen aber nun diese Urliewoliner?
Haben sie sich in Amerika selbständig aus
•afbropoiden TloifonneB entwkikdtf D^«g«B
Hpriohi die l?i'!i<'li;ifTeiiheit der mit 36 Zähnen
und Greifscbwauz ausgoriiatoten plattnasigen
Affen der Nenen Welt. Abo müßte der Heaeeli
nach Amerika eingewandert sein, liier gibt es
geologisch eigentlich nnr swei Möglichkeiten:
einmal im Diluvium, wo xeitweilig Aaien und
NordwoBtuiMril» io der Qegeod der Bering-
Btraße znssminenhingon \md nnte>r nndei-en das
Mammut Sibirien verließ, um den Hoden AmC"
riku m Itetrelen').
Im Eozän bestand andererseits eine Europa,
Nordamerika und Aaieu umfassende circum-
polare Landmene, die bis in da« Mio- and Plio-
zän fortdauerte*). Diese Brücke verbürgt für
K. Andrec') den ursprünglichen und einheit-
lichen Zusammenhang des Urmenschen der Alten
und Neuen Welt.
Die grßOere Ähnlichkeit der ^lio- und Plioz&n-
fauna mit den gleichzeitigen Faunen der Alten
Welt l&flt Joe. Loidy») vemnten. daB Nord-
ainerika während des Teiliili-b von Westen her
bovOlkert wurde. Wie dem auch sein mag,
die Alter des llenaohen in Amerika iat anf alle
Fälle ein so hohes, daß man wohl die aineri-
kankoheRaaae ala antoobtlion beaeiobnen bann*),
') Sie!.' Kiinl D.'ekert, Mordamarika. 1. Aofl.
Ijeipilg-Wim iswi4, S. dS.
') Siebe Fritz Fr ■■eh, Stmli.n über ICli:iiii <lrr
geolojf. Vergangenheit. Zeittchr. d, Oe», f. Erdkd«.
Berlin 1906 , 8. 547/54»} TffL W. Foit«r, Ptsbift.
Bocet. 1873, p. 94.
') Hiebe A. .1. Jakes^Brown«. BoiUinc ot Ao
British Isles. London iMS.
*) R. Andree,iDMitt.iiitlir.aas;Wiin» Bd.ZZ3ar.
8itzun|;«ber., ä. 87 ff.
*) Jos. Leid/, Ob Um sartinot mammaHan laanaa
oC Dakota and Hateaska.
*) IMa apatHlsah» Xiganavt der amiirikaatsehnn
nna and Itaaa, dar Bawohaar, ihrar 8itt«o and
Ktaale lietooto Mbön Igaaefo Bamiras, Botet. Sodad.
da Oaofr. y Estad. 1^72. Aaeh Jo«^ Ratnirez ver-
tritt diäten Standpunkt, den er durch die Tataaelie
bekräftigt, daB von 200 I'Hanzenordnungen in Mexiko
ITi vertreten sind. Di« Flora Amerikas hulw «ich asc«n-
dicretiil r-ril II kl iiiit z;iiili e^i/liMi /u IM lii'ii^' Uedem.
Ho «iii.l / 1J_ Kofß|^j^it* II ii;^ch H*'rti'l' v mit '^15
.\r*"n iimi im-lir als 151*< ■^[•i'/m'i ii r1r.i"n~ l>i.' K-uii-
t>o!<iten aber wachen etwa ein Zehntel der gennmteu
Vag«tatiint der Xid» ava. Siebs Aet. XI, Int. AoL-CIgr.
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ISO
fir. Wklter Lslunftnn,
wie die« inob naohiiriickhcii 1j<^ou de Kosoy,
Lneien Adam') n. h«rvorge]iob«n hklm.
Hlerfflr spriolit indinikt aneh die Sypliilis-
frage. Wenu diese Krankheit, worüber kaum
noob Zweifel gehegt werden durfte, in Amerika,
bMondm auf deo Antillen und in Maziko Itei»
misch war'), Europa aber vor dem Ende des
16. Jahrhundert« keioe syphilitisch veränderten
Knochen aofrawaiwD hat und erst die Spanier
die Krankheit mit naeb Ibn btaohten, so be-
weist dies, ebenso ^ic umgekehrt das Fehlen
der Pocken io Amerika, daC zwiaeheu der Neuen
and Alten Welt ent vnlter Zelt k«ne Bede-
hnngen 1)eitanden halMH.
Der ntif ©ine enge anthropoloj^iscUe Ver-
wandt^clrnft mit den mongolischen Völkern be-
logene „Mongolenflebk'**), der b« Baldnioe,
nordamerikanischeu Indianern, Mayas*) usw.
beobachtet wurde, hat als „Rasscnmerkmal" ^)
sehr viel oder alles an Bedeutung verloren, seit
er aaoh }ttA Baoioaneni und rat anem bd Saro-
ptem naobgewieeen wurde*).
Dagegen scheint das echte Os incae eine
besondere Eigentümlichkeit der amerikanischen
BaaMneet I>o«h ÜBt ^cb Bestimmte« wegen
Mangel an großen Scbädelserien nicht Bngen.
Auf etwaiges Vorkommen in JUeüko müüte
■orgfältig geachtet werden. Bei den Bewohnern
Mexic. 1897 , 8. 360 — Auch i»t um-U A. vou
H 11 III ixiM t, (Id«en r.u einer J'!iy'<i'^i,'iii>iiiilc il'-r Oe-
wucltiMt) die Kaktasform Amerika «ägeuttittiLicii.
') 8ieba Lt^on de Ruany, CompU r«nd. L Int.
Am^-Ogr., Kaaej im, 1, pwlMfl. linoiem Adam,
{tu. pi lU.
*) Bitte Keatejo 7 BobUdo, AeklT, Ab.«
(%r. Hadffd p.8M— 41«. — MarisBO Padllls.
Enmyo biat. «nbre el origm de Ia enfermedad veneren
6 da las Bnbai . . . Ouatemala 1861. 4*. — Iwau
Bio. h, Der ri^prun;; .!,.r SypUUi,, Bd. I. .lena 1»01.
8*. - Iwan lil'i' li in (.'.inijit. reod. XIV, Int. Am.-
i'jfr. ötuttaiirt II»''-;. 1, s bis 11. — B4. Seier,
Ü«». Abädig. II, S. S4 l.in ^is.
') Zur Liti rijlur hu ruh' r lt. Lvbmann-
Kitseb«, Globus, Üd. Hb (1«04>, 8. ü»7 bis :m; itM,
Bd. 88, 8. 112. — H. ten Kate, Olobo«, Bd. 81 (IMM),
B. SM Us 141; iMd. Bd. B7 (1906), B. M bis »8.
SisüM Vr. 8tarr, The laaral ipot in liaT» ItM-
ana. Science. N. H. XVII (1»0J), p. 432/4S3.
') Siehe Mäli. Zur Krase der Basitenverwaudt.
■ehaft der Indi^r, .Mmii^oI* n nnd AiTK-rikaner. Utsehr.
f Kthn. Herl. Veriiai«. J»01. K. 393.
*) Siehe Adarhi u. Kujiaawa in Zeitschr. (.
Moiph. e. Axttlur. Vi (1»«>9}, Ü. 133/139; famw Adaehi
is Anat. Annpi. XXn (190«), 8. «ttUs NC
1 Arizonas soll das Ob inoae oomplettun in
hfiS Pros. Torlcmninen*),
I Sehr beachtenswert ist die Angabe Schlag-
' inhaufcns'), dafi die Anordnung der Papillär*
liiüeu, da« Haattweteosystem der Planta, bei
den Maya YnlEatau primitivere VenhUtidflM dar»
bietet als bei den Negern des wesUiohen Afrika.
Noch ein wichtiger Punkt möge das Alter
des Heneohen in Amerika beleuebten. Er b^
trifft die Kultur des Mais, auf dem in Amertta
die Elntwickelnng jeder hfthcrcn Kiiltnr beruht
G. Ger 1 and ^) macht darauf aufmerksam, daJt
der Hiii viel «nplndlldMr gegen daa Klima
als unsere Getreidearten ist; seine Nordgrenxe
ist etwa der 50. fireiteogred in Amerika, w&breod
die Genta bis nim TftOrad beranfteioht Seine
Untauglichkeit zur Umwandlung in ein Winter-
getreidc y>o\veise, daß t r iiielit der Menschheit in
frühester Zeit gefolgt ist, da er dann sicher
albniblieb eben» ahUimaüeiert Wdiden -wIm
wie die Gerste. Trotz seiner hohen Variutions-
fähigkeit habe er sich nicht so eng dem Mcnscbeo
angepaßt sb niuer Cktruda. Ale Enttorpflanie
sei er daher viel jünger als diese. Dafür spricht
auch, dsß er in seiner V'nriation nicht fest sei,
kurz, „die ganze Geschichte des Gewächses spricht
dafOr, daS «n «inwaademdee 7oIlc ibn iuid
niid benutzte''. In der Tat ist der nordameri-
kanische Mais vom südamerikanischen sehr ver-
schieden, mit Ausnahme des spitzköniigcn, der
vornehmlich in Pem und auob in Mexiko In
mehreren Variationen vorkommt*). I>er _I?nl!;-
mais" (Zea mays tunioata St UiL) ist nicht die
Uiform dei llaii, mndem (nadi Wittmaelc)
alfl „Yergrüuung* aufnlMeen. Die lange ge>
suchte wilde Form wurde von Ro!»»ignon als
Kucbläna luxuriaus in Guatemala gi funden
') SieheWasliitiirt >ratth« wa, The ltn-;i Ur>neBnd
kindred fonuatioiiH :ini.):ig the anciont AriioniaDa, An.
Antbr. IM», p. 3:»7— 345. Es findet eich danach an-
Keblioh bei alttn ArisomubewoluMni in 5,88 Pn»., bei
Fwiiaaen in i^M taa, bai .AaietieaiM not Pamviaiw*
In l,ao Vttm.
^niehin frnhlnIntiaiifin.WasITiwtliiliiansyslim
der Frlraatenpliata . . . Mwphol. Jabrlt, Bd. XXXni
U. XXXIV, 19115 (8. 577, n71 I lii.f läs).
•) Siehe ü. Oerl iriil, .\nthi"iio|ojfi«che Beitiü^,
I, 8. Win. Halle ». s in; ,
*) L. W ittmack, Chw auüJkeii Muts aus Nord- und
Südamerika- /«^itscbr. f. Ktbu. XII (1880), 8. 85 bi* S*.
0 Aschsr*on,Sit>iuifib«r.d.U«a.iMtntt.V]r«OBd«.
Bsriia tVn, B. 160.
Ürgetoin» und A«l||riMtt ^ i
UT
IK« mitor« Piag«, wfllnr die mo^ürdigen
KnlturamiDgeiuobaftan d«r Völker Mexiko« and
ZontralunerikM stammen, möge endliob noch
gestreift werden. Es gibt kaum ein Volk der
Allen Welt, das nicht schon einmal mit jenen
Kulturvölkern in Verbindung gebracht worden
wäre. Mit derarUgen müßigeo Fbsat««ea bat
äh WiwwMclMrft idfllito M ton, maaü nodi Iwb
eii)7i_'i r ünguistiscbcr ZuRanimenhang Kwischen
den äpraobea der Neuen und Alten Welt in
«takter Wdie bat nliiBoht w«id«n kBaBco.
Sie kann bei nftbenr PMfnqg die rein obor-
fläoblichen Analogien nicht ffir genügend er-
klären, um die mexikanischen Kulturen von
asiatischen oder gar europäischen abtoltiteK.
Wie soll man sich auch die Beeinflussntig vor-
ateUeu? Sie muU dooh vor allem eu einer Zeit
erfolgt Min, wo dio beeimlaMoiidoii Volker
selbi^t Bclion auf bober Kiiltiiratufc standen ').
Wie aber soiloa diese, ganx zufiUlige und späte
VeiSoblagungen dimib Moei Mitltfiuuiigdii flnd
Stürme abgerechnet, nacl I Ai:i< rika gelangt sein?
An irgend einen SchLÖHverkebr knnn iiicbt im
Emst gedacht werden. Der Weg über die
Bflrii^(rtnfle bei aber sar im IXfanriom nit-
weifle eine feste Ij.ind%-f*rbindiing, auf der asia-
tische Elemente hatten horüberdnngen können.
Wlren mm »ihIi irirUidi MiatiMb« Kultur-
träger damals herfiber gewandert, so hätten sie
dooh Spuren bei iigend maem der vielen Völker
TOD .Akdcft bia naok 4tm. aiMKalim «llMdko
heimb hlnteriaiien mliMD, iridrifeiiiilb es im*
TeretÄndlich ist, wnnim sie gerade imr 'M'exiko
vod YuluiUu mit ihren (iabeu bedacht haben
•oHlen. FenMT UtttoD ole «neli in Iwwimiekt—
Masgen ausgezogen sein nnd sieh verbreitet
haben müssen, da eine kleine Schar in der
flbrq;«! freoiden BoTOlksmg, ohne Kenntais
der Sprachen und Sitten, entweder restlos ab-
sorbiert oder gewnllaam veniiobtet wordm wäre *).
Bin gendem klaMitdhM Bdapiel UiMfilr
l)ieten die Scbicksale jener Spanier, die unter
Valdivin 1511 an die KOMe Takntniii ver*
') Is ist daher nicht recht einzaieh«n, waram
s. V. Sehnde in Am«rika fc^i^d« Miatitoh^n (mougo-
lispheii) l-rsprtinip« »«in mtliui«ii, wie Foy annimint
(i. FüJirpr flurch das Kautenstrauch- JoMt-Muieuin.
XAla im, 8. 124/125).
*) Vgl. hj«rTO aueh Frl«dr. ron Uellwald ia
OoBlpl. r<Mi(l. I. Int. Ain.'C^'r. N^mcy 1875. I, pw 14^^
AnUtr m Aothnipologia. H. 7. Bd. VI.
schUgen wnrdaQ, mdideiii das Soiiiff, daa die
im Aufruhr gegan ÜTionM« begriffene Mann-
Schaft von Veragna ans nach Haiti abgesandt
hatte, an Korallenriffen im Westen Jamaikas
gesohaiteti war. Diese Spanier gerieten in die
Gefangenflchnft eines MayahSuptling», der meh-
rere und unter iboea Valdivia selbst zuniobat
opfartak Billige gern wenige iHMiirten enV
fliehen und bei milder gesinnten Kaziken Skl;i'. c i^
dienate verriolktea. £s blieben aohließlicb nur
ain OeiafUolMr »nneaa Geroaimo de Agnilar
und ein Matroaa Oonaalo Guerrero
fibrig. Letzterer vermochte das Interesse der
Indianer für uch sn gewinnen, er wurde in den
Stamm aa%enonunen, heiratete dne Indiaaeria
und wurde so sehr selbst snm Indianer, daß,
! als Üortca im Jalire 1519 am der Kfiate Yuka-
taaa landete, er kaum noeb Spaoiaoh reden
konnte und sieb weigerte, diesen »uf der Expe-
dition XU begleiten, da er sicbi unter scinea
StenMahrOdaini gliol&h und Alfrieden ftthtee.
So liagiritete nur Agnilar den Cortes auf
seiner Fahrt und leiatete ilun ata DolinMaabav
wichtige Dienste').
VI. Sprachliches.
1. Allgemeine Betrachtungen.
AlnBoh onUar wie die «nthropologiBeben
«ind die allgemein linguistischen Anschauungen
Über die Sprachen ^r*^*'" War dort da«
Scldagwort „mon^IetilhiBdli''| ao iit aa Uav
das Schlagwort .. • i i i l ieiband''» daa aeit Wii«
beim von Humboldts großartigen npraeb-
philoeophisohen Untersuchungen') auf alle amo-
rikadaehan IdioiBe nniigedaiint wnfde<).
') Hiebe Bernal Dias, Hist Terdadi>ra dnlaOsn«
quitta de Ia Nuer. Ecpaüa, Cap. XXTU, XJUX.
*> Siehe W.von Humboldt, Ober die Vereehiedm-
heit de* meoiehUcheii Bpraehbaaee, edid. A. F. Pott, B«>rUa
1860, Bd. n, 8. 17« ff. — W. von Humbuldt, Über
das Tsflram in dsa amarikaaisshca Spraeiisik SUaa
Mfhar noA in hstosr Aeigalw M» Hnmbeldt»
Warin ahgaitaMkto Mnill Uegt nar in der aof*
"lliswIsilBt Brlatena vers Th* fftlkaofliis
off AwmJ^m Laafnagas. Fhllad. tM6. «*.
ft. dasalM 9 II bis 14 QLn »X» W. von Bern-
boldt. Über das BntstSlNB dar grammatiachen Formen
und deren ElnfluB auf die Tdeeuentwiekeluug. 0««.
Wtrki", hi^rau-ijr. von A. von Hiimb.jidt. Berlin 1843,
ItiL 111, S. 274 ff. Vgl. httsiiiiliiil, Ch»mkt«ristik der
hauptakohlioluten Typen dei S|iniclil>auH4. Ilcrliii l "(^4.
*) Vi« Übertragung dea Begriffe* .folyeynthraii*
aof die KaysaptaelMh ÄiaSeii, Otsnleaw.
16
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1S8
BNni«g«a Im «iosaw«nd«i» daft nur ein
kleiner Teil dar fipiwilMn AnfldkM biabor be-
kannt, daß Ton diesen nur eine ^ring« Zahl
grainniaüaob bo weit klar gestellt ist, daä eiu
Üitett Aber üma Bm abgi^beo werden fauin.
Um eioh aber tiu ganz rtllj^eiiu'iiioR Urteil ühcr
das Wesen der amerikanischen Spraoben zu er-
lauben, bedarf es, trott der beatehenden Lfioken,
der genauen Keuntnis so vieler Sprachen, daß
die* die Ivräfto eines einzelnen nlicrstcigt
Eine große Menge von Sprachen läßt sich
•tteidiDge achoo jetat In Orapipen tniHBmeii-
f aasen; dies gilt in Nordamerika z. B. von den
atbapaskisohen, Algonkiu- und Sonorasprachen.
Die Spraohzersplittenuig dagegen, wie sie
an der Noodiraatldiste^ in Kalifornieo, In Mexiko
bifl znm Tüthmus von Danen hcral) in so außer-
ordentlicher Weiae liemcht, ist ebenso auSalluMl
wie Mhwer ra «rkttren.
In GoLietc Moxikoe nod Zentn^merikas
haWn fiich bis jetzt nur die Maya^prachen in
wirklich befriedigender Weise durch Uit» grund-
legendao Arbdten Stolli*} ra einer großen
Familie verelnigeii Imhmd. Hier ilnd denn noch
Brintou (Ewayi of su Americaniit. PhUad. 1990, p.33l)
amrttskgawisssBi a. anali Im. ait»! p. ue, wo er Lnci en
Adams VeieUgiMsia—af lüMinpllt TgLBrlnton,
Ob Pioly^ttesh and faeaiporBtton, Pmaad. Am.
Mdlot. Soe. PUlad. 1U9. "Kam adv aUgaaisinen
Htandpunkt nb«r di« Einvcrlelliung M« Cbarakt«niitikum
der «menkanitohen Biiuuin n vprtritt Brinton aber
wieder in «eiiK^r jinlcnii^chi-n Schrift „C'iiaraktoriftica
of Ain«>ri<aii Ijanrriiajjes' im Am. Antiquariiin , lfl94.
Sii'hc (JaePUcn schon A. Au bin, Ksf.ii ?ur la laij|,'UL-
Mexicnine et la phtiologie ainericiiine la Arch. hoc Arn.
de Franc«, 2* 8^r. I (1875) p. 3S3~3»3, wo er auf die
,pr#tendue polysyntb^e amtfricAine* ctt sprechen kummt.
Lscii^n Adam, L'incorpuratiun dam quelques lan^uea
e«»<»i<aiaa%iaBeT.daUBi|«iat. XI2;,p.9MA,p.a4Sfl.,
wo er feenits mit Sehlife seit: »MneipoBatlea a>st
point une cbaracUristivie des lauims üMitiaafaMB*
(p. SOS). .Ii« I'olysj'nthlflIsiM m ennsllta« polat «a
qoatriime (^tat nn>rjih'>ii>>;i'iu«-'^ Ci-. SfiO). ilie dun'lf
»US nicht einwaDiKri'it: ,Kinvt:rli:ibuug'' lui Ixil, einer
Mayasprache, anlangt, so vergleiche man darüber Btoll,
die Spraphp der lTil-Indi»n«r 1SR7, H. 8«ff.
V) Kill allc^^ni'Miip«» I'rt+'i! iili*-: dip anieri kaiiisi'lK'ti
Sprachen und das ürönlaudiseh«^, wie es >' r. N i k. Finck
fUtt, wenn er sa^, sie seien Sprachen .mit Vorherrschen
von Uefühlen bei geringer &eiabark«it*t bssagt dahar
reoht vesig. Siehe Die KlestifUiattott dar SyradiMu
MartNUf IMI. S*. a 1« n.
*) Bfaba Ott« Stall, 2«r XOiniac'^iliia dar Bepa-
tallk Ouateinala. Zttrieh 1884. 8*. Die Mayaqmelian dar
Fakomgrupp«. Wien 1888. 8*. Bia B]va«ha der Ixil-
bdiaasn, Lif^ laar. 8*.
LaatgeeetM nnd LaatrenoUalningan naoliweia-
bar. Die übrigen Spraelien, von denen wir
Bpätcr noch reden werden, ^eben ein nngemein
I buntes Karteobild, das nur eine geringe Zahl
kompakter Spraohnaiaen anfwaiifc, inaeriialb
deren luid zwischen denen sehr viele kleine Und
isolieite Spraohioaeln Terstreut sind').
Die mwnkaniiehe Sprache, das Nahnatl,
bat Bezieluingen zu den Sonorri«])raL'ben. Zuerst
hat wohl Pater Perez de Ribas-) bereits im
17. Jabrbuoderl die Verwandtsobaft der Spraohen
rtm Binalea (CMütai Oora) mit dam AiteUaahen
erkannt Später hat Ed. Busohmann*) diese
Verhältnisse sehr eingebend studiert, die Brinton
veranlaßteu, eine „Uto-aztekische" Spraohfamilie
aufeuatelleo, deren Hauptnreige dae Sohoecho-
ninche, Sonoriache und Aztekischc seien*). Eine
gewisse Vorsicht ist auch hier am Platze. Deut-
Iffllie Benehang«tt mm Tarahnmariiehen, ran
Opata, CiiliiU nsw. finden sich vor allem in dea
Zahlworten (besonders I bis 5) und in den I'ru-
nomina personalia und possessiva, iuabesondere
was den obarakteriatiaohen Btamnakooeonanten
derselben ,nnlan<^t. Auch gilt die« für eine ganz:«
lieihe von Woiten. Doch verliereu aich die
ZuaaoimeDblnge sobon bei den Oomaaehiai^ bei
denen nur nooh teilweiie die obaxnkteiriatiaoben
■) IM« batt« SpradikaTt« Molkas ist aeeh lasnar
die von Orozco y Berra in seiner .Geografta de las
Lenguas y carta etnogr. de Mi«ioo*. Mexico 1M4;
' modifiziert von V. A. Malte-Brnn, OompU ri-nd. II.
I Ain-Cjrr. Ltix«mb. IST», II, p. 10 — 14 (nebst KHrW>.
Sinistit^L' S|iriii'li:ilM'rsiclit<'[i ^'vlifu i'pilerico I<ar-
rHiuzar im iustudiu «obre la bistona de Aui<.<inca II
(Mexico 1875). — Boban, Cuadro arqueol. y etaognif.
de la Bepubl. Hex. Kew York 1885 (1 Blatt). ~ Ni«.
Leon, iu Anal, del Mus. Nac Mex. VII, p. 807;
ibid. S». *f. II. p. 180-191; So Mam. Boa. Osot. ,Aat.
Ataato* XY (IMI). p. t»-M4. — An«. Paftallal,
Act XI, lut. Am.-CKr. Misiea 18M. — Otis T. Masoa,
Utxieo a geographica! sksteh . . . 'WaaUngton IM«,
p. 24 — Sl. Ciesamtdarstolluugfn <1i r Hi i^rnniaiiken ein-
zelner Sprachen s. bei Pituenui (Franc), Cuadro
descriptivo y oomparatiTo de las lenguas imliL'eii»« <:e
Mexico. Mexico (II. Ausg.), 3 vol., p. 1874/1 875. —
I':. M üler, (iruudritt der Sprachwisaenschaft, Bd. IL
°) Kiehe )>. Andre» Terex de Rivas, Hiirt.deiai
triumphos de Nra. timta Fee eiitre geutes las mis
baras y liwra« del Nuevo Orr«. Madrid ISM. —
Siehe Alfsgre, Biet, d« la Ooop. t, p. SS9tL
*> BosobBiaBB, ^NMB dir aatsbisolMB Bpiaeha
im BML Stadlu» «. hSbma anaiik. WoidsB. BmUb
im. 4*. Oranunatik . dar smaiiMbaB SpiBreteB.
BMrUn, I88i «. IW?. ^.
*) Brlaten. Am. Bnat, p. HB,
. j . d by GoOgl
ErgebniMe nni3 Anff^iilwti (kr menikanirtiMhen For»phuD|r.
Kotnommlftn der FerMnalproaoraina mgetroitcn
Es führt ab«r in die Irre, wenn moh Blhl-
reiohe sur scliooobonwchen Sjjiaohtrrtippo gc-
börig« Idiome Kalifornieiu von Briutou neb«n
den maikaiiiadi-MiHNriMlien SpcMhon »«fgalhlt
Warden *).
- Wi« vtmiohtig nun übrigem hti bloflen
Wortvergfetohen Min mufi, zeigt TMwoIm,
I daß (1 o 1 f U h <1 *) V an den fast amgMtorbenen
I Cuii/.os (Tt'\:iN) liii kur/.t'S Yokalnilar mitteilt,
I dessen Worte, wie ur sagt, von der aztckiscben
I Mmdari imAmm vanaltMtii adn aoUiiu. Und
' doch scheinen pnire „3", naiye „4*, maj;nelf
I ^ö", aecuaso ,6" dem mexikautacheu yei, uaui,
I m»«itilll, «bioBMen wohl «nf dtm Weg«
Ipllcrer Entlohnung zu entsprechen.
I Dabei rlai f luolit außer acht gelaaaen werden,
i daß das Mextkaiiuicb« die Atntaspraobe während
I der Zeit der quoiHlieD KoloniaatioD war, daß
Mexikaner (Tlaxoaltekcn) i!cn Cortes auf seinen
Erobwungsafigeu in fremdaprachliohe Gebiete
b^teifteten und mefa dnelbet «egeeiedeltwnfdeiii.
Der Vt'rhri'iluiig iiu-vikiinim-hir Ortsnamen*)
' kann daher keine große Bedeutung beigelegt
weiden, dn ne aahr häufig nur die ObereetKnngen
TOD tnciekiaohen , mixteco-tzapotekischen oder
Mayanamcn sind. Das Vorhandensein niexi-
' kauiaoh redender Leute feru vom Uocbtal von
I Meidl» wnB» wen» ee liognntiBeben Wert babeu
I soll, dtireh Berichte öhcr ein Vorkommen in VOT*
j apauiscber Zeit unteratflut aein.
Beiiehiingen dee HexikeniedieD sa den wioh-
I tigeteo Nauhbarsprachen beatehen in keiner
Weise. In den Mayaspraohen finden sich eis
I paar Lehnworte, deren Altertümliolikeit nicht
I wa kontrollieren ist. Der Untf rsdiini zwischen
j dem Mexikanischen, 'lern Tanihki.sehL-u, Othomi,
I Tzapotekiscben und den Mayaspracben iat aber,
; anob vntereiasnder, ee gft»B, nldit imr in den
I Vokabehi (iiid im Bau, Honclern !»uch In der
' lAotbilduug und dem Lautbeataude, daß au
I gemdmune Abetamnrang nioht im entferntesten
' ') Brinton, loo. dt., p. 118 IL
' ^ A.d. ükd«. Die L&ndar um uitarai Slo bisto
M VoK^ B. IM. UMMmit t««l. 1^.
! fliÄe die lalutabba AUaaadleBC tob K. Bapp«r
I Bteriudiaabwbs OrttmainaDini nOirdllotMii Miktelaoerika.
Q1obq% Bd. ee, & eo Ws ee (mit Karte).
zu denken ist Geradezu gegeMitsUob »ber
Teibahen neb du Meziksniadie ond die tbyn-
spracheii in der Bildung der Verbalformea, den
Zahlworton, der Entwiokelung der llavereutial-
partikeln und Verbalkonatruktionetk Den Heyn»
■praoben hervorragend eigentümlich sind die
„Lctras henMas", durch plötzliches Verschließen
und Offnea des Kehldeokda aiid de« Mundes
gebildet« Leate. Diea« Inden eiob aber «oeh
im Taraskischen. In dieaar BpiMhe epielen die
Infixe eine große RoUe.
In den Mayaipraclien itt Ton einer «Bin*
Verleihung" gar keine Rede. Sehen wir, was
es damit im Mexikanischen auf sich hat, dae
imuttsr ak ilauptvertreter der „polysyntbetischen"
Spratdien hingeateUt worden isi Ee eoll daa
BcstreWn haben, möglichst viele [rrnTnT-iat!''che
Beziehungen am Yerbum derart zu eiuuiu Komplex
n Tereinigen, daß Bata und W«rtlorm' ÜMt eieb
decken. Die« alier wird dadurch aiigchlieh er-
reicht, daß daa transitive Verbum daaAkkuaativ-
objekt entweder iwiadhen Pranomen penonale
ond Terbalataaun eiufügt, oder daß das Objekt,
wenn gleichsam attributiv nachgestellt, beim Ver-
bum an der gedachten Stelle angedeutet worden
muß. Da Aberdiea das „einverleibte*' Objekt
bei der Einschiebung seinen Subatantivcharaktcr
(die Endung tl, tli oder in) einbüßt, ao aei
diee eben der strikte Beweis eines streng dnrdb«
gefülivten polvKviithetischen l'rin/.ijm.
Man sagt in der Tat ui-o-tlaj;otla in
xoohitl (leb ee lieben die Binnen) oder ni-
xoohi-tlayotla (ieli UnnsD liebe) xidb liebe
die Blumen".
Allein die „Einverieibung" dos Substaniives
iwiadien Poraonalpronomen md Vevbnm in
alten authentülchun und zusnmmenhängenden
Texten iat außerordentlich selten. Auch gibt
die «eibvetieibte* Form syntaktiBeb «inen
anderen Sinn: denn das erste iler Tkispiele
heißt „ich lieb« die (beetinimtea) Blomen", daa
andere „ich liebe Blnmva, iob bin Blnmenlieb-
li iht r". Das immer wiederholte Beispiel Willi.
V. Humboldts ui-u-<{ua in nacati bedeutet
„ich esse daa Fleisch", ni-uaca-qua „ich
esse Tieiseb*, d. b. ich bin ein Fleiecdieseerf
oder ich c'hsc Flrisflh im Gefjons.ntz tu ctAv.is
andereiu (Brot usw.). Wäre das eine lateinisch,
etwa earnem voro, so wHre das andere etwa
18*
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140
Dr. W«ll«r Lekmftnn,
oaruivorutt sutn. Im einea Falle ist der be-
gifS tNonbuTt in andcRB nlobta 80 kann wum
mexikanisch auch sagen ni-tlu-riümaca „ich ver-
kaufe Feuer, icb i&aobere", aber uomOgUoh in
diMMnSfan« ni-O'Bftma«« in tlStL Der Be-
griff tlenamaoa inteben ein fester, atebender, und
mwi bildet ebeuowohl tle-namaeac, „RSuchor-
priester", wie naea-macac, „Scbllcbter" (der
Fleisch v< i k luft). Ist nnn aber die Andeutung
des dem Verbum fortgerdokten AkkuNatlv-
objektea duroh ein Pronomea in Cuu oblique
«irklkh «Im „Eiimrleibuig« 0^ I>er Geist
der incxikaiiischeti SpRichi- und eiorr Roiho
anderer nordamerikanisober Spraoben bat iiior,
l^h* Utk, dMo gHis mima G«daii]Mogang.
Di» Ursache liegt Tiel tiefer im Wesen der
Spraohentwickelung ttberhaupt und psycholo-
gisch begründet. Da es von prinzipieller Be-
deutung ist, so muß ich darauf näher eingeben.
Zwar steht keine Spi'aohe als geschlossener
Organismus h&her als irgend eine andere, doob
km dflr Weg, der 4afa fihrt, di« v«iidiiadcMB
grammatikalischen Kategorien und die syntak-
tischmi Bwiahnngen absugreoaea, «intaob oder
umStindHoh gmauut «erd«i», wobei Im allge-
meinen die Regel zu beobachten ist, daß, je
einfacher die Grammatik, utn so schwieriger
die Syntax und umgekehrt sich gestaltet Die
SpiMlien »igen im dlgemeincn ein Fort-
schreiten vom Konkreten mm Alsstrakten. Mau
nntersobeidet erst Tiger, Wolf, Katze, ehe man
den ebflrgeotdneten Begriff ^r, ent grtn,
rot, blau, ehe man den Begriff Farbe bildet,
der s. B. im Malaüsobeo bezcicbnenderweiso
MM dem flndcfit eudehut ia«« wo daa Wort
Tina BO konkret als nur möglich ist, da es
et^ologiscb die Decke, also die Oberfläche der
KOrper bezeichnet, die Itebe also gleiclisam
ein Überziit; ist.
Dieser tulwicktdunf^prosieß berechtigt uns,
das Studium der konkreten Beseicbnungeu als
primitiv aannMlMB. Auf dieeer Stele etelien
min aber zaldreicbi nii M iikanisehc Sprachen.
Der niedrig zivilibierte Mensch spesialiaiert,
der hSIwr in der Kultiii- finlg«aetiritteiie ver-
I) Hchou a. H. Hewitl hitt im Aia. Authr.
1893 die EinTerleibuoKiitheorie bekümpft, aber freilich
mit so schwach«! Orttndta, daB Briaton mit B«eht
slok dsfiflan iswehrt bat. (Am. Aatiqeaflan. MM.)
allgemeinert Dies ofEenbart sich deutlich
beim Verbom nad flubifiiHwei
Das mexikanische kann, wie sehr viele aadere
amerikanisobe Spraoben, oioht sagen: esaeo (lo-
Ibdiiv); ee mnA rielmelir ügend «ineB 8perid>
fall bilden: ich esse etwas, ich esse Brot, usw.
Etwas essen, Broi emeo, aind dnanaob Uotar-
bcgrifle d(« Esaeoa an rieh, und leMerce wild
sehr bezeiobnenderweis« imMerilmnischen doidi
eine Art futuriscben lustrumaaitaliBnibetaiitiTiidi,
«lua-li-z-tli, auagedrfiokt.
In dieeelbe Kategerio dei SperiaHrienoa*)
gehört es, wcnr ii:?,-a für das Logen von großen
oder breiten Gegenständen besondere Verben
hat wie teea, mana, ttalia*). 8b bieichnen
eine ganz bestimmte Art des Legens.
Ähnlich wie das Verbum, verbkIt sieh aoeh
eine Gruppe von Substantiven, die eine Be-
ziehung enthalteo» Das sind die Verwandt
sohaftebezeiobnungen uud Körperteile, die nur
schwer vom eigenen loh oder dem einea anderen
getremrt gedadit weiden ttünnen. So «ridirt
sich vielleicht auch das Vorkommen einer
„Weiberspracbe" im Karaibtscheui Ana&tz« daat
bieten uns mhbeiebe amerikamsohe SpnwImB in
der spezialisierenden Bezeichnung der Vorwandten
des Mannet oder der Frau, wobei die soziale
Stellung der letcteren und vielleicht auch
. matriardiaBMäie Urrorhältnisse die Uutenelüiede
noch verschirfend mitgewirkt haben*).
1 Es ist eine Art Grundgesetz für viele ameri-
kaniiebe Spraken, daS mau aiebt aagen kann;
') ^<>hr richtig HkKt schon Georg Onrtiat(Qrand-
züge d^r grieebitchen Etymologie, Ijftjpri;; 1854, I,
8.90): .Die Differenzen der Synonyma siud ülter uud
unpranglieher al« dieJMSStanaan der BsgrifiisphAraB.*
*) Vgl. hierro amh Wt. M Aller, Onndfia I
(tS77). 8. IM Ua ISl,
*) IMass tEalNAha bat latdi äaf dan OedanlMn t*-
fafaebft, 41» sofenrnnle' »ParnMlmlUalrill* ff
wiMrTertn aaeb In isn MacsiiM«is«b«D t^nAm
dar Best etasr prioattiviB Speadalisianuac sd, üisofem
vsradiisdaiM Tempora ali ebemovide tJaterbegriff«
eine* uoeh nicht Allgemein abitrshierten Bo^n-iffpi anf-
gefaAt wurden and daher jedMmal einer tu uen Wartet
bedurft«n.
*) Auch Ahm xik:iiii'.cUi\ <iir Miiyaspr.iclu'n u?w.
Unt'T^.. heiJi'n telir gi'n;Hi Vei-w:iiuit«rlit»ft.'<gra<ii' vmO
■'<'i;>'ii 4k» üatiiii'? uii'l v.m voiton <i<"T i'rMU. Hai
Ijexikon de« Mnlin.'i cibt :>uc)i »utisi für Oin M<'Ail<.x-
iiische einzelne Wort« an, die nur von Fratieu e&-
braucht werden. Zu der .Weiberaprache* der Ksraibi-n
■iaha Sapper. im totem. Arob. f. ütbnogr. X (18»7X
&»9.
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Pir^cbnisse iiui) Auff^abi'D der mexikanütiKbeu }''ori!chim):f.
141
Vater, MMiderD: roeia Vater, luuer Vater, jeman-
dwViiln', md witoptechwid aiaht: Olv, Miid«n:
mein Ohr, unser Ohr, jemandes Ohr'). Bei
WortTer||^«ieb«i zwiaQh«B venohMdwMii Spnoh-
gruppen nnfi «an diher itali dannf bfldacht
■ein, etwaige Possessiv -prifixe ausznsohalten*).
Die FoRligkeit der Verbindung 'wifirluti
äubstautiveD dieser Art und Proooniiua ibi üo-
gar aoitatk, äaß vom mwIlraiitioiiOT aolioaiiiitli
j,der nlirre", te-achcanh und tlarhcanh
,geiaaudet» älterer Bruder'' uud y-ti-yaoaub-yo
pMiiw HtaptOngwebaft" (Sabagnn), gebildet
wird und von te-icoauh „jomaDdes jQngerer
Bruder^ no-te-iooabnan >) „umIim jfiogeren
BrUcr" Matt n^ioeavan, y-te>teeattli „sein
jüngerer Bruder" statt yiocauh (Chimalpain
Vn, edui. H. Simeon, \>. 127,8, 150 1). Daß
aber weiter die Verbindung dos Öubetantivs
(Ibariiaapt mH dem Fpononm pBMMiMiiiii alt
eine neue Kfitegorie des Snbstantivs empfunden
wird, erhellt daraua, daß da« Subataativ in dleaem
FUle iMB UiiteDMgddtaiglwattilnlHtlgwSn^
nioht nur abwirft, sondern auch an die Stelle
davon «in für öiogular und Floral gesonderte«
Buffix tatet
Man sagt also; teo>tl »Ootl*, no*t«o>ttlk
„nein Gott" rt o -! <■<> -1mi a n „meine Gatter**.
Ähnlich vcrf.Uirl <lit« Muya, wenn ea das ge-
') Z.B. gilt >iies auch vom W:iiiiiri in K«Ufonij«n;
«icho Jacub Bat'^'ert. Nachrichten von Jpr aniPrika-
oischeu Hnlbiiis«'! Kiilifi>rtü)'ii. Manoh«im 1778, 8. 181 ff.
Die» gilt aucU für die karaililncheii ond «ndere 8praoh«n
Sfidkindrikai. Dar gtttigvu MiUeUon^ de* Uerro
I>r. Kooh-Orfinberg verdanlie i«h i. B. di« intar-
«SMnte Angabe, dal im Umina-Hianikoto die Begriffe
kalb nnd voll MV BttSabetMUveo verbundeti gedacht
WBdsii UoMB, ivatjak» (Une .halb (Kochtot>f)*,
f ttsa BiBvhe ,T0ilL(KMMatl);* Ssr S««riS .hOran"
In» Ids Objekt .Mbbm', »IpnolM* M sish. l>er
BegvIS ,waaohen* «M mit .BsamwaiUUaid*, der Be-
griff .nahen* mit ,Xa«ke* uiw. verbunden.
Über feete Poeienivverbindangen üehe bereit«
Pött, in Intom. /,i'it«clir. f. lUl^- Sprachw. IV (l8By),
teru«r K. Kovur, ubur die äedeatong d«s pox-
«eaiiven Pronom. fflr die Auiidrueluweiae deü «ulntHii-
ttT«n Attribnt#«. Mtwehr. f. V5lk«rp«7obol. u. Stn-aeit-
Wi»(>nnchiifl XVI (IHSri), S. l.i.* 394.
') Vfgi. hierzu die geiätvulleu Bemerk od^pti in
l'iiitn Atug. von W. v. Humboldt Aber ili<^ Ver-
•ebiedenMtdesaieiMeUielMoQpraobbaiies, Bd.! (UM),
B. 137 IT.; W.T.Ha«b»lit, Gasb WetlM, M.TI, & 181
Ws IM.
*) Dia Verbindung te-ioeanh Ist «iM W fSSit gt-
wontaa atm wie das fkanaBrfsolM^ monslaav .msiin
Bsir*, 4aa ^aalsilw hidalge aas bljo de algaa«.
wohnliche Substantiv in ein Abatraktam ver-
waiHlaHt aoina «a nit «inaiB anderai BagriC
ein Abhlngigkeitaverhiltnis eingebt; das gilt
gerade vmi QaaitivaDt dia ja dam Posaessiv-
begriff ao nalia varwandt rind. Mu sagt also
im Maya & B. t-u oabab-il Maxtunil wört-
lich: ,,in sein Dorf Maxtunil", «in dem Dorf
: von Maxtunil^, „in der Dotfachaft Maxtunil".
Übrigana banntet »nah daa Maiftairiadia bat
' possessiven Verbindungen sTibstantiviBche Ab»
sttakta, es sagt i-omi-yo „sein Knochen", voa
oaai-yo-tl, Abalnktum tob omiil) „Kooeban*,
entsprechend i-tlamamatla-yo-o taoaslli «anf
dar Stola dar Tanpalpyramida*.
Noah aal Wmaikt, daS BattabangaB dar
Sprachen Mexikos weder su denen der AntUlaD,
noch zu lU-TMii Sodamerikas bestehen'), ge-
schweige deuQ zu den Sprachen der Alten WelL
Im lattiMn faden iUk bia aaeh Goal» Biaa
hinein allerding« Sprachen, die man dem Chibcha-
atamm stirechnet *). £s sind dies aber offen-
bar von SSdamairikB ▼orgadrwigaiia Süiiina,
deren Grenze sich bemerkeuBwerterwcise tier-
und pflaoaoigaogiapbiacb mit der Uylaea dea
Bio flaa Joan daakt
') Fttr dl« Mnyacpraohe» «in«! Bpriehungen zu den
OroBen Antillsn » icderhott behauptet w<irclfn, Juch
scheinen nin b<-i nüh<'r«r rriifung belRDKlKH zu ».'in;
»iehf- ?■■ B. Li'nn IJniiftv, •\ffliiit<^'( lexii-t>r>({ii|Ue« du
Uaitien et du Mmym. Uooiptt. r>.<nd. X. Int. Ani.-Cgr.
Stockholm 1897, p. 191— S06. Die» „i ' tH'r«inatimman-
gen' «ind tehr wenig fiberseugend und w<>hl knnm mehr
ab EUfallige, mehr oder weniK'T gr<<lli} KlauKithnlich-
keit«u. Daa Wort eaoo ist aber wohl ein liehnwort
bereit« im Vaya aui dem mexikaniichen cacauati,
atotaHaaddsbmlsliMMpa^nHMSeB Takate^ «Dd'jbAa
«elil MaiawoMa in dia Inssli^iMilia aiafadraags« ssla»
quitoMbia itaiaiasB wohl aasMdaawMBfc, ne.Ka>ir
•praehsBdsB Kandbea dar Küste von ItatduassbidTDB
der lni«l St-Vineent im 18. Jahrhundert ang«iiedelte
Inselkaraiben. Siehe Sapper, Int. Areh. f. Ethn. X, p. iX
Hie An^hen au« der /.eit t'i>ni|uista mafhcn oitien
Handel-verkehr zwiichcn Vukalau uud Jur lii«e] üuUa
sehr wikhrKcbi'inlich. Daher kdnnten »i>r*i:hli(.h« B«-
«■iiillU!<>U!igi-.ii tii h erklirwi. Venn«itlit'b wird dif Ver-
Htändigunf; »Ix-r nicht i'in.j l'ol^ju di-r i yv, iml [ ifr,
der Spraoban Vnkiitatiii und Kubui g>>wK^r<ii -o-in,
Rondem dasVfprk v.in D'draetich' rn.
*) So gehören dia Ouaymi von Versgua, dia Tala-
manca-Indianer Conta-Riea* liogniatiach lu den Cbibcha-
■prachen, die wie'lKram mit dam Aroac snaamman-
hAngan. 8lebc Kr Muller, OiaBdriO der Sprach w.
1 IT. ».m. — «ax Ohl«. Oastpt. imd. VIL Aa.-€l|r.
I BscUa IdSt, B.4M.
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MS
Dr. Wftltar Iiclimuui,
Im hohmi KordwfliMii AoMrikM 1mM«1mii
ander«neita lioguistiMhe, ethnologiMh^ «ijrtho-
logifiche, antbropologuohe tiiicJ arcbHo!ogi«ch«
ZuHamnionhÜMg« zwischen deu FaläuaeiAtvu Ost-
uäetu (TKhttktacben, Korjaken, K»nj tAchadaleti,
Jukagiren und Giljaken) und Jeu Völkern atif
der «merikaniftcheD öeite der B«iingBtraOe,
KmAiw«!««^ TW aUtttt d«r tau Frans Bom
angeregten Janp'lSEptdhiiOB m Twänkn
aiod>).
Kadi jßaNO allganwiiwn Awttibxuagn mOgo
ein kurzer OWrUkk flb«r di« SpiMiMa VImo-
koa Smignut
9. Überbliek «bar dia Spraaban Maziko«.
Ea erscheint geboten, die Sprachen nach der
nugefftbreu Verteilung zur Zeit der Coii«)ttiiU
aa b«tnMht«D, alao la «nam beftim»tan ZaÜ-
ptinkt. Die Verteilungen und Verschiebungen
iu irfiberer und apiterer Zeit wUrden baaoodere
Daiatalliiageii «Cofdam. Auch iat «• vorteil-
haft, SpiaalMO von Bawabnani in kompakten
Massen von verstreuten kleinen Sprachinseln
abzugrenzen, die sich gel^eatlich als Heato
akaaoala weiter Tarbrailetar ^^ra«^ftlm^Hall, oder
als vorgeschobene Kolonien darstellen. Endlich
ist man versucht, lingnistisoh zwar nicht ver-
einbara Spiacben naek kidtarellaii Geabibta»
punkten zusammenzufassen, da infolge des
geiat^gen Aostauäclics Ideenznaammeuhiage be-
■Mtiea, deren olgeküves HanptkritOTinm, Ton
deutlichen mythologischen Parallelen aligeaehen,
die Namen der 20 Tageszeichen und iler .lulires-
feste sind. Im letztoreu Sinne bilden die
VSIker v«d IGehoaean bia naeh ITiaatagn»
herab eine einzige fast lückenlose große Gruppe,
denen im Süden wie im Norden ,,barb»nsche''
yoUcer aehniS gegenSbcfatebefl. Zwar trigen
die mexikanischen St&mme allro&Iiitohe Über-
gänge zu niederen Knluuformen, msofcrn die
8aaanv0lker dam Manikaniaehen sprachlich
verwandt aind, aber doek nMit mabr den Kn>
*■} SUha Frenz Boes, Tlie Jmq Ncrt AwUc Bx'
paaitlon. Ompt. ren<1. XIILiÜB.-0!gr. MtwTerk im.
(Sastco. Fe. 1W5), p, 9t— leo. — iTeld. Begara«,
Oompt rsnd. XIV. Ani.-Ooqgr. Btuttgart IHM, I,
8. m Mt IS5. — WaH. Joehtlion, itild. T, 8. MO
bis 127. - Iji-n R t I- r Ii b o r (j, Bemerkun^^jii ubvr l!t-
sirüung«n /wiscUeu der M<>rpbaUjt(ie der giljukiscban
oad enMrikairiichen Bynobee, IWd. I. 8. 187 Ms 140,
lender vnd waa damit snaaminenh&ngt berftaen.
Es iat da sehr schwer zu eiit«c)iet<len, ob z. B.
die Cora und Hnichol der Sierra de Nayarit')
uralte StammeBverwandtschaft mit den Mexi-
kanam baeitowi, oder ob aie nor die Ausläute
einer von Südeu vorgedrungenen, fremdartigen
Kultorwelie darstellen, die jene Völker noch
beeinflnOt bat.
Sprachen von kompakten Staiuincstna««en
sind in den nordwestlichen Staaten der Ke-
pnbKk Ueodko 1. die SoiMmapnwkan; daa Oora
und Iluiohol, Tepehuana, Tarahumarn«
Cshita, Oputa und Kiideve, das von letzteren
biniden gt^ipaltuue Pirna Die Zugehörigkeit
der Bopi (Moqni) wie der Sokoaeboni iat
sehr zwcifelbafL In gewisser Weise lassen aich
noch die Comanohen von Texas heranziehen.
D^r^^ dnd aiebar die Apaoben*), dia a&d»
lieh und wuHtlich von diesen letzteren hauHen,
die am weitesten nach Sßdeu vorgedrungenen
Analinfer dea grollen athapaebisehen Spneb-
stammea, dem auch die Navajoä angehören.
Wenig studiert Bind die Sjjracheu der Indianer
der uordöetiiühen Staaten Mexikos, die man, ol>-
doch .ms Grfhiden der wilden Tiebensweise dieser
Bewohner als „Cbiohimekcn" zusammengefaßt
bat Biar idnd eingelieDde Ubteranehnngen
sehr zu wttnsohen. Der Begriff Cbicbimekon
iat weder ein einbeitlidier nooh ein streng
') Siehe Karl Lamholtt, l'he Uuichol Indiani
of Mexie«. BuU. Am, Mua. Nat. Hiitory X (1898). New
V<prk. — Kur! liinutiiillz, Kymbolism nf (Mo Hiii<.'li >l
liidiniK, Mi ui. Am. Muü. Nat. llisUiQ, vol. 111, Anthr.
II. New York lymt. — Kurl liUmholti, ünkruwii
ilejtiü-,», Irfindoti iau:(, 'j liile. R*. — 8«ler, Die
Huichol-Inilinrior des !St«.>it.i'5 XliUso in M'j.xico. MitL
Aotbr. Ues. Wien XXXI (IkiOi), S. i.iS bi» laS.
*) Siebe I'. Joae Ortega, Doctr. crist., oraeione«,
ooufeaoaario, arte y bncabularin (Je la lengtta Cora, 17S9.
— Carlo» Laud>-rri, MsttuHo subre )• lengua Hniebol«
' in .Kppüblica Litoraria" (Ou:i(Jnl:»jam). — P. BeDitu
I Rinaldini, Arte pera apreii<l>.T b« Liiu^a Tepebaaua,
Mteiee 17M. — fr. Hignei Teileahea, Compendto
grsmatleal In InttUfsoala M Idknua Tanauara.
mum ItM. Aneajra, eite de la laagoa OaUla,
sasan las nglas da ■aobos peritoa. lUziao
, Arte 4« la laafaa Xüreaie (Ftaaa) cdid. B. BmiA,
New Tmk 1M9 (Uteaiy et Amiits.Iiiugnl«tic«, vol. V).
I Ober die Bvd««fBjpr. s. IVa., Td. DL — Busch-
' mann, Grammatik der vier «onoriwhen Haupupraclien.
li.Tllll IHt'-l bil ISllL'. Tb--.
I Siehe Kd. Buachmunn, l)tu Apache als eine
I ethapeäk. 8pr. crwisaea. BarUa IBOO bis isas. 3 Tlab
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EfKebuitse und AafgAben der mexikaniititchen Fori«hun(r.
148
historuober. Die Clüohimeken sind Nomaden-
nischcii Stamme eiiislinal« aiioh ein Xoin.ulfii-
leben geführt battoo, so aind wicli ü« „Chicbi-
»alt«t* HBd die d&Aäm^EmA» S«H b«d«am
Mviel wie die httt» Vur/.eit. Die elazelnen
mexikaniacben StSmme rUhuit«n »kh aber alle
einoa mobr oder weniger kohuu Alters; ao er-
Iflrt «• riob, dafi Cbicbimeoatl vaA «biohi-
mecateoutli („Herr der Ch.*') sa einem Ehren-
und Adelatitel werden konnte^), waa ganz be-
«ondara von Tets«o«o — A«ollia«eaa, Tlas.
oallan uaw. gilt TuHbi'iionilere drückt da» Wort
gChiobimekeD" eioeu Gegeuaate aua zwiacben
ITaliittititlionieD und dm (MÜeb woihnaiidMi
Mayavontani, d«n Otneoft-ülxtotiD, Kosom-
S> LioguiütiBoh und eümologiaoh isoliert ist
die UrberMkerang de» qAter tdlweiae von den
Mexikanern eingpnommomni Landes, welche in
die benachbarten Berge zurttckgodrftngt wurde,
tro rie tioeh lient« aaUnieli wobot Zv den
versprengten Otomi-re&ten gehören aach die
Tepehaa in der <SatliobeQ Sierra. Ba laaeen
nah Ten Noidea imeh Stden die Pfttne, Otoiai
(Hiäbifl), Ma^ahiia, Matlat/.iiica (Pirinda)
r.ti einer kunijiakten blasse vert'iiiigi-ii Schon
die alten Autoren iiaiteu die Otomi für die
XJrbevÖlkeraiig«), ttnd ee lliidet eloh eogar dl*
edir interessante Angabe, daß der ben'itiiiite
ToltekeauU Tollau an Stelle einea Mamembi
genaniiteu Siteee der Otoni gegrCodet
worden sei.
8. In dieee Gebiete wanderten sa einer sieh
geaehididielier Bereelinttng «iifeddieaden Zeit
eine Reibe mexikanisi h redimier Stämme ein,
die der Sage nach und in echt unierikaniKcher
Vorstellung aus iiöhien, aus Chicoraostoc,
ffOrtder THUdeii", henergingen. 8»li«g«n»)
nenut »iisdrflcklirh diese St5mmc zeitlich nacli
den „Weisen" (mMhisclie Tolteken), den
') Sieh«» Hi rn.-jl J>ia/, Hiüt. vcrdiu!. o.i]. li-t.
'} Hiolif S;ih;i^uii \, cnp. '."->, H' iitnl 12.
bn'te' I), 1'" r II in'. }1 ii !• il .., (irniiirttica <k- 1* leuKU«
Otomi. Mi'Xii- i 17']. — I). luan ("r. Najera, Diner-
tacion aobr« la lengua Othomt. liiisieo 1845. — Diptro
de Naitera Yanguai, Doctr. y «nuenanz« ••n Ii
lengtui Ms<:Mhua. Höxic) 1637. — Fr. filego JB«-
aalenque, Art<> de la lengaa MatUuilMa. KilcieaieMIl
*) 8Mw s. S. Unraa m. Hl, s.
*) Babagea Z. aap. M, {IS.
Olmeoa-Uixtotin, den Bewohnern der atlan-
tieeiben Klite dee Blulee Yent Cme^ den
CnoxtC'Oa und Otomi. Nach ihnen kommen
erat außer den ToUautatDoo, Qiiootitlan und
ToUan bewohnenden IdetotinlieB ToItekeDi
die Teoohiohimeken (Cora, Huioholf), Ta-
rasker und Naua. Letztere zerfallen in Te-
pauuca, Aculhiiaque, Cbalca, Uexutsiuca,
Tlaxoalteee, Ohololteo», Mezieft(M ezitin).
Die Widei-gpröcho der einzelnen Stammes- und
Wandeiaagen sollen hier uiobt an lOaen ver-
meht werden« de ale die Votelellnigen unMigev-
weine in FinzeUieiten verwirren. Jedenfalls
atolleu die Azteken und Mexikaner eine aprach-
Sefa eigenartige Gruppe Ton SUmaMD dar*),
dte sich durch kriegarfMken Geist und kühne
Handcl8unternehm«n«»en auBr.eichneten tind in
kurzer Zeit ihr anfangs kleines Herrsobafta-
geUet weit neeh llHiden nod SOdes ao den
Kflstan des Golfes und vornehmlich des pazi-
liscbon Ozoaoa ausdehnten, bis sie ihre böohate
MaehtentlaltaDg in der Bttdnqg dee Staataa^
bnndes Masik», Telaoooo tmd Tlaee]ian
reiohteiL
jy» AaabNiitBBg äitt Mantaner naeh Und-
oateo «folgte in daa Oebiet der Baaxtekcn
\ind Totonaken. Erstere sind das SIteste
I bekannte Glied der Mayaspratihfäuiilie^^, da»
aber inabeaondare dareh den llMigel von Hieio-
glyphenschrift sieh von den Ellirigen Maya onteiv
scheidet, letztere ein bisher wenig atndiertea
y«lk nrit iaolieitar S|ii«eli«*) und dganarijger
Kultiar*) mH den Zentren OampoaUaB vad
*) Ans dsr FBU« dw Otamiatlkae enS WMar»
liflutHH' der BezikanisehaB Bpraffhft aetsn blaf ftnaBni!
A.01nloa, adid. B. «naten. Flaria ItTii. — Careebi,
Arte 4a ta laacna m*x. Xtelw 164». — Melina.
VooaUlario d« la lengua mas. lUaieo Mtl. Men>
ausgab« vun Platanaan, L«ipxfg IStO. ÜBe aMBlke^
ni«clic Orammatik W. v. Humbordts Ist Ms 1w«M
SI;ltlu^kr;ll^ i^'elilU'ben. Neuere und aunföhrlicbe Bprach-
itufaaluum tlur m^xikaniachen Dialekt« wilren drinKend
zt) wUltKhen. £iri ViikKlmliii' de« jetzt irnrh i^"-
!.pi'i>eh»»npn Ait^-kUch (vrm (:itlalt»p<»c, Vera Vt wji) gibt
>'r. Starr, NuC^» uikhi Kllin. .^rr^ i'f S<.uth. MexjoOk
i'riK'wil. l>ii\. .Vr iii. Sc IJgu, vol. IX, p. 74 — HZ,
*) Siehe O. :^ t . 1 1 . Zur ■thmafta^a der SspllUlk
Guntumala. ZOrich 18t)4.
'> Siehe D. .1 oi ^ itambrano Bonilla, Arte de la
l«ngua de Nnolingo. Mexico 1752. — Pimentel, Oes.
Warke (M*xico 1903), tom. II, p. 308-357.
*) Sieh« B. Sirebal in AbbdL Katarw. Ver.
Henbnff Tin <IM4).
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144
Dr. W»ll«r LohniAtia,
Ifiiiiitii. Ifit üiiMni wnvdflo Oortei md Mine
Begleiter zu«n( viber bekannt, und aus ihrom
Gebk't Bchctren die hcrrltchcn Bilderschriften
des Codex NuttaU • Zouohe nnd (Jodex Viudo-
boaenia n itammen. Di« Totonaken mag tnaa
stur «ogcnanntcn „Urbevnlkening" rechnen.
Die Ausbreitung der Mexikaner nach Nord-
wffrtMi llngi d«a KaGloniiMiliVQ HevrboMin
reichte tinpefdhr bis zum heutigen Culiaoan,
B«tiebttngea zu Colbuaoan abv ain«
kBBibm riad. Haoh 8llil«n
dto liBzikiBar wni Ut Aber dm
IsthmnB von Tehnanteppc verfirohet. An der
Küste von Taba84BO sitzen die Ahualulcos, an
San Salvador für t'ipiles und Izalcos'). Der
Unterschied ihr«r Öpraobe von der aitekiaohen
tat doeh «a m «chebliolMrt daß «r ridi in d«r
kursen Zeit der unter König Ahuitzotl (1484
bis 1Ö02) gegen jene Q«g«odmi geiidtteton Kr-
obsmogen nioht gut «iIAkb ttOb Atoll gbrobt
daher, daS die Pipiles von SToirden in Guato-
mala eingewanderte Reiste von Toltekeu sind
Hierfür spriobt eine Sage, die sie als Deszen-
dmtan dw fw Toltek«B b«iisd«Itan Stadt
Chol lila*) erscheinen ISßt, Rowie ilii- Angahe
PalacioB (1576), dalS sie Qaetzalcoatl,
deraii iMModw* Knhatttl* in Ch«lala war,
verehrten ♦).
Mexikanische Dialekt« sind femar in Gaa-
tomala das jetzt aiagcBtorbene Alagfiilac, in
Nioaiagna di« Sprache der Xiearaos oder
Nicjnirang, in Co^ta K'i ca vielleicht die Sprache
der Guetares, iu i'auama (Gegend der Chiriqai-
Lagnna) die SptMüie der aaegeetorbenen Signa«
oder Seguns. Nach Rapper ist die gt-ringe
Widerstandskraft der mittclamerikauischen Ha-
Iraatlittnme in sprachlidieir Hinrieht «b Bewwa
ihres späteren Eindringens').
4. Im Westen des mexikanischen ITochtales
kntle aiob das sprachUcb dnrdiaiia eigenartige
>)]>er
plIH.
Pipit ist Mual
r WhBiogr. der BsfObUk Owatsmal«,
■) Atoll,
a >1. ffA.
■} Seler Im «Kl OtUsaatto*. Msak» itn,
«so— tsi.
') Hiebe I'Klaeiii, Carta .iiniiri;\ r«! B«i d« K*p«ns,
Annu 1676, edid, K U. Siiuier, Kow York ISS«.
*) tttlw SappST, Arcb. t. Anftar. N. r. m, B.4»
Volk der Tamaker (Hiekkaaque*) in Miok-
uaoan gegen die mexikanische Übermacht ntit
Erfolg zu behaupten gewußt Die Kultur war
«ine re«ht bedeutende, besonders iu der Feder-
nenikknnit Die Weademge bietet eakr
intere-^Hnt^t" T?f'/ii'h'i;i-_'fn *ur mexikaniBchen
Tradition. Danach scbcineD die Tarasker von
der Sflale dee jetzigen StMtaa Yen Ckns
(Chalchiuhcueyecan) aus sich verbreitet zu
babeo. BesOgliah alier p&heren Auaffibruagen
■ei Uer aaf die treffiolM Monographie Beiert')
verwiesen.
Das Taraskische steht als ein isolierter, an-
Behnlicber Öpraobkomplex mitten zwischen Otomi
und Mazfltanen dk
5. Im Sflden des Hochtales von Mexiko (im
Staat Morelos) folgen die mexikanisch redenden
and n den Oonllteea, Oknloa nnd Xooki-
miloa in Beziehung stehenden Tlalhuioa.
An dieee eoblieOen liob die ebenfsUs noob
niezikanlieh redenden Coktiixaa an, deren
Name aber bereits dem Tzapotekisohen entlaknt
ist. In der Till folgen auf diese Cohuixca
uuiiiittelbar ätämmo mixteko-tzapotekisober Her»
knnft» Leteterekabendn kompaktes ünprangph
gebiet im Staate Oaxaca (in der Stadt Oaxaca
und in Zaadülla). Die Mixte ken*) nehmen
mekr den weedieiMn, die TiqMitefcen^ mehr
den sttdöstlicheu Teil des Staates ein, während
die den Tapoteken nebe atebenden Yopi oder
TIapaneoa an die erwlhuten Cohalxea
gren/.en.
Bei der Beurteilung der kümpliiierten Vc^lker-
verhältuisse im Staat Oaxaca muü darauf ge-
«ehtet werden, dnS Anedrfieke wie Pinome,
Chinqnime, Choohontin, Tenime, Popo-
loca zunächst nur die fremdapraohigen uBar-
be.
•). Die
drei äad Qrenwdlfcer,
*} AM» Diego Basalen^«*, Arte de la !
Tansoas ed!«. Sie. de Qniisa, äUgdsaini; dte ,
▼oeabolars von Jaaa Baptlsta Lagnaas ond Xa<
turinu GitbartL
') Seier, Oe». Abb., Bd. III. S.8S Us IM.
*) Siehe Ant. de los Beye*. ArtS ds la l«ogua
Mixt«««. M^ioo 15V.H. K«uaQig. von <te ChArenoay,
Ale»»;-!),
') .Iu;iii dü Ctirdüva, Aiti- <l''l idioiii» ZHprjiACO.
Mexico J578. Neu«n»g. Ton Nie. M .r.lin, 188«.
') 8u Mgt Sshsgan: Pinome, Chinqnim«,
CboehoBtla .... ini^aej la eentoaa Tenime
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EiSMlmiiw DBd Amtg/ilbm dar
1«
^ 4«r inixtalriMheii Sprechgruppe maraolmen
Popoloca lietßen auch noch andere an den
Grenzen vuu Tabaxco und Guatemala wohnende
fremdaprtohige Elemente. TntTxwMtiMlwre aber
Ittusten den Mivteco - tzapotrkcn vonvtiinlte
Popolooa (Chucbones) am Vorderrande der
im Obaitenf dw IHo Papaloapan bdiiidfioli«ii
Schlucht(Caüada), wo die alte Verkehreatraße vom
SfidcMten dea maxikaniiolien UoQtalaodM ni den
tapotekiiolMn GeUeten führt Von Uer aus
hsben sieb die Popoloca weiter verbreitet, ins-
liL'fioiultri' niicli ili'n Orthchiiflcri Ti'litiacan,
Teoaraaobalco, tjuecholac, (Joaixtla-
hm«««ii. Altan KwihiiehtaiB infolge htlbto
sich die Popoloca-Tinoiiic dann noch weiter
in mfxikanigcbe» Gebiet hinein eratrookt, und
j batten aogtr In Ttowdlan ein eigeaee Bamo.
I Den Mixteco-Tzapoteken sind die am Vorder^
I mnde der Canada wohnendeii Cuioatoken an-
nireihen, an die sich nördlich die Cbinentekcn
schließen, während bei Teotitlan dol Camino
die Matatekeo «a die Popoloca
stoßet).
Qeais ieeliert «bid, in der lUohtuBg von
Westen nacli Osten, die die Kiisti' des
fiscbeo Ozeans erreichenden Amucbos, Cha-
iliioa, Triqni« tmd Hneveai Versprengt im
tuipotekischen Gebiet ist in der Nühe von
Tehuantepec die i««olierte Sprache von Tequi-
i aistlan. Erwkbnt sei auch noch ein Brucb-
I aMdc der den Mayaapradien ngAOdgtn Clioii-
I tsl an dur I'aziflBoTien Küste.
I Zu einer weiteren Spraohgruppe laasea aich
«eik Berendta ÜBtermdrangeii die Mixe-
I Zoqne zusammenfassen, Boi yvntkrr .luf der
Qranae der StMteo Tabaeoo und Cbiapas, von
denen die Ifixe mdir in WeMen» die Zofjuo
ipampa in Popoloea ie BOioeayetts Tenia«,
dJa P., Ch., Cb., di«M hataü als gsuMbtiaBaD Vanen
Tenimt, wtO sie «in« terbailaebe Spraoh« «prvcbpn,
(lArum b<>iBen nie .PramdUnge*. Er tUgt hinzu, äuO
lie i"h i.ul uni;rbililtt wl» di« Otoini svien und in
oini tu iirmmn Land« (itolinioa) wohut«n, wo* geni^u
mit lU n VarhUtniiMn du Ittudsa noch hent« tlwnlB*
')Si.li. Berendt, ZeitMsbr. f. Kthn V I-r
Verb. b. 14ti bii 1.^3. — 1'. ui ntann, Graiiiaiictt U.» i»
I«ngUB Mii« (1730); L-dlil. B<Mniar, Oaxacu Ittyi. —
Joti M. HAnchez, üramntica de t» lenpia /oqtte,
JIAxiao 1877.
AnWr m Aat«««t«l«el«. «. 9. ai. VJL
nelir Im Oeten und in grMafnn TcÜmi das
Staates Cbiapas hausen.
Die Chapaneken>) (Chiapaneken), welche
die Paäfisobe Küste in Cbiapas zu einem Teil
einnelunaii, haben intereueiiterweifle liagnirtieehe
l?ezit'1nin<;cn 7.u den Mangues oder Cboro-
tegas am Managtiaaee in Mioerago»; ob sie
aber von dorti oder aoi nOrdüoheren Qegenden
stammen, ist schwer zu entscheiden.
Die Sprachen Gnatomalas, die St oll in so
ausgezeichneter Weise klassifiziert bat, können
Uer nieibt mehr berOdlniditigt werden, ffie
gehören zum flbcrwifgenden Teil der Mayafamilie
ao, die in kompakter Masse außerdem Yukatan,
Britiaob-Hoodaraa» Oampeelie, Tabaaooi, Cfalapa«,
beherrscht, ein Gebiet, das durch eine unver-
kennbare Einheitlichkeit der Ruinen und der
mit Mayabieroglyphea bedeoktea Stetomona-
mante aäia beaewlem Gaprlfpa bat.
Eine der interessantesten und schwierigatcn
Fragen ist es nun, ob die üaodzono der mexi-
kaniioben QolfUate von den liei Tampieo an-
sässigen Huaxteken ab bis nach Tabasoo hin
ohemala von Stimmeo der Jlfayagmppe lieaiedett
gewesen ist 8di«n die tSdHbb dar Hvailakin
wobiienden Totonaken — die naah Torqnemada
die Erbauer der großartigen Ruinen von Ter»-
tiuaoan sein sollen — zeigen trotz ihrer durch
die Sirebelaoben Anagrabongeo daigalegtan,
offenbar späteren nieviknnischcn Beeinflussung,
an^kUende Beziehungen zu den Uaaxtekeu, vor
aflem in der Anlage «od Baanliafftowhdt dar
Städto ■■').
llier/u kotnnit die bcdeultiauiü Tat*achc,
dali in Cbiapas diu Cbioomucei(o)leca so nahe
mit den HnaxteUaeben apnehliob verwandt
sind, daß nir Sapper geradezu für eine gpiter
eingewanderte Iluaxtekeukolouie b<*).
Die Frage wM aber noeh dadnreb ver-
wickelt, diiß bliebst wahrscheinlich auch die
Bewohner der alten Provinz Cuotlaxtlan, die
Olmeca-Uixtotiu, zu einer der Mayafamilie
angebSrenden Nation gehiM Iwben, wobai der
') Siftbw Brinton, Aiv. Kaco. p, US -146. C. N.
U. t«ndt, Itemarks nn th- ■■■vff< i niirlent eivfllaa.
tifiu in Contral-AtniiHti N. » V .rk l -*"«, p. 13.
«J Sirhi- S.-l.-T, ('.■■i. At.iiiinill. 11, 8. las, 126.
■) tU«ho Sappor, Arcb. L Äatbr. N. V. UI
(IM»), &«.
1»
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M8 Hr. WslUr
gnmcbMtdiche tiraoUicbc Unterschied der alten
Autoren zwisohon „Cliichimeken" und
„KoaouAloa", d. b. Mexikao«» und Maya,
▼OD grOAler B«d«iitmig ist*). Wann 'mm «bcr
Sabagnn die Olinei :i-IJi\totin nrich der
Tradition laröokgebliebene Teile der Toltdun
BMUitf die spfttor nmcikaiilfliott worden mIu
bSimii and daiier „mexikanisch" redeten, wenn
Uir Land reich an Lebensmitteln, an Kautschuk
und kostbaren grünen £dclst«inen, an Gold und
Silber geaohildert wird, und diaie Bewobaer
„Sühne des in die Fem«; i7e7ogenen Qnotzal-
couatl" beißen, su liegt darin alleidiogs aaoächst
«in« d«alliolw AatpieluDg auf die Beilehangen
zwigolifin Ki-ü'lituin , Kaufniriimsstand und
QuetzalcouatL Doch Kbeint dem ein auch
fb die ganze TohdMnfrage «kbtigeg präliisto-
riiöbea Faktum zugrunde an KogtOf «od es
Bei daran erinnert, daß Sei er vermutet, ans
diesem Gebiet seien vielleicht die in Vukatau
aUunrnframdeD Qrfinder Mayapans, die Tn«
tulxin. ansfrcwaiiilert').
£a ist hier von größter Bedeutung, den
Begriff Hixteken, den Sahagan dieaen
Olineca-Uixtotin beilegt, klarzustellen. Es
s'm<\ nioht die von ihnen abetanunenden, an der
pazifi84dittn mite bameodeD Ananaoa Mixteoa
gemeint, sondern die Bewohner von „Mixtlan",
eines Landgebiete«, Jus noc-li heute im Gegen-
satz zurMixteca (alta und baju) „Mistet^uilla",
daa Ueim Ifixtbui („WollEeDkod«X beUt.
Diese „Mixtcca'' zusammc'ii mit den Olmeca
bewohnten den Süden, die Xluaxtekeu dagegen
den Norden det Btu^ Vei« Cnn. Alle drei
aber hängen auch im Kult eng zusammen, da
sie bauptaioblicb die ErdgöMtn (mex.Teteoin-
naa, Togi) verdirteii, and der Kalt der mexi-
kauischen Tlft^oUeotl, deren Diener die
Hoaxteken (i«anex>aaii ,yihra Hnaxteken*') sind,
tim-äH lie Uuohoalco mm veciuä» itö tl mur, y son Ins
que oors UamainiM YuvAtan, Tabaaco y Campcoli*. Tor-
iiuemada 3, 7, I, p, 266. — Nouuualco tiabtolli
ymoeuelicuepyan .Nanounlco, da« l4niil wo die
SpraelM sicti »udt-rt", OMmalpain Il<>lac. VU, 88, S«,
97. Dafia Marina mU» la tengoa de Gaasaeiiatoa qne
M la prapria M^kana, j salna 1» de Xata«», eonio
JerAnimo de AguUar sabia la de Taeataa y TWbaseo
qne toda noa, eataidiaBse ttkn; Senal IMaa, m«t
vtrd., ca]k n,
*) «Hebe Beler, Olobub Bd.«, &«9 W» M.
Lebmann,
ist besonder» von der Hnaxteea au naeh Mexika
importiorl winden ').
Diese Völker sind aber nach der Etymok^ie
ibrer Kanen Bewohner der tropikibea Kflsto
dos roevikaiiisi liL-n Golfes. Der Xame üixtotin,
dessen Wurzel uix mit Cnex verwandt ist,
kehrt wieder im Namen der 60ttin dee Bäk»
Wassers (des Heeres), Uixtooinail» ood findet
seine Ableitung in den Verben uiuixc&,ainixoa,
die „zittern, sich bin und her bewegen" be-
deuten *). Der alte Name für die jetnge Gegend
von Vera Cruz war C h a l c h i n Ti c tt c y e c a n ,
„G^end der Waasergöttin^. Die Küste von
Tabaeeo aber leitet ihren Namen wdil Von
Tapach-co „Gegend der Mu'-i tuhi" (tapachtli)
ab. Der Marne Olmeoa, Bewohner von 01-
man, beMklnet eine tropiiehe Gegend, wo
olli „Kaatadiak'' gedeiht Im Popol Vtth
fS. 20), wo von Qnet?:alcüiKif 1 als einem Gott
der Golfküste die Kede im, beißt der Tolteke
geradem ah k*ol, »Bsirr den Eimteohaka'!
Noch schwieriger gcstaltf t sich die Beurtei-
lung der Olmeoa-Xicalanoa, deren Stamm-
vater Xiealaneatl «beo Ort Xiealaneo in
der Provinz Mexioaltzinoo (Vtia Cniz) und
einen zweiten desselben Namens in Tabasoo
gegründet haben soll*). Letaterer Ort aber vrar
ein Zentmm der von len herbeikommenden Kauf-
leute. Er gjnh rlor ganzen atlaiitisclieii Golfküste
den Namen Anauac-Xioalanoo. Diese wird
von den alten Anteim genden mit (Tlillan)
Tlapallan, mit Nononalro oder Kontiaco
identifiziert, was nur den linguistisobeu Unter-
sohied dieser Gegend, wo die MKjßKfmdM
henreebt, von den roexikaoiseh-ohiohimekiephen
*) 8l«lieBlst.deCoUiuaaaBydeinKleob1MlI.&7«
bi* TU (meinar Kupia): t aeatl ypan inin acicn
Tciilan yu ; (x) caiaaBme ye» tlaltccha^ico
yaia malhnsD omentin yn qninoaoalque aab
yn Tlatlacatreolo yn ziliua dialilon)« yn mo-
q u ; c l. Ii u a ri i- 1 1 .n y ii i ii m a 1 h u a n Cui'Xtec».
Ouciiu _vaiiL Ui>;;m tzintic in 1 1 » c R c ft Ii 1 iz 1 1 i.
„Im Jahre » R<dir kamen die Ixcuinanm« uach
ToIUd, mit ihren üefanftenen bSRHUctcr» «ie die Krde,
Kwei (Mcnncht-m) cr»chu«»*ii s-.- init Pfeilen und die
dämi'uiüCbcn ZÄUl>erer, die weiblichen Ti?«f«l, deren
Miinner waroii ihre huaxt'-kiw-'lien i M-^ingi in n. l'a
begann zum «.TüU'n Male die Sitte des Jf.rschioB«n» der
Opfer mit Pfeilen."
■) TgL 8el«r. TerOff. KgL idna. t VSOtwfcd. I. 4,
8. m.
*) akiheOouara.OnnieadelaVeeT.BiiiiitaLUft.
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Krgi^biii.c^e und Aufgaben der mexikaDutiicbon Foracbung.
147
Gebieten beseloluiet Merkwürdig tat die
Angabe IxtlilxoohltU*)» dsB Qii«tiBlooa»tI-
Huemac, der Ilenis Äar Tolteken, diesen
Olmcca-Xicalanca „gepredigt" habe, aber
wieder nach Osten, von wo er gekonunen,
zurückgekehrt sei, da er wan^ Eif»lg liatte.
Er sei dann an der Küste von Coatzaciialco
(Tabaico) viaMbwundeo, und zwar nach anderen
QaellMi „im WMMr* wm wiedenun «Ii« KSate
des CHliiucriti andeutet. Nach Camargo*)
sind oau die Olmeca-Xiealanca die von
Teoehiebiaiek«n*)9tter Terdrängte Urbevöl-
kerung von Tlaxoallaii. di« i1:iuii nach der
atlantischen Küste answainU-ili:. Nach M e u d i c la
haben uioh. die Xicalauca an der GoUküste
bis nadt Ooatiacnaleo aoagebMitat^
Die Frage ist nun, ob alle diese Randvölker,
iIuaxtekea,Totonakeii, Olmeca-Uixtotia
(^Mixteoa"), 01in«ea>Xiea1aoea sieht mehr
oder weniger Glieder einer großen, der ilaya-
familie angehörigeu Kulturgruppe darstellen').
Dill Beeinfliuiong der Totonaken dnroh die
Hoazteken in den Städteanlagen, oder richtiger
das YorhandenBein von Ruinen im Gebiet der
Totonaken, die aa buaxtekische eriuuem, spricht
entweder fflr «in« Utere AuTweitoag der Haax-
teken nach Süden, oder fdr fine Hcziehung der
Totonaken am den Uuaxteken. lingnietiscb
edieiDt jedodi das TotonaUaebe vom Uaax-
tckiscben durchaus verschieden zu sein. Die
Entscheidung dieser Frage ist daher wohl nur
von archäologischen Arbeiten zu erhoffen.
SSn bMMrkwn ist, daß die Olmcoa-Xica-
lanoa entweder später von den in historisch or
Zeit vordringenden Mexikanern mexikanisiert,
oder latiteNi, etwa dk Fipll«» vod Ahaalnloo,
mit deuXioalaaea snaammenfeworfanwiirdan.
') Siehe Anm. '), ^,. ui, i.
*) Rieh« TsU.lM.chitl, Hi*t, ('Iii, h I. p, 19— SO ff.
') I>> r i. I hiiixriiH A>i-.ilnu:k III iiii'vikanUchen
Texten lautet atian cal-aqai, ,inB Wasaer gvbt er
UlMin*.
') Siebt) CaiDArgo, Bist, de TUxcftIa I, ciip. 3,
f. 23—24.
*) Bich« Torqaetnsd», Mon. Ind. .H, II, 1, p.283.
OiMe «Teochichimecat' «ind vtelieicbt Otnmi; vgl.
Verqaemada, L o. 1, 10, I, pw ttU .TsoohiaUmMas
«DB los qoe aaia se llamia Olomies*.
•) MandUta, Eist. «eeleK M, Ut.
Ö DiMeB OedaafesB hat Seier heraita vor fehrsa
amefcaititi a. Anh. L SUnogr., Iieiden, II (IMt).
8. nr Ua ua.
Die als Olmeoa'Xioalanoa beaeichneten
ürbewobiMr von Tlaxeallan veken auf ein
den Mexikanam fremdes Volk hin. Dies Schlüsse
aioh iiiiinittelb&r an Hnaxtekaa aad Totonakea
im Süden an.
Fdgeodea ia( nodb im Zmammeiiliaoge Uet^
luit hen'orrnheben. Für die Hewohner von Tol-
lan, iür die „Tolteken", und für Mexikaner,
Olmaoa-Uixtotia vom. iat die Kliat« von
Tabasoo (Nouohuaico) im Osten gelegfln, die
Gegend „im Angeaiohl der Sonne" (mex. üxoo
tonatinh); für die Mayavölker, die Quiche
and Cakchiquel iibav. dagegen ist dieselbe Gegend
der WesU'n. So glaube ich, klären sich manche
Widerspruche in einfachster Weiae auf. Wenn
& B. im «Popd Vttb* die Tapoa Olomani),
die den Tapcn Oloman fmcc. Tlapco Olman,
„daa öiitliohe Olnum") der Cakchi^ud-Annalen
«ntqraohoD, Im „Osten* anrflekblnban, eo iat
das doch nur möglich, wenn die Mayastämmo
nebet den y aqui-vinak*), den Tolteken, noh
damala io einer westlich davon golegenen Gegend
befanden. Die Bezeichnung Tapcu Oloman
selbst nmß daher in jene Wandei/.t-it zurück-
reichen. Daher verbindet sich der Name Tülau
(m«x.ToHan) in d«n Hythen blnlg mit Zivan,
Zwivan, das wolil .,WeRten" bcdeiiun. Im
Anfang des „Titulo de Totomcapan", der eine
Yenfam der Qnioha-lljrdieo emtliilt, lomn ea
daher nicht heilten: Vinieron juntas de la otra
parte del mar, del Oriente, de Pa Tulan, Pa
üivan, sondern es moB das Komma nach mar
gestrichen werden: Vinieron juiitiM de hi otra
(lürto del mar del orienie, de l'a Tulan, Pa
Civan*). In den Cakchiquel- Annalen heißt es
a&mliob aaadrfleUieh: Hnn a*a eha kabihal
biuhe l'opul Vttb, BratMOr, p. 206.
*) Yaqui vinak, .Leute, die fortzogLi,', l'niiol
Vuh, p. 212, 248 elo. Yaqui ist me». Ii«hu«ort, ,f. rt-
gejEogen* (yaqui'i -ili^i K<jii;.;.'7.:ii," ti^'n" ). mihI >lie
nach der Oulfküsto ausgewanderten Mexikaner, die
T<iltclt«ii. Vgl. gerade über letzteres Beler, Uriprunf
der mitteUmerikaniiicheD Kultaren, Zeituchr. Ueogr. Ok*.
Berlin, 1903, 8. 540.
*) Siehe Titulo de lot 8e&orc« de Totonicapan, edid.
de Cbarenc«*}', Alen(;on ISäS, |>. 12. Da« ulnar det
orisat** ist far di« TuUakan (Tiüan) dto naidkaBlselM
OeUkBats van Tatawoo. Flr die qMana In Gaatiaala
angedadalMa XagwrOker lisgt T«lae Im Watten. In
dea eltsB Bifsa weiAiB die Stlnme In jene Oattad
■nrllektmsetak vaA alle HimmekrkhtnDfMi
daher in diason Slane büzi>geji weiden.
19*
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148 I>i-. WiiUcT
k'ib (buQ Tnlau), ohiri c'a xoh pe ri chu
kakibal Vih. „Im WMten ift (du TnlaD),
dort von Wt,>.*üt«n kamen wir." Im Chilan Balam
von Mani ist dio Hoiinat der Tutulxiu mit
Nonoaal (siehe oben Nonoualoo) bezeichnet,
nnd gesagt, daß sie aoB dem Wetten, aus dem
Lande Zuiva gekommen wären. Wtim die
CakebiqiMl-Aiutalen von Kämpfen im Osten mit
d«n larifgerifloinn AbsoiioTaloat beridlileii, M
mflssen sich die Cakchiqml doch damals im
Westen von diesen Stinunea befunden haben 1
Die EnriOiBiuis der Tapen Oloman« Alt-
nonoaaloat in dieeen Mayatraditionen beireut,
wie riumlich nabe sie den MayaTdUieni ge-
standen haben mfiMen.
IKeee Frage wird- weit«r unten bei Erwäh-
nung der Mythen de» Kultiirheros Qaotaal-
oouatl noch «stumai berüiirt werden.
3. Sc hl u ß ho t r ach 1 11 n p cn.
Eine kurze Darstellung der grammatischen
md fyntaictiaeben KgeptBwHebkdlwi def nezi*
kaniscben und einiger anderer HaiiptlinMibeil
des Liiudi!« niiiQ ich in dem engen Rahmen
dieser Arbeit liier leider Übergeben. £a soll
Uar aber betont werden, dafi eine wirkllob
„gpracbphilosopbiftche" Unterüiichnnp der er-
wähnten Sprachen, im Sinne W. v. Humboldts,
bisher aoÄsr der mexikanlsohen Bpmohe durah
Humboldt selhnf. — • aber bei di'iii gt'niif;i'ii
ünteiaucbnugamaterial aeinerxeit auch nur in
nnToDkommeiier Weise — niebt aageitelU
worden ist.
Die Grammatiken der allen simuiseheii Autoren
— so wertvoll sie auoh au und für sich sind
— addieiBan ddh pefalidi aa daa Sebema der
lateinischen Sprache an. Sic werden dem Cha-
rakter der ludianeisprachen in keiner Weise
gereobt, da sie yea DeUInalfon, Konjogatieo,
Modi und anderen ;:;iainni;itisthen Begriffen
reden, die jenen Sprachen im gewOlinlichen
ffiime dei Wortea ToUkmniMii feUeo.
Der eigentliche Qiarakter jeder eloKclneu
S])rache innB daher erst mühsnm \\ti'diT aus
diesen Quellen objektiv rekoustruiert werdeu.
Von großem Wert und da die Orginalindianer-
lex-to, aVier auch nur dann, wenn sie nicht Über-
setzungen ohristlicher Doktrinen und £vaugelien
mit den Indiaoein fremden GedankengSngeo
Lcliuiauu,
darstellen, d. Ii. Eneogniase mcixi der £iu-
gebonaen, Mmdeni der ria bekehreoden HSario-
nare. Unter diesem Oeeiebtlpnakt baben die
oben genannten Texte in me3dkani843her SpradM^
besonders die altertümlichen Hymnen, die Hi-
storia de Ck>lhucau y de Mexico, ferner das
Popol Vuh, die Cakchiqm Itrailitionen, die Bücher
des Chilan Balam gans hervorragenden Wert.
Inabeeondere die madkanlHiieii Hynuien Saha»
guns nii<l die Zanherformeln, die Ruir de
Alarcon (1629 >) aufbewahrt hat, gestatten
nne, die Entwiekelmg der mafrikaniaeben Spraebe
SU verfolgen. Die Hcrbeiziebung leider nur SO
spärlicher bekannter Dialektfonnen >) erlaubt
uns femer Lautgesetze anfiniBteUen. län sorg-
fältiges Studium der Wortbildung läßt oaa den
Bau der Sprache näher erkennen tind ermög-
liisbt Etymologien, ein bisher fast ganz ver-
naoUlsdgtee OeUet Allee die« UUH die Qrfln-
dnn^f einer amerikanisch-sprachwissenschaftlichen
Zeitschrift dringend wünschenswert erscheinen.
Ln ibr^en Ist eise genana XaDirtaia dar
eigenartigen Sprachbilder, Metapibem, dvandvap
artiger Bildungen, für dio sachgemäDe Über*
BcUung von Texten unerläßlich, die nicht selten
doreb dna Yoctieb« für die Venrendmig tob
Synonymen erleichtert wird.
Auch hier steht unsere Foncfanng noch in
den entoa Anfingen. Bi febh ein» branch-
Tiare iiK'xikaiiif.ehit Gi-aiiunatik und Syntax, es
fehlt ein dio öprachbildor und Synonyma im
Zneammenbange berfiekritibtigaodeB WOiterbneh
dieser und der anderen erwähnten Sprachen.
Die Unr.ugänglichkeit de* Jl.iterials nnd der
Quellen hat bis jetzt wohl Luupuiiobliuh dazu
beigetragen, die Kulturen Mexikos nnd Zentral-
amerikas außerhalb Acn kleinen Kreises der
Fachgelehrten in ein geheimnisvolles Dunkel
tu bOUen, vide ialseba Yomriene an nlbren
und die ganze Wi-isenschaft alietiteuerliehen
Spekulationen za überantworten, die leider fester
im großen Pabfifcom ühnm Ffata «lobwk baban
aU die ErgebniSM d«r *titl«n AxMit geiwilMn»
hafter Forscher.
') IMcheKaiz de Alnrcon, TraUdo d« la« 8uper«ti-
Cfaasa da los NaturslM de esU Koera Eapafia, 1629.
mmug. in AnaL Mas. Nas. Mul VI (ISMX »• 1*7— SSS.
Prob« sMm e. & M Btelt, »nr SUngfr. d.
Bap. OuaSamela, 8. 1< Ms M; fsniar bsl Fr. Btarr,
Tioe. Der. Aead. 9o. ToL DE, p. 74n-8S.
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Fi-;>ilirii<»i- iHnJ Aafgnhea der mexikiUiietwulieu t'or»chun)?.
149
Vil. r:i linolosisches.
1. A 1 i ^ f ni (• i ri c s.
Dio Beurteilung der Kulturen Mexikos und
ZcntiatMiMrikM kaon niabt T«n dar Nttur des
Landes getrennt und nur in der Wirkung und
üeeinäuBsung der letzteren »uf dt« Kntwiokelung
der enteren verstanden werden.
Die lUHteriflle und geluiga Kultur der in
R«de stehenden Völkergmppen ist selbstver-
itlndlioh ftbbängig vom Klim«, vom Boden, von
d«u Frodnktan des Leadei, von Fknrn and
Fauna.
Das Klima, welches lür die Länder der
»tianümhen nnd pnailieoheD Kttite elneneiu
und die inolir in der Mitte LTele^'eneii Tfoch-
lioder aodcierseita vor allem iu bezug auf die
jlbrliobeD B^flBiDeBgen nnd die MAMnAhwen"
Gebiet« niebt nnr grundsätzlich verschieden,
■ondem auch infolge der Passatwinde ein sehr
kooatantea zu uenneu ist — dieses Klima
bedingt eowohl eine eigenuttig« Flora und
Fauna au deu niederen tropischen Küsten der
^(ierra oalieute", den mitlelbobtiu Gebieten der
,ti«m tennpiada" nnd den boben der „tierra
fria" (in mehr oder weniger klarer ilinktcr
Abhängigkeit von der Höhe fiber dem Meeree-
spiegel), ab Mob eondert et lolbM die Be-
wohuer der Tropeuregionen von denen der
Subtropen und Hochlandsgebiete.
Dieses Klima regelt aber auch xugleioh die
„Jahreszeiten" — wobd naeere Begriffe von
Winter und Sommer nur wenii» nngehrncht
und — ^1 indem Regenzeit und Trockenzeit in bu-
atinniter Fo^ rieb nblSieii. Die von der Natur
gebotenen anbaufühigeu Gewächse sind von den
Breiten" ebenio abbäi^gig wie von den ä«-
wlobieii wieder dar Meniob, n deiieD Lebene-
noMcbalt nie dieneii. Der Aokeirbnn iet daber
einerseits von den von der Kntiir am Platze
gespendeten Gewachsen, vor allem dem Mais, |
naderwieile von den R^nmengen *) äat Jabres-
7ciiPn abhängig. Dies muß ?i(>li in denjenigen
ii'esten wiedenpiegeln, die ursprünglich agrari-
Bohen Cbarakten riod.
') über die NiedenchlH([« Mexiko» tifho D*ckcrt,
Kordamerika (1904), H. 317 bis 331; über das Klima
ML, & es, — Henri d« Banssar«, Oonp d'csil sor Thy-
drotofie da Hsadiittai OtnAn IMS. 1 voL 0^.
Begenbittfeete ood bbdnmtedankfeato aind
die OnindpfeSer md Pole, nin ün aieli die
1 8 Jabresfeste gruppierten. EineVanobiedeobmt
der FeNte in ihrem Wesen luid Kulttu mußte
sich aber bei den Völkern herausbilden, die regel-
mäßigen liegen dnrob den FluMt an der atlaatl-
.^chen Golfküste crhnltMi und jenen, dto aiif
den Ilouhtäleru im „ItcgcnsobatVeu" nur noch
den Beat dee von den vorgelagerten Beiden ab-
^efimgeiifn Regen empfangen; weiter bei denen,
die an der pazifischen Kfiate woimen, wo en^
weder ausgesproebeneDBire benaeiht, wenn niebt
lokale Windströmungen die vomPkäflachen Ozean
aufsteige tulen Feueblij;keitsmon?pn an <len boben
Gobirgswäuduu der ISüükiiste absetzen.
Die große geologiscbe Bedeotnng der Ter-
Bchiedenen Gesteinssohicbtcn, ihre größere oder
geringere Emdonaablgkeit und deren Zusammen-
hang mit der Ycgatatiott baftSappcr«) in ver-
BchiadeneB Arbeiten Uargetegt»
Wie aber die Jahreszeiten den Ackerbau
regeln imd die Jabreafeate in ihrer Eigewurt
bedingen, ao rind de aneb sogleieb der ento
rohe Anfang eines ZeitbegrifEes, der unter Be-
obachtung der großen Gesliiue (Mond, Sonne)
und gewisser regelmäßiger Naturpliinomeoe
(i. B. AiiHtliegea von Ameisen*) vervollkomuiuet
wnnie und vom Mondjidir über ihis „Kundjahr"
(von äbO Tagen) zum Sonneujahr führte.
Um aber einer gerade bei agrariacben Feiten
sehr f ühlbareu Verschiebung vorzubeugen, müssen
frühzeitig und wiederholt, aber doch wobl an-
regelmäßig, Einschaltungen vorgenommen WOt»
den sein. So sind aneb ^a Jahresfeste und
insbesondere tlire Namen von prin/ii ieller Be-
deutung für alle Fragen des später ausgebildeten
KalenderweaaoB nnd der Chronologie*).
') Siebe OftrI Sapper, überd: ' g<~ I (^iMdkeBadsn-
tungü«r IrupitcbvnVfj^tationafurfflen in Mitt^Umerika
und Südmexiko. I-eiprig 1900. 8°. — K. B. Heller,
Mi'xik >, A:i li-atun;;' [; über BodvD, KUmu, Kultur und
Ku:tui filii^ktil d-f I,:mdM. Wi«>i> 1864. Deokprt,
i. ]!. 300ff. — l'i'lix iiiel l."iik, üoolüjfii- liri'l
PalAouiuIogie ^"t U' [lulilik ilexiku I, II,
laaO, III. ßli)rii, irt 1-1
') über di« lur die ChronolOKio de« Cakchujuel-
kalendcn wiehti((eu 8vfavrftrmKeiti>n der Oeachlechtatiere
d^r Termit4>n «iehe die intereuanten Uetnerkunf^im von
O.ßtoll, Int-ArcU. f. Ethn. 1, öuppl., S. «0 bit 61.
•) VgL hltrra baier, üm. AUbaodl«. 1, 8. 708 S.
a. Yoa iiii nu
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160
Dr. W»ll«F L«httraB,
Die eigenartige, rornehmlich durch Kakteen
anci aUreiohe Agavenarten ausgezeichnete Flora
Metikos — Pflati/.cn , ilereu Bau auf langi'
Trockenheit berechnet ist — dockt eich in
graßao Zdgwt »ofEritoDd mH d«r Tcrbnitmig
der (lein inexikaiiisch-mittelamerikanischen Kul-
turkreia angehörigen Völker. AUgemeia ge-
sprochen enohdnt ne in der Form der tropi-
■chen Niederungs- und GetiftngeproTun als
gabelförmiger Aualäufer der mittcUmerikanis^eii
Tropenprovinz, der die subtropische und die
Hoehlandsproviuz von Süden her umgflttet,
w.nhreiul nach Nonkn iilttnähliche Übergänge
in die 8onora und Chaparalprovinz »tattfiodeu.
Die troirinidiea FofUMa inriMMiidere Uittel-
amerikas stt-ben ihrerseits wieJir iltr kuluml)!-
■oheo Flora Siidanicrikaa nahe. Der der ilylaea
Bfldamerikae outsprechende Urweldegfirtel dee
lila Ban Juan in Nicaragua bildet die südliche
Gronxe für Kakteen und Koniferan, d. h. die
Sobeide swieohen mexikaDiaober und cisAqua-
torialer SloniX
Bcmcrkcn8w<>rt«rweiao besteht ein Zusammen-
hang zwischen der westlichen Flora von ^ica-
lagon mnd der von Gwoiedeete nnd Nleo]« vea
Costa Rica, die ermöglicht i^t iluioh einc' T.ücke
swieohen dem See von Nicaragua und dem
Stillen Oieu. Dieee LOoke wnr wohl andi
die EiataiUspforte für wandernde Valkeratämme
wie die meriknniecben Elemente (Seguas), die
bta nneli Costa lUon und Chiriqui vordrangen.
Diese nördlichen KnltaretonMittta verbreiteten
s'uh in Costa Ilica tiotwondigprweisR au der
klimatisch trockenen, mit Savannen bedeckten
Weeikttile, iriOtrend die diehten troi^ben Ur-
wälder der Ostküste unüberwindliche ITitl(ll■rtii^so
ihuen entgegeuaetsten und daher noch heute von
wilden Indienerhorden elldnmerilaniiebeB Chn-
nktera bewohnt sind.
Was die Fauna Meükoe nnd Mittelnmerikos
«tttaugt, so ist ihr Cbettkter im weeentUohen
gekemnsMeluMt ab dat YemiMhaag holaricti-
') Vgl. dio tmffliche Abbandlun^; von A. Enjfler,
KDtwicketung der Pflanieii geographie , in Wisscnnch.
Bvitr. 7,. < H li.i^' 1 i"i |:ihr. Wiederkehr de» An-
tri«» Villi AI. V. Ii u in Liold t» Ruiw nnch Amerika.
Berlin Ib.'ii, s. 134ff. — (iriaebnch, Die Veget.ition
d<?r Erde, IW. II, Kap. XV, und Noten, S. 599 big 600. -
I)eck*Tt, I. c. , S. 321. — H. Polftkowtky, Die
i^atmuwaU von Oo«ta Bica, XVL J»bre«ber. d. Ver.
f. BnlkUBd«. SiMden mt/lt, 8. Ma IM.
scher und neoborealer Formen von Norden nnd
sehr eigenartiger neotrcpischer von Süden >)•
Kulturpflanzen und Früchte wie Baumwolle,
Pfeffer, Vanille, Kakao uaw. luden frühzeitig
die Bewobner entfenter «ad Idimetieeb Ter*
schiedener Länder znm Tausch ein und b:ilni(<-u
einen Handelsverkehr an, der nicht ohne gegen-
seitige geistige Beeiafloasung gebüebeo iit nnd
der durch Anlage von Kdonian frondipnohige
Elemente vermischte.
Zu den bcgohiteston Tausohartikeln auJIer
Gold, Türkfaen, XTepbriten, bunten Mnecbd«
schalen n. a. m. fjchörtfn atich die tropischen
farbenprächtigen Vögel,deren Federn zuSohmuok-
dmwten der KOnige nnd VeniebiBeB TerwKadt
wurden. Der ganz enorme Konsum von Quctzal-
federa z. B. in Mexiko und Yokatan, wo der
Qnetttlvogel gar niafat v«rkonimt, tMt nulle
und intensive HiadehbeBifaimgea dieeer lAader
mit Guatemala voran«, wo diese Fedcni nnr in
den Borgen der Vera Paz zu erlangen waren *).
Die Pflanzen« nnd Tlwwelt, daa Klima imd
die vt)tk;iniHc]ie Natnr des Landes haben den
Geist und die Phantasie der Bewohner be-
eehlftigt, Vemdurang ni Segen uad religifleen
Vorstellungen gegeben, die trotz der lokalen
Yerwbiedenbeiteu in der negnalietisoh-totemiaü*
eohen AoibMnng >■) einen onbeetrriflbkr dnroh*
gehenden und echt amerikanischen Zug besitzen.
Das allgemein Meuschliche alu^r hat auch hier
sich bestätigt, und so dürfeu Parallelen in den
Mythen Mexikos und anderer Vfllker der Kenen
und Allen Welt, weni]^ flhcrm.schen xmd nur
dann als bedeutsam angesehen werden, wenn
nkbt UoS einielne Motiv», eoadem gaaie
My tbonkomplexe liobab verwnadthennMtellnn*)i.
•) Vgl W. Kobelt, Dio Verbrcitong der Tierwdt.
Leipsig 1908 (^p-XTU). — A.li«.B«s«alWallaee,
Die KMgrapUiohe YwilirettaBf dar Tleiei dmlidi m
A.Meyer. Drewlen lH7fi, Bd.II.a»C— A.Hetl«
prin, The googr. and geolog. DiSttibntiOtt Ot Anhnalii
Luiidoii 1887.
') Vgl. O. Stoll, Int Amh.lEthn.l, Sopi^, B. 10$.
*) Siehe nrintou, Kagunliam. PblladclphiA 169*.
— 8 toll, Ii«, cit., p. 6. Kalender und Kiune&bildung
hitngen bei ii .M- .\i k:vii. m, Miaiteko-Tia|MttakeB vnd
M;iy» BUff»Ü<.uJ ,'i>:.rrimi-ii.
*) Siehe Pau! K h i .m, i c i <• Ii , l'u- MnIIuti undLeg«a>
d<>n Her •ii«laroHriliüUiscln?;.j l'rvnlk.T. llirlin 1005. —
Kil, >i-l"i', l\iiiij{e« über <!ii' t::itnrl'''liMi ( iruiidlHi,''-!!
laejcikaiiiichrr Jljthen; Zeitscbr. f. Kthn. XXXIX
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Wm K. B. d«o 8»g«iikrak Ton TolUn and
Qnatiftlcouatl anlangt, der wohl ursprttnglioh
«B lUgengott war, ao «nohflint mir die Be-
merteng 8*1«»*) grofier Bea^tung wert, daß
er nämlich all Gott de* Wirbelwindes mit dem
im Nordosten ^Trxiko? ticmclH uden FMMtwiud
in Vcrbiodung su bringen bei.
Im Nordioatm sber lisgt di« Hnaxte«» und
Pänneo, wo f!f-r SaLje nach die Lrindung der
Uratämme erfolgte. Der Unutoodi daß Quetzal-
eoQstl hmxtekiMlie Tnohtabxeidien trägt,
macht es iu der Tat wahrscheinlich, daß der
Qo«tx»lcouatl- Mythus, au eiuem Teil weuig-
•tnn*, Mioan Ui-8(>iuug in d«r Haaxteca hat.
Doeh vdaen die Mhjnriehm Sagen fiber diesen
Gott und Kiiiturheros «o mannifjfaltijie Züge
auf, die teils mythisch, teils historisch, teihi
aiythologiMli ond Ewdfelloa aaob lokaler Natur
sind, daß eino rinzip:»"' Lß«ung dieses Problems
nicht angängig ist. Vielmehr muß der historische
Kern ganz von dem mythologischen getrennt
werden. Letzterer aber eeigt ans den Gott
einmal als Regeugott, dann wieder als Wind-
gott, als Mondgott*), als Planet Venus, bald ali
F^iourgos, bald als DLinioiirgos»).
Der Einfluß der UmgelMiiij; <|»iegLU »iih
naturgemäß ethuologiaoh greifbar in der mate-
rleUan vad geistigen Knltnr iried«r, dl« nnn
kiint be^trasheD werden mögen»
9. Materielle Knltnr.
Anßer den Angaben der alten Autoren, den
antbentiaoben Darstellungen der liilderschriften
ist ea vor allem daa ««hiologische Material, das
uns hier wichtige Aufschlüsse gibt Es wird
niclit unwesentlich r'd' gt-ntlich ergänzt werde«
können durch die Beobachtung der noch jetzt
bri den bdlanem det I^uidea lienMlMBdea Zu-
at&nde.
fiegianeu wir mit den äteingeräteu, so finden
vir Mlehe am dem vetaehiedenateo Uaterfal wie
FeoeiateiB (teopatl)^ Obiidian (itstli)^ Aadeaiten
*) BM» Beler, KeanMOt. 9. Oo4. Tätig. B, & 140
Us U2.
*) Vgl. Saler, KonBMat. a; CM. Boigia II, B. 54
Us Ü, «7, 7«, In Oholnla ward* ain FoKt« das
Qattm ä»» Hers <\f* Opfert dem Monde dHr^'-braebt.
DorAD, K»j.' H4. II, S 120 1)19 121.
•) Siebe Hahagun XII, 5; VI, 81. — Tbevt t.
lUst dn MeeUvNi.
(t«9ontli), porphyrartigon Steinen, nephritUiB-
lichen (chalchiuitl) usw. Aus Feuerstein wurden
in Mexiko vomehmliob die großen Opfermeaoer
hergestellt, ferner Tielliwh Lanzen- und Pfeil-
spitzen. Aus Obiidian» der Übrigens in Yukatan
I nicht vorkommt und auch in Ojixacu selten
I ist fertigte man durch Absprengen von einem
I Block mittele Draok jene kleinen iMnglieihen
Messer an, die massenhaft im Lande ülicrall
gefunden werden. Doch finden sich auch
größere, manohmal mehnnnlqge markwOrdlge
Obsidiauiiistrumente, deren Bedentnng niolit
leobt klar iet
AnOer an GebiancUsgegenstfioden ward« der
Obsidian *) vielfach ni Lnxuazieraten Tenraudt»
zu Masken, zu Lippen- nnd Ohrpflöcken, zn
Platten und Spaugeu, zu ganten Gef&ßou^).
Baa nnendÜdb mllbeeUge Polieven dee eelnr
K]'ri"><!(.ii Steines nnd daa Aiuhöblen ganzer
großer i^tQcke, von denen sicii einige pracht-
Tolle Exemplare erhalteii haben, ninfi die größte
Bewunderung erregen.
Äxte, Beile und Meißel wurden »oa Ande-
aiten nnd anderen Gesleinsarten in mannig-
faltigen Formen hergestellt lunl esehr schön polierC
Aus Stein fertigte man l'erlen,die, au Schnüren
aufgereiht, in Form von Ketten mit kleinen
Amuletten all Anhlng«m fetragen worden.
Rfsonders t^pFchStzt wnrcn die grQnen Stein-
pcrleu aus cbalobihuitl (Jadeit, Nephkrit) und
xibnitl (TütkiB<). Wunderrolle SentBeke,
Köpfe von Menschen nnd Tien n, wurden aus
Nephrit, BergkristttU und anderen koetbaren
Steinen geschnitten
') Vgl. Sai.j.- r 1111 «.lobUü, lid. LXVIJ, K SO«
bi» 307. - .S. l. r, AMmiidlg. II, S. 364.
! •) Vgl. A'isliiii.l 1-7«., Nr. 4B. — AdeU BrstoB,
I Compt. rend., Mli liit A ner.-Ooogr. K«w Tork 1909}
j Kaston 1»05, p. Wi,—'im.
') Rieh« K. Uobno, L» Vim« ob«idimne de
Tezcooo. Re». d'Ethnrigr. III (1885), p. 7o— 71.
') Biflie K. (>. Si|uier, Olmcrvatiimg on llie cbalclii-
buitt at Mas^ and Gtmtral Aiuttrk». Kew Vnrk ise».
— Kella Mnttall, ObalehibnitI in Ancient Mvxico.
Am. Aathtopu, H. 8. m, p. tt7 IL — Daa xrandlcgeade
Werk ▼(» Heinr.Fltelier, KapMt nnd Matt. Statt-
galt 1»76. a*. A.B.lI*yer. Jadeit- und NeptaTit.
Olüekt« (Aaoerika and BarapaX VaMikattoaeB aas i,
kgL ethimgr. Mus. Sresd. Mpdf U*l- VeL
SieheCäcilieSeler, Aaf aiteaVsgtaiaJlsxOco
und üuatomala. Berlin ItOO. 8. IM. — W.LfthmauB,
Globui, Ud. XO (1U06X S. eo Us ei. — H. Flseber.
iWd,, Bd. UZZT {IMy, Nr. Vt. — Baier, Oompt.
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in
Dr. WftKcr L«fciaMa,
Zahlreich sind Götterfigaren aus veracbie-
dcneiti Stein, die teils ah Amulette, teil« als
Penaten, teils als grolie Idole verwandt worden.
Offoflarlig« MoDomcote aind d«r ZentOrnng di^
die glanlienseifrirjen Spanier entgangen ntid di u»
Schoß der Erde entriaiten worden*). Stilistisch
Milg«! tl« gfofie ITtitenMliiade fai d«a Tetaobi«-
denen Teilen des Landes. Insbesondere gilt dies
von den Skulpturen in Relief. Xochicalco,
Honte Alban- nud tzapotckischo Grabplatten
MigMi auffalk'iide (''bereinstimmungcu. Toto-
nakcn und Iluaxteken haheii Ilire siilistisclien Be-
sonderheiten i>ic iäkulpturen von Sta. Luoia
CoraoMlbaapA, FaalaleoD, "Ma Vierdes) ■Ind
eigenartige Ei/i iignissc der Pipilindianer, ciit-
•ohieden mexikauischeu Stiles, aber beeinflußt
dnrdi IbyMleinaDts. pRlenqne, Ooodngo aod
die zahlreichen Ruinen vini Yukatan, Campecho,
Cbiapas, Guatemala, Honduras und San Salvador
werden vom Mayastil deutlich beherrscht*).
„MexUauüacb-toltekischc" Skulpturen finden sich
in M.irapnn und rhiLheuitza wieder'). Die
mexikauiscben Monumente zeichnen sich, außer
In dir tteÜAm Bdundlinig d«r meiiMihUflbea
Figur, insliesondere durch die Darstellun«^ des
wenig oder gar nicht delonoierten Kopfes aua
•«wie darah di« Tenrendiuig von Ki«it«n für
ZtUen auch Aber 5. IH« Huvoglypbcn sind
ohne Umrahmung. Die |l<Miii]ncnte von Xochi-
ealco, Monte Alban ttsw. aeigen die zwar
teilweise noch mexikanischen TkgMmiehen be-
reits m der für die Majamonumente typischen
„calculiforuien" Uuindunuog mit meist hori-
»mtaleii Bdken lilr die ZM 5. IM« Umym-
monumente haben geradezu diu riu-yiiti-cLcn
KönigHohildera vergletohbare eingerahmte illcro-
glypbenreiben (in Piedm Negras), und «onst,
abgesehen von den charakteristischen stet«
datierten „loitüÜMriea", lange IMader von Hiero-
glyphen.
rend., XIV. Amer. • Kongr. Stuttgart IStuö, I, H. 8*1
bU — Über die Technik di^ Sti-lnsuhBaideBs:
Seier, Qen. Abhandlg. II, S. Ö3b bis 640.
') Vgl. Seier, Gm. AbhandlR. II, S. 787 ff.
*) Siehe K. S«|er, üwmpt. rend„ XV. Amer.-Oongr.
Quubcc. — 8ol«r, 0«a. Abhandlg. II» & MBU.
*} Siahe Asm. *■) a. 8. tl9.
*) Obsr dia Tmchiedenen BwMtito i. K. Bappeti
Qlolnih Bd. IXVm <i»M), S. IM Ua tM.
*) SidM Belar, Oes. AMundlg. I, S. «6»a.
*) BUh« Ann. *) Ws ') *•
Noek imoMr ittMUwIk und unerklärt sind
die entweder unverriertcn oder mehr oder
weniger reich skalpierten hnieisenf örmigen Steia-
rientei^), von denen nneh Formen mit gtt-
^!ehlosseueIu Ring vorkoni in er: . Einzelne dieser
Stücke sind wanderbar reich mit figürlichen
and tierieehen Gwtalten dralpMil Bd einer
Onippe .sdu'int eiiw Ali KiOti oder VtaHb
das llauptinotiv zu »ein.
Ziemlich rätselhaft sind auch die Stoiu-
■Inlptorwn von eogMUunoten FnlnuHrtypi» (eielw
Tafel Vni), sowie hantelartige Steingelnldc. die
vieUeiebt beim Tanz in der lland getragen
wurden. Teimatüeh gelkSven dieie AtMten
dl III totonakischen Kulturkreüi nn.
Für gewisse Teile Oaxacas sind platte,
scharf gearbeitete Köpfe von Menschen, un-
gcf&hr von natailiober OrSße^ ebankteriatiMiili<)i.
Da einzelne derselben Vorkrapfungcn anfweisen.
so haben sie vielleicht ala Mauerverzierungcu
von Pialletan- vnd Tempdwiaden gedient
Unter den Steingeräteu sind die noch heut-
sntnge gebriUiobUoben dreifüßigen Maisreibor
(metlati) «u Andeattatein zu nennen, zu denen
handliche Waken (metlnpilli) gehdren. Niadi
dem Tsthtiiiis r.n nShern sich diese Gebilde in
Form und Reichtum der Ornamente enteuhiedeu
teile den Tjrpe« von Veneniein vad Kolnrnbien«
teils anff:il!cud di.n von den Antillen hör be-
kannten Stücken, liier sind jedoob die Maia^
ruber aebatf von den meist medrigeo 8tnn>
scsselu zu trennen.
Künstlerisch sehr seliüii yiud die großen
Steinkisten (tepetlacalli ') und die Opfer-
Schalen (qaaahxioalli), von denen aieb einidn«
Prachtstücke in den Snmtnhingen finden *'); ft rner
das JBiliiuekeche Pulquegefäß i), Steinooasken *)
und OafilSe ana Ahbaiter (dehe Tiafifll IK).
Was die Metalle anlangt, so war Easeu
durebane anbeloautt. I>iee beweiat aobon daa
') Siehe H. Strebel, Int. Aroli. f. Kthn.III (18»0).
S. l« bi» 28, 49 bis 61 ; ibid. VI (1893), 8. 44 bis 48. —
A. Knut, ibid. V (18«2), 8. 71 bis 76.
') Siühe Seier, (iea. AbhAndlg. II, S. 36! bi« 364.
•) Sieh« «olor, Gc«. Abhdijf., S. 717 bi« 785.
') »iebe Saler, iUd., 8. ?Q4 Us 711; S. TIS In* 716.
•') tüelM Beler, iUd.. B. M» Ua »BS.
*) BMbe Beler, ibid., 8. 9tOUi «19} & »BS Us «S«,
fsraer Laden de Jtosn7i11Anth.floe.Am.de Fh»cob
V. 8. um» L Paris MTB. ^nt—iM,
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BiVthuiM and AdJpilMB dar
Fanoliuig.
IM
spätere mexikaniBche Wort difflr: tltltio te-
poadi, .Minninn Kapler*.
GoUl, daa zu den regelmäßigen und be-
träcbüicbeu TributUeferungem gewiner dem
mexiksniiMbeD Rriebe mterwoitener SMdte der
Mi.vtoca aUa and b:ij:i gtbörte. wurde in kunst-
voller Weise nuch dem Verfahren der ver-
lorenen Form (ä cire pordue) gegossen, getrieben,
poliert und gebeisb SSmeliN wenige unver-
f;loichli(:h Rchfinc Bchmuokstüoke der Art sind
der Habgier der Spanier eut^augea t). Die koet-
iNoeten nad adhOMten SUcke lind »ber webl
leider alle in den Scbmektiegel gewandert.
Gerade für l^Itxiko siiiJ wir irin»iuhtUcb der
Teobaik des Metallgusses durch Uriglualtexte
gut iiiiteiricliitet')k
Gold und Silber (oostio teocuitlatl,
iatao teocuitlatl) dieutea auch cur UenteUuug
groBor Prankatfioke; denut waren die leider
Terloren gegangenen riesigen Scheiben <1<'r Sonne
und des blondes, die Curtes 1519 an Karl V.
sandte 1). Weiter wurden aua Gold allerband
Ziento, Ketteogebliige mit Sebellen und Blgorc n
für Ohren, Hnls unä Arme, lvin>:;i' für Finger,
Naaeu- und Lippenpflöcke usw. gefertigt. Auch
worden serBobe Goldplfttteben in die Honik*
arbeiten aus Federwerk aufgenäht DUnno Gold-
folie iibensog einzelno Teile der herrlioben
Edelsteiiuiioaaikeji sowie der ZereoMMiialp oder
Fraiikwiiifl(«tt«r4)L
Das Gold kam teils m Barron, teils in
Blechen, teil« in Staub oder Eöruerform in den
Yerkebr, beaonden bei den Tribatliefennigen.
Doob waren auch Federkiele bestimmter Länge
und Dicke und mU (ioldstAttb gef&lU eine Alt
Scheidemünze.
■) Stehe AbbUdnacen M Madaillae, I/AmMiiaa
piihiiti tm, p. M»-4Ta — Ant. PenaMel, lCe«i-
«oMlos del «>ts aat. mtx. Atlas I, f. 111—114. Jhik
M 4m 8Mdk Tafd UI, fig.i, niaM w» OeU* soadem
YoniOtar. — Berendt, S«l*selv.£ XKba^ VIII. Ter-
bendlnBC 8. «TS II.
*) 8iehe Sei er. Qe«. Abhdig. II. S. 620 bin 634.
*) 8ieb«Brief desCortei bubVUU Rioa;«did.Gayaii-
-n, (P;iri» 18««). 8. 2t> .1 1 Vgl. Albr. »äri-r;
twlid. Friedr. L«it«cliiiti (bf-ipiig 1884), 8. 58. —
M«. iii.'ilit. Sat. Taria. No. 5!, anno 1519.
1>oit letiitai »ur I« d<«uuv«rt« du Yucatao et !«• mer-
veUlM de ee payi (IMOX edld. VttA. KttUST, Amstttdam
1871. 8«. nipp.
') Siehe W.Lehmann. Ulobui, Bd. XO. 8. SSI/Ml.
AnUt ntABlhNSokcli^ >. V. Bd. TL
Yon enderen HetaUea werden bauptalobliob
Kupfer (tepo/tli) und Zinn (u: litl) ge-
nannt. Kujifer wiinle in Naliirform f^v-
gossen, aber nicht absichtlich mit Zinu zu
Brome kf^'). Daa Vorkommen von wirk-
lieber Bronze ist auf «panischen Einfluß znriiek-
aoftthieD. Aus Kupfer wurden Axte, MeiHcl,
HlBimcr vnd «ödere Qeiftte beigeetellt. FSr
Oaxaca sind merkwürdige T-f^rmige dünne,
aber ein wenig geMheftete Qebikle mit balb*
moudf Ormiger Sohneide anfallend, die ao muMB*
bsEt an gewissen Orten gefouden wurden, daß
man sie für ein Geldsun'ognf hiiU. Sie nin<l
I aber wohi nur einfache mcsserartige Geräte
j mit feiner 8eliiielde«>
j Neuere Viitersuchungen in der technischen
Venucbaaustalt in Liehterfelde haben erwieeen,
daß die Sebooden der Cnpfeiixte dnroh keltM
Hftmmem sehr wesentlich gehärtet wurden*).
An Zieraten siinl \or nllenx feine fili'TTa!i-
geflocbteuo Iliuge mit hübsohen Oniamenten zu
nennen, ferner Perlen und Sohellen. Letstere
treten bei den Taraekern in Mirhoiii aii in einer
merkwürdigen ülignuiäbDliobcn Abart auf, diu
Anlaß m Eontrovenea binaioblUflli der Tetdinifc
gegeben hat').
Über den Gebrauch dos Zinna nnd anderer
Metalle ist nur wenig bekannt
Oerite nnd Zierate ane Hob babea sieh,
weil xu schnell verwittenid, nur außerordentlich
•pärlicb erhalten. Besondere Erwähnung ver-
dienen vor allem die koetbarea Wnrfbretter,
die, nach dem Stil ihrer Schnit/.creien zu ur-
teilen, dem taapotekiBcbeD KuUurkrets zuzu-
weieen sind*). Weiter nnd hier noob bOUeroe
Trommeln (tepooastli) m Deanen, die (eil-
') Skhe Anm. *) a. 8. IS3 1.
•) mhe 8oler, Oe». Abh<ll|;. U, S. .H65/a«6.
') Hierüber hat Herr Trof. B«l«r auf d«m Amaci-
kiuLtUa-KouKreO ia Quebeo naeli tob ihm vmn«
IsPtffn Analysen bariehlet.
0 Sisbs Seier. Ofe. AUidl«. m, 8. 1«« Us 1«1.
*)fliabeAnt.PeBafieI.Monunient<M, AÜ.II, pt.su.
— O. J.Bnthn«!! jr., Am. Authrop., N. 8., VII (löui),
8. 2lh ■^l'l. — Ed. Haler. Int. Arch. f. Ethn. III
(I00?>. 8. bis 148; Gel. AbbdlK- II, 8. 3«B Iii« UV«.
: — Zttlia Nuttall. Ponbody Mu«. Arch. and Kthnol.
I r«|i. 1, N... 3 (ItiSI). - Uj. Stolpe, Int. Arch. f.
I Kthn. III, 8. 234 bis 838. — H. Ktrebel. Ibid. IV
S. i»» Iiis S&7. — UeUr, Ülobiu, JBd.
a er Us et:
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164
Sr. WsHor Lahmus,
weUe mit reichen uu«l luorkwünligeo Skulpturen
Instrumente aus Knoohen (omitl) Rind; die
Knoebeudoleh«, di« zur Abzapfung vou Blut
ttei d«r SdlwIfcMtdiing Ytuwmdmg ftodeu ;
ferner Knoohenpfriemen, AklM, Nadeln u. a. m.
Knochen vfiii Mcnschon und Tieren, meist Ober-
•obenkelkuochen , mit tjncrfurchen veraebeo,
dienten eU xMednde Haiildnitnimente. Debet
wurde mit einem SchiiUerblattknochen über
jene geripptea Knocbeu bia und her gefobren.
Bioidae dieeer Rnoohen zeigen echSne QiByie-
fiiugeu^
Von großer Bedeutung sind die Muschel-
•obalou. Groß« Muscb^eh&uae dienten ala
MitidieltnMnpeteo (teeoistli*)^ Kinnen Ma-
Boheln (tapaohtli, oilin, cptli) wurden ent-
weder in ganzer Größe durchbohrt und in
Ketten aufgereiht, die an HaU, Händen und
Fttfien, amGfirtel beeoodere beim Tens getragen
wnrden; oder es wnrde nur ein dünner Quer-
■obuitt beraosgcarbeitct, der nun ein Spiraloma-
ment ergAb. Diee „gedrehte Windgeeohaieid«*'
(oca-iiacatz-oo?.catl) war das besondere
TrnchtabKcichen Quetzalüouatle und Xolotls.
Ferner verwandte man auch die Achaea der
MneehelgelüUue in AnUngem. Weiter irtblte
man von Perlmutter- mu\ fiüilcrcn Mnsclicl-
sohalen dünne Scheiben aus, die zu trapez-
iQnnigen Anbingem znreobtgeeoluutfeen wurden.
Musohelscbalenplatten, weiße, rote^ gelb« oiw.
dienten zur Aiiferti<;uii<; <\vh Afi^jenweißes , zur
Umaäumuug des Lippenrots bei Maeken, Mo-
leihen und dienten nneb lonet lar Inknietietiing
kostbarer Gegenst&n'le.
Aus Muaoheisohale wurden sierliohe Finger-
ringe gesobnitit Besondere intereisenc eind
größere MuscbeUchciben von runder und läng-
licher Form mit größeren ßgfirliohiii Dar-
stellungen*). Die Ähnlichkeit diener Stücke mit
Boklien *M d«o Bfoonde der eOddetUeben Yer»
«irngtoD Staaten iat in der Tat aebr an^kod.
*)Ha]M UVrobesine. Int. Anh.!. Bilm. in(ia96},
& «tt. — 8«ler, Mitteil«. 4. Jtntbro|i. Oes. Wien IKM,
8> SM ff»
■) Siehe Helur, G«. AbhdlK- H, B, m Ws M4.
•) Siehe 8«l«r, ibiil., 8. 702.
*) Sinhe W. Lehiiiaiiii, l;.l>i[>u^ B.l. TA'XXVIH
(180&), S.2aifaii3»ft. — Holmeis, Art in Shell. Wasb-
iegloB ISN.
Es wäre aber übereilt, ii-gend welche sir4u!ren
Scblflne fitar den Uraprang der' maiihaidMhea
Kultur hieraus ziehen zu Wüllen.
Was die Technik der niejukasischen Ten»
gefilQe anlangt, so tat in etater linie der Mangel
der Drehsoheibc hervonnbeben, an der die ersten
AnsHtxe beiden Maya.s von Yukatan sich finden').
Die künaUeriache Vollendung, die Sicherheit der
Form und das aosgeeproehene Stilgefflhl der Ge-
fäße wie der auf ihnen dargestellten Ornamente
verdienen mit flocht bewundert r.n wcnlcn»).
Sehr beträchtlich sind die lokalen Unter-
eobiede, wdobe die Abgrcmang beatimaiter
Typen ennftglichcti. Den Formen des Il»)clit;il»
von Mexiko stehen diejenigen vou Obolul«
nnd TUxenln nobel Aasttofern gcgontber.
Unter den Typen der Umgebung der Stadt
Mexiko lassen sich wieder Gefäße aus hellcrn,
gelblich rötlichen gebräunten Ton mit suhwarxem
Dekor von glatt polierten donkeiUntroten nut«^
scheiden. Erstere sind meistens Teller, N&pfs^
dreifüßigo Schüsseln, Molcajeten, If'lzten' vor-
wiegend Becher. Die Scherben von Teiecuco,
Hnezottft und Contlinehnn Mnd rsieber be>
malt und mannigfaltiger ornamentiert.
Die Soherben von I/tapalapa verknüpfen
das Hochtal arehäulogiH« b mit Teotibuaosn
ilureh das Vorkommen dicker Seherltein mit
breiten, gelben Strichen auf rotem Onmde,
di« auch Seier auf dem, Monte Alban und
in Xoxo, d. k. in tapoteUadiem Gebiet Uai.
Ganx hervonagend schön sind die poly-
; clirouH-n Tonwaren von f'holnln, die weithin
exportiert wnrden und daher vielfach iu der
Mizteen angetraHen weiden. Die lebhaft bnntea
uii'l polierten Gefäße zeigen oft bilderschrift-
artige Szenen, von denen berrliobe Stiioko ia
') Über ciiie «ehr primitive Kabal K>!nBniit>' Topfir-
■cbcib« »iftUo B, C, MtTCMr, Btillut. Fris*! Mus. ,>i
and Ar' \i- L'npl, l'.Tiiih>lv, is;i7. Nu. -, Vj^l. f.n.r
Alfr. M. Tozzer, Ooui)Nirativo studjr «( tlte SUjfM
Aud liacaodooMi, ArahaaoL Dist of Am. Bspr. ]lew>Yoik
1907.
mlttdeSriSSSsn iS pwiSSen tSSK^
' taBmlM tlnsn gena nnfvwIUinUebMi Sinn fftr Tläatik
Mkenden, Boboebel von einer ^abMuce d« IobIs
tw^nt^ ptMtttqne dant h$ cr^liuna do l'art am^rlosia
I riul'iclitli.iii''" .ili liti'T .,T:<!-«.;»i:li''" «in-Ht ln-ii knunlSk
1«»t uub^greiflieh. Vgl. Compt, read., I. Amfr. -Conp.
Baaqr M78i» tone II, ]k S?1S.
. IJ . d by Googl
Erg«bniMe tnd AnfgftlwB der n«nkMintiMli«B TanAmg.
1S6
der Sammlung des Herrn Dr. Sologuren in
OuaoB üioh befinden.
Für Ailixoo sirnl tiei-fönniffe Gefäße mit
UlMur eigealümlioh, die io Tehuacan und
TeotUUn dd Ctaino laolmiMli USMIm
wiederkehren.
DmroliMU iaoUert sind die ToiMneuguiMe
der Haaxte«*, Hdonoikrllg» und OeftBe mit
Mbwmrzer und roter sich den Formen genau
anpassender Bemalung, oder mit merkwürdigen
Mustern wie Andreaskreuz, Pentagramm und
MMlerem mehr').
Das Gebiet der Totoiiakcn ist seit den
Ausgrabungen ätrebeis*} durch den „Typus
von Rancliito d« ka Animu* woU ohaiakiad-
siert. Obgleich Teile des Lrindcs dcntrich in
•pltefwr Z«ii dnroli die morikanisdta Kultur
dw HoobMt bMinflidto «ndmDMi, lo irt die
totannkiMlie Bigvmrt in G«tt8«n mit meist
roter Übermalung und spät-cror Aitsschabiing
' der Muster ausgesprochen. Die „Cerru Muutoao-
gntpfM* dsgvgtn reptlMiitiert den mexikani-
I scheu Stil mh Benialuug in Deokweiß oder
Deckonutge und mannigfaltigeren Motiven.
Weit niediigiar «b die MexiluiMir ilebeu in
der künstkrisclKii Ft^riigkeit die Taraskcr.
Teebniaoh eigeutfimlich iat eine gieiebsam in
den Ton eingebwMiM Yendennig in flohware
I und Weiß, Uber dar andere Muster in glänzi-ii
I ileiu lUutrot inifi;elefrt werden. In «li'r Orna-
meuUtiou aufialleud ist eine Vorliebe für halb*
aeitige Yenahiedealielft der MoOw*).
Für das Gebiet der Tzapotckcn charak-
(eristisob sind die wundervollen plastisch ver-
j eolmarluHen fSgtirengeOfie«), aowfe leiebto gmne
I und schwarze Tonwaren, währeml diti Btlt^^noii
bunten OeflUte darobaui an die oben erwähnten
I Typen Too Oiiolnla erinnern.
I Interessant ist die Bemerkung Stolls^), daß
j die peringe Übt'it'iiistiinninii;,' <1er Ttninnoloj^io
I der Geschirrformen in Guatemala uud diU
rOHige AbmielMa deiMlbeii vom llexlkMiiaelMii
I dnttr apviehi^ dafl jedeSmmflignqipe naaMitogig
') Wehe Seier. Oes. AblidlR. U, S :i:.t IT
') Siehe H.Strobel, Ühvr Orrmineti t« »u( J uugctABen
ea« Alt-Mexiko. Unmburt(-LK>i)>zig 1004. 4*. H. t u. 3.
•) Siehe Suler, Ge» Abhdl|f. III, 8. »(/VS.
*) Biehe8«l«r, Wröff. Kgl. Mu«. Völkerk. I. 4 (I«SI0),
a 188 bis 188; Uca. AMHllg. Ii. S. 838 (Abbw).
*) BIsln Stall, Int. Anh. f. Bthn. I, SeppL, B t«.
von den äbrigen und schon sehr lange die ein-
faehsten 6e8aliiiTt3rpen besitak
Es sind dies hauptsächlich die flache Ton-
pUtte zum Tortillabacken (oomalii) und drei-
fUHge TongeAfie mit get^ftem Grand nun
I Zcrreibeo des Pfeffers (ohilli) lU molH, aowi«
Waaaefkrttge u. a. m.
An Bnengmaaen nna Ton aind Üanw Ifnliin»'
gegenstände: liäuclierlüffel und Räiidiarbaekaii*)b
Rasseln, Fluten und Tfeifen in mannigfaltigen
Formen mit uud ohne Bemalung*) zu nennen.
Sehr ebankteriitieeh fOr die venoltiedenen
Kidturzentren sind fitnor die Tonköpfe und
j Tonfigfirohcn, zum großen Teil Idole, mit denen
weithin Handel getrieben wnrdfc Unter den Fbir-
nien de« lloelilalis von Mexiko begegnet iiuH frist
idas ganze mexikanische Paotheou, Quetzal-
ooQStl, Xolotl, Xipe, Xochipilli, Maonil*
xoohitl, Tezoatlipoca, UitnllopOfthtlL Da-
' gegen fehlt der wohl nur ans grflnem Stein
. hurgestellte Regongott Tlaloc. Au Göttinnen
finden aidi Xoobiqnetcnlt Chnlehinitliene«
Chioomeoonatl').
Das massenhafte Vorkummen kleiner, sehr
\ fein geafbelteter TonkOpfe in Teotihnnenn,
die übrigen« auch in Tacuba und Cliolulu von
Seier gefunden worden, ist ein ooob immer
uiigelustea Pkoblem*)^ IK* irdaaen Klafaigcriita
aus dem See von Chnpmln dnd wohl Miniatur-
weihegaT)en ').
Von hohem luterestte für die Fragen der
Omaaaantalion iiad der StiUaiening von Motiven
•i-i l die Tonatenipel, mit denen sich die vor-
livliiuen Mexilcaneriuuen Muster auf dem Ge-
riebt anlmwblBa Soleh« Maater deht num
') Sehr schöne Bäuehetlfilfal siehs bei Soler,
Qm. AUMUg. n. 8. mn.
*) ülw die Hailkiastcamnte «ri. Beler, üek
AUiüg. n, 8. m Ms ras. nOHn M etteWMet M
Oh. IL Wend, taitks. bit Ann. Bs^ 1901, pL s, «.
Diese eatridsdnn 9Mm haben die Hknla e,*,ejt;«,/jj:
Obw Tltttsa und Ftsltee vgl. 41s keinsn Bsawckeagen
vea J.KolIniann in der Peataelurift tBr Ad. Bastian,
IM«, S. 657 bis 574.
') Siehe Keler, Uai. Abhdig. II, S. S07)T.
') Sl< li< Seier, I. o , p.3I4bi99IS. — Zelis Naltall,
in Am. Joun». Arch. 1087, S. S27. — Vgl. Sdr«n
Hansen, Itev. d'Kthnogfr. V^rU VI i |i.M1— IMb
dsr cini' KiiilnUuni; nach T? p- n v. r -^Kchi.
■') Si.'li- l'r, st, irr. V\tf littl.' l'..;t.T_v ■.iMi'Ot»
ot Lake CbapaU. Cbicagu 1897. — YgL £. Seier,
Oloim^ Bd. UCXII, 8. t40 bis SM.
an»
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I
IM Dr. WftU«i
fibrigeiM aehr Mhdn unter den GOttofgMtalten
dea Codex Nuttall-Zoiichc. Von Bedeutang dnd
n\ic}\ ilii' Foriiicn ilir Siiiniiwirtcl, dio ftiuge-
Bprochcno lokale Bcsoudcrbeiteu aufwcinon.
Gewebe lubeii mdh teider to gnt wie gar
iiicht t^rlialten, obgleich wir aun den ßcrichtoii
der ]£rob«rer, aus den TribaUiMen and den
altem Büderaohnften entnehmen klSnnen, wie
lehlllM and kootlmre Stücke ciiistm&la hergeultilit
worden wind. Der Codex Maglialn-i-i-hi /.<'igl
«itue Aumhl prUchtiger StofEinuattur. Das wanne
oad banrnwollrddie Laad der Hnaxteken iae-
besoiiik-ro war berillimt »cl;! !! seiner mit kiin«t-
vollen biutteu Mustern eingewebten Stoffe
(eenuon tilmätli*).
lutcreaaant ist die Angabc B o t u r i n i s *), daß
in alter Zeit Kiioteij.schnüro (nepohualt/itzi ii)
gebräuchlich waren, äbuUoh deu peruanii»vh«ii
Onippoi. HieffBr eprkfat aaeli der Aoadmok
xiiib-uiolpiUi, gekniijifte Jahre" aU Zeitdauer
von 52 Jahren. Auch aiud in der Mapa de
TepechpandieAafiu^igelire dieier Periode immer
durch einen Knoten bezeichnet.
(ilücklichcrweisc Bind aber einige der kost-
baren Kedermosaikcn gerettet, bei denen zwei
venohiedenc Techniken cor Anwendung ge-
langtet!1'* i iler einen wurden die Federn
in «ioer An Gewebe geluiüpft, bei der anderen
wnrde das Heeidk ans seneliaittmMa Federn
hcrgcBtellt, dio auf einer SchnVilone von RinJeii
Btoff|>apier im Zuge der vorher schwarz auf-
gemalten Konturen anf^eklebt wnidea. Die
schönsten erhaltenen Stücke stammen aus Ambras
und sind jctxt in Wien. Ea handelt aidb nm
Schilde, Fächer und Hückenschumckatfleke
') Stehe Bahagan X, «ap. M, $ 8.
*) ei8beBotnrlBltU«i<euMaaeTOmitaiii,F.«,
Sft— S7.
■) aiilM 8el«r, Ses. jOhd!«. n, 8. S«l Mi MS.
Wdie Seier. lat Arek. f. Klbs. V (IWS)» am
bis Qm. AUidlf. D, 8. SM Ms «SC — Hafi««
Ortega, Aiml. Mut. Ute. Uli. ni, p. SSt— Wt. —
Knttall, Int. Aroh. f. Bthn. V, S. 84 bis ^3;
ibid. VI, 8. 9:> hi» 07; Arch. and cthilol. Pap. Peabcxly
Mus. Camlirid^ I, No. l (lütie); Couipt. rend., VIII. Am.-
Conirr. Tari», p. +5S— 45». s, U r, (ie«, AbhillR. II,
8. ;t97 bis 413. — Zclia Nutli»ll In H*i.. cif th<^
Oi)mnus»i<in , Ooliiinb. Hixt. Kxp<Mitjon, Madrid (1892).
Wa«hin)ft.)n lfl9i, |>. -129— 3:17 ; Conipt, ri>ud., VIII Am.
Cmgr. I'ari«, p. 4H0— 4«'J; Ablilg. U.-r. K. r..» !. u t r
Kthnugr. Moi. l>r«ad«a 18^7. — Fr. Ueg^mr, AnnaL
k. k. Vetnrhkt. HoCmuMimis. VII (iMl), 8. Sf» Us 400.
r Lehmsan,
Die alten Inventar« erwähnen eine große Monge
von Gegenständen, die nach Spanien gelangten,
aber wohl sehdein verschoUen sind. Das Material
waren Federn des t^uetzalvogels, des Türkis-
vogds, des Loftdieiben, vaneUodeasr Pispar
geieii, Haiibvögcl, Enten und Kolibris.
Ähnlich kostbar sind die Messiken ans Kdel*
nnd Ha1bedcUtcinen,MasohelsehaleBiindaadereni
Material'). Hiervon haben sich nachweisbar
2.J Stücke erhalten, von denen di»« schörifik'ii tu
• London, Kom und Berlin sich befinden. l>ie
I «ngaaelmitilenaB Bteioe siod sorgflUtigst io «iaa
Ilarxniasse (tJtin.acanqiiaiihcnitlatl) einpo-
bettet, welobe dio Oberfläche der Uegenstände
bedeokt. Db Qrandlage ist meist Hots, sslten
Knochen oder Stein. Zwei M.Hskcn sind mensch-
liche präparierte SchädeU Es finden sich Sohilde,
Helme, Messergriffe nnd Ziemten. Die iMeher*
förmigen Tierköpfe, der Doppeljaguar der Ber-
liner Sammltifii: biiirl in ihrer Iledi titung unklar.
Die Heimat dieocr Stücke weist im übrigen
mehr naoh dan Uadera des Ostens voo Haxlko,
nach Tabasco. Auch ist bekannt, daß Türkin
mosaikeo, Sebilde, Ohrpflikoke u. dgL erst mit
der Erobemng des l^potekengebieiea aater
König Ahuitzotl nach Mexiko gelangten.
Eine Übersicht über «lie k<itni>lizierteTi Traoht-
verhältoisse kann in dem knappen liahiiien dieser
Arbelt idoht gagalMu weiden. Sie liiqgMi Bkdit
nur mit ethnischen Unterschieden zusammen,
1 sondern sind auch duroh sociale Kaogverhält'
I nisse streng bedingt und nnr dandi diese -ver*
' ständlich D.i hierüber aber nur weniges
aioher bekaimt ist, so ist es besser, auf eine
HXufung notwendigerweise loser Tatsachen vor-
läufig zn verzichten. In cinzelnon Teilen <le«
Laudes lierrs^L'lieu uoeli heute ilie rdten Trachten ^)
der Kleid uug, des Ilaares usw. Doch gehen such
sie einem sehnellen VetisU entgegen*).
Die ^r.iOp Hfdeittiinj; i|<»r vorher orwShntcn
InduHtriezweige, der Steinschneider, Gold- und
I <) Ki.h6 W. Lebmsaa, Olotasi Bi. XO (im).
8. 318 bis 32'1.
') Üb«r die Oött«rtra<;htsn «iehe Scler, Oes.
Abhdlf;. II, S. 422 bis &0S. Oli«r Bchmnck und miiale
militäri«-. h. Kuii^mIi/' ii h.'ii si^'li. ümiI , s, :ii\<:> bis 619.
') Hit ». H. die Amafca ii \>-\n Cm, »ieh«»
Ten Knie in /*it«:hr. f. Kthn. \\1 a 688.
*) äi«h« Cü«iiie 8«lar, Comi>t. rcod., XiV. Int.
AB.>CoB0r. atottgsrt ISO», II, 8. «S».
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Bs«ibalM» «ad A^gihm dar »MdkuiiliMlMn Fonekflqg.
157
FedanriMitflr loJiMi moh anöh in der Tatwcbe,
dsfi ne beatimmten gentea angehörteo, die bc-
■titnmte Gottheiten verehrten. So gehörten nach
Sahagun die Steinaoboeider zur gcns Xuohi-
milco, die G<didarlMitar snm bwrio Yopieo,
<lie FerleruiLeiter «ur gens Amantlan. Inter-
essant ist, daß der allgeineiita Ausdruck für
klliutieirftQhe Fertigkeit von den Toltakan «ich
herlcitt't, da toltiu'ätl „officiiil de arte raeca-
uicft, 6 mai^tro" bei J^Ioliua bedeutet. Auch int
tolteos-ititli «Tolt0kMk*obaidiu* der Ktnie
«ilMf Steins, den HwDUdoz (Hif*t. Rcr. medi-
I ounm Nov. Ilisp. thosanniB, Komae 1651, p. 339)
beaohreibt ala „Upia novacularia, variata nigro
ae uiinii colore, euliu ptilv«Mm admixtnuu ory-
Btallo feiunt nrgeinata discutere, aciiere visiim,
et (»rueni eisdem aupercreaceutein abauniero".
Di« Gnindli^ der Kultur und dar Staata-
wescu beruhte auf dem Ackt-rhau , der in :iiif-
faUwiid primitivflr Waiae betiiebea wunlei)-
Dir Zugtiere elMiiao wi« Ebnuliere (außer
HtliMill und Hunden) und Pflug unbelcaauit
I waren, so b<^'i^'ufigte mau aich mit der an einer
I Seite gekrümmten Uolzhacko (huiotli*) den
Boden aifnlweahea. Vm der Aussaat vcr-
I brannte man das ünkraut Znr Bi'urlniuitit,'
dee Bodens wartete uiau den ersten Hcgcu ab.
I Dana innd« der Mth aoigfiatig in AlieMiiden
in kleinen Löchern versenkt, so daß die Saat-
I reihen parallel verliefen. Bei dieeer Feldarbeit
I wiMn lOnner, WeiW nnd Sinder beedilMgt.
Die Aussaat erfolgte im März bia Mai, die
Ernte im Spätherbst. Ilurniit waren bestimmte
2Weuionion verbundeu, die weiter unten bei
den Jaltreafeaten berfihrt werden aoUen. Zum
Aufbrechen <1t r M^üiMtm diente «in Spaten
aus Hiraobgeweib.
AoAer dem Haie (oin-iti) werden Iwap»-
i Bächlich noch Bohnen (»tl) go|>flauzt, die ja
I bekaontlioh gleioh dem Maie der Neuen Welt
botaoisflh eigentamlid) waren.
Am mar der SOßwaaMneen wann „leikwiBi-
I
■) Eine knrze Bchildcrunf; ier iMidwfrtMbaft
I >fe\ikn^ Ijat y\n.% Steffen in »einer In»ugur»l Di»iier-
t»ic>ii „i In r ilii- I.ftndwirtüclinft bei den altamerikiini-
■ehfii Kultiirv.-lkcrtr, H.illf 18*2, gCK'"b' n
') Uu in spauuchfn Quellen c<>» i;<'iiuiiri(e Ackr-r-
g*r*t hat nichti mit dem mexikaniMhen Wort coatl,
aUoliikang»'', SB ton, ■ondm ist aus dem Wart quauh-
UI. t«*nli, .Heia', vtntanraieU.
mcnde Olrten" (ebinampa) angelegt, d. b.
Felder /wischen eiiii^'ei-aiiiiiUcn Pfählen, wo die
Erde etwa 1 Kuü bis Ul>cr die Obcr6äehe sieh
erhob'). Auf ihnen wurden Blumen und Ge-
müse gezogen.
Die ungleiche Vericiluin,' der Niedenichlags-
mciigen im Hochtale vou Mexiko machte
eine IclinatJiobe Bewlaaerang dea Bodena not-
wendig, imloin man die Fliißlriufe in Kuniilen
über die Felder ableitete. Solche Felder werden
von den Chroniaten fOr die Landaobalten Cbo*
lulla, Mcztitlan usw. angegeben').
Die einzelnen Sa.itfelder waren entweder
von lebendigen Zäunen von Agavepflanzen oder
Ton SteiDmauem eingehegt.
Zur „Brotbereitnng" wurden die Maiskolben
entkörnt, die Kämer mit Kalk gekocht und
dann sennablen. Ana dem Melilteig worden
datin Kticliiti geformt und gebacken. Diesen
tamalli genannten atorlillas" wurden ver-
Bohiedeno Gewflne nnd Spdaen beigefügt').
Die gewöhnlichste Würze war der Pfeffer
(chilli). Das Fasten bestand darin, daß man
sich bauptaächlich dee Geuusae» von PfefEer
enthielt» BhfiMiie Waurkrayien (»tamalli)
wurden tmt „Schonung- der Lebensmittel" alle
acht Jahre am Feste atamal^ualiztli ver-
zehrt*).
An Gcuußraitteln sind der Kakao zu nennen,
der in veraofaiedenen Formen ood mit ver-
schiedenen Zataten (Honig, Ynintlo n«w.) daa
Getränk der Voruehmon und Eriogar bildete >)•
Der Genuß dea Aga \ ew eines, Pulque (mex.
octli), war aUgemein nur bei gewissen Festlich-
kmten nnd aooat lietaglen Pononen allein ge-
stattet»^). Als Niirkotikiuii spielte der Tabak
(ietl) besonder» bei den Prieatcrn zur Erzeugung
ebatatiioberZttitftnde eine gvoBoRoU«. Er wurde
') Öiehe Clavijforo, ni»t. d« Mwnico I, p. 339.
■) Siaha Ooaaare, Oräoioa da la Kimt. Jiqiana,
mp. U, eap. 11«} liab« fituer Dee. laMlk. de Indias
Pt, p. hta,
■) Biaha BaliagnB TDI, eap.iai.
*) neka Rahagun, IL Ap., ( t.
*) Stell« Torquemada XIV, ea^ 10. Daa Wort
Kakao laaUit m«tikani»r1i cacauatl und leitet ifsb
ab V"U «Inem Stamme, der di« tropische, üppi|;i> Wime
1i«««ichnet (>ieho cacaunca. ni, ,toner grun daa«
t«m|)lan<-n y ralnr cii rf cuerpo"^. Mol.). l>i"* Kakao-
l-iliiH ii vi.ircii uii.l siiiil iH^i ti In litt' ii;i>'h S; .11 . in li<'Id-
lurrogat in Oualwnial» \oti kleinen HandihifMchatten,
<) aeha »abasea IV, aepu «1.
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188
Dr. WkU«r Lq^bkbb,
in PÜIanform (yequalli) gekaut'), aber auch
DMlh Schluß der Bankette in Zigarrenform (po-
•luell) gerancht^). D»» diichimekwoben S' i-T -in'
bctAubteu sich toiU durch den GeuuU tiucr
StadMlpflMiie (tEU«««ti>), taUa dutdi
Genuß von narkotibchfii Pil/cn (peyotl*).
Der Hausbau verdiente eiao beaoaders gc-
naa« Untamtehnng, da «r wiafatig ist für ffia
•orialen ürbegriffe, die Clanverfassang in
ihrem Zuaammenbange mit den Pueblostämmen
and den anderen ludianorvülkem Nord- und SQd-
amarikaa. Leider aber faUaa aoeh derartige
Bystematisohc Nachf orsehnngcn , die pelVnit im
heutigen Lande no«h wiohtigo Resultate ver-
apnoben dfliftan. Bfn gmndaltaUeber Gagaoaats
bcRteht jedonfalU /.wisdun iltin TnuxiltaniHili-
mittelamerikaDiaobea Kulturkreis und den „Cbib-
«baattiiUDaQ*d«aIiitliiDgagalnitaa«). B«i«ntar«m
hat Im allgapieinen jede« ELans nur eine Familie
nnd immer nur ein llerdfeuer nml Nebengebäude
wie Haisschober, Dampfbäder und pfahlbau-
artige HaboaratUle.
Der IlaiisVtnii ist dfutlieh aliliäiigif; vom
Kliiua, von der Vegetoüon, von der Hiiifig-
k«t der Erdbeben. 80 finden nah in der TSem
calivnto die Häuser mit Palmblattstreifcn, mehr
im Norden mit Yucca gedeckt Die mit Lianen
oder Hast gebundenen Häuser bleiben bei Erd-
beben featjtteben. Im Hochlande finden sich
Häuser aus L5ßfr<li\ .ins Zioi^ilii (\amitl) von
au der Luft getrocknetem Lehm. Diese „Adobe"-
Hlvaar ifaid im Sommer fcllU, im Winter warm.
Im Hochland haben die Iläusn Galerien für
die h&uslidi<nt Verrichtungen und flache, für
') H»haKunBohMiU(II, eap.S») statt jrvqnaltt:
yyaciaalli.
') Hivht' Oviedo, ejid. T«rnftux • Ooaqpai^ ^ri»
1840, p. 211/*J13. Poqnat« odar MaUgut pQ«|a«tl
astat (ich scu><ninm<>n wahiMheinUeh aas naaikaaiaoli
poe-tli. .Baach", und yetl» »i:a.1iak*.
■> atohe Hislaria ds (Mhoaeaa y da »oImh Tri! n.
f N, edld. W. LfllmaBn {tarn. Boa. 4as Am. X. H.
tMiM m, M0.S. Paris 190«).
*) aUbn Bahagan X. Jd, § S und XI, 7, § I.
siehe ti. H. Hnr(;an. Rnaw» Aai Houi«-I<lftt
ot tlic American Al).>ri(fine«, in IJ. S. Oei.gr. Owtl.
9nrv«?y of t)ie Rocky Mount. Beginn. WH«hin(ft<)n In^l,
p. r.'J — U&O (chijit. \i L. M. MorL' iii, Über
YiiknUn uiid ZeiitiiiLuiitiik^. ibid., 8. S6l bia 276. —
Selrr, Ge». Abhdl^. Fl, p. 271<./2)!0.
') Sioh« i>app«r, Ai-ch. t. AuUirup., M. V. III
(iwbX 9, nn.
den AbflnB dee Regmuraaser« ein wenig schräg
geneigte Dächer.
Größere Bauten wie TtMni>«;I)>ynuniden wiirden
aas Erde und Steinen aufgeschicbtet (cbihual-
tepatli) mit qaeraa flefaiohlea tob HOttd*)
und .^dobeeiegeln nnd äußerem, oft kniistvoll
skalpiertem Steinbelag. lodeaTempelpfTamideo,
die, wenigstens im menkaniadieB KidtorkiM,
nach den Himmel«ri< httuigen gensQ oriantimC
waren, und die oben das Sakrarium trugen,
führten eine oder mehr Treppen in Absätcen
empor. Paläste nnd ander« Beaten wurden
niis massivem Stein arfr" fiiV.rt, zum Teil mit
kUnsUiob bebauenen Stein blöken. Ein Gewdlbe-
ban war anbekanat; jedoeh Inden neh in den
Ruinen der MaTavülkor (Piilciuiue usw.) Bauten
I mit eigent&mliober Yeiifingoog der Steinachiab-
tung, Balkenatataan nnd Sdünlplatten*).
Im Innern des Hauses war die heilige Stelle
das auf drei Steinen brennende Herdfener*).
Kunstvoll geflochtene und gefärbte Binsen-
matten (petlatl) b«de«kt«a den Boden. Der
Begriff de*r Herrschaft v<>rknöpft sich auch in
Mexiko ebenso wie in Zentralamerika mit der
Yontellang der Ibtte ala Sita dea Hembkera:
v^l. die Mit:i|>?i«"r jit-tlail icpalli*) im Mexi-
kauiscben und iiu Quiche ab-pop, „Uemolieri
Herr der Matta*^ In den BOdendhrtflen leigt
der Thron des Königs (icpalli) gelbe Farbe
und die Zeichnung eiiieH Hinsenj^eflechte:*. Außer
festen and weichen Kurbeu (xiquiuitl, tom-
piatl)ofaidlmIlBaae noch Hdoahemel (iepalli)^
Sitze aus xns-immongeflochtenen HinRcn (toi-
iopalli) zu erwähnen. Die Soblafstätte war
ein Gestell mit vier PBÜden und 'fiber dem
*) Dur aasjikaniitvh« Ansdrack txaqnalll, «das
KinfesehloMSBS* — Pyraiuids flndet sieh in daa Mi^a'
tpnieben als tsek. «Anfbee, TynrnUn', wieder.
*) TgL Belcr, Ose. AVÜitf, U; 8. tt«.
*) Heke JL Holmes, Arsbassitaflsel Btnffim mmmg
ameient oMas o( lUidea. lUU Oolmsik Mas.
Authrop. 8er., ToL J, laeV^*?.
*) Sieb« HIsL de OolhnMan j d* llexko, I,
$ ^i; Mixcoull, Tozpsn Ihuitl yehuantin in
totoea in tenamaztli e teme ,M.T.u.J,, daa «ind
die N.uii.ri der drei BioiD< df? l'cut'rhtrilf^" I>*in
cutoprictit der Feuerherd, iau, in ( iuiiu-iiinlii ; uche
Stull, Int Arch. f. Ethn. I, Hu{i|il., S.
*) I'vtlaO iepnlli z. fi. icpalpan petla-
pan nioa ,i-ii<-r . ^tt j > di- r«i;tr y gofimar' (HoUaaX
.anf Tliroa und Hatte sitKa".
T> Yfß. htana Torqvemada, n, II, pi, Mi,
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IM
Balmm ■nsgeBpannteo HattoD od«r Feilen. Ob
die Häagomatte woiiigstens bei den Mayavdlkern
nnprfinglicb bekannt war, worauf gewinse h5l /.cmc
Pfosten in den Ruinen hinzudeuten subetuen,
ist noch unenUohieden. Das SotüafoeU (oo»
chizmatlatl) ist aber sicher em durch die
Spanier von den Antillen her eingeführt worden.
S. Soiiftlei.
Die Grundlage des staatlichen Aufbaues ist
die Gens, oalpoUi (»das große Haus") oder
obinan-oalli, ohinamitP) („Einzäunung"),
•nt6|)ruchend dem guatemaltekischen uim-h:i,
„großes llaus'"^ oder chinamit*). Sie ist iler
Ausgangspunkt zum Verständnis nicht nur di r
•odden VeiUltoiBM Aberbainpt, fandflni »nch
der mit dem Clnii untrennbar verknnpftm nli
j^iösen und juristisoben Vorstellungen. Hatte
d(Mb ursprünglich jed«r StMnmvnter einer Gens
— als solche sind die FShrer der wandernden
Stämme aufzufassen — seine besondere Schute.
gottheit, vielleicht geradezu auch sein besonderes
^Totem", so irie beut« noch das aus denn
calpuUi hervorgegangene „barrio" seinen be-
sonderen cbristliohen Ileiligen bat. Daraus
mnfitMi ileli aber tiieh «miguniMlM Heirats-
bestimmungen ergeben, welche die reohillclKii
Folgen beeindttüton. Hier wäre eine Uuter-
•Mbiiog d«r BieadlfawJwn BigmuianiMD' von
groBem Interesse. Man darf annehmen, daß
die in der Uneit eingewanderten Familien das
IsnA unter eioh verteilten. Indem das oalputli
das gesamte arbara Land (altepetlalli) an
»eine Angehörigen vf'rteiU«», wurden die Elnzel-
familien, tu denen das „Besitztum" von Vater
aal Sohn in der Reget forterbltf mehr oder
wunigt'r .sfliciiibär nn;i1)hiiy f;ii;. Die Zugehörig-
keit zum calpulli zeigte sich aber sofort, wenn
die ffimelfiiiBilie anaattnl». In cDeaem FiOe fiel
das Besitztum wieder an den ('lau zurück. Die
Kinzelfamilie hatte daher nur die erbliobc Nutz-
nießung der Ländereien« nioht aber diese zum
*) W» wlallliciteB Qnellita hierfür liad: Alonno
de BerUaa Bnieht an KOnig Philipp II; cdid. lc«x-
balat«, Nuova Col. de l>uc. inM. p«ni la bist, de
Mexico lU; Temniix-Oitnpu«, v<i|. XI; JuAuSularzanu
y P'T.'vr!», I><j lnil..Hruru luif, LuL'd- i'<72, 2toI., fol.;
PuUticsa Indiana. Madrid 1776, 2 vol., foL
•} Siehe Btell, Jak Anh. L Xttm. I. BoppL, 8. «.
freiverfügbaren Eigentum *). Die yerteUmig,
Aufsicht und YerwaitOSg der Länderoien des
(••aliiiilli hesorpte der ca!pi>lluo fcul iiolli'),
„der Inhaber des caipolli'^, das Oberhaupt der
Gens, dessen Amt iddit «rijlieh war.
Im rii j-eiiH-itz dnm calpol-Inlli, dem
„Land der Guus", steht das zinsfreie pil-laili,
das leud der Finten. Ea war gewiawfoiaflen
Privateigentum, und auf ihm arbeiteten die
raay6qa6 (Hörigen). Da dieee Lftndereieii
ähnlioit dan Lehusgütem dea Mittelalten ver»
lieheD werden konnten, so entwickelten sieh
daraus pillalli zwiitei- Ordnung, Ijehni^Qtd der
Unterhäuptlingc, die zwar erblich, aber uuvcr-
äaßerKoh waMB« nnd beim AnaafeartM« dar
Farniliö :\u den Obcrköuig znn'k-klielen. Die
Falastlcut«, tecpautlac», teopanpoobque,
welolM die leibgarde dea KOniga biklaCam
hatten zusammen die pillali dritter OrdoOD^
die onvettnßorUoben teopantlalli').
Ein Tdl der Aeker dee CalpoUi worde voo
der Gemeinde zum Unterhalt der Krieger ver>
wandt (mil-obimalli*). Eine Sonderstellung
uabmen die Liegensohaftea ein, welche die
gandem in nOrden" üBBwmmiangaaaihleiaaDa
PriesterBchaft besaß, die Länderoien der Triripel
(„teatlales''<)k Das Proletariat biUlcton die
eigeotamaloaeB, dam Otondbemi leibelgeiien
Arbeiter, raayuque, oder tlalmaitl („Erd-
band"), die keinem calpulli augehörten. Ihre
Herkniifh iü aobwierig xa vereteben. Sind es
Reste dar onterworfenen Urbevölkarnng, «der
iiifolgo von ÜbervölkeniHg oder ans anderen
Ursaclien im lAufe der Zeit aus dem GenUl-
verband aiMgeadiiedaiia «dar miagaatoßaae In«
dividtten? Das gewöhnliclie Volk wurcti die
macehualtin (Sg. macoualli'). Flurkarten
mit Angabe der Hieroglyphen dar OrtaehalleB
lind der einzelnen Besitzer illustrierten sehr genau
und klar dorab venobiedene Farben die Grentem
') fliehe Vor^wemad» 14^ Ol p. «4»; lorita.
odid. loaahoiesta UI, p. 9S.
O^Mie Tortieemada 14, 7, n, p. 54S— 544,
dsr dasslhtt aosflOiriklh dte dr«i Artnn von pillalli
schildert.
*) Swhe Tnr(|aeinnda, Ic>c. dl-, p. .'>46.
*) Kiehe CariA du D. JI ti tiit Corte« at Key
1>. Felipe II »obre l<i« rtip«rtinu>Mit<i« y clase« de üerra«
L Nu i s,, ,n , (ueiÖ^ I>oei|a4d.del AnUv» de In*
dia«, vol. 4, ji. 444,
*) flfsbe Torqttenada II, tap, W.
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1«>
Dr. Wslt« LahauB,
dv Undflrd«n de« SSo^, d<r Adeligen nnd I
det oalpoUii). \
Pereoualregister verrcichnctcn d\c Xnniuii
der Bewuhoer uud genaue Listen fübrtou Buch
Ober die vmi den «bMfnni Undeniea nud
Ortacbaftcn zu entrichUmlen Alig:iV)Ou.
Der jlhrliabe Tribut b«licf sich auf den
drittMt Teil d«f BrtaigeB des Ackerbmiee and
der unbedeutenden Yiebeuoht*). Er scheint,
abg«aeben von Kriegawttont nieht Ivedräokend
nnd der Fraohtlwrlcmt des Bodnn tatapn^b/saA
gtweeen m sein').
An dor Spitzt' >Us Staatflweseti« stand der
KOoig (tlato«), der nach genau gerogclteu
Voraebiiflen tüd Zeremonieo nto Beitttignag
von si iti II ilt r Krujit;!' von Tczcoco tind Ta-
cuba ') gewählt wurde, wobei perBöuliche Tüchtig-
Irait, Tapf erkdt und BOdong mftBgebend wnen.
Kr wurde erwählt von den Fürsten und hohen
Beamten, voo dcu uioderea Exekutivbeamten,
von den durah Kriegstaten ansgeieiobnetCD
Peraonen, ron den Vorstehern der Jungen
Mannschaften und den Priestern*).
Dem KOuig untergeben wareu die Fürsten
und TTotorhloptliiige dneneili, die Htapter dcv
Gentes aiiilrrcrsoitfl. Eine Mehrheit von Königen
wieinTlaxallan bat ihren Grund inuuer in einem
QMlten Verband mebrerer „jkudnlidndes*'. Der
Ktfnig hatte die oberst«^' Gewalt in allen IVagen
der sivilen und kriminellen Jurisdiktion, er hatte
die obert«to Regierung und war Kugloich olMsrster
EriagsheiT. ITutcr ihm folgen die Inhaber
hoher innl nicflercr Hf;imt«'nBtellen, die teils
den Adeligen und Personen königlichen Geblüt«,
teils anoh den Niedrigen nnd denen, die rieh
im Kriege ausgexeicluirt, ziiLräiiL^licIi wnrcn.
Neben dem oberaten ätaatflrat sind die Kichtcr-
kollegien fitr Straf» nnd Zlvitaaeben m nennn.
w}ilirend der Ciuucouatl gleichsam ab „Reiebs*
kansler" dem Könige mr Seite stand').
') Sieh« Torqiiem«4a II, p. AM.
^ Mcb« Oomara («did. Bereis), Orömio* de ]a
N.Kipanaieap.7T; Herr«ra,Dwad.It.lll».7, eap.13.
*) SMw Oarta de D. Xartin Corte«, Joe du,
Pb 4i3.
*) Si(?he Zorfta, ItH-, cit., p. 91.
») Siehe / irii.i, li^. cit., p. 7a— «1.
•) Siehe Saf.ä.(4 Uii Vlll, cap. rw.
') V|{1. hiTzu B»hni,'UD Vlll, cap. 14, IS. —
Cwd. ^eoduza (eJid. ikiiig«boruugii) , toL 6U. —
aaha|;na Tm, cap. st.
Von den Tenohieden angegebenen Titefat
der hohen Richter der genannten Richterkolle-
giuti geht ein Teil ;uif bestiiuintf Lok:iIitätcn
zurück, tarnen von Tenipelbezirken, Kultoa-
atittan oder fon Gentea, die «ho tailwaia ein«
Art von Barouier ursprünglich ku bezeichnen
scheinen. Bemerkeuswerterweiie knüpft
di« SnMeboag der Titel nod Ämter an die
Eroberung von Azoapotsalco unter König
Itsoonatl, der gerade die Aushildnng der
FeodalariatoknÜe ha der AofleilnDg des nnter-
worfenen Tepaneca-Gobietc« im Auge iiutiv').
So erkl&ren siili nUo die Titel liiiL's Tl:»ci(u'!i-
caloatl, eines Tlauatecatl, eine« Kzuauacatl,
eines TlilUnealqni wohl dnCadi als un^irlbig^
liehe Namt'ii von Ilnuptcrn verschiedener Gentes,
die später zn Generälen und Reiohaverwaltun^
beamten wurden*).
Die Rcchtspflego , der die Darstellung der
Prf)z<«Kc durch Hieroglyphen wosentlicli eu-
L'iitc kam, war eine Torzüglioho, drakonisch,
:i1)<>r gerecht Fast alle Verbrechen uiul eine
Zahl geringerer Vergehen wurJuii mit dem Tode,
Verkauf iu die Sklaverei bestraft *). Die Richter
antitibiieden Tonntailsfrei and nnbaaleflUieh. In
Tctzooco fanden auBcr den gf wöluiliclu-n
Sitzungen oo«h allgemeine alle 80 Tage statt
(nappoualtlatolli), wo die vetaebledanatan
Fälle erledigt wurden *). Interessanterweise findet
sich eine Art von A^ylrecht, insofern das Betreten
de« KönigspalastoA den SklaTen ^i machte '^).
Spuren eines Mutterrechts kAnnen vielleicht,
ähnlich wie im inittelatuerikanischen Kulluikri-is,
in der Voransteliung des Wortes Mutter iu
Phiaaan wie tonan, tota, ^juma» Mntitar» nnaer
Vater* erblioltt weiden ^ BemerkensweirtMwelae
') Siehe 'r«sosoBOc, Cnmic» mex., cap. 15.
■) üteifMia WBimi aaob naoh 2ori(a (loe- dt,
p. IM) die BMhtMiMleB ni» nieht atUlabaa Lahns.
*) Da* aileklMlM Beebt hai doieh Joaef Kehiar
(Rnltamelite des alten Amerfhat I. Aas BeeM dar
Aatekan, Btnttgart lS»a, B*) eine attilKhHiehe nwno-
gntpUsehe DantoUanr mit iwnfsnawurtar Utentsr er>
halten.
*) Siehe Torqueiaada, tum. I, p. 168, citp. 53.
') Siehe Andr. de Alonbiz, edid. Ie«>balc«tii,
NuvvB Cul. de doc. inM. III, |i. .^l '.
•) Kiehe jt. R. Hi*t, de d.lh. y tie il»=ijCo. Tml II. S ■ + ;
rdi-i. W. Lehmann, Journ. Soc. de« Arn., l'^ni^ l',i"<i.
; Vyl. Otmu«, p. 211 iL, Metaphern Ko. 3: Padr«, msdr«
I . . aantli, tiktli (»Vatteri Vater*).
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Bri^blllnt and Anfgabcn der inex!ktnistisch«Q Forachunf.
Kl
beiUl im mex. „toner k otro por patron" nam-
msti (Molina), von nmn^tlt ^Matter". Im max.
ist rkr „Daumen" ma pil ti i iitli r,.Fingerherr"),
im Maya »b«r na-kab „Mutter der Uauü", was
flfattr den Ralimm «iiwr bloBen MeUpber hbi-
MUfOgchcn Bcbeiat. Sonst waren in der Krb-
folge im Qegenteil die Töcbti>r nicbt selten
geradexn aTUgeMhloiMD, boi Tara«kcni scheint
dagegen das Kind d<r Qaiia der Mailar an-
gehört zu baben >).
An der Spitsc der Priester standen zwei im
Rang» eimoder gleich« Oberpriester, dar Toteo
Tlamacaz<|ui und der Tlaloo Tlamacaz<{ui.
Der eine diente dem Gott Uitzilopochtli, der
andere dem Regengott Tlalocantooiitli. Es
waren dvieh Wiiaen und Rechtschaffenheit auH-
ger^ichnete M&nner, die durch WnM zu nirot)
Bbreostellea gelangten*). Sie wurden von den
RfinJgen bei den wiohtigeten StaatageadilfteD
lim l*;it yifnij.'t; >'n- w:iriii is, ^velolle <rie neu-
erwäbltcn Künigo sanktionierten, Kriege be-
ftimmten ii.a.tn. IhrTitel war Qnetealeonatl,
da aie gleichsam als Nachfolger diesi-s goitlirli* ii
Heroa galten. In ganz besonders hohem Ansehen
stand der Ober]^>rio8tfir von Mitla; er ahmte sogar
^ttirlieh einmal «ne B|nBode ans dem Leben des
mytTnsi'hon Q u p tz al r o u a 1 1 nach, indem er,
der Konst in strenger Keuschheit und Zorück-
geiogenheH leble, an beatlmmter Zeit aiob im
Wein beranichte und mit Fiainn TTiiignni;
pflog, wie Quetaaloonatl der tSagc nach einst
aiiiM Bebwealer QnetMlpetUll im Bansch
T«iflllirte*>.
Den Ober|trie»tern ^\cWh geachtet wurde
der Priester (papa, Tupiltzin), der bei den
Feiten dat Amt hatte, die Opfer n toten.
Die erbliche Würde der Priestergehilfen, welche
Extremitftten nwl Uala dea Opfers feathielteu,
lag bei den OhMlialmeea*)i.
üntar den Friaatan dnd, außer den alten
Priealnm (qnaqnaeulltin*), nnd den Speaial«
') Siebe Haler, (iei«. Abhdl«. III, S. 104»
*) 8|«h« Bahafnn, HL Apb, cafb 9.
*) Siehe BnriroB, H{«t d« la ProT.de PMdiaederM
«Ih Oaaxnea, v, - VI !\r,7i^, ca|». U} YgL Biakd* CMh.
y dp Mexico, 1 eil 1, § 44 ff.
*) Durnn, Tntade % eap.a p.9a— OoA*x
Bamires, p. loo.
*) 8Uba Sahasan n, cap. «0 u. puiim.
priestern (teoaaquo>), noch Priester
vom Range einea Tlamaeaston (ao6lito),
TlariKUMziiui (iliaeotio), Tlennm.'xn.'ic (feKcr-
dotc) zu nennen, aus denen der (Jpferpricstcr
dnidi WaU henroi^ing >). Sabagon onter-
scheidet gelegentlich einmal Priester mit Häupt-
lingsrang, mit Kriegerrang, Sänger und Mrmi-
kanten, jUiiyi iu Priester und l*rie«tery.t>gHiii,a •'J.
Der Mexicoteobuatzin war Oberaufsolier
üliRr die Vorsteher der l'riestcrsominaru n. St ine
untergebenen Untcraufseher waren der Uitz-
nahnaeteobnatain, der Tepanteobnataia*).
Bei den oin/ilnrii TimuikIh imtlcn dit' ver-
•obiedenen Priest^ir vorschiedcuc Geschäfte zo
▼erriditen ala Opforpricater, Wabrngeprieeter,
Zeremonieumeister, als Hymnendiditer , Sänger
und Musikanten, Tempelrainiger osw. In Mexiko
sind tbcatraliaehe Voratellnngen mit den My-
sterien der Pricsterkulte verbunden gewesen,
so z. B. komi«c!ii n fliuniktcrs Viti iIliii Fest
(juetzalcouatls in Cholula-^ und ernsten
Cbnal(tert bei dem Feat der BrdgOldn<)w
7.n einer Knfwiekelung dfla Dnoua ist ei
dagegen niclil gekommen.
4. G f> i ?! t i 0 u 1 1 n r.
Die geistige Kultur der Mexikaner und der
benaebbaiten Stimme ht in demaelben Grade
wie das gesamte öffentliche und private Tjobon
von der Religion') beherrsebt, die oio gut
und stniff organisierter Priestentaad durah Ord-
nuug der koaBM)graphi8chcn und mjrtbologiHchea
Überlioforungcu nnd uralte getreue Tra<lition
zu einem leetgoscblossenen Syxtem entwickelt
hat. Ba gibt daher keinen Puabt, tos den
allein aus die Mythologie schrittweiae «erlegt
■) Si. Ik VltstlopeehtUs, rieh« »ahacne III.
*) Bidie Babagnn Itt, oa|>. ».
') Hiebe Sabagnn II. cap. SB.
') Siebe SabnKun, II. Ap., § t.
•) Durnn, v*i>. 84; II, p. 1.13— m.
*) Hi(>tip Hahagon II, ciip. 30.
') AulSer cIkii jp-unillcj^cmlcii Wirken Hi-lcri 9ei
niK'li v»n»ie-i!rii auf: Müller, (lesoh, ü. nmvrik. ITr-
religionen, Bajel !»67; IlaoUliT. Di«> Hrligioii de»
mittl. Amerika, MüiuUr 1>: / .tilreiclii'U Auf-
»(itxe viin K. Tb. Prem» (im ».lobu»; Arcliiv f. Il.-Ii-
tn<>n<iwissciiKti.; KuiUchr. f. Ktbli. Berlin; Mitteiliiir'. n
Alitlirop, tie». Wien; ZeiLiohr. d. U-^. t. Knlkurid<%
Berlin) enthalten vielfach l'aralleli«ierut>K>'ii, I>eulunf;eu
and Urteile von einem 0«4aakeeaa«, dem nttobterue
Kritik nleht m folgan vermag.
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16ft Dr. Wftlt«r
w«Td«n kfinnte. So wie rie qm vorliegt, ist de
vielmehr ein grulier Krc-i!^, ohne Anfang und
Ende, ein komjiliziLilLS W'erk, wo ein Kuil in
da& andere greift Im Gegeiusatze ta dioseo
EneagDiMea reiner Friesterspekiilatioo, die
zweifellofl inanohes Charakteristischo und Ur-
apriingUobe durob einen gewinen Bcliaiiiatisauia,
einen Hang tat Symbolik mit Zahlen and
IIimmel8riclituiit;en uhw. nivelliert bat, iniGegeu-
satx hierxii steht die weit weniger gut bekannte
Auffassung dee Volke«. Die Bedeutung des
Kultus, der volkstiiiiilicbtn Oebr&uobc ist e«,
daß Hie uns häufig primitivere Verhältnisee nuä
Ansoiiauungen offenliaren, die sieb durchaus
niebife imnMr in daa ttun GsfOge der PriMtar-
Wissenschaft einreilK-n Inssi-ii. 7a\ bedenken ist
femer, daß daa mexikanische i'anUieon oder
Paadtmoiiiiuii weder «bbdtiJeh nook In aOrni
Teilen rein mexikauinchen Ursprungs ist. Der
Tttügkeit der Priostergelehrlon ging sicherlich
die Anfnabmo, Vor»cbnielzung und Assimilation
fremder Kulte, z. B. der Erdgöttin aus der
lluaxteca, der Xipe aus dem Gebiet der
Yopi und Tzapoteken vorher, die wohl keines-
wegt <nt In letaiter htatoriMlier Zeit erfolgt int.
Die buchst kompluierte Ausbildtmy den Kidtus,
de« Toualamatl, der BUdenclirifteD spricht für
«in inigemein hohes Alter, da sie «ine lange
Entwickelung voraussetzt. Hierzu kommt die
bestimmte Angabe der alten Berichte, daß jeder
Stamm nifiprauglicli nur eine eigcno Gottheit
IweeHen bat>).
Auch muß cifewiß äer Untorscbieil mehr
bcrvorgebubuu werden, der zwischen Gottheiten
dee Kaienden ond aatrolo^^M^er Betredmangoi
eiiieraeitH iiinl iTon C'Infriclu'M Koir/cjitioiieu der
l'hantasic des mexikanischen Volkes audorcraeits
beateilt. Gestalten derdnen Katcgorin dürfen
nicht olme weiteres mit gleichnamigen der an-
deren saBammen gebracht werden. Wie alt aber
wshon die IMestenipekuktion selbst sein muß,
beweist die merkwürdige üIk ruinatimmung, die
Kwiitcben den Gottheiten der sakr;ileii UoiKe der
20 Tagesxcichen b«i Mexikanern und Maya-
vOUcem besteht*). IKeie Reibe geht aogar wduv
■ehainlkh nnf «ine noch titere Ton 10 ZeiobeD
') Kicb«; Cod. Knm&rrafa (AnsL Mv«. Xaa.
Mex. II), cai*. 1—10.
■) 8ithe8*leT,K«iiiaMDt.s.Gi)4.B(ii|iaI,&a08te. !
Lehmann,
■orfloki), über deren Ursprung, etwa ala einet
alten Tierkreises, eine bestimmte Auitlit kaum
zurzeit geiiußerl «erden kann').
Zum Verständnis des Gesagten sei auf den
hald m evHiternden Kdender ▼erwkeen.
Ich muß OS mir lei !r r vcr-i '-nu, ;iuf die
Mythologie hier näher eiuiiugehen. Ich kann
ddier nor gam «Ugemeine Geaiehtipnnkte be»
rühren. Betont war schon oben der außerordent-
lich große Einfloß dee KUuMS auf die religiösen
Vorstellungen. Diea «prioht sieh dentüch in den
18 Jabresfesten aus *).
Diese zerfallen deutlich in rein agrarische,
astronomische und Sondorfoste. Unter den er-
etsfen sind äDe, die dem Tlaloo md den Berg-
gßttcm Xipe, Cinteotl gewidmet sind, !\ub-
gesprochen agrarisohen Charakters, d. h. teils
Regenbitt-, teils Regendankfsata, taOa der llali-
saat, teils der Maisernte gewidmet. An die
Ernte schließen sich ausgebusene Trinkgelage,
Spiele und Tanz, daher besteht ein eii^ar Za-
sammonbaug zwischen Ernte- und Pul(|negotV
holten und den Göttern der Ltist. Aiidereiseit»,
da der Mais ein Produkt dee lij-dbodcns ist, so
efaolMint er natnigemiß ala Bohn der EkdgOttin.
Letztere aber wird prschicchtlicb den männlichen
liicktgottbctteu gogonUbw gestellt, von denen
inslMeoodere die Sonne (UitsilopoehtU) mit
der Erde im Westen sieb begattet Damn
spielt der Westen als mytiiisGhe Urheimat räm
Rolle in den Sagen aber aaeh der Norden,
die Region der l^lto, wo der Gott der Unter-
welt haust, der die Cleheino der Toten, der
Vorfahren aufbewahrt. Bestimmten iltmmeiii-
tiehtnngen In den TndMonan ftber den Ur^
8|in<ii<; der Stimme muß dabsr mit grOfiter Vor*
sieht begegnet werden.
On die Sonn« niobt UoS Wirme, aondera
auoh DliA naitilgt, so bedarf ea ntm OedeSien
*) V^. SelOT, Oes. AUidlf. I, B. WS. — 8«Ur,
Konim«nt. b. Ood.Tat. Boiila, 8. t4t&
*) Tgl. Bsier, Kommentar sau TonalaiMtl te-
AubinKhen HainnilutU{< U,t.
') Vgl. Seier, Die 18 JnhroRfrsta der Mexikaner.
Veröff. d. Kgl. Mu». f. Völkd. VI (1899). I^der lund
bijiher davnn nur die ersten fünf Fente mit dem mexi-
kuni'ihfn Urt«xt in Ülwnotzung erwsbienen; d<ich siehe
I von (l»4nnelben (ii's. Abbdly. I, S. U& bis 151, 706 \m
711. l>i« wichtigste (jiteliefir die msilkBidieheDJaliTM-
leste i«t bahagttu.
! *) TgL atwb Beler, Oes. AXUHg. II, 8. m.
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tKt)Mmn wti Aalgiibm dar
Ifle
d«r FrOohte dm Rogwns. Es maß d»ber sowohl
die Sonne als such der lU-^'cii- und GewiUer-
goU gnädig gestimmt werden. Daxu })i'(1:irf es
der Opfergttbea. Die Götter müaien „ernütm"*,
dar Bod«B gaifagt wtirdm. Dm koMiMnto
Naß igt (las I?Iut. IJni Blut rn erlangen, bedarf
es der Gefangenen, die durch den Krieg er-
iMutM werden. Bo kfe der 'Kn^ eine lietlige
Institution. Darum besteht auch ein Zusammen-
hang xwiscbeD ErdgöttioneD and Kriegern.
IMe IMgöttln aber, die den Maisgott gebiert,
ist gleichsam da» Weih x«rf|o3;t}v. Sit winl ein-
mal die Patronin weiblicher T&tigkeit, das ändert'
Mal erlangt aie wegea des »uffaUeuden Zusaaimeu-
haagei von llondperiode vnd MeoBtmtioD Be-
aieliunyiMi zum Moiidgott. Da aber die Elrdc,
der Stanb, angleioh den Unrat ajinboUneit, ao
wird die ErdgOUioB wat CMttin dee Sohmoteet,
der Sünde, der fleischlichen Lust. Die Lost
verknüpft sie und ihre verwandten Formen
wieder mit den GoUheiteo von Spie) tmd Tanz,
diese aber weiter mit dem Gott der Lust^euclie
im Spexu-llen, dein Gott der Kiaiilcheiteu, Miß-
geburten und Zwillinge im allgemeinen. Da
die Kraakhdt eine Btntfe der Gottheit iat, so
Verschlincpn sieh Ztigi' der («fitter der Ltist mit
■oiobeu des großen Gottes, der alles hört, sieht
and etinft, mit T»tentllpoeft*)>.
Die liesiehungen der Erdgöttin mit dem
Westen, der mythischen Urheimat, eedt eie
auch in die ferne chichimckischo Umeit ntifli^
und in Zusammenhang mit der Göttin dieser
Zeit, der Itxpsij.ilotl *). In dieser Unteil j It
auch der alte Feuergott Ueueteotl eine Kulb '),
und so rerUiideaaleli das Herdfeuer und die Göttin
Chantioo („im Hatii^i'''*). Der dualistische
Gedanke jedoeh, der sich in dem G^geoeats
TCHi Himmel end IMe «le mlnnlidier wmI w«lb>
Heber Gottheiten aussprach, hat seine allgemeine
und altertümliche Form in dem Unofaö|ilerp«ar
bewahrt, das im obenten 13. Himmel wohnt
') aUlw W. Lettmann in esUsetar. f. SUm. tV»,
8. 849 Us tTI. daxii Snier im Rmnnwnt. s. Ood.
Borgia U, 8. »« S.
') 8i«hF Hittoria de Culbuacau y de M&kico, Teil I,
§ 3 o. TeU II (adid. W. Iiehaean, ienn. Be«b A, Am.
1906), § 84, «6.
•) Ibid., T.-:i I. i 1 n ■:.
*) über di«fie UOttln r. Beler, Komment, i. i>)d.
Tbl Bl, B. 27«.
Soane und Mond sind auffallend von den später
sich breit maoheiidcii tJüttern verdrängt worden.
Die Ruinen von Tc liI i u :i c ;i ii })ewei!<t ii aber
einen uralten Kult dieser Gestirne > ^ Auch der
sUgerndne Anedmek teotl, «Oett*, für flenne
f siehe teotl-.nc „die Sonne ist nntergcyangt ri")
zeigt die zur selbetverst&ndliobeu und darum
•tjUMbweigendeo Yonmeietning gewordene Be-
deutung de« Gottes, dem mau übrigen« im Kuh
täglich Bauobopfer nach deu vier Ilimroelsriel>-
tungcn darbrachte. Der Gott Quetsalcouatl
war nnprfingliob Wohl ein Itegongott, ein Gott
der tropischen, reireiireiLhen Golfküste'), der
erst spater im Kultus mit anderen Gesultcn
Tenehmob nnd nun WindgoU wnrde^ der dem
Kegengott die Wege lnihnt (Sahagiiii I, cai). 5).
Die Beaiehungeu von quctzalli, „grüne l edtiru*',
and oonntl, „floUenge", mm Regengott liegen
auf der Hand*). Die Ableitung der Tracbtab-
xeiohen des Gottes ans der Uuaxtec», wo der
I NOPaaaat berrsobt, war aobon oben erwShnt
worden. Hoch bedeutsam ist aber die Angabe
des Nuücjs de l.i Vc^a, daß Cuchulchan
(= Quetxalcouati), der entsprechende Gott
der MitTeitfaBme» in den „repertoriee mae gen»-
rales" (offenbar tonalnmntl) sich an Stelle des
7. Zeichens findet *). Im Toualamatl ist dies aber
der erste Tag dee T. von 30 dnleehntii^n
Abschnitten, der oe cjuiauitl, „1 Regen", heUlt
und dessen Regent Tlaloo ist
Die Jieiüehangea zum „OsUueer" spreohen
sich «Mb In der flege Qnetulooontl» noi,
der im Osten ins ^feer liineitii^tlit. Im Lien/o
de Juoutdoato kommen die Uistänune aus eüicr
:m»cli ürVIirli die rvimuide
III ']"•■ nU ujican ( \ . 29,
') Sabagun erwölint
der Sonne und Am Mninl
S 12).
Nach l'rauc. Hurnandsz (ajittd Lk» Cuaa»,
UuL ni>ol<>(;., cnp. 123) war aOoeeleaa — dies de las
flabTM ü csleutiu««''.
■) Im Ood. XaiiiabeQsU <ad. BttMg ton Iioebat).
FM. St«", ballt QnataaleonetI gamlHn ,amifo «
piiimlt... de Tlaloe*« AoA faM es flsMi Uwrbsr,
wenn QnetaaleomaU naben itm BqRSDfDit TUloe.
aar WaiBsrg6ttüti Obalehinltllene und dra (die
K«g«nwolken anttanceBdae) Jk>tan» den Teplstoto«,
bei Fieber nnd andaren KnnklieitMi Oplar urbllt (Ba>
haKUn I, c«p. 'Jl; mex. T«xt bei beler, Veröff. I, 4,
Ii. 17.t). Über ditD Feüt QaaaitleuH uobo Sahagun
U, oap. I u. Ap.
*) 8i«he Nuüez de la Vcg», Coustit. Diooesao. U,
pw in.
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IM Dr. Wsltvr
F«dwMfaljuige henuu*), die svisoben Chtl- 1
cbiuhnpai'.co') und Cbalcbiuhciieyecati, d.h. I
swüoben dem Osüneer und der Kttate voo Ver» i
CrnKsymboliBohgcxeichnfltdaaMeerandontenaolL |
Wenn die Oltneca Uixtotin „Sühno
QuetzalooitalN*^ hf^tßen*), so ist dies aus den
BezivhuBgeu des Uottc« zu dou reichen Läxideru
d«r GoUkOate so vwntelwn, nuh denes bin
nicht nur in v^rliistoriscVitr Zeit inevikaniBcbo
£leHi«nW, die als wahre Toltekeu anzuubeo
rind, Muwaad«rteii^X Mnd«ni oaeh daneii auah
später die Zflge der Kaiifloiite gerichtet waren
Die Riehtung dieser Züge uaob Osten, dem
Laufe der Sonne folgend, brachte der Qnetsal-
couatlinythns in Zu8Mmn«nbang mit dem Mond
und dem l'laiicten Venns und gab TttmÜManng
SU neuen Legenden. i
Der Umatuid, daß Tesoatlipo«», „im I
Spiojrfljiini^liiiL;" . iltT ;iiirh Y(')ualli ri«c.'itl'), '
„Nacht und Wind" (der Unsichtbare und All- .
gegenwärtige) heiDt, in den Sagen ateta mit j
QuetKalcouatl zusammen auftritt, läßt ihn als i
den Gott einer älteren Knlturpetiode enoheinen. |
') Ki«tie Helcr, Gvi. Alihdlg. IH, 6. «T. I
') In d«r Hiat. de ('olliuücan y de Mexico (ed. |
W. lA-litnann, Joam. H<ic d. Am., l'nria im), Teil II.
Sse. bringt Qvetiäloonatl daaKnoolMDjinlver Bar£r-
achaSu( der MamobvB «wh Oknlchinbapaae«. I
Lttatamn Kaan, der .Ort darMalitalBgeflaa'bädaiitM, |
•ntquriflht Im Popol Tob (edid.3iv«Mear, p.Si *) der An»-
dxueli ah rasa lak, »h raxn iaal, aBmr der fgAum
Bchale, Berr der grixMH KaUb&m'. Aach dies knui'
zeich upt Ihn (Tepeu (> uenmatS'Q ii e t zalconati)
dt'Utlifh al« Out(. d<ir troptHüliMti ■Rf(,'«jiiku«1«i im Ool£l
von Mexiko. An die Kiinte wei«t Ihn »iicli »oiii äcliiniick, ,
d«r »II« Mi!>TiiiUi'4'hi'lgeh:iu«eu I»e«teht und dem IVder-
cchmurk iijurli Art i\i-r lifiitf von (juctzaliipnn (d. i.
Taba»<M>). Ulis Idol in Cliolula bnttu SetiVogtilfiHleni
(Daran 84, II, i». 113—120).
') t»ifhe Hahagiin X, 29, 5; lu. j
') Si. ho Hi«t. do Colhnacau y lio Mtxico, Teil I, S «5. I
') Siehe Kalin>;un IX, e«|i. fl . Attoh ist Qtt«-
tznlrouatl Patrun der Kauflfiite (vgL Dnran II. |
p. 120 t'Jl und itudi-re Autflrun).
*) Yiiuiilli eöral.l, ^Naclil u. Wind*, oder opu
,iiii^i<'litb»r", »iud i-)>t«afaUs Beinamen Quctzalirouatt«
(Kaba^'uu X, 2tf, S i). Im Popol Vuh (p. 84«) heißt
••: Xavi aor« Tobll n bi n i^abattU yaqni vinak
ToUnat Qnttaalcaat ■ bi aka kaek ekila «kn
TnlanakiZajrTa. .VarwakrTobil(.a«wMen«arm*l)
ist der Käme des Ootles der Taque (der fbutfsmgeneB
T <lt' kan), T. Q. ist Bsin Vame, als wir ameinaadar- !
giugxn doli In Tain, Im Westen*. Hisrdfirtte yoleiiat
aus youalli iSeatI SBKxiiiiiienjfe/.igon »ein. l>i«?s ist
ein KpitlieUm dsr aOottheit" itu allgemeiuea (vgl. Heleri
TaiUr. Kgl. Xbb. TI, B. 141). j
Lehmana,
Naeh Cliimalpain war er in der Tat. der Oott
der Tcotl ixca, „der östlichen", der Nonon-
»loa, d. h. der Küstengebiete von Tabaaoo.
BDt Übergebung der flbrigeu cahlrdoben
Göttergcstalteu, unter taieo Yaoateciitli, der
Gott ik^r Kaufli iite, wp^en ««einer Beziehungen
y.u den Mayalän<lcni ') hcsoudoroa iDtcrcwe er-
regt, aai lom der aatronomlaehen Jalneafieate
gedacht.
Daa 5. Jabreafeat Toxoatl, da« Neiqabra-
tet der Merilcaner*) fiel in die Zeit, wo die
Sonne den Zenit Ober der Stadt erreichte.
Dies war far 19*27' D9rdl. Br. nach dem Joit»'
nisohen Kalender der 9. Mal Damit dedct
sieh die Angabe des Petrus Alartyr'), „daß
sie das Jubr mit dem Untcr^nng der heliakiscbeu
rieiaden begonnen hätten". Dies nämlich gibt
Ut Moxilco den 31. April alten Stila, und da
der n. Mni i-la« Ende des Festes war, so ergibt
sich fUr den Anfang genau der 21. April. Die
aatronomisoho Badeatnng dea Fealea wird anoh
durch das Nenerboliren de« Feuers, was stets
den Beginn einer neaen Periode ay mboliaoh an-
deutet, bewiesen.
Da zur Zeit des 9. Peslaa wiaderum die
Sonne ilcn Zenit «jinkht. so erklärt «« sieh,
warum das Fest dem 5. im Codex Borbo-
niana ao antblleDd ibnliob ist Teaoatiipooa
als Vertreter der Sounc fUitzilopot'htli') wan-
dert eben bald nach Norden, bald nach Süden
Aber den Zenit
Das dem Regengott gewidmete Fest Ata-
malqualiztli bat seine aatronomische Bedeu-
tung darin, daß es alle anht Jahre, die fünf
Venusperioden entsprechen, gefeiert wurde
Die llauptzeremonie des Ei-fassens von Schlangen
und lü-üteu aus einem Was«er}ifuhi durch die
Hafateea mit den ZlbiMD erinnert flbiigeiia
an dfji Srhhni^i/'ntanz der Moqni vnn Arizdii.i.
Auf die speziellen Jahi-esfestc kann hier
nieht nlhor eingegangen wetdea.
Ks ist nötig dagegen, kurz von dem Kalender
SU bandeln. Der Ausgangsponkl ist die Reihe
') flieke besoadsn Seler, Kemmsait a-CMUBoiii»
I, 8.miL
^ Siehe Beler, VerOfl. X«t Kns. VI, 8. IM
*) Siehe Petrus Marter, Da nnpar anb D. OotId
n;p>!Hi>< luoiili«. itHsil. i'iM, pbM. Tgl. hiersB noah
äeler. Uch. Abhdlg. I, K 704 nnii & 180 käs ISl.
*) Sahagan II, Apk $ 7.
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j
EhrebuiiM mä kntgtibat der ntxflcaaiiMMbai Vmckaag.
m
der 2U Tagesiseicbeo, di« Gomciugut der I^Iexi-
kaaer and wittehiwrikwiaohen SUImme wbt und
sogar Dooh htutn in dbuelnen landMtollMi aem
■oU>>
Di« «igemrtig« VaHdadiuf mit SUdwortMi
im Tzapotskisohen läßt auf einen uraltr-ii iitid ans
g«dehQWn Gebrauch in dieaer Sprache schlielien.
Di« VeAindung dieMT 90 SMohen mit den
ZtUm 1 bis 13 ergab einen Zeitraum von 260
Taj^eTj, das Tonalamatl*) (_Buoli der Tagei»-
£eich«u~) der Mexikaner. Ks ittt aber üiuher
ki0faM Brflndaag der Aitokea, wmdem m g^ebört
den älteren NauagtSinincn an, der tolteklBchen
Desaeodeiu >), deren Wisaenaohafi in jenem achon
oft enrfthnten Gebiete von Tabaaeo heimlHh
ist, Jas von iiicxikaniseluMi, tnixtt'ko-tzapotekisohen
und Mayastikoinien uniachtosaon wird.
Der Ursprung de« TonalamatU ift achwer
feetzuHtellen. Es scheint, als wäre er ein primi-
tiv(>8 Zt ilmaü ursprünglich gewesen. Man könnte
etwa an einen Schwaogereohaftamondkalender
denlwB, der di« Mht» hftH nrinhen der Dmer
tinei' gewöhnlichen Schwangerschaft von 270
Tagen und von nenn MoadmoDaten Die Be-
deatuj; der Zahl 18 al« eines ballien Uond-
niMMte iuuin nicht ohne weiteres abgelehnt
werdm und wird tod Qinsel*) nenerdiogs
') Höths» mi'Ti -^'';ini i»t T<i»te der 31 la;;»-
Monat» .I»i»tt;»r iiii-l d-i- "iitsiii • hi^ndpii ,Nr^^.•u.lll
ili' l''r. Ant. de Fui-iit<_« y (■nziriiiii ii: ■<■ iii^ r Iii-' 'i<-
UuaitiiaaU (•did. i. '/.uritgum, Madrid lotn. II,
p.44) äberliefi>rt. Offenbar liegt dieaar, dem europäiaehiui
Kalender au|ri-pHß(<-n I4«le «in« »Ulndiatiltch«« lt*lhe von
'iO Tugexr-fWUen »ugninde. Die h'utr hm;' t : 1. Le»a,
3. Culebra, 3. i'icilra, 4. Lagastu, b. äeyba, «. Qn»t«at,
7. Palo, 8. Conejo, ». Mec»t<% 10. H<<ja, ti. Vi uiut %
tt. Onaeamayo, 13. Flur, U.Sapot Ift-Ottnno, )ö. Tnizo,
19.F1««ba. l8.EMoba, l».ti^20.tOlOtllloaUe,Sl.FUuta,
ft, OhaleÜgit, 9S. Ooervo» S4. FasgOi W. Oheataa (qua
«1 pam), M.Bq|nMi, >r. Taeestiaia, tt.Biiaaaiii, »i.6o>
pOot («m «e aalHneenK M 0»rtUa, 91. ItanÜlace.
über die W HsgSiiBi^siB «n«! <tw TonalaiDaU
sUhe bewndora Ssler, Oea. AbhdlR. I, 8. 417 hin 503,
Wt bi« ii4, «00 bi« 6t7. — F.. Förntemann, Ololms,
Bd. «7, 8. '.'83 bi« 285; Bd. 65, 8. 20. — Brinton, The
Native Calendar »f Ceulral Aiu.aud Mexico, I'Uilsd. 1SV3.
■) Vgl. 8eler,aanpt.rsiiid.VlIt AB.-€ioBfr.,BarUB,
S. 734 bi» 735.
') 1-t i'.'tncrkanKWcrt, daS im Tz'ntzil (Maya-
ilmli-kl) '1' I N.iinr» für »Monat* uhmit dem Mayawort u
.Mon^l' iKiti- \ wandt zu «ein scheint; vu-l. (' h :irencey
(nnob 1'. i>«nit* IVreyra), Rov. d. Ethnoj<r. , FariK, III,
Tf. 399.
*) füaha Vri»driobKarlGinsel.iUailli.d.Batli.a.
MhB.ClinNiologl«. Das Ositieetaaiiagawsaaa dar Vfilkan
I wieder hervorgehoben. Für die Auffassung des
' Toualamatl als SeliwangefeahaftHkatender
[ spricht nicht nur die Bedf?titnnjr der Zahl 9,
!auf die bereit» de Jooghe') hinweist, soiulcni
»neb der Oebtnoeb dieeea Kdenden. Bei der
Gelnirt eines Kindes nämlich bcfra^'tc der Wahr-
sager das Tonaiamatt; Zahl und Zeichen dos
Tages gab den Namen für dns Kind, d» nater
dem Einfluß der Gottheit, des TageszeicheoB
I oder der betreffenden Woche für die Dauer
' seines Lebens stand« wie dies Ijesonders fOr das
I Gebiet der TBapotaken bebnint ist>>
Ein Vergleich der EMtwiclit liuiL; iIok Kali iidcr-
. Wesens bei aodereo Völkern macht l>s Giusel
I mthrwhdnlieb^ daß die Veiednebung der TOn
unverilnderliohen Jahreszeiten atisgegangenen
Jahreefest« bei einem Zeitsystem von 12 Mond*
monnten bald zu einem dem Sonnciijalire ntber
kommenden Rundjahr fUbreu mußte. Dies Kund-
jahr von 360 Tagen alter ist offenbar noch in
dem sp&teren Sonnenjahr von IB . 2U -|- 5 = 365
Tagen entbelten'^
' Die rrroße Redcntnng des Tonaliunatls liegt nun
darin, daß «a ein Maß ist, mit dem fortlaufende
SSeitiionw, SooDenjaiii« nnd Yenoaperioden ge-
messen werden. Dabei spielte die frühzeitige
Erkenntnis der merkwürdigen Zahlonvcrhältnissc
zwischen Sonnenjahren von 365 Tagen und
Venuapeiiodeo rm 684 Tkgen bei den späteren
Berechnungen eine große ItoUe. Sind dnob
acht Sonuettjabre gleich fünf Venusperioden.
Ib entfdien dämm von den 20 Tageaaeidhen
notwendigerweise nur je 4, um 5 voneinander
entfernte Zeichen auf die Aufangstagu der aof-
eiuauder folgenden Jahre, dagegen je 5 nm 4
■d. I. § ISa, & 43S Ws 4M, lMf|iaig leoe. S*. ZmtMl-
amarikat Dia l* «ynodis^so MOiidnwate fladsa rieb
aWBansMsharidletiidaitaMUtiaaCod.Val.Bi JnattM
n.Oi>d.Baivgla, Blatt M,iut. TgLdaiaSeler.Xmiflmnt.
s. (VhI. Borgia !!,&.»:> bia
') 8ieha Xd. d« JonRho, Iler altllMxIkaniaehe Ka-
lender, in /Hlscbr. f. Ktlinol.. Berlin, XXXVIII (im).
8.485 bis 512. Jnum. Ki>o. Am. Paris, N. S., toin. III,
Bew2 {1808), p. 197— 227.
*) Sieh« Juan d« Oorüitvit, Aito tlel idiuma
I '
Zapoteeo; edid. Nie, l/»i'in, p. 202 ff.
•) Für ein iirijiriiTiirüclK'j Bniidi'tbr von :*«o Taifon
spricht aui-h -Vf H-iviif uut; n-u l' -jn — IHOTaRe
voneinander eutfomteu Fest>- l'ax und ^'nxkiu der
Maya, sowi« di« Ähnlichkeit der Ilieroj^lyphen fiir Fax
I und tan, dan £«tnuiiii ton 380 Tagenl VgL Haler,
l Oaa. AVhdlf. I, a 798 Ma m.
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IM
De. Wftlt«r Lehatana,
▼oocfinandw «ntfenito Znehen aof die Anfaog»-
tage der aufeinander folgenden Veniuiperioden.
Mit den Zahlen 1 bis IS verbunden, orgeben
erBte^e den Zyklus von 52 Jahren, letztere die
Periode von 66 Yeniiijaltren. Dabei ist zu be-
merken, daß der erste Tag des Sonnenjahrv»-
dieeem auch dea liameu gibt. Für Mexiko sind
die» die Zeiehen »enii, teepatl, eslli, toehtU
(Ivolir, Feurrstt-'m , Haus, Kaninchen), «ItMfn i
Reihenfolge nnr lokale Verscbiedeuheiten auf- 1
weiM» Der Ausgangspunkt dar Temteperloden ist
dajtegen der erste Tag diM Tanalamud; es bat
daher das Sonncnjabr 1 acatl den AatmgfVAir |
1 ncatli in dorn Jahre 1 aoatl ist dagegen der
AnfangaUig 4er V«iiiM|Miiiod« 1 oipacili (1 Kro-
kodil*).
Das Neujahrsfest fiel, wie aohoa bemerkt,
b den S. .Honet" ToxeeiL Ob die fBnf
Sclialtt:igc Ji'K Jahres gei-Hilf vor (I'k'Hcs Fcsl
eingefügt werden, ist uiobt gewiß, da gerade
dieaer Pnalct Udler noefa niobt «nfgekÖrt iet*).
Die Frage, ob die Mexikaner den Kalender
r^tTMliert liaTwn, d. Ii. den Fehler hei eler Be-
rechnung des Sonnenjahres auf nur il65 Tage,
ist «war von de Jonghe ablebnend beaotwortei
worden, doch bloiht dio von Seier herbei-
geaogeoe t»teUe im Codex Borgia als zwingend
beateben*). Da der Febler adbon naeh 42 Jahren
etwa 10 Tage beträgt, so ist es von vornherein
wahrsobeiolich, daß d!r> Mi^xikaner von Zeit zu
Zeit diäten Fehler aiis<;iglicbeB babeu werden;
aiHleriifalls müßten die Jahrcsfefte, die zwar zur
Zeit der Conquista sieh schon g^cn den Ka-
lender verschoben hatten, sich viel bedeutender
veneboben beben, ala ee wirklieh der IUI ist
') Ganz ent^pr«cbnid «ind di« J»hre im C<*d.
PrcHd. und für die Mayaiaiicbriften der 8t«iniit«leD von
Paleaque und Copsn usw. auzunehuieri ; während der
Ood. T»o-Cortc» ein« Ififttore Verschiebung aufweist, di«
der zur Zeit Laadas hsneoliaouleD Ohnmolcigi« gleicb .
ist Siehe »Bier, Oes. Abhai«. I, 8.M7. I
■) Dias Setam bi der Aa^Baagiipnokt gnier Bt>-
radununsB tat Ood. BattaU-Soeeha. Kaa daif toit
Becht «anmilSD. de8 ee sieh ob VanaveitodaB bau-
dtln wird.
^ De Joafbe (loe.ett) bezwelfalt dl« EbfagusK
dar fflnf .Sehalttag«* vor Toxcatl. Doch wUrde für
eine »olcb<^ Eiur«ibung die BedeutnuK der letzten fünf
Tage des Jtlayamonau Xul (,8chluU*) nprechen. Vgl. .
8«l«!r, Oes. Abbdlr, I, 703. |
') Siebe äelvr, KommenL z. Cod. Bonria U, 8. 132 .
Uli tS«. ' I
Bi iat Qbrigeoa idaht nnmöglioh, daA die
Jahr der aqgeblieben Gründung der Stadl
Mexiko einer durohgreifeudeii Kaleudenregn-
licrung seinen Ursprung verdankt. £iu gewisser
SohMnatismoB in der Chront^ogie der Wender-
Kathen bis tw diesem Moment ist nnverkennbar.
Diese ist eDtsobieden dae Werk einer späteren
Bpelndatian, die den tatrtldiliehen VeildlCniHen
nnr sehr wenig gerectit wird. Andererseits ist
der Zei^om von rund 200 Jahren von der
GfOndiuig der Stadt llttdko Ue an ihrem fUl
viel zu klein, um die Größe der Stadt, die Aue-
dehuuDg ihres Machtbereiches, die Hf^he ihrer
Kultur in ihrer Entwickelung zu btigreifeu.
Auch der Zeitraum von mnd 500 Jahren aait
der mythinchen Wanderung aus der Urheimat
genügt nicht ann&hernd zur Urklärang der hoob-
eniwlekeltett mexikaniiohen Knltar. Eine Tor-
nichlige Kritik der geNcliiehllii'heii ülierliefe-
ruogeu im Zusammeuliaag mit den £rgebniaaeu
arobäologischer Foieehangen wird hier eiutn-
setzes beben nnd üicberlich viel aar Kttrang
der verworrenen Antraben beilrutrcn.
Was die Synchronologi« anlangt, so ist die
Brteke iwiMben dem mexlkaniaehen nnd gie-
gorianisfheii Kniender zwar hergestellt >)< aber
leider noch immer nicht mit der Uironokigie
der llayairOtker.
Dan Vorkommen <Ut VeniiKperioden , die
Forste manu xuerst im Cod. Dresd. uaohwies,
bat nun anoh Seier für die meKihanfaehea
Handschriften der ('odex Borgia-Gruppe zweÜBt
los festgestellt. Merkwürdig ist aber, daß die
Göttergestalten der fünf V'enusperioden im
Codex Dresd. gana lädiert daetelien. Ebie
Untersuchung dipses schwierigen Problems
dürfte noch ganz bcsoudei-s interessaute Auf-
•ohlfliae Tenprediea*).
VUL OesehiehtUehe Bemerkuagen.
Eine Geiehiebte Meribee m lohieibeo, «Ire
liiuehauii verfrüht, da weder die Angaben der
llildcrschriftcii nnd der spanischen Autoren bis-
her in umfassender Weise kritisch gesichtet
ebd, noeh dae arddologiadhe Maieiial genügend
') Siebu ijiuiieutlich Seier, Ovm. AbbdJg.l, S. 117 ff.
*) Siehe Fftmtein» u n , K..:i,mpntar zur Dretd.
ilUyidiandicbrilt, Drtwdvn 1901, 8. loeft. — Seler,
Gm. AlibOg. I, Bw «• Iris a$9.
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Emtbain« vaA AoIgmlMB dar
f «rte AnhaltBpnnkte biaber aufzuwoiaen hat, außer-
dem die ClmiMlIogic und Synohronologie, wie
MJhon dargetan, noch z^ihlieiclie Probleme bieten.
So aohematiaob, wie man frfiher die Geaohiohte
«iMatailMi Hebte, nlniBoh in «h» tolteUtohe,
chk'hinu'kicche iiml iiU'vikaniiiclio Periode, die
einander ablösten >), darf nicbt vorfabreu werden.
Seher li^en die Dfaige viel kompiUiierter.
Die Uraaobe der großen Völkerbewegungen,
die ganz Amerika von Norden bia Süden duroh-
lOgMi, wird wohl nie in ihren letcten Grflnden
erkannt werden. Auob ist e» die Frage, ob
und wie weit aie rilumUch und zeitlich in Zu-
aammenhang stehen. Beziehungen der mexi-
kmiaoheo Kntenrv4l)k«r «n 4«n HoundhuilderB
sind (lurcliads unbewiesene Ilypothosen. Man
tut daher gut, aioh bei all diesen Fragen zii-
nietaat auf daa engere Avabroitdugägtibiet zu
beschrSoken, auf die Völker, die daa beatige
Mexiko und Mittclamcrika bewohnen.
Daß die Mexikaner Eindringlinge sind und
aioh als solche gefühlt haben, steht außer
Zweifel*) Daß h'iv von Norden eingewandert
•eien, ist tnüglicb, aber nicht aioher erwiesen.
UnnnurtBBIidi dagegen ^ai die engen Bezie-
huiigeii knitnretler Alt swisohen Menko nnd
Mittelamerika.
tBet m«B ■nmehat die Tolteicenfrage ge-
atreift utrikn. Zieht mau alles mythologische
Beiwerk ab sowohl von den Tolteken als von
dem Gott Quotzalcouatl, so bleibt unter allen
Umatindcn ein wiobtiger hiatoriaoher Kern, der
nicht, wie et* Brinton tat'), einfach ignorierl
werden kann. Die ÖchwierigkeiteUf ihu herau:»-
BmofalkOt dflrfen »her neht tot gewiaaenbaftcr
Weiterforschung abschrockcri. Denn hier gerade
liegt der SoblOaael, tun in daa Veratändnia der
beiden grollen Knltniltrriae Mexileae nnd Ittttel-
nmrikas einzudikigen.
Die Tolteken waren, wie Sahagun nn«-
dräoklich bemerkt, ein Nahuastamm suuUca
*) nelMt.B.Battcroft,iratiTsBaefls.Bd. V (1875).
*) Sieh« ChinialpsiD, YII. Kelac. Pie Uexiknncr
«ind nach ihm eingedrungen zwüchen TafMUiec«, Xochi-
iniicA, AcolbuA, Ohaloa; Mb» Oertea, BrMi; adid.
Oayunjfoi!, p. 88.
''') Hiriii' ]trin;.>n, Iv- lAy» ot an Anurieanbti pi. SS
— K'|>, Am. Kar.-, |i. Ij'.i.-tn.
ttx$i» eran ladinui aa hk Iciigua ttioxiciiua , aauqu« nu
la ImMalwB taa perlbetaawate conm ahora ■• «a*.
also den Merikaiiem sprachlUdi nahe. Sie ge>
hörten einer älteren Kultnrperiodc an, die weit»
hin ihre Güter verbreitete, da sprachlich ^«z
verschiedene Völker die Erinnerung daran in
Sagen gebitel nnd in Ihrem eigenen Knitar-
besitz aufbewahrt h.<iben.
Wenn die Tolteken allgemein als die £r>
finder von Büdeieehiift nnd Kalenderweeen
gelten und wenn Mexikaner, Tzapotekan nnd
Mayavölker beide« besitzen, aber in veradhiedener
Form nnd Entwickelung, so ist zwei«-lei mOg^
lieh. Entweder haben Mexikaner und Maya»
Völker einander beeinflußt diireh die Tza|>otekeu
als Zwisohenträger, oder es haben beide von
einem dritten Utaren Vellce flute Knltar ent-
lehnt.
Dies sind dann sehr wahfacheinlicb die Tol-
teken.
In den mexikanischen Wandemgen beiOl
es, daß von den fibrigen Stämmen die „Weisen"
(die mythischen Tolteken >) sieh abzweigten und
nach Osten zogen. Erst nach ihnen werden die
protohistorisclicn Tolteken, die Bewohner von
Tollan*), ToUanzinoo und Xicotitlan ge-
nannt Der Atiadmok ytqne, „tibi aogen foK*,
kehrt in den Quichesaiien wieder, wo diese
„Auasilgler" ya«iut viuak genannt werdeo«
deren Gott Qaetsftloonntl wer*). Daa sind
also deutlich Toltetcnaj die in piibiatoriidiir
Zeit nach Osten logen.
Sehr bemerkenswerterweise kam der Iloros
der Mayas von Yukatau, Cuculcan, nach der
Überlieferung Landaii von WeBf'ii !>er tol-
u.'kia«be Elufittß zeigt eich auch uuvütkennbar
wieder in Mftynpan nnd Obiebenitcn mit den
runden Türmen der Ileilii^trinier (Juetzal-
oouatls, den charakteristisoben SohUngen-
pfeilcro, die aneh in Tollen (Tula) gefunden
wurden*).
Quetzalcouatl erscheint in den Wanduialo-
rcion von Mitla, deren Huben nach Torquo-
mad» Ten Toltainn erhnnt dnd« nnd spielt «la
■) t^iehu 8ahBi;un X, '29, § 19.
') Die Bplmuptung Briiitoiii, daO Tollan nur
eine lynkopiert« Form für Tonallan, .Place «t the
Snu", «oi, i»t iliiroii :>u> wiflkUrlich und falsch (iiiulM
»ifine Amerionn H. i,, M\ih-, l'liilnrJ. I(»><2, {>, HS).
•) ai-hv Atiiii. 4ii 1.
') Vgl. hien« Sei er, <4ueiialc.»u«U- Cuculcan in
Yeeatan; Oei^ AVbOg. I. a. «es Us 7«fi.
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M8 Dr. WftUer Lehmua, BugelwiHd nad AoJgBbm d«r oiMikMkliMlwn FcmalHUf.
Ntnexit (ra«]t. Nmoxitl Bimi-iexitl) wo» IloU« I
in den Cakohiquelmython.
Ab Abkömmliiiga der Toltekm geltAO die
Bewohner von CholnU, wo QoeteftUonatl
besondere! Vi'ri'brtiti<r genoß, und grofiuiig«
lltiineii noch lii^ite sieb fimloii. Tor<|ticmr4<la
»ctircibt auch die imposanten i^yramiden von T c o - I
tianenn d«D Tolteken ca. Di« Anabnitong d«r
TolU'ktMi nach fler Oolfküst« und der Küste
des Pacitisohen OoeuiB wird von veracbiedeoen
alten BerkihteB amdrtddioli beiengt
Ihre Urheimat IIuoi-Tlapallan oder i
Uaebn«*TlapaUan and iCalao (fjna j
Strand«*") irt wobt ktoatjaob mit dem Tla-
pallau der «pKtar«!! 8ag«n^ d. h. mit der
Gegend von Tnhasco, und n«r, um «Iii- Vory-i-lt,
auKudouton, mit den ikigriffcn „groü", „ali'^
v«rbnnden wnvd«».
Interessanterweisc f^ind die Sltercn KfVnij;«-
ligteu von Colhuaoan, von dcsacn Ilermchem
Chimalpain aoeb da« KOnigigewUoobt von
Mexiko ableitet, ident mit doueu von Tollan*).
Dies hängt vielleiobt damit fosamiDvn, daO man
anfier dem MttoriAohen Oolbnaoan nooh «ine
') äu'beIxtlilxoo)iitl,HUt.chictaiin., c«p.2,p.'27;
BelAciiine« hiitt., Kin^Kborougb IX, fol. 394.
*} üwb« Torqucmada 3, 7, tooM I, p>. tl64.
mytbiaoh« ürbeimat £e««i Nanan (Oolbnaoan*
Mexico) kannte, und daß die Mexikaner und
die anderen Ifauaetämm« aiob g«m mit den
Tolteken in Bedebang ni bringen wftnsobteo,
uro sich toltekischer Dea^cndeni: rühmen aa
k<'^nnon. Wie dem auch sein mag, die Lösung
der Toltekenirage, die iu ein gaus neut» Sta-
dium an treten vera|rrubt, darf oiobt Ungar
umpatitjen und anfgeBohoben werden. Sie ist
von einschneidender Bedeutung für die Beur-
teilung der gemmten Knltnr MoxAmw nnd
Mittolamerikas. Mit den alten Märchen und
Vonirteil«a über diese« Volk mnJi aalgeitnmt
werden and nOobteme Kritik «q Stalle ant-
Bobwflif«ttd«r Fbantada trataiL
Erst nach Krlüilignng dieser sdiwifrigen
Frage kann der Wert der Tradiüouou von
WaaderHBgen der Menkaner nnd d«r anderan
!^trnnme geprüft werden. Der Rahmen dflr
wirklichen Geschichte Mexikos vor der Ankunft
der Spanier wird jedenfalls immer nur ein be-
schränkter sein und bleiben, da die sichere
Kniuk' durch Hioroglyj)ht»n nur in verhältnis-
mäßig kleine Zeiträume zurückreicht, nur Jahr-
hundert« vmapannt, wo wir mit der ItOgUflUtflit
einer KulturentwicV(>!un<r ron vioUaiobt Jabr»
taoaenden reobuea müsBeu.
Inhalt.
I. EinUitang IM
n. BibliograpLiRcliv« 115
UI. gusllen 116
1 lMiihcitni»cbo Bildeitscbriftru. liiitonschi- Monameate 117
2. lj«kum<>nte in IndianertipnicbeD. lDteri>rctatioueii 119
a. Wurko der Cou(|ui«tadamn and «ndini> mBiat qgaaiWhw Aatomn. Sammtlwnte . . . . ISi
4. Meoere Autoreu M
TV. OoBanldarsiellungan . 198
" V. Anth rripologiDohe». Alter und Urtprun)? de« Homo americanus 129
VI. Si.uM liliL'b«« 187
1. j\llt.'<'tiii H<>tracbtungr>n 137
2. überblick über die Spraolieu Maxiku«. Die Völker der inexikjiDtiicbeD (iolfkiUto ...... 143
ü. ScbluBbatvaehto^n 148
VIl. Kthuologiaehes ...«•••■«.i. 149
1. AllgemoiDes. Bedentuag von KUma, Flora und Faana 148
% Maturielle Kultur 151
5. Soziale» IM
4. 0«i<tig« Kaltnr. MytholoKie, Jahresfestet Kahnder UU
Till. Oeaobiolitlieb« Bemerkungen 106
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Srkiarungen bu Tafel VILL
11«. 1. Nr.nr O l««ao (Skmmlung Strebel, KgLM(u.f. VuUi«rk4,BerUo). OreikuitifprütiwUfclM
BMoMato in 0«ilalt «toM AUm; ms &»aeliit» d« Im» AntaiM (BIm* Tei« Oc«a)w
91 cm hoch.
Fig.)!. fir.lV C l'^TO.l (Hiuuiiilun^ Mtrnbi-1, K'^'l. Mus. f. Völkerkd-jUerlin). Dreikantig • pnmiKtuMihe
Btaisflgur in (i<'UU imm.-k •'ul<'Darti^''n V"[^I« a|t HScMn; MU X»»«hltO dC Iftl
Asiiii»! (Staat Vera Crus). 31^ cm bo«h.
flg.«. Kr.IVO>niOt (SHniiilBBR«tr«b*l, Xg1.Miu.f.VWk«rkd^llfliliB). Dnlkullg.prinNillwhM
Stfinflpur in Form oini-s Vc>r;i'!i mit Ffliciii lf>-iliT).;«irm und »ufgerlehtet<»D Fltt|<lB> 0#»
gettd vou Atctouilco-t^uiuiixilan iiHt«at Vera Cruz). iS.icm hoch.
f|(.4. Hr.IV C* uesi (Sammlung Btrebel, Kgi. Mm. CTfllkarkd., »«rlis; »M dar KcdUktfam
JIr. 0»ai«r(o-J>lapft> Hohka GaflM wn watMlubm. <«ia poUcrtmi ALktaMr In OmIiH
•iaM Kanin ebciM. 17 «a hoalu
f|g.t. Kr. IV (> IT^yei (8;nnmliin(f Str-t>Kl, Kjl. Mii-. f. V.illvi rk<i., H'-rlin ) U^ hli-n iU-f.iü lu» .;elt.-
brftUDlicbem Al«ba*ter in Oejitalt eines hockenden Affen; aai Soneautla (Staat Vera
Onit). 1«0B lioeh.
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Tafel IX.
XrkUraBgMi n XafU ZZ.
Hr.IY C» 12S97 (Summliing Strrb-?1, KrI. Mm. f. ViilW-Tkcl , Bfilin). Di. iiiantig-prUiuati-iche
Steinflyur in F(urm «duer aus einem ScUangenracbeD berTorMheaden nSenaitigra Gcatalt;
•tu O*rro d* 8t«. XagdaUa» M MIimU» <ttui Ten Orax). »«m bwdi.
flg S. Kt.TV C» 1862» (SamnaJunjt Btr« l>et, Kjrl Mu*. f. Vö.Ikerkii. Beil;ii). nreiliiinlit; - iirisnialisrhe
SUiabüate in Form eines gehörnten Kopf«« (Xolotl?); »a« Uitnotaitu do lai Animai
(INMt Tar» Onu). «1 «■ baali.
Hg.«. Kr.I7 0»Mon (Skmmlang Seier. Kgl.MaB.tT6lk«rkd..B«fl{nX Pl«UtlMittg> primittlwh«
SteindEolptur mit Albuikopf aof der Vordemeite nnd rtioh ikalplvrtain Btlief avf dar
Hiirliiirite; «as Joaotls, Mtrikt Zacatlan (Staat Paebla). äicm hoch.
n«.«. Kr.rrc>I4Ul (SammliiD« 8tr«>«l, K#. Mo«, f. V«U«rkd.. BvUb; «w 4«r KolMitiim
Dr. OsiBBrf o-lali^ftjL DwJtentlyyirotli^ 8t*iai|gar ia IVma «inv itakiadn Fi|«r
mit reiohiMn Ktq^f^vii «ad «laan mU dar Bpltw sbwirti gtilabtaMa Bpaar in dw Hiwhwn
«6,5 «m hooh.
Fig.». Hr.IT 0» HM» (BammtaBg Stra'b«!. KitL]C«a.f.TllllwckdHBoiliB). DralkmitIg-iidamMiMba
Rt'IiiR^tir; MUS Banchito tlo Um Anlma» (Staat Vera Cruz). 43cin hoch.
Fig.6. Mr.n C* >^ioo (Sammlung Jimenu, Kgl. Uus. 1 V&lk«rltd., Berlin). DreUuwtig-priaroatiMhe
BtriiiHgur mit stark anifpkafaller BmIi. KePiObBahe OaaUlt mit nielum onuuBaatalaa
Baiwark. A7om bodi.
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VUI,
über die Oleichzeltiglrait der menschllolieii Hiederlammg im
LÖ88 bei Munzingen unweit Freibnrg L B, und der dem Magda-
lenien zugehörigen paläolithisohen Sohiolit von Thaingen und
Sohweizersblld bei Sohaffhansen.
Von
Otto Schoetensack in Heidelberg.
(Wt 1 Fig. und iaiel X bi» Xll.)
Über die obengenannt«, von dem (Veiburgor
Anatotoen A. Ecker in den 70 er Jahren des
vorigen Jahrhiusdorts LiforscLtu Fiimlstatlf liulre
ich iu dieser Zeitschrift VJOii eine Abhandlung
veirOlleatlioht, in der loh uai Orand «rohloto-
logisclier Erwriu^-tiiigiMi zu Afra in der Über-
aobrift augedeuUiteu Ergcbulsae gelaugte. Herr
G. SteinmanQ YM diimiif io einer in den Be^
richten der natm-forBohendeD Gesctlschaft zu
Ki-^^ibaiig, aowie in dieser Zeitschrift 1906 ab-
güdruokten Publikation diese Fuudstätte einer
erneuten Besprechung In geotogiedier and
tr<^^biiolo^»chr>i Hin.-^iibt unterzogen.
Em ist ja auf das freudigste su begrüii«iit
wenn die 0eolog«n lieb nüt den pHOdetorboben
Kultiu-HtufL-ii 1)ok:iuiit nr.K'lien, da dic^'c, \vii'
sieh immer mehr herausstellt, für die Strati-
graphie der Quartiirfemtttton wertfoUe Anhalte»
punkte bieten. Es erfordert dies aber ebenso-
sehr eine Schulung, wie e. B. die siehore Bestim-
mung von Fossilien und läßt sich keineswegs
im llandumdrelMn bemeietem.
Daß Sil' in mann mchf ^jenügend mit der
pr&hiatoriscbeD Archilologie vertraut ist, tritt
ftnfleiliah aelion dadareh Iterror, daB nr „t*
Madeleine", den Namen d<i- T'iini!>i;Utv in der
Üordogue, oaoh welcher 6. de Mortillet die
I«teli0 aeber vier pnlftcrfltblaeben Epooboa be-
, bcMindig aniiohUg iebrail)t>). Aberaueh
*} "Wh TeraoUadeii Stelanaaa ia MiDeB Bduttlaa
•fan «ad iliwelbe Knltnmbialit bouttdlt, gtht «u Cpl-
AoMf llr Atttlmpoloita, N. F. M. VI.
bei der Klassifikation der SteiniMBtrumente ver-
fährt er dorohaiw wülkflifieh. Waa dar Arcb&o-
log Messer oder Klingen nennt, ht'tCt. ct Schaber
(x. B. Fig. 11 u. 21 soiuer Abliandlung), die
eigenflioben Sebaber (wie Fig. 86 v. 89) nennt
er Blattspitsen. Tvjiischo kltinc l'fL-üspitjrfn
(wie ITig. 2 n. 3, die uur 20 bis 30 mm lang siud)
nennt er M<Miftier(I)8pit/.ea und alte Nnolei:
Kegel- oder Keniscbabev»
Auch glaubt Stein mann, daß seine Holz-
schnitte nach Zeichnung ein zutreffenderes Bild
geben, als die von mir auf Taf. I in dieser Zeit-
schrift 1903 veriiffentli»*ht( n |>1ioti)i;irv|,his( VH ti
Ii«produktioneu. Darin wird ihm gewiU niemand
beiatimmen, der weiJt, wie beim Aliaeiebnen von
Silevai tif:ikt< ii , iVi<jn Verworn zutreffend
bemerkt, gar zu leicht die wirklioben VeiMltr
niwe dareb Hervorbelwn dee Widitigen nnd
gendero berTor; In seiner in den Berichten dor Natur-
forschfinl' u Ii. ^. i;x< /iiifl «u Kreiburn IX, 2 vcröffeut-
lichten Aijhrtiiillusjg über ,I>iui Alter der pnlüolitliinchea
Station vom Schwcizeribild bei Si li;inii;>u-. ii und
die (ilicderung de» jüuf,rvr«u Vlpi»!-!. m* k^i;.-! ' t t ri dar
Aufzählung dt^r Schichten- IK.: lisif. UrniiI ' ^rrano
Kullurichicht fotbiilt aua^vnproction neo-
lithiüche Werkzeug« und di« rezoiite, d. h. puat-
glazial<^ Waldfauna. — Am äobluA Deiner Abhandlunj^
ülwr ,I>if paläolitbiitobo BiMmtlenlaiion von Munzingen
am Tiiuibergo* beiüt o« dagegen: .Mau muS aus dam
l'Vlilen von Schaf und Ziege bei ÜtMn aber aMeh
•obiiaflen, daB dia grau« Kaliursableht vom
8oliw«is»rabild nad dt» Vuide vom DaBbaoabM
atwas jttugar «iiid ala die IsUdaar BNilaatiuidai Eebt
aeolithlsebe KaUareleaieBte sind aber allen
dieaan Torkömmniaiaa fremd/
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170
Otto 8ako«t0ii«t«k,
W«glu8eo KebenrikbUelMD sablekÜT beein-
flußt Wcldull
loh habe nun, um eiu zutreffendes Bild vou
dem Hiinriitger SteminMraraanttn n geben,
dieee in natürlicher GrüDe photograpbier«»
Immo. Beinabe tu allen Stücken Ia»6cu »ich,
wovon man sieh leicht überaetigen kann, Par-
allcK-n mit doii von J. Xiii'si h, Das Schwcizers-
bild 1902, Tiif. XV l.is XVII in tuit. (Grösse
abgebildeten Objekten ziehen. Vor allem eind
«a die anf meitter Tif. X dnrgeeteUteii ineMer'
artigen I<arne1len, die ilt n von Xüt scli .-iIiL'i V.il-
deteo in T«ohiiik und Fgrm eng verwandt sind.
Jedennano weiß, daß de für dna MagdaMniea
beteicfanend sind. Auffälligerweise veraocidet
Steinmann hierfür den allgemein in die
AraUologie eingeführten Aufdruck Alesser und
bildet nur ganz wenige derselben ab, trotzdem
die Miinrini^or Fundstätte, wie meine Taf. X
seigt, eine stattliche Anzahl davon auizuweiaen
haL ~ Zu den in der obmten Reibe meiner
Taf. XIT aligfbildeten Schabern finden »ji Ii Tar
aUeUu b«i den von j^üeaoh Taf. XVI abgebil-
deten, ebenw filr die f<on Steinmann Fig. 36
und 27 (auf meiner Taf. XII, Fig. 73 u. 75)
abgebildeten Bohrer, zu denen noch ein dritter,
Fig. 74 meiner Tafel, hinzugekommen ist —
Von Pfeilspitzen hat Steinmann nur zwei
typische KxcTnplnrp a!>ge4iiM«t (»eine Fig. 2
und 3); es sind aber fünf in Muiuüugdu auf-
gefandrai, wie die Flg. 67 bia 71 meiner Tel. XU
/t'ij^'cn. Die in Fig. 70 u. 71 \ uii inir abgebil-
dcteu Pfeüs{)itsen, deren unteres Ende ab*
gebrocihen iat, rind in Teehnilc und Cieetalt den*
jcnigen \ 1)111 ?chwois'.er»bild(Nüe8ch, Taf. XVII,
Fig. 26 bis 28) auOurordeutlioh ähnlich. — Von
den Nuclei, wie sie Steinmann in Fig. 46 und
48 bis 50 ablnldet, smd In der pallolitluMiien
') M i'i k.T U gicb hiervnii !• n lit iil . TZPUpEti, wenn
man <lifi Hieintnann^ehf» t'ig. 4-4 mit der Kck<'rN*;b<Ti
Fijc 24 (Arch. f. Anthrop. 1875, 8. 92) verirleicht. ht-i<ie
ttvili-u deu»ell>en (I>')feii»tiiiid ilnr, ein Sti'iumoii9<:rclt<m
auji j^rauwL-iSem Rauracicuja^pU. Die (icbraucliMpaien,
die £eker b«i dor in vcrj^rülSiTitiin MalMaba gaccricli-
aetott Fig. Mb ikii<leut<>t, sind in i>t*-iumannii SSeich-
mmg %a knnitvoU du^t aabenwpainler geaMstea B«-
touoben »oifwtalMt Wina de wirkUeh in diaMr
Weis» vorhandwi «o miiltca sie ao klein Min, deA de
am Original, detMH OfSfle Ecken Fig. Ma «tedtrgilit,
ntobt mit UoBem Aug« ontenohieden wndan ktouwn.
Kine V^MoOdmAvt nüt dar I«p» dtofw wir d<ieb
bd den l>aUoUf]iikM- nieht manMataml
I Bdiieht am SebwdienbOd «dnige Zentner* aof-
;T;rfuiirlrii. Nüesch hat nur einige Viesondiis
' schöne Kxemphu-e in Fig. 16 a. 23 seiner Taf. XVI
I abgeliUdet Die Mvndnger BtiiclM ala Eegd-
oder Kernschaber zu bezeichnen, wie Stcin-
i mann ee tut, ist unrichtig. £• und, wie dies
meine Fhotographie erkennen llßt, niebta wie
' Stücke, voQ denen man, ao gut wie dies das
l'oliitiateiial gctsttete. Lamellen nbzuschlagen
stictite, die man dann als Instrumente ver-
wendete.
Außer diesen Nuclei fniirli-n si. li noch zwei
I flache Kundschaber aus Jaspis uutei' den Mun-
I zinger Fundgegenständeu, die ioh anf Tai. 1,
I Fig. 25 u. 27 meiuer ersten Abhandlung ab-
gebildet habe. Daß das letztere Inalmment
identisch sein soll mit dem von Steinmann
in Fig. 47 abgebildeten Schlagstcin, ist nicht
ricVit'iL:, ssas hicIi siihon duri'h ä:i< Iil-IKti- Band
i ergibt, das meine l'hotographie erkennen läjQt,
wlhreod ee an dem Sehtagatein febtt.
Aiifli l'cmi'rkfr idi aiis(lrik'klii.'h , i!aß iler
. liuudscliaber ringsherum eine scluui« Kaute
I aufweist, wlhrend der von Steinmann abgebü'
det« Schlagstcin gerade an den Kanten vollstän-
dig stumpf geklopft ist. Der von mir in Fig. 37,
Taf. I meiner ersten Abhandlung abgebildete
Ruudscluiber war in der Freiburger Sammlung
, nicht mehr aufzufinden, dahing^en vAt der in
IFig. 25 a. a. O. abgebildete nodi vorhanden.
Ea tit dien ein fladSies, rm einem JaqiialaiollMi
, abgf stMiiaicnes raudgescliiiifte.s S.'jjraent, das
ob«u noch die Verwitterungsrinde zeigt, wäh-
rend es anf der aadeMii Seite den moseheilgen
Bruch anfweiat, in dessen rertiefto Stelle aiob
der Daumen vortrefflich hineinlegt, so daß man
dann mit drei Fingern eine beträchtliche Kraft
beim Schaben ausüben kann. INe koniaoh ge>
stalteten Nuclei, die Steinmann als Kegel-
scbftber bezeichnet, sind sehr wenig dazu ge-
eignet, da sie lätäi mit den Fingern niobt ge-
nügend festhalten lassen.
Das Abaoblageu von langen mesBcrartigen
I Lamellen von dem Stebkern war dem Ffetto«
lithikcr von Mur)/iiii,'c;n nicht leicht gemaolit,
da das ihm (neben dem au Menge zurücktreten-
den Hornstein, Uhalcedon und Kiesclschiofer)
cur Verfflgung gewesene Malarial, die dem
oberen Juxa baw. „ala VerwitterongiBflebtand
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Üb«r di« OMebmiU^keit der nmuohlioheii Visderluamii; im LBt bai Maiiing«B uir.
171
deo Üobnerzvn des badischeu Obtirlaiid«»'' emt*
etuumflndaa Jaspiikaollen einon offenbur m der
koDxeiitriftc!) <rebr'iTi<1i}rl,en Stniktur in ISezklnui'^'
•tobendeD eigenaitigvu Bruch Keigen. Es bilden
■iah nlnliob, iri« n» diM experimentell leioht
fcststollen kanu, heim Abschlagen von I>ainoUcn
gern gekrümmte, in hftkiger äjnUe xiU»ii£eudc
oder in der ganMio GeMalt rerserrt» Stflcke,
wie lie Taf. XI dieeer Abbaudlun^' in der initi-
ieren Roihe und ganz, unten links aufwi ist. i:>
sind dies gröfit43uteUB kaioe boabsiebtigtcu, son-
deni nifiUlige Formen, die dnber sn YeigleiobMi
mit Artefnlcti'ii aus Octjendrn, in ilencii fin an-
dere« Material zur Verwendung gelangte, völlig
uogeeignet etod. Sleinmann legt ihnen, wenn
er sie noch dazu in größerem Maßstabe abzoichueu
läßt, eine Bedeutung bei, die ihnen in arcbäo-
logisoher Beziehung ganz und gar nicht zu-
kommt.
Gloichis trifft zn für flie drei letrten auf
Taf. X dieser Abhandlung abgebildeten üegen-
elttnde sn JMpli« von denen SteiomsDU den
drittletzten, Fig. 26, im Text als Kerbspitzo
(l'oioto k orm) beseiohueU In der Untersohrift
sa eeber Flg. 4S nennt er dei Inetiminent aber
selbst Kerbsehaber. In Wirklichkeit ist es
nicht* mehr »Is cino im Querschnitt prismattsohe,
»mEnde oinseiii>,' :iiisgebrochene,an den liändern
Gebrauchssjuiri 11 aufweisende Lamelle. — Daß
auch bei iler Wifili-i ^ab'- der Ketouclic um
lUndc des durch Fig. 4ö von Steinmanu ab-
gebildeten Objektes ^SM. X dieeer Abhnodlnng,
Fig. 28) die subjoktivc Atiffn^stinL: des Zcitrhiioi-^
•ehr luitaprioht, ergibt sich aus der Betrachtung
dei Originale, an dem eelbet mit der Lnpe nnr
kleine Gebraucbsspuren am Itande zu er-
kennen aind. Übrigens finden ftich nach De
Mortillet, Le Prcbiatoritiue 1900, p. 188, „De
petitea lamoa h bord ubattu disstSmiD^es daos
tous Ics gisements magdaUniiens."
In bezug auf die Knochen- und Geweih-
induetrle in der Muminger Station sagt Stein-
tnann: „Wenn dio«clht mir giiri/ spärlich ver-
treten iet, 80 hilft sie doch mit, die Kulturstufe
eioher m bestimmen; in pontiTer Wdee insofern,
als alle gefundeneu Stücke von sehr einfacher
Arbeit sind, wie sie derartigen Werkzeugen aus
dm Solatr^periodc sumeial uigeu ht; in uega-
tbni Weiae msofeni, ala keioe ^nr der hoch-
1 entwickelten Beiniudustrie der Madelaineperiode
beobachtet wiid. Wenn man bedenkt, wie
außi rorilcntlich häufig die fi-rn;,^ciirhpitf to!i
Kuochennadela, Ahle, Pfriemen, Speerspitzen,
t Harpmien naw. in aidwestdentschen nnd anderen
Madel a i nestationen vorl<'i7iitnbi). rioNsii; daß auch
vorzierte Kuochonarbeiteu überall auftreten, kann
man daa voUatäudige Fehlen aller derartigen Er-
zeugnisse bei Munzingen nur als Hin^x eis :kuf ein
erheblich höheres Alter dieser Station ik'utfn."
Diese Ausführungen Stein mann» halten,
wenn aum ihnen anf den Grand gebt, der &itik
keineswegs stand. Von «üdwosldeutsehrn Sta-
tionen der Epoqu« magdalenieune käme doch
woU nnr Sehnasenried b Beinuiht Hier fehlt
aber, wie Hörnes, „Der diluviale Mensch in
Europa" 1903, & 72, bemerkt, „all« figorale
Glyptik nnd alle feinere technische Arbeit in
Ivnochen, Geweih und Stein." Ziühen wir die
; Munzingen viel näher liegenden fumkirtc der
iSubweiz, insbesondere diejenigen aus der Um-
gehnng von Schaff hnnswn , an einem Yeri^eioh
hcmn, .^o ergibt sich, daß es sich auch hier mit
der Häufigkeit der feingearbeiteten Kuooben-
werfcaeage andern veihllt ah Steinmann an-
gibt. So kommen z. B. auf die in der paÜUK
lithischeu Schicht am Schwoixcrsbild im ganzen
aufgefundenen 14000(!) FeaerBteinartefakte 7M
Ai-tefaktc bzw. Krudiatfieke aokiber ans Kooeben
und Geweihen (an aT)<!!Te«;chnitteneti mv\ aus-
gesägten Kuochen und Geweihstücken fanden
sieh außerdem noch 4B6 bcw. 187); in Hnnsingen
knmnion auf liiU hRtens 90 (!) Silexartcfakte, die
i im ganzen aufgefunden wurden (die übrigen
I Stücke rind nnr AbflÜle, die sieh beim Schlagen
des Jaspis usw. ergaben, die auch beim
Scbweizcrsbild nicht zu den Artefakten ge-
rechnet sind) 10 Rnoohenartcfakt« bzw. ßrnch-
stficko von solchen (Taf. III meiner ersten Ab-
handlung, Fig. 1 bis S und 6 bis 10; hierbei 7a
j und 7 b). Daa gibt auf 100 Silexartcfakte in
I Mnndngen 9 KnoehenarteCakte, am 8chweia«ra>
bild aber nur etwa« hhrT 5(!).
Der ttberbangeudc Fokou »m Schwcizentbild
war ein Standquartier der Renntiorjuger ^«^ttirend
einer langen Periode, wofür die Mäc!itii:kt it und
die Ausdehnung der von Nüesch ausgehobenen
, paUloIitlilacben Kuitunobicht spricht, während in
[ UuasiDgein kein foster AniiadelungapaDkt ge<
«I»
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Otto 8«boet«iiiiiek,
geb«o WM**). IM« Renotierjl^er konnten hier
nach licliebcn den Plats dee Lagerfeuers wech-
seln, sei e», daß sie dieses in freier Luft, untor
«iucm Zelte oder in kleinen Höhlen, die sie am
Rand« der LMteniM gralMO, aaterhklleD. Anf
letzteren Punkt worrle ich noch zniflckktimim ii.
Ks wäi-c aUo ein wahres Wunder, wenn in den
nbtir krnie Zsh bflded«H g«weM&en Heid-
plätxon von Munzingen unter den 10 Knochen-
gerit£ragin«nten, die ttberltanpt hier aufgefouden
wuidWii, alle die Typen vertreten wftreu, die «m
SdiireiMisInld nnttr 997 Fimilitaflkaii vitr-
kommen.
Glücklieberweise hat os aber doch der Zu-
bdl gMgtt >Uh unter den MmuiDger
Kuochcnartrfnlcten z^rei Stiicko bcfiruliii, iTil-
vollkommen genügen, um darzutun, daß die
Rrnntierjäger am Tanibwg« dkt gleiche Tediidk,
wie diejenigen am Schweiienbild, bei der Iler-
stdlnog Uirer Kuoobeugerite ansUbtcu*).
80 findet das Bmohstflok eines R5hrcn-
knuekens vom Kenn mit 7wci eingeritzten Ikings-
rinnen (Ecker, Arch. f. Anthrop. 1875, 8. 'JO,
Fig. lU; Sloiumauu, Fig. 51) Paralleleu in
den von KOesoh, Das SeliwaiwnbUd 1903,
Taf. XII, Fig. 21 bis -2?, und Taf. XIII, Fig. M
und Ib abgebildeten Gegenständen. Wir sind
in der wltenea Lage» deo Paläolitliiker von
Moiudogen gewiisennaOen bei s^'iner ^\rbcit tu
beobachten, wie er mit der Spitze des Silex-
iuftmmentes, die abgebrochen, von Kalkkoukre-
*) Bs darf allarding« sieht nnenHUint bteiben,
daO dicht hvi der Ansiedelung eine Qut'Uv an(>ipriDgt.
SteinmauD und Qriiff vcli reiben in ihrem guolo-
fhicbon Führer der IJmgebuoK von Kreiburj; 1890,
8. l'.iO, hiorübor: ,In iiainitt<;lt>aror Nülii' einer nie
vorniependcn Quflli'. it»i m ü\)er dc-n U.iri^.r;
Niveau der TlbeiueLitüiti h<£i Muniin(;un am Tunib«ry«,
hnt man eine Herd«telle , Wnffen , Ke^te zerscbl)kg«uer
Ti<?rltn<>clien u«w. angetroffen'. K» geht hii'raua nicht
hervor, ob nie die palliolithi«c.lie Ni<M]vrliiii.'>un); zu der
Qu«U« in Beziehung bnng«n. Will nxnn die« tau , »u
Icann mau Kllenfiillii wulil bin in die Pofitglazialzeit,
nkht aber bi-i in die Interglazinlzelt xarüolc^tiben.
') Pie« wird de» weiteren aucli <)urcb die bobrer.
anjgiMi Bt«iniaatnuDeBt« bekundet, welche flteiamana
lA n«. M «. » mit nkoiMtnikirter Qpitaa aWUet
oad die in gaaa Ihnlkihw IVma im Magdalfoien der
Um^bang raa Bekaffhaewa aalgelaBdeii sind (t^.
Vfiesek. Das BehwelantUld IM«, Ka(.ZVn «ad Der-
selbe, Das Kenerlodi tM4. TafL XXX). Maa abamt
allgemein an, daS dicifr Bohrer zur UerateOaBg dv«
tMoen Ohrs der für di« Anfertigung der PaliUsidnng
«rforderlkben Kaoebtanadefai dientom.
tionen gehalten, uoeb in der Rinne steckt, zwei
parallele Furchen in einen Kdbrcnknochen det
Ttonn ritzte, um ein falzbcinartigce Gerät kunst-
I gerecht berauazuschftlen. Von derartigen Ge-
titen ans Kaoefaea oder Renageweih haben äoh
' tioeli mohrrre Rniphstiickf in Mimzintren vor-
gefunden. Sie aind auch in sämtlichen Magda-
Mde&Nblebtmi fai der UngebiiDg T4» Sehali-
bansen zahlrekli vurtreten (vgl. Nücsoh, Das
Schwetzorsbild 1902, Taf. Xni; Derselbe, Dm
Koßlcrioch, eine Höhle aus paläoUthiseher Zeit
1904, Taf. X u. XVI).
Das ainkTf Oliji-kt, wtkhfs hier in Betracht
i kommt, ist das von mir als £ndstück eines
dardilMliteD Slabat eikaoate Seludtewevici) ans
Renngcwcih, das Stoinmann iti Fig. Ti" -.Mnldet,
, wenn auch der Uolxsoboitt die »siubcrc Arbeit
iiidbtwIedeigabeB baan. Doartige SoUuOitSolg»
von sogenannten Kommandostäben, von mir
Fibulae gedeutet, finden sich oft in größerer
Anzahl in den NiederUssungcn des Magdalenien.
Ich liu1>c ;i. a. O. augcinandcrgesctzt, warum diet
der Fall i^t, nährend ganze Geräte meist nur
vereinzelt gefunden werden. Steinmann be-
merkt, da0 das MontiDger Btflok niobt mcbr
und nicht weniger an, nls das abgebrochene
Ende einer durchbohrten Geweibstange, „von
der irir nlobt wiaaen, wie ai« im «brigen gear-
beitet war, ob sie mehrere LöcIki Ix sjji;. ob sie
dokhförmig xugespitst war oder nicht". Hienm
bemerke ich, daß Steinmann offenbar kein
') DsS Ht ein mann an die«em 8tftok die Kalk*
knnkretion entfernt bat (er schreibt: ,Icb habe diu
t^tUck durch Atzen von der I.i^ttklndclinaine, in welche
e« «um groOeu Teil eiii;:f Ii ulli v:ir, befreit und da-
durch h»t «ich tw<>h ov^'l' iitLT, Hcliiietensnck es
»••heu konnte. ^^< /' , i it ein solcher Kiu»chuitt am
1 Ende nicht vorltauUmi ist, daß vielmehr, wie Schoeten-
j sack ganz richtig erkannt hat, diu« abgebrochene Ende
eine» gelochten Beiiistabe* vorliegt*), kann vom arcbfco-
logischen Standpunkte aus nur bedauert werden, ebensu
wie dia Kntfernurig den ,binderllelien' (?) KitlkUbcrzUgMi
I der auf Eckers Vig. 2 (Ber. d. >'reiburger natnrf. <>•••,
Bd. VI, H<r(t IV) noob an sebea war. Jia sizid die* Doka-
mente, die man mflgliebst la demtelbea Zaitaade, wie sie
Beker ans fthariietart bat. bSMa laswa aaUea. Aaden
steht SS adt dar leehtea HUIIe das bsi Btelamaaa,
Hg, AI, abgeUldslea. wo mir M Bern Ktbler eat>
deckten Brti£h»tfiftkee dn«s BOluvokBOaben« vom Benn
mit üwei eiagesSgtcn parallelen Binnen; diese ü&lfte
paJSte genau an dai bei Keker (Arcb. f. Antbrop. 1876,
I Fig. 19) nbfjcbtldele Sliick, «o diiß nicht die geringste
I AndoruDg an den Ubjekteo vorgenontmeo zu werden
J bcanShte.
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über di« Obiolu«ttiffceit dar mamvUMhMi Htoierimaaug im L9t hm Monrioxra oiw.
17B
arcb&ologUcb gOAchultes Auge besitzt, wenn «r
dM Objakt «1» ftbg*brMhM«» Bad* docr
GeiTpiVistannr- Vn>7t'ichnot. Ein jeder FHClimatin,
der das Original betrachtet (&t«iaiuauua Uola-
wdmitti Fig. 58«, IISl di« übrig«» «ndi wboo
crkunnon), wird mir zugehen, daß das Stück
oben bftlbrund konvex ftbgeaohniUen iat
AmA die Anbringung doei taviirnDdcii Am-
tdunittc« 20ram unterhalb des Endes entspricht
ganz der Aiiorilming, die wir Lt-i /;üjlrL'ieh<-n
derartigen Fundstüokeu autrefEeu. irreilicb, den
flbrigen Teil dee Stabes vermag ieh nieht mebr
zur Stflle r» uchnffpii; ahor nach irr Analogie
mit den mir zum wcitaua größeren Teile aua
^gvotr AiUftlimiuiig bvlonnitMi KjiMhsBgerttni
des ^[:ii;clal^nien darf ich das Munzinger Schnitz-
werk, wie oben atogeffibii, dea(«D. — Dtiß ea
niebt ab Dokb gedient bat biv. nnteii sagoaintA
war, wie Stein mann es auch für möglich hält,
dürfen wir mit ;,'i-ößt<T Wahr^cIaiiilioLkfit an-
oehioen, da die palaoiillii»uheu Dolche oben
Mm Dordtbabmiig MfwdaeD, londiRi idioa
der nrnierhafiifrkfit wegen massiv pflaKsen
wurden. Eiue Durchbohrung, wie sie das Mnn-
ntger FnadaUiek adgt, weiat tmt «in €l«itt
bin, mit dem keine Kraft ausgeübt wurde. Die
Wandoog iat duivb den Kwimnicluiitt wo g*-
lebwleht, dal duMlbe an dkMr Sulto aabr
leicht zerbrooiben wäre, wenn ee ala BeiUaiidar>)
oder dergleichen, wie Stoiimiatin jitirtinehmeT)
geneigt ist, gedient hätte. — Ks ist mir gar
niobt afaigedUIni, all« in |>allolithiB«lwn Knltnr-
scStchtoTi aiifn;tfTinil('iitn dtirchbohrlen üeweih-
stangeu für Fibeln zu erklären, wie Steiamanu
mir diea impotiert Uli babe nvr di« aoigftltig
aus Ronngoweih geschnitzton ZierstSbe, wie z. B.
den mit Kitzaeiohnang zweier WUdpfesde ge-
■öbatOektea TOm SobwefaMnbild io dieaer Wdae
gedeutet, worin mir eine groUe Anzahl von
Archäologen, die mit dem Material neit Jahr-
zehnten innig vertraut sind, zugestimmt hat').
') Stainmann »eHMt nennt üln im LSfi ▼on Vfti-
most aufgcf uiul"!i"ii (luri'hliH'httii ii'riiti'. itii' •T aU
r»raUel«ii hci<ui.^Liit , ,j{iuikj und itlumpv Knochen-
scöcke*, wan doch gunz uud gar nIeht für die ICun-
«innrer Schnitiurlwit üntrifTt.
V) Kil. I'i. 'i.. «r>,iirl, ri.ir li,.MiiS(.r am 2». AuffUst
19i)u vou Kyuiigii}i: ,it«<.<^«a2 nien f(!licitatj<i>iii [lour Iv»
cnmmuiiicutioD* <iu« vom avex faito« hu confrrüü
(XJl. OoDgrte iatamatkraal d'AnthrDpologit) st soortout
pew U deroStae ^ not» ftilt eeonaltre l'^nploi de
lob verweise jeden, der sich htorlür naher inter-
Mto^ auf meiD« Alihaadliiqg: „Sor lea Fibolea
palcoIithiquoB et spdcialement sur celles de
Yeyrier (Haute Savoie)", die idi mit liüokaioht
auf die anaHndiadien Faebgenoeaen in ftnaaB*
sLscher Sprache im An/iiL'er für schweizeriscbo
Altertmnakoude (lodicateur d'antiqiiit^ «uiM««)
1901 vertlfontiiabte, amri« auf meinen Artikel:
„Über die Kunst der Thaynger Höhlenbewohner"
bei F. KOcsch, D«s Ktßtorloeh. Denksclirifkii
der Schweiz. Naturforschuudi^u Geaeltscbafi li>U4.
Baselobaead fBr das Alter d«r Mooaingflr
Knlturachicht, in der dieses SchlnßstUck eines
aogeaaautea Koinmandoetabea aufgefondea
wnide^ lae folgender Pitataa «na de HortilUt,
„Le Pl.■lli!^(orI.lue'' 1900, p. 209: „Les bätons
de oonunandement« ae (rouTant toojonn dana le
paUoiitiüqna la -ptna rdoaot, aont oaraotdrl-
stiqaaa du magdaldoMn."
yiK'h fim- RoiiU'rknii;,' . die Steinmaiin /n
der von Ecker gelieferten Beschreibung dieses
Fteidatiokea naakfe, bedarf der lUobtigateUnng.
Ecker bildete dasselbe in Fig 20 (Arch. f.
Anthrop. 1875) mit folgender Erl&ateruug ab:
„Das zweit« üt daa untere Ende emea Renntier'
gcwoihos mit eia«r eiDgeWSbnittenon Spalte, die
offenbar hes^timmt war, als Fassung für ein
Steinbeil zu dienen. " Di^e Auffassung war
berechtigt in einer Zeit, ala neeh Terfalltoia»
mäUig weni':,' von pnlSol!thIs<'hi'ii Fiuiiliii 1h--
kannt war und die Deutung des Objektes als
StebibdUbMong nach Art derjenigen tob
Hirschhorn aus den Pfahlbauten dor Schweiz
sehr nahe ]Ag. Steiomanns Vcrmutnog, dafi
Ecker das Stück Tenreehselt habe mit dem
von erstercm in Fig. 52 abgebildeten Unterende
der Geweihstange eines jungen Renutierf-s, ist
daher ganz hinfällig. Wenn Öteinmaun ferner
c«rtataa tols da tenae omamsnt^s, eauCsodaa aooi 1»
nota de Mteai da eonuaaiidemsiit. Je erois bis rapiMltr
qua TOUS In avez iinmiiK^ Iiütniiii-flbu1<<^; niniii je ne
mit pM sfir da nom, et j» voub prie H« me l'^rirv, cnr
jo »ui« <l<>cid6 M adopior c«lul ijuo von« »vm isuji n
CM jKirüou« de ramure d« renne. — Dann mon »Ibum
de l'art pondntit du ronoe, j'ni «dopt^- Topinion liv
I M. l'ifj'iri !i i Ulli (.enw quc Iv« l)iiti>M» dc tommande-
I ment nt.-.l Ii - i-lr v tri «. le ne puU le modifier; il tat
I imprini<-, i^uauU li puraitra, l'on prmrrait cr«ir« iiur
je rejettfl votr«< expUcatjon »i olair« ».t si umple. I)it<>fi
biso k vos amis nuHl n'«o e«t ri«Oj je l'adopts an
oonlitfi«>'
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DUO 8oho«Un«aak,
T«mnt>t» daß dw too ihm in drei Anriobten 1
•bgebildalA Geweihfragmcui dem llenutierjüger
als Faafiung für einen Moiß* 1 n<ler einen Schaber
gedient habe, »o läßt er auUur acht, daß Meißel
«Ol Stein (mit qaadratiaoheiii Qmnoludtt) ewt I
in neolithisoher Zeit niiftrctnn nml HnC sich
mit Öilejuohabern, was ein praktischer Versuch '
•ofert leigt) viel bower ohne «I* mit mntr Hand* |
}i:i1>c arbeiten läßt. Derartige Oriffe sind daher
auch mein«« Wittens aoa dem PaläoUthilnim
völlig uubeksont.
Ecker bildet ontn den Fund«tOokeQ von
Munzingen auch eine \'on zwei eutgegengcseti^ten
Stellen angebohrt« J^ohnerzkugel ab, die wohl i
ab Soliauiolc Tcnreodug finden tollte. MerJc-
würdigerweiuo erwähnt XOosfih unter den
Q^enständeo, die in der paläolithiscbeu Schicht i
am Sohweiienbüd „tib welter« fremde, von den
Meuflcheu hergetrageuo Einschlüsse" vorkamen,
auch eine große Ansabl von Botmenkfigeloben, 1
„wclebe nnf der Hoobebene von Lohn nnd |
Stetten lAnfig nsd*. Diee triftt aucli für die
FreihnrfTcr Gp^jetrl rn. — Daß der Paläolithiker
von MuuKmgcn, der nach Steinmanus Auuahntc \
in der Rifi«Wttim*btaiglaxiabM.nt bbte, die '
gleiche Vorliebe für diese BohnerzkügelclRn
gehabt haben eoUtei wie der Uenntierjäger am '
Sehweiattet^ in poetglaalaler Zeit, iet doeh
eine immerhin auffällige Erscheinung! Viel
näher liegt ee, anzunelunen, daC die Ilenntier-
jägcr TOD Mminngen nnd diejenigen vom
Schwdaenbild, «elohe Fundstätteo in der Luft-
linie nur etwa 70km voneinander entfernt liegen,
XU gleicher Zeit und auf gleicher Kulturstufe
gelebt haben.
Eine Stütze dnffir, flaß in Munzingen die
Magdaleuieuatufe vorliegt, bietet aohließUch
aneb dae alleinige yorltemmen des Bemt. Reete
vom Mammut und Wildpferd, die unter den
fiaterreioliiaohen LöUfundeu dec äolatr4en iiäufig
■ind, feUen. Ea ist ganz Uar, daO die Stelo-
ond Knochcnai*tefaktc des Magdalenicn sich
eng an das Iteunticrjägerlehen anschlieüen; die
Jagd auf dieses Tier, die Kleidung aus dessen
Fellen ww. erforderten bestimmte Geiite. Eb
ist flnhiT \'."iiirry!rjnig, an/.unehnion, diß ntii Tntii- ,
berge die Heuuticrjiigor an der Industrie solu-
trtoine, deijmiigen der Abimmnt- und Pfnde-
ji^er, featgehalten bitten!
Wenn i^teinmann dafür eintritt, daß die
Beaeichnuug Renutierzeit „als fe^t uimcktnbene
chronologische Perirwle" nicht mehr verwendet
werde, so kann ihm darin nur beigcatömmt
werden. So lange aber die dentBoben Geologen
sich mit wenigen Ausnahmen um die paläo-
lithiaohen Kulturstufen nicht lümmerten, war
die obige Beaeiebnong fitar das Hagdaltelen
noch die Kutreffendst«. Steinraauns Annahme,
daß auf Grund dee Mnnsinger Fundes stob awei
venobiedene ^ReDatineritfln* in SüdwestdentMli-
land untersobeiden lassen, „eine ältere, die der
jüngeren Phase der l?iß-Wärm-Intergla«tal«eit
angehört, uud eine jüngere postglaziale, die
dnidi das SehweiaembOd nnd Sobnssenried re-
präsentiert ist", tniiß flnL'cgen als gänzlich ver-
fehlt angesehen worden. Alle drei Stationen
gebaren dem HagdaMnien, der Peetgladal-
zeit, an.
Steinmann heroft sich darauf, daß auch
Hoernes in seinem Werke „Der diluviale Menadi
in Euroim" 11)03, die paläolithischo Station von
Munzingen seiner (Iloernes) Solutri'periode zu-
weist. Hierauf ist zu erwidern, daß Hoernes
naeh den ihm damala ▼oiUegenden Naohriehten
riiitiflinuii iTiuGtp, daß die Miiiizinijfr Funde
aus der Zeit der Liößbilduug stammen, während
rie, wie ioh neigen werde, wabraehelnileb erst
später in den Löß gelangt«n. Hoernes konnte
ahK> nioht anders, als sie dem Öoiatreeu isn-
wob«. Sein Urteil dsrfiber Ist aber wenig
positiv gehalten; es lautet dahin, daß die Mun-
zinger Funde „der Eiui-cihuug in da» Solutrt-en
nicht widensprechcu". Hätte Hoernes schon
damals almtliobe Stein- nnd Knoohenwerluceuga
di( sor Fundstätte gekannt, SO wlre Bcin Urteil
wohl anders auagefalleu.
Übrigens sdgt edion dn BüsHt anf die Flg. 1&,
S. 50 bei Hoernes, a. a. O., wo eine Anzahl von
ywahrsobeinlicb dem Solutrüen augeliörigen
Fanden** ans Denteohland abgebildet ist, daB
die Munzinger Funde 3 bis 8 beträchtlich von
den Ohrinrcü abweichen; in gleicher Weise ist
dies der Fall bei den Fuuden der „öatlicheu
LfiOvotkomiBttlase''; aian vnrgleiohe i. B. die
Solutri'cnartefakte von WillorKlorf (Niedcrl^stpr-
reioh), Hoernes, Fig. 46 u. 47, worunter die
typisohen SibgdaUnienmeeser ans geaefalagenem
Stob gar niofat vertreten sind.
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über die Gleiobzeiti(i;keit der in«iiKh1iohen NiederlRMniijf im Tj^B bei Munziui^cti a»w.
176
Gehört iiiio, wie ich gezeigt habe, die Kultur-
■eUdit von MnmiDgwn äen lf»gd«lAii«ii so, ao
würde sieh, \ oraustresctzt, daß sie wälirend der
Lüßbilduug zur Ablagerung gelaugte, der SobluH
orgeben, daU der jüngere LSfi am Tnuibei^e
postglazialen Altere ist. Allein gerade über
den Punkt, ob denn die Kultur^chicht wirklich
aus der Zeit der Lößbildung stammt, sind mir
inxwiaohen starke Zweifel aiifgestiegsn. Vor
allem liegt die Kulturscbicht nicht mitten iii
einem grüfleren Lößkomplex, sondern am Riüide
dor LOltortMie (^L den ideales leiiknebten
Diiielihcbiiitt, ibr FundsUltte nach Ecker,
Fig. 2ih u. l nietiitir vrateu Abhandlung, Arcb.
i AnAmp. 1903, S. 70). Die Vemutung liegt
also nahe, daß die Kenutierjägcr zu einer Zeit,
aU längst die LOßbildung abgeschlossen war,
sich iu deu mehr oder weniger steil abfalleudeu
LdOwinden Uein« HOhlfla edrafen, wo «ie geigen
l'üwctter Schutz, suchten. Ihren Anfentbalt
nahmen sie gewöbulicb außerhalb derselben,
wovon die Knltarreete nntar dem Wege mid
auf dem Acker neben demselben (ft. a. 0>» Eig. 1
and 3: a, U 9) Kande geben.
Herr Prof. G. BObm in TVeiburg, der auch
die Führung der Exkursion an die Munzinger
Fundsfätte auf 35. Vcrfiuiiunhnii; di .s olmr-
rbeiuisoben geologiitchen Vereins li>02 über-
nonuDMfi batle, epraeli Mbon dunab aein Be-
denken ibirfib» r «ii--, (ili rifun die KtiltTirschicht
am Baude der Ijüßtcrraase wirklich zur Zeit der
LS0bQdirag und niebt etwa viel apMer mr Ab-
lagerung gelangt sei. Indes Stein mann hatte
ja das Teri-ain geologiaoh »ufgenoinmep, und bo
beruhigte man aiob bei dem von ihm Fest-
gestellten um ao eher, aU ja vcm <lei ^un ihm
aufmsihlossenen paläolithtHclitn K ul; urschicht
(Fig. '6i meiner photographiscbon Aufnahme
a. O., 8. 70) nnr noeb Spuren (kl^e rOUiobe
Stetleit nn der Qiaterwaad des AnfMUnsaes) m
sehen waren.
Aluli Boker sohlieAt tebie allgemeinen Be>
tnobtungeu über die Munziiiger FuudstiUte mit
dem Bekenntnii^e, «biß er „viel mehr xur llöbteu-
ibeorie sich hinneige". Er schreibt (Archiv ffir
Anthropolu^K 1875, S. 1)8): „Allen Kennern von
Lößgegenden ist v.s wolillirkuTini, iliiC .lif T^mf-
bewohner sich in dem Lob iiohlcn au!>/.ugrab( ii
pAegMit teil« anf dem Fdde snm Sobwts gegen
i Gewitter, teils in uäohater N&be ihrer Wob-
nmigein, als Vorrstskammem, Kellsr nsw. Ei
I babi ii diese Höhlen verscbicrlone große Voizüj^e.
Einmal aiud sie sehr leiubt mit der Schaufel
bematellett; dann, was beaenden wnditig ist,
erhalten sich die Gewölbe, ohne ausgemauert
oder gestützt zu werden, tmd endlich sind sie
; trocken uud warm. Schon die kleinen Knaben
graben sich für ibre Zwecke solche Höhlen in
dem so überaus günstigen Teirain und es liegt
sehr nahe, anzunehmen, daß unsere Kenutier-
jKger sneh ao U«^ warm, den Anfenthalt In
einer soK lu t. iiocki-iH'n, warmen H'>bl<; 'lfm
Aufeutbalt im Freien vonmsieben. Demi daß
dieselben asob mit ihren nnvottkonunenen
Werkzeugen laiOht imstande waren, sich solche
llöhb iiwoliinmsten zu bereiten, unterliegt keinem
Zweifei. Die KultunKshiuht, die sich auf dem
Boden aolohev von itsBDtismenaobsin bewohnten
oder be8'i<"bteti Uiihlen bilden mnßtr, kounto im
Laufe einer laugen Zeit wieder von Lößscbichten
bedeekt werden, nnd iwar entweder dnreb SU-
mählichen Einsturz der Höhlen im Laufe < im r
sehr Isngen Zeit oder, was viel wahrscheinlicher
ist, dnreih neu« Hebong d«a Waaserspiegcls und
Anaffillong der Höhlen mit neuer Ablngenmg."
Ecker sieht noch in dem niuiiilüß den
Absatz der beim Rückzüge der groliüu dilti-
▼ialen Alpenglelaeher entatsadenen Sobmeli-
wafiiscr. Ks ist nicht eiii/iisebpii , wet-balli er,
auch wenn ihm die äoUschu Bildung des Löß
bekannt geweaeu wire, aebe Stettnng snr
„Ilöhlentbeorif" geändert haben sollte. Diese
atfitsLe aiob auf genaue Beobaohtangeo, die er
beim Ansbab der Knltnraobioht so maeben Qs-
t legiobeit fand.
' Den unter Eckers Leitung ausgeführten (Jm-
Ibungen wohnten noch bei die llerreu Schmid,
piaktiadiair Anl in Msrndagen und Apotheker
KüM.r tilj. rid.isrlli-t. Heide bnbfi), nio Ecker
i bemerkt, au den Kesultateu der von ihm veröffent-
liebten Arbeit ebenaoviel Antdl ala er selbsb leb
besuchte nun Herrn K übler, der alU'in von den
drei Forsohem noob unter den Lebenden weilt >)■
Trotadom dandbe siob » dosm selir Isidsndsii
Zustande befindet« war «r so Uabenswfiidlg^
') Inzwijclx^ii (am U. .iHDUitr I9v>7) Ut ili<>«<r um
1 die Krforscbung «iar XonziDger FundstAtt« so mdient«
I VtoiMber ebenteUa vanohiEdoD.
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178
Otto 8oho«tett«fte1t.
moinon Beaucb »uKunehineu uud mir Uber die
taincnaH »««geflUiTteit OnbHrlMitm lo be>
riohten. Auch er pöicbict flcr Eckerschcn
Auf&Minng bei uad biüt es für vahraoheiulioh,
dmS a» ll«uili«iji9a>, dar«» Aittfrikt« ia im
Ijößterraase sufgefunden wurden, sich dort
klein« Udhlmi «tugegnban haben. £r best&tigte
nir aveii, daO ikt rcn Boker and ihm eelbit
der Freibtirg«r Sammlaog flbenrieaenen Fimd-
gegenKlfiiidf» mir r.nin kleirercu Toilo aus der
Löfltcrraeao (Fig. 1 h,t,ku.l des SituatiooHplane«
dOTFondMittaimitodLlAiillircifi. 190«, 8. 70^
mm r'rößf-ren Teil alicr vom 'Wi'^'«' vor der-
aelben (Fig. 1 a, f, g ii. m) atamtneu. Man bat
nebt, wie mao diw bei rfner «ndilologiMheD
Untersuchung beute tun würde, Bentimotorwcisc
gfliuob( fir Sohiebl »bgeuommen und jedes
Stidk eogleieh etikettiert and notiert, aoodern
nllee mtammengclcgt, wm uud wo auui et beim
F.insotMii ili's Spatfiis fuiiil; uiK'h pcsellto sißli
nianchca Fuudatück hinzu, das vor und nach
den Grabungen von den Kindern de» Herrn
Kfiltler und andfren (»nfiicckt wurde. — Hier-
nach iat die von Steiumauu gomaohUi Angabe,
dafl bd MtmiiageB «tw* SOO Peaentein« dordi
„wissenschaftliche Ausgrabungen" zutage ge-
fördert aein dürften, riobtig ni ateUen. Von
den meiaten Gcgenatladen weifi maul ddit, ob
■iie in der Lößterrassc oder uuter dem Wege
vor derselben HufL^ifiiinlcn «mdr-n «find. T>!i<<
eiuxige Kjitorium für crstcren Fall dürfte aooh
die läamUnm Sttoken aohaltemle „Lofikiiidel-
nUHBe" sein.
Diejenigen Stücke, wclohe Steinmann
Mlbet im jfingeren LAS dee Tonibergee eb-
gelagcrt gefunden und der Sammlung hinzu-
gefflgt bat, nnd, aoweit iob diee festfteUea
konnta, sieht «iBniat gekennieidhnet; aneb finde
lek in eelner Sohrift nicht die Anzahl derselben
«nt^r"_'fbeM. Es heißt dort: «Dns ermittelte
Froiil ist folgendes: b) 0,3 m. Kulturschicht
(anlgegralwn), Herdateine ana JnrakaUc, Stein-
messer »isw. aus .Tn^pi-. iinf^'pschlagene ü^hren-
Icnooheu, Zähne und Geweibstüoke vom Itennticr,
Hob- and Khoehenkohle, Aaohe atw. Bintebie
dieser Gogonstände von Löflkindeln inkrustiert,
der töä atreifen-, lagen- ond aeeterweiee röt-
Ikk oder adiwar^aiui g^rbt* Wlhiand
Eeker i^Kdie vom Renn ao^fondeaenSkelett-
rcstc genau angibt, auch bemerkt, daü sie vor-
wiegend von aieralieh kleinen Tieren «tammen,
macht St ein mann mir gaoB allgemeine An-
gaben über die von ihm aufgefundenen Kultur-
reele, «na am «o meiv an bedanen iat, ab «r
sie ja alle der Lößwand (Fig. 3 i in meiner
enten Abhandlung S. 70) entnommen bat, wäh-
rend die Ton Eoker und EQbler ausgegrabeneii
Gegenstände, wie beraits ens'ähnt, mm g^^Bene
Teile von tlem Wege (Fiu;. ^aa) «stammen.
Stein mann ist ja selbst der Überaeugung,
dafi die von Ihm aaagegmbenen KoHnrrcate aar
Zeit der L/>ßbildung zur Ablagerung gelangten
Es mnß ihm al^er, was jeder im I^ßgebiete mit
Attsgvubuugen beschäftigte Archäolog bestätigen
wird, entgegengehalten werden, daß gerade
beim nn^eüohichteten Löß spätere Einsoblfiiaa
oft gar nicht aU solche zu erlcennen sind.
Dtes beobachtete aooh M. Hieg bei den im
Löß bei Klciokems (etwa 3 km nördlich vom
Isteiner KloUc) awgehobenen Höhlen, die der
Übergangszeit TOm Faläolithikum zum NeoVtbi*
kum angchttren. Eis heißt in der von dieeem
Foi-schcr it i .. M'iUetin de la Soeii'te de* scienccs
de Nauc}" l'Mi veröffentlichten Abhandlung:
„La atatioB qoe noaa venona de dgnalar eat
I sitrh'c siir les luinls iViiue t.ernisse «Ic loft^s. et
I commo Ig faiaait dc-jü obscrver mou regrett^
') Vt}vT dit vMu ihm au»(t«fü\irV!i Au>;:rn>>angon
1,1 i Munx1usM>ri «rlir-i.'li mfr 8f f i ii in ii ii u iiuf inoin«
Anfi;ii;'' im i*ktMl.,r l^-ji: .Uli IiaIk- ilii- [».il;«. .Ir.Uisi-.hf
Kulturttciiicbt im Lmä voa Muuziug«!U winstter aiü'^«tleckt
UD>I auch noch «einige Sachen, aber uiclits Neue« ge-
fanden, leb gedenke aber, Ai» Attugm banden im Laufe
diuaea Wint«ni, vi«Ueiolit aber auch ent im HerbsW
uiicIlStMl Jahre* (weil da« betreffeode Feld mit Korn
hesit ist) vripder auficuni^hmeti und werde dann nicht
▼•ntaauB, roehtasitig davon m bsnaohitaMgen.*
Xine weiten HaohiUiit habe iah oiaht ariwlMn ttad
mna also aaMlunen. daA ttoh Bteinmann anf die
Olm erwibnte Grataaf besdutakt bat. Ei «i aaf-
faUsn, das Bteinmann in mischender llttteUwiff
' nlehte davon erwiknt, daS «■ ihm !r«lun|fen aal, fütin-
•teUso. dat dl« paUoUthiiiche KultnnielUeht virkUeb
' an« 4«r SSelt der LAfibQduui; stammt. Die« wire «twas
N ru 'i» geweix'n , da Kcknr ja di<^<jn Tunkt iinent-
»cliiif^len lassen mulSte , oder vielmehr itur »Ilöhlea-
lh<x>rie' sich hiuueufl«. Erst in dun Erläuterung^ ti .-u
I BIsiU HarHsoira - Elirei>.«t«tt«n der geoli >j!fi»cli*:ii
H»-/i!vlk«rt.' 'I'" < ■ r I -her/i iji uiiH HnJi-ti l '*;'? nimmt
ä t(n fi III A IUI MrtltutiK m tlii^Mcr Krag;e. I>ie* «obeint
mir dafür zu spreclion, daS er bei der (irabun^ selbst
ttber don kritincbea funkt «tob noch niebt sehlttiaif
werdcb sonder» ant Mnftn Seit danaeh.
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über die Ololetizt-itigkuii der rnnMÜiUeliMi Nladwlunuif im Lfifi bd Hnuxingeu u«w.
m
uini lo Dr. Bleicher'), diuin les sUtioiiB pre-
UMttiqnw d« M gönn Im 6SMa da Fiadntirie
hiini.iiiu'. aiiisi que les ossonirnts (rnriimaux out
pu Otre eufoui« diuis de tollca coiiditious qu^iU
ontPdr d^Mra oomtemponuii« da d<pM fiinoneax.''
Einer meiner Zuhörer, Herr W. S)iit7,, Aa»i-
•tent Mu hiesigeu suatignpliiMb-paläoiitolo-
giMdwD Inttitut, bertdbteto mir, d»D «r dicht
beim Orte Eichstetten am KaisorBtuhl (etwa
10 km nfirdlioh von Manzingon) einer Wand
vuu uugesobichtetem Lüß eiueu prähintoriachen
T<ng«ailMli«rbaii mtaoimnea habe» ahM dafi
er dio gerini^ste Stilnnier de» Profil» fcsUtellon
kouutc; dieses zeigte Uber dem Scherben uooh
1,70 m LSß and mm
«tttrke lliimuttdecke.
loh nelhtx habe des dfteten bei Heidelberg
im ungeschiebteten LOB pilhirtoriMlte Beete
ao^ef luden, ohne 'daß irgcodweiobc Störung
des Profils zu erkennen Avar. Die jjanze darüber
lagernde Lölimasse ertiohien durchaus hoiuogeu,
M daß mu, wenn nur m«McUldM Kaooben
vorhanden waren, diese für glctchnltoHi; tiiit
den Lößablagerungen hätte halten können, wie
ea ja Ami Bontf erging, der im LOA bei
I^hr vermeintlich fossile Mcnachenkiiocben auf-
fand. Wenn amob eobon KcJcer auf die Un-
■iah«rheit dieM« Fiiadaa bfakwiee, eo l»t dodi
cnt vor einigen Jahren der inzwbcbou ge-
«tnrlterte Prof. Gustav ^folir in Lalir den
Niichweia liefern können, daü an der gleioben
BteDe eaba bia nrfllf ladividaen beatattet waren
unter T'mstiinden, die dentlioh erkennen laosen,
daß die Skelettnsste ganx rezent aiud*).
Kebrnen wir an, daß die Kmmtieijlger von
UniudDgen kleine Höhlen seilwärta in der Löß-
terra«« anlegten, wofür ja der Umstand sprechen
würde, daß die Kulturreate nicht mittan in einem
LMgeiiad«, modani nnr analMUend am Rande
*) El trt diaa dar dareh Mbi, Ib Gemriniefaaft mit
Fnudol, b»'rau«gfg<'l>"^De'< Werk: .Matörinux pour uno
^tude pr<bi»tori<ine de rAlwice', Colmar 1H88, suwi«
■ luri h H-iii JJu. h: « Von^wi, 1» »"jl et 1«» b«bitm>U*,
l'.iiiN iH'.'it, «iiiii iiuk.innt« ITm-Miher, d«in langjährige
i.Mch" Kl fjihi uni:>!a in dtB UuigelristeB d«s Bbaft sor
Vt'rfujjmi;; -'.iiidiMi,
') W. SiiliiiipMi. w.ilif Ail- ;- il>r at;;;-'l'ticb
fnuileo Menscliear«nttu lu Lahr (»uf Orund uiindliobcr
Ängaln-ii do« t I'rof. Qu^la? Mobr in Lubr). Beriebt
aber du VenasuDlmg im «bwrbttiiiiachaii g«oiogi«olieD
Teieia« tsei^ S.
: der LöBwaiid aufgefunden »iud, mu iiit, äubald
I dtae SeUopflBeber dnrob AbbrOebebi ihrer
I Wandung »ich wieder fQüton, dieser Tatbestand
um 80 schwieriger eu erkennen, ab man allem
Anacb^e naoh aar die loJIenten IbidciM diaaer
kleinen Höhlen, deren Eingang durch Ycrwitl^
rang Itogst abgestürzt ist, vor sich hat.
Die selir geringe Ansdelmirag der Hondngeir
Kulturschiohteu steht auch im offenbaren \Vlder-
Spruch mit den im Löß von Niederösterreicb,
Mähren und Böhmen festgestellten Vcrbältuiasen
(fj^ M. Hoarnee, «Der diluviale Haaaob in
Europa" 1903, Fig. 1, S. 120 VVillendorf,
Fig. 2 Aggsbaob und Fig. 36, S. 139 Predmost).
Hier sind ea, in einer IfiUhtlgkait vom 50 bis
80 om, große Strecken weit sich hinziehende
dunkel gefärbte I«gen, während die auch in
der Horiaoiitaie eiob wenig ausdebnende Enttar-
schicht von Munzingen nach Stein mann nur
.,strtifenwoisc- gt-lbrot gi'brainit" war. Dien
spricht dafür, daii e« sich um Lucht;! handelt,
die aeitwitria in dar Ußwand angebracht worden.
Tn (lif'St'n konnte das Holzfeuer gegen dio Wetter-
seite gesohUtst, langsam fortglimmeud unter-
halten werden. Die SpeisereBte (abgenagte
Knochen nsw.) warf man zur Höhle hinaus,
wiluend manche tob den nun Abschaben der
Kimahan mit verwendeten Silexmessern, die je
bei dam Oberfluß an Kcjlitnutcri:il knclit za er-
ROtzpn wnron, in di in IlfililLiiliodoii ziii-iicklilielii'n.
i Gegen die relativ späte Datierung der Muu-
änger Funde kOimte noeb der BiBwaad erboben
I werden, daß dieselben zum Teil von Kalkkonkre-
tiouen inkrutUert au^efuuden wurden. Es ist
hier aber in Betraebk in dehen, daO fttr die
Hildimg der Ijößkindel immer noch ein beträcht-
licher Zeitraum aar Verfügung steht, wenn wir
die Ranadentadon bei Mnnnugen gleichzeitig
mit derjenigen am Schweizcribild ansetzen.
Schiitrt dooh J. Nüosch in seinem Werke: „Das
Schweizersbild , eine Niederlassung aus palao-
litMaciber vnd neoUdiiMlier Zdt^, daa abaolate
Alter derselben, d. h. den seit dem erstmaligen
Auftreten des Kenntieqägers daselbst verflosse-
nen Zaitfaum anf 20000 Jahre. Da die Bot-
kalkong der oberen Liißlagen und die Bildung
von Konlcrctiotien in den unteren Lagen Itonti-
Iauierlich vor sich geht, so folgt ana dw la«
lornatation mniger Fnndobjekte von Moaabgen
i»
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178
Otto Sohoetcnsttck,
noch keine.swegB, daß d'iQsv seit der Entstehung
des Lob dort liegen.
Ich lialtc alüo SteiumannH Aiiffassung,
wonach die paläolithische Reuntierstation von
Miinzingeu in eine Phase der letzten luterglazial-
zeit fallen soll, für unrichtig und bin durch das
erneute Studium der Fundgegenstände, sowie
der ganzen Frage zu der Überzeugung gelangt,
daß die betreffenden Kultur»cbic)itcn in fiost-
glazialer Zeit zur Ablagerung gelangten.
Wie sich schon durch die von Ecker in
der braunen Schicht t und k und auch in a
(Arch. f. Authrop. 1875, S. 96; Fig. 28, in meiner
ersten Abhandlung Fig. 1) aufgefundenen grau-
schwarzen rohen Tongefäßschcrbcn ergibt, sind
den paläolithiacbcu Funden in Munzingen solche
Fig. 1.
Spalter »na «chwärzlichetQ Kie«el»chi«fer vou Munzingen
(nat (iröOe).
ans späterer Zeit beigemischt Von diesen ver-
dient ein Gegeu8t4iud besondere Beachtung, den
ich jQngst bei der Durchsicht der im geo-
logischen Institute der Universität Freiburg auf-
bewahrten Munzinger Funde bemerkte '). Es
ist ein aus schwärzlichem Kieselschiefer durch
Schlag hergestelltes Instrument, das ganz dem
') Sollt« demlb« su don Itteiner Funden der Frei-
Imrgar SauimluiiK ii;«bi3ren, tnjtzdem er bei den Mun-
Funden Ii<.>Kt (eine VvrwechBvliing der Fundutiicke
int nur gmr za leicht niÖKlich, »obald niebt jedei 8tuck
nomeriert ist), «o b««intluJit dies doch nur wenig die
nachfolgenden Betrnohtuugcn, da die beiden Orte nahe
genug beieinander liegen.
sogenannten Spalter (Tranobet) entspricht, der
für die von den Franzosen als Campignien be-
zeichnete, in Italien, Nordfrankreicb, Belgien und
Dänemark vertretene, mesolithisohc Kultur-
stufe charakteristisch ist und von vielen als Vor-
liUifcr des geschliffenen Steinbeiles angesehen
wird. Eigentümlich ist dem flachen, in der
Form sich mehr o<ler weniger einem Dreieck
nähernden Instrumente die scharfe Kant« au
dem unteren Ende. Diese ist auf der einen
Seite des Munzinger E.xemplar8, wie die Abbil-
dung Fig. 1 zeigt, mtischelförmig gestaltet,
I woraus man schließen darf, daß dasselbe aus
einem scharfkantigen, mehr oder weniger
j scheibenförmigen Abspliß hergestellt wurde,
wie dies auch für die Skivespalter aus den
Kjnkkenn\öddingem Dilnemarks zutiöfft; auf der
'{ anderen Seite ist die Schneide durch mehrere
kleine Schläge hergestellt.* Auf diese Weise
gab man auch dem Ganzen die dreieckige Form,
die CS ermöglichte, das Gerät nach Art eines
' Beiles in einen Schaft zu stecken. Leider ist
, das obere Ende, wohl der mikioskopischen
Untersuchung wegen, mit der Diamantsäge ab-
genommen, so daß der Abschluß des Spalten
nicht mehr zu erkennen ist Ein um Kat ge-
fragter Archäolog hätte Stein manu sicher den
Rat gegeben, die Verstümmelung des urguscbicht-
lieh bedeutungsvollen Dokuments, wenigstens an
der botreffenden Stelle, nicht zu gestatten.
Übrigens sind wir seit der Veröffentlichung
meiner ersten Abhandlung über Munzingen von
M. Mieg in Mülhausen L E. in dankenswerter
Weise über Funde imterriehtet worden, die in
der Nähe des Isteiner Klotzes, also nur etwa
40 km vom Tuuiberge entfernt, gemacht wurden
I und ebenfalls der Übcrgang8r.eit vom Paläo-
! lithikum zum Neolithikum angehören. Sie ent-
stammen Höhlen bzw. Felsspalten, die sich 1 bi«
2,5 m tief in den Oxfordkalk (Oberer Jun) er>
streckten und bei Steinbrucharbeiten bloßgelegt
wurden. Außer zahlreichen Silexartefakten und
dem Bruchstück einer aus Bein gefertigten Har-
pune'), die sich an die Industrie magdaleuienne
') Anch diener Qei^enttand i«t in nrgeachicbtliober
Ueziebong von einer g<-wis«eu Itcdeutang, inju>feni er
in der Form günzlich abweicht von den sonit in meao-
lithischen Schiebten (A«}rlieii von Um» d'Azil) auff;efun-
I denen flachen Harpunen au» Uirtcbhora (vgl. Hoerne«,
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I
i
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Au* dem MaadalAnien von Hunzinaen bei Freiburo i. B. rnnch O. Sohoetonaack) -j [^y C^OO^l^A
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üt>er dto Uleichz«itigkeit der mcutcbUoheu Nicder]ac«uug im LüÜ Lei Muimtigeu u»w.
179
anscblieOea, worden Reite von folgenden Tieren
aufgefunden imd von G. Btekliit in Buel be-
etUMBt: Turdus spoc, Castor fiber, Lepua speo^
Mns spec., Felis Canis vul)io»» (?), Mnstela
luiiiles, UrsLi» arctos, Siis sciof a ' ), /wid Backen-
.Der diluviale Menteb", 6. 79, Fig. 91) und offsnbar
den Harpunen mit xylindrixcheB Bobaft aa« RenngawaOl
Da«h£«hlMLtt M, alao aina Traditkn m« dar .Spoqm
nagdaUntauM* wnratn IUI. In nrinar «ntau Ab-
handlutf fllMr M«a^ngan halte loh Mhon ae( diMea
mjßkk antenkiBBt finaehl mit dam Binwebb dal m
«ieh Uet atootaUa um ein typitobai Oartt dar Magda-
liniaaapoeh« haadeK, ohn« daS ich «onst irgendwie
ßtellung zu den Iiit«iner Funden nahiit. <U.' nur in
ihrer Oeoamtheit daninli noch gar niobt. Ukaiiui. seiu
konnten (die KröOere )'ublik.aM<in v .n M iegund Btehlin
hatte die Pr«««e H 'ch melii vudii->i«»n). 8t«inmann
legt n.ir al^^i unricliui;!'rweiiie Wort'' in lif» Miirul, die
iah nie gtlaufiurt habe, wenn er in M'iiipr ALhüiiillunt;
S. 40 nagt, dnO ich die Itteiner Fundr in cUs Mul-iIh
Holen versetzt habe. Ob iibrii."'ii' <1:ih (H>j.-kt nui
Uimchhoru geachnitzt ist, wi.j Slpiumann m- int,
erscbmnt mir »ehr zweifelhaft. I<!i luili>- für kii." hirn
und behaupte auf Grund eigHinr langjulii ij;<T Krfah-
tvog, das «a anmOcIioh iM, auf ii»»kraaka|iiaah«in Weg«
fialMtellM, ab daa Uaterial diaiaa Ualnan Broob-
■taeke« von aiBmu Oarvidas atamnl und von iralehar
Bpezies.
') Tob diaaein ISagaa fatganOa BMma. ami TMD
raabt Ikaffmaolailtaih, ««r: yoat MiMigaliU «dniga
Bdmeidaallna, aowto dar letzt« Baekaoxabn , vom Kr-
aatiBrtU aia «hater Molar «od «in oatanr Prämolar.
iiahnfragmente eines fioTideo, Cerv. elaphoi
und Oapreolu eepreolin w. «fr. pjgargus, eine
größere, dem sibirischen Reh ndiMtehende Ab-
art; das Kenn fehlt
; Wenn nun diese Gegend von einer vor-
neeUdiiMlien BwpMkeraDg iMwolmt ww« ^
nielit nur Silexartefakte, sondern iuiuh Har-
punen nach Magdal^uienaet hetateUte, liegt da
niobt dam VemmtoBg nsbe, dnS dieee Hnueben
die Nachfolger der Renntierjäger am Tnniberge
waren, die naoh den Jirldedien de» Renntieree
in der flberlieferten Weite Hindi vnd Reh
jagten? Aoch von iTK'itein (leaichtspuukte aus
ist es nicht walir^ciu:Iiiliclu liaU <Ii>.< |iaI;iolitl)iN<'lie
Niederlassung von Münsingen bis in die Inter-
glednbait iiuadkreiBiit
Herr Btehlin WAT m lieb«n«wQrdig , mir dieae Reite
I zur Anrieht zu übertenden. Auigeprftgten Wildoharaktar
bat nur Prämolar 3, die übrigen Zähne untencheidaa
aioh ia Form and IMmanakman kaum von da^^enigan
daa donartiaiartan Bdiweiaaai dooli iak daa Material n
garlag, um ala baattnuaaMa IMail alvagebm. Dar TTm-
alaad, dal aanat aar Baato wOdMandar Tiaia in dan
Inalikair BBUaa aid|gefiiad(a wwdea, MM aa ab wahr^
aebainliah aneheiaaa, dal Mar anch nur daa UM-
atibwaiB varlt«tgt. Dan gleiche dürfte auch für di>- in
daa lateiner H&blau aufgefundenen beiden Backenxahn-
I fragm< iit" «' ni B BovidsB |eMoB, die nir cbaofaUa vot^
I gelegen haben.
Erklärung der Tafeln.
(Alle Stücke in nakfirliobar UiMa nnd obaa jada Ühanualung.}
Tafel X.
MeMerartige LHmellen , von den<^n Fig. 2, 6, 8, 15, 18
MsMaaohaikalk-HomiU'ln, die übrigen ama Baeradan*
jaapi!) angefertigt aiad.
Tafel XL
Fiir. 2B, 32, 35. 3«, ,S3. 54, 56 aas Vnaehelkalk-Honutciu.
die ührigi-n aiii Hanrad< uj k^j.rs. An einer groOen An-
zahl der auf dieser Tafel aligi^liiUet<'u ln»truniente i«t
der cigenartigp, zur konzentrinob tr*-'bäudurtcn Struktur
der J»»pii)kuoUua in JleziebaDg «tebeud« Bruah su «!-•
i kaanattt fakrtnuntan, in baUgar Sfitaa aoa-
' lafdandan «dar In dar ganaan Tarn Tataaiilen flxaB-
plaM ihr Knt<tehen verdaakm.
Tafel m
11g. ei, 68, 74, 75, SO, 81 ant Mnachelkalk -Uomitein,
Fig. 72 aus (? Muach.<lk:ilk 1 IV-ii-i -t. iii , Flg. 76 aui
Kie*elachiefcr und Vvj. au.< C"h:ilc.Mi,,ii ; die iibrifen
aus Rauraciciijii-i'i«. lu.' uli. r«tf H<m1i.' S< (i,-»li.Tkliii^-i n,
Fig. (17 Ujs 71 l*foil»|)itz. ii, l 1-z UohlMihaber, Fig. 7a
bia 71 Botamv Hg. ^>' )>i" KucM nad Mg. il Ba-
ha Uftein.
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Bassen nnd Oeisteskrankheiten.
Ein Beitrag rar Baaaempaäiolagie.
Von
Dr. Böia Revösz »u Nagy-Szoben, Unganu
Antiiropologic ist die Naturgeeohiohte des
HenaoLen und der menflohliohen RaaMn. Als
solche inte ri'ssi ort sie «ich nicht inir für dni»
normale VcHtaltcin d«« Mc'ii»cheii, sondern auch
für adn« Fatfioliogt«. Wir aiiid froilidi noeb
weit entfernt von der Pathüloirio tiiui hmno-
geoeu äeaatuibeit von Mensohcu, einer Bis-
stpUn, ftte wir nhon bento getroat Ranonpttlio-
logie UGunen dQrft n. Dt uiioch sind die El«-
manto dieaar Zukunftswissenachaft gegeben,
flbenin arbeiten Konsular- und Miasionsärzte,
ferner Konsuln und GesundheitabauntA in den
vorHchiedenslcn Wiltt< ili'ii ilaian, den Rohstoff
zu dieaer Uis^ipliu zuRammeuKiitragen.
Dia folg«nd«n Zatlen aoUeo für apitere
ünter^ticlniii<::en und TaiglticibiiBgai ■!■ Qrond-
lage dienou*).
Idi DiiiO dabei im Yonau anadrfleklleh be-
merken, daß ich das Wort „Russe" nur der
KOrse halber gcbraoobe und damit durohaus
sieht einen gututuscbriebenen Begriff verbinde.
„Kaaae" möge demnach hier ala etbniaehe,
aoNvtit Iiis mriglich homogene Gruppe gelten.
Endlich wird hier auuieiat von den eiiizel-
n«D „'ELuaeai'' dgeatümlidieQ CMetaaluaiiidieiteB,
biw. deren Varict.'itcn die Kede sein nnd
welliger von solchen, welche, wie 2. B. das De-
lirium tremena, die progreanve I^uulyae, boxu-
aag«n als intei-national Überall ▼crkomuen «der
TOrlcommen können.
l)i<> untvn ^cfiiolienfii Datr^n baba iah tails aus
fibea mir zu Grtxjitr iKichiimluD Zoitechitfla» fftr Vayobo-
logie, rxyrliintrip uii>) X^uDiJope ItUanUMDgamcht,
(•jils bttsiurvu sie auf den persÖDliobsn Erfobnugan,
die ich «khraad elnas ofiebtjAhrigen Anjantlialtw te
Btaailian Rtasniinelt habe.
Was veniraacbt in Kuropa in den aller-
meiaten FUleu Payehoaenf Infektionskrank»
bciti/U — und in tTster l?cihe Sy|ihili» — ,
Intoxikationen — hier wieder an hervon^en-
der Stell« Alkobol — und VererbaDg; nadi
uiii:i;i u Forsc hern auch noch der Einfluß der
Kultur auf einaeloe Individueo, deren \Vid«r-
ataodaftldglceit von der Natnr TemadilSadgt
wtirde. Endlich muß man auch au sogeuaunt«
endogene Uraacbeu denken, nämlich an Uraaeben,
welche ohne irgend einen sichtbaren äußeren
Einflnfi im Individatim die GatafeeakraiiUieltetk
hervorrufen.
Auch in anderen Weltteilen und bei anderen
Raaeco w«rd«B di« «Im «rwlhaten ünaoban
Psychost ii lu rMirnift ii , luitürlich inntatis mu-
taudia. Da die lufektionakrankbeiteu in Asien
wegen der TTniHaieiilielt der großen llaaMD
wahnwheinlich in grOßereia MaOatabe wütan
und durch Propbylaxüi weniger im Keime er-
stickt werden kiinnou, ist es mehr ala wabr-
scheinliob, daß als ihre indirekte Fdga dt«
Gei?'te«k!-nnkl"jijitt.t] liänfijxcr sein •vvcrdcn ala bei
uu». Auch Intoxikationen werden aus dem*
aelben Grund« m«lir €l«l^{«nbdt baben, ihre
Psyi'liDsi-ii erzougc'n<l(i Wirkung auszuüben,
wenn auch vielleicht nicht der Alkobol die
erste Rotle spielt, aopdam Ab anderen Oennft*
nnd Reizmitteln wie Opinm ttbcrlößL
Sind schon bei um in Europa die vorhäng-
nisvolU^n Folgen der Vererbung von Paycboscn
und Neurosen in d«n lireitasten Volkaaehiahten,
ja soti.ir bei den meisten (lohilieten unbekannt,
um wieviel mehr kann dies in Aaion der Fall
nein, wo, TielMebt von dem in fabdhailer Xnt-
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Dr. Bcia R«vö»x, Rannen unrl Geiiit«iskr«Dkheiten.
181
wiokeluiig begriffenen Japan abg^elien, die i
0«MlM d«ry«i«rb&ag«jiw tem incognit» nocl. |
Iiiwiiffi-n die Kultur eines Volkes fhhig ist,
dea cisseLaea Memehco derart zu sohwäohen,
dal «r nit dnar 6«itwikmikh«it reagiert, ist
•elbet in Europa ein noch lauge nicht gelöstes
Problem und gilt demnach cbon.«o für Asien
wie für einen beliebigen Koutincnt oder Länder* |
komplex. AilwdiBg» iii folgaodM wabneheia-
Hch: Je mehr sich ä'xc Knhnr eines Volkes
damit besoh&ftigt, den Einzelnen durch hormo-
iriMlw Sotwitikielnng Muier physisohen and
geistigen Kräfte den Einflüssen des Lebens-
kunpfM gegeo&ber widerstandsfähig zu machen,
ihm «faM gSiunde Lebensphiloeophie eimmflößon
aad die Individualität so su gestalten, daß sie
weder ku sklaritsch in der (lOineinseliiift ganz
untergehe, noch sich im Gegensätze zu den i
Intereaaen der Gemeinidiaft dieeer eiMgegen-
stelle, d«Mo aicliorer wird der Einzebe aein,
keine GeiMMbankheiteo £u erwerb«a.
Wie HUB eine Knhnr beeofaaflen sein nraJt,
um den Einzelnen im erwtthiiton Sinne wider-
sUndaHUiig ZU macihen, dies ist ein noob an-
gclöstcs Problem, aber so viel kann als sicher
behauptet werden, daß man nur von einer ziel-
bewußten Kördentntr der kiiliun llt-n ^'i rlKllüiisae
erhotEen darf, die Ueistcskrsnkhoiten an Zahl
md Intenaia» «i vennlndeni; diaa gUt ftr alle
Welttf tlf. und Völker.
Asien apiell auch, was die speziBsohen
G^ratedaanldifllleii laiiwr Volker anbelangt, eine
intcsesaaot« Rolle. Es wäre schwer zu sagen,
wamm bei den asiatischen Völkern Geistes-
krankheiten so häutig vorkommen. Über die
Ursachen der Geisteskrankheiten and der Ur-
»acbf ihrer Ilaufiukeit sind wir ]\\ in Kiuoj.a
oieht im Keinen, wo doch an Hochschulen und !
■|p«tijb«li «iogeriditeten Anataltea jikrlkk ao
viele Zcluitanst'iiile bcolcirliti-t «'orilon. l'm
wieviel schwerer ist dies in einem Kontineute,
waialwr um tu vielen Baildiaogmi noeh ao
fem Itobt Vorl iiiiig rind wb auf Vermutungen
angcwieaeD nud dieiM Ftablem harrt noch der
Lösung.
Gehen wir nun danui, ans mit jenen Krank-
heiten des Geistes bekannt zu machen, die dem
aaiatisdien Kontiuentu besonders eigeutiimliob j
■ind. I
Unter den Japaneni ist nach Felix Kay-
naalti) die Hyaterie and NennedMaie aehr
verbreitet. Dieso Krankheiten mflseen baupt-
aiohlich der fiut anteohHeBlirii vegetabilischen
Kahrung, dem IfiMMiBlniid «od janar geistigen
f]l*oi-aiistrengung ngeadmeboB «erden, mit
welchtr jt-tkr Japaner sich zur ciirojiiiischen
Kultur emporarbeiten will. Einen Beleg hier-
für bildet die Tttiaehe, daß die Hyaterie nnd
Neurasthenie hanpteächlich bei den japanischen
Studenten verbreitet ist Es gibt unter ihnen
eokhe, die oaoh Raynanlt an einem wahren
Drange, Menschen zu töten, leiden.
Aneh aollen die Japaner, besonders die der
nntenn Klaasen, ungemein suggestibel sein.
Diese Suggestibilität dürfte auf jc<lon l'all dar
\vi it\ t rl)ixitt'ten X(>[irasthenie und Hysterie zu-
geschrieben werden. Andererseits kann ^e große
BnggeetlbÜltit gand« der «nteren Kbaieii dem
großen reliL^iösen Fanatismus auf ila.s Kerbholz
geschrieben werden, da bekauutliob die Japaner
der unteren BoUehten Boddbiiten rind. Diae
wäre auch ein Beispiel des Einflusses einer ein-
seitigen Kidtnr auf Entstehung von Psyohoeen
nnd Neurosen, einer Knitar, welche durch ihre
Vertiefung in thcosophische l'roblemo keine
Kritik der Realitftt dnnh Natonriaaenaohaft
zuläßu
Anf der Japaniaehen Inael Shtkokn in der
Provinz Tosa kommt eine Fsychoee vor*), welche
in jeder üesiehuug dem iii Europa im AiiUel-
aller bekaanten und aneh heate noob niobt
gauz ausgestorbenen Besesscnsein gleicht. Wäh-
rend nun in Europa dar betreffende Kranke
sich vom hfleea Oeitte beaeeNa fOhHe, gbmbt
der beieaMne Japaner von Shikoku, er sei vom
T');i.-hF!£jntt«> oder Ilundegotte besessen. Naeh
einem japanisobeu Volksglauben bedienen sich
Venterbene eft der Geatalt einet Htmdea oder
Daclises, um <1( ri TiduMiilen zu ert<che)ii(Mi utid
letztere wegen eiiioi» bogaogeueo Unrechtes zu
etiafen. Die Folge dieeee Eradhemene der Yei^
storbonen sind allerhand Krankheiten^ tmeondeia
aber Geisteskrankheiten filr <1oti Gestraften.
Darob dieaen Aberglauben snggvriert, g( liärden
') ,L'iiy|mf>Ustiio cli«z Ic« Ja(HinaU et Im Aana-
niitps', Lii Me<l«Qii>e mod. l«»7, p. «71.
*) Ilr.B.Hohettbe, .Die Knakhriten der waimBn
liadir*, im IHM. A. 4M.
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1«
Dr. Btt% tLMwtt
mdi dwo die Betreffnideih ttl* wann ein Didw
od«r ein Huud in ihrem Lcibo wäre. Sie
nehmen die Gew oliuLeiteii der butrfffiink'ii Tiere
an, kriechen auf alien Vieren, »eUen beim Kesen
den Mimd direkt raf SpdMB, ImuImi vnr.
Diese Besesacnbeit kommt häufiger !>ei
Kindern als Jü-wachseneu vor, und zwar bei
Künden negebildeter Iieate. Kioht Hlten irird
sie in der R< koTivaletszenz nach erachöpfenden
KnuUieiten, ic B. Tjqpims^ aber anoh wäiireod
dw Bebwangeii«ohsft beotnobtet
' Abo auch hier »>igt sich ein /\vt Ifiirh fntcht-
hfirer Botli ii fuc die Entstehung dieser l'.sychoso,
erstens der allgemein menschliche geringere
Widefetmd — enehttiiltoiid« Kruldieit; sweiteiie
iiiedpro, iingebilflotc Volksschicht, «reldhe Alk
durch Volksmärchen beeiudusMn Uißt
Aoeb die ADWuniteD eoUea tuMb Ray-
nault (Ibidem) sehr suggcstibol sein und
unter iitnen gibt ee vieie Ujateriker. Sie
ludMO «ogar eine eigen« Klass« von Hypnoti-
seuren Of]i<r Zauberern, die »ich berufsmälSig
mit dem HerMirrufeu des In imufisohcu Zu-
Blandes abgeben. Dies erreichen sie mittels
Ueiner« «ebiiiluilmAer FUmen, die ris vor dem
riMichte des zu TIy|iiintiBierenden gleichin;"ißii;
hin und her achwenkeu, während sie zugleich
mit dem Mond« «n «igentendiobee, eintöniges
Geräusch hervorbringen. Ein anderes Mittel ist
das folgende: Der Uypootiaear Iwfeetigt hinter
■einen Ohm Id^e 8«ibolien, die er glflhond
mnobt und die dam einen starken Geruch ver-
breiten. TJflr m Hypnotisierende iiinß nun so
lange die giinimcnden btabcben tixieren, bis
•r einiehlift. Nntflriioh wird dies dnnh dm
st.nrkcn Gemdi der Glimmetlbcben noeb er-
leichtert.
Neob Rnjnaalt stammt die Leiebtigkcit,
mit welcher sich die Annauiiten xum Cbristcn-
tam bekehren, aber auch bald abtrUnnig werden,
von ihrer naleroidentüeben äuggcHtibilitiit
her. Die allgemein verbreitete Hysterie ist
ti:u'ii demselhoii Forsehrr oitie toxische Hvstoric,
die er auf die ungeheuere Verbreitung des
OpirnngenttMee sotfieldittiiTt
Bei den Jap&nern sind, wie «rhon gesagt,
Hysterie nud Neuraatheuie auch sehr verbreilet,
dooii Iwnn di«i Hiebt dem OpiumgeniiHe su*
geeebrieben werden, da dbr MiAbniueb mit
dieeem Cknuflmitlet in Jipmi nater elrwigen
Strafen verbot« iit Hier tit die Ursache
dieser Neurosen, wie oben erwähnt, eine zwei-
fache: erstens die volle Hingabe ao eine vei>
■Itete Kvttnr, sweHens die Überanetrengimg,
die mit dorn SicliMipima an eine neue Knhur
verbunden ist.
Am betten bekBunt aind die OcHtedmuk-
heiten und Nonroscn der 3ialaien.
Eine der am l)eeten beolMobteten Neoroeen
in ITiededladiadi-IndieB itt dte iMbkraiddieit
der Jllalayou. Bordier*) nMipt diese Krank-
heit eine iniititivo Cliorea, an anderer Stelle
ein imitatives Delirium der Gesten. Sie kommt
banpMehüob attf Jav» und Someln, aber meh
sonst auf de Ti sfid^islltchei] Archi|>el Asiens vor.
Xach van Brero') führt der von Latah
BefdlAn« gans gm^en aeinen WiHeo Bewegongen
aus und bringt Laute hervor. Unzusamnien-
h&ngende Laute oder Wörter, am meisten g«-
briUioldidM Avamfef Mtcn aneb obesSne Ana-
drucke begifliten dieie nnwiilkürliclien Hewe^rim-
pen. Sic ciit.otehen, wenn man den Htireffen-
deu ersobreckt oder vor ihm Bewegungen
nuMÜit, die «r dann naebabmt (Bebokineeie),
.ilirr aueh ihm vorgesprochene Wörter inid
a&Ue werden uaebgeeproobeu (Echolalie). Bis-
{ wolsn genügt «In Bliek, Iwglettet von einer
I Bewegung des Kopfes, um diosou Kranken
ehuselne Laute m entlooken. Sie aiod eiob ilirea
Leideae voHkommen bewnllt, der Intettekt itt
nicht gestört
DaTiei ist der Kr:tiiku nioht imstande, Heine
Bewegungen uud Ausrufe zu bemcistorn, da sie
gans ungewollt anftratea, dam « begeht Mwh
zwecklose, ja unsinnige Ilandlungen, wenn sie
ihm in boeliafter Weiae anl>efolilen werden.
Sonatige Neuroeen, beeondera Neniwtbenie and
Hysterie bat van Brero bei diesen Krauken
nie beobachtet; dagegen ist Uereditftt iiiofig
an konatatieren.
Diese Krankheit wild in Indien, besondere
bei einheimischen Frauen, bisweilen lici itidn-
europäischen, selten bei MiUuient und fremden
Orientalen angetroffen. Junge Wnaneo leiden
') A. Bordier, ,La göojfrapiiio ns' iU> *, l'ari»
iaB4, p. 4-'W et 507.
*) Dr. f. ü. Z. van Brero, «ITber da« sogenannte
Latah*, AUf. Mtsohr. f. F^7«diiatria, M^IÄ, 9.999,
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RaaHD und UattnlmmkMten.
188
mehr daran als alte. Der £iiigcboreue rccbuet
di«M KNoUMit in den laiobtaa, wm van Br«ro
bestätigt«. Sie ist sehr verln-eitet, wie man
täglioh maf dor StcaJSe bei vielen Fnuen be-
obaditflo ksDO. Kaeludtnumg toheliit dne große
Bedeutung für das Entfiteboo dieser lotzt-
erwihoton EigeotOiuliobkeit m bftb«n. Siebt
DBR ntmlich auf der StraBe toh dnigan so-
ftammon^^ehfuden Frauen die fliiM ttvohndken
und einzelne Wörter äußern, m hört man
beinahe unfehlbar ihre Nacbbahn augeobliok*
lieh fast di«a«Ibeo Wörter snamfeD.
Diese Krankheit entsteht also durch Sug-
geatioD, die den Suggerierten zur Naohahmung
cwiB)B(t Daß di«e9ttggwtioB m» Iddit stntand«
kommt, rübrt von dem labilen Scelenlvlxti und
dem schwach entwickelten Charakter des Ma-
laien her. Der Wille dieser Lcntc ist so
•chwaoh, daß sie nach van Bi lto auf dur Ent-
wickelungsstufe des Kinde» oder des Natur-
measohen stehen. Diese Willensschwäche ist nun
dfliaa Mbnld, traut di« Ertnkeo aioht iniftaiide
sind, die Äußerung von l?e\vegii»gon und
Wörtern, welche sie selbst nicht au äujßero
wAmohMi, tu verhindern. Dies «rklirt aaoh,
wantna hanptaSehlidh Franea von lAtah befallen
Warden.
Das Amoiüaatoii der MaUien i«t so be-
kaiinti daB Uer darüber einige Worte genügen.
Dies ist eine voridiL'ii^'eiieiule l'sychnso, welche
nur der malaiischen iiasse eigentümlich ist.
Der von ihr Befallene ger&t nach einer starken
Gemütsbewegung in «■ino vfrzweifclte Stiiniuiiiif^.
Hierauf eingreift er plötzlich seinen Kris, »tünct
mm Hanee bäuma and greift in raeendem Lanfe
und in blinder Wut um sich schlagend joder-
mann an, der ihm in den Weg kommt Dies
kann einige Stunden, aber auch einige Tage
danem, worauf ein fituporöser Zustand auftritt
Matiehmnl bildet Selbstmord das Ende den An-
falles. Nach dem Anfalle erinnert sich dor
Betroffene niekt an daa GeeehelMue. TXtek
Kfiscli ') siliiiiil Ojnumrausch keine wesentliche
Rolle in der Ätiologie dea Ainokl.uifens zu
liildeo, er UUlt ee eber' ftr ein «lüliiptisclios
Äquivalent Wallaoe*) betrachtet es als In-
toxinationsdelirium. Übrigens kommt ea nnr
>) NeoraL 2eotnabl. 18»4, Nr. Ii.
^ la Sehenbe, loe. tSk
I bei Männern vor, i>ei Frauen ganz auanakms-
j Nach van RrcTO') sind boRondors die
I Amokliufer von Celebes und Madura berüchtigt.
Neoh ihm nod die Haupturaaoben Bifenrodit,
materielle Verluete, Todesfälle, Sorgen usw.
Nach dem Amoklaufe sagt der Mahde, er aet
„mata glap'' gewesen, d. h. «r habe tdebt
wüßt, was er tue, er habe sohwatae ond rote
Flecken i;es(dien. fenur Tiere und DSmonen.
Nach van Brero ist das /Vmoklaufen nicht als
epileptisoher Anfall m betraehtan, ja nleht ein«
mal immer .ils Sym|itom einer Pfychose. Aller-
dings kann es bei verscbiedeneu PsyohoMUi auf*
treten, eo anob bei Epilepsie» aber eonet andi bei
Idiotie und Tmtevillität Derselbe Autor erklärt
I das Amoklaufen hauptsäciüicb aua dam ongemeia
' leicht erregbaren, lal>ilon Nerven- and Seelenleben
des AJüdaieii. Auch Vogler meint, die Ursadie
i des Amoklaufeii» bestehe hauplsÄeldit h in der
geringen Beherrschung von Leidenschaften und
Keigangem bei den Iblaien. Und van Brero
fügt hinzu, daß diese geringe SclhstlioherrHchiuirr,
die man bei Beetrafangeu an Kindern täglich
beobMibten kamt, In einaalnm Bedehongen alt
fillyaiologiscbes Analogen von Amoklaufen an-
msehen ist. »Fügt man biencn ida begiimitigende
Momente die Tatsachen, daß diese Personen
dem Loben ihrer Mitmenschen sehr wenig
Wort beilegen, ein Beispiel, das sie von jeher
au erster Stelle bei ihren eigenen Fürsten t&g-
ttob vor Angen betten, weiter, dafi eto immer
hewjiffnet inul aho nur iill/u leiidit in Mög-
lichkeit sind, hiei-vou Gebrauch raaoheo,
dann eneheinen anoh mir die obengenannten
Charakterfeblcr, welche für einen guten Teil
dor geringen Bildung und nnzweokmäßigen Er-
ziehung zuzuschreiben rind, als Grundlage zu
I einer F>kl!iruug des Yorkoniniens des Amok-
iniKiliens in NiiiderlHiidiseli - O.vtindien. Die ge-
ringe Frequenz bei Frauen lindet meiner An-
•iflbt naeh rino BrkUrang darin, daß die Ge-
rniit'ibewt n-UDgen »war schneller, alier nicht so
kräftig und voU entwickelt als beim Manne
anftreten, aber anoli beeondeia in der TiMndie,
daß dae Wmb melir ala in Kuttmlladeni hier
j ') ,F.iuigM über die Oointfrkninkheiten der Bc-
i vOUerang des mateiisobeB Ajrcbi{i«Ut*, AUgfm. Zoitsclir.
I C. I^yeliiattia, B4. Un, & M,
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IM
Dr. BAU RAtA»,
in jeder Boxiekung iu «Itsu ilintergniud tritt
md ako VM telbm w«Dig«r V«fidiiaBliebfcalteo
und Ärgernis aal ihrem Lo1>cnsi)fa<lc begerjncl
oder weitigsteo» darauf zu reagieren gewohnt
odar «a ihr gaatattat iat* (Van Braro, ibidem.)
Der ferne Baobadlter ist eher geneigt
Tv:t;<<<l> Kocht EU geben und das AmokUiufen
ciucui epileptischen Äquivalente gleicbzusteUen.
0iaaa Anaiclii wird baatirkt durah dia glaa-
licbe BewüCtlosiirkiMt. uikI Vi'ii,M'stii-ii der Um-
atinde während des AnMlea (Amnesie), fenter
dardh dan bibdan Iminda min Laufen, wakhar
der bei uns bekamitaD prokuraiven Epilepsie
und dem Wamiertrieb«» (Poriomanie) entspricht,
endlich aber durch das Sehen von aohwai-zeu
und lotan Fieoken, waa ein haaptalefallehaa
Symptom dcR epileptischen Anfalles ist. Eigen-
tttuüiob ist ollerdioga, dafi Frauen von dieser
Ali ▼CD Bpilepti« ninalat ▼aiwdiQDl biaibao.
Hit der Latabkraokhait dar Malaian soll
eine ganz ähnliche von van der Burg in
Britisoh-lodiea beobachtete verwandt sein, ferner
iat daa Ibli-mali dar TagiSm und daa Bah>
ticlii der Siamescn, endlich das Yauu der Bir-
mauea mit Latab identisch. Ilammond*) be-
riehtat naeh den Ensählungcn anwrikaniaoher
Marineoffisicro von einer iu Sibirien, baaondara
in der Nähe von Irkutsk in 1» si>iii!c>r<« strengen
Wintern beobachteten Krankheit, welche die
Roiian Uiiyaehi« nanoan. Dar tob ihr Be-
IndEane fühlt sich gezwungen, die ihm vorge-
maohten Geräusche, Bewegungen nachzuahmen,
Worte ond Sätze nachsusprecheu, Befehle un-
badiqgl aaaaufdnan and diaa allaa bai fiavnfli-
aein, aber mit unwidcrsti hliohfm Zwang. Deni-
naeh ist Miryachil nicUu« auderea als La lab,
da« Erankheii« die übrigens anch bei den
laipfMO nnd in den Vereinigten StMlen 700
Nordamerika beoliaclitct h ir.lc -) "•).
äakaki'') sah bei den Aiuo« eine Kraiik-
halt, bakannt nnter dam Nanm Imnbaeoo,
welche i-^n.'iifalls <]r\i] Latah ä'inlicli sein xill.
Aber auch Gilles de laTourctte beschrieb
aiaan van ihm in Pada baobaobteten Fall, der
in aUem «n Iiatali «rijuier(*)b Ea ist diea «in
' >f BritUh HadJnl JoubbI IM4, L
*) Behsub«, loc. elt.
') IlBUch. N«un<l. Zvntnilbl. 18M, Kr. 10,
*) Sleurulugit: im-i, 'i. Uett.
*) AieUtr« da VwtOog^ IWA, Va. M.
iiutereasautea Beispiel einer durch die vw
aeUadanatan «thDisehen Gruppen rerbrntetaa
Psychoso. Wahisolipiiilirh benilit sit' auf einer
allgcmeiueu Eigenschaft der Spezies Uonio, det
Suggostibiltlt
Afrika ist miuder bekannt in jener Be-
ziehung, ilio uns hitr hcsclKiftij^ Vielleicht
rührt dies davon bor, daß die geringere Anzahl
▼oo antoohtbaoeo Kvltanentran dia Wiflbagiaida
des Kiir(i]iiU'r>< \vt'niL;i'i' reizle als Asien mit
seioeo uralten Kidturvülkern, iuiderenett« aber,
urett eben die geringere Aniahl tod Knltui^
Zentren und denn kli iuero Inteootllfc an knita-
reiler Etitwickelung dem Entstehen von Psy-
chosen und Neuro«ea einen weniger güuatigoi
Bodan btflten Iconnta ala in Bnropa vnd Aidan.
In Abossinien treten nach Ilolzinger*)
nach Genuß von Lathyrus sativus coerulens, der
sehr oft während Mangels an sonstigen Lebens-
mittalB in AbeBainian ▼«raahrt wird, oanrllaa
Kraukheitsersobeinungcu auf, die, bekniint unter
dein Namen LiaUiyrismua, voUkomuen das BUd
der bei ona baobaohtaMB apaatiaeban Spinal*
paralyae zeigen, nämlich Schwäche, davo Pioa«
der unteren GUodmaßcn, hernach Btfijjernn!» d«r
Sehuonrcflexe, Muskelspauuuogeu, welche dem
Gange dar Kranken einen atgentamUfliMn« be>
schwerlichen Charakter verleihen.
Audk in Algerien kommt Lathyiiamna vor*)^
Nadi Legrato iit AlkohobmBbnHiQh in Algma^
sehr verbreitet, ohne daß sich bisher — bis mm
Erscheinen seines Rnche«* — die Folgen de*
i' hereditären Alkobolisnius besoudcrs bemerkbar
gamaoht bitten. Der Bbgeberana aoll inafeude
I sein, enorme Mengen Alkohol, besonders Ab-
eioth tu vertilgen, er wird aber fast nie be^
tranken. Wenn er wii-klich einen Ranaob bat,
so vei^ebt dieur in anfallend knmer Zeit.
Arulcrcrücit'i knnn pr mit Leichtigkeit den Alko-
' hol entbehren, wenn er es für nötig hilu Ob-
wohl daa Nervenajitem dea algeiisehen Anbeia
I gegen patliologische Einfl&ase sehr empfindlidi
ist, kommt Delirium tretnens und alkoholuoha
Nervenentzündung selten vor. Seltsamer Widar>
Klinik fSrHerven- ond QetaiesknuiUisltni ani M. A^nl
') LeKfaiu, ,>'ut<Ht tur la paUiologie s|)dciAle des
. iadig^aei AlgMeiu'. Carii^ MaldiBe tSN.
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1«
•tuld elnM Volkm g«g«o «in Oift, w«1ebM m»
viele andere Völker ziifjninde gerichtet lial!
Auch bei den 2<ambesiQegem Bolleo nach
EL Regia >) di« Booit belttnirtan itaarigen
Folg«D dm AlkoboligmuB trotz aatgctpraohcoer
Ndgnng rar Trnnluuoht seilen sein.
DttnMn GreenlcBgD) beobachtete während
19 Jabran 473 Eingeborene in der Anstalt von
(?rahanwtown Aaylutn in Sikiafrlk;«. Auffalleml
ist die große ZM^ der Fälle von Manie, 07 Pros,
aller VUle. G«iniiii« Bjpilapfi« »t beinahe aii>
bckantit, bin^'cgon ist Epilepsie infolge von
Unfällen häufig. Die Pualjaia progressiv«
(bei nne unter dem Namen Gebtmerweiehiing
bekannt) ist unter Negern beinahe nie beob-
aoht«t worden. Nach Green loss sind die
Hanptarsacben der Oeisteski-ankheiten unter den
Negern Alkobolismus und Rauchen der Dagga,
einer mit dem indischen Hanf identischen Pflaiire.
Eine traurige UoUe spielt im KOstengebict«,
aber atuth lAdlkh and nftrdliflh vom I«afe dm
Kongo die Schlafsucht der Keger. I>ioBo
Krankbeit wurde biaher nur bei Schwarzeu und
Mulatten beobBoihtetf in seoeirer Zeit wurden
aber auch Weiße von ibr betroffen. Sie fängt
mit lieftigeo Kop&obtnersen und Zittern des
K(1q>ora tud der Gliedmidien, beeondera der
unteren an. PlütKÜch fällt dem Betreffenden
die Arbeit aus den Händen, er hält iti seiner
augenblioklichen iJescbäftigung iuue und sinkt
enehlafll in einen Sehlaf. Znr Baeoiaieit itt
er, der Appetit ist sogar gut erliiilten. Hilter iler
Kranke wird imiuer magerer und gebt iuuer-
balb aeoha Monate bis einher Jabre mgnuide.
Die Unaohe iat unbekannt. Ncuestcns schreibt
man diese iolireokUohe Krankheit einer Art von
Trypauosoma su, welche durch Stiche einer
Fliege, Qlossina palpalis, in d&s l>liit der Neger
geimpft wirtl. Ilie Krankheit ist unheilbar.
Amerikas Völker bieten mehr Gelegenheit
mm 'Stodinm der Raasenpatbologie ala diejenigen
Afrikas, wabrscheinlir'h wvW me teilweise Kinder
einer inteoeiverou autocbtboneu Kultur sind,
teitwaia» nber, weil in «bem großen Teile
dieiea Weltidka eiuropMaebe Knitnr FitB ge-
') .Va mot nir la «qMHntitiaD et mir la folie ehca
Im N^re» d# Zumhlm'. L*KBc4]ilMle INS.
*) .luiianity smuiiK tha Mativin et Sonlb'AfMoa*,
Joanal of Metiul H«i«nce, 1895, Jaooaiy.
Atdhir Itf Autktuiwlutfle. K. 9. Bd. VI.
I foBt bat. Andereneito atebt ea nnt den Be-
öltachlungeii ;iiim der Rah>eii|'atliologie SO wie
mit den archäologischen Fuudeii: es werden
deren in einer Gegend um wo mehr gemacht,
als Leute da sind, die sich damit befassen.
In den Vereinigten Staaten von Nordaiuerika.
diesem riesigen Tiuumelplatx und Jdiscbliegel
der verscbiedanaten «Üiniaoben Qmpipen iat
S]iit/.ka') infolfTf voti sortrfältij^ angestellten
Statistischen Erhebungen zu folgenden Sohlässen
I gelangt: Im gaasen bonmen cܫ venditedenen
I Formen der (lei.-iteskrankhoitcn bei der angel-
j säehaiachen, deutschen, keltiechen und jüdischen
I liane fiut' in denuelbcn Verhütniiaa vor. IMe
I 1'aj'alysih i r<><:reBHiva (Gebirnerweiobling) ist am
I bäufigHten bei den Angelsachsen, am seltensten
bei den Negern. Die UcUncholie ist am
bftnflgalen bei Deutschen nnd Lauten deutscher
Abstammung. Neigung zum terminnU n Blöd-
isiua") ist bei den Augelsaobseu größer als boi
den Dantaehen nnd Kelten. Di« Formen der
Geisteskrankheiten, zu deuei) erWiclie Uehistun^'
i prädisponiert, finden sich am häufigsten bei den
Jaden. Da aber terminaler BUfdaian and der \
Einfluß der Erblichkeit die Hauptanaohen des
Anwachsens der Zahl der Irren in den Ver-
I einigten Staaten ist, so kommt atif Inden nnd
Angelaaeh— B der höchste Prozentsatz au Irren.
Interessant ist, daß ilie Ne^'er der ITniou
zu Faralysis progressiva fast gar nicht pra-
diaponiert aind, waa Danaan Oreanleaa and
ll«5gis von den Zamyipsiiiogem (siehe Aimi.
auf Nebcn8|ialte), auch von den afrikauiscbeu
Negern behauptet haben. Gana daaaelbe erfoiir
ich in Brasilien. Es ist dies ein wichtiges
Beispiel dea Widerstandes einer IXtx&tm einer
gewissen Ocisteskrankhoit gegenüber. Die Sadie
ist jedoch niebt s<> einfach, da die Atiokigia
! der I'aralvsin noeb nicht vmt Genüge erforscht
I ist Syphilis wird heut« von den meisten Ärzten
[ ala Unaohe angeaebenr, aber niebt von allen
und nielit in deinsclhon Maße. Manche Arzte
. schieibeu diese Geisteskrankheit den Subäditob-
I fceiten dea intenaiven Knltorlebena n. Sollten
') .Itaoe nnd Inaanity* in J«urnal of Nervous and
I Mental DiMeaeib Ohioago' 18S0, New Series, V, p. «19.
*) Hvm Oaiittskniiikbditan nlelii heUen und die
BstnliindeB nlciht elBam aomatiietaan Leiden anler>
, Sagen, es pbea antsre naniil in die sogenaante
\ sakttttdive Damana oder den tenalaaleB BIM*inn Aber.
94
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Dr. B41a R4r<ci,
nns Kogor deahaTH «0 BdtMi sn Paralyau er-
knuikcn, wl-ü ciiier intensiven Kultur weniger
xugänglioh Bind oder aber !<inil sie zur Syphilis
weniger prädispomert? >ji Hiiid die« uooh
widiillge ProbleiDe, wcIaIm «inw LOmiig luurreB.
Allerdings stammen S |i i t zkas BoobMibtungMi
und Sohlüaw mu dem Jahre 1380.
A.H.Witmer in Waabugton«) M]it«n>t
öl>cr die f.arbigc Kasse: „Vor ihrer Emanzipation
wurde Q«muidlieit and SitUiohkeit der Sklaven
•oignuD boMtet tmd der Tmnkenbeh sowie
gesuhleohtlichen Ausschweifungen und E[rank-
heilen unter ihnen nach Kriiften geoi^-utTt; mit
ihrer Befreiung aber sind viele iiifolgc über-
tmban gvflbtar ToImmb, ihrer den Kraak-
'i -iti-u mehr ausgesetzten La;:;!' iiiid Viiki'iiiitiii.s
der Geaundbetteregelu dem AuHlurm dieser so
farditbaren ümeheo dee ImeiiM eriegen. In
ihrer Weltunerfahrenheit und ohne gesunde
^liloeophie und Religion den Anfr^gongen
iddit gewtduen, iet dn Gebira Ttetn- der
dauernden Anspannung, welche ihre fortschrci- '
tende Zivilisation nn sie stc^lltf. uulcrlMgen."
Kbenso wie Duncan Grcenles« (s. Anm. 1, '
8. 186) fiuid Witraer, dnD llani« die blnegite |
Form (Ii- Iiii'm ins unter d« ji N'i ^'i rii ist. Alu i-
auch er faud, daß Panilyi>ii> progreasiT» relativ
aettm iat, indem anter 906 too iltm beobiobteten
Farbigen nnr 38, aho nur 4,1 Pros, au dieser
Krankheit litten, während in Europa nahezu ein
Viertel der Geilteekraukeu Paralytiker sind.
Im fibrigen ÜBud Witmer keine bunanittt
drr lunilinUTikanischen Farbigen gegen die in
Europa bekannt«» Imünoatypea, nur der Pro-
WDtmta war veivoboben ingmiaten der Hani«
und zuungunsten der (jcbirnerweichung. Und
d» dies mit den in Afrik« gemaobten Ueob'
aobtnngeo tco R^git «od Dnnean Greenlea»
flbereinsünimt,eoiBtdiet meiner Meinung nucb ein
wichtiger Beitrag zur Rasseupatbologic- <]o\- Noger.
A. ( ullerre behauptet jedoch daU die
Paralysis b«i dou Negern anndime and Ber kley *)
schreibt ihre Vermehrung denselben Ursachen
2U, welche Witmer oaoh E^uau/ipatian der
Farbigen in Nordamerika namhaft gemacht bac
*) Allgetii. Zeitschr. f. rnychiatriL' IK'.n, H. tjC».
*) ,!>•? In d^mcnc« pamlytit|Ut> iliinf la race lii'^i«",
Ann. mL'dic<t-[ifyc!i'-jl.fri'!iicn IHitS, ji, .;2i>.
*) Bupurtii wl Uk« Jubu U>>|tkin»-iluspiul, Uattt-
In Terschiedenen Teile« der nordamerihaai-
schen Union, besonders im Staate Maine ist
tinp unter dem Natiien .TuirijiiiiL,' ( — S|iriiiypii)
l>ekaiiute nervöse Krankheit beobachtet wonien,
welebe in jeder Banebwig der lataUEranUieit
der Malaien eBt>]>richt.
Dr. Fuhrmann bemerkte in der am 8. März
1880 abgelialteBeo Bitiang der Uedianiaoh-^T-
chologischcn Gesellschaft in Berlin, «laC uiitir
den läogeiwreoen in Uabaua die Erbliobkeit
in allen OeistedaanklMiteiii «ta« waß&mdMl-
lieJi grofie Rolle spiele, aber dift F!anlfna lo
gut wie gar nicht vorkomme.
Franco da Kooba'j fand in Gbereiustim-
mit den in Afirika nnd Neidamerfka g«>
iii;n-!itrii Bpo1i:iolitnnj:pn, daß die hStifigst««
Krankheit bei den Negern die Manie ist, ferner
daB die Faralytia progrewiT« bedentmd aaltener
vorkommt als in Europa.
Obwohl die bnunlianisohen Neger viel Alkohol
geniaflen, afaid naeh Franoo d« Rooha Oeiitea
krafikhMten ala Folge von Trunksucht selten.
'Sc'j^rr vprtra^^pti clu'ii diu Alkohol gut. Ich
kann in allem Franco da Uochas Behaup-
tnngen botitigcii. Ba iai iugbMbH.flb, via viel
die brnsiüani'jcheri "Sc^pt nn Ziirkprrobrsphnap«
genießen können und demnach hörte ich wäh-
rend meines fünfjährigen Aafantbaltee in Bm-
silien beinahe nichts von Exzessen oder Gewalt-
tätigkeiten betrunkener Neger. Da hingegen
derartige KritmuB bei Weilkan 'wthoiomen, w>
mußte iflb imomr ao eine Axt tob beeondentr
liesistleur. gegen Alkohol »oitens der Ne<jer
denken. Allerdings kommt hier ein andere«
Moment in Betnebt Weile genialen ihren
Wein und Liköre, während Ncgfr den rrincn
Zuckeirohrsuhuape trinken. Dieser wird häus-
fieb bereitet wid da daa Robmatarial nngcmein
billig ist, so wird wahrscheinlich /u keiritrlei
Fülaohong Zuflooht genommen und da« Iieib-
getilnk dnr Neger bleibt reio von giftigen Zu-
taten, ao daß nnr der reine Alkohol den Bansob
vemrsjirht.
Da wir von Amerika sprechen, ist es billig,
ein Kraakbeltsymptom ta erwUmen, vdohes
bei den Hewohnf-ru von Grririlruid booltacbtet
wiird«'. Eft 181 dies der »ogciiünntc Kajak-
') , liomcrkUDKon Uber da« Voriiommoa de* Irres^ias
liei denXe^vm', AÜg.Zeitidtr.f.n7ehiatril^ ]M-IiV, & I.
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IST
tob Windei MMh Meldorf 1) iMiteht der Kajak-
MllwiDdel darin, daß der Orönläuder, banondcrs
wenn er «lleio iat, SohwindeluifilUe bekommt
nnd erbrieht, wenn er tioh in uinem kleben
leichten Fahrztugü auf der weiten, im Sonnen-
lichte ^lity-eniileii Wasscrfläf^he liofiiulet. All
diejenigen an Kajakschwindel Leidenden, die
Maldorf kennti ttnd eUurke Bmiolier and bibeo,
noch bevor sie »chwindelig wnidi-n, seit Jahren
mit Tab«k Mißbrauoh getrieben. Gewühoüch
tiimmt man u, daB BUBbnaoh im Kafleegenafi
Kajakacbwindel verursache, Meldorf jedoch
kennt viele kajaksohwindelige Grönländer, die
nie Kaffee trinken. Er meint, daß dieses
nervöse Symptom eine Nearoee eni generis sei,
welche nicht mit der bei Xeuraslljeiiikirn so
häutig beob««hteteu Platzangst (unbesiegbare
Fiit«bt| wwui der Betreffend« ohne Bereitung
über breite Straßen oder Plätze zu gehen ge-
zwiing«-n ist), Agoraphobie, zu vergleichen sei.
Hingcgun meint Knrt Pontoppfdko*), daß
die Angst bei Eajakschwindol das weMntliohe
Bei, besonders, da sich dieses Symptom haupt-
aächlich beim Alleinsein einstellt Deshalb hält
er dafür, daß mit der Agonqibobie der Ken-
rasthenikcr gleichgestellt werden muß.
Es ist aelbstveratäiiülivh, daß in dieser Studie
nnr tob eolfilieD GeieteeknuikheiteD di« Red«
ist, welche einzelnen Ländern oder Landstrichen
oder ethnieohea Gruppen eigentümliob aiiid oder
ftber iroklM iwar IntematiMMd dnd, »ber bei den
vcnohiedenen Ra»^en in veiMhIedeucr Intensität
vorkommen (z. B. Pamiysis pro!rn «si\ jt bei den
Negern). Außer diesen Geiistc»k.iuiiklieiteu gibt
es solche, die allüberall vorkomnoen, »lao in ge-
wisser Weise inlernalioniil slinl. Wenn wir inii
nun XU Europa wenden, so werden wir gleich von
vonlMrein kooetatieren kOnoen, daß dieser Welt-
teil schon verini'ige seines ulteii und heute SO
iutenaiv entwickelten Kulturlebens das wahre Ge-
ivtehihMii ftr GelMeekranklieitaD ict, nnd awar
is erster Kolbe für die soeben all ^intemalioual'
bezeichneten Geisteskrankheiten, »ber auch für
speziHsohc — cinzcUieu Ländern oder Provinzen
oder aber «n«1i nnr «tluueobeii Gmppen apetiflaohe
KraoUieiten des Geiatea.
*) Ottstav M «Aldorf, I}it>Iioth(>k for Laegc-videD-
IMAi — *) liibtiutbek für LaegevuluiMkaber, 1 »(K).
So konatalierte Terrlen*) in ganaaa
DOrfoni der Vendec intensive und ungeradn
extensive Neurasthenie und Hysterie und zwar,
was in erster iteiho wundei-nehmen sollte, bei
der bäuerlichen Bevölkerung. Nach dem ge-
nannten Ar/te t^ibt VA viele Dorfer, in denen
in jedem Hause weuigstcna ein Bewohner au
Hyateii« oder Keeraadieni« leidet Terrlen
schreibt dies haujitMächlich tler iiiteiisiveti In-
sw^t der Bewohner zu, gibt aber als anderen
Grand den AlkokeUamoa a& und «rwlhnt noeli
als psychologischen Stiologiadien Faktor die
mystische Geistesrichtung und den religiösen
Fanatismus der Bauern in der Vcndce. Später
veröffentlichte derselbe Autor*) Beobachtungen
über infantile ITystene in der Vendt'e. Un-
zähmbare Furcht vor Gespenstern, das Beispiel
der in bornierter ünwiMenlieit lebenden Br-
wachsenen verursachen jene nor\Mseii Zustände
der Kinder — ein Beispiel dessen, was mittei-
aherikhe ZnrilolcgebKebenlicit in modemo Zeiten
zu überbringen vermag.
Denselben kulturellen Ursachen kann man
ohne weiteres jene Sektcnbildung und die damit
rerbondenen Ansbritohe religiösen Wahnsinnes
zuschreiben, die im hentiiieii K if'!*-id in den
veraohiedenateu Schichten des Volkes von Zeit
au ZAt mit elementarer Gewalt berrorbreelien.
Auch ist die Dämonomanie und der Wahn der
HeptUienbeaessenbeit (Lurche, Frösehe, Schlan-
gen a*w. kriebhen irilirend dea Sehlafea dnreh
den Mund des 31unNcheii iu seinen Magen und
Darm und quälen ihn fortwälireiid) nach
V. Bechterew') unter den russischen Bauern
niobt gar ao aalten. Derartige wwie religiOeo
Wahnideen mögen ja bei den ungebildeten
Suhiuhteu selbat des kulturell am höobsteu steben-
den Volkee vorkommen, aber daO ri« im religiUe-
fanatischen Kußland und der auch historisch als
einiuent reUgiöa- fanatischen Vendee häutiger
vodcommion, ist ffir die genannten geographi-
»cheo Beiirke beielshaond.
*) Terrien, .De IHifMaie an TendAa*, Anh. de
NaoroL »M^ No.
*) Terrien, «B^yitiri» Inra&tile «nTead«»*, AnSh.
de NwipqI, leeT, oet. et aov.
*) Prof. W. V. Beobterew, »Olwr den Waba der
He|.tili«Blwmi«wnhnft*, ZmttalU. f. NarvattbaUltattde u.
l'gjebiatiia IMO, B. «41.
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Neue Büclier und Schriften.
1. Rudolf Vircbow: Briefe an seiue Eltern 1839
bit 1864 HnrnnaMelMii von M»rie Rabl.
feb. Virahow. Sit «iiMr HeliogrmrSro, «owie
VollbUd«ra imd eiMm Briaf in Aatmfnpbic. :
Dm Ende Jahre» IdllC hat uns in diesem
Baclio noch eine köntliohe Gabe f^ebracht. Eine Selbst-
biogr«phio Virchow» in Briefen an leinen V»ter —
wir aprechen der tre«eri, prlieht'Ti l^nbcnrKcfährtin I
und der pielätTollen II<'ruus;.ri-)iijn'i diu Dank aller
Fi"ei!n»ie nö« Geschiedeufn »Im p auch dur WisienBuhaft
uuil 'l.-. Vaterlande« dv'm Geschichte in ihren
eul«vicl>uluii|if«rciohiten i'eriotien nicb im liehen Rudolf
Virchuwi widerspiogvlt. Lhi» Buch ^ibt in der Tat
-daa Vcratändoia der I'erKinlichkuit in ihrer setchiebt- .
liehen Vcranderw^, «BM Ü«Wt^»B« dw EntaM»* I
Inof^K^nKe« cum «r 1wd«iitenditen lünBar im ver> |
raii^^encii JohrhvniMrtt und niemand wird die Vcriffent-
hchung für varfrfiht kalten, da ja „die darin berfthrte
Zeit mit ihren poliliavhen Kämpfen beraitt dar Oe-
•ehiohte angehört und keine der einf^ohend bMpnnheoen
PcrurrnfTi mehr unter den labenden ist". I
Dil' Kr.efe bef^nnen im Jahre lft35, mit der ersten |
läni-'i-n-ri KnSf<'ni!iiit.' ^ti« r!f«m Klternbauae mit dem
Eiut ritt in duK I .v::)rinsiii::; /II Knvlm, und cudcu mit d< rii
Tode de« Vattir» lohi. Güiulii Jtbuu unter dem Tinmtttoi-
baren Kindruck de« Kriebten, künnen sie sü'jt iu!
aa»peberin, durch ihre fant läckenloae Hcüi>^iift>lge, durch
die Frische, die Lebendigkeit und die so uomnuin
charakteri«ti«cho Uenauigkeit der Daratelluag iQr die
Jahr« 1839 bis 18M Caat den Wert einer AnloUo-
grapbie heansprndMo. In dem AafanbUoki «0 Mf
die Revolntionsjahre 184.4 bis 18-19 di« eUUe Zeit
ruhi(;er wiiiaenscbaftlieher Arbeit in WSnInirg folg^
hören die Briefe auf, ein allfitemoinerea Interenae in
bieten. Dom rein l'eraönlichen »olllu bei der Ver-
öffentlichung kein /u brfitrr Tlut? fingeräumt werden,
daher wurde au> d.'n <]i.it. n>ri .IiUiren nur eine ganz
hpurliränlrfp ZnW vun Hrit li-:i irnt(.'fti-i|f . Gewiß durfte
;ili.:r niinli (Ins . i-i;! I 'im 41 1 ndiu m iit -/irss fehlen, daa
lliJui w.u'i' kirnst, .iiiviiUkiimraeu i.'L-lilii_d:i'u. Wenn wir
der 80 ;;in_-riilh. ti Mihuoll auf ri i;,'i iid. n Linie der
geistii^n i-^utwiuk<«iuug folgen, wenn wir den so früh
adtou' feriisen Mann im lebhnfleeten Sniirf der
Wissenaobatl md Politik sehen, ao feaielt nna «ueboi
daa atrtlidie Tarbkltnia, welohea ibn «nf daa her»
liebste mit der Mutter verbeud, die ananobAtterlkhe
Liebe, mit der er au dam oft reebt wonderlicheu Vater
hiu^, div aufopfernde Trane, mit dererfnr beido sorgt«,
Von dorn Augenblicke an, wo er aeine enrten £inn«famen
zu Terz<!iohnen begann. Seine Licbv aar Heimat, »ein
Intmrfir" ftlr ].<iua und I>audwirti<cbaft, tvhv Freude
'III ''iTi S -'i iilii i'.en der Natur sowie die }s.iiLjun;; zum
Heiseu »pit'guiu »ich ebt'na« wieder wie «iie innige
Teilnahme an den Leiden der Armen und Kranken. |
ächua die aUererates Briefe seigen des tcbarfeu Be- 1
obachtcr, der das üeaebeoe mit pLotoeraphiseher
Treue wiedergibt wir Ukmn ibn dieadb» UMnaanf-
fassung auMpreeiMn, dar «r inmnr ttna VUttk Dar
faksimilierte Brief ana dam Jahr« 184» ae^ daB aeina
Schrift durch melur ala fftnf Jahiaalmto navartadert
dieaelli« geblieben ist.
Ana wie kleinen Verbültuisaen aehen wir Vircbow
em|Hjrkommen. Der GroBrater war in der kleinen
Landstadt Schiefelbein Fleiachermeister, der zugleich
Bronuurei und »af sciiiprn klHnnü <tute von 1'/, Mnfen
Londwirtschafi tritt». IVr \ Li'.. r 'uitte die K8uf::i!iriii-
■chaft in K<h1iii ^^t l. rnt inni als llundlungadirntu in
Wenteich S« i!i tri-i^ti^jcr ( Ic^ii-htHkn is hatte '
sich, wieeifscbesrit besotidwi* durch lÄkture — er hielt
eine Licihbibliothek — erweitert Daß er in seiner Vater-
stadt Ansehen als tüchtiger, solider üeachüftamaau von
niati? Mhaiar BUdtu« gawiA, er^ibl aiab danauL daS
«r in den ^aiabaa Jinre, In irelobem er daa Vatera
Wohnbana Utd Out übP'mnhm, dnn Amt eines Stadi-
knminei-era ttbertruKen tärh^tlt, di s.<. ii 1 it<;! er bis cum
Ende seine« Lobeua führte. Aber doch war er seibat
stets in Geldverlegenheiten, er konnte besser für an-
dere als für seinen Vorteil sorgen. Das augenschein-
lich gut gelungene Rild aus seinen letzten Ijebens-
jflhron seigt einen durclians eifrfrmrfijen, intpllitrent •
tilickeudcn Mann. Geistig."' lut- n avuu .i<'r viTfchii ilst»- j
-tpii Art. nsmentlieh Botiiiiiik, wurdcii von ihm gtipti<?gt ;
ptiiiiii IIijiIikI. dt'f au ihm und an dem er mit seinem
uaitmn lltti XAiu Iliug, lieB er, soweit es irgend in seinen ;
Kriften stand, eine sehr sorgfaltige Erzieliung genießen
und suchte ihn selbst in jeder Weiao, z. B. aueh ia !
BolaBik, an «ateffiehtaa nad «unmoMn. Soentwieimlta
iibh daa wnuderbare VertdOtniai «»B dar Soluii dar I
aieh bald ao weit iih> r di« beachrialcta Sfihiia daa
Vaterbanaea erhoben li ifi', den Vater doob an aüam«
an allen materiellen wie geistigen Intaraaaen, die ihn
bewegten, Anteil nehmen ließ. Hier liegt ein Beispie!
vor. daß dem Vater, und nicht, wie «n so hänpL' bei
geistig herrorragendon Männern der l:iU wir, der
Mutter d«r HsTiptsHtcil an der Fragtuin iWr Ir>-
dividiiHl:tiil -Ir" S.ili-j.iii zugeaprü4;heu werdi-ri •.miÜ.
Das Leb«u voller Fleiß in dem niilitariir^tlicheu
Institut in Berlin, aus dem so viele trruUn Mi-di/iner
hei^orgegangen »ind, geht mit seinen I^eiden nnd
ftendmi an vna vorüber; wie ia lebeaden Photo-
■raphien werden Torgesetütc, Lehrer, Kommilitoneu, aUe
die Kreiae. mit denen er in Baawhnn« tritt» alle atina
Kollegien, Karae, wie die aeltenen Erbolaagaa tor-
gefälwt. Aber immer fehlt es an dem nötigen Geld»
aaoh anm Dokt<irieririi, wofür auch ein Frack aa-
gesohftfrt werden muß, endlich auch zum Staatsexamen,
nehoii den unaiifbaltaamen Fortschritten in geistiger
lind wi&sotiMchartlicber Be?:iebung stets die kleinlich- ,
sten (ieldsurjfL-n. Aber sie bleiben ohne Rintluß auf
dips*^n en^'T'^^^^i*'!'' . 'i^^f fn^fp /iW p-'Tifhtft^^n Geist. ,
Im Sumte I M.'> \ ir how !«t «III 1:'.. OktolKT Js->1 I
gel*ontu, wur also noch nicht 2-1 Jahre alt — war der
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■ UngettaltDD^ der madidnlMlianWiMiMohtfk
Mhoo gvfilit and leine Anirführnng in An^rriff ge-
noDamen. Am 34. Juli «chreibt er: „Es bleibt dem-
Bueh nichta wailar flbri|[, ula li««sero Z«it«n abzu-
warten. MitÜarweil« ■rbeite ich m-ht deiUiK', fft^wöhn-
lieh TOn acht TThr mor^cna bis iirht Dir alwnas, gehe
dann kuii von II hia 12 und nrbcitc 'iann ijiioh eiiii;(C
Stunden. Ks int alwr eine walire Dnnaideuurbiiit diene
Medi/.iu; tii> hti i?t iiriiriitlicli untersucht, alles muß
man vuu vorn \vii'ii4r f^elbsl durcharbeiten, und dos
ist Bo viel. <iaü uirin miHKdiiiiul wirklich den Mut ver-
liert. Iliitte ich nicht das Itenuitut vor mir, daß iob
jetzt in wiiNDiehafUiclMii Dingen von jedem in der
ChArite Antoritit betnehUt ward«, tüid daß jeder
»rinn Aagnbea t» kUft» loh «idWobt wirk-
Sah atlu» ««Cnlioti, Mi, 4«r iA w knne Zeit ^
wMiaL md der ioh w unendlich viel nicht weiß, eine
Aatovitttl?* Und nun kommt im» nicdiziuiK-hv Staat»-
aamen mit »einen Geld»orgen, und noch ehe daaaelbe
vollendet, enobeint die Auaeieht Proaektor der Cbariti
und Direktor doa IjeicbenhauRcii zu werden : „Die pa-
thologi»clie .Anatomie entbehrt jeder riearbeitiinj; in
Hfrlin und es ixt ein alNeitij,' driiipend<^r Wunsch danach.
Außerdutn hulx- ich mich in d'-r letzten Zeit hin-
reichend in dm Vonlci linind ccK'ellt. um es wu^jon nu
kimnen als Kandidat auf/utn li n." Iii*' llnffnuni^ Reht
in Erfüllanff, man erwartet daltei zweierlei: , Einmal
nlmlieh, daß ioh meine fiefihigong doroh gröilere, be-
MiMlen literarische Arfaaitan Weiter nneliwmaa, »odann,
da* ich mieh bei der UntveraitU als Mvatdoeent
heUUtiere'. HH Dr. Reinhardt «M de* .ArAW für
pathologrinche Anatomie", vor allem zur Publikation
eigner Untersuchungen gegründet und die Lehrtätig-
keit Kunieh»t in einem Privatkurse über pntkologiiche
Anatomie erfiffnet Unmittelbar naoh Beeadlgnng des
eratea Kursus wurde ein rwciter begonnen, an dem
eohon der Medumiitnit t.iiiinke, Mitplie<l der wissen-
schaftlichen lioputation im Mirii<iteriuiii und Kxanit-
n;iti)r im Kcburühiinichcu Examen, welches Virchow
Kiu l.i n erst abgelegt hatte, teilnahm n*'lien anden>n
.Mcdlziuali'iili'ii . li.Tii:inii':itrii und einer lleihr alter
und jun^jer Praktiker. „Das macht mir viel >j|iati. Hs
gehört nun einmal eine gewisse l'o^>ularität dazu, um
eine jnnge medisinische .Schule zur Oeltung zu bringen.
JM ee jtlit Mktf klar, und ieh habe davon *u-
mOm iwU KuriMe Baiepiel«. Tor einiger Zeit bin
ieh nf einem Belle bei MeduneCrelinger; ich tanze
nit einer jungen Derne Kontertam, der ich eben zuvor
vorgestellt war. In einer Wuse »agt aie: llabe ieh
recht gehurt, Sie sind der Dr. Virehow? Ale ieh be-
jahte, fragte sie weiter: V — i — r— O— h — <> — wV Im
höchsten tiradi' erstaunt bejahte' ich aucli Ii' -ie».
Darauf sie: Acli, da ist das gewiß ihr Hitv \ uti r, der
die Vorlesungen uli- r |iutliol..;.'i!.ri|.' Vimtonnc h;<ltV"
Man muß aber, um das ganz vi r.>t<'lii'ii /.u k'ainen,
da-^ lii'l'i-, jugendliche, fjiitiL'e, freijinlheh lärhelride llilil
des jungen V I rc h ow betraditiMi, w elcli. r ilen „Üriefen'
vorge«4elzt ist. .Man begreift dann, wie die«, '!! Muiiue
vuD allen Seiteu hur l'f oundschuft und 1' ii.-^derung fast
ungeencht entgegengebracht werden mußte. Es ist
noch der gleiche Aotdrook, e» nnd die gleichen ein-
nehmenden iagandlielMB Zillge, weiche wu eoe der
Zeit, da Tlrohow nie eHwItif enerinimta wieeeneehaft-
liche Anlolittti ala Begründer einer neuen potholugi-
eohen Anatomie gefeiert war. in einer Chotogniphie
mit »«inen berühmten Kollepen der Wurzburger
■adiziniiteben Fakultät cntgtjgeutreteu.
Die niditinchen Kämpfe de« Jahres lAtS in welchen
uns die nriefe einen vollen Einblick eröffnen, zeigen
uns V irehow mit vollem ilcwußt-«ein in <Iem (.deichen
Itini.'en auf politischem (jebiete nach gei-ttii/er I i''i(ieit
wie auf dem Uobiete der WiMemchait. Ihm scheint
stt fordern. Aber ieh will der
liekHi'e nicht w wtH loraaigreBMi. Nvdaeeeii
angedeutet , da8 auch schon die Anfinge volkakund'-
licher und vorgeschichtlicher Studien »ich in jener
Frühzoit, ülwr welche die Briefe ausführlicher be*
richt<>n. nachweisen lassen, die älteste Geachichta
Schiefelbeini. die Sammlung volkstümlicher Reime.
Mögen die Hriefe Üiidolf Virehows in vieler Hände
kommen, aie werden die Alten erfreuen, die Jungen
J. Baakeii
2. Dr. Theodor Kooh-Ortlnborg: Indianertypen
aus dem Am azuiiasgebiet Nach eigenen
Aufnahmen während seiner BaiieD in Brasilien.
100 Tafeln Lichtdruck. Fonnt 48 X 82 cm.
In ftaf Uaferaagea. Frais jeder Liefarang
ISM. ▼«rliffTOiifiaatWanB«a,A^.,BecliBW!
MarkiiataatnflaBBi.'— ^ErataLiafarang, dm
Seitm Taifc ud SO TkMa. VbMta^ ud
J. Takano,
TarfaaNr nnd ▼arlagahaiidlimg tratao hier mit
einer Publikation hervor, welche nach ihrer bald zu
erwartenden Fertigstellang zu den wichtigsten gezählt
werden wird, wdehe die somatische Ethnographie
Brasiliens aufzuweisen hat. Dem Verfasser ist es ge-
lungen, die von ihm während seiner KeiiMi in Nordwest-
brasilirn in den Jahren l'M'.i bis rH>."i uufoeuumMiunen
/riliSieii'lien Photographien in so rti cfTlichein /u-
vi c'i |e nach der Heimat zu bringen, dnü sie Iiier in
Lichtdruck, also mit vollster |>hot<igrajdiiäclier Treue,
ohne jegllcbe Itetouohe, reproduziert werden
konnten. Wir sehen die Leute wie lebend vor nns
und »ind in der Imb«, an den Bildern eomaliseh-onthro-
pologische Beobachtungen vereehiedeoer Art aiutelleu
au Uanen. In der aind, wie Herr Dr. Koah-
Or Anberg selbst meint, aoleke wohlgelungene an-
retonehierte Photographien nach manchen Itichtungen
I ein Ersatz für Ktirpermeaanngen. Ich möchte hier von
' vornherein hervorneben, daß in dieser Beziehung die
Kürporstellung, die Haltung der Köpfe in der deuteohen
IIorizr>ntale. die volle \order- und »charfe Seiten-
ansicht besonders anzuerkennen ist. Noch mehr würden
die Aufnahmen dem Zwecke somatisch-anthrondogischer
Vergleichnng dienen können, wenn stets auch ein Mail-
; Stab neben den Figuren mit photographiert worden wäre.
I Die n-'iii' iiliotogrnphisehe Sammlung ist auch
darum besonders zu begrüßen, weil iwar aUB anderen
Teilen Südamerikas nmfangreieha BaiiBBtangen von
Volkstypen vorbanden sind, »oleha aber aas oero von
Dr. Koeh-GrAaberg bereisten CMriete bisher völlig
fehlten. Die indianiwbe BeröIkegnBtg dieser Gebiete
des oberen Rio Kegro und Ymfimi iat verhAltnismlBig
zahlreich und hat in ihren, taOwaise durch groBe
Schwierigkeit der Schiffahrt von enron&ischem Verkehr
und Einfluß sehr abgeschlossenen Wohnsitzen sich
selVist überlusücn , ihn; Ur»prrin<:lichkeit und Kassen-
ruinheit besser iK'WLihreu k 'nin ;i uN ihr S':c:iiiie an-
derer (ie-genden, die einer starken, weißen Busiedelung
oder den vei nichteodaaBflkaf darKawlaafcakiaMilar
Biispeset/.t waren.
Die liuguistisehen Ergebnisse der Reise werden
hier nur vurl iutig in KArie aagedeutet; es aiod fol-
gende Spra.'hon vertreta«: die Araak*, Balayi^ and
Karaibengruppe, auAerdam db vaa dam Avior aaler
•^-^ »«"'mehianiinMBk^igniprt versdii eden-
artigen Dialekt^ walefca von niedrigatehenden Horden
geeprocben weroea. die, aomatiseh und kulturell einen
sehr eigenartigen Tyima Torttellend, in beträolitlicher
Anzahl ohne feste Wohnsitze durch die Wilder des
beeochten Gebietes schweifen. Die Sprache der Mirünya,
am rechten Ufer des mittleren Vapuri, ließ sich bisher
linguistisch noch nicht kla*sitizieren.
Gleiche Sprache ist übrigen» bei diesen Stämmen,
wie daa aakeo ^UUtA harvargakobaa wardaB iat, hain
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190
Nene Bücher und Schriften.
nntrnirlichrr Beweis för leibliche Vorw«ndl»ohaft. Bei
den gruQ«n Volkerrenichiobungvn , die in die««» Ge-
Senden im I^nf« der Zeit zum Teil in erbitterten
Impfen ftattgefunden hah«-n, verloren iwblreiche
Stimme ihre ur«prüD);liche Spruche und nahmen die
der Sie|;er an. Uie Indianer solbit sehen mit einer
gewissen Verachtung auf die Nachkommen solcher
assimilierter Stämme hemb. welche tatsächlich auch
im Typus von ihnen abweichen.
Die Sammlung der Itidiauertypen soll etwa 900
Persunun in Abbildungen bringen. Am «tirksten sind
darunter Inteiligt die Takiino, denen die erste Liefe-
rung gewidmet ist, dann die Tuyüks, Dcsana, l'anäna,
K(i)>ena, die zur Ile-
tuyagruppu gehören,
und diu Artiukstiimmo
der I^äna : Karütanu,
Kdua und Siusi.
Die lusen Tafeln der
Mappe lassen sich zur
näheren Vcrgleichung
l>oquem nebeneinander
legen. Ihe Iteschrei-
bung der einzelnen Per-
sunvu ist kurz, gibt den
Stamm, das Alter nach
Schützung und gele-
gentlich die Hautfarbe
nach K. E. Ranke,
„Hautfarbe der süil-
amorikanisehen India-
ner", an; bes<jnder«
wichtig erscheint es ,
dal] die Familienzu-
sanimengehiirigkeit au
viel als niTiglich mitge-
teilt wird, «uwie präg-
nante Notizen ütK-r
Charakter und geistige
Fähigkeiten, bei Leu-
ten, mit welchen der
Autor längere Zeit zu-
sammen gelebt hat.
Die erste Lieferung
gibt 20 Tafeln fast aus-
schlieBlifh von dem
Stamme der Tukann,
einige von den Miriti-
Sapuyo der Uiu Tiuoie
mit Iteschreibendem
Text; die Mehrzahl der
Abbildungen sind Knie-
ltücke vim Männern,
einige zeigen ganze
Figur (Tafel 15 und 16),
Tafel 17 bis 20 brin-
gen Photographien von
r'rauen und Mädchen.
Die Tukano bilden
Uebietes und zerfallen
Die
des
Missionare, welche di<
Tukano, Tepäaoneft. (Tafel XTI a.)
nikaner hier vier große Dörfer mit einer Oesamt-
bevölkerung von etwa 1000 Seelen. Aber schon 1884
zogen die Missionare wieder ab, Dörfer and Kapellen
zerfielen, die Indianer liefen wieder auseinander und
kehrten zu ihrer früheren Lebensweise zurück, zu
ihren alten Sitten und (iebräuchen. Charakter und
Kasse haben sich erhalten. Jeder ansässige Stamm,
von denen die Tukano am zahlreichsten sind, etwa
l&UO bis 20OO Seelen, und sich als die eigentlichen
Herren des Landes lietrachten, lebt für sich in ein-
zelnen Dörfern, jedes mit einem riesigen Sippenhaus,
Haioka, da» durchschnittlich von 30 bis fiO, das größte
von etwa 100 Personen bewohnt wird, die alle mehr
oder weniger eine große
Familie bilden. Ähn-
lich liegen die Verhält-
nisse im nahen Papur^.
Zwischen den eieent-
licheu Tukano lelien
kleinere, aus M bis
1(X> Individuen lieste-
bende, jetzt die gleiche
Sprache sprechende,
aber ursprünglich an-
derssprachige Stämme,
und auch im „Typus**
sich von den echten Tu-
kanos unterscheidend,
t. B. die Miriti-Tapuyo.
Die Bewohner des
Caiary - Uaupesgebietea
leben in erster Linie
von Fischen. Jagd wird
nur nebenbei ausf^übt.
Dia hauptsächlichste
Zukost ist das auf
heißen Tonplatten ge-
röstete Mandiukmebl,
die Farinha, als dünne
Kuchen gebacken oder
als Mebigetränk zube-
reitet. Als charakteri-
stische Merkmale des
Tukanotypus gibt
K och -(> rü nberK An:
„Runder, dicker Kopf,
breite» (iesicht mit ge-
rade gestellten AuKen
und gutmütigem Oe-
sichtsausdruck , starke
pStimwülrte", großen
Mund mit vollen Lip-
pen, gerade Nase mit
'•reiten Nasenflügeln,
zur „Kräu^vlnug* nei-
gendes, bisweilen fast
den Tolkrei<^hiten Stamm des
örtlich in drei Abteilungen.
Tukano des unteren l'aupes standen seit Mitte
vorigen Jahrhunderts unter dem KinlluQ der
zerstreut lebenden Indianer in
gi-tißeren dorfartigen Niederlassungen vereinigten, die
zum Teil noch bewohnt werden. Tnfolee des häufieen
Besuchs weißer Händler, von denen sich auch einzelne
hier niedergelassen haben, haben die Eingeborenen
viel von ihrer Eigenart eingebüßt, auch körperlieh
durch Blutmiachung. Daher hat Kucb-Grüuberg
hier keine UnterHUcnungen angestellt. Dagegen statten
die Weißen den Indianern am Tiqaie nur gelegentlich
Besuche ab, um ganzen Tiquie trifft man keinen an-
liUiigen Weißen. Im Jahre 18>IÜ gründeten die Fran-
geloekte» Haupthaar.
Nicht selten ist mehr
oder weniger Prognathie mit zurücktretender Stirn und
weichendem Kinn. Die gewöhnliche Körperhöhe lie-
trägt löt bis 170cm. Sehr buuHi; trifft mau M
diesem Stamme wohlbeleibte, breitschulterige (iestalteu
mit heikulischor Muskclbildung. Koeh-Grünberg
will die „meisten Dickbäuche, die man schon bei kleinen
Kindern findet", der Farinha -Nahrung zuschreiben.
Das ist zweifellos richtig, alwr d<is was auf den Photo-
graphien als „Dickbauch* imponiert, ist gesteigert,
zum Teil auch allein bedingt, durch die den Bauch
hervortreibendo extrem starke Ijendenkrümmung der
Leute, welche auch bei andereu südamerikauischen
Indianern auffällt. Auch ganz schlanke Personen
wölben infolge davon den Bauch stark vor (7 b). Die
Abbihlungen der ersten Lieferiinir bringen keine er»
Nem Basher
Bofariftn.
in
kennbftiT' I)ai-<tiUliin^' „(jekräudclteu" (xler „fa«t ge-
l<x:kteii ilaujithaftrs", t'iniKO reiKCii ouroiiHische Huar-
friiur (8a) Die unrctouchicrlcii l'uutojrrapnien ^latutteu
aoch eine» Beurtpiiuiig der Augcnliilamiir. Die Auffpn
sind ^gerade geBtellt", roijfen hIh r ii< r iner nicht un-
bi'trÄcatlioheD Anzahl die .Mou^rüIvufultcD" teilweise
recht sUrk (6 a) aoagebildet; ieh lihle unter 28 M&n-
nmi 10, imter 8 Frauen 2 mit diewr Eigentämliehkait
dm ioiiana AnrawialMb. Ei iat dn noMfUir du
aftüäM TtrlilKan, wdohM K. & Ranke bei den von
Uun untanuohten afidamerikuiiiehen Indianern i;»-
Amden hat. Bemerkeuiwert grofi sind die indiTtduellen
TerMhiedenheiten der Mund- bnr. laippeobildunfr.
loh «ehe dem Rncheinea der welleteu LieferttnK<^n
mit fffößtcni Iiih'resne ent.frefjen. J. Ranke.
3. Dr. B. Hagen, Hofrat : Kopf- und 0 e » i c h t e •
tTpen oatasiatischvr und mul»ni-?i-<chur
Völker. Ileraus^eirebcn mit UntnrBtutzunjir der
Kunielich Imyenscnen Akademie der Wiasen-
Dchatteu. — üowidniet Ihrer Könifrliohen
Hoheit Prineeealn Thereee von Bayern in
ehrfnrchtaroUeter Dankbarkeit. — Atlaa mit
60 Domitaieila Mah ätgmm AMfMtanen mit
EbMOam lM wMnSkm Ite*. Btottgaii»
Mar, d» äA adt Mmeelii- and Yölkerlrande
Iweclimigt, mU, erie eehwleci; ee iit, branehbere«,
d< b. TerUMitPea AbbOdun^meterial ;;u erhalten, wel-
dbee in BerieDong eaf GroBe, Stellung, Dputlichkßit,
nnTarfkleokte Leoena Wahrheit den wimenschaftlichen
AafordamgMi entspricht. Das eilt namentlich, wenn
es sieh nm rasseverplfichpude Kij)if und Gesichts-
«tadien handelt. H. Haifrsi liil Iii >^.itifin lang-
jährigen wiederholten Aufentlialt immnntlich in Suma-
tra und Neu^'uiiiee es sich unpflopfii «'in liisseu.
typidche hi'pfe iu möglichst i-rreii-lilmrcr Uröße photo-
graphi'cli fostzuhaltiii und ?.wiir iliirch »eine eigi-HL'n
Origtnulaufnahmen. Su entstand dio«oa prachtige
Album, welches die gesammelten Kopf- und Gesiehta-
trpen niofat nnr den Faefagenoaaen ,
Konitlan oad eilen Liebhebem eo;
sondern »ach
ro-
pologisoher Foieehung zuginglieb meeht ObwoiU das
Werü Dor einen kleinen Bmehteil der farbigen
Menschheit rar Darstellung bringt, wird es doch Tür
die Wissenschaft Tom Meniobai. ffir dae Verständnis
der typischen Unterschiede nad ^fpieeben Ähnlich-
keiten verschiedener Raison von wesentlichem Nutzen
•■pin. Die somatische Anthropologie besitzt virtrcff-
liciie Bilderwerke, aber da» vorliegende nimmt unter
den vielen ausgezeichneten doch niMih eine hnsondere
Stellung ein. Es werden uu« Iiier etwa ]20 mm
hohe, vollkommen ohne Itctoucho wiedergegebeue,
groOe photogra])hiBcho Porträts, jedes Individuum in
voller Ansicht von vom nnd in scharfer Profilatellung,
neob der Frenkfarter Uorixontale orientiert, vorgefnbrt.
kh wnigilaBt hebe eine ihnlich whlrnkiha KoUdition
▼OB ao groln und schönen RMaeabfldara nooh nieht
■eeebam and kann über die Fülle des Gebatanaa and
Iber die mastorgültige Ausführung desselben TOn aeiten
daa Avtors und der Verlaesfirma nur meine ungeteilte
Bewonderung xum Ausdruck bringen. IHe llilder
rechnen /um Schönsten und Instruktivsten was wir
von j. rn Ii interessanten Krdteileu und ihren noch
inler. '.sair^ ren Itewohnem erhalten halwn. I>iu Typen
B. Hii^'i iM wf'iiii n sich als Lehrmittel für Schule und
Univerjiilat i'inen besonders ehrenvnllen l'latz erwerben.
Aber nieht nur die Abbildun^'en, sondern aiicli
der beigegebeno Text bietet viel InteresMutes und
AaMMMaak
fit dar fSnleitung logt dar TarlMBar aalaa Abp
ihaomian dw Ober die lUgiielikelt d«r Anfrtdhng
eines wohl noch jet*t nachzuweisenden menschlichen
Crtypus. H<-i der Suche nach einem primitiven
drund- oder rrfy|iu» werden un» , «agt B. Ilagen,
zuerst die sogenannten prinnliv<n I'r- oder Natur-
völker in den Sinn komm-n. welche ln ute liauptsäch-
lioh auf die südliche Erdhalbkugel be.^chriinKt, im
uusugüuglichon Innern der Kontinente und der gröfieren
luselu sitzen, durch ungeheure, fftr aie an&uerbrflek>
direkte Berähmng swisebe* {bnan wmaaaWwaaa tat.
Licfla aich bei diesen Völkern ein gememmmer Tj^m
bemufindeu, so würde ans diee, sagt B. Hageai
eratene anwiderleglieh die gemeiuaarao Abstammung
dee Heniehen ans einer einzigen Form beweisen;
zweitens würden wir daraus mit Rcclit schließen
dürfen, daß in dieser gemeinsamen r'iirni der Mensch
»eine universelle Wanderung uIkt die V,r>\f »n^fctretcn
und sieh erst spater in die hi uti;.'i-n , iilti Lukalrassen
aufzufassenden Varietäten aufgelöst Imt. Fiiter den
obwaltenden Verluiltnissen ist freilicli nicht zu er-
warten, daß wir diesen gesuchten Grundtypus noch
irgendwo nhlreioh oder gar vorliamdiaBd antreffen,
d«m die Lokalvariationen und ihre Übaiiginge werden
adlietverstindlich überall bedeutend Aberwiegen.
Der UrtTpna Häsens m&0ta sich daroh arsprOof*
Uaiha, nrimunra Manimaln honntUeh maeheo. Naoo
J. Kollmann sind als aoleha annispreohan: Kleinheli
des Wuchses, mittellsnger Ilimschädel und ein niederes,
breites Gesicht; nach G. Schwalbe käme dacn noob
eine dunkle Hautfarbe. In dieser Reihe von Merk-
malen erkennt B. Hagen schon ein plastisches Bild
des von ihm gesuchten Ilrtypu». „I'en besten Kinger-
zeig jedoch zur Erkennung jjriniitiver niunüchlii hrr
KöriierverhäHnissR hat uns, ^a|.rt II. Ilagen, S. II,
,1. U linke ^'egebi-u. F.r hatte den jjlucklichen Ge-
daukcu. dl« biogenetische Grundycset.? , wonach das
Individuum in spinem Kinzelwenlegunj; lieiijeuigen
seines ganzen Stammes wiederholt, auf den Menschen
anzuwenden und sonach diejenige Rasse oder dasjenige
Volk ab entwiekelungsgesoiuohtuoh am tiefsten stehend
«riäEw iMi in anmdiaanan Zustande
TOB den KBrpOTiarhiHniaaen des neo-
geborenen Kindes entfernt, mithin diaMrlngstcn Wachs-
tomsverschiebnngen erleidet. Damii baben wir eine
sichere wissenschaftliche Unterlage zur vergleichenden
Beurteilung des anthropologischen Wertes der einzel-
nen Rassen und Varietäten ei haUr u. und ich wundere
mich nur, nairt It. Ilag^ n, iluli : in in der anthro-
pologischen Welt »o weni); to lirauch <lav.<n gemacht
linl. Ich kann mir da.'* nur »o erkliiren, ilaß die von
Darwin innuiriirierte inten<<iio S .■•he nach Anknü|>-
luujren an die Tierwelt allei" analere in den Hinter-
grund gedrängt hat." „Finden wir also solche, wie
sich Virchow ausdrückt, ,infantile' Völker- oder
Mensohengruppen , so dftrfen wir dieeelben mit Fug
und Recht als somatisch ti^er stellende) primitivere
Formen auspreohen nnd amgekelurt wira dieieniga
Menschenfurm, welche sieh innerhalb ihrer natArlieben
lüitwii-kelungsbahn am weitesten von den VerliAtt-
nisseu de« Neugeborenen entfernt bat, also die grdfiten
Wuchstumsverschiebungen aufweist, als die^ vor-
gcechrittenste und somatisch am höchsten entwickelte
anzusehen seiu.^
Indem B. Hagen in dem angecebenen Sinne daa
„biogencliseiie tirund;.'e.-ei/.- vei wi udel . die Verglei-
chung aber für «< ini i. /ueek nur auf die (lesichts-
bildung eiiiscliriiiikt . riili,"- ht er von vr.riilieri'i:i l iiier
der gr<iUten .Scliwiei iirkeiten, die sich der Versvendunif
infantiler und primitiver l\i|^'eu'<chfif1en für die KIbüsi-
tikatiou etiiuischur Gruppeu entgegenstellt. Neben
jjnhntilar* Gesiohtsbildang sehen wir i" *
Bjnaahftdda im ganzen and speaiall i
s. B. bei ABStraUem und vielen ihrer dnakaIhtalügaB
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Itt
N«iie MdMT «Dd Sahriften.
HiidilMni, nnd c)>ea»c> die Praportiousgliederuntr sich
«stmn weit von den Verb<iiiMen des Neugüborenen
eatfernen, wie ich du fär die extreme „Naturform"
des Menschen aU charakteriiitiRch aufKesUsUt habe.
Aber sehen wir vi>n dieser Schwieri^fkeit ab, daO
hitchster InfaiitilismUB des (Jesichtos sich vielfach mit
hiichstein Virili«iiiu« iler KöriH'rjir'iportiiinen kombi-
niert zeiift, welch letztere in ünnlu'lu iu Sinne Ehron-
reich als da« eigentliche Ohj.kt di r nieRstnden An-
tlir«»|H)!ojiie bezeichnet hat. S'i dnrffn wir in der
r.usunHnenfnsnenden Darsteiliiii;.' Ii. Ihiurcns einrn < nt-
«chie«leuen Forlschritt der somatisch Ltiiulxclicu Ke-
tnebtunt; erkinmen.
Als „infantile (iesichtubüdnnp" im idltfcmeiiun,
wie sie die Kiinler unserer Rasse zeipren, werden von
B. Hägen hervorgehidien : niedere» tiesicht, »lumpfv,
breite, niedere Nase, breite, wenig erhabene Nasen-
wunel, daon Neigung aar sogenannten Mongolen-
fiütanbiUanff der Augenlider, Toi^wöllite Btinu ü»
•ogenaoat« Front bomM. Tereinigen vir dian fie
oMi «railuteBt ■na Kollnua und Sebwalbe ge-
fotdartan nrimitiv«! ElmuwbtftBB , „eo heben wir
einen siemneh amfenoreiolien Knm]>1ex vim Merkmalen,
innerhalb deaaen aien die ZuMimmenhänge und Ge-
BUiBMittftliehkeiten der aus den heatigeu Menachen-
nMB heimuuscbälendcD Urform bewegen müfiten,
wenn dieee wirklich aaf den Namen einer ,prüni-
tiven' Anspruch haben soll". Indem nun Ü. Hagen
Ton dem geschilderten Standjuinkt an» die henti^'e
erwachsene Menschheit iilierhlickl, ^iu glaubt t-r, duLi
eine Hdllnung, noch verhul'ni-'iiciÜJi.' rt lue l-'unuen
»einefi ^n-M;,-iiten l.'rtypns zii tiu li'ii. nur bei wcnip-T
der Vcrniiseliung ausgesetztrii Naturvölkern bestehe
und swar nur in einer Umirebung (miliuu), die keine
Veranleasuiig gab, ihren Körper in eine ihrer nhysio-
logisohen Kntwickelung entgegengesetzte Baun zu
dr&ngen. „Eine diesen, unseren Anforderungen ge-
nügende Umgehung timlen wir in den waldigen üe-
bieten der Tro|>enzuue, welche übermäUige und allxu
einMitige Anstrengungen des Naturmenschen im Kampfe
vma Duein easschlieOt, immerhin eber doch kein
■Iba topiVM «ad McgaidoMe DeeaiB bktok. wie maf
dn po^MmohHi bmn. -«ro die mahWewie Baase
hypannmUaeh gawordam wt, sondern ein gewiaaee Maß
Ton AnaCrengong nnd Bet&tigung verlatüt." Du ist
bei den „tropischen Naturvörkern'' der Fall. Auf
letztere Bezeichnung haben nach B. Hajjen Anspruch:
_In Afrika die Zwertr<tiimmo Zentralnfrikas. sowie die
Buschmänner und ihre \(nvandten; in Indien die
Wedda auf Ceylon und die ihnen ähnlichen Völker-
fetxen des Dekkan; in Hinterindien und Sudchina eine
Reihe noch sehr wenig bekannter Stämme des indinoh-
hinnanisch-chinnfiischpn (irt'nzgebieteü. diiiiii die lu-
laadatÄmmc MuIiikkKi; im huliachen Archipel die
Binsenrölker der ^fn ÜLU SuiiduiiiM lii. dur Philippinen
und Formosas, ferner i-uintlicbi' ab NpL'riti)» im neueren
Sinne bekannten V<ilsrr ( Aiid;miBii< ii , Semauj,' , Acta),
dann die r!i|iua un<l Mt liiiii'^n r, i bi ino die Einceliore-
nen Australiens und die priniili\i'ii Indian-rKt^iiiirnc
Südamerikaii, Im prolien und i_'an/<ti also die I'rolo-
morphen im S t m ( / M-heti ^'iiun.-."
Etwas tö'meiUMiuieS .bei all den t:i'M;iiiiitt;n, räum-
lich so unendlich weit petieiui'en Völkern ist die oft
geradezu franpiereud ubereiusiimmenile infutitile
^•aiebtabilaang, wUiread die übrigen Korper-
mtrlmalt aiaht aaMeii weit auseinander laufen."
»Übarall traftn «ir — aafar voimagand, waa «ii*
■kht arwmrtam dwnan — aaf oin
braUaa, «dadaraa, abam&prosopea Gaakbt nH btaiten
Haakanlmoelw, walobaa naeh unten dem Kiim lo aioh
1 raaah variftagt.
nd anoh laal at<
Oaaiahtaltat
In diesem platten, breiten,
mehr «xler minder i>ro-
abanao platte, braito
und niedrige Nase mit breiter Nasenwursel, welche in
reinen FäUen flach und eingedrückt ersiobeint, in
manchen jedooh (z. B. Wedda, Papua, Australier)
durch eine sekundäru Ausbildung von Surmorbital-
wiilsten des Stirnbeines übermgt wird iina dadurch
vertieft erscheint. Durch die»« lireiU' Nasenwurzel
werden die Ami.''-;i uiiMt-iii:inder ^'eriiekt und die Distanz
der iiiriercii Augenwinkel ver^roUiTt, Tendenz zur
Hilduiii.' einer Monirolenfuite trelfen wir, mit .\usnahnie
der irniiFcheii und uustniliseh ■ iiapuuniRclii'n \<ilker-
liruii('eii. wo die lüldung dersellien iliii<-li die Ki-belmiijf
der Sujiruorbilalwulfte verhindert wird, uberitll, 9o>:ur
in Afrika und Südamerika, weHh;ilb laiin hier wie dort
„wundurlichcrweiitu" schon au direkte Ujuugolische
KinflusB« geglaubt hat. Ein groOer gartomigar Mond
mit dicken Li]>pen ist ebenfslls etna w«t Tarbraitata
* litorseheinung diaaar Oaaiahlafonnnid abana» die
vurgewulbta Btin. Diaae aaist in vielaB
nHw die abaraktariatiaelM and atnat&mlieho Bildung,
daA njabt die Rnaa Stini odar ma beiden seitlicboa
Stimhöoker, sondern nur die mittlere Partie, eia
„zentraler Stirnhnoker", sich mehr oder minder scharf
abffesetai halbkugelig vorwölbt und durch einen Suleas
obttqaoa, eine oft recht betrüchtliclie Furche beider-
seits, die von der Nasenwurzel schief nach hinten und
oben zieht, von den seitlichen Stimpartien, wie von
den AugcnhratienwiilBten, die in diesen Fällen meistens
nur schwach im l d':;iin entwickelt sind, getrennt ist.
Wi ll!! nun da« noch hinzukommt, was die Sarasins
vi i[ i'.e'ii i>{blapesicht erwähnen, daLi nLiinlich „zu-
weilen »leli tiie Nase durch seitliche Ilautfalteii mit
der Wange v erbindet (Nasolabialfurche) . so erhalt
man den Eindruck, als ob sich die.'« schiefe ^tim-
furche über die Nasenwurzel direkt und in gerader
Richtung nuf die Sarasinsche Nasenfurchc der
anderen (Tesichtsseite fortsetzt; es sieht dann aus, als
ob über Gesicht und ,Stim zwei lange wie ein liegen-
dca Andreaskreuz geformte Furoben gelagert seien,
die aidi fiber der Nasenwurzel schneiden, ein richtiges
Kreuzgesicbt".
B. Hagen bildet im Teste nebeneiaandar (aiaha
Taf.XIII u. XIV) etwaaiaOntaaiidVartTCtardariiaaahaft
(gemachten .tropiaohan NatarTftlkar* ab od naa
ist in der Tat flDarraaoht Aber die Ähnlichkeit diaaar
vorsehiedeami inCaatilen Gesiehtatypen. Naturgem&B
sind es meiat waftdiche Gesichter, die abgebildat wardaBi
da ja unter allen Rassen das erwachsene Weib gawiaaa
infantile Bildungen, z. B. die gewölbte Stirn u. a., er-
kennen läßt, das tritt dann bei diesen „Kreuzgesiehtcm"
besonders stark hervor. Ein auffalleude« Cburakt«.-'
ristikiim dieses infantilen Gesichte« ist die übermältige
Breite der Nasenwurzel und damit verbunden der
irroUi! Inter - Orltitalabstand ; die weil ini maii ier
rteheiiden Aupen gehen den Gesichtern ein ganz l>e-
sonderes (iepruge, wodurch sia risb T0& daU i^AflWI*
gesiebt'' extrem entfernen.
Ii. Ilagen ist der Ansicht, daß er in ib'ni von
ihm erkannten so weitverlwit^teD , einlieiihelien , in-
fantilen liciclitstypiis der tropischen llrvolker. den ,-r
auch unter den mittel- und 8Üdainerikanii<clieii l'r-
»•olkern konstatiert, in der Tat einen ,(irund oder
Urtypiis der gesamten Menschheit" gefunden hal>e,
.eini n einbeitlieben, univiTseKen und erwiesenermaßen
uralten primitiven lypust". l)araus ergibt sich ihio,
wie aehon eingangs angedeutet, die Folgerung, „dafi
dar Hauch bereits als solcher und in dieser Form
dia Waadanag Aber die £(de «ngatnitan bat,
wftra dk EialmdioUnit dea Tnpoa nttbt
Dia bodiwiebtig« Tataaebe, dia nna Kollaann f»-
labrt bat, daS wir in den beatigen Hanptmaaadha*»
rassen wahrscheinlich bereite aeit dem Inlavjan er-
starrte und nicht mehr modificicrbare
vor oas haben, daien AaBprignag meinar
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THeno Bücher und Schriften.
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nach baupUiichlieh auf geognipbiMsho Isolierung zu-
rüeluulähren ift, nAtigt ans, <ua Ziinaim«&h«i>g, di«
giemeiDaMie Urform okm waitarw Yor das Dilaviam
nr&ok Ea verlegen. Damit iteben wir aber plötslich
dam Tertiirmentohen gagvnfiber.*
Das ist dar Godanken^fani;:, zu welchem dieaer vor-
trefTliobe Kenner der tropischvo Natunrölker durch
«eine eingehenden Studien, durch die lanj^en Jahre
de« Zusammenlebens und immer wiederholte kürper-
lichc AnRchatiuiiß frelaiiiit. ist. Wir halu'ii ■iiclier ninps
der wichli;;stfu l'r. rliloiiio der MniiutiiL'lirii l'^tliimliiyn'
vor ans uml di« gcgehcntj Aiirixun>; winl. wie wir
hoffen dürfen, raatrh weiter helfen, uiiin auch die
Nschfol^er H. Huijens mit der von diosem ini'iBtorhaft
Koubton kritinoheu Strenge der Beurteilung; vorgehen
werden. Nicht Gluubcu, sondern weitere« exakte« For-
•ehen ist die Aufgabe.
Im Hinblick auf die darseatellten allgemeinen
iLimhaanngen werden too B, Hagen die im Atlaa
■o atugescichnet wiedorgegabeDen Gencbtatypea be-
urteilt. Im Abschnitt I werden malaiische Ur- und
Misch viilker durgeatellt. Zuerst A. die samatraniauheo
Urvölker. 1. The Kubu. Man konnte sowohl bei
M&aneni wie Frauen iwei anthropologische Typen
unterschcirjen. I>>'r or^tr- ist der urinslaiische Gnind-
typus: unterB: '.zf'' i.. - lii mit umfaiinreichen meso-
zephalem Kopf von i.i tniclitlichi'r I>iiugo und Breit«,
hiMier Stirn. iMjbr breitem, niedrijreni Gesicht mit wcit-
tliiLfi'litfcr, stumiifor, nieilri-fer Nase, vollen Uppen,
(jrüllLMn Mund, knjjom Itiimpf, kur/o FiXtremitäten.
Kine Monffolenfnlte ist (tut in drei Vierteln aller Fälle,
und zwar bei Minnem und Fraoen gleich h&nfig, vor-
banden. Der zweite Typus üt vom ertteo gioalicb
jtntAätäm nnd aeigt «ae kDce, eoUaBke. wlbet
»■gen Ontalt vdt makt vonftDergebeogter HaHang,
einen ziemlieh kurzen Rimqpf, lun^^u Extremitäten.
Der .Scbuiiel ist lang, got UUgtbilili t, die Stira buch,
fliehend, iliis Gexicnt ansgesnriichen \aui(, die Naae
rbenfalla lanjr mit oft »tork überhängender Spitie und
ziemlich schmulen l''liij,"jlti . mniichiniil in-lb^t ctwo-i
Adlernase. ft«i iiltm-u Li;uti_-ii wurden lin- Lippeti
dünn, die Mundwinkel zusamriienjri'jiP.^Ol; d:is ftwa?«
tli'f ln'lji'lldlj i»t b«i diesem 'l'>(>U!- iu <1iT lir;_'(l
ohne Motiv.'' i!i ut:ilf.o. Fine ebariikirnstiiu 'ne Mip. ii-
tftmliohkei' /cii^t dii- I >lirmvnchel, welcbe meist «ebr
lang, aber aulialleud schmal ist und fii«t nie ein
Darwinsche« Höoke rohen besitzt. Itui Iwiden Typen
sind die Konfhun ■traff bia langwelÜK, stark, grob,
dar Bart jedoch und aomtiffae Köq»erhaar MhwMb.
AoffaiitwMien, Achael- nnd Bchamhaare köiuiao aogw
manchmal, ohne künstlich entfernt zu aaia, gftns-
liah fehlen. D<<eh gibt es vereinzelte IndivMoaB mit
alarkem Ilaarwuchs, einiee Frauen zeigten sogar auf
dar Stirn schwirzltchen Flaum und die Augenbrauen
aiaammengewaehaan. Haar- und Iriaterbe dnnkel-
kattanienbraon, Hantfarba 98; S8 Broea. — S. Dia
Batak zeigen, obwohl iwhuu nicht mehr ganz rein,
die glaiahaa beidea Typen wie ilie Kaimt neben danj
breiten, niedrigen, glattuasigcu UrgMioht tciti bai
ihnen sehr h&ufig der edlere Typus mit längerem
Gesieht und schlankerem Wuchs auf. — 3. Diu Oajo
sind ebenfalls ein nwhter und echter Haiak- oder Ur-
maluii'iiiit4inim. — 4. Die Mennng Kabau-Malayen
sind noch mehr wie die Gajo durch intensive nite
Kultur auch uimntiscb beeinflußt. Es finden sich n<K'b
die beiilen Ilau|ittypi'ii. ilannlHTi aber ein verfeinerter,
hflli'rliiiutiger .Stufienli. n'ki ri \ ji der sicli aus dem
priiiiiliveM 'ryjuii» uliiii- K ii u.'unf,' nur dnreb Krböbung
de« »uziali'U Niw iu- eni u irkclt lint. \>[<'^'' »rliliinkc,
feingliederigo Stubenbockerrasso, d. h. ilie eingeborenen
Beamten der niederländisch-indischen Hegiurung, die
Würdenträger an den Höfen der Sultan« und die
■onaiiia ■anldata Iflamo, anamt aiaii
tremoBaSaii dam rttmwtgea, mteraatiten
und breitgeeiohtiMB ürtypus aos, der Unter
swisoben „wilder* nnd domestizierter Hasse. Dar
gleiche .Kalturtypus" bildet sieb überall da heraiu,
wo die arsprüngliohe Basse dem Kampf ums Dasein
entrückt wird oder ihn in Berühmng mit anderen
Kultnrkreiseu durch vorwiegend geistige Waffen zu
führen gezwungen iHf. Das ersti're ist der Fall in der
Südsee, wo infolge der mülulu^cn und arbeitslosen,
paradicsifidieu Dmeinsbedinijungi'n die Russe, wie ge-
sagt, geradezu by pertroiibisob Ki wnrden i.st; das andere
sehen wir über den gan7.en weiten Wuhukreis der
Malaien hin auftreten, von Madagsakar an bia naeh
Japiui hinauf. K. Hagen hält e« für aielwr, da0
dieses .Kulturgesicbt" haaptdoUioh durch DUbnanl»»
rung. Separierung und DiveliMMung infolge itMarar
Inauapraohnalune der mimischen Gesiebtsmoikulatnr
zustande kommt. — B. Die malaiisefaen Mischvölker.
Wälirend die Inlandmalaien vorwiegend mittel- und
selbst langköpfig sind, aber dabei fast dnrebweg kurz-
oder breitgesichtig , tritt bei den .Misch- oder
Küstenmalaien da» Uingokehrte ein: iler Kiijif
wird kurzer und dan (iesiebt liintrer; beides iu
liidlN idiii-ll ' l't i'\!n.Mii .ilarkciii (irail'.-. Ka ist die«
hier eine geradciu typische Kl'en/.unt.'i't'rsciK'iiiiinjr.
I'U werden dann noch weiter fiili.'' iid.' I'ortnits I r
sjirocihcn: 1. die sumatrauischen Knstenniaiuyi-n, '2. die
Kiistenmalaien von Malakka, 3. die Malaien von Bor-
ueu und Bavean, 4. die Javanen. Zum Vergleich
auBarordantlioh «ertvoU kt aueh dar IL Abaonaitt:
Vorderindien (TamflX tamoKaeh-malaiiiohe maabUn«»
Der IU. Absonnitt Iwiiigt die Südchinesen nnd rat-
neeiaoh - malaiiaalia Miauhlingu. Der IV. Abeehnitt,
I'apuamelanesier, ist noch besonders reich: 1. IHe
I'apua von Neuguinea, 'i, die liewobnur de» Bismarck-
Archipels, 3. die Salonionicr. Im Anhang bringt noch
behufs Vergloichung die letzt«, SOl Tafu aiaaa nia*
raarigen afrikanieebon MMrar.
M. ». Bd. VI.
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Aus der russischen Literatur.
Von
Fhrf. Dr. Ih Mlida» Königaberg u Fr.
L Ethnographische Ruadsohau, herauagegeben von der ethnographischou Abteilung der K. Qeaellsohaft
der Freunde der Naturkunde, Anthropologie nnA Ethnographie bei der Moskauer UniversitftL
16. Jahinan« 190S, Nr. 1 bi« 4. (LTI. bia LIX. Buch.) Motkau 1902 bi» 1903.
ITatar BaddliaB 4ar VanÜmmAn. W, Tb. MllUr od V. A. Iftatiehuk.
Bnob LYi; 1909» Nr. 1. (B. 166.) Modun 190«.
L Qk H. Potania: Das Märoben mit s«61f
Pertonen. (1. Zwölf SobOler. S. 1 bia 94)
Daa Mirohen mit zwölf SebAlem ift anter OraB-
niMen, RIeinraMen, WeiBnuaan and Pblen aehr var-
breitest, ci iet atx^r auch don I)cut«ohcn und d<^n Avarc-n
im Kaukaiias bukannt. Em liotfinut zunächst damit,
dafi ein alter Mann nnd eine alte Frau ihren Sohn in die
I<ehr« odiT in die Schule geben oder ihn vermieten
wollen, diimit er rtwn?i Ipnirt) »olle. Der VBt*'r führt
»einen Solm »u^ iI.mh llnu^x-, um eiuen Li-Urvr zu
lUOben; uuii rwi-'^s tnnli-t lt eiriPt! Mann, dpr nAi für
einen Lebri r aus;,'il(t, iiiul ilim (ilMT((ilit ilcr Viit^T
den Sohn, lit dtui gruüruü«itiubi>it Mäj-cben tra^
der liehrer den Namen Onh, in d«m weiOrtt«*!-
• oben den NameD Wocb. I>er 0«h oder Woob iat
ci» Zaafamr, dar im Ji^kf tUniri Dfa«* Id»^
ftbar Om vwiaiibert. Terwanaalt na«.
Der Verfaiiser führt diu verschiedenen Varianten
dea Märohena vor und vergleicht lie mitciniuider mid
aneb mit ibnliohen Mirehan der Kaukaiiiairt Mon-
golaB naw.
9. P. A. DilAktorakJ : Die Ilochzeitiigebrfiucbe
im üouv. Woloptlü. 1. Krfi? (irw-x^wris.
2. Kriiii Welsk. 8. Kn i? Totniii. (S. -J', iii-i 11.!
Ee lind lebhafte Sohilil. iMjufjt'ii ü«r V'cu <ri'iil,"' '"'i
der Ehesehliiljiin^: mit lliuüuftigung der fiin-li/'it-
Kenäutt« uaw. Flin .Xuar.ug läiSt lüeh nicht liefern, man
kOmito aar aUea ftbenwtaieD.
9., A* D* Veetaipows Bttnarnboeliseii is der
Oemaind« Waatiftnowo. (8. 99 Ina AO.)
XHn oben Genagt« gilt aueh von diewr Mitteilung.
4. W. Th. Killer; Die Name« Ii r Ki(>w»cheu
Königin in den Bylineu. K- liündelt rieb
um dia varaoUedanen Variautwo dar Namen
Bapbroayoe und Eepnud«.
6k B. E. Tjinewa: Gesänge und Sänger in
rii»s.i Hoben Dörfern. Eine Fahrt durch
einige Hezirke de» Gtiuv. Nii.vffKrod. (Kreis
Tachfrenowex, BjL'hjBersk und Kirilluw. (S. "8
bia 97.)
Frau (oder FriolcinV) Linewa bereiiie daa Goov.
Now|[orod, um Vnlkaliedert iDabeaondere mit BerAek-
mebtigons der Meludieo. ra aeumela; «iinaliie Volka-
gealiiK» aind auoh b<>ig«(flgl.
6. Yermiaebtea. A. A. Divi^Jaw : Märchen dar
Kirgiaen de» Sir Daria- Gebietet. Ober»
aetsang aua dem Rirginteiien. (8. 99 bb 110.)
A. S. Chuobanow: Urusiniieho geistliche
Gedichte. Nachrichten ans der anderen Welt.
A ufgezeiehnet von Iwan OomaUnri nater den
Tuschineu. Ina Ramiashe tbaraelak wm CliMh»*
nuw. (8. III.)
A. I). Nc'uatnnüw: Die Sitte der heim-
lichen Verlobnair oai das Baoero d«r Gemeinde
Waasjtnowo (Kraia Kadaikow), Oonr. Wologda.
(S. 112.)
Zwei Ge»änge der Sektierer über die Eheloaig-
kcit und die Ehe. Anfganaiehnat im Ooar. Samara.
(8. US.)
Bin alter Skouicn -Gesang. S. 114. Auf-
gaiaiohnet von A. Truschtschew, 30 Werst von
Saaraara in dem Dorfe Ssochaja Wjüsowka (Kreis Niko-
lajewsk).
N. D-win: Das Lied von Morosenko. Bin
Lied, da« ein blinder Sänger während de» Kongroam
in Charkow vorfr'-tmi.'i ii liRt (S. Ilf^ bin 116.)
7. Kritik nnd Bibliographie <S. 117.)
D. ^\ a > a i 1 j \\ , l'riH^tcr. CbtTfirht über die
beidni»oheii iMiliriiiich p. Abprjflim Ixu und Ke-
li^jiijii der Wotj;ik>Ti, in d'n (rouv, ^VJätku vind
Killt an. Hclsingfurs ItM/i. isuviuaiiti» 1 griiaiMio 8<:*ar&u
Tomituksia XVfll. Memoire« de la Sociötä Finno-Ou-
grienne XV1I1. (S. 117 bis 118.) Besprochen von W.
Ch-na,
N a<< ti r 1 1! iitn n der Slawischen wohltätigen
' Gesellschaft in St. Petersburg 1908. Nr. 1 mM 9.
' (8. 122 bis 124.) Beriprochcu von K. D.
ZprÄTa o Mnseu KralovHtvi dieskeho zarok
1901. Bericht über' das Miucum de* tacbechiaoben
IM^niehainPrftglflQl (ia tach«ehia«bar8praoha).
Sammlung (Sbornik) des Muaeams für An-
tbn){M>lugie und Ethnographie bei der K. Akademie
der WiiMenaohaftaa in 8t> Patarabniy. 9. Liefaraag
ltN)l. Bexprodien tob W. Ch-na.
Sibiri« b' ^^ornik (Sammlnag) daa Jshraa
läOl. 17. Jalirg. Unter dar Redaktion Ton J. J.
Popow. IrkutaklSQ2. 1918. BeOaga an dar Zattnaff
Oriaal RaadMhan (Wostotwbooia Oboataafla. Ba-
nn BI. Bw (8. 197 bia 1981)
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186
Berieht Aber da« Mnaeum für Wissen-
sehaft nnd 60 werbe in Perm Hr du Jihr 1901.
IIer»aig;eKeben vom Muscmm in Perm IMB. BwiHWiWB
roa W. Cb-n«. (S. 128 bii 18a)
P. Dl. P«rwow: Die EiBwobaw ima later-
•tea Hordent. Die Bekinoa. Horinni 1901. 4S8.
TOD IL B. (8. 180 bte 181.)
J,(i.K«rKarpteli: Kurircr Abriß der;fru-
» i u ischi' II Volksiuusi k. TiKi« o. J. Bi'gprochfn von
D. Araklscliiojew. (S. 182.)
Die Arbeiten (Trudy)dor Kclehrten Archi v-
kommitsion iti Woruncah. I. Ijcferung, unter dnr
Redaktion tod St, Swprow. Woronesh HH)2. Be-
•prochen von W. B.
B. D. Orintscbonko: Die Literatur d<>r
Folklore der Ukraine 1777 bu 1902. Versuch einer
AsMiaa. TiMheniigow 1908. Be-
rat K. KaeBnelti.
Wolodimir Onatjuk: Ugro • ruMiseha geist-
Hohe Teno 1902. Lemberg -Lwow 1903. Sehriften der
gelpbri«n OeoeUaehefleiif^nlleiMaSebewaeheiitko.
272 S. In mt* —
C. B. (S. 134.)
Etbnograpbiaehe Anfaitse in Zeitnngeu
ond Zeitschriftpn. (S. ISS h\9 144.)
Heaiskeitea der ethaographii cbeo Lite-
retar. ^ M6 Ui IMi)
a Chronik: (S. 161 bis 168.)
Die Ethnographie dr« Gonv. Orel auf 1I' r In- ^
wirtschaftliehen BexirksausstiMlutie. Vorarlw .ti 1, ,, u
OnrKiiisntion der ethno^rniiibinchon Abteilung des
ruKijachcii Muacums Kttiiicr AlcxandiT« III. IVr
XIII. nisaisohe arphÄologincl«» Kongreß in Jpk«t<>rinr>iilaw
ll»0."i, vdiii If). In» 'J7. August. I>tt» Pi)h 1 ■ M 11 «1- 11 Ml in
Jeküteriüi'slaw. (ieicneDk dei v e r s t o r Ik' n e n
11 i » I 'T i k(- ra A. M. Laaarevrsky an die Stiidt-
bibhdthrk lu Kiew. Laaarcwsky bat IHü Hände
und Karten, die sich mit der Ukraine beachäftitfen, (je-
«obenkt. Nene finniiob-ugriacbe Forschungen. A u » -
etellna« di "
eaa dem Lei
tum, Terachiedoi
Dr. Vikuntz Antonowiteeh Fetter (Sawaaia)
io4 «m 98k September 1901 in der 8M* Uotiielme
(OeoT. Nowgorod) geotoiteo. AvBor TWielüedoaeB
DelletriitiRchen AafiltHB bat er aneh wiiaeneeheft-
Uebfi Arbeiten verSftnUioht. In einer Abhandlung:
»Die litaaer der yorgeachiehtlichcn Zeit" (LituTiai
»hidnBMOe eBna) atelK er ciuij;!' kühne itehaup-
langen aof, e» hätten in Torffeschiehtliober Zeit die
litauischen Volkstknitiie in der N»i'hb»r»chaft der
Pelaagcr und Ktru«k<T >f<'!i-bt. In einiT Ki<ibe von
polemiBcbeii Si'luif'i II kritisiert rr liic .\rl«ifcn der
Polen ül>er ih-' 1 n ■«•iiirlitr Lit-Hucim. InBl)«'sondero
bi-kaniiift er M <• r « ti ni s k 1 . ■!( .\ut..r ilt r Mytho-
lugiae littuanicH« moDiiiueiitit. Er hut ciue Reibe ori-
gineller Erx&hlnnffon au» dem litaaiiehen Leben ver-
nÜ. Handaehriiuieh hat er binteriaaaen eine hiito-
JNe LttMMr im XSSL iehrhaadwi*
imd Tod dea VtalMaa' BMh BUn-
etellnac dea LeatBaat Bielkia in Irkutak. Skiiaen
eben dar tnddUaOMhaB BuriHten, Anaiehten
Bnea Aber den Bnddhiamiu.
II Baak LTO, 1808.
fir. s. Hoalna 1908. 097 Seiten.)
9. Q. N. Fotanin: 1. Das Märcbi n mit zwölf
Peraonen. 8. Die swölf Töchter des
Meerkftaige. (B. 1 Ua 87.)
10. Tb. W. Fojarkow: Braatwerbung <8eke-iay)
bei den Dungancn. (S. 38 bis 76.)
leb tehioke die Bemerkung voraua, daß man tmter
Dunganen ijewohnliob ni o h a mm e d n n i » r h e Cbinaaen
versteht, il. h. Chinesin, welche (iriu Klmu ergeben
»ind. ist <hi* ubiT kr'iiieswej;« ir»! / -i'/Miif; die
Duun*'ieti sind eijji-ntlieh «-iri 1 n r k I f i- ii r r Vulk«'^t-imm,
von ilein ein Teil ini (t<-b}eto vnn Kulilxcha lulit und
wine ur«|iruiij,'lichr I>'bi'niw< i"ie bewalirt bat. Hier
werden sie als Tarantgchen bez<>ichnet. IHejenigen
aber, die — unter Beibehsltang ihrer «cbiitiachen
Riebtong dea Itlam — zu Chi neaen geworden, wwdeu
Daagaaea^faBaBal, dekar dar obaa fehfaaome Aoa-
lae Chfaeeaa ao
draci^die
ab ialaaiittael
Der Yerfaaaer b*t aieb eine Zeitlang mit den
Donganen, von denen aaeh ein Teil ruitiacbe Staate-
angenörige find, in aatbropdogiacher Hiniioht be-
Bcbilftigt. Er wird »pitor eine anthropolo(;i«chc Skifie
der Dunganen voroffontlichen. Vorhiutikr nilil er nur
einen AnriiS der der Kbe'-ohlieBung vi irangehenden
Brautwerbung lii r Freier,
Die in L'liimi lelxindon I>un^anon treten — aU
Anhänger dea Islum — sehr früh in die (Ihc. Die
Söhne werden von den KItem schon im 1(5. bis 17.,
die Tiwhter im LS. bis 15. .Iahr«> verheiratet; im Hr-
reich dea ohineciaehen Staate« eher noch früher, auf
miaiaehein Oebleto etwea apitar. Dia Bnaieiiiim ver-
bietet au fritbo EbeoBhUefliuw, aber die BateaBendaa
PerMMwn umgeben mit Hilfe ihrer OeialUdiea daa
Oiaeto. Ffir die Braot wird den Eltern efai Kalym
(Brautgeld) bezahlt. Daa Braut^ld ist Ton ver-
schiedener Höhe — bei den rnssisohen Dunganen höher
als b(>i den chineaiaohon. Die Höhe betrii^t 300 Kübel
(iOO Mark) nnd darüber — der Ilunj^an iimU lange
iirbeifen, nni eine solehe Summe zn verdienen. Weil
in Cliinii dn« Heiraten liilh^'i r i^t. so liis.sen sicli .he
riissiKcheu I>un>fuiiOü einen Zopf wuclisen und u'eiieii
dimn üb<-r die (irenie. um dft«<-ili»! fnr eehl« Chinesen
gehalten zu werden. Werden sie mit einem aoichen
Zopf in ItuQInnd Kt^trofTen, tti wird ibneo okae vM
Zeremonie der Zopf abgeschnitten.
Die I-Htcrn, die ihren Sohn verheiraten woHen,
suchen ihm «ehr aoiwfUtig ein Midehen aua — ea
maS flalJUg, naaad aad iaMÖg aeia; k«i d«r AtHmkl
apiatt dfe HTSHer dea Soknea dv» pUla BoUa.
Dna wird die Familie iiHammamjaatan — ea
fiodan aebr lebhaft<> Beratungoa aad xMrIanncaB
statt — , BS bilden sich Parteien für und gegen die
Ebei4chlie|iiiii)r. Hat die Wahl der Mutter die BiUignaC
der Familie k*^I»i«^'*i>i *o senden die Kitern des Sonnaa
einen sicheren Mann aus ihrer Verwaiidtsehaft ala
Freiwerber (Mei-sheu) in du« Haus der llrnut. Kr
fiihrt die vorifesehrielwnen liiiterbHudlunRi u, li'bl ih n
Hräutitram, hebt seine Vorzüge hervor nie) lobt die
Braut. Kilitweder wir«! sofort .Misape erteilt i.ilrr das
Anerbieten ungenoniraeu — mit bestimmten Kedens-
arten.
Jeixt vcnammelt aiek dia FWniBa der Braut nnd
hältBanüaaM — die HaaptreUe bat dabei dia Xattar
oder die OrolBiatter der Brimt ITaterdeaeaa erfrd dar
Brftuti(n»n ^on den Verwandten der Braat, inabeaoadere
vom Vater, genau KoprAft, mniehat da« Aaaseben,
dann werden auoh Worte gewoebielt. — I>abei ist be-
merkenrsrert : die Dunganen, auch wenn nie eigent-
lich nur chinesisch sprechen, gehrauohen 1h*i den
formalen Be-^Tußunpen die arabischen, aber stark
Terstünimelten Keiliti««rten. Uer Itniutigam befruDt
den »ukünftiiren Soh^M' '^ervüti r niit dem Worte
^aaeljäm". — Nt iler Ilrunti^fuiii znfjillig zu Pferde,
so muß I r :itis(eipeTi. V.^ i-t li i- .\li=ri i;je!i ein ZeichiMi
der Ehrerbietung, das in Mittelaaien (auch in China)
la i^M— fc| Aaiea inrd' in die rua
86»
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198 N«u Bidwr i
B<<amt4>ii dien Zwieben vou den EingsboniMn sud
ünterjrebenen.
Nack viiilem Hiii- und Hcrredon und dr^-iinaligom
Buauch df» FreiwerböT« und i<«iiier (iehilfen bei der
Braut «ird endlich TOO Mlteii dct VaUrü der finnt
die lunwilliRunz crUlii. Er tnitt : ^VurUaMm wir
HU« Mf den Willi>n Gottef, iob bin zufrieden, iok Un
einverttanden, ich gebo indni' Tochter (Cba«D-*M-
Gcilo). Der Vater xaA dw Froiwcrlifr stellen sich
in die Mittii den ZinuDsn and vollziehen die /cre-
innnie, die Zsuan-suboa ^rouannt wird. Die /eremunic
beat<?ht in foljfendem : Kinor drr Freiwerber, der i
syi'ir.i;„'-«t< , iniii lif-r lirniitrater berühr<'n (>inarid"i- mit I
firlii 'r.'ll.-l- itiivr htm Hände; >):inii (l.'l-
l-'reiwerlM-r mit s- iinin el>»i'nfn ÜhV.t! H:i(uiti'.li i dvu
Kücken der i i .-lih n Hand dt-s Iii uu- Mit. i> . unii der
UnintTat4>r bedeckt mit seiner Imki ii Haij<l ub^-niin
drn Rücken der nnihten Hund des Freiwerbers ; sie
dröflkesi die Uaade dabei aaeioaudcr ocd k»sGn «ie
hmbaakan. IMaM ZmmooM fflhNn. aUe ini CM-
«erber nuiaiiataätr nät dem Bnraintor mu.
Diene ZCMnOüit twt bei den Duneaneli eine
wichtige und enilto Bedwituni;. Alle mehr nder wenifrer
wicliti^'cn Lebenslftjfen , wie Freiwerberei. Handel ili-
scblüüiic, VertrftKO usw. werden mit dieser Zereiu' r.n'
bevndi^t. Nsoh Ausführuni; derüolbcn kttnu niemand
•arücktreten.
0:11111 wird tr'';;i-p5.'n. •_*rtriitit;ert. tiiicti •fi'Weint.
Nii.'K ni'bt 'l ii^'iü hriiiL'i'ü 'Ii'.' 'If' Itniii' i^-anis
bIIitIi-i bi'«tiiriiiit \ III L'i :-i'lir i>-l":iio liewheuke der iiniut,
liiirli iJiu 1- r- iiij ii' m Iii r,ki [i allerlei. Die Geschenke
werden ofien uuf Prit»onticrtelleru aufj^etru^eu.
1. Ein Taar tUbm« (NugMUng», dn Amlmid,
xwei Ringe.
S> MnrarMo Zeogiteff «dar «in HhiruiH T^b,
flüt dem wdncod der Bodudt der Kopf dar Bmat
liadaekt wird. Diese« Kopftuch heiilt Mttteterer
Webe Fanschonl
3. Seidene Fäden in vier Farben, rot-, grün, (felb
und blou, und ein Stück Seidenzeu?.
4. und 5. 10 l'äckchen mit kleinen süDoii Brut-
chen, die .ffO-ttti' hciOtMi, in jedem l'äckchen niüsRen i
8 Hriitchcn ?cin ('»Ifflich im ennmn 80 — anf jedem
der li<iiii( ri T-: IL. r ln-^'m 5 l'aiikchen.
Ü. 10 grolie, niiiiii' Uroti', pan-uj, im Durch-
mewer von '/.Arschin :n'ii'iii) mnl 1 Wershok (4,4 cni)
dick. Reiche fü^n dann uucb Liu/.a : weiÜe .Schminke,
Seife, StufTu zu Kleidern usw.
Die ütwuhenku werden feiurliub von des Ver-
madtan tMgl«M«t| w der Spttee vanofaicrt der
Aeban, der mobanimedaiiieolie OfluiBehs.
Dann werden ellerlei Reden ff ehalten, tnnu ver-
beugt tich, alle );loicb/eiti<:, und sa>;t: ..Seljäm"; man
ifit, auf dem FuCliodeu liei^end, an kleinen Titieh-
dien; raerst T. i' mit pstnicknetcn Frücht<?n, l'tirsich,
Ranneo, griechische Nü-ise, snOe Kuchen, dann vier
tn» fünf Gtui)?e verschiedener .S|ieisen.
Duroit if* fiip V/>r1i>?iiitijr ^'-ichlosjicn.
Die Braut wini v u ilir. :i I r-iiundinnen »ehr oft
besucht; mftii iiiit«rh»lt »iclt, funkt '['■•<■ »nfl iüt (rc-
toockncti' Früuhte und Kuchen.
Jetzt kommt da« Ge«chüfi.ir)i'': 1 'i i V^hst der '
liriiiit fcrtijft bald ein Verzei ' b ms irr l • i ^^eustiind^
an, diu er von den Fitem des Bniut.^üiin» T.\t haben
wünscht; das i&t der eigeotNohe Kalvm l>ci den ]
Dttsgancui „das gro0e Geiobenk" heült „tiUi".
Xateceaeuit irt eis eidobM A^siitiar odar 0«- |
•obeukversetebnte, du dorn KMyn an Mderen t
Orten eniapriobt. j
1. Odd etwa m bis 160 RuTiol (300 btt40D Mnrk)
in ehiBOeiMben Silberbarren ; ist kein Silber Torhaudeii,
•0 nirA mssiKche'^ l'upiergeld , Ki nh iiodertrnbel-
ecbeine» gewäUt und dazu kleine Silberatfieke. itij- {
»I I. Ii ii.tnigt diiMt SummiB bie K» Babel (atm
lUXi iMnrk).
2. C bis \'2 Hammel, mitunter auch miehr; dodi
muß es imnier eine gerade Zahl sein.
3. AUerld ailbeine Sdimaeknobea, S Pier Ohi^
gehäu^o, 4 Armbbidar, 4 Bingat
4. Kopfsohmuck aus Silber, «Mtdliadaill» StAck«
in Form von Blumen in chineriaobem OcadanMk.
fi. iiriii ä. Verschiedene Kleidungsstücke — das
V6:vi j< '!,ni- ist zu Kro&, um es wiederzugeben.
7. Mehr als liubeu rervehicdene Stficke Zaav VflD
vci^chiedenen, alwr sehr lobhaften Faibeili jadet 8Mdl
15 \m 30 Araohin (10j6 bis 21 m).
^ 4 Ua 10 Ffmd {tfi bia dky) WaMe, SHmpf«,
bocken.
9. 60 bis 100 VtwaA ^ Mb dO ^) ktals« adle
Brote (go-rsy).
10. 40 bis (jO Stück irn>ßo Brot« ^aa*lvX b
iDuit stets eine grolle Zahl sein.
11. Qetrooknate Frflohte: Pfiniob8,TrHibeBraaiBen.
grieeUad» NBaM, dOffaid Wa SPÖd{i4bia lMky]b
Die letzten Gnben <» bia 11) dnd kdne «mten
Forderungen, ae bnben ebar einan armbotiasbcn
I himkter; Die süßen Brote drücken den Wunsob
:ius, daß das Igelten dem jungen Paare möglichst sBB
und nngenehm dahinflielSe; die großen Brote wünschen,
daB daa Leben Udkc dauere und daO die Ehe mit Kin-
dern ffeseeruet werde; die Frfn'lifp dienen rum Symljol
des Üborilusses im Huuse. \ hiisom symbohschen
ntanVirti iiTi.^rrliL'iul . sendet man alle (regtmstäude in
grfii^t'tT Mi^:i<r<'. t<U ea im Tandduma dar Bnart»
eltt'l 11 tTf'fi il'iiTt W)l\i.
I>ie Aljfertignng aller aufgezätilte:: '■i^oliinke
(Ta-U; IUI Hhubu der Brsiutelteru ist vui sehr wich-
tiges Ereignis. Ks geschieht das sehr feierlich und
öHentlich, damit alle Leute die Geschenke sehen. Da-
dnreb wird dw YarWiidmn dar beidea Familien, die
in Tnnmidtanliafl neinander tnlni wolleii, enger
und fesler. Ea gilt der Tag der Abfertigung für sehr
wichtig, Ca irird dcKhulb ein »m meisten Glück bringen-
der Tilg nnsgewäblt. Als ^lüekliahe Tage gelten: d<!r
Ikinneriftag (l'«i-i»ohainbe) »si der am meicten Glöek
verheiftcnue Tag in der Woche, um ein besondcrei«
Geschäft ta beginnen, für Haudelsubschlüsse, für das
.Xufnehmf'ii '!' r Iiunlwirtschaftliehen Arbeiten. Daun
folgt d< I Ml iit.iL' I ilju-schamlie), dann der Mittwoch
(seTmir^ ' l lamlii I iitid der Freitag (jenhu-nia); der
S<ijiiir:ii,' ' j 1 -. ~ eil Hill i) gilt nicht aU schlechter Tag,
wird über i.ieht zu doli guten gerechnet. Au diesem
Tage uiiteminimt man nichts besonders Wichtiges.
Für den sehleehtystea — Unglück bringenden — Tag
wird der Dienatay ^a^-aohambe) gebaltoo. An
•lieitetn Tn^re tritt kein Donguie eine Reise ta, kein
Dungant! beginnt eine wichtige Angelegenheit; der
DietiHtug kann dax grüßte Unglück bringen, dia be-
goniieiie (irsohäft kwn fehlsohlsgaa. £in ebauao u*
gliicklicher T^ wie dar Dienatag iat der Siwnaband
(scbiimbe).
Am Vorabend tlen Tiige», im dem die Geschenke
abgeliefert werden BoUi'ii, werden im H;ii:m' i1c«i Bräuti-
gams alle Vr.rbe'reitungen getroffen, um ilui Festmahl
/.» bereiten; es wird gebacken, gekocht„gebraten, ge-
reinigt, ulle Verwandten und Bekannten werden ein-
gelixlcii, um TU helfen: e^ werden iK^ondere K'H'be
geniielet. dii wirlm ihI ilcr Nui'lil 'lii^^ l'.sn'n kiiii'.;
voll bereiten. Am eigeiitlieiieti Itiaitag wird da»
F*ien nur gewannt den Gasten vorgestetzt.
Der \ erfa!<xer bit tet uns nun diu Speisenfolge des
Rog. „kleine'!!" wie .inrokn" Jjlittegaaaana. Daa Ueine
enthält 10, diiq grr>Ba 18 remeUedene Garidite. Ea
wenlt^n nun die eiii/j'tnen Si)ei>ieu, ihre dungonisdbn
Be/i ieliuiiiig und die .^rt und Weise des Servierens be»
aehriabcn. Wir können natttrlinb ninht die Speiae»
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Vaae
and Sahriftan.
107
fol^e wiedcrgtibeB, aber tu erwähnen ist dtm tog.
kmne MittagoMen; .Stio-tsohi-KtT" geht dorn
groBen Tonn«. Von «llon Spi-Mon des kleinen Mittanr-
e»iti<ns (Eiör, (^i-kochtos Ufinoh, Tr«ul>onroiiim"n, kalt«H
Fleisch, ullerlci K)upi « eiilc , I'asti t4>n jji füllt mit
Ilosinen und NüBsen usw.) erhält flcr piii(foladene ÜMt
nnr sehr weni<;, etwa nur >'iii bis zwi-i Stäckcken.
I>anu f<il<.'t iIm .groß«- Hünen*. -Tschclien-ssi", d.h.
das cij^'-iitlichi' 1- intriiiilil (.kIit dir He« irtuiig : rs \im-
faüt 13 Vfiflchiedfiie Gcnehto, die in vollen Schusseln
SV^Setragen werden.
Dann kommen am Moigeo früh die Oiste, SUaner,
Fnnan mid ihn Kiadir, nD» jugMi Midahaa at»rk
CMohminkt, mit gaamwawaaliMi ttwladaa. Die
uSsie bringen ihre eigenen klefaUB EftlMhe uiti obenio
ihre eieenen (ieaehirre nnd Heine ijÜBdriaabB oder
eokig)- Hi»l7.»tribchen lum £«een.
Niti-ii dem K»«en werden aUerlei Spiele von der
Juifinid au^^LT' ruhrt. wiihrond die Alton mit OeaMiaban
sii'li )>i'lii-itiL'<'ii. l)a/.\vi«<'h('[i liult der MnUk OWT der
Ai:hiin ((ii istln-hr) eiiif Arisjirachn.
Atii iitidereti 'l'iiL'i' w-rdi-ii im ilr Braut
ViirlMTeituuneri v'etruflfu, um die < less'ii'nki' <ie»
lirauticams und der (iiiBte zu erwarten. 1*>- J'l'.n-n
der braut laden auch ihm Freunde, Nuchharu und
Varwandtan ein, um den Brintigam nnd de«»en Be-
l^aitar irHrdig m empfangen, ua für den Briuti-
nun beatimintcn Geuhanka «ardan aoMMaialtt: SalmlM,
QawKader, Zeuge, Ottrtal, aDartei OaUdc In Vom
eines Frosehea, eine* Yoeela, einer ScUMkriSte, eines
Fischea usw. Femer wird dem Briutigsm flbareioht
ein gebratenes ITuhti. wi )<-!ie-i "lit einem großen, au«
buntem Papier anjxeferti;.'!! II im bedeckt itt; es ge-
schieht das als Syiiib<il, um den (iehorsam und die
l'ntt>r\vi rfiiii^r der Kraut unter den Willen de» MaJinf»
als de» Hausherrn auitudeuten. Ikinn vvii-d ffepessen
unil j,'eredet, wie früher. Fi-ierlioh w. rili n uacn dem
l^seu die (jeschenke dem Hriniligum ulierroicht,
SchlieUlich wird allen liekaiinten und Fn'unden
eine sobriftiicbe oder mündliche Meldung von der
atattfehabtao Yerloboug und der beTontahendeu
Hoanaeit gamaaht; sur Hoohaait wird fiMaladm Zur
.HMhaaMabar «m afai gW^if^iiiT Tag awcnwiUt.
IL P.V.NaUaow: Einige ZAfe »na der heid-
niaehan WeltanaonannBg der Syriknan.
(Bw 7e bia 86.)
Über die Syiitoen nnd ihre WeManaehanang i«t
niebt Tiel bekannt. Es gibt eine ftltoro Abhandlung
TOB K. Popow: Die Syri&nen nnd ihr L«nd (1874);
ein kunea Referat daräDer ans meiner Feder findet
deh in die«»ni Arehiy, M. X, 1H78. S. 447—451.
Neuerdinp« hat <iipb (i. ,1. \V i e Ii m a n n-Helüingfor»
mit di-n .Sjriiuii ti urel ihr'T .Siinn'lie lje-i'lialli);t: über
etwaige Ven'ffenlliehunKeu ifil nur nicht» bekannt ge-
wurtlcn. Hinzuweisen int noch auf eine Abhandlung
Ton KundinskT in der F.t h nographisehen Ruud-
•chan iNit;», 3. lieft.
Mach der Anschauaug der ^rjäneu ist die ganze
Walt dorek iwai kUohte ensbaften: Jen und Omel.
Jan lebte im Dunkeln «nd im Nebel; ihn quälte die
Hwawikait Br kam ao weit, da0 er aieh — »»««af^-^
daa Leben nehmen wallte; er hktta aieh andt daa
Laben genommen, wenn ihn nicht die Banegnnng mit
einem nholioben Weaen, ümel, gerettet kitte.
Jen ist der Gott alles (iuten, WM euf der Erde
ecscbaffen ist. Kr schuf die Menseben, die Sonne, die
Sterne, die W.Mder nnd nüHne. Er bepnb »ich in den
Himmel, lih r freut ersieh lier Sv_'ho|iluti;; m luer Hunde
und niisi'ht sieh nicht in wellliclie l):nL,'e, -Nur zeit-
»eilijf iiffnol Jen den Himmel uml /' i'^t (1< ii Mi nschen
Seine Wohnung. Daun erglüht der iliuiiuel in vor- ,
(Nordliaiit); au diaaar 2ait ist i
Jen sehr wohltätig: er crMIkaOaBittanderMenaehen}
jeder kann offen ihn bitten, was er wftnaeht: Jen
ayijlniaeh den Nn
wird in seiner Güte niemand etwas abaehlttnn.
Omel ist seinem Cipfährten wenig ahnlioh. Dem
schönen Himmel zieht er das Ihiiikel und den Nebel
vor. Allen .Schöpfungen Jen» fro;feniiber verhielt sich
Omel zuerst sehr skeptisch, ulier allmählich üng er
an, »einem Itei«piel zu fol^fen. Allein Omel beBJiß
nicht die mächtiEje Kraft wie Jen, und iiuijeachtet
«eiuer An»tren){uiii,'en könnt«? er nicht viel Bchaffeu :
nämlich er schuf nur die Amphibien, die Insekten, die
Waldmanseben (d.h. die Wassermeuscben oderWaaser-
geistar, die anrollendenraiaa
.Waaan« fthns).
Aneh die Entttehnng der Sümpfe soll Omel Ter-
anlaüt babm. Im allgemeinen aber ist e« für die
h'icfasten Mächte eharaateristisch : sie haben die Walt
geschaffen, aber sie mischen sich nicht in
die weltlichen .Angelegenheiten der von ihnen er-
schaffenen .Menüchcu. Sie gel>cn ihnen die volle
Freiheit, Macht ihr, wa» ihr wollt: wir iiubeu das
unsrige tjetan, wir jralH?!i em li das LcIh u und die
F.rde. Nur Jen macht, wie oben bemerkt, geleKentlicb
eine .Aiiünahme: wenn er Keimn HiDUMl finats SO
erfüllt er die Bitten der .Meuscheu.
Die von Omel maehoSenen ,WaIdmenseban*
(nus. leaniji, Ton laaa, der Wald) — sie werden anek
WaMfaewalnar oder wsldgeiater gawHiait — efaid
den Vanaohen wÄt IhidBtih, der Vntanelried fai niebt
groß. Bei den Waldmenschen sind die Fersen nach
außen gekehrt ; ihre Knochen sind durchsichtig. Die
Waldmenschen sind leichtfüßiger nnd schneller. Die
Waldmenschen stehen eitrentlich viel tiefer als die
gewölmlichen Menschen ; aber sie streben danach, sich
mit ihnen auf i^deichen FuS zu stellen. Hierzu dient
der Umstand, uutt die Mcnoehon die W&lder besuchen
und mit den Waldfrauen in Beziehunk' treten; als
Folge dieser „Liebe" ent.stehen alwr Menschen- Im
übrigen antworten die SjTjiinHU auf be/üglidie Friifren
über diese Angelegenheiten sehr unbestimmt und
dunkel. Die Waldfrauen wie die Waldmüuner lind
bmcbtiKt >u> fcontien
hflrabhlagande% an^
iraiban ffie WaMfrra
leicht, ihre iCoochen sind durchaichtig
ins Waaear gekaot tnoaa 1
gelöstea Haw. Die Jfger beaebraiban
wie folgt: Die Waldfrmu ist dnrabalebtig, ao daü man
die Knochen sieht, das Gesioht ist bleien, die Lippen
sind nnr schwach rot gefirbt. Die StinOM ist tart
und angenehm, aber kunmemll; die Waldfraa ifagt
leise, aber augenehm.
Aber nicht alle Syrjänen haben »onderbarerweise
die gleiche VorHtelliinc von der Waldfrau. Kini(»8
Jäjfcr erzählen, ilaii ^if eine Waldfran ge.Heben haben,
die Von i'inerii Baum auf die Frde Kprunj.'. I>ii' Wald-
frau hiitte laiiire Haare, ein dunkel l.rouzef;irliii..'es
(iesicht und sei hüülieh. .\lle Waldfniut ti sind WmI-
liintig und lieben die Ver. ini^unp mit Maunei n.
Auf die Kitte OmeU leilt. .len die HeiclituiiM r der
Wälder /\v i-iclieii d' ri .Meinclieii ihhI di'n W iililmeri^cben ;
den Reichtum der I' hi.s^e zwischen den Meinchen und
den FluSnienschen. Die Waldmanaohen sind gewiiaar»
maüen den Menschen untaneordnet, doch gibt aa
■Btar ihnen nnah alarka nnd anhininhak Dia atarken
Waldbewohiier Mnwaii nur Ton etoem alarkanMenadien,
die sehwndbaB nadt von schwächeren unterworfen
wcnlen. Die UBtarworfenen werden zum Eigentum
des Henaehen, sie können sieh keinem andern Menschen
unterordnen, ohne daO der erste Sieger seine Kraft
über sie eingebülit hat. Jeder einem Menseben unter-
worfene Waldmeimeh muü die Itefehle seine** Herrn
erfüllen: das Wild, di«' linken zutn ili- t!, Sturm errepen.
Man muß dabei boinerken. daU liie \V il.lm. hhcIu u
auch eine Hütte und ihm eiKeue Wirtschaft haben.
DiaWa " "
IM
Ifeae Bficher und Sohriften.
und iBASen ihn •t»tt ihrer arbciU^u : er muiS Wwaer
tra«ren, Hob hekn uid Hidm Unna ArbaHn Tir>
ncnten.
Der in dk Hiade dm ^M§Mm fMbM Mwiwb
a«iS M bag« arbeitBn, Ut di« WdfiaMw
iat itmUmmk flmen doch nicht gtoiohbarw
Vn MWcr ron IhxMn loaxakommea, moB dar
nicht ihreSpeiien genipBen, immer mit ihnen »treiten
und ateta raasisch »chimpfeu. Weun d«r Mensch
dM njobt kann, so K^)>en dio Waldgeinter ihm in
Sl Jihrai drui freie Togo, d. h. wenn die Rekruten-
■wliebaiigeB itattfinden, »i crtebtünt d«r Mensch
•ainan Tarwandtan in Trauer und teilt ibm-n mit, wo
man ihn finden kann. iMc Waldmenschun lii'hcn es
auch, kleine Mädehon tu rauben; die B<'ti ifftiKltn
köiitipn nur dadurch aua den Uaudou der WalduietiM;hi'n
befielt ui rdpii, dull aie, sobald sie herangewachsen
sind, iu Dörfer (foheu und einen Bräutigam finden.
Die ^V•]dmen!l(■h<'^ Himl im allgemeinen gute
Wesen. al>er fic halten die Menschen anob zum Besten.
Ks luTfiti t ihnen gmUcü VcrvTnijfun, ein Tiir Ixsiseit«
sch:itTrn, Kangiietze /u verderben. Per Wnld-
nicn^ii'li. wenn er bei lifgvtrMinig' ti mit dem Manschen
verwundet wird, kann nnr in dem Falle gesund wenleti,
dafi der Mensch ihn buhuudelt.
Die anderen Vfin Omet geschaffenen Wesen sind ilie
Was s e r nii' n !<L' he n. Ks gibt nur weil^liebe WaN^er-
menaohi'n, W aa s er weiber. Wasserfrau licilit W assa
(russ. Wodanoi, von Wod«, Walser). Die Wasi^a er-
greift die Männer und ertränkt sie zur ikifriedigung
Uirer erotiaehen Gefühla, dabei bohrt aia ihre dünnen
ud aiakaltan Fingar ia daa KArpar ibraa Opfer»
Varia, Aaatett daa firtmakanaa ria deaTaw
madtaa alaa Fignr ana Bfatonbob irfadar.
Die Wacaa verlangt Opfer, eine jede Waara nach
ihrem Gutdünken. Die Wassernixe eines Sees (in jedem
.See lebt eine besondere Wa.sfemixe) beiOt syrjäoiich
Lelä-ty-«>ia, liebt, daß man ihr nilberne Ringe schenkt.
Die Syrjänen führen keinen Kainjif mit den Wasscr-
fraueu: sie halten sie für sehr stark, sie können ihrer
sieht narr werden, deshalb ziehen sie es vor, ihre
Wtuolw IU erfülleu.
Dia sjrrjünischen Frauen st^'Uen «ich eleu Oniel
gm anders vor als die Mäiiner: xie halten [Im für
aia böses, schlaue» Wes^-n, da« immer des lietniLre- und
der Falschheit fiibig ift-
Der Verfouer fuhrt Bucha verachicdcuo Legenden
an, aoa denen die WäHnaabaamg dar Hjrjßaaa h«r-
vorgeht.
Wie stellt sich der Syrjäne die Enw-hafTung der
Menschen durch Jen vorV Der Syrjüne antwortet
aof diaaa Fraga: „Tschusbiss pnyss turrnyiM-', d. h.:
gdar Manaeb wird geboren durch die Vereinigung das
Hobe« and daa Oraaea". Waa daa eigenUich ba-
den ten mU, irt niebt wa ermittdn.
Die Weh aber beatebt nach der Anscbannng der
Srrjänm eigentlich ana nrei Welten: die eine Welt
ist die Erde, die andere Welt beiOi Mu. Die Srmnc
•eheint abwaohaalnd der einen wie der anderen
Welt ; so iat auch Taf^ und Kaabt an arfclftreo. Bei
uns ist e« beU, aagen ew, doob die aadara Welt bt in
Finatamu begraben.
Naeb der Anachanung anderer Hyrjänen gibt aa
sogar drei Welten : die er«to Welt ist uufere Erde,
die zweite Welt befindet sich über der Erde und die
dritte unter der Erde. Die SyrjÜDen meinen. daU
die Welt oberhalb und die Welt unterhalb der Krde
mit eben «nloben Men«ehen bevidkert m-iwie die Krde;
i\<tc\> nnter«cli> i<ien Hieb die Mensetieri der obdi. ii
Welt von den gewidiidii lien ."»terblielien ibidiin h, duü
aia ohne Wün'^rbe uml idme l,eidi'ii-.eb:i(teii lel.^ u.
Unter dent EinÜufi de« Christentums halten die
SjrfjbUB nagabafaa an ^nban, da0 in die Welt
oben nur die Seelen der Gläubigen, in die Well unten
nur die Seelen der Sünder hinübergehen. Allein die
Svriänen känncn bei ihrer angeborenen Gntmütigkeit
aMb nioht mit der TontaUMW aiaar BÜlbb ab mmb
Ort^wo die Stedar gätaafl wdm, veramigaB.
Ei liegt Mb Qnmi vor, tanaebnan, daS dar
Mond, db Sdnoa aad dfe SIecBB ab Gottbaitoa tob
den Sjijtoan TCMlvt wardeo. Ee aind Wecke Jena.
Die Sonna hat db Madit and die Abdebt, die böaea
Geister ra sarat&raa; wenn sie untergeht, bab&tat dar
Mond die Menacban.
fk-inerkenswert ist. dafi die ReligionaatUMshanonffen
der Männer und Fram n liei den SyTjänen veraehieaea
sind; es hangt dies offenbar von den verschiedenartigen
He«ehüfligiingen der ( ie.«c'hleehti r ali. Der Mann, als
der Nlärkere, muß Weib utni Kind i rnuliren : deohalb
bringt er den gr^Uteii Teil di'- \\ mt. rs mit <li r Jagd
IU. Die Frau arlicitet unterdeswii /u Hause, widmet
sich der Kindert^r^^iebung und der häoalicben Arlieit.
Die Syrjiuieu sind ihrer Natur nach empfindsam.
Wenn lier ^yrjane sieh in der .Mitte de« tiefen Walde«
befindet, wo alle« ruhig ist, winn der Mond scheint,
wird er von der Natur liez;iulierl. Ihm scheint es,
daß von Zweig «u Zweig ein weildiehe? Wesen (Wald-
frau) springt, daß o« inn luokt, ruf'., ihm die Hand
entgegenstreckt, und er fu!lt in die Arme der Wald-
frau. K» sind n.iturheh liuliurinationen , von denen
derSyrjäue sich über nicht befreien kann. Da» Chriaten-
tum, das gleichzeitig mit christlichen Sagen in da«
I^tnd eingedrungen iat, hat aoi die Frauen einen
tieferen Cändruck gemacht, ab aaf die Hinner. Dm
Fran, ala daa aebwtebare GaaoUaeht, bat ateta daa
BadbAda gehabt, aa daan atarkn Waaaa ibra Zop
flnaht la nehmen. Db Franan babaa rieh die ebrb^
lieben Anaohaoangen and die Voratelhaf Yoa Gott
ala eine« Weaena, das aie «chätsen kaaa, aagaeigaet.
Die Fraa hat oft, um die Kinder tu iagatigen, ibi«
Zuflucht KU der Drohung genommen, daß die bSaen
Geister kämen. Wenn du Kind weinte und aiob
fürchtete, so erzählte ihm die Mutter, daO der Moad
erscheinen werde, um die böaen Geister fortzujagen;
die Frau hat die«c Geschichte so oft erzählt, dau sie
zuletzt »»Ibst daran srlaubt : der Mond ist fähig, die
boscu Geister zu Neriuijeii.
Der von den Üiirs. ii ;iuf dus Syrjänenvolk über-
tragene Allel fl niKe ^|ll■'lt iiiibesi'udcre unter den
Frauen ein« gruüe Kidle. Die syrjänischen Fraueu
glauben jetzt auch an die (rn'<siseheu) llausgeiiter
(ni'i'isch D'iinowije, von Dom, da-* Hau»). 8ie lial>en
lieii ,\ Ii- •■L'laulien lii-r Hussen uugenommen, sie gel,en
nicht um Iii Dir in» H;id, sie lasB4>n kein Wasser im
Radehaus stehen, weil sonst die (tcister sich dann
baden würden usw. Die Männer verhalten «ich diesem
Aberffbabea gmaaftber eebr äkaptieeb, «ft fiadM ab
ihn liobarlieb.
Db IbijlM mliea bedbaahM habaab dal db
Erda aOiäuIbii veradiwiadat, dal BaÖte^ab IMhar
60 Jahre fest standen, jetzt lebon naah SS Jabm
verderben; sie lehtießen daraus, daB adle« Idaiaar wild.
Ein Syiiiae, der ab Wahrsager galt, prophezeite:
Bs «ird db Zeit komman, wo man den Acker mit
eiaeiB Stocke aunmeaiaB kaan, und auf dieser kleiaaa
Slalbwird num ;ickem. El wird auch die Zeit koraaei^
wo man den Wahl mit einem Stock anemeasea kaaa>
Die Männer «ind traurig danilwr, db Weiber trAabe
sie. (iott Omel »ei wohl itöse, allea Bfiaa aei eeiMT
HsiiKle Werk, hImt er Werde dach aiciM aBa aalaa
.Absichten ausfüliren können.
Inti'rCKsant «ind die An^ebiinungen eiriij. ■■ ^fT»
Janen über die Winde, l'er Wimi ent^teht infolge-
dessen, daß etwa« I nsiclitbur-^-i fliei;», .Andere Syr-
jänen meinen, der Wind werde von einem Geiste er-
aeqg^ tob dem Bakel der Fkitn aiaaa Oaialaa;
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»MIKA ^nKMlkAM SmLmCSIi^^
rav uwHwr sna oonnfm*
IM
Bdnl Mi Mihr dämm, or bewocu sich ohne Grand
von einer Seit« xur anderen. \>^nn der Syrjäne »iah
nach einem 'Winde »ehnt, ao nagt er: „Tdlö, tölö,
babyd Wiilv»»", Winil, Wind, die OroßniutU-r ist
gfsUjili. M, \Venu der Wind zu stark weht, und dor
Hjrjütie wuuiMsht, daiS d<T Wind gorinKcr wordi-, so
ruft vr : ,Tölo, tilo, baViyil c» kuw", Wind, Wind, die
GroUinuttcr ist nicht gcdt^jriM'n ! Diesen K<'di-nsHrti?n
liest der Glaube tugruude, dalS der Geist zur Bo-
«rturang der GroDmutt«r tiiei;t und dadurch den
Wind eneugt; und wenn der Syrjäno sagt, daß die
Grofimutter nicht geiiorben iat,' will er diamit den
OaM bwiüiigea, däi er nfcjsatMn Udbt.
Wnm der Syrjine «if «r AcA tob UmraHar
aberrMoht wird uiid togelaag «liir Ja «insr Hfttto
■itMu maß, *o beginnt er allarlai Bet^w6niiwen mr
BmdUgailg de« Oeisteg, allein er wendet nen nicht
M MiMm Gott J e n , weil dieser sich ganz gleich-
gültig gegen die von ihm gesehaffeiie Welt verhält.
Oer Verfasser verspricht weilon- Mitti-ilungen,
insbesondere über eine oben »ngafährte Sig« Tom
U. J. Chotkawltaoh: Einige Worte n*t die
Banduristen und LirnikvB in der
Ukraine. (8. 87 I.Ih k«.)
Ein Vortrag, der in Her Srktion für Etknocrapliie
des XII. rusüiiMMien archieiliijfisehen Kungrease«, Cnar-
kiiw (l'.MCJ), ;r''li:iltcn Wunlcii ist. Ich viTWiis.« auf
meinen Berieht über den l'iiarkower KnntrreU. Arehiv
fOr Anthi-opologie, Bd. XXVIlI, .S.428bi.-< 452. Brunn-
»chweig 1!NI3. Der kurze Bericht über diu Buudu-
rieten und diu Limikon befindet sich 8> 480 n. 487«
13. Vermlaohtee. (8. 107 bi« 124.)
W. Ch-na: Ober die Krfolgc de» ethno-
graphiacken Studiami in den Vereinigten
StMt«n. iß. 107 bU 115.)
A. Semenow: Die OränduuL.' de» heiligen
Staates Bncliura. (ä. 115 bis 11(>.) Üli«rsetzung
MM der Sprache der Tadihik, niodergeaohriebeu in
Bwhuia nach dto Wortoo K»ra«l>b«ga
Seid-Bek.
An der Grenze China« gali es eiuHt ein Königreich,
in dem der Künig Chali'tk hernwlite. Er und sein
Volk wareu ungliiuhig. Der König hatte die Gewohn-
heit, jedem Fremden, der zu ihm in die Stadt kam,
ittMÜ%alMB n itellaB; mm d«rn«mda «ie niebt
«ralm komte, so wnrda er eni BiMü dea König*
getötet Und der König ChaWk riabteto mI dieae
Weis« viele Leute zugrunde, wail idemand leine
klugen Rätsel lösen konnte.
Im königlichen SchloRüe Lju ni useh k - Ti na
(oder l.j u m u » c b k i n ) an dem Orte, wo heute die
Stadt Biieharu «tetit, war ein fielienjähnjirr Knabe,
I ra s ni - K (> .ii - (' Ii 11 n , der iiImt «■•ine .lithre hluaus
klu(5 und kriiftig wur. IN'r Knabe hutte venioninien,
daU der Koniy Chaluk sm viele Leuti' unschuldig
toten hell, weil sie die Itätsel nielit erriiten konnten.
Und der Knabe nuhni ein grolSei« Kiitnel in die Hand
und trug es zum König. Man nielijete dem König
vim dem nngewAhnliehim Knaben, der auch eine so
viewAhalieGa Uat «nag. Ott JUug baCaU, den
taäbm ihm TonmlUires, md eb «r adii, d«B ea Mob
aia Kiod war, orzfirnt« er liab. md sagte : aWamm
* biit de zu mir gokommeo? Dn bist ja noch ein
Kind' leh iih'iutr. daii ein großer und hilrtigt^r Mann
vi<r ' fi-li. Uli n mrda^« Imam-Ko»i-Cbau wiesauf
das Kamel, das er in einer iland hielt und sagte:
„(), Köiiii/, hier fii hüt ilu di u (irotten, den du gewollt
li«!*t, iitid hif'r" " «-r Ulli iiuf einen Ziegenboo^k, den
er III di r uinlpjrii lliiini lii' lt — ,hier hast du einen
audum, der uinuu sg langen, ehrwürdigen Bart i
Bfide eMtayienheB oeiaen Anfofdenugan, aidi I
vor dir aeigen ra dürfen. OeataUe mir, daS iah
statt ihre( rede". Dem König gefiel die Rede dea
Knaben ; er nahm ihn wohlwollend auf und fing ao,
ihm verschiedene Itätsel aufzugehen. Der Knabe
loste alle. Von dem Verstand de» Knaben entzückt,
sjirarli d' r Konig: „Fordere von mir, was du willst,
ieh wlII (iir alle« j,'el>eu''.
Der Kiiulw- antwurtet-o: ,0, König, schenke mir
i>o viel Land, wieviel eine Oehnonhaut umfaBt". Und
der Konijj lachte nlier ,\ii -if naive Bitte des Knaben
und gab ihm die KrlmiipniH, I^ind zu iieliiiien, wo or
wollte. Der Knabe Imaia - Kusi • Chan zerschuitt die
Oaheenbaut in aohmale StreifeD, die er nnlnrninanjer
Tarknfipfte, und befind aeinen Lenlen, mit dem Lader'
riemen so viel Land na SebleB I^nrnnaddon wm nm>
spannen, als da mfiglidi aei. Au diaee Weiae lagto
der Knabe Iman*KaaipChn& den Orand aom Chantwn
A. Semeao«: Die Grundiftge der Ter-
teihing roB Land nnd Waaaer nnter den
Turkmenen im transkaspischen Gebiet. (8. 116
bis 120.)
Dai transkaspische Gebiet ist aehr anagedehnt;
man re> Lte t i>31 738 (juadratwerat E* besteht aus
S»tid\vnt.teij und LöBsteppen. Die Wüsten weisen
nichts lila Sak «au l s t ä III ni e auf, »<in!it nur Sand. In
den LoUebenen ilapeyi n wäi hst, wenn sie be»iis*ert
werden, alles. Hier lietitiileii »ich daher auch Städte,
Ansiodelniigeu, hier wandern die Nomaden mit ihren
Herden. Fehlt die Bewässerung, so wird die l,<iU-
ebene aueb snr Wüste. Deshalb bat das Wasser hier
der ^^MrtanSfdanipSMeren Hiaderiaiaungen, sondara
auch das Befinden dea einzelnen Landbesitzes ab.
Wenn wir daher Uar vom Landbesitz und dessen
Verteilung reden, so muB auch vom Wass' rtu'fiit!: die
Rede sein.
.Mies von den Turkmenen bearbeitete Ijiuil zer-
fällt in zwei Ksti i.'orien. K.h sind M u I k ländereien
und S a n 8» c hik läiiriep ieii. Dit- Miilkliind>T''ien sind
diejenigen, die all Ki>,'eiiium il-r eiiizehen Hesilzer
gRlt<'n (Mulk, iiuH ili'iii .\ruliiMlien '-t:iiriniend,
De<leutet Ki<;i':iluin miir Iti'-itz), ilie Saiiusehik-
ländereieu »lud im allgemeinen Hei.it/, iin Besitz
der Gemeinde. Deaaalhe gilt auch von dem Wasser,
besita, besser dw Waaaerbanutsung; ea gibt Mulk-
Oewieaar and SeBeaebikgewIaaer.
Laad- «ad Waaaerbeaamag aiad eng miteiDander
verbunden. Ein jeder Tarloaeae beaitat ein Land-
stiiok, dort steht sein Wobnbana, dabei acin Garten,
der ihm Wein, Gemüse und Obst bringt; da» I^andstück
ist sein Eigentom — Mulk. Um diese Landstucke zu
liewiissem, werden von dem Hlljfemeincn Wasserbecken
ein oder mrhri le (Iriibi n itl'.re7\v>'iL't, iii denen ein
liestiiniitteg yuanluni Waxier iM\ilk) /u dem Land-
stück geleitet wird. Diet iröße d> i- L-iudniulkü schwankt
zwischen 1 bis i> Tanab. ( Tiiuub oder riiiieii ist uueli
arabisch, es ist ein Flächenniali von wechselnder (iröUe;
im transkaspischen Gtd»iet bi'trägt es etwa Deüjätine,
etwa laon qnu)
Die Rechte, die ein einaelner an seinem Molk-
lande hat, aind aehr veraebiadea ; ia der Aehahekao»
Oaae kann der Beaitaer aain «Moik* und daa Waaecr
dazu verkaufen oder verschenken; an aaderaa Orten,
z. B. in der Merw-Oase, ^ilt der MulkanteU ala Qe-
meiiidebe>itz ; nach dem Tode des Besitzer* fallt er
wie<ler an die (ienieinde zurück, die ihn weiter ver-
geben kann. Darüber beateben sehr Teraehiedeoe Be-
stimmungen, ntf die bier keiae yenaiaanvg iat aia-
zudrehen.
Die Sanasehiklandereien, die ( lemeindelanden-ien,
Ucgeu gewöhnlich von den Alulklüiidern weit entfernt;
lie dianaa mm Bobanea mit Banmwolkv tietnide aa«.
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N«M
nnd Sdviftaa.
8io sind entweder da« Kij^ratam einer (ganzen Ansiedc-
liinif oder eines Ge^'hlprVitfs (StminifsV «lio können
dcnualb nickt voriut i t. uti^Ut !• imiihI.' v r^-.-lwii
■vii'Ttim. Alljührü'-li wird das ijauiuiebildaud Tartuilt,
(l<"'h kinin (l*'r ' in/' !['.>> MjMD AuMJ chMD MdWCn
nur Arr«ndo uUfi^;» :!«;«.
Za auwm jeden Mulkouteil (Oeböft) gehört ciu
Antail WnMT. Da» Wasuvr wird in Gräben xuifekitot^
«0 mf Am MulklMida fort« OeUhtd» «nfohM nad.
lind Mioli die BmtMeninffaluuttl* itind;?; coMa
■ber die Bnwohnor fortiieuen, wird rjii'h rin»r be-
■tjininteu Zeit der Gmbeii Ku^eworfeu.
Um dia (Quantum d<;8 zu vcrteilondcu Wamcrs su
IwutlBimClIi Wird fnlvcndt!rmjiO<-n verfahren : Ki werden
alln zumnrnon|;PKälut , dif rin Anrecht auf Wasser
haben: alle verbeirati-i- ti .M;>nner, Waiw-nkindor.
Wftnv>Ti. die nicht b«i üutm Jüiideni wolmoii. ver-
!i' irat' i" Fri'milf, di« dto SrlMibnia nm AintajUin
Ci Lsiltuu haben.
Jeder erhält einen gleichen Anteil («su^ von Wasser.
Wir n<>hnien IwispieUweise nn, daß in einer Ansiede-
lunjf 1'40 »SU sind, ~ jeder kann im Verlauf eines
Tages eine boslimmto Wawcriuungu benutzen. Da die
T«uung des WiMMn «Mb Staddim imd MkaOm
SdnwieriKkeiteii bavHra wfird» fU 8liind«D = 1440
lUnot^n, fol((lich «oUteu die»e Miimteo unter 240 s*u
goioilt werden), so worden die einzelnen mu xusanimen-
gestellt zu einer (•nippe (russ. Artol), z. B. im go-
geltenen Fall zu II) Artel, von denen jedes Artel
•24 Menschen umfaßt. Diese 24 Menschen = 1 Artel,
erklären sieh damit einverstanden, das Warner nieht
»tin;f)<*rtw:«i'», «ü^rvliTn tsfewei«»' <24 Stunden hindur»**»)
tu li''iiut/''ii. Mit aii<l' r''ri \V<'i-teti: der ''iriu Art"!
L'rtiuU am er<äleu lagt! \S ii»K''r. diT iindfv Aitcl um
zweiten Tage usw., Iii« ;iU" l'> Artel iln' \V;ihf. r-
mengen erhalten haben. J< d' l'^irtu . j4 'U i Ait<;l ijii).iJt
somit allo 10 Tage seine ihm /uuidi irii^e Wassermeuge.
DivwArt Kiutiuluug beiOt Ssarkur (per«. Teil, Bruch-
teO). OiiterSi«rlnvTMfteMiMndwuiMbdie94itSR-
dn» BaraliaDg «ioar bMtiramteD WiMorimiire. Dto
Mllfl» «iMM 8Milug dLk die Bemrtnnif «fthrcnd de«
TigM odsr «hwr Naoht baitt K«km4.
Dn 8 sa n Asoh i k was ser kann unter keinerlei
Bedingviu: veräuBert werden ; es kann nur bis zur
nielüua Yarteibuur «inam aaderan in Arrand« fflr den
Praia «an » Vk 90 Rnbd (10 bu 21» Hark) f^agabeu
werden.
Um die Wasserverwendung in jeder iisrni irsschaft
(Obä) zu beBHf8ichti}{<'n, werden be» 'ini' re l'.'i «fir-n
(Mirab) gewählt.
W. P. Nalimow: Kine Ijegejiilc ihr Syr-
jinen vom Pam Sehipitflch. (S. 12-1 Iii- ia4.)
Der Verfsi«ser schickt die Bemerkung voraus, diiß
in dun ctln i r q hisehcii Untersuehungcn Popows
das Wort „l'uni" nieht richtig gedeutet sei. Nuch
Popow irt aPsm* ein Prienter de<i (iottes Joma, auch
Joma Mlbat; Mch wird damit eine lH>se und ver-
•eUafUM an» Fnw baMiebnek Jatst, §o meint der
Verfamr, axivUiirl ia dir VontflUang der Svriüneti
nicht m('hr ein Gott Jomu, wenigstens hat sieh keine
Legende über ihn erhalt<?n. Nur in der (iegend von
Ust-äsykolgk vernahm der Verfasser den Namen
Rleiobzttiiig mH Märchen über Jeriislau lAzarewitseb,
r«)Uia& u. a., in denen die Bubujuga eine hervor-
niiende Ucdio ünielt. Wahrscheiulieh ist unti'r dem
Einfluß ilieaer Märcben b«i denSj^Mwa diefiabiyaga
aufgetreten Und bat dum ueb den Naman Jana
erhuHeii.
N u ll ili r Ati-n hl d'T u lzigen Syrjänen wird mit
dem Auftiiruck „l'am" ein Mensch bezeichnet, der
eine besonders Stark« Willenskraft besitzt , der iibi-r
Wind und Waiaer nnd Aber die Waldgei«t«r gebieten
I — 1> — 1 — gtttoa moraliMbaa Mgimanbaft««
I begabt ist. Seine Kii''r<fi''. sidin' Keimtiiissi \i't-
I wendet er im Kampf getgeti die t'ciüde il'.r byrjanen.
llnriiuuli fällt der Begriff Pam etwa niii «i' in zu-
sammen, WB« di« Hu«»eTi BfigBtyr, einen Ib lili-ii, Heros
nennen.
Ein soklier ram wai- uuu »vjolii ^ 1 1 s ch '' , ui>er
den eine Legende mit »ebr vielen Varianten existiert,
leh gebe die liegende in einem kurzon Aunag wieder.
All dar KiederuuK dea flaatea Wjtaebayda
•aflaa barthendge RteW (Ruasen^. Sia fSnlitolaii
niemnnd, aiiDer den Pam Schipitsch. Sohipitaeh
li'l>%' Jiii iler Mündung des Flusses Ssykola in der
Wytschegda. Kr war Witwer und hatte zwei Töohter.
Kr beschützte die Syrjäncn mit starker Hand vor den
russischen IJanbem, die or zu Hunderten tfiii iitid
ins W.i^fir wiirf. F> ist ein gewaltiger Ilerrscli-r,
alle» int ihiii üntertan: wine Svrjüni't: be^ohut/t i'r,
»|j--r i'r ist il"i'h uuirliK-'klioli- l'.r liilil'. virli i'irisui:;;
iJin pl;»i.'uii liie /«eif''l - w<i7;u liir Weil.' \V;in.in
Ii lieu uu ? SfltlC ( r( lirlil« l'i ruluL't iti". *T folic rkiliijt
•eiu. tiuaiut itliua tiiii l'^itle. Kr «agt, «Itu hkx un-
möglich, er sei kein ijewöhnlicher hterblioher, dar
Tod komme oicht su ihm, er kötiue niewala diaaa
Walt vwbiaa««.
Aaf dar aadarea Srito Am Flnaaaa wobita «in
anderer Pam, ein Freund de» Schipitacb.
Dieser Freund hatte sich zu einem gewöhnlichen
Menschen gemacht und beschäftigte tieh mit Land-
wirtschaft.
A]^ er EMnea Tages bei der Arbeit ist, sieht er
ein Boiit tst-^m die Strömung den FluB heranffahren;
nieincit;'! r^idi.rt. tiber Hau fVmt hf»«'ejj+ sich doch
Htrniiiiiurvvuvr!., I'] 't/l;rh • rscliiillt im li"'/1 der Ruf:
.lliilt I »i'i- i'iiiri gotil üü» l'fcr iiini i-i-lircit lau'. : .Hüft !"
I>f»< l!u"t atf lit fest und iHd>i>\vi'i:li''h , iliv Scliitlrr
aus N jk'iinj'i bitten den l'BUi, er »«U« »w liwlassen,
sie befroiciL, Sie werden Tom Pam aufgenommen, aie
erzählen ihm, sie wollen den Pam Schipitucfa er-
Bobkgen ; jetzt beim Mab! «li« taiaar Oaliabtaa aai «r
obunächtig, er babe kern« Kaebt fibar die Oaialar.
Tiar Pam sagte, er »ei jetit ein Kewifholicber
Sterblicher, er haoe alles andere aufgegeben; er habe
nur noch die Macht, die (Jcistor um lulfe anzurufen,
wenn er sehr in (iefahr sei.
Die Russen gehen ans I^and, um den Schipitsch
/II überfüllen. Schipitsch, um sieb die in der Um-
annuiig seiner <»eltpl>tet) vwlnrerii" Kraft wiedcrzu-
gclwn, muü FI' Ii III i'iri' iu Ws^Hi rkul" 1 baden; allein
«eine Dieri' r )'rirur' n ihm keiu \V uiMicr, um ihn zu
virdi rliiri. Un' lUuber fallen über ihn her, ver-
v^ujidiit ihu um ihren Messern; das Blut des Pam
Üießt in Strömen, aber er stirbt nicht Die Töohtar
jammern, dur Vater erduldet alles und klaget nieibL
Da wandsn die Töohtar an dkJUnber, aiaaolllan
deim Fan dan HosengttrM dnidiaabneidaa: tia fotoa»
dem Rat, Mshneiden den nürtel durch, und das Leben
de« Schipitsch cntllieht. Die Räuber wollen die
Ttebiar m Franan »**">t»». aber die Tfiabtar willigea
nfebt ein, aie «tedan ilnr Hanl an ohd varbtaanin.
14. Kritik und BibUographie. (S. 124 bis 182.)
Sammlung fSbornik) der % ni',. st riniliohen
Rech t ügebräu oho. Bd. II. Unter der Rodaktion
von Pachmann. St. Petersburg l;ȆU. (Bd. .Will
der Schriften der K. ruRS. geogr. (»es., S. 120 bis 136.)
Besprochen von A. Worms. I>er l. Band ist bereit«
1H7Ö erschienen.
N. Dobro woUky: Smoiensker ethnogra-
hische Sammlung (Sborjiiki. Bd. IV. Unter
er Redaktion von Jantnehut. ät. Petersburg 1903.
(Bd. ,\XVn. Schriften der K, russ (iwgr. (Je».
Abteilung Kthuographio. (S. 148 bia ]!>7.) Be»pro«ben
van W. R.
s,
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\\ . K. Uomanowski: skinxen au» der (io-
H.- hl cht,' Orulien». Tilli» lIKtt. (8. Ul.) ÜB-
Bj>ruoli«u von A. Cbacbttuuw.
(irifin P. 8. Uwaruw. Muauum Caacasinam. Di«
Stiniiiilungcn dw kaukaiiaclieD Mukuiq» iu Tiflis, lic-
•rbeitet in GeiuiBHhiftBitjnlsfartM SnaiiGatcii auJ
benia«Kecreb«ii Ton Dr. Baaa«k Bd. V, Anhtologie.
TiHi» 1902. (S. IBl b« 153.) Bcsprochun Toti L. M.
N. A. Saoierski und A. S. Cbaohanow: Dor
XoiuokanoD de« Joann Pontnik in den ver-
sohiedenen Aui^ben (ffruainiiicb, ftriechiscb, »lawisch).
Muitkau 1002. Herausgegeben von der K. Gci. der
CiMcbiohte do* Altortuma boi der Moakauur Univuraität.
(S, IfiS.) Befprochen von P. ('idnljänow.
Karl V. Ditiuur: Keiae und Aufontbalt
iu kii ti. t H I.- h :i t k II während der Jnkrn l!451 bia
18r.5. BJ. I. llii-t.uiacher Buricht aaf (Irund-
lajfe der 1! r i t u phfu-hp r. St. IN?:.'! slnitg I'JOI.
(S. 1)1« l.'-fi.) |{.i<pi hm voi; W Cti-i,,.. E» iat
mir sieht li<:-kniiiit. ihiU oine dr ir.srljc Aij»;,'al>c dio8«ii
llOcbiuteti'i«iuifcri l!i;isL'Wi rkcH rrsi'hii'ii' ri i»t.
W.W, Kirjakow; bkitzen «ur üeachichte
d«r Anaiedeluugen in Sibirien. Urnkks 1892.
(& ISB bia 106.) Büaprvehaa Ton N. M.
N. £. Br»nd«iibiirK: Ffthirer iureb daa
Artiiieriem aienm ia Sl Petertbvrg. 1 Bd.
Pribitioriache Abteilung. St. Petersburg 1!»02.
Beeprocbcn von W. Ch-na. (S. 196 bia 157.)
Die Arbeiten fTrudv) der gelehrten
Ar ch i V k o m in i SS 1 (III in INrm. IV. laef. Perm
1902. Besprochen vi.n \V. ( h iia. (S. 158 u. 15!).)
Album ( Pa]ii II t II 11 j II K'uiabka) tl^i intu-
vprrir-ment« W j ä t k u uuf «ins Juhr 1903. 24. Jiibrgnng.
\\ )iitktt r.K)2. H' iiiui^^'-i'^ri h' II \r.iu atatistiacbeu Ko-
uiil»-!' (ioiiviTiii III' iit^ Wjhtka. Bcaproohen von
W. ('h-ii:i. S. irr.i. Hii- l!ih-)i enthält «ehr intcr-
ewaiiUs MüUuiul, iLuunier \i. tk. äelemin, Gesänge
der IVirfingvnd im Uutivn n, HH-Iit WjitkA.
W. klinffcr: Sagenhafte llotiTe in der
6ee»biehte ilerodett. Kiew 1M8. Bemooben v«o
W. Cb-B«. (8. IN» bu 1680
D. Bautjach-KameniKy: 6e»eliiobte Klcin-
Rußliiuda von dem Anftreten der Slawen bia
snr Vernichtung der HetmnuKchaft. ULfieiid,
4. Aa«gab<>. 8t. Pet4>riibiirg, Kiew, Charkow IIM. Be-
sproehen von B. (S. Ifi2 u. 163.)
Ethüographisehc Aufnätr.e in Zeitungen
lind /.i-itoobrif tpu. (S. 164 bis 170.)
Neuigkeiten der othnosrnpniivlien Lite«
rat II r. fS. 177 bi» 183.)
1 5. Chronik.
Feier der 60]ährigcu winsenachtfUiiaben TMig»
keit des Akademikern Ad. Pypiu.
Zur Erinnerung an (J a » t c» n P b r i : .
Zum fimlächliii» des Arabitten Waklin.
NekrolDge de« Dr. K. N. Soherior und Ij,Feer.
Daa MuttcuMi Peter» de<>Gro8eD uiSUPeten)'
borg.
Kinig(>« über K 1 i a a L u n u ro t.
(im tonfeit über die Benennung der Monate
und über die Zeitrechsung bei den Finnen.
Dil» ethitognphiiafafl Aatell-Hntenm In Hei-
»iugfurs.
Piftpinge Arbeiten ftber Runeneehriften.
ISthnogr»ptaiaohe Bundectaau.
Buch XVUI, 190», Nr. 3. Mo«kttn 1903. 'ÜB S.
18. Ok V» BotMitii: Di« 8ege mtt «wOtf Per»
■«ne».
in. Z««lf Yereehwörer. <S. 1 bia 98.)
AiaUvItoAMknealtHtt. V. R M. Tl.
ubil .SehriftMi 901
17. A. L. MhCiIow: J. K. Melganow eis Er-
(oracher dea roiiiiehen Volkegeiangai.
(S. 27 bi-. 31.)
10. N. B. Jüut&oliuk. : Zur Erinnerung an
J. M. Misltfunow. (S. 8öbi841.) Melgonow
iat ein ME vcntorbeucr Muiker, der ncli nm
die Erfanehoag dar nuniehen TeUnmnnk lalv
ncdiest gamaant bat.
J. N. Kaignnow warde in Wattnga ((Homert»-
muaX Koehonul) a» W, Aitgiut t8W geboven. Er
entstammt einem alten muiMben AdetageeeUeohti
einer peiner VorMurm war war Zeit der KaimiB
Katbarina II. Statthalter in NordruBland. Die erste
Ereiehuug erhielt J. N. Melgunow itn eltcrliehea
Hause von »einer Mutter, die, von klciurnssis^iher Ab-
alammnng, außerordentlich musikaliiieh gebildet war und
ihren Sohn von seinem 6. I^benKiabr an im KlM^prstpipl
und in der Muaik unterrichtete. Dann kam M >' 1 ^' ii n 1 1 u
nach Sl, Peter»burg in eine Privatpenwom uml trat im
■ l.'i, I,i_On_n»juhr ii: ilu« Lvzi um in /iir »kuji -Sf i Ir ihm cr
naeh Uuondigang de» Iji lir'KiirM ■< vi rli' Ii. Stiwuhl
in der Peniiion wie im Lyüeuin hrsi-hulti-^tr lii li M, 1-
gnnow «ehr eifrig mit Huüik ; »eine Lehrer waren der
I aamala berfllunte Alexander Drafiaboek und dar
ikilndiab erat ventorbene) IfnalUnntllMr Laroeb«.
)urRh Drevaohoek wurde Melgunow im KkkTier*
! spiel, durch Laroche in der TTieorie der Mxmik
I unterrichtet. Damalii ent 18 Jabre altt trat er beraita
j öffeutliub in Kouserlm in woldtitigen Zwaobair ale
Klaviemuielur auf.
Nach Abaolvierung dea Lt^hrkursua im I^zeum trat
MoliTiino'«' in rb'u Stnritsflii'iint. crft in St. rctefburg,
^)l;l(r|• iih'i r '^'.lll 'T ;nls lllihrkulllitfll lil'Ml.'hi'll M'ilie
Steliuiig iint, i-ii !h-lu< uaeh Muskitu ulx-r iiii'l wKlni.-le
aieh ganz ih r Mii>ik. Er lieauchto aei( i-^Tü il.i-- Mus-
kauer Koiuci vatorium fiir Muüik , veriiiiU b» über
I bald, weil ihm die Vorträge danelbat auf die ihn be-
•cbäftigcadou Fragen keine Antwort gaben. Von
poBem EintttH aal leina Stadien war dia Bdannt.
iohafl imt dem dimab in HaAaa Mmidan Lahxw
, am Lyzeum des (iroDfürKten Jflholaii dew ProlateOT
lludoir Weatphal, einem amgeiaiebnelen Itlaen*
j achen Philologen. IHe Spexiiilitäten Weatphale
' waren Metrik und Uhythinik. Weatphal i«t der
Vcrfudscr dea Buche«: .,Allgemeinu Theorie der
iiius ik ali ach eu Ilhythmik'^, Daa Werk iat von
M !<Tii '1 n w iitn Ht!«s)«irhp nb»>r«etH ttrul niif Krlfnifi»-
runf,''-ii \i t-i'hiMi W"iih'M, lUi' 1 liunlüi-hnh h.it Hirh h-'un
l'wiä .Vlftguiiow« unter «eiti. Ii I'h] h mu geluntteu und
»oll dcmuächat durch denDrtn k vvrMttentlicht werdea
Ala Ergebui» der genieiiiaciiiiiUti^lien Arbeit Mel-
gunowa und Weütpbula erachien die bekannte
rhythmische Austobe der jiebn Fugen Bachs. (Zehn
; Fugen fiaehfj rnftiiiniMhe Aoa^nbe von R. Weet-
, ohul nnd J. IfelgUDOw. 9. Aullage. Mit einem
Vorwort von Keignn o w : . ü ber die r hy t h m iac he
Aunführunx der Fugen Bachs.)
Melgiinow^ und Weiit|>hal unternahmen aoeb
eine lieiHe in.^ Aiialand, nm dB.<ielbit durch Kooanie
da» Publikum mit ihren munikalixeheii .XnwjhMuangeii
bekannt zu Tnucheu. Auch in ItuOland konzertierte
Melgunow Hiihr oft iu < • i tnjrhiiff mit dem Violin-
spieler La ,h und dem \ n h uc Ih--' ii Dawydow.
Um die russinolie Volk»(im*ik «t« c hat Meli/unnw
»ich verdient gemacht durch »eine Saiiimtung „Uii»«i •
»ehe V 1)1 k sge »an go " , von denen zwei Lii'ferun(ren
ernebieuen sind. Der iTKlen, 1K79 veröffentlichten
Lieferuiit! i<it ein unifaugreichea Vorwort beigegeben,
liier hat Melgnnaw mncnten Mala eeine «rinneUe
Anffei»uug über die Hanaania der rmnaaben Telh».
mnaifc, inäMMonden' dm TolbBgeeetigM, HMenraoban,
biet- bat er auent di* Fardenuig gMtelll, den ma ytJBu-
96
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903 Neuo Bücher i
inusik in ernster Weise erforscht werden müßte. Er I
»elirieh rustinohe Volki«ge»inge nu ili i , wo er sie
bürte, auf »lern I^niid'' wif in der ütiidt. In Mtuslcatt
führte üin il<T y.uiM /iisamnien mit i luciu It^iilni-
sehaftliebeu Vertlin r lir-i ri!«i«i«i^h(ni Vuiksgeaau^'i^,
K. K. Sch« posr ii II 1 1; (I w. I iiti r der mat«rieu>'ii
Beihilfe Soh apo« i; h ji ] k II VI s wunio e» rnftaVich ge-
TTiiiclit, dalS 1Ö73 <ii-' er fite Suinmluti^; von 32
ruttt sehen Liedern, gt^aiiuiK-lt vuu Mvlguuow,
harmonisiert mit ITuteratützung von Korsch und
Kleuowski, veröffentlicht werden könnt«. Nach
aeebt Jahren (1679) eraohiea ein« nreite Shunmleny
TOB 16 Uedern, fOr dw Sbmer boirbeitet» imtarBoi'-
bilfe ven P.J. Blsramt>«rg. EiMthfttei «Mtbaicbfe
Tdfljg dmokfarÜBB Sumdiiiiy ind riidli im lilawi*
«dun NkelikB Melfftinowi.
Avfler für die Tolk»lied(>r int^rcwöerte (ich
MelfVDOw auch für die Ki reh r<inri ti)>i k.
filfolgti den Stadiums der VolU-ji' n ^ii- fand Mel-
Xnnow euch Veranlassung, mit der ethnographisehou
bhaadltniff der Muskauer (teselliiohaft für Anthropo-
logie in Verbindung «u treten. Erhoffte hier mehr Unter-
stützung zu linden als in St. Petersburg. Melganow
hatte in St. Pet«ritb<!rf» d«>r K. rn»s. Geogr. Oeftellschaft
einen größeren Berirht ül'i r di- Ii. üAtzo des Khythnius
und der Harmonisation der rusgiM-h™ Volk-ilipcvr ein-
gereicht. Er hatte den Vorschlag ••inrr K,\iJ.'ili'iim zur
Untersnchiin^ der Volksmusik pi irarbt. Allim <lie
(ieographi-L-lii- 'ii'^.lls.'tuft. •itimiiil'- nirlit :iut ilyti
Ansichten Mulgunows ul>t;ri'in ; die Kxpeditioi) zur
Erforschung der Muüik kam nicht zustande. lu Moskau
fand er günstigerem Kodon, weniigleiti}! cioe musika-
lische Expedition aus MeiifBl u Ifitteln ridi nicht
bewtirksttilliKea Ueli.
M. war OD titifer AiMtar in dar ettmogisphi-
mImd Sektion der OeeeUeduifL
Am 18. Mftn 1898 ist Melganow, erat 46 Jahre
th, MI einer Lnugenentsflndang dahingeaebieden, zu
frttb für seine Arbeit und für seine Freunde. In
aeinim literarischen NuvhluO fanden sich :
1< Koch nicht veröffontliebte VoUaliedar«
S. Nicht gedrackle Aufsätze über roaaiadieBTolka-
gaaeiig und mscisvfae Kirchenmusik.
8. Eine Oberaetsong der Rhythmik Westjihuls.
4. Ein eigenes Ijehrbuch der Rhythmik mit w»hl-
veioheu Noteiibcispielen. '
f). Lchrkumus der Technik des Klrtvii rnpifil». \
ü. Rhytliniisehe Analysten niusikaUsi Li-i KlasHiker
(Bei'thoven, Chojiin, I.is^t. Glinka n. a. m.;. i
IMe musikal)HCh-eth<M <^T:i|i>. Ische KoiiimiKsiou der i
ethiiogruphisehen Abteilung d.er Moskauer Ueseibühnft
wir<I it II Vi rsuch moohen, den NaciUnB aoAMld wie
iiiiiglich hcrauBZUg<-)>cn.
.\uf den Inhalt des vorausgehenden A<iIihI/i n von
Muli low: „Melgunows Anschauungen über J' u i itÄsi-
eoben Volksge^^ang" kann ich hier nicht eingeben,
weil e> aivh um tbuurtitiach-uiusikulische Auaeiuaudt.T-
arinrngen bandaltt die icb niidit «icderngelMn im-
atande bin.
19, A. W. Markow: Altrussischos Leben, anf
Grundlage von (russiselien) Bylinen ge-
schildert. (S. ifi bis 112.) IlerSi-hluU dieser
Abbandlang badet sieb im Tierten Heft dea be-
treSanden Jalifgatig«* UNM. ^ I ble S7.)
Dieae lunfangreiebe, anlerardentlidi fleilKg ew-
gearbeitete AbhÜHUnnsr bietet auf OnuHllage etnea
^ngebendeo StudiuiDS di-r Rjlinen ein vortrcfflieh
lfOKeiebDet«-f Bild de« ultnisxixehen lyfbenii. Mit dem
Niimeii .,|{ylinii'* iMv.iMcIniot nmn altruhKinchi' i'i'isehe
Volkxjffätixe, niei'it liiitJiri>elieii Inlmllx.
Uic Mebrsabl der Foraeber ist der Ansicht, daO
aJa Omndleg« der Bylinen g«'ai.>hiebtlM'be Tataaidien
ind Schritten.
gedient haben. (Maikow ISCr?. Rußlafw 1«7). Daschke-
wit»ch lö83, Miller, Shdanow ii.;i. i I)im-1) kmni onderer-
snits in kfitreni /.weifel uiitrrln'gi'n, liiiü diT Ursprung-
lii'li liist'in>^i'!i('ii (_ir;uHlla^'(> ]iliantaHtisc}if ;inii r'iirian-
liultr Sc'iildi i-ungcn beigefügt worden sind. b'M sind
fi'iilicii I->iignis»e des wirklichen I^bens, die ge-
schildert «Orden, allein die Beschreibungen sind, wie
fast all« poetisoheu Erw^ug^iss«, das Pri-iiukt .ün-.
8«hr xu»»mmougesetzteu Prozesse«. Auf die bylinen
HiiIn t! l'inriuB gehabt nicht nur <ii> Kindräeke de.*
gewuhuiichuu Löbens und bejitimmte historische Tat-
aaeben» sondern auch mündliche und sohriftliche lit^--
nnaobe Erzcuguisa«. Die Verfasser der Bylinen
haben niebt dea Stnff der Bylinen geacdnftn« sondern
aie balnn im Yolk Terbreltete poetiadha bÄblungeu
an bostimmtfl historiaehe EremuMO aiM|tindert. lüe
geläufigen Cicgenstinde der Inline», dwOrto, wo aidi
die Enjgniaae i1' r Kylinen abapii^ten, nnterlagen sehr
veraehiediBaeti Kmiln^^u. Tkranter nehmen die Ein-
Müsse von selten des I.ebcus keineswegs die erste
Stelle ein. Daraus entsteht die Schwierigkeit, aas den
Bylinen diejenigen Züge anszuschoiden, aof deren
Grnnd man irgend ein bestimmtee Bild dea alV
ruBsi-iclieii Lt hen-- ir te.hnen kiuin.
Viir ;iKi';n ivi i.-»<ii die unter dem Einfluß der
Literatur lu liii.' Hvlinm ern;n"drungi*nrii Elcimniff nw--
geschieden wtKi. ii,
Man darf dabei aber auch nicht den itoutischeu
Charakter der Erzähl angen übersehen. Ihc Erxäh-
luugeu zeigen ideale Züge und Typen, vielfache
Uhertreibungen, künst|i ri-.i'h uusgesobmöckto Schildi-
ruiigeu usw. MitRücksicht auf diese Eigentümlichkeiten
der Bylinen darf man die Züge des Lebens der da-
maligen Zeit nicht in denjenigen Tatsachen suchen,
die die Entwickelung der Erzählung charakterisierea,
und auf deren .\u8male& die Pbautaaie der Sänger
nicht gespart hat, sundem in nebenaleblicben Mit-
teilungen, in denienigco Teilen der Bebilderungeii, naf
denen nicht das lnt< ri '-^r. der Erz&hluiig ruht.
L In welober Gegend and an welebem Ort
eind die Bjrlinen entatnnden?
HS» raaabahaaB||Fltnen sind in sehr spMnrltiedar
aakrifl anf din JetiOKit gelangt. Wenige alle A«^
Bcjehaaimen raieben bis über das 17. Jabrbnndeit
anrBtlu Die gerollte .\nzahl der Bylinen iat mttt
iinsoren .\ugen im 19. Jahrhundert niederLn*sch rieben
worden. ^Välln■nd der langen Zeit, daß die alten
Bylinen nur" in dem Munde al>i Siinirnr lebten, wurden
viel einzelne' Lebenszüge biiii iii;;f w. bt, die sehr ver-
schiedenen Z<'it«j¥)ehen und verschiedenen örtlieh-
keiten unguliorteti ; somit ging vieles von der ursiinnig-
lielirn \n\n<s" ver!nr<>n. Mtir» intiß dnh.^r iti der He-
liut/ung di r livlirn ii Kchr vdi ^iiditi;,' win , man muB
ila» spiiter ir, nir Üslm. n l'.iiii,'.'dnin';riic ;iiis»ichlic8en.
Wann sind du li_v;i!ii ri ■'utitianiriL V Iii.' mytlio-
logische Si'liiilf I Unlilajew, A f :i luisj' w,
O. Müll. r t fiiiirt dm i'ri.iSten Teil dr^ St,iffev der
Bylinen und di« iii den Üylineu vi>rkommei> l>'ii N;iti4eii
auf da» tiefste Altertum der indogermanisch -n .'»[•ra-he
zurück und findet in den historischen Namen der
Städte, Fürsten und Helden spätere Veränderungen
der ursprüu^lielien Mythen. Die historische
Sebnle (L. Maikow, BnBlajew in einzehim
aeinar Arlidten, Kwaaebnin -Samari n, Daseb«
kevitaoli) atOtit aiab nnf die Namen in den Bj-
linon, die cleiebaeitig aaeh in den Cbrenikra mr-
koninieii und verlegt men^liaan in das 10. bis 13. Jahr-
humliTt. I>te iien«^»ten Poraeber(Wesselowsky,
\V. (i. Miller, Shdaiiow, Chalansky) st^llw
idtie I^■il|l• Uiiiiirlieitmigen einen und desselU'n ByUnen-
stolfM feat und aetcrn üieM llmarbeitumien in
I aobirdcne KiMioben; dneb finden air in glatdtnitigcn
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Taten ▼onflglicli die Zöge doi 11. Ui 17. JährkoB'
tit-rt«. Wenn man vou Ii i fliilh— im der mytholofri-
B43hou Schule absiebl, «u Hpielt stell au Leben in den
l^liaen in dem groik-n lUum« roa seht Jahrhunderten
(10. Ul 17.) ab. Für nn« ist wicht);;, zn pnnitt4>ln :
wauu entKtanrl der eigentliche Kern de.» rutixicifihcn
Rpo«, wann war die «chöufcritcht^ Kraft niii It-bhaf-
ti'stfii, wann wiinb-n die Bylinen uu^iirmirl» itct ? Man
iniiQ zum Festatellcn der Zrit die Aufmt rk-s;.niki it auf
die (•nilnltiif-iarlicn rles luhaltü li iiki ii . ^i'li'hi' iiiul liii'
Kämpf'' mit ilen Sti']i|ii'iiiii.!u:ii1fii. I:i>li--<iiii<|i n' i:iit
den Tatarfii, dun Ü berKfwiohl Kiew« (bi» zur zweiten
Hälfte des 12. Jahrhunderts), die Zageh<>rigkeit TBcher-
uigows m den rnuiwlM« Städten (bis zur zweiten
Jenualem, die Vontedniig; des nusiscfien Reiches als
Färatentoma — alles daa weist uns auf die vor-
Periode der iBiiMehen OeeaUohte, ins-
enf das 12. Ul 14. Jdvhimdeit. Um diese
allsemeinen Anschauungen zn beatitigen, inuB man
auf die Tatsachen und Namen der tiylinen hinweiiien,
die mit schriftlichen gesohiehtlioben Aufzeiohnunfren
flbereinstimmen.
Auf die Wiedergabe der vielen Eüuzelbeispiele
nftsien wir verzichten.
Hie (ie<igraphie derBylinen unifafit fast du ganie
riiisiKehe Land, d.h. bi« an die (ironze, die duron die
K|Hielie der Teilfürsti-n gesetzt wurde. An sridruBiii-
M'lieii Namen liejrpjjnen wir: Podolien (I'ntyk) (ia-
litseh, (fewiihnlich voreliiiift mit dem wo||i>nisiclien
Lande Hilter der Hej-eiehiuMifr Wulyiiez ( ialitseli ; Kiew
mit dem !>nje[ir ("fl (fenauiit .,Ne|ira''), l'titachai
..iler d<'m Mii-.s( l'iasohai; Mun.w inler Muroin,
die Stadl uu dem Flusse Desnu, die früher auch
Moriiwiisk oder Muromeak genannt wurde,
Tschernigow, Putiwl ntw. In der mittleren Zone
Batlnwl» Warden «rwUnI: Kanlaohew, die Wälder
«na Briiaeki di« Kalikowebene, Oka, Riäsan,
Meh Weetaa M Twer, Smolensk, Ssebesh; im
iiSrdUehaB Bnlluid der Tichudosoo, Pskuw, Urnen,
Nowgorod am Wolehow (Woldiflafi)^ L»dog»aee,
Newa, Oreschek (jetzt SehlüMeHwg), d— WiiilBeche
Meer (finnisoher Meerbusen).
Ton niohtrnssisehen lÄndern und Städten
kflOMn die Bylinen du Sorutschinsker I.nml mit
Jennalem, den Sorotaehinker Berg 'I'h:i)i'>r am
ttosse Jordan, daa grieohiiiehe Land mit /urjrrad
(KonstantiiioiieU, ilan g ri er h iHi-hi' .Meer, die poldeiie
oder grolle Horde (das tatari^telie Ijind), ila» ('liwa-
liimker Meer; im Weüteu du» Viilk der Tscheeheii,
die Stadt Krjäkdw (Krakaul, die Ljaehrn und das
LjHcher (iwilniielie i Liiml . t\m I'i'liti.wvr Limd oder
Li t wtt iliitaurii), ileii litauischen Vulk»"tumin liftty-
gola (offenbar 1/i-ttogalleu), das Liwoiisker Land
(Iiivland) und im allgemeinen dM Oataeegebiet. Die
lüBinikBer deewlbwi werden ia dea alten r— liehen
Latiaen (4. i. Letten)
Punkte Bofilauds , soodom sehr vorsohiedene
Oegeaden waren.
Der Terfaaeer aehildert du altraaniehe Loben in
folgenden AbtoUangea ^ _ a) Dat wirtsehaf tliehu
aen fL i.
gaBaant Daher stammt der Latynsker Weg (auch
Latijtahker Weg genannt) : von dort werden l.iatyuscho
Deagito beMgan; oft werden anak die lMr«lea(KoreU)
and die bdOiglgen Twkadaa (TMbad) erwihot.
Von w este ur o p&isehen Qegenden ist den
Byliueu bekannt }>chweden uud das dänische I^nd;
an Frankreieh erinnert der färatliche Mundeekenk
,Fr&ain*, von dem eine alte Schrift redet.
Der geographiseho Horizont der Bylinen ist »ehr
EB und weit: er er»tre<'kt »ich von der Nordsee
m deutsoben Meere der lluBsen) bis zum KaKpiüeheu
sm, Vom BÖcdlioken tüiimi'ere bis zur Halbin-ie-1
Arabien. Uinaai darf maa wohl aehlieAen, dafi die
Orte der EnUtekang der Bjlinen niekt etwa iwei oder
Leben im altea RnSland (Kap. II, S. 51 bin 7!));
b) Das Gemeinwesen (Kap. III, S. 79 bis 112);
c) Das Familiunlebon (Kap. IV de» 4. Heft«'« de»
Jahrgangs VMi, S. 1 bis h) : d) Da'' relifrum, I.. ben
(Kap. 6 im -t. Ibft des .lulirjraiiL'!« V.K).\, > ^> 27).
F.- wiiiil sehr anziehende uud bemerk' n^u i 1 1.
luM' i , 'Iii' il> r \ ei-fu»»er auf Urund des Studiums il i
alt-'u ruDsiseheu Bylinen entwirft. Nur ungern nehim
irh davon Abstand, ein Ueferat davon zu geben;
allein ein befriodigeuder Bericht wäre zu umfangreich
fAr dieaa Zaitiaäift, aad aia knaar Bariaht kt aiokt
mSgUah.
YieUeiekt, daS liak an einer anderen Stelle dee
Ankfn eine aufthrtiehe DatateOnag VMm liflt
20. B.W.Millor: TürkiseheVolkslieder(Noton,
türki»ehor Text mit russischer Tbersutzung,
S. 11.'! bis 155.)
m-r Vi rfasser weilte im Sommer 1!>01 in •]vr Stailt
Sotsclii am kaukasischen Ufer des Seliwnr/< n M. ,
hier machte er die Bekanntschaft eine» wamieniili ii
Musikers aus Koustautinopel, eines Armeniers Putro-
sianz, eines Mannes von etwa 55 Jahren, der in
Konafaiitinopel geboren war. Bevor der Musikant
Sotschi erreicht hatte, war er in vielen Orten der
anatoliaeben Küste Kleiaaaiein, wie an der
sehen Küste gewesen, und katta in den KaffoeUkuaf*
TeredUedenc Volkslieder, tfirUaaka. grieehiache, arme-
niioke u. a. auf der Physbanaonika pM|Mt and nit
seiner hohen . aber milden Tenorstinimc geiiungtni.
Der Musikant besaß außerdem eine schriftliche Samm-
lung Ton Liedern, sowohl von Volküliederu, al* auch
von Kun»tli<Nleni der ver»ehindenst»'n Volker, vor
ullem tiirkisehe und tr!'if'i'bi^elie, ferner armeniw'he,
^'rii»iiii»ehi-, biilgan^i'lii i w I r hat dieaelben während
lies ir:"''' n Lrl« iis j^esurm;;' Ii ; sobald in Knnxtanti-
iiu).! 1 ein 1.. III S Lied auftauehl, »ebreibt er es nieder,
oller i n wini ibiii von »eim n inusikalisehen I'reunden
iij<-<lernes<?hrieln'ii. |)it <'r<ilJt4> Teil dieser Lieder ist
nicht gedruckt, uud in Kunstautiuopel vielleicht nur
gelegentUab bal «inaai MniikfnaBda odar IMngar an
nnden.
Anf den Waaich deaVerÜMaere aokrieb derSftagw
Petroaians 20 eckt t&rkiieke VoUnKoder, und swar
den Text in armenischer Tranaskription. die naeh der
richtii;en Meinung des Sängers für die tiirkiMdie
Sprache viel geeigneter ist, äa die arabischen Buch-
staben.
Die Lieder «ind »ehr iiiteres.iant ; einige derselben
sind Variaiilen von l.ii'l' in. ili'- Kuin'srli iri •ii iie-n
Proben der onmauiMetn n \ ■ 'lks| iM air (l(uda|>i'sl I ''■"<'.')
herausgt-geben hat.
Fjt »Ulli 2<* Lie<b>r mit ihren Nuten und auljerdem
der tiirkiwlie Text mit russischen Buchxtaboni
sowie die ruüüiM-he Obersetzung dazu abgedruckt.
21. Yermiaohtea. (S. 166 bis 168.)
Iwan Kontolowski: Der Himmelfahrtstag
im GoaTernemeut Jaroalaw. (8. 166 bi« 167.)
Ia viaiaa Kraiaon daa OoBracaeaMata Jaroatanr
kabea aiA diaigltaklMka Sittea aad Gebriaehe er-
haltaa, dia a» UimmeUahrtetage tur AusfQhmng
kmuttea.
Im Kreise Rybinsk gi-hen die jungen Leute, Jfing-
lingc und J ungf raiien, nach der Been<iii;ung dea Qottca*
diensles Huf das WinttTrtiggeufeld. Jeder führt eine
junge, eben abjfehauene Birke und einen KierkuchcB
mit noh. £in jeder steckt die Birke in aein Acker*
Held, aad daaa wixd dar HiarinMkiaa gageiaap. Die
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SM N0M MolMr H
It<4t4> (loa Kiichi^ns «runli'n in die Höbe gt!Worfcu, l
dabei ruft mau: ,r>('n Rogjjt'ii in die Schcnnu, dun '
Bbmii in doli Wald'.
All uiidiTcii Orten wird ein Rpkocht.« Ei mit- |
uvDomnicn und ifi'jfi<s»cn oder in die Hohe gcwur- '
iKit, dAmit der Uoat^en ri-cht h«c\i »lufschieBt. Alle
Personell, die mn rUaen tpilnt-hmcn, mfise<>n lioh auf
ihrem Aekerfelde »clMiiikelii, d. h. aach nwfats und
linl» nr 8«it« bieven, dunit der Ifawcieii gut mchtc.
Uator Gelingen ziehcfn ^ dum nMauMiM.
An andorcu Orliui geht man nicht nur mit Eier-
kuchen, sondern mit besonders )feformt«'n liölzoruen
Kreurcheii auf» Feld hinaus ; die Kreiizchon hulien 8,
6 Oller 4 1-Ä;kun. I)ie Kreuzohen werden wie die Birken
in den Acker (fe»toekt und Weihen wikhreud des ganzen
Stamiuers stehen.
In der Stadt U)rlit»t li ti:iil<»t an dem llimniplfahrt»-
\Mgo ein gemeiiischaftU 'Ii • S jiaxier^an>{ inissi-ch i
(iul&nje) statt. Iier HpAuvin»»« heißt iiu^suwy. '
.Man wandert hinan» vor die Stadt in ein Oebölx; e« |
uehiiien daran stiwohl die Stadter als die Bauern der
eidbctgelej^euirn Dörfer Teil. ^
Koch in den »eehatiger Jahren wurden hier Reigen- •
Urne (ru*fis«:h Uhurowodj) »iifg««f&hft nud VoUnlieder
mit eitreutiimlicbem Herrun dazu tfemingen. Jetxt
tanzen sie „QuadriU»** und „Lancier".
Der VolkMbcarirleQhe meint, daO, wenn ei« am
llimnielfahrtstnjjre rej/net, »<j gibt es eine gute Gras-
und Ileuemte, wenn e« nicht refn'Pt, eine schlpeht<?.
Bi» Himmelfahrt darf man V- iupn S « >r pra mpf e r
frii'«-. -t-htschawol) e«»> ^ . ukI - -müIi !. imiM-en die
Fratii ri, wi'1<-1ic die I.i iri.i,i:if juii-t-i n- ti. i\ru Sauer-
amjif- IIP i'l. ii. It. i -Ii Ii 1.1 •;(< ■ , iii.' l.' ir: -.n-n und
d»«Vejlj<'t. kl iiir;: Saui:r<nu|jf«u /.u tt.M«:ti, iiiultt achten,
gerit der Li iri «Flachs) niebt.
Lein moü unlMxliiigt am Mittwooh gesit
werden. An einem Mittwoch tuaü nu ueb die ,
Knb. elie rie kelbt, hinattakaBen, and nvS imbedingt
dieKah nuDleUtenMale un Tage melken, lodafianeb
die Kuli em Tafli« kalben mnB.
Die LeinMKt (I^eiiiaamen) hat im I.ebi>n dee
ruBsiscbeu Volke« eine (froße Bedeutnntf. Die liein^aat
wird vom Volke für einen Sebnlf, ui ffen das Behexen
irehalten. Die Lieiiisaat i^ill uIh Lie)iliiigs<i|>eise des
Teiifelt Wenn man die Brant zur Trauunnf führt, tt>
tiiMiiiir dl,- Vhwief^ennutter l.einaxiit mit sieb un<l
-1 1,11t Hill Kreii/wi'gi' die l.einsant nn« Ji'd»'r ibnen
in .'• jrrii tide Menseb wird auch bi r^tr, ;ji, n- .1 meb in
di'r Kirche selbst findet man li<.iiisu.iiH n auf den
Biideii gestreut. Man )M>nut>:t die J<einsuHt auch als
Arzouei, mau trinkt den Aufguß, mau levt diu Siwt
mf die Waudeo. Aoeh wenn ein tttttok Vicfa aioht
in Ordawiiritt. to wiid im Hof Leinnit Mugeetreut.
Der Leia ^kcln) eilt Raiehtnm dn Weiliee, dea-
balb wird er voe fnnen betrbeitel.
W. Nalimow: «Mor- «nd ,Ikctft' bei des
Syrianen. <8. 1B7 «. ISR)
K« ist jetzt sehr schwierig, neb beut.» eine (fan/-
klare VoratelluiiB davon zu inaeben, wa.n diu Syrjaneu
unter pMor"' vei»t<ben oder versiniid< ii halK'u. K»
haben »ich f{Or keine l,i 'Brenden erhidten. Nur aui4
eiiii({en ncicb ülilicboii |{i ib'iisiirten litllt ütcb Mehll'-Ben,
daß unter „Mor" tia.' lti>«e, das Übel zu verstehen
iüt. Wenn inn Syrjäiie erzürnt ist, so sn'jt er: „Mor
lyjns», d. h. Mor «eliieli.-! iMniil will der Svrjiine
s»);en, daß Mor den lM-tii.'ffeiid<-n Meiisebeii krunk
machen soll. Wenn der SyrjHtu' krank i^t und nicht
weiß, wie er krank )fi worden ist. m. sapt er: ,Mor
lyjs"; d. (1. Mnr hat mi<-b iinpi'«ehiis<ii'ii. Ist der
iSyrjiiUHj krank und Jeid«t jjroüc ij^ual, »o suat er:
JMor Oll boit". d.h. Hot mU mieh nieht ntmuMn. i
Di« Weiber braneaeo Ae e^geffthrtaa ttedeimaHve '
binfiger ata dielUaner. Ditjenig«» SUniivr, di(> dem
Abrr[.'liuilicn ihrer St;ihimri.i;i jioaK. n nit-iit. liuidi|fVU
und nii'li iIwIhiI durcb Ivububeit und auili r.- '^ute
Eigens 'h^.'ti II Liaszeichttcn, werden von deii a:iii. ri ii |
8yrjäii' n uiigvrtdet: „More mort* — Mensi Ii - Muri,
d ii, ' in Mensch, der dem Mor fcbnlich i»t, (ii In.'. iit-
licb wird zu eiaem omufeuebmea uud faulen Mcuscbeu
gesagt: «Meroe teehoehr s d. h. gib dem Mar einen
Fußtritt.
Ikota. Wenn dem SyrjbMn ein miHgebOdetee
Kind j;«boren wird, so »agt er: alkota taohnshem*,
d. h. CS ist geboren von Ikota, ein Qciiebt Ikotoa.
Damit soll gesagt werden, daß doa Kind durch den
bösen Geist Ikota ent«tellt wtirde: Ikota hat dio
Mißgeburt geachiekt. Ander- >yrjrincn sprechen:
.Ikota hat das Kind vcrtuii^.'hf" : iti"')i l-esAififlfj.-n
sich nach der .Auffassung . un^ri r Syruini-:i bi-i>iii|i r,
Geister, Waldmenschen, mit der Vuriauseb-iij;: di r
Kinder.
In früheren Zeiten Hemöbte man sieh, ili n Iki tu
zu voranln*«en, sei« Kuni /unn-kzHtM-lii'.i n, wnl mat:
annahm, daß er dsi- luud vertausebt hatte. Mau
machte das folgendermaßen ; mau liegte das mitgebtldeta
Kind in einen Trog and deakte mit einem anderen
Trog da« Kind zu; nun klopfte man ieieht mit eimn
Beil aaf den Trog und dronte, daa Kind dea Ikotn m
zerhauen. Dann nahm der erschreckte Qeiet eoin Kind
zurück, weil er fnrcbtete, daß man es Ibm Uffrtmwm
würde, and gab da« vcrtauachte carüek.
I>er Glaul>e an die Vertausohung der Kinder dnreb
hö^i- rö'istr'r \vir>l V"!i .Ifibr /a .Inbr te.hwäebfr.
\ iir Kl Jiilir-'ti (i. i-r-clit.' im I>..:(i' Wil^jort f;i--li
der (»«äbfaucb der ijiuiebiK'l.t<_-riri^r Ikotus, H> .luiu
alt« Frau, Ticho-Darja, weU'h'' sii Ii (iiiiint bt-tt-liHfl ii,'t»j ;
im Dorfe Don wurd» er noi Ii vir i J.ibrea betrieben.
2"J. Kritik und Bibliographie, (s. 159 bi» 184.)
Siiiiinilnag (Sbornik) derEutscbcidungea
der auUerordentlicheii Vensammlung der Volksrichter
des transkaspischen (tetiietes während der Jahre 1698
bis liMVi. (Materialien zum Studium d«i
Volkslebeai der TnrkmnneB and Kirgtneik^
Henu»g«igebea tcb der GeridilnbleilaBg die Chifi
des truiisUMfiiMliin Gebietes A-K-habed UQtL i+B
-V 12 + 496 + 6-4- 901 -1-3 Seiten. BeeiirodMn «na
A. MaksimOW. (S. 174 bis I7Ü.)
Beschreibnng des Sobwarcrn Meeres und
der Turtarei, vou Emiddio Dortclli d'Ascoli,
1634. Aus dem Italienischen ius Hus»i«ohe übersetzt.
Odessa liKW. (Schriften der Odussacr Ue'M»Ilnfhsft für
Geschichte und Altertum.) Das alte italu iaschi' \Vi rk :
Ilescrizioiie del Mare negro o delle larraria per il
I). Kmeddio Dortelli d'Aseoli Zell. Di in. iirc fi ti«' iinl
CalTa. Turtsria e«c-, 1634, ist von Ii. 2». i'iuicnow int
Kttsaisebe I. 1 '1 i/i and mit Erläuterungen versohen, in
Odetaa berauBge};ei)«n. Bcsurovhen von A.Chachanow.
(8. m bie m.)
Feldieherer-Snmmlung (Shonuk), henae-
K-L'eben bei Gele^Auheit d«» tehnjfcbrigen
Stehens der Zeitung „FeldMiierer'' TOO dem medi-
zinischen Journal dua Ur. Oka, 1903, St. Petembow,
Entbalt einen interewenten Aithatz von Demitiok;
Cbersicbt drr Ileitrüire xur nitsiachcn VolkamediBn«
die in der Zeituu-r . Fcidscherer-' gedruckt sind.
siin-cben von .\. ^l»k<iimow ("^ 177.)
Sbakow: Et b n o gr a j) K i s i- )i !• Skiz.Ti ii der
Svrjiinen. Se|ianitab<lruck Rii-; <{< iii Jouniai „Lebendes
Alterttuii, d.h. Alt4'rtiim in il. r i ■ i gcnwort". Jahrgang
l!Ki2. Ii« Bii-irb«!! von W.Kulimow. (S. 177 hi« 179.)
W. 51. Ja 11 o w i 1 8 e b ; Die l'ormiäken, I bis
VII. Mit 4 Abbildungen. Aus dem ,.Altertum in der
Gegmwart«, 1903. Beenreohen v . M R. Ä9.i7»a. IflÖ)
A.A.8emeBow: Hthaograiibitolie Skieun
der Straf tnaeboa Berge, Karategin nad Bar-
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wftL MotluHi lOOB. BMoroeboB von k. Ifaktlmo«.
(8. im Ui m)
Die Karvkcr Kniumlunf; ^boriiik). Lief. 4<
Materialien xiii l')t Ii no^rapli lo dos Gonverne-
meuts Kursk, /.um Druck vorbortitet von W. Ho-
»HtKiw. ]lerauiigu|{«lH»ii vum Stat. Amt de« Goav»nic-
iiivtits Knrsk, unter Itulaktion do« iiekn-tärB N.J. S la-
to wer chuiknir. Kursk I'WW. 4". 115 S. 11«>si»rnchen
von W. M-n. (S. 182 hir. is.s, S. 183 bii l-i.)
Ktliiioff raphisc Ii Allf^.*tt^;e in / ui 1 u n j^eii
■ U*l Zi-U " c Ii r i f t p II. (S, 1^5 tiii. i;ir,.)
N «ui u ke i t Uli Ji:r e t h uo g ruiihidohen Lits*
ratnr. (S. 197 bi» 20O.)
SS. Chronik. (S. 20n hii 229.)
JttbiliUun der ^Huii«i«oben ZcituuK. (S. 201.)
Al*z»iid*r Iwanowittoh Kirpitaokniko«
iat «n Mki April liXKk gwtorben. Er wurde im Jtiu*
1845 in HienM; geboren, erhidt Niiie ente AuabiMaos
im I. Hoakaoer Gymnanum, um dann die üniTBintit
in Moikaii zu iM'xuckeu, er iuabeaondere unter
PMfcMW Busala jaw »ciue Studien maehte. 1»70
erwarb er sich den Ma^st4!rgrad. 1879 den Doktor-
grad. Kr bejfan« seine I<ehrtätigkeit »l.<i Dozent
an rtfr T'nivfTsitäi Charkftw. fritif; ilatui auf lii«. umi-
nissiM'liii l'tilvr; sit iit nii<i il;ir;li I "^'rt ;iiif iliu
l'iiivi i>itut Mcxkuu. Ziili (/t l)ntti' vr dir Jjt*.'llauj{
luics Koii^^LTViftnrs Bin Ui.iiii:>ii7(nv-Mufi'U]ii (.Vbteilung
für M ii'.^'cHciiirlnhi'liE. iiml clirir'Uicliii runswche Alter-
tuiiifr. V.III ]'Mi> uh »ur '/r Iti hliotbekar. Er verfaßt«
diu „Pocmata dos Loiubardisohon Cyklus*^ (1870),
ferner den heiligen Georgii und Jcgory den Triiifcrru '
tmd sine game Beibe archäologischer iind cthiKigia- I
pkiedMT AUnndlaDgen. Er nahm lebhaften Anteil
•o der BedaktioiB der aroh&ologiachen Machnehtea and
Bemerkungeii (UeaksnV aa den Sitnnwen dar bttUo-
fraphischen GewibAKt «md dar «reUolOKiMlimi Oe-
sellsehaft u. a.
Der Verstorbene war ein Mann von fl< lt< m r
UerreusRfite nru} Arbeitafreudi^keit mir! stets bereit,
andereii zn Ij^lf- ii und sie bei ilin ii Ar!" itrn zu nnt<>r-
itntzen. Kr liutlu einen puti'u KiiiiluU juif seine
Kameraden umi die Icnn'nilu ,Iuc<'iifl-
Fürst W j ätsch ciilu w N iko l a j e \v i t - 1' Ii Tp-
niachew ist am 26. April 1903 in Pari-* >''irlieii.
Der Vorstorbeue, der seiner Geburt naeh den
höheren kaufiuimiiaeben Kraiaen ansehfirte^ war gleich-
leitig ein berrorragender Liebhaber der maatacben
Ekbaegn|ihie. &war Minem BendbaMhlngenieuri
ImtlevflneliiedaieStenaxkgeo an den ramiaohen Eiaen-
liahiien vndbaleQigte sich gleichzeitig au ventehiedeueti
kaufniSnniMben sowie an Bank Unternehmungen ; seit
18!)0 begann er sich für die Ethnographie ICuSland.i
zu interessieren. Im Jahre 1896 ließ er ein IVogi-amm
zur SenimlnniT vr)!i ptt)no'/r«phi«ehen Naflirirtit.'ii ii>»er
die lt»uerii /i'iitrul; iULiimU d: ui kril ; L;l.'|i h/ei;!:/
^nnAfU^ > i- tiijtcr üt'iii' iii Niiiiii-ii i in l'nv:itliuii':iiL fiir
K'lini.i,'r:i]iliH', Wii uI'.ch t'tliiii>^'rii|ilii-.'lM- .Miitcrial -'U-
«nin iiH'iitl Llrii Killte. lliii-i;li \ eniiltteiiiiii; ilitiM-ii» •tiiiiK-
grn]ilii"i-1ii :i Hi;ri';ut?< lieli der Fürst othnographisehe
(ieguiistiuidu tiufkuufeii und cthnogmj>hi>>clie Kxkur-
•ionen unteratiitzcn. Auf Kosten de* rfirsten wurde
dÜle Arbeit Popows ,I)ie rnasiache Volks-
mediaia* herausgeseben. Gletebaeitig worde aal
•eine Koalea lor Herausgab« anderer Werke ge>
MllfKten. In Bcinf-m .Vaehlali sollen Kieh einige ethno-
gntpbische Abhandlungen gefunden halM>n.
Er hatte eigentlich die Absicht gehabt, ('in
ftligenioiues Programm für et|inograi>hische ünter-
sueiiungen durch Ven'i>tt'^!iii>^ Arr mnHioi'raphiiMjlien
Abteilung der Mosk.iu' r i ..m 'N. h i!t mi^auführen.
Allein die räaroliebe Trennung Petersburgs und Moa- I
kt«^ iairio indere Umatiode, faiadertan die Awfah> I
■d Sahriftaii. M
mng. Deshalb gründete der Förit das etkno-
graphiauhe Bnroan in St. Petersburg. Im
Jahre 181^ ist in PetonbvrK '^^^ <'^" ^'a^len dee
Fürsten eine Realschule gegrüdet worden. IVOO war
der Fürst Qeneralkomniissar Aar naaiaehan Abtellnny
auf der Pariser Ainstelltini,'.
Jan Karlowii .-t'h, |<oi»iaelMir Ungeist nnd
Fe>lklnri«f, »larli lu \S ii r fl c Ii i» ii.
(I- ].>rcliii> r u c h k a i t i K , eil; uti. riiiudlieher
Samuder lettid- lu r .Muruhen und Cl>i;rlnjiüi'mi|.'eii, hlurb
am 17. Mftrz V.m.
Uaron W'ludiinir (lUst. Tiose ii h ii u n < u,
.^rebäoIogandNumismaüker, starb am S.Fe)ini»r \HOä,
(Nekrolog cfr. im Archiv für Anthropologie,
1904, N. F. Bd. II, a 161 bis 162.)
Der 1905 bevorstehende XIII. nrehtologi-
sehe KougreS in Ju katerinoslaw. (8. 206.)
Der historisch-archäologische Bezi rks k ougrefl
in Twer 1903. Die ethnographische AbmlnaK
auf der lAndwirtsobaftlicbeu A usstelinng in
Die Potsuhora-Kupedition n. a. m.
Ethnographische Rundschau 1603.
Nr. 4. Ii. IX. IlMch.) M.wki.ii 190H. .Mil S.
2!. A. W. Morkow: Altriin<i scheK liclien, auf
Grund der Bylinen geschildert. (Schluß
der im H. Haft bSfooMMD AbbaadlnBg. & 1
hi» 27 >
25. O. N. Potanin: Das Märchen von 12 i'ur-
aonea. <Sebl«l^ Z««lf Aaen. &flB UaM.)
96. J. tiflekaakow: Hoebaeitsgebräucho und
Klagelieder der BeTfllkerang der Tcrs«
ker Küste am WeiSen Meer. (8.66 bis 6a)
Unter den Bauern und Fischern der Tersker
Küste gilt das Heiraten als nnnmgün^lioh notwendig.
Die Männer treten im Alter von Ä) bis 26 Jahren, die
-(uuc'frniH'ii mit IC .Trilirm in die F.he. THf verlirim-
(ili-'i IVrsi.iii'ii vtrlifii in tiiiliCrer Arlitnnjf ii]i« di.' nii-
Verlii'irntcli'ij. I »n' riivrrlu ;r.it.:'ti'n wie diu in »ildrr
Eh"' l.id'rlldr!! VVlTlilll "tt VITS [>1 1 tt i 't . Vnll <lill nicht
ehelich V cidmudeneii, aUev ilocU iu&ttiiiuieii I.<'lMiideii
-m't man: „Sie fürchten nicht Gott, scheuen sieh nicht
vor den Leuten, beim letzten Gericht werden sie su
ewiger Qual verurteilt wurden". Kheliehe Untreoa ist
sehr häufig; man siebt die gesoblechtUabw Ba-
neboagetk Teiebt aa, ttberdiaa wird die Üatrena dar
Franen cntsehnidigt dmah dm oft langdanenido Ab»
Wesenheit der Männer.
Bei der AuhhuIiI der Mädchen wio der Männer
wird auf gutes ÄuOero viel ^ugelten, doch wird auch
Wert darauf gelegt, duB die ilraut gut wirtsebaften
kfturn. Mndffhsn mit bösem, zänkischem Charakter
ilndi ii ki in>.-ii .M.riii, dagegen Mildchen, die < im ii ^mti n
I h.iiiikivr haben und gute Arheiteriauen sind, finden
N II lit einaa Mana, aadi waaa aie banitta ein Kind
liubet).
Mädchen, die frciwiHi;.' mif dii« Flu., m r/ictd- ti.
und namentlich in Gegenden, wo Rekten ( K<i»koiniki)
sind, leben sehr geachtet. Von tbuen hcilSt es, sie
werden in jener Welt in weite Kleider gekleidet
werden.
El werden Tcm den Mädchen all«^ei aherglinbiaehe
Künste in Anwendung gebrueht, um den Namen ihres
Zukünftigen zu erfahren, wie auch sonst in KußUnd.
Kigentiindieh ist di« Sitte, am Sylvester- cxler Weih-
iinohtsabend mit einem frii^ehen (iebäek durch ilas
iKirf zu gi'hen. i>er Name di^ r«t«'n Mannes, dem
man l^egegnet, ist der Nanm d< < llr;»ulignms.
Am Tmc« Mariü täcbatz und Fürbitte (Pokrow)
gaben die Midoban, bosondara g«i gaklaidet«i ia die
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306
Sabrifteo.
KiroliB, etdlrai vor ÖemOotteabild Kenten Mifiutd betet»,
dsS ne imtMr die nH*"^*" iMmneiii ebtoM wn
Tügc der heiligen Psnukewja.
SpÄt« Ueirntcn lind e>chr»elt«n; BHih dem 40. Jahre
KU huiruten ^ilt für eine Snudc.
In früheren Jahrou xpielten b«i der Verlobung; die
T'Utorn oiD«> b^Monder» wichtig« HoHei jetst iet das
anders jrew n iicii, dif VAmn wenieii oft MNh gegen den
Willen der Kltem ge»chJo«»en.
Bemerken« wert ist die Sitte, vor der eigentlichen
Verlobung. 1. h. rnr di m Freien, »iffi rr;'cr™<;r']fig
I'fÄnder ifii i;rlH-ri, um l'''^"''» eine etwniL"' :ili-i'lilii.,'i;j;r
Antwort gesieberl /.n ^< tu. IVr Manti ;.nlit ■l<'i- Ürunt
einen Iling, dH» Mixli-ln :. Maiifi i-iii 'r;;./!!. I>ic
Verlobung, dAa Anlittltüii o<it>r Freien wird duroh
Männer eingeleitet; der Taufvater (Pat*-) des Rränti-
gani« und acr ältere Brader sind Freiwerber. Sind
OM Ettem «MtveiitMidwii m> wird vor dem BciUfeif
bOdo eine lAmpe oder eine Kene angertadet imd
febetet. Die Eltern reichen dem Frciwcrbor die
land, der Freiwerber stockt der Braut den Hing an
den FÜDMr, die Braut übergibt jed>'in rter Kreiwerbvr
ein ^nicCf 6iB Tuch erhält auch der lli iiutigam. Der
nnae Vorgang hciOt Rukobitje, d. h. eigentlich
Handschlag.
Am Abend diefve» Verlobungstages versammelt
die Braut olle ihre bekannten (iencwsiunon; es werden
aller!«'! SpirU» nirp-mtmnnien, die Braut crwfir^»! dünn
Hin-u Hr.i iiti„'',iiii, ij<-!- ihr allerlei kli'iini^'ki it. ii mit-
bringt, sieh HU ihre Sjeit« Mist Und unt ilir v|,irlt.
Am anderen Tage findet ili. l!i ^ichligimg (Snmir.
der Braut und ihres Hauses statt. Ks orseiheuien dazu
die Familie des Bräutigams und viele andere Personen.
hiß Mädcheu singen HoohaeitH- und Tanzlieder. Der
Briuljgam farinft abannah allerlei Geschenke für die
Hnnt: Sdinbe, Str&niufc, Kimme, Spiegel,
Seite aaWi, CBr diu anderen Mäuchen aber liiaeksne£sn,
NötM und Konfekt. Nach dem Fortgang de« Rrfnü-
gams kommen die Klageweiber und fangen an xu
singen und die Schönheit des Marlebens zu Ix'klegen.
Dnnir bekommen die Weiber (Umohrtilra nnd
Der VerfuRser fuhrt die Klagelieder aa, ich hmin
dieselben nicht wiedergeben.
Am Tage der HoohMit (am hiiufiirsten drei Tage
nach der Verlobung) wird die I?i:iiit fn"i!i nm m'irt'en
von der tlutt«r geweckt. Itic Hniiit lultt t < iny
Frcimriin, ihr ein Ba<l m \n:mittiu, mit iMtiomlHr^n
^V.l|■t. II. liehen alle ins Bad; doch muß ein
tltfi» W ' \\> lin/ii i'inf;p!Bdpn werden, die e» v«rsfelit.
dia BriMit. lichrxiirij; zu ^rlnit/rii.
Al'i'rül:iiit'r' •<.'hr veiiireilöl nuter (icu iiauuru
iIh s. i- IminIi-. Mmi luilt die Hochzeit für eine ge-
eigneui IjeJtfjieuiioit, diu sich den b'iscu (Jeistcm arar
Kinmischuug darbietet; darum muß man das junge
Paar behüten. In iedein Doffe sind aitu Weiber, welche
da« v«Ml«lMn, nod ob«* dem TaUnabme findak kaine
Hoebxeit «Mt Naobdem die Geedbebaft der Midoben
die Biideatobe betreten hat, wendet die alte Frau die
^ritn::en Gewinder der Braut auf die linke Sitit«, legt
Sah in den reohtea Scboh nnd itaolil in den Sanm
des Gewändes zwei Ml drei Stadinadaln ondeiBe Kib>
uadel ohne Öhr.
Außer der Itraut muß diu alte Frau auch den
Briiutigam vor den bnaen (reistom sehüLzun (russis<rh
Ostjiusk); das ges4:hieht, indem sie ihm einen Gürtel
um den nackten F,*!H bindet nnd Wfi"?i« nn dttt Hals-
k'-rii/ kit'ht. lAlli: (ii-lm:|ii\i'i !!u--i-:; trugen von
Jugend auf an mH' tn Selm Tchun ein kleines Kreuz um
llntHe.) Bei iili< ti di '-«-!! Trozcdurcn, die mit Braut
und Britutiguui t orgcuuiuaicn werden, murmeln die
alt4.ni Weiber Beschwörungsformeln . welche dar Ver-
fasser leider nicht erfahren kunitte.
IM die Bfnnt ins Haus znrfietokalhrt| ao wM
■ie TOn der Mnll«r empfangen mtft in ein Zinnner
SefOhrt, wo die Verwaimischaft mit Geschenken auf
ie Braut wuitj i, Iijr Uraut setzt sich und empfängt
die Goschoukc und die Mikdcben singen dun Bräuti-
gam an. Nach jedem einzelnen Liede et^t die Braut
auf nod vorneigt sich dankend. N'^in enicheint der
sog. Svhaffor ^iräutigamsfuhrer) mit i iner I.atemu
und GpHärk. Kr «itellt sich vor lin' nrnut und bc-
gfViüt mit Ii. ^tiiiiiiit>->n \S'(irt''n, i:r die Braut
biirnliii, li.-tL H:uiitigttiii als l-'ünst (kDias) bezeichnet.
I>i<.^ Hrmit mub heudcn Fußes die Begrüßung an-
b.-ii'u ujid luuU ihren eigenen Schaifor eb«iüfalla
mit einer Laterne cum üriutigaai eenden, nm ilin
zu liegrüBcn, ebenao feierlioli. Utaa kdui ar aar
Braut snrflek, «o die KUgegoettnge fortgeaetat vcnleB.
Inibesondera klagt and weint ue Brmit, indem aie
von ihren Verwandten Abschied uinimt
Nach lH)oudigt«m Abschied bekleidet man die
Braut mit ihren Hochzeitsgewändern, setzt sich zn
Tische nnd erwartet da« Koromen des Bräutigams.
Beim Eintritt des Bräutigams st«ht di>> Bntut
auf, stellt sich in einen Winkel und beulMi liW t den
Bniufi'rnm. Tritt er mit friihüehom Antlitz ein, so
wml ilri'- i'^ificlii'!! tn>)ilicli >oiii; hat er llnan (VÜban
It:ii-k, s(> wipi ilai L«ben nu:ht gut »«in.
Ihiiiii liiljt, miui den Bräutigam sich nu An. T;«i'h
»eUitu und gibi iLiii zu essen. Zwei i-Vaui-n fuhren
die Braut aus dem Winkel, stellen sieh hinter sie, beten
mit ihr, und begrüßen der Ueihc naeh »Uu Auweeen-
den. Dar BliatT
sagen.
Lvrituei
ingam
naft aafitab« nnd ein Lied her-
Dann trinken alle Branntwein, den die Sehaffer
einschenken, zuletzt die Braut nnd der Br&ntinnu
I>cr Bräutigam trinkt das gefüllte Glas aus, legi
einen Bing ninein und steckt denselben der Braut an
den Finger. I>i ■ Braut uijipt nur von dem Hrmitit-
wein, ihr h.'tiutii r leert das (Mas. Die Elteni in Ki ii
in ein aiidt rt> /itumer, wn die Braut w«dneud Abschied
nimmt Orr .tll^ni geblitibene Brtatjgam wird von
den Mädcbeti un^esungen.
Nach Beendigung der .\bschiedHN7.ene führt ilcr
Vater die mit dem bcbieier vcrhitlltc Braut zum
Bttntigam. Uar fielniiiam rnnt dia Biant mit dar
Hand anfaaaen, aber nmht mit dar UoBen. •ondeni
mit einer Whandschabten Iland. Einer di'r ilochzeits-
gaste, der die GberauMeht bei der Hochzeit führt
(russisch Tyssützky genannt). inuB den Sobloier
lüften und sich überzeugen, ob es die riebtige Braut
ist, und dazu «int"»n die Mädcheu. I>ic Lieder wenden
sich in Schmi] IvMirton gegen die Freiworber, doch
i<t tli'-r Iiiliiilt il.Tiirliij, (laü (jT hier nicht wiedern»-
jjrli.i, xv-iiiri, ki.ia.. — .h, Fkmwerber «iod afiar
d»J'ul»vr 11 K- Ii • lll'^-i'lniltfii.
Dann pi lii :i Hr-.ia; und BHiutigsiiii in 'iie Kirche,
die Brautfülii rr v nun. vi ii d^n^n i im-r ;iiii dpm Kopfe
ein in ein \v,-iCc^ 1 ucli L-rliüllh s lirut Ira^t. I dieses
Brot heißt Itujuiiiiik. J.ui uti'itrrvi äcliatl'i:r Uagl ein
für die Bmut bestinimies Heiligenbild; der Ober-
aufsefaer tr^gt das Heiligenbild des Bräutiguns, irgend
jamand andara ein Mnjt H««*—^*«!™*»»—, dia in dar
Kirebe verteilt warden. Die Bnnt iet dnreh Sdileiar
verhüllt und muß immerfort sich vcrrn-iRen. Man
achtet darauf, daß die Braut alle äi:h\vi Uf u mit dem
reichten Fuß zuerst überschreitet und auf dem FaS-
toppicli (oder dem Tuch) nicht mit dco ganaen FtBanf
Sonden' !nr mi* <\ca äpitren steht.
W ihn : '! (Ii : oigontlichen Trauunt' ti<-<il>fti'Kt- n
die Venwiimllcn die K<»rze!i, welche über dir' Hnuit
nnd den Bräutigam ^_■ iiiitMn wi'rdtm. W'ii:i iln^
Kerzen ^t und gleiulimaiiig brennen, so wird das
Lel)en ein gnt^s sein; brennt eine Kerze schneller
als die andere, so wird der Uvtrufieude früher sterben
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907
1
WßDD in den Gcnichtern der Braat uud dos Br&uti-
eaiiis «icb ruto (lucko zciffen, su sind aie verhext —
der Schutz war nicht gut.
Nifh i\«r hpf'Tiilijjt.™ 'tVniinns' wird dor Braut
'in> ll;inr Iii zwei Z.ii.fp if'tli'rlitHii . und man a^t
ihr lieri Kii['f]>uti der h'tuu i J'DWioink > ant.
Am iliT Kirche Koht mun in (iu'i HnutiiiH ]!riuti-
enins. Vutrr und Muttär dä» üruuhguriH crwurti-'ii
die NcuviTiniihltrn mit Brot und S«!/', sn'/nrn !>\f im'
(uncm H«iligi»nbiM umi 1 n^strpüw sie mit U;ifcniu:hl.
Anfangi« bleiht du- Bi.mt lün-h vorhüUt, «oliulii ilm
Verwandten crsehii iLcn bind, entfernt der Oberauf-
(Tyasättkvi 'l^ ri ?^hleier. Mhi Mtet liob an
nur ai<9 juuKtfo Mädohflo wtno rieh nicht,
tnim iBd trinkt T«« uimI Bruuitweiii, wfthrend die
jaogra Sndob«! immerfort aineen. Nach Ri*«ndigiiug
de« Mahles vorteilen die Brauteltem Geachenke an die
Verwandten des Bräutiganm. Dann geben die raeitten
(iaatn fort, )>in kleiner Kreis bleibt zuräck, uud mau
bereitest für die NeuvermÄhltcn ©in Lager in etnam
leernn Zimmf-r ndcr in i!<'r Si-lii-uni' ; dann muß die jange
Brun', (M(iln.|:i} (Icni liräutii/;»iii ilui Stiefel aaaziebeo
(man hat fruh«r öelil im liif Stielcl wlegtj und den
Bräutigam bitten, daU 'jr Un <':liiiil>t, mit ihm zu
Hi-hlafen. Die Frciwei lwr wrckuu am audvrou Murgen
die jungen Eheleute, nmi fuhren nie zur Schwipger-
ututtcr (Mutter der Frau). lUer versammeln sich
•bermala alle Vi nvandtom und werden bewirtet. Am
dritten Tage begeben sah dia ITravwuuthlten ta doa
8«h»ffeni, cu dun finatMlmr und dan aadam Ver-
wandten, — ukn M«rt «Imi Boolueit die gnaae
Woche.
War die Braut biaher unberührt, lo botehenkt
di>r Bräutigam die Kltern^ im anderen Falle gibt et
Vorwürfe — die jung«? trau wird geprügelt! lioeb
;•!( I>otiierkon, im Hinblick daniuf daS die Mora-
lil il Dicht »ehr hooh steht und <!■ r Verlunt dor Jung-
truiilii-lik'-it pinf iphr gewöhnliche EnehetniUlg iat,
<!>'!' Maiir. -'hr s.'lrrn V'-niiiiiiiaung findot« aeüinr Frtn
ii'giind ucli-hi- \Hrwurrc /ii iii!l«h(.'n.
27. W. J. Stepattow: AbendversaramluDgeD
in den Dörfern nnd die dabei * Mnngnnfla
Tolkalieder. (ß. 0» bis m).
Die-io l.ie«ler w^erden jetzt noch Tüchantu^chki
genannt, d<i«h ist im Volke dioKd Uexeichnang nicht
bekannt; man nennt eie einfach DorfgeHünse oder
Dorflieder. Die Lieder werden roeittcua okne Be>
gleitang oder mit Begleitung einer /iehbarmonika
gaaniHten. Der Verfaaaer hat die Lieder in ver-
•ebieJi'tion OaMudan KuSlanda (Uonv. St. Peten-
knrg, NowgoriM, Moafam, Tw«r nnd Jfnroalnw} g(v
saniniult.
VemnlsHJhtea: (S. m bi» 13!»).
I- K li'M' 'hnV): Vi>lkalicdor Eni da» wntt'
liehen öibirion. (S. !)<J bis 114.)
AIl'xvi Siiiirnow: Volktilicdor nun den
Fabriken dos Uouvernemeutii Wladimir. (S. 114
bia 128.)
AI. Fl. Sobniew: Der flilehtige Soldat.
Ein Vc>lk>>lie<l im (toufemenient Wo!of|dn, nnffaaeieh-
uet von .\. Fl. Sobolow. (S. 127.)
J*. Diliikurski: Der Fcuttug Maiiii .Schutt
nnd Fürbitt« (riiHsisch I'okrow) unter «ien Bauern
des Duiiiizker (lemoindeU'zirks (S. lu.'i). Nach der
AriHii-ht iler Hituern lie» Dwiui/ker BerirVrs im Kreide
Kuduiko'.« . I .i.Mvcrnemeiit Wi il« ij; ' I i ' i"l lii r i.nl.t.ibcr |
der Fi'ntliig Mariii Se)i u t k und Fii l i» 1 1 1 1' t. usniitch |
l'ukruw) fi>r iilte N . i lnl t. u nehr l>edeutung»v(ill. Jede
Braut lM!t»'t am Vorabend do» 1. Uktobt^ni : .Batjuscbka
l^llkraw )« Bedeck« aaain Ikafit mittiom (Bnnt^Sehlner I
I An diesem lnue pflegen unter den Betenden viele
I Hräute in der Kirche m aein ; jeile oiUBine Braut
(ijifert ein Licht nnd betet, daQ sie bald hdmtaB ond
einen guten Mann bekommen möge.
Einige Hauavätcr stopfen au lii'-si m Tage Mooi
in die Fugen ihrer Uauier uiul Hi.rnphpTi dazu:
,Bat]uscbka I'okrow!" De«ke iiiiHer'. Iliitti- wanti /•.ii!
.•Vm I. Oktober gibt fart jedm- Bauer «miem Vieh
reieUieh zu fressen. Die letzte Garbe Hafer wird ga-
wöhnliob uiobt auagedrucchen , sondttm niieh Hanaa
getruan «nd in «bMm Winknl «in fietligMlrild
gestern, nm U«r bn inin t. OUcAmt n bltiben «der
mindesteog doch eine Wocbe. Dam wird der Hafer
in die Sebcune getragm nnd Uaibt dnadbat liegen.
I«t der 1. Oktober herangekomineii, au füttert der
Bauer mit diesem aufbvw^ahrten ilafcr lein Vieh; er
tollt den {jnTij'fn Vfirr:i' in sn viele Teile, aU er Stücke
Vieh bfiMt/t- j.-lf^ stiii'k \\f-\t bekommt etwas und
zwar vor lii r ■■i^'. iitln.'licii 'rii<;e!<fnttfnni<r. Nach dem
Aber;iluulieti <lrr liii u' rti «inl tlu^ \'ieh h<j i.'i'fn"i'rt,
dailiit i's eiiii i ",\viLi(;(> lluri^'crHiKit li'icht'T irti'ftgt'H
kann.
A. Si' rii (.' '1 n\v: Ijjii t u rk ni c ri i h c h c a Lied auf
di«! Kl iii.:iliiiir v.in Geok-Tet.e. (S. 125 bis 127.)
Attfj;i -'i-liri<-l..>u indem Orte kipt-'i lmk ((law Aebnl
Teke) und lijs Rrtssisehe fibersetzt.
A. äemeuow: Eine pariitehe Beschwörung
gegen Ernnkhaitnn. (6. IS7 bia M81)
2ft. Kritik und Bibliographie. fS. 1 io lii^ 17^ )
A. J. Darinsk) : Di« Familie bei iI.mi kiiiik:.>>i
sehen Bergrölkcn. Warschau 1903. 57 S. (S. I tr. I is ] 17 )
Die hier iu rusaiacbur Sprache in W'iu&ukau
(2. Lieferung der Schriften der (ieaellschaft für Ge-
schichte, Philulogie und Bachtskoiule au der Univer-
«ität Waraabao) aadmaktn Abbudlnng kt bomta
froher dantwh OMhianaB in dar ZritaSift fb t»-
flainhaad« Baehlawiaaeniohnft, M. 14. Bn-
tpKMlhen vwt A. Mnsimo«. ^. ld( b|a U7),
E. W. Attiianblt««; Dl* PvilliUttga-Tollca»
äesinge im Waaten nnd bei den Slawen. LTu'l.
k. PMotriinnr 1908. 9891 n. XXIY Seiten. Au» der
Sumnlnng (Sbnmik) der Abteilung für russische
Sprache uud Litanlnr an der K. Akademie d»r
Wissenachaften. BaapfodMn van N. Mendataobn.
iß. 147 bis IgA.)
Die llansinduatrie im Kaukanus. 2. Liefe-
mng. IHe Anfertigung von Te|.|iichen durch die
Korden im Gouvernement F.riwnu. rifli« liKKl. 195 .S.
Herausgegeben von dem Komitee für HauHindustria.
Besprochen von A. Maximow. (.S. ISTi.)
N. Tsch ernyschew : Mitteilungen über
einige Dialekte i n den Kreisen Twer, Klin und
MoHKau. St. IVteinburg iw;^. '^nmnilitiii' i'Sliorrjik)
der Abl>ilni)^' liir ruiwischt Siimcln' mnl l.it'riitur
an der K. Akademie zu St. i'etorii bürg. Besproehen
v.m D-ü. (S. 15C bi» 168.)
Nneli richten (lswe«tija) der K. russ. tietigrapb.
(f> s. IU. i,:itt. Bd. Hl), 11X13. Lieferung I bia 8. Bn-
«prucheu von A. Mx.
F. D. l'erwow
sehen Byliuen l!N«j
Besprochen von E. E.
(S, 158 h\H !5't,)
• I I ;|i 1 1 Ii >• : II III il .■ n rnsa i -
(Ohne .^ngalie des itrurkorte«).)
(S. 159.)
N'>ielirichteu (Iswuxtija) der (ip)>cllschaf t
f ü r \ r >■ Ii ä < d o g i e , G e s c h ic h t e und Ethnographie
an der h. ÖniverHitat zu Kasan. IM IH. BeHpritcben
von Achasin. (.S. 160.)
l>r.Jaei>by: Keligir.». h y < i - c Ii i- Kpidemien.
Aus der itsychiatriwMien hx|>ei' i-^--. ilN>r Bote —
Wesluik — Eurupaa 1!)Ü3, la und 11. Buch.) Be-
Biwooban tob M. & (8. I«> bia 163,)
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30H
Ncae Böoli«r und Sobriftcn.
Rthno);raphisehe AuftätKe in Zeitungen
and Zcitiobrtften. (8. 164 bU 172.)
Naaickeitsn dar e ihBogrftpkiaohaii Lite-
ra.tar. (B. 171 W* ITBl)
SO. Chronik. (8. 179.)
Keriiilit iilir i- Aip Tätigkeit der «üthitugraphisohen
AbtciluDg du K. H, U-i-lmlt <l(>r Freunde dcr.Vnthii--
poloKie usw. uuil di r iliuii lirehöriffeD mu«ikalJ8oli-
«tluiMnpbiacheu K<.>iii:i.is>i<'i). (S. 170 bis 186.)
OmtaT Suhleg«i, gvotorben in Leiden am
IB. Oktober 2808. Ä,m.)
Orlttidttiig «iiter »ntbropoloffiiAlioii Oo-
BellRchaft an der Unircrntät in Cbariow. (S. 187.)
Spuren des Torgeachichtli eben Menochon
sind bei Kiew in den Batyjewbcrgnn ont^li'ckt. Die
Stolh' wurde unU<niucht von dem KonservaUir des
Kluwichen Mti"i«uiii», Cbwoika, iir;(! rJem ArclKüilogcri
MaB»r;iki. Kiuo ziemlich ;4u»i,"'i.i.-liijiij Kl:i.'h'j ist
oingeDoiiirii>'ii iliireh MammatkniMsbeu uuii durch üti-
(Zebmiii;!- •( lliil/.. Ks handelt sich ohne Zweifel utii
die ^kiederlaftsung vorgemUttbUiober Mcutcheu der
pdtolitlriNlMO ZäL Lrfdw konnte im Stall« nkkt
■jratematiaeli anterauoht werden, weil die I^okalittt ta
nngüDotig war.
Kinp «lawiscbc Orabstitte aus dem IT
15. J:ihrliiiii<l0rt iet am U.Mai 1903 durcb die*'li<il< r
d<*s St. I'i ti'i>TmrpT'r ;irclitti'!"£ri'»chfTi InPtitntä in der
Nähr (Iis (iiit"!! \Vcii-ki/\vizi Liii (i( r liultivchi n Kuhn
nufgifiiwkl wonleii ; c» wiinlt;!) Zfhn k iirfiuii' Unter-
viecht. Dabei fand man fol^jende l!i <rr;ilnii-i;irtrn: yoH-
ütandiee VerbreDonn^. B^tattutig der Leichen in
sitzender Stellunir und in gcttreckter Lage. Knochen
sind aciiltiobi «iraaltc'u. ücgtouitiiido wie gowOhtüieb
jfett« Tftt«ft«lieii in betreff 4ea altrrieehi*
«eben Knltns »ind durch .'VHsp'rr»>inTi(ri-'n M. Farm»»
knwfkiH an der Stelle dir uU'.'iiieliischen Stadt
ülbi« (rasiii»oh Ol via) bei dem boutiifen Dorfe l'atu-
tino im Kroiito Odcvsa i^^wounen woroeu. (S. 186.)
I>iif MiiiCurn '1 1' r k i r r)i 1 i':-!! - pi'h 1 (»Ii t Ii eil -
arc h II • ■ I ' 1 1' 1 < r h ü K 1 1 ui m i - s i n n in \V n i n i' s Ii.
Zur I ii^.')iirliti' der aiteii ru -< i s r h i' ii Muliiteii.
1'. W. H<.l^unow»ki hat iti Kh w i in Buch: Die
russische Oriwni, ilur« Form und ihr Urapruug,
II. Sbornik (Sammlung) des Muscuiub fUr Aotbropologie und Ethnographie der
K. AkadovU a«r Wi«««iifeh»ft«iL I bh IV. 1900 bk 1908.
Unter dem obigen ruaaischnn Titel uml ilcni
franz<iAi«cben Nebeiitit*'! : Publioation« du Ain»ee
d'A n t h ropolojfif et d' Kt hnofcr aiili i e dcl'Aca-
d rn ic I üi iipr i !il<» df« Science» Je St. Fi'ters-
l'oarif itmAiciui s>'ir di'iii Jahre 19lti) ■ ine /,i irMi-],ri;:
in uiussulritiii UciU-ii, diu, wiu der Titel 8a)ft^ anlhm]H>-
loffiacbe und «thnograpb lache Mittoiluugeu brinetta
•olL Ki iat mir ent känüich ^rluni;oii — daroh Ver-
mitteliinff dw Akademiker» Uerm Ihr. Wilhelm
Radio fr — die binher heranRg^|;«h«nen lieft« ibii IV
m erhalten. Ea lei uuch hier lierru Dr. Kadloff
dafür ((cdaukt.
H»-ft I. St Petersbnrjf 1900. Hfiträffc zur
(ipschichtt- der ethnographischen und »n-
t h r o p o 1 o (rine h f n S n rt! m ! nn it' n r1(=r Kst'pr-
lieheii Akade:^i'' der W i i < u r )i u t r !• n zu
St. Petersburg. /uiiBiiaiifiigeriU'lU und init)»«:teilt
Ton Fr. Rh«»ow. St. l'otersbunf IJJOO. gr. 8. (Iti3 S.)
Der von Dr. Klewenx verf«i5t«'n Kirdoitunt;
(B. Vll bia X) eutnehnic it^h fidgendt-t :
M« hi«rv«röfieutlicht«niMatenaUtm zur Geachirlitu
dea Kvactttoa der Antbropologie md Gthnot^raphio
der K. Akadieinie der WiMmtomtea -waren arspnin^-
Heb für die ßeiträgc nur Kenntnis den rusg|>
sehen Keich», heraa»<;e^rel>pii vonSchrenk und
Muxiinow ÜMch, bextinimt.. Nachdem die „Beitrit;^''
zu ei-neheinen aufgi^liört hattoQ, gdan^i ilus Maiiu-
skript in du» MuHOuni f"r Anthn.ipolojfU' und Kthno-
grtphle und wurde ■l i-i !l i a(inM.-wnhr1. AU be-
nierki'uswert in b<'ziig aui diu Kiitwickeliintr des
Mnoennia hebt il«r Vcrfsssrr hervor, dali die Samm-
lunirt'ii sioh hnupUiür>l)lich durch G<? schenke vcr-
mf^[irt>>n. WiUlx^irieritfe I/<'iite, Sammler von nllorlei
SidU'uheit^m, «L'henktvu ihn- Suuimiungeu der sog.
Kunetkarnnter {dem von Petor jcrKrAndetcn Mu-
•eumL Naeh einen beeonderon l'reigraniine ■naammea*
neitellte Kellrktkneu, «je die van Poljäkow oder
Sabrajifc bildeten rine Aaenabmeb Ibuna» erkttrt
riiT lictumi ilcr K ii n 1 1 k i, in ii; <• r . de» heutigen
i Museums. Die ficumlliehii» und wolilwrilli^nd™ («pIkt
I standen meist auf dem Standpunkt iles 17. Jnlirljiiu-
! dcrts, als die Museen, Kunst- und tx^imUk <iniii' rn nur
< itio Sammluug von Kuriositäten und UariLiitrn wnint.
I Jetzt ist das anders gttworden, jetzt wird naeh bt^
i *tiromt<ni Prinzipien geeamoMlt. Dieaer Torrede fol|^
eise .Erkl&rnng der in der Inatrnktion
Müllera entbaUenen (mssisoben) Worte*
I (S. XI bis XX). Kine Wiedergabe iat ebenaowenig
wie ein Auszug hier möglich. Es seien hiermit nur
diejeniiren darauf hingewiesen, die fflr «insefaie rneai-
sehe Worte eine di-utsehe ÜlHT''''trtin«.' suchen nnd
diese in dem gifwöhulichen Wört» rl tn hi' nicht finden.
T)pTt f i'jT'n^lichpTi R<« : t rÄf r' n p.'ht i^inp K i ti -
\ r } \ II i\ <j I S. I liiH .'■j I VMrni;».
I Iii l'üU*r» dt* Cil'olli'ii .. fv ii ii - t k :un tn vr" nahm
Asien vou Anfang an •■r.v Im inirru-ri mh- St. liung
ein. Hieraus ergab sich im Juitiv Idl» die tiildung
eines „ morgen la ud isc ho n Kabinetts", aas tivm
sioh dann ein „asiatisches Museum" entwickelte.
In nenea MnMmnegeiWtada der Akademie erhielt daa
aeiatiaehe Mnaenn eeiBe bleibende glitt«. Im
Jahre 1837 wurden dann die verschiedenen prt»trr;;Titen
ethTiogmpiii»chi:>n Sammlanfcen zu einem rthiio*
graphischen Museum vereinigt und in dem ehi-
maligcii KunstkuinmurKebäude uufKCstellt. Daneben
existierte über iiN 'l'i'i! iI't ;iiti-rj KuiKtkaininrr dn's
so(f. a n a t oni 1 :■>■!. 1' K ,i (■ i u 1 1 . 'hi^ au^'h die iiiiilirn-
{Milogischcn Sacm n iwiierlH-rgt«. während die prä-
liütonscheii tiogeiistiindc dem etlUMgnpinidwB lla-
souni oitiverleibt wurden.
Die iint b ro iio 1 og isehe.Sammlttni,- ( inHrr.üiische»
IKabiuL'tt) süwiedie prähistorische S^iiimiung (etb-
nogvapbbehea Maaenm) nahmen schnell za: daMMa
Uirb der aaatomiaefao TaH dm soa. aoalowiaanea
I Kalnnetta naTerimdeirt, ««9 mH EDtatebwig der aediko-
I chirnTRieohen Akadami» ein bnonderee aoatooiieeliea
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Nim B6ohw
In-tidii !,'i'^"riiii>lr1 «iinlrn «iir. l'i war nonct liil'i
thrii|><il(>ei<cbL> Ssriinihiiii; i !-.riirinilML:i^i-lio und pra-
bixtoruono) in verBcliiiafüiioii AliUUuagun unlrrgo-
bmcht war.
Um hier eine einheitliche Ordnung bei'zastelleat
wvrdB uf Anttif Scbrcuk» dM inntitaiiinlM» Kif
Unfllt und dM etlno(rra|>biHehe MnMun n «neiiii
MiiDL-uni für Antbropolugie und Etbuo-
irraphic, Türzii)(Kwriso KuUlands, vereinigt (22. ()k-
ti)h«>r l!S7!l). Der Akitdetniker Sc h renk wurde nUB
Ihrektor (gewählt; das neue Museum w^urdtt der
physikalisch-tnathematipcyii II Kla-is« (im' Akndemic «u-
(teU'ilt
Freilich wurei. i\)r \ ' r-divilriiiii 'IVile cjp» Mu-
suunis riUBilicli in v.-tM'd h di ufii (njli in'li r. (.'i tn-tiiit.
Durch Anliau wunlr i mllieli i iu Huuui für diu ä^iniin-
lungen geschuffoi ili^i-li ■ i>f. um 22. März 1K!>1 konnte
da<t Mu.seum dem l'uliiiliuiii genffnet werden. Die alten
Spiritncpräpsnit« und der itcKt der Rnytohtchen
üamiuloaff worden dem looloi^itebea MoMOin fiber»
geben. nBOF anoh die knniolo«Nlie Hemmlnng mnfite
aeUienliah, nm f Br ethnograpfiiMhe GeiieBstinde Plate
m gewinnen, in den unU-rdec freigewordenen Itäuraen
neben dem zuolugischen Museum au/gestellt wenl«n,
SO daB jetzt trotz aller Bemühungen immerhin eine räum-
liche Trennung der einzelnen Tede iht MaaeomR honteht.
Jän einbeitlichet Reiohtmateum für Antbro-
tM>k>gie und EthnogiBpUe BnMnnde fehlt aodk
T. Anfänge und Wachstam der Sammlung." n.
i. Ihc Sammlungen der Kunstkammer vui' dem
Bmnde 1747. (S. 7 bi» 16.)
L'nter den FjTverhungen Poter» des GroSen für
wine Kunatkammer befandeu «ich aoeli elhncwrepliiaehe
GegfntUiude. Ea wurde im Jahre 1716 in Anurterdam
die Natonlieo- und Rerit4t«iMfuiiioliuig Am Apotheker»
Sebe enfeknvft; andere Gcge>&iide kamen bnld
hinzu, so insbesondere Objekte aun dem XucblaiS des
Kai»i'rs Peter I., 1726, die auf Befehl des Kaisers <Ier
Koaetkammer übergeben wurden. Im kleinen Paluis
dee Kkiacr«, im Sonimergartcn ?oo St. IVtershurg,
waren tinftiii'?'« i^n" Niitiirnlieri- uvA RrintStenknhiriptt.,
H-iwi'' ili'- I!iMl"tlii k uiitri'L.'i lir;>i'lit ; itii' i:hu/i' Siiriitn-
iuBg von Buelnrii üimI iimii-n'ii l^".'! r-r,,iiilrii ''ihieit
im Vnlksraiindo di u Nhiih n _1\ n ii « t k ii tu m ■ r Weil
di«' Sammlung an l, latäug zunahm, u ur .-iiu schon 1710
in ein Hans (Kikin) am Xewaufer gegenülwr Ochta
übolvefübrt worden. Scbliefilich wurde »ie 1727 bi«
ins ia ein beeooderee, rar AnfnahaM dar Bibliothek
and der KnmtlcnniBer beatimmtee Gebinde anf
Waeifli-OstroM- unter»;ebracbt
£ine besondere Bcreieberung erfuhr die Künste
kammer durch die Gegenstände, 4lie Dr. Meeaer*
«ehmidt am Schluß seiner achtjährigen «ibiriMhen
Heine 1727 heimgeltraoht hatte. Allein auch gowieae
Gueenstände, die M esse r» eh m i d t als ieiii Prirat-
eigi ntinn bt-anspruelite, wurden diT Kunstknnimer auf
Gnriil riui-n Outaehteus einer henondem ernanuten
KouiiutEitiuu (im Jahr« 1723) sugewiisctiii. Messer-
Schmidt sullU' dufOr dnnh eine Beiahhuif ent-
schädigt werden.
Im Jahre gelangten aoe dem Naoblafi d«
Feldmareohalla Broee betriehtlicbe Mengen Chinoi-
■erien in die Kuutkanuner, and m weiter mehrtrea
andern.
FBr ein •ynteniHti-iohes Sammeln von Miiterial
fcihlte aber noell jeuliohe» Verständnis, trotz einer bis
auf unsere Taj?e grkonitiienen handücbriftlichen In-
■truktion von (i. A. Müller, die in dem hier ror-
lieganden enten Ueft (ä.87 bii 109) abgedmekt iat.
AiaUr tu AHlliievelsila. «. B«. VI.
nndSehriftiiL 90»
Außerurdi TiiliL'li I • Idi i ,;rii|thisehe Ge|;eii»tAnde
I au« Sibirien (celaugtuu auch durch die kamtaebatkiaebe
' Kx{iuditiun (.Mülleri Omalin) an* tKbiriea in die
I Kunatkammor.
F.rwähiienswert ist, daO bei Gelegenheit der »'<\i.
i Kiaboob««it auf der New« ^1740) — der Verheim-
I topf dNinrnHafnuxandMindHrtcn Kiirxicu Gulizyn
I mit etaer SalmBeldn — ma ettun •graphischen (iegen-
I stände der Kuiisikummer tltr Auaachmnekuiig der
I Beteiligten in Ansiinicfa genommen wunlen ; ok wurden
sehr viel Originalktntümo zur Ma<ikerade ueliahen.
Auf die Beschnrihang dieses Ronderlmrcn und nwrh*
würdigen Festes kann hier natürlich nicht cin^fe^.'sngeo
werden; aber charakteri»tiHcli irt. daß die Kun»ikumiiii'r
nach Monaten nur etwa zwei Drittel der enlliehunen
Kostüme zuröck erhielt.
An d"r Sf>i>»> der MuskenidenkonimiBsion stniid
der Obt!rj;i;'. rm' 1":' r WolyuHky. Kr «oUte ein
großes l'la<^^^t«wk herausgeben, in welelieiii tlureli
i Illustration die veraehiedenen Völker diT llochiceita-
I feicriicbkcit verherrlicht werde» lollteu: doch das
' gei'lniit« Praehtwerk kam nicht zur Ausführung.
Wülynsky wurde hingerichtet.
Sehr bemerkenswerten Zuwuchs erhielt die Knii«(-
Icammer durch folgenden (JmstMud. In danialicer /cit
i wurden vielfach höchst«' h(^nde Personen damit trentnifl,
: daü ihr Vermögen konfiaziert wurde. Ks gab eiim
Vicsr.T ilcrr' h':!!!?!!"-! filr K o n f i » V a f i oii « im i-c li^y i; n -
liuiti-ii; liurih tli.'sc Kfui/Ii'i \iur>|i-i 'li'-pin^en
GogeiiHiHiide, die -iii-li \\v ilii K wiist kammer oijjnettn,
ausgesucht und ii< : Kun^i '-.amnu-; zucewiesen. So
erhielt unter anderen Kun^tkaiiimtsr imJalirol741
eine Anzahl chinmiacher (iegenatändo ane dem konlie»
zierton Vermögen Ernst Birous,
Im Jahre 1741 erMhien der aweitn Bend dee
MuwHim Petropolitannm. darin «ine Beeehreibiujg der
KuustMichen. Gleichzeitig; erschien in ruaaiachor. lüp
tniniaeber und deutscher Sprache ein illustrierter
Führer durch die Sammlungen der .Vkademie. Dur
dentaebe Anzeiger hat den Titel : ,G<>liäude der K.
Akademie der Wiasenachaften. Bibliothek und Kunat-
kaiiiiner in St. Peter»bui-g; nebst einem kurzen An.
zeiecr aller dnoellNt rornaadenen Kamt» und Matnr-
I Sachen, rum I I I mmdidMjnignn, wehsbe dieAlndamic
Auf S, l:i Ins 1(1 Av- 1. IIcftK lies SlHjmika iat ein
AuBüug au» dem zitiiTtu« Werke abgedruckt ; daniu»
iat m ereehen, daü aebr merkwftrdige Saolien anf-
bewahrt wurden. AU Kurioiititen bebe ieb her-
vor: eine Jaoke ani Meniehenhant, eia OAitel dar
beiligiii Jnngfraa von Lorettcs aageMieh em Hülol
I zur Erleichterung schwerer Ooburfen.
I Im Jahre 1747, ,3. De/einl>er, brach im .Xkadenii^
gebände ein Brand aus. Inwieweit davon die ethno-
(rraphiachen Sammlungen der Kunatkammer grlitt4'ii
halx^n, laßt. Bich beute nicht genau featatelleu. Nach
1. 1) tu I . II I1 1 ^o w » Mitteiluni;en «<iller) die Santmlungeti
aiiaiouiischer Objekte, suwi« di« aibirisicbou
und chineaiiehea Sammlniigen vom Fenar aent&rt
' wurden »ein.
2. Zuwachs der Suniii lunjfen Iii» zur 'iriin-
dnnjr de» ethno)fruphiaeheu .Museuma, 1741 bin ISH7
(S. Ii . I l'i- au» dein Brande tferiitteten Gepcn^itiind«'
wunien iin olwien Stock enira lieiinchbarteii liauaca
(Demidow) aofgeetelit, am dem Fabtikum so^nglieh
zu sein. Erat im Jahre I7II6 kamen eie wieder an
ihren altan PIaIk im oberen ätoek dee Mneennu-
I ffebAndee.
I Das Anwachsen der Sammlung war sehr gering.
I n. F. Müller ülHT^'ab 174?^ der hunatkamnier aeiae
.Sammlun)? goldener, »^ilbcriier, kupferner nnd eiaeiner
' Altertüinrrr aua aibiriai-lien firäl-eni, gleiclizeitig
I alkrlei Uegeutinde der teogutiichen, roonftoUwben
«7
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der //(lit verschwunden. I
Es wunlcu 1754 erworben chinerischi uml t.'na-
riachc Snchcu au« dem NaoblaO de» in Jiku'.stw v<.ir-
stnrbcnon Yise^uvomvurs Lauge; ferner (.icgcuDtnudc,
die der Wundarzt Jelatitaoh im Auftrage der Aka-
danw m VääüK nitMlinMlit kutto: fsrner Owon-
«Mado, mlobe «lü Knienden Psilu, Gmelin,
Lepechia und Faick stmiotmiH hat(«n; 1771
kamen altiDtinclu*, 1775 kurilltsh« Ocgrvuit&udo
faian; 1777 erhielt die Knoatkammer australische
BadieH dnroh J, R Foritor, dem Begleiter Cnoks
auf dwisen zweiter Reise. Ancb ein leü Atv nthuo-
lüffiRcheii AuBbonto Cook» vou der tlntt>'ii K<'is>', 177'J,
P'laiil'tn durch V'crmittcltiTi^ il«*f fJnuvt rni'urü von
K;iiiit"i'h:itku, MüjiT lii-lini, iiauh ^t. I'-'t. isljur/ ;
\viir ihv* .IM. kleine, aber anterleaene KoUektiun Ton
S4i<')>>'ii, %<>i) den känikdi ent aotdaAtm Suid-
wiclu;i»i:lu ü'.Kuimteu.
Im Laufe de« Jahr < H \7-^2 ^\-\.vi]p (im m ^j-wiHscin
Sinne moderne Neuvruug e)iiK«tubrt, n» wurden
Ku«tüuiflgar«n mit wäabaenicn höpfen und Htmlon,
mit natürlichen Ilaaren und (iiaeauffeii herguataUt.
Eine Oberaicbt über die Keiehbaltigkeit der Samm-
laugen dar Kunntkammer ticfurte 1800 Bclajawa
BeaohfcibuBg der Biblintbek und das MDKeam«.
Wir ktonen hier ualärlioh nioht ttber die eintalnwt,
in donuilocriacsher Keibanfotge TenseichnateB Kngingia
lMllullt>lli
1818 wurde die aciatifoho Kollektion dem neu
g«gr&ndeteji mornfenländivehen Kabinott fibei^feben.
Dnreh di« Ergebnisse der russischL'n lU'isL'nden
tnd durch Gi>sobenke von Privatpersonen waren die
Sammlungen derut •.'•n^aohsen, daß 1830 an die Er-
richtunjf eines l'iMiiid.M---ri ethnopraphischen Museums
((pilaffit werrl'^n }:iuljtij. A!s Iii:-i't'tiir wnrdr» Mert«?n»
I!j AuH-iclit 'fH-n'':::uir]i . ;ili-'r Mt-rfiris yt.urb Lim
17. Si-]iti'iiilii'r l>.tll, i'T>'. wuriv S 1 , . r p II .
Alii'i' iniki r für K.:lin'>uiTiiihit>. Jiiirn liin ktur i rimiuit..
Damit wsir «.»in gToÄLi- SulinU zur vvcitrrin ()r;.'a-
nisatiun gemacht wonlet; : wir kiiiiiu n iln w it- rr
Schilderung nicht vr>rfolt."'ii. HMiadi-rii iiiÜKsi-n aut lias
Oii^'^uml iS. Jj MTWi isen.
liki Jühre lh7^~i »usduu diu Sammlungen des
e th n ogr aph i so h en Museums im unteren Stock
des »nawestlichen Elügcis df's sog. Kunstkammcr-
gebäades untergebracht.
Beilage A. Notizen über die etknograpbiscbc
Maskaiade M Oflleganbeit der Siiheolaaeit in
Jab» mi (8. MUt S4.) Dn BeUflknl du Rha-
manncs, des Fürntun Michael AlexojewilsL'h
Onlizyu (geb. 1670, gest. 177.'}) ist Hchr merkwürdig,
doch führt uns das auf audoros, nicht hierher ge-
höriges Gebiet-
Beilage B. Motiaau ftber Cooki KoUaktioo
nebst biograpLisohaayaeKrialiteii flbor Mafor Bebni.
(8. 34 bis 36.)
Die biofritiphidcheu Notizen über Hi-htn, die der
Verfasser aus ulten russischen Zeitüchriflen zufianimen-
gestcllt hat, sind von gpjlJoin luteri^sce, insh<>s<)nd*^re
im Hinblick darauf, duU Dehrn — alitreschen vou
seiner rielseitigon Tätigkeit in Kamtscihiitka — nicht
nur srroßp Mciigen ethnogrHuihifchor (Jn^'enstkndo der
( , M 1. si'ln ii lI' isL'n nach m. !' tcrsburg r.n iM?nden
V irLUji.4isiijjg Uattc, soiidoru inwh bei der Cooksehi'n
Expeditinn eine grolle Rollo npielt/^.
Magnus Karl von He hm wurde am Marz
17S7 in Lirland geboren, trat in« Militär und
nMlite im mnisebeB Heere die spüt^-rcit Kriege mit. ,
Im Jakre 1772 wmde Böhm nuB Premiennajor be£ör> :
dert nad nun OberbeftUduibcr (Oouwrnaui) mn
Kamtie hatkft «nmint. Im Oktober 1778 langte i
er Iii KiuiLt>rlmtka an and Uub diaallriit fall mm
Soiiinicr 177'J.
l>i.'5i' iiiiriii'rliMi nur kurze Vcrwaltii!,j:?orriode
ist für k>ia>t8ch.>ik<i durch lieh ms vielseiUgv Ui'rvor-
noeode Leistungen auf administrativem und wirt-
aebaMichem Gebiet« sekr bedeutaam ((cwordm. Vou
beaonderwr Bedeutung ethnngpuihwehiff HjMMi
ist eine Maßregel liebma in oenif lad die ISb.'
geborenen. Zur Uberwacbang der Kauflahrer, welche
zum Zweck der Jagd auf Seetiere die luaeln besuchten,
gab Üehni jedem (»chiffer zwei des Licsens und
Schreibens kundige ünterofüzieru mit; diese hatten
die Verpflicbtung , die Bevölkerung der Inseln zu
Kähleii, Tribut zu erbeben und über die Sitten und
?,<»h>»nswpi»<» der Eingeborenen Bericht zu erstatten.
())> siüli ilie!-i i^crichte irgendwo erhalten haben, ob
eil- i.'< -umMii'lt worden «inn, wird nicht mitgeteilt,
L'iiuiisi'i'^i-'t/t»- H' ici !] in K uiiitSL'biii kii . oft /u
FuU tlurvb «' it'' uiiwirlbsiri' LauiisUfckeii, uulur viel-
fachen Beseliwi rdi , wie diis rauhe Klima sie be-
ding, schädigten die Gesundheit Behms; er sah
sicli hiilil L'i zwungen, um seine Entlassniii: /.u liits n.
Kui'x b<>vor aber B e h m Kamtschatka verlief,
trafen im Frühling 1770 die englischen Schiffe „Re«o-
hition'' oud .Discovery" unter Fuhrung des Kanitäna
Clarko in Petropawtowsk ein. Cook war«au.Fo-
broar annordol worden. Die Schiffe und ihr« Ibna-
SOhaft fanden, dank der vorsorglichen Yerwaltang
Bebms, russische Gastfreundschaft in weiteetem
Sinne. Einige Mitglieder di v K\.]ii ilitinn waren sofort
nach Ankunft der Schiff'- m l'> tt nj nwlowsk nach
BiilnehfTi'yk, fifin i1nmrilif."-ii ^it^ di r \ vrwaltnn;.'. ab-
trcsuliii-kt wiirdrii; sii- uli<'r)>rii<-'lit< !i di'iu l.niuvrni'-'iii'
Iii- lim i'ini'ii Hund mit K.irtou und Kupfern zum
rndkMdirii /writi'ii Itrificvvfrk. Bchm machte der
oiiglisobeu KktitiliUtui darauf in Petropawlowsk einen
( rfgeubosuch, und nachdem er ff rlioli auf di m Schiffe
„Kesolutioti" empfangen worden war, wurde ihm . aus
der mitgebrachten ethnographitoben Sammlung eine
AuflwabTziun Geecbank gemacht. Darunter war eine
kleino, aber anmrieeene oaramlnnf von Oegonittadiant
die TOD den ktaliob erst entdeokten Sond'wiflfaäudn
stammten. Der eiwlisehe Kapitän übergab femer
B e h m die auf dOB Tod C o o k s bezüglichen Papiere
zur Beförderung nach London. Behm kehrte im
Winter 177U an? dem Landwege nach St. Petersburg
zurüi-k : liii^r l.tf trff r^" im Fplirwir 1780 an, hatte eine
Audn'ii? Ii- i di'iii ivii;--i-r zur riHT^'idir der englischen
Payi' r- und d' r I n ^rti- iiki-. I'ir Suchrii wurden durch
den K;ii-i'v iiiii 27. M;ir/ I7M* mit i-iiiüm noch vor-
handtui-ii Ver^vK-lmis dn- Kiiti-tk.iiiiinir nberlMscn.
Auch die 13 Kuivl'i-ri-t:( h". vnn di-ii'-ri iiti Vir/ciL-hnis
die lU-de ist, situl iiaohtniglich in der Bibliothek der
Wittensehaften gafmidcn wotdea. Sie waidea jetat
im Haaenm anfbewArl.
Behm erhielt sun&ditt die Stelle eine« Kassierer»
beim Kollegium der amwfcrtigen Angelegenheiten in
St. Peti-rsburg; im Jahre 1783 wurde er Mitglied der
„Fi-j-ien ökouoinischen GesoUschaft" und veröffentlichte
in dfin Arbeiten der (tcsellschaft (Trndy) eine Ab-
handlung über den Ackerbau in Kamtschatka.
AI» im Jahre 1783 iHi' S't:i!tltril^(:-r-ichriff ks f'rfi\«'>iin;j
eingeführt wurde, erlu-lt Üi liin du- Sti-il.- riuu«
I'räsidentf'n d<'»i (i' iim rm riiiTitMiiiigistrais lu Kiga.
Infolge ir: \\ 11 li. 1 tii TS''.. Iluii;.' )• r alten Provinzial-
verfas.iSi 11^' 'lun-h Kai!»*r l':iul vii-lnr Rfbm 17!>7
8eiii(;ii r..;-t.: : kurze Zeit wur e.- Strundiiiifsrlnr iu
1* e ru au. ihinn lebte er in lü^^'a, ii^U-v uiit .Nahrungs-
sorgen au kämpfen, mulSte seine ihm im Jahre ifiS
zuerkannte Pension (fuig. Arrende) seinen Gläabigera
überlassen.
Kr entsehlofi sieb, trotc aeimw -beben Altera wo
70 Jabren, n«eb Kugla^nM an faben; er bnCIo hior tob
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Kern UMmt «
dar enfffiaefaen Regierung fftr di« MItmr (^dnirtetmi I
IKpnRto eine Untantützuiig n finden. Allein in Eng- i
lud war er lftug«t vcrff«M«i$ «r kehrt« nach Rivs
zurück. Dur damalis:« uouvemomentsprokureur B« k-
le■chBw, früher (touTemnar in Livland, nahm sieh
Behrns un, r-r- (-»-«-irltt« ihm f•^rsp .TahrrüprTisifiri von
lOOl) linlii-lii und dir U.'türdrnin^' ,'niii .Sta^itsnit.
üi^liiu »tnrli Hl Higu um y.J'.ili l>-Ofl, im Sl) .IjiLrr
suiuoa Lebens. F.s luil sit-h ciiif in Kujjfer (fi-'-tiK'h.Tic
Silhoaettfl B<>itiu>i ertmiten (U u w i n !« k i ) : iiuck aul
xwni .Ac|aatint«blätt«m, die die Ankmift iiml Abfahrt der \
beiden eugliüchen Schiffe in Kuinixi hntkn d.inrteUen,
Mt Böhm abgebildet.
II. lusU-uklioii G. F. MttilcrB für den Aka'k-mio>
■djunkten J. R. Fisch i>r. (8. S7 bii 109.)
Dieae Schrift, die hier zum entenmaJ zum Ab-
draok idaiigl» ut von groOem wiMenachaftUcbcm luter-
tme, nur nun Aiuzug ▼oIlstAudiK ungeeignet, I>ie«er
„Unterricht WUT bei BeMbreibung der Vülkcr,
absonderlich dariibiriaAhttt, in acht zu nehmen",
bildet den ersten and liingsten Teil der Instruktion
Müller». Ein Tollatändig«« Exemplar der Instruktion
wird in Moskaa im Hauptmrchiv doo Ministoriams des
Auswärtigen aufbewahrt. Die Abschrift des hier ab-
gedruoktein Teiles befindet sich in der II. Abteilung
der Bibliothek der K. Akademie der WiMOllMkaften
zu 8t. IVt^Tuhiiriy, Foliohand Nr. H'nm.
l in i'inun H.'pntT vnn lirm rmfiiiin'- dii siT In-
stniktinii 211 ^'iiwiiiii' u, ^>'i daraut biiigftwiifsi'tt, diUi
»ich um l'ii[;kte und Fragen handelt. Ea
werden dabei mclit .illuin die köriierlichen Verhilt-
niiOT (KArper^öfio, Haare usw.) bwfioKnohtigt, sondern
Mob dia Kurperpfloge und iQeidniig, di« Ehe, die
bioaUeboo Emnohtiii«aii, ii» Spnwihe u. «. m. Wm
dar Imrtnürtion einea baModieren Wert writiht» iit
dir Umstand, daß die Fragen mit beauudenr Birtok-
■Ulllt%nug der 1>ercitt früher schon orworbOM KnaU
nisae von jenen Völkern gestellt sind.
Als .\nbang zu den eigentlichen ethnographischen
Fragen hat Müller noch eine Aiileituiiff in tiptreff dor
Landkarten (S. 84 lii^ 'M) jfiKulion. Es wnd Aus-
kunft über vcr»cbif'<ii'nr Vi.ikc}irHU('V:c i.Tl«;teu in
QU l'aiikten. fiiriicr .^nlrit;.ng und Aullorderting zur
Hcrntetlnng «^pwin.ser /eicl]niiriKeii, äO l'uulftc (8. !>4
bis \f7); M.'hlielllii-Ii cini<;«- Vorsf'hrifteu zur Sammlung
vcrsobiedcuur äüuhtsEi t'ur die kaiserliche Knnstkammer
(18 Punkte). Den Schluß maoht «ia dentach-nissiaohea
Vokabularium, nach dem die Sprachen nnd
Dielekte der VAlker in sammeln find. (S. !)$.)
Die Tanaiebnia iat niebt alpbabetiaoh geordnet,
aondam Bteh BQgriffvmjpat. *. & Vanmätaelaft,
Tiere «tw.
n. AmtiUFopologlMhw TolL
Metniiiri- K. E. y. Baer« ühnr ;i n :i ■
tnmi'«!' Ii l\ul>inptt: !?ele»en in den Sitzungen
diT ]iliy»ikttlisi!h-[r;ir.lii in-i;i3<'b«n Klasse, den 20. Sep-
(.•nilK-rl •( tind s. Okt.,.;..-r IH'AK (S. 11! bii 153.)
ni(! Aldirir.illunu' lim'rn ist v n lii.lirm Interesse;
sie wird hiei' xam er »tun mal vtruiimitlicht. Als
ieh im Jabro 1876 das Leben Bacrs schrieb (Rrann-
acbwaic 187S, Fricdr. Vieweg u. Sohn), konnte ich
tau t&m fciin«D Aung «oa dieaem jCimair« bo-
Btttaao; der Aaasvjf lat akfradrookt in dam C<)inpt«s
renduR de l'Acadämio de St, Pct«r»bour)? 1860, p. 62 fl. ,
Aus diesem Auszuge (I. c, p. 146 147) hoO sich bereits
I ein Schluß auf den reichen Inhalt dur eigentlichen
I Abhandlung; machen. Es gelang mir damals nicht.
die Abhandlung «clbst zu erWten. sonst hatte ich sie
I iiti geeigneter Stolle ToniflL'Dtlicfat. E» ist daher sehr
daukenawert, daJi Herr Keaaow einen genauea Ab-
dnak dar Abheodbuig Baera gegeben bat Bei der
»d Sdiriflen. Sil
ttroDen Bedontnng Baerf ead aüler laiaar Arbdtaa
ist es daher wohl angezeigt, dafi ich bier an diaaer
Stoib) einen mögliehst ausTührliohen Anaang gebe.
Baer war bekanntlich mitbeteiligt an &t Grün-
dung des Archivs für Anthropologie. Eine tJbernoht
tind (Hnf «Ilffenieinp R«!>]irp<>hiinp ;tll(»r ««n«r Arbeiten
i^i in di--iL-in .\rcliiv (l;<i, XI, 187:t. S. ITiö— 172)
LTSüLiL'nun. iüt mein jct^i^er Bericht fjlrieksam
tili Nai'htraj.' zn juncm -\ufsal7. Der hiTiclit ist um
»<) mnlir t.'<'r,H"iitfprtii;r. ais .lic /t-its'.'lirift, in welcher
dif .Miliniidliiiif.' Ii;i>'i'.i iT-rlijr-iicn mt, den betreffen-
den ctimographiseben Faebgelehrteu bisher vollkom-
men nabekatut geblieben ist.
Baer, X.'M. t. Ober des jettigea Zn*
atend «ad die Oeeebiebte dea eae-
tomiaebea Kabiaetta der Akademie der
Wiaaeaaebaftea s« StPeterabarg. (180Ol)
Das anatümischo Kabinett zerfällt in 3 Abteilungen,
die einen Terschiedtmen wisaensehaftlichen Wert bebea.
1. IHe aUgeauiae Rayaebiaobe Sammlung.
2. Die SemmluBg eea Hitbildaagea (Uil-
geburten).
S. Sammlung für ▼erglelebeade Aaatomia
(K ch ä d e 1 s a m m 1 n n ?)■
Baer beginnt some Krr>r(<'iüii(f mit der Be-
sprechung der letalen .\t>teiln uff. I. THp Samm-
luiiK' t'^ür vergleichende A n t Ii r u p o I upie ist
una£ U8U. Baer fand nur 3 äcbiulol vur, uliue jede
Nachricht, Ton welchem Volke sie stammten. Die
letxige (lÜfiO) Schädelsammlnng war bisher im soo-
lagMÄaa llueam Bataigebnokit: aie iat ■■■ TeQ
dmdk Brnadt maamamgelnaeht, mm IUI iat aie
dnieb ein Geschenk di« Kaisers Nikolaus befändet.
Oberst Peitsch, ('hcf des Medizinalweaens der
aiedariiodischen Inseln, ein eifriger Liebhaber der
eerglaiehenden Anthro^higie, bat 83 Rassensobädel
gesammelt. Nachdem Tode Peitschs wurden diese
Schädel dem l>erühmt«n Katnrfurscber Siebold über-
mittelt und von Siebold dum Kaiser NiWolnns
nlM-iNiuidt. Kaiser Nikolaus schenkte dii' Siimnilun;,'
dur Akademie; es sind 83 »uBerordpntlnli .«iiilur
(■nipari«rt<3 und gut erhaJt'in', iii>ist indis-uhe
SohÄdel; nur 3 Kegerechädel sind darunter. Durch
Baers Bemühungen wurde die Zahl der Schädel
vonuehrt, so daB im Jahre 1860 die Sammlung aas
170 Schidebi dw Meaaai^ BO Sabidela der Vonnit
and 20 Oipaabgfiaaait dar Stoekbol mor Samailvng
betend.
Beer wttatobt eine weitere Vermehrung der
Sammlung und begründet seineu Wunsch auafüLrlioh.
Ii. Die Sammlung von nrüprünglicheo Bildangs-
fehlern (MiBgeburten), 161 Nummern, ist gleichfalls
von hohem wissenschaftlichen Wort. Man sollte sie
nicht Mißgebnrt<'Ti nenn!>n, weil sie nifhf in d*r
(ii-burt, sondern v^r dn -rr •'nt--t;iiidi'n sind. ]>i('9n
iirs[irän^!i<'hfn Hi Idungsfebk-r waren fruliiir rin (iejrt^u-
si;ii;ri rini"^ kindiitchen Onm'ii", "jini"* Kln|uden An-
«Uitini n« iiiid i'iiitr müssigen kunusiUil, «iti mujisen
jetzt <\:<7.u liiiii'Mi. ilii; Bildungsgesetzo an Kcwiason
Formen /.u t:rl«uu;ru. Die akademische Sammlnng ist
sehr alt, weil tehon die Monatra der Bajaahaahaa
SemmluDg darin t%»U «efnndea beben.
Tielea ist binnigekommen infolge dua Ckatee
Paten dea Grollen, daß alle Mißgeburten aus dem
ganzen ruseisobcn lleiche eingeliefert werden sollten.
C. F. Wolff ließ sumtlich'.- MidgebuitOi zeichnen.
Fjne grnOe Anzahl dieser XuichnungüU ist noch yor-
hanilen, wäb^^nd die Objekt» selbst nicht mehr da
sind. Kl ist nicht yri »wpifoln. daS ili" fohlenden
Sf'.ck.' vijii \\ iiltt /.■:L'li>.-d''rt w.ird.Ti siuil. ist
bokannt, daß Wulff sich eine Keihe von Jahren mit
üataiaaDbaag dar MitUMazig« beaabiftigt kat; ia
I
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tt« VflH BMitr I
■aiiMiai NachUO findra sieb auch handvohrifUMlw
NotiaeB mid Zoiebnunfron, aber diu Maiinskripto eiit-
hiHaii «ff<»t]bar nur eiDeii kleiaeu Teil Mimir Uut«r-
»aehao^en. (Wtu aus diceen naeh^liasenen Hand-
»ahrift4m g^uwordcn ist, ist nicbt zu crmitttiln ; walir-
sch(>inlioh wenlen sie in der liibliotbek der Akadvinie
aufbewahrt)
in. I>i« alt^emcsine Abteilung, illy :iri 7.M i1f>r
Xumniflrn riel reicher als die iM^den ri-i., }i:it riu- n
viel jforingcrfn wissenschaftliclv^n Weit.. <ia «le gmt
aiitiijuiert ist. Sie bi'steht \ rfcheml au« der
üaiuiuluitg, ilio l'vter >lvT Gmüti vou dem bonibtutcn
Anfttonitsu Kuysub gokuufi but.
Wie jrroß war urf|>räa|;lich dieeo Sammlung?
Wor»aa beitand ai»? Om MitUdlongen Baers sind
•ehr wichtig, weil » die oeoeate Zeit hinein
•llerld Lej^ndea vaA OBanwoe Alchen lieh fort-
gspflanst hftben. Hienraf onraeht mebt eiBge«m|;en
cu werden. Oaer beriohtvt mit besonderer U«rübk<
«ichtigun(; dur pcrsunlichou und wissonsohuflliehcD
lodiviilualitttt von Kuysch und unter Betonung des
damaligen Zeitgeistes wie folgt
Hiivach war im .Tnliri» KiBfi rti Hang pTSutren.
Si'itii' I atigkeit fällt iiU. ■ vurlii'i r-i-ln'ti'l m 1 7. .l-ihr-
huuiicrl., die X'^KIetie /«tl uicbt »owobl der Ätiattuinie,
als der Anatomen. Wie Lichtcuborc im IS.Jnbr-
hun<lert die Anatomie zu denjenigen Gewerben zäblt,
welcbf (icld, iilter keine Khre bringen, und Job. Fr.
Meckel ditjjegun bemerkt, im 19. Jalirfaundurt bringe
Mtt sww Ehra, aber kein CMd. eo Inu» man, rftok-
wiHe gehend, woU nit ciMaran Baoht Hffn» dtB
«ie im 17. .rahrliiindeit Ehr* nd OM, im W> JAr-
hundert nber weder Ehra uoA Geld, Mmdeni Ver-
folguijg eiubnii-bte.
liuyseh war ganz das Kind seines Zeitalter«.
Für die Atxilbekerkunst («stimmt, trieb er schon in !
der Jngencl An«ti>mio aus Neigung, wobei ihm eine
angeborene (iosrhicklicbkeit sehr zu statten kam.
Kinen ret^elmäÜipon l'niver»ität«k«nius bat Rnyscb
nicht durchgoniui'lit, otic lDaugur«Idia»>>rtati>>u nlclit
verfaßt, auch später xich niebt durch eigenes Studium
eiuc unifacscnde Ikdesunhcit erworben, waa, wie llaller
■»hon riohtig bemerkt, nlebi ohne Wirkiüg and wäa»
Sebriften geblieben itt.
Rnyich wunle bekannt, als er durch wilie PA-
parete die Kxi<itetiz von Klappen in den Saagndem
naohwiei, die Ludwig' de Bils geleugnet hatte. '
Bils' Metbode. Lciobou zu konservierun , hatte
vorher Aufsehen erregt ; die Widerlegung seiner An- '
sieht Tom Saugadersystem durch Uaysch erregte '
gleichfalls Aafneben. lUiysoh erbii»!* fsrnT; Huf na.-h
Am8t<>rdain aU Demonstrant !• r mi' im l 11-
tanik an einer SehuK^ für W anderar/i«. Ku^»eh
betrieb die von JSwammerdan erfundene Kunst, zu
injizieren. Seine Tochter und »ein Sohn muOten ihm
behilflich sein. .S<i ward aus «einem llauio eine Art
PrüpArate&fabrik. Mit K»cht legt« Uujaoh einen
koMn Werk «Ttf Mia» InjAtinnm. Um da« Stodinm
der Litoffttnr kömmcrte er eieh wwnlg^; die BadMr ««i«n
ffir die Würmer bestimmt (li'>r<« dostinahat v^nnibus
sagt ein biographihrhrr I.oliicdoer.) Fli war aber mehr
die Schuld seini^s /.eitalters und der nachfolgeiidf^n
(lenei-atioii. Man verwwh»elte einen unerniüdlicheti und
»npetiiein g'!»ehickti!ii l'riipurotor mit eitiem grutidliebeu
l'omchcr. IHe rni|iarftte veniietiten vollkommene An-
orkpnnung, du nicht nur die Injektiimun «ehr ^'x-lungcn
waren, «ondorn auch die möglichste Uepanz l>ci ihrer
AufHlellung beiibftchtet wurde; ein abtfeschnittener .\rm
»'iircli' mit S|iit7.r>nmaneohetteii ^'e<<ehniüukt. Kiiy«ob
/.oi>;te wotfheutbch sweinwl eeiu Kabiuell für Üeld.
In ItetnrfT wiiwr lajcktioaen kntto ftayeeh
eif;«niliok kam üthmtaua, üem Kröte» OohHouiia
aber war ein gana andaree, nftniUeb die Janifgeandite
bd SabnAiD«
Kunst, Körper ao zu balsamieren, daßaie das AnaaRbea
von Lebenden behalten aolltcn uud zu anatomischen
Demonstrationen dienen könnten. K u y s c b soll
uiehrorv lolober Körper beaesaen haben. Welche
Mittel er anwandt«, ist unbekannt geblieben.
Wie lauer- sieh aber iümc LHchen f«rhn!ten haben,
wcill iiiuii nullt. Kuy^ifhb lin .L'rajili. S i- Ii r i- 1 1» c r ,
teilt iiu-lit mit, Wut» daraus gew«>rdi;ii i^t; i-r hat sie
offenbar riiclit mehr geeehen.
In der St. Petersnurger Sammlung sind mehrere
kleine einbalsamierte Präparate, darunter auch ein
Kopf, Sie lassen erkennen, daii sie mit ätherischen
Olaa, dto «baaZwaifel ntt MtmOlw «■dwahmbei»-
lioh Btidi oiitBanm R«niinbt wann, dardiaogaa tiad.
Wahrsebeinlich spielt das Spick öl, das Swara-
nierdan viel i^braacbt und geprieaen bat, eiuc
große Holle dabei. IHe Priparat« sind längst ein-
gctroekuct. Viotieiebt bestand das groSe (ieheimnis
Itiivschs, für (iiiB ihm K .li «er Leopold Ä)00ü Gulden
g».'bi.t.ii Im bin duriu, junc Flüssigkeiten so zu
mi»ch<>[i und Ml IUI Ki iiKir /u verbreiten, daß sie nnr
»ehr luntrsain üiiitrucknetoo.
Area km uni<i handelt« mit Raysch wif^'cn
Verkaufs seitui* Kubiuetls nach St. Peiersliuri,' nml
wollte anch da« Geheimnis des Balsamieixu» keuneu
lernen. Bnveoh aehlttg os entachiedan ab, dai
Geheimni* mitsuteilen, doch »ebiea er geneigt, gegen
eine besonders hohe Summe ea n TariOMueQ. Der
Kauf kam nicht zustande. Rnyaab Cailto eein Ga-
heimnii nicbt mit; er nahm ea ait dab iaa Orak
Allee, was Baemeiitor und«pktar Bia^ar daribar
veröffeutUeht haben, ist unrichtig.
Kaiser Peter I. sab das Kabinett Ruyschs »chon
auf seiner ersten Reise 1'«*^**; '»ei Gelegenheit der
zw.'ii''n Rciin 1710 sah er es wir-iipr und vfüi.i"cli'c cn
TM f,nuf<ii Wu^tob verlanj.'««" :w»000 G»iWcii.
wiü'ie '111»» weiter unt«rban()<'l(. Dn^ K:i(.inett kam
erst 1717 tmcii St. Petersburg. VYa» war der ikstaod?
Kiu vollständiges Aktenstück über die Ton Rnysch
abjfeachiekte und von Dr. Blumeutroat empfangene
Sanmlwif ba4 ai«h aiahi amfÜBdaB bmm^ Sk gibt
abar atami' gadnaUaa Katalog dar 8t. Manboigar
üanmihnig yom Jahre 1743 bis 1745. Im ersten Band,
der 174S gedraekl wurde, ist ein Verzeichnis der
Gafeutiade des anatomischen Kabinctu enthalten.
El aiad mit EiuschluB der Monstra 2147 Nummern;
aber es sind nicbt id!? IVSpurritA von Ruyicb; es
Mild fiel« Prapariilo duriintcr, du- durch die ersten
Anatomen der St. l'eterti barger Akademie ansjefertigt
worden sind. Man kann aber nach dem Anttidi. ti ih r
Präparat« er>tj»(ihffiden , ob sie der Snuunlung von
Rnysch nn',." hiir ton i diT •i|rnlcr liin/ukamen. Aus
dieMm hatalug, zu dem das Manuskript la der Bibli»
tbek darAkamniavorbandaniit, kann ersehen werden.
daB vial uahr ab der Inhalt eines „Thetauraa"
mich 8t. Petersburg kam. Aber es kamen aaob kaiaa^
wegs alle Gegenstände der damals existierendan ond
bereits beschriebenen 10 Thesauri (1701 bis 1715) nach
St. Petersburg. Ks fehlten t. B. alle jene phantoKti-
|^chen Koin|>o«itionon, die Kuysch als Prachtatücke
aus anatomischen und uaturhistorischen Gegenständen
zusam]n«'njr'>«'*t:'t und mit dencr. er fiSut"ii,' dii- lU'-
»chreibu-.^_' >!]!i.> 1 lu saurus ein^ i;i t.
V.iu .]i(:,ititi aoatonuacb-poetiscben Kompoeitioneo
ist iiio it. nach St. Petai^nuy gelangl, «aa aatdrtiab
sehr ÄU iwdaucrü ist.
Hanr gelangt y.u I' t AiiMi ht. daß die Ak« leiniH
die Präparate der er-^tin H) I ii. sniiri, mit Aus-
nahme einiger, einpfsn:" !! Ii .luv
Aullcrdem war in oeni Aukuui eine nicht im-
badaateuda Sammlang Ton 'fieren und ein llerliariuiii
«dt afaibcgriffaB. Da« Voraaiehina der Tiara iat nuoh
ariballea; ea nmfaO» 117» Oliaar mit 'flaMh la Waia-
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ist nelloubt mit »admeva
dweh dflB Bnud, dar im
geiat. I>ieM
Jeulogiicbeo
khre 1747 h
■erst/irt.
.(«dfufulli hatt« Knyseh nicht suine (^uzo Summ-
Inng Ton auHtomi«rhfm Ge^ennländeu verkauft. 1717
nikch dem Vt'rkiiuf mir sein Haus nuch gefüllt. Ks
erschien nwli s|iut>'r iIit II. und 12. Thesaiinis, und
nach dem 'l"i«lf> liiiy-rliB 17.11 (Kuyiich wurde
93 Jahre alt) wurde d«3r lUnt «eiuer Ssinmluii;;eii an
■ehr vertcbiedeno Inatitut« und Linivenitaten verkauft.
Bkor •ehildairt nan ««iter di« Scbiokaate d«r nach
St. PatantMurs MknuBMom SMamlnngwi BvjMka.
Di» RnTteBMhaa Saaunlniigaa, Tertwndra «ait
«laarTon So)>a anepkauften TieraammlTinK und dem
Qottwald neben Muiieum, bildeten die Urundlago
der »og. Kunst kuninu«r. Au difuv !io)doa«en «ich oie
Samiuhiti^i'U rcrsehii-duDcr Art, diu durch Heiacude,
vor allt'Di durch Meaaarachmidt, xuiammengabraoht
wann. Aii.'^ galt tb fttimllcht» Biffcntam
Kaiser Tetera.
Als \7'2h in St. Petersburg die .\kadcmie dar
\Vi««en»clinft«>n ueffTündet war, wurd-- ihr die Itiblict-
th> k 'lud du- Kiiii8tk»mmer de« iii«wi»i lieu <. ' i^torbeuen
KaiMTa l'etvr all wiMcnacbafllicbo äamniluDg tuge-
witMo. Daa von feter (Ar dia Kunatkammer bo-
aUminta OeUoda «ar dunaJa noch niebt ToUaadat
Brat ia Jahre 1738 konnte allea aalenebrMlit and
tnfgaatellt werden. Et gab dann «p&ter «neo aaaloBi*
ichen Arbeititaal, ein TbeBtram anatomioam; ein
Amphitheater ninKuh di-ii Pr&pariertisch, wie aof der
Univeraitüt; ea wurden hier in der «raten Zeit anob
niiatomiscbe VorleBungen gehalten.
Vtan BaiM- hior über die Anatomen der St. Pct«rs>
burjfer Akademie (Duvernoy, Wilde, Weit-
brecht usw.) nagt, k'tnnen wir nhrrsrehen. Alle
arbeiteten aaÜerorilentlicli Hciiiipr, doch die Sanim-
lunpi'H lilii'lii-n im alls,'>Mui'iuin davon unlwnihrt.
W i t 1> r <■ c h t fertii;<e einen ^rnUiui Kiitaloi: un. der
iiu Jahre 1712 n<^''uokt wurd«-. ,V<jn diexeiii Aui,'Mn-
blick au iFt es", Hchreibt l!aer. „idi ob die Mund d' h
Tixies über die Sammlanffun Kefabreu wäre. Allea
Wachatom UM» Mif, oad di» Miahnw koiat» aiebt
anablaiben.
DuTeraoT, Wild» «idiaBan St Peteraburg
1741 oad 174S; Waith r»«ht atarb 1747. Im De-
lember dea Jahre* 1747 verwfiatete ein grofier Brand
die actgenannte Konatkarainer. Der untere Stock, in
Wabihem die anatomiauhen Sammlungen aufgeatellt
wann, aobeint nicht wenentlicb gelitten zu hal^n.
Da» Hau» wurde neu irelwut. Andere l'eraonen
traten in die Akademie ein: Boe r h a v e . .Sc h rei l)er.
I>ie anatomische Summlong erfuhr keine tirweitorung
.\uch C. K. Wulff, ein Hann, der i>oinem Zeit-
alter weit vorantobritt und deshalb aeiner
Zeit weniger groß erschien, ala der wei-
teren /ukunft, arbeitete nicht in den Räumen der
■BitoiBriaeh» Samnlüv der Akadäm» aohoiat
nichts von «einen Prftimraten Belangt lu »ein; sie
UielK^n wohl auch nach Wolffa Tode in aeiner Privat*
Wohnung. Uaer fand in der anntomiaeh»!! Samm-
lung nur drei (Haschen mit embryologiaelwn PHip»-
rut- ri, dir an Wolff erinnerten.
!>:• Siuimlung VDti nuut'.uuseli-n l'rnparaten der
.\kadeuiie (ring ii II mäh lieb zuifrtuide ; die fkirgo
für Kii' tru;.'- ein .Aufiteher, der <l;i« .Niudifiillen von
Spintu'' rn li<s,irr-. n hatte; die unliniuchlmr ^fowor-
denen l'r ijumiti' w urdi>ii emf;ic(i lie»i ni^-:
Als Itucr die Direktion des anatumischeu Kabinetts
Obamahm, war aein erstes ßeaehäft, ein neuea Ver-
■aiohnia (nach 1(J8 Jahren!) der wirklich vorbandeneu
Pflpaimta tafaebaaaaBlaaaaa. Ka
den Dr.G. J. Sehniti, Konaenrator dea anatomiaeban
Kabinetta Her .Akademie Ton 1K43 bi« 1H4!» und gleich»
seitlg Prosektor der medieo-cbirurgiaoheu Akiuiemia
(a(iät«r bekannt als belletristi!«-her SchttftataUer unter
uuni Nameu Bertriiiu).
Ks urgaben »ich 13.'>3 Niirtin.i rn.
über den eigentlichen l>. -tiu.d tb r Samodaagi
inBbe*nndpre über die Keste di r vuii |{ u y s >• h «tarn-
inenden r::i|>iir!ite, liegt keine Mitteiiuti^r Itii^'n vor.
E» »clieint, itaii er daa für eine »]i:it. re Mitteilung
sich aufgespart hatte. Er aehlielii mit den Worten:
.Erat nach guachehener lÜBfishtuug gedenke ieh einen
fiariärt ftbwr den Beateod ahnutattaa."
ubor die folgenden BemMhuugaa Beert, anter
welchen Gesichtspunkten ein anatomiacbes Präparat
in der Sammlung aufgeholfen werden tollte und iil>er
•eine Propoaitionen, die aiuitufitische Samuiluii); der
Akademie in entsprechender Weine winHen^chaftlicli
tamzugostalten, können wir lu< r liiiivve;;L'ehen. (S. Ii2
bia 145.1
An die Hiierselie .Xliliandlurn.- schlielien -«ich ?.««i
Ili'ilagen, die Beilagen <' und 1>. sn be/eii ljuct, weil
der .Schilderung der ethuogrnidiischeu Saiaudauu' die
lieilagen A und B angefugt sind.
Boilago C. Die lebenden MiUgeburten
(Monatra) «ler Knnatkammer fS. liSbia 1«9>. Ein Bericht
über lebende miBgeataltete Henaeben, di» infolg» aiaa»
üknaea Petera de« GroBen nach St PctaiAafg an di»
Akademie abgeliefert wurden ond in dar
nnter kümmeriiehen Verbältniaaen lebten.
Beilage D. Die auageatopften Mcnacbea
der Kunatkammer; der Hiese Peter« des (imlien,
Bourgeois, und der Zwerg Koma (S. 149 bis 152>.
Beide Mitteilungen, deren Veriaaaer niebt genannt
int, sind aahr ialwawaiit, ober «a «fawai Jü— ag» aioht
geeignet.
lieft II deaSbornik. W.O.Bogoraa: Skizze
dea materiellen Lebens der Kunntier-
Ttehnktaeben. Auf Urundlaira der von
N. L. Ooadatti gawaimaHaa awi ioi »ihwf
graphiac^ Mnaanu der K. Ahadeni» dar
wiasenachaften befindUehen Gegenatind» Tar>
faßt. St. Peleraburgl!)0]. n5 Seiten mit-iTtTklila.
Mit dem franzöaiachen Nebontitid; .^ner<;us aar
l'ethttographie des Tehuaklehea , d ajirea lea
Ofillection» de N. 1.. (i o n d u 1 1 i du rnusee ethno»
rphioui' de l'ai'ad.'niie Iiuprnale den scirucea
ist. reteriilH>uri.', I'»r W. II. llogura/..
Vorrede von N. Mogilanski.
Da« ethnn;;rBphiBche Mu.wnm der K. Akademie
der Wis.senschafteii wurde im .lahre IsIH dundi eine
grolie Suninilutig etliiiiit;raplincher (iegeustnnde be-
reichert, ilie .N. I.. lii'nilatti wahrend eirius drei-
jährigen Aufenthalt« im Bezirk von Anadyr unter den
Fscbuktscben und anderen Kingeboroiien daselbst ge-
«mmelt batU!.,^(j ond a 1 1 i ^^^j^j^^jL'^^^jj^^'y''^
dtaut» TOB der K. Atadwml» di» goldn» Ba«r-
Medaille.
Unter den Völkern, die noch ihre unprünfflieh»
ethnographiacbe Beinheit sich )>owahrt halien, nehraea
— dank der phyaiaeh-^eographischen ll*>dingungen dea
Territoriums — die lachuktschen und ihre Nttchbani.
die Jukahiren, Lamnten. Korjaken ti<i». , irie lHis<indere
Stelle ein. Sie gleichen heute noch den .MeMScIieii der
letzten Ki".idi.- ii.-r ]iiiUolithisclien IVri<id<-, die von
einem frniwi.'inchen torscher d' ii .Niiriien der K|>ociue
luagdiili ini nru' ' ) erhalten hat. Oku kalt«' Klima, das
inimurfurt warmemle Kleidung erfordert, die Schnee-
nad Biaga&ld», daa aar BaMedigaag d«r
') Uertillet, La PnklatMbia«, ^Ml. Paria IMM.
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SU
Hma Bteber uad SohrifkMi.
lürfniM« dieoeode Renntiar, dia primitiven
iteiDenieii und knödnmitn Wcrkzeatre, »lies das ^'ii t
divaelbcn LcbtciBurrüiuiidc, Unter dcutiu ttUMre |<r.i'
historischen Vorfnhn II in Ktifira iu i>nor weit xuruck -
liegenden Zeit !■ l>t< ii. I ut. r B--! ucksichtigung dieser
Umitäml«» rhu] (iic I scliiikt-cijuusAiiiralungen auBer-
orderitlic li wo-rvi II, und i'lme der eigentlioaen wissen-
M:liafthobeuBearbcituii>! tk'rSammlung darcb N.fi.Gon-
datti sei bat Torzugreifeu , übertrug die Aksdomie
Herrn Vf. O. Bugora« die Bosch reibung der in der
C'tbnogrephiachen Sammlang betindlicben Gegenst iiiJi'-
Die Beschreibung umfaSt : 1. Die zur Nahrung
dimandan tiagenatinda bis 9>, 2. die Kleidnng
(S. 9 Ua 16), 9. die Ansachm&ckung (S. l(i bis 21 ), 4. di«
WoliiNiDg <S.2I hin 34V S. da« Hauagerät (S. 24 bis 28),
e. die Waffe« (S. hh 8f), 7. die Werkrcug« (S.M2
Iiis 343), X. die lienutiereiicbt (8. 3<i bis 41), '.). die Jagd
(S. 41 bis 4'^), 10. die Spiele und das Spielzeug (S. 4i^
bis 410, 11. die (iotzenbilder und 12. häusliche Heilig-
lünier (8. 40 bis bi), IS. Knucbenarl>eitcn (S. M bis M).
l>aran achließt sich ein Verzeichnis der abgebil-
deten Gegeiiatknde mit Bezug uuf den Text (S. tXI bis 0.'>).
Kiu« TufflerklsruTiK i>1 nicht n. «eil i'ben der
Text salbst niirliTs :iii'liir3 hIh luh' l'jkLinnig und
Krlituterung der aut «li^ii laleln Ml>gei>ildet«n (iegen-
•ttode darstellt.
Mit RiseksipVit hiersiif <tt'>!ät ein Hff!t'!it liKur den
Inliült il>r AMiiiiiillniiL' Uli- t;riiLi" ^.■ Ii w icn^'keiton ;
ohne .\ i bilil Hilgen ist die llr^L-liuiliunL' •■l en nicht
»erotillnLh'll,
Ich buruckaicbtitfe daher hier nur dieienigen Kn-
pital, deren VnriHlMiiia aoah aliM AMutdugan er-
reichbar ist.
I. Wir Nihruutr iS iii^ Die Nahrung der
lieiintK-rtiMshuktschRn i>e8tehl iuitt anischließlich aus
dem Fleiseh des Benntiera. Ilie Tsohnktacben rer-
ateban beiaer ala dia baosobbartan St&mine die ein-
aalnoD Tefle dar Hoblaiehttiare zu verwerten. Daa
•igvntliaba Flaiaeh wird );;ekocbt, aber daa Öehira,
daa Knochenmark, die Nieren, di« Labar, daa Blut, dia
Aogeo, die Sehnen werden liabav In rohem Zuatanda
verzehrt. Zur Zeit de» Sommers, wenn infolge dar
Hufkraukhcit »-icle Rennticro zugrunde g<.'hen, daher
nicht «ÜPf Flci«!*h •srvfort vprwrriil»'t ■»•■ rilpri kann,
Villi i\<r l!>'>t iinflx-'.viilit t. /u ■!n'~"iii /.wi-i-k' wird
eut»i''i)-r fiii'' lir./i'liif lu-iiiti.'ihimt iilt Hack lueuntzt,
oder '■•^ wr.r.li-:, :cus n n-ij nj n-ti hi-lliii größere Sacke
äeniiht. In diertem öuckt.: »«irdm iiuIUewahrt das Blut,
ia Leber, das Herz, die ubeiihin gereinigten Därme,
aowia alle eigentlichen Fleischreate ; selUstTcrstäollieh
wird daa Blat vitar dam.EiiiiiaA der Soraaerwärme
▼ardarben und ^treo. Im Winter, weui die gsnw
Ma.<iiie gefroren mt, wird sie verbraucht, d. h. gegeiaeB.
Um den niitürlich schlechten Gescbiuack zu verlxisaare,
winl dio gefrorene Mn»i)e mit frischem gefrorenem
FIei«ch. litt* zu Pulver verriet>en i!<t, verniiBebt. Die
Tachuklüchen st» r ." I rauebeu diese Fleisch inaa»u doch
ungern, lieber v. : k;i .!• n sie die gefüllten Säcke als
Hniidefutter. Sie sctilt'piK-n die vollen Säcke auf die
linndelamärkte. Beim Verkauf haben die FelUäcke
keilten Wert, ebensowenig beim Gebrauch ; man zcr-
haelct die Sacke mit dem Inhalt.
F.ine bewundere Mühe verwendf ii liie Frauen, vo<;e-
tabitiscbe Fro<lukte als Speisen zu verwerten. l»ic
entle Kolle tpiult hier das «ogeuanute Munjälo, bat)i-
irardauteü. aus dem .Magen derltenntierc bcrvorceholtea
Uooa. stellt dies 3Io<)a TnüMscb Muujalo) eiucD
taalbdiieltaa Brat von widurlii her Fvrbe, Genieb lud
Geachmacik dar. (Anmerkung. Der Verfas«er gibt fttr
dii'f'e» MiHis. »jiwie für andere (ieuniKtände Worlii der
Tscliuktselii ii^praclie; aber er bruurht diizn nielit nll< iu
lateiiiiioha, ■oodem anob ipuu fraoBda Baahataban,
die er nicht erklärt. Ich vermag daher die Wonia
der Tschuktschensprache nicht wi^diir/:ugeben.)
Der Brei wira durch im alti s H;inr«ieb in einen
K) "««!'! frepreßt, um später L"-i.'i.'^s.'ii zu wt-rrlen. Die
iniv- ril;iut'.:ii l'tl'jii/i-iifii»«-: ri, im Sii-li /ii :iiL-kbli'if.>eii,
werden einfach l»'!-!«''"""""''!! ■ iill''in die unneu Tun-
gasen und aucii 'Murelix- 1 fiohuktscben füllen diese
Piianzenfasem oder *hiut uni.'erLnuigte Moos (Monjälo)
in den Magen des Benntier.-i um) trocknen das Ganse
über dem Uerdfaoer. Die ganse getrocknete, achwan
geriaebtrta Ifaaaa wird aanawahrt und die auualaan
Stflelw mr Zeit iaSeralaii Hungers geoosseo. Im
allgemeinen gilt daa Monjälu nicht als ein bevor-
tugtea Nahrungsmittel. Im Herbst, wenn viele llenn-
tiere geschlachtet werden, bildet sich aof der Sohlacht-
st&tte ein (froßer See von all dem ausgegossenen
Monjälo. Kijieii Tfi! dnvon nehiwet» die l-nineii der
Tschuk'iM'lieu ; « inen i,'i".vi-.»>'ii l inl iji'huit ii mii-ii die
hunirriu:«'» i.Lijiiiit' u uml Tiiti;.'uni'ii ; iiuch dir Hiuiseu
au- il' ii iiüc'n-t.'u .Vimi'' irluruf'jii n.'liiiii'ii cirii-!i Teil
davon nach Hause, um die Masse unter das ilonde-
futter zu niaehien. Dar iräflto Teil geh*
verlorcu.
Too ReBBÜerUnt, Patt, Flmaohattekehan oder Ualnaa
[ Darnistückchen einen Brei. Früher war liiese halb-
, düssige Brühe die am meisten vtrliruitute warme
Speise ; sie diente auch ala Getränk. Jetzt aber be-
reiten die Tsehuktschen sieb eine Brühe aas fflkriw
W^i'/elknollen ohne Monjälo, wilurand die (rAneMoBr
j:Ufii>:ühe nur von armen I^ientan mid aar Zeil der
ilutigersnot gegeaiMjn wird.
Im Sommer \ •■ruiisclieu «lio l-niii''u dai Mciuj;ii')
mit Weidonblättem und füllen damit backe uii ; hirr
tritt eine saure Garung des Mooses ein, diis < jiHti
bitterlichen, scharfen, sehr widerlichen Ge»*;liiua«;k
, gewinnt. Allein nucb die«e Matse wird im Mi'inter
gebraucht; sie wird mit lieberstaeken, mit frisobom
blnt and gefroreneaa Flabeh vennci^. £a fladan
aieb mitnnter Uafalutbar fflr diaae Speue^ doeb wird
gräfitaoteila daa Eatan diaaar Speiaa vennied«D.
Im allgemein an iit dar Oabraneb daa MoojUo nielit
ao aahr dueh daa BadArfnia naob Tegetabilischer Nah-
rang bedingt, als durah daa Bestreben, ein Speiaen-
surrogat zu gewinnen, um den Gebrauch des Fleisches
zu verringern.
Wä1ir-i,d drj Sonimers efliraiichrn die T«ehuk-
t*-i'li' i- lillrrl"! l'lliitircu. dii' -iif mit Itlut vi rini-ii-hf n :
Oxvn» lilg wi:i , l'iil v Hl .ijiiin jii ilyijiiir|diurri , l'i'diculuru
Kudetica.
■Sehr oiiikg weidcu isa äuuuncr ulluflu l'lluozeu-
wurzeln geaamnielt und sowohl ruh gegeaaeD, als awh
unter Beimengung von Blut und Meiscnbrühe.
(inte Hftu»frauen «ammelu die Wurtelu anaib ala
Torrat zum Winter. Eine Wurwdbrülte mit Bhit md
FeU gilt «Ih eine aobmaekbafla teeiaei ai» wM tbir
aneh bei Gelegenbail als Oitfar Mmiot Wenn mnr
Zeit groUer Festtage die Brühe in Masse bereitet
wird, besprengt man damit da« Fener; man grillt
auch eine Grube in den Schnee und gießt uuttalB
einefl besonderen Opferlüfft-Is etwas Brühe hinein.
iMuu le^'t auch etwas davon auf Ueine aHaLadantSoiia
wie auf Tellerchen nnd atdlt diae* in dtr Sidbtttng
nHcb Osten uuf.
Zum Opfern wenlen auB- l ii ': lj>:'tiut/t andere
pflanzliche Produkte, Monjälobrkiliü u«u. Almii mischt
aueh allerlei Blätter zusammen und formt daraus
Figureu. die das zu opfernde iienntier eraotaeu aoUea.
Ea werden anob aua {(aachmolzeuom Fett oder naa
mal «o^r aus ttehnaa Figuren geformt. MuH
symbolischen Opferfiaufen Werden n '
''otntg^enu l^-ibusfrnabte, die an* den
Benotierköbeit atanmni, Tarwudt.
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Die sm Meiere wolinenden Tücbakttchen gnlimaoht-n I
•och Meertangc znr Naliraiif;. '
Alle Tacbuktscben raacbeD Tabak, von der frühe- |
•tu J«|rnd ni| wo löe 4» «nderai BingebaniMii uhI i
ftMh dra JfaiHiii. Sie nelimeD dua den logeBBiniteii '
lnnlnrhlliiifiiflMm Blättertabak und initcbeti dattu ein
Drittel «ee&alvte I'uppcl- oder Espcurindc udcr in
ErmangcTunff dieeer Sinde «iofa«h robes WeideuboU.
Sie kaufen den Tslwk gvwöhnlioh bei den roMiseben
KanflcnteD nnd nar anmahmfiweise einpii schwarzen ;
KC-nreDten Kautabak bei den Anierikant^rn. Sic ^
fteben dem «nf äpm Landweg« eingeführt«n Tabak i
den VoMug, ^'n- zii tn-u sugar zuui Kauen ili-i ;iu( dein 1
lt«mrlwe(re hinbti/o'.ihiifffj-n rusniit-bcu Blättortabiik |
vor, wt'il ihrer An^ictit nu. Ii aller aof dem StHJwejfe i
traiiüjiortiertc Tabak ticli zu Boinntn N'ikchteil vur- ]
ändert I>ie Ttobuktacben «ind auBerordcntlicb leiden-
■obaftliche Raucher; wenn ihnen Tal>ak fehlt, »n
nebuien aie Keriucbertes Leder.
Dm TebakRcbnupfcu i»t aar wenig vortrete«. Tu
JMUumr Zeit bildoteu der Tftbak nad die «iicmen
Banlmi dh ilauptgegenntiiide dae Huddi mit den
Tielaiktiebwi. von mar verbreiteten sich die Sueben
Meh dm fimln der BMinirutraOe und nach Aroeriku,
um daJielbst gegen wertvolle anierikaniiohu Felle «in-
setauaeht lu werden. Auch jetxt noch, obgleich der
Handel di'i" ssiati'«(rhen Fiiig'phfirenpTi rnit Amerika
im Nieder>,'i.iiu' Uetfntli'ii int, <Iim- i-iisii:i,'lie Blätter-
tabak nach Amerika, während umgekehrt. ei«emc
Oi^enatände Ton Oateo nach Westen sich verbreiten.
Die Tahnfeffpfeiffii «iinl sohr venehi'-deti gestaltet
Der Alkoliiil int niclii uijhaltMid iui (jebraaeh
wie Tul'ak , weil i r si lt^ ii tit. Die 8<'etiicbuktaohun
kauli'n Villi lit ii unn'nkiinjschen Walfi«chj igem Kum,
die we»tlii'hi II '[ fi'luikt.si lif^n boten aicb ibi'en Alkohol
in Sredink"ly iHsk , \\n ilrci Schenken sind; die Kenn-
ticrtacbuiiuoiieu dagegen bekoinmeu Alkohol nur auf
d«u Jthnauvkfc i^Imät «bmU dm Tariuaf dMelbtt
«wbotan inL Elm Vmuht atuk wdfittDtm Bnnnt-
weins gilt etWA «Itl Fucbsfell. Der Verkauf gibt etwa
SOOProz. Gewiuib fine Flaache Branntwein in Sred-
naMyrndt kostet otm 1% Bnbol («tim i Mark}, «o
FoArfdl gOa S IMbfll (10 Unk).
Statt de« Alkohol« wird mm BenmolMB der
Fliegcnsohwamm (Machomor auf russisch) gifannoht
Doch ist im all^meincu der l^liegenaobwamm mehr
in Benutzung bei den Korjäken ; zu den Taehnktseben
ist er Jiir<'!i die russisohen Himlli r i"'langt, diu ge-
tr<)ckiiLt<'ii Khctrenschwanim in klnirn n Bündeln ver-
Vutifcii. iDroi I'it?« Pinc liiiirrii'in-r.ilp Doaii für
eiiipii kriifti^M IL Murin. Dii' I'ilzo uf-nli'n ^.'rkiiut, ihre
Wirktiiij; I.Ii uiuilli'li w;e iJiu Uiiiurus.j
■2. I)ip K li^ 1 il 11 Ii ^. (S. 9 1,;^ Ifi.) Di.' tiKiniilichu
Kli'irluiii; ilei' T^ahuktschett ist autterurdeuliicL prak-
li"<'!i; Hie li-.it -sich unter allen benachbarten Volks-
•tauiiutiu uiiigubürgort. Die i'elz^'owänder werden bis
nach Jakut»k und weiter ausgeführt. Die Gewänder
werden an» den Fellen nicht auagewachsener Renn-
tiwhilb«r «teticti die im Berliel oder etwas si^ater
geeeUsBbtw weroea lind. T>m Fell «inee eiugewach-
•enen Renntiers ist tu Pelz'^ri iinp">«iKr>et, weil es zu
•chwer ist. Die Kleidung 'i' r 1 übukt«ehon besteht .
im allgemeinen aus einem doppelten l'elzhemde, dop-
|>elten l'clzhosen, kurzen l'elzslrümjifen, kurzen I'elz-
stiofpln und einer doppellen Pelzkappe. Die rri*'r-
kl'^iiliiii^ wird mit der Hnarfläebe nach inm n. liir
< >li< rkleidung mit der Iloartläche nach smlS -n _-rir.iL:. u.
Sil .jiiU die sogenannten Fleiscbllitcbeii I i l iir I Vl,:i;i:r. n
»irli Im i-»ihr<'n mid eineu vortrefflichem Änjliuti g««"!» ,
die Killt«' liiMr:!. Infolge der Weichheit des llenntier- I
feiles kann man das relzhemd ohne üoacbworde auf i
Mofem Leibe ud «km Imbwfadie tingee. I
Wae weiter Aber die Frauenkleidang, S. Aber
AuMokmfiekang der Kleider, 1. ftber die Wohnung,
5. aber das Haneferät mitgeteilt wvd| beeleht ew
so vielen Einzelangaben, daß ein Adnac OlllllBgtieh
ist ¥Äne ülwrzetzuiig ist aber wegen diee Ombagee
der Mitteilungen auch nicht ausführbar.
6. Bemerkenswert ist die Mitteilung über die
Up wnf f n 11 !s !» der Tsflbnktfiphen 'ix hi»S6>. Noch
viir .'i<i .lull reu w ir iliv 1 Iiiiij'tuullV (icr liofjcu. In den
alten Akten wird tlu- /ulil iti r auf Hf!i liaiiili'l-'iiii:irkt«'n
erscheinenden TiMjbiikt.srlii-n iiurti iIit /.uliI iler liopifii-
tragenden Leute beeumiul. lu ^ieu iCeiten zeichneten
«ich die Tüchnktschen durch ihre (teicbioklichkeit in
.\uwendane d«a Bogen« aus. Gegenwärtig ist daa
BogenaohiMM nr bei das Knaben im QeMWMhs der
Bogen wild aUnilliHeb wrdrnngt durch die FUtita.
Es sind daToo drei Arten im ( it luaiu-li : 1. die Fouer-
stoinflinte, anf t*cbukti<.'lii-i'ii gerniirrit ; der Bogen
mit Feuer; 2. östlich an dem I'1u<>»o Koljiua führen
die Tsehnktaehen das amerfkauischo Winchcster-
gowehr, da« sie von den amerikani'dimi Wnlfisn-h-
jägcrn erhalten; wenn em sulclu's (iuwi hr vuni'jrlieu
ist, »" wird an die !iairiut»a verkauft, die <;s sehr
gescliiokt Hl > itiu l' i'in fsteinflinte ninarlieitcn , d. l'iston-
flinteu; sjüii ■]<■</.', aber ebenso selteu wie (iie Feuer-
steinflinten.
Ein sehr wichtiger Bestandteil der Bewafiuuug ist
die Lanze. Jeder Jteer oder Hirt beaitai eiMUMaeb
Die Lauzcnspitzen weraen von mwiaehen oder lamH-
schen Sebmied«! utgc^ertigt. In alten ZeltaK mfde
fleilSig daa Fechten init der Lanze geübt; jelsl iat daa
nicht mehr gebräuehUeh. Bei bestimmten Oplennigen
müanen die Opfer mittala einer Lanze getfltot werden.
In alten /.eiUm waren auch Panzer im Qebrauob,
die zum Schutz bei Kämpfen getragen wurden. Die
Pauzfr Würden herpestellt s>i«i >"(rpifpn von SSeehnnds-
fell, d;. durch Rienieji /iis iiiimciiL'' liaIten wurden,
oder BUK eisernen PliittoLen , ii- (.deiohfall« dnrch
Kiemen vereinigt waren. .\ niii rdi m warrn iim-li
ei«erne Ringelpanzer in lieuuuutig. Auch Anii-
achienen und Helme , sowie lederne und hölzerne
Schilde wurden benutzt. Ober den Unproug der
aiaamen Paaeer IftM aieh njeMa BetÜmmtea aagea.
tte TidinktiekoB enIUaBi dal ikr» ia dar 8^iede>
knaat geBbtaaTeifahnB adhat die Ftaaar angefertigt
hätten.
7. In betreff '!er verschiedenen Messer nnd sonatlgaii
Werkzeuge (8. l>i^ muD wegen der dazu nMigaB
Abbildungen auf den Text yerwiesen werden.
8. DiuKenntierzucbt (S.36bii!41). Dustachukti-
sche Renntier hat kürzere Beine und ist schwauhor als
das lamutisebe Renntier. Der Kupf ist diuker und kürzer,
da» Geweih jrri-3.'r iinrl T.i-hv vtyrrxvMfri, die Farbe
dv> Felle« dutikliM- , r.- wi idi'ii ildnT dir' Felle höher
geschätzt. Zuiii l>u)U;ii Ist da« 1 ler wenig geeignet,
weil es kleine Schritte macht und leicht ermüdet. l>«r
Ilauptnutzen liegt in seinem Wert als Schlachtvieh.
Das Tier wird schnell und leicht fett. Die Tierv sind
sehr wild; otao moS sie eigentlich nur als halbgezähmt
auselieu. Die Herden Bfiaeea nsBerordaotliab hamMht
werden ; es kinffln mehtnur «imefaieTWe fort, ■oadami
mitunter gaiuc Herden. I>as einzelne, »ich «elhitttrr^
lassene Tier verwildert sehr acbiiell und untonrifft
sich nicht der Macht des Meuxehen: daa einzelne Tier
läßt aneh meinen Herrn nicht nahe beniukoiiinien,
»onden» strebt zur Herdrs in di>r e« «ufwn<'!i« Wen«
ein Renutier sich entfrin* li:>t. h i i.iiLi. uin lias-
DeilM» wieder z« gewinnen, die ilenie heranL'. ti ii lien
werden; die Herde folgt leichter der M irlii iles
Menfii"ti''Ti , n!« i'n» idnudiio Tier. S»>mmer ist di«s
Hut- II di r H- rd' wliwieriir. '•'■' il di.' \on Insekten
geplagten iiern unruhig werden und geneigt sind,
enaainaiidar an lanfeB. Sind die Tiere fortgakiuflnii
I
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S16
N«m Btahw wd Sohriflan.
■0 hat dwBflsitMT üe verioreo; ml dem aehDeefraien
BodMi bleibt keioe Spur, am «ie za verfolgen. Ks rinil
Fftlle bekannt, deB guize Herden vollständig ver-
schwanden, und der reiche Besitzer dadurch vull-
■tändig verarmte. Im VTinter pflegen die lienntiere
infolge des ÜiHsrfallea durch Wnlfe furtzulaufen. Die
Wölfe wählen sich die dunkelsten Nächte und bringen
mit einem Male mehri^rf Tiere um. Diu einzelnen
Horden sind oft sphr z.-ihlroich. Kinn Herde von mitt-
Iprcr .Stärkt; muß, iirri eine Faniilie norgfufrei zu er-
littlireii. iniiKk'irtPni* a<K) bis ••()(» Stürk utnfassen.
Alh iii gibt auch llordL-ii, ilie eiiiim' 'lauKUiid
Stiii'k /ulilpii. uiui rs piltt H<>»itzcr, diu 2 bis ,'i so
gii.lj«' ll'riliii ihr «iv'iii m-iinon. I)if Tschuklüchen
siiiil i itnjr Im stri lit, ilirc Hcrdi-n zu vcnnehron ; im
Vi r;;!' loli zu licti aiidtTcn ?".iii|>cb<in'ri<-ii, »i'llMt /u
dun itiiRWMi, vtTweiuit?t der Tschuktuchc, trotz sriuer
niederen Kultur, eine große Vorsicht und Aufmork-
samkeit auf daa Koicbwcrden. Trut2 mjük'd offen-
kundigen Reiohtnnu mUui der Besitjser Mim Faailie
•ohleebt, benotst sar Nahmng nur gcfall«M Bsuticn,
Tim aoiÜMhtea n af
nnPa nm WCBV IhIv ■ ■nmn h waHH»* «tu
waaboBf dar Herda bamtrt ar die tigmn. ttnma
Jujgend auf; er aelbft siebt bis ins spite Alter mit
seiner Horde aof die Weideplätze. Das taebuktiscbe
Ronntier ist infolge t«>in<>r Wildheit schwerer zu
dn'Mieren als das laniutii>uhc; d<;slialb viTui'iiilen die
T»chukt.<(')ieii , wo sie es können, zum Fahren und
Reiten liiijiutisi.'he R4mntiüro. I)«s lamutische Renntier
ist doppelt HO teuer als clas tschuktisehe. F„'* üntlet
swiscben beiden Vnlksütiimmen ein lobhafter Au»tau»c)i
statt: Die lAtnuten kaiifi'n von den Twbuktschen
Renntiere zum Suhlachtcn; die Tsehuktsi ln.ji (li>gej»cii
kaufen sehr gerne junge MioncbeD, um sie cum Fabren
abzurichten, und juga WaibalMB aar ■YarliiiMui niig
ihrer Kasse.
nie |{>-9ehreiliuüg der Nar,teri (Scliütten, die Ton
Renntieren gezogen werden) können wir ul)ergeliün.
Hemerkeiiswert ist die Zivhniung der Renntiere
durch Henutzung des menschlichen Harns. Jeder
Reisende führt in seiner Narte ein nicht sehr groQe«
ledernes (iofitt, einen Uarnbebilter, nm daraus die
Benatiara sn trinkoo. Dia nun FlfÄiaa nnd Beiten
bestimmten BanntiarUUbar werden von klein aaf an
MkM dm an einer Sobnur
iHar Tor Quin her, damit die
jancan Tiere dudt spielen und sieb an den Gerodt
aawonnen. Einige Renntiere werden unter dem £inflaB
der Leidensobaft naeh Harn >o /ahm, dafi lia anf den
Rnf kommen imd den Harn auflecken. Dte Tiebok-
teohaB bemühen sich sehr, ihren Harn zu sammeln;
tl» gieleB ihn auf große Sciiueebaufen, damit der Harn
gefriere; die gefrorenen Stücke werden den Tieren
dann goreicht, (.\umerkung. Von dieser Sucht naob
Harn berichtet Middendorf in seinen Reisen sehr
ert;nt/lich: IV. Band, II. TeO, LUdmiDg. 8.949.
IstiT. Der Ref.)
Die TschnktscheM «obiitzni di.' Vcrnii.Hehiin^ der
wilden Renntiere mil ihren hall>ge?.Hhuiten. Im Herbst,
zur Zeil der Urunnt, «tolien ilie Miinneln ii in ^TOÜer
Aii/.i>hl. U), 20 und lejch mehr gern zu den Herden.
\h i- Hirt läUt ti.i ruhig gewahren, naeh einigen Tagen
alMT bemüht er sich, »ie zu loten. Dies« eigentüm-
liehe Art der Jagd ist mit allerlei Opferungen ver-
bunden. Man meint, daß mit diesen wilden Renn-
tieren auob das Gläok aar Herda gekommen seL Die
Nachkommen der wilden Tjare irarden mit TorUebe
nm CUmo amd Baitao baantit Die lArnnteo tct-
imden dfaia Wadikommen anf dar Jtffi, am mit
{hnea die an nd fAr ihdi mIv Baagimgan «Oden
Beontiere beraBsnkwken.
0. Die Jagd (8.41 bis 48) and dw HaAlng
sind bei den Banutiertacbuktaeben haata von mir
nebenslohlioher Beilentnng, Seitdem das Elenttor
^runiscfa I^U) allmählich an Zahl abgenommen hiU^
ist das tlanpttier der Jagd das wilde Renntier;
ferner wird gejagt das wilile Schaf; es ist den
Eingeborenen weniger seitie-i Fleisches und FeUei
wegtin wichtig, als wegen seiner großen Uömar, die
zu allerlei Gegenständen verarbeitet werden. Eia paar
gute Widderhamer haben den Wert aiaea BcUaefat-
reiintii'n'S.
\Vi n -les l'clzua wird Jagd gemaoht aaf daa
Kuehs, daneb^Mi wird der Wolf gejagt. f)ie Tschnk-
tschon behaupten, es gebe zwei vcrseliieib-tie A rteii vkh
Weifen. Sie fnrehten iU>n W<df »ehr, sie bülten ihn
fiir einen böseti (Icist, für einen S<'ham»i(. il.-r in
ilunkeln Nachten ili-n Hirten in Seblaf briu'^'t. imieni
er ihm eine feNto Sclilufmnt/^' aus weiöem Hasetdell
auf dni Haupt setzt, damit die Hurdu auseinander
getrieben wcnlun kann.
Es gilt als eine Sander den Wolf wie den Fuchs
mit Eisen nnd Blei ni tManj man fingt ihn mit
Fallen, daneben wird der Ftadu im wahrw Sinaa daa
Wnrtaa gqigt nad gafauno. Ei güt aimh ab SQiida,
die FBehaa la ihrem Hoolaa aamuadiea; deahatb
könne* die janiaQ Tiere aageetOirt
Mitnnter werden FSdue tmd Wolfe aad> dnreb Oifl-
pillen petötet.
Schließlich wird, »licr celten. die Jagd anl weiße
unil braune Bären gewat-t. Niehl alh iti .Iii' liobuk-
tschen, aondurn alle jimh' n.<r<l"K| liohin Vnlk.T, awb
4lie daselbst wohnenden HuB."ien, liezeigen dem braanea
Bären gegenüber eine abergiäultische Furcht ; sie jagen
den Bären ungern und nur 7tir Zeit ijroßer Not, im
WintiT, wi.'nti il;ii< Tier in isi'nier lluhlr prldaft.
(i- jiitrf werihai ferner liic Vn-irraiie, Ilason, Beb-
hüliii-'-; ii-i'.v. |tii_. Eiebhiiriieheii «enien UOr VW dM
im Sil. Ii'!] wrihnendeu Teeliukt-^elu'n gejagt.
Mit besonderer Vorli-he jidegen die am Mwr
Wiihnenilen sich der Jimd auf die äeebonde und
Robben hinzugeben ; <lie tiabai beBBtalMll HÜflnaiMal
sind sehr veri-ehiedenartig.
10. Spiele, S pi !■ I N a ehe n. Die Kinder der
THehukt.<chon spielen, wie alle Kiiidifr. am liebsten,
ir 'lem «ii. das I.eben der Erwachsenen llBi'bidiinen. IHe
kli iii.'l. u Knaben Ihewiiffneii sich mit dem Stiiek eim-r
Fitiigl' iiM' nii'l Im iri'ihen sieh vom Morgen bis riiui AI . n ;.
die Leiiiu naeh irgend einem belebten oder unb>-lebt< ii
Gegenstande tu werfen. Sie liän^en ein Stückchen
Hou mittels eines Riemens an emen Baumast oder
eine Staaga« letwm dip Hels ia tohwankende Bewe-
ping aaa bemdiaa aioh.
Die Uainen Mideben spielen mit Puppen, die
Männer nnd Frauen, am bftufigsten aber Kinder, and
zwar Brustkinder darstellen. Diu I'nppen sind
ziemlich gut nachireuhrnt und mit Holzs|)änen gefällt.
Die Puppen wenlen lür'a .illein als Spielztiug, sondern
niieh als BesebutziT iler weiblichen I' ruebtbarkeit an-
ifesehen. Wenn «las .Mailchen in diu Khe tritt, so
uimint es seine l'uppe mit, steekt sie in einen Sack
und legt diesen an ilie .Stelle, wo es sein Hanpt beim
Schlafen bettet, um recht bald Mutter ZU wenleti.
Die Frau darf diese l'iijipi- keinem anilervn gelten; nur
wenn sie wieder sellut luehter hat, B<» bekommen lii."'
ilie Puppe ihrer Mutter zum Spielen. ] ila' /- i
sieh <li4'se Puppen von einer Generation auf tlie andere
fort, natürlich in oft Taniadarlar and TwheMrtir
Form und .\us»ehen.
11. liotzenbilder 4U). Die religiBMB Ge-
brauche Sowie die Kultusgugunitamle sind jedem ein-
zelnen Ilenie und IlaushBU angepaßt. Die HeUig-
tumer gehören in erster Linie der Familie. Der
Herd wird für den Mittelpnakt jeder Famiii« gehahee.
Eine Gemeinaebaft dea Fenert unter Familien ver-
I, daaielbe mit der Leine n
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Neue Bücher
•eliiedener AbitunBan(( itt wegen der Uufalir ilur
Varanreiniiruug rarboton. trota aUar nm diaaani Vair-
bot titit ergebenden Unbequemlichkeiten, Jede Feter-
Hdrinit wira begleitet TOn einer dem KuniUenfieaer
dttgebnehten Opferung.
Ale Symbol de« Hertie* und gleiebieitig aU da«
wiabtigft« Feiiiilieniieiligtam gfUt du Peaeri:<Miß,
iIr» fivii'n be»otiilcn!n Namnii trm|;l. An Drowöhnlicbitii
r.'i^''ii winl das Feiittr einfach durch Schwuiiim und
Slahi aiigi'riiücht : alltnn an U'Bondercn Fnaftat."'" wird
ein Funken /iil'' f "^.'t , der durch Ueiht ri <\i s Ii !■ i 1 i k,'.' n
Fenurzpugea cr/.i'iiKt worden int, um licr Aiif;f IfgHnheit
eine besondxrri kulturelle Bodeutiiuf; ich ({nbvu. H^inigH
dinaer beilifren Feuurzeufre guheii vun üiui«r Uunt-^ratioti
aaf die andere äber; jedes Feuerzeug muH alier iteU
einem beatimmten Meoacben zugeeisiMft wurden; das
FewnMg «M dadunb cum Maefaataar diei««
Mwwdmii Ifem ain Kind geboren wird, ao wird
Om «ia oben dnrrh den To«) des Beritxert frei ge-
wardanaa Feuerzeug gowiilmet. Wenn ein Menaeh
•tirbt, ao wird ain Feaaraeng frei; i*t livi der Gebart
alliaa Kitldea kein freiea Feuerzeug vorhanden, ao
wini ein aolehee angefertigt: en gilt daa alz ein gutua
Zeichen de» Wachstum« «Inr Familie. Zu jedem Feuer-
zeug gehört anrti .>iii Tiiil du.'« HiTdes, der durch ein
beaumratea /< ichi ri kminbar (.'einacht int. Dieser 'I '-il
de» Henlo« i»t untrvunbar mit uiuein Iwnondcri ii
Fiiniilienherdi) verbanden. Ein juiitrrr Mi iisch, der
als Sohwiogersohn in eine fremde Famihu eintritt,
milfi, aobald er daa Taterliobe Zelt rerläOt, daa Fener-
aeng denjenigen leiner Verwandten öberlaiaen, die an
HawtB bleiben.
_ Ala daa ■ weite «ioihttea Blament der hioilioben
HailigtAmer oncheint ein Ding, das „Femhalter des
ünglueks" genannt wird. Ka hat die Form einer aus
venofaiedenen (f Hedem beatebenden Kette (Tafel XVlll,
Fiy. 1). I)ie einzelnen auf eine Schnur gereihten
Glieder sind ei[,'eDtuiiilii-h ireformt« klaiM Baom-
istcheu, iluDcn allerlei \ - rr 'tu >li rin BcdastUDgin ge-
geben werden (z. U. hulzuroer Munach).
Das dritte Element ist eine Trommel (Tafel WIM,
Fig. M). Die Familientrommel ist, wii- gow linlicli,
rundlich und klein; sie iM'slelit aii< «iii'-ni la ichten
Iteifcn and ist mit ilem ();<itrMokiii t<'ii i Mapi n i'inr's
W.dfMssi'H o<ler eines Hi-iintiiTtiaH"-" iiliiT/f'|.'>'ti. .\l-i
. KIxjjwjI oder •Schlägel dieut ein ilünnes Stuck einer
I Walnaeb harte mit einem etwa* Bchaufelförmig v«r-
I braitaaian &de. Bei gewiesen Gebrinoben wir<i aber
■latt dieaea SoUigels ein hohMvaar Sdtb in Anwen-
dung geaogen; man schlägt damit aber niebt auf die
ansgfntpannte ITaat, aondern auf den hölicmen Keif.
IHe Trommel der Tsehnktschen ist olm,' jidlichen
Zierrat Jede Familie hat ihre eigene Trummtd, die
bei bestimmten Featen von allen Haus- oder Zelt-
bewohnem pew-hlagen werden muU. Man versteht diT
Trommel allerlei künstlicli" rini- zu •rillii.-ken. An
lani^en Winterubeiiili ii uu l /iir l'iitHrhaltung wird die
Trommel gt^spielt: mnii meint. ii:iiiiit gleioGiMliHll mit
den (Jr'istern in Vi rliin lu'i_' i'i trett^u.
l-,;n- li. '-Miiit..f > h Ii III ;i II n t. r o m m e I (wie liei
den Tuuyuseii und .JaLuteii) gibt ea unter ilen
TwbnktMdien niebt; die Taabnktaebmiaebamanan ge-
bnmoben bei ihren Beaebwdnutgen die gewöhnliebe
Familientrommel.
Die b&Qslioben Ileiligtflmer stehen in eoger Ver-
bindung mit der Verehrung: des bftiulichen Herdes.
Unter ilinim Schutze stehen Gesundheit und Krankheit
der Familie. Dia Heiligtümer ilürfen nicht in fr««mde
Hände kommen, ebensowenig wie der Herd und ilas
dazu gehfirig« Zelt nie in fn-mden Ite'iit/. übergehen
dürfen.
Die Fsiiiiilie jrilt nur al« bent^ihencl, solange die
Glieder die Mx^lu-hkeit biilieii , ihr K'esOttdartM Zltt
AscUt lar Aalkrovoloci» H. 9. Bd. VI.
und Schrift<'n. 217
aufzusteliuu und Feuer darin anzuzünden, &iiluuge sie
femer aar Zeit der venebiedenen Feattage die Möglich-
keit haben, ein anderea Fener hinter dem Zelte an
einer beatimmten Stelle uuflnden können, die häus-
lichen Railigtanar daaelbat anfnitatlaa and mit Fett,
Blut und Opferbr&he opfern zu kfinnen. Sobald die
I Familie zugrunde geht, auaeinanderfUlt, entweder
I infidge von Verarmung oder weil keine erwachaenen
{ Männer vorhamlen sind, so darf die V'erehrang der
häunlichen lleiliptümer nicht weiter fortgenetzt werden,
die viill-<taieiij.'eii I leil ijrt II r iiiinBen aui'h mit dem
Zelii' und dein K'"''teii leili' der Hau^tjerat« fort-
geworfeo werden; duher wird alle» zerstört, damit
ju kein Glied uinui« anderen Stammus die (iegeniitände
raulran unil gebrauchen könne.
Der Wahraageatein (Tafel XVIII, Fig. &) ge-
hört «b«nfdla M dm BoUglAMni: «r malt in Lab«
der IbshsktMkM aina gnia BdW. Dw 8Mn wiid
befragt bei Beerdigungen, beim Namengelien der
Kinder uaw. In welcher Weise die Befragung ge-
•chieht, geht aus der Schilderung nicht dentmil
hervor; der Verfasser verweist auf seine.Materinliea
zur Sprache und Folklore der Tschuktsohen".
Statt des Wahrsageateine« winl auidi der Wahr-
sageniensch lioiiutzt (Tafel XVlll, Fig. 3), eine
iiietitrhlichu Figur, die lui einem laii^'en Stabe otler
an einer Schnur befeetigt ist. Der Wahrsagemensch
*oll in gWcter WdM «in d«r 8Mb wogunoUt
werden.
Gans beaoodera verbreitet ist das Propbesaieo mit
Hilfe «iaaa Banntier-Sobalterblattea; es wird
geAbi, am Aber die Riabtnng dea Nomadiaierana odar
aadi Aber eine berorstehende Reise iidi ra natar»
richten. Zu diesem Zwecke wini ein Renntier ge-
opfert, da« Schulterblatt beraungenominen und gehörif
gereinigt. Im H e rbs t nimmt man das linke Sonulter-
blatt, wenn man sein eigenes Schicksal, dax rechte,
wenn man fremde Sohick.'salB erfahren will; im
Frühling fiieiet da.'* Uiiil'- k. In te statt. I>aii ge-
reinipie S<"linlt.'rliliitt svini ib rn F euer imsge^et/t, indem
man iiul ilie duiin-te St- Ile die« KuMC'hens eine glühende
Kohle tut, bin der Knochen schwarz wird und ein
Spalt entsteht. Nach der Kichtuiig dieses Spalts wird
der Auagang der Heise beetimmt (Tafel XVIU, Fig. 10
iat dba aiH idiwai Bü baw. «iaMa Sailk wammm
SaMMrUalt abMftildaD. Dar Bnua od«r die Leiata
dea SebolterbUna (Crista scapulae, Sehultergral) gilt
als ein OebirgarAeken, der AuUeurau<l ( m arg o lateralis)
als daa Meer ; die unter dem lüuum befimllicho Fläche
gilt als daa nntorirdiaehe Baieh, ilas dem Wolf m-
heiligt ist. Heim Brennen de» Schulterblattc» bildet
»ich gi'Wtilinlieh ein liiingAspalt, vun lieni niioh vor-
scbieileoen Uicliiun^ren kleine Hi-<se »n.ogeben. Ein
nach idien vom Kamin ;iiif<<;elien<l>'r KiU )>edeBtet, daO
derüutrieli vin (.'iiteiii Krfoig becleitel >ein wird. Eiu
in da» (ii liiet der Haai» de» Kaminefl einifreifemler
RiQ ist eine schlecht« Vorbedeutung: ein Wolf wird
die Henle überfallen oder ein böser Geist die Menschen,
Tod. Unglück wird aie ereilen. Ala die Grenae awiaohaa
dem Kunm md dar Bade daa Kimmai wird aiaa
Qoarlinie angeaahan, die Toa dar Braadatdia aasgeht.
Ein Rio in der Richtung zum ftuOeren Rande (zum
Ueer) unterhalb der Demarkationoliniu gilt al» gut,
vom Meere kommt dann nichts Schlechte!). Ein halb-
kreisförmiger Strich bedeutet den Toil usw. Die am
Meere wohnenden Tschuktsohen prophezeien in gleicher
Weise aus dem Sohalterblatt eines Seehiiieleü.
Die TacbuktBchenscIiamanen haben keine besondere
Trommel, sondern Iwnutzen Iwi ihren Beschwörungen
die jjewöhnliehe Familienlrommtd, .Sie haben aiieh
kein IjeHiindereii »ehamaniache» Koatuni ui-- die Tun-
guaen und Lamuten. Aber statt deasen nahen einige
dn> oiAehtigatw Hehamanen weibliaha Klaidw m.
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918 Nmw BtahMr
weQ dia Ofliatar fluten Torschreiben, weibliche Art und
WeiM anranelitnen. Die«« Mkchalimuni; de« wcib-
■lioben Geacfaleohts hat rontchiedene Grade. In dem
leioht(>iiten Oradc läBt der Mann sich nnr Zöpfe
flechU-ii (iiifir träpt «»hrircliänsre; die« geaciiielit f^e-
wöhulich iiuf <l>'u Hiii i'iiii's Srbamaneo, am «ich vor
dem bö«en (k-i-ie l inrr Kreokheit cu «chützen. Der
(weite Urad bostetit im Aiuieheu weiblicher Kleider
ond Annehmen weiblicher Sprechweise (die Aaetprache
der Tscbaktushrawetber weicht aulfalle&derweiae be-
teiehtlicb von der im Wlmaur ab) «Ml ■wrihWriwr
BMebtftij^anKen ; trote aUadani UrM bekaffuid«
Hann im Besitz «einer Frau und «einer Kiadw» Dir
dritte Grad der Nachabmun« dei Weibe« bMtaht la
der BntMgung de« normalen gescklechtlieben ümganx«
in d«r Bke; dabei findet doch ein geachlcchtlicher
Umrane rwi«chi>n Mann oad Weib atatti .nodo üo-
cntip". Derürti^t' MänMT tbld 4i* WmUSgUbm,
•tirktt«u äohariiani'ii.
12. Knoctu' iiit I l.cit. u (S. 54 bis 50). Dio im
ltt£«rsten NwdosU-u .Vi-i< u» hq «l»r Mppr»^kiii>le woh-
nenden Volk^HtjirniiK,-, liic Mi_''.Tt*clniktt<(.-li<;n uud die
Meerkorjäkeu uud Kurtikuu belr«it>en eine «ehr origi-
nelle Knast, sie verstehen au* Mamm atknocbeo , aus
Benntiergeweih , aus Hals BllerM klmne F%nren to
■dbn^eo. Die Kvami diwar dnt nnttniiiander ver-
wandten Volktttkmme ist vm wo bamaikaDswerter, als
bei den benachbarten St&mmeu nicht« derartiffei be-
obachtet wird. Die Ktiochontichnittoreion der Lamnten
und auch die der doch sonst viel höber stehenden
JsJcnten sind viel gröber. Bei aUedem zeigen von den
br-iflen mn tim? rtipwlbe Sprache redend<'n Zweigen
d<-i TscIiiiktHclnTistaiiHue« die Rennti*-rts>-lmktiH:hen
k>'iu>' N('it(ii!i'^' 2u Kttiutwb«it«D , während die Sse-
ttchukt^riirii mit dm Koijlhai ud iEtnikHi in dar
KuiiKl wituiilurn.
Aber auch von den künstlerischen Arbeiten der
Eskimos unterscheiden sich die Arbeiten der Tschuk-
tieban auffallend. Oia SikimM nbao den aft salir
Mb ausgeführten Zaiaiiauifen ckn Tonnr, «ber
aeluiitsen nicht oder sehr selten. Bei den Tnchuktscben
ist es jedoch umgekehrt.
Als Uaterial, aus welchem die Tschuktscbcu ihre
Arbeiten anfertigen, dienen die Mammntknoohen,
Wa!rr>Q7jftlinf», 'Vin (ii'tti'ilie ilrr ReTmtifrf» bihJ rlie
HuviiiT liiir Si'hiilV. H.iwiii lürlcciihdl/. Dir Iiistru-
mentf;, mit denen t'curluntt't mul gfi^rlmitit wird, ^iiiil
«ehr primitiv: 2 hi^ '.i ni lnnnl«- , f..-!ir c''l<i'iiiriinti-
Mo8«er. Di» KiiH,-ti!Ti uerden vor iWBe»ri" i'iiii'^ i»iif
kurx« Zeit iti hrilii-. Wasser getan, damit «iml-Iht
werden. AnmerkunK Ref. Leider war icb nicht in
deaSteid msetst, die einzelnes merkwüitUnm Oagea-
stlsd« and maehiftigungen mit den taehaktueben ent-
sprechenden Worten der ts<;haktisoben Schrift zu be-
seichnen. Der Verfasser hat nämlich die tiM;huktia<!hen
W'ort« nicht mit russischen Bucbatahen geschrieben,
sondern mit elirentämllchcn Charakteren, die, wie c«
scheint, zum Teil lateiniii«li >iüil, zum Teil willkürlich
©rfun<li'iii~ li.i.v willkürlich \t nlnitert« latt'inische Zei-
eben. Eiao Eriäoterung gibt der Verfasser niolitj er
nnd 8ehiiflaB>
verweist anf eine andere AMwttdlvng, die onter dem
Titel ,M»t('ri«Iten «am Stndinm der Tschuktsoben-
sj<r»clie und da^ Folklore" in den Nachriobteo (Is-
westijui der K. Akad. d. Wissensch., Bd. X, Nr. 3
(März lMt9) (THcliiinen sind.
Mir i-it iliost' Ahhandlnng nicht ^ngänglich ge-
wesen. F<T!i< r muß irh licrvorhclx ri : I>eider fehlt
eine eigeuUicLf Ktklfirnnp ilrr 'i'i vortrefiliohen. in
Photographie auiv'^efiiljrteii .MiKiidaogen. AU Kr^uU
ist ein« Kinrichiung getrodeu, die mir nicht gsiu
■aiMlnnißig ersoheint. Ontar dans IMalvemsieuus
dar Photographien, Zef^aafen und Oefenatlndai,
dia Im Text erwähnt sind (S. 60 bis 66), findet sich
fraOfeb eine Übersicht der Abbildungen, aber in
gans eigentümlicher Weise. Die auf ein und derselben
Seite erwähnten Abbildungen sind hintereinander
verzi'iflirict , nrnl ditiicbcti tiinU'l »i'-h (We Anzahl der
b«-trf'ffi'nii('ii Tufflu und Kipuroii.
Das Aufsuchen der Figuren ist daher aähsanier
und Tial aohwinrigw ab aonat
Heft TU 8. F. Oldenburg, Muterialion zur
baddhistiscfaeu Ikonugrsphie. 10 Seiten.
Mit 6 Tafeln. St. Petersbnn IflOI. (Sonder^
titel: Matirianx penr anrvir b nne loono-
graphie dnBnddniamnnRr&F.Oldanbnrff.)
Das Heft entbUt:
1. Über einige Fignmnt arelohe die Msi-
trcya darstellen. (S. 1 bia «.)
2. Über einige Figuren, welche die Mai-
treya von Tibet darstellen. (S 7 bis 8.)
3. Kine japanisphp Statnpttp rnn .^walo-
ki t CSU h wara. (S. !> Iii« Uli
iJer Text ist iiiclit^ »< it< r oi» eine Iksscbrelbung
der Abbildungen. A«l Tu U l 1 bis V sind 20 Figuren
beschrieben. Tafel Vi gibt 2 AbbiUluugen der Sta-
tuette AwalokituBcbwara.
Da der Text nichts als eine Erklärung der Ab-
bildungen is^ an «nebeiBt eino Wiadergnbe nban Ab*
bildungen ohiw Kntaan.
Heft rv. 8. F. Oldenburg, Materialien inr
buddhistischen Ikonographie. 15 SMten.
Mit 6 Tafeln. 8t Fatwänfg 1908. Sonder-
titel: Matirinnx voir aarvtr k nnaloono-
grapbie dn Bouadhiame par S, F, Olden-
burg.
't. Das in der Kasan'<<'L<'ii $;eiitlichcu Aka-
(It'iiiif hefindlich«' Album b M d d h i »• 1 1 »pher
l»ri r s t "1 1 u n. ( S. 1 tu* 7.)
6. Uber einige Darstellungen des Hodhi-
saiTn, 8 bis 10.)
& unor ein Relief an« Gandharn, das den
König dar Hölle, Jame, darstellt. (8.11 bis 13:)
7. Eine Bemerkung über die Darstellungen
de* Kuwera mit der Nakula (Ichuooinon). (S. 12
bi« 15.)
Von einem Ansang ninB «bgeaeben werden, dn
ohne Abbildniqpn die Baaehwtbnng nlalit varaUud-
Unb ist.
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BubmImi Anthropologiaobea Journal, horansgegeben tou dor aotbropologuohea Abteilung
d«r K. flwnllinhift der Fraaad« der Naturforachung, Anthrapologi« und BduotgitpU« M dar
Moakauer üaiTersit&t.
V. Jahigaag, XVIL Ua XX. Boofa. 1904.
m anthropoL JounaL V, Jahroang, VMi.
BuA XVn o. XVm, Nr. l %
aktt dar BedakÜM dea BtknHn der
inpol. AMflOoaff A. A. Iwianowdi.
Ml -" :i : 1905, 24C Seiton.
I. A. Aristow: Die e ( b ii o I o c i p •• ! e ri Ver-
bal tu isso « u f (iein l'niiiir iim^ Icn an-
frtsnzeiidiMi lii-^t'iüteD nach xiten, vnr-
errsohend ohiueaitchen luatorischen
Nachrichtes. (Fort8«tning, ä. 1 hi» C5.)
9. 8. A. Weiaaniberg: Di« Kurier (Karaiter,
Karaiar). Ein» aatbioBoloiriaelw 8Un» mit
S AU>Ud«iig«i im r«tk l&W Ua 9«.)
ha Jahn 761 ilarb dar Ktajg dar Vertriebenen,
dar Exilareh Salomon. ICt Barflokaiehtigung der
dt diaaer Würde in der Familie Bottanai uml
daa UnalaBdaai daß der verstorbene Exilareh kindvr-
lo« war, moBte die Würde auf den ältesten NefFea
de« Veratorbenen, Anan - Ben - Darid, übergeben.
Allein die stititaliniidiscbp FVnlcwpiw An ans wur,
wie e» wliien, (ieii Leitern (ifr Schulen in Siis» utnl
Bumbadit lu-kurint ■ — mif ilir (icfiicli wiirdi' di*r
jdngere Bruder Aimu«, (' Ii « n an i j x , /ntn i'!\dnri:)i
ernannt. Anuu wurde: beiui Kälileu verieuindet und
in* Gefängnis geworfen. Anan aber entfloh am dem
Gefängoisj er H&d seine Anbänser verlieUen aua Furcht
T ar wailarHi VaafatguM MirlaBiaB nd aiadalten
naab Mlatlaa «ber. Blar tntaa ab Ubafficb geaen
den Talmud anf und wählten Aua wa ihrvm An-
führer. Nach dem Tode Anana mmilan noh seine
Aobinger anfangs Ananiton, abar apAtar beoeicbneten
aia aieb als Karaim, nach dam bebribchen Wort
Kam, WM Ijpscn lieiSt, tl h. »ie wolUpn a!« Iiputf
gelten, dii^ rii'htifr die Hilicl zu leucn vfri-teheii. l)ii'
Gegner d<T hlaraim dagegen wurden als Kabbaaiten
besoicbuet. d. h. als MOUt dia ihmia Lahiw (IU>b
= LLlirür) fidgt««.
I'ii.' Haujitmni'Sk' der Kftrapr (udfr K'uniiiti) loVitc
In« zum lieguio der Kreuxxuge in i'aiiutiuH. 2s'4u.'hdeiu
Pattatina dnc^ dia Kraoafabiw erobert war, nachdem
die dnrali Anan in Jenualem gegr&ndefte Synagoge
B«r*t<5rt wmdea war, wanderten die Karäer naeh
Wattaii, flbar Afrika nach Spanien, xum Teil nach
KordaBt ann Teil über Byxanz in den Kaukasus und
in di« Krim. Von den nach Wetten gewanderten
Karäem ist nur ein kleiner Bruchteil, etwa lOÜO, die
aerstreut in dem türkischen Keich loben, übrig ge-
WieVher!. IHp naeh Norden sjewanderten Karäer, nenta
i'twii IdlKiO III ili r , lehen iii RuBland, insonder-
heit in der Krim und iu NeuruBlaad, — über lOUO
Kaaiar labaa in GaliiiML Uiarbar
dem heutigem nrpiivenierneüt Wilna; am Ende d<»»
Ki. Jalirhuudertii iiMiidich hatte der lifaiiigLdiu t iirnl
Wituwt nach einem Sieije nlier die Krimjchen Tji-
taren einige Hundert Karäcrfamilien aus der Krim
nach Litanen übergeführt. In <ipr Mitt^- des »Krijfen
Jahrhunderts versuchte der gelehrte Kaninr Ahrnbnrn
Samuilowitsoh Firkowitich (17dö bis Itt74) auf
Vaebwaia an führan, daS didMünaban Kailar ^ laob-
komtneti jener babylonischen Inden seien, dla Mit
den Scharen des Darius und Kambyses während dar
Feldxnge ^egen die Skythen naub der Krim gekommen
wären. Dieee Juden hätten ei«h den Karaern ange-
soblosaen und auch die ChaKiiren tum Judentum tjekehrt.
infolge des numeriacheu r)>erK<»wicht« der l'liaaareTi
•wen d»«> wenig*o wirkliehen Juden 1ialdig«t im Chnsur' u-
tum unterpeyaiigen. Die jiei^L'nwiirtiyen Knriier «eien
keine laraeliten, ■ondem Heute <ler Chaaaren. Allein
dl» Dokamente Firkowitschü waren größtenteils ge-
fälscht, deshalb find die dnrauf gepfrändeten Schlüsae
unhaltbar.
Immerhin mnU dnran fest^ebalteQ werJeu, dal}
der |>hytische Haliitus der Kiir'.ier deutliche S|>nren
einer Vermischung mit taurischem BJut erkennen
ttlU, Der Urapnuy diaaar talaiiaehaB BafaiiicbBwg
ist nkbt afehar to «rkMran. VUMdit, daS «In Tau
der Krimseben Chasaren, die Rabbanitcn waren, später
wirklieb zum Karäertum sich bekehrt hat. Aber wahr-
soheinlieher ist et , daß viel später eine Vermisabimg
der Karäer mit deu Krimtcnen Tataren erioigt mt.
Daß sich die Kitritutr mit <1en Krimaaban Tataraa lar^
mischt hu)>en, t^ehi iu Wirkliobkatt MB das aBttnpo-
logischen Tatsachen hervor.
Der Verfasser nntersuobte Männer und 10 Frauen
Her Kanter; die Männer standen im Aliar von U bia
72. die Kruueu im Alter awB 18 Ua W itHotm, '
Das Ergebnis ist;
KfirpergröSe.
Männer Frauen
Minimum .... 156,0 cm I4!),0cm
Maximum .... 176,0 , 163,0 „
Mittel 164,6 , 166,2 „
Hiernach erscheinen die K.inier als Indindaan
mittlerer Grüß«; siu hatten diefielhu Größe wia dia
südnuaiaeheii Iihlen (im Mittel 166 cm nach Weissen-
berg im .Vi i hiv f. Anthropol., Bd. XXllI, Braun-
■srhweirr ]K!i:i. s. ;ti7 bis 424), sind als« Uainar ala die
Krimto'lieii 'l atHren, deren K"r|<er^-t{l]e 146^ aa iai)
uud zwar Iwtragl die Differenz 1,4 cm.
Die Klafterweite der KariK r ixt dn^, sowohl
absolat ak aocb im Vargleicb xar Karpergrufi«. i>ie
batoiglniMinimnm M,
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Ne^B MdMr «od Sohrifleo.
167 on, bai Vtmam lW«iiit im Maximom bot
iTSem, bei Vmm Itto». du Ifiibal M
l663oin. bd Frmm IHani. tK* iai Terhittiiit
K6rpargrAfie rabtiv« OrBia dar Ktaftenraitt üt bei
d«n Ktrieni klsin, oiadieb 101,5 cm. kleiner bei
Juden (nMh WMiicnberg 103,0); boi kciiioi» curo-
päiacheo Volk« iii da* Verbaltnis tu gering; nur die
Antier haben noch Topinard noob ain garingeret
Terbiltni*, nämlich nur 1013«». Bei den Kar»pr-
frauen i»t die Kkftervreite «ognr geringer als die
Körpergröße (Körpergrüße im Mittel la6,2 cm, Klafter-
wpit<> nur 1'5,9cn)>. Dm Terhältnia nur Kdrpamöfie
i»t nur '<'.). S Olli, ^enn^'rr uia bei dtcJudMIi bei Utteft
es uauh Elkiii'l HKi.'icin beträprt
Es «chein: lir^ :iuf '•juv IjcmmJeru Kürxe der
Arme hinzudeuten, docii bat der \'erfasaer hierüber
kelBe genauen Ermittelungen anKti^illLii künnen.
Kopf. I>aa MaO dea Hori?ont«luTiifa!iije^ dp« Kopfe»
unterscheidet «ich kaum v><:i dem Muli <l>'r .lu kii
(hSOozaJ nnd der Krimacht^n Tatürüu (Ci^üem,); bei duu
Keiierfranen 634 om, bei den Jüdinnen 536 em.
Eoriaoilt»lawf«Dg de« Köpfet.
Mäooer Frauen
Minimom blften 520 cm
MaumaiD SSO „ 545 ,
Mittel '.|n , 534 ,
la betreff der anderen KopfmaJie aei zunacbat
kleine Tabelle mitgeteilt:
Größte Breite Größte Länge Kopfindex
Männer Fraaen Männer Fmnen Männer Franeo
Min. . . 172 170 145 146 74,4 83,6cm
Max. . . IS.') m 169 153 88.6 68,2 ,
Mittel . IM 174 156 14» 84,8 tt5,6 ,
Der KopfiodaB dar Karier lat hatSt, er iat 84,8oin
1 My6cm, gröfter als bei Juden und Jüdinnen
gtSiStnia 83,4 cm); er nähert aich dem Kopfindex der
rinuchen Tataren (86,8). Unter den SO untennfihten
Kertem tunäta rioli 16 ByperiweoliylMiliak tmd
UBraobjkephale, kein Maaokephale und
hailuk. Ifcow-MoaltBa fawl« dai 87Pm der K»>
ileraehldel md Vbfmt. der wbandni Kaiter btaabj^
kephal sind.
Die Form des Geiichtes ist bei den Mänucni
grodemtaUa afnti'Ofal, ciförmii;, bei den Fnaeo breit-
ofel{ aehr breite Oeaiebtar aiad r-"
Hittal
Qeaiebtal&uge.
112
136
IM
Oeaiehtsi>r('it<'.
Mäjiiier
Minimum . I M
Maximam 150
Mittel 141
FpsHen
110 üm
121 .
U« .
Frauen
128 cm
143 „
135 ,
Die Maße sind im allgemeinen wie bei den Juden
(Länge 119 cm, Breit« 138 om) und bei den Jüdinnen
(Länge UOcm, Breite l.SOcntjj. Allein ilif«lg» der be-
trächtlichen Ge«icht«läuge aiiid die Kener mdv
bmggeaichtig als di>' Jüdi n.
Geaichtsindex d«r K^irüer.
Männer Frauen
Minimum ■•«... 80,0 79,7 cm
Muximum ...... 97,8 93,7 „
Mittel K7,9 85.9 ,
Bei den Juden .... ^2 84,6 .
Die Angaben über dio Länge und Form der Neaa
lasse ich beii^eite, ebenso die kutieD KittailaQgeii
aber die Heatfarbe und die Haai*.
Zorn Sebluaie jt^bt der TarüMaar «ine UbaUe, in
der einige Maßo bei Juden, Kerlam, Beaehldiait mn
VergleicKi ?:n«an)mengeiiteUt aind. Er aialii ima Var-
l^aifib nur die Eigabniaaa aetnar ajgenek üaÄar-
auobangeii batbei.
Klatterwniti'
V(!rh:>It[ii!> der Klaflenreite sor Körpergröfie
Lan^e df.« Kopfe»
Breite dw K-ipfoH
Kopfindex
Horizontaler Kopfumfang
Geaiohtalänge
Gaaiebtabrcito
Geaiebtaindex
Jaden
Karfter
IJmcIi-
kiren
Karäer-
FVanen
Jä^tebe
mm
lß.M
1701
103,0
183,0
151,0
82,5
650
119
188
90,2
I(i4id
101,6
184
l.VJ
84,8
549
124
141
«7,9
1661
162
152
83,5
566
122
143
85,3
1562
1559
99,8
174
149
85.«
MA
116
135
85,0
16M
lcio,9
176
146
82,4
5.%
110
190
84,6
1. I>ic Karucr uebmeu anuülifiud du Mitir
iwis'-iiiTi ii<'ii Jiiib'ii lind den Baschkiren i in, wnf.ri
KU iM'i-ui'ksicLtigvu M, daß die BaMhkiM'ii l^niv
rt iiiTi Mongolen, »ondem Tii'lfach gemischt ^ju'i Ii.n
Ba»ciikireu oder, ho«*<<r getagt, den lurkvolkurn
nähern »ich die Karu r dunTh ihre Kurskupfigkeit und
dio allgemeine KontiguruLiJU dos Gesichtes.
2. Von den Jodao «nterscheidpn »iiih dii» Kurier
durch ihre größere Kurzküpligkeit und durch ihr
Mhnilerea Geiidkt.
t, Abfeaahan ven dar daolliohen Beimiaebaiv
tflrkiiehen Bkka, die am dantUebaten während dee
JOadenltaiB barvortaitti. finden aieb unter den Karäera
Bidit aeltao nin jüdiaaihe Oaaiebtaformen, bei deaea
der tjr 'l"-' judinrhe Tjrpus mit dej" großen jüdischen
N:>H. . d' tii -{I I 3rn Mnnd und dan diänn lÄfimn mA
4. V' iui uiiH dem vorher Gesagten es deutlich
hfi-i, 1 irgi lit , ditU i\f' K'rirSf-r fin ficmisch von swei
N^it 'haht liti'ii. .luiicti uiiii Tiii ki'u, dar-ti'lli;n , S'i v.nili
d"i h /diu ScbluÜ diiriiiit hniu"-« H'M'ii weniwo, daS
;iiich lindere Kiemen^'' il.i/u i^'t-kntiiUiPTi *iiid . i «) kommen
unter den Karaeru, wenn auch selten, langkö]>fige und
bUnde Iztdividoen trer.
Zum ScUal atallt der Vaaftnaar iQe die Mala
nnd Kenmeiehen dar nnteranobtan Kaiier in
groSan TaballaB
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Bacher «ad
SU
8. J. J. Maüiow: Oer Gesichtswinkel der Jb-
katen, Tunguoen und rnasischen Jakut-
jäneu. (S. 76 bii 7a)
Die tbeoretinohe Bedentone, welche oinit der UröBo
des Ca m p e r wben 6e«iohUwinkeU EO(rMohri«ben w arde,
wird h^'iit'- vii-ifach battritt«}» — auf Grund anatumi-
■eher l'lrvvii;fun);>'n iiud der Schwierigkeit, fuhk-rfruie
Meaiiut^eii vur/uaahmen. (Man rorgleifH« Tnpinard,
Rlementn d iVnthropologie generale, Paris p. S71
— 915, diHjiitr« XXIV, und anOärdtiu 1 iniinnril,
Etitil-' Mir Pierre Camper >'t 1 lln^'l<■ fiu-idl dit Ai-
Caiii(^(.'2', KeTue d'Aothropologie 1674, p. WS.) Ka
lind demnach alle Mittauiiqgm ait
Voraieht aufzunehmen.
Ik'i ( j(.'Ii'K''iiln'il dl r Ml'irischi'n Kxjn ditupn wurdiTi
durch äiuiuuw und Ciekkur (ilnckurO gumeitgiRu :
106 rassiiche Bewohner de« Gebietes ▼an Jskutak,
88 Mitchling«, 33 Jakaten nnd 20 ToDguaen, IKe
MeMuu^en wurden nach der Broeaseben Instruktion
Maig«(übrt, wobei tu bemerken i«t, daß der gem«teeu«
Gcaicht« Winkel nicht der Camper sehe, sondern der
Jaoi|uurtscheiiit. Jacquartbvhialt die Campersche
Ilrtrizontallinie von dvr Mitt<- des Meatns auditoriu«
ext bis zur Spina nasali* anterior bei, licB aber von
der 8pina naaalii anterior die Ge»icht«finip Rtiff!t«»i<»<>n,
bit sie den am mcicteu vorsuringenden l'unkc ilr r Surn
berührt«». fSehmidt, Antliropol, Mct.tiodin. l.bi|izi;r
1898, S. 2i-^^
Der VorfasHcr hebt xsuiKidnt hervor, duÜ f-viiir
Mitteixahlen , <li«- diircti Mi-smigen an L^dundfn
gewoBoen hat, »ich nur we>ug von den Mitt«lishl«u
—twIwiilMii iMa Mevtom nittab de« ron ihm er-
fuidMMii Ooiuamston «rlttltoB hat. (Anmcrknng
de« Ref. Di-r Verfaaser spricht hier von einem
Antor Morgan — da» ist offenbar ein Dmtk- oder
Schreibfehler; es kann sich nur am den Anatomen
Morton handeln: Sam. George« Morton. Catalogue
oi sknlls of man and tfae inferior anioiala. S>k «ditian.
Philadelphia 1849.)
Uortana Mittaliahlaa und:
M Bnnntor TM*
SO ABunkanar 7^8*
lONcver 76^8*
7op!nard hat bedeutend geringen Mala ge-
faadan (Topinard, Uemente dlinthmpologie, lt§5,
87»), für Europäer 7t,X>', 76,8* und 77,4', au 16
Sebädeln von Vertretern der gelben Ra«»e 72,7' und
au 20 XegernhidalA 70,8°. — Toniaard hal
laa MartoBaaan
Messunifcu
gwnaobt.
IM*
Ol
Maiaawa äaäi
10 8tädt«bflvdhaar . 60,0'
9 Kuaakcn . 79|8*
24 Bauern ^JakuUk) . 7M^
'JO BaüPTT) (OlekminsM ...... 77,0*
Ätii;.'lu/<Mi (ii. Mo--iiii'"-ti lliickors) 77,6*
Daa Mittel von 10& Kuascn .... 7%j!f
Famar aad Mwanagaa Hiakart:
96 JakataaBiiahliBf a ..... 77,7*
198 Jakntea 77,8*
N'acli Mi'stnnr^f'n ^fainows:
11 südliche TuiipiiM.'fi ...... 76,7*
15 nördliche Tuu.'iiv' n 7^. In"
Die südlichen und n.irdllclien 'Iuiil'Uniti mud hm
iehr voneinander unter«' (nciirn, d:iU -lo ;d« Vcrtn'tcr
verMbiedenar lUaaen gcli«u mu!<iuxi, wau d.uf .hm
daW aiakl aaMnawauahen.
In mirimlrili» aaf die KorpenrröOe ergeben «ich 1
fa%(Mda dnrobMa aBMgatmUüga mümb:
76,7«
RuMen Jakuten TaaffiiMB
Hoher Wuchs 77.7* 77,9*
Höher als das .Mittal . . 79,9« 76,8*
Unter dem Mittel . . . 77,6* 78^*
Niedriger Wuchs . . . 76,.'>* 7«,9' 78,1»>*
Auffallend ist, datt die Jakutischen Weih<<r (Sn In-
dividuen) ein Mittel ergatten, das von dem di r .MKinicr
bedeutend abweicht, nsmitrh während div MHUiiur
einen Gesichtswinkel von 77,.l* haben, zagen die .fa-
kutenweilier einen Wiiikil m ii 7K,9". Der V««rfaa»<?r
spricht die Verniutuntr :>u», duü e^ uch hierbei um
Uugeoatugkeit der Metsuugen infolge der gröfierea
Manroailil dar Fnnn hau&IL
Zn iMtanau Ji^ daS aof GraiiA dar «bv iBtIgaliüliB
BfMlnina ab» >e«iabiwy awWhcn dar IQStpargiMa
ma dam Oaiiahtnriiikal aieiht arteoabair iti.
4. B. Ii. Weinberg: KIhl' It' Kchroibung der
haupttächlichiten anthropologischen
Untersuohnngsmethoden. Apparate der
Jetztzeit. Mit 9 7*iehnunjrB» im Text. (S. 79
bi» l'JO.)
Kine kuiisti Aulfituui; /.ii authruiNiiugiachüu (jnter-
fiui^yiiiiiL'un an Ijelx'iuii ri sowie an Leionenteilen. Ks
Nvirdi'n uaoheinandur betprocheii : 1. Die Measungen
nij It'bt-iidi-a Menschen, mit betiouderer Berüoksicuti*
^uiig dos Martinaohen luatrnmautariums. 2. Dia
Mesaungcn der LingeB Kaaafaen(SAIirmkiMaiMai). 8. Di»
MesHunffpn am Kopf nodani SoudaL 4. Pia MauBBgaw
de« Gobima. 5. l)er graphische Apparat cum Hawoi
und /«ichoen anthropologischer üegeustände. 8» Wa
Berechnung der authropologiaehaaladiaai. Am fiflhlimt
ist eine sehr ifutv Zusammewielliiiw der Lil«ratau>
g^bea. (S. 116 bia IfllL)
Ii. yiSiBalodad: Zar Aaihropologie dar klaia-
raaaiaaliaa Bavfttkaraaa daa Ooavaraa-
»aiita T««karnfg«w. (ST 190 bt» 188.)
Dia tAr mUumeätu nadaaMiwi ünlennelnuai
riad an den UeiarnemabeB BavMihtMni etnae Dorna
Spasskoje im Kreis« Krolew^r, GouTfmpnK-nt Tschnr-
nij^w, angestellt. Das Dorf S[i.\^'.kLt;4' ist 3 Werst
(Kilometer) vomHussc Seim und 15 Werst (Kilometer)
von der Stadt Krolewoz entfernt. Die gemesseneu
Individuen waren zum gröBten Teil H'' fViz.) Kosaken,
zum geringsten Teü Bauern; ihnn SitUii und ihrer
SpracDe nRch mmi sll«* ISi-wotint r dr» Ort«« typische
KleiuruB»<'ii i MnliU'.KM), ihrer lto»idiiiftij.'iiiig nach sind
ea Aekerliaut-ni. im gauzuuwuiduiigeiiie^scnläOMäuaer,
40 Waibor, 26 Kinder.
Beaohreibende KesBaeioliea:
Farbe der Kopf- BBd Bartbaare.
^TriiiiR. (120) Frauen (40)
Sohwarc ..... = 30/»Proz. 8 = 30,0 Pro».
DnakalhfaBB ... 88 = 81,80 , 16 =^ S7,5 ,
Hellbrann .... 44 = 86,67 , IB ~ 37,5 .
Blond 3s: 9s5^,
Snnuna dunkelhaar. 74 = 61,67 « 98 = 07,5 «
Summa hollhaarig 40 - 38,34 „ 17 42,5 ,
F» übcrwicgun demnach unzweifelhaft die dunkal-
baariguii. Aus dem Vergleich itiit den kleinruasiaehan
ßewonneru anderer Gvliiete ergibt sich, daO die
wohner von Spansknje dnn Kleinruasen des nniiT<ime-
mentü Charkow am nächsten stehen. Xaoh <irt> Vn'.-r-
iuchungen von Giltschenko (207 Ind t tlnd. ii «ich
unter uiosen Kleinrusson 61 1'roz. d iiiikilhiiiiiii,'e und
Sfll'ro?.. hcllhanri^e. Di«- ^nüc 1 ;ili<'ll<- muii ich fort-
Die Mauucr tragen mm<st ihre liaare lang, die
Haare sind weieb, atniff und dicht. Der Bartwneba
iat niobt «ehr itarK. Die Eiazelzahlen kaaa iob nicht
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Km
Olm«
Om wtt
Fftrbe 4«r Aug«».
Miimer (190) F
. . 71 = ö94Pnx.
, . . 12 = 10,0 ,
8= V
m
n sH^FkM.
2=6
Fledrao ....
Braun
Dunkelbraun . . .
Im ^'iiii/i ü hellnii)(ig
liji K^Q'^'U dunkel-
äugig
')'2
l
91
2,6
1H,3
3,8
763
29 = 24,3
« = 10,0
11 = 27,6
2=6^
»b67,»
17 = 42,6
Taiiglmeh mit den Ergebainra
Antoren ergibt «ich, daO die Kleinruceen im OotiTeni«-
Dient Tschomigow nch von den utderen durch gröSeree
Überwiegen heller Angen anneiohnan; doch tritt du
Zeichen oei Männern deutlicher all bei Fraoen herror.
Durch die Zusammpnutrllune (\pt Haar- undAnjren-
farbe itt er«ichtl:< !i, diiü im ^'- imipliterTypu» (dnnicle
Haare und halle Au(fi?ii) uIht» H'gt. 'S. tmcbRtf hende
Tabelle.)
Die Lids|iBllen sind wi« gowoliulioh ;,'n.if(HLt uu<l
haben horizontale Lage. Nor bei 4 Mnnnern i '.i.'i.i Vntz )
und bei 4 Frauen (10,0 Pruz.) wurden schief giistellte
Lidtpftlten bwlwehtet
1
Wnam (40)
26 Ind. = 21,7 Pro«.
48 , = .Hr>,e ,
48 , = 4u,:w ,
• » = V ■
12 Ind. = 30,0 Pro«.
» , =80.0 ,
11 , s=27^ ,
Dir Hpi.liaclitungen an Kindern lause ich fort^ Wie
iirli w i<^il> rlinli li«'t4int habe, ändert »ich Ym Kindern
iiiüVK-sMiiil. ir Hiuirfarbe, indem (iu ilunklur wird.
t> hali' Ti <liihcr die rnt«r*u<'hungen an Kiudi rn keine
groß«" B»'doutung — «iu könm'U nur irrof<ihr>3n.
Bemerkenswert ist. daii der Verfasser das Dnnkel-
w erden dw HamtliMna nicht allein beim Obergang
•» dem KhideMiter in im Beifcnutand beobachtete,
•«ob tpUer, lonr naeh dem 36. Lebanqahr«.
Di« nnterraebten kleinnuriaehen Minner aind
nicht gerade «chnn gebaut, lie «eigen gowfihnlich eine
etwa« Krumme Haltung; allein sie lind feit gebaut,
miiskulrt« und auadauernd. Dicke Individuen mit stark
entwickeltem Fettpi>l9t4>r wurden nicht angetroffen.
Da« (ipficht erscheint h«»i den Miinncni meist breit —
e» ist diiH durch die stark vdispriti^r' ridi'U Jochbeine
Ifodingt. 1)1«' Stirn ist h >oh. tnit stark entwiekelten
Arcu« «uperciliares und liilu ru froutalia; die SoJduh n-
gegcnd «chwitch vorgewölbt, selten abgeflseht. Du
Bintarbaupt gleiohraäliig abgerundet, selten (lach; die
NaM iat gerade (07^ Pro«.), biawailen mit gering gn-
• - ■ Raeium (».17Plml Sm ' "
Me
wk die
nütthn
Fnma
doi'h trifft man häufiger inageri' l'prminen. Die (ir-
•iehtw aind nohr aymmelriacb und wigw feinere
A II t h r 11 ji rnu ut rische Kennzeichen.
Die untti'Te Kiir|v>rsfröße ist nach dem Vi'rfti«»i r
lf.«i.').<il mm (Mhx. 17611, Min. l'iig m.) ADultchin
gibt in aeinent iH'kannten Werke die üroUe auf 1632 mm
an — das macht eine Differenz von 33,61 mm. Mi
versueht«- Krklärung ist nicht Iwfried ignnd.
Im einielnen sind :
Hohen Wuch»t>» (1700 unddarul>er) Ind. - - 31,67 Pro».
Ober dem Mittel {\W0 bii 1699) 39 , — 32,ü .
Unter dem Mittel (1600 bii 1649) 26 , =21,ß7 „
Kleinen W'uch«<'B 17 , =14,17 .
Folglich haben zwei Drittel allerMfttin'T(t>4,17 IVn,' )
einen hohen WucIib.
Intereimut und von Bedeutung i'<< diu Keziehung,
die zwischen der Uner- und Augenfarbe und der
KörpergröOe beateht. Der Verfaiaer teilt die unter-
nwlwea iodMdnen in di«! OruaoB Mob ihrem i'ypne
(Btano mA Angenfarbe) twd iB ftav Gruppen nnoh
te ncpeigrtio od Ikfart dMMh fi4fnde kUm
Tnbelle.
Typui
Dttnkel
BaO ! OeviMli»
Hoher Wuchs (17110 mm und darübcv) ■ . • •
Unter dem Mittel (1600 Ui IM» am) ....
10 Ild. = 40l'ror.
i 7 . = 28 ,
6 , = 20 ,
3 , = 12 ,
12 Ind. 27,117 Pro«.
14 „ t^a2M, ,
8 , Ih.C. ,
9 , z^ jiVJH ,
16Ind.=31.;i7Pnii.
18 , =35,29 ,
13 . =26,49 ,
4 - = 7,84 ,
Hieraus ergibt sich, duU die 26 Vertreter de«
dunkeln Typui im Mittel ein grolies Körperma6, näm-
lieb 167l,9iBmm haben; dann Mgen die Individuen de«
geniMlilan IVpui mit 1669,63 mm, während die Indi-
vidua dee iMDen Typus das geringste MnB, 1668,96 mm,
wlgeu. Nkmlioh:
ICTl^nuD
Du . .
ballan kleinen
36 Ind. =s 40,00 Pnw. dunkler Tyuns
' bterl^pua
61
4»
s 87,91
ttr li
ivAm groSan md
Typus, wobei der entere flberwiegt.
l>ic vom Verfaaaer berechnete Mittelzahl der
K&rpwgrölie, 1066^1 mm, nähnt aioh aahr der mitt-
leren Körpergroüe der Kleinruasen de« Gonvemements
Kiew, KMitmm (Tnlko*Hrrs«wiM) IMM^mm
(Diehold).
l'ie mittlere KDrjiprprMCedcrkli-iiiruB'iai Jicu Frauen
ist nach dem Verfasser 1551,''öinm (Max. D>52 nun,
.Min. 1445 mm); der Unterschied «wischen der Kerpai^
gnjßc der Männer und Frauen beträgt 116,7 mm.
Auch )»ei den Frauen macht sich die Beziehung
der KoruergrOCtt cum l'yiius deatlich bemork)>ar: den
grAAteoWnehs (1662.42 mm) babaa die Vertreterinnen
Typua.
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Mali« das Kopfei bei den MioDeni: Du Mafi
im boriioatsUn Kopf nmf«ii|r«t dar MAnnar
beMfft im Mittel M8,8 mm (Mas. 686 mm. Mia. BQ8 wm).
Dm Mai} iit g«riiigiir ala bei den Kleinninen doa
(ionvernvtnenU Kiew, 563mm (Diebnld^. Das Ver-
bältnie de» KopFamfangee zar KörpergröBe ut 32,95 mm.
Der LaogHbogen dei Kopfe* tod der Na«en-
warx«! bis »um Hiiiterhaupthöcker hi. im Mitte!
9S4,73 Uli«.
li'-r ijuorbogen d«! Kopfes, vom Tragiu des
iMiKMi Ohrtra bia zum andtNa gaataMiii, btliAiit im
MilU-1 .'131, Kl mm.
I>«-r (friißti' I.aiiffyi.liir<'liiiiL'S«cr i»l im Mittel 1^2,1 iiiiii.
I>iT ^T'ilSt^' tjuerilurclimess4'r ist im Mitti-I l.'«:'i,9mm.
I>LT Ko[)fiiidux d'T KluinrussiTi <ivs Ilorfys .S[)u-
:-9k<ije i<it im Mittel el&,til mm ; et bedeutet das i-nn^
)i'i«'ht;riiiliue Bracbykephalie. Beim Vergliirli mit
andvrvD Slawen zeigen nur die nördlif^hen Slawen cimin
etwa« gröBereu Iminx, »aiulii^li i^5,7, mn ni<i'li«t»>ti
•tebeu ihnM die rutbeuimsbeu Barubuwobuer (Muj<-r
nad Koparnisk*) mit S6 umI £• Kioinruston de»
Oottfamamanta Kmw mit 84,SSmm (DieboldX
Doliebokcpbale (bis 75*)
SabdoUehukepbalo (75,01 bi* 77,77*) llnd.:^ 0,39 Proz.
Uaaokadhale . . (77,78 bi« dofl*) 3 . = 2,5 ,
Sabbndiylnpbale (80,01 bi* 83,33*) 31 „ =25,83 ,
Vrachykephale (83,34* and daraber) 85 , =70,63 .
FoigUoh iind die Brachjkepbaleit wdteus in der
MehnaliL
Dar Obr^lnatdmhiiiaiiv im tasim batrigt im
Mrict im Htttel
Mittel tSIJBmn.
»r kbiaata I
Der
122,05 mm.
Der 8tirniod«x (dai Verbältnia dea kleinaten
Ötirndnrchmwwr» «um gT^8t«>ii QiieHnrchtrw'nswr) i'>t
78,2.'- tum,
L>ie (iroUl' (viitlleieiil bcsaer die Uoh« de* Köpft' ■
vom niit<-r''ii Kiitnrande ab gerecbnetX betrilgtin Mittel
21.^55 mm (Max. 235 mm. Min. 186 mm).
Der Vergleich der SopfgrSBa (B9ba) mit der
Körp«rsnf'»fte ergibt:
Mitul in K.t|,f||roa«
Hülu r Wucha (1700 mm und darüber) 38 Ind. 221,63 mm
Über dem Mittel (1060 Iii« 1699 mm) 39 , 212.72 „
Unter , , (IWto lu» 164» , ) 26 , 2IJ.(h) „
Niedrigw Wucha (unter 1600 , > 17 , 212,26 „
Hiartot geht hervor , daS die grtflton indiMduen
«lieb die grfiÖtt- Kopfböhe hpsitwn.
Dat \'> rimittlit der Koyti^mü,- zur Kör|x r;,'rKlJ<»
Tariii'i t .!wim-Im [i H.12 t"ii«i M.4M mm, ?M»tr*^. im Alitl.'l
12,9-) tum.
IIiL' i-iL.'eiitlii.'lii- Kii(iflinhc, Tun der Dlir'ifriiiiiijf :nn
lit'musscn . iit ini Mittvl 12J,">s;i mm (.Mm. Ii*>mm,
Mas. 14U uuii>< »'e ut i!<Mnnach nur etwa* grolier alt
da* halb« Mafi der KopfgröBe, d. b. ala der Abetand
in vertikaler Richtaug vom Kimmmde bia smn SebeiteL
Mftta dai Kopfaa bat den Weibern. Der
Il«rit««talamf ang fttiia MMel 630,375 mm (M&nner
848,868 mm) ; der QuorbogM lat im Mittel 316,75 mm
(Mlnner .H;n>ilmm). Max. MS mm. Min. 298 ro. Der
gröBte Längadarobmeiier im Mittel 175,025 mm
(bei Männern 1H2,1 mm), der ^röBte Quurdurcb-
me»«'"!' im Mitb»! l lfi.'W intn {bei Märinem IBS.flmm),
Min. IM.'i mm, Mit\. \-i3 n\in.
Dir Kopfindex dar Frauen belrigt 83,G2* (bei
Miiineni «.,,61*).
Im 'MtiirelDen:
Dolirliiiki'phale (bia 75" i
8ubdi-hrli.jk<'ph«le Ivnn 7ü,()l bia 77*) 2 Ind. : 5 Proi.
Me»okolilniii^ (Villi 77,7^ In« 8U.0*( . 2 „ •'') „
Sabbmebykepbale (80,01 bia 83,33*) . 13 , =30 ,
Bnab^k^hab (88,84«) 14 =«» ,
Dar Vargleieh des Kopfiades der Franan and
MlBiMf arg^bt daa aal|ftll«ä4« BawWa», daB 4ia
Mianer knnküpfiger eind.
Der Obrdarcbmemier dea Kopfes ist bei Fraoeo
im Mittel 128,3 mm.
Der kleinate Stirndurchmeaaer iat bei Frauen
116,275mm (Max. 125mm. Min. 107mm).
Dif Kopf j;rrfiß«> (Hrtlif im wtidiieri Sirini^) i«t im
.Mittel 2<l'J,ri7 miJi (Mux. 2:.ii)iiim, >Iiii. 1^4 mmi.
Dil-' Kojjfliuhi' ut im Mittdl 115,!l7.')mm (Max.
181 nun, Mm. IW inni).
Diu Frauen li.itieii eljeijao wie die Miinupr niedrige
nnd niedrig-breit*> Kii[ife.
Die Geaicbtadnrohmeeaer der Männer und trauen
ilalia iok n ^mt IUmUb
idaalhl
181,16 1
14037 ,
77.77 ,
108,9 .
Lange d«a Oaaldit»
Breite „ ,
Index dea Genohta .....
OVhtb nesichtsbri'it« ....
I'iiter.' ( leslrllt)llll^^it^^ ....
Abstaud der Maaenwurzel vum
Alveolarrand
Jj&n^d. Na*e (Abstand d.Nspen-
Wurzel V. unteren Nii^rni'Unkt)
Breite der >iaae 34,ilti3
Nasenindex 71,64 ,
Soatinro interorfattak .... 81,525 „
ADitand vom aalamt Maiw
punktUanirMiHadaaKfaiia 73,136 .
Lüjige daa Olnaa ...... 81,417 ,
Breite daa Obrat 88,842 ,
Obrindex 54,61 ,
I)er Verfasser entwirft zum Schiaß »af Grand seiner
BeohfttjhtiinjfeTi Httd Me««iinpoti fut^tetul*' Charnkterittik
der KIciuruMeii im Dürfe Simifkoje.
Die dunkle Kurb« der Kupfhaure ülierwiegt bei
Müuiii'ni wio liei Franen Aber dio lioUe Farbe. Der
Ilaarfarlie naeh »tehen die ICleinrumen vun S|
den Kteinruaaen der Qouvemenient.H Chark'iw
giaM
dar
IWnnai
188,7 1
a
131,75
•
78,10
•
86|37
88/088
80,40
»
.i,'),:t.^j
:i2.i7.>
n
71,61
n
90,075
«5,125
60,075
32.325
54.72
oje
und
Kiew sehr nahe.
sind bei den
Helle (graue) Augen a
for <7MfW.) ala bai <
BewohBam dar ÜDaina. Anob iwi das Fkvnait
wiesen die hellen Augen Ober die dunkeln, aber 1
in demselben MaOo (nur 57,5 Proz.)
Bart and Schnurrbart iat in der Mehrzahl der
Fälle wenig anagebildet. Starke liärte sind «ehr selten
ff. Proz.), mittlere Barte häufiger Proz.'). Die Fnrbe
der Rarthaare iat meist hell i7->X^i I'r>'?.t und >eli»;iiikt
zwischen heUbrtmn und Idund luit rötlicher Nuance
bis »um brennenden l{..t
Die MSnner luil:.eii eine Kür^wrgröfie , die m%n
Tuil eine h<ihe ist, zum f fil über diis .Milti'l hiiuiii»)(< lit.
Den grufiu>u Wucha beaitxcin die Vertreter des dunkeln
Typoa, den kleinsten die Vertreter dea hellen Tjrpna.
Dar Kopfumfang der Mtanar iat in den maistea
Ulks (67 Proz.) nicht groA. Dia Form des Kopiat
iat ala braohykephal la beaaiebnan. Der Kopßndax
(8I,Gi*) steht dem Kopfindaa der nör llicle n Slawen
(85,47* nach Weiabaea) nnd den rutliem^ctieu Berg-
iiewofanem (Majer und Koperniokyl sehr nahe,
ebenso den Kleinrussen des Gonvemementa Kiew
(Diebold). Die kleinniwiofhpTi Frauen «lind atich
t< racbykephal, aber — niiffjilleü'ierweiHe — uieht lu dem
Grade wie die Miinner; der Ku]if)ui!-\ d< r Weiber
ist a!,i;-."'.
6. Koshuchow : Kleinru-Mien dea Gou-
V e r f> e ui e n t'< W i ■ 1 Ii > u i e n. (S. l.Vt bia 159.)
Iler Vi-rfaynT fmtto lui .Utire l'.«>3 <»ele^.r«iih«it..
im Dorfe l'nlmo (Krei' WUdimir W ulvrmk i 4> klein-
rnaaisobe Manner, die im Alter von in in» M Jahren
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9M
Xm« BfteW und Sehriften.
Der Kleinnuse macht hier den Eindruck eine*
Muuio* yon rutttwir KiBrparlwwlMBiiaiwft» »ber mit
kriftifter , gut MitwieMtar HMkoliiluv DM Haupt-
hur itt am biaiig<t«n »ob «rare (MPnML), Mlt«iier
hell (40 Proz.) Anüallcnd itt die Farbe d«r SetiRtirr-
birte. Unter den 48 ünlprsuclinngOD hatten 40 Indi-
vidoen (SS Pmz.) einen Ut-Hi ii uiui nur 4 Ind. (H Proz.)
«ia« «hinkelbiwuiea SohniirrbMrt. Die Augen sind
bei der HebmU halL
Blau 80 Ind. =
Hellbreun 10 „ =21 ,
Dunkelbraun .... 8 „ = 17 „
In betreff dos Typo« (bell, dunkel und geniisckt)
kann men beobachten, daJ) die Mehrzahl doin hclleu
Typus angehiirt (41,7 Prui.), dagt^ten dt-r dunkk- Tyuus
nur bei 29,2 Pmz. , el^nso der geuiischt« Typus V-i
nßVi^tt. cu finden ist.
Ihe Körpergröße beträgt im Mittel lß57mm
(Aautsehin 1643mm), Max. IKK), Min. 15;((>mm.
Der Horiiontalumfang beträgt im Mittel
Ulnm (Max. m\ Min. 530 mm).
<)bm1kimii dea KopfM im Mittet . 88S,4:
{VbaüuSmm^ Min. m)
« * • •
daa SoDfaa
(Mix. m, Jäa. Sie.)
IWbU leOmu
(MaiL aoeniD, Hin. 177 omV,
er U5 bis IQOam
(Max. 186 mm, Mbi. 143 mm).
Eopfindex 79,7
(Max. 87,6 mm, Min. 71,9mni).
Ubrdurcbmetier Köpfet.
Klaiqatar StifwlanluaaMar . .
Voll« Oealebtabratta ....
Oberes nenefatadrlttat (Stirn) . .
Mittleres (^eaielitidrittal Qiaaa) .
Neaeubreite » * .
Naseiiindex
Sjiatiuni intvrnrbitalc . . . . •
Unteres (»esicht«' Inltol
Gr<'>Btc Gesicht«breit«
Obere Gcsiclitsbreito (Abataiid
der lateralen Itänder der Orbita )
Untere Oenichtshreite (.\bat«itd
der Uuterkivferwiukel) ....
Ädaa nalitan Obna . . • .
daa reebt«n Okree ....
Ohlindex
Di« 2defie der Extremitäten (Länge).
DiegMiMoharaEidrMntlit(Ann) 1748^9; 980 |
OhenuB 817,61 430 i
Vorderann PjMO.Io 315 |
Hand I7C8() 216 j
Die gnnr.e untere I'jttremitat (Bein).
Ahstaiiil de« groOen Troebnnters
vom Boden ' Ü«3,.'J3
Obcrschoukel 473,44
M..X
■Min.
mm
155
,
129
f 109,27
117
94
181,6
200
16fi
^ C0,7
76
48
55,02
Cl
47
' 35 «5
42
2Hi
29.77
»7
25
67.111
57
136,56
154
132
118,34
131
104
126
99
Ii 81|17
71
SO
1 89,87
«
»
54,39
265
iOO
m
Dolichokephal
Subdolichokepbal
M«M>keptuil . .
Snbbrachy keuha 1
Bimebykephal .
Et ftberwiegea
dia Maapkaphaian.
2 Ind. = 4.2 Proz.
13 , = 27,1 ,
16 ,= 33,9 .
18 , =87,1 .
* . = M ,
offenbar
Abstand toi
371,19
88,8»
387,71
980
eoo
.550
400
420
908
70
4»
890
m
rntorachunkel
Knöuhelb&ha . .
Länge dee Vvtt»
Der Brustumfang batifgt 680,88 mm.
Min. 840 mm.
Das Verbiltnit mir Körpergn'iQe ist 53,75 mm.
I'^ber den Abtteud einiger Punkte des Kikper*
vnn, n. .!. a gibt folgnde Idaina Tahdla Anakuafb
!■' Ii ß 1( u d e n.
Min.
Difierens
mm
Mittel
VfThJUnl« lur
KwpMviea«
OfaroffnuDi.' .
Unterer Kinursiui
Oberer Band des Krustbeins (lacisurn jugulitrin)
Brust warten
Nabel
Der VarfaMer lm&p(t an dieae Znblea und MeJS«
einige HllgaaMlne Bauarknngan, dia wir baiaaita hueen
köiinpfi
7. J. D. Talko-Orinsewitach (Hnrncewict): Ue-
merknn(Maar ABthr«pole|fiQdarWelffe-
eingeborenen. L Die Kaaanaeben Ta-
taren. (S. 160 bis 180.)
Der Verfateitr batt»> Colcghulieit, im Jahre It^l
In Kiaw nntar den duHoIbxt ttati«niertaaTrgq|kpeQteil«n
•ine AmuM irttfi .Eingi-borenen* n nnterenÄen
(Inornd/i — Eiiigclxirene nicbtrussiscbrr .^b-
ftammung), darunter Kiisan.iche Tatan^u und Trchii-
wasi'lum. Bieber fand der Verfasiwr, der in 'I'roiiko-
Kuw-ik ftrannbalkanische« Goliiot) aiisäs«ig i»t, kt'itiy
.MnUe, die dftV"n u, rir<»n<>»> Krci'bni»'«*- ?ii iH-'irbcitun.
Kr liif-ti-t uns Ii;- r I Uli' Ulli Ii Vi (i. 'l'-'i^^t;'- Ski/^c lirr
Kesausvhen TliI ci n. wiib r M i; lim licmrb«>i{ung der
Ticbuvf»s>'h{'ii i>:i n.
Die Tataren aus Kasan (Kasansobe Tataren)
fehAvaa n dar imhlrtwhm turko - latnriaahaB ,
i:i.to
12!to
1225
870
16:<0
1365
1470
1300
um
370
875
245
200
170
I
1522,71
U39.6SI
1338.12
1199,89
974,69
91. H9
86,8.-*
H0,76
72,41
58,62
deren Vürtrt'ti i ili.'< nörd-
sowie das o^tlicliu Ijiroj»
. ri%ü cinr ririzuri-' ^l■r*cue
iiflir-ri- . ihrer AtiHtaiiitiiung
kerKo)id)t«ii vc!ii>inigt; vs itt
f[cmi»cbteu Völkergruppc,
iübc und zentruk- Ai«ien ,
bewohnen. Ks kommt vm
(hii-r die Turksi r icli<
nsi'h vpr'fHif.i'Tii' \ ^ _
tlahi':- nu llt l.-u lit, lur jede einzelne Vnlkertd»ft dia
artiiiiopoluKiiicbuu ivuuuzcicbeii foatxuttellen.
OberblicktMi wir zuniobit die Tatano in ihrer
territorialen Aaibrcituug.
A. 2b dar aibiriaMan. 4ar i
Tataiw — 8ber 70000 TndMdn««
1. Pia Altaitatareii, die am Altaigebirgo in dca
j Verbergen wohnen, nntulieb in den Kreisen AtgchinA
I und Minuüsinok im Unuvemement Je)ii»»eiiik und in
den Kreisen .Muriinsk. Bii«k nod Ku«nezk d<-« (iimveruc-
mcnts Tomsk. l^ti «- Alfnitjit«r»'n »itvl Pt-it«t-i;^'1»*u
:iUB Siimojüdt'n urhl I ;'r 'linn- ii. (j<'iiii*i'lii iiii'. turl i-
sehen und mcinguiiocli«?!! .S!.»niim>n , sue zuriallt^n in
viele klrine (Int<?r;»rnpii<'n , die naeh den von ihnen
I buwubnten IxikaliUtcu benannt werden, 2. Die «e*t-
! aibiriaflban Tataren, flto beatehon saa den Ta-
r
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K«m BMbtr and fldwtflM.
tanu, di« 4h tibiriMh« ZaHra grAMMn. mm» Ko*
gaicrn, aa« Kosaken, di« ia 1&. nnd IC Jahrhundert
von Toboltk und Irkatik kanMO, und am Kirgit>cn.
)i. Die Vertretor der zweiten der «ar«p4iiolien
gruppon uutoracbeidcn, n&mlieh:
1. I>io Tatarcu von Aatrachan, ein (lemiach <li'r
Tataren der ^i>ldr>n«>Ti Hord«» mit Nofraiern und Kajn-
gatachiii/pii. dir in drn KuiiknüiM gotof(en «ind.
2. K ri iii^i heu l ataren. Sic »ind die AI -
kömnilinjie viju 1 Ii: r.''ri und oiner lurkiMterUni Bcvölk« •
rung _ de« iQdlivtion Tcilo» dw Knm , drn ll»>«t<>ri dt-r
Nonikofde und dcw K ri m - Cban tum«; aucli aie zvr-
htSm in «ini^ UntenbieUmigeD: in die Stoppen -
tataren, in die TnrkotMtsren, Bergvölker und
Küitenbewohncr; 1et};t«re »ind anCerdoni gomitcht
BQB Ki^it«ohakeu , ChaBan^u, (!f nue««m , Ci riechen,
Goten, !>eldscbucken u. a.
3. Die litnuischun und polniacben Tataren.
l<Un Teil di«ser Tataren, anil zwar die Kdvlleutr, «ind
AbkJ^mmlinjrt' der Fhiffhpsttnnor. ein audf r»"r Tpü {»»"hoi f
den V(>lkr'r«"!hatti II /u , fniln'r- ji-iiM its cit-r \\ "1;.m
und des Don wohnten; •'n- xi.'id r-in l>uiit<n lU-nnM^li
von mongoliMhem und tiniuH.'ljem Hbit. Itii 13. .Inlu-
hnndert »iiid *ie in Liiauuu uui;«aiedelt ; «te bowubneu
beute die Uoavernements Wilwi Juaiki Ctradno^
KawtM, Wolhjrni«& und Plusk.
4. Dia k»«k»«u«h*« Tatar«» «ittd amdi ein
lla»MT80lli|nninb: alt« Aknoa, Afaren, Chawren,
PatoalMOWnii Kiptochaken, Nogaior, Leafrhinen und
InaiMr. Sia lanen »ieb unterMhoiden in: a) tata-
ritobn Bergvölkor cxier (iebirgakabardiner;
b) Kabardiner oder Bewohner der Ebene; c) die
Daghec tn ü ec !i •■ II Tiitnrrn m\pr die Kumiken;
d) die A r Iii' 1 d M h II n H t- h I n Futari'H.
5. !>!,■ K ttnanac hell Tu t u r M n simi il ii- Nai likdiiiiiMMi
■ Irr KiptM-baken der ( It.l.iiTirn llivnlr. irmniMlit mit,
alt.'H Hultr-ireu, Finnuu u»w. Uau utlAi btiiiij uIilt
I Milliiiri d -tXMUK)). Ktwa die Uälfte lebt im (ir„i-
vemeiuout Kauiu, die andere Iliilfte lebt zomtiuut lu
dM ClouTememenU äaamara, Ufa, Simhirsk, Wjätka,
Snrataw, Pens«, Nisbni-Nowgomd, Orenbnrg, Tambow
and lyAMB. Dia hier im Oonventament Rii«ui lebenden
KatdinowMben Tataren tind die Naenkomme« der
Tataren dea Kattiimowachcn Zartuni«. Tnusende von
Tataren cind über gsnz Rußland lerttrout: alii Kellnur
in den Re«taurants, ala Arbeiter, alt Kaufleuto u<w.
Das ehemalige Kaaansche Zartum nahm das (lebiet
de« mittlarpn Wr>):^a laufe? ein — rficht« vm
Ni»bni-Kiiwp.irn<liv I.iiiiil im \iinU-ti nn-li «ii-tn
PBrmsclu'ii umi \\'jatl<n>i'lii-ti l.iiiiilii iiiiil ii:ti-li Sinirii
bia au ri*'ii Kit^f|,<-Ki.i- :ik-<i.'ln<n llMril.'U.
Zu dorn B«!.f:niile dl'.* K:i«:iijsclii ri Zuitum» g«-
li'irtcii außer den Tat.uvii dn' \\'iil._-:ivnlki r : Tucbere-
miMen, Mordwine», iscbuwii-i'hi n, Wotjaki^n, Menoh-
toeberäken und Baschkiren. Ihi« Zartum Ka«an ent-
■tand an Stalle dea frökcren bnlgariachen Zartunu;
<■> liL lihrbnnilnrt ■ard« du« üwwariMh« HtiH^ —
dan IWanii «wbart, oir faaat« ÜTeatand «bar «idit
fcaiärt; im Gegentflil, di« DOmaditiereuden Tataren
anterUgen dem Rindw dar balgariiich-mohammedani-
■cben Kultur, wurden aeDbaft und übten ihrerseita
anoh einen KinfluB auf die Bulgaren aellMt au«. Im
14. .TahrJuindcrt, Dttch d"m Kn!l dfr '!f>li!cnrn Hr»rd<-,
nmob'iL'U dii' Nnriili;ir!i .\n»iini> h Hi:f ti :l'„';irihclii:«
(lobiet, und V'.u rla uli liCL-ini.t diT vi r"r;.rkt.' liuitliiü diT
msaiacben Furntrii. in-li^ ^"mI' r" n.-it d.T /nt \\'ti->ii)
Dimitrijewiti>t>li, de* l- uratt-u von buMlal- l»er NacJi-
folgnr Wa>s«ilj Waatiljewitsch von Su»dal wurde i:w,>
von Magmet, Chan der (ioldenen Horde, geneblageu.
Magmot gründete Kaaan, rief Kolonilten aus
der Goldenen Horde, au» Antrachnn, Asien und der
Krim bfiliii. l-lr t-ctin-i somit ul» Ui
Araiiiv Itu Aiiclmit>alugic. M. r. Ud. VI,
Zattenu. Oneb hatt« das Zarlaai
lange Daner, — nach kaum lß<) Jahren
brocbeoer Kämpfe mit den ruasiscben Fürateu
Kaaan \b32 erobert uad damit aaob da* ftbrifa
Kasanseben Zartnm gabflniga Oabiat dm
Hrichf fiiirpTleiht.
llcuri' 1. l'i u die Kasunwlicii Tuliiron im (iou-
vpinemi nt Kusau m den Kn iKi'n Kusiin. .Nfalmadyscb,
'I i-tjtü'cli, Tsi'lii»lopol und I.ain lie« , in cim r K'.ipf-
/idii von 6öett&ü, Cliriirten und .MciluimmeduuKr. Aulier-
d'-m leben im (jouvri nenu nt l fu in d. n Kreisen Menie-
linak, Bolebejew und Ufa auch noch miudeatMM eboato
viel Tataren wie im Oentamamaat Kuaa* *
Wie Bua der kiUMa hittoriaobett ubeniabil bi .
geht« iat ea ganz unmöglich, einen allgemeiBMI TjfHm
für alle Tataren zu finden.
Die KasatiM'lii'ii Tataren «ind bisher nur weniif
untoraucht. V.s ist biaher nur eine kleine (fmppe
von Kasaimnwarhen Tataren (3S) durch Bousinger
unterauoht worden. (Neuerdings ist nun eine die
Kfi?an«ehen Tstaren behandelnde Oiaaertation von
.\. A. Siii'liarnw fliiem n — d'>oh erat, nachdem
dii' voriiegvud.' .Miliaiidlum,' von Uryneewilsoh
»rlion nieaerj^esolirirlioii war. Mir iit dto
Dissertation ntubt zugi'KAngen.^
Der Vcrfaaaor uuteraueht« TO Tataren, von denen
die paiataD (6l)^a«w ^m^ümmnM^^
ai^ninnä aSiar bnmn Tntknildioa: Hanl, fltoan'niiSi
Augen, Meatnnaen der KörpergröBe, einige Sobikdel-
niafie und Oeaittntsiiiiti^i*.
Alle nnterauchten Tataren gehörten der Land-
bevölkerung an, ihr Alter schwankt« zwischen 21
bi* 'M Jahren; die mci'ten fTiS) wurtti 21 J:\hrc idt
Miid militärpflichtig.
Dil' Körpi r2:riilj>' drr Ku^iuiiM'hrn TiitMii ii ist im
.Mittol 1*11,70 i-m. hli' I'iffrvilll/ /.Wl'it-lii'll d» Iii ,Min.
l.'iSciii ii:id ili ni Miix. 17((«rii Ijutrüj^t 23 «in. Die
Zalil 'tiiiim; ln-^t mit dir Größe, die Benaiuger
bt'i dia kaaiiiniuwacbeu l'atareu ermittelte, nämlich
1 (12,74 cm. Die Kaianaphan Tataran atehea mit ihrer
Körpergröße hinter den Orntmasen snrfiek, wie be-
reits Anutaohin fentgostellt hat.
Niederer Wuchs (l-Whi» 159 cm) 27 Ind. = .^8,57 Pro».
Mittlerer , (IfiO , 109 , ) 28 , = 40,00 „
Hoher „ (m , 179 , ) 15 „ = 21,43 ,
Individuen von n^erem and mittlerem Wuchs
sind last in gleicher AniaU vorbanden, dagegen
gr<>0« IwHfjdnan in viel geringerer AnialiL
D«r ftnhrnm gibt «um eine Kiofia Tabellt flbar
dii< Maße des Bamptta, warln er dm Rampfmada dar
lutaren mit denen andeiar Ydlker, die er naleraaebi
hat, rergleieht.
Da ich die ffHun* Tabelle iiicbt \vicdt.rpebiin kann*
nitalla iah anr die diaKaMowboa latano batratendan
lIsTMana^SlTMar.
Ob
KörporgröO^- im Stehen . .
, ,, Sitzen . .
VcrbüJtnia zur KorpergroD«
Körncrgroßo im Kaien . . .
Verhältni* MV Sfap«q(l6fe
lÄnge der Beine .....
Verhältni« zur Körpergröße
Läng« de» übensehenkeU
Vcrhültui* Zur Korpcrirrößo
I>ng*- des Unterseueukela .
VerbUtnil aar Körpergröße
HC,I1
53.78
120,67
TG^
74,0
4f>,22
34,.'i6
21. .'9
Iti2
S7,m
54,13
122,62
7ft,d9
74411
4."),87
34,93
21.50
) Tataa,
ifii.re
a7,4H
HM
122,87
7«,»
74,98
4r>,f»2
34,89
21,57
39.09
24^
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I
Die Hautfarbe wurde an bedeckten Stollun | (weifi) und dunkel; später
(AobMigrnbe) b«oba«iit«t; m wiirI» imtotachMan biU ( (bttottt) imd gelbücii.
T
|| 9 HM Kmut
61
aua Ufa
Stob» 70
Brünett 1 j«.k.i
•
. . . j;)7 = 77^ ,
22
S}»
Biaraiu loigt, daB die Hantfarbe bei zwei riritteln eine dunkle ist, und nur bei ein Drittel weiSnder bftll
9 Mu Kam
" ■
j 6,
m Ufo
Smaiiw 70
2 = 22,22 ProjL
4 =
fi,5€ ProE,
6 = 8,57 ftwk
2 22,22 .
10 =
16,39 „
12 = 17,14 „
10 =
16,89 „
10 =: 14,28 ,
13 =
21,31 „
13 = 18,57 ,
DaukelhrauR
2 ^ 22,22 ,
7
11,*7 „
» = 12.fifi ,
2 = 22,2-i „
10 ^
16.3» .
2 = 17,14 ,
Schwari
1 = 11,11 ,
7 =
18 = 11,48 „
4 = 4«,UCtWk
81 =
36 = 60/) Pxoi.
CharakterittiMh ist die Abwotcoheit irf^end einer
l)e«otider« nfi^rwietrenden HnurfarVi»» - - allr rt rK'hii'-
deuen KarlM ^i simi li<'i.l,nclii. t wunli ri.
Die t;rt>Lk< Tabvlk), auf der diu Haarfarbe dur
Tataren mit der i» tod«!«! T6llt«r YNglMuB Wifd,
ich fort.
]>ie B«lo1iaff»nheit der Haare. Die Haare
•ind diek, ober weieH ■ ^i'* nnfiTifVicitlffi n'wh rfn'ltircli
villi ■!< II fi UM ri'ii llimn-ii 'Ii i ( i r<il5i ii~-'«-ii. liir Hs;ir.'
aind nioht H:br dicbt, nicht Kvluckt. Der Körper
«ad dM Q«Bioh( aiad mr nUi* nahMit.
Fuba dar Angn
9 Kana-TataHB
ei Ufa-TUuwk
So mm» 70
L' — ,'J,22Proz.
1 :^ 11,11 ,
11 — 18,04 Proz.
II = 14,75 ,
13
10
= 18,.'>8Pki».
= 14,27 .
(! = ß6,«6 ,
41 = ti7,21 ,
47
= 67,14 ,
Hell . .
In xwei Gruppen geordnet:
2 = 22,22 Pro«. ( 21 = 34.43 Prox. 1 23 — 32,86 Pro»
7 = 77,77 . I 40 — 65,S7 , ' .17 r - R7,11 ,
ilii'i'uti» ergibt aich, daß die dunkeln Augen
D 1 i > I Nv 1 V g e u , und zwar bei doD KMUHihni Tstanm
mehi" iiU hei den l,'ffl^cVi'»n.
Haar- unil Äu.L:''iifiii'l'-' (•.■-t/ii-l-'li.'ii , ■ nsii.'. il;iEj
faitt in der IIüI::" .Ali-r i 1 ■',,">7 l'i > j branii''
Auf!<-n nml diinkl« iiaare vereiiui^i '.'■rkiMiiinuu; wlU'U
iat die Vereiiiitfung von braunen Am/' n mit hellen
Haaren (1h,57 Pro».) und von blauen Augua mit dunkeln
Huarcu (12,8Cl'. . / I
Ketraobtet iu.iu dm B«KivbunguD der Haut- und
HurfnriM; zueinander und mMÜit n dfaaem Behofe drei
Abteilungen, so ergibt sieb, dtB Ui ttkrlciten ridi der
Typus der Brütiotlen (4%S7Pras) nwUert, iritbrend
die Hulbbrnnettvn sieb etwu nloSgar (81,49 Ptt«.)
all di« Bbrndinm <90b3Pn».) m««.
BatMebten wir di« Bedebontraa dar Raar>, Au^'en-
itad Bautfurbe in ihrer fleiwmueit, beiaiofaDai wir
ab hallen Typus itie Indiridaen mit heUer ilaat»,
Haar- und .\«igetifarbc (blau, prün und gran), als
dunkeln Tyiiu» die mit dunkler Ilniit, Haar uud
Augen und ala gemiaebten 'tyfw die Vereinigung i
beller und dunkler Karben, so ergibt siofa auf Grund
Terselnedener TabaUan <dia biariiieK nitgalaiU mrdaii
kuouen):
Unter den KaaaiMaban Tataren iit dar rai«
daabla Tyiiat hinfigar ala dia anderen TtV""« ■'m*
lieh 28/)7Proz., vräbraid dar rein belle Typn« nur
Ix-i 10 ProK. flieh findet. BbeBlio häufig besegDCt man
den beiden Abteilungen des geminehten Typus: die
eine Abteilung, bei der die dunkle Farbe vornarrücht,
mit ditnklor lliint luv! Anj;''^!! nnrl hpllen Haaren«
1 I.CU'mi/,, iinä .ii.- AI'l.-iliMi^;. mit, duaUar
Haut, aber bellen Augen und ünami, 10 Proz.
Das Krifcbnis ist: Unter den Talaren ist am ver-
breitetstcn der gemischte Typus, alter im einzelnen
ülKTwieift il<M'h die dnuklu über die hello Farbe.
K 1) p f in a ü e. lo betrcfl der KinaeimaB« des Kopfea
und K«iBflr linfart dar TerfRaMr ei«* aahr am-
fnngreidie Tabelle, ht derdieErgebniffe «aiher etganaD
lliitemuebungen sowie vemebietlener Autoren (53 Reiben)
cusamraengestellt sind. loli kann diese Tabelle nieht
wiederualien, inb entnehme deraelben nur die Zahlen,
«lic sich auf di« hier baeprochaum Kaaanaehen Tataren
besieben.
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KeM
lAng« de« KopfM . . » ,
Breite . . . . . .
Kupf iudex
HoriznntalunftLlllf . . . .
Sfimtirpif«
\'f rlialt:iis zDr Kopfllag«
Nftckenbreite
VerliftItnU zur KopfläDg«
. IWw.
Omt.
w I
Verbültais zur Kopfl&nge
Geiiichtabr«it4)
VerbiUtni* lur Kopflilife
GerichUindex
1»
186
11=«
IM
l.VI
IM
82,72
80,87
82,08
544
M3
SM
107
105
105
57,27
&Ü..H7
66.38
U6
U3
143
78,30
77,16
77,34
190
126
127
69,70
68,18
68,20
118
117
118
03,67
63,28
63,36
S»,95
»2,83
92,18
Daran knüpft der Vt>rfas»or eini^ erläuternde
6«merkuii|j;eD, denen ich folgende« cjitnehmc. Die
Kasansohen Tataren nnt«r«cheiden «teh durch ihre
geringe Kopfmafte, intbaMMukn da* horiiintaknKopf-
umfange», von dm iluMB wdw ■tohtnüm Mdcraii
TatartDfniiipaii.
Dar LftDgtdnrelinieiiar det KogpÜN iit:
181 bin 185 mm .... bei 28,57 Prot.
186 , 190 , .... , 31,43 ,
191 w 1!»6 14,28 ,
196 , 200 , 10,00 ,
TtiT nreitendarohnaiiAr de« Kopfe«:
141 bin 144 mm .... bei 10.00 Prot.
145 , 150 „ .... , 38,57 ,
151 ., J55 „ JM.M ,
l.'>i". .... . 10,(H) ,
Diti KuaauscbeD iHturen fiihI lirachykcphal
82,08 mm, die LIfaKchenTat4irfu i lwii* wi iiii,'fr, 8ii,sT lum.
während dio ei||C«u(liohen KasüuUttürt:» Kiunn liidnx
Ton 62,72 mm beeitzen.
Au« einer liesonderen Tabelle geht die MiscLuuj^
der Tataren sehr dentlioh hervor.
• KMWii-Titemi
61 Uift*1Mwn
SvbfarMhjJuiBtete (81 faii Mnm) i
1 = 11,11 Proi.
1 ^ 11,11 ,
4 = 4M4 ,
1 SS 1,MPn)s>
12 = 19.67 ,
23 37,70 ,
19 = S1,U .
6« ,
1 s MSPm.
13 ~ 18^7 ,
24 = 34.28 ,
a» = dajäß ,
Di«' MiiU'n iIi'h HiiriziKiulunifiiiiL'ea dW XoffiM
ftchwanken zwischf«» 5uö bi» f>80mm.
Der Verfasser gibt die SmniB» Miner BeobMb»
achtangen in folgenden Sätzen:
1. Der Kopf der Tatar» ti i>t In liorj/iint:il. r
Itiuhtung wcuigfr e[itwii»1ti>It als iler Kopf vieler
anderer Turkitäinr,' ; ir ist in li' rizontaler Richtung
und auch in der Lungv v, ciuj^i r cutwickelt aU bei den
Finnen und nach allen drei Richtungen wenigtrr ent-
wickelt aU bei vielen mongoliicbua Yölkcnt; am
aftaMm itolrt dar Kopf der Tatana dm lUwiaalian
K4pf«D.
2. Die Tataren «ind iiuhbrachykepbal und
UUtcr^cheiden «ich dadurch von vielen anderen Tntaren,
wen den Finnen, BuRchkiron und Juden. 8ie stehen
BVr etwa« hinter den brachykcphalen Slawen, den
nongolivchen StärurrHTi uiul licsortrlfT^ Amt Hawh-
Idren nach.
Dio BcnnM-kiiiiu"'n uhi r diLi (Icsiclit iiml iilier lii''
Nasa Ia«ae i'-ti Ix ixi'itr-.
Der Verfassp T rntwnfi /um HcbluU iolgende an-
tbrn]H)lugisohe ( iKirukti-nstik dar KitaiwlMIk TatafiBk
1. Korp^trwuob» niedrig.
2. Rompf lang, Beioe knn.
A. Die Farbe der Haut und der Angen iit vor-
duakel; die Haare »ind zum Teil hell,
■nm Tafl dnakal.
4. Diu ScbädelmaUe iiind nicht grofi; obglaiah die
Tataren nach ihrem Kopfindex sehr gemiacht lilld« IQ
überwiegen dooii die konktefigan Indiridnea.
r>. Die Stin iak neiit atibiBal, der Naaka» tBUSg
entwii"l!(»lt.
•> ivip« OeiSeht abhoMl, baNodm ia dar Ltaga
entwickele.
7. Die Nase iat gerad« .
Ad« allem diesem ^eht hervor, dali die Tataren
in ethnngraphi.oi'ber HmaiaM etn Oagaiaali vuaakia-
deuer Stamme sind.
8. V. Wologln : tiber die weoh fieli>t'iti)^tui
fiexiakungen dar Sohidelbogen und aer
Seh&deldBrakmaaaar (CkardaaV (& IM
bi« 209.)
E« ist die« iMiie M'hr au? fnlirln'ln' iiiui i^'iMjain'
Arbeit, die durch »ehr viele labolier» und Kvirveii-
tafeln ausL"'/< n-lmet i>t; sie bietet daher der Bericht-
erstattung mancherlei Schwieru(keit«u diur.
Der Terfaaiiir artrtart L die f acanaaitiratt Ba-
ziehungea dar SoUdeOiaMii Uta dar Sehldudamli-
messer: 1. bei einem baaUBUDDAan Vulktstamm; 2. die
Abhängigkeit der Bögen von den Chordae, vom Sohädd-
index (LMgabreiteiiiDdex), 3. von der GruOe du« Längen-
höfaeiiindas.
Ferner will er flie Beziehunffen dfr Bögen und
Chorda« l»ei den ili fi'iinfrteu Scnltd< Ui .-niv Kertscb,
au« dem Kaukasus uiul itn» Am^iikii i.\rK><>u und
Aymora) auscinanil' rM't/' ij.
Für jeden rm/ilnen Schädel wurden folgende
Maüe genommen :
1. Der gröOte iMiigsdnrohmesaer j
2. der groOte Breitendarohmeaaer;
3. der Uubeudurehmener ;
4^ dar lankraalite BofenvomXasiou zum Üpiitkion;
6. dar DttPekmaaaar voni Nasion zum UuisUiion;
6. der Stirobogen (den Htirnteil des «onVrechtait
Bogen«;
7. der Stimdurohmesscr vom Nasion hin zum Brcgma ;
8. der Scheiti'lbogen;
9. der Sclifit.-Hiiri'hiiirs'irr vom BregBM bi* niB
Lambda;
10. f|«^r HiutcrhAUpt-(Nacke.n-)bog«u i
11. 1 r liiatarhavplaDraluteMar tob Lamhda mm
0)niiliiii>u,
12. Stirnücheitelbogen vom Nasion zum Lambda;
13. Stirusoheiteldurobmpsser vom Nation zum
Umbdaj
14. SbhaitalUiiABriwttptbog»a vom
Opisthiüii ;
15. ScbeitalUBtarbBapIdarehBaNer
zum Opisthiou.
Die MhUu 4, 6, B, 10, 12 und 14 wurden mit einem
I, dia Matte 1, 2, 8, 6, 18 und 16 mit ainam
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Gomfw» d'^DkUiour (Taiteniriwl)^ di* M*8«7.*wid11
mit einem uleitxirkel genommen.
An IndicM worden berechnet:
2. d'-i' I>uiitfi*nh"lj*'iiiii<l<'\ :
3. du Vorbaituis <l<<ii i>urciintt!<-'( r' znm Vcrtik il-
bogen ;
4. Stimindex (Tcrbiltnia dt»« htu'it<iuichiii<i^«rfi
sum Stirnbo^n);
5. äoheiteliudex (Verhültuk d<» Sebeiteldoreb-
ntnatt mm Sobeitalbogmi);
& HititariimaptaiMiax ;
7. Stimscbeitcl nnd
8. S«heit*!l-IUnt«rhBaptB-Index.
E« wurden daiikob 679 Sebsdel dm anthropologi-
•cbeii MuKOuma der Moskauer Univeroität geii)(.>««en.
In dvm or8teu Abnobuitt «oiniT Arbeit unter-
■uebt dur Verfasser uuu diu BcziL>bnuKL-n der 8(?bHdi-l-
bögen mii S<4iji(1i4durcbnif»iior in ibriT A?ihiini,'ic'k''it
von dt-r «iriilj«' lÄngenbreitvü- inpl l.;irit."Tili •ln-n-
iodax, btii !!■ iJi]i:ilcii (S. UM bis Ar.i) umi ina ti<tur-
iuiert«n Scli nl. In <S. l'M.)
In dL>m £W«titttu Abuchuitt der Arbeit erött« rt
der Vurfasier die Bexiebungen zwincben den Bugen
und den Durobmeiaum , wi« «ic «icb beim Vcrglmcb
nnaUadaur BMWoocbädvl damt^llcn.
Et üt mir iikbt innglicb, die KnrebsliM io knrj*
Worte xusammenzufaraen. Eine Wiedergabe aller
Zahlen, MalSe und Kurven ist aber unmöglich; ich
amS mwh dalur bagnftgan, kmr saf di» Arbeit Mlbil
Au» iJ. r fi e luden (aichtruaaiBOben) Literatur.
9l D. Sklndi Ujgien» nnd Entartung (iii«b
Gruber, KoasmkBii und B]«ttlar). (£ W9
bis 214.)
10. K. B. von TTifnly: Nekrolog, verfaM Ton
D. N. Aiiutsobin. (S. 215 bi» 216.)
KriiiK niri Hibliograpbie'). (S. 217 bin 229.)
11. A* SUPliarew : l)w K ;i ^ i> n i c )i •■ ti 1 ;i t ;i i- n.
antbropulogio« heu L uter«uchuog. D<.<ktor-Diii»er-
tatif>n. St. IVtt rsburg 1904. 135 S. 6«. Be-
■ I 1 1 Tun A. A. Iwano waki. (8. 220 Li- _'_'-! )
J. Tülko - Hrynoewioa: Karaimi v kat-aici
Litewscv. (Zary* ftntrop<?lr>L"i ^timbiglcziiy.)
Krakau Um. itesprochen von A. 1 ; I k i n d. (.S. 223
bin 'i.'ij.)
Dr. D. J. Orbeli: Swan«»t(f>n. Kropf und Kreti-
niümuii. St. Peter^-Innj.' 1''04. HeniUBgcgflH-'H
von dein We«t»iik (liot*--/ iltr Geisteskraukbcilen.
Ik'sproebvn von Chnubnnow. (S. 22ti biu 227.)
12. Nacbriebton n t. ? Bemerkangen. (S. 230
bi« 234.)
Da» Kaiiier Peter- Muneuni für Anthro-
pologie und Ethnographie in St. i'fteru-
burg. Da» an der K. Ahnrl rrtii" il*— Wis-enschaftcn
m St. IVtcmburg »oit f;i-t -ifi Inhi'n SH'stfhendp
Musuum f ür Anthro|>oln^i- mul 1.: Im l : : 5 Ii i' ist neuiir-
dinga nach riirlfachcn \ ■ r.i!. ;. ! in; j"i^ ii:it< r il' m N'ameu :
Da» Mumuni KaiK<T Peter ihrA (irntM-n um 14. Juni 19(14
für das Publikum eri>ffii<'t worden. IHc .Sitmnilungcu
dM Mu«uuuis uoluneu zwei Stoekwerko ein. Im Vfütibül
Die Bmafiw der buddhiitiaali—
•Iton wie muui MUmiT&ait Mtuniw «ml VitriMn
T«l|mr. Dw nalm Stoek-
ii ui dom
>) Mar «eTilcl 4er
wifkv werden
I Origioal*
Dir Refenut*
Kankasu«, »u« dem ö«tlicben Rußland (einxelne StämiM)
and au« Süd- und Nordamerika. Vorsteher dieter
Abteilung ist Leo J. Sturnberg. Dm obere Stock-
wr'rk 'ntTirilt Kiiltr.rgvgtsnitänd'' <iir liurliUiistixr'hi^n
Viilkcr Dst. IIS (Mongoleti, Iiiir;it. ii, i\'t Vulki-r
Japaim, duf;fti, Kni'eii.s. InflopHirm'-, Siums ui-A IiHii^Tm).
r)ie Kultur IikIk'Ii-« \ i riiiitt4'It i/lclofi-iiui /« im-Ih'u li- ii
Kulturvölkeru lut itU^euu iuuu uud den b»liikuUivii>.'i'itMi
und wilden Völkern rolyneaien» und Ozeanien!, deren
Enwugniaic im hinteren Saal aufgestellt tiud. Hier
befiadas «ieh aoeh afrikaiuwbe Saebao. Vowtohor
nnd B. P.Adler nad Frau E.L. PetrL Ala OiittMar
funnert nach wie vor der Akademiker Wilhelm
Radioff.
En gibt auch eiucn Katalog des Mu»eaniii. I^eider
fehlen in diesem Puter -Museum novh die Slawen,
Fiunen uud die übrigen Volker de« russischen Reiebes.
Der dem Mu.neum angewiesene Raum reicht nicht zur
.Aufstellung 8 ! 1 (' r Objekte aus. Dn- I:f i'fi;_'lr<"?'icn Sarhi»n
rind in eiui iii uii:tii.-ehnlichen fi' huurli' ;iiif lii-iii liiif
ilrr .\knd«>niu- iirir.T;.'»hn>eht, ?iiiii l'i il hi«'h ni lvi>t''n
M-r)i.ii-kt. M'- snrl il<Ti Piil'Iikniii iiiriit /iijrnriL'licli.
Statut. 2 11 r K I' w o r b u D g v o u 1' r u 111 1 c u aul
den Namen dos erblichen Ehreubütvers Leo Petro-
wittoh Kusnezow bei dur K. l^üvsrait&t Tuiaak.
<;B.stti.)
Der «rUislM Ehrenbftrger Leo P. Kvcneiow
hat der Universität Tomsk ein Kapital von 34441 Bb.
2S Kop. (etwa MOOO Mark) getcheukt. Die Zinsen
dieses Kapitals sollen zu einer Prämie verwandt werdeo
für dio best«: in russischer Spniobe verfaßte und ge-
druckte .Abhandlung zur Geschichte, Anthropologie
und Soziologie Sibiriens.
Die Rus«iscbe Anthropologische frrspll.
Schaft bei der St. Petersburger UnwiMt«t in, .luhr«-
1904. S. 233 bis 234. (Ober die T&tigkeit der (ie-
selUchaft wurde ieh auf Grand dw SeluiftaD dar Qe-
selbchaft besonders bvriofaten.)
Russisches anthropologisehes Journal, V. Jahrg. IttM.
Itu.'K XIX lind XX, Nr. 3 und 4.
iierauggcrebeii uuu>r der Redaktion des Sukretin der
nuropol. Abteilung A. A. IwanOWtfet«
Moskau 19U6. (222 S.)
IH. K U. Weinberg;: Herbert Spencer (1820
bis 1903) und die Vorgänger de» Dar-
winismus. (S. I bis 11.)
II A. J. KolmoBOrow: Di<' Finni'n F: finl .i n d s.
O 12 bi» 4«.)
Der Verfasser teilt bi^T dit' Kry« bnissr F. iin r au-
thropologiseheri 1 iil< i>iir!.ii:iL'' n iiii I nui' :i ruil. Er
uutersuchte tkini~L-ir Ari.i 1:. 1 , (!:■■ aus »ehr veraohie-
denen Geguii'i- n 1 Kinliind« iiurh Wiborg
daselbst ilesehaitjgung zu suchen.
Es worden 2tä Indtvidnen nntermehti
2SO (150 Mkiner nnd 100 Weiber) im Alter tob 90
bis .V) Jahren im Interesse der tileichartigkeit als
Mnterinl berücksichtigt : die übrigen Individuen (33)
wunleti. weil ti« jünger als 3i) oder älter als 50 Janre
waren, t>ei«eiio gelassen.
Der Verfasser macht zunächst einige Bemerkungen
über die Bevölkerung Kiunlumls im ullgemeinea.
H\n<] 'ü.' Finripn die IJr^K-wrthner Suomis oder
sitnl RH' s|ii:-'r III li:-t..-]-i.'lii-: /•^it •.■in^'OwandertV
SSelüiKi Vi>|kir »ollen unter dem Kamen Finnen
nisatnmengefnßt werden ?
Zur lieuiitwortung der letzten Frage verweul der
Verfaeser auf die verschiedenen Einteilungen und
Übaniehtua der Finnen und Finuo-Ugren (Ugro-Finnen)
naÄ Miller« P«a«h*I, Caatrea, Baer n. a.
RetsiBa idloia Ut'lt Aa Flmiiii fAr die Abori-
Eunpii — ' «IIa
«
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iratig. dkl <B* FndMii «biftMnndcTt i^md. V«tt wo sie
kanen, wann «ie erschienen, — darüber geben die
MeiniiDgen eebr weit noMioander. Cattren «uoht
die Heimat der Fiiinen um FiiB« des Altaie«birpres —
einer fthnlicheu AiiNiiht htildi|ft W. A. Mainow,
Karopa<<UB daKvgeu behauptet«, dkS dw Vorfahren
der Fiiiiicu umi Ugrier durch mXUt- imdW«lMf«p*
in den Norden gezogen lind.
E» itt klar, daD die ei^ntlichen Finnen schon im
4. JiiTirbtmdert Orteorom rwwohntfti. mv) 7w;ir den
NürJcri. Sie wurden duun durch (iiii (intiii unter-
Worten uij<1 allmihlicli durufa die äiawcii wi iur itach
Westen ire(iraii<,'t, bu in ihre jotzifen Wolm-itzi', wo
■ie etwa am Ende de« 7. Jahrhundert« udvr im Ke-
glDu de« 8. Jahrhundert« «ich fo»tsi>tzt^'ii.
War düs hmti','« Finnland ilairmls «uhou betiedeltV
K-i Bi-lii.-Hit, d:ilj iii'ju diu»u h tml« )»')ahen raoJJ. Aber
wer wai'< ii di» t'rli«»uhiibr FiiiiUaudsV Ea waren keiti«
Lappen, keine Finnen, keine Slawen.
QewriTjiilic!( teilt man dip jptxiffPTi B*»wohtif-r Finn-
land« in /w'-i vcnchiedene Gruiij.'H : 'l'uwuvt.-r, die
den Wösten Finnlanda bawolui^ und die Karelier
(SimtonX dto BMlv im OtUa
Den letiten (tatiatiscben Mitteilungen luf^lge b*>
«teht die Bevölkerung de« fa/Mitigaa Finnland« tut«:
2 169<iü0 Finnen (T*WHtar nd KardMX
841 «» Scha den.
7000 Russt ti.
1790 Deutscheu,
1 150 Lappen,
15fiO Zigeunern.
Mit Rücksicht hierauf ist vu lUiubt auch der
Volkaitamm der Finnen nicht mehr gau2 rc-ui. Der
Verfasaer bat nun, wie bemerk^ !2S0 Indiridnen unter-
sucht, leider aber nicht von beiden f^nn«bgrap|ieo je
«IM fkiobe Aajidü, nlmlidit
wen dan TawMt«tt . . BO MloMr ud SB Walbw«
, „ Kuwlan . . 100 , , Ol ,
Fnrb» der Hknrai. Reftrant t»tt di« Ergeb-
nitite der Untersuchungen xu einer kleinen verkürxtea
Tabelle susammeo, da e« nicht möglich ist, alle Ta-
Indien wicderzugeb<<D. Der Vr i rasucr ordnef die Ihiar-
fnrben, wie «uust, m Ul'^rifl, Hidlliraun, I!<j1 , Ituiikul-
l)r»un und Hchwarz, und ziulit iille larltin in zwei,
hi'Ur inni dunkle, /UBamnion.
Zar Abkürzung ziehe ich dcei Tabellen (Uaare,
ud l^pu) in nn
Knrelen
38,67
S4,00
87,88
100 Frauen
62 Frauen
Abs.
40 = 40,00
40 s «OyOO
65 = 66,00
86 s= 86^
35 - 36,00 I
32 = 82,00
88^88^
»6 = 06,00
86s4GjOa
61 = 61,00
8» = 88,00
S4 — .14,00
38 = 30,00
»£= »gm
Ab«. Proz.
22 = S5,48
40 = 64,68
39 = 62.90
23 = 87,(1«
60 UAuner
Tawaater
38 Frauen
19 =
22 = 95,48
ai SS 88,07
Abs. Proz.
24 = 48,00
98 s n^oo
37 = 74,00
18 s afiyOO
Mas «8,00
18 SS 88,00
18 SS »/»
Ab«. Proz.
18 = 47,36
26 = 68,42
U = 81,67
16 - 42,10
10 = 26,33
IS = 81v87
Wie au« dieser Tabelle crsichclieh, sind unter deu
Miunom 3f Pniz. hrUhnariif und Ol l'rnz. dttnkulhaarig,
beiWcil'crn i-licnmi vi,-I. 10 Pro/., lieirii.iarig und 60I*roz.
dunkpHianri^'. In Iwtrelf der Augeu i»t i'u ^ichliolSen :
651'rih/. ttci den MiiuiuTU wie bei den Fr» ihm i liiili«'n hid !«•
.^ii^r-n lind 36 IVdz d n nk 1# AMfjen. In betreff de« 'lyjius
i'«! t.i>in solche« I;lj"i-w]ckr' ii di s iMTn?a über den andereD
iypus zu konstutietttu, aoiideru aber eine gewisse Gleich-
heit allar drei Typen, wobei «iob nvr gawiaaa Dnier-
•obiada iwiedien MAnnam und Fmosn bamerkbar
■adMCL Jednnfalla tritt buvdnnh der geniaohie
dmnUar dar jetrigen Berfilkaranff Ffandanda daotlich
Bonarkeuswert orschi.'int ilrm \ crfii.iBcr da« Vor-
kommen roter Haare. Kr beobachtete 5 Proz. rot-
baarige, und zwar nur bei Männern. Nun hat Topi-
nard behnni-tet, dnß di" rntp Haarfsrlw und die
grauen -\ii>fi-:i K''iui/<'u-lif n lii-i iUS'-iten Menschi iir;i»>"'
ndftn, die sich ■, fcrunu U»t«vu h:- m den Ufern de»
liheiii'« :iusdidini. . 1 'wr Verfasser iik-hii nun, daltdie«er
rothaarig)^ Typus dem finuisch-ugniicbeu btumme zu-
gehörig sei, und daB gerade bei den Tawaatem int-
besondcru «i«ü dieio Ueimiscbuog erhalten haba.
Dar VarfaaMr vw]glaiafai( «m «aiaa Stfabniaaa
mit denan andarar Antoren nnd bebt dann bairor, dat
dia Mehrzahl der Auturuti (Jclissejew, Ratiina n.a.)
dia Finnen aU hell b<.>z«icbnet , wens^^ab dna Tor»
danklar JadivMntn danaban
wird. Hierin unterscheiden mcIi die Kurcitn von den
Tawastern. Die Tawaiff^r, der Iv. ni (b r linnisehen
Bevölkerung, tmbi n bltnu' .Vnijcii uiul bfllblrmdc ilHiiie
(fl»«di«f»rbipr) . di- Kurt li ti ii;i^M>^'cn hitb. ii graublaue
o'icr hriiune Ant'en iiinl dunkiltiiiiiini- IIubii.-.
An» dem Vcti;l«ith mit »ndi rpn Antorpii scheint
herT<'rni^.'eheii , liaß da« dnnkh' Fleinent unter den
Finnen em Irenid''» i't hu-. ?tiirke filier wiegen
heller Au^'cn im I /e^'ensiil.' zn dem ^crin;;!'!! \'ar-
koiiuiieu duukler Haar« aprichl dafür. Wober dies
dunkle Hlenient «tammt, iint «iob mit Sieberlieit niabt
lagen. VieUeiobt itannt dae dnnUa Element Ton dan
CraimMbam Sanpaa — aa bat aiab imralil dan
Flnnaa «to dan Sbnran beifamiaeht.
KorpereröBe. In betreff der Körpergröße he
ivh hier die Tabelle 5 (8. 23) des Verfanscr« verkurat
und in anderer Form wieder.
M ä n 1) a r
Auahl
1 Hiltol
Max.
Min,
f mm
mm
mni
JÖO Finni n . . .
. . l«t>5.7
1826
15C0
lOOKiireh'n . .
. . 1.>17.7l>
1825
I&60
60 Tawastor .
. . J 1681,64
1820 >
t
1670
I
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F r A u e n
Anzahl
Mittel
Max.
Min.
mm
mm
mm
100 Fmim
1 1544,!)4
162S
1440
62KudiB .....
B0T!ftmilflP • . ■ ■ ■
i«47,ia
1S66
1440
1840,00
16&0
1450
Bei eil
mit der Haut- und llaarfui'U» urgiiit sich, diiU «iui
Xittal Ar 4n hellen Typus . . . 1672 mm
iat.
, dankaln Typiu . . 1668
. gr«ni««kl«n TjrpM 1881
DarauR i*t ri-3ii<'t.tlioli, iIi.Q ilie Vi-rcreterdwlMlIn
Typu* deu größeren Üorpei-wuch» beiitxen.
B«i den Frauen iat ei etwa« audcr«.
^EArpaigrAfi* des dunkeln Tji u« . . . 1553mm
g n hellen lypus .... 154H ,
n , gemiacbten Typos . 1&48 „
insofem ah im 4udtla T^f« dH guMto SBrpan«fl
aufweiat.
Die Tabelle, die sieh mit dem \'ti{1'1cU dvM
Krirjvermalloa der Mäniwr lutd FrftQoi und witi dem
K.'nK'niiaB in verMslugdraCB LtbSBHdtWB iMMiUfligli
mu» loh fortlaiuien.
Anoh die Krörtarung über den Yerglaich derKör]>er-
Dioß« der Finnen mit den anderen, dw Finnen ver-
wandten Völkern, muß ich nItergehOB.'
Die Kopfmaflc. Der Verfaner bebandelt die
Maße de« Ko^fe« in etwa» anderer Weine nla souat,
insofern er mit dem (berechneten) Kopfindex (Tab. 12)
beginnt nnd die Maße sellMt naebfo%«a Ufit
Min.
Max.
Mittel
mm
mm
6'J,0U
89,100
80,42
100 Karelen . ,
63,00
8l»,53
«0,80
60 Tawaater
72,28
öl),ni
79,48
t •
F
rtnen
AanU
j Mi...
Max.
Mittel
' mm
mm
mm
' 73,1!*
«1,87
73,19
«».77
81,62
74,47
!10.58
f^2,27
ÜMMittol des Kopfindex für die Finnan betrigt
•omil ffir ditt M&nner 80^ fit di« Wiibar 81,^.
Die groden Schwankungen zwiaolüii d«r Mucbnat' and
dvr Alinimalgrußu d(-s Kupfindex iiod Cia richtige»
K<?nax«icht'n fiir den );<>miii«ht4>n Chinkter der üiiiii-
Rchon Bevölkerung. DieSohwaakoagmiiadTiel^röiD«',
aU »ie von Broca für die ~'' — * '
Rftuen ziigelaii»eii werden.
Dolichukephal . . . tlVwt. IPtOl,
Mciokephal .... 26 * 32 ,
BraGbjrkeplud ... 64 « 70 „
Auch AU dlaaaB ZkUan «tbt der gumiaeht*
Chankter der bmligtQ Flonaii MTfor. iMrTerfatiar
ontanadrt bob ^ ZtUenreibiB der Ikraleo nnd 1V>
waster eincela nnd flndH. t\a& die Karelen ihrvm
Kopfindex iiii'-b cuUchicicii braohykephal sind
(H0.:)() Proz.) oder vieUmebt anbbraebykephal, aber
«R tnrt ilir gemiaebtor Cliarakter dratliob berror. Ob
Tawnstj'r liiilh n einfln m ittl r-rrn Kopfindex vrm
7S',4h iiiiii . "iinl fiilL'lii'li iilf III 1!« oki'plial tn be-
zeichnen, ulli-in ts ?iu<l uiitvr itiiicii ^WlProE, dnlicho-
kcphal und _''.^rr<jz- meMikL'i !i<i). miiJ nie niuci fululich
im allgomi inen niul^r dulicnukvphal als die Kurvleo.
Der Vi rt;iai<'h wird doNli dM NtibnainiHiditntonHi
der Zahku deutlicli.
Kareion Tuwusttr
DoliehnkephaJ . . . 17 Pro)!. fUi l'i o«.
JIi'5,ilif.|,hai .... -'t; . 22 „
Brni'}ivlvei'li:il ... 67 „ 4H ,
Mit ( l»Ts.'f liung iUt Tabellen, ilie sich nut dem
Verplf'ii'h di r Krj/Rlimasr <let Verfasse rs m lietreff der
Fiiuitti iiiid .li-iii'ii iimiiKi-r Autoren beacljifti^fii im-l
Tun iler ii<üit)buiitr ili'>< K.i|iliiid«x ^nr Körpergrüße,
w'ii'Ji' ich mich zu ili'n '/.:i]Av\i , iIk- dw Vmmmt
iu Iwlrolf der Gustchtamatt« itiitujiit.
Tabelle 19 (S. 88). Ganze Geaiohteliage.
Männer
AnaBhl
Min.
BHB
Max.
Mittel
mm
1 W Finnen
üOTawutor ....
160
162
160
203
803
1«S
188;B«
172«49
F
rnnt^n
Anadil |
Min.
Max.
Mittel
100 Finnen
38 TBmeter ....
146
146
IAA
192
190
ISS
i7i;66
171,16
17M7
Das mittitera HbB der Oerio1itdii«e, tSM^nn,
gibt ein gewitees Reetit, die Mainanir einer Bebeo
Varw»adt»<!haft der Finnen mit den Türken und Mon-
golen zuruckxuweisen. I>ic Mehrzahl der Autoren
nennt die Finnen langgeaiuhtig — die einen erkliren
diu Karelen, die anderen die Tawaiit4-r für lunggesiehtig.
Betzius bestimmte din H' -ii-!il-l;iii!fi- «Irr K:ir<'l('n mit,
lS9mm, die der Tawri-i1<i ir.it nur ITdtnni, l*r. Jf-
lisscjcw i«t m «incm urngekehrteu Ersebnis gelangt:
das Gesieht <li r I luaKler tai boMflktueli Hagar ak
das Geliebt di r K^irclun.
i-siulit.Klirfite lii'fprt d.r
V<^fass«r nicht, wobl aber eine Tabelle über den
GaaiebtaiBdax. ClUdla 34, 8.41.)
HIsBar
AanM
Min.
Max.
Mittel
' mm
mm
mm
150 Finuon
05,0.5
00,12
7C,7!»
100 Kareleu
88.89
76,."^«
fiOIawaaUtr ....
^ C8,3C
90,12
77,27
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Nme BAob«r nnd S«hrift«ii.
281
r
rauen
Anzahl
Miu.
Max.
Milte!
mm _
mm
mm
^Mft * • • ■ •
68,78
77,14
kMHB « * • • ■
77,»
SB 1^
88,75
77,12
Der kleine (ienc:hUindex findet Rieb am häiifiirBtcn
(in 57 Proz.) bei MMokephalen, irnr iiioht Vwi Dolicho-
keiihnlen: der mittler»' (if-Niolildinilcx (52 Pro/.) und
der •»roB-' (it'nichtxitiil- x (m/t l'roz ) (iiidi't "icli iiiu
hitiili^;v(i'ii (••■i UrHohyVi phnli II ; iK-nirTklmr '--t ii'\<
■tarkc Nei;,'riij;; der Kurzk"|itif;i n riir ('liam8' pr"S'j]iii-
bei MäDiiprii wir liri Kraiuii.
Din MiU4'ilunE^n Aber den Nasuuindex und die
Benehimgvn da« HuniBda m den ■adsrsB Hdlen
l»Me iob fort.
Wm iat nun der mhtlara Tjipa» mnw FhuMn?
Auf die trroSe Miaehaniir der henligsn Bevölkerung
Finnlands ist »rhoti oft aufmi'rkram ^maebt Warden.
Ks ixt dah<>r vumtatidlieh, dafi der mittlere TypU
nii^ht durch Msbarfe Züge aiob darstellen läOt.
IKt Typna der hentig«n männlichen Finnen iat
eharHktiTisiert durch braune Hanre (Imld heller, bald
iliiiiklxr), durch belle Auj^cu (aui liuuti»r>'t<-ii helDilnu).
durch eine Kiirpcrffröß«' ■ die uhi r du" Mitti l hiimun
H<'ht, HO daO < r fiii't (fntü genuniit Win;. n kiimi, diireh
eine (reniäßiirtc Iirarhyki'|ihttli(' (SuWiracliykcphalii»),
dnrcb M>-«i!proHopie und l<eptorhitiie. In ähnlieher
Weite kunoeu aucb die Frauen der Finnen ebanikte-
iMeii wardaa: m habia auiet bnoae Haare, die
Booli t/twu bdier lind ab die dar Mlimer; belle
Auj^en (am häufigsten Krau und bbiu), die Korper-
ffröOo höber ab daa HitteL Sie neigen mehr zur
Braohykeiibatia ab die Minner, mehr zur Meiopro-
aopie und za einer geringeren Lieptorbinie.
Man kann nun, ao neiiit der Tarbaaar aaf Gmnd
•eine* Mutehulfi, dioaen BttUaraa lypofl la Mgende
Gruppen «erli'K'-n :
1. Die der (froBen linirhyk'iilijilit] iint lidleri
Au^en und llaartn. lan(;);i !4ii'lif u' uii l 1 iuj;ua»in (lopto-
pt>ii<ij> und l('pt4irhin).
2. Die der niitUdgrolktn dunk- ln llracbykcpbalen
■it breitem Ueticht und breiter Naae.
8. Die der dunkeln , nnter Mittelgröfle atehenden
IMMMdMpbabn mUt marne siandieh autoialen Naae.
^ Dia dar Ueinen rothaarigen Bnichykenbalen
mit aiemlieh breit<>m Gesicht und ziemlich breiter
Naae. Die getrenwurti^'i- Bevölkerung Finnlands hictt^-t
ein bontea Itild nbne klare, »charfe Umrisse. Die
Kinteilung in Karwlen und TawasU-r, die jedenfalls
«ich vnneinandi r unt. r'o'lif idi ii , brins.'t, doi-h kt-ini'
Klarheit. Wriiii rii:iii ili'ii Tvpii- fitn-- (rnilieti, ln-11-
haarigen um! ln'llau^ritrttL Iti ii> ti\ k' iilmkii [ur di^-
Finnen alu cliarakteriftiüeh uniTk' iin.n widlle, «n i»i
die mitt<d;;ruQ<>, dunkelhaarige Brueh^kephalir auf
den KinHuB der Iranachhartcn Slawen, das niedrige
dolicbokephale dunkle Element auf die doliohoke^balen
Bataen luradnafAhrai, die vor den Fimiaa u Oet-
avropa geaeaeeD beben aallen.
1& A« N. Abramow
piriforniiü uiiil
Karteuiicrz (Coeur), desecn Üpitse nach üben gekehrt
iat. Die Baab iat mfaildat aorab dn SpiBa nai "
■nd beide Inebnraa naialea; db Binder
Die Formen der Apertura
Tiirilorniiü uiiil dip i/rni.' r a phis ehe Ver-
dreituni/ drr v r s i- K i ■ d r n i n Formen.
(S. 47 bi-< (ki.) Mit f< Alil'ildunKiMi im Text.
Du FiTiti ilrr .apertura piriformis d.« S<-häd<'ls
iat iiieiit an alUn Sehadeln v\w ^leiclM'. Topiuard
nnterxclieidi't viiT vi-riM-hirilctie torim-n.
I. Diu klaaaischo Form an Kuropkem, ius-
aa baaWaohen Sehidahk Bb glaiefat < '
Oflanas aiad ia ihrer gaaaea AnadehaoBg luMaeh&rft
9l Ub Kegerf orai. Der untere Rand der Apai^
tnra piriformit i»t abgemndet und stampf; db Spiaa
naaalis gering entwickelt.
3. JodtT .Scilenmod der Apertura teilt sieh unten
an der liasis in zwei Lippen, so dafi nijtiiiil<.'r an der
Banis der Nasenoffnung ji d^r^cits eine Gmbo eracheint
(FossA praenaHalis der i!]i^it> i'> n Au'.nraB)^
«isehen uixl inelaneaischeu St-lunleln.
4. Die Form, wie nie Ihm di'ii iiienwl
Afli'U Yorkiinimt: ilur untere Kand der NatenSAiaBg
ist nach vorn geneigt; die Hachen d" r f imi»»'-
und die Flachen dei; anstoficndcn überkinfcrs
ciaa Ark anbbbr Ebene. Man
onteradMidea, ^ gemäßigt« nad db atarin.
Ab dieee nreprftngliob von Topinard aofgeatellte
EUnteilttng lehUaien eich die Arbeiten von Ranke,
Kollmann, Mingaisini (Arehiv f&r Antbropotogie,
Bd. XX, mi/92), Thomas Dwight (Ebenda Bd. XXI,
lHf>2), worfih'T d<-r Verfasser eingehend Iwrichtet.
I>«>r V<Tf;n'<r r uiit. f-iirht'' insli- siriulcre den un-
teren Kund di r A|if'rturn jiinfiM iniN an den iM'hädeln
de« Moi<kiiiiiT aiitlir<'p"l'i;.'i^('!ien Museum*.
Schon liei einer lliieliiigi u Hetnichtung kann man
«■rkcnnen, diiB der unlere Kaiid diT Apertura piriformis
betrüchtliche Variationen zeigt. Von der Form mit
dem aoharfen Rand der Naaenöffnung mit einer atark
vortretenden Spina anterior gibt ee aJlmihUeh Ober-
ginge bii SU den Fnraiafc an deaan db 8|naa aaaalb
anterior und der ontara Band fehlen und nur aina aai
Boden der Naaenböble befindliche Rinne vorbanden ist
Ans dieser ganzen Reibe kann man nun nach Ansicht
des Verfassers fünf Typen bilden. Der Verfasiter fügt
den vier Formen Mingazzinia eine fünfte lunzu.
1. Forma anthr<i|>ina (Mingazzini I) hat die
Form eine« umnekehrtfu Kai t.'iduT/.eni« (CotMir); dir
A]H:tiiri ist in ihri'in );iiii/4<n l'mfaut,"- von einem
~cli:irf< 'i RiuhIm li<'<;r><n^t ; i hm- Spjiiii nnsali<< aattrlnr
i»l stark ontwiekilt, springt oft bedeutend vor.
2. Forma infantilia (Mingazzini, dritte Fonn);
der Rand der Apertura iat stumpf und abgemadet.
Das Ausaeben einer dtmtigen Öftnuag bt aehr riK
bängig von der gröBaraa oder geringem EalwMwlang
der i^ina nasidis anterior. Bei itark entwickelter
Spina anterior nähert sich die Form der de« Kiirti'n-
berzens und infolgedessen der Forma anthro]iiiia. Iat
keine Spina naaalis zur Kntwickelung gekommen, ao
ei^cheint die Apertura piriformis drrii>ckig; der untere
Rand der Apertura ffillt mit du:» vonieren Rande d>'-i
Boden« der Xasenhohlr /usmniinen. Dieoe Form winl
inslie^onderr an k i nd I lo Im- n .Scliud-ln liv'dj«chl<-t,
femer an Sohiidclu, die krim- stiirkuii Kiioctien auf-
weisen, also an »eiblieii'-ti Scli idi ln.
3. Die Form mit »uagtilHiiltien Kosh»«- psiie-
nasales (.Minga/zini, /weite Form). Die {■■■•••.m- pme-
nasales sind halbmoudforuige Uruben, die von zwei
Lippen begrenit werden. JHa hintere LäpfM (oder
Baad) nebt von der Sptea aaaalb aaa Aber den Boden
der KaeeohShk an die InnenlMehe (medialen Fläche)
dee Prooeaaua naaalis des OberÜefera. Die vordere
I.ippe (Riiiid) geht von der Sniaa Baaabs anterior
bogenförmig in die scharf« Kante der Apertura über
(vgl. Abb. 4 und «nf S. 52). Die Lippen oder Ränder
der (irulwn sind von verschiedener Starke und mehr
o<ler weniger abgerundet. Die Große und Ausdehnung
der Gruben ist sehr verschieden.
4. Dil' Form mit «-inem ( livui. nasoalveolari«
( .Mingazzini, vierl«' Form). Diese Form «:olit aus der
vorigen hervor, indem sich die i'uaaa« pnienas«lea
vaftiefan, «ihrend db Binder allwibiteb Terachwinden.
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(Ml HtM MI dar OriginalulMit MiagKiiimli An
DMfifflioba Zitat ti«r: ,I)cr Clim« tuitoalTMilaris ist
dnrcn eine leicht ^olio^me FUcbe dargeateDt, welche,
ind<!m sie hinten rein rnipr leichten vor den Formmina
inciiiTm liegende Krhnhun^ be^n^nzt lat, sich allmäh-
lich mit der ünt«rna«al-ii!\'i'olar-niii'lu' tmrh voru fort-
►pt/.t." Ich möchte die nielit <^niir li-iclit \>'n<t»nd-
liflii' Ht'iichmliiiii^r (Inhin erwcitora. duü ich nage:
ludi-m «icli der vurdurc Hand dtT Kosna prsenaaalis
Vfrlicrt, ii\e\chz«iün die Grabe üelbat ohne lobarfe
Ali^rt rizmi^ in ili<' }[eneigte Fläche des PrOtL riviO-
laris iili-r. Abb, \r. 6. S. 13. Ref.)
1*1 1 V»>rfa«iM»r uiitiiitrlif idrt /,wei ver»ohiodcne
F<irniPii. Mt'i dt-r fiiicii l i>rni find<-t «ich ein zit-m-
lich sti-ll alifiilli-ii(ier Ihi^fil liirit'-r '■Ufr Ipjiciittn Kr-
höhung (Haad — binten-r Ruud der Li|i[>e der F<i»Ha
praatiaaalia. Ref.)i dnrch die der Boden der Naaen-
hähla TQO dar Tordaren RioD« Ketrennt iat Diene
tmem wSH 4mtYmtum iaAmmiSn mä», tat Namen
Cffii«! MMhMhrii iNiaialiiMt lAmm. (AUOdnnK 7.
&54.)
& Ma Bwaita Form i«t dadurch eharaktcriaiart,
daA dar Uatara Rand der Foaaa vollatiadig fahlt;
dar Bodaa dar NatenhShla gabt ohne OrauM in die
Itittna Abar. Fablt in solchen Fällen die Spina nasalis,
ao iot dia Ahnliehkeit mit der Naaennöhle eines
Gorilla und Orang-Utang sehr groB. Dieaa Form he-
leichnet der Verutsser als fünfte und will dafür den
von Topinard gewählten Ausdrock: Affenriune
festhalten (Gouttiere aünianoe).
Der Verfaower konnte nun alle fünf kura hetebria-
benen Formen mit ihren charakteristiBchen Eiges-
tüinlichkciten an den Schädeln der Moakaner Samm-
lung licdbuchttfn. In der Sammlung sind meinten«
Schädel vorhanden, dit» dem ni'sischnn I Ändergabiet
entstammen, nur 211 »t.triiiiicii nui Wc»t- ondT Sfid-
europa und 40 Sebildel aus dar Keuau Welt.
groB
der dia Zahl dar untersuchten Schftoel und daneben —
das Vorkommen der verschiedenen Formen der Apaitor
in Prozenten berechnet ist. Ich kann mich nicht ent-
halten, diese Anordnung als unzweckmäßig zu ba-
seiohneii. Wt-nn e» »ich um große Massen von Schä-
deln, üb' i- IfiO handrit, so ist clie Pro/ientberechnune
g»'recht|i rli^,'t ; wenn «l>er nur ;.'nti/ kleim' M. tipfri
vorhamli'U mihI. i. ü. 11 AiM'Ti'Kaut'r N-b.nlel mi>i
14 Finnlander. <l!i |/ibt die I'rnzoutbiTi cbtiuuu' nn«
sehr unsicbert' Auskunft Au rinrni Itcinpiul will irli
da* dartun. t nter den 1 1 aninrikanischen Schädeln
kommt nach Mitteilung de« Verfassers dia Form
authrup. 68,6 Prot., die Form infantilis praenaadia
9,lFroc, Uiv. naao-alvwdaria IS^Proa. vor. Da iat
aa doch ainfaeher und imaHnillii lim . «u eageo : Unter
II Schädeln 1 Form, inftuit, 1 F<>F<i;t naiall», 4 FoHa
naan-alveolaris. Bei einor grä8er> u At.j.'üil von Schädeln
hätte sich der Prozentsatz ganz. l>odeutend geändart.
Dazu macht der Verfasser einige Bemerkungen: Aua
der Tabelle itt p^^icllt1icll , dȟ die Forma antbro-
»ina der A|i-r!-,i:< junf rmis :i;n häufigsten ist in
den Oouverni nii'ute ii< s iinr i i*tiiehen Kuulands, aus-
genommen Finnlanil. litwii- ^frnnger ist das Vor-
kommen in den zentriiUii (•<iuvfmementa Rufilands,
sowie im westlichen und «üdlichi-n Kuropa. Je weiter
wir vom auropäisohen Rußland nach Sudan undOotan
iiiiwihiailaii, nm ao garingar wird dar PnamtMls dir
Fonw aaUtropina, noeh uadrigar iat oa in don ndttri»
BsiatiaehaB Gaf^don, im Gonvamement Astrachan
und in den Qabieten, die von uralo-altaisehen Stammen
bewohnt werden. Die amerikanischen Schädel zeigen
einen Proeentoats dar Forma antbronina, der zwischen
den ostaaiatisehen und den nralo - altaischen Sliiinmen
ilie Milt«; halt. .■\n) »eitfUdteti c.eijft »iuli die l'..nria
atithropinn aa den Schädeln der aataliaoh-auatraliaohen
luM^'ln, an donSohldalB AuInliMS uad dar Saadiriali-
in sein.
Tnballa Iber daa Torkoi
i«a der Teriehiedanen Formaa dar Apartnra piriforBia
in Procenten.
dit SoUdal
GoUT. Arclianuel, AVoIogda und Wjätka
a St. I'etL'rRliuri.'
n Kütland, l.ivlaiid und Kurland .
, Tambow, Simbirsk, Suralow, Sa-
mara, Tula,OrHl. IVnstt u.Kaluga
„ Nn»g<u-od
, Moskau, Twcr, Wladimir, Niabni-
Nowgorod,
und Hjäsan
, Kursk und Cbadunr .
West- und SAdanropa . « <
GouT. Kaan
Itawa, Toeberufow,
Finnland . . .
Gouv. Kifw, r
Min*k und .Mubilew
Mitte llinien . . .
(louv. .\»trachan
Amerika
Gebiet der IJralo- Altaier
Jav^ N«a-Britnnnien, Ncu-KaI<Mlonien,
Anika, Sandwiobinaeln oaw. . . . .
Aniahl
2.1
348
41
C.'i
7«
«1
SO
»1
«5
l£l
14
2«»
76
11
H:t7
W
1. Forma 2. Forma'
anthro-
I pina
infantilis
X Foasae 4.Cl.naso-
prae- alveo-
l5.
Proz.
9f>
a'i,7
9:i.9
88,9
80,7
86,7
86,7
m,i
n4
75
73.6
6H,0
51,.'«
8,4
Proz.
1,7
6
1.6
3
•iß
4^
8,9
5,3
»,1
11,3
6.»
nasales
Proz.
4
a
9fi
4.1
10
8,1
7,7
12,6
14,0
12,2
6,3
«,1
18,7
6,9
laris
IW
3,2
1.»
9.2
4,1
7J0
9ß
15,S
18,2
14,0
18,18
AfTen-
rinne
Gouttiere |
sjmienne
Proz. !
0*
4,7
€9,0
ForoM
anthrop.
Pro»,
4
4,3
5
6,1
103
aß
IM
IM
20
21
SS
26,4
.S«i,4
48,7
96,6
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X<M BMmt nd
Dir ForiiiH i n f tili t i I i dw AMctan piriformit
wird iu dem Gebiet KulilauU» un mmgltm gt/tnBm
aaSoil&deln der artioHiltoisohen Raue (ll,SPro<.) vod
w BÜttelMwtiielien Sehideln. Sie i«t um •eltenatan
is dflo Hatrabn OonrerBeinaoU dM «niopiiioliwi
BaUandi OiSPtai.) oad im Gonyaraemmt 8t Pitan-
bnrir (I.TProz.); Mdt gAnzlirb im Oniivorni>ni(<nt
Mow^rod und im Gwmniemeut Kasun, in Finnland
md in den Goavsmemanta Woloirda, Arobanirel nnd
Wjilka.
Die Fonsae prannannlps sind bei dm mittt-1-
asiati'icheii Schädeln liiiufi^'iT nU Inn lii'ii ■■iiM jii.i^-cljvu.
üip sind auch nicht »elten Iwi d«-» Anstraiiiin und
• lei ilen Hfwnhneru der Inm'ln do» (JruQcn Ozt^ani.
Itn (ii'liii-t d«« raniaeheii lU'iehes vcnehwindeD die
Fo»«ae [irawimlaa htim Übttgtag voa OatM neb
Weaten.
Der cHtu* BftaoalTeoUrU kl vkl aeilntr «k
die Foiaa« i>raenaaa]«a. ünter MSI aatamehtan 8oU-
deln wurden 2\H Schädel mit FosSM prMBmlat und
I3ü Schädel mit C'livti« nuso-elveoUri« beobaehiat. Wie
die Abtiabnie de» Vurkummen* der Fotiao
ao lAQt aufh dua Aboehmen des CUtiu
Tun Oülfii nach Westen livh verfolg»m.
CIh'i die ^eojfrapbisohe Vcrkreitiinv dar iUEiB>
rinne ((jouttit re simienne) weiß der Verfafwer nichts
anüttlaagen, weil die»e Varietät «elir selten \ i.ikiitiiiiit.
iMr Verfasn^r liefert eine kleiue 'i'abuile, um das
bzw. Vorkcniineri der AfFenrini» nd daa CÜTW uao-
alveolar!« zu keunzeiobneu.
\S» nderaa Fonrnn dar Apartm
iat bai den Eumpftem Terniltoie-
das Sdiideln, an welchen die Forma
Owiiiit-
>i<llil<l.l
mit
S<-hli<lfl
mit
29
20
i
19
6
2
6
8
1
5
1
4
1
31
1
41
1
2
61
1
2
6
1
5
08
3
18
Schädel von Java. \. ii-Bri-
tiinnien. Neu - Kaledeinien,
Neil • (Iniiiea, fjandwich-
iutelu
OnUahonan
Uabakaonta Gegend von Ott-
aiUfMn •••••••••
Oa^akn
Lftppan
Balkaren
KonranachAdel daa Qtnr.
l'ultawa ...■•.,»«
Wuguralen
Ainoi . . . . •
Telrajritcn • • •
Nachdem der Vfrfaaaer weiter die Kri;ebui»8e
Mingazzinis in den Kreiii «einer Krwrterunjfeu ge-
zogen hat, »chlielit er: Ihe Funuu anthrn{onn ist vur-
herracheml bei den eini.j.nisi'hen Vulkern zu finden,
bi» zu 7fil'r<iz. ; liei den miiHi i i urDjiuijclien Völkern
kiiiiinit sie seltener vnr, iin.i /.«;ir iiiii sn -i Ii' tier, je
welter der VulksnU»tninni nun ennipninchen l''ei)lluude
entfernt ist. Unter den m<ingoli*chen Sebidelu hat
etwa die Hilft« die Forma antbropinsi hierbei acheiut
die BnwhykephaUa «hm EiafloB aaMmObrat ja i "
die Bracbykepballe enIariaiHlt iii» m ao aaM
dia Forma anthroptna beobaahtet.
Dn Forma infantilia wird im Oagenteil am
hiafigiten bi-<ibachtet an Si^hädeln vonVoIktTi), die
weit von Earupn entfernt sind, an Papuaa und an
anieriknnischen Schädeln, l'titer den monK'>li*''li''n
Schädeln kommt etwa auf in >i:1iiidel ein Scbudel mit
der kindlichen Form. Fnter den euntpäiicben Völkern
nale rn -leh ilii' Itiilieiier in I'e7ii^ auf die Hlofiflnit
de* Yorkommeas den .MoDg»lcu «ehr.
Die Fmsue jirnenandeR sind seVir vemchieden ver-
teilt unter den \ ulkern und V Ulkutammen — da*
Maximam de« Vorkommen« zeigen die MiUaeb-teteri-
aoben , die af rikaniaeben und amerikniiabn SebidaL
DerOirnii
yorbommen ala die
piriformia, —
niaiiig selten. An*
anthropina in ibrer Bkafigkeit lorfiektritt, wibmd
die anderen FonDen Toirtratn, aeigi aieb «adi dar
Clivin nato-nlveotari».
iK-r Verfii«ser verjfleii-lit ferm r iIiii Vorkommen
der vernchiedenen Formen der Apertnra sowohl mit
den verfcbiedeneii lnili< i s i K"|if-, Nsisen-. (iesichtn-
index), als auch mit den verpehieiienen üesichtswinkeln.
Auf die hier aiilierordentlich detaillierten Ab>
gaben kunn hier nicht eingegangen werden.
16. B. F. Adler: Kybenadorf. (S. G7 bU »3.) Mit
1» Abbilduwn im Teatt. (V|L Global, IMMi
Bd. 87.)
17. J, F. Sgiliiiitacb : Die AVogulen. Ein bmio-
lugiscbe Skizze. (S. U4 bitt 116.)
AU Material zu dieser -\bbundlun;; diente eine
S.'xmniliuij; von 5<> guterhaltenen WogulenDchüdeln,
die N, L. Uundutti im .Jahre 1866 aus Sibirien mit-
ifeliraelit hat. Die Sehiidel befinden sich im anthropft-
logihclien Mu^ieum der Utiivercität zu Muskau.
Die WojTulen , ein kleine«, jetzt im .\uH*terlM'n
begrifl'eni r> \ i lkirhon, lebon un den öntlichen Ablianj^en
deH nördlieheu Undgeliirge« uu den FluH.vn Susawa
nml I.4:iswa, die in einen NebenÜuß des üb, in die
'i'awda, (ich erEioüen. Nach Westen grenzen die W»-
fBlen aa die ^rmittan md Bpikuta im ammm»
laaaft Pena, nah Dataa and naeb Sfiden laliaea aie
aieb aa die Oatjäken, denen aie nach der Sprache, dem
Aberglanben, den Uewohnheiten und, was bc«oo«]ara
wiehtig ist, n»<-b ihren physischen Kennzeichen tebr
nahe stehen. In Verbindung mit diesen VolkaatAmmen
bilden die Wi.jrulen eine >M-fi<indere uralo • altniiMshe
(irii|'jie II, Mitte der rgrutinuuu. Durelj ( u-lron,
der in den vierziger Jahren de» 1'.». Jahrhiiiidort*
Sibirien bereiste, wnrde die Grupji« der Wogulen aU eine
besondere hingestellt. AU Linguist stellt« er die (Irupjie
auf (Srund rein philolo^iischer Basis hin. Auf (irnnd
der Ähnlichkeit der Sprache der wejitlicbeu Finnen
oad dar Wnlgaftnnea, der aogenanntea Dgrafiaan
eiaeraeite aad aar Spniebe der OtQftken, Wogälan aad
Samojeden, sowie auf Grund der Ähnlichkeit dieaar
letzteren mit der Sprache der Sojoteii, achloO Caatrea
auf eiae Verwaadtaebaft aller jener Völker, die fiber
ein so irroBea Gebiet vom baltischen Meereanfer bis
zum Sajangebirge zerstreut »ind. Cnstren entdeckt«
iiuch die Bi.riichlieheii Hezieh niL'eii zwischen Finnen
nnd Mongolen und ••pruch ciib fiir die Verwandt-
schaft der Finnen und Mon</.>len uui und meinte, maa
inii'<!te die l rhiimat in dem .Mtaigebiri'i' Hucbeu.
Castren seluif »Ii erster i'im -tr. 111/ wissen-
schaftlich begnindete 'l'beorie der Verwand t»chait aller
Finnen und Moogolani er Tiriagte dia UrfaeiBuk ia
daa Altaigebirga.
Allein die Theorie Caatreni iat nnr auf apraab»
liebe Verfafiltninsa gegrOndet Damalt wurdea die
pbyaiaebcn Kennzeichen noch wenig Ix^röcksichtigt.
Der Verfasser gibt dann eine Tbersicht über die
verachiedenen Anschauungen der Autoren in betreff
der Vcrwandti.ch«ft der Wogulen mit den anderen
finnischen und m<iiigoli«elien Völkern nach Regulv,
Fu ropa eu« . Hetz iu ^ . 1\ o e [. . n . S.' K 1 ef ne r, Ah l-
(l u i s t , M a 1 i j e w II. le U ir kuaueu nur auf dieee aehr
neiQige Zusnmmenatilliin'^' biar
aber aie nicht wiederholen.
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Wir wenden uns n
de« Autor».
Uorizontalumfang dei Sehldeltt
Klein (bin 600 mm> , . . 6 11 16
Mittel ("lOl bi» :>-MuiUi) .8 8 16
OroB (1)21 nun und mehr) . 11 2 IS
lünimnm 4tB 477 477
Muimiun 640 MO
Hittd 518 fitt UO
Hioraat folgt, d*0 im den Mftnoern diacroBen
Mafio äb«rwieK<'ii (11 unter 24), bei den FriVCn
dagegen die kluinen Maüe (11 nnter 21),
TVennt man in dieser Serie die doliobo- and
bndivkephaleii Srhädi-1 Tonoinandpr, so t^rgfibt sich,
daS l>ei den diilii-hokciihalcn Männern die (troCen
MaBe) h<>i den hnichykojilialou MuiiiK-rn dujfegcn »ich
mittlere Maße finden; Iw-i den 'Idiichoki phak'n Kranen
klein« MuUf mit anderen MaUen vermischt, Lei den
Lrach.vke|ih>ilen Frauen uuaischlieOlivh kloine MaJie.
Hei einem Vergleich d>-r Mitti lziihh-n ilor Wojrnlen
mit denen anderer Autoren i'rt:it»t dali da^ Mittel
für den Horizontuluinfung di r Wuguleiiachädel dem
Mittel, da» Somi^Licr fiir die (Htjikan UBd Smojadan
berechnet hat, »ehr m»he kommt.
0»tjiken . . 518 4% 509 \
Samojadea . 617 4B& 611 > naeb Somaiar.
WflfiSÜB . . 418 «B 610 J
Saakreehtar Umfang de» Sohidala
(BHpttalnmfaiig de» Schiidrl-).
Miiuner l'ruuen .Summu
XUn (l>is 3')i) mm) 7 8 15
Mittel (351 bis 370 mm) ... 8 9 17
UraS (371 mm und mehr)' . .10 S 12
Miaunnm 84S 848 SiS
MftUHUWL 966 678 886
MUlel aOB SM 9SI
Die männlirhpn Wi>cftil(Ti»rl]iid.-I i:i'li"r''n mich ih'T
Grotte de» «enk rechten Umfaugus zu den srulieo und
mitUeren, die iraibüdian m dm kleinen nnd mitttaran.
Dar QnarsBifaBff daa Sabidel« (rertikaler
Quernmfang daa SaUUbb*). Bei dra Wogulen, bei
Männern wie bei Frauen , nbemriegvn aDtaaSiadao dia
kleinen Mali«; sie ■t4?hen damit diB OatjÜtan am
atolutaB, abar anoii dan Samojeden.
Männer Fraucu üumma
XWa (Ut 808mm) 20 18 39
]attal<801 1» 320 mm) ... 3 — 8
§ra8(8aianaBddwftbar) . i — i
jp«immB 266 287 287
l^«im 888 206 888
Mittd 288 986 387
Sohtdelindex. Sowohl bei der Iloihnnanordnunjf
al« aui'h nach den .Mittpjjahlen ^'chören die Wogulcn-
•<-häd< l /AI dl II I>i.licli<ikeiihalcn. Wir finden uuter
ihnen: iNdickokcphale 59 Proz. (nämUeh rein Doliebo*
kephitlo 33 1'rn/„ und Sabdaliehoka^ala »fm.),
Braohykophale 24 Vrm.
'( D*r Verüsjfr »»et nlclil »iinlriii klich , wj» für rin
iUü tr «liiniil l.ivri, iinpt ; Iii. urhmf »n , daü »r dra .Sa-
gUlalbo)(Cu tSagiti.i'.umfMiK) anruntrr ver.tthi, weil «r
aiaeiB ya*r umt irj; lir« Srliäiiel« rtJel, woraBtar
Tartikale (Juerumfanf tu TcrtlelirD iiit.
■Mnar
j^TMtan
snmma
P_ n
JrTOa,
DoUenokaphale
(DU 70 mm^ . . ,
Subdolicbokephala
0
Vi
26
/T\ nl I^4b TT TT *T\»vi\
^f.itUi DJ» t i 1 mm/
o
ö
1
la
aa
88
Meaokephale
(77,7« Iii» eo.tW mm)
; 6
3
8
17
Sul)l)ri»<'hyki']i|iali:
(■<0.(>1 bis tiS,:i3mm)
1
4
5
11
Brachykt'phale
(83,34 mm und mehr)
4
2
<>
13
Minimum
70,1)0
73.44
70,00
9<),91
86,42
HO,".M
20.91
I2,!»8
20,31
iMittel
7H,30
78,39
78,34
Kine nnoli viel dnuüichi'ri' Dolich'ikejdialie «eigen
die von Sommier pemenenen t)«tjiiken; bei ihnen
machen die wirklichen DuUchukephalen 67 l'ruz., die
SuMalidwlMpttatea 40 mm, folKliok im ganzen 97Proa.;
ein Ratt von 8 Prog. AUt auf Maaokephale, — wadar
Brachykephale, noeh Subbmohykephale sind zn finden
ffeweaen. Bei einem Vergleich mit den mongoliaoben
Schädeln ergibt aieli, dafi alle mehr oder weniger idiarf
aosffeprigt braakjrkephal und suhbrachykepbal aiad,
naoh Sommiamar 7 Proz. DolichokephaJe.
Prüfen wirtfa WogaIen»chÄdel auf ihren Rreiten-
Uöbenindex, ao finden wir, dnO nnter ihnen die
niedrig-breiten überwicK'en, b. di iit« ml tferingfer an
Zahl »ind die mit tleren - bro i t e ii : ein hiiher cDfrer
SehttdHi wurde nur einmal angetroffen. Am nächsten
Bteben die Wognlen den OetiUen und weiter den üamo-
Niodriiar -breit*; Schädel
fbia »2,00 mm)
Hittel-breite Schädel
CaSyOl Ma SSyOO) ....
Hoha nad aebBaia Sehldal
(96,01 mm und mehr) . .
Minimum .
I
18
14
ao
8
6
14
1
1
78,77
98^»
88,40
84,99
98,88
90,80
76,6C
90»
In betreif daa HShan-LiagaBiadaz fabArt die
ffröBte Zahl der männlichen \\o^uIen»eh&del zu den
rlatykephalen ; viel geringer sind unter ihnen die
Ürthukephaleu und noch wenitrer die Ilypsokephalen
vertreten. Koch dentlioher i»t die Platykepbalie unter
den Os^ifcan; dia Moogelaa nnd TorherrauMod ortho-
Platykcuhal
(bil 70,00
Orthokephal
(70,01 bi» T.'i.OO
i)
Ilräaokephal
(VOyOlau
liKioiBlEBl
aad darSbar)
18
8
96
6
10
18
3
8
4
66,57
78,78
68J8
80.10
7M8
71,86
<B<6T
9838
70^17
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Nehmen wir «Ue aus den drei wiohtigtten Schädel-
I (L&nfife, Bn»ite und Höho) hergeleiteten Zahlen t\i-
MUnmen, ao könuen wir die ugrischeu FiuDen chkrakteri-
ueren al» Dolichnkophale: ihr Schädel i»t niedrig-
breit und iilatykL']ihal : das letztere ist «ohr wiohtitf.
Dr. J el i j I' w hat auf Gnitul seinpr llnter-
•uohnngen ilic V(!rl>in<liinj,' zwl--' In n ileu tinninchen
Sofaädeln und den äit<-reii Kur)(aui<clia<li-In des nörd-
lichen and miUlann HuQland» Temeint; eratötztaich
dabei auf die le^rf au»ge|>rii^ Doliohokephalie der
Kunaiehldel, wUirend er die Scbidel dar jtldgm
inaudMii Stimme aU bnicb.Ykt')>h>il beMiehnat, mit
Atunahme der Wogulen, über deren Lan^küpfigkeit
man freilich Mitteilaiigen hattej die aber biaber nicht
bestätigt worden lind. Jeliiieiew aehlieJU lioli darin
an Bogdanow, nach deaeeo HTpotbeee ia den beute
villi P'innpn liowohntpn Oojronnen einat ein dolicho-
kei'liHli'r Sluiiiin li lit.-. H n ^.nl u iin w weift aber vur-
»iclitii; ilurrtuf bin, daU TiflJoicht liioscr dulichokephale
StMiiiiii ein U|;riicher gewesen sein konnte und daß
niiiglichürwoisu Euronaeua mit loiner Theorie der
Uteaten Toriiniiiüehen (ei);entlioh westünniacben) Kultur
im nördlicben und mittleren RuDland Reobt hätte.
J«UM«j*« dm« Uh daran fert. dt» n Btalla
der alten anbenantan kngköpfigen BarMkenuw £a
Finnen ^reten lind. und daQ aie*« dort eine betneht-
liebe Beimiiohung von Duliebokephalie erfahren. Den
("ianeii folgte die alawiacho Kolunisation. Zu dieten
Scblflaaen Jeliaaejewa macht der Verfasser einige
Anmerkungeo. £r aagt, dieBnwhjkeplMlie derFiman
sei keineiwqga «Im «> MWgvpiigia« wie Jclitidjew
es meine.
I!ei di r I»urch»icht r >■> 'fi^idelsanniilung der
Utiivemitiit Kiimin , die lietruciillicbe lleiben aller
ünDiaeh-ugriacbeii \'< Iker enthält, int zu erkounen, daß
onter denl'aohawassun die DolicbokepbalieiibcrfiOProa.,
■Btar im KnmuoliAdela dar Merjftneii 60Proi. nnd
■Btar 3m timmaimm 00 Fn». snamacht; frailieb
ntar daaBilaBi d<imTuiü«liia diui ircietlicihoii TimMi.
beMgt dl* MiAekmhdM nv IBVim.
Hierain «fibt mk. iii «MB Milw krfMD Um-
itinden die FiBBMi «b «anktarMiagiM Bnohjlwphils
Miffiaaen kann.
Wir können heute, B>>er niobt mit TolIstAndiger
Sicherheit . behaupten , daß die Finnen ihre Doliolio-
kcj.lialii' villi ihren Vorfahren erbten oder daü »ie
dit^elbe rufiillijf erwarben, iudeiu »ie mit eim r alten
langköpfigen Bevölkerung aich venni»chtiMi.
Zu betonen ist. daU die alten li.rlu-hnki jiliali'ii
KurgonscbHilil - ti:ii'h drn Mv»»uiigvu Hi>^;dftnnw!' —
aich in Iterucksleliti^,'iiij^ des I,iiii;ietilir«Ueii- und
Höhenlängenindex nirlit vim den dolichokephnlen
Sobädeln der beatigen tiunixch-ugrischen Uevölkerung
mtewhridM. aie aind aneb hochachmaJ uad iffuo'
kiiphaL Der verfaaaer ist mit der Anaiefat JeltiM-
jeWB, daß die Kurgansohidel niebta Finniaehea babao,
nicht einventandcn ; eher könnte man aagen, daH die
Knrganscbädel nicht« Ugrisehe« haben, weil die Wn-
gnlen tutd Oatjäken (eigentliche Ugrier) einen niedrig-
breiten und platykephalen Schädel haben, fol^flich
iiii'hl den hohen Kur^unru-budeln ähnlich «iuil. Du-
gi'Kiii aind die dolu'hoke|)li!ileu Wiipiili'ti und OhI-
jukeu i'iiK'rseil» und die dulicii>ik>']ili!ili Ii< vulkerun^f
der Sudshan • K urjf an (narli It' '.Mla n i ■» s M' !;«'iiiiceii I
wieder gleich, liogdanow liat da:: it Lreiui iiit . daß
jene Kurzsohädel mit den uraio -ultaiHchi-u 1' innen,
d. b. mit den Ugriem, Abnlichkeit beben. Der Ver-
gleicb der Mittelsahlen ana den Meaanngen des Ver- , Der v
raamr» an W4]tnl«B und dan Mwiniait ftoaminn 1 «inm
an OttjUten mit den SttdtkM-KämuMeUddn UM QtäU
Alles rasammengeDommen , man weiß — womit
der VerfasMir lehließt — , daß nngeachtet aller linguiati-
acheu Hinweise, bis jetit der ugrisclie Typus weder
in den Kurganen des nördlichen und niittlen ii Kuß-
lands, noch in den Hiidnii«»i»ohen .St-ppeu trefuuden
wonien i.«it. Knie einzige Ausnahme ist zu verzi ichnen :
es aind dir .^i-liiidel der sogenannten Fatjancis'. -Kiir;;!iiii-
im Gouvernement Jaroelaw, die von üwarow zum
Steinalter gerechnet werden. Diese Sehädel sind wirk-
lieh doliohokepbal, niedrig-breit und platykephal, d.b.
aia aind den ngitieben Senideln ihnbeb.
DarVerfaaMr kann sieb der von Bogdnnow aoa-
gesproohenen Meinung in betreff der Fatjanowschidel
nur insoweit anacbließc-n, daß dadurch das Vorkommen
eines doliobokephalen Typus in alter Zeit bewiesen wird.
Er bebanptet, daß dieser dolirhokephale Scbüleltypus
nicht nur den upriseh - kiir/kuptii'tn Finnen, sondern
uufh didu'lii.kf'idial''ii Ku i ^^iml 1 1 I l.r- u ni; de«
JariHluwschi'H ( Iduvrnieinents viii-herj.,'<-;.':in|.''-n i»t und
nicht mit rlti'5i r li izt'-n n zu'uinmenjftutollt werden darf.
Widiin »oHen wir nun die hohen dolieh'ikephalen
Janiilawsehi ii KnrL'annchädel stellen > \\ iiieii es vor-
finuisehe IStämin«, waren es doliebokephale Kinnen?
Darauf ist beute noch keine Antwort zu Mbea. Eiaa
nur soll noch einmal behauptet werden: Der doliebo-
kephale Kurgantypua Bogdanowa bat aiohla mtt
dem ugriachGnTrpaa, wieEaropaeaa MirfU, an tan;
im Gegenteil, (Ue SoUdal daa alten doliobokariMlaa
Tvpus aus den Fatjaaow-Karganen der Steinseit Mb«
Tieie Züge der heutigen agro-oatjäkiacben SobideL
Der Autor gibt ferner eine Reihe von Zablen in
betreff des Xackenindex, des Stirnindex, Spatium inter-
orbitale, des Orbitalindex, des Kasenindex, des Ganmeii-
indnx, des Oesichtpindex . ferner de» Index zyiroma-
ticui« usw. Da e-. >!, !; r ii rliei meht um die Krgeb-
ui«i>e der MedÄUnt'en , sundi rn um Hereehniinjreti Ban-
delt, zu denen dir M.ilje t. llist nicht viirlievT" > »•>
trage ich gewisse Itedenki^n, diene /ahletitabellen hier
XU wiederholen. Cberdie» redet der Verfasser von
einem Joch- und von einem Waageudurchmosser (des
QariehlaX «kaa mttnrtailan, «ie er da eigentUab MmA
OttjU«
keinen Zwetfel, daß janaa titaanHU^Tont, daa aioit
in den südruHsiaeben Steppaa bUei aiabt» «lit dan
ügran sa ton hatta.
Iah kaaa dato aOa diaM ^-fi*^ Ktttfft^ «od b*-
acbrlnka nidh anf dia 8«Unfmltt«ihngaa daa Var>
faaaers.
Welohes aind, fragt der Verfaaaer, die mongoU*
sehen Kennzeichen der beiden Vrdker : Wogulen und
Osfjukon ' .Vuf Grund der .Mitt>l/.ahleii finden »ir
keine .\hnlicbkeit, iilleiii wenn die /.ihlen in Heihon
l.'e..i-dia»t und die Reihen ii, l.rtqipen i).'iiije, mildere,
kleiiii ) geteilt werden, «■ im «ir namentlich aus uiuer
ee)^i l>enen lieihn die lioliehokephalen und bracby*
keubalen Sobiidcl herauanebmen, so müssen wir den
6mM aalMBt diB dar bnabykephale Tyinia kitr
^^t^»««"* dia KaoBaMehaB dar Mongolen trigt. Man
darf aber deshalb nieht sofort beiden " -lkiiitlin»an
(Woffulen und Ostjtten) eine mongolische AbatammoBg
zaacnreiben ; es ist vielleicbt mAglicb, daß die wogn»
liseb-oatjäkische llas.^e ans der Vermischung zweier
Typen entstanden ist: eine« unbekannten dulicho-
kephiih n (die Sdiadel der FutjanMwkurk;ane und eines
l)rachyk( idiiileii monpolniden l ypu». Die N'erschmel-
zuntr <lie-iT Im idi ii Typen ist iiuch heut«" noeh nn ht
punz nbt:e''eM '"-«en. Keineiwet;» über darf niim die
Vnlkor ■!••>< ufrisohen ly]in» (Wn^julen uml (»»tj.iketi)
mit dem rein tiuuisvheii Tj'pus ideutitiziereu, auch
nicht mit einem östlioben Zage daa finniaofaen Stammaa.
Der ngriaobe Tjpiu hat seine aieberen Kannaeichani
and niadrijna Sobidel mit einem breltan
Oaatnbt, ^Maan JoohbeinDogen stark vorspringen, fibar-
. ' mit deutlieben Zeichen dea Mongolismua. Woher
daa'Volk dieeea Tvpu» kam, wo die Urheimat ist,
«ir niobt. Das Volk iat aahr alt, daraof denten
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dJ* %lrMri de: 1- itju:i!iwkiir^iiiie. l>us Fobleu »oleher
8oh&de) in den juiij^eri n Kiirgaucn weist duranf hin,
düß die VnlkLT liicscB Tyimü «jintcr kkiueu , violleieht
dem tiuDi»cbi'n Typus PUtc OMUsben nttfiteu. Wir
mäisen den ui.'riteh«ii Tjfm ftr dn Torfinni-
acben erklären.
Di« Zaaatninen»t«llang der anthropolo^nschen Tat-
sachen mit den lingoiatiioben gibt ona «inen neuen
Finmnetig. nm die iheito KaloMi^lkii iIm mördlielien
Rafflanda m bagrnfen.
Am bda im 8Wa> mA m Bwiui dM
•Um Übte Ib Kord* nid liittalnillnid oo doliaho-
kq^alea Volk von ugri schein Typnii, da« beiOt mit
«iaam niedrigen, aber langen Schädel, mit breitem
0«ndit, niedrigen Aogenhöblen, breitem Uint«rb*npt
and «OMf engen Hinteriiaaptaöffnnng. Die Schäoel
der Ftttjnnwhen Kurgane «ind die einrigen. die diesen ,
Tvim« oder einen üineu nahestehemlen bestütigen. '
Dann folgtt^n die dulichokephalen Stünnne lier KiirLrauc
von .lari'jiaw, Twer, Wladimir usw., don ti >rliailel
biKrh und ilerou (Icsieht »chnial ist. Vielicielit waieu
1'^ Stiirrune von finnischem Typus, vicllfioht Stamme
eines undiren, bis jetzt noch uuliekaunteu Typus.
I>ie><>r Typus wurde dann ersetzt durch <'inün brwcliy-
ki'pbiilcn. unzweifelhaft finninchen Typus, wiibremi der
l;ingkii]ih^c ui^riüche TyiiuB der heulijfen \Viii,'ult'U und
<->»tU(keu (die l'prier uer alten russis>cbeu Annnlen)
nach Norden zu dem Ursprung der Norddwiua zurück-
gedrängt wurde. AU dies getcbab, rückten die Slawen
in die ruMitchon Ebenen. Nach einem langen and
hartnäcldsni Kampfe drängten aie di« Ugner ab«r
dw DnOWi ddiin, wo die RMto dw Itekr bmte
lMa. IN« ftbrigen, eigentUA ftanMMB Tclkt*
Tenehwanden allmaalieh in Mitte der nhl-
vdthm nnd wohl aneh mehr knltirierteu slawiaehen
f Mäste. Diejenigen, die nicht mit ostslawischeo An-
kömmlingen «ich verniiiicht«n, wurden zum Teil naoh
Nordweaten im die Ufer daa Baltiaoben Meerea, cum
Teil naoh Westen ulnsr di« Wollga mid sogar Itia nun
üralgehufa gedrängt.
In betreff de« I ripnuifrii drt< f i ti n i »ch - iig ri -
sehen Stammes geben dii' Miinungcn der Finu(di>gen
auKtiiiiimirr. Kiriiire .^llt^Jl•en leiten den Stamm ans
Asien, ttmitre au« Oistturopu ab. Das Bestehen mon-
goliiicher ('biinkkterzü<re iincb in dem lftii(jk(ipfi;,'en
Typus der \\'<igult'u und üstjiikeu, die grulSe Ähnlich-
keit mit den Samojeden, die vollständige Abwesenheit
eiues solchen Tvpua in der heutigen europäischen
BerSlkerang uaa weiter die grate Verbreitnng über
Nord- udlOttilBiioB qprioht ftr diMe aaiatiaeh«
Theorie dea ürapnngs dar UgroftuMB.
Im Gegeniate dam — naoh Weatan, wm das VUn
der Ostsee hm — verschwindet diesaraeiati sob e Tt ps i
allmählich und au Stelle desselben tritt ein anderer,
der dem arischen Typus naheatoht. Die Tatmcben
der Linguistik denten auf eine Verwandtschaft der
finniaoben und arischen Sprachen und auf eine den
Finnen nnd Ariern gemeinsame Kultur. Von diesen
Standpunkt aus muß man den Stamm für einen euro-
päischen erkiiiren. von dem aus einr.t'lne /,weif,'i' nach
feriilfii Iiis m das Innere .\8ien» /um Aitai und Siij:in,
nach .\iinlen bis zum Kiimecr vcrüi lii>l'>'n »imt.
Vii'lleiebt «iD<l hier zwei entj,'i >,'i ii;.'e»otzte Bewf-
gun^ren zusamnienirtstiiüen, eine europäifcb-ariiicli-tin-
niscbe und fine andere asiatisch-tiniiii'ch-u^riii be, beide
ubur, durch die jfeini'insame Sprache vereint, konnten bis-
btr mich kfini'u einlieitlichen physischen Tyiiu» bilden.
Keineswegs darf man die beiden nhysisenen Typen,
den tiuniscben und den ugrisehen, iaentifiziereu.
DieBeneichnung selbst de« Finniscb-agriaebea
darf nvr Ja bezug auf die Sprache angewendet werden,
•bar nkht nnf dw Telkaattnuna.
Der nfriaeh« Trinis ist ra originell, am mR
dem finnisehen Toreinigt m werden, er mtifi einea
eigenen Plate erhalten.
(Ebensowenig dürfen nach der Meinung des Ver-
fassers die Ugrier und die heutigen Magyaren,
die Nachkommen der Scharen Atalas. iidantÜtiiert
werden. Nach ihren physiichen ElgMMmaftCIl sind e*
awei ganz veracbiedene Typen.
Bgriehtigwng snm ArtUnl Jan OaekMiowski.
(ArobiT für Antbropologie. K. F. Bd. VI, H«ft L)
Ö. t>2; sutl y Ä f,«~"' .... (41) ist zu lesen: j = y,« ««^ . . . . (41)
S. 72: im N«on«r der Formel (68) BtiUt (mi +i%)*,^f4 ist m Imaa: (m, + m^^S^
S. 82: 2. Spalte, 3. Zeile von niiton statt: nimmt er /.ii ist zu leisen: nimmt sie HL
S. 83: 1. Spalte, 6. Zeile vou oben sutt: uimmt er ab ist zu lesen: nimmt ala abl
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X.
Die „1>laiieii Oeburtofleoko** bei dea Eskimos in Westgrönland.
Eine aatimfologiMlM Stndie von Dr. Rudolf TrebltflOih in Wien.
(Mit 7 AbbadnngM.)
Als ioh in Sommer 13^6 da» dänische Weit-
grdnknd vom tt. Jnoi 1h» mm 18. Augiut
bereiste, stellt« ich, soweit ee die knappe Zeit
r.iilicD, Sliidii'n tit'/.iSglu'li der ,,blauen GeViurt-s-
decke^ bei duu Eskimo« an. An Literatur Uber
dümt* Thenn konnte ioli aar folgenden «i<>
mhteln:
Im Jnbre 1816 »ohreibt der dänische ilia-
rfoner Hnne Bgede Sanbyei*) (8. 1S6) in
sfiiieii .Hriidstykker af en dagbog": „Die grön-
Uadiecbeu Kinder eind bei der Geburt beimüie
io weis wie nnsere, aber ue bringen einen
binnen Ffeek» ungefähr von der Größe eines
nnserer frflheren 10 Schillingstücke , mit sich
zur Welt. Er sitzt iu der Haut über oder auf
den Lenden. Wenn die Kinder ein wenig großer
werden, breitet er sich nnmcrklich ül)oi den
gaoseu Körper aus und ist wahrscheinlich die
Ureaebe für die dnnlilere Fkrbe, di« lio eelbet
cihriltuii. Ti li h-Me oft nik'i.'cnliC'it, dieso Flock.-
su beobachten, da di« Grünländerinuen mir, wie
abHflb, ibre Slagliugo für die Taufe ▼ontellten."
Hann Kgedo Saabye war Missionar, lebte
b der Kolonie Ülaushauuin Westgrönland und
bereiste von hier am die ganze Diskobucht
und das Gebiet der Kolonie Chri!«t.iaiish.'i:i)>.
Die Angabe über das Sichau-iWn iU ii .Ivr l'U i-kv
und ihre Einwirkiuig auf die allguinctnu llaut-
farbo »tobt mit anderen aiodemeren Beobaob-
tungen und auch mpiiicu tir'fticn im Wi<1er-
aprooh and dürfte auf einem In-tum des in
mediainiecben Dingen bdenbaften Yerfikarniv
berohcn.
Im Jahre 184d benobteiKsoliriobt«) (IkLl,
S. 70): „Ea vorUUt tlek ako bei den Wal-
AMUt Mt AMmfüt^». ir> V. M. VI.
tieren, wie wohl bei den Tieren Oberhaupt, daß
die ZeUen der inneren Oberhautschicht, oder
wenn man will, der Pignicntschicht, bereits früh
im Fßtuslohen mit farbigem Stoff sich anfQllcu,
während hingegen beim Menscben die liaut-
Arbnag der Neger vnd Habtten eni einige
TajTc uach der Geburt aTigcht, uml zwar
von der Genitalregion ans, bei den Eskimos
aller an der auegetragenen Fhieht anr ab ein
großer dunkler FIcok in der lA-udengogcnd
eraebeiut. (An Mnlatteiikiudem habe ich obiges
in der Sffentliebea Oeblmnauilt ni Kopenhagen
zweimal zu bcobaohten Gelegenheit gehabt)"
Nun wird Saabye zitiert und erwähnt, daß die
Ik'obachtung Saabye« dem Vorfajiser von
Kapit&n Uolboll ala ganz snverllesig best&tigt
woriK'ti sei. Daun lieißt es woitiT: ..An einem
kaum ausgetragenen i<>kiniof<>lus, welcher mir
in Branntirein lugeeobiolrt worden ht, isl jedooh
iVii- Haut gleichffimiig btKunllebgelbk die Haara
duakelaohwan."
Kapitiln Ilolboll, ein dinieoher Regierunga-
beaniter, in medizinischen Dingen ein Lnie, kann
wohl aus diesem Grunde ebeafalla nicht ala
ganz cnverlSssig angesehen werden. Ob eigene
Hrübachtungen Eschrichts vorliegen, ist am*
ih'i- /itiificii Stelle nicht reclit tTüirlitlu'h i't.is
auf die eine negative bei dem Kntus). Doch
geibabrt Eaehriebt naob Adaehi, der die
„blauen Geburtsflecke" in Europa studiert li.nt,
das Verdienst, die Keautitis des Flecke« iu die
moderne Wisaenscbaft eingeführt an haben.
1886 erwähnt Sören 11 an se n ») (S. 38):
»An dieser Steile will ich noch mitteilen, daß
bei nougeboreaen Kindern nioh ein bbui-
90*
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Dr. Ro4oU Trebitaeb,
RchwarrtT Fleck in '\pr K reuxgegenil fiiiflet,
der sieb im L»ufo der ersten Lebensjabre
▼•rUerl* Vim Sdren Hans«» «rfidumi wir
hier, dnC du ähnlicher Fleck sioh uuih Bilz
•aeb b«i deu J«|MUMni findet.
188T «olircibt O. Holm (S. 58), indem
er ans dem Tagebucbe des ihn als Steuermann
begleitenden Katecheten Hansen llau^erak
zitiert: „Die Rinder haben cioou blauen Flock
am Krens» der tioh «p&ier Uber den
ganzen Körper nnshrcitct, wenn «ie älter
werden." Diese zwei einander direkt wider-
•prMheodcD Angaben Uber dinaen Fleck Innen
(lio Vtitiiiitiuii^ zu, (laß lüc lieobachtung Sören
Hausens, des Mediziners, die riobtig« seiii
diiftn, wUirend die den Knteebeten HnnBernIc
nnf eini'iti Irrtuui hLinlien mag.
Sören Hansen') berichtet im Jahre \f^9?>
in dem Kapitel: „Hudens, Haarets oy; (ijiii tu >
Farve" (Farbe der Haut, des Haaret« <niil der
Allgen): „Ungcfälir ilieselbc blaue Farbe —
gemeint ist, wie die der Kontuaioneu, von denen
frtbor die Rede w«r — bat aneb der viel-
bcsprocbcno Mruio FIlcIc. dtT sich hri Srtup-
lingen in der KiX'nsgegeud (regio sacralis)
findet Dieee EigeDtüialiebkeH, die bei den
Japanern konstant zu sein scheint und sich
nnsweilelbatt aaob bei anderen oetaeiatiiohen
VOlkenebaften indet, wird tod den Weat-
grönländorn als ein sicherea Zeichen
roiiur f s k i in o i H 0 h er Abstammung be-
trachtet, was er auch 2U sein scheint,
Mweit ee niobt bakamt ist, daß er bei Kiadem
von stark gemischter Abstammnnp*) beobachtet
wird. Form und Gröüe des Fleckes ist übrigens
aehr Teraebieden, oft !•( er doppelt, aber aeiae
Grenzen sind im nÜL'cmi-iüen stark verwischt,
eb«nao wie die Fai-be auch oft so Kjhwaab ist,
daD er kanm geaeben werden kann."
Kincs von den am Knde des lindes mit-
geteilten Bildern beruht auf mündlicher JUittei-
lung, bezieht sich auf einen Fall in Lichtenfels,
ein anderes hat der Autor selbitt in Jgdlorsuit
auf Ubckjcii'It Kiland (mit il.ipjitUnii Fluck),
ein drittes hat iij der bei Uperuivik, ein viertes
ebenfaUa der Verfaaaer bn Ouriatianabaab ge-
*) Wenn von einer Mivrhrn^io' in OrBnikUlid dlt
B«d0 ist, M> ist immer di« ans der Knnsnag vnn
Bskfnm mi Dftnan rcialtiartnda BasM fcmtiot.
' zeichnet tmd dieses beaUbt riob aof efo 1 Jabr
aliea Mädchen.
»Die BedeoluDg dieaer E^fentSaiHefakiaK iat
dunkel. Ich will jedoch die j^iifmorksamkeit
dabin lenken* daO ea mögUoherweise abi ein
ataTiatiaebea Rudiment anflgafaHt werden
kann, das auf ferne Vorfahren nrttokwiiiat» aW
ein Zeichen reiner Abstammung von einem
! schwarzen Hassenelemenl, und ein solches liegt
oioht ferne, man bat ee im aadlioben JiqMm
aufgezeigt. Noch ist dies nur eine Vermutung,
I aber es ist in jedem Falle kein Aulafl dazu
I vorbanden, ateb mit dem Gedanken, dall ee eieh
I um ein einfaches Kurlosuiii LunJIc, zur Ruhe
Ixu begeben; übrigens findet man da und dori
in WeatgrOnland — ao aof Ubehjendt-Kland
I im T'iiiaii.'iksfjoi<i — verschiedene Individuen,
>kren stark dunkle Hautfarbe in dieselbe Rich-
tung weist. Diese Frage wird indessen durch
genauere Untersuchungen in Japan und im
südlichen Ostasien L'eh">ät werden können, abar
solche liegen bis jetzt noch nicht vor."
Wie mir von dlniaeben Beamten mitgelailt
wurde, heabsTchtitTt Merl. Dr. Alfred Bertel-
. seu, welcher sieh 1902 bis l^OA an der „literaii-
aeben Gftaland-Ezpeditioa'' Myliaa Briebaen«
I beteiligt hat, eine Publikation über die Idaaen
Qeburtafleckc der Eskimos*).
Kua folgen meine eigenen Beobaabtungen,
zuerst anr Daten über Aussehen nndLokaliaatioa
der „blauen Geburtsfleoke" :
Li Godtbaab (Kolonie in WcstgrCnhind):
1. Agnete Holm, 12 Tage altes Mädchen
von der Mischrasse**), hatte nach AhlmHc der
1 Mutter am Tage der Geburt in der Krouzgogond
I dnen dentlleben aehwancblanen Fleck, der nur
.111 iliosern Tnye t^ichlbar gowcseii fein
Jetzt ist nicht mehr die geringste öpur davon
vorhanden.
2. Simon Amasis Hans Clemens Si-
mousen, 7 Monate alter Knabe von der Miaeh-
nuwe, zeigt «eit seiner Oebnrt dieselben Flecke
') Ir-h «ui'ile aui liiia Vi'irkuuinjtB d'-r bbtUfii
] 0 rj bu r t »f I eck e durch die Lektlire von NanmMi»
„Kükinioleben übemetzt von lian^feld? (H. Mi _vt i-,
Berlin l»O.S), aufnierkBAUi , wo »uf Bciti- 17 diiv-ji) ili '
Bede int und nuch ein Teil der Iiiterutur HDg«fubrt wird.
") \V>jnu bei dionor AufzJltilung .von der Mi«ch-
raiM* gews^ wird, so ist damit femsint, d»B Vater
und Knttar des Klndaa genlioht-riiaiig aind.
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Di« Jbhmea tiabvrMIcelt«' bei dm BikimM ia WMlgniolud.
von lobirfer Begrenmng, der «be befindet lieh
elWM links von der Lendeiiwirbel8iiulc und hat
die GrOfie eiuer Erbse, während der andere, von
KlnderiuudtellergtOfle nnd nmlhemd Sohnetter-
tingsforin, die Ciena itni iitngrcift (Fig. 1).
3. Mario Heilinanii, 10 Monate altc-H
BliüicheD von der Mi8obras»e, zeigt eiiieu etwa
UDseDgroßen Fleek in der Gegend der Lenden*
wirhtdsSnlc und einen ur);_'efälir liin^engi'oOen,
das Ende der Crena aoi iimgreifeiideD Fleck.
4 Ann» Brigitta Josefsen, 10 Monate
üt. Der Vater dee Kindes fst angeblieb ein
•ehler Eskimo, die Mutter iht \uu dir Misoli-
rasae. Das Kind wigt drei Flecke, einen
gröfieren die Cix-na aui uutgreifcudcD, eiueu
fllmr dem Oe aaorun und einen Uber der
lendenwirbelsanlf fFif;. '2).
6. Pavia Peterseu, P/a Jahre alter Knabe
▼on der Misohraase, seigt einen großen, aosoharf
b^grensteu, imümbo die ganie Regio Bacralia
F|(.S. Fig.«.
füllenden, ilio <'r<na ani umgreifenden Fleck
und viele kleine buLer oben zu beiden Seiten
der Wirbelstnle gelegene Fleelte tod Steck»
nadelkopfpröße und dariiluT. Es war nicht mit
Sioborheit festzustellen, ob die Flecke seit der
Gebort in iluer Cbrüfle onveflndert geblielien
waren oder lieb sogar TergrOderk (f) Iwben
• 6. Kritora Titaaen, ein 1 Jaltr altes
Mädchen von der Mischrast'e, zeigt einen etwa
walnuügrofien, siemüch sobarf begreuteu, am
' proximalen Bode der Oma ani ritnanden Fleok,
der zur Zmt der Gebort grOlter gewaaen aein aoU
(Fig. 4).
Bei den Uiitertiuchuugen iu Godthaab stand
! mir der doftige Arxt, Dr. Oustav Keppel,
{ als Dolmetsch hilfreich zur Seite,
i 7. Iu Ny-llerrnbul, einer kleineu AnsicUe*
I lang in der Nihe von Oodtbaab, sah ich ein
tnthrere Monate alte» Kind von nahezu sicher
I echter Uaase, welches gar keine Spur eines
I Fleokea aofwiea.
! 8. In II olsteusborg behauptete der Arzt
Dr. Viggo Vestergaard, daß ein etwa
SOjühriger Mann deutliche blaue Geburtsfleoke
in der Kreuxgegeud aufweise. Ich fand leider
keine (Jelegcnheit, mich durch Augenschein
I davou zu überzeugen. Nach seinem Äußeren
' sa iebliefien, dürfte der Mann, aeinea Zaiehena
I Kajakinanii. von echter EBkiniorasse sein.
[ In einem i^tlager bei Egedesminde:
i - 9. Jalcob Lara David Hanaen, •MoMte
alter Knabe von wahrscheinlich reiner Ei^kimo-
j rasse, zeigt einen deutlioben, das Ende der Crena
ani umgreifenden nngefthr walnnBgroßeu Fleeic
I 10. iiei dc»son Schwester Meta Ama
Sofia Frederikc Elisabeth Hansen besteht
j ebenfalls ein Fleck, beide Flecke bei l>eideu
Kindeni rind anaebarf begrenxb
j Die beiden Elteni der Kinder behaupten,
I den Fleck auch zu besitzen, allerdings in ge-
ringerer Aotdebnang ab die Kinder. Laidar
waren itio ahhohit nicht dazu zu bewegen, aiflb
j von mir untersnoheu zu lassen.
In QgniAeBliHle:
j II. Nikolai Broberg, 46 Jabre alt, Tage-
I lohner und Dichter, von reiner Eskimoraaee,
hat einen deutlich sichtbaren, ungefihr band-
U'llergroOen, blauschwarzen Fleck, der sich über
die H("_'in siaiM.-ilis lii-i zur ('retia ani erstreckt
und nicht scharf abgegreu/.l ist. iiroberg wuütc
I gar niebt, daB er einen blanen GelnirtiJleak
haVie.
In Uperuivik, der nördlichsten dänischen
I Kolonie WeetgrOnlaoda, worden von mir meli-
rere Eingeborene, danmter auch die Hebamme,
, nach der läxistenx dea blauen Qeburtafleokea
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2tO
ttr. Eüdolt Trabiti«li,
ia d«r Bevdliwruiig b«b«gt AHe lMluiiipt«t«i, [
es jxäbe in U])«roivik keinen: trotzdc-m knnnto
ich die bUueu GeborUfleoke bei melirerau Eiu- |
13. Hant Qeisler, 12j&hrigor Kn«b« vou
der Uitchrarae. B«i dem Knaben 6adm üoh
Sil beiden Seit€n der Crcn» ani und über der-
selben mehrere blauschwarze, ■cbeibenförinige
Fl«ek* nüi B^bhOtm Zentmu (Fig. 6).
13. Paulettaäyi)troni,5 jährigea Mädchen
vou reiner EakiuioiaiMHj. Mehrere niihezu schwarze
FiMk« linls TOQ d«r Orwia «ni ia der Rc-gio
sacraliB. Nach Angabe der Hel<ainiiu, die mir
iu Upernivik bei meiueo Unterauchoageii be-
hilfUeb wmn iMtitien die GMehwIetflr d«i Ifid-
chens die I^leefc» moht (Fig. 6).
14. Joas Thomagen, 4 jähriger Knabe
von echter Eskiiuonme, zeigt Flecke, welche
Ffg.T.
Um nim das WeMotUobe momr Beobaob.
tungen zuBnmmenznfasspn :
1. Die blauen Geburtsflecke der Eb-
kimoe kommen aiekt nur Itei Biagliogen*
■ondern auch bei älteren Kindern, lOgar
»noh bei £rwsoh*en«n vor.
2. Kommen die blsaen GeVnrtefleekn
dor EikiinoB nicht nur bei YelnrnteigeD,
«ondern auch bei sicher goniiBcht-rasaigen
Individuen vor, köoueu also nicht als ver-
UAliokei Merkmnl fflr die Reinheit der
Raase verwertet werden.
8. Die Lokalisation sobeial die Kegio
anerftlie and deren niobate Umgebang
r.ii Ii tili.
4. Eine Regel beiügliob der Dau«r
der Peraiatens der blsnen Gebnrftafleeke
konnte ich nicht ermitteln.
5. Bezüglich der Art der R&okbildung
•cheint au» einzeloen der nngefikrten
Fftlle hfl vorzugehen, daß iie Tom Zen-
trum des FItcki'? mitgeht und gegen die
Peripherie vorschreiteU
6. Ich konnte niemnle mit Blohorheii
eirir üpiltcro Anhbroitnng der binnen Oe-
burtsflcoke feststellen.
7. Betitglleh der Hereditlt aoheint
aus einem Falle hervorzugehen, iluD eine
aolobe vorbaudan iai, aicberea konnte iob
'jedooh nleht ermitteln.
8. Die Farbe der Flaoke variiert von
eitjf in Ii( hti TLH Blau bis zu einem nabeiso
vollkommeucu Sahwarz, daher sie mit»
unter tataiohllob eekwer von Kontoaionen
zu unterscheiden sind.
Q. Es findet absolut kein Abblasseu
anf Drnek atati.
10. Üif Haut im Bereiclic der Matioii
Geburtsflecke zeigt stets ganz normales
in der Mitte abgeblafit aind, in der R«gio ! Anaaehea, keine Spar ron BnisBadonga"
aaerali« und zu beiden Seiten der Crena aiti. crsoheiuungen, keine l'alpationsuntor-
o
V
Auch bei den Getchwiatem des iCnabvn konnte
ieh ebenfalls blase Gebortsflecko koimtiitieren
(Fig. 7).
In Pr'ivt'ri kontnien ii;*' h AuBtuige der
Hebauime kctinc blauen Gc^burtdticcke vor, denn
die BeTÖlkerang aei an gemiaobt. Leider konnte
ich w(>;c;t'n deit kurzen AufenthallM dort InJae
U nlvvn uch ungvu aiiBteUeu.
schiede gegenüber der Umgebang» kei-
nerlei Abnormitäten bezüglich der Be-
haarung.
11. Die Greiireii (\vr lilau' u Gchnrts-
fleoke sind manchmal ijchai'i, m;iuchmal
andentlieb.
12- 1 m allgeniei !i .:■ n '^ctieinrti die blauen
Gc'burltifleoke bei dunkler pigmentierten
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I
DI© »blauen Geborttfleoko'' bei den Eskimos in West^'nuilauJ.
241
EBkimos eher anzatrefi«u zu »ein ali bei
h«ll«r pigm«ntieitotL
MikroekopUche Unterauebungen waren leider
nicht mäglioh, da Frob«exzuuoiiem atu vielen
toBaren GfOndaB niclht an madnn waren.
Die Literatur Uber die blauen Oeburtsflecke
anderer Völker ist ziemlich reichlich. £. Bälz >)
oaimte dieee Pigmentfleoke „MoDgolenflecke".
Er war der erat« ünteraaoher, der sich des
Mikroskopea bediente und hatte die „Mougolen-
Docke" in Japan atudiert. liMl fahrt Deuiker
unter aadereai «o, daß Bila die Uane Vurbt
seiner Mongolenflccke mittols Je» Durchsohcinens
der Uaut erklärt. Ka iat ja eino bekannte Tat-
wehe, dall dttoUe KOrper, dnrob trflbe Median
gesehen, blau erscheinen. Diese Erklärung dt^r
Farbe wird wohl auob für die Eskimos zu-
treffen. Deniker faßt die „Mongolenflecke",
die wohl zutreHtender als „blaue Geburtsflecke"
zu bezeicbiieu wären iitid jetzt auch meist so
bezeichnet werden, als KaaaeDeigentttfflliohkeit
oieht-iraiOar Baesen an£
ümfiissüruli« Ai'beiU'ii "iLer Jie Llaucii Cn--
burteflccke, besooden biasichtlich ihres mikro-
akopiaehen TeAaltens, M^fiü tod dem Japaner
Dr. Bnntaro Atlachii) vor. Er behauptet,
dafi die Fk>cke durch zweierlei Arten von im
Oorium eingt-lugtsrieD Pigmentaellen verursacht
dnd, welche eine Ahlüiflhkeit mit denen der
Chorioidea haben, ferner, daß sie bei wcißiti
Rassen bloß mikroskopisoh, bei andersfarbigen
Baaaeo aaoh MMkrodEO|»iacii aiekibar aaieo.
Ferner crwTihnt er, <l:iß die blauen Goburt(<-
flecke iu jedem Eutwickelungsstadinui des
menielklldian Lebena vom Fatatlebeo an fw
kommen können — eine Beobachtung, welche
mit meiner diesbes^Ucben bei den Eakimoa
flbereins^nmt
Da das makroskopische AussebaD dar blauen
Oeburtsflecke der Eskiinos dun von ainlorer
Seite beschriebenen AuMebeu derselben bei
andefan y]plkani glmehkommt, ao iat wolil anlt
der größten Wahrscheinlichkeit aiiztniohiruii,
daß deren mikroskopiaobes Yevfaalteu ebenfalls
ein ideotiadiea aei, «Iii Bati^ der allerdinga nooik
•Ines strikten Beweises bedürfte.
Im Qegenaats ao Adaohi hiit IL Bäla*)
(B. 839) iioeh daran feat, die blaa» a«barta<^
flecke als Kasseueigentümlichkeit zu betiafllitail.
Anw* ist Aalkrgrri««!«. K. V. Bd. VI.
Jilr hat Beobachtungen bei Japanern, Chinesen,
Koreanern, Hawaiem, Malaien, nordamerikani-
sohen Indianeru in Britisch -Columbia und bei
den Bewohnern von Bzaailiea «ngwteUt. B«-
aoodes« in BrariGen iat Bllt in dem Sohluaaa
gekommen, daß das Vorhandensein der blauen
Oeburtsflecke bei der weißen Rasse stet« eine
Beimisch uug von anderem Blut, sei es Mongolen-,
Neger- «der IndiaaarUntt bedaoAa. Et gibt sn,
daß die iiu Coriurn auch der weißen Hasse voi^
kommenden l'igmentzellon Adachis kein Baasen*
merkmal aeiaa, bebaopt«! dtea Ungegen für den
„^loii^'oleufleck", unter welcher Bezeichnung
man bloß etwa« makroskoptsob Sichtbares zu
▼•rateben babe^ In aeinan AoaCiOirungen gehingt
er zu dem Sohlnase, daß die Mongolenfleoka
das feinste Reagens fflr die Untersclieidunp
der weißen Kasse von allca anderen liassen
abgeben^.
rJO.") hat tcn Kate") Beiträg« jnir Frage
der Mongolenflecke iu Japan, China und In-
doneaicn gaHafart Kaob deaaen Sr&hmBgen
kommen sie iincb Lei der „weißen Riisjie'^ 1< r
Liu-Eiu-IiMuhuier vor. Von anderer Seite wer-
den jedoob die Idn*Stt*IttialaiMr an den Jap
panem, d. h. zur mongolischen Raai% gaiaeluiet
Buschan*) f-tOt »eine Angaben susammen:
„Nach dem jeuigea Stande derWiasenschaft will
Dl'. II. ten Kate die blaoen Oeburtsflecke ala
eine läomorphie im Sinne Lehmann-NitKches,
als ein Vorkommnis aufgefaßt wissen, das in
veradii«denar bitanaitKt aad Ftaqoena bd all«n
^lenschcnrnsson iiacTiznweisen i^t." .,Demn:ioh
wäre die Behauptung von Bälz, daß derblaue
Ftaek daa feinet« Reagana nr Unteraobeidnag
der weißen Rasse von allen aadacau Baaaao la^
▼ofl der Hand zu weisen."
In dem Artikel ten Kates finden noh reieli-
liob» Angaben, am denen sich weibl «m BOd
über nahezu die ganze dicRen Oeeenst^ind be-
treffende Idtcratur ergibt ten Kate bat die
Iteök«, wi« wir bier erfahren, «a«b bei Kindant
:U!Ä Hawaii nnd bei den .\iiiüs beoliaehtet. Bei
den Ainos wurden sie übrigens auch von anderer
Seite «aehgewieaen, aar aeb^t ea nMht gana
festzustehen, ob e;^ nich luer um eine kauka-
■isehe oder bloß kaukasoide Baaie handelt.
Im gleiobeik Jähfa hait Bv. Koako Fnji-
aawa>) ava Japan «inen Fall pnblinart Dar
ai
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242 Pr. ftuil jlf Tri hit*ch, Di« ,bUuen Geburtsflooko* boi den I'^skim«'» in Wcsturünlaud.
gleiche Fall vuide übrig«Da von d«iiiielben
Autor bwriti 1908 gemeinaam ndt Adsehi^
besprochen. Von 50 untereuchtco europäischeo
Kindorn zeigte das 50. Kind, ein neben Wochen
altes Mädchen, den sog. „Mongolengeburtefleck".
Der Vater des Kindes stammt, wie uns hier
mitgeteilt wird, aus Bayern, di«* Mutr«r aus
Hälkr«o. E» ist kein UDgansobcr Einschlag in
dar Amntätm das EindM m komtatiaren, wird
aosdrilcklich erwähnt, ebenso wie f^ie AhstÄtn-
nuug des Kindes von brünetten Eltero und
d«wn bnomroie BaalArbe. Fnjisaw» iMiiit,
dafi man bei aufmerksamer Untersuchung diese
Flecke reichlich auch bei europäischen Kindern
finden mfisse und daß sie bisher bloß häufig
mit n»?\ is iiiyrnontitNiK verwechselt worden
seien. Ein ciiizigLM- Fall, ^^it• iliu Fujisawa
hier aniUhrt, kann wohl nicht als beweisend
WtTMlital «wden« lun k» v«Dig«r, dt bertglidi
fler Fr;it(e dur As/iinl«'«/. ein Trrtiim niemals
gaitz aiuzuscblielten ist, da ja die Möglichkeit
mmm oogariaoban HünaciWagaa olma WImob der
BItem de« Sodfli nidil gios d«r Htod ni
Waben iat
Bernhard Spcroki*)hatl906iDd«rWi«Der
aothropologiaclien Gesellschaft Uber dieses Thema
einen Vortraf» mit Vorffihrnng von Fiilli'ii yo-
balten. Er hatte nun die Liebenswürdigkeit,
nir aalMlidi aiaar Uatemdmig, fVr dartD Qa-
*} Zaitaebr. L Moiplwdagie o. Aathropologia 1903.
Währung ich ihm hiermit besten« danke, mitan-
talao, daß ar im gunan abbt FUe geaeben
habe. Er konnte bei allen diesen Kindern
einen ungarischen Einschlag in der Aszendens
nachweisen. Dieser Umstand wQrde doch bei
dar wdirscheinlicheii Vi-rw:tniltMchaft der Ma-
gyarcn mit den Tataren und dieser wiederum
mit den Mongolen darauf hindeuten, daß der
blaue Geburtafieok in dieaen FlUen von «ioar
nicht-weißen Rasse htr8tinnnt
Im Zuaammenbalt mit meinen Boobaohtungeo
bei dan EaUmoa in WaatgrOnland gewinnt doeh
wieder die Theorie von £. Bälz bezüglich des
Flcokea nie aiaee rassen-disgnostisohen Merk-
males an Wahrscheinlichkeit. Eine aiebata
KntNi^lii'iiliing in diesem Punkte sn fUllD» nrilMH
wij- jedoch der Zukunft fi1)erlassen.
Es erübrigt mir nur noch, allen jenen Herren,
waUba ailr bai ZitMiiiiiMDitaDiiiig dar Utaistor
behilflich waren, hiermit bcst<>ns zn dankaUk
Es sind dim: Herr Uofrat Prot Dr. Carl Told«,
Harr Dr. Clan an ■ Fraibarr Plrqnat,
Kinderarzt, beide in Wien, und Herr Polizeiarzt
SOran Hansen in Kopenhagen. Den Henaa
IMiaktOr Regierungsrat Franz Heger nnd
Kustos Doz. Dr. Max llaliLrlaudt von der
ethnOfTi'iil'hischf'n Al>U'ilnrig des K;iis. Naturhint.
Hofmusoums in Wien danke icki bestens fQr
dia liiinidliali« Obadaanog dar HUiothak daa
Kala. NatnrUat Hofinuianma.
Litarator.
■) B. Adachi, AnAtom. Anz.. Bd. tl, tfl, INK.
K. Bälz, Die kAtpsrlkhitn Kgensdiaflew der
Japuner. Mitt«il. deatsdi. Ose. t Katar- 0. TSlkerk.
Ostasien* 187S.
*) Derselbe, Hoch sfaunal die Uaoea Moaso)«»-
llaahe. Sentsallilatt t Anthnpolocie iw».
*) Bnsehaa, Befent ftbw tea Kate, Sie Idanen
OetaitaBs^. ZentraltilBt« t Anthtopalogie MM».
*) Dealker, Lst ttetaes eengealtalis danslaWslon
saeroloartMlfa eoasiUnla v>mmf csTmetteas de laea.
BnlL «t Wia. Boo. ffAsdunpolu^^iu 1001.
*) Eschricht, Zoologi«cb - phyxiolo^sohe TTatcr-
•uchUDgen über die nordiscben Waltiere 1849.
"l 11. ru jiHinvn. -n_- iin-nU i- MiM,.- 'Ii-:i-li'liiirt8-
fleok der kreuxbaut b«i ean^paiscbeo Kindern. Jahrb.
f. Kinderheilk. ,Atu der Poliklinik für Kirnb-rkriuik-
heIt«D BeUlugeHsnism in München', B«l- t>'2, inoi.
*) Sören HanF(>ii, Bidrai; til Östgrunl ■ nd- rini«
ADtbropol<>(^. M«ddelel«or om Grünland, Bd. 10, IM«.
*) Üenelbe, Bidrag til Veitig^rSilliBndaineB .An-
thnmolafL Sboida, fid. 17, INS.
•») e. Boi«, Etboolailsk aUae «f Aagmum-
litena. Bbttida IMT.
H. iea Kate, DI» Uaven flelMitaflseke. GMMn,
Bd. n, im.
Haas Bgede Saabye, BrudHykkiK af «i daf-
bog, holdsn i Otfinland i aarene 1770— mt. Odsaae
tat«,
B. Bpntnk, VOM. Wiener Aatln^ Oes. IM«.
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XI
Tuberkulose (WirbelkariesJ in der jüngeren Steinzeit.
YoD Dr. FMl BartdSi
▼doBlInirfitMit aa te Barilav AaatMiiialMn Anrttlt
(im 4 AUOdtnitB Mf Tdid XT.)
Auf der im Aagust .1906 zu Görlitz abge-
baltaom yenatnidlnng der Deataoben Anfluo-
pologisohenGesellflcbaftbabe iob eine menBchUcho
Wirb«ls&ale demoiwtriert, welche im Gebiete des
dritteo Ins aMhston Brortwirbels pathologische
Veribidemngen aofwies, dis nkbi mir am ihrer
Belb«t willen interessant waren, sondern vor allem
durch das Z«italter, dem der betreffende Meuach
■ngdiOrt hat« «in g«iri«e8 IbiterMse Iraten. Dm
Knochen Btaranitn niliiilich ans einem in Ilcidol-
berg durch Herrn Frof. Tfaff aufgedeckten
Gr>1wd«rjang«i«D8tdBa0it MderSptrUdilceit
unserer Kenntnisse von den Krankheiten in prik-
historisohen Zeiten ist TieUeioht eine genaoere B«-
Mdanibung, als de in dem kürzen 8ttiiuigs1>erieht
der Anthropologeuvoraatumlutig gegeben werden
konnte^), niolit tuiorw üus<-lit, uml so niüchtc
ich im Folgenden, unter Verweisung auf die
AblNtdon^o, den Befand nodh emnud eeblldera.
Zunächst fnli^o hiiT (tin Ansang) der von
Ilerru i'rof. l'faff gegebtintj Fuudbericht*).
„Aul dem «tidtinchen Grabenhof (1. ü.), auf dem
1902 bereits drei {gestört«) ncolithinehp Wohnirruben
(tStgeRtcIlt wordeu, traten Septerobor lus Uktnlx r 1904
gekRentlich der Aob^ einer Be«wn Latriamigrube 20
') P. Bartels Demonsintiein efaMur msasohlicbn
WirMsiDla. (Un BoilMg aar Vatkolo^ der iangenn
ttstaBrik) Korrtspendeiuta. der Deutschen Qw^tlsehaft
tta ÄaOuvftäogH», Etluu>)o(ie and UrgsseUeMsi Bd.
zxxrn. IM«, &I44.
■) K. Pfaff, Bfricbt Qbm- stSdtbdM AnsKTabn&Kvn
1»01 bb 1904 H. i V II'. TL-, KoiTe»poii<lcazbl. der VTert-
deutsebea ZeiUcbrift, ^invember - Sezetuber 1904, S.3
IUI«.
weitere nc^ilithischp HfUteintoUpn vnn plüptisphpr Form
und eini-Trl j^TuIitfn Durclinicsspr von tS m ^utago. Ihr
erfreulich reitiiiu« und sumeiwt gut «rkalteue« kem-
miscbes Inventar gehört, wie das all der vielen in und
um ITeidelberg 1809 bi« 1901 erechlossenso neoiUthiiehon
Wohngruben (von denen an der MfiMiMMraOe ab-
ge«ehen) der spiralm&andriichen Klasse an und seigt
alle möglioben Kombinationen gerader Linien und
Kurven init Punkten und Striehea, anob das Leeli-
Ornament and verhtHnismiBig viel Rsliefaneaenib
bidesssB bestdien todi Uer. aaf den iWdUsebw
Ombenbet AesaabBen; nedsrhier neebsndsrMflinBb-
hofstnla H^t nta» 8<MlMf wr^...
IBtten »wisehea «ssMaiiienlNbtoflien WehnrteBs»
des Grabonhüf« traWtt drei MoUUdedie Enlbestattiingea
sutage, ein Männorgfrab nnd ewel Eindergribvr, >o;.
liegende II"i'k<T, (iic ei ^lrn ra Ili'iili'llnii j.' C'f ijuiliTir-n.
Es Ingen .«Isu Iiut, ulwilidi wie auf ilv.n M;oli>jl»l:.LTff
bei ünt*'r-(tr(imliiicli, liif \V ohiiuriiii u <\ry l,. tf<'iii;i-ti iiini
Toten biiiil iliirclieiiiLiuil'T. Der Ut.n!rkMr[n^r dun MLiiinL'g
leigte BHiu'lilnpr, im \V nleri'iinK'li hiermit, ilie Hi'iti'.'
S«>it«mtR;jr, wus wühl nur :iu8 itwaagswcieLT Aiiuninimg
iTklürlu'h. DiiH im uliri;;»« gut erh«lti-ii<:' Skeh tt ist
Dr. Barteis-beriia zur Untersuchung übermiltelt
worden. Die Beigsben waren Pfriem, Feuerstein-
messerohen und -pfeil, die neben, über und nnter dem
Skelutt aufgefundenen «piralmiandriBoUen Scherben
röhren wohl eher von der Ilüttengrube her, in die das
Grab eingoachnitton worden, denn vuu BeigofäOen.'*
Die beiden Jündergitber hatten Bs^ben der
Spirohalandefkeramik
I>iL" Zujj^t'tii^ri^koit dii'>cs Skeli-tt« zur
Periode der jüngerou Steinzeit dürfte
hiernnoh wobl sweifelloi feeteteben. ffiae
genanoro Datiorun:.' innerbnlb der neolithi-
sehen £poobe ist aber leider niobt mdglioh,
■) Dai Weitete hat nor Besag aof die bekaanto
Strsitfrage Ubtr das Verhittnis von S^ndmlaader- end
BBM-sr Typas.
81*
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9U Dr. Pivl
d« sieht sicher nucbwciBbar iot, ob die ornamen-
tiartm ToiMolMiriMiB, die liioh in der BUm d«i
Toten f:viil( ii, ni Gc'fiißeii pphflrcn, die derLeioho
mit iut« Grab gegeben waren, oder ob aifl aoa
d«B WradibHtm WohnplU»» tUtutmm, lat
entcres der Fall, so hat dieaor Menach in der
Periode der log. SpinümiandMimaiQik (Köhl)
gelebt; im «BdsNB FUle bt dlem swir tktt
au«u'oscbUMNn> ftb«r auch nicht iKichwdibar;
wir müssen uns dann mit der A»g>ll?< jgjflOgSTe
bteiuzeit'' isuirieden geben.
Wie al]e aaf dem itiddidieD Qnibeiilief
getoachton präbistoridchen Funde, so wui-den
•nob die Skelettkooohon mit einem großen Teil
der eahaftottden IMe eorgfiUt^t gMumielt und
in diu {inUiintoriscliu Abteilung der städtischen
Kunst- und AltertümenMnmlnog la Heidelberg
liberMInt.
Dank der großen Freundlichkeit der Herren
Pf.'iff und Schoetensaok wurde mir die
autbropologische Uutenuohuug überlassen. Zu
diesem Zwecke innden mir derSdddel nnd die
einreinen Knochen, in unpräpariertem Znstande
und meist noch mit großen Bailea festanbaften-
der Efde, verpeekt vod in dM anetomiaebe In-
stitut nach lierlin gesobickt
Die Präparation geschah in der Ubliofaen
Weiae, iadem ent im groben die anhaftende
Erde von den Knochonstückcn gelöst, diese dann
vorsichtig gewaschen, gcbUrstet, gctiocknet
wurden. Darauf wurden dann allmählich die sehr
zahlreichen einzelnen BrueliatBeke dei BoilldelB
nnd d. r idiiigi u Kiun lnni zusammcngclogt, auf
ihre Zusammengehörigkeit geprUft, und die Zu-
aauuenfBgnng ndttds HamenbiMdMong Im»
wirkt. Wcniigloicli ln-ini Aiifnrlitricn di'.< Skelctti^
am Fundort mit großer Vorsicht zu Werke ge-
gangen war, «nddnrdi geineiiiaaineüni)ifl]Iangcn
zusammengehörige Bruchstücke ab solche gekeun-
jceiobnet waren, so blieben dooii noob sehr viel
uTribnmer" , die nun Te3 geiade war Wirbel-
■liVle geint! t hatten, welche erst nach langwierigen
Vcr»*uohf'ti iduntifizieit uimI :iti ilirctn Platze ein-
gefügt werden konnten. Die Wirbel wurden
tu alkrletxtvofgeuommen, da an erwarten stand,
dass bei ihrer R<'ini»^ting sich dio 7.:\hl der
Bruchstücke ganz bedeutend vermehren und die
Arbeit dadnrali aehwiariger geetalten würde. Bs
wnien mebrere langgeatreelite Erdballen, welohe
Berteil,
Teile der Wirbelsäule in sich enthielten, and
einige dnzelne Wirbel nnd Wirbelbmdwtaeke.
Mit gHißter Vorsicht suchte ich erst die iim-
hOUendeo Erdbrooken absomeißeln, dann gab
ieh daa ttbrige in wanneaWaaaer ondentfemle
die Reste der Erde mit einem nicht zu kräftigen
PinsoL Dabei liekam ich an nieiner nioht ge-
ringen Obenwcihtmg plötaüdi dai ant dem
vierten bis sechsten Brustwirbel gebildete
KnochenstQck zu CcKiclit Ir-i oritfii AugL-nHiek
glaubte ich, es seien noch mcht genügend ge-
reinigt« nnd darum noeh anaammanUebende
Bruchstücke: erst die penaiirrp Besichtigung und
die weitere Untersuchung nach dem Trocken-
weiden Heß ndob eelort an Kartee dttslnn.
Der aIlgemcine£rhslluiigK/.ii»tand des
Skelettes und beaondet» auch der Wirbele&ale
kann ala «In TerfaKltmamlßig guter beiaiabiet
waidflL
Dw Bebidel ist frsOidi, wie ja leiAir naoU-
thiflobeB Skalsttm te eft, aig iwiraniinert nnd ams-
einandergetriebw, docü» Üel siflik die Espsel grflMaatiia
(«at Si BnMdutBoksa) «isawinnwifOgen ; freiBab sind
einzeln« Knoohen allerdinga etwa* TCrbogen. Stirabaa,
beide Scheitelbeine und Hinterhauptbein konnten zu»
?:itnmr[i^.'C!'<-r/t u:,\ lUU'iniuuKT gcfügft werden ; ciiudn
Hufl>ij\v,iljrt iiiuBH.jii 'He lienit-n Schläfenbeine werden,
wenn man nieiic, i'"b grundrätzlich vcrmuKlt:, /a
dein Mitt<i! (Isr Krt:iiiiz'in;,'«B der npf«»kt* mit H:lf'' \.'a
F'ulhiiasscil u. rt.) L'r''ifrn will. l>ft \>hrr btiila
Olicrkiclor mit fifru rcclitfii .Inoiil i'iii uu4 fi;ir-tii 'l'i'il
de« Jo«-'iihM^'i-:> /DuiUM iiieti;;t-set/t wr'r.i.;ti '..liiiiiti'n, «hdn-
■u der üuterkiefer, und da das liukc JuchlM'in mit il. rii
Stirnbein verbunden ist, »o lÄßt sich dun (u^Mi'lit
wenigstem in anDähemd natftrliober Stallung an daa
übrigen Schädel, wenn aoab niaht aafBgsn, ae doab
wenigstens henin»tellfn-
Alle I^ochen des Schädels sind, wie bereits
hervorgehoben, mebr oder wemger »rtrOmmert
und defekt, doch finde ich nirgends, was für d;ui
Folgende von Wichtigkeit, ii^endwelche An-
zeichen, die dafür epreehen, &Q wihrend dee
Lebens Verletzungen der Knochen vorgekommen
waren: sUe Beschädigungen der Sebädel"
knochen sind postmortal eniatanden.
Da es für das Folgende gleichfalls von Wi rt
ist, zu wissen, wieviel von di u Oltritren Knochen,
speziell welche Teile derselben, vorbanden, und
in welebem Zuatandealeaieb befinden, auf welohe
Atiz-dd von einzelnen Feststellungen sich also
ein Urteil über das Vorhandensein oder Fehlen
pntbiolcgieolier Veiindenmgen gründet, ao mOaihta
ieh ebe kurae Überatclit über den Brhaltnnga-
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Tuberktilowe (Wirbclkarics)
zustand der übrigen Skclettknooben au- i
Cltviculae:Beido vorhanden : nichts ur.li<Mli!iitciirk^
Dtfokto beider GelenkfliobeD, links Fkcie« art. aero- i
mialto •tarit, F. atonttUa atwas bMcbädi^.
Sternam: Maanbrium und Corpnii grüßtenicili
VOrhandea,
Seapalaa: Reohte Scapala aus fünf Stückm su-
aammanpantat Oeleakfl&cbe, l'roco«»ui coraooideni
«nd AcMBUM mit aiiiaiiD Teile der toin*, etwa« vom
hteralen tiuuuMjSi^a^til! 'unfiSh'"''''
nohti» nr etwaa wan^ar vom lataralaa Rande, aber
ahne mehr vun der Spiua (bia zu ihrem Ende) erhalten.
Hnmeri: Beide gnnt erhalten; rcohti tmTerletci,
linkH au? zwt'i Miii'kuii ius;i!im:fiic<'fügt.
lladii: Büjdc liwt jjitui eih;il(i'ri; re«hU nur eine
{geringe Beachitdif^uDg der distalen l'!i<ij>h vse ganz wenig
oberhalb der (ielenkHicho, link« Gelenkdäch« de*
Capituhon feUcad; Sahaft an« nMi SMaken anaamincn-
gesetzt.
(jlnae: Beide ganz erhalten; reoUa aoa diaj, links
aas swei Stücken ^nMimmengesutzt.
Bippen: Meint ^ lir üerbrocben, so gut wiamög- '
lieh zasammengefüg^ oft unvollstiuidig.
Becken: Rechtes Darmbein ganz erhalten. Linkes
OBilenmauB fünf Stücken zusammen^ und zwar-.
Schambein, aufsteigender Ast des bit/iii itvi'ä, Tuber
iieihiL SrräibeintaihraiBeerlialteoi und sward^ ersten
d»ai WIrtalMirpaf mBdan Keieaa laleralae, aBalOTaüen
loaaiBBflBgalMrt.
Famara: Beitaraefle gau arbattan, aar LMaa
biidar Epioond. madklaB$ laalilB aoe vier StüduB
anaamniengefngt.
Tibiae: Beide gfOltaitaik ariiaUaa; dSa dlalalcn
Epiphysen fehlen.
Fibulao: Brüdern»: its Miivt'llstäiuli^». Tlniclistiu-kf'.
Hand- uwi !•' u ü k n uL'lion: l-jni«- ^,'^AUZlj Aii/iilil
erhalten. Näliore Aiiu';il'''ii hn'tr ul.i'i ilüssig.
Wirbol: S iiutlichc Wu licl (Ilt ilal!--, Bruat- mi4
Iieiifieu« 11 lü'lsnuje sind erbul'-cM , meist i:iir weuii; be-
tch.nligt, 7um 'ivn mnUton sie »Uertliugs nua linjch-
><tiii-k-'ii ■'iisriiiirri- ni.'i-lügt werden. Die F- •rtsiit,:.- siml
ans leicht verstiiudiicben (iründen am häulig^iten hv
schildigt. Ich überKehe die ganz oder fast ganz er-
haltenen, ebemo die später n beaohreibeDden Rfiokon-
Wirbel in Ui VI, nud crwUiM wn frteeeMli Be-
«chädi gongen nur folgende:
Atlaa; Linker unterer Gelenk fortmtz teilweise
defekt, kleiaere Defekte der oberen GelanUortaitie;
dvr Wirbel «BT aate aarixreelien, muOt« aae eiebea
BMakaa lanaaungaeolii «arden; Bogen aidil gans
valaHadte arkallan (aber geeddonen). Tarb-aerv.
in biaTfi QaacfBrtailBB mtfaBh bea^idigt T. dor».
VU: Dom fehlt dare. Till: fffiiper ram und
aaten defekt; Teile der QnerfortaitM and dee Dome '
beeoUUlifrt. Y. dnrs. X: Linker QcierfortMtts fehlt
V. dors. XI: t'bcnfulls. V. dors. X 1 1: Dorn fehlt, ebenüo
Spitze des linken, ein kleiner Teil dor Spitz« de* rcohton
(,Ui. rf. ii-t ^-if , der rechte ober.' Iii N nkfortsat/. und
ein Stüc k dl H oberen Teiles der ütkuklliicho für das
K iyiti-h -!i der 12. Kipjie. V. lumb. I: aus drei Bruch-
stücken znssmmeogeaotzt; QueriurfaHtts« and Teil des
l>DnfartaataaaMblaad. T. II: BifaUaBSMoka
in der jnnpercii Steinzeit. 246
dar oberen Utdunkfurtvatze und di<' Quot'fori«atM. Der
Wirbel wurde uuk zwei Stiickcn, Körper und Bogen,
TOBamrnen^»>fiiL't. V. lumli. III: Iis ist nnr der Körper
uud Im idcr!-eit-< die l{:idix urcus vorhanden; der Körper
ist unvollständig, nur ein T<<il konnte attff;r«fnnd<>n nnd
zusammengefügt werden. V. Inmb. IV: Ki fühlen
die Querfortsätzc , der linke obfre fielenkfortsuti, ein
Teil des Dorufortsatzes; aae diei Sturk^'ii zunammen*
gefügt. V. lumb. V: Es fehlt der linke ober« Oe-
leukfortsatz, der linke Querfortaati, ein Teil des rechten
QuerfortntaaennddeeDaniftntaataaa; ananraiSMIekan
Der Erbaltungs/.uBlaii<l des gDsnmtcn
äktilettes iat »lao als ein verhältoiamäßig
recht guter EU basaiatan an. Dar gf<lOlo Tall
der Knochen und ein recht großer Teil aller
Qalankflüebeu war dar Uoteraaohaog ingSogUoh.
Weder Aoaeiohan von dbaratandenen
KnoobcnbrQchen noch solche von 6a>
lenkerkraiilviui M M k-nuiten nachgowicacn
werden- Ks i^t wohl ak höchst onwabnohein-
lioh m baaaialiiiaii, daO diaa an dan Iddar niolit
mehr vorhandenen Skeletteilon möglich ge-
wesen wäre; es ist daher wohl dor Soblufi
berechtigt, daO diaaaa IndiTidnam
mit großer Wahrscheinlichkeit weder
Knochanbröebe noob äelenkerkraa-
kvngan erlitten batte.
Ww das individuelle Alter des Be-
statteten 3nl>etri£Ft, kann man zu einer Ver-
mutung diiriibir kutniiuii ;uif Grund folgender
Tatsachen:
Am Se'hridel r*iii(l Kninz-, l'feil- und Lamlida-
uabt noch völlig offen. Am Ge)>iU sind sÄnit-
Uohe SSUiDa mit AomahnM daa linlm mtarao
Mül.iris III vorhrimleii. die beiddi olieren Mo-
lares III und der rechte untere Molaris III aind
zwar bereite durobgebroeben, aber noab geg^en
die anderen Ziihno zurück. Die Abnutzung der
Zähne ist xwar nicbt unbeträohtlioh, doab dait
sie btt ata!i)*ritl{eb«n SolAdeln, die ah aehr frflb
eine auffiilUiid starke Abnutzung zeigen, nur
mit großer Vorsicht zur )?enrteiliin^' i1i-m Lelteiifl-
alters herangezogen werden. Au den beiden
Humeri aind dieoberao, u der (aleu in giOBwar
Ausdehnntii,' erhnltfneu linken) Fibula ist die
untere Epiphysoidinic, an den Darmbeinen die
EpipbyNOgreäuUnia un Darmbeinkanun ooab
erkennbar. Ob die vftllige Trennung einzelner
Teile des Brustbeiuea soboo im Leben beataoden
batte, oder in dieeer Weiae «nt aaeh dein Tod«
eiogetietein iit, kann icib bei dem nnngallnftan
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MS
Dr. Pftul Bfertelt,
Erbaltongmutande niobt sicher beurteilen, wee-
halb diMor Enoohen liabor BnbwrBelnriditigt
bU'ibon mag. Von Bttkutnng aber ist es, d&ß
die drei eraton (allein vorhandenen) Krensbein»
viriiMl noflh v0l% gekrault und.
Nach der hiA R a u l> c r 1{ i r - ' i '^i gi'gpbi'iien
Übersicht Terciiiigt sich iliu h]ii]ili_vso des
ObenrmliiiiixL'; iiiit dem Schafte iin 2<). I.fiheiisjuhr ;
Sobottt') gibt ul« 'reriiiiu fiir das j,'lrieho l'Irt'ignLs
du 20. bis 22. .lalir rm. !>!<• Vereinigung der diiita]«n
Epipbysa doi Wsdcnbeuim mit der üiaphyMs erfolgt,
nMh der eratgeoannten Quelle , im 20. Jahre oder
■päter, nach Sobotta ^später all bei der Tibia", wo
dieser Vorganf; von ihm ina 18. Jahr verlogt wird.
Ober die Zeit, welche in verfließen pflegt, hie von der
nnprtaglich rorhanden gowesemm Trenniutf Infaie
8pw mehr so erkennen ist, wird nichts ausgesagt.
Ttit den Termin, tu welohem die knöcherne Verbindung
te XnoilMiBnilMl nntaniiMadar «Mgt, finde kh
aar MSebott« dne fiwOUb t/bm» nbeiliButo An-
gabe: «emt im 25. Jelm odv witir*. Sfe Ter»
•dUMibnng d< r KpipbjsendetHAflbeiiiee geeehiebt bwÄ
Sebotta ^pr>i Lri'K'fi' »las 20. bi? 25. Leli.jiisjalir".
Im voriiegeoden Falle wird man aunehmen
dfirfen, daA dk Voreinigung der Epiphyaeu der
gamnten RObreoknochen mit ihren Diaphysen
noch nicht sehr lange Zeil vor dem Tode des
Individuums vor sich gegangen sein kann, da
jft die Sparen dieses Proseasas noch draflioli
erkennbar sind. So diirfk' man, falls es erlanbt
ist, den ebea angeführten Zeitangaben eine aU-
gemeinere QeHnng ntsnaohreiben, oaoh dem Zu»
Stande der ObcrarniVK-iuL' und Ac» liiikfii Wuilun-
beioes achließen, daJi das 20. Lebensjahr schoo
fibondiiltleii gowMMi mib imifi.
Berücksichtigt man aDdorerseita, daß an den
beiden Kadü, Ulnae nnd Feraora keine Spuren
diese« Verschmelzungsvorganges mehr gesehen
wtinleii, und daß dieser Prozeß nach Rauber-
K.>i-scli') -^'IciclifallB .ütwft im 20. Juli re" oder
beim Oberschenkel „sogar nach dem 20. Jahre*
«tetraten adlt iti aibör aadaraimta naob So botts
d'ib VorKoliiiU'l/.iitii^ dor liiur noch (getrennten
„Krcusboinwirbel'' ^ent im 26. Jahre oder später*'
vor doh geht, so iat ea wobl idebt m hoch ge-
gtUEan, traun iob, immer mit dem Vorbehalt
*i fta«ber<K«9aali, lalatath dar Aaalwaala das
lfnidMB.T.A«fkig%Bd.I1^8.aM1ilini. La^aicito«
(O. TUama).
*) f.Sobotta, OrundtiO d«r deskriptiven Anatomie
das KanKhsa. Abteilaogl, 8. 16, 72, 73, 74, R?, n<f, »&.
aa. Mfinoben 1»07 (J. R. Lohmann).
*} Bobotta gibt hierfür an: BeiKsdiusund »mar
Ja «k «ahn«} bal Uta* Idilft aiaa Aa«*tw,
der allgemeinen Gültigkeit dieser TermiBaDgabeD,
sof diM atattgafandana Übanclmitaag darlOtt«
der swan«ifrer Jahre schließe.
Da auch drei dar Weisheitszähne durob-
gabroeban, -wamigleiob nioht bb in dia BtSabana
eiiigcrQckt sind, und die Abnutziing der Zähne
zum Teil niobt uabatrichtlich ist, da famar dw
ZnalBiid dar FfaiKl&w»* and Tiambdanaht inelit
dagegen an sprechen ^«chciiit, so mOchte ich
vermntnngawaiaa das individuelle Alter
in diatwaitaHilfta darZwanziger setzen,
das Individuum alao naob der Ubliehan
Terminologie als „adult" bezeichnen.
Nur mit noch viel größerer Reserve kann
kdk aina Malning flbar das Oaaahlaahi daa
Toten aussprechen. Meine UntnrstichTingcn über
die GaaeUeohtaunterechiede am Schädel ') führten
nddk ao dem Standpunkt, daß man im Bbiaal-
faUe selbst bei unseren deutschen Schädeln nur
mit geringer Sioherbeiti bei Angehörigen anderer
Rassen mit meist sehr zwdfelbafter Anasieht
auf eine richtige Diagnose, das Geschlecht eine«
Schädels beinteilen kann; über Geschlecht»-
Charaktere der übrigen Kaooheo, selbst des
Bacfcuna, maß iah gaatalM in BmaUUla ooeh
viel weniger aussagen tu können, imd ich be-
finde miob da in völliger Übereinstimmung mit
Pfitsnar, gawiO aioar «Barkaontaa AatoritU
.Ulf osteologischem Gebiete. Ks kommt wohl in
erster Linie aof dan Gaaamteiodruok an. Was
dan Sebidal batriR, ao baban ttUb fdlganda
Charaktere am seltensten im Stioh gabasen : Die
Form der 8af.;itt;ileu Schädclkiirvc, speziell die
Art des Üi>ergangc!H der Stirn in den Scheitel
(A. Boker), dia Avapilgaag dar Arou aopt^
orbitnles, und die Ausbildung der Processus
mastoideu Die Betrachtung dieser drei Charaktere
fflhrt midi Im Torllegenden lUla daau, den
Sehnde! clur fiir müanlich als für weiblich zu
halten. Da sämtliche K x t rv n i i tittenknocben and
Mnakalaiwltaa nahi krüftig «ntwlekaH dnd, ao
sehe ich darin glaiabfalls eb Moment, das ge-
eignet ist, dieses Urteil zu stützen; auch die
Eigonsobaftcn der Beokenknoohen sdieinen mir
nioht dagegen zu apcaohaiL
Will man also über das mntmaßliehe
Geaclilecht des Individumii« eit>o .\nflii;ht
') I'. £Hrtois, Über Oeschlechtauntenehiede am
Behldal. Med. Wm. Min ta»9 (Ungar).
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VabarlralM« (WlrbcIlnriM) in der jangoren SMiumIL
247
laB^rn, lo wird die Diagnose eher auf
mioBliehe« Oeiehleebt »Ii auf weibllehet
sn atellon sein.
Gkbea wir nnnmdbr über zu einer geuueron
B«iohr«ibuDg der erkraaktttti Teil« d«r
WirbelBftuIe: Wenngleich es, objektiv ge-
nownen, das riohtig« wftre, jedtoi einsalnen
WIt%«l ganz geoAii in ftÜMi Muien Eigentilm-
licbkeiten zu beschreiben, gleichgültig, ob es
»Ich lim iKimrilc, iialhologischt» oder erst post-
mortal eingetretene Zustände handelt, so glaube
ieh dooh, in IntaretM 4«r Lasbarkwit, dsfoo
absehen and hier gewisserinaDen snlijeküv vcr-
fsbrea au dürfen (da ja das Objekt in einer
flffeudicliMi Samnliuig «abgestellt aod dort jeder*
z«it zuf;aiij,'Iicli sein wird), indem ich nur die-
jenigen Ivuacben und diejenigen Befunde an
deoeelben geuaaer lieeeluwbe, weloke fir dee
Zustandekommen der am meisten interessieren-
den Verändt-niTig der Wirbelsäule, nämlich des
Buckels, einen Hinweis geben können. Bei
der Beniteilmig weide ieh die Dentdlmig der
Brknmkniigcn der WirbrlsSnlo zugrunde legen,
die Iii lloffas Lehrbuch der ortbopftdieehen
OUnigiei) gefeben wfard. Die beiden Ab*
bildungen 1 uiul 2 niiul nadi Photographien
hergestellt, die ich vom 2. bis 7. Brustwirbel
Qa. beiden Settennneiobten) aufgenmnnien bebe;
dorail Fräulein Btstteh ließ ich an beiden auf
Bromsilberpapior gemachten Abzügen einige das
Verständnis störende Schatten beseitigen, einige
Uohter mildem, einzelne der abgvwandten Seite
angphilrige WirLelboslritiilK^^ile, welche natflriicli
gleichfalls auf der Phitte hervortraten und im
KIde Ten^neod gewirkt blMeo, abdeekeo} ieh
glaube dadurch die BenrCeiliiiig der Bilder er-
leiehiert zu haben.
Die beiden ROntgeneofnebnen (Figg. 3 u. 4)
▼eidealte ieh der gmOon Freundlichkeit von
Herrn Gebeimrat Iloffa, dem ich die Wirbcl-
■ialo im Torigeu Jahr vorgelegt habe und dessen
Ansicht ich OBolllier mitteilen w^ rdc.
Betrachten wir zunächst das den vierten bis
sechsten Brustwirbel umfassende Knoebenstüok,
eo iit vetsnaniiaUolEeB, dnft dne kflnetttehe
Aneiiiiiiidirfüguiig vnn Knochenteilen (mittels
HausiMiblasL') mir am fiiiiften bif< sechsten Bruüt-
*) A. H o f f a , Lehrbuch der orthopAdiaoben Oliirargie,
Anfl. MbH^ im» (F. Inke).
Wirbel stattgefunden hat; und zwar ist am fünften
Broatwirbel der reahte QnetrfertMti md der
Dornforlsat?^ am scchston Brustwirbel der größte
Teil des Dorafortaatses, die beide «bgebroeben
wem (tm Gnbe oder bei der FMperadeB), an
der zugehörigen Bruchstelle wieder angefügt
worden >)i im fibri|^ aber ist die Befestigung
der drd Wlibel bnr. llner Beete «nelttMider
u .-iliri-nd des LebeoB dvMh einen peAdloglaalMB
Prozeß erfolgt
Bei der Betracbtung von hinten siebt man
die drei Wirbelbegen, deiein Fertaitae nun TeQ
abgebrochen ntid verloren gegangen sind; der
sechete Dorn ist fast vollständig erhalten und
bat feine nonnale Biehtang eeluAg naelh nuten
hinten; der Dorn des vierten Wirbels feldt
gftnalichi dooh l&ßt «ieh die Richtung (im Ver-
Utttide nm eedieten Dom) noeh ineofem be>
urteilen, ata de aus der Verlängerung des am
Bogen befindlichen HrticbslückoB konstruiert
werdtiu kauu; dar Dom des fünften Wirbels ist
sehr w«iig, der des vierten dagegen wabnebeiB-
licb beträchtlich von der Richtung de* sechsten
JJornes abgewichen; ee wird abto der Scheitel
(dee BndMla) der KTpheee, am Dem dee dtitten
bis vierten Wirbeln oder hrdier gelegen haben.
Die Querfortsätze (ganz erhalten nur V reehte
und Yl Hain) zeigen aidMi Beeenderea; too den
Gelenkfortaitzen sind nur sichtbar die beiden
oberen von IV und die beiden unteren von VI.
Die drei Wirbelbögen liegen dicht und fest
aufeinander. Diese Fixierung wird bewirkt
weneutlieli durch eine glatte, knaelierne, keine
Auflagerungen seigende Vereinigung der sa-
ge wandten OeleobioftBl^ Beaoaden an der
Grenze zwischen IV und V auf der reclilcii Seite
ist der Obetgang zwischen den Bögen fast
nnneiritBeh, eo dall aie wie ane efaiem BUlA.
gefügt erscheinen.
Betraohtet man da« Knochenstück von vorn,
so sieht man nur 1 Zwisohenwirbelgrenzlinie,
doch keine eigentliche Spalte, sondern nur mehr
eine Ein/.icliung, die aber durch kiuiolierno
Brücken und l^latten verschlossen ist. Der Körper
') liii- l).)men de« filtifi-ii utnl ^<-rh.«ii-i; Brual« Irliflü
;;eliini^ mir erit spÄter .hh den Tniiiitupr«: jckuQ n.<jcU
h>'r;iii.-/uriiiileii im^l :iti/uf liiirii ; :iuf il"r Abbildung *iad
daher nur die am Bogen beandlichen Kett« derMliHru
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348
Br. PbvI Bmrt«1i,
von VI hat nicht sein« uormalo Höbe; die«« ist
vidnMhr totd io d«r MHtaUime «of «tw» dk
Hälfte vermiudert. Vom Körper des fünften
Bnutwirbels ist nur noob eiu imbedeuteuder
Bett sn akmoMi, deiMa roni in der
Mittellinie auf etwa ein Viertel reduziert ist.
Vom vi«rton ünutwirbelkAiper ist von vorn her
Ubarbupt nl^ts sn mImi. Auflagerungen oder
ZentOrungen der Obeifliolw d«r WirbelkOrper
■ind nirlit w ;ili!/uiii'hinon.
Von oben her iiielit man in der Iveilieu-
folgtt von blnten aMh vom 4«n Bogen mit
Fort.«Stjrcii von IV, das Wirbolloch und da« «u
dea drei Wirb«la gehörige öttick des Wirbel-
lEUak, der emr ia eeber Stebtang veiftndert,
in hfiiifr Weite und Form aber in keini r Wt^ise
durch irgead welche Euooheoteile beschräQkt
«ndwiBt» «ad die an den KOrper dee dritten
Braetwirbela aastofiende Koocbenfläcbe. Hier
sollte mm ja nonnaleni'eise die obere Fläche des
vierten Brustwirbelküqyors zu sehen sein. Statt
deeeen eiebt man dne nnregetmiOig gebogene
Fläche, die, wie die- l^rtrachtiin;; von der Seite
lehren wird, verschiedenen Wirbeln angehört.
Sie iflt feebte and binten «m bOebaten, und fiUIt
schief nach links und vorn stark ab, so daß liier
eine Art Aushöhlung liegt} liuka uud vom steigt
der Enoeben dann wieder etwaa indem er
so eine Art Sockel, der noch näher zu betrachten
lein wird, fär den dritten Brustwirbelkürper
bildet Im ganzen ist die Fl&che, wenn anch
im Niveau ungleichai-tig, doch ziinilicii i,'l:iit,
entsprechend der Hilduug einer normalen Wirbel-
körperoberiläche; doch sind Stellen vorhanden, an
denen die Spongioon satage liegt; «b diee »ber
posttnortnl oder bereits im Leben eingetreten
war, kaim ich nicht sicher entscheiden; ich glaube
freUieb beitimmt, dnB leteterae der TUl iat
Die Betrachtung von unten her zeigt keine
nenneniwerteo Abweichungen von der HegeL
Am lebn«iobaten iat die Betnebtnng von
den Seiten, weshalb ich auch die Abbildungen
(Figg- 1 '1.2) in (Iii s(jr Oiientierung gcgel>ipti hnlif.
Von iink» sieiil mau drei Dornfortsiitzu uud
dreiQueiforWUM baw. ibre Reata^ waltbe neigen,
d.iß CS «sieh um drei anffiuanderfolgonde Wirbel
bandelt. Dieaa konnten, da sämtliche Wirbel
vodttndenf ala vierter bia aeahater Bmatwirbel
beaiünmt weiden. Die Qelenlifortattw der linken
Seite eind nicht wesentlich verändert, doch bildet
GetenkfoctaalKlV/Y eine einaige,Dibbtv«vaiokla^
oder mit Anflaerpruni;* n versehene Säule, ander
luaii nur mit großer Schwierigkeit noch einen
Beet eines fernen, nicht dnrebgidfenden Speltes,
die ehemalige Gelenkspulte. erkiMuicn kunn; das
Gelenk ist also verldtet, der ganze knöcherne
Gelenkap|>arat an dieaer Stelle m einer einidgen
i festen M^isho verbunden. Der Gelenkfortsatz V/VI
ist in aliiilichir Weise ankylotisch, doch läßt
sich hier die Steile des Gelenkspaltos noch dout-
lieber eilEemieni auch diesen Gdenk ist nur ver-
lötet, nicht durch Auflagerung von Knochen-
massen festgestellt. Von den Körpern der drei
zugehörigen Wirbel ist am meisten ertudten
vom sechsten HrustwiiLL-l, währcuil V und IV
bis auf die die Kippenpfannen tragenden Teile
fast ganz venebwnndeD lind. Der Körper too
VI ist vom bedeutend niedriger ala hinten, und
trägt vom ein Stüek von V in so enger Ver-
bindung, daß man von dieeer Seite kaum die
ehemalige GieniUnie nocb erkennen kann; dieiea
letztei*e Stück bildet eben den schon erwähnten
SookeL Die Verbindung ist wieder eine gUtte,
Anflagenmgen sind nieht voiltanden. Unter der
Stcllu, wo ilas Köpfchen der siebenten Rippe
artikuliert bat, finden sich sechs größere Ge-
ftOlOeber. In der Gegend der anderen bdden
Kippcnköpfchengelenke (V und VI) liegt an den
Resten der Wirbelkörper wieder teilweise, wohl
infolge postmortaler Beschädigungen, die Spon-
giosa zutage. Die Pfiinoe für die sechste Kippe
ist, besondere in ihrem oberen, dem fiinfteri
Uückenwirbel augehörigea Teile, stark ent-
wiekelt; die obere Bülte aptingt naeib nnOaii
und unten vor, so daß diese Kippe in ihrer
Richtung verändert gewesen sein muß; die Ge-
lenkfltehe iat aber gbttt Darflber folgt, ab
Artikulalionsstelle für die fünfte Rippe, eine
tnobtetfömüge Grabe mit wulstigen Kändent^
es debt «ns, ab tHben die Bestandteile der
Pfanne naeb innen gedreht worden. Die
^iiilen Hnistwirhe! geliüiige uiiidist liülier r.n
sueliende Hälfte der Geleukpfauue für das
Kltpfohain der vierten Rqipe iat niobt vorbanden,
vielleicht abgebrochen; hier liegt wieder die
Spougioaa bloß. — Die Foraraiua interveitebralin
zeigen bebe nninenawerten Abwelebnngein von
der Norm.
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TulitTkiiloae (Wii'ltelkaria*) in der jüogerea ijt«ins«it.
249
Bei Betnohtang von derreohtea S«ite her
■Mb di« R«rte der drei Wirb«Uiörp«r
(IV bis VI) etwas deutlicher erkennM, ebanio
die Sjiuren der ehemaligen Spalten, sowohl
Ewisuheii «ioQ Körpern als auoli zwi»ciieQ den
QeiwilrfortsKtMD. aow«U die GdankfwtdttM
wie auch die WirhelkiJi'per hefinden sich in fester
knöcherner V erbindung. Die seitliche Grenzlinie
iwIioImb doB Eflipevu von nnd vi itt liintni
zackig, gewisserniiißen ver/-:ihiil. DiTziiiu t*eel)steii
Wirb«! gehörige Anteil der siebenten Rippen-
pCune ist abgobrooben. Die Pfinme für die
Köpfchen der sechsten and fünften Rippe sind
wieder, ähnlich wie auf der linken Seite die
fünfte Pfanne, stark entwickelt, U-icbterföniiig
vertieft, aufierdem nnToUstftndig getNUDt; ich
halte CS für nicht unwahrscheiulieh, daß hier
wirklich eine Kommonikatiou zwischen beiden
PfuuMB bcttaadeD hat, iraiUcih aleiit ta d«r
jetzigen, znm Tti! wohl durch nnchtrSgüclifH
Abbteobeo bewirkten Ausdehnung. DiePiaaneö
ist eebr tief, die tridhlarfOnnig« Binndiang
zeigt eine kleine Öffnung, die in den Wirbel-
kanal führt; da von dieser inneren Öffnung
sternförmig Spalten und Sprfinge in die an-
grennoden Knochcnteilo verlaufen, so möchte
ich annehmen, daß diese Kommunikation mit dem
Wirbelkaoal erat nach dem Tode eutstandea iatj
vieUeielit liat die Eide die eSardinge wohl Mlir
dünne trennende Knoehentii;iSBe eingedrüekt, und
diese ist dann verloren gegangen. — Die Form
de« Poramen iotenrertebnde T/VI iit etWM
mrogelmäl^ ttnglioh.
Der dritte Brustwirbel hat eine nnregel-
miUSige untere WirbelkÖrpcrflScbe, die in ihrer
Form d:!.-« Xei^ativ der cbcufatls unregelmäßigen
oberen Flnche des vierten nrnsuvirhelkörpors
bildet. Teilweise liegt die bpongiosa zutage,
mdmoheinlieh infolge Abbteehena dnee Teiles
des Knochens. Die zmn dritten rSniHtwirbel ge-
hörige obere llälfte der rechten vierton Rippen-
]i&DQe iet abgebradien, die togeliArlge tmtere
Hälfte zeigt keine besondere Abweichung; die
linke vierte Rippeopfume ist ^eiobfsUs Bormsl.
Der dritte Wirbel ist also wesentUoh nur an
seiner unteren Kiirperfläche verändert Er ruht
w'w Mit eititni Siistciitncnlnm auf einem Vor-
spruug der Uberliacbe des fünften Bruj$twijr)>cl-
Itfiipan, der neb so vor and aa ihn legt| daB
I ein weiteres Uerabgleitea nach onten und außen
j links, wie es duab die Yerlnderang des Niveaus
^ der übrigen aQgrensenden Kuochenfliohe beiriAt
worden wlre, verhindert wurde; dieser Voi-hpning
ist der mehrfach erwähnte konsolenartige
I Fortsata von lY.
T>ic gesamten (Ihrigen Wirhel zeigen
keine ncDDcnswertcn Abweichungen von der
' Vorm. Woder an den CtolenkflifllieB, aoeh an
den FlSchen der Körper, auch nicht am Wirbel-
I kanal, ist irgend etwas AoflaUendes (Auflage-
I rungen, Usoren n. dgl.) zn erkennen, abgeeeiieii
von einer ganz geringen, am einzelnen Wirbel
kaum erkennbaren Veränderung der goBamten
I Form, die au der Wirbelsäule im gauzeu offenbar
I zu einer Kompensation der im Bereich de« dritten
I bis vierten Brustwirbels entstandenen Andoraog
der Krümmung geführt hat.
Das Ergebnis dar BetraobtiiBff der gesamten
W!rhels!lnle ist also. dnO iiu H ereich des
dritten bis vierten Brustwirbels patho-
logische VerlBdernagen bestehen, die
eine Verkrümmung der Wirbelsiule, mit
dem Scheitel der KrOmmnog naoh hinten
und in sehr geringemGrade xagleioh nach
reohtatOine Kyphoskoliose, herbeigeführt
liHtten, und daß infolgedessen zur Kom-
pensation dieser Verkrfimmung die
•brigen Teile der Wirhelsinle, wie man
hei dem Versuch, sie «usam men zu setzen '),
siebt, eutspreobende Abweichungen ihrer
normalen Srtmmnng naeh vorn nod in
sehr geringem Grade naoh der Unken
Seite seigen.
Die Ursache der pathologischcu Ver-
Andernogen. Das Weeen der Vorginge, deren
') Ich habe vemnoht, einem Draht die g««ifp]«t«
KrüinmoDK zu geben und die Wirb«! damuf aufzn-
;'i<'h> n, Utid hfkbe b«i dt i- I>' riHihs^rHti'!r, in < mr'il» da»
Objeki auch »o TorgeEeiu't . d 'ch \v\\f u-h mu h JaiuhI«,
wie ich tu »ucti ln-nti- tu", iiiiMlrui Ulich ^"'ifcn die
Annahme verwahrt. '-iiiLi irli mTn.l^ (iu-sc st^'Hnn^ (ür
dif nk'htig« hielte, «uti.»! ich <\:- /.« i«v'h>.'ii« ii b l^cln ; I nn
«btivliUich auOer ncht Uaä. Kin« plaoutgt lu*uli« Auf-
nahme, die ich hiervon angefertigt, halte ich Herrn
Dr. Roinbardt auf Wunnch fttr »ein Werk .D«r
Mensch zur Kiszeit In Europa* äberlaiaen; auf dieMT
rhotographi« «ind die Lendenwirbel n<Kh in etwas
andere-r Heibenfolge, wie ich sie jetzt nach KinfOgang
von BnwfastftoksB ab die rieht%a erkannt babs, ao-
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9110
Dr. Psal Bart«U,
FolgezuaUnde der dritte bis vierte Bnutwirbel
avfwaiMn, iit «in sveiftohei. Xliimd lit eiii
SubstanzvorloBt eingetreten, und /war siml dio
Körper de« vi«rtou uud fünften Bnutwirbel«
giOAiaiitaOi lowie die ngeliOrig«ii Zwiiohen-
wirMscheibeo gäuzlich rcmdiwoDden ; zweitens
ist zw einer NenbiUlnng knöcherner MashOii
gekommen, indem die Körper von IV hw VI
.«owie di« GdcakfurtillM in «Ine feite knMhene
Verbindung miteiiKinder j^etreten siiid.
Pa ee sich hier um keinerlei Auflagerungen
luuldelt, ao faum eine Fonn der Brkniikiiiig,
SD die man /.uniichat denken könnte, und die
auch sonst bei alten mensobliehen Resten be>
obachtet worden ist'), als Ursache von vom-
heroin anegesoUoasen werden, nftmlioh Arthritis
deformans. Diese ist hier, wie mir auch Hirr
Prof. V. Uaoaemaoa, der gleichfalls die große
liVmmdlidikeift bstte, die Wirbetalide ^ von
mir vorlegen zu lassen, ebenso wie Herr Ge-
heimrat Hoffa bestätigte, vollständig ausge-
schlossen, wie ja auch aus der Betrachtung der
Abbildung Itervorgebt; ich erwähne es nur des-
halb noch besonclera, weil mir T>ei Demonstration
der Knochen davon gesprochen wurde. Arütritis
defonaam nweht ja keine BnbetaBireilittte im
Knochen, wie sie hier vorliegt (fast völliges
Verloreogebeo ganzer WtrbelkOiper), «ie ffigt
tiebnelur Nene* hinEu.
Der Sabetantverlust kann nur dimti die An-
nahme erklärt werden, daß ein zerstörender
Znstand vorangegangen war, der seinen Sitz im
Körper dnea oder mehrerer der Wirbel gebebt
hat. Daß etwa Ju roh irj,'eiid eine Verletzung,
etwa einen Stich, einen Pfetlaobaß, einen
Speerwnif oder dgL, eine lolttle Infektion
eifolgt eein könne, die zur Eiterung und Eiu-
aabmolzung pcffihrt hiitte (wi'Khc ^Tr.-liehlccil
mir gleichfalls bei der Demonstration vorge-
halten wurde), daif wdd mit Sieberheit abgelehnt
worden. Vom der Sehwirrigkcit, den Wirhel-
körpcr 80 zu treffen, ohne bei dessen doch
immeiliin rentookter Lage ein lebeniwichtiges
OigBB n veilelien nnd ein aofutigea oder
') Artlirm. def iriuanii von Virohow dia^oütiziert
am K' a!j<!>'i t.ili I . u!i>i an «inrin neolithischvn Skelett
ausTau)frrmün(le.(V|$i.ikucliRob.LohinaDD-Nitsche,
Beiträge zur prUbiatoriürhen Chinirgie nach Funden
aus devtwbsr Voneit. fiocoos Aires im, ti. nUaia,)
baldiges Ende herbeizuführen, wiU ich gar sieht
«bnat ifHWobent aber wie aoll ea denkbar aein,
daß ein Mensch mit einem lokalen Infektions-
herd, der zu so starker Kiteruug mit nach-
folgender ffinadundinng mcflinrar WirbelkSriMr
geführt hatte, bo lange am LalMD geblieben
wäre, daß eine Art Ausheilimr», Tjeslehentl iu
knöcherner Verbindung der erkrankten Wirbel,
antreten konntet Bbe ao atacfc« BStenmg mnBte
doch alcibald 7.11 allgemeiner Sepsis und zum Tode
fahren, wenn dieser Aoegaog nicht sohon voriier
dnroh Darohbraeh in die ITaehbandialt nnd
Miterkrankuug lebenswichtiger Organe herbei-
geführt worden wäre! Andererseits ist die Zeit,
die vergeben mußte, bis sich die knöchernen
YerUndvngen bildeten, die Krankheit also in
einem Stillstand nnd rn einer Art Heilung kam,
wie mir aueh Herr Geheimrat Hoffa bestätigte,
nundeatena naeh vielen Monaten so bememen.
Ebenso kann meine« Erachtens wohl mit
Sieberheit eine Kompressionsfraktur als Ur-
sache ausgesühlossen werden. Ea kommt vor, daB
dnroh einen «tarkan Stofi, Schlag, Fall oder der-
gleichen Zerroalmungen von Wirheikörpern her-
beigefObrt werden, wobei die Wirbelsäule vora-
aberknibktinid abogleiehfalla etoBnokelentrteht
Dabei kommt es nicht selten (nach Köhil:')
zu Einkeilnngon der BruohatAoke ineinander.
Vor allem aber pflti^cn Stäoike dea lornmlmtwn
WirbelkOipen nach hinten in den 'V^rbelkanal
hiueinzuragen, wodurch sie eine Verengerung des-
selben, damit eine Einengung de« Rüoketunarkea,
nnd infolgedeaaen «ae alarke Bobldignng', oft
eine baldige Beendigung des Lebens bewirken.
Wie viele Beobachtongen vorüegoi, daß daa
geächehea kann, ohne daß aneih Tdla dea Bogena
und der Forteiltxe abbrechen (König beseicbnet
es als ,,li;uifiif"), int mir nicht bekannt. Auf
I keinen b&ii dürfte es denkbar sein, daß gleich
raehrera W1rbelit9rper, wie luer, aamehmeMnt
I werden, ohne daß die zugehörigen Brigen und
Fortaätxe irgendwie geeohädigt würden. LiCtzteres
aber iet im roiliegenden Falle mcbt geschehen;
CS ist unmöglich an irgend einem der Bögen
oder der Fortsätze (soweit letztere erhalten sind)
die Spuren einer überstandeuen Fraktur wmhr-
sanebmen. Sbeneowemg aind Anaalöhen ainar
') F. KäniK, Lehrbuch der T*-"*— ' OUnngk
I «.AnlL, iterliu isgi4, XeU Ol, 8. 11.
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Tuberkulose (Wirbelkarie«>
Y«r«ngening des Wirbelkanals fesUuitollen, noch
8«iie ich SpurcD von Einkcilang; aaoh die
ROotgaobilder Immd k«iiiariei AoEeioben einer
Einkethmg erkennen. Die »an ft gewölbten Formen
der miteinander vereinigten Wirbelkärpeir kuMO
wobl «ber d«n BoUaß «nf «ia* »llailiUob«
Knlstcbiing dieser Bildungen znlfissig erscheinen.
Ich will oioht unerwähnt iaasen, daß auoh die
Bbrigao KMohan diMM 8k«l«ttM kainciilm
Spuren von ehemaligen Frakturen aufweisen.
Neuerdings (seit 1S91} iat man, waaentlioh
durch Arbeiten Kftmmells, auf eine Erkrankung
der Wirbelsäule MlfiMrksam geworden, die als
Spouil villi« t ra in :i( ica Lc/.eielinet worden
ist I.ieider ist bu>hür, uacb Hoffa (Lc.,ä.327),
aar du kUnadi« Bild bekumt, d» fldrtfoos-
bericlite \As jetzt nicht vorlitLijeri. Ziiin Teil
auch aus diesem Grunde ist e« uinndgUcb, diese
UAgUobtcail in ooMrein Falle gänzlieli »ma*
sobließon; doch crscbeiut »ii aus später m cr-
wihoenden Gtflndeii aia recht uuwabreoheinlicb.
Ha«b Hoffas Dawtaihing (Le., 8.89li1ntS99), die
ieh aoanigtweiie viedorgelie']^ wird ^ie Erkrankung
herrmfcmfen dmeh «in mehr oder wiuigui heftige«,
.bisweilen nur «ehr wenig aasgeaproohenas
Trauma, weichet die Wirbcliänle direkt oder indirekt
trifft. NamCütliuh kmui sie sii li nacli Pinctti h> fligen
^imantmenk nickiin ' ) rles Olxirkiiriiori imuli voru uiler
hintpii oder auch bei Smuciiuii!; il< r W ivlKelMiulfi iiiich
Kall ;mf die F&fle mitwii-'-ieln- Dii^ Krunklii-it cct^t in
der Hp^rl bh ein, liaü nur kurz-- A'it iiiu-h (Inn it-
btt4Mieu In füll — lu d«r K«gel awei hin uclil l'u^t' ~
eine Sclunnrzhafti^kRit der Wirbelrtul».' bestiOit, die
unter oinfacbttr Jiubaiage venchwindet. Ks folgt dann
sumeiit eine Zeit, in der die Patienten fait röllig be-
«ohwerdefrei und oft durcbaui arbeitsfähig *ind. Nach
Verlauf einiger Wochen oder Monate jedoch stellen
■ich TOD neuem Schmerzen in der Wirbdtiule ein, die
iadsrBegel mit luterkoetalnenndgieB and Bewegung«-
fMmigen in dcnonterenSätteemilitinTerbunden »iod.
Za ^•Mher Ztii bildet eieli fsst «unerklich eine
Deformität der WlriMWlde a«B, die meist in einer
Kypho«« besteht, aaf devsB Bfllie «Mb eia p«Berer
eder Uainsver Gibboe beOadM. 0er Oibbaa ist
«eist aieht so eplttwiakelif wie bei der Si^ea«
dylitis tnbereulosa, londern beituht in einem
mehr gleiohmäBigcn Uervurtreten mehrerer
Wirbel. Dii' l'',rkraiikiiiiK l. -'trifft iiiinat die
Brustwirh»>l i? u ulf< , um Ii n ■,! .'ig slcu diu (legend
iwi'olieii lirjttiTii und ■< i «•Ii isntem Brust wi rbel.'
Dm Krankli*!it«ljd(i i'.cr trüiiniatischen Spoudylitii
kann mit ma:uii^'rui.'li<.n V.inntlHUi.'ii riniicrgehen, und
im Einzelfalle kann es oft tchwierig tein, die Krkrankiing
von einer Raklar dar 'Wirbalsliila n aatsnehsidsa.
>} Die BpsiniAgeii tÜHea ttm. mb ber.
*) Bs wtrs ea sla ▼enaUtutwaidea btlEidariMitaa
in der jüngeren Steinteit. 961
, Andererseits kann das veranlassende Trauma
relativ geringfügig sein und soweit curücUiegeit
— in einem FsUs von K&mmoll sogar IV, Jahre — ,
daii ein i^qf«m— «fc^f des Leidens mit diesem Trauma
niebt ohne weiteres klar eraoheint. Wenn sieh eo
Symptome und Verlauf der einzelnen Fälle versohiedea
aaifea kümm, eiaes ist ettsa F&llea gemeiaseai,
nftmUebdie progrediente Brvelebaac eiaselaer
Wirbelkttrper» die tieb »a ein Tranma aa-
sehlfeft vad «elabe eiae Defermiernag der
Wirbelslole aar Folge bat* Da Sektloae-
bericbte ehiwandfralar nOe bisher aiobt Tor»
I i e g e n , ist man bezüglich der patbologiaoh-aDatomlssbea
Verbältniase, nnr auf Vermutungen (octeomaUebehe
Vorginge, KrwciolniDf; liurrh i-in intr.i- h/w . t>xtradurales
llaematom, trophischo und vasomotonaofae Stürusgea
und anderes) aagewissBai die biar •bargpogea wwdaa
können.
Von '„dntT (TOAviasen Wichtigkeit int die Tutsaciitt,
daß die Ni»indylitis traumatu-ii stf-ts uhne Fk'Iht
verläuft. Hei /wecknmLJijiior {k-humilring, deren Ziel
Kuhigstellung ua<l Entlastung der Wirbelsiule sein
muß, kommt der ProzaB Itt d« Begtl aaeb eiaicer
Zeit sum ütillstaad.
Idi gbmbta dieae von Hoffa «ntworüen«
Sobilderung des Krankheitsbildcs wiedergeben
zu sollen, weil man sich danach die Fraq;c be-
antworten kann, ob derartige Vorgänge auch
im vorliegenden Falle angODonaien wnrden
dürfen, und ich habe die ziiprjnstcn einer snlobon
Annahme anauführenden Momente durch den
Dmak baioadm bemroi^geboben. Iba wM mir
wobl zugeben, daß alle diese Moniente reebt
unbeetimmter Art aiudi Da über die pathologisch-
anatomlaohen Verbiltnlne bei der Spondylitie
traumatica bisher gur uichte bekannt ist, so dürfte
es unmöglich »ein, im rorli^enden Falle eine
dahingehende Diagnoa« an eteUan, freifidb aben^
falls unmöglich, diese Entstehungem^^Uchkeit
g;in/Hcli niiszuschließeii. Wie ieli glniiben m'iehte,
sprechen allerdings die beschriebenen triohter-
fOnaigea tänriabangen dar Itippao|ilun«B, be-
sonders die der sechsten rechten Rif'pc, für eine
Btattgefundeue i£iteruug; da aber ausdrficklicb
VOD Hoffa angegeben wird, daB die Spoudylitie
traumatica stets fieberfrei verläuft, -u «lurften
Kitemngea bei ihr oioht Torkoauneo. Immerhin
lieOo lieb die eiganartfge Gflitaltanig dar HtfipeD»
pfanncn zur Not wobl auch dnrob tinlaebe Im
GLfoIi.'!' dii KiioL'lienvei-scbiebnngen auftretende
LiageveriiuJeruugeu der Geleukiläcben deuten,
nnd M darf man dieaem Umstände eise «oi-
soboidendo Bedeutung wohl nicht beimessen.
Hort Trof. von Uansemann, der, wie sohon
emAbnt, die Frenadlklikeit batte^ daa Frbpaiai
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Br. Pnl Bartoll,
gUHin «nzaMhen, sagte mir, daß vom BDatotnüchen
BtendpuDkte ans ein Tnmma als Entatehungs-
Ursache nicht absohit ansnischließen sei; doch
«rscheiae ihm die andere gleich su bespreohende
Mlgfidikii« der talMtknUtani EHaMuJrang der
Wirl ' 11:" r|ier, tvontiicll im Anschluß an ein
ToraugegaageneB Trauma, aUerdiogs ungleich
wilmalMnifielMr. Herr Gebelnint Hoffe, der
gleichfalls, wie erw&bnt, die Güte hatte, die
Koooben geasu m «uterauehieD «od der aoeb die
ebgeUldeien RfiD^eneidflaeliineii hentdlen ließ,
iptoh lieh, vom Stendpnnkte des Klinikers
urteilend, pntsrhieden gegren ilif .Aititahine eines
Trauma und sugunaten der Diagnose SpoudjUtis
taberaakMm ene, «egeti dee eebr greflen Sabeteu'
verluHli!« (luolirtTC Wirliclkfiqicr!) tnnl iler ge-
lingen Wahrscheinlichkeit, daß ein jMonsch eine
derartig« Brkreiiikniig, wenn eie eof tnmmatieeher
Grundlage beruh tt% so lat)ge Zeit hätte über-
leben kÖBneii, daß ein« Auaheiluug, wie aie hier
etattgefudn» bitte eiirtreteB kflnnen.
Neeii eD dkeem Udbt aar naA eine M«g-
liohkeit dar Rntatebung Qbrig, dif chronische
EaUUndung der Wirbelkörper infolge
▼on Tiil>erkiiloee (Wirbelkariee, Spondylitis
tui)crculofla), an ilie man ja auch schon deshalb
zu allerecet denken dOrfte, weil sie die bdl weitem
hlafigete n Deformititen der WkbeUUilv
fObrende Wirbdeiriaankang iat
teilen &<
etduageUMeimt ■pongifiMn'WiiW-
Gr«nal&tioDiiBaat«n waiäeln sieh all-
miliUch fa «in •«^wielige«, fibHises Narbeogwsbe na,
welche» Tielfscb S«qu«*t«r in sieh eintchließt. Diese«
ichwielige Gewebe treht dann weiterhin eine Ver-
knöcfi. riiti^r i'iti, indom ei in den Iki'.'icb iler ron dem
Periost ausgi-hende« Callaabilduni; liiucinpfzofen wird,
welclte eine feste, knöcherne Vcr^chnn l/uas; d'-r Mch
berührenden Knoehanteile hi iv.rln iu^t. Ist s-j eine
I kui'cli.jin«! Auaheilung erfi lL-t, ^■• !^olaii wir an Stelle
der ßiickelbildoug mächtige knuchet iie Miu>»i.':ti beateben,
die aber überall noch anregeltnäBige fMFnnngen «eigen.
I Von dje«cu dienen die mehr hinten seitlich gelegenen
den Nenrenwunelu als Ausgang, während die übrigen
KloakenmünduDgen darstcUen, welche den Eitermeng^
den AuafliiB erlauben, welche von den in den Callas
eiogeschloMenen Sequestern herrühren. Die OBnni>
bilduDg iit gerade unter dem fortwährenden entllnd*
Heben Bai» hier eine sehr ergiebige. In die nen-
re
TaB dea WlrMkOrpars. Altmihlich erfolit aiaa Inunvr
weiter um flieh greifende Zerstörung eines oder mehrerer
Wirbvlkürper, bis diese achlieiilich ihre Widentauds-
fabif^keit gegen die Helu-i utivr dui- 'h das Ktiriiergi-wirlit
Terlieren; dii* Folge davuu i^t diuiii in dorRei^ul eiueKio'
knickuDg der Wirbelsäule, <iiv "iti tH n«. h \orn hin
stattfindet, auO^^rdem abp: , \vi un v.jr,'ii;je-.V(i«<} diu
Seitenteile l)ef«lleii \'. ur.n, -mi-li :-:\\ }\ der Si itr r in
eintreten kann, »i- d.ili dimn \iw'hl nur .in liililm^,
sondern auch cin^ s'M.li.i .' v irh. ^t, ,l>rv N - ilmit d. r
Spondylitis ist ein durchaus eijrotuscher. Die Dauer
der Erkrankung erstreckt «ich auf iiiiudcstcns '/i J*hr,
doch vergehen meist IVa bis 2 Jahre nach den «r»t«a
Brscheinungcs, eh« eine HeUong erfolgt oder der Tod
eintritt. Soll nnn <>ine Ausbeilan); erfoljjfn, »o muß
zunächst einmal, um der Wirbulsauli' wirklieb diu
Fonktion einer »tützenden 8äule wiederzugeben, die
^hnfflUitgkeit derei-lbea wieder hergestellt wenicn.
Die* gaaohieht dnroh Neebildaag knöcherner Hassen,
die von dem Pirieat dar WirbeMbde anwalit...
folganwlr nnndenHeäengRpro)-.(B, uaehdemdarBnakal
entataoden iat, ao aetaaa die n generativen Froaeiae in
dar Bega! adt dam Znsammernrinken der Wirbeliiule
aaeh von em. Benh dies Ztuaromeosinkea kommen
wieder lelatiT gaannde Teile aufeinandar a« Hc^taa.
ae weidau aneh die aettHebao Po
fest mitetnaader Teradmiobeo. ZBveOea geheo
in dem Call na sogar die hinteren Bogenteile uad die
angrenzenden BarliaB der Bippen muH,* ^effe, Le..
S. 241 ff.)
Treffen nmi «neh nicht alle Einzelheiten
fliest r Schilderung, die ich (auszugsweise) Ilof f as
Lehrbuch entnommen habe, in utuerem be-
■ondeMn Falle ni — de eoU j» aneh nnr gnui
im all^^'cmctnen gelten — . so wird sich doch
andororscita eine groitc Ähnlichkeit unseres Falle«
null dem nie typiaoh beaehriebeiieii Verimlteii
nicht verkennen lassen; etwas auffallend könnte
höchstens die relativ geringe Reektion dee
Knoehengewebee anf die TocauniMtmide Eita«
rnng, als deren Folge allein die «rwUnte^Soohal-
bildnng" auftritt, erscheinen.
D'wh zeigt ein ganz ähnlicher Fall von Spondylitis.
diMii iLdi d;i^' l'nii'iir.it i"-~itzc, i,dcii'hf;ills kidiurlai
iH iiiiciihw crti' I[*'.ikln)ii iiiif dii' viiranjit'cinL'fiii' KitiTung,
dir- i:-r: in i1l''mi'Iii Fulir iiOLdi sullint um Kadaver l'oSrt-
t:i «tiHt liiiS»ti, Uüd die zur liuisi'hfiifdzuiip clnf-' d'ijdea
'ii -- M'.dx-nten Mrustw irbi.-lkiirpors tj'duhrt liuttr. Uas
Ol) i'kt ist gflwonm !i V'.'ii > i-.fm Itnislkorb, diT «ur
l>:irst«lluug d«r-= S)t;i» thur.ifis ;iijf ilmi l'riijuiritjraaale
unseres anatomuKbeu Iiistilutes int v«rtlc>a«eiieu Winter-
semester (1906 07) an Studierende vergeben worden
war. Reiobli«^« Mengen Kter fanden sich hinter der
Pleura zn eeHen der Wirbelsiiale; die Loipen, die ich
daianfhin gt^an notersuobte, zeigten hochgradige,
■weifeDos durch Tuberkniu»« hervorgerafene Verände-
ruugcn. Ich UeO deshalb nach Beendigung der Pr&-
paratiuii die Wirbelsäule, soweit sie an diesem Tfila
das Leiolmams nooh Torbanden (aber dan (tob aamt
waiteraa nicht mehr faatataOan BeS) mnaerferan. Bk
Wirbel (der aiabente Babwtabel Wa dritter Lendan-
wlrbel) «eigen en ihrer Oberlttehe kainarMBaekHon;
der Körper dea aiebentan Brealwtrbala tat Inder cbarak*
ieriatisehen Weiae anni Teil aenlerii oben seigt er,
ihoUeh wie in dem hier baaeiuisibanan lUle,
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Tuberkuloae (WirbelkuiM) in der )üiig«f«ii Steinzeit.
2SS
■ockelarügvn FurU»tz, welcher dem »eobsten lirust-
wirbcl cnr ätiitzu ;^'<:'ili<.'ut hat, Dto IWUHgtii T«>
MideniBgsD übergebe ich.
gtknbe also mit gutem Keeht den
hier beBchriebeucn Kall, nach Ausschluß
»öderer Möglichkeiten, ala eine Spondy-
litU tvberonloa» bes«iehnen sa dürfen
und dio geriii<,'e Spur von WahrBcbein-
liobkeit, woUbe für eio« traamatische
Uriaehe goUeud gemaobft werden kann,
nnberiekaiobtigt laeeeo lo aolleiL
Daa Intereaaaote an diesem Falle bt
nicht in erster Linie die Tat^aohc, iTaß eine Er-
knuiknog der Wirbek&al« bestanden bat, sondern
seSn TsubUtiusnitßig bobes Alter, seme Zu«
gehörigkeit zur Periode der jttngeren Steüueit
Was immer die Ursache der Erkrankung gewesen
sein mag, in jedem Falle läßt die Tatsache,
daß CB zu einer Auslibilimg gekommea ist, den
Schiaß zu, daß der Kranko eine monatelangc
Pflege genossen haben muß. Das stimmt ja
aaob wiirt i« dem nUe der Menaebea der
jüngeren Steinzeit, flcreii Pintüt gfgen 'lit' Toti^n
wir aas den sorgfältigon Bestattungssnlageu
kenneii, und ^ anoh Pietit g^en dl« Kranken,
wie auch dieser Fall lehrt, und wie man aus dem
Braoobe der Trepanation vielleicht gleichfalls
sohließen darf, falls man darin anob eine tbera-
peutische Miißnahma Mhan wiU, gettbt baben.
AiH'l, : tili Beitrag ru der noch wenij^
bckatuilcu priihiiilorii»oben Pathologie
dArfte dieser Fall vieUeialit mebt nnvittkommen
sein, und bo habe ich gcglaiiht ihn, soweit
angilngig, klarzustellen und die itiologisoh in
Belracibl bommendeD HOgUehkeiteD anafühflirfi
berücksichtigen zu sollen. (Letzteres möge man
damit entscbnldigen, daß diese fies«slireibung ja
nlebt nur fflr Patbologen eütgeiiabtet werden
doifta.)
Ist alii r, wie ich wetiigstcn« planhen möehte,
T uberkulose die ürBache dieser Krkrankuug der
"Wirbeliittle geweaen, ae dfiilka ea boIi wohl nm
den ältesten aus unserem Vaterlande bekannt ge-
wordenen Fall dieser Volksseuche bandeln,
TieUeleiht mn eben der titealen FKlIe flbwbanpt.
Aus der Literatur Blud mir ui'iteii' uioht er-
innerlich. In der neaeetea Darstellung der Ge-
•oUcbte der Taberfcotooe too A. Ott ^ Hand-
baeb der Oeedni&te der Hedkin TonNeumajer
& Pagel, Jena VJO'd) ist nur vom kbutsiscben
AUertam die Itedea>. R Lebmann-Kitaobe,
dessen verdienstvolle Studien /.iir prShialoriächcn
Chirurgie bereits oben erwähnt wurden, hat
gleiob&Ile keinen derartigen Fall mitgetolll Aa
dem im PuuiuHmuseum m Worms aufbewahrten
neolitbiscbcn Material ist mir ebenfalls der*
artiges nicht vorgekommen. Ein anscheinend zu
einem kindlichen Skelett gehöriges Knochen-
Btück, (latt TTerrn Sanitütsrat Eoehl gleich bei
der Auagrabung als verd&cbtig »i^gefallen war
vad dae er deabaU» geamideit anfbewahrte^
setzt dem VerBtändni» wegen üelnes schlechten
Erhaltungszustandes und seiner geringen QrOfie
leider solehe Sebwierfi^eilen entgegen, daA icii
es als uioht einwandsfrei vorlfallig llelwr anSor
Betracht lassen möchte.
Ffir mich ist dieses interessante Fundstfick
noch in einer anderen Hinsicht erfreulich.
Ala ich im Juli 1904 die PrHparation und
Aufstellung der im Paulusmuseum zu Worms am
Rhein aufbewahrten neolitUsdMn Bkelettfnnde
im grohoii beendigt hatte, orstattetc ich in der
„Zeitschrift vom Rhein", dem Organ des Wormser
AltertauiaTeieins, an diesen einen Itunen
riebt über die Sammlung*) und zeigte dacu im
Augoat deseelben Jabrso auf der in Oteifswald
tagenden Yeiaammlnng der DentiAan AhAmk
pologiaohen Ctoeellsohaft >) Projektiooibild« der
am schlechtpstpii und der am besten erhaltenen
bobädel, sowie ein GeBamtbild der bammluug
in ihrer damaligen Aafttellang, indem ieh daran
eiuigo Mitteilungen über die Mftglichkeit, vor-
sebii-dene Tviieii innerlialli diericf» an» ver-
') ilwrrn Prof. Tbilcntut verdanke ioh dtsa Uitt-
weti auf einen interemanten Fund aui m«rovingi*ch«r
Zeit, der von L. Pfeiffer batchrieben und im «Üldti-
•chen Museam von Weimar anf bewahrt iit; es handelt
■ich tun da« Skelett eine» etwa 14jShrigen Müdchens,
mit Hydrooephalns und Skolioiis üniitra; fiber die
der letzteren wird
bei la Ptelf f er: Bini««
IMO,
OlttafMd <•. Jaltfh. a. Ohr.) i
des AU«, liste weiaB m
a 4M tts 497; nit AMIUiiagea.
*) P, Bartele, Bericht äber die Henriohtiin( tinsr
kraniologtseheo Sammlung, baapt«a«IiUeli von Schidcln
i\' v Steinzeit, im l'aulusmuseum zu Würau. Bilt>
V linft .Vom Rhein*. Juli im, 8. » bi« 53.
') 1'. üiirti l», i'l.i-r Si lnulel dar Kteinzeit und der
trdhea Bronzezeit aus der Umhegend von Wornu aw
Itr aomolegis IM«, «.«01 bis M7.
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I
SB4 Dr. Tau! 1
Bchiedenen [innÜNtorischen Perioticu filainmc-udeu
Scb&delmaterials zu UDtenobeiden, anknüpfte.
Dw Ziradk baidw YcraflteflkilniDceii war
nicht in erster Linie lor, - iTieu Beitrag znrRasspn-
fiwge zu liefern; ich bieh« auf dem Stwndpnnkt,
dafi n flbw BBtMbeUhiog aia nngMcih grUkrM
Material iiotweiiilig ist, als es in WLiriu?» vorliegt
und als wir es aua der neolilhiacbeu Periode
DmUahlaads TieUwfllit jcmali bentmn -irerden ;
MOb habe ich wiedvrholt darauf hingewiesen, daß
das Materi:il, wie hei seirit-tii hohen Alter be-
greiflich, dich in einem recht defekten Zustande
Itefindti, gttaitlgtteiifrilB aber kfinstUoh zu-
sammengefOgt ist, «o daß von dem Hilfsmittel
der Cbankterisierung mittels Massongea kaum
GelmiMh gfliaaeht werden darf, md d«m-
entoprecheud auch imino Methode der Prüfung
der Bmoobbarkeit durch Bereohnong des Brauch- 1
barkett^dwc das llaterU ala idolit auarafelMiid I
bezeichnet hat. „Aber kann man die Forderung ,
stellen", so hat K. Virchow sich gelegentlich')
anageeprochen, „die Ethnologen sollten nun alle
jene Untersuchungen lii gi n hissi n, ln-i welchen
sie sioli nioht nnf oiti 'i*iif iri> •tnlcs Maturiat
stützen können? Damit wüidv d«r prähistori-
•oben Ethnologie nahem der grAfite Teil ihres
gegenwSrttgpn flcbiotPS vcr?clilos«f n." Ks muß
erlaubt sein, nach sorgfältiger andauernder Be-
•diftftigung mit t6a«m Material ÜA wenigatem
eine Ansicht über seine Zusammensetzung zu
bilden, «uob weuD dieselbe nur, wie ich in
meiDem Falle anadraoMidi herrorgehoben habe,
auf einem bloßen Eindruck beruht, und auf das
Hilfstnitti-l iltT Cliarüklt'ri^ioinng mitt.t'ls Maß-
angaben verzichtet werden muü, — wie wir ja
aneh a. B. bei Entaebeidimg der B^nge^ ob am
Schäilel mJliinllcli oder wt-ihlich, wesentlich atif '
den allgemeinen Emdruck hin arteileu müssen; I
trifft aber die Anriebt dea aBbe&uigeneii Be- |
urteilers mit der ik'S Archäologen zu-iiiiuiun,
ao wild die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich .
aUe beide geirrt baben, eiue geringe sein. leb |
halte aUo tneiiu' damals ausgesprochenen Au- ;
sichten über die verscbiideui-u Tyj»eu vollstlndii^
aufrecht, möchte aber aucli im dii^irr St<ll.>
') K. Virchow, Über eiiiigc ^«rknaikk oiwin-rer
Hentchenmssen am Sch&del und über die AnwenduDg
4er BtatiitiKliea Uetbod« in der sthniMhea Kraniolegi«.
MMIiHfl Ar Btfaiialat>« 3CO, 8. iM.
i 3 r t e 1 K ,
nochmaU daiauf hiaweiseo, daß das Material ■
ein Im Yergleieb m den eoDst m DeatMUaod
vorhandenen /.war groCos, aber nach Anzahl und
ErhaltungszusUnd [rund *) 50 und zwar 35 Stein-
zeitliche, 15 f rühbronzezeitliche Schädel, Kalvarien
nnd Kalotten, eine Anrjihl nicht präparierter nicht
mit eingun-chnet; vgl. die Übersicht in Zeit-
schrift „Vom Biteiu" 1904, S. 52, 63J für ein«
krankwnetriiehe RrtadwiildOTg nicht anarelebeiidea
ist, so daß also von einer zahleninäßigcii Ch-irak-
tertueraiig der Typen Abstand genommen werden
maßte.
Aber nicht die Untersuchung dieser Fragt-n
war, wi« ge^)»gt, der HaupUweok meiner beiden
Mittetlniigiiu, es kam mir Tor allem datanf an,
wi'it< ri s lTntorBnchui)ghni3tL'ri;il zu erhaltvn und
die Aufmerksamkeit auf die W'itlitigkeil der
Auf bewahruogaaob der scheinbar gering- |
ftg^f aten Knoebenf ande in lenken. Letateiea
mag BclbstvorctHTidlich nnd daher fiberflüssig
erscheinen, ist es aber durchaus oioht; denn ich
habe eelbet photogtm]A]iohe Anftiabmen von
neolitliischen Gräbern (ans anderer Gegend
PenUchlands) gesehen, WO man die Artefakte
Burgfältig aufbewahrt, die uefa üMiiNiD reo der
Abbildung hergeleiteten Eiudruok snm Teil gar
nicht eiiitna! no mIiUciIiI t rhaltcnon Skelettreste
aber als allzu trttmmerhaft nicht geborgen hatte.
In der Zeitaohrifk .Yom Bhiln« bebe ieb ann
Schluß auf den Wert, den auch nur ganz geringe
Überreste zuweilen ffir die Uutersuohung ana-
tonÜMiber Fragen baben kOonea, an Hand «iaea
Beispieles hingewiesen und die Bitte an die
Arebäologen geiiobtet^ bei Ausgrabungea auch
dieses Zweigea der Antbropologic gedenken n
wollen.
Der vorliege udf Fund, der bald darauf in
Heidelberg gemacht worden war, ist nun, wie
mit beeonderem Dank anerkannt werden niofi,
mit Sttßerster Sorgfalt geborgen worden. Die
Zcrirflmmerungen waren zum Teil recht arge,
dooib maehte dis eorgfUtige Aofbewabmng aneh
kleiner TriiinriKr.^liickelu n t iiio nachtr.'iglielie
WiedernnfuLTung iu<.»L;lich. (Jeraile für dieiie
') Kiuv g4juaut;I'H Ziilil:ir</;t)i':' mi>chrf! ich .'luch hii:r
virrii' iden, damit ni> h; iI-t Aus :rurl; .ticliail'»!' la
JiliJvi rntaadniiten fUhrt; lu m ■lui r auftfahrlicben Be-
arli. itiuig, die ich demnioh.st wll. mien zu können holte,
wird duc £fbaltanf«ni*t«ad j«d«i «iasalBen Hebadels
1«w. tehldstrcitss gsnaa iMsohririMn wodea.
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Archiv Inr Aut>iro|iul<i|(i.-. N. F. ltd. VI.
Frivdr. Vlnrrtf A Hulin id HrautiM-ltwtiic,
Google
Tub«rknio«« (Wirbelkarie«) in ilor jängercn SUinMit.
2»5
UDteiwiohang wir« s. B. daa Fciilen etnteinor
Tdlfl im WirbeUhd« re«iit v«rhingnisToll ge-
weaen, da der Umataiid, daß hier außer den
•rlminkteo »neb die aämüioboa ftbrig«D Wirbel
Oha» AamluiM Mtfgveeigt wcrdn kOnoen, von
beaonderer Wichtigkeit ist; und gerade diese
Skt'Uttelki kr>uiieu Itiiht znruikMijiliLiu wenn
tte, wie itu vorliegeudeu FitUu, durch dit> innig«
Veraengiing mit der u oi gebenden Graberde faat
nur, wie eben das Ilauptstflrk. als Erdklumpen
anclteineu. Wenn siob oftmals die {feioliolute
fliaaiiigkdt "bti d«r Bngaag d«r Kaoolwiireete
nicht lohnoii niarr, weil schließlich doch nur ein
TrilmmerhaufcD gewonoea wird, so li«gt doch
d«r Gewinn mom lololMia Yntahmm mm
mindesten darin, die Arbeiter nnd Aufseher,
auf deren Mithilfe so auß^rdeatU^ viel an»
kommt, zn einer Sorgfalt an erziehen, die dch
im Eiaztlfalle belohnen kann. Ich glaub« also,
(laB utu'li nach ilii s» r Si iti^ liiti ili r hfM'liriehene
Fall ein gewissos Interesse bietet, und erlaube
mir Ixi diaan G«l«g«Bli«it noekttslt die
dringende Bitte auszusprechen, bei Aus-
grabungen auch die kleiBsleo KnoobeD-
■tfl«ke anfi torgflltigat« i n bergen. Wenn
wir auch eodgflltig« ethoologische Entocbeidaagen
«of Gnud d«r Sk»l«tiifknd*, w«nlgataas low«!!
die jQngere Steinzeit Deutschlands in Betracht
kominti vleUeiobt ntimiwlt werden trefffo k^V'By^
M> kann dodi, wie muMr SUl lehrt, mniitiiti
andere interessant«! Frage dBimek einer LiilUIg
ailier gebracht worden.
BrkUrang 4ar AbbiiAnnfen.
Bla Vif nraa 1 «.1 stad na«b nalaen cigcnan
photoyrapbisahan Auf nah uien, dta In der int Text
B. 24t iMMehrisbMUO VT«»« tod Frftulain Bsn^aeb
rctnui-Tii.it worden, hergetullt. Die römiseTifn Zahlen
11 II Ivzi'irhnwi die Rflcksnwirtwi!, di«» /.inchi'n li\
ilif rfitiiiifii iliT z\4iit<'n l>i« »i-lM'iitt-ii Ki)i]>«.
fi^urcn und 4 tmii u&ch K'^nt^onbililnrn
' !i<-r;;.«t-lU. 41« Herr Oeheimntt Hoffii m meiner
I hlinik fr' uiniüchitt für mich aufnehnfn hoS. l>ur«h
1 Kraulein l'l m.j; «urdifn davon DUponuiv.» li*Tiir*-»tellt,
I vim i'.iMii'n der AtiziiR ppn.'ifttntn i*t; ich tiinJ'-, (l»B
' man an vom I'>^Hitiv ;;"*ruacht^ii AbxUi:*^ii nifbr
1 liebt nU .-tri <i>-it dioiii Nr^stiv gedmckt«ii Biid«m.
I Vig. 3 zfik^t die Aofnshme von hinten (Wirbelk&rper
' auf der Flalt«), ¥\g. 4 von der H«it«. Eine Anfoshtn«
' Ton Torn, die gleicbfalU gemitcht Vörden war, sei^
I nicht mehr ale Fig. 3 und wird detbalb nieht rtpcodaiiert.
I (Bei dar Betrachtang dar KOntgenbilder WOlU BOan be-
danken. daA Ihn Sahirfs and Klarheit aitURsniU
Mabtigt wvfftai maie.) — Blmtl(«b« AbMlduBt»
in natttrlialtw OrdI«.
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XIL
Über die Devtetioii
der anatomlBohen yon der geometrlaolieii Hedianebeoe des
memohUfdien Sch&deU in hmag auf die BlanriKqlarltnle.
(Aus dem präbuluristili-aulhropülogietohuu ItiHlilut in Miiuohen.)
YoD Dr. Witold salur«U>«r.
Mit 6 AbbOdaivM.
I>ie BOgenauol« „anatomische Med iah ebene
du BaUdili*, d«i«ii Lag« dnroh nata^die ud
künstliche aDatomischo Mcilianjxinkto angegeben
wird, stellt eiae mehrfach verbogene und ge-
kniekte Fttehe dar. Die Nidd ebn Stereo*
gnii>!i('ti, dif in i-inir j^cowLssen EiimU'lluog mit
ihrer Spitze einige aaatomisohe Medianpunktc
«rrelflht, gibt, indem rfe d«n flolAdel in aagit-
taler Richtung umfälirt, dii- l^ago der gcoiru tri-
Bchcn Ebene dieser Punkte an. Es ist indcsaeu
nnmöglich, den Schädel so aufsustellen, daS die
Nadel alle anatomischen Medianpunkte berGhrU
Je nach dem Bau des Sch^Ul« !;; bleiben immer
einige von ihnen recht« und links in versohie-
dener EDtfemnng tod der geomelrieehen Ebene
liegtn, iiixl (s ijiht keinen so symmetrischen
Schädel, daß seine geometrische Mediauebeue
mit der anatomischen etisamraeofilllt
Da also die beiden Ebenen voneinander ab-
weichen, so fragt e« stob, ia wieweit üoh diese
Abweichung gehend nuMbt» ob sie von der
Form des SchUdela und von der Kasse abhängig
ist, ob *K' in nllpn Tlc^onen <lrs S(-li;iiU-Ii<
gleichmäßig ist oder nicht und wie die Devia-
tioneneigong der elnaetnen Hedienpimlrto n
echät/on t^t.
Diesen Fragen etwas näher entgegenzutreten,
iHtb« leib mir snr Av^be der Torliegeaden
Mitteilung gemacht, und da ich nicht über
60 Bebidel binausgeben konnte, so ist ee den
großpn technischen Schwierigkeiten und g^oßpm
Verlust an Zeit ziucusohreibea, bia ich endlich,
auch nicht ohne Opfer der mflheamen mooate-
langen UnttTsnclningiMi, i'iiiL'ii figoncu Aji^arat
koxistmiert habe, der sich zu diesen Zwecken
mh votler Geaanigkett eitwende» llAL Trota
der spärlicben Zabl der untersuchten Schädel will
ich doch einiges in dieser Ricbtung mitteilen,
besonders, da dieses Thema, meinm Wissens,
bis jetzt gar nicht bearbeitet wurde.
YoHkt s(ä CS mir noch trlaiibt, dem Herrn
Professor Dr. Johannes Hanke für seine
■elteo freoodiich« Bereitwilligkeit, mit der er
mir die ganz« relcla- Seli'idcl'iammluiif,', alle In-
Btruuteute sowie die Bibliothek zur Yerffigung
stellte, tmd dem Aerfitenten dea priQiiitoriMli-
anthropologischen Instituts in Mflnoben, Herrn
Priv»tdozent Dr. F. Birkner, fOr das herzlich«
Kntgegeukommeo wftbreod meiner ganzen Arbeit
ndneo inoigeteii Dank Kommgn^bm^
Begriff der geomotrieobon MedUneboB«»
Bft die geometrieebe Medianebeno den An»>
pnii<:::Äp!iTikt für unstrü lietnichtimgLMi bilden
soll, so muH zuerst der Begriff dieser Ebene
festgetteUt weiden.
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Dr. Witold Schreiber, Übpr die Devistn'ii di r nnMomiiKth*!) von der ^«»tiniutiisi licn Modianob' mi usw. 267
In dem babobreobeoden Studium Lissa u or s
Haädn wir die Slahttnig der geometriBOhen
Medtanebene durch das „Punctum alae vome-
ris", aUo d«n Ansetzungspunkt d«r Alae vome-
m am Ro«tmm sphonoidalc (av. Lissaner),
Punctum protubersntiae ocoip.ex. (po.LiaB»nei )
und denjenigen Punkt Aev Pfciliuitit, dpr sieb
durch möglichst mediaue Lage auszeichnet, an-
gagvlwo.
Anders henrteilt dio ireoiiittriscliL' Mcdian-
«beue V. Török*). Er Hcbiägt für ihre Be-
tlimnang dra koiMtaiite Punkte tot, dnreb die
das GoBicht, das Schädelgcwölbo und die Scbä-
delbaak wanigatMw aA j« ehietn Pnakte rei»i-
•entiertwifd: HItte des SoOeren AlTeotimades
des Oberkiefers (Pr. Türük), Kreuzungspunkt
(lor Pfeil- und Kransmalit (Br. Urocn), lunl dvr
Medianpunkt des hinteren liandee des Forauicu
magtinm (Qf. Broea)>
In seinem spfttcren kritischen Werke') ver-
wirft V. Tördk diese Idee der konstanten geo-
tnetrisohen HediaoebeBe i«a SehMdela, denn aa
hat sich aus seiner längereu Erfahrung heraus-
geetellt, daß, »wenn man gewiaae 8ob£doI iu
das M1ve»n dieaer drd Boidrta anfrtellt, die
ganze Sobädelform eine viel mehr a^moetiiiohe
Stellung bekommt, als wenn man diaaalbe Dach
anderen Meüpuukten nivelliert",
Kenetdinga beatimmt t. TOrdk also die
geometrische Mediauebeue diifL-li Jiijoiiii^Lii ilroi
Punkte, i^t dtsaoQ verhältoiHmäliig die meisten
dar Bbrigen anatomiBolMii HediaDpnnkta eine
und ilio.'tclbe Ebene bilden". Auf diese Weise
wird nun die Ebeue aar geometrisohen Median-
•beiM gewlblt, mit wekiber der größte Teil
dar aoaitOaiischeD zusnmtm nfültt.
Diesen letzteren Begriff der geometrischen
Mediauebciio des Schädels halte ich ebenfalls
für ganz zutreffend, weil er das individuelle
Gepräge jede» Sohädels deutlicher /.um v\u.h-
druok bringt. Nuu bemerkte ich, daü, wenn
man di* Bobldal snf dtea« Weis« in dia g«o-
matriaalia Hadiaaebeoa anflMellt, al« ttttrn da-
' i I Mti I iMrliungen über die m^ttale Krämmung
il>'i> S' tiuUok imi daa Aotbrofioideo oiid dttn veracUiv-
<i>-ni'ii Meu««h^iirssNB. Ardk £ Aatbrop.» Bd. XV,
Sappl. Iteb, S. 17.
*) Üb«r «in UulverMlkrsnioioeter, 8. 1% Lei{>zig.
*) Grasdsfige einer synUmatiicban Knaiamstri«,
B. tu Ms »14. Skattfait ie»o. j
Aitklv lit Aaltatvataftab IL ». BS. TL
durch iu solche Lage kommen, dafi die beiden
OhrlOeber b «iiwr, m der geometrischen Maffiaa»
ebene senkrecht vorlaufenden Linie liegen.
Da die Ohrlöcherlinie für die Fn»_'" der
Horizontale des Schldels immer vun groi^er
Lk'deutung ist, so soliiuu es mir docb nioht ao-
M ii'litii^^ 7.(1 wissen, wie sich die anatomische
Medianebene zu der geomelriadiea Medianebene
I veiliilt, wenn dar Sohldal in di« Bkuikalar-
linie, die senkrccbt r.nr geometrischen Mcdian-
ebene steht, aufgestellt wird, Dur Begriff der
I geomcIriaBlien Medianeben«, die in diaaer fltat-
lung des Schädels jedesmal eruiert werden
I maßte, entsitriobi priunpieli dem v. TörAka,
I denn als geometriaoba HadUnabab* wnrde
immer diejenige senkraakfc mut Okrlocb-
liuiL- st eil L' II d i- F.lifüP »ngenommpn, mll
welcher der grülitu Teil der anatomi-
aehan Hedinnäbana BuanmmanfiaL
Methode der Untersuchung.
Uiilaravobangaapparat.
Sowt ii «8 mir bekannt ist, bat bis jetzt
niemand die Frage der Abweichung der »na-
tomiaoben MedianabaD« daa SoMUlela von dar
geometrischen Mcdianobcno studiert, und bloß
im letztgenannten kraniomctrisohen Ilaudliui lic >)
von V. Török finden wir diese Frage auf-
geworfen und genan dia Hatliodo angegeban,
tiiiltcN d> r sie 7u If^soH wäre. Seine Methode
ist die stereographisohe. Der Schädel wird
mKtela HodelOarwadiaea ao di« Sobale bcfeatigt
iitid am Kraniophor angebracht. Nun werden
mit der Spitze des NivelUemtabea des Ortbo-
grapben*) die betrellenden PankCa am Sohidcl
aufgesucht und auf daa auf aii« feis gaadiliSena
Glasplatte geklebte Zt-ichnnngspapier projiziert.
Die Abweiohnngeu der anatomischen Median-
punkte link» und reebu, in diesem Falle oben
und iifit««»i, worflt'ii nm Nonius der Hülsf> ilts
Mivcllierstabes abgelesen ev. berechueu Ist
nnn in dem oben angagabenen Sinne dia g«o-
mctiiscln' ?T> dlani t" ci uii ri worden, so wird
eine kuutiiiuierliche gvratlv Liuie gezeichnet,
aof weleber dia ttObenlagen d«r dnaalnao «n»-
tomischeu Paiikl« »nfgatragan wardan. J« naeb-
') (irDDdziiK« eln*r nyMematisehsn btttUnaetris,
S. aos bis f)tatt(art ISM.
Siehe ebaada, 8. MO Ms «Tl.
88
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258
Dr. Witold Sohretber,
dem, ob der betreffende Punkt recht« oder links
abweicht, oder in die geometrisclie Ebene zu
liegen kommt, wird er oberhalb der geometri-
scheu Linie mit dem Plugr.eichen, unterhalb mit
dem Minuszeichen ev. an der Linie selbst au-
gemerkt. Yurbindet man endlich alle asymme-
trisch liegenden Punkte mittels einer zweiten
Linie untereinander, so erhült man das Uild der
Abweichung der anatomischen Medianebene von
der der geometrischen.
für Untersuchungen dieser Art dasteht, so muß
der Apparat eben in dieser Richtung volle
Brauchbarkeit bieten.
Es ist nicht mehr ein stereographischea,
sondern ein ikonographisches Verfahren, dessen
Prinzip ebenfalls auf einer orthogonalen Pro-
jektion beruht.
Wie es die Abbildung zeigt (Fig. 1), besteht
mein Apparat aus dem:
a) eigenartig konstruierten Kubus,
Leider waren mir die ob<-n genannten kra-
niomelrischen Instrumente von v. Török nicht
/.uguiiglich, und «K'swegen kann ich über ihre
Brauchbarkeit nichts aus eigener Erfahrung be-
merken, soweit sich jedoch uus den betreffen-
ileii Aliliildungeu ') schließen läßt, wären sie
für dt II Zweck der vorliegenden Untersuchung
kaum geeignet.
Aus diesen Gründen ließ ich mir meinen
eigenen Apparat konstruieren, und, da die von
V. Török angegebene, oben erwähnte Methode
der graphischen Darstellung der Abweichung
in einer kontinuierlichen Linie als einzig passende
') Ornndiüg« einer iiyHt^iiisti»cheD Kraaiometori«,
Tnfel 31 und 22. Stuttgart 1890.
b) etwäH modifizierten Martinsohen Zeichen-
tische.
Uer Kubus (Fig. 2) besteht aus 27,5 cm
langen, zylindrischen Messingstäben, deren 5 cm
iingc Ausläufer außen dem Kreuzungspunkte
als FQUcheu zum Aufstellen des Kubus dienen.
Diejenigen acht Stäbe, die zwei zueinander
|>:ir:tllele Flächenräunic begrenzen, tragen je
eine DoppelniuSe (m, m'), mit einer, senkrecht
ihr Mitlelstiick durchbohrenden Ufilae (h), in
die verschieden lange, fein zugespitzt« Stabl-
niidelu (n) eingelassen und mittels Schraube (s)
fest zugescliraubt werden können.
Vier von den Dojijjelmuffen (m,) lassen sich
lUligs der Stäbe, denen sie aufsitzen, hin und
her schieben und um dieselben drehen, kOnnen
jedoch an jeder beliebigen Stelle des Rahmens
mittels einer zweiten, etwas größeren Schraulte
(«i) bewegungslos fixiert werden.
Die vier übrigen Muffen (m) lassen sich
nicht längs des Rahmens, in dessen genau be-
stimmten Mittelpunkt sie befestigt sind, bewegen,
da jedoch <lie ihnen zugehörigen Kubusstäbc
sich um ihre Längsachse drehen lassen, so kann
dadurch auch jeder der vier ständigen Doppel-
mnffcn und eo ipso den Nadeln jede gewünschte
Lage in einer Ebene gegeben werden. Mittels
Zuschrauben der größeren Schraube der Muffe
wird der ganze betreffende Rahmen und gleich-
zeitig damit die Muffe fixiert.
Ülier die Deviation der anntomitchcn von der ((eometritcben Modiuiebcne ilos tnenichlicben Schädeln nsw. 2b9
Da der Kubus möglicbHt genau auttgearbcitet | sind Vertiefungen eingela<>8eu, in die ein Frauen-
iat, Bo kommen alle vier atäiidigo Muffen und baar oder ein tebr dfinner Faden paßt, der die
mit ihnen die Nadeln in eine und dieselbe Uichtung einer gcomcU-iBchcn Ebene andeutet.
Ebene r.u liegen, wovon man sich sehr leicbt An den vier übrigen, senkrecht zu den eben
Qbei-zongen kann, wenn man den Kubus zwi- beschriebenen stehenden Kubnsstäbon, ist auch
scheu beide, s)>ätcr noch zu besprechende Glas- je eine Doppelniuffe atigcKotr.t, <lio je eine zu jeder
tafeln des Zeichentisches einstellt, und mit dem Zeit abnehmbare Traverse (/) tragen. Die Tra-
Diopter die gegenseitige Lage der Nadeln ]>rt]ft. venie läßt sich mittels der Doppelmuffen oben
In den Hülsen der ständigen Doppelmuffen (m) I und unten, vorn und hinten, also in vier Uich-
Vig. 2.
tnngen verschieben. In der Milte je<ler der
beiden Traversen befindet sich eine l'fanne, diu
sur Aufnahme einer senkrecht zu ihr stehenden
Querachse dient (Fig. 3, '/)■ Durch Zuschrauben
zweier kleiner Muffen, die an dem aus der Pfanne
nach außen hervorlreteudcn Teile der Querachse
angesetzt sind, wird das Ausweichen der letzte-
ren nach liiik!> oder rechts verhindert. An einem
Ende der Querachse außerhalb der Hefestigungs-
muffe ist ein geteilter Kreis k (auch sichtbar in
Fig. 1) und ein Knnpf zum Drehen <ler Quer-
achse augebracht (dk). Wie aus der Fig. 3 zu
erselteu ist, dient die Querachse zur Befestigung
dea Schädels. Zu diesem Zwecke besitzt sie
zwei versU'llbare uikI mittels Schraube (s,) fixier-
bare Doppelmuffen (mij), in deren senkrechter
j Halse (h) je eine Nadel steckt Jede Nadel,
die sich hin und herziehen läßt, wenn sie nicht
mittels Schraube («,) festgehalten wird, besitzt
an beiden, dem Ohrloch zugewendeten Enden
I einen Konus, der sie in das Innere eines Ohr-
loches einzudringen hindert, so daß sich der
Schädel imr mit »einer äußeren l'artie des
j knöchernen (iehOrganges auf den Nadeln stQt/.t
Noch zwei kleine, leicht verstellbare Traversen
(/r), mit einem längeren Schraubnagel vorn,
nud kürzerem hinten (ng), dienen zur Befesti-
gung des Schädels. Damit sich die Spitzen des
3S*
260
Dr. Witold Schreiber,
Schraubi'nnagels nicht in den Knochen ein-
bohren, »lecken itie in dicken Gnmniiplättchon,
un<l ein kleiner, oben angebrachter King hält
die Schraubcn»piuc immer in der Mitte des
GummipiättcheuH. Nur in solchen Fällen, wo
die Nu<lelK]iitze in irgeudwolchea Forauicu des
Schädels, ebenfalls zu Bofesligungszwecken, ein-
geführt werden soll, werden die Gnmmiplätt-
chen abi;enommen.
Bevor der Apparat nun fertig zum Gebrauch
ist, muß man sich überzeugen, ob beide Ohr-
naduhi in eine Ebene zu liegen kommen. Auch
muß die Querachse senkrecht zu der geometri-
schen Medianebene orientiert sein, die mittels
eines, in der Kinritzuug der oberen Doppei-
muffen (Fig. 1) auHgespanuten Fadens oder
Frauenhaares angedeutet ist.
Die Prüfung der gegenseitigen Lage der
Ebenen bzw. Linien kann mit dem Diopter er-
zielt werden.
Der Zeichentisch von Martin (Fig. 1) mußte,
entsprechend der Grüße des Kubus, auch grüßer
gebaut werden. Wie die Abbildung zeigt, ist
die eigentliche Zeiolieuplatte nicht gebrochen,
wie es beim Martiuschen Apparat der Fall
ist, sondeni bildet mit dem GlaMraliuien , der
aus trockenem, hailem Holz vei-fertigt ist, einen
einheitlichen Itahmen. Während beim Martin-
scheu Dioptrograph nur eine Glasplatte vor-
handen ist, gibt es hier deren drei ev. vier:
eine obere, eine untere und zwei seitliohe, die
jedoch leicht abnehmbar sind. Am Storch-
schnabel, in der Bleistifthülse steckt nicht ein
Bleistift, sondern eine fein angespitzte Stahl-
° uadel, um desto genauer die einzelnen Punkte
andeuten zu können.
Sobald alle anatomischen, künstlichen und
natürlichen Mediaupunkte am Schädel angemerkt
wurden, wird ein entsprechend großer Konus
ausgewählt, auf die Ohmadelu aufgesobrsubt
Ob«r 4ie Dnktloa
Ml
und diwwibea in dk OhrlMber «ing^llhrt, t»
daß sieb l>eidc Olirlöcher mit ihreu äußeren
Fuüea auf die Koausoberfiäobo BtAtaea. Die
QiMrsohH (Fig. 8, q) geht MnA qaar flbtr d«a
Sfliptr des Hinterhaoptbeinefl so, daü beide
aotan sa bespreobende Punkte Jio" und „ba"
gut siehtbur ebd. Da ob bei tnancbea Sch&dela
nicht der Fall kt, daß die OnwaohM gand«
Qb«r dem Bationpiinkto steht, ist es gut, ein
iiir allemal eine iu der Mitte ausgebuobtete
Stang« ab QoenoliM an baoataeii. Da flbar
dem Schädel ein in den llnlson der beiden
oberen Doppelrauilen (Fig. 2, m) festgehaltener,
genan ausgestreoktor diniiar, aohwaner Fadeo
oder Haar die Rieht ung der gaometriaehen Ebene
aogibt, so wird jeder der angflinerkten Punkte
dar Uedianebene des SohSdeli äer Reihe nach
•0 «iagestellt, daß or, mit dem Diopter gesehen,
gt-n.in mit dem Faden «iiRammMifflllt. Nun kann
niMu prüftju, welche der anderen Medianpunkte
gleiebMitig nait dar geomelrlaehan Bbeöe au»
sAmmenfallen, indem man dio Tiaver»en (tr,
Fig. 2) leicht zuschraubt und deu gaaseu Sob&-
d«l wilt dar Qaeraeliae am S0O* nrndraiht IH»-
jeuige Ebene, auf die die meisten anatomisohen
Mediaapuukte zn liegen kommen, wird als geo-
metrlaobe Hcdiancbeno augenomroon. Nachdem
die Querachse in der Stellung befestigt wurde,
l)C'i wulflier der SchSdel in der „Dcntschon
Uorixontale" steht, wird der Zeiger (Fig. 3, m)
gegasfibar MO* das gatailta» Kniaaa (Big. 8, k)
gestellt nnd nochmals kontrolliert, ob alle
Schrauben, besonders die der Queraohaeo, der
TraTCfaao, daon dia Sdtniibeiii« die die Oh^
lochnadel fL8thalton, fest zugeschraubt sind.
Nun wird auf der Qbatafel mit Uolionterii^«
daa ZaiahentlMliea das Papier, «n dam dae
linie aufgezeichnet wurde, angeklebt han-
delt siol» nur, fcsL/.usti ilcn, oli diese aiij;e/.eioh-
nete Liuie des Fapieres mit der Kichtuug des
Fadens am Kttlma ganaa {Miallal vavUnit. Diaa
ist leicht zu erreichen, indem die Nadelspitze
au verschiedene Punkte der aufgeaeiobneten
Uni« gaatelk wird, md daaaah jadaaoal der
Kuhn» >.i) ver«elii)1>eri, daß die Fadenlinie des
Kubus genau mit doiu Kreuafadeu des Dioptata
maammanfiUt Ut daa durah mabrfaehe Ver-
stellung des Kubus geschehen, und hat die ura-
gakahrte Probe den Bewaia geliefert, daß die
SteUeng dea Kaboa eine rlehtlge iat, ao wird
er an die "Rahmen des Zuiehentisohes mittel»
entsprechoader Einrichtung befestigt, und es
atelit jetat alohta im Woge, die Abweifdurag
einzelner Medlanpaakte auf das Papier m ttber>
tragen, indem man jeden einzelnen Punkt dar
Reibe nach mit dem Diopter fixiert und auf
dem Papier mittels feiner Pflnktchen, die mit
der fallenden Nadel gemacht werden, anmerkt.
Der geteilte Kreis gestattet, den Scfa&del um
beUeUge BogeoUage in drabfiiB, mid «vf dieae
Weise jeden Schädel in dersellien relativen Lag©
ZU prüfen. Die erste Ikdingung jedoch ist,
dafi äSi9 lUolttangeB der beiden Unieo parallal
verlaufen, der Dioj^ter utid Storobaohnabel gans
exakt arbeiten, daa Zeicheopiqiier, aoweit diea
möglich ist, eine genaue Ebene bildet und dar
Schädel nach kemer Riolitaiiig beim Drehen
ausweiche. Was dicRon Punkt anbelangt, ninß
ich bemerken, daß, wenn die Schrauben sorg^
mUlg «ggeaahtnnbt aind, die Befeiygang dea
SchSdelH eine <<olche ist, daß selbint bei An-
wendung einer ziemlich großen mocbanisohou
KmH idoht die geringste Anawaidinng eaa dar
einmal angegebenen Lage erfolgt
Besondere Kontrolle und Aofmerkaamkeit
muß dem Diopter zugewendet worden. Yor
allem muß ich auN eigener bitterer Erfahrung
benu^rkcfi, <laß alle die Dio|ttcr, die ein Tiicli
oder irgendwelche auder« ähnliche nachgiebige
Unterbige baaltnn, Ittr anitle VnieiMdinngen
keineswegs geeignet sind. Dnrch AbntitMing
der Ränderpartieu des Tuohringes, ebenso durch
Abbenrtan der Klebmaaae und Anfheben ainee
Teiles des Ringes steht der Objektivdiopter
nicht mehr parallel an seiner Unterlage, was
idebl nnbedeotende Fahtar im Fixieren renir'
sacht Die Unterlage des Objektivdiopters mu0
glatt und nicht nachgiebig siein, vielleicht aus
Metall oder Elfenbein, im eutgegeugesetzten
Flatte iat eine aebiafe SteUnag dea IKoptara,
also eo ipso fehlerhaftes Fixieren des Objektes,
nicht zu vermeiden. Auch die genaueste Kon-
aentvieruBg dea CHcnlar^ptara gegen daa fhden-
kreu/ dos Objektivdiopters i.<t ala eine ,eeadltie
eine qua nou" hervorzuheben.
Der dam Martinaehen Dioptrograph ao-
gehörige Diopter, wenigstens das Exemplar, mit
dem ich aa tun hatte, aatapnoh keiner der
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I
oben genumtflii Bfldingoogm, wm idi nach der
Hc'iirbcitung von tingefähr 40 Sdiädelii, dio
(telbiitvenUudliuh nicht mehr brauchbar waren,
bmcrkl«. üm wIoImb mit Zeitvariiut v«rbm-
dcnen Krfnhnjngcn in Zukunft vorzubeugen,
habe ich der Auswahl d«m IHoftet» einige Be-
merkungen gewidmet
Sobald das Aufzeichnen der eiii/olnt-n ana-
tomisoben Mcdiaupunkte beendet war, bcHtinimte
ich die Neigung der deutschen Horizontale rar
gi'OMtetriscbou Mcdianobenc.
Dabei verfuhr ich folgenderraaCt-ii ;
Ich drehte den Schädel mit der Querachse
am 90* Ton eeioer frOhcieD leg« so, d«B dea
Gesicht gegen die obere Platte des Zeichn'n-
tiecbaa gewendet war. Sobald nun die Quer-
iehee fn dieeer Lage flxieit- war, wurde der
Schädel mit vers^-hiedon langen Nadeln, ähnlich,
wie ee die Fig. 2 aeigt, festgehalten, wornnf
die SebnrolMd der TniT«nni mid der Ohrkteb-
nadcln ^'( loi^kcrt wurden, und die ganee Qner-
ailise iliiroh AiiflR-lien dwi A<'h!<eiil.'i.r«.r^ enl'
feriit wurde, ^uu hatte ich die freie i.iiiBiubt
fn bside OhriOdier, Qber die d«r «iMi|mekeiide
Punkt der deutschen Horizontale beiderseit«
angemerkt wurde. Jetzt projbiertc ich den
betrefleaden Paekt tnittela fweier g^eneioander
aenkrf i'fit g» sii'llter uihl leicht versieni):irer Na-
deln auf das, parallel gegen die Kubusrahmen
gerichtete Sl&bdien, wie es die Fig. 1 (st) zeigt
Wenn mia jatit auf die an jeder Seite befind-
lichen dBnnen, genaaaten parallelen Stäbchen (st)
einen mit Gewichten beaehwertcu Faden legt,
aber so, daO er mit den mit Diopter fixierton
Punkten, d. h. mit dem projl/icrteii Ohrpunkte
and dem utedeii«tcn Tuukte dos einen uutereo
AngenhObleBfaadei, a.B.det rediten, maammen-
failt. so r~t in dem Kreii/ii!iL.'sliniikte dieses
Querfadens mit dem Faden, der die Ricbtuttg
der g^meuiseben Ebene ropritaeotiert, der
Neigungswinkel beider Ebenen rechterseits au-
gegeben. Um diesen Winkel absalesen, lieil
iebodr einen GiastnatporteMrverfiertigein. iNeaer
Glastransportetir wird ;inf die Glastafsl des
ZeichentiBchcs gelegt, und mittels dc8 sogenannten
DoppeldiopterH, der das Fixieren in einer geraden
Liaie verwärta and tSokiribta gestattet, .*» ge-
richtet, dnß die horizontale Linie atn Trans-
porteur mit einem Faden sich genau deckt,
während der Mittelpunkt des Transporteurs auf |
den Kreuzungspuiiki lu ider Kubusfaden fallen
muH. Nun wird der Grad der Neigimg für
die de» i. B. reefato Seite des SeUidela
aTij^eli-serj . worauf dieselbe Prozedur ffir die
link« SchädeiyUite wiederholt wird. Damit die
Viim and ijaiea des Trsaspertem» dendiehcr
hervortreten, schiebe ich ein entsprechend großes
Stück weißes Papier unter die Kubiafiden aod
dasselbe tue ich beim Eiostellea des Knbaa in
die gewilneebte Richtung mit der am Papier |
angezeichneten Linie zur Ik^iinunililg der Ab* .
weiobuug der JUedianpunkte. I
Aaeb die stark defekten Sebldel and Seht*
delfragiiu iitc körmcn in dem Kubus unttrsncb»
werden mit dem Unteiaohiede, daß man die
QnevetaDge nioht mefar gebnaeibt» seoadeni den
Schädel so, wie es Fig. 2 zeigt, mit Nadeln
befestigt, and, statt den Sebidel mit der Dreh-
achse ni drelwn, den ganaen Kolraa aaoit dem
Schädel immer um M* omwendet, wobei der
Fiuien jeclesnuil in neue Htilse« oder l>op|vel-
mufton kommt, iiuuiei aber in derselben genauen
Hediaaebene des Kubas B«gMi bleibt Der
Kubus wurde in der Werkstiltte der physikaü-
soben Instrumente der Firma BObm a.Wiede-
mann-lfanciben rerferl^, oad ieb iMnntae
gern die Gelegenheit, dem Herrn W ied e tu a ri ii
nicht nur ffir die große Genauigkeit der aus-
gefBbrtaa Aiboten, sondeni andi flir das gvoBe
Interesse ond YenUndnw, das er dem Plan*
des Instrumente!! entjgegenbraehte,- an dieser
Stelle zu daukeii.
Einige Mitteilungen Aber dio Resnltate
der Untersuchung der Deviationsverhftlt-
aiise des Bob&deli^
Wird nun die georoetrisebc Mediaiiebene nls
eine gerade Linie aufgezeichnet (Fig. 4, punk-
tierte Linien), die einselnen anatombeben Me- |
dianpunkt« einerseits in entsprechender Rnt» |
fernung voneinander, andererseits von der geo-
metrischen Ebene eingetragen, so läßt sich genao •
prüfen, wie sich dio anatomische Modianebene
zu der geometii-rbrii N LiliäU. wenn die lellto
senkrecht zur Ohrloolitinic steht.
Frfift mau dann die auf diese Weise dar-
gestellten Kurven, so siclit nuiu, daß sicli bei
vielen Schädeln dieselben Grundtypeu
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Ülwr die Deriation dar aoAtomiielien von d«r getinictriaehea M»dwoeb«ne des maaiehlioheD Scbidcl« usw. '363
wiederholen, nitfirliob mit kleineren oder
griMIwMi indirldiMllMi AVwaidhimgni. Bei d«
r-iiien wticht die anatrimischf Fbene von der
geometriichen links ab, und in einer verMbi»-
d«n gdcmioktiMi Tiaw Terlteft m» «of «ienelban
Seite der geometriBohcn Ebene, ohne auf ibre
•ndei« S«t« Uwmgebea. loh nenii« «okiM
Sdildel: Sehld«! mit linksicittg er De*
viatioD ohne Kotupcnsation.
Mancbmal geht die Medianebene von der
liukon auf die rechte Seit« der geometrischen
MdliMiclMB» daroh, kebrt j«dooli nach sehr
kurrcm Verlauf abermals auf die linke Seite
oder verläuft ia d«r geometrütibea Ebene. £«
•bd: 8ehid«l mU U&ki>*iUg«r, «ogaat-
g«nd konp«niierMr P«vUtioii.
i In anderen Fillea aieht man, daü swar die
I ■DktoBiiMli« HedbiMlNM von der liBkeo B«it«
asif dir rechte überhöht, im<l eine längere Strecke
reohterseiU veiiiuft, oder mehrmala atob naeb
TMbte und dmn wMciiiid iMeh link* irandeli
trotzdem aber läßt sich (kr linküsiUi^'o Cha-
nktar de« äfifaidek gieiob erkenu«n. £a nnd
Sflbid«! mit liakMeitigcr konp«ii»i*rl*t
Deviation.
CiLnau daiMelbe l&ßt Hich auch von solchen
äcliiiiJuln bemerken, bei denen die anatouuMho
MedbnelMiw uftdi raohM fca d«r gMOUtriidMB
abweicht.
Endlieb gibt e« noch Schädel, deren ana-
dberdergeoBMftiiMlwtt Twbllt» daß dieDeviatioB
Kig.4.
luutaw iS
BitBiarckauch.7
weder als linka- noch aU rc^hUtwitige bexeiofanet
wttdMi kanik Soleha Mdldal bmib« ich: Scbt-
del mit k<>in|>i!iiHi('rtcr Doviatioo«
Im allgemeinen gibt e« aUu:
A. Sebld«! flut a) liakMettigw Deriation
ohne Kompensation ; h) linksseitiger, aagenlgeiid
komprimierter Deviation} o) ItokaeeiUger, kom-
pvnsierttT Deviation;
It. Schädel mit a) rechtaseitiger DeTtatioii
o Ii f 1 f Koni ptnsalioii ; 1> ) recht«»« iiigor, ungeu ügend
kompensierter Deviation; c) rechtaseitiger, koro-
peaiieiiter Devietiea;
C. SrIiS.kl mit Iv'otrprrüsirrtrr Deviation.
Vergleicht mau nun alle Kurven, die dem-
eelbea Typoe aagekOrea, VBterdaaadcr, eo be*
merkt man glci>-b, dalt sie sich durch verschie-
dene Grade der gegenaeitigon Abweichung der
beidea Ebeaea imt«teeheid«B. Bei maimhen irt
diese Abwoichung unWcdeutaad, bei anderea
giAfio' oder beaonden atark.
>kun be7.eiohne ich diese Abweichung, die
aaf eiaer ttagerao Straeke rieh loctaetat, fblgea-
dennaDen :
m) geringe, weuu die größte Abweichung,
aaf jeder Seite von der geometoiaehea Kbeae
gwechnct, 3 mm nicht überschreitet;
b) mIAige, vena dteee Deviatioa über 3 mm
•teigt, jedodi imb Aebr ab 8inm bet<igt;
o) abermlAlge, weaa cie eieb ibar Slam
erhebt.
E.<) kann also jeder der obengenannten
Tjppen mit eiaer dieser Bt^zciohnungcu in Korn»
biuatioo treten. Den UfUi ffi n k n S. IlhI. i Ue-
leitihuet mau aW: Schädel mit maüigcr, links-
i leitiger, ongeaflgend konpeadeiler Dwfiatimi,
oder: Schädel mit BbenaiOiger, iBempeaiierter
) Deviation, usw.
' leb wO) aoeb cSaaiai betoaea, dafi iah diete
j Bexciehnuug nur nach einer gnißi-rvii Streike
der Deviation oder aaob ihrer kleineren, aber
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S64
Dr. Witold Schreiber,
»loh mehrfach links uud rechte wiederbolendeu
Stredk« nUä». 8«1oIm Dtriitioii MDgegen, dl«
mit einer sehr knnen, obwohl semUch stark
bctoriUn EMtf<<mnng sich kundgibt, hat keinen
entscbeidvnüeii Einfluü auf diese Besusiohnung.
VSgA idgl QM visr vafMiUadsiie Beviatioot-
typeii. Fi?. 1 stellt eiue (ihcnnSßigo linksseitige
Deviation ohne Kom)>ensatioa dar, während
Fig. 2 den Typ« «iner mlffigwi HBtaMitigen,
nngenfigend koinpeusierteu Deviation darstellt
Fig. S gibt das Bild, einer m&ßigen rechtsseitigen
kompensierten Deviation, Fig. 4 einer mäßigen,
kanpatudarteD Deviation au. Werfen wir nun
einen kurzen Blick auf die Verteilung der
Uaupttypen der Deviation der anatomischen
▼on dar g«oai«triiio)i«ii Eben«.
Das Materia), mit dem ich die betreffenden
Uatemiohnngfla «osgoführt habe, besteht aus
T«neliied«iMii RManMUdeln der reichen prft-
luitoriMih-AnthropologisGhen Sammlung der KgL
Bayer. ITDivcrsitilt in München. Die Schädel
habe ich ohne die Unterkiefer geprüft und
swar daihalb, wdl TiateD BohUaltt die
Unterkiefer fehlten, in anderen FJillon aber die
Zugahttrigkeit dar Uotarkiafer nicht zweifei-
loa faatatand. Wo in diaaar Bloalofat kein
Zweifel bestand, habe ich die Unterkiefer mit-
irepiflft, die Resultate aber niclit angoj^chen,
einmal wegen der ziemlich geringen Zahl der-
aitigw BahUal, aadaranaHa wagao dar Glaloli-
mlOigkeit der ViTglficliung. Audi timl die
technischen Schwierigkeiten der richtigen An-
pudauug und BaCaaügung tou aalahan ITntar-
kiafem hervonohabaiif besonders bei derartigen
Untprstirhtinfjen , wo f*5üe T'iij^'eimiiigkLil von
etwa \. I mtn »chon als betriichtlicbor Fehler
ugeaaban werden mai.
Gegenseitige Vi-rtLiliini^' der ftnzelnen Do-
viationstypen zeigt folgende ZusanimensteUuog:
Iiink*aeiti|70 Devi»tioii: _
Ohas Xomp«nMiti»n < 4 >,7
Ifit oaRSDliaeniiUr KompontatioB . . 9i 4,n
mt xonpansatioii & 8.4
34 »7.«
Bechtsaeitig« Devintion:
Ohne KomponcatioD 1 1,6
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72,82
72,85
72,94
72,94
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76,83
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76,58
77,77
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LioV'seitii;, mit ungrn. Kompeas,
Rechtueitiif, ohnS KomfiaiUMlaa*
, mit .
Kompensiert
Linkswitig, mit uof^n. Kempens.
Bechtneitiit, mit Kotm^maation.
, olinc Kiimp«Ii»MiOD.
mit uncra. Kompeos.
Reehteeiug, luii Kompeoitation.
Linkaaeitig, , ,
, mit nngen. Kompetu.
Komp('tk9t<'rt.
Lilduaeiii^, mit ungen. Kunpeaa.
• ■> » •
BMMMSlti«. .
Knmpenidert.
Bechtcaeitig, mit angen. Komp
TiliiliMsIttt, mit ~
3leinkephsliiioht> Gi'U|i|>t
k/m
m/m
m/t
m/m
m/m
m/m
BeobtsMitig, mit uagen. Kom|ieai.
, KompenutioD.
Koi»pon»iert
Rechtsaeitig, mit Kumpenaatioa.
Iiiitk»M>itig, mit tiDgeD. KooipeM»
Uakatcitig, mit KumpeitatioB.
BpchtsseiUg,a>itwigtB.Komp«Ba
Linkwf'itie,
Rracby k epbatiücli'' •
m/m Kompenaiert.
r 11 ]j ()
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m/m
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m/k
lilnkasnltig. mit nn^^'-n. KnTn|:>«>o*.
, ('liiic Km'ijH-iisati Iii
, mit uiiv'fii. K I iitiii<>ii».
K'iniiii'ii'i'Tt-
Keehtü&i^iUg, mit Komp«u*aliOD.
Linkaseltig, mit nagen. Knmpen*.
, ohne KompeaasUoD.
mit UDg«ii. Kompefli.
, obn« Kompeanatün.
Beobtsaeitig, mit K«
Unktaeitig, mit nngen.1
BeehtHei%, mit mgen. Komptaa
Linkaeeitig, „
Man sieht also, daß dia tiokaaeitigs Devia*
tkn dia racbtsscitige um das ZwaüidM ibar
wiagt, und twar kommt dar vngandlgattd kooa-
') Veraucb einer »y»temntiMb<tn CharakterilA
i de« KephaliBdex» Areb. f. Aotbrop^ N. B4. IV.
Digitized by Google
Ober die I>enktion der mmtumiiicbcu vuu dtir geometrisch«!! Mtiduuiöbeae de« meDMlüichea Schidals luw. 266
pensierten linksseitigen D«Tiatiofi di« grdßta
Zida der Einz«lfIllo zu.
Bt wird infolge dieser ViiliUtiiiBSO auch die
Symmetrie des Schädels in entsprechender Rich-
tung mehr oder weniger störend beeinflußt, nud
dicM TatiMhe Miiunit mit dan BeolMdMangen,
die 7ii('kerkandl ') und Daffner*) über die
Asymmetrie des Sobädela gemacht haben, daB
Blnilioh die UnkaMitige aber die rechtsseitige
ptivftUert Uotwr d«D 169 von Zuckerkandl
untersuchten asymmetrischen Kranicn waren 121
linksseitig und 40 auf der rechten Seite in
ihm Symmetrie gestdri.
Doch kann ich Zuckerkandl in manchen
aoderea Pnokten Miner oben ätierten Arbeit
timneD. Bokonntoiehniebt
, da0|,6ch&(k'l, <liMo)i hoioudere Länge,
H'^he und namentlich <lin ch Hreite ausgezeichnet,
ausnehmend häufig Asymmetrie zeigen, während
dieselbe ea doIiohokepbeleB SobRdeln selten «ad
nie WsoiwU'is liocli^TadiL: (10 unter den 169
asymmetrischen Kranien) auftritt, ja, selbst
Volker, deren Sflhidel besonden adunsl ist,
gSDS tu verschonen scheint".
Ich h:i1)ü Tabelle I zusarampng'piitcUt, um zu
zeigen, daü die Deviation und somit auch Asym-
matrie vea der Form das SeUdds gar idolit »b-
hHiifritr ist, wir in jcckr ilvr ilroi Schrulclirnippon
fast alle Kombinationen des Deviationstypua in
derselben Stirfce nnd ebenso oft indeo.
Was nun die oben zitierten Beobachtungen
von Zuckerkandl betrifft, kann ich biiiurktn.
daß bei jeder Gattung der Asymmetrie, sei es
eine seidküM Asymmetrie, oder Versoliiebang
in der fronto-ocoiiiitalpn Richtung, fiin- größere
oder kleinere Deviation vorlcoumt, daß jedoch
tatrikhlieli die lureitsaten Sehidel nnter den von
untersuchten die größte Deviation, somit
stärkste Asymmetrie zeigten. Ich habe
sie oben als solche mit fibermäßiger Devbüon
bexeiehuet In diese Rdhe gebAren; F!Brls Nr. 6
(gtbßu LriiiL'i- 171. gri^ßu- Hixit.. 11^); Italiener
Nr. 16 (grdüte Länge 188, grüßte Breite 15«),
dsssea pbotogrspbiiolie Abbildongen in Fig. 5
«nd € aogegebea ibd.
') Beitr««* nr Labre des ««DsehUdwn Sehldels.
Jittt d. aaUitep. OassUseb. in Wiss. B4. IV. 1874.
*) Des WaÄstnm 4m WtuuAm. Aalbrupolr>gi.v!he
Btadi«. Leipzig 1902.
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266
Dr. Witold Schreiber,
Dvr läiigHt« Sohädel, Hen ich iti becug auf
dcHAen ADymraetrie untersucht habe, war der
einen Au»tniliera von Point Maclean bei Ade-
laide, Nr. 1; Unge Breite = 191,0 126,0, und
auch bei dem konnte ich eine Übermäßige iinks-
Beitigc Deviation koustaliercu.
Em folgt daraus, daß, wie es Tabelle It
zeigt, auch den ItasHeuschädeln keine Privilegien
im Bereich der Deviation euzuschreibeo sind,
da sowohl unsere Schädclindices wie die heutige
FiR. 5.
Kegionen des Schädels verhältnismäßig die
größte Kon»tauK der Lage verraten. Weniger
konstant Bind in dieser Hinsicht die Gesichts-
punkte, am wenigsten die auatoniischoii Punkte des
Ilassenlchre künstliche Erzeugnisse sind, denen
nur subjektiver Wert zukommt, dem die Natur
keine liechnung zu tragen braucht.
Ich will noch auf die Häufigkeit, Größe und
Richtung der Abweichung einzelner natürlicher
und künstlicher Medianpunkte der anatomischen
Ebeue hinweisen.
Prüft man die Zahlenreihen auf der Tab. III
von links nach recht« oder umgekehrt, so sieht
man, daß die Schüdelbasispunkte von allen drei
Fi«. 6.
Himschädels, die ausgesprochenste Neigung be-
sitzen, von der geometrischen Ebene zu deviiereo.
Diese Verhältnisse prägen sich in der folgen-
den Zusammenstellung und in Tabelle III aus:
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Im allgemeinen:
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W:'ihri ii<l ftl.to an der Sohidelbaaia 53,2 Vroz.
d«r auatomischeu Mediaupuukte mit der geometri-
■oben Medianebene nnniiMDfBllMi, kommfln
dem Gt'siclit^Nolüiilcl 46^Ffoi. nnd dtra Hirn-
iohfl«lt l bloß 85,6 Vroz. tu.
Dasselbe läßt aieh in betreff der Häufigkeit
d«r Abmiebang «innliMr aiifttoiniMh8rPiu>kte
bemerken. Von alU-n Punkten des ^^osamten Sobä-
doU scheint der Bregmapuukt die giröJtte N«i-
gung m b«nUwB, von der geooMtilMhwn Bb«ne
abzuweichen, während die gtOAle KmMlaiii dorn
Staphy Union zukommt.
Diese VerbältnisBe sind aus der folgeuücu
ZtuammeDttellong n enehetts
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der
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Es ist selbstTflKtllidlich, daß man den größten
Wert nur diesen anatomischi ii Punkten zuschrei-
ben kann, die in den meiBten Fällen präzis,
objekttviMÄi bMlimmt weiden kOmien (Pr, Sr,
Ob, Lo, Ho, St, Sr, Po'i, Ori), andere hingegen
Od, Mt n. a.) sind je nach den Umständen
von der Sabjektivität des Forschers immer ab-
hängig und deswegen nur von relativem Werte.
Manche Oe«iehUipunkte, die rils h-s^c- Anhmlth
punkte dienen köontou {/Üt, Jti), sind sehr selten
Sohreiber, i
sicher zu bestimmen, da öfters die betreffenden \
Kooeberatfleke fehlen. Jedoeh ist m utgtuigt, 8
mehrere Punkte am Himschädcl anzunchmea,
besonders, da wir hier in dem Verlaufe der
I mhte wenigvUini «ntomleohe Biebtnag
angegeben hsbeOi wodurch dem subjektives
Entscheiden ein geringer Spiehranm freigehisiaB
wird.
Wm die Biehtang der Devintwn cinnlBer
anatomischer Punkt« anbetrifft, laßt sich .mch
uiohl« Bestimmtes sagen, wie es aus der folgen-
den Znümmenetellaag s« sehließen tal:
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Von den eventuelleu Eorrelationaerscbeiaun-
g«n swiMdian den aDttoniiMiieiB HediiDpiinkteii
mnfi idk ftbedMo, bii ieh ein iniHigreioliM
Aomerkuns ku Tahelle III: Oenane Definition
der anatomis. lii-ii >!• ilintijiuükt»' , den'n abgekürzte
Namen üb«r deu ZakJütifilifi] sti-hi/n, sind iu T. Türök»
«ub 3 zitiertem Buelie, K, i;, ! bi« \ ',t',, .ujgt-rlM'ii. Von
dvr dort aug^t^elienen Uetiuitkuii de« Baiion bin ich
abgewichen, indom ich al« Baxion diesen Punkt am
vorderen Rande des For. mag. bezeichne, der in die
I vsrllngtrt« Medianebenf dei Tub. pharyng«uin fällt.
Bio «temfurmigi-n Z«ich«D (*) zwischen den ZaUen
bedeuten, dafi der betr«ffsMl« Punkt aut irgendwalehaa
Ortodea {FehlsD des Kaocbens, ObUtermtlOB ft.)
nUäA liwliiiiiiil weidsa konnte.
H (dl (0) bedsQlet^ da« «er batMOmae Tuto «nf
der geooMttisolMii Bbow UsfL
— . + «lad SilalMB «r link« (— ) edsr neble (•}•)
PnvtatioD.
Kinzeino BebUelNgiamo sind Mit Mtan UbIod
i>).' :ii iv-iiH 'i h ■ entfaaHsMB Sehlen
beliehen »ich »uf lUe KindtTMchädeL
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Obor die Deviation der •Dfttomiaehen von d«r (feomotriscbra Molianebene de« nienichliohen Scliftdeh nnr. 269
lUterwl Ton £iiuel£»Ilen durch woitore Unter-
■DobmigitB «immbiuId w«rd6.
Was dio mit der DoviaüoD der Mcdiancbciio
Terknttpft« Asymmetrie dos Scb&doU butrifft,
■o win tob bi«r b«mcrken, daß zu ihrer Schät-
zuug das Auge uicbt ausreichend tat, und ich
habe vielmal« Cclcgctilu it habt, mich zu
1lb6rBeu|{«D, wie oft «olohe obertlächliohe Sobätr
fang enorm Mbwiezig tat und Imfflhrt Ea
ist deshalb auger^igt, zur Bestimmung der
Asf mmelxiemllgliobtt jieU aieraographiiohe, §0-
wohl horkontal« ab frontale Karrm in bwtininiter
SchädcUage aufzunehmen und mittela Hilfslinien
(Kadion u. i.) ihre firdCe rochts- und linksseitig
Bu oaUiffero oder durch den höchsten, eventuell
woileaten Paukt dar AajnuoMtrle ixA »ofiein*
ander senkrfchtt- Kurveu zu ziiL-hntjn (sagittale,
frontale, horüootale) und «rat mit UUfe der-
artiger ZaduniDg iioh Über die Aaynunetrio
nt oriiiiücrtin.
Auf (Iii! Ursachen der Deviation und somit
auch der Asymmetri« de« i^chädela will ich
ld«r nioht niher eingehen, jedenfalb aber bin
icli ^:u' nicht «lor Moiiinnj,' TciU-scIii t ilaß
die Asymmetrie des bcliiiili U bloß ein morpho*
logtaebeft, itlelit aber physiologiadiea ftoblem
aaL Es sind freilich mechanische Einwirkungen
von außen nicht auf'gi-sclilossen. wir u issf ii uncli,
daß die Asymmetrie niaucher ächadel postvital,
IMMtfaam iat, mtaan aber, nnd bab«i voUea
Rt'oht an/iinc-hratii , daß wir zur Erforschung
ihrer Ursachen auch zum physiologtsohen Pro-
blem grdfen aoUeo. Ba aoheut dafür aneh der
versohtetler)« Urad der Doviationsnoigung bei
dem ilirnst-bädot, Gesichtsschädcl und Schädel-
') SiodiMÜla BinMria delOnuifow Atti deUa 6aei«t*
Senana 4S Atttfam ToL IT, iaM-lM7, p. M».
baais im allgemeinen, sowie der einzelnen ana-
tomiaehen Mediaapenkte sn apreehen. Der
Knochen allein kann ims in dieser Hinsicht
kfinm etwas sagen, er moA mit seinem so-
gc hörigen Moakel-, CMSkO- lutd HerreneyMem
untersucht werden.
I Aus dem oben Qaaagtan gebt atao loggen-
des hervor:
L Ba ^bikebea ao eymmetriMlMn Sebidel,
bei dem die anatomictciu' Mr-dianebcne von <ler
geometnaoben Uoka oder recht« oder gleichzeitig
teilweiae linke, teilweiie reehta nidit devtter«.
2. Sefaäiltl mit der linksseitigen Deviation
präv.-diireii )».'<U'Utend (50 Pm».) ftber die mit
der rechtsseitigen.
S. Die Devtation riditaft deh weder naaib den
RassciiE^c-liädi-Iii noch nach den Schfidelfornm
4. Von den anatomieobea Mediaapunkteu
zeigen die Meditnpmtkte der Beidldelbana die
größte Konstant der Lage in der geometrischen
Ebene; die größto Xcii^Tinj» r.ur Do\i.ation die
Medianpuokte des ächadelgewulbes. Die be-
treffenden Oedebtepnokte nehmen eine IDttel-
Slellunsj: ziviaobcri .len beiden ein.
5. Die gruCti- Häufigkeit der Abweiohaog
kommt dem ßi igmaponkte an, die kleinste dem
Staphyliuion.
C. TTltir <l!i' Richtung der Deviation der
I einzelnen suatoniischcn Punkte läßt sich keine
I Regd anfMaOan.
I 7. Ursache der Deviation un.l soini» auch
I der Asymmetrie echeiut nicht ein rein niorpho-
i logiaehea Problem in aeln. Znr Erforaebnng
ihrer Ursachen muB man rieh ebenfalls der
Physiologie zuwenden und, nebst dem Schädel,
das ihm zugehörige Gefäß-, 3Iuskel- und Nerven»
, lyilem nnlenneben.
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Besondere Gefleohtiart der Indlftner Im UeayaUceblet
Yon Dr. inuc Soluntdt,
IMnktiKial-AMMMit an Kgl. IfunuB »r TWnrinuds Iii BetUn.
Bftt U AltbÜdaiign md ThM XVI «ad IVO.
Die nähere Betrachtung eines interessanten
Fleohtepporates, der vor einiger Zeit atis dem
KaflUaM« de« SOdaaicfttareiBeiideo Kroeble
vom Berliner Muscitm erworben wurde, war für
mich die VeranlasBiuig zur vorliegenden Ver-
dfleotliebuDg. Der von den mr Puograppe
gehörigen Conibo im Ueayaligebict Btammcnde
Appant repriMotieit dms einiige bisher bekannt
gewordese BtSok eeiiier Art vod irt inaofiem
aU SchlQeeel fflr eine ganz besondere nur einem
Btlii- lieprcnzton üebiete angehüi fiule GL-tieolil>-
art von größter Bedeutung, tksbuu luiLtcU
dM Berliner Museam einige kleine baum-
wollene Armbinden aua joner Gegend, zum Teil
ohne Muster in der Art eioea einfachen Ge-
webea, som Teil aber mii «ierlieben« in dem
Geflpitii« «vlh>t lii'L^'iündoten Mustern veiuehen.
Dieee letztei'en Muster treten, wie sich ana Fig. 1
5 emeheu M», nnr bei ganz genaner Be*
traehtong in die Aogen, und es würde ohne den
aebon im vorigen erwähnten Geflecbtsapiiarat
ein R&tael geblichen sein, wie die Indianer auf
der gegebenen Kulturstufe eine so feine Mustc-
nui^ mit einfaoliea liilfamittelu liervorluingen
konnten.
In Fig. t bis 5 habe ich die gemusterten Arm-
bindeu zuisamnH tirj« stellt, welche unsere Samm-
lung aufzuweisen bat Vier derselben sind mit
einer ReÜie y«o AffeDsUineD besetst Die beiden
unteren iitui iliu beiden oberen Bünder stammen
von den Conibo, das Band in der Mitte von den
Cooama. Bei genauerem Hinscheu sind auf allen
fünf Bändern Muster zu erkciiiicn, \* cU lic durch
erhabene, diagonal verlauieode Linien hervor'
gerufen wenlcn. Die Schemata in Fig. 6 uml 7,
welche den Verlauf der einzelnen Fäden des ober-
sten nnd des mittleren Banden «fedogebenf brin-
gen zur Anschatitiii'j, iu welcher Weise Jiest' er-
habenen, diagonalen Linien gebildet werden. Die
Fig. 6 gibt den oberen in der Hitte Uzenden Teil
des zu oberst iu Fig. 1 wiedergegebenen Bandes
wieder. Wir aeben, die Straktor des Gefleohts
iet der ganien Anlage naeh die emes Geweben.
Bine Aonbl von Kettenfäden wird aliwcehaelnd
von einem von links ii.tcL rechts und rechts
nach links verlaufenden KiuäohLigfaden der
ganien Ltage naeb durchlaufen. Hierb« lanfea
die Kettenfaden bald einfach nach Art des
Gewebes abwechselnd über den RinmhUg hin-
weg nnd «nter iltm hindurobt oder alwr, nnd
das ist hier das BcMondero, zwei ciiiHii<1er be-
nachbarte Kettenfäden drehen sieh, den £in-
Bchlagfadcn swieehen rieh nebmend, nmeinander
henuii, ganz wie bei der von mir als „Doppel-
fadengeflecht" borxjichneten Geflechtsart Ea
liegt speziell bei dieser Art von Geflechten am
IJcayali der Fall so, daß die Kette mit gewissen
Unterbrechungen dieselbe Struktur aufweist,
wie die Kette der aus anderen Weitteilen be-
louinl gewordenen Brettehanweberd. Hieimut
erklären sich gcwi'J^e Ahnlifhkcit^'ii, weli'he Jas
fertige Geflecht mit den durch Brcttobenweberoi
hergeetdlteo 0efleebten liaS. Aber gerade die
nähere Beschreibung des für unsere hier in
Betracht kommenden Qefleohte verwendeten
A]>parates wird seigen, daB iiire HerstcUnnganrt
mit der Brettchenweberei absolut nichts zu tun
lia^ sie wird seigen, wie voteilig ea wire» mit
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Dr. Mux Schmidt, üeaundere GefleohUart i]«r IndiaDer im ücayaligebiet.
271
Margarethe Lehiuann-Filh^s >) Überall da
auf das Vorhandensein von Brettohenweberei eu
aohließcu, wo das Geflecht die Drehung der
Kettenfäden und die l.'mkehr des Musters ins
Spiegelbild aufweist. „Dieso Drehung und die
Uutkobr sind so charakteristische Merkmale",
heißt 08 bei M. Lehmann-Filhcs, „daß man
von Kändem, welche aie aufweiten, mit voller
Bestinuntbeit behaupten kann, sie seien mit
Brettchen gewebt, es erübrigt dann nur uocb,
ihre Herkunft festzustellen, um sagen zu können,
in der oder jener Gegend werde die Brettchen-
weberei betrieben". Diese mit voller Bestimmt-
heit tum Ausdruck gebrachte Behauptung muß
Fig, 1 bis i.
MlUükiM^UUlillllU!!^
m
Ovmttttert« Armbinden aus dem Uoay»Ug«biet Etwa '/* nat. UrOte.
nach Untersuchung des hier in Frage stehenden
AppHratea, wenigatens, soweit sie Amerika an-
langt, mit derselben vollen Bestimmtheit für
falsch erklärt werden, und auch über das alt-
penuiuisühe BHndchen aus dem Hamburger
Museum, von welchem M. Lehmaun-Filhös
erklärt, daß es unverkennbar mit Brettcheu ge-
webt worden sei, wird sich nicht eher etwa» mit
Bestimmtheit sagen lassen, bevor nicht auch der
') Margsrothe Ii«> bmann - f ilh<«. Über Brett-
ch«nweb«rei, Berlin 1»01, 8.21.
dazu gehörige Apparat zu seiner Herstellung
aufgefunden sein wird. Sollte wirklich im alten
Peru die Brc-ttchenwebcrei Verbreitung gefunden
haben, so würden aller Wahrscheinlichkeit nach
in unseren Sammlungen, welche doch sonst, was
Peru anlangt, unter den Gnibbeiga)>en so viele
Webegeräle aufzuweisen haben, auch die ver-
wendeten Brettcheu vorkommen. Bis wir nicht
wirklich das Vorhandensein eines Webeappanttes
mit Brettchen für die Neue Welt nachweisen
können, liegt es näher, bei derartigen Geweben
Digitized by Google
Dr. Max Schmidt, Uenondere Cieflechtiart der Indianer im l'cayaliiitebiet.
273
mit l^huag und Umkehr au fthnlicho Apparate I
wie dw m d«n OoDibobMndcni v«rw«ad«M ifl|
zu ilenken, als an die in der .\lten Welt vor-
kommend« Brettobeuweberci; iafolg«deMeu re- I
pvlMnti«r9ti di* SoUto*, wddie dieam
altperuaniacbe Bändohen nach M. I»»limann-
Filhea auf deo YOlkerverkebr früherer Zeiten
xwiaohen Alter und Neuer Wekt gestattet >),
aanialMt all blofl« liloabDeu.
Schon an anderem Orte bei Gelegenheit der
B«cpreobuDg der GuaK^ewebe *) hatte ich Ge-
legMihait, «nt di* Bedentong d«i Vorkommens
des Doppelfadengeflechta in Vi-rliitidung mit «Icni
einfaofado G«webe binzuwoiseo. Die Moakito-
iredel der Gmito wiieo mm Teilf 'Mweil rio
nimUch aua Tncumpalcnfaaor bestandOD, durch
Doppel&denjreflecht hergestellt. Die ans Baum-
wolifeden hergestellten Wedel wiesen das Doppel-
fudeogeflecht nur am Rande anf, während der
gnnxe ülirige Ttil dio Sirnkliir dus Gewebes
hatte. loh glaube, daü wir ebenso wie bei deo 1
OttBli», 10 ftuoh liier am Uesyali daa in lOd- |
aniiM'ikaniBohcn Kontiiifutti auch sonst so all-
gemein verbreitete Doppelfadeagellecbt ak das 1
arsprüngliobere «aeelMO mtaen. Bb luk lieb bei |
den geflochtenen Bändern am Ucayali, wie z. B. !
Fig. 6 zeigt, an den Rändern oboe Unter-
brechung erhalten. In dem mittleren Teile des
Geflechtes, wo nicht dieselben Ansprüche an die
Ft'stii^keit gestellt werden, wie an den Rand,
konnte ea teilweiae durch das weniger Festigkeit
▼emraachende loee Geflecht, ein auf, ein nieder,
in der .\rl dos f!fwt<bcs erseUt werden. Nur
durchziehen auch hier noch die Maschen des
DoppeUadengefloobta da« GeAeoht in diagonaler
Anordnung und zwar so, daß immer, bzw. ge-
w0i\nliob Kwei Afaaoben Doppelfadeogefleobt in
der SeUenriohtang anfelnaDder folgen.
Wenn sohou aus dem onunterbrocbenen Vor- |
hnndcnsiiii dt'N Dnppelfndpn;,rt'n<'clit'* ün doii
liätidvra dua Bandes hervorgebt, daÜ der Halt- '
bailtA ämtt GedaehM der Icmmmd Sirohtar |
deä Gewelje« gegonliber jedciifalts der Vor/ti>:j
eingeräumt worden ist, so läUt sich auch die .
dlag«iialeA]HndBiiiig,iQW«lahordaaDeppeI2adea« |
') M, L e Ii III H II II 1 1 h • - , i Irt Br» ttch"iiw » litToi.
8. 14.
*) Max bchmidt, Indianerstudien ld Zeutral- 1
branilien, B«rlln IVOS, 8. mff. '.
AmUt Ar Anlhnpokiirtr. H. V. 9A. VI.
geflecht innerhalb der Gewebe auftritt, in ihrem
Unpmnge Idebt anl tadmiMbe CMbid» torilelt-
fiilueu, da durch diese d!;igon;ile Anordnimg der
Maschen dea DoppeUadengeflecbta eine viel grö-
iere Festigkeit deagBowaGelleBbtalicrToi^genifeii
wird, als wenn diese Maschen entweder in der
Richtung der Kette oder des zu dieser senkrecht
verlaufenden Einschlages angeordnet wären.
Kaob dieaau allgemeinen Betraehtnimfn geh«
ich znr Beschreibung des Gefleehts der von mir
genau analysierten geflochtenen Bänder im ein-
sebM» aber. Bin ^iok nitf dio ia Flg.l Ua
5 durch Photogni|diie \vicdergegcbenon Bänder
zeigt am besten die große teohniecbe Schwierig-
keit, welohe ein« aolobe ganau« Analyio dea
feineu Geflechts mit sich bringt war ein«
lange Geduldsprobe, mit Hilfe der I^upe naob
laugen vergeblichen Versuchen endlich die
Struktur des Geflechts festzulegen, so daß dies«
sich duri-li die in Fig. 6 <iiul 7 wiedergegebenen
Schernau veranscbanlichon ließen. Da bei den
Btndara in Fig.4 «nd 6 die einaelnan nden
■f.n sehr miteinander verfilzt w.aren, um eine
erfolgreiohe Analya« zu ermüglichen, und d«
aoderers^ls da« Oefleoht der Binder in Fig. 1
und 2 ziemlich dasselbe ist, so wählte ich zur
Analyse die in Fig. 1 und 3 wiedei;g^ebenen
Binder au«. Auch mußte hier der untere Rand
dea Bandea Fig. 1 tiuborackiicbtigt bleiben, da
die dnmuf befestigte Reihe von Affenzähuen die
weitere Untersuchung unmöglich machte.
ChaiaklariaUiflh an allen disaan Btndem ist
die Efsehcinuiig, diiß der eine Teil de« Geflechts
das genaue Spiegelbild des anderen Teile« ist.
An allen ftnf nbgeUidflteo Blnd«m ist diese
Umkehr des Geflechts, welche genau der Umkehr
dee Qefleohta bei der Bretlobenweberei entspricht,
etwa in der Mitte m konstatieren. Infolge dieser
Tatsache habe lob bei der Analyse der Binder
l' ig. 1 und :i einen wdchi'ii Ti-il iK s Gcfl» «dit« ge-
wählt, au welchem diese Umkehr keuntlich ist.
Der T«ii daa €«4l«ekia F%.t, walahar im
Seberna Fig. 6 wiedergegeben i-t, besteht nun
54 eiuzelnen Kettenfäden und 51 Kiusobbgefäden.
Von den BinaddagefMan liegen 35 reohta von
di r etwa in der Milte des Geflechts liegenden
UmkohrateUe, 2ö liuka von derselben. Die rechte
HUftn d«a Sobrnnaa bOdat das gräaae Spiegel-
bild der linken HUfke, niid daO dieae Spiegel-
SB
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S74
Dr. lliz Ssknidt,
bildiMtar ftbMlnt dturdigefliliit ist, r.ci^'t sehr
d«utlich eine UuregelraäOigkcit im Geflechte
(bei d«D Kettenfäden 37 bis 40 and bei dem
28. EiitDcblagBfHden von der Mitte aiitt gerÄhll),
welche in gleicher Weise an den eiitftprecheiiden
Stellen auf der rechtoo und d«r lioken Seile
dea Geflecht« auftritL
BetnditMi wir nuioba* die reeht« HiUfle
des . durch ilas Schon»« wiederj^'fsxrhrrtrn Gc-
flaobta. Die beiden Kettenfäden, welche den
obenten 'Bend dei Gefle«hte bOden, liiid 1d
ununterbrochener Folge xu einem links ge-
drehten DoppeUnden vereinigW E» folgen xwet
weitet« FÜre raa Ketteofildeii, die je ni
eiiK iii recht« gadrehten Doppelfadeu vereinigt
siiiil. Hiiraiif fol^t eine hfi allon von mir
aualysiertcn (jetlechteii dieser Art an <ien liäudcrti
vorkontneiiide Beeouderbeit. ■§ liBd dfei lüden *)
in der aus dem Schema prsichtlichen Art mit-
einiuider venohluiigeu. Der nächste Ketteti£adea
Unit dn anf ein nieder donb daa Geflecht
hindurch. Di>- weiteren 44 Kettenfäden bilden
22 f1ldett(»aaro, welche bald ale links oder
recbtta gedrebte Doppelfilden miteinander Ter*
dnigt sind, bald in der Art des Gewebes ein auf
ein nieder nebeneinander herlaufen. Der Wi-elisd
dieser beideu Arten von Geticcbteu ist kein will-
IdirUdher, eondem, wie schon 6l>en erwUnt
wurde, an ganz besHinmte Gt'-xtjte gebunden.
Die Ma*eheu dos Dojipclfadougetlecbts sind in
diagonaler Raobtniig oder beeaer im Winkel von
45 "zur l'ichtiiiifj der Kette bzw. des Kiiischl;ii,'r-s
angeordnet und dabei so, dali in der Richtung
der Kette immer nr« liaaohea Doppelfaden-
getlecht aufeinander folgen. LHe liei dimor An-
ordnung vorkommenden Variationen im einzelnen
lasaen sieh am besten ans den Schemata Fig. 6
und 7 erkennen. Als Besonderheit kl bei ti<»r
j'\iiuriliniii<^' (li'i- Mnsflicu IrL'i dem rfL-svel.r:«: tigen
Teile des Gutlechi« iiervoraulieben, daß meistens
der BbabhIagafiBden abweehsdnd aber awei
Kfttcnfä'.lcn liiiivvoLi uu'l i.iiti-r iLuiJn liimlin eh
läuft, und nicht wie beim gewöhnlichen Gewebe
immer nur ein Füden fiberedilageu wird.
Die linke Hälfte des Geflechts ift, wie «clion
erwähnt wurde, das genaue Spiegelbild der
rechten Hilfle. Jeder Drahnng der Doppelfädcn
*) Bti dem angtHsai^m Q«a«elrta ia Kg. « sind
nach teoihti entiprieht hier eine Drehung naob
links und umgekehrt.
Ein Vergleicli iks Schemas Fig. 6 mit dem
Flechtband Fig. 1 /i-iyt, daß die Mustcrun«,',
welche auf dem Schema dui-ch Schraffieren der
Ms-clu-ii <k-.s Do[iiitIf:i(lc-iijxi ni<lii*- markiert ist,
io derselben Weise, wenn auch nur sehr undeuV-
Beh rfehtber, auf den gedoehteneB Bindern
wiederkehrt. T'ihI /war lust^'ht die Sliistontnjr
hier in etwas ertmbeuen Linien, dei'cn lÜchlung
genan der Riohtnng eutspriobt, in welcher die
Maschen des DoppelfadeugeflechU> angeordnet
sind. Zum VersUiiidnis der Mostenmg mufi
mnUchst hervorgehoben werden, daßesbeidleaen
geflochtenai Bändern am Ucayali die Ketten-
fäden sind, welche die sichtbare Oberfläche des
Geflecht« bilden, und, dafl die Einschlagsfäden
nnf der Oberfllche niebt eiehtliar aind. Sebmt
früher h:tbe ich rlnninf hiDjjtnviespn, daß hc-\
südamerikauiscbeu Geweben bald die Kctteu-
flden dnd, welohe an der Oberfliehe Uegeu und
somit das Muster des Gewebes hervorbringen
und l>ahl die EiuaobUgtfilden. Liegen die Kettcn-
fiden im Teridltoia an den ünscblagsfäden eng
zusammen, so bilden sie allein das Muster, in*
dem sie flio Eiiisclil:iL;sfäden verdecken. Liegen
sie weiter aufeinander, so werden sie umgekehrt
von den ietiteren verdeckt. Vor allem auch
für d»s Verständnis der a!tjinntaiii*cLen G<'«ebe
ist diese einfache Untei-scbeidung von durch-
I aehlagender Bcdeatung.
Das liervortretoi ilcr MiiscLen des Doppel-
I fadengefleohts iiei den geflochtenen Bändern der
Ucayalistibnme a1« ertiabene Linien erkttrt akb
I leicht daraus, <]:iO an diesen Sudlon des Qe-
' flecht«, wie das Schema zeigt, jedesmal drei
Fäden übereinander liegeu, nämlich die beiden
-i<'ii krt u/( iiili n Kettenfäden einerseits und der
Einschlagsfadi'ii :iiiJ(_nrsL-its, während an dfi\
anderen Stellen des Getiechts immer nur ein
Kettenladen fiber oder nnter den iSaaehlag liegt
Fi'j-. 7 gitit t-iitsi'ri_-cht'ii J tk-in voriLitn d.'i.«
Schema für das geflochtene Band Fig. d wieder.
Das ganae Gefleeht bcetebt ava 68 KettenAden.
Von den Kinschlagsfäden sind im Silicina 3<:'
wiedelgegeben, davon 6 linka von der Umkebr-
Btelle Ina Spiegelbild nnd SO redite davon.
BettMhten wir die rechte Seite, so bilden den
olMven nnd unteren Rand je awei Fm»" Kettdn«
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I
«76
Dr. Hu 8«haiidt,
fädcn, wdohe zu je zwei in eiit<,'egeugesotltar
Riohtoog meiiuuider gedrehten DoppelfXden
Tcreinigt •ind. £a folgaii dann entopreohend
dam vorig«! Bohcnui die dni miteinander ver-
Bchluntrenen Kettenfäden, und zwar sind dieselben
am oberen liande rechts, am unteren Rande links
gednlit. Ei bMb«a daan Ütar den iiilttl«reB
gemusterten Teil des Geflechte 27 Paare Kctten-
fideui welfihe wie vorher uoh bald ala Doppel-
nden Tenddingeu, bald naoh Att dea Gairabea
ein auf, ein nieder nebeneinander herlaufen.
Nachdem wir im voiij^eii die Stniktur der
in Frage stehenden Gedeohte eingehend behandelt
haben, wende kdt nksh Im foigendan dar oUieren
Betscbreihiing des zur ITerHtelliing aoMiar Go*
fleohte verwendeten A|>pamte8 zu.
Daa vorliegende in Fig. 8 (Taf.XVI) wieder-
gegebene Exemplar, das einzige in seiner Art,
welche» bisher bekannt treworden ist, stammt
von den Couibu. Die au demselben befindliche
aagaliBgaBe Arbdft (vgL Hg. 11) ttflt gut dia
Herstellung"« eise derartiger Geflechte erkennen.
Die uühere Betrachtung wird xeigeu, wie
vialacM ErfordemiaM dieaa Inlktlieb ao ganz
flf^M^t Ei-findung zu erfüllen vamiag.
Daa kußere Gestell besteht einfach ana einem
in Eiform zusammengebogenen Stooke, deaaen
baida Elldan dnrali Umwiokelnng mit Baat-
atreifen miteinander verbunden «ind.
Da beim Verlauf der Arbeit durch die
DrahungSB der KattanfildeD die Katta Immer
ktner wird, so muD eine Vorrichtung vorhanden
sein, durch welche die Kette in allen ver-
schiedenen Stadien ibfer Linge atraff angezogen
Itlmbl. Ba kann daher die Kette nicht einfach
so gebildet werden, daß niati den Faden straff
um das Holzgestell herumwickelt. Es würden
bald die Kettenftden Infolge der Drehungen an
straff werden, um eine Weitenirbeit zu ermög-
liohen. Mau bat sich einfach dadurch geholfen,
da0 man aof der einen Seite die Kettenfiden om
eine Schnur hemnif uliru , w. lohe an ihren beiden
Knih'ii derartig an ilem lIul/,trc^tell befestigt ist,
daß bie sich boqueuk au dcmeolbeu hinauf und hin-
nntar aoliiebeii VUi, wodorob man die KeMa mwb
Belieben atrafler an/ielu-n und mehr lockern kann.
Die gaua K^tte bei dem auf dem Apparat
aagafaDganan Oewababealalit aoa 2 x47
waiaihe In dar ana ¥i§. 0 ewiohtliohen Art
den oberen Rand des HoUgestells und tun di«
«rwihnte Schnur hemmgefahrt sind. Wihrand
die in Fig. 9 dunkel aohratterten Bahnen vom
Gelladit annkobat nnberflokilehtigt bleiben nad
somit alii freie Fäden hinter dem Geflecht liegen
bleiben, werden nur die hellgeaei ebneten Fkden
ala Kattanfidan daa Geflaebta vanrandat, mr
sie allein kommen also für die in Flg. 10
11 wiedorgegebenen Sobemata in BeUaobt.
Wf.t.
TariaaC dar Kette babn
Das Schema in Fig. 10, welches ]^faache für
Masche mit dem Original übereinstimmt, soll
die Funktionen des in Frage stehenden Gefleebts-
apparates, speziell die Bildung dos Faches nnd
die zugleich lu wcrkstelligte Drehung eine!* Teile«
der Ketteufädeu erläutern, sind von den für
daa Gefledit in Betracht kommenden Kettenftden
die 21 am weitesten nach rechts liegenden wieder-
gegeben. Von den frei hinter dem Gefleobt liegen
bleibenden Kettenftden aiiid mv die AnrfUae oben
unterhalb des Holzrahmena angadaotet. Wir haben
das Stidiuni des (ieflcchts vor uns, bei welchem
der am unteren h^udc der Kette ansetzende Eiu-
aebtagafiBden riebenmal die Kette dvroUanfan hat^
nach dctn siehcntcn Ein-<i'hl:ig aV>er noch niflkt
au das fertige Gedeobt angedrückt ist.
Daa Webahob, dnrab daaaan Bfarf^guig in
i der daigeatellten Weiae daa Fbob fir dm
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Tafel XVI.
6eflechtsa|ip«rat der Ciinibo. Ktwa */* natnrliober (irtli«-.
Art'lilv lur Ahi)iru|>utiici<' N. K. Ikl, VI. Frli-ilr. Virwrg 4 Soliu in Hnuiwrbwrig.
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BBtOBfl— CMholilmi dar IndinMr im Unyaligebiet
877
•iebeuten EiiisobUg gebildet wurde, ist Bcliema- i dasselbe Fach, ganz entsprechend dam riebeaten
tiMh dnndi dm in d«r Ifitte der Zeicbnnng Snachlage, ein Stäbchen hindurobgvfBhrt, das in
durch die Kette hindurcbgeführten Stock wieder- der Reihe der von oben nach unten mfaillHldsr
gegeben. Oberhalb dieses VVebebolzes ist doroh | folgenden St&bcben das siebente ist.
Bcihama to Osfleehtnppantts to OonllMt.
Aus dieser Anordnung der Einschläge und scldage entspi i bt <!:i.s erste, zu obttM Abm nntttT
Stäbchen ht ohne weiteres 4iio Funktion den dem lloUrabinen des A]>i>arat«« verlaufende
GetleobtsapparaK» orsichtiiob. Dem ersteu, am Stäbeben. Ganz eutsprc-chcud der dargestellten
nstaraD BMd« «biB obwtalb dir di» Kttte | KUhoif d«i ikibaotm FlMbM irtaMli M^mw
•atM nbMibll«B«iid«n Sbbnur variwiifnidan Sit* | «ntanlWhUldniiginniclMtdM Wcbdiolsdvfiah
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tn Dr. Mas S«b»idt,
FiR.II.
Hchama dm daroh K«tte nnd Stiibclian gebildeten Uetlechu de* in Vig. » »Xtf^hüd^teu GeHvchteapparatw.
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1lMnti4«r« 0*fleeht«»rt dar tnflteiior im VctiY:)litrehiflt.
979
die Kette hiiidurctigefütirt worden und zwar
hier In hmag «it di« KettMifIdeii eiafMli iw«t
auf. 7.\v('\ nifder, /.wei auf, zwei nietlor und
gleichmäßig weiter. Durch das ao gebildete
«nto Fkdi lat dann 'unterhalb de« Weheholse«
von recht« iiuch links der crstti Einschlag und
oberhalb dee Webeholxe« du «rst« Stäbobcn
hlodorohgefilbni Der ente^Knecbbg ist duin
nach unteu zn an die die Kette nnten abschließende
Schnur angedrückt^ während da« oratf Slilbcheti
au deu oberen IlolKrahtuon lioraugcschobon
worden itb 'Hieriuusb ist dann daa WebehoU
aii^ dem prsteii Fach hcrausge/ogeii und zur
üEweiten Fachbildung iu der «tu» dem Öcheiua
endebtliaben Weite nrci nieder, airei auf nni
8Q gleichniÄßig fort durch die Kctt« hindareh-
gefiUurt. Durch dieeee zweite Facli ist dann
wieder unterbilb des Webeholxe« der sweite,
von linka nach reclit« verlaufende Kinschlag und
oberhalb des WebeholKc» das zweite Stäbchen
biDdurchgofübrl worden. Der zweite Kinschliig
ist fest an den cr»u-n angedrüoltt worden, und
ebenso da» y.n-piteStrilivln'ii ;iu .Ii«! prst»- Siäl.,-l\oii.
Ganz in entsprechender Weise sind dann das
dritte Mi eeehate Faeh gebildet worden, and
sind dio Kii)Si4il!ii>i' ?> bis 6 und ilic Stäbchen
3 bis 6 durch die cuUpreobendcu Fächer hio-
durehgeffllirt and 'Immer an die vothergehendon
Einecitläge bzw. Stäbe »ngedrOoltt worden.
Die natürliche Folge der elien geschilderten
Arheilamethode ist, daS das Oefleobt xn gleicher
Zeit von unten nach oben (gebildet durch Kette
und F.iiisi'lii:l>j;) uic von i,]<vu luicli inilcii fu'c-
bitdet durch Kette und SuibcJicu) weilerwaciiiit,
and dafi demnaah ffia Stndttar dea nnteren ans
Kettonfridcn und EinSchIag8fad<*n bc«fchciiilcii
üeflccht« da« geuaue Spiegelbild dea oberen
anaKettenftden and Stilbebeu gebildeten Matten*
geficcbtes bilden muß.
Die ecbon im vorigen bei der ächlldemug
der Struktur der in Frage atehenden Gefleehte
behandelte Drehung der Kcttcnfn<len an ge-
wissen Stellen des Lieflechts tritt in unserem
Schema zuerst bc-i dem dritten Eijischlagsfadcu
anf, nnd ewbt aind anf dem Schema eine Drebang
von rechts nach links und eitio van üfik^ tinnh
recbta ersichtlich. Beim vierten Kettenfaden
rind drei Drehungen, beim fünften (abgeaehen
von der beaonderen Umaoblingnag der Kotton'
I fädeu 5 bi» 8) fünf, beim sechsten ebenfalla
{ fHnf soleher'Drshmgn «fkannbaR Wie dieae
Drchnni^ zweier Kettenfäden lunoinandcr an
j den betreffenden Stellen des Geflechts einfach
dnrofa die beaondere Hlndurohfitturmig den Webe*
Ii il/t s liindi die Kette gOMliieht» iat in dem
Schema augedeutet.
Ana dem Schema llfit aieh eben&lla dentUeb
erkennen, daß bei der in Frage stehenden Fleoht-
methode jeder Drehung der Kettenfäden am
unteren durch den Einschlagsfadcn gebildeten
Teile dea Gefleohta'eine Drehung, naoh links am
oberen durch die Släbchpii ctl iMeton Teile drü
j Geflecht« euuprechen muß, daß also auch in bezug
auf dieFadendxebnng dereine Teil dee Gefleehte
da» pr-rinne S].iLi;t'11)iM ik's aiideiui) Teiles ist.
Im folgenden muß zuuächat noch etwas näher
auf die aobon erwlhnten, bei jeder Faehbüdung
dem KiiiM lila<;.Hfad«n entsprechend eingefügten
und nach oben bin anc;p«ichobeuen Stäbchen und
deren Bedeutung i ingigaugen werden. Es iat
zunächst ohne weiteres klar, daß ohne dieae
Stäbchen diu Ilerstelliiiio; de» Geflechts der
I Ucayalibinden mit dem geschildeiteu Apparat
I eohleohterdtngn nnmfiglieh wilre. WQrd« naeh
der llitidnrchfilhning des \Vcboli'>lzt<t durch die
j Kette uur der Eiuschlagafadeu dui-ch daa Fach
hindnrehgef nhrt werden, ao wfirden lieh bei jeder
Drehung am unteren Hude zweier KettcnfEden
auch die entaprecbenden 'ob«j-en Knden der
letateren drehen, nnd awar naoh der entgegen-
gesetaten Seite. Durch die so entstandenen
Drehunricii iiiiiciliull) iI<t fn^itn l\ctti- würde
sehr bald das Weliebolz nur nucii üchwer durch
I die Kette hindnre^ftihren aem. Dar Haupt-
zwoclc de« Stäbchens ist danarh, dei iluicli die
Drehung droheudeu Verwirruug der KettenfUdeu
I TOTxnbeugen. Dnrcih sie wird ein Ersata iBr die
bei der Brettchenweborei durch denselbtn l'in-
j Stand nötig gemaohle seitweise , Umkehr"^ Uea
I 6«fl«eht8 geschaffen.
F.iii zweiter Zweck der Stäl)chen ist der,
dem Hersteller während der Arbeit eine klarere
. Übersicht über die Maachcn.des angefangenen
I Gefleehte xn geben. 8obon ein Bliek auf die
in Fig. I bis 5 wiedrrtjrrrf horipn Bittdon läßt
von vornherein vermuten, daß irgend ein teoh-
j ulaehea Hilfsmictal vorhanden aein mafl, um
derartig feine Mnater in di« feei verfloebtenen
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280
Dr. Max 8ehniidt,
kleiiien Binden einzufügen. Ohne ilie Kenntni« { Stämmen flborhaupt ausfährbar sei. Natürlich
den in Frage stehenden (lefleohtsapparales wäre können sich derartige technische Ililfamittei
es tatsächlich unerklärlich, wie die so feine Arbeit | ihrem Wesen nach niemals deduktiv ableiten
auf einer Kolturstufe wie bei den Ucayali- lassen und gerade der in Frage stehende Ge-
Fig. 16.
Auf Uügeuuiuwickuluii^ aufgemalte Ornamentik der Indianer im roayaligebiet.
flechtsapparat ist bei seiner praktischen Kinfaoh- Bei den verhältnismäßig dicken Stäbchen
heit ein Zeugnis dafür, auf wie verschiedenen bleibt das Geflecht übersichtlich auseinander-
und unvorhersohbareu Wegen der menschliche gezogen. Die Maschen der Kettenfäden bleiben
ErfindungHgeist oft zum Ziele führen kann. nach Durchführung der Stäbchen in erkennbaren
Google
Fig. 12.
Ti.fil XVII.
Google
Betondere GefleehtMrt Uci' InHinncr im I cayAligebiet
281
Abetüiidea voueioaudw getreaot (vgl. Fig. 8),
nnd to laim mm bequem im AmoUafl an daa
nilctrt (lurch^'i'fnlirte Stälicliun mit TTilfe tk's
Webebokw8 das ueue Fach unter Weiterfübruug
daa im Torigon angelegten Hinten biUen. Im
GegeiiMitxe hierzu werden die einxeloan Maschen
der Kettenfäden durch den festangezogeneu Ein-
»cblagsfadon dos fertigen Geflechts zu einem
feineo, foeten Stoffe verbunden, bei welchem
sich nur schwer die Struktur im ein/eliK ti niitoi-
sobeideu läßt. Es ist diuiaob gaue klar, daß
die dnreb die Drehniig der Eettenftden bervor-
genifene l\fn^tenuig dt-r Ucayalibinden zuDÄchst
in dem durch die Stäbchen gebildeten Teile
dea Qefleobta eotateht, daan »bar lugloicb
sekundär in dem durch den' BünaoMagafaden ge-
bildeten festen Geflechte als Spiegelbild anftritt
Dieser Fall, daß ein Ornament zunSchst aU
sein Spiegelbild hergestellt wird, ist besonders
wiclitij> für die Frage nach der Alili;h)gi<;kei(
der Ornamentik von der Technik. Wie bei der
PahnMattfleobterei in Sfldamarika daa Ranteo-
miister trat indirekt aus der Zusaramenfiigunc:
einer Anzahl diagonal gestreifter Vierecke ent-
ateht, ao entalebt bei dieaer beeonderen Ucayali
onirkiiuMitik >laä fertige Ornament auf deuBtadeu
erat indirekt aus dorn Spiegelbild.
IM* jedeamalige Knfügung dnaa fltibahaoa
io daa Flach gewährt noch einen dritten Vorteil
bei der Herstellung der in Frage stehenden
Gefleohtsart, der wohl zunächst nur sekundär
in Betracht kommt, aber doch wichtige Momente
für dio Struktur <!os Gcflcchli» wie Ffir die
Ornamentik im Gefolge hat Bei einem so
primitiven Apfwrat, wie ea dar vorUegand« lat,
bei welclieiii jeiio masfliineno Hilfe zur Fach-
bildung fehlt, beruht die Hauptarbeitsleistaog
in dar Hentellnng dea jedeemaligan Faebea mit
Hüfe des Wcbemessers. Wenn nun das zu
fleohtende Bündchen bis zur Hälfte der ge-
wrinscbten I^ugo fortgeschritten kt, ao kann
111:111 hii'h die Hci-Btellnng der zweiten Hälft«
des Gorticbls <];i<liirc!i si'Iir crlciciitiTn, iluß nuiii
einfach die von den einzelneu btaiiclieu durch-
laafaoeD FfMiar banatat, aoatatt in dar anrilratan
Art tier Fachbildung mit dem WebenirRSor
foruufahren. Weun mau die eiiuelnea Stäbchen,
TOD dam znletct eiagefflgten be^anandf dar
r
Reihe nach duro^t den EitMoblagafadeii ersetzt,
indem man |adaamal mit dam loOaratan Sttb-
cluMi (la-t F:i<;h juiflK'l.it, «U'd F.iiischlag hindurch-
führt und dauu das Stäbchen herauuiebt, lo
maB notgedrungen der ao atbaltana »raita Tdl
des Geflechts das genaue Spiegelbild vom enten
sein. Da dieses letztere, wie wir oben gesehen
haben, bei den i» Frage stehenden Ucayali-
band eben tatsächlich der Fall ist, so läßt sich
mit Bestimmtheit schließen. (l;iß hier tatsächlich
die eben dargestellte Arbeitsmethode zur An-
wendung gekamman ist, daB tatriUdiUeii der
/weite Teil iler Ran<loV)eri in der Weise her-
gestellt ist, daß der Reihe nach die Stäboben
dwvb den Bbabhlagrfadan eiaelat dnd.
Leider sin«! von der hochwichtigen ethno-
graphischen Provios, waloha aiob im Uoayali-
gebiete abgrapMn litt nnd welalM ihren Schwer'
punkt in den TBWaUedenen sprachlich unter dem
Begriff Pano 7n!(ammengefaßten Stämmen hat, nur
sehr sporadisch ethnographisoba Mitteilungeu und
Saranüuugea an una herfibargdconman, and von
den letzteren ist so gut wie nichts veröffentlicht
worden >). Somit läßt sich nooh nicht mit B«-
atimmtheit featlagan, in weloher Weite ood in-
wieweit ilie ncs<i!iilerht'it<'ii, welelif (Iii' für diese
aUuiographiache Provinz so typische Flächenoma-
mentik aafzuweiaen hat (vgl. Fig. 19 tm 19), auf
den Einfluß der obeu geschilderten besonderen
Flechtart mräckzufahreu ist. Jedenfalls aber
muß dieaer Einfluß bei der großen Abhängigkeit,
wakha awiacben der südamerikanischen Flächen»
onrnmeiitik iiml Jer Flcclitteehnik tind den Ge-
flechtronstern überhaupt besteht'), ein sehr starker
gaweaan iaia,camal bei dieeer baioiidefanFlaolit'
technik durch den Weehsel ävi nrs|)rijiiirlichcii
Fläobenmusters mit seinem Spiegelbild und die
lieh Uarduraii an dar Umlcebntelle von aelbat
ergebenden besonderen georiKnri>rhon Figuren
gana neue Jüemente in die iilntwicketnng sfid*
amerüawiMiber Ornamentik bioeingebraeht nod.
') Vgl. dio Abbildungfti bei Uhli . KultLir uad
Industrie lädameriksuiBcher Völker, Bd. II, Taf. u. '23.
Berlin (Aiher) IKOO.
') Vgl. Max Schmidt, lodianamtudien, Berlin
Kap. XlV:aelle<'ht« undOoflechtmmntneutilt ImScIiingu-
qusllgeliisti «md Kap. XV: 2«r Ontamaotik im Sohingn-
gosUgaMst, aawi«: .AUebang sadamarikantooher Oe-
ieetitvnasur ans dar Tsobaik das Fle«htsaa* iot tait-
tOaUt Mr Etbaologli, HeCk S a. 4, Ut, B-MOft
Anhii Mt AuUii9pi>l«Sii>. K. r. Ud, VI.
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I
XIV.
Etlinologische Betrachtungen über Hockerbestattung.
Xou Richard Andre«.
Mit 17 AbbUduKgan auf Xafol XVIU «od XUL
1. Eilileitiiiig.
Die SbmiiigfKltigkett der BeeUttmigflarten
bei Tcrachicdencn Völkern der Erde ist fast un-
ttbeiMhbw, kaum ein zweiter Brauch wird in
•O weebielvoUer Art ausgeführt, seigt ein solches
KebeoMaandervorkommeii ond Vermiscliuug der
eincclnon Formen, ein««!! solchen Wechsil im
Laufe der Zeiten, so daO es schwer ist, sie in
ein Vberdebdiolicfl Syetom •» bringen. Ale dl«
rohcstf Form der Bcn'itigiiiig der Lc'u^lu' mtissoii
wir den KannibaliBmus ausoheu, der heute noch
in Afrikm new. Terlyreitet iefe, knnm minder hU-
lich erscheint das einfache Wegwerfen der Ver-
atorbenen, die den Tieren des Waldes zur Bent«
fallen, oder, wenn andl religiös geboten, das
Aussetzen der Leichen in besonderen Bauton
als Speise der Aafticitr. wie Li'i den Färsen.
In die Flüsse oder das 3ieer versenkt loan ä&t
ein Terfabren, dnS «twne vetfebert in der Aoa-
setrnnp ilcr !,ciohcii in Kftlnirn vi(Ifnrfi herrscht.
Günxliche Vernichtung der Leiche bis auf ge-
ringe, aber frietttvoH gemmmelte Knoobenreste,
tin<lLt Lei (liT Verbroniiiiiiy «tatt Demgegen-
über steht die eoigfältige Kotuerrierang der
Veratorbenen in den ▼enehiedenen Ästen der
MuraifizieronglKMldMABfbeinhrMl geräucherter
Leichen im eigenen Hanse. Dazu gesellen «ich
die teilwi-ise Bottattung der Toten, des Fleisches
gesondert und Avfbewafaren deo Skelettes, die
zeiiiialiui l^t<smttu«g, erst der vollständigen
Li'iche, dann dercu Wiederausgrabuug iiaob
Zenetmng der Wriefateile and Wiederb^etnn
dea Skelettes. Und noeh riele nndwe Formen,
die manchmal sich vermischen. Braohwert wird
ein« Übenüdlt noch dadurch, daß bei solchen Be-
Btattnn^.irten nicht immer einheitliche Bräuche
eines ganzen Volkes vorliegen, aooderu daß aie
je naeb der Beligion, dem GeeoUeoht nnd den
Kasten und sozialen ünterBchicdon wpchsclii;
femer der Wechsel im Laufe der Zeiten, wie
unser eigener Erdteil hintereiDflader Bcetattiing
der ganzen Leiche, dann Verbrennen, und mit
dem Einzüge des Chris tentoma wieder Leicbeo-
besuttung kennt ond jetzt eine Bewegung wieder
für die Verbroununt. i i izt
Aus der großen Zahl Ali Ik'stfltf uiiL'swciHpn
greife ich nur eine heraus, die im Lauic der
Zeiten tn vieleriei Erkläruogtverendien gcAhrt
lint und die ich mit Hilfe ethnologischer Be-
trachtung aufzubellen venuobe. bie hat namcnt-
Hob die Prihisteriker beeehlftigt, welehe nns
im europäischen iukI MittelnicorgeMot« die zM-
reichen Hockergräber kennen lehrten, die von
der pallo* nnd neolitiiiMdien Zett bis in die
La Ttaeperiode herab in grolleu Mengen vor-
kommen nnd an ne die F^ge stellten, weshalb
man denn die Leichen nicht in der gewöhn-
liob*'ii, g«^ritreckten liage, sondern mit tiafgwng^
neu Knien nnd an den Körper gedrfiekten Armen
')
Arbeitsn fibar BertattttagisttaB IMerlan Ynrrew,
Stndjr o( V artoary Cbatonu amoDg tSbn Vtath Anoiaan
Indians. 'WuhioKtan 1880. Bertetbe, A fortherOoo-
tribatinn to (be »tvuly of the Mortuary Cuitonu. First
Annual Report «f Bureau of KlhiKil ii;)- ISjil, P. ^M, unri
Crouku, Priinilire fiit«» of Duposal the i>rad. Joom.
Antfavupglasiaal laitttote XXIX. i71.
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Richnrd Andren, Rthnninjfische Betrnchtiinu^n «Wer HockerhosUthini».
begrub. Hunigfiflb «nc^af Qr di« Erkläniugon ^
«ugatillMi» miDobw sieht fKiantigmdErUbwild« |
oder tTnrichtige ist dalxii liohauiittt wonUn.
wibrand soden DeatuugaweiMn auf der rich-
tigen Spar waren. E» l«t inditi nMig vai aneh
nicht wahracheinlloh, dikß Itbetnil der gleiche
Qrund zur Hockerbestattung geffihrt habe, daß
aher meine Erkläruug vor den Obrigon den
Vorsug verdiene und die wabrsoheinficbBtfl und
einfacbtt« ist, glau))« ich im Nachstehenden mit '
Hilfe ethnologiscbw Betrachtung seigeu »u
Es bedarf keines Beweises mehr, daß die
Sitten und Brftuolie der heutigen primitiven
y^fflnr mit Vmteil herangezogen werden dflrfen,
um solche in prähistorischer Zeit zu erklären,
und in der Tat hat man, allerdings meist ohne
ernsteres Eingelion auf die Sache, bei den priU
historiflchen Hockern öfter auch auf die heute
noch geübte Hockerbostattung hhigewicseu, ohne
jiMlooh zu ahnen, wie weit, fast über die guoce
Brdei ▼Vrbrdtet aie jetrt noeh vorkommt Die
Lflckci) aiiaziifollen, zu zeigen, vvio flhprrascliond
oft die HockerbestattuDg heute noch geübt wird,
iet die iwohetdieinde Arbeit beetlmmt. leih aeige
zunächst ihre Verbreitung über alle fünf Eni-
teile, crUutere die Verachiedenbeiten, denen sie
naterüegt und wende mich aladann xn den Er-
Ufougem, micL dabei im weaentliohen auf die
Aiiwngen jener Völktsr 8i>ll>st stfitricnd, die heute '
noch ihre Toten in lluckurlurm bringen.
n. Amerika.
Für die westliche hlnlhälfte UUSt sich die
Hoeicerbeitattaiig Tom ailrtieeheii Korden Ua
tief hinab in den Süden nactnv «.'i^en : sowohl die
tiefatebenden« wie die au einer hohen Kultur
TotgeeehrltMiien Volker naludaeu daran teil, wo«
bei Iteta im Au<;i' /u behalten ist, daii (Innrben
Ter»cbi«Nl«>no andere IJestailungsweist ii lu ri <i'heu. j
f Schon die frühesten Hcsucher des nach Asien j
UnttbeiMlMrtngeiideD Axdiipala der Alenten er*
wfShneu dort eigentümliche Hockirlciilieu, die
der deuteoheArat Sauer besobrieben bat, welcher I
die Szpedition tob Billtnge begleitete >). IHe {
Leichen der Wohlliubcnden und ungesehenen
Peiaonen worden, abweiehend von den gewöhn- j
I
*) Billlagt Kspeditiom. LoBaoo IM», 8. lei.
Ii<.'hen Leuten» einer Art MumihzieruHg unter-
aogen. Iba entfernt« die Eingeweid«, aog die
Knie bis zum Kinn empor und brach zuweilen
die Knoohea, um daa Oanse bequem ala Bfüidel,
umgeben von Matten und Seehmdaidleo und
mit Netzwerk veri^clmtirt in eilieir Hold« aafim-
hUngen») (Tat XVIII, Fig. 1).
Die verscliiedeuen EskintoHtkiiuut! von der
Heringatrafie bia vaob GrOmiaiid bb flben oder
übten Ilockerbestattung, wem aneli keineswegs
AusachlieUlichi indeasen sind wir nicht darüber
im klaren, weahslb aolelw Unteraefaled« etatfc-
fanden. The usnnl faBliioii is to place tlie Ttody
doabled up ou ite aide, und zwar in kleineu
aber dem Boden auf FflUtlen ateheoden Holn-
kisten*). Am Yukon bringt man die Eskimo-
leicheu in eine «itaende Lage, drückt den Kopf
zwischen die Knie und fesselt den Hocker mit
Seilen. Cest le meilleur, disait un Eskimo,
d'empccber les inuas (Ceistcr, Schatten) de
revenir et de roder autour de vivants'). Ich
weiß aber vlditi wober der auveriledge Marquis
de Nadaillac diesen ohne Quelle angifnhi-toB
Bericht bat, denn der beete Kenner dieser Kski-
moe an der BeringatraSe, S. W. Nelson «), sagt,
abweichend von allem, was wir sonst über die
Feueluug von Uookem kennen: Joat before
the body ia pbMed in tli« box the oorda, that
bind it, are ont, in order, tbey say, that the
uhiiile may retiirn and ocoupy the hody and
move alxtut, i£ ueceaaary. Es liegt hier also
ein Widenfffodi vor. hu welober Wüae die
Eskimo an der BeringstraCe ihre Hocker ge-
stalten, ergibt sich »ua der von Nelson mit-
getettten Fig. 9 (Tai. XV III).
Die K>l.imo di'S Tng:i\ adislriktes (HudfCms-
bai) bestatten ihre Toten als gefesselte Hocker
nnter Bteinbantai*). Bei den ZeatralMldmo am
Cnmberlaad-Bnnd war Mfaer HoolnrbegrIlmiB
*) W.H.]>all, Ob Üw naalH ... fton tbe «am
«C tbe Aleattaa ManilB. BnUbtonin Omtritaatioiis to
KnowMjt« No. SIS. Waililn«tim 1S7S, 8. «. TaM I,
2, 8, 5, B.
*) Dali, AUiika nii it« r^«>ar«!«i 1870, 8, It,
132, 145.
•) KadnUUc, l/.KnthropolW" "»f**. 8.102,
') The Kikiiii« il" nt Ht rii;^' SiiMjt. \\ jn. Ai.ntial
K«p<iit ot the Aiii-i':.. !ih J!iir. :iu if Krliri. Iii>i,\ iÜW,
») Turn«r, XI. Aun. Kep. Hur. •>{ EtUnd. IHM,
B. 191.
86*
1
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I
SM Ri«k»r4 .
IlUieh; m iM »bn ftl»g*lHiaiiiiai*); eboHO
ist es nntdrlich bei den christlich gewordenen
OröDlÄndem der Fall, worfiber wir die Zeng-
nisse von Egede wie ron CrftOB iMataen.
r.ct/turor sagt, daß, wahrend sie noch mit dem
Tode ringen, üinen schon dh FüDt,' unter die
Leodem gebogen wurdeo, vermuilioli, damit sie
dM Ämb deaU» ktacr iiM«h«i UtaDeni aueb
umwickelte man die Leiohan mit FelleB und
Bülte diese znsummen
Naeb Mdeo, m die Bddmo anaoldleBeiid,
finden wir bei den IndiauerstSmracn (Irr
K&elealamdeobaftea dee nordweatUoben i
Amerik» die HookarbeetHttnag neben dem |
Leiobenbrando stark vartretn. Die Untersiicliiiiig
der Cairii», Jcr tilten 6rHb8t«iuhügel in Brituh ,
Columbi» und in Washington, DamoDtlicli auf
der YeBeonver^IoMl, forderte Skelett« sotage, |
die nuf dem nntürliclicn lindeD unter Sfeinfwiffu
lagen, pluced on tbe sidc with tbe usual tiexiou^). 1
Daa Glekihe flndeii wfar anoh noob bri den
heutigen StÄmmcii. Am obeivu Tlioinjisoii
(Nebenfluß des Fraaer River) wird die Leiche
mit RindeuatBeken tneanmengebnadeD, in Hatten
gehüllt un<l entweder sitzcml, das Qeaioht naeh
Osten, oder auf der linken Seite, mit dem O«- '
aiobt lUkoh Süden, in einem nicht tiefen, runden
Lodw begmben. Am unteren Thompson be-
stattet man die Ataenden Hoolnr m Kktan auf
Gerüsten
Von den Stadamh, ejnem BaUaebatamme
British Columbias, heiUt es. duD sie flie IJeiric
der Leichen zusammenbiegen, die Knie bis zum
Kinn beogea und den ganBeo Leicbimm In
Decken zusammenbinden ^) , ähnlich bei den '
Sduiaohwap im Innern von Britisb Columbia*).
Aoflh die LDIoeetlDffiaaer im aldweetHehan
BritUh Odnmbia tben HioekerlMitattang, aber
') Bon«, VI, Aull. R.-p, liiir Ethr„il. 1S88,
8. «10.
*) l)i%vi4 Tran«, Hitltu-ie vou (ji-oulaud. Zw.iu-
Auflag' ■ H..rby 17?0, S. 300, 301.
•) buiitti ttud Fowk«, Cnirn» u£ flr. Columbi» ,
(Th* Je«ui> North Vm-iüc K \ | . d i tiott), Hcir Tork ItOI,
B.55, 72. Fig. 7. Plate III. l i<: \.
*) Boa«, Tho Thnmt « ti lu ii .ni ( Tll« JwBp Ksp*-
dition IV), New Vork 1900, H.ä'ZS, 335.
') Tottt, .Joum. Anthropol. Iimt., B4. XXXV, B. 187.
*) Boas, Sixtb Jleport on tbs Korth Wfwten
Tribes et Ouada british AModatfon, Laads laiO^
8. 91.
nieht gieielitnifiig. ^ beben Doeker, dl« anf
den natürlichen Boden gesetzt und dann mit
Steinen bedeelct werden, oder aneb liegende, die
mit Snlen ana Rinde inaanuneogeiobnttit nnd
in Matten oder Felle eingewickelt, auf der linken
Seite mit dem Gesiebt nach Osten bestattet
werden >). Die NutkartAmme werfen die Leichen
der Bklaven Ina Waaaar, -wlhimid der FVeie als
sitzender Hooker (their fnvnrito postnrc fluring
life ist liiusngefngt) in einer Uolzkiste in den
Zireigen einea Banmee autgebiagt oder, seltener,
begrabe» wird*).
JNIoob weiter iriidliob aaigt uns Kalifornien
gldehldla neben dem Ldebanbcaad die Heeker»
bestattuiig. Beides finden wir bei den Haida,
welche die Leichen ihrer Hofker sehr fest zu-
sammeusohuüreu und als einen Ballen sitzend,
daa Gealoh« naeb Oicea, in «nran Chabe be-
statten
Die Vuki begraben Uire Toten als aitaende
Hecker «> Von den llodoe beiOt es, daS sie
seltener Leichenhraml anhiiben, gewüliulich aber
ibre Toten aU Sitxbookor begraben, und von
den Pitt River- Indbmem Hegt die eingehende
Sebildcrung der Bestattung einet tStm Weibea,
namens Gesnip, vor, deren Leicbo man mit ihren
besten Kleidern geschmückt imd, nachdem man
ihr Geld in den Mimd gesteakt, ihr Hab und
Gut bei ihr aufgehäuft hatte, zusammenbog,
mit Bärenfell umwickelte und dann mit Loder-
streifen feit nniseha«rt in ü» Brie aenkto«).
Kleine, runde Gräber, wie sie in Kalifornien
vielfaob vorkommen, deuten schon auf Uocker-
beatattmig. So bd den Round yalle7*Indianeni<);
die Hocker sind darin natürlich sitK«iul uuter-
gebracht; die Indianer von Los Angeles be-
graben ihre Toten zu Ballen geformt j jene vou
SauU Inez (Sfidkalifomien) bringen ilm Sita-
boelur in OehKuaen ^a SlrnnpiaMüB vnter')^
■) J. Tait, TheLillooe« Iii<li.^ii<< (Th« Jesup Esp^
ditioD, voLU, partV), New York 1906, S. S«», S71.
*) Bancroft, Kative llaeas of tbe FaeUe atels« I.
8. 205.
') ])ix ti , Tb« norihorn Maidu. Bill Aiatr.Kw.
of Nstarnl Hiatoty, voLXVU. 8.S4a.
*) Si, Powers, Tritos of OaBfaraia, WaAlagtea
1877, 8. 133.
*) Baneroft, a.a. O., Bd.I, 8.867, 869.
') Yarrow, Mortuary Cu>toin« of the N. Amn.
Indiani. Washington 18B0, B. 16.
0 Banorott, s. a. O., Bd. I, K 9M, 490.
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Ethnolnptdie Betrachtungea älter HoekerbMUttnog.
and die recht primitiven Sari, am Qolfe von Kalt- ,
IbnÜMi, MhoB In ■MwflrMiiMhwt BiMito Sonon, |
Vicstntlcn ihre zu oinom Knäuel gf>forratCD Hookfr,
auf der linken Seite Uegead^ mit dem Geaicht
Treten wir in das weite Gebiet östUoh der
FalMHigebii^e ein, ao finden wir, daß schon in
Mkr friÜMr, prlkolnmUrcher Zeit die Indianer
HookdriMMattung aVten, wie die sorgfältig ge-
fflhrtpfi Aits^abiingen in lii ti weit fibor diis
Gebiet der Vereinigten Staaten verbreiteten
Monnd« «rgAbfln. In Qumb halwii wir im
weaentliclii'ii ritsig*- GnUistätttn mit sehr ver-
•ehtadener be«tattungsart tu erbUckeu. Naoh
kslifaiwtMi &o«li«B so MbKefioQ, flndco irlr
in ümeu LeiclieiiTtrand, Beiscizuii;^' gcntreckter
eioselner Leidbcn in äteinkiaten, gruppenweim
and llMwn1»«atnttiis|^ LmoImo in SetoemdidMn
ttod sitzende «der lM{g«ids Bookor, bild aUeio
für sich, bald im'hn're zusammen oder pe'wllt '
mit gestreckten i^keletten. iiäiifig sind die
Uocker in den Moonda de« oberen lÜMiMlppi-
tales, des Ohio tind Illinois in StciusetsunErpn
Florian Gianqiie, wclober einen Mound im ^
Hiudtale (OMo) flAnate, fiad dort 80 Hoak«r> |
Skelette um ein soldic!« cliizulnofl im Kreise '
umher aitaaod mit reichen Beigaben j zahlreich
waren die dvndk Maaon Spainhoor 18T1 M
der Öffnung eine« Mounds in Burke County
entdeckten Hockerskcletto, und in den Salpoter-
höhlen Kentuckys haben sich (natflrlich mumi-
filierte) sitzende Hocker in Stcimetcnngen er-
faulten >). Kin gutes Beiüpiel der recht giinisi li-
teu Beatattungflweiacn in den Mounds bieten
die iog. Ferfday-Moottde in Lodaiann, wo der
gloichf* StariHii. in dii^soin Falle die Choclawf!,
seioo Toten beigesetzt hatte. Uior fand mau,
in damaalban Monnd, die Knaahan gat aortiart
wie in einem Ueinhause beisammen: lange
Knoeheo, Schulterblätter, Rippen naw^ alles ge<
aondert fttr aioh, and oben auf dem Knochen*
häufen vielfach deformierte Schädel. Dann
wirditr unli r vier ftfül reckten Skeletten ein ein-
acluor silEoudcr Hocker mit aufgesogenen Knien
') KeOeaf XTU. Aaa. Bsp. Bana« «tf fitbaologr,
8. 290.
') C'yrui Th<>mat, V. Ana. Bsp. Barsan of Xth«
noKigy, &2&, 31, 37, 62.
*) Tarrow, a.a.O^ 9.9$, tr. M, 4».
und die Arme gegen die Urust gekehrt (Fig. 3),
IMgaban im Sohofia lialtand. Er war onfeatBrt
gi-Micbcii . wührend die übrigen Lficlien, wie
die Sortierung der l£uochen beweist, ausgegraben
vnd wieder baaintleiwatdeu waren. Es liegt hier
also der Fall arqvBn^lalMr HodMubeatattang
vor«).
lat somit die prikoInmUMihe Bookerbe«
stattung der nordamerikanisohen Indianer dnreb
dii' Uriteranclnuigen der Mounds berengi, so
dauert sie uuuntorbroohen auch tiis in die Gegen-
wart fert, aeCem aiakt Cbrlitianidaicnng nnd die
Einflüsse der enropäischon Ktdtnr nbSndernd
auf die Beatattungsweiaen gewirkt haben. Ffir
die Indianer Kaoadaa iit ala beaangt und im
Gebiete der Vereinigten Staaten Hchließen
aieh daran die geaohiohlUcb bezeugten Uocker-
baatntitanigen von dar Oatlcllsle, wo aDerdings
haafte keine Indianer mehr wohnen. Im Jahre
I!M)4 untersuchte W i 1 d c r die indianischen Ue-
gräbnisplStze am Connecticut im westlichen
Massachusetts , wobei er Hocker entdeckte , die
tc'ils auf der rechten, teils auf der linken Seile
lagen, dabei auch einen Doppelhooker, zwei
dieh( anaammenfiegeada Skaktta, dia |^aieh>
/.('itig lind wühl zusaaiBeiigafeBaelt, begraben
waren *) (Vig. 4).
Jm heutigen Staate New York aaOen rinit
die Mohawks, welche Roihengräber nnlegtaDi
in which thc body was plucod upright or npon
it« haunches>), und in Carolina bestatteten die
ehemals dort hausenden Musoognlges die Leiehen
■An Sil/.liocki i innt-rli iH) ihrer RidiMURiingcn *),
aus Florida wird uns von den Creek und Semi-
nolen barieliteti daA aia die Brian ihrer Laiaiien
mBiimmenRchnriilon *).
Waa diu mehr im lanem woboendea la-
diaaeiatimme der Varainigten Staaten betrUEt,
ao drikkcii Komantsohe im ludiunerterrito-
(imn der Leiche e«^ort naoh eingetretenem Tode
') Dlekaeoa, ftee Mineam «t Beisaasu mia*
«eiphla IMO, 80.11, S. »l-i-181.
^ Aaiatfain AaUiiopeliigirt. «. Bd. TD, 8. M6,
Ftato XXHL lludldw DoppsIlMtekar aas 4tm MUi-
tetmztzüitlichen Grittwrfelde roa Wettbofen (Rhein-
betven) bUdat Kühl ab. Korre«pond«azblst t der Anthro-
pah^achen OeselljHjImfi ;t>ii S. 10?.
•) Bcliuolcrsft. Hisl. ijf x)f lu ll III Tribe» I85S,
Ba.Il. S. 1-,.:..
*) Hartram, TrareU tbrough Oarulina 1791, 8. 575.
*) 8obooleratt, a.a.Oi, B4.V, 8.S70.
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m Biob«rd
Knie nnd Anne gegen die BniBt, biegen den '
Kopf abwärts, umachnfiran den to enUtAadenen
Hoeker vit Btrioken, h1lU«n «lau LnfllMsMiid«!
in Deokon, wUen oa auf ein Pferd und be-
lOrdem w so nur Qrnft *). Anoh bei den Pueblo» |
fttdbuieni kommt, neben anderai Bertmttimgt' |
arten, dns l^graben der TTookcr \ ur. The Pinuis ,
tie tljL^ ]»mVk-8 of tlicir (luail with ropes, pnssiii;^ '
tbe latter around the neck and ander tbe kneee
and then dHiwfaig tben tighc nntll ikt hoAj i» |
donblod and forced in » sitting posHion.
Die Gräber, welche diese Hocker aufncbmen,
lind TöUig rund nnd lielM« nur iwei FnJI Ihmsli- |
meeser »).
Auscblicßemd entreoki aiob die Uoeker-
bertattung weiter nwih Sfidm dorob Mexiko
und Mittelamerika. In den mit Steinsetsun-
gen umgebenen alten Gräbern de« Staates
ChibuüUua fnud Guillcrain Tarajro, Mitglied
der franaörisohen wiaaeneebaftUdieD Expedition
während der liusetzung Mexikos unter N:ipo-
ieoD IlL, zabiretcbe, in Gewftuder aue Agaven- I
fuern eiogebflJIte Hoeker (Fig. S*), nnd bei
den Mrivns von Yiik;it.-iri wrir dns RrrrrSbnis in
Uookerfunu ohne Sarg bei den Gemeiuea KcgeL
Die in viele Gewioder gelillllte Leiobe warde
in einer Seitennucbe des Grabes beigesetzt *).
Aua Mittelamerika besitKen wir nament-
lich uns Guatemahi Herichte Ober Hoekcrgiüber
mit Steiiihci/un<,'en aus alter Zeit, welche
Diesflcldorff öffnete*), imd dort findtt moli
noch bia iu die duistiicbe Gegenwart die Hocker-
beatattnng etatv Da« gemöne y<dk in der
Verapaz, welches nicht die Mittet zur HoNchafTun^
von Sleinslkgeu besafi, brachte seine liegenden
Hoeker in SeitennieelteD der Gmfl nnter, oime
sie mit Erde zu lieth i kon . iiml Jic Pipils be-
erdigten Uire sitzenden Hocker innerhalb ihrer
HiUwer*). Wo bei den Kelrahi Onatemalaa noeh
nwdlt duroh i'liri.silicho Einflüsse- :iu<li'n< ßeerdi-
gongsgebräuche I'latz gegriffen bahi-n, wird
') First Annual Report Burkau of Kthnology tdSl, i
8. «U.
*) GroRsmaBi Beport Satith lonian lastitnt« 1671,
& 4U.
■) B«vn» d'BthnoirVUe im, Bd.!, &m.
*) Baaerett, Naüve B»Mib Bd.II, B.aM.
^ T«rhaa4l. d. Baillner Anthm^. Otatfiadiaft
ins, & m.
*) 8tol), BlhnolocitdtrlBdlaBMMImBM voti Onalc-
mla. LaMen IM9, & Ti, 7S.
der Tote in boeknnder Stallnnf in die Gmbe
gesenkt >).
Der groAe ■Bdamerfknnieebe Brdteil
kennt gleichfalls mannigfache Bestaitungsarteu,
darunter anob daa einfache Hookerbegiftbnia» xu
dem deb aber noeh d»e bewnidere Form dea*
selben gesellt, die wir nur in Indien wioder-
fitKlon. nrimlicli das Ri'giaiien in sehr irroßcn
Tonurnen, in welche die gause Leiche als
Hodtnr Idneingenwlngt iMid.
Diosp großen Totennrnen dfirfeu nicht ver-
wechselt werden mit weit kleineren Urnen, die
aaeh in Südamerika voriEonunen w»A oft aelir
sohOne keraniiscbe Erze nynisse anthroponinrjibf r
Art sind, aber aioht zur Beisetnuig ganser
Körper, »andern anr einaelner Knodbenteiie (naob
vorheriger anderwritiger liebandlung der Leiche)
dienten*). Die Urnen, welche groß genug sind,
einen uuzerlegten Hocker auf tuuebmou, begegnen
nna sobon bw den Cakoluqnela in Guatemaht,
•w-o weniijistcns die Iliuptlinge in solchen ln'i-
gesetzt wurden*), eine Sitte, die sich nach
Hartina an«Ii liei den Omagnaa am Amaionaa
wiederfindet*). SuIl-Iic» gewaltiire ToU'inirnt-n
im Gebiete des Amazonas erwähnt derselbe
Reiaeode noeb von den Jnmana, Hemm, V»m6,
ICaulschaun In der Gegend von Manaos mfiraeo
solche große Totenumen besonders hiknfig sein.
Als Keller-Leuzingor*) 1867 sich dort befand,
war der nite Indianerliegräbniqtiatn am BtofinaM
des Kio Xct,'ro in dun Amnzonas ausgeg^iben
worden, und dabei sab er „in laugen Reihen und
geringer Tiab unter dam Boden hnadeile jener
großen Tflpfe ana rotem Ton, Iga^abaa geoamt,
■) Sepper, Oai nMlUhe JDtMaaurika IMT,
8. 278.
') l>i' »<• kli/iiiiT'-i\ iiii'tT' n L'.ich''nljrand- und dr-
-k-licsiii iifii futH|ii«cli«ideu liefiiUf lit-hntuitili ^^ (ii'ildi
in .M'Tiiiin.i* di> Muiieo Paraeiue 1. \ ffi und Be-
richt« Uber (tea U. interoationiilen AmerüiMtuttra-
Icon^ß, Btuttjfart 1904, B. 446. Vgl. snoh ühren-
r«ic)i, Olobu* LXXVIil, S. 134; Hartt, Arehivio« •
do Museo Natinnal da Kio de Janeiro, Bd. VI , B. 14
a. 37; Vern«au, Journ. SM. to AaMsaoiitaa IMt,
Bd. III, 8. 146.
■) Stoll, e. a. O., S.n.
Ö Hartlas. Vor Bthnogi^Us AaMllm im,
B. 440.
*) Martins. ZnrXthnola|ttAaMrikas, &4tt.«SS.
Dsrsslbe, Beiaa in BnaUlea, Bd. in, ft. lltl bis
1187, 1S1T.
*) Frans Kellfr-LeuaiiigeT. Tom immwM»
und Madeira 1874, s.u. 87.
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EthnologiMsho Betr»chtiiufri>ii uljct- ÜockcrbettAttiui;;.
2S7
in welob«D di« Eiog«boreoeu ibr« Toten bcizu-
Mtnn pi«gt«ii*. In wddlMr Wdbe, sdgt Fig. 6,
uiitt ilur man iiticli i'rkeuut, daß es sich um
Deok<4anieii hudelt. Im Gebicit« des Orinooo
hat mAh» A. t. Humboldt dw Unm mit
gansen Hookerekelettan iilobgewie«eOf 8 ^«da
d« baut et 4 pieds 3 poncos de long *).
Die Benichuuug Igayal« für die gruben
Bockerurnen iM in BnoliaD w«h ▼«rbreitet bei
den Tupi-Gitaranist.Hmmen. Im Staate Rio Grnnde
do Sul wurden sie roh aus wuntfärmigen Ton-
wtnten bcffgMtallt, mH Sindrikkcii rwn&trt «od
rot und weiß bemalt. Man grub aie mit der
Öffnung nach onten ein, waa auf die Verbinde-
rang d«r Wwd«ik«br d«r Toten dentet^).
Camucis nannten die Coroadoe am Rio Parahyba
dieM Hocker enthaltenden großen Totenumen.
Gee monÜM ntMom de lenrs inaigncs sont
parfaitemoDt intootM ot lont ttM^foun plM^
dan« lonrs urnes fnnerairea de mant^^e a con-
servcr l'attitude d'un bonuae asais aur sc» talons,
podtidb bnUtnollo «ho miimgo <|ai m r^pooe*).
Die am Rio Piloomayo hausenden, zu den Gna-
raoi gefadrigeD Cbiriguaooe begraben oooh beute
ihr» Toten als Hoekor in groOon Urnen mit
übergeatülptem Deekel*). In der argentinleeben
Provina Jujuy und im Calchaqnigebiete hat
Boman roebrfaoh die großen Deekdumen mit
ncweMeihaflOB Hookerakelettan «n^egmihon.
Je ptis conntatrr, schreilit er. quo f>s se
trouvaiciit in nitu ui que le cadarid uvait ^te
jÜMi «nllor dana l*niiie dana nao {NMition
nccroiipi, los jambea et lee bra« replioa aur b»
poitrine, la t^te ineUu^e ea avant*). Eine aolche
üme, deren AbMldnng hier (Fig. 7) naöb Boman
wk<lerj.;e;;e!)on ist, fand sich ■ j in untt r der
Budonfläche, war lohleobt und grob gearbeitet,
mit smi Haakeln Teneben, an dar Oflnnng
M «m breit nnd nnr 66 am boeb» lo daS die
YejafM aoz rigiiMu iqolaaorialM, Varit 1824
und Haaj, QaMrf» MeMeaiee im muta «äuMfra-
pbique da neeadtM^ naaeihe LTD.
*) T. Ihering, Olobiit LX, S. I9S.
*) Dabret, Vorrage an Br«sil. Paria 1834, Bd. I,
8. 80.
') Kric BoiiiHD, ,) >rn. d. 1. *oc. d. Amäricaniit««
d« Pari». N. H, li.i, II, S. 12 .1.» Si.tul.-nvbdrucko».
") Boman, a, a.. U, b. ü. h,iu II'h k-Tik^lett Tom
liiH Sjin .Juan dt> Mayo in Jojuy ist i il^i- 1 v..rj
LebmaDn-Mittch« im Catilugo de ]«« autigu«dad«s
la pioviBeia iajßj. 1» Haie itet, A. la, Mf. e.
Leiche, deren Überreste auf eiueu J^waobaenen
j lobHeliea lieOen, rienliob itarit suanmeugepreflt
sein mußte, \im in der Unia «BtesgeblMtlt
werden au können.
Boman bat merst gezeigt, daA das in SHd«
amerika weit verbreitete Einzwängen der Leichen
Hocker In T'rnen ein Kt"iin?;eichcri der Tujii-
, Gtmrauivulk«:r im, wubreud diese Toleunrnen
I bei anderen aOdamerikaiuBohflBfHookerboMattang
Abenden Vßlkcrn fehlten, so daß diese Sitte
' sogar als Zeichen der Anweaenheit von Uuarani-
I Tdkera in aadhien Gebieten aogeaeben werden
' kaiiii , IV 1 sioh Bj'äter ein Volk mit .inderer
j Kultur auabreitete, z. B. die Calchatjuis im uord-
«eetUoben AigeatimeD. Die Hookerbeetatinng
i in Urnen bei den Guarani dauert noch heute
I fort, w<rend die oben erwähnten kleinen Urnen,
bei denen die Knochen nach der ersten Be*
Btattuug Platz finden, bei Tapuyas, Aruakon,
Kariben vorkommen. Hier also haben wir in
I der Uoekeruraeubeatattung der Guarani ein
ethnotoü^MÜiea Ifatkmal an eriwnnen.
DieBüdamerikarii.schcn Vrdkor, welche Hooker-
beatattuug Üben, ohne dabei Urnen au verwenden,
ibid kaom minder «ahlreieh. Für Oolambien
ffihi-e ich die Aruaken-Kaggsba nn, welche die
Leichen, wenn nOtig, mit Gewalt in ilookerform
i bringen'), fr Snrinöm die PiarMt die ihr»
I Hockir in Körben (oatumare) beatatte», welche
noch stark mit Rinden umwickelt werden').
I Im Gebiete der Amazonas fehlt der Brauch,
I aneh abgeaehen von den Umenhoeken« niolkt
Die .Iiiri am rwHiiEreti der Tjeichf den Kopf
zwischen die emporgczugencn Knie und binden
1 ii» mit Btrioken an einem Knloel znsammon*);
die Paumitri am Ptirua, die Ipuriua uud dl<
Suya Zentialbrasiliena üben die Uookerbealat-
I tung«).
Bei verschiedenen Stämmen im Chaoo bt
unsere Art der IJeatattung belegt: Sitzende
Hocker der Cborute auf bolivianischem Gebiete
t)e Brettes, BelL 4. L mm. d'Aatbropoletia
! S. 330.
") « reTaaa, TstyegM daas l'Anlri^ea da 8ad
IbSj, S. 548.
•) Marliu», 1'.. n, Branllieu, Bd. III, K. I2;!8.
*) Kbrenreii'li in V. r<>ffenflichttnK«n «u» d«nt
Kaiw'rl. Mutouni für V. ■' kirklunl- iH-rlmt, B.l 11, S .M.
— IL von den Steisen, UDt«r den KAturrölkem
Bauttalbnslliena l«H 8.1»».
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«8
Biehard Amdrsa,
erwlhot TL v. Roteni); wir erfahren dw Oleiebe
von doti Leii^'uas in "Pwitgomj^ und von den
OaiDgiia, die in Misiones am oberen Paran«
biiisen, schreibt Ambroeetti^): AI cadäver
le atar laa manoa dalNja de Im rodillas, enoor-
ciiigiciulo esUis hastas qne tonnen d pMho,
eulerrändolo luego de lado.
Wv lMb«i, um di« Cbeniebt für Amerik»
zu boachlieflon, noch das andine tiebiet /u ho-
traohten. Die Quiohoagiibar, welo^e Erland
XfordvntkiOld in Grenigaldete twiMben Pen
ood BoUvia unterauobte, enfliieltMi ttete eine
Jleoge Skelette, in einer eineigon Grabgrott«
allein fand er 200, und alle nnbertthrten Skelette
w»ren eteta litMod« Hodter<).
Auf die pennE:«am hckanuten Hooker Peru«
brauche ich nur kniz zu verweiaen. Kivero
QDil Tsobvdi*) ng«ii von dieeen mtSrliab
mumifizierten Leichen. <liß rtie noch zu Millionen
in der KUstenregioa und in den Qebii]gelMid-
fohnften sa flndeu wi«ii. 80 TeneUeden anob
die Art ihrer Einwickelung ist, stets erblicken
wir sie «b ntaeude Hocker. „Die Lage de«
KSrpers iat bookend, die Knie aind mm Kinn
erhoben, die Arme über der Brust gekzwufe oder
<i;i8 Ilunjit Ätiit/.ftul , Hn d.iü riie FäiiBte unter
den Kinnbacken liegen. Die Hände aind ge-
wMmUob beCMtigt und bei den nrirtsD Mmnini
int ein rohes Seil drei- oder viermal iirn den
Nseken geschlagen; auch siebt man einen Stock,
d«r vom Grand« an swiidMD den Bobwkehi
bis zur Keiile führt und dun "KOfftt fett m-
nuumenbaltcu soll"'). ^
IIL Earo|Mt.
In anserem Erdteile nud im benachbarten
Orient war die Uockerbestattuug einst weit
verbreitet. Agjpten, Babylonien, Mykeaft, der
Kaukasn*, die russischen Kurgane, Utigaru,
Böhmen, Deutschland, Schweden, Frankreich,
ItttiMi, Sptaim, Portngil wigea tiat nUreiobe
') The Chorutt?» ludiant. Stn<-,khf>lni 1904. 8. 12.
*) Hawtrey, .Journ. Autbrop. laut. XXXI, 8.2»«
OBd Kocb (i rünberg, Olobna LXXVIII. 8.820.
') Boletin d<>l in«tltuco K<X)griti«>o XV. Baenos AilM
MM, H 80 d«a Sunderdruckes.
*) MtMbr. f. Elhnolngia IMM, 8.Sli.
*) Pmniaa AntiqaitiM. Vaw Tort tBU, 8. SM.
^ TgL amh B^nle», Bar«. LoodoB sm, 8» Tl.
Beiii«.Stttb«U TeteaMd vott Ajtean, lat 19,
19, 90. si.
IHodkergfiber, di« oft nüt Tiden Bögsbeo ver^
«eben nud gtnaa antanoobt worden sind. Kelaea-
weps aber Kositjen sie einheitlichen Charakter,
und was die Chronologie bethfil, so reichen sie
I Ton der paUoUthiiobeia nod neolithieobea Zeit,
wo sie am meisten angetroffen worden t]\:r>-]i
die Broomait bia in die La Tene-PerioiLiu , wo
•ie «plrllQlMr werden >). AHofai, 10 viele ihrar
auch sind, erscheinen «ic doch keineswegs fflr
ein« beetinunte piihiaturische Periode auaeohliefl-
lieh mafigebend, ao wenig wi« bei den Katar»
Völkern, welche heute Hockerbestattung Gberit
diese aussoblieJUioh vorkommt Jtfan findet unter
den prähiatorlseben Hockern gleicher Zeit and
oft genug von dem gleichen Gräberfelde, sownbl
aitaende alsliftgeuek- nelien gegtreckteu Skeletten;
je uaobdem die Leichenstarre schon mehr oder
weniger vorgeeekrttten war and der Hoekeir»
eiusclinüning größere oder geringere Schwierig-
keiten in den Weg legte, üud auch die Hocker
▼•raohieden gestaltet, mebir oder weniger ngti'
mftfiig und typisch; auch in der Orientierung
herrscht große Verschiedenheit, wenn wir auch
andererseits wieder ganzrcgelmiüig in die gleidhn
Lage gebrachte Hocker finden (& B. die von
G:irstang in llieraiikonpolift ausgegrabenen).
Ilcb komme hierauf n<»cb zurück.
Kar «in« Wagß niSohte idi bler «rOrtam,
' An eine cing'ehendere Resjirechnug der europäi-
schen, prähistorifloben Hocker auDerb&lb meiner
I Anfgabe liegt. St« betritt die wladeiliolt
I ausgesprochene Ansicht , daQ utiNere neolithi-
ecben Uooker die Beatattungaweiso eine« l>e-
«ooderea Volke« eebi «oUtan, welebea adbat htA
weiten Wanderungen in ferne Länder diese
Art der Hecrdigung mit sich nahm, die somit
als eiu Zeichen ethnischen Znsanimonbangee zu
deotoo «d. Am wdt««(en ist lüerin B. Forrer *)
gegangen, welcher sagt: „loh begnüge mich mit
dem Nachweis des Zusammenbauges der euro-
pSiiolHMoUthiaoben Hookersitte init der Igyp-
j tisch-neoUtbiaeben, mit dorn Nadiwafaw dar
') H I krrgrftbcr dar La T^ne-Zeit in ThnrinKeD:
Götze, Verbandl. d. Bertiner Anthropol. Om. 1900,
S.*2f>i in BöhiMn. MatieKka, Mitteil. d. AnthropoL
Oes. ia Wien I8M, Bd. XXU, 8. Ik VaUoUtblaake
Heekar in daa HMdea van Ilaalane na8 Iiaaieiie
Baase im TMveial.
*) Obsr Stainaite-Hoelurgillin an Aebnia. 8tra8>
twg IMt, &»T.
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Elbnolijgisclie IfetraüUtuugeii üb«r no«jkerhe»t»ttiinp.
bsidcrseiu gl«ich»rtigea Koltar and d«r beider- i
■dtt pamllel g»lMiMl«D Ftoad«, «ttdUolh mit ä/tm \
Nachweise eines Ilockervolkes, welches während
•io ood derMlb«!! Epoohe uod im B«lttM d«r
TOB d«n Sprftchfonchem den IndogeintinMi fa- '.
gMdhttebenen Stein-Kapferkultur, tebe Pioniere 1
ebenso nach Babylouien, und Indien,
wie nach Ägypten und Nordalnkii, nach l ngaru,
luKe», Spanien und lüonlewpop« mimmAU.*
Weshalb dieses angenommene „ Hookervolk"
uiohl auoh alle übrigen mit prtthiatoritobeu
Hoflkeni ▼eneben« Ltader beeetate, wird niebl
' craiobtlicb, denn die llockcrbcstuttiing ist und
wnr, wie die vorliegende Abhandlung ergibt, so
««ittKoli tber die ganz« Erde verbrdtet, meist
MW^eicben Vorstellungen entstjinden und koines-
wesr" <^:''' Mi'ikiiial eines besonderen Hockcr-
, volkotc Uei ethnisch durchuua verschiedenen
Vmm bnt d« eiali »eirt aelbMliidlg Immh»
^el'i' !' t lüiil die Annahtm' cinps eirrption Hocker-
volk«H erscheint mir unnötig. Wie weit dabei
Mtbropologiaeb« Merlnnale in Frage konuBm, d»
wir lang- wie kurzköpflgo Hocker finden, und io-
, wieweit solche etwii für ein besonderes „Hocker-
I Volk* maßgebend sind, mögen Anthropologen
I entscheiden.
j Ii-h sitobc- abiLT iiiclii ullfin, wenn ich es
ablebue, für Orient und Europa die Hocker-
benettang «Is die Sitte einet beeooderto Volkee
•ttficufassen. Pntil Rcinopke') hat schon Hhh
lUehtige getroffen, und ich kann mich ihm nur
HwebtteOea, wenn er' ngi: ^Die Letoben nie
liegende lloikor hfiziKii'L/i n ist eine ganz all-
gemeine Sitte in prähistoriscbcr Zeit, eine be-
Nndere SUunmeseigentQmttdiltelt aelüiefli dieeer
Bnmeh keineswegs in sich. Das lebten uns vor
allem so deutlich die vor- und frühgcsohichtlichen
Funde der ganzen Mittelnieerzone , in welcher
Hocker von der iMlMttein bis zu verh<nis-
miiCtg sehr «niSten Z»'iten erscheinen, ohne daß
man dabei an eine nur eiuzelucu Völkern zu-
kommeiid« Vbnng denken kSnntA.*
IV. Afrikn.
fi. Anke mann hat aeber Bebdnen Arbeit
flberKoltarkreise und ICuIturschichten in Afrika')
I Bamentllch den Hausbau, die Schilde. 'Vif. Waffen,
I ') Verhsndl.d. Berliner Anthropul. Gm. I»0U,S.ÜM.
i ') Zsitwhr. r. Ethnologi« l»oa, 8. M.
AtoMT ist AathMvol««!«. K. 9. U. Tl.
die lUeidungsstoffe, B««chneidaug, die Zahu-
deformation, die MnaUdnetmnente osw. mgrunde
gelegt und danach die versohiedenen Knlttoy
gebiete des schwarzen Erdteilea, sowie deren Ab*
hängigk^t von anderen Knitargobicten gezcigU
Aneh in bezu^' unf div Besibittnugsweise lassen
sich hi*>r verschicdüiu' Gebiete nachweisen. Denn,
sehen wü- ab von der prähistorischen ägyptiicb-
übyaeben Hookerbeetattniig, so eirkeoacii wir,
daß eine solche in der XordhSlftc Afrikas fehlt,
wftbreod sie — selbstverständlich neben anderen
Beatattnngauten — in der lütte ond im Sfidea
herrscht. Die Abgrenzung föllt etwa zusammen
mit den großen afcrikawiechen Vdlkergruppen :
Baatn ood Hottentotten ata Hoelkerbestiutar
einerseits; die Sudanneger und die bamitischen
Volker oliiiL- diüsf Sitte. Ohne micli .mf weitere
Erörterungen darül>er einzubueou, wie in bezug
Mtf diaaa RegriibniMrt ein Znaaramonhang etwa
tnit den asi.iM' . Im T> oder ozeanischen Hocker-
bestattern zu kousUuieren sei, gebe ich hier nur
die Tbtaaahon.
Bei den Hottentotten fiel schon vor 200
Jahren deren UookerbectaUaug Kolben aaf
(Fig. 8). Br eah, wie eofort nach dem Tode
der Leieihe die Knie gegen die Brust, die
EIl>>oj»en a»if die Kuie, die Hände gegen die
Wangen gedruckt und der so entstandene
Hoekor, in eiowi Pelimaotei Tmolmart» in einer
H/^hle beigesetzt wurde >). Bei deu Bantu-
st&mmon scheint die SSitte weit verbreitet
ni lein; ist bei den Kaflem aehr lilnig.
„Halb in liegender, h:iT> in kaiu rnilt r Stellung**
beetatten die Amakoea, sagt Fritsoh'), der
ein wlohee Gtab in 'Natal aeidraete (Fig. 9).
As süon as a Matabelo is dead bis relations tie
the cori>eo in a blanket or a skin in a sitting
Position *). Bei den I^ronga an der Lorcnzo
Marqncz- Bucht soll das Zusammenfalten der
Glii'ikr i'itur Ticiche „als religiöse Ptlichl"
gelten, man scheut sich aber nicht, iin FaUe
•ingotioteiier IioiolieDataiTO 9ir dio Glieder m
bmelMn, vm d« auf eben mO^JidliBt gmingan
') T' t> 1 KniV'. Hfl B«»chr<"ibung do» Vorgpbürg«»«
d<?r Ouicn Uoffnung. Fraiikfurt u. Leipsig 1746, Ü.
Vgl. »uah Fritacb, IMe Bbugeboiensn MAsfHkas,
8. .'»35.
•) A. ». O-, 8. 118, U4.
*J L. Deel«, dann». AnthtopoL Inst., Bd. XXUI,
8. n.
«7
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2»
Raum zu briugen'), und der Angonütemm im
briUMbeu NyaMaluide besttttoi leine Toten
alt Sitiboeker mit dem Angeftiobte naob Osten *).
Die Wad«uhagga am Kilimandscharo begraben
ihre Toten nooh an demselben Tage, und zwar
„mit gebeugten Knien***). Die Wagogo legen
Um« Hoolnr «if der rtditen Seite Ins Gaab*)>
Von dem Jägeratamme der Waboni im Juba-
laode beißt es, dafi der Leichnam ala auf der
Seite liegender Soblifer mit dem Kopfe nach
Norden bestattet werde*); die Wakavirondo
am Vikteriaaee begraben die L i 1 u völlig
IMMifct in Uvea Uüttea in einem 4 i'uü tiefen
Gmbe. Tbe dead penon ia pvfe tfaer» in •
doubled up position •). Von hier aus erstreckt
sieb die Sitte oördliob von den großen Seen bia
ini QeUet de« Bdtr^Mähanl, «offe Behweio-
fnrth* Zengnie vorliegt. Die Niam-Niam be-
statten ihre Leichcu l)ald auf Bänken sitzend,
bald in aaBgehöhlt«n liaumstimmuu , und die
Doob weiter nOrdliok wofaoendeB Boogo reda-
tieren die Leiche „auf ein Minimum der Raum-
verdriDgung'', bringen sie sofort uaob dem Tode
In kraemde Stellung, TetvobDOreD m fwt und
Mtoen sie in eim-in Xinchengrabe bei').
Auoh bi'i den V<)lkiin im Kongobecken |
finden wii- die üockerbestatliing. Von den
Bayaka Im KaaaidiMrikt kdßt ea: Dar Leidmam
wird rot bemalt, in sitzende Lage gebracht mit
den Knien unter dem Kinn, die Himde um das
SdUanbein gelegt und ao beetattet*).
Was Südwestafrika betrifft, so reicht die
Sitte von den Hottentotten bis nach Kamerun,
also so weit wie Bantnstämme überhaupt wohnen.
Die Herero beatatten ibre Leichen als Hocker,
wobei der Kopf mit Kiemen zwischen die Knie
geeobnürt und da^ Rückgiat gebriKibeu wird
*) Junod, Bull. d. L loo. Neuohsteluise de
grspliio 1808, Bd. X, H. 47.
■) Werner, Tha Nattvas at Bcitiah Oaattal Afri««.
LoaioB 1M»I|, n.l§9. I
^ OtttmaaB, tiaawr- a. BagriltaiadtteB derWad- \
sohan*- Olote«, Bd. LX XX IX, B.19T.
*) Cole, Joum. Anthropol. Inst., Bd.XXZII,B. S13.
*) Salkcid. Man 1905, 8.16».
•) MilUkin, M:iri inoti. 8.6*.
') 8c h H !■ 1 11 f 11 1 I Ii , Im Hencen twu Afrika, H(l, 1,
aU3; Bd. 11. IS. 3v
•) Tiifhiv anil J<»yc«, Jotirii. Anthr>>[>i'l. Irnt.
B4.XXXV1, s;.-,ii.
*) i'rittoh. a. a. O., 8. m. Schina, Seutscb-
SMweslaMlHi, & 174.
Stirbt ein Damarabäuptling, so bricht man ihm
mit einem großen Steine das Rückgrat, bindet
den Körper ala aitaenden Uoeker sueammen mit
dem Kopfe bis auf die ICnia beimb; dann achnfirt
man ihn n\it einer Ocbseohaut «nsammcn '). Die
Fan, zwischen Ogowä und Gabun im franz^-
eofaen Kongolande, begraben ihre Toten ab
Sitzhocker'). Bis zum oberen Kalabar in Nord-
kameruu reicht die Sitte, wo aie Conrau bei
den Banyang fand, welch« den Hooker teat uh
Zeug einwickeln, mit Rotang verschnüren und
in ein rundes Loch von aar 50 bia 80 em Danh-
meaaer versenken').
V. Asien.
Im größeren Teile Asiens, namentlich da,
wo dar Islam banaahC, iat die HoflfcarbaalatteBg
heute unbekannt und mannigfache Bestattung**
formen berrsohen auch hier. Während wir Hol ker-
besuttung aus prähistorisdier Zeit in Vorder-
aalan kennan, ttfit ^ak wenig Iber deaan fHÜiwla
Verbreitung in ntidoron Teilen de« Kontinentes
sagen, nnd da, wo uralte Uockerbeetattung naeb-
weiabar, wie in Yorderindien, feUen ma ITntai^
lagen für eine Zeitbestimmung. Was die heutige
HockerbestAltiing iti Asien betrifft, no liandclt
es eiuli im weiteullicbeu um Vorder- und Hinter-
Indien, aowia nm dia oatuiatiaebe laadvak bii
nnch Jnpau im Norden; aber auch hier gesellen
sieb andere Beerdigung« weisen, meistena Aber
wiegend, hinan.
In Vorderindien WOrde in einer früLeii
Zeit, deren Bestimmung schwer fällt, vielfach
Uockerbestattung in großen Urnen geübt; wir
aahan hier also, dam afldaraerikanisehen ent-
sprechend nnd nntcr ähnlichen VerhiltnisstTi
wie dort, ein zweites Uookerurneogebiet, das
im iodiabben Smn« ab prUuatetiaeh beamhuM
werden muß. Die Eingeborenen, über die großen
ausgegrabenen Toteuuraen befragt, wissen dar-
über keine Auskunft zu orteilen und heute tndafc
Urnenbestattung ganzer Leichen in Voidariodlin
nicht mehr »t.itt, wicwoli! das Rcisetzcn ganzer
Kindurleichen in großen Tii]>fen noi^li vorkommt*)-
') Wood, Uuüivlüsed Katt-» n{ tho World 1*170,
Bd.I, !S :iu.
*) Bvuuctt, Jonm. Anibropul. UisL, Bd. XSlX,
8. »5.
^ Oreoke, Joarn. AathnpoLIasb, W<.XXnr, BLSn.
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IN« Mlir groBoi ToteoanraB wwdm iiraieiitliob
1b SQdindieD, im TsmiUiBd«* Wwoden Tinne-
velly, Madtira, Travanoore snspepTTiLeii. Sie
sind bis 12 engl. Fuß hoch, heukeilos, uuUtn
Bpiu znlanfend, gut gebnumt und gcarbeiMtv
Die größeren konnten leicht einen volUtändigon
Hooker aufaehmen« doofa koaunea auch kleinere
vor, in welob« «ine gUM Laiaba ntobt tuiTW
Bchrt hineingezwängt werde« koimlo. Einzelne
der in den gröSamn Umso beaaet erhaltenen
Skdette bdriiMB dnoh di« Iiag« iinwr KwMiMn,
daS din dvin untergebrachten Leichen echte
Hocker waren. Beigaben fehlen nicht ; aber die
heutigen Indier haben keinerlei Oberlieferung
Aber diese mkchtignn Totnramea (Rig. IQ*).
Waa die Hockerbe«tattim<^ bei den heuligen
Indiern betrifft, di« ja vorhenachend LekJien-
T«rlH«aniing ttbn, ■» bat ri« M viden Kutan
in Sildindien Gcitniip. Naiiit-iitru-h Furlas niul
Wanderatlnune üben aie, deren Namen ich nicht
•nfinfUirai teaadw*). Eh« iMmtaniaobe Bndu-
aekte, die Jangama odir Vint-Saivaa, begi-ftbt
ihre Toten ateta als sitzende Hocker*). Unter
d«U Oerauga sind ea nur die Weber, welche
Hoobtrbaatettnng üben. Bei den Parias in Coiui-
batorowcrdon nurdie Weibt'i in silzctukTStdlung
b«atattet. Auch dt« Liugayat verfahren so, je-
doeh mit Amnalim« d«r UDv«i1idnt«t«n, di«
man gestreckt begräbt In Trin iini ori' In ^tattet
nun nur di« TempekUeaer als Sitzhocker*) und
db Y«i«m in Knrglud» b«gi«b«n mar ihn
Weiber sitzend in Nisohengräbem *). Das sind
•U«« Annahmen, ^ die ich keine Arklirung
Ifaid«^
&B nord ö 8 tl i 0 hea Indien aind ea die Abors,
bei denen llockcrbestattung vorkommt The
dead is truaaed up, to tbat tbe ohin reata on
th« lne«a and ia plaeed In am^ ehambera pre-
jmrod for them i« a sitting posturo Wir
tref[«u alifo hier schon auf die Ilockerform in
') BiMshot Oaldwall, <loan. Antfaropot Inrt.
Bd. LXXIX. a IM. — O. Opp«rt, Glotaa, Bi. laCXlI.
*) 8i« (ind mariohaet bei Orook«, a. «, 0>«S>
*) Walboni«, Jootn. AatbnpgL Inat.. Bd. XL
aan. '
*>ThnratoB, KliMftmiilliie Notaa In Bo«di«n
Ittdia. Hadtaa IMW^ & mn.
*) O. Oppar«. Ofiiiaal bbaUtanls e( Bhant»
«waa, S.M7.
•) l>alti»n, ftmn, AnthnpiL laal, Bd. ZI. 8.49«.
kleinen Bebananngen, die aae im oataatatiaabaa
Archipel noch viel begegnet»
Die Oatintlien vorpela«»erten Aiidamancn
luit ihrer dunkelfai bigeu, in ethnologischer Be-
ziehung so belangretoben BevJfcarai^ flban aaa*
schließlich Hockerbeetattun^, die «io seibat damit
XU erklären vcrauohen, daß ihnen der Leioben-
tianaport dadonh beqoener aei Daa Begrikbala
findet dort 1>alt! nacii dem Tode statt; man
bindet die Leiche mit Stricken und Robratreifen
anaanunen, waa aallMi hA itlainea Kladam ga-
Bchieht, und beitBttat aie altaend, daa Oeiiabi
nach Osten >).
Auf der Halbinaol Malakka, welobe di«
Überreste heidniaehar nnd. negiiieailiger YtäkU'
«cliufii'ti birgt, kommt, wenn auch nicht hSufig,
llockerbestattung Tor*j. Skeat, welcher daa
Grab Maea Senang «ftwt«, fand darin daa m-
(iftmmetigCÄOgeiie Skelett, der Kopf und die Knie
waren zur Hechten geweudet, die Beine zurfiok-
gesohlagen, so aa t« bring tbem ^tUa ÜM ttmita
of the grave, daa drei Fuß tief nnd fOnf Faß lang
war. Trotcdem sagt Skeat, «c aei keineswegs
sicher, daß die Semang ihre Toten allgemein
als Hodtar begraben. Dagegen kommt diese«
sicher, wenn auch selten, bei Jen zu jenen
Stftmmeu gehörigen Beaisi vor; dieses ge«obieb(
dann, naeb ibrar Anaaag«, nm «icli die Arbajt
eineB proßen Grabes m ersparen, und die Manlnia,
gleichfalls ein Inianditamm, verfahren völlig
regeUoe bei der Baatattnog ihiar LdeliMi, di«
wie h-M liegend, hockend und aalbat atalMBd
der l£nle ttbeigeben*).
Dofah «inen «dir gtoSeo Tdl der malaji»
Beben Inaelwelk finden wir heute noob die
HockerbpKlattnng verbreitet, bald «eltener, buld
häutiger, und von Wcsteu nach Osten Liu all-
mibfieh fnnikmend, bia ai« in N«n4hdn«n all-
;:emeinere Ver%^endTing findet. Schon auf Su-
I roatra ist ai«, wenn auch nur ansnabmsweiae,
I vertreten, denn hi«r w«rd«n nnr di« Pri«iit«r
der Karo-Bataks hockend begraben, alle übrigen
Leute de« K^tammes aber nicht*). Auch auf
'> Man, Joam. Aathrnpol. Innt., Bd. XI, 8. 890;
Bd. Xn, Bw 141 S.
*) Martin, Di« I&litndxtAmm« d«r inalByt«r>if>n
Balbinael IVOS. 8.938.
•) Skeat and BUgden. l'ttgao of thi- Mi.lny
Pealxuiuiit i9oe. h i ii, s. 92. 95, 10«. 110.
*) 0< A. Wilkeo, Vorgl^kvode VoUi«nkand« van
BadsrliBdMli IndU laaa. Bd. l 304.
S7*
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«8
Bioksrd AnlrM,
BoniM kommt sie uur sporadisch vor and hier
in einer eigentütiiliehen Form. Bei ^en Longipiits,
einem Üajftlistamm, erblickte W. Kükeulhal')
4m Wild« «in» mlohtige Holzsftn]«, in dwren
oberem, ausgeh«h!tem Tcilu. hesoliulit von einem
flaobeo, bootnrügeu Dache, ein hookoader Leich-
nam mDl Dortbiii war «r gebnobt wordsn,
Daclidoin er zuvor in uuier Bambuslci.sti' im
U»mo verw»br( und dort verwest war (l*'ig. Ii).
Uitm d«atet Mifaon auf die TTntu'bringung
der Hoekar ia kleinen ]\i!>t<ii -m» Stein oder
Holz, in welche die Leiche als Hocker ein-
gezwängt wird, ähnlich, wie wir es )}ei den
nordwMtunelikuliidien lodiaoentlmiiien ge-
sehen haben. Gewf>hrilich liandelt es sich um
Irachytischo kleine Steiii8.1rgo (imbukar) mit
daebfOcniigeiB Deekel, wie hti den AUatm
der Minaliassa auf (N'Iches, in d'w man den
Titiiehnain in eeae hurkcnde houding eiuawäogl*).
Wir beeitMii dne eingefaeiide AUnudhing 4b«r
dieae Bestattungsweise auf Celebes und den
«MohlieOenden Inseln >), wooaoh in der Miua-
hasaa der Verstorbene sofort nach eingetretenem
Tod« in Sitztixckt) Stellung gebracht, fest mit
Rotnnj^ üiler 'riichtTii iiuiwickelt und 'laiiii auf
einen 8tnhl gesetzt wird, ein Verfahren, da» bis
in dien PbiMpiiiAen bin wiedeikebrt 80 nnf«
gebahrt wird er auf dem Stuhle zur Gnift ge-
tragea und als Sitzhockor bestattet} doch ist
vlel&eh Beerdigung neeth ehriitUeher Art an
die Stelle gelrel^n. Auf Cei-am, wo der Hocker
in einem Korbe feat uinachnürt in einer Höhle
beigesetzt wird, kann man nicht schnell genug
wAn, um ihn in seine Stellung zu bringen, denn
sowohl bt-I <li'n (lortigiMi Alfuvou als •\l'u Kiikiungs
verfährt man sehr baritarisch, indem man nicht
eimoel den Tod »bwertel Sobald der Binnke
in den Iftrteti Zfi>^'en Hei^t, richtet man ihn atif,
drückt Knie und Aime fest gegen den Körper
ood Uilt aie ao nn bis der Laieboam ateif ge-
worden iat*).. Weiler nneh Oaten hin, nnf der
') ForficbaaiiniN in den ItoihikkaB und in üecnso
I8H, S. £70, Tafd i1.
•) Wilken, a.a.O., Bd. T Sm i
') A. Tt. M«y«r u.O.£ichiei', Abhandi. de* zoolog.
u. autbropol. - ethnogr. HnsnuDa ra Dnsdeoi Bd. K,
8. »9— U* (I»00).
') Kd t.'f 1 Ii a r »! , liijilr. t- r «Iii l'Bal-, Land- eti
Volkpukniid.' »an Nedarl. Indie 1884. Bd. VlU, ö. 888.
— l>r I rutrtund, TQdsdhilft Tan'KsdHiL ludM 1045,
üd. U, 8. ÖS.
] Insel Ilalmahera, tritt die llockerbestattung
j wieder mit eber Einschränkung :uif; sie wird
I bei den dortigen Alf uren nur jenen Eingeborenen
j zuteil, die im Knmpong (Dorfe) aelbst atarlien;
i sie allein brintrt man als Hocker in deu Seelen-
1 h&uecheu unter, während die aulierbalb de« Kam-
pooga Oeatorbenen in geatreokter Lage beatattat
wcrilcii '). Auf den kleinen Inseln östlicli von
i Timor, auf Leti, Moa, l^akor ist liegende Uooker-
I beetkttung üblich*); auf Smabni nt den Uefaien
Sundainseln gehörig^ wird dar aitzende Hooker
in einem rnndon Loche nntergebraoht, das ge-
rade groß genug ist, um ihn aufzunehmen *).
Auch auf den Aruinaatn, aohon weit im Osten,
findet Hockerbestattung statt*), und somit ga-
Winnen wir den Übergang nach Neu -Guinea^
Ton deaaen weit veibrattaier Hoeknbeatnttang
weiter nnten die Rede sein 1
Daß bei den innlajiBoheu ätämmen auf den
Philippinen Sitabooker in kleinen kistenartigen
Särgen vorkommen, war schon längere Zeit be-
kannt^); eingehendere Nachriobtau liaben wir
aber erst, seit die Amerikaner Herren dieser
Inseln geworden sin<!. Eignttulich ist die
Vorbereitung der Hockerbeatattnng wie sie liei
den Boutoc-Igorroten auf Luzou herrscht, wo
mnn die LmoIm aoniehat nnf einem nut bnhnr
Lehne vcrBchoneii, roh gezimmerten St\ihl mit
I niedrigem Sitz aufbahrt Mit deu Händen im
Sdiofi aitait de ao vier Tage und Nioble lang
! vor der Tür des Sterbebausea, wobei man ibr
die Fliegen abwehrt und die Weiber einen Klage-
gesang singen, wdoher die Strophe enthält:
„Koiimi iilehl /iiriick, um irgend einen deiner
j Freunde odri VerwrtmUon abzuberufen (zu
1 töten)". Daun Mird der Hocker in einen meist
voirttigen, nna einem Bnnnurtamm gefertigten
j Sarg gelegt, pluced face np, head elevateil even
with tbo riin and legs bent oloee at knees, but
only aügbtly a» tbe lupa. Diaaaa daa fiagiftbnla
der Vomebmen, wibrand nwn die gametnoen
Ds Otsrk, Interaationalei Archiv fär Kthno
((raphie, Bd. II, 8. 2f
I *) Itiedel, De n!ii:k . n kro««h»aris:« riMMn tuii<ob«a
8«lebM en Papui lK-<t'., s. s»4.
*) O. A- Wilk-n, JeW ovsr d« Fapoewas, 8. 16
iIi." SiM.'l"r;iliiln;i'k' ».
') lltcdal, a.11. O., 8. a«7.
') Blumen tritt, VsMaeih sinarXlluMCtaiilile dir
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BHiiMkglMlie Btlnahtaiigw fllwr Hoclwribettotliing.
Leute obn« Sarg beisetzt. The bodies ara pUoed
QU tinir bidtt witb kneea beut and heela drawii
up to the btittocks '). Die inslayiscluüi Stämiiu;
der Philippinen iind als arge Kopfjäger bekaunU
•b«r den «nUMmptetan KOrpsni b«r«it«a tie ein
f eiertichea BegrÜliuis, wobei die Leiche, wenigntens
bei den Ifugaos, ak llooker gefeiuelt, ehrenvoll
auf d«m flohildci an einer Stange befestigt, zu
Grabe getelgen wird. Dort sitzt sie, in ihrer
St«Uong Ton vi«r SUngen unterstützt') (Fig. 12).
SddkfiHob ift hier eine Form der Tlookor-
bMtattDBg in Japan sn iMapNoken, die sich
meisten» anf die ärmeren KlasBfti btscliiänkt
und bei welcher Sparsamkeit eine Holle spielt
BagnbMi imd Verbrannvog liad dort <Uw Begel;
letztere kam eist mit dem Burfiibisin-is. aber
gelegentlich werden iu Japan selbst hockende
LaidMo la Ueben Batten anf den Schaiter-
haofeli gebraeht*). Die Schintoisten benutzen
gAwObnlkb einen Ungeu Saig, d» ea bei den
Anhängern der Kamilehre ttr tbM Barbarei
gilt, den Kdrper in sitzender fllaUnng in die
kleinen huddliistischeii S-ir^'*- ?n zwingen, die
ans tjpantanikeit und auu iüiumerspaniis eiu-
gefBbn lind. Nameodieb di» Inneren Klaasen
bestatten ihre Toten in hölzernen fallartigen
Gefäßen (Batten), in weloheu sich der Ilecker
mit Uber der Bnut gekrwuten Amen beflndet
Diese „Butte" ist etwa meterhoch. Sohneil,
bevor die Leiehcustarre eintriUi wird der Tote
in Hoekeretellung gebraeht Neben diesen
„Butten" sind noch kleine viereckige Kisten im i
C;» bruiiili tjnd Tsnbella Bird berichtet, daß in I
Onagri große Tongefäüe hergestellt werden,
welabe namendiflli iS» Reidien aar Bestattung
benntren. Aneh ist wiederholt in den Berichten
von einem Pulver „Dosia'' die Rede, das ge-
braaebt wird,am eine tehon eingetretene Leiaben-
slarre /u Iiebt'n, wenn der Ki'irper in UookeT-
•tettuug gebracht werden soll*).
*} Jeaks, Hf Boatoo Iforat, Manila 1*05, 8. 7>, »0.
*) JenkB,a.a.0..8.IM,lU,TKMlttn.lM. Th«
Ilifllplliiae^ennialof Baltnee. ÜBBilnlMI^ ia.1, Xr.t,
TnM M.
■) Oowlasil, Jona. AnthnfeL task, Bä. ZXEE,
B.M«.
*) A. r. Knobloch, SDtt. d. ileati«h«n Oea. für
Katur- u. Völkerkand« Ostasieo», Bd. I, Heft a, 8. 39.
— Mim. J. Bird, Unbesten tracka in Japan, Bd. I,
a. — Juurn. AntUiopol. liwU, Bd. XI, S. 422. —
latsn. Anh. f. fitbasanpAta, Bd. IX, 8. 4».
YI. Atttitxallen.
Bnie nnIcmdeDtSeb nmnDigfaltige Art der
Bestattung lernen wir in Anattaliep kennen.
Mun liat dort Leichenverbrennung, Aussetzen
JerLoichen auf Bjoiuitii, Aufstellen auf Gcrilsten,
ümbenoUeppen der Leichen durch Weiber, bia
d»s FIci»f>h von den Knochen fällt, Verstfimmc-
lung der Leichen mit Beisetzen des Fleisobes
nnd Aofbewnbfeo der Enoeben (Oippe Land),
Aussetzen in Rindenk!ihiicn, Begraben der Alten,
während die Leichen im mittleren Lebenaaltor
ausgesetzt, die Kinder aber rerbrannt werden
(Eucounter Bay). Dabei aber, Ober den ganzen
Erdteil verbreitet und biofig anoh gut erklärt,
die Hookerbestattung.
Beginnen wir den Überblick mit Neusüd-
wales. Die Woi-worung beg^ruben ihre Tolen
als fest versohQQrte Hooker. The body was
niuallf bdd on ita'aide aa If' in aleep^). Bbenao
bestutteten in jener Kolonie die Stllrame der
Omeo Tbeddora, Ngarego' Wolgal und die oft
genannten Kamflaral^
Für Victoria besitzen wir die ausführlichen
Berichte, die Brougb Sny th «maramengeetellt
bat. Faulheit kann dort W der Heratellnng
dea Grabes nicht die Uiaacbe der Hockerstellung
gewesen sein, denn es wurde, wiewnlil nur fiii
llockergröße berechnet, äußerst gut ausgeführt
and aebr •orgflltlg geHliaiilelct. Der gleieb
naeh dum Entfliehen des Lebens f^est.ihete Tloeker
wurde fest umbundcu iu das sehüne Grab ge-
I senkt *)u Oxley hat ans genan daa Grab einea
hervorragenden Eingeborenen von Vieloria be-
schrieben, bei dessen Öffnung er sugegeu war.
Der Hocker lag mit dem Geeiobte nach nuten,
sorgfältig in OpoBsumfcllo gehüllt und der Kopf
ganz besonders noch mit einem Netze um-
geben ♦). Von den bekannten Dicyerie vom
Cooper Creek erfahren wir, daß sie den Leichen
die <.'roQen Zehen beider Füße dicht und fest
zusammenbanden, ebenso die beiden Daumen
der nnf den Bfldkeii gelnudenen Aim«, eo fea^
daS Innm «b Mraaeih dieie Bande aerreillm
') Howitt. fwm. AaUmpoL buk, Bd. Xm,
8. 189.
*) Jonm. Aiitki«(ML last, M. VII, S. IM.
') Brough Bniyth, Tbe Abn>%lHss et Yielorin
1878, Bd. I. 6. 100, 118.
*) Braach Bsyth, a.a.O., W. I, & W.
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I
394
Riohsrd Andre«,
kßmitc. Iii reply to n>i- ilu \ said the tying was
to prevoQt him fxom walkiug leb kouuao
anf Umtm TSimaA niMc.
Aus SüdaUHtrsHcn xni die llookerbestattuog
toboD lauge bekauut Im Jahre 1845 acbenkte
d«r dortige Qoarmtmu 8ir Qwvg« Qnj dem
R. College of Surgeons in London eine aus der
Qcgend von Adelaide atemiaeDde Uookermumie,
die obaMbdi im gerlaeh«rt«o ZoitRnde Mif>
bewahrt weiden war (Fig. 1$). Der Anatom
Dr. Fl 0 wer bat aie genau nnlersuoht *) und
folgende« darBber bericliUii: Der Mann wai* so
zusammengedTttokt, daß die Koiae hinter die
Schulter zti Heften kamen, die Aitoc waren vor
den Bauch und die Iläade auf die gegenQber
liegeoden PHOe gepmOt tTm deo Heeher an»
samraenzuhaltcn, war er feot mit Sclinürfn um-
wiokelt. Die (garäuolierte) U»ut erschien röb-
Ueb, da der KOrper mit Oker Sbeiatrieiien war;
die ilaare waren veiMbwniideD, die fflogewelde
belaaseu. Was aber als das Intereasautoste an
diesem südaustralischen Ilooker beKciobnct wor-
den mult, ist die Verstopfung des Mundes und
der Nasen 1 Olli LT mit Emufedem, das ZubiiRlen
des Präputiums, das Zunäbeu der Lippen und
dea Anna. IHeaea Veieehlieflen elbr Efirper-
ftffiiiiiiL:eii iler (liircli Rauch ausgetrockiieU-n und
auf 13&umeji ausgesetzten Leieben iat dann später
aaeh an Ort inid Stelle dvreb die Beohaohtung
bestätigt worden Die SQdaustrallor am Port
Liooola veraeokten dagegen ihre fest verecbnUrten
Hocker io kleine Grtber. Stets lag dann der
Kopf am Wtsteude der Gruft, frora nolion, that
tho 'k']i:irti'il souls all reeiJe in an iskiiid sitiüllrd
e^istward *). Wie in Victoria ist auch in üüd-
anatraliea dae fette Zammnenbinden der beiden
Daumen nn(\ der beiden fjrnßfri Zehen im Venio
mit llockerheratolhiug gut bekannt»).
'Weoiger Belege Hegen noa für Zentral-
uihI Norilaiistralien vor; doch ist sicher auch
hier llockerbestaUung vorhanden. Fär Zentral'
') Brough Binytb, «. a, O.. BJ. I, 8.119.
•) Journ. Anthropol. Inst., Bd. VIII, 8. 393,
Plfttf XII.
') Uafuilton, Jouru. Autluropol. Inst^ Bd. XXIV,
B. IH«.
') Cb. Witbelmi, ManneN «A Oartems of th«
AtutnOiait Maüvw. lIslbiMin« IBM, B. 41.
'> BtirllBK, Joon. AnthnfNiL leil., Bd. ZZIT,
& IfO.
I anstrulieu bereugl sie WillbLire') und an der
Wide Btkj des Carpeutariagoifes beobachtete aie
Palner, der erwUnt, 4aB mao dem Boekw,
um ihn festzuhalten, einen an beiden Seiten be-
festigten Stock unter den Knieen durchaehob <).
Au Qaeenaland enrlhat Lnmholti, dais
die Leichen an manchen Orten sitzend oder pl
gebeugten Knieen** begraben werden >).
The body of fte deeaaaed Taamaniaii
usuallj plaoed in a sitting iMioture, the kneea
bent npward *). InJessea kjkin dort doch hStifiger
Verbreiiueu und tiat> BeiseUum der Leichen in
aofreohter Btellong in heUen BKniwei tot.
Aber auch Leichen, die man vorbretinen wollte,
sohnürttt man mit GraaaeUen zu regelrechten
Hoekem naamuen and aetate ao auf den
SclMitniuMfen*>
Jn. IMa i«r SUim.
Teils im Anschlüsse an die Art ond Weise,
wie in Australien Hockerbeatattuug erfolgt, teils
ähnlich und wohl auch im Zusammenhange mit
dieser Beisetmngaart im maUjiseben Ardupd,
zieht sieh, neben anderen Bestattungsarten,
durch die Sfidsee hin. Sowohl Melaaeiier als
Fapaaa und Potyneto tbea aie.
Vereinzelt ist Hockerbestattimg schon atif den
Karolinen bekannt. Dr. Born wt^te auf Yap
(Pahoa-baelo) der Aiugrabang etner Leiohe bei,
die in aitaender Stellung, in eine Matte gewickelt,
iu einem mit Steinen nmgebenen Grabe lag*).
Über ganz Nen-Gaiuea ist die Sitte ver-
breitet, zum Teil sehr ähnlich, wie in Anstraliei),
da auch hier das Räuchern der Hocker, das
Aufstellen auf Gerüsten und ahnliches vorkommt.
Im weatKoboD, niederltadiaclien Teil der Inaeif
be^eui^'t das Begraben der Hooker l)ei den Ar-
fakem der Landaohafi Andai v. liosenberg').
Ebemo bandelt aa iiah nm SitihMikar bei den
Bewohnern nm Ajambeii<), die aabr laat in
') Juurn. .\nt)imp<it. Inst., Bd. XJUV, & IM.
') KliMd», Bd. XllI, & S9S.
•) LamhoKa, üatw IfMMnhmfrMSini . IM^
8. .sse.
') J. Bonwiek, Daily Ufs of tha "-^-t
1870, 8. »2.
Calder, Juum. Anthropol. Init., Bd. IH, B.17.
*) ZeitMdur. L £thaolocto ie09. 8. 7Mk
0 J>er Malsyiscbe Afdi^ WK 9. SM.
■) Nimw aeinsa «anosr. •
Anntaidam laaf, aics.
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EfhaolofliiNlM BatneihtDiigMi flbtr BTocIwrtwtoUnng.
]|»U«n gewiokell b««UUet werdeo. Die Nu-
fnrMM M JktA begnbtta in „fcalWtMudflr
StelJting" lind es finden dabei verachiedoue Go-
brftuche stau, um den Oeüt des Ventorb«aea
n TffiohmialMii ^ Ring« um die CtodTinhsliai
und auf ihren Inseln wird Hockerbestattung gc-
&bu VoB der Lasel Roon bestätigt es van
Baftl«D *)b Auf der Intel Jappen ( Jobi) räuchert
man die in Hockentellung gebrachten Leiohin
und stellt sie dann auf ein (iLriUt. Siml sie
gans trocken geworden, so bewaiirt man sie in
den Bluem «vf ^ Audi De Olereq leh da*
KSnchern der Ilookcr bei den Kimalaha In
Deutscb-Neuguinea ist die gleiobe Sitte bekannU
Alf Dr. Hellwii; In dee FlnietemgeUrge ver*
(lnin<:, fand vr in den vorlahseiien Hütten de«
Dorfes Eadda je ein bis awei in Matten ein-
gehtUhe riteende Hodker enfgestellt und
Bernhard Hagen bestätigt das Vorkommen
solcher Hocker in den Jlimem Ten Siar, Aetro-
labebai *).
Yen den SelomoneinBetn tierialiiet Ver-
guet, der einem Begräbnisse auf Arossi (San
üristobal) beiwohnte: Quaod le defuut n'est pas
an dee prinoipeux persoonages ob doone k son
oadavi-e la pjosition d'iin honiuie assis sur une
obaise et «jui poee les maias sur ses genoux.
lo einer Art El% aoe HoImMIIim irird dann
die Heckerleiebe «flentlieh au^erteJIt 'f).
Von Neucaledonion heißt es: Les morts
sont envelopp^ dans des nattes, les jambes
repU^ Booa 1« eor|ie. Dieae Hbeker aatit man
auf den Bergen ans •).
In maay parts of Fiji the 1^ of the oorpse
are diawn op, the body is doebled togeAer «atil
the kiieen tom-h ihe chin; tlie ellniws are drawrn
into the sides with the hands upUfted and the
wlialebodr istlieo leenrelyboinid inthat poetnre.
■) Ten HaiSflU, Sritsohr. f. Sthaoleiie U7f.
INL Tin, 9.1M.
*) BvlL Boe. d'iüi«hiepola|ie iBt», 8.17«.
*) Eoseaberit, Batstoehtm naar 4» Oadfbiks-
bsatt B. 6S. Demolbe, HaUyinchc-r Archipel, ft> W,
*y De Olereq, Kthnogr. Benchrijving tob IfederL
Weuw-Gninca 1893, 8 IHtt.
*) Nachrichtr n »us Kai»«rWilhelm»l«»d Heft I,
». 7
II, Hn;;i n. üntor d. i, l'iq nas 1899, 8. 280.
') li,-vi,- .11 thr.vTi.iiti,.-. 11,1 IV, 8. 210, Fig. n.
') UuDci lon, Kuli. >oc. d Anlbropol. lB6ä, & 3&».
— OlasBOBt. Ran« d'Stluwfrapb1% M. VO, a tS«.
This is done to prevend the ghost of the dead
man tnm waUdng hy niglit aad debig injuy
to the living >).
Unter den venohiedenen Beetattungsweisen
der Maori Ifeaeeelande koeamt aneh eine ver,
i»ei welcher der Leichnam in sitsender Stellung
»of euieni Koete aufgebahrt wurde, doroh den
die WetohteUe htA der Zenatnt^ abflelen*).
Aher man begrub auch die Hoeker« denen der
Ko|>f i^wieohen die Knie geklemmi war, in einem
Kahn»).
Anf FUmafn (Bowdlteh Idind), ITnion»
gruppe, nördlich TOB flamoa« fud Iloekei^
beetattuug statt«).
Sehr geaan sind wir Uber die Hoekerbeetattaag
auf Tahiti unterrichtet, die Iiis zum ei>t«n
Drittel dee 19. Jahrhunderte dort herrschte uud
damals der OhriatianineniRg wieh. Bltle*) er-
Eählt, daß die Häuptlinge luid Vornehmen gleich
nach dorn Tode nach einem besonderen Ver-
fahren mumitieiert uud dann sitzend aufbewahrt
wurden, bis sie aerfieleo. Der Schädel wurde
dann behalte« , die anderen Knochen 1»egrub
man. Alle übrigen Stände aber bestattete mau
ala regeibeolite Hoeker. Tbe bodjr was not laid
out straiglit nr horizontal, hat placed in a sitting
poelure, with tbo koees elevated, the face pressed
down beiween «he kneei, tbe baade iutened
under the legs and the uhoh Uody ticd with
oord or einet wound ropcatedly round. It was
then covorod ovcr and depoeited not very deep
in the earth. Die sehr kennzeichnende Anrode,
die bei dem Begräbnis gehalten wurde uud uns
erwünschte Aufklärung Uber die 1 locker bestat-
tuBg gibt, «eile ieh welter nnten mit.
UiennH lebUeaa ieh die Übersieht «her die
Verhieituiii; der Ilockfrljciilattnnjj;. T>io Bei-
spiele kuunon noch leicht vermehrt werden, aber
die mitgeteilten genügen sehen vOlBg, nm uns
*) LoristerFiaiOBt'Jeam. Anthropul. lnri~, B4. X,
B.14S.
*) Tregeert ^oem. Aathnvo). ht^ Bd. XIX,
8.1»6.
*) Taylor. Te Ha a Mail or iTew Staland 18M.
S. W.
') I<l»ter, ,lr>urD. Anthropol. bit,, Sd. XXI, 8.64.
*) PulytiMian ]l«Mar«b«s. Ijondon IM*, Bd. I,
8. »IB-tttL
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Aufklirang über die Verbroitang und dU Ur-
fMbM diflMT Beerdigaogplom n vtndiiffMi.
Tin. Bl« TtntthleiMUurtlgktit 4«r Hocifcer.
Man h&t ]>h\ivr bei den präbistoriscbeti
liockera nur „utBeade" und „liegend«'' anter-
Mhiadan, nacib den beiden «afMlenditanFoiitten.
Aber auch abgeaebeu hiervon kiMumte noch
sehr wescntlidie VerscbitHleuhoiten vor, »owohl
bei den prähistorischeo als bei jeueu der Natur-
TiJlker. Et neigt riidi «neh «faM neb«iemioder
gebende Vermischitnc luiider Formen, 80 daß
IB .den gleichen Gräbei-felde liegende und
ntwnde Hoeker vorkommen, ja «elbet geetreokte
Skelette ihnen beigemischt sind. Da« ist z. B.
der Fall bei den eteineeitllchen Begräbnissen
vou JordansmQhl in Sohlcaien, bei jenen in der
Oegend von Faid» oder jenen von Ilanoi Tepeh
in der trojanischen Ebene >). Daß vielfaoh bei
den Naturvölkern nebeneinander Bestattung
liegender und eitiender Hoeker nnd geetMekter
Leichen vorkommt, dafür bieten die oben mit-
geteilten YftteMhengenagende Belege. Kltwiieobe
Beiepide fOr dee Nebeneinender neigen nne die
amerikanischen Mounds mit liegenden und sitzen-
(Il-u Hockern »n(\ pestreckteu Leichen. Dazu
die Hocker einzeln oder in geordneten ilocker-
geeeibefaeiten und Doppelboeker wie bei nne in
der Steinzeit') Iki den I^Iantras der malayi-
sehen Halbin»cl findet steh völlig regellos lie-
gende, hockende und eelbet etebende Beetettong
aebenoinauder
Audi :iiif die Orientierung der Hocker-
leichon nach den Himmelsrichtungen igt nicht
viel an geben« fella man dana» Rt^da aUeitea
wi't, denn hier herrscht teilweise völlige l'egel-
losigkeit, wie bei den mit dem tiesiobt nach
allen Himraelariehtnngen orientierten Hooker-
skelcttcn von Flomborn*). Die von Wosinsky
beschriebenen Hocker von Lcngyel in Ungarn
lagen in dem einen Gräborfcldo stets auf der
■) Spgtir, Areh. £ Anthrupuloi^iv , Bd. XXXTn,
Tefel VI. — Vonderau, VoröffentlichuuRon d. Foldaer
OenchiohtBverein» 190", 8.7, Skiwe HI. — Calvert in
Bebliemann« Uio«, 8. 785, 7h-.>.
') Vifl. was ob«?n 8. 28'' ul" r die Foriday Monniln
gSM»^-l i'''-
*> Bkeat and Rlngdeu, I'mkad Race» of tlii.i Malay
VwSniiula, Bd. tl, S. 110.
*) XObl» KumspoodsmUatt d. dMitMb«n antbro-
poL am. 1901, B. M.
linken, in dem anderen auf der rechten Seite,
nnd zwar die ersteren mit dem Gesicht mich
Osten, die letzteren mit dem Gesiebt naub äiideu.
Und Bo ist ea, oaeh den oben mitgeteilten Be-
hMfcn, nuch bei den Naturvölkern, wo eine
große Vcrsohiedenartigkeit und oft willkürliche
Kegellotigkot benaobt Der ritHüd« Hoober
bei den Thompson-Ki\ er ludianem wendet dae
Gesicht nach Osten, der liegende nach Sfideo.
Die liegenden Hocker der LUlooot- Indianer
Bobaoeo naeh Westen, die linlneeitig liegenden
Hockor der Sari nach Norden; ganz unrcgel-
milßig, bald auf der rechten, bald auf der itoken
Seite, liegen die Skelette der Moooda von
Massachusetts; die Waboni im afrikaniscbeo
Jubalande wenden das Haupt ihrer Hooker naeh
Norden] ebenao die Lingayat in Indien; der
Sitibooker der Andamanen sohaat oadi Oeten.
Aber nur selten werden wir fiiifj^eklärt, weshalb
in bestimmten Fällen eine. Kegel walteL VV^enu
der Sttdanetralier den Kopf dee Hedrare an dae
Westende der Gruft legt, so geschieht es, weil
tbe departed aoola all reelde in an ialand situated
«aacwatd*). Bei den Samojeden werden gana
aofierOldentllebe Versöhn ünuigeu der Leichen
vorgenommen, um die Wiederkehr des Toten
zu verhindern und hier erfahren wir auch einen
Grand über die gana beathnmte Orientaenng
der Leichen. It h interesting to note ihat in
grave or tomb tbe body Uee on iu aide laoiiig
ibe weat or noiib weet (tbe regiw of dackme»)^
for tbe Samojeds fear that the light of tlie UD
might possibly awaken the dead ■).
Ist schon Lage und Orieutiening der Hocker
eine aalleiroirdentlieb venohiedene, ea iat gleielMe
mich hei der Formung der Leichen selbst
der Fall, die keineswegs nach dem gleichen
Sebema erfolgt Die lelirt ein Biiek aaf die
dieser Ahliandlung beigegebenen AbbildoBgeBi
da gibt es Halbbocker, liegend, hei denen ntir
die Beine mehr oder minder liocb gezogeu
ibd; aokba, bei deneo die Kida bh Int aof
den Rücken gebogen wnnlen; die ÄTTne sind
hinaufgczwäugt oder nach unten gedrückt,
Öfter itt der Kopf eo berabgezogen, dafi er
') Wtltivlmi, Männer» aod Cottumi of tbe Au.irii'
lian Nntive« 1861, 8. 41.
*> Jsekion. Joera. Aothropol. lost.. Bd. XXIV.
S. 40«.
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Ethnologi»che Bitnditiufm AlNr BodrarbwUttunf;.
Ewiscben den hinaufgeniokteu Kuieeo liegt uaw.
8teM aber wir «ul^b«id, w«iui «• tUt um
voHstSndigo Hocker hau Jelte , diese atif ein
mögUohst geriogea Volumeu zu bringen, da«
tUh faat anifibafiteii Haß.
Wie außerordentlich versohiedon die Hocker-
bMtftttuag i^nbt.wird «od vi« k«iiM»w«gi «U«
Hobkar Dtdi ein«u OMiah>iyinikte lieiutMlt
werden dürfen, erkennt auii darüns, liaß eine
Mili-lu' Ri'Stattiingsweise aucb je n» h ilcm
Gesobleobt »uttttiudet: entweder nur Alauuer i
oder mir Woibor verdon ab Hook«r Ttognben. I
Die Yerawas im ostindisohen KnrgLindc be- '
graben nur die Weiber hockead >), während bei
den Pub» TOD Coimbatore nar dio Terbeiimteteii
Männer als Hocker bestattet werden*), Di«
Boogo in ZentnJafrik» legen die mtanliehen
Hoeker mit dem Geddit nadi Nordflo, die wwb-
Uoben mit dem Qesicht nach SQden*) «id die
Wagogo in Deutsch ■ Ostafrika ljei»tatlen die
männlichen Hocker mil die rechte, die weib-
liehen aaf dio linke Seite «). Gnwlfi Imgen flr
diese anffallcndt-n Uiitvrf.chiede hcstimmtc
Gründe vor, über die wir indessen nicht anf-
gddlit ifwden. In Indien (obm 8.391) kommt
sogar Hockerbestattnng für oin/.elnc Kiihl«ii oder
eiuelne Uandwerke vor, z. B. fOr die Wob«r 1
nuter den Derangs. Et kommt anoh vor, daß
man zwinchen den im Dorfe und den auswärts
Verstorbenen Unterschiede bezüglich der Ilocker-
b«atattuug macht. Bei den Alfuron von Ilalma- '
heim kommt n» nnr den enteren zu, die an-
deren aber bc):jräht man gestreckt*). Die
Babuana am Kwilii im Kougogebicte beatalten .
ihre Toten ab dtaende Hoeker mit dem Ant- |
litZf nach Wosttn. Xtir in einem Falk' inachcu
aie eine Aoanabioe und legen den Toten ge- ^
atreekt ina flmb. Daa iat dar IUI, wenv er
vom Blitl anehlagen wurde. Per Bliu ist aber
bei diesem Bantuvoikc eine in den Wolken
lebende Katze, die, wenn hungrig, «tuen Menacbeu
*) ü. Oppert, Original liJiaWtaiiH ef Bharata-
vaisa, 8. 807. — Orook«, Joon. AaÜmpol. laifc,
Bd. XXrX, B.U1.
') Thurate», Kliai^.XotMlBS.]adle. Midru
l»OS. 8. 137,
') Sthwelatartb, Im Bttam toh ÜHke. Id. t»
S. 33«.
') Oüle, Inut... Ai.thi .pol. Inrt., Bd. XXXII, 8 313.
*) Ue Clercq, iutLTii.it. Axchiv für EUuiOgta^e, j
Bd. U. S. v!oe. I
AnklT tu Aulhnpotofi«. N. F. M. VI.
versohliagt Hierin ktiuueu wir wohl die Er^
kUtanmg Ihr db »nibrgeiirdbdidha, von den ge>
gefesselten Hockern abweichende Beslattnngnart
erkennen: der vom BliU Ersohlagone oder
waidgetaaa aeio Qdot, bt für dio Übarfehondaa
völlig tot, kann nicht mehr zurückkehren, sie
nioht mehr qoilen, die Woikenkatu hat »«iucn
CMat gaftneaaan nad ea bt nioht mehr nötig, ihn
als gefeaseltou Hocker zu begraben.
Weiler er^iht sich ein Utitcrsohied in der
Houkerbeslattung, wenn diese als eiue Art
Anstoiohnnnf gaganAhor dem B^gitbnb in
liegender Art gilt; namentlich VondmM und
Geistliche werden so begraben.
m» Priaetar dw Kuro Bataha auf SiAnalra
bestattet man al;* Hwker, die gewöhnlichen
Leute ntebt*). Wie hier mit den PriesterUf so
geschieht ea bei den Tlinkit in V oidweatamerila,
die in kleinen Blockhänsem ab Hocker unter*
gebracht werden. Ein Schamane wird niemals
verbraunt, wie gewöhnliche Tlinkit, sondern nor
baigeaatet, £or the reaaon that it is a common
superstitinn that fire will not touch l.heiii Die
Äbte der Klöster in äpiti (llimalayaj werden
im ▼oUen Ornat aitwnd in gemaneiten Pfallem
hest.lttet und die Gurn (Iteli^ionslehrcr) der
ächenoi-Brahmanou in Kauara setzt uuui auf
StOblon bri<>
Dia Vorstellung von sitzenden Leichen her-
vorragender Vornehmer und Fflr«ten hat eieb
bei uns wenigstens in der Sugks erlnlteo nod an
ge»chichtlicho Personen gdwfte^ indessen ohne
daß ein historischer Hinterffnind mit Sicher-
heit festgestellt werden konnte. Von Kaiser
Friedrioh BaibaioiM beiBt «■ im Qodiohto „dar
Ti*ch ist inurrnelstcinerii , .in dem der K;iiser
siut" und der rote Bart ist ihm durch deu Tisch
gewadiaan. fio harrt «r, aitaend, dar Auf*
erstehung. Auf Karl den Großen bezieht sich
ihnliobeiL Die Sage berichtet, Otto UL bebe
im Jabra UMO daa Qn!b Im Aaohanar lUbiatar
erOfEnen baaeu and dabei die LMohe dea großen
Terday swi Joyce, Jowiu AnthrnpoL I&aL,
Bd. XXXn, 8. »0, 891.
*) Wllken, TersU}k«iid«i Tolkenkand« vaa Hedsri.
lBdi<', IM. I, H. 3M.
") Niblaok, R*p<.rt of NȆ>>tml Muieum, Wanhinsf-
Ion S. .355, 3;.').
*) Crook«, Joum. AntUropol. Inn., Bd. XXIX,
B. saa.
38
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KiiMn nufreobt aaf dem Throne siUend ge-
fnn<lt«ii, uie ditafs Fresken von KttliLl im
Aachener liathauite uud von W. Kautbach im
gwmiwibohwi IfnMmii wa KflralMig daritdlwi
und dlduTixh den Fortbestand der Sage be-
gttottigni. £rh«lt«n hat aioh auch im SaU-
biirgiMli«D di» B»g«, FBiM Enbisoluxf Wolf«
di«krieb ■« am 18i. Januar 1617 im vollen Ornate
auf einem Thronaeaael bestattet worden, und so
aitzo er, Baupläne und einen Süftungsbrief in
den ^hideo haltend, noeb UBTervreat dn*).
BpKtflire Eröffnungen des Crabes im 18. und
19. Jabrh. babea ergeben, daß Wolfdiettiuli
ursprüngliöb niebt in einem Sarge begraben
wurde. Ob aber wirklich sitsend, wie die
Sage will, ließ sich aus den vermoderten und
naammengefundenen Leichenresten uidit er-
grflndan.
IX. Kauiuerepamis Ursaehe der Hoeker.
ÜBttir den ErkttrongtremMben der Bookw
bestattung, die sich fast durchweg an die Be-
traobtung prähistorischer Uooker knüpfen, spielte
die Faulheit, ein großes Orab lu bereiten, da,
wo man mit ein ein kleineren auskommen kann,
eine Rolle. Diese P^rklJlrnng ist nidit immiT
von der Hand zu wvison und ist bereits im
18. JTabriinndert Ton Crnni (oben 8. 284) nit
Rücksicht auf dio Hocker der ftrönliinder aus-
gc^rooben worden. Schon Broca*) bat «iob
in dleeem Sinne bei Beepraobvng der pflMrtoii-
idien Hocker gelnllert H «et fort probable,
que le biif de ecttp manoenvre est de diminner
la lougeur de la fosse et psr coiisequent d'abreger
In tadie dn foweyenr. Aneb RvdoU Virohow
war geneigt, den Raummangel als Ursache der
UockerbeataUung; mit in Betracht in sieben,
wobei er «neb eebon aof den Gebranöb der
gnkflen Tm^pefliOe blnwcist, die der Leiche eines
Erwachsenen nur geringen K'uim bieten'),
In der Tat tindeu wir bei den Hocker-
beetettongen eowoU in pribiitoriaeber Zeit wie
bei den Xaturvölkorn einige Bestätigung für
eolcbc Erklärung; aio trifft in einzelnen l'^iUleu
'> Kr^-y»;iuff , Sri);fl,nr^M.r V. .Ik^sHj- t, i»80, 8. 461.
Hftbuier, U««clir«il>uiig der btsdt ^»licburff 179^ Bd. I,
• H. 3i9.
'I BttU. soo. d'AnUiroiioi. iMS, p. &00.
*) VeAandL 4. BerUaar AnthiepoL Qw. ItW, 8. 10t.
zu, tritt :il)ei M iiüber wichtigeren Beweg-
gründen als tivLu nsrielilicli zurück, aueh ist
nicht nachgewiesen, ob Faulheit und Kaum-
enpnmie allein bei der Hookerbentellnng nuB-
gebend waren, oder ob vieltnolir gleit-h/iitig
nooh viel wiebtigere Hoüve dabei in Frage
kominen.
Aus Faulheit wird das Grab nicht lang genug
gegraben für die gcHtreckte Leiche der ßog.iiljim
in Deutsch - Neuguinea. „Wenn der Tote, wie
meietena, linger iefe nb den Gnb, ae itniniift
mnn dcsncn Ri-ine liK'k'iehtalos hinein*).'' Von
den Port Linooln-£iugeborenen Auatnliena wird
beriöbtet, dat ne den Leiebnam in dm Grab
senkten, with the legs bent upwards, m th« hole
was to Short to reoeive it in ita proper posi-
tion *). Dalton wiee bei den AIk»« am Dibong
im Brahmaputratale darauf bin« dnB doK der
muhe felhige lioden, in welchem man nur sehr
schwer Locher und Uräbor berateilen könne,
die längeboTMieo awlnge, ibm Leieheo' nb
Hocker zusammenzudrücken, damit sie in einem
mögliohat knnen Grabe Unterkunft finden >).
Onttav Fritaob, die Bodcerbestattung der
Hottentotten erwähnend*), nimmt am^h den ge-
ringen R.nnm de« CrabcB uls Ihhaeliu <ler Ifockcr
an. „Mit KUoksioht auf die uotoriüobe Faulheit
der Biogeborenen irt wobl dieee Brwigong die
Entscheidende . . .; denn das zu grabende Loci»
zur Aufnahme dee Kärpera braucht unter dieeea
TerbUtDiflsen nnr Uebi m lem.* Dem fteht
aber entgegen, waa Tbeoplulus Habu, der
unter den Hottentotten aufgewachsen i§t, über
die sorgfältige Herstellung uud Auaaohmfiekung
ibrer Gtiber eagt: „Die Art und Wdae der
Beerdigung ist um so liöher ans'\isclilagen . -.lU
mau dabei erw&gou muß, welche Mühe ea macht,
bei den unToHkommenen Weviateagen ein Omb,
und zwar ein solches, auszuwerfen'^)."
Xocli ein Zeiignt!«, daß Fanlheit bei der
iienitetiuug des Grabes und Raummangel die
Unaohe der Hooker «da mH, treffen wir bd
den Beelai, einem beidnieoheii Stamme der aaa>
») B. Hiti^cu, Unter den Papuan 1999, 8 Jin»
*) Ol. Wilhelmi, Manm-rs and Ciutcim« uf tbf
Auntralian Nativo». Melbourne 1862, 8.41.
') Dititon, KtliDouraphy of B«-ni{al. Jaan». An-
throjK>l. Init., B<l. XI, 8. 483.
*) KinceboMiM gfidafrilws 187S, B.aa».
*) OMm, M.Xn, B.S9S.
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EfhuohilMlM BstraobtttDgcn Aber BookcrtwIstfaiDg.
luiiohcn Halbinsel. Di« Ilookentellang was
explaitied by tbe Besisi ais belog oaSj «doptrt
für tlib Ra\iiig of lahour aud tbere saeoui 90
reanon whj this Bhould be doubtod^).
Somit toholvt io An Tit Unaä voAuadaa^
daß hier und da Fanlhfit iin<l Raiinier[i|ianiis
tut UookerbeetattuDg fflhrtco, weuii auch, einer
waäutn Dratnng gegenttlMr, dkM üiMwlMn
nur ab Ausuahme betrachtet werden können.
Gewifi aber f&brte Raummangel mr Heralellung
d«r Halbbooker, der Uegeuden Leichen, bei
donon oor dio Boiro ■Dgoogto nnd dadurch
deren Länp»* wesentlieb vermindert wird. Daraus
ergibt sich dann, daü der Sai-g auch viel kleiner
bwgwtdUt m wodm bnmöbt.
Snlch" Ilalbhockcr treffen wir schon in myke-
iiiBobtir Zeit, wie die Aiugrabungem von Xan-
thovlidot bei Art» onf Em» in Jabio IMS
beweisen (Fig. 14). Dort fand man dio Skelette
in ToDiärgen mit maunmengefalteten Beinen,
aoMt «mgereciht ovigeMMdct, oflenbor, wdl der
TooMrg für die gww ausgevtreckte Leiche tu
knrr. wai-ä), und hier>:n ern^iVit f\ch c'mv FuriitU'U'
aus der Gegenwart bei nordwestaracrikaii isoheu
BiianaaD, ffio In Ueinon Boij^klaUlMii Um
Toten, oft als vollständi'jp Hocker, oft aber
auch als Ualbhocker witb the knc^ drawn cluüe
to the hodj anterbringca, wie da« einbeimiMdie
^loili'H eines Sch:imaneiif^ral>e8 (Fig. 15) der
Haida %on den Köoijjüi Cbarlotte-Inwin klar
teigt>). Aoeb die eteinseitBeheB Hoeker tod
Flomborn bei Worms waren alle in so engen
Gräbern uiiter^'ebraohl, daß aie katun dMio
PiaU fanileu^).
X. sitzer, Sehlifer.
Hookeratellang im Leben Ursache der
Hookerbeitattongf '
Hoekerstelluiig ist bei aehl* "vielen Völkern
dir gewöhnlichste mid bcquoiiiste Rulicstcliutig,
wenn sie nuoh sehr verschieden ausgeführt wird.
Mm tiriA ^ in Amerika, Aftlki, Allem, Anaba-
üen, wobei eelteoer noeb allere Babectellanfen
ekeat aad Blag4«a, FacaaBaoM of ÜMMalay
PsBlnmla IW«, I«.t0«.
*) VAsthrOfwIogis It04, 8. Mi, Fig. >.
•) Rwanton, The HaM» (Th« Jerap North Paolflc
SxpeditioD, vol. V. part I). New Y'>rk 1905, S. 13«.
*) KObl, Korrcupoudeuzblatt d. Ueuucb. AalbropoL
Ow. iwe, &««.
vorkommen ■). Von den Völkern im oetaaiati-
■eben Arohip«! schreibt Jagor*): n^^uee Leute,
die vnn Jugend auf nie eineu Stuhl oder Tisch
benuteeo, weder enge Kleider noch Schuhe
tragen, wlaien ana ibtan antarcn GBadmaSen
viel mehr Nutzen zu ziehen als wir . . ., be-
sonders ventehou sie sich durch die große G*-
leukigkeit ihrer Beine «ne Anemdil bequemer
Stellungen zu schaffen und die Last des Ober-
körpers so geschickt zu balanzieren, daß sie
nicht ormBdon können. Selbst wenn man ihnen
einen Stuhl anbietet, neben sie die Beine in die
Hobe itiul richten sich auf dem Sitae ein, als
ob sie am Boden säiien." Rudolf Virohow
hat gWefafrib diene vonoUodeno Art d«t Sitaana
ohne Stähle hervorgehoben, als er, vom anato-
mischen Standpunkte aua, die Knie j^taoisoher
Hoeiker nntersadite)).
Das eigcntliclie Hocken kann in zweierh-i
Art auageführt werden, einmal, wenn das Qesäß
auf dem Boden liegt nnd die lUo vor ihm
sich befiodeii, wobei dio Kala gobcugt sind;
dann das etwas schwierigere Hocken, wohci das
Gesäß auf der Ferse ruht, weluLeü uiohtsdesto-
««■igar von Fapoaa, Ifalaien, Vordeilndlem
und anderen bevorzugt wird •). Wiederholt habe
ich angeführt gefunden, daß dio Uookei'beetattung
non diurana abenielten ael, daß man dem Ver>
»torbenen die Riihestelhing iin Grahe gegeben
habe, die er im Leben eiugenommen hatte.
Men geaft aan hat ^fk de bondtog, die de
afgestorvene hij zlja leven placht aan te nemen
sagt der vortreffliche holländische Etbnolog G. A.
Wilken^). Ich will diese Deutung keineswegs
als unmöglieb aarllokweiaen, bemerke aber, daS
ich nirgends einen unmittelbaren Beweis dafür
gefunden habe, keine Äußerung der Naturvölker:
wir beotaltoB ala Hoeker, weil dar Tentorbano
in dieser Stellung im Leben ausruhte.
') Z. B. Joeit, Vie einbrinjg» BuherteHnng der
NHtan,ölk«r (Globu«, Bd. LXXI, 8. lOT), ^ M Anstrsp
liern oad Negern sn fladaa Mt.
*} f ager, 8iiigap(iia>-llalaeea— Java tm, & 16,
aiil Mtentoher AhUUan«.
*) TsrluMdL a. Beriiaer Aalkropol Ctas. tMOb S. SM-
*) B.Baten,eeakcnd«rf!aiM«. Oleb..Bd.LZZZT,
6. UV. VrL aaeh B. Hermann, Dl* KnltarMeataag
des Stohsas, attasas voA Uagnu. KUtsiL d. Wiaacr
AnthropoL Ges. 188«, Bd. US, 8.M.
') Jet« nvnr de Papoewa*. Biidr. tot de Taal-,
Land- en Yulkcnkuod« van MadarL IndiS, 6 votfreeki,
Bd.111, 8. 18 dm floadambdmeiksb
S8*
I
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Ri«1i«rd Andre«,
W il keu zieht für seiue Austobt emen Beweis I
bcMD, den Udi Wut niebt Sbergehm daif, and
flpT, wenigstens für Ii- T^n|)ti!i nod die Völker ■
des OBtasiatisobcu Ärcbtp^ta, Beaobluug \vr-
dirab Bier komman in irdtar Vwlnrntuog die
aus HoU geschnitzten Koimm Tort AbllilduDgon
d( 1 Verstorbener! inii emporgexogenen Knien
mit dem Qe«äß »uf dem Budeu, welche bei den
Obdriebendea im bobmr Aohtniig italMO. In
ihnen, die mit dein Begrabenen auch in neinnr
BestattoDgiart korreepoudieren, baust dessen
nniiehibnra 8«el», lie «udf uwh dwnm Tode
ood Begr&bnis, durch L&rm und Trotnmelichl&gc
verankDt, sich im Korwar niedentilaMen, und
am dieses recht sicher zu nuush«D, tetit man
xn weilen dem Kor war den wieder ausgegrabenen
echten Scb&del des Verstorbenen auf. Bei wich-
tigen Gelegenheiten, bei Ki-ankheiten und Ge-
lahran dienen ffieie Konraia den Bepnn ale
Onkel >) (Fig. 16).
Qanx &balioha au« Ilola geaohoitite Hookei^
bUdniiM, die Vetitorbenea dan teilend, kommen
im Ai-chipel auf Balici vor, wo lU llatemnli
heißen, und auf Leti, dort Jene genannt. Attrh
io diesen uehmea die Seelen der Verstorbenen
i^weiHgen Aufenthalt Avi Leti weaigMen«
ist II'K'kc'i'UeNtatinng Ublioli, waa Ton Bftber nkbt
bestätigt ist*j 17>
Die Hocker als SchLlfer.
Pour riinaginatiHii t\c la plupart des hommps
primitifs la mort est un long sommeil. Dans
eette anpoaition riea de plva natnrel quede denner
nu cailavro l';ittitutle du rofios (juc l'oti n I'IimM-
tude de prendre au coiu du feu, le soir, api'iss
nne lomnde de ebiiae on de gnerre. Bo eritlSit
Letourneau') die „liegenden" Hot-ker, die in
der Tat einem ScLlaffinlon gKubrrn, mit t iii]>ür-
gezogenen Knien uud ein« ilaud unter dem
Hanpie; io kommen ein in priUüitoriadben
Ghfibern ond svek bei Natarv<ölkern vor, aber
') Wllken, a.a.O., B. 1>; van Haseelt, Zeitaehr.
f. Kthnologie 1876, 8. 195; A. B. Mayer, Jahrnber.
d. Vereins f. Knikunde zu Drenlen , Bd. XII, 8.2*}-, :
V. Roienb«rK, Mnlaviaclicr Arcbip«'!, S.4«l ; Clcrci| |
u. Schmelt», Kth!so6rr«pl)i»ch B«>«ohniviMg van Noilerl.
*) Hied«>l, islutk-eii krof&iiAangi- Hauen, S. 362, '
a»4, Titrel 34 u. 37. |
*) La tooiokigie d'aprte rethac^phi«, & 807. |
keineswegs häutig; vor den anderen Hooker-
lormen, namentlkh den dlMadan, treten sie
wesentlich zurfiek. Daß viele Nattin-fllker in
dieeer Lage au schlafen pflegen, ist sicher'),
nnd wer onmal unaeire wlkrend der Mittags-
pause im Freien schlafenden Arbeiter beob-
achtet, wird sie hänfig in dieser Lage mit auf-
gezogenen Knien und die eine Uaod unter dem
Qeiiflbte finden. So alao aind & B. die ,,1iegeiMlen
Tlodker" der Steinzeit nnrh golagprl, es isl die«
ein sprachlich widersinniger Ausdruck, <lvn, wenn
Idi niebt bre, zuerst Woelnaky gelegentlieb
der Hocker von Lengyel gebraucht bat, den
ich nli«r, weil er einmal in der Literatnr nur
Geltung gelangte, beibehalten habe.
Die Ansicht von Letournean, die inb an
die Spitze stellte, ist iibrigen.s auch bei anderen
Gelehrten vertreten. Köhl nimmt von den
•teinaeitilflhen Hoekem von Horabom an, „dafi
man sie dem ewigen Schlafe in derselben Ual-
tong habe fiberlieferD wollen, wie sie bei Leb-
leiten ta «dikfen ganrobnt waren *)", und aoeh
Ii. F orrer hat ao edne steinzeitliohen ägypti-
schen Hocker {»edeHtet: ^"Slnr. nini den Ge-
danken, daß auch unsere Hocker Schlafende
danlellen ioUen, um eo weniger verwerfan können,
als <lie eurüpäiticlii'n wie ilgvidisclu ii Totcnlx-i
gaben aui den Glauben schließen lasaeo, der
Tote eehlafe nnd werde wieder erwaoben."
Ich verwerfe diese Ansicht keineswegs gan%
l)eto!ie aT)er wiedeiliolt , daß lie eclUe oben
gekennzeicluiete Sobläferstelluug unter all den
verMldedanen Hookentellungen eine vergleiehe-
weise seltene ist. Und unter den Zeugnissen der
Naturvölker ist mir nur eines dafür bewets-
kritftigee an^estoOen. Wenn ein Wadiebagga
in Deutsch-Ostafrika als Hocker bestattet wirtl,
tritt desheu Jiltestei- Polin an d.is Gral) und
spricht: „Geb uud ttohlafe auf der scbOneu
ndlten 8«te«)«.
XI. Der lioeker als Embryo.
Ea iat dieaea die am wenigsten ntreSend^
wann aveb reofat ainnig und aammand eradhe^
') Abliildung eine« »nhliifi uiIhu Kii^tr. ljiu. ii> ii '',er
AndaFn»n«>n bfi Mfin. .lotirn. Aiithra[...| Innt., Hil.
T«M s. 174.
*) K(>nt^»(K)inleJi2bä«klt U. »l«uU€li. Om. t. Antbro-
pologiv 1901. 8.95 Anmerkung.
') Otttmann, Ulolra«, Bd.IiX&XlX, &t97.
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Kthnotogiiche il«tnu:htung«D üb«r llookerbe«t«ituiii(.
301
DODde JDeutung der Hookerbeatattung und Mit
ktatomn Gnmd« wohl Mcih dl« im writMtMi
vorliroitete. Bi'i tlen Völkern, ilie heute noch
diese Form der Leiche nbe'iBeUuug »uiöbeu,
lad«! m niofat di« lülergeriugste üntavtltning.
Schon in Lehrbücher ODd |iopuläre Schriften
ist die Deutung übergegangen, dalS der be-
stattete Hocker deshalb in diese Form gebracht
ward«! Mi« "mSl n frfiher als Bnbiyo sie im
Mutterleibe gehabt habe und !iii> nach dem To<le
im Schoß« der Muttererde wieder auuebmeo solle,
woUn «r mrUdkgiMirt, «imr Wicd«rg«lNirt «d^
gegengeht. Wie anmutend und sinnig! Die
einiaahe, nfiobteroe TatMoh« ist ja an und für
udh nicht to Mbta and beendigend, als wenn
mui hinter ihr etwas ganz bcsoudoree entdeckt
und in sie hineinklfigelt. Ist die ilockerbestattung
auch aus einfachen Gründen entstanden, so ge-
Bfigen diese oicbt, oder man kennt m nkht
lind logt ihr nachtrSjjlicIi einen .,intereH9antcn"
äinn unter. Wenn wir aber auf Befragen nach
dem UnproBg« viid d«r Bedauduig einet
Brauches hei den Xatnrvölkem die Antw ort er-
halten, sie wflfiten darUber niebts, so bleibt eine
■in Stttdlmieebe erteilte Antwort darllber »tm
mindesten zweifelhaft. Die so schön erdachte
Kmbfyodeotnng iat »ber bei den Natan-ölkom
▼OlUg nabektnut und Icein einig«« Zeugnis
dtrfiber beigebracht, daß je ein Volk so sinnig
and intfrefiR-iiit gidnolit habe. Da ^vi^ aher
Terscbiedeue andere, durch bOndige Erklärungen
beklilligM oderdnrah Idar »iif der Hmd Hegende
Tatsachen bewiesene Dentiingi n für die Hocker-
b«etattang besiUea, so können wir die ganz Uber-
dllMige Embiyedentang kflnftig beieeite laeeen.
Soviel ich sehe, koromtder Veri;'ei' li zwisi lien
derüookw- und EmbiyoeteUong aum ersten Male
in der etbnographisohen Lttentnr ▼or, ohne deB
de damit aaeh als Omnd dieser Ucstattnnga-
weise bewiesen werden tioll. Als jetzt vor 200
Jahren unser Laudamauu Feter Kolbon die
Hottentotten kennen lernte, sagt or bei der Bo-
schri'ibitnp fler Toten jjcbrH u cli e : „Den Leichnam
beugen sie, daß er eine Stellung bekommt, wie
«twft ein Kind im Mntterleibe hat>>* Br eteUt
also nur einen Vergleioh an, ohne an behaupten,
t M. Pcler Kolbeni B<'«rbreibung <!■ \ m
j(*bürg«s der gat«» JioSiittug. l'Vkokiiirt u. Leipzig
17M, B.1M.
idaß die Znaammensohnttrang der Hottentotten-
teidien eine Vaefaahniong der Embryolage uin
solle. Aber der einmal biiiu'eworfene Gedanke
bat sich fortgepdaast und retohe Pbaataaie-
gebildo gezeugt. Oakar Feeobel bat ihn in
der Ethnographie befestigt*), und diesem vor-
Eöglichen Gelehrten ist es zuzuschreiben, daß
hinausziehende ethnologische Forscher die vor-
gefaOte Meinung anf die Hoelnr bei Natnr>
vOlkeni übcrtnipcn , wiewohl sie ehrlicherweise
dabei gestehen mußten, jene wüßten selbst nichts
daToo. „Die Bedeutung dieaea aino^^ Bnmehee
ist es, (laß die Toten eiller iienen (5ebnrf im
Dunkel der Erde entgegeureifen sollen", hatte
Peaehel geaelufiebeo, und dieier fleta reifte
seine Frtohte. Ich ffilire nnr einige Beispiele
dafür an. .Woeinskv in Keiner Beschreibung
der Funde von Lengyel tit<:t: „Die LHge der
Hocker entspricht nämlich der Lage dea FOtns.
In derselben Lage, wie der Mensch ^ebnrcn
wurde, legte man ihn in den Soboß der gemein-
Munen Muttererde^ damit er aieh bei der Wieder»
gelnirt xtirn flbmrdischen Leben in der natflr-
lieben Lage bcünde*).'' Um ein Beispiel aus
Ameriita ansafBibrea, nenne idi Wilder, wdoher
die Hocker aus Connecticut be8<'hreibt, deren
Stellung may be intetpreted aa an intentional
symbolism, ref erring to U MOOod biMh, the po^*
tiun being ainillar to that of tba oliild in tiM
wotnb
Ganz neuerdings hat AlVtreuhi Dieieriob
die HbdOF-Bmbryodoatnng wieder au^gflgriffan.
I>a bei verschiedenen Völkern die Anschauung
besteht, daß die Erde als Mutter dos Menschen
in botraebteo aei, so kehren an ihr aneh die Toten
/nriiek, um dann au« dem Erdenschöße in den
Körper eiuee neogeborenen anderen Menschen
mrOolcxakoamen. Ana aolcher y«etellung ha-
aus gab man ddiei naok ihm dem an Begraben*
den jene Form, welche er bei seiner Geburt
liatt«, „damit ihn die Mutter EIrde wieder g»*
bftre", und um die so retebUeh durch Tatsachen
belegte Fejselnnjr der Ifnckor zurfick/iiweisen,
genügt ihm als leichter Beweis die Darstellung
auf «aer altgriecliiMhen Vaae, in weleher
■) VolkrrkUDde. £nUi Autlaga, 1ST4, 8. '^70, 41>4.
') MHlell. A. Aatbrapok Oss. Visa IBaa, Bd. XIX,
, S. 15«.
I ■) AuMrioan Anthnpotosist K. &, Bd. Vn. 8. taa.
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Riobkrd Asir««,
Glaukos in unverkennbarer Hookerstellung ohne
Spur von Fesaelung im Grabe dacgMtolh UX*).
Was will ein solches Bild hesagen ge<^cnfibcr
den Tausenden von vrirklichen Hockern, die man
gcifiNMlt iMobMolitot h«t, und dftB di« «intreteiid«
Leichenstan'e geradesn die UrascbnQrung ver-
langt«, damit der Körper Uberhaapt in Uooker-
stelluug gebracht werden kooota.
Nfichtemer urteilend« Bthaograpbsn and Fkft-
hiatorikor haben jeilmh ganz anders c^onrteilt
und die EmbryodeiituDg in das lioioh der Fhan-
tarie ▼enriflaen. SolMoGnsUT Fritaeh*) vdbt
jeno „sinnig»? Erwägung auf den Schuß der
Mutter Erde", die er bei Kolben fand, imlkk;
Rudolf Virehow, Ton dam A. Dieterioh
glnnbti daB ar Anhänger der sinnigen Embiyo-
deutnnj^ sei, verwarf die gloicli»; Di'Utiing
Wusinskys der Schweizer Frähistoriker
J. Heiarli aiaht in ihr aiahta ala einen ,,aabOoan
Gedanken"*), Kflh! sagr, die AnMicht von der
embrjronalen Lage der Hocker „brauche wohl
kaum enulBoli widerlegt tu werden*)*.
Die Weisheit vom Stodiertiaohe, welche hin-
SHBzieheiide FniHoher v»>n unbtislreitb.iietii Ver-
dienste mit aiofa nahmen, hat aber tiiib«nd auf
dnaeln« gewirict, wiewohl aneh aia ehrlleb an*
gestehen, daß die von ihnen beobachteten, Horker-
bestattung abenden Völkei* von einer Embryo-
dentoi^ oichta wkaen. So kennt« Man auf «ein
Befragen von den Bewohnern der Andamanen
nicht« über die Ursaohe ihrer Uookerbestattung
erfahren. Aber er hatte I'esohel gelesen und
glaobto «bber an die Embryogeechiidiite*). Anob
der beste Kenner der Haruiiga Siidafiikas, der
Misaiunar Junod, war so ein Gläubiger, fiigt
aber eeiner TorgefifUltan Mmnang binni: Tonto-
fol.-s, je ne saiirais garantir quo, de uos joui-s,
les Ka-Iiunga conuaisscnt la poaition de Ten^nt
daiis le sein de sa mtra').
') Albreolit DietertcU, HttU«r Erdo. Ein Yer-
meli Um ToHanUgion im, 8.38.
^ Die JBngebomMD aadafrikas in», 8. SM.
^ TeAaadL 4. lltrliiaMr AnthtepoL OaMlIidh. 1999,
B.tM.
*) Olotms, Bd. LXX, B. U9 ead Ur(;et4;bicht« der
fleb'weiz, 8. l&A.
^) KurreipundeDzblatt d. deatich. anthropnl. Uet.
leoi, S. 9b.
') Journ. of tlte Autiiropol. inst. , Ud. XIX. 8. 144.
') Bau. de 1» MW. XeoebataMae da Qiogt^ Bd-X,
1H»B. «.4«.
Bei den hunderten von BeispieleQ der Hocker-
bestattiing bei den hentiigan Hatarvllikaim, die
in dieser Abhandlung verarbeitet •wurden , sind
mir wohl die veraohiedensten Angaben Aber den
Zweck dioaer Beerdigangewelie vocgdcomnen,
aber nicht ein einziges Mal ist die phantasie-
reiche Erklärung von dei* EmbfjrofortB in der
Mutter Erde orw&bnt worden. Wohl hat die
im BrahmaiuHnuis und Buddhismus am meisten
entwickelte VorateUung von der Seelcnwande-
rnng auch bei den Naturvölkern eine weite
TeirlHFeitBng; di« IdteiMiioBan Gdatar der Toten
können in anderen irdbchcn Geschöpfen ihren
Einzug baiton oder io Kindern wieder gaboreo
weiden, wie & B. dio Toraba u «bem Neu-
geborenen besttnmito Vorfahren erkennen wollen,
aber eben so oft kann ee ein Tier aeiu, iu dem
die Seele des Verstocbenea enobeint, selbst ein«
BoUanga, wie bei den Zatn — abv davon in
nirgends die Rede, daß ein Bmbiyahookar aaiae
Wiedeigebort feiere.
Und anf dk Keontiua dea Bnkblyo kommt
es doch bei dieser Frage aun&ebik an. Waa
wissen die Menschen der Steinzeit, was wissen
die heutigen >iaturvolker von der Lage and
Beeehaflenheit dea Embryo f Man ataUe dck
einen Stoinzeitenmensohen vor, der ein schwan-
geres Weib betcaobtet ood der Uraaobe ihrer
LaiberfnUe nnf den Ontnd gatmn wilL Er nmeht
den KaieetBohnitt und ruft erstaunt aus: „Aha!
so liegt der zukünftige Mensch im Muttcrschoße!
Das wiU ich mir merken, und wenn einer stirbt,
beatatten wir ihn in diaaer Form in den SchoB
der Mutter Erde, damit er Lei seiner Wieder-
geburt aiob gleiob in der richtigen Lage beündet
nnd in einem anderen Kengeboxanen wieder anf-
erstehen kann." Und so, wie der Mensch der
Steinzeit, müßten dann aueb die heutigen Natur-
völker denken. INe aber Icommen nicht anf
derlei kfinatliebe Gtedanken, aondem haben ganz
andere, einfachere nnd natürliohara CMnde für
die HenteUoug iliier Uodcer.
Olin« irgend eine krüiaebe IBiebtang hat
man alle die verschiedtnen /.»iR-aniineugehathtii
Leichen, die den gemeinsamen Kamen Hocker
tragen, anf die Embryostelluug surflckgefttit
Und doch ist diese keineiiwegs die häufigem
Form der Hocker, die, wie wir gesehen haben,
sehr verachiedeuartig erscheinen. Und woUu'
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Ktliiiii|ii){iKLli.i HeirMohtODf^ou über II"ckcrbe«Uttuiift.
9ü3
mau icboo uuib der Embryodoutung richtig
bentattmi» waniiii — wm uidit Torkommt —
vaft dtm Kopf« nach nuten, wie der Fötus im
Hntterleibe liegt? Aber derlei wird, einer
sinnigen Auslegung zu Liebe, nicht beachtet.
Und tioch eiai. IKe Embryodcutor lehren,
daß der Hocker nngestört in Boinem Grabe der
Wisdergeburt harre. Aber mit dieser Hooker-
ndM ist e« bei sehr rielen NatarrMlmv tohleebt
Th'hU'IU. Tin < ; i „^r ri'f.il, sif roißi n di n der Wieder-
geburt cntgegeur«üendeD Hooker oit recht roh
am d«m HatCerMliofi« d«r Brde, graben ihn
wieder aus, zerstoßen teilweise die Knochen,
TUMUen sie an Mneu aDder«u Ort, «o dafi aie
bm der fraglichen Wiadergeburt ant «kder nt>
sammengesuoht werden müssen, bewahren den
Sch&del allein auf und derlM Ungpk gut bekannte
Ruhestfiruogen uehr').
Aach ilefat ndi der Rabe te im WoHXtT-
sohoßo der Erde angreifenden Hocker« arg im
Widerspruche das pietätlos« Verfahi-en, daß man
der Ltiohe die KmAm briebl^ wenn» mdetwui
im Felle eiagetrelener Leiehenften«, der KBrper
') l'm Our ein paar Dvl«f^ zu g«b«D : Der Hocker
auf den Andaroanen wird drt*i Monat« nach der B««r-
diguag au«itegraben ; dit Kii>>ch>'ri n'nnL't inun, kleinere
werden zu HalobAndern ln'uuizl, ili r Scliiid^'l ;iiirtiewahr»
(Man im .Inuni. Anthr.>[>.il, Inst., Idl, XII, S. 14'.)
In Heu»ei'liiiiii unili niiin itsi iiriL 1j •■iin'iii JiiIul' hu»
und b«wahrti' llnL-kiTkti'M Ih m und hii<lrl »ritfr auf
(Taylor, Te ika a Mmai ur Mcw /.ealaud. l.otnl m
lt*&5, ti. 97). Natnentlicb da« Kntfemen den B< lui<)< U
ist eine »ehr beliebt« Rubestdrung. ,J«t/t wallen wir
den Vater berautnehmen' (au* dem Orabe), sai^en die
lieben Kinder auf den Salomonen, wenn der Alt« lange
genug unter der Krde verwfjte ; der Bohiidel wird dann
aufbewahrt (OodringtoB« Mslanwian» , Da-
mit wir un» abtr alehl an sdir nit unserer Unoohold
in dissar BssUhWif brÖitso. mvaiH iali dacauf , daS
aeali tiasB bssUsualsn Tanns in OMtmjmn nad d«n
JUptnlladatn wnIi hsvta oft genug dia Iisfebm au»-
gegrsbsn, Äa llahadal s^iAn goputzt, nH Kitaem be-
malt. mitdsBlTnMilbnsXirtcscannddssBsiiSDasih
t«^ v< rsebsB «td tn kldaan KWen in im Vwhallen
der Dnifkirchen aufgeateUt werden. Die andervn
Knochen vergräbt man wieder. D* fehlt ao^ die
Rübe im ScboOe der Matter Erde. Die ■orgfältigv Auf-
bewahi-ung einzelner Teil« des wledvr aungegratK'nen
HiitkiT«, nitmuntlicll de« SchSd'l», in \i.'I<:lniu der
lieuit de« Tatm wohnt, dl« Hertttiiimg v "ti Zi>:r;»ten
au« dessen Kiv-cliuii , .uif d«n Audain:incii , si«ht
scheinbar im \\ Hlcriin iich.' damit, daS mMi nlU «, was
mit dem gef. 1'. u H ck. r im Zu«Aiiniii tili:ui-i siuht,
d<Kh unschttdiieti xu mstchen »ocUt. Abtti, iutit'iu mau
eine Reliquie von ihm nufbvwahri, z^lgt man, daO man
aaah U»im fttr Ittn hegt, «ia Aade&keD von ihn« be-
attM wUl nnd sa TartOhnand attf ihn «towirkt.
I sich nicht mehr in dio gewUuschte Uockeratellung
I bringen llOt iki den Hemo in Dontaeh^Od»
I Westafrika wird nach Beendigung der Trauer-
seromoaieu der I^eichc d;is Rückgrat gebroohen').
Wenn bei den Barougak-ichen die Glieder aohoil
steif geworden und so Uookorpackung vorhin*
dern , so bi iclit man sie EUetiHO hc\ den
Damara , und so machte man es mit den
Hookeni nnf den Atenten*).
Endlich: nic-ht einmal dio Mutter Erde wird
regelmäßig allen Hockern zuteil; so wenig KUck*
daht oimmt man auf die Bobryodenter, dat
man die Hocker ImclistHblicl» zuweilen an die
Lnft eetit, sie in £Aumen aufhängt, in kleinen
Kielen enf OeiMen enfitettt oder ger rie mf
hoho Säulen stellt, wie ee »nf Bomee geedbiebt.
Wo bleibt da der VntteneboAr
XII. Hockerfesselang,
um die Bflckkehr des Toten m Terhlndern.
Sohon die reichen ikiigabeu, die wir faat
ttberell in des Uoekergrilbern, eel ee in pvS*
histonschcr Zoit oder bei den heutigen Natur-
vdlkern finden, deuten anf den Glauben auf
eine Portdeoer naoli dem Tode nnd auf eise
Auferstehung hin. Ebenso vwbroitet ist der
Glaube, daß der Tote, wemi er aus dem Grabe
zurUckkchi-t, seinen Tod iSeliend, die Über^
lebenden schädigen, tüten oder ins Grab nach-
/ielnii kniuie. Es lu rrni lit duiiilier völlige Klar-
heit, und selbst in Europa ist dieser bei den
Hatiinrflikem allgemeine Glaube noeh honte weit
verbreitet Ül>era!l spukt der „Ileitogäiiger",
überall haben wir die Eurilckgekehrteu Qrapenster,
flberall WüäbA, am ele wieder cn vmjagen oder
im Grabe uuschädlich r.ii machen. Im Falle
des Vampyxinnna eteigert sich solcher Gbuben
sogar bie in LeUheneeblndnngen, die in polni-
eoben nnd slldalawiaehen Läudern sich heute
noch Arcigiien« frlUier aooh bei nae oiobt eelten
vorkanioi)
') Fritsoh, Ejngeboreae SfidafrUMS, B. SS6;
Hcbinz, Deutach-Sadwestafrika, 8.174.
*) Junod, Bull. soc. NeucbateloLie de OAigr,,
B.I. X, 8. 48.
•) € J. AnderB»on, .Nganii, b. 226.
'i Ii .11, KmitJiüoninn Oontribtttians lo knowMge,
No. Sl». Washington l«"8, S. «.
*) Andree, Ethnojjr. l'ar ii; 1. n 1n7'<,s.h<i; Munn-
hardt, Die {iraktisebea Folgt-u dui Aburglsubens IHTü,
an. Idh will aar «inen VaO Uer eaNünsn, dar fs*
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Mft RUbmrd
Wieviel mehr aber müiuten solche Yor-
Btalliisg«n von d«r RünUclir der Toten M
Naturvölkeni PlaU greifen, welche Luft, Erde
und Wasser mit Greistem eifflUeo, die siob vor
d«D liaheaden and lelildigeiideQ beimgekebiten
Toten schützen wollen und zu diesem Zwecke
auf die verschiedenartigeten Mittel %'erfallou.
Es wird uns dieses sofort klar, wenn wir lesou,
WM iu dieser BadehangJoh. Reinhold Forster
von den Polyuciiiem sagt: Die im Menschen
wohnenden Tihi, welche sehen, hören, riechen,
fBUen IcOluien, fohweben nMh dem Tode um
seinen Leichnam umher. „Denn die Insulaner
glauben t daß sie xur NaohUwit in ihre Uütteo
krieebmi ood dem SbUiflaiideii dat Hon und
die Eingeweide aus dem Leibe bmmo, folglieh
sie umbringen ')."
Die Wiederkehr der Toten muU Mbo ver-
Uidert weiden and dasn weadel maa vec^
Bohiedene Mittel an, wohiii .ineh das Fest-
■tampfen der £rde, das Beschweren mit Steioeo
gebfirt, K» daA ee io diceem PkUe beiü«: Sit
tibi terra gravis 1 Ein Teil der Leioheiizereino-
oien tiird der so weit verbreiteten Totenklagcn,
die nicht bloß der Trauer Ausdruck geben, hingt
dauil nuHrnmen, deo Toten too der Rttckkehr
abnibalten um a.U (^uHlgeist m\ erifoheiiien.
Mail will ihn versöhnt dahin gehen lassen, seiner
Seele leigeD, dafi man n« Ueb^ daher daa Klagen,
die merkwürdigen Trauerverstümmelungen, wie
Uaarabschueiden und Beibtingnng blutiger Ver>
leUnngcu, denn ohne aoldb« Bewdee würde der
Tote ebb vei-leixt und ruhelos fühlend zurück-
kehren und dem Uintarbliebanen ala Plagegeist
schaden.
Ana aoleben Vovatelliuigeii benuta tat aneh
der allergrößte Teil der Hitckerbrstjittungen
entataudeu; itt weitaus den meisten Fällen findet
eignet i«;. ;kuf ein Hehr alte» Vorkommt'r Lii Iii xxi ver-
breiteo. Im scbl>-8i«cb>-n Mui>vutn für Alurtümer zu
BrvitUu ist (Nr. «599) ein S<;hü<U-l vi>n Dyberufurt auf-
g««t«Ut, der 1872 «»mt dem tikelett aiugegrabm wurde
uad darofa den ein s«br ntarksr und langer eiiemer
Na^fsl qnar bindaroh gMritbsn isb San Tsvglaiehe
BMB nno. was Sebott, WiJlaeblsahe JUnhan, B. SM,
iMtkibtsit, daflBsaii, amdso Yamnrr gaaa tot la naobsa
oud Ihn an dar unadstkelir an veriiindirni, Uuia cinra
langflii ITagel doreb deu Schädel treibt. 8a wirkt 4i«
Volkakonde anfklSrend fär dip I>rabistaria.
') J. R. Furater, Bemerkungen aaf Stiiwr BdsB
uiu di« W'«it. fiorliii iraa, ä.47ci.
Andre«,
eine mehr oder weniger vollständige Fesselung
and IbiwieikelaDg der Hookerleiohen «tatt, die
ti\n ein ttisnmmengedrücktor Ballen sich leichter
und fester auaammenaohnOren lassen aU eine
gestreckte Leiebe. Und diaa» Amahmniig be-
stätigend, finden wir in zahlreichen Fällen auch
die bündige Erklärung der Naturvölker dasa,
daß die ZusammenschnUrung daa Hooima vlrlc»
lieh deshalb geschähe, um ihn kOtperliah oder
seinen Geist an der Kuekkehr /.u verhindern.
Dieses die einfache, natürliche Erklärung, die
anoh in deo aUcrmeiatea Fllieo anareiolit, wann
auch hier uud da <Iie »ti und für sich natürlichen
Deutongen, daß Faulheit und Raumerapamia
beim Graben der Chnft, Herstellnng der Soldaf-
lage oder des ruhenden Sitzcns ilft;^rogeii stark
/«II iickiieteii iniis<.seii uHii die jiliaiit;isUsche ftn-
bryodeutuug ganz zu verschwinden hat.
iMnge genag aber bat ea gedaoert, bia dieoe
einfache und sachgemnßo Krklarnnf^ wetngi?ten8
einmal geäußert wurde, uud weuigc Jahre erst
nnd darSber vergangen, daB die Ethnologie
ernsthaft zu diesem Zwecke erläuternd angezogen
wurde. Zwar ist von den Prähistorikcm wieder-
holt darauf verwiesen worden, daß auch bei
veraebiedenen ITatnrrllllMni Bookerbeatattang
im fifhrtiurhp sei , aher ticfrr ist man dar-
auf nicht eingegangen. Soviel ich sehe, war
O. Sehoetensaek der ente, wdober naeb den
begrenzten Beispielen Australiens zu dem rieh-
ügeu Schlüsse golHtigto, daß die dort vor-
kommende Fesseliitig und Verschnttrung der
Hocki ileielicn den Toten an der Rückkehr ins
Leben hin<k'iii solle '). Was Iiier /.ulreffeiul nach
wenigen australischen Hockern ausgesprochen
wurde, ist dnrob daa reiebe von mir hier bei-
gelinielit^.' ^Iiilcriiil für die ganze Erde bestätigt
worden. Uralt ist die Sitte, den Uooker au
f eaadn md an Taiabbiittren, de ist nooh in Ibren
Kesten mit Binden und Malten bei ägyptischen
steinzeillichon Hockern vorhaudeu Von den
Troglodytcn berichtet Strabo, daü sie den iiais
der LeidiaD mit Raten ana Wegedom an die
Beine bind«n*)> Miflht adhndl ganng kami nun
') Yeriiaiidl. d. BsrUnar An^Mvol. Oss. l«0l. 8. ätt.
•} R. Forrer, Obsr BMiaatft-HisciksrgiUsv aa
Aebmiu, 8. 'i9, Tafel I.
') Boen 1* , Kap. 4, 17. b dar ObanstaaBg «od
Forbiger, Bd. Vll, S. 6«.
Digitizeo Ly Google
Bl]iBoIo?i««h(> Bstraohtanfon Aber HockcrbmtattaDg.
benM mit der FeMelung det Houkero vorgaben,
ww UM «bi B«iipiel ▼<» Cenm (oben 8. S93)
und von Grotilat»! (olicn 8. 284) lehrt, wo man
benitt d«D Sterbenden feiMlt, d«mit «r j« gat
Tanrabrt Mi iiiid nkfat mHottelim Wmn d«r
<Mlafrikaiiisohe Wagogo Minen Hocker licstattet,
ruft er ihm ins Grab iiacli : „Ik-uiiruhigo die
Zurückgebliebenen nicht 'jl*" Der VVadocbagga
am ffilimandadiaro cteokt dem Hock«r bei der
Ret-ffttliinj; tiiif Bohiio ins linke Ohr und legt
ihn auf die rechte Seit». Das geMhiebt* damit
er niehta mebr Temebm« vom Mleoben Lebm
und nicht zurückkehre, das Haus ku plagen*).
Die Dakiitaiiitliaiier hhtfn duii Geist tles Ver-
storbenen, doch ja im Grabe %a bleilien, dort
mbtg m Terbairen und leine fiberlebendeo
Freund»' riebt zu stören'). Anf den Fidschi- '
inaeln fe»ijeiie man die Hücker to prevent the '
deed man from wiOting hy night and doing |
iajiuty «o tlie liviug (oben S. 295). Über den
Grand der Hookerfesselong auf Tahiti werden
wir genügend aufgeklärt dnroh die Ansprache,
weklie der Priester an die zum Begräbnis her-
perichtete Lfiche hielt: „Da ist deine Familie,
da ist dein Kind, da dein Weib, dein Vater, i
dem» Mutter. Sei nfrieden im Jemedte (der |
Geisterwelt), schaue nicht mehr auf die in
dieser Welt Zurückgebliebeneo." Diese Schluß- |
nremonie, sagt El Iis*), diente dant, die Über- '
lebendem m berahigen und den Geist dee Ver- |
storbenon davon abzuhalten, daß er an seine
Woboatätte surUokkebro und die Angehörigen
betlstige; es war die iriehtigste Zeremonie bei
der R< Ht.itlung. nccessiiry for tlio jieace of tbe
living as wi ll •.a tbe quiet of the dooeased.
Gehinft liegen die Belege aus AuatiaHen vor,
daß diese IkUlnnig für die Ilockerbestattuug
die richtipo ist. Von den siidaiiBti alisclieu
Hockern berichtet der beste Keuuer, ilowitt');
Id all theM eaaes tre flnd «be tigbtly eeidlag
of the dcad man anr) the belief that his i^hosl
Still lingered near or revisited the spoL It
aeens to me oot only that theee aborigbM
believed tliat the gho«t could fullow the survi-
Tors, bdt also that the deud mau bimscif, uiiless
') Col«. Journ. Anthropol. ln«t., Bd. XX.VII, 8. 313. I
•) Qutmann, Globu». B<1. LXXXIX, 8. 197. I
*) H<?U.>,Orri»ft, lixlinn. Trib.'», Bd. V, 8. «5.
*) P .I viii -1:111 ReMinrchf'- 1. in I Bd. 1, S. 522. 1
*) Jonm. ÄQtlira{K>l. liut., Bd. XiU, ä. 180. I
äamr Ito AmIMmiIiisIIu 9.9. V«. Vt
tigbtly bound and buried uader tightl^Hrammed
logs aod eartli, might lÜBewiM foUow tbem in
the bodj. Und ähnliob lautet der Bericht von
den Dieyerie am Cooper Crcek, wo man den
Hodter eo feet nmsohnarte, daß kaum ein starker
Mann die Baade brechen konnte, nnd das ge-
schah, um den Hocker am Gehen tn htndeni >).
Über die Uockerfesseloog der Eskimo am
uitfeerai TokoB sagte eb Ebgeboreoer aaai Dm
ist das 1)este Mittel, nni dio Inn.is (Geister,
Schatten) daran zu verbiodero, daß sie unter
den Lebenden nmhersohwSrmea *). In dem
Trauergesang der Igoroten auf den Fhilippiaen
kommt bei der Bestattung ihrer Hocker dio
Strophe vor: „Komme nicht znräok, um mts
ähiBbentieii (an Mteo^"
Man geht im FesBcln noch weiter, um j.i
den Toten von der KAckkebr absubaltea und
ibo am Gebianehe eetner Glieder aa biadenii
da man ja nicht nur an die Wiederkebr leinea
Geistes, sondern auch an die seines Kdrpers
glaubt Der aber soll noch besonders am Geben
und am Gebrauohe der Hinde gellindert werden.
Zu diesem Zwecke wird 1tei manchen Vfllkem
noch als besonderes Sicherungsverfahren das
feste Zneammenbtilden der beiden großen Zeben
und der beiden Daumen der Hookerloiche an«
gewendet. Wir kennen ea von versobiedeoen
aaBtnUsehen Stimmen«), ifaden m wieder anf
den Inseln der Torresstraße (MabniagX von wo
es TIaddon niii der Hej^rruidiing anführt: „da
sonst der Geist (Mari) curttokkehren und die
Überlebenden beoDmÜgen wflrde')*, und in
Bisman*karc-7iipel Ist das Zut>ainmenbiDdon von
Daumen und großen Zeben ein weit verbreitetes
Mittel, um die Rflelckabr dM Toten (geistig
wie körperlich gedadit) an verllindern*). Auf
der Salomoiiisel Nissan bindet man den Leichen
wenigsteuB die Knie uud Fußgelenke su diesem
Zweoke anaammen')« oad von f*» Birmanen
•) Bronth Smyth, a. a. O., Bd.!, & IM.
<) Nadaillae, VAntbrapokils IMM^ S.109.
■) .lenkt, Um Bootse Iffonit. Manila 190», «.TS.
') Oastts, Joam. AathN^ last. Bd. XXIV, H. 1 70.
') HaddoB, fttporta oC the OaailirUxe Autluru-
poloffiosl Itepettlian to Voms Btinits ta04, Bd. V.
H. 24».
' ) It I' a r Ii i II <■ •! ri . Im liinTni<r(.'t.;irc ln|i<.'l 1 K ^7, S. 101 ;
Di!rii«ii ■ , Uei iUig Jtthr« in der Btidne« 1907, 8.75.
0 F M < /. K r »uRe, Mbtt. A. Uwk t T«lkerfc«Bde.
Imysüg, Ud. I, 8. 88.
as
Digitizeo Ly v^o
KM Biahftrd ;
wissen wir, daß aooh n« der Leiche die großen
Zehen und die Daumen zusammenbinden, wenn
es sich bei ihnen auch nicht um Hocker handelt
Hit der Daumen- und ZehenfcBselung der austra-
lischen Leichen und ans dui gleichen Yomtellung
heraus hängt noch ein anderer Gebrauch Jui-
MiBDifln« den ioh tMt Oldfletd llnd«>). As »
precautiouar}' melhod, wie er sagt, schneiden
■ie einem erlegten Feinde den Ilkumeu der
ftditM Hand ab, damit adu« (In-gna)
den Speer nicht mdur weifen und ihneii ao
achaden könne*).
Wie ein Überlobsel tMa der Steinzeit mit >
ihren ▼emebnfiiten Hookern muß ea una daher j
armutori, worin noch ht'uU' im säLlisischi n Voigt-
laude (Würwihniu) diu Sitt« herrscht, den Toten i
im Sarg« di« HKnde odt einem Tuehe raiaammen-
/.ubinden, damit er nicht zurückkehren kSnne und |
bald wieder jemaud aus «ior Familie nachhole*).
Noch weiter geht man in der Sicberuug der i
Hookerleidi« vor «incr körperlichen Rliittahr
oder vor dem Austritte des Oristis ans (\vm '
Toteokürper. Die UuleniuchuDg des sUdaustra- i
liidien Hoekera doreh den Anatomen Floirer (
(oben S. 294) hat ergeben, daß ihr Mund und
Ohren mit Emufedern verstopft, Lippen und
Anus vernäht und das Präputium zugcbutidon |
war. Ea iat diaaea «in« Sioherheitsmafiregel,
die auch anderwärts vorkommt und die wir
auch bei den mobammedaui»oh beeiofliißteu
Banlnn d«r anfaiaelien WOate kennen, di« ihren
Toten Ohren, Nase, Mund usw. vor dem Be-
gribniaae mit Unomwollpfropfen veraohUeßen *).
') Shway Y>>c<, The Burinan, Bd.II|8.MB| «loBni.
Aiithn.!..>!- InKt., Bd. XV, S.W.
1 I i :ui«ncUi>nii (if thn KtbneloglAal ÜMle^. STaue
Hettt-, Bd. II, 8.287 (IHt^O).
") Zu dt-n gU'iclu'ii ViirsichtnHHBre^tnln , niii den 1
Toten im Onibo unTlili^IIkb zu mnchvii , gehört der '
weit Tert>r<-it<>t«i Hrnucb, d«n Naoien dva Totvn nicht
m nentiou (Aiidree, Ethnogr. Pi»rall<'len isrs, 8.182),
weil umn (iirclit^ t, der Tote könne ihn hören uod wei d«
dadansh liüart. Femar aneh das Zudr&ckmi d«r Au^a
des Toten. In Vfmhng verband man die Angen d«a
Toten mit einem fenchten Tnelie (Lammert, Voikü-
medlidn, B. lOS). IM» Jaden legten bei nne und legen :
noch jftzt iu 0«t«uropA dem Toten Bchtrben «uf «Ii« j
Au);eu (Kirchner, «IfidliMih*« C<>r(>n>inii?I. Kümbs-rir I
17'Jtt, S. 'Jl»), und *cj noch umuchr »udL-rL» Orbniuch« |
»Uc darauf zielfnid, den Tote« unschädlich 7.a machen
uod von dvr Wiederkehr abzuhalten.
*} tvöhler, VoLkclTaueb im Vuigtlaitde lb6<, S. stöl. <
•) Said Baete. Oiobn^ Bd.U(XTI, 8. «SS. I
Es berührt aioh dieses Verfahreo mit der be-
kannten Lippenveniähung bei den mnmifizici'ten,
auf Fuustgröße gebruchtcn Köpfen (Tgchiintachas)
der aOdamerikaoiedien Jivaro.
Ein ferru'fer Schritt zitr Pichei uiig der Hinter-
bliebenen vor den UmtiioboD dos ZiirQokkelu'ea*
den beateht «ndt darin, dal in riaadnen FlDen
dem Hocker keine Waffen mit ins Grab ge-
geben wei-deu, so mannigfach auch Bonat die
Beigaben sein mögen, und hierin liegt vieHeicht
auch die Ki klaimtg, daß in leteh uus^e^talietcn
Mäuuergräbern der Bronzezeit Waffen fehlten.
So btisUttet man die Hocker von Doro in
Niedcirllndiaah- Neuguinea mit vielen Beigab«n
eclifer nooit met wapenen, wie es ausdrücklich
heißt'), und auoh die Kingeborenen von Neu-
attdwdes b«atatteu aua d«m aogef Ohrt«» Qrand«
ihre Hocker ohne WaHan, ieat tbe demi man
ntight !iui-st siitue').
Eudlich ist, weuigstens teilweise, die Lirnen-
beatattnng d«r Hooker ala «be Siofaenmg vor
der Uückkehr des Toten atifznfrinsen. Arischn-
lichü Leistuugou der Töpfei-ci in präbistorisobcr
Zeit wie bei tiefatehenden KaHnrrOlkeni rind
es, wenn Gefäße geschaffen wurden, die einen
solchen l.^mfang haben, daß eine ganze unaer-
stückeltG Leiche iu ihnen untergebracht werden
konnte*), was am leichtesten geschah, wenn
man sie als Ballen (hK-t Knäuel in Ilockerform
auf ein Minimum der Itaumverdrängimg be-
■diiinkte/
Schon in prähistorischer Zeit finden wir im
Orient and in Korop» aolehe Hoolcenimen, di«
mit Deckeln geeoUoaaen dnd^)^ län ftr da«
Verfuhren <ier Naturvölker gtitcs Vefghieha»
bcispicl bietet >lie von John Garstan aus-
gegrabene Hockerurne von licui Uawian in
Olieriigyptan, di« «r in da« Jahr 9000 rar dir.
versetzt!^). Sie war ao amnU «bat th« burial
■) De Clereii, Kthnogr. ÜMebtQfing Tan XedaH.
Nienw Guinea IMS, B. 184.
■) Howltt, «oun.AnftrBpal.fiHt,B«.XIII.&lM.
*) OebBren sie andi an den giMlanOaflUcn dinnr
Alt, so werden sie dncb von den Kthoi Abertimfl«,
die i^cliliemann in Ttoja anagrab and deian tlnar
einem n^Bfr Arb«tt<>r .als Wobnoag diente*. ' SebUe-
u: :i :i ■. , Hj.», > lijti.
' j ZiL>;ijjmLjj!. issung bei Bloch, Cor»« präiistorique,
Bulletin d. I. Koc. d'Antli: mji- 1 .^^ie 1902, 8. 3S0 nnJ
Forrer, Ülwr St«n««itli«)kirgr«ber 1901, 8.9. SO.
0 Man 1M4. 8. «7, Taltl O.
Digitizeü Ly
TaM XViU.
MMMtnatßa n TatA XV iU und SX.
ltr> !• Awvtwldtdtcr Back«»- ▼an d«ii AlratWL W. n. Dali, Cave« of the AleutiAo Islandi. 1878,
Fig. 2. Eskiianhucker vom uulvrvu Vukou. K. W. Nei»i>u, XVIll. Aiinual Report of Üi« Bur«aa of
American Kthnuloj^y. 189H, 8.314.
Fif, s. Skolctt «iOM Chocnw-ImUMMfs aas den Ferid«; mmaäa. BUwsrt Onlln, Ptm Mihniib.
PUltdalpliI». BnllvUn II, Kr. 3, 8. 133 (IMO).
Fig. 4. Uoppelhockor \ m TTadle}-, Ma<i<)acha«etti>. American AothnfOlogllt, V. 8b VII, ylM« XXUL
Kg. 5. Grab in Cliihuahua. Uevm (I'Ethft>^ra|>lii« I, 8. 34».
Tig, %, Tot«nuniu der UaniofliidkiMir. F. X«llu*L««Biiig*v, Tvm *Tr*^" «nd Itaddim.
1874, 8. 28.
ng. 7. Qiunmi-BMnnira« ru Jiqiiy. Botnfttt, Anxiial !• mmMU Am AnAriemilitM d« Ftrii.
K. R., TanM IL
Tig. 8. .Wie die Hottentott«n Ihre verstorbene zusaminenbindi»».* Peter Kolbeu* Ueeiolireibau(
de» Vorgi?bürB>'S dor Guu ii JLilliiui,^. 1745. Tafel XXV.
Fig. 9. Zula|j;r«b in Kntiil. G. l''ritiich, Ein^'eb<ti»n« Südafrikas, S. 144.
nif. 10. Fillft mit tänemer Onborne, aiugegrabea Iwi VallmiMrl, ▼otdflrisdiflD. Muh PliatognplilB
ma O. Oppvrt, Otplma LXXO, 8.M.
flg. II. Hodmltioti« auf aiiier BmuMBnle M dm Iitngiputa «nl BotiMix KCk«iitbiiI, Fanehnngt-
reise in den Molul k.n m l in B<irneo. ItsUß. Tüfel 37.
Fig. 12. Knthnii|>t<'t<-r Ifugao v<m .Nuuya Visc.-iy« (I'|iilii)|iinen) wird nuf neiueiu Schild al» ii.K'ker zur
Bcirtattun>t ^''^raffeu. Tb.- Ptiilippine .louriial <if Sii 'u :-. vol. I, platc LXIII.
Fig. 13. AtutratlMher Uo«k«r von Ad«l*id« im XoMum of Ihe B. üwU«ge of 8iurg«ont. Jonrn. of th«
Aiithropn4n{(i<Ml Imtltttt« Till, plata IS.
Fi«. 14. Ualbhorker im Tmi,^ u / Av i, Kreta. Nacb X»nthi>iilidia. L'AnOi i i 1904, S. 047.
Fig. 15. Mf>dell f-ino.« H''; uu ]: ■ u^jabhauseB der Uaida. J. 11. Swauton, Thu iUuia t'l'hf Jemip N.
Pd. !:.;- i n vnl. V). Xew York 1905, Fip. 15, 8.134.
Fig. Id. Korwar de» ^fixirauhen Stammes. üea-Oiun«a. A. Ü. Meyar io Jahmtwriobt d. Ver, f.
Erdkuada in Brcaden xn. 197».
Fig. 17. HatamnU mt Batar. Biadal, Slulk-eB kiocahMoiga Baven isa«, TMel XXXIV. Fig. l.
Digitizeo Ly v^o
Tafel XIX.
Tig. 10.
Ai«Mt Mr JUMmvuliwIr. ir.P. 1M.TI. K? I»<t. Tttwg * H*» te IwKlwtlt.
Kthnologiachc B#tr«chtnng«n fll«r HoflImiMNrtatlimgr.
307
WM jK'rfoi-c« cvQtracbüd iu tiiu ai-oliaic fasbioii.
Th» iMdj doM aot Mein to ha?« been imwrved
io any way.
Haben wir nun aiusb kaiBe Zengniate dafür,
daA dl«M fkilliiiitoriHbtQ tTniimboeker in ihr
engea, verBchloswiu-» G<f:iÜ gsSiru-h! wurden,
am die Wiiuk-rkcfir ilcs ToU'ii oiifr s< 'nu's noiste»
XU verbiiidern, so spricht doch dio Analogie der
üniaiihoeker b«i dan NatunrAlkern daflfar, db
wir, unabbäugig Toncuminli'r, in zwei weit •;e-
treDutan 6«bi«t«D, in SQdamerika und Indien,
gvftindflm haban (oben 8.388). AUb Kenondahan
der Tupi-Giiaraiiivölker konnten wir :-ic- von
Gii:it. Mi;il.i Iiis Artroiitinien im Südi u M'i fulgen,
und in einigen FftUcn ist direkt gesagt, daß der
Tota durah das ntnbOIland« GafhB an der Rfiakp
kctir VI iliindk-rt wt-rdo, wif diescfs bri .Ion
Iga^bus Tou Rio Grande do Sul der FaU ist,
dia logir mh der Öftrang naeh nntoD vergi»b»D
worden, damit der dafin baflndliche Hocker ja
nicht «•iitsclilüpfe ').
Do» zweite große Huckerurnengvbiet finden
wir in Votdorindieo, wo as alletding» der dar«
tigen prlbirtoriacbeD Zeit angehörte, aber einst
•) H. V. Ihering, Olaba«, Bd.UE. 8.
in ziuialicticni Lnifangc herrschte, und wo wir
r für die BaiMtanng der Hoflkor in tfeear Art
\\ nh\ iiucb dir ^'Iciclii ii I*i weggrilnde wie für
. Südamerika annehmen düiien. An die Stelle
I T«n UxDen tiaten dam int walalleehett Arddpcl
kleine, nütDeokela veiadieiia 9tenik:uiten, welche
den ir<X!ker aufnehmen, oder nwh Körbe, in
' welche er mägUcb«t fest eingepackt wird, damit
«r nieht entweieha.
Das feste Verschnüren, Binwiekelu und Ver-
' neuen der Hocker, das Znimmmenbiudcn der
Daumen und grußeu Ziihcn, da« Verstopfen oder
Varalben der KOrperBftutngao, der Mangel von
Wfifff'ii iintrr den Bett;:iKi^n, dns VersoMicßt-n
in großen Duokeltiraeu, Feitt«tampfen der Erde
and Beeehwaren dea Chabea mit SteiBen —
I da« alles sind nur Sicherheitsmaßrogeln, um die
belärditeie Wiederkehr des Toten im Geiste
oder in leihlioher Gestalt tu verhindern, ihn
abanballan .vom Umgehen und vom Pbgen,
Schädigen iin<1 Tölen der Überlebenden. B«!-
Btäiigt wird diese einfache und uatärliche Er*
Uinng daroh die oandttelbann Briclirangan
aus dem Munde jener Xatarvdlkar, die Iteota
noeh dieaen Ikaaefa üben..
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Nene Bücher nnd Schriften.
kf ■torink-ctbnojirBpliiMh« Stvdi«. Kam
Acta. Abb. der KaSert Leop.-C«rol. DemlwiM»
Akadaob dar Nsturfondier. Bd. LXZXVII,
Nr. I. Mit OTafelu und 1 Kart% M«te 15 Text-
figuren. Hallt' 1U07.
Dem Wunsche de» Herrn Verfa»»er» ffemäB will
ieh hier die Torlie^^ende Arlx'it kurz tietprucnen. Wenn
loh al» alter PueblDforncher dabcii vielleicht, etwii»
kritiaeb zn Werke gehe, so mag dies nur l'Hwelsi-n,
wie ernst ich diesen er«t>'ti und chriicheu \ er»uoh
•inea juii^," !: (ii-lehrteii Ufhim'.
Wenn man is, wif I)r. Fritz. Krause, unter-
Bimnit nur v<ini giiitieu Tische au» eitn' Sj i'zialarbeit
wie diese zu »chreil)L'u. bo gilt wühl ul« i rsti' licchngiing,
daß man »ich vorher mit <ler einBclil!ii.'it.'> ii I.iti-rritur
TollatändiK rertraut macht. Die zweite Bedingung i»t eiuo
gata Bekanntaelwft mit dan einMhUgijicen äimmlungen
fa dan maaUedanen Mnaeen. Bexüglich der enten
Badinguv gMfeht Verfaawr selbst wiederholt (IL 11,
M, 107), diB ihm daron niiiir ein sr^ringer Tal nr
TarfQgiing' stand, über de« Verfaftsen Maxenmt-
Itenntnisae bezüglich der Pueblogegeutäude, seien sie
etliiii'U'raphiaoh. arehftologiscb ixler antlmntologiscb,
1- derArbait niebts eraiuhtlich. ZarEbtaaonldigung
könnte man anführen, dkC eine derartige Arbeit, wenig-
stens wenn aie crachtipfend sein soll, sich eigentlich
Sur in AnierikH Bi'hr<ilK>n läßt, da Kurnjia allein
■Dmöfflich rill' M •tij.'iMi Hilfaquelleu t'H-toii kuuu.
Nach einer kurzen Kinlcituug betrachtet Herr
Krause: I. Die Kntwirkehiiijzsfakture der Puebloknltur,
11. die Kultur der l'nehlos, IM. den Umprutig der
Puehloi«, Ks i^t nu llt m.jiui .Sliieht alle Auaführungeu
des VertttuBur» knlistih uarhzujjrufen, um so weniger,
ala Tosavan (Honi oder MrM|ui«) und Cibola (Zunis)
baapUicDlioh in Betracht kumuieu. Ober diau Gruppen
äai wir tbutf auBcnUich durch dia wndglichen
AriwItaoToinPawkattCnihing uudFVn8teTaiiion,
am beuten nnterricfatet. FAr die Bio Ona^apueblos
»tiitzt Verfasser sich s|>ozieller anfBandaliar, waa uns
etieufulla zuvcrUuaige Daten verbürgt. AufTalleud ist
der viel geringere Lmfanff de» Materials, daa wir über
diefie letzteren im Vergleich zu dem über die Hopi
uuil Zuüis besitzen. An der Hand solcher urtokundi^er
Fuhrer war Verfasser gnnz fielier. uiul »u habe ich
denn im grollen und ganzen t,'oi;. ii seine .Viisfiihrm gen
riichln einzuwenden. Wirklich Neues ist lu eim-r Krus-
rilation wie die Krauseoche wohl nicht zu iiwurteu.
mnierhin hat Verfasser im Abschnitt „Zusamnu nhang
untereinander"' einen interesBanton Versuch gemacht,
der Eibnosenie der Puebloa nachzuforschen und dabei
dan hypotnetiicben ^Zeutralstamm" zu fixieren. lie-
•oodert sind hier seine sprachlichen Forschangen (ä. 1U5
bii 302) belangreich. Daniii argibt lieb n. a^ daB
dia Hopi« eiahalb, dia Zofii Tianüiiftd ibrar wArtar
ttr 11811 baban nnd daB dia Bio Graodegrappa eng
~ gdiflrt. Sboahomaaworta aind Aberall au
» Wotla nlaUidb TurhandaB, aaflar Ja das
Zafli. Dia «ZaBtram diaaaa
nd T^aifBa. ÜbaikN|ii lokdat nlr dlaaar ▼«naob
Hr. Krftnaaa mit dar anf 8ag«n bonduodan Bo-
aieddanÖMeäcbiohta Tnsayans (oamantUeb 8. III bia
142, ef. Beilage II) dar am beaten gehingeoe Teil daa
Buches zu sein.
Zu einer allgemeinen Zasammenfassnng dar bia-
herigen Kurschuogsergebnias« kommt Verfasser eigent-
lich nicht. Ks war ihm ,unm<".glieb, diese zu genen*
(S. iCJ, cf. S. 1(»7(. r>enn(M-h l.nruhrt er am Schlüsse
der beiden ernten Kajdtel kurz cinif't» Kn_'el>nis*p, ra
denen er gekommen ist, Teilweifle erinnern ^ie im die
Wahrheiten de» unaterbliclipii Herrn de la l'alisse.
Im Schlußwort dagegen legt Dr. K r » u s e die Aufgabe
künftiger Furnliun^' klar. Daß heute da« .Mat.'riftl
wirklich so inanj;elh:i:t sein sollte, wie er meint, mi>cht-e
ich bezweifeln. Die uut4.T 1 bis 9, ö, 6 und 1 1 genannten
Ziele genauerer Untersaohunsan tind, wenigaUaa
teilweise, wohl mehr arraiobt ab Yarfaaaer su glauban
iahaint Ute aiaht nn Um. banntita aiasdiligige
Utaratar lak aoak rfimliah uihasaad; die aman-
kanischea Foradiar baaldon ein reiches handsebrtft-
liches Mataiial, daa mar des Drucke« harrt; in daa
hiesigen, systematisch angalagtcn Puebloeammtungen
der amerikanischen Mosean endlich Hegen die Beleg-
stücke für manche Frage, die schon gi löst ist. Hutie
Verfasser also mit der Herausgabe seine» Hiiche.'« n<"Oi
ein paar Jahre gewartet, ao wäre die« in jojer Hiuaicht
baaiar gewesei^.
Ich will jetzt auf 1 iiiiirc Lücken, die diis Werk hat,
hinweisen. Der Ki Mitm?:. ilie iiei lit^n I'ueKl iiiidianei u
eine so luxdilieileireinle K illi' fjjieU und \vp<^'pii ihrer
li'ilweihe FyMil"fli»ii 'i :. I irnnrnentierun;; fiir niiiuelie
Frage aus der M\ thul^ujie und Soziologie in Betracht
kommt, widmet Herr Krause nebenher nur wenige
Zeilen. Diu ülieraus zahlreichen Felsiaiobnungan, an
die der ganze amerikaoiioha 8&dwaat«B m tmk iat»
und dia gewiB sum graBaa Tiil tod den Fwbloa bar>
rähren, wardaa anßar aebt galaaaen. Und doch stehen
sie, wie uns amib Cnakiag belehrt hat, in engem
Zusammenhang mit dem Laoan dar Indianer (Ritnalak
OpferatAtten, Mythen, gaaahishtlicbe Ereignisae). Ton
der Sintonymie der Stammesnamen erfahren wir ebenso-
wenig wie über die geographische Toponymie der
Indianer. Fs ist schade endlich, daß Herr Krause
unter dem über die I'uchloa existierenden kol sjuleii
phutogrftV'hischen Miiteriul hich keine liesBeren und
lehrreicheren Bilder als diu hier reproduzierten »u»-
gewählt hat. Die Übersichtskarte über das Verbreitung«-
fehlet der l'ueMokultur ist ^tar ah aiaa Hat faingaaa
Zugalw zu betrachten.
Ferner gestatte ich mir die fa|gndian Bemerkungen
und ücrichtigungou. Die „MitbewiiÄnar des Ivandes*
(3.23 bis 89) werden in sehr nnglaidiam Maße ba>
bandalt Über die eigentUohen Fimoa (Oobtam) bAtto
Yerhaaer viel mehr lagaa aoUio, ffanna «afl ria a»
viala AaUAage mit den PoaUaiadlaaani kiataiB Dia
laklraMiM, mit den Pimos vanmadleB Yaqaia '
abgefertigt
M«IM BOdMr I
4Uiitnd«kialil wmgwtUnbmn MmnM, wn dk OoaehM I
■od ToMMOli. netiut, wird vun dmi Ranlratanini der
8«rit Iniii Wort geMst; doch siod me »Mitbewohner" i
ebeniogut wie cue florigen YainutÄmmo, die Ver- I
f aiser nennt. In MaoUees trefflicher MonoKTsphie i
h&tte Verfauer lioh aber die Serie anterricbten Können. I
Den Coeniuoa (UaTeeapai), denen er noch nicht fünf
Zeikn widmet, bitte er we^en ihrw AnkHn^ nicht i
nur »n dii> liopi, eondern auch m ilie Asliiw», etwa« ■
mehr Auf merkMinluitaoluuüceasolka. Der lefart« grofi«
AufRtand 4m 4pMh«i wtt tUbik MSB, tauSmm UB6
(8.24).
Ich glauln', Her Kraute hat recht^ wenn er die
Ton Frttu Üteveniion bei den Znüji angeführt«
..uiiiv< rtale böebit« Macht" bis anf weit«rea alt ver-
(WLlig hitistelit (S. 66). Verfaeaer irrt aber, wenn er
(S. 106 nnU 109) sa^, daO Funde ntenschliober Über-
reste aiobt aaUreiofa aiad. Wo man xwtMhea den
■Itn Boiaaft AountaMiB fiiwuht Iwtb iit mm auf
«üilraich* Skdam gwCBm. Du dte LtidMB dort
begraben wurden, niitcrli«yt keinem Zweifel AI»
ehoualiget Mitglied iJ<t Heiutsnway- Expedition kann
teh diM TCraicbem. Um ein neuere* Beispiel zu er-
^vUnm: Edgar C. Hewett exhumierte aoi der Ruine
vun Tihirega aUain 76 gkalatt« (AntiqnitiM ol tbe
Jemex Plates«, Bulletk 831 d« B.oi Aan.BtbiL, Waah-
itip'tr.ii ütOfv).
nie l'iu-lilüiDJiu!]i-T ><inil atitliri>]iol<iKisuli ptwaa U«-
nauer erforsi'ht uls Herr Krim sc irnnnt. Sip ward«»«
„oN klrin ;;of eliil'ltnt", sngt. «t. \'.-rfii.'<?f r nntnit ilns i
,uugt)Uaiie ADUttt:'i.'n" und belukujiti-t üul-Ii, ts m-i dlT
Schadeliiiilox dpr heutigen Pueblos niclit licUiinnt i S 10-<,
109). Otfi iiljiir \sotQer nicht, dmli rucrst ich sellist,
dann Boai nad Iir<lliokii, zusammen mehrere Hun-
derte Znhi-, McMiui- und Taoaiadiaaer gemosaea haben,
nicht Bar ihre Körparhöh«, Miukra SMh ilun Kopf-
index and manohae mehr. Dafl der aefata pMUninfant^r
khitt ift, itolik ebeiuo feat alt d«B «r atark bnwhr
kaplid nt Übar die Sehidelform dar Torldatoriaelimi
Pueblns und CÜfldwdler« hätto Herr Krause ans
den BeM)hreilHU|B>B vo» Henaela, Hoffman und
W. Matthew« unterrichtet aein können. Desonderti
dar aidetzt ^i-rnannte Auttir brachte in den von der
Hemenway-Kxpeditinn gesammelten , Human Hemaina"
alles susainnicn. Kein Wunder, daß man, nach dem
ohf*n GpsM^tf-n, von Herrn Krause nicht orfihrt, wip
ein I'iifl 1... Miiim oder Weib, eigentlich anaaieLt. I>io
Sitte des Kopldcformi(>r(>n)i .hei den Nordshoahime» ,
und Washingtnnstiminu'n" i S. l<»9| hat mit den Pueblos !
gar nichtü wi tun, weil «!<■ l ei ■Hpsbo Völkern in jeder
iJoJi i'ibul» ^— - ^Li Münuj idcoti»uli int Ulli Zu&i-
land, ist wohl ganx sicher. Hierüber alte Kootrovanta
wieder aufzunobmen (8. 161), hat keioeu ZwMk.
9td Sohrillsib MV
& I68 iprieht ToftuMT M dar Wintanolatüfawr
in Zuni von ,Sleinidolen von Tierg5ttem, besondart das
Jaguar*"^. Auf S. 169 nennt er ,10 Meilen nördlkdi von
Coehiti auf einem Berge die Steinbilder zweier Jaguar«''.
In beiden F&llen ist dies falsch. Frau Stevenson, dia
er dabai sittert, spricht von ^Cougars" (sie) und „lions*.
Damit iat aalbstventändlieh der amerikanische Löwa
(Talia oon dolor) gemeint, der ,('Ott de« Xordens*. Vgl,
Cashinga nnd meine „Zaäi Fetishea".
AUe* was sich bei den Pueblos anf Montezuma
odar die Azteken bezieht, kann man ruhig außer acht
laasen. Was die Pueblos von Montezuma wissen, iat
ihnen nur von Mexikanern beigebracht. Herr Krause
hilf il'-hiilb n'cht, wciio er S, 1^1 an e>in ^fi8v^>r«tändnis
denkt , « o vun dcim ^cw ijjcn l''>-'iier" Monti-zuTiian in
l'ecm die lied« i»t. D«r .Sat/. mif S. 2<i7. Nute: „Auf
der Halbinsel Kaliforniens bc^^^rK ii wir itn südlichen
Teilp echten Poflblohaut^'n , also tnidirstöckijjon , in
TerraHNeii nai'h eineni vii'r<>ckii,'fn Hi>f>' :»l)s{fij.'(!nden
Hauaeru', ist zu atreichea. Ich habt! adiun vur 22 Juhreu
die Ukgnwiaoban Baiaabariehta des Magyaren Xäntns
ßioht Aantlma, wie Herr Kraaae schreibt) widerlegt.
Ü HiBaioht auf die HalMaaal habt- ich daania «nah
Stanford* „Cumpendiuai «f G«ography and Tnvailt
Nurth America", kritiiiert, «in Buch, das, obgleiek
in neuer Auflage, io dam Literaturverzaiebuis von
Dr. Krause varkonuiit. Mab» maiiia ,R«iaaa an Onder-
zoekingen in Noaird-4B«riln*(LaidaB 1886), 8.69 bia 91
und S. 447.
.Die neueste Theorie'' endlich, welche die Paebloa
mit den Calchaquis in Zusammenhang bringt (S.
gehört nicht .\mbro8etti, sondern mir. Auf Grund
von Untorauehungi-n an Ort und Stelle habe ich achuu
18!i:'i gewiHae Parallelen zwiachen diesen beiden Kulturen
aufgestellt, spiiter diese Frag« nochmals anffjnnnmTnrii
und näher erürt4!rt (Anales <lcl Mu«<'n <ir I.« l'lutu,
l&Hi). Ambrosetti gibt mir bbngens völlig die
Priorität
Vi.n den zuerst ^on rnshitip: «'rwShntT AriMftnf;f»r.
dvr n l*ueblo-<Shi\vi- jlvultar lu gi'wiisi-u K .itur-
t'ec'^'idi II Pfrns R^Uimu, Vungo) hätte Herr Krause
i'i'i s"ni<'n ./iiviiiimenhlBg» mit fraadaBTUkaiii'aiB
\\ url j:i'.;t;ii koiineo.
Ans der obigen lii'»|U'echuug ersieht nutti, d;ill
llt rr KritiiRp. wi ni^^'slcns mit dem Material, «ias ihm
^ur \ itI ii'„'iiiiir f'-Hnd, ilr-iUi^' mnl geschickt gearbeitet
li:<t. /, tt nnd Muh.', diu >T dati'-i ftufL'"Wf!nUi»l habet!
riiiiLi, »Ulli i^'i'«iU tiii-iit ji'irnii.' ^vim^ii'h. Alli-s in ull«m
hai i!r ein, wotia aticb unvoUitUiiidij^u», dvcti ver-
dienstliches Buch geschrieben, das namentlich den zu
Hause litzeaden Euwulogen als Leitfaden dieoeo kann.
Val 1807. H. tan Knta.
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Aus der russisehen Literatur.
Phil Dr. t, BtMft, KMgülMtfgi Pr»
Kaanaobes Aalbropologiaolicft JoarnsU bar»iu«gegcbcn von der aittbropologiscbcn Abteilnng
4«r JL GeMlbobalk dar Fmrad« d«r Katarfonobuug, Autbropologi« oDd Ethoognipblo bei der
Mwtaww UuTenitRti
y. JahtgaDg, XVa V» XX Book 1904.
I8ii Ht A. Arlstow: I>io anthropoid); i«ch(!n Ver-
bültniaie auf dem Taiuir und dt^ii «n-
«reBarad«!! Oebiaten neoh *U«n, vor-
errt«hend ehin«tlte1i«n bittorischen
Naehri.'hl.-n. f Fort-fitziing, S. lU Üfl 197.)
If». Ki.kntiojfu. (a. Uki bis 20!t.)
l'rr.f.'3»or Adolf Itastian, gf^torbon 11./24. Fc-
in-iiar IWH. V'nn !>. Anntf^rhin, ?S, »n« -«i^.)
l'rofcS,l<nr !•■ r i . ll Ml' Ii Ünt/.'l, ;,'■■^t Im t; LT. .IllJ
ilO. Augunt. !'t»l. Vi.n A. I .v :i n ■ . w i k i Mit ihm tu
»(irträt Ra;/( lfl. ^S. ;iiJ \i- L'u"..)
Dr. MhN ll:irt.-l^. ^'Oturl"!! J'J. Oktul.,!- liMM.
Von S. Wc 1 1 - .• !i Im- r L' i >. -iTi dii. „thl i,
N. M. Marijünow, gesturbcn 1904, Verfaßt von
I'. Kon (Cohn?). Hit anem Portrit Mutjanowa.
(S. 30« bU 2<>!) )
Hoi Ufltyt'ubcit der Vvier d*?s SAjährigeti l!>^-
ütehüiui des jluscum» iu Minussinsk ist bon^itii aui
den (trandar dea Uueua, dan Apotbekor N. M. Mart-
jaaow, aafmariEnm gamaebt wordeo. (Man ver>
«riaieh* aMiiMit Bericht aber den S. Jthrgaag daa Aa.-
tbropob|p*ob«n nuiiichra Joaniala im Arad* Hat
Aiithropol-srio, M. II, X. F., S. 212. Brannucbw.tig 1901.)
Vi>n »lern vcrdicnstvoHcn (irijnder war damoln wcniif
di«' Itode, weil der auBcrordontlieh beachuidonu Mann
nicht ipjwQntebt hat, duiS von ihm i;<rrpdet würde,
.letzt i»t dvr tüti|(u Muun auü dem licben ffo-diifden,
und i-t iiii lit mehr als billig, dnß hier <?!n üild d<!s
],<rli('nK Martjanows und »li:;»-«» i^'^jahinr.''«'»! Wirkens
am MuKcum (tozeichuct v. i- l
Da» jetzt b<Trih»Tif<> .Mussum von .Miiiuisiiiiak ittt
jjBnr. uiiKi Sc-hoj tiiiij M irtjnuowa: ucDn das Museum
bt-utt- oinrn so ./r ilJ. :. Kuf ^iinietit, so int daa ffanx da»
Vwdi'Mist, ,M urlj iii'iw-.
Nikuliii M ichaiii<twit<>ch .Martjanow wurde
in einer kleinen lit:«ui«oiien Stadt als (»lied einer un-
beinitlelten Familie m'lwren ; er fühlte in den ernten
Jahirn Hcinc» I/eliens alle. Xaebtciln einer materiell
niuht geuicberleu StcUujig. Er mußtii, obwohl er sich
dorob WimeBidiint aautcioluiete, ana Mani^d an
Mitteln daa Gyouiaatiini verbsaen. Er trat al« Lehr-
ling in ein« ApoUwk«; w baacbiftigta rieb inant ait
dem Sammebi von Pflänaaa, aiid awair niobt vor ▼<«
anlabon, dia lor Madiatn «im Beriabong babca. Im
Jabrc law beatand ar bei dar madieo'obinifgjaabaii
(PortHtaanf.)
A5> iil<'triii> in pi ti i Ht.urg die l'rüfunjf eiuee Apo-
tbekunfehillen, uabui eine Stelle in Zamkuje-Saelu an
und set£t43 lüer aeinn bul*ui»ohen Ütudieo mit groBoB
Eifer fort. AaS«rd«D aber b«gann Hartjftno« aa
Mmmala. Wihrand dar viar Jjtb» Miaea Anfenthaltaa
in Zar«VoJ»-Sa«to bOdala Hartjanow rioh im einem
6fut vorbereiteten Natarforseher au«. Im Jahre IHi72
Ii'lfte Martjauow die Prüfung für den Grad eines
rruviiinni ab und begub »ich daun nach Kaaan, lieO
hier aeine erste wi.isenschaftlieho b^itaoische Arbeit
'irncken nnd knui>fte mit verHcbiedencn Maunern d«r
NViaEennebaft Vertiiuduuffoti au. Hier macht« er sich
beksnnt mit dpr Idee der Gründunsr loktvlfr Mutawn,
wii! »i«' (it oliM in Frankreich anpcri tjl uini W. Ko-
fi Ii mv^ki iti lIuJl:iTid nü^iy^fnhrt lintti'. jtu'^o Ideo
lii'f liruuliiiiL' l'jkiil-r Mii"''*-!! Ftn-'ii :iiif iiiiiin-herlei
Widertpi licb. Die tit^-^tn^r lj43bauj>teUjn, duU diu von
'Sen Provinzialniusuen gesammelten Gegenstände ohne
Bedeutung für die Wisseuschaft bleiU^ würden, «eil
■ie Dicht bearbeitet werden kdnataa} ca aoIUaii Uabar
die Sammlungen in IIanpt4tädt«ii ramZwaebe baaaerar
DaaibaltHUg vereinigt werden.
Mftrtjauow teilte diese Defürcbtongen lüsbt.
IßmuiMh luurtaiokig» «ntamahaMod, nia ar mr, ba-
mUoI er, diaaaldea «ireb ae» Laben so verwirUiebai.
E» war ihm Idar gawerdaa, dafl der Erfolg ««iuea
Lnteruehnient von dam Orte abhängig sein würde,
wo d»« Museum gegründet wnrtla. Er erkannt«, daB
die Arbeit nur dann fruchtbringend sein werde, wenn
dai^Oebiol, du»««n Gegeoständo aas Museum aufnehmen
sollte, wiasenaehaftlicb inten-ssant, aber noch wenig
untpr-udh» ai^i ilartj a no w l>e«ch!oß, indie ATniiri'i>L"'t>d
zu 71' :.• [i I erhielt er von ujii"m .\iv.t, 1 »rM n I l i m .
eine Auffofiloning, nach Mi Ti t; H s I tifl k zn kniainen und
dnselbat die l''ührunf{ ein« :- Ap rth' k'' /,u iil*niehnien.
Er ließ den l'lan mit dem Amur für ji t/.t fM!l«>n; er
erkannte, daß daa andliehe Tnlgebiet de* .letii^-ifi ii.., h
allen Ite/iehuugen i«eineu Auforderungeu %iLiUjiri<;Luu
würde. Er beschloß , nach Minussinsk ülwrzttsiedeln.
Keiner der daumligeu Einwohner von Minussinsk bat
ea «mbstt dnO in der I'er«>on
«obiebtaman, im Umgang mildaa md
Proviaora naeb UioiiMaak «i
auf den die Stadt eiaat atob
Martjanow wair ytm aainar Uea bngaiatart und
Mflarurdantliab BaiBIgi ar vantaad aa abar aaäb,
Digitizeo Ly Google
Neue Itucher uuJ iSohriften.
311
Leni» EU fiuilun. die für die ErfuUuuK <l<<r Aiiaaiclit
die Idee matcripll uiiterstülzU-n. Man uatiiiti' iliu ili n
»Wundermeusclji.'n", — or war «ber narh oiu
Sini nngowöhnlicbor Meuoh. £• oelug wirklich, ein
oMom ra gründen, tiM Bibootkak n lohaffen;
dartbw irt bonito Mbw bmtohM «orte».
lf»rtj«m»w «kniiUt ad miSto HiiiMifaiik
iriilmiiii. wr nbta in di« Krim, in der flofhiiiiff, da*
■dbit Bnlnig too Minen Leiden tu finden. Allein
im Vorjjeführ «eine» baldigen EihIm kehrte er nach
MiDUMinak zurück, uiii dort zu »icr)«». wo er Jahre
redlich für das Allgemeinwohl und für diu Wiftopn-
aohaft gearbeitet hatte. Hier hat ihn 1904 der lud
•nttt, ab «r im Bagrill war, di« Herbariw» dea löd-
Bdiaa FhlUb dea Jaoia
90k Kritik und BibUographi*. (& 910 bis 31&)
D. N. ABtttaehiB, Die J*»«ii«r. Eine athao-
Icgiaoh» «nd HiihropalogiBdha fik&M in dar
Zeitsi^hrift „SeinlewedajaBiji" (Erdkunde). Juhr-
uan^ i!>Oi. III. Bnab, baapwahan vob SiliBÜaoh.
(ä. 210 bis 212.)
91. NMdnlaihtaai nnd
(8.9191)
DieRaaawatow-PrftBi«(90eBabel = 400]lBilO
iat an 16. Oktober UM 1b dar JabnaaiUung der E» O»*
■eUaebaft der Freoade der NatonriaaanaaMftaa, Äb-
fhropologie und EStbaographie dem Dr.A. A.8aobarav
fär «eine Dissertation: Die KaRanschen Tatarea.
Vertocb einer ethnographischen und modico-unthra-
pologi»chon Untersuchung", 8t. Petemburg 19<>4, zu-
erkannt worden. Ür. Sacharew schenkte den Betrag
der Kasse den Kasaiachen uuthropolt^ischen Joomal«.
Die goldene Kaozwntow -Medaille iat am
15. Oktober 1!04 dem Dr. A. N. Abramow für sein«
Allhandlung ,ÜlM;r die geographische Yerbrei-
taag der Tersobiedenan fb
ptrfforatia* aaarWIt
der Apertnra
Dia Arbuten der Kuasbcbcu Antbropologtschen Gesi-llsi liaft in Sc P*t«nbiirg;
(Protokolle lim \m IWl. I. Jahrbuch V.m.)
Von Prot ^udwi« StiedB iu Königsberg L Fr.
In St. Petersbiir^t bcBluLeu zwei ntitlit'i|i<ilu>;ischi'
(jesollscliuftcii, I in«' an der militür-mcdizinineh'-ti Aka-
demie und üiue an der Universität Die ernte, die
■ich einfach Antbropologisebe GaaeUachaft dar JLaiili-
tftr-mediiinisohen Akademie nennt, gab «ia» Zaillaag
Arbeitea Oruäj) haiaaa. Über dao letataa drittan
(III.) Baaa, dar 18B6 ertoUeo nad die Ijebrjabre
I8!)6/B7 BBifaBte^ habe ieh im XXVII. Band des Archiv
fftr Anthropoloffia, Biaonsehweig 1901, !>. 488 bis 499,
berichtet. Seither ist mir von dieaer Qaaellaehaft
keine Kunde zngeganj(en. Es s«helat, daB aia ihre
Arbeiten vollstÄudig einecstellt hat.
DiezweiteüesoU»chaft fuhrt den Namen: Russisrho
Anthropnlogiüche (icm'llFchnft Iwi der K. Univerxitat
la SL relcntl'iit^r. ^i»' M r<4T< ntlk'ht« bisher die Ar-
Iwiten ihrer Milnli''li'r uulur dem Titel ..Protokolle
der Sitzuuiren". Icli habe iib>'r die erstell H Jfthr-
gun;fO iiji <iT ^l'riiliikiille" Iwricbtet, zuletzt in Hd. X.WH
de« Archiv» für Aulhri)jKjl.i>fie. Itrunnschweii; l'.HJl,
S. 4i-0 bis ihH, ülfor den (i. bi« b. Jahrgang' der Pro-
tokolle. I>er letzte, H, Jahrgang, sehlielit mit einem
Barieht übvr die Sitzung vom & rebroar lt)86. Seither
•iad mir von diaiiw ttawillanhaft swagaaMB: BbHaft
Protokolle fiber das Jahr IfOO WsiWi , darah den
Sekret&r H. E. M. Taehepnrchowski und ferner
eine neue Ausgabe aia «Jahrbuoh" (Jeshegodnik)
darah daa jetSgeB Bakratir B. F. Adler. Beiden
Herraa aai aa£1Uar gadaaki
I. Protokolle dar SitiBBgeaderRnssisehen
Anthropologiaehan Geaellaehaft bei der K.
Universität xn St. Petersbnrg ans den Jubreu
UHU» bis ItKJl, bernusgctfeben unter der Reduktion dea
8ekret»ra der (ieaellsohaft E. M. Tsohe pure bo w ski.
St PcttTsburj.' lUO'i. 50 8. 8*.
Kio eriiti' Sii/unt», über welche das Protokoll 1k>-
ricljti f, iHt V Uli L' i. Slarz ISlUt. 1-ls fehlen fconaoh die
Uerichte nln-r ilif .Sitzungen in der Zeit vom 'JS. Fe-
bruar 181W bi^ 2!'. Miirz IWtf. aUo über ein (funze»
Jahr. Es ist mir nicht möglich gewesen, su ermitteln,
nti gar keine ^MLzungen «tattgefandun haben oder ob
keine Protokolle beraas([egeben worden siad» Die ain^
seinen Sitsai^gen aind nicht nnmeriart.
Sitinag an 99. Hftrs 1899.
1. B. J. Petri : U n te rs uo h n n |jr der An <imal iea
und I) e g en e r a t i 11 n KZ e i e )i e n im den
Kindern der K 1 1' i n k i u d c r b e w a h r a n -
»taltin in St. 1' <• t e r s b u r g. (8 12 bi» 14.)
Es sei »Ufdrucklich hier Ijenierkt, diiß hu r nii'ht
der eigentliche Vortrag, sondern nur ein kurzi r Aus-
zug aus dein Vortrag vorliegt.
Die Lehre yii den Anomulien bietet für dii' An-
thrii|i<il<igie i-in ^r^ ilic« It.t. n-^^- d:cr, I !■ r \ ■ im;:( u^i.
geht von dem (Jediuikeu aus. daü bei jed-T .\n>iiiiul»'
zu uiilersilohen ist : die Ent.«telanig (( ienc sis I, die Vcr-
hreituntr und der KinlluJi. l>er Entstehung nueh
hUHsnn alle Anomulien geteilt werden in atiiv istisclie
und |iatlii>logi:<ohe. Die patholugischen zeri'ulion
wied< r in :i n b ore n e (angeerbte und durch ilem-
maogsbildung, durch Ueschauigungen oder krankhafte
ftueaaia «inraad daae^hi^gBalwJ^ mWmlaiii^
Kohlbrügges in betnrfT dea AtoTiamna nieht bti-
»timmen. (Die Abhandlung KohlbrAgges, die der
Vortragende im 'Sinne hat, ohne sie tu silieren, iat
offenbar: Der Atavismus. 1. Der Atavismus mid
die Denzendenstheorie. 2. Der Atavismu« und die
Morphologie de» MenmihcD. Utrecht IH t"; .11 Seiten.
Mir liegt diese offenbar »rhr interet-^antr ArKi it nicht
im Original vor — ich keniif sie ijiir li. ri; !{• ti-rut
Mehnerts in Schwalbe» .lahn-hberulit, l.ii. 1KI7,
Jena IH'.IH. S. 34Q,4I. Ref.l
Der Verl>reitMiig ideni Vorkomnienj nueh 1. mn mau
die Anomalien teilen in Bpoziello (einz.du.' i . die den
(Charakter von Aunnahnum trajji'n. z. 11 .Mikrok' phalie,
Meii>i;hi'n''cliwaii/i- ii»tt .und soziale (allgeiin in-- 1 Ver-
ringerung der Korpvrgrolie, di*s ilrustum fange», elurke
319
Naae Bacb(»r und Sehriften.
Vermehrung der Kori>er^röße , .StenokroUpbie u.
la ^üngtter Zeit liud beim Studium der A&omklien
nrat Prinsipe herrorgetreten : das UeaeU dar Kom-
praifttioBi wonach der OmaisaaB kMMbk itt,
iOM IMikU wiasnglaichao, und daa QaHte dar Kerra-
UtioB, die niihmMtigm BaritkoaiM eiaar Tar-
ai^MUf TOD Aamaaliaa. 1km Oeaato aar Koirdation
naeo legt die garingite Abweichung von der Nonn Zeng>
nii ab von dar &istenz einer ganzen Reihe anderer
Abweiohnngen im Or^aniomui. Alt Verteidiger de*
anten Qetetse« (der Kompt-ntation) ist Virchow zu
aaanen; für das zweite Gesetz tritt der Vortraj^de
adbat ein: nach seiner Meinung ■wird c* der 'NNiMen-
»chaft j,'<»lin(ren, durch fortjjresctzti' H<?i>l.i!ii.htiiii(r das
(j< H. I /. licr i^^ebäuften Anomiilii-n, ilu« liciüt wulil das
glpichzfiiti^'-' Vorkommen bei t-inem Individuum, zu
erklureu.
Der Viirlnitrciidf fuhrt eine R<.<ihe Bcisjiiidi iles
gehäuften Vorkniiinii'in von Aii^onalien au.
Die Fruf^o uucb der l:jitBiebuug der Au'jinuiu'n,
insbesondere der p«thologiaoben , verweist der Vor-
trageada den Laboratorien rar Entsoheiduos.
Eia aahr «aitaa Faid aar Beobachtoag uaM
die fVage aaeli dar Yerbreitang and dam Biattal
dar AaomabVn.
Tan dienen Urundiftgan grieitat, hat dar Tortm»
nn den Plan in einer ausgedehnten Unter-
•ieli zurechtgelegt. Kr will mit der Unter-
•nehnnff der Soldi^ten des Gardekorps beginnen. An
den Solaat«.>n, dio oin bereits gesichtetes Material dar-
■tellen, soll die Norm anfgcstHlt wflrden. Weitfr
sollen dann die Bewohuor der UiiiKeb-m/ m h I'eters-
burg uiit*?rBUüht wi rd™ und die l'roletarier der Stadt.
/u i^riiicii Mitnrli' it- : ri liatte der Voctoiganda ainh
Studenten der L'uivi r-itut iiuaersehen.
I>er Viirtrugende iiihl-1iI uiin einige Mjtt<ilmi),'i ii
über dio Arbeiten der Herren Huratschek, tiudiet.
PinesB and 1 11 1 :i c !i e w i t »eh, die die Kinder uj
der Wjänennkaja l-awra, im Asyl für Idmleu und
Epileptiker, in einer Schule an der StraO« nach Scblüssel-
bnrg und im Asyl für .Arrestantenkinder untersuchten.
Die in dem Uerieht hierüber vorliegenden Mit-
teilungen sind so unbestimmt, daD ich auf eine Wieder-
gabe vaniehten mnfl.
Dar Yortraff war von ainar Denonairation zahl-
reii'her Pbotopraphien he|.'lriret
2. Dr. BCaljftrewaki: Die Psychologie des kranken
Kiadeai ^Mo.A.)
Sitzunp vom 10. Mai lfW>.
Dr. A. B. Haraohfilmann t Die Arbeitsfähig-
keit dea OedielitaiMea. |B.17 & A.)
Sitzung vom 5. November !8!H).
Zur Kriunurung an den verslorbeueu Professor
E. J. Petri, den weilaad Voraitsenden dar Cesell-
ichaft, spraeben dia Herraa IL N. Niahag orodzew,
E. M. Taoheparkovaki^. J. Iwaaow, V. IL Me-
lijew, K. 9. Karsow, W. W. Paredolakf, W. A. Bo<
maaow nnd P. W. Jakowlew.
Dia hiar mitgateiltaa Worte der Ennuei
kelaaa NakrelMr, kataa geaanaa Tataaekaa fli
Laban deaTerawriMnen, landan eatkaltan aerLohaa-
erhebnngan. Eduard Petri mr dar erst« Prnlaiaar
der Oeomphie an der Uaiiraraitil la St Petersbarjr.
ein vortrefflicher Reilner, ein anregender I^-hrer und
ein deifiiger Sebriftateller. Während seiner I/ohrt&tig-
keit in St. I'rti-rsl.urjr hat er eine „.Anthropologie*
in russisoli' 1 "-i : :i -he hejrouneu, aber nicht vulicudet ;
nur die beiden ersten Uände sind erscbienaoi der dritte
Kund ist nicht geschrieben. Petri atarb «m 9B> Sep-
tember (la Oktober) läW.
r Wissenschaft" «lie liehrUtigkeit
tri aaf dam Oebiate dar AtOnao-
j iSititunK vom 10. Dexomber li-i99.
I Dr. .1. W. Maljärnki «eliildert unt-r dem Titel
i »Ein Mann ili-
des Profes? 11-^ 1'
logia. S.Jib o. A.
M. Tlaaltepurkowaki : Die gegenwärtigen
aatkropologiaahoa sosiologtsokea Tbee-
riea. (I. Uliia 1«.)
SitcunfT vom 8. März 1900.
Prof. Th. A. Braun: Die Urheimat und die vor-
ige sc hie htl iebe II Wanderungen der Slawen
und ihrer Mauhbarn. (S. 40 o. A.)
Sitxnng vom 29. September 1900.
E.M.Tachepurkow8ki: DerWart der Messungen
sur Feststellung dea aatkropologiscben
Tjrpna. ^40bii4S4
Sit.ung vom 27. (U tob er IHOO.
FüTBl Paul ArsenjewitBch Putj&tin: Eia Bericht
über die w i »se u -"i- Ii a f 1 1 i eh e n M i l teilungen
auf denKongresaen 1. t ü r Anthroj>oloeie
aadvorgeseniobtliobeArohkologie,S.aer
fresBfiataakan Aasoaiation der Wieaen-
aebaften (Sektiea Anthropologie.) (S. dS
bii 48.)
Sitzung vom 1. Dezember 19rX).
8. D. Maaalowski: Dio Oebirga-Tadakiki, die
Reste der nraprlagliehen BerSlkerang
Turkestans.
Dur Vortragende hat füuftniil im Auftrage der
Anthropologiaofaen GesullHebaft Turkestan besncbt und
daselbst das Gebiet von äamarkand, die gebirnge
Hucharei, den Oberlauf des Auiu Darja, einen
des Pamir, )>esucbt, und ist sogar bis Jasgalon
eiugfdrunjien , iti ein (iebiet, da« bisher nocn von
keinem KuropMer lietreten »ur. Die biBberi);u Itearbei-
luni; de» mitliropi 'lo^iM'lii n Materials hat den Vor-
trayeiülen zur fliiT/en^'unj; giOiraeht, daß die ( i.liires-
Tadshiki liie uri|>riini.'lieli' a Ik-wohner der l>elretfenden
(ieeenii» II h:u<\ SU hiil"'n flie chanikteristisehen Eigen-
scljalu-ii devjenif;en .Mpeurassen , welche noeb beute
III den (icbirgen Europas vertreten sind. Auüer ilieiLeo
noch beute lebenden Resten den Altertum» gelang es
dem VortrMeadani nooh die Spuren einer ilterea tte*
rölkamag, oarea Tartreter kngk&pfig waren, ra aot-
daekan. WhUddiMarkaRk^nBBaaaa «ad iadan
Pamirhfihian gafnadea woraoB, dea aiad die UnK in
Afghanistan, ein nomadisierender Volkastamm, «ler ne-
groide Kennzeichen besitrt. Der Vortragende hat wäh-
rend seiner zahlreichen Exkursionen auch Gelegenheit
zur Untersuchung der Kirgisen, Usbeken, Sarten, Inder
und Zigeaaer Q^vM oad lusgaqgi), dar Afghanen oad
Iraaier gehabt
Sitinng vom 24. Februar 1901.
A> It- Pogodin: Die Kulturboziehungen dea
fiosoorusreicbes mit dem Osten und dem
Kaak aana and dia Tölkerelamente dea
Boaporaereiehea. (& 44 bis 46.)
Unter den Namen, die sieh in den griochii
lasebriften der griechischen Kolonien am Sehs
Meere erhalten haben, sind etwa 500 »Iwirbariwhe"
Namen, d. b. solche, dio nicht hellenisch «ind. Ins-
besondere üind viele solche Namen zu 6ndeu in dea
Ins'-hriften des l(o«p<^rusreicbes , das sich weit nach
dem Osten und /'ini Kaukam^ hin urstreckte und ein
Kulturzentrnm vai . \ on hier au« verbreitete sich die
grieobisch-persisebe koltur ra den ßarbarea. Cm nna
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Neue ISuchrr und Schriften.
313
hieran» iu i-rkluriu, was fnr ViilksstiiiniiiM unter iIi-ii
Bewiihnem i{(i-|iMni'.i . ichi-' vertrt'lt :; üi i ii. iiiu^scn
die iMirbarischtii Naraeii iiiitersiu-ht w. idfn. I'in hli^r
nicht in Irrtinner tm verfallen, tuniin.ti /uniiohat die
geschichtlichen Tatsachen — als (>nimllagü zur Ho-
urt«iliiDg de« Alters Her griechischen und »kj^hinch-
kauka«itchen Bezeichnungeu — untersucht werden.
Der Vortrmniide behauptet anf Omnd der Unter-
tochaugeo Winklers, daß die Slnthen unter dem
Nhmb dwAeshkuni eehaa im 7. Jahrtwinilirt t. Chr.
nadi Amjrkn aindranifen oad hier «Im lummfmde
Rolle tpielten. Die Emwandprunc der Skjilien nadi
AMvrieu be«titi^t »chon liauutli« die Exicteni von
■kjihisch-kaukagiichen friedlichen Beziehungen, weil
ea HHiat schwer zu verliehen ist, ilali die Sk^ben
durch die kaukasischen Gebirge hindurchdrin^ten
konnten. Auf die Beziehungen der Skythen nnd Sar-
maten weisen auch direkte Zfugnii""' ihr (IpHchicht-
ichrciberund »uli'lii' Nanieuwie.\cliiiinii : , \^fr;i>i:iii ui«.
\Va« die Oriechcn aubetrifft, »o uiilerliegt ihr« Be-
kaiiiit»chaft mit dem Kauknüiis seit dem 4. Jahrhundert
n. (Mir. kiiriein Zweifel. I»ie Sagen von l'hrixus
und .luHun xMin ii all^euieinc kaukasitiohe ; et liii'lcn
sieh direkt«* liinweite durauf bei Apolloniun vnn
Khodu«, bei Strabo und bei aaderen Sehriftsteliern ;
das bezeugen auch die barbaria^an KaoMn in den
faaehriften. Die Verbindungen 4er CMMhaO mit den
Onuimrn beginnen nicht später iIb fm IL JUhrkvadart
r.Cht. SchlieOlicb. im 4. Jahrhundert Chr., lebten
!■ Faatikapaion, wie man mit voller (tlaubwürdigkeit
Muapnehen kann, nicht wenige Hebräer, die hier mit
Waib und Kind eine ganze Kolonie bildeten. Alle
dieae verschiedenen (üemcnte konnten in dar akjthiaab-
.■iarnu>ti!>chen Kultur ihre .Snuren hinter! ~
der Uauptainflofi war doch der |ier«iiohe.
Sitsnnir l^^l-
W. W. Peredolaki: Über die Bilderschrift der
Jukahiren. fP. 4f, his t«.i
Der Vurtragonde erwarb wühretid »eiiii'!i Aufent-
taltes in Sibirien von dem Studenten S. M. Schar-
Rorodski, der längere Zeit unter den Jukahiren
n Jakutsker Odiiet gelebt hatte, einim Blätter
Birkenrinde, auf deoen aioh inkabiriaeh« Klderaehrift
bafand. Dar InhaH der Sohrift ist eine Uabaaerklä-
nag and war fBr das Brtntinra dar Toahter der
Frau bestimmt, bei der der Student wohnte. Die
Schrift erreichte nicht ihren Zweek, da das Mädchen
starb. Dia Mutter entdeckte dem Studenten die Be-
deutung das Inhalts. Bemerkenswert ist, daß bei den
Jukahiren nur die Frauen schreiben ; für die Müunor
gilt eine solche Beschäftigung nicht als passend, «iu
dürfen keine 9<<!<^he Schwäche liekundon, wi,< die Kr-
klÄrung der iietnlil'' einem weiblichen Wi H.-n m ^. u-
iiber ist. Diu .Iiiiü-tniu schneidet mit der S|.it/i' eitie>
Messers die >clirj:'. ' h In n i:i cm Stuck Hirketiriiide
und hinterläüt Mu. k m iIit Jurte (Hütte) ihre»
(ieliel)teti TM einer /rit, \v<i der (^lichte nicht zu
Haus« ist. Die /eichuung, die cincui zusauimun-
galegten europäischen Sonnenschirm ähnlich sieht,
■lallt einen Jokahirenmann dar; um eine Frau su
kennseiehaen, wurde damnbaran Baoda der Zeichnung
eine Reibe abwärt« geriobteter Fnnkta beigefügt; ne
sollten das lange Haar der Frau bedeuten. Um eine
masisebe Frau danusteUen, werden zu beiden Seiten
des „Sonnensehiniis" pnrnllele Längsstriohe ffemacht;
sie »..Hell da« für die Kussin charakteristisooe laxtge
Uemd darstellen ; in solchem Kalle werden keine l'nnkto
gemacht.
Durch die ente Zeichnung ist der Gadaaka SM*
gedrückt: „Du Iwgibit Dich auf die * " "
(namadiaiartt) und daa batrtbt aiob.*
M.VI.
Auf einem Stück Birkenrinde «ind ?wei Figuren,
ein Jukiihireum!in:i und eine l'r.iii, i'ii;.;i rjt/!. Zwei
Ueihen Linien, die <len olieien Üand <lfi »eililichen
Figur »clineideri , SyniVxde de* Kurmner» und der
Trauer — es »ind die Hände, die über der ISrunt ge-
kreuzt «ind. Außenlem ist die weibliche Fisur im
drei Seiten durch eine linie eingefaßt, die bis sum
Rande der Birkenrinde liegt: die linie bedeutet eine
Jurte, in dw die Hanafnui Ueibi. Dia mixtnliaha
jai aar aar HUfU nuwMlot, d. k dar Haas
gaSt biBaaa, aeinadiaiart.
lün anderer Brief ist in falgaBder Welse an leaan:
Du gehst fort, tagt die JoogAm, iob bleibe rorüdi,
imd daa baMbl adah am -ao aaahr« ab Da anf dem
Wege afa naatadiaa Mlddhaa flndaa Itaanat : ' Dn
kannst Dieb in dasselbe verlieb<m und mit ihr Kinder
erzeugen. Dies Mädchen zieht Dich von mir ab, meine
Gefühle für Dich werden nichr erwidert; allein be-
denke, daß ich einen Verehrer hübe, dessen Anträge
ich bi» jetzt ziirfiekgewie»en habe, obgleich er mich
heiraten will. Auf der betreffenden Birkenrinde sind
die Figuren vier erwachsener und zwei kleiner Kinder
diiriTLstellt : die Fit;nr d^ .1 iknliiren ist hi» zur
Hälfte durch einen Strich eingefaßt, er bereitet «ich
zur Wanderung vor. Kr ist der achreiltenden Jun^rfrau
teuer, rr ii<t ihr nahe. Beide F'igni-en «ind durch
dnpjielti' gekruiiiinte Linien vereinigt ; al>er eine doniielte
Linie, die von der Figur des rusaischcn Madcliens
ausgeht und sich mit dar tifar des Jukahiren ver-
einigt, trennt dm Maan tcd dem jukahiriaobea
MM&diab Dia UaAMiMi ngwio ■wiaalian dan J»-
kahlm — «i daai nmiaalMa jRlddian walaan aaf dia
MMitthkeit, Kiadarvoa ftr ra haben. Hier ist Eifar-
aaent and ueba, aolak komplizierte Erscheinungen daa
geistigen Lebens, so Terständlich uad tkkUg
zeichnet, daß man sich nur über dia Erfladfl
der Jakahirea waadani malt.
Jabrbnob der Ruasiaohen AnthropotogiaohoD G«-
sellaohaft b«t der K. Univcn^ität za StPateraboig;
L Band. 1904.
Hemusgegel>en unter der Redaktion des Sokretira
B. F. Adler. St. Petemburg V.m. 382 S. 8*.
In der Sitzung am 12 März 1!I04 hat die (lesull-
«ofaaft bedchl'iinen , nicht mehr wie hiiher „Protokolle
der Sitzungen" herausaugeben, sondern ein besonderes
„Jahrbuch" (Jeabagodaik), daa hier nn «cataa*
mal mir vorliegt.
Ilm I iMmdU liaft stellt »ich uls Aufushe da» Stii-
di'ini dtü .Meii»<dien in «einen l.eben»er»cheiiiuiigen auf
di r Lr le in der (iegenwiirt. Vergangenheit und Zu-
kunft, irl* wjllten denientspreebend nicht allein Arbeiten
der Bumatisoben Anthropologie, sondern aneb ethao-
iogiicbe und etboograpbiseba, wie aaeh folkloristiaohe
Arbaitaa iai Jakigwg* Anfaahme finden.
1. D. A. KamptMäbi&wMt Dia Badantunr gao>
graphiaekar Provtnsan im atknogenatl-
«chen Prozeß. (S. 1 bia 253)
Die vorliegende umfangreiche Abhandlung ist die
Magisterdissertation des kürzlieh verstorbenen Vor-
sitzenden der Geaellsohaft, dea PriTatdoaeDtan an dar
UnivanitUaa 8t.PalarabBig,Dr.A.Karopiaek«waki
Ab dar Varfaaicr atarb, mur dIa ArMtkla aam aAataa
Bogen gedruckt (S. 1 bis Uf>) ; der Rest lag in seinar
ursprünglichen Form vor, wie der Verfaseer ihn tror
einigen Jakn» aiadannaohriabaa katU. Inlnlgadaaaan
ist der iwail» IUI n£kt an darahgawkaMal wla dar
artta.
40
tu
Vmi» Blalwr und SdbrifliB.
£• iat natürlich fpmi unmöglich, mv» einer lo
1, oBtar Harbnai'
Ctfltan ArbaH «uiaD Aoamg m nMlMo. Der««rtlie1i
am dam Bniriedini Abenetsto Titel: .Bedtutaxw
freoBfraphiiHsher Provinzen im ethnogenotiMBMi ProieB"
dfirtte Auf den er«t«n Ulick vielleicht nioht gu» ver-
Mkndlich suiu. Wae der VerlaHUfer damit aagen will,
iat die Abhängigkeit der Volkatypen von
der Bevchnf fen heit des Wnbngebiett, dai
4ie bc- 1 re{ f cnd L' u Völker jtineheben. Ich
iMgnnge mich hier mit der ^Vi>'llt'rgabv des Inhalts
dar einxelnen Kai>itel.
1. Kupitcl. Kurzu Kinti'iliiii|^r und KlfixsitikutioD
der Mi'nsi-liuiikuude (AIltll^t^j|<.•^.|^lt> . S. 1 bis IH).
(Ii 1 11 III en Ii HC ti , Liijiip, I)!ir\vlii, i,hiat rrfuge»,
K Iii I in »II I, , Hr (u, 1 >i ]ii nur d , .1. Miiller, Do-
nicker, Khreureich, Itipley, H. Schmidt.)
2. Kapitel Erörteningen über den Kinflufi dei
Wohngebiett nnddee Klima». (81 bie 60>. Geoffrapbiacbe
und snthropologiNha Baiirink Etaßat d«a UinM and
da* Wolpgebiata. BaakhoBgan awiNhan der BaTSlke*
mng ttnd dem WohnnbiaL
5. Kapitel. Einfloß dea Klimaa (S. 51 bii 89).
TrapiBohea Klima. Metiaation. Imrannitftt der Neger.
AttnOMtiaBtinii. llintiuQ dea Erdbodt'ui. Malaria der
Nnar. Zonahme de« Bnutumfange». Land- aad Stadt-
bafollwruiig. Das Wohngebiet kann unter ganinen
llmiitfinden (rri>IIera oder gedngera Verftndarnnt*»
den Menni-iieii ijenromlaai dwah Mabniagl Labern-
weise, Küüiii usw.
1. Kii|a!i'l. I>aa laolatiunsgebict Wagnura iiml die
geopra);lui*( ben l'rovinzen Uranilien«. S. 10 bis 114.
Wai;uer, Eiitutebung der Arten durch riiiimliche
äunderungj geographiaohe laolienuig, Äiustrablangi-
zenti-um, hreuagRraibait Baatlaii, Virahow,
Taylor.
6. KapiteL Die Volkatypen dea nordweatlicfaen
und dea BÜttlaraa Amerika. 8. 116 bii 166.
6.iCa|itaL Dia Toikrtnaa te
7. KiffiM. Dia ZiMBBMWBlnag dar «fldaii Ba-
TflOuraag AnalraHeBa. Oaaaaieaa and dea aSdMliahen
Aaiena. S. 177 bia 206.
6, Kapital. Die Völker bildenden Pro^ewe in .\frika
in Verbindung mit den geographiüchcu Pruviuzen.
8. 207 bia 22!).
9. Kapitel. Die Volkatypen de» zeiitntlen und
Mliehen Aaicns. S. 230 bia 244.
la KapiteL Europa ab Begründer lokaler Typen.
Sohht. a- MSUamT
S. SnltriJ Andr^Jawitaeih »owptinliwrrirl. Ne-
krolog von Dr. Klemens. (H.SM bi82nu)
Mit einem Porträt.
8. Die wiaaenaubaftliohen Anncbaunngen Ko-
rojttaobawakla. Von N. M. MojgUiAnaki.
fS. 259 bia 270.) Torgetragen in der SItsang
ftni .W. Jnnuar 1904.
Am Ib. (31.) Dezember IVOS ver§obied nach langem
leiden im 61. Ijebenajabre der bekannte maaisobe
Ethnolog, Schriftateller nnd Pädagoge Dm i tri) An-
drajawltaob Koroptaabawaki, dar ainam A
«aaUatlit dea Gonvamanenti Twer entatamtnte.
widmet. Im Jahre IStiä ciedelte Koropticbewaki
mrda am 6. (17.) Juli 1842 geboren nnd atndierte in
Moakan Natm-wisaenachafteu bia 1863. Damals beaali
die Moekaner Univei-sitiit junge strebsame Gelehrte: Ra«
taohinaky, Schtscburowaki, Kaufmann, Utaow,
Bogdauow. Inabeaondure der Einfluß Uogdanowa
war es, durch den Koroptaobewiki sich zur An-
thropologie, Torgcsehiehtlienen Arehnolp'vrie nnd Kthno-
grapnie hingezogen fühlte. l>ie fi>l^;> :. leii I.elwn!)-
^hra waren dem ätudinm dieser Wiaseniohalten ge- i
8t. Patarabu« Aber nnd begann in Yerbindnng
nlt A. 8h«k euie Zaitaebrift »Das Wiaaaa'
(.Snanija*) baraaaangaboi, daran Zweck war, das Br-
. folge der Wiesanaehan an popolarisier^D. Dia Zait-
Schrift hatte Erfolg; aia antnUt neben (}ber
eine Reibe heme.rkenawerter Aufsätze, die der Fa
Koroutsche wakia entstammten. Im Jahre 1870 «r-
warb koroptaehcwski die Zeitung „Moina" und
verwandelte die Zeitschrift ^Snanije" in ein literArieob-
iiolitiachea Munatsjournal „Slowu" (I>a8 Wort). Allein
KorojitBchcwski war kein Publiz-ist. kein .li>iinialiat ;
er MK/ sich bald von dem Ilerani.peber de« „Sluwu"
zurück und beschränkte sich auf rein wisKenitehaft-
liche litorariache Arbeiten, ITlK-rnetzunffen i^w Nach
dem Tode E. Petri« hielt er »Ii» l'nvatdu/ent der
Anthropologie Vorlesungen hu r .M. I'elersliurccr
Univeraität — er war als Lehrer l>ei den Studenten
auDerordentlich beliebt. Als Vorsitzender der Ituasi-
achen Autbropolugiaohen Ueaellaobaft bemuhte er «ich
nach Kritftea, daa Oadaihaa der flaaaUaahOl an för-
dern; allam dia XSraaitofl rt
machte dam tltigan Leban afn
In dem iweiwn, Koroptaobewakia wiaaanaohaft-
liebe Anschauungen behandelnden Auftats ist
kurze Oberaicht der literarischen Titigkeit dee
storbenen Gelehrten gegeben. Koroptschewaki war
xuerat Joumaliat und stellte aieb die Aufgab«, die
Anthro]iol<)gie m populariaieran. Er hatte dabei daa
russische Pulilikuni im Auge. Seine zahlreichen Auf-
sätze, die sich mit Anthropologie und EthDotrrapbie
beschäftigten, sind in runaischen Zeitschriften ver-
öffentlicht. Auch eine LnoBe Anzahl r*ber»i< tzunjfcn
duulüeiier und franzininciier anthrupolo^riHclier .Xbliand-
lunnfen hat K or iiii t «chew ük i anjrefertipt. Erst in
den letztet, .falinm «eine» Lelii-n^, aK er V<iili<«iitigen
hielt, iri'iK' f^"" alimuhlich auf da» (jeliiet der eigeut-
lieben \Vi(isensohaft über.
4. IL M. TaohepurkowBki: Zur Frape nach der
Vererbung und den Variationen ver-
Bcbiedener antbronologisober Typaa
(S. mH» Xt4i. GalMeBiBdair
1901.
Dar YaifMM
er im HarbatlMS bei i
Veraaaftmlang der DentaeSan Aatbropolagiaäbaa Qa-
scllaobaft in Worms gabaltan bat. SSr Voctrag:
gObcr die Vererbung dea Kopfindex TOB
aaiten der Mutter" ist absedraclct im Karra*
spondenxbiatt der Deutsch. Geaellscb. für An-
thropologie, S4. Jahrg. 1903. Nr. 12, S. 172 bia 175.
In diesem \ ortrage liehauptet der Verfasser auf Grund
seiner iimfft.sfiendeii .Me»fiun),'en an I U52 1 ranen und
ihren Kindern (wahrend der ersten Lcbcnswoche), daß
die Knaben wenip:er die Kurm iles mütterlichen KopfM
erben al« die .Mudclieu, oder umgekehrt: Die .Mutter
vererbt ihren Kopfindex mehr auf die Töchter
als auf die Söhne. Unter Benutzung der Formel
(PaarBOB)nddar Korralation (-^^1^) (Brap
vais, (ialton, Pcarion) erhielt der Verfaasar fol»
gande Zahlen in betreff der Gn>lie der Vererbnag:
Sitiang vom 80i J
Mütter der Töchter i 617
Die Töchter . . . i 617
Mütter der Söhne ' 616
Dia böbna . . . . i, 616
ei,83
83,13
81,81»
3306
3,763
3,267
«,7aa
Digitized by C,r,nrf]^
Kam
IIS
Dar ToirtngHtd« Unkt die AufmerlcMmkeit auf
ipjgmidm:
1. In dan entan Lebenawooben (2. bis 7.) untar-
MihitUrt tUk dia Kaffloni NaonboNiiai imig
TOB dir dw frwMkMMB. Ib batiur dar Tufetioa
verhaltan aiehdie Mfltter dar 8«faiMb «to dia Hfttter
der TöohtOT gaai ffMdi; ^ Baagaboran«! Knaben
and Mädoheo verhslton «ich Muk gWialy ai« ibar»
treffen die Maße dvr KlUm UD dieaelba OrUai, d. lu
fie lind mehr bmchTkepha).
Im weiter«ii stellt der VerfanMr lich die Frage:
Gibt ea zwiBch«n den bt-iden Frauentypen, die er
in den nordwectiicben Proviniien RnQlands festj^eHtellt |
halt«, Untcrscbicile in In-treff der Vurintion und der ■
Tarerljuujr I
l»t nttnilich, wi nioint licr Vfi fn'isf'r, die Theorie |
Thomsons ricbtiif, »•> m du- ilutikelii Fniuen
in an dorn r Weicc ihn Ki im;" icSnii auf ihre Nach- !
ki>niinen iil"Ttr:igi ri, aU dsc h' lir'ii Kruueii. Aiuierer-
seits besitzen die dunkiflu Frauun ändert) cbarakte- '
ristisebe Znge alt dia hellen, und infolgedeaaan war
ea niüglüsh, iia tlf einaa beaoDderan (Uainarer
Aagao.
Wadu, liataraa (M^hOUan
dal diM0 ■wriwiii
ia
ihrer Vererboof tcb daai ayataw Tmm utandiddaa,
Bo w&re dam» da BaiaaBiiitwaeniad Ia dar Tar-
•rbnng dargetaa»
Infolge der Bdwriaiigkeit der Berechnung ist das
Material bisher nur verarbeitet worden im Uiubliok
auf die Mütter der Mädeheu. In bvtug auf die
Altgau UBid Haara arhielt der Verfaaaar folgradaa £r-
H tt tt r !■
WciOr Ihrllr),
Dunkeltrftua,
0Jtt7
Asfenfarhe.
9lKur und rbtrgutu'*' Hriuii,
gniu lorxn, glUn ichwatit
der Tarerbai« OßU 0,189 0^
Eine regelm&flige Vurrinfrerun); des Koeffixienten
wird in bezug anf daa Haar Ii«u1iacbt«t. Wenn man
aber diese Aihlen mit den Zahlen der Aogenfurbe
verjcleicht, so wird man kaum >i«haupten können, daO
difi Tyjipn sich in der Verorbunc unternoheiden Dia
Koeftizii'iitfu »tfhen einander »elir nahH, und »io be-
tragen, wenn inun die ersten Deziuialitelleu borück-
aitttißt, 0,2
In betreff der Variation nach der Formel
^£j^ erhielt dar Verfasser folgende Zahko:
Haare.
Il«|[f> aiid
hrilliruuii»
Iiiink*lbf»aa,
Krauii «chvar«
Hittlara Variation das Index 9J42 3^252 S,liW
AagaBfarb«.
u. l>Uue lurm and aShwafS
IfjttlaraVarutioadaalDdax 8,621 SfiOO
Folrikli wÜart dar dmUa Tffm tn geringerem
MaBa ua der haOet aowohl in betreff der Farw der
Angan ab der Haare.
Ea ist von Intercsite, dulS diese Talaafha, wi« ea
•ohailll, uuuli an den Tm-ht4'rn währand d«r mtm
Lebaaawoche baobaohtet werden kann.
Fttr die T&ebtar erUelt dai
Haare.
I>utikrtbrauu
llmiit umI •rh«ant
a.M«os tutalt. I
lltttler.'Variati.indpsInd.x 3,523 3,631 8,430
B^i den Tiichteru bildet die Mittelzahl eine kleine
Abweichung. Wenn wir dessen eingetleok sind , daß
durch Variation der Grad der GleicbmäUigkeit dee
Tmu aa«gadrückt wird, ao Mbbw wir bahaaptaB,
du dar donkle Ty]><" retnar ab dar hdla Typaa tat
Ffir den reinen Typus (d. h. dm hdlbraunen mU
blauen und grwMn Augen und dan duakelbraunen mit
faranaaa Angiaa) ataUt aiah die Variation in folgaadar
W«b» dari
1. Tvpu» 2. TypOB
MaHar s.i^o 3,<u7
TSahlar ........ 8^16 8,297
In beiden FUlan iat dia Variation bat dem dua-
keln Typas gaihfai. Allein alles Geengt« beäeht sidi
nur anf den Indan. Ia betreff der KörMrgröße und
der Gesichtsformen VMilart iot Oagaatttl dar awaita
Typus mehr als der anta lypoa. Daa bt aaa fiilgaadar
Tabelle erf>iobtlich :
LT^mna 2.Tynaa
Oaalebtafora ifll *Jn
K5rpargi«la ifiT 8yM
Ob dieae Unterschiede in der Variation nun wirk-
Raaambannceichan sind, das wird der Vergleich
mit dem awaitaa Taila daa Malariala lahvaa, aabaU
in gleicher Weiaa die Mtttar dar SShaa bahaadalt
worden sind.
Vor der Hand kann der Verfasser nur auf eine
hinweisen: „Die Farbe der Haare und Auf^ and die
Variation der Kopfform sind, wie es acheint. in Ab-
faingigkcit voneinander, üb diese Abhängigkeit da-
durch EU erklären ist, daU der dunkle Typus doUohtf
kephal, d. b. daJi iM>in Iudex kleiner ist tVariatinii des
Index der beiden Tv|ieii ist 4,08 und l.ncti. kann bis
jetzt nicht bebatipict werden. Wuh die Vi rerliiing
betrifft, ao i.'st dienell»«, wie e« »clicint, hei l«-iden
Typen elfiieh, alh in der rnistand, duli di r K " ttl^ient
der Krhlichkeit . « le er fiir die kl«-iiie <ini|i[-i' be-
ruchnet iHt, iihemll «niiahernd (>,li betragt, legt
Zeugnis ab von der Genauigkeit, mit der die Formel
anadruokt.''
Mittlere Variation des Iudex ä,!>iA 3,-Mi> ä,'U7
6. J. A. "RanAwitlii da CaaManajri Über aina dar
Seitea der allmghUebaB Vermenaeh-
liebnng der Sprach« aaf dam Oebiete
dar Aaaapraaha, iai ZnaanifliaahaBga mii
dar ABtbrepalagiak (8. S75 Ua S88.)
Iah uB aaf afa Baüirat dkair adu* {atananataa
Abhaadhu« vaniahtaa. waU iah aiaht die bMhb
VerhanatnuM haaitae, am mJah anf dem GeUaia aar
Spraehwiaienacteft snreobt su finden. Iah verweiaa
daher auf zwei Anfsfttxe dee Verfaaaara, die dieses Thema
bebandeln: Vernionschlicbung der Sprauhe,
Hamburg IHU,') (Sammlung gemeinreratindUcherwisnen-
•ohaftliober Vorträge, Nr. 7, K. Serie, Heft 17») und U
IK'wnym iitalym kirrunku zmtan jexykowyeh w tniazkn
z antr<i)Mili.pju. \Vu Lmwie IS'.K>. (Sonderabzu^f alia
der pulnisi-heii Zeitwhrift Komno» IbtH), IV — V.)
6. L. Bternberg: Der Inuukult bei den Ainos.
.Mit 2 Tafeh. AhhildiintJen. (8. 289 hi^ t
Die .\ini>« sind ein alhmihlieh aussterbender V.ilker-
»taiiini. Sie sind interestant in Ui ripcrlii-in r lie/iehunc.
weil sie, im Geecnsatz zu den niidereii aiiiati»olieii
Volkern , dureb inren llaarreicbtum sieh aunzeichnen,
und weil über ihre Verwandtscliaft mit den anderen
40*
uiyiu^Lü üy Google
91*
Hm Bfldfor Md' Sdfaritton»
araftiMihtBTStkan vlekti SUbttm hak «naittaltvnrdio
fcaama. Analh ihra ÜgmAm iit aooh wiug mfondit.
Am *llerbwaa«irtn»w«ctartac «Imt iM dtrOhube
und di* ralüiflMB Oebiinahi dar Ahm.' Wt «od
lÄr «ondairStraa Oebnuob. mit dem laftnkalt,
friU dar VarfuMr, hier «uf Grund eigenwr Fonahug
«Dter den Aino» den Leaer bekaimt nm*^-
I. ZuatelMt einige Worte ihm die fW^imi der
AiaM im ■UgemeineD. Die Ainos iteben in ihrer
nligUMn A— thannug dem •ogcnannteo Sohtmaiüuitts
dar primiiUvaD TUkar Sibirieat, laabaioadera den ihnao
baPMshbartao Gjljtlng, aahr nahe.
Dia Mm wA iknr WaUaiuehaaimf aaah Ani-
niitaii; ne irtma nidita too aiaam Dwdlannu der
on^amtohen und unorf^knitchen , der beleblail tUti
toten Natur. FQr nie sind im Ciegeoteil alle Objekte
und EracbeinunKflo lebende urnl I»Iehtu Wetcu, au«-
trerüstet mit voller IndinduAlit>t , im' einer nnatorb-
[ioben Seele, mit Verat«nd und Willen. Die Aino«
gehen in ifarcm Moaiiinai noch weiter: alles, was ist,
w ird alt autbropomorpb auMMdiaii. Unter der Mennig»
faltigkeit der tormon vertnrgt atab «Ib tuid diiaelM
Wewn — <!t M«'ri«i'li.
I'm lu dus (k-lifitriui'« lUsr religiösen Psyclu.l.'^'ie
der Ai.'i'ih i-indriniifii zu kiirin#n, mÜB9«*ii wir vc!i
unnereii (/i-vv(itiiilii-lii-ii .\tisi'liiiiiii:}','iMi ilci' Uiiicclniiig
volUt&ii'li^ ubiL'h'.'ii. Wir uiua«iL-u ^U)j;6Utiu, daü ein
liatiiii. li'ri^. >'ta Abbang, belebt«, mit VernuuH
begabte VVe«eu »iud, die hören, begreifen, sich bewerfen,
haadaln ; wir mÜMen zugeben, daD die kleiuntan IWe,
B. B> ein Froeeb , klug leiu kOnnen , klüger ale ein
aaflaMB, daB HcoiaheB au aimun
•a UniMDi dafl ein Maosob eine "Ehe
mit ainam flach, daß ein abgehauener
Btma wlader «Bebean bann, wenn mau in den Baum-
■tampf ein zogenpitztea Stifacban bineinaebUgt, ^a
daO «ogar beliebig angefertigte Ot^enitfaide, wie ein
Keaael, eine Lanze, ein M«a»or, ein Brot osw. eine
Seele haben und d^ii Men»i;hen in jene Welt folgen.
Bei dieser monistinohen Psychologie mösnen dem
Menschen alle Naturobjekte und alle Ereiguisso, die
den Menschen selbst abgehende Eigenschaften zeigen,
all göttliche erscheinen.
Ein geheimnisvoller Fi^ls, der einem Tier "iliiilich
rieht, der von Zeit zu Zeit . in Knacken hoien lnüt,
T<m dem gelegentlich große, die Menst^huu erdrückende
Maüsnn abstürzen, das Brausen des Mevres. da« wie
i'in 'l'ii-r h'-itlt, .In«: HSutni» tiiif wnrzplTwIp Opwittcr, der
Bi walttL'c WultiM-li. ilur , w;..: MT^L-li:(_-<lijiir ^.-wnhu-
iiclii; Ijerc, Kiii Si'.'liuiiii, fiue KroUj, «üu VVeioiitier
oder beliebige 8ui-lir:i, ein uugiiwöhnlich geformter
Stein, eine rB^i-hrmilir . — allo diese Ihnge sind
göttlii'ti, lilr Aitif>s Ikvi ii'hiL-'ti all.' uls _!v»mui".
Abc^r »uch der einzeln'- Mi-iKi'b, «i tm >:r sich vor
»einen Näobstcn durch Tiuif- rki i" . S' hi .nhfit , (ilück
ansMiichuet. ist ^Kamui", über uicbt aiio ^.knmui"
werden vereSiii
Die von deu Aum verehrten Dinge sind fast aus-
seblieBlich tierischer Xatiir. Alle großen Tiere, der
Bär, der Wolgsoh, das Walroß, der Sealdw«, der See-
hnodi aber mmk kMaan. «ia dar Zobd, der Otter
iiBd dem Aino „Kamni*. ZwiaehaB den Oiljftkeu
md Orotachnen eineneit« imd daa Aino« andererseits
baatabt hierbei ein Unteraebied. Die eritgenannte
TAUMnobaft, wie alle anil(<r*ui Amurvülker machen uiuen
ObtMaobied zwischen f-irtKiü g<^ wohnlichen Tiere
■od einam Gott-Tier, d. b eiuetn (iott-.Mensobc-it, der
mitar dar Oaatalt eines beliubig«n Tieri'S auftritt ; den
Ainot dngepen ist jedes Tier ohne Ausiishme Kamni,
d. b. göttlivh. Aber dtr .Aino verehrt keinoswii^'i
die Tiere telhet, betet ketneewe« die Tiere kIM
düD in jeder ^neiart woanandaB Qaiit, daa
ar das Wirtaa Baaat. So varabtt der Aino auc^h niefat
alla Natnreraigntne nnd alle Natardingo ; li oi>fcrt aneh
nicht allen, snntlem berücksichtigt nur aicipiiipen,
die insonderli'U uU K.imui bezeichnet wi-rd-'n. tjr
meint, daß der Wirt, der Geist dt» langes oder des
Tieres K a m u i sei nnd fügt den Namen de« Gegenstaadaa
hinzu, z. B. Niburi-Kamui — der Wirt des Borgee.
(Vielleicht sollte man daa übersetzen durch den Aus-
ürMck Heist de? Herpes. Die rus«isehe Spradie hat
ein Wort i-li<iüaiu, ila« (-'i({eiitlioh Wirt, Bi'sitztr,
Eigentuiiier iieilfiut«>t, alier aui'h zur Ber.«c!innMK iIks
„HauSiCL'ist«»'* gilt.) ,\tiii - Kalmu = Geist des
Meeres, Toi-Kamui ~ 'leisl dur l uterwcdt, lachup-
Kamui — Geint der .SiPiinc
Die Hauptgöttcr, von denen die NVr.hlfahrt der
Airi"!) anhingt, sind die Geister der Iterge und
des Meeres, wol sie den Ainot die vrichtigsteu Mittel
der Emihrang, dia Tiara daa Waldaa «ad daa f
tpead^
£a gibt abar aodi raia aanliigiKtba
antaiif dar Gaiat daa 8ir«n —
Hmmui I
Sahwariflaati
OrSBe; aBa dbrlgaa Bliaa aiad dia
Der GoU dai Htaraa M dar
(Butzkopf, Oraa CHadiatari ranueih Keatafkat
rurchtbaro Rftuher, vor dem der Titane des Ma<
ein Walfisch, zittert, vor dem in Todesangst alle Maar»
tiere fliehen and dadurch in die Harpone der Ainot
geraten. (Den merkwürdigen Kultus dieser Tiere hat
der Verfasser baraite bei Gelegaabeit der Batebni«
bung der Itoligfamgabrlaaba dar G^jAhaa anaatnandM'
gesetzt.)
Eine den Aiuo« eigentlich fremde (japanische)
Gottheit, die nbpr heute — do"h wohl nur iriAVorten
— eine lTuU-- 1'hiIIm hihhU. ist dnr (iei-it der Sonne,
Tsi'btif- inliT 1 <chiiii-Kiitiuii. Iliusi,' (iiitllitdt i;ilt heute
al^ dio huidiflti", sie i^i'hicti^ ülwr nllc andort'n Gott-
hiotcn. In \V I r k 1 i <• Ii k I' 1 1 alicr Imt diese liottheit
k<;iiiL' ltM/:iidiiLnt;<;-n /.iini ^^llt:l^;ll^■ll<■ll ly<-ben. iHsr Aino
bringt B,i< i:> lialurliubcr Wcisu in /.n^iiirimenhang mit
demOeiste des Feuers, der ein« ^^'rolie Rulle spielt.
Außer dieser Haupt-Oottheit i.n\ii ch noch eine
ganze Keila' li..tter /wuirun (inidc?. niinilich solche^
die sich auf dtc tamilie, auj de^i tjtjiium beziehen;
da« sind die Geister der Jurte (Tisse-Kamui),
die Geister (Väterchen) des Feuers, die Geister der
Vorfahren, und unzählige Gaiatar dar aiaadnen Flüsse,
Haine, Täler, Borge utw« Alla diaaa aiad gute,
wobUitiga Kamni, «oo ibaea hingt da» WcUbeAadaa
dar Aifloa ab; ale eraftbrea iba awl baaabfttaaa ihn.
Aber aa gibt auch solche Waaaa, dia Jaicmdar»
heil damit banhäftigt sind , dia Ainoe au lebAdigaa,
die Krankheit nnd lod bringen. Dieae bfieea Weeea,
denen fewfthnlioh nieht die Bezeiehnung Kamai bai^
gelegt wird, werden auch nicht verehrt, ihnen wird
nicht geopfert, zu ihnen vrird nicht gebetet, — mii
ihnen wird nur „ gek&m jif t". Diesen Kampf be-
sorgen die .S c h a m a n e II (T a k n s - A i n u) ; sie spielen
bei den Ainos dieselbe Rolle wie bei daa aaderaa
primitiveu Vnlkerti , allein sie geaiaBo Biliar daa
Aincw keine besondere .\ohtung.
In bezug auf die guten Gottheiten sind die Ainos
aber sobr gottcsrürchtig. Zu ihnen beten sie,
ihnen opfern sie Speise und Trank; ihnen zu Ehren
erriehfpn «!•» lihfrsll, wo es möglieh ist, jene labl-
rvi' ni'ti ni:i:Hii::fultigen, eigenartigen OagaBBllBda»
dit! ilif I liiiöiciumng ^Inau'* führen.
IL Die Inau sind von selir v.-i-M^hiedeiiem Ans-
sehen und tragen verschiedene (Jezeiohnungen. Die
p;cw<ihnlichste Form ist ein Banmästcheu, ein Stöckchen.
Tun welabem an einselneo ütellen knne Streifen ab-
gaeyaHat aiad, dia loekMaadig aa»
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«T
CXiM II,
bftncan. (Tkfel I, Fig. 1 bii 4X Dm gvwöbnliobe
Ibtoritl dam M A Weida, NlUoer wird dM Holl
dar Eri« oAn im BbmMht jrtaommeo. OcartluiUeli
«M dM SUdnkM tm dar Riiid* b«ff«it «od dum
BoA «it «iDsm Mmw behtaddt. oft wM dk
Bind« anok daran gehaaen. AU Werkzeug lur Ba-
■rbeHoBg diant ein Irarzea Meuer: der Arbeitar
•tfitat den Stoek mit einen Ende auf die Brutt, hilt
daa andere Iilnde mit der linken Hand und spaltet
mit der rechton in der Uicbtang de« Stahe« die
8{iüne ab.
Betrachtet man ein .Itii«u" • StuLclicn , «'> kiiim
man freilich leicht wahni' htm u , diiü diis=rll i' t :ni-
aehr primitive inen sc h 1 1 o he Fiijur (iarstolKii
aull. l>ie Aiuun »elbat unterscheiiien an ihren Innus
die t'inzalnen Körperteile: piiipn Ko|if mit Scheitel,
llimrcu, Aof^vn und MiKid, i>iu>':i Nitbcl und diB Oa-
sclilLchtaorgane, fonjor ArinLi und B>-iiic.
Au einigen Fi(,'iiicii «ind a)ii K^iifo tn^ar OLr-
fehängo durgcatvilt: lias aoUeu die weiblichen
i^ren sein. Oft finden mch iw«i FioiinB
Stiel, ein« miunlicbe und «ina .waibu^
Kgar 1).
fl«pnttlMr Mttm l;I«inaii Iimim QUt»
Bieht aagacabeB) aiirtkwB auch RroBa, aofin
ftaSara, me anltarhalb da* Hause« (Soita inan)
aallgaatallt warden, in Form von hohen Stangen oder
fanaen BaamatAmmen. Es habeu diese äußeren loaus
oft sebr rorwiokelte (jestalten, so z. U. der T s o h u p -
K am ai • Inaa,° der Inan des Sonnengottes
wird durch einen kleineu Tannenliriiiiii dargestellt;
ein paar Aste sind wie Arni'' krti'^lni mijf vereinigt
(Sym)M>| der Honne). Es kann die Beachreibang dar
seVtchi' dfii' u l'iiriiiL'u uatflrUoh Bidtfaufuriith
wiedi rgt gt'b(Ti- werden.
Die Inaui« kmimien Piitvst-der einzeln oder in
Oruppeu Tor. Kino lnttii^rru|i[* heißt Inau-tBchipa
oder Nuasa (japanischi's Worth sie wirdeti au^ vir-
scbiedenen Figuren, maunlicheu und wuibhcht-u, i«ua
den Oliadem einer ganzen Familie naw. gebildet. Ein
mnaer Wald ideber Inau wird b^ Gelegenbeit dea
Birenfeataa anfgericbtet.
Dia Baaeiehnaiig Inao wird abar aiaht aUeia aaf
figvreniboliehan StdokebaBi arf dif BlaiKtik and
IM angewandt, aondam andl md m» BdiidÄfcao
Ton abgeapaJtenen HolzstftdkahBB Abortragen, aelb«t
«Hm dieaoiben nicht au einam Stiel ileliaB nnd keine
Btnaohlicbe Gestalt besitzen, wenn die Bündelchen
nur ahie ^wiss« Be»ebnng zum Kultus haben. So
werden mit dem Namen Inau die Bänder baaeicbDet,
mit denen beim Festmahl der Kopf (^bnndan wird ;
auch difi geiliK-hfiniPii V'prnpnjngen, die an den Knpf
di>.i Bären \<v\ di/m l i'^t.' gehiui^ft »erdLii , litiUi ri
Iniiii. iibi iLuuiil )(.'|^'lichy bandartige \ er7.icrmij;<fn
od-r Hiiidin. r»iic.-h wenn sie aus gn-widiDliclifni Zi'Ug-
sti'tV angefertigt sind uder mit feinen llolruträhuen
bewickelt sind.
Hieraus geht mit Deutlichkeit hervor, daS die
Bündel von Spknen die wesentlichen Kennzeichen
•in«« Inau-(>egenstandea aind. I>Bsa«u mall man eis-
aipdBafc aatSt waas aMUi dia Uaa dicaea Modarbann
K«Km arbtfaan wffl.
Die Inan spielen im Leben dar Ainos eine aabr
große Rolle. Allea, was den Aino umgibt, allaa, was
Uta bescbiftigt, ist angefüllt mit Inau. Treten wir in
dia Htitte eines Aiuo: Am Herde ist aufgerichtet der
Dnti-lnau, der deist de» Feuors (Tof. I, Fig. H);
im Winkel ■t4>ht ein Dnppeliiiau, T isse- kam >ii • I nan,
daa ist der (iei»t de* Hause«, d<?r Urahn; au der Tur,
Aber Avn Banken hängen upa s-it un iiihii — heil-
kräftige Inau. .\iilä*'n am Hauf-r-, an der i.Htln'lieri
Seite, hiiii(?«<ti „N';;»»]»'' '.uu luaiisj, die utn
hohen Stangen uder Uauukstanimea gefertigt sind —
vor ihnen varriobtet der Besitzer dea Hanae« alltäg-
li«b aeina langes Oabate. Und wüter, wohin man
aieh aar wandet, auf den Bargan, am Maereeufar, aai
FloBaAr, im Wald, anf den Wegen, auf Otabatittaa —
Abnll trifft man dia maanig^Mihaten Inaoa, die den
TCraaUadaiMa Qotthattaa gaindntat sind.
Allaa diaa aind baatandige Inaus, sie werden
regelm&Big zu einer beitimmt«:-» Xeit uud an einam
bestimmten Orte aufgerichtet; me wurden von Zait Itf
Zeit einmal »der häufiger im Laufe einaa Jabna ar*
neuert; die alten werden tWMtglieb iu bMBUdafl
Scheunen aufl-iewahrt.
]>i.r]i niwh huutiger sind die vii h u Inaua, dia fli
eiuer heliebigen Zeit, al>er /.u eineiu bestimmten
Zwecke unifefertigl werden. Nach einer jedeu fjrötiereu
Jagd werden der einen oder der anderen (iottheit
Inau« angefertigt; e« werden die Ki ]ife <ier getöteten
Tiere oder die hölzernen Nachbildungen von Tieren
mit Inaoa geaohmöokt. Ist ein Aino aritnmkt, ist er
gaaand gawordan, begibt er aioh auf dia Wandamog,
Itthti «r Murflak — jaoaamal wird aia uaoar Inaa au-
geriaibtet Bs gibt i. B.;
Einen Inan der V(i;L'elköpfe = Zkas »gaha iuuu
„ „ „ Schamanen = Sseremach uianka tussu
inau
„ , „ Erektion =^ Zi rente inan — naw.
UBW.
Der Aino verwemlet einen nrii|j<'n Teil seiiifis
Lebens dazu, iiin luuus anzufertigen; Ihei jeder l,ele;;en-
beit ergreift er »ein krumme« Mes-<er und ein be-
liebiges Stuck liulz, schneidet ditnui herum, so daS
die apäne nach allen Seiten herumtliegen, und bald
iat die Figur fertig. DaS dia Anfartigaiig dar groBau
Inanbinme mehr Arbeit und Zeit erforaert, iat aelbat-
Terat&ndlieh.
Der eigentflraUflba Inaakult hat aieb roudeuAiiiea
zu den benachlmrton Völkern dea Amurgebieta. zn den
Giliäkcn, Oroken, (iolden, Orotschonen, doch sonst nicht
Tororeitet. Bei den Kamttichadalen soU etwaa iho-
ticbea beobachtet worden »ein. Bündel gotroeknalar
(iräser spielen hier offenbar die IluUa dar Spiaa>
III. Der Inaukult hat länpt dia Aufmarlcaam*
keit der Ethnographen auf »ien gezogen; man hat
veraucht, ihn zu erklären, aber eine alleudliche Auf-
kllning darülwr fehlt. Wa» ist die eigentliche Ite-
deutnug des luauV Woher stammt ilie sonderbare
Form? Der Ix-kannt« Missionar Batchelor, der
auf Jesao einige Jahre lebte, Iwzeichnet die Inau ala
Opfer oder als Fettiehe. Fran Itird hält die Iiiaus
für Hu 11 sg' ' 1 1 e r. IIlii puljt vielhii^lit fiir die (ojtt-
beiten i1<m h'i u. rs und de« ll;iii*r^, aher nicht auf den
Iriiiii der V..-. ,kn[.ff, liiuii der i zen naw. Obar
die Kntslehuiig winden wir leider nu ht^.
Eine ganz andere .Vnnicht but Dr. l)ol]ri>l-
wornki, der in den siebziger Jahren lange imler
den .\inos lebte und auch ein Wörterbuch der Ainos
zusammengestellt hat, ausgesprochen. Er behauptet,
dafi die Inan als Figuren aufzufaaKen seien, die an Stelle
der Menaobenupfer getreten sind: einst habe man
Uoh'raMihaha aa B«?lMskrbaßS%Mnu^rwaadlai
der Ainoa. Seiner Hamaiig naeh seien die Karfaaa
dae Holzstäbchena der Ansdruok dea anfgeaehnittaiMO
Leibes, die kurzen an den Kerben hängenden Spina
bedeuten die naeh außen gekehrten Weichlaila dar
Bauchwand usw. Die Inaus sind eben Erinnerungen an
die früheren Menschenopfer. Der Verfaaser ist nicht
dorselbeii .Ansieht; die verschiedeupii Kerben des Inaii
httbt n entieliieden die Bedeutunir li' r eiri/elnen Körper-
t<dh> — Z- It. .Mund. Nabel, ( .•"ichleeht- irjiiiie usw.
Die Ilypolhe-e 1 1 1 1 Ii r • i r u ■ ■ r k k i - ii.iiU f:.l|en. I reihcli
steht im Lexikon bei dem Wort« ekoritucbpa: einen
818
N«aa BOeber nod Sohiiftan.
Iwui all Opfer darbringen und daneben in Klnmmem :
Leib aufHbneiden". Nun ist ei möglich, dofi
Dobrotwoi-iki «elb«! au» eigenem Antriube dieee
Erklärung hinzugeaetzt hatj zur Untentützan^ Mtner
oben auügesprocLeiien Anucht benutzt er diese Be-
tnerkuD^r nicht. Wua die um Inau h4neenden Späne
betrifft, »o crkläH Dnhrotworski dieselben zum Teil
für Haare, zum Teil fnr diu Kätider de» aufgemshnittenen
iiCibeK. Daü dio an (.'inigen Inaai hangenden Späne
a\i HHaro zu deuten «inil, scheint unzweifelhaft, die
andere Krklärumr fällt mit der Auffassung der Inau
als Moiisclii'iKiiilir. Allein gpgen beide Krklärungeii
muß HiugewenUt^t werden, daß es luau» gibt, die gar
keine meoMhJiohe Figur darstellen. Außerdem ist bervor-
tubeben, daB Menaohenopfer bei den Aiao« niemal»
beob*dat«t MidM riod, and dal die Ainoe mUm* d»
TitMMhe dir ManaohMopfw durahMi laagsM.
Einen grftflerw Wert haben die «»f—
W. 8. Aston», fr leitet die Inn aoi dem japaat»
die die Qabe beaHaM, daa
Opfern de4i Sciiiutukuitus äblicb gewesen, Gewebe und
Oespinnte zu opfern. Man nannte diese Opfer „Nussa"
und gtibrauchtv Hpätor statt der Gewebe Stäbchen oder
StiickchiMi, an di-nen Papierfetzen hingen. Diese ge-
farhtt'u Siiibchen mit Popierfet/fii nv:--ti ilie Vorbilder
<li'r Iniiiji< ilri Aiiiiii. Allniiih lifh ct-ien dann die
• ■"Ihm, wie die Iiiaiis aus ilt-iii U|ifet olijckt /mii (je^en-
stanJ der Vei eliriiiiy», zur < iiitllii-it. ^jt^wunii'U ! ■ Kit'ee
.\n.iii'ht klingt ««hr verf ;liri'ri«cii , »Iilt lim- ViTfinncr
meint dounuch, nie aui unrichtig; denn warum
giDgen die Ainos nicht ebenso wie die Japaner von
lorem Geapinstopfer zu den Papierfetieu Aber? Oder
waniBi bÜMMo «ue Aino« nidit bei daa wafolBglifllMa
Oeweba» od Oaepiiutopfem?
Aat«a atlsk dam lmi«v daß vielleieht dia Lwo
der Alnoa au Teiylaiefciit aaiB den jauauiiahaii .Kad-
cnri-Kaki dea Sohintoiamoi, den oalb geaputeaea
Stäbeben, mittels weloher daa Feoar vom DetUgen
Herde des Temuela in den häasliohen Herd übertragen
wird. Der Veriaaser sagt, daß diese Krklärung völlig
verfehlt »ei. Die alten „Nussa" aus Gewebe und Ge-
spinst eigneten sich zum Übertragen des Feuers
gewiß nicht. Jene Kedanr-Kaki seien THnge, die mit
daa KnssB nichts geoMin hätten.
IV. Wie erklären die .\inofl selbst ihre Innn ? Der
Verfasser hesuclite zu Buj^iun der ueuuziger Juhre den
.\lt4>ltcu de» Dfirft's Maukn, lüiriifn? N i s ii il u » ,
der für eine sehr (geachtete !'i':>niNii'liki it ^;«lt , «.'in
Stanimvei wandter »agt^ vuu ihiu, ur sei j^'leicli l iiu in
Kuroui, einem (iott. AU der Verfanser zu Nissend ii»
in die Hütt«» trat, wurde «ufor» ein neuer limu «uf
dem Herde erriciiiLt. Nisi- uiiii? wunle c*'''-''^'/^ '■
Wozu machst Du einen Inau .' wa.n .toll das iHNleut'-uV
Der Alte antwortete: Das ist eiu Ikou itaku ainu, d. h.
«flitlieh ein redender Menaoh, ein IWIner, ein Go-
aandtaff «ia Tamitthr. Oer Aino ■prioht com Inau,
ud darbaa anihh aa dam bmni (Gott). £in bau
cdit snm Geiit des Fenera, ein anderer mm Geilt dee
oeigaa oder ram Geist des Meerea — und alle helfen
dem Aino. Kann denn aber ein Stäbchen reden? „Daa
Stä)>cheu redet nicht, aber die Seele des iStäbchens,
sie geht hin and erzählt alles dem itamiii." — Wie,
hat das Holt aneh eine Seele V — IKe Psychologie nn-
febildetvr Leute ist iiherall dieselbe. Ein bei der
Dterhaltuuj.: >/i'j;en\v!iftiger rusaischer Bauer miichto
sich hinein umi sajirte : „Die Aino beten eben auch
durch ihre litil)t.'.Mi \i rniittler /,u liott; was nur« die
Heilijrenbilder »md, <iai sind bei «li'ii .ViuDH die Inau".
.\ut <iii'Be Weise, «agt der Verf»'<sei' , sind dl« Inaus
weder Gottheiten, uooh sind sie Opfer, sie sind die
Varaittlar awlaahtD dan Maaaahaa vDd OoM. Ea
sind
Götten dIa BedItiMiaa dar llanadMB aehiMn and baradfe
zu übermitteln.
Daa Beiwort „kamui* (göttlich), da« der Aino
so leicht jedem beliebigen Tiwe beilegt, wird nienala
auf den Inaa angewandt Mit dem Inau wird vor-
fahren wie mit Sachen, aber nicht wie mit Gottheiten.
Man betet vor dem Inau, die Gebete aind aber nicht
an den Inau gerichtet, sondeni an die entsprechende
riiittlieit. Viir dem Inau wini Branntwein ansgegosaen,
es werden allerlei I.apiieu dem Innn »nuehiinirt — das
sind alles Opfer, weleiiL' lii r liiuu ud. r : u-!jtiger die
Seele dei Inau, der ent^preehemlf n fmttlieit über-
mitteln Soll.
Für den Begriff j, Opfer" gibt es ein Hesoiulerea
Wort „Inomi", damit werden alle den (iottern dar-
aebraohteu Sachen, Getriulce, Tabak, üeugstoffe, Kost-
barkeitan beeeiehaat, «bar nicmala dar Inaa. Die
Inaa ab Vermittler wardaa von dan llensehen , nicht
von den Göttern nbnwalllr Oll in der weiteren
Entwickelang die fiaa fir koatbare Objekte, ia lornr
für die allergötUichfllan , galten kanaen, «ud aHh
später herauaaleUen, aber darin liegt nuht dia
sprüngliche Badantuf daa Ihml
Ungeachtet dar baaiihaMaMn BoDa dar YaradMIw
haben die Inno in den Augen der Aino« eine grata
Bedeutung; denn ohne Inaa wird kein Gebet eraM»
kein Bedürfnis befriedigt, — daa LelMn «ira ai^bt
möglich iihnu Inaa. Inao sak eura iat ato MaoMk
ohne Inau, — der btita ManaehT
Um sich eine Tontallnng von dar Wlebtigkeit daa
Inau in den Augen eine* Ainos zu machen, mufi
äesahea haben, wa« für eine Bedeutung dem Inaa In
am Angeubliok einer drohenden (jefahr beigelegt
niA Der Verfasser hat wiederholt m'it einem Aino
auf einem kleinen schwachen Kahu das stümiisobe
Ochotski»cLe Meer befuhreu, ist wiederholt in Gefahr
gewesen, vnn den heftigen Wellen verM-hlunr'in zu
werden. ,\ll<:iii die Ainos ver!>M' ii •iif »n-ntet-
gegenwurt, aurh in auUerst achwiiTigeii AutreuiilK-kni.
Soiiald der .Vinn iIi" (Ii *u!ir koiiinien sah, Imlte er ein
bereit gehaltene' .Maln-heii hervur. fiii); »ehr »ehtifll
an, die Späne ali/us|iall( n, und »idiald die I' iirur fertig
war, wurde .sie in die Wojfen geworfen und dazu sagte
der Aino: „Gehe zum (ieist des Meeres und sage ihm,
daß er gehörig achtgebe: wird das gut sein, wenn wir
mit dieiaa roMieehen Herrn untergehen V Diamitreian»
den Aäioa konnten dun behaupten, daß der beredte Inaa
aie und den nuiieoben Herrn i^erettet hätte.
Der gewöhnliebe Inau, der hölzerne Mensch,
ist ein Redner, ein Abgeeandter, deaaen Seele dioAnf*
träge der Menschen den Göttern überbringt.
Bei ilen Ost^äkeu am < Iii, die dooli viele tausend Werst
Vüu den Aino« entfernt sind, die nie mit den Arnos
in Verbindung «tanden, finden wir ganz ähnliebe Aa-
■ohauungeu in lietn^ der Vermittlerrolle dee Hotaaa
■wiaabas dan OMtacn and den Manaelw. H. Dnnin*
Harknwiiaah hat mitgeteilt, dafl ain Oetjftke. aha
er anf dia Jag^ aog| von einem Baum die Spitze ab*
schlag, die mamapitae in Lappen wickelte uud <laan
ins Wasser warf — als eineu Engel, der mit einem
Auftrage zum Wassergeist ziehen sollte. Ist daa nicht
auch ein Inau, aber mit Zweigen und Nadeta atattdar
Späne? übrigen« Indan aldf unter dea Ainoa aaoh
Inaas in Form ganzer nänme ohne Sptoa.
Diese sogenannten II olzin enacbaa, die beiden-
niutitf die fdiwierißr-ten AuftrigO ihrer BefehUhalwr
erfüllen, kommen \ ii lfach in dan Epen verschiedener
\i lker, /. H. der Inder vor. An« ludien sind die
ll<d/,nieii»olieri zu ileri Nomaden Mittelasien» u'ewundert
und weiter zu den primitiven Völkern Sibiriens. Im
^poa dar OiQUan aind dio T '
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Neue Bücb«r uaA 8elirift«ii.
319
lieh tätip. In ein<"m nitjäkTOppfifi , 'las Tom V'erfMfier
»ufirezficbiiot «ortipii ioi, will i-iti •/iiiscltMr Held, der
letzt« letQti» Ci«:»ukl>'v hin, sich niohcii au acinein t'eindo.
Er fällt einen Urcbt uliaiini, sctiliif;t ein/« Ino Klätxohen
kb, behaut diecelben etwu uud «tt^t: ^llir lluktiiantcheD,
nebet io dm Kritgl* Jedem einzelnen ffibt der Held
MO*u dsi FtM Wiaar Tätigbeti uu NMb einiser
Ziit kehren dü Abaanadtm mrtok ood bwmliMii
flbar die RlückUdi «tWUlen Anftrig*. Dur EM dankt
ihnen nicht einmal, da« i(t nicht zn Terwuo<ierti, ilmn
er nennt aie riehtiff Sklaven. DaA die HoI/inoMK'huQ
Mae Saeto babmi dadurch wird ihr« Würde nicht er-
bftlit; dmm allM bat eine Seele, such die Sterne, die
BSnme, der Keavel, alte Scherben. Dat bindert aber
den Giljäkcn wie den Aino keineswegs, die Bäume tu
▼erebren. Her Airrn »nfhropoTnnrphitsiprt lüf nsiiTnc
»o weit, iinß er *<mm ui^'ent-s Eiilstf.'liLii vnn l-ui>'iii
Baomc (cintT Taunu) sbluit^t. hur ili'ii Airm jflur
Bann) ctu wirklifher Mensch; der -ielittiiiiv Hmim ist
nnr die lliille, die Wohnung Uicis«» gi^-litiuiutivullcn
)I>jris<-hoii. l>ie linurtie leben, wie diu Menschen, in
Gucbkoht«i'u ibiuiten; beieinander, sie haben ihren
Geist: Naburi kamui (der Geist des Berges). Ge-
«iwo B4iune, diu dorcb beaundere £igensoha(t«n,
8f6fl« «inr, mfMtaii, werdm um di» Ootthcitcn be-
bandalt, TBsa opfert uiivb, indtm nra li« mit Zeug-
»toffpD, l'feilen usw. hefrchenkt.
l'j» bleibt nur noch übrig, dte Froj^e /m benut-
worten, welche Rulle die am Inau hAnffonilcn Snntie
t|)ielen? Warum sind gerade die am siäVinhen nün-
geiideii Sj.kne da* wichtipsu- K.leiiieiit '.'
I>er Verfa»!wr »t#»l!l mu die llyi.i.tlieHe auf, dali
unter den Spirje». die durch dui SfUiieidan mit dorn
Messer sich ntifrdlleii , Zangeu bu vemtehen sind.
Der .Viiio aU Aiiiinist . der an den beweiten und an-
thropüniorptiusierteii Hiium glaubt, der den S«ft dM
Baume« für Blut, liie Zweige für Arme, das Hamahan
der Blätter für die ä{irache des Baumes hält, — fÖr
diaaaii Aino iit m nioht schwierig, dia nwaeh ga-
won&oao Spftna fftr di« Zungen dea Baumaa sn hanan.
Bk dbd daa wirklieha Zungen, di« dio KUugkait
dar Bada bfattaao. Dafi diese Zongen wichtig atnd,
caht darani hervor, wie schnell durch sie die Flamme
Ui Fanan entsteht Der Mensch hat nnr eine dniiga
ZuBge, während die Feueriiammo uuxftblige Zmigan
baaitit. Wenn man nun festhält, dafi daa raaar mit
•einen unzähligen Zungen der Vermittler zwischen
dem Menschen und Gott ist, so kann man leicht auf
die Idee kommen, da£ jene geapaltf!n<>n . mit riolnn
Zangen ausgerüsteten Stäbchen die In-Hteii und am
leinht«*»f*<n zu gewinnenden beredteii Vermittiit /-wischen
d<'ti Meij^ebvn oud Gott sind.
Der Aino nennt seinen Inau ikoitaku-Ainu
(ber«dter Mensch). Auch der Gilj&ke sagt chlaini-
w II c h , wffli danswlh« >>i»rl«»nt(»t. r>f«r Vi»rfai»!i<ir unter-
Bt'it/t ürinn Aiineiit. dr«ü dir «tri liimi billigenden
Spttite ttls ZutinMU TU deuten sind, durch die Kthyinr»-
logie des Wortes Iiiitu I>>t Anfangsbuchstabe 1 tmt
keine Bedeufiuia; r> ist ein pleonastischer Äubiuig,
t. H. Im itii Ni /hi (»|iler; der eigentliche Stamm
des WurtcD i&t^iüu, a^a u>t entstanden aas Ni (Baum)
und Au (Zunge), Inau heiße demnach die Zunge
des Baumes. Diese tlfkläraiig Itarmo&icrt mit der
AofiaaBBitt dar Ainoa, dal dar Im« «in Radoiar mi
mit der mpothaae daa Variäaaan, dO dia Splae dia
Zungen des Redners sind.
Diese Idee von den Zangen des Baumes ist nicht
etwa allein bei den Ainos zu finden, meint der Ver-
faaaer. Ähnliche Ideen bestehen bei verschiedenen
Völkern, z.B. in bolfff des Feuers mit der lärmenden
ViebiflnKigkeit der l iariim>ii. Nehmen wir die Vor-
•tellang von Agni (dem Gott daa Fesen) in danWedaa.
IVr Gi'tt A({ni. d. i. dpr (iott de^ IViiPrs (riisdiseh
heißt diis Feuer Oj.r<'ii, (Ji iiitiv üjrnji«) erscheiiit iits
V'cnuiltloi' £wiiiülit:ji lieiii M(!ii«cheii und den übrigen
Gottheiten. Der Feuert;. .tt ist der (lemindte. der He-
rold, der Opferpriesicr. Man mikxt ibu luit Milch,
Butter, barMawaodcni Getränk. Er brüllt wie «in
Stier. Hit aamar feurigen Zunse ruft er die Götter
harlMi. Mao moA Qm nAhna» ouait ar mAf Zaagan
und nahr Stimnait gewinaa nad damit ar durah dUM
beredt werda. Er Urmt laut und lenkt dadnroh dia
Aufmerksamkeit der anderen Götter auf die Opfer-
darbringuttgen. Er ist der Sondergott der Opferungen.
Vom Opferaltar erheben sich und steigen zum Himmd
hinauf die feurigen Zuniten, dureh weVbe die Gebete
der frommen Opfer, Priester und der (ieieohtcn fort-
ffctrappTi werden. (Briefliche Auskunft rrleilt dnrnh
Prof. liaudouin de Courtenay, 7. l'ekir UtixTi.)
Von deii Titchor*m!«Ben heinchtet S. K> Kusuetow,
daO sie die ICente de<i Opfers dem langzüugigen Feuer
Übergeben, daii ilniiti direkt 7ii 'rRfhumbulat selbiit.
dem DÖcbsteti (mit, reJen kiinu.
Der Verfüasvr fuhrt danu nocii eine Reihe von
animistischen VorstelluoKen anderer Völker an nr
UnteratützuDg seiner Auflassung vom Inau.
b iMM Aaaiaibt itt batnff daa Im« iiiMiiUMD :
Dia baa liad Blaaa md MmBohan, -waa denao
Späne und Splitter herabhängen; sie sollen .Hol^
mensehen* darstellen, die zwischen ilen Menschen und
der Gottheit vermitteln. Ihre Kraft besieht in daii
zahlreichen Zungen (Spänen), die in uogewöh
Weise die Rede überzeugend machen. Dia
wärtige Form und die Bestimmung des Inan Sk~
Et'ffobuis einer laaffsittnien Etttwickelting.
7. Friedrich XUtael (ll./M. August 1S44 - 87.Jdi-
10. August 1901). Mit einem Portril Von
B. Adler. (S. »1)0 ]>m 312.) '
& y. A. BalyneBky-Biruljfti Der Kopf index der
Slawen, Letto - Littaner «. a. auf Gruad
von Heaaangen an rnaaiaehen Soldaten.
<&SIS faia Sie.) Oeleaen in der Sitanng
Vom M. Okiober MMw * * '
Durch den Vo _
dae Kopfes, vorcngKeb In «M—yi—im,
«ordan. Unter den Oardaaoldatao VUm die Slawen
die weitaus grftSte Mefarlieft.
Es waren unter den gemessenen 9640 Soldaten
8269 Slawen, darunter 118 Letto- Litauer; die übritfi»
gehörten sa aioltt- russischen Stämaas. Unter das
blawen waren:
Oroflmssen . . . 1478 Kleinrussen . . . 52S
I Wailmssen ... 594 Sibirier 166
' im ganzen 27(k? Russen, femer 606 Polen und 1 rusri-
I scher Bulgare. An jedem Individuum wurde ge-
messen: lÄne« und Breit« des Koffaa nnd die Körper-
gröB«; ferner wurde i'eftimmt daaKArpargewieki, die
Fftrl>e der Huiire und Augen.
In )»etpdf dee Kni.fiudex ist dar VultiegaaJe n
fulgtudeii Ergebnissen klangt:
1. Unter den iu<i^tcchen Slawen nberwicgt der
brach jkepbal« iypus. Den gr^'iBten Proxmtvatz
an Brachykvphalen liefern die Klein ruasen , ii;iiiili< h
fiö^Pruz., dann die Weiflrussen, 49,30 Proz., dami die
Oraflnaaen, 47,76 Pros., schlieflüeh die Sibirier, 38.07
Proi. I>er meaokaphale Typaa dndat sieh Im alien
4 Stimmen ia atlaiebor Waiaa; <lamg«n ist ein anf-
fallender ÜDtanunad ja batreff daa dolicl
Typus fc«tzustpllen : nämliüh bei
ll,98Proz., bei WeiBnusen 27.93 PrOK, bei
28,59 Proz., bei Sibiriern 36,87 Pro«.
Unter den verschiedenen Konffurroeu ist am
flgateo bei den ftataen SabbnMnylMphalie nad i
lichokapkaTon
Digitizeo Ly v^o
H«w BAdMr vai Sdutftan.
der m Ii A !ti lif, sclmn an Mesukephnlie urenzpiide (^ii fiil,
zu br. .liai-htfii. Ik'i ilen K Ici ii r UHsen vvirJ auli"r(iuin
» III f,'iiiür'r I'r<izctit!)at7 viin HyptTbrncliykoiihalen be-
iilmi'btot, der uni» Zwei- oder Dreifache uie Hyper-
brucbykephalio der anderen rutiischen Stimme Amt-
triüt. Unter den Kleinnusea finden sieh Pros.
HjpariHMhiMakk «ter teWaiHrann 12,61 Pira.,
oiwr dm uioInnMB an fti/MPnBi and nnttr im
nur 6^64 PN«.
S. Dia Poles afthem tieh io betreff ihre« Kopf-
index den Kloinrntsen. Unter den I'ulen finden
sich 59,19 I'roz. Brachykepbalo und 1S,&8 l'roz. Dolicho-
kephale. Die Kurven de» Kopfindex der Polen gleichen
den Kurven der KleinmMen, allein die äaßercten Grade
der BnicbykRphalic sind bei den Polen viel »eltener
all bei den Kleinrussen und /eijfeu eine gowimi- Ahn-
licbkoit mit dem Prozentsatz von II y perb rac b y -
kcphal ie der WoiürusBen, der bei den l'idi n 14.C6 l'roz.
(1m»i den Weilirusscn rj,OI Proz., bei den Kleinrushen
22,46 Pro/ j I i ii:i;.'t Audi bei den P<ilen übc'r*wiM.'t die
änbbracby kiji'liulie, und zwar der «ch wach« Urad, der sich
der Mesokepnalie nähert wie l>ei den russiachen Slawen.
8. Die Zahl der Kemesaenen I<etto- Litauer iit
Mhr gering;, deshalb kann daa Ergebnis kein hin-
reiebeod sicheres sein. Der Vortrsgende ist sa der
Ansieht nlngt. da8 bei daa Litanam dar iMaalir-
kaj^nla Irpaa Aberwiefft« woM dia MUdhao Lftamer
flLatttwis) einige Äbtuicbkeit mit ihren Xacbham,
dan ,Weifints«eD, haben, während die Sbemaitea
(Skniadan) den Polen n&her stehen. I'uter den uit-
Bshaa Litauern kommen anf den brachykepbalen
Typn» 47,<3 Pr«ni.. unter den Shmuden fi'2,Hi Proz.
Ltei den Letten dsge^'eu tritt der dolichokepbale Typus
mit 49,99 I'roz. »ehr in den Vordergrund, ähnlich
ihren nördlichen Naclibarn, den Esten, bU Vertreter
de« tinninchen StÄiiiino», bei denen 45.92 l'roz. dolicho-
ke]>hHl »ind. Iii^-r Zahlen stimmen — trotz ihrer
Kleinheit — init ihn Zahlen anderer .\utisren (Deniker,
Las races de IV.uv
Unter den anderen uieht-russiaehen Stämmen sind
••lir bemerkenswert die Baachkiren; anter den
II Mmasaenen Individuen war mehr als die Hiilfte
(Mma.) ddiahokaghal. Hiamaak ist harvorauheben,
daB dar aadbata Ond tw DaüoholM^ali« (Kopfindex
66,6) bei den Baschkiren sieh baobadttaa UaA.
Die gemessenen Armenlar (18 bidMdaa^) seigteo
ftbarwMKend bracbykephalen lypoik 88^ Pros,, du-
vater 60.66 Proz. Ilyperbraohykeplnla, waa aaoli ailt
den sonstigen Beobachtungen Stimmt.
In betreff der Jaden (92 Beobeehtungen) zeigen
die Krifcbnisse des Vortritj^enden eine pewisse Ann-
liebk' i' de» Kopfindex der .luden mit dem Index der
alawisclun Volker, unter denen sieb die .luden zuerst
nieilerlieOen, mit den Polen, üracbvkejdiul »iud unter
den Juden ."■.(l.'.O Proz., doliclioke|<biil 29,a) l'roz.
9. M. Russow: Aus den Talern der Karpathen.
Das Dorf Ssinewodsko - Wysohne. Mit
2 Tafeln Abbildungen (S. SI6 bis 32(3.)
I)i'- vorliegende Abhandlung pcbililert die Ver-
hältnisse eines kleinen unan»ehnlichen Dorfes in Ga-
liiien . das von Klcinrussen bewohnt w^ird. Der
Terfaaser, der snr Befriedigung seines ethnographi-
adm latwasHS diasa «afierordentlich unbekannte Ge-
gaad baaoehta, Behüdart im Eingang die geographische
Laga des kleineQ Mrfebans und die OabiigaraUHp
niisa der Ummboag. Wir entnehmen dar anaffthr-
Hohen Basohroibang aar ainsalne Daten.
SiinewodskO'Wyaohne liegt im Tale des
Flnsiet Strij. eines aus dem Gebirge kommenden
Nebenflusses des Dnjepr, im Gebiete der Ost-
Baskiden, des sentralen TaUea der Karpatbaa,
nriaduB 4l' oad 41* SCI' SatL aad mualiaa 48* WwiA
4':i" Iii rill. Br. Die <ti'^:'iA ist nacli .'^üdpn zu durch
das 'iebirge Bbgewhli»s8en , nach Nordosten aber frei.
Die I'nigegeud ist waldig' und wa-!"i_: reirli , Der
Wald besteht aus Kiefern, Tannen, Fichten und Lurehen-
bänrnen: in den tiefer gdegaaaa Qabiataa aind ver-
breitet Eichen, Bergahom, Mtaahetat Bapaif Birken,
viMa AaMMaaMi Lindm whL VMMlittaM ShiaAar«
Daa naSa lOiaiB gaatettat aidU tbar 808 m t. M.
binaaf viel OemOae und Weisen aanibanen, — aar
Kohl. Gurken und Kartoffeln werden gesoj^en.
Die minnhohe Bevölkerung zieht zeitweilig aaa
der Urtachaft, um als Arbeiter und Uindler (Hausierer)
ihr Brot zu verdienen. Im Sommer ziehen die Männer
in Gruppen von 40 bis 1(10 fiber die Karpathen nach
Ungarn, um dort .^rlKrit zu finden. Beim Abmarsch
wird eine Messe gelesen, und die Leute — sie heißen
^Hoiki" — müssen schwören, daß sie nnterwegs keine
alkoholische (jetrunko genießen wurden. Drei
Vierteljahre bleibt die übrige Familie, Greise, Frauen
und Kinder, aliein zu lluuse. Die Wirtschaft wird
sehr umprtiuglich beirieben. Im Sommer ziehen über
HO bis &<» F'amilien als .'^omme^frischler hinaus auf das
Dorf, um in den Bauernhäusern xu wohnen i einige
jftdische LMen sorgen fttr BalriadigBUg dar kWaMI
Bedürfoisse der Fresodan.
Dia arafrtagUeha aÜa B«v6Ikemng ist aia Zmif
das UafaraiiiieneB Talkaa. Gepredigt wird in dar
Kirche kleinmssisch , die An8h&n^:eschilder nnf den
lia/ar «ind kleinrnssisoh. Auch in der Schule wird
der Unterricht aafanga in Ideinrusaischer Sprache ar-
teilt ; erst im sweiten Jahre wird Polnisch und Deutseh
gelehrt. IHe Aushängeeehilder in öffentlichen Gebäuden
sind dreisprucbiK: Deutsch, polnisch und kleinrussisch.
Die klninruBsiscnen „Hoiki" verstehen gewöhnlich alle
drei .Spruolun , oft noch inebt , u. il sie nuf ihren oft
weit BUBgedohnten Wanderungen nach haben, Kußland,
Deutschland, Huninnien usw. gelangen; einige ziebsa
80gnr nach Frankreich, auch wohl nach .\nierika.
Das Vtdk ist ehrlich, gastfrenndlich iiml seiner
Heimat und seiner Kirche ergeben: infolge des Mangels
an Schulen und der polnischen Intriguen komtiit ea
aber zu keiner gedeihlichen Weiterentwiokalung.
Die Ftaaen aiad aifaattatttehtigt t"MM aad var>
ständiff; viala lialiaa aaoh Gafinaa als Dieaatmldahan
und Kinderwirterinnen. Zu Hanse beschiftisaa sie
sieh adt GemAsetueht und Milcbwirlsohaft ; sie Kteaaa
dbar weder lesen noch schreiben. Ihr einziges Vergn&gen
ist das Kirehengehen.
Das Klima ist im allgemeinen gut, nur ist sehr
häufiger Witterungswechsel zu verzeichnen, namentlich
im Herbst. Der Boden ist gut, W'iesen , Felder und
Wasser genug — trotzdem ist kein Fortschrjf .1
verzeichnen. Trotz der günstigen I<age in Mutiii-
europa felilt alles: Striiüeü, Brueken, fiu-thuusir,
Krankenhäuser, liüchei' und Zeitunuen: Bibliotheken
sind nirgends an^iitreffeii , i.mt die llslfte aller Be»
wohner, 45 Proz.. käuu uiuht lesen und schreilven.
Der Verfasser unterniibiii , um sich mit L ii; 1 und
Lent<>n bekannt zu maeben, eiiic Krsteigung det^ h'n h;,ttjn
Gipfel» der Beskiden, de- l'araska (1271 in).
Die tiipfel der Hochebene sind nicht bebaut und
nicht bewohnt: unten in den Tälern finden sich die
armseligen Hutten, die aus dicken Balken einfach
tttsemmengecimmert sind. Die Hätten riad dmaa
dar fcleinruiaisehen Bauern im OoBTameinent VoUawa
sehr giaieh, voUkommen schmucklos. Der Yerfassw
lurt mia Baihe von Zeiehnnngen seiner Abhandlang
beigegeben, um damit daa Aussehen und den Bau der
Bauemhötte zu kennnichDen. F.r schildert au.«führ-
lieh die einzeben Bftome und die Möbel. Ich heb«
hervor, daß die dortigen Einwohner ihren Ofen (russisch
Petsob) aof UaiaraHiaeh Kenia (offaobar = JUmio)
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Neue Bücher und Schriften.
321
In betreff der Kurpirlhenchaffenheil, dfi» physischen
Terbalten« der .Boiki' von Sainewodako itt nooh niobtii
beluumt Der Varfuaer gibt an, dafi di« Weiber bäfi-
Ueh riad «ad mIuhU »Item. Uotor dm Ittamra bat
«r cmi v«n«bi«drae Typen btoliMAM, Umd« mit
ImfmOaMrtam und brAaette adlMkmnmnnrm
räcT rvBdmifigm mofiaihm MefatnflKm. AUe
rind hugtt vad Biftig mhmL
Von wodi« .Bolkf" \i«grk«r«inga«Midert «ind, iit
unbekanot; di« Lc^nden nnUm« diB dw Ankömm-
linf^ keia» thJaniMiMihen BMara, WNidm fremde
Gdelicute geweeen seien, die bier lu lifcaem und su
Kleinmsien worden. Profettor KoIetM bfllnaptst,
duB hier auf dem Berge, wo ji-tzt ein altee Kireolein
«t«ht. eiufit «in orthodoxe« befeetigtea Kloster ge-
standen hätte. In der Umtte-Teii'i von !^siIlewod»ko,
an dem Abhango der Beskidt :i , "iml alter Bt<-
ffiti5fun)f<-n (Burt'<>ii) iii fi*'!nn. Vu'lleu-ht. daß einst
wirUlii'li hier eiin; Üitt.iM'liult lii-n /u^'iirivr /.n lifm
frucbtbureti I)iijeiirUl In wm !'ile. l>us ( hl lüti'ntuiii hwt
■ohon aehr lange hu i l uiLMng ^'(funden. Prof. Ko-
l«iea hat alte kirchi-ntiiKlurii'ehe, itus dem 12. Juhr-
handert stammende Uandi)chrift«n hier gefunden.
Sainewodsko bwteht als Ort schon lauge — wühl
■a 700 Jabre, and bat riet erlebt: die Periode
dar romantiaebea, aber wilden Opriacbki, d. b. der
karpatbisobra klanraniadMB Binber. dia km. Ml Jahv-
bondert die Obergiim iiacb Ungarn Dfbflmebtm mtd
alle wohlhabenden Leate beraubten. Jene Zeit, al^
die Oprisobki die Herren der Karpathen wureu, i»c
reiob an romanhaften Begebnissen, an blutigen llramen
ondObarfädlen auf friedliobe Ortschaften ; davon meldcti
Gesänge, LegiMiden und Sagen. I>ic letzten Atamanc
der 0|>ri«chki sind erst vor 60 Jahren hingerichtet.
Mit Hilfe des regulären Militäni wiinlt» dns Ijind von
den kühnen i ieltirgsriuiliern ( t.lrir: i )i>-;-rli i I.Iojm-/ —
Chlop/i) befreit. Die Erinuerungeu des \ olku« sind
gesammelt in dem Sagenzyklua dea berühmten hnzuli-
saben .Anführer» der Oprischki, Dowbiisch. der ein
ähnlichex ( Jfd^n'l.l rii< huilerliisnou hui al?i llHiil>rr w i.-
Ste&ka Husiu an der Wulga. Dowbusch war ent-
weder allein o<ler in Verbindung mit 6 bia 10 Kame-
raden tätig. Er war der woblwoUandb Boaekflteer der
Dataidrtaklm, naoh dtr ikaiiaM dar Hniolen und
Boiki; ia dm Gaiiagm mai ur dmi. König der
Hwinlm T0if lieben. Naali dm Ohabm der Hiuulan
ist Dowbnieb nioht gjHMbmt, «r «iUt in einem
Bnm and wartet, bis es ibm vergönnt sein wird, sein
▼all mm Kampfe ca führen. Einst war dimer sagen-
hafte König widerspenstig, er wollte Gott nicht ge-
horchen, — dafür wurde er in den Felsen gespen^.
An den Namen Ikiwliuseh erinnern viele (foographischo
lit /i li hriuugeu in der Umgehung von SsinewiMlsko ;
da« beweist . wie weit der kühne Oprisoliek »eine
Tätigkeit aus^redehnt hat. Alli-iu man muB die Wahr-
heit von der bage trennen, duiin erscheint Dowbnseb
als ein wirklicher Räuhrr, dt i . u Anfang; li'-s ]!». .lahr-
hnnderts lebte und den 'l ixl taud durch die Hund des
nfsnOohtigen Ehemannes seiner Ueliobtcn Die Ge-
Babta heiJit kleinrassisch Bula — wohl ans dem
Wort Bahl« hananNgangm?
Amnrart aiBd di» Roinen Am Znflnebts-
det Rinbers DowbaMb, aiobt weit von Ssina-
woddto — e* sind FdihShlm, in denen der Räuber
Sibanst haben aolL Dar Twlbiaar baaehiaibt ti» «ns-
hrlieh : er mehrt aber, dal dt« Ralom tttarsa Da-
toms sind.
10. M. Larinowa: llocbzeitsgehräuobe bei den
Syrjniieu und Russen in Obdorak (Qovt.
Tobolsk). (S. 337 bis 364.)
Eine ziemlich umfangreiche, sehr ausführliehe
SchilderuDg der Hocbseitsgebräoobe in Obdorsk,
KV. B4.TL
wie sie sowohl bei den Syrjunou. als auch bei den
dort lebenden Russen im Schwange sind. Der Schild»*
rang aind Tiel Gesänge und Lieder beigefügt, die rial
aaa. Imar ForiUssaw aller dieser Bei-
iah aar dat WesentUohe bin.
Die bier ia Obdorak lebenden Syrjiiim >
ans dem Gouvernement Archangelsk, wo sie i
Zeit neben den Russen lebten. Sie sind duriatm aad
habm ihre alten Gebräuche und Sitten jetzt fast gaax
vergoiaen.
Zum Eingehen einer Ehe ist l>ei den Syrjänen die
Einwilligung der Eltern nötig; ihm Einwillijcung
werden die jungen lycut^- nicut getraut. Ehe der
junge Mann sich eine Braut suchen will, verHainmelt
er seine Verwandten, setzt ihnen Tee imd Hraimlwein
vor und begibt sich dann mit zwei h 1, r lirei >•• nier
Verwandten in das lliius des Madchens, nni das er
freien will. Einer der Verwundten übernimmt die
Rolle des Freiwerbers. Er wendet sich zu den Eltern
des Mädchens mit den Worten : „Ihr habt eine Jung-
frau, wir haben einen Jilugling, kann man mit euon
v ndm, daft oia mwatet «ardm? Dar Brna*
mtwortet, dal daa ai^ aelao Saab» «ei, «od*
dem Sache de« Mädchens, er woll« ne bebvgen, dar
Freiworbor möne ein anaermal kommen. NMb dem
FortgiinL' des Freiwerbera befragen die Eltern daa
Midcijei., iil, I VI jeuen Menschen heiraten wolle. Wenn
das Mädchen nicht will, so antwortet es: Er ist nicht
mein Bräutigam, ich bin nicht seine Braut. Wenn
das Mädchen einverstanden ist, so sagt es: Ihr seid
tiieiiie heitern, macht, was ihr wollt; ich tue nichta
gegen euren Willen I — Oft winl das .Mädchen aber
auch gegen »einen Willen itifi.|i;e der Wünsche seiner
Eltern zur Ehe mit einem von ihm nicht liegehrten
Manne gezwunj^'en. Wenn der l'reier nicht viillstündig
von dem Erfolge seines ersten Besuches üVierzeugt ist,
so freht er zum zweiten Haie mit demselben Begleiter
zu den Eltern der Braut. I«t der Mann aber seiner
Sache siobaTt ao alapait ar bot dam iweitm Beaoob
seine eigeam Etam adt. Di« Blara dar Brant cebm
dann ilü« Eiawillbraag — sie verriobten ein flweti
nad der Tatar der Srant ifibt dem Brintigam die Baad.
Dann kommt die Braut aus einem der Zi mnier hei' vor,
zieht ihre Hand in den langen Ärmel zurück am
trennt die vereinigten Hände der beiden Männer fd|B
beißt, sie schlägt durob)L Als eine Merkwürdigkeit
der Kleidung der syrjftnischen Mädchen und Frauen
ist hervorzuneben : Di« .Irmel de» Hemdes sind so
lang, daß sie über die Haieh- himiUüra^reti. Alles, was
die .Ssrjuieri angreifen, greifen sie nicht mit der
bloß» n . sondern mit der durch den Uemdarmel be-
d. ruti n Hand. Dann wird unter allerlei förmlichen
/.I ii iiu>iiien ein Gläschen Branntwein getrunken; Braut
und Bräutigam küssen eich dreimal , und es werden
Hinge k'e wechselt. Dann verschwindet die Braut, —
der BrHutimm aber setzt sich an den Tisob; es wird
Tee getraiunn und dabei über die su leistende Zah-
lung YKafarn) verbandelt. Die Zahlonc boMgt 10 bia
100 Rabal (90 bis 200 Mark) nad 1 Ua B W«dio
Branntwein (13 bis 60 titer> Aolerdem müasm dm
aäobsten Verwaadtm der Brant entsprechende G«-
sehenke gemaoht werden: die Matter der Braut er-
hält ein Hemd, der Vater eine Jacke usw. Eine oder
zwei Wochen nach der Verlobung findet die Hoch-
reit statt.
Diese Besuche des Bräutigams heißen auf sTrjä-
iiisch: I>sbel)a ki kutama, man hielt die kleine Hand»
Einige Tage vor der Hochzeit begibt »ich der
Bräutigam mit seineu Verwandten abermals 7:ur Braut.
Hier tmdet eine Bewirtung unter H' ■>Vi8ehf uiig ver-
schiedener /eriTm ■tiieri statt. Nm-Ii Ii. < n l::.- :iig der
Zeremonien gebt die Braat in ein anderes Zimmer;
41
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Nme BSeher and Sohriftm.
hier irird ibr eine Kopfbedaekiuig aufirpiioliet, dio aiu
mtm gralm Stoff gefertigt nnd mit gruSeu GIm-
perim Tmbrt ist. (Die Ropfbedeckiuw wird Nak-
lOB^ oeiMliBt; wtlob« QMtait diese Bedeckung hat,
ist nicht mitgätiilt) Nun fängt di« Braut nu /n
weinen-, nm m darin m aaterfftützcn, finden »ich
beaondere erfllume KligffrtMWU ( Wninprinnrn) ttiu.
Die Weiber woinen und «lagen uml M-Iiildern ditbei
dsa biaheri^ I.elitii ih-r Braut.
DaWi werilan allerlei Lieder ^Cüiin^en, ilio liier
nicht \ML<I<'rliiilt werden können.
Ihi' Hniiit liehfilt ihre Frcumliruioti Uni
IVr Hruutfiilircr iMwirlel die (iiisti! mit r.'i>
Kuchi'u und Urnmitvvein. I>anach wiril iimIimh
ein holzarnor L<»fful uml oiti Stmk »(-l]« ar/is
und
luist
und
wird
weiße« Brot gebracht. In dii' .M tic ilcs ri»i.:lii?
eine Pirugge (eine Art l'agtete) ;in« H>i;;Kentn(.-hl mit
geealxeoem Fiacb Ke«telll und dazu <^iias (Kwaii), ein
Ii— rlicfaea Getiänl. ud SciiMfa «tnukea. Später
wM noch gekochiH Fhiidi mn nm 8olüu£ kc-
•teerte Milch venMtifftp Nwh dem Knea gebt der
Brftatigtm mit den Güten fort, eher die Brant bleibt
KwiMben ihren Klageweibern auf der Benk ritnn und
weint mit diesen. Au» den Imfreundoten Mädchen
«ÜJt die Braut vier und beauftragt >ie, die Gäste
aar Hoehaeit einiuladen. Wenn alle «iogeladea sind,
rieht die GeficlUchaft zuerst zum Bräutigam nnd dann
zur Braut, dit- ohne rnterliiO weint Nnohdera sich
Hiii'il mihI Ht'Hutij^iim tri'k'iMiH<'iti^,' >»il<.l»i hnlien, zieht
dti.' IStuut mit ilii iMi 1' 1 1 iiridiiini'ii uiui iiini.'reii Ik'-
^'liMt.iiuripn in dif liadi'<itiitic , wr.li,M u 1,'dfiniti lie-
«tifiinit<- Lieder (j*-''""ti;i<'ii wiTdi.Mi. Sol.nld miin die
Uadestulie erreicht hut, kiiLuM miiii s-ir -«i'iiteT «indor
Tarläßt, imnii'ifoi t wird diil^ i o;i sliiii;i n.
In der Ifudi-tiilir sil/t die Ürnut iiuf iIit Itimk
zwischen ihren Klutreweilieni , mi»n «ini;! Kli»j;idl''dcr,
dikÜ du- Kraut zum Ict^t-ümal ihn n /ojit ^jeh Imten
litUt. Olli Hand, wiiiiiit dri /<i[.f ^.'r tli.iditfu war, wird
in kleine Stücke zerschiiitleii und unter die Miidelien
Tcrteilt. Eine der Trauernden nimmt «lino Schere
und beschneidet der Bnuit die Nägel an Hunden und
FAloL Die Braat weint iBmerfort. Die Kreon-
diniMB der Bravt erhalten Branntwein, Kcofekt und
Kneheo. Während die Brant aieb badat nnd gewaaehen
wird, tanzen die HiddUD. Man sieht der Braut ein
hochrote« Hemd and einen hochroten Samfan (hnireK
Guwand) an nnd Batet ihr aufs Haunt ein ^'»uze»
Fuohifell, dem man die Form einer Mütxe gegeben
hat. Die Braut verlaßt weinend die Badeiitnbß, aie
weint bis zur .N'ucht, die Madchen t.inzen und sinken
dabei m»«iiich« Lieder, da sie svijanischo Tunzlieder
nicht hah.'ii. Zwei Stunden nHc)\ dem Ita<li' k<iiiimt
Hl liitiv'inn riiit meinen Het'li ilrrn und ^oiuen
Miidolien /MV llriiiit. I)i<- llruut I iilirer tra^'"n dabei
brennende Wachskerzen und sini,'i'n; m" ti-ften in«
Zimmer der Braut und \ 4 rl i-clien ilm- Kei /en. Diu
lirnnt erscheint, Ke<:l"-iti't \on iljren Kl.ejeu-'iliern, —
man hat der Braut die Haare ins (ie^icLt ^ekiimint.
Der Uräatiffam sieht die Haare :iu%eitnindur und knOt
die Brant, dabei muü er ihr auf den l ulS treten. Dann
baaiaht dar B(ftirti«m die Hand der Braut. Findet
er, daS die BNmt Hugo trägt, ao lat er ungehalten,
■jmmt ihr die Ringe fort, wirft aie auf den Boden
nad steckt ibr einen Ring an, den er mitgebraeht hat
Dann überreicht er ihr ein Bändel, in dem sieh ein
Teller mit Konfekt und Kuchen befindet, anSerdem
einen kleinen Spiegel nnd ein Stflck Seife, da^ ndt
Silbergeld besteckt ist. IMe Brant nimmt d i'« li indel
und gibt dem Bräutigam ein seidene« Tuch, du^ der
Brauti>fain an die Mutze steckt. Die Braut teUt nich
Dio Miidchou, die den Bräutigam I)egliit..i hatten,
entledigen »ich ihrer l'el/e. Der Bräutigam »teilt sich
an den Tisch, nimmt das Tuch von seiner Mjttze,
wiadit aieh das Gesieht dnmit nnd fiberreicht os dann
dem lIoohaeitsTorstand (Tyssataki). Haabdem WBah
dieser sieh das Gesicht damit abgewiMM bat, gftt
er da« Tuch dem Begleiter. Nachdem das Tuch so oei
allen AnweKenden ne Runde gemacht hat, wird oa
dem Br&utigmm wieder zugestellt. Der Bräutigam Ifligt
das Tuch in die Mütze, Htnipt »ich die Mätxe auTs
Haupt, aber nimmt »ie dann wieder ab und «etat sieh
baarhauptig an den Tisch. .Vuf dem Tisch nteht Brot
und Salz, lliild ilaniuf pelit der Bräutigam mit seinen
liasteii heim. Diener Besuch des Britutigama heiBt
Uishit ki kutainu, da« beiiSt man hat die grnSe
Hand gehalten.
Die ziirrickgeblielicncn (;.ii<tc der Braut »ctzcn sich
darauf au den Ti-teh. e^sen und trinken. Die Braut
veht zu Bett; die Madclii'n aber, zu denen sieh jetst
Nliinni'r <,''-~' Ht n . timzen uml i^inircn die gaaM KadbC
nach den Kl.iiiu'en einer llarnnmika.
.\m anderen .M<irgen fängt die Braut wieder an
zu weinen und zu kia^-en. Am anderen Tusre ^eht
die g^aiizc (•usollRciiaft /um Braiiti^'am llit r i-t illi »
zum gastlii-heni Kniplan^^ liereit, es wird wieder ge-
geiiten und uet ruiikeii und gutuiizt, wahrend die Braut
und ihre Klaijeweilii r weinen. Spater ersicheinen die
KIteru liei Hranl und •egneti da< junge Paar, »nwie
die zur Hochzeit eingehidenen (iaste. Die Braut er-
hält allerh'i (ie,<. tunke.
Im llume der lii iiut wird uiitcrde? » ieder etwa»
/um Ksfeu hcnn. • I leht , Brod und Salz und saure
Sahne (Sauerseliiiiand). I>cr Führer der Braut iitfnet
die Tür, der lloehzcitsvoratand liest ein (iehei, und
der Brauttuhrur antwortet: Amen. Da» ge<chii'ht drei-
mal. Im UaaaSar treliaa die Gäste mit den Var>
wandten der Brmrt aaaamnaa, verneigen sieh gagaa
einander, rücken -einen SohrittTerwirta nd leiiiaigea
sieh abermals; endlich sind aie etBaader aabe: aie
küssen sich, trinken Branntwein , treten ins Zimmer
und setzen sich an den Tisch. Der Brüutigam macht
über der sauren Sahne mit dem Messer ein Kretu, sie
es-eii und trinken. Im Nebenzimmer wird die Braut tob
<ler Mutter angekleidet Die Begleiter des Bräutigams
ziehen der Braut einen l'elz an, bedecken daa auf dem
Kripf liei^i nd« Fucbsfell mit einem Tuch »o, daß da«
lii i-ieht iImi' Braut auch verhidll wird. Cln-r die llmile
ueid' H ml'- KausthamNehuhe gezc>(,'en, und dann setzt
?ieh dir Braut an ileii 'liieTi. Schlielilirh . r^ireift
die Urauf da» eine, ilor Bräutigam das andere Knde
eiiie>> «eiilenen luehci, lilier dem jun<,'i'n I'uare wird
ilas Kl l U/es/t-iclM-ii j,'r'maoht, und all« ziehen in die
Kirche. Die Klagcweilicr bej^leiten die Braut bis zur
Tür; die Braut kehrt ihr Antlits dem Hause zu und
waiai anter Beihilfe ihrer Klageweiber eiae Viortel-
stunde.
|i«n Zug eröffnen die vor dem jungen I'uare ein-
her^elieiiileu Braut- und Braut igamsfuhrcr; sie tragen
ileiiigeiibilder und an|{ezSndete Kerzen und singen:
„Stigne Herr, meine Seele*. — Die Miulcbon vehea
nicht in die Kirdie, sie bMbea aatordee aa flaeaa,
setxon sich an den Tisch und haaaa aich bewirten.
Bei der Trauung in der Kirche hat die Braut
ihren Küpfputc abgelegt, ihr (ieaicht ist frei. Nach
der Traaaag wird daa Kuehsfell und das Tuch wieder
aufs Haapt gasatat, eher ein Teil des Ocaiohtes blaibt
frei.
Beim Heraustritt ans der Kirche hält das junge
Paar wieder die F.nden eines Tuche». I>ie Bcgieitar
verteilen in der Kirclic, sowie im Vorraum <lar
Kirche ea die Gäste Kuchen nnd Konfek^ ann SEeiehaa,
I daS daa Lehen der KeaTermihltaa eia atlae aaia
möge.
.Man kehrt iaa Haas anrüok, die Dtem erwarten
das junge l'aar «nd die üiste; alle wacdea geaegaet.
Wn« Btober and Sehrifteik
Dto 8oliwi«g«nnoUer d«r Braat MluMid«t ton dem
Brot, dM md dm Tücb« liegt, d«a Kodehen «b,
«iolnlt m in dw l^osh der Bnni und bedeekt dran
di« Bnwl mit «mam todarra Tudb. JH» B«gl«>it«' j
rinnen fuhren di« XeoTermibtUB In tili Mobenziniinvr |
und fle«hteu die bisher t;elösteiD Ibw« dsr Kraut in i
cw«i Zt'pfe. (Während der Trauani;; waren die Ilaar-
fiecbten geli'xit) und richten den Kupf xa, wie ea einer
verheirateten Frau «lukommt, das heißt lie «etsen ihr
einen „Kokonchaik", eine Art ll«ube, auf, und tf«-
deoken dif« Haulw mit ««incm SidilfuBhawl. Die jun^e
Fmu bii-t.'F riiiti <i;i>vii Iir;iiiiit\viiti uii.i andere
(ietriinko an. Am In^a der i'ruuung wird nicht gi-
tanzt, sondern nur frej^essen und getrunken.
Am anderen Tag« findet nochmals ein großes
Fc''t-iimhl »tott.
An diese Schilderung einer Verlobung und Hoch-
zeit unter den Syrjiinun scbliefit sich eine kurze
Sc5iildf'riiri;T fl'-r llr-i-)i:'r>itsc<>?sräiirh«» nntf»r ilnnRaaeen
in üLilor^^-,, <li.-H,- s,-!ii|.|i.i'iiti^^ iiiriit- c liariktariiti-
■chea enthalt, m kuuiien wir sie iibergehen.
Zum Schluß «ind (S. SÜSbbSM) om Reib« Hoch*
xeitügrHÜuge mitgeteilt.
11. Beriobt über die Tätigkeit der Gesell-
sobaft im -labro 10O4. (S. 3:>6 bis 357.) Vur-
- seicbnis der Mitglieder der Gesell-
•«kalt. (8.867 hu 86i)
12. Kleine M i 1 1 i 1 u n gen.
D. Janowitach, !^tud. : Bericht über eine Fuhrt
nachKarulien. (8. 2<;:s bis L>»>4,)
Stud. Janowitsch begab nich im Summer ltM)l
im Auftragie des damaligen Präsidenten der Gefiel)-
Schaft in den Kreis l'owenuz ((iouv. Olenezk), um du-
gcll*st an den karelischen Ijtppen aathrnpologisehe
Untersuchungen au/ustellen. Infolpfe vRr*pli!e<l<;ner
I rri^t:i[ji
Rn
Kmlcn (W^^ift). Di« Uatenaehncai
' * * dal «^pn dar PSd^
' «urdan dadnrdi Mlhr
. arbeiten die Leute nur «n
I MeesonKen werden j«tat bgwbKtot.'
Dar Woiuoli Koropt«eh«««ki«i »tt «einen Stu*
danten «ine geialirta Bspadillon itt KnJa Powenes
ging sloht in ErKRmtg.
konnte er «leine Aufg il '
■ilVilUi,, jils fr wiinschte. Kr mußte
luhl in ■i.Mii Maße
•K /.iiiiiirhst
i.iiirauf )H.-f<:lir.iiiki'ij, Nachrichten xu samiii' In, rmn
im nächsten .Jahre geplante größere ExptHliri ai v ii-.
subereiten. Kr ließ sich xunai-hst am Kuniw-- lU' Iri,
fand aber durchaus keine Ge|r>|(enheit , irgt ud i aie
I'ersuo zn mossen. Krxt infolge der liekanntsehaft
mit dem dortigen griechisch -katholischen Priester
Aadrai Mnkltoii»«» dar iioli all «in höchet Uebaae-
waraigar Ifitailiailar aoMilaa, ttamte Sind. Jano-
witeeii «enigeten* eiMn T«a «einer Aufgabe in An-
griff nebmen. Er aehrieb eeltane Beaohwüriuigsfornieln
und GelM-te auf, er samniuhe eine grofiatfengL' ethno-
graphischer (ivgen^tande, die sich jetit In der ethntv
graphischen Abteilung de« Museume AI«xnu<lor III.
befinden; er erwarb acht SSteiuwerkzeuge, und sohlioß-
lieh gelang es ihm auch, Messungen auszuführen. Kr
machte Messungen an 'J'i7 Männern im Aber von
27 V>i« <iO Jahren und an 20 WeiHrni <1«. Iii« Wjshriiri:
•l'ifij iiiiiüte «r sich begn'^;.'<'ii mit di'ii Mi -- ijii;^' n iIi
Kopfes, der Anne und Heine, licr Koriiergroläc ; ur
konnte llaariiruben von jedem eito'elncD saniiiioln, sowie
die Farbe der Haare und Augen bettioiuieoi auch
Banerkaogen Sber die Abstananug «ad Alilnnft van
Die
P, IL B—ddlatyi Berieht Aber eine Reise in
daa GouTaraanaiit Ufa so den Steppen-
bascbkirea wihrand dea Sanskara 1904.
(S. 364.)
Der Beriebteralattar begab neb im Sommer 19i>4
in daa Goavemement Ufa, oad swar soerat in dea
Kreit Birak, van da ana beeaekta «r aia« Raihe von
DArfera oad Flaeken. und vohat« daaelbat miMen
unter den Baaekhuren. Er sammelte auf t^rund von
I Programmen, die durch Jautachuk und CLarusiu
I aufgc«tellt wuren . i-thiiivTraphische Niichricbtaay iaa>
I besondere Kecht L- ) : lut tie, Notizen üher Selliatniord,
. Aber Kid und Meineid, über /usammenlebon aaSer
I der Ehe, über Fruuhtabtroibuug usw.
Der Reisende stieß auf einen l>esondereu russi-
schen Stamm, der sich „Knnguräki" nannte. In
eiocm der Kungurakidörfer hielt sich der Reisende
lungere Zeit auf, weit die Kigasinsker liasohkiren
ihm nach dfin I.t>?if>n trachteten; sie meinten, er Kei
gekomini ii. iiiti F:r 711 taufen. Währejid des Aufent-
nultes uut«r den Kuugurikki konnte der Reisende
allerlei othurtgraphisehen Material sammeln, (icsängc,
Hofh7Pit!iffebr«!jp|ip, Sprichworter, Rätsel usw. auf-
selir>M)i"ii
Au» dem Kreise liir^k , wn ihT Rpii»nd<» \ om
21. Juni bis 8. August vcI 'MüU ii:it*c, k>-'!,ri.- rf unfb
Ufa zurück, ver«ah »ich mit iwu U'.ligui» i>okuiu*!u4ou
und begab »ich iii die Stadt Uelebei; von hier aus
besuchte er in liugh^itung eines ehemnligen l/ehrer*>
TereguloWp ainsa Tataren, die Gemeinde Tschuka-
d)ftomak, «o aooh unveruiiscbte Uaschkireo auf
ihraa firUiLadareiaa aitaan: ea aiad di« aogaoaaataa
sebwaraen Baaokkiren. Herr Taragalo« diente
in liebenswünliger Weise als Doimetacnar, da die
Uaschkireu kein Russisch ver<itehen; filwrdiea gelang
ea durch den KiufiuU des Herrn Terei;<ilow, aatkrtK
j pologitoba Mearangen an den Mitglieduru ganaer IV
miltL-u auszufiilireu. Wer Iku dun UaHchkiren war
und das Mißtrauen die.ier l^cutc , intooderhcit der
, Weilier, lienneugelemt bat, wird ea veratehen, waa
dieser Erfolg, 90D Peranaan gaaiaiaau an kaboa, lie-
I deutet.
[ Bericht des korre!<p<>ndieronden Milgliede«
Frau Olafira Nikanorowna Shakowa über
eine Fahrt in den Kreit Wamawia (Uoar.
Kostromt) «ftkraad de« Sommnra 19M.
Iii. SMilcowa hat im (iouvernement Kostroma,
In den t trlsciiaften I «(.«■rViftiiL'' rrr>-i nn I !iit:i und
den umliegenden I'il: 111 in . Ii r ils Hhi \\riher
I gemeaseu; die iiauptniaUe des Kopfes und der Korper-
I gröle «ardait mi^etalh:
' IlorixouUd-
nmfang
• liängiularch-
uiCbser
■
Querdnreb-
mpHitT 1
Iudex
liörpergrölJ«
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LapschanKa (armer Ort) . .
Baki (mitilertT Wohlit«nd>
.VU,5
177,0
1 73.4
175,8
H7,() ,
83
64
irrti.o
Digitizeü Ly v^üogle
N«M
(teMB SSuta Bilt den
VerhähaiMH ia Verbiudunu; bringen niü»»e.
F. N. Beketow: Über ein« Grabtt&Ue b*i
Aluf-L-htu. Ein Brief an den 8lkwtMr dtr 0^
sdlschaft. (S. 368 bis 389.)
llci l'borM^ndong vnn 40 Schädeln, die im Jali IMM
durcli df-n I >iit>ktfir d«» Muieunii iu KerUch.W.W. Skor-
pill.eiD'.'r iiltfii (irntistulli/ ili rStji^it Alii«rlit<i rutnommen
sind, schreibt P. N. üeketow uuter underetn: Ver-
■nliwnng m dm Aaisnbnngen an der altoi Grab
■tute gib dar Wnueii der ätadt Alueobto, en der
der t«*Nliie* i U» 4 und 6 «nd
der groBCB ZiU der deieibet «hnideBeD SeUdd nad
nur die überschickteu 40 Stöck einigermaScn ^ni er-
halten. In l>otr«S des Altera der Grabalätte gehen
die Meinoiligan der Gelehrten weit auseinander: \}«r
Motkaoar AnAioloK« Stiiow hält die Grabst4tt4;
für eine togenannt« g-otiicbc, die au« dem 5. Jahr-
hundert n. Chr. Geb. «tamnit, nl« die Goten in die
Krim f'iTif>"lpri Herr SkiTpilt ilnp-cp«» farnl ni^-hts,
Wasi dii' Aiiniclit S^i^nw» licxt.iti'/t Kr iiii'int im
(i(-L.'«'iit<'il, ilriU «iit" < iriih'<t:iltf' j/nr iiii'lil alt aei : 1. \V«'il
lii'i ■ jii'Tii iliT S<'liH<iil r u'-M'"flii' M'mzen dee Ii*. .Iuhr-
htiuiierU xxtuutltiu «urdcii. un l 2. weil an dcu t'iili'-ii
der Skcletto halbmod« i ru' S-iinliilfn, wie «<- )ii'Utr
noch in Mittelrußlnnd ulilictt sind, la^en. Yj^ üaii
eher Ut-ht Tumchwiegcn werden, daß die betreffende
Grabttättt! liereits ntehr als einmal run ArchiuIoEea
unter«acbt wgcdcB iet« deS m« bei den Mitca Alf- '
grabu Ilgen mehnm MneMm Orlber tbeniiiuder i
hod, und defl wirUieh la federn lÜMekrab« aeben
liettiwflgtwoUerlMlteneaSMelteBnocIieadeireSelildel, I
W.W. SkorplU, Direktor de« Mui«ama in Kertsoh:
Über die Grabstätte von Alasobta. Ein
Brief SU Kerteeh. (8. 869. bia 371.)
Herr Skorpill «chreibt, dafi die im Tori^n Jahre
bei Alnsohta ausgegrabenen Gegenstände mit den)
'I'iij;cV)(iche der A!i»);:ra'mrtp:«i nn rtt'p flrcbSolfijjiscVi«
Kiimiiiisiion in St. l'i'UT9t.<'.ir>r gcsuliickt \vor>.i(ii sinii.
Au» diesen Sachen ist orketnihBi-. <iaß ciie drabstHttr
keine alte, sondern ciii«- ]ii[)^'i_rf i«t. Die itti /eutruiu
der Stadl Aluschta gislugeot! (ir,ili9tatti/ trijh<irt iiiH
18. und in den Anfang des ]f). .Tuhilninilcrl". N..cli
im IH. Jahrhundert herrscht« die bitte, <ieu Kopf
(Schädel) IU verunstalten; sie wird freilich nicht von
der GuBamtl>evolk<?rung. sondern nur von eiaem Teile
au»geül>t.
Es ist auch daran zu erinnern, dali an deraelbea
Grabstätte 1886 der Moekmuer Proleeear W.T.MilUr
Ausffrabungen Tennateltet bet (AriNetn der KeiaerL
Mcnkauer •rofaädc«iBofa«B GeielMMft, Bd. XII, IBBO^
Kbendaaelbtt bet Berr Dr. J. Siieow and da« korra*
'•pondienrade Mitglied dee aififaloiagieoben laetttala
.Nuwiteki daaelbft gegrabaa. Über dia Btgalaiiiaa
iit aicbta bekaaat gewwden.
Daaktehreibea einiger tn Ebrenmitgliadara
ernannter OeMrten (Ur. ADataebia^Monaa» Dr.
Emil Sobmidt'Jeae, Renke- Mfiaduo, Maaoa-
vrier-Parli, Aadree-Htoebea; Pearaaa
asri bie 879.)
KuraurBerialit «bar die Sitemwaa dee Jahne 1«M.
(8.C74 Ua na.)
1
Digitizeo Ly Google
REGISTER DES SECHSTEi^ BAl^DES (NEUE FOLGE).
(Abhandliiiig«q, Kleiner« MiU«Uang«ii n.' Referat«» — Veneiduüt (L Mithn»polog, LUentur.)
AUBmtn? der Mitgab«n aa die Taten . . i. . . .
94
SM
291
287
Abramow, A. N., Pie Formen der Aperlun i<iri-
39
f'irmi* und ili'' pt- ■ ifraphiirohe Verbreitung der
SSä
V'T'-L'hii [•"nriin'n. Rof
2.^1
Arualien-K't^i^ut'U. Hi>«'k4_'r . ..•«*.**..
287
Abstammung' Mit l'rW'Wohuer AtumikM • • . .
135
292
Abweicban^, tlurcU»c'UDilÜielw . > . . . . . . .
5«
Asieui Oeifltettkraiikiieiten in •.•*.•■* .
181
56
290
1B7
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sts
29»
6
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8»
2«4
Ba«r, K. R. r.. &ber d<'ii i'iütgen Zustand nnd
■-'»2
ili' 1 l'ii liichti' :tn.it uniichen KabinetU dar
Akatlciiüe 'l'T Wissiiliwiliaften tu St. l'otersbnrß.
AJkobr.iDiiUbruu'.'h ■■tiif besondere Folgen In AI-
Uef
211
18ft
290
102
Altor der Individuen sb kooipUsierender Faktor .
70
40
182
Balynczky-Biruljä, F. A., Per Koiifindex der
202
Slawen, Letto-UMiwr a. m. auf Ontnd von
S24
U9
41
SM
SM
inriMiiiMii, Bomo, Altar und Vngnag «...
IM
SM
SU
SM
IM
B»rtel., Dr. Vul, TabMkalDM (WlitattuiM) la
SSi
SM
201
SSI
Andre«, Riobard, Kthnologincbe Betrachtungen
88
2»2
lir.uK'-:
105
Anj^rrnfttunsm. Ho<rk»r .
290
38
AtliMIlJtI:<'rt ;<:] KlTl'IrT-, . . .
311
38
129
Dayaka, lii ik-r
290
Antbropolo|(iichei Journal, Iti)«<i8Chci). V. Jahr;;.
lti'lirin|{!t.riiD«. Hocker
288
XVII. bi» XX. Buch. Iii04, Uef 21«,
aio
B c 1 o d p d , F. B. , Zur Antiiropologie der klein-
381
rusBischen BeTÖlkvntng dM OotmrDMMDtA
Arbeiten der Ilu!if<iiiohen AnthropokigiMben Qeaell-
221
•ehnft in Ht. Pvtcrsbarg. l'rotokolla ItOO U»
42
311
BeriehtigflDK wm Artikel Jan Caekwtoweki . . .
n«
Digitizeo Ly v^oogle
lUgtater dm wehiteB B«adw (N«aa Folfli).
i<cikli;iii, Oswnld, Zwei l'Ul« von Skapho-
Iv.'I.ll.lli.'
lilVO'S-O-Il.lpitl ,.,«(«>..»■......
tiotisi, ilockrr .
BetUerbrot
Boxcichnungen, geuwiuoani«, der üeliidelpunkta .
BinurikiilarliniA
BiMxiWlität, andauernde •
BIMdw, t«nniniü«r
Bogons, W. Ö.,.8kitn dM initt«ri«U«B L«b«ni
dar BanatltitMliaUMbini. Kat. .
Babaenkiifda lU* flohmnek ..........
Bollviaii, H4Mdi«r
Dongo, Hnckw
Boriieo, Hneker
Bonponifircich, Völkerelemunte iIm —
Doienbrot
Bow ii-« h Nl.unl, Ho«ker
Bra-iU.-i., ll.Tker
CkingoA, IltwlMr .
Cairn», Hoek«r
Cakchiqne)«, ücioker
r:ili:h:iiiui, Hocker
CaunK'is, Totenuruen
i\irnliii;i, H.'.k.ir
<.'HJi.>-n[..!i:f," if, Hocker
Celet>-'^. II 'cker ............j
Cemm, üocker .............
Cliaco, HcM:ker
Cbiboaboa, liocker
('hitiescn, Hcbädel aiuw —
Chirigiuuww, Uuok«r
Obooliwah Hwkar .
drantc^ Hodw ................
OotaataUM», Hodkair .
OoluaUa, Atltiili, Bocik«r
OolmnUm, Höaksr
Connecticuts Ho«ker ..............
Oooper Cr««k, Hockrr
(Jornada«, Hocker
Crepk, Hücker
Caml"-tl:iIJ'l^lir:'l , II K-kf I-
CzekanoM Ski, .ian, l'nler^ui^liungeii über dM
YerhültniH der KopAttAA« B« d«B Sellfld«|imlteB
— , KiuleituDK
— , MeUinile «ler Cutprsuchung
— , Einfnbrunf( rtati"ti«rhpr (bionietrischer) Be-
griffe . .
— > FatHing d«t VefbUtaiMM swJaohtB den Malii-n
am Lebenden aad mm 81nlMt
— « V«iftodernpg dw Aggregstca dnrob Abrag der
Dtektti dtir Vaiehtailto
— , KompUiIatmd« Faktona
— , HifteriMib« B«lradituw ..........
— I TertUicli der Besaltnte TerKlikdener Autoren
— , ZaMDumenfBetanf
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287
Itroz.) 105
lirunzrxeil Aiia«rlkat 133
Brotbereitnng in Mexiko 157
Bruit-ichild (DmatUMnieniqg) S7
buah ' 88,410
babttk iMBbo» 40
Bnrke Cwuttj, Ut^kn seft
Csekanowski, Jau, liteimtsr
— . MaitUbeUeo
SM
SM
SM
287
285
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292
2»2
287
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287
3«5
SS7
SSI
U4
S87
285
2«."5
2S7
285
2S3
42
42
44
S2
«4
<•
74
80
82
Dajak
— , Ht>cker
Dumarii, Hin-kcr ...
Dur'tollui;^'. griipliischo .
— ilurct) Iii'iivi(UiHlri:ilie
tM
290
47
48
Det kclmnen, Uooker ........... . • S87
I)e(:en4TaUonBzeichen AB Dadian ...... • • Bit
Dovanga, Hookar • MI
Deviation der sMtiniiidkM TM der fwnutriMim
Uedianebene tM
— , Standart 47
DMm d» W«tehtalle^ Zwflflkfftlinuv d<
4S
Mf dto VatenradniiV
Dieywie, Hncker
DiUkortki, P..
Fürbitte. R«f 207
Doppelliocker t9i
testmrlmiit ........... 1S§
Der Feattae Marli flchati vaA
Eier all Grabbeigabe M
Kiersteinc • 100
Kinen, in Mexiko unbekannt 152
Eiszeit Amerikaa 135
Embryo, Der Hbeker alt— SM
Kngano .................... 41
Epilepsie .................. . li*5
— , genuine 185
Ernilhruiigszufitaud als kooiplizierender Faktor 73
Enkiino in WeJltgn'^nland. Blane Oeburtifleok« . 237
Eiiluino«täu)nie, Uockor MB
Bthnagr^^hiaeh« BandMhaa. taeraoifagabaiivoii
der «dmogniiiliiMliMi AUdluig dar Kalanl.
G««eUiichart der Fkamde dar Xatnrlnmd«,
Aafhrtipolo^e und Bthnogtaidda hal dar Um.
kAoer l'uiv«n<iat. 15. Jtibrgßag. Kr. 1 Mb 4.
LVL Im I>IX. Bach. tlat. IM
Bwnjpa, Ho«k«r 9»
Pakaofu, Hocker "S.t
Fan, Hucker 290
Fohlten ula ToU<nkiütt*aildi 91
Faniin Mexiko« 150
FedermoAaiken in Uexiko 156
Fvriday-Muundi^ HooklUr 3^5
Fidji. FoitwabdÜlM S»
Fiji, HiKkt-r 295
Kinnen, Antliropologie ............. 8S8
Fi»c)ie als OralÄieigalM ............ M
Flora Mexikoa ISO
Ftorid«, Bocker . . . SSS
PMaaeir Haxiwb von PaSoii M Maiiko IM
Quinta del AltOlo IM
Frequfnzpi>lyg<iij
FnSebdrOcke dnt towilen Memeben MB lünaigaaaaa IM
— TCB MalAlan und JaTanea .......... 4ft
■la OralriNigalw It
OetUdbrate el» Kecbehmang der eatiken Totm-
ibe M
Digitizec Ly
Higiftor ihi Hohitn Bnadw (Kwm Folge).
Sttu
Oebildbrote b«i Su>rbefftllcn »1
G«burtsflecke, blao«. Uio — bei (i«n Eikimn« in
WMJKr.>fil;iiid v in Di. Kud. Trebiticb . . . 2.17
Geelvintkübüi, Hocker 295
Qa^ncbtiwrt, B«*oudere — <i< r Iti 1 i iDorlmDosyaH-
gebiete. Vnn Dr. llax tjohmidt « • i . . • £70
Guistetkrankhoit. Ii, K;%Me and ~ . 180
UcDuAmilMl iu Msxiko 157
QeogiMjjliiM-lie Provinsvii, dl© B«d«utUDg . 31S
Geometrische UöhleniwlMe dM Sebilddla .... 1(, 34
Geschiobte üexikM
OMOhlMdilidUIanttniii ak kmpUstMvndw Mttar 70
OiwihlwililinwrIriiMto dM Mhidilf ....... 3
CaMM^nm» Kopf-* «Bd — crtiutoiiMhw oiia
tulltimiMbiw VlUfcer. Toa1>r.B.H»ceB. IM. 191
OwuadhtHwMtatwl ab katnpUzierender Faktor ■ 19
0«w«tie In Mulko IM
Geweihindustrie bei HuDziiigeu 171
UlikboUB 8
KoUou . . . . ' 40
Gold in Uvako I5A
Götterflgwn am fMria ............ 152
gonguu 40
OfOnliiidar, Hoeikir .............. S8S
OtHun 36
GunuiiiiUiiinie, Hookar 287
QwMBwIa, Hflckair SM
■uufute «w nifdiUatB '. 40
Bawnpfar IM
H*t«m, Dr. E Bolkwt. KopC* md Owioktotypw
iwUMlrttwilwr wid. UMlMiMiidMr Talk«r. Saff. t«t
BaltaBMr BeUdd . .' U,m
HAlmHheni, H>»cker 292
U«mit«n, keine Hooker 289
IlandrLiv. rkt'lir la Mexiko liO
H«nd««tanii-iiiUL' 89
iini')itiiie AI» i!<-iii v 'iu bteiner Kfarti ..... ITS
H»nv A\f (irablM'i|{abe ............. 97
H.iutiKW<'it.sixi|>i.-.in .............. 50
Hiiurigk«itiir«ihe 49
llaoiibau in Mexiko . ............. 15H
Haatterlw dw Pac^blant« 40
BiUdkng, BMBMftgMl» 94t
Bmra, Hoekm Mo
Hintarko^ dai Maam» 9
W«lkM S
HiiMh all Gtabbrigal» 97
UirMbr«! all ToteniiiMioff lOi
Roekc^, Die Vertohiedenartigkeit dar — i:96
— , Bannifi ^|:inii9, Uriwcbe der — -.'^
— , 8t«inz'-:t-lichi" ü^a
Hoelirrl).--f..itii:i>,', hI- An^/••■ll^ll^lurlK' 297
— , KtiiiiMi, guioiie Kfitrachiung über — ■. Von
Kh liar<l A.Bdr*«
— In Afrika 289
— — Amerika 28.3
— ' — AaMS 290
AlutoaUm 2«s
— «- Bnropa MS
— — d«n BOdMaiaMla . SM
Boekactonlutf 909
HockatWdMB, Vvnuvag .SM
^, OwcUaebt s*7
— ^ Orintfaniitg s>6
Hockervolk, VorK<-i<chichtlichea 288
' Hockenimeu 286, 290
Uöfler, M., Gebildbrot« bei 8t«rb«fAll«u .... 91
— — , Literatur HO
HShenachae (1"r St'!i;t<i<'lli>'>hla . 15, M
UäbJenachae de» iSoiiiid«!» . • . « ü
— , Metbode der BeatimmuQg .•....«.« U
— des Cbinem-'nwbiideU ............ 81
Hallenser Schftdtb M
I KatolTischttdeU 18
— — TMitaktJicbensohädeU M
Hol^g^liMliBda in MaxikD 1«S
HooM» MMflsuai^ Altar and Unpraat IM
Hottentotten, Boaker ............. SM
HndMaikai, Booker SS8
Hühner al« Grabbeigaba M
Hand alo Grabbuigabo 91
Hydmcephaltt» int^nneningeali» Ii
— TentricuUri* ii
I ^ataila ist, IM
li;a. Uooker 987
IfugnuK, Uockvr 2BS
lgai;abn, Hocktfruman ............. 2^7
Igorroten, Hocker 'J92
Ulinoia, Hookor 285
Imnbaoco i84
luavkaU bei dea Alnoa »15
lodiaaer. Boekor SM
iBdfattiar^rpn «na den Amamaicetmtak Dr. Tb.
Ko«b-Ortabarf. Bat IM
ladtar, llodnr Ml
I fndouewao, Xetalkiehnln 9S
Interraturale Hfihlenucbae de» Scbftdels . . . . 15, 3fl
! Ipurlua, ni-i l,. r . . . . .s:
l»t<>iner Klot*, Fiitiil«! vom — i<<*
I Jal.ii;.'ii, OcalchtKwinlLid 221
Tiikiii i'Uien, Ge*irhtawinkal . 221
■>HUKHmi, Hocker . 2^1
Juntaehuk, N. D., Sur Brimwnmg an J.ll.3lt!l-
1 (nnow. Rvf 201
Imgaa, Hocker MS
lapaaer, Oeiateeknuikbeiteii dar — ISI
Jappan, Boakar SM
Sutfla, Miabar aua — 170
I JoM, Boekar MS
! JnbalAud, Hookar SM
Jujuy, Hocker BST
Jakabiren, Die Uild«Tschrift dor — 31:«
Jumaiii«, Hi>ek<^r
.limi(.iin; 186
Juri, Uocker 2h;
Eadda, Hockisr . . . StM
Kaller, Sch&dtl ainaa 1», M
; Kahakopf 8
Kt^akaehwindel IM
rairfntg, Hookar SM
Kalaoder Vaxikoa tS»
I Kataoderwawn MmtOim 14S
! KaUtomien, Boekar M4
Kamurun. Hocker SM
KamiUrui, Uock«r ............... SM
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(Nmw Fglf»>
HMkw.
KnuüiHi
Karäer, XntklVpthlfit^ Skizze
Kuru-D*ukt, Hoek«r
KftTolineo, Tl M-k.r
Kami4]i»trtl>>, Hocker
l\rl^■;i^:iIi;i
Kh«*' (Jpfer ........
küMf^f k.t' .*«»«»•«■•«
KiUlasteiue
Katorei ... .........
Kstt'iroilcut«
Kiiiuücbiiua, Hoohir
Keckclii, Book«r
Kmtaakjr, HkMkw
nnhtnMlittinit
naiMDUManir
KUsaen, KinMiluag <lor B«<>bacbtuiigeii In — . .
KI»ii«>n|^öOe
KlPinr;)*«en, ADtbr«>poIi:)^e der — de» Oouvern*-
iri>'i]t< Taehcmiguw . . .
— , - >t< < OouvwBunmtl WtXhjaäm
Klimti M«jcik<>« . .
KlöOe
Knochenfragmeote, Wichtigkeit
Knoch«iiii)diutrie b«i Muuzingaji
KnooluiiiDitcaBMBto in Mtxiko
Knud BAtmuaiAii, Wen« V«aMbe». tbUt . . .
Kocb-GrünberK, Ür. T h. . 'm! . . r, lodJanertypen
aua dem Aranzonait^^cbiete. lief. ......
Kolmogorow, Die noocm >bial*B4» B«f.
Koinantxcbc, Hocker ..............
Konjjobocken, Hncker ..•...•.«•<•.
Kfitiigatiaten von Mexiko
KopllndM ruwischer Suldnten
XoflmU», VoMltBi» dar — au d«a BdhIdaliiiiltaB
Ko]l^ und OMlohtatypMi HtMfattiNhar md malif
BWholMr y«llui>. Ton Hr. B. H»gan. B«! .
korlkorit
KOrneropfer
Koropt»oh<^w»ki, D. A., Die Bedeutung j{<h>-
::r i[ SiiK'her l*roviiiz<?ii im i"thii»got»>?ti«obeti
i*i.)2«ffl. Rvt
Körpenne^auugea HO Waibem im QonTeroemeDt
KMtrCNBM
tCotwtn *•••.-•.'..«
Koibaehow, A., Dia Kldiinuaaii daa OottTama*
iMnto WfllkjiriaB. Ret . . . .
Koatolowakl, Twan, I>er HliiiaMltalirtcta( iu
<3«ttTaixi«nent JarcialftW. R«f. .......
K rü Dl e r , A ., i^ar Tatauienuig dar Mantawai-Ixuio-
laD4rr
Krih/j.b«aik
Kxapf'^ii
Krau»»' , V ri I X, hif Vti<'l>l'nD<li>inur,«iaal]iaUiriacb.
etbiiogmphkcbe Siadi«. Hof
KrouzuKstsa ..................
Kriagal .
K«olMDgcMeka .
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Mwdkoa »7
Kulturpflanzen Mexikos 150
Kupfer in Mexiko 1 ö.*»
Kupferzeit Amerikas 133
KurglantI, Hocker 291
Kurveil, multiinodata 54
Kyphi)ek<>lioe<]
Ligai 37
Lakor, Uuokar 9M
LamakiiudMn, foailla b«*rUitait» — ms Teqnix-
quiM IM
iMDUUapia 97
iMmVbuM (hilibM) S7
lAunn, alMolnta, diar waAUdMo MiaUa 4
— , hintere, im TarldUtnit nur guan LiBf« . . •
— , relative, des Schldalt 4
Llin^i'nbreit<^nind«z 4
I.arini'wa, M., U<>(:li7:pjit^>;i litrtiith«- h- i drn Syr-
jtinen an<l Kiueen tu uNiontk (.liouvememeat
1'uboUk). Rat 321
Liit4ibkraukheit I6'i
Latbyrtomoa iB4
lebaW ^9
Lehmann, Dr. Walter, KIx•'lllu^^<>: aad Aat-
fCHb<.-n der mvxikaniaeJiea foncbiutg il3
— , Killleitung ................. IIS
— . JübHogntpUacbea .11»
.... IM
.... IlT
. Dokaawato dar DidlManpneliaB .... HO
— , — . Werk« dar Oonqoiiitadana nad »dam
»paniacher Aatoren 1C8
— , — , Xeu.-r« Autoren 115
— , (ir-nnrotilar^t^-lliinifen 128
- -, Antlmipologisehp» 129
— , Sprach liehen 137
— , — , Allgeiueiiic B' ir:i Uuir-^'-v. i;i7
— , — , (j'berhlirk iib(-r die Sprüchen Mexiko« . . 14a
— , — , 8chluSbolrnriilni|gaQ 148
— , £t>iouU>giii(-)iV!i 149
— , .\llgemeine« 149
— , — , Materielle KuitW 1*1
— , - , HoziaU's . , IM
— , — , Gaiatiga Knltnr in
OaacUehtlioba BaBMrkangaa IM
— , Inhalt IM
Leichtmopfw in clulalllfllMr Mt OS
I<aich«n*chiaitat ................ M
— , Gertnanische Kamen de» M
I*ichenweckeii lOB
LcnguAK, Hocker 28*
liPli, Hocker S92
lietto'Lilauer, Kiipfiudex 319
l.ill'ioeliudianer, Uoakar 3iH
LingH)ni, Hocker .981
loina M| 80
liiinukat nia (loina katna) ........... 38
J.oliKipui«, Hocker 2»2
LoreuM MarqtteS'Baetit, ä«M:ker MO
l«na AoRaloa, Boekar M4
LOB bai MnoÜQgan, YarhUtida daa — nr Knitw
aohlclit 190
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Beguter dei tecbttcn Bande« (Sea» Folg«)b
32»
Seite
LOft, S|>At«r« ElurohlfliM im UtgMakklltMMI — . 17«
Bocfcor
....... 992
4«
MudoTB, Bookw . Ml
ÜKiiiov, t. J., Dar CMelttnriiilnl dar Jaltvim,
Tungiuaa «sd mariachea JHkotjlMD. JbA . Vil
MitiK, Kultar dtm — in Amerika 19«
MaliUinohe In»«lw<«lt, H»cker 291
Malakka, UookRr 291
Mali-Mali IM
Manie 186
MAtinerachftdel, kgfptMb» ........... «
Maatra*. Uocker 2SI
Mai>ri, H-.tktir S95
Markow, A. W., AltnuiiieliM hahm «ttt Onind-
lag« von (ruaiiiiolMIl) B|)4lBtB fMddMwt. M*t. 202
MiiMich—rtt, Uuek«r MS
M »I ilo w* k i , 8. D.. Di« a«Urs»-TkdddkJ,«« KMta
dar «npriiBgt BevOlkmiif TatluilMa. BaC »Ii
MrtMll» W
MaTn!^, Hookar 9H
Mayiu^raclMB IM
IfaidlMMtiene, Über die Deviation der anau> niicben
von ivr geomecriMhen — de« maniehUi-heu
gcli&ileU in hmutt »uf .lie Biaarikularlinie. Von
Dr. Witold 8elireib«r 25«.
M<^iiaii«..rt
MeUUui«! 10»
Melancholie . .. 185
Melauesier, Hiicker .............. 394
MeUoMinohe Völker, Kopf - «ad QMiobtiqrpn. S«f . i u i
MoIkuuow. J N 301
Mentawei, Bt'l' utuni; \on — . ■ , 41
MeuUwei-ln«ula<i«r, l'ataalenug dar — > . . . . 34
MmtAwi , . 41
MradBg ftT
M«xUuräitc)w Wmehiiag, £rgcbnlM and Auf-
g»b«ad«r — . 113
— Rpraobm 138, 1*2
Mexiko, UtH-ker 286
Mianiitale, Hwker '.!8.*i
r, B. W., Tnrkivch« TtdUladW. IM.. . . 20.t
Mir^Mi lul iii Hibirien 184
Miaione«, Hocker 288
Miiui*!<ippital, Uocker ............. '.'8%
Mittolamerika, Hoeker '.'85
Mitt4>lwert 64
Moa, Uoeker Itfl
MObtut, P. J., Obar dia VmtiütMMt rnlva-
VMm und waiblichar Sebidd . l
Modalnairt «4
Modoa, Hoekar 8«4
MahMwk», Hock«r S85
BtomeDt Pearitoni 57
M<)ngulenrie»k 13«
Muuuken in Mexiko I.'>G
Mihi:, i' Hock.-r 285
Munzingen, Mennclili.'di» Nie<lfrl>i»«on(; im Ii'>üb.-i— 1«9
— , Slatiim vt.n — , po^tglazial I";*
Muirhclix'lialen »1« Uerftte. tk-hmavk mm. m Mexiko 1 54
MuiicoKul(re<i, Hockar '.'85
Muttarreoht IM
Mythen in Mvziku
Mythologia Maxikoa
MM
150
in
in
MahiiMl
Hkllmo Wt P. W, Biaig« Zfige MU A
Walteiwekuuc dar Bjn^Ma. M. »7
— , Kn» Legeoda dar Sjnjinaa Tom Vm Scblpltaeh.
Ref. MO
— , W., .Mor' und .ikota" bei den Syrjftnen. B«f. 804
Naul, Hocker 289
Neuguinea, Ucirker 294
Neukaledunien, Hocker 295
N<>itrft«t>H'nie 181
Kt-<i>t-"l;iiii;), Hocker .............. S9.'>
Niäusa>t»ale«i. Hocker ............. 293
Neuyork, R .ek. i 285
MKKrfxö Wvklgal, Uoakar ............ 29»
inam*N1wn, Boekar .............. 290
NIM 41
NUdarmiaokaa dar gahlddhCMa 15, SS
41
100
M4
Ot.^-Il.Mii 104
(>hi.\ H... ki-t 285
• iin.Hi.'im'', Ui.ok-r 28«
Uiiicu iüoddurn, Hücker 293
Onagri, Hoakar 293
Opferbmt 104
OriniM-4>, Hookar 287
O» incae ................... I»A
UataniatieobaVSlkar.Kflfif'andOaatabla^paa. Ret i9i
Oeterinael 80
— dbMMa (oben) 41
— dibawali (ontaD) 41
PalaoeiiuetD, Hod[«r 294
Pam Schipint h 200
Papillarlinien der Maya YukatatM 13«
Papua. H<icker 294
Paraguay, H<ieker '. 288
Paralyaiii pruKre»iira IM, 100
Parana, Hocker ................ C88
Paria», Hocker 291
ttmi, Hücker 28«
AthqKUOiUaah« Bjiii|ilmBa ........... i
Fattnul, fioakar W
Paradolaki. W. W.. über dl« ntdonatam dar
Jvkahiten. BaT. .813
', Vm, HMkar MO
Patri, E. J., Üntarracbnuir der «nd
Degenerationraieichen an den Kindeni dar KWa-
kinderbcH-ahranntalten in St. PettTuburg. Itaf. Sil
I Pfafffiibmi 104
I f, I 1 (irabtteigabe »7
i'ij uS4tl*.brot 104
, Philippinen, Uockar Mi
Phn.'nulogio .>.•.■..••..• S
PliyKii>guomik dr!» Sohldob 2
1 PiMXMs Uocker , . PH
Digitizeo Ly v^o
I
no
RufuiM dw sechs t<-n BasdM (N'eaa Folg«).
ripils ll(,, k.-r
Pitt River-Iudinuor, Hock>-r
PlattfQfie der Ment)iw«i-In»ulan<^r .
Pogodin, A. L., Die Kultarbcziehungw des BoS'
poruirvicbe* mit dein Oaten und dem KankamU
and dia VAIkanlaiiMiite &m
Bcf.
Poj«iFl(ow, Tb. W., Bm«t«erlHiaf (Seb*«;) M
im DongMMii.
Voikiki^pi« d«r
Pudyiuater
— , Hocker
Pom
Tort T.iticoln, Hockw
I'otanin, Q, V., Dm
H*t.
l*r*b«ndebr it
PrientericbMft ia Alexiko
Pröbeodbrot .......... t....,
Prftvenbrut
FkjrcboMa, Ursmcbe dir
FMblo-IadiMMW, Die — , «Im hlitoifieh'
graphiwte Stodi» Tob Frits Krsvie. Bat
mit It FunoDeii
Vmm, Hoekar..
QuMualaDd, Hücker
Qfif^kM*^ HoakHr
l»lt*lt-"»'>'i«'!" K;il<t«r
Ka«ienpa:lnili>s:if
Raul« r. A Ii.e A.iiüe der ScbMelbObl« .
K«n;1iI>-. Iii-, >letb<xlv der—
BMbtepfliqg« ia Mexiko .........
Sah ola ChMUldc»!« .
ItoDgoii^olijakte b«i
RÖTiai, Dr. B«la, BoMoa
Rind als Orabb<>ig«be
l<iD[;iipfer
Rio OniD<)e do 8ul, UoekiT
[ii . N.-ro, Hoirkpr
Hi<i l'urabyba, Uoi'ker
Rio I'üuiuiayo, Hocker ............
RooQ, Intel, Hocker ..............
Round Valley-Iudian<^r, BookOT .........
BäckentatMiierung
ROMMi Hoehz<.'iU<|^ebrüUohe
Buiioir, H, Au« d«n XAkra der KariiMhMt. Da«
Dorf 8aiDiavvdako<WyachM. Baff. ......
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SagaUi;«! «...•>
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Sali-. Uli; I i;.r »r, }l'ickcir
SalotijuuiijuMiln, Hiirker
Sammlung (öbonuk) de» Muneum« für Anthro-
poloKl« iumI Etbnngnkphie derKönigl. Akademie
der Wlimaobaflan. I Ui IV. MOO Ma im.
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BcbAdelmaU!, V«rUaltoiii der KopfmaJSe zu dea —
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Schlachtoogibild ia ainam Falaengraha io Aräg - HO
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aehUfar. Sla Hodur ala — «M
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'Bohaiakoir. )II,.B(MlnNitaBaliiriMahaiiiidX]aga-
liadar dar Bav&lk«nMf dar Tenkn KtUte am
WaU» KtOM. B«r. 806
Hchmidt, Kmil, Nekrolog I
— , Dr. Max. Benondere Oeflechteart der Indianer
im Uvji\ ;iliK'.'lii'?te
Sfhoeteüsüi k, (»tt«, Über die Olei»b«etti|[keit
der menscUlii liHn Xieilf rln'-.'iunL' i>n I^iU
Munzingen, uiiwett Freiburg 1. B., Und der den
Ma$;dal(^nien zugehörigen paläolithiDclieu Si:)iicht
vou Tbnin^xn und stehwatianbUd bai ticlMff-
liauiwn 149
HolMMcbooiacbe Bpravbe 188
Schreiber, Dr. Witold, Ühar die Deviation dar
▼oa dar gaoflaatriaclMB lladiaa-
d«B BMHabBebao Bahiddi in ban« a«t
dte Bteorikoliirllala m
Scboaehwap, Hoafcar SM
Schwala ab Orabfaalcaba M
Sohwimioend« Okrtea IST
Seai 37
Seelenbrei 101
SuelciikulO.rote 93
Sellin. »jL-i«- 95
S"'vl^n/''j'f . . . . . . . . » . . . . . . •
biL-<jlvkt)€keo 108
»emang, Hocker 281
Hemenow, A., Die GrüoduBg dee heiligen Staaten
Buchara Bef. 198
— , Dia Ornndaflg« dar Yariaihnit voa Land and
Voaiar natar daa TnrkBMOian ImttnnikiiplaabBB
OabtoM. Bad. IM
ßeminoleo, Hocfcar . < . >B6
Kemmvin 101
Beri, Hocker MB
Bcriation 49
Shakow«, Olafirn Nikaaorowna, Dber eine
t abrt in den Krei« W»nM«ja (Oonrarflement
KoHronw). BaT 323
hlar, Uockar 895
»ib4n> 41
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Bagütor dM sechsten BamdM (N«iu Fwlg«).
331
BiMrnt 3», 40
figoito lambioM 17
Sik&ksp 37, 41
Sikobo 41
Silber in Masiko tM
flOflUMMflkkt* Yon Irtalaar Klol> 17»
lOlktiBgft M
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aiiiuatM 4t
Steten 39
BtlMi; HocknraUllang im Leben. UntBche der
Uockerbentattung 89»
BkaphokephiiUe 8
HUvvii, Kopfindex alt»
H>gs • • •. »»
HonorAHgn^irlum ................ IH8
lon titi tAknp 39
Spendebrut ........... 103
Hpetidewecken lOS
8piUlbrot .*.... 102
SpoodjUda tabervakM» tsi
Silllnitooh, J. P., Sto llogailMi. IM. 18S
StMliWMW In MmAo 15»
BtmUtn DavtetiOB »7
SUUwoh, BodMr tti
SUbiliroto IM
Steint-, aU KrhrnDckmateriHl ISl
Steingerftte Mexiko« Iii
Steininntrumente von Maoxingen 170
Steinzeit Amtsrlka» . , , isa
SteiOkerbe lOH
8ternb«T ji; , i.., Der Inankalt b*» den Aium, B«f. 315
B t i e d a . I V. f Dr. L.. Atdw nwinlwin UbenltW 184, 3 1 0
Btutcn, Oebllilbrot 108
BädAmertkik, Hooker .............. 28«
8ttd»nneger, keine Hocker ........... 388
8ttdaa»tr»li*n, Hocker SM
8«dindim. Hooktir tn
8MaHi,S«dHMr . .• SM
8ll4««italHka, Hndker f »o
iOflMBtB SS
SofaMtiUlitlit 181
— der Aumtmltm 183
8utDsfra, Ifüi-kiir 391
Suiiiba. lldcki r . 292
sun^-'i 41
Kurinam, Hocker 287
Kutorkle Höhlenaohw 4*» Solia4«to ...... i.s. 33
Snya, Hockfr 887
Symmetrie des Bchfcdulii ............ 12
Symptome, pathoguoatiDcbe ........... 1
Syphilinfrage in Amerika 136
^rijiAMi, Hoobssitisebrftach« ......... 8Sl
TkteUt S»
Taduhiki, Die GeWrg*. — :M2
Tahiti, Hooker IVi
Taki 41
Twlku - Oriuzewittrh (H ry nt n » n; J. D.,
Bemerkungen xor Autiiropologi«" der \S .li:
eingeborenen. I. Die kieanecben Tataren. Uef. -i'^i*
Tuiiiillnnd, Uoiki-r 291
TaBoiMiien, ilorker SM
Tataren, Die kasanecben — , Anthropologi« . . . 824
Tatiuicnnig <ii'r Mentawei-Insulaner 36
Taut* .lU (irnlihi igabe 99
Tanker Kilste, HiMsbnitiweMlwIW IM
ThampeoB, BodUr tM
Tigviim Hockw ................ Mt
TlwiMi* wn Uatatr Xlote 19>
TtaamUjr. Hodtcr Mt
tfti tekApu n
— tobe 3»
— para 89
— ^iiT' iiiL'ui 39
— taitiii "fl
— takup
TongeftBc Mexikos
torongai 40
Totenbeingebiok« 109
Totengebrftuche, dwtaeb*
— der Börner 98
Totenkultopfer der Orieehts ....•.«...
Totrentchtlh als OebildimA IM
TotanifMbra M
XMaramu, Bookar 9»$, MS
TMMlrtM in Maidko IW
TkttpMM. lUfilMd« der — M
Tnäumdm IM
Tranerzeit 93
Travancore, Hocker 291
I Tr.l)i'«,h, Dr. Ruii >lf, Die blauen OeburU-
I decke bei den Kskimo* in Westgrönland . . . 3S7
I Tacbepurkovsk i, K. M., Zur frage nach der
Verarlnng niMt d«o Variattoom vanohiedaner
aathi«pologl«eb«r TkpHt. BbE. $14
Techaktwihaii, Bawlte^ auMriailM Iiate» . . M»
— . MMM «taMi — 1«, a»
j Tnterimlni» (WliMImM i* Jltagma Stain-
iarit. Ton Dr. Pnal B«rt«U MS
Tangtuen, Octichtewinkel 331
^ Tuniberg, Renntierjftger am — 178
I TiiplBiiuiime, Hneker
Turkui'nuii l!ty
1.vi>< i>, A athinpaloflialti, Yawrtnn^ und Tiintla«!
der — . 314
TypM W
Umfang- Ltingenindax t
UngBVadistrikt, Hocker 383
Uni«m»rruppe, Ho<'ker 295
riitriH, iL.'Dkeltatattierung 39
Ul^iii» 39
Urnen, Hocker 386
üwprwigMa^an dar Indiaaar 132
Uto-wlakiMha Bfracbliunillt iW
Tanaoavarinial, Hookar . VH
Variabilitftt der amerikaniiKiheo BahideltonMn . IM
I VariatioDskoeffizienl M
Verapaz, Hocker 386
\>rboti^ vor» 't'oteneftsea 97
\ <M»-ni i.-!-" Miütten von Kotdunerika, Hocker . . 2S5
Vikutru, Ut>oki*r SU3
Vikt<jriaaec, Hocker 290
i Vira-baivaa. Hocker Ml
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Stt BigütCT im
Vircbuw, Budolf, Brl«fo »u Bäinis Eltero, 183»
bis tfl84. Ref. ............... IH8
Vorderindiea, Bodur S«o
Wk^Di. Hoch«f ................ MO
WftdnsbAgga, ffoolnr MO
Wagogo, Hocker 290
WaliDxinii, r«lii{iöt«r 1 H7
Wilkau lii>Ddo, Hocker 2»0
Waihiii^.'ton, Hocker 284
WViberft^hä'iel, yptischf 6
Weib'TPpnK ht! im Kaniibin. hon 14ti
Wekh'.'il.', Dirk.» (Ici — iiii 43
WeinKfiiibsTg S. A., Ulf Kdrjwr (K»rait«r,
Karaier). Ref 219
Weiaentiirot«, w«iJle, «b Tatenaimtde ...... 108
WaOniNi. Biwkir tat
Ml«
WichtiKküit der Kuih aeafragmente 264
Wide Bay, Hocker ............... 2»4
Woguleti, Krauiologie SU
Woi-worung, Hocker MS
Wologin, N. Über die weeb««lMltif«i B«sl«-
bvBfM dar SeUdelboKeu und dw fldiidil-
dorchmeiatr (OlmdMX Bll ........
Yap, Hocker 294
Yaun 184
Yemvnsi, Flnt'kor X91
Yuka'ivi, Huck«r . ttt
YQki. OoKkor SM
Tiilran, Hodier «M
ZentralauRtralien, Hocker 2»4
Zipii in Mexiko ««Big tiek«iuit Iii
SS
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ARCHIV
«Ar 7 }9nr
FÜR
ANTHROPOLOGI]
ORGAN DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT für
ANTHROPOLOGIE, ETHNOLOGIE und URGESCHICHTE
BEGRÜNDET VOM A. ECKER UND L. LINDENSCHMIT
HBRAUSGSGSBBN TON
JOHANNES RANKE
ÜMD
GEORG THILENIUS
NEUE FOLGE — BAiND VI
(DER GANZEN REIHE XXXIV. BAND)
SUPPLEMENT
BRAUNSCHWEIG
DRUCK UKD VERLAG VON FR! BDRICH VIEWSG UND SOSN
1908
Digitizec Ly v^«
DIE
AiJTMOFOLOGiSOHEiN SAMILUiXGEiX
DEUTSCHLANDS
BIN
TfiRZBICHKIS DE8 IN DEUTSCHLAFD YORHANDENEN
ANTHliÜPOLOGlSCHEN MATEHIALS
HACH
BESCHLUSS DEK DEUTSCHEN ANTHllüPOLOGISCllE.N GESELLSCHAi 1
• ÜNTEK LEITUNG DE» VOKSlTZENDi: \ IH R ZT DIESEM ZWECKE
EKNANNTEN KOMMliäSION
JOHANNES RANKE
VII. ERLANGEN
BRAUNSCIIWEKJ
DBUOK UMB V£BLAQ TOX KRl EDRIOH TIEWEQ DKD 80HK
1908
KATALOG
AJS'TUEOPOLÜGISCHEif SAMMLLifG
IK DEM
ANATOMISCHEI^ INSTITUT
DER
UNIVERSITÄT ERLANGEN
BEARBEITET
Dm. med. HANS LOTTHA3I3IER
AiaitTBVT »Kl AiTAzoHiaon« iittTitirT« asm iiiiitkbbitIt BBLAVaClt
RRAU.N SüllWEKJ
DRUCK U»]> VJBKIiAQ VOK FRIKDBIOH VI£WKä UND
1908
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All« Rechte vorbvliHlttiu.
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VOEWORT.
X)ieser kleine Beitrag zu den großen Katalogen der anthropologischen
Saminltuigen DeutschlandB uinfnBt leider ei'st den Grundstock der Erlanger Schädel«
flammloDg. Da der grofiere Teil der 8>mm1nng am Schädeln ohne jegliche An-
gaben bestand, war mir das Unvermögen, die Kenntnisse der anthrepologiselien
Verhaltniase unseres Fraokenlandes s« fördern, besonders scbmersUch fUfalbar.
Heine Bemübnngen, aus Mittel" imd Obocfrsnken wertvolleres Material au sammeln,
waren nicht gaaus vergeblich. Einem Nachtrag bleibt die Bearbeitung dieser
namentlich aus der fränkischen Schwdz stammenden Schädel Torbehalten. Meinem
hochgeschatsten Lehrer, Herm Fro£ Br. Leo Oerlaeh, bin ich au hohem Dank
verpfliehtet, daß er aur Besohaflang dieses Materials die Mittel des anatomischem
Instituts mir frenndUchst zur Verfügung gestellt hat
Fernei" lier/.lichen Dank Herm Pro£ Dr. A. Spuler fih- sseine üeumUiclu»n
wohhvoUeudon Kat schlüge.
Erlangen, im Februar 1908.
Hans Lotthammer.
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INHALTSV£RZ£IOHKIS*
Seit«
Vorwort V
InbAltmrMiehnii ?II
BmlMtamg 1
TAMm dir SohldfllmaOe S
Begchreibiuig der Schidel S — 50
Digitizeo Ly v^oogle
Auf die Auroguiig von Ilemi Profeawr Dr. Leo Oerisob hin habe ich dio MeisaDg der Schädel-
furter krauiometrücheu Vcretäudiguiig (Korr«s|K>ud«nzbUU der Deutsuhen Ussciisohaft für Anthropologie
188S). Den HtOtabellen folgt eine Beaalireilwiig der weMmtlieiicn Uarkinal» der Böbldel Zn den
Meeanogen benatste iob deo RenkeeebeD Knunioplior und Goniomeier. Die KapedtU der Sehldel W
■titumte irh nach Rankes Methoflc mit Tüiisp.
Die SchädcUnmmlung enthält nur eine verschwindend kleine Auswahl von Rassegohädeln. Den
Grundstock der Sammlung bilden SeüonMuUschädel obii« Angaben ttbw Herkunft und Oesobleobi und
demn «udiließend eine ktehe ZeU voa Sehideln Hingäfiehteter. Die beidea letateim Abteihragen
entsummcn den Strnf.instalton und ZoclillilaNini Mittettnuilnne, Oberfiankene nnd der ObeipCab, und
ealbelten vielfach AV>niji niitritin.
Durch die dankenawertc Vcrmittelung des Herrn üezirkBanilett Dr. Hiedei in Forchheim wurde
der bittoriMlien Antbropolegie nmeree Gebietce ein wenTollee Material eibriten nnd von Henrn Vnhutt
Dr. Ger lach der Krinnger AnelOnie xngefBbrt. Mit Bcdaticm Tii:t<; man :tnge«icht« dieser rQhinlicben
Auünahmc nll d« s Malcriales gedenken, daa in unseren großen Nachbargenu-iiidL-n Nürnberg uml B:uii1>erg
bei Golt^nheit von Tiefbauarbeiten iiutage gefördert und maugeU faobinänniacheu lutercsaee vernichtet
wurde. So int die fiaeb für die Erfondtnog der enUiropologisohen Verblltniiie uneeret Gebietee eine
inOerst B«hwankendo and ein Urteil Aber die exakte LOekarkeit bienaender Tiageafnifen beMmder* der
jfSlawenfragc'' äußerst orschMert.
Dm Material, daa dem Forubbetuier Friedhofe eutnommeu wurde, war unprfinglioh iu dem
Kirehhofa der inmitten von Forabheim gelegenen St Uarttaakiiebe oothalten. Im Anlange dea 19. Jabi^
hnnderta wurde dieaer Kirabbof wegen Ranaunangela au^ebobeo nnd die labUoeen SIcelettreato wurden
wageuladuiigsMciHe nach dem neuen außerhalb der Festungsmauern gelegenen Friedhofe übergeführt Bei
einer im letzten Jahrzehnt notwendig gewordenen Erweiterung des Friedhofes wurde das früher angelegte
ilanengrab wieder angcscbuittcu und eine Auswahl unter den ausgchobencn Schädeln getroffen; hin-
eiebtlidi ibrer Hetknirfi von der Foroiih^er BevQlkarang beatdien abo icaiae ZweifeL
■nmnihing dea ErlariL^tr Aiiütoiiusi-lK-n Institutes ausgeführt, eutaprech
i'iiil den nustinirnuntren der Frank-
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Hell. Arcus suprrciliares kräftig, konfluierend. Nähte grob >;ea»ckt, offen. Großes Os Jncae laterale dex-
irmm. Horma perticaHs vo« Isuggwtrookter, aoluiialoval«r Form. Flaoh«r dentliober Mgtttalw Siirntrabt
trennt beide lohwaob promteleiviiden IVbera fioMlhk. An der genrnltteten Olebella flndei iMh «in
kurzer Stirn iiahtrexL Tuhera i>arietalia deiitlicli prominent Phaeriozyg. Norma tanporaUs: laoggatreektai
gleichmäßig gerutulotc nvaic Kontur. Stirn fliehend, gut gtiwölhu Svlultolkoutur flach unil laii<.'irt»str<»ckt,
Miift zum Hinterhaupt ubfalioud. Snwma oceipitatis kräftig gewölbt und nach hinten proinineut. Unter-
aebnpp« demlioh pktiL Maim feMpaMHii haeb* d«aUiah begrenct, ftbge|ilnttal. KMlbebdMigal bireit und
niedrig. Tuberosilaa malarh flcs Jnr'h>)«ine« schwnch misgeprügt. Jochhagen kräftig gebaut, stark gcwfinit,
iWi acmtm groß, ovaL Processus masioüki kurz und diek. Jforma oceipüalii: Haiwform. Scheitel fiUlt
iMob beiden Snten dnohliBrang »b. Idnker 3Wir parieltä* etwibemt nnmeiUidi abgeflneht Reohtee
l\irieUiU breiter und ausgedehnter. Seitenränder faat gerade, vertikal. Foramm occipitaie tnagnum »chief,
breit-oval. Coiidylen Ung, flMh. FroeeBmu gltrygoidei etwas breit. Uaumeo gUtt, «ng. OrbUa« abgeroDde^
wenig schräg geriohtei. SfOun ntmfiwddh wenig vertieft Naeenlwine nngleidb breit, etwas kurs and
platt, K icht T- förmig. NaseurQckcn ganz platt. Aprrlura piriformis sehr niedrig and breit. SftM MMÜt
kurz und istunipf. Jochl>cinc li itlit rincrcrfrfickt, Tuhfr''^<fri<i mahiri:^ ttiUveise maxillar. Fossae mnrnnc
etwas vertieft. Alveoläre Prognathie schwach. Zahnkurve parabolisch. Kauflächeu der Zähne stark ab-
geflohliffcu. SAbn» stark, weifl. Begta Mcrafveslarte sehr bfete, bervonnhoben das bveito Septum awiaeheo
den Onnini nnd «nloD fnmularm. Xfntsirkiefcr stark getbaut Zahsknrre pamboliseb.
Sohld«! Kr. S. Anttralier.
Sobldel einet Erwachsenen, gut erhalten, glatt, grau. Knochen mäßig dick. Muskelausätzc nicht
Mhr deutlich. Area» mtpereiliarm echwaob, konfluierend. Nlbt« sehr dentlich, fein gecaekt etwas klaflsnd.
Koruin »rrff>rt??> vott .^iißvrAt schmaler, Langgestreckter, ovaler Form. D'w st-hwru-li j»fOuiinieren«!('n Tnhfrn
frouialta sind getrennt voii eitieiu deullickeu sagittaleu SiiruwuUt. Das Os punetaie ixigt zwischen Sutura
jOfülali^ nnd Lmm lemponäü beiderseits eine sehr selohtei, Ung» verbnfend« Inpression bis in den Beraieh
der 'J'ulierti p'\ri''al'"i. Stark phaeno/.yg. Sorma temjk>ralis: Ziemlich gleichmäßig abgerundete l.mg-
g«tlr«cklv ovale {'igur. Stirn niedrig, dieheud, wenig gewdlbL Scbeilelkiune langge«tr«okt, awiit Ab-
fallend mm Ilinterhanpt. Sqnama oee^Uätit kriftig nach hinten promiaicrend. Vnterechnppe etwas ab-
geplattet. Maua letnporalia niinlrig, deutlich begrenxt, platt. TtibemHtt* mälorit des Joohbelos ondeullich
ausgeprägt Jochlnigen grazil, lang und mäßig gewölbt l'ori aeugliei groS, ovaL J'roertsu^i niii.^toidci
kurz, sübuiaL Xorma occipilalis: Uaiuform. Scheitel leicht abgerandet, nach beiden Seileu daclifürmig
•bMIsnd. Seitenriuder lang, fast gerade, aMlhcmd vertikal. KritfUger Ibnts seefpffafrs. Fommen eerf-
päält magnum groß, ^rt^it-oval. Condylen hn:,-, mvns -if ^rfflacht
l>eid(iraeit« deuilick ausgeprägt« Procesism j>arama$ioidci. Scharf «uge»pil/.le verlängert« Spina»
mgnima. friocam» fUtrji^idti Bemlieb breit Ganmen mnb, weit 0)^'f«« Ttereckig, boriiontaL KnlNrei
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formis hrch. Prapiiasalgrubpii :inj,'Ciletitf't. Spina namlis kurz und spit/. Jochbeine anliegend. Foasae
caniiute vertieft. Alveoläre Frognxihio icraftig ausgebildet. Zabukurve liufeiAeDfürnüg. Kiuifläobeii der
Harken wctBn Wbw tlark abgaMihlifto. Alveolen ctlMlieii. Ünterklelar gnudl, fnt von WUklier
Foim. Unteter Read fiwfe gerade. ÄMe niedrig nnd breit Kinn »bgenindet.
Mhldel 1fr. a. tt^li^B**" — Bsitsrd eines Ohineeen nnd einer If slniertn."
Hinnilohar Seliid«! in nilttln«« Ms hSberem Alter, glatt, gi-ao. Knoclien niOig diok. Muakel-
aii^ttzti kräftig. Arcus superciliares mäßig stark, konfluierend. Sutura coronalis und MVfffoKs grob geseokti
SteUeoweise vtnknöclii-rt. Sutura Inmlnliidra offon. fein j;t/!iLkt. Dif fihrigen Nähte offeu.
Hornta verticalis: von breit-ovaler, deutlich aeytnmetrischer Form. Der rechte Schädelt«il ist länger
and brriter nie der Hnkei. Des SdAdeUnob erseheint von redits her letoht neoh vom and Unln snanniniea-
gcsoboben. Tubera frontalia schwach iiroinimnt, der linke st.'irker ;ils iler reilite. Scliliifc linkn stoil,
recht« sanft abfallend. Sobeitelhdoker sehr atark. Zwei kleine Foramim pariäalia. Hintere iscboitel- uud
!ffintcrhau|>ugc>gend eraoheint Units erfaeMIeh sbgeflseht Phaenoqrg. Normu temporalir. Glabetl* hooh,
leicht gewölbt Unterstim etwas niedrig. Stirn ist stark fliehend, langgestreckt, sohniaL Die Sohcitel-
kurve hinygesLioekt, fluch j.'Lurini(, zum Iltnleiliaupt abfallend. Die Oherschuppe de« Occiput
uiodrig, der Kontur der steil abfallenden J'arieiaiiu augescblossou , die Uuterschuppo iai groß, flach und
Stark der Horiiontslen genUicrt, JVrmi imi9onäia fallen dorsh die boiie'Idge der Iijuess tmponiet nnl.
Links geringrstpr Ahst.md von der Pfeütiaht Hrm, reclrls 3,8 cm. TJirk-« nnt;(*fleTitet t-in itrivollstündi^er
StimfortantK der Subläfenschuppe- rechts der gleiche Befund, nur ist die Sutura sphenafronlalis stark ver-
ktlnt Grofie Kcilbeinllagel leioht rinuenartig ausgehöhlt. TiAentiku matari$ dee Joebbelnea krikftig aas-
gepil^ Jochl>ogen stark gebaut, kun und kräftig gewölbt l^ri acusliei mifllg weit offen, oval..
Processus mastoidei kurz, dick. Normo oeeipHeii»', vou schiefer, nach links verschobenei- fünfeckiger Form,
ächeilcl fl.ich gewölbt, wenig gerundet Von den Seiteni-ändern nur der rechte wenig ausgebuchtetj
konvergieren abwärts. Tarm oeeipiUäü trmmermit deutlich entwickelt Foramm MdpUale magnum klein,
ctnns Achicf, nuifllicli. C\)iitlylen hui?, srhinal, hr><'h gcwulld. Tubereulum pharyngeum deutlich. Laminae
cxUrnae der JH'ocesaus pterggoidei mächtig eiilwickcU- Gauincu raub, etwa» klein und tiefliegend, uuebea.
OAUae groß und weit offen, ^hta IrotkUarU reebts. Am mittleren onteren Angenrande besteht die
Sutura infraorhitalis, vom Foramen iufraorbiiale /.unüchst einfach, dann gegabelt zur Augenhöhle führend.
Qlttbella hocli, breit und leiobt gewölbt MaseoiortMls breit und sehr hooh. Hoher Anaatt der Nasen-
belne. Sutwra naso/rontäli» flaoh liegend. Nasenbeine lang and acbmal. NasenrOoken slenüieb niedrig nnd
breit gedrQckt Apertura piriformis verschoben. Spina nasalis anterior schmal und spits. Links liixlet
hicli ein (lentltche.s „ Voi ü'rü'iclieu". Oberkiefer hwh uini tlurh. Jochb«*ine kiHftiy; vortretend. liljyei titulet.
Zahulcnrve parabolisch. Alveolen erhallen. Gebiß fehlt. Unterkiefer sehr kräftig gebaut Linea Miqtta
etwas Ibteb. Enm^paob geaelbbneie KuskelaadUaew
SohSdel Nr. 4. Herkunft un bekannt.
Männlicher Schfulel in lnihcrein Alter, gbUt, grait Stark defekt Kuoohen ntäfiig diok. Beider,
seits im Schädelinncrn steigen hinter der Kransoabt boohgradig eingegrabene Geflififordhen bis rar
(khettelbOhe auf unter stärkster Verdünnung der Tabu3a externa. A,uf der Scheitelhöhe auf dem rechten
St'itetiwnrdbein wölbt sich eine hochgradig vot-dtitnite rundliche Stell«' 'Icr Tnhiila ^rffrnn flach hl;ison-
förmig vor. Nähte fein gezackt, offeu. Sutura htmbdoidea enthält mehrere kleinere Nahtknociioii. Aorma
m/üalh von brvit- ovaler, leiebt asymmetriseber Form. ReehtMr ZWcr Awttalia nnmeikiieb etirker vor-
gewölbt als der linke. Rechte Soheitelgegend nnnoikliob abgeflaoht nnd verbreitert Linker 2Msr pnn'e-
tai« etwas deutlicher prominent
Kleines Fonmu» parieUät reokts anmittelbar neben der Mura iogtlU^ Etyptor-yg. N0fma .
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fontmi«!!«. TMerotht» wuiarü de« Joehb«bes Mhwadb utgeÜMML Joebbogeu grazil, mäßig getrStlit.
JPori acustici mäßig weit offen, oval. Proce^us mastoidei knns nod dick. Norma ccrquliilis bietet eine all-
BeitiL' /iomlii-lj gleichmäßig abirtruiidete Form <!.*u. Sclit-iti-l hoch trinv<",n,t. ?i-iti'ni;ii)dc-i- sanft .'uisgebaucfau
Forauim ocapiiaU tnagnum kieiu, ovaL Condylen kurs und breit, etwas abgeüucbl. Processus pterygoidei
MbmaL Gftameii laali und weit Lelolrtflir Tarnt päMbm. (ktäat «bgenmdet, wenig «ohilg geriahtet.
Sutura tiasofronlalis weni? einirc/nfjun. Naseubtirif defikt. Spina nasalis kan nnd Ineit. .Tochbeine an-
gedrückt. RechU» Uälfte des Gesichtamhädek st&i'k defekU Jf'ostae canimu leicht vertieft. Zahokurve
paraboliidL Alveolm erhaltaiL Untaridater fehlt.
»AM«! air. 5. nArsbnr der Wtit«.«
Schädel von «euilem Cbaiskter, glatt, gelbliob. Erhaltung gut Senile Usureu. KntMdieil didL
Miibkiknss.'iluc krSftig. Arfu? supt^eifiarts: siliunch aiicjicprägl. Nälitf kleiiiMfkiL:, tcilweihO verknöchert.
2ioTma vrrticnUs: von breit-ovaler Form. Zwei kleine i-oramiaa paridaha. Tubera frontaUa und jxurietalia
deutUioli pvomiDant ^yptnyg. ÜTenM lawpgrflKt; Stirn eebwadi illokwlrto geneigt, kriftig gewMbt
Scheitel flach gewölbt, steil zum Hinterhaupt abfallend. S'jii">»<i oalpihilii gU'i( liriiSÜi<x 'j^cwöllit PJ-tnn
imporalia ho4>b, dentlicb begreuxt, abgeplattet. I'uberomUia malaris des Jochbeines schwach. Jocbbogen
graxil, mäUig gi'«-9n>t fieri aeiuim groB, oymL iVoeemia MwMtfij kMnt'aobmth JIhma eoiefjp^Iic von
hoher annäbinul fliiifeckigor Form. Scheitel breit nnd flach gawölbi^ Clwa» abgerundet. Seitenränder
fast gerade, konvergieren schwach abwärts. Forumen oecipUale magnum klein, breit-oval. Condylen lang,
schmal, hoch gcwülbu I^ocetsus pterngvidei breit. Gaumen gktt, weit. Orbilae viereckig, fast horizontal.
Glnbetbt mUKg boob nnd breit» Mebt gewäbt Undoutlieber Stiranabtrcat Naaanbdn« buig nnd aabmaL
XaAenrQcken otwaa niedrig. Joabbain aogadrikdtt. Futa eaniM linka vartiaft. Alvanlaifortaalt ntropliiaab.
Unterkiefer fehlt.
Sohädel ICr. 6. „Wende aus Müggendorf."
Männlicher Sobiulel in höherem AlUr, rauh, gclblicligrati. Stark defekt Küo<>hen mäßig dick.
MuskelauBätzo deutlieh. Arcus suptrciltare« kiäftig, kouäuicrend. Näht« undeutlich, größteuteils vw-
kiKtehwt. Xipnmi vtrtkaliti von «Hiptieeher Form. Sin leioht angedeuteter aagitkater Stimwnbt trennt dw
fast V( I htii. henen Tubera frontalia. StUura sagitlalis teils erhöht, teiU eingesenkt Zwei große Forawhit
forietaiia. T«i««ra^r(Wa7;a breit, ausgedehnt Pbaenoftyg. Iiorma lemj)orali$: Stirn fliehend, mäßig ge-
wölbt. Scbeitetkurve langgestreckt, senkt eiidi aaolt ittm Hinterhaupt Squama ocdpiliäit abgesetzt, voll
gewölbt Plana temporalia sehr hoch, sanft gewölbU Oroßct Kt illx inl'.iigi 1 leicht rinnenartig ausgehöhlt.
Tuberofitas molaris des Jochbeines dcnllii h. .Iiu-hhosron link-i di fi k«, stark m'liaut kräftig gewölbt. Pori
acustici weit geöffnet, ovaL Processus mastoidei groß und dii^k. Norma oecipdaits: von annähernd fünf-
oekiger Form. Soheitel Mit BcitKab flaob dadifflmüg nb. Seitamtnder eekwacb naagebauobt, ImoTer'
gieret) iriViCiu' alnvHrts. Foramen occipiiäle inagnutH groß, pfliii f, hieit - ovnk ('on.lvleii dt fekt, flach.
Processus pterygoidei schmal. Gaumen rauh, weit GlaheUa mäßig hoch und breit, leicht gcwulstet Uu<
deutlieber Stimnahtraat (MUm viereolug, wenig «obräg gerichtet Sufwa wnofrmHelh wenig vertieft
KaseiilieiiK ili'ffkt, breit, T-förmig. NasenrliiBkan breit und niedrig. Jochb<iiie i-t«a.'i vortretend. JFbsM«
eaninae leicht veitieft Zahnkurve bogenförmig. Alveolen größtouteila «trotdüseb. Unterkiefer etwas
deivkt, stark gebaut Zähne groß, Kauflächeu stark abgcscbUffeu. .
BOhidal Vr. V« Oeschenk des Herrn Dr. Aichel-Kouzeption. Oräberaohkdal VOB Mooha
(Weatkaate Cbilea). Mfp$ieephalu» orttfteiaUs.
Sihadel von senilem Chrirakter, verwittert, fuhl hellbRiuii. Knochen mäßig ili« k, liriirhi^', etu.^
defekt Muakehiuaätce deutlich. Arctu $uperciliarea schwiuih, kouflutoreud. Nähte deutlich, fein gezackt.
Digitizeo Ly ^oogl
11
offen. Suiura sagiUaUa in den swci vorderen Dritteln im Vc»trcioben b«gnlE«ti. Kleiner Nabtknochen
der linken Bmtwa oeeifiUHmaaMiea. JVorma wrtktiW. von iniiibenid IrnnfOrmigier Oeitnlt Sülm lohma],
DBc-h hinten stark verbreitert Hinter der Ki-aoznaht \ erläuft eine am Scheitel auBslroichcndo aeiolite I^MM
E5ns>'htiE!rHng. Sfheiti'liiöi^iiii'l scitli. li extruin aiisladutnl und \ erln fitt^rt Tithera froniaJin fast vprstricheji.
Tvbera pariclalia breit und nindlit h auisgedchut. Krv'ptosyg. Norma lemporaiis: Frofilkontur extrem bo<^h
und «eUg. Stirn eehr hoch, ffiehend, abgeplattet ädieitellnirve leiobt gelwgen, lenki aleh naeh ftail
7iim Ilintnhauj-t mit aVi.rcriiu(Ji>tein, energiitrhem Kniok. HiutLio S( fititclgegond und Squaiiui ofr!)>itt}i;i
sehr stark abgeplattet. Unten>cbuppe uubedeuteod gewölbt. P2<iRa iem^ralia hoch, undeutlivh begrentt«
•teffl oaeh medial aUUlend. TtAefttHtt» timiarh de« reebten Joobbeines — (lioitee defekt) — nbwaeh am-
geprägt. Jochbogen reohts grazil, knrz, kräftig g«wülbt. Pari acusiici klein, mndlu h. /Voc v-tu mastoidei
kon, dick. Norma 4KciplMi$i von breiter, hoher viereckig ■ abgerundeter Form. Am 8olu-iti-1 leichte
mediane I>eprefliioD. Sebeitel loflemt flach, geht seitlich kräftig uusladeud in abgerundetem Kuick in die
Bchwaeh augebanohten Beiteniinder Aber. BehenriLnder katnrefgienn mUSg abw&rts.
Schädelbaifis größtenteila verdeckt durch die im Zusammenhang belatit^eue HaUwirbeUäule und
reiobliehe Weiebteilmte. I'roeesaiu gterjfgoidei uhr breit. Gaumen ratib, weiw Ulabella leiobt gewölbt.
OrÜlm vtereoktg, fi»t boriiontal. SMiira «OM/Wmiafii booh angeeetxt, flaoh liegend. Naaenbabie lohmal,
verwachsen, stark defekt. Nasenrücken flach. Apertura piriformis stark defekt. Joobbdne TMftreteod.
fn^^ae ciininae «eicht, durch eiuo hclirriLr^' schärft« Leiste nach oben seitlich abgegrenzt. Alveolen stark
defekt, gröüteuteils atrophisch. Zahukurve parabolisch. Zähne fehlen. Unterkiefer senil, Kinn abgerundet.
MiidA'B^. S. Orftberiohidel sai der Fränkiscben Sebwei« Angeblieb aas der
Sophienhöhle.
Abnormer Sobildel — Batbrooepbalus.
Schinh I ciiu s Krwaohtieiieti, l ati]), gi lMich, stellenweise verwittert. Stark defekt. Knochen dOun.
Muskelausätze undeutlich. Arau »upercthares schwach ausgebildet, konfluierend. Nähte nodeutUob, gröfiten-
teila verknöchert Safitrs Umibioidea doppelt, Knhtknoeben eiatrooken sieb links von der Wanenfontanetie
uiMinterbrochen Ina £Ur Sobläfcnfontanelle. Großer KeilbeinflQgcI vom Farletah! (getrennt durch einen
in seinen Bc^ren/.iinijen iindcuiru-hcii Schaltknochen. Korma v^rfu-nlh von luoit (ivuU-r f;ist herzförmiger
ticstalt. Mäßige Asyniinotrie bedingt durch VerkUreuug und Abtlacbung der rechten hinteren Soheitel-
gegMid. Sqßoma oee^piUK» ragt stark naeh binten vor. TiAera fmdoHa deuttlob proninMiL Ibftiv» fariS'
UiUu breit und ausgedehnt l^rv|'lnzyg. Korma temporali'>: Stirn stoil anstcifjcnd, krilftip iicwölbt, beson-
ders im Bereich der Obersliru. äcbeitel flach und langgestreckt, sanfi kuui llinterhaupt abfallend.
Squama veapHtSh durah «ine breite ternaaenartige Stnfe abgeaeM» glaiebmäßig gewttlbt JVmm faMpersNa
hoch, undeutlich begrenzt, kräftig ausgewölbt. Tubero»itas mälari$ daa Jochbeines deutlich ausgeprägt
JochlM iircii kurz, besonders stark links verkürzt, kräftig gewölbt Fori acusiici groß, oval. Processus masloidei
äußei-si kurz und klciu. Norma ocdpilalii: von niedriger breiter allseitig abgerundeter Fonu. Der Scheitel
leigt eine leidite Impreanon dnrob die Einsenkung der Pfeiloaht. Scheitel flaoh gewölbt, gleichmäßig
abgerundet Seilenränder krHfti'^ nn^eebnncht, konvergieren energisch abwärts. Baaia aUurk defelEti
FeraiHeH occipitale magnum groß, breit-oval. Condyleu kurz und breit, flaoh gewölbt.
Untorsohuppe und Airila idtträUa dea Oooiput SoSerat dflnn and defekt Die Umgebung dea
Fonmm cedphti* aioyiiwm ist gana ealteljlldh in das Sohädelinuere vorgetrieben. Hasilare Impression.
Procfsfi-xf jyferngoidfi etwu.s breit Gaumen rauh, eng. Die Neigung der Gaumenfläclin ru »«iner durch dn.s
Feramm moj/Hum gelegten Ebene veraUirkt Der Gesichtoschädel ist gegen die ?>tirn abgeknickt und
naeb binten versoboben. OrNhiw rund, aebiig getiebtet. Smttm iMmfinitÜUt flaeh Hegend. XTasanbeine
defekt Nascnrückeu niedrig und fast vertikal gestellt. .Tnchl H'lue Av'cuii^ V ortratend. ^Fbiasa osh^inm aeiskt^
Zaholinrve farabolisoh. Alveolen teilweise atrophisch. Unterkiefer fehlt
Digitizeo Ly Google
19
Sohftdel Nr. 9. Herkunft unbekannt.
^Unnlicbvr S«bädel in raittlcrom bis bdbereni Alter, glntt, grau. Biwat defekt. Knoobeo mlilig
dick. Muakolansätze dentlich. Arcus superaliares kriftig ausgebildet, koailidereiid. Nlhte dttntfidi, f«n
gezackt, offen. Sutura sagittaJis beginnt stellenweise zu verknöobenk Korma verticdlis: von breit •ovaler
Foiin. TiilfTo ff'-itfnJia htm! parieiaJio mäßig prominent Kr)'ptozyg. Zwei kleine Foramin» pni-Iefulin.
Norma temporaln: Stirn fliehend, kräftig gewölbt. Scboilelkurve sanft gewölbt, steil zum liintcrbanpt
»bfaUfod. SfiumM «eeqritalfi» toII gwwOlbt JVom UmportHia hoob, dantlMi begrenit» niifl gewOlbW Joob*
beine und Jochbügeu stark ilofekt. Pori acustici klein, rundlich. PtMfissas nmsh'uli groß nnä dick.
Norma oecipHali»: von anuäbcmd fünfeckiger Form, t^heitel flach gewölbt, leicht abgerundet ä«ttau«
itnder leiobt ausgebaucht, konvergieren cnorgisob «bwlrt*. F>oramm «edjpitelff klein, Mbief, btttlt-OVML
Coixlvleii lang, hoch gewölbt Processus pterjigoiäei breit Gaumen rauh, weit. Glabella stark vorgewulstorft»
bn it iiiul niL-ilric- Kleiner Stirunabtrest. Sutura nasofronfnJis x ti tieft. Orh'rtae viererkii.', schiTtL; t(Oriehtet.
Xaacnboine lang und scboml, T- förmig. NascnrQcken mäßig hoch. Spina nasaits breit und spiu, schief
geriditot Amm «wijiNW «eidht. ZiÄnkarve pwsboliMdi. K»iiflldieii dar ZIboe stark abgetahlUbn.
UnterUafar fabtt.
MänDlichcr ?i.'li;M< l in Iioyictn Alter , yl.itt, grau. Knochen in:iDit; diek. Ktwas defekt Muskel-
ausätce deutlich ausgeprägt Arcu$ si^ercUiares mächtig. Näbto deutlich, fein gezackt, stcUenweia« ver-
fcadohett. Norma vertiaäts: von bni^o▼•ler Form. I^iber« fhmkäia und pariätäi« kräfüg promineat,
Zwai U«iue Foramina parietalia. Krvptoryg. Norma lemporatÜ! Stirn fliehend, mäßig gewölbt. Scheitel-
knrvc sanft gebogen, senkt sich steil zum Hinterhaupt Squama occipitalis gleichmäßig gewölbt Pbnia
teniporalia hoch, sanft gewölbt Tuberositas molaris des Jochbeines angedeutet. Jochbogen kräftig, ftaric
gewölbt. Pori aetutid weit geOjfoat^ oval. Proemtu imtstmdei kurz, dick. Norma oeeipitätis von aDniharad
fünfeckiger Form. Scheitel flrteh fjewf'ilbt. nhcfenindet, Seitenränder wenif^ ansLjeliuchtet, knnver<,'ier('n
nur wenig abwärts. Proluberantia occipiiaUs externa und lineae nuchae deutlich ausgeprägt Foramen occi-
flfvis me^mm groO, aiwaa eebief, breitH»vaL Protmm pttrnoiiti mlfiig bceit Ganmen lanb, weit. KnmBr
Stimnahlrcst. Glahella niedrig, breit, leicht gewölbt Orbilae viereckig, schräg gerichtet. Suiura noso-
fnmMit vertieft Nasenbeine defekt, aohmai. NaaenrQoken hooh. Spina ntuaUg kam and breit Joch-
btin« at«»a voctretand. Fomt mih«« aeiabt Alveolen atrapUadL Untwklate- fMt
Männliehcr ScliUdel in tnittlerem Ii.'; h5horein .\lter. glatt, grau. Erhaltung gut Knochen mäßig
dick Muskekusätzo deutlich. Arcus auperciliares kräftig ausgebildet Nähte deutliob, fein gesackt, atellen-
wetae verfcnScbert Kleine Nabtkaoeben finden «ieh io der linken ffilfte der Stämra tambioUha. Smlun
niendom bcidoii»eit« deutlich. Norma verticalh: vtJii breit-ovaler, etwas langgestreckter Form. Recht«
hintere ächcitolgegcnd leicht vorkür/.t und abgeflacht Tubera frmtttUa wenig prominent Tubara parie-
talia dentlich au8gu|irägt Sugittaler Siirnwulst angedentet Kuner Stimnahtrest der Glabella. Kryp-
to^g. Xorma iemporalia: Stirn fliehend, mäßig gewölbt Scbeitelkarv« aanft gewölbt, steil nun Biater>
haupt nbfalleu«]. Squama ocripilalis schwach nVitre^el/t. Untcrschu]»po etwas abgeflacht. Plana temporntia
hoch, deutlich begrenzt, abgeplattet Großer Koilbeiuflagel leicht rit.ueuai'tig ausgehöhlt Tuberosttas
molaris deutiiob. Jooblwgein krtftig, atark gewfllltt. Pvri aetuHd weit gMftnet, ovat Pr«etm» mwMid
dick und kurz. Norma occipitalis- von annähernd fünfeckiger Form. Schi ite! hoch ;.;e\v r'lhl, etwas ab-
gerundet Seiteurindcr fast gerade, konvergieren wenig abwärts. Foramen occipitale magnum sehr klein,
breitoval Condylen lang, flaob gewBlbit JVoeessus pterifgoidei acbraal Ganmen ranh, weit. Olaiiella atark
gewölbt. Orhitae al)gerundet, schräg gerichtet Sutura tinsofronlalis stirk vertieft Nasenbeine defekti
breit und kurz, T-fürmig. Nasenrüeki ii n'.iißiL; hueh. Jochbeine weniL' v ürtrelend. Fosmh ((tiiinac s^eicht.
Zahukurve bogenförmig. Alveolen erhalten. Kautlächeu der Zähne stark abgiscbliffen. Unterkiefer fehlt-
MiidA Ihr. Mk. Herknnft nnbakannl
■oIMM Vr« 11. Herknnft unbekannt.
13
AAiM Wt, U. Herkunft nnbelcftiiiii
^f"lTlnli(■lleI■ Schädel in liölicrcin Alter, i;l:itt, lt.ui. Erlialtunt; i,nit. Kiioihon mäßig dick. Muskel-
aijsätze deutUcb. Arctis sttperciliares »cbwacli aoagebildet, koafluiordud. Ni&hte deutlich fein geuokt^ offen.
Klein««, nnregtffanUIigoe, iiDd«ntlieb iMgrMitas Inteiparfetale am I«mlNbirink«L Auf 4er reohton Seite
kleiner trennender SchaltknoehcD der Schläfeufontanelle, auf der liiikeu Seite dtt kleiner nicht trennen-
der Si halikiiorhen. liechts kleiner Si liaUkiioclion iUt War/eiifoiitant:>lle. Norma veriicalis: von breit-
ovaler Form. Links liintere Scheitelgegend etwas verküret und abgedacht. Zwei kleine l'oramaut garie-
iüttm. TiOtm flmiUUa nlBig, TiAen forMaUa ktütig promiMot Auf Btini' and Hnkeu Bebeitelhein
Uefne Vcrtic-fimcen von Knochentraunien. Kryptozyg.
Nornui occipitalis: Btim fliehend, gut gewölbb, Scheitelkurve schwach gewölbt, aUmihlich zum
Hiaterhanpt abfallend. Sqmmo oedpildi» abgeietcti, gleiohnlfiig gewOlbt iVeea tempordlia hoab, deatlioh
begrenzt, sanft gewölbt. Qroßcr Keilbeillflflgel rinnenartig ausgehöhlt. Jodibogen krftftig, kura, stark
gewölbt Fori acnstici groß, oval iVftpr«««« wn^toidci lan^', schmal. Norma occipHalis von fünfeckiger
Form. Scheitel hoch gewölbt, nur wenig abgerundet. Seilenräuder leicht auagebaucht, kouvcigioreu «tark
abwirta. Forame» oee^fUal* mofimm aaÜef , klein, tüahpOvaL Omidjieii fauigt flaoh gflwMM, Ifaika dnrok
eine seit hto (Jiioi-fnrche, recht» duR-h eiue flnolie Leiste zweigeteilt. T?ci<1rrscits kleine Prncssits para-
masloidei, der linke, na«4i hiuteu umgelegt. Frocesaus pterifgoidei etwas breit, tiaumeo raub, weit. Ubbeli»
Moht gewSlbt Knmr Btirenahtreat OrMPee wenig «chrAg geriehtcA, Tieradog. SWera ntut^^^oK»
leicht vertieft. Nasenbeine lang und schmal, T- förmig. Nasenräcken niedrig. Spina nasalis schmal und
spitz. Jochbeine angedrückt. Oberkiefer hoch. Fossae otMime »eicht. Zabnkonre paraboUscta. Alveolen
erhalten. Kanflioben der Zihue ttark abgeschliffen. Uuterkiefer kräftig gebeok .
Sehldei Mr. U. Herkunft aobekan et. Thyriooepkaln«.
Männlicher ScbMel in höherem Alter, rauh. i,'i;in. St.uk tlifekt. Knochen mäßig dick. Muskel-
ausätze deutlich. Arcus superciJiares kräftig ausgebildet, konÜuicrend. Nähte nur atellenweiae deutlich,
feingezacku Coronal- nnd Sagittalnabt Btellcuweise verknöchert Hintere Hllfte der Pfeilnaht vertieft
Smhtra laaiMMdea enthält mahrere kleinere Mabtknochen, besonders in Ihrer rechten IlStlfte. Norma verti-
ealis von Tinref:;cliii:5DiLrtT, asymmetriBchor, rinultlrher Form. Die Tftbrrci froiitaJin deutlich prominent. Der
ächädel ervcheiut von rechte hinten nach links vom zusaniinengcschoben, so daß der rechte Scbädeltoit
vufkflnt eneb^t, die kintere Sdieitelgegend nocih erkebBoh abgellaobt Itt. Der linke TiAer porMafe
ist breit und ausgedehnt, der rechte scharf prominent Norma temporalis: Stirn steil ansteigend, hoch
gewölbt Schcitelkurve eneigiaoh gewölbt mit äteilabfall zum Hinterhaupt S^uama oedfitaUi deutlich
abgeaetat, voll gewölbt, abnilrta kiiftig ausgaboohtet Plana imporaüia aehr boob, aanft gew5lbt. Joob'
betne und Jochbügen stark defekt. Joehbogen vlark gewölbt Pari aeuäiei groß, oval. Proces-^u.-^ v\asMi«i
kurz iiitd f^iik. Norma occipi(alis: von ann.^hcrnd fünfeckiger Form. Scheitel ho<)i gcwüllit, iii.iOig ab-
genindet. Seitenländer, wenig ausgebuchtet, kouvergieren mäßig abwäi-ts. t'nter»chuppe stark nach unten
aiugebeiitelt FerenNN teeipUiiU masmm aeblef, randÜiA. Cmidjlen aayainietriacib$ lang und iaeb gewMbl
ist dtT linke, der recbte brt it. kuiv. nrnl hoch gewölbt. Proctsaus pfti-i/'p-iiflci etwji.s lue it. f!:iiitnen rauh,
weit, stark defekt Kräftiger Torus palatittM». QloMla stark vorgewölbt UudeulUcbor kurzer Stim-
naktieak OrbffaM vleraekig, faat honaontal, atavk defekt flalMra mtofrmiät^ ataik Teitieft. Naaanbcine
aehr defekt NaaenrBeken mlBig hoch. Aiveoleo grODtonteila erkalteo. Unterkiefer krtftig gebaut.
Gall-Schidel. Mänulioher Schädel in mittlerem bis höherem Alter, glatt, grau, vou Kreiaeu und
Kurvensyatemen badeekt Bibaltnng gut Kneehen dlek. Musketaariltae itfÜTttg. Aretu iwpereiHont fiut
Teratriohen, konfluierend. Käbto deutlich, fein gezackt, offen. Norwa veriicalis: von breit- ovaler Form,
.2M<ra ftomtalia nnd foritMia ktftfUg prominienud. Zwei kleine iftmiMMiia garulMa. Kxyf Uujg. Seblif en
Sohadei Nr. U. Herkunft unbekannt
t4
steil abfalleiiil. Normn frmporalis: Stirn wenig rückwiirls icuiitipt, kriiflij; gewölbt Scheitol flach, pt«il
cum Hiat«rb«upt abfallend. Oociput voU gewölbt IHana temporaiia niedrig, dcuüioh begrenzt Große
EeflbeiBflIlgel wenig nonenikrtig amgehoblt TVfttmcto« meiari» d«a JoohbeioM sah wach angedealeL
Jochbogou kräftig, mäßig gewölbt Pori uru-'Uri groß, oval. Proo^ssus i)>n.<ti)idci lanix und dick. Sorma
occipikUis: von aan&bemd viereokiger Form. Scheitel sehr flach, abgerundet Sciteuränder mäßig au»-
gebmiöht, koDTMi^eii «nergittob abwirto. Fonmm oeä^M« moftum Uein, lehief, brett^vaL lH'mmm$
pUrypoidei breit Gaumen rauh, weit Ulabella breit, leicht gewölbt Orbitae viereckig, »cbräg gerichtet
Nasenbeine kur« und breit Xa-siMirrieki'n nio<liii;. Sufura nai-ofroniaJk fliiclilioi^fUil. Apcrtwa yyriformis
verschoben. S^ma nOM^i« breit und kurz, schief gerichtet Jociibeiue maßig vortretend, i'ossae caniitae
seicht Smtuma infraottHalm dentUeb. Zahnknrve paraboUaob. Kaaflidien der ZUine ataik abgeaohliffen.
Uoterkiefcr krtiUg gebmtt HMker und LaJatm deatU«b Mifg«pilgk
ScMdel Hr. 16. Ihrkunft unbekannt
M&uulkber Schildul von hohem Altei-, glatt, gelblich. Etwas defekt Knochen dUnn. Schid«!-
daeb boriaootal dvrebdlgt Sedl« Uraren. M nsInlstialtiM kritfUg. Jmu mpväliam staik aai^bild«tt
konfluierend. Niihle stcOicnweise dentlich, ftin gezackt, teils verknöchert, teils im Verstreichen begrifira.
Stitmra tomMoidfo und beide Warzeufootancllen enthalten mehrere Nabtknochcn. Normo verticalis von
breit-ovaler Form. Tubera frontalia und parietalia kräftig pi-ominent Großes medianes Foremen pM-idale.
Krypto7.yg. Normo temporalis: Stirn fliehend, inlfilf gewölbt Sobeitelkurr« UmsIi, allmlMiidi nun
Hinterhaupt abfnlK inl. Ocriput voll gewölbt Pfann tmipunilia hoch, deutlich brgTonrt, etwas aHgrplaTtot
Tvberositaa Pialaris des Jochbeines kräftig. Jochbogen kräftig, kurz und mäßig gewölbt Fori acusita
klein, oval. Ftoeemi» madaiäei lang und aeboul. ifenm ocdf^iäii von breiter fibifeelager Fora. Seheital
flach wölbt abgerundet Seitenränder leicht ausgehaucht, konvergieren mäßig abwärts. Foramen occipi-
tak magnum klein, eoliief, Mshmal<«val. üoudylen lang, flach gewölbt Fr«eet$m gtnrgiiHtki breit Ganmeo
nah, weit Ibmt pa/aUmu angedeutet Olab^Ita kräftig gewnlMet Ktmcer ondentfieher Stimnabtrest
Ort#ae vienokig, wenli; si luiig gerichtet Suliira ii'isii/i-<j)itiilis li iL-bl M'ilieft Nasenbeine teihvei^« ver»
wachsen, asymin-trist^-li^ T- foiiiii;,'. Nasriiriickcii hocb, hiolii eingesattelt Spina HOS'ili.-i seiiiiial uiiil ^\>hi.
Jochbeine niajjig vortretend. Fossae caninae seicht Alveolen teilweise erhalten. Zahnkurve parabolisch.
Untorkhfeir kriftig gebtnt
Sohftdel Ufr. 16. Hcrknnft nubokannt
Männlicher Schädel in mittlerem bis höherem Alter, glatt, grau. Erhaltung gut Knochen mäßig
didt HmkelanaStn kiftftig. Arm» mtpet^Umr» atark «nagebildet, konfluierend. Nlhte iein geaaekt
stellenweise diutlic-h. ^ufurn cOTimahs stfllonwoisi' \ i i knöchert Sulura saffitlalis in ihrer hinteren Hälfte
leicht vertieft, liänder unregelmäßig gerauht Hutura fambdoidea besonders rechts in der äyaostos« vor-
geeohrhten. SalHrae oeetpitmtaMdea» veratriobeD. flbitof« «iwumm» nnd paritlomtatokhm vftttig vetetriohen
nur auf der rechten Seite. SiUur<xe sphmu-parietvdes nnd spheno-frontaJcs im Verschwinden begriffen. Normo
vtrtieaiis: von läugiioli-ovaler, leicht asymmetrischer P'orni. Der linke Teil des Schädeldaches erscheint
verkQnt Linker Tub«r parittak breit und ausgedehnt, rechter scharf prominent Tubera frontalia ver-
itlidben. In der Gegend des rechten Stimhöokera kleine Vertiefang infolge eines Knoolientnuimaa.
Kry]>to^yrr. ynrmn trmi>or(iiis: Stirn fli»'beud, wenig gewölbt Leichte Kinsattilmiu: <kr Sehcitelkurve
hinter der Coronulis. Scheitel flach, etwa» huiggestreokt, steil xom Uinterbaupt abfallend. Oberschuppe
des Oodpttt lei^t naob hinten prominent, Uateradiup|ie abgaflaobt IkAmtUa» mulori» den Joehb^es
recbts kräftig ausgebildet, das linke Joclihvin hochgradig hy|>oplastiHch. Jochhogcn grazil, kräftig ge-
Wtflbt Flana iempomli» hoob, aodeutlioh begreoxt, rechts abgeplattet, links aanft gewölbt Fori actuUei
■ebr weit ^efiiSnet, mndlieh. Proeetmt mattoitM kleu tind eobleebt entlMtet Koma o<xipibai»: von eiatk
asymmetrischer aon&hernd viereckiger Form. Scheitel flach gewölbt, rechts stärker gewölbt und schmllor.
Seitenrioder venobieden lang, reobta faat gerade, linln aanft aoagebaoel^ konvetgienni mUUg abwliti.
Digitizeo Ly ^üO;
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Atlüs mit dem Ocoipnt TenebmolteOt miugeaominea die fehlende linke Hälfte des hinteren Bogen*. iV»*
ces$us pterjfffoidci uugleich breit, linbi utark verbrmtert, recbU sobmaL Qaumon ranh, weit; GkbellB
utaA gewOllti, Inmer undeutlicher StirnnabtreBt. Orhitae Tieieeliig, schräg gerichtet. Linke OrMa vei^
kleincrt. Sutnra vasofrontalis Uicht vertieft Nascnlxinc asymnictrisch, leicht T- fiTinig. Naseuriioken
hoch, nach link« gerichtet be})tum auffalleud alark nach rechts auBgcbaucbt Spina natalii ncbniai aud
»ftu, Beiderwite idiwaeb« YorgrilbclMii. Jodibein rwiliti mlßig ▼ortrrtond. Z»hn)mrve ImfeiMnfOraiis.
Kaufläcbt.-n .U-r Zahn.' ucTiin; ;ti>i;<-nutxt. ÜBtorkisler Julftjg gebnvt. Unleritieferwlnkel leehta etwas
aoBgel^t, linka wenig eingezogen.
Mäunlich<-r S>lKi<1t'1 in liolum AKti, glatt, gelblich. Schädeldach horizontal durchsägt Knochen
mäßig dick. MiiekeLanitätze Iträftig. Arcus st^eäiana niäUig stark, konfluiereod. Nähte uodeuUioh,
grob gezähnt, gKtfilentrilii verkDOeberb Sufimi menäam deatUdi. Norwm verlioati» ▼on braifpovaler FonB.
Zwei kleine Foramina purielalia. Tubera f'roniaUu f;ist verstrichen. Tubera paridalia breit und »ae-
gedehut. Kryitlo/yg. Sorma temporalia: Stirn fliiht iiil, gut gewölbt. Scheitelkurve flach, sanft zum
Iliuterbaupt abfüllend. Squama occipHaiis gleicbmiißig gewölbt i'/ona tmporalia hoch, undeutlich b«*
greuit, Mitft geip5ll)U lUeraetfot mälarit dea JoelibeioeB andmtUoh. Joebbogen kräftig, buiggettraeirti
kräflit; f^iMvölht. Pori acusiici weil go^ifFiift oval. Prnrrssus maffnidfi lau:;, schlecht entfallet. Norma
occipitalu: von allseitig abgerundeter Form. Scheitel flach gewölbt, Seitcuräuder leicht ausgebaucht, kon-
vergieren mäßig abwärt«. Föramm «eefjtihile mofmmt laiig, schief, echmai-oval. Condylen lang und aebmal«
abgeflncbt Processus pterggoidti acbnml. Gaumen wonig rauh, weit Ulabella vorgewuUstet Kurzer un-
deutlicher Stirnuabtrcst Orbilae viereckig, wenig schräg gerichtet Sutura tiasofr<mt«li$ Stark vertieft.
Nasenbeine katarrhln, kurz und schmul, T-föniiig. Nasenrücken niedrig. JooblieiM mäB^ vartvetand.
JVmo« aantMie aelehL Alvaolarfoctaats dea ObeirkiaCeva atn^lach. Vstairkiafar lektt
Mäonliober Sob&dol in mittlerem bis höherem Alter, glatt, gelblich. Sobildeldacb horizontal durcb-
rtgt Knocben dick. Etwaa defekt Ifotkalaiitätie dentlldi. J^tm mpereniare» kritftigt konfliiiertnd.
Nithte deutlich, fein gezähnt, ^^'llc■n\vci8e verknöchert Sutura landtdoitlea enthält zahlreiche kleine Naht-
knocben. Xorma vertimiis: von breit-ovaler Form. Tubera fronlalia verstricbeii. Flacher, »agittaler Stirn-
wulst Tubera pariekUia deutlich prominent Zwei kleine Foramina parieUäku Kryptozyg. Norma tcmi^h
nrifi«: Btim atark iiidiand, niifiig g«wOlbt Sobeitelknrve flach gewSibt, aaoft mm Hinterhaupt abfallend.
Squania nrriiiHali': gowCAht. PImia IcnijioriiJia liocli. ileullicli Ijcirrrn/t, .iligopl.ittft, .Toflilioge» ktrifii«,',
stark gewölbt Tuberositas malaris des Jochbeines angedeutet Pon acust'ci wenig geöffnet, oval. J'roce^sus
maäoiiä gn»S, dick. JVaraia oeci^Halis von annlberod Tieraekiger, abgenindetor Tom. Selwitet <laab
gewölbt, reohta Abdachung cnergisoher gewölbt Sciteiu-Ündcr leicht ausgebogeu, konvergieren sanft ab-
wärt». FmuMH ompUah muffnum Ideln, rautenförmig. Coudylen fundüoh» flaob. Pneeamta jjUrfigoid»
schmal. Gaumen rauh, hoch gowOlbt GUbella atark voigewalstet. Ktunter Stimnalitiaat OrNtaa viar-
cekig, wenig schräg gerichtet Sutura miofrmfliaKt atark vertieft Nasenbeine dafakt, T-fOmng. Naaeo-
rücken liocVi 1111(1 schnit'. Spina tMsalis schief gerichtet, kuvr, lireit, .Tocliliciiic wenig vortretond. Fossae
eauinae seicht Zahnkurvo bufei»euföruiig. Kaufläcbtm der Zahne stark abgeschliffeu. Uuterkiejcr klüftig
gabaul JVotatenrnftfl «iMteK* ataik ani^lMldat,
Alänulichor Schädel von mittlerem bis hühci-em Alter, glaU, fettig, gelbbraun. Kuoobeu miUSig
diok. HuakelaoBltw kitftig. Anmt mipmaiam mUig atark, koniaienod. SatHra oorMNifra atallanw^
im Verschwinden bogrifEcn. Sulura sagittalis stellenweise verknöchert. Sutura lambdoidea enthält wenige
kleine Nahtkooebeo. Koobta Sutttra ^mO']fariä«äü$ nndeatliob, kar». /Vace»nu froHtali» mempläuM
MoliMal Mt, IT. Harknnft nnbakanntk
Sobftdel Nr. 18. Herkunft nn l.i- k a n n t.
Schädel I«r. 19. Iluikuiifi unbekannt
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tqmamae tm^rali*. lÄak» bo|{egn«u sich ein unvolUtändiger Ü-octsstu iemperalii ossis frontalis uud ein
«bemolober Pnoenut /hmteKt «gwoiiiae Unterau» auf halbem Wege, so d»0 Keilbeinflagol nnd PteieUde
getrennt sind. KeilboinflQgcl schmal und niedrig, leicht rinnenartig ausgohühlt Tuberosilas malari» det
JochVu'irics kinflit,' atiÄgc|)r:lgt. .l.tclilicigeii kiäfti-.' m'wnlbt. Fori nntslic! groß, oval. Processus
masloidei lang und etwas Bcliinal. jSorma ocatiitali^ von iutuafürinigej- GestAil. Schoitelabdacbungen flaoii
dfleUdmiigf Seiitointodw Inrt gende, aebr adiwadi abwirta kontraigieMBd. Fluremm eeäpMU «M^^mm
klein, Bchmal-oval. Coiilylen kiim, breit, flach „'twnllit /V.kt'.^mc; pterifffoiJ^ ftw-i.« vcrbreileit. Gaumen
raub, unebon, eng. Naacnfortsata des SUmbeinejs breit, niedrig, gewtilbU Kurzer deuUiober SüroiMfatreat.
(MHue abganmdet, fiwt boräontaL Joehbeine angedrltolct Satara Noao/Vwifalti «agaaenlt. Naaenbein«
kurz, breit T'fiirinig. Nasenrücken »tnnipf, hoch. Spina nasaU» breit nnd lang. Fossae eaninae etwaa
vertieft. Zahuknrvc iMgcnfürmig. Kaufläobcn der Z.'ll)ti« stark «bgeaabUSen. Alveolen teiltreiie atro-
phisch. Unterkiefer kräfüg gebaut. Untarkieferwinkcl selir atunipf.
fl«driMal Hr. ao. Uerkunft unbekanofc
I^f;iinilic!i( 1- Schädel in mittlerem bis höherem Alter, ^hu, gelb. Erhallung gut Knochen rnäBig
dick. JlluskeUusäUe kräftig. Ärcm mperctUarc» mältig stark, kouüuieread. SMura tagiUalia uud Sutwa
tquawma, paritto maäoidea rechts TOrkadobert Die fibrigen Nihte detitilob, feto geiSbnt, alellenweiae ver-
knöchert. Xorma rtrlicnlis: von leicht asymmetrischer, solmi;il-<i\ ;;ki Fuiin. Hechle hintere Scheitelgegend
abgeflacht. Tubcfa fronUiUa und paridalia broit utui ausi^Hdehnt Rechter Tuber paridale abgcflaebt.
Kryptozyg. AorMiM ientj>ora1i»: Stirn steil ansteigend, liucU gewOlbt Sobeitelkiirve flach gewölbt, sanft
xnm Hinterbanpt abfallend. Sqmama oecipitaiit abgeaetit, voll gewölbt. Plana temporatia boch, dentlieh
bpgrnnzt, besondei-!« recht« abgeplattet. Tuberosilas malariti des Jochbeines kräftig. Jochbogeii pra^il,
langgestieokt, mäßig gewölbt. Pvri acuatici groß, ovaL Proaxsm madoidei kurz, dick. Xorma occipi-
faljf ; von etwaa asyinmelriadter naeb Iwks venehobener anoftbemd fanfeekiger Form. Sebsitel hoeh ge-
wölbt. Abdachungen abgerundet, links kräftiger gewölbt. Seitenrändor fast gerade, annüherod vertikal.
Fortmcn oeäpitaU magnum schief^ kunt, mudlioh. Condylen breit, abgeilaobt. l^itue anguiara domartig
verUngert Pnetttm pteryg<n4ti etwaa bnü Gaamen ranb, uneben, hodi gewOlbt NaseDfortMrti dei
Stirnbeines breit, niedrig, leicht gewnistet Kurzer iuiil< utlicber Stirnnahtrest. <)ih,tiir viereokig, fast
horizontal Siiluni nusnfroxlajis leicht üi»£jezo<^on, N'.'iscnbeiiie schmal, lantr. T- f' »niiii,'. Xafspnriirk(«ii
mäßig hoch, stumpf. Spina nasatis acbmal, spitx. Jochbeine wenig vortretend. Fotssae eaninae seicht.
Brhcibliohe alTeobre Pragnatbie. Zahukarve bogenfflraulg. Kauflibben der ZUme wenig abgmilltat
Unterkiefer gcaäl gebaut. Unterkief erwiaket «ehr stumpf. Kind sehaif sngcaplut.
BohBdel Vr. 8L Herkunft unbekannt
SohSdel einea Erwachsenen, glatt, gelb. Erhaltung gnt. Knochen dünn. Moakehnaltae deev
lich. Arcus sujierciliares verstrichen, N'iihle deutlich, fein gezähnt., offen. Viereckiger Schaltknocben der
grollen Fonlaiielb'. Sulm-'i t,niihji_,i,_ha eutitält wenige kleine Naht kn och cn. Rfchf» Sfballknochen der
Warxenfoutauellc und der immtra paiietaUi des Schlüfeubeines. Beulerseit'« Processus frontalis completus
sfttOMMi« Umporali*, Nwma v«HieaV»% von breit-ovaler Form. TiAeta frotUaiia kriftig prominent Tutera
paridahit 1>ii ii, :iu L''.'dehnt, der rechte etwas kräftiger prominent. Z"ci l^li im Fffoniiun j'iiriffah'it. Kr)-p-
to/.yg. Xorma lentporalis: Stirn s.teii am-teigend, hoch gewülbu Schvitelkurvo äacb, 8t«il xum Uinter-
haupt abfiillend. Sqmma cmptMi» voll gewölbt Jfatut imporaXia hoch, undeutlich begrenst, etwaa ab-
geplattet. Joi'hlKjgeo grastl, schwach geuölbu iVr/ acustici groU, oval. Processus mastoidei kurz und
nnentfaltct. Xorma occipitaJis: von hoher allseitig .ibgerundeter Form. Scheitel breit, flach gewölbt.
Seiteurändcr nur leicht ausgebogen, konvergieren wüüig abwärts. Furatne» oceipilale magnum schief, breit*
ovaL linker Cond7lns Anglich, hodi gewölbt, recArter nindlicb, nbgvfa^ JVswinir ttmrfgtUä aebr
Schmal. Gamnen glat». «ohr kniv., bo<^h ge'A'.-inii. Nusenforteat/. des Stirnbeines schmal mid iiicflrig, flach.
OrbiUte abgerundet, horiz«.»ital. Kuraer duuttichcr Stimnabtreal. Lacriiualia defekt. Saturn Hato/rontalis
Digitizeo Ly ^oogl
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flachliogciid. NaMnbeine laug, tobn«!, gtellenwoisc verwkchson. Naaenräckeo niedrig. Spina Hasali$
«dkmaLe, spitt. JodtbaiM mg«drB«kL Fmae ctmime wiohu Zabnkorv« paimboliMib. Uiiti0rUef«r gnuiL
Untarkltfenriiikd Mhr mimfit loieht ftiugaltgt Ejdii itaik rafatpitut.
HäiiuUchor ScMdol io mitUerein bis hüherem Aller, glatt, grau, ächäucldach horizontal durch-
tigt Kaodiea lolBig diok Mnikelaiiiitn bliUg. Aren$ tHpmOiam MkirMh «ugeliild««, koiifliikMBd.
Nähtü stcllpnwfisc grob, stelleinvciso foiii •^'cz.'ihnt, deutlich, offen. Xorma veriicalia: von l)rf'it-o\ alcr
Fonu. lubera frontaUa Hchwaob, Tubera parietalia stärker prominent. Liak* k]«inw Foramen parietale,
Kryptozyg. Ifyfmo tm^ortHg: Stin wenig rflokväru geneigt, kräftig gewdllA. Sekeittilkiirve 4l«eb, bintw
der Coronalis seicht eiogeMUeit, ttoil nira Hinterhaupt abfallend. Hinterhaupt VoU gewölbt In der
Gegend der i'rt^tAerantia oedpitalii externa flache rundliche Impreaeion. Plam temporalia hoch, deutlich
begrenn, abgeplattet IMberanUa» utalaris des Jochbeins angedeutet Joohbogen kiiftig, atark gewölbt
Pari aemtki groß, oval. l*roces$us maihidei grofi, dick. Normo oceipitaii$: von aBiilberad finfeckiger Form.
Schüitcl hoch gewölbt, leicht abgenindet St-ilcnr;lnrler wenig ausgebogen, konvergieren wenig abwärts.
Foramen occipUale wtagMim sohief, rundlicli, groli. Condyleo laog, hoch gewölbt Der lioke (Jondjltu duroh
ebie Ihobe Qoeriräte geteilt JVMMMtt pUrffoiM eebr bnit Gaumen ntiüi, miebeii, eng, iaifliger Tgrm
palatinus. Nasenfortaatz des Stirnbeines breit, niedrig, sanft gewölbt Orbitae viereckig, schräg gerichtet
Sutttra »amfrwtiaiia wenig eiogeeeakt Naaeubeiae laug, breit, T-förmig. Kasenräokeii bocb, scharf. Frä-
naealgrabeB angedeutet fgrfiui Mualts breit, epttz. Oberhalb de« Fmmm infiraorHUU kleine «pitM
Exostosen. Jochbeine angedi-üekt. Fossag eminoe seicht Zahnkurve parabolisch. KaollldMll der ZIbiM
wenig abgceohUflen. Unterkiefer krtftig gebftat HOcker and Leiate» denüiob «iU!g««|ic<K3iieii.
lUmilieher Sobidel in bölMtem Alter, glatt, gran. Sehkdeldaeh boviaontal dnrehalgt Knoohon
t'thcblich rli>'k. MuskelaiiR.'it/e sehr krüftig. Arcus mij" iT/7(Vrrf<- stnrk aiiRLrehildet, konfluierend. Nähte
deutlich, feingezuokt, teilweise verknöchert Sutmra lambdotdea enthält mehrere kleine Nablkooobeu. 2forma
ecrlfoiift von randlieheir Form, teebte hintere Seheitelgegend Tcnehmllert und abgeflaebt TiAera fimiUtia
breit und ausgedehnt, Tuhera parietalia etwas schärfer prominent. Links großes Foramen parielak. Krypto-
zyg. Xorma temporaiit: Stirn aenkreobt ansteigend, äußerst kriflig gewölbt Sebeitclkurve flach, lang-
gesU-eokt, steil zum Hinterbaupt abfallend. Oberschuppe dea Oodput wenig nadi hinten prominent,
Untanohopp« abgeflacht Pfaita Umportiia hoch, deotUtÄ faegtenat, adiwaeb gewölbt IVAaroMtat molaris
des Jochbeines kräftig- .Tochbogen sturk gewölbt Pari acustici klein, oviil. Processus moff<yt<hi kurz, schmal
•cblecbl entfaltet. Xorma occipHalis: von breiter allseitig abgerundeter Fonu. ächeitel bi-cit, flacbgowölbt,
Seiteminder kritftif anagebaneht, konveigieren energiauh abwlrte. Foranm oeeipitätt magnum rnndlieb.
Condylen lang und breit, mäßig hoch gewölbt Processus pterygoiilei schmal. Gaumen rauh, eng. Pars
ua$aUa des Stimbeinea breit, niedrig, gewolstet Orbitae viereckig, wenig aoluig geriohtet Siditm muth
frontolii eingesenkt Naaenbobe knrx, breit, T-förmig. MaeenrBeken mäßig hoch, »tumi ! Apertmm
ppriformh Tenohoben. Spina Hosalis schief gerichtet, breit, spits. Jochbeine kräftig vortretend. Fossa9
caninae seicht Zahnkurve bogenförmig. Kauflächen der Zähne stark abgeeobUfien. Kariea. Unterkiefer
äußerst lullftig gel»at Unterkiefem'inkel energisch ausgelegt
ScTiiler Srliii'tt't, ^'latt. •j^v.iw. Sfh;ifle1il;u'h liorizonlnl rhirchsript Ktiochon flflnri. MtiskcLiiisHtse
kräftig. Arcus superciliares schwach ausgebildet, konfluierend. Kähtc undeutlich, größtenteils verknöchert
Korma «erfterfi«: ven schmaler langgeetreokter, leicht eandubifOrmiger Qeetalt Kryptozyg. Hinter der
Coronalis seichte EitttdinBruugen. Tubera frontalia deutlich ])romiuettt, Tubera parietalia schwach vor-
gewölbt Xorma tmponiiti Stirn wenig rfiokwärta geneigt, krftfüg gewOlbt Scheitel hinter der Krani-
AhMt Ute Artfcwj Ji^. lavfliiMM. $
Sobidel Hr. 22. .^lanii, 32 Jahre alt"
floldUM V». as. Herkunft nnbektnnt
B«kM«L Vt» 84. Herkunft unbekannt Olin««9pk9W*.
_ _ 18
Habt flach cingeeattclt, langgestreckt, flach gewölbt, steil f-am Ilintcrliaiipt abfallend. Squama occipHati$
gleichmaßii:,' gewölht I'Jana tentporolia hoch, deutlich begren/.t, abyopl.'ittet. T%therositas »lahiris <li's .Tf>. !i-
beina kräftig. Jochbogcu kräftig, stark gowülbt. i'on acustici groli, ovat. I'rocessua mai4oiüet kurz,
aobmal, Mhleeiht entfUtet Konm «eol^talM: too sbgsraqdct fUnfecUgw Fohb. Saheitel flMhg«irSHiit
Bf'ltoiir;'iii(l( r fast gerade, konvergieren unmorklich ühwnrts. Schwacher Torus occipUnlis. Foramen occipffriff
magnum groÜ, rautenförmig. Coadylcn kurz und breit, flach. J'rocessus jpterifgoidei breiu Gaumen glatt,
w«t OrbHae hoeb, «bgenudet, weirig sobitg gerichtet Sübira mutfiroMN» flaehliegend. Ktteolieiatt
kurr. und fichmal, leicht, T-förmig. Nasenrücken hoch. Apertura pyriformi$ verschoben. Spina nasali$
Dfhiof gt richiot, ktir?, ^pitx. Jochbeine vortietend. Fasaae etmimu MicbU AlveohirfortMU dee Oberkiefeni
atrophisch. Unterkiefer seniL
Schüdöi Nr. 25. Ilcrkdiifl unbekannt.
Männlicher Sob&del in böbcrem Alter, glatt, braun. Schädeldach borisontal dorobaägt. Knochen
mlllig dtok. HnekeUorttse ItrifUg. Arms supereiliara stark aaq^ebitdet, konfloierend. NKbte klein ge>
zibnt, Dur teilweise deutlich. Linke Hälfio der Kran/nalit sullig verstrichen, rechte Hälfte deutlich uffeo.
Sutura fntfiifalh und lainbdoidea im Verschwinden begriffen. Norma fo-llruli^: von leicht nsj-TrimetrischiT
breit-ovaler Form. Linke hintere Scheitelgegend wenig verschmälert und abgeliacht iubera frontalia und
parUidia Bobwaob jwomineDl Eryptoijrg. Hurma UmijfonHK Stira aleU aaCrteigeBd, beok gewdibt.
Scheitel hinter der Kranznuht tiiilit ein gesattelt, flach gew«lM, steil r.uin Hinteihaupl ;»bfallfnd. S'^iumm
oo^Üalh abgesetxti voll gcwulbt. tiana iemporalia sehr hoch, deutlich begrenzt, sauft gewölbt. Tuberosüa»
majori» dea JoebbeiDa kräftig ausgeprägt Joehbogen Marie, knrz, kräftig gewSlbt Port amUki grofl.
oval. Processus mattoidti kuiXi aoblocbt entfaltet. Xorma occipitalis: von hoher, unregelmäßig abgerundeter
Form. Scheitel hoch gewölbt, rechte Abdachung kvrifliger gewölbt, Seitenrander langgettrerkt und sanft
ausgebaucht. Foramen occipitaie magnum klein, breit-ovul. Condylen lang, flach gewölbt Processus pUr/fg^id^
breit. Gaameo ravb, aabr mit. Pan naMäi$ dea StfamlielBea farett, niedrig, etwia gewabtet. NaaenlwDe
«chmal, Stellenwelse vcrwjiphsrn, zeii^en Spuren einer unter leichter Defonnltät geheilten Fraktur: T-förmig.
Orbitae abgei-uudet, schi-i^ gerichtet. Sutura nasofronlalis leicht eiugeeeukt Nasenrücken mäüig hoch.
Aperturo jtyrf/brml» Teraohoben. Spina ksmA« kuts and eplta. Joadibelne miltig vortretand. Amm amhiat
seicht Zahnkurve hufeisenförmig. Abreoten t«Uweiiae atrophiaeb. Kaiiei. Unterklafar kiiftig gabaot
Unterkieferwinkel wen^ ringeaogen.
Behttdal Vr. 36. üetkunf t unbekannt.
Schädel eines Erwachsenen, glutt, gelblich. Erhaltung gut. Knochen müßig dick. Muf-kol.insätae
deutlich ausgeprägt, Aremsttperciliares schwach, konfluierend. Muskelansätze durch Farben markiert. Kihte
dentliob, feingerühnt, offbn. Nörmm terUealh: bmggcatreekt« eehmai-ovate Forra. 2M«rB f\roiUäKa und
parietalia deutlich prominent Sagittaler Stirnwulst eben uur angedeutet Kryptfliyg. JAmaa UmpOftHt:
Stirn t>tiil :lll^tl■IgeIlrl , krflftig gewölbt. Scheitelkurvc flach, langgestreckt, sanft zum Hinterhaupt ab-
fallend. Squama ocapiiaiis abgcscut, Uboi-wchnpiHj kräftig nach hinten promiuiereud, Uutersuhuppc flach.
PUma temporaUa niedrig, andentlioh b^greort, lanfl gewOlbt Jochbogeo gnudl, lang, mllKg gewölbc
/•-n'.' iif'i.-tirl L:r<iC, (ival. P('i(''',*^t*> wnsfoidH kunt, achlrcht entf.iltet. yomm occipitalis: von fruifeckiL;ei
Form. Scheitel tlacli gewölbt, %a beidcu Sciteu wenig gerundet, dacbfüimig abfallend, Seitenränder wenig
anagebncbtet, konvergieren kräftig abwirtai FeroMMn oeeipHeSe magnwm brnt-oral, klein. Oondylen knn,
bochgawOtbt. Processm pter^goidei müßig breit. Gsnincn rauh, weit Orbitae viereckig, « enig schräg ge-
richtet. Sutura nasofrontalis: leicht vertieft Nasenbeine breit und kurz. Nuisenrüeken ni.iliig hoch, cin-
gettattelt Spina nasalis breit und kurz. Jochbeine angedrückt. Fmsoc caninae veilieit Leichte alveoläre
Prognatbic Eakukarre paraboliaab. Kauflieban der ZMhne atark abgMobliflao. Untarklafier f eUt.
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19
Schädel Nr. 87. Herkuuft unbekannt
Schädel von eenilom Charakter, glatt, grau. S«iüle Utureo. Schädeldach horizontal diircbe>.
KnodMii nlfll^ didk, «tell«nw«iM dafobwhwiliopcl. Ma»k<lMiiMM dentii«b. Ainm mfer^iores «obwaob
tiitwickfll, koiifluk'reiid. Nähtf stollcnweiso Jfuüicli, felitgezäbnt, gi'ößt^Dtoils vcrkiu'iohcit. I^colits
Jhrocessm frontalis incomj^dus sqita$»ae tmporalia schwach augedeotfifc, links Stüttra ^heno^ridalit vcrkünU
Normt «erfMtt: von «Iwaa langgwtiMlater brmtH>Taler Form. Aof dem Stimboin finden rieh eimeln«
kleine, ninde, flache Exosto.^i n. Tuben frOHtalia »chwach vorgewölbt. Tubera paridälia iiKißig prominent.
Zwei kleine Fonmiina puridtiliu. Kryptoxyg. Norma femporaiis: Stirn steil anj'tLigPiul. krafliLT gewflibt.
Scheitelkurve sanft gewuliit, allmählich zum Uiuterhaupl abfaUeud. Squama occipiiatis abgesout, voll ge-
wOlbt» JPKhm ftfwfflrwTto boob, oadeaüiob bograutt, etwM »bgoplitlal IUmmAm Motorb dos Joobbeinee
kräftig. Links an Stelle der Sutura trigmiiiiticü-lenifioralia Spuren einer mit li-ichtt-r Dihlokation geteilten
Fraktur. Jochbogen mäliig gewölbt I\>ri euMstici groß, ovaL I^oeemu mastmki kurz, dick. Nornta
«eeipit^: von allseitig abgerundeter Form. Bobeitel m&Oig, hoch gewOlbt, abgerundet. Seitenrinder
wenig audgebuohtet, konvergieren unmerklich abwilrta. Foramm occipHaJe magnum schief, rundlich Ideia*
Condylcn lang, schmal, hoch gewfilbt. Procvssus itterifioidei »chv brt'it Forrwun Cii inini rechts. Oaamcn
glatt, weit Orbitac viereckig, horizoutal. iiutura namfrontaha wenig vertieft Nasenbeine kurz, breit,
T-fOrroig. Untere Enden daidi eine khdbnde Fiarar abgetKnnt, uunerUieh didodeirt JooihbeiM no-
gedrtdEt. AWedMfortaate des Oberkieien vtllig atniiliiMh. Unteridefer aeniL
■ohldai Xr. 18. HtrkBBft «abakanBt
IlMawlieher BobXdet in bOherem Alter, glatt, gnm. Erbaltvng gnt Enodien mitig diek. Mnakol*
ausätze kräftig. Arrui supiirlliitrr's ni;uliti|j; (•iit\uckclt, konfluieitind. Nälite stL-lleinveisL- ileutlich, klein
g«sähut, größtenteils verknöchert StUura tagiitali» in den hinteren zwei Dritteln verkn< churt. Räuder
miregelmlfiig gerauht. Bmiwm tmmbdridm aynoetofieeb. Smtitme sphenofroMttt and i^hawjiaHetäiet im
Versobwindeu begriffen. Norma vtriicalis laiiixgestrecktes keilförmiges Oval. Tubera froHtatia fast ver-
Ptrichen, «ntritt.nlcr Stirn» ul»t fingcdcutct Auf beiden Parielati;! finden sich zahlreiche kloine, runde, flache
Exostosen. Zwei kleine Foramina paridälia, Tubera faridalia deutlich prominent. Norma ten^ralii: Stirn
aebr atartc ffiebend, wenig gewaibt 8ebeitdknrve IbMb, langgestndct, langaam snm Uiuteriumpt »b*
fallenfl. Sqiiama nrcipifdlis ki;lftii,' gc«">ll>t, T'nterschuppe eelir flach. Plana femporaUo liocli, <1ont]ich be-
grenzt, etwas abgeplattet Tuberotitas malari$ des Jochbeines angedeutet Jochbogcn grazil, kräftig gewölbt
Ftri aauHei groß, ovaL J¥oeMaiw utoitOMM bmg, «ehnud. IDbrnw i>ce^itoti$ von ftnfeekiger Form. Seheitel
breiti Abdachungen wenig abgerundet. Seltenruutli i f i i i^orade, konvergieren energisch abwlü-tB. Kräftiger
Torm occipitalis. Foramen occipHaU magnum schief, klein, rautenförmig. Condylen lauggestreckt, sohmal,
hoch gewölbt l'roctsmis pterpgoidei breit Gaumen rauh, eng, hoch gewölbt Pars nastüis de» Stimbeinea
gewidat«l, breit nod niedrig. Kurier oodeatOolwr Stinaabtrest Orbitae viereckig, schräg gerichtet
Suiura nasofronln'h flai'hliogoiid. Nasenbeine teihvHso verwachsen, lang, breit und T-förmig. Nasenrücken
promiueut, houb, gerade, ^ina nasalii ecbiual, spitz. Jochbeine angedrückt Fossa« canitiae seicht Zahn-
kurve aanliberad Y-fOnnig. KanlUohen der ZOim ataik nbgeaobliteD. ITntericleftrkSrper am Eiitn Mbar
alt biateiB au Abgaog der Aate. Der üatarkiaferwiokel iat lebr atampt Kinn ngeapüit und vorMtamd.
Sohidal Hr. SB. Herkunft unbekannt
Weiblieber Sobidel von senilem Cbankter, glatt gelb. Sofaideldaieb horicontal durohrilgt Knoohen
mäßig dick. Muskclansätzo schwach; Arcvs guperciliares fast verstrichen, konfluierend. Nähte größtenteils
verknöchert Lambtlanulit enthält inchrrrf kleine NabtkmHlien. Nortna mf/cuHs; von langgeslrccktor
keilförmig- ovaler Gestalt. Tubera frontaiia und paneiaha schwach prominent Zwei große Foramina
parMdUu Kryptoxyg. Itönm Umponair. SiIib atett anatmend, kitftig gewOlbt Sebeitel flach, all-
mählich zum Hinterhuiipt alir:iI!crT(1 Sqnamu occipitalis voll ^ew-rilbt. Tuhfr'',~if<if malarifi des .lochbeines
aohwaob. Jochbogen grazil, mäßig gewölbt J\>rt aeuäiä groß, ovaL Processus wastoid^ klein, uueutfaltet
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80
A'orma occipitalia von allaeittg abgerundeter, hoch gewölbter Form. Scheitel hochgewölbt, abgeruatiet.
Sdlemindw leioltt MMgelmditeti konverglerm mlfiig »bwlrta. JbroMe» ceetpUah mafmm klein, br«h-«nL
Condylen defekt Pi-ocrssus pierygoidei sehr lireit. r?eirler»eit8 Foramen Civinim. Gaumen f;l:itt. weil.
OrbitM Twraokig, borizont&l. St^ra nasofroniali» flachliegeud. Nweubeiae katarrbio, kurz und schmal.
JodfabaiiM wenig truttratoiiA. Alveolatfortaat« des Oberidefeni atropbiieb. ünterkitfer MniL
BohKdel Nr. 30. Herkunft unbekannt.
Häonliobei* Scbld«! in böberem Alter, glalt, grau, schwer. Schädeldach horizontal durchaägt-
Knoohan atirlt hrperottotiMb. HtitkebnaXtee ttnfintt Icräftig. Arcus süperciUara mSchÜg entwickoh,
kooflaiemid. Sutura sagiUalis vci-strichcn. Die übrigen Nähte stellcnweiso deutliob, fein ^i-ziihnt. Yomm
verticalis: von elliptischer Form. Tuhcni /'rofi/ji/ia und parieinJIa lucit uiul ausgfik'hnl. Zwei kleine
ForanUm parietalia. Mitto d«r Ffeilnaht zn einem flacbeu VVuUt erhöbt Krjptozyg. Nortna temporahs :
Stirn fliehend, mU% gnrdlbt Sehdiidkarr« kuifgwtrsokt, flaoli, «teil nun HioterbMpl «bifitt «ad. Sqmama
wcipitalis anmciklich abgesetzt. Oliersohupi c nach liiiitcii )>ioiniiunt. Untcrsobuppo abgeflacht, fast
boräootal. Plana temforaUo boob, deutlich bt^grenzt, «bgoplattet Iterion uomutL TvimomtM makui» dw
Joohbcinw killtig. Jodibogm ktark, mäßig gowAlbt flemftci groß, omL Fncmtu maämlei Img,
schmal. Xorwa oceipHdlis von fünfeckiger Form. Sohc iti l hoohgtirOlbti MitUebe Abdachungen dMhf4Iim%.
SeitenrtltKler fast gerade, konvergieren unmerklich abwärts. Kräftiger Torm occ'tj.iiiilh Foramen occipitale
magnum groß, rundlich, l ondylen laug, hoch gewölbt J^oceasut ^erngoidei etwas breit Gaumen riwih,
w«it Fun noMäh des Stirnbeinen nngekeoer breit und niedrig, vorgenruliitet OrbitM vierei&ig, ■ehrlg
gerichtet, Sutura uoBoffunUilh stark eingcfifiikt. Nasen' int- katarrhin, lang, T-f'irrnii;. Vorgriibclien an-
gedeutet. Naaenröckcu niedrig. Spina tuimiis schmal und laug. Joobbeiuu kräftig vortretend. Foame
cmümt eeiobtw Znbnknrre weit, bogenförmig. AlveoleB teilwdee ntropkieeli. Vnteiridi^r eelir Icrtftig
gnbavt. ÜDteritieforwnkel weit nnigelegt
SoMdel Nr. SL licrkuafl uubuküuiit
Mftnnltober Sobldel in bdbercm Alter, glatt, grau. Schädeldach honzontal durchsägt Knochen
diok. MadtelMiBMM kiifUg. Arcus superciliares ki-äftig ausgebildet Nlhte stellenweise noch dentliob,
klein gezähnt Suiura sagittalis viiknridurt, Ränder stark nnrcgflmSQix goraulit. Die fibrigen Nähte
•teilen weise verknöchert Deutliche Hufura »qtiamosomattoidea beiderseita. aVorma vertiealis: von breit-ovaler
Form. TiAem fimlaXia ÜMt veratrieben. LRngliebe Vertiefung in der Gegend den linken TtAtr f\nmlah.
Tubera j>arietalia breit und ausgedehnt Krjptozyg. Hintere Hälften boiiler Parietalia stark höckerig und
uneben. AWiNa tmporali$'. Stirn fliehend, miäig gewölbt äolieitelkurve flacb gewölbt, sanft zum Hinter»
baopt nbfidlend. Obereebnpp« dee Oociput ieiefat nneh liinten prominent. UnterMbappc flach, jnma
temporalia hoch, deutürh hf^reu/.t, etwas al^eplattet. lV>tntitOB ptaUtrit Inäftig ausgebiideL Joobttogen
gi-azil, kräftig gewölbt I'ori acustici proß. o\al. Processtis mashidei hing, dick- Xormn nrnititalis von
ffioiockiger Form. Scheitel flach gewölbt, seitliche Abdaobuugeu leicht abgerundet Seiteuränder fast
gerade sdiwaeh abwürfe konveigierend. Fbremm oedpHe^ nuigmim groD, nradiieb. Obndylen mndHek
flach. Processu.1 plerj/yoidei breit. Gaumen rauh, weit Pars nasalis des Stinibeines breit und niedrig,
kräftig vorgewolstet Orbitae vtereoitig, wenig sohrftg gerichtet, üutura namtfnmialit aUurk eingeiogeo.
Neaenbeine kunc, breit, T-fOrmig. Naeenrfleken boob, stampf. SpiM 'natalit knn und breit Joebbetae
vortretend. FosMM eantmie leicht. Alveolarfortnits dee Oberkiefen grSAtentnIe «trophieoh. Untarld«|«r
Intiftig geitauL
Sob&del 2fr. 82.
Reiter, 4t Jftbre alt, «ua Amberg. Bingeriobtet »m Sl. Jftiin»r 1684.
UlBnUohar BehKdd in mittlerem Alter, gUtt, gmn. Btwai defdct Knoehen dltam. Bokideldnek
horizontal durchsägt. MuskelnisHtT-e krnftii;. Arcii.^ s,(['nr-!li)7rrf kKifiig ansrfeliilflct^ konfluierend. Nähte
sitelleuweise deutUob, fein gezähnt, großenteils vursti'icbcu. Sulura sagittalis x crknöchoit, in ilirer lünterea
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9t
Hälfte leicht vertieft, Käuder uneben. Uuks Sutura sphenofroniaUs veracbwiudend kurz. Rechts proceaaua
firmUlh mmpldtu »fnamat (MtporaNk Nvma MFfjcMlif : von laiobt asymmetriMlMr bnitponltr Fora. UbIm
hintere Scheitelgegend deutlich iil)g»fl.icht. Tubera frotdIitVa schwarli, Tuhn-n parietalin etwas .«t.lrker
promiDeQt. Zwei große l'oramiM pahdcdia. Kryptosyg. Xorma iemporalir. iStiru flt«h«ud, mäßig gewölbt.
SohftHelkniTe Üaob', wnft mm HiiitorbBiipt abfidlcnd. fipiMW oeeipibäi$ gUnobni&Dig gewiiI1>t PUnm
tmporalia hoch, deutlich b<^reittt, •bgepitttet. TubtnmU» malaris doB Jochbeine» achwaeb. JoehbogOD
grazil, kräftig gewölbt. Fori acuslici groß, oval. Processtts mattoidei kurz, schmal. Norma occipUalis von
fänfeckiger Form. Scheit«! hoch gewölbt, seitliche Abdachuogeu wenig abgerundet, Seitenrändcr wenig
•oigobiMbtel;, konnreriperoB nUig abwirta. fbrnmi» «eei|pjtab mi§imm Mbmal'Oval, seb? laag . Oondylon
lang geistreckt, flach gewrtlbt. Profcssus plrrinoiih'i srhmal. fJaumpii rauh, eng. Pfir* nmalis dos Stini-
beines br«it und aehr Di«drig, von einem kurzen deutlichen Sttruuahtrest duroh*et<t. Orbilae abgerundet,
boriaoDtal. Swtum muofimnkäi» l«cbt «infeMokt. Narnnbeioo bmg, breit, T-fSraig; NMOortlelEen nißig
hoch, stumpf. Spina nasalig breit und kurx. Jochbeine wonij^ \ ortrtti ud. Fossae ctutinae »ehr seicht.
Zahokurve hogonfiirmig. Kaufläoliea der Zihn« wenig abgeeobMoiu Leichte StellnngeMoniftlien. Unter*
Uefer etwM defekt. Kräftig gebaaU
Männtichrr SrhSfIcl in mittlerem bis höherem Altor, gbtt, grrm. SchrnU'MaL'li horizontal ilurch-
aigt. Kuoobeu mäßig dick. £tWM defekt. Uuskelansätze aebr kräftig markiert. Arcus supcrdliarea
Mark ev^l^dot, konflaiereod. SMim eorvNoKa deutlich, grob gezähnt, offen. Skdmra iagäMU vad bunb'
doiilta verknöchert. Norma verlicalis: von langgestreckter, leicht asymmetrischer rcktangulär- ovaler Form.
Kechter Tuber frontale wölbt sieh stSrkt'r vor als der liulic. Flacher sagittaler StiruwulsU Tubera parieUüia
schwach promincut. Kry^tozyg. J^orma tempurali^: Stirn lliehcud, gut gewölbt, boob. Schcitelkur\o sauft
gewölbt, oankt «iob langeam tum Hinterhaupt. SqfumA eee^lol^ anmerUiob abgesetzt, Obenehuiipe
kräftig nach hinten prominent, Unterschuppe flach horizontal. Plana temporalin hoel», deutlich begrenzt,
abgeplattet. Ttibcrosita» malari» eobwacb. Joobbogeu kräftig, kurx, mäßig gewölbt. Port actulia groß,
oval. Pnenmu maäoidei groß, dkk. Nomm oeeiptitäh von peutagonaler Form. Sobeltel boobgewtfibt,
Abdachungen etcil dachförmig abfallend, Seiteuränder fast gerade, IcoBvergiereu energisch abwärts. Foramen
oecipÜa^ magntm schief, klein, oval Coudylen lang, abgeflaoht. Ptoeeuu» fUrjfgoid» breit. Gaumen rauli,
eng. Part nasaiis des Siimbeinee breit und hoch, gewulatet. Orbitae vierecldg, wenig schräg gerichtet.
Sutura nasofronialis vertieft. Xaaenbeine hug, naeb untam verbreitet. Nasenrücken mäßig hoch. Spinm
uasfi^is jtchttial. sjüt/. .Ti)chl)oine angedrückt. Fossae raniiuie eeiobk Zalinkurve paral>olieqili. Kauflicben
der Zähne wenig abgeschlifien. Unterkiefer kräftig gebaut.
Joseph Ruppreobt aus Kolmberg, hingerichtet am 6. März 1903 zu Amberg.
Männlicher Schä<)el in mittii um bis höherem Alter, glatt, gelblich. Erhaltung gut. Schädeldach
horizontal durchsägt. Knochen uinßig dick. Muskelansätze kräftig. Arcus supercäiwrea sehr schwach aus-
gebildet, koollaierend. Nibte grOOtenteOe verkaOehert Suhtn etmuäi» unterhaib des Stepfaanton beider-
seits vcrstrlohrii. S^iiturti sutiitfaNs M'rkii''chf rt, ihn- vonicro Iffllft© leicht aufgow-orf™, ihre hintere TIrllftn
sowie die anstoßenden i'arlieu der Parietaiia unebeu. isutura ImMUddea verknöchert. Sutura sfheno-
ftaiäälif beideneita verkfint Norma vefUeaKs: von annihemd eUipUioher Form. TtAen firmtalia eebwaeb.
Tubera parietaiia kräftiger prominent. Phänozyg. Norma lempordlis: Stirn stark fliehend, mäßig gewölbt.
Scheitelknrve leicht gewölbt, sanft zum Uinierbaiipt abfallend. Squama occipUdlis deutlich abgesetzt, nach
hinten promueuU Untoreehuppe Üach, fast borizoutal. Plana temporalia hoch, deutlich begrenzt, schwach
konvex. TubtrofÜM malari$ den Joebbdoee dentlidi. Joobbegen atark, krtftig gewölbt J'ori atu^Uei groß,
rtv;»l. /Vt)rf«Mfs rnnfiriitln Inn»;, schmal. Konna occipitnhf. von ffiiiferkijjer Fonn. Scln iu l tl:ieh, »< iltiehc
Abdachungen nicht abgerundet. Seiteuräuder leicht ausgebucbtet, konvergieren mäßig abwärt«. Kräftiger
■obU«! Wt. n. Peraob, hingeriebtet am 11. September lS9ft.
Schädel Nr. 34.
39
ToTHS ocdpHalis. Foramen oceipHale mi^ntum klein, mutenfömig. CoDdylen t1acb. Spinae angulart»
beitlereeiu verlängert Proeesaus pierygoidei 8chr breit. G&uid«d nrah, weit l'ars uimHia des Stirnbeines
breit und Tricilrlg. Orhitae fast hori/mitnl, vierfckiLj. Futura nfj.«<>/"riw^(7Ffs wi-iiig fiiiLjcHL-nkt. \;t»enbeinc
katArrhiii, kunt und schmal Naaeurfickcn flach. Jochbeine kräftig vortretend. Apcriura piriformis ver-
■ehobeo. Spina muälk knn rnid ^te. Amm emma» Micht. ZüktHatrre bnfmBanfOnnig. KaiuHttAtm
der Zähne surk :k1)L^'L's^ljli{feii. l'uicrkiefer Mhr krlftig gelwati Viit«rkiefanriiik«l weil wiBgeltigty H4dber
und Leisten deutlich auagesprocbeu.
Sohldal Wt, SS. Christhin SelmlKi aus Fürth, geboren am 20, Jali I86ft
H i n c^t» ri i:h t c t .-k n> Mai 190 1 su Nflrnbprjr-
]kIsluuHwber Schädel in mittlerem Alter, glatt, steUeoweiae stark uucben, grau. Sciiädelda«ti
horiMntol dandiiigt Enoeben dflnn, Kt*ll«BW«im dovdiecbniMiid. IItt»hel«iMiKt»ektMUg. Anm Mpercüiaret
kräftig nusgebildet. Sntura mroddl/s mulentlioh i;rob gezähnt, grSCtcuteil'* \ erkin">clifTf . Stilui>i safiitfiilis
fast völlig »ynottoti^ch , Nabtzähne schoitibar aaseioander gezorrt, zu laogeu queren Rüfolu ausgezogen,
mndcr mtgleiehmäOig gerauht ShIw« bwMffftilmgrOfitmitoibTerkDO^^ KormaperHeaHt: voattVipÜBi^
Form. Tubera froutaUa vcrstricheu. Tubtra paridnlia schwach angedeutet. Zwei verschwindend kleioe
FttramlKf! paridaiia. Krjptozyg. Norma (emporalis: Stirn stark fliehend, mäßig gewölbt. Scbeilelk«r%-e
flach gewölbt, allmählich zum Hinterhaupt abfaUcod. Sqwma occipitalis abgesetzt, gleicbioäüig gewölbt,
naoh onten vofdriiiikt Ifam tmporalim hodb, dontlicb begremtt Bsalt anagewiOlbt lUeraailM «tforü
ilt'utru'h. .TochViocjen äußerst kurz, krfiftig, srhr stark trokrflmmf. Pori a^iisfiri ^roß, oval- Processus
masioidei kleiji, unentfaltet, scbiuaL Norma occipiMis: von uubestiiuiuter abgerundeter Form. Scheitel
hoebg«w0lU, SeiteoTliider fciiflig mmgebBiidit, kooveigiareD stwfc abwlrt*. PnlvibetrmM« oedjfikXk Merna
und Lineae nudiae sehr deutlich. Foramen ocapHoU magnum schief, breit-oval. Comlykii. jedeiMita io zwei
Facetten aertegt, flaob. Uiugebong des Foramen magintm krilftig ios Schildelinnerc hinanfveracbobeo.
Corpus batBan breit und sehr flach. Recht« Foramen CmnmL Prveeasus plerifgoidei sehr breit. Ganmeo
immbf weit QrbitM abgerundet, wenig schräg gerichtet. Sutura nasofrontalis stark ciuger.ogen. Nasenbeine
zeigen Spur*"!» oiiirr olinc- erhebliche Dc-foriiiifrif geheilten Fraktur. Nastiiixfiia' laui; iiiül \nv\\, T-förmig.
Naaeurücken »ehr hoch. Spina nasali$ kurz und breit. Jochbciue wenig vortretend. Fossae caninae seicht.
ZabDlcnrve bogeotSraiig. Eaafttoben der 2ftbiie wenig abgeniittlL Kuriee. Unterkiefer loAfUg gebaut
Höclcwr and Leisten dentlieb aiUlgeprtgt
MbidU Vr. M. llaibiae Hofmaao «ne Lobndorf. Hingeriehtet am KkM&ri 189&
Männlicher Schädel vott senilem Charakter, glatt, grau. Brbaltnng gut Schädeldach horizontal
diuolisiigt, Kriochrn dick. Muükelauisätzc äußerst kräftig. Ar-u? sw;»frrf7<(ir'N mäßig stirk ausgi liildet, kon-
fluierend. Nähte stellenweise noch deutlich, kleiu gezähnt, gi-ößienteiis verknöchert Sidura sagittalis ein-
geeenht, Rinder voregelmiOig genuibt Koma vertkaH» von nmdliober Fom. lUera fnaUlta oad
pnri'litH'i schwach prominent. Krjplo/.yg. yoniui Icmporalis: Stirn lliduinl, iilt'<1tig, iiKVÖig gewölbt,
Schi'iiel flach, sanft mm Hinterhaupt aiub aenkend. Sguama occipUalis schwach abgesetzt, Oberaebnpp«
wenig naeb hinten prominent, Untenobuppe fiaob, faet horiiootaL ftaaa Imporalia boob, dcntlieb lie-
greuzt, stark konvex. Tuberositaa mtäaris dos Jochbeines aebr Icr&ftig. Jochbugeu kräftig, starlc gewOlbt
Port acusiki groß, oval. J'rocessus ntastoitiei kurr. dick, unerttfnltpf. Norma occipitalia von breiter allseitig
abgerundeter Form. Scheitel flach gewölbt, Seiteuränder wenig ausgebaucht, konvergieren schwach ab-
«rill«!. Krifliger Tont cce^^italiB. Foramm oedpUiä« magmm randliob, klein. Oondylen lang, IlaobgewOlbt
Proceasus pterfi'''"i'l'-i ««ehr breit Gaumen rauh, weit. Pns vn-afh Stiiiilii'iiu»» breit, srhr tiirdrig, g:^-
wulstet, voD kurzem deallioben Stiruuahlrest durchsetzt ürbitac viereckig, fast horizontal. Sutura iioso-
ffoMMU tief eingelenkt Nasenbeine verwaehaeii, knnt, T-f4nnig. NaaenrOcken niedrig. Apertmro pjfrt-
formis sehr stark verschoben. Spina nasalis kurr. und stumpf. Jochbeine kräftig vortretend. Fossae
can/nae seicht .Mv<'olarfonsats deiOberldcfera airophiacb. Unterkiefer seuil, kr&Aig gebaot Unterldefer-
wiukel stark aungelegt
38
S«bidel Nr. 37. Ipf< Ih.^f er. Hingerichtet :i ni 7. Mai
Idäunlicher Schädel in miulerein bis höherem Alter, gUtt, grau. Scbitdcldach horizontal durch-
■•gt; Knoehen ndUKg dklc Ertnltnog gut MnikelraaMi« sehr krtiftig. Arcus supenßiam ttark su*
gebildet Fast sämtliche Nähte des Schädeldaches undeutlich iiud verknöchert oder im Verschwinden
begrüfeu. Die an die äagitdUnabt anstoUcndoD Ritoder der Parietalin erhöht, unregelm&llig genuiht.
Nörma PortkeiU'. von lobtntl-ovttler asymmetriiHsber Form. linke Soheitelgegend vencbmllert verkflni}
Tubera parietalia deutlich prominent. Tnbera frontalia fast veratriehen. Kryptoiyg. Nerma fempontttt
Stirn fliehend, mäßi<i i^iuölbt Scbeitclkiirs c fiuiifl gi liogiii, l.iii<^arn rnm Hinterhaupt abfallend. St/iMimd
ocdpitalis deutlich abgesetzt, gleichmäßig gewölbt. Flana iemporalia hoch, deutlich begrenzt, etwas ab-
geplattet IMemühu «Mfori» des Joebbeines aobweeh. Joobbogen kritftig, müßig gewMbt Arl oomlM
^roß, oval. Processus mastokhi lang, schmal. Norma ocetpitaUs: von li.iimfrprmif^er Gestalt Scheitel hödi
gewölbt, iteillioh dachförmig abfallend. Seiteoriindor fast gerade, vertikal I^oiubermiia oceipit«lia externa
Mark eatwlokelt JFbnmwit oetifiUä« magmtm klein, rundfiob. OoM^en ling, iadi gevBibt. Pfoeenm
pterygoidei sehr breit Gaumen rauh, weit, hoch gewölbt Sflbwiebcr TofU» jMfdfAni«. Ban tuuaUs dos
Stirnbeines breit und niedrig, Il-uIiI ^'CrtölM. Orbiuu- \iire(>kijr, srhrüp; tr<^ricfit<»t Sulura naaofrontaJia
leicht vertieft Nasenbeine lang und sclimal, T-fÖrmig. Naitcurücken niedrig. Jochbeine wenig vor-
tnieiid. JFVuae omimw leidit Zabokorve paraboliMdL EavflBoken der Zlhoe atarfc afageiciblileo. Untn^
Uefer kclft% g«baut UoteridcfsndDkd ttaifc aufgelegt.
mDottober Sdildel in ndUleirem bis hOkerem Alter, glatt, gran. Btwaa defekt Kaooben diok.
Muskelansätze deutlich. Aniis svperciliares schwach ausgebildet, konfluierend. Nähte größtenteils ver-
knöchert Stitura coronaH» ofion, deutlich, fein gezähnt Butura sphettoparidaiit beiderteito verkürzt. Normn
tvrti'eoKa von breit-ovaler Form. TiAera fronicHia deutlich prominent Unker TSAer parietale breit, aaa-
gedehnt, rechter kräftiger vorgewölbt liechts großes Foramen parietale. Krvptor.yg. Norma leinporalis:
Stitn fliehend, maßii; rjewfULt. Sclioitclkuno flac!!, ««n i! xtim Htnt* rliuupt abfallend. Unterschuppe des
OccipiU abgeflacht. Plana temporalia lioch, deutlich begrenzt, ungleich gewölbt; rechts abgeplattet, linka
■■oft avagewdllrt. IVbirorita* MofaHif des Joehbdnes krlftig. Joebbegen sebr kitflig, Iran nod ndlOig
gcwßl1)t. Port nru^ici groß, oval. J*rocessuf iii<':-l<ii(li i grnD, <lirk. Noniiu occipHiiJi.i von etwas ai^s iinnetrisi-hiT,
etwa fiiiif eckiger Form. Scheitel flaob gcwolWt. abgerundet Scitenräiidcr wenig auagebaucht, konvergieren
kräftig abwXrta. üoke bintere Sobeltclgigcnd etwas TerBebinKlfwt und niedifger. JbrssMn (mdplUU
mafmin kkin, «turk durch <lio na^li innen gedrängten Condylon verengt Condylen kurz und breit» flash.
Proces$»? plrr!j;ionl(i nirißig liri.il. (i;iiuiuMi rauli, «lit OrViitao viereckig, schräg goriolili-t Sufurti nnM-
frontalis vertieft. Nasenbeine fehlen. Apertura piriformis verschoben. Spina rtamiis schief gerichtet,
fcon, ^ti. Jookbeine aogedrilekt Fbmt emdim lief. Krlftige^ alveollrs PrognatU«. Zaboknir« bogen*
fSmig. SaofMdien der ZUm» irtark abgaacbltSoL Unteifciefer krifüg gebaut
Minnliober Sohldel in mittlerem Alter, glatt, grau. SebSdeldadi horisontal darebalgt Knoehen
mäßig dick. Muskelansätze kräftig. Arcus supfrciliares in;i*-]ktig, konfluierend. Stirnnaht besteht Suiura
tagUtalis steUeoweiae verknöchert. Sutura lambdoidea doppelt Sobaltkooobeu der Warxcn> und Öoblifen-
fontanellen. Imker Scbaltkuochen trennt Keilbeinflügel vom Parietale ab. Norma ttrttcaJts von breit»
ovali T Vurm. TlAcra frontalia und parietalia deutlich vorgewölbt Krjptozyg. Xcmm Umperalis: Stirn
flitlniiii, gut gewölbt Scbfitpiknrv«' flach, steil ziim IIliiiiT!iuiipt abfallthil. Srjttnma oecipitalis kiiiftig
abgesetzt, Oborscbuppe nach hinten promiueut, Unterschuppe flach. Plana temporalia niedrig, deutlich
begrenst, eehwaeib keiivcx. ^AerveUaa «Mlwif dee Joebbeines dentlidu Joohbegwi fpfSril, fcrtMg gawMbt
Poii ai'usUci groß, oval. Prrrcessus mastoidci kurz, unentfaltet Norma oecipitalis \ou 1>i(itt i, fünft-rkigi-r
Form. Scheitel flaob gewölbt» wenig abgenuidet, tSeiteodUider last gerade, kooveigiercn schwach abwärts.
flohldA Ifr. n> Körper. Uingeriehtat
. fldhldil Wt. M. Ulkarr. Hingeriobtat am Ii. F«1>raar .l$7fl.
94
Kriftiger Tonis oeeijfitalü. Fonmen cecipHttt« maguum «obief, breitovsL Condjleu kng, hocbgewOlbt.
JF^MMHS ptertfyoidei brat Osurnen nah, weit Fun mmlis Am StiinbfllnM breit, lit«diig, stark ror-
gewabtct OrbitJie viiriclcig, fast horiiontal. Suiura nasofrontalis stark vertieft. N:iscnbciiie kurz und
schmal. Xascfiriukfn iiiiilriy. Hp'nm na^alh Lrcit, s}»itz. .Tochlioine wenig vortretend, i'osme camm9t
tief. Zatinkurvc bogenförmig. Kautlächen der Zähne wenig abgenutzt. Unterkiefer kräftig gebaut.
SchBdol Nr. 40.
Karl (jtuittii bei er, ,'J(i .T:ilir. H i ri g (• r i 0 h t f t am ?,. August 1893.
Uäanlioher Schädel in mittlerem Alter, glatt, grau. Erhaltaug gut. Koocbeo mäßig didc Muakei-
«DiltM Hlir Mftig. Armt aupereHiam nXobtig ausgebildet, kaii6ai«r«nd. Nkbte deutlleh, fängadOint,
«ffra. Stitura lamhdoidea enthält mehrere größere Nahtknochen. Xonm vertkahs: von breitovaler, leicht
«Bjrmmetrischer Fonu. Linke Scheitelgegend verschmälert und abgeflacht. Tubera frontaUa und pariäcJia
kräftig proiniuciit. Zwei kleine Foramina pariäalia. Kryptozyg. Norma t«mpora}is: Stirn wonig rQck-
wärt« geneigt, kritflig gewölbt adMitelkaiT« flaoli, mlSig steil mm iffintariumpt »bfidlend. 8(1mmw
oedpitaiis Wfu'\'^ .ibsesetzt, voll gewölbt. Pinna fempnrah'n Jiooh, deutlich hcjrrcnzt, etwas ab^rfl'lattet.
TitberotHas maiaris des Jochbeines deutlich. Jochbogcu kräftig, mäßig gewölbt. Port acustici groß, ovaL
JVewMMt m«tMM Uetn, tohteeht entMtst ir«nra oeäfkäU» von BindOivnid fttnfeddger Fotn. 8«lieH«l
rtachgewölbt. Rechter Tuber parietale kräftiger prominent 8«Uenr8nder fast gerade, konvergieren wenig
»bwärta. Foramen occipitale magmm raodüob, groß. Condyleo rundlich, flach. Proeesgut pterggoidgi br«it
Ganman nnh, weit, hochgc wölbt Fan naaeilh det Stirnbeine« breit, niedrig, gewnlrtet 17nd«itBcilMr
kurxer StimsahtreHt. Orbitae viertokig, wenig schräg gerichtet. Sutura »mofroHi<ili8 eingexogen. Naseo-
beiuc asymmetrisrlt lan?, hrcit T-f''iTrn||;. XiiPctirückcn hoch, nach link-s goiiclitut. Apertnra piirifvrmis
stark vorschoben. Spina nasahs lang und schmal. Jochbeine weuig vortretend. Fossae canitiae seicht.
Zahttkurve jwnbollMb. K«uflldi«n der ZUme wenig »bgeieUiffen. tFaterkiefer krftftig gebant
Schädel Nr. 41. H8l!h<>inier. Hingerichtet.
Aläuulicher Schädel in höberein Alter, glatt, grau. Erhaltung gut Knochen mäßig dick. Muskel,
amitte deutlich. Atem» $i9erdHam eohwaob aoigebildet, konflnierend. SWMra emmäis grobgesUiot, oflea.
Siüura sagittdlis verstrichen. UroDes Ot Ineot laterale dcxtrum. Nerwu vertkolis: von breitovaler Fora.
Tubera frontaUa und parietaJia kräftig vorgewölbt. Zwei große Foramina parietalia. Kryptozyg. Norma
temporaUs: Stirn steil und hoch austeigcnd, kräftig gewölbt Scheitel flach, sanft zum Hinterhaupt ab>
fallend. Squama oeeif^h kMÜg abgeeeta», gletotaaUiag gewOlbt JVon« lemporalia hoob, ondeatlieh be*
gmiTt. f^'hwach, konver. TuherosOas mafari'^ Ac^ .Toc^ihoinrs dcTitlicli. ,Toc?iboeen kräftig, knr?;, stark gcwölht,
J'ori acudici klein, oval, l'rocesms mastoidei kurz, dick, iiorma occiji»itali8 von annähernd viereckiger Form.
Seheitel iladi breit, Seiteaittoder £ut gerade, koavergierea eaergiedt abwlrta. Fmmm aee^fH«U$ mafHmm
schief, groß, oval. Condylen lang, hoch gewOlbt JVoccssi« pterygoidei breit. Gaumen rauh, uneben, Aveiu
jRor« ntmli» des Stirnbeines niedrig, breit, voi^gevölbt, von kurzem Stirsnalitrest diirohietit Orbitae ab>
gerandet, taet horinmtaL Safum nasofrontalh vertieft Nasenbeine defekt, huig, acbattL UaaearBakiBu
mäßig hoch. Spina nasalis B<-hiual, spitz. Jochbeine vortretend, flach. Fossae cannuit vertieft KaoflildMll
der 2^ne atark abgeaoblüEen. Zahnknrve paraboliaeh. Unterkiefer krUtig gebaut
fiOliid«! nr. 4S. Hilpert 9.
Kleiner welblioher Sehldel in jngendliohem Alter, glatt, graa. BrbaHnng gut Enodheii dflo».
MMski'lansätze Si:liwH<.-li, Arffi'^ ^•yl<-r''^' Vfr«','; vei^trichen. Xrilite cleiitl'n l,. fein^ezarkt, offen. .VorirJfT rertfcalis:
vou breit-o\aler Form. Tubera frotücäia und pariefalia kräftig vorgewölbt Zwei kleine Foramina parittaiitu
Kryptozyg. .yerms Umportiit'. Stirn steil ansteigend, kräftig gewölbt Sobeitel Ibeht eteH tum Hintei^
hanpt abfallend. Squama occipilälis voll gewölbt. Pla/IM temporalia undeutlich begrenzt, stark kouvex.
Titberotita$ malarU des Joehbeinea angedeutet Joohbogen gmä, stark gewölbt Art aeuiUci gioOt ovaL
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Froeessws mastoidri knrr., dick. Norma occipitaii» von «llaeiUg abgerundeter Form. Scheitel flach gewölbt.
Seitenräuder kräfüg ausgebaucht, konvergieren energiaeb abwärts. ForameH oceipitale ma^num klein, Bchmal
oval Condylcn lang, abgeflaoht Processus ptery^idei schmal. Gaumen nah, eng. Orbitae viereokig',
schräg gerichtet. Sutura Ha^frm\t(i!ls fl;uli licu'f'ud. Naneubeine knrr. und schmal. Na.iLiiiitLken tiioilricf.
Spina neualit kurz, atuiapl Jochbeine mäliig vortretend. Foasae caninae seicku Zahukurve bogoulörtuig.
KMlUriwB d«r Ztbo* idoht »bgcabUiflea. Uiitei1d«f«r gnuiU.
Soh&del Nr. 43. Spicbtini;i'r, 24 Jahre, 2. Mai 1894 enthauptet.
Mäonliober Sohäd«*! tu mittlerem Atter, glatt, grau. Sobidel horizontal durchsägt. Knochen mäßig
diok. MiiakehiialtaB kräftig. Arcus superciliarm atMrk »mgebikivt, koaflunrmtd. Mwa sagiUaii$ «md
hmbdoidea größteuteiU vcrkuöchert. Nonua veriicalis von leicht asymmetrischer breit^ovaler Form. Linke
hintere Scheitelgegend abgeflacht. Tu^era /VoN<n/m schwach, Tuljero parirf«/<o krSftit; vorg*'WöI1>l. Kryjitozy^.
Normo temporalis: Stirn rückwärts geneigt, kräftig gewölbt. SuheitelkurA-e tlach, sieii zum iiiuterbaupt
abfallend. Sqtiama oceipiUäig voll gewOlbt. PloM tmponiki hoeh, UDdeutUch begrensfe, aehwacth kaoruc.
Tubtrositas molaris Aoa .To(>hbcines kriftii;;. Jochbogeu grazil, st.nk jpwölht. Port aeii<tiii klein, oval.
Processus maäoidei laug, dick. Jforma occipitaii« voa annähernd (quadratischer Form. Scheiltil breit, flboh.
Bettenifiidffr wenig siugebaolitet, konvergienn eohirMh abwiiM. Fttamm dee^ptfofe moffnum groß, rand*
lieb. Coudylcn lang, flach gewölbt. Ptoctssus pterygoidei breite Gaumen rauh, weit. Pars nasalis dos Stirn-
beinea breit, niedrig, stark gew'^lhi. Orbitae abgerundet, horisoutal. Sutura nasofronUüis leicht vertieft.
Naaenbeine leicht asymmetrisch, lang und breit. Naseurfldceo hoch. Jochbeine kräftig voitretend. Fossae
caninae seicht. Zahiikur^o hufciscuföniiig. Ktnfllohen der ZUme wenig abgMohlilaii. Untcriaafar kitftig
gebeal. Uaterkieferwiiilul an^gelagt.
UhMWl n. 44. RaindeL 31. Juli 1887. Hlngeriektet in Amberg.
Männlicher Schädel in mittlerem bis höherem Alter, gbttt, grau. Schädeldach horizontal durch-
sägt. Knochen mäßig dick, ^fuskulansät/.e kififfiL'. Arcus supercUiares schwach ausgebildet, konfluierend.
Nähte deutlich, fein gezähnt, offen. Xornta verticaln vou elliptischer Form. Tubera frotUaiia uud parietalia
breit and aoagedehnt, wenig prominent. Zwei klein« F^nmitHa fortetaKo. Kiyiitoiyg. Koma feMjMraflt:
Stirn steil iuistoi'^'cinl, ki-äfti;,' L'L'« "'llif. Sclicitclkiirvc' flach, stril zum Hinterhaupt abfallend. SiiKoma
oce^iäi» voll gewölbt. Plana temporalia hoch, deutlich begrenzt, abgeplattet. Jodibogeu grazil, mußig
gewOlbc Feti tteuMici groß, oraL jVeeMmt moäotdei groß, soInnaL Noma oeäpifalio vou allseitig s.anft
abgerundeter Form. Scheitel rundbogig gewölbt, Seitenräuder leicht ausgebaut hi, fa^l veitikal. Foramen
occiptlaJe magnum klein, etwas schief, breit-oval. Coudylon lang, flach gewölbt, Processus pterygoidei sehr
breit. Gaumen rauh, eng, hoch gewölbt. Pars nasaiis dea Stirubeiuc« breit, niedrig, leicht gewölbt. Orbitae
viereckig, aehilg geriflhtet. fiMnniitaflo/Vaiifaiir etwaa «ngeaeakt. Naaanbeine ImraT-filnDig. Nineorflekan
r-i t''-!.- hoch. Sp'nn nrnaiis hrv'ix ?pit7. .Tnohhfinc mSßi;» vortretend. Fossae ciiiinae seicht. Zahnkurve
par»buli8ch. Kauflächeu der Zälme wenig abgenutzt. Unterkiefer kjräftig gebaut. Uuterkieferwialbel
Btaifc ausgelegt.
Bolildil nr. «B. OoboL Bingoriehtet.
Männlicher SoUidfll'ia hOhercm .\ltcr, glatt, grau. Etwas defekt. Knochen mäßig dick. Muskel«
ausätze deutlich. Arcus supernJir^rf^ kr.ifti_'. konfluiereud. Sutura coronnlis in unteren seitliiliLii Prirfien
verknöchert. Sutura sagittaiis niciit genau median, grüßteuteUs verstricheu. Im Bereich ihres mitilereu
Drittela aaatoBooda lUnder der AwitfoTia kidit vwdidct. Atfnni ImiMMtfea atellettwdae vanstriehein.
Xnrnui rfi-rirnJis : Tifcit-oval, unmerklich asymmetrisch. Kc-hte hintere Sfhrit.'lLri Lroini rth'^ffl"<ch». Tubera
frotUaiia'Uud pariäalia deutlich proraiueut. iüyptosyg. Xorma temporalis: Stirn fliehend, mäßig gewÖlbL
SoheiteUnirve etwaa flach, flUt ateil sain Hmterhaniit ah. Ssihmni ocoipiMHo gleiehmißig gewAiht. Ftaita
temporatiAi hoeh, wenig gewölbt. Tuberositas malario d«t JoohbeioM deutlich. Jochbogen stiimmig, kurz,
Ittftftig gawUht. Pori acustid groß, oval. ProeeUM maoMiM groA« diok. iVoraia oec^ddio: von hoher
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{üofeokiger Form. Scheitel leicbt abgerundet Seiteuränder fut gerade, konvcrgiereD sobwacb abwärU.
Fwmmm «eipiUlt mmgimm groß, Vreife^al. Oondjlm hoeb. Oritla päma d«r Part ^fn^anka hiManl»
httaoAen kräftig auegebildeU Proctsaus ptert/goideiia mäßig breit. Oaunicn, rauh, weit. Orbital abgerundet,
BchrSg gerichtet StUwa »asoflrottiali* stark vertieft. NaMobeioe lang und schmal, T-fdniiig. magalU
lang und spitz. Joflhbciae kid&ftig TortnMod. Fonae eminae Mtobt Zabokorve paraboliaob. Ocbifl AtMA.
.KaaflSobcn der Zihne wenig abgeantit 8. Hoiarw dee Untarikief«!* Ungo«! iimg«]Eip|iL Uaterldsler
ktlfäg gebaut
Schädel Nr. 46. Herkunft unbekannt,
MäuuUcber Schädel in höhcroni Alter, glatt, weiü. ächudeidaob horizouUil durchsägt Erhaltung
gnt Kooehen diok. MmkelMMlliie deutlich. Änm st^penaiam krMäg, konflaietend. ShOun $ttSßtlaUt
uriil oiroii'tlls \ iTkiiüflifi t. AnsUjCfinlc l':iii<Iür di-r l*;iriL't:(li:i im Pfcilnahlbereich" tinrcgelmaßiii; verdickt.
Grolles Oa Jncae lalerfüe dcxirum. Ik'orma verlicalis: von breit-ovaler Form. Tubera fronlatia und jtarklaUu
deutlich protnioeatk Zwei kleine Fmmmm parielaNa, Kryptozyg. Notma iMiporoNic Stitu kiMtlg rtok*
iribtfl gl lu iyt, mäßig gewölbt Scheitclkurve hinter dem Bregma leicht cingesattclt, flach, fällt allniählit-h
cum Hinterhaupt ab. Hinterhaupt leicht abgesetzt, gleichmäßig gewölbt PiuMn temporalia hoch, deutlich
begrenzt. Tuberositas molaris des Jochbeines deutlich. Jochbogen atämmig, langgestreckt, kräftig gewölbt
JVrt aeiuHci groß, ovaL iVaeesm« watlokki km und diek. Norma occipifälis von breiter viereekiger Facm.
Scheitel t;am flaoh. Stitiin:nifU"T wenig aiistreV»tichtt>f , konvergieren schwach abwärts. Foramen occipilale
mugnum klein, rautenförmig. L'ond^lea mälSig hoch. Procesmts fterjfgoidei breit GaUmeu rauh, weit
Oibitad TiereoUg, eobrilg geiiobtet. Sahara lumfifwdaHt Mdit vertieft Neeeubdott teng und «ohineL
Nasenrücken hoch. Spina tiasalia lang und spitz. Jochbeine kräftig voitretend. Fossae caninae seicht
Zahnkurve bufeiaenförmig. GebÜi aavoUatändig. Alveolen teilweise «tropbüob. Unterkiefer kräftig
gebaut.
BeMdal nr. 47. Herkunft nnbekanoti
Milnnlichd SiIkkUI in hohem Alter, glatt, grau. ErbaHuilg got. Sofaildeldach horizontal durch-
sägt. Knochen dick. .Muskelansätzo sehr kräftig, Arcus Mipereiliares denflioh cntwiikult , kdiifluiiiiinl.
Nähte fein gezackt, stcUcuweisc verkuöchcil. Beidci-seila deutliche Suiura squamviiomnsioidea. Kleiner
SchaltknoelMii der zechten WsrseDfontraelie. Noma va1taäf$t von brettHmler Foonn. TiAmt frtnUfia
und pariefclin deutlich ]irfiininpiit. Kloiiips ffifif niediauCB Fornmai pnrkfnl,:. Krvptozvn:. Xorma ffnipoTnli^:
Stirn ecbwaoh rackuärts geneigt, stark gewOlbt Scheitclkurve flach, steil zum liiuterhaupt abfallend.
Squama oeeipitolh leiobt Bbgeaetst, Obenchnppe nscb hinten prominent, üntendinppe platt füt horizontaL
Plana temporalia hoch, deutlich begrenzt, sanft gewölbt. Starker Dtplocscbwimd in lier Ptei-iongegend.
TuberosUas ni'iJtiris des Jocbbeina deutlich, teilweise maxilhu-. Jocbbogcn stämmig, stark gewölbt. Kurz.
Port acuslici yroU, ovaL JPnocMfW maäoidei lang und schmal. Norma occipilaJis von amiähernd fünfeckiger
Form. Scheitel sehr flacli. Seitenränder wenig gewölbt, konvergieren scliwai-h abwärts. Zwei greAe
Forttmliiii iii.i^tiiitlta. F'->rnmen orrtpitole „loiinum hrcit-oval, schief. C'ondylcn fl;ii_l). Processus spinosus
beiderseits dornartig verlängert. Processus X'^i'ifgoiileus mäßig breit Gaumen rauh, weit Orbitao vier-
eekig, sohtig gmobtet Süfiiro muoflmitaNt leicht vertieft. Kaaenbeiiie teilweiee verwaehsen, hnkt^
T-fömiii Alte l'iaktur. Aixrfurn pifrifonnls veisrlioben. Spino }tit^tih's broit und spitz. Jochbeine stark
vortieteud. lossae caninae verlieft Alreolarfortsatz atrophisob. Zaliukui-ve paraboltsoL Unterkiefer seniL
Bobldal Vr. 48. Joaeph Härtl Amberg. SelbatniArder. A. 1901.
Männlicher Schädel in mittlerem Alter, glatt, gelblich. Schädeldach horizontal durchsägt. IKe
linke Hälfte des Hirn* and Gesiohtsschädels hochgradig zertrümmert. Knochen mäßig dick, stellenweise
dorohseheinend. Medial vom linken Tttber parietale luuglichc, teilweise scharfraadige 4 cm Uti^o Ver-
tiefung. MuskelauBätze kräftig, Arcus superciliart$ deutlich, koniinierend. Nlht» grUtaateila TerkoAcbeit.
Xu/)/)!/ verticaUs von brcit ovak-!' Form. Tubera frontalia und parieialia denilieh prominent. Krvptozvg.
iV'orma temporalis: Sliru flieheud, mäilig gewölbt, Scheitelkuive laog gestreckt, sauft zum Hinterhaupt
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sbfidicnd. S^pMMra «ocqnteTii a1ig«Mtit| gleudiuiSflig g«w<il1yt. Mama lat^ertMa ni«drig, dwtlioli b«gTeDil|
wciiiv; gowölbt. TukerosUas molaris des JochbcinoB deutlicb. Joohbogen kui-z, stämmig und kräftig gowrilbL
l\>ri actuiici groß, oval. Processus tHarioidti groß, dick. Iferma oeeipitalis von anoäherad fünfeckiger Form.
St'^hcitcl mäßig abgerundet, flach, Seitenrftnder leieht «ugelMHloht, konvergieren abwärts. Foramen occipUale
tnoffnum klein, raatcnfOrmig, etwas »i-bief. Condylen odfitg hoi;h. Processus pterygoidti schmal. (}aum«u
defikf. Orbitac viereckig, «(-nii; rschrfiLr ironohtet. Sutura misofrotiitüi't^ \i'u\a M itieft. Nasenbeine defekt,
kiiig und br«itf T-fäi-mig. Nasourückcu hoch, leicht eingeaattelu ^ina nasalis lang und schmal. Apertura
jffifami» elwM v«no1iob«i. Jochbeiii« Mitm voMraträd. IbwM CMtiNW aeiolii. Zabokiirr* psrabolJMb.
ÄudliolNn dw Zftlme moig abgvnatak Vulnldcfer ktUtig geteilt.
Mhidil 1fr. 4«. A. Nr. 3«,' 1002.
Männlicher Schädel in mittlei-cm bis höherem Alter, ghtlf gwlbKob. Erhaltung ^ut. Knochen
mäßig dick. Muskclansätze (li:uUi<h, Amts s^iperciliares cut ausgebildet, wenig konfluit rcmi. Xiihtc ftiii
gexähut, oiEeu, our bcideracitä SuturM squamosae und imricio-mastoideae verknöGhert. Im hiut«reu Drittel
der Pfeilnabt findet aidi rin kkinor EieeDspIhter eingekeilt Jfemw «crffenii« ¥«in brei^<mder Fonn.
Tubera fronlalia und parielalia driitlich proTiunciit. Ki vptozyL;. Xormn tmiporalis: Stirn mMßifr rüi kwliils
geneigt, gut gewölbt. Scheitclkurve flach, sonkt sich zunächst wenig, dano steil zum Hinterhaupt Squaitia
McipHt^ »bgeeetEt, gleiobmftßig gewölbt Pfona temperäUa boob, deotiieh begrenst, sanft gewAlbt
TulfrosiUu malorU w^wach angedeutet, JochbogCD kuns, stämmig gebaut, kräftig gewölbt. Pari acuslM
groß, «val. Processus misioidei klein, schmal. Normo occipitalia von annähernd fünfeckiger Form. Scheitel
Belu' flaclk, abgerundet. Seitenrändci* wenig ausgebuchtet, kouvergioreu erst im unteren Diittel stärker.
Zwei grolle Fmmma mastoiiea. Ibramen oeeipibä« fMigmm groß, mndlich. CSoodylen etwas abgeilaeht.
Processus pterygo'ulei ziemlich breit, (irinmrii rauh, weit, hoch pfw"Iht. Orbitie vicrrckicf, BchrüEf p<.i-iclitpf .
Suiura tumfrmtalia wenig vertieft- Nasenbeine lang, breit, T-£ürtuig. Nasenrücken hooli, eingesattelt. Spina
mttäi» bmgt edhniel. Apertur» ffr^vnri» leioht venehobeo. Jeckbeine TeirtreCeBd. JbMM eaitiMa« eelebt.
Zahnkun-o parabolisch. Kauilächen der ZlkiM wenig »bgeeebliSen. Unterkiefv kdltig gebaat Unter'
kieferwiokel leiobt seitlich abgebogen.
Sohidel Nr. 60. Herkunft unbekannt.
Weiblicher Schädel in höherein Altt i , glatt. L'cn> Schädold.n Ii lioiizontal durchsägt. Knochen
vou mäßiger Dicke, stellenweise papierdQun uud durchscheinend, besonders »lu GesiolitsscUädeL Dicht
anterkalb dea reohten jFVtter /Wmtofe eine haaelDaßgrofie«randliohe Sxeetose. Mnsketanaltie dentlieb. Artm
superciliares 8«'hwach. Niihtc offen. Klcinci Si li.iUkuoclieM dci n oliti u Witi/rnfoiiliiiiLlIc. X'/nn'i miiiyilis
vou lan<:ire!«trecklei' schmal ovaler Form. Tubera frottttiliti und parietuiia kräftig prominent. Kryptozyg.
Ktrma trtfpi'nüitx Stiru niedrig, wenig rOokwIrts geneigt, gut gcwOlbt Sdheitetknrve langgestreckt, sanft
tam Hinterhaupt abfallend. Obarschnppe des Hinterhauptsbeines kräftig gewölbt, kräftig nach hinten
prominent. Uulersdiuppe platt, fast horizontal. Pluuu temporalia uiediig, sliil .ibfallend. Tuberosiins
«talaris des Jochbeines schwach. Jochbogcu langgesb'eckti grazil, wenig gewölbt. J^ori acttstici groß, oval.
Pnemuu maäoUel Udn, diek. JTerma eeeipital^ von fSofeekiger Form. Boheitd flaeh, wenig abgernndet.
Seite urfin der /if'rnliili u'ffiidc', kompf^ifrcii stnik nach nltwürta. Pi 'itiihrnnfin nrripitalis externa stark
hakenförmig nach vorn gekrümmt. Foramen occipitale magnum breit-oval. Condylen etwas abgeflacht.
ProoBKMM ftwfgoiM eebmaL Gaamen latik, weit Orbilae vieraekig, schräg geriebtet SWnra itaaefrmMi»
leidlt vertieft. Nasenbeine defekt, mit Spuren ausgeheilter Fraktur. Xasiintickea heob. Äpertum
piriformis verschoben. Jochbeine wenig vortretend. Fossae caninae seicht Zahnknrr« kitieiaeuiörn^g.
Alveolen teilweis« atrophiieh. Unterkiefer grazil, von weiblicher Form.
Schädel Nr. 51. Fonzl, Pnssau 1901. Tlinijeriohtet.
MAnulichor Schädel in hohem .'Ylter, glatt, grau, ächädcldach horizontal durchsägt Kuoehea von
betrikditBoher IMoke. MnakelMiaitBe lutiflig. Ann» tvfer^iatw atark aiugebildett konilniereod. Klbt«
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9B^_
größtmtsib ▼entrioheii. flagiltalmlit ■tsOnvciM Tcrtiefl» amtollviide Itinder dw PsHettilia teiolit niwben.
Utfma vertieälis von langgestreckter, annäb«nid eUiptilciMr Forin. Tubera fronlalia und pariäalia dcutlicb
prominent. Sagiltaler Sttnnvulst angedeiit<>t^ Kryptoejg. Normo Umporalis: Stirn niedrig, fliehend,
mäßig gewölbt Scheit«) ilach, aanft zum Hinterhaupt abfallend; S^uama ocdpitali» unmerklich abgeaetzt,
gleiohnUig gewSibi. Plana fawijMraWii hoeh, dentUofe begraut, wenig gawOlbt SUffMÜM Motarb im
Jochboiiii'S krilftifj. Jöv'hltoi^fn stämmif' goVinut, kurz, krSftig «owMbt Port acustici groß, oval. 7Vr><T>>'»^
wtaatoidei sehr groß und dick. Norma oceipitalia von hoher fttufeckiger Form« Scheit«! hoch gewölbt, weuig
ftbgcrtiiidet Britonritaider wenig ausgeboehteti konvergieren wenig tAmWa. Lhua mukae m^nma aUrk
ausgebildet Foramen occipitale magtium breit-oval. Condylen defekt, etwas abgeflacht ^nae angularea
domartig verlAngert JHvee$8H» pterfgoidei breit Gaumen glatt, weit Orbitae abgeniadet, fait borixontaL
Stänra nasofroHbäit Tertiefu Naaenbeine lang und brdt NaMorfidEen boob, leicbt eugenttalt» ßphw
Moaafte breit und kurz. Joobbeine vortretend. Foasae eauhtag vertieft Zabnknnre bufeiaenfOniug. Alveolxr-
foirttttt dei Oberkiefen «tn^blaob. Unterkiefer aenU.
BoihUil Wt, BS* Horkmift ti&beknnii'ti
lünnfidier Sebidel tob bSberem Alter« glatt, gelblUb. Sohldeldadi boriiontal dorobetgt Links
Joebbein und Jochbogen teilweise resetieri, ebenso Procmnu coronoideua des Unterkiefers. Senile Usurcn.
Knochen n>;'iDiy ditk, llcnwcise durchscJiciriettd. Kleine unregelmäßige Vertiefung oberhalb des rechten
Tllber franlaie. Mitokvlansätxe kräftig; Arcus mptrciliare» gut ausgebildet, koufluicrcud. Sulura frontaUt
beatdit Bidtira aaftUeüB Terllnlt weHenfilrmig, stellenwelae Terknfidiert, ebeneo SMiine lambiaidta, Ktnm
vertimlh: leicht asyrametrisehe miidliehe Form. Linke hintere Scheitelfrcgpufl leicht .ihij^eflacht, Tuhera
fronUdia md parietaUa deatlicb pi-ominont Kryptozyg. Rechts kleines Foramen paridale. Norma temporalis:
Btim lliehmd, m&ßig gewOlbt Bdmtelkarre leiebt gebogen, fUlt nlfanUdiah nun Hinteriumpt «b.
Sjuama nuSpHali» abgesetzt gleichmäßig gewölbt Plana temporaiia niedrig, sanft gewölbt Kcilbcinflügcl
etwas anageböblt Tuhfro^itnx malmri* dea Joohbeinea deutlich. Jochbogen kurz, stämmig gebaut, aebr stark
gewölbt Twi acusiict gioIS, oval. ProemH$ maOoUei mittelgroß und diclu JSWma ocdfitalis von allseitig
abgerundeter Form. Scheitel ziemlich flach, glcicbmftSig nbgemndet. Sütenränder Iciekt ausgebaucht,
konvergieren srljwncb abwärts. Zwei große Foramina mashiJea. Foramm onipHnlf wntjnnm schief, breit
Condylen etwas abgeflacht ProcesM» pUrjfgoidei breit Gaumen glatt, weit. <.)rbitae viereckig, schräg ge-
riebtet Sutura naaofmftaU» leiebt vertieft. Naeenb^n« laug, breit, TfOnnig. NnaoirfickeB boob» dn-
gcsattclt Spiva vasaUs schmal, sjtitz und sehr lang. .To< libeinc krilftig vertretend. J^bMM cwwiiB» vertufk
Alveolarfortaats des Oberlüefen atropbiaoh. Unterkiefci- kriftig gebaut
BAhldAVr. M. Faoha, Bebdori.
Abnormer Scliädel, ThyrsoeephalHS. Minnlioher Sehlde! in mittlerem bis höherem Alter, glatt,
« Liß. Sch;i(li'l(l;icli liori/.rtntal durchsägt Olierkit'fcr links respziert Knochen dick. MuskelansStxp krifti«:.
Arcus superaliares schwach. Nälite des Gebiruschädels größtenteils verknöchert Spheno - occipitalf uge
ölleo. Norma vtrHedl» von aehmal'ovaler Form. IWkra frvtiUlHt undeuttteb von einem fluihen
sagittalen StiiTiwuUt getrennt. Tubera paridalia bieit ausgedehnt Zwei kleine Foramina j-arietdlia.
PhiQoi^g. iyrorma taMperoIra: Stirn mäßig rndcwStta geneigt, booh gewölbt Klaobe Impreeaion oberhalb
der OlsbeOa. SokcitelkarTe hodi gewölbt, flllt allmShlieh som Hmterbaopt ab. Obciedinppe der Squama
«eeipilalis leiebt nteh kinten ptomiucnt. Untei-Bchuppe plntt, fast horizontal. Plana temporaiia abnorm
hoch, deutlich begrenzt sanft gewölbt. Koilbcinflügel leiebt ausgehöhlt. Tuberofila^ miliaris Jes .Tochlx iiiei«
schwach. Jocbbogcu grazil, laiiggestjeckt, kiältig gewölbt Pori acuäici groß, oval. Processus mastotdei
groB, diok. Xbma oeeipHaKs von hober, spitabogenförmigo- Kontor. Boheitel boeh gewOlbt, leiebt ab-
penindct. Seitenräuder fast gerade, ki)ii\ngi( reu echwarli nlnvnils. Foramoi occipitale magnum klein,
etwas schief, oraL Condylen aiemlieh thuh, durch eine Querfurche in zwei Hälften getrennt Sj^inac
«ttfiä0m atark verUagert JVpeeMW pkrygoidd lohmaL Gnomen muh, weit AngenkflldeB rond. Bttm»
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natofrontalis tlach liegcud. Naseubciuo Iftogi nach uuten stark verbreitert, T-iurmig. Naaeoröoken mäßig
boeh, *twk cingcssttelt. Spina «MMMlti Iwg «od ipla. AHM «mAm« tkf. JooMMbe i^lg vottrfttMl.
ZahnVorre paniboUaolt Un(«rld«f«r fehlt
BokUal ». M. Herkunft BabekftBBt
lÜBnUehM- 8ebld«t in hdh«rein Alter, glatt, gelblieh. Sdiideldadi horboatal durdhalgt Knoeben
M-Itr dick. Muskclanrätze kräftig. Arcus supercüiares stark aolgvIxUet, konfluierend. Nähte offen. Sutura
sphenoparitMis beidergeits kun:, besonders recht». Norwa vertiealis von breit ovaler Form. Leicht
aaymmetriieh. Sutura sagiUalis nicht genau median. Hcclitcr Tu}>er parietale etwas breiter anegedohnt
der linke. Tubera fitmtatia aohwaoh prominent In der Gegend des linken TtAer frontale kleine rund-
Hche, ganz flache Exostone. KrjiHorvg'. Norma irrt>porn}i> : St'irii fliehend, mäßijr pcwölbt. Schcitelkim'c
flach, fällt ziemlich steil zum llinterbaupt ab. Squama ocdpitaits abgesetzt, gleichmäßig gewölbt, l'lana
tmptrtäia iMMh, dentliisb begrenat, eteil nbfiineod. SVAenoa'/M imätarU dea JoehlMinee dentHeh. JooblM^:ett
kr&ftig gew<!'>lbt. Pari acustici groß, oval. Processus mastoidei groß, dick. Normo ocdpitaVs von nllsciti^'
abgeroadeter Form. Scbeitel boeh wölbt» Seiteniänder mäßig auBgebaohte% konveigiereu leicht abwärU.
Linke ffllfte des Ooeipnt kilftigcT go wölbt Fwomm oeeipUeie moffinm lohirf^ brritFOvnL Oondylen boeb.
Processus pterygoidei schmal. Gaumen rauh, weit. Orbitae abgerundet, schräg gericlitet Sutura nasofrontciit
vortieft. Nii.'it'iilniiif liiLit, T-förmig. Siiina nasalis lang und spitz. Jochbeine vortrcteiiJ. Fossae
caaiMoe vertieft. Zahnkui-ve annähernd parabolisch. Alveolen teil weiaeatrophiach. Unterkiefer kräftig gebaut.
iobid«! V»* SS. Hnrknnft nnb«kMat»
Weiblicher Schädel in hohem Altor, el itt, gelblicli. ScIiürlcMach horizontal durchsägt Knochen
mäßig dicL Muakelaueätae sohwaoh. Arcus sv^ercüiare» fast verstrichen, kooditiereod. Nähte oiEen. N«rma
vertiealit tod breit'ovaler Form. ^Aeru fmitXki dentlieh ftrominent. Linker TiAer porlääte etwu bnriter
und flaober als der rechte. Rechts großes Foramen parietale. Kryptozyg. Norma temporulis: Stirn fliehend,
raäßiir gewölbt Scheitelkurve flach, langgestreckt steil zum Hinterhaupt abfallend. Squama occipHalia gleich-
mäßig gewölbt Plana temporalia hoch, deutlich begrenzt, saull gewölbt KeilbeinflQgel wenig ausgehülilt
Jocibbogen gnuril, lebwaeb gewfilbt Fori mutiei groß, oval. Processus masloidei klein und diol^ Norma
occipitidis vriTt nnnShemd fünfeckiger Form. Selieitel fl.ich, abgerundet Seitenränder gleichmäßig pc-
Ix^en, konvergieren abwikrta. Foramen occipilale magnum schmal-oval. Condjleu klein, hoch. Processus
plerfgtiUti wdimaL Ganmen gbitt, eng. OiÜtM Tieredkig, aohrlg geriobtet StOura tumfimtUli$ verüeft
Nasenbeine defekt, lang, schmal. Nasenrücken hoch. Spina «us-ifis Hchmal und hpit/. .Toclibcliiü rm-
gedrfieltt Fot$ae emimw aeicbt AlveoUiforteata atrophiaeh. Zahnkurve Y-fürmig. Unterkiefer senil, von
irriblidMr Fonn.
ioUMal Wt* Ml Hnrkanfi nnkekanot.
Minnlieber Sdbidel in bSiicrem Alter, glntt, gnut Schideldneb boriioiitnl dnrahalgt Koodben
dick. Muskelunaiitze kräftig. Arm; ?upcrcih'rir>-f stnrk »usgobildot, Iconfliiiprctif!. Sutura sftfriftflh grSDtcn-
teila verknöchert, teils uuregeiinHtiig erhöbt, teils vertieft Anstoßende Känder der Pariotalia uneben.
Die TerknOoberten Pkrietnlia springen Mibnebbenarlig raieb Tom tot. Siitar» eertmMiHe ■tellenireiee ver-
knöchert Sutura splienojiari Cialis links sehr kurz. Xorma vertiealis v>mi !ir< it-ovaler Form, leicht asymmetrisch.
Rechte hintere Sobeitelgogend flach abgcflnrht Tu>>era froHlalia und garietalia deutlich prominent
Ktj'ptoeyg. JVorwe UmporaUs: Stirn fliehend, mälii^' ge wölbt Sehdtelkarve leicht gebogen, anro&hHob zom
Hinterbnupt nbfulicud. S<iuama oeeipUdlis leicht abgesetzt Oberscbnppe nach hinten prominierond. Unter-
■ehuppe etwas abgeplaHeU PJ'inn trivpornHu liiu'li, uinb utlii li bfgreiirt. sU il :itif;illL'ii(i. 'I'nh; iosif'.i.< itaihiris
kläftig. Jocbbogeu kräftig gewölbt. Port acustid klein, ovnl, kräftige Vristae supramasioideae, iYocessus
maiMM klein, aebnwL JTarma ce^pikiit v«n ftnfeokiger Fiorm. Sebeitel tfaeb, leieht «bgernndat Setten-
li'iiKler f:i>.t gi-rade, konvergieren unmerklich abwärt«. Deutliclu i* Ttrnis dci ipitulis. F<'Hitiiiti ncciinUili' uhi'/num
klein, rundlich, eohieC Coodjlen breit Spinm anfpdare» doroartig verlängert Procams pterjfgoidei breit
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»0
6»am«i) glatt, ^eit OrbitM Tiereoldg, Aist horinmUii Atfimi fMUM/hMtettt vertlefL N»Mo1wiae Icon,
wmIi mten iitark \er1>nitcrt Nn«onrückcn mäßig liocli. Spina nasalis kurz und breit. Jochbeine stark
vni-trctond mnl uiisLkIcikI. Fostot coKmae idfibt. Zahnkurve Iwgeofömig. Alveolen teUweiaa atrophiMh.
Uu(crkiefer kräftig gcbauti
ächfidel Nr. 57. Herkunft u ii liek ;i nuL
MMnnliclier SohAd«l in mittlerem hin iiöhorem Alter, raui«, grau. Erhaltung gut. Knochen dfino.
Knochen des GesiohtMohldell diurolisoheinMid düun. Muskclansätxe deutlich. Arcus superciliarci kräftig,
konfluien'ud. Suiura coronalia und b'finiftah's sfttloim lisc virkiKiilicrt, letztere in der hinteren Hälfte un-
regelmäßig vertieft. Nerma vtrticalts von schmal-ovaler Form. 'i\^a frontaiia 8cbw»ob prominent, getrennt
von «b«m achwMh uiged«a(etoB aagilfalen Stinvnlit. IWkr» tNwMsHa breit and »nagodohnt Auf d«r
t5(lieitelhöhc im Beroii-h des rechten Parieti\lc kleine rumllieho papierdünno Stelle, dunh P;n ohioni«che
Orauulationsn bedingt, riiaenozyg. Norma UmjfOfaHa: Stirn niedrig, »tark fliehend, wenig gewölbt.
SclMitelkinTe ^<-h, langgestreckt, allmlMieh srnn Hint«r1uuipt »bMtend. flljpHiiiia tmäpHäiit kräftig ab-
gesetzt^ Oiter^M Iiii|<|<e otark nacli hinten |ironiiuiercnd. Plana lemporalia hoch, deutlich begrenzt, steil abfallend.
Tuheroiitiis moluns iles .Idrlilieimis klüftig. Jr).'lil»oi.'en l.'in'^i»-pstrrekt, tnHCii; gewulltt. Pori aru^tJci Kelir
groß, oval, l'rocf^sus nutstoidei niittclgroü, sclmial. J^'orma occipitahs von annalicmd fünfeckiger Form.
Sebdtel leiehc abgernndet Beitonrinder wenig tuigebnaebt, fast TertflnL Fade» mmcmlarit än Oedpvt
«symmetrisch. Foramen occipituh- wa'iiinin groß, rundlich, etwas scViief. Condylcn flaeli, lireit. Ganmen
rauh, eng, hoch gewölbt. Orbitau abgerundet, schräg geriolitei. Sudura nasofrontalis leicht vertieft Nasen-
beine hart nnd breit, T-fttmig. Nasenrileken mlOig hoch, kklit «iqgwntlelt. Sjpbta «hmmU» eohmnl und
Bpitx. Jochbeine mäßig vortretend. FossM caninne eeicbl Zabnkorre bogenfÜnDig. Bjtiifliobe der
ZUuie uiuht abgenutzt. Unterkiefer kriftig gebaok
SeihldiA n. BS» Harkaoft onbakannt
3Iännlicher Schädel in höherem Alter, glatt, gelbbraun. Erhaltung gut. Knochen mäßig dick.
Miutkelani&txe kräftig. Are»» mjftrcUiwe» gut anagebildet, kooüoiereud. Nähte fein gezackt, BteUenweiM
synoetotiaeh. Suiura lomMoideß «nthUt undeatlioh erkennbar« Wormscbe Knochen. Uoks enthilt du
Incfsura pariet<äi» dee Schilf enbeines Nahtknochcu. Kcchta Suiura »quamosa und Jncisura parietaiis mit Naht-
knochcn besetzt. Heiderscirs S'nfnra !^hrnripiirirfnlii; sehr kurz. Xorma iri-lii-dlis von langgestreckter breit-
ovaler Form. Tubcra frontaiia und parictalia wenig prominent. Zwei kleine t'oramiita parietalia. Kryptoiyg.
Ktrma Ump«ntN$: Stirn niedrig, iiiehmid, wenig gewOlbt BoheiteUcprv« hinter. dem Bregma leteht ein*
gefältelt, leicht gebogen, allmähli»-li zum Ilinterliaupt abfMlleinL Squnma occipitalr'a \>vcit stiifeufi"'riiiig
«bgeaetst. Obonobuppe prominiert stark nach hinten, aufierordentUt h niedrig. Unterschuppe ganz platt,
faat borizontaL Ftana femporalia hoch, sanft gowfilbt Keilbein)! Ogel rinnenartig ausgehAblt. TVbtniUn
tmlaris des Joilibeiries schwach. Jochbogen kurz, kräftig gewölbt Poii aCUStici groß, ovaL JVomUMt
»tdstoidei lang imd dick. Xdiwi iKcipitalis von 1>reiter, .ill.soilig abgerundolfr Form. Linker Thihrr parirfrrlf
schwach abgedacht. Scheitel niedrig gewölbt, abgerundet. SeitcurÜJider ieiclil auzgobauolit, konvergieren
abwirts. l>i>raiN«(«eefptlafe«Mi9MinK bnitpoval, klei^^ Condylen btng, etwas abg«flaehL RneemufkrffMti
sdimal. ftrtiiiin ii i:iuti, weit. Orbi(4»e abgerundet, schräg gerichtet. Sutura nniofrotifrilis leicht vertieft.
Nasenbeine kurz, schmal, leicht T-lörmig. Naseurücken hoch. Sidna naaalia kurz und breit. Jochbeine
etwas vortretend. Jibmw cmmtae addit Zaknknnre bogenfönnig. Kanflichen der Zlkno stark »bgceebUlfsa
Alveolen grollon teils atropfaisoih. ünterUefer kriftig gobant Zahnknrve pamboliaeb.
floiUdal Vr. W. Herkanft onbekannt
Minnlieher Sohidel in hohem Atter, raoh, gran. Etwas defekt Seinl« Uenren. Knoeben mlßig
dick. Sc'hädoldach horizontal durchsägt. iMuskclansätze deutlich. Arcus tupercUiares kräftig ausgebildet,
getrennt Näht« groüenleila verknöchert Nvma «vrticalts von breit-ovaler Form. Jalwra frotttalia und
fWieMia deutlieh prominent Bagittaler SUrowolst aekwadi angedemtct Pliamioiyg, iformo Unipfnäia
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81
^«icihinlUg gerandeto oval« Figur. Stirn fliehend, mlllig liooh, gut gewöilti. Sdieitelkiirre fUoh, tteü
IUI ffintcrbanpt abfallend. Squama occipHaUs gleiL-hniäUig gewölbt. Plann lempornlia niedrig, ili utlifliil
begrenzt, sanft abfalk'iii). Tiihirofilas rnnhiri'' des JocIiVm iiif* lU'Utlii'li iiusgtqirriut. .Toclilio^-i-n kraft.ii.'. kurx.
Stark gewölbt Pori acustici groü, oval. I'rocessus mastoiäet kurz, «rlmial. Morma vcvipHaiis von fiiiif-
eoldger Fotoi. Seheiiel niedrig gewOlbti leicht ahgerandel. SeiteDitoder fast gerade, TertikaL Deutlielier
gflcilter Toras occii-ititlis. Toromm r,ccifit'tle L'mC, ürliipf, brt'it-oval. Condylon lang, hooh. Spinne iinifu-
lares dornartig verlängert Processus fterffgoidei breit Gaumeji raub, weit Orbit«« vierevkig, wenig «chriig
geriobtet. Stthtfa natafrmiMlU leicht eiogeaenkt Nasenheine lang, breit. KaMnxüolKen hodl. UTaMnakaleAt
oadi linica abw«lohend. Spina nasaUs lang und breit sctüef geriöhtet. Joohbeioe krtftig aaehwieiid. Fotaa»
cMnme TCrtielL Alveolen airophiidi. Unterkiefer aenil.
8«iiM«l »r. ao. A. J. B. 1 1. Auguat 1904
Männlicher Schädel in höherem Alter, glatt, gelbüfh. Sf hfideldach horixoiUnl duich&ägt Knochen
von groücr Dicke. Muskolaueiltxe kräftig. Arcu» impercUiures mächtig atugeblldet, konfluierend. >i'äbte
deollioli, fein geuokt, olfen. ArfHra tagiOalh nnr atellenweiee verknISehevl In der hinteren HUfte dar
Ffeilnaht, ferner in der Lambdanaht kleine Nahtknochen. Xorma terticalis von annähernd elliptisoher
Form. Titbtra frontaUa schwach. Tubera parietaiia kräftigt r prominent Kryiitosyg. Xorma temporaih:
Stirn niedrig, fliehend, wenig gewölbt Schoitelkarve hiuggestreokt, tanft sam Hinterhaupt abfallend.
Sgiiama ocdpHalis leicht abgOMUt. Oherachappe gut gewtfibt, nach hinten prominierend. Untereehuppe
rtwas abgeplattet Plana tentj>oralia niedri?, denllifli berrrcnzt, sanft abfallend. Tiiberositn^ ninlarif: sehr
kräftig ausgebildet Joislibogen kräftig, kurz und stark gewölbt. Fori acuttici groß, oval. I^ocesstis mastoidei
lang, dibk. Daa linke Joehbein neigt eben Uelneu randliehcn Defekt infolge eitriger Efnadunebpuig.
Norm» occqtitalis von fünfeckiger Form. Scheitel hoch gewölbt, leicht abgerundet Seitenränder wenig
aasgebaucht, fast vertikal. Deutlicher JorM wdjpitalis, Foramen oeeipikUc Idein, ranteuförniig. Coudylen
defekt Procemts paranmiiMM angodentet. PrOCetfHa pterygoidä sehr breit Gaumen tanh, unregelmäßig
gewölbt Orbitae vioi'cckig, schräg gerichtet. Die linke Orbital kommuniziert durch breite Öffnung mit
dem Sinus Maxi^lm iA. Vissura orbHalis inferior t^tark erweitert. Die linke OrMla \ eibiiUtilsinäljii; vorkleinert
und verengt. Huttira naeofroiUalis extrem eingesenkt Naaeubeine verwachsen, kurz, icatarrliin (Virchow).
Aptrtitr» pffriformk etark Tenobobeu. KaaenrOoken niedrig, elngeaattelc. S^kut naMii$ breit vud kon,
stark nach re»-hts a!iwiiihcii<l. .Tochbeine kräftig vortretend. Fossae cimlnac vorlieft. GmOe Defekte im
AlveolarfortaaU des Überkiefers duroh periodontitische Proaeaae. Zahukurve bogenförmig. Alveolen
tnlwdae atropbiaob. Eanlllohon der ZShne wenig abgeschliffen. Zthne gdbiiob, kaiite. ITnterkiafer
biftig gnbant.
Schfidol Nr. OL 11 1 i kunf t unbckantil.
Scliädcl eines Erwachsenen, gut erhalten, glatt, braun. Schädeldach borisoutjil durchsagt. Knochen
nUMg diek. HoakebniitBe dentlieh. Aren» ««pareffiarea gat eatwiokelt Nihte leb geaaokt, atelleniraM
\ orknöchert. In ilcr Gf^iMiil ilcs hinteren unteren Winkils <1i s linkL-ii Parietale eine seiclite rundliche
Depression mit uuregeliuäliigcn Kändern. Norim verticalis von rundlicher Form. Tabtra frontalia und
pariiliäia dentiioh prominent Kryptoxyg. Norma' ttmporali»: Stirn fliehend, mlffig gewölbt Sob^tel-
kurve flach, «teil zum Hinterhaupt abfallend. Sqitama occipilalis gleichmäßig gewölbt. Plann ' . ;alf<i
niedrig, deutlich aVtgcgrenr.t, sanft abfallend. TuberosHas tnalaris des Jochbeines kräftig. Jochbugun lang,
grazil und kräftig gewölbt Pori acustici groß, oval. Pro<x$sus mas(<fidei lang, schmal. Xorma occipilalis:
hohe allaeitig ahgeiruDdete Figur. Bcbcital hoob gewfilbt, gleiehmllÜg abgnrandet Seitenr&nder sanft
ausgebaucht, konvor<rirren niftßi_' nViwärt«. Forame» occf}>!f'i}r mnqHum klein, breit-oval. Condylen sehr
flaulu Spinae imgularea doruartlg verlängert Proemm j/itrygoidd ziemlich breit Gaumen rauh, weit,
hoch gewOlbt Orlntae viereckig, aobrig gerichtet. Stttura mHofrowidlit venlg verti^ Naaenbein« kam
nnd breit, T^fönnig. KaaenrUcken hoch, prominent, eingoeattelt. Apertur» pyriformis leicht verschoben.
8fma nasaiis achmal und tspitr- .Tochbeine kräftig vortretend. Fossae cuninue »eicht Zabnkurve hufeisen*
fdrniig. Kaufläcbea der ZiUiu« wenig abgeschliffen. Unterkiefer kräftig gebaut Zahnkurve paraboliaob.
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32
fleUUtol Vf. 6>. Hcrknalt nnbckannt.
mnnlidlMr Schädel iu hohem Alter, rauh} gimu. Sobldeldach liorizontal durchsägt. Kuochon
dünn. Erhaltmii!» gut. Munkelniisätze kräftig. Arctis supernlinres inäQig stark entwickott , koufliiiereiid.
Kähte undetitlicb, grüfittiuleiU verknütibert. Kleiuer ächaitkuocU«u der reehten Warzcufonuuelie. Norma
MrtfooNk von «Uiptimher Form. IMcni fimdäNa und parhUlta aohwaeib aalgeUUet Kiypto^g. Norma
temporalis: Stini niedrig, fliehend, müßig gewölbt. Scheitel flach, »teil tnm Hinterhaupt abfallt ml. Siuama
oecipiUili$ abgeMtet, gl«iohiiiäfiig gowAlbt. P/ana lemporalia niedrig, deutlich begrenzt, iteil abfallend.
IVkraaMd* matttHs des Joehbelnee dendioli anegeprägt. Joobbogeit grazil, kräftig gcwölbl Port aauKci
groß, ovaL Processus mastoidei l inir, b< linial. Norma oceipiMia von hoher rundliober Fonu. S^i ln itcl sehr
bocli gewölbt, seichte ImprcsBiriun dIm ilialli «Ii i Tubera paridtüin. Hpironri'iiirlt r leicht ausgebaucht, kon-
vergieren wäliig abwärt». Proiuberantiu oa-ijntalis externa hackctiförniig. toramen occipHaie magnum groß,
nindKcib. Ooadylen lang, ImwIi. Sfümat attgutant lang, apicdg. Pntmut pterpffMei tdktati. Ghmmeii vanb,
weit. Orbitac» abijeniiiiUl. sclurlir ijfrif>htf't. Sufurn yin^ofruntäli^ fliii-h liegciid. Xasi-nbciiic verwachsen,
laug, breit, T-förmig, mit deutlicbeu Spuren alter Fraktur. Äpertura jpjfriformis verschoben. Spina nümIm
Mhnial und ipiiat. Joebbelue vortretand. Ftma0 «MfaM aaiohti. AlraoIaifMlnte atrapMHli. Unterldsfar
aahr ktlMg gebftnc, «enlL
Bohldtf Vr. 6t. Nr. 81. A. J. E. 190S. 60 Jahr« «lt. t.
Männlicher Schädel in höherem AIt«r, niah, wtfIL Ruadca Trepanloch auf dem Scheitel. Knochen
sehr dick. Miiskelansftfze tkuflic!). Irnfü mtpercilffirfs mäßi<r stark ausgebildet, konfluierend. Nähte
grob gezackt, undeutlich, groüeuteilH vtirkuöchert. Smiura su^Hlaiis völlig verstrichen. Sutura lawbdoidea
grOBteiiieik ■yaMtotlaeli, mtUttt Uabe Nahtkaoolimi. fiWwrae qtkOM^^wnfdto und tfhmopariebäe» v«i«tridimi.
Xormn rertiealh von langgestreckter Bchnsal-ovaler Form mit leichten Kitischniirnrprpn hirter der Sutura
coronalis. Leichte Asymmetrie, bedingt durch unbedcutendu Abflacbung der Unken hinteren Sobeitelgegeod.
Kryptozyg. JWber» ftoMtalttt und pwiäaUa dcotlkb pirombeiit. Großai Fttramm periäalt reofatt. NittmA
tetHporalis: Stirn fliehend, gut gewölbt. Schcit«lkurvo extrem lang gtttreckt, steil zum Hinterhaupt
abfallend. Squama occtpitalis abgesetzt. Obersohuppe nach hinten prominent. Uuterscbuppe abgeplattet,
fast horizontal. Plana Umporalia mäßig hoch, deutlioh begi-enzt, steil abfallend. Tuberosiias maiaris des
JiMhbeinea dentlioh anagaprilgi. Joohbogen krlftig gewölbt. Ptri aetnOci groO, oval. Proeetms ma$brittei
kniT und dick. Normo occipHatis von nicht ganz gleichmäßig abgerundeter Form. Über dem Schfifel
findet sich eine aetobte mediaue Impresaioo. Soheitel flach gewölbt, bieit. Seiteni'äoder kräftig aus-
gebaoehtt koDvetgleMD ralOIg abwliti. F«ramm eeeqn'falf im^wm grofi, breilKival. CondjUa laog, «tmtf
flach. Processus pterygoidei bi-eit. (iHumen rauh, weit, hoch gewölbt. Orbitae abgerundet, schräg gerichtet.
SMmra ftaso frontalis leicht vertieft. Na«eobeiuc lang, scbmaL Nasenrttokea mäßig hoch, ^ina tmali»
breit nod spitz, schief geriofatet. Joohbdiw wenig vortretend, fbaxw «mhim TOrtMÜ ZitluikarT« bnf-
eisenförmig. Kanflächen der Zähne t«ilw«i«e tiaf abgeaelilifieii. SdbiMiide^Uni« trdbn aaokradit aafehi-
ander. ZUma gelb^ teilweiM kario«.
Sohidal Kr. 64. Nr. 23. A. 1901. A. J. E.
!*chSf|el eines Ei«athspn*>n, i,'1ritt, ijclbUch. Schädi ll.ich lioii/.ontal «Itirchsägt. Knochen mäßig
dick, BtcUcnweise durchscheinend, Muskelansätzo deutlioh. Arcus supcrctiiares fast verstrichen, konfluierend.
Nlhte deutUeb, kldn gesackt und ofleo. Ein trannender BebaltlmooheB findet sioh In dar recbten SehUfen-
fontaijune. Norma i/rHrull.-^ s oii as\ ininetrischer, breit-ovaler Form. liinki' liintere Scht'itd-^oijeinl fi^i hciut
verkürzt und abgeflacht. T%tbera fronUiia uud garidaiia kräftig prominent. Zwei kleine Foramma parie-
Päia. Kryptozycr. Norma iemponilis: Btam ateil aaateigend, energisch gewölbt. Untentxm niedrig.
Scheitelkurve wenig gebogen, steil zum Hinterhaupt abf-oUend. AfttOiiki ixxipHdiia voll gewölbt. Platiß
iempornlia hoch, abgPi'lattct, Großer Kcilboinnüi,'('l und unterer vonlcnr Witikol dos Parietale leicht
rillneuartig ausgehöhlt. Joclibogeu sehr kräftig, kurz und htark gewölbt. Port acustici groß, oval. Processus
nuuttidei sehr kuns und dkk. Noma ceeipUaliB ran anolhcmd braitar finfabk^gar Fonn. Bebaitd (beb
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88
g«wölbt, wenig abgerond«t. 8«iMittSii4«r &«t g«nid«, iMWWgtowi wenig abwSrttu Fontmm MeipUate
magntm klein, rautenförmig. Condylen lang, breit, abgeflacht. Proeasut pUrygoidei BchmoL Gaumen
rauh, weit Glabella leicht ijfcwölbt. Kleiner Stirn iinlitreat. Orbitae abgerundet, schräg j,rerichtot. Sutura
naaofrtmtalis wenig vertieft. 2«asenbeine kurz und sohroal, wenig T-förmig. jS'aaenrücken mäüig hoch,
Tm^ ^fiM MMaUi aduDil und ^it>> JoolilNiM titgtfliUfflrt. Amw CMiiiNW >oMit Zthidainw puttwUwht
Kiufl.ichcn der Zähne vMüjg •bgsMibUflHi. IHa swel obam iddklMn SoliiMidMdUui« lebl«ii. Untüridtfar
miUUg Stork gebaut.
flAhldil nr. 66. Herkunft iiii1>«k»iint.
MlniiHalwf S«lijld«l in mittknm Vi* hOlwrem Alter, glrntt« grwL Eriudtaog gat. Enoohm nlBig
dick. ^MiifikclaDsStze dentlich. Arms s«j7w«7mrcs kräftig, konfluierend. Nähte deutlich, fein ijorÄhnt,
stellenweise verknöchert. In der rechten ächläfenfontanelle findet aich ein linglioher, schmaler, nicht
tftan«Dder Sohaltknoehen, in der linken bat rieh wahraoh«hiUah doroh Verflohmelnuig eiiMi entspreoheudeo
Sohaltknochcus ein tmbedeutcndor Processus temporalis ossis frontalis gebildet. Nortna verticalis von breit»
ovaler Form. Unmarküoh asymmetrisch durch Versohmälerung and weniger volle Wölbung der rechten
Sciheitelgegend. !Mera frmUäia and parielalia dentlioh prominent Kryptoeyg. Sagüttder StimwQlst
deutlich aiiMgeliildet. Normo temporaHis: Stirn fliehend, mäßig gewölbt. Schoitelkurvc leicht gewOlbtt
Bteil srtmi Jliulerhaupt ahfallerul. Squnmn orcipilaJi< voll gew.lllit. Plana temporalia hoch, «It utlich l>egTeiJ7.t,
links besser gewölbt als reclits. luherosttas maiaris des Jochbeines kräftig. Großer Keilbeinflügel mäßig
finuflnartig MugakOblt JoMtogm Unlm Idoht «bgeknidct, veohtt kvftfiig gaiHlllit Ptrl aauHet groD,
oval. Proeesstis tiuistokh'i groß, dick, yorma iM-fipitalig : von asymmetrischer etw a viereckiger Form. Scheitel
flaob gewölbt, abgerundet Keohter Tuber forittale höher stehend als der linke. Seitenränder wenig au»-
gelMMht«t, lcaaTergi«nn Mhwneh nbwlita. F«ramm «Mqdltf« magntm Ideb, «diiaf, br«it«TiL Oimdjfiu»
dexter kurz, breit« ÜMib gewölbt; sinister durch eine seichte Querfurche zweigeteilt Processus pterygoidei
niäßi^; breit. (latimcn rnn}i, weit. (Jlnbella breit, leicht gewnistet. Kurzer imdeiiiriclier Stiniiinhtrest
Orbitae viereckig, schräg gerichtet tiutura tiasofrORUüis leicht vertieft. iS'aseubeiue teilweise verwachsen,
T-fttnulg. UntarM lEnde nanmitUoh dw Unlien MatenlMlnet datoh nalctar »tark def onaiart «nd Uappan-
artig nach tinten umgesohtagen. N':isenri5oken Imch, Sfiitia nasalis breit und kurz, schief gerichtet Joch-
beine angedrückt If^ossae cauma« tieidit Zahukurve hufeisenförmig. Kaaflftohen der ZiUuie wenig ab-
geadküHan. Untarkittar lottftig gebaut
ScMdel Nr- 60. Nr. 26. A. J. E. iaü3. 2OV4 Jahre alt $.
lIlttDliehar Seliidal in jugendliehmn Alter, ghitt, gran. Brlultang gat KmwIiaD mklHg diolc .
Muskelans&tM deutlich. Arcus superdliares schwach .ui:>geliiMet. Nähte teilweise grob gezähnt, stellenweisu
kompliziert gezähnt; Sutura sagiitalis im Bereich des Übelion völlig verstrichen, im äbrigen beginnende
Versuluuclzuug. Sulura lambdoidea stellenweise verknöchert Normo veriiealis von breiVoraler Form. Tnbtra
/InsNteKa nnd peurieUäia krtfdg prominent Zwei kleine Foramina parkUKa. Kryptoigrg. Normo tmfortUti
Stirn mitßig rflckwSrts geiicijrt. Solieitelkiirve flach gewölbt, fällt mäßig steil zum Hinterhaupt ab.
Squama occipitalis gleichmäßig voll gewölbt Plana tempor<dia hoch, deutlich begrenzt, abgeplattet Joohbogeu
ktiftig, km«, mißig g«w0lbt JPari «au^ gnft, oraL PtOMtmu muMM Mein, aohmaL Ifyma «e^fkoK»
von hoher, hausförmigor Gestalt, ischeilel nach beiden Seiten flach dachförmig abfallend, Seitenränder
gerad«, laat verlikaL Foramen occipilale wagmm groß, breit-oval. Condylen lang, flach gewölbt Querfuroben
aagadantet Proeetsus pierygoidei sehr breit Gnnmen rauh, eng. Orbitae viereckig, wenig schräg gcriobtet
Satani l(a^'>/rc»i/ij?ij flach liegend. Nasenbeine defekt, l:iiig und schmal. Nasenrücken mäßig hoch. Joch-
bogen angodiiukt. Fi'^stte cfininat^ v« tticft. Z.ilmkurve bogenförmig. Kaufllehen der Z&Imo nicht abga-
aoUiffen. Unterkiefer grazil gebaut, ünterkicferwinkol leicht ausgelegt
Schftdel Nr. 67. TTerktinft unbL-k.innt.
Kinniicber Soliädcl in itiiulorem bis höherem Alter, glatt, grau. Erhaltung gut Knochen mäßig
dick. Moakalanafttaa krIfUg auhg^pragt Arcus ^pvcümm «taik aiMgabildat» koaflnieraiid. Nihta dalltlid^
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Mo genekt, olfoii. Atfiow tagOMi^ ifeelicwireiM verknOolMrt. KMmt StthaltfauMheii im Teoheni SchBifM»-
fontauelle. Normn vertirafis: von ^ircit-ovaler Form. Loichte A^ymnietrie lierUngt dui-ch gfirkcre Vor-
wölbaog des rechten Tuber frontale und durck Abflacbung der rechten hinteren Scheitelgegend. Tubera
ftmUKm und parkUüa kritfHg «luigebildet Zw« kl«ine JbnnHfNa parttUHia, «in reehl» Uegvodw nnd ein
die Sagittalnaht durchactzondcs. Krj-ptozyg. Nornta temporaUs: Stini rückwärt« geneigt, kräftig gewölbt.
Sobettalkorve sanft gebogen, fiUlt »llni&blich 7.11m nititGr)iaii])t ab. &inawa occipilalis glcichm&Big gewöibC
Plana temporalia niedrig, dentlich iMgrenst, abgeplattet. TuUrositas malaria des Jochbeine! sehr aehwAeh.
Jochbogea giwl, krtftig Liwcllit. Pori acusiiä groß, oval. Processus masioidei kiirr. nnd dick. Uforma
orrtpifdUs: von pcntagoualer Form. Scheitel hoch gewölVif, nai-h den Seiten dachförmig abfallend. Seiten-
ränder gerade, konvergieren schwach abwärts. Foramen occiiiilaU magiHim klein, rautenförmig. Condylen
knni, bNit, ftwA fvwOlbt Pneami» ptvftgviiM »efar brdt Ftramm Ohkthii Ihib. Gmoimi fanh, weib
Qlabella nicdri<r, breit, krüftii: vr)ri,'fWiitHti't. f)r\>ihii: üliLronuiili t, luni^>niUil. Suiura nasofronialis vertieft.
Nasenbeine leiohl katarrbia (Virchow). Naseurfiiikeu flach. Pri^iasalgrubea angedeutet Jochbeine aohwaefa
▼orteeteod. Fbmu emmm Mkiht Hochgradige alrwttra PHgoaduM. ZibnkavTe bogenförmig. Sohmohcr
Toms ftHatinus. Leichte StellaagHnoinalien der Zihne. bsflldliMk weing iligeMhüSeD. AlT«oieiD fgnßtn-
taili alNphiadi. Untarkufer etwu gn»U gebaut.
tUUML Mt, 68. Herkunft n&bekftmnt
Weiblicher Schädel in mittlerem Alter, L.'latt, grau. Scbrnlelbicli horlTOnt.il rliii<-bs?lirt , Knochen
m&ßig diok. Muakelanaifttae deutlich. Arcus su^erciUares fast ventricheu. Nähte deutlich, fein gezackt,
offen. 2fbrma MrMealis von breitovaler Form. IMberu fnmttikt und pariäaUa kriftig prominent Kryptozyg.
Xorma Umporaiis: Stirn steil ansteigend, nieding, kräftig gewölbt. Scheitel flach, fällt mäßig steil zum
Hinterhaupt ab. S<juama occipitaiis voll gewMbt PInnti ft-mporalia hoch, deutlich bogrenrt, sanft gewölbt,
TuberosiUu matarit dea Jochbeine« schwach. Jochbogen grazil, mäßig gewölbt i^n acusiid weit geöffnet,
oval. JPineemu meutaUri km und dkk. mim» oeeipUäliB: von allaeidg gemndeter Form. Scheitel etwa*
flach, gleichmäßig abrrcninflrt. SoitciirüiKlcr ^anft an<cr^baticht. konvergieren mäßig abwärt«. Foramen
occipHale magimm klein, breit-ovnl. Condylen lang hoch gewölbt Spina anftUans spits. Proemu« gterjfgoidei
bieit Chromen raub nnd «tw«a eng. Olabelb brat und niedrig, nemlteb liaola. Orbitaa abgenmdet, £Mt
horizontal. Sutura nasofroniaiis flach liegend. Nasi nbeini' leicht katarrhin, sehr kurz und schmal Spina
nasaUi breit und spitz. Jochbeine etwas vortretend. Fossae camnae aeiobt. Zahnknrve paraboliaqh. Kan-
flioheu der Zibne wenig abgcschliflfcu. Unterkiefer grazil gebaut
Sohädel Nr. 69. lierkunfl unbekannt
i>chädel oiues Erwachsenen, weiß, glatt Suhiideldacb horizontal durchsägt; kleines rund<» Trepan*
loeb auf der 8cbeite1b9be. Briialtnni^ gat Knochen mUig diek. HndcelantfttM dentlidi. Artm m^trdiHates
gut :ius.;oV>iMot. \ahtt L;!''''C(i!nt( i!s verknöchert, Sorma vertimlis von briit-ovaUr Form. Tithern fr-wialia
und pariäaiia deutlich prominent. Auf der Squama frontaiia mehrere ideioe rundliche ganz flache Exostosen.
Zwei kleine Fbranum pariettäia. Kryptosjg. Kerma tmpoteiü: Stirn niedrig, aebwaoh rfiekwlrts geneigt,
kritftig gewölbt Scbeilclkurvc flach, zum llinterLaupt su-il abfaUen^. Squama oecipiUtlis uumerküeb ab-
gesetzt, gleichmäßig gewölbt. Plann !> mporälia hoch, deutlich begrenzt, ^icTnüi h jilatt. TubrrosHas molaris
des Jochbeines schwach. Jochbögen kräftig gewölbt Pori aeuMici groü, oval, irocesstts mattoidei kurz,
dielE. JAfMA mtüfMit: von mndlkber Fom; Sobeitel gleiebaiUKg abgerandati Bcitaniinder w«ai^ aiia-
gebaucht. Z«ci große Foramina maatoidea. F'^niKi-n occipitale i.'/h/imm siljiif, ranteuförrniL:. Coiiilylen
teilweise defekt, hoch gewölbt Proctmia paramaäotdcas angedeutet, besonders recht». Proccsstts pterygoidei
flobmal. Oavmen »ob, weit. Orbitae viereckig, wenig schräg geriobtet Svtwa natofimkiU rianlibh ilaolt
liegend. Naj^enbelne knn, breit, unterhalb der Nasenwurzel eingeschnürt Nasenrücken m.ößig hoch, loicht
eingesattelC Ap«ril»a pgriformis verschoben. Spina nasalis kurz und breit Jochbeine vortretend. Fo§aa9
cwtiiHM leieht rertieft. Zahnkurv 0 parabolisch. Gebiß uuvolUtäudig. Kauääcbeu der groSanldb kariOaen
Zlhae »taik abgeaebliffan. Uatarkiefar «ehr ktlfüg gebaut, Untfritiaferwinkvl naah anflen anagebcgoi
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B«liMil Kr. 90. Berkantt iiiib«k»9iit
MlBnUchw Bshid«! fai IioImiii Altar, gktik gnn. Brhdtiuig gut. Eantlktm nlffig iUL Miniwl'
KnBÄUe kräftig, ^m*,' siipcrrniares gut ausgebildet f>ufura saffiUalis verkru'ichert, unregelmäßig ^ Prtieft.
KIeüi« SoluütknoobeD beiderseits io WarMDfoDtiuiell«u uud JHCitunu pariäaUs der SdiUfeDbeiuo. Lbks
tt«BO«nd«r SdnltknedMU <l«r SobltfuloiitiiDeile. Norma vtrtieri^ voa br«lfe-oT«l«r Form. 3W«ra frmUHa
und parietalia deutlich prominent. Foramina {tarkMia deutlich. Kry)>tozyg. yorma Itiitfoialit: Slini leicht
rückwärts geneigt, kräftig gewOlbt. Scheit<<IkurM' kififtif^ gi l^igcu, fällt allmählich zum 1 lintorluiupt ab.
S(tmma occipitalis deutlich abgesetzt Oberschuppe uacii hinteu promlocut l'lana lemporaita hoch, mäßig
gcwdibt KeUbeiuflagd läadtigt rioaeaMCig uugehfiUt TiAtnäkm «Mlorii d«t JodhliebiM kriMg. Joch'
hosjcn zart, knlftig gewfilbt, links cinfjekntekt. Fori aruäici sehr groß, oval. Proceaaua mastoidei kunt,
schmal. Horma occipiialk von auuäbernd fünfeckiger Form. Schütel leioht abgerundet, Seiteuriuder wenig
amig«b«iMlit, konveigieffBn skwlrta. Links Hllfte d«r UntwMdrappe faftftigcr gewOlbt. Fonmm
occipitaie rautenfürniig. Coudylen hoch gew(Abtk Proemmu piertfgwdei ungleich breit Qaumen glatt, weit,
durchscheinend dünn. Orbitao abgerundet, wenig Bchr&g gerichtet Sutura nasofronlalia wenig vertieft
Nasenbeine Ung, schmal. Naaeorüokeu hoch. Jochbeine mäßig vortreteud. Apeiiwa pffriformi» leicht
\ erschoben, maalia kurz and ■pits. Alv«oterfortiftts Obar» und Untarkiafert grSOtenlnb iitn»-
^liMlk f «MW «MinM Mteht Uiitnidafer kriltig gebaut
•ohldai mr* n. Harknaft «abakannt
Hlnofieber Sohldd in hOberem Alter, glatt, gtan. Qocrer ■paltfBrmiger Dafakt aal der Sahaital-
höhe. ErliiiUiiiig gut KnochcTi mftßiix rlick. Muskelansätze dfntlicli. .Ircitfi svptrciliarea gut 8usjrc>itlfiet.
koufliiiereiid. Sutwra aagittalia «tellenweise verkndobart. i>i« titeile dea JL4imbdawiiil(«la von «ioem unrcgel-
müßig gestalteten Intoi]»ari«tal« elugenoramen. Normt tertMi$ von breit^alar Fona. RaalMar fÜber
parietale stärker prominent Tubera fronlalia gut ausgebildet Uechts kleines ForamlH parhieie. KiyptOtjrg.
Nornui (fifiirnrahs : Stirn ztpinlich steil ansteigend, knifti^ !;e""ll't. Scheitclkurvo gestreckt, müßig steil
zum Hinterhaupt abfallend. L'nlerschuppe dos Oociput tlacli. l'lana lettqtoralia hovsh, etwa» abgeplattet
SWana «ANHtfMrMaftf aebr kan. TtAentikm «utaris dca Joebbatnaa dantllah. Joahbogen krKfiig, n^Mg ga-
wölbt Keilbeinflüsrol stark rinncnartig ausgehöhlt. Pori acudici »ehr jrroI5. 'ival. /Viwssus mn^toi'hi laiiLT.
dick. Xorma occipitalis: von aunäbemd ffinfeokiger Form. Scheitel leicht abgerundet Seitenräuder fast
garada« konvergieren wenig abwlita. linka HlUla dar Ob«ia«huppe kräftiger pronninaat. Krttfliger
TtnU (teeipUäNe, Foramen oc^ipUale magnuM oval. Condylen hoch. PrMessua pkrygoidei mäßig breiU
Gaumen rauh, eng. Orbitae viereckig, fast horizontal. Sutura naaofroHlalis vertieft. Nasenbeine defekt^
hug und aclimal. NasenrQckcu hoch, etugoaattelt Jochbeine mäßig vortretend. Foaaae caninae seicht
GabUk fehlt. Alvaolen aibaltaa. ITnterkiafar kilftig gabaut. SSabakorra daa ObarkiaferB beganfflnn^.
Fo^aa mn)i':iihui,irts Vutk'^ i.uth und varbrdtart» nhemimt arthtilar» abbaaagaa. OalaaldUklia daa OßftUium
mandtbutae uneben imd i-auU.
Snbldai Vr. TB. Harknnft «BbakaanL
Männlicher ächäd< I in mittlerem bis liOliereni Alter, glatt, grau. Suh.-kdeldach horizontal durch«
säg^ Kaooben dioL Mtukelauaitia danüioh. .Areas ia|wrciftarci mlcfatigi konflaierand. ^älita ofen.
Baidandta UatoaTf niobt trenaaBdar Behaltknoohaa dm SeUltanfMitanalle. Kenn vertiedie: rao toait»
ovaler Form. Hinterhaupt sohniHl entwickelt. Tubera /VwNlatla ond parietalia deutlich ])romineut. Mebrara
kleine, rundliche, flache E-xobImsch Im i.li r Parietalia. Kryplozy-.'. Norma temjHiralis: Stirn leicht i iu kw.Hrt«
geneigt, kräftig guwtilbt Scheitel tiscii, ^antt zu)n ilinterliaupt abfallend. Uberachuppe leicht prominent.
Flwe» tee»pereiia niadrig, gut gawdlbt. ZMerMifas aialarts dea Joabbelaaa aehwaah. Jaohbogan knts, tait,
kräftii,' -(Wölbt. Pori actalici groß, oval. Pritctssus uiastoidei mittelgroß, schmal. Xorrna occipitalis: von
auoäherad fiiDfedtigar Form. Schoitel flach, beittioränder wenig auagabuoht^^t. Zwei groA« Fenmiita
meMhiiea, Fenmen oadjiiMa wefrawai groß, braifepOTaL Candjlaa baeh. JVaSBSias fterjfgoidei aebniaL Ganmaa
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nnh, w«it. OrbiUte viereckig, stark «chiüg gerichtet. Lamhuu orMtalcs beider JcMdibeiiw rv^iokk. tkämm
«asofrontdlis vertieft. Naseubcine eclimal und lang. Naaenrflcken raftOig hoch. Joabbehi ufiagsadL GvInB
falüt. AlTeokn «rhaltao. Zahoknnre hai^Benfanpig. TJaterkufer kiiftig gebiuit.
0flikMel Wt, TS. Harknoft niil>«ksBBt.
lOiinlidMr Behldd in mittlerem bis liSlierem Ah«', glatfei gun. BriudtaBg gut. UumImii mllNg
dick. Munkelansilf/e krfifti;^'. Arcus supereiliares srnrk ausgebildet, kouäuiereud. Sniura sagiUalis »tellen-
weiae ajrooetotiach. Kurzer Stinuiabtreet. Ifornta vcrtioalis: von breilrovaler Form. Seimuler» äMbor
»agäUäer StimwnlBt Mdurwe kleine, randHehe, Haohe BxwrtoMQ «of d«r j^pidaw /hmtaNk IMnm
frWttalia and parieUilia deutlich pioniliicnt. Krjptozyg. Normo temporalis: Stirn Metl ansteigend, kräftig
«rewdlbt. Sohcitelknrve Riinft «t'bo^'en. fällt allmalilicli zum llintcrlianiil ab. fitimma oocipUalis abjrcsetzt.
leicht prominent nach hinten. Uut^iHchuppe Üaoh. J^iana iemporaiia hooli, deutlich begrenzt, Bt«il ab-
fallend. KeillwiDillllgel Iddit riimeiurtig «uagdiOlihi. IVbentilat Matorj» nndeotlidi. Jeolibogwi killtög
gewölbt. Port arustiri groß, oval. 7Vi>i ('s-si/s ttiasfnidei groß, dick. Normo occipitalh : von füiifc-ckiyer Forin
Bobeitel ««bwaoli abgerundet Seitcnrändor imi gerade, ]H>Dvei;giereu ganz weaig abwarte. ProtuberoHUa
«et^HOit «Ktema nnd Hneae unehm kr&ftig ausgebildet Ammm» veapiMk McvMnn groB, brrit-oiv«). Ooo-
dyleo hoch, gewölbt. Laminae externae der Proce$sus pUrygoidei estrem breit. Gaumen raub, weit. Orbitae
viereckig, wenig schräg gerichtet. Sulura nawfronfaUs eingebogen. Nasenbeine kurz, schmal. XasenrOckcn
hoch, leicht ciagosattelt. Spina nasalis lang, spitz. Jochbeine voi-tretcitd. Fossae caninae vertieft. Zahu-
Icnnre bnfeiteDfOiniilg. KwfllolieD der Zlhoe wenig abgeeddlSsn. ünterkiefenriDkel UbIu udi cimrlrte
TerbogeD.
Bchädel Nr. 74. Herkunft unbekannt.
ächädel von aeoUem Charakter, glatt, gi-aii. Erhaltung gut. Knochen stellenweise duroluiclieiiieiid.
Moik«l«zMStee ktlllfeig. Am» ti^ereiHam mlAlg aterk, konfluierend. ITUite eteHenweiie vetkoaehert
ynrniii verlicalis von breit ovrili r Kurni Sagittaler Stxmwulst angedeutet. Tuhera fronhiVm und parietalia
gut »uagebildet Zwei große Foramim pariäalio» PbäDOsyg. Norma temporalit: Stirn fliehend, mäßig
gewOlbt. SdieitelkarTe nnft gebogen, flBt «**««>l**b itoil ram Hinterhaupt ab. Oberaehnppe prominent,
kräftig gewölbt nach hinten. Unterachnppe AmIl JPbaUt tt0^onaia mäßig ImjcIl, <;ut gewüIliC. AtterMitet
molaris des Jochlwim s umli utlii^li. Jtxbboixen kräftig gewölbt. Port acitstici grolä, oval. Proe^im mastoidei
mittelgroß, schmal. J^'orma occipitalis: von fünfeckiger Form. Scheitel wenig abgerundet, Dach. Seiten-
rXnder wenig Bnagebeuoht, konvergieren mimerklioh aluwlrte. Wonmm eeo^ef« «m^num gtofi, krd(-ov«L
Condylen niedrig, flach. Proi ts.-'tis ptt ri/f/oiilei «chmal. Gaumen glatt, zieiriHrli eng, stellenweise durch-
aebeiiieud dnuu. Alveolarfortsatz völlig ati-ophisch. Orbitae viereckig, atark uchräg geriohtet. Sntura
iMueflnmtdlü leiobt vertieft Naaenbeine lang, sobmnl, unterimlb der KaeeDWund eingctolmftrt Nneen-
rtokeu niedrig. Jochbeiiu vu\t\» vortretend. Fo$$ae omifMM leloht ^JMffiira jiyr^enNif veieokolMo. ^ma
naaalig lang, apitik Unterkiefer fehlt
SoMdnl Vt. fS. Herkunft anbeknnnt
Abnormer minnlldier Sob&del — Thifnoeephiäm — in mittlerem bie btflierem Alter« glatt, grau.
ErbaJtiirji' srut Knochen mäßig dick. Muskelansätzc deutlicli. Arms superciliares schwnch. Sutftrn rornnnlif
und sagittalis vorzeitig verknöchert Unbedeutender Stirnnahtrcst der Gkibella. Normo vertiaüis: von
Mbmal eUiptiiober Fenn. Abetand der wenig ansgesprochenen TiA«n /hpnlolte aebr gering. Irtoht vor»
springender sagittaler Stirnwulst In einem rundlichen, abgoplattoten Felde in der Gegend des Obelion
drei kleine Forowina forieMia. Xtibera paridalia breit und ausgedehnt. Kryptozyg. Norma temporaJi»:
oberbalb der Olabella Stimknrve leiobt eingesenkt. Stirn steil ansteigend, hoch gewölbt Scbeitelkurve
flach, fällt steil zum Hinterhan]>t ab. Obci-schuppe kräftig nnoli hinton pi-ominierend. Untcrschuppe ait-
ge|>l.ittet , fast horizoiit:il. Phuia ff^pornlin mIu- IkhIi. smift l'iv* i'Ibt. Tul't-ro^ita.s malarlf^ ilo« .Toehbeines
eebwaob. Jochbogen kurz und kräftig gewölbt /'ort acnsUci sctir groß, oval. Processw mattoidei klein,
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rauh und »clinial. Grofi« K«übein6üg«l hoch uud Bohmal. Normo oeripilalU vou lu>h«r, spiUbOj;iger Form.
Sdkiild iMMh gflivBiIrti, MitUdi« Abda^ungen gArandat; 4i» Britaniteder tut g«nd«, vcrtünL KAfHg«r
Torus oceipifali^. Fitramai occipihtU ma<jmtm klein, ov»l. Condrleii niedrig, flai-1i. P;y.(-t->,<u>- yftnj'jnidti
Mhnuü. Gaumen eog, rauh, ungleiolim&ßig gewölbt. Orbitae sehr hoob, abgenuidet| stark acliräg gcncht«t
flHhirit tuuofrowUäk flieih liagmd. Nam&beine ungleich breit, lang. NaamirtöksB nedrig. Apertura pt/ri-
fvraui verschoben. Spina nasalis lang und spitx. Jochbeine nicht vortretend. Fosaae caninae seicht Kahn-
kurre schmal, bogenförmig, hinter den Prämolar«» leiobt koiitrabMrt. Hflcbter iufiarar SohiMideialui atark
reduziert. Unterkiefer BohwäohUob gelMUt.
MhUM Wr. 78. Harkunf t vabcktkniit.
Stark asyrnraefriselier nKinnlichcr Pclildel in mittlerem bis höhcieni Alfer, ulatt, Lcelblich. Kr-
lialtung gut. Knochen dick und schwer. Muekelansätzo deutlich. Arcus supercäiares m&llig stark. >«ülite
an wenigeo Stetten verkuOehert. Norma verUcaiia: toh breit-ovaler Form, stark aayiome^ich. Rechter
TuImt frontale promioiert stärker, rechte hint«ro Scheitelgegend kl Dtitk abgcfl.tL-lii und verkürzt. Fast
medianes I'oramm parietale. Fischer sagittaler Stimwulst, Kryptozyg. yorma temporaiis: Stirn steil ao-
iteigend, Scheitelkurve ilaoli, steil zum UioterUaupt abfallend. Hinterhaupt gleichmäßig gewölbt. Phma
ttmfordlia mäßig boeh, abgflplattat. 2WleriM#aa imSar^ de» Jodibeiiiea ■obwaeh, teila naxülar. Joohbogen
Vnn uixl kräftig, stark gewfllbt. Port aatsfiri ijroß, oval. Processus masfnfdei iniffclu'roß und schmal. Norma
occipitalis: annähernd viereckig. Sebeitcl ßacb, Seiteoränder fast gciude, konvergieren abwärts. i''orameH
Mclf^tie moftttm nudUob. ' Cmidyleii heeli. Aveean» plerggoiM brält, GanmeB alemitob gUtt, eng. flafMiw
ineisiva deutlich erkennbar. Orbitae viereckig, fast horizontal. Nasenbeine ungleich breit, lang. Nasen-
rflcken ntpflng. Spina nasalis kurz, acbief gerichtet. Jochbeine angedrflokt. FMsae canina« aeioht. Zabn-
kurve bogenförmig. Kaufläohen der S&bne stark abgeschliffen. TJnterfci«fl«r ktiftig gebaut.
Sohädel Hr. 77. Herkunft unbekannt
Männlicher Bcliädel in mitlk'rcm Alter, r3\ili, grau. ErliaUunj,' i^nl. KnorliLii mäßig dick. Miiskel-
ausätze deutlich. Arcus superciliares gut ausgebildet iSäiite ofieu. Sttrimahi besieht. Links nicht trennender
SohaUknoehen der SobUfenlioiitaBeU». ITtma tertietiK$: ntn nndUeber Fonn, lelobt aqrnuiietriaeb. linker
Tnh'T jmridale sclnv-iclicr prominent. Tiihera fronialin <znt ausgebildet Zwt-i kleine Foramintt parifinlia.
Kryptozyg. Norwa temporaiis: Stiru steil ansteigend, gut gewölbt Seheitelkurve flach, steil zum Hititer-
baapt abfaUend. Hbterbaupt gleiobmißig gewdlbt 2M««Ktaa miarH de« Jeehbeinea aohwaeb. Joehbogen
kurz, kräftig gewölbt Plana ietiiponilia hoch, sanft gevOlbt Ecinn intlügel leicht ausgehöhlt Pori avu>lici
groß, ovaL Processus mastoidei kurz, dick. Norma occipitalis: von breiter fünfeckiger Form. Scheitel flach
gewölbt, breit Scitenräodcr wenig gebogen, konvergieren abwärts. Foramen occipitale magnum groß,
rondlich. Pfocewu pUq/ftiM aofamaL Oanneo iMb, mit ßpimoe an^tlares domartig verttogett. Orbitae
viereckig, wonig schräg gerichtet. Sutura nasofrontalis leicht vertieft. Nasenbeine kurz, schmal. Nasen-
rfioken niedrig. Jochbeine vortretend. Fimoe ctmima« seicht Zahnkurve bufetsenlörmig. Kaufiäohen der
SSUme nidit «bgeM^BAeo. UateiUafer krftftig gebaut
Schädel Nr. 78. Herkunft nnbekfinnt.
Schädel von senilem Charakter, glatt, grau. Erhaltung gut Knochen dünn, stellenweise durch-
aebdnend. Mvakelaaaltae detitlidt Artiu tuftrdSiam miflljp etaHc Stlnniaht In Ihrer oberen Hilft«
deutlich erkennbar. Die übrigen Nähte stellenweist' verknöchert. Sutura sphenoparietalis extrem kurz. Norma
vertkuJh: von elliptischer Form. Hinterhaupt schmal entwickelt Tuhera frontalia und jtarielalia deutlich
promtiiunt Foramen parietale rechu. Kryptozyg. Norma temporaiis: Stirn steil ansteigend, kräftig gewölbt
Bebeitelkorve langgectreekt aaafl! aom Hteterhanpt aibAdleiid. Obefae]tii|»p« kriftig gewISlbt aaeh Uatan
promitiierr n i lTiit( r-ii linpfic fl.K h. Plana temporalia niedrig, steil n^fallon'l. Tuherositwi molaris des Joch-
betnea schwach. Jochbogen mäßig gewölbt Keilbeinflügal aclinuil und niedrig. Pori a«mtici sehr groß,
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oval. Froeetnu maäoidei klein, schiual. Normo occipitaiis: von etwas asyiumetri«ob«r fünfeckiger Form.
Rechter Tuker paritUtt wUlrfar promiMtit. 8«brit«] Ulobt abgenuKlflt S^ulodir lehimidk aMgetenoIit.
Forame» oceipitale magnum klein, 'nnl. Canilyicii hoch. I'roo:<!^ti.> {Afrygoidei sclininl. Gntimen glntt,
•tellttuwettte doruluoLeiuttutl. Orbitoc viereckig, wonig sduüg gcriclitek lotdrorbitalbreite beträchtlich.
jMHfV noM^Waffs Auh Itogvod. Nannbrio« T-fOnnigi brait, lang. KHcgrlidMD niedrig, ^^na «Mfllti
lang und ^tt. Joobbeina weni^ TOrtretaod. Al?aokrilartMti atropbiaob. IToUrldafar kilftig gvbattb
SoMdel Nr. 79. Herkunft unbekannt.
Abnormer männlicher S( hiul4 l in mittlerem bis höherem Aller. Eihalum^ j;ut. Knovlun Plcllen-
wei&e durchscheinend, glatt, grau. Muskelansätzo kräftig. Arcv» supercttiares mäßig stark, koutiuierend.
Soapboeaphalaa.
Stitttra sagiflalis und Jamltdoiilta vorxeitig verknöchert. Sutura coronalis, sphenofrontahs und spheno-
|Nnrt<l(tflS im VtMiichwindcn begriffen. Siii'.n-nc u<<:i)vio- uinl {itiri'to-nia^toidt'at' \ orstritlien. Normo verticali»:
TOD langgestreckter, sanduhi'fürmlger Form, ilhiterbanju iiud V orderhaupt springen suirk vor, hinter dar
Corooalia atarke, flache, ringförmig« EiaaobDQmag. lücni /hMtfaKa aehwaeh iwoninant Diatras g«ting.
Flacher sagittalcr Stimwnlst. Obei-fliS.lip der Parirtafia iinrefjclmnCiL; hookctiL,'. Recht« Foramen paridale,
Gegend der großen Foutouellc leicht uufgetrieben. Vom Bregma bis If eilnahtmitte niedriger, medianer
Wvlat KiyptoKjrg. üfiirNHi feafporaUa: aenkreobt amteigeDd, gleiehm&ßig gewOlbt LeidiCe Bn-
«attclung hinter dem Bregma. Scheitelkurve langgestreckt, sanft zum Hinterhaupt abfallend. Squatma
occipilatiä onmerklioh abgcscts't, wpni^ nach hiuten promiuierend. Uaterachoppe flach. horizontaL ^«m
tmporolttt niedrig, lang aiw^;» /ogtn, abgeplattet. Tuberositas mtäari$ dea Jochbeines angedeutet Joab-
bog«n IvHiY, klüftig gewtHbt. Port aetuHd gtoU, rundlich. iVoeestM mtutoidei lang, schmal. Normo occipittiNt
von ruudti -lu r F>i] iii. Si h« itil li i. ht rnjrpüpitrt Sf itcitrSndcr Icirht ansgebuchtct, konvergieren abw iirts.
Kräftiger Torus ocapitahs. Foramen oceipitale magnum sehr groß, breit-oval. £^OMie tmgtUarea stark aus-
geUldat Oondytea flach. Ptneemm ptaygmdti aebnaL Gaaiaen tanb, weit Orbitae Ttaradcig, adirig
gerichtet. Sutura nasofrontaJis leicht vertieft. Nasenbeine teilweise vctwnrhsen, von FisMuui dm cli.-ittTt,
lang, achmaL Xnsciu'fiokeB hoch. Frocttam froidalU dea Oberkiefera beiderseits weist Spuren eines Traumas
anC. Aftfbm pyriformit toiobi Teiaoboben. j^M iMMiKs iobiaf geriobtet Joahbalna anliegaiid. J>bMae
ciRNmaa adebt Zabobrnr« biifeiaeaf«miig. Alveobm MilwnBa atropbiaab. Untarkfaler faUt
SohAdal ZTr. 60. Herkunft unbekannt.
MSiiiill -iLi r SfhiifJ»'! in tniftU-rem bis höherem Alter, elatt. n-elWicli. Krlialttmcr «rnt. Knochen
stelleoweise dui-chücbeinend. Muskclan8.ätxo deutlich. .drcMS sttperciliares kräftig, konfluierend. SHtura aagittalis
fai der bintaran Hllfte v«rkD«clieit AnatoJtena« Rinder der ParietaUa nnregafanU^ v«rdiekt In der
Sutura lambdoidea nSchst der rechten Schläfenfontanclle kleine NalitlnocbL-n. NortiKi vtrfiialh: \(>u liri it-
ovaler Form. Leicht aeymmetrisob. Keehter Tniber froKküt atärker prominent, ebenso Iwber parieUüe.
Eryptozvg. Iforma UmponÜt: Stirn Hielmid, alOig gewSlbt Scbeitelknrv« IbMh, langgestreckt, fUH
steil xum Hinterhaupt ab. Stjuama oceipiUlit abgas* '^', jlcichmäßig gewölbt. Phna temporalia hoch,
sanft ]t;ewulbt. TuherositAti malaris des Jochbeines deutlich. Jochbogen kurr und kräftig, stark geMr>ll>t.
i'ori actuitici groß, oval. J'rucessus madoidei kuii, dick. NorPM ocäpitaiia von gleichmäßig gerundeter
Form. 3Vter pnitlol« racbto lolftiger priuninent Reebu ebi Ibnmm maiMdetim, linba drei n«b«iieiimiid«r.
Prolulnranliu occifiialis CJicnia mul Lineae nuchae kr:iftig markiert. Fornnwn M-ripttalr mngnum niuteiiff^miii^
Coudylen großi, hoch gewölbt. Proceamn jpierggcidei scbmaL tiauiueu rauh, hoch gewölbt und weit Orbitae
vieredcig, achrSg goriebtet Sutura naaefimdalis letebt rerti^ Naaenbeina famg nnd aebma]. «S^Mi iMMalia
lang und spitz. Nasenrücken mäßig hoch. Jochbeine U i< Lt vortretend. Fostae caninae seicht. Zabnkurve.
parabolisch. K.-ti:f1:'i( ti. n «k-r ^ibne etwas abgeaobliffeu. Kariöa. Leichte äteilaogaauomalien der Zibne.
Untsifciefer Iträliig gebaut.
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89
Soh&del Nr. 81. Mädchen, 17 Jahre alt. A. Xr. 23, 1897.
Wribtieher Sofaldd in jugendliofaem Alter, glatt, grun. Erbaltnng gat Kcoob«n >teUenwetM
durchftchoiiiciid. Mtiskelaatltltt tohwach entwickelt. Arcus supert iliart- undeutlich. Nähte offen. Sphmo
occipHaHfugr irr^^Htlosseu. Hufura «afTiff<i^>s nicht genau nictli.iii. Kleiner Xahtknocheii tl' r Sufura lambdoidea.
Rechts l'roeeasus frotUalis s<nMmae Um^oralis cumpläm. iiiuks trcnucudcr ächaltkiiocheu der öobläfen-
fmittuielJ«. Vwma Ptrtkiäk: von mndliahw Form, lekht aiymiiwtriMih, reehtM PmriMe breitw und flMeher
gewölbt als link.-. Tuhcra fronlalia nml inirietälia deutlich promiueut ICryjitozyg. Xorma iempotnh'.< : Stiiti-
kurve eekig. Stiru steil ansteigend, stark gewölbt. Soheitelkarvc leicht gebogen, fällt abftil zum Uiutcr-
baopt ab. Hinterhaupt ^gleichmäßig gewOlbt, IVaiMi (ewporaJiii Dieding, wenig gewfllbt. Kailbftinflflg«! Mbr
■cbnial. TiAentiias molaris des .loi-hULines undeutlich, JcK-hbogen kurz, kräftig gewölbt. Pari acustici groß,
oval. Processus mo-stoiJei kur/,, schiiuil. Noimn rnr/i'Hnfis von hrpifei- i uinlIiclitT Form. Sclioitol .nlioernuilct,
flach gewölbt. Seileuräudcr im unteren Drittel kräftig auagebaucht, konvergieren abwärts. Foranten occipilaie
mtgimm bnU-ova). Condyleii aicdiig, flaoh. Bpinae angvilaw domartig v«rUngerL JVockmiw fterffoUei
SchmaL Gnumcn ranh, eng. Suiiira incisiva erhalten. Orliitrif nhcfcnindet, weiiif; schr'rii; gerichtet, Sufurn
nasofrotUalis flach liegend. NaMobeiae T- förmig. Naaeurückeu niedrig. Spma nasalis laug und »pitz.
Alveottt« FtegnatU«. ZdibktiTT« paniboliieb. Uaterkiefar gniiL
Männlicher Schädel in mittlerem Alter, glatt, grau. Erhaltung gut Knochen stellenweise durch-
■oheinend. MuBkelansätzo kräftig. Arcus superciliares stark ausgebildet, konfluierend. Sutura sagiUaiis und
eonmäU$ Yorzeitig verknöchert. Suturae occipito-madoidae syuoHloliach, recht« Sutura pariäo masUridea ebeu-
fall«. Rechts größerer längliflher Nahtkottdien der Sutura egnaiMMi. Jfvmia wertieaiU: reo. eobmil-ovaler
Fonn. Oberhalb der <Tlabella aUrke, fl.iche Inipression. Tubera fronlalia mul i^nritialia wenig promitirtif.
Fhaenozyg. 2forma lett^^aiis: Htua stark äiebeud. Stirnkurve oberhalb der Glabella kräftig eingedruckt.
IiMöhte Eäneattalinig io dw Bregraagvgmd. SdteitetkDrve leicht gebogen, aaafl nni Hioterhaapt ab&Uend.
TTinterhaupt abgesetzt. Obcrschuppo kräftig gewölbt und nach hinten prominent. Unterschuppe flach.
Plana ioiqpomlia hoch, deutlich begrenxti aanft gewölbt. TuberotiUu mahris des Jochbeines deutlich. Joch-
bogan knn nnd kräftig gewölbt JPioriaautm groß, oral. l*roemu$ marioidei l&ug, schnuiL Norma oecipilaUs:
▼on hoher fünfeckiger Form. Scheitel annähernd dachförmig. Scitenfftnder wenig anagebaucht, konver-
gieren mäßig abwärt«. Protuberantia ocdpiUilis exiemn krafti;^. Foi'tmen occipiUth viarfunm groß, breit-ovul.
Condyleu hoch. S^ina angviarea stark verlängert. Proemus plerggoidd achmaL Gaumen rauh, weit. Orbitae
abgwnmdeiii, aehrlg geriehtet. AifHni «aap/VwNfa//t wenig verlieft Naienbeine lang, eehnaL NaaenrOoken
iiKlßig hoch. Jochbeine mäßig vortret^ml Vossae caninae seicht. Spina nasalis lang und spitz. Starke
alveolare Prognathie. Zahnkunre hufeisenförmig. Eanfläohett der ^Ihne nicht abgentttxt Unterkiefer
kriftig gebaat
Mlaiinolier Sdiftdel in hohem Alter, ghktt, gelblieh. Erhaltung gut Knoehan dorehaohefneDd
dillkD. Hnakelansätze deutlich. Arcus gvpi'rciliar'y schwach aufgeblldet. Sutura fronfaMi beatehu .SWura
sagittalis, coronalis, hiDilnhiiJoi •.tcllenu i'iso \ i i ktnu lKrt- f^nfurn ^(iffitfnJis in ihrer hinteren TlrilfN' leicht
vertieft Ränder der Paiietatia uneben, ^iorma verticalis: von breit-ovaler Form, asymmetrisch. Rechte
hintere Scheitelgegend «rfaebüeh abgellaoht. ÜMcrw firwiMia aehwadt, Titber» parktaHa kriftig pffominent
ICr yiirfiAVi;. Norma temporalis: Stirn steil auhtt iL'i nd, gut gewölbt SvlR-Urlkurvc sruift liorrtu , stfil
zum Hinterhaupt abfallend. Hinterhaupt gleiuhmäßig gewölbt Ptana Umporalia hoch, deutlich begrenzt,
gut gewOtbt Kdlbeinüllgel rinnenartig ausgehöhlt TSAer«$itea itralaria dei Joehbein«« dentliob. Jooh*
bogen kräftig gewölbt. Port amstici groß. oval. Processus mastoidei mittelgi-oß und di< k. X^rma oeetpitaHi
▼on holiC'i, f luifirklmr Form. Soheitd wenig abgerundet. Scitenränder schwach ausgelmiiebt konvergieren
abwärts. Linke Hälfte der Oberschuppo kräftiger gewölbt Proluberantia occipilalis externa gut ausgebildet
flohldal Kr. M. Harknnft nabakannt Abnormar Sahftdel.
SoMdil Vr. 88. Herknnic unbekannt
40
Fmmm oedpUd« magmim groO, nudlieh. iVM«MW plerpfokki tdmmL Gmibmi gfatt, w«itw OrbiCM vkr-
eckir;, w t'iiii; Ät'1ii!l<; yericliltt. Suliiru nasofrontalis flach liotrciul. \a!-enl>eiiie laiij:, sehiiial uiul T-fl'^'^Tni^.
Jocbbeioo vortretend. Spina nasaii» kurz und breit. Fossae caninae seicht. AlveoLufortaau atrophiecb.
Zilmlcarf« hufeiMuffliuig, oBok Tom zugespitzt. XJotniMfw itaTk moU.
MriMa H!r. M. H«rkaaft ttDl>«kftiiii«i
MilnulicliL-r Soliä.lel in bölienin Alter, >:lart, koloriert. Erhaltung gut Knochen mäßig dick.
HuskeUuBätze ki-äftig. Arcus auperciliareg mächtig, konfluierend. SuUura aagütalis stoUenweiM verknöchert
Sfättru lamibMiea eitthlli mehrere klebe Nähtkoochen. Norma wliaxUs rm breit-ovaler Form. AftM
fironlalia und parietalia detttUeh proiniuent. Krj'ptoityg. Xumm iemporalis: Stirn inäßi;,' rückwärts geneigt,
^tit ^a'wntlit SclifUflkiin-e j^cstr^'L-kt, (itiit /.um lliutiiliaiqit anfallend. HiiiltTliuujjt aliL'osctrt, glöioh-
maiiig gewölbt Hana iemporaiia hoch, undeutiich begrenzt, «teil abfaUeod. Ttüttrusitaa molaris des Jodl>
beinee nndettllleh. Joohbogen ken, kritftig gewSlkt AH oeiw^ groS, othL Ihm» aee^olis von Ab-
gerundeter Form. Scheitet flach gewölbt, <xlriehniaßiLr g( riiiiiltt. Scitfluründer leicht ntis^phancht. Fornnrm
oocipitale mojfHtm klein, rautcnförinig. Cktadylen mäßig hoch. I'raccssus fUrj^f»id^ scbmaL Gaumen rauli,
weit. Ocbitte viereckig, scbi-äg geiiektot SMura mutfnmIäKB eUik vertieft NeaenbeiDe lelokt deldtt,
breit, T- förmig. NasonrQckon mäßig hoch, leicht eingosattelt. Jochbeine mäßig vortretend. JFiMMe emtintt
vertieft iSehnkurre pereboUaeb. GebiB eterk defekt Unterkiefer aebr kr&ftig gebeut
aohtdal IKt, 86^ Herkttott anbekftnnt (Nr. 12. O. C. liM)L) A. J. K.
Mlontteher Sdildcl in bSberem Alter, ghtt ▼eiO. SehideidMh boriwmtel dwehetgt BtwM d«Mt
Beidei-ecittt Trepatiationslocb auf dtn SdlUfenbeinsohtippen. Kuooben mäßig dick, Btollenweiae durch-
scheinend. Muskelausätze deutlich. ArcM superciliares kräftig, konfluierend. ^'Mhte offen. Kleiner Scfaelt-
knocbcn der WarzenfonUnelle, ein ebensolcher der Sutura lambdoidea. Iforma vertkaHit: von breitFavaler
Fonn, stark asymmetriioh. Linker Ikter fradäU atlrker pvoennent «b der rechte. Linke hintere Soheitet
gegond trliublieh iiltiiLflaclif und breiter. Kryptozj'g. Normo iemporaiia: Stirn wenig rrickwürt« geneigt,
kräftig gewölbt. Schcitolkurve gestreckt, xonÄchat sioii unmerklich, nach hinteu senkend, dann steil zum
HinteikMipi shfoUend. HinteriwnpC abgeietat, g)«obmäßig gew«lbt TUmn iw^writfle? koob, deotUeh
begrenzt, sanft gewölbt TviberosUas molaris des Jochbeines deutlich. Jochl»)<;oii links stark defekt kräftig
gewölbt Fori acustici sehr groß, ovul. l^ocessu» madoidei hug, dick. Jfonm occipitaits: annähernd vier-
eckig. Scheitel breit und flach. Seitenrinder schwach ansgebaitekt AfONW» oee^flnle magnum groß, brat-
oval, schief, Condylcn niedrig. Spinae anguJarea verlängert Processus ptcrygoidei schmal. Gaumen gbtt
und weit Oibitae vier« < kiLr, Hrhriit; u'irit litt i. Sviura nasofrontalis: wonig vertieft. Nasenbeine lang und
•chmal, T-förmig. Spina nasaits schmal und spitz. Nasenrücken niedrig. Jochbeine mäßig vortretend.
F«MM MMlea« ceiidit SSnbnknrve V- förmig. Unterkiefer krifüg gebeut
Schädel Nr. 86. A. J. E. Nr. 22. 1904. Landshut
^f^ulnUohe^ Schädel in höherem Alter, glatt, gcll)liLti. SchrubMaoh borizontel durchsägt Ti-e{»o-
loch auf dem Stirnbein. Ki-baltung gut I£noübeu beträchtlich dick. Muskulansäue äußerst kräftig. Jürem
mptreiUar« ihlflig und wnletag, etww konflnierend. Suhime «fteM/^wiMbi nnd ^eHoparietales eteUeo-
vvti*i> \ irkn.'Kli.rt. Sufura sagittalis verknöchert in der Olfliongegend. Mehrere klebe Nafitknot-hen ent-
liält die Sutura lambdoidea. Horma vertiealü von breit-ovaler Form. Tubcra frotUalia und ^arieiaiia schwach
prominent Zwm. kkfaie Forumma pariMia. Krypiozyg. ührma lempmtik: Stirn liloinrlrte geneigt, mlAig
gewölbt Scheitelkorve gestrockt, senkt sich im flachen Bogen zum Hinterhaupt Hintcrbaoptbein .ib-
gcsetzt. Unterscbuppe etwas flach. Plana temyornlia hoch, deutlich begrenzt, sohweok gewölbt Tuberositas
molaris des Jochbeine« kräftig. Jochbogen stark ausgebildet, kräftig gowOlbt Ar» MWtict groß, oval.
Frteem» nuuMdei kuns, didc JAmna oeeifHäUg: von »oDikenid fflnfeoMger Ftam. Seheitel kook gowOlbt»
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leicht abgcrundflt 8«lt«iitlnd«r leiofat au.<gelKiiRh(, komcigiLrcn niU% «bwlrlL FnktbettmHa oeetpHaN»
externa kräftig entwickelt Foramen oedpitale mapmm broit-oval. Condylen mächtig, hoch. Processus pttrf'
goidti breit. Gaumen rauii, weit Orbita« viereckig, wenig schräg gerichtet. Sutuni tuisofraniall^i stark
vertieft. Xaaeobeine defekt, breit und T-fürmig. NaMnrfloken bixsh. ^im nasalis schmal und spitz.
TtMM wmi'iMW ■ddit Joehbeine TWtwtwi j Zalmkum lioganfOniiig. A1v«o]«b toQwiiM «tropUMli.
kUfo Mitt killtig g«lNMIt
Bobidtf ». tn. N. SS. A. 1901.
Männlicher Schädel in höherem Alter, glatt, weifl. 8ehld«ldMb horizontal durchsägt. Erhaltung
gut KnoL-lien niäßii,' dick. Miiskelangätze Icräftii,'. Arcus supercOiares stark entwickelt^ konfluierend. Nähte
kompliziert gezaluit, »telienweise verkuuchert. Hechts StUura tquamota groIkmteilB synostotisoh, ebenso
flMlM« Me^äo-maäoUmt, Kkin«- N«btikiio«ben d«r Siifiini lanMoUka. Xonm vnHe^is von breit^nnlar
Form. Tubera frovfalin und parielalia dontlioh prominent Zwei kleine Tornmina pariefnlüi. Kri.^tozyg.
iSVma tmporaii»: Stira rOokwärt* g«oeigt, gut gewölbt« SobettelkurTe lauggestrecktf senkt sich allmäblinh
mm Bloteilumpt ObwMhnpp« dM Oodpnt leidit inuih bintea promiiWDt. Untonobopp« IrM hotfaental,
flach. Plana (emporalta hoch, undeutlich begrenzt, wonig gewölbt. nAmroaitas mäluli» des JochbelaM
deutlich. Jochbogen stämmig, kurz, kräftig m'wr)!!»!. Porl iwifJici «.'roß, otal. Processus masloidei lang,
lK^hmal. 2\'or$m occijntalis von breiter peniagoiiaLer Form. Scheitel üach. Seitenr&oder aimgebaucht.
Squamo (Mc^pjtaUs avfUtend TMrMbniUwt» gfg*» die Mhkff mitinte ^atukmmtia tedfUtik exttrm «ftitog
zniruifcDf!. FnrameH occfpUale nmgnnm lireit-oval. rotidylen ripnilich flüch. Spina angfd'iris domnrtt^ ver-
längert, i^octssus j^arp^dä mäßig breit. Gaumeu rauh« eng. Orbttae abgerundet, »cbräg gerichtet Sutura
MMl/>«Ntaljt iterk T«rtielt STiMDbaiM buig und MbimL NaMurtoken mkßig boob. Spina natdU Mbnud
nnd ipiti. Joobbeios aogedillekL Fmat eaHtuae leiobt ZihnkuTe V-filrmig. Untavldefor kiiflig gebMit
Sobäd»! Kr. 88. II <j r k u n f t u u b e k a iiti t
Jiloalioher Sobädel iu bohem Alter, glatt, grau. Schädeldach horixontal durdiaägt. Knochen
dann. Fhoobionieobo GimnafaitioiieD eitren ausbildet. Ad der Schldeloberflloihe tber deneelben etellen-
weis« hochgradig verdünnte, teilweise blasig vorgetriebene Partien. In der Genend des linken 'J'uber
frontale i-undlicbe flache Veitiefung. Nähte großenteils verknöchert. Muskelaaaätze uudeotiidi. S\äura
aoffilUüis vertieft Mehrere kleine X-ihtknooben enthält die Sutura lambdoidm. Normo vertieaU» von rund-
licher Form. Aren$ mpereSiares mächtig, konfluierend. Tubera frontalia und parietalia st.irk prominent.
Kryptozyg. Norwn frtnpürnlh: Stirn fliehend, tniiClLr ''11>t. S( lii'iulkiir\ c sanft i^t'lioi^cii, fällt «teil
zum Hinterhaupt ab. Hinterhaupt gleicbroHÜig gewölbt Plana temporal ia hoch, undeutlich begrenzt, wenig
gewMbt IMerenÜflt mähurk dea Joebbdnea idiwaoh. JodtbogeD 11110111%, km und krftftig gewOlbi. Ptri
acustie'i ^Moß. I*roce$sus mastoidei klein und schmal. Xorim orcipitalis annähernd vierecki^r. lii>it.
Scbeitel flach, abgenindet Seitemtodfar im onteren Drittel kräftiger ausgebaucht, konvergieren abwärts.
ForoHiM ocdpHäle magnum eebr weit, randliok Ceodflen boob. Proemus plerygoidei ungleich breit, die
Lamina externa recbt« erheblich verbi-eitert Gaumen rauh, weit. Orbitac viereckig, aobrig gerichtet. Sutura
nanofrontalis vertieft. Nasenbeine hing, si luit:»!. T-förmig. Nasenrücken hocli. f^pina nasalia lang, schmal
und spitz. Jochbeine kräftig vortretend. Foasae eaninae seicht AiveolarfortBau dos Oberkiefers atrophisch.
Unterldafer aenU.
Schädel Nr. 88. Foiuhheimtir Gräb«)rt>uhädcl.
Schädel \ on männlichem Typus iu höherem Aller. Stark defekt Knookeu dick. Oberfläche rauh,
bimnii. Ib dar Gegend dea linken IMar fimdale Ueioe randliebe Vertiefung, auf dem linken Pferietale
etwa baaelnnßgroOe flache Bxoatoae. Mu8kelansätr.e kräftig'. Arcus sujterciliares stark ausgebildet. Sutura
tagiäalis verknöchert, großenteil» vertieft; Sutura lambdoidea synostotisoh. Jforwa verticafM von eUiptiaeber
Fonn. IMerM firontalia uud paridaHa wenig prominent. Kryptozyg.
AKiit Mb JMhNffoIoiliu loMtawBt. «
Digitizeo Ly Google
4t
Norma itmporalis: Stiru wenig rüokwärte geneigt, stark gewölbL Sohett^urve »eiikt aiob ia
tniMin, ihelmii Bogen som Brat«tlMUi]it ffiiit«riuui|X abgCMlstf nach biuteti Tomgeod. Üntandmpp*
Muibernd borizontaL Plana temporalia hoch, sauft gewölbt. Große KoilbcinflUgel rinnenartig ausgehöhlt
Norma OCOiittofü voa pentagonaler Form. S«it«Dr&oder leicht »oagebMioht. JVwainw mastoidei
U«b und didc. OrbitM viereckig, schräg gerichtet. Neeenbeioo fehlen. Joohbeh» «nd Joob bogen
irenig vortretend. IWknMttas malari» dee Jochbeinea mäßig kräfUg. Linker Jodtbcigeil defekt Fosaae
caninae seicht, Foramm occljiifnle tnaftnum schief, oval. Con<TyleTi äaoh. Processus plerfifroidei schmal
Qalunan rauh, weit. Zahnkurve paraboUscb. KaufläoboD der Zähne stark abgescbUffen. Unterkiefer fehlt.
Münnlicher SeliStkl in hölierem Altf-r. rnnh, brann. Stark defekt. Knochen mäßig dick. Muskel-
ansäUe kräftig; Arcus superciliares kräftig, konfluierend. Nähte teilweise gelockert. Suiura tagiUaiis in
ihnm hinteren Abiehnitt «ellweiae yerkndofaert Situra Itmibioidea entUlt beidetaeite mehrere Wonnedie
Knoehen. JVonwa i-ertira/rs von breit-ovaler Form. Tuberafrmialia nnäparid^ia gatamgehildeU Kiyptoivg.
Norma temporalis: Stirn fliehend, Scheitel flach, ziemlich steil zum Hinterhaupt abfallend. Hinter-
haupt abgesetzt, gleichmäßig gewölbt. Plana temporalia hoch und leicht gewölbt JoohbetD« nnd Joob»
bogen Bterk defekt aeutUd weit, oval Proetsm» matMdei von mittlerer Qröfi«.
Nornta occipitalis Bnnühcrnd viercckii,'. Schciiil flacli und ^li^ ''-■'""'''j'fr'' abgerundet. Sfittiirnnder
schwach ausgebaucht, konvergieren kräftig abwärts. Foramoi occi^ütaU maffnum defekt, oval. Condylen
hedi. JVeeemie fkrftatid eehmeL Genmen nrab, weit
Orliiiae viereckig, wenig schräg gerichtet. Sutura nasofrontalis vertieft, Naaeubeiiu' ilt fekt. Xaseu-
rfloken hoch. Fotsae eanmat aeioht Zehnkorre bogenfftrinig. Eaufläoben der Zihoe stark abgeeoblifien.
UnlerkieCer fehlt
SebSdet von nKnnUaliem Typoe in hMiareni Alter, Imm Starii defekt Knooben mftfiig dick.
MtiAkelansätze, TOr allem Imta miekM ntpeHor atarfc anegeprlgt Am» m^mShm krttftig entwiokslt,
Stämi tagHtalk ood UmbdoÜM etellenweiee verknOehert, ebeneo Sutura qpkaHtpcrMeN*. Jfomm
verticalis von rundlicher Form. Tubcra fronttHia und pariHalia gnt ausgebildet Kryjitozyg. Xurm t
ttmporalis: Stirn schwach, rEickwürt» geneigt, stark gewdlbt Scheitel f1:ioh, »teil raun Hinterhaupt »b-
fallend. Hioterhaopt gk'ichmäßi<,' g> \wilbt Plana iemporalia hoch nn<l ^ut gew5lbt n^erofUag wuiam
dce Jodibeinee inJUiig stark. Port acttstici weit, oval. Processus mastoidei kurz., dick.
'Norma nrnpHnlh amiiihi rnd quadratisch. Scheitel flach, Si itcnränder leioht ansgebauobt brOJMPI
ocdpitale magnum klein, rautenfünnig. Cuudyleu hoch. Basis stark defekt
. Orbitae abgcnmdet, wenig eebriig geriobtet GedchfeebBdel etailt defekt Atfara ma^tmiMiB Ter-
tieft NaeenrHokcu mUig bocb. Joebbeine inid Joeibbogen niSig vortretend. Unterkiefer fddt
Bdiidel Vr. m. Forobbeimer OrKbenebldel.
M&nnlidber Bebidel fai hobem Alter, verwittert, gelbbisttii. Stark defekt Eäiooben diolE. Miukel'
aniiätze l;i;iftiL', Arcus iiuperrj}inr'"i ptnrk, koiiflt;iernii<h Sutura sagiUalis stellenweise verknöchert. .A'oriwa
perikalii von länglich ovaler Form, a»«ymmctriseh. Uechte hintere Scheitelgegend abgeflacht, stark zer-
trOmmert Tvitmra fnmtttHa kriftig prominent; Tabera parMaUa aebwleb^ premment Kryptocyg. Normo
iemporalis: Stirn Rtcil 8rj>ti iu" n l, hoch und kräftig gewölbt Scheitel fällt in langem, flachem Bogt ii all-
mählich tum Hinterhaupt ab. IIinU.'rhanpt8obuppe abgeMclzt Ohcrschappe kräftig gewölbt und tisch
bieten vorragend. Plana te^foralia hoch, nndeuilich begrenzt Große Keilbeufli^ nnneDartig vertieft
Vorderer unterer Winkel der Sebeitelbebe auagebdblt lWba10XVa.^ uuO.aris des Jochbeines denllich. Pari
acu^fin weit, „v^il. Hornta occipitalis von unregelmhß)',' fiaymnict) iscln r Form. Richte hintere Schiittl-
gi-gcud defekt imd abgeflacht Scheitel hoch gewölbt und abgerundet Sciieuräuder stark ausgebaucht
flOlildal a^. 90. Forehheimer Gr&bereebftdeL
SeOMUM Hr. 9L Ferekbelmer GribereebKdeL
konfluierend.
4S
Pnemtu madoiM kta% aod diok. Fmima» oeeipiteih magmm nnit«itfOrmig, defokl Omidylmi ÜMÜk
Processus pterpgoidei mhma\. Gaumen weit. ()rl>i:;io viereckig, schräg gerichtet. Siäum naaofrontahs stwk
vertieft. Xaacnbeine <leftkt. NascnrUckcn hiicli. Jochbeine iinü Jochkogen mäßig voitrataod. FottM
ouninae tief. Alveolare Trognatlüe. Zabakurve hufeiseaförnüg. Unterkiefer fehlt.
Soilldal Wt, M. Forohlieiiiier Graber8ohkd«L
W^'ibrulK-r Schriijel von irnttlLrom bis höherem Alter, rnuli, tn'ILbrann. Stark ik-fekt. Näht« ge-
lockert. Muskelausälze ächwach. Knochen mäßig diok; ^IrctMsu^erctJiureä fast verstrichen. N^hteoiEeii. itToriHa
«fffiettfit von tmlt^valer Fonn. lUeiw ftwMi» ond jMirMaHa gut «tugelnUlel KrjpUMjg. üTorNNi
temporcdis: Stirn mäßig nkkwari^ geneigt, gut gewölbt Scheitel gebogen, fällt allmählich r.um Hinter-
hkupt ab. Hiutorhaapt nach hinten vorgewölbt P^aiwi (cMfwrolia niedrig., aanit gewölbt Jochbeine und
Jvübogm defekt Ärj aetuHid weit, ovhL Pnteatm mtuMdd nuili« von ndtderar GtOSe.
Norma occipiUÜB annähernd viamohlgi Scheitel flach, abgerundet Seltenilnder gerade, kon-
vergieren abwärts. Foramm orcipifnh' magnum schmal oval, Coiulykii nicrlrit?. Processus pterynoiih-i schmal,
Gaumen rauh, weit Twus palattnua deutlich. Orbitae stark defekt, wenig schräg gerichtet Sutura naso-
firmUUi Ihdi Hig«nd. KawolMin« Mirk dtfekt JfaMw «wiMW itemlidk tief. Zalmkiirve hnfaiiwafttnnif.
gwriUdwn d«r Zkbn« ifttk »bgvMblUtMi. Untmldaifar fdilt
Sobldil »r. M. Foro]kk«imer Qrtk«ri«kftd«l
Sohldel von mlnnUdiom Typna in httkorem Alter, nndi, bnmn, defekt Knodien nUUHg diok.
Miiskclansfit/c kräft.i'^. Arcus rr/LVirr',« mrißicr st.ark, konfluierend. Sutura foronaUs slolttMi weise ver-
knöchert jVbnna verticalis von breit-ovaler Form. Tubera frontolia uud parielalia gut entwickelt Kryp*
t07.yg. Ifoma tmpmäi»: Stirn mifilg rBokwirts geneigt, gewdlbfe. Ittma f«M|MniIt» hook, gut gewMbt.
TiÄer^at molaris dea JuchboinM kiiftig, ^odibogon wenig gob<)g«n. Port oemM weit, ovnL IH'oaiimt
WUgMdei von mittlerer Größe.
Xorma ocdpitälis annähernd puuUigonal. Scheitel niedrig gewölbt, Seiteoflnder fait gerade, koa-
vw|^eiren wenig »bwirte. Foramtm teetpHalt mofftum krrit oval. Proeem» pterggtidti bifeit Gnomen nuih,
^vcit. OrMt4K' vicrcnkiL;. schräg gerichtet. Sutnrrt vawfrontalia mäßig verlieft. Nn^t-tiVK-ino stark defekt
Fossae canimc seicht Zahuknrve jNir&bolisch. kautiächcn der Zähne stark abgeschiilfen. Unterkiefer fehlt
■oihUit Kr. M. Foi^okheimor GrSboraoh&doL
Scliadtl eines F.rw ai lisenen, rauli, braun. Ziemlieh defekt. KiKüchon dick. Muskelatisatzf schwach,
Arcus auperciliares wenig ausgebildet Stinuuüit offen, yorma verticalia von breit- ovaler, leicht
i^oraMtriBoher Form. TÄnke hintere Seheitelgegend etwas abgeflacht. TiAen frmtUäfa und pariätäia
mlSig prominent. Xorniit temporaJis: Stirn mäßig rückwärts geneigt, gut gewölbt Scheitel flach, uteil
«um Hiuterhan|>t abfallend. Hinterhauptsbein ahu'eyet/.t. gUichniäßig gewölbt Plana temporalia sanft
gewölbt, niedi-ig. Jochbeine und Jochbogeu defekt Pvri acustici weil, ovaL Processus mastoidei kurz
und di^
Xorma ocdpitälis vou abgrniii'li.ler junitaLConaK r Form. Scheitel lei< Lt ahrrpnmdet, Si itenründer
gerade, kouvergiereu abwärts. F^oramen occipitale magnum oval. Condylen teilweise defekt, niedrig.
JVooHMt pterggoidet aohmaL Garnnen weit OrbUae Ticnokig, lehilg geriebtet Miini im^miMi» fladi
liegend. Xasenbebe defekt Xa^eurücken pUtt Jodtbeue nhUg ▼«rtretend. JVttM «ßmmat ariebt
Zahnknrre hufeieenfAnn^. Unterkiefer fehlt
Sflihldal V». M. Forokheimer Oiabereokidel.
Männlicher Schädel im höheren Alter, rauh und braun. Etwas defekt Knochen diok. Muskel-
aosätie deatlioh marldert Aren» tHpercüiare$ mäßig kräftig, fconäaierend. Kibie fein geaolit Sutura
«VidaNi atailenwdae TerknOohert Ffoma verHenKi TOn limt-ovalerFonn. Hinterhaupt eohinaL entiriekelt
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ZUkM ffnmUUa und partMim bc«H siMg«dek»t Llnki UsbiM Atmmm parkUie. Krypto^g. JßnM
trmporalis: Stirn »teil ansteigend, krflftifj gewölbt. Schntclkmvp n^cstrcpkt, .illniShlielt zum Hinterhaupt
abfallend. Soliuppe des Hinterhaupts beinca abgeaetzt, nach hinten kräftig vorgewölbt. Untoraobuppe
nMotieb platt. Pirna UmpMmKa aMiig, moH gt/wHüiL 'Mmma$ wml«rit Iniftig. JoohbogMi Miüg
gebogen. Port acustici weit, rundlich, rrw^^sui ma^iohici Vnn, dick. Norma occipiialis: von liofli ^rewölliter,
»bgerandeter Form. Scheitel hoeh gewöibt> Seileuränder leicht gebogen, konvergievea «bwirts. jhro-
HAemMa und Lbieae fmdiae dontBeb. Fmmm oeeipiUäe magmtm Ueio, oviL Condylm itwk gewölbt,
hoch, rroccsina yti'iyijoidei aohmal. Gaomen weit, rauh. Tubercula articitlarin bnondcrs kräftig. Sutura
inrisiia ilcntlii)i f ikcimltar. Orbit;ie vipreckip, wcniL,' scliirit; fTfriclitct. Siihtrn nn<mfront<ili.-i stJiik \citRft,
2<iuenbeine defekt, schmal. Naaeurüokeu uiedi-ig, eingeeattelt. Spina uamiis breit und kurz. Fusaae caniiuie
vertieft. Jodibeine mlHg vortretend. Zahnlnirv« bogeufSnnig. Eauflioben der Zähne atark «bgeaehHifen.
Unltrldafer fehlt
Soiiädel Nt. 97. Fo r c Ii Ii f i III e I (irä>iorschädel.
UlDnlioher Schädel in höherem Alter, rauh, braun, burk defekt. ILiocbeu niäUig dick. Muskel-
ndttm d«at1ioli. Arena iHpcp«0toni kilfkig, konflaiermd. Nkhte fein gWMkt flMiim cormaUs ^Mmh
weise verknöchert. Fuliii-nr f:i>h^no-frontales, /'/■how-jutriii'lahM synoptoliüiJi. Sulurn fiuiiltnJis ^^fcilcnweise
verknöchert Normo cerficalis von breit-ovaler Form. Tubera /ronMia und j^rit^alia deutlich promioent.
Krj'ptozyg. thma impmitht Stint laUHg tiekwSrt« geneigt, gut gewölbt Sebdtetkarve ftrati, Mdl lam
Hinterhaupt abfallend. Hinterluiupt abgeplattet, mäfiig gewölbt Plana tewpordlia hoch, sanft gewölbt
Jochbogeo defekt TvberotitM malaru schwach. Port acuiiiei grofi, rundlich. Proras»«» masioidei kurz und
diok. Nvrma oeelpiMit von breiter, pentagonaler Form. Scheitel ziemlich niedrig gewölbt, Seitenränder
deutlich uusgebaucht, kouvwgiereu abwärts. I'rofuhrrtniiia iiml Lineas nuchae dcutliok. CSondyleu boals
krüftisr rrewillbt. Vnromi^i nrrijiHiiJf m'i{i>ium klein, oval. An Ötelk: iles TiiberculHin pharynnecutn kleine ovale
Vcrtiet'ung. l%Utercula articuiaria kraftig. tiaomeu rauh, eng. Processm ptarygmdet B<timaL Orbitae ab-
gomndet, wenig aohrilg geriebtet Smtmra mmfrenkilig vertieft NiMnbeiae vcrwaoheen, eelmoal« ddhkt
Xrisenrückeu niedrig'. Spiiui tia.^alh breit nnd hpitz. Fostae caninat vertieft Joch*".'iiH' vortretend.
Alveolarfortaatz des Oberkiefers teilweise atrophisch. Zahokurve bogenförmig. Unterkiefer fehlt
anUdil Mr. M. Forohkeimer 6rIben«hld«L
Wt'iMlclii'r Soliiiili'l in Ii''Ii> r» iii Alti r, lanli, iiflMiniuii. Klwa« defekt. Knochen mäßig dick.
Muskclausätze verwoauhcu. Arcus supcrcitiares sehr schwach, konfluierend. Nähte fein gesackt, grofieoteiis
verknOdicft. Horma vwHkoI» von breit«viil«r Form. Ttibeea flrottläHa ond pariäolm deatliob promioenv
Hechts ForameH imyntahj. Hintorhaupt schmal entwickelt Kryptozyg. Noni*a iemporalis: Stirn schwach
rttokwärta geneigt, gut gewölbt Scheit elkorve gestreokt, allmählich zum Hinterhaupt abfallend. Sqtiama
dee Oocipat leicht abgcseUt Obersohupp« Idoht naoh hinten vorgewölbt Plana tewporalia niedrig, sanft
gewflbt linker Joobbogen defc>kt. TtAen»^ malaris des Jochbeines schwach. Reöhter Joehbogen
ftülifi^ond /'«ri ocuiiici groß, oval. ProctssHS ntnff'-'id-i von mittlerer Größe, dii k. Xortna oecipHalh an-
nähernd viereckig. Scheitel flach gewölbt Seitenrander leicht ausgebogen, konvergieren abwärts. Pra-
tabaranfia nnd Liueae imekat nndentlieb. FItrttmm «eefjpifatt «t^mnn edraial-oivnl. Condylcn eterfc gewAlbt
Spivn-^ iiniiuhurf des Keilbeines doniarti^ vcrlüiiL.-!. r(. Processus pierygoidei «rhina!. Ciiiniiun doftkt, rauh,
KohiuaL Ürbitae viereckig, schräg gerichtet Suiura nasofnmtali$ Imcbt vertieft Xasenbciuc defekt Xasen-
iUeken Baob, eingewUelt Joobbrnn« wenig vortretend. IbMM esrnnaf eeiobt Znhnknrvo bogenfilnnig.
Kanfllobeo der Z&hn« gtarit abgeeahliffon. UntarUefer fehlt
Sobädol Hr. 90. Forehbeimer GrtbofeobideL
Mlnntiober Sohldel in bfihcrem Alter, rauh, gelbbrana Sehr etark defekt Knochen mifitg dielt
Mu8kclanB.=it7.c deutlich au^gepiägt Arcus aupereiliares mäßig stark. Nähte fein gezackt ^iulura sagiUalis
verIcnOobert, vertieft Sutwr» wonali$ in unteren seitlichen Partien verkadobert Sutunt hmbdoidea stellen-
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wwn» ujnMMinolL IVbrM» nertiaßh von Mklaag«illr«val«r Form. !Mtm firmltü» nnd jMri«teKit dentikh
prominont. Kryptolyi,'. Xornia fmiparaJis: Stirn stoil ansteigend, kräftig gt-wölbt. Hinter dem Bregma
lekhte ImprcsBion der Scheitelkurve. Scheitel öiMshf tteil zum Hinterfaai^t abfaUend. Sqiuma des Oodput
laialit »bg^etxt, gleichmäliig gewSlbt JVoM lemponHa gewölbt. JodilMiiie nnd Joohbögen atarit defekt
2U«Mltos molaris des Jochbeines kräftig. Pori actistid groß, oval. Processus «utstoidei mittelgroß, FcliinaL
Normo occipHnh's aiiiKibeJud spitzbogenförmig. Scheitel hoch ^ewölht. SeitenrHiukT kriiftlg :nist;c'tiaucht.
ProtubermUia nnd JAneae nuchae deutlich. Foremen ocd^itaic magnum defekt, oval. Condylen niedrig und
flaeb. Sobld«lbaaiB «tturk nrUtmoMit. Orbitae rieraaUg, horisontid. fiMura mtofromtaiit leieht verüeft
NiMDbon» dtfdrt, InvH. NiMBTllek«» nIBig licrali. JodibeiM ndUUg vortfataiML UnteikMfsr f Alt
Bohldel Vt. 100. Forohlieimsr Orlberaobäd«!.
SttimUdier Sdiidd ni bOberam Alter, rauh, gvlbbnnin. Etwtt dnNikt BjioolMn mkSig cli«k.
Muskelansitzc kräftig entwickelt Arcm supereiliares mäßig stark. SiUura coronaJis fein gezackt, in mittleren
und seitlii-ht-ü Partien verknöchert. Sulura sagiUalis total, Sntura himhtliidfiii Btellcnweise verkiuK'hL'rt.
Suturae spheno pan^ales und »phenthfroniales v«rsti'icbeu. Morma verticalit: von breit-ovaler Form, iubera
ffmrittUa und parieUiUa deotliob prominent In der binteren Bobflitelgsgaiid Teittäft qoor da« aoohta
Fiirchp. Rechts kleines Vnrnmm parietale, Kryptoayg. Xorma temporal!-;: Stirn nur wenig rückwärts geneigt,
stark gewölbt Scheitel hoch gewölbt, mäßig «teil zum lliuterliaupt abfallend. Hintere Scbcitelgogend
and Ifintwbaupt abgeplattet üntencliuppe flaeh. Mtma tmponäia boch, gewJ'tfbt EWlbflinllllgal rimien-
attig amgeböhlt Tuba-ositus nifilaris des Jochbeines kräftig. Jochbogen stark gewölbt Pori octtstid groß,
oval. Processus mastoidei mittelgroß, schtmil. yonm occipitalis annähernd vtcrj^ekig. Sehcitol ziemlich flach,
gleichmäßig abgerundet Seitenränder iiast genMie, kouvergierou abwärts. ProtuberaiUio occipitalis externa
nnd lÄHMc mnIkw aebaif anagaprlgt Woramm oeeiffläle mtagmtm bnit^vaL Oondylcn mllig gewOlbt
Proeet<f>uf ■pfft^ttjoidn defekt, schmaL Gaumen weit. Vi-immm ineisifum groß. Orbitae nind, sehrSg geriehter.
Sulura naso/ rontalis wenig vertieft ^aaeub«ioo lang, breit, defekt Naseurttoken mäßig boch, wenig eiu-
gcaattelt S^nae ntmtU aobnal and >|iita. Joobbab« voitntmd. Amm flan^aM Tartiaft Ziabakarre pan-
boliioli. Untaildcfar fdito.
Sabidal air. lOL Forehbaimer GriberaabIdaL
Minaliciber SoUdal in bfibanm Altar, tanb, galbbraan. DaCekt Enoaban diek. MaakebuiaMaa
deutruh ausgesprooheii. Arcus supereiliares «turk, konfliiiirrnd. Xi'ihte fein gezackt, großenteils verstrichen.
Jiorma verOcalis vou annähernd elliptiaober Form. Tubvra frmtiüia und jfariekilia br«it au^adehnt In
dar Gegend dm rwditvn IWkr fnuMt aia graiBer, regelmäßig läuglicb-ovalar Knochanhppaa alngdmlt
Entlang seiucH luo'li.iUti lindes schräg verlaofaoda teilweise scharfrandigo Rinna. Kryptozyp. Normo
femporalis: Stirn tlicheixl, in.ißig gewölht. Scheitelktirvc j^estretkl, allmahru h zum Hinte rhaiipt ulifalleml.
Hioterhaupt leicht abgeseut, schwach sich nach hinten vorwölbend. Ptana temporalia uietirig, sanft gewölbt
Kiattbeinitgel riaaanarttg anagaliflblt lUeroatfai aialarta dea Joohbaiaea aohwaob. Joehbog«« taiMg
gcwfllbt. I'ori nrn^iri groß, oval. Proccfsui mastoidei kia/, diik. Xorma occipiiolis von huher rmuHiiher
Form. Scheitel hoch gewölbt, abgerundet Seitenränder fast gerade, vertikal. PratuberaiUia und Linoie
«■«kM daatliob. Foramm teefpiM* magmm Uein, ravtanfdnnig. Condylen anfbUend Idaia, nndliab and
flach. Processus spinosi dornartig. Processus pterygoidei schmal. Gaumen eng, raub. Orhitati viereckig, wenig
aofarng gerichtet Sulura nasofrontalis stark vertieft Nasenbeine kurz, unten stark verbreitert. Unterhalb
dar Nasenwurzel leicht eingeschnürt Nasenrücken hoch. Spina nasalis kurz und breit Jochbeine mäßig
vonretand. Amm conlmie vartiaft Alvaalan tailwdaa atraphiaob. Zahalnirva boganfOtmig. UntarUaCar fablt
Schädel Nr. 102. Forohheimer Ur:iberschädel.
Schädel eines Erwachaenaa, rauh, gelbbraun. Stark defekt Knoohen mäßig dick. Moakelaa^Uae
kliftig naiUatt Arcum »^trdHium müßig stark, daMo. ITlhta'idlwdae vankndobert Vndandloba Kah^
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iparan «Ibm Intvparietsle. Nonma vtrUaäü von l)rei(H>val«r Form. Lewhte AtfnmeM». Hintan redile
Soheitelgogcnd abgi flücht. Hiutorhaupt schmal ontwicki k. Tuhera frontaUa und paridaJia gut entwickelt
KrypU»yg. Itorma iemparaiis: Süra zi«iiüich Bt«il aiwtcigond, gut gewölbt. Sohütelkurre geatreokt, mäßig
«teil min Hinteilunipt »bfiiUend. Obenohoppe dw BBntarlimptobmoM gewOlbt, naeh hinleD v<mmfge»±.
Untcrechuppo flach. Plana UmporaJia hoch, sanft gewölbt Jochbeine und Jochbogeu defekt Fori acxtstict
groß, ovaL Processus mastoidei kurz, dick. Norma occipiMis annähernd vi«reokig. S«b«itel fliMb. ö^tlea-
rftader laieht ausgebaucht, konvergiorao abwirta^ Protuberantia occipitali$ taienta ond Linetu «mdho« Mharf
markieit. Faramen occipitaJe mojfHKW Mihiinl-OTaL Condyleu kurz, flach. Kleiner Pri-H-'-sa^t^ paramastoidetiM,
Tubcrculum nrliorlnre kräftig. Proffsmn pffrugoidfi breit. Gaumen defekt Orbitao viercclQg, VWiiy aoluig
gerichtet Geaicliuscbädel stark defekt Fonac caninae vertieft Uuterkiefer fehlt»
Soh&del "St. 108. Forcbhoimcr GräberschädeL
Si:b:i(lL-1 L'Iiu's jui^fiiilliclieti Inilinduum«, c;latt j^oIbTirauii. Stitk tk-fL-kt. Kiioohcn diimi. Muskel-
auButui unduiiiliüb. Atem supercihares fast verotricheu. Mithtc ofieu, gcliKskert hphcuo-oocipiul-Fuge ver-
knAdMrt, Stiimwbi «ffea. Ntma vaikoHa von braifpovaler Fofm. Lfliohte Aa]rnm«triB. Bcelito hfnt«»
Schcitolgogonil :il)u;crt.iclit Tuh'iii froiif'iJia uml paridalia stark j'roiniiu'iit. lliiit< ro Hälfte der Pfeilnabt
vertieft Zwei klcioo Foramina ^rietalia. Kryptozjg. Xwrma tm^oralis: Stirn senkrecht ansteigend, stiuk
gairttlbt. Ttämm fiwHUäia proaiiiiiereD stark. SohsitelkurT« üaoli, statt snoi Hintoitumpt aUdlend. Sqjmm
empiMi» gleiebm&ßig gtwfllbt Plana temporalia kräftig gowOlbt Joohbaine und Joch bogen defekt Ari
aeusttd klein, oval. Processtts masioidei klein, dick. Normo occipiUtlis von kindlicher Form mit stark an»«
gebauchten, abwärt« stark konvergierenden Seiteuräudern. Scheitel gleichmäßig gerundet Foramm occipitaU
«a^ Km schief. Oondyton boeh, krUtig gawOlbt. FnceiaMpUrifgeiM uiaiuiL Osbiimd weit Sutura htcisira
deutlich erkcniihnr. Orbitne defekt, viereckig, wenig schräg gerichtet. Sttfura nasofrovMh ganz flach
liegend. Xasenbeiue stark defekt Nasenrücken flach. Fossae cantHoe seicht Zahukarre hufeiaeulöraiig.
Viiterkl^tr fehlt
Bohldil V«. 104. Forebli9iia«r Gr&b«r«olit4«L
Schttdel «io«a BnrMohMtieii, rauh, gelbbraun. Stark <li fikt. Knochen mäßig dick. iluskeUnsätze
deutlich. Arcus SHperciliares mäßig stink, Xiilili^ foln gt /iuki, offiu. Sufuni fruiibiJi> offt n. Sutura lanibdoidea
enthält mehi'ere Wornuohe Knochen, bpbeuu-parietal-^aht sehr kurz. Normo vtrticalia von roktangulär>
owler ForoL Leiobl* AitpamiMa. Reohta himtere Seheitalgcgeiid imaMMkUeh »bgeiadit TiAen ftmUtHa
und pariduUa breit und ausgcJchnt. Kryptn/yg. Norma tempordlis: Stini fcnkrcrht anstfig^rnd , stark
gewOlbt Hinter dem Bregma flache quere Einsattelung. Scheitelkurve flach, steil 7.uin Hinterhaupt ab-
fallend. Sttuami oeeipUaik nbgeeetat, gleiobmißlg gewölbt. Plana im^oroHa hoob» gut gewOlbt. KvUbeiii»
flügel rinuenartig ausgehöhlt, einfache Sohläfenenge. l'uberosHas maiaris des Jochbeines schwach. Jooh-
bogen kräftig gewölbt Pari aciatici kleiu, ovaL Proceims mastoidei mittelgroß, aohmaL Horma occipHoU*
annähernd viereckig, leicht aeyminetrisch. Soheitel flach gewölbt, abgerundet. Seiteminder WMÜg aoa-
gebaucht SoUdelbasis surk defekt Condrlen des Occiput kleiu, flach gewölbt Processus pierygoidei
schmal. Gaumen woit Turus paJati»us «i hwaeh. Tuberculum articulare kräftig. Orbitac viereckig, schräg
gerichtet Huiura vaso/routalis gaua leicht verlieft Nasenbeine defekt, breit Naaeurücken oiediig, ein-
gwattolt, Ap$rttirm pgrifonrii vsncbolwD. ^phu itatalk «n& Mhicif geriebtet Reebta Hilfta des QtMtMr
Schädels ^i hwücher entwickc It. Fossae catiinae verlieft. Jochbeine mäßig veftretend« Zabnkurvn lutfeiMn*
fävmig. Kaufläohen der Zähne stark »bgeMbliSen. Unterkiefer febit.
SobidM Wt. U». Forohheimer Glrftbereeh&d«l
S innlicher Schädel in mittlerem 1>b bOberem Alter, rauh, gelbbraun. Stark defekt Knochen
mäßig dick. Muskclansätzc deutlich. Arcus superciliares mäßig stark konfluierend. Nähta fein geiiboti
offen. Norma vcrticalis von breit-ovaler Form. Tubera frmtalia und parictalia gut prominent Iteiekta
Asjnmetrie. R^bte« Piarietale brdtar und kriftiger gewVlbC Kryptatrg. Kamm laeqMralik: Beim flieliflnd,
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nuÜUg gewülbU Soheitelkurve flaoh, Bteii sain Hinterhaupt abfallend. lÜDterbaupt gleickmilOig gewölbt.
IUmo temportün boeb, nnft g«w«n>t. KMlb«iufltif «1 leldit linncoartig ausgehOMt. TtAentBa» «NoZairf»
des Jochbeines schwach. Jochbogen wenig gewSlbt Port acustiä klein, oval. Processus masfoidei mittel-
groß, dick. Normo occipHalis annähernd pentagona!. Scheitel abgerundet Seitenränder fast gerade,
konvergieren abwärts. Foraiuen occipi^ale magnum rautenförmig. Condylcn durch seichte Querfurchen
Iwtbittl 7WAereii7a <tHi«iiI. kräftig. Proetmia plerggtiäri tmii. Gftnin«n weit Tonu patatkum •oih'WiMdi.
Or>iit.nf abgerundet, schräg gerichtet. Futurrr itnsofronUiJis wcni^ vertieft. Nasrnhciiip defekt, asymmetrisch.
Kasenrfickea niedrig. Jochbeine mäßig vortretend. Foaae caninae wicht. Zabnkurve panboliach. Kau-
ülehan d«r ZKlm« ilMrk ftbgMmtet üntwljdhr fditt
Schidel Nr. 10«. Forchhcimcr GrShersohädel.
Schädel eines Erwachsenen, rauh, gelbbraun. Etwas defekt Knochen müßig dioL MaskelauflilM
•ohwach ausgeprägt Arcus super cilivnt inißig sterk. Kihte teüwflit« verlnfldicrt Kleiner niobt trennender
SohiiUkuochen der rechten Schlüfcufontauellc. Mehrere kleine Nahtknochen der Sutura lambdoidea. Xorma
verticalis vou 1;i'c_it-o\ uk-r Form. Tuhfra frontalin piominent. Flacher, breiter s.'tj^itlalcr StirDWiilst. Kleines
medianes Foramen parietale. Jubera parieloie gut ausgebildet. Krj'ptüzyg. Norma lemporalis: Siiru leicht
täaäg Yorgeferieben, niedrige EMieitelkiirv« boeb gewfltb^ «teil «im HlnteriiMipt »bfitllend. Sitwew eee^
taJh abpjt-äetzt, etw:is nach Mnloii sieh vorwilbcnd. Plana iemporalia hixh, sauft gcw(5lVit. Keilhciiifliipel
riuuenartig au^sgehöhlt TaberosUas malaris des Joobbeinea schwach. Jochbogen defekt Port aeuslid klein,
vnü Fntmm maiMätt kn», diok. Noma öceipiMtt von bober peniagonaler Form. Seheitel annlberod
dachförmig. Seitenränder lang und gerade. Foramen occipiiale maffvum klein, rautenförmig. Condylen
defekt Processus pterpgoidei schmal. Gaumen defekt, weit Orbitae abgerundet, schräg gerichtet. Stdura
nasofronlalia wenig vertieft Nasenbeiue defekt, schmal Veeenrücken lehr flach, eingeiattelt.- Apertura
pf/riformis leicht verscliotjcn. Spina nasalis kurz.' Jochbeine TOVtretend. FeUM eONjilM tief. Zlhnknrve
bogenfOimig. Alveolare Prognatbie. UnterUefer fehlt
fldhidil Wt. Wm Forebbe im er GrlbereohldoL
Wabnoheinlioh weiblieber Bebidel in mittlerem Alter, radb, gelbbrm». Stark deidrt. Knoehen
dfhin. Miiski'hinsützp Rchwach, Arcus ?ui>crriliiiri-s fa.st vt t>trii'hon. Stdurti fmilulis ofFc-n. Sulnra fimdalis
und sagitialii treffen nicht median aufeinander. Kleiner Nablknocbcu in der hwimra parieUUis de« linken
BebllfeDlieioee. Normo mUaäü Ton breit*ovaler Form. T^Atn flmiUlia vai fiorMiaHa deutlioh promineoi
Kl7ptOI7g. Linker Titber fronlole und n chter 'J'uber parietale etwas breiter und ausgedehnter als auf d«t
entgegengesetzton Seite. Xortna tani-onth^ : Stint steil ansteigend, kräftig gewölbt Schcitelknne flach,
hinter dem Bregma leicht einge^iaitelt Steil ablalieud r.um Iiiuterhaupt. Squama occipitalis abge«etzu
Oberscbnppe naeh hinten aieb vorwdlbend« Untenehiii^ ilemlieb fladi. ZVAanmAw mtderfe dee Joeb*
bciues kaum angedeutet Jw-hbogcn fb ffkt, krifti.'^ irt^wrtlht. Plana IrntpnrnJin hoch, gewölbt Port acusiici
groß, ovaL Ih-ocesm» wtuloidei mittelgroß, dick. Normo occipitalis von poutagoualer Form. Scheitel flach
gewdlbk, Seitenitnder leiebl anegebauebtf konvergieren sbwirte. Fonmm oee^füde magmm breü-ovaL
Oondylen mäßig hoch. Proeemu pterpgoidei schmal. Gaumen rauh, weit Orbitae defekt, viereckig, wonig
•clu^g gerichtet Suhtra masofronlalis flach liegend. Nasenbeine defekt Jochbeine mäßig vorti^tend.
J^OMPe eomiMe seicht Zabnkurve parabolisch. Sutt^a ineisira deutlich erkennbar. Uulerkieler fehlt
Sohftdel Kr. 108. Forchhctmcr Gräberschädel.
MäiinliLher Sihrnkl in höherem AIli r , i;irih, gelbbraun. Knochen mäßig lük. Muskclausätxe
kräftig ausgeprägt. Arcus superciUares stark. Es besteht eine Sutura fronUUis. Suiiira sagtUdlis und ianfih
dWAm atdlenweise ▼erhnliehert Kabtneken der SNftmi IcmMoiiM dm«h Ideio« Rillen in noregeSmllHge
Felder j>:ir/,ellk'rt. Xälito teihvcis«> hjckort. Siiliini frauinlii und xurdtolis fn-ffcn ntrht t^crnii inrdiau
zusammen. Sutura incisiva noch erkennbar. Normu verticalis vou asymmetrischer eUipti«cber Form. Hintere
Digitizec Ly google
_ 48 _
lOUfta d«tt 8dAd«UMbM tuwh Hnloi ▼endiobtn, InfUgedeMMn rechte hinter« Sohetto^cgend aligallMliL
Uokttr T^bte ftVuMe abgeflacht, ruber frontalia und pariäalia breit ausgedehnt. ForcHnoi paridtlU tMhtt.
Kryptozyg. JVörma temporälh: Stirn steil ansteigend, klüftig gewöit)l. Scheitel in der Bregmajrefr^n'l
leicht eingesattelt, Stcilabfall zuni Hinterhaupt. Squama occipilalis abgesetzt. Obersohuppe wölbt »ich
nadt Uottn v«r. PUm» temptrOki boeh, «mfl g«w«lt]t. bllbdiillflgtl ««nig ««BelkMilt J^ibtmäm
maiaria de« Jochbeines mHßic: an'pTbililet. .TocliL« r-i ' riiftig gewölbt. Fori acuMici groß, oval. Prorf<S!i>
WMtMdei kurz, dick. Horma occi^taiis von leicht aKymmouiocber fünfeekigw Form. linker Tuber paridaU
pramintort 1crit(tig«r. Utak» Bittto d«r Obsnchuppo stiMcer TOrgtwIflbt. 8«itaiiiliid«r faat g«ind«, vertiksL
JbrameN ocdpitaJe maffnum schief, rautenförmig. Condylon kurz, flach. Processus pterifgoidei sohmaL Gmumii
muh, weit. Orbitae \ieieckig, schräg gerichtet. Sutura nasofrotilalis vertieft. Nasenbeine defekt, lang
und breit. KaBenrQckon mäßig hoch, leicht ciugeaattclt. Spina Hosalis breit und kun. Fosaae j^aenasales
Mioht Jochbeine vortretend. Fmsm c»i<nm idehV Zsbiifamre pM»bdU«eb. KMUlciMn der ZUine '
■teilt »bgeMUilleB. Unteridefor fehlt |
Sohftdel Nr. 109. Forobheimer Gräberechädel.
MimiUoher 8«hiidel in hötiecem Alter, raub, gelbbraun. Stark defekt Knochen mäBig dick.
MtulMhariltee krifdg: Arem mtpmäimm mlfiig attrk augebildet mhte olhii. Ifa besteht Atta»
frontalh. SrluiJtknoohen der rechten Warzenfoutanelle. Xorma veriicalis von annähernd rektangulär-ovaler
Form. Ilioterbai^tt schmal entwickelt. TubGrn fromtalia und pturiäalia gut ausgebildet Kiyptozyg. Xorma
temporaIi$: Sttm steil ansteigend, kräftig vorgewölbt Sohdtelknrve flaeh, senkt sich allmihlich Eumllinter-
haupt Squuma occiftlMt oamerldioh abgeaetat Oberschuppe wölbt sich nach hinten vor, Untcrsohuppe
/ii'iiiru ti fliieli. l'lftna tcmporalia hoch, sanft gewölbt Keilbeinflügel schwach, ritmcnartit,'- ausgehöhlt
Tuberositas maiaria des Jochbeines kräftig. Jochbogen defelci, Imiftig gewölbt Port oautiei groß, ovaL
JViKiMim maMdei \an, adir dielt j
Xorma oeeipiiälis von breiter fünfeckiger Form. Scheitel flach, Seiteiirändtr fast gcm<le. Pry- \
ivberantia oeeipitalis exttnm und Lineae nuchae deutlich. J^orasse» ocetfUah mogmm wenig aofaief, breiv-oval '
GbBd7len hoch, gewSlbt Processus plerygoidei as^'nunetriaeb, rechte bedeutend breiter. Gaamen nwh, weit
Torrn palcUinus kräftig, Orbitae v iereckig, wenig schräg gerichtet Sutura nasofrontaiis leicht vertieft
Nasenbeine ilefekl, /.iemlir!i srhraal, unterhalb der Xascu Wurzel energisch eingeBoliiiürt Apertnra pifriforitiif
etwas verschoben. .Sj>i>na nasaiis lang und spitz. Jochbein vorti^teud. Fossae caninae seicht. Zahukiirve
asymmetrisoh. Rechte Hllite schwioher entwickelt, «unXtienid pantboUsok. Kanflioben der ahne eteric
abgeaefalillan. UntmMrfier feUt
fldhMA Wt. HO. I
IffihntlSoher Sehldel in bKberem Alter, ranb, gdbbrauD. Sterb defekt Kioehen didc UmdUt- \
:ui«rit.7e kniftig. Arcus superciliares schwaeh. NTilitr t^i-rvClenteil« vcrkrifiehrrt. Xorma vertiadis von breit-
ovaler Form. Leichte Asymmetrie. Hecbtcr Tuher frontale st&rker prominent, rechte hintere Solieitelgegend
abgeflacht Tiibera fifmbäia und foHäoNa dentlieh prominent Kryptozyg. Norma tmpwrtSU: Stirn eteil
austeigi'iid, Lorb gewölbt. Scheitelkur\'c senkt mc\\ en*t sanft, d.'tnn steil xatu Hinterhaupt ab. Squama
oeeipiiälis abgesetzt, wölbt sich nach hinten vor. Uiitorscliuppo nahezu horizontal, abgeplattet Plana
temporalia hoch, sauft gewölbt, undeutlich abgegrenzt Ttäterositas molaris des Jochbeines schwach. Joclf
begen defekt, krSitig gewSlbt Port aauttd sehr Ueio, oval ProeetBUS nuoMiti klein, dick. Xorma
nrn'pifnlh von liolior fünfrekicrer Form. PHieitrl minfilu-'nul «'Inrhfi'^rmiu. Soitf-nrliidor srViWidjli ünsgebo^en,
konvergieren abwärts. Foramen ocopilale magnum breit-oval, schief, (.^ondylen defekt lYocessus pterygoidet
«chmaL Ganmen nmb, eng. Ten» patothm» aehwacb. lanker TtAtr marüUm etark voiig«tmb«n. Orbitae
viereckig, wenig schräg gerichtet. Suiura nasof rontalis wonig vertieft Nasenbeine verwachsen, kurz und
breit Unterhalb der Nasenwurzel leicht einge«clui&rt Jochbeine ntiiüig vortretend. Fossm eanmae aeicht
Alveolare Proguatlue. Zahnkorve bogeufönuig. Alveolen groOeuteib atrophisch, ünterldefer hAäik.
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I
41>
adMUM Vr. UL
8<diidel von senikm Chmkter, gIsU, gelhbiaiiu. Solu- «liffkt. Krochen «lick. Mmtkelansätz»
deutlich. Arnnf fiiprrriliufeü fast verslrii lipn Niiht«« offen. Sulura frontalis Ik sl IiI. wcirlit \on .Ii i Sutttra
6agiU<äii Kiciit uHcii links ab. Melurert' jii oüe und ktt-iue NaLtkuocbbu der üuiura lambdotdea und Warieu-
fonuoene. BeidciMiU trennend« Sohnltlmoohea der SohlAfeafMtanellen. Noma verHeaUt von bnitor
rekt.'iiiL;uI;ii' (iv:i!rr Form. Trihrra frontalia und parietalia deutlii'fi pronitiiont. Ki \ |ir<h7\ l'. XornHi li^myoniVis:
öüru steil ansteigend, kr?lftig gewülbu Sobeit«lkarv« flueb, StcUabfall zum IJiulerh»upt. Summa occipitalis
leieht m^eeets«. Hinteriwopt gleiöhtalftig gewMbt Pkma temportiia niedrig and «uift gewdibt) dentlieh
abg< u'< t ii/.t. EetlbeinflQgol stark riunonartig ausgchAhlt, Sehläf«neuge. Tuberotila» ttHOaris des Joobbeinee
(«tibwach. Joobbogeo d«fekt, kräftig gewölbt. Pori acuslici groß, oval. Processus tnasioidei laug, dick.
Kurma occipitalit: von fflnfeokiger Form, Scheitel flach, äeitcnrändcr leicht ausgebogen, konvergieren ab-
wSrto. Foramen ocäpHäle ntosmm Mein, ovaL Gondylen kurz, flsob. Proctssua pteri/goidei miflig breit.
Gaumen defekt, uiit. T'irns pnhrluut^ stark. Orbitae viercrkir''. wt-Tii^,' schrfiij m'ricVitif, Suiura naao-
froiUali» leicht vertieft. Nasenbeine defekt, breit. Nasenrücken mäßig hoch. i>pina nasatig kurz and
1>reit. Joebbeine vortretend. Ibtaat eatriim vorlieft Zehnknrve pnmboliMb. Alveolen teiiweiie nlioj^deeb.
UntmUefer feUt.
MMM. Hr. Ul.
Sdildel einet BrwaobMnen, gbitt» gelbbnmn. Btwea defekt Knooben ndUlig diitk. UndeelaatftM
krriftifj;. Arrus üttprrnlifjrc^ rnritiii; stark, konflnicmul. Sulura froniahs besteht. Sutura coronalia Stellen-
weise verknöchert. Stäura lambdoidea enthält zahlreiche kleine Woniucbe Knooben. In der linken
Scbttfenfontnnelle «to fcldner Sohaltknoehen. Nwma tertkalh von breit-ovaJer Form. Tuben finnltiia
and fttriäalia deutiicb prominent. llint-erbHupt !K.-lHnal entwickelt. KrvptOKVg. Xurma UmporaHtt B(im
etwas rUckwärU geneigt, gut gowdlbu Soheitelkurvc schwach gebogen, fällt langsam 7.um Hintcrh.inpt
ab. SiitMma oeeipiUäit abgesetzt, nach hinten krtftig vorgewölbt Plana iemporaUa niedrig, sauft gewölbt,
deatlich l»«greoBt Tykerositas molaris des Jochbeine« schwaoh. Jochbogen kräftig gewölbt, l'ori acustiei
groli, ov:i!. lYncfSSUS masloidei kurr. dick. Xormn nrripifalis: aiinnhoriul viereckig. Sohritet fl;i< li L't »«'!^^.
tS«iteurändi-r leicht ausgebogen. Torna occijpitahs schwach. Forame» occipitah magtutm rundlich. Condylcn
nemlieh flneb. Spinae «mgn^utt lang, domnrdg. IVioeetiMtf pitrfgoidti eebnial. Gnamen mnb, weit FInefaer
Torus palnlintis. OrbiUie vierfckir', wenic; tir^iTnir gerichtet. Sufnra niJS(ifn»it(i!is leicht vertieft l'r'injiN-d-
gruboii angedeutet Jochbein kräftig vortretend. Foasae cauinae seicht Zahukurve hofeisenfönuig.
Alveolen erhnlteu. Uuterldefer fehlt
Sohftdal JNr. U3.
Sob&del eines Erwaeheenen, i»uh, verwittert, gelbbraun. Stark defekt tieeiohtawhädel fehlt fast
völlig. Knoohen ni%Oig diok. MmkekntitaEe krftftig. AfeuB tupeniliarts tut vttntridien. Faet ganae
linke Hälfte der Sittura coronaUs verknjkshort, Sutura saffittalis stellenweise aynoalotiaeh. Stttura lambdoidea
ciitli;ilt I aniiMitüch litik« Kihlreiche Wormsche Knochen. Noi'nin rt'i-(ii:ah.< : vnn n«ymnn*tn!»cVer hn it-.tvaler
l-orm. Linke hintere Scheitetgegeud und lUuterhauptsgegend verbreitert und abgetlachl. Zwei groüe
fbnamtaa patklaUa. Tuiben fimttälia und parietalia atavfc prominont Krjrptosyg. Narma tempcraKe: bobe^
kurze, breit-ovalc Figur. Stirn Mi'-iL' \ onrcwöl^t, -sttMl an«teigund. ScViciiclkurve hoch gewölbt, füllt nll-
mählich tarn Hiut«rhaupt ab. lüntcrbuupt kräftig gewölbt. Plana temporaiia hoch, aatift gcwülbu
IMenwün» mHaris dee Joebbeinea scbwaeh. Joobbogen kräftig gowSlbt defekt Ptri aauHei klein, ovaL
Pneeteas magioidei kuiTS, dioki defekt. Xorma ißccipitalts: leicht a»ymnietri»che, rundliche Form. Kecbter
Tuber parietale schärfer prominent bcbeitel flach gewölbt. Seitcnr^lndcr leicht gebogen. Keohts abnorm
großes Furamcn tHastifiieam. Baä» aterk defekt. Forumen occipHah maj/num breit-oval, schief. Condyleu
defekt. Proeeeim jterpsmdü defekt Oanraen fehlt OrUta« defekt, viereekig, wenig .nebrSg gefi«dttot
.Toohbciiie defekt, >ortrelend. Unterkiefer fehlt
Ax«]üv für AotikrupiilogM. &up|4ciuauU 9
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50
BolAdeL Wr. IM.
Weiblicher Schädel in bShaieni Alter, rauh, gelbbraun. Etwas deftkt. Kii>k')i('ii mäßig dlfik.
Muskelausätxe deutlich. Ärcm superciliares schwach. N:ihlc' fein ge/jickt, offen. iVomwi verlicalis: von
a.4ymnielri»cbcr, breit-ovaler Form. Kechler Tiiber fruntaU und linker THher parietale abgeflacht, linker
3Wwr frontale ond rechter Tvbo' parielaie erhebUoh ^Hroniinent. Rechte SeUäfengegend VOD flinar «tm
apfelgroQen, ruinlH.-lien Knocheuiiufti'eibinitj cin-^'fnommcn- LinVs Vnrnmm finrifirth. Kr\'|ito7Ytr. Nftnna
ia^foralis: Stiru blasig vorg«trieb«u. Scheitclkurve leicht gewölbt, Banft Kiiin Hinterhaupt abfallend
Obcfwsbapii« d« 0|iuhimi üeeipHätiB naob hinten vmfctmtSH. Plamm Umptnie (link«) aiedr^, Buft ge*
\\ '"nti, Keillx'inlliis.'i-I iL-iclit liiineuartig aiisgehuhlt. Tuhn-o>ifa.< liia^ari» ili s Jochbeines undeutlii/h. .Toch-
bogen stark gewölbt. i\>ri acudiä kleiii, ovaL Pritcessua nnut&idei klein und aobaiaL Iforma occipittüit:
▼OD boboTt nradliobar, Idoht «symmfltriwbw Form. Sobeitd Hrnob. lAAmr 2Mer fNutefoIe abgeflaohL
S^tMUioder wenig ausgebaucht. Foramen occipitah niagtium schief, ranteiifürinig. Condylen defekt.
Proeamu pterygoidem mäliig breit, Gaumen rauh, weit. Orbitae abgerundet, schräg gerichtet Sutura naso-
fronlalis liegt flaob. Kaaeubeine defelct NManrflolcen mäilig hoch. Spina tiasalis kurz, spitz. Jochbeine
müßig voi-tretend. HutM cmAmw tief. Zabokurv» ImgcofOnnig. Kairftteheii der Zlhne itarlE abgeicbliSbn.
Unterkiefer feUt
Schädel Nr. U6.
Sobädcl eines Erwaobeenen, glatt, gelbbraun. Sehr defekt. Kaooben mäßig diele MoskelanB&t»)
aebwaob. Ärau tupenSiara Tervtrioben. Nlhte offen, teilweiM geloolrart Nerwa verüeaKt: von brett*
ovaler Fonn. Asymmetrie schwer detiuierbar wegen weiten Klaffens der Kratir.naht. Recht« Tuber fr^mtalc
proniiniert stärker, rechter Tuticr paridale leicht abgeflacht. Längliche seichte Einscukung Uber der l'lV-il-
nahtinitte. Kryptuzy^. Normo temporalis: Büro steil ansteigend, kräftig gewölbt Scheitclkurve sanft
gebogen, flUlt allnialili> h ^.um HinteriiaBpt ab. Squama occipitalis abgesetzt Obemctanppe nach hinten
proininrnt. I'i)tcr8< liii|ipe flrii'h. Pfiiita frmpornUn hnc\\, snnfi ^'cwultit. .lo, li1)i)>_;i'ii Mlmncli gewölSt. I'ori
acuMici klein, oval. J'rocessm ma}io>(kt klein, dick. A'orma occipitaits: .inn.ihernil viereckig, asymmetrisch.
Seiebte Depreadon der SeheitelhShe. Linker IWker ftwüldk prominiert Itiiftiger ale der reohte. Fbeber
7'vi(> iv' ipHiiH^. Foramm of ripifftlr hi'I'Iiudh klvili, i-sutenförmig. Condylen niedrig. Proc^sus pfi'riii/i'lfUi
schmal, (iauincn defekt Orbitae viereckig« wenig aobräg gerichtet Sutura nasofnnUüu leicht vertieft.
Naaeabein» defekt. KaaenrOekeu niedrig. Joohbdiw anliegend. Fomae «tmbmt tiet Zabnknrve bogen*
finnig. KaaUilehen der QUme atai-ic abgeacdilifleB. üntetUefer fddt.
SohUdel Nr. ue.
Männlicher Schädel in höherem Alter, rauh, gelbbraun. Etwas defekt Knochen mäßig dick.
Muakebnaltae kriftig. JLm» mpenSdaru stark entwickelt. Stämra fmMn beetehti weieht von der Svitwm
sagittittif ab. Processus fri lalts squamtie temporalis completus !iiik>. in hisi l>« i fihri'n sich (>>■ temporale und
fromUie in großer Auedefanung. Norma pertkalia vou rundlicher Form. Tubera fronialia und paruUüia
breit und aui|^ehnt. Kryptozyg. i^eniMi Umponii»! Stirn wenig rflokw&rt« geneigt, stark gewAIbt
Scheitclkurve hoch gcw'ilbt, Steil.tbfall zum Miuttrhaupt. Hinterhaupt gIcichmilOig gewölbt. PbUM iemporalia
hoeh gewölbt Keilbeinflügel schmal und niedrig, stark riuneuartig ausgehöhlt Scbl&fcneuge. J'iäferositas
mtüMia dee Jochbeines surk. Jochbogeu kräftig gewölbt I'ori acusUci groß, oval. Processtts tnastoidei
Icofi, dbdc. SHoma occipHalis : von breiter epilabogiger Fonn. Sebeitel hoidk gewSlIi«, kielfSmilg. Seiten-
rän<l»T xtark ati«i:t l.aui ht. IlMhts groUi-s Fornmt'» ma.-<(oideum. Foranten ocripitiile matfnum breit-oval.
Condylen klein, stark gewoliit. Processus ^er^^idei mäßig breit Uaumeu rauh, weit Orbitae viereckig,
wenig ecfarilg geriehtet. Naaenbeba feUen. SjplM MOMfia Icnn ond apitab Joeklidna loiltig vortretend.
Foi'-ae (uninae vertieft. ZahnkoTV« pamlwliMtb. EanÜdieD dw Zihne atai-lc aligeaddiifen. rntor-
kiefer fehlt
Verlag von Frtedr. Vleweg & Bohn in Bgaungehwcig.
Anthropologisclie ^i&m Ober die Drbewohner Brastliens,
OS vornehmlich der Staaten Matto Grosso, Goyaz und Amazonas (Punis- Gebiet).
Von Dr. Paul Ehrenreich.
Nach eigenen Aulualuuen und Bt^okachtongeii rn dtta Jahren 1887 bin I8b&.
Mtt Mhlraiebn AMnlilttagea aul MWo. gr. 4. Vnit gA. JK tBh— k
Der diluviale Mensch in Europa.
— — Die Kulturstuftn der Alteren Steinaelt.
Mit aklTaialkeo in den Test eingedruckt«a Abbild ungan. gr. ü. Preia irtthflftot MB. — , («buiiden Jk 9.—.
üi QwftMfllfltfM rfor itksteiiArflttzezßit in XorddiatseUiBil i. ^«■"tfa^^aw
IQI.MI in 4m Tuft di«afriwhto AUfUMvao. «r. «. IM» lÄ. A :
Das Buch der Natur.
Di« l phren der Botanik, Zoolog-ie und Physiolog-ie, Paläontologe, Astronomie,
Mineralogie, Geologie, Physik und Chemie umrassend und aiien Freunden der Natur-
wiBBensebift, insbesondere den höheren Lehranstalten gewidmet
▼on Dr. Friedrich Schoedler.
S8L DDÜitiadig nee bMilieiteto A«flflf» um PmL Dr. B. Sekwallbe mtd Pk«i Dr. O. W.TWhA.
IntfpalTallMk gr.S.
Ernter Teil. Botanik, Zoolog'le. Physiologie und Paläonloiog^ie. von iVof i i i Wiik«lm
Thomä. Mit 6M eiDsedru^Ua Abbildungen in 600 ilobaticben. Pr«i« gdi. A 3^, fmb, Jk 4.— ^
2ir«it«T Tvil. Chemie, lUBeniloffle «ad Oeotoflie. — Brtie atieiUar Oheinle toa Prot.
Tir. n. Böltj.'er Mit Abbildungen in Hol?»ticL uiiJ I Taffl Prals geh. .* 6.—, Jt 6.50. -
Zwi'it» .^lJtciluug. Mineralogie and GeolOg^le von wciL iVüf. i>r. B. behw^ib« «uter Mit-
wirlnuiL- vou Prof. Dr. K. Sctiw U'c>n(!i>t uml hpraii.<.'e^'ebtn «M IML Or. H. BMtf «r. MÜ ÜB Ab>
WMii^t umI 8 TbMb. Freia geb. Jk ia.-j geb. Jk 18^
Dritter Teil AstrOBOlllle VCOA Pbyrtk. ~ Brate Altteilnag: Aetronoillle von IVpliaier Dr.
B. Scliwalbis boendet and b^niiisge(^e1><.ti von Prof. I>r. U. Botlgar. Hit einetn t>ob«»bUd dei Terfa«Mra
ron Prof. Dr. £. Sohwklbe. Mit 170 AbbUdsngen und 13 T«(ala. Pr«ia gen. A «.-^ geb. Ji 7.-.
Xveite Abteil «sft Fhjelk Dr. B. Sekwelbe
Indianer und Anglo-Amerikaner*
Kip gesohiohtlicher Überblick yan Dr. Georg Friederioi
(^r. Preis geheftet .H, 2.
Skalpieren und ähnliche Kriegsgebräuche in Amerika.
^ II Dr. üeorg Friedend.
Mit einar fatbijtea Kari«. gr. b. Freia gelioftat 5.— «
Verlag ygit Friedr. Vleweg <fe Sohn in Braiinsehweig.
Die antbropologischea SajounlungeD Deutschlands.
Ein VeiaeicliiiM dm in DeatBcblaad ToilumdaDen anthtopologiflchea Ibtorial»
wusL Beschluß der deutschen anthropologischen QeMllloltaft
suanmeogettalh antor Lätong ües Vorsitzenden der zu diesem Zwecke enuuuiten KoiniBiaäoni
Jolia.]iiic>-i Tt^aiilce.
Bri«bi*nes «ind; L a«ni. Voa U, üoha»({li»a««B. Frei* — IL QBWiifii. V«b Dr.
J. W. 8p««f »L Pr»to Jt TJO. — 10. FftUm^i Im BrihiWi Ton A. Eeker. PMto Jt MO. — TY. IWiinbifj
In Pr«u»»en. Von I'nif<>s^or C. Kopffor uod F. Besiel-Uagen. Preia .# 7.80. V Berlin, f. Teil. Von Dr.
G. Hr..t<»ik.- Preis .« 7.9a II. Teil. I. AbUilang. Von Dr. H. Hai i ■ I{ .<c k li;ira Preis Jt 2. -. 11.
2. Abttüiinf:. Prof. Dr. R. II n r l m a n n Frei« J( 2.—. Vi Fr.-niauri atn Mjin Von H. Schftaffhkaaen.
Frei« Jt 9.90. ~ IX. Oamwladt Vou U. Sehaftlli>»ni«ii. Prei« 2.20. — 2L ManalMii. Von Profanor Or.
B«diBg«r. Fnto A ».^ — XL HdMkwg. Yo» Dr. med. Jotepk Mi«>s. SM« T.-^ ^ XU BMrits. ▼«
Dr. G. Wieger. Preis M 4.—. — XV. Strm*burg (m Elten. Von Dr. Emit Mehnert Frei« üb la— . —
XVI. TDUng««!. Von Dr. med. Kadolf Häoker. Uii einein Vorwort xur Gencliioht« d*r auatomieeiuui Anault su
TVbtagW »uu l'rof. Dr. AukuhI t i . ' i-. p Preis ./f: 6.—.
Privat- Samoikuigen, 1. LmfM*^. Von Prof. Dr. £mü Schmidt. Pr«l«, Jl
Die neolillu^ciie Station Jablaiiica bei Medjuiiujc m ScriiieiL
Von Dr. Miloje M. Vassits.
Mit 1S3 Abbüduugan ira Text. gr. 4. Preis geheftet M 6.—.
Zentralblatt für Anthropologie.
In Verbliidung mit Ii\ rjntohen, SL SIegrer, XUlenin«
herausgegeben voa tteopg Bvsoban»
ilMMh • Btfto, iwdUflBAffidb MUlMiMbiL Xftifs JUS»-. XÜL Jafar|mg INB iai ftdflMb.
Braanseliweig^er ¥olkskimde«
Z«ait« wmalirte Avlbgi «mi Frai Hr. RIoImhI 4Uitf
lItt1SiWUa anai74 1]ihain«fB,niBaBiiBAXiuitn. gr» «■ VMte «»ImAM ftJBO, «rtw«i«l Jl T.-»
Die Flutsagen.
Ethaographisch betrachtet von Prot Dr. Riehard Andrea.
UitetMrTefeL U. f. FmIb «dMltat UK S 9S.
Die röDiisdieiL ßrandgraber bei Reicli^iliall in Obcdiayent
GeMoAt, tutemeht und beiduiebeu vom
Dr. Max von Chllngansperg auf Barg.
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Diewm BeKe iet baigagebeB: Binfui^ikt dar Variagabaehhandliug nnfiMr. Tiewef toka ia ■naaiikmli^
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