Kurze
anleitung zur
arpfenzucht
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^/f/ % : OFNCWPORT
Nbw»omtiR.I. .
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KURZE ANLErrUJVG
ZUB
KARPFENZUCHT.
HACH D£N UKUKSTKU £RFAHBUNa£N
TERFA88T
Dr. ANT, FRIÖ üNO iO& KAFKA.
(MIT SUBVENTION DES HOHEN LANDTAGES OES KÖNIGREICHES BÖHMEN.)
MIT n, IN DEN TEXT GEDRUCKTEN ABBILDUNGEN.
«
PRAß.
8KLBSTVERLA0. - IK OOMMISSIOy DER BCTCHHANDLmTG FR. fOVJllÖ,
1891.
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miVAIID C0UE6E UMIAIV
Qiri Of
MNIEL ■. FIARIM
MJVNIini
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Der Kaiplen (Cypxinus caipio L.).
Der Karpfen ist uiutraitig der wichtigste Fisch in unsarar TsichwiHhscIiaft,
er gehsrt sor Oxdiuiag der Weichfloflser und nr Familie der Inurpfen artigen Ftsclie.
Wir ontenclidden:
a) SckiiffiaAairpfm» denn KSiper ndi Ansnalime des Kopfes gau und gar
mit Schuppen bedeckt ist. Infülgo ilirer Schiip}>eu(l6eke Bind sie gegen
äussere Einflüsse ziemlich widerstandsfähig und eignen sich namentlich
für entfemtt'ie TrauBporte. Nach den vom Dir. J. Susta gemachten Erfah-
rungen entwickein sie sich viel rascher und verkümmern unter minder
günstigen Yerhältnissoi niidit so leidit irie die ühri^^ Abarten;
b) Spieffdkarpfen, welche nur wenige aber anffnUeid grosse Sdinppen tragen,
die dann |^w5hnlidi jederseits in einer Beihe TOm Kopfe his nun Sehwanze
stehen, und
c) LeJerkarpfen, die nnr äiuserst Spärliche Schuppen anfweisea oderg&nslieh
schuppenlos sind.
Der Körperbau ist bei den einzelnen lia(jen versciiieden und hiinf^t von der
melir oder minder raschen Entwicklung des Fisches ab. Ein langer, flacher Körper
mit niedr^am Biehen nnd unTeKhlHitlBiDXsBig langem, knochigen Kopfe verrath
einea mehr oder minder TeorkOmmerten Fisch mit langsamer Entwiddung. Dagegen
beaitoen Karpfen, welche rasch und vortheilhaft gezüchtet wurden, einen viel
kOrzeren Körper mit stark i;t'ki timmtem Rücken und verhältnismässig kurzem Kopfe.
Z)i> Farbe des Körpers ist für die nate des Fisches nicht entscheidend; sie
ist durch die Farbe des Teicligruudes, durch die Tiefe des Teiches und die Klarheit
des Wassers bedingt.
Unter den Kötpertheüen erlbrdern von Seite des Teichwirthes die grösste
Beachtung:
Dar JM»mI, weldier Torsehiebbar Ist^ nnd mit welchem dch der Karpfon an
verschiedene Gegenstände anzusengen vennag, um mittelst einer solchen Schöpf-
▼orrichtang sich der Nahrung zu bemäeiitigen.
Die Kietnen; sie dienen liieils /um \thmen, tlieils fliesst durch die Öffnungen
zwi^rhen denselbf^n das Wasser, welches die Tom Fische verschluckten Nahrnngs-
stoüe euüialten hatte.
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Die SdUtmuMm^ welebe Bkh vor der ScUimdöffiittiig befinden und m fünf
anf jeden Sdilnndfaioelieii in 8 Bethen (8, 1 und 1) angeordnet sind. Sie beeoigen,
wenn es nötMg ist, die ZerUeinerang der Nahningsstoffe oder BCbieben die etm
xa groben Tbeile der Nahrung in den Mund zurück.
Die Tenlmiuuffsröhre, welche sich ohne einen besonderQ Magen so. bilden,
längs in der Bauchhöhle in mehreren Biegungen zusammenlegt.
Hinsichtlich der Lebensßtnciionen sind blonder» zu beachten:
1 Das Afhmen, weldies in der Aufnalmie des im Wasser enthaltenen J^auer-
stoiTes i eätdit und durch die Kiemen besorgt wird. Der Sauersioffgeb< dos Wassers
ist bedingt:
a) durch die Abwechslung, Temperatur uud den Luftgulialt des Wassers,
b) durch die Functionen der im Wasser wachsenden Pflanzen, und
cj durch die Anhäufung der in Fäulnis übergehenden organischen Stofife.
Dnidi die V^eeung orgauiacber Stoffe werden im Wanor Oase gebildet^
welche viel Sanentoff verbiaaehen; ebenso gross ist die Abeoibienuig des Sauer-
stoffes durch das Athmen der Fische und sonstiger im Wasser lelxinler Wesen;
so yerbraucht z. b. 1 kg des LeTiendgewichis d(^s l'isches bei 2"(". in 1 Stunde
ungefahl* 15 e»t^ Sauerstoff. Die Fische gehen durch Ersticken zugrunde, wenn
sieb in 1 Wassers nicht mehr ds 1 2 Sauerstoff befindet. Letzterer muss daher
dem Wasser zugeführt werden; dies geschieht einerseits doreh die Functionen
der Wasserpfiansen, welche Bauerstoff ansathmen, andwerseits durch die Bewegung,
naneirtlieh durch den Zufluss des Wassers, welches auf seinem Wege zum Teiche
eine grosse Menge von Luft aufnehmen konnte. Besonders im Winter erscheint es
notbwendiL' für eine regelmässige Reprodurtion des Sauerstoffes zu sorgen, da durch
die blosse lieiührnng der iiuft mit der ruhigen Wasserfläche nur eine uuzulaugiiche
Menge von Sauerstuü ius W asser einzudringen vermag (iu 1 Std. höchstens auf
1 cm Tiefe).
Werden die hier angefahrten Winke nicht befolgt, so gehen die Elscbe massenhaft
selbst im Sommer (in Teidien mit mangelhaftem Fflansenwucbs) und umsomelir im
Winter zugrunde.
Einen nicht geringereu Einfluss auf den Luftreichthum des Wa.^'sers übt auch
die Temperatur desFe11>en. Je wärmer es ist, desto mehr sehwindet die Luft aus dem-
selben, und desto uothwendiger erscheiut es, den Luftverlust durch Zuleitung frischen
Wassers und durch das Ausathmen vou Seite der Wasserpflanzen zu paralisieron.
2. JJie Aufnahme und die Verdauuny der Nahi-uny ist eiue Function, welche
bei dem Karpfen hAupts&chlich Ton der Temperatur des Wasaeis abhängt. Der
Karpfen Tertrigt sehr gut den höchsten Grad der Temperatur, den ein stehendes
Wasser zur Bommärszeit bei uns erreichen kann, und bei dieser Temperatur erreicht
auch seine Lebeusendrgie, namentlich hinsichtlich der Aufnahme und ^'(M•dauung der
Xahnuig, ihre liörlmte stufe. Mit dem Sinken der Temperatur niimiit uuch diese
Energie ab, und daher kouuut es auch, dass iu Gowilsseru mit verhultuifimüssi^
geringer Xemporatur (in QueUteiehen) der Fisdi nur vegetiert und wenig wächst,
wenn auch sonst Nahrung genug vorhanden wäre. Dieselbe Erscheinung macht sich
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vrean aucli ia geringerem Masse, seihst in •iunstii^ern Gevtssetn in kalten Jahren
'g^tend. Hieraus ergeben sich folgende zwei N'erlialtuii^f^masHrengeln:
a) Tu Ivalteii Jiilircn erhalte man die FiscliU'icln« bei iiioglichet geringer Üefe,
damit sich das Wasser leichter durthwäiineu kuune;
b) der Karpfeu werde nur in solchen Teiclien gezüchtet, deren Wassertempe-
ratnr zur Sonunenueit 12' R übersteigt
3. Da» Luidim! dasselbe geht bei {tom Katfjßm im Monate Hai md Jnni
?or aleh. Damit der Karpfen xweclonSasig laichen, ond die Brot sich entipnehend
entivickeln kdnne, ist es notinrandig:
a) dasB der Fisch geschlechtlich reif sei, und
b) dass das Wasser des Streichteidies diie angemessene Tempentoz aufweise
(lö— 18»R).
Der Karpfen erreicht die geschlechtliche Ileife im 3. und 4. Lebensjalire.
Streichkarpfen wähle mau aus den Fischen solcher Teiche, wdche vermöge ihrer
Nahrhaftigkeit eine natfizliche vnd regelmässige Körperentvicklnng der Fisehe
ennOglichen, keinesivegB jedoch ans solchen Karpfen, «eldie durch TonAtslichea
Zufüttem ftlr den Markt gezüchtet wurden; denn ix Kdrper solcher FiSChe Ter-
fettet unvt'rhältiiisiiiässi;^' hald, und die Geschlecfatsoi^gane derselben pflegen mehr
oder minder verktimmeil zu sein.
Überdies erscheint es zweckmässig, die Ptreiclikariifen in einer «gewissen Zeit
durch frische 2U ersetzen; auf alle Fälle ist es unzweckmässig, wie ee vielseitig
pcshticiert wird, dieselben Ksrpfen bis zum 16. oder 18. lioheiuyahre oder anch
noch darttber hinaus snm Strichen an Tf»rwenden.
Die Natairung des Karpfens,
Ehemals war man der Ansicht, da^s sich der Karpfen von Ptianzeustoffen
nifare ; diese Annahme hat sieh jedoch als i^iig erwiesen. Es wurde im Qegen-
thefle - sieiieiBestellt, dass die vorwiegende und wichtigste Nahrung die kleinen
Wassecfhiere bilden. Pflanzen na1nun<!, möge sie nun zufällig beim Erhaschen kleiner
"Wasscrthif p- fülur auch Vdrsät/lit li in den Korper des Karpfens gelangen, kann
iür die Ernährung desselben nur dann von einiger Bede utung sein, wenn sie, wie
z. b. der Samen der Wasserpflanzen, hinsichtlich ihres Futterwerthes der thier. Nahrung
gleich- oder wenigstens nahekonmit. Bei Pflanwnnahrung kann der Karpfen hff^stena
vegetieren, thierische Nsbrung dagegen (sowie anch die vermSge ihrer chemischen Be-
schaffenheit der letaterm nahekommende Pflanzennahrung) etmßglicht und beschleu-
nigt die Entwicklung desselben. Daher kommt es auch, dass in reicMich bewach-
senen und thierarmen Teirben der Fisch ausserordentlich s( idecht gedeiht. Er wächst
dagegen ungewöhnlicli rasch, wenn man ihn öfter in neu gefüllte Teiche versetzt,
welche weniger Pflanzeuwuchs, dafür aber einen grösseren üilerreichthum aufweisen.
Die Nahrung des Karpfens besteht grOsstentheils In Ideintti, selbst im Uaren
Wasser kaum sichtbaren Krustenthieren, WasserflShe, Httpfetlingen etc.; fleischigeres
und compacteres Futter liefern die Larven verscbiedener losecten, so namentlich
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der Schnacken, Erdmücken, Eintagsfliegen, WaBwnulteD, Klfor, libeUen, endlich
aber «och Wdchthiexe, deren Schale den Karpfen mit dem lur BUdang der Griten
noünraodigeii Kalks Tenoigt (aiehe AbUldg. 1).
Wo euie derartige naUbrliche Nahnmg fOr dea Kaipfeo nicht hiwlfagiich vor-
handen ist, hat man
AVUldg. 1. Nrfmmf iee RarirfiBM. I Larre tdo ChiroiiomiislB «h«m Mam trügea
(iehäuse anf Schilf^ TergrOssert IL Sumpfsebnecke, Terkleinert IQ. nopferling
(Qjdops). IV. Lanre einer Eintagsfliege (Ephemera). Y. Wasserfloh (Dafünie).
TL lArre Ton Chiroaomns, frei schwimmend. Alles TO^össert
1. für ihre Vermehrung und
2. event für ihren Ersatz
zu sorgen.
Die Vermehnu^ der natürlichen Sarpfmnahrung hängt von der Vermehruug
der oigaoifldien Fntterstolfe anf dem Teichgrunde ab. Sie kann endelt mcden
a) dnieh TrodGenlegnng des Teichgrondee fDr die Daner eines Jahres,
h) in einem noch höheren Masse durch Melioration, d. h. dnreh Brachlegen,
Arkem, Düngen und Besäen des Toichi^rundes.
Jü'ii Krsafs für die natihliche KarpfeiiiialiruiiL; ist nur (lurcli ein derartiges
künstliches Futter müglicli, welches hiusichtlich Buiuer chemischeu iieschatieuheit
dem Fotterwerthe der natflriichen Thienuüurnng entspcichl
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Der Karpfen-TeieL
Grund, Wasser und Pflanzenwuchs desselben.
Ale Teich bezeichnet man ein natftrliches oder künstlich angelegtes stehendes
"Wasser, wcldies uiit einer FisclistWo versehen ist und wüUkürlich trockan gelegt
(abgeschlagen) und wieder mit Wasaer ^üUt d^paont) Verden kann.
AM.iltJg. 2. Pflanren zum Schutze der Teichufer.
L MAcni^as (Otjceru flaiuns^ nr Zeit der Blflthc
IL gjJiwwtWHl« (Amvu ealaaw).
Abbildg. 3. RiedgrM (Carez),
«ogOattige mhrpflaiiia.
Die Eignung eines Teiches fdr Karpfenzucht h;iii;rt von der Büschafienbeit
des Tuichlxulens, des Wassers und üer iu ihiu Wiu;hsendeu Pflanzen ab.
Ein guter Karpfenteich hat einen lockeren Lehmboden (Weizen- oder Gersten-
boden), ist nicht fibennässig tief, verfügt über einen massigen Fflan^envnchs und
etliSH einen beslBiidigen ZnJIiin ftiBchen BacbwasBexs. Eb irt im Voctheil, wenn
der Teich eine fruchtlmre AnBcbwenunung aus der Umgebong erhält, oder wenn
demselben in massiger Meng» oigaoiflche StoffiB aua den menschlichen Wobnangen
zngefflhrt werden.
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Sand- oder Lcttenboden ist für die An1a<;e von Fbditeielieii nicht empfehlens-
werth und 80II ein Teksh auf wkliem Bodeo berteben, mim denelbe gedflogt und
melioriert werden.
Reines QwUwasaeir ist wegen seiner niedrigen Temperatur für die Karpfen-
zaclit nicht geeigneL Dagegen ist Segm- odar Schneewasser (in den sogeaanntea
HimmelBteielien), gehörig erwinut, gMu entspreclMiid. Tefehe, udehe IniiiMi
WaBserzofloss erhalten, taugen nicht zur Überwinterung der Fische, und ia BOlehfln,
\velche Ober keine Y^getetioii Tecfttgai, gehen FiBGhe lettut nur SonmenMit
sagrunde.
Teichpßauzen ül)en eine verheerende Wirkung, wenn sie zu dii lit und so hoch
gewachsen sind, dass sie die Wasserfläche beschatten; dadurch wird nämlich die
L IL IIL
Abbildg. 4. GDnstige SohwImmgewSchs«. I. Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton
Mtus). IL Kraoaes Laichkraut (Pot. criapos). IIL WaaMmoM (IrapA natant).
für die Vermehrung der Ueinen WaeBertiiiere se wielitige EnrtiBHUig des Teich-
bodens veninj-'ci-t.
Vortheilhaft sind Teichpßanzen, wenn sie die üfor vor der Ausspülung durch
Wellen schützen, den Wasserthieren, welche die Vegetation aufsuchen, Schutz und
Kährong UeCm und die Durchwärmung des Wassers zulassen.
Am de» TWe^/vr« eignen sieh schmale Streifen Ton Schüfrohr (Phrag-
mitos communis) oder Kalmus (Acorus calamus) (Abbildung 2) und längs desselben
in der l^irlitung gegen die Mitte des Teiches breitere Streifen von Mannagras
(Glyccriii Huitans; Abbildj:. 2). Ungünstig ist die Vennobrunp von Riedgras (V^ex)
(Abbildg. /Schmiele (Juucus) und Binse (Scirpus). (ian/ und gar schädlich sind
die hier genannten Pflanzen, sowie auch das Schilf, innerhalb der Teichfläche. Die
freien Teichwasseillftehett (ohne Pflanzenwuehs) können der Thierwelt zugänglicher
gemacht werden, indem man sie mit SGhwfanmenden J&Aifom bepflanzt (s. b. mit
Potamogeton natans und Potamogeton erispus, Abbildg. 4). An andei«n Orten
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genügen zu dienem Zwecke das Tausendblatt (Myi iniiliylluin spicatum, Abbild«;. 5)
oder das Hornblatt (Ceratophylliuu doniorsimi. Abltildi;. n). Diese letztfrcnannten
Gewächse bilden aber schon dichti're l'Uaiizeuätucke, halten d&s Walser zu kühl
und Bind daher weil «eoiger günstig ato das FMamogeton; AtNodiea aenkeii sldi
ihie FAaoieiiaWdke aar Hertiataeit gegen den Teidigrond und Terhindenk den
LufUutri t i mm Boden.
L n.
AbUUg; S. Ungunitise T aert lurl d Ufc I Dm TwicndUatt (IdTriophjllam Bpicatom).
IL Du BonMatt ^Jflratoplijllam dememni).
Gleichfalls ungünstig sind auch die grossblättrigen Schwinungevrächse, wie
s. b. die SeoUnine oder Waaaenose, die Kfiblnnie selteaere Seeinome (im afldL
Brunen), dagen beeaer ala diese die ebenfidla seltene Wasiermus (Trapa).
Arten der Teiche.
1¥ir natfliBcheiden: Staeichteiehe, Bmtstreckteiclie, Streekteicbe, Abwacha-
teiche nnd Winterleiche.
1. AIb Streichteich dient gewölinlic}! ein flaches Baadn ohne ständigon Wasser-
zufluss, M'elches diiicli Uegon- oder Sdineewapser (als Botmuinnter Himmelteirh)
oder auch durcli temporäre Zuflüsse {gespeist wird, mit unter aber audi ein kleinerer
— 1 »» und manchmal auch darüber tiefer Teich, welcher mit einem festen Damme,
nül Sdileaasen, einer Fiaciignibe nnd hie nnd da anch anf regelmässigen Za- vnd
Abflnaa des Waesm eingerichtet ist Strelehtaiche der ersten Arl sind namenUich
dort am Platse, wo li< Fischchen bald nach dem Ausbrüten veraetsl wurden; die
der zweiton Art werden dagegen dort verwendet., wo die Brut nicht verset/t, sondern
ein Jahr hindurch als Fischsata zur Entwicklung gelangt. . Der Streichteich darf
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nicht durch Quellen gespeist, nicht zu tief, nicht von Bäumen beschattet und nicht
dem Winde ausgesetzt sein ; es könnte sonst das Wasser im Mai und anfangs Juni
niclit die genflgende Tmpeättixat (15— 18*R) erlangen und das Strdchen entweder
ganz unmö^ch werden oder sich wenigstens äusserst unreigelnifiaBig gertalten.
2. Brvtsfreekieiche sind gleichfalls kleinere und flache Gewässer 7s — 1
sie müssen j('do< ]i so eingerichtet sein, dass sio leicht abgeschlagen tmd wieder
gespannt, nach dem Abnclilugen rasch uml ;iut aus^drorknet und anderweitig l»enützt
werden können. Der Zu- und Abfluss sind je duich 2^ei dichte Teicbrechen abgesperrt,
deren 1 bis 2 m breiter Zwisebenraiini mit Sand und Kies anBgefUlt wizd, nm
wobl das Wasser, k^eswQgs aber gHteseze Banbfisclie oder den Laich denelben
durchzulassen. Auch bei diesen Teldien ist es von KachfheO, wenn sie durch
Quellwasser gespeist werden, wenn ihr Wasser nicht der Sonne auagesetzt ist, wenn
der PÜanzenwuchs zu üppig gedeiht, und wenn sie nicht genügend vor kalten
Winden geschützt sind. Die Fischchen werden in dieselben auf die Dauer von 4
Wochen oder auch anf einen Sonnner TOisefest
8. SirwMehe können schon umfangreicher sein als dieTOtigen, mflssen aber
vollkommene Einrichtung zum Abschlagen, Anspannen und Trockenlegung besitara,
möglichst flarh fl — 17s *^ vollkommenen Fiscbgrube versehen
sein. Die Sp» isuug durch Quellwasser ist nur bei umfangreicheren Gewilssern, in
denen der 1< isch eventuell auch überwintert und nur insofern zweckmassig, als das
Wssser des Streckteiebes nicht sa sehr abgekOhlt wird.
Der Fisch wird in den Streckleich in der Regel anf die Daner efaies Jahres,
seltener auf 2 Jahre versetzt.
4. Abwachst eiche sind umfangreiche und tiefe Gewässer (die Tiefe im Haupt-
therle des Teiches Ijctiägt nicht selten 6 — 8 m und anch darüber), welche aus tech-
nischen und privatiechtlichen Gründen nicht alljährlich abgeschlagen und auch in
kleinere Teiche nicht abgctheilt weiden lAnnen.
Nach dem Uteren Tdchwirthsdiaftssystame bildeten diese Tdche efaien wich-
tige Factor; denn es wurden in dieselben Fische auf 3 — 8 Jahre versetzt; nach
den neueren Priucipien der Teichwirthschaft werden die gleichen Erfolge allerdings
schon in den Streckteichen erzielt. Beim Versetzen der Fisihe in Abwachfteiche
iht zweierlei zu beachten: ersteas iüt durch Melioration der Teichgiuiid möglichst
pioductiv zu machen, zweitens sind diese Teiche uui allmählich eu begannen, so
dass ihr Wasserspiogel al^jShilich gehoben wird (man pennt sie 3- oder Ssommerige,
wenn das Bespannen auf 2-^ Jahre Tetttifiilt wird), und das Waehsthnm der Fische
wird durch künstliche Fütfenmg gefördert.
Falls der Abwachsteich eine gut eingerichtete, tiefe Fiscbgrube besitzt, kann
er auch zur Cbeiwiüterung der 1 iüche dienen.
In sonstigen Fällen und niunentlich doit, wo derartige Teiche in ungenügender
ZaU Torkonunen und andererseits für den Fruiijuhrssate eine grosse Menge von
Fischen flberwintem muss^ logt man WinterteiGhe an.
5. Winter- oder Kammortmche müssen eine möglichst geschützte Lage, r^d-
mässigeu \VH.s«erzufliiöf! und constanten Wasserhtand besitzen. Zweckmässig ist die
Speisung mit l'iaiii- i Quellwasser. Die Lfer müssen gegen den Grund steil
abfallen, weicher auf säuuutUchuu Stellen des Teiches gleiche Tiefe 2 — 4 m haben
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soll. Weicher und sclilanmiiger Teichgrund sondert gewöhnlich gifthaltige Gase ab
und eignet sich füi Wiuterteiche nicht. Die durch einen langen und strengen
Winter gebildete Eisdecke pflegt im Frühjahre nicht perintre St iiwierigkeiton zu
verursachen. £s empfiehlt sich daher vom Grunde aus iu gkicimu Zwischen räumeu
entnodor genunerte oder ]i5lMnie HeUer anfsnftthnii, swisdiea denen Bich beim
AbwUligmi dM Teiches dw Eis Btatten boD. Bei dm Auman» wm 1 havmd
einer Tiefs von 2 — 4 m können 50—100.000 emsÖmmrige oder 30 --^ ""'^ zivei-
sömmrige, eventueU aucA 1&—20JOOO drmaömmrifft oder 6000—6000 noch OUen
Karpfen iibertciiite) n.
Um M» >F»«/«/- de» nothwendigen Lußmtritt zu ermöglichen, haut man Kis- -
löcher (Wähnen) auf, deren Zufrieren irifidemm dadurch «i verliindeni ist, dass
man gmae Strohwisishe hineinlegt Noch TortheOhafter Isfc es, m5giichBfc grosse
Wuhnen zu schlagen und über deusclbon hölzerne Flössen anzulegen, welche mit
Stroh oder St.'ilMiiiiger bedockt w<'i«lon. Zeigen sich an den Eislöcliern Fische,
wfklio nach Luft schnapijcnd, au die Oberfläche kiMimiou, so ist es ciu Beweis,
dass sich im Walser giftige Gase gebildet haben, uüer duss überhaupt Mangel aa
SmenM Angetreten ist
Mr empfiehlt die ZnfDliiuig frischer Loft in sngefroiene, mit schftdUdien
Gasen sich füllende oder ditreh einen mangelhaften Zu- und Abflnss leidende
Wiuterteiche mittels eines grofson, mit einer langen spitzi-^en Köhre versehenen
Blasebalges. An diese Köluo wird ein 10 — 12 »i langes Kautächukrohr augesetzt.
An den Ufern wird dann bei warmem Sonneuschein eine Beihe von grösseren
Ö&ungeu geschlagen, und iu die Mitte der T^chflBche stellt sich ein Arbeiter mit
dem Blasebalge. Nachdem das EantBchiikrohr durch eine Öfhung bis auf den
Grund geführt irorden ist, fangt der Arbeiter an, mittelst des Blasebalges frische
Luft einzuführen, und schon nach wenigen Secunden beginnt die verdorbene Luft
durch die I^ferlöeher in zahllof?en kleinen Wasen zu eutweichon. Nach halbtägiger
Arbeit ist der Teich gereinigt uud daa Wa&ser fflr längere Zeit mit frischer Luft
"versehen. Der Erfolg ist sicher und das Verfahren ein primitives uud wohlfeiles.
Der Bau des Teiehes.
Im allgemeinen richtet sich die Anlage eines Teiches nach dem Zwecke,
"welchem er diencu soll.
Als Hauptpriucip der moderaen EaziiliBiiirirthsehaft gilt die Atting wm Mmm
md meld m tiefm IWdke».
In dieser Beziehung igelten folgende Grundsätze:
1. Der Teichgrund sei gleiclirnässig und muldeiifönriig vertieft, und rauss von
grösseren Unebenheiten frei sein ; VertiefuDL;(3U, iu welchen das Wasser beim
Ablasseu des Teiches zui ückbleibeu könnte, müssen möglichst ausgefüllt werden.
Zum Zwecke eines gleidunlflsigea und raschen Abschlagens ist derselbe mit regel-
mftssig vertbeilten kleinen Giftben an versehen.
2. Die Tiefe der Streich* und Biutstroekteiche übersteige nicht Vt—'/i <*»
die der Strecltteiche, welche auch zur Übenrinterung dienen sollen, betrage min-
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destens 125 und höchst^^ns 15 m. Eine grössere Tiefe dürfen nur die Winter-
oder KauMncrteii hc besitzen ; bei den Abwachsteichen hinjiegen ist eine übermässige
Tiefe zwecklos, denn die Futt^rproduction hängt nicht von der Kubiknuisa« des
Wassers^ sondern von der Grösse und Produktivität der Bodenfläche ab.
3. Der Teichdamm^ welcher gewöhnlich an der abhängigsten Stelle des Teiches
aufgeführt wird, muss fest und ßlr Wasser uudurcMässig sein. Starke und Höhe
desselben richten sich nach der Grösse des Teiches, nach der Grösse des Gefälles
Abbildg. 6. firundriss eines Teiches mit Zu- nnil Abflossgräbcn. il Ztiggrnbcn. vclcher
sich mehrere Teiche entlang zieht uud unterhalb der Mündung des Zuleitungsgrabens
mit einem Schutzbrett tersehen ist. pr Ziilt-itungsgraben des Teiches; ;<* Haupt-
abilussgraben ; « kh-inere Abflnssgräben auf dem Teichgrnnde, dessen allmähliche
Vertiefung durch Scyüchtcnschattierung gekennzeichnet ist; L Kischgrube; / Boden
zum Kmporziehen der Fischnetze; 6 Zapfenvorrichtung zum Abschlagen des Teiches;
p Teichrecheu (unter demselben pflegt eine Wassersohleuse oder ein Schutzbrett
angebracht zu sein); r Abfluss zum Abschlagen des Teiches, trelcher veiter unten
in den Zuggraben tt oder selbstst&ndig in einen Bach, einen FIuss n. dgl. mOndet
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am Teichgrunde und uacli ilci l>oab8ichtigt«n Wassertiefe. Bei der Anlage da
'roirlidammes ist HauptNurhc eine ieste Sohle tuuL der Schuta der Xeichseite ({egMi
Welleusclila^!; uiul Wasserdruck.
4. Von ausserordeutUcher Wichtigkeit sind die Zu- und Äbjiussvorrichtungen
Ol» dm ZWeftm.
Am jnracihniBrigttm erscheint die ZnHiunvonichtititg io Form eineB Zf$ifgnib9ßs
(Big, 6. «0« welcher sich eine ganze Reihe Ton Teichen entlang zieht oder von einem
Flusse, von Bächen u. dgl. mit Wasser gespeisi wirtl. Durch den Abschliiss des
Brhutzbrcttcs im Zuf??raben oberhalb des Teiches wiiil das Wjisser in den Zuleitmgs-
yiuben (pr) des Teiches geleitet, und letzterer kauii auf diese Weise bis zu einer
beliebigen, durch das Sehatsbrett im Znleitungsgrabou regulierbaren Uöhe gespannt
wodtti. Nach Bedarf kann man entweder daa geaammto Waaser oder auch nur
einen Theil desselben den Teich passieren lassen, um es durch den Tekhrechen
(p siehe Abbildg. 6) wieder in den Zuggraben abzuleiten. Der Teichgruud ist
derart vertieft, dass durch den Teichrechen immer nur ein Theil dor oberen Wasser-
schichten aljfliessen kann. Es kann hier aber auch eine Wasserschleussc angebracht
sein, welche das \\ a&ser nur eine bestimmte Höhe erreichen lässt, oder ein Sdints-
bretti mittela dessen man die Höhe des Wassers beliebig ragulieren kann.
Wenn der Teich mit Fischen besetzt ist und diese in der besten Entwicklung
begriffen sind, besonders aber, wenn man den Teich mit flüssigen Düngstoffen oder
anL^einessenem fruchtbaren Srhlauinie versehen will, ist es zwerkniässijxer, das Passieren
dos Wassers auf dm (jetingsiß Mass einsuschr/lnken, was dann aucli aiistandslns
geschehen kann, wenn dei' Teich über einen genügenden I'tlauzeuwuchä verfügt,
irdeher die noChirendige Saaerstofl&nenge herbdzuftthTen im Stande ist
Plötalich angefahrte Wassennassen, welche auch productiTe Stoffe mit aich
bringen, sind nicht von Nachtheil, und nur ein öfteres, nnrcgolmässig sich wieder-
holendes 8toi<:en, Strömen und Sinken des Wasaars Temraackt ätörongen in der
Emälirunj; und Entwicklung der Fische.
Zum Abschlagen des Teiches genügt allerdings diese Abüutiävurrichtuug
nicht; 2a diesem Zwecke wird der Abfluss von der tieftten Stelle des Teiches d. h.
Yon der Iftehgnibe ans, zu bewerkstelligen sein.
Die Entleerung des Teiches kann auf mannigfache Weise bewirkt werden. Eine
einfaiiie Abflussvorrichtung stellt Abbild.:. 7 dai-. Dureb die Basis des Teitdidammes
führt liier ein aus Holz, Mauerwerk, Eisen oder Thon hergestelltem Bohr (p). weli ht»
an seiner Uberseite in der liichtung gegen das Wasser der Fi&chgrube ein konisches
Lodi besitat Die lichte Weite des Rohres betr> meistens St6— ^ cm. Bd grosse
Teichen ist das Bohr wdter, oder man legt avch mehrere solche BShren neben
einander durch den Damm. Das konische L<k }i kann durdi einen einfachen Zapfen
(6) •^escblospon worden, welcher vermöge des Wasserdmckes in der Öffiiuug fest-
gehalten wild. Mit diesem Zapfen ist eine eiserne Stange verbunden, die senkrecht
über das Wasser hurvuiragt. In gleiciiem Abstände von dieser Zapfenstange sind
4 gleichlange viereckige Pfosten fest in den Teiehboden getrieben, die Fül^m^m
{b) tragen, in denen die Zapfenstange senkrecht gehoben und gesenkt und in der
beabsichtigten Stellun^^ durcli Seiiruubon oder Bolzen festgehalten werden kann.
Oberhalb des Wasserspiegele wird durch Aufnageln von Brettern auf die 4 Pfosten
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ein Tiereddger Kasten gebildet, der oben gewöhnlich doieh ein Dach geeehtttat
niid. Die ganae Vorrichtung irild «tot. Zapfenhaus genannt, und der Zutritt zu
demadbea irird durch einen vom Ffer aus geführten Steg ermöglicht. AViril dor
Zapfen gehoben, so fliesst das Wasser durch das Zapfenloch in das Rohr und durch
dieses Dach aussen ab. Andere Arten dieser Zapfenabflüsse werden aus gusseisernen
Kulueu hergestellt, und statt der Zapfen kommen HahüTorrichtungeu oder Klappen-
ventfle snr Yenrandung, weklie mil Hilfe Ton DxaliliefkB gehoben mrdeii kftBiiflii.
6. Dk IMgnA§ (£) lafc die tie&te Stelle des Teiches. Zu dieser Grabe
irird durch die gnae Länge des Teiches der Hauptahflussgrahen (hs) gezogen, in
velcheii mifeiuiter von den Seiten her auch noch Uskmt Qr4bm ig) gefOhrt werden.
Abbildg. 7. TeiolMUMa wdX •iofacfaen ZapfeaaMa««. (7«mllat&Ddjgte AbUMaaf uuli
Benecke's .TddnrirdudMft"). A Daoim, «UBen dvrdi 8(aad«B IMithalleat innen
dndi BnwhttBiBa feadriUrt; p Zapfenrohr; c Zapfen; h Folmngfln deaidbea In
dam Tarn Itanuae aaa angtagltehea Za^eabanse.
Auf dem Grande der Fischgrube li^ die ZapfenToniditimg («) des Teiches. Hei-
stens ist die Fischgrube eine allmählich sich vertiefende Einsenknng, seltener eine
rogelmässip; begrenzte und niif llulzjifustcn luisuelctrte Grube.
In die FiscliLM iihc tuiutii voui 1 »anun»' aus fiui'^e »SYit/e/j zu eiumi auf rfälileu
befestigten Boden [l)^ auf weiches beim Abtischeu die Netze emporgezogeu werden.
Dar Bau sinaa TUdba» isti wenn der Teich zweckentspreelMiid hergestellt werden
soll, nidit 80 einÜMdi. Yor allem hat man die Eignong des Bodens, die Lage» die
Wasserfedilltnisse, clnon ])assenden Ort fOi die Aufftthning des Hauptdammes
u. s. w. zu ermitteln. Ks ist unmöglich, im Riihmen dieser Skizze bestimmtere
liogeln für den Teichbau aufzustellen; denn es handelt sich hier um eine ganze
Ileihe von mehr oder minder complicierteu technischen Arbeiten, welche einem
gewandten Fachmanne su übertrage sein werden.*)
*) Wir verweii-iPii hier auf das technische Uiirfau (li-.^ Lamiesculturrathes für das Könijjr.
Bölimen, welches ia allen F&llea bereitwilligst, selbst für deu privaten Bedarf, zweckdienliche
Bathwhllge ertheflt and anch «DOUlge technische Arbeiten aab billigste besorgt
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Bewirthschaftung des Teiehes.
Heatsntage Mneliten wir den T^di als einen nieht abtrennbaren Bestandthetl
der gesamraten tlbrigon Landwirthsi haft. Je länger dear Tdch nicht abgeeeUageD
"wird, desto mehr orscliöpft sirh die Prodiiiiivit"it seines Bodens; die Yci-raehrung
der Wasseilliiere wird iniinor geringer, und der Teich verarmt oder, wie man sat^t,
Teraltei; er wird ausserstand gesetzt, eine eutfiprechende Menge von Fischen zu
eraihien. Der Boden WMUott du WasBer fUK tkk mit giftigen Gasen, der
WeUenBeUag beecUdlgt die Ufer md seliwaniiit das fruebtbaie Erdreidi hinveg.
Ea encheint daher nothwondig, den Teich nach ein- oder mehrjähriger Be-
nützung wenigstens auf ein Jahr trocheimdeyeu. r>er zur Trockenlegung*) bestimmte
Teich ist im Herbste abzuhissen und möglichst voUständifr tw entwässern.
Der Winterfrost verwandelt den Schlamm in vorzügiicheu Humus. Im Früh-
jahre wird der Teichboden headseii und der Grund vortheilhaft gelockert; hierbei
empfteUt es steh, die anageeeliweamiiten Teiehriiider mit Erdiddi ans der lütte
des Teiches zu versehen.
Durch die Beackerung wird die Vegetation des Teiches geregelt. Überflüssige
Srhilfe und Staudenpflanzen werden, insi»ft'in sie nicht zum Sehntzt; dt r TTfi r nnth-
^M iidig sind, vollständig entfernt. Hierzu ist aber eine tiefe Ackemng uotbwendig,
und da tritt allerdings der ümätaud ein, da^d auf die Oberfläche todtes Erdieich
beBicdflirt ivird, welches, um psednctiT ni werden, angemessen UäiSmgi oder moh mi As
noA geadteri mräm jnmm.
Wo eine sekhte Acherung hinreicht, kann die Sämerung des Toichbodens
eintreten, welche blonden? doit wünst henswi it erscheint, wo der Boden leickt
ist und eine vollkommoncre Frucbtbanua« liung erlordert.
Zur Sämerung eignen sich je nach der BeschaÜenheit des Bodens eutweder
Fatterkztuter (Luzenddee, Eniegras, üeidekom) oder aueli Getreidearten (Hafer,
Gerste, Hirse etc^).
Anch dort, wo der Boden sehr m:v^^■r ist, und die Sänirrung keinen weseu-
tlif'heii Ertrag verspricht, ist dieselbe durchzufuhr. ii ; die \'t i:< tatiou ist jedoch
unmittelbar vor der i'.rs|)annuiig des Teiches als (inindiinger i'in/uaclvrni. Wenn
eine seichte Ackorung nicht genügt, muss eutweder der Untergmmipjiug iu Auweu-
duug konmmi oder eine AiAmmg stattfinde. An den Bändern z. B., wo
die Aekemng flberhaupt sehftdlicli wäre und kaum etwas anderes als Sand oder
Kies zutage ßrdem würde, ist der T^iiti iLfund pflüg insofern von Vortheil, als die
durch ihn untersi-hoittenen Gewächse infoljre ilirer Verwesung die \'ennohrung der
iiiedereu Thierwelt fordern Eine dor ntiirr A rki l uug empfiehlt sich auch dort, wo
beispielsweise aus privatrechtiicheu Grüudcu dtr abgelassene Teich niclit lauge
trockengelegt bleiben kann. Wo der Fflanzcnbestand nicht dicht und zähe ist, benützt
J. Snsta Goleman*s GnltiTstoren. Wo sclion eine tiefere Ackerang am Flatse ist,
empfiehlt der genannte Praktiker fOr geneigte Teicliflftehea die Benfltznng Ton
ChrabpßHgm, Die llngs der Ufer auf geackerten Erdkimme verhindern die rasche und
*) £iae luafasäeudvic Abliaudlung aber dietfeu G«geji8t«ad euUiÜl J. äaau's |,Kiirpl'ea-
sudii'' auf Sette 186—1««.
t
I
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nacbtheilige Abschwemaiiiiig der. Bide in die Tiefe, und eiae zweite Ackenmg,
TnittclB welchor die Kämme gelnclcort werden, beflchleuoigt die Zenetsong der otgib^
jüschen und anorganischen BodenKtoffe.
Durch diu Düngung werdeu dem Boden jene Nahrungsstoffe zugefülirt, welche
im Erdreiche nicht vorhanden waren, und für die Wuserthierwelt und den Usch
unenllMihiiidi sUid. Die eiste BeMbtung vardieot in dieeer Hinaieht der fall. Der»
aelbe wird in gelöschtem und trockenem Zustande pulyerisiert, in einf-m Quantum
von 3 — 6 g auf 1 ha verwendet, und wiederholt ausgestreut. Auf einen mit Kalk
gedünf^^i'n TiMchboden cmptiehlt sich das Anpflanzen von Halmfrüchten, welche
dann uiu scinvcros Kuru und vorzügliches Stroh liefern; an geeigneten Orten
können sie auch mit Klee und Futtergräsem gemengt werden.
Ein wdlere« wichtiges Dflogmittel ist die i%«!pikor«dwv. WUirend durch die
Ealkdänguug der Wuchs der Waaserpiaiuea im Teiche vermindert iviid, wflrde er
durch die Phosphatdüngung vermehrt werden, wenn gleich nach derselben der
Teich bespannt wäre und die Dtinerunpr nicht durch die S-imcrung vorher nuMgenützt
würde. Daher ist das letztgenannte Düngmittei nur dort zu empfelüeoi, wo die trocken-
gelegten Teiche gesämert werden.
Das wichtigste OfingnngBmittel siod jedoch gtidtttofheitigt VeAmärnnfftH»
welche für die geflammte Thierwelt die Hanptaahnmg abgeben. Den beateo Beweis
hierfür liefern die Dorfteiche, deoen ia grosser Menge FSealien und Düngerabfälle
zugefühii werden; nie liefern einen mindestens Omsi SO groBsen Ertrag als die
Teiche im Freien der nächsten Umgebung.
Der Düugungsstoff kann entweder als vollständig morscher Compostdünger
rar Verwendung kommen; für trockengelegte Teiche eignen sieh entweder ^eich
nach dem Abfischen oder auch bei schon trodcenem Boden His^anche vnd FicaUea.
Unumgänglich nothwendig ist es, dass sich der Dangungsstoff mit dem Teich-
boden jnit verbinde.
Auch bespannten Triciieu kann man flüssige I)ungmittel zuführen; nur darf
es nicht massenweise an einzelnen Stellen gescheht^), und der vorhandene Pflanzen-
bestand musB alle Bedingungen erl&lleD, um dem Teicbwasser die nothweudige Ver-
sraguug mit Sanerstoff zu aiclmn.
Züehtung des Karpfens.
I. Das alte Züchtungssystem.
Das Strekhen. Im Mai, «mit da* Waaterwte Vmperahtr vo» i6—19^B trmekt
hat, wird ein grösserer Streichteich mit sorgGUtig ausgewählten, d. h. gut entwickelt«!,
kurzköptigeu Streich- oder Laichfischen besetzt, u. zw. sind pro Hektar 12 Rogener
und 8 Milchner zu rechnen, denen no^h H kleinere 1 hg schwere) Milchner
als sogenaunttä iUihetzer beigegubeu werdeu. In der Hegel meiden äte Streichfische
bereits im Herbste bei der Abfischmg der 'Teiche ausgewählt und sodann bis zur
Be^mng der ^reiektek^ Madk diesdUeeMm» getremii m «igeim Bassins aufbneahri»
Um d.is VorhandeoBein schädlicher Thiere (Frösche, Salamander, grosser
Larren, Wasserlüfer, grosser Fische etc.) su Terfaindem, lasse man dw snm Streiche
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bert im mt c n Tdch den VfbdiBt Aber troeken Uegen imd ■pune 'ilm eni möglichst
km mr der Betetmag. Am besten eignen eidi hierzu die ffimmelstoiehe. Wenn
der Teicli arm an höheren Gr&sem ist, so pflanze man längs der Ufer ^edgras
oder lege Wnchholderzweige hinein, na denea die Bogeaer dann ihren Laich
ansetzen.
JJie I tuchgrube des ßtreichtciches soll wetiigstens l'ö — 2 m tief sem^ um das
Übmvmitm der Bnd m emö^kAm, ioeleke mnt im wäektim Rül^akre, jvw.
MM ^Mdfca der Vsnefmmg, mugMmt wiriL Y(ni jedem eingeseliten Bogeoer laasen
sich im allfiemcinon nach allen VeilusU'u wiihrentl ilos AutVntlialti's der Unit im
Brutteiche lUOÜ — löOO Stück Brut erwarten, obgleich die Zahl unter günstigeren
YerhältniBWD nneh auf daa doppelte nnd noch därtfber steigen kum. Bei der Über-
wintermg der Brot sind auf 1 m* Waas» l-~lVt % Fiadie m leelmen, wobei
als Grundsatz zu gelton hat, dass auf 1 ^ Teichfl&chfi bei einer Tiefe von 1 m
lO.OOO m* Wasser sidi iK-findeii. Allerdings hat man nur mit jenem Räume zu
rechnen, den die Fische im Winter einnehmen können, und es ist vor der Einwin-
terung jedes dichtere üüstiüpp zu entfernen, in welchem die Fische leicht stecken
bleiben und infolge deaaen erfrieren UhmAen.
YmefMug. Nach dem allen ZflcUnngaBjstem vird der ek^äknge AvoAr im
Frflhjahre dee nJtofaBten Jahres in den iSMfeAncft Tezaetsi
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Der Bento iriid iiaflh drai AbBeUagea dos Tdcslies mittelB Ketm anf der
Ftaehgmbe herauggeAfldrt und in Fischiässern nun Streckteiehe befiiideit IMe Ver-
Betanmg hat an einem düsteren, kühleren Tage zu geschehen.
Auf 1 ha TmchflUche rechnet man bei ein» Tkß «M i~iV« ^ ßdhoek
Bntt (ii^U gewöhnlich daraufgegeben).
Btreckteiche dürfen nicht mit Quellwasser gespeist sein und '?o1!<^ti erst
kurz vor der Besetzung gespannt werden. Der Fisch verbringt in denselben 1 6«s
2 Juhre.
Vurtheilhafter ist ee^ ihn nur 1 Jahr dort 2U belassen und für das gweite
Jähr ^ tkm $i9 m rm &rmMmk m ventimk Von zweijährigem Beeati lechnet
men mtf 1 ha ^7 ßAodh Die Ethiaiag lehrt, dnas es «neh ftr den swei- ond
dreijährigen Besatz er^rieeelicher ist, üiii im Frülijuhre na Teneteen als im Herbete.
Ein erst im Frühjahre versetzti.'r Tisch zeigt uach einem Sommer gewöhnlich eine
grössere Zunahme, als der schon im torigeu Herbste versetzte.
Nur (1er «oiienannte Ausschusssatg (kleine beim Fangen von Marktfischen aus-
gehobene lisch) wird schon im Herbste, und i£war dlrect in die Abwaehsteiche
versetzt Auf 1 ha Tet^Ache rechnet num hier 2—5 Schock. Im Abwachsteiche
ftMU dar Fiteh 2—3 Jahre^ hia er nm Unktfadie benuiwiehsL Der Abwxehrteieh
aeOeerdar BeseUung troehätgdegt wnd mehi mfeimmUvolUtand^fge^patmi mrdm;
daa Spannen ist vielmehr auf 2—S Jahre m TSriheilen, so dass das Wasser immer
neue Stellen des gelockerten Ufergrundes erfaBst und dadurch in Tollem Maaae
auf die Entwickelung der Thierwelt hingearbeitet wird.
Ausser der Tiockenlegimg der Teiche und der Melioration des Teichgrundes
empfiehlt sich bei diesem Züchtungssysteme auch die künstliche Fütterung der Fische,
welche im Nachfolgenden behandelt erscheint Dadurch wird nämlich die Züchtung
Ton Harktfiflciben besMmmigt mä muh dis MS^fkhkeU gtboten^ auf 9m h nümmim
Atuman mm grössere Menge von Fischen m setzen, so dasa sich der Zuwaelfli udeber
unter gewöhnlichen ümstäudeu bei 1 ha 20 bis 30 (imter günstigeren Umständen
30—40 kg) oder bei 1 t^chock 10—12 kg (eventuell auch 18— 24 ig) betijigt» ver-
doppeln, verdreifachen, ja sogar auch verzehnfachen kann.
BatlfM. In dnen Strädttdebo von der OrAase efaei Hektara erUUt mu von 19 Bogeaem
ungefähr 300 ScLocV Fi^chsate, welcher einen Ptreckteich im A^^«ma■^^•e Ton 30 — 40 ha für das
8. Jahr ood eineii Abwachsteich im Aiumasse von fiO— 170 ha tür das 3., 4. uiul & Jahr crfor-
dvn wttida.
üntar adndar ganstigaii TtfhlHatiwin, wann Biinlkli der Teich meht trockangelegt wd
der FincL nicLt kQustlicli gofüttcit wirJ, könnte nuiu auf diese Weise ungefähr 7 <] Brot als Satz
ftir üen Streckteich erhalten, Toa welchem mit EOcluicht auf einige Verlnste im 2. Jahre ongefiUir
46 q swe^j^riger, und otdi a Jabnii itt Almtduteldie cirea lao— tao 9 Marktfisdi« sn efii«I«ii
wftren, das Stflck su 1 — l'/i kg gerechnet. — Dagegen ändert sich bei Trockenlegung der Teiche
und kflnstlicher Fütterung der Fische das Verhältuis derart, dass man aus dem Streichteiche,
11—15 q Brut als Satz für den Streckteich erhalten kann, aus welchem im 2. Jahre 85 — 90 q
mehr als Vt kg wiegender Fische hervorgehen. lu den Abwachsteich v i'i >i't7.t und kdnstlidi gefüttert
wächst dieses Quantum im 3. Jahre auf ungefrilir lc-0 q (das Stink tiln r 1 k/j), im I. Jahri- auf
weni^tens 835 q (das Sttkck circa l'/a kg), ua 0. Jahre auf ca. aw q (das Sttlck ungefähr :! kg)
heran, dahar auf aag^Uir dai^Zwelftcli« von d«m oben beseiduieten QaantniB.
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II. Das Dubisch'sche Verfahren.
Das Princip dieses Verfahrens besteht in dem öfteren Versetzen der Fische
in neu bespannte Teiche.
Das Streichen erfolgt in einem kleinen seichten Bassin, dessen eigentlicher
Streichraum mit dem übrigen TeicUraume durch einen schmalen Gang correspondiert,
welcher durch einen kleinen Damm geführt und während des Streichens mit Strauch-
werk oder Rasen verrammelt ist. In den Streichraum werden die bis dahin nach
Geschlechtem getrennt in tieferen Bassins aufbewahrten Fische dann gebracht, wenn
das Wasser eine Temperatur von 15 — 18° R erlangt hat.
Abbililg. 1). Streichbassins mit eigens abgetrennten Streichr&nmen. In einer Ecke der
Streichräume (rechts) befindet sich bei dem Ilauptdammc der für die gewonnene
Brut bestimmte Durchgang. (Tcichanlagen in „Seewiese" in Baienu
Auf Ä — 10 Hogener rechnet man 4—6 Milchner. In den Streichraum werden
Wachholderz weige eingesteckt oder Riedgräser gepflanzt, auf welche die Rogener den
Laich absetzen ; dies wiederholt sich einige Tage hindurch. Ca. 8 Tage nach dem Ab-
legen der Eier schlüpfen die jungen Karpfen aus und bringen eine kleine Dotterblase
(ein Rest des Eidotters) mit. Sobald das Ausschlüpfen der Fischchen ein allgemeines
wird, öffnet man den schmalen Gang im Danmie, und die junge Brut gelangt zum
grossen Theile mit dem hinströmenden Wasser in den weiteren Raum, welcher von
Fischen und sonstigen schädlichen Thieren frei sein muss ; dies wird einigemal wie-
derholt, und man gewinnt dadurch eine viel grössere Menge Brut, welche unter
sonstigen Umständen von den erwachsenen Fischen zum grossen llieile aufgezehrt
werden würde. (Siehe Fig. 9.)
2*
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Im La^ff «0» tmgefähr 5 Tagen verlieren die Usekeken die DotMiaee, and
es findet daher sehOB 6—8 Tage naeh dem AoMchiapfea derselbe« die ente Über-
tragung m die BfMreMeiAe eretw Ordwmg statt
Am geeigoetegtea erweisen sich hier gute Himmelsteiche (siehe Seite 9). Die
Fißcliclion werdcu in dem Stroichbasin mit. feinen Oazokriscliorn ausgefischt, zunächst
in einem scliwinunendeu Behälter mit engmaschigem SieM)oden gesammelt und aus
diesem mit einem kleinen Siebe in eigene Transpoi-t^eluäsu gebracht, welche mit
Eis gekohlt und für die Anfiuüune ?on frischer Luft eingerichtet sind.
Abbildg. 10. Schema dM D«tlieli*M|w YMUmat. L PropMI de» BnitttrwkteiebM
I. Ordnniig. Fflr oinen Ansatz ron !)R0O0 Stnck anf 1 ha. — IT. Prophil dM Bnrt*
ttrtoktaiebM 2. Ordnung. Für 1050 Stück auf i Ao. — HL Proptail dM StreekMohM
I. O r d « n . FOr too— MO Stadt (dnitliadiBitti. »ao Stfiek) auf 1 — IV. fre$M
dM Streckteiches 2. Ordnung ftir löo— 2(m> Pttirk auf i ha. — V. Prophil eines
Winter- «der KafflnertelobM. (Das für den Wiuterteidi lu rechnende Fischqaantani
ilA« Sfltt« II.)
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Auf 1 ha Teichflächc des Brutsüeckteiches I. Ordnung rechnet Dubisch
30.000—33.000 Fischcheu.
Nach 4 Wochen erfolgt die Versetzung in den Brutstreckteich zweiter Ordnung,
welcher den Charakter eines Stieckt^'iclu's ohne Quellenspeisung besitzen und in
der Tiefe von höchstens 1 m mit gutem Schlamme vei-seheu sein soll. Auch diese
Teiche sollen bis unmittelbar vor ihrer Besetzung trocken liegen und frei von
grossen Fischfeinden sein.
-i.
Abbild. 11. Karpfen veraohledeMr Zfiohtungsmethoden. 1. Gewöhnliche Brat des alten
ZQchtungäsystems, 4 Monate alt, l'J cm laug tiud 88 g schwer. — 2. Bnit nach dem
Dabisch'schen Verfahren, ebenfalls t Mon. alt, aber S2 cm lang and ßOO g schwer. —
8. Zweisömmriger, d. h. IC Monate alter Karpfen nach dem Dubisch'schen Verfahren
and dem forcirten Fütterung, 47 em lang und 1650 g schwer. — (Nach der Natur
▼on y. Värra, Assistenten der Zoologie an der böhm. Universität, photographierte
Exemplare, welche Tom Fürsten Ad. J. Schwarzenberg auf der Landes- Jub.-Aosstellung
im J. 1801 ausgestellt wurden.
Auf 1 ha dieses Teiches rechnet man 1050 Stück Brut (d. •*. 19 Schock). Eine
künstliche Fütterung dieser Fische ist nicht nötliig, denn sie erreichen im 1. Jahre
mit Leichtigkeit ein Gewicht von 500 — 580 gr und bleiben hier bis zum nächsten
Frühjtüire, d. i. bis zur Versetzung in den Streckteich 1. Ordnung. Auch dieser
Teich soll bis unmittelbar vor seiner Besetzung trocken liegen.
Auf 1 ha dieses Teiches rechnet man ö20 Stück fS^/j Schock), und der Fisch
erreicht, namentlich wenn er auch künstlich gefüttert wird, zu Ende des 2. Jahres
(eigentlich nach 1(> Monaten) et» Gewicht von über i'/a %» ^mcä schon
aus diesem Teiche auf den Markt gebracht werden kann. Will man jedoch schwe-
rere Fische erhalten, so vereetzt man sie im 3. Jahre in den Streckteich 2. Ordnung,
welcher gleichfalls vor seiner Besetzung trocken gelegt war und frisch bespannt
worden ist
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?2
Auf 1 ha üetet Triehm r kl m e l «mm ^/g «mtk «idk mir 2 Vi BekoA (IßO—aOS
Stück) ciceisönmrigßr Karpfen. Bei kflnBUicher Znfüttming eilangt dar FImIi im
& Jahre ein Gewicht von 2^1^— ■'t kr;.
Der colossale Erfolg des Dubiüch'schen Verfahrens, verbunden mit der ( weiter
unten zur Beliandlung gelangenden) künstlichen Fütterung nach Susta s Metbude
«eigt sich noch klarer^ wenn man bedenkt, daas durdi dasselbe audi noch ein
viel grösseres Quantum Fisehsats erzielt nird als dotch das alte Zflehtongssystem.
MipM. Wenn wir, wie bei dem enten Betaplde, f^dehlldb IS Bogener ab Qtmidbge
nohnifii, so lässt bicli annehmen, da^^s wir bis 14000 Sohork oilrr 840.000 Stück Brut fQr den
ersten Satz in die Bratstreckteicbe 1. Ordnong erluütea würden, welcbe einen Flicheninhalt Ton
S8 hm haben mflMtan. Unter geringen Teriofle btlehten vir dieiei Qmatina Kndi In die Brot»
Btreckteiche 8. Ordnung, welche pinen Flidieninkalt ron 736 ha haben mfijtiten, mä wir würden
schon im ersten Jahre 4.600 q Fisohe, daher yfh mphr erzielen, als im besten Falle nach dem
alten Zächtuiigssjüteme erHt im 6. Jahre. Lu L'. Jaiiru waren für die^eu SaU ca. 1640 ha Streck-
teiche nodiwMidig^ snd au« irltode I»b1 einiger Zoflttlvang «in Qnantnn von lt.MO f IfiiM-
flichen gewinnen.
Dass dieses Beispiel aiaiit blo« etn thooretisolies Fhtatasieeeliilde ist^ beiraiat
die Abbildung 11.
Eb erübript nur uoch f^iiai^ufüliren, wie diese Erruasieuscliaft auf dem Gebiete
der iiaryfunzucUt auch von dm kleinen Tetchwirthe m Auweuduug gebracht weiden
kOnnSa, der nicht so anflgedehnto TddiflBdiaa beviifhBoliBlIet
Die Sache ist nicht sefairer. Ein eimiger Bauer oder eimok eine GeooBsen-
schaft von mehreren zu diesem Zwecke sich einigenden Landwirthen kann zur Ein-
führung des Dubiscb'Bcbcn Verfahrens schreiten, sobald 15 bis ^ iba besptoniingB-
fahigen Bodens vorbanden sind.
Die Bespannung kann vora Beginne an folgendennassen durohgi^aiurt Verden:
Für 15 ha bewässerungsfähigen Bodens.
Siel
L Anlage i-incs Stri'ichbassins. AVcini dies
ein kleiner Teich L>t, su kann mau ihn all-
jährlich schon Tom Juni wieder alt tnM&eaee
Lenil bewirtschaften).
rr. I. Jahr. EiiuaU A. kwi V,!—Vt des
lirutMtreckteiches L Ordng. seUe man wng ^ ft h»'
lOkOOO oder aodi weniger Fladiehen ein. Yen
diesen Obersetsen wir iu den Pnit^-trecktcioli
2. Ordnung oadi etwa 1 Wochen
nur SlOe Stadt; der Best ver^
bleibt bis som Herbste in dem
ersten Bassin, wird mit Blut oder
Fletschfasennehl gcfUttert and
als Fisehsata rerkaoft; eventuell
kann dies anch gleich geschehen
und der Teich mit Ende Juni ab-
geaeUagenitndinitFBtterlariateni
bepflanzt werden. Wir haben da-'
her bis cum Herbste:
Den Bnaata Anf t des Brut«trecktei-
ehes %. Ordnung UOO Sttdb
c ja
»'S a
a £
^ <Ü 3 h
g a
I-
S e <^
13
* C t.
5 5
2. Jahr. Eimats A. Anf 3 ha de.s f^treck-
teiches 1. Ordng. 16«o Öttlck Torjahriger Karp-
fen, wobei ou eCwaa aber 400 Stade
Qbri<^ bleiben, welche — wenn noi^h
irgend 1 ka bew&sserungsiäbigen Bo-
dene ▼odtanden ist — ebenfUls eln-
gi'sotzt werden oder im Fisriibehälter
aufbewahrt werden, an in der Haas-
w&tbsdiaft Terbraadit iii werden.
Der Einsatz wird geAttert
ISn.^.itz B. Anf V.— ha d.s Bmtstreckteiche«»
1. Ordng. ongefiüir 1000 Jb ischchea oder auch
weniger und flbenetsen die ^sltae & auf
1 An das Bnitrtreoklaielies t. Ordng. 1080 Sta^
3. Jahr. Mn»atz A. Auf ö ha des Streck-
teichea 2. Ordnung nngefthr lOSO
StacJc sweisOmmiiger Karpfen. Die*
Reiben werden gefüttert und im
^^^■j Herbste Tcrkauft Für 1 Schock
I Karpfen betragen die Fatterungs-
(keeten ongefthr S iL ^ Ir.
§11
* 'S •
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»8
1000 Stock.
Eintatz C. Auf '/,— ha des Bratstrecktei-
ches 1. Ordng. ongei&br 1000 Füchdiea oder
realgv: dM Obrig« irfe oben.
<t Auf 2 Aa des BrutatredcteiehoB s.
Ordttg. 9100 StflAk.
4, Jakr. Stnaais B. Auf 3 ha uutrefUir 606
sweisömmrigü Karpfeu, velche gefüttert und
, . /im Herbste rerkaoft werden. Bei uis-
gwUgwliBttaraiigluim Meh «in groe-
sr'r<'> Quantum eingeaefart wrifn; denn
es erM>rig«i uns f&r den Uüuj: brauch
M melir als SOO BMok nrabönunriger Karp-
^ ^ fen, welche, t<nfern bespannungsfähiger
Teichboden Torhandeo ist, ebenfalls noch
eingeflfltst verdeo kOnnea (auf 1'/, ha).
a Auf 8 dM BMieiebM 1. Qtdng.
1880 flMIdt. Übrigens so wie bei diuEbMlie
A. des 2. Jahres,
EtmaU D. Auf — Im deti ürutstrecktci-
I
chM 1. (Mag: 10.000 I1idich«B oder andi
wcüiger.
UhuaU D.. Auf 1 &a des Brotiitreokteicheä t.
OcdJig. 10(0 BtOek
8L Mr. MiMtea Auf 5 Jb de» Bratstreck-
teichßs 3. Ordng. ungefähr 1030 Stack.
ObrigeoB wie bei dem Einsatse A. doa
3. Jidires.
E{$iMlm D, Anf 8 ha des Strecktaldiet
!. Ordng. 1000 Stück.
EinttUm K Auf '/,— Vi *« des Brut-
streektekliM 1. Oidng. 10^ Ffadudieii
oder auch weniger.
MnsaU E. Anf 2 ha des Brutstreck-
td<in >. CMb«. 9100 SMok.
t. fair. JKHoto r. Auf 5 bi «agelllir «0«
Stück «weisöraniriger Karpfea ftr
die Winter-AhflHfJinng.
Buuat* E. Auf S Xa dn fltrecktei-
rhes 1. Ordiif;. 1580 Stück.
Biiuat» F. — wi>> der Einsäte £.
des 4 Jahres.
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4j Ii. .<
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Noch übeiBichtlicher veranschaulicht di^n Vorgang folgende Tabelle:
Jahr !
J
TeloliiaT'texi.
Boden
Brutstreckteich 1. 0 '
Brutstreckt. 2. 0.
Strecktehsfa 1. 0. ' StreckteM 2. 0.
bewäs-
serter
tro-
ckener
fliehe
RinwatK
Stück
Fliehe
Eiosate
^ck
Fiik^e
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Finaate iFlAchel Einsats
Stack \\iuha\ Stück
in ha
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1.
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A 10.000
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1 1 1
9
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2.
V.-V.
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S.
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~ 2
C 2.100~
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B 1.000
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4.
V.-V.
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1
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B 606
7
8
5.
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E 10.000
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E 9.100
J) 1.000
1
5 C 1.030
6
6.
V.-Y.
F 10.000
1
F 1.050
— 1
K 1.580
3 I D 600
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1
Die Fütterungf der Karpfen.
Nach dpn too T. $iist;i an^pstolltfii Vfrf^iichpn IkiIm'Ti sich in der Kariifcnzucht
folgende i uttüistutfe bewähit. ThierkwpcrtnelU (von Haiubergei & Kaiser in Jibers-
dorf bei Wien), Fleischfaserstoffmehl (von Grawatsdi in Neu-Erku), Fleüchjutter-
mehl (von Qooee in Heidelberg), Idtbiiff FMachßUtermM (von Metosner in Leipzig).
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Blutmehl (von Grawatscb), Wnffsbohne (LupiDUR) und Rübsölfnif-hm — die l>eideii
letztgoiiunnti'n entweder selbstiiiulii^ oder uuch deu früheren beigemeii;j,t. Auf letz-
tere Art lassen sich auch anwenden: Malekeime^ KukunUe^ Erbsen- und Ltn8en~
«cftroM, etc.
Es mu£s jedoch bemerkt verdra, daas jedes Gemenge wirksan]^ ist, wenn die
oben angeführten Anim^iiMiMin Fattermehlsorton die letztgenaimteii Fflanxeofotter-
sfcoffB liberwiegfiiL
i lia Ttüäi^ladtB htm 200—600 hg JMmhf verinmehm. Decaelbe iriid
geknetet und in Foam kleiner Kugelchen oder mittele eines Siel)e8 heigesteUtrar
Nudeln gleichmässtg «ugeetreiit.
2ftiA den von Susta gemachtm Femidbai» ikomuMii 100 tg diirA h ti uäitk s
FBthnmg erzidUn FischsmwtuAses
bei Anwendung von Thierköi in inu lil auf 14—15 fl
I
n
»
n
«
II
II
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s
s
9
II
9
»
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9
M
9
9
»
19—20 fl.
21 fl.
19— 20 fl.
13^14 IL
20— 22 fl.
30-33 fl.
9
fl
Blntmehl
n
9
9
9 9
FleiBchfattermehl .
9
9
9
9
9
9
Fleichfaserstotimehl
Fleischfuttermehl
Liebig's FleischfiittermeJil
BlutmeU
Wolfsbohnen
RübRölkucheu
Mengfuttor bestehend:
SUT HäUte ans ThierköipenneU tmd znr U&lfte ans Wolfsbohnen
, Blutmehl
, Ölkuchen
« Mahskeimen
, Wolüaboknen
„ Ölkuchen
, Wolfsbühnen
^ ^ „ . ,,„,,. Kukvirutz
zu einem Drittel aus Thierkörpermehl, zu 1 1 »rittel aus Blutmehl und
in. 1 Drittel ana Wt^bohnen
2u Vs ans Tiderkdrpenneli], au V« ans Blntmehl und zu 7, aus Eukumts
Bei deraitiget kflnstilicher Zufttttemng erzielt man in 1 Sommer auf . 1 fta
TdcbflSche Aber 350 kg Fiachnnrachs, vfthrend der durchachnittliche Zuwachs ohne
Zttflltterung bloss ca. 100 % betiigt
Beispiel. Bei cioein Teiche, in wcithem der gewohuUche Fischzuwachs auf 1 ha 40 — 60 hg
betrag, kuun derselbe dnrch Trockenlegong und Dfingoag leicht bis ru 100 tf steigen. Weno
mm der Teich li(>i>pif'l';wf'i'jr> m\t Srlinck 1 f.; wiegender Karpfen, oder vras dasselbe ist
— mit ääo kj Ifeaetzt worden ist, üo lassen sich innerlialb uuea äouuniuii im 1. Falle liöchMeus
SSO ly, in >. Falle 4S0 ly und im 8. Falle (dnrdi kanstUdie l'ftttening) «80 ieg enkden. Die
Differenz zwischen dem 2. und 3. Falle betrügt 25« A-^ und lii-sst sich beispielsweise durch Fütte-
rung mit Thierkörpenaehl eräeleo, welches mit der Zufuhr zum Teiche wa£ ca. S& fl. ra stehen
koBBit, Der rdn« dmeh «Ue Fatterung seibat n^te Kntsen warde daker M dem gevfihnUoliea
Kvktpreise von 04 fl. pro $ tuifeftbr 1S6 fl. betragen.
auf fl.
, 20—22 fl,
16—17 fl,
19—20 fl.
16—16 fl-
30^ fl.
18—19 fl.
26-30 fl.
9
9
9
1&-17 fl.
16->17 fl.
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Das VerhäLtnis des Karpfans zu den übrigen Teichfischen.
Wie dor Kjirpfcn, so kanu auch dw >chltihe gezüchtet, oder kaim dieselbe
dem Kuxpleu als Zuüatii beigegebeu werdou. ^cbuu den Karpfen kötmen, um den
Tekii lumeDlflfih don^ wo aicih eine gtoBse Menge miiidenrertliigerFlBehe befindet,
ertragfittiig« zu nafllMO, aiuh Heckte, Zander und Aale gesflditet weiden; dies
gBBchieht im TeiliiltailaBe 1 : 10 (auf je 10 Bohoek Kaipfen 1 Sehoek Heehto oder
Zander).
Zn den minderwerthigen Fischen pehörcn : dif KarjniTbc Gresslinp, das
Moderliesrhen (eine besonders unanfrenehinc Erscbeiouug iu Himmels- uud Streich-
leicheu überhaupt), der Üanjch, «iie Ziutbe, der Blei und die Blicke, der Uckelei,
der Wetterfieeh, die Sdniierle und die Steingnindel.
Za deujeuigen ilaeilieii, veldie im FiseMeieihe gedttldet und g^ütal irarden
können, gdiOren die Bothfeder, die PUMae und der Doebel.
Abfischen der Karpfenteiche, Transport, Fischbehälter (Heiler).
Die geeigneteste Zeit üum Fischen der Markttische ist der üerbst (October^
spfiteatens die enfce fflülte dea Noranibers). Der Teieh wird zom Zwedce der
Abfiaelnuig allmihlich abgetaiBen, and daa Abfiadien beginnt, wenn aieb der
Waaseistand uur auf die Fisclii:rube beschrftnkt Am zweckmässii^isUn ist die
Benützung von Zuguotzen, welche vom oberen gegen das untere Endv der Fisch-
grube gezo'jton werden. Dir pfifangenen Fische worden in Handka.scluTii oder lose
mit Xet/werk bespannten üul^rahmen zu den Sortiertischen befördert. Diese Tische
pflegen mannigfach eingerichtet zu sein. Hauptsächlich müssen sie einen erhöhten
Rand und einen aum Dnrddaflaen dea Waaaera eiageriehteten Boden beaitaen; hier
werden die Fische nach Gattung und Grösse sortiert und in bereitateii^de Tonnen
gegeben. Aus diesen werden sie in die Fischfässcr ycluacht, welche frisches, reines
Wasser enthalten müssen; die Fische sind diesem ^/auzen Vorgange ausseiet
schonennd zu behandeln,* damit die Körxieroberääche nicht abgewetzt werde oder
der Fisch nicht anderweitig Schaden leide.
Direkt vom Teiebe die Earpink in Thkn^portfBaaeni m li^ideni tat nnr für
Traoaport auf kurze Diatanzen rttUieb. Daaaelbe aoll nnr bei entapceeboid kttbler
Witterung geschehen, und auf 1 hl Wasser sind hierbei zu rechnen: 4(X) — 500
Stück kleiner einsiinnuiiger Brut, 100 Stück Lirössorer einsömmriger oder kleiner
zweisi>nimri''<'r !{nft., 80 Stück mittlerer oder iyO Stück grösserer zweisthnmriger
Kaiiiien, 4ä ^luck nicht geftttteiiter zweisömmriger Karpfen aus einem trocken-
gelegten Teiche oder dieselbe AnzaU Ton Fiaehen ana eimn gewöbnUehen Einaatve
dea 3. Jaluea, endHeh 80—85 Stock gefttterter swdaftmmriger oder gewöhnlicher
4 — 5 BÖnunriger Karpfen. Für weiteren Transport müssen lÜe Fische erst vorbe-
reitet werden, in dem man sie einige Zeit in reinem Wasser, am best<'n in Fisch-
behältern mit durchfliessendem Wasser hält, damit die durcli Schlamm v« runrei-
nigteu Kiemen gereinigt werden. In 1 /ti Wasser dürfen auf grosse Distanzen nicht
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mehr als 10 — 20 ig Fiäche befördert werden, überdies masa das Wasser nach ]e
Ö — 8 Stunden erneuert oder mittelB Saugpnmp» mit friseber Lnft msehen und
aiueerdem mit Eis gekühlt vrerden.
Fischbassins und FisdtbehäUer (Heller) werden in grüasereo Teichwirthschaften
zum Zwecke der AuflK-walirun^ von FiRchon (Streichfischeo) vom Zeitpunkt»' der
Äbtischuiig bi« jiuiii ^Nmt^'r odti auch bis zum nächsten Fruhjahrt' aiiu^elegt. lier
Wasserstand soll bei regelmässigem Zu- und Abfloss wenigsteus 2 m betragen,
and der Gnmd wcaeli ond nndnrehliwig eefn (Lettenboden). In ein 10 graws
Fiacbbasein können ün Winter 200—250 q Karpfen eingefletit wsden. — Stteieh-
fischtv werden in kleinen Bassins ond nach Geaddeebteni getrennt aufbewahrt. —
In der Zeit von der AbfisRhun? bis December verliert der Karpfen im FiachbeaBin
1 — 2Va%, ^om Uctober bis April 2 — 3, höchstens 5% seines Gewichtes.
Einige bemericenswerthe Schriften aus dem Fischereifiiche.
Benecke dr. Berthold. Die Teichwirf hsehafl. Berlin 1885. Paul Parey. 1 Mk. 75 Pf.
Delius dr. Adolf. Dm Teichwirthsümjt. Leipzig 1875. Theilweise veraltert.
Fri6 Dr. Anton. Kurze Anleitung sur ScUbUng- wnd FbrellenjsucfU. Prag. 1888. lu
CoDUniflslon der Baebhdlg. Fr. fo?nÜ. Preis 40 kr.
— Fischereikarte des König r. Böhmen wul Erläuterungen über die " Vm h itihm g
der Fische. Preis 3 fl. In Commission der Buchhdlg. Fr. ftivnäc.
Horäk Wenzel. Die Teichwirthschafi mit besonderer Rücksicht auf das südliche
Böhmen. Pnig. 18(19. (Ein ehemals vorzügliches, gegenwärtig jedoch zum grossen
Theile bereits veraltertes Buch). Verjgiffen.
NiUM Kari. LtrkM der TndwirtketA^^SUmn, 1881. Hemke Lebeling.
Preis 10 Mk. — (Zum Theile an Horftk anlehnend, entli< es zirar viele
werthTolle Belehrungen, ist aber mit Bfieksioht auf die moderne Bicbtung zum
Theile veraltert).
Spatny Franz. Ryhnikärstvi. Prag. 1870. Auszug aus dem SVeiku Horuk'». Eine
gute (Quelle für Fachausdrucke und cinschlägigo Beschieibuugen. Verj^ffeu.
ioila JoMf. EnUämmg dee £afpfm». Bdlmuach in CommiBmon der tfueUidlg.
Kr. ^TnAi. Freia 3 iL (Denlaeh im Verlage von Heneke A Lebeling in
Stettin.) ModriiH' rTnnulsätae der Teichwirthschafi
— Die Karffcnfutterung in Wittinfran. anno 1888. Zur Erfranzung: des Werkes
„Eniährung dt'S Karpfen" S* paiatabaruck aus der Deutsch. Fischereimtuug
.\11. Jahrg. 1891. Derieke »k. Lebeling Stettin.
Die angeführten Sehxiften beeorut, insofern sie flberhanpt erhUtUeb Bind, aufs
bereitwilligate die Bnchhandlong Fr. ^miC in Prag.
DRUCK VON IJR. EDV. GRtOK l.N FRAG.
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