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IRebend: Tot: —
Gemeinden ge: ge: F ausichl,
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geborene
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Stuttgart m. 2840 1101 1731
w. 2662 96 1590
Ulm ım| 68) 20| 3%
w.| 583 17 316
Heilbronn m. 661 23 380
w.! 400 2l 38
Ehlingen . m. 49 8 274
w, 434 12 262
Gannftatt . ım.! 461 9 259
w. 464 9 264
Reutlingen . m.| 816 5 229
w. 342 7 150
Ludwigsburg m. 242 10 183
w. 224 4 132
Göppingen m, 325 S 201
w.| 316 9 167
Gmünd m, 294 5 189
w. 315 & 181
Tübingen m. 39 15 232
w| 34, | 18
Tuttlingen m.| 234 9 185
w. | 256 5 126
Ravensburg . m. 196 6 151
w, 187 10 158
Heidenheim . Im| 21 5| 10
ww. | 189 \ 1 86
Schwenningen . ım. 256 12 131
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Aaufammen . . m. 7560 245 I 4589
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Württemberg (Germany). Statistisches Landesamt, Memminger,
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Württembergische Jahrbücher für
Statistik und Landeskunde
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Verein für Vaterlandskunde (Stuttgart), Württemberg (Kingdom). Statistisches Landesamt
W Lemma
Mürttembergi de Jahrbücher
tatiſtik und Lundeskunde.
Herausgegeben
non dem
Röniglichen Statiſtiſchen Tandesamt.
_ Jahrgang 1904.
Wit 1 Bartenbeilage.
Stuttgart.
Drud und Kommiffionsverlag von W. Kohlhammer.
1905,
per
Inhaltsüberficht.
Seite
Chronik des Fahres 104. Bon Profeffor Dr. Ern ſt. ene I
Wekrolog des Jahres 1904. Bon Demielben Dr De rar a TR Ne we A a Ta EL HET TE ee IIL
Württcmbergifche Kiteratur vom Jahr 1903. Bon Oberjtudienrat Dr, Steiff, Oberbibliothefar der K. Landesbibliothel v
überſicht über die ta Malenderjahr 1904 erfihtenene perlodiſche Statiftin aus dem einzelnen Departements.. . . XVII
Pältteilangen Ratitifizen Inhalts aus den ſtändiſchen Verhandlungen IM . . . + +. XXIII
Verzeidynis der im Laufe des Tahres 1904 erfchtenenen Veröffentficiungen des RR. Stattfifdhen —— — .... MI.
Erſtes Heft.
Die Ergebnilfe der Vlchzählang vom I. Dezember 1900 im Königreich Württe aberg. Yon Finauzrat Dr, Trüdinger,. 1
Die Landpoft in Württemberg. Bon Oberpoftrat Auguſt v. Haric —F ar Baer 46
Die direkten Staatstenrrn in der Groffihaft Wirtemberg. I. on Profefior Dr. Ernſi Fe 5b
FRitteilungen über volkstämlide Überiteferungen tn — Ur. 1. Von Dr. Bob nenberger, 0.0, Brofeſſor in
Tubingen— .. —— na Be — —— . m
Beiträge zar Gefdjicte Suränds. Xon Nettor Dr. Hans in Gmünd e 117
Statiftik der landwirtſchaftlichen Bodenbenühung und des Ernteertrags in Württemberg im Schr 1908. Bon Finanzrat
Dr, Trüdinaer . . . 140
Sılfstafel zur —— der Älteren Gonenbemmunger in Wettenberg auf Normal-Mall Bon Rechnungera ra " es eb
mann .„. A — — a ai teren a et —— . 181
Zweites Beft.
Die Bewegung der Kevölkerung Württembergs in den Jahren 1901 und 192 . — 1
Die direkten Staatsfleuern in der Graffchaft Wirtemberg. 11. Yon Profeffor Dr. Ernft . 783
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftik in Württemberg in den Fahren 1902 and 1908. Bon FJinanzrat Dr. S X 120
Gebrauhsfühlgmadmung von Sonnenuhren. Bon Profefior Dr. E. Hammer in Stuttgart . 158
Urkundliche Mittellungen, betreffend das Schulwelen der ehemaligen — — Gmünd u des ı von ie ab-
hängigen Gebiets. Bon Rektor Dr. 8. Klaus in Gmünd 161
Statitik der landwirtſchaftlichen ANNE und des —.. im Wittenberg kn Bahr 1908. "Bon Zinangrai
Dr. Trudinger FREE F 2 Er
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Jitıze
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Bur Jahresgeſchichte.
Chronik des Inhres 1904,
Januar 22, Der Philoſoph Eduard Zeller feiert in Stutt:
gart feinen 90, Geburtstag.
Februar 5. Ihre Majeftät die Königin begibt Sich zur
Hochzeit der Prinzeflin von Albany und des Herzogs
von Ted nad London.
Februar 18. Stadtſchultheißenwahl in Heilbronn. Re
gierungsaſſeſſor Dr. Göbel von Stuttgart wird mit
1459 Stimmen aemählt (drei meitere Handibaten er:
halten 1120, 772 und 262 Stimmen).
Februar 21. Ihre Majeftäten der König und die Königin
reifen rad Mönig im Odenwald zur Taufe des Eohnes
des Erbaraienpaares von Erbach-Schönberg.
Februar 24. Die lanbwirticaftlihe Akademie in Hohen:
heim erhält den Namen „Sandmwirtichaftlihe Hochſchule“.
März 28. Seine Majeftät der König reift zu einem Be:
ſuch bei den Erbprinzlich zu Wiedfchen Herrſchaften nadı
Berlin.
April 1. Seine Durdlauht Prinz Mar zu Schaumburg:
Sippe, Bruder Ihrer Majehtät der Nönigin, ſtirbt im
Abbazia und wird am 7. April in Ludwigsburg beis
geſetzt.
April 14. Seine Majeſtät der König begibt Sich zum Ber
ſuch bei den Großherzoglichen Herrihaften nad Karla:
ruhe,
April 23. ihre Nöniglihen Hoheiten der Bring und die
Vrinzeffin von Wales treffen in Stuttgart ein, Am
25. April findet die nveftitur Seiner Majeltät bes
Königs mit dem Hofenbandorden ftatt.
Mai 1. Ihre Majeitäten der König und die Königin
reifen nad Carlsruhe in Schlefien.
Mai 16. Eröffnung der Rebeneifenbahn Yaupheim:-Schwendi.
Mai 18. Zujammentritt der Kammer der Abgeordneten.
Mai 19. Zufammentritt der Hammer der Standesherren.
Mai 20. Die Kammer der Standesherren beratet über die
Roltsichulnovelle, die an die Kommiſſion zurüdverwieien
wird.
Mai 26 fi. 10. Landesveriammlung der nternationalen
friminaliftifchen Vereinigung in Stuttgart.
Mai 29. In Anmeienheit Seiner Majeftät des Mönigs
findet in Liebenzell eine Jubelfeier ftatt zur Erinnerung
BWürttemd. Jahrbüder 1004.
an die 300jährige Zugehörigkeit der Stadt und Um:
gebung zu Württemberg.
Juni 1. In der Kammer der Abacordneten wird ein An—
trag, betreffend bie Erridtung von Arbeiterlammern, an⸗
genommen,
Juni 8. Die Hammer der Standesherren führt mit der
Beratung der Volksſchulnovelle fort. Nachdem ein An:
trag, der die Übertragung der Bezirksſchulaufſicht auf
die Geiftlihen beſchränlt, Annahme gefunden hat und
damit Art. 4 der Novelle gefallen ift, wird der ganze
Geſehesentwurf von der Regierung zurüdgezogen.
Auni 9. Seine Majeität der König gibt in einem Schreiben
an den Staatömimijter Dr. von Weizjäder feinem Be:
dauern Yusdrud, dak der mit ber Bolfsichulnovelle
unternommene Berfuch, eine Nusgleihung der Gegen:
fäte auf dem Gebiete des Werhältniffes von Staat und
Kirche zur Schule herbeizuführen, vorläufig ins Stoden
aeraten ſei.
Juni 16. In der Kammer der Abneorbneten wird mit #2
gegen 17 Stimmen eine Refolution angenommen, in der
die Erwartung ausgeiproden wird, daß es der Regie
rung aelingen werbe, die Neform in der Schulauffichter
frage gebotenenfalls durch umverweilte Einleitung der
Verfaffungsrerifion zur Durdführung zu bringen.
Juni 20 f. Wegen des Scheiterns der Schulnovelle
finden im Sande zahlreihe Proteftverfammlungen ftatt.
Juni 23. Schluß des Landtags.
Juli 16. Die von der Stuttgarter Studentenſchaft auf
dem Gähfopf errichtete Biamardfäule wird eingeweiht.
Auguft 4. Der größte Teil des Dorfes Ilsfeld (810
Häufer, dabei Kirche, Rathaus, Pfarrhaus und Schulhaus)
wird vom Feuer zerftört.
Auguft 6. Seine Majeftät der König begibt Sich nad
Ilsfeld.
Auguſt 13. Großfeuer in der Bremen-Beſigheimer Ol—
fabrit zu Beſigheim.
Auguft 18 fi. 14. Internationaler Amerikaniſtenkongreß
in Stutigart.
Auguſt 21. Großfeuer zu Nordheim OA. Bradenheim
(6 Wohnhäufer, 8 Scheuern zerftört).
1
1 Chronit des Jahres 1904.
September 8. Zur Erinnerung an Eduard Mörites 100,
Geburtstag finden im Stuttgart, Ludwigsburg und |
Mergentheim Gedentfeiern jtatt,
Srptember 17. Das Städichen Binsdorf CN. Sulz wird
zum großen Teil durch Neuer zeritört «93 Haupt—
gebäude).
September 25. In Amvelenheit Seiner Majeftät bes
Konigs wird die neue Kirche in Hagelloch OA. Tübinnen
eingeweiht.
Dftober 2. In Anweſenheit Seiner Majeſtät des Königs
wird das Kindererholungsheim bei Stuttgart eingeweiht.
-Oftober 15. Gröfinung der Eiſenbahn Baihingen —
Enzweihingen.
Oktober 18. Wiederzuſammentritt des Landtags. Am
20. wird in der Hammer ber Nbgeorbnneten ein Aniraa
betreffend Befreiung der Diſſidentenlinder vom Religions:
unterricht angenommen. 25. Schluß des Landtags.
November 4. Neueröffnung des Yandtaas mit folgender
Thronreve:
Liebe Getreue!
‚Indem Itch zu Beginn des zweiten ordentlichen Sand:
tags der Wahlperiode in Ihre Mitte trete, heiße Ich Sie
herzlich; willlommen.
In Dem neuen Abſchnitt diefer Periode wird Ihre
Tättgfeit zunächſt der Beratung der fhon dem letzten Yand-
tag vorgelegten Entwürfe einer Gemeinde: und einer Ber
zirlsordnung gewidmet fein. Um den Abſchluß Des mic
tigen Reſormwerles unter Benübung der bisherigen Ar:
beiten zu ermönligen, werben ihnen bie Entwürfe in um
veränderter Geſtalt ſofort wieder zuachen.
Unter den zu löfenden ſtaatlichen Aufgaben iteht Die
Verfaſſungsſrage in der vorberiten Reihe. Meine Hegie
rung ift bereit, auf ber Grundlage des beitchenden Ber-
jaſſungsrechto eine Änderung der Beftimmunaen über die
Zufammenjegung der Ständeverfammlung in dem Sinne
herbeizuführen, daß die Abgeordneten zur zweiten Hammer
ausihliehlih durd das allgemeine, gleiche, unmittelbare
und neheime Wahlrecht berufen werden und zuwaleich Die
erfte Hammer eine zeitgemäße Erneuerung erfährt. Pod
haben freilich die im Ihrer Mitte beftchenden Meinungs:
verfchiedenheiten über die nähere Geſtaltung diefer Ände—
rung Die erwünſchte Ausgleichung nicht erfahren. Ich bin
indeflen der feiten Zuverſicht, daß die Ztände des Landes,
überzeugt von ber dringenden Notwendigkeit der Reform,
die Bemühungen Meiner Renierung um eine Berfühnung
der Gegenfüge in opferfreudiger Hingabe an das hohe Siel
felbittos fördern, und daß fie durch ihr Entgegenlommen
einem neuen geſetzgeberiſchen Borachen, dns JG zu veran:
laſſen entſchloſſen bin, die Wege ebnen werben.
In der Finanzgebarung des Landes hat ſich unter dem
Drud des wirtihaitlihen Niedergangs im Gtatsjahr 1902
ein erheblicher Abmangel ergeben ; es fteht jedoch zu hoffen,
daß diefer Abmangel in den Rechnungoergebniſſen der
folgenden fahre feine Deckung finden wird. Nach den vor:
läufigen Aufftellungen wird es auch möglich fein, den
Dauptetat für Die nächſte Yinanzperiode, mern ſchon wicht
ohne Schwierigfeiten, zu begleichen,
Ter bei dem lebten Landtag eingebradhte Geſetzes
entwurf wegen Erbauung eines neuen Hoftheaters wird
Ihnen alsbald wieder vorgelegt werden. Ich gebe Mid
gerne der Hoffnung bin, daß derfelbe von Ihnen mit mön-
lichſter Beichleunigung und in einer den fünftleriichen Inter—
ejien Meiner Reſidenzſtadt wie des aanjen Yandes ent:
iprechenden Weile erledigt werden wird.
Aür bie Cilenbahnverwaltung find zur Befriedigung
zahlreicher, durdı den itets wachlenden Verkehr hervor:
gerufener Bedürfniffe und Wünſche ſehr erhebliche Mittel
bereitzuftellen. Diefe Mittel werben in erfter Yinie für die
Ermeiterung und den Umbau der Bahnhöfe m Ztuitgart
und Gannftatt und ihrer Zufahrtölinien ſowie für den dar
mit im Zuſammenhang jtehenden Bau der linkäufrigen
Nedarbahn, jobann für den Ausbau von bereits bemwilligten
' zweiten Geleifen, die Erweiterung baulicher Anlagen und
die Vermehrung der Fahrbetriebsmittel in Aniprud ae
nommen. Gleichzeitig Joll mit dem Bau von Nebenbahnen
und von Wohngebäuden für Angeftellte und Arbeiter der
Berfehrsanftalten fortgefahren werben.
Auch Für die Poſtverwaltung werden jur Errichtung
neuer Poſtgebaude außerordentliche Mittel zu fordern fein.
Huf dem für die Einzelitaaten jo wichtigen Gebiete des
Unterrichtsweiens, deſſen weitere Förderung ein befonderes
Anliegen Meiner Negierung it, wird Ihnen demnächſt cin
Geſetzesentwurf zur Berbeilerung bes Cinfommens der
Volkoſchullehrer zugehen, der auch einige jonftige Vorſchläge
zur Abanderung des für die Bolfoichule geltenden Rechtes
enthalten wird. Wegen der nicht minter dringlichen Er-
höhung der Bezüge der Geiftlihen wird in den Haupt:
Anangetat für 1905/06 eine entiprehende Forderung ein
geitellt werden.
Die Hegelung des Gerichtstoftenweiens in Angelegen
heiten der freiwilligen Gerichtsbarteit jowie im Zwangs
verfteigerungs: und Jwangsverwaltungsverfahrten, ſoweit
foldje der Landesgeſetzgebung überlaflen tft, und weiterhin
die Aufitellung landesgeſetzlicher Borjchriften über die Ge—
bühren der Rechtsanwälte werden gleichfalls einen Gegen:
ſtand Ihrer Verhandlungen zu bilden haben; auch foll ein
Gefegesentmurf über die Bahneinheiten Ihrer Beſchluß
faſſung unterftellt werden.
Ein die Abänderung des Geſetzes über die Venfions-
rechte Der Mörperichafisbeamten bezwedender Geſetzesentwurf
ft Dazu beitimmt, Die Freizügigleit zwiſchen den verfchiede:
nen körperſchaftlichen Penſionskaſſen untereinander und mit
ten ſtaatlichen Penfionstaffen einzwühren, auch die Kenfions-
fafje für Mörperichaftöbeamte den Beamten der Kirchen
und Pfarrgemeinden zugänglich zu madıen. Im Anichluf
hieran wird die entſprechende Anderung des Geſetzes über
die Rechtsverhaltniſſe der Staatsbeamten in die Wege ae
leitet werben, wogegen die von Meiner Neaierung ernſtlich
— — — — — —
— — —
Refrolog des Jahres 1904,
ind Auge gefahte und vorbereitete umfaſſende Reviſion
dieſes Geſezes wegen des damit verbundenen erheblichen
Mehraufwands Jau Meinem Bedauern vorerft noch zurüd:
geſtellt werben muß.
Eine Anzahl weiterer Geſetzesentwürfe iſt zurzeit im
Bearbeitung begriffen und zum Teil dem Abſchluß nahe.
Inwieweit diefe Entwürfe in der jet beninnenden Land—
tagsperiode ‚ihrer Beratung unterſtelt werden Fönnen,
hänat von dem Fortgang Ihrer Verhandlungen ab,
Ich darf das Vertrauen hegen, daß Sie fid der Er
lebiqung der Ihnen hienach oblienenden wichtigen und
ichwierigen Aufgaben mit gewohnter Singebung widmen
werden. Mögen Ihre Berhandlungen, vom Geifte der
Mäfigung und der Berföhnlichleit getragen, unter Gottes
Beiftand zu einem glüdlihen Ergebnis führen und für ı
Mein geliebtes Voll ſegensreiche Früchte zeitigen !
Ih erkläre den Landtag fiir eröffnet.
iu
November 8. in Anmelenheit Seiner Majeſtät des Königs
wird die fatholiiche Garniſonslirche in Ulm eingeweiht.
Ronember 8 fi. Beratung über die (Semeindeorbnung in
ber Hammer der Abgeorbneten.
November 17. Stadtiſchultheißenwaähl in Navensburg.
Stiftungsverwalter Neichle wird mit 755 Stimmen ge
wählt gegen Stadtſchultheiß Harrer von Schramberg,
welcher 551 Stimmen erhält.
November 18. Landtagswahl in Mergentheim: Oberforft:
rat Keller (lib.) 2322, Weinhändler Mittnacht (Bund
der Landwirte) 1542, Oltonom Pfeufer (Zentrum) 1063
Stimmen. In der Stihwahl vom 2. Dezember wird
Mittnacht mit 2846 Stimmen gegen Keller, der 2810
Stimmen erhält, gewählt. Die Mahl wurde angefochten.
Dezember 9. Ihre Majeftät die Königin beaibt Sich nad)
Nachod in Böhmen.
Vekrolog des Inhres 1904.
Januar 6. Stuttgart.
am Seminar Uradı.
Nr, 10,
Stuttgert. Adolf v, Shübler, Kaiſ. Geh. Regie:
rungsrat a D. Schw. KAron. Rr. 20 und 38.
St. AmJj. S. 21. Schw, Kron.
14.
18. Ludwigsburg. Karl v. Huzel, Praſident der Kreis
regierung daſelbſt. St. Anz. S. 85. Schw. Kron.
Nr. 31 und 97,
24. Stuttgart. Georg Ehni, Hommerzienrat, 1893 bis |
1898 Reichstagsabgeordneter. St. Anz. ©. 145,
Schw. Kron. Nr. 37, Beobachter.
31. Stuttgart. Robert Lutz, Verlagsbuchhändler. Schw.
Rron. Nr. 53.
Februar 12. Omaruru in Südweſtafrika. Grid Freiherr
von Wöllwarth-Lauterburg, Leutnant, St.An;.
=. 233, Schw. Nron. Nr, 138.
15. Stuttgart. Dr. med. Karl v. Kod, Präſident a. D.,
Ehrenmitalied des Medizinalfollegiums. St Anz.
S. 247 und 268, Schw. Kron. Ar. 74 und 79
Mediziniiches Korreiponvenzblatt S. 817,
18. Jsny. Friedrich Diftel, Gutobeſitzer, 1883-1894
Yandtagsabaeorbneter für Welzheim.
29, Höfen. Marl Commerell, Rommerzienrat, I891 bis
100 Landtagsabgeordneter für Neuenbürg. Schw.
Aron. Nr. 9.
März 1. Etuttgart. Georg Jäger, Hauptmann a. D.,
Dichter. Schw, Kron. Ne. 100 und 105.
3. Cannftatt. Ernſt Pfeiffer, Seh. Hofrat.
=. 376. Schw. Kron. Nr, 104.
Sr. Anz.
Dr. Karl Fuchs, früher Ephorus
9. Stuttgart, Dito v. Alberti, Geh. Ardivrat, Mit:
glied der Württ. Kommiffion für Landesgeſchichte.
St. Anz. S. 421. Schw. Aron. Nr. 114,
Münden. Theodor Kettner, Berficderungsiub:
direltor, 1893—1903 Neichstagsabgeordneter für den
10, württ. Wahlfreis, Schw, Kron. Nr. 146,
Gannitatt. Ghrifttian v. Kalchreuter, Prälat,
vorm. Dekan in Sulz und Badnang.
April 8. Stuttgart. Eugen Romberg, Oberföriter, Pro:
feflor an der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Hobenheim.
27.
30.
28. Cannſtatt. Hieronymus v. Lana, Landgerichtspräſident.
— Florenz. Dr, Edgar Kurz, Arzt, Dichter, Sohn
von Hermann Kurz.
30. Feuerbach. J. & Kraut, Fabrikant, 1895—1900
Yandtagsabgeordneter für Stuttgart Amt,
Mai 4. Beaufort (Rapland). Albrecht Fiſcher, Vrofeflor,
vorm. Vorſtand der landwirtichaftlihen Abteilung
des Kapminiſteriums. — St.Anz. S. 881.
9. Kavensbura. Rudolf Denny, Landgerichtsdirektor.
16. Stuttgart, Heinrich Grof, Profeſſor an der Kunſt—
arwerbeichule. Schw. Kron. Nr. 227,
21. Ztuttgart Dr. Karl Diet, Obermedizinalrat. St. Anz.
S. 813, Schw. Kron. Nr. 234, Medizinisches
Korreipondenzblatt S. 548.
22, Stuttgart. Adolf Müller: Palm, Hofrat, Profeſſor
früher Chefredafteur bes Neuen Taablatts.
31. Jeruſalem. Dr. Friedrich v. Braun, Oberkonfiftorial-
rat, Stadtdekan in Stuttgart. . 866 j.
Schw. Aron. Wr, 260 und 267.
St.Anz. S
IV
Juni 1. Stuttgart. Nobert Steidle, Oberpoſtmeiſter
a. D,, Ehrenvoritand des Stuttgarter Liederlranzes.
St. Anz. S. 875 Schw. Kron. Ne 249,
10. Stuttgart, Harl Weitbrect, Profefior, Rektor der
Techniſchen Hochſchule. St. Anz. S. 919. Schw.
Kron. Nr. 264 und 333.
14. Stuttgart. Joſef Bayer, Hofbaumeifter a. D.
17. Dätzingen. Friedrich Graf Dillen:Spiering,
Oberftleutnant und SHofjägermeifter a. D.
30, Stuttgart. Felir Steudel, Überhoflammerrat.
Schw. Aron. Nr. 300,
Juli 11. Enlenhofen. Joſepyh Bochezer, Dr, Pfarrer,
Mitglied der Württ. Kommiſſion für Landesgeſchichte.
St.Anz. S. 1129.
Stuttgart. Herman v. Daug, Dberiteuerrat, Vor:
ftand des Hauptſteueramts Stuttgart. St. Anz.
=. 1147,
24. Ulm. Karl v. Schuon, Landgerichtsdireftor a. D.
Auguſt 2. Freudenſtadt. Guſtav Sirt, Dr, Profeſſor
am Karlsgymnaſium in Stuttgart, Inſpektor der
K. Münz: und Medaillenfammluna, fowie der Samm
fung antiler Steindenfmale, Mitglied der Kommiſſion
für Verwaltung der Hunft: und Altertumsdenkmale
und der Württ. Rommiffion für Landesgeſchichte.
St.Unz S. 1243. Schw. Kron. Nr. 355.
3. Liebenzell. Theophil Frey, Baurat in Stuttgart.
St.Anz. S. 1249, Schw. Kron. Wr. 357,
4. Stuttgart. Michael Benzinger, Rektor a. D.
18.
5. Tübingen. Chriftoph v. Sigwart, Dr, Geh. Rat. |
Profeſſor der Philoſophie a. D. — St Anz. S. 1249,
Schw. Kron. Nr, 362, 364 und 375.
11. Gefecht bei Materberg in Sübweftafrifa. Rudolf
Ganfier, Hauptmann. St.An; S. 1301. Schw.
Kron. Nr. 379,
13. Stutigart. Karl v. Schill, Seneralleutnant z. D.
St. Anz. ©. 1288, Schw. Aron, Nr. 375.
14. Berlin, Dr. Eduard v. Martens, Geh. Regie
rungsrat, 2, Direltor am Mufeum für Naturfunde,
19. Stuttgart. Baul v. Baldinger-Seidenberg,
K. Kammerherr und Hofmarichall Ihrer Raiferlichen
Hoheit der Frau Herzogin Wera, Oberftleutnant z. D.
St.Anz. ©. 1319 und 1329,
21. Gargellen. Albert Yanderer, Dr, Profeffor, Direftor
des Arantenhaufes in Schöneberg. Schw. Kron.
Nr. 390, Mediziniſches Korrefpondenzblatt S. 1099.
26. Reutlingen. Louis Gminder, Nommerzienrat.
SA. ©. 1353. Schw. Kron. Nr. 398.
September 4. Eßlingen. Nuguft Ehrhardt, Aabrif-
direftor 0, D. St. Anz. 5.1405. Schw. Mron. Nr. +13,
6. Ehlingen.
Adolf Groß, Überbaurat, 1. Direftor |
Oftober 1. Ztutigart, D. Marl v.
Nekrolog des Jahres 1904.
der Maichinenfabrit Eßlingen. St. Anz. S. 140.
Schw. Kron. Nr. 416 und 546.
1. Stuttgart. Julius Hofimann, Dr, Berlagsbud
händler, St. Anz. S. 1423, Schw. ron. Nr. #7.
13. Königsengwald. Eveline Baronin v. Maſſenbach
vorm. Staatsdame Ihrer Majeität der Königin Olga.
22, Stuttgart. Adolf Federer, Geb. Hofrat, öfterreic:
ungarifcher und ſchwediſcher Konful.
27. Mergentheim. Philipp Friedrich Spieß, Olonomie
rat, Landtagsabgeordneter. St. Anz. S. 1515.
30. Reutlingen. Dr. Karl Friedrich, vorm. Rektor
des Gymnaſiums daſelbſt. Schw. Kron. Nr. 457.
Burl, Prälat, Ehren:
vorm. Stiftöprebiger.
Schw. Aron. Rr. 4658
mitglied des Konſiſtoriums,
St.Nnz ©. 1528 und 1584.
und 460,
Stuttgart, Eduard Keller, Profeffor, Hofmufilus
a. D. St. Anz. ©, 1615. Schw, Kron. Nr. 478,
Geislingen. Frans Schauffler, Kommerzienrat,
Direktor der Württ. Metallwarenfabrif.
Stuttgart. Eduard Föhr, Hofjumelier, Rommerzien:
rat, Landeösichügenmeifter. Schw. Kron. Nr. 454.
Tübingen. Marl Dent, Pfarrer a. D., früher Ab:
georbneter zur 4, 5. und 6. Landesſynode.
Stuttgart. Karl Öfterlen, Naufmann, Schrift:
führer des Yiterarifchen Klubs. Schw. Kron. Nr, 40
und 495,
November 5. Chriſtazhofen. Fridolin Haufchel, Pfarrer
und Kamerer, 187471 elblaplan der 1, württ.
Feldbrigade. Schw. Kron. Nr. 520,
11. Ellwangen. Dr. Guftav Walcher, Ölonomierat.
St. Anz. ©. 1785.
14. Stuttgart. Richard v. Hardeag, Generalmajor
z. D. Schw. Kron, Nr, 534,
22, Zchmidsfelden. Alberto. Shmidsfeld, Gutsbeſitzer,
1862— 1868 Yandtugsabgeordneter für Leutlirch.
28, Um. Karl Albert Wild, Schulrat. St.Anz.
S. 1871.
29, Stuttgart, Karl Schwenzer, Hofmedailleur. Schw.
Nron. Nr. 585,
Dezember 5. Stuttgart. Emil v. Schuler, Über:
finanzrat bei ber Gleneraldireltion der Staatseifen:
bahnen,
Lazarett Waterberg. Guftav Erhardt, Leutnani
bei der Baiferlihen Schußtruppe in Süpmeftafrifa,
11. Gmünd. Traug. Friede. Streich, Oberinipeftor,
Borftand der Taubftummen und Blindenanftalt.
St.Anı S. 1949 und 1973.
Ztuttgart. Karl Clausnitzer, Überregierungsrat
a. D., außerorbentlihes Mitglied der Sentralftelle
für die Landwirtſchaft. Schw. Kron. Wr. 610,
7
29.
MWürttembergifche Literatur vom Jahr 1903.
Bon DOberitubienrat Dr,
Steiff, Oberbibliotbefer.
A. FJürſtenhaus.
Kerl Eugen, Herisgn. W. — Herzog Karl Eugen von Württem:
berg u. feine Zeit. Herausg. vom Württ. Geſchlchto⸗ und
Altertumd: Verein, Mit zahlreihen Kunftbeilagen und Tett⸗
abbilpungen. 2. Heft. Mit einem Porträt von Franziska von
Hobenbeim in karbenlichtbrud, einer Uniformierungstafel in Haube
folorit und 17 Tertabbildungen, darunter 10 Bollbilder Zweiter
Abſchnitt: Die beiden Ehen bes Herzogs [ven] Archivbirektor
Dr. von Stälin. Hof u. Hoffele [von] Generalmajor ;. D.
Dr. von Pfiſter. Militärweſen [oem beimfelben]. Stuttaart,
T. Nefi Verlag IE. Büdle) 1908. 8%,
Olga, Aönigin u. W. — Königin Olga von Württemberg, Mit
befonberer Berüdfihtigung ber unter Ihrer Mafeſtät geitandenen
Vroteftious: Anſtalten. Stuttgart, Buchdrucktrei Ehr. Scheufele
108. 8%
©. auch im Anhang: Burf.
B. Tand und Bulk
mit Staat und Kirche.
1, Geſchichte und Geographie.
(Altertümer. — Bolfsfunde,
v. Alberti, Otto, Württ. Adels: u. Wappenbud, Im Auftrag
bes Württ. Wftertumsvereins verfaßt von —.
v. Schmidt — Sunehein. Stuttgart, W. Koblbammer 1908, 8",
Atlas, Topograpbiicer, im Mabftab 1:50000 f. Karte.
‚tührer, Neuer, durch Württemberg u. Hohenzollern für Bergnüqungs:
zeifenbe mit beſenderer Ginteilung zur Benützung mit einer
Banbesiahrfartee Mit vielen Illuſtratienen, mehreren Spezial:
farten ... Gannitatt, G. Hopf o. 3. (1003, 8®,
Umſchla gtitel Wie konn man Württemberg u. Hehenollern in
15 Zosen genußreih bereiien?! Win meuer Führer m. |. w.
Aunbberichte aus Schwaben, umfaffend bie vorgeſchichtlichen, romi⸗
iden m. merowingifchen Altertümer, In Verbindung mit bem
Bürt. Altertumsverein herausg. vom Württ, Anthropofeglichen
Verein unter ber Leitung von Profeffer Dr. &, Sirt. X. Jahr:
gang. 102, Stuttgart, F. Schweizerbart'ie Berlagsbandlung
(E, Nägele) 1908. 8°.
Hand; und Verfebröfarte von Württemberg u. Hohenzollern. Ge—
zeichnet von Oswald Melhina. Maßſtab 1:500000. Stutt«
aart, Hebbing & Buchle o. X. (1908).
Saffert, Dr. Kurt, Profeſſor, Landeskunde bed K. Württemberg
Mir 16 Bollbildern u, einer Karte. Leipzig, G. J. Goͤſchen'ſche
Berlagshandlung 1908. 8°, (Gehört pur „Sammlung Goſchen“.
Jahrbũcher, Württembergifche, für Statifil u. Sandesfunde, Heraueg
von bem K. Statiſtiſchen Landesamt.
Rartenbeilagen. Stuttgart, Rommilfionsverlag don W. Kohl:
bammer 13. 4°,
Karte, Neue Tepographiſche, bes K. Württemberg im Mafftab
1:25000. Herausg. von bem K. MWürtt. Statitifchen Bandes:
11. Heft.
Yahrgang 12, Mit ı
- Statiftif. — Munbartlices.)
amt. Blatt 45 Badnana.
Stuttgart IMS.
Wird auch aufgelührt mit der Begebfmung :
Birttemberg mit Högenturnen.
Karte von dem #. Württemberg nach ber allgemeinen Yandeever:
meſſung im Maßſtabe 1:50000 bearbeitet von dem K. Statifli:
ſchen Eanbesamt, Ar. 45 Fribingen. Erneuert 1909, Stuttgart.
Kent, % G. Schullehrer, Beihichte von Württemberg in furzen,
feichtfaßlihen Zeit: u. Lebensbiſdern mit Berüdfichtigung ber
Kufturgeihichte u. Sage für Volke, Mittel: und Realfchulen.
6. Auflage. Stuttgart, Kommiſſionsverlag von W. Koblbammer
194 [vordatiert). 8*,
stlumpp, Heinrich, Regierungsreferendär I. Malle, Geſchlchte u.
Neform ber Aufammenfegung ber Kammer der Stanbeaberren
Stuttgart, Hofbuchbruderet zu Gutenberg C. Gruͤninger (Klett
& Hartmann) 1908, 8°,
gang, Dr. Hans, Die Entwidelung der Bevölkerung in Württem:
berg u. Württembergs Kreifen, Oberamtsbezirten u. Stäbten
im Lauſe bes XIX. Jahrhunderte. Mit Tabellen u. fünf
Karten. Tübingen, H. Laupp’ihe Buchhandlung 1908, 8°.
(= Beiträge zur Geſchlchte ber Berölferung in Deutſchland,
berausdg. von Kr. I. Neumann, 8b, VII)
Limesblatt, Mitteilungen ber Stredenfommiflare bei ber Meiche:
limestommifften 1898—1908,. Trier, X, Lintz 1908. 8°,
2ofd: Stuttgart, Dr. Hermann, Württembergifhe Begenwarts
fragen u. Aufunfteforgen. 2, Auflage Stuttgart, W. Kohl:
hammer 1903, 8°,
| 45 Murrhardt. 59 Schorndorf,
Tepograpbilde Karte von
vi Mirttembergifche Literatur vom Jahr 1908,
Mitteſbach's Straſtenproſillarte für Rab: u. Moterfahrer. Nach
den neueſten offiziellen Unterlagen, unter Mitwirkung ber Gau—
verbände bed beutfchen Mabfabrerbundes u. Gonfulate ber |
allgemeinen Rabfabrersiinten Bearbeitet u. herausnegeben.
1:300 000. Stuttaart— Hellbrenn— Tübingen. Leipzig, Mittel:
badı (1909).
Nenjabrablätter, Württembergiibe — haben aufgesört zu erichelnen.
Negelmann, 8, Bermeflungs:Oberinipefter, Die neue Landes:
topograpbie bes R. Württemberg. Allgemeln verſtändlich ge—
ſchildert. Tübingen, Drud von ©, Schnürlen 190%, 4*.
(Zonberabdrud ber Abhandlungen „Sechs Donate im Feld“
u. „Sechs Monote im Bureau“ aue ben Mlätiern bes Schwäb.
Albvereind, Jahrg. 1908.)
Seytter, Fortbildunge⸗ und Mittelfchulstehrer Wilhelm, Zul:
farte von Württembery, Baden u. Hohenzollern. 1: 500000,
8, verbeflerte Auflage. Stuttgart, Hobbing & Büchle (IMS).
Streich, Ar. Fr, Ober nipeltor, Kurzgefagte Geographie von
Württemberg. 50. Auflage, Stuttgart, U. Yuna co. J. (1904), 8°,
- XUuftrierte Geographie von Württemberg. Mit 4 beigegebenen
Kirtben in ſechdfachem Farbeudruck u. SO Abbildungen für bie
Hand der Schüler bearbeitet u. gezeichnet von — 49, Auflage
Ebenda e. X. (1908), 8.
— Znftrierte Gedichte von Württemberg. Füt das Wolf und
die Augend bearbeitet von — unter Mitwirkung von Schul:
lehrer W. Obermener. 13, Auflage, Ebenda o. 3, (1009). 8%,
Urtuenbenbuch, Wirtembergiiches, SHerausg. von bem K. Staalt:
archſv im Stuttgart, 3, Band, Stuttgart, in Kommiſſion bei
H. Enderlen 1908. 4°,
Ueröffentllchung ber 8. Württ. Kommiſſion für bie internationale
Frbmeifung. Relative Schweremeflungen, aufgeführt Im Auf ⸗
trag bes HK. Miniſteriunno bes Ktirchen- u. Schulweſens.
II. Meſſungen anf ber Pnie: Ulm—Freudenſtadt (auf ben
Stattonen: Ulm, Blaubeuren, Urach, Münfingen, Honau, Rotten:
burg, Horb, Dornftetten, Freudenſtadt) von 8. R. Koch,
Mit einem Anhang: Verſuche dem Magazintbermometer u, bem
Pendel gegen Temperaturänberungen bie gleiche Trügheit zu
geben. Stuttgart, Trud von C. Grüninger, K. Hofbuchbruderei
Zu Gutenberg (Klett & Hartmann) 1908, 8°. (Separat-Abbrud
aus den Tahresheiten bes Bereins fir vaterl. Naturkunde,
Jabra. 1904.)
' Vierteljabräbeite, Württembergiice, für Landesgeſchlchte. Neut
Folge, In Verbindung mit bem Berein für Kunſt u. Mitertum
in Ulm u, Oberſchwaben, dem Württ. Gejchichts: u. Alterſume;
verein, bem Hiſtoriſchen Verein für bat Württ. kranfen u, dem
Sülchgauer Altertumsverein berausg. von ber Wiürtt. Kemmiſſien
für Landesgeſchichte. KIT. Jahrgang. 1903. Stuttgart, Druck
von W. Kohlhammet 1008, 8°,
— [Bellage) Württembergiſch Franken. Neue Folge. VIII. Bei:
lage au ben Württ, Biertefjahrsbeiten für Landesgeſchichte vom
Hiſtoriſchen Verein für Württ. Aranten Schwib. Hall, Drud
von ®. Schwend 108, 8,
Zeitfragen, Bolitifhe, in Württemberg. Zwangloe erfcheinende
Hefte Ne. 5, Landes Berfammlung ber württ. Zentrums—
partei zu Omünd vom 11. November 1900. (Sonberabbrud
bes Programms für die Landtagswahlen 1900 unb ber Neben
über dieſes Programm.) Nr. 6. Das Recht ber Kirche auf
bie Schule. Bon Kaſpar Schneele, Pfarret. Nr. T. Bei—
teäne zur Parität in Württemberg. Geſammelt von Rebalteut
M, Erzberger. Stuttgart, Berlag der Alt. el, „Deutiches
Vollfablatt“ 1903, 8".
Die legtosrbergehenbe er, If 1000 erihienen.
auch unten C 1: Mergentheim.
6
Fiſcher, Hermann, Schwäbiſches Wörterbuch. Auf Grund der
von Adelbert e. Seller begonnenen Sammtungen u. nit Unter
ſtützung bet mürtt, Staates bearbeitet, 6, Lieferung. Bein—
Bett. 7. Lief. Bett — Binder. Tübingen, H. Laupp'ſche Buch⸗
hanbſung 1908, 40.
Reiif, Auguſt, Moſe'ſted, Holderblüet!“ Schwäbiſche Gebichte.
Mit 12 Vollbildern nach Aufnahmen bes Verfaſſera. Stuttgart,
R. Lutz 1003. R®,
S auch unten C1: Stuttgart (Hauſer) u. im Anhang: Treugolb.
2. Naturkunde und Medizin.
Ärztebuh, Württembergiſches. Herausg. von dem Ausſchulfe bes
Mürtt, ärztlichen Landesvercins. Dritte Ausgabe, Stuttgart,
Verlag des Wirt. ärztlichen Yandeswereins 1904 [uorbatiert]. 8°.
Arzneitare für das K. Württemberg. 1904, Stuttgart. Buch⸗
druckerei Ehr. Scheufele ec, X. (LOS), 8°,
Bericht über die im K. Württemberg beſtehenden Staats u. Privat
anftalten Für Geiſtesfranke. Schwahlinnige u. Epileptiſche auf
das Jabr 1901. Herausg. von bem FR Mebirinaltolleaiumt,
Stuttgart, Trud von 3. Kohlhammer 1903. 8%, (Sonder:
abdrud aus dem Medizinalbericht von Württemberg für bat
Jabr 1901.)
Diep, Obermebljinalrat Dr, Die 8. Heilanftalt Weinberg. (Mit
14 Abbildungen) Stuttgart, 8. Hofbuchdruckerei Zu Guten
berg. E. Grüninger (Reit & Dartmamıı) IS, 4%,
sübrer durch das K. Naturalien:Kabinett zu Stuttgart. I. Die
geognoſtiſche Sammlung Württembergs im Parterre-Saal zur
gleich ein Leitfaden fir bie geoloniihen Berbättnifie u. die vor:
meltlichen Bewohner unferes Bandes von Profeffer Dr, Gber⸗
barb Fraas, Konſervator. Gtuttgart, F, Schweizerbart'ſche
Verlagsbandlung 108. 8°,
' Saußmann, Karl, Die erdmagnetiſchen Flemente von Württem:
berg und Hohenzollern. Gemeflen u. berechnet für 1. Januar
1001 im Auftrage u. unter Miteirfung ber ſt. Württ. Meteo:
rologiſchen Zentralftation. Herausg. von dem K. Statüftifchen
Landesamt 1909, Stuttgart, Druck ven W. Koblbammer
1903, 4°,
Jahresheſte ber Vereins für vaterländiſche Naturkunde in Württem:
berg. Im Auftrag der Redaltionskommiſſien: Prof. Dr. Eb.
Fraas, Prof. Dr, G, Sell, Prof. Dr. O. Kirchner, Ober:
ftublentat Dr. K. Lampert, Prof. Dr. A. Schmidt berausg.
von Kuſtes J. Fihler. 59. Jahrgang, Mit 10 Tafeln und
1 Beilage, Stuttgart, ©. Grüninger, K. Hofbuchbruderei Zu
utenbera (Klett & Hartınann) 103, 8°,
| — Pasjelbe. Beilage. Derzeichnis ber mineralogiſchen, geologiſchen,
urgeſchichtlichen u. bubrolsgifhen Pitteratur von Württemberg,
Hohenzollern u, ben angrenzenben Gebieten, IE. Nachträge zur
Fitteratur von 1901 und bie Litteratur von 1902 zuſammen-
geſtellt von Dr, F. Schüpe, Aſſiſtent. Ebenda 1908, 8%,
Karte, Geegneftiſche, von Württemberg. Herausg. im Maßſtab
1:500%00 ven bem K. Statiftiſchen Landesamt, Pr. 9. Befig-
Mürttembergiiche Literatur vom Jahr 1908,
beim. Geognoſtiſch aufgenommen von Finanzrath E. Paulud
u, Hauptmann H. Bad. 1868, Revidiert von Profeſſor Eber⸗
barb Fraae. 1902, IT. Yuflage. 1908. (Stuttgart)
Begleitworte zur geegnoſtiſchen Spezialfarte von Württemberg.
Atlasblatt Beſigheim mit den Umgebungen von Heilbronn,
Laufien, Bietigheim, Großſachſenheim, Bönnigbeim, Bradenbeim,
vu
8. (Separal Abdrucke ans den Jahresheften bes Bereins für
vwaterl. Naturlunde, ZJahrg. 1908,)
‚ Regelmann, €, Vermeflungsoberinipefter, Gebilbe ver Eidzeit
Büglingen u. Schwaigern. Nach der I Auflage (1865) von |
Finonzrat E. Baulıd w. Hauptmann H. Bab in II. Auflage
revidiert von Projeſſor Dr. @, Fraao. Herangg. von bem
A. Statiſtiſchen Landesamt. Stuttgart, Druf von W, Kobl:
bammer 1008. 4”.
Mrebiginal-Beriht ven Württemberz für bas Jahr 1901. Am Wir:
trag des FR. Mintiteriums bed Innern beranda, von dem M,
Mestzinal-Kollerium Wit ſecht Plänen und zwei Überfichts:
Firtchen im Tert. Stuttgart, Druck von W. Kohlhammer 1903, 8°,
Mitteilungen ans beim St. Naturalien: Kabinet zu Stuttgart. Nr, M.
Thalassemys E. Fraas aue bem oberen weißen Aura won
Schnaitheim nebit Bemerfungen über bie Stammtogeſchichte ber
Schildtroten.
u, 3 Textfiguren. Wr. 26,
var. rara O. Fraas aus dem Obermierän von
Ben Prof. Dr. ®, Fraas Mit Fertfigur. Stuttgart 190,
Bon Frof, Dr. 6. Araas, Hierzu Taf. I—-IHU |
Rana Dianubina H. vw. Meyer
Steinheim. |
in Sübweitbeutjehland, Mit eimem Anbang über Bailerbebälter
und Stauweiher im Schwarzwald unb in den Bogeſen. Stutt:
nart, Kommillionsverlag von W. Kohlhammer ii, 4°.
(Sonderabtrud aus ben Württ. Jahrbuchern, Jahrg. 1004
Sanitätd:Dericht über bie K. Preußiſche Armee, das KU. u XIX.
. u. 2. A. Sidhfiihe) u. das XII. ir. Württ.) Armeckerpe
für ben Berichtszeitraum vom 1. Oftober 10 bis 30, September
1901. Lenrbeitet von ber Medizinal:Abteilung bee K. Preußi⸗
ichen Kriegeminiſteriume. Wit 25 Karten ab 9 yrapbiichen
Daritelungen. Berlin, & S. Mittler u. S. 1903, 4%,
Schick, Theebor, Beiträge zur Kenntnis ber Mikrefauna bes Ichivä:
bilchen Fiat, Stuttgart, G. Grüminger 108. 5% (Aus dem
Jahresheften ces Vereins für vaterl. Raturfunde, Xabra. 190%.)
(Zübinger Ynangmel:Differtation.)
Spezlalfarie, Gieognoftifcde, |. Karte,
[Zierienchens Bericht.) R. Württemberg. Tierfeuchens Bericht
Januar — Dezember 1909, O. O. (Stuttgart) Kol.
&, auch unten B 4: Klunginger, B 6; Mad, C 1: Berg, Nagolo,
Zäbingen (Mayer).
für
3. Gefehgebung, Nedtspflege, Htaats- und Gemeindeverwallung.
Amtsblatt des 8. Württ. Ainammintiteriums,
Nr. 1-8 nebſt Regiſter. Stuttgart, Drud ber Stuttgarter
Buchdruderei·Geſellſchaft. 4°,
Amtsblatt bes SF. Würte, Juſtizminiſeriume vom Jahr 1808.
Stuttgart, gebrudt in ber Buhbruderei Chr. Schenfele. 4°.
Amteblatt bes K. Württ. Miniſteriums bes Innern. 88, Nabraan-
1908, Ne, 1-M. Stuttgari, Drud ber Stuttgarter Buch—
druckerei· Geſellſchafi. 8°.
Amts: Blatt des KR. Württ. Steuerfollegiums vom 1. Januar bis
31. Dezember 1903 Mr. 1-26 nebit Regiſter u. Beilage
(Brezekftatiitif), Stuttgart. Drud von W. Kohlhammer. +*.
Befler, Tb. Landaerichtsdirefter, Das Bürgerlide Recht ein-
ichliehlich bes Handels⸗ u. Wechſelrechts u. des württ. Landes
rechts. I. Ed. Die allgemeinen Lehren. Für ben Unterrichte
furs ber Notariatskandidaten bearbeitet, Stuttgart, W. Kohl⸗
hammer 1908, 8°,
Värter für das Armenweſen, beraudg. von ber Sentralleitung bes
Woblthätigfeitönereins in Württeinberq. Scheundfünfzigfier Jahr⸗
gang. 102, Schriftleiter Oberregierungsrat &, Falch. Ötutt:
gari, Ehre, Scheufele, 4°,
Jahrgang IM,
Dienft in Württemberg betreffend, Der Hoben Kammer ber
Abgeordneten chrerbietigit unterbreitet von ber Bereiniauma
wurtt. Berlehrobeamten vom niederen Dienſt im Wirz 1908.
»afleralfingen, E. Beherlin. Fol.
Einkoemmenſteuergeſetz, Tas Württemberniihe, vom 8, Auguſt 1908,
Grfintert von Dr. Karl Göz, Geheimer Rat und Mitglieb
bes miürtt. Verwaltumasgerihtähofe. Zübingen u. Veipzie,
3.6.8 Mobr (P. Eiebed) 1909. 8°.
Elwert, Panl, Rechtsanwalt, Gegenſätze ber alten Württ. Gr«
rungenichaftsgeleflihaft u. der Errungenſchaftsgemtinſchaft bes
Bürgerliben Hefebbuchs. Stuttgart, Druck ber J. B. Mepler:
ihen Bucdbruderei 1903, 8°,
#orfipolizeigeleg, Das Mürttemberpiiche, von 19. Februar 1902
(Reg. Bl. S. 51) u. dae Wurtt. Horititrafgeiep vom 2. September
‚ Sdo&, Mar, Dr. ber
1879 (Reg. Rl. &, 277) unter Berudfihtigung der Mbinberung
bieies Geſetzes durch das Belek vom 18. Februar 1902 (iNeg.-
Vl. S. 37)1. Mit Frläuterumgen u. den Bollzugérorſchriften
zum Gebrauch für Gerichte, Staats- und Mntsammwalticaften
.Stuttgart, W. Roblbammer 1909. 8°,
Hemeindezeitung, Aürttemb. Heraueg. ron Stadtſchultheiß Kräner.
KXXIT. Jadraang 1908. Kirchheim u. T., Truck ber J. Of:
wald'ſchen Buhdruderei (U, Gottlieb jun.) 1908, 4°,
Geihäfte:-Periht des Vorſtandse ber Berficherungsanftalt Württem-
berg file das Jaht IM, Stuttgart, Dindd der Stuttaarlier
Vereine Buchdruckereci 1908. of.
Geſetz betreffend bie Finkemmenſtener für das K. Bürttemberg vom
8. Anguſt 1903 nebſt Ausfübruugebeſtimmungen u. einem Ans
hang beirefienb die Kapitalſteuet. Herausg. u. nemeinveritänd:
lih erläuterr ven Minifterialrat Dr. Tb. Piſtoriue, Bor:
tragender Kat, di. Zeil. Enthalteub das geſamte Finfommen-
n. Kapitalfteuersßöieiet nebit volitindigem Kommentar.) Navens:
burn, O. Maier o. J. (108). 8°,
Bas eingellammerı ift 1auper ber abreigablr, ftebt nur im ms
lagutel.
— RE ! Weiepe, Di Di Di ital:
Tentihrift, die Werbätmiffe ber Verkehrobeamten vom niecberen | elege, Die meuen, beirefiend: Die Einkommenſteuer, Die Kapital
ſteuer und Die Grunde, Gebänbdes u. Gewerbeſteuer in Wurttem⸗
berg. Metzingen. G. Köllreutter. Buchdruderei e. J. (103), 8%,
Hochſtetter, Guftan, Standtebeamter, Die Stanbesamtsführung
in Wirttembern, Praftiihe Anleitung für Stanbesbeamte
Heiner Gemeinden, (Reutlingen) im Selbitwerlag des Verfafſers
1803, 8”.
Staatswiffenidhaiten, Die Slugblätterpoligei
in Deutfchland mit beiondberer Berüffihtigung Württembergs.
Stuttgart, Trud ber 8, Hofbuhbruderei 15, Licbich 1908. 3",
Zahrbücer ber württ. Mebtöpflege, berausg. von ben Mitgliedern
bed Überlanbesgerihts ımb bes Berwaltungsgerichtehefe zu
Stuttgart und des Berſtandes ber Württ. Anmweitsfammer.
Vierzehnter Band, Zübingen, H. Laupp'ſche Buchhandlung
198,8",
viH
Keed, Rulins, Megterumgsreferendär, Die Erhebung von Straßen:
foftenbeiträgen burh die Gemeinden nah württ. Recht. Ein
Beitrag zur Auslegung bes Art. 15 Abſ. 1 ber Bau: Orbnumg.
Stuttgart, Drud von W. ſtohlhammer 1909. 8%, (Tiibinger
InauguralsDiffertation.)
Klein, @, Vorſitzender des mittleren Gau-Verbands evangeliſcher
Urbeiter: Bereine, Die neue Gemeinbe-Ordnung im Lichte poſi—
tiver Social: PRelitif, Stuttgart, 8, Kehlhammer 1908, 8°,
Köhler, Dr. Yubwig, Minifterialrat, Das Gefangenentranäport:
weſen in Württemberg. Zuſammenſtellung u. Frläuterung ber
auf das Wefangenentraneportterfen in Württemberg begüglichen
Borſchriften. Stuttgart, W. ſtoblhammer 103, 8%,
Mandry, Stantsrat$ Dr. Guſtabv, Das württ. Privatrecht,
Aweiter Band. Die Quellen des württ. Privatrehte. In brei
Teilen. Erſter Teil. Bmeiter Kell. Bon Bogen 21 biefes
Teiles ab berandy, von Dr, D. Haiblen, Oberlandesgerichts:
rath. Dritter Teil, Herausg. von [dbemfelben]. Tübingen u.
Reipsta, 3. ©. B. Mohr (P. Siebe) 1903, 03. 8,
Mitteilungen über Anvalibenverfiherung In Württemberg. XIII.
Jahrgang. 1909. (Reaktion von Regierungspräftbent Huzel,
Trud, Verlag und @rpebition von C. Liebih, Stuttgart.) 4*.
Trozefgefebgebung, Württembergiihe, (Werichtsveriaffung, Straf:
u. Givilprogei). Tertansgabe mit Anmerkungen von Dr. Ernſt
Beling, WBrofeffer. Tübingen w. Leipzig, J. €. 9. Mobr
(PR. Siebe) 108. 8°,
Hegierungsblatt für das Königreih Württemberg vom Yahr 1909,
Stuttgart, gebrudt in ber Buchbruderet Ehr. Scheufele, 4°.
Sclaciviehe und Fleiſchbeichaugeſetz. Das, vom 8. Yımi 1900 mit
ben Ausführungevorjchriften det Reihe und Wilrttembergs.
Zertausgabe mit Anmerkungen von G. Spinbler, Amtmann,
Stuttgart, W. Kohlhammer 1908, 8°,
Schumm, W., Hauptkaſſier der K. Gebäubebrandverſicherungs
anftalt, Dae Rechnungeweſen ber Gemeinden, Amtokorperſchaften
Wurttembergiſche Literatur vom Jahr 1003.
und Stiftungen in Württemberg.
1908, 8°,
Strafgefehgebung, Württembergifche, Tertandgabe mit Anmerkungen
von Dr. Emit Beling, Prefeſſor. Tübingen u. Xeipsig,
J. C. B. Mohr (PR. Siebech) 103. 8°,
Überficht über die Berwaltung ber Nechtspflege im K. Württernberg
im Jahre 1902 ſowie über bie Verwaltung u, ben Zuſtand ber
gerichtlichen Strafanitalten bes Königreichs während bed Zeit:
raume vom 1. April 1902 bie BL. März 1909, Herausg. ven
dem K. AJufligminifterium. Stuttgart, Druck ven W. Stebl-
hammer 1908, 8°,
Verhandlungen ber Württ. Kammer ber Stanbesberren vem 10.
Stuttgart, W. Robihamıner
bis 23. Dezember 102, Amtlich berausgegeben. Beilagen
Band Heft 6. Entbaltend: Die Beilagen 189 bie 218. — — vom
29. Januar bis 4. April IME. Prot.Bbd. Heft 6. Beil.-Br,
Heft 6. Enthaltend: Die Beilagen 219 bis 240. — — tem
12, eat bis 18. Juſi IM Prot:Bb, Heft 7. Beil-Bb
Set 7, Enthaltend: Die Beilagen 241 bis 322. Ztuttaart,
gebrudt in ber Deutſchen Verlags: Anhalt o. J. (IMS). 4.
Berbandlungen ber Hammer der Abgeorbneten auf bem 35, Landtag
in ben Nabren 190110043. Amtlich herausgegeben. Protololl—
Band V Seit 1.2. VL VIL BeilagemBanb VI Heft 1.
Enthaltend: ben Sauptfinangetat für 1903 u. 1904. Heft 2.3.
Stuttgart, Druck der K. Hoſbuchdruckerei Zu Gutenberg (C. &ris
ninger) 10003. 4°,
Zeitſchrift für bie freiwillige Gerichtsbarkeit u. bie Gemeindever—
waltung in Württemberg. früher herausg. von Landgerichts:
präfibent Dr. U. v. Bofher, fortgefebt von Landgerichtsrat
K. Mayer 45. Jahrgang. 1903, Stuttgart, 3. B. Met
ler’fcher Berlag 108. 89,
S. audı oben B 1: Klumpp.
4. Kirdien- und Schulwelen.
Almanach für bie fatboliichen Geiftlihen der Diöcche Hotienburg
aui das Jahr 1904. Herausg. von Ig. Klemens Rieg,
Pfarrer, Ehrenkaplan. 24. Jahrgang.
. Hefbuchbandlung. 8°,
Amtoblatt bes württ. Erangeliſchen Konfitoriums u. der Snede
Leutkirch, J. Berntlan,
in Kürchen⸗ u. Schulſachen. (Ale Manuffeipt gedruckt) Band XII.
Nr, 68368.
Anſtalt.) 8°,
Demit iſt der XII. Band vollftänbig, ber nun ben Titel bat: Amta;
blatt . - in Airchen⸗ und Schul⸗Sachen. Bubliter Banb- Se, 1—-üR,
Uerfafiend bie vier Nulemberjabre 19001908, Stuttgart, Truck her
Deutſchen Verlags; Anſtalt o. I. ®.
Amte-Blatt, Kirchliches, für bie Diöcefe Rottenburg. (Herausg. u.
verlegt vom Bilhöfliden Orbinariat.) 10. Jahrgang. 1909.
Nr. 1-D. (Rottenburg, Drud ven F. Per.) 4°,
Anzeiger, Kirhlicer, für Württemberg, Organ bes Evrangeliſchen
Pfarroereina. Herausg. von Lic, Dr. Wilhelm Haller, Stadt:
pfarrer. XII. Jahrgang 1903. Ludwigsburg, Berlag bes Pfarr
vereind. 4°,
Belimmungen für die erfle u. zweite Dienfiprüfung ber Wolfe
ſchullehret. Stuttaart, Chr. Belſerſche Berlagehandlung 1908,
. (Zomberabbrud aus bem Württ. Schulwochenblatt.)
Blätter für württ. Kirchengeſchichte. Neue Folge. Herausg. von
Friedrich Keidel, Pfarrer. VII. Jahrgang 1908, Stuttgart,
CEhr. Scheufele. 80.
1908. (Stuttgart, Druck ber Deutſchen Verlags:
ı Dideefanarhiv von Schwaben.
Brofhüren bes Tatbel. Echulvereins für bie Diöcele Rottenburg
1. Jahrgang. 2. Auflage. Heft 1. Raveneburg, Dorm’iche
Berlogsbuchbanblung IF. Alber) 13. 8,
Cheralmelodien, Bierfiimmige, au dem Geſangbuch für die evanger
liſche Rirche in Württemberg, zum Gebrauch in Kirche, Schule
und Haus, Zwanzigſte nen durchgeſehene u. vermehrte Auflage
Beſorgt durch 8. Ar. Breuminger, Lehrer an ber Mittel:
ſchule u. Organ Stuttgart, J. B. Mebvlerſcher Berlaa
18. m,
Organ für Geſchichte, Altertums:
funde, Kunſt unb Kultur der Diögefe Mottenburg und ber an—
arenzenben Gebiete. Herausg. u. rebigiert von Amtsrkhter a. T.
P. Bed. XXL Jahrgang. Stuttgart, Kommilitonsverlag ber
Aft Geſ. „TDeutihen Bolfeblatt* IM. 8°,
Direetoriam ecclesiasticum. Ad usum cleri divecesis Rotten-
burgensis, Pro auno Domini biesextili MCMIV. Jussu
atque auctoritate reverendissimi ordinarlii Pauli Gulielmi
episeopi Rottenburgensis. Stuttgartiae, typis Actien-Gesell-
schaft „Deutsches Volksblatt* a. a. (1908). 8°.
Hechſchul⸗ alender, Stuttgarter, Führer und Handbuch für bie
H. 9. Dozenten u. Studierenden der K. Techniſchen u. ber
st. Tierärztlihen Hochſchule. 4. Ausgabe Sommer: Semefter
1903. 5. Ausgabe Winter⸗Semeſter 1903/44. An Hand amt-
Wiürttemiberniiche Literature vom Jahr 1908.
lien Materials herausg. von H. LZindbemanne Buchhandlung |
(P. Kuttz). (Stuttgart) 8%.
Sabre, Die erften 25, ber Tübinger Turnerſchaft Hohenſtauſia
1878-13, Leipzig⸗ R. Kommiflionsverlag von U. Hoffmann
1903, 8%,
Katalog ber katholiſchen Volkeſchulen Württemberge. Herausq. im
Auſtrag des K. Katholiſchen Ktirchenrats von Oberfeftetär
Gehler Stuttgart, Muthſche Berlagshandlung 1903 6.
Kirchenblatt, Evangeliſches, für Württemberg. Rebigiert u. herausg.
von Chr, Römer, Defan. 64. Bant, Yabrgang 1909, Stutt:
gart, D. Gunbert. 4°,
Klunsinger, Dr. €. 8, Prof. emerit., Die zoelogiſche Samm—
fung der Techniſchen Hochſchule in Stuttgart. Ein Führer für
bie Studierenden zugleich ein Leitfaden für bie Anlage u. Füh—
rung zoologiſcher Schulſammlungen für höhere Pehranftalten,
Stuttgart, E. Schmeigerbartb’fche Berlagsbandiung (E. Nägele)
1908. 8°,
Lauffer, Rriebrib, Sentinaroberlebrer, Württ. Voltsihulmerbobit.
Dorgeftellt an dem Lehr⸗ und Unterrihtsplan ber Seminar:
Übungsichule zu Fülingen. Aus der Trarie für bie Praris
bargeboten . .. 2, vermehrte Auflage. Stuttgart, A. Bons
& Gomp. 1909, 8°,
vehrplan Für bie höheren Mäbchenſchulen in Württemberg.
Stuttgart, Buchdruckerei ber Paulinen⸗Pflege. 8*.
Nachrichten, Statiflihe, Über ben Stand bes Gelehrten⸗, Real⸗ u.
Elementarſchulweſens in Württemberg auf 1. Januar 1909 ſowie
Überiicht über bie höheren Lebhranftalten, Beamten, Pehrer ıc. in
Mürttemberg nad dem Stande vom 1. Mai 1903. Stuttgart,
Drud von W. Kohlhammer 109. 8°. (Separatabbrud aus dem
Neuen Korrefpondenzblatt für bie Gelehrten⸗ ımb Realichulen
ürttemberad, Nabra. 1903.)
Ofianber. Lucas, D. Würtenbergiiher Hofprediger, Fünffczig
geiſtlicht Fieber vnd Palmen. Mit vier Stimmen, auf Kontra—
punctawelſe (für bie Schulen und Kirchen im löblichen Füriten:
thumb Würtenbera) alle geſetzt, das ein ante Ehriftliche Gemein
burhauf mitfingen fan. Discantıs. Nürnberg MD. LXXXVL
Neudruck] ſ. Zelle.
Rau, ©, VPrqzeptor, Lateiniſche Prüfungsaufgaben für Serta
(1. Lateinjahr). Geſammelt u. heraueg. von — Stuttgart,
A. Bonz & Comp. 1908. 8°.
— — für Quinta. (2. Yateinfahr.) Ebenda 1908, 8°,
Komig, Ha Bfarrer, Konfordanz zum gelamten Memorirftoff für
bie evangeliiben Eulen in Württemberg. Stuttgart, Chr, Belſer⸗
ide Verlagsbanblung 1903, 8°,
108,
.
5, Literatur
Archiv Fir chriſtliche unit.
XXI. Jahrgang.
fr. Alber. 5°,
ſtataleg ber Biblietbel bes K. Überlandesgerichts.
von W. Kohlhammer 13. 8*
Katalog über bie Mufil:Eobices bee 16. u. 17. Jahrhunderts auf
ber K. Lanbee: Kibliotbef in Stuttgart, Angefertigt von A. Halm.
Langenſalza, Druck von 9. Beyer & Söhne (Beyer & Mann)
103, 80. (Beilage zu ben Monatäbeften für Muſikgeſchichte
1902.)
ſtunſt⸗ u, Altertums:Denfmale im K. Württemberg. Bearbeitet im
Auftrag bes K. Minifteriums des ſtirchen- u. Schulweſené.
Mürttemb, Jahrbacher 1904,
Herausg, von Planer Debel,
1908, Ravensburg, Rommilfionsverlag ven
Stuttgart, Drnd |
IX
Schulwochtnblatt. Württembergijches, 55. Nahrgang. 103, Heraueg.
| von Pfarrer Rösler Stuttgart, Ehr. Belſerſche Berlage:
handlung. 4°,
Zirt, Vrofelfor Dr. &, Die Treismebaillen der Hohen Karls
ſchule. Herausg. von ber #. Ming u. Meballlenfamminng.
Verfaht von dem Borftande — Stuttgart, W. Ktoblhammer
1908, 8°,
Spruch⸗ u. Liederbuch oder Saummlung von Bibelfprühen u. Ge:
Sangbudliedern zum Gebrauch ber evangeliiden Schulen bes
*. Württenberg. Rebit Katechlamus w. Gebeten. Ausgabe von
1902, Stuttgart, Buchhandlung ver Evang. Geiellichaft 1908, 8°.
Statiflif des Interrichte: mb Erziehungewefene im K. Württem:
berg anf das Schuljahr 1901/02, Veröffentlicht von bem Kt.
Minifterium des Kirchen: u. Schulmefens, Stuttgart, Drud
von W. Kohlhammer 1908. 8°,
Stettner, ®, Lehrer, Zur Behrpfanfrage. Grunblinien ber
Theorie und ber praftiihen Geflaltung bes Lehrplans. Statt:
gart, A. Bonz & Üomp. 1008, 8°, (Separatabbrud aus: „Die
Bolkoſchule“, Zeitſchrift des Wöürtt. Bolksichullchrervereins.)
Univerfitätö-$alender, Tübinger. IX. Jahrgang. Sommer:Semejier
18, Winter⸗Semeſter 1908/04. Tübingen, 9. Laupp'ſche
Buchbanbtung 1903. 8",
Berfaffung ber K. Techniſchen Hochſchule in Stultgart. Stuttgart,
Drud der J. B. Metlerfhen Buchdruckerei 1908. 8°.
Voltsfhullehrer, Der, ale Soldat, Mit beſonderer Rückſicht auf
bie württ. Berbättniffe berausg. vom Katholifchen Bolfsichul:
lehrerverein in Württemberg. Selbitwerlan bes Vereins (Horb
a. N. Drud von P. Ehriſtian o. J. [103]. 8°.
Borepid, Dr. Carl, Die Anfänge ber Remaniſchen Philologie
an ben beutichen Umiwerfititen und ihre Entwidlung an ber
| Unkverfität Tübingen. Akademiſche Antrittsrebe gebalten am
19, November 1908 bei Übernahme ber orbentlihen Profeffur
für Remanliche Philologie an der Univerfität Tübingen. Tübingen,
H. Laupp'ſche Buchhandlung 1904 [verbatiert]. 8°,
Weiſenbbhler, Dslar, Geſchichte des Religionsunterrichts in
ber evangeliſchen Eolfsfhule BWürttemberge. Cannſtatt, G. Hopf
1908. 8%, (= Beiträge zum erziehenbden Unterricht, Neue Folge
| Seit II; zugleih Jenaer Kanugural:Dffertation.)
Zelle, Prof. Dr. Friebrich, Das erfte evangeliihe Choralbuch.
! (Ofiander, 1556.) Berlin, Weidmann'ſche Buchhandlung 18.
4°, (if. Beilage zum Jahresbericht der Zehnten Realſchule
| zu Berlin, Ofern 1908.)
Enthält eine Beipredumng u. einen Resbrud bed Lucas Oflanber'iden
Choralbuches non Ishn,
I &, aud unten Cl: Heilbronn (Feſtſchrift), C2: Chriſtaller.
und Sunfl.
| Anventar.
27, u. 28. Vieferung. Jagſtkreie (Fortſetzungh bes
|
arbeitet von Dr. &, Gradmann, #. Ktonfervater. Stuttanrt,
P. Reef Berlag (EG. Büchle) 18, 8°,
— — Erginzunge:Alas. Vieferung 3-4. 37-41. Aeferung bes
Gefammtwerles. Ebenda o, 3. (1M3L Fol
Die unmittelbaren Vorgänge finb 1000 erſchlenen.
Schütte, Marke, Der ſchwäbiſcht Schnipaltar. Einleitung. Rap. 2
u. 8. Berlin, E. @bering 1903, 8% (Berliner Inaugural⸗
Differtation,) (Sol vollſtändig erſcheinen.)
| Sinner, ®, Photograph, Sammlung fhmäbifcher Banbentmale
u. Runftarbeiten u. ſ. w. Heraudg. von —. Lieferung XVIII.
u
X
Die Altertumedentmale in ber Schlehfirhe zu Nenfra a. D.
O. ©, (Tiibingen, im Selbitwerlan) 103. Kol,
Verzeichnis der Gemälde-Sammlung im K. Mufeum der bildenden |
Künfte zu Stuttgart. Stuttgart, W. Speemanu 1908. 8",
Verfaht von dem ſtelln. Galerle⸗ In ſpetier Breichor v. auge.
ı =.
Miürttembergifche Literatur von Jahr 1908,
Verzeichnis ber bei ber K. Zentralitelle für bie Laudwirtſchaft vor:
rätigen Schriften, welche an Ortsbitliotbefen unentgeltlich ab⸗
gegeben werben fünnen. Stuttgart, Druck von I. Kohlhammer
1303. 4°.
auch unten O1;
=
Stuttgart (Kumit
6. Wirtfhaftlihe Verbäftniffe.
(Yand» und Forſtwirtſchaft. — Gewerbe und Handel. — Berfehröwelen.)
Amtöshlatt der K. Württ. Serfehrsanftalten. Jahrgang 1908,
(Rr. 1— 120.) Stuttgart, Drud der Stuttgarter Buchdruckerti⸗
Geſellſchaſt. 4",
Beſtehen, Zum 2bjährigen, bes Württ, Gartenbauserein. 1878
bis 108, O. O. u. 3. (Stuttgart, Druck von K. Hammer
1903].) 8°,
Auf bem Lmfchleg:
147772008.
Breslauer, Berthold, Die Notenbanken in Württemberg 1876 |
bis 100. Münden, I. Schweiger 1908. 8% (Inauqural
«
Differtation von Heibelberg.)
Feſtſchei ft bed Württ, BartenktuwrBereins-
>
’
4
Mittwoch ben 30. September 103, Herausg. vom Eiſenbahn⸗
Komitee. O. O. u. J. (Baildorf, Drud von H. Schwenb
1903.) Quer 8%.
Dentfchrift über bie Erbauung einer Schönbuch: Bahn Vaihingen
a. F.⸗Waldenbuch —Tübingen als Bollbahn. Heraus, von
bem Gifenbahntomite Baibingen — Tübingen, Tübingen
D. Rieder’s Bucbruderei (U. & ©. Weil) 1908, 4.
Denffriit zur Feier bes Thjährinen Beflchens ber Württ. Privat
Feuerverſichetung anf Gegenfeitigfeit in Stuttgart. Stuttgart,
W. Kobibammer 1908, 4°,
Auf dem Umſchlag berfelbe Titel, doch ft. Behebens: Aubiläums.
Eiſenbahnkatte vom K. Württemberg nebſt Angabe ver Poſtturſe
mit Perfonenbeförberumg. (Amtliche Ausgabe) 1:500000,
Stuttgart, H. Lindemann 1903.
(ergebniffe einer Statiftif ber MWürtt. Brauereiarbeiter, Veranſtaltet
und beransg. vom Gamvorftand des Verbandes Deuticher
Vranereiarbeiter in Stuttgart. Stuttgart, Druck von J. H. W.
Diep Nacht. 1909. 8.
Huber, Prof. Dr. F. €, Sandeld: und Gewerbe⸗Adreßbuch für
Württemberg u. Hobengollern, Am Auftrag bes Württ. Handels:
kammertaga hberandg. von —. Stuttgart, Deutſche Verlags:
Anſtalt 1908, 80.
Jahreoberichte der Gewerbe⸗ Aufſichtebeamien im K. Württemberg
für 1902. Stuttgart, Kommiffionsd: terlag von H. Lindemann’s
Buchhandlung (P. Kurk) o. J. (190). 8",
Jahresberichte des Handels in Württemberg für das Jabt 1912,
Syſtematiſch zuſammengeſtellt, veröffentlicht u. mit einem An:
bang verſehen, von ber K. Zenttalſtelle für Gewerbe u. Hanbel.
Stuttgart, Druck von 6. Grümninger (Klett & Hartmann)
1903. 80.
Inſtitut, Das botaniſche, det K. Württ. lanbwirtſchaftlichen Akabemie
Hohenheim. Plieningen, Drud von Ft. Find 1908. 8%,
ſtatalog ber II. großen allgemeinen Seflügels und Bogel-Ausitellung,
peranftaltet vom Geflügel: w. Boyelzucht:-Derein Tuttlingen zus
aleib KV. Landesverbandes Austellung ber Geflügelzucht u.
Vogelfhupvereine Württembergs u. VIII. Gauausfteilung bes
Schwarzwalbgaues vom 21. bis 23, Febrnar 1903 im ver |
ftäbt, Turms und Feſthalle zu Tultlingen. Tuttlingen, Drud |
von G. Gackſtatter.
entichrift zur Erbffnung ber Bahn Gaildorf — Untergröningen
Poſtbuch
Klockhauo' kaufmänniſches Handels ıı. Gewerbe⸗Abreübuch bes
Teutſchen Neiches. 20, Band. Konigreich Württemberg. Berlin,
9. Kledbaus 1908. 8®,
Kursbuch, Mürttembergifhes. Eiſenbahn⸗ u. BoftsBerbindungen
in Bürttembery u, SHobengollern, Eiſenbahn⸗ u. Dampficift-
Lerbindungen in Sübbentichland, ber Schweiz, dem größeren
Teil von Weit, Mittel: u. Norddeutſchland u. von Oeſterreich
Dit einer Elfenbabnfarte von Mittel-Guropa u, einer @iien:
babnfarte von Sübmellbeutfhlane Bearbeitet im Fahrbient:
burcau der Beneralbireftion ber 8. Württ. Staats Eifenbahnen.
Hr. 47. Ausgabe vom 1. Mai 1908. Stuttgart, Union
Deutſche Berlagsgelellihait, 5°
— Dasielbe. Nr. 48, BWinterfabrbienft 1008/1904. Ausgabe vom
1. Oftober 1908, Ebenda. 8°,
Mad, Mooli, Ute und neue Gifenbahnlinien in Württembera,
Erbauung einer Stuttgarter Höhen-⸗Gürtelbahn mit Srorreftion
ber Gaͤubahn. Schiffbarmachung bed Nedars und Gingemein:
bungsirage Caunſtatt. Gaunſtatt, H. Reitzel's Hofbuchbanblung
10048 830
Mad, Prof. Dr K. Einige Grgebniſſje ber meteorolegiihen Be
obachtungen in Hebenbeim aus dem jährigen Zeitraum 1878
bis 1M2. Feſtſchrift zur 55. Rabresfeier ber K. Württ, land⸗
wirtichaftliben Alademie Hohenheim. Plieningen, Drud von
ir, Rinb 1008, 8*.
Mitteilungen, Forftſtatiſtiſche, aus Württemberg für bas Jabhr 164.
Seraudg. von ber 8. Ferkkireftion. 20. Jahrgang. Stutt
gart, Cht. Schenfele 1903. 4°,
zum Gebrauch für das PBublifum In Württemberg.
Heraueg. im Auftrag ber Generalbireftion ber K. Württ, Toiten
u. Zelegraphen. NIT. Yahrgana, 18/4. Stuttgart, Greiner &
Vfeiffer. 4°,
Berbinbung,. Die, bes Rheins mit der Donau durch Bürttembern.
Mit einem Überfihtsplan, einem Überfichtslängenprofll und
einem Anhang ,.. Stuttgart, Trud von Strecker & Schrö—⸗
ber 1903, 8°,
Berkehrabuch, Württembergiſches, enthaltend Fimtlihe Zräbte,
Dörfer, Hoͤft. Weiler, Häufer, Müblen, Kapellen :c. mit
Angabe ber Einwohnerzahl, Religion, Oemeindes, Oberamre:
u. Voitbeziefe, Eiſenbahnſtatienen für Perfonen: wie Güter
Veförberung u. Frachtbeten⸗Verkehr. Stuttgart, Tb. Water
o. J. (1908). 4°,
BerwaltungssHericht ber K. Minliterialahteilung für ben Ztraken:
u Waſſerbau für bie Rechnungsſahre 1899 und 1900, L Ab—
teilung. Straßenbauweſen. Herausg. von bem K. Minifterimm
bes Innern, Abteilung fie ben Strafen: und Waflerbau, Mit
HM.
3 Tafeln. Stuttgart, Drud von Streder & Wofer 1903, 4”,
- Dasjelbe. IL. Abteilung. Waflerbaumefen. Heraueg. [von
bemfelben), Dit 41 Beilagen, Ebenda 1909, 4".
Berwaltungeberiht der K. Württ, Berfebrsanftalten für das Etats
dabt I, (1. April 101 Bis 81. März 1.) Heransı,
Wurttembergiſche Uteratur vom Jahr 1908.
von bem #. Miniſterium ber auswärtigen Angelegenheiten, Ab:
teilung für Verfehreanitalten. Stuttgart, N B. Meßlerſche
Buchhandlung 1908, 8°,
— Derfelbe für das Gratsjahr 1902. (1. April 1902 bis 31. März
1903.) Ebenda 1908. 8°.
Weih, Bürgermeiiter Dr., Die Eintichtung ber Großſchifſahrt auf
xl
Württemberg, Berlins@runewalb, A, Troſchel IM. 6 (=
Berbanbs:Schriften bed deutich:öfterreichiich-ungariihen Wer:
bandes für Binnenihiffahrt. Neue Folge, Nr. 26.)
RWirtihaftsplan des Hobenheimer Gutes für bat Jahr 1903,
Plieningen, Drud von Fr. Find 1903. 8°,
dem Nedar u. bie Berbinbung von Mbein u. Donau durch 5, auch oben B 1: Mittelbach.
7. Kriegsweſen.
Batſch-Zwenger, Leltfaden für den Unterricht u. die Ausbil:
bung ber Ranoniere und Fahrer ber württ. Feldartillerie. Gleich:
zeitig als Fortſetzung von Hoffmann Preif, „Teer Felbfanonier“,
Auf Grund ber neueſten Beitimmungen bearbeitet von Wiebtes
mann, Leutnant w. Regie, Mbjutan m. Zwenger, Maier
u. AbteilungssKommanbenr. Für Kanonen u. Haubipbatterien,
33. Auflage. Mit farbigen Tafeln u. zahlreichen Mbbildungen
im Tert. Berlin, Boſſiſche Buchbanblung Milttärverlag 1904
[Borbatieri]. 89.
Beflimmungen für bie größeren Truppenübungen der 36. Divlfion
(1. &. Bürt.) für 1908, Stuttgart, Greiner & Pfeiffer, 8.
Hefbuchbruderei, 8".
Dienſtaltere⸗ Liſte der Offiziere ber K. Preuhiſchen Armee w. bes
KIT. (8. Bürtt.) Armeeforps 1908/04, Im Anſchluß an bie
Rangliſte. 7, Jahrgang. Abgeſchloſſen am 5. Oftober 1908,
Berlin, E. S. Mittler u. ©. 1909. 8°,
Dienſt ⸗ Vorſchrift für das 8. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 126
Großherzog Friebrih von Baben. Griter Teil. I. Beruf m.
Pflichten des Solbaten. II. Verhalten bes Soldaten in u.
außer Dienit,
Hof: u. Offigier-Ubrehbuch, für Bürttemberg XIII. (K. W.) Armee:
forps. Herandg, von C. Dieterih nah amtlichen Quellen
u. bem Stande vom 1. Mai 1902. Frühjahr: Husgabe 1908,
IX. Jabrgang. 15. Ausgabe,
Hof: u, Mititär-Abrehbücher, G, Tieterih, 8. — — mad...
dem Stanbe vom 1. Dezember 1902, Spätjabr-Ausg. IX. Jahra.
16. Ausg. Ebenda. 8. (Machträglich.)
— — nd. . dem Stande vom 15, Mat 1909, Frühjahr:
Ausg. 1908, X. Jahrg. 17, Ausg. Ebenda. 8°,
— — ud. . ben Stande vom 1. Dezember 108%. Spät:
jahr: Ausg. 1908. XI. (fo) Jahrgang. 18. Ausg. Ebenba. 8°.
Koiblingen, Druf von G, Günther 1908. 8%. |
Stuttgart, Verlag ber beutichen |
Infanterie: Regiment Kaiſer Friedrich, König von Preußen (7, Württ.)
Fr. 125. 1) Kurzer Auszug aus der Geſchichte bes Regiments,
2) Das 7. Anf,:Regiment in ber Schlacht bei Champliann . . .
9 Kaiſer Friedrich, König von Preußen, Chef bes Regiments,
Für die Mannfhaften bes Megiments zujammengeftellt [von
Hauptmann Nietbammer]. Stuttgart, Hofbuchbruderei Zu
Gutenberg, G. Srüninger (Klett & Hartmann) o. X. (1908). 8°.
Kamerab, Der gute. Fin Lern: u. Leſebuch für den Dienſt-Unter—
richt bes beutichen Anfanteriften von v. Klaß, weiland Major
u, Bataillono · Kommandeur. Mit farbigen Tafeln und zabls
reihen Abbiſdungen. 9. verbeilerte Auflage. Ausgabe für
Württemberg bearbeitet von Nick, Hauptmann u, Kompagnicher.
Berlin, Licbel'ſche Buchhandlung 1904 [vorbatiert). 8.
Kunz, Major a. D., Kriegsgeſchichtliche Beljpiele aus dem deutſch⸗
franzöfiihen Kriege von 1870771. BDreizebntes— Sedzebnies
Set. Berlin, E. &. Mittler & ©. 1902, 09. 8°.
Die Hafıe bepieben fi fümtlih auf die Schlacht bei Wörth.
Militärs Rererdnungeblatt, K. Wiürttembergijhrs. Perſonal⸗Nach-
richten. Herausg. vom Kriegeminifterium. 108, Stuttgart,
Tiruderei des K. Kriegemlniſteriume. 4°.
Rangliite bes XIII. (8. Württ.) Armee-Korps für 1908. Mit ben
Dienftaltere:?iflen ber Offiziere, Sanitätsoffigiere u, Beamten
bes Aftivens u. Beurlaubtenftanbes, forwie Angabe ber nicht im
Armeelorpo Berband befindlichen Offiziere, Militärs Behörden x.
Nah bem Stande vom 6. Mai 1908. Stuttgart, J. B. Miehter:
ſchet Verlag. 8”.
Kangliite ber K. Prenbifhen Arme uw. des KIT. if. Württ.)
Urmeeforps jür 1903. Mit ben Dienftaftersfiften der Genefale
und der Stabsoifigiere u. einem Anbange enthaltend bas Reichs:
militärgericht, bie Oſtaſiatiſche Beſaßungs ⸗ Brigabe, bie Marine
Infanterie, die Kalferlihen Schuktruppen u. bie Genbarmerie:
Brigade in Elſaß⸗Lothringen. Nah dem Stande vom 6. Mai
1908. Auf Befehl Seiner Majeſtät bes Kaiſers u. Königs.
Rebaftion: Kriegsminifteriem, geheime KriegssKanzlei. Berlin,
F. S. Mittler u S. 8%
'». Schmid, €, X. württ, Oberſtleutnant a. D. Die Schladt bei
Wörth und ber Rüczug bes Heeres Mac Mahens nah Ehalené
nad ben Angaben bes franzöfiichen Gemeralftabswerts. Berlin
u. Leipzig, jr. Luckharbdt IMH [vorbatiert), 8%. (= Das fram-
zöfiiche Generalflabsiwert über den Krieg von 1870/71. Wahres
u. Falſches beſprochen von —. Heft 2)
v. Bollard Bodelberg, Generalmaſor 4. D., Die Verwendung
uw. Führung ber Kavallerie, ine taftiichftratenifhe Studie
bargeftellt an den Greigniifen von Weifenburg u. Wörth, Mit
9 Sektionen der Generallabsfarte in + Blättern (im Maßſſabe
1:100000). Berlin, E. S. Mittler u. S. K. Hejbuhhand:
una 1908. 8®,
S. auch oben B4: Belfsidnliehrer,
C. Einzelne Prie und Perfonen.
1. Einzelne Orte (und Gegenden).
Alb, — Blätter bes Schwählfchen Albvereins. Serausg. von Pre—
feffor Rägele. Fünfzehntet Jahrgang. 1908. Tübingen,
Verlag des Schwäh. Albvereins, 4°.
Seneralfarte, Erweiterte, ber Schwaͤbiſchen Alb. Herausg. vom
K. Württ. Statiftifgen Landesamt, MWahltab 1: 1500M),
[Blatt) Heilbronn. (Stuttgart 1908,)
Grundfäge für bie Wegbezeichnung bes Schwäbiihen Albvereins
u. Anleitung zu beren Ausführung. Berfaßt von bem Hey:
auoſchuß bes Ehmäbiichen Albvereins im Frühjahr 1908, 3°,
Über dem Zitel: Schwähljser Alönerein. Cingetragener Berein
Hebinger, Mebizinalratb Dr, 4, Reue keltiiche Ausgrabungen
auf ber Schwählfhen Alb 1900 u. 1901. Mit 6 Tafeln
Xu Wiürttembergliche Literatur vom Nabr 1908,
u. 34 Mbbildungen im Tert. Braunſchweig. Fr. Bleweg
u. S. 1900. 4°. (Sonder: Abbrud aus dem Arie für
Anthropologie, Band 28.)
Lehmann’, Abolf, Heograpbiiche Gharafterbilber, Der fchieäs
biiche Jura, (Zaf.) Leipzig Leipziger Schnlbllderverlag von
# F. Wadsmuth 0. J. (1908)
ais, Auline, Albfübrer Wanderungen durch die Schmä:
biſche Alb nebit Hanau m. Randen. Mit) Rartenbellagen. |
Stuttgart, Berlin, Yeipzia, Union Deutiche Berlagsgeſellſchafi
2. J. (1, 8
. auch unten: Tübingen (Mavcr). |
Berg bei Simitgert. — Mineralbad Sera, Das Leuziſche, Inſel—
bad, Waſſerheilanſtalt u. Sanatorium. Beliger Louis Leuze
u. Heinrich Hefmann. Von Zanitätsrat Dr. Wilder—
mutb,, Nervenarzt, u. Dr. Glitſch, Frauenarzt. Stutt
gart, Drud von A. Bonz' Grben o. J. (1006). 686.
Brſiahein. — Breining, Fciebdrich, Stadtpfarter, Alt⸗Veſig—
Heim in guten m. bbſen Tagen. Denkwürdigkeiten einer
wirt. Kleinſtadt. Befigbeim, Selbſtverlag bed Berlafjers
108, 5°,
Biberad. — Adreß- u. Geſchäfte-Handbuch ber Oberamteitabt u.
bes Bezirko Biberach. Biberach, Verlag bes „Anzeiger vom
Tberlanb* G. m. 6. H. 1908, 8.
Kirchen Regiſter ber kath, Stabtpfarrei Biberach für das Nabr 102.
(Biberad, J. Shid 0. X. [103] 8%. (Gratis Beilnge
jum Katholiſchen stirchenangeiger“.)
Berzeihniffe zur Pibllotbet m. zu den Abhandlungen von Pfarrer
Dr. J. Probit [im Sammlungegebäude der Stadt Piberac].
Biberach, Anzeiger vom Oberland, &, m. b. H. 0. 2. (1908). 8°,
Berfafler ift, mie aus der Borsebe hervorgeht, Piarrer bir, Brodit. |
Dodenfer. — Bobenfee u. Rhein, Illuſtrierte internatlonate Vers
fehr⸗ Zeitung — bat jelt 1902 aufgehört zu erſcheinen.
Pobenfee und Umgebung. Herausg. von dem K. Kürtt.
Statiſtiſchen Landesamt. Maßſtab 1: 200000. Zuſammen
geſtellt aus den Blättern Tuttlingen u. Ravenéburg ber
Generallarte des st, Württemberg 1, M. 1. 200 000. Stuit⸗
gart) 1909,
Schriften bes Vercine filr Geſchichte des Bodenſees und feiner
Umgebung. Zweiunddreißigſſes Heit. Mit einer Marte,
Lindau i. 8, Kommifiionsverlag von 3. Th. Steltner
1908. 8,
Calw, Gberami. — Hübner, reſ. Überantsneometer, u. Obere |
|
amtewegmeiſter Kleinbub, Kilometergeiger bes Theramte:
bezirto Kal mit einer Karte aefertigt im amtlichen Auf:
trag. Calw, Derlag ber 9. Oelſchläger'ſchen Buchdruckerei
0. 3. (108), 6*.
Falm, Bad. — Kirchen⸗Regiſter, Hundert u. fiebenunbvierzigftes, |
ber K. Miürkt, Oberamteſtadt Kalm vom Kirdenjahr 12
bis 1908, Berfaht von Wilhelm Keſſelbach, Meöner.
Calw, Drud ber @. Carl'ſchen Buchbruckerei o. X. 11908). 4°,
Cannkatt. — [Bericht] Oberamtshabt Gannflatt. Bericht über |
bie Bermwaltung unb ben Stand ver Gemeinde-⸗Angelegen-
beiten in ben Jahren 1875-1900, Im Auftrag ber Bürger:
lichen Kollegien gefertigt von dem Stabtihultheihenamt.
Kannitatt ©. 3. (1908), Fol.
S. auch oben B6: Mad.
Dehengfrenn, 83. Calm. — Keltpreblat ır. Feſtrede gehalten bei
dem am 20. Juli 1902 fiattgefunbenen Maffersieft In Deden-
pfronn. Nagold, G. W. Zaifer, Buchbruderei 1908. 8°.
Die Predigt it nom Eller Meismann, bie Mrbe von Ediulichrer
Bohmer.
Ehastali, im Anhang: kührer.
Ehlingen. — Udreß- u, Geſchäfts Handbuch der Oberamtsitabt
Ehlingen am Redar famt Filialgemeinden für das Jahr 1903,
Herausg. von Polizeitommillir Siegel, Eßlingen, Druck
von D, Bechtle 1908. 8°,
Katalog der III, Allgemeinen Arsitellung von Hunden aller
Raſſen zu Eßlingen am Nedar am 10. Mai 1903 im ben
Käumen dee Kugel'ſchen Feſt⸗Saales und Garten verans
haltet vom I Württ. Hundezüchter⸗ Berein (Sie in Ei
lingen a, NR). Heilbronn, Druck ber Schell'ſchen Buch—
brurderet, 8, Krümer 1903. 8%,
2. auch eben B4: Lauffen.
Filstal. — Feſt-Schrift ber Beislinger Zeitung. Zur Eiſenbahn
Fröffnumg Geislingen-Wieſenſteig am 20, Oftober MM.
(Seislingen, Drud ber Maurer'ſchen Buchdrucerei.) 4".
rauhen. — Frauten, Würftembergiſch, ſ. eben B 1: Biertel:
jahrahefte.
Erenbenfabl, Sartrandt, Stabtſchultheiß, Höhenlufiturorl
Freudenſtadt im württ. Schwarzwald. #3. vermehrte Aui:
lage. Areubenitabt, Gommilfions-Berlag ber Schläg'ichen
Buchhandlung 1908, 8°,
Gaildorf i. oben B6: Deulſchrift.
Srislingen o I — Hoc, Kaufmann Unten, u. Poftfefretär
Eugen Neiner, Zur Bier⸗Jahrhundert⸗Feler ber Schüben⸗
geſell ſchaft in Geislingen: Steig. 1508—1908. Zeit: u. Sitten⸗
bilber aus Geislingens Bergangenbeit. Bearbeitet von —.
Heislingen:St., im Sefbftverlag der Schützengeſellſchaft o. J.
aa), 8°,
®, and oben: Filstal.
Gmünd, — Adreh u. Geſchäfts-Handbuch der K. Württ. Über:
amtsſtadt Gimimb, Bearbeitet u. verlegt von Albert Netzel.
Verwalter. Mit einem fpegtel für das Adreßbuch an:
gefertigten Han der Etabt Gmünd. Schwäb. Gmünd,
Drud von ®. raus 1043. 8°,
Nubiläum, Zum 10zihrigen, ber Rem: Zeitung in Gmünd.
1803-1008. O. O. u J. (Gmünd IM), 8°,
Göppingen. — frefenins, Prefeſſer Dr. H. Ehemüſche Unter:
ſuchung des Staufendrunnens zu Göppingen. Im Auftrage
des Gemeinderatbes ber Stadt Göppingen ansgeführt im
chemiſchen Yaberatorlum Freſenius. Wiedbaben, €. W.
Kreibdel’s Verlag 1908. 8°,
Grohbepyad. —- Ehanbaher, MWilbelm, Krankenpfleger, Be
ſchreibung ber Remötalaemeinde Großhephach und ber beiden
Filialen Gunbelsbach und Kleinheppach. Am Selbſtoerlag
bes Berfallere. Endersbach i. R. Druck von A. Ungerer
e. J. (103, 8.
Groß: m. Slein-Pugershrim. —
ber Ortichaiten Grog⸗ u
Hobbing & Büchle 103, M.
Heidenheim. Schmid, Karl, Profeſſer, Prenzbrüde bei
Heibenheim. Eine Plattenballenbrücke aus Betontiſen nach
Syſſem Luibold. (Stuttgart, Buchbruckerei Ehr. Scheufele
o. J. 1003).) 4% (Techniſche Studienhefte. Herausg.
von G. Zchmib.)
Stein, Miharb, Geſchichte
Kleiningertbeim. Stuttgart,
ürttembergilche Literatur vom Jahr 1908,
Heilbraun, @berami. — Beihreibung bes Oberamts Heilbronn.
Heraus. von bem K. Statiitifchen Landesamt, 2. Tell,
Mit zablreihen Abbildungen im Tert. Stuttgart, Koms
miljionsverlag von W. Hohlbammer 1908. 8°
Heilbronn, MHabl — Adreß⸗ m. Geſchäfta-Handbuch ber Stadt
Seilbronn. Bearbeitet m. verleat durch Wolizeifommiiiär
Wanner 1909. Mit bem Stadt⸗ u. Theater Plan. Heil:
Brenn, Drud der Schell'ſchen Buchdruckerei. V. Krimer 8°,
Cramer, Prof, Heilbronner Ramilien, Heilbronn, Denck von
C. Rembold 1908, 4%, I== KahresıBerigt bes HR, Karls⸗
Gymnafiums in Seilbrenm 1908.)
Feſtichrift zut Hauptrerſammlung bes Württ. Volkoſchullehrer⸗
Bereins 14. Juni 1909 zu Heilbronn a. N. Herausg.
vom Feſtauoſchuß. Heilbronn, &. Wulle. 65.
Jabreobericht ber Handwerlolammer zu Heilbrenn für bas
Kalenderjahr 1902. Heilbronn, Truf von E. MHembolb
193. 8,
Cricheint biemit zum erfienneal.
Schliz, Wired, #. Württ, Juſtizreferendäc 2, Mafje, Die Ent:
Hebung der Stabigemeinbe Heilbrenn, ihre Entwicklung bie
zum 14. Jahrhundert und bas erfte Heilbronner Stabtredht. |
Tübingen, Drud von 5. Laupp jr. 1908. 5,
Inaugural · Diſſertatien.)
Herrenalb. — Kuranſtalt Hummeloburg. Hertenalb, württ.
Schwatzwald. (Stuttgart, Buchdrucktrei C. Tieterich 0. J.
[1908].) 80*
(Zeipsiger
Heabaqh. — Keller, Franz, Bezirfsarit, Heubach am Noienfteim |
als Sommeraufentbalt. Heubach, im Selbitoerlag 1908, 8°,
Umfblagtiiel: Der Rorbolhgns ber Schwablſchen Ald bargeltelt „on
Frena Keller. 1877-1000.
Hohenheim. — [Katalog] Bogelichutze u. Geflügeljühterrberein
Hebenbeim u. Umgebung. Katalog für bie Beflügel- Mus:
flellung beim Landwiriſch. Bertrfefeh in Hobenbelm vom
20. m. 21. September 18. DO, O. (Vlieningen, Drud von
Ar. Find), 8,
. aud oben B 6: Inſtitut, Mad, Wirtſchafteplan.
= Rieber, %, Etabipfarrer, Zur Geſchichte der Schüpen-
gefellicaft von any. Fenſchrift zur Miahrigen Jubllinme:
feier 1505— 1908, Mit YUuftrationen von €, elle. Jeny,
im Zelbfioerlag ber Schübengefellihaft o. 3. (MB). 8°,
Sleinsdagershrim ij. oben Grof: u. Klein-Ingereheim.
Saugenbsrg — Günther, Nuboli, Dekan, Bilder aus dem
fichlihen Leben Yangenburge.
400jährigen Beſſtehens ber Stabtfirhe bei einer (Hemeinbe:
feier am 26, Januar 1908 gehalten von —. Als Manuifript
gebrudt, Langenburg (gedr. in Berlin von J. F. Starcke)
1903, 8",
Leonberg, Oberaul. Oelſchläger, Stodtpfarrer, Das
Oberamt Leonberg. Kür bie evangeliſchen Bellsfchüler unter
Mitwirkung der allgemeinen Schulkonferenz beichrieben von
Mit 12 Bildern m. einer Karte Gfilingen a. N.,
W. Langauth 1908, 8°.
fenthird. — Kümmerlen, Amtmann, Die Leineweberei Leut⸗
firds. Stuttgart, temmilfiondverlag von W. Kohlhammer
18. 4, (Zomberabörud aus den Württ, Jahrbüchern,
Jahrg. 1908.)
Jord. — Baumeifler, Johann Seb. Abbilbung der Statuen
in ber Woellwarthiſchen Totenbafle in bem stiofter Lord.
Bertrag anlänlih des |
xl
Ein Beitrag zur Geſchichte der Kunft und bes Geſchmade
im vierzehnten. fünfgehnten und ſechzehnten Jahrhundert.
Berlin, E. S. WMitiler u. S. 1909. 8,
Kirn, WB, Oberlehrer, Lord, fein Kloſter and feine Umgebung.
Mit Illuſttatienen, Gedichten und einer Karte. Nah Quellen
u nach eigener Auſchauung geſchildert. 5. vermehrte 1.
verbefferte Auflage. Sommer 1908. Lord, Ghr. Kratt zur
„Harmonie, 8.
S. aud im Anhang: Naber.
Äudwigshbarg — Abreh:- Buch ber zweiten K. Mefibenzitabt Lud⸗
wigeburg. Heraueg. auf 1. Januat 1904 von Polizei:
fommillär Pfeffer Mit 1 Stadtplan. Ludwigsburg,
Budöruderei G. Schnabel o. 3. (1903). 8°,
Aührer burg Lubwigsburg tt. Umgebung. Serausg. vom Ber:
ein für Fremdenverlehr. Berfapt von G, Belſchner.
Tritte umgearbeitete Auflage. Ludwlgoburg, I. Aigner,
"8. Hofbuchhandlung 1904 [dorbatiert]. 8.
Seichichteblätter, Luhrigeburger, Heraueg. vom Hiſtoriſchen
Lerein für Ludwigeburg u. Umgegene Gchriftleitung :
G. Pelfhner II. Lubwigoburg, Kemmiffionsverlag von
3. Aigner, K. Hofbuchhandlung 1903, Br,
Rataleg der 1 Wörtt, Yunggefligel-Ausitellung veranftaltet
vom Verein ber Bogel- und Geflügelfreimde Ludwigeburg
aus Anlaß feines Zhjährigen Jubildume. An ber Stäbtifchen
Turuhalle vom Samstag den 31. Oftober bis Montag den
2. November 188, Ludwigeburg. M. Hofbuchdruckerei
Ungeheuer & Ulmer. 8°,
v. Thierſch, Profeſſor Friedrich, Die neue enangeliihe Garnilon:
firde in Ludwigsburg. Ludwigsburg, Kommiffionsverlag
der Mignerihen Hofbuchhandlung vo. I. (1908). Fol.
Banibroun. — Schmidt, Paul, Maulbronn. Die baugtſchicht
liche Entwidlung bes Mlofters im 12. u. 13. Jahrhundert
u. fein Finfluh auf bie ſchwäbiſche und fränkiſche Architektur,
Mit 11 Tafeln u. 1 Überfichtsfarte, Strafburg, J. H. Eb.
Hei (Heitz & Mündel) 18, 8%. (— Studien zur
beutichen Runfigeihichte, 47. Seit.)
Mergentheim. — Hübrer durch bie Earl Kofef vw, Morlsheim’iche
Altertumsjammlung, nun im Befik ber Stadt Mergents
heim a, d, Zauber. Heraudg. vom Stabtſchultheiße namt
Mergentbeim 1903, (Mergentheim, Drud ber J. Ebomm’:
ſchen Burbbruderei, D, Reinhardt.) B°.
Malfingen, @3. Künjelenn. — Merk, Zifar Sultan, Geſchichte
ber Zt, Annalapelle in Mulſingen. Auf Grund von Quellen
dargeſtellt. Ravensburg. fir P. Zitteell, Buchdruckerei
u 8.
Bageld. — Kranz, W. Oberleutnant, Seologiidher Kübrer für
Nagold und weitere Umgebung bis Kalw. Herrenberger
Stadtwald, Horb u. Altenſteig mit 5 Figuren. Nagold,
G. W. Saifer 1909. 6%.
Behartel. — Raltenmaier-Traub, Pedar-Pansrama init
einem überichtfichen Führer buch dae Nedartbal, ber Berg:
ftraße (fo), Sübllchem u. Weſtlichem Odenwald [fo] nebit
Seitentbäler. Mit Angabe empieblenswerter Hotels, Bantbäfe,
Eenfionen u. Geihäftsfirmen. Mannheim ©, 3. 11908). 8",
S. auch oben B 6: Mad, Verbindung, Melt.
Henrubürg, Gberant. — Solzapiel, Friedrich, Oberamte:
Iparfaflier, Die Oberamteiparfafie im Newenbürg 1853 bie
18, Neuenbürg, Buchbruderei von &, Mech 13, 8),
Nenfra a. P. ij. oben B 5: Sinner,
XIV
Obrrfhmaben. — Doru, Hanns, Begriff m. Urſachen der Ber:
einöbung in Oberſchwaben. Teil 1: Die Bereinddung in
Oberſchwaben. Kempten, 5. Kbſel 108, 8°,
Differtation von Münden) Machträglich.)
Slieningen. — Kataleq zur 1. großen Weflügel: u. Kaninchen:
Auoſtellung bed Filder Gaues Beranftalter vom Geflügel:
u. KanindenzühterBerein Pileningen. Am Gaale bee
Bierfellerd vom Vnzffonntag ben 30. [fo] Mal bie Pfingf:
montag ben 1. untl 31908. ©. DO. (Plieningen,
von Fr. Find.) 8°,
Bentlingen. — Geſchichteblättetr, Reutlinger, Mitteilungsblatt
bes Sülchgauer Altertumsvereine, Herausg. vem Verein
für Hunt u. Altertum in Meutlingen unter Leitung von
Mefter Botteler. Jahraaug XIV, 1908. Meutlingen, |
Drudk der Buchdruderei E. Hußler. 8°,
Grabmann, Profieller Dr, Oberkonſiſtorialrat Dr. Merz u.
Oberbaurat Dolmetſch, Tie Marienlirche in Reutlingen,
Eine Denfirift auf Beranfaflung des Reutlinger Kirchen:
bauverein® u, mit Unterfügpung von funitfinnigen Privaten
heraueg. von —. Mit 83 Abbildungen im Tert u. 87
Tafeln In or. 4 in Lichtdruck und Phetelithographie.
Stuttgart, 8. Wittmer 108. 4°,
Ries, — Branco, ©, Das vulecaniſche Borries u. feine Beziehe
ungen zum vuleaniihen Rieſe bei Nörblingen. Berlin,
G. Reimer in Kommiffion 1903. 4°, (Rus: Abhandlungen
der preußlichen Atabemie ber Wiſſenſchaften.)
Ihünbud I. oben B6: Dentichrüt.
Schorndorf. — Geſchichte ber Stablfiche ın Scheruberi, Der
Reinertrag if zum Beten ber Wieberberfiellung ber Schorn:
borjer Stadtkirche beitimmt, Mit wier Aebildungen. Sichern:
dorf, J. Rösler 1908. 8°,
Shwarzwald. — Aus bem Schwarzwald. Wlätter des würti.
Schwarzwald: Bereind. Elfter Jahrgang 1909, (Für bie
Schriftieitung verantwortlich: Profeſſer Dölfer. Stultgart,
Verlag bes Württ. Schwarzwalbvereine.) 4°.
Karte, Neue, bes württ. Schteargwalbvereine. Herauog. vom
wirtt, SChmwarziwalbverein. 1:500000, 5, Blatt. Herb—
Ragold- Dorniteiten. Stuttgart, A. Bonz’ Erben in Kom
miffion 1908,
Regelmann, Karl, Geelogiſche Unterfuchung ber Guellgebiete
von Acher und Murg im nörkliden Schwarzwald. (Mit
einer geologifhen Karte u. einer Profiltafel,) Stuttgart,
Buchbruderei von Etible & Friedel 1908, 5°. (Inaugural
Difiertation von Heidelberg.)
Schwarzwald, Der,
aufgehört zu ericheinen,
Schwarzwald, Der, in Wort u. Bild. Der babiihe Schwarz:
wald von Prof. Dr. Lubwig Reumann, Vräfident bes
badiſchen Schwarzwalbvereins. Der württ. Schwarzwal
von Frei, Frauz Dölker, Schriftleiter bes wärtt. Schwarz
waldvereins. Bierte Auflage. Mit 30 Vollbildern, 2 Farb⸗
drudbilbern u. 160 Tertilluitrationen. Stuttgart, J. Weiſt'e
f, Hofbuchhandlung 1908. ol.
v. Seiblie, Dr. &, Der Schwarzwald, Veraftrahe, Nedartal,
ber Hegau bis zum Bobenfee, der Kalſerſtuhl u. Straßburg.
Mit 14 Karten und 8 Stadtplänen. Zehnte Auflage unter
Mitwirkung faſt ſamtlicher Sehtionen dee Schwarzwaltvereine
(Inaugurals |
Trud |
Illuſtrierte Zeitihriit — bat Seit 1902
Bürttemberaiiche Literatur vom Aabr 1908,
sten beacbeitet von Eenſt Bader.
fr. P. Lorenz 18. 8%,
Übersitel: Ntolleftion Lorenz
&. auch oben B2: Regelmann,
Ihmenningen. — Bürk, Richarbd, Die Schwenninger Uber
mader bis um's Jahr 1850. Ebingen, Genoffenicafte:
bruderei 1904 (norbatiert]. 8°,
Enthalt ald Anhang mit befonterem Titelblatt :
Schu enningen ihren Grlbäftsfreunpen,
ihr Orfinder 4. Märt
Schmid, Paul, Pfarrer,
Ehronif, Mit 4 Bildern.
[nebrudt 103]. 8%,
| Stutigart. — Adreßz⸗ u. Geſchaͤfts-Handbuch der St. Hauptr ıı.
MefitenzStabt Stuttgart mit ber Borftabt Bern, Karler
vorftabt Heslah und ben Vororten Gablenberg unb Gxie:
burg für das Jabt 1908, KHerausg. von ber Stabtgemeinbe
Stuttgart. Mit einem Überfihtöplan ber Stabt Stuttgart
u. zei Theaterplänen. Teil 1.2, Stuttgart, Druck ber
Union Deutſche Berlagsgeiellihaft. F.
— — Erſter Nachtrag. Herausg. im Mat 103 von ber Stabts
gemeinde Stuttgart, Ebenda. 8*.
— — Aweiter Nachtrag. Heransg. im Auguſt 108 von ber
Stadtgemeinde Stuttgart. Ebenda. 8°,
Album von Stuttgart ımb Umgebung. (Aus Anlaß ber fertige
ftelung bes neuen Geidäftsbaufes dem Freunden feiner
Firma gemibmet von E. Breuninger. Stuttgart, Buch⸗
drusterei Ehr. Echenfele 1908,) Quet 4*,
Anfihten von Stuttgart u. Umgebung. (Btutigart,
Pfeiffer, Hofbuchbruder o. 3%. [1M8].) Quer 8%,
Ehronif ber K. Haupte u. MefibenyStabt Stuttgart. 1902,
Herausg. vom Gemeinderat, (Stuttgart, Greiner & Picifer,
K. Hofbuchdrucker 1908.) 8°,
Feſtſchrift zur eier des SWjäbrigen Veitchens des Neraelitiichen
Kranken-Unterftäpungs:Berein [fe] F. . 5 In
sun. Stuttgart am 28, Februar 1903, Im Auftrag
des Ausſchuſſes verfaht von Bezirferabbiner Dr. Stölfel.
Stuttgart, Greiner & Vieiffer, K. Hofbuchbruder. 8,
Reftihrlit zur Feier bes GOjährigen Veitebens bes Männer:
turnvereine Stuttgart. (Eingetr. Verein.) Zinttgart, Trud
der Neues Tagblatt A⸗G. 1908. 8°.
Fiſcher,
Freibutg iĩ. B. u. Leipzig
Bürtt. Ugreniabrit
Die Hisersitontrole-itbr und
Schwenningen a. Nedar, Ortes
Schwenningen, - H. Kubn 1902
reiner &
Theodor, Stabterweiterungsskragen mit beionberer
Rüdficht auf Stuttgart. Gin Vortrag von —, Mit 32 b:
bildungen. Stuttgart, Deutſche Berlags:Anftalt 1903, 8",
Haufer, Wilhelm, So ſpricht der Stuttgartır! Die originelliten
Stuttgarter Krajtausbrüde, Schlagwörter u. Redensarten.
Stuttgart, R. Luk 19098, 8°,
Jahrbuch, Statiflifbes, der Stadt Stuttgart für das Jahr 1901,
Im Auftrag der Bürgerlichen Kollegien herausg. vom Sta:
tiftifchen Amt, Stuttgart, Drud von W. Kohlhammer 1108, 8°,
Nabresbericht ber Ganbelsfammer Stuttgart für 1902, Stutt:
gart, C. Grüninger, 8. Hofbuchdeuderei Zu Gutenberg
108, 8°,
Runit, Stuttgarter. L. v. Kallreuth, ©, Grethe. R. Haug,
H. Rath, R. Poctzelberger, mit Tert von Mar Dsbern.
Leipzig, F. U. Seemann 1209. 4%, {= Hundert Meilſter
ver Gegenwart in farbiger Michergabe, 11. Heft.)
Württembergiiche Literatur vom Jahr 1408,
Mad, Aboli, Arhiteft, Die bauliche Gutwidlung in Stuttgart
auf bem Platze des abgebrannten Hoftheaters u. beffen Um⸗
gebung in den nächften Jahren und Dezennien. Fine Studie
von —. Mit einem lübegrapbiihen Lageplau. Stuttgart,
KRemmilfions-Berlag ven K. Wittwer 1903. 80.
Maper, Emil, Stabibaurat, Der Neubau bed Königin Hatba-
rinaftifts in Stuttgart. Mit 1 Titelbild u, 14 Abbildungen
im Zert. Berlin, 8. Ernſt & ©. 108. 8%.
Muſikfeſt, Siebentes Krofes, unter bein allerhöchſten Proteftorat
Er. Majeſtät dee Königs Wilhelm II. von Württemberg
gehelert zu Stuttgart im Feſtſaal ber Lieberhalle Samstag
ben 16, Sonntag ben 17, Montag ben 18. Mai 1909, |
Anfang je abende 6 lihr.
ber Kunſt. 8°.
Teip, Ehr. Stuttgarter Ausflugstorte. Renbearbeitung von
8. Paaſche. 1:75000. (2. Auflage.) Nebſt Stuttgarter
Wanderbüchlein. Stuttgart, Hobbing & Büchle (LOB),
v. Poffart, Ernſt, Weber bie Stuttgarter Theaterbans frage.
Vortrag gehalten in Stuttgart am 8. November 1003, Stutt:
gart, Trud der Neues Tagblatt KW. o. 3. (1908). 8°,
Schmib, Dr, Das Bolfsihulmefen in Stuttgart von ber
Reformation bis zum Unfang bes XIX. Jahrhunderte
Stuttgart, Kommiffionsverlag von W. Kohlhammer 103,
4°, (Sonderabdrud and ben Württ. Jahrbüchern, Jahrg.
1908.)
Stadt: Pine, Stuttgarter, von 1640, 1743, 1831. Rebſt Er—
läuterungen. Stuttgart, #. Bug o. J. (103). 85.
Zourlftenfarte, Rene, von Stuttgart w. weiterer Umgebung.
Maßſtab 1:2WOW, Stuttgart. €, Zwirner e. J. (103).
Wehnungsamt, Tas Stuttgarter, Seine Aufgaben u. fein Be—
irieb. Hernusg. vem Stadtſchultheißenamt Stuttgart. Stuit-
aart, Neues Tagblatt A.G. 1908, el,
auch oben BP: Führer, B4: Hochſchul⸗Kalender, Klun—
zinger, Sirt, Berfaffung, B5: Katalog (bis), Verzeichnis,
B6: Denfihrift, Mad u. im Anhang: Treugold.
Stutigeri-Karlsnorfkadt. — Stuttgartstarlsvorftabt. Gedeul-
fchrift zur feier des 40jährigen Beſtehens der Freiwilligen
Feuerwehr am 15. w. 16. Auguſt 1908. Aufammengeftellt
von dem Kommanbanten Fr. Bihl. (Stuttgart, Greiner &
Pieiffer, 8. Hof: Buchbruder.) 8°.
Stuttgart, Verein zur Jörberung
©.
Kübingen, Oberamt. — Harpprecht, Heinrich, Beltrine zur
Selbſtmordſtatiſtit des Obrramts Tübingen. Tübingen,
Ar. Biepder 1908. 8", (Tübinger Inaugural:Oiffertation.)
Tübingen, Habt. — Blätter, Tübinger, Heraueg, im Auftrage
bes Hürgerwereind von Eugen Nägele, jünfter Jahrgang.
1M2, Tübingen, Berlag bed Bürgernereind. 8%, Mach—
träglich.)
— Dasfelbe. Jahrgang VL Mr. 1 [einig], Ebenda. 8%,
Mayer, Abelf, Apotbeker, Flora von Tübingen u, Umgebung (;)
Schwäbiſche Alb vom Plettenberg bis zur Ted; Balingen,
Hechingen, Reutlingen, Urach, Rottenburg, Herrenberg,
Böblingen. Zum Gebrauch auf Erfurfionen für Stubierende
u. Raturfreunde, fomie für Schulen. Tübingen, Fr. Tietiter |
1904 [verbatiert]. 8”.
Umgebungs: Karte von Tübingen.
Tübingen, fir. Fues 1908,
1:25000. 2. Auflage.
S. auch oben B 4: Jahre, Umiverfitätäfalender, Gorebih, B 6: |
Tenfichrift,
XV
Tuttlingen. — Gebenfitelne zur Erinnerung an ben 1. Rovember
1908, den Tag der Einweihung ber erneuerten evangeliſchen
Stadtkirche u. den bunbertjährigen Gedenktag bes Stadt
brandes. Tuttlingen, J. F. Bofinger (Anb.: W. Blind)
1908. PR“,
Haller, Stabtpfarrer J. Tuttlingen vor hundert Jahren.
Fin Rubiläumsblatt zur Erinnerung an ben Stabtbranb am
1. Rovember 1803. Im Auftrag der bürgerlichen Kolleglen.
Tuttlingen, 4. 5. Bolinger (Inh.: W. Blind) 1903. 8,
=
au oben B 6: Katalog.
| Yle. — Bedmann’s Führer duch Im u. Neu⸗-Ulm nebſt Um—
gebung mit Bfarbigem Stadbiplan, 8 Kunftbeilagen u.
3 Straßenplänen von Dr. Eugen Nübling. (2. vermehrte
u. eriweiterte Auflage) Stuttgart, Hlemm & Bedmann o. J.
(1903). 8.
—, Reueſter Blan von Ulm u. Neusllim. Mit Genehmigung
ber Stadtverwaltung. 1: 7500. 2. Auflage Mit Straßen:
verzeichnis an ber Seite. Ebenda o. J. (1908).
Bender, Dberlebrer 3, Der Ulmer Waffenſtillſtand. (1647.)
Neuf, Drud von R. Noad 1903. 8°, (Beilage zum Yabres:
bericht des Gymnaſtums zu Neuß 1908,)
Führer durch die Sammlung des Gewerbe: Muſeume zugleich
Kunſt- u. Altertums: Mufeum ber Stabt Ulm. Ulm, Drud
ber 3 Ebner'ſchen Buchdrucktrei 1903. 8°.
| Jahresbericht der Handelsfammer Ulm a. D. für 1902,
} Drud der „mer Zeitung“ 8, 0. J. (1908). 8,
Rabres: Bericht ber Handwerkokammer Um a. D. fir bas
|
I
|
I Ss.
Um,
Jahr 1902. Ulm, Drud der Ulmer Zeitung 1903. 8°.
(Tfleiberer, Dr. R. Stabtpfarrer,) Kämpfe u. Siege bes
Frangellunnd in Um. Der Sechzehnten &meral:Berfamm:
lung bes Evangeliſchen Bundes gemidinet, Ulm a, T. (Truck
von H. reg, Buchdruderei) 103, 8,
Der Berfofler nennt ſich erft auf dem jweiten last.
Wagner, Oberbürgermeifter, Die Thätigfeit ber Stabt Ulm a. D.
auf bem Mebiet ber Wohnungsfürlerge für Arbeiter u. Be
dienſtete (Häufer zum Eigenerwerb). Ulin a. ©,, J. Ebner
1908, 8°,
Yrad f. im Anhang: Burkeu. Salzmann.
Yaihingen . & — Gunzenbänfer, Stabtpiarrer, Baibingen
unter ben Grafen 1113—1339 (1364). Raibingen,
%, Garle o. J. (1008) 8°.
Waiblingen, Obrramt. — Schweizer, F. G., Schullehrer,
u, A. Mergenthaler, Schullehrer, Beichrelbung bes Ober:
amts Waiblingen. Waiblingen, 8. Bünther o. X. (1903). 8°,
Main, ©. Laupheim — Grbarbt, E. Pfarter, Geſchichte der
Gemeinde Wain mit Bethlehem, Muttaaeräbeofen u. ben
„Höfen*. Nah zwei vor mehreren Jahren in Wain ge—
haltenen Vorträgen. Stuttgart, Drud von W. Koblbammer
1908. 8°, (Gmmeiterter Separatabbruf aus den Mürtt,
| Bierteljahreheften, Meute folge XII. 1903)
| Weinsberg — Weller, Dr. Sarl, Die Weiber von Weintberg.
Stuttgart, ©. Kehlhammer 1909. 8%, (Sonberabbrud aue
ben Württ, Bierteljahrsbeiten, Rewe Folge XII 108.)
Wirfenfieig i. oben Filstal.
Wilhelmndorf, O3. Banensburg. — Ziegler, X, Direktor,
Ein Königlider Beſuch in Wuhelmedorſ. Erzählt für meine
Söhne zur Erinnerung. Wubelmsborf, Verlag der Ziegler’
ſcheu Anfalten u, Leipzig bei H. &, Wallmann 1103. 8°,
xXVvi Württembergiſche Piteratur vom Jahr 1808,
Iabergän. — Bierteljahrshefte des Zabergän:Bereins. Vereins | Banelkein. — v. Ziegeſar, Frhr., Oberſtleutnaut z. D. u
gabe an bie Mitglieder. Ar. 1-4. 1908. (Im Selbſt | Bezirkelommandeur. Geſchichtliche Nachrichten über bie Butg⸗
verlag bes ZEN, beramdg. von U, Holber in Erligheim, ruine Zavelftein im Schwarzwald u, Beihreibung berielben.
Drud von Fr. Ziegler in Bradenbeim.) 8", Stuttgart, Drud von U. Bony’ Erben 1903. 4°,
2. Einzelne Perfonen (und Familien).
BGeilharz, Friebe, — Lebenslauf des Dorſſchultheißen Friebrich Reypler, Jeh. — Müller, Moll, 3. J. Johann Keppler, der
Beilhatz von Wittendorf Oberamts Freubenftant. Freuden⸗ Geſetzaeber ber neueren Nilronomte. (Fin Lebenebild. reis
ſtadt, Buch» u. Uccidenzdruckerei G. Graf 1908. 8%. burg i. Br., Herderſche Berlagsbandlung 1903. 8°. (= Stim-
IM nad dem Vorwort Seibfibiograpbie men aus Maria-faah, Frgänzungshefte 83.)
Camerer, Femilie — Samerer, Ludwig Milbelm Otte, X. preuß.
Major a. D., Johann Kriebrich Wilhelm Gamerer, K. württ.
Mebdizinalrat, Dr. med. u. Dr, scient, natur. hon. c.,
Geſchichte der Tübinger Familie Camerer von 1503 bis
IKB, Nah den Quellen bearbeitet von —. Stuttgart,
Drud der Union Deutſche Verlagegtſellſchaft 1908. 4°.
Ehrihaller, &&. — Ehriſtaller, E. &, Gin Heiner Kultur:
kampf. Akten u, Erlebtes zu dem fatiriichen Homan „Pro:
ſtitution bes Geiſtes“. Habent sus fata libelli. Jugen⸗
beim am ber Bergfirafe, SueviasVerlag 19083, 8°,
Esih, Mar — Eyth, Mar, Im Strom unferer Zeit, Aus
Briefen eines Ingenieure. 3. neu bearbeitete Auflage bee
Klemm, Familie. — ſtlemms Archiv. Mitteilungen aus ber
Kamilien-Gefchiste. 1197. 1897. Im Auftrag bes Ber-
Bandes Klemmfcher Familien berausg. von Dr. Kurt Klemm.
Band L Mi 24 Abbildungen im Tert u. 3 Beilagen.
Pforzheim, Buchbruderei des „Beneral:Angeiger*, Inhaber
M. Klemm 1897—1908. 8°,
Mörike, &. — Fiſcher, Prof. Dr. Rarl, Ebuard Mörifes
fünftleriiches Schaffen und dichteriſche Schöpfungen bargeftellt
von —. Berlin, ©, Elöner 1908. 8°,
Mörites, Ebuarb, Briefe. Ausgewählt u. herausg. ven Karl
Klier u. Rudolf Kraus. Berlin, O. Elsner 1908, ®*,
Banderbuche eines Ingenieurs. 1. Band: Lehrjahre. 2. Bb.: Mörike, Gedichte u. Briefe am feine Braut Margarete v.
BWanderjahre, Heibelberg, C. Winter’s Univerfitätsbuchhand: Speeth. Heramdg. von Marie Bauer (Berfafferin bee
fung 1904 [vordatiert]. 8°. Romans „Fine arme Seele") Münden, Verlag ber „Al:
7 Ü
Eaift, Hd. — Wolfe, Hugo, Briefe an Hugo Falit. Im Auf gemeinen Zeitung“ G. m. b. ©. — 8.
trage bes Huge Welf-Bereines in Wien heraudg. von Michael Moler, Familie. — Letter, Garl, Moſerſche Ahnen in enger
Haberlandt Mit dem Bildnis Hugo Wolfe aus dem Auswahl ber Intereffanteften Erſchelnungen. Zuſammen-
Jahre 1894. Stuttgart ur. Leipzig, Deutſche Berlage-Anſtalt geſtellt von —. Gtuttzart, I. B. Metzlerſche Buhbruderei
14 [oorbatiert]. 8", 19808. 8°,
Feuht, Bof. Mara. — (Rice, Paul) Nachfommen der Rofine | Mofer, Bob. — Viofer, Robert, Pfarrer a. D., Auch ein ſchwa—
Margarete Feucht. (Waldheim, gebrudt von E. &, Seibel biſches Pfarrersoleben. Zugleich ein Beitrag zur Päbagogik
o. J. [108]) 5°. — u. Paſtoraltheologie. Kortiegung: TIL, 2, (fünftes Heft).
Der Name bed Berfaflers Acht am Schluf Der Borrebs, Schs Yabre in der preußiichen Lanbeefirde, Schluß. 1861
Flaifälen, Eifer. — Muihner-Riedenführ, Eifar Flaiſch— bis 1863. Pfarrer in Wallbaufen. 1868—67. Pfarter in
len, Beitrag zu einer Geſchichte ber neueren Yiteratur. Altheim, Oberamts Um. 186773. (Meimsbeim,) im
Berlin, E. Fleiſchel & Go. 1908, 8°, Selbitverlag 1908. 8°,
Gray, Eh, Firme. — Jubiläum, 5Ojähriges, ber Firma Theodor | Murfhel, Familie. — Sapungen ber Luiſe Murſchel'ſchen familien
Grez & Söhne Gbingen. 1852-102. ©. D. u. J. Ritung. Sitz in Stuttgart, Um a. D., Truck von H. Zren
(1903). 8°, 908. 4®,
een — nn ' u. Rehberg, Heas. — Kanter, Dr. phil. Erhard Waldemar,
— 000 — vr. BEER | Hans von Rehberg von Hobenrechberg. Fin Zeit: u. lebend:
aha Ar ar 2 | bild. Mit Stammtafel und Bappenfiegel nebft einem Un
Hauff, Wil. — Haufi, Wilhelm, Feſtrebe, gebalten am Fuß Hang: Regefen. Zürkh, Shultbeh & Go. 1MI. 8",
des Lichtenſteine am Vorabend ſeines hunbertiten Geburts: s 3 : Gh. Ariedrih Schill
tages ben 28, November 1902. Mit Anlagen. (Pfullingen, * Sähiller, Friebe. — Hamann, Ehn Arierih Schiller ale
Verlag von H. Bernhard 0. J. [1903].) 8°, Menfh u. Dichter, Fin vollstumlich dargeſtelltes Lebene
Verfuffer ift Stabtpfarrer Dr. ®. Bater. bild, Weit Illuſtratlonen nah Zeichnungen bervorragenber
Mofſap, Dr. Hermann, Wilhelm Hauff. Gin Belfsabend | Künflier. Zweite, verbefferte u. vermehrte Auflage. Ham
von —, Gotha, Berlagsburrau 1908. 8°, (= Lolfsabende | burg, Herolb'ſche Buchbandlung 10%. 8°.
herauen. von H. Kaifer, 2. Heft.) | Die 1, Auflage tt 1904 erihienen.
Hölderlin, Frieder. — Dieberich, Ftanz, Friedrich Höfberlin | Beterjen, Aulius, Schiller u. die Bühne Dale a S.
u. fein Echidialslied. Fin Zeitbiid. Treiben, Kaden 5. John 1903. 8%, (Berliner Inaugural ⸗Diſſertatlon, ers
& Comp. 18, 8°. 1 ſcheint vellftändig ald Bank 32 der Palaeitra.)
kanfmenn, & $, — Kaufmann, Gruft Friedrich, geboren 27. No: | Bhmeller, deh ſadu — Schneller, Ludwig, Bater Schneller.
vember 1809 in Ludwigeburg, geftorben 11. Februar 1856 | En Batrlarch der evangeliihen Miſſion im Heiligen Lande.
in Stuttgaet. Ein Gedenlblatt zu feinem Sumbertjährigen | 5. u. 6, Tauſend. Bermehrt burch ein Bebensbild von Frau
Seburtätag. O. DO. u. J. (Heilbronn, Drud der Schel’ichen | Magdalene Schneller, Leipzia, KRommiffions-Berlag von
Buhoruderei, 8. Krämer 108), 8", l 9 G. Wallmann 1904 |vorbatiert], 8°.
Württembergifche Literatur vom Jahr 18,
u. IHeiner, Bil. — Gebächtnie, Zum, an Dr. Ktilian v. Steiner.
Korte ber Erinnerung geiprochen im Ktematerium in Seidel»
bera 27. September 1909 von Guftav Schmoller. Statt
gart, Drud der Union Deutliche Verlagsgeſellſchaft 1908, 8°,
Uhlend, £.— (Neil, Carl,) Zur Erinnerung an Ludwig Uhland
u. dae Ublandehaus in Tübingen. Eine Gabe für Freunde,
As Manufkript gedruckt. Ziuttgart, Druck von J. F.
Steinkopf 108. 8°,
Ter Name bes Berfaffers ftrbt am Schluß der Wibmang,
Bölter, Zamilie. — Bölter, Friedrich, Pfarrer a. D, Das
XV
Böltersbüichlein, Tritte Ausegabe nah dem Stand vom
1. Juli 1909, Cölingen, gebrudt von O. Bechtle 1903, 8%.
Winerholt, Bsar. — Thoma, Albrecht, Konrad Wiberbolt, ber
Kommandant von Hehentwiel. Mit 8 Abbiltungen nach
Originafgeihnungen ven Anton Hofimann, 2 Karten u,
1 Porträt nach ſtupfern von Merian, Münden, J. 5. Leh⸗
manns Verlog vo, % (1905), 8%. (= J. Lehmeyers Baters
länb. Jugendbücherti. Band 15.)
Wieland, Familie — Sogung der J. G. Wieland’ichen Familien⸗
fiftung in Ulm, Ulm, Drud von 9. Frey 1903. 8#,
Anhang.
Dichteriſche Behandlung vaterländiſcher Stoffe.
Burk, Albert, „Der Sommer iſt hart ver ber Tür” (Euther.
Dramatiſches Geipräh aus Wärltemberge Refermationszeit.
Zeil 1. Der Obervogt von Urach. Teil 2, Herzog Chriſtophel.
Teil 3. Magifer Tiffernus.
o. J. (1008), 8",
Führer für das Lichtenſtein⸗Spiel in Henau u. für das Echaäzthal.
Reutlingen, Trud von Örtel & Spörer, Berlag ber Geſchäfto—
führung ber Pichtenftein:Spiele 1903. 8,
Lene, eine wirt, Näbterin. Zweite Auflage
bunblung ber Erang. Sefellihaft 1908, 8°,
Diefelte wird im Legt old Tochter bed Bortlicb F, Beinbergbefigert
im 2iradenbeint beyeidmet.
Lorenz, Rubeli, Lichtenftein-Zpiel, IL Teil,
Trud von W. Lanaggutb 1908. 8°.
Der I, Zeil it 1901 erf&ienen,
Mofer, Johann Jakob, der württ. Yanbichaftsfonfulent (1759 Bis
1765), Zur Aufführung für Vereine u. Schufen.. Bon X 2. |
2. Auflage. Stuttgart, J. F. Steinfopf 1908, 8*,
3 2. Bebeutet Julius Pempp Pfarrer).
Enntgart, Buch⸗
... Eßlingen a. R., |
@ürttemb. Jchrbüger 1904.
Stuttgart, Holland & Yofenhans |
| (Treugold, Arig,) Alt-Stuegert.
NRaber, Felir. Der Bogt von Ford. Roman aus bem großen
Bauernfrieg. Megeneburg, Berlagsanitalt vorm. G. J. Man
1904 [verbatiert], 6*.
Salzmann, Emil, Hinter Kioftermauern. Gine Erzählung aus
Grafenheim [b. 5. Urachj. 2. Auflage. Stuttgart, A. Bonz u.
Gomp. 1908, S*,
Steiff, Oberfiubienrat Dr. Karl, Geſchichtliche Lieder u. Sprüche
Württemberae, Im Muftrage ber Miürtt, Rommilfion für
Lanbesgeihicte gelammelt u. unter Mitwirfung von Dr, Geb⸗
hard Mehring herausg. von —. 4. Lieferung. Stuttgart,
2, Kohlhammer 18. 89,
Herren, Burger und Ben:
gerter@s lieber, G'ſchichten, Sagen und Sprüch. Stuttgart,
Verlag von Ar, Winf 1908, 8%,
Hat bem fbertitel: Frig Zenmgelbs portikhe Schritten, — woraus
füh eben ber Merfafler ergibt. frrig Treugeld if übrigens mer Dedname
Fir Ar. Bint.
111
Überfisgt über die im Kalenderjahr 1904 erſchienene periodifce Statifik aus dem einzelnen Departements.
(Die auf Württemberg besüglichen Veröffentliungen in der vom Kaiſerlichen Statiftifchen Amt herausgegebenen „Statiftif des Deutſchen
Neichs”" und in den amtlihen Drudjachen fonftiger Reichsbehörden find in ber nachfolgenden Überſicht nicht aufgeführt.)
Staatsminiferium.
Am Stantsanzeiger 1904:
8, 519: Bericht, betr. die Wefhäftstätigleit der Verwaltungs
gerichte in der Beit vom 1. Januar bis 31. Degember
1903.
I. Departement der Juflij.
Überficht über die Verwaltung der Nechtöpflege im Königreich Würt-
temberg in dem Jahre 1903, fomie über die Berwaltung und |
den Zuftand der gerichtlichen Strafanftalten des Nönigreichs
mwährend des Zeitraums vom 1. April 1903 bis 31. März
1904. Herausgegeben von dem X. Juftigminifterium. Stutt⸗
gart, Drud von W. Rohlhammer 1904.
Dienftlifte des Juftigdepartements nad; dem Stand vom 2. Januar
1904.
Im Amtsblatt des K. W Juftigminifteriums, Jahtg. 1908: |
S. 2: Verzeichnis der (laut Belanntmahung des Yujtigminiftes |
riums vom 11. Januar 1904) bei den Berichten bei Landes
zugelaffenen Redisanmälte nah den Stande vom 1. Jas
nuar 1904.
Im Staatsanzeiger 1904:
Beilage zu Ar. 226: Bericht des Auftigminifteriums am ben Nönig,
betr. A. die Bermaltung der Rechtöpflege in dem Jahr 1908
und B. die Verwaltung und ben AJuftand der gerichtlichen
Strofanftalten des Abnigreichs vom 1. April 1908/19004.
II. Departement der auswärfigen Angelegenheiten.
Berfehrsabteilung.
Verwaltungsbericht Der Königlich Wiürttembergijhen Berlehroanſtalten
für das Etatsjchr 1908. Herausgegeben von dem K. Minis |
Rerium der auswärtigen Angelegenheiten, Bertebrsabteilung.
Stuttgart, 3. B. Metzlerſche Buchhandlung 1904.
Im Amtsblatt der K. Württemb. Berfehrsanftalten,
Herausgegeben von dem Minifterium der auswärtigen Ans
gelegenbeiten, Berfehröabteilung. Jahrgang 1904:
Belanntmachung der beim Betrieb der R. Bürtt. Staatseiſen⸗
bahnen vorgefommenen Unfälle: &. 97. 226. 367. 530,
Verkehr und Einnahmen der 8. Württ. Staatöeifenbahnen,
monatlich vom Dezember 1908 bis November 1904: S. 34.
100, 134. 194. 245. 829. 382, 398. 497.472, 514. 556. 59.
Gebührenanfall aus den Bolt, Telegraphen⸗ und Telephon-
betrieb, monatlih vom November 1903 bis Oftober 1904:
S. 18, 42. 110, 161. 206. 260. 397. 393. 451. 485. 525. 569.
„192: Die Beteiligema von Angehörigen der Verkehrsanſtalten
bei der Kebensverfiherungs: und Erfpamisbant und bei Der
Allgemeinen Aentenanftalt in Stuttgart nach bem Stand
vom 31. Dezember 1908.
. 377: Deögl, am 80, Zuni 1904 (ohne Nentenanftalt).
iu
(a —
Angehörigen der K. Wurtt. Berfehrsanftalten für das Halender-
jahr 1908.
. 0): Hednungsergebniffe der Sterbefafje für Die Angeſtellten
der Verkehrsanſtalten auf 31. Dezember 1903,
17
. 211: Geſchaftsbericht des Spar: und Darlehensvereind von |
S. 334: Beteiligung von Angehörigen der Berfehrsanftalten
bei dein Allgemeinen Deutſchen Verfiherungsverein in Stutt
gart nad dem Stand vom 81. Dezember 1908,
&. 431: Rehnungsergebniffe der Unterftügungstoffe für Anges
ftellte der Verfehrsanftalten vom KRedinungsjahr 1902.
S. 563: Belanntmachung des KH. Minifteriums ber auswärtigen
Angelegenheiten, Berfehrsabteilung, betr, die Rechnungs:
ergebniffe der Zuſchuſiklaſſe zur Anvalidenverfiherung für
Angebörige der württembergifden Berfebrsanftalten für das
Kalenderjahr 1903.
Im Staaldanyeiger 1904:
Verkehr und Einnahmen der Staatseifenbahnen in Württemberg
vom Tezember 1903 bis Rovember 1904: 5. 119. 878.
475, 655. 847. 1051. 1191. 1843, 1511. 1672, 1897. 2029.
Gebührenanfall aus dem Roft:, Telenraphen- und Telephon-
beirieb vom November 1908 bis Dfiober 1904: S. 36. 181.
389, 560, 733. 915. 1125. 1225, 1413, 1545, 1735, 1989,
S. 8: Erpreßgutverlehr in Stuttgart, Hauptbahnhof, vom 15. bis
24. Degember 1903,
‚111 und 1217: Yugverfpätungen auf den gröheren deutſchen
Eiſenbahnen von Mai 1903 bis April 1904.
. 201: DObfiverfehr auf den württembergifchen Stantsbahnen
im Serbit 1908,
da
17}
Anttliche ſtatiſtiſche Beröffentlihungen.
S. 1508: Truppentransporte auf der Eiſenbahn nach Beendigung
bes Serbftmanövers 194.
©. 069: Weihnachtsverfehr in Stutigart 1904.
S. 2067: Emebniffe einzelner Zweige der Bertehrsanftalten-
verwaltung für das Gtatsjahr 198.
| ferner:
XIX
S. 638. 1167. 1635: Berlehrseinnahmen der Wurttembergiſchen
Eifenbahngelelihait vom 1. Januar bis 30, September 1904.
III. Departement des Innern.
Im Regierungsblatt für das Nönigreih Württems |
berg, Jahrg. 1904:
©. 2: Bekanntmachung der Minifterien des Innern und des
Kriegsweſens, betr. die Vergütung für die Naturalverpflegung
marfchierender ıc. Truppen für das Jahr 1904.
Am Amtsblatt des KH. Württ, Minifteriums des Im
nern, Jahre. 19004:
S. 81: Durdidnittöpreife für Naturalleiftungen an die bes
waffnete Macht im Fall der Mobilmahung (gültig vom
1. April 1904 bis 31. März 1905).
jägerforps im Jahr 1909.
S. 93: Statiftif der Aranlenverfiherung in Württemberg 1902. |
[=
. 353: Oberficht über die Ergebniffe der Strafredhtspflege der
Cberämter im Jahr 1903.
S. 311: Aufammenftellung der Feſiſetzungen der ortsüblicen |
Tagelöhne gewöhnlicher Tagenrbeiter,
nifje der neunten, den Zeilraum vom 1. Aprit 1903 bis
31. März 1904 umfafjenden Rechnung der Penfionstaffe.
Im Staatsanzeiger IMM:
S. 113: Erhebungen über den Deichäftsbetrieb und Vermögens:
ftand der öffentliben Spartaflen in Württemberg 1902.
S. 347: Bekanntmachung des K. Minifteriums des Innern, '
betr. Die Dienfttätiafeit des A. Yandjägerlorps im Jahr 1903.
S. 1063: Verwendung ber verfügbaren Mittel der Slönigetarls |
Jublläumsftiftung 1904.
=. 1095: Belanntmahung der Witt, Sparlafle, betr. die
Kehnungsergebniffe vom 1, Januar bis 31. Dezember 1908,
. 1185: Bericht des Stuntsminifters des Innern, beit. Die
Berwaltungsergebniffe der Gebäubehrandverfiherungsanftalt
im Jabr 1908,
. 1201: Beridt des Staatsminifterd bes Innern, beir. bie
Eraebnitje der Berwaltung der Jentrallaſſe der Vichbejiger
für Eutſchadigung bei Viehſeuchen in dem Hechnungsjahr 1908.
iu
in
S. 1839: Bekanntmachung des Vorfigenden Des Bermaltungss
rats der Penfionsfaffe für Körperſchaftsbeamte, betr, bie
Ergebniffe der neunten, den Zeitraum vom 1, April 1908
bis 31. März 1904 umfaſſenden Rechnung der Penſionskaſſe.
A. Ninifterialabteilung für den Straßen uud Woflerban.
Waſſerſtandsbeobachtungen an den württ, Vegelſtellen. Jahrg. 1904,
12 Monatötabellen,
8. Yanded-Berfiherungsamt.
Am Staatdanzeiger 1904:
S. 46: Yus dem Beihäftäberiht des Nürtt, Yandesverfiches
runasamts für das Jahr 1908.
A. Mebizinalfollegium.
Medisinalberiht von Blürttemberg für das Jahr 1002, Im Hufs
trag des K. Minifteriums des Innern beraugpegeben von
. 85: Bekanntmachung, betr. die Dienfttätigteit des A. Yanb-
. 520: Bekanntmachung des Borfigenben Des Berwaltungsrats
der Peuſionskafſe für Hörperfhaftsbenmte, betr. die Ergeb: :
dem A. Medizinalfollegium. Stuttgart, Drud von W. ohl:
hammer, 1904.
| Monatlihe Tierfeuchenberichte, Jahrgang 1904.
\ Im Staatsangeiger 1904:
S. 1223: Schupimpfungen gegen Scweinerotlauf im Jahr 1908.
| R. Zentrafftelle für Gewerbe und Handel.
Jahresberichte der Gewerbeaufſichtsbeamten im Nönigreich Wurttem⸗
bera Für 1909. Mommilfionsverlag von 9. Yinbemann’e
Buchhandlung (P. Aurtz), Stuttgart.
| Im Gewerbeblati aus Württemberg, herausgegeben von
der St. Zentrafftelle für Gewerbe und Handel, Jahrg. 1904:
Frequenz des A. Landesgewerbemuſeums vom Dejember 1908
bis November IMM: S. 22. 46. 77. 126. 149. 190. 231.
255. 204. 326. 367. 399.
Zätigteit des Chemifhen Laboratoriums vom Dezember 1908
bis November 1904: S. 30. 62. 93, 126, 158, 199. 238,
262. 302, 343. 388. 407.
Zeiftungen der Mobellierwertitätte im IV. Quartal 1908 und
I. Quartal 1904: S. 54. 148.
Frequenz von Ausftellungen in der Adnig-Rarl-Halle des Landes:
gewerbemujenms:
. 19: Württ, Malerinnenverein,
. 48: Buchtitel.
. 147: Ludwig Richter-Husftelkung.
. 390: Hunftgewerbliche Franenarbeiten.
. 326: Alte chineſiſche Bronzen.
Gebrauchsmufterſtatiſtil ſur die Monate Mai— September 1904
&. 189. 244. 865.
Patentjtatiftit für die Monate Wai— September 1904: S. 197,
223. 316,
Wufterichupitatiftit für Die Monate Wai— September 1904:
©. 208. 237. 359,
Üorenzeichenftatiftit für die Monate Mai— September 1904:
S. 213. 229, 324.
. 27: Wuritembergiſche Nufterfchupftatiftif für bas Jahr 1908.
58: Wurttembergiſche Patentitatiftif für das Jahr 1908.
116: Wurttentb. Bebrauhsmmfteritatiftit für das Jahr 1908.
149: Tätigfeit bes Chemiſchen Saboratoriums im Jahr 1908.
171: Die Meifters und Geſellenkurſe im Jahr 1908.
184: Ergebniffe ver Verwaltung ber Steinbeisftittung für
das Nalenderjahr 1908,
208: Württ. Warenzeichenftatiftif für Das Nahr 1908.
209: Ergebniffe ver Verwaltung des gewerbl. Stiftungsfonds.
. 20: Der Stuttgarter Arbeitänarft nad den Ergebniflen
| des Städt, Arbeitsamts im Jahr 1908,
S. 221: Berwendung der verfügbaren Mittel der Hönigshark
Anbiläumsfiiftung 1904.
S. 229: Molfmarft in Kirchheim 1904.
Deilage zu Re. 18: Die Verkehrs: und Gefchäftsftatiftit ber
mirttemberaiihen Zollſtellen im Bermaltungsjahr 1902,
om
HRRRRM
RR
XX Amtliche Aratiitiihe Veroffentlichungen.
Berfiherungsanttalt Württemberg.
Geſchaftsbericht des Vorſtands der Berfiherungsanftalt Württems
berg für das Yale 1908. Stuttgart, Drud der Stuttgarter
Vereinsbuchdruckerei, 1904.
Im Amtsblati bes VBorjtandes der Berfiherungsam |
ftalt Württemberg, Jahrgang IHM:
5.3, 3, 50: Erledigung der Renten: und Grftattungsans
träge vom 1. Januar bis 30, September 1904.
&4 10, 18, 236, 41, 50, 58: Belegung von Heilanftalten
durd; Angehörige der Verfiherungsanftalt Württemberg vom |
1. Jonuar bis 19. November 1904.
Im Staatsanzeigert 1904:
S. 399: Rechmumgsergebnifle und Bermögensüberficht der Bers
fiherungsanftelt Württemberg für dad Kalendet⸗ und Rech:
nungsjaht 1002.
8. Zentralſtelle für die Landwirtſchaft.
Am Württembergiihen Wochenblatt für Yandmwirk
ſchaft, herausgegeben von der I. Jentralſtelle für die Yand-
wirtfchaft. Jahrgang 1904:
Wochenberichte über württ. Fruchtmartte.
Saatenſtandabericht für Württemberg.
(monatlich.
Fleiſchpreiſe des Stuttgarter Schlachtviehmarkie (möchentlid).
Börlenbericht der Landesproduftenbörfe Stutigart (möchentlich).
Geſchafte bericht der vLandwirtſchaftlichen Genoffenſchafts⸗ Jentral⸗
taffe, e. G. m. b. H. (monatlich).
Tierſeuchenberichte (monatlich).
Vreiänotierungen und Marktberichte einzelner Gemeinden.
Breife für eingefaufte und verkaufte Tiere in einzelnen Bezirken
(möcentlich).
DObftpreife. Berichte der Zentralvermittlungsitelle für Obfivers
wertung in Stuttgart, Vom Juni 191M an wochentlich.
Auherdem:
S. 16: Bericht der landwirtſchaftlichen Verſuchs ſtation Hohen⸗
beim über die Kontrolle des Futtermittelhandels vom 1. April
1902 bie 31. März 1909.
(9
beim 1902/1908,
„61: Der Erfolg der Forfträucherwehr im Kochertale.
‚65: Der Weinbau und der Weinertrag in Nürttemberg im
Jahr 1908,
. Ti: Wirkungen des Gejehes, betr. bie Farrenhaltung vom
_18- BULELLEEE
24. Mai 1897 .
S. 85: Statiftit des Obitbaus in Rürttemberg im Jahr 1908,
=. 108: Der Tabalbau und Tabathandet in Württemberg im
Erntejahr 102,
, 180: Yandwirtfbaftlider Jahresbericht 1908,
150: Vekanntmachung der St. Landgeſtutskommiſſion, betr.
die Sengftnatentierung im Jahr 1904.
&, 233: Aubresbericht bes Yandestierzuctinipeftor& für 1908.
S. 243: Die württ. Jungviehweiden.
5.33: Bericht der Norddeuiſchen Hagelverſicherungsgeſell⸗
ſchaft a. ©, in Berlin über ben Verlauf bes Geihäftsfahres
1903 in Württembera und Hohenzollern.
S 271: Amtliche Unterfuchungsergebnifie Der 1803er Trauben:
ſafte des Königreichs Württemberg.
@ —
April bis November |
. 88: Jahresbericht der K. Samenprühmasanftait in Hohen⸗
S. 826: Bilanz der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafis Zentral:
laſſe, e. G. m. b. H. auf 31. Dezember 1908.
S. 362: Mitteilungen aus dem 2, Jahresbericht des Landes⸗
techniters für das landwirtſchaftliche Bauweſen für das Jahr
1808.
S. 889: Wericht, erftattet ber XI. Generalverfammlung der
Yandıwirtichaftlihen Benofienihafts-Yentralfaffe, e. G. m. b,
5, am 90, Mai 1904 durd den Borfigenden des Auffichts-
rats, Brof. Dr. I. Leemann.
. 519: Schugimpfungen gegen den Schmweinerotlauf in Würts
temberg tin Jahr 1008.
S. 573: Bericht, erftattet der XXIII. fintntenmäßigen Ver—
fammfung des Berbands landwirtſchaftlicher Genoffenfchaften
in Wurttemberg, e. 3, am 30. Wai 1904 durch den Vor—
fteber des Berbands, Prof. J. Yeemann,
S. 681: Veriht der landwirtſchaftlichen Berfuchsftation Hobens
beim über die Aontrolle des Futtermittelhandels vom
1. April 1903 dis 31. März 1904.
S. 731: Zuerkennung von Vreifen bei den ftactlihen Bezirls—
Rindeiehihauen im Jahr 1804.
S. 745: Die ftaatlihe Förderung bes Biehverficherungämwejiens,
S. 775: Gefhäftäbericht ber Landwirtſchaftlichen Berufägenoffen:
ichaften des Königreichs Bürttemberg über Das Verwaltungs
jahr 1909,
S. 799: Frequenz der landwirtſchaſtlichen Winterſchulen im
Hinter 1904/1905,
S. 833: Der genoſſenſchaftliche Abfat des Betreides in Württem>
berg im Geichäftsjahr 1903/1904.
Im Staatsanzeiger 190%:
Berichte über württ. Fruchtmarkte (täglich).
BVörfenbericht der Landesprodultenborſe Stuttgart (wöchentlich).
[77
Verband landwirtſchaftlicher Kreditgenoſſenſchaften
in Württemberg.
Jahresberichte des Verbands landwirtichaftlicher Genoſſenſchaften in
Württemberg, e. B., und der Yandmwirtichaftlihen Genoflene
ichafts-Jentraltafte, & G. m. b. H. Statiſtil der Darlehens:
faflennereine und Wolfereigenofienichaften 1908. Stutigart,
W. Achihammerihe Buchdruderei, IHM.
8. Yandgeftitstommifiton.
Im Staaitanzeiger 14:
S. 323: Belanntmahung, betr, die Dengftpatentierung im Jahr
1904.
S. 477: Über die Ergebniffe der Verwaltung des Yandgeftüts
und ben Beichälbetrieb im Zahr 1908.
Zentralleitung ded Wobltätigleitövereins in Württemberg,
Bericht über die Tätigkeit ber Yentralleitung des Kürtt. Wohl
tütigfeitsvereins im Hednumgsjahr 1. April 1909/1904.
In Blätter für das Armenmwelen, herausgegeben von ber
BZentralleitung des Wobltätigleitsvereind in Württemberg,
57. Jahrg. INH:
S. 1: Der Stand der ewangeliiben Aettungsanftalten amt
1. Deyember 1903.
S. 35: Überficht über die Beteiligung am den in Württemberg
beftchenben öffentlihen Spartaffen im Kalenders und Rede
mungejahr 12. — Überficht über den Geihaftsbeirieb und
—ü
— —— —— — — —
Amtliche ftatiftiihe Beröffentlihungen.
ben Bermögensitand der öffentlihen Sparkaſſen im Halen-
der und Nechnungsjahr 1902,
. 69: Die Durchfuhrung des Heilverfahrens auf Grund von
& 18 des Anvalinenverficherungäneieges im Jahr 1902.
. 78: Bekanntmachung der SJentralleitung Des Wohltatigkeits⸗
vereind, betr, die Berteilung ver Jinſe aus ber Eugen:
Weraftiftung.
177
0)
XXI
. 74: Bom württ, Sparlaſſenweſen.
. 115: Belanntmadhung der Württ. Sparkaffe, beir, die Hedh-
nungsergebniffe vom 1. Januar bis 31. Dezember 1908,
. 123: Die Württ. Sparkaſſe im Jahr 1908.
181: Bericht über die Tätigkeit ber Pentralleitung des
Württ. Wohitätigfeitöpereins im Nehnungejahr 1. April
1903/1904.
G@
Gr
IV, Departement des Kirhen- und Schulweſens.
Statiftit des Unterricdtd- und Erziehungsweſens im Königreich
Württemberg auf das Schuljahr 1902/1903. Veröffentlicht |
von dem A. Minifterium des Kirchen: und Schuimelens, |
Stultgert, Drurd von W. Kohlhammer, 1904.
Am Staatsanzgeiger 104: |
S. 8: Zur Statiftik des evangeliſchen Rirchentienftes auf 1. Jas
nuar 1904,
©. 5: Belanntmahung bes Evang. Konfiftoriums, betr. Die
Rechnungsergebniſſe der Beiftlihen Witwenkafle vom 1. April |
1%01 bis 81. März 1902.
€. 9: Veränderungen im katholiſchen Kirchendienſt im Jahr
19083,
S. 49: Belanntmahung des Evang. Konſiſtoriume, betr, bie
NRechnungsergebniſſe des Unterftügungsfonds für die evang.
Geiſtlichen vom 1. April 1901 bis 31. März 1902,
S. 150: Frequenz bes M. Honfervatoriums in Stuttgart.
S. 189: Bekanntmachung des KR. KHoth, Hirchenrats, betr. die
Rednungsergebniffe umd den Bermögenäftand des Inter-
falarfonds auf 1. Aprit 19011902, j
. 221 und 1043: Frequenz der Alademie der bildenden Nünfte
in Ztuttgart.
380, 792 und 1949: Frequenz der Baugewerteſchule in
Stuttgart.
&. 898 und 1949: Frequenz der Landw. Hochſchule Hohenheim.
S. Mi und 1871: Frequenz der Tierärztlidien Hochſchule in
Stuttgart.
“
o
S. 47 und 1893: Statiftit der Stubierenden der Univerfität
Tübingen.
969 und 1949: Frequenz der Kunſtgewerbeſchule in Stuttgart.
1001 u. 2003: Frequena der Techniſchen Hochſchule Stuttgart.
1339: Belanntmachung, beir, die in Dem Gtatsjahr 1903
verwilligten Staatöbeiträge zu Kirchen, Pfarr⸗ und Schul:
beusbauten,
S. 1239: Betanntmachung, betr, die im Etatsjahr 1908 ver:
liehenen Stoatsbeiträge zu Scullebrergebalten.
S. 1949: Frequenz ber landw. Winteridiulen im Winter 1904.
Im Antöblattdes württ EvangeliſchenKonſiſtoriums
und der Synode 1904:
S. 41: Berfonalverändberungen im ewangeliihen Kirchendlenſt
Württembergd vom Malenderjahr 1908.
&. 49: Änderungen im evang. Sculdienft Württembergs vom
Nalenberjahr 1909,
©. 77: Redinungsergebniffe ber Kirchl. Fonds 1901:
a) Geiftl. Witwenlaſſe,
b) Geiſtl. Unterſtühungsfonde,
c) Kirchlicher Hilfsſonds.
S. 205: Ergebnis der Sammlung ftatifttjcher Rotizen aus der
evang. Landeskirche Württembergs im Kalenderjahr 190%,
Im Württ Mohenblatt für Landwirtſchaft, Jahrgang
1904:
©. 792: Beſuch der landwirtſchaftlichen Winterihulen im Wins
ter 1904/1905.
—
V. Departement des Kriegsweſens.
Ranglifte des XIII. (A. W.) Armeetorps für 1904, Stuttgart,
Nehlerſcher Verlag (1904). |
Im Regierungsblatt fürdas Königreih Württemberg, |
Jahrgang 1904: |
S. 2: Belanntmahung der Minifterien des Innern und bed
Ariegsweſens, betr. Die Vergütung für die Naturaluerpflegung |
marſchierender ıc. Truppen für das Jahr 1904. t
Im Stantsanzeiger 1904: |
S. 817: Überfit der Ergebniffe bes Heeresergänzungsgeſchäfts
im Berirt des NIIT. (f. W.) Armeeforps für das Jahr 1908. |
©. 858: Überficht der bei der Loſung im Jahr 1908 gezogenen
hoͤchſten Kosnummern und der nad $ 58, 2 der Wehrords
nung feitneftellten Abſchlußnummern.
Im Militarverordnungéblatt, Jahrg. 1904:
S. 12, 110, 228, 307: Vergütungspreife für Futter: und Wirte
ſchaftsloſten für Brot und Fatter im I. bis IV. Vierteljahr
194.
. 229: Niedriges Beldftigungsgeld für die Zeit vom 1. Juli
bis Ende Desember 1004,
. 806: Ouartierverpflegungsvergütung fir 19085.
[7
17
VI. Departement der Finanzen.
Nachweiſung der Rechnungsergebniſſe des Staatshaushalts von dem
Rechnungs jahr 1902,
Forſtſtatiſtiſche Mitteilungen aus Württemberg für das Jahr 1902. |
21. Kabrgang. Stuttgart, Drud und Verlag von Chr.
Scheufele, 1908.
Im Amtöblatt des A. Württ. Finangminifteriums,
Jahrgang 1904:
. Bl: Erlaß der 8. Domänenpireltion, beir. die Preiſe für bie
Beioldungsirühte der Kirden- und Schuldiener im Etatds
jahr 10H,
107
XxxXII
Im Amtsblatt des H. Wurtt. Steuertollegiums, Jahr—
gang 1904:
&. 247: Prozeß⸗Anfall⸗ und Prozeßergebnis⸗Statiſtik für Das
Jahr 1908,
S. 259: Bierftenerftatiftit für 1908.
&, 263: Umgelböftatiftit für 1803/1904.
Im Staatsanzeiger 1904:
S. 49. 224. 400. 490, 582, 634. 764. 809, 900. 968, 1078,
1230. 1206. 1366. 1442. 1558. 1728. 1878. 2012: An:
zeige des im Jahr 1908 (Dezember) und 1904 (Januar bis
Tezember) bei Nabelholz-Ztammbolzverläufen im Wald ers |
zielten Erlöfes.
S. 171: Überficht über bie verzollten Trauben zur MWeinberet:
tung in der Seit vom 1. Anguft bis 31. Dezember 1908. |
S. 371: KRetanntmachung des Finanzminiſteriums, betr, bie
Rechtungsergebniſſe der Penfionäfaffe der Bollsſchullehrer
und ber Witiwens- und Maiſenkafſe der Vollbeſchullehrer vom
Aechnungsjahr 1902.
S. 879: Betanntmachung des inangminifteriums, beit. die
Darftellung der Rebnungsergebniffe der Staats ſchuldentafſe
vom Rechnungsjahr 190%.
©. 499: Verfügung der Domänendireltion, betr. die Preife für
Aıntliche ſtatiſtiſche Beröffentlihungen.
die Bejolvungsfrächte der Kirhens und Schuldiener im
Etats jahr 1904.
6549: Bekanntmachung des Finanzminiſteriums, betr. den
Stand ber Binilftinatsbieners Witwe» und Wailenpenfionss
faffe im Rechnungsjahr 1902,
1109: Ülber den Tabatbau im Jahre 1908,
. 1179: Bekanntmachung des Finansminifteriums, betr, die
Rechnungsergebniſſe der Wiimens und Wailenpenfionsfuffe
der Angeftellten an niederen Yotein- und Realſchulen für
bad Rechnungs jahr 1902,
S. 1270: Ans den Medimmgsdergebniffen des Stantshaushalts
für das Etats jahr 1102,
. 2021: Vortrag des Staatsminiſters der Finanzen zum Ent:
wurf des Finanzgeſezes und des Hauptfinanzetats fir Die
Finanzperiode 1. April 3905 bis 31. März 1907.
Ar. 252 (Befondere Bellage): Überficht über bie für das Be
triebsjchr 1904/15 zum Verkauf beftimmten Hölger.
Im Gemwerbeblatt aus Württemberg, Jahrg. 1904:
Kr. 18 (Bejondere Beilage): Verkehres und Beichäftsftatiftil per
mwürtt. HZolftelen im Verwaltungsiahr 1902,
8. Statiſtiſches Landesamt vral. unten &. XXIII.
ir)
u)
[7]
Anhang.
Statifik, betr. die Stadt Stuttgart,
Überjicht der Nedhnungsergebniffe und des Bermögensftandes der
ſtadtiſchen Verwaltungen für das Rechnungsjahr 1902.
Stuttgart, Hoffmonnſche Budoruderei, 1904.
Etats ber ſiadtiſchen Verwaltungen für das Hedinungsjabr 1904.
Stuitgert, J. B. Retzlerſche Buchdruckerei 1904.
Geſchaftsbericht des Stäbtifchen Arbeitsamts Stuttgart und ber
vLandes zentralſtelle für Arbeitönadiweis in Württemberg für
das Jahr 1908. Buchdruckerei von Chr. Scheufele, Stutt-
gar (1904.
Ehronif der Haupt⸗ und Reſidenzſiadt Stuttgart 1903.
gegeben vom Gemeinderat (LICH.
Berzeihnis der am 1. April 1904 in ftändiger öffentlider Unter
ftügung ſtehenden Armen, nebit Verzeichnis der Armenpfleger
und ber Armenärzte, jowie Deren Diftrifte x. Heraus—⸗
gegeben vom Armenamt Stuttgart. Stutigart, Buchdruderei
der Baulinenpflege (1904).
Heraus⸗
Mediyiniichrftatiitiicher Jahresbericht über die Stadt Stuttgart im |
Sabre 19093. 3. Jahrgang. Herausgegeben vom Stutts
gerter Urzilichen Berein. Hedigiert von Dr. W. Weinberg.
Stuttgart, Hofbuchdtuckerei Ju Gutenberg Harl Grüninger
ſAlett und Hartmann), 1904.
Zujammenftellung der Rechnungsergebniſſe des Ortöfrantenfaflen:
verbandd Stuttgart pro IR, Stuttgart 1904.
Im Staatsanzgeiger 104:
. 171: Arbeitsloienzäblung am 1. Februar 1904.
399: Geftaltung der Bautätiafeit in Stuttgart im Jahr 1908,
. 1060: Arbeitsiofenzählung am 1. Ault 1904.
Auperbem:
Beobadrtungsernebniffe von Stuttgart durch die Meteorologiidhe
Sentralftation (täglich),
Markts und Yadenpreife in Stuttgart (möhentlidh).
GH (ii die
Sm Amtd- und Anzeigeblatt der Stadt Stuttgart,
2 8
Jahrgang 14:
Radweis der Bevbllerungsvorgänge der Stabi Stuttgart ein⸗
fchließlicd der Borftädte und Bororte) (wöchentlich).
Darft: und Yadenpreife (möcdentlich, bezw. täglidı).
Berfehr der Stäbtifchen Spartaffe in Stuttgart (monatlich).
Veränderungen im Familienſtand (täglich).
Arantenftand im Katlkrinenhojpital (alle 14 Tage).
Stäbtiiche Arbeitsvermittlung (monatlich).
Überficht über die Bewenung dei Wohnungsmarktes (monatlich).
Wohnuugsnachweis des ftädtifcen Wohnungsamts itäglid).
Rr. 9: Gefhäfteberict Des Suhneamtis in Brivatllagefachen
1903.
Hr. 25: Aus dem Geſchaftsbericht des Standesamts für das
Jahr 1908.
236: Aus dem Geſchaftebericht des Bollſtrecungsamts für
djientlichsrechtliche Anjprücde für 1908.
26: Ergebnis ber Arbeitslofenzählung vom 1. Februar 1904,
27: Aus dem Wejchtftöberidt des erften Stadtarztes für
108,
29: Aus dem Geſchaftsbericht der Ortsbehörde für die
Arbeiterverficerung und SArankenpflegeverfiherung für bad
Jahr 1008,
Ar. 31: Diildiverbrauch in Stuttgart,
Br. Mi: Markt: und Yadenpreite Des Schweinefleiſches in Stutte
gart im Jahr 1905,
Ar.
Nr.
Mr.
Hr.
Ar. 34: Aus dem Berwaltungsbericht der Städtischen Feuerwehr
1009.
Ar. 3: Aus dem Gleichäftöberidt bes Gemeindenerihts für
1008,
Amtliche ftatiftiiche Verdffentlihunnen.
Kr, 35: Aus dem Jahresbericht des Eichamts für das Jahr
1908.
Nr. 42: Unfälle im Fahrverlehr vom Jahr 1903,
Nr. 42: Aus dem Geſchaftsbericht über die Tätigkeit des Ge:
meindegerichts. Abteilung für Schuldklagſachen, für 1908.
Ar. 46: Aus dem Bejchäftsbericht bes Gewerbegerichts Stuttgart
für 1908,
Ar. 60: Fleiichverbrauh in Stuttgart in den Jahren 1894 bis
1903.
Ar. 69: Fremdenbeherbergung in Stuttgart im Jahr 1909.
Kr. 77: Aus dem Weichäftäbericht des Stabtpoligeiamts vom
Jahre 1908.
Ar. 77T: Seihäfisbericht der Vermwaltungsratichreiberei für das
Kalenderjahr 1903,
Ar. 9: Aus dem Bericht über die Geichäftstätigfeit des Städs
tiſchen Hinterlegungsamts in dem Gefhäftsjahe 1. April
1903/1904.
Ar. 100: Bericht über die Tätigfeit des Fleifhbeihauamts im
Jahr 1903,
Kr. 138: Aus dem Bericht über den Stand des Boltafchul:
meiens im Stabtdireftionsbezirt Stuttgart, erftattet auf der
XXIII
Bezitksſchulverſammlung, 4. Mai 1904, von dem Beyirkä-
ſchulinſpektot Schulrat Dr. Mofapp.
Kr. 144: Aus dem Geihäftsbericht des Verbrauchöfteueramts
für Das Kalenderjahr 1908, bezw. Rechnungsjahr 1902,
Kr. 147: Aus dem Bericht über den Stand des Schulmejens im
Il. Begirt (Madchen⸗Mittelſſchule), erftattet auf der Bezirks—
ſchulverjamlung am 20, Mai 1904 von dem Bezirtöfchul:
inipeftor Rektor Dr. Salzmann.
Rr. 148: Aus dem Gefchäftebericht der Stadtpflege für 1901
bis 1008,
Nr. 152: Arbeitstofenzäblung vom 1. Juli 1904.
Ar. 154: MWohnungsftatiftiihe Jahresüberficht umfaffend den
Zeitraum 1. Januar bis 81. Deyember 1908,
Ar, 170: Gbefchäftäbericht der Rechnungs⸗ und Raffenfontrolle
für 1908.
Rr, 189: Rachweiſung des Ertrags ber ſtädtiſchen Berbrauds-
fteuern vom 1. April bis 30, Juni 1904.
Ar. 204: Befanntmahung der A. Stadtdireltion, betr. das Er⸗
gebnis der Diesjährigen orbentlihen Farrenſchau im Stabt-
direktionsbezirl Stuttgart.
Rr. 276: Vehrftellenvermittiung durch Das ſtadtiſche Arbeitsamt.
Mitieilungen fatikifgen Inhalts ans den Rändifchen Verhandlungen (35. Sandtag 1904).
a) Kammer ber Stanbedherren.
0.
b) Kammer der Abgeordneten.
Beilagenband VII:
5.279: Statiftit über Die Wirkung ber veränderten Berechnung
des Durchichnittäpreifes von Wein und Obftmoft nad dem
neuen Wirtſchaftsabgabengeſetz vom 4. Jull 1900,
Verjeiijnis der im Sanfe des Zahres 1904 erfhienenen Veröffentlicgungen des K. Statiifhen Sandesamts,
I. Prußmwerke:
1. Das Stönigreid Württemberg, Eine Beichreibung nad Kreis
fen, Oberämtern und Gemeinden. Band I: Allgemeiner
Teil und Reckarkreis. Stuttgart 1904. Drus und Verlag
von W, Hobllammer.
2. Württembergifhe Jahrbücher für Statiftit und Landestunde.
Jahrgänge 1909, 2. Heft, und 1904, 1. Heft, Stutinart
1904, Trud und Aommiffionsverlag von W. Hoblbantmer,
8, Statiftiihed Handbuch für Das Hönigreid; Württemberg,
Jabrgang 12 und 1908 (in Band), Stutigart 1904,
Drud und Nommiffionsverlag von W. Aohlhammer.
4. Mitteilungen des A. Statiftiihen Yandesamte. Jahrgang
1904, Nr, 1-—12 imit Anbaltsverzeichnis). Beilage bes
Stoatsanzeigers für Württemberg.
5. Verdffentlihungen ber St. Meteorologiihen Zentratftation im
Stantönngeiger, Jahrgang 1904:
©. 64: Beobahtungsergebniffe von Stuttgart im Monat
Deyember 1908;
S. 126: Beobachtungsergebnifie von Stuttgart im Jahr
1903,
Außerdem täglich:
Witterung in Stuttgart, Stationsbeobachtungen.
6. Normalnullhöhen in Württemberg. Trigonometrijhe und
barometriihe Höbenbeftimmungen. Donmaufreis, Heft 1,
Oberamt Riberach.
(früher erichienen find: 1898 Oberämter Ehingen und
Reutlingen, 1595 Gannftatt, 1897 Ulm, 1899 Rottenburg,
1801 Heilbronn.)
XXIV
7. Sof: und Staatshandbuch des Mnigreichs Württemberg.
1905. Stuttgart, Drud vor W. Kohlhammer, 1905,
11. Kartenwerke:
1. Maßſtab 1:25 0W.
a) Höhenfurventarte von Württemberg: Blatt 7/8 Böttinger- |
bofsSiglingen, 47 Gſchwend, 58 Winnenden, 60 Gmünb,
71 Blodyingen und 72 Göppingen.
Mit Radıträgen: 57 Gannftatt, 73 Lord, 83 Neus |
haufen und 112 Böhringen,
Amtliche ſtatiſtiſche Beröffentlihungen.
b) Karte von Heilbronn und Umgebung, mit böhenturven,
Steindrud in 3 Farben.
2. Maßſtab 1:50000.
a) Topographiſcher Atlas des Ronigreichs Württemberg: mit
Nachträgen: Matt 11 Ball.
b) Spesialtarten der Schwabiſchen Alb: Blatt XT Münfingens
Ehingen (Großes Yautertal).
3. Maßſtab 1:200 000,
‚ Karte von Heilbronn und Umgebung.
Württemberniiche Juhrbücher für Statitit und Landeskunde.
Saßrgang 1904.
Erftes Beft.
Ente
Die Ergebniffe der Vichzänlung vom 1. Dezember 1900 im Hönigreid; Württemberg. Bon Finangrat Dr. Trübinger. 1
Die Candpoſt in Württemberg. Von Oberpoftrat Auguſt v. Harih . . ELTERN 6
Die direkten Stantsfeurrn In der Graffchaft Wirtemberg. Yon Profeflor Dr. En ran . bi
Mittellungen über volkstümltcde Überlieferungen in — Ar. 1. Son Dr, Boßnenberger, 1.0. Profeſſor in
Tübingen . - — na ER bee TE are 6
Beiträge zur Geſchichte Smünde. Bon Reftor Dr. Klaus in Gmünd — FT | \ |
Statifik der landwirtfcdaftlichen Bodenbenügung und des Urnteertrags in Württeinberg im Zahe 1908, Bon Finanzrat
Dr, Erübinger . — —— 140
llſstaſel zur Umredmung der älteren Vhenbehhmunge in Wittenberg af Mormat-Hull Von Rechnungdrai C. Regel«
en —— 181
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Die Ergebnilfe der Diehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
Von Finanzrat Dr. Trübinger.
Mit 5 Tabellen.
Snbaltsüberficht.
@eite , j ß Zelte
1. Die Beitimmungen zur Vornahme ber Ziblung. ,„ . . 1 V. Die einzelnen Biehgattungen.
II. Der Bichjtand in Württemberg nad ber Vichzäblung * Were —
vom 1. Dezember 1900 im allgemeinen und Vergleich pet =
mit ben fräberen Aufnabmen . » 2» = 22 0. 2 *
HIN. Der Bettaufewert des Viehlaubeßs8 —3 J
IV. Die viehhaltenden Haushaltunge9 f} Beflügel 19
g) Pienenflöde 20
J. Die Beltimmungen zur Vornahme der Zählung.
1, In Abänderung des Beichlufies vom 7. Juli 1892!)
hat der Bundesrat am 17, März 1900 beſchloſſen, daß ftatt
der nah jenem erften Beihluß vom 7. Juli 1892 am
1. Dezember 1902 auszuführenden Viehzählung eine folhe
am 1, Dezember 1900 ftattfinden Toll, Die hierzu vom
Bundesrat beichloffenen Ausführungsbeftimmungen (orgl.
Belanntmahung des MReichöfanzlers vom 26. März 1900,
Ientralblatt f. d. D. R. S. 206 ff.) Ichnen ſich an die Be:
flimmungen für die Viehzählung vom 1. Dezember 1892 an,
enthalten jedoch mehrfahe Erweiterungen.
zum erftenmal erhoben: beim Rindvieh die Stüdgahl, der
Verlaufswert und das Lebendgewicht des Jungviehs von
/, bis 1 Jahr alt und des Jungviehs von 1 bis 2 Jahre
alt, fowie des auf Mait geftellten Jungviehs von 1—2 Jahren ;
das Lebendgewicht der 2 Jahre alten und älteren Bullen
getrennt von dem der aleichaltrigen Tonjtigen Ochſen und
So wurde 1900 |
Stiere, Sowie die Stüdzahl, der Verlaufswert und das |
Lebendgewicht der auf Maft aeftellten Ochfen und Stiere;
das Lebendgewicht der unter 1 Jahr alten Schafe, ſowie ber
1 Fahr alten und älteren Schafböde, Mutterichafe, Hämmel,
die Stüdzahl und der Verkaufswert der unter "fr Jahr
und der "/, bis 1 Jahr alten Schweine, fowie das Lebend—
gewicht der "fs bis 1 Jahr alten Schweine, die Stüdzahl
des Federviehs — Gänſe, Enten, Hühner tin Württemberg ſchon
feither erfragt), au Perlhühner und Trutbühner —, ber Er
trag an Honig von den Bienenftöden ohne und mit beweglichen
) Abgedrudt in „Statiflif bes Teutſchen Keichs* Neue Folge
Sb. 101 ©. M.
Bürttemb, Yahrbälger 1904, Heft 1.
Maben, endlih die Zahl der in ben lebten 12 Monaten
vor dem Zähltage (1. Dezember) lebend geborenen Kälber.
Zur Vornahme der Viehzählung in Württemberg
find die erforderlichen Beftimmungen durch die nachftehend
abgedrudte Verfügung der H#. Minifterien des Innern und
| der Finanzen vom 16. HAuguft 1900 (Reg. Bl. S, 165) ge
troffen worden,
Verfügung der Minifterien des Innern und der Finauzen,
betreffend die Vornahme einer Biehzählung in Württemberg am
1, Desember 100,
Bom 16. Auauft 1900 (Reg.Bl, ©. 665),
Nachdem der Bundesrat laut Bekanntmachung bes Meihe:
fanzfers vom 236. März d. J. (Zentralbl. j. d. D. R. 2. 206
beiw. 236 fi.) Beſtimmungen für bie Vornahme einer Vichzählung
im Dentihen Neiche am 1. Tezember 1900 erlaffen bat, wich zur
Durchführuug der Zählung in Württemberg folgendes verfiigt:
$1.
(8 iſt bie Zahl bes in der Nacht vom 30, November
zum 1. Degember 1900 in jedem Haufe, Gehöft ober Anweſen
nebit ben zugebörigen Nebengebäuben und ſonſtigen Räurlichkelten
vorhandenen Biche feitzuitellen.
Die Aufnahme der Tiere mit Finſchluß der Militärpferde bat
meettelft ber Hauslifte nach ben bafelbit bezeichneten Gattungen
und Abtellungen durch benjenigen, unter deſſen unmittelbarer Hui
fiht und Verwaltung das Haus, Gehöft ober Anweſen ſieht, auch
wenn derielbe nicht Eigentümer bes Biche iſt, zu geſchehen, und
zwar, wenn mehrere SHausbaltungen in bem Haus, Gehöft ober
Auweſen ſich befinden, für jede Hansbaltung auf einer bejonberen
Zeile ber Hanslifte,
1
12
82.
Es iſt darauf zw achten, daß auch beſondere Viehbeſtände, mie
J. B. Bieh in Schlachthäuſern, Tierllinilen, Pferde in Kaſernen,
Lanbgeftüten, Bergwerklen u. ſ. w., nicht übergangen werben. Solche
Tiere find auf ber Hauslifte vom Verwalter bes betreſſenden An:
weſens ohne Nennung ber Perion des Figentümers anzuneben.
Borübergehend (auf Reiſen, Fuhren ze. :c.) abweſende Bich-
jtüde find mitaufzunehmen; Biehſtücke, melde im Yaufe bes 1. De.
zember verkauft werden, find nod dm Haufe bes bisherigen Be:
figers zu zählen. Danegen iſt micht mitzuzählen Bieb, welches im
Laufe des 1. Dezember erſt getauft wirb, ſowie nur zufällig und
vorübergehend im Hauſe ammelendes Bich.
Mepger und Händler haben auch bas bei ihnen ſtehende, zum
Schlachten oder Verkauf beſtimmte Bich, fofern es nicht etwa erft
am 1. Dezember aefauft if, aufzuführen. Das an biefem Tage
auf bem Zransport befinblihe Bieh ron Händlern ift je am
Bohnort berfelben aufzunehmen. Schafberben find ftets in der Ges
meinbe zu zählen, we fie Ah in Weide ober yütterung befinden.
83.
In jeder Gemeinde iſt zur Einrichtung und Leitung bes Zähl-
pefchäfts durch ben Gemeinderat und in ber Regel aus deſſen Mitte
eine Zähblungslommifiion unter bem Borfig des Ortsvor:
ſtehers zu beftellen, welche ſpäteſten e am 1. Rovemberb, J.
in Tatigleit zu treten bat.
Gröhere Gemeinden koͤnnen von der Zählungsfommiffton in
beftinmmt abgegrenzte Zäblbezirfe eingeteilt werben.
Zur Austellung und Wiedereinſammlung ber Haualiften lönnen
freiwillige Zähler beflellt werben. Als Zähler find nur zu:
verläffige und möglichſt ortsfunbige Männer zu beflellen.
4.
Jedem Befißer ober Bermalter eines Haufes, Gehöfts ober
Anweſens, in welchem Bieh ber unter bie Zählung fal-
fenben Urt gebalten wird, ift fpiteitens bis zum 30. Nor
vember mittags bie Hauslifte (& 1) zuzuftellen, nachdem auf ihr
neben Bezeichnung bes Oberamtäbezirks, ber Gemeinde, Barzelle,
Strafe und Hausnummer bes Anweſene ber Name des Hausébe-
ſihere oder Verwalters und die fortlaufende Nummer, ſowie bie
Nummer des Zählbezirke von ber Zählungstommilfion vorge
tragen iſt.
Zu gleicher Zeit und vor Abgabe ber Hausliſte iſt bie
Nummer ber Hausliſte nebſt dem Namen bes Hausbeſitzers und
:terwalters in bie Gemeinbelifte (f. $ 5) einzutragen.
Die Wieberabholung ber Hansliften muß bis zum 8, Dezem⸗
ber abends bewirkt werben.
Bofern fih bei Einfammlung der Hausliften einzelne Nums
mern ale ausfallend ergeben, iſt bie® unter Angabe des Grundes in
ber Semeindelifte befonders zu bemerken.
85,
Nah erfolgter Wiebereinſammlung der Hausliften bat die
Zählungsfommilfion bie Liſten zu prüfen, die nachträgliche Ergän—
zung und Berichtigung etwaiger unvollftänbiger, ungenauer ober
unrichtiger Angaben zu veranlaffen und hlerauf die Gemeinde
MHite an der Hand der Hausliſten auszufüllen.
Die Einträge in ber Gemeinbelitte find ſodann ohne Unter:
fheibung ber einzelnen Gemelnbeparzellen zuſammenzutechnen unb
iM das Ergebnis der Aufnahme von ber Zählungsfommilften zu
beurlunden. |
Die abgeſchloſſene Semelnbelifte mit ſamtlichen Hausliften ift |
[päteftene bla zum 31. Dezember 1900 an bae Oberamt eingufenden. |
Die Ergebniffe ber Biehzaͤhlung vom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberg,
86,
Das Obrramt bat zu prüfen, ob bas von ben einzelnen Ge:
meinden einlaufenbe Zihlmaterial vollitändig if und ob bie Haus:
unb emeinbeliften richtig ausgefüllt find.
Sierauf find die Ergebniſſe der Gemeindeliſten, genau nad ber
Reihenfolge bes Staatehandbuchs geordnet, in ber in 2 Eremplaren
andzufertigenden Oberamtslifte zufanmenzuftellen.
LT.
Mit ber Viebzählung werben Erhebungen über dem burd-
ſchuittlichen Berkauiswert und das durchſchnittliche Lebendgewicht
eines Tiers mittlerer Qualität, um die Zeit ber Zühlung, ſewit
über ben durchſchniftlichen Honigertrag im Jahr 1900 verbunden,
wofür nad) ben Beftimmungen des Bunbesrats befondere Schätungs:
bezirke zu bilden jind,
als ſolche Schätsungsbezirte werden für Württemberg bie
Oberamtäbezirfe beitimmt.
Die Shäpungen find von bem Oberamt bem lanbwirtichaft:
lichen Bezirlsverein zu übertragen, fofern biefer ſich bereit erklärt,
bie Schatzungen durch Sachverſtändige bes Bereins vornehmen und
die Ergebniffe in einer von dem Vorſtanb zu veranftaltenben Aus
ſchußſitzung prüfen und feitftellen zu Taflen.
Andernfalls und überhaupt, fomelt bies motwenbig erſcheint.
fönnen von bem Oberamt zu Beforgung diefer Geſchäfte auch Sad:
verftindige beigezogen werben, welche dem landwirtſchaftlichen Bes
ziefönerein nicht angehören.
Für die Ermittlung des im Jahre 1900 gewonnenen Honige
empfiehlt es fich, jomeit möglich bie im Bezirk befiehenden Bienen:
zucht:(mfers}Bereine beranzugiehen.
58,
Die Schätung bat auf einem befonberen Kormular —
Schäpungsurfundbe — zu erfolgen. Die ausgefüllte Schätzungs-
urfunbe ift von bem landwirtſchaftlichen Bezirfeverein bezw. ben
fonftigen jür die Schägungen aufgeſtellten Sachveritänbigen fpätes
ftens bis zum 31. Dezember 1900 an bas Oberamt zu übergeben,
welches biefelbe binjichtlih der vorihrifismäßigen unb vollſtändigen
Ausjertigung einer Prüfung zu unterziehen und etwa erforderliche
Berihtigungen unb Ergänzungen ohne Berzug zu veranlaffen Gat.
88,
Späteftens bis zum 15. Januar 1901 iſt ein beurfunbetes
Eremplar ber Oberamtslifte mit fämtlihen Gemeinde: und
Hausliſten ſowie vie Shäpungsurfundbe an das Statiſtiſche
Yandesamt eingujenben; ba® andere Eremplar ber Oberamtslifte ift
in der Neaiftratur des Oberamts aufzubewahren.
$ı0,
Die Koften der Biebzählung find von der Gemeindelaſſe zu
tragen.
Die bei Schägung bes Berfaufäwerte und Lehendgewichts
fewie bed Honigertrags durch den landwirtſchaftlichen Bezirksverein
ober bie beigezogenen Sachverſtändigen etwa erwachſenden Aus:
lagen werben von ber Staalslkaſſe erſetzt und ſind bie Verzeichniffe
bierüber ben Vorlagen an bas Statiflifche Landesamt anzuſchließen.
Die für bie Zählung erforberlihen Formulare werben von
dem Staliſtiſchen Landesamt ben Oberämtern rechtzeitig jur Ver:
teilung zugeſandt werben,
Stuttgart, ben 16. Auguſt 1900.
Für ben Staatsminifter des Innern
Reitle,
Für ben Staatsminifter der Finanzen:
Buhl,
13
Die Ergebniffe der Biehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
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1.4
Die Ergebniffe ber Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberz.
Vorſchriften für die Ausfüllung der Hausliſte.
1. Jeder Beſitzer ober Verwalter eines Hauſes. Gehöftes ober
fonftigen Anwejens bat bie Zahl der in bem Haufe, Gehöft
ober Anweſen und ben zugehörigen Nebengebiuben unb
fonftigen Räumlichfeiten in ber Nacht vom 30. No
vember zum 1, Dezember 1900 vorhandenen Vieh:
ftüde nad den anf dieſer Hauslifte bezeichneten Gattungen
und Abteilungen anzugeben, und zwar, wenn mehrere Haus—
baltungen in bem Haus, Gehöfte ober Anweſen ſich befinden,
für jebe Haushaltung auf einer befonberen Zeile ber Haus:
tifte, wobei ber Name und ber Beruf bes Hausbaltungs-
veoritands in Spalte 1 der Hauslifte einzutragen üft.
2, Zorübergebendb (auf Reiſen, Fubren u. ſ. mw.) abweſende
Biehſtücke find mit aufzunehmen; Biehſtücke, welche im Laufe
bes 1. Dezember verkauft werben, finb ned im Hauſe bes
bisherigen Beſitzers zu zäblen. Dagegen ift nicht mitzu—
zählen Vieh, welches im Laufe des 1. Dezember erft gefauft
wird, jowie nur zufällig und vorübergehend im Haufe (Ge—
böft) anweſendes Vieh.
Das in Kaſernen, Schlachthäuſern, Tierlliniken u. ſ. w. bes
finbliche Bich iſt ohne Nennung ber Perſon bes @igen-
tümers vom Berwalter des betreffenden Anweſens anzu⸗
geben,
4, Mepger und Händler haben aud das bei ihnen flebende,
zum Schlachten oder Berfauf beitimmte Vieh, jofern «es
|
|
|
nicht etwa erit am 1. Dezember 1900 gefauft if (orgi. oben
Ziff, 2), anfzuführen. Das an diefem Tage auf dem Trans:
port befindliche Vieh von Händlern ift je am Wohnort der:
jelben aufzunehmen.
b. Schafberden find ſtete in derjenigen Gemeinde zu zählen,
we fie fih anf Weide ober Fütterung, wern auch mur vor
übergebenb, befinden,
8 Als Militärpferbe gelten alle zu militäriſchen Sweden
gehaltenen Pferde, für welde Hationen in Natur ober in
Geſtalt von Gelbvergütung ober gegen Bezahlung aus Mar
gazinen ber Militärgerwaltung abgegeben werben. ‘Pferde
bes Yanbjägerforps und ber Schutzmannſchaft gelten nicht
als Militirpferbe,
. Wojern fh in einem Bienenflode (Bienenhaufe) mebrere
Bienenvölfer befinden, wire jebes Bolf als 1 Stod ge
rechnet.
8. Die Nichtigkeit der Angaben fit von bemjenigen zu befchel:
nigen, unter beifen unmittelbarer Auffibt und Berwaltung
das Anweſen fteht, audı wenn berfelbe nicht Eigentümer
bes Viehe iſt. Derjelde bat neben feinem Namen auch
feinen Beruf anzugeben.
9, Die Ausfüllung der Hausliſte bat fo zeitig zu
gefiheben, daß die Lille His 8, Dezember abenbt ab-
aebolt werben fann.
-]
Gegenüber den Bundesratöbeitimmungen enthalten bie
Ausführungsvorfhriften für Württemberg folgende Weite:
rungen. Erfragt wurde:
a) bei den Pferden die Zahl der ausſchließlich oder
vorzugsmeife zu gewerblihen ober Verfehrözweden
benügten 4 Jahre alten und älteren Pferbe;
bj beim Fungvieh und ebenfo
e) bei den Schweinen unter 1 Jahr alt die Zahl der
ſchon jugelafjenen weiblichen Zuchttiere.
2. Die Aufbereitung der Viehzählung erfolgte in
Nürttemberg im Unterſchied von derjenigen vom 1. Dezem:
ber 1897,') wo die gelamte Aufbereitung des unmittelbar
von den Gemeinden an das Statiftifche Landesamt einge:
jandten Urmaterialö bei dem letteren zentralijiert worden
war (vrgl. Württ. Jahrb. f. Stat. ꝛc. 1898 I S. 78,
diesmal wieder in bezentralifierter Weiſe wie bei den frühe:
ven Zählungen, indem der Inhalt der Hausliften von den
Gemeinden in der Gemeindelifte, der Gemeindeliften von
den Oberämtern in der Oberamtälifte zufammenzuftellen war.
Beim Statiftiichen Yandesamt wurden die Gemeinde und
’) Witt, Jahrb. 1898 I ©, 78.
Oberamtsliften geprüft und nachgerechnet und das Ergebnis
nit nur nad Areifen und für das ganze Land, jonbern
auch nah Ortsgrößenklaſſen zufammengeftellt. Dabei find
folgende Klaſſen unterfchieden worden:
I. 100 000 und mehr Einwohner (Stuttgart),
II. 20 000 bis unter 100 000 Einwohner (5 Gemeinden :
Gannftatt, Eplingen, Heilbronn, Reutlingen, Ulm),
10 000 bis unter 20 000 Einwohner (8 Gemeinden:
Ludwigsburg, Tübingen, Schwenningen, Tuttlingen,
Gmünd, Heidenheim, Göppingen, Ravensburg),
5000 bis unter 10000 Einwohner (23 Gemeinden),
2000 bis unter 5000 Einwohner (110 Gemeinden),
unter 2000 Einwohner (1764 Gemeinden).
II.
IV,
V.
VI.
Im nachſtehenden werden die Ergebniſſe der Viehzähr
lung, nachdem eine vorläufige Zuſammenſtellung bereits in
den Mitteilungen des Statiſt. Landesamts, Jahrg. 1901
S. 38 und 1902 ©, 8 veröffentlicht worden iſt, einer Be:
ſprechung unterzogen. !)
* Die Ergebnilfe der Viebzählungen vom 1. Dezember 1892
und 1897 ſiehe in Württ. Jahrb. 184 11 S. 282 fi. und 1898
Le. TIf.
Die Ergebniffe ber Viebzählung vom 1, Tezember 1900 im Königreid Württemberg. l.
5
TI. Der Pichflland in Württemberg nah der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im allgemeinen
und Vergleih mit den früheren Aufnahmen.
In Württemberg find gezählt worden:
Gegenüber ber letzten großen Viehzählung von 1892
EN 1900 mebr (+) bat alfo der Beftand fämtlicher Viehgattungen zugenommen
ea iooo weniger (—)gegen 1892 | mit Ausnahme der Schafe. Am ſtärtſten war die Zunahme
Bierde . . 101679 112103 + 10424=10,2" | beim Kleinvieh (Schweine, Biegen, Enten, Hühner) und
Eſel, Maul: ‚ bei den Bienenftöden, nicht unbedeutend auch bei den Pferden
tiere und ı mit mehr ala 10%,, erheblich geringer beim Rindvieh mit
Mauleiel 12 79 + = 97. ‚5%; bei den Gänfen betrug fie nur 2°7,.
Rindvieh 970 588 1021452 50864- 52 , Es drängt fich die frage auf, ob diefe Zunahme fait
Schafe . 385 620 316 346 — 69274=17,9 „ | fümtlicher Viehaattungen eine nur zufällige it und ihren
Schweine 394 616 514121 +119505=30,3 „ | Grund bat in vorübergehend wirkenden Umftänden, wie
Ziegen . 70 305 32631 + 1236-175 „ | namentlih in dem Ausfall der Autterernte, weldyer mehr
Gänfe 232 778 3756 + 4778= 20, | oder weniger von Einfluß auf die Vichhaltung ift, oder
Enten 139 332 181531 4 42199=530,3 „ | ob fie dauernden Charakter trägt. Ein Anhaltspunkt zur
Hübner . . 1939 325 2479777 +540452=27,9 „ | Entiheidung diefer Frage ift daraus zu gewinnen, wenn
Truthühner . 4 388 n : man die Ergebniffe der Viehzählung von 1900 vergleicht
PVerlhühner A 3188 ; R | mit denjenigen der weiter zurüdliegenden Zählungen ſowie
Bienenitöde 116 195 150 886 34691 =29,9 „ | der Zwiſchenzählungen vom 1. Dezember 1893 und 1897.
Tferbe NRinbvieh Schafe Schweine") Ziegen Tun nk ri
1873: 96 970 946 225 5772900 26730 38 305 1747 436 106 359
1883: 96 885 904 139 550 104 292 206 54 876 1 964 254 80.098
1892; 101 679 970 588 385 620 394 616 70 305 2311 435 116 195
1893: . 775 217 . 380 125 R .
1897: 107 140 992 605 341250 433507 82 737 2 749 809 e
1900: 112108 1021452 316346 514121 82 631 2898 864 150 886
Zu: , + 15133 + 75224 —26094 +246 771 + 4326 +1151428 + 44527
N: nahme 1873-100: | 550% 79% — 45,2% +928%a +17 + 659% + 41,69,
Der Beftand an Pferden, Schweinen und Geflügel (mit
Ausnahme der Bänfe, weldhe von 18971900 unbedeutend
abgenommen haben) zeigt eine ftetige Vermehrung; ebenfo
hat beim Ninbvieh die Zählung von 1900 den höchiten Be
ftand ergeben. Doch find beim Rindvieh von HYählung
zu Zählung nidt unbeträhtlihe Schwankungen wahrzu:
nehmen, eine folge davon, daß die Rindviehhaltung in ganz
befonderem Maße von dem Ausfall der Futterernte bedingt
ift. Die Ziegenhaltung, die am rafcheiten geftiegen war —
für den Zeitraum von 1873—1897 berechnet ſich die Zu:
nahme zu 44432 Stüd = 115,9” — ſcheint ihren Höhe:
punkt erreicht zu haben, von 1897--1900 ift joger eine,
allerdings ganz geringfügige, Abnahme eingetreten. Bei den
Schafen enblich zeint ſich ungweideutig eine rückläufige Be:
wegung, welche auf die vereinten Wirkungen des Wettbewerbs
der billigen überleeifhen Wolle, der erfhmwerten Ausfuhr
von Mafthämmeln, befonders nad Frankreich, und zum Teil
aud der zunehmenden Abneiaung der Yandmwirte gegen ben
Meidetrieb der Schafherden in intenfiver bemirtfchafteten
Landesteilen zurüdzuführen üft.
In Übereinftimmung mit den Ergebniffen der allgemeinen
BViehzählungen, melde eine Zunahme der Pferde, des Rind—
viehs, der Schweine und Siegen und eine Abnahme ber
Schafe dartun, fteht übrigens auch das Hefultat der mit
den beiden landwirtichaftlihen Betriebözählungen von 1882
und 1895 verbundenen ZJählungen des landwirtjdhaft:
| fihen Nutzviehs. Es wurden nämlih gezählt:
Verde Mindwich Schafe Schweine Ziegen
1882: 87203 855853 569630 251749 53760
1895: 89464 942776 38809 407741 74682
Zus oder Abnahme:
2261 + 86923 — 186536 }+155992 +20922
-+ 2,6% + 10,2% — 32,7% + 62,0 %a +38,9"/n
Die durchſchnittliche Jahresbewegung in dem Zeitraum
1873—1900 zeigen die folgenden Ziffern. Es hat bie
jährliche Zur und Abnahme je auf 100 der Anfangözahl
betragen in den Zählungsperioden :
bei 1873-3 18 1892-97 1897-100
Verben . — 0,01 +0,49 +1,08 tr 1,53
Hindvieh . — 044 +0,73 +0,45 + 0,97
Schafen . — 0,47 299 — 230 — 241
Schweinen +09 +3,50) +1,97 +6,20
!) Die ſtarke Zunahme der Schweine im Lergleih mit ben
Fählungen von 18973 und 188% iſt zum Teil bedingt burd bie
Berfegung des Aufnabmetermind: 1873 unb 1883 ber 10. Januar
lalſe nad ber Hauptichlachtzeit), ſeit 1892 der 1. Tetzember Ibem:
nad vor ber Hauptichlacdhtzeit).
1.6
bei 1873-88 1853-2 1802-97 1897—1900
Ziegen +43 +28 +35 —0,08
Gänfen !} — 1,60 +2,79 +1,72 — 2,00
Enten. . . +0,85 4143 + 445 + 2,16
Hühnem.. . +17 + 1,68 +4,00 +2,19
1892 —1900
Bienenftöten —247 +4,56 +2,99
Als bemerlenswertefte Erfheinung wird man aus dieſen
Zahlen entnehmen, daß gerade bei den Hauptviehgattungen —
Pferde, Rindvieh, Schweine — das jährliche Zuwachaprozent
in der jüngjten Zählungsperiode am größten war,
Geht man noch weiter zurüd bis zum fahre 1831,
von wo ab in Mürttemberg die regelmäßige ftatiftiiche Er-
mittlung des Viehbeſtandes beninnt,?} fo ergibt die letzte
|
Die Ergebniſſe ber Viebzählung vom 1. Dezember 1000 im Königreich Württemberg.
ber im vergangenen Nahrhundert vorgenommenen Bichiäh:
lungen für alle gezählten Viehgattungen, ausgenommen bie
Schafe ſowie die Ziegen, welche, wie oben ermähnt, gegeniiber
dem feitherigen Marimum im Jahre 1897 eine ganz gering:
fügige Abnahme erfahren haben, den höchſten Beftand,
und zwar haben in dem TOjährigen Zeitraum 1. Januar
1831 bis 1, Dezember 1900 die Pferde um 14811 Stüd
— 15,2", dad Rindvieh um 231983 Stüd = 29,4")0,
die Schweine!) um 312367 Stüd = 154,9", die Ziegen
um 61415 Stück = 389,5", die Bienenftöde um 86 206
ı = 133,3"/o zugenommen.
In einem andern Lichte allerdings erſcheint die Bewer
aung des Viehbeitandes, wenn man fie vergleicht mit der
Zunahme ber Bevölferung. Auf 100 Einwohner fommen*)
pr de _ Pferde Rindvieh Schweine Bienen Schafe Ganſe Enten Hühner Bicnenftöde
1831 . 6,2 50,2 12,8 1,3 37,0 41
1840 , 6,1 51,2 10,4 1,7 420 52
1850 6,0 48,7 12,1 29 33,0 5,2
1962 5,6 55,6 12,6 2,5 39,7 . E . 61
1873 5,8 52,0 14,7 21 31,7 11,9 6,2 718,0 5,8
1888 ..... 49 45,9 14,8 2,8 27,9 92 6,2 54,2 4,1
1832 .....50 47,7 19,4 8,5 18,9 11,4 6,8 5,2 5,7
1893 R 38,1 18,7 . . . . R .
1897 51 47,7 20,8 4,0 16,4 12,1 82 111,8 .
1900 5,2 47,1 23,7 3,8 14,6 10,9 84 114,3 7.0
Wenn die Zunahme in dem Pferbebeftand, welcher nicht
allein dur die Verwendung in der Landwirtſchaft, ſondern
auch durch die Bebürfnifle des Verkehrs, der Landesvertei:
digung bedingt wird, hinter dem Wachstum der Bevölkerung
aurüdgeblieben iſt, fo erflärt fich dies naturgemäh daraus,
dab die Entwidlung des modernen Verlehrsweſens und bie
Zunahme ber mit mechantiher Kraft fortbewegten Verkehre:
fahrzeuge eine Abnahme bes Gebrauchs an Pferden zur Folge
hat. Übrigens haben die 3 legten Zählungen eine Aufwärtsbe—
mwequng auch der relativen Pferdezahl ergeben: von 1883
bis 1900 Haben die Pferde um 15218 Stüd — 15,6"),
zugenommen, während bie Bevölkerung im gleichen Zeitraum
nur um etwa 10% aeftienen ift. Dab die Zunahme des
Pferdebeſtandes zu einem nicht geringen Teil dem Auf:
fhwung ber einheimischen Pferdezucht zu danken ift, geht
aus den Zahlen über die Altersgliederung der Pferde (f. u.
©. 11) deutlich hervor. Beträchtliche Schwankungen zeigen Die
Siffern, melde die verhäftnismäfige Stärke des Rindviehs
zum Ausdrud bringen, Am niebrigiten war ber Relativ:
beitand in ben Futternotjahren 1843 (41,8) und 1893 (38,1).
Niedrigen Stand zeigt auch das Jahr 1853 (46,8), in
welchem die Landwirtfchaft durch Die Ungunft der Zeiten ſehr
zu leiden hatte. Den höhften Stand weifen die Jahre 1862 ;
’) Much bier iſt das In Anm. 1 oben &. 5 Geſagte zu beachten,
*) Brgl. die Tabelle IV 1 im „Statifl. Hanbbuch für das
Königreih Württemberg", Jahrg. 1901, ©. 88,
' mit 55,6, 1865 mit 55,8 und 1873 mit 523,0 auf,
Wenn
diefe Ziffern feitdem nicht wieder erreicht worben find, fo
darf nicht vergeffen werden, daß beim Ninbvich, wie die
Gewicdhtsermittlungen zahlenmäßig dartun, Dualitätsver-
befferungen durch ortichritte in der Zucht ftattgefunden
haben, durch welche die Abnahme der Zahl zu einem großen
Teile ausgeglichen wird, Mehr als die Venölferungszahl
hat dagegen bie Zahl der Schweine von Zählung zu Zäh:
lung zugenommen und es fällt bie ſtarle Zunahme des für
die Vollsernährung wichtigen Schweinebeftandes um jo mehr
ins Gemicht, als bei der furgen Negenerationsdauer bes
Schmweins das in dem Schmweinebeftand ſteckende Kapital
fchneller umgefegt wird. Much der Beftand an Ziegen zeigt
bis auf die jüngfte Zeit eine ſtärkere Junahme als die Rolts-
zahl, Man findet häufig die Annahme, daf die zunehmende
Siegenbaftung auf eine Zunahme ber Grunbbefitzerfplitte:
runa, mit anderen Worten auf ein Serabfinfen der „Hubs
bauen” zu „Beifenbauern“ zurüdzuführen fei. Daß dies
nur fehr vereinzelt der Fall ift, geht daraus hervor, bafı
von den bei der Viehzählung am 1. Dezember 1897 ex:
mittelten 118 598 viehbefigenden Haushaltungen, melde au
den „Felbftändigen Landwirten” zu redinen waren, ein gan
verfchwindender Teil, nämlich 6159 = 5", nur Kleinvieh,
darımter 524 nur Ziegen hatten. Man wird vielmehr bie
"5; die Anm, 1 oben &.5, .
S. bie Tab. IV im „Statift. Handbuch” 1901 ©. 88,
Die Ergebniffe der Biehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg. 1.7
Zunahme ber in ihren Anſprüchen ziemlich beicheibenen und |
feiht au unterhaltenden Ziege anzujehen haben als bie
natürliche Folge einer vermehrten Seßhaftmachung ber arbeiten:
den Bevölferung, welde durch Ermwerbung eines fleinen Güt:
chens und einer Ziege zur Beichaffung der Hausmild ihre
Sage zu verbeffern beftrebt ift, wie Denn von dem Gefamt:
beitande an Ziegen am 1. Dezember 1897 mit 82737 nur
18 738 — 22,0% auf bie felbftändigen landwirtſchaftlichen
Betriebe entfielen. Vielleicht tft die ftarle Zunahme der Ziegen
auch nicht aufer Zuſammenhang mit ber Zunahme ber Schweine:
zucht, indem die Ziegenmilch namentlid in Eleimeren Wirt
ſchaften zur Aufzucht der Schweine verwendet wird und
endlich wird fie zu einem großen Teil aud darauf zurüdzus
führen fein, daß feit einiger Zeit Staat, Gemeinden und
Vereine um bie Hebung der Ziegenzucht als eines befonderen
Zweiges der Viehzucht neben der Rindviehzucht viel bemüht
find. Aus ähnlihen Gründen ift die gleichfalls der Benöl-
ferungszunahme vorauseilende Zunahme der Beflügelhaltung,
welche wie die Ziegenhaltung häufig losgelöft ift vom einent:
lihen landwirtichaftlihen Betrieb, zu erflären; in allen
Gegenden Württembergs beftehen Geflügelzuchtvereine, melde
dem „Landesverband für Geflügelzucht“ angeſchloſſen find
und zum Teil den genoffenjhaftlihen Eierverfauf mit ent:
ſchiedenem Erfolge für die Mitglieder betreiben. Die ftarte
Zunahme der Zahl der Bienenjtöde von 1892 bis 1900
mag zum Teil auf eine Anderung in den Zählungsvor:
fhriften zurädzuführen fein, indem im Jahre 1900 erft«
mals vorgeichrieben wurde, daß, falls fi in einem Bienen:
ftod (Bienenhaus) mehrere Bienenvölter befinden, jedes Bolt
als 1 Stod zu rechnen fei. Der ftetine Ruckgang der
Schafhaltung, der fih ſchon in den abjoluten Zahlen kund:
aibt, tritt in den auf bie Bevölferung berechneten Zahlen
noch ſchärfer hervor: 1865 famen auf 100 Einwohner 40,2,
1900 aber nur noch 14,6 Schafe. Bemerfenswert ift, daß
die Haltung von Ejeln und Maultieren genen früher be:
deutend abgenommen hat; 1831 betrun die Zahl der Maul:
tiere, Maulefel und Ejel 767, 1900 nur nod 79.
Wird der Beftand an Nindeieh, Schweinen und Schafen |
auf Großvieh umgerechnet, indem man hierbei den üblichen
Say (1 Rind — 4 Schweine 10 Schafe) zugrunde leat,
— eine Berechnung, die namentlich dann angewendet wird,
wenn es fi darım handelt, die Kortfichritte und Nüd:
fchritte der Fleifhprobuftion (ber für den Verzehr zur
Verfügung ftehenden Viehmenge) feitzuftellen — fo erhalten
wir für das Jahr 1900 einen BViehbeitand von 1181617
Stück und es fommen auf 100 Einwohner 54,5 Stüd Groß:
vich, wogegen dad Deutſche Neih im ganzen einen ver:
hältnismäßig geringeren PViehreihtum aufweift und zwar
famen auf 100 Einwohner
an ®rokvich
nach ben Zaͤhlungen im Deutihen Relch in Württemberg
von 1892. 44.4 54,4 |
„ 1897. 44,3 54,5 |
„ 1900, 42,8 545 |
Aus biefen Zahlen erhellt au, daß die für bie Er-
nährung der Bevölkerung zur Verfügung fiehende Großvieh—
| zahl in unferem Lande mit der Volkszunahme
gleihen Schritt gehalten bat, dagegen im Durd:
Ichnitt des Deutihen Reichs hinter ihr — allerbinas unbe:
deutend — zurüdgeblieben it. Dabei ift aber zu beachten,
daß, worauf nachher näher einzugehen ift, die ſchon von
1883 bis 1892 erkennbar gewejene Erhöhung tes Lebend
gewichts ſich weiter fortgeießt hat fomohl in Württemberg
als im Durchſchnitt des Neiche, fo daß in Wirflichfeit Die
Fleiſchprodultion in Württemberg ftärfer zugenommen hat
als die Volkszahl und für den Durchſchnitt des Reichs in
diefer Zunahme des Lebendgewichts ein gewifjer Ausgleich
der Abnahme der Großviehzahl auf den Kopf der Ein
wohner erblidt werden fann.
Wie ſchon aus dem Vorfiehenden hervorgeht, war bie
Bewegung der einzelnen Biehnattungen eine jehr verfchiedene.
Noch deutlicher als in ben vorgenannten Zahlen tritt Dies
zutage, wenn man den Anteil der einzelnen Tiergattungen
an ber Gefamtzahl der bei den verſchiedenen Zählungen
vorgefundenen Tiere berechnet. Unter je 160 der über
haupt gezählten Tiere waren:
im Zahlungs ⸗
1900 | 55 49,9 155 25,1 4,0
Kim Deutjchen Reich
1800) 79 85,8 31,8 62
Die Zuſammenſetzung des Viehftapels hat fih im Laufe
der Zeit wefentlich geändert; auch ift fie eine andere als
im Durchſchnitt des Reichs: das Hindvieh ift in MWürttem:
berg wie im Durchſchnitt des Reichs vorwiegend ; bier nimmt
ed aber nur wenig mehr als "/,, in unferem engeren Rater:
lande dagegen die Hälfte des gefamten Viehftapels in An-
ſpruch; auch Hat fid) fein Verhältnis zur Geſamtzaähl in
Württemberg aünftiger gejtaltet als früher. An zweiter
Stelle ftanden früher die Schafe, an dritter die Schweine,
jegt ftehen die Schweine an zweiter Stelle und Dann erſt
fommen die Schafe; im Jahre 1831 waren die Schafe fait
dreimal ſtärker vertreten als die Schweine; heute verhält
fih die Zahl der Schafe zu der Zahl der Schweine
wie 38:62, An vierter Stelle ſtehen die Pferde; ihr Ans
teil an der Geſamtviehzahl ift annähernd der gleiche geblie⸗
ben, An letzter Stelle fommen die Biegen, beren Anteil
jedoch auf Koſten der Schafe ftetig gejtiegen ift.
1.8
Die Ergebniſſe der Biehzählung vem I. Dezember 100 im Königreich Württemberg.
111. Der Berkaufswert des Piehflandes.
Auf Grund der von den landwirtihaftliden Sachver⸗
ftänbigen geſchätzten Durchſchnittswerte der einzelnen Vieh—
gattungen ($ 7 der oben abgedrudten Miinifterialverfügung
vom 16, Auguſt 1900) ift im jahre 1900 gleichwie in ben
Zählungsjahren 1883 und 1892 der Gejamtgeldwert bes
Viehitandes ermittelt worden. Wenn auch die Wertberech—
nungen, als auf Schägung beruhend, feinen Anſpruch auf
abfolute Richtigleit machen können, fo muß doch, da eine
Mert in 1000 4
Tiergattung
Änderung in den Schägungsvorjchriften nicht eingetreten ift,
und angenommen werden fann, daß im großen und ganzen
bei den Wertsermittilungen in den Jahren 1883, 1892 und
1900 gleich verfahren worden ift, ihre relative Richtigleit
und damit ihre Beraleichbarleit unter ſich anerlannt werben.
Stellt man den Berlaufswert ber einzelnen Viehgattungen
und im ganzen von den brei Aufnahmen einander gegenüber,
fo ergibt ſich folgendes:
1802 mebr (+)
weniger (—)
als 1883
1900 mehr (+)
weniger (-—)}
als 1892
Zu: oder Ab:
nahme ber
Stüdzahl
1883) 1802
1000 4
48 619,7
48
188 071,4
644,8
18.290,41 |
288,0
2578347
6350 235,9
39 649,9
10,5 |
169 425,8
12 08,6 |
12 898,4 |
839,9
35306 |
6576 887,7
Tferbe er (a
@fel, Maultiere u. Mauleſel
Rindvieh
Schafe
Schweine
Biegen
Zuſammen
‚Am Deutſchen Reich
215 498,3
6.563,3
24 908,0
15042
308 863.4
7 698 300,3
16 760,8 438,414 4,9 +10,2
44 491.7]-41,8|+ 9,7
2746,90 +12, 7 + 7,314 52
138,5 + 22-29, —17,9
6 677,8 +36,6 [+ 35,0 |+-30,8
520,8 +52,9 |4 28,1 +17,5
—
+ 51588,7.420,0
F7318 130,4 420,7
366,8 :4-10,0
57 —H3
18 646,1 +11,0
6.483,83 50,2
5538,77 447.1] 4
144,0 +17,1
+ 21041 +94
+503 376,2 +14,4
+
-r
+
En
Der Bejamtgeldwert des am 1, Dezember 1900 ermittelten | Bergleichstermine zur Verfügung ftehenden Preisangaben.
Dort betrug der Engrospreis für 1 Doppelzentner Lebend⸗
gewicht:
Viehſtapels unferes Landes betrug alfo mehr als 308 Mil:
lionen Mark. An den 10 Jahren 1883—1892 ift der
Mert um 9,4", dagegen in den folgenden 8 Jahren 1892
bis 1900 um 20° geſtiegen. Bemerkenswert ift, daß Die
Zunahme von 1892-—1900 beinahe die gleiche ift wie im Durch⸗
ſchnitt des Reichs, Für den Zeitraum 1883—1900 berechnet ſich
die Mertvernchrung zu 73632865 K = 31,3% (im
Durchſchnitt des Deutichen Reichs 38%), In der 1968
erichienenen „Statiſtik bes zollvereinten und nördlichen
Deutſchlands“ von Viebahn ift der Totalwert des Viehftands
in Württembera zu 55221 451 Talern = 165 664353 4
angegeben, hätte fih alſo inzwifchen nahezu verdoppelt
(+ 153 199107 2 = 98,4%) Wie aus der Vergleihung
mit ber Zunahme der Stüdzahl hervorgeht, ift die Mert-
vermehrung, Die nicht etwa auf höhere Beſtände an ülterem
Vieh, fondern (f. unten) auf eine Steigerung des Durd:
ſchnittswerts ber einzelnen Alters: und Gefchlechtsllaffen fämt:
licher Viehgattungen zurüdzuführen iſt, in ftärferem Maße
fortgefchritten als die Stückzahlvermehrung; es ift alfo eine
tatjählihe Wertſteigerung aegenüber den früheren
Ermittlungen zu verzeihnen. Sie kann veranlaft fein durch
die Preisbewegung des um die Zeit der Zählung auf den
Markt gelommenen Viehs (Zucht: und Schlahtviehs), Dar:
über, in welchem Maße dies ungefähr der Kal geweſen
fein mag, gibt einen Anhalt die Bewegung der Preife auf
dem Stuttgarter Schladhtviehmarkt, der einzigen für die
| Ochien: , 4r Schweine
in den Monaten Meiich Nindſleiſch Ratbileifch Heifeh
— MM — —
—
Januar 1888 72.00 51,00 | 86,4 3,4
Tezember 1892 . 65,00 46,60 72.80 89,60
“ 1900 .. 69,90 57,60 50,52 | 81,76
Eine Schwantung des Preieſtandes um bie Zeit ber
drei Viehaufnabmen ift weniaftens bei Schlachtoieh zu
beobachten, fie ift aber nicht derart, daß aus ihr die höhere
Bewertung erllärt werden könnte. Sonach bleibt nichts
übrig, ala die Wertfteigerung auf verbejjerte Qualität
zurüdzuführen, wie denn die mit der Zählung von 100
verbundene Ermittlung des Lebendgewichts (f. unten) durch—
weg eine Gewichtszunahme ergeben hat. Auch die Ergeb
niffe der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im Deatſchen
Reich!) kommen zu dem Schluſſe, als das Befamtrefultat
jener drei Echägungen des Verlaufswerts dürfe wohl anı
gefehen werben, daf fie eine erfreuliche Wirlung nad oben
unzweifelhaft erlennen laſſen.
) Bierteljabröbefte zur Statiſtik bes Deutfchen Reichs, Er—
gänzungebeit zu 1903, 1.
Die Ergebniffe der Viebzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberg.
1.9
IV. Die viehhaltenden Haushaltungen.
Bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 ergaben ſich
im
ganzen Land Nedarfreis — Jagſtlreis Denaulreis
Hausliſten 258 229 69 368 70 976 55 351 62 534
Haushaltungen . . . 266 462 74 103 74 102 55 607 62 650
Auf 1000 Hausliften — Haushaltungen . 1.032 1 068 1044 1005 1 002
Ein Vergleih der Gefamtzahl der Hausliften und ber
viehhaltenden Haushaltungen im Jahre 1900 mit den früheren
Zählungen ift ausgeſchloſſen, da 1892 und 1897 Truthühner
und Perlhühner und 1897 auch Bienenjtöde unberüdfichtigt
geblieben find. Mohl aber ift, da 1892 ebenfo wie im Jahre 1900
die Hauähaltungen, welde nur Geflügel oder Bienenftöde
befigen, und im ‘jahre 1897 die Hauähaltungen, welde nur
Geflügel befigen, für fich ermittelt worden find, ein Ber:
gleich bezüglich der vichbefigenden Haushaltungen mit Aus:
ſchluß der nur Geflügel oder Bienenftöde befißenden mit den
früheren Aufnahmen angängia. Die Zahl diefer Haushal:
tungen betrug:
Nedarfreis .
Schwarjwalbfreis .
Yanitfreie
Donaufreis
ganzen Yand . .
Die Veränderungen in ber Zahl der viehbefigenden
Haushaltungen find nur im Schwarzwaldfreis von Belang,
in den drei übrigen Kreiſen dagegen ganz aerinafünig. Im
Schwarzwaldkreis hat in den 8 ‘jahren 1892/1900 die Zahl
der viehbeſitzenden Haushaltungen eine Abnahme von 1630
= 2,4%) erfahren. Irgendwelche befondere Umftände, welche
die Haudhaltungen mit Viehbeſitz ungünftig hätten beein
fluffen können, find für den Schwarzwaldfreis nicht geltend
zu madıen,
Für mande Zwede, z. B. wenn eö ſich um die Frage
der Einrichtung einer Viehverfiherung für die verfchiedenen
Viehgattungen handelt, mag es von Wert fein, die Zahl
der Viehbefiter jeder einzelnen Viehgattung zu willen. Nach—
dem ſchon bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1897 ge:
jeigt worden ift, wie fi bie Haushaltungen nad der
‘ Zufammenfegung ihrer Viehbeftände gruppieren (f. Württ.
Jahrb. 1898 I ©, 88), ift bei der Bearbeitung der Vieh:
zählung vom 1. Dezember 1900 die Zahl der Viehbefiger
‚ jeder einzelnen Biehgattung, d. h. die Zahl der Pferde,
Rindvieh, Schafe u. |. w. befigenden Haushaltungen feftae-
| ftellt worden (f. Tab. V). Das Ergebnis diefer Ermittlung
für die vier Kreiſe und das Land im ganzen ift folgendes:
art ber — — mit
Am zahlreichſten in allen vier Kreiſen des Landes iſt
die Haltung von Hühnern, welche am leichteften und eins
fachſten aufzuziehen find, eine fehr rentable Berwertung von
Abfallſtoffen ermöglihen und nicht notwendig die Verbin:
dung mit einem eigentlich landwirtichaftlicen Betrieb ver:
fangen; faft "10 (89,3%) aller viehbefitenden Haushal:
tungen hält Geflügel. An zweiter Stelle fteht unfer wich:
tigftes landwirtſchaftliches Nustier, das Nindvieh, welches
die vielfeitinfte Nutzung (Mrbeitsleiftung, Dünger, Milch,
Fleiſch, Haut) gewährt ; in 71,7"/n aller viehbefitenden Haus;
haftungen trifft man Rindvieh. Sehr zahlreid) ift aber auch
die Haltung von Schweinen und man trifft fie, namentlich
BWürttemb. Jahrbüder 1904, Heft 1.
| Trut⸗ Perl⸗ Bienen: j
' | | '
"reiie Pferden | Rindvich Schafen | | Sgwetnen | Ziegen | Gänfen Enten | Häfnern | | güßnern — van
| 9, \oy, | H L | | e, | J— | FR | F— Io, | ln | %
— — — ——— am > > Stu zur? = . 7 —— — — — = — —
Neckarfreis J 9795|20,5| 46393|24,8| 1078 14,1| 46088 25,0 14524 31,6 ando 3a, *88* 61889 * 372 258 107 19,0, ou
Schwarzwalbfe. |10287/21,4| 57207'30,0| 1393| 18,3 49879 25,1 ‚14189! 30,7. 12108 21,6) 8888 Ä 66251 27,8) 287 19,7) 198 24, 5519,21,9
Jagfifreis . .10958/21,7| 41256/21,6 3666 48,1 39693 22, ' 876019,1) 13676 244,4) 5461'17,2| 51190 21 2 3728,5174 21, Bean mg
Denaufrels .17356/86,4 46136 24,1 1488119,5 42397 23,8 en 971117,0, 401 u, 50089 123,6, 426,29, 298 36,0 9875391
Württemberg . 47746 100 — 100 7620, 100 177957 100 6077 100. 56146. 100 31841 100, 237918 100 1457; 100.827, 100, bsaaılıoo
im Nedarfreis, fait ebenjo oft alö das Rindvieh: (66,84)
aller viehbefigenden Haushaltungen hält Schweine, bietet doch
die Schweinehaltung und Schmweinezuht dadurch, daß fie
mit rafhem Kapitalumiag und mit wenig Rififo arbeitet,
für den Landwirt Borteile, wie fie in gleihem Maß fein
anderer Zweig der lanbwirtihaftlihen Tierhaltung auf:
weifen kann. So ift alfo in Württemberg und zwar nicht
nur in ber weftlichen Hälfte des Landes mit faft ausfhlieh:
lichem Bauernbefit, ſondern auch in der Dfthälfte mit mehr
mittlerem Bauernbefig am häufigften die Saltuna
| von Hühnern, Rindvieh und Ehmeinen, während
die übrigen Viehgattungen erheblich feltener anzutreffen find.
2
I. 10 Die Ergebniſſe ber Bichzählung vem 1.
Haushaltungen mit Pferbehaltung, die für den Landwirt
erſt bei größerem Betrieb lohnend wird, übrigens auch in
unfaffender Weife in nicht landwirtfchaftlihen Betrieben |
vorfommt (gewerbliche Arbeits:, Yurus:, Militärpferde), wur:
den 47746 gezählt, das find 17,9" affer vichbefigenden |
Saushaltungen, Am zahlreichften find die pferbebefiten:
den Haushaltungen im roſſezüchtenden Donaufreis anzu
treffen ; von der Sefamtzahl der viehbeftgenden Haushaltungen |
entfallen auf den Donaufreis 23,5%, von der Gefamtzahl
der pferbebefigenden Haushaltungen dagegen 36,4”. Im
Donaufreis haben 27,7% jämtlicher viehbefitenden Haus:
haltungen Pferde und in verfhiebenen Bezirken fteigt diefer
Vrozentanteil der pferbehaltenden Viehbeſitzer weſentlich höher, |
fo in den Bezirken Ulm auf 33%, Waldſee auf 38"n,
Leutlirch auf 46% und im Bezirl Mangen hält mehr als die
Hälfte (58) der Bichbefiger Pferde, Faſt gleich groß
ift die Zahl der Haushaltungen mit Ziegenhaltung, welche
Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
fehr oft mit einem landwirtſchaftlichen Nebenbetrieb verbun:
ben zu fein pflegt; am häuſigſten wirb die Ziege in dem
induftriereiheren Nedar: und Schmwarzwalbfreis gehalten.
Haushaltungen mit Schafhaltung wurden 7620 gezählt; da
aber die Viehzählung die auf der Weide befindlichen Schafe
am Weideort erfaßt, fo vermag fie die wirkliche Zahl der
Schafbefiger nit anzugeben. Bei der landwirtſchaftlichen
' Betriebszählung, welde die Schafe bei derjenigen Haushal-⸗
tung zählt, zu der fie gehören, auch wenn fie vorübergehend
abweſend waren, 3. B. auf entfernten Weiden, wurden er:
mittelt: 1882 14152, 1895 9544 PBetriebe mit Schaf—
haltung,
Wie oben erwähnt, ift bei der Vichzählung vom 1. De
zember 1900 auch eine Auszählung nad Ortögröhenklafien
vorgenommen mworben.
Dabei hat fi bezüglih der viehbefigenden Haushal-
tungen folgendes ergeben:
Babl der vichhefigenben Kaudbaltungen
von | — I 5
2 \ 5 ' Geflügel ven von I on vs
Ortegrößenklaffe überhaupt ‚ ober Bienen: | Rierben Rindvieh Schafen Schweinen
I födten allein _ | SE
im „ im e% im 7 inm od im u 5 im "
ganzen ® 5 gangen ® 5 ganzen ° || ganzen | '* " ganzen ia i ganzen | z
I. (100 000 und mehr Eime.) 1397 | 0, Ma 18. 6 13) 118° 0,1 12 | oa) 117 | 01
IL (20.000 bis unt. 100000 Einw.) 3552 | 1,8 | Bil ı 24 »23, 19, 1068 05, 6 | 08 978 0,5
IL. (10000 bis umt. 20000 Fine.) 3829 | 14 | 1060 | 31) 828 | 1,7, 1330| 0,7 65 | 08 1471 0,8
IV. (5000 bie unt. 10000 Ginw.). 10202 | 8,9 | 2335 | 6,9] 1621 | 84" 4805 25 168 | 21) 4112 2,3
V. (2000 bis unt. 5000 Ginw.). 85581 188! 7827 21,7 492 104 19817104 640 | 8,4, 181377 10,2
VL (unter 2000 Einw.) -| 212011 , 79,6 | 21811 646 38813 61,3 168 860 85,8, 06675 87,66 153142 561
Württemberg 266.462 | 100 | 33.876 | 100 | 47746 | 100 190992 100 7620 100 177967 | 100
* von von
Ortégrößenklafſſe Ziegen Ginſen
im Pr im 6,
ganzen "Ranzen ..g
I. (100000 und mehr Ein.) 197 04 107 | 02
II. (20000 bis unt, 100000 Einw.) 2 | 18 401 | 0,7
TIL. (10000 Bis umt, 20000 Gimw.} 86 19. 813 0
IV. (5000 bis unt. 10000 @inw.) 2133 | 4,6 1400 | 3,5
Zahl ber vichbefigenden Sausbaltungen
von von von | bon von
Enten Hũbnern Truthuhnern Perlhühnern Bienenftöden
im io im | PR im e, I im |. im |,
anzen | 9 | ganzen 9 ganzen ° ganzen | 0 ganzen | ‘*
208 002° w/ı8, 8 10 801
29,09: 16211 0737 4 28 11a 81108
45 14 2 10 | 0,9 41 26 18 232 219. 09
1.889 | 4,8 7056| 30 114 78 29 | 36: 490 17
44 17 24T 100 121, 1796, 7,1
5 016 78,61 108329 534 1000 8,61 0636 79,522 722 80,9
| |
1541 1100 237913 100 1457 100 || 827 100135271 100
V, Die einzelnen Biehgattungen.
a) Bierbe.
V.(2000 Eis unt. 5000 Einw.). 6546 114,2, ERI6 12,2
VI. (unter 20090 Gimme.) . 35433 77,1.47009 83,82
Württemberg . 46 977 100 56 146 10013
1. Unterfchieven nah Altersklaſſen und Ver
wendungsarten hat fi bei den beiden letzten Zäh—
lungen vom 1, Dezember 1900 und 1. Dezember 1892 für
das Land im ganzen folgender Beftand ergeben:
Die Ergebniſſe der Bichzählung vom 1. Dejember IMD im Rönigreid Württemberg.
Berfauiswert
aller Stüde zufammen
1892 1900
ws ch
Proyentanteil ber Stud ·
zahl am Pierdebeſtande
Alterstlafſen
und
Berwendungéarten
Stũchzahl —
eines Stüde
1892 1m) 1892 1900
1809 |
1300
Pferde Überhaupt
101679 112 108 43619730 60380 435
429 >30
Davon:
Fohlen unter 1 Jahr alt. . | 83587 4168 146 | 177 523 74 | 7365 85 #7
1—2 {noch nicht 3) Jahre alte erde | 3501 36 20 320 97 705 | 1 170 965 3,5 48
2-8 Jahre alte Pferde R015, 3 00 358 446 N 1077 767 1 743 490 2,9 | 35
3 4 Jahre alte Pferde 3574 55 466 601 16641339, 3100| 35 4,9
(barımter Militärpferbe) . 2 211 ' 1406,16 E 26 700 f ) i
Ale 4 Jahre alten und älteren Pferde 88.002 94 846 48 |) 58 30 440 186 | 53407805] 86,6 | 54,6
(darunter: Zuchtheugite . 156 377 1269 ı 1291,01 | 197 350 267 240 0,15 0,18
ansichlienlih ober vorzunsweiie zu | j
lanbwirtidaftl, Arbeit benüpt . 66487 64915 i \ 65,4 579
zu gewerbl, u, Verkehrszwecken er 1494 17452 A } | e 14,6 15,6
Milttärpferde) — 4909 5301 . 1578 e | 7 302 460 48 47
Am Deultſchen Rei. . +13836 278 | 4196 361 E71 sl 1581789 060 |2 362 064 000 . | .
An der abjoluten Zunahme der Etüdzahl der Pferde | die Zahl der durchfchnittlich in einem Monat geborenen auf 263,
nehmen jämtlihe Altersflaflen teil, do haben von 1892 |
bis 1900 die jüngeren Pferde ftärker zugenommen als bie
erwacdhlenen (über 4 Nahre alten) und zwar haben fich die
Altersflaffen wie folgt verändert:
Fohlen unter 1 Jahr . + 581 Stüd ober 16,2%
1—2 Jahre alte Pferde +19 „ „ 45,
2-3,» u... +80 5 u 895,
34 er ” 9 ® + 1950 ” " 54,6 ”
alle 4 Fahre alten und älteren
Pferde * 684 7 m 8,0 "
Ein Vergleih mit den früheren Zählungsergebniſſen
bezüglich der Altersklaſſen ergibt folgendes:
Verde im Alter von
während die Zahl der vom 1. Janıar bis 30, November
1883 bezw. 1. Januar bis 30. November 1892 geborenen
Fohlen 2518 und 2896, demnach die Zahl der in den ge
nannten Perioden durchſchnittlich in einem Monat geborenen
Fohlen nur 229 bezw. 241 beirug.
Unftreitig ift die Zahl der lcbendgeborenen Fohlen für
einen Vergleich der Pferdezucht ein beiferer Maßſtab als bie
‚ Zahl der am Zähltag vorhandenen jüngeren Pferde unter
unter 1i—3 23—3 3 Jahren
1 Jahr Jabren Jahren und darüber
10. Jan. 1873 . 3170 2977 2352 88 471
10, Yan. 1883 . 4408 4 286 3281 84 910
1. Dez. 1892. 3587 3501 3015 91 576
1, Dez. 1900 , 4168 3660 3 905 100 370
Die Beftandzahl der jüngeren Nltersflaflen (unter
3 Nahen) bat fih von 1873 auf 1883 um 3476 = 40,9"n
gehoben, ift dann von 1883 auf 1892 um 1872 = 15,7"
aefunfen, um von 1892— 1900 wieder um 1630 — 16,1"
zu fteigen. Das Mehr von 1900 aenen 1873 beläuft fich
auf 3234 Stüd oder 38”, 1873 machten die Pferbde unter
3 Jahre alt 8,8%, 1883 12,4%, 1892 9,9%, 1900 10,5"
der Gefamtzahl der Pferde aus. Iſt ſchon hieraus zu ent-
nehmen, daß die Aufzucht in der Periode 1892 — 1900 wieder
einen größeren Umfang angenommen bat als in der Periode
1883 — 1892,
Ziffern hervor: Die Zahl der in den letzten 12 Monaten
vor der legten Zählung, alfo in dem Zeitraum vom 1, De:
zember 1899 bis 30, November 1900, im Anweſen ber Vieh:
befiger lebenpgeborenen Fohlen beläuft jih auf 3141, demnach
fo gebt dies noch deutlicher aus folgenden |
3 Jahren und felbft auch der Fohlen unter 1 Jahr, denn
auch fchen in diefem Jahr werben Fohlen vielfach von einem
Bezirk in den andern verfauft. Es betrug nun:
Die Zahl ber Die Zahl der über:
Pferde am baupt im Jahre 1900
1. Desember 1000 lebenbgebor. Fohlen
im Nedartreis, 23 908 202 = 0,9"o
„ Schwarzjwaldfreis 19 566 438 = 22,
„ Sagftlreis . 22 944 694 — 3,0 „
„ Donaufreis 45 685 1807 — 39 „
in Rürttemberg . . 112 103 3141 = 2,8%
im Deutihen Reih , . 4195361 226 9857 — 55,
Bei weitem am größten, nicht nur abſolut, ſondern auch
relativ im Verhältnis zum Geſamtbeſtand, iſt die Zahl der
lebendgeborenen Fohlen im Donaukreis; ſie beträgt hier
1807 = 57,5% der Geſamtzahl. Die Zahl dieſer Fohlen
it in Württemberg verhältnismäßig nicht unbeträchtlich Fleiner
als im Durchſchnitt des Deutichen Reichs, wo fie 5,5", der
Gefamtzahl der Pferde ausmadt. Obenan ftehen im Deut:
ſchen Reiche hinfichtlih des Anteils der lebend geborenen
‚sohlen an dem Gejamtpferdebeftand Die Provinzen Oſtpreußen
9,490), Bofen (9,8%), SchleswigsHolftein (9,4%), Dlden:
‚ burg (11,1%), Walded (10,9%), Lothringen (9,7%).
Nimmt man zu ber Zahl der lebendgeborenen Fohlen
ı mit 228987 noch die Zahl der im ‘fahre 1900 eingeführten
I. 12 Die Ergebniſſe der Bichzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
Pferde mit 111111 Pferden hinzu, To ergibt fich für das | Eifenbehnen” (herausgegeben von bem K. Preuß. Minifte
Deutſche Reich insgelamt ein Jahreszuwachs von 340098 | rium der öffentlihen Arbeiten) im Jahre 1900 4746 betrug,
erden, von dem 67%a auf die Fohlengeburten und 33%s ſo ergibt fid) ein Jahreszuwachs von 7887, wovon 60,2%
auf die Einfuhr entfallen. Für Württemberg läßt fi die auf die Einfuhr und 39,8% auf bie Fohlengeburten ent:
entiprehende Zuwachsziffer nicht feftitellen, da die gefamte | fallen.
über die Yandesgrengen erfolgende Einfuhr nicht befannt ift. | In welcher Weife fih die VBerwendungsart ber
Nimmt man nur die durch die Eiſenbahn vermittelte Ein: | erwachjenen (4 Yahre alten und älteren) Pferde gegen
fuhr in dem Verkehrsbezirt Württemberg:Hohenzollern, welche | 1892 verändert hat, ift aus der Tabelle oben S. 11 ſowie
nah der „Statiftif der Güterbewegung auf den deutſchen aus der nadfolgenden Zufammenftellung erfihtlic:
Unter je 100 Pferden von 4 und mehr Jahren find
| aus ſchlie ſilich oder vorzugameife © I
Kreie | Zuchthenafte yu bembrpärtfehaftlicher | au gewerbl. und Ber: Milttärpferbe Zonjtige Pferde
| Arbeit | tebrögmwerten benügt
1892 | 1900 | 1802 | 1900 | 1892 | 100 | 1892 | 1900 | 1802 | 1000
— ul 1 1 — —— —
Redattreis..... 0.08 | 015 |“ | wn | a0 | ıma | 14 ı 42 | 88
Schwarzwalbleis . 2 22.2. I oa 03 774 86 | 9 | 217 | 01 oı | 14 i 93
Taafttle 2 222222 01 30 | ma | 106 | 0 | 01 01! 18 | 69
Donate ©. 2 22.2202. 08 | a7 | maı SB) 48 45 08 | 02
Württembern © 2 2 222.2.008 ET 6s4 160 344 30 66 is 74
Die Zahl der Zuchthengſte betrug am 1. Dezember 1900 | ganzen Land wie auch in den vier Kreiſen vermehrt. Der
207 (darunter 10 im 8. Privatgeitüt Weil und 132 im | AJumadıs der erfteren beirägt 2548 Stüd = 17,1%e, wäh:
ftaatlihen Landgeſtüt; ) fie hat aegen 1892 um 51 Stüd | rend bie letteren ſich mehr als vervierfadt haben. Aud
zugenommen. Die Zahl der ausichliehlih ober vorzugs: | die Zahl der Militärpferbe iſt gefliegen und zwar, ein
weile zu landwirtfchaftliher Arbeit benügten Pferde, die fchlieflih der 3—4 Jahre alten Pferde diefer Gattung, von
fih im Deutichen Reich nur um 0,35 vermehrt hat, ift in | 4905 auf 5512, demnad um 607 Stüd = 12,4 "fo,
Württemberg fogar nicht unbeträchtlich zurüdgegangen, näm—
lih von 66487 auf 64915, demnach um 1572 = 2,4"n;
1892 machten fie 75,2", 1900 68,4% der ermachlenen
Pferde aus, und zwar ift der Rüdgang biefes Prozentfahes
in allen 4 Mreifen des Yandes zu beobachten. Dagegen hat
2, Die geographiidhe Berbreitung bes Pferde
beitandes ift wie diejenige des Viehbeſtandes überhaupt bei
Beſprechung der Ergebniffe früherer Zählungen mieberholt
eingehend behandelt worden, und es wird deshalb auf dieſe
fih ſowohl die abjolute Zahl als der Vrogentanteil ber aus: ee — n G. Warn. Zahrb. 1068
ſchließlich oder vorzugsweiſe gewerblichen und Verkehrs— — 2 ne
zwecken Dienenden Pferde — troß der hauptſächlich im leiten 3. Die Beränderungen, bie der Pferbebeftand ver:
Jahrzehnt erfolgten Zunahme der mit mechanischer Kraft glichen mit den beiden vorausgenangenen Zählungen in den
fortbewegten Berfehrsfahrzeuge — wie auch der fonftigen | einzelnen Yandesteilen erfahren hat, ift für die vier Mreife
Pferde, zu denen namentlih die Luxuspferde gehören, im | aus der folgenden Tabelle zu erſehen.
Stüdzabl ber Pferde
. u Im ganzen ü = | auf 1 qkm | auf 100 imeohuer
Kreise Zunahme von
1892 1897 |, 190 1892 bis 1807 bie, 182 | 1897 | 1900 | 18W2 ı 1897 | 100
1897 | 1900 | |
_ Stud | Srüe_ | Sid | % |
jl j | j I
Neckartrei20504 22602 23 908 10,2 5,8 62 | 68 | 72 I 3% | 3,2 | 32
Schwarjwalbfreis . . » . „I 17877 1800 | 109 566 7,1 5,1 8,6 389 41 36 | 3,8 38
Zaaitkieid. 2 222.0 0087 | 218 | 2204 75 48 40,48 145 | 51/55 | 57
Donauftei 22 2 2020.) 43425 | 440 | 46 665 1.4 38 69 | 70178 | 89| 89 : 89
Württemben . * 2... 101679 | 107140 112108 54 46 52 | 56 67 80 5652 52
) „Die Landwittſchaft in Württemberg“, Denkſchrift, heraus Wie von 1892—1897, fo war auch von 1897--1900
gegeben ven ber K. Bentralitelle f. d. Lantwirtichaft (Stuttgart die Zunahme am jtärkiten in dem induftiie und verfehrs:
1902) &. 208. | reihen Nedarkreis, am ſchwächſten in dem am meiften roſſe⸗
Die Ergebniſſe ber Vichzäblung vom 1. Dezember 1900 im Königrelch Württemberg.
züchtenden Donaufreis; in der Mitte ftehen der Jagſt- und
Schwarzwalbfreis. Einen Abgang haben nur wenige Bezirke
zu verzeichnen: Rottweil, Spaidingen, Blaubeuren, Yaup:
1. 13
4, Die Auszählung nah Ortsgrößentlafjen, die
' 1897 mur bezüglich der Geſamtzahl (Württ. Jahrb. 1895 1
S. 91 u. 138), 1900 dagegen auch bezüglich der einzelnen
beim; er beträgt in diefen 4 Bezirfen zufammen nur 109 , Alters, Gefchlechts- und Verwendungsarten der verſchiedenen
, Viehgattungen vorgenommen wurde, hat folgendes ergeben:
Stüd.
Zahl ber Pferde
überhaupt
Ortégrößenklafſe
abſolut
Lex 2 2
1. (100 000 und mehr Einwohner) 3644
(20 000 bie unter 100000 Einwohner)
1. 4 135
I. (10000 „ a. 20 GO 4 ) 4m
IV. (5000 „ 10100 = } 4014
v. (200 u 5.000 | 10 678
VI (unter 2000 Einwohner) 54738
Württemberg 112 108
In der unterften Ortsgrößenllaffe, welcher die eigentlich)
bäuerlichen Gemeinden angehören, wurden nur *s des ge:
famten Pferdebejtandes gezählt, in den höheren Ortsklaſſen
faft ein volles Viertel, dagegen ift der Anteil der jüngeren
Verde in den höheren Ortsklaſſen ein bei weitem geringerer
als in der unterſten Ortögrößenflaffe. Iſt ſchon hieraus zu
entnehmen, daß die Pferdezucht ein Tätigfeitsgebiet der
eigentlihen Landwirtſchaft ift, jo tritt Dies nod deutlicher
hervor in der Zahl der in ben legten 12 Monaten lebend:
geborenen Fohlen, welche, wie oben bemerkt, einen ſehr
brauchbaren Mafitab für die Pferdezucht bilbet: auf bie
unterfte Ortögröhenflaffe entfällt von der Geſamtzahl der
Pferde nur 75,6°o, dagegen von der Gefamtzahl der Fohlen:
geburten 91,4%.
in 9%
Davon
unter 4 Jahre alt
in .
vo n
Zabl ber in
ben legten
12 Monaten
geborenen
Fohlen
4 Jahre alte: u. liere
in o
von
abſolut abſolut
3,2 aßs 00 83601 69801
8,7 BL 402 97,8 43
44 20 Al) 4706 958 3
3,6 2 | 7 3m 7 29
95 8 110! 9806 890 167
mol 17 '13 | wi sr | 280
wol EB 0 | Fi
Verlaufswert
5. Die Schätzung des -burhichnittlihen Verkaufe:
werts hat gegenüber von 1892 durchweg eine Steigerung
' ergeben; fie beträgt bei den Fohlen unter 1 Jahr 21,2%,
1—2 Jahre alten Verden 23,6%, 2—3 Jahre alten Bier:
den 24,6%, 3—4 Jahre alten Pferden 28,9%, bei allen
4 Jahre alten und älteren Pferden 25,7 %n; bei den Pier
den überhaupt macht fie 20,4% aus,
b) Rindvieh.
1. Die Berteilung des Rindviehs nah Alter,
Sefchleht und Zwedbeitimmung nad den beiden leßten
Zählungen vom 1. Degember 1892 und 1. Dezember 1900
zeigen die nadjftehenden Zahlen:
Lebendgewicht
Stũckzahl ur Tg i
Eride
Altersflaifen |
unb |
Berweudungsarten
1. = N
Hindvich überhaupt .
Davon:
— 1021452] 19 211,
Kälber unter 6 Wochen . 40 617 62 183711) 33 40 1335692) 2005 0044 43 51! 1994 2647] 42 51
= von6 Wocen bis !/; Jahr 93415 Bao 67 5 960 615 7068 48094 90 83 900 864061 968,
Jungbleh von bie 1 Jahr. — 10 87: 111 14 596 4 198 20 12,
“1662 Jahr | MO 60001 Jnsı 173 zi ara sa⸗ gap us 250 3 a BETT — 2 156
barunter auf Maſt geſtellt 23 189 4457 ı 800 j | 7065.
zur Zucht benübte Bullen . || 4080 66 | |
ſchon zugelaffene weißt, Tiere) 3904 6268 h 3 . 5 . =
2 Jahre altes und älteres 6505 872 58457 256 381 149 301 267 164 048 165] 408 24280409 2612738] 61,4 575
bavon Bullen . 2 22.) Tara 77861 839 808 2534527 809748 ie Be un HR] om 07
fonftige Stiere und Ochſen 86887 674345 312 831, 27086151 MBH ‚517 348 820] (8,9) (6,6)
barunter auf Mait — | 1224 1884 4 706 36 594 72 792 |
Kühe. 501507: a00807] 230 |272)| 110 880589 198.632 0
Im Deutſchen $ Keih . ..17 565 834.18 939 692 202 |
188 071486 215 498
aller Stüde zufamment Hr aller Stückt zufammen
——— tũoage
1892 1900 J1s92: 1900| 1892 | 1900
4 ch kilke| do | de
1-3... 1E 7% 16 ; 1.
A213 547 322 000,4 182 248
310 326 | 3008360 3.333
892 486 1964 464; 2219784 51,760;
341] 254 59 896 450/67 050 03 .
PBrogentansell
1. 14
An der Zunahme der Stüdzahl des Rindviehs nehmen |
nur die Alteröflaflen unter 2 Jahren teil, während das
2 Jahre alte und ältere Rindvieh abgenommen hat; doch
beſchränlt ich die Abnahme auf die Stiere und Ochſen,
während die Bullen und die Kühe zugenommen haben; dem:
nah hat aud die Zuſammenſetzung des Rindviehftapels,
wie die beiben lebten Spalten der vorftehenden Überficht
zeigen, eine Anderung erfahren. Wenn man zum Vergleich
auf die weiter zurüdliegenden Zählungsperioben zurüdgreift,
fo ergibt ſich folgendes:
Kälber
unter 6 Monaten
122 544 = 12,9%
132 385 == 14,7 „
134 032 = 13,8 „
Aungquich
von 2 Kabren
239 625 = 25,3"/o
211 26: 228.
240684 = 248 „
1973
1883
1892
1900 14594 = 143 „ 200 934 = 284 „
2 Jahre altes u, Älteres Rinboich
insgelamt Bullen Stiere u. Ochſen Kübe
1873 584 059 = 618% 5760 113207 460.098 |
1853 560492 = 61,9, 7524 93 231 459 737
1892 595872 = 61,4, 7478 86 887 501 507 |
13900 584574 = 573 „ 77883 67 434 509 357
Es zeiat ſich, daß die Zunahme der jüngeren Alters:
Hlafien, welche auf eine vermehrte Aufzucht von Jungvieh
hindeutet, erft in ber legten Beriode 1892-1900 nachhaltig
ſich geltend gemacht hat, wogegen die Abnahme der Stiere
und Ochſen und andererfeits die Zunahme der Kuhhaltung
als eine ſchon länger dauernde Ericheinung anzufehen iſt.
Es haben fih alfo die Landwirte in den lebten 30 Jahren
immer mehr der Erzeugung von Milch zugewendet, indem |
diefe beſſer lohnt und einen raſcheren Umſatz des Betriebs;
tapitald ermöglicht als die Ochfenmafiung. Während früher |
mehr Ochſenmaſt getrieben wurde — die Ochſen wurden in
der Regel 4—6 Jahre alt, und auch die Maftrinder erreichten |
meift das dritte Jahr, bis fie auf die Schlachtbank famen —,
wird jeht das Jungvieh felten viel über 2 Jahre alt, wenn
es nicht zur Zucht oder Zugleiftung beftimmt if. Ge:
genüber von früher ift der Rindviehbeftand in
bezug auf die Fleifh: und Mildlieferung viel
probultiner geworden und der Umfag ein
tafherer. Von Einfluß auf biefe Veränderung war
zweifellos auch die Entwidlung der weientlih der Neuzeit
angehörenden Mollereien und Moltereigenofienihaften (1893
im ganzen
Stüchahl des Rindvichs
Die Ergebniffe der Viebzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
172, 1900 835 Molkereigenofienfhaften; Mitgliederzahl
1893 9985, 1900 21863), welche infolge bes gleichmäßig
geregelten Milhabfates die Abhängigkeit der Rindviehhal⸗
tung von der Rentabilität ber Zucht und der Maftung
gemildert haben.
Die Bewegung mar eine ziemlich gleichmäßige in allen
vier reifen, denn es beirug, wenn man bie drei legten
Viehzählungen ins Auge faht, der Anteil des Rindviehs:
unter */, Jabr "12 Jahr pi br
1802 1900 1892 1900 1892 1900
im Nedartreiö . . 112 118 30 2 68 620
„ Schwarjwaldfreis 133 139 21,6 24,5 651 613
„ Jagfttreis . 15.0 157 282 330 56,8 518
„ Bonaufreis 146 148 51 34 603 56,8
Über die Veränderungen in der Anzahl des Zucht
| viehs geben bie folgenden Zahlen Auskunft.
1873 1883 1892 1900
1—2 Fahre alte Bullen 5088 5060 400 663
2 Jahre alte und ältere
Bullen . 2 2.» .. 5760 7524 7478 7783
zufammen 10848 12584 11498 14406
1—2 Jahre alte weibl.
Zuchttiere (Halbinnen} ; 39024 62687
Kühe . . - . 460 ‚092 459 737 501 507 509 357
Die Zahl der Sudtifiere, welche in der Periode
1683— 1892 zurüdgegangen war, hat fi von 1892— 1900 um
; 2908 ober ein volles Viertel (25,3 ®o) vermehrt. Diele
beträchtlihe Zunahme darf ala eine erfreuliche Wirkung der
auf die Vervollkommnung des Farrenhaltungsmeiens gerich:
teten aefeglichen Beitimmungen ?) angejehen werden. Auch
das Verhältnis der Zahl der ſprungfähigen Bullen zur
Zahl der Kühe und der ſchon zur Zucht benüßten weiblichen
Tiere unter 2 Jahren hat fih in der Zählungsperiode
1892— 1900 günftiger geftaltet: auf 1 Bullen lamen 1892
47, 1900 aber 40 weibliche Zuchttiere.
2, Die Veränderungen, die der Rindviehbeftand
in den legten 10 ‘jahren in ben einzelnen Zandesteilen er-
fahren hat, ift für die vier Mreife aus der folgenden Tabelle
zu erſehen.
Nu Die Landwirtſchaft in Württemberg“
) Siehe Hierüber ,
a. O
a. a. O. ©. 246.
‚Die Landwirtiſchaft in Württemberg“
M an 1 akm I
auf 100 Einwohner
Kreis | |
1892 | 1897 1900
__) Stüd | Srid | Seid
— — ee en a
Nedarfreis .., 181829 | 184455 | 186283
Schwarzwaldkreis 202 791 | 208519 215 189
Sagfifreie . 255 788 | 263595 | 273561,
Bonaufreis . : 330 180 | 336 086 346 410
Württemberg - „muss MR 10214
| Zunahme von | |
1892 bis 1607 bie 1892 | 1897 | 1900 | 1892 | 1597 | 19000
1897 | 1900
| ; “il, YA |
14 10 546 554 u 273 85 | 50
28 32 1425 487 | 51 421 427 428
3,1 38 1498 | 513 1550 1635 66.1 | 684
18 31 59,7 1596 | 558 | 678 67,7 ı 678
23 29 14981509 1528 477147 1971
Die Ergebniſſe ber Vlchzählung vom 1. Degember 1900 im Königreich Württemberg. 1. 15
Wie von 1892—1897, fo war auch von 1897-1900 | 3. Wie oben unter Ziff. I erwähnt, ift mit der Zäh-
die Zunahme am ftärkiten in dem im Verhältnis zur Eins lung vom 1. Dezember 1900 erftmals eine Ermittlung der
wohner zahl rindviehreichſten Jagſtlreis; fie übertrifft hier | Zahl der zur Ma ft geitellten Tiere, ſowie der in ben fetten
fogar den Bevöllerungszuwachs, bleibt aber in den übrigen 12 Monaten (1. Dezember 1899 bis 30, November 1900)
drei Hreifen hinter ihm zurüd. In einer Reihe von Be | lebendgeborenen Kälber verbunden worden, Die Er
zirken (17) hat der Rindviehbeſtand abgenommen, am ftärl: gebnifle diefer Ermittlung find für die Areife, das Land und
ften im Dberamt Gannftatt mit 70a, | das Deutiche Reich aus der nachſtehenden Tabelle zu erfehen.
2 Jahre alte und ältere Stiere
| Sungeieb 1—2 Jahre alt und Odsfen Kälbergeburten
PS | davon auf Want | nf 1 en — auf
erhanpt geftelit überhaupt | Geſamt⸗
wer Rindvieh 100 Kühe
| mn | Näche überhaupt
Bar (SEE RER Br ® | Zn BEE 1 |
Medartreid . 2 2.2.0 Bl 4108 . 162 157 2350 | 15,4 642360 19,3 834,5 65,0
Schwarzwalbfreis . . . 27807 2881 | 10,4 1524| 2402 | 15,9 705 161 5 66,6
Janet... .. - | 51075, 1117 217] 21918 63100 3,7 | 86305 168 31,5 74,0
Denaufreis .| 55888 | 5464 98 15 285 2308 | 151 135115| 20,0 36,1 70,2
Württembern - » - . |) 160061) 28565 | 147 67 454 ie | Br 1 | 2
li
Deutichen Neih. . - . 276856 209810 | 10,9 [1260596 287468 : 18,7 176160927 141 | 402 Ta8
Die Zahl der auf Maft geftellten Tiere iſt demnach viehzucht im allgemeinen, ſowie für ihre Bewegung in ben
verhältnismäßig am größten im Jagſtkreis. Nicht erheblih , einzelnen Yandesteilen geben wird.
find die Unterichiede zwiſchen den vier Areifen in der Zahl 4. Die Auszählung nah Ortsgrößenflafien, mo:
der Sälbergeburten, welde bei wiederholter Erhebung ein | bei, wie oben erwähnt, 6 Klaſſen unterfchieven wurden, zeigt
beſonders geeignetes Mertmal für die Entwidlung der Rinde folgendes Bild:
| Zahl des Rind: Davon Zahl ber in
viehs überbaupt Funter 2 Fahre alt 2 Yabre altes und Älteres ben lepten
Ortsarößentlalfe i — — m — 12 Monaten
abſelut % abſolnt | Eier a geborenen
: abloint | 9% abfelut | %, Kälber
— Ewa 8 1 8 I 6 18) 8 1 RE TE 0
1. (100 000 und mehr Einwohner) . .| 1066| 0,4 BT | 648 608 00 564 124
11. (20.000 bis unter 100000 Einwohner)! 4680| 0,5 707 163 | 398 8,7 3526 75,3 1791
Im. 000. „ 200 . )5 618! 086 1518 247 4600 | 75,3 4817 70,5 2369
IV. 5000., 10000 6420 18 5658 | 80,7 | 12776 | 608 11246 610 6349
v.C2000. “500, 60880 Ta | 28 28 354 | 52252 646 | 46llt 57,0 28593
VL. (unter 2000 @iuwohne) » . . „| 910276| 89,1 | 3u0804 | 44,0 510882 56,0 | 443557 48,7 | 3198949
| |
Württemberg . . 1021452 100 | 486878 42,7 | 584574 | 578 | 509 367 498 352 705
Bon dem gefamten Nindviehbeftand gehören nahe | und 9 lehrt, rührt dies vorzugäweile davon her, daß in den
ho der unterflen Ortsaröhenflafle (Orte unter 2000 Ein: | höheren Ortöflaflen die Kühe, Die dort mweniaftens einen
wohner) an, und faft ebenfo groß (88,80) ift der Anteil | Teil des ſtädtiſchen Milchbedarfs deden müſſen (Milchkur—
diefer Ortsllaſſe an der Zahl der Hälbergeburten, welche anftalten!) jtärfer vertreten find.
als ein fiherer Maßſtab für die Beurteilung der Nindvieh: 5. Der durchſchnittliche Berkaufswert ftellte
zucht in dem einzelnen Landesgebieten angefehen werden ſich bei allen unterſchiedenen Alterstlaffen und Verwendungs-
lönnen, Auf die Heinen Landitäbte von 2000-5000 Einwohner | arten im Land im ganzen nicht unbeträdhtlich höher als
entfällt 8%, auf die Städte von 5000 und mehr Einwohner nur | 1892, Die Steigerung ber Durchſchnittspreiſe des Stüdes
3% des Rinbviehbeftandes. Nicht gleihmähig iſt Die Ber» mittlerer Qualität machte aus: bei Kälbern unter 6 Moden
teilung des Rindviehs nad; Altersklaſſen in den einzelnen Orts: | 21,2%, bei Kälbern von 6 Mochen bis 6 Monaten 17,2%,
Hafen: in der unterften Ortsllafie ift der Anteil des erwadı: | bei Jungvieh won !js bis 2 Fahren 11,3%, bei den 2 Jahre
fenen Rindviehs ein verhältnismäßig kleinerer ald in den | alten und älteren Bullen 17,4%, bei den fontigen Stieren
höheren Ortöllafien. Wie ein Blid auf die Spalten 8 | und Ochſen 6,1%, bei den Mühen 13,9%, beim Ninbvieh
I. 16
überhaupt 8,7%.
jüngeren Altersklaſſen eine größere alö beim erwachſenen
Nindvieh. Ebenfo hat die Ermittlung des durchſchnittlichen
Lebendgewichts eines Tiers mittlerer Qualität durchweg
eine Zunahme ergeben und zwar bei den jüngeren Hälbern
und Ochſen um 6,5%, bei den Kühen um 11,2%,,, beim
Rindvieh überhaupt um 5,2%, (im Durchſchnitt des Neichs |
nur um 4,0%), Die Junahme des durchichnittlichen Lebend⸗
gewichts iſt demnach am größten bei den Kühen; fie wirb
auf die Ätetig zunehmende Kreuzung des Yandidlags mit
dem ſchweren Simmentalerfchlag, zu einem Teil aber auf
die wachſende Verbeſſerung in der Haltung und Pflege des
Rindviehs ſeitens der Viehbeſitzer zurüdzuführen fein; ins:
befondere in den Heinbäuerliben Kreiſen bridt ſich mehr
und mehr die Erkenntnis Bahn, daß die Nente der Vieh—
zucht um jo höher fteigt, je befler die Tiere von Jugend
auf gehalten und ernährt werden.
Lebendgewichts und des durchſchnittlichen Verkaufswertes
zeigt, ift die Steigerung des Berlaufsmwerts durchweg höher
als die Steigerung des Yebendgewichts. Daraus folgt, dafı
die Erhöhung des Stüdverlaufswerts von 1892— 1900 zum
Teil wenigſtens von einer tatſächlichen Erhöhung im Preis:
ſtande herrührt.
Bringt man die Gejamtmenge des Lebendgewichts mit
der Kopfzahl in Vergleich, fo ergibt ſich, daß auf den Hopf
der Bevölkerung entfielen:
1883 1892 1900
im Nedarfreis 91 kg 87 kg 84 kg
„ Scdhwarzwaldtreis 123 „ 132 „ 148 „
„ Sagitkreis . 176 „ 198 „ 215 „
„ Donaufreiö 180 „ 205 „ 213 „
„ ganzen Sand. . 136 „ 148 „ 154 „
„ (Deutihen Neid) 111 „ 121 „ 119 ,
Die Wertfteigerung it aljo bei den |
Die Ergebuniſſe der Viehzaͤhlung vom 1. Dezember 1900 im Königreich, Wiürttembern.
ce Schafe
1, Wie die Bewegungsziffern zeigen (f. oben), ift die
Schafhaltung, die früher, begünftiat durch die ausgebehnteren
Weiden und die namentlih mit Rückſicht auf die umfang:
reiche Wollinduſtrie des Landes zu ihrer Hebung getroffenen
um #,1°, bei den älteren Kälbern um 2,20, beim Jung:
vich um 5,6%, bei den Bullen um 9,0%, bei den Stieren |
ftaatlihen Mafnahmen eine ziemlich erhebliche Rolle gefpielt
hatte, in entichiebener Abnahme begriffen. Von 1865, dem
Jahre des höchſten Beitandes mit 703 656 Stüd, bis 1900
ift die Zahl der Schafe um 387310 Stüd oder mehr als
die Hälfte (55%) zurüdgegangen. Übrigens ftellt die am
1. Dezember ermittelte Zahl der Schafe einen Minbeftbe:
ftand dar, denn die Lammzeit findet im Januar und März
ftatt und der durch die jungen Yämmer bewirkte Zuwachs
wird bis zum 1. Dezember ftetig dur Abgänge auöge:
glihen. Auch in der Zuchtrichtung find einſchneidende
Änderungen eingetreten, Früher war in erfter Linie maß
gebend das Bedürfnis der MWollinduftrie, welchem durch
Einführung und Verbreitung des ſpaniſchen Merinoſchafes
' Rechnung getragen wurde.') Als indefjen die ausgedehntere
Wie ein Vergleih der Zunahme des durchſchnittlichen
ı 40er ‚jahren des vorigen Jahrhunderts die Nachfrage nad
Berwendung des Hammes bei der MWollfabrifation in ben
hochfeiner Wolle und die Preife biefür verminderte, ging
| die Merinogucht wieder zurüf und es wurbe mehr die Er:
zeugung von Fleiſch ins Auge gefaßt; begünftint wurde biefe
veränderte Zuchtrichtung insbefondere durch den quten Abfab
von Fleiſchſchafen nad Frankreich. Während im Jahre 1840
' 135179 Merinos gezählt wurden, betrug ihre Zahl 1873
22319, 1883 3531, 1892 nur noch 522; bei der Zählung
vom 1. Dezember 1900 wurde die Zahl der Merinoſchafe
‚ nicht mehr erfragt. Heute wird in Württemberg fait nur
Demnadı hat die Lebendgewichtsmenge ftärter |
zugenommen als die Volkszahl. Die Zunahme von
1892-1900 ift um fo fhwermwiegender, meil die dem
Gewicht nad hauptſächlich ausjchlaagebenden Ochſen und
Stiere in diefer Periode nicht unbeträchtlih abgenommen
hatten,
(Stüdzahl 1892 86 887, 1900 67 434.
Berfaufämwert
1892 1892|1900/ 1892 1900 |1900 | 190
Zu ER & 4 ci 4 kır = da —
Unter 1 Yahr alte 116 587 | 87217 12 | 16 1375 446 1386 807 25 21 459 3 , 27,6
1 Jahr alte und ältere .! 269093 29120 | 1a! 5 049 850 517705 4 100 187 9, | 724
Böde, - ... .| 3932 | 359 36 38 | 140 666 136 894 52 1859 ' 10 ' 11
Mutterihaie . » » | 181 361 157 380 18 | 21 8 235 209 BA 034 42 65 597 470 49,7
Himmel. . . SB 740 68 155 1912 1678475 1 706 107 48 32 751 21,7 | 21,6
Schafe überbaupt . 6 620 316346 17 2 BAHT | 6663 342 8 121 59%
Im Deutſchen Relch | 13559662 | 9692 501 16 | 0 |, 217 748 00 39
noch das halbveredelte Baftardfchaf gezüchtet, welches eine
mittelfeine Wolle trägt und ein qutes Schladhtergebnis liefert.?)
Nah Altersflajien verteilt fih der Beitand, der
Verfaufswert und das Lebendgewicht, welch leisteres erftmals
1900 ermittelt wurde, in folgender Weile:
', Siehe hierüber „Das Königreih Württiemberg* 1884,
1. &b,, 1. Abt. ©. 565 fi.
) Über bie geographiſche Verteilung der Schafbal-
tung läßt fih aus ben Bichzählungen, wie ſchon bei Befprebung
ber jrüberen Zählungsergebniife ausgeführt worden if, bei ben
eigentümlichen Formen bes Schäfereibetriche in Württemberg ein
richtiges und vollſtändiges Bild nicht gewinnen iſiehe namentlich
Bürtt. Jahrb. 188 Heit I).
Lebendgewicht
PFrogententell ber
T Eritzahl am
Befamtbeitans
aller Stüde zuſammen Städte amnen
194 612.000 ‚3770610
Die Ergebniffe ber Biehzühlung vom 1. Dezember 1900 im Rönigreih Württemberg.
Die Abnahıne betrug im Jahresdurchſchnitt der Perioden
bei ben
von unter 1 Jahr ———
Schafen
1883-92 .„ .„ .„ 19% 3,4"
1892-97 . .. 42, 15.
1897--190 . . 18, 27,
1892-1900 . . 32, 19,
Die erhebliche Abnahme der Lämmer von 1892—97,
die fogar ftärfer war, als diejenige der,älteren Schafe, ſcheint
mehr eine vorlibergehende Erfcheinung als ein Anzeichen
eines raſcher fortfchreitenden Hüdgangs der eigentlihen
Schafzucht geweſen zu fein. Der Anteil der Lämmer an
der Gefamtzahl der Schafe ift im ‚jahre 1900 mit 27,6%
wieber annähernd der gleiche wie im fahre 1892 (30,3 %e),
Die Böde haben in der Periode 1892%—1W0 um 8,6*s,
1. ı7
die Mutterihafe um 13,2%, die Hämmel um 18,6%, ab-
genommen; der Anteil am Gefamtbeftande hat fih dem:
entipredhend zu Ungunften der Hämmel verichoben.
2. Der Verkaufs wert eines Schafs mittlerer Dua-
‚ lität ift durchweg geftiegen, fo zwar, daß trotz Abnahme
der Stüdzahl der Gefamtverfauföwert fih höher berechnet
als 1892, Die Zunahme des durchſchnittlichen Verfaufss
mwerts beträgt bei den Lämmern 33,8%, bei den Böden
5,5", bei den Mutterſchafen 16,6%, bei den Hämmeln
31,6%, bei den Schafen überhaupt 23,5%»,
d) Schweine,
1. Die Verteilung der Schweine bei den beiden Vieh:
zählungen vom 1. Dezember 1892 und 1, Dezember 1900
nad Geſchlecht und Alter zeigen die nadjftchenden
Ziffern:
Anteil ber
Stüdyahl Verfaufwert Lebendgewlcht am
Altereotla ſſe I —— — — — —— — — Schweine⸗
*— | beitand
1892 | 1900
4 ı
—
Unter . Jahr alt | 344 700 81 10 775 04
Bon bio noch nicht) 345 543 | (18 510 405
1 Jahr alt. . . 07 483 72 |; 762
darunter ſchon zu: | |
gelaflene weibliche |
Fucpttiere — 945 — | — = —
Jahr alte und ältere
Schweine 40 073 619838) 96 | 103 | 4719723 6870 820 127
barunter | | |
Außteber 15383 2285| 80 | 8 1a BE. Pu | £ | 0% | 0,4
Zuchtſaue gzs oss 408is] 86 | 103 | BOBausı| Ama. |. |.) 81| 8,0
fonflige . » : - 15474 18887] 99 | 104 | 1592137 1958000 . Zi 1 80 87
Schweine überbaupt 39616 514121] 46 | 4818599018 47 ; ’ ä | er
Im Deutſchen Meih | 12174449 16807 014| 56 | 54 1684 653000 ‚913 713 . ; | 5 |
| | | | |
| | |
Die beiden Alteröflaffen — unter 1 Jahr alte Schweine |
und 1 Jahr alte und ältere Schweine — weiten 1892 und 1900
eine gleihmäßige Stärke auf, woraus ſich ergibt, daß wefent-
liche Veränderungen in der Zudtridhtung nicht einge:
treten find. Dagegen hat die Mlaffe der 1 Jahr alten und
älteren Schweine nicht gleichmäßig auaenommen, nämlich
die Juchteber um 45,8%a, die Zuchtſäue um 27,3%, die
fonftigen Schweine nur um 22,0%. Es hat alfo die Zahl
der Zuchtſchweine ftärker zugenommen ala bie Zahl der
fonftigen über 1 Jahr alten Schweine, d. h. der zum
Schlachten beftimmten Schweine. Diefe Eriheinung be
deutet einen Fortſchritt, infofern daraus hervorgeht, daß
infolge der befjeren Züchtung und Maftung mehr Schlacht:
BWürtterb. Jabrbiher 1964, Heft 1.
ſchweine alö früher ſchon ſchlachtreif find ehe fie das Alter
von 1 jahr erreicht haben. Der jüngften Altersflaffe, unter
Ya Fahr, weldje 1900 erſtmals erfragt worden ift, gehören
nicht weniger als 844700 Stüd = 67% des Gelamt-
beftandes an; in dieſem hohen Progentanteil kommt ber
raſche Umfchlag und die intenfive Ausnügung des tm
Schweinebeſtand ftedenden Kapitals deutlich zum Ausdrud,
2. Den Stand und die Ausdehnung der Schweine:
haltung in ben einzelnen Landesteilen nad den drei letzten
Viehzahlungen 1892, 1897 und 1900 zeigen die folgenden
‚ Siffen, welde darım genau vergleichbar find, weil
die Zählung um die gleiche Jahreszeit 1. De:
jember — vorgenommen wurde.
I. 18 Die Ergebniffe ber Viebzählung dom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberg.
Stüdzahl ver Schweine
Zunabme (+)
Stüdzabt der Schweine
Die Zunahme der Stüdzahl der Schweine in den
legten 10 Jahren war in allen vier Hreifen größer alö bie
Zunahme der Volfszahl, am größten jedoch, ſowohl abjolut
als relativ, im Donaufreis, Aber nit nur die vier Kreiſe
im ganzen, fondern auch die einzelnen Oberamtsbezirle zeigen
i im nangen ar auf 1 gkm auf 100 Einwohner
Kreis | | 1892 1897 |
‚1008 | or | 2000 —6Gbs⸗ | 1897 | 1000 | 1808 | 107 | 1900
A a a — ee
Nedarkreis . . BER | BB 10 | + 34 + 821 6 | a5 818 1285 17 10
Schwarzwalbfrels. . | 99978 | 111700 | 129960 | + 11,7 +163| 209 | 234 | 7a | ws | 229 | m
Tagitkeeid . - . 100556 | 111698 | 129476 | + ı1ı His] 06 27 ma 0 0 | 84
Donautreis. - . | 108800 | 1102 ‚150466 | +12114984| 174 195 240 | 28 | 6 | 292
Württemberg . . - | 3% 616 | 183 507 siaızı |+ 99 4186| 02 m2 84 194 | 808 | 23,7
| durchweg ein zum Teil fehr erhebliches Mehr, jo der Bezirk
| Wangen und Badnang ein foldes von je 48%, Leutlirch
| 38", Öhringen 32%, Tettnang 31"0,
| 3, Die Auszählung nah Ortsgrößenklaſſen er
gibt folgendes:
| Davon
Zahl der Schweine 1 und mehr Jahre alt
Ortsgrößenflajlie | überhaupt unter 1 Jahr alt = Bucttiere (Zudteber
| erhaup und Zuchtſaͤue)
1 abfeln | abſoelut % 1 able | a .
w " Br © . A f ri EEE 5 ER I ICIAIA
— Tg * — — — ⸗ men — — —— — — ö— ne
T. (100 000 und mehr @imwohner) . . | 715 ' 02 T18 944 42 5,6 | 18 ı 24
TI. (20000 bie unter 100000 Einwohner) || 2291 0,4 184 | 797 467 20,8 27 |88
II. (10000 „ „ 20000 " }' 4059 | 08 3690 80,8 | 369 9,1 132 32
IV. 600. . 2000 „3 8606 17 Te6L | 89,0 1 Zu 110 289 3834—
V. (C2000 5000 = ii 42826 | 88 87710: 880. 5115 12,0 2668 6,2
VI. (unter 2000 @imvohner) 465 686 886 400585 87.0 55000 | 121 89867 86
Württemberg - » | Sa | 100 | 2188 879 61938 121 4 84
Nahezu 9,0 des geſamten Schweinebeſtandes wurden
in der unterften Ortsgrößenflafle (Orte unter 2000 Ein:
wohner) gezählt und noch größer (92,6%) ift der Anteil
dieſer Ortöflafie an dem Beftand der Zuchttiere (Zuchteber
und Jucdtiäne). Es zeigt ſich alfo, daß an der Schweine:
haltung und noch mehr an der Schweinezucht die Landwirt:
ſchaft vorherrſchend oder faſt ausſchließlich beteiliat it.
4. Der durchſchnittliche Verkaufswert ſtellte
ſich im Durchſchnitt des Landes im Jahre 1900 durchweg
höher als 1892, Ebenſo hat die Ermittlung des durch—
Ihnittlihen Lebendgewichts der 1 Jahr alten und
älteren Schweine eine nicht unbeträchtlihe Steigerung und
zwar von 12 kg für ein Stüd = 9,5"%o ergeben. Die im
Jahre 1900 auch bei den Yı—1 Jahr alten Schweinen vor:
genommene Gewichtsermittlung ergab 91 kg für 1 Stüd,
etwas mehr ald im Durcichnitt des Reichs mit 89 kg.
Entſprechende Zahlen von der Viehzählung von 1892 ftchen
nit zur Verfügung; es läßt ſich daher nicht beurteilen, in-
wieweit die Schweinezucht 1900 für die Fleifchverforgung
der an Zahl aeftiegenen Bevölferung mehr geleiftet hat ala
1892. Angefihts der ftarfen Zunahme der Stüdzahl der
Schweine, inöbejondere der jüngeren Schweine, fowie der
Steigerung des Lebendgewichts, wie fie für die ältere Alters:
Haffe tatſächlich ermittelt worden ift, ift micht zu bezweifeln,
daß die Schmweinezudt 1900 mehr Lebendgewicht auf den
Kopf der Bevöllerung geliefert hat als 1892.)
0) Ziegen.
1, In der Verteilung der Ziegen auf bie einzelnen Be-
zirte beftchen große Verſchiedenheiten, die bei Beſprechung
) In der Denffchrift über „bie Fleiſchteuerung des Jahres
192 in Württemberg" (Württ. Jahrb. 1902 S. 245) ift berechnet,
daß die gefamte für bie Ernährung ber Beröfferung bes Deutſchen
Reis zur Verfügung ſtehende Menge an Schweinefleiläprobuften
ſich belief im Jahre 1892 auf 8319397 dz, im Jahre 1900 auf
11407240 de, ober 22,4% mebe, während ſich bie Berölferung
bed Deutfchen Reichs von 1890 bis 1900 um 14°, vermehrt bat,
Die Ergebniſſe der Bleßzählung vom 1. Dezember 1900 im Rönigreih Württemberg.
|
der früheren PViehaufnahmen eingehend geſchildert worden
find.) Faßt man zur Bergleihung von 1900 mit 1897
1. 19
und 1892 nur die größeren Landesteile ins Auge, jo ergibt
fih folgendes:
Aunahme (+)
Abnabıne (—)
1892
bis
799 | 1897
— ———— Ms
Nedarkreis . 20682 | 26167 | 38417 | + 26,5
Schwarzwalbfreis . 2159 24 166 | 23686 | 4- 11,8
Jagfifreis 13868 | 17021 | 18010 | + 23,7
Donaufreis , | 14 156 15883 | 14518 | + 86
Württemberg. - . . - 70305 82787 82681 |+ 17,7
Eine Zunahme weift nur der Reckarkreis auf, in welchem
die Zahl der Ziegen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl
am hödjiten ift; doch ift die Zunahme eine geringere als in
der Periode 1892/97. In den drei anderen Streifen ift |
die Zahl der Ziegen zurüdgegangen, am ftärkften im Jagſt⸗
und Donaufreis,
2. Bon dem Gefamtziegenbeftand entfallen auf bie
Ortögrößenflafie
IL (100000 und mehr Einm.) 406 Stüd—= 0,5%
1. (20000 bisunter 100000 &) 18497 „= 22,
III. (10000 „ „ 20000 „) 1997 „= 24,
IV. (500 „ „ 10000 ,) 4291 „= 52,
v2 „ u 50 „) 284 „—155,
VI. (unter 2000 €) . 61300 = 742,
An dem Beitande der Ziegen, bie nicht fo eng an den
landwirtichaftlihen Betrieb gebunden find, erfcheinen alfo die
1897
ie
en 1892 | 1897 | 1900
— —
+86 | 62 | zw 35 31 38 38
—-301 #5 | sı 5,0 45 5047
5 | 27 33 3,1 34 3, 40
56 | 23 | 35 2,3 29, 81 2,8
|
0383| 36 42 42 35 40 88
teil. Im einzelnen betrug Die prozentuale Zu: und Abnahme
von 1897—1900
| „i® @ im "dm im im
f ecar⸗ Schwarz, Jagſt | Donau: | ganzen
bei den | kreis jmalbfreis Treis | freid Land
USER. I" Os % IM | 2
Ganſen. 14 — 116 —9,7 | —32 | —60
Enten 1453 + 46/469 +92 1 +66
Hühnen . ., +63 i+ 59| +68 | +72 | +65
Heiniten (bäuerlihen) Gemeinden mit einem erheblich Heine: |
ren Anteil als das Rindvieh oder die Schweine beteiligt ;
ein volles Viertel entfällt auf die höheren Ortöflafien, und
mehr als Yıo allein auf die ftäbtiichen Gemeinden von
5000 Einwohnern und barüber.
3, Die Ermittlung des Verfaufämwerts ergab
1888 1892 1900
4 pr) ih
einen Gejfamtwert von . 839 919 983862 1504 1%
„ BDurdidnittäwert für
1 Stüd von . 14,0 15,3 18,2
Sowohl der geſamte Verlaufswert ala ber auf 1 Tier
berechnete ift von Zählung zu Zählung geitiegen.
f) Beflügel,
1. Wie jhon oben erwähnt,’ hat gegenüber der lehten
Zählung vom 1, Dezember 1897 die Zahl der Gänſe abge:
nommen, Die Zahl der Enten und Hühner zugenommen.
An der Aunahme der Enten und Hühner einerfeits wie von
der Abnahme der Bänfe andererjeits nehmen alle vier Hreife
N) Würlt. Jahrb. 18M Heft ITS. 299.
Verſchwindend ift die im Jahre 1900 außerdem er:
mittelte Zahl der Truthühner und Perlhühner; eö wurden
gezählt:
im im | tm im im
au Roedars Schwarz: Jagſt· Donan: | ganzen
| freis waldfreis| kreis freis Land
— —— 2 — —— —
Truthühnern. 1979 | 798 1180 1180 | 4388
Verfüßnern „| 600 | 807 638 | 1143 | 3188
' [
Bei der Viehzählung am 10, Nanuar 1873 wurden in
Württemberg 6074 Stüd Truthühner gezählt; wegen der
Berichiedenheit des Zählungstermins fönnen aber bie beiden
Beitandesziffern nicht verglichen werden.
Wenn man die Verteilung des Federviehs überhaupt
(Gänfe, Enten, Hühner, Truthühner, Perlhühner) ſowie der
Hühner für ſich als der wichtiaften Geflügelart ins Auge
faßt, jo ergeben fih zwiſchen den einzelnen Landesteilen
wefentlihe Verſchiedenheiten. Auf 100 Einwohner entfielen
im Fahre 1900
im im im im im
I
* Necar⸗ Schwarz· Jagſt | Donatır “ganzen
kreio en freie kreis _ Land
— Stud Stüd | Stüd | Stüd ı Stüd
Heflügel überbaupt | 105 136 168 150 14
Hühnern ss 1m 140 | 18 14
I. 20
Den ſtärkſten Geflügelbeftand, gemeſſen nad der Ber |
völlerung, hat der Jagſtkreis, den ſchwächſten der Nedar:
freis, in der Mitte fiehen der Schwarzwald: und Donaufreis,
Mefentlih anders gejtaltet fih das Bild, wenn man ben
Geflügelbeſtand in Verhältnis feht zur Größe der landwirt:
fchaftlich benüsten Fläche. Auf 100 ha entfielen im Jahr 1900
Die Ergebniffe der Viebzäplung vom 1, Dezember 1900 im Köonigteich Württemberg.
Es erfcheint Dann an eriter Stelle der Nedartreis, melde,
obwohl er der fläche nad) winter ben vier Areifen des Landes
der Heinfte ift, bei ftarler Bodenzerfplitterung die größte
Zahl von lanbrwirtfhaftlihen und von viehbefikenden Haus:
haltungen aufweift; an zweiter Stelle fteht der Schwarz:
walbfreis, während Yagftı und Donaufreis, in welchen, ob:
wohl fie vorwiegend landwirtichaftlihes Gepräge tragen, bie
Im im I im I im | im ' age
2 Nedar⸗ | Schwarz: | Jagfi | Donau: ganzeu] Landwirtſchaft nicht jo intenfiv betrieben wird, wie in der
I reis | walbtreis | freis | reis | Tanb | meitlichen Zandeshälite, bie Geflügelzudt im Verhältnis zur
" Stüd _ erid | Stüd | Srüd_ | StR | Fiäache bei weiten weniger entwidelt ift.
Geflügel überhaupt | 354 263 | By 178 234 2, Unterfuht man, wie fi der Geflügelbeitand nad
Hühneen, | 208 | 226 | 170 152 | 80 | | Ortögrößenflafien verteilt, jo erhält man folgende Zahlen:
J Gaãnſe
Ortogrößenklaſſen
28.406 163
L—V. (2000 umb mebr Einwohner) . |
198 070 | 88,8
VI. {unter 3000 Cimvohne) . .|
Württenberg
Bon ber wichtigften Beflügelart, den Hühnern, wurden
mehr als %ı» in der untersten Ortsgrößenflaffe gezählt ; gleich
groß ift der Anteil dieſer Ortsllaffe an den Gänfen, nicht
Enten
‚Im ganzen | "Yo im ganen) *«
45 291
136 220
237556 | 100 | 181531 100 —J 100 | 438 100 8188 | 100
Hübner Perlhũbner
Truthühnet
im ganzen 9% im ganzen | Y im ganzen: Pla
| 240
| 76.0
1471 335
2917 666
765
2423
25,0
75,0
415197 16,7 |
2.064 650| 833 |
3. Da die Zählung des Geflügels am 1. Dezember
1900 die erfte ift, die fi über das ganze Reich erftredte,
fo ift von Intereſſe ein Vergleih des Landes mit dem
unerheblich geringer an den Enten, Perl und Truthühnern, | Reid. Cine Gegenüberitellung der Landes: und Neihs
welch letztere bei uns häufig in Ziergärten gehalten werben. | ziffern ergibt folgendes:
| Deutjhes Reich Württemberg in %
I Srüdpapt © Stüdzabl we
n bes
Seflügelgattung — EN ine — —c — —
auf 100 n "a ber . auf 100 | To Der| Heide:
| Im ganzen Einwohner —5* im ganzen | Fa beitanbes
Ganſe 62391286 114 97 237 556 10,8 | 8,2 3,8
Enten 2708 | 4 38 15 | 84 6.2 74
Hübner 55 805 837 v33 358 2479777 114,3 85,8 4,5
Truthühner 851 165 0,6 0,5 4388 0,2 0,2 12
Perlbühner 120 071 0,2 0,2 8188 vi 0,1 2,6
Geflügel überhaupt 4 242 114,6 100 2906 440 134.0 100 4.5
Im Verhältnis der Zahl des Geflügelö zu der Bevöl⸗
lerungszahl fteht Württemberg beträchtlih über dem Reiche:
durchſchnitt; noch größer erfcheint der Vorrang Mürttembergs,
wenn. man die Zahl des Geflügels in Verhältnis fegt zur
Größe der Fläche: auf 1 qkm ber Gefamtfläche tommen im
Durdichnitt des Neihs 119, in Württemberg 149 Stüd
Geflügel. Die Überlegenheit Württembergs betrifft die zahl: |
reichfte und bebeutendfte Geflügelart, die Hühner ſowie die
Enten. In der Stärke der Gänſezucht fteht Württemberg dem
Reichsdurchſchnitt nahezu gleich und bleibt unter ihm hinficht-
lich des Beftandes an Truthühnern und Perlhühnern, welche
nur im Rorboften des Reichs (Oft: und Meftpreußen, Posen,
g) Bienenftöde,
1, In Württemberg wurden ermittelt
Bienenfiöde barunter mit
überbaupt Seweglihen Waben
1873 106 359 16 682 = 15,7 u
1883. 80 098 25529 = 31,8
132... . 1619 69 372 - 597 „
1900 150 836 4913 =629 „
Beionders bemerfenswert ift die von Zählung zu Zah—
lung fortfchreitende Zunahme der Bienenftöde mit bewea:
) Ermittiungen bes Geflügelbeftandes vor 1900 wurden
Pommern, beide Medlenburg) von einiger Bedeutung find. | außer in Württemberg mur in wenigen Ländern vorgenommen,
Die Grgebmifle ber Richzählung vom 1. Tezember 10 im Königreich Württembery. I
lien Waben, indem in ihr eine zunehmende Verbeife:
rung im Betrieb der Bienenzucht zum Ausdruck fommt.
Hinfihtlih der Größe der Bienenzucht fteht Württem:
berg nicht umbeträchtlih über dem Reichsdurchſchnitt: in
Württemberg fommen auf 1 qkm 7,7, auf 100 Einwohner |
.21
von 10579 dz, wovon 2121 dz auf die Stöde ohne und
| 8458 dz auf die Stöde mit beweglichen Waben lommen. Auf
|
|
|
|
7,0 Bienenftöde, im Deutfhen Reich 4,8 auf 1 qkm und |
46 auf 100 Einwohner.
Bienenftöde zur Flache wird Württemberg nur von Schaum:
burg:Lippe mit 8,3 übertroffen.
Im Verhältnis der Zahl der |
Auch ber Progentanteil der |
Bienenftöde mit beweglichen Waben ift im Durchſchnitt bes |
‚ Württemberg.
2. Nah Ortögrößenklaffen unterfchieden, entfallen |
Reichs mit 44,2 nicht fo günftig wie in Württemberg.
auf die Ortöflaffen I—V
(Bemeinden mit 2000
Einwohner u. Darüber)
auf die Ortsklaſſe VI
(Gemeinden unter2000
Einwohner)
3, Wie oben erwähnt,
19979 „ 86,1,
ift mit der Biehzählung vom
3, Dezember 1900 aud) eine Ermittlung des im jahr 1900 |
erzielten durchjchnittlihen Homigertrags, welcher übrigens,
wie befannt, vorzugsweile von der Witterung abhängig
und je nah dem Jahrgang fehr verſchieden ift, verbunden
worden, Demnach ergibt fih für das Jahr 1900, welches
zu den guten Honiajahren zählt, ein Gefamtertrag an Honig
20 907 Bienenftöde = 13,9% |
1 Bienenftod überhaupt entfielen ſonach durchfchnittlic 7,0 kg,
auf einen Bienenftod ohne bewegliche Waben 3,8 kg, und
auf einen Bienenftod mit beweglihen Waben 8,9 kg. Die
Überlegenheit der Bienenftöde mit bewealiden
Maben tritt in diefen Ziffern deutlih zutage
Auch bezüglich der Honigproduftion ſteht Württemberg
über dem Reih: im Durdichnitt des Neichs wurden von
einem Bienenftod nur 5,7 kg gewonnen, dagegen 7,0 kg in
Nach Kreiſen unterſchieden, betrug
I die Zahl der Bienenfläde ber Henigertrag
qkm | [tee
1974 1,86 !
3824 | 10,77
2661| 681
2120 4,19 |
10579 7,01
8,5
7,0
98
98
30
Nedartreis hi
Shwarzwattt. |
Yagfifreis . .
Donautreis
Württemberg 150 886
|
77
74
76
81
77
Folgen Tabellen I bis V, nämlich:
Tab. I. A. Stüdzahl der bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 ermittelten Tiere nad) Tberämtern und Seue
Ortögrößentlaffen . 229
„ 2.8. Stüdzahl der bei der Viehpäklung o vom * Serder 1900 ermitichien Tiere — Kreifen * Orts:
größenklaflen . . - . 80-83
„ 1. Verfaufswert der bei der Viehzahlung vom 1. Dejenber 1900 ermittelten. Tiere ER Oderämtern 34—35
„Il. Lebendgewicht der bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 ermittelten Tiere und ber Honigertrag
im Jahr 1900 nadı Oberämtern or . 36-39
IV, Der Viehftand am 1. Dezember 1900 im Verhältnis” se Flache und Bevölkerung nu Dberämtern . 40-43
„V. Die viehhaltenden Haushaltungen am 1, Dezember 1900 nach Oberämtern . . 4-5
I, 22 Die Ergebnifſe ver Viehzählung vom 1. Dezember 1800 im Königreih Württemberg.
L A. Stüdzabl der bei der Bichzählung vom 1. Dezember 1900
| Unter ben 1.
| Zahl Haus: — =
I ber Bieh hainngenſaui. 2. 8 | 4 5.
Zahl N (bezw. , | 8 bis 4 Jahre 4 Jahre alte und
ber | ar And joldhe, | Fohlen er 2 sis | alte Pferde a' uk Te]
Oberäimtier | I |
Hans: Bienen⸗ Geflügel unur ſuoc | | dar⸗ —
ſtode) oder I nicht 5) Jahte „| unter Zucht⸗1 !
füten | geiikenben Jahre | über: * zu land: zu gewerbl.
Iieen! Bienen: | Fahr alte | ‘ Mill: ‚wirdichaft:' und |
Hand: flöde afr | alte i haupt ı tür bengfte‘ Tücher ı Yerfehre:;
baltungen| , Pferde Pferde | | Arbeit | weiten |
efigen ' | pferde —
bemüßte Kferde |
— = u a 1. B 9 To u. ie |
1. Badnang. 21 4084 | 4588 wel 4 566 88 — |! ll 162 |
2. Befigbeim . 2 2.2. MR | 4589 678 | Ki mı 8 — 1000 408 2 |
3. Boͤblingen. 444 |, 4608 860 20 2 11 86 — — 721 3260|
4 Bradenheim . 2. 2... 8888 | 4506 weil |ı m| aı 8| | -— BB!
5. Gannfall. . 2» 2.0 8918 ı 394 625 6 11 19 0 4 4 287 | 578
6. linden . 2 2...) 40RO | 429 aiIe|e2| 2) 4! — 6 21 | 869
T. Helbeont . . . 2. 4214 4540 658 14 18 2ı| | — — | 722 02 |
8 Leone . . 2.0.1 494 | 5297 700 2 13 » | 112 — 2 1156 | 185
9. Lubwigebung . - . .| 4600 | 49 78 | 1 6 18 64 15 — 89 513
10. Matbah. . x...) 45897 | 4805 521 sı 80 49 4— 141 575 18 |
11. Maulbrom. . 2...) 846 | 487 | 566 | 2 14 22 81 — 1 519 219
12. Nedarfulm . © 2.2.0 4458 | 4748 ci | 2— u, 6) 9, — 1) 881 145
13, Stuttgart, Statt. . „| 1186 | 1837 42 8 2 ı| al — 1 | % | 2978
14. Stuttgart, Ami... 5156 5641 1289 22 19 2 il — 92 845 497
15. Vaihingen . » . -» | 3776 | 39783 4551 27 16 8ı | - | — 515 187
16. Waiblingen . 4208 4277 564 6 bI| 2 ı BI — — 289 195
17. Weinsberg . | 3888 | 4080 408 6 6 10 81 -- 887 16 |
Nedarkreis . | 09368 | 74108 | 10094 | 304 | 265 dB 0 07) 68
18. Balingen 2.22.) 56lk | 5866 els|iseı | 7 — 80 | 267
19. Calw. . ..2.2....| 3890 | 3788 481 50 10 60 al —- — 18 169 |
20. Kreubenftadt . . 2... 4286 | 4461 al 48 wi — — ass >
4. Serrenbeig © . 2. 2.0 4158 4332 516 oo 19 61 68 — — 1062 |
22. Herb. 3920 4601 | #4 | 80 20 8ı — — 7190 im |
3. Nagel . 2. 2 2.2.1 83968 | 4208 571 33 » | ai e| - — | 0 176 |
24. Reuenbürg . ı 83589 | 4080 9 | 18 8 14 8) - | 9 41
25. Nürtingen . 4692 | 4827 359 | s| s| -— | — 306 178 |
26. Oberndorf . | 3494 | 3587 u ai #8 6090 — — 841 215 |
27. Reutlingen . . 2 2 .| 4818 497 566 44 28 44 58 _ 2 795 343
28. Rottenburg. . . . | 4873 | 4000 wei si a3| 8! | — 1 638 188
29. Rottweil . 4611 | | Bla nt al — | | 10 | 2m
30. Spaichingen... . .| 3886 || 8506 | | 5 | 7 | — se | 78
Sul...» 38 | 3855 a 70 64 e2 | ui — 1 786 |
32. Tübingen . - 2... 4568 | 400 I uı m 14 268 — i 512 450
88. Tuttlingen . » » 2... BT | 4018 el sieli 94 — 2 572 109 |
34. Urah.4701 4876 589 | 116 ni 65! 61 - | 39 717 229
Schwarzwahtteid. . . 70976 7u102 | sa | 70 | 51 OT | 1140 | 36
85. Malen . 22.2.0. 8296 | 8297 6 60 37'389 76 — 1) 68 240
36. Grailsbelm . .......| 8871 | 8826 seleaı 4 »| 1 - — so
37. lwangen . » 2 2.0, 447) 4588 279 | 178 ! 154 | © | 188 _ 1217 121
38 Gailderf...8385768 36 317 268 80 80 * 6 733 171
39. Werabrom » 2» 2. 48379 | 4482 218 70 76 Bl 100 — a!
40, Gmünd.. 3616 3576 7ugz wo | 50 50
Die Ergebniſſe ber Biehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberg.
ermittelten Tiere nah Oberämtern und Ortsgrößenklaffen.
Wferde
ältere Pferbe
d.
, Militär
pferde alten umb |
I ®
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4 + Jahre
älteren
Pferbe
-]
I
14.7
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Geſamtzahl
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Verde
(Zumme 1)
15.
1068
749
1174
798
1189
848
1548
16683
1. Rindrieh |
Feraııcı i pen
Zahl der im ben |
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6 | ir. ı 18 | © | 3 7 8 | 8 ji
16 778 | 1506 | 2987| 2365 | 488 ” 606 1.
a4 | 579 | 1176 | 1580 1 s2 768 u
2 41 a2 | 1088 | 1175| 306 23 488 | 8
14 725 | 1080 | 189 | 1872 22 77 1068 | 4.
6 188 s7 2868 iu 440 18 140 | 8.
39 358 312 su 70 93 47 ws | 6
19 478 ST5 | 1596, 1667 401 70 DB | 7.
10 592 845 | 1644 | 1714 260 % 666 | 8,
8 46 | 708 | 1492| 1464 1 54 sm | 9
26 688 | 1180 | 193 | 2000 165 39 854 | 10
13 | | 1664 288 oi 707 11
15 8 | 1 | 2756| 8078 666 88 MB 1
1 855 | 2 1 6 1 2% 36 | 18
2 Bi 656 | 1165| 1974 184 50 668 14.
16 40 | 74 1412 1688 187 58 88 | 16.
4 Eu :) Ps 6888 6806 128 40 358" 16.
6 567 | 1148 | 1865 | 1898 331 8 604 17.
202 8714 183 23466 SB, 418 Kr ee TB .
50 779 | 1589 | 2009 | 1888 304 48 8 18
12 596 595 | 1105 | 1948 182 53 si 19
9 8 180 1005| 2188 140 68 1131 20
28 690 5, 1440| 160 | 388 3% 73 | 2
11 650 874 | 1488 | 169 1 276 >) 7402.
7 7% | 775; 1184| 1268 226 55 PT 28
2 41 | 386 501 752 65 4 si 74
4 519 | 1074 : 1568 | 1442, 164 69 707 26
69 13283 1591 | 2288 | 9 58 1072 26
97 472 870 | 1445 | 1210 127 47 58 197
4 738 | 12 | 1621 | 1587 121 45 BB 28
32 1020 | 1895 | 2150| 2470| 8 77 1389 29
25 651 1.069 1111| 1385| 97 42 890 | 30,
83 717 | 1512 | 1788| 1961 81 7 | 1062 81.
7 57 | 1091 | 1895 | 1881| 186 a u
67 507 s790 1124 12011 41 7 88.
47 619 | 1207 | 1818| 1969 u | 58 5 |
488 11179 | 18554 | 5608 Ts | 28 | 80 S—.
49 718 18 | 2810 8004 m | Ta Tor 8
56 8 | 21m 2740 Bu Te 282 784 | 36
139 1115 | 8834 | 8942| Bon | Mus | 200 1670 "87,
12 882 | 2152 | 2550 | Bo2ı 562 108 810 | 38.
58 123 | 8474 | 4495 | 6179 | 1896 97 1111 8.
322 | 1985 | 2632 so8 39 714 40.
i l
\ 319
I. 24 Die Ergebniffe ber Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königrrid; Württemberg.
(Rod) I. A. Stüdzahl der bei der Fiehzählung vom 1. Dezember 1901
(Nod) II. Mindvieh Y.Sdafe
f 5. ——I—— |
: 2 Jahre altes und älteres | Geſamt- N X ¶Jebt alt und älter Geſamt⸗
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1. Badnang
2. Bejigbeim
3. Böblingen
. Bradenbeim
| 114 | 1881| 282 | 6800, 15820 | 406
| 88 806 88, 6096| 10717 | 4018
6210 WB0 6486 10720 4157
| 108) 465 80 6786 12814 4480
Caunſtatt 58 669
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4
5 167 | 4089| 5568, 2279
6. Ghlingen BI Te 82 Ho Ba! 3206
T. Heilbronn 77 583 108 | 5007 10808 | 3262
8. Geenbert. . 2 5» +) 1071898] 6 | 7768| 13098 | 4802
9. Lutwigeburng . . . ‚| 75| 1330, 178 |, 5886| 1181 4.026
10. Marbah. . . . . .| 110) 1292 159: 7521| 14784 | 5176
11. Maulbronn. + .|| 76 6869| 147, 5087| 10521 3262
12. Redartufm . 2 2.» 98 719: 168 8832" 15068 4 725 — 1
13, Stuttgart, Stadt . . .| 0 2 600 1065 124 — 11
4 3 Dee 1° 286
14. Stuttgart, Amt. . .| 88] 9 188, 6488| om a8 | — | — | 1926| 58 | 2286 1106|) 4721
15. Baihingen . . » . | 68 102 190 | 58101 11100 Ba | -—- | 1093| sı | 1102| #12) 2648
16. Waiblingen. . . . .| Bil 666 94 66233 99886 41726 1 — 11 32: 6 A 45 127
17. Weineberg . ... . .| 89] 46 64 | 6110| 12186 | 4089 — 1107| 18 708 7565| 2078
Nedarkreis. . - . .,1396 15207 2350 | 98866 | 186283 | 64260 | — | 0 J14147 512 17415 114361 | 46.485
18. Balingen 2 2 2...) 68) 7601 108 | 6816| 13898, Sa8 | — |— rose! 88 | 1917) 197) 4089
19. Calw. . 2 2200 .| 84, 1080) 282 | 7243| 11881 5241 — 7838| 21 1205| 710 2724
20. Freudenſtat 75 1806 121 8458| 16985 6816 — 429 12 562, 808 18901
21. Serrenber). . ... .| 88 671 222 77897 18 16b1 | — 1071| 35 | 2484| 17261 5316
220... eo 1 5784 11023 | — 212 88 | 1981 2381 5567
2. Rage . 2 22. .| 86 Ba) 256 | 7 442 12205 | 525 | — 1217) 34 | 2390 690, 4881
24. Neuenbürg . . . » .| 94 381 61 6786 8461 Br | — | - 41 | 18 87
25. Nürlingen . . . - -| 82) 890 142 | 6057| 11557 | 8494 | — | -- [2602104 | 5764| 1508| 9978
26, Oberndorf “0. 66 1011) 111 | 7000| 18800 | a5 | — 1| o8l 17! 789) Ws Dom
27. Reutlingen. 2...) 4411326 92 6086 11 Be | — 6i6| 49 | 2085| 1676| 4376
38. Rottenburg. = 66 760 88 | 7asıı as dies — — Fı7zl| a6 1701| 154 | 5026
29. Rottweil... ... .| 106) 97 | 88682 1708 | 50 | — | 3] 5941 97 | 1142| 1040| 2808
30. Spaichingen . . . .| 68 373 54 | 5789| 10286 | 4085 | - - 16| 1! 3 30%, 354
Bu. 56540 37 5082 1 4176 — [1558| 47 2711 1201 5bi8
32. Tübingen . » » - .| 7811746 252 | 6287| 193489 | 343 — | 1979| 54 | 8446| 1015) 58%
33, Tuttlingen . 2 .) 68| 670 61 | 6083| 10787 83794 | - | ss; — | 40 14402727
Hd. 2... 100 186 Bo] 7080 14159 | 4669 al 5: s6 | 2779| 1482| 5072
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B. Malen 2.2.2. | 6718 | Hr | -- — J1848/1or | 4895, 831 7675
36. Grailshelm . "68, 2147) 186 | 8076) 19663 | 6079 | 1 |-- [2328| 69 | 5385 410, 81
37. Ellwangen . . . 166 5005 487 | 11443 31080 | 818 — [4717| 158 | 6801, 1292) 128
38, Gaildorf. . . ... ‚| 18 2113 58 | 7957 18 773 565261 | — Frıas) 2 38H 588 50%
39. Gerabrom . ©... 149) 20891147 | 10346 | 27055 | 8112 21 4780| 75 | 49151 359 , 13965
40. Gmünd. 22 2.. 185 | 918 10 | 7926 17616 | 60 | — | 1 | 2400| 92 4111 2400, Dur
1
Die Ergebniffe ber Biehzählung am 1. Dezember 1 im Königreich Württemberg. l. 3
ermittelten Tiere nah Oberämtern und Ortsgrößenklalfen.
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4698| 2 112 28 40 134 6262 807 3636| 3365 39 195 | 6' 1 1892| 1755, 8.
7114 1565 | 457 | 671569 | 399 ! 10704 | 2016 | 64066 1972 | 38417 |
1
1829| 124 25 21 102) 647 30 | ua] 2066 1635| 30991 75 | 112 B4 | 774 5,
2a | 7 a 240 | 3786 | 1152 | 3952) 2856 | 40065 | 101 | 28] 1080 | 967, 6.
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Bi 1242 60 4 eh 2 | 745 | 1830 | 3854! 2817 a9 | 143 22] 2254 | 17981 8.
a7 1m 681 86 | 353 | 2147| 5 2800 48 542 65 50 | 1420 11 ©
4632| 1402 19% | 87) 472, 213 676 | 1376 | 4802 2674 | 43068 | 39] 1854 , 1162 10.
448, Wt| 99, 39. 300 | 185, 6071 | 1975 | 3414| 2867, 38604 | 111, 19] 1312 1056 11.
6070| 2858| 115) 62 449 10017 | 2475 | 6398| 2798: 48412 56 | 40 | 1895 | 1552) 12.
3122| 401 22 16 2% 755 406 47) 680 | 10248 | 55 2 | 35, 18.
3508, 666 26 804 188 510 | 1279 | 5000| 3062 | 46388 59 411 1558 | 1439 14.
4674| 1012| 117 | 85 42! 140) 6282 | 168321 4861 3081 | 35754 19 1589 | 1500.) 15.
2645| 1010| 56 17! 114 122) 3908 | 1059 | 4487| 3149 | 38881 85 1440 | 1131, 16.
ass 10065 | 80! 11 368 | 196" 6508 | 1708| 4823 2470 | 85974 | 117 1690 | 1199 17.
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69 949 21146 1194 576 7733 4816 | 104220 [28417 | 77627 | 1581 65925 1200 0 | 770 20649 N.
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4267| 23138, 100 | 22 201 aba | 7087 | 1638| 1652) 2147| B0134 ! 67 | 18 | 2304 | 1168, 6.
Bas TI 0 3 184 | #504 | 2300| 1801 2600 sur | 76 | 60] 1006 1301 27.
5474 1624 172 21 48 ai Tran | 10m] 3800 4700 aaa i 68 411 1852 1500. 98.
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6178| 1444 952 | 1910985 | 1867 5863 | 1584 | 1993 1548 | 21297 i 8 321 1615 | 442 30,
' 4546| 2352| 121 ! 20| 460 | 282) 76101 1357 | 2306 2806 | 28069 | 21 20 1 2626 |, 1477 Bl,
3899 588 66 24 600 155 5a 11661 3270 2557 38683 63 45 | 1736 | 1374 32.
70060 2084| 182 | 35) 867 | 248 | 10240 | 2988 | 2685| 1819 | 29059 12 so | 1877 941 33
4589| 1086 le 342 123 Be 11661 2547 8841 32984 26 221 1927 1648 44.
5996 27282 1929 412849 3806 | 129960 |23686 | arsı2| 1902 | 506101 | 708 | 807 | 86506 zusıı ©.
3092| 1053| 56! 19! 174 | 150 | 4488 48] 3352| 10934 | 29179 72 441 23%07 | 1195, 88.
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6971 3008 | 181 | 34) 822 488 | 118 | 787 4973| 1016 MB, 78 5a | 8200 | 1847187,
| 34 | 3638 | 1580 38.
5513| 1544: 118 | 34 | 74 244 790% 9161 4585| 2807| 32751 54
2927| 3747| 3891 | 7312351 1194 | 17232 I 1864 446 1862 | 51168 64 121 3667 2717 30.
35141 78) 86 9 | 77 4480) d16] 2944 3362 So | 97 si] 2825 | 1496, 40.
} 1 ’
Wärtterib. Jahrkiiger 1964, Heft 1 4
I. 26
Oberämter
41. Hall.
42. Heidenheim .
43. Künzelsau . . » »
44. Mergentheim . . » .!
45, Neresbeim . . .... . N
46. hringen..
4. Schemburf. . » . .ı
. Belzbeim
Nagitfreid .
. Biberad .
.Blaubeuren.
Ehlngen.
Geislingen.
. Höppingen .
. Kirdhhelm
. Baupbeim
Leutlirch.
Münſingen
. Ravensburg
. Riedlingen .
. Saulgau
.Tettnang
. Um .
. Walblee .
Wangen.
Donanfreid
Württemberg
(#röpenklajfe)
I
Ortsgrößenklaffe I,
(100 000 un mehr Einw) |
— ——
(20 000 bis unter 100.000 €)
Ortsarößenflaife III .
(10 000 bis unter 20 000 @) |
Ortöarögenflafle IV...)
(5000 Bis unter 10 000 6)
Drisarößenflafle V. |
(2 000 Bis unter 5 000 iey
Ortsgröhenflaffe VI
(unter 2000 Einwohner)
BWärltemderg
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Die Ergebnifſe der Bithzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
(Rod) I. A.
Stüdzahl der bei der Fiehzählung vom 1. Dezember 1900
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207 | 61915 | 17452 |
Die Ergebniffe der Vichzählung vom 1. Dezember 1800 im Königreich Württemberg. I. 237
ermittelten Biere nah Oberämfern und Ortsgröhenklaffen.
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= 91 682 9 681 1281 | 171 1538 so | 4 78 |
29 197 208 149 1164 218 2940 4311 428 1. 1026 | 58.
— 68 3681 30 1410 | 14% | 2728 | 4087 ww | 58 2343 | 56.
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86 157 38442 112 1508 | 28 | 2008| 426 407 209 1400 | 58.
— 1468 2876 223 18807 | a8 | Ba | A 11 2061 | 50.
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— 80 1993 18 124 | 8% 1807 | 2329 194 144 704 61.
1348 218 48% 127 01 | 285 |, 249 | 2811 365 124 100 |.
—E 166, 321 107 1407 | 2 789 | 3701 5.98 281 &75 25 68.
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Ortsgröhenklaflen (i. Tabelle L B).
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237 4626 84 788 2870 4767 | 86727 | 119691 | 146719 | 21362 5806 | 37188 | vI
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501 691 112108 | 3141 52197 | 3807 130 873 160 061 | 23 565 6633 | 62667 8.
I
28
Die Grgebniffe ber Viebzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
(Rod) I. A. Stühzahl der bei der Vichzählung vom 1. Dezember 1900
(Rob) II. Hindotieh
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42. Heidenheim . ı192| 547) 1068| 8942| 17052) 6287 1] 2993|
49. Künzelsau . 126, 531; 177 9014 21133 658 — 13088
44. Mergentheim 95 1787 524 8702 22141 65 314866
45, Neresbeim 1 1354 11 TER) 166 4007 — 1 1180
46. Öhringen 135 HT 380 Da a TOM | - 713051
47. Schomborf . Be 130 6460 9827 A -I1 0
48. Weljbeim || 121 1695| 2 638, 13502 4399 - —11664
Jagfitreid . 1606 21 918 51% 116622 273 61 636 —1 18 337
49, Biberach . 419.136 144 15215 31478: 10449 1203
50. Blaubenren 10 TR 146683 62611 — 1 79
51. Ehingen . .| 197 508 151] a ar 66331 - 31100
52. Geialingen . ., 10| 371 69 8282) 1404 5895 1} 1572
53. Göppingen . I 106! 603 121 38477 16654 610061 en
54. Kirchheim 88 40] 12] sr ar ea — 1 [2508
55. Laupheim .. 22ıl 746) 161 10088) 22204 6714 - | 1615
56. Leutfich . .| 442! 486, 118) 17918) 28520 13802 1 31 6%
57, Miünfingen . j 131 957 170| 8862! 18055: 5766 a 21 3%
59. Ravensburg .. . .. 297, 2816 605 12499) 26647 8084 2| 3%
59. Kieblingen . 176 1044 80 11498) 24976 8168 - 837 |
60. Saulzau 224 150 10 1 a 6010 — 31 265
61. Tettnang ., 157 1939| 166 102867 18642) 6752 2 524 |
62. Um . 188 389 102° 9870) 19148) 6965| - 5 | 2920
68. Walbjee . 460, 1516 284 12082) 28 405 8700 5| 774
64. Wangen . 2 Ba 106 17 635. 26 400 13 1181 — | 28
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(20 000 bis unter 100 000 €.) ! |
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(10.000 bie unter 2O OD E, 1 | ]
Ortsgröhenklaiie IV . 173| 1357 308 | 11246 | 15429 6349 61 15392
{5 000 Bis unter 10000 €.) | |
Ortsgrößenflaife V . 69: 5447 wi 1 8 5ss0| 288523 12 110687 '
2000 bis unter 6000 G. „ | |
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(unter 2000 Finwohner) | h |
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100) 4297) 978
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Die Ergebniffe ver Bichziblung vom 1. Dezember 1900 im Königreih Württemberg.
ermittelten Tiere nah Oberämfern und Orksgröhenklaflen.
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| 5070| 1667) M| 86 | 395 142) 73
7788 an 1725| 86 | 92| 268) 11190
1a a 11 | 104 208
a 720 40 82 140 116) 8915
81172 27908 2188 485 11718 5 106 129475
7680 4032 | 68 1178 Bor 140 601
4082) 60 52 17 275) 46) Bits
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68 17 60 27 ol 1501 9197
8916| 3008 368 | 112 | 2092| 656 14784
10058) 3286) 460 | BR | 1681| 522 15578
8286| 3345 3392| 72 | 997) 400) 13039
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490| 1836 1268 | 487 81! 6877
100613 | 3106113374 762 12871 5159 150466
344 700 107489 9455 | 2235 40816 118887 | 514 121
Ortsgröhenklalfen (ſ. Tabelle I. B.).
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309 112 91473 8526 1897 97980 15133 455585
| |
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7556 181 591 |2479 777 | 4388
5447| 680 1028| 95
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Die Ergebniffe ver Viehzaͤhlung vom 1. Dezember 1000 im Könlzreich Württemberg.
1.B. Stüchzahl der Bei der Fiehzählung vom 1. Dezember 190
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Die Ecgebniſſe ber Biehzählung vem 1. Dezember 1900 im Könlgreih Württemberg. L 31
ermittelten Biere nad Kreiſen und Ortsgrößenklallen.
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L 32
Die Ecgebniſſe der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im Könlgreich Wärttemberz.
(Mob) I. B. Stüchzahl der bei der Wiehzählung vom 1. Dezember 1900
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Nedarkreis
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Die Ergebniſſe der Bichzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württembers. 1, 33
ermittelten Biere nah Streifen und Orksgrößenklaflen.
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Bürttemd, Jahrbilger 1904, Haft 1.
1. 34 Die Ergebniſſe der Bichzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreid Württemberg.
II. Berkaufsmwerf der bei der Piebzählung vom
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Reutlingen © 2 = = =» | 1293400 | 2996875 | 111341 1814556 | 59100 4568 171
Rottenburg. » 4 0. ef 482 800 2489 | — 140 910 | 400890 | 15 785 3520 7165
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Die Ergebniffe der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
1. Dezember 1900 ermiftelten Tiere nah Oberämtern.
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1. 36 Die Ergebnifle ber Biebzäblung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberz.
III. Sebendgewiht der bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1900
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Leonberg.» . .| 28 592 |, 1480 | 8921 | 8971 650 | 438 | 6861 | 5885. 1476 | 81072) 44650
Ludwigsburg . .| 286 Bu6 | 1438| 37258 20 | 7465| 262 | 4079 | 3456 623 | 17508, 27861,
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Stuttgart, Amt . 271 666 1783 2955 2 42 500 427 4516 | 2050 766 297581) 40614
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Die Ergebniffe der Biehzählung vom 1. Dezember 100 Im Könlgreich Württemberg. 1. 37
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I. 35 Die Ergebniſſe ber Vichzählung vem 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
(Aoch) TII. Lebendgewiht der bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1900
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Die Ergebniſſe ber Bichzählung vom 1. Dezember 1900 im Königreich Württemberg. I. 39
ermittelten Biere und der Sonigerfrag im Zahr 1900 nah Oberämtern.
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Schafe Schweine (Honigerteag)
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Die Ergebniſſe ber Bichzählung vom 1, Dezember 1900 im Königreich Württemberg.
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IV.
Der Piehfland am 1. Dezember 1900 im Ber .
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Die Ergebniſſe ber Bichzählung vom 1. Dezember 100 Im Mönigreid) Wirrttemberg. I. 4
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Bürttemb. Yabrbükder ins, Heft 1. 6
I 42 Die Ergebniſſe der Bichzählung vom 1, Tezember 1900 im Königreich Württemberg.
(Rob) IV. Der Viehſtand am 1. Dezember 1900 im Ber-
Auf 100 @inwohner fommen Stüd:
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Die Ergebniffe ber Vichzählung vom 1. Dezember MO im Köntigreih Württembern. 1, 43
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|
| 37 517 250 146 | 24 | 109 6,3 94,9 02 0,1 75 \ Aalen,
| 47 Bm 6 | 70 35 | 106 | 0 | 0) 78 | Gralisbelm.
Ihe | 14 80 1838| 88 01 | 01 | 60 | Ellwangen.
' sı | 2 | 192 21,1 lm “a u Mm 97 | Gailderf.
| 65 | 613 283 367 80! 9 39 183 | v1 08 78: Gerabronn.
45 67 | 444 16,1 20 | 112, 127 1154 | 04 08 | 107 ) Gmünd.
6,2 59,4 19,1 9,8 3,6 13,1 68 1b! 0 1'102 5 Ball.
Ieil meine! 77 24 108 al wa | m 0 47 | Seivengeim.
65 65,2 22,0 31,6 43: 156 671149 08 0,01 8,1 7 Künzelsau,
| 49 51,9 29,5 32,0 +48 160 333 1250 ar 68 Mergentbeim.
8,6 39,2 8,3 172 11 16,5 28 | 01 | 05 1 01, 5,1 | Neresbeim,
56 | @s 14 | 81 49 | 148 78 | 1462 | 08 | 02 | 7,2 | Öfringen.
I %1 I 87 18,7 13,9 46 BB: TAI 1766 01 | 08 98 Scherndorf.
34 | 88 22,4 15,4 2,9 6,6 66 187 04 02 | 102 Welgheim.
\ | | I
I Zee 7 are 232 31 114 eo 01, 76) Iapflfreis.
| 1]
| are eK BE RE
87 „nl mw 67 1) ou 0,1 7,2 | Biterad.
| 58 39,6 7,6 18,8 17| 78 | WB) 748 | 0,04 0,08 4,2 Blaubeuren.
5,7 52,8 11,4 334 2,4 12,2 10,1 , 110,9 04 | 01 63 Ehingen,
5.0 79 ı 7 13,5 29 108 | 14 81,0 0,2 01,68 | Geislingen.
72 2 | 08 177 39 | 216 | 171 | am 02 | 04 | 180 Göppingen.
33 | 8 | 729 23,9 2m 140 18458 01 008 1925 Kirchheim.
82 673 | 171 32,5 37 | 148 | 119 | 1462 08 | 01 198) Raupbeim.
7,7 61,6 1’ 148 11 us 08) Wi! 08 | 08 81 | Beuttich.
5,5 32,7 31 16,6 1.6 75 55 tor I 5) Münfüngen.
17 59,7 52 20 29 96 1 04 04 10,1 | Ravensburg.
| 67 59.2 41 36,8 18 | 188 55 | 111,9 0 02 | 786 | Rieblingen.
1,6 57,8 8,6 93,5 81 6,9 85 106,0, 02 01 93 || Saulyan.
78 n8,2 52 | 862 3,1 1,6 64 1056 | 08 | 02 | 10,8 | Tettnang.
116 46,1 22,6 14,6 20 | 164 | 111 76 | 02 01159 Ulm.
81 60,6 Bun 21 1,7 sb! | 02 | 83 || Walbfer
BB: a7 | 00 194 1.0 22 44 9,6 02 | 08 | 108 | Wangen.
| 1 | |
78 55838 141 240 28 85 9, 164 02 | 02 81 | Donantreie.
I I
| | | | |
5,7 54,8 | 162 | me 9 m | 2 | 02 | 77 | Württemberg.
I ! N | i | 1
I. 44
Oberämter
Badnang
Vefigbeim .
Böblingen .
Bradenheim
Gannitatt
Fnlingen
Hellbrenn .
Beonbern
Subrwigdburg „|
I
Marbach
Maulbronn
Nedarjulm .
Stuttgart, ©, |
Stuttgart, Amt |
Baihlagen .
Baidlingen
Beinsbern .
Nedarkreis
Balingen
Kalm
Rreudenftabt
Serrenberg .
Horb
Ragelb .
Nenenbür .
Nürtingen .
Obernborf .
Reutlingen.
Rottenburg
Rottweil
Spaichingen
Sul.
Tübingen
Tuttlingen »
Urach
Schwarzwaldlr,
zahl
ber
Haus:
hal:
: tungen
74 102
V.
Die Ergebniſſe ber Biehzählung vom 1. Deztmber 1900 Im Königreich Württemberg.
Die viehhaftenden Haushaltungen
Haushal⸗
tungen, Zahl der Saushaltungen
welche = — —
nur N | | | | j
_ mit mit | mit mit mit mit mit mit mit | mit mit
Bienen “ ! Schwei⸗ | Trut⸗ | Perl: | Bienen:
föde Pferden a ka — Ziegen | Ganſen | Enten Hühnern huͤhnern Güßmern! fiörden
befipen H IORHEN RBMEER: ZeHBEh Sen ER ——
415 LEI 7 78 | 9 | 0] gi 2] 8] 1.
| |
| 580 | 2 105 | 2700 | 8A | 4817 88 | | 47
sl 45, 2007| 42 31 802, 1807, 408 | Sur | Bi 1 | 147
86 603: Br 33 | 282% 40 1081 Bea 109 6 188
sel 448 81211 64 8650 0 1760 365 4163 ea eh
el 376 m 27 2010 u a a 2417 79
7390| 38 | au 87 1 u ee 36866 | 1 85
sl | 20 56 3100 1886 18000 417 | 9 | 10
zo | 1014 | 8077 m 308 | Lo 1 620 4700 21 7 285
238 | 908 | @u07 | 80. 3481| 1097 | 1897 duo 42400 28 | 12 | 161
| 516 86138 73 a 7 1411 | | 1 10 2
BB He RT 67 2700 108 1027 571 8083 Bi 7 20
soı| 671 ara 66 468868 1000 a 466 | 21 16 2654
“al Ki! tis m 117 we 660 19 68 23
1299 | 1001 | a7 834 20 71 167 Bau | 1
| me | are 858 2863 947 1806 576 36260 12 2
| 880 2985 42 2808 0 729 BB 8811 16 3 | 208
a0 | 349 | 2806 | 88 | 2930 MOB, 1008| 421 | 3788 ı 18 | 10 202
I
106% | 979% 46393 | 1078 46088 | 145% | W076 8000 64389 | 372 | 157 3294
sl 766 41211 76 Be 150 800 616 | 5 126 21 14 | 297
sıl 598 | 3080 | au | as67 | 181 A609 | 97 | BB6L: 12 1 10 1 24
35 5911 39011 66 34409 5614 | 4104 17 4 48
Bis] 989 | 3496 | 107 BO: Bi 702 4066 11 0 | 208
| 5 am 68 2660 106 927 Te 3371 1, 97
sul 88 8267 11 28211 a | 3920 18 9'408
ll 410 2991 fe 263 116 17 Ss | 88
sol ar Bao, 124 2448 680 1119 668 4402 1 6 162
sl 719 a2 462717 1 451 419 3200 2818 4
b6681 760 3467 538 288. 186 1001 520 4064 2219 181
| | BT | u | | | 20 4 20202
sıa| 720 | 3888 4 | 28901 1072 BUT 44 | 4977 | 2 | 4 | 57
| 26| ame! | am 1m, 0m) 8 3067 6 s | 2m
el ss 28 | am 834 | de 8) an
el 5416| 3008| 834 a a | 1 2
6 | 408 | 27%) 26, Bus 1460) 728 | 2er, Bm | 8 | 16 | 826
DB 642 ur u 2766 7 5 708 1 6 7 233
| | | | | |
8272 10297 57907 1998 49879 14139 | 12108 38858 6 38 198 | 5519
Die Ergebniſſe ber Viehzählung vom 1. Dezember 1900 im KRönigreih Württemberg.
am 1. Dejember 1900 nad Oberämtern.
VPferden
Halen 3297 599 |
Groitapeim. .| 8826| 218
ellwangen . .\ 4388 279
Gaildorf . | 3638| 317
Serabrenn . | 4432 218
Gmünd. » 33576 733
Sal... | 3320 363
Heibenheim .| 5285 11%
436 | 2152
860 2
79 | 874,
597 8007|
1430 | 8370
49 | 2544
9 2470
813, 820
Künzelsau . .! 4387 324 ETF)
Merzentbeim .) 4179 188 | 1028 8196
Neresheim . .' 83337 408 a9 | 358
Öbringen . .!" 48201 Amel 9665| 297
Schomberi. .| 4321 566 221 3309
Welzheim 3308 460 48 2678
41256
Jagtreis .| 55607
Bibtrach .| 4768 575 | 1389 | 3497
Blaubeuren .| 2066| 410) 660 2222
Ehingen | 3879 383 919 2837|
Geislingen. . 2m] TU| 84 27a
Ehppingen . 5685| 18171 841, 3210
Kirhbeim . aa 7631 re, 34
Laupheim .. 4142 590 ai 2974
Leuttirch 38471 ML 1647 2710
Münſingen. 4216 428 989 | 3877|
Ravensburg .. 374] 25 | 1456 | 2924|
Bieblingen . .| +84 482 | 1142 8.582
Saulgau . .| 3985| 40 | 1058 | 2820
Tettnang 28549 114 | 1098 | 2524
Um , 8883) 6301 1964 2405
Waller... 8508| 2081 1348 28625
Kıngen 2541 112 | 147 2236
Donaufreis 62660) 8507175 4 186
Duürtlemberg 2366462] 33 876 470 746
Rindvieh Schafen
mit
| &änfen
Zahl der Sandhbaltungen
mit
Enten Hühnern
mit
Trut:
mit
108 | 1861
618: 3001
258 | 3578|
1831| 2784
76 | 8826|
147 1885
206 | 2092 '
151 | 3154
36 | 3618|
4m | 8.676
| 2595
ur gan
58 | 1856
101 1861
3666 | 39598
47 | 3096
| 2112
54 | 3097
108 | 1088
318 | 1997
283 | 2465|
43 | 2999
40) 2%
76 | 3136
98 | 2082
3| 3418
36 | 8118
a7 | 2492
158 | 28370
711 2876
| 1647
1488 | 42397
8760
739
388
631
510
477
179
24
4664
190 992 aa Hinz 45917
2089
3467| 38
415 20
3465| u
4108| m
32W| 28
3096| 2
4160| 29
4088| 16
8782| 17
3185| 59
4072| 40
3964| 10
3100| 26
51m 372
|
4444| 16
2664
3496| 19
3597| 51
BI 8
4107 10
3909 26 |
2965| 47
34 12
3802| 50
4001 16
Ss MM
2637 28
3061 24
2219| 18
sus) 2
or 420
237918 | 1467
I
huhnern hühnern jiöden
1, 45
mit
Bienen:
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10 463
8 | 48
20 7720
13 671
22 558
18 515
11 514
9 300
4 408
5 ı 497
12 | 488
g1 402
6 | 806
2; 4
8 859
6 811
i4 548
10 851
19 | 360
3 173
10 533
50 92
16 530
| 9 966
17 634
10 666
20 572
14 366
32 998
43 996
28 | 987
Die Landpoft in Württemberg.
Bon Oberpoflrat Auguft v. Harſch.
2
Der Jahrgang 1878, Heft I,
©. 301. diefer Jahre | audı nur zweimal in ber Mode, je nach den Abmadhungen
bücher enthält über die Entwidlung der Pofteinrichtungen | mit der Amtstörperihaft. — Gegen 60 Zandpoftboten waren
für die Landorte in Württemberg (im Gegenfat zu ben |
Roftorten) eine Darjtellung, welche bei der Beſchreibung
der württ, Landpoſteinrichtung mit dem Zeitpunlte jchlieht,
wo die in den Jahren 1862—64 mit den einzelnen Amts:
körperſchaften des Landes abgeſchloſſenen Übereinfünfte über
die Unterhaltung einer regelmäßigen Landpoſt von ber
toftverwaltung gelündigt und neue, am 1. Juli 1875 in
Wirkſamleit geſetzte, denfelben Gegenftand orbnende Über
einfünfte mit den Amtäforperihaften vereinbart worden
waren.
Inzwiſchen hat fih die Woftverwaltung veranlaft ge:
jehen, die arundiäglihe Stellung der Landpoft in Württem-
berg nochmals zu ändern, die feit dem 1. Juli 1875 maß:
aebenden (zweiten) Übereintünfte mit den Amtsförperichaften
in betreff der Landpoftanftalt auf den 1. Januar 1894 zu
fündigen umd von diefem Zeitpunkt ab die Organifation |
der Landpoft nicht mehr auf eine jchriftlihe Vereinbarung
mit den Amtslörperichaften, jondern auf von der oft:
verwaltung allein erlafiene Beftimmungen zu ftüßen, welden |
in zwei Punkten allerdings ein Meinungsaustaufch mit den
Amtslörperfchaften vorangenangen tt. Und da im übrigen
aud ſonſt an den Landpofteinrichtungen mandes acändert
und verbeſſert wurde, fe möchte es nicht unangebracdt fein,
die Entwidlung der württ. Landbpoftanftalt in der Zeit vom
1. Juli 1875 bis heute (1903) zum Gegenftand einer meis |
teren Darlegung in diefen Blättern zu machen.
L
Zuerft ift in Kürze der Stand der Zandpoftanftalt am
1. Juli 1875 zu ſchildern.
Damals beitanden in Württemberg 476 Boftanftalten.
Bon diefen aus wurden die Landorte durch fahrende oder
fußgehende Landpoftboten, deren Zahl zufammen 1083 be
trug, in der Weife bedient, daß die Hauptorte der Yand
gemeinden ſowie die größeren Parzellen an jebem Werktage
vom Boten beſucht wurden, während für die kleineren, nicht
an dem Weg dei Hauptboten gelegenen Parzellen in der
Hegel 3 Botengänge in der Mode eingerichtet waren. In
einigen wenigen Oberamtöbezirfen wurde ben fämtlichen
Parzellen werktäglid die Poſt zugeliefert, in einigen aber
mit Fuhrwerlen ausgerüfte. — Zweimal täglihe Gänge
wurden im Jahr 1875 nur für befonders verkehrsreiche
Xandorte ausgeführt. immerhin wurde für eine Anzahl
weiterer Landorte eine zweite tägliche Belieferung von
Briefpoftgegenftänden und Zeitungen dadurch erreicht, daß
dem im Landorte mohnenden Landpoſtboten ober einem
Hufsboten desfelben Die ebengenannten Poftiendungen mit
den den Ort berührenden Boftwagen oder Vahnzügen zu—
gelandt wurden. — Sonntags ruhte der Landpoſtdienſt
grundſatzlich; nur vereinzelt war auch für Landorte ein
Sonntagsbotendienit angeordnet worden. —
Diefe Vorkehrungen zu Vermittlung des Poſtverkehrs
nad) und von den Landorten haben dem Bebürfnis in ber
Mitte der 70er Jahre entfproden; die württ. Yandpoftein-
rihtung war dabei in verſchiedener Hinſicht weiter ausae
bildet als diejenige der Nahbarverwaltungen. Es lonnte
aber nicht auöbleiben, daß mit der ganz erhebliden Steige:
rung, welche von der Mitte der Toer ‘fahre an der Poft:
verkehr, zum Teil im Zufammenhang mit der Ermäßigung
ber Poittagen, zumal derjenigen für die Pakete, durd das
Reichsgeſetz vom 17. Mai 1873 erfahren hat, an die Ein:
richtungen ber Poftverwaltung im allgemeinen, im befonderen
aber aud an die Landpoſt höhere Anforderungen als bisher
geitellt wurden. Die in ber Folge notwendig gewordenen
Organifationsarbeiten hatten ſich naturgemäß in der Nic
tung zu bewegen, in welder die beftehenden Einrichtungen
den Anfprühen der Zeit nicht mehr gerecht zu werden ver:
modten. Wie dies im einzelnen bei der Landpoſt fich voll:
' z0g, bamit Bat ſich der folgende Abſchniti diefer Daritellung
zu befaflen,
II.
Daß die Organiſation der Landpoſt in Württemberg
in der Mitte ber Toer Jahre dem Bedürfnis gegenüber
eine völlig ausreihende war, möchte u. a. auch daraus her:
voraehen, daß die vorhandenen Einrichtungen in den erften
Zeiten der namhafteren Verlehröfteigerung imftande waren,
auch den größeren Anforderungen zu genügen; es war au
reichend, da und dort, wo eben das Bedürfnis zutage trat,
örtliche Verbeſſerungen eintreten zu lafjen. — Anders fcheint
die Sache im Gebiet der Reihöpoftverwaltung gelegen zu
Die Lanbpoft in Württemberg.
1.47
fein. Dieje fah fih mit Beginn der 80er Jahre jhon ver: | die einzelnen Seiten der Organifation bier ihren Platz
‘ finden.
anlaft, außerordentlihe Geldinittel in Anſpruch zu nehmen,
um den Yandbeitellbienft fo geitalten zu können, wie e3 der :
gefteigerte Verlehr des flachen Landes verlangte, Fünf
Jahre nacheinander, vom Jahr 1881/82 bis zum Jahr
1885/86, verwendete die Neichspoftverwaltung Summen
von erheblidherem Betrage darauf, die Einrichtungen des
Zandbeftelldienftes in ihrer Wirkung immer mehr fo zu ger
jtalten, daß die Bevöllerung bei ihrem Berfehrsaustaufch
den Mangel einer Poftanftalt im Ort nicht befonders emp:
finden fonnte. — Als das Endergebnis der Drganijationd:
arbeiten ftellte fich ein Zuftand dar, der in manchen Einzel:
heiten, jo 3. B. in der regelmäßigen werktäglichen Bedienung
aller (aud der Heinften; Wohnpläge, in der Einrichtung
eines werftäglid jweimaligen, ſonntäglich einmaligen Beitell:
aanges für alle Zandprie von einiger Bedeutung, in der
Zufendung aud der Pädereien an die Landorte vermittelit |
der durdfahrenden Poftwagen und Bahnzüge ꝛc. den Ber:
lehrsbedürfniſſen des flachen Landes weiter eninegenlam, |
Zwar iſt
die württ. Verwaltung den zutage getretenen Bedürfniſſen
als dies in Württemberg damals der Fall war.
bhinjichtlich der poſtmäßigen Bedienung ber Landorte auf:
mertſam Schritt für Schritt gefolgt; aber die immer häu-
figer eintretende Notwendigleit, da und dort die beflernde
Dand anzulegen, lieh von Mitte der Der Jahre an er:
fennen, dak nunmehr aud an die mwürtt, Verwaltung bie
Aufgabe herantrete, durch ein rafcheres und grundſähliches
Vorgehen die Landpoftanftalt als Ganzes derart auszubauen,
daß fie ben berechtigten forderungen der Zandorte in bezua
auf einen befcleunigten und fo viel als möglid unbe:
ihräntten Verlehrsaustauſch entſprach. Ins Auge zu faflen
war hierbei:
a) die mwerltäglide Bedienung aud; der Heinen Wohn:
pläge (Parzellen);
b) die Vermehrung der fahrenden Yandpoftboten;
e) die Errichtung fürmliher Poſthilfſtellen (an Stelle
ver Hilfaboten) in Unterwegsorten an Poftwagen:
routen und in Sandorten an der Eijenbahn, zum
Teil auch in Orten feitwärts diefer aröferen Ver:
fehrämege;
dı die Einführung eines Sonntagsdienftes; endlich
e} wo ein Bedürfnis fich geltend machte, bie Einführung
einer mwerftäglich zweimaligen Poſtbeſtellung.
Die Mittel zu dem geplanten Vorgehen wurden durch
die Etats von 1887 bis 1893 zur Verfügung geftellt; im
Etatsjahr 1892/93 wurde die Organifation zu a, b und e |
im wefentlihen zum Abſchluß gebracht, während der Sonn:
tagsdienft und die werftäglich zweimalige Beftellung für
die geichloffenen Landorte bis heute erft zu einem Teil durch⸗
geführt find. —
Ehe durch die Borführung der betreffenden ſtatiſtiſchen
Ziffern gezeint wird, mie die Kortichritte beim Ausbau der
württ. Zandpoftanftalt je am Schluſſe der Etatsjahre 1886
bis 1901 ſich darftellen, mögen einige Bemerkungen über
1, Die Einbeziehung ver Barzelleninben wer
täglihen Dienſt ber Yandpoftboten mar ohne große
Änderungen in den Botenbezirken da zu erreichen, wo ge:
Ichlofjene größere Orte die Regel, Einzelmohnfige die Aus:
nahme bilden. Anders lag die Sache da, wo ganze Ober:
amtsbezirfe zum größten Teil aus Einzelmohnfigen beftehen,
wie dies in Oberſchwaben mehrfach der Fall ift, wie es aber in
einzelnen Gegenden bes Jagſtkreiſes und des Schwarzwaldes
gleichfalls, wenn auch in geringerem Umfang, zutrifft. Hier
mußte in ben meiften fällen von einer Anlehnung der
Parzellenbedienung an die beftehenden Botengänge völlig
abgejehen und eine ganz neue Berteilung der Landorte in
Botenbezirte vorgenommen werben, wenn anderd es nad)
den Mbfihten der Moftverwaltung dazu fommen follte, daß
die anlommenden Sendungen am gleihen Tage, an dem
die Beftimmungspoftanitalt fie dem Voten zur Beltellung
ausfolgt, auch in den entfernteften Wohnfigen in die Hände
des Morefiaten gelangen, und daß in umgelehrter Richtung
die von den Yandbemohnern abgeiandten Gegenftände durch:
weg am Selben Tage, an welchem fie dem Zandpoftboten
übergeben werden, von legterem zur Poſtanſtalt behufs der
Weiterbefürderung gebracht werben können. Häufig war,
um dieſe Ziele zu erreichen, neben der völligen Umgeftaltung
der Botenbezirfe die Errichtung einer neuen Poftanftalt in:
mitten eines ausgebehnteren feitherigen Botenbezirks erfor:
derlih: nur durd cine entſprechende Nürzung der längeren
Botenrouten lieh ſich die benötigte Zeit für Die tägliche
Bedienung der zahlreichen Barzellen in Oberſchwaben ge:
winnen.
Bor ber Vornahme gröherer Änderungen in den Boten:
bezirfen find die beteiligten Ortsbehörben gehört worden,
In den ftarf parzellierten Gegenden erſchien es zwedmäßig,
| bei der Feſtſtellung der neuen Botengänge der Mitwirkung
orts: und wegkundiger Perſonen fich zu verfihen. Damit
wurde erreicht, daß — von wenigen Ausnahmefällen ab:
geſehen — die neu gejchaffenen Botenbezirkseinteilungen
von Anfang an fich bewährten, und daß nit auf Grund
ungünftiger Erfahrungen wiederholt Anderungen vorgenom:
men werden mußten,
2. Die Vermehrung der Zahl der fahrenden
Xandpojtboten wurbe durch eine allgemeine Erhebung dar:
über eingeleitet, in welden Botenbezirten der Bädereiverlehr
mit der Zeit einen folden Umfang erreicht hatte, daß der fuß:
gehende Landpoſtbote nicht bloß ausnahmsweiſe, fondern man⸗
nigfach wiederlehrend nicht in ber Lage war, alle Palete feines
Bezirls zu befördern. Da, wo letzteres zutrifft (aber aud) in
den wenigen großen Bezirlen, die ſchon mit Nüdfiht auf
ihre Ausdehnung einen fahrenden Boten erfordern), liegt die
Notwendigteit vor, den Landpoftboten auf Rechnung der
Poſtlaſſe mit einem Fuhrwerl auszurüften. Zwar iſt die
Landpofteinrihtung in Württembera nebenher auch dem
Privatverfehr der Landbevölterung nugbar gemadht, denn bie
1. 48
Landpoftboten, befonders Die fahrenden Landpoſtboten, dürfen
Aufträge aller Art auf ihre Privatrechnung vermitteln, jo
fern hierdurch die Beforgung bes Woftverlehrö nicht not⸗
leidet. Aber lediglich der Privatbelorgungen wegen können
felbftverftändlih Aufwendungen aus der Poftlafle (4. B.
für Botenfuhrwerke) nicht gemacht werden; im Begenteil, wo
der Umfang der Privatbeforgungen der Vermittlung des
Poſtverlehrs Abbruch tut, da hat ber Landpoftbote ferne
Brivatgefhäfte einzuſchränken. Es ift dies hier zum Aus—
drud zu bringen, weil auch heute nod Anforderungen an bie
Boftverwaltung gelangen, dahingehend, fie jolle hauptſächlich
im Intereſſe der billigen Bermittlung des Eifenbahngüter:
verfehrs oder zum Zwed einer wenig loftipieligen Beiſchaffung
ber für eine beflere Lebenshaltung erforderlichen Nahrungs:
mittel im Intereſſe einiger weniger Geichäfte oder Familien
Botenfuhrwerle unterhalten, wobei die Intereſſenten feines:
wegs die Übergabe der betreffenden Sendungen an die Poft
unter Bezahlung des Poftportos im Auge haben, fondern
wobei fie an Vrivataufträge denlen, die fie den Yandpoft:
boten erteilen wollen und die Diefer um wenig Geld aus:
führen fol, weil er bei der Unterhaltung bes Fuhrwerks
aus der Poſtkaſſe unterjtütt werde.
Und noch eine Erfahrung war bei Ausrüſtung weiterer
Sandpoftboten mit Fuhrwerk zu beachten, die Erfahrung
nämlich, daß die gedachte Mafiregel für den Boten und für
die Verwaltung meiftens nur dann gute Früchte trägt, wenn
der Bote von Haus aus mit einem Fuhrwerk umzugehen weiß
und wenn er dabei im Beſit eines eigenen, wenn aud) |
kleineren landwirtichaftlichen Betriebs ift, deſſen Ertrag ihm
die Pierdehaltung erleichtert und in welchem er für das
dur den Botendienft häufig nicht voll ausgenügte Pferd
eine lohnende Nebenbefhäftigung finbet.
An Beachtung der erörterten Geſichtspunkte iſt die Zahl
der fahrenden Landpoſtboten befonders in den Jahren 1887/88
und 1888/89 namhaft vermehrt worden; auch inzwiſchen
find in jedem Jahr einige Boten neu mit Fuhrwerk ausge:
rüftet worden, wie dies die nachfolgende ftatiftifche Überficht
im einzelnen ergibt,
3. Als dritte organifatorifhe Mafregel beim Ausbau
der Landpoftanftalt fam die Einrihtung von Poitbilf-
jtellen in den größeren Landorten in Betradt, und
zwar ſowohl in Orten an Poftiwagenrouten oder an der Bahn:
linie, als in Orten feitwärts von dieſen größeren Verlehrs:
wegen.
Veranlaft ift die Mafregel durch die Erwägung, daß
den Sandbemohnern die Inanſpruchnahme der Poftorgane
Die Landpoft in Württemberg.
rihtung für gewiſſe Landorte in Württemberg feit langem
gentacht war, ift ſchon oben erwähnt worden; es war Dies
durh die Aufitellung jonenannter Hilfsboten geichehen,
welche nur eine örtliche Tätigkeit an ihrem Wohnſitz in ber
Weiſe entfalteten, dab fie die den Landort berührenden Boft-
wagen und WBahnzüge, fowie den (Haupt-)Yanbpoftboten,
zu beflen Bezirk ber Landort gehörte, benützten, um mit der
vorgelekten Poftanftalt in Verkehr zu treten. Die Tätigkeit
folder Hilfsboten beſchränlte fi in der Regel auf die An:
nahme gewöhnlicher Briefe und gewöhnlicher Pakete (ohne
Mertangabe), ſowie auf die Veftellung gewöhnlicher Briefe
und Zeitungen.
ferner ift als eine örtliche Pofteinrichtung auc bie
Botenniederlage anzufehen, welche in jedem geichloflenen Land⸗
orte zu dem Zwede bejteht, daß in dem betreffenden Lokal
der den Ort auf feinem Gange berührende Landpoſtbote zu
| einer beftimmten Zeit ſich bereit hält, um Poftiendungen
erschwert ift, wenn der Landpoſtbote im betreffenden Land- |
orte feinen Sitz nicht hat; wenn ein unmittelbarer Verkehr
mit ben Landpoſtboten demnach nur in der kurzen Zeit möglich
ift, während welcher er den Gang durch den Landort aus:
führt. Es erſchien dem gefteigerten Verlehrsbedürfnis negen-
über angezeigt, in den größeren Landorten eine örtliche Poſt⸗
einrichtung, wenn auch mit befchränften Befugniffen, zu
ſchaffen. Daß ein Anfang mit einer folden örtlichen Ein-
von der Landbevölkerung entgegenzunchmen.
Diele Vorkehrungen erfuhren durd die Einrichtung der
Pofthilfftellen eine erhebliche Erweiterung: es tft nämlich der
Wirkungskreis diefer Hilfftellen wie folgt feitgeftellt worden :
1. Entgegennahme gewöhnlicher Briefpoftiendungen jo:
wie der Palete ohne Wertangabe von ben Ortsein:
wohnern und Weitergabe Ddiefer Gegenftände mit
den den Ort berührenden Poſten oder Zanbpoftboten;
. Zeerung ber Urtöbrieflade vor Abgang einer oft
und Weitergabe der vorgefundenen Sendungen nad)
Maßgabe der Beitimmungen in Ziff, 1;
3, Entgegennahme der für die Ortseinwohner beftimmten
gewöhnlichen Brieffendungen, der Zeitungen und ber
Balete ohne Wertangabe von den paſſierenden Poſten,
ſowie Beftellung dieſer Gegenftände oder Weitergabe
berjelben an den Landpoſtboten behufs deren Be:
lieferung;
4. Verkauf der gangbaren Gattungen der oftwert«
zeichen ;
. Entgegennahme von Telearammen und deren Beför
derung an eine Telegraphenanftalt vermittelit ber
Voſten oder des Landpoſtboten.
Neben der Bedienung dur die Poſthilfſtelle blieb felbit-
verftändlic; die Bedienung des betreffenden Landortes durch
einen Landpoſtboten fortbeitehen, meld letzterem bie aus—
ſchließliche Vermittlung der Einichreibiendungen, der Wert:
ſendungen, der Poſtanweiſungen, der Roftaufträge, der Schrei:
ben mit AZuftellungsurfunde nah und von dem Landorte
oblieat.
Zunächſt wurden Pofthilfftellen in allen an einem Poſt
furfe oder an einer Bahnlinie gelegenen Landorten von
einiger Bedeutung errichtet, wofern im Ort eine geeignete
Perſon zur Bejorgung ber Poſtgeſchäfte bereit war. Weiter
wurden die Unterwegsorte an den Nouten der fahrenden
Zandpoftboten mit Poſthilfſtellen bedacht. Und ſchließlich
wurde auch in größeren Landgemeinden an ber Noute fuß—
gehender Yandpoftboten zur Errichtung von Poſthilfſtellen
to
——
Die Landpoſt in Württemberg.
geichritten, wenn dadurch eme irgend nennenswerte Be:
ſchleunigung im Gang des Landpoftboten zu erzielen war
oder wenn jonftige Umftände auf die Schaffung einer ört:
lihen Poſteinrichtung hinwieſen. In denjenigen Landorten,
welche Wohnſitz eines Landpoſtboten ſind, unterblieb in der
Regel die Errichtung einer Poſthilfſtelle als entbehrlich.
Als Poſthilfftellenbeſorger wird ein im allgemeinen An⸗
jehen ftehender Ortseinwohner zu gewinnen gefucht, welcher
eine Belohnung für feine Mühemwaltung nicht in Anſpruch
nimmt, fondern fich mit einer mäßigen Vergütung zur Ber
ftreitung feines fjachlihen Aufwands begnügt. Dieje Ber:
gütung wird da, wo eine Belteferung von Sendungen durd
die Pofthilfitelle ftattfindet, derart erhöht, daß dem Aus:
träger eine angemeflene Belohnung gereicht werden fann.
Der Rofthilffteleninhaber wird für den Poſtdienſt eid-
Lich in Pflichten genommen ; eine Rautionsleiftung, die Stel:
lung eines befonderen Dienftaelajles, ſowie die Einhaltung
beitunmter Dienftftunden wird nicht verlangt; wenn ber
Hilfftelleninhaber zu Haufe umgetroffen wird, foll er audı
poftdienftlich in Aniprud genommen werden lönnen.
Welhe Ausdehnung das Vorgehen der Berwaltung
hinſichtlich der Errihtung von Pofthiliftelfen in den einzelnen
Etatsjahren gewonnen bat, darüber gibt Die nachfolgende
Überfiht Aufſchluß.
4, Die Einführung eines Sonntagsdienftes für
die Landorte wurbe im Gtatsjahr 1891/92 in größerem
Umfange in Angriff genommen und innerhalb weniger Mo:
nate fo weit zu Ende geführt, als dies nah Sachlage ge
ſchehen fonnte,
Es war nämlid auf Grund der Erörterungen, welde
die Moßregel in der Ständelammer bei Beratung des Poft:
etats für 1891/98 herworrief, ſowie in Beachtung der Er
Härungen, melde zur Sache von feiten der K. Regierung
gegeben wurden, in der Weife vorzugehen, daß der Sonn:
tagsdienſt nad den geſchloſſenen Landorten, die zunächſt
allein in Betracht famen, nur da eingerichtet wurbe, wo bie
religiöfen Gefühle der Landbewohner durch die Tätigkeit der
Landpoſtboten am Eonntag nicht verlegt wurden, wo alfo
die zu Vertretung der Gemeindeinterefjen berufene Behörde
feine Einfprade gegen die Mafregel erhob, Die von den
Voftanftalten hiewegen eingeleitete Umfrage ergab, daß etwa
die Hälfte der Landgemeinden einen Sonntagspoitbienft
nicht wünſchte. Hieraus erflärt ſich, daß in den ca. 1200
Yandaemeinden, melde dermalen von den Landpoftboten zu
bedienen find, zuiammen erft für 572 Haupterte und 445
Parzellen ein Sonntagebeftelltienft eingerichtet ift. — Weiter:
bin wurde beftimmt, daß auch da, wo der Zonntagsdienft |
für die Landorte eingeführt iſt, die Botengänge an den
hohen Fefttagen (Neujahr, Erſcheinungsfeſt, Charfreitag,
DOfterfeft, Ehrifti Himmelfahrt, Pfinaftfeit, Chriſtfeſt, in fa:
tholiichen Orten nod weiter an Aronleihnam, Mariä Simmel:
fahrt, Allerheiligen) auszufallen haben. Dabei erftredt ſich
der Sonntagsdienft nur auf Briefpoftfendungen und Zei:
tungen; die Beförderung von Yadeten, Geldern ıc, findet
BWärttemb. Jahrbäder 1904, Heft 1.
1. 49
Sonntags durd die Landpoftboten nicht ſtatt. Wenn immer
möglich, joll der Sonntagsbotengang vor Beginn des Haupt-
gottesbienftes im Botenbezirt beendigt fein. Um dies tun
lihft überall zu erreichen, wurden die Sonntagägänge in Die
frühen Morgenftunden gelegt; jede ſich darbietende Fahr:
aelegenheit wurde zur Beförderung der Sendungen oder des
Boten behufs Kürzung der Dienftzeit des lehteren benüßt ;
längere Routen wurden in zwei Teile zerlegt, fo daß bie
vom Poftort und vom äußerften Yandorte ausgehenden Sonn;
tagsboten im Mittelpunkt der Route zum Austaufc der
Sendungen zujammentreifen und von da wieder nad ihrem
Ausgangspunkt zurüdfehren. Weiter wurde für die regel:
mäßige Ablöfung der Yandpoftboten im Sonntagsbienft ge
forgt, ober es wurden befonbere Boten für diefen Dienft
aufgeitellt, welche gleichfalld regelmäßig abzulöjen find. —
In einigen menigen Fällen findet, durh den Roftenlauf
bedingt, der Sonntagäbotendienft au am fpäten Abend
ftatt, oder es ift der Sonntagsdienft durch einen befonderen
Gang bes Landpoftboten am Montagmorgen erjeht, dem
im Lauf des Montags ein zweiter Botengang folgt.
Diefe weitgehenden Vorkehrungen zur Schonung ber reli-
giöfen Gefühle der Landbewohner haben die Wirkung ge
habt, daß eine Anzahl Gemeinden, die anfänglich ablehnend
gegen ben Landpoſtdienſt an Sonntagen fid) verhielten, mad:
träglich die Einführung des Sonntagädienites doch wünfdhten,
und es ift vorauözufehen, daß nad und nad, wenn audı
| langfam fortichreitend, die Bedienung der Hauptorte der Land—
gemeinden an den Sonntagen eine allgemeine werden wird, —
Diefe Maßregel gleichmäßig auf alle Parzellen auszudehnen,
dazu wird noch lange Zeit hinaus ein Bebürfnis ſchwerlich
vorhanden fein; jest ſchon erhält der Parzellenbewohner,
der Sonntags aus den verihiedenften Anläffen, zumal be-
hufs des Beſuchs des Gottesdienftes, in den Mutterort der
Gemeinde fommt, die angelommenen Briefe und Zeitungen
überall da ausgehändigt, mo der Sonntagsbotendienſt für
die Gemeinde befteht.
5. Werktäglich zweimalige Bedienung ift für
jolhe Landorte eingerichtet, wo ein Bedürfnis hiefür fich
geltend machte. Zu einem Ausbau der Landpoftanftalt in
der Reife, daß alle geſchloſſenen Yandorte von einiger Be:
beutung zweimal im Tag die Voſt zugeltellt erhalten, auch
wenn der Umfang des betreffenden Verkehrs ein mäßiger
ift und bie betreffenden Orte das Bebürfnis einer zwei—
maligen Bedienung im Tag nicht Haben, dazu fonnie die
württ. Bojtverwaltung mit Rückſicht auf den ganz erheblichen
Aufwand, den eine jolde Mafregel erfordern würde, für
jebt ſich nicht entſchließen. Daß fih aber Württemberg
dem wirllihen Bebürfnis vermehrter poftniüßiger Bedienuna
auch den Landorten gegenüber nicht ablehnend verhalten
wird, möchte daraus hervorgehen, daß feit Mitte der 80er
Fahre die Zahl der Bojtanftalten um mehr ala 200 ver:
mehrt wurde, und daß daneben die Zahl der Yandorte, für
welche eine täglich mehrmalige Poftbelieferung eingerichtet
if, um mehr als 600 ſich gefteigert hat. Lange wird es
‘
L 50
aber auch in Württemberg faum mehr anftehen, bis ber
Grundfag durchgeführt wird, dak alle größeren Landorte
(jedenfalld die Hauptorte der Landgemeinden) werftäglich |
zweimal poftmäßig zu bedienen find.
6. Endlich ſei noch kurz erwähnt, daß die Mafregel
eines raſcheren Meiterbaues der Zandpoftanftalt nad einem
beftimmten Plane in den Jahren 188789 mit einer allı
gemeinen Berbeijerung ber Belohnung ber
Zandpoftboten eingeleitet wurde, weil die leßteren den
gefteigerten Anſprüchen des Voſtverkehrs und den gefteigerten
Lohniäten aud des flachen Landes gegenüber im allgemeinen
zu mäßig belohnt erfdienen. Auch ingwifchen ift von der
Poftverwaltung das Augenmerk darauf gerichtet morben,
dab die Belohnung des einzelnen Boten im richtigen Vers |
hältnis zum Maß feiner Inanfpruchnahme für den Poſtdienſt
fteht, und es ijt wieberholt, letztmals im Frühjahr 1901,
dazu geihritten worden, bie Botenbelohnungen einer all:
gemeinen Durchſicht zu unterwerfen, wobei alle Landpoſt⸗
boten — von ganz vereinzelten Ausnahmen abgejehen —
eine den aefteigerten Lohnanſprüchen auf dem flachen Lande
fi
| Roft: Poſthilf· | Haupt: fahrenden
im Jahr | und
| anfalten fielen Nebenboten Boten
| | | |
1586/87 550 | — 999 883
1887/88 667 08 1.008 116
1889/89 ae | 983 130
188970 588 186 995 188
1890,91 594 251 1016 189
1891/92 615 278 1071 141
1892/93 631 293 1112 ' 148
1893/94 | 0 283 1112 140
1894/95 665 238 114 | 14
1895/96 #71 292 118 | 18
1896/97 681 297 114 | u
1897/98 693 303 110 | 16
1898/99 708 300 1152 148
1899/1900 719 304 1157 144
1900.01 740 30 1168 146
760 289 1187 155
1901/08 |
| |
(Wegen ber Fanbpofteinrihtungen für 1902/08, ausgefchleben nad Oberamtäbezirfen, ſ. bie Tabelle am Schlaf.)
Erläuternd iſt anzufügen, daß mit der Wermehrung |
der Poftanftalten die Nerminderung der Zahl der ‚von Land-
poftboten zu bebienenden Hauptorte Hand in Hand geht. —
Weiterhin ift ſelbſtverſtändlich, daß in den legten 17 Jahren
nicht ca, 800 Mohnpläge (Parzellen) im Württemberg neu
entftanden find, Wenn aleihwohl nah der Statiftil die
Zahl der bebienten Barzellen von 7530 auf 8347 gewachſen
iſt, Fo ift dies Damit zu erflären, daß feit der Einbeziehung
aller Parzellen in ben werftäglihen Dienft der Lanbpoft:
boten mander einzelne Mohnfig, der jeither nicht ausdrüd-
lich in der Beichreibung des Botengangs genannt war, in
|
Die Landpoft in Württemberg.
entſprechende Erhöhung ihrer Bezüge aus der Poſtkaſſe zu:
gebilligt erhalten haben.
Hier ift vielleicht der Drt, zur Fernehaltung unzutreffen:
der Vergleihungen darauf aufmerkfam zu machen, daß bie
mwürtt. Zanbpoftboten feine etatsmäßig angeftellten Diener
find, welde ihre volle Araft der Voftverwaltung zur Ver:
fügung zu ftellen haben; fie find im Vertragswege aus der
anläffigen Bevölterung des betreffenden Votenbezirfs zur
Übernahme einer beftimmten größeren oder Fleineren Boten:
dienftleiftung gewonnen worden; es ift ihnen bei Vollziehung
ber letzteren die Mitbeforgung von Privataufträgen auf
eigene Rechnung geftattet; fie widmen fih vor und nad
ihren poftdienftlihen Geſchäften, wenn diefe nicht den vollen
Tag in Anſpruch nehmen, ihren Privatarbeiten, ihrem land:
mwirtichaftlihen Betriebe u, f. f., woraus folgt, daß die Be:
lohnung der Boten eine ganz verfchiedene iſt und fein muß.
7. Nunmehr möge eine Überfiht über die Ent
widlung der Zanbpofteinrihtungen feit 1886/87
folgen.
Es betrug die Zahl der
| beblenten | gedienten | werftäglic — Lanborie
8* ga Parzellen | Seblenten —* öfter | _ —
| . n 1 € ten = e
gemeinden überhaupt | Parzellen —— dienſt
1410 75830 1054 142 124
1402 7759 2161 169 132
1871 62 2558 1% 171
185% 7929 2878 220 234
1844 796 4648 245 | 268
1321 8.068 7087 | 341 747
1808 8144 8144 | 570 | 785
ı 1290 8183 8183 | 655 98
| 1276 8189 518 | 562 794
1973 | 8289 a9 | 560 818
1264 8300 8300 571 | B4
1254 8815 | 8815 607 888
1248 su | BAR 611 | 87
125 | 8350 | 8850 676 902
1211 | 830 | 8350 738 982
1191 8347 | 347 | 764 1080
diefe aufgenommen wurde, wie auch ganze Gruppen von
Parzellen, die früher unter einem Sammelnamen (3. ®.
Einödhöfe ıc.) liefen, jegt einzeln benannt find,
8 Schließlich bleibt noch übrig, einige Meinere Ver:
änderungen zu erwähnen, melde Die früher befchriebene
Landpofteinrichtung ſeit Mitte der 70er Jahre erfahren hat.
Einmal wird den Landpoftboten, welche in Ausübung
des Dienftes mit Vorteil die Eifenbahn benügen können,
freie Fahrt nicht mehr gewährt; Dagegen verfhafft die Ver-
waltung feit bem jahr 1882 denjenigen Boten, welche die
Bahn zu benüsen haben, Beitlarten zu ermäftigtem Breis
Die Landpoſt in Württemberg.
auf Rechnung der Boftlajle; eine ähnliche Einrichtung ber
fteht für bie Fälle, wo ein Zanbpoftbote mit Vorteil für
den Dienſt eine Perfonenpoft zur Mitfahrt benügen Tann.
Dann ift im Jahr 1891 verfügt worden, daß die ſamt⸗
lichen 2andpoftboten mit Signalpfeifen auszuftatten find. |
Mird der heutige Stand der Landpofteinrihtung in
Württemberg, wie er ſich aus ben vorftehenden Darlegungen,
zufammengehalten mit benjenigen über denfelben Gegenftand
im Jahrgang 1878 dieſer Blätter ergibt, näher ind Auge
gefaßt, jo wird wohl geſagt werden dürfen, daß dem Prinzip
nad die Yandpoft in Württemberg in einer Weife ausgebaut
iſt, welche dem dermaligen Verkehrsbedürfnis auf dem
flachen Lande entipriht, Daraus ergibt fi, daß bie Ber
waltung ihre Tätigkeit für jet und in nächſter Zeit auf
örtlie Organifationen beſchraänlen Tann, infofern die Ein-
richtung im einzelnen Votenbezirl mit Rüdfiht auf zutage
tretende neue Bebürfniffe des Verlehrs eine andere Ge:
ftaltung erfordern ſollte. Je nad) der Art dieſes Bedürfniſſes
wird auch die Maßregel zu wählen fein, welche die gebotene
Abhilfe zu bringen hat: Berfleinerung bes Botenbezirts,
Ausrüftung des Boten mit einem Fuhrwerk, werftäglic
mehrmalige Botengänge, Umwandlung einer Hilfftelle in
eine förmliche Poftanftalt, das find hauptſächlich die Organi-
fationen, welche gegebenenfalls in Betracht zu ziehen fein
werben. Nebenhergehen wird mie feither die Ausbehnung
des Sonntagsdienſtes auf weitere Landorte dba, wo der bi:
herige Widerftand hiegegen aufgegeben wird, und weiterhin
noch die Anpaffung der Landpofteinrihtung einer ganzen
Gegend an neu zur Eröffnung kommende Verkehrswege.
Der YHusbildung uneradhtet, welche die Zandpoftanitalt
in Württemberg im Laufe der ‘jahre erfahren bat, hat doch
immer noh — wie dies ſchon am Schluß ber früheren Dar:
ftellung im Jahrgang 1878 dieſer Jahrbücder angedeutet
ift — grundſätzlich beanftandet werben fünnen, dab bie
Landpoft feine auf ber freien Entſchließung der Staats:
regierung beruhende Einrichtung fei; daß ihr vielmehr ver:
tragsmähige, wenn auch gleichlautende Abmahungen mit
den einzelnen Amtsförperichaften des Landes zugrunde liegen,
und daß dur diefe Abmachungen die Poſttaxen im Ober:
amtsverlehr ohne Gegenleiftung feitend der Amtslörper:
ſchaften in einer Weiſe feftaclent ſeien, welche die Rojtoer-
waltung an der freien Gejtaltung der Tarife nicht nur für
den Oberamtsverkehr, fondern aud; für den Ortöpoftverfchr
hindert, jo zwar, daß etwaige Tarifänderungen im Urts:
verfehr, welche zwedmaßig ericheinen möchten, dem Über:
amtsverlehr auch dann zuzugeftehen geweſen wären, wenn
die neuen Taren für diefen Verkehr nicht als angemefien
zu betrachten waren. — In ber Tat hat dieſer Umftand
für bie Tarifpolitit der Poftverwaltung als fo hinderlich
ſich ermieien, daß es im September 1893 zu der Kündigung
der mit den Amtöverfammlungen vereinbarten Übereinfünfte
in betreff der Landpoſtanſtalt fam. Der Zuftand, der bie:
durch für die württ. Yandpoft fi ergab, ſoll im lehten
Abſchnitt diefer Darktellung befchrieben werden.
I. 61
IM.
Die ebenermähnte Kündigung der Yanbpoftübereinfünfte
ift mit der Maßgabe erfolgt, daß ſolche am 1. Januar 1894
aufer Wirkſamleit traten. Als Grund der Kündigung
mwurbe angegeben, die Roftverwaltung wolle für die Negelung
des Poſtverlehrs innerhalb ber Oberamtsbezirke ſowie für
die Geftaltung des würit. Mofttarifs die freie Bewegung
aurüdgewinnen, melde durd die Beftimmungen der vorge:
dachten Übereinfünfte teilmeife befhränft worden fei, Dabei
wurde den Amtslörperfhaften gegenüber weiter bemerkt, es
fei nicht beabfichtigt, Änderungen in der Zandpofteinrichtung
' mit dem Aufhören ber Übereinfunft zu verbinden. Die
Taxen für den Poftverlehr innerhalb des Oberamtsbezirks
ſeien künftig diejelben, wie im allgemeinen württ. Berlehr;
ed werben aber die Taren des Zehnlilometerverlehrs auf
den über dieſe Entfernung hinausgehenden Teil bes Ober
amtsverlehrs in der Vorausfegung angewendet werben,
daß auch Fünftig die amtlihen Sendungen im Bezirlsver—
tehr der Woft zur Beförderung übergeben werden, daß alfo
eine Amtöboteneinrichtung nicht wieder ins Leben gerufen
werbe.
Sofort ift die Poſtverwaltung an eine anderweitige
Geftaltung der Taren im Ortsverlehr herangetreten, die
befonbers bei Den Briefen, Poftlarten und Drudfahen eine nam:
hafte Ermäßigung des Portos in ſich ſchloß, deren Einzeln
heiten jedoh nicht in den Rahmen biefer Darftellung ge
hören. — Für den Zehnkilometerverkehr dagegen,
und damit nadı vorftehendem auch für den Oberamtäverfehr,
blieben die bisherigen Zaren im weſentlichen unverändert.
Aus der nachftehenden Überficht find die Portoſähe für den
Oberamtöverfehr vor und nad dem 1. Januar 1894 im
einzelnen zu entnehmen:
vor nad)
dem 1. Januar 199
| Briefe:
‘ franfiert:
| Babe... . 5 Ph 5 pi.
| über 15 bis 30 g . 55 10
| unfranfiert :
| bee... ; 10 5,
über 15 bis 250 & 10 20 „
Noftlarten:
einfache i 5 „ 5;
mit Antwort 10 „ 10 „
Drudiaden:
Elbe: ... 34 ——
über 50 bis 250 63 —
über 250 bis 1000 & 10 „ 10 „
Warenproben:
bis 250 g 5, Br
Poſtanweiſungen:
bis 100 4..... 20, 20 „
über 100 bis 200 A. 0 „ 0 „
über 200 bis 400 A. 40, 0,
1 52
vor nadı
ben 1. Ranuar 1894
Pakete:
frankliert
bis 1/2 kg P 15 1, bis 1 kg 15 Br.
über 1% bis 5 kg . 15 „ überi-Dke2b „
unfranktert:
bis 1’, kg . 20 „ bis ikg20 „
über 1!/s bis D kg . 20 „ überi—5kg35 „
franliert und unfranliert über 5 kg:
bis b kg 15 Pf. 2 „
für je 1 kg Mehrgewicht Zi „ 5 „
mehr.
Wertbriefe, Porto:
franliert . — 15 Br, 15 m.
unfranliett . .» . 20 „ 2 „
Verfigerungsgebähr:
bis WO A. . . ei Du —
über 100 bis 600 9— u. — 5 10 „
über 600 4 Für je 300 4 mehe 2ile „ BG .;
Bezüglich der im Wege des Poftabonnements bezogenen
Zeitungen hatte es bei der Beitimmung fein Bewenden, daß
für die in einem Überamtöbeziri erſcheinenden Zeitungen
beim Vertrieb zwiſchen zwei Orten des Bezirks nur die Hälfte
der allgemeinen Zeitungsgebühr und des allgemeinen Zei:
tungsbeftellgelves zum Anſatz kam.
Nie erfichtlich traten bei den hauptfählich in die Mage |
ſchale fallenden Berfendungsgegenftänden, nämlich bei den
frantierten Briefen bis 15 g Gemidt, bei den Poſtkarten,
Drudjahen, Marenproben, Poſtanweiſungen, bei den frans
fierten Paleten bis 1 kg Gemidt,
fierten Wertbriefen und Wertpaleten bis 100 M Wertan:
gabe, foferne bei den legteren bad Gewicht von I kg nicht
überfchritten wird, endlich bei den im Voſtwege bejogenen
Zeitungen überhaupt feine Änderungen in den Taren bes
Oberamtsverfehrs ein; befeitigt wurde die Ermäßigung deö
Zuſchlags für unfranfierte Sendungen, die Ermäßigung der
Grundtate der 1. Zone für Balete, fowie die Ermäßigung
der Berlicherungsgebühr: es famen in dieſer Hinſicht auch
im Oberamtsverfehr die allgemeinen Borichriiten in Anwen:
dung; bei der Tarifierung der Briefe war aud im Überamts-
verfehr nah dem 1. Januar 1894 — wie im allgemeinen
württ. Verlehr — nad einfachen (dem Gewicht nadı) und
boppelten Briefen zu unterfcheiben ; die ermäfigte Tare von
15 Pf. für Palete wurde auf das Gewicht von 1 kg ein-
geihränft, darüber hinaus fam die allgemeine Tare der
1. Zone in Anwendung. — Wenn beadtet wird, daß in
Württemberg für die Boftiendungen keinerlei Beſtellgeld
{ Zuftellungsgebühr) und feinerlei Einfammlungsgebühr zur
Erhebung fommt, daß die vorftehend aufgeführten Taren |
aljo auch das Beflellgeld ıc. in ſich Schließen, und wenn weiter |
berüdfichtigt wird, in welcher Weife die Organe der Ver—
waltung durch bie Portoverrechnung für unfrantierte Sen:
dungen, burch die umfangreicheren Brieffendungen bis 250 g
Die Landpoſt in Württembers.
| Gewicht, ſowie durch die Valete von nicht ganz geringem
|
Umfang (alfo von mehr als 1kg Gewicht) belaftet werben,
fo waren unter Zugrundelegung des Geldwerts in ber Jetzt⸗
zeit auch die nun gültigen Taren als ein mäßiges Entgelt
für die einzelne (Beförderungs- 20.) Leiſtung zwifchen zwei
Orten eines Oberamtsbezirfs zu betrachten.
So feinen auch die Amtöverfammlungen die Sache
angefehen zu haben; wenigftens hat feine verfudht, durch
Heritellung einer Antöboteneinrichtung im DOberamtäbezirl
für die Beförderung der amtlichen Sendungen mit einem
geringeren Aufwand durchzukommen, als Dies bei Entrichtung
des Voftportos der Fall if. Eine ſolche Amtsboteneinrich-
tung würde auch auf erhebliche Schwierigleiten ftoßen und
viel teurer zu fteben kommen als vor 40 Yahren. Einmal
wäre mit wöchentlich 2 oder Imaligen Amtöbotenaängen den
Vebürfnifien des amtlichen Verkehrs nicht genügt: entweber
müßten merftäglice Amtsbotengänge eingerichtet, ober es
müßten eiligere Sendungen teilweife nach wie vor der Poſt zur
Beförberung übergeben werden. Ferner fönnten die Amtsboten
den Berfehr in aefchloffenen Briefen, abgefehen von den amt:
lichen, zwifchen ben jet viel zahlreicher als früher vorhandenen
Orten mit einer Boftanftalt nicht mehr vermitteln (38 1 und 2
des Poſtgeſetzes vom 28, Oftober 1871), Cs müßte alfo
die Bezahlung der Amtsboten auch deshalb eine verhältnis:
mäßig viel höhere alö früher werden, weil ihnen der Brief:
verfehr in dem vorbezeichneten Umfange nicht mehr zufiele;
weil ihnen die Roftverwaltung feinerlei Sendungen nad) den
Zandorten, aus welchen fie in früheren Zeiten eine nicht ges
ringe Einnahme hatten, zur Beltellung übergeben würde;
| weil auch die Landbenölferung alle Sendungen, bei welchen
ſodann bei den franı |
eine Seftpflicht in Betracht fommt, dem Zandpoftboten, für
den die Voſtverwaltung einzuftehen hat, übergeben würde,
und nicht dem Amtsboten, für den die Amtslörperfchaft
ſchwerlich in unbegrenzter Weife zu haften geneigt wäre,
Dies die Sachlage am 1. Januar 1894.
Schon vom 1. Dezember 1895 ab traten aber in Erledigung
mehrfacher Vorjtellungen über die am 1. Januar 1894 ein-
getretenen Änderungen in den Taxen des Oberamtsverlehrs
in zwei Punkten Ermäßigungen für eben diefen Verlehr ein:,
für unfranfierte Briefe bis 15 8 wurde das Porto wieder
auf 10 Pi. iftatt bisher 15 PR), über Ih g auf 15 Pf.
(ftatt bisher 20 Pf.) feitaefebt, und das Gewichtsporto für
Pafete bis 1 kg mit 15 Pf. wurde auf Palete bis 1'/2 kg
zur Anwendung gebradt.
sm Zufammenbang mit der Feſtſetzung der Gewichts:
grenze für den einfachen Brief auf 20 g, welche Feſtſetzung
felbftverftändlih auch für den Oberamtsverlehr Platz griff,
fowie im Anſchluß an die Ermaßigung der Brief: x. Taren
im Ortöverfehr find ab 1. April 1900 die Brieftaren im
Oberamtsverlehr wie folgt geregelt worden:
im Bertehr zwifchen dem Landbeſtellbezirk und der Auf:
gabepoftanftalt werben die Taren des Drtöverlehrs an:
gewendet ;
Die Landpoſt In Württemberg.
im übrigen Verkehr innerhalb .desfelben Oberamts ift die
Brieftare ohne Rüdfidht auf das Gewicht
bei frantierten Briefen (Meiftgewicht 250 g) auf h Pf.,
bei unfrantierten auf 10 Pf. feftgefegt worden;
für Poſtkarten beträgt die Tare im Franlierungsfalle
2 Pf. unfranliert 4 Bi.;
für Druckſachen wird erhoben:
bis 50 g 2 PH.
über 50— IM, ... 8,
„10-30, 2... 5,
„ 250-— 500 „ 10 „
„ 50-10, ... 15,
Endlich ift der am 1, Jannar 1901 ins Leben getretene
neue Jeitungstarif auch für ben Oberamtsverlehr zur An:
wendung gebracht worden, jedody mit der Maßgabe, daf die
Beförberungsgebühr, welche fh nad der Zahl der Wochen:
ausgaben und nah dem Fahreögewicht einer Zeitung be
rechnet, nur mit der Hälfte des allgemeinen Satzes in Berech⸗
nung genommen, bas Beitellgeld aber im vollen Betrag er:
hoben wird.
IV,
Zum Schluß it es faum zu umgehen, eine in neuefter
Zeit aufgetretene Bewegung zu erwähnen, welche die Land:
poftboten durch Zandbriefträger erjegt wiſſen will, Die Be
I. 53
wegung geht vom Verband ber württ. Poftunterbeamten aus
und bezweckt, ben Zandpofiboten eine etatsmäßige Anftellung
zu verſchaffen. — Daß eine größere Anzahl Landpoftboten
hinter diefer Bewegung fteht, ift nicht anzunehmen, eö wäre
| denn, daß ſich die Mehrzahl der Boten über die Voraus:
fegungen der etatömäßigen Anftellung (Bollbefhäftiqung im
Poſtdienſt, Wegfall jeder Privatbeforgung während ver Dienft:
ausübung, Wohnſitz im Poſtort u, f. f.) einer völligen Täu—
ſchung hingibt. Daß aber die Ummandlung der Landpofi:
| botenanftalt in ein LZandbriefträgerinftitut von der Zandbes
völferung gewünfcht oder wenigftens ruhig hingenommen
würde (und darauf wird es wohl in erfter Linie anfommen),
das iſt weder behauptet worden, noch ift es wahrſcheinlich.
Die Geſchichte der Landpoſt in Württemberg und die Stel:
lung, welde Landgemeinden in einzelnen Fällen bis in bie
neueſte Zeit zu der Geftaltung von Botengängen nach rein
pofttehnifchen Gefichtspunften einnehmen, läßt im Gegenteil
vermuten, daß der Erjegung der Landpoſtboten durch Land⸗
briefträger der nahbrüdlichfte Widerftand feitens der Land:
bevölferung entgegengeitellt würde, Um fo mehr wird es
unterlaffen werben lönnen, auf das Für und Wider Der
Angelegenheit, wie es eine etwaige Weiterbehandlung ber
Frage vorausfichtlid; zutage fürbern wird, hier näher ein
zugehen. —
I, 54 Die Landpoft in Württemberg.
Auberſicht über die Sandpofteinzihtung in den einzelnen Oberamfshezirken.
Stand von 192.
: Verftägli *
Der ber - — — Sountags⸗
i
Oberamt Poſt⸗ tet N
Haupt: | fahrenden | bebienten | Sebient ober öfter bienft
—— umnien | RD Neben: Kane | — a _. befieht für
N anjtalten | hitiitellen | boten | poftbeten | Gemeinden Varzellen cgangen Orte
MALER. - 1: 000 ehe | 4 17 bi 286 4 5
Dada 2 2 vr 2 ee 11 4 a — 3, » | 1% 4 7
Balinıen » 2 22... 12 5 17 4 ' 19 52 8 15
Befinbeim een] 14 3 | „7 m | 6 | „8 4 a
Biberach (RÜB) .» » +»; 13 7 30 # t 3 261 8
— — ——— | 9 6 10 in % 42 1 H
Böblingen . ar 13 2 bi 5 Sl —
Bradenbeim . . . .» | 14 5 1 2 17 3 13 13
Kate u re ER | 9 v 2 3 31 05 4 11
CR NT 12 == 9 — 8 45 28 3
Sraitäheim 2 2 = « | 8 9 24 8 | 17 1 188 5 14
Ehingen.. 10 5 2 5 3 | 74 2 4
Elüwangen. 16 2 21 10 | 291 6 18
Edlingen » » 2-0. 7 2 12 2 11 | 35 26 7
Fteudennadtt. 5* 12 24 3 | 31 | 15 52
Satlborf» - » 2» re. 13 | 6 22 — 10 © 10 19
Geislingen 0 en. 18 8 15 4 18 | Tı 2 18
Berabrom . 2. 2 2 0» 15 | 5 27 3 ) 19 : 165 11 a
Gmünd . > 2 2 ee el 17 { 16 2 ! 9 233 1
Gopplugen. 16 | a 23 1 19 93 7 14
Bere oe 15 ! 4 26 _ | 16 158 14 24
Heidenheim. 2 2. . | 17 1 10 1 12 *
Heilbronn... 16 1 6 1 3 10
Herrenbeta . 2 20200 11 5 10 3 | 16 14 8 8
Hecnß.. | 14 2 13 _ 17 33 8 12
Kirchheim u. T. . - . . 10 7 18 4 15 88 10 24
SIR —
Leonberg. . : . N R 19 + 11 1 8 58 14 22
valid. 22 2000. 10 6 30 3 17 468 14 18
Zubwigäburn -» » . . » 18 1 | 11 — 6 4 8 7
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al » sa 2 a0» 8 { 15 7 3 1 2
Nedarlulm - . 2 2 2. 20 1 18 2 14 65 7 11
Nercoheim.. 10 2 2 4 24 9 7 21
Neuenbürg - 2 2... 18 4 16 h 21 78 8 20
RNürtingen. 13 4 10 2 18 16 18 7
Oberndorf ET N *R 3 20 258 9 17
hriugen.. 1 13 6 27 92 1 152 11 16
Ravenebu 2.2 2. 15 | 2 34 3 14 715 20 40
manlingen 2 2 2 el 17 | 1 8 - 6 75 4 40
Meblinaen 2 2 ee 8 | 8 vo I 2 64 10 37
Rottenburg. 2 2. el 8 3 10 2 19 4 8 4
Keitweil. j | 8 ss ı 4 3 28 % 19 26
Saulgau 7 5 28 2 4 172 9 15
ESchernberf . 8 6 17 ü Ei) 38 s 5
Spaichingen 8 1 il 1 12 44 2 6
Stuttgart Antt .! 17 2 9 _ 11 51 13 19
Sul. 2 2 20 8 | 3 17 1 10 ss 6 14
Tettnang 9 | 8 22 2 13 324 1 4
Tübingen 13 2 11 4 19 32 5 14
Tuttlingen . 9 1 12 2 14 76 5 9
Um . 11 2 15 83 25 103 3 %
—AA— | 3 12 5 18 35 6 10
Vaihingen (End... . 10 1 12 l 11 27 8 11
Waiblingen. - » 2... 11 8 13 1 22 4 3 22
Wardiee —— 9 4 N 29 21 514 7 11
Bann: » 2 22 2 ch 6 6 4 4 19 80 8 8
Weinsberg . » 2.2. 14 8 18 2 21 103 9 20
Welzbein 10 3 13 | 2 212 3 12
Zufammen . . | 764) 29) , 119) 1665 184 | 8304 5439 | 1048
j 9 Muherden in Stuttgart Stadt mit Verorten 15 Poitanftalten, in Wildbad eine Sailonpoftitelle im Badhotel. — 2) 8 Poſthilf⸗
iteflen find nur Sommers im Betrieb. | Neben ven 1119 Haupt: und Nebenboten finb bei der Bedienung won Landorten auch noch
eine Anzabl Poftagenten, Aueträger und Sonntagsboten tig
Peſtgegenſtäude mittelſt Bahnzügen oder Peſtwagen eine im
tig. — *) Yußerbem wirt für weltere MNe Wehnpläte durch Zuſendung ber
taglich Lualige ober hänfigere Bedienung erreicht.
Die direkten Stantsfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
Bon Prefefler Dr. Ernft.
I. Die ordentliden Stenern.')
Die ordentlihen Steuern, Die am Ende des Mittelalters
in Mirtemberg erhoben wurden, bilden nicht ein planvoll ae
ftaltetes, einheitliches Syſtem ſich gegenfeitig ergängender und
ausgleichender Abaaben, ſondern fie find ohne innere Beziehung
gleichſam ſchichtenweiſe übereinandergelagert, in ihrem Weſen
die Stufen der Staatsentwidlung widerſpiegelnd, denen fie
entftammen, nad unten aber bie gleihe Schulter drüdend,
Es ift, ala hätte man es jedesmal vorgezogen, den hergebradhten |
Mbaaben eine neue zur Seite zu fehen, ftatt Tanggewohnte,
in ihren formen verhärtete Steuern den Anſprüchen der
Zeit gemäß umzugeftalten, fei es nun, daß es für die be:
ſchränkte Schaffenstraft des werdenden Staates fo leichter
war, ober fei es, daß man ſich von der Beibehaltung bes
Alten Vorteile verſprach. Das Steuerweien bat alfo die
Staatdentwidlung nicht in der Meife mitgemacht, daß jebe
Stufe nur die auf berfelben Höhe ftehenden Abgaben ge: |
fannt hätte, fonbern immer blieben neben den zeitgemäßen
Gebilden auch alte und überlebte Steuerarten im Ge
braud.') Eine Folge biejes das Alte fhonenden Aufbaues
ift es, daß gerade das Steuerweſen am länaften und am
deutlichſten die Fugen unferes Stantögebäubes erkennen läßt,
fo dak bie Steuergeihichte immer zugleich ein wichtiger Beis
trag zur Geſchichte der Zandeshoheit jelbft fein wird.
Der hieraus erwachſenden Forderung, daß auch Die Dar-
ftellung dieſem allmählihen Aufbau der Schichten zu folgen
habe, treten jedoch, wenigitens für bie frühere Zeit, die
Quellenverhältniffe bindernd in den Weg. Über einige
Abgaben gerichtsherrlichen, vogteilihen Urſprungs, die viel
leicht die älteften in der Hand der Yanbesfürften find, ftehen
und trotz ihrer Häufigleit doch nur wenige Einzelheiten
zur Berfügung, fo daß es ſich empfehlen dürfte, ihre Scdil:
derung an ein allgemeiner verbreitetes, befannteres Inſtitut
anzulehnen und biefes, „die gewöhnliche Steuer“, in der
Darftelung vorangehen zu laffen.
1, Die gewöhnliche Stener.
1. Schon im 12, und mit zunehmender Deutlichleit im
13. Jahrhundert finden wir in allen Teilen Deutichlands
eine Staatäftener, deren Ertrag in die Hände des Yandes-
bern, in den reichdunmittelbaren Gebieten in die Hände
des Königs fließt.?) Ein vor wenigen Yahren entdedtes
) Abſchnitt II wirb bie außerordentlichen Steuern, Abſchnitt III
bie Stellung ber Steuer im Stastöbanshalte und bie Reform:
verfuche ber Grafen behandeln,
9) Die Piteratur bei Stammbanımer, Vlbliographie der Finanz ·
wiſſenſchaft, Art, Bebe und Art, Steuergefhhichte; ferner im Hand: |
wörterbuch ber Staalswiſſenſchaften? Art. „ Bebe* und Art. Grund-
leer im älterer Zeit" (G. v. Below); Schröber, Nechtageichichte * |
&. 611; auch bei Brennede, Die orbentlichen bireften Staatoſteuern
Medienburge im Mittelalter, Jahrbücher bes Vereins für medlenburg.
Geſchichte und Altertumstunbe 65, 5.1 N.Bımb S. 2N. 1. — Einzeln
jeien genannt bie führenden Arbeiten von Gigenbrobt, Über bie
Natur der Bebe⸗Abgaben, 1826; Jeumer, Die beutfhen Städte: !
feuern im 12, und 13, Jahrhundert (in Schmollere Staats: und
fogiahwiffenfhaftl. Forſchungen I, 2, 1878) und &, vo. Below, We: |
Fichte bee direften Staatsftenern in Jülich und Berg (Zeiticr.
bes bergiſchen Geſchichtsvereins, Band 26, 28 und 29); Daneben
Verzeichnis königlicher Steuereinnahmen,?) das bald nad
Mai 1240 entitanden fein muß, hat über dieſe Abgabe auch
noch Baaſch, Die Steuer im Herzogtkum Baiern (bie 1811); Guftar
‚ Müller, Die Entwicklung der Lanbeshoheit Im Geldern bis zur
Mitte bes 14. Jahrhunderts, 1889, und, burch Meichtum an Material
ausgezeichnet, Koaler, Das lanbesfürftlihe Steuerweien in Tirel
bis zum Ausgange bes Mittelalters I, Archiv für öfterreih. Gefchichte
“, ©. 419, rez. von G. d. Below, Hifi. Zeitihr. DO S. 322 Hi, ;
ab Mone, Über das Steuerweien vom 14.—18. Jahrhundert in
Baben, Helfen und Bayern (Zeitihr. für d. Geſch. des Oberrheins 6
(1855) ©. 1 #.); zwar veraltet, aber für Benachbarte Gegenden ale
Materialſammlung wichtig. (Bittnere Arbeit über Salzburg, Arch.
}. ölterr. eich. 92, fonnte ich erſt während bes Druds benüken.)
) Als vorläufiger Beleg bierfür fann das Geſetz in Betreff
ber Beeben und äbnlicher älteren Abgaben vom 27, Öftober 1836
gelten (Keg.Bl. 1886 ©. 515555): zuſammen mit ben barüber
geführten Berhaublungen zeigt es deutlich, welche Menge von Ab:
gaben, deren Namen niemand mehr veritand und deren Urſprung
niemanb fannte, ned im 19. Jahrhundert weitergeſchleppt wurde.
) Brgl Jalob Schwalm, Fin unbefanntes Cingangäverzeich:
nis von Steuern der königlichen Städte aus ber Zeit Kalfer
Friedriche II. Neues Achio ber Geſellſchaft für ältere beutiche
I, 56
Die direften Staateftenern in ber Grafihaft Wirtemberg.
in unferen Gegenden neues Licht verbreitet, indem es den | Ende der Grafſchaft im Jahr 1495 ein genügendes Bild
Stenerbetrag von 13 jegt württembergiſchen Reihsftädten,')
von 5 darin beftehenden Judengemeinden?) und außerdem |
von eininen ſtaufiſchen Hausbefigungen ) angibt. Seit Der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts finden wir dann auch
die Grafen von Wirtemberg im Befige der Steuer, die hier
faft durchweg die gleichen Züge trägt wie fonft überall im
Reiche: fo 1259, 1263, 1286 in Stuttgart, 1273 in MWaib:
lingen, 1277 in Öffingen und Tennhof, 1294 in Schorm
dorf 20.) Zunächſt find es nur einzelne Urkunden, denen
wir unfere Kenntnis verdanlen; ganz allmählich flieht dann
diefe Duelle reicher, feit der Mitte des 14. Jahrhunderts
verftärft durch die da und dort auftretenden herrſchaftlichen
Lagerbücher,“) fo daß wir uns über die Steuer bis zum
Geſchichtelunde 28 (1898) S. 517—553, mit Kaffimile des Fund⸗
füdes), Dazu Zeumer, Zur Gedichte ber Reichsſteuern im
früheren Mittelalter (Hiſt. Zeitihr. BI [1898] ©. 24-46), Schulte,
Zu dem meugefunbenen Berzeldhnis . . - (Beitichr. f. d. Geſchichte
bes Oberrheind, N. F. 18, 425 440)
1, 6 find folgende Städte: Weinsberg mit 60 Mark, Weil
mit 100 RM H., Hal mit 170 Mark (ift korrigiert ſitalt 200 Marf),
mind mit 160 Mark, Bopfingen mit 50 Mark, Giengen mit
25 Marf (forriglert ſtatt 30 Mar), Eßlingen mit 120 Marf, Um
mit 80 Mark, Piberad; mit 70 Mark, Altborf mit Ravensburg mit
50 Mark, Wangen mit 10 Darf, Yuchorn mit 10 Marl, Rormeil
mit 100 Mark Stenerbeirag. Bei Heilbronn iR der Betrag nicht
angegeben, fonbern nur bemerft: libera eat propter edifieium. Der
Stabt Meil wurde, tele es icheint, ber ganze Stewerbetrag, der Stabt
Rottmeif 40 von 100 Mark, ebenfalls zum Bau überlaffen. Eßlingen
bat neben ber Steuer noch 152 Marf pro expensis domini regis
zu bezabfen, was wohl feine regelmäkige Verpflichtung ift.
) Es find bie Juden von Hall mit 8 Darf, von Gmünb
mit 12 Mark, von Donaumdrtt und Bopfingen mit 2 Mart, von |
Eßlingen mit 30 Mark, von Ulm mit 6 Marf Stenerberrag.
) Staufen mit 10 Marf, Eſſingen mit 5 Marf Sreuerbeirag.
(Zeile 17 v. u. we Schwalm nad elmigem Schwanken sich für bie
Pesart Ellingen — nörslih von Weilfenburg im Rordgau — ent:
fcheidet, iſt ſicher Eſſingen — Oberamt Aalen — zu leſen. (Ent:
ſcheidend find Bierfür rein graphiſche Gründe: vrgl. bie s im ber
vorangehenden Zeile (combusta), in ber vorlegten (commissa} und
bemgegemüber bie | in ber gleichen Seite (Exzelingen) und im ber
folgenden (Ulma). Dazu Femme dann nech die Reibenfolge: ber
Name ſteht zwiſchen Staufen und Fhlingen; bie Auſzählung folgt
aber in ber Hauptſache geegraphiſchen Gefichtspunften. Die Stelle,
die Schwalm für Ellingen anführt, ift wenig beweiſend, während es
bei Fifingen OA, Anlen, eines Beweiſes für bie Möglichkeit ſtau—
fiſchen Behtes überbaupt nicht bedarf.
*) Stuttgart Wirt. Urf.B, 5 ©. 286; 6 5,122; Zeitichriit
f.. d. Geſch. bes Oberrhein 4 (1858) S. 100; Waiblingen Wirt.
Urt, ®. 7, 221. 285. Öffingen ebd. 8, S. 62; Schorndorf Sattler,
Grafen 1 Beil. 17, daeſ. Reicheſtändiſche Archivalurk. (1750) 1,
S. 4.
) Die älteften wirtembergiſchen Yagerbücher find bie ven
Stuttgart, Yeonberg, Gröningen, Waiblingen je mit zugeböriger
Umgebung bezw, Amt. Sie werden im folgenden nach bem Jahr
1350 benannt, weil jie (vom fpäterer Hand) je bezeichnet find; en
ſchaffen fünnen.
Die übliche Bezeihnung für diefe Abgabe ift eben das
Wort „Steuer“, und zwar fo, daß diefer Ausdruck, aud)
wo er allein jteht, terminus technieus für dieſe eine be:
ftimmte Art von Abgaben ift!) und nur in Sufammenfet:
zungen, wie Mannjteuer, Ausfteuer u. ſ. w., aud) für anders
artige Verpflichtungen verwendet wird, Gleichbebeutend mit
„Steuer“ ift der feltenere Name „Bogtftener“ ;?) er befagt
wohl nur, daß der Vogt zugleih der Steuerempfänger ift.
An den Sagerbücern, wo eine bunte Reihe von Abgaben ver:
einigt ift und mo deshalb eine möglichit deutlihe Bezeich:
nung nötig ericheint, aber aud) in anderen Fällen erhält
das Wort „Steuer“ meift noch eine adverbiale Veigabe, in
ber Hegel „gewöhnliche Steuer“ ,?) „gewöhnliche Vogtſteuer“,*)
dann aud „jährliche Steuer”, „ewige, jährlihe Steuer“,
„rechte Steuer“) Die namentlih in Nordbeutfchland vor:
herrichende Bezeichnung „Bede“®) ift bei uns nit gerade
felten, tritt aber doch in zweite Linie und lommt hauptfäd:
ih in Zufammenfegung mit Naturalien, wie Betwein, Bet:
forn und dergleichen, vor.) Gelegentlih fann der Name
ſtammt, met einigen Ipäteren Nachträgen, währenb für bie brei übri-
nen zunädhit nur bie Zeit von 184466 feftfleht. — Bral. Wintterlin,
Behörbenorgamljation JS. 7 N. 1.
) Daß Steuer nicht Hattungsbearift if, ergibt ſich ſchon ans
ber Glelchſetzung mit ber Bede (N. 7), wie auch überall aus ber Ver⸗
wendung in ben Lagerbüchern zur Bezeichnung einer beſſimmten
Abgabe.
) Der Name wird nur ausnahmsweiſe in ber „Wogtei*
Mellingen ſamt zugehörigen Dörfern gebraudt; Lagerbuch Stuttgart
1451; bie Roentität mit ber gemöhnlihen Steuer ergibt ſich dar⸗
ad, daß im Älteren Lagerbuch 1860 Rellingen benfelben Betrag
| als „gewöhnliche* Steuer gibt wie 1451 als Vogtſteuer; vral. ba:
zu Baaſch ©, 171.
*) Die Bezeichnung als „gewöhnliche Stener* if ſebr ver:
breitet; fie findet ſich regelmäßlg ſchon im ben älteften Lagerbüchern
von 1350; 5. B. die von Lenberg gehent ze gewonlicher stiure
jerlichen 250 ® h.
+ Stuttgarter Lagerbuch 1461.
») Diele unb andere ähnliche Ausbräde finden fih überall in
ben Ragerbühern bes 15. Jahrhunderte.
*) Brgl, Zeumer ©. 36 f.
) VBrgl. Wintterlin, Bebörbenorganifatlen 1 Bell. 1 (Mes
nungsinſtruktien für bie Amtleute nm 1420): zum ersten sol man
die gewonlich bett und sture zum innehmen zusammensetzen
und nichts darunter oder dazwischen. — 1392 stur und bett
don einem Weindern (Staatsarchiv, Waiblingen); 1417 Streit über
stur und bette in Hohenbaelach; St., Maulbronn. Revier,
Statutarrechte S. 519 (Großgartach 1431): zu beete 408 h.,
ebd. weinbeeten; Lagerbuch Gannftatt 1478 bettwin; 2agerbuch
Neuenbürg pethaber ꝛc. Weitere Stellen bei Reyiher, Finanzgeſ.
2, 2S. Xſſ.; Verbanblumgen ber Kammer ber Abgrorbneten 1835,
4. 2b. &.188. — Satıler, Grafen 3 Beil, 70: (1477) bett und
stur. Zeitliche. ſ. d. eich, bes Obertheins 15, 868; stinr noch bet
‚ (1308). — (Über bas Wort felbft |. Fiſchtr, Schwäbiſches Wörterbuch
ſcheint aber, daß das Stuttgarter Lagerbuch aus der Zeit um 144 |
1 Sp. M7i)
Die bireften Staateſtruern in der Grafſſchaft Wirtemberg.
1. 57
der Steuerleiftung auch lolale Färbung annehmen, jo wenn | Jahren 1831 ff. zweds Abſchaffung diefer Steuer und äh:
in dem um die Stammburg Wirtembera aruppierten Amt |
Gannftatt ftatt Betwein meift „Burgwein“ geſagt voird.')
In lateiniſchen Urkunden ift neben atiura auch preecaria
üblich?)
Was mit diefen Ausdrücken bezeichnet wird, ift eine |
jährlihe Abgabe der Gemeinden an den Grafen
mit feftftebendem Betran. Viele Gemeinden, Stätte
wie Dörfer, zahlen Jahrhunderte hindurd; Jahr für Jahr die
gleiche, im Lagerbuch aufgezeihnete Summe als Steuer; in
der Regel fehlt jeder Gedanfe, hieran rütteln zu wollen; wo
feitens ber Gemeinden Wünſche nach Entlaftung laut wer:
den,?) bewegen fie fich meift in anderer Richtung. Steiner
der beiden Teile, der Graf jo wenig wie die zahlende Gemeinde,
hat das Necht, bier willlürlich zu feinen Gunften vom Her:
kommen abzugehen; mo dennoch eine Änderung eintritt, find
es wohl immer befondere Umftände, die dazu führen. Die
Stadt Leonberg iſt im älteften Lagerbuch von 1350 mit
einem Steuerbetrag von 250 @ 9. verzeichnet; fie aibt den:
felben Betrag 1381 1399, 1424, 1482;%) das Dorf El:
tingen zahlt 1350 80 7 H., dieſelbe Summe in allen fol:
genden Lagerbüchern unferer Periode; die Stadt Calw gibt
1423 231 A 9. „rehte Steuer”, diefelbe Summe nennt
auch noch das Lagerbuch von 1690; die Gemeinde Dadıtel
aibt 1461 „zu rechter, jährlicher Steuer“ 1A 9, ebenfoviel
noch 1690. Die Gemeinde Münfter bezahlt nach dem älteften
Lagerbud; von Cannftatt von 1473 12 8 H.; Diefelbe Summe |
beiteht noch zu recht in ber älteren Überamtsbeihreibung
von Gannftatt vom Jahre 1892, und dasfelbe ift der Fall
bei Robrader mit Sillenbuch, die 1473 wie 1832 zufammen |
4 #8. bezahlen; ebenso ift bei Uhlbach der Betwein 1473
und 1832 gleich.) Die Erhebungen endlich, welde in den
) Beat. Lagerbuch Gannftatt 1478, zu Fellbach: item sie
gebent oelı jerlieh syben fuder bettwin, den man nempt burg-
win. Ähnlich ebenda bei Hedelſfingen, Obertürkheim, Ublbach
Brgl. auch DAB. Caunſtatt (182) ©. 78
N Wirt. Ur. 88,862 (1277): ad persolvendam stinram
sive precariam denariorum a nobis vel a nostris offieia-
libus compelli non debent; ferner ebb. 5 &.286; 6 &.122, (Vrgl.
auch — wicht wirtbg. — ebt.8 8, 66 (1277) cum... precarüis, que
bethe rulgariter appellantor, auch S. 82, 305, ferner ben Vertrag
zwiſchen Kloſſet Maulbronn und Gemeinde Zaifenhaufen (1302): |
super stura seu precaria, que vnlgariter dieitur beth; Rehſcher,
Finanzgeſ. ,2 S. IV N. 9) -- Daß ſich die fonft nicht feltene
Bezeichnung petitio In Urkunden der Graficbaft Wirtemberg nicht |
nachweiſen käht, ift wohl Zufall. Einmal wird bie Steuer wohl and |
unter ben Begriff census gebracht, Wirt. Urt. B. 7 ©. 222: Abel:
berg fell in Baiblingen jührlih an Martini 26 Schilling bezahlen;
«i vero sepedieta ecolesia aliqua vendat vel emat, secnndam
quantitatem possessionum censum minuant vel angmentent.
) So namentlich im ben Beilagen zu ben Landſchadensrech⸗
nungen; vgl. Beil. 6 u. 9.
9 Die bier benützten Lagerbücher fämtlich im Staatsarchiv,
8,
(Münfter) auch noch als Vogteigefälle eine beſondere jährlihe Steuer
von 12 9. ober 8 fl. 34 fr. bezahlen.“ Ähnlich ©. 188, 212,
Firttemb, Jahrbücher 1008, Heft 1.
173: „von früberen Zeiten ber muB bie Gemeinde |
licher Abaaben von der Negierung veranlaft wurden,’) zeigen
das jetzt nicht mehr überrafhende Ergebnis, daß von ſehr
vielen Gemeinden dieſe Steuer im 4. Jahrzehnt des 19, Jahr:
bunderts noch ganz genau in demjelben Betrage gezahlt
wird wie nadı ben Lagerbüchern des 14, und 15. Jahrhunderts,
nur daß die 7 Heller mit je 43 Kreuzer in Gulden umge:
rechnet find, Nach dem Leonberaer Lagerbuch von 1350
geben z. B. Leonberg 250, Digingen 10, Renningen 70,
Rutesheim 60 AH.; fie zahlen 1831: 179 fl. 10 ir.; 7. 10 i.;
50 fl. 10 fr; 43 fl. — Neuftadt bei Maiblingen gibt 130
30 a H. 1831 21 fl 26 fr; Waldenbuch 1350 40 7 5,
1831 28 fl. 40 fr, ; Plattenharbt 1350 14 @ 9, 1831 10 fl.;
Leinfelden 10 Schilling, 1831 22 Ir.
An der Nenel ändert aud ein Belismechfel nichts an
der Höhe der Eteuer; der Empfänger wirb ein anderer,
der Stewerbetrag bleibt der aleihe. So zahlt x. B. dus
Dorf Steinheim ums Jahr 1350 an Wirtemberg ald Pfand:
befig 20 A Heller; ?) Diefelbe Summe zahlt es 1369 nad)
der Nüdlöfung, diefelbe wieder 1566 nach dem Übergang in
wirtembergiſchen Belik und endlich beitätigt nod 1798 Her:
zog Friedrich IT. dem Dorf denfelben Steuerbetrag.”
Dauernde Änderungen im Steuerbetran laffen fi nur
felten nachweiſen. 1431 gewähren Graf Ludwig von Wirtem:
bera und das Mlofter Odenheim ihrem gemeinſchaftlichen
Dorf Großgartah auf wiederholtes Bitten einen nicht un-
beträchtlihen Steuernadhlaf;*) die um Eflingen arlegenen
wirtembergiichen Dörfer werden nad 1473 für die den
Eßlingern aewährte Steuerfreiheit durdh einen Abzug an
ihrer Geſamtſumme entichädigt.’)
Häufiger find vorübergehende Erleichterungen, So wird
1415 der Stadt Dornftetten, die ſchweren Brandichaten
erlitten hat, auf 20 Jahre Steuerfreiheit gewährt, um das
Wiedererſtehen der Stadt zu erleichtern.) 1431 erhält das
| Stäbtlein Schiltach, das ganz verarmt ift, die Gnade, in
den nächſten 20 Yahren nur ebenforiel Pfund Stuttgarter
Münze wie bisher Strakburger Münze als Steuer zu geben.?)
1464 wird dem ganz abgebrannten Wildbad unter anderem mit
einem Steuererlaß für 10 Jahre aufgeholien.?) 1508 wird
) x. Finanzarchiv Ludwigeburg Fach 38, Facz. 4: GErhe—
bungen über bie beſtehenden Kellereiſteuern, Beedeabgaben, Vogt:
rechte u. ſ. m. 1831 1836
?) Lagerbuch Groͤningen 180.
Bral. bie bei Scholl, Geſchichte und Topographie von
Steinheim an ber Murr (1826) im Anbang gebrudten Urkunden.
) Menicer, Stat. S. 519.
>) Bral. unten 5.64 N. R. Im Ganmitatter Lagerbuch
von 1473 ſiehen ned bie alten Verträge; bie Nacläffe find von
anberer Hand beigeichrieben (5. B. Hebelfingen j. Steuer ES AHSH,;,
dazu von anderer Hand: gebt ab 2 M 6 Sc. ber von Enlingen
wegen.)
°) Sattler, Grafen 2 Beil. 37.
) Satiler, Grafen 2 Beil. 47.
"St Rep. Wildbad. — Dazu DAB. Neuenbürg S. 260.
*
1. 58
auch ber Stadt Stutigart infolge großer Waſſersnot ihre
Martiniftener von 1300 8 9. geichenft.')
Die Steuer ift bald auf einen Termin, und bann
meift auf Martini,!) fällia, bald wird fie in zwei, nicht
immer gleiche Zeile zerlegt und dann in ber Regel an
Georati und Martini bezahlt; aud andere Termine kommen
vor.?}
Die Höhe des Betrags ift, mie ſchon die bisher ange:
führten Zahlen zeigen, fehr verſchieden. Obenan fteht Stutt-
aart mit 3300 # Seller) daneben aber Tübingen mit
2004, Urach mit 12088; Nagold zahlt 120 F H.
Marbach 200 7 H., Grofibottward60 7 9., Göppingen 300E 9.,
Waiblingen 30 E9., Leonberg HOF H., Haiterbach TOR S.,
Gannftatt 110 @ H. Untertürlheim 153 ®@ H. Nobrader mit
Silfenbud; zufammen 4 # 9., Zuffenhaufen 6 A H., Uhlbach
397686; Dikingen 10 MG, Nenningen 70 #9,
Magſtadt 24 7 H., Nutesheim 60 7 9.) Andere find
ohne erihtlichen Grund ganz befreit, ſo z. B. Weil im Dorf,
Oberſchwandorf, OA, Nagold; *) die Stadt Aſperg begründet
ihre Steuerfreiheit damit, daß fie dafür Büttel und Torwart
zu Aſperg unterhalten müſſe.“)
Die Amtsjtadt iſt häufig auffallend ſtarl belaftet im
Verhältnis zu den umliegenden Dörfern; die Klage der Stadt
Göppingen,”) daß der Stabtbürger vier: bis fünfmal mehr
zahle ala der Landbewohner, ift vielleicht übertrieben, aber
nicht ganz unberechtigt. Auch fonft finden fich große Unter:
fchiebe, die weder zu der Größe der jegigen Markung ”) noch
') Hartmann, Ehronik ber Stadt Stuttgart S. 38.
9 Bral. über biefen Tag die intereffanten Musführungen von
Bilfinger, Beil. des Staatsanz. f. Württemberg 102, ©. 38
und 309,
9 Termine Nagelb: Georgi und St. Gallentag; Em⸗—
mingen: Walpurgio und Martini, ebenfo Bart: (Fagerbud Nagold
1495). Göppingen: St. KRatbarinentag (Lagerbuch 1477) vr.
9 Diefe und bie folgenden Zahlen nah Lagerbüchern.
*) Lagerbücher von Leonberg.
*,) Bral, Lagerbuch Leonberg von 1350: nota die von Wyle
grebent kein ander stiure, wann was gelte« von den huben und
von den selden ent, daz gebent sie halb uf sant Georien tag
und halp biz nf sant Michelstag. — Reichsſtänd. Archivalurk. 1,
&. 45. — Ähnlich Lagerbuch Nagelb von 1495: nota Oberschwon-
dorf git dehein stur, ebwohl Wirtemberg alle Rechte bat, wie
sunst im ampt Nagelt. — Auch bie Stabt Neuenbürg gibt Feine
aͤhrliche Steuer,
) Repfcher, Stat. S. 104 (1450); um 1350 zablt fie noch
10H. — Lagerbuch Gröningen,
") Beilage 9.
Brgl. 3. B. Oberamt Cannftatt:
Grundſteuer⸗
Wartung barunter fapital 184 Steuer (1478)
in ha Wald in 1000 .&
Cannſtati 1741 — 3 10 #
Fellbach 1334 212 209 122 7 + 116 8
für bie Roggenſtener
Hebelfingen 34T 44 56 16 8 883 + 0%
Eimer Betiwein
Die bireften Staateſteuern in ber Graſſchaft Wirtemberg.
zu dem in ben Schatzungen ſich ergebenden Gelamtvermögen
ber Gemeindeglieder!) in einem birelten Verhältnis ftehen,
wenn auch gewiſſe allgemeine Beziehungen nicht fehlen.
Lehrreih it ein Vergleich der wirtemberaifhen Steuern
mit den Beträgen, die das Neich von feinen Städten fordert.?)
Die Steuer der Stadt Stuttgart mit 1300 79. wirb zur
Zeit Ludwigs des Baiern nur von Zurich mit 2500 ®
übertroffen; andere mächtige Reichsſtädte, deren Reichtum
weit berühmt war, zahlen viel weniger: Ulm 750 7 9.,
Ehlingen 800 oder 1000 FT 9., Augsburg BOOT 9. Leon
berg zahlt mit 250 @ Heller fo viel wie Hagenau, mehr als
Nördlingen (200 7), zwei: bis breimal fo viel als Weil d. St.
80—130 m). Waiblingen zahlt mit 350 faft die Hälfte
von Ulm, 2'/; mal fo viel als Dinkelsbühl (150), 24 mal
fo viel ald impfen (200 € 9). Schon diefe wenigen
Zahlen beweifen, daß die Grafen ihr Beſteuerungsrecht
nach Kräften ausnüßten, und machen den Zug der Land:
jtädte zum Reich wohl verftändlih. Wie fich die wirtem-
bergiichen Städte ſelbſt ihre Eteuerwerpflichtung etwa dachten
oder wünſchten, das zeigte fi, als in den Jahren 1311 ff.
der kaum geſchaffene mirtembergiihe Staat wieder in
Trümmer aing und die Städte ſich nacheinander an Eß—
lingen oder ans Neid ergaben. Die Urfunben,?) die das
neue Verhältnis regeln ſollten, find wertvolle Zeugniſſe
für die fläbtifchen Mipirationen überhaupt, Die Stadt
Stuttgart hätte als Eplinger Landſtadt nur 300 € ftatt
13800 7.9 Heller zu bezahlen. Leonberg wird zu 608 9.
verpflichtet, während es unter Wirtemberg 250 @ geben
muß, Waiblingen zu 150 ® ftatt 350 A, Schorndorf zu
100 8 ftatt 400 €. Zu all dem wurde nod für Fürzere
oder längere Zeit Steuerfreiheit ausbedungen, jo daß zum
Grundſteuer⸗
ra Fapital 1894 Steuer (1478)
in 1000 .#
Minfter 361 — 46 22€
Obertürfheim 242 2 41 1 R53 + 4"
mer Berwein
Kohrader 296 138 30 |
Sillenbuch 289 110 23 *
Uhlbach 357 78 61 66h +
3%, Eimer Beinen
Untertärtbeim 519 — 120 153 #8
Wangen 308 3 47 ı2 #8
Motenberg 158 40 PA) m 14466.
Rommelthanfen 607 68 713 15 ®
) S. Abſchnitt IL
) Bral, Knõopfler, Die Reichoſtädteſteuern in Schwaben . . .
zur Zeit Kaiſer Ludwige bes Baiern, in Württ, Brtljahrsh. 1908,
5.287 fi, beſonders S. 2M. Dazu das Verzeichnis bei Lang,
Hiſtoriſche Entwidlung ber teutihen Steuerverfaſſungen (1799),
S. 167 f.; and Staälin II S. 722,
) Gedruckt bei Sattler, Grafen 1 Beilage 430 fi.; vrgl.
dazu Diehl, Urkundenbuch der Stadt Eflingen, 1 nr. 418 Mi.
) Zu beachten iſt jedoch, daß biefe und bie folgenden wirtbg.
Zahlen erſt ſeit der Mitte des 14. Jahrh. belegt find,
Die bireften Staateſteuern in der Grafihaft Wirtemberg.
Glüd der Städte nichts mehr fehlte ala die Gewißheit, daß
die jebige Lage Beftand gewinnen werde,
Die Steuer wird in der Mehrzahl der Fälle nur in
Geld,!) in älterer Zeit nicht ſelten nur in Naturalien ober
aud dauernd in beivem bezahlt. Als Naturalien fommen
Getreide?) meift Roggen oder Haber, und Rein?) in Betracht.
Die Umwandlung von Getreide: in Geldſteuern wurbe, wie
ein Vergleich der Lagerbücher des 14, mit denen bes 15, Jahr:
hunderts zeigt, gern volljogen, während die Meinftener
dauernd feitgehalten wurde. Ein Beifpiel der Umwandlung
bietet die Stadt Großbottwar; fie hatte 300 @ 5. Steuer,
ſowie 53 Malter Roggen und ebenjoviel Haber „Beethlorn“
zu reihen; diefe Leiftung wurde 1465 von Graf Ulrich in
eine Geldſumme von insgeſamt 360 7 9. verwandelt im
Einverftändnis mit den Bewohnern der Stadt.) Das Bei:
behalten der Naturalleiftuna, die anfangs den Gemeinden
erwünfcht fein mochte, erwies fich ſpäter als höchſt nachteilig ;
die Geldſummen find im Nennwert gleich geblieben, tatfäd):
lich aber geſunken, die Naturalpreife find höher geworben:
Öffingen wird 1831 für 34 Scheffel Roggen zu 219 fl. ver:
anfchlagt ; hätte es die Steuer im 15. Jahrhundert in Geld
verwandelt, müßte es jeßt nur etwa 15 fl. bezahlen.S)
Die Etaatsbehörde, welche die Steuer von der Gemeinde
in Empfang nimmt, tft — ſoweit unjere fiheren Kenntniſſe
reichen — die Pflege, fpäter die Hellerei,‘) die Borgängerin
bes jegigen Hameralamts; in fpäterer Zeit, nad Ausbildung
der lanbftändiichen Steuern, werden deshalb jene alten Steuern
als „Rellereifteuern“ unterschieden.) Hier in der Kellerei flieht
die Steuer mit allen anderen Einkünften des Staates zu:
fammen. Diefe Verbindung reicht minbeftend bis in Die
zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurüc. Schon bie äl—
teften Zagerbüher von Lronberg und Waiblingen *) nennen
unter den Einnahmen der Pflege in erfter Yinie die Steuer,?)
) Bral. die oben angeführten Zahlen. .
738 1850 Schmiden 60 Sceffel Roggen; Offingen
40 Scheffel Roggen, Müblbaufen 10 Scheffel Roggen, Murr 40 Scheffcl
Roggen, (Korn⸗)Weſtheim 100 Schefiel Roggen, -
S. 56 N. 7; Dinkel it ale Steuer Selten.
) Oben &.56; Wein vor allem in ben Oberämtern Ganm
fat und Schorndorf.
*) Verhandlungen 1885, 4. Bo. S. 189,
Brgl. das Beiſpiel Großbottmars,
9 Brodenheimer Lagtrbuch 1529: uf annt Martinstag geben
die von Brackenheim der herschaft Wirtemberg 160 # zu
rechter, jarlicher und unablosiger ateur, in die kellerey
daselbst zu antwurten, guter landswerung; dazu N. 9.
) Reyſcher, Finanzgeſetze 2,2 ©. IX,
"8, oben S. 56.5.
”, Das Leonberger Lagerbuch 1350 beginnt;
Ineipit advocatia in Lenberg.
Nota dir hienach beschriben gelt gehöret alles in die
pflege ze Lenberg. Uni des ersten ze Lenberg der stat:
item primo die von Lenberg gebent ze gewonlicher stiure
jerlichen 0 @h....
Das Waiblinger Lagerbuch 1350 beginnt: Dis sind ıniner
Haber i, oben |
I. 59
daneben Ungeld, Bontrechte, Zinfe und andere Abgaben
aller Art. Eine ums Jahr 1420 entitandene, für die Ge
ichichte unferes Finanzweſens höchſt wichtige Inſtrultion,
„die Rechnung zu ordnen und zu ſetzen“, nennt als erjten
Roften „gewöhnlich Bett und Steuer”, der mit nichts au:
derem vermilcht werben joll.'; Indem fo die befondere
Stellung der Steuer gewahrt bleibt, treten ihr doch zugleich
auch hier privatredtliche Einfünfte, Gulten und Zinfe zc. zur
Seite, Wenn im älteften wirtembergiſchen Lagerbuch, dem von
Stuttgart, um 1344 zunädft nur Gülten und Zinſe ent
halten, die Steuern aber von anderer Hand wenig fpäter
nacgetragen find, To genügt das doch nicht zum Beweiſe,
daß die Vereinigung der verfhiedenen Abaaben jett erft
vollzogen wurde. Im 13. Nahrhundert werden wienerholt
allgemein nostri offieinles als diejenigen genannt, welche
die Steuer einbringen.?)
Von Anfang an erſcheint die Steuer in unjeren
Urkunden nicht als eine ifolierte, mehr ober meniger
zufällige Einnahme, fondern als der Ausdrud eines im:
haltsreihen landesberrlihen Belteuerungsrehts, dem das
Territorium in feinem ganzen Umfang unterlient®) und
das in der Folgezeit von niemand im Prinzip angefochten
wird; der große und der kleine) Sandesherr nehmen es
in gleicher Meife für fih in Anſpruch.
U. Die Steuer ift, wie ſchon aefant, eine Abgabe der
Gemeinde an den Staat, von ihr als Ganzes zu leiſten.“)
Die herrfchaftlihen Lanerbücher begnügen fi, die Steuer:
fchuld der Gemeinde Feftzuftellen, ohne fih um das Weitere
zu befümmern.‘) Die Kehrſeite ift die volle Selbftändigfeit
herren nutze und gelt in der pllege ze Waybelingen {folgt
Schwailheim mit Steuer, Hellerzinſen, Ölgelo, Hühnern :c.).
V) Brgl. oben ©. 58 M. 7.
) Wirt. Urk.B. TS. 2853 8 S. 627. An eritgenannter Stelle
wird auch das imponere ber exactiones den Amtleuten zugeſchrieben;
daß dies wicht anf das Anlegen ber Steuer bezogen werden barf,
ergibt fich gerade fir Waiblingen, um bas es fib bantelt, ans
| «60.7 ©. 222,
) Brgl. BWürtt. Utlk.eß. 7 ©. 335 (1978): Graf Ulrich von
wirtemberg befreit ein Gut des Moftere Salem ab ommi pre-
earia nec non aliis omnibus exactionibus, quibusceumgne
nominibus censeantur, quas nostri officiales debite et inde-
bite possossionibua diversis modo diverso in nostro diztrietu
imponere eonsueverunt. (Brgl. bazu ebd. 4 &. 252, Baden,
1251: sub nostro dominio sive dietrietu; zu distrietus auch
Waltz 8 50.3; Guſtav Müller, Landeehoheit in Geldern
©. 15 R. 1).
) Brol. Wirt. Urk. B. 7, ©. 212 (1272): ego Cunradus
miles de Eichilbach, cum petitiones sive exactiones in
villa mea Eichilbach facerem consuetudine militari,
) Bral. dazu G. v. Below, Keitichrift bes bern. Geidichte:
bereins 36 ©. 36 fi; Zeumer ©, 12 fi.
*) Ueber das Wufbören ber Stener mit dem Abgang bes
legten Hauſes, orgl. vie Stelle bei Reyſcher, Finanzgeſ. 2, 2
&. XLVII N. 208.
I, 60
der Gemeinde in der Anlage der ihr auferlegten Summe,
womit zualeih, Der Gbemeinbeverfaffung entiprechend, die
weitgehendfte Werfchievenheit in allen Einzelheiten ge
geben iſt.
a) Die Gemeinde bringt Die Steuer durch Umfage auf.')
Sie hat zu diefem Zweck das Amt der Steuerſetzer,)
deſſen Inhaber — wiederholt find es drei, fünf, in Stutt:
gart fieben, — von ihr erwählt, vereidigt und bezahlt werden,
Die Art diefer Wahl zeigt Tolale Unterſchiede. Wie es
fcheint, war jährlihe Wahl die Regel. Eine Urkunde von
1428?) zeigt Geriht und Bemeinde der Stabt Omen in
lebhaften Streit über das wichtige Amt, Ein mweitgehender
Einfluß der Gemeinde wird bier als altes Herlommen be:
zeichnet: für vier von den fünf Stellen ſchlägt fie aus ihrer
Mitte fechs oder acht Bewerber vor, von denen das Gericht vier
auswählt; im umgekehrten Weg wird nur eine Stelle mit
einem Mitglied bes Gerichts befeht, „und alfo fiben all:
wegen vier von ber Gemeinde und einer vom Gericht bei
der Steuer”. Freilich wird eben jetzt der Verſuch gemacht,
mit Hilfe des Beifpiels der Stadt Kirchheim den Einfluß
der Gemeinde zurückzudämmen und fie auf eine inbirefte
Beteiligung an der Wahl zu beihränten: künftig follen die
Richter und die vier von der Gemeinde andere fünf Steuer |
9 Bine änkere Motwenbigfeit, bie Steuer umzulegen, beflant
wohl micht; doch iſt kein Fall befannt, in dem es nicht geſchehen
wäre.
Aus ben Audgaben bes Bürgermeiflers von Wildbad als
von der burger wegen, 1484/85 item 13 6h. ver-
zert gericht und raut, als sie die stursetzer erwelt und ge-
setzt hond; item 1 #53 den funf stursetzern zu Ion, ydem 58;
item mer sie 1% 6 h. verzert 4 sunnentag in underer Vltin
und Erwin, als sie gesessen und die stur inbraucht haben;
item 3 3 fur 2 mal verzert der stattschriber, daz ain als
man die stur naruft, das ander als man die stur ingesammelt
het; item 3 2 für 2 mal verzert der buttel uf die obge-
nanten tag mit dem schulmeister. — Zt. Yanbfleuern 40, —
Dazu eine etwas fpätere Stelle (1914 über die Unlage bes Hilfe:
geldes): item es sollend die geschwornen stürsotzer,
so sonst an jedem orth jährlich gewölt werden, solch gelt
zum gleichisten anlegen, Kenicher, Megierumnsgejene 1
S. 16. — 1473 Klage von Neuftabt bei Waiblingen genen einen
Moier auf einem ber Kaplaneipfründe zu Hegnach gebörigen Hof,
„tn“
daß ber Maier die »tuir, so sie ye zu jaren minder und mer |
darnf sätzten, wie anbere geben jolle, — St. Geifll, Berm. Waib:
lingen Or. — In Stuttgart waren ea (nad Kapf, Bemerkungen
über die Entſtehung und Bilbuna bes würtemberg. Steuerweſens
1797, &. 11) im Jahr 1508 fichen Steuerfeter; der Steuerfak
wurde jährlih zwiſchen Johannis Baptiſtä und Jakobi gehalten. —
Über das Steuerjeten auch Erlinger Urfunbenbuh 1 S. 153 #,
(1302) (Nichtwirtemberg: Kerler, Urkunden zur Geſchichte ber Grafen
von Selfenttein S. 14: 1367, Geislingen. — St. Rep, Herren:
alb, Or. 1398: Urteil, es ſoll einer geben an ber „Wemeinfame”
bes Dorjs, nachdem als sie in hiessen geben uf ir ayde, die
denn die gemainsamy setzent nd anlegent, auch Meyfcher 2, 2
S. XN. 40, ©. XLIV.
) Beilage 1.
Die bireften Staatsfleuern in der Graffhaft Wirtemberg.
feger wählen. In Wildbad erſcheinen 1484 Gericht und
Nat als die Mählenden.‘) In Omen wird noch befonbers
beftimmt, daß das Steuerfegen in des Amtmanns Haus zu
aefchehen habe, offenbar, um unerlaubte Beeinflufung zu
erichweren.
Die geſetzte Steuer wird der Gemeinde?) ausgerufen,
in Wildbad wohl durch den Stadticdhreiber, und ber Einzug
wurde entweder aud von den Steuerfebern beforat,*) ober
aab es dazu das befondere Ant der Steuerfammler. )
Dan fehte ih wohl an einigen Sonntagen irgendwo nieder
und lieh fich die Beiträge überbringen. Zu dem Schreiberei:
geſchäft fonnte der Echulmeifter beigezogen werben. ?)
b) Ohne Streitigleiten ging es bei biefem Geſchäft
nicht ab; wir verdanken ihnen gerade einen Hauptteil unferer
Kenntnis. Dabei war, der ganzen Stellung der Gemeinde
entiprechend, diefe bie Alägerin gegen den einzelnen Steuer:
pflichtigen, ober treten fi, wo es fih um räumliche Ab—
arenzung der Befteuerungsrechte handelt, Gemeinde und
Gemeinde ald Parteien gegenüber.) Ber Graf und feine
1) Oben R.2, — Tie wohl aus dem 16, Jahrh. ſtammenden Böb:
linger Statuten fagen: ein gericht setzt gewohnlich nach dem
herbst zwen ausser der gemeind, und die gemeind einen ausser
dem gericht, die sollen globen und schwören, die steur
nach dem heller werth zue setzen, alss sie Gott dem all-
mächtigen darumb wollen die antwort geben. Tie Steuer:
feßer erhalten 2 @ Heller, ber Stadtſchreiber für das Schreiben
1 ® umb der Büttel 1 A. — Reyſcher, Stat. S. 401.
2) Eine Kontrolle der Steueranfcläge durch bie Gemeinde:
verlammlung, wie bies font wohl vorlommt (Ronler, Lanbesfürtl,
Steuerweſen in Tirol, Archio für öfter. Geſch, 90 S. 689) ift kei
uns nicht bezeugt.
) 9,2. — Das Ausrufen ber Steuer vor ganzer Gemeinde
noch 1565 in Nürtingen. Reyfher2,2 S.XLIV. Die fonft wohl
übfie Heimlichtuerei mit ben Steuerbeträgen (Jeumer, Stäbte:
ſteuern S. 68) hängt mit ber Vermögenoſteuer zuſammen; wo bie
Steuer nur auf liegende Güter geſetzt wutde, war Fein Grund
dazu vorbanber,
) Stuttgarter Stabtichaben 1496 : die stursemler in namen
gemainer statt Stutgarten gebent an jerlich dienstgelt 380 #
15 3 nnd gebent das diesen nachgeschriben und andern,
inhalt irs buchs (folgt bie Aufzählung: Bürgermeifter, Steuer:
ſammler, Steuerfeger, Stabtichreiber, Wachtbieter x, 2€.). — Bigl.
auch Hevicher, Stat. ©. 607: Am Jahr 1523 wird bie Behaup
tung der Stadt Galm, bie Steuer fei früber durch ben Anttmann
‚ eingebracht worden, zurüd gewieſen; ſchen vor 50 Jahren babe bie
' Stadt die Steuer ſelbſt eingebracht; dagegen wurbe in Böblingen
|
wenigſtens im 16, Jahrhundert die Stewer durch ben Vogt einge
fammelt, wofür er 2 7 Seller von der Stabt erbielt. Meyſcher,
Stat. S. 401.
85,002; Wildbad,
9 Z. B. Wirt. IefB. 7 ©. 1 fi. (1279): senltetus ac
univeraitas eivium de Wahbelingen gegen Klofter Abelberg. —
St. Rep. Kirchheim (1451): Schultheiß und Gemeinde Dtlingen
gegen "Beinrih von Werdenau. — Gemeinde gegen Gemeinde,
Reyfcher, Stat. S. 566; unten Beilage 5.
Die bireften Staatsilenern in
MRäte, d. h. der Staat, waren babei nicht unmittelbar be
teiligt, To daß fie eine ſchiedsrichterliche Rolle ſpielen lonnten.!)
ec) Auch für die Wahl der Steuerobjelte war ber Ein:
fluß der Gemeinde maßgebend.) In den älteften Urkunden
bis ins 15. Jahrhundert werben immer nur Grund und
Boden fowie die Gebäude als fteuerpflichtig genannt ;®)
troß der im ganzen nicht geringen Zahl von Belegen er
ſcheint nie ein anderer Gegenſtand.“) Erſt im 15. Jahr:
hundert vollzieht fih da und dort eine lanafame Annäherung
an eine Vermögenöfteuer, und zwar in ber Weile, daß jeht
auch das fundierte Kapital, die Menten, jur Steuer heran:
gezogen werben; ?) neben ben veränderten Beitverhältniffen
wird dabei ber Einfluß der landesherrlihen Schatzungen,
die im 15. Jahrhundert jchon eine allgemeine Vermögens:
fteuer find,®) mitgewirkt haben. Eine Seranziehung ber
tag) Juni 19 werden bie beutichen Herren. bes deutſchen Hauſes
zu Winnenden und die Bürger und Einwohner ber Stadt burd
bie wirtembergiſchen Räte Hans von Stablon, Hans Sturmfeber
2.9 und Hans von Sachſenbeim verglichen: Die beutichen
Herren, bie über ungewöhnliche Beiteuerung und Dienfte Magten,
folfen von ben Gütern, bie fie zu Winnenden fauiten unb bie
ſteuerbar find, nicht mehr zu Steuer geben noch bienen am ber
Stabt Bau als ander daselbst zuo Winiden von sovil hof-
statten nnd güetern, da huser und scheuren ufstend, sturen
und dienen ungeverlich, . .... — St. Deutſchordene lommende
Winnenden. Abſchriſt vom Ende bes 16. Jahrbunderte. — Ebenſe
beucfundet 1417 (an unser lieben frowen aubond assump-
tionis) Anguſt 14 Graf Eberbarb einen von feinen Räten zuitanbe
gebrachten Bergleih über stur und bette wilden Kleſter Hechents+
befen und ber Gemeinde Hobenbaslah. — St. Rep. Maufbronn
Dr. Ba. — 12378 Graf Wrih als Siegler. Wirt, Urf.B. 7, 222,
*) Bral. Zeumer, Stadteſteuern S. 85 fi.
”) Brgl. 3.8. die vorletzte Rote (Winnenden); ferner Sattler,
Grafen 4, Beilage 67; 1405 werden als tie ſteuerbaren Güter
eines Arztes genannt: 3 Hänfer, eine Scheuer, 3", Tagwert
Wieſen, 5 Tagwerk Mrautgarten, ein Gütlein.
9 1369 konnte in Steinheim a, d. Murr, bad aber jent wicht
mebr In wirtembergiſchem Pfandbeſit war, aud das Vieh ſteuerbar
geweien ſein; vrgl. Schell, Gedichte von Steinheim (1826),
S. 187: bier It davon die Rede, dak bie auf des Kioflers Gutern
fitenben Leute neh andere Güter haben, aigen, Jehen oder vüh,
die stenr- oder dienstbar wären,
) Ergl. unten ©. 62 (1441 Upfinger Gült zu Urach); ferner
befreit Graf Eberhard 1472 Mai db eine Gült der Kirche zu Mar:
badı aus einem Hof zu Möglingen im Betrag von 33 Mlalter
Korn imd Haber und vier Simri Örbfen, davon dann uns stur
und under (!) belestigung bisher hant gelangt, nad ziemlicher
BWiberlegung feitens ber Marbachtt also, das nun dieselb gelt
furohin zu öwigen zyten von uns, unsern erben, ouch unsern
amptluten und wenglichem von unserntwegen star, schatzung,
dienst, lebenung, lantschaden und aller ander beschwerd
fry sin und uns ainicherlai davon zu tund noch zu gehen
pflichtig sin sollen in kainen weg. Or. Pq. St. G. K. Marbad.
* Siehe Abſchnitt II.
ber Graffchaft Wirtemberz. 1. 61
fahrenden Habe zur gemwöhnlihen Steuer ift jedoch im
15. Jahrhundert noch nicht fiher nachweisbar.“)
Daß bei diefer Eniwidlung der Wille der Gemeinde,
nicht etwa Die Stellungnahme des Staates den Ausschlag
gab, liegt ſchon im Weſen der Steuer als einer Gemeinde:
lat, Deutlih tritt eö hervor, wenn z. B. im Jahr 1554
die Regierung an die Stabt Stuttgart die Frage richten
muß, wie fie Steuer, Stadtihaden und Ablöſungsgeld an—
lege, „ob Ir das auf die liegende Güter oder das Ber:
mögen ſchlagen“ 2..;?) und im welch verfchiedener Weite
die Gemeinden tatfählih der Entwidlung folgten, ergab
eine Umfrage ber Hegierung über die Steueranlagen im
Jahr 1607; die Antworten, die jetst einliefen,®) aeigen ein
äußerft buntes Bild; ein Teil der Gemeinden verharrt noch
jet auf dem alten Standpunkt, nur Häufer und Feldgüter
zu bejteuern; andere ziehen auch die Gülten in verfchiebener
. : Höhe heran, und wieder andere laffen aud die Fahrnis
1, 3,8. 1429 (an sambatag vor sant Johanns baptisten |
fowie Handel und Gewerbe wicht mehr frei.*)
d) Über die Art und Weife bes Steuerfegens und «Er:
hebens find uns aus der Grafenzeit fonft nur wenige Ein:
zelheiten befannt. Räumlich acht das Beſteuerungsrecht
der Gemeinde fo meit, als ihre „Swing und Bänne“
reihen;®) innerhalb dieſer Grenze zieht fie nicht nur den
) Nur folgende Stelle läkt ſich Dafür beibringen: 1449 be
ſtimmt Graf vrudwig, daß bie Widemgüter ber Pfarrkirche zu
Mark ] röningen, ebwohl fie ala Erblehen vergeben werben, auch in
ber Hand bes Mater! von Steuern umd Dienften frei bleiben fellen;
doch was er sust güter hette, die stürbar weren, es were
ligends oder varends, davon solte er stüren, dienen
und tun als ein auder unser burger zu Grüningen. — Reichs-
fländ. Archlvalurtunden ©. 48, — Da jebech fpäter (1607) bie
Fahrnis in Gröningen nur mit großer Beſchränkung zur Steuer
herangezogen wirb (Mepicher, Finanzgeſetze 2, 2 &. CXV), reicht
biefe Stelle noch nicht bin zum Beweis, daR tatſächlich 1449 bie
Fahrnis in Gröningen befleuert wurde,
) Kapf, Bemerfimgen über die Entitebung und Blldung bes
wirt. Steuerfpflems (1797), Beilage 1.
) Bei RMeyſcher, Ainamggefege 3,2 ©. CXI fi, dazu auch
S. XLIN fi.
4 Bemerfenswert it das Verfahren in Böblingen (16. Jahrh.):
bier follen bie Steuerieier zuerft anf Meihe und Arme je 5 Schil⸗
ling ſeben und dann ben Meft nach Hellerwert anlegen, — Reyſchet,
Stat, &, 401.
2) 1452 Urteil ber wirtembergifchen Mäte in einem Streit
zwiſchen Heinrich von Werbenau und ber Gemeinde Ötlingen
(St. Kirhhelm Or. Pa): was glter in yetwederm zwingen
und bennen ligen, die von armen luten erkouft oder von
‚ erbsehaft darıs komen syen oder noch füuro von erbschaft
oder köfen daruss kemen, die aöllen star und ander be-
schwerung Iyden und helfen tragen an den enden da sy
gelegen sind, als anderen güter daselbs in zwingen und
bennen, tngeverlich, Doch sol Hainrichen von Werdnow
von den von Ettlingen sin eeker oder güter in iren zwingen
und bennen gelegen, die sin aigen sind oder in sinnen aigne
gut gehorten, unbeschwert und ungesturt beliben, — Urgl.
auch Beil. 5. 1485: Der Untervegt sol zu Tawingen versturn
1. 62
Ortseinwohner, fondern ebenfo den Auswärtigen zur Steuer |
“ heran; ") auch die Bülten find nicht am Ort des Empfängers,
fondern da, wo das belaftete Gut liegt, fteuerpflichtig.*)
Mo der Eigentümer fein Gut nicht felbft baut, jondern es
einem andern verliehen bat, hält fi die Gemeinde mit
ihrem Steueranſpruch an den leßteren; der Inhaber des
Gutes ift es, der Waſſer und Weide mit ihr teilt;®) er ift
zudem leichter faßbar als ber oft weit entfernte und meijt
ftärfere Eigentümer. Eine Faſſion der Steuerzahler unter
Eid wird in den Urkunden der Grafenzeit nicht erwähnt; |
folange es fih nur um liegende Güter handelte, war fie
überflüffig, ebenfo wie die häufig mit der eiblihen Faſſion
verbundene Androhung der Ausloſung. Nach der Ent:
ſcheidung des Streites zwiſchen Kloſter Mbelberg und Waib:
linaen im Jahr 1273 follen die Güter des Klofters secun-
dum quantitatem possessionum zur Steuer in Waiblingen
herangezogen werden.“) Das iſt aber wohl nicht fo zu ver:
ftehen, dah nur die Größe der Befigungen maßgebend, eine
Honitierung aber ausgeſchloſſen fein jolle; in derſelben Ur:
funde wird über die Höhe des geforderten Steuerbetrags
gejtritten, woraus ſchon hervorgeht, daß fie ſich nicht bloß
nad der Größe richtet. Auch die Vorfihtsmaßregeln, welche
die Ehlinger 1302 gegenüber den Steuerjegern für nötig
halten, mweifen auf eine Schäbung ber Güter bin: wenn
man bie Herbftiteuer jegen will, foll man es ben Bürgern
von Ehlingen fünden; diefe follen, wenn fie wollen, Boten
dazu ſenden, welche einen Eid ber Steuerfeger anhören,
daß fie die Ehlinger Gitter wie die andern belaften wollen;
was er guter daselbst in zwingen und heunen ligen hat
und nit wyter, — Wintterlin 18,129. — MT. Adelberg foll
(1279) %& Schilling Steuer in Waiblingen zahlen pro omnibus
bonis ul terıminos Ipsius eivitatisspertantibus, — Wirt. Urf.®.7
5.22. — Brgl. dagegen bie Aulage von 157 Heller Schirm:
gelb in Gültlingen 1405: und welh frow oder man, pfaff,
laige, edel oder unedel, in dem dorf zu Giltlingen sitzend,
die sullen an den 15 pfunden geben ir anzal und mit dem
dorf heben und legen. — Württ. Bih. 1896 ©. 368 fi,
2) Letzte Note. — Bral. 1447 Bertrag gwifchen Witt. und Eßlingen
über Plochlugen: . . . Item von unsers gn. herren stur wegen
zu Plochingen die sol gesetzt werden uf die gütere, die
‚demselben unserm gen, herren vogtbar und sturbar sint, die-
selben guter haben in nnsers gn. herren oder der von Ess-
lingen armenlute oder die armenlute sitzen hinder unserm
gn, herren oder hinder den von Esslingen. so sollent duch
die armeninte wedersteilsa die sint, die stur von aölichen
guten geben als das von alter herkomen ist, — Abſchr Lager
buch Stuttgart von 1451.
76, nächte Spalte (Upfingen).
2) In ber unten &. 65 R. 2 bemüpten Urſunde von 1473
fagen die Neuftäbter, fie klagten nicht gegen bie Hegnachet (derem
Kaplaneipfründe ber Hof gehört), fonbern gegen ben Maier Etorf,
der ben Hof innehabe, ihre Waller und Weide mehr nieße als vice
andere, — Bral. ©. von Below, Zeitſcht. bed Bergiſchen Ge—
ſchichtsvereins 26 ©. 34; Derfelbe, Hanbwörterbud, Art, Crunbs
fteiter im Älterer Zeit S. 920 mit N. 2, Bittner © 40.
) Wird. Urf.B, 7, 222,
Die bireften Staateſteuern in ber Grafihaft Wirtembers.
ericheint die Steuer ungerecht, fo foll man es ben Grafen
wiſſen laffen, und biefer foll Vorſorge treffen, daß es ein
andermal recht gemacht werde.!)
Von den Gemeinden wurden Steuerbücher geführt,
d. h. wohl ein Verzeichnis der Steuerpflihtigen mit ihrem
Befig und Angabe des Steuerbetrags in einem Jahre; fie
bildeten zugleich die Grundlage für die Steuerſetzung bes
fogenden Jahres.*) Über die Höhe des Steuerfufes haben
wir nur wenige bejtimmte Nachrichten; zwar find nicht
felten einzelne Steuerbeträge ober aud die Preife für ihre
Ablöfung erwähnt; allein in der Hegel fehlen dann genaue
Angaben über den wirflihen oder geihägten Wert des
ftenerpflichtigen Objelts, jo daß wir nicht viel damit an⸗
fangen können. So wird 1273 die Steuer de quadam
aren et de quodam orto et aliis bonis in Waiblingen auf
26 Schilling feftgelegt;?) Bebenhaufen fauft 1286 feinen
Beſitz in Stuttgart (17, Morgen Weinberg) mit 50 ®
. Seller von der Steuer los;*) Moelberg löſt 1294 bie
Steuer von einem Gut zu Schorndorf und den Dienft von
einem Hof mit 100 & Heller ab.) Waiblingen wirb 1392
für die Steuer aus 3 Morgen Weinbergen in Korb mit
6'/a fl. entfchäbigt,®) alfo mit 1 fl. 51 fr. für den Morgen;
bei einem Zinsfuß von 5" würde Dies einer jährlichen
| Steuer von 5Ye fr. vom Morgen entſprechen. Deutlicher iſt
' eine Urfunde von 1441, wonach die Heiligenpflege zu Up
fingen 2 Schilling Heller jährlihe Steuer, die fie von 10
jährlicher Gült zu Urach zahlen muß, mit 2 rheinifchen
Gulden ablöſt.) Hier beträgt aljo die Steuer 10%0 des
‘ Sinsertrags, und vermutlich !/s"/o des Kapitals. Klagen über
unberechtigte oder allzu hohe Steueranlegung find nicht
ſelten;) wer ſich zu zahlen weigerte, lonnte gerichtliche
Enticheidvung verlangen.) Aus den Klagen wird man wohl
') Diehl, Urfundenbuch ber Stabt Eßlingen 1 ©. 154.
) 1441 verfpricht bie Stadt Urach bei Abldſung einer Steuer,
ba fie dieſe uss unsern aturbuchern sehaben wollen. — St.
G. B. Urach. Or. Pg. — Stuttgart orgl. oben S. 60 0, 4.
) Wirt. Urt. 7 ©, 222,
*) Zeitſchriſft für die Geſch. bes Oberrbeins 4 S. 100 f. —
Im Jahr 1280 foften drei Morgen Beinbery in ber Heuſteige zu
Stuttgart 35 I Helfer (Bürtt, Urt. B. 8 S. 239); wenn man biefen
Freis, was freilich nicht unbebenklich iſt, auf den ganzen Befih des
Ktofters Bebenbaufen anwendet, fo ergibt fich ein Wert von 204 @
Heller, fo daf die Steue rablsſungeſumme etwa ein Biertel unb bie
jährliche Steuer jeibit (bei vwillfürlicher Anmabme eines Zinsfufies
von 5% Fir die Mbtöfung), 1,22 9% des Wertes ber Weinberge
aus macht.
®) Sattler, Strafen 1 Belt, 17.
8. unt. S. BIER, 6,
?) Dr. Dt. Rep. Urach.
73.8. Bir. iR, 7, 221 ff. Waiblingen: nimis grave
pondus exaetionis imponere voluerunt. — Oben ©, 61 N. 1
Winnenben,
Ge jind jeboch nur Urteile über die Frage, ob ſteuerpflichtig
ober nicht, belannt, nicht aber ſolche über bie Höhe einer am ſich
zugegebenen Steuerpflicht. — Ten Eßlinger Steuerzahlern wird
Die bireten Staatsſteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
auch auf das Gegenteil fließen dürfen, auf gerechte oder
ungerechte Begünftigung einzelner, überhaupt auf weit:
gehende Berüdjichtigung perlönlicher VBerhältniffe, nicht in
der Weiſe, daß beftimmte Milderungsgründe mit beftimmten
Nachläſſen feftgelent geweien wären, jondern fo, daß dem
Belieben der Steuerfeger ein großer Spielraum blieb. Man
wird dieſes perjönliche Element ſchon dem gleichzeitigen
Berfahren bei den auferorbentlihen Steuern entnehmen
dürfen,!) und außerdem ift es in fpäterer Zeit au für
die gewöhnliche Steuer nicht jelten bezeugt ;?) mit dem Ein:
fluß der Gemeinde und der ganzen Stellung der Steuer
ſetzer ift es faft von felbft gegeben. Bon Zwangsmaßregeln
gegen fäumige Zahler ift nur felten die Rede. Das Nüdft:
liegende war die Pfändung; *) in Nürtingen finden wir nod |
im 16. Jahrhundert das Mittel, daß dem, der einen Monat
nah Ausrufen der Steuer mit der Bezahlung noch im
Nüditand it, „in das Haus geboten‘ wird, bis er feine
Verpflichtung erfüllt.t)
e) Endlich gab diefe weitgehende Selbftändigfeit bei
der Anlage der Staatöfteuer der Gemeinde Gelegenheit,
gleichzeitig auch für die Dedung der eigenen Bedürfniſſe
zu forgen; denn neben ber Steuer lagen auf ber Gemeinde,
namentlih auf der ftäbtiichen,’) zahlreiche weitere Vers
pflichtungen, wie Anteil an Amts: und Landſchaden, Bauten,
Straßenpflafterung, Belohnung ftädtiiher Beamten und Be:
dienten, Berzinfung von Schulden ꝛc. War auch ein Teil
diefer Ausgaben durch entiprechende Einnahmen gededt, fo
blieb doch immer noch ein oft bedeutender Neft, der durch
Umlage aufgebraht werben mußte.
Staatöftener eine Grundlage: *) die Bebürfniffe der Stadt
werben auf die Steuer geſchlagen, und beides zuſammen
wird dann ala „Stadtſchaden“ umgelegt. Die Stabt
Dafür bot nun die
Göppingen z. B. zahlt 300 # Seller Steuer, legt aber |
jährlih 800 ® um und verwendet den Überfhuß für |
Landſchaden, Zinfe, Leibgedinge 2.) Ein ähnliches Ber:
fahren der Stadt Stutigart darf man daraus fchließen,
daß hier die Befoldungen der ftädtifchen Beamten von ben
1302 nur Befchtwerbe beim Grafen zugelaffen; dieſe ſoll zur Folge
haben, baß ihren ein anderes Kabr recht geſchehe. — Diehl, |
Ektinger Urt.®, 1 ©, 154.
1) S. Abſchnitt II.
7) Bral. . B. Bachnang 1607; bier werben die Steutrſetzer
vereibigt. auf eines jeden vermögen an liegender und fah-
render hab wie anch sonsten auf sein alter, jugend, gewinn,
gewerb, weib und kind zu sehen. — Reykher, Finanzgeſetze 2,2
&. CXIL
2) Beil. 2,
) Reyiher 9, 2 ©, XLIV.
) Eine Anzahl Stadtrechnungen von 1482 fi. bei ben Yanbr
ſchadenorechnungen, St. Yandfteuern B. 40 und 41, — Über ben |
Juhalt einer Dorfrehmung im 16. Jahrhundert ſJ. Wintterlin
Ss.»N.6,
) Dak bie marlgenoſſenſchaftlichen Gemeinden eine Steuer
nicht ausbildeten, zeigt G. v. Below, Hift. Zeitſchr. 59, 244.
?) Beilage 9.
1. 63
Steuerfammlern ausbezahlt werben!) Die Staatöfteuer
iſt alfo bier der Ausgangspunlt der Gemeindeſteuer ge:
worden.?) Bon einer ftaatlihen Beihränfung der Gemeinde
in ber Höhe der Umlage findet fi) nirgends eine Spur.
II, Diefes an ſich einfache Bild der Steuer als einer
feititehenden Abgabe der Gemeinde an den Lanbesheren,
bie von ihr gemöhnlich in der Form einer Grund: und Ge:
bäubejteuer aufgebradht wird, erfährt nun aber in Wirk:
lichleit noch mannigfahe Veränderungen.
a) Einmal daburd, dag nicht felten Gemeinden mit
ihrer Beiteuerung in die Marlung anderer Gemeinden über:
greifen. So erhebt die Stadt Bulach Steuer von Gütern,
die in „Swing und Bann“ der angrenzenden Dörfer Alt:
buladı und Haugitett liegen, ohne daß diefe Güter ſich im
Befis von Bulacher Bürgern befänden.“) Waiblingen und
Neuftabt greifen gegenfeitig über bie Grenze, wenn ihre
Bürger drüben Güter haben, und erjt im jahr 1489 werden
dafür beftimmte Linien gezogen, das Übergreifen jelbft aber
wird damit beftätigt.t) Auch das Städtchen Omen legt,
wenigſtens nad der Behauptung der geſchädigten Gemeinde,
Steuern auf Güter in der Markung Beuren.’)‘) Wenn
nun aud der Grundſatz, daß bie Güter in der Gemeinde
fteuerpflichtig feien, in deren Zwing und Bann jte liegen,
allgemein gültig war und auch gerichtliche Anerkennung fand, ”)
fo erwies er fid) doch andererſeits nicht ſtark genug, um eine
entgegenftehende althergebradhte Gewohnheit zu befeitigen:
durch obergerichtliches Urteil des Stuttgarter Berichtes wird
1470 der Stadt Bulad ihr Hecht betätigt, von Gütern „in
der von Mltbulah und Haugſtett Zwing und Bann“ wie
bisher Steuer zu nehmen.?)
Man hat bei diefen Übergriffen nicht etwa an ftädtifche
Vorrechte zu denlen; denn einmal handelt es fid) gar nicht
) S. oben S. ON 4
*) Brgl. dazu Zeltſchrift für die Geſchichte des Oberrheins 18
S. 237 (Dorfrecht für Schliengen in Baden, 1546, wo dieſer
Zuſchlag ber Gemeinde als „Überftener” bezeichnet wird). Dazu
Reyicher, Stat. S. 401 (Böblingen, 16. Jabrbumbert); und ist die
jährlich steur 200 T; daran hat wan ein ufstenr, wie vihl
denn (er gefallen ist.
2) Reyſcher, Statutarrechte S. 566 fi. (1470) Tas Tetere
ergibt jih aus ber Forderung ber Stabt, ihre Gegner zu weiſen,
daß biche ihre lage abtun und der Stabi bie ſchon fällige wie
auch bie fünftige Steuer bezahlen.
4) Entſcheidung über biefe Beſteuerungstechte St. Walblingen
8.1, Dr. Pa.
&) Beil. 5.
) Ebenfo verlangt 1403 das Dorf Blaihen Steuer vom einen
Hof des Kloſters Alpirsbad in Nordteil: derselb hof solt mit den
Juten von Blaicha stur geben. An ber Tat wirb jegt beſtimmt,
daß er jährlih 9 Schill. dahln zu geben hat, — St. Rep. Alpire.
bah Or. Pg. Brgl. auch ©. 62: Waiblingen befteit Weinberge
in Korb von der Steuer,
”) Bral, oben ©. 6l,
*) Reyſcher, Stat. S. 570,
1. 64
bloß um Eingriffe von Städten in Dorfmarlungen,!) fodann
find die Städtchen zum Teil zu unbedeutend, aud) ihre Stabt«
rechte vielleicht gar nicht alt genug, um den benachbarten
Dörfern gegenüber ein Übergewicht zu begründen, Vielmehr
werden wir, was bei zweien der angeführten Fälle feinem
Zweifel unterliert,”) wohl verallgemeinern dürfen, daß es ſich
nämlich um alte Siedlungszuſammenhänge handelt.
b) Sodann verzeichnen die Yagerbücher in einigen Fällen
die Steuer nicht als Gemeindelaft, fondern geben die auf
einzelnen Gütern ruhenden Beträge an; dieſe find alfo
Staatlich feftgelegt. Sole Fälle von Einzelbefteuerung fin:
den wir namentlich im Schwarzwald in den Ämtern Neuen:
bürg und Zavelſtein-Calw, 3. B. in Dobel CA, Neuen
bürg:°) bier find 5 Güter mit Steuerbeträgen von 6, T, 4,
6 Schilling und mit 3 Schilling 6 Heller aufgeführt; Dabei
ift bemerkt, dah bei diefen Gütern „alles aneinander” liege.
Ähnliche Verhältnifle zeigt dieſelbe Duelle in Calmbach, Wald:
rennach, Yangenbrand, Engeläbrand, Birkenfeld, dann das
Lagerbuch Zavelftein 1690, auf ein älteres ſich berufend, in Em:
berg, Rötenbach, Oberlollwangen ꝛc. Dasfelbe findet fich aber
auch in Waldhaufen im Nemötal*) und einem dabei liegenden
Neumeiler; auch bier find neben den Zinfen die Steuern
der einzelnen Höfe angegeben, z. B. Hans Hag git 17 86h.
zinss; 236 h. stur; 1 vassnachthennen. Es erhebt ſich
die Frage: haben wir hier Nefte einer früheren allgemeinen
Einzelbeftenerung ober it diefe in den erwähnten Orten burch
befondere Verhältnifie begründet? Schon der Alang der Namen
deutet die Antwort an: fein singen oder :heim tft Darunter,
dagegen ausgeſprochene Rodungsnamen, wie Maldrennad,,
Zangenbrand, Waldhaufen, Neuweiler. Dazu fommt die
Lage: es find die fpäteiten Siedelungen des Schwarzwalds,
die hier genannt werden, Orte, die zum Teil erft im 14. Jahr⸗
hundert urfundlich auftreten und, wie Die Bemerkung bei Dobel
zeigt, großenteils auch durch die Siedlungsform von ben alten
Gemeinden abmweihen.) Solchen Ipäten Vildungen gegen:
Die birelten Staatäftenern in der Grafſchaft Wirtemberg.
‘ Stand der Büterbefiger gründen oder aus anderen Anläffen
gewährt werden. Die Befreiung fann vom Grafen ober
von ber Gemeinde auögehen.!) Im erfteren Fall ift fie nicht jo-
wohl ein Verzicht des Grafen auf eine Einnahme, als viel-
mehr nur ein Eingriff in bie Befteuerungsrechte der Gemeinde:
denn nur ausnahmämerfe wird der Gemeinde für den Ent:
zug von Steuerobjefien ein entſprechender Nachlaß an ihrer
Steuerihuld gewährt.) Um ihre Einwände abzuſchneiden,
wird deshalb häufig bei ber Beurkundung der Steuerfreiheit
an die Gemeinde befonders oder an die gräflihen Beamten
überhaupt der ausdrückliche Befehl gerichtet, die gewährte
Freiheit zu reipeltieren,?) oder wird auf die vorausgehenbe
Zuftimmung der Gemeinde hingewiefen.t) Die Gemeinde ihrer:
ſeits ſah die Beteiligung an den Bemeindelaften als notwendige
Folge des Anteils an den Gemeindenugungen an,“) und es ıwar
) In ber älteren Zeit iſt das erfie, in ber jpäteren das zweite
vorwiegend, Steuerbefreiung durch die Gemeinde St. Rep. Abel:
berg 1392: Waiblingen befreit 34, Morgen Weinberg bes Pfarrers
Burfhard von Steinenderg gegen Entſchädigung ven 6’ fl. —
St. Rp © B. Urach 144 (ZZ. &); Berbandlungen 1835,
4. Bd. ©, 166 (Maihingen); St. Rep. Hirfau (1461): Befrelungs:
brief ber Stabt Herrenberg für ein Haus bes Kloflers Hirſau von
Stenern und Fronen.
9 1486 (zinstag nach dem sontag reminiscere) Febr. 21:
Schultheiß, Michter unb ganze Gemeinde zu Uhlbach befennen, daß
ihnen Graf Ulrich als Erſatz für die Stenerbefreiung ber Eßlinger
' Güter BE H. an ber jährlichen Steuer nachgelaſſen babe, und bafı
ihnen nun auch Graf Eberhard d. Ü. auf ihre Bitte noch EMS.
ans bes Zyberlins Holz machgelafien babe, womit Ihnen der Graf
über erwies ſich die Macht der Herrſchaft ftärter; vielleicht |
hat auch der allmähliche Gang der Nodung zur Vereinzelung
der Steuer beigetragen. Wir werden alfo aus den erwähnten
Fällen nicht ſowohl auf ein höheres Alter der Einzelbeiteue
rung Schließen, als vielmehr die Richtung erlennen, in welcher
fih das Streben der Steuerberechtigten bewegte.
c) Unaleih mehr als durch diefe wohl nur vereinzelten
Störungen wird die Stellung der Gemeinde beeinträchtigt
durch weitachende Steuerbefreiungen, die fih auf den
) Oben R. 6; auch Walblingen.
) Brol. Bulach und Altbulach; Waiblingen und Neuſtadi,
welch Teptere® anfangs Neuwaiblingen heiſtt; auch bei Korb iſt es
nicht unmöglich. Bral, aud „Das Königreich Württemberg“. Heraus:
aegeben vom Statiſt. Yanbesamt, 1904, zu ben betr, Öberämtern
die Abſchnitte über „Deutfche Befiedelung” von H. Weller,
®} Vrgl. Lagerbuh Neuenbürg 1527 — St.
+ St. Lagerbuch von 1485 (im Lagerbuch Schorndorf 1500).
) Bral, über dieſe künftig „Tas Hönigreih Württemberg”
Band IL und III zu ben betr, Oberämtern,
für bie Steuer genügende Wirerlegung getan babe und sin gmad
uns nnd unsern nachkomen desshalb furo nichtzit mer pflichtig
ist. — St. Rep. Gannfatt Dr, Pg. mit Siegel der Stadt Canuſtatt.
(Tie Stenerbefreiung ber Ehlinger Güter war ſchon im Jahr 1472
erfolgt; ©. 67 N. 2.)
) Wir. If, 7, 235. Stewerbefreiung Graf Ulrichs für
Klofter Salem (1273): dietam libertatem sen exemptionem,
quantum ad nos et uostros auccessores el omnes nostros
officiales, expresse tamen contra omnes sine exceptione de
Waibelingen, volumus in perpetnum robur firmitatis obtinere,
— Reichsſtänd. Arhivalurf. 1 ©, 58; Steuerbefreiung Graf Ulrichs
ı für Hans von Werbenau für ein Haus in Ktirchheim (1455): gu
bieten auch unseren amtluten und den unsern zu Kirch-
heim, in sinen leptagen by solcher fryung beliben zu lassen;
auch ebd. ©. 50,
) Reihsftäind, Arhivalurf, 1 ©. 48. Steuerfreibeit für ein
Haus bes Kloſters Herrenalb in Neuenbürg mit willen und mit
rat unser burger gemainlich zu der Nuawenburg (1400). ud
die Aufführung von Schulthelß und Richtern als Zeugen in ber
Befrelung Bebenhauſens von ber Steuer in Stuttgart (1286) ae
hört wohl hieher. Brgl. auch Reiheftänd, Archivalurk. 1 S. 50;
Schmidt, Pfalzgrafen von Tübingen, MB, S. 67, Wirt, ER, 6
&, 362.
) Die Gemeinde Neuftabt bei Waiblingen fügt 1473 eine
Ztenerforberung genen ben Maier auf einem Hof ber Kaplaneipfründe
von Hegnach damit, daß er mil Fhalten, Bieh u. f. w. ibr Waſſer unb
Weide viel mehr nütze als andere; wolle er feine Steuern geben,
felle er bes Ihrigen müßig geben. — &t. Geifll. Bermalt. Waib⸗
Die direlten Staatöfteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
deshalb nicht überfläffte, in ven Befreiungen ausbrüdlich her:
vorzuheben, daß der Genuß von Allmand, Wafler, Meibe,
Wald ze. troß der Befreiung nicht verfagt werben dürfe.!)
Nicht felten ift in diefem Zufammenkang vom Belt
ber „freien Hand“ die Rede, welcher ber Steuer gegenüber
eine Sonderftellung einnimmt?) Urſprünglich lag in biefem
Worte wohl die Forderung, daß alles, was von der freien
Hand erfaht wird, fteuerfrei fein folle. In der durch unfere
Urkunden erhellten Zeit findet jedoch ber Begriff in biefem
1. 65
haufen für feinen Beſitz in Stuttgart, jetzt gegen eine Ent
ihädigung von 50H H.,!) und ebenfo 1294 dem Kloſter
Adelberg Fir Güter in Schorndorf gegen Bezahlung von
1008 9. 1273 ftreitet das Kloſter Mdelberg mit der Stabt
Waiblingen über bie Steuer von einigen neuerfauften
Gütern; die Frage ift aber nicht, ob diefe Büter überhaupt
Steuer zahlen müſſen, fondern bie lage geht nur dahin,
daß die Stabt, wohl um fih für die Steuerfreiheit des
Umfang feine Anerkennung; jetzt befagt er nur noch, daß
ein ſeit alter Zeit im Beſitz der freien Hand befindliches
Gut der Steuer nicht unterliegt, auch dann nicht, wenn es
von einer freien Hand unmittelbar in eine andere freie Hand
übergeht; dagegen ift die freie Hand nicht mehr ftarf genug,
ihr Vorrecht auch auf neue Erwerbungen ausjubehnen. Dies
zeigt ein Blid auf die Güter der freien Hand, auf die Be
figungen der Kirche und des Adels.
Bon einem ohne weiteres wirffamen Recht der Kirche
auf Steuerfreiheit ihres Beſitzes fann in Wirtemberg feine
Nede fein, foweit wir überhaupt in der Geſchichte zurüdzus |
gehen vermögen. Gerade unfere älteften Nachrichten han:
bein davon, dak in Einzelfällen, gnadenweiſe oder genen
Entſchadigung, Steuerfreiheit für Alofterbefit gewährt wird,
fo 1259 dem Klofter Pfullingen für Weinberge in Stutt:
gart,*) ebenjo 1263 dem Kloſter Sirnau, 1273 dem Kloſter
Salem für Güter in Waiblingen, 1286 dem Mofter Beben:
lingen. Dr. Pg. — Bral. G. v. Below, Zeitſchr. bes berg. Geſchichts
vereins 26, ©. 28.
) Befreiung Herrenalbs in Neuenbürg (R. 4): und doch so
mögend und sollend sie, ir hindersessen in der vorgenanten
hofreite und ir gesind niessen eweelich almend, wasser, waid,
weld. — Hub Beſold, Documenta concernentia ecelesiam
eollegiatam Stuetgardienserm (1686) ©. 17 f.; ähnlich ſchon 1273
Wirt. Urk. B. 7, ©. (Waiblingen).
2) 1478 wird von einem Hof in Neuflabt bei Waiblingen
gejagt, er fei vor Zeiten in Junker Wolfs von Stammheim als
in ainer fryen hande gewesen; jekt jel er von ben Hegs
nachern am ihre Kaplaneipfründe erfauft worben, damit der wider
in ain fryen hande, die doch etwas ıner dann die vorig
gefryet, komen wer. — Die Reuftäbter jelbit halten bem ent»
genen, obwohl der Hof au bie Kapfaneipfründe zu Hegnach zinsbar
jet, ſel er doch nicht in freier Hanb; dann hie and an andern
älteren adelbergiſchen Beſitzes zu entihäbigen, die Meuerwer-
bung bes Alofters allzu hart belegt habe; deshalb wird von
den Schiebleuten, von denen die Hälfte geiftlihen Standes
ift, jebt Die Summe feitgeleat, jedoch mit dem Zuſatz, daß bei
einem meiteren Kauf des Kloſters auch der Steuerbetrag
wachen jolle.t) Ähnliche Vorſichtsklauſeln finden fih in
allen diefen Urkunden. 1259 wird ausbrüdlich gejagt,
daß die Steuerfreiheit nur gelten folle, folange die Wein
berge im Befig des Kloſters bleiben; 1263 wird Die Befrei⸗
ung nur für bie Lebzeit ber jetzigen Priorin zugeſtanden.
Immer aber wird betont, daß die Freiheit nur für ben
ſetzigen Beſitz, nicht aber auch für fünftige Erwerbungen Gel—
tung habe: z. ®. 1263 vineas, quas in presenti habent;
1294 „ihr Gut zu Schorndorf, das fie an diefem Tage, da
diefer Brief gegeben warb, beſeſſen haben“, und ähnlich fonft.
Letzterer Standpunkt tritt in ber zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts auch fonft häufig zutage’) Deutlich
rebet hier die Art und Meife, wie König Rudolf ein Privi:
legium des Kloſters Schöntal von 1226, das uneingeichräntte
Steuerfreibeit gewährte, im Jahr 1274 erneuert: Die Ur:
funde wird im Wortlaut aufgenommen und beftätigt, nur
die „Erklärung“ beigefügt, fte gelte natürlich bloß für foldhe
Güter, bie ſchon vorher fleuerfrei waren, ehe fie in ben
Befit des Kloſters famen, während die belafteten Güter
beim Übergang in die Hand des NMlofters ihre Loft mit-
‚ nehmen.*)
enden weren vil huser nnd güter, die an pfründen zinsbar |
und nochdan darumb nitin fryer hande, sunder dannocht |
sturbar, schatzbar und diensthar werent. — St. Geil. Berw. |
Batblingen Or, Pag. — 1471 mwirb ben Klausnerinnen zu Glatten
Bf. Schagung aus einem Zehnten nachgelaffen, us der ursach,
das derselb zenhend von Casparn von Nuwnegk sälig us
ainer frigen hand in ain frigen hand komen ist,
— St. Schatzungebuch Dornſtetten (Banbfieuern 40). — 1477 be
freien Mechtild und ihr Sohn Eberhard bie Güter bes Kloſtere
Sindelfingen, bie fie uff diesen tag haben oder hernach von
fryer hannd und die zuvor fry sint, uberkomen
werden, unt. and. von bett und stur, — Sattler, Grafen 8,
Beil. 70,
7) Diele unb bie folgenden Ötellen I, oben 56 R. 4.
Mürttemb, Yahrdger 1904, Heft 1.
Als Folge diefer Beftrebungen, die Anfprüce der freien
Hand zum Stillftand zu bringen, ift es vielleicht anzufehen, daß
die Steuerpflicht bald nicht mehr eine Laſt des Vefigers, jondern
vielmehr eine Eigenſchaft bes Objekts.“) Diefe Entwidlung iſt,
wie es fcheint, um die Wende bes 13, Jahrhunderts vollendet;
’) Zeitſchr. f. d. Geſch. d. Oberrheins 4, S. 100, — Kine
zweite Befreiung besfelben Kloſtere Für feinen Befip in Stuttgart
vom Jahr 1805 gegen Zahlung von 100 H., ebd. 15, ©. 398.
*) Wirt. Urk.B. 7, 222,
*) Reumer, Stäbtefteuern, S. 79.
) Bir. Urk B. 7, 8.387... hoc tamen artienlo de-
elarationis adiecto, ut de illis tautum bonis, que, priusqguam
ad manus fratrum devenirent supradictorum, alieuins servitii
sen precarie onere gravata non erant, nulla servitia seu
preearie penitus exigantur, aliis oneratiscumsuoonere
transeuntibus ad sosdem, Brgl. dazu Zeumer, Stäbte:
steuern, S. 31.
) Brgl. hiezu Beumer, Stäbtefteuern, S. 86. — Ob biefe
Wſung des Steutrobſekte vom Subjeft nur die Frage, ob ſteuer⸗
pflichtig ober nicht, betraf, oder ob damit auch in ber Anlage ber
Steuer eine jtärfere „Objeftivierung“ eintrat, laͤßt fich nicht erfennen.
9
I. 66
von jeßt an hören wir immer häufiger von „fteuerbaren“ Gütern,
denen die Steuerpfliht wie ein character indelebibis an:
haftet, ohne daß dem Stand des Inhabers ein Einfluß ver:
aönnt würde. So werben 1305 ‘„fteuerbare Güter“ in
Stuttgart erwähnt.) Die Stadt Leonberg will 1312 ihre
Güter inhaben nah altem Herfommen: „mas frei ift, follen
wir frei haben; was fteuerbar ift, davon follen wir geben
die alte Steuer“.“) Bei der Berlegung des Beuteläbacher
Stifts nah Stuttgart im” Jahre 1321 wird neben Steuer:
freiheit für Die Stiftungsgüter ausbrüdlih beftimmt: „hat
aber oder befommt einer von ihnen Güter, die fteuerbar
oder bienftbar wären, die foll er nach Recht und Gemwohn:
heit verftenern und verdienen”) Am Leonberger Yagerbud;
von 1350 heißt es furzweg „diz sint die sturbern egger ze
Gerringen“, und fpäterhin ift immer und überall von fteuer:
baren und nicht fteuerbaren Gütern die Rede. In melcer
Weiſe bei Streitfällen in der Übergangszeit die Trennung
der beiden Kategorien durchgeführt wurde, dafür gibt Die
Auseinanderfegung des Grafen Eberhard mit der Stabt
Eflingen im Jahr 1302 ein Beifpiel.‘) Dabei blieb aber
immer eine gewijje Einfeitigleit, bie auf das treibende Motiv
bei diefer Entwidlung zurüdweift: das Streben, fteuerbare
Güter als ſolche feitzuhalten, tritt und auf Schritt und Tritt
entgegen; nicht ebenfo groß war die Neigung. aud bie
Steuerfreiheit troß Veſitzwechſel ala inhärente Eigenſchaft
eined Gutes gelten zu lafjen;°) wo nicht eine befondere Be:
freiung eintrat, wurde ein Gut, das feither in der Hand
eines Geiftlihen oder anderen Abeligen Eteuerfreiheit ge |
nofien hatte, beim Übergang in andere Hände zur Eteuer
herangezogen.®)
Nachdem einmal die Feftlegung der Steuerpflicht erfolgt
war,?) wurden die Steuerbefreiungen immer feltener; *) der
) Zeitichr, f. d. Geſchichte d. Oberrheins 15, ©. 358,
*) Eattler, Grafen 1, Beil. 45.
) Sattler, Grafen 1, Bell, 60.
) Diehl, Urfundenbuch der Stabt Ehlingen 1, Nr. 848.
6) Brgl. bie Befreiung Reiheftänd, Archivalurt. 1, S. 50,
— 8.88, Waiblingen 1473: Streit über Steuer von einem
Hute, das früher als frei in ber Hand bes Junfers Wolf von
Stammheim war (5.65 R. 2); auch unten (Möglingen) 8.67 R. 4.
9) 1408 nu das Gröninger Spital, deſſen Hüter von Steuer |
und Schatzung befreit werben, einen devers ausitellen, daß bie
jeither Steuer» und ſchatzbaren Güter dies wieber werden follen,
wenn bas Spital fie verkauft, — St. Rep. Spit, Gröningen
Or, Tg.
?) Eine weitergehende Flrierung, welde für bie einzelnen
ftewerbaren Güter auch bie Höhe des Betrags dauernd feſtgelegt
hätte, in in Wirtemberg nicht nachweisbar (oral. j. B. oben ©. 60
M. 2: die Steuer, die fie ye zu jaren minder und mer auf einen
Hof fegten); bem fand fen bie Verbindung mit ben übrigen
Gemelnbelaften, deren Betrag ſchwankte, fpäter dann auch bie Weiter:
entwidlung zur Vermögenäfteuer im Wege. Nur fir auswärtige
Anbaber von ſteuerpflichtigen Objeften wurde häufig, namentli wern
Streit über bie Steuer ausgebrochen war, ber Betrag ein für alle:
mal feftgefegt; dazu die Ausnahmen ©. 64.
8) Grgl. die Äußerung des Grafen Ludwig bei ber Beftätigung
Die bireften Staatoſteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
| Graf läßt ſich wohl aelegentlich einen befonderen Revers aus:
ftellen, daf ein Gut beim Übergang an die Kirche der Steuer
| nicht entzogen werben folle,') und ſchließlich wird in ber
| erften wirtembergiichen Landesordnung von 1495 beftimmt, daß
von ber jährlichen, orbentlihen Steuer überhaupt niemand
| mehr befreit werden jolle,”)
Die Folge diefer Entwidlung ift es, daß wir am Ende
des Mittelalters zweierlei Beſitz der Kirche ſehen, häufig in
einem und demielben Dorfe nebeneinander, fteuerfreien und
fteuerpflichtigen; im allgemeinen wird der erftere als ber
ältere anzufeben fein.
Mit wenigen Worten ſei hier noch darauf hingewieſen,
‚ daß in dem Kampf gegen die Anfprühe der Geiftlihen auf
Steuerfreiheit auch die Gefeggebung aur Beihränfung der
Güter der toten Hand ihre greifbarfte Wurzel hat.) Mit
wünfchensmwerter Deutlichteit zeigt das eine Urkunde der
Grafen von Hollern vom Jahr 1241, worin dem Klofter
Salem Abgabenfreiheit für ein Haus in Mühlheim an ber
| Donau gewährt, gleichzeitig aber beigefügt wird: «ed et
monasteriumm niehil amplius in burgo illo conquiret.*)
In Wirtemberg®} bedarf zwar im Jahr 1273 ein Güter:
erwerb deöfelben Hlofters der Beftätigung des Grafen,“) jedoch
wohl mehr wegen ber perfönlicen Stellung des Berläufers?)
als aus prinzipiellen Gründen. Die oben gezeigte Entwid:
lung der Steuer zu einer dinglichen Yaft mochte den Beſitz
der toten Hand meniger gefährlich ericheinen laſſen; wenig:
ftend finden wir in Wirtembera erft im 15. ZJahrhundert
deutliche Verſuche, feiner Ausdehnung entgegenzumirfen.
1418 wird den Geiftlichen die Möglichkeit genommen, lie:
gende Güter, die nicht von ihrer Kirche oder Biründe Nuten
' erworben find, den rechten Erben zu entziehen, und gleich:
zeitig wird die Hechtfprehung darüber an die weltlichen
Gerihte gewieſen;“) mit Vorficht behandelt die Landes:
tiner Steuerfreibeit (1449): dann unser meinung ist, das wir
nicht mer fryen dann als vil vor fry ist gewesen an den
obgenanten güteru, — Redbsftäind. Archivalurk. S. 48,
i ') 1474 Revers der Pfleget von Unf. Frauen Ktirche umb
ı Bau zu Berg, daß die an ben Bau ergebenen Güter bennodh ber
Herrihaft Wirtemberg teuer» und ſchaßzbar fein follen. — St. Rep.
Stuttgart W, Or,
) Repicher, Hegierungsgefete 1, ©.10: und doch von
gemainer, jürlicher, ordenlicher besetzter ateur wollen wir,
das jemand fürohin darfür gefreyt, sunder den güttern all-
wegen angehangen werden sollen,
®) Brgl. daju G. v. Below, in Zeitſchr. des bergiſchen
Geſchichtevereins 22, S. W 5%, S. 14 £; def. Hiſt. Zeitſchr
75, S. 464 f. Kabl, „Amortiſationsgeſetze im Handwörterbuch
ber Staatowiſſenſchaften 1, ©, 284.
*) let. Urt B. 4 ©. 5 (vergl, jedoch ebd. 6, 5,269); ganz
ähnlich Meutlingen 1367 (cbb. 6, &. 2981,
*) Urgl, dazu Reyſcher, Kirchengeſehe 2 (Finleitung S. 27)
) Wirt. Urk.B. 7, ©. 235; Abnlih auch ſonſt.
’) Diefer ift wir diseretus Cunradus dietus Ritter quon-
Jam mwarsealeus noster (des Grafen),
Reyſcher, Kirchengeſeßt 1, ©. 8.
*57
Die bireften Staatefleuern in ber Graffchaft Wirtemberg.
ordnung von 1495 biefelbe Frage, indem fie nur empfiehlt,
bie in ein Kloſter gehenden Verwandten vor Gericht ben
Berziht auf alle Erbanfprüde leiften und beſchwören zu
laffen.') Erft Ferdinand I. hat dann 1524 dem kirchlichen
Befig gegenüber ein ſehr meitgehendes Lofungärecht pro:
tlamiert,?)
Im Endergebnis ftimmt bie Stellung der Ritter
|
Ihaft?) zur Steuer mit der der Kirche überein: au hier |
find fteuerbare und fteuerfreie Güter häufig in einer Hand ver»
einigt. Seitdem die Steuer Heallaft geworden ift, genügt der
Übergang in die Hand eines Adeligen ober feiner Hinterfaffen
nicht mehr, um ein But fteuerfrei zu machen; wo nicht beſondere
Befreiung eintritt, muß bie Steuer bezahlt werden. *) Nur
mar, im Unterichied vom kirchlichen, der ritterfchaftlihe Ber '
fig eher im Rückgang begriffen, jo daß bier die Miihung |
von Befig mit und ohne Steuerlaft am Ende des Mittel:
alters nicht jo bunt ift wie dort, °)
Den reichsſtädtiſchen Anſprüchen auf Steuerfreiheit®)
in wirtembergifhen Orten war fhon Graf Eberharb der
Erlauchte träftig entgegengetreten; es gelang ber Stadt Ch
lingen nicht, den Befig ihrer Bürger jenjeits ber Grenze
der fremden Öteuer zu entziehen und bamit ber eigenen
Beiteuerung zugänglih zu mahen:?) nur in jenen Tagen
') Reyſcher, Regierungsgeiepe 1, S. 11.
N Renfcher, Gerihtegefepe 1, ©. 55.
) Bral. dazu ©. v. Below U, S. 16 fi.
) Schon um bie Mitte des 14. Jahrhunderts war mit bem
Übergang eines Gutes im adeligen Beſitz nicht mehr ohne weiteres
Steuerfreibeit verbunden; dies zeigt folgende Stelle aus bem Lager⸗
buch Möglingen 1850: item her Bernolt von Urbach der »i-
din bat ainen hofe da, der ist ie und je stiurbar gewesen,
der tet alle dienste mit dem dorfe mit karrenfurang und
mit andern sachen; denne etwie vil jar hant min herren in
desselben erlazzen.
item Yberger hat ain hof da kouft, der ist fri; darin
hat er kouft i1 morgen aggers, die stiure gaben und alle
dienste mit dem dorfe taten; sprichet Yberger, daz im min
herre grave Eberhard dieselben i1 morgen fri gelauzzen habe,
(Nah Übergang bes Ybergſchen Hofes In die Hand bes Schreibens
Heinrich von Münfingen bedarf es eines neuen Befreiungebriefs;
I. 67
höchſten Glüds, als ſich plöglih der Traum eines großen
Eplinger Territoriums zu verwirklichen ſchien, 1812 ff,"
alaubte die Stadt, auch biefen Worteil ſich nicht entgehen
lafjen zu Dürfen, und ließ fih von Stuttgart und Waiblingen
wenigſtens für ihren feitherigen Beſitz Stewerfreibeit zu
fihern. Gleichzeitig wurde auch der Stadt Schorndorf das
Recht zugeivrocdhen, daß ihre Bürger ihren Beſitz nirgends
anders verfteuern follen als in Schorndorf, ohne Rüdiicht
auf feine Lage, Diefe Abmachungen waren freilich nicht
von Beſtand, fie zeigen und aber doch die Nichtung der
ftäbtifchen Wunſche. Erft ſehr viel jpäter, im Jahr 1472,
ald ber prinzipielle Streit längft entichieden war, faufte die
Stadt den derzeitigen Beſitz ihrer Bürger auf wirtember:
bergiihem Boden um 1000 rhein. Gulden von der Steuer
[08,*) worauf Graf Ulrih den beteiligten Gemeinden für
den Ausfall einen Steuernachlaß gewährte*).
Die gröflihen Beamten genofien in der Befteuerung
ihrer Güter in der Negel feinerlei Vorzug“); nur mande
"Schultheißen waren, fpäter nur bis zu einem gewiſſen Ber
trag, ſteuerfrei.“) Weiterhin wurbe ab und zu, jedoch immer
feltener, einem Manne, auf deffen Dienfte der Graf Wert
legte, wenigftens für feinen jeitherigen Befig, niemals aber
' Stelten ſcheinen darauf binzumeifen, daß auch die wirt. Yanbfläbte
wie bie Reicheftädte geneigt waren, ben vollen Grundbeſitz ihrer
Bewohner zur regelmäßigen Steuer beramzuzichen, ohne Rüdficht
: auf feine Lage, ſo daß es zum mindeiten wünſchenswert ſchien, bier
‚ gegen gefichert zu fein; vtgl. Sattler, Grafen 4, Beil. 67 (1406),
Reihefländ, Archivalurt. 1, S. 50). 1455 befreit Graf Uri dem |
Hans von Werbenau ein Hans in Kirchheim auf Tebenszelt von |
ber Steuer, Ebd. 5.58. — Die Aufzeichnung über eine Schatzung
von 1468 (1. Wbfchnitt II, Beilagen) erinnert beſonders daran, |
überall nad den in ber Markung gelegenen fteuerbaren Gütern
ber Edelleute, Priefter und anderer Ausleute zu fragen.
) Der Befip der Grafen ſelbſt war wohl im ber Regel ftener:
frei; orgl. Beil. 9. Do entzogen fie ſich wenigſtens im 14. Jahr⸗
bunbert nicht ber Konſequenz ber oben gezeigten Entwicklung, ſon⸗
bern nahmen die auf ihren Erwerbungen laftenden Pflichten auf
fich, wie fih aus bem Lagerbuch Möglingen 1850 ergiebt: Bier find
vier Höfe, einer derer von Frauenberg, einer bes Herters, bie
beiben anderen „meiner Herren“: die vier höfe sullen mit dem
dorfe alle stiure geben und allen dienst,
9 Bral. dazu Beumer, Stäbtefleuenm S. 54.
) Brgl. Diehl, Enlinger ULB. 1, S. 153 fi. — Einige
wo bem wohl in Göppingen fi nieberlaffenben Arzt auch fein Hans
in Gmünd von ber Steuer befreit wirb; MWintterlin, Bebörben:
organiiation 1 &. 138 f, (1485): dem Untervogt zu Tübingen wird
ausdrücklich zugefihert, daß er in Tübingen nur bas verſteuern
muß, was er guter daselbst in zwingen und bennen liegen
hat und nit wyter,
N) Die Urkunden f. oben S. 58 R. B.
) Steinhofer, Wirtembergiſche Chronik IIL ©. 206 f.
) Wie ber Kampf mit ber Ktirche zu ben Amortifationsgeiepen,
fo bat and ber Streit mit Eplingen gu einer Belchränfung ber
Erwerbofreiheit ber Eflinger geführt: 1861 wird beftimmt, daß bie
Ehlinger feine Güter kaufen Sollen, die Wirt. vogibar, fteuerbar
ober zinsbar find, es sie dann mit der von Wirtenberg wille,
Sattler, Grafen 1, Beil. 121,
4) Die Behauptung Stolzes (Zur Vorgeſchichte bes Bauern:
triens [1900] S. 34), daß bie Beamten von allen Leiftungen mates
rieller Natur befreit waren, ift famt ben baraus gejogenen folge
rungen für Wirtemberg binfälig (vrgl. auch fpäter bei ben
Schatzungen)
q Stuttgarter Lagerbuch 1850: vom Schultheißenamt 25 9.
Heller ane daz ain schulthaiss sin stiure ledig ist. Nach ben
Erhebungen von 1881 find mei Beträge bis zu 100 oder 200 fl.
ſteuerfreil. Vrgl. G. v. Below, Zeitſchrift bes berg, Geichichte:
verelns 236, ©. 24. — Häuflg bezogen bie Schultheißen eine feſte
Summe aus der Steuer, waren ſonſt aber nur von Dieniten frei,
Bintterlin, Behörbenorganifatten 1, S. 191, — Über Stenerfreiheit
bes Bopts In Böblingen f. Reyſcher, Stat. S. 401: ber Vogt hatte
N Bier (me er auch bie Steuer einfammelte, S. 60 N. 4) 400 & ſieuer ⸗
irei, währenb er feine anderen Güter verftenern mußte,
I. 68
aanz allgemein, Steuerfreiheit gewährt‘; fo im Jahr 1405
Meiſter Niklas dem Arzt, jedoch unter genauer Aufzählung
der einzelnen Befigungen und mit dem ausdrüdlichen Zu:
jag, daß die weiteren Erwerbungen fteuerbar fein follten;')
ebenfo 1457 dem beftellten Apotheker Johann Kettner für
feine Apothele wieder mit ber” gleihen Einſchränkung.*)
Dem Meifter Martin, Nüttel, Doktor der Rechte, wird 1481
als- die übliche Freiheit der Doftoren zugejtanden, daß er
zu Ämtern wie Gericht und Rat oder zu Fronen, Dienften,
Reifen und deraleihen Sachen nit verpflichtet fein folle;
aber von feinen Gütern); die er jegt hat ober fünftig befommt,
fol mit Steuer, Schatzung, Wacht und anderem geſchehen,
wie herlömmlich ift.?) Dem? Untervogt zu Tübingen wird
1485 bei feiner Beftellung zugefichert, daß er dort nur bie
Güter verfteuern ſoll, bie in „Zwingen und Bännen“ ber
Stadt liegen.*) Dem Rat Gregor Lamparter wird 1491
Freiheit von Schatzung für liegende Güter bis zum Mert
von 2000 fl. verfproden, aber wieder mit ber Bedingung,
daf die Güter, fomeit fie fteuerbar find, dies auch bleiben‘
ſollen.“) Alle diefe Stellen zeigen nur, daf von einem an
fi beftehenden Rechte der Beamten auf Steuerfreiheit feine
Mebe fein lann, daß alio durch bie Vermehrung ber Be:
amten den Gemeinden Steuerobjefte nicht entzogen wurden.
An den Kämpfen gegen die Anſprüche auf Steuerfrei:
heit erfchöpft fich die politifche Betätigung der Grafen unferer |
Steuer gegenüber. Bon der fräftigen Zurüdweifung geift:
licher und ftäbtifher Nahbarn ausgehend, mwirtihaften fie |
fortan äußerft ſparſam mit dem foflbaren Gut der Steuer
objekte,*) unterftühen, wenn es möglich iſt, die Gemeinden im
Kampfe gegen überlegene Grundbeſitzer,7) um ſchließlich am
) Sattler, Grafen 4, Beil, 67.
) Ebb., Bell. 68,
) Sattler, Grafen 3, Beil. 91.
“) BWintterlin, Beil, 13.
5, Ebd., Beil. 12,
% Für die Zurüchaltung ber Grafen in ber Gewährung von |
Steuerfreibeit iſt bezeichnend, daß wir nur einen Fall nachweiſen
tönnen, in welchem bie Befreiung nicht irgendwie fachlich begründet
war: im Jahr 1347 befreiten fie die Weingärten Vlins des Schnitzers
in Winterbach von ber Steuer, und zwar auf Fürbitte der Hetzogin
Johanna von Ofterreih. — Steinhofer 2, S. 292,
N) Wie die Steuerhefreiungen bald von ben Grafen balb von
ben Gemeinden gewährt werben, fo wird aud ber Kampf gegen
bie Steuerfreigeit balb von biefen, bald von jenen geführt. Unter
den Rampfmitteln der Gemeinde iſt der Verſuch erwähnenswert,
die Trennung zwiſchen Inbaber und Gigentümer (f. oben ©. 62)
gegen bie Befreiungsanfprüde bes Tepteren zu verwenden; vral.
oben S. 65 N.2. Selbſt bei Widemgütern, bie fonit die größte
Sicherheit vor Steuern geniehen und bie auch ven Schatzungen
frei find {f, Abſchnitt IT), erichelnt eine ausbrüdliche Verlängerung
ber Steuerfreibeit nötin, wenn fie als Erblehen verlichen werben
(NReihafländ. Archivalurf. 1, S. 48; Gröningen 1449), Der Stabt
Tübingen gelingt es mit Hilfe der wirt. Mäte, bie Lehen ihrer
Vürger vom Klofter Bebenhaufen, bie im Elgenbetrieb bes Klofters
frei wären, ber Steuer zu unterwerfen. Brgl. folgenbe Urkunde:
Die Räte des Grafen Ludwig von Wirtemberg entieiben einen |
Die direkten Staatsftenern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
Ende unferer Beriode zu einem gänzlichen Berbot ber
Steuerbefreiungen zu gelangen. !)
Der mirtembergiihe Staat ift ein Spätling unter
feinen Genoſſen im alten Reiche, umd es ift daher nicht zu
erwarten, daf feine Urkunden dem Anfang der Steuer näher
fommen als andere. Wie in den meiften Fällen, tritt uns
auch Hier die Steuer fofort ala eine in ber Hauptſache
fertige Einrichtung entgegen; fortan wird fie jahrhunberte
lang eingenommen und bezahlt, ohme daß man ſich über
ihre Herkunft Rechenſchaft gegeben hätte, Erſt in ben
dreißiger Jahren des 19, Jahrhunderts, als die Abichaffung
der Steuer zur Debatte ftand, hat man fih aud lebhaft
mit der Frage nah ihrem Urſprung beichäftigt, und der
Gang der Berhandlungen, bie zu dem Bebeablöfungs-
aejeh vom 27. Oktober 1836 führten, *) ift von falſchen
hiftorifchen Vorausſetzungen nicht unmelentlid) beeinfluht.
Der damalige Streit, *) ob die Steuer eine Abgabe öffent:
lich » rechtlicher Art oder grundherrliher Natur fei, fann
troß einzelner Rüdfället) als zu Bunften der erfteren Mei:
nung entichieden betrachtet werben; an feine Stelle ift ein
anderet getreten, nämlich die Frage, ob der Urfprung ber
Abgabe in einer alten Heerſteuer zu ſuchen fei, „die feit
der Einführung der Lehnsmiliz von den nichtritterlichen
Ständen für ihre Befreiung von der Neichsheerfahrt ent:
rihtet wurde“, d) ober ob fie ohne Anknüpfung an etwas
anderes und ohne ein Entgelt für eine andere Leiftung zu
fein, von ben Landesherren im Zufammenhang mit ber allı
gemeinen Ausbildung ihrer territorialen Stellung neu eins
geführt wurbe. %) Unfere Urfunden tragen, mie gejagt,. zur
Entſcheidung diefer Streitfrage nichts bei. Wir könnten
zwar noch verfuden, aus dem „erbigen Beigeſchmad“, der
Streit zwifchen Mofler Bebenbaufen unb ber Stabt Tübingen, daß
bie Beingärten und Borlchen des Alofters, worauf bie Tübinger
Steuer fepen wollten, kraft ber Freibrieſe von ben Herren von Wir«
temberg frei jein follen; doch so mögen die von Tawingen
iren burgern, die lehen von dem gotzhuse zu Bebenlnusen
haben, uf dieselben ir lehenschaft wol stäre setzen; wenne
aber die leben, ir sye eines oder mere, unsern herren von
Bebenhusen zu iren handen komen oder ledig werden, so
sollen sie in aber fry sin und beliben nach lute der fry-
brief, die ale darumb von unsern herren von Wirtemberg
innehand. — 1428 {an samstag vor dem heiligen obersten
tag zu wihennechten, zu latin genant epyphania domini)
Januar 8, — (St, Getueralrep. 5, S. 501, Or. Pa.)
I) Oben ©. 66 9.2,
) Brgl. oben ©, 55 9. 1.
9 Über die praftiihe Webeutung ber Frage |. Eigeubrodt,
8.1 ff.
8, bei Metzen. Die ordentlichen bireften Staatöflenern bes
Mittelalters im Nürfibistum Münfter (1896), ©. 36 f.
*, Schröder, Mechtögelbichte 4, S. 611 (bach vrgl. dazu ehb,
S. 548).
) So G. v. Below, .®. Art, „Vebe*; vrgl. Derfelbe, Hi.
Zeitſchrift BO, S. 322 Fi.
Die bireften Staatsitenern in ber Graflhaft Wirtemberg.
nad Adolf Magner jever Steuer dauernd anhaftet, einen
Schluß zu ziehen auf die Schicht der Entwidlung, in welcher
ihre Wurzeln liegen, lommen aber aud; damit nicht über |
bie anderwärts durch Urkunden erhellte Zeit hinaus,
Die Steuer entfpringt einem unmittelbaren Verhältnis
zwifhen Staat und Gemeinde. Nicht bloß, dafı noch Feine
Landſtände zwiſchen beide getreten find; aud der Staat hat
zwiſchen fi und die Gemeinde noch fein Mittelglied ge-
fhoben; die Steuer ift in ihrem Wefen noch völlig unbe:
rührt von ber Mmtseinteilung, als deren Entftehungszeit im
allgemeinen das 13. Jahrhundert gelten kann.) Die Ge:
meinbe behauptet fiegreih ihre Tendenz, dem Staate zu
geben, mas des Staates ift, im übrigen aber alles unter
fih abzumachen. Die Bolfswirtichaft kennt außer Boden
und ®ebäuben nod feine Werte, deren Umgehung einen
großen Steuerverluft bebeuten ober bie nicht bei einer Be
ftenerung von Grund und Gebäuden mitbetroffen würden.
Dabei fehlt jeder Gedanke an Gleichmäßigfeit, an gemein: |
fames Tragen einer gemeinfamen Lat; die Steuer fteht
vielmehr aufer aller Beziehung zu ihrer Verwendung, fie
ift in feiner Meife durch irgendwelchen Bedarf beftimmt.
Die Mängel einer ſolchen Steuer, die Jahrhunderte hin:
durch unverändert bleibt und bie ebenfolange von Gannitatt
110, von Untertärfheim 153, von Ditingen 10, von Ren—
ningen 70 ®& Heller fordert, liegen auf der Hand, Worin
aber beitanden die Vorzüge, die ihr bis ins 15, Jahrhundert
als der einzigen, allgemeinen, ordentlichen, direften Staats:
fteuer zufamen, und bie fie auch nachher troß ganz anderer
Bedürfniſſe bis tief ins 19, Jahrhundert beftehen Tiehen ?
In erfter Linie fällt die Beftimmtheit der Steuer, fodann
das Verhältnis von Staat und Gemeinde hier wieder ins
Auge. Die emige Gleichheit eriparte dem Staat die jühr
lihe Feftfegung und damit Mühe und Koſten. Die einzige
Schwierigfeit bildete die Anlage innerhalb ber Gemeinde;
biefe aber war ganz und gar der Gemeinde felbjt überlaffen,
und wenn bie zu Unzuträglichleiten führen fonnte, jo wurben
bob immer nur bie einzelnen, niemals der Staat felbit
2. Speifung
Wie fih die „gemöhnlihe Steuer” trog aller Wand:
lungen im Staatsleben no jo lange Zeit behaupten konnte,
ohne von ben jüngeren Gliedern ihres Geſchlechts erbrüdt
zu werben, fo bat auch fie ſelbſt fich zur landesherrlichen
Steuer entwidelt, ohne bie in ber Hand ber Landesherren
ruhenden älteren Steuerrefte zu verdrängen oder aufzuſaugen.
Hohe Gerichtsbarkeit und Rogtei find in der Sandeshoheit
aufgegangen; aber bie Steuern, die fie noch für fih allein
vor der Ausbildung jenes Begriffs geihaffen haben, bewahren
ihre Sonderdafein und überfchreiten noch mit der landesherr:
lichen und mit ben landſtändiſchen Steuern die Schwelle des
19, Jahrhunderts.
In zahlreihen Orten Mirtembergs nennen bie Lagerbücher
') Brgl. G. v. Below, Territorium unb Stadt, ©, 284.
I. 69
davon berührt. Die Gemeinde, nicht der Staat, trat dem
Befger mit einer Steuerforberung gegenüber; fie konnte in
weitgehendftem Maße perjönlihe Verhältniſſe berüdfichtigen
und war, wo fie es unterließ, auch für bie Härten verant:
lich; foweit fid) alfo aus der Steuer politiihe Kämpfe er:
gaben, fpielten fie fih innerhalb der Gemeinde ab und
liefen das Verhältnis zum Staat unberührt. Gerade bie
ervige Gleihheit lonnte die Gemeinden am bejten an ben
Gebanten einer regelmäßigen Stenerzahlung für den Landes:
heren gewöhnen und damit auch bie Steuer wertvoll machen
zur Feſtigung der Beziehungen, die den Staat und bie ein:
zelnen Gemeinden miteinander verbanben; bei einem Steate:
gebiet wie dem unferen, das fi ganz allmählich aus Heinen
und Heinjten Stüden zufammenfegte, war alles von doppelter
Bedeutung, was ein Gegengewicht gegen bie fortwährenden
„Entfremdungs’gelüfte bilden konnte, Der Staat dagegen
hatte in der Steuer eine durchaus regelmäßige, faum durch
Ausfälle bedrohte, beträchtliche Einnahme, die ihm Jahr für
Jahr ohne jeden Schritt von feiner Seite zufiel; er hatte
fie nur in Empfang zu nehmen und zu verwenden, Da es
feiner befonderen Abmachung beburfte, um jedesmal bie
Höhe des Betrags Feftzuftellen, jo fehlte auch jebe Fuge,
durd welche die Landſtände die Steuer hätten unter ihren
Einfluß bringen können; auch nad Ausbildung der land:
ftänbifhen Steuer blieb dieje alte Steuer unangefochten in
der Hand des Landesfürften. Indem fie fo deſſen Stellung
verftärkte und feine Abhängigkeit von den Ständen milberte,
fhmädhte fie den im Finanzweſen ber alten Staaten ohne:
dies tiefgehenden Dualismus, nachdem fie wohl fon im
15. Jahrhundert die Ausbildung desfelben wenigſtens ver
zögert haben mochte, Im diefer Rolle als einer den Land:
Händen entzogenen Steuer blieb ihr eine gewiſſe Bedeutung,
bie zwar mit dem finlenden Wert der feftgelegten Beträge
dauernd abnahm, jedoch erſt mit der Vernichtung der alt«
wirtembergifhen Verfaſſung am 30, Dezember 1805 gänzlid;
aufbörte,
und Bogtredt.
neben ber „gewöhnlichen Steuer” die „Speifung“, bie eben:
falls in feftftehendem jährlichen Betrage gezahlt wird; !} fie
ift im der Negel Meiner als die Steuer, etwa !/e bis *"/s,?)
doch aibt es aud Orte, in welchen fih das Verhältnis um:
fehrt.?) In der Konftang der Summe gibt fie der Steuer
) Z. B. Beonberger Lagerbuch von 1389 überall; Stuttzarter
Lagtrbuch von 1451; Gannflatter Lagerbuch von 1473.
) 3.8. Dihingen Steuer 108, Speifung 3% E; Eltingen
Steuer 80 €, Speifung 41 8; Renningen Steuer 70 @, Spetfung
29; Ruit Steuer 30 Schilling, Speifung 10 Schilling; Scharn:
haufen Steuer 5® H,, Speifung 2E 9. (Nah ben Erhebungen
von 1831 geben im Oberamt Schorndorf fimtlide Yanbgemeinden
Speifung zufammen 16 f. 5 fr, Steuer zufammen 112 fl. 27 tr.)
®, Peinfelben, OU. Stuttgart, gibt (1451) 10 Schilling Steuer
und zu spiaung 1E2 54; Weil im Dorf, das feine teuer
1. 70
Die bireften Staatsſteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
nichts nad, jo daß aud hier die Erhebungen von 1831 ff. | handelt und mit der Speifung gleichgeſetzt.) Da ſowohl
meift mit unferen älteften Nachrichten übereinftimmen;*) auch
fie haftet „auf dem Gefamtverband der Gemeinde‘.?) Die
Städte find in der Negel davon frei.) Aus dem Umſtand,
daß Befreiungen einzelner Güter von ber Speifung wenig:
ftens im 14, und 15. Jahrhundert nicht genannt werben,*)
darf man vielleicht ſchließen, daß dieſe Zumme in der
Regel nicht durch Umlage, fondern aus den laufenden Ein:
nahmen ber Gemeinden aufgebracht wurbe. Auf den Ursprung
dieſer Zeiftung weiſt ſchon ihr Name hin: fie ift ein Erſatz
für ven Unterhalt, welchen die Glieder eines Gerichtäbeyirts
dem Richter und jeiner Begleitung fchulbig find.) Diefe
Herkunft ift in den Lagerbüchern gelegentlich gefennzeichnet, fo,
wenn dabei von ben drei Terminen die Rebe ift, an mel:
hen uriprünglich das Mahl eingenommen wurde, und wenn
gar noch beigefügt wird, daf an den drei Tagen, an melden
der Imbiß eingenommen wurde, jedesmal von ben Amtleuten |
Geriht gehalten worden feld) In den um 1350 entftan:
denen Zagerbüchern wird die Speifung noch nit erwähnt;
fie findet fich jedoch z. B. im Leonberger Lagerbuch von
1381 und weiterhin dann in denen bes 15. Jahrhunderts;
dies meift vielleicht darauf hin, daß die Speifung um 1350
nod) von bem Gerichtsbeamten, bem Vogt, eingenommen wurbe
und daß erft jpäter bie „Sellerei” auch dieſe Gefälle im
ihren Geichäftäfreis zog.)
An derfelben Stelle, wo in ben Lagerbüchern von
Eannftatt, Stuttgart, Leonberg und anderen die Speifung
erwähnt wird, ift bei weiteren, wie Maiblingen und Schon:
dorf, ebenfo regelmäkig von Küchengeld“ oder „Maidrind“
die Rede!) Die Ausbrüde werben früh als identisch be:
zahlt, gibt (1899) 4A H. ze spisung järlich; ebenfo Bernkaufen
(1451) 0 Steuer und 15 & H. Speifung.
1881 Ditzingen 2.30 fr.; Eltingen 28 il, 28 fr; Renningen
30 f1.47 fr ꝛc.
*) Dies der üblihe Ausbrud in ben Erhebungen von 1881.
) Se z. B. im Lagerbuch Stuttgart außer ber Hauptſtadt
auch bie Stadt Waldenbuch; ebenſo (1399) Leenberg; ſerner nad
ben Erhebungen von 1831 Grötzingen und Nürtingen; dagegen
gibt hier bie Stabt Neuffen Speiſung.
) Dabei ift die Häufung ber Nusbrüde, welcht in ben Steuer:
befreiungen üblich iſt, zu beachten.
*) Ural. G. Waitz, Deutſche Verfaſſungegeſchichte 9, S. 52:
„Die Dingpflichtigen hatten ba für ben Unterhalt bes Richtets und
feiner Begleitung zu forgen, was leicht mißbraucht und zu einer
Laſt werben fonnte.”
) Reyſchet 2,2, S. XXVIII, dazu Verhandlungen 4, &. 212.
r) Über ähnliche Abgaben im anderen Gebieten oral. Kogler,
Das landes fürſtl. Steuerweſen In Tirol (Archiv j. oſterr Geſch. 90)
S. 647: Kühenftenern; S. 662: Rafpenmal; ferner Schulte, Habe:
burger Studien II (M. 3.0. ©. 7, ©. 584 .): Herbergfteuern,
Baal, S. 49 ff.: Herberge, Nachtſelde; v. Below, 8b. 21, ©. 200;
G. Mayer, Deutfche ımb Franzöflfhe Verfaſſungsgeſchichte 1, ©. 63 fi. |
Bittner 8, BL f.
"3.8. Beutelsbah 1500 jährlih Steuer 40 8, Küchen⸗
geld 3°, @, Pfeffer 1 A, Betwein 9 Eimer 14 Imi, Zinswein
die Bezeihnungen jelbft wie bie Höhe der Beträge, bie
ebenfallö fejtgelegt find, Damit übereinftimmen, und da anberer-
feits in den öftlihen Ämtern des Landes eine ähnliche Ahr
gabe wie die Speifung erwartet werben muß, fo liegt ein
Grund vor, in die Bleihartiafeit der genannten Abgaben
Zweifel zu feßen.?)
Mit diefen Dingen berührt ſich noch eine weitere Gruppe
' von vielverbreiteten Abgaben, beren Namen an die Vogtei
anfnüpfen: Vogtrecht, Bogtlorm, VBogtroggen, Rogthaber,
Bogtmahl, Vogthühner und ähnliche?)
Die Vogtei ift ein beftimmtes Hectsverhältnis zu Ber:
ſonen und Sachen, das audı als Beſitz bezeichnet wird.) Man
rebet von advocatia, jus advocatie, jus advocatieium u. |. w.
an Städten,“) Dörfern‘) und einzelnen Gütern.) ebenfo an
einzelnen oder ganzen Gruppen von Menfchen;*) umgekehrt
von Gütern oder Leuten, die einem Herrn „vogtbar“ find.?)
Die Vogtei ift der fonträre Gegenfag zu dem Begriff Eigen-
7 Eimer 2 Imi; Strümpfelbad j. Steuer 81 ® 10 8; waidrind
30 ß u. ſ. w.
*) Vrgl. Reyſcher. Finanzgeſttze 2, %, S. XXVIII N.; bay
Lagerbuch Schomberf 1500: Clainheekbach järlich stur 13 0
kuchingelt 1 #10, haist waidrind, Rad ben Erhebungen
von 1881 if im Lagerbuch Hauberöbronn von 1500 an einer Stelle
von EM 108 Spelfung bie Mebe, während bie Auffhrift Küchen:
aelb lautet.
2) Nach einer Stelle im Lagerbuch Rohrbtonn 1562 (Meyfcer,
Finanzgeſ. 2%, ©. XXVIII) wird das jährliche Küchengeld oder
Maibrind „auf bie Kühe geichlagen“. Es ift nicht erfüchtlich, ob
bas häufiger ift ober ob es im biefem Fall darin feinen befonderen
Grund Bat, daß es fih um Beiträge zu bem Küchengeld einer
Nachbargemeinde banbelt,
9 Bral. Reyſchet, Finanzgeſttze 2,2, S. XXIII fi, und bie
unten folgenden Stellen. Über Vogtſteuer, bie vom Vogttecht wohl
zu unterfheiben ift, ſ. o. S. 56.
4 Vrgl. Wirt. Urk. B. 6, S. 175 (1265): ourtim in Barten-
bach, quam sub stipendio nnius modii avene atque unius
pulli camniprivialis jure advocatorio diu possederam,
Ahnlich ebd. 5, ©. 326 (1260).
53 3,8. Maag, Das babsburgifhe Urbar L, &, 883: uber
die stat ze Sulgen und uber dü gt, dü hienach geschrieben
stent, ist dü herschaft vogt.
3.8 Bir ID. 6, ©. 86 (1267): advocatiam in-
ferioris ville Terdingen; ebd. 8, S. 831: tertiam partem ad-
vocaciae in Gebfattel. Lagerbuh Gröningen 19850: nota ze
Eglolfshain ist daz dorf und die vogtay halbis miner herren
und daz geriht ist ouch halbes miner herren.
) Dies iſt bie Megel.
* 3.9, Wirt, Urk.B. 8, S. 864 (1264): quidam Rädigerus
nomine de Hödeheim jure advocatieio mihi attinens, — Cold.
diplom. Salem, 2 &. 102 (1278): jus advocatie, quod sibi super
Cünrado dieto Maosteli ex parte monasterii Lindaugensis,
enj idem C, propristatis titulo attinebat, competüt. — Witt.
Urt,®. 7, 430 (12765: Softer Pfullingen bat homines censuales,
qui nobis (dem König) et imperio ratione advocatie sou dominii
sunt subjeeti. Brgl. auch Cod, dipl. Salem. 1 &. 156 (1220).
73.8. Sattler 1, Beil, 121 (1861): Die Eplinger jollen
Die direften Staatöftenern in ber Grafſchaft Wirtemberz.
tum; derſelbe Gegenſtand, der dem einen einen ift, gehört
einem zweiten fraft Vogtrechts zu.')
Der Inhalt der Bogtei ergibt ſich ſchon ganz allgemein |
aus Aufammenftellungen wie: omne jus advocatie seu
potestatis vel juris,?) ratione advoestie seu dominii,’)
domini vel advocati,*) nullum jus advocasie vel dominii,’)
quilibet- advocatus in sua advocatia et jurisdietione,°)
Vogt und Herr, Vogt und Dorfherr,) auch „Obrigkeit und
Stab“ erideint mit Vogtei gleihbedeutend;*) dem Anſpruch
auf die Vogtei eines Hofes wird entgegengehalten, daß ber
Gegner leinerlei Recht habe ratioue advocatie vel cujus-
eungque dominü, unb um dies zu bemeilen, wird bargetan,
daß er nullam omnino in predietam curiam haberet juris-
dietionem,”)
Die Bogtei fällt alfo unter den allgemeinen Begriff
Jdominium, jurisdietio, Herrſchaft, Gerichtöbarleit. Aus
dem fcharf ausgeprägten Gegenſatz zum Eigentum eraibt |
ſich, daß Vogtei Herrſchaft ohne Eigentum it, alfo in ber
Kegel da gebraucht wird, wo es fih um Herrfhaft auf ober
feine Güter faujen, bie Wirtemberg vogtbar sin oder sturbar
sin oder zinssbar sin oder von in lehen sin,
N Wirt. Urk.B. 8, ©. 486: 1284 verlaufen Hebwig von Grü⸗
ningen unb ihre Söhne an Heiligfreugtal einen Dann um 2 En
mit allem Recht, ez si vogetai oder eigen. — Schmid, Pfalzgrafen
von Tübingen, Urkunden ©. 123: 1308 wird Kornweſtheim ar
Wirteinberg verfauft: Inte und gut, es ai vogdai oder aigen,
gesuht und ungesnlit. Ebenſo wird 1299 VBogtei bem „Erb und
Lehen“ gegenübergeftellt (Sattler, Grafen 4, &. 112). — Cod. dipl,
Salem. 2, &. 86 werten jura propietatis et advocatie unter⸗
ſchieden, Wirt. Urk. V. 6, S. 196 (1265) proprietas cum advo-
eatia enrtis verbunden Wirt, Urk.B. 5, S. 220 (189): W. von
Bartbaufen verzichtet auf jus omne proprietarium aut etiam
adrocatiam seu qwiequid in eadem curia juris habui, — Cod,
dipl. Salem, 1, &. 378 (1259): Graf Diepold von Aichelberg über
läßt dem Kofler Salem jus advocatieium quad habebat in
eurti Kuningen predieto ınonasterio jure proprietario perti-
nenti; ebb. 2, 8.150: Die Herren von Hewen, qui jus advo-
eatieinım habent ibidem in pussessionibus monasterii u. ſ. w.
Brol. auch unten M. 1, ierner Reyſcher, Stat., ©. 252 (Heffigbeim).
(Diefer Unterfcheibung entſpricht dann bie von zinsbarem und vogt:
barem But: 1362 wirb erwähnt ber Brief zwiſchen Wirtemberg un
@blingen um einsbar gut, umb vogtbar gut, — Sattler,
Grafen 1, Beil. 130; ähnlich S. 67, R.3, Ebenſo wird in ben
Lagerbühern von 18350 unterfhieden zwiſchen Bogtkern und Gült⸗
forn; vrgl. z. B. Rielingshauſen: summa des vogtkorns tenet.. ..;
summe des geltkorns .. .; ebenio bei Stuftgart: vogthliner und
gelthüner.)
) Wirt. Urk. B. 6. ©. 275 (1266).
) 666.7, S. 430 (1276),
) Ebd. 7, ©. 288 (1278).
* Ebd. 8, 5.42 (1216); ebenfo S. 200 (1231); vral. auch
Sattler, Grafen 1, Beil 16.
ı Wir. Urt.V. A. S. 452.
) Bral. Knapp, Beiträge 5. 113 5.; Verhandlungen 4, ©. 208;
Revier, Stat. ©. 215.
2) Reyſchet, Stat. S. 252 (1522),
) Wirt. Url. B. 3. ©. 344 (1234).
L 71
an frembem Eigentum handelt oder wo fonft ein Anlafı
ift, die beiden verſchiedenen Nedhtönerhältnifie auseinander:
zubalten oder fich gegenüberzufegen.
Dabei ift ed gleihaültig, ob der dem Woat gegenüber
ftehende Eigentümer geiftlihen oder weltliden Standes ift.
Zwar überwiegt in unjeren älteren Urkunden bie Bogtei auf
geiftlihem Gute; fie teilt aber biefe Einfeitigleit nur mit
unierem Urfundenbeftande jelbft, ohne daf die Vogtei auf
weltlichen Eigentum ganz verloren ginge: jo verfauft 1258
Pfalzgraf Hugo von Tübingen fein jus advocatie sive juris-
dietionis an einem Hof, befien Eigentum dem Schultheißen
von Dornftetten zuſteht; 1) 1283 fchenlen die Grafen von
Aichelberg das jus advocaticium eines Hofes in Altbach,
der einem Eflinger Bürger gehört,?) und regelmäßig wird
die wirtembergiiche Obrigkeit auf den ihr unterftehenben
Eplinger Beiigungen mit Bogtei?) bezeichnet!) Die für
den Einzelfall ausreichende Vermutung, daß bier ein auf
geiſtlichem Eigentum ermachjenes Vogteiverhältnis trotz Befig-
wechſel beihalten wurde, verfagt, fobald bie Lagerbücher
unfere Kenntniſſe bereihern: bier ftehen die mit Vogtrecht
belafteten Güter geiftliher und meift weltliher Eigentümer
in großer Zahl und in bunter Mifhung nebeneinander’) fo
daß es ebenſowenig möglich ift, an zwei verfchiebene Ber:
hältnifie zu denlen, alö es angeht, die Bogtei an weltlichen
| Gut auf bie Vogtei an aeiftlihem Beſitz zurüdzuführen. Da
nun nicht zu bezweifeln iſt, daß das Vogtrecht ala Abgabe
aus der Vogtei als Rechtöverhältnis abzuleiten ift, fo werben
wir annehmen dürfen, daß es fi hier im der Regel um
Güter handelt, bei welchen die Landeshoheit fremdem Eigen:
tum gegenübertrat, alſo um folde Teile des werdenden
Staatögebietes, welche ben Grafen urſprünglich lediglich fraft
öffentlichen Rechtes gehörten.®)
i) Wirt, Urt.B. 5, S. 2367: er verfanft jus advrocatie sive
jurisdietionis, quod in euria sita in Nidertalh, cujus pro-
prietas ad B. seultetum de Dornsteten spestare dinoseitur,
sive in bonis eidem curie attinentibus habuimus, an ben
Schuftbeiten und feinen Schwiegeriohn um 35 U. —
) Wirt. Utk. B. 8. 8.880,
*) Bral. oben GEN, 13 Eßlinger Urkundenbuch 1, S. 154 (1802);
Sattler 1, Beil. 196.
*) Bral, ferner Wirt. Urk.S. 6, ©. 169 (1266); Cod. dipl.
Salem. 1, &, 816 (1259).
>) 8.8. Öffingen 1950: Vogthaber: item Heinrieh der
Mayger git von sim hofe 1 mod. vogthabern; idem von
Hasenzagels lehen 4 sump, vogthabern, Item Albrecht der
ı Mayger ux sinem hofe 1 mod. vogthabern. Item uz der von
Madelherg hofe 1 mod, vogthabern. Item Trutwin des
Oßsers tohterman uz sinem hofe und ux dem elainen lehen
10 sump. vogthabern ete.
* In Beinftein, O. A. Waiblingen, wo Mirtemberg 1860
11 Sch. Kernen und 11 Sch. Moggen Bogtlorm bezieht, bat bie
Herrfchaft font nur MO M Heller Steuer, 8E Heller Welbrind,
' einige Zehnten, Zollhaber und an Rinfen nur 2 Schilling aus einem
Garten und 1 Schilling nad ber Zelg aus brei Morgen Uder,
Die Höfe, bie in Öffingen 1850 Wogthaber geben, find
J. 2
Das reiche Urkundenmaterial, das und über ben Inhalt
der Vogtei Aufihluß geben will, ift, auch abgefehen von
den vielen Fälſchungen, nur mit Vorfiht zu gebrauchen.
Seiner Herkunft entfpredend nimmt es in der Regel gegen
die Bögte Stellung, indem es ihnen unberechtigte Yusbeu: |
tung vorwirft und durchaus einfeitig bie bloße Schutpflicht
der Vögte betont, Die Grunblofigfeit der lehteren Auf:
faſſung erweiſt fich, fobald die Geiſtlichen die Vogtei über
ihre Güter in Die eigenen Hände befommen haben: zmei
wichtige Urteile, welche das Mirt, Urkundenbudh zu Gunften
der Bögte enthält, find für Klöſter und gegen deren Hinterfafjen
gefällt worden: im Jahr 1240 wird das Rodungerecht des
Vogtes auf ven Allmanden jeiner Bogtei feitgeftellt') und
dad Urteil auf die Rechte des Klofters Maulbronn in Ötis:
heim angewandt. Ein Urteil des Sandgerihts Sulz vom
Jahr 1274 verbietet zu Gunften des Hlofters Weingarten,
daß bie Untertanen ohne Einwilligung bes Herrn ober Vogtes
bei anderen Schulden machen, welche fie zu mehr ala 5 Schil⸗
ling im Jahre verpflichten?)
Hier berühren uns die Rechte und Pflichten der Vögte
nur infofern, ala fie zur Erklärung ber daraus erwachſenen
Abgaben bienen.
12, und 18, Yahrhunderts zeigen uns die Quellen bes
14, Yahrhunderts durchaus feite und erftarrte Verhältnifie,
welche fih bis ins 19. Nahrhundert kaum mehr verändert
haben.
Die vogteilihen Abgaben laften jet bald auf einzelnen
Gütern — Höfen, Adern, Weinbergen, Häufern ıc. — bald
auf ganzen Dürfen, Sie werben faft ausnahmslos in
Naturalien entrichtet. Bei Belaftung einzelner Hüter herrfcht
häufig innerhalb der Gemeinde Gleihmäßigkeit in der Höhe
der Berpflihtung: fo ..B. in Schwailherm DU. Waiblingen
neben etwa 25 Hofraiten je zwei Simri Boatlorn und eine
Gans; *) in Beihingen find 18 Morgen Ader vogtbar, die
je ein Simri ihres Erirags, im Brachjahr je 3 Heller neben.*)
mit Zinfen nicht angeführt, müffen alfo frei ober anderen Herren
Ans bar fein,
’) Wirt. Urf.®. B. S. 462: quia sententistum est coram
nobis in judieio sollempni apud Wimpinam, ut quilibet ad-
vocatus in sua advooatia et jurisdietione de commumnitate,
que vulgariter almeinde appellantur, novalia, que niurut
dieuntur, colere debeat et conquirere ..., volumus et man-
damus anctoritate imperii, bak niemand das Stleiter Maulbronn
hieran im Ötisheim hindert. — (Die Urfunbe auch noch weiter für
Almanbmupung wichtig.) — Über bie Mechte ber Bögte in ber AU:
mand j. au Verhandlungen 4, ©. 209 (bie Urlunde von 1884).
) Wirt, Url. B. 7, ©. 289,
”) Lagerbuch Waiblingen 1350.
*) Lagerbuch 1950 (Beibingen): item min herren hant ouch
da ligend 18 morgen aggers, die vogtbar sint; derselben
morgen git ieglicher 1 sumpri nach der zeige was daruf
wehsset, und s» sie ain brauch ligent, so git ieglich morgen
8 heller. — &8 gehört zum Zielen bes Bogtlorns, baf cs jährlich
gegeben wird, während bie grundherrliche Abgabe von einzelnen Adern
in ben Brachjahren wegfält; oral. 3. B. Lagerbuh Waiblingen 1350:
Die bireften Staatsiteuern in ber Braffchaft Wirtembern.
Es fommt vor, daß ber Betrag des Vogtrechts in eimem
Dorfe als feititehend gilt, fo daß das Vogtrecht eine Art
Necheneinheit wird: der gibt ein, jener 2 Vogtrechte 1c.')
Anderswo herrſcht dann wieder große Werfchiedenheit; fo
find in Warmbronn 12" Huben vogtbar, deren Bogtlorm
zwiſchen 1Ys und 11 Simri Dinkel ſchwankt.) Mo bas
Vogtrecht auf der Gemeinde Iaftet,’) fehlen meift nähere
Angaben über die Art, wie es aufgebradht wird; was an
fih wahrſcheinlich iſt, daß es hier wie bei der Steuer ge
halten wurde, ift einmal ausbrüdlich beftätigt.*)
Im Jahr 1448 findet fih in dem Entwurf eines Ver:
trags zwiſchen Wirtemberg und Bebenhaufen die Beftim-
mung, baf das Rlofter ben Gemeinden Plieningen und Echter⸗
Dingen jährlich je 1 ® Heller als Beitrag zu dem Vogtmahl zu
geben habe;*) dies weift wohl darauf hin, daß die „freie
Hand“ ihre Aniprühe aud) auf das Vogtrecht ausjubehnen
versuchte, Bei den fpäteren Erhebungen findet ſich eimige-
mal die Hegel, daß die Häufer, welche ben Bogthaber geben,
. vom Rauchhaber frei find und umgefehrt ;°) vielleicht ergängen
Im Gegenfag zu den Streitigfeiten bes |
fih bier eine vogteiliche Abgabe mit einer foldhen, bie ber
Gerichtäherr auf feinem Eigentum erhält.?)
Die vogtherrlihen Einkünfte find wohl nicht bloß aus
der Vogtei im allgemeinen herzuleiten, fondern ftehen vermut:
lich mit der ben Kern der Bogtei bildenden richterlichen Tätigkeit
in engerer Verbindung. Diele zeigt früh zweierlei Anſätze
zur Entwidlung von Forberungen, fofern dem Bogte ein:
mal ein Drittel der Gerichtögefälle und außerdem Unterhalt
für ihn und feine Begleiter und für ihre Pferde zuſtand.
Gerade auf den letteren Anſpruch weift das „Vogtmahl“
dauernd hin; vielleicht gehen aber auch die anderen Vogtrechte
diz ist daz vogtkorn; dann: diz git man nach der zelge.
Ober Leonberg 19350: Nota diz sint miner herren korngelt, von
vogtkorn und ouch nach der zelge.
!) Lagerbuch 1850 (Bernhaufen auf ben Fildern): dis sint
vogtreoht. Item Swickerin git 1 vogtreht us irem gesesze;
item der Hemmling git 2 us sinem garten; Waidenlich 1 us
sinem gesezze etc, (im ganzen 45).
) Lagerbuch 1360.
) Z. B. Lagerbücher von 1850. Beinſtein: 11 mod. kern
und 11 mod, roggen vogtkorns; daz git dax dorf gemain-
lichen. — @ltingen: nota so git daz dorfe uberal jerliche uf
Martini 40 malter dinkels ze vogtkorn. — Rutesheim: item
die von Rätmarsheyn gebent jerliehen ze vogtkorn 94 malter
roggen, 24 malter habern und seezet man dazselbe vogt-
korn in daz dorf als die stinre, Kuppingen (1495): 20 Malter
Bogtkorn; git daz dorf gemainlich., — (In den Erhebungen
von 1831 ff, fehr Häufig.)
) S. letzte Note (Rutesheim).
) St. Rep. Stuttgart, B. 88a,
) So bei Nedargröningen und Hofen.
) In fpäterer Zeit finden wir mandmal eine Zwiſchenſtufe
wiſchen Belaflung einzelner Güter und ganzer Gemeinden, Brgl.
3. B. bie Erhebungen 1831 zu Dipingen und Heimerbingen: „mac
bem Lagerbuch find bie Gemeinden ſchulbig, bie Bogtirücte im
Finer Summe abjuliefern, ob biefelben gleich auf einzelne Güter
umgelegt find.” hnlich auch fonft.
Die bireften Staateſteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
darauf zurück: die Geringfügigkeit ber Beträge, die faft aus⸗
ſchließliche Verpflichtung zu Naturalleiftungen, befonders auch
zu Haber, ſcheint fih damit am leichteften zu erflären.
Mit der Entwidfung ber Landeshoheit im 14. und 15.
Jahrhundert verliert die Bogtei in den meiften Fällen ihre
Bebeutung; je mehr ſich die das Stantögebiet umfclingen: |
‚ vermochte; wenn trotzdem felbit die Lagerbücher ben Unter
ſchied nicht bei jedem einzelnen Gut burdführen, jo zeigt
den Bande feitigen, deſto weniger fommt es in Betracht,
ob ein Gut dem Grafen eigen ift oder nicht, deſto geringer
mar ber Anlafi, die Vogtei befonders zu betonen. Und je
mehr ſich die Vogtei in der Landeshoheit verliert, deſto
einfeitiger tritt der finanzielle Nusdrud, den fie gefunden |
bat, hervor, To daß das Wort „Vogtrecht“ ſchließlich nur
noch eine Abgabe bedeutet. Diefe hat fi, wie ſchon oben
erwähnt, als feiter Nieberfchlan eines überwundenen Rechts:
verhältnifjes an jehr vielen Orten bis tief ins 19. Jahr⸗
hundert erhalten, An anberen Orten mag fie unter fonftigen
Abgaben verfchruunden fein: weniaftens legen ſchon die Lager:
bücher von 1850 feinen großen Wert mehr auf die Unter |
I. 73
fcheidung ; bei Rielingähaufen z. B. werben zahlreiche Abgaben
verfchiedener Art aufgeführt, ohne daß der Rechtsgrund bei
ben einzelnen erfichtlich wäre; nur bei ber Summierung ber:
felben wird dann zwiſchen „Vogtkorn“ und „Geltkorn“
unterfchieden; ähnlich ift es bei Stuttgart!) Dies beweift,
dab man die beiden Abgaben wohl auseinanderzubalten
das nur, daß ihm wirkliche Bebeutung ſchon jest nicht mehr
zufam.?)
Sofern Speilung und Vogtrecht zu einer Amtshand-
fung ber Grafen in Beziehung ftehen, letzteres zudem ur
ſprünglich durch die Gigentumäverhältniffe ded davon be-
troffenen Beliges bedingt ift, tragen Diefe Abgaben von Haus
aus einen gebührenartigen Charakter. Erit feit die Erinne
rung daran geihwunden ift, ohme dak die Abgaben felbit
davon berührt morden wären, nehmen fie mehr und mehr
das Weſen einer Steuer an.?)
3. Der Laudſchaden.
Steuer, Speifung und Vogtrecht find Ericheinungen,
die uns in weiten Gegenben Deutſchlands mit gleichen ober
ähnlichen Zügen begegnen; mwirtembergiihe Staatöfteuern
find fie nur, fofern fie von den Grafen von Wirtemberg
auf Grund eines in ihre Hand gelommenen öffentlichen
Rechtes erhoben werben, nicht aber in dem Sinne, daß wir
nach ihnen die jchöpferifche Kraft des jugenbliden Staates
bemeilen könnten. Erſt im Laufe des 15, Jahrhunderts
finden wir unter den regelmäßigen Zeiftungen bes Zanbes
ein Gebilde, das wir als die Frucht eigener Staatöfunft
anjehen dürfen, ben fogenannten „Landſchaden“, deſſen
Blütezeit in die zweite Hälfte des 15. und in den Anfang
des 16. Jahrhunderts fallt. Als eine feltene Erjcheinung
in ber deutſchen Steuergeſchichte!) nimmt der Landſchaden
in befonderem Make unfer Intereſſe in Anſpruch; anderer:
) Meyicher, Flnamggelee 2, 2 &. LVI N. 284 führt eine |
Salbuchflelle von 1758 an, wonach es damals In der Hereichaft
Biefenfteig auch einen Landſchaden gab; er erfcheint bier ſchon
1688/39 im ber Jahresrechnung bed Mentmeifters von Wieſenſteig
(St), wo e8 beiht: Fürn landtschaden; mit urkund des statt-
pflegers von der gemeinen statt zue Wüsensteig dene uf
Michaßlis 1698 verfallenen landschaden, thuet 14 fl. Diefer
iR pwar Hinfichtlih des Inhalte, mit aber in der Dedung bes
Schabene mit bem wirtembergiſchen verwandt und urinrünglich
wohl von biefem abhängig. — Sonſft ift mir nur eine Stelle aus
einer babifhen Urkunde von 1494 (Zeitſchr. f. Geſch. d. Ober |
rheins 6, 1856, ©. 26) bekannt, wo Marfaraf Ehriftopb fagt: und
als wir in unserm fürstenthum und landen auch macht haben,
nach gelegenheyt der leuffe lantschaden, schatzung und
derglichen uffzusetzen und zu nemen. Nah einer Mitteilung
bes Großh. Geuerailandesarchivs in Sarlarube iſt jedoch dort nichts
über einen Landſchaden erhalten, weshalb anzımehmen if, daß ber
Markgraf nur im hyypothetiſchet Weiſe von Einführung bes ihm
wohl von Wirtemberg ber befannten Landichadens ſpricht.
Bürttemb. Zahedikder 1904, Heft 1.
ſeits ergibt ſich gerade daraus auch die Unmöglichkeit, Lüden
in unſeren wirtemberaifhen Quellen aus parallelen Ent:
mwidlungsreihen zu ergänzen, fo daß wir eine nah allen
Seiten bin abſchließende Darftellung hier nicht erwarten
dürfen.
1, Vor der Mitte des 15. Jahrhunderts haben wir vom
Landſchaden nur wenige Spuren.) Einmal wurde im ‚Jahr
1443 dem Eigentümer des Stiller-, Goll:, auch Stuberfchen
Hofes neben Freiheit von allen Steuern, Echatungen und
Dienften auch Freiheit vom Landſchaden gewährt’); ferner
gefchieht in einem Abfommen zwiſchen Kloſter Alpirsbach
und der Stadt Domhan tiber Steuer im Jahr 1446 auch
i S. S. 71 R. 1,
) Ebendeshalb iſt auch leicht erklärlich, daß man frühzeitig
das Vogtrecht auch dann beibehlelt, menn ber Empfäͤnger zu ber
Bogtel auch da® Figentum bes betr. Gutes erwarb,
Zum Bogteeht ꝛc. oral, ©. v. Below, Hiſt. Zeitfchrift 68,
3.300 (gegen Lamprecht, Deutſches Wirtichaftelehen Im Mittel:
alter 1 8. 1062 #.); feruer Baaſch S. 17 5., 241.; Bechteld, Vie
Entwidlung ber Yandeshobeit in Deutſchland. S. 133 H_; Luſchin von
Ebengteuth, Geſchichte des älteren Gerichtaweſend in Öfterreich (1879
| 8. 152 bie 159; Schulte, Habsburger Studien IL, M. 2.0.8 7
(1886). 536 #.; Ar. d. Wuh, Jeitſchr. f. Schwelzeriihes Mecht,
vr. 18, ©. 14 N; E. Mayer, Deutihe und frangöfifche Ber:
faffungsgeichichte 1, S. 16 ff.; Bittner ©. 580 fi.
* Das von Reyicher, Statutarrehte S. 515 f. gegebene, von
| ihm ans (Ende bes 14. Yahrhumberts gefegte Stüd laßt ſich ſchon
nach ber Schrift (St. Rep. Bradenheim) mit Beimmtbeit ans Ende
| bes 15. Jahrhunderts verweilen und bat auch inhaltlich bie erft
1477 gewährte Befreiung Kirchheimo a. N. vom Lanbihaben (ebd.
S. 520) zur Borausfegung.
) Brgl. Berbanblungen ber Kammer ber Abgeorbneten 1835.
Berter Band S. 19% (aus bem Vortrag bes Abgeordneten Rauter
| om Geſen über Veben).
10
I. 74
des Landſchadens Erwähnung, ') und endlich haben wir aus
dem Jahr 1446 ein Übereinfommen zwiſchen Graf Ludwig
zu MWirtemberg und den Mitbefitern des Dorfes Ehningen
DM. Böblingen.) Auch in der zweiten Hälfte des Nahr:
hunberts werben die Zeugnifle zunächſt nur langſam häufiger:
1451 erhält die Stadt Tübingen eine Unterftügung zum
Mauerbau in Beftalt einer Befreiung vom Landſchaden;*)
1458 ſchlichtet Graf Ulrich von Wirtemberg einen Streit
zwifchen ber Stabt Kirchheim und den zugehörigen Amts:
fleden über die Verteilung des auf das Amt aehenden „ae:
meinen Landſchadens“: ) einen ganz ähnlichen Streit finden
wir 1475 im Amt Cannftatt,’) 1470 wird in ber Schat⸗
zungsordnung wie auf die Steuer jo aud auf den Land⸗
ſchaden Bezug genommen?) Am Jahr 1481 find unter
Beſchwerden der Neuenbürger Amtöfleten auch folde der
jet babiihen Gemeinde [Grünen:] Wettersbach über die Höhe
und über bie Erhebungäfoften des Landſchadens enthalten. ?)
Endlich wird da und dort in einigen weiteren Fällen neben
anderen Vergünftigungen aud; Befreiung vom Landſchaden
verwilligt.®) Der Wert diefer Quellen, die teilweiſe faum
mehr als den Namen Landſchaden enthalten, wird noch be:
einträdhtigt dabdurch, daß fie alle aus der Zeit der Landes-
teilung ftammen und nicht ohne weiteres zur gegenfeitigen
Ergänzung herangezogen werben dürfen; bei einem fo jungen
Inſtitut, wie es ber Landfchaben bei der erften Teilung im
Jahr 1441 zweifellos war, muß für die Möglichkeit un:
gleicher Entwidlung in beiden Landeshälften Raum gelaffen |
werden, zumal bei jo verſchiedenen Schiejalen, wie fie die
beiden Teile hatten,?) und unter fo verſchiedenen Perſön⸗ |
lichfeiten, wie eö z. B. die Grafen Ulrich V. in der Statt:
*) 1446 (nf! samstag nähst nach aant Margreten tag) |
Jull 16 werden Kloſter Aipirsbach und die Stabt Dornhan dahin |
verglichen, baß das Kloiter für alle Güter, bie das „Steinhans* |
bieher bat, jährlich den Bürgern zu hilf an ir stur gibt an Mar:
tini & Viertel Kernen und ben Haber bazı, und zu dem Maientag
16 Schilling H., und bafür von ben Bürgern umbefünmert bleibt, |
os sige sturan, lantschad oder ander ir gewerff halb, — St.
Rep, Alpirobach Or. Ba.
) &, Bellage 8,
*) Tübinger Blätter III ©, 18,
8. Beilage 4.
9) Rehſcher, Sanımlung altwürttembergifcher Statutarredhte
S. 6B4 f.
2) Reyſcher, Stenergefepe 4, ©. 10; vrgl. außerdem vor allem
Bell, Da.
78, unten 5, Bl.
* 1464 ber Stabt Wiltbab auf 10 Jahre (urgl. S. 57 R.):
1472 ber Kirche zu Marbach für eine Gült in Möglingen (S. 61
N. 5); 1477 dem Dorf Kirchheim a, N. (Mepfcher, Statutarrechte
€. 520 fi); 1478 dem Dorf Rotenberg (Reyſchet, ebd. S. 635 f.);
1471 dem Klofter Ffullingen (Befolb, Virginum sacrarım monu-
menta, S, 25).
) Man vergleihe nur in bem einen Eanbesteil bie lange Bor
munbicaftsgeit 1450 ff., im anberen ben Stäbtefrieg unb fpäter
bie Gefangenſchaft des Grafen,
Die bireften Staattfleuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
garter, Eberhard im Bart in der Urader Landeshälfte
waren.!) Erſt mit der Wiedervereinigung des Landes im
Münfinger Vertrag beflert ſich aleichzeitig der Stand unferer
Duellen ganz bedeutend; für die nächſten Jahre, 1482—90,
verwahrt das Stuttgarter Staatsarchiv fehr zahlreiche Land:
ſchadensrechnungen einzelner Ämter, denen häufig noch andere
Stüde, wie Berichte, Bitten um Erleichterung und ähn:
liches, beilienen,*) fo dafı fich jet ein zuverläffiges Bilb bes
Landſchadens neben läßt. Es bürfte ſich empfehlen, zuerſt
ins Volle zu greifen und aus dem Stoff diefer Yahre das
Mefen des Landſchadens in der Hauptſache Flarzuftellen,
um dann erft weiter zurüdjugehen und einzelne Punkte
näher zu unterfuchen.
Der Geſchäftsgang beim Lanbfchaden mar fol:
gender: gegen Ende des Nehnungsjahres, das beim
! Landihaden allgemein auf St. Gallentag (Dft. 16) ablief,
erließ der Graf eine Aufforderung am die Vögte, ben in
ihrem Amt im Lauf bes lebten Jahres ermachlenen Land:
ſchaden einzuſchicken.) Der Bogt ober fein Vertreter bes
rief darauf die Schultheifen feines Amtes zu fih, um mit
ihnen den Landſchaden zu beichreiben.t) Diefe ver:
fammelten fih in der Regel Anfang Dftober um den
Amtsvorſteher und brachten hier einzeln vor, was feit ber
fetten Abrechnung in ihren Gemeinden auf den Landſchaden
genangen und von ihnen?) inzwiſchen bezahlt worden war:
auch Nacträge zu früheren Jahren mwurben jetzt noh an:
gemeldet.*) Au den Angaben der Schultheißen fam dann
N Bral. die Charafteriftifen in Nauclers Chronika (1579)
\ ©. 1108, 1114 9.
) Rep. Landſteuern, 8. 40 unb 41.
) Huf diefe Mufferberung berufen fich bie Bögte in ber Regel
bei der Finienbung des Lanbichabene; f. Beilage B.
) Groninger Landſchaden 1486: angeschlagen in der wochen
nach Michahelis (bit Oft. 5); Serrenberger Lanbſchaden 1488,
eingeſchidt uf mitwoch nach Franeiaei (Of. 8); Marbacher Land:
ſchaben 1484, eingeihidt mitwoch nach Dyonisii (Oft, 13); ein:
mal ſchon angefhlagen in ber Woche nach exaltacionis erucia
(Sept. 14). — Mofenfelder Amtoſchaden 1486: 16 5 6 b hond
die amptlut us den dörfern und etlich richter, als man den
landschaden angeben und in geschrift gestellt hat, verzert,
Leonberger Amtelhabden 1489: item 8 & verzert, als man den
landschaden angeschriben hat... (ähnlich wieberhell), Ge:
legentlich wird hiezu auch ſeitens des Amtes ein Ausſchuß beftellt:
Uracher Lanbſchaden 1489: item by Hansen Volken zu Urach
ist verzert worden vom vogt, vorstmaister, keller und an-
dern, #0 vom ampt darzu erwelt und beruft sind, bis der
landschad an mentag, an zinstag vor Galli a, 89 abgerechnet
ist: 5852. Daß mit biefer Abrechnung das Belchreiben ge:
meint iſt, ergibt ſich aus dem Datum und ans ber Überfehrift des
Landſchadens felbft: „abgerechnet an”,
°) Daß De Amteſtadt wohl auch für den in ben Dörfern ent:
ftanbenen Landſchaben vorläuftg mit ibrer Kahſe eintreten mußte,
zeigt ſcheu die Kirhheimer Urkunde von 1458, Beil. 4.
% Bemerkungen wie „wurde fernb nicht eingeſchrieben“, „it
fernb vergeflen werben“ find bäufig; vrgl. Beil, 7.
Die bireften Staatefteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
häufig als weiterer Poſten eine Rechnung des Sellerä '),
alfo eines landeäherrlihen Beamten, für Ausgaben, die er
in feinem Amte gehabt und bezahlt hatte und bie fachlih
in ben Landſchaden aehörten. Mit ber Aufzeihnung war
wohl immer eine Prüfung ber einzelnen Beträge verknüpft, *)
Alles zufammen bildete den im Amt felbft erwachſenen Land:
ſchaden und wurde mum, in ber Kegel mit bem gleichzeitig
aufgezeichneten Amtsſchaden“ und häufig auch mit bem
„Stabtihaben” und einigen Bemeinderebnungen verbunden,
vom Bogt an den Grafen ober an feinen Zanbjchreiber
nah Stuttgart geihidt.?) Eine Zehrung beim Boat oder
in einem Wirtshaus beichloß regelmäßig die Arbeit ber
Amtäverfammlung. *)
In der Ranzlei wurben die eingelaufenen Landfhabens:
redinungen geprüft unb mit ben beiliegenden Amts: und
Stabtfhadensrechnungen verglihen. Viele von ihnen tragen
die Auffchrift gerechtfertigt” und enthalten korrigierende
Bemerkungen, wie: „aehört in Amtſchaden“: „gehört ins
Amt”; „gehört meinem Herrn zu bezahlen“; „Toll der Forſt⸗
meifter auärichten‘‘; bei einer Zehrung wohl aud: „ſoll be
sahen, wer's gegeſſen hat“, und ähnliches.®) Dann wurben
die Landſchadensrechnungen aller Amter addiert, und zů
diefer Summe wurbe noch ein weiterer, am Sof felbft er |
wahjener Teil des Landſchadens, die „MWanenfteuer”,®) |
beigefügt.
Diefe Geſamtſumme des Landſchadens wurde ſodann
in der Kanzlei, vermutlich vor allem vom Landſchreiber, auf
die einzelnen Amter umgeleat?) und jedem Amt fein noch zu
entrichtender Betrag mitgeteilt.*) Hier in den Ämtern ver:
ſammelten ſich bann meift abermals der Vogt und die Schult:
heißen, diesmal, um ben Zanbihaben zu „zerichlagen“, d. h.
um ben bad Amt treffenden Geſamtbetrag nad einer herge:
brachten Amtömatrifel unter bie einzelnen Gemeinden zu ver:
3.8, Göppinger Landſchaben 1484: landschad, »0 der
keller usgeben hat,
) Brgl. Herrenberger Vanbihaben 1487. Nemmingeheim
wollte einen auchtschilling ven 9 ft. in ben Landſchaben bringen,
darwider ist das ampt gemeinlich, vermeint nit schuldig sin,
den von R, ir aucht uszeriehten; doch so setzent sie es x.
m. g. hern. — Leonberger Amtfhaben 1489: 3 # verzert, als
man den landschad angesehriben hat und darnach mit den
amptluten gerechtvertiget und zuletzt gen Siutgart nber-
schigkt. Die Ordnung von 1489 (Reyfcher, Reglerungégeſehe 1,1)
macht befonbere ben Vogt bafür verantwortlich, daß nichte Unge—
höriges in ben Banbichaben fommt.
8, Beilage 8.
9 S. 74 N. 4. Der Rame Amtsverfammlang findet fih noch
richt.
Der gerechtfertigte Landſchaden ſcheint jedem Amt erit mit
dem Unsichreiben bes nächſten Jahrs wieder zugegangen zu fein;
url. Beil EN.
9 Über dieſe weiter unten.
N Eine ſolche AZufammenftelung unb Verteilung des gelamten
Lanbihabens ih nicht vorhanden. Brgl. Beil, 6, 8 mit 9,
6, Beil. 5a.
1. 75
teilen. !) Gleichzeitig wurbe feitens des Amtes ein befonderer
„Schabeneinnehmer‘ beftellt oder der Keller mit dem Geſchäfte
bes Einzugs beauftragt, bod fo, daß auch ber lettere bafür
eine Belohnung feitens des Amtes erhielt.*) Much mit diefer
zweiten Tagung war regelmäßig eine Zehrung verfnüpft.?)
Rah dem „Zerichlagen” des Landſchadens trat wieder
die Gemeinde in ihre Rechte; fie hatte nun ganz wie bei
der Steuer freie Hand, ihren Landſchadensanteil in der ihr
zufagenden Weiſe aufzubringen.) War dies geichehen, To
begab fih ber Schultheiß mit einem Richter zu dem be
ftimmten Schabeneinnehmer, rechnete mit Diefem ab und
bezahlte die Schuld feiner Gemeinde am Landſchaden,“)
d. h. mohl die Differenz deſſen, was im letzten Jahr in
der Gemeinde felbft an Landſchaden erwachſen, und defien,
was jeht beim „Zerichlagen” des Landſchadens auf fie ge:
legt war. Aus diefen Beträgen wurden mohl zunäcft die
Anforderungen des Hellers an ben Landſchaden befriebint
und dann nad Beendigung des Einzugs bie Angebühr bes
Amts, d. h. wieder das Plus des aufgelegten Landſchadens
über den vom Amt felbft eingereichten Landſchaden, unmittel:
bar nad) Stuttgart in die Landſchreiberei abgeliefert. *)
2) Tübinger Landſchaden 1486; item 4 A 18 3 verzerten
ober- und undervögt mit allen schnitheissen, do man den
landsehaden zerschlug. — Galwer Landſchaben 1487: item IR
288h. dem vogt für das male, als man den ferndigen
landschaden zerschlug: item 2 3 8 h. uf dasselb male zu
nachzech (äbnlih 1488). — Gannflatter Amteſchaden 1486: item
1#%8 8 der vögtin zu Cannstat, do man den Iandschaden
umsehlug; item 1 & den mägten in die kaehin, — Yeonberger
Amtsfchaben 1487: item versert als man schaden anschrili,
abrechnet und darnach umbschlug, vogt, keller, schulthaiss
nud riehtere zu zwaien maln 6 &; sind alweg under 18 per-
sonen nit gewesen.
2) Neuenbürger Landſchaben 1486: item 1 7 heller dem
keller von dem landschaden inzusameln. — Urader Land:
ſchaben 1489: item mir sellser (Stabtfreiber ?) ininen lon vom
landachaden zu beschriben, inzubringen, uszugeben und zu
verrechnen 10 fl.; aud im gleichzeitigen Uracher Amtsſchaden:
bem Schreiber jeinen Lohn vom Land⸗ und Amtaſchaden zu ſchreiben,
einzunehmen, auszugeben und zu verrechnen 10 fl. — Zeonberger
Amtefhaben: 6 % »chadeninnemer.
) Borlehte Rote.
*) Mäberes darüber |. unten.
+) 3.9. Tübinger Landſchaden 1486 bei jeder Gemeinde
etwa wie bei Öfdingen: item 2 8 verzart der schulthes, do er
' und ain richter den landschaden abrechaten und bezalten,
) Brgl, unten 8. 76 N. 6 und S. 80 Gin Fall, daß ein
in einem Jahr beſonders ſtark belaſteles Amt bei ber Landſchadens⸗
abrechnung noch etwas aus dem Landſchaden befam zur Dedung
bes eigenen Hufwandes, ſtatt bezahlen zu müflen, iſt mir ulcht be
fannt; es Scheint dies aber in ber Konlequeng ber ganzen ins
richtung zu liegen, ähnlich wie auch die Amteſtadt bei Überfcreitung
ber eigenen Beitranspfliht auf bie Beiträge ber Amtsfleden ver-
wielen wurde (Beil. 4). Zu beachten ift, daß infolge bes Aufſchlags
ber Banenftener bie Gebühr bes Amtes in der Megel viel höher
war ale der Aufmwanb,
I. 76
Die Rechnungen geben uns in der Regel aufer bem
Die bireften Staatsfleuern in
I
Datum ber Landſchadensbeſchreibung feine weiteren Anhalt:
punkte über bie Zeit, in welcher fih Jahr für Jahr die
geihäftlihe Behandlung des Landſchadens vollzog; wir
müflen annehmen, daß in der Regel einige auf St. Gallen:
tag folgende Wochen bis zur Erledigung verftrichen.!) Ein:
mal wird alö der Tag, an welchem eine Gemeinde ihren
Landſchaden bezahlte, der 30. November genannt;?) ein
anderes Mal aber wurde es Pfingiten, bis ein Amt in
Stuttgart über feinen Anteil abrechnen lieh.?) Eine An:
weilung von 1476 an ben Neuenbürger Vogt ift vom
1. Nov, datiert und verlangt Zahlung bis 25, Nov.t)
Über die Frage, wer die Roften des Landſchadens zu
tragen habe, beitand keine Übereinftimmung; da innerhalb
bes Antes die Behandlung des Landſchadens und des Amts:
ſchadens zufammenging, fo war eine Trennung der Ausgaben
nicht leicht möglich. Während die Ausgaben für das Schreiben
des gefamten Schadens in Stuttgart fofort mit der Magen:
fteuer zum Schaden felbft geihlagen wurben, ®) nahmen bie
Ämter ihre Koften bald unter den Amtsſchaden, bald unter
ber Graffhaft Wirtemberg.
Gemeinden Ausgaben, wozu noch Roften für Botenlohn
famen.!) Merfuche, von diefen Ausgaben auf das Land ab-
‘ zulaben, wurben wohl einmal bei der „Rectfertigung” ber
ben Landſchaden auf.*) Diefelben waren nicht ganz unbe
"Ausgaben wie: zwei Fahrten mit Mein von Obertürfheim
beutend, Reben ven Zehrungen beim Beſchreiben und Ber:
ſchlagen bes Landſchadens ſowie beim Abrechnen feitens der
Gemeinden bradte dad Schreiben und der Einzug von ben
N) Die Weglaffung ber „Herbitführung“ aus ber Wagenfteuer
wird 1487/88 damit begründet, daß ber Umſchlag bes Landſchadens,
d. 5. die Vertellung des Ganzen unter bie Ämter erfolgte, cemals
der berpst ain ort hett, alfo wohl vor November,
zert der schult. und ain richter, als sie den landschaden
abrechaten und bezalten uf Andree,
) Herrenberner Landſchaden 1488: 8 2 6 b. Zehrung: hat
er verzert, als er hat den landschaden zu Stutgart verrechet
uf den pfingstaubent.
%) Vrgl. Beil, 5a,
2) ©. unten bei Wagenfteuerrehnungen S. 7 N. 6.
) Bral. ©. 75 N. 2,1; dazu Botenlöhne aus Lanbihabene:
rechnungen: 4,8... zu gönd näch den amptluten, das ay
t ’ hetten, das in d schad h A a R z
ee Re ee ra re erg | Wege und während feiner Anmefenheit, Ausgaben für das
8 Pf. Botenlon: ging nach dem schulthaissen in das ampt, ala
man fernd den landschaden zerschlahen solt. — 9 Pf. nad
den Schultbeiben ven Pfalzgrafenweiler, das er käm, den schaden
heif anlegen; ebenfo nach Baiersbronn; dann wieder an die beide
ort, inen den landschaden zu briugen. — item 2885
Jacob Singern; trug die zerteilung des landschadens in das '
underampt, — item 5 8 4 $. verpotenlont in das umpt
nach dem schaden. — item 7 behömsch ,. .; der hat 40 ®
landschades gen Stutgarten tragen, die mir vernd inhuss
gebend. — item 14 3 Clauss Herrin pferd- und rydtlons,
ouch fur zerung, fürt den landschaden gen Stutgarten, —
Winnenber Amtéſchaben: item 2 behemsch vom landschaden
anflandet, während jonft ein Amt jahrelang feine Koſten in
den Landſchaden fchlua. ?)
In der geichäftlichen Behandlung treten für den Be:
griff Landſchaden zwei Momente in den Borbergrund: 1) der
Landſchaden ift ein Schaden, den das Land, nidjt der Zanbes-
berr, zu tragen hat: 2) es ift ein Schaben, der vom Land
nit da getragen wird, wo er gerabe erwächſt, fonbern es
ift eine bas Land als Ganzes angehende Verpflichtung, bie
in beftimmtein Verhältnis nad allen Seiten verteilt wird.
Seinem Inhalt nah befteht der Landſchaden zum
größten Teil in Ausgaben für Fuhren, bie ſeitens des Grafen
ober feiner Beamten von ben Gemeinden geforbert werben. ?)
Immer noch fpielen unter den Einkünften bes Zanbesherrn
die Naturalien eine große Rolle; fie find in der Regel an
anderen Orten fällig als da, wo fie verwertet werben follen,
und fo ift zum Ausgleich ein lebhafter Fuhrverkehr nötig,
der fi Hauptfählih in der Richtung nad) den meifibe:
nügten Schlöffern, in erfter Linie nach Stuttgart, bewegt; alfo
auf das Schloß Wirtemberg geführt mit 5 Roſſen 10 #;
6 Scheffel Haber von Kirchheim nad Stuttgart geführt
14 8. Weiter werben zur Beförderung von Brennholz,
Baumaterialien, Hauögeräten u. ſ. w. viele Fuhren in Anſpruch
genommen, und endlich werben fie namentlich zur Jagd ver-
fangt, fei es zur Yührung von Yagdaeräten, meift des Seil:
| enö, fei es Beförberung des erlegten Milben.
) Tübinger Sandfhaben 1486, unter Möffingen: 2 8 ver- | on — einer Terre
Ein zweiter Hauptteil bes Landſchadens ermädft aus den
Koſten der peinlihen Gerichtäbarfeit ;*) hier werben verrechnet:
die Verfolgung und Bewachung von Verbrechern, ihre Zeh:
rung wie auch die Gebühren bes Türmers, Ausgaben für das
Feftichmieden im Gefängnis, der Lohn bes Nachrichters,
und zwar fowohl feine allgemeine Yahresbefoldung von
100 fl., die ihm von der Stadt Stuttgart bezahlt und von
ihr im Landſchaden aufgeführt wirb,®) mie aud bie Koſten
' jebes einzelnen alla, zu welchem er verwenbet wird, alſo
der Botenlohn, um ihn au holen, feine Zehrung auf dem
Beleite wieder nah Haufe, ®) und dann noch Gebühren für
jede einzelne Prozedur, die er vornimmt, gleichgültig, ob bei
der Unterfuhung?) oder beim Strafvollzua, aljo für Foltern,
N S. 74 N. 4, S. TEN 23,18 TEN. 6
) Brot. bie Tübinger Landſchadenstechnungen.
) S. Beilage 7.
) Auch im Helfenfteiniichen Landſchaben (S. 78 R. 1) finb
Vrogehtoften auf Malefigperfonen” enthalten.
) Stuttgarter Landſchaben 1486.
*) Reitet er allein beim, jo befommt er biefür befondere Ent:
„bie
gen Stuigarten ze antwurten, — Schreibgebühren: Herren | ihädigung; vrgl. Uracher Landſchaben 1489: dem Henker 4 böhmiſch
berger Landſchaden 1488: item 6 3 dem stattschriber, vom | für daz er on ain botten allein gen Stutgarten geritten ist.
landschaden ze schriben. Dazu wird bei ber Mechtfertigung ber
merft: gehort in amtschaden,
|
)
) 3. ©, Uracher Landſchaben 1489: Item der schulth, zu
Minsingen und der sehulth. zu Pfullingen, als die von Lien-
Die direften Staatöftenern In ber Grafſchaft Wirtemberg.
Auspeitihen, Obrenabfchneiden, Henlen, Rädern u. ſ. w. Im
letzteren Fall erfcheint im Landſchaden auch der Strid ober |
das Rad, das dazu nötig ift, bei einem Selbftmörber das
Faß, in dem er in ben Nedar geführt wirb,!) und in
leichteren fällen die Urfehde, bie der Gefangene bei feiner
Entlaffung urlundlih hinterlaffen muß, alles aber wohl
immer nur dann, wenn bie Koſten nicht von dem Betroffenen
jelbft aufgebraht werden fünnen. Dazu kommen nod
Zehrungen der Richter am Tage des Urteils und felbit aus
Anlaß des Strafvollgugs, fo daß ſich die Landſchadens ⸗
rechnungen häufig zu einem anſchaulichen Bild des ganzen
äußeren Verlaufs ber Strafrechtspflege geftalten. ?)
hart Hagens wegen hie waren und er mit dem henker ge-
fragt, habennt sie verzert an futter, mal und stallmeit 14 4.
@benba: so hat der hengker by im versert mit eym botten,
als er den gefangen fragt, für füter, mal, zech nnd atall-
mütt 18 #8 b. — Blaubeurer Landſchaden 1468: item als der
henker von Üchingen den knaben [der in Aſch gefangen worben]
mit dem domstock gefragt hat, hat er by dem puttel ver-
zert 1 @; item ain Jon 1 gulden.
So im Balbinger Lanbihaben 1488, Dagegen fchreibt eine
mal ber Tübinger Bogt an Graf Eberhard, er habe einen Rehler,
der fih während ber Unterfuchung im Gefängnis erhängte, In einer
mwäüften Klinge bes Schönbuhs, wo man ſolche Sachen auch font
zu tun pflege, verbrennen laſſen. — St. Malefljlachen 1.
) Aus ben zahlreichen Beilpielen, mie fie faft jebe Lanbichabens:
rechnung bietet, nur wenige. Göppinger Landſchaden 1484: Item
2 8 Cunlin Berner, die specht inzunemen und der ögk, als
der schnider zu Siesshain erschlagen ward; item i # 10 4 |
dem nachrichter, den von Lyphain wit ruten uszuschlahen;
item 1 X 14 3 6 h. hat der nachrichter verzört by Jörigen
Schmid 4 tag an maln, schlaftrinken, tagzeehen, futer, als
er den von Moglingen hankt; item 11 8 hat verzert Hans
Gunzenhuser, statknecht, als er den nachriehter holet das-
selb mal; me 58 6h. als er in wider hinwegfurt; item 5 ®
dem nachrichter sin lon den von Moglingen zu henken, uf-
zuziehen nad ryttgelt; item 1 & 17 4 von dem obgenanten
von Moglingen atzung und turmgelt; item 13 #6 h, umb
ann mal den knechten, als man den von Möglingen hankt;
item I & 17 8 hond verzert die richter, als» man den von
Moglingen hankt; item 14 8 8 Ih. haben verzert die richter
als man Russenchuch berechtet ete, ete. — Urader Sand:
ihaben: item als man in mit dem saerament gericht hat,
ist mit im an win gebracht 2" 8: item als man in wit dem
swert richt, haben 4 gesellen helffen warten und verzert
6 Bete. „. — Gröninger Yanbichaben 1486: item der nach-
richter hat verzert, als die wen von Munchingen gefangen
lagen, dem aynen huw man den kopf ab, dem andern huw
man ain hand ab, 15 mal, ain mal umb 8'% 8; item nach-
zech und schlaffdrunck 19 8 10h. Item Claus Schnabel hat
die zwen gefangen von Undernrüxingen, den muller und den
schnider, in das plock geschlagen, uz und in zehen mal;
davon im zu lon 10 8; mer hat er dem ‘schnider gemacht
in dem stock uber die bayn zwen plech; davon zu lon 4 8.
(Taren für die Tätigfeit dee Nachriäters ſ. Zeitfchr. bes Hifteriichen
Bereins für Ehwabru und Neuburg IV, S. 162 fi: Bu, Ben
brechen und Verbrecher zu Augsburg in ber zweiten Hälfte bes
14. Jahrhunderts.)
I. 7
Endlich bezogen au die Richter der Stadt Stuttgart
aus dem Landſchaden eine jährliche Belohnung von 40 #
Heller, offenbar für ihre obergeridhtliche Tätigkeit im Dienfte
bes Lanbes.!)
Unter bie beiden Sauptabteilungen miſchen fi in ben
eingefandten Rechnungen häufig noch einzelne Poften, deren
Aufnahme nicht immer genügend begründet war und ab und
zu bei der „Rechtfertigung“ angefochten wurde, Unter dieſe
mehr oder weniger zweifelhaften Teile gehörten, mie ſchon
oben erwähnt, *) die Koſten des Landſchadensgeſchäfts felbft.
Ihr Schidjal teilten Die Ausgaben für die Beihidung der
Sandtage,*) die ebenfalls eine verſchiedene Behandlung er:
fuhren, und endlid wußten felbft einzelne Ausgaben für das
fehr toftipielige Schügenweien Eingang in den Landſchaden
zu finden. #)
Zu den Landſchadensrechnungen der Ämter fam noch
die Wagenfteuer,) die, wie ſchon der Name fagt, aus:
ſchließlich aus Fuhrlohn beitand;*) es find die Koſten der
uhren, bie in Stuttgart feitens des Hofes ummittelbar in
Aniprud genommen wurden, zur Beförderung ber gräflichen
Familie?) oder der Räte, zur Beifuhr von Brennholz, Baus
materialien, Nahrungsmitteln, zur Ausfuhr von Schutt und
Dung und überhaupt zu allem und jedem Zwede, der in
einem jo großen Haushalt die Verwendung von Zugpferben
erforberte.*; Geleiftet wurden diefe Fuhren zunädft von
') Brgl. Wagenſteuerrechnungen.
9 ©. 76,
) Winnenber Landſchaden 1490: item 15 3 Bader und De-
bold verzert gen Stutgarten, als der landsehaft von meins
herren g. Hainrichen wegen geschriben ist; wirb bei ber
Rechtfertigung geſtrichen mit ben Worten: gehort in amtschaden. —
Bradenheimer Landſchaben 1484: 3 & 14 4 nad Stuttgart für
4 Pferde 3 Zage, als man von des gem, ampten wegen be-
rüft ward fur unsern gm. herren,
) Stuttgarter Lanbſchaden 1486; ben Büchſen⸗ und Arm ⸗
bruftſchützen außen im Amt für Hoſen. — Herrenberger Land⸗
ſchabden 1489: ben Armbruſtſchützen für 28 par hosen je zu 9 3, —
Fin eigentümlicher Roften im Blaubeurer Landſchaden 1488; item
8 @ heler gyt man her Ulrichen (dem Bogt) fur daz, daz
man im sinen dinst win nit bedarf holen. (Wirb bei ber Recht⸗
fertigung angefochten.)
) Die Rechnungen von 1483/88 liegen beim Landſchaden.
*) Taf bie Wagenſteuer zum Landſchaden Fam, ergibt ſich
daraus, daß häufig Nachträge zur Wagenfleuer eingeführt werben
mit ben Werten: so ist dises nachgesehriben in dem vern-
digen landschaden vergessen worden; ferner werben Nachträge
zu den Lanbſchabensrechnungen einzelner Ämter bier noch aufger
nommen: item diss ist im jetzigen der von Canstatt land-
schaden vergessen worden; endlich werben auch die Koften für
das Schreiben bes Landſchadene bier aufgeführt: item von land-
schaden zu schryben 7 ®.
) Selten bes Grafen felbit, wohl weil er zu reiten pflegte.
“) Beliptele aus ber Wagenfleuer: Caspar Schwytzer 5tng
mit 2 rossen rainfal zu Ulm geholt, tut 2", f.; idem ! tag
mit 2 rossen in die mulin gefarn, tut 5 #&, Conz 1 tag mit
3 rossen in wald nach brenholz, tut 15 8; 8 tag mit 2 rossen
1. 78
den Fuhrleuten in der Stadt Stutigart,!) bis der Graf —
für die Entwidlung des Stuttgarter Fuhrweſens ſicher ein
wichtiger Schritt — im Frühjahr 1486 feine eigenen Wagen:
knechte eintreten ließ und von nun an zwar durchweg eigene
Fuhrwerke benützte, die Koſten aber nah wie vor in ben
Landſchaden verredhnete,?)
Stadt Stuttgart behandelt werden fönnen; wenn es nicht
geihah, jo war für Die Abjonderung wohl die Nüdficht auf
den ftäbtifchen Haushalt maßgebend, dem eine folde Ber |
laftung von ungefähr 1600 ® Heller, wern auch immer nur
proviforifch bid zur nächſten Landſchadensrechnung, nicht zus
gemutet werden fonnte. Die Rechnung wird bei der Wagen: |
ftener wiederholt um Simonis und Judä (Dftober 28) bes
gonnen und abgeſchloſſen; aud darin ericheint fie ala Nach—
trag zum Landſchaden, deſſen Rechnungen auf Galli ein:
laufen follten.?)
So leicht eö nun ift, mit Hilfe der Rechnungen ben
Hauptinhalt des Landſchadens anzugeben, ebenſo ſchwer ifl
es, denfelben durd beftimmte Linien gegen andersartige
Berpflihtungen abzugrenzen. Berührungspunfte find vor:
handen mit der Kaffe des Landesherrn, mit dem Amtsſchaden,
mit dem Stabi: bejiw. Gemeindeihaben, und enblid mit
der Fronpflicht der Untertanen. Es ift ein geringer Troft,
mist und trester usgefürt, tut 30 8; L tag mit 3 rossen den
sailwagen gen Löwenberg gefürt, tut 15 3. — Sehulerhens-
lin 16 tag mit 8 rossen gen Rychenwyl mit doctor Wern-
hern und doctor Bernharten ete, 16 X 16 3 (1487 uf sams-
tag nach dem wyssen sontag). Michel 15 tag mit 2 rossen
gen Rychenwyler mit den kindmagten gefarn tut 7°/, gulden.
(Dies 1487 uf samstag vor dem heiligen eristtag!) Schön
6 tag mit 8 rossen doctor Hansen Rüchlins wyb in das Wilt-
bad und wider darus gefürt, tut 4%, @; Wendel 1 tag wit
2 rossen min g. frowen in die kirchen gefürt tut 10 2.
Schulerhenslin 2 tag mit 4 rossen gen Tuwingen Ludwigen,
Johannes und maister Petern in das hofgericht geholt, tut
2#. Wendel 28 tag wit 4 rossen min gn..frowen uf das
gejägt in land hinab und wider ruf in Schainbuch und gen
Urach in die hirschbrunft, tut 28 (ähnlihe Notizen ſehr
vielel),
2) @5 ſcheint, daß bie Fuhrleute erſt nach Einlauf ber Zab:
lungen aus dem Lande für ihre Veiftungen entſchädigt wurden.
Wenlgſtens quittiert, 1477 Febtuar 15, Hans Zabler, ber Kärder
zu Stuttgart, von Job, Sattler, dem Yanbjchreiber bes Grafen Ulrich,
min wägensture, s6 ich umb den genanten minen herren in
anno 76 verdient hab, erhalten zu- haben, — St. Quittungen
3. Or.; ähnlich fonft.
*) Brgl. die Überſchrift ber Wagenſteuerrechnung 1486/86:
wagenstur angefangen uf samstag nach Symonis et Jude
in anno 85%, was die fürlut in der statt verdient hand, bis |
mins g. herren wagen angestanden sind, Won da ab bann: |
wagenstur, so ınins gu. herren wägenknecht verdient; ober:
mins gn. herren wägenknechten fürung.
>) Zum Begriff Wagenftener find namentlich noch bie inter
effanten Ausführungen über bie Wageuſteuerhöſe im Göppingen
(DUB. Göppingen S. 193 f.) zu vergleichen.
Ihrem Inhalt nach hätte die |
Wagenſteuer wohl aud als ein Teil des Landſchadens ber |
Die direften Staatöflenern im ber Grafſchaft Wirtemberg.
daß ſich die beteiligten Beamten über dieſe Grenzen um
nichts klarer waren als ber jpätere Beobachter, und es nüßt
auch nicht viel, daß bie in den einlaufenden Rechnungen zu:
tage tretende Unklarheit Schließlich im Jahr 1489 zu einem
gräflichen Refkript führt, das hierin Ordnung zu ſchaffen
fuchte!); denn grofenteils find hier Herfommen und Ge:
wohnheit, nicht ſachliche Merkmale zur Unterjdeidung benügt.
Eine Abficht, die Kaffe des Landesherrn zu ſchonen, ift Darin
nicht erkennbar; der Graf nimmt vielmehr mandes auf fich,
was feither in den Landſchadensrechnungen ftand oder leicht
bahin verwiefen werben konnte, Hm meiften Schwierigleiten
machte die Trennung bes Landſchadens vom Amtöfchaden,
ber, wie jein Name jagt, nur innerhalb des Amtes umgelegt,
nicht mit dem ganzen Lande verrechnet wurde, Es war ein
begreiflihes Streben der Ämter, die leicht verwiſchbaren
Grenzen zwiſchen Land» und Amtjchaben zu überfehen und
möglichſt viel ihres Schadens dem Lande aufzulaben. Dem
tritt die Drbnung von 1489 entgegen, indem fie die Be
holzung und Bewahung von Schlöffern, die von alters her
einem Amt oblagen, dem Amtſchaden zuweift, ebenfo die
Ausgaben für Roß- und Botenlohn und die Hoften der
Amtsverfammlungen, ſoweit fie im Anterefie des Amtes jelbft
nötig werben, ferner die Ausrüftung der „Reisfnechte‘ und
einen Teil der Ausgaben für das Schügenwefen. Geringer
ift bie Berührung deö Landſchadens mit dem Stabtjchaden,
der feinerjeitö vielmehr mit dem Amtſchaden in ftändigem
Kampfe liegt; doch erſcheint z. B. die Belohnung für Das
Töten von Wölfen, die namentlih in Wilbbad fehr häufig
ift, bier unter dem Stadtſchaden, anderswo in dem Land:
ſchaden, um dann bei der Rechtfertigung an den Forſtmeiſter
verwiefen zu werben. Bon der Fronpflicht endlich wird der
Landſchaden mwenigftens durch das negative Merkmal ge:
trennt, daß eine Leiftung, die ein Ausbleiben über Nacht
erfordert, nicht in die ron gerechnet werden darf.?) Cine
nähere Beitimmung ermöglicht bier die Abrechnung über die
Fronen, weldhe das Uraher Amt wiederholt feinem Land:
ſchaden beilegt.*) Hier zeigt fich weiter, daß Diejenigen
uhren, welche über die Grenzen des Amtes binausführten,
in ber Negel in den Landſchaden gerechnet wurden, während
die anderen in Fron geleiftet werben mußten;*) aud bei
) Reyſcher, Begierungsgeiege S. 1 fi.
2) Diefe Beſtimmung iſt nicht neu; ſchon vorher wirb in ben
Landfchabensrehnungen häufig bas Ausbleiben über Naht erwähnt,
offenbar um bie Aufnahme eines Polens in ben Landſchaben zu
rechtfertigen.
) 3.8, Fronen 148889: Wagen 585; Karren 1320; Roffe
1982; Dann 6220; Heller für ben Bau und anderes 51 @ 2 8;
item wann j wagen gerechnet wirt fur 10 3 und 1 karr
fur 5 3 und 1 ross 1 8 und 1 man fur 1 3, tut an ainer
summ 1009 & 17 4 an das buwgelt. — Die Stadt ift an biefen
Fronen nicht beteiligt,
*) 3.8, 1489 Mepingen (Uracher Amt) im Landſchaden Wilbbret
nah Kilchberg, Seilmagen nad Bebenhaufen, Pilaumenbäume in ben
Schönbud; in Fron: Wildbret nach Pfullingen (Uracher Amt) und nach
Urach; ebenio Unterbaufen deoſ. Amts: Wilbbret nah Urach in
Die direkten Gtaatäftenern in der Grafihaft Wirtemberg.
den übrigen Ämtern finden wir im allgemeinen diefelbe |
Untericheidung.
Der Inhalt der Rechnungen liefert alſo zu dem Be:
griffe Landſchaden feine weiteren einheitlihen Merkmale;
vielmehr erſcheint gerabe die Vereinigung fo verſchiedenartiger
Dinge in Einer Leiſtung beachtensmwert. Außerdem tritt
deutlich zutage, dab der Landſchaden nicht eine Ablöfung |
oder Zufammenfaffung älterer lolaler Verpflichtungen fein |
will, fondern vielmehr diefe vorausfegt und Daneben feinen
eigenen, gelonderten Raum für fih beanſprucht. Nur Eines
madt ein Blid auf den Inhalt des Landfchadens ohne
weiteres verftändlih: das Vedürfnis nad Ausgleihung, das
eben durch dieſe Einrichtung befriediat wird. Denn daß
von den im Landſchaden enthaltenen Fuhrleiftungen die
einzelnen Ämter in vericiedenem Maße in Anſpruch ge
nommen werden, einerfeitö je nach der Sage an einem Ber:
tehrömwen, nach der größeren oder Heineren Entfernung von
einem bevorzuaten Si des Zandesherrn, nad Berührung
hängigen Richtung, in welcher fi die Züge des Grafen in
einem Jahre bewegen, das bedarf feiner weiteren Erflärung.
In der Tat weifen die Rechnungen der einzelnen Amter
im gleihen Jahr wie aud diejenigen besfelben Amtes in
verschiedenen Jahren große Unterfchiede auf: z.B. 1433/84
Leonberg 218 A, Waiblingen 30 8, Gröningen 275 #, Göp-
pingen 180 &; Kirchheim 1483/84 120 E, dasfelbe 1487/88
462 A, Herrenberg 1487/88 306 @, 1488/89 75 # Seller. —
Die Wagenſteuer hatte 1486/87 einen Betrag von 1663 X
Heller mit Einfchluß von 135 ® Heller für „Herbitführung“;
im folgenden Jahr von 1509 7 Heller, jedoch ohne Die
SHerbftführung, ') war alfo in beiden fahren annähernd gleich).
IL Rednungen find immer eine ſehr zuverläffige, aber
nicht in gleicher Weife eine in bie Tiefe gehende Geſchichts—
quelle. Sie haften an einer Äuferlichteit jeder Erfcheinung,
den Hoiten, und haben für allgemeinere ragen in der Hegel
wenig Zinn. Unſer Material reicht deshalb wohl aus, um
Inhalt und Handhabung des Landſchadens im rohen bar
zuitellen, es verfagt aber fait völlig, wenn wir einzelne Züge
des Bildes herausareifen, um fie weiter auszumalen, und
die Schwierigfeit wächſt nod mehr, wenn wir diefe Züge
in ihre Entftehung zurüdverfolgen wollen. Hier wird mandes
1. 79
a) Die Berteilung des Landfhadens unter
die Ämter. Die Geſamtſumme des Landſchadens wurde
in der nräflihen Kanzlei‘) auf die Ämter umgelegt; Wünſche
nad Erleichterung werden an den Grafen, an den Zanb»
ſchreiber ober allgemein an die Näte?) gerichtet. Man wird
annehmen dürfen, daß der Yandichreiber enticheidenden Ein-
fluß ausübte. Die Verteilung war in den achtziger Jahren
nicht an eine feſte Matritel nebunden, fo daß die Räte bis
zu einem gewiſſen Grabe freie Hand hatten; dies ſetzt wenig:
ftend die dem Landihaden häufig beigefügte Bitte um Be
rüdfihtigung ber fonftigen Falten des Amtes voraus.*) Über
den Maßſtab, den fie dabei anmandten, finden wir nirgends
eine Andeutung; jedenfalls fehlte e8 ihmen keineswegs an
den Mitteln zu gerechter Umlage, ſei es nun, daß fie Die
regelmäßigen jährlihen Einkünfte eines Amtes oder eine
zur auferordentlihen Beftenerung vorgenommene Vermögens:
aufnahme zugrunde lenten. Mit Veränderung des Amts-
bezirks, wie fie damals nicht felten war, verband ſich auch
mit einem größeren Jagdgebiet und ähnlihem, andererfeits |
je nah der von der Zeiftungsfähigleit der Ämter unab: |
\ ausfiel, ift leicht begreiflih; auch Irrtümer mögen vorge:
ungeflärt bleiben, jolange nicht glüdliche Funde in den der |
Hebung harrenden Urkundenjchäßen weiteres Licht über das |
Werden unjeres Staates verbreiten,
wenigftens einmal eimige ragen auf, wenn nicht um nt:
wort zu erhalten, jo doch um die Lüden in unferem Wiſſen
zu Eonftatieren,
Doh werfen wir |
nach Urach in Fron; dasſelbe and im Landſchaden, aber mit ber |
Bemerkung, bat ber Fuhrmann über Nacht aussleiben mußte.
1) Diele blieb weg, weil ber Landſchaden umgejdılagen wurde,
eemals der herpst aiu ort hett,
eine Änderung im Anteil des Amtes am Landſchaden.“)
Daf die Verteilung nicht immer zu allgemeiner Zufriedenheit
fommen fein; jo verzeichnet der Leonberger Amtsſchaden von
1489 Ausgaben für einen Ritt nad Stuttgart, als man im
uberschieken des landschades uns uberschriben het. Und
noch kurz vor dem Aufhören des Landſchadens finden fi
Magen über die Verteilung unter den Landesbeſchwerden
in der Bewegung des ‚jahres 1514: jet wird verlangt,
dab beim Umſchlagen des Landſchadens vier Perfonen von
der Landſchaft in der Kanzlei anweſend fein follen. ®)
Die Quellen der älteren Zeit weifen in diefem Stüd
eine bemertenöwerte Abweihung auf: die Urkunde für Hird;:
heim vom Yahr 14580) jest voraus, daß der Anteil eines
Amtes am Landſchaden aud dann gleidhbleibt, wenn fein
Umfang verändert, Dörfer beigefügt ober weggenommen
werben; im letteren fall, wird geſagt, haben ſich Stabt
und Dörfer in den Ausfall zu teilen und zwar im gleichen
Verhältnis, in welchem beide Teile den Landihaben über:
haupt tragen.
b) Die Verteilung unter die Gemeinben bes
Amtes, Innerhalb des Amtes wurde der Landſchaden,
wie Schon oben ermähnt, durch Vogt und Schultheißen nad)
hergebrachter Matritel umgelegt.’) Damit waren Streitig:
) Bel. S. 75. Gutſcher, Eberbarb ber Erſte (1822)
S. 178 fagt, ber Landſchaden fei „bei bem Yahresumritie ber fürft-
fihen Mäte aufgenommen und umgeiblagen“ werben. Es ſcheint
bies bloße Vermutung zu Sein, wenn auch ſovlel richtin iſt, daß bie
Umritte der Mäte vor der Erſtarkung ber Bezirfseintellumg un
sergantfation eine größere Rolle ipielten.
9) Brgl. Beilage 6 u. 8.
) Beilage 8.
*, Beilage 6,
2) Sattler, Herzoge 1 ©. 168,
%, Beilage 4.
", 8.75 R.1. Im VBöblinger Amt gab es zu diefem und zu
I. 80
teiten ber Beteiligten feinedwegs abgeſchnitten, fie erhielten |
damit vielmehr erſt eine rechte Grundlage, wie fie beim Um:
ſchlag unter bie Ämter fehlte. !) Soviel wir ſehen, ftanden
ſich dabei in der Regel die Amtsſtadt einerjeits, die Amtör |
fleden anbererfeits als Parteien gegenüber; der Anteil der
eriteren war ber üblihe Streitgegenſtand. 1458 wird der
Beitrag von Kirchheim u. T. auf ein Drittel bes das ganze
Amt treffenden Schadens feftgelent; ?) der Stabt Cannftatt
wird 1475 ihr herlömmlicher Beitrag von einem Viertel ber |
ftätigt.?) Göppingen zahlt 1485 „aus einem hergebrachten
Brauch“ ein Drittel des auf das Amt gehenden Land:
ſchadens und bemüht fich vergebens, angefihts der Ver—
größerung des Amtes und damit des aufgelegten Schabens
zu einem billigeren Anſchlag zu fommen.*) Es ijt ein einen
tümliher Begenfag: mit der Vermehrung der Amtsfleden
tritt jebt für Das ganze Amt eine Erhöhung des Landſchadens⸗
beitrags ein; trotzdem bleibt das Verhältnis, in weldem
Stabt und Amtöfleden dieſen Schaden zahlen, nad wie vor
aleih, fo daß mit der Amtsvergrößerung im Grunde eine
Mehrbelaftung der Stadt, eine Entlajtung des platten Landes
verbunden war. Die zahlveihen Änderungen im Beftand
der Amtöbezirfe erhalten damit eine finanzielle Seite, ohne
daß gefagt werben fünnte, daß fie immer hiedurch veran:
lakt wurden.
Der nad Abzug des jtädtifchen Anteils bleibende Neft
wurde unter die Dörfer umgelegt; war babei aud das
Verhältnis der Amtsorte unter ſich feftgelegt, jo mußte doch
ein Wechſel in ihrer Zahl aud in ihrem Landſchadensanteil
Schiebungen bringen, die fi wohl auf der Amtöverfamm:
lung vollzogen.
Genaue Zahlen ftehen uns für diefe Verteilung nur
einmal zu Gebote, und zwar in dem Gannftatter Land⸗
ihaden von 1486,
1. Der im Amt Gannftatt ſelbſt erwachſene Schaden
beitrug) . a Ar ee 211 8 15% 86.;
2. Hinauszuzahlen waren) 1668 144 4;
alfo Eumme: BIER 10 FB
anberen Amtsgefhäften das intereſſante Ynititut des Neunergerichte,
das auch fpäter noch anf Galli tagte; vral, Reyſcher Etat. |
&. 8%, 3%,
#) Eine Kritik der bergebradhten Amtsmatrifein Tiegt in einer :
Stelle bes Generafreffripts ven 1514 Sept. 11, Unlage des Tür
binger Hilfgeldes betr.: und ob sach wer, dass man erfindt
schinbarlich, dass die statt gegen dem ambt oder das ampt
gegen der statt oder ein Beckh gegen dem andern etwas
merkhlichs überlengs wer im umbschlag, das soll jetzo nach
der billigkheit zum giychesten ongevährlich bedacht und
angesehen werden. — Reyſcher, Megierungsgeicke 1 &. 16,
?) Beilage 4.
) Reyſchet, Stat, S. 634,
) Beilage 6 u. 9.
*) Gin Teil biefer Landſchadensrechnung Beil, 7.
*) Item 166 @ 14 3 4 h. hon ich geantwurtt Hainrico |
Heller, lantschriber.
Die bireften Staateſteuern In der Grafſchaft Birtembern.
Diefe Summe wurbe folgendermaßen umgelegt:
90 a
1. Cannſtatt 54
2. Fellbach ..4,12, 11h.
3. Untertürlhein . . 45 „ 12, 11h.
4, Morn⸗ Weſtheim . 92 „19,
5. Zuffenhaufen . . . . 16 „10,
6. Minftr . .». 2... 05, 5,
T, Rommelshaufen 18 „17,
8, Ublbah . . .. 80,19,
9. Obertürkheim . . .. MR,
10, Rohrader und Sillenbud) 5
11. Hedelfingen . 3 „19,25.
12. Wangen . +16,
39€
Der Überſchuß von 10 8 bleibt in der Hand des Vogts
bis zum nädften Landſchaden.!)
Wie dieſe Berteilung im Amt Gannftait zuftande
fam, bleibt rätſelhaft. Zunächſt ift nicht zu verftehen,
weshalb die Amtsſtadt nicht das ihr 1475 zugewieſene
Viertel mit 9 M 15 3 bezahlt, fondern nur 90 A 5 8,
d. h. 23,81 % des Ganzen. Auch die Verteilung des
Refts von 288 ®@ 15 8 unter die Dörfer läßt fih nicht
erflären; ba und dort fchimmert ein beilimmtes Ber:
hältnis dur, das dur Heine Änderungen verwiſcht zu
fein fcheint.2) Nur der Beitrag von Münfter geht in der
die Dörfer treffenden Summe auf: er ift "ss. Ein Vergleich
mit den Lagerbüchern von Cannitatt von 1473 und 1492 ergibt
feinerlei Beziehung zu dem Steuerbetrag ber Dörfer und
ebenjowenig zu ihrer Gejamtbelaftung durch Wirtemberg. ’)
Die jährlihe Steuerleiftung beträgt in Geld im ganzen
') Item der vogt blibt 10 3 h, in dissem landschaden.
*) Fin ganz einfaches Berteilungeigften, fo daß jebe Semeinbe
einen beftimmten Anteil hätte, iſt an ih faum zu erwarten. —
Fellbach und Untertürfheim haben zufammen fopiel wie Gannflatt:
90 # 52310 6, (alſe mur 10 5. mehr); unter ſich bifferieren fie
genau um 1 ®; bie Zahl der Schillinge und Heller ſtimmt über:
ein, — Dann haben wicher Kornweitbeim, Zuffenhauſen, Rommel,
| haufen und Obertürfheim den aleihen Betrag: 90 @ 6 8 (alſo
sur 1 3 mehr); Zufſenhauſen ziemlich genau bie Hälfte von Weit:
heim; Obertürtheim genau *%, von Zuffenbaufen, Der Reit von
1088 3825. fällt ber vierten Gruppe (Münfter, Uhlbach, Rob:
ader mit Sillenbuch, Hebelfingen, Wangen) zu, wobei Mobrader
und Wangen im Betrag wie 5:4 zueinander Reben. — Die Ber
mutung, baß nachträgliche, vielleicht aus Opportunitätsgründen ent
ſtandene Kerrelturen vorgenommen wurben, gründet fih auf bas
wieberholte Ericheinen von 18 8 ſowie darauf, daß «6 gerabe bie
brei höchſtbeſteuerten Dorfgemeinten find, bei benen ber Betrag auf
Heller ausgeht. Dat Plus von 10 5. bei ber zweiten Gruppe
(Fellbach und Untertürfhelm) ſcheint bei Hedelſingen, das ber britten
Gruppe mit 1 3 bei Uhlbach weggezogen zu jein, fo daß bie Lifte
urſprünglich ſchloß: Uhlbach 31 M, Obertürfheim 22 M, Robrader
20 M, Hebelfingen 86 @, Wangen 16 8. — Ob wohl in ben
‚ einzelnen ‚Gruppen bie Entftehung bes Amtes nachwirkt ?
) Brgl. dazu G. v. Below, Zeitichr. des bergiſchen Geſchichta
vereins Band WS. 88,
Die bireften Staateflenern In ber Graffchaft Mirtemberg.
Aınte 654, wobei aber das vom Landſchaden freie Dorf
Rotenberg mit 16 & inbegriffen ift; dazu fommen dann noch
Steuerbeträge in Kom und befonders in Mein. Nur Gelb
zahlen z. B. Zuffenhaufen 6 # 10 8, Rommelähaufen 15 ®,
Rohrader mit Sillenbuh 4; ihr Landſchadensbeitrag aber
ift 168 108; 188 17 2; 208, — Die Stabt Göppingen,
die 300 A Steuer zahlt, gibt ihren jährlichen Landſchadens ⸗
beitrag, ein Drittel des Amtsanteils, auf 170 ® Heller an?).
Sie findet ihren Anteil fehr ungerecht und würde aud ein
Fünftel des Amtsbetrags für mehr als genug halten: dann
sie iezo alle gewerb in dorfern haben, d. h.: die alte
Borauafegung, welche eine Mehrbelaftung der Stabt recht:
fertigte, nämlich, daß fie allein dad Handwerl mit feinem
goldenen Boden beherbergt, trifft jetzt micht mehr zu. —
Beionders unglüdlih ift die Gemeinde Wettersbach: von
alters ber, fagt fie 1481, habe ihr Landſchadensanteil 3 oder
4% Heller betragen; nun fei er feit furzem auf 13—15 &,
alſo das Vierfache, geitiegen. *)
e) Die Anlage des Landſchadens in ben Be:
meinden. Innerhalb der Gemeinden ging der Landſchaden
in der Regel mit der Steuer zufammen; beide waren Ger
meinbelaften.?) Bei der Häufigfeit der Martinifteuer war
meiſt eine gleichzeitige Anlage möglid und es ift nicht uns
wahrfheinlih, daß der Termin für Einfendung des Land:
ſchadens, Galli Oktober 16, eben deshalb gewählt murbe,
um ben Gemeinden eine Bereinigung bes Landſchadens und
der Steuer zu ermöglichen.+) Göppingen, bas jährlich
auf Katharina (November 25) 300 A Steuer zu zahlen hat,
legt gleichzeitig auch ungefähr 1708 Landſchaden an.“) Schon
aus diefer Zufammenfaflung ergibt fih, daß in den fteuer-
zahlenden Gemeinden die fteuerpflichtigen und die lands
!) Beilage 9.
) Step. Neuenbürg, Büſchel 28,
*) Brol. Beil. 8, 4, 6, 9, ſowie folgende Stellen: Lagerbuch
Nagolb 1495, zu Hochberf: Item so geben sie ain zimlichen
lantschaden, denselben schlahen sie uf das gemain dorf, us-
genomen Hansen von Ows tayl, dieselben geben nutzit, —
Ferner felgenbe Bemerkung im Blaubeurer Landſchabden von 1489;
Wyssend och, daz man den achaden ansetz uf den heler und
den wert, so yeder inhat, als ain stur; so findt man mangen
richen pur, der m. g. herren ist und vil güter hat die dem ‚
gotzahus zugehörnd, darnf man kein schaden schlahen sol,
und begypt sich us der ursach wol berin, daz ain armer als
vil als ain richer schades geben sol, Aber wie der enpfelch
sin wurdet des artikels halber, #0 uns der schad wider
heruf kompt, dem wöllend mir leben.
9 Ob bei entfernter liegenden Stewerterminen, wie 3. B.
Michaelis, eine Dehnung geftattet wurde, If nicht erſichtlich. —
Übrigens fei bier darauf hingewieſen, baf ber Tag bes bi. Gallus |
auch im Verfabren gegen ſchädliche Leute eine Rolle fpielte; vrgl.
bie St. Sallenlente in Augsburg, Zeitſchr. bes Hiſt. Vereins für
Schwaben und Neuburg IV S. 200, auch Zallinger, Das Berfahren
I. 81
ſchadenspflichtigen Objekte diefelben waren. Dies zeigt ſchon
die Göppinger Eingabe von 1489 des näheren und es wird
im gleichen Jahr befonders vom Unternogt von Blaubeuren
hervorgehoben, der auf die darin liegende Ungerechtigleit
hinweiſt.) Eine gefonderte Anlage des Landſchadens war
dagegen in ben Gemeinden nötig, die eine Jahresfteuer ent:
weber überhaupt nicht ober doc nicht in Geld zahlten, fo
3 B. in Wetteräbadh,?) Hier wird geflagt,*) daß die Ger
meinde den Landſchaden durd; zwei ihrer Mitgliever ſam⸗
meln laſſen müſſe, während er bod von alters her durch
den Schultheißen eingezogen worben fe. Die Anderung
beweift nur, daß aud hier das Beifpiel des Steuereinzugs
wirffam geworden war.*)
di Trennung von Land: und Amtsſchaden.
Mährend wir vom Landſchaden feit 1443 Kenntnis haben,
it Dagegen ein bavon gefonderter Amtsfchaden vor 1482
nicht erwähnt. Dieje Lüde würde freilich bei dem Stand
der wirtemberaifchen Urkundenforſchung für diefe Zeit wenig
bedeuten, wenn nicht noch andere Bedenken gegen ein
höheres Alter diefer Trennung dazu lämen. Sn der Kirch⸗
heimer Urlunde von 14585) wird geftritten „über ben ge
meinen Landſchaden berfelben Bogtei” über „ben gemeinen
Landſchaden, der jeves Jahr auf die Bogtei Kirchheim gehen
wird”, Weiterhin ift aber einfach vom „gemeinen Schaden”
die Rede, ohne eine Andeutung, daß die Parteien noch einen
anderen Schaden gemeinfam zu tragen haben. Bei den ein
zelnen Verpflichtungen, wie Führung von Heu und Stroh
vom Feld in die Stadt, von den Zehntfheuern in den Mar:
ftall und bei Ritten der Kirchheimer dreht ſich der Streit
nur darum, ob bies zu den eigenen Laſten der Stadt ober
zum „gemeinen Schaben” gehöre; von einer dritten Möglichkeit,
ber Zumeifung an ben Amtsfchaden, ift nicht die Rede. Ya
mern hier die Ritte ber Hirchheimer, „bie gemeine Vogtei
antreffenb” in ben Landſchaden gewieſen werben, fo ift dies
nur denkbar, wenn eine befondere Ratenorie für die das
Amt betreffenden Dinge, ein Amtsfchaben, noch nicht ent:
widelt war, Damit ftimmt auch bie Cannftatter Urkunde
von 1475°) überein: aud fie lennt nur Einen Schaden,
' „ber jährlich auf basfelbe Amt geht, der genannt wird Land⸗
ſchaden“. Daneben find allerdings nodp „andere Beſchwerden“
erwähnt, befonders bie Beholzung und die Führung auf bas
IN. (5)
) Nah bem, allerbings erft aus bem Jahr 1527 ſtammenden
Lagerbuch von Neuenbürg (St) hatte Wetterebach nur Bethaber
(pethaber) zu zahlen.
) Step. Neuenbürg 28,
* Der Streit mit den Ausmärkern führte bier bald (1506)
bazıı, baf felbit eine fo wandelbare Lafl wie ber Lanbſchabeu in
feiner Höhe Ariert und vom Morgen Üder oder Wieſen, ſowelt fie
In ben Händen von Ausmärfern waren, jährlich neben 2 5 Bet
auch 2 5 Lanbfchaben benebrt wurde. — Mene in Beltichr. für
gegen bie landſchädlichen Leute in Süddeutſchlaud ©. 51 und 9. | bie Geich. des Oberrbeins 6 (1855) ©. 12
5, Beilage 9. Der Steuertermin nah dem Böppinger Lager: |
buch von 1477.
Würtiemb, Yahrbüder 1004, heit 1.
®) Beilage 4,
9 Reyſcher, Etat. S. 64.
11
1.82
Schloß Wirtembera. Daß ſich aber die leßtgenannten, wohl
fehr alten Berpflihtungen noch nicht zum Amtsſchaden im
fpäteren Sinne entwickelt hatten, ergibt fi daraus, daf die
Stabt felbit ſeither nicht daran beteiligt war. Endlich darf
noch auf die allgemeine Unficherheit über die Grenzen von
Lands und Amtsſchaden in den Nechnungen von 1482 an
hingewieſen werben; die Gewohnheit, die fich folder Dinge
Die bireften Staatoſteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
halb der Gemeinde, auf die Wahl der Steuerobjette ift er
aud hier ohne Einfluß.
Die Bedeutung des Landfhadens liegt in erfter Linie
auf politifchen, nicht auf fteuertechnifchem Gebiete: er ift die
' erfte Fräftige Zuſammenfaſſung der zahlreichen, loſe verbun:
ſehr raſch zu bemäcdtigen pflegte, hatte hier ihre heil:
fame Wirkung noch nicht ausgeübt.!) Nach alledem ift
wahricheinlih, dak bis gegen das Ende der Landesſpaltung
nur Ein „gemeiner Schaden“ jeder Vogtei befannt war, der
inhaltlih auch einen Teil des fpäteren Amtsſchadens um-
faßte. Die Entwidlung könnte — wenn eine ganz um:
bewiejene Bermutung erlaubt ift — in der Weiſe erfolat
fein, daß zunädft feitens des Amtes zu dem auf das Amt
geleaten Landſchaden lokale Zuſchlage erfolgten, die dann
fpäter als befonderer Amtsichaden abgetrennt wurden.
e) Weſen bes Landſchadens.
tiger Schritt vorwärts, der ben Landſchaden von den plumpen
Gebilden früherer Zeiten trennt. - Iſt die Steuer nidts
als eine Zahlung an den Landesherrn, fo ift dagegen der
Landſchaden der erfte und der reinite Ausdrud des Gedan:
tens, daß es Laften aibt, die das ganze Land gemeinfam,
und zwar ohne ben Landesherrn, zu tragen hat. Fehlt bei
der Steuer jede Beziehung zu ihrer Verwendung, zu einem
wirklichen Bedarf, fo iſt Dagegen hier die Höhe der Zahlung
durchweg durch die Gröhe des entitandenen Schadens be
ftimmt. Vermißt man dort jebe Gleichmäßigfeit in ber
Anlage, fo findet beim Landſchaden eine fnftematifche Ver:
teilung ftatt und wenn dabei Fehler vorlamen, fo waren
fie doch nicht im Weſen des Inſtituts begründet; das Be
bürfnis nad Ausgleich erweiſt ſich fo ſtarl, daß es eine Um-
ſetzung der Laſten in Geld und ein nicht ganz einfaches Rechnungs:
verfahren ins Leben ruft. Nicht mehr wie bei der Steuer
tritt die Gemeinde für fih allein dem Staat gegenüber;
jegt ift das Amt das handelnde Organ und die Gemeinde
in eriter Linie ein Glied des Amtes: als folches erhält fie
durd die Amtsverfammlung ihre Gebühr zugewieſen. Es
fehle nur noch, daf der zu dedende Schaden im Boranfchlag
feitgeftellt und umgelegt würde, dann mären mir modernen
Berbältniffen ziemlih nahenefommen.
Freilich iſt es immer nur ein fehr beichränkter Teil
des gejamten Bedarfs, der auf diefem Wege aufgebracht
wird; auch in ber Trennung von Hof und Staatshebürf:
nifjen bedeutet der Landſchaden feinen Kortichritt. Und
nah wie vor hört die Macht des Staates innerhalb der
Gemeinde auf; immer noch nicht aelinat es ihm, den ein:
zelnen Befiger unmittelbar anzufaflen; auf die Anlage inner:
Y Auch barauf it noch hinzmvelfen, daß in ben ſehr weit-
gehenden kreibeitäbriefen von Ktirchhelim a. %. und Botenberg
(1477 und 1478) eine Befrelung vom Amteſchaden nicht ermähnt
wird; biefe mirb aber von Kirchheim fpäter auf Grund ber reis
beit vom Landſchaden auch beanfprucht. Reyhſcher, Stat. S. 520,
628 N., 685,
Es iſt ein gewal⸗
denen und auseinanderſtrebenden Teile des wirtembergiſchen
Staatsgebietes. Sofern die gewöhnliche Steuer uns die
Landesherren als Beſitzer des Beſteuerungsrechts erlennen
ließ, zeigte fie uns dieſelben auf dem Weg zur Selbſtändig-
feit gegenüber dem Neiche; im Landſchaden dagegen fommt
die andere Seite der territorialen Entwidlung zur Geltung,
die Drganijation im Innern, der Zuſammenſchluß der Ge
biete zu einem einheitlichen Ganzen, Unb nicht blos das;
indem das Land gemeinfamen Zwecken dienftbar wird und
feine Glieder zur Negelung der Laften unter ſich in Aus-
gleich treten, ftellt es fi zugleich ald Ganzes dem Bandes:
herrn gegenüber; bie Negierung fpielt bei dem Berfahren
nur eine unparteiiiche, vermittelnde Rolle im Dienfte bes
Landes.
Indem wir jo den Landſchaden, ſymptomatiſch und
fördernd zugleih, zu den widtigften Seiten unferer ftaat-
lihen Entwidlung in Beziehung ftehen ſehen, treten wir mit
einer gewiflen Neugier an die frage heran: wer iſt es,
der dem territorialen Gedanken einen fo fräftigen Ausbrud
zu fhaffen vermochte?
fl Die Entftehung bes Landſchadens. Der
Verfuch, den Urfprung des Landſchadens feftzuftellen, be:
gegnet num aber zunächſt der im foldhen Fällen üblichen
Schwierigkeit, daß beftimmte Zeugniffe über Art und Zeit
der Entftehung aänzlic fehlen. Nur ift diefer Mangel bier
nicht fo felbftverftändlich wie fonft in ähnlicher Lage. Viele
Inſtitute der Verfaflung und Verwaltung find burd lang-
fame Fortbildung älterer Einrichtungen oder durch Ber:
einiqung mehrerer folden Entwidlungsreiben allmählich ent-
ſtanden, fo daß fich fchon aus diefem Grunde ein fakbarer Ur
fprung häufig nicht anaeben läßt. Der Landſchaden aber,
der fo verfchiedenartige Dinge umfaht und der ein Zuſammen⸗
wirfen des ganzen Landes in einem einheitlichen Zeitpunft
vorausſetzt, lann nicht als das Erzeugnis einer unbewußten
Weiterbildung angefehen werden, fondern muß in einer be
ſtimmten Zeit mit Überlegung eingeführt worden fein. Eine
beachtenswerte Erinnerung daran liegt vor, wenn noch im Jahr
1513 in einer Göppinger Urkunde die Rede ift von Per
pflihtungen, bie gewiſſe Höfe hatten, „ehe denn der Land:
ſchaden angefangen“.')
Einen fiheren Anhaltspunkt für die Zeit dieſes An-
fangs gibt und nur die erfte Erwähnung im Jahr 1443;
von bier aus müſſen wir uns durch Schlüſſe weiterhelfen.
Da ſich der Landſchaden in beiden Landeshälften in aleicher
Weiſe vorfindet, fo it wahrſcheinlich, daß er ſchon vor der
erften Zanbesteilung von 1441 beftanden hat, Anderer:
feits dürfen wir über diefe Zeit nicht allyumeit zurüdgeben;
) Bral. O. A. B. Göppingen (1844) S. 188 N,
Die bireften Stantöftenern in der Grafſchaft Wirtemberg.
denn wenn der Sandfchaben im Jahr 1443 zuerft auftritt
und fi von ba an wenigftens alle paar Jahre nachweifen
läßt, fo ift bei der Bleihmäfigkeit unferes Urkundenbeftandes
nicht anzunehmen, dab er vor dem Nahe 1443 jich viele |
Jahrzehnte lang unferen Bliden entziehen fünnte, Einen
terminus post quem gibt und vielleicht Die aus ber Vor—
mumbichaftszeit nad Eberharbs des Jüngeren Tob (1419)
ftammende Inſtrultion für die Amtleute, „die Rechnung zu
orbnen und zu ſetzen als hernach geſchrieben fteht“ ;*) denn
einmal follte man erwarten, daf in Diefer fehr eingehenden
Belehrung die landesherrlihen Ausgaben irgendwie gegen den
Landſchaden abgegrenzt wären, wenn ber lektere überhaupt |
vorhanden war; ſodann aber find hier unter den Ausgaben der
Amtleute Dinge aufgeführt, die in fpäterer Zeit einen Teil
des Landſchadens bilden, vor allem die Fuhren und beion-
derä die Herbftführung.
So werben wir mit einiger MWahrfcheinlichleit in die
Jahre zwifchen Eberharbs des Jüngeren Tod und ber eriten
Landesſpaltung, 1419-1441, geführt. Ehe wir aber in
biefer nielbewegten Zeit Anfnüpfungspunfte für den Landſchaden
ſuchen, ift wohl zuerft die Frage aufzumerfen, weshalb gerade
bei den im Landſchaden vereinigten Ausgaben für Fuhren
und Malefizkoften das Bedürfnis nad) einheitlicher Neaelung
fo ſtarl werben fonnte, um zu einer fo eigenartigen Neur
bildung Anlaß zu geben. Man wird zunächſt an die ſchon
früher erwähnte Ungleichheit in der Belaftung der verſchie-
denen Gegenden des Landes denfen und eben darin ben
Grund für ein forrigierendes Verfahren ſuchen wollen. In—
des liegt diefer Grund dod nur bei dem einen Teil des
Landſchadens, den Fuhren, vor, während bie Malefizloften
faum oder weniaftens nit in dem Maße zu Einfeitigfeiten
führen tonnten. Dazu kommt, daf der Drang nad Geredtia-
keit fonft nirgends fo wirlſam hervortritt, daß ihm die Kraft
zu einer jelbftändigen Umbildung fehon vorhandener Ber:
pflihtungen zugutrauen wäre; er hätte fonft auch hei ber ge:
möhnlihen Steuer ein reiches Feld der Tätigfeit achabt.
Es ift alfo im voraus wahrſcheinlicher, daß der Ausgleichs⸗
gedanken mehr nur als das vequlative Prinzip, nicht als die
eigentlihe Trieblraft bei der ganzen Entwidlung anzufehen
ift; wir werben bie leßtere vielmehr im materiellen Inhalt
bes Landſchadens zu fuchen haben, wo fie zwar nicht durd
Urkunden bemweisbar, aber doch durch Schlüfje wahrjceinlich
zu maden ift.
Die Verpflichtung zu Fuhren und überhaupt zu Fronen
für den Landesherrn ift alt und weitverbreitet:?) wir finden
fie im 15. Jahrhundert bei ung meift fo georbnet, daß jedem
Amt beftimmte Aufgaben, wie die Berforgung eines darin
gelegenen Schlofjes, zugewiefen waren,“) wozu dann noch
) Gebrudt bei Wintterlin, Geſchichte ber Behörbenorganiſation J
Beil. 1.
N Brgl. z. B. E. Mayer, Deutſche und franzöſiſche Verfafſunge ⸗
geſchichte 1 & 6,
) Bral. Beil. 4, 8,9. Auch Reyicher, Stat. N. 63.
1. 85
nicht näher beftimmte Anforberungen für Yand- und andere
Iwede kamen, aber auch biefe mit ber Beſchränkung, daß
der Fronpflichtige nicht gezwungen ift, über Nacht von
feinem Herbe fernzubleiben. Eine folhe Negelung, wie fie
auch die Landihadensorbnung von 1489 vorausfegt, genügte
nun wohl für die lofalen Bebürfniffe und mar ausreichend,
folange die Grafen von MWirtemberg nur über ein Heines
Herrichaftägebiet verfügten. Nun hatten fie aber namentlich
im 14. Jahrhundert mächtig um fich gegriffen und, vom
Slüd begünftigt, ihr Gebiet weit auögebehnt; neben ben
nahegelegenen Befigungen ftanden Erwerbungen in ziemlicher
Ferne, wie Ebingen, Balingen, Hornberg und andere. Wohl
brachte jede dieſer Heinen Herrſchaften, die fi bem alten
Beftande amgliederten, auch ihre lokalen Sronleiftungen mit
ſich; allen für die gefteigertien Bedürfniſſe eines Verkehrs
| auf große Streden, wie er mit ber Ermeiterung ber Landes:
grenzen notwendig wurde, fonnten fie nicht verwendet wer:
den und es ift deshalb leicht begreiflich, daß in dem fo raſch
groß gemorbenen Lande hierin eine gewiſſe Spannung
eintrat.
Und wie ber Landſchaden im Gebiet der Fronen nicht
etwa alte lokale Berpflihtungen ablöfen, fondem nur in
die durch das Wachſen des Staates entftandene Lüde ein:
treten ſollte, ebenfo fiel ihm auch im Gebiet der Rechtspflege
in der Hauptfache nur die Befriedigung neuer Bebürfnifle zu.
Seit dem 14. Jahrhundert finden wir das Strafverfahren
| in Deutichland in einer Umbildung begriffen, deren Haupt:
| zlige zwar im allgemeinen feftftehen, jedoch für das Gebiet
; der Grafſchaft Mirtemberg noch einer näheren Beſtimmung
bebürfen. Einmal verlor in diefer Zeit Die gerichtliche Haupt:
verhandlung ihre ausfchlaggebende Bedeutung, und amar zu
Gunften eines der früheren Zeit fremden Inquiſitionsver—
fahrens, bei dem bald bie Tortur eine entfcheidende Rolle
ipielte.') Diefe Entwidlung, melde ein mehr oder weniger
langes Gefangenhalten des Verbrechers vor dem Urteil und
außerdem eine viel häufigere Ananfpruchnahme des Nach—
richters notwendig machte, mußte auch eine ganz bedeutende
Vermehrung der Hoften zur Folge haben. Gleichzeitig aber
war jetzt an Stelle der früheren Gewohnheit, alles der prir
vaten Klage des durch das Verbrechen Beihädigten zu über:
laffen, mehr und mehr — und zwar in Sübbeutichland wohl
unter dem Einfluh eines fhon im 13, Jahrhundert aus:
gebildeten Spezialverfahrens gegen Gewohnheitäverbrecher,
gegen „ſchädliche Leute” — ein offizielles Vorgehen gegen
den Verbrecher getreten,?) fo daß jebt der Beamte von Amta
wegen für die Verfolgung, Fefthaltung und Beftrafung bes
Verbrechers zu forgen hatte.
Aus diefer legteren Seite der Entwidlung wird nun
N Ballinger, Das Verfahren gegen die landſchüblichen Leute
In Südbdeutſchland S. 195. Löning, Zeitfchrift für die gef. Straf:
rechtewiſſenſchaft 5 (1885) ©, 215 fi.
*) Brol, Schröber, Lehrbuch ber deutſchen Rechtsgeſchichte
S. 778; Zallinger S. 190 ff.; €. Mayer, Dentfhe und franzds
ſiſche Verfaflungegefchteste I $ 22,
I. 84
im Landſchaden in überrafhender Weiſe die finanzielle Kon:
fequenz gezogen: nicht bloß für die Beſtrafung des Ver—
breders zu forgen iſt Zanbesfache, ſondern das Land hat
auch gemeinfam bie daraus erwachſenen Roften zu tragen.')
So ftart nun aud der in diefen Verhältniffen liegende
Drang nad) Abhilfe fein mochte, fo trug derjelbe doch feines«
wegs den Schlüffel zur Löfung ohne weiteres in fi. Bier
weiſt vielmehr alles auf das Eingreifen einer handelnden
und geftaltenden politifchen Perfönlichleit Hin, deren Namen
uns freilich von unferen Quellen verfhmwiegen wird. Die
Zeit von 14191441, die den Anfang des Landſchadens in
ſich zu ſchließen fcheint, war für Wirtemberg auch abgefehen
von den Errequngen ber Hufitenkriege eine lebhafte, kritische
Periode. Im Jahr 1419 war nad kurzer Regierung ber
Graf Eberhard der Jüngere geftorben und hatte zwei Söhne
im Alter von 7 und 8 Jahren hinterlafien. Für dieſe
führte zunächſt ihre Mutter Henriette, eine frau von großem
Tatendurft, mit Hilfe der Räte die Vormundfchaft, Ein
ausmwärtiger Nivale, Herzog Karl von Lothringen, drang mit
feinen Anfprüden nicht durch. Dagegen brach bald inner:
balb der vormundſchaftlichen Regierung ſelbſt Streit aus,
der, wie es jcheint, im Jahr 1423 zur Berbrängung ber
Gräfin aus ihrer Stellung führte. In den brei folgenden
Jahren ericheinen Graf Rudolf von Sulz, Hans von Stadion
und Hans von Sachſenheim mit dem Titel „Statthalter“
ala die leitenden Perfünlichkeiten, bis im Jahr 1426 zunächſt
der eine der jungen Grafen, Ludwig, im Alter von 14 Jahren
die Regierung antrat, worauf im Jahre 1433 der jüngere,
Ulrich, nah Vollendung des 20. Jahres zur Mitregierung
zugelaflen wurde. Won jebt an führten beibe gemeinfam
bie Regierung, bis fie im Jahr 1441, bezw. 1442 zur Teis
lung bes Landes Schritten.
) Die ſonſtige Orbming ift die, daß bie zu einem Gericht
gehörigen Gemeinden für bie Koften aufzulemmen batten; vrgl.
Grimm, Rechtsaltertümer (18298) ©. 3832 fi, befonders ©. 884 N.;
(bier 4. 8.1499: und das gemeine gerichte sol dem henker
lonen); dazu Wehner, practicarum juris observatlonum liber
singularie (1615) Art. Bent. ©. 712 ff., Angersbeimer Dorforb:
nung 1484, Zeitſchr. für bie Geſch. bes Oberrbeins 1, ©, 12, 18.
Diefe Ordnung keimmt aud bei ums zum Voerfchein, wenn es ſich
um ein VBerbreden in einem vom Landſchaden befreifen Bericht
banbelt; vrgl. Repfcher, Stat. 515 F.; bazu oben S. TEN. 4: Kirch⸗
beim a. R. muß bie Koften felbft tragen, weil e# feinen Landſchaden
gibt, Ahnlich Wieſenſteig, vrgl. Reyſcher, Finanzgeſeße %, + S. LVI.
— Der Schwabenſpiegel (ed, Laßberg ©, 150) ſetzt noch voraus,
daß bie Unterhaltung bes gefangenen Uerbrechtre Sacht bes Klagere
it: wer Leute ind Gefängnis bringt, ſoll ihnen auch die nötige
Speife geben; tut er das nicht, foll ihn ber Michter dazu zwingen;
tut er es trotzbem nicht, ſoll der Michter ben Belangenen nad bem
Almofen führen lafien; verhungert ber Gefangene, fo find ber
Richter und ber, ber jenen ins Gefängnis brachte, verautwortlich,
als ob fie ihn mit ihren Händen erſchlagen hätten. — Auch nach
ber Ingereheimer Orbnung von 1484 muß der Kläger ben Nach—
richter bezahlen, wenn er nicht zu Ingersheim eingefeilen tft; in
legterem Falle trägt bie Gemeinde bie Kofen.
Die direften Staateſtenern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
Keiner der Zeitabfchnitte, die ſich hieraus ergeben, ver:
mag einen begründeten Anſpruch auf den Urfprung bes
Landſchadens geltend zu machen. Nur allgemeine Bezieh:
ungen find es, die ben Jahren von 1423—1426') eine er-
böhte Wahrjcheinlichkeit verleihen.) Bei den mwenig ge
feftigten Verhältniffen in ben Anfangszeiten unferer Staaten
ipielen Vormundſchaften häufig eine fritifche Rolle; latente
Kräfte treten plöglih ans Tageslicht; was vorher faum bes
merkbar war, gewinnt im oft überrafhender Weiſe beftimmte
Geftalt, Jehzt war die Mutter der unmündigen Grafen
beifeite gefhoben; der ältefte ber Landftänbe,?) der Abel, hatte
bie ganze Macht in ben Händen, Und überall, wo bie
Zandftände ein pofitives Streben erfennen lafjen, war es
immer mit Vorliebe auf feften Zufammenfhluß der Staaten
und gegen alle Verſuche der Abfonderung gerichtet.) So
geht auch durch Diele fahre ein merfwürbiger Zug, dem
ein gewiffer Gegenfah gegen bie entfernte Henriette nicht
fehlt, Verkäufe und Berpfändungen, die jeither nicht felten
waren, hören auf; bald ba, bald dort werben wieder neue
Befigungen erworben, anderes wird für Die Zukunft ge
fihert.°; Alles das gipfelt in einer großen Hauptaktion:
es gelingt ben Statthaltern, eine Schagung mit einem Er
trag von mehr als 120000 Gulden aufzubringen und biefe
ausfchlieplih zum Rüdlauf verpfändeten Beſihes zu ver
wenden.“) Auch die jhon mehr erwähnte Inſtrultion für
die Nechnungsführung der Amtleute fällt in diefe Jahre und
ift ein glänzendes Zeuanis für die ernſten Beftrebungen
der Statthalter.”) Das Ganze macht den Eindrud einer
4) Oper ben mädftfolgenben Jahren, foiern man annehmen
muß, daß ber Einfluß ber Statthalter auf bem erfi 14 jährigen
@rafen noch einige Zeit fortbauerte,
n Um ausführltiähiten ift über dieſe Lett Steinbofer, Neue
wirtembergiiche Chronik II S. 716 fi.; auch Sattler, Grafen II
S. 69 fi; Stäln II &, 416 ff.
) Schen 1420 begründen bie Mäte ihre Zeilnabme an ber
Bormunbfchaft damit, baf fie au ben Grafen unb ber Herrſchaft
gehören, berielbigen gelobt und aefhmworen haben, aud im Land
begütert ſeien. Steinhofer II S. 605,
9 Brgl. G. v. Below, Territorium und Stabt S. 264 fi.
® Der Umſchwung Fällt ſchen beim Durchblättern Steinhofers
(1) auf: 1419 Berpfändung von Gunbelfingen (8. 688); Ber:
längerung ber Pfandſchaft Loͤwenfels (S. 688); 1421 Berfauf von
Holzgerlingen (S. 708); 1422 Verfauf von Plüberhaufen (&. 711);
dann aber Kauf von Pfalzgrafenweiler und Befenfelb für 2300 fi.
{&. 711); 1438 Erwerbung eines Anteile an Grulbingen für 1300 fl.
(&. 717); im bemielben Jabr Anteil an Hornberg u. ſ. w. für 7828 IL
(3. 722); 1425 Zeil des limgelds zu Gärtringen (5. 733); *, von
Erbmannbaufen für 3650 fl. (ebb.); Güter zu Grüntal und Eng:
weihingen debb.); 1426 Güter zu Schnarrenberg (S. 736); 14237
Anteil an Oſchelbronn, 235 Morgen Wald (5, 738 f.) — 1428 ver:
pflichtet ſich Georg von Urbach, der Herrſchaft Wirtemberg bei feinem
Teil von Urbad den Borkauf zu laſſen; St, Gen. Mep.
9) S. Abſchnitt II.
) S. Wintterlin, Behoördenorganiſatien Beil, 1; auch bie in
ben Schriften bes württ. Altertumevereins II, 2 (1875) gebtuckte
gohnorbuung von 1435 it auzuführen.
Die bireften Staateflenern im ber Grafſchaft Wirtemberg.
fräftigen landſtändiſchen Reaktion gegen die gerade jeht ger
fährlihen Keime der Zerſetzung und des Zerfalls.
Daß die Entftehung des Landfhadens in dieſem Zu:
fammenhang wohl verftänblib wäre, unterliegt feinem
Zweifel; ebenfo feit fteht aber, daß diefe fachliche Verwandt:
ichaft eine hinreichende Sicherheit nicht gewährt und daß
fie das fehlende urkundlihe Zeugnis nicht erlegen kann.
Vielleicht wirlen aud in ber fpäteren Geſchichte des
Landſchadens bie befonderen Umftände feiner Entitehung
nad. Nirgends tritt uns, wie es dod; zu erwarten märe,
das Beftreben entgegen, Zaften bes Landesherrn auf den
Landſchaden abzumälzen; vielmehr war man foviel als mög-
lih auf feine Verringerung bedadıt.‘) Auch zur gänzlihen
1, 85
Preisgabe des Inſtitutes lich man fih ohne Mühe bereit
finden; ſchon Eberhard im Bart bot dem Lande unter an«
berem ben Verzicht auf den Landfhaden an, wenn ihm
dafür jährlich eine allgemeine Bermögenöfteuer von 1% ge
währt würbe,!) und im Tübinger Vertrag bradte man ibm
in ber Tat, ohne daß die Landſchaft Dies auch nur zu fordern
gewagt hätte,?) der Rettung aus den augenblidlichen
Schwierigkeiten zum Opfer: und hieruf soll herzog Ulrich
uss sondern gnaden, die er zu siner landachaft tregt, den
landschaden, so bisher im gebruch gewesen, yetzo abtun
und nachlassen, also das der hinfüro nit mer begert werden
oder sein soll. ®)
Beilagen.
Beilage 1.
Entſcheidung der Streitigkeiten zwifchen Gemeinde und Gericht zu Owen über Stadtrechuung und
Stenerjegen. — 1428 Juli 30,
Zu wyssend als von sollicher spenne, prüch und zway-
ung wegen, so die von Owen von der gemainde mit dem
gericht daselbs gehabt hand und das dem orbern und wysen
Clausen Öttingern, vogte zu Kirchain, erzelt und geclagt
und in des mit ernste fruntlichen gebetten hand, sie des
zu entschaiden, also hat der iezgenant vogt sie gewiset und
entschaiden und nemlich gehaissen: sitmale die statt zu
Owen all ir urtaile, so in des not ist, und darzu ander »0-
lieh zugehörung von alter und noch von dem gericht zu
Kirehain halt, das sie dann umb die stöss, so sie mit ain-
ander gehabt hand, komen sollen für die erbern, wisen, die
riehter zu Kirchain, und wie sie die entschaiden und er-
zelen, das sie die stuck zu Kirehain halten, das sie dann
das furo zu Owen auch also halten sollen,
Daran hat die richter und gemaind zu Owen uf datum
dis briefs wolbenugt und hand also gebetten die egenant
riehter zu Kirchain, sie von der zwaiung wegen also zu
entschaiden, als obgeruet ist; das haben sie getan:
[1] Des ersten so welt das gericht ainen burgermaister
uss dem gericht und ain uss der gemaind ain ietlich jare,
die sizend by der rechnung von der statt wegen, als her-
nachges, stet,
[2] Von der stursezer wegen ist namlich von alter hern
komen, das diu gemainde uss inen und von iren wegen
sechs ald acht dem gericht furgeworfen hand, da haben
dann die riehter vier ussgenommen; desglichen so haben
auch die richter zwen uss inen und von iren wegen der
gemaivude dargeworfen, die namend dann ainen uss dien,
der by der stür sass, und also sizend alwegen vier von
der gemainde und der ain von dem gericht by der stur;
also hat die gemainde das abgelanssen von solicher walung
wegen uf ir widerrufen und des die richter gebeten, das
sie und die vier als von der gemaind auder funf stursezer
wellen und die sezen sollen, wann sie aller bast wol ver-
standen und inne hand, wer darzu von gericht oder von
der gemainde aller beste und fuglichost sye, und wyan sye
NS. oben ©. 78,
also darzu erwellen, daby belipt es, doch biss an der go-
mainde widerrufen als vorgemeldet ist,
[3] Ouch so man von der statt wegen reahnung tun
sol und wil uf ain ieglich jare, so sollen die burgermaister
von gericht und der gemainde, näwlich alt und nüwe, daby
sizen und zwen von dien nwen und die stursezer von dem
gericht und darzu sollen ouch die riehter zwen oder dry
usa dem gerieht wellan, die also die rechnung inneman und
besizen sollen,
[4] Ouch sol die stür gesezt werden in ains amptmans
huse und die obgenant rechnung von der statt wegen sol
alwegen beschenhen in ains amptmans huse, alles onegeverde,
Ich Claus Ottinger, vogte, und wir die richter zu Kireh-
ain urkunden ouffentlich mit diesem brief, das all vorges,
sachen geschenchen von alter hernkomen sind und huit diss
tages also ist als wir sie daun darumb entschaiden haben der
obgenanten nemlichen stuck und nit me noch füro. Und
umb das, das dio von Owen, gericht und gemainde, fürohin
dester fruntlicher und bass ains under ainander und alle
vorges, sachen beliben und gehalten werden und uns der
entschaidung und underwisung ernstlich und flizzlich ge-
beten habend, so geben wir inen dissen brief, versigelt mit
unsser statt gemain insigele, der vorgeschriben entschaidung
und im masse als vorges. stet, uns und der statt one
schaden, alles one geverde. Beschach nnd geben zu Kirch-
ain uf an fritage nehste nach sant Jacobs tag des hailigen
zwolfboten des jars als man zalt von Cristus gepnrt 1428, *)
St. Kirgheim Welt, B. 68, Or, Pg., dom Siegel nur noch
ber Pergamentftreifen anb.
8, Abſchnitt III; Pfiſter, Eberhard im Bart S. 200.
*) Sattler, Herzoge 1 ©. 168.
*) Revfcher, Staategrumbgefege 1 S. 41.
*) Die Bedeutung ber vorliegenden Urkunde erſchöpft ſich nicht
mit ihrer Verwertung für bie Steuergeſchichte. Sofern fie aus
einem Streit zwiſchen Gericht und Gemelnbe erwachſen iſt, Tiefert
fie zugleich einen Beitrag zu ber Geſchichte bes lokalen Dualiomus,
ber im 15. Jahrhundert in einer ben territorialen Borgängen ver
1. 86
Beilage 2.
Die bireften Staatofteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
Urfunde über den Verlauf einer Pfändung wegen Steuerrädftandes, Grfanfung der Güter um die
Steuer uud Heransgabe derjelben an die Stieffinder des Schuldners. — 1438 März 17,
Kunt und wissend si allen den, die disen brief yemer ' zugehörd, das da sturbar ist, In dem da haut der Kung dem
ansenhend oder hörend lesen, als Claus Küng von Under-
ütingen t) schuldig ist gewesen 6 ® häller minder dryer
schilling zu stur von sinen stucken und gütern zu Under-
ütingen gelegen, die er inn haut gehebt und stürbar sind,
da haut der schulthais von Underätingen die stur von den-
selben stucken und gätern an in gefordret; do mocht er
der stur nit gen; do pfand der schulthais den Kung umb
die stur näch des dorfs recht und vorschett das gericht,
wie er mit den pfanden tun solt, das er recht tät und nit
unrecht. Do wisten in die richter, das er die pfandt wol
mocht umb die lindun verkouffen nauch des dorfs recht und
gewonhaitt umb die stur, Do batt der Kung den schult-
haissen, das er die vorgenanten stuek und gäter dri stund
umbtrüg ye ains nauch dem andern; do trug der schult-
hais die pfand und die stuck, die sturbar wären, mit aller
sugehörd ie ains nauch dem andern zu drin malen umb die |
lindun; des ersten miner frowen hof von Rutin das halb-
tail, des Kungs tail, das da sturbar ist, mit aller zugehörd,
schulthaissen nie kain gelt gebotten und donieman nutz darumb
bött, do volgett das gät alles miner frowen und dem schult-
haissen hain und erkouften das güt mit aller »&gehord nauch
des dorfs recht zu Underütingen umb die stur, Darmauch
komen des Kungs stiefkind allu vierü und bäten den hof-
maister an miner frowen statt und den schulthaissen zu
Underütingen, das si inen irü recht gebin wie si das koft
hettin umb die lindun, won es doch ires vatterlich erb wer
gewesen, Also gaben si den kinden ierü recht als das güt
verkouft was; und do lech der hofmaister an miner frowen
statt von Rütin den vorgenanten kinden allen vieren die
vorgenantü stuck allı samet semen mit aller zugehürd, das
es bi enauder solt beliben, und hiess im vorschen von ininer
frowun wegen, ob es kraft und macht hett, Do vorschett
der schulthaiss die richter, do erkanten sich die richter ge-
mainlich, das es wol kraft und macht hett und die kind
wol daran habend werin nauch des dorfs recht Underätingen.
Des alles... 1488 {an der nächstun mitwoch nauch sant
und darnauch des Kimen lehen mit aller zugehord das da | Gerdruten tag) März 17.
sturbar ist, und hus, hof, gelegen an Eberlin Wolfen, mit aller |
St. Kl. Reutin. Dr. Pa.
Beilage 3. Vergleich über die Aulage des Laudſchadens in Ehningen.‘) — 1446 De. 21.
Wir Ludewig, grave zu Wirtemberg und zu Mumpel-
gart ete, uf ein und wir dies nachgeschriben Fridrich Sölr
wigen von Wirtemberg vorgenant und unsern erben sten,
den schaden hohe oder nider, lutzel oder vil, zu setzen,
von Richtemberg, corherre der merren stifte zu Cvstenz, | doch was oder wievil beyde summen an einer summe zu-
Eberhart und Cunrat Sölren von Richtemberg, alle dry ge-
brüder, und Hans von Halfingen der elter uf die andern
syte bekennen und tun kunt offembar mit disem brief, das
wir ein uberkomen getan hand von des lantschaden wegen,
den wir grave Ludewig uf Oningen das dorf geschlagen
haben, und ouch von ander stucke wegen daselba, das das
furbasser gehalten werden sol inmassen als hernach ge-
schriben stet; das ist also:
[1] wievil wir Ludewig, grave zu Wirtemberg, vorge-
nant und unser erben lantschadens uf die von Öningen jer-
lich schlahen wollent, sovil sollent wir Fridrich, Eberhard
und Cunrat Sölren und Hans von Halfingen und unser erben
uf unsern teil ouch schlahen, und sol an uns grave Lude-
samen bringen werden, das das geschlagen werde uf die
guter zu Öningen, die yetzund in dem lantschaden sint und
den gegeben habent als die das dorf zu Öningen in einem
buch verschriben hat, dieselben güter sollent ouch in dem
lantschaden sin und beliben und furbass lantschaden geben,
und an derselben summ sol uns grave Ludewigen und un-
sorn erben die zwey teil werden und uns obgenanten Sölren
und Hansen von Halfingen und unsern erben das drittail.
[2) Sodann von der bäch wegen zu Öningen genant die
Wirm und der Owgrab ete, — Urach, 1446 (an sant
Thomastag in den wihennechten) Dy. 21. St, Böblingen
Weltlich. Or, Pg. Siegel ber 5 Ausfieller.
..0.on.
Beilage 4. GEntiheidung des Streites zwifchen der Stadt Kirchheim und dem Dörfern der Bogtei über den
Landſchaden. — 1458 Dez. 12.
Wir Ulrich, grave zu Wirtemberg, furmunder ete., be-
kennen und tun kunt offenbar mit disem brief, als spenn
wandten Bewegung zu einer Vertretung ber Gemeinde gegenüber
dem Gericht, b. 6. zur Schaffung bes Rates führte; (anders ans:
gebrüdt: aus Streitigkeiten wie ber oben bebanbelten ift bie Bil:
bung be8 Bürgeransichufies gegenüber dem Gemeinberat zu ver:
ftehen). (Brgl, Wintterlin, Gefchichte der Behörbenorganijatton 1
5. 10, In benfelben Zufammenbang gebört auch ein Streit
zwoifchen Geriht und Gemeinde in Anittlingen über Bezahlung von
Serichiöfoften, 1456. St, Rep. Maulbronn Or. Ba.)
9 Diefe Urfunbe erfheint der Aufnahme wert, obmohl bad |
Dorf Unterjettingen bamals noch nicht wirtemberzifh war; vril.
und irrung uferstanden sint zwuschen unsern burgern und
ganzer gemeind in unser statt Kirchein eins — und unsern
armen luten usserhalb uf dem land in die vogty zu Kirchein
gehorig des andern teils, den gemein landschaden derselben
vogty antreffent, darzu wir die unsern geordnet, die solich
irrung vernomen und darunder beredt haben, das sie solich
sachen furo an uns wollen bringen und wie wir sie daruf
OA.B. Herrenberg (1855) ©. 310;
DOMB, Nagold (1862) S, 208,
2) Über die wechſelnden Beſitzverhältulfſe in Ehningen vrgl.
DaB. Böblingen (1850) &. 167 ff, — Das Stönigreih Württem-
berg 1 (1904) ©. 857,
über das Klofter Reutin
Die direften Staatsftenern in der Braffchaft Wirtemberg.
werden entscheiden, das solichs volsogen werden soll. Und
nachdem solich sachen fur uns komen sint, so entscheiden
wir die vorgenanten parthyen inmassen hernach stet:
des ersten sollen die von Kirchein in der statt und
darin geherig furo jerlich und allweg an dem gemeinen lant-
schaden, der uf ieglichs jar uf die vogty zu Kirchein gen wir-
det, den dritteil, und die uf dem lanıl in derselben vogty die
zwei teil richten und bezalen, darin die von Wilhein, wann
die gelost werden, und die dorfer, so furo zu der vogty
zu Kirchein werden gezogen, den uf dem land zu statten
komen und zugehoreu sollen. Und wer, das wir, unser
erben oder nachkomen der vogty zu Kirchein uber kurz
oder uber lang ein oder mer dorfer us derselben vogty
ziehen wurden, so sol ieglichs dorfs gemeiner lantsebad,
das also entzogen wer, an ein billich sum gelts geachtet
werden, die daaselb dorf zu gewonlichen jaren an gemain
Inotschaden gericht het, und an derselben sam sollen die
von Kirchein einen dritteil geben, zu irem dritteil als vorstet
ungeverlich.
Und als auch die unsero zu Kirchein in der statt von :
alter her in gemeinen lantschaden geslagen hand die furung, |
als höw und strow ab dem veld in die statt und von den
zenbendschüren und andern orten in den marstal gefurt
worden sint, das und derglich sachen sollen die von Kirchein
mit eigner furung versenhen und nit in gemein schaden
; slahen, darin die von den dorfern, am nechsten umb Kirchein
gelegen, die nit mit sundern diensten beladen sint, den von
Kirchein nach billichen dingen zu statten komen sollen, un-
geverlich, — Wann auch die von Kircheiu in sachen ruten |
werden, die gemeine vogty antreffent, was dann mit pferd- |
lön und zerung daruf wirdet gan, das sol in gemeinen
L 87
schaden gelegt werden. Und sollen die von Kireheim den
von dem land in ieglichem stuck underrichten, was die
sachen, darumb sie von gemeiuer vogty wegen also geruten,
sien,
Als auch bisher die von Kirchein den unsern uf dem
land jerlich ein merklich sum gelts fur furung und an:
‚ders dargelihen, die unsere amptlut zu Kirchein von den uf
dem land ingenomen und dann den von Kirchein geantwurt
band, sovil nu die von Kirchein den uf dem land furo jer-
lich darlyhen werden, das sollen die von Kirchein allwegen
innemen von gemäinem lantschaden, #0 jerlich uf die von
Öwen, Dettingen und Bissingen gesezt wurdet, und wo au
den dryen enden nit so vil lantschadens geviel, als der von
Kirchein schuld wer, so sollen die von Kirchein uf dasselb
jar des uberigen dargelihen gelts von unsern amptluten zu
Kirchein nf gemeinem lantschaden ander dorfer verwist
werden, tmd ob den von Kirchein ir dargelyen gelt an einem
oder mer vorgenanten enden verzogen würde, darin sol inen
ein amtman zu Kirchein an unser statt beholfan sin, damit
sie des bezalt werden,
Doch wer, das der vorgenanten teil einem furo zusten,
damit uns, unser erben oder nachkomen bedunken wurd,
das er an diser unser egenanten beredung zu vil beswert
wer und der nit nachkomen mocht, so behalten wir uns,
unsern erben und nashkomen das alles und ieglichs anzu-
[haben}'‘) und von nawem zu lütern nach zimlichen und
billichen dingen, alles one all arglist und geverd. Und des
zu urkund #0 haben wir unser eigen insigel gehenkt an
disen brief, der geben ist zu Stutgarten an zinstag vor sant
Lucyen tag nach Cristi gepurt als man zalt 1458 jare. —
Si. Kirchheim W. Dr. Pg. Siegel fehlt
Beilage 5. Urteil des Kirchheimer Gerichts in einem Streit des Dorfes Beuren uud der Stadt Owen über
Beſteueruugsrechte. — 1469 Januar 27,
Wir vogt und gericht der atat Kircheim bekennen und
tundt kundt offembar mit diesem brieff, das uff hut fir uns,
als wir zu recht gesessen syen, komen sind die erbern der
schultheiss und etlich des gerichts des dorfs Burren an stat
und in namen ir selbs und der gauzen gemeinde des obge-
nanten dorfs ains, und die erbern der amman, etlich riehter
und ander der stat Owen ouel an s»tat und in namen ir
selbs und der ganzen common zu Owen des andern teils zu
beiden sidten mit vollem gewalte und verfürsprechet als
recht ist. Und clagten an (?) die vorgenanten von Burren
den obgenanten von Owen durch ihren erloubten fursprecehen
Hansen —,»2) wie sie vormals vor etlichen ziten mit den
vor Owen vor dem statgericht zu Urach in recht gestanden
weren, auch lute eins urteilbrieffs den sye uns baten zu ver-
lessen, der ouch verlessen ward, des datum wist uf sant
Ulrichstag !) 1481, und redt daruff der genant Haus — --,
man hette in dem urteilbrieff wol verstanden, das die urteil
des genanten briefs innhielte, da die von Owen uff der von
Burren gut in iren zwingen nnd bännen gelegen wol stur
setzen mögent, dessglich mogen die von Burren uff der von
Owen guter in iren zwingen und bännen gelegen ouch stur
setzen, Nun understunden sieh die von Owen und satzten
*) Hier unb weiter unten unbeutlih; etwa Armkrotler,
9 Juli 4,
in stur uff ire guter mit namen im Buttentobel und in dem
Mossbach, der da gat byss uff das Blumentobel, das in iren
zwingen und bännen leg und in ir stur gehorte; darumb
sye bofften, die von Owen wurden gutlich oder rechtlich
von uns gewisen, sie daran angeengt und ungeirt zu lassen,
dester gerner sye in tun wolten was in lieb wer. Dargegen
aber die von Owen iren erloubten furspreehen Hannsen
Schöblin antwurten und reden liessen, solicher anelag an
die von Burren nem sye zuviel (?) fremdt; dann die vor-
genauten guter legen in iren zwingen und bännen und ge
hörten in ir atur, die hetten aye besetzt lenger dann yemants
verdencken mocht und wölten das furo aber tun, wie von
alter herkomen wer; und hofften die von Burren solten aye
daran ungeengt und ungeirt lassen und sye weren in umb
ir anelag nutz schuldig, Uff das aber die von Burren glich
ala vor und des mer reden liessen, die vorbenempte guter
legen in irn zwingen und bännen und gehorten in ir stur;
dann man were vor etlichen ziten alda gewesen, sye (dess-
halb zu entscheiden, das auch beschehen wer, und bogerten,
ınan horte in erber lute darumb, Und satzten das mit mer
worten zu recht. Daruff aber die von Owen glich als vor
und noch des mer reilen liessen, sye weren nit abred, man
were vor ziten alda gewesen, das were aber nit wegen
1) Schr zweifeihaft.
1. 88 Die bireften Staatoſteuern in ber Grafſchaft Wirtemberg.
zwing, benn uni sturen halb, sunder nit anders dann von | gesprochen urteil und unserm rechtlichen erkennen zu recht
der zehenden wegen die kirchen antreffent, sye desselben | nit gnug was. Also nach elag, antwurt und widerrede, ver-
zu entscheiden; darumb sye hofften als vor, sye solten by | hörung der zugnuss und nach aller furgewenter handlung
irem alten herkomen und gerechtikeit beliben und satzten | haben wir uns erkent und zu recht gesprochen, das die von
dan och ale — — — an uns zu recht. Burren die von Owen an ir stur der guter halb wie vor
Wir richter erkanten uns daraff und sprachen zu recht: | alter herkomen ist ungeengt und ungeirt lassen solten, Der
wan die von Burren mochten wissen zu recht genugsam | urteiln benugt die von Owen und baten in der brieff, die
mit luten, die des weder geniessen noch engelten möchten, | wir in ouch mit recht erkent haben zu geben under unser
das die guter in iren zwingen und bännen liegen und in ir | stat gemeinem anhangendem insigel — , doch uns selbs und
stur gehorten, das wölten wir hören und darnach sprechen, | der obgenanten stat unschadlich, an fritag so (P} vor unser
das recht wer; machten sye nit wisen, wolten wir inen | lieben frowen tag zu liechtmesse nach Cristi unsers lieben
aber (?) sprechen, das recht wer. Die von Burren stalten | herren geburt als man zalt in dem 1469 ®) jauren. — St. Kird:
fur uns etlich zugnuss, die sagten, das nach lute der vor- | beim 8.68. Dr. Pg. Siegel fehlt, ſchlecht erhalten.
Beilage 5a. Auweifung an deu Vogt von Renenbürg, den Zufhlag zum Laudſchaden betreffend. —
1476 Nov. 1.
Eberhard, grave zu Wirtemberg und | ist, 40 pfund heller zu slahen und die 14 tag nach sant
zu Mumppelgart etc, Martinstag nechstkompt her gen Urach in unser eanczly zu
Unsern grus zuvor, lieber getruwer! Wir bevelhen dir, | antwurten, Geben zu Urach an aller heiligen tag anno eto.
zu dem schaden, der uff diss jare uff din ampte gegangen | 76.) — St. Lanbfleuern 3. Dr.
Beilage 6. Die Stadt Göppingen bittet um Anderung ihres Anteild am Landfhaden nud um Beiziehnug des
Amtes zu den often der Stadtbefeftigung. — 1485 Oft. 14.
Hochgeborner, gnediger herre! Vor vil jaren, ee dem | syent, und guediglich verfügen, daz wir dureh zimliche
male Bell und Hattenhofen in die vogtye zu Göppingen ge- | mittel sölicher besehwerden entladen und uberhaben wer-
ordnet wordent syent, hat die statt Göppingen nss ainem | dent,’)
herbrachten bruch an dem landschaden, uf das ampt ge- | Oueh, guediger herre, wiewol wir uwern gnaden nit
gangen und us uwer gnaden cantely uf das ampt geleyt, | minder denn ander uwer gnaden stett willig syent in aller
allweg gegeben den dritten pfenning; und wiewol das der | undertenigkait ze tunde alles das, so wir uwern gnaden als
statt schwer gnüg was, nochdenn, diewyle us der ursach, | unserm gnedigen herren schuldig syent, nochdenn als uwer
daz der dörfer in das ampt gehörig wenig warent, dester- | gnade in dem vergangen jare in alle uwer gnaden stett hat
minder landschadens us uwer gnaden cantzlye uf uns geleit | verkünden lassen, was an den »stetten verbuwen werde,
ward, mochtent wir sölichs dester bass erlyden, Wir habent | das zu der were gehöre, das aöllen die ampt zu den stetten
ouch sölichs darnach, als die benanten zway dörfer Boll | gehörig helfen tragen und bezalen,”) so ist doch sölichs
und Hattenhofen uns zügefügt worden syent, dennocht mit
gedult gelitten und getragen, wiewol es uns ain merklich ®) Richt deutlich; es Mönnte auch 1461 helßen.
beschwert was, Nü hat uwer guade uns yetzo noch vier
dörfer, nemlich Rychembach, Schlierbach, Hochdorf und
Grubingen, in unser vogtye gegeben, damit so wirt aber z ,
mer landschades uf das _ geleyt oder geschlagen denn ') Dem Binnender Sand» und Amtſchaden 1490 (St. innen,
vormals, Und so die summ des landschades von sölicher | den ®. 1) if folgendes Beigefügt: Lieben herren! Diewil
dürfer wegen uns zägogeben grösser wirt denn vormals, ee Kirchberg und Afalterbach von uns geordnet sigend, so
die in die vogtye gehört habent, so verstet uwer gnad, habend Burstal, Erbstetten und Weiler zum Stain dryer
söltent wir furus aber den dritten pfenning daran geben, dörfer namen, och phärren, und sigend doch in jotwederm
das wir damit bart und hoch beschwert werent und daz nit we dann 20 huser mit pharrer, mesner und hirten; dor-
wir ouch das one unsern verderplichen schaden nit Iyden umb bitten wir euch, das ir uns gnedenklich halten; dann
noch tragen möchtent, angesehen unser armut und das, so uner "WONG ME,
jerlich in ander weg uber und uf uns geyt, das wir uwern ) Das Original biefer Berfündigung für Xübingen, bat.
gnaden an registern verzeichnet hiemit ubergebent.!) Dem- | 1484 Oftober 14, iſt erwähnt von Mebring, in Zübinger
nach so ist au uwer gnad unser undertenig demütig bitte, | Blätter II S. 14. — Auch Bradenheim und Güglingen jenden
uwer gnad wölle uns und die gemainen statt Göppingen | (ohne Jahreszahl), einige Ausgaben für Stadtbefeſtigung ein mit
gnediglich bedenken ala die uwern, die da hart beschwert bem Bemerfen: und solichs alles ist geschehen on aller derff
hilf, und mit ber Bitte, das uwer gnad wel daran sein, das
die Jderffer in das ampt geherig sien, wellen helffen bauen
!) Die gefamte Laſt der Stabt Göppingen wirb bier auf | dem stetten nach laut uwer genaden geschrifften und befelch,
1100 U H. angegeben, barımter 824 ® itäbtiihe Anspaben ohne deshalb vormal aussgangen. — Ditefer Befehl war nah O.A. G.
Banfoften, Brackenheim ©. 145 von 1488 Oft. 9 batiert.
') Adr.: Unserm vogte zu der Nuwenburg und lieben
getruwen Hansen von Rischach,
Die bireften Staatsflenern in ber Grafichaft Mirtemberg.
uns noch nit verkundt worden, und bittent uwer gnad
underteniglich, uns in demselben stuek ouch wie ander uwer
gnaden stette ze halten; dann wir des nit minder, sonder
mer notturftig syent denn ander, Das wöllent wir umb uwer
gnade allzyt unterteniglich verdienen und bittent heruf ain |
I. 89
gmedig antwort.
ete, 85.
U. g.
Datum uf fritag vor sauet Gallen tag anno
undertenigen gericht und gemeinde
uwer guaden statt Göppingen,
St. Lanbfleuern B. 40, Or. ohne Abreſſe.
Beilage 7. Aus dem Gannftatter Laudſchaden von 1486.
Canstat,
Item Steffan Setor hat mit 3 rossen ain schiff us dem
Neocker gen Stugart gefurt an den mittel sew, nber nacht
ussbliben, sich selb verzert 82.
Item Steffan Sutor hat ain tag mit 3 rossen und aim
wagen schwickholz gefürt von Flur‘) gen Berg zu dem wer,
uf zinstag vor Katharine: 14 4.
Jürg Borer ain tag mit 8 rossen, aim wagen mit
schwiekholz von Flur gen Berg gefürt zum wer, nf zinustag
als vor stat 14 2.
Item 2 #2 h, haben der bittel und Martin Winleder
von Canstat verzert zu Stutgart als sie uf Conlin Sehnait-
man von Velbach wartetten; solten den zu thurn gepracht
haben,
Item 6 3 10 h. verzert Damian Trutman und Martin
die Winleder von Canstat, haben zwen tag gesucht Jäcklin
von Bittenfeld; der het zu Durnckhein gespilt.
Item 5 3 geben Hans Rowschen gen Stainberg von
wegen Hans Hugen, der die wurffel gelert und gespilt het
zu Dumekhein,
Item Conrad Hoppeler hat ain fart mit 4 rossen und
ainem wagen von Gablaberg gen Oberdurnekheim zum wer
steckholz geführt?) uf zinstag vor Sebastiani 14 8.
Item Jörig Borer ain fart mit ainem karch und
2 rossen kalg von Canstat gefurt uf Wirtemperg 58.
Item Alexander Aeckerlin ain fart mit aim wagen
und 3 rossen mit sprüer uf Wirtemperg; ist fernd vor-
gessen 68.
Item Müllerhans hat ain fart 2 tag mit 2 rossen gen
Urbach geton nach vischen in der wochen nach dem wissen
sontag, gen Stutgarten gefürt 18482.
Item Jacob Zan hat minem guedigen hen grave Eberharden
dem jüngeren 2 ross an ainem winwagen furgeschlagen biss
uf Plienshalden zu Esslingen in der wochen nach dem wissen
sonntag 10 2.
Item 2 # 3 & die amptlut verzert uf sanct Peter und
Beilage 8. Der Bogt von Tübingen jendet den Land-
Dem hoehgebornen herren, hern Eberhardten,
graven zu Wirttemperg unnd zu Mumppel-
gart dem eltern, minem gnedigen berren.
Hochgebornner, gnediger herr! Uf uwer gnaden be-
feleh”) schiek ieh hiemit in uwer guanden eanntzly den
% Flur, ſonſt Hochflur, abgegangen zwiſchen Gannftatt umb
) Dies wieberholt ſich fehr oft.
) Nach einem Schreiben bes Untervogts zu Blaubeuren war im
Jaht 1484 der Befehl dort uf aunt Mathuatag (Sept. 21.) eingetroffen,
Württemb, Jahebüder 1904, Heft 1.
sanet Pauls aubent, als sie dem burgermaister von Rutling
die ainung schwuren,
Item 1 # 12'% 8 hond verzert die winzieher und der
bittel von Wangen ain nacht selb funft uf dem Rotenherg
und vier tag und der bittel und die winzieher ain nacht zu
Stetten gesucht Bastian Gilgen von Wangen; hat gestoln
gehapt by zehen maln.
Item Eberlin Mayer uf sampstag vor Michahelis mit
brenholtz under die kelter zu Ulbach, 8 ross gehapt, 124.
Rumelsshusen.
Item 2 aymer win hat Clainhans fernd gen Stuttgart
gefurt, sind fernd vergessen und nit in lantschaden komen;
tut 6.
Item Franukenhans ain tag mit Qrossen stain und sand
zu der keltern zu Rumelsshusen gefurt 10 8.
Underdurnkheim.
Item Ludwig Klöckel hat ain wagen wit tychein von
Stutgarten gefurt uff das sloss Wirtemperg mit 2 roasen 5 ß,
Johann schmit hat ain spinnelu und ain struben von
Stutgarten gen Underdurnekheim in mins hern kelter ge-
furt 3A.
Idem zwen tag anyl gefurt mit alm karren und 2 rossen
von Underdurnekhein an die gemein mark, alss ınan fuchs
fieng in der osterwochen 1 R.
Zuffenhusen,
Idem Vit ain hirsch von Korntal gefürt gen Stutgart
mit aim karren ain ross 5.2.
Item Conlin Stenglin mit 3 rossen firgesetzt dem stro-
wagen von Zuffenhusen uf die Brackh zum Stugarter
galgen 6 2.
Iteın 4 4 verzert die winzieher von Canstat, do man
Hensslin Machtolfen von Canstat sucht; hot sin wyb sehier
ze tod geschlagen.
Item 6 & zerung do man den lantschaden hat umb-
geschlagen.
St. Banbfteuer B. 40.
und Amtfchaden feines Amtes ein. — 1486 Dft. 12.
schaden, der von uwer gnauden wegen daz vergangen jar
uff min ampt gegangen ist, von stuck zu stuck in ainem re-
gister ufgezeichet, unnd daby in einem sondern register,
waz sunet uf min ampt ganugen ist von der statt buw und
ander sach wegen, daz dem ampt fur sich selbs usszuriehten
geburt, daz da ein merckglich som ist. Demnach, guediger
herr, so ist an uwer gnaud von wegen der von Tuwingen
min ernustlich pitt in aller unndertenigkeit, xü verfügen, daz
in dem zerschlahen solich ir buw und och der gross fron,
den sie der fietze halb dis jars geton haben, angesenhen
werdenn, zädem daz min ampt daz schloss och beholtzet
13
1%
in fron unnd daz an kein gelt aezet, Das sich och solich
min nberschicken verlenngt hat, ist ns keiner verachtung
gescheen, sonnder uss der ursach des herpsts unnd daz
man daby vier armann umb pinlich sachen, daby den
Die bireften Stantöftenern In ber Graffhait Wirtemberg.
rechnern unnd dem stattsehriber zu sin geburt, gerechtfertigt
haut, Datum Dunrstag vor Galli a. d. 86.
Jörg von Ehingen, ritter, vogt zü Tuwingen.
St, Banbiteuen 40, Dr.)
Beilage 9. Die Stadt Göppingen wiederholt unter Darlegung ihrer Verhältniſſe die Bitte mm Erleihterung. —
1489 Oft. 16,
Hochgeporner, gnadiger her! Wiewol wir in vergangen ; If halb, so im land gewesen sind, och nit gut gewesen ist;
Jjaren und tagen allweg unser beschwärd und not, darin wir
sygen, iüuwern gnaden, och iuwer gnaden hofmaister und
landschryber zu erkennen geben haben, in hoffnung, das
uns etwas Iychterung an den beschwärden, so dann uf uns
geschlagen werden, gescheen sin solt, das aber bisher, als
uns bedunkt, elein geachtet und nit gescheen ist, demnach,
guädiger herr, bitten wir iuwer gnad in aller undertenikait
mit allem vhys ernstlich als unsern gnadigen herrn, iuwer
gnad wölle guädiglich hören und grundlich mit viys unser
beschwlird merken, die daun also ist wiehernach begriffen wirt,
Gnadiger herr! Wir setzen jars in die stat und uf unsere
guter diu wir haben, by den achtbundert pfund stur, der
doch in der warhait ze vil und in unserm vermugen nit ist;
darvon wir dann iuwern gnaden järlichs geben mussen 300 &
stur, item 140 & willgung geltz,') item 170 # landschadens
am nechsten, item 225 @ 12 8 jarlichs zins und Iybgodings,
die wir dann mit solichen achthundert pfunden nit zalen
mugen, als sich dann an rechnung herfindt. Und zudem
mnässen wir järlicb haben den torwarten, wächtern und
statknechten by 196 # on die täglichen buw und ander be-
schwärden, so der stat zustund, an dem wir dann etliche
zins und die jarmergkt haben, die solichs nit wol herstatten
mugen. So haben wir och, gnadiger herr, weder kein buw
noch winwächs, darvon wir uns hernören mugen; mag inwer |
gnad wol verstan, das wir solich stur und beschwarden furo |
nit me herliden noch die tragen mugen, us der ursach, das
iuwer gnad und unser herr von Adelberg den mertail der
guter zu Göppingen haben, namlich by den zwaintzig höfen,
die dan iuwern gnaden und unsers hern von Adelberg sind,
die uns an solichen beschwerden gar nutz tragen helfen’)
So mugen die ubrigen und aigne guter — der dar damı
gar wenig und selten ains ist, es sy hus, Äcker oder wisen,
sie sygen beschwärt mit zinsen den hailigen und andern —
die stur nit me hertragen. Und als wirs achten, so mussen
wir järlich geben von unsern guten by 300 # järlichs zins,
gnadiger herr, so wir aber nit ander hilf dann die land-
stras, die fart zu unser lieben frawen und den surbronnen
haben, die vilycht von iuwern gnaden und andern gros ge-
achtet möchten werden, in malnung, das sie uns gros nutz
md hilf tun solten, das aber an im selbs nit ist. Dann die
fart unser lieben frawen ist ab und gar nach nutz; so ist
der surbronn*®) och nit so nutz, dann es sind andere beder,
darumb er nit zu —, sonder abniempt; er iat och nit ieder-
man und sonder dem gemain man so nutz. Desglich die
landstrass, die dann etliche jar der seltsamen und schweren
) &, barüber Abſchnitt II,
2) Über biefe zwanzig Höfe näheres In ber D.U.B, Göppingen
(1844) ©. 1881.
*) Brot. O.A.B. Göppingen (1844) S. 180 fi.
' herr!
und ob sie glich genug wär, so aind nunmer solich tabernen
so nach by der stat in dörfern, das ınan lieber in derfern
dann in der stat ist, damit ainer fru und apat uf der strass
sin mug; dann man in der stat als ainem ortschlos nit so
fru[uf] und dester zyter zuschlust, dardurch die in dorfern
uf und die in der stat abgond. Es gyt och zu zyten ainer in
ainemn dorf von tusent pfund heller nit als vil stur als ainer
in der stat von 200 oder 300 pfund, Und, gnadiger her,
so uns juwer nad den landachaden uberschigkt, so schlecht
‚ man die zwai tail in die dorfer und den drittail in die stat,
damit die stadt aber hart beschwert wirt; dann sie mochten
uf dem land bas die fiertail geben dan wir den funftail;
dann sie iezo alle gewerb in dorfern haben; und wa iuwer
gnad des zwivel wolt haben, 80 mocht inwer gnad ain vogt
und keller zu Goppingen darumb horen, Och, guadiger
herr, »0 haben die von Geppingen und die vogty diz jar
gen Stenffen an buw gefaren mit holtz, stain, ziegel, sand
und wasser und verfaren 110 & ungevarlich, das dann wir
vermain billich in grossen landschaden und nit in ampt-
schaden kommen soll, diewyl wir doch mit aigem ampt-
schaden und ander fur beschwert sigen, der mengerlai und
vil ist iuwern guaden, dem vogt und keller,
Gnadiger her! So nun iuwer gnad unser beschwerd
elärlich merkt und verstat, bitten wir iuwer gnad als unsern
gnadigen herrn, uns gnadiglich zu bedenken. Das wöllen
wir sonders zwivels umb iuwer gnad, die der almechtig
Got langwurig gesund behalten well, underteniglich und
williglich verdienen. Datum Göppingen, uf Galli anno ete. #9,
i. g. undertenigen, willigen burgermaister,
gericht und gemain zu Göppingen
St. Landſteuern B. 41. Or. Pp.
) Der Schultheih von Dornhan ſchreibt 1489 (uf dornstag
vor Galli) Oft. 15: Gnediger herr! Als mir uwer gnaud haut
laussen schriben, den schaden, der syder fernt sannt Gallen-
tag bitz uff yetzo Galli nechstkompt von uwer gnauden wegen
uff min ampt ganngen ist, aigentlich von stuck zu stuck in
geschrifft in uwer gnauden cantzlye zu schicken, mit wyterm
begriff inhalt, hab ich gelesen; als mir daun uwer gnaud
hieby auch das ferderun register mit verzeichnus haut
laussen zuschicken ,... Der Bogt von Leonberg: Gnadiger
Und als dann uwer gnad im verndigen mir uber-
schigkten landschadenbnch anzögt zu fragen vom herkomen
‘ derselben stuck, hon ich gethun. — An ben Landſchreiber
Heinrich Heler wendet ih 1489 der Untervogt Heinrihmann; im
gleichen Jahr bittet ber Bogt von Waiblingen ben alten Sand:
jhreiber Johann Weller um feine Unterflügung für Waiblingen. —
Dem Blaubenrer Landſchaben von 1489 ift eine Bitte beigefügt,
bie beginnt: Oedlen, strengen, fursichtigen, ersamen, wysen,
lieben berren oder wem dan bevolhen ist, dyssen schaden
Mitteilungen über volkstümlide Überlieferungen in Württemberg. Br. 1.
Vor Dr. Bobuenberger, a.o. Profefior in Tübingen.
Bur Einführung.
Die württemberaiihe Sammlung vollstümlicher Über:
lieferungen hat raih zu erfreuliden Ergebnijfen
geführt. Als ich nah längerem Abwarten, ob nicht eine
Perjönlichteit mit freieren Händen die Führung übernehmen
würde, im Jahre 1899 doch glaubte, die Sammlung in
Fluß bringen zu follen, da ift das Unternehmen danf dem
fundigen Rate J. v. Hartmanns und der entgegenfommenden
Unterftügung durh ben Herm Morftand des N. Stat.
Landesamts und dank der Bereitmwilligfeit der heute zur Ver:
einigung gehörigen Mitglieder in wenigen Monaten in die
Bahn gelangt, die durd den Erfolg als unferen Berbält:
niflen entiprehend erwiefen murbe. Das KR. Landesamt bat
die amtlihe Vertretung und Förderung bes Im:
ternehmens, bie Veröffentlihung der in Ausficht ge:
nommenen Mitteilungen in biefen Jahrbüchern und bie weit:
aehende Verbreitung derfelben durch Abdrucke übernommen.
Ein MHeinerer reis von Männern, bie württembergifche
Vereinigung für Volkeskunde bildend, follte Die vor:
bereitenden Arbeiten (Zufammenftellung der frage:
bogen u. ſ. w.), fpäter die Bearbeitung des erfammelten
Stoffs für die Mitteilungen, ſowie die perfönlide För
derung der Sade auf fih nehmen. Die Sammlung !
des Stoffes erhofften wir in erfter Linie von freunden
der Sade im Lande umber, inäbefondere von Geift:
lichen und Lehrern, denen das Unternehmen von feiten
der Dberfirdenbehörden und Oberfhulbehörden
warm empfohlen wurde, Heute liegen genen 600 Berichte
aus annähernd ebenfovielen Orten vor, zum allergröften Teil
von Geiftlihen und Lehrern verfakt und in ihrer großen
Mehrheit meinem Fragebogen in deflen ganzem Umfange
folgend. Bon den Mitaliebern der Vereinigung ift die vor
bereitende Arbeit, Ordnung und Bezeihnung der in
den Berichten behandelten Genenftände, zur Hauptſache
durchgeführt. Nun ſchien es an der Zeit, mit den Mittei:
lungen zu beginnen. Die erfte iſt wieder mir zugefallen.
Diefe Mitteilungen follen in erfter Linie über den
erfammelten Stoff Nachricht geben, tiefer gehende
aeihichtlihe und erllärende Behandlung, auch Auseinander:
ſetzung mit der über die Gegenftände vorliegenden Literatur
follen anderer Stelle überlafjen bleiben. Die Mitteilungen
follen zunleih ala Gegengabe an die Sammler, fowie
als Grundlage für Ergänzungen ber Sammlung bienen,
fie müflen daher dem Verſtändnis meiterer Rreife ange:
paßt fein,
Als Gegenſtand diefer erften Mitteilung glaubte
ih bas Gebiet von Glaube und Sage wählen zu
follen. Diefe bilden den ſchwerſt erfundbaren und raſcheſt
verblafienden Teil der volfstümlichen Überlieferungen. Hier
follen die Mitteilungen möglichit raſch Auskunft über
den Stand unferer Sammlung und die in Betradht kom:
| menden Fragen geben, die Lüden der Sammlung auf-
zeigen und Eraänzungen veronlaflen. Unb ich Bitte
alle Freunde der Sache im Lande angelegentlid,
fie möchten Ergänzungen, ſobald ihnen ſolche aufftoken,
auf dem üblichen Wege an das K. Statiftifche Landesamt
ober an mich gelangen laffen, und möchten nicht erft ab:
warten, bis fie Zeit zu abgerundeter Darftellung finden.
Ergänzungen erbitte ich nicht nur betreffs der Gegen
ftände, fondern auch betreffs der Verbreitung berfelben.
Es fommt uns auch darauf an, die Verbreitung der ein-
zelnen Borftellungen und Gebräuche feſtzuſtellen.
Aus Glauben und Sage.
Der Anteil am Aberglauben iſt heute in den verſchie—
denen Drtichaften des Landes
das Maß beöfelben find in erfter Linie Berlehr und Yebens:
weife entfheibend. Orte, fern von der Eifenbahn und mit
vorwiegend landwirtichaftlicher Bevöllerung weiſen im all-
gemeinen nod) ein reichlihes Maf von altem Glauben und
recht verſchieden und für |
Sage auf, in Ortſchaften an der Bahn oder mit Induſtrie
ift ber gröhere Teil verloren, der Neft gefährdet. So find
heute viel mehr die örtlichen als die landfchaftlihen Ver:
hältnifje maßgebend. immerhin laſſen fi) gewiſſe Landes:
teile als fonjervativer nambaft mahen. Dazu gehört nicht
nur der innere Schwarzwald und die Hochflähe der Alb,
1. 92
das Walde und Hügelland von der Rems bis Hall und
Löwenftein, ſondern auch offenes Sand wie ein breiter der
Ab im Norbweften vorgelagerter Nanb bis gegen bas Nedarı
und Filstal hin mit ihren Eifenbahnen und Induſtrien,
fowie die Ebene von Freudenſtadt bis Bietigheim und
das Hohenloher Land. Über Dberfchwaben ift nod fein
begründetes Urteil möglid. Mehr alö der lonfeſſionelle
Unterſchied macht im allgemeinen das Bormwiegen beftimmter
kirchlicher Richtungen aus, auch, wie wiederholt angegeben
wird, bie Tätigkeit einzelner Geiftlicher und Lehrer.
Das PVerbreitungägebiet der einzelnen Vorftellungen
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg,
mehr geltend, Der Brund mag beim Aberglauben zum Teil
darin liegen, daß fih in der Mehrheit ber Fälle abweichende
Doppelformen nicht ausfchließen, jondern nebeneinander be:
ftehen fünnen und daß es weiter zufällig ift, welde davon
längeren Beſtand hat und welche aufgezeichnet wurde. Die
örtlichen Belege, die ich gebe, befagen je nur, daß die Vor:
ftellung oder Übung an dem betreffenden Ort noch befannt,
nit daß fie noch in Geltung ift.
Entfpredend dem oben ausgeſprochenen Grundfag um:
terlaffe ih in biefer eriten Mitteilung alle Beziehung auf
| bisherige Veröffentlihungen über den Gegenftand, und lege
und Handlungen ift auf Grund des heutigen Standes ber | nur einmal das Ergebnis der Sammlung dar,
Sammlung nur fehr unvolllommen zu beftimmen. Wie bie
Darftellung zeigen wird, war meine Demühung darum von |
fehe beſcheidenem Erfolg. Aber fo viel ift jeßt doch ſchon
deutlich, daß der Unterfchieb der Stammesgebiete, bes ſchwä⸗
biichralemannifhen und bes fräntifhen, heute fehr gering
iſt. Auch fpätere Herrſchaftsgebiete machen fi heute faum '
Nah dem für dieſe BVeröffentlihungen vorgefehenen
Maße hatte ich innerhalb des Kapitel von Glaube und
Sage für diefe Mitteilung nochmals eine Auswahl zu treffen.
Um nicht allzu Gleichartiges zu bieten, habe ich zwei Gegen:
ftüde gewählt, den Glauben an überirbifhe Wefen
und den Glauben an übernatürlihe Wirkungen.
I. Der Glaube an überirdiſche Weſen.
1. Die Borftellung von Wuotans Heer ift die einzige,
die und im Glauben unferes Volles heute noch mit Gewiß⸗
heit die Perfon eines unferer heimischen hohen Götter er:
halten hat, Sie erheifcht ſchon aus diefem Grunde bejon«
dere Berüdfichtigung, ich ftelle fie deshalb auch hier voran.
Freilich ift Wuotans Perfon faum mehr von feinen Heeres:
genofien zu unterfcheiben, in ber Art ift er ihmen gang gleich
geworben,
Der Glaube an Wuotans Heer erftredt ſich nicht nur
über das ganze Land Hin, er lebt auch in ber Mehrheit ber
Drte beim älteren Gefchleht no heute, in manchen Orten
weiß man von Erfheinungen aus ber neueften Zeit zu er:
zählen, Wo diefer Glaube mit dem übrigen Aberglauben
bei dem jüngeren Geſchlechte ſchwindet, bleibt vielfach wenig:
ſtens der Ausſsdruck Muotans Heer nod. Bon lärmen-
ben Kindern wirb gefagt, fie fommen daher wie Wuotans
Heer, aus dem DOM. Saulgau wirb als Verwünfhung die
Nebendart: man fünnte 's Wuete's werben, berichtet.
Die Form der Bezeihnung ift verfcieden, neben
MWuotand Heer erfcheint auch Wildes Heer oder Mütiges
Heer. Ausſchließlich ſcheinen letztere Benennungen nach den
vorliegenden Berichten in den ausgeſprochen fränkiſchen
Teilen des Landes verwendet au werden. In den ſchwäbiſch⸗
alemannifhen Lanbesteilen erſcheinen beide Benennungs:
arten nebeneinander, in einer Reihe von Fällen, bie „wildes,
witiged Heer” ala die in jüngerer Zeit vormwiegenbe, Die
Bezeihnung MWuotand Heer ihrerfeits ift munbartlih ums
geftaltet in Muetes, Motes Heer. Über die Verbreitung
von M ftatt W (mie in ſchwäbiſch mF ftatt mo) läßt ſich
aus den Berichten fein zunerläffiges Bild gewinnen, die Form
mit M ift jedenfalls die verbreitetere, IB herrfcht vielleicht im
Süden des Gebiets. Der Votalmandel ve zu furgem o vor t
(mie in Moter = Muoter) ift vom Oberamt Nagold bis in
die Oberämter Marbach, Reutlingen und Balingen belegt.
Richt Telten findet fih aud mit einem Reſte bes vorgejegten
Artifels „5 Muetes Heer“.
Wuotans Heer wirb häufiger gehört als geſehen.
Die Angaben über deſſen Lärm find zahlreich und reichhaltig:
Sturmgeheul und Donnergekrach, bubeljadartiges Braufen,
Gefchrei wie von taufend Katzen, Gejohle und Gewimmer
menſchlicher Stimmen, Peitſchenknallen, Kettengeraſſel und
Wagenrollen, Hundegebell und Gebrüll von Ochſen, Krähen
von Hähnen, Krächzen von Raben und Rauſchen wie von
abziehenden Vögeln, aber auch Muſik und lieblicher Geſang
(legtere z3. B. DU Weinsberg, Leonberg, Laupheim).
Mas man fieht, ift eine Schar in der Luft ſchwebender
menfchengeftaltiger Geiſter in Begleitung von gefpenftigen
Tieren: Hunden, Böden, Hirfchen, Pferden, Raben, bie zum
Teil als Reittiere dienen. Sie ziehen in ber Luft bahin,
mindeſtens einige Schub über bem Boben bleibend (Leut⸗
lirch, drei Schub Nothenader), bahinjagenb ober tangend
und mufizierend, auch pofulierend (Haiterbach), auf alten
Strafen, burd Wald und Feld, aber auch durd die Dörfer
und Höfe, in gewiffen fällen felbft durch bie Häufer hin
durd), darin weilend oder nur ihren Durchzug baltend, gerne
einen gewohnten Zug und gewohnte Zeiten einhaltend.
Baumgipfel beugten fie auf den Boden (DA. Saulgau).
Ein Mann im Illertal bei Leutlirch hat das Treiben bes
Heers kennen gelernt, Er warf fi nicht zu Boden und
wurde nun mitgeführt, Er fam in einen großen herrlichen
Saal mit Mufif und vielen Leuten, erhielt da ein Inſtru—
ment und fonnte dies ohne weiteres ſpielen. Das Feſt
dauerte lange. Mit Läuten der Morgenglode ſchwand alles
und der Mann fand fih in einem großmädtigen Moos
mit einem Katzenſchwanz in der Hand. Erft nad jahre:
langer Wanderung fam er wieder heim.
Mitteilungen über volfstümliche Überfieferungen in Württemberg.
Die Angaben über die von Wuotans Heer einge
haltenen Wege find ſehr zahlreih, Auf einer Römerſtraße
ift es z. B. bei Mühlheim a. B.-Sulz zu hören, unter den
Straßenkreuzgungen wird die der Strafen Hall-Ellmangen
und Grailsheim:&ailborf bei Oberſontheim genannt, unter
den Ortsſtraßen die Heergafje in Pfullingen. : Dur ein
Haus zieht ed im DU. Grailäheim, im DU. Gerabronn, in
erfterem zerriß e das Dad, bis ſpäter die Befiger jedesmal
in ber fritifchen Zeit jelbft das Dach abdedien oder einen
Durchgang beritellten. Ebenfo zog es durch ein Haus in
Baiersbronn und durd eine Scheuer in Schwarzenberg.
in erfierem durch ein Gewölbe im Unterftod, in letzterer
durh die Tenne. Eobald man Hundegebell hörte, öffnete
man die Alappen bes Gewölbes oder das Scheuerntor, Ein:
mal veripäteten fich die Anechte dabei. Dem einen wurde
ein halber Finger abgeichnitten; eine Stimme babe gerufen:
bind einen roten Faden darum. Der Faden habe das
Blut geftilt. Der andere Knecht erhielt eine tiefe Wunbe
in ben finger, die erft heilte, ala ihm im nächſten Jahre
ber gleiche Nat erteilt wurde, In eine Stube fam Muotans
Heer einmal im DU, Nagold, da war es kaum mehr hinaus:
zubringen. In Niebernhall fol es befonders nern in bie
Stube herein fommen, wenn man in ben Zwölf Nädten
nachts 12 Uhr bie Stube lehrt.
Die Umgangäzeit ift die Chriſtnacht oder länger bie
Zwölf Nächte oder die ganze Adventszeit. Statt der Chrift:
nacht wird ab und zu auch die Neujahrsnacht genannt (OU.
Weinsberg), auch Fasſnacht (DU. Nedarfulm) und einmal
die Naht des Rarfreitags (Marlgröningen).
Dem Menfhen pflegt Wuotans* Heer nichts zu
tun, wenn er fih von deſſen Weg abfeits hält und das
Heer nicht durch Zurufe reizt, Weiß man nicht mehr aus:
zuweichen, fo foll man fi nad allgemeinem Glauben auf
den Boden werfen, dad Geſicht nad unten, nad einem im
OU, Laupheim geltenden Rat joll man fid) dabei aud an
etwas fefthalten, und wenn es nur ein Grashalm ift, Das
einige Schuh über dem Boden dahinbraufende Heer geht
über den Lienenden weg. Wer im Weg fteht, wirb ein
Stüd mitgeführt, fann aber aud ben Hopf einbüßen ober
ganz zerrifien werben (z. B. CA. Böblingen), Doch ift es
auch ſchon Liegenden begegnet, dab Leute bes Heers beren
Rüden für Baumftumpen hielten und ihre Axt bineinhieben.
So mußte einer im DON. Gerabronn die Art ein ganzes
Jahr im Leibe haben. Als diefe ſich nicht entfernen lieh,
riet man ihm, im nächſten Jahr an die gleiche Stelle zu
liegen, und wirklich freute ſich der Beift, feine Art noch an
berfelben Stelle zu finden. Dasfelbe Unheil traf einen im
DA. Crailsheim, der vom Boden aus übermütig rief:
„Koppelehopp, will auch noch nad“. Vorſorglicherweiſe ftedt
man auch in den gefährlichen Zeiten, wenn man über Feld
geht, gefalzenes Brot (DA. Öhringen) oder ein Mefler mit
drei Kreuzen (DU. Weinsberg) zu fi, ober man ruft dem
Heer begütigend zu: „Wenn id; gle)übt wärle) und glejrüftlet),
ging ih auch mit!” (ON, Weinsberg), Auh Haustiere
1. 93
und befonders Hunde ſoll man abends in jolden Zeiten
nicht im Freien laffen, fie könnten mitgeführt oder beſchädigt
werben (OA. Öhringen). Aus Laichingen wirb berichtet,
daß man bei Sturm Muetes Heer Mehl ftreute, alfo bie
Sturmgeiftern zuftehende Gabe barbradte. Mehrmals wird
berichtet, daß das Heer felbit warnende Morte zuruft ober
gar einen Warner vorausfdhidt. „Hurrabrapp, aus dem
Weg, daß niemand nichts gejhäh'!” hat man im DU. Na:
gold und Freubenftadt rufen hören; im OA. Öhringen fennt
man einen Vorreiter; im DOM. Weinsberg ſah man zur
Warnung einen Habicht vorausfliegen. Als Shugmittel
follen drei den lebenden Tieren abgehauene Ochſenlöpfe an
einem Haufe im OA. Freubenftabt hängen.
Bereinzelt wird von Gaben berichtet, die Wuotans
Heer den Menfchen zumirft, regelmäfig Fleiſchſtücke. Ein
Bauer im DU. Erailsheim, der von der fiheren Stube aus
dem Heere zuriei, fand am andern Morgen ein halbes
Schwein vor feiner Türe liegen.
Über die Herkunft und damit den Charakter von
Wuotand Heer geben Berichte aus verſchiedenen Orten
Auskunft: ungetauft fterbende Kinder fommen in Wuotans
Heer (DU. Badnang, Marbach, Aalen, Heidenheim); nad
einer Nachricht (Rietenau⸗ Badnang) auch vernadläffigte.
Dort erzählt man, daß ein in Wuotans Heer Dahinfahrendes
Kind den Eltern zurief: „Hättet ihr mich geputzt, jo müßte
ih nicht ſchweben!“ Aud Erwachſene lönnen zur Strafe
dahin verfegt werden. Als Fluch erbt ſich Dies nach einem
aus dem OA. Balingen berichteten Glauben in Familien
fort: wenn ein Mann in Muotans Heer am, fo muß wei—
terhin je das ältefte Rind aller feiner Nahlommen borthin
„nachrücken“. Damit ermeift fih das Heer als Zug um:
aehender Geifter, als Totenheer. Biele Züge ſtimmen aud)
mit den Vorftellungen von den umgebenden Geiftern überein.
Wuotan umterfcheinet das ſchwäbiſche Voll nur in
einem Teil noch von feinem Heer. Troß der fpradlichen
Bezeichnung ging die Unterjheidung von Führer und Heer
zum Teil verloren, die Bezeichnung ift zum unverftanbenen
Ausdrud geworden. Nah einem Teil der Berichte und
Beobachtungen, die id, felbft gemadt habe, lebt aber in
anderen Ortſchaften die Unterſcheidung noch fort, nur ift
ber Führer dem Heere ganz wefensgleih geworben, Ob
noch irgendwo Bezeihnungen wie Breithut für den Führer
des milden Heers leben und ihm bamit gegenüber ben
Heeresgenoſſen darakterifieren? In Reiten eines Wefens-
unterfhiedes, die im Weiler z. St-Marbah noch leben,
ericheint er nad dem Bilde des Teufels umgeftaltet, das
Heer zum Teil nad dem der Seren. Im gleihen Orte ift
dafür der Name des Gottes noch in einer eigenartigen Ver:
bindung erhalten. „Motes Ziefer” heißt das Ungeziefer,
das im Brunnen wädft, wern ihm Wöchnerinnen nahe
lommen.
2. Aus dem Gebiet der niederen übermenſchlichen
Wefen erfheinen Erd: und Waſſergeiſter in beuts
licher Zeihnung. Häufiger als ich erwartete, find noch bie
1. 94
Erzählungen von den Erbgeiftern in Zmwerggeftalt, vollstüm—
lih regelmäkig ald Erbmännlein, Erbmweiblein, Erbleutlein
bezeichnet. Weniger häufig wohl, aber doch noch in verfchie:
denen Zanbesteilen weiß man von Seefräulein oder Waſſer⸗
fräulein, Seemeiblein, auh Seemännlein zu erzählen. Ich
ftelle aus praftiihen Gründen den Bericht über letztere
voran. Inhaltsreiche Erzählungen berichten über die See+ |
geifter der Schwarzwalbfeen Wildfee und Hutzenbacher
Ser, alle anderen Angaben find fürzer. In Brunnen werben
Waflerfräulein verzeichnet in den fränkiſchen DON. Weins:
berg, Nedarfulm, Öhringen, Crailsheim, Gerabronn, Mer:
gentheim; Wettefräulein aud in Eningen:Reutlingen, Die
Erzählungen find überall biejelben: die Waflerfräulein famen
abends zu den Menjhen in deren Häuſer, etwa auf die
Borfig, fie mußten zu beftimmter Zeit, um 11 Uhr ober
12 Uhr, in ihrem Brunnen aurüd fein; einmal überjahen
fie die Zeit oder wurben fie von Burſchen feftgehalten, feit-
her blieben fie aus oder verfünbeten fie, ihr Leben fei in
Gefahr, wenn man am andern Morgen das Waller ihres
Brunnens rot gefärbt fehe, hätten fie mit dem Leben büßen
müffen, und fo fei eö geſchehen. Dasselbe wird im Muratal
von zwei Seefräulen des Hugenbaher Sees erzählt, die
weißgelleidet zum Kirchweihtanz nah Hutzenbach famen;
ähnliches von foldhen des Wildſees. Am Husenbader See
foll dann weiter ein Seemännlein und ein Seeweiblein
wohnen, Für letztere holte das Männlein die Hebamme
aus Hutzenbach, es jchlug mit einer Hute auf den See, das
Maffer teilte fih und die rau fam mit ihm troden hinab,
tat unten ihre Arbeit, wollte dafür nichts nehmen und
wurde dann in der bei Geiſtern üblichen unfcheinbaren Weiſe
belohnt. Sie wurde vom Seemännlein ganz mit Stroh um:
wunden, warf bies aber oben weg und fand einen hängen
bleibenden Halm am nädften Morgen in Gold verwandelt,
Ein weiterer Zug fommt in einer anderen Erzählung hinzu.
Eine Bäurin ſah am Hand des Sees eine dide Kröte fiten
und wies ihre Magd an, die umzubringen. Dieſe aber,
gutmütig und vorlaut, antwortete, fie möge die Kröte nicht
töten, bei der wolle fie einmal zu Gevatter ftehen. Später
wird fie von einem Seemännlein zur Erfüllung ihres Ver:
iprechens in den See abgeholt, erhielt dort für fid ein
Bündel Stroh, mit dem es ihr ging wie der Hebamme, für
die Bäurin einen Gürtel Vorfichtig erprobte fie erft unter:
wegd die Wirkung des Gürtels an einem Baum, der ba:
durch in Stüde geriffen wurde. Auch ein böfes Weib foll im
jelben Eee gewohnt haben, das in die Nähe kommende Kinder
raubte und lebendig auffraß. init holte Das Weib jelbft
aus dem Haus eines Köhlers deſſen unbehitetes Kind und
lieh einen Wechfelbalg dafür zurüd. Die rüdfehrenden
Eltern erfannten die Unterſchiebung und brachten den Wech⸗
felbalg ans Seeufer. Der Mann hieb ihn dort mit Ruten,
daß er jchrie, bis die Frau ihr eigenes Kind am Ufer
fand, Man warf den Wechſelbalg an defien Stelle, das
Seeweib erfhien und fraß den auf. Der See habe darauf
getobt und fei rot geworden, vermutlich fei das Weib über
— — — —ñ — —— — — — — —— — — —— ——— — — — — — — —
Mitteilungen über volkatümliche Überlieferungen in Württemberg.
dem Fraß zerſprungen. Endlich weiß man dort auch von
einem erlöfungsbebürftigen Seefräulein. Ein Mann aus
dem Schönmünzachtal habe beim MWeidenichneiden einen
Tiſch aus dem Ser fteinen ſehen, darauf ein rotes Tuch
und filberne Löffel. Erſchrocken lief er davon, ftatt das
Fräulein zu erlöfen. Seemännlein aus beiben Seen follen
früher in den Bauernhöfen und Mühlen des Murgtals nad)
Art der Erbmännlein gearbeitet haben, Einem Teil erging
es wie den Erbmännlein, andere überfahen fich bei der Ar
beit in ber Zeit, lehrten zu ſpät in den See zurüd und
mwurben getötet.
Waflerneifter völlig unbeftimmter Geftalt und meift
nur als Schredgeitalten für Kinder gedacht, find Die durchs
ganze Land hin genannten Halenmänner Auch über
ben allgemein vorgegebenen Präeriftenzftand der Kinder in
Brunnen und Seen fcheint man feine beftimmteren Angaben
für nötig zu halten, Ebenfo unbeftimmt bleibt die Herkunft
der Wechſelbälge („Wechſellinder“). Geſchildert werden
fie als dickkopfig und runzelig, auch als dickbauchig und mit
Krallen ausgeſtattet (letzteres DU. Suly).
Über die Erdmännlein liegen Berichte inäbefondere
aus bem mittleren Teil bes Landes von Gaildorf und Befig-
heim bis Sulz und Balingen vor. Neben einem Hauptiypus
ericheinen einzelne befondere Züge. Erſterer ift der ber:
lömmliche und wird aus folgenden Stüden gebildet. Die
Erdleute halfen früher bei Haus: und Feldgeſchäften, fie
arbeiteten unbeobachtet bei Nacht und leifteten zum Teil
dabei Übermenfchlihes. Sie halfen in der Heu: und Frudt-
ernte, beforgten das Bieh, wedten die Dienftboten, taten
überhaupt, was man wänfchte, man braucte nur etwa zu
fpreden: „wenn es nur Die Erbleutlein vollends fchaffen
würden.“ Dafür liefen fie fi Zehrung aufftellen, aber
andere Belohnung wollten fie nicht. Als man ihnen einmal
zum Erſatz für ihre abgerifienen Nödlein neue hinlegte,
blieben fie unter Weinen aus, zum Teil mit ber ausdrüd:
lichen Begründung: „wenn man einen auszahlt, hat man
feinen Dienft getan” (fo 3. B. Freubenftadt, Gaildorf, Ba-
Imgen). Barianten in der Begründung des Wegbleibens
find, daß ihnen neugierigerweife Aſche auf die Treppe
gejtreut wurde, damit Dadurch ihre Schritte Tenntlih würben
(OMU. Freudenftabt), oder daß man die von ihnen ver-
geffenen Mefferhen und Bäbelhen wegnahm (Badnang),
ober daß man ihren acheim gehaltenen Namen erfundete,
Lehteres wird in Tieringen-Balingen erzählt neben einer
Reihe fonftiger bemerkenswerter Züge. Man habe zwei
Familien von Erbleutlein gefannt, deren eine habe an der
Lochen oder am Hörnle gewohnt, Die Weiblein feien in
die Vorſitz gekommen; einmal habe man auch zu einer bie
Drtöhebamme geholt; am häufigften fei ein Männlein ins
Dorf gelommen. Dieſes habe feinen Namen verfchwiegen.
Neugierige Burſche feien ihm einmal an feine Wohnung
nachgeſchlichen, haben da gehört, dak das Männlein Sat
heife. Darauf fei es mweggeblieben. Erbleutlein im Haufe
eines Küfers im OA. Gaildorf blieben wen, als einmal
Mittelfungen über volkstümliche Überlieferungen In Württemberg.
eines zu biefem gelommen war unb gefagt hatte: „Reif: |
trägerle, jag zur Kutſchenmutſche, Kurante fei tot“. Wo
man feinen Grund des Ausbleibens kennt, nimmt man an,
fie feien ausgeftorben, fo im OU. Marbad. In die Borfig
famen GErbmeiblein au im DOM, Oberndorf, Der Ver
meigerung des Namens verwandt ift, daß man einen ben
Erbmännlein nahe ftehenden Geiſt „Beltle* in Boppenmeiler-
Ludwigsburg, der bie Kinder wiegte und das Nieh beforate,
nicht mit „du“, fondern mit „man“ anzureden hatte. Dem
Veltle ſeinerſeits gleicht ber „Poppele von Hohenfrähen“,
der Armen half und Böfen ſchadete. In ihrer Erbmohnung
hörte man fie im DM. Badnang rumpeln, ein pflügenber
Bauer nahm an, fie baden und rief: „nur mir aud ein
Stüd Kuchen!“ Und er fand richtig nach feiner Rückkehr vom
Mittageffen zwei Stüde auf fenem Pfluge liegen. Höhlen
werben wiederholt ala ihre Mohnungen angegeben, fo das
Hauerlod bei Höfingen-Leonberg, ein Felſenloch beim Hetichen-
hof· Gaildorf, die Linlenboldshöhle bei Unftmettingen, in
der das Erbmännlein Linkenbold hauſt. Wie andere Beifter
Iptelen fie den Menſchen ab und zu einen Schabernad, be
leivigt rähen fie fih empfindlid. Der Linfenbold, ber
Veltle und ber Poppele find dafür gefürdtet. Als im ON.
Gaildorf eine Bäurin beim Schmelzen einem Erbmännlein
aus Verſehen etwas Schmalz auf die Hand fprigte, ant⸗
mwortete biefes: „brennft bu mic, fo brenne ich dein Haus
ab“, und führte dies aus, Erdgeiſter in voller Menjchen:
aeftalt find die Bergfräulein, Nahtfräulein bei Pfullingen,
die zur Harz ins Städtchen lamen, bis man fie einmal
durch Verftellen des Uhrenzeigers zu lange aufhielt ober fie
durch Abichneiden ihres Spinnfadens beleidigte. Am Ur
fulaberg zeigt man den Eingang zu ihrer Bergwohnung,
das „Nachtfrauleinsloch“.
Verwandt find diefen Geiſtern bisher nur vereinzelt
bezeugte Waldgeifter und zum Teil auch Hausgeiſter.
Wenn man im Wald bei Oberrot⸗Gaildorf Heine grüne
Männlein trifft, fo find dies Maldgeifter, Wenn fie aber
zugleich Schäge hüten follen, fo haben fie dieſe Obliegenheit
von den umgehenden Seelen übernommen, Waldgeifter find
es zum Teil wenigftens, vor denen fih im Schwarzwald
und fonft Beeren fuchende Kinder fürchten und durch allerlei
Mittel zu Ichügen fuhen. Sie bleiben aber völia unbe:
ftimmt. Auf der Grenze zwiſchen abgefhiedenen Seelen und
eigentlihen Hausgeiftern ſcheinen auch die Rorngeifter
zu fteben, die auf den Komböden der Häufer Kom in Simri:
gefäffen meifen.
Bon Windaeiftern weiß man nichts mehr, foweit
nicht Wuotans Heer ſolche barftellt. Aber vorausgefeht find
fie in der noch befannten Anmeifung, dem Sturm Mehl
auf das Blumenbrett binauszuftreuen (Unterboibingen:
Rürtingen, Dewangen:Nalen, WReilerfteußlingen-Ehingen).
Gemiſchten Charakters iſt aud die vielgenannte und
arg mißhandelte Urſchel im Urjulaberg bei Pfullingen.
Sie trägt in Pfullingen die Züge des Berggeifts und der
erlöfungsbebürftigen Edelfrau. Ausdrüdliche Nachfrage bei
1.9
alten Pfullinger Bürgern hat folgendes ergeben. Ihr Name
ift Uschel, alfo genau = dem Heiligennamen Urfula. Zur
fanmen mit den „Nachtfräulein” kam fie vom Berg herab
in ein beftimmtes Haus in Pfullingen in die Vorſitz und
ipann da, Sie war ärmlich angezogen und ehemals will
fie ein no aus dem 18, Jahrhundert ftammenver Malb-
ſchütz auch ein fchnauzenlofes Rrügle an einer Schnur tra:
gend geichen haben. Den Zugang zur Bergwohnung der
Nadıtfräulein bildet das „Nachtfräulesloch“. Das find
lauter bei den Erdgeiftern übliche Züge. Daneben erfheint
die Urfchel dann aber aud) getrennt von den Nadhtfräulein
alö verwunſchene Frau, Sie kann erlöft werben burd
Proben, über die men nur noch fehr verblaßte und neuerlich
entftellte Vorftellungen hat. Sie bemüht fid eifrig um die
Leute, die beftimmt find, fie zu erlöfen. Iſt ein folder ein
Fuhrmann, fo fichert fie ibm den Wagen, wenn er bie fteilen
Wege vom Berg zur Stabt hinabfährt. Der um 1770
geborene „Scheerbauer” rühmte fih noch diefer Hilfe, die
Erlöfung wagte er aber nicht, Nach einem mifglüdten Er
löſungsverſuch geht es mie anberwärts: erft muß wieber
aus einer Eichel eine Eiche wachſen, aus deren Holz eine
Miege zufammengefügt und darin ber nächſte beitimmte
Burſch als Kind gewiegt werden. Als erlöfungsbebtirftige
Edelfrau wohnt die Urfchel auch in einem prächtigen Schloß
im Berge und befitt dort unermeflihe Schätze. Daß fie
aber uriprünglih aud im „Nachtfräulesloch“ haufte und
zu den Nadıtfräulein gehörte, geht noch daraus hervor,
dak man bort vorbeigehend fagte: „wir wollen dem Nadt-
fräule opfern“, und Steine ins Loch hinunterwarf, damit bei
der Talfahrt der Wagen nit umfalle. Diefe Hilfe erwar:
tete man ja von ber Urfchel, aljo muß fie ſich dort auf:
halten und mit dem Nachtfräulein gemeint fein. Dem all
gemeinen Charakter der Geifter entipricht es, daß die Urfchel
häufig Berfonen im Wald irreführte, daß es von ihrer
Gunſt abhina, ob Holzſucher Erfolg hatten. Aber um ihre
Gunft zu gewinnen, lannte man nun nod; neben bem eben
genannten „Opfer“ und diefem verwandt ein eigenartiges
Mittel, Auf dem Weg zum Berge fpielten Buben, die ins
Sol; gingen, mit beinernen Hofenfnöpfen, „Remfele“, auf
dem darnach benannten, aber heute entfernten Remfelesftein.
Sie fagten: „wir wollen anbauen mit Nemfelen“, Man
warf die Nemjele in die Höhe und je nad der Lage, in der
fie auf den Stein zu liegen lamen, fielen fie ber einen ober
anderen ber fpielenden Barteien zu. So fpielte man der
Urfchel zuliebe, damit einem im Walde nichts auftoße, ber
Urfchel übergab man aber die Remſele nit, aud nannte
man dad Spiel nicht Opfer.
Über Riefen liegen nur ganz vereinzelte Angaben vor.
Den großen Turm ber Kirche in Ringingen-Blaubeuren
follen Riefen gebaut haben, ebenfo den Teufelawall (römi«
ſcher Grenzwall) in der Nähe von Rudersberg-Welzheim.
Der Heimenftein bei Kirchheim gehörte dem Niefen Heime.
Der lief fid) in der Nähe das Schloß Neufenjtein bauen.
Als alles fertig jdien, fehlte an der Nufenjeite über bem
1, 96
jäh abftürzenden Felſen ein Nagel. Ein mutiger Schloſſer
lieh fich vom Niefen über den Abgrund Binaushalten und
fhlug den Nagel ein, Dafür erhielt er das Schloß ge
ſchenkt. Hier leben alfo die Rieſen als Erbauer großer
Bauwerke im Bollsglauben. Im DU. Badnang wirb ein
wegen Körpergröße befanntes Nittergefchleht auf Niefen
zurüdgeführt. Zwei davon vermodhten ein Miühlrab zu
lupfen. In der Nähe des Heime, bei Schlattftall, habe der
Rieſe Hermel gewohnt, den die Mutter fieben Jahre gefäugt
habe, und der Spazierftöde mie Eichbäume trug.
Der urfprünglih zwerghafte Druckgeiſt Schrat,
Schrätele, ift zwar von Überfhwaben bis ins CA. Kün—
zelsau noch als Urheber des Alpdrüdens genannt, aber bie
Borftellungen über fein Ausſehen find ganz verblaft. Als
kleines Männlein wird er 3. B. nod in Ringingen: Blaubeuren
bejchrieben, diefe Geftalt wird auch durch die faſt ausfchlieh:
lich verwendete Deminutivform Schrätele (der Schrat z. B.
Seibranz⸗Leutlirch, ſonſt im ON, Leutlirh auch Schratel)
bezeichnet. Seine Funltionen haben aber jehr häufig, wohl
in der Mehrheit der Orte, die Hexen ganz an fi gezogen.
Mit Vermiſchung beider Geſtalten wird aus Tailfingen-
Balingen von Schrätelheren berichtet. Über Wirkung und
Abwehr fol jpäter bei Behandlung der Heren näheres be
richtet werben.
Noch unbefiimmter und ebenfall® mit den Hexen ver
miſcht find die Truten (Druden), weibliche Geifter, die
dem Vieh fhaben, gleich dem Schrätele aufliegen, auch den
Wöchnerinnen und Säuglingen gefährlihd werden (lefteres
4. B. Donndorf:Xaupheim).
3. Ganz verblaft erfheinen noch Frau Holle undBerd,
foviel zu fehen, nur als in Aufzügen nachgebildete weib:
lihe Schredgeflalten, erftere am Chriſtabend als Hullenfrau
(Hullerfra) im fräntifhen OA. Mergentheim, legtere in ber
Aodventözeit im Nordoften des ſchwäbiſchen Landesteils, im
ON. Ellwangen.
4, Die Borftellungen von den durd) ihr Abſcheiden aus
den Beſchränkungen des irdifhen Dafeins hinaustretenden
Menfchenfeelen, den abgeſchiedenen Geiftern, find
fehr reich vertreten, aber fie zeigen wenig Wechſel. Ihren
Charakter tragen auch Geiſter unbeflimmter Her:
funft, ſchlechtweg „Beifter” genannt, letztere find daher mit
den abgejchiedenen zufammen zu behandeln.
Neben der feltener bezeugten Annahme, dak die Seelen
aller Abgeſchiedenen auf eine beftimmte Frift oder zu
befonderen Zeiten auf der Erde weilen und den Lebenden
erſcheinen, ift die allgemein gültige, dak das Umgehen Miſſe⸗
tätern ald Strafe auferleat wird oder auch aus befonberer
Sorge hervorgeht. Es wird berichtet, daß alle Seelen
40 Tage lang nad dem Tobe umgehen und man während
diefer Zeit durch Gebet ihr Los noch beflen lann (IM.
Marbach), daß an Allerfeelen die Seelen der Abgeſchiedenen
durch die ehemalige Wohnung ziehen (ON. Laupheim), daß
man in der Chriſtnacht die Berftorbenen aus den Gräbern
fommen fieht (DM. Gerabronn). Unter den umgebenden
.
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Miffetätern find am ftärkiten vertreten Mörder und Selbft-
mörder, Betrüger aller Art, Feiertagsentheiliger. Wo vom
„Mann im Mond“ berichtet wird, heißt es allgemein, er
habe am Sonntag oder Feiertag Holz gemacht, Büſchel ge:
bunden. Umgehende Jäger haben am Sonntag gejagt. Gebote
ber Kirche haben auch der Prior und die Nonne übertreten,
bie bei Herrenberg umgehen. Die Nüdfiht auf die Toten
haben die Perfonen verlett, die wegen Abtreiben des Toten:
wegs umgehen müffen. Unter den Betrügern ftehen voran
die Grenzfteinverrüder und betrügerifchen Untergänger, dann
wohl Müller und Fruchthändler, Perſonen, die bei Erbtei:
lung betrogen ober Blinde, Kranke, Arıne übervorteilt haben.
Zwei Gromberger Fräulein gingen auf ihrer Burgruine bei
Lauchheim um, weil fie bei ber Erbteilung den Anteil einer
blinden Schwefter auf das umgefehrte Simrimaß gehäuft. In
einem Walde füblih von Neuenftabt a, d. L. geht ein be:
trügerifcher Neuenftabter Bogt um. Den Wald hatten bie
Dahenfelder gegen ein auf beftimmten Termin zurückzuzah⸗
lendes Darlehen an die Neuenftadter verpfändet. Der Vogt
verjtedte fich, fo oft die Dahenfelder zum Rüdzahlen famen,
und ber Wald fiel daburd den Neuenftabtern zu. Run
muß der Bogt umgehen und rufen: „Der Wald gehört ben
Dohenfelvern, den Dahenfelbern gebt den Wald zurüd!”
Die gleiche Geſchichte wird mit andern Perfonen von bem
Hartreiter im Walde mweftlih von Neuenjtadt erzählt. In
der gleichen Gegend gehen Beifter um, die durch betrüge:
riſchen Eid Wälder an Unberechtigte gebracht haben, indem
fie, einen Löffel unter die Kappe ftedend, ſchwuren, jo wahr
ein Schöpfer über ihnen, gehöre der Wald den betreffenden
Gemeinden; jo bei Brettah und Langenbeutingen. Ein
Pfarrer, ber Opfergeld unterfchlug und ſich erhängte, und
einer, der an Ötelle eines mertvollen Abendmahläfelches
einen geringeren unterfhob, gehen im OA. Weinsberg um.
Der Glaube an umgebende Mörder und Selbftmörder er:
zeugt überall heute noch neue Geiftererfcheinungen. Über
die Selbftmörder findet fih die Anfchauung, daß fie auf die
natürliche Dauer ihres Lebens umzugehen haben (ON. Mar:
bad). Auch Perſonen, die ohne Schuld eines unnatürlichen
Todes jtarben, läßt man umgehen. Auf der Ketzerburg bei
Elipofen:Weinsberg feien im 80jährigen Krieg Evangeliſche
in eine Höhle geflohen. Durd einen frähenden Hahn ver:
raten, feien fie als Keher zu Tode gemartert worden und
feither geben fie um. Aus unbeabfigtigter Schuld am Tode
ihres Vaters geht ein Burgfräulein von Presberg bei Wangen
im Algäu um. Sie folgte ihrem Geliebten am Eeil aus
einem Turm ber väterlichen Burg. Ein erzürnter Bewerber
griff die Burg an, ihr Bater fiel im Kampf, feither muß
fie als weihes Fräulein in dem Turm umgehen. Sie wurbe
noch neueftens von Manöveroffizieren mit ihren Ferngläſern
beobadıtet. Strafe ift es aber aud, wenn Verftorbene um⸗
gehen müffen, die zu fehr am ihrem irdiſchen Beſitz und
ihren irdiſchen Unternehmungen hingen, die Gelb verftedten,
das nicht aufzufinden, die eine mit beſonderem Eifer betrie
bene Sade unvollendet zurüdgelafien haben. Die Belege
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
für umgebende Geizhälfe find fehr reich, auch die für Per:
fonen, die umgehen, bis von ihnen verftedtes Geld auf:
gefunden,
bei Renningen⸗Leonberg, der feinem Geſinde den Zohn vor:
enthielt, Zwei blöde Orksarme hatten erbettelte Kreuzer
in ihrem Bett im Armenhaufe verftedt und mußten ums |
gehen, bis die dort gefunden. und entfernt wurden (OA.
Herrenberg). Nicht mehr ala Strafe, fondern ala Verhäng:
nis gilt, wenn Berftorbene umgehen müjfen, weil ihr lebter
Wunſch nicht erfült if, So geht in Neuenbürg die „Haug:
witzin“ um, die ſchleſiſche Frau eines adeligen Forſtjunkers,
nad der einen Wendung, weil man ihre Bitte um Be:
ftattung in ihrer fernen Heimat nicht erfüllt hat. Als Aus
drud anhänglider Fürforge wird es angeſehen, wenn
langjährige beliebte Drtägeiftliche nad ihrem Tode am Altar
oder auf der Kanzel gefehen werben. Auch befonbers
energifhe PBerfönlidfeiten, die ins öffentliche Leben
eingriffen, läßt die Bolfsanfhauung nicht Ruhe finden und
aebietende Grundherrn und Fürften, mit denen ſich die Ger
danfen des Volles befonders beſchäftigt haben, erſcheinen
ihm als umgehende Geifter. Ein fehr verbienter Amtmann
N, ber Drbnung in bie gerrüttete Gemeinde B. im DU.
Ludwigsburg brachte, aeht dort in der Mühle um, ein
Baron W. fährt vierfpännig nachts durh Orte des DA.
Weinsberg, verftorbene Fürſten von Hohenlohe werden von
ihren Bauern noch gefehen, und im Wald in der Nähe
bes Zufthaufes bei Befigheim jagt Herzog Ulrich und ruft
feinen Jagern.
Das Aufenthalts ober Erfiheinungsgebiet
der Geifter ift enger ober weiter begrenzt. Sie ericheinen
befonders gerne am Grab und auf dem Kirchhof, an ber
Mord: oder Selbftmorbftelle, in Haus und Scheuer, dann
nach ihrer Zätigfeit und ihrem Berufe die Kaſtenknechte
auf dem Frudtlaften, die Reltertnechte in der Kelter, Jäger
in Wäldern und Waldabteilungen, Gemeindebeamte auf dem |
Nathaufe, Nitter und Edelfräulein in Schlöffern und Burg:
ruinen, Geiftliche in Pfarrhaus, Kirche, Klofter, oder werben,
ohne daß eine bejonbere Beziehung heute hernortritt,
Straßen und Fluren als Erfcheinungsort genannt, darunter
wieder mit Vorliebe alte Strafen (Heerwege, Römerſtraßen)
und Kreuzwege. Selten geht der Aufenthaltsort über den
Bereich einer Ortömarkung hinaus, wie man die einzelnen
Erſcheinungen meift nur in einer Drtichaft Tennt. Die
Kirhhöfe find in Geifterzeiten in vielen Orten noch ängſtlich
gerieben, Bom umgebenden Kirchhof fammelten ſich bie
Beifter in dem nun abgebrochenen uralten Kirchlein von
Kichentirnberg, als dort nicht mehr neprebigt wurde, alle
Bänke wurden voll, einer der Geifter prebigte den übrigen.
Auf Richtplägen, fo dem des Siebenzehnergerihts bei Ser:
lach (Gaildorf), wo die Löcher für den Galgen heute nod)
nicht eingeebnet werben lünnen, find nachts die Beifter der
Hingerichteten zu ſehen. Der „Holländerle”, der feine er:
mordete und in fieben Stüde gehauene frau in die Brettadh
warf, geht, ſoweit die Zeichenteile ſchwammen und das Blut
Birttemeb, Juprdäser 1804, Heft 1.
Unter erfteren ift ein „Graf von Maifenberg“ |
I. 97
floß, weit am Fluß hinab, nach der Meinung eines Dorfes
bis Mödmähl (!), nach anderen über fieben Markungen. Im
TU. Künzelsau geht das „Buttenmännle“ mit einer Butte,
: in der es feine ermorbete Frau fortichaffte, zu dem „ichwarzen
Waſſer“, in das es die Leiche geworfen. Eine Kreuzung
von zwei Nömerftrafen wird als Aufenthaltäort ber Geifter
3. B. in Saufen o. V. genannt.
Es gibt auch befondere Zeiten, in denen die Beifter
vornehmlich umgehen bezw. fihtbar werden, teils durch deren
Lebensſchickſale beftimmt, teils für alle aleich aeltend, So
acht der Holländerle befonders um die Zeit, in ber er den
Mord beaangen. Als Hauptaeifterzeiten gelten Chriſtnacht
und Rarfreitaanacht, Neujahrsnacht, Allerfeelen und 1. Mai,
die Zwölf Nächte, die Adventszeit und die Faftenzeit. Ort:
lihe Abgrenzung der verfchiedenen Anfchauungen ift heute
nicht möglich. Vereinzelt find Angaben über längere Perio—
den. Aus den DOW. Blaubeuren wird berichtet, daß in den
ungeraden ‘jahren, und unter diefen wieder in ben Jahren 3, 5,
7, 11,13, die Geiſter befonders rege ferien; nad einer An:
gabe aus Eningen-Reutlingen ſchwebten bie Beifter im 19. Jahr:
hundert in der Luft, im 20, Jahrhundert famen fie auf
die Erbe, In die Luft foll fie auch nach anderen Angaben
, Bapft Pius IX, gebannt haben.
Den Berichten über dad Musfchen und Bebaren
der Geifter liegt die allgemein gültige Anſchauung zjuarunde,
dak die Beifter Weſen feinfter Subftanz find, leicht bemen-
lih und dehnbar, erfcheinend und verſchwindend. Sie er:
ſcheinen in menſchlicher Geftalt, als Tiere, als Lichter, ftetö
in derſelben Geftalt oder auch in allerlei Berwandlungen.
In menfchlicher Geſtalt haben fie die Ericheinung und Ber
Ihäftigung, in der man ben Berftorbenen in der Negel oder
unmittelbar vor feinem Tode jah. Oft zeigt dabei irgend
ein Mangel, eine Entitellung an, daß man es mit feinem
lebenden Wefen mehr zu tun hat. Mie es urſprünglich den
mit dem Schwerte Hingerichteten zulommt, erfcheint auch
eine große Zahl fonftiner Geiſter ohne Hopf oder mit dem
Kopf unter dem Arm. Unter den Tiergeftalten wiegen bie
der Haustiere vor, zumal wenn bie Beifter im Dorfe ihr
Wefen treiben. An erfter Stelle ſieht der ſchwarze ober
weiße Pudelhund. ch hebe einige harakteriftifche Beiſpiele
heraus, die in ihrer Mehrheit zugleich Belege für zuvor
oder nachher befprochene Züge geben. Eine Bäuerin int
DM. Gerabronn, die den Totenweg abtrieb ſd. h. den Leichen«
zügen ben von früher üblichen Durchzug durd ihren Beſitz
wehrte) und beöhalb neiften mußte, ſah in ihrem gemöhn:
lihen Gewand beim Abgang ihres eigenen Leichenzuge
zum Bühnenladen heraus und lachte. Das Gleiche wird
vom „Sädele* im DU. Sulz und von dem betrügeriichen
Fruchthändler „Häuslesmarte” im DU, Oberndorf erzählt,
ber mit großem Simri einlaufte und mit Meinem verfaufte,
Er ſchaute bei feiner Beerdigung in gemohntem Husfehen
zum Bühnenladen heraus, und feither hörte man ihn auf
der Hausbühne Simrimahe umherrollen, bis ein Kapuziner
ihn am Strick hinausnahm und in einen Brunnen bannte,
18
1. 98
in deſſen Nähe er num die Leute irreführt. Auch der Be:
fiber einer Mühle an der oberften Nagold im DON, Freuden:
ftadt jhaute vom Bühnenladen feiner Leiche nadı mit Zipfel:
fappe und Pfeife, ſaß ſpäter rauchend hinter dem Ofen und
machte fih fange im Haufe läſtig, bis man ihn durch einen
Kapuziner bannen lieh. Die Bannung wird umftänblid
und typiſch befchrieben. Der Hapuziner joa um bie in der
Stube anwefenden Leute einen Kreis mit Waſſer, betete
lange; dann hörte man Magengeraffel das Tal herauf und
auf der Treppe das Gepolter von zwei Männern. Der Ha:
puziner wies ben Teufel weg und befahl dem als Pudel
erfcheinenden Geiſt, Heiner zu fommen. Der kam dann als
Rabe wieder und, nochmals zurüdgeichidt, ala Käfer.
dieſer Geſtalt Tonnte er von dem Kapuziner in eine Schachtel
gebannt und weggeidhafft werden. Auf fein Aleben um ,
eine Stelle, von der aus die Mühle zu eben, wurde er |
unter einen Felſen in einer nahen Schlucht gebracht. Später
braden Maurer dort Steine,
fanden und öffneten die Schadhtel, der Geift fam los und
Im ı
„Grüntöffel” feinen Namen,
Mitteilungen über volfstümtiche Überlieferungen in Württemberg.
filbernem Mefjer zu den Bauern fommt, auch balb erlöſt
worden wäre, wenn es. noch einigemal fein wertvolles Meier
ehrlihermweife zurüderhalten hätte, das nun aber verloren
it, da ein diebiſcher Menebub (Viehtreiber beim Adern)
dasfelbe unterichlagen hat. Seinen grünen Pantoffeln ver
vankt das bei Hofen-Gannftatt umaehende böfe Edelfräulein
Auch ganze Züge von
Geiſtern läßt der Vollsglaube umgehen, außer dem nad:
nahmen den Fels men,
fpulte aufs neue in der Mühle, bis man ihm nochmals fort:
ſchaffte.
ſcheinenden Geiſter zu Fuß oder zu Roß, häufig nach Dem
Vorbild der Hingerichteten mit dem Kopf unter dem Arm.
Das Roß iſt in der Regel ein Schimmel.
konkrete Züge und eigene Bezeichnungen Im CU. Erails-
heim geht der „Motitiefel”, um Gaildorf der Turmiäger bei
Zahlreich find die in Jägersausrüftung ern
Einige haben |
Schloß Nötenbera, der Seinjäger im Leintal, ber Nedberaer |
Schwein umgebenden Mädchen im CH. Weinsberg, das fein
vom Einkorn bis Bühlerzell, insbeſondere an der Straßen:
treuzung Hall» Ellwangen und Grailsheim:Bailderf nahe
Dberjontheim, leßterer neben der menschlichen Geſtalt auch
als Füllen. Ein „welſcher Jäger“ Toll bei Emmingen |
Nagold umgehen. Bauern fahren in bäuerlihem Gewand
her zu beichreibenden Taufzug, auch Zeichenzüge. Bei Gſchwend
geht ein aeipenftifcher Leichenzug um, weil man in Kriegs
zeiten Schäge in einem Sarge beftattet und nach dem Tode
der Beteiligten nicht nehoben hatte, Auf dem Wege zum
alten Kirhhote bei Effrinaen » Nagold wollen Schäfer ge
ipenftifche Yeichenzüge aefehen haben, und auf dem „Brafinger
Weg“ bei Höfingen « Leonberg geht der Leichenzug eines
Marlaraien von Gröningen; fieben Diener tragen den gol
denen Sarg.
Unter den geſpenſtiſchen Tieren find nad) ven Pudel:
hunden beionders die Schweine vertreten, dann auch Lümmer
und Kälber, dieſe vorwiegend im Dorf, aud) Kröten, Hähne
und Hafen und Pferde, Kröten werben als Vehilel abge
ſchiedener Seelen bezeichnet im OU, Waiblingen, Lubmigs:
| burg; wo fie fich aushalten, pflegen Schäge verſteckt ober
Untaten geſchehen zu fein. Pudel haben häufig Schäße zu
hüten. Zu der Schweinsaeftalt beftehen befondere Berich-
ungen: bei der Bänerin, Die mit ihren fieben ermordeten
Kindern umgeht, durd die Zahl der Jungen, bei einem als
Kind den Schweinen zu freſſen gegeben, bei einem dort um:
' gehenden Markiteinverjeger, ber ald Schwein an dem Stein
mit Adergeräten und Bauernwägen aus, Schlofbefiger |
in vierfpännigen „Chaiſen“, Pfarrer eriheinen im aeift:
fihen Gewand. So wandelte in Breitenhofg-Herrenbera einer
frühere Pfarrhaus zu, oder in Eningen-Meutlingen einer
in ber Nachmittagslinderlehre auf und ab, der Gemeinde
fo deutlich erlennbar, daß der amtierende Geiftliche mit rafchem
„Amen“ den Bottesbienft abbredien mußte; fo ericheinen im
Wald Mönchgarten bei Herrenberg ein Prior von Möndy:
bera und eine Nonne Urfchel in ihren Alofterkutten, tumb
bei Tiefenbach Nedarjuhn aing ein Gundelsheimer Deutſch—
zu mühlen bat, bis er den Stein entiernt hat. Ein Hahn
erichredt die Leute bei ErligheimBradenheim, bei Ober:
fochen Malen zieht einer einen Garbenwagen. Unter ben
Hafen ſind die dreibeinigen befonders verdächtig. Ein folder
geiſtet bei Mulfingen » Rinzelsau, Die umgebenden Vferbe
im Chorrock mit dem Kirchenbuch in der Hand auf das |
find mie Die in Frauengeſtalt ericheinenden Geifter meift
weiß, Darumter iſt ein Laichſchimmel, d. i. Springſchimmel,
| den man vor 50 Jahren bei Sofen » Malen vorbeifpringen
ritter in feinem Ordensgewand. Wie mod; in jüngfter Zeit |
‚ ob das Tier beſchlagen, che fe ſich hinaufſchwingen. Bon
neue Geftalten gebildet oder ültere in modernſte Formen
umgebildet werben, zeigt der bei Buſenweiler an der Kreu—
zung der Strafen Freudenftadt Oberndorf und Sulz
Alpirsbach umgehende Radfahrer. Frauen erfdieinen
au allermeit in Weit, der Karbe der Feſtgewänder und der
Totengewänder. Sie find in Weftalt und Nusrüftung meiſt
werig individualiſiert, vielfach achören fie zu den erlösbaren
Geiftern und find daher nadıher nochmals zu nennen. Nähen
beichrieben wird ein weißes Fräulein, das von ber Muine
Hinggenburg im DA. Saulgau mit Weinfrug, Brot und
j
ich. Konkreter geſchildert ericheint ein Geift als Roß bei
Ringingen : Blaubeuren. Gr aefellt fih zur weidenden '
Herde, wind unerkannt von den Roßbuben geritten, bis ein:
mel einer das Non ins Maffer reitet und plöglid flatt
deffen einen Strohhalm unser ſich hat, Die Neitbuben
wiſſen ſich aber weiterhin au helfen, Sie vergewiſſern fich,
fonitigen tiergeftaltigen Geiſtern ftredt z. B. eine Hirſchluh
bei Göttingen: Ihn Die Zunge zum Fenfter herein, und
als Geißboch bat ein diebiſcher Forſtwart bei Überbränbi:
Freudenftadt Hola zu ſagen.
Die in Menſchen- ober Tiergeftalt acbenden Geifter
fönnen auch feurig erſcheinen. In der Mehrheit der Fälle
ift Die ſeurige Erſcheinung ausprüdlid Strafe oder Ver
ftärfung ber Strafe, und fo find beſonders Martfteinverfeher
und betritgerifche Untergänger hiezu verdammt (z.B. im ON,
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Mitteilungen über volkstümliche Überlieferungen in Württemberg. 1
Künzelsau), oder meſſen fie wenigftens mit feurigen Stangen
(Bebingen + Reutlingen). Sie bilden den Übergang zu den
ohne menſchliche oder tieriihe ®eftaltung als Licht er
ſcheinenden Geiftern. Meift find biefe ganz unbeftimmt als
„Lichter“ bezeichnet, womit der Negel nad Kerzenflammen
aemeint find, Deren gibt e8 ſehr viele. Geiſter als Feuer—
fugeln fennt man im DA, Weinsberg, ein feuriges Rad
|
zeigt fih in einem Turme bei Schägen im DA, Gaildorf, |
Als Beifter gelten in der Mehrzahl auch die zahlreichen
Irrlichter.
Endlich erſcheinen auch geſpenſtiſche Kleidungsſtücke,
ohne daß Perſonen dabei zu fehen, bezeichnenderweiſe vor:
nehmlich in meißer Farbe.
lingen : Laupheim geht ein weißes Sadtud über den Reg,
Im Frauenteih bei Schnüpfs |
und bei der Mlofterruine Anhaufen im DU, Gerabronn |
ſahen Mähder mittags Melfzeug flattern, zum Trodnen auf
gehängt.
Über die Fähigkeit der Beifter, dur Verwandlung
ihre Geſtalt zu ändern, ift wenig berichtet; einzelne Fälle
von Verwandlung find in den bisher gegebenen Belcaen
enthalten.
Auch Geifter, die ih nur dem Gehör vornehm—
lich machen, die aber nicht au fchen find, lennt man wohl
allenthalben, beſonders Klopfgeiſter, ihr Gebaren enthält
aber ſehr wenig Individuelles. Im Wald Hört man jagen,
ohne den Jäger zu jehen. Vielfach iſt's der wilde Jäger.
per hört man Holz baden, jo in einem Wald bei Breiten:
badı : Ellwangen, wo ein Mann an Fronleichnam Holz ge:
hadt hatte und zu Tode aefallen war. In Seen und
Biden hört man patfchen.
hart: Hall patscht umher wie eine Gans, im Ortsbach in
Geislingen : Ellwangen ift ein Bachpatſcherle zu hören, —
Im Wald Notentann bei Rinaingen » Blaubeuren, der einft
dem Eöflinger Frauenkloſter gehörte, hört man die rauen
ihr magnifieat fingen.
entweihten, hört man im Walde baden, Geizige haben mit
ihrem Gelbe zu tun, Untergänger und Grenziteinverrüder
fieht man an den Grenzſteinen beſchäftigt, mit feurigen
Stangen meſſen (Besingen).
Ludwigsburg zählt ein Kelterfnecht und kommt nicht über 99,
Weiber, die ihre Kinder umbradhten, müflen Hindswäfce
halten (legteres z.B, DU. Hal, Nürtingen); in Besingen |
wäſcht das Florweible in der Ebay. Im DU. Gaildorf
geht an der einen Stelle eine Hebamme, an ber anderen
ein aanzer Taufzug um, weil jie nad zu reiflichem Tauf—
fchmaus im Kirchort auf dem Rückwege zu ihrem Filialort
den Täufling verloren haben. Wie die Lebenden ſammeln
fi die Geifter aber auch in Kirchen, außer in ber von
Kirchenlirnberg auch in der zu Herrenberg, wo ihnen
Prälat Ötinger predigte. Geifter, die fih beim Heiligen
Auf der Kelter in Beihinaen: |
Die Scepatfcherin bei Sitten: |
99
Brunnen im Schaichtal verſammeln, ſollen dort die Predigt
eined Pfarrers von Dettenhaufen angehört haben, dem eine
Eiche als Kanzel diente,
Mit weniaen Ausnahmen find Die Geiſter für den
Lebenden ein Genenftand des Schredens, Doc hat man
ſich bei ruhigem Verhalten in der Mehrzahl der Fälle feines
weiteren Schadens von ihnen zu verſehen. Gie be
gleiten den Menſchen auf feinen Wegen, ftören ihn durd
Rumoren im Haus, erfchreden Zuapferde, Hunde und Schaf:
herden, vergreifen fih aber nur in wenigen Fällen am
Menihen, wenn diefer fie nicht veizt oder beleidigt. Am
eheften ſitzen fie noch nächtlichen Wanderern auf den Rüden
und brüden biefe oder führen fie irre, ab und zu fchlagen
fie auch ohne Anlaß nad den begegnenden Menihen; dann
joll man fi mit der linfen Hand genen fie wehren, bie
rechte würde gelähnt (ON. Herrenbera). Ein boshafter
Geiſt auf dem Hochſträß verwandelte fi in einen Stumpen,
damit ein Geſchirrhändler feinen Traglorb daraufftelle, den
er dann ummarf. Ganz mobern betätigt fi der Geift an
der Marenbachbrüde bei Pfullingen, der Nadfahrern die Luft
aus den Heifen zieht. Schadenfroh find die Geilter
gerne, Auch wo fie ſelbſt feinen Schaden ftiften, freuen fie
fh über Mißgeſchick. Als im Schlohteller in Untergröningen
eine Magd beim Anftehen des Bierfaffes den Zapfen heraus:
ſchlug, ehe jie den Hahnen zur Hand hatte, den Zapfen in
die unterftellte Kachel fallen ließ und mit dem Finger Das
Spundloch verftopfte, erichien der Geiſt „Mellerappel®, mar
ſehr veranügt und rief: „Oboe, muß ich da lachen! den
Zapfen in der Hadhel, den Finger im Loch.” Boshafte
Menſchen hat man auch als umgehende Geiſter noch befonders
zu fürdten. Zu diefen gehört der „Bobole“ im und um
das Nlofter Not (Leutlirh). Es iſt der Geiſt bes Abts
Peter, der ein getaufter Jude gewefen fein foll (abbas recu-
| titus, 13971402, Stadelbofer, Historia collegii Rothen-
sis I, 107}, und im Hlofter ſchlimm wirtſchaftete. Der Beift fuhr
Vielfach fteht das Tun und Treiben ber Geifter in
Zuſammenhang mit ihrer irdifhen Beihäftigung und |
dem Vergehen, um deſſen Willen fie umgehen müſſen.
Die geipenftifhen Jäger jagen, Holahauer, die den Sonntag |
vierfpännig in den Klofterhof ein und lärmte in allerhand
Gbeftalten im Hlofter herum, riß den Yatenbrübern die Deden
weg und plaate die Kloſterbewohner fonft noch auf Die mannig:
faltigfte Reife, bis ein Mönd ihn in eine Gießlanne bannte
und außerhalb des Klofters vergrub, Seither ſpult er dort.
Auf dem benachbarten Verenahof wirft er nachts Heu auf
die Tenne, daß man in ber Frühe Darüber ftolpert, und lacht
gewaltig zu feinen Bosheiten, Wer die Geifter aus Über:
mut durch Zurufe höhnt, den verfolgen, Schlagen, zerreißen
fie. Wer ein Irrlicht ausſchlägt, hat fih das Leben aus:
geſchlagen, heißt es im OA. Gerabronn. Ein verfolgendeö
Irrlicht lieh fi einmal auch durch einen Kreuzer beichwich-
tigen, den eine ins Haus Entronnene an einem Stecken hinaus:
bot (DU, Meinsbera.) Wie fonftige auferordentlihe Er
iheinungen fündigen die Geiſter vielfach drohendes Un:
heil an. Ein ſchwarzes Fräulein mit weißem Schurz
zeigt ich befonders vor Veränderungen im Schloß Unter:
aröningen, ber Heemann der Grailsheimer Gegend ift em
Unglüdsreiter, der Turmjäger an der Ruine Nötenberg
urgry 1%. ?
NEAR Yar Ta EuE 12
I. 100
(ON. Gaildorf) zeigt Not (Krieg, Kocherüherſchwemmung) an,
auch der Hocherreiter zieht in jener Gegend mit Roß und
Wagen vom Kocher herauf, wenn Hohmwafler droht. Dan kann
auch zulünftige und geheime Dinge von ihnen erforſchen.
Refruten können auf dem Kirchhof von ihnen ihre Lofungs:
nummer, Beſtohlene den Namen des Diebes erfahren
(ON, Öhringen). Ein andermal warnen die Geifter auch
durd Hinweis auf ihr Schickſal. Am Ed zwiſchen MWildberg
und Sulz ruft einer: miß wohl, wieg wohl, oder es geht
dir aud jo.
leuchtet den Leuten nachts nad Haufe und Hilft ſchwer—⸗
beladenen Wägen auf Waldwegen. Dafür belohnt man ihn
mit einigen Pfennigen, die man ihm in einem Rührlöffel
zum Fenſter ober durchs Hühnerlod hinaus bietet oder im
Wald auf ein Stüd Holz legt (Meinäberg).
Es iſt möglich, die Geiſter von ihrem Aufenthaltsort
weazubannen und aud in gewiflen Fällen fie zu er
löfen. Den polternden Geift eines erhenlten Bauern im
ON. Ellwangen verſcheucht ſchon ber Zuruf: jet laf mic
doch · in Ruhe; im Donautal bei Rotenader wurde ein Geiſt,
der bie Leute ins Geſicht ſchlug, daß es ſchwarze Flecke gab,
durch die Eifenbahn vertrieben; andere weichen mit Abbrud) |
alter Häufer, Abhauen von Wäldern. Wenn die Geifter
allein duch die Öffnungen ins Haus zurüdfommen können,
durch welde die Leiche hinausaetragen wurde, fann man jie
durch Berlegen der Türen, ſchon durch Einfegung neuer
Schwellen fernhalten (DA, Mergentheim). Daß Geiſtliche
Beifter zu bannen vermögen, glaubt man vielfah aud in
evangelifhen Orten; früher follen ſich befonders bie volls-
tümlichen Hapuziner durch Bannen verdient gemacht haben,
Später treten Geifterbanner an ihre Stelle, die bejonbere
Bannfprüce anwenden und den Geift in einem Sad ober
Hrug oder einer Flaſche mitnehmen und an einen abgelegenen
Ort bringen, wo er niemand beläftigen fann, bejonders unter
Felsblöde und in Bäume Ein Kaplan von Difchingen
ſoll die Geifter in Flafhen gebannt und in die Donau ge:
worfen haben, Auch in Häufer mauerte man die in Ber
hälter gebannien Geifter ein (Überämter Gerabronn und
Riedlingen)... In Tierlöpfe gebannte Geifter fann man
darin im Haufe aufhängen (DU. Freudenſtadt). Belege hiefür
find oben gegeben. Wer eine folde Flaſche dann einmal mit:
Hilfreich erweift ſich der Holländerle; er |
Mitteilungen Über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Erlöjfungen, die meist große Anforderungen, geme in
Dreizahl mit Steigerung, ftellen, und nur in der Minderheit
der Fälle erfolgreich find, werben unten folgen. In manden
Füllen genügt aber auch ein blofer Zuruf an den fragenden
Geift. Bei Mbelmannsfelden ſchleppte ein Geift einen Grenz:
ftein und fragte die Begeanenden: wohin fol ic ihm tum?
Als einer antwortete: wo bu ihn weggenommen, da war er
erlöft. Ähnlich wurde bei Tumlingen (Freudenftabt) ein
Geift, den man rufen hörte: wo foll ich mit ihm hin, durch
die Antwort erlöft: ſetz ihn hin, wo er hingehört. Im CN.
Weinsberg hörte man nachts an beflimmter Stelle unheimliches
Niejen, jedermann pflegte eilends wegzulaufen. Ein Mann,
der von ber Sülzbacher Kirchweih munter heimzog, rief:
„belf dir Gott!” Ein budliges Männle erſchien und be-
dankte ſich mit Segensſprüchen für die Erlöfung, es fei über
hundert Jahr im Bann gewejen. Auch anderwärts find nie:
fende Geifter dur ben Wunſch: „helf dir Bott” zu erlöfen,
bei Neuffen in der befondern Form, daß man, ohne un:
geduldig zu werden, den Wunfch wiederholen muß, fo oft man
niefen hört. Auf der Stelle der Burg Maifenberg bei Leon:
berg fit ein Fräulein mit Geld und ruft: nimm doch. Wer
zugreiſt, hat fie erlöft. Die Erlöfung kann aber auch dadurch
eine bedenlliche Sache werden, daß, wer einen Geiſt erlöft,
|
fieben Jahre vor der Zeit fterben muß (DU. Nagold). Im
DU Laupheim fah ein nachts heimfchrender Mufitant ein
Kleines Männlein Blumen breden; er erhielt einen Strauß
angeboten und erbat einen zweiten für feine rau. Zornig
verſchwand das Männlein, Hätte er „vergelt's Gott“ geſagt,
fo wäre das Männlein erlöft geweien. Mehrfach ift ausr
geſprochen, daß eö einer befonderen Befähigung zur Geiſter
erlöfung bedarf, und daß im falle des Miklingens eines
Verfuhs der Geiſt jehr lange warten muß, bis ein neuer
Berfuh gemacht werden fann, Nur keuſche Burſchen jollen
erlöfen lönnen (DU. Spaidingen). Als ein Jäger von
‚ Hlmnerberg bei Wildbad ein jammernbes Fräulein auf ber
nimmt und öffnet, der befreit den Geift bezw, trägt ihn in
als Schwein mit fieben Ferkeln umgehen mußte, bis man
fein Haus. So fand ein Sindelfinger Holzarbeiter in einem
aefällten Baum eine zinnerne Bettflaſche, er nahm fie nad)
Haus und öffnete fie dort, ein Pudel fprang heraus und |
verfchwand unter der Bettlade mit den Worten: da bleib
ich, da ift es warm. Einem Mann im OA, Laupheim, der |
ein GHlasfläfchlein mit einem fingergroßen Männlein darin
fand und au Haufe den Pfropf öffnete, fuhr die Geſtalt
mit Ichaurigem Pfiff zur Dede hinaus, ein Loch hinterlafjend.
Auch findet ſich der Glaube, daß der Gebannte ſich mit der
Zeit von ſelbſt der Befreiung nähert. Ein Beift im CH.
Laupheim, vom Hof in eine Aderflur gebannt, nähert fid
dem Hof jährlich um einen Hahnentritt.
Auch Berichte von |
Fautsburg nicht erlöfte, klagle fie, nun müſſe fie warten, bis
aus eben aufgehendem Samen eine Tanne erwachlen, aus
dieſer eine Wiege gezgimmert und das bareingelegte Kind herange:
wachen ſei. Geiftern, die umgehen, meil ihr Leib nicht ord-
nungsgemäß beerbigt, verſchafft man Ruhe, wenn man Die
Überrefte beftattet. Im DU, Ludwigsburg erzählt man von
einem Meib, das fieben Kinder abaetrieben hatte und dafür
beim Abbruch ihres Haufes im Badofen einen Hafen mit
Kinderlnochen auffand und biefe beerdigte. Ähnlich weiß
man im CU. Weinsberg von einem Neiter, der bei einer
Kapelle umging, bis man bort einmal beim Aufräumen im
Gebüſch vier Hufeifen fand und fie wenihaffte.
4. Vollstümliche, über die Kirchenlehren hinausgehende
Weiterbildung der Perfonen des dhriftlihen Glaubens kann
bejonderes Intereſſe beanfpruchen. Es ift aber darüber bis
heute fehr wenig berichtet. Die Sammlung und Scheidung
ift hier ja nicht einfach. Ergänzungen der vorliegenden
Sammlung find für diefen Gegenſtand ganz befonders nötig.
Mitteilungen über volfstämliche Überlieferungen in Württemberg.
|
Es ſollten mit Ausſcheidung aller den Kirchenlehren angehö—
rigen Züge die Iofalen, vollstümlichen Weiter: und Umbil:
dungen verzeichnet und fpäter einmal von einem Nenner der
Kirchenlehren in geeigneter Form behandelt werden. So
fehe ich hier von dem wenigen, was uns bisher über Maria
und die Heiligen, bie Engel berichtet ift, ab und aebe nur
einige über den Teufel berichtete Züge, weil diefe z. T.
mit anderen hier behandelten Anfchauungen enge zuſammen⸗
hängen. .
An der Geftalt des Teufels ericheint der Geißfuß bei
ſonſt menſchlichem Aussehen allenthalben vorausgeſetzt, vielfach
find feine Hörner erwähnt oder angenommen, einmal (El
hofen:-Weinsberg) find ihm auch fieben Rattenſchwänze ge:
aeben. Seine Geitalt ift behnbar mie bie der Geifter, fo
daß er dur die Heinfte Öffnung fchlüpfen kann, und wandel:
bar. Gerne erfheint er ald Tier, beionders als Pubel,
wieder übereinfliimmenb mit den Beiftern. Er ericheint mit
reinen, gewichſten Stiefeln, die nie fchmußig werden (DU.
Marbach), d. i. er ſchwebt am Boben hin, ohne diefen zu
berühren,
Hittert wird er nad der Anweiſung des 6. und 7.
Buchs Mofe, die im hohem Anfehen ftehen, auch noch oft ae
fauft ober abgefchrieben werben, Geeignete Zeiten find
Mitternacht, Adventszeit, Rarfreitag, alfo die Geiftergeiten,
geeignete Stellen, wie bei ben Geiltern, die Kreuzwege.
Man zieht zur eigenen Sicherung. um fi einen Kreis auf
dem Boden, fpricht beftimmte vorgefehene Formeln. Schon
der Ruf: Satan, erfcheine! foll genügen (OH. Tuttlingen).
Befonders beliebt ift das Chriftophorusgebet, nad dem Die
ganze Bitierung als „Ehriftopheln“ benannt wird, oder fpricht
man fonft eine pafjende Anmweifung aus 6. 7. Mofe.
Aus dem DOM. Öhringen wird auch berichtet, man könne
den Teufel zitieren und von ihm Gaben erhalten, wenn man
ihm in der Chriftnacht eine ſchwarze Kate mit Garn und
Knöpfen ummidelt übergebe. Den mit ihm abgejchloffenen
Rakt hat man nad allgemeiner Annahme mit dem eigenen
Blute zu unterzeichnen. Um ihn wieder wegzuſchaffen,
muß man bie Zitationsworte rüdwärts ſprechen. So hat
ihn ein Schäfer des DU. Crailsheim mieder fortgebradht,
ber fürmwißig in 6,, 7. Mofe gelefen und dadurch ben Teufel |
herbeigerufen hatte. Huch eine Bauernmagd im DA. Nas
gold Hatte ihn Durch unvorfichtigen Gebrauch von 6., 7. Mofe
einmal herbeigerufen. Der hinzulommende Bauer rettete fie
und fid, indem er raſch einen Sad Korn umfcüttete. Der
Teufel mußte bie Körner fammeln, und inzwifchen konnte
man ihn durch Rüdwärtsleſen der Terteöftelle wieder wen:
bannen. Bei umvorfichtigem Zitieren fol er noch Mitte des |
fetten Jahrhunderts in einem Orte des DA. Nedarfulm
die Leute zermalmt haben. Unter den Gaben, die man von
ihm haben kann, wird auch der Wechſeltaler genannt (CU,
Öhringen, Vaihingen), d. h. eim Taler, der in den Geld-
beutel des Beſitzers zurückkehrt, jo oft der ihn an andere
I. 101
auswechfeln mag. Haben die ihm verfallenen Men:
ſchen etwas Seiliges an ih, fo muß er jehen, dies
wegzuſchaffen. Als ein Liebespaar fich gelobt, den untreu
werdenden Teil folle ber Teufel holen, und das Madchen
einen anderen heiratete, erſchien er auf deſſen Hochzeit als
feiner Herr mit glängenden, ftaublofen Stiefeln, tanzte mit
der Braut und entführte fie in den Wald, Dort nöligte
er ein holziammelndes Weib, der Braut das Hochzeits
Heid, das diefe am Altar getragen, auszuziehen, dann erft
fonnte er die Braut erwürgen (DU. Gerabronn). Häufiger
läht er ohne direftes Eingreifen die ihm Berfallenen
eines unnatürlichen Todes fterben. Als ein folder 1873
im Walde bei Neuenbürg von einem Wagen erbrüdt
wurde, wuchs auf der Stelle bis heute fein Grad. Wo er
eine Seele zum Dach hinausnimmt, halten feine Zienel
(+ B. OA. Herrenberg).
Über feine oft genannten Beziehungen zu den Seren
foll fpäter bei dieſen berichtet werben.
Einige Spuren feiner Araft und feines gornigen
und töridten Gebahrens werben in ben Berichten auf:
geführt. Bei der Miftlauer Mühle im Jagſttal (OA. Gera:
bronn) war früher ein Stein zu fehen, auf dem ſich des
Teufels Fuß abdrüdte, als er einen Mann verfolgte. Bei
Sulzbach a. M. zeigte ein „Teufelsftein® Spuren feiner
Krallen, weil er dort drei Buben holte, die an Himmelfahrt
Karten fpielten. Der Schweinägraben (Graben des römiſchen
Grenzwalls) bei Melzheim foll nach einer mehrere Züge
verwirrenden Überlieferung daher ftammen, daß der Teufel
einft von Gott die Erlaubnis erhielt, fih ein Stüd ber
Erbe als eigenes Neich abaufondern, das er in einer Nacht
mit einer Mauer zu umgeben vermöne. Er fei nicht fertig ae
worden und habe im Horn das aufgebaute Stüd in Schweins:
geftalt umgewühlt. Als dummer Teufel erwies er fi, als
er bie Tauber mit einem gewaltigen Stein abjperren mollte,
um die Talbewohner zu erfäufen. Während er ben Stein herbei:
ichleppte, begegnete er bei Röberndorf in Bayern einem Weib
mit alten Schuhen in einem Traglorb und fragte bie, wie
weit es noch zur Tauber fei. Die antwortete, fo weit, daß
fie von dort alle die Schuhe in ihrem Korb durchgetreten
habe. Da warf er den Stein weg.
5. Ohne damit etwas über ihre Herkunft jagen zu wollen,
nenne ich zum Schluß die feurigen Draden. Mehrfach
und aus verſchiedenen Zandesteilen wird von ihnen berichtet
(4. B. DU. Mergentheim, Balingen), aber meift bleiben die
Vorjtellungen fehr unbeftimmt. Die Draden fliegen, fchiehen
durch die Luft, feltfame Lichterfcheinungen am Simmel und
Wollen werben darauf zurüdgeführt. Es ift Gefahr, daß fie in
die Häuſer hereinflienen (DOW. Weinsberg), und die Stumpen:
mühle bei Schwieberbingen-Zubmigäburg fei auf ben Stumpen
abgebrannt, als man dort am Sonntag gemahlen und dar:
auf ein feuriger Drache in die Mühle geflogen ſei.
I. 102
Diisteilungen über vollemimſicht Überlieferungen in Württemberg.
II. Der Glaube an übernafürlihe Wirkungen,
Im Glauben unferes Volles an Wirkungen, denen feine
|
Wahrheit entipricht, laufen zwei grundverichiedene Arten |
zufammen, Wirkungen, bie dem natürlichen Gebiet zuzured:
nen find und nur auf unvollfommener Raturfenntnis beruhen, |
und ſolche,
Hier gehen uns die legteren an.
welche übernatürlihe Beriehungen enthalten.
Das Rolf felbjt empfindet
wie anderwärts den Unterfhieb von natürlihen und über |
natürlichen Wirkungen, es hat für legtere befondere Bezeich⸗
nungen, es ift überzeugt, bei deren Vornahme etwas Bejon-
deres zu tum, und übt bier befondere Nüdfihten. Man kann
diefe übernatürlichen Wirkungen alle als Sympathie im weitern |
den nebenbei aud) durch Geldſchwindeleien und Güterlauf be:
| rüdhtigt gewordenen „Heininger Schäfer“ Joh. Georg Fraſch.
Zinne faſſen. Das Maß ihrer Anwendung ift heute ein
fehr verſchiedenes. Aus einer Reihe von Dörfern wird alaub:
haft verfichert, daß nur noch wenige etwas von der Sache
verftchen, aus andern, daß die Anwendung nod in voller
Plüte ftche.
Behandlung der Krankheiten, und da wird auf der einen
Seite verfihert, daß man heute noch den Arzt nur in den
ichwerften Fällen rufe, aus zahlreichen andern Ortſchaften, daß
man ausdrüdlich unterfcheibe ziwifchen Schäden und Arankheiten,
Treibens in ihrer Ortsgemeinde in angejehener Stellung, ja
in Gemeindeämtern. m DOM. Freudenftabt praktizieren zwei,
die weither aufgejucht werben, ein folder bei Göppingen.
In einem Nahbarorie Tübingens hat einer viel Zulauf von
Leuten, die glauben, in den Arantenhäufern der Univerfität
ober beim homöopathiſchen Arzt feine Hilfe gefunden zu haben,
Ein Wunderdoltor, der im OA. Rottweil praktizierte, hat
fich naher als Magnetifeur in einer badiſchen Univerfitäts:
ſtadt niedergelaffen. In den Oberämtern Heidenheim und Neres:
heim wendet man fich nach dem bayerischen Petersmwörth an
der Donau. Unter den Verftorbenen nenne id; mit Namen
Die Behandlungsweife diefer Leute umfaßt nicht auäfchlich-
lich ſympathetiſche Mittel, aber legtere find Darunter vertreten.
Einen braudbaren Mafftab aibt immer die
Diefe Leute find aus naheliegenden Gründen immer no in
der Mehrheit Schäfer, Schmiede, Metzger, auch Schinder.
Die Vermittlung dieſer Kenntniffe geſchieht
' zum einen Teil mündlid, vielfach aber fchriftlih und ſehr
bie durch Sympatbie, und folden, die durch ärztliche natürliche |
Kunft zu behandeln find, wobei zu erfteren befonders fließendes
Blut, Schmerzen, Kolit, Gewächſe wie Warzen, Fieber, Gelb: |
fucht gehören, aus andern wieder, daß man Sympathiefuren
faft ganz aufgegeben habe, Aus einem Orte des DU. Calw
wird mitgeteilt, dort fei die alte volfstümlihe Behandluna
durch Bildung eines homöopathiichen Vereins verdrängt wor-
den. Das tft harakteriftifh und ailt wohl noch für andere
Oritſchaften. Nie im Feſthalten an fonftigen vollstümlichen
Überlieferungen, fo find auch hier nicht in erfter Linie be: |
ftimmte Landesteile andern gegenüberzuftellen, fondern fons
fernative und lanbmirtfchaftliche Höfe und Dörfer fortfchritt:
lichen und gewerbetreibenden Ortichaften.
Die Bezeihnungen für die Anwendung übernatür,
licher Mittel find die abfichtlic ganz unbeftimmt gewählten
Beitwörter „brauchen“, und „dafür tun” „an einen Drt gehen“
(4. B. OA. Marbach), „dafür fönnen” und das von einem
Beftandteil bes Verfahrens hergenommene und in feiner
Bedeutung verallgemeinerte Zeitwort „blafen“, auch „reichen“ :
(ON. Bradenheim). Die Kenntnis dieſer Künſte iſt
zum einen Teil Gemeinqut, Es gibt aber auch Perfonen,
denen ein befonderes Maß von Wiſſen und Fertigkeit zuge:
traut wird, die deshalb von Nachbarn und fonftigen Dorf:
genofien aufgefucht werben, dieſe wohl in der Mehrzahl
häufig durch Drudicriften. Unter legteren werben im Lande
insbefondere die verfchiebenen Hefte der „Egyptiſchen Ge:
heimniffe des Albertus Magnus“, dann aud der „Geiſtliche
Schild“ benüst. Albertus Magnus wird z. B. von Land:
leuten in Tübingen fo piel verlangt, daß ihn die wiſſen—
fhaftlihen Buchhandlungen auf Lager halten. Seinem
Drudort nah heißt er im Volksmund z. T. lurzweg das
„Reutlinger Büchle.“ Mit diefen Büchern vererbt ſich auch
die Zauberkunft in den Familien, jo daß man z. B. einem
anbieten kann „die Erbichaft zu übernehmen” (fo DA. War:
bad.) Aus der Literatur eignet fih das Boll fomit die
Kenntniffe immer wieder aufs neue an, es liegt aljo nicht
reine voltstümliche Überlieferung vor.
Die Darftellung der im Vollsglauben geltenden
übernatürlihen Wirkungen, wenn fie nicht aufgehen ſoll in
' einer langen Reihe zufammenhangslofer und unverftänblicher
rauen. Eine weitere Stufe ftellen Perſonen, heute faft ı
ausſchließlich Männer, dar, die auch aus fremden Ortfchaften, |
—
=
manche auf viele Stunden weit, zu Nat gejogen werden. Sie
haben eine förmliche Praxis und daher aud eine Berufes
bezeihnung: „Brauder“, „Blaser“ oder, dies wohl am
häufiaften, wieder möglichſt unbeftimmt „ber Mann“.
Solcher „Männer“ gibt es heute noch eine nicht Heine An:
zahl im Lande, mande von grokem Rufe und trog ihres
| Einzelheiten, hat ihren Stoff nad der ſpezifiſchen Art der
Wirkungsweiſe, nicht nad den Fällen der Anwendung zu
ordnen. Erſtere Behandlung foftet wohl ein beträchtlices
Maß von Mühe und Zeit. Auch laffen fih dabei nicht
immer reine Öruppen gewinnen, eo ergeben fih manderlei
Übergänge und Berfnüpfungen verichiedenartiger Züge, und
die Rüchſſicht auf die praftiihe Bedeutung beeinträchtigt nicht
felten die begrifflihe Ordnung. Zwiſchen den zulegt zu:
fammenzufaffenden Hauptgruppen läßt ſich feine fo ſcharfe
begriffsmäßige Beziehung herſtellen, wie man wohl wünſchen
möchte, falls man nicht dem Stoff Gewalt antun, und gegen
die praktiſche Bedeutung gewiſſe Hauptgruppen aufſtellen,
ober andere Gruppen unterordnen will, die von größter Be-
deutung find, Aber bei all dem ift der Gewinn ein un—
aleich größerer. Maßgebende Vorgänge babe ich nicht finden
fönnen, Nach reifliher Mbmwägung von Borteil und Nach»
teil bin ich zulegt vor Mufftellung der drei Hauptaruppen :
Mitteilungen über velfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
übernatürlihe Übertragungen, übernatürlide
AÄhnlichkeitswirkungen, übernatürlihe Mittel
gelommen. immer handelt es fich dabei um den charafte:
riſtiſchen Geſichtspunkt. In die erfte Hauptgruppe ftelle ich
demnach ſolche Handlungen, bei denen die Übertragung einer
Eigenſchaft, eines Beſitzes von Perſon zu Perfon, von Weſen
zu MWefen, von Gegenſtand zu Genenftand den vorwiegenden
Geſichtspunlt bildet. Die zweite Hauptgruppe ſoll ſolche
Wirkungen behandeln, bei denen die Vornahme einer ähn-
lihen Handlung an Stelle der bei natürlidem Berfahren
nötigen das Charakteriftifche ift. Bei den in die legte Gruppe
1. Überwatürliche
i. Der Gefihtspunft der Übertragung tritt am häufigiten
hervor bei ber Wegnahme von Krankheiten und
Schäden des Menſchen, die auf andere Wefen
ober Gegenſtände überführt, dort zum Teil ver
nichtet werben follen, und diefe Überführung ericheint
beſonders anſchaulich und rein bei Übertragung von Aranl:
heiten auf Bäume. Sie wird am einfadhiten vollzogen,
indem ber Patient jelbit durch den Baum hindurch—
geſchoben wird, Es wirb eine eigene Bezeichnung für dieſes
Verfahren mitgeteilt: den Kranken ſchoppen (OMU. Serren:
berg), Mehrfach wird ausbrüdlih Mbleaung ber Kleidung
neboten. Die Anwendung erfolgt bei weitem vorwiegend
bei Bruch (Leibfhaden.) So wird die Durchſchiebung durch
ein Zwieſeleichle“ aus dem DM. Balingen berichtet, durch
eine Doppelbuhe aus dem DA. Spaichingen, durch einen
Zwillingsbaum aus dem DU, Reutlingen. Biel häufiger
aber erfolgt die Durchſchiebung durch einen eigens hiefür
geipaltenen jungen Baum, wobei dann ala verſtärlender
Zug hinzulommt, daß der Bruch ebenfo verwachſen foll, wie
ber naher forgfältig verbundene Baum wieder zujammens
wählt. Belege hierfür Itenen aus dem ganzen Lande und
zum Teil nod aus jüngfter Zeit vor. Die benützten Bäume
find zu allermeift Eichen.
Der wirb an Stelle des Kranlen jelbft ein Beftand-
teil bes kranken Gliedes ober etwas Blut in den
Baum verbracht und damit der Schaden auf diefen übertragen,
Bei engliiher Aranfheit werden Nägel von Händen und
Füßen in eine Eiche geſpundet (DU. Saulgau), drei Haare
bei Bruch, diefe zuerft über drei Markungen getragen (OU.
Schorndorf, Reutlingen) und am Karfreitag (ON. Tuttlingen),
in einen Weidenbaum und dazu 3 Rägel von Händen und
Füßen (DU. Reutlingen). Drei Tropfen Blut des franten
Viehs werben in einen Weidenbaum verbradt mit dem Zur |
fa, daß hier noch geboten wird: „jet verwahr's, wie
1. 103
eingereihten Wirkungen treten dieſe Geſichtspunkte nicht in
den Vordergrund. Damit ift nicht gejagt, daß ſie ganz
fehlen, id} werbe in Gegenteil wiederholt zeigen lönnen, daß
auch hier Ähnlichleitsbeziehungen vorliegen oder eine Übertra-
gung ftattfindet, in weiteren Fällen waren biefe Geſichts⸗
punfte früher auch einmal vorhanden, aber fie treten heute
zu wenig in den Vordergrund, als daf man fie über die Ju:
weilung in die Gruppen entſcheiden laffen könnte. In ae
willen Einne bildet aljo die dritte Hauptgruppe eine Yır
jammenfafiung der übernatürliben Wirlungen unbeitimmten
Verfahrens.
Übertragungen.
Anwachſen unter die Rinde eines Baumes (DA. Gaildorf),
man treibt es mit drei Streichen bei Anaben in einen lern:
obftbaum, bei Madchen in einen Steinobftbaum (OA. Ob:
ringen), Ober legt man ein Stüd aus dem Baum felbft
herausgefchnittenes Holz auf den Schaden und bringt diefes
zum Anwachſen an feine Stelle zurück (OA. Saulgau). Bei
Zahnweh ſchneidet man einen Stocher von einem Hollunder,
| einer Bappel oder Weide, ſtößt die ſchmerzende Stelle blutig
der Tot’ im Grab” (DA. Herrenbera), Hufnägel des Fuß: |
franten Pferbs werben in einen Baum geſchlagen (OU, Ulm.)
Oder ift in vermitteltem Berfahren erft ein anderer Gegen:
ftand mit ber fhabhaften Stelle in Berührung gebradt,
und durch diefen der Schaden auf den Baum übertragen.
Man legt ein Geldftüd auf den Bruch und fchiebt es zum
und bringt das Holz mit dem Blut unter die Rinde des
Baumes (DA. Saulgau). Mit verblaffender Kenntnis ſchlägt
man beliebige Nägel in einen Baum, fo bei Zahnweh (ON.
Gaildorf), bei Brud; drei Nägel in einen jungen Zwetſchgen⸗
baum (DOW. Herrenberg). Eine Bermifchung verfchieden:
artiger Behandlungsweilen liegt vor in der Anweifung, man
folle gegen irgendwelche Schäden eine Birke anbohren, den
Saft trinfen, das Bohrloch mit einem Zäpfchen verfpunden.
Nie dies anwachſe, fo heile der Schaden (DA. Bradenheim).
Übertragung einer Krankheit auf Tiere wird vorliegen,
wenn man bei Zahnweh Brot zerbeihen und dieſes Turtel-
tauben füttern foll (DU. Künzelsau), oder dem Rind, das
Gichter hat, eine Taube auf die Bruft bindet, bis das Tier
erſtickt (OA, Ellwangen). Hierher gehört dann weiter bie
Anſchauung, die man fich allenthalben zunute macht, baf
Kröten von fih aus Gift, Krankheiten u, ſ. w. an ſich ziehen.
Man hält fie daher im Haus, im Stall, ſoll fie nicht ohne
Grund töten, Eine Doppelbehanblung ift es, wo man biefe
Tiere ihrerfeitd dann wieder fortſchafft oder ſchwinden läßt,
indem man fie ins Waſſer wirft, auf Steden ſpießt, im
Stall aufnagelt, befonders in den „Dreikigften“ (15. Aug.
bis 14, Sept.; dies z. B. DU, Um).
2, Mit der Vorftellung der Abgabe ift die der Auf
sehrung, Vernichtung verbunden, bei der am leichtejten
ausführbaren und meift angewandten Übertragung an bie
Erde und dunkle Stellen, an Gräber und Tote,
mieber indem ein Teil des Schadens dahin gebracht
wird ober ein damit in Berührung gebraditer, ober
ähnliher Begenftand. Alle Formen find häufige ne:
übt, das Maß der Bezeugung der einzelnen fcheint durch
den Zufall beftimmt zu fein, Vielfach kommen noch andere
Züge Hinzu. Wenn ein Glied ſchmerzt, oder ein Stüd
I. 104
Vieh hinkt, wird ein Stein aus bem Boden gezonen, oder
von einer Stelle, wo weber Sonne noch Mond hinſcheint,
geholt, auf das ſchadhafle Glied aufgelcat, oder darüber |
gerieben und wieder an feine Stelle gebracht (DA. Mergent:
heim.) Bei Seitenftehen wird ein Stein aufgehoben und
umgedreht, es wird dreimal auf die untere Seite geipudt
und der Stein wieder in feine chemalige Lage gebradt
(OA. Heidenheim, Ulm, Blaubeuren, Ehingen, Zeutlird).
Im ſchmerzenden Jahn wirb mit einem Nagel geftiert und der:
jelbe an einer Stelle eingeſchlagen, wo nit Sonne noch Mond
binfheint (DW. Ulm), oder in das Faßlager im Keller (zu:
gleich Baum! DA. Schomdorf, Kirchheim, Heibenheim).
Alut wird geftillt, indem mit einem Steden barüberge
ftrihen und ber blutige Steden in einen Abort geftedt
wird (OA. Blaubeuren).
heilt, indem der Urin des Kranfen an Brenneffel unter
der Dadırinne geſchüttet (Saulgau) oder in einem neuen
Geſchirr unter einem Apfelbaum (männlicher Baum!) ver:
an den Gelenken) wird mit einem Siegeljtüd berieben und
diefes im Keller vergraben (OA. Gaildorf). Oder erjcheint
der Name als Vermittler, Auf einen Zettel geichrieben
wird er in die Erde vergraben (O4, Cannftatt). Mit Meg:
fall der Übertragung durch Berührung wird im DU. Bad:
nang bei Zahnweh ein Keil in Das Faßlager geſchlagen.
Mit Verſchiebung des Zwecks follen im OU. Freudenftabt
ausgeworjene Pferdezähne ın einen Ballen an jonnenlofer
Stelle aefhlagen werden, damit leicht neue Zähne nad):
fchieben. Häufig wird rohes Schweinefleifh verwendet, das
den Vorzug hat, mit zu verwefen, womöglich erbetteltes ober
geftohlenes, und am Samstag („heut ift ber Juden Schawes:
tag, da iht der Jud fein Schweinefleiſch“). Das Fleiſch
wird auf dem Schaden gerieben und dann an eine jchattige
Stelle gebracht oder unter die Dahrinne (OU. Tuttlingen) |
in bie Erbe vergraben. Die Belege find ſehr zahlreich,
befonders jür die Verwendung genen Warzen. Auch Schneden
werben über den Schaden geftrihen und dann vergraben
(2. B. DU. Heidenheim) oder Zwiebel (OU, Kirchheim). Als
Abbild der Warzen werden auch Anöpfe an einem Raben
in der Erbe vergraben (3. B, OA. Ehingen) ober zuvor ın
einen Apfel gelegt und in diefem in den Erdboden gebradht
(O4, Blaubeuren).
In den Sarg oder ins Grab werben praftiziert:
das Hemd eines Rranlen (OU. Waiblingen), Kleidungsſtücke
des Epileptilers (ON, Gerabronn, Saulgau), Windeln und
Leintuch ber Bettnäfler (OU. Gannftatt, Herrenberg), ein Rölb:
hen mit Urin besfelben (DAN, Nagold), oder brei Spriger vom
Urin (ON, Freubenftabt), eine Schwarte oder ein Tuchfled
über Hühneraugen gerieben (ON. Freudenſtadt, Mergentheim),
Eped, mit dem dreimal über den Krebs gerieben (ON. Heiden: |
beim), Knöpfe an einem Faden als Nahbildungen von
Warzen (DA, Urach, Nagold), der Name des Kranken auf
einem Papierzettel (OA. Saulgau), von Ranzen und Schwaben
einige Stüd, vornehmlid; drei, in einer Schachtel (Öhringen, |
Fieber und Gelbfucht wird ge: |
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg,
Kirchheim, Geislingen, Heidenheim, Laupheim). Durch An:
faſſen wird das Übel bemerflicd gemacht, das mit der Leiche
verſchwinden fol, wenn man bei einem Leichengeläute bie
Warzen mit der Hand anfaht und reibt und Dazu ſpricht:
jet Täut’t man mit ber Leich', und mas ich areif', Das
weich‘, und was ich reib’, nchm ab, wie der Tot’ im Grab
(DON. Leonberg). Auch vorwegnehmend und daher behütend
fann die Berührung eines Grabes wirlen. Wer am Kar
freitag auf das letzte Grab eines Friedhofes tritt, ſichert
fi für ein Jahr vor ſchwerer Hrankheit (ON. Beſigheim).
3. Hliefendes Waſſer nimmt Schäden mit weg; fo
wäicht man den Schaden darin oder wirft einen Gegen:
ftand hinein, der ald Vertreter ober Übernehmer des
Schadens gilt. Bei der Einfachheit des Verfahrens ift cs
zur größeren Sicherheit in der Regel mit anderen Praltilen
verbunden. In Verbindungen ift es ſehr häufig angewandt.
Man fhüttet bei Schwindſucht, Wafferfucht Urin in fließendes
Waſſer in der Nichtung des Abflufles (ON. Ulm), fchüttet
graben wird (Öhringen). Der Gliedſchwamm (Schwellungen |
bie erfte Milh der Kuh, deren Kalb weggebunden murbe,
vor Sonnenaufgang hinein, damit fi fein Mildhfieber ein
ftellt (Leutkirch), führt angefauftes Bieh über fliekendes
Waſſer, damit es nichts Boſes mit in ben Stall bringt
(überall). Schr häufig wäſcht man Warzen und andere
Gewächſe in fließenden Waſſer ab, meift mit gleichzeitiger
| Beziehung auf eine Beerdigung, während der Leichenzug
zum Kichhof zieht, während geläutet wird und mit dem
beliebten Sprud: „Warz, Warz ftirb ab, wie der Tot’ im
Grab“ oder: „Jetzt läut't man dem Toten ins Grab, jet
waſch' ih alle meine Warzen ab“ oder: „Wars, Warz weich",
jegt fäut’t man zu einer Leich'“ (überall), Statt ber un:
mittelbaren Berührung wirft man aud ein „Bädle”, das
einen Hettel mit einem fachgemäßen Sprud enthält, ins
Mafler (DA. Um) Huch wird verwamt, man folle
nachher eine beitimmte Zeit lang nicht über diefes Waſſer
' gehen, fonjt belommt man den Schaben wieder zurüd (DA.
| Waiblingen).
Eine befondere Art des fliehenden Waſſers
ift ſolches, das trinfenden Pferden vom Maule triejt. Auch
diefes nimmt die Warzen weg (DU, Crailäheim), Hann ber
Kranke nicht zum fließenden Waſſer gehen, fo holt man ihm
ſolches und ftellt es unter feine Bettlave, jo bei Rotlauf
(Bopfingen).
4. Seltener erfcheint der Schaden dem Feuer über
antwortet zu werden. Für Warzen werben fieben weiße
Erbfen ins Feuer (OA. Nottweil) in den VBadoien ge
worfen. Fieberfranfen giebt man neugelegte Eier in bie
Hände und verbrennt dann Die Eier (ON, Crailsheim).
5 Auch die Schleife als geſchloſſene und nachher
lösbare Form fann Schäden abnehmen und verniditen.
Daher fol man im ON, Gerabronn krankes Vieh durd eine
Schleife gehen lafjen, und damit hängt es wohl auch zu:
ſammen, daß man im DOW, Kirchheim darauf ſieht, daß beim
Dreihen fein ungeöffneter Strohband vor die Scheuer ne
worfen wird, Wer hineintritt, Fönnte eine Arankheit befommen,
6, Auch vom Wegwerfen verjpridt man fih Be
Mitteilungen über delfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
freiung, wenn es in befonderer Weile geſchieht. Man reibt
bei Neumond Warzen mit Erbfen und wirft biefe hinter
fh OA. Kirchheim, Laupheim), In Berbindung mit
fließendem Waſſer holt man mit bloßer Hand ein Steinen
aus einem Bach und wirft dies zur Mennahme von Jahn:
weh rüdwärts über ben Kopf (DA. Hal). Dazu achört
urfprünalih aud das Blajen, fofern man den Schaden weg:
bläft. Diefes Verfahren wirb in Verbindung mit anderen
Zügen fo häufig geübt, da man bie ganze Wunderbehand⸗
lung als „Blaſen“ bezeichnen fonnte, aber für ſich allein
tritt es als gar zu einfach felten auf, So foll man 3. B.
über einen fremden Löffel blafen, che man ihn benügt, da⸗
mit er nichts Böfes überträgt (ON. Heidenheim, Laupheim).
7. Ausprüdlid der Gedanle der Vernichtung ſteht
voran, wo der Schaden auf Gegenſtände übertragen wird,
die im Raud ober in ber Sonne gebörrt werben
follen. Dieſes Berfahren ift ſehr häufin geübt, vielfach
wieder in Berbinbung mit den anderen Zügen, insbejonbere |
dem einer Ähnlichleit zwiſchen Schaden und wegnehmendem
Gegenfiand. Am meiften genannt ift bier das Trittftechen
(„Stapfenfteben”). Beſonders verwendet bei eiterinen
Fußlranlheiten des Viehs (Maule, Igel). Das kranle Tier
wird zu beſonderen Zeiten auf Waſen geführt, die Spur
dort ausgeſchnitten und ins Kamin (OA. Mergentheim,
Grailsheim, Badnang, Welzheim, Freudenſtadt, Neuenbürg,
Blaubeuren), ober in Sonne gehängt (DA. Gaildorf, EI:
mwangen, Neresheim). Wie das Nafenftüd austrodnet, fo
weicht Die Krankheit. Mit diefem Verfahren lann man
fogar einen Menſchen töten. Wie der ausgeftochene Tritt
ausdorrt, jo zehrt der Menſch aus (DW, Weinsberg, Heiden:
heim, Ulm, Nagold), Empfohlen wirb das Verfahren gegen
Diebe und Seren, alfo Perfonen, von denen man nur Die
Spur fennt, ober benen man nicht direlt beifommen kann. |
An Stelle des Waſens wird bei der Viehlranfheit auch eine |
nelbe id. i. eiterfarbige) Meide verwendet.
die lranle Klaue gezogen umd ins Kamin (DA. Weinsberg,
Badnang), oder in die Sonne zum Werdorren gehängt. !
Eine verftärkende Zutat liegt vor, wenn man im DU, Ell⸗
mwangen die Weide nad der Berührung mit dem Tier in
einen Ning bindet. Bon menichliden Krankheiten wird bie
Gelbſucht geheilt, indem der Urin des Kranken in eine Gelbe
Rübe eingefhlofieen und mit diefer im Rauch vertrodnet |
Beim Bruch wirb ber |
Urin in einer Schweinsblaſe dahin gebradht (DM. Herren: |
wird (ON, Leonberg, Reutlingen).
berg). Warzen werden auch befeitigt, indem bie Darauf nes
riebene Schnecke auf einen Steden geſpießt und in ber
Sonne getrodnet wird (DU. Crailsheim, Laupheim). Bei
Diphtherie wird der Rachen mit einem Lappen ausgerieben
und diefer in den Rauch gehängt (ON, Öhringen). Bei
Bleihfucht oder Fieber foll der Nachbarin Spüllumpen ge
ftohlen und ins eigene Kamin gehängt werben, von Berüh—
rung mit dem franlen Körperteil ift nicht mehr die Rebe
(EX. Herrenberg, Tübingen). Eigenartig ift die Verbindung
mit dem Patienten, wenn im DA. Nagold ein Bruch auch
Würtiemb. Jahebuqer 1904, Heft 1.
Sie wird Durch
1. 105
aeheilt wird, indem von einem Ei dad Eiweiß dem Kranken
zu effen gegeben, ber Dotter ind Kamin aehängt wird. Auch
der auf einen Zettel geſchriebene Name des Kranken wandert
ins Samin, jo im DOW. Freudenſtadt bei Mundjäule. In Ber
Inüpfung mehrerer Züge wird im ON. Waiblingen bie
Mundfäule geheilt, indem Bachwaſſer rüdwärts geholt wird,
drei Stengel Mundfäulefraut hineingeworfen, dann in den
Rauch gehängt werden zum verdorren, und ber Mund mit
dem Wafler ausgewafhen wird.
8, Die Bernichtung übernehmen aud die Ameifen,
In den Ameijenhaufen wird zum VBerzehren gebradt Brot,
auf das man mit dem kranken Zahn gebiffen (DA. Ehingen),
Brei mit dem Urin des Bleihlühtigen (ON. Herrenberg‘,
Mehlküchle mit bem des FFieberfranten (DA. Spaihingen),
ein Ei hartgelodt in dem Urin des Schwindſüchtigen ober
Waſſerſüchtigen (DU. Leonberg).
9, Häufig geübt, aber nicht mannigfaltig in ber Form
ift die Übertragung eines Schadens oder läftigen Be:
fies auf andere Perſonen. Die Berichte nennen vor:
nehmlich zwei Arten, beide im ganzen Lande verbreitet.
Man wirft die mißliche Sade, bezw, deren Träger ober
Vertreter an eine Stelle, wo fie von anderen aufgehoben
und Damit übernommen werben lann, und man wünſcht fie
Berfonen an, die man im Gotteöbienft ſchwatzen, ſeltener
auch gähnen fieht, hier mit dem Hinweis barauf, baf deren
Tun fündig it, fie die Übertragung alfo ala Strafe hinzu:
nehmen haben. Das eritere Verfahren wird auf Straßen
im allgemeinen, beionbers aber auf den für Zauberei geeia:
neten Kreuzwegen ausgeführt, und gerne zugleid in ben
für Zauberei günjtigen Zeiten, vornehmlid am Karfreitag.
So ftedt man vom Ungeziefer drei Stüd in eine Schachtel
und wirft fie wen, für Marzen ftedt man drei Gelb
ftüde hinein, Die man über die Warzen gerieben hatte,
(OA. Baildorf) oder Anöpfe an einem Faden (OU. Hall)
oder einen Zettel mit der Zahl der Marzen (DA. Heiden:
beim). Bei „Rirchengeplauber” faht man die Warzen an
und fpridt: „mas ich ſeh', ift eine Sünd’,” oder: „Kirchen:
geplauber ift eine Sünd’, was ih greif', verſchwind'“ ı. ä.
' überall). Sieht man jemand gähnen, jo jagt man im OA.
Welzheim: frif meine Warzen auch vollends hinein, im OA.
Ulm: nimm bie meinen aud mit.
10, Nicht groß ailt die Gefahr durch Übertragung
einen wertvollen Beſitz zu verlieren. Geht eine blu:
tenbe frau über den Kirchhof, jo zehrt fie aus (DU. Leon:
berg). Die Gefahr durch Übertragung Schlimmes zu
übernehmen ift wohl aud nicht vielfältig, fie nüpft ſich
aber an alltägliche Bedürfniſſe und ift daher fehr gefürdtet.
Durch irgendwelche Gabe, die man von anderen annimmt,
insbefondere durch Speifen, auch wenn man aar nicht weiß,
daß diefe aus fremder Hand ftammen, kann man alle Übel
übernehmen, die böfe Leute, vornehmlich Seren, hineingelegt
haben (überall). Auch durdı Gleichzeitigfeit Tann man
Schlimmes auf fich Übertragen. Wenn man während eines
Grabgeläutes iht, fo befommt man faule Zähne (DA. Weins-
14
1. 106
berg, Ehingen). Eine Art von Rüdwirkung liegt vor, wenn man
wiederum nad allgemeinem Glauben durch Berabfolgen von
Milch oder auch durd Ausleihen eines beliebigen Gegen:
ſtandes das eigene Vieh und Die eigene Frau nadı der Entbin:
bung der Gefahr der Schädigung Durch den Empfänger aus:
feßt, Im DOM. Ulm verfchenft man auch Kleider nicht gerne,
böſe Leute lönnten dem ehemaligen Befiger ſchaden. Als
Übertragung des eigenen Zuftandes kann man es anfehen,
wenn Liebe bewirkt wird, entweder indem man abgeſchabte
Beitandteile der Nägel (OU. Herrenberg), Tropfen des eigenen
Bluts (ON. Heidenheim), alfo etwas von ber eigenen Perſon,
oder Brot, das man in ver Schulterhöhle erwärmt hat (ON.
Marbach), alfo einen durch Berührung vermittelnden Gegen:
ftand, dem anderen in feine Speife gibt, Aber das Verfahren
it frevelbaft und aefährlid. Kommt es zur Ehe, fo wirb
bie unglüdlih (OU. Herrenberg).
11. Häufig angewandt aber wenig carakteriftiid in
der form ift das Verfahren, wo es ſich darum handelt, eine
Weſen oder Gegenftänden aufihn zu übertragen.
Die Behandlungsweile diefer Herübertragung ift bei weitem
nicht fo charalteriftiich wie die Wegübertragung von menid:
lichen Krankheiten. Vielfach ift das Verfahren nebenſächlich,
ja gleichgültig und es liegt bei der Anwendung übernatür:
Mitteilungen über wellstümliche Überlieferungen in ®ürttembera.
die ſich durch gute und fräftige Zähne auszeichnen. Ganz
allgemein fucht man fi die Einenfchaften ver Maus und
ihrer Zähne anzueignen. Dies geichieht vielfach, indem man
dem Kind beim Zahnen einen Mauslopf anhängt, den
Bater oder Mutter dem lebenden Tier abgebiffen haben
(DOM. Badnang, Leonberg, Eflingen, Blaubeuren, Laup⸗
heim), oder den Mauskopf auch in ein Läpplein gebunden
dem Kind zum fchlogen gibt (OU. Aalen). Auch Erwachſene
hängen negen Zahnfhmerzen einen Mauskopf ober Maus:
zähne um (DU. Eplingen, Freudenſtadt). Viel häufiger geübt,
aber im Motiv etwas abgeändert ift das Verfahren, dak man
der Maus den ausgefallenen Zahn gibt und erwartet
dafür von ihr einen neuen zu erhalten, Man ftedt ihr den
alten Zahn in ihr Mausloch und fpriht: Maus, da haft du
meinen Zahn, mad’ mir einen neuen 'nan” ober „gib mir
einen anderen“ (überall). Als Anhänger werben auch
Schnedenzähne verwendet (DU. Ehingen) oder ein Werren:
lopf, der mit einem Gelbftüd abgefhnitten wurbe (ON.
dem Menfchen fehlende Cinenihaft von anderen |
licher Mittel der Hauptnachdruck auf dem verwendeten Gegen: |
ftand, Dazu fommt, daf die abaebenden Weſen und Genen:
ftande, entgegen ben obigen Fällen, 3. T. auch nachher noch im
Befib der übertragenen Cigenichaft erſcheinen. Ich ftelle
einige Fälle, bei denen der Gefichtspunft der Übertragung
noch am eheften vorzuwiegen jcheint, hierher. Auf den Menfchen,
der Zahnſchmerzen hat oder nachſchiebende Zähne er:
wartet, werben die Cinenfchaften folder Tiere übertragen,
Melzheim). Die bei Rheumatismus fehlende Kraft und
Bewenlichleit der Glieder fucht man durd Anhängen ber
Krallen des fcharrenden Maulwurfs auf fich zu über:
tragen (DA. Blaubeuren, Unfihtbarfeit und damit
auch Sicherheit genen Augeln fuht man von dem
Nachttier Fledermaus zu erhalten durch Anhängen eines
Fledermausherzens (DA, Marbadı, Gaildorf). Diefes Tier
hilft aloe Anhänger auch gegen Schlafloſigkeit (DU.
Saulgau). Wenn fie drei Schafe einer Herbe berühren,
fönnen Rinder qut ſchlafen (ON. Öhringen). Durch Eſſen
einer Lerchenzunge eignen fih Rinder bie Ganges:
tunft dieſes Bogels an (DU. Öhringen), durch Verihluden
eines Zettels mit den Namen der vier Paradiesftröme be
handelt man Harnleiden (OA, Marbadı).
2. Übernatürliche Ähnlichtkeitswirkungen.
1, Handlungen bes Menihen, Vorgänge an
feiner Perfon und an feiner Kleidung bemirfen
ähnlihe Vorgänge und Zuftände an anderen
Perfonen, an Tieren, an feinem Befit in Haus
und Feld, an der Witterung. Da die Ähnlichleits
wirfungen von Menſch auf Menſch die charakteriftiichen Merk:
male weniger beutlich hervortreten laffen als die von Menſch
auf Tier, fo ftelle ich bier lehtere voran. Um fein Vieh
zum Eſſen und Trinfen zu veranlaflen, ißt und trinft
man felbft. Der Bauer, der auf dem Marlie Milchſchweinchen
fauft, muß dort ordentlich trinlen, fonft faufen die Schweine
nidt (DA, Rünzelau), die Magd, melde ein junges Kalb
„anbindet“, nimmt Brot und Moft mit in den Stall, ge
niefit davon und ſpricht dazu: fo fauf', wie ih ſauf', und friß,
wie ih ih (DOM, Künzelsau), Mit demielben Zufammen:
hang warnt man im CU. Ellwangen beim Eſſen von ben
Bienen zu reden, es fünnten fonft deren Stände von frem:
den Bienen ausgefreffen werben. Biel geübt wird die Be
ftimmung des Geſchlechts ber auszubrütenden Hühnchen,
indem man die Eier ber Senne zu einer Zeit unterlegt, wo
vorwiegend Weiber um den Weg find, in der Regel zur
Zeit eines Kirchgangs, fo beim Zufammenlänten (OA. Bob⸗
lingen), beim Aus ⸗der⸗Kirch⸗Läuten (DOM. Leonberg), bei
Hochzeiten (ON. Herrenberg, Geiölingen), beim Bußtansläuten
(DON. Schorndorf), ımb meift mit einem Sprud, wie: es
achen lauter Meiber in d' Kirch’ und nur ein Mann (mä),
fo follen es lauter Hühnlein fein und mur ein Hahn (ha),
Selbit wenn es in der Viehzucht fehlt, fann der Bauer
und die Bäuerin helfen. Abortierendes Vieh befommt aus
dem Schurz der Bäuerin zu frefien (ON. Herrenberg), und
wenn die Kuh nicht trachtig werden will, belommt fie eine
Handvoll neftohlenes Heu zu freiffen, das ber Bauer auf
dem Yeib aetragen hatte (DA, Künzelsau),
Schmwärmende Bienen veranlaht der Imler, fih auf den
nächſten Baum zu ſetzen, wenn er fich unbefleibet daneben
auf den Boden ſeht (DM. Ehingen). Auf dem Weg ber
Ähnlichkeit ſucht vielleicht auch der fränfifche Bauer im OU.
Crailsheim fid) vor einem biffigen Pferde zu ſichern, wenn
Mitteilungen über wolfstüntiche Überlieferungen in Württemberg.
er felbft zuerst von dem Waſſer trinkt, das nachher das Pferd
belommt.
Mannigfach ift die Ähnlichleitswirfung durd die men fd:
liche Kleidung.
verichaffen, aibt fih der Beſitzer ſelbſt dieſes Ausſehen.
Wer eine Bruthenne ſetzt und Küchlein mit Hauben erzielen
möchte, ſetzt felbft eine Haube oder einen Hut auf den Hopf.
Diefes Verfahren ift durchs ganze Land bekannt und viel
geübt. Ym ON. Hall nimmt man möglichſt viel Hauben, wo:
möglich fo viele ald man Eier unterlent, Durch Berührung
mit Hleidungsftüden der Bäuerin werben die Tiere an den |
Bauernhof und ihren dort befindlichen Stall gewöhnt.
Neugelaufte Hühner, auch Stühe, läßt man Über den Schurz der
Bäuerin in den Stalleintreten oder zum erftenmalaustreten (DW. |
Mergentheim, Öhringen, Weinsberg, Schorndorf, Ellwangen,
Reutlingen, Böblingen) oder auch über deren Gürtel (ON.
Marbah, Gannftatt), oder man ſchiebt der Bäuerin die
Tiere, beionders Tauben, gar durd ihren Nodichlit
(O4. Herrenberg, Ellwangen, Rottweil, Saulgau), den
Zweck der Handlung noch ausbrüdlih durch einen Sprud
befräftigend: bleib bei meinem Haus wie der Büttel beim
Rathaus (DA. Saulgau), oder in boshafter Variante: wie
der Teufel beim Amtshaus (DU. Reutlingen). Die neuer:
worbene Hate läßt die Bäuerin im DW, Heidenheim über
ihr Ztrumpfband laufen. Der Schurz der Bäuerin fol
dann aud zum Schuß gegen Schädiaung durd Fremde, ins:
befondere Seren dienen, daher läßt man die Kuh nad dem |
Kalben über den Schurz der Bäuerin ins Freie (OA. Grails:
heim).
fo foll er aufaelaufenes Vieh vor dem Zeripringen bewahren,
man legt den unteren Saum des Rockes um das gefährbete
Tier (DON, Grailöheim). Um beim Mellen einer „erftmel:
figen” Kuh beſſer zuftande zu fommen, foll die Mefterin alle
Knöpfe und Haften ihres Hleides öffnen (OU. Welzheim).
2. Bon der Ähnlihfeitswirlung von Menſch
zu Mensch wird hauptiählid das Mind betroffen, Was
die Mutter oder auch der Taufpate tut oder der Mutter
wiberfährt, vollzieht fih in ähnlicher Meile am Hinde, und
ähnlich der äußeren Behandlung des Kindes in feinem erjten
Lebensjahre find feine Entwidlung, feine fpäteren Schidſale,
feine geiftine Befähigung. Dieſe Beziehungen find viel ae
alaubt, viel angewandt und vielfältid. Die Beeinflufung
des Kindes durch die Mutter ift vornehmlicd eine ſchäd—
liche, e8 wird daher vor den betreffenden Handlungen und
Erlebniffen gewarnt. Zu dem allgemein verbreiteten Glau:
ben, daß Erfchreden der Mutter und gleichzeitige Berührung
einer Hörperftelle dem Kind auf die entfprechende Körper⸗
ftelle ein Muttermal bringe, kommt der ganz ähnliche, daß
einem 1873 geborenen Burfchen das Zäpfchen fehle, weil
jeine Mutter vor der Entbindung fid) jehr um zwei „über: |
zählige” Säulein geforgt und biefe mit der Kinderſaugflaſche
aufnezogen habe (DON. Tübingen). Die Nahrung der Mutter
beeinflußt das Kind in verfchiedener Weiſe. Eine Speife,
welche bie danach gelüftende Mutter nicht erhält, kann fpäter
Um Tieren ein beftimmtes Ausſehen zu °
Und wie der Meiberrof weit und ſchmiegſam ift, |
’
1
I. 107
das Kind nicht effen (OU, Crailsheim), ißt fie Fleiſch von
einem Zuchttier, fo bat das Kind Darunter zu leiden (ON.
Gerabronn, Hall), ißt fie Zwillingsobft, jo gebiert fie Zwil—
linge (DU, Waiblingen, Freudenſtadt). Stiehlt die Mutter,
fo wird das Kind ein Dieb (DU. Mergentheim, Hall),
fpinnt fie, fo fpinnt fie dem Kind für fpäter einen Strid
um ben Hals (DU. Badnana, Waiblingen, Kirchheim), geht
fie unter einem Waſchſeil durd, jo wirb das Kind von der
Nabelichnur umfchlungen (OA. Grailheim, Weinsberg), oder
wächſt es nit (OU, Mergentheim). Das erftere tritt auch
ein, wenn fie Durch eine zweiteilige Tür geht (OA. Waib:
lingen. Geht fie unter einer Deichſel durd, To kann fie
nicht rechtzeitin aebären (OA. Neuenbürg, Hal), iſt's eine
Roßdeichſel, ſo muß fie folange warten, wie das Rob (ON.
Waiblingen). Gehemmt wird fie auch, wenn fie über eiwas
zufammengenageltes (Pflug, Kifte) fteigt (OU. Mergentheim).
Als Gegenftüd wird wenigftens eine Erleichterung für Die
Mutter genannt: trägt fie einen Kübel Maffer in den Über:
ftod und fchüttet ihn von ba zum Fenſter hinab, fo kann
fie leicht gebären (DOM. Hall).
Mannigfaltiger Einfluß auf das Rind lommt aud der
Behandlung der NRachgeburt und Nabelſchnur zu.
Die abgefallene Nabelihnur dem Kind in Brei eingegeben
macht dieſes gelehrt (ON. Spaichingen), bewahrt vor Kall:
ſucht (OA, Waiblingen) oder vor Gichtern (ON. Badnang).
Auch läßt fie die Mutter beim Hirchgang fallen, damit bas
Kind Glüd habe, ein qutes Gemerl befomme (ON. Mergents
heim). Piden fie die freifliegenden Vögel auf, fo wird ber
Hnabe einft militärfrei, wird fie zertreten, fo fommt der
Hnabe unter das Koh des Militärs (DU. Sul). Der
bewahrt man den Heft auf, läßt ihn durch fiebenjährige
Kinder auflöfen, Damit die geicheit werden (ON. Befighein),
oder läht Mädchen daran nähen, damit fie geſchickte Nähe:
rinnen werden (ON, Meraentheim), oder näht ihn den Re
fruten zur Rekrutierung in die Kleider, Damit fie frei wer
den (DA. Badnana).
Die Nachgeburt unter einem Nofenbaum verfcharrt, be:
‚wahrt das Kind vor übelriehendem Atem (OA. Badnang),
Wird fie unter einen Apfelbaum gebracht, jo folgt ein Anabe,
wenn unter einen Birnbaum, ein Mädchen (OA. Marbadı),
weil mit dem Apfel deſſen Baum ald männlich, mit der
Birne der ihrige ala weiblich gilt.
Die Haube bringt im allgemeinen Glüd, in Brei ge:
locht macht fie hieb: und ftichfeft (OA. Freudenſtadt, Leon:
bera),. Aus einem Orte wird berichtet, man babe ſchon
von biefem Verfahren abgeraten, weil ber Anabe font zu
fred; werben könnte,
Über den Einfluß des Verhaltens des Paten wird
berichtet, Daß das Kind ipäter Kredit hat, wenn der Pate vor
Übernahme feines Chrenamtes etwas borat OA. Leonberg).
Auch bie Ähnlichkeitsbeziehungen zwiſchen ber Behand:
lung bes Kindes und feiner Entwidlung erſcheinen
vorwiegend als dem Aind drohende Gefahren, und zum ae:
tingeren Teil, am eheften bei Speifen, als Nuten. Wenn
I. 108
man über das Kind hinüberfteigt (DOM. Crailsheim, Weins:
bera, Rottweil), ihm Kleider anmißt, oder das Kind durch
das Fenſter hinaushält (DA. Öhringen), fo wächſt es nicht
mehr, Wird es zuerft an die linke Bruft gelegt, jo wird
es Imlshändig (DU. Badnana). Blidt man von hinten
über das Kind herein, fo ſchielt es (ON. Rottweil), ſchneidet
man ihm im erften Jahr die Nägel, fo ftielt es Leutkirch).
Ohne diefe Begründung wird vor dem Schneiden der Nägel
und Haare auch fonft häufig gewarnt. Läſit man das Rind
im erften Jahr in den Spiegel ſehen, fo wird es hochmütig
(ON, Mergentheim, Hall, Crailsheim), fchlänt man es, fo
wirb es halsftarrig (DOW. Mergentheim, Hall), oder weinerlich
(ON, Crailsheim), bringt man es in Regen, fo befommt es
Roßmuden (ON. Crailsheim). Allerlei Ahnlichleitsbeziehungen
fennt man für die Epeifen des Kindes. Wenn es Suppen:
Ichnitten ißt, wirb es veraehlih (OU, Crailsheim), lernt es
ſchwer (DA. Gaildorf), Man gibt dem Aind drei Buch:
ftaben in den Brei oder in eine Eierfpeife, damit es geſcheit
wird (ON, Crailsheim, Badnang), Man legt den Kindern
Geſangbuch und Fiebel unter das Kopfliſſen, bamit fie Fromm
und geicheit werben, Griffel und Feder, Damit fie Schön fchreiben
lernen, den Mädchen auch ein Strid: oder Nähzeug (DU.
Rottweil). Die Araft, Böfes zu vertreiben, Schäden zu
heilen, befommt das Kind, wenn es über die Taufe einen
Wurm im Händen hält und zerbrüdt (ON. Welzheim,
Reutlingen, Leonberg, Kirchheim, in beiden letzteren heute
noh!). Nur vereinzelt wird berichtet, daß das Verhalten
eines Menſchen ein ähnliches Verhalten bei erwachſenen Ber:
fonen hervortuft, und ber eine Fall betrifft begeichnenber:
weile die befonders gefährbete Möchnerin. Mer eine Mödr
nerin beſucht und ſich dabei nidyt feßt, der nimmt ihr die
Ruhe weg (ON. Blaubeuren).
Auch zwiſchen den Rörperteilen des Menſchen
wiſſen die Berichte nur wenige Ahnlichkeitäbeziehungen zu
nennen. Werbreitet fcheint das Verfahren, den linten Heinen
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
geübtem und verbreitetem, heute abgehenden Verfahren beim
Hanfjäen in die Höhe fprang, den Samen vom Sprung
aus warf, grofe Schritte machte (OU. Weinsberg, Leonberg,
“ Tuttlingen), wenn er früher feine Rinder zum „Hachsbauen‘
an Kaftnacht über den Schemel hüpfen lieh (OU. Badnana).
Over hat die Bäuerin dem Hanf fäenden Bauern zum Ge—
beihen des Hanfes einen gedeihlichen Eierluchen zu baden
(ON. Herrenbera, Reutlingen, Sul). Die Scheuer füllt
man mit Heu, indem man an Lichtmeh darin einen Heu:
wifh an einer Schnur auf und abzieht (OA. Nürtingen).
Mehrfach bezeugt ift Die Anmweifung, wer fih beim Baden
mit Laiben beihäftiat, folle an dem Tage nicht in ben
Garten gehen, fonft bringe er Maulwurfhaufen da hinein
(ON. Öbringen, Hall, Erailsheim). Am Norden wie im
Süden hält man die Vögel von der Saat im Garten und
Nder ab, wenn man beim Gärteln oder Pflügen felbit den
abmwehrenden Dorn in den Mund nimmt (DU. Gerabrom,
Tuttlingen), oder prei Saatlörner während bes ganzen Ader:
aeihäfts im Mund unter der Zunge aufbewahrt (OU. Sulz).
Um den Ader nad) der Ernte ruhen zu laffen, fett fich nach
Beenbiaung des Schnitts eine Perfon zum eigenen Ausruhen
auf den Ader (DM. Ellwangen). Hier ſei aud angefünt,
wie das Verhalten der Bäuerin auf Haus und Hüde
wirkt. Wenn die Bäuerin beim Pfannenluchenbacken Mafler
trinkt, acht auch ihr Schmalz im Hafen aus (Tuttlingen),
Am SHarfamstag kehrt fie beim Glorialäuten mit dem
Finger ftatt der Naſe zu behandeln, erfterer wird verbunden, |
wenn leßtere blutet (DU. Mergentheim, Nagold). Dann be
fteht eine Beziehung zwifchen der Behandlung ausgekämmter
Haare und dem Kopfe. Werden die Haare von Vögeln in
ihr Neſt verflodten, jo belommt der ehemalige Träger der-
jelben Kopfweh (DU. Waiblingen, Reutlingen), Daher foll
man fie nicht zum Fenſter hinausmerfen (OA, Weinsbern,
Befigbeim), fondern verbrennen (DU, Grailsheim).
Dier ſei auch bie übertragende Verwendung menfd:
liher Kleidungsftüde angereiht. Wer an fi ſelbſt
näht, wird vergehlih (OA. Geislingen), näht man dem
Kind etwas an feinem Leibe, fo ſchadet es deſſen Verftande
(OA. Marbach). Hängt man den Hofenträger des Mannes
zum Fenſter hinaus, oder hängt die Puppe des Töchterchens
an einem Hofenträger auf, jo wird ein Knabe geboren (DU,
Herrenberg).
3. Das Feld und deſſen Gewächſe werben am
augenſcheinlichſten durch das Ähnlihe Berbalten des
Bauern beeinflußt, wenn er nad ehemals offenbar viel
Beien am Herb und Badofen, um die Schwaben zu ver:
treiben. Jetzt läutet man d’ Faſten 'naus, jetzt müffen
d' Schwaben aus dem Haus“ (DU. Riedlingen). Endlich
wird auch bie Aleidung bes Menfchen durd fein Gebahren
in wunderbare Mitleivenichaft aezogen. Wer viel lügt, aus
deſſen Kleidung fteinen in der Wäſche viele Blaſen auf
(OA. Heidenheim).
4, Huf die Witterung foll durd feine Mleibung ber
Priefter einwirken. Wenn es an einem ber Sommerionn:
tage regnet, an denen der Priefter ein grünes Meßgewand
trägt, fo reqnet es noch längere Zeit weiter (DU. Leutlirch).
Allgemein befannt ift, dak man durd Rühren im Wafler,
befonders im Brunnen, die himmliſchen Waſſer aufrübren
‚ und bamit Wollen, Regen, auch Hagel beraufführen kann.
Aber da dies als Hexenkunſt gilt, ſoll die eingehenbere Be:
handlung zurüdgelitellt werden. Ein Gegenftüf bildet bie
Kunft, heraufziehende Gewitter aufzuhalten, indem man mit
einer Sichel aegen fließendes Waſſer ſchlägt (Bopfingen).
5. Weniger vielfältig ift die Ähnlichkeitswirkung, die
von Tieren auögeht. Damit bei Schwund („Schweine“)
das beihädigte Glied wieder nachwächſt, läßt man Froſch ⸗
ſchenkel nachwachſen und reift hiezu an Georgii einem Froſch
einen Schenlel weg (OA. Hall). Hängt man drei Würmchen
aus Galläpfeln in einem Sädlern um den Hals, bis fie ab:
fterben, ftirbt der Haarwurm mit. Die Nachgeburt des
Pferdes („Roßrichte“) hängt man auf einen hohen Baum,
damit das Füllen den Kopf hoch trägt (DA. Freubenftabt),
ober verblaßt, damit es qedeihe (OA. Oberndorf), die Nad:
Mitteilungen über volfstämliche Überlieferungen in Württemberg. I. 109
aeburt der Kuh verfharrt man neben einem Apjelbaum, da:
mit ein Kuhlalb nachfolgt (ON, Tübingen, Keutlingen, Yaup:
heim). Tauben gewöhnt man an ihren Stall, wenn man
eine ihnen ausgezogene Feder darin aufftedt (OA. Heiden:
heim). Hühner erzielt man aus einer Brut, wenn man bie
Henne auffegt, während der Schäfer mit feiner Herde ein:
zieht, die vorwiegend weiblide Schafe enthalt (OA. Hall).
Das Vieh wird vor der Drehlranfheit (Taumelkrantheit)
bewahrt, wenn man einen Tierjchäbel in der Scheuer in
der Nähe des ſich drehenden Garbenhaſpels aufhängt (UM.
Saulgau). Die Behandlung der Milh wirkt zurüd auf bie
Kuh. Es können nicht nur die Heren durd die Milch dir
Mutterfub ſchädigen, ſondern wer das Brot in die Milch
mit dem Meffer ſchneidet, ftatt es zu brechen, der ſchneidet
der Kuh die Milch ab (ON. Öhringen, Gaildorf, Tuttlingen).
6. Ahnlichteitswirlung von Pilangen auf ben
Menſchen ift häufig bezeugt. Wie eine Pflanze gedeiht, |
jo der Menſch, dem fie ailt. Eo heilt man den Bruch durd)
Pflanzen von „Brucftöden” (OA, Mergentheim, Hall, Weins:
berg, Badnang, Eßlingen). Auch Verſtauchung heilt man |
im DON, Gerabronn durch Steden von drei Erbjen. Im
ON. Göppingen lieh ein Wunderdoftor einen Traubenlirſchen⸗
aft in die Spalte einer Eiche „einfchnappen“, damit wie ber
it, jo der Brud verwachſe. Damit ein „verrenlter“ Fuß
wieder zurecht fomme, jtedt man Erlenholz (ON, Grailsheim).
Weniger häufig find die Belege für bie Wirkung von Bflanze
zu Pflanze: wenn man eine Weide beim Säen in ben
Flachsacder ſtedt, wird der Flachs lang und baftig (OM.
Mergentheim), wenn man die Piropfreifer fallen läßt, läßt
der veredelte Bauın das Obſt fallen (OA. Welzbeim).
7. Sehr häufig und vielfältig ift die Behandlung des
Gerätes, oder fonftigen häuslichen Beſitzes an Stelle
des Menihen oder der Tiere. Was am Geräte geſchieht,
wirft auf dieſe zurüd. Die ehemals üblichfte, heute ab+
nehende Form ift, daß man an Stelle des vom Menfchen
oder Tier gebrochenen Beins dad Stuhl bein einrichtete und
verband (DU. Ellwangen, Halen, Kirchheim, reudenjtadt).
Es gibt noch unter den Lebenden Perfonen, die ben quien
Erfolg rühmen. Noch reicher bezeugt, und heute mehr geübt, |
ift das Berfahren bei Verlegung dur ſtechen de oder
ihneidende Werkzeuge, Weller, Heugabeln, Nägel,
diefe letzteren, alfo den verlehenden Teil an Stelle des ver:
legten, in Behandlung gunehmen, in Schmer zu fleden
OA. Grailöheim, Leonberg, Neutlingen, Ulm) ober in bie
Erde an einem dunklen Orte (OU. Hünzelsau, Leonberg,
Nürtingen), die Nägel in eine Nellerwand zu fchlagen (ON. |
Tuttlingen) oder in die Langwied des Wagens (DM. Mer:
gentheim), damit die Wunde nicht eitere. Zum gleichen
Zwed zerbeißt man den Dorn, der geſtochen hat (OU. Heiden:
beim), ober mit Abänderung, Damit er nicht weitere Berfonen
ſteche (ON. Mergentheim). Um Frojtbeulen zu heilen, läft
man heißes Schmalz auf ein Eisftüd tropfen (DA. Heiden:
heim), um Brandwunden zu lindern, träufelt man heißes
Schmalz in Waſſer, das aus einem Bach gegen die Kid):
' tung geichöpft ift (Wopfingen). Auf der Ähnlichkeit beruht es
aud, wenn bei überfohender Mild das Kind, für weldes
die Milch beftimmt it, Blafen auf die Hüften befommt
DA. Blaubeuren), wenn zwedlofes Schaufeln der Wiege,
unnüßes Umherfchieben des Kinderwagens, dem
Kind das Leben mitnimmt („man hoßt dem Kind das Leben
. aus“, DU, Nedarfulm, Öhringen). Stößt beim Abladen
des Hoczeitäwagens die Braut mit der Bettdede, die fie
zu tragen hat, irgendwo an, etwa am Türpfoſten, jo gibt
es Anftoß in der Ehe (ON. Heidenheim, Neutlingen), läßt
man die Niemen, mit melden Zugtiere ins Geſpann ae
wöhnt werden follen, zuvor an den Wänden oder auf Dem
Boden ftreifen, fo gewöhnen fih die Tiere ſchwer an
einen ruhigen Zug (OU. Mergentheim). Gibt die Bäuerin
ihre Butterfah her, jo wird ihr der Nod geftohlen (DU. Mar-
bad). Wie Geflechte aufgehen, fo geht auch die Ber:
lobung auf, wen fich bie Verlobten aus Haar u. ſ. w. ge:
flochtene Begenftände ſchenlen. Schenfen fie ſich ſpitze
‚ ober ſchneidende Gegenſtände, fo gibt es in ber Ehe
Händel (CU. Heidenheim), wie überhaupt ein geſchenltes
Meier die Freundfhaft zerichneinet (DA. Mergentheim).
Das befannte Verfahren, dur Drehen eines Rades
| Diebe, Heren, oder geftohlene Gegenftände herbeizubannen,
| ift mehrfach bezeugt (ON, Gerabronn, Gaildorf, Weinsberg).
Im Ort Gaildorf foll man das hintere Wagenrad der Hand:
feite herausnehmen, drei Haare in die Nabe fteden, dann das
Nad wieder an feine Stelle bringen und dreimal drehen,
8. Auf Ähnlichkeitswirlung beruht auch der fehr große
, Einfluß, den das Verhalten des Monds und der Be:
firne auf irbiihe Borgänge, das Zufammentreffen
von Erlebniffen und Handlungen mit gewilfen Feften und
| Halendertagen hat, Die Belege biefür find fo gahlreich und
mannigfaltig, daß ein befonderer Bericht darüber in Ausficht
zu nehmen ift. Hier jei nur einftweilen geſagt, daß im all
gemeinen bei abnehmendem Mond die Befeitigung von un:
erwünſchten Dingen und Zuſtänden gelingt, jo daß z.®.
Krankheiten da mit Erfolg behandelt und ſolche Pflanzen
gejät und geftedt werden, die in der Erde wachſen follen, wie
Kartoffeln und Rettiche, bei zunehmendem Mond dagegen
alles gelingt, was zunehmen und gebeihen fol, auch Pflanzen,
die man hochziehen will, wie Bohnen, Flachs, Hanf.
9, Ähnlichleitswirkung über die natürlichen Zuſammen
hänge hinaus hat auch ſtatt vom Anfang eines Unter
nehmens ober Vorgangs auf defien Fortgang, von einem
‘ Teil auf das Ganze, vom Surrogat auf die Sade
ſelbſt. Mannigfaltig find wie die Anwendung, fo auch
die zugrunde liegenden Gedanken. Der Anfang am
' Hocdhzeitötage ift vor allem maßgebend für die ganze Ehe.
Der Teil, welder an der Hochzeit voran ift, befommt die
Herrſchaft in der Ehe, jo nach überall geltender Anſchauung
wer beim Zufammenlegen der Hände am Altar die feinige
oben hat, oder wer zuerit vor dem Altar auffteht (DU. Ulm,
Riedlingen, Biberach), wer zuerit ober mit dem rechten Fuß
die Hausſchwelle überihreitet (EA. Mergentheim, Hal), beim
I. 110
Hochzeitseſſen zuerſt aus der Schüffel ſchöpft (OU. Kirchheim),
zuerst zu Bett fommt (DU, Kirchheim), wer bei ber Hod:
zeit ein Fünffingerkraut im Schuh trägt (Hal). Anderes ift
mehr ein Vorzeichen als eine Urſache. Überall ailt aud,
daß der Ehe die Eintracht fehlt, wenn die Brautleute am
Altar nicht enge zufammenftehen. Ein fonfreterer Aug ift,
daß ſich die Braut das Trauungsopfer vom Bräutigam
geben läßt, damit fie immer Gelb von ihm befomme (DU.
Neuenbüre). Damit im neuen Haushalt das Brot nicht
ausgebe, nimmt man einen Laib aus dem Elternhaus mit
(3. B. DOW, Weinsberg). Ich nehme hier noch ein paar fon:
ftige Angaben hinzu, Ergänzungen für fpätere Berichte vor
behaltend. Bekannt ift, daß man beim erften Kuluksruf
das Geld „rubeln‘ (Ichüttelm) fol, wer da feines bei fich
hat, dem fehlt es das ganze Jahr über. Aber beim erften
Aubulsruf im Frühjahr vor Feldarbeit (OW. Böblingen)
oder am Tage, an dem die Nachmittagsglode zum erjten-
mal wieder um 4 Uhr geläutet wird (DW, Heutlingen),
foll man ſich auch auf den Rücken legen, dann befommt
man bei der Sommerarbeit fein Kreuzweh. Den gleichen
Zweck erreicht man, wenn man bei der Ernte den eriten
ober die drei erften Halme ums Kreuz bindet (OU. Weins
berg, Crailsheim) oder die erfte Ähre fügt (DA. Balingen).
Wenn die eintretende Magd ihr erftes Waffer, das fie gleich
Mitteilungen über volfstämliche Überlieferungen it Württemberg.
Küchle oder jonftige Speifen im Garten, im Feld, am Wald:
and auf für den Fuchs (OW, Weinsberg, Öhringen Hall,
Welzheim, Ellwangen) oder den Habicht (DU. Öhringen),
etwa mit dem Spruch: Fuchs, da bring’ ich dir etwas von
meinem Fasnachteſſen, dann kannſt du meine Hühner ver:
geſſen (Wört-Ellwangen), oder: Wolf und BWölfin, Fuchs
und Füchſin, Marder und Marderin, Yltis und Iltiſin, da
habt ihr etwas von meiner Fasnacht; nehmt meine Hühner,
Gänſ' und Enten in adt (Nappadj: Weinsberg). Verblaßt
heit es im DOM. Meinöberg auch, man werfe Fasnachts-
kühle in den Garten, damit die Geißen nicht umtommen,
fomit für den Wolf, und mit Umdeutung im DU, Weins
berg und Gaildorf, damit die Hühner qui legen. Mit wei:
terer Umdeutung heißtes im ON. Marbach, man folleden Bienen
am Aſchermittwoch Epeiferefte füttern, damit fie der Habicht
nicht hole. Die Fasnachtsküchlein helfen auch gegen Mäufe-
fraß in ber Scheuer. Man bewahrt die brei erften Stüde
forgfältig in Papier eingefchlagen bis in den Sommer auf und
legt fie auf die Garben, damit diefe von den Mäufen ge
ſchont werden (DA. Öhringen, ähnlich ON. Gaildorf). Häu-
figer fcheinen die Mäufe eine Garbe zugemwiefen zu befommen.
Dan leat ihnen zum Fraß die erfte Barbe in die Ede, ba:
‚ mit fie die anderen fdhonen (früher im DA. Geislingen),
zuerſt holen foll, unverfchüttet ins Haus bringt, gewöhnt fie |
fi) an, wo nicht, hat fie Heimmeh (ON. Mergentheim, Wera: |
Braut, das in Dienft tretende Mädchen ſehnen fönnten, gibt
bronn, Grailsheim u. ſ. w.); ebenfo die Neuvermählten (ON.
Weinsberg), Dabei fol die Maad im DA. Mergentheim
ober man legt zur Sicherung gegen weiteren Mäufefrafk zu:
erft in bie erfle, dann in die dritte Ede je eine Garbe (ON,
Weinsberg), Bom Elternhaus, nad dem ſich die abziehende
‚ man ihmen gegen das Heimweh ein Stüd Brot mit (DOM,
zum Kamin ihres Dienfthaufes hinaufichen. Für die Tiere
ailt 3. B. daß die Eier einer Henne alle ſchlechte Schalen
befommen, wenn man das erite derfelben mit bloßer Hand
anfaft (DA. Ellwangen), dab die Kuh bei Tag gebiert, wenn
fie zulegt bei Tag gemolfen wurde (DA. Waiblingen), daß
gelaufte Hühner in ihren Stall zurüdfommen, wenn man
zuerſt eines davon rüdwärts herausbringt (verbreitet), etwa
mit der Meifung: geht wieder hinein, wie ihr herausgeht
(4. B. DOM. Tuttlingen), und für das Wetter, daf der Hagel
aufhört, wenn man die erften Hagelförner raſch befeitigt,
wegnimmt (OU, Ludwigsburg), ins euer (DM, Heidenheim), |
oder gar in den Weihrauch wirft (OA. Aalen).
10, Einen Teil aibt man hin, um nicht das Ganze zu
verlieren, wenn man bei Erfranlung junger Ganſe eines der
Tiere lebendig in den Rauch hängt (OA. Ellwangen) oder |
lebend in den Badoſen ftedt (ON. Hall) oder ald Surro:
gat wenigftens etwas Bänfeflaum verbrennt (ON. Tübingen),
Den Geflügelfeinden gibt man zur Zeit, wo das Geflügel
wieder ind Freie zu laufen beginnt, ein Surrogat, bamit
fie dafür die Tiere verihonen. Dan ftellt an Fasnacht
Weinsberg) oder etwas Kehricht in die Taihe (OU.
Blaubeuren, Yaupheim), in einem „Eierplag“ zu eſſen (ON,
Mergentheim) oder einen Faden felbitgefponnenen Garns
(DU. frendenftadt). Der Kuh, der man das Halb genommen,
gibt man einen Heuwiſch zu freflen, den man zuvor dem
Halb durch das Maul gezogen hat, dann jammert die Kuh
nicht (OU. Eflingen, Heidenheim), Als Teil oder als Zurro-
aat lann man es anfehen, wenn der Kuh zum gleichen Zwed
auch ber Strid des Kalbs um die Hörner gebunden wird
(ON. Neuenbürg).
11. Endlich gibt es eine Heihe von Munderwirlungen,
die auf ſprachlicher Ähnlichkeit beruhen, Die Mehr:
heit derjelben heftet fih an beftimmte Nalendertage und
mird dort behandelt werben, Hier fei nenannt, dak die
Hreböfranfheit geheilt wird, wenn man das Tier Krebs auf
den Schaden bindet und darauf abfterben läßt (OA. Saul:
gau), daß man Leichdorne heilt, indem man Nojendorne dörrt
(ON, Badnang), daß ein Ehepaar viele Kinder befommt,
wenn es ſich zwiſchen I1 und 12 Uhr, alfo den höchſten
Stundenzahlen, trauen läßt (OA. Badnang).
3. Übernatürliche Mittel.
1. Wenn Perſon und Verhalten des Menſchen
in hohem Maße zur Anknüpfung geheimnisvoller Ähnlichkeits-
beziehungen geeignet find, fo find fie auf der anderen Seite
wenig dazu angetan jelbjt ald Mittel zu übernatürliden |
Wirkungen angeſehen zu werden. Es bedarf hiezu zumeift
ihon beionderer Zeitverhältniffe ober Lebenslagen, wie weib⸗
liche Zuftände, Mindheit und Tod,
Die Unreinbeit der frau wirft auf alles, womit
Mitteilungen über volfatümliche Überfleferungen In Mirttemberg.
fie in Berührung kommt.
teter Anſchauung in folgen Zuftänden nicht in den Garten geben,
die Pflanzen könnten abfterben, nicht das Weinfaß berühren,
der Wein tönnte umftehen, nicht das Eſſigfaß anfaffen, es
fönnten Würmer darin entftehen. Ähnliches droht dem
Brunnen, wenn die Frau nad der Entbindung innerhalb
der biblifchen ſechs Wochen ober vor der Ausweihung bahin
fonmt. Es wachſen Würmer im Brunnen (OA. Künzelsau),
rote Würmer (ON. Aalen), Ungeziefer und Unfraut (ON.
Gaildorf), Geizen (DU, Horb), ja Motes Ziefer (DU, Mar:
bad, ſ. dazu I, 1). Wie das Verhalten der Mutter nad)
Ahnlichteitsgeſichtspunlten auf das Kind wirft und die Be
handlung des Neugeborenen für die ganze Entwidlung bes
Menihen maßgebend werben fann, ift oben bei 2, geſchildert.
Aber auch no den nähften Hinderjahren lommen Wunber:
fräfte zu. Vom Wädchen unter fieben Jahren gilt im
aanzen Lande der Blaube, es lönne den Faden zu einem
Glüdshemd fpinnen, meift verwendet für Losziehung an ber
Mufterung (DA. Mergentheim, Hall, Böblingen, Nagold,
Laupheim) oder auch gegen Berrentungen und Verſtauchungen
(DOM. Badnangh. Aus dem DA, Gerabronn wird hinzu:
aefügt, dad Gewebe müfje der älteite Sohn des Haufes her:
ftellen. Dem Stand der Inhaber ift es auch zu verdanken,
wern Läufe unfhulbiger Kinder ein Wundermittel gegen
Gelbſucht bilden (DA. Leonbergh. Die übernatürliden
Wirkungen der Toten gehen in verfchiedener Nichtuna aus:
einander. Hieher aehört wohl die Anfhauung, daß der
Leib eines Menſchen, gegen Mauern gefchoflen, die keiner
Kugel weichen wollten, diefe zum Wanfen bringt, So will
man nad einer Angabe aus dem OA. Hall die zuvor ver:
aeblich beichoffenen Mauern eines Schlofjes Ebersberg bei
Dberrot zum Fall gebradyt haben, als man einen hiezu auf?
geariffenen Bettellnaben darauf ſchoß. Wie andermwärts gilt
der Leib, die Kleidung und insbefondere der Etrid des
Gehentten als Glücksmittel. Aber wenn der Leiche eines
Selbftmörbers durch Beerdigung auf dem Kichhof chriftliche
Ehren erwiefen werben, ftraft Gott dies. durd Wetter
ſchlag. Nleider aus Totenleinwand find für allerlei Schä—
den aut (DU. Heidenheim), wohl weil fie die wegnehmen.
Totenzähne als Anhänger wirken auf das entſprechende Organ,
Sie foll nad weit verbreis |
fie vernichten nach weitverbreiteter Anſchauung das Jahnıweh
(OU, Leonberg, Böblingen, Nereöheim, Blaubeuren), Das
Zopfband einer fterbenden rau wirkt auf den Hopf und befreit
vom Hopfweh (CU, Münfıngen), Wie Totenzähne wirten
auch Saranägel, mit denen man in den Zähnen ftiert (CU,
Weinäberg, Reutlingen). Kirchhoflnochen werden geſchabt
Bettnäſſern in ihr Getränk gegeben (ON. Ulm). Sehr ver:
breitet ift die Anſchauung, daß Ringe, aus Scheren geichmiebet,
die man Mödnerinnen ins Grab mitgab, oder aus Saranägeln,
nadı Angaben aus dem DA. Ulm aud) aus Sufeifen, die
man früher Männern mitgab, wie den umipannten Finger,
fo auch Arme und Füße vor Arampf bewahren (Rrampfringe).
Totenihäbel, aus denen man Tauben faufen läßt, zwingen
diefe Tiere, auch fremde, im betreffenden Stall zu bleiben. |
1143
2. Gegenjtände des häuslichen Gebrauds
und bäuslide Einridtungen eriheinen mehrfach
als Aundermittel, Eine Neihe von Gegenftänden halten
nach meitverbreiteter Anſchauung neugelaufte Tiere beim
Haufe und Stalle fe. Der Spiegel hält Hühner und
Katzen feit, wenn man die hineinihauen läßt, der Tiſch—
fu, wenn man fie dreimal darumſchwenlt (4. B. OA. Wergent:
heim, Neuenbürag), Haften ımb Hafen gibt man ben
Hühnern ind Futter, damit fie das Geflügel wie die Mei:
dung feithalten (DU. Marbad), Auch ins Kamin läßt
man bie gefauften Hühner dreimal hinaufſchauen und ſpricht
dazu die ſchon oben angeführte Formel: du gehörſt im
mein Haus wie der Büttel aufs Rathaus (ON. Weinsberg).
Den gleihen Zwed follen Reiſigbüſchel, in den Stall
gelegt, erfüllen (OA. Ellwangen). Um ausbleibende Hasen
oder Hühner zurüdzubelommen, verwendet man außer den
unten zu nennenden Gegenfländen in Kreuzform das Holz
beil, das man auf die Mifte legt mit dem Helm gegen
das Haus (ON, Weinöberg), und Die Bettdede, von ber
man einen Zipfel zum Fenſter hinaushängt (ON, Weinsbera).
Huch zum Buttern hilft neben der freusgeftaltigen Schere
der Kamm der Frau (DA. Weinöberg, Leonberg). Der
mweihe Spüllumpen, befonders ein geftohlener, wird in
allen Teilen des Yandes dem anzulernenden Zugtier unter
das Koch gelegt, Das Tiſchtuch hilft gegen ein herauf:
ziehendes Hagelmetter. Man hängt es zum Fenſter hinaus
(DU, Herrenberg, Oberndorf), oder wenigftens drei Zipfel
davon (ON. Weinsberg, Gaildorf), oder wirft es auch hin-
aus (DU, Münfingen). Der zugrunde liegende Gedanle
tritt vermutlich hervor, wenn man, wie im DOM. Münfingen,
dazu die vierte Bitte des Baterunfers ſpricht. Unter den
Tifh kommt auch der zufammengelegte Strid, mit dem
die Ruh zum Farren geführt wurde (ON, Hall),
3. Beiden Tieren find unter den Bierfühlern am
häufigften genannt die ſchwarze Rabe und der ſchwarze Bod,
legterer im ganzen Yande ber Schuß bes Stalls gegen Heren,
beionders wenn er hörnerlos ift, erjtere überall befannt ala
das Tier, deſſen Geſtalt die Here am liebiten annimmt, z. T.
aber auch als Schub gegen dieſe, fo z. B. zufammen mit
den Schwarzen Hahn im OH, Heidenheim, Die Pioten bes
flüchtigen und mit offenen Augen fchlafenden Hafen auf
dem Leib getragen find für den Rekruten ein Mittel, militär:
frei zu werben (OA. Geislingen); fie bringen, neben das
Mopftiffen gelegt, gefunden Schlaf (DA. Mergentheim), Drei
Abfälle dieſes fruchtbaren Tieres, der Kuh gefüttert, be
wirken, daß fie in drei Tagen rindert (DM, Laupheim).
Die Lunge des roten Fuchſes, in Kleider genäht, heilt Not:
lauf (DM. Nagold). Hundshaare, auf Hundebißwunden ac
legt, beilen die Wunde (OU. Hall, Heidenheim), us
Zindelfingen wird berichtet, da eine Maus, ins Butterfah
geworfen, das Buttern beſchleunigt, aus dem DON, Neutlingen,
daß der Gehörknorpel des Schweins angehängt vor Hüden
weh ſchüht. Das Naditier Fledermaus macht unfichtbar,
läßt bei Nacht ſehen, bei Spiel und Yofen gewinnen. Man
I. 112
beftreicht die Mugen mit Fledermausblut, um bei Nacht zu
fehen (DW. Nagold), trägt einen Fledermauslopf ober ein
Fledermausherz bei ſich, um bei der Loſung frei zu werben
(DA. Nagold, Reutlingen); mit einem Fledermausherz (DA.
Marbach, Welzheim) und ebenjo mit einem Wieſelherz in
der Taſche (DA. Welsheim) gewinnt man. An Türen ger
nagelt fol die Fledermaus, wie die Eule, aegen Böfes, ins
befondere Heren jhügen (DA. Heidenheim).
Unter den Bögeln bilden die Schwalben ein im
aanzen Land geihättes Schugmittel. Schwalbenneſter hüten
allenthalben vor dem Blis, in Brei nelocht und gefnetet
follen fie auch negen Fallſucht Helfen (DA. Heidenheim).
Trägt man ein Schwalbenneft bei fi, fo Tann man alles
behalten, was man hört (DU. Nagold). Daher darf man
die Schmalben nicht töten. Auch Storchenneiter follen gegen
den Blitz fchügen (ON. Leonberg, Ludwigsburg, Heiden:
heim); vereinzelt wird Died aud von den Turteltauben
berichtet.
zu niften pflegt, wird der Beſitzer reih (DU. Leonberg). |
Daher joll man auch keinen Storch umbringen. Gegen
den Blitz ſchützt weiter der Areuzihnabel (DON. Sulz)
oder weniaftens der „aerechte Kreuzſchnabel“, deſſen obere
Schnabelhälfte rechts überfteht (OA. Gaildorf), und Eulen
an Scheuerntore genagelt (ON. Welzheim, Geislingen, Ulm,
Saupheim), die anberwärts Heren abhalten follen.
zicht das Rotſchwänzchen (Notenmadel) den Blig an bie
Stelle, wo man das Tier gefangen hält (ON. Ellwangen u. a.),
oder läht es die Kühe rote Mild geben (DOM. Nagold).
Gegen den Hagel [hätt die Wachtel im DU. Mergentheim,
Grailsheim mit ihrem Ruf: fürdte Gott, trau auf Gott.
Vereinzelt ift berichtet, dap ein weißer Godel die Hatten
abhält (OA. Weinsberg), daß Gockelfedern, in Betiftüde ge
füllt, dem Kranlen ein hartes Sterben bringen (ON, Heiden:
heim), daß ein Wiedehopfherz, an den rechten Arm befeftigt,
fiher ſchießen läßt (OA. Badnang).
Unter den Eleinften Tieren fpielt die Spinne weit:
aus die größte Rolle. Sie gilt im allgemeinen als glüd-
bringend, befonders bie Areuzipinne; fie zu töten ift aefähr:
lich. Weit verbreitet ift heute der Glaube an die Doppel-
feitiafeit der Wirkungen der Spinne. Spinne am Abend
erquidend und labend, Spinne am Morgen bringt Mühe
und Sorgen. Dod nimmt man das Auftreten der Spinne
mehr als ein Anzeichen kommenden Glücks oder Unglüds denn
ald Urſache; deshalb wird ihre Bedeutung fpäter an anderer |
Stelle zu erörtern fein. Maueraffeln, in ungeraber Zahl
geſtoßen und eingegeben, helfen aegen Gefichtsichmerzen,
Geizen werden im DM. Crailsheim bei Gelbſucht als An-
hänger getragen, Aus Kucen-Geislingen wird berichtet,
daß es ſich empfehle, in einen Neubau ein beliebiges Tier
einzumauern.
Zu den manderlei Praftifen, die mit ber Rachgeburt
vorgenommen werden, füge ich in dieſem Zufammenhang
nod) den meitverbreiteten, vielgelibten Brauch, aus der Nadı:
Dagegen |
Mitteilungen über volkstümliche Überlieferungen in Württemberg.
dieſe der Hub zu freffen zu aeben iz. B. DW. Badnang,
Wenn der Storch auf dem Dade eines Haufes |
geburt der Ruh die gelben „Nutzinöpfe“ auszufchneiden und |
Öhringen, Gaildorf, „Schmalzuogel* OA. Tübingen).
Unter den Giern gibt es Unalüdscier, das find
ganz Meine Eilein. Man wirft fie über das Haus wer, um
der Gefahr zu entgehen. Die Wunderwirlungen des ge
geſſenen Eis find fpäter zu behandeln, Eierſchalen werben
im DW, Neuenbürg gegen Hagel verwendet. Man leat fie
in die Eden des Aders,
4. Beftimmter als bei ben lebenden Mefen tritt bei ben
Pflanzen ber Geſichtspunkt bes Mittels hervor. Eſchen—
holz wird im DM. Leonberg als Heilholz anaejehen, das
bei allen Schäden Verwendung findet, befonders, wenn es
am Karfreitag geholt if. Es follen Kite, die nach Dften
fehen, von unten her abgehauen werden, Die innere Ninde
der Efche, auf Haffende Wunden nelent, foll dieje zufammen:
ziehen. Sägmehl von Eſchenholz, im Branntwein getrunfen,
hilft gegen Schwindſucht. Rafenbinten wird aefillt, wenn
man mit Eſchenholz über Die Nafe ſtreicht. Die Schlangen
meiden den Schatten der Eſche. Dem Eläbeerbaum wird
befondere Araft genen die Heren zugefchrieben. Mit Ele:
beerfteden fann man Seren fchlagen, und Elsbeerholz, am
Karfreitag geholt, hilft gegen Zauberei (DA. Gerabronn).
Daher maht man auch aus Elsbeerfteden Butterfahftiele
(OA. Nürtingen), Wie die Eiche zur Übertragung von
Krankheiten verwendet wird, ift oben beichrieben. Ohne
ſolche Prozeduren gilt die Eide im DU. Saulgau als heil:
fam gegen Gicht, der Nufbaum, insbeſondere defjen Blätter,
gegen Fieber, der Hollunderftod gegen Schwindfucht. Über
ein eihenes Scheit läßt man die Hub auf dem Weg zum
Karren jchreiten, damit fie ein Kuhlalb befommt. Unter
den Hollunderſtock foll man auch im DA. Spaichingen von
der Mild; niehen, wenn es ihr am Rahm fehlt. Gegen bie
Seren werden auch Haſelnußruten (DU, Herrenberg) und
Holz vom Sewenbaum (DA, Weinöbera) verwendet, leßteres
daher auch gegen Krankheiten im Stall (OMU. Leonberg).
Hafelnußmwärftchen werden im ON. Weinsberg ind Futter
gegeben gegen Seuchen. Um einen ſchwarzen Kirſchenbaum
führt man im DU. Ragold eine Kuh, die nicht fruchtbar
bleibt. Die Holzart bleibt unbeitimmt bei ben „Dom:
hölzchen“, das man im ON. Leonberg anhängt, damit
Spreikel abaehen. Bon den Kräutern und Blumen
hilft eine große Zahl aenen Blit und Gewitter. Durd)
das ganze Land verbreitet ift der Glaube an die Wirkung
bes SHimmelfahrtsblümdens (Mausöhrlein, Hakendäublein,
Bellerblümlein, Schäppelein), unter dem man verſchiedenes
verfteht. Im DA. Nagold ijt es eine blaue Blume, Sonft
Ichügen gegen den Blitz die ebenfalls blauen Blumen Rüter-
fporn und Mornblume, weiter Hauswurg (OA. Nürtingen),
Drolblumen (DON. Sulz), Näuberfraut (sedum acre, DU,
Heidenheim), Weiterlerzen werden im OU. Crailsheim ae
nannt, eine Wetterwurzel im DA. Heidenheim. Gegen Hagel
insbeſondere fchügt im ON, Welzheim die weiße Wegwarte.
Umgekehrt ziehen der blaue Frühſahrsenzian (OU. Ellwangen)
und die Feuernägelein (OX. Gerabronn) den Blig an, mes
Mitteifungen über volkotümliche Überlieferumgen In Württemberg.
halb man fie Ängftlih vom Haufe fernhält, Für leichtes
Zahnen verwendet man im DU, Mergentheim Haſelwurz
und Goldwurz. Gegen Blutfluß jol man an Fronleichnam
Komblumen holen und in der Hand erwärmen (OA. Leon:
bera). Gegen Mübdigleit legt man Beifuh in den Schuh
(D9. Saulgau).
Rintergrün gegen allerlei Krankheiten (OA, Meinäberg).
Zum gleichen Zwed hängt man weiße Zwiebeln in den Stall
(ON. Leonberg). Bienen laflen fih in Körbe einfangen,
wenn man Pilienwurzeln bineinlegt (OU. Mergentheim).
Der Menſch bleibt vor allerlei Schaden bewahrt, wenn er
an Sommerjohanne ein wildes Vergißmeinnicht mit brei
Spatenftihen ausftiht (ON Neuenbürg), Verheerende
Seuchen will man in verschiedenen Gegenden durd Genuß
Dem Vieh füttert man am Karfreitag |
|
{
von Pimpernellen vertrieben haben, worauf man durd den |
Zuruf einer Stimme, eines Vogels, eines Fremden aufmerl-
fam gemacht wurde mit dem Rat: effet Pimpernellein), fo werdet
ihr nicht fterben älle. Aus dem ON, Gerabronn ift als Fort:
jegung berichtet: trinfet Baldrian (Baldriän), dann fommt
ihr davon (vau). Gegen Heren und böfe Beifter ſoll Johannis⸗
traut (DA. Ludwigsburg), vierblätteriger Klee (OU, Leutkirch)
und fünfblätteriger (‚„eluband“, ON, Weinsberg) ſchützen.
Glück im allgemeinen follen bringen die Weberlarde (DU.
Ehingen), die weißblühende Megwarte (DOM. Gannitatt), vier:
blätteriger Klee. Überall weiß man, daß es im Walde
Serkräuter, Itrwurzeln gibt; wer darauf tritt, verirrt, jo
ein Bauer im DU, Badnang bei einer der Jagden bes
Pringen Friedrich, ein Schäfer im DA. Tuttlingen, der bei
hellem Tage zwei Stunden nad feinem Pferde fuchen mußte,
Alles, was man fih wünjht, kann man durch eine Wurzel
befommen, welche die Schwalbe bringt, wenn man ihr eines
ihrer Eier hart gefotten ins Neft zurüdlegt (ON. Nagold).
5. Auch Steinen und Metallen tommen eine Neihe von
Mundermwirkungen gu. Steine mit einem Zoch bewahren
vor Blitz (OU, Nürtingen, Balingen), deögleihen Feuerſteine
(DU. Sulz). Ein „Beronnenblutftein” Hilft im ON. Leonberg
nicht nur gegen das geronnene Blut, fondern auch gegen
allerlei ſonſtige Schäden und Srankheiten. Er fol oval
fein, ein Zoch haben und an eine Stelle gelegt werben, wo
zwei Dahrinnen zufammen fommen und wohin nicht Sonne,
noch Mond fcheint. Berbreitet ift der Glaube an die be
fondere Wirkung der Grenzfteine, Man führt die unfrudt:
bare Kuh dreimal um den Grenzftein (OU. Leonberg), ſchlägt
Zplitter von dem Grenzitein als Heilmittel (ON, Serabronn,
Bradenheim, Calw). Wer ihn nicht reipeftiert und darauf
figt, wird krank. Bon Evelfteinen wird der Jaſpis genannt,
der im DON, Saulgau aut it gegen Nafenbluten und Blu
tungen ber Frauen, ſowie zur Bewahrung der Virginität, |
Unter den Mineralien wird allenthalben das Salz ala
Schutmittel gegen böje Mächte genannt. Die Verwendung
ift ſehr mannigfaltig: es wird gegeifen und wird mitgetragen.
Die Auffaffung über die Wirkung ift überall diejelbe,
Vom Cijen werben mit Vorliebe Stüde dem brüten:
1. 118
Weinsbergh. Wenn roftige Nägel 3. B, im DA. Ehingen,
ben Hühnern ins Trinkwaſſer gegeben werben, fo kann bie:
bei natürliche Wirkung angenommen fein. Gemünzies Mer
tall, Geld, wird im OA. Mergentheim und Weinsberg ins
Butterfah geworfen, und ala Schlüffellreuger wird es in bie
Kleider der Rekruten genäht für die Lofung (ON. Böblingen,
Heidenheim, Meutlingen), Drei Kopflreuzer fol man bei
der Trauung in die Schuhe legen (ON. Grailsheim). Regen:
bogenjchüfjelhen bringen überall Glüd. Wenn aus dem
DU, Gerabronn berichtet wird, Handwerlsburſchen befigen
Wechſelgeld, d.h. folches, das ausgewechſelt wieder zum frühe
ven Befiger zurüdtehre, fo ftammt bies nad; S.101 vom Teufel.
6. Waffer, aud ohne daß es durd feine Strömung
die Schäden fortführend gedacht wird (j. S. 104), ift zu be:
ſtimmten Stunden und Tagen heilfräftia, allenthalben am
Karfreitag früh vor Sonnenaufaang, in manchen Orten auch
an Dftern. Noch heilkräftiger ift der Tau. Hutter fürs
Vieh, in Feftnächten (bef. Chriftnacht, Karfreitagnacht, Neu⸗
jahrsnacht) in den Tau gelegt, mit Vorliebe unter der Dad):
traufe, bewahrt das Vieh vor aller Krankheit. Im DOW.
Aalen wird dem Vieh aud Tau auf Brot zu freffen ge
geben. Den Menjchen befreit Karfreitagstau (z.B. DU.
Ehingen) oder Fohannistau (DA, Freubenftabt) und be
ſonders Walpurgistau (DW. Hall, Gaildorf, Ellwangen), Mai:
tau {DON Heibenheim, Nagold) von Sommerfproffen, auch
von Fiebern und Krämpfen (ON, Öhringen). Die Hände
in Dftertau gewaſchen, laffen das Vieh, das man zu beforgen
bat, nicht zerfpringen (DU. Künzelsau, Hall),
7. Wenig Hiehergeböriges liegt vor über Feuer und
Blitz. Die vernichtende Wirkung des Feuers ift bei ber
Übertragung und Ähnlichkeitswirtung behandelt. Sein Rauch
ſchützt gegen alles Böfe (DA. Weinsberg). Der Blig, wenn
er Hola trifft, macht dieſes fiher vor Würmern (DA. Mar:
bad). Solhes Holz ift aber aud vor nochmaligem Blig:
ihlag geſchützt (DA. Hall, Marbach). Ebenfo jollen die aus
dem Blitz ftammenden „Strablfteine” dieſen fernhalten
(ON. Badnang),
8. Die Wunderwirkung von Speifen erfdeint in ber
Mehrheit an befondere Tage oder begleitende Umftände ge:
bunden. Liegt nun in der zeitlichen Beziehung auch durch⸗
aus nit immer ber meift dharakteriftiiche Gefichtspunft
diefer Wirfungen, fo follen fie doch erft dort behandelt
werden. Speifen, bei denen es fih um eine Ahnlich⸗
leitswirlung handelt, ſind oben behandelt. Einige bleiben
aber doch auch für hier. Dann kommen zu den eigent⸗
lichen Speifen noch eine Reihe von Speiſeabfällen und ähm:
lichen Genenftänden, die gerne benützte Wundermittel find,
Mit geſchenkten Speiſen aller Art pflegen böfe
Leute Krankheiten zu übertragen, man foll daher folde Ge:
ſchenle mit befonderen Vorfihtsmahregeln behandeln, z. B.
| von angebotenem Brot drei Brojamen fallen lafjen, ähnlich
den Geflügel ins Neft gelegt (OU. Mergentheim, Hall, |
Bürttemd. Jahrdiiher 1004, Keft 1.
mie von angebotenen Tabat (OA. Leonberg), geichentte
Kuchenftüde nicht von ber Spibe, fondern vom Rand aus
eſſen (OA, Nedarfulm). Unter ven Speifen, die ohne
15
1, 114
befondere Behandlung an fih ſchon Wunderkraft
haben, fteht das Brot voran. Brotftüde ſchützen gegen
alles Böje, doch veritärtt man ihre Wirkung jehr gerne
durch Zugabe von Salz In dieſer Verbindung aber ift
das Mittel ſehr viel benügt und viel genannt, Man ver:
wenbet es gerne in ber Dreizahl: drei VBrödlein Brot und
drei Sprenzerlein Salz, Von fonitigen Verbindungen nenne
ih die von Brot mit drei Apfelfchnitten oder drei Birn:
ichnitten, den Früchten des männlichen oder weiblichen Dbft-
baums, der Mutterfuh bei der Reinigung eingegeben (OA.
Weinsberg). Wenn fchimmeliges Brot im DON. Gaildorf
eine Schöne Stimme geben foll, fo gilt dies wohl ala natür:
lihe Wirkung. Beſondere Wirtung haben die Weihnachts
gebäde Birnlaib und Zeltes, wenn"’man fie auf fpätere Tage
aufbewahrt. Der Birnlaib, an Sebaftiani angejchnitten,
ſchützt im ON. Leutkirch gegen Typhus, Zeltes, bis Lichtmeß
aufbewahrt, im DU. Blaubeuren gegen Kreuzweh. Unter
den Speifer und Feuerungsabfällen ftehen im Ge:
brauch voran das Fasnachtsſchmalz, die Fasnachtsaſche und
das Wſchwaſſer.
Fasnacht oder Nichermittwoh die Schmalzlüchlein gebaden
wurden, wird viel gerühmt als heillwäftig und zum „Brauchen“
tauglich (DA. Öhringen, Hall, Gaildorf, Badnang, Marbach,
Leonberg, Nürtingen). Fasnachtſchmalz it Wundſchmalz,
beißt es im DOW. Marbach. Sonſt wird es z. B. auch ver
wendet zum Einreiben der Pflugſchar (OMU. Weinsberg).
Im ON. Ulm, Heidenheim gilt dafür das Schmalz der |
Holderlücle von Sommerjohanne als heillräitig. Die Aſche
vom Feuer, mit dem an Fasnacht oder Mihermittwoch ge:
baden wurde, in ben Hühnerftall geftreut, vertreibt das Uns
aeziefer (OA. Öhringen, Weinsberg, Reutlingen). Heil:
kräftig ift auch das Löſchwaſſer vom Badofen oder vom
Schmied, befonders gerne werden Warzen damit abgewafchen
(OA. Künzelsau, Crailsheim, Reutlingen). Steigernd wird
aus dem DU. Marbach berichtet, Löſchwaſſer, unbeichrieen
von drei Schmieden mährend bes Gottesdienftes geholt,
belfe gegen alle Arankheiten, Ähnlich hilft das Abwaſſer
vom Scleifftein im DA. Nagold gegen Schwindfuht und
die Glodenſchmiere genen allerlei Übel im OU. Welzheim.
Mus den Autterabfällen in den Viehtrögen baut man ge:
fauften Hühnern ein Neft, bamit fie beim Haufe bleiben
(O4. Gaildorf).
9, Eine reichhaltige und in einzelnen Veſtandteilen viel
angewandte Gruppe von Wundermitteln bilden Stüde des
chriſtlichen Gottesdienftes. Die Überrefte des Abend:
mablweins und das gebrauchte Taufwaſſer gelten als heil
fräftig (fo z. B. DU. Stuttgart); erſtere werden auch Kindern
gegeben, die ſchwer lernen (OU. Leonberg). Das Waſſer
von der Taufe erftgeborener Mädchen hilft gegen Bettnäflen
(OA, Blaubeuren), der Heft vom Abendmahlswein befreit
rauen vom Blutfluß (DOW. Münfıngen). Zwei Kinder foll
man nicht aus demjelben Waſſer taufen, fonft ftirbt eines
davon (DU, Freudenſtadt). Dasſelbe widerfährt Verlobten,
wenn fie zufammen evatter ſtehen (DA, Marbach). Hier
Mittelfungen über volfetümfiche Überlieferungen in Württeinberg.
| reihe ich auch an, daß die jüdifchen Mayen vor Blitz und
Hagel jchligen follen (DA. Ellwangen). In den Gottes:
dienſt mitgenommen wird Brot, das man Kälbern zum Ab-
gewöhnen aibt, aud; beforat man dies Geſchäft nad dem
Gottesdienit in der KHirchenkleidung („im Kirchenmutzen“,
DA, Künzelsau, Hall), Bei der Abendmahlsfeier am Kar:
freitag trägt man in der Taſche ein Säckchen mit dreierlei
Getreide um den Altar, woraus man bie Hühner füttert,
damit fie der Habicht nicht holt (DU. Badnang). Das
Gewand, in dem man vor den Altar trat, ſchützt, wie oben
S. 101) gezeigt, gegen böſe Mächte. Unangenehm fühlbar
macht jih die Munderfraft des Gottesbienftes, wenn man
| im DU, Nürtingen, mit einer Aiſe behaftet ben Bottesbienft
‚ auffuhend, deren fieben dazu
befommt. Wer dreimal
nacheinander Hilft die Schrecken läuten, wird militärfrei,
und weſſen Namen man im DOW. Bradenheim in die
große Glocke fchreibt, dem vergeht das Beitnäffen. Sehr
weitgehende und vielfältige Verwendung finbet in den
evangeliſchen Zanbesteilen die Bibel und das Geſangbuch
Der Überreft des Schmalzes, in dem an |
oder Gebetbücher (z. B. das „Starlenbuch“ — oh, Friedr.
Starls tägliches Handbuch). Man lieft aus dieſen Büchern
‚ oder legt fie unter. Allenthalben fennt man das Verfahren,
ungetaufte Kinder durd ein unterlegtes Geſangbuch oder
Gebetbuh vor böfen Leuten zu ſchützen; man legt fie aber
z. B. im DW. Spaidingen den Kindern aud unter, damit
fie fromm werden, im DW, Marbad, damit das Sind bei
der Taufe nicht ſchreie. Selbft die brütende Henne wird
durd ein beigelegtes Geſangbuch geſchüht (DU. Marbadı).
' Benübt man bei ungelauften Kindern die Bibel, jo ſchlägt
man Pſalm 91 (Wider die Feinde) auf (DU. Badnana)
oder 1. Moſe 3, 15 (Ich will Feindſchaft ſetzen; ON. Kirch-
heim). Dit Palm 91 kann man fogar Menſchen tot beten,
wenn man bie Stelle ein Jahr lang täglich morgens und
abends lieft (DA. Welzheim). Pſalm 99 fol man Frauen
und Mäbdhen in die Aleider nähen (ebenda\. Hiob 39, 10
NKannſt du ihm dein Joch anknüpfen?) legt man im DM.
Kirchheim anzugewöhnenden Ofen unter das Stirnband.
Neben den Beitandteilen des Gottesdienſtes erfcheinen auch
Werte der hriftliben Nädftenliebe. Um Mutterkuh
und Kalb vor Schaden zu fihern, ſoll man dem erften
Bettler drei Almofen aeben (DA. Gaildorf, Badnana) oder
drei weiße Almojen, nämlich Mil, Mehl und Eier, aeben
(DOM. Künzelsau), oder drei Milchen (ON. Cannftatt), Der
halbe Areuger, über den man neugefauftes Vieh in den Stall
eintreten läßt, fol Armen gejchenkt werden (OA, Cannftatt).
Die allerſtärkſte Verwendung findet, wie anderwärts, das
Kreuzeszeichen. Ich hebe nur einige dharakteriftifche
Anwendungen hervor. Über den Brotlaib macht man das
Kreuz und über das Brot, ehe man es anſchneidet. Ein
Kreuz aus Sargholz im Taubenſchlag hält dort fremde
Tauben feſt (OA. Weinäberg‘. Über ein aus den Stall:
geräten, Belen und Babel oder Schaufel, gebilbetes Kreuz
läßt man neugelauftes Bich in den Stall eintreten, die
Mutterluh austreten, Nicht felten ſcheint hier dann bie
Mitteilungen über voflstümfiche Überlieferungen in Württemberg,
1. 115
Kreugedtorm vergeffen und nur der einfache Beſen geblieben | Teutlein verfchwinden, wenn man ihnen dankt, fhäbigt der
zu fein. Ein Meffer mit drei Kreuzen bei fih zu tragen
iſt immer empfehlenswert ; man wirft dies auch in die Winds⸗
braut hinein (OU, Weinsberg). Gegen lehtere legt man
aud von auögebreitetem Hanf ober Flachs in die vier Eden
bes Feldes je ein Häufchen kreuzweiſe OA. Mergentheim).
Viel gebraucht ift die Schere, die geöffnet Kreuzform hat.
Geöffnet ftedt man fie in den Fenſterſims, wenn fich Hühner
oder Haben verlaufen haben (meit verbreitet), auch wenn
man etwas verloren hat (3. B. ON. Heidenheim); man wirft
fie ins Butterfah (OU. Mergentheim, Weinsberg, Gaildorf,
Leonberg), und die Möcnerin trägt fie beim erften Auszug
in der Taſche (ON. Heidenheim, Geislingen).
10. Beichräntter in der Bedeutung, aber auch allenthalben
verwendet ift der Drudenfuß und das Hufeijen. Der
Drudenfuß fhüst allenthalben gegen Heren, weshalb man
ihn auch auf alte Wiegen gemalt findet (4. B. DON. Kirch:
heim). Den gleichen Zwed foll in den meiſten Fällen das über
Türen genagelte Hufeifen erfüllen. Befondere Kraft befitt das
gefundene, Der Verwendung der chriſtlichen heiligen Bücher geht
die der Zauber: und Bunderbrüderzur Seite, ohne an:
erlannten Gegenſatz, da auch bie legteren einen driftlichen
Umbang tragen, So legt man der Bebärenden die „Sieben
SHimmelsriegel” auf die Bruft oder unter den Hopf (DU.
Reinsberg),
11, Die Form ift maßgebend bei den Wunderwir—
kungen des Kreifes, Ninges, runder Gegenftände, wie des
Tellers und Brotlaibs, Ein Kreis, um eine Perſon
oder einen Gegenftand gezogen, ſchiltzt genen alles Schlimme,
In Verbindung mit jonftigen Zügen tritt dieſe Anſchauung
fehr häufig auf. Hier nenne id, dafi man Hühner gegen
den Habicht fügt, indem man ihnen im Frühjahr ihr Futter
in einen Kreis legt (DA. Crailsheim) oder in einen Ring
aus Neifern von breierlei Bäumen (DU. Nagold). Dusfelbe
Mittel hält gelaufte Hühner beim Hofe und bewahrt vor
dem Berlegen. Meift wird es am Karfreitag angewandt.
Nah befonderer Borichrift foll im OA. Maulbronn ber
Kreis aus Weißdornranken hergeftellt werden. Der Teller
wird, mit einer beftimmten Auffchrift verfehen, ins Feuer ge:
worfen, um diefes zu bannen (OA, Neuenbürg, Leonberg).
Aud der Brotlaib erfüllt den gleichen Zwed. Mit drei Stupf:
löchern verfehen wurde er im OA. Mergentheim von einem
behenden Mann ins Feuer geworfen, der darauf fchleunigft
ber Markungsgrenze zueilte Sobald der Mann dort am
langte, erloich das Neuer. Die uriprünglichere Auffafjung
zeigt die Erzählung von dem Fürſten von Hohenlohe, ber
durch feinen Fürſtenſegen das Feuer bannte und dann in
rafcheiter Gangart davoniprengte, bis an Die Marfungs:
grenze vom Feuer verfolgt, dad dort erlofh. Im DU,
Herrenberg nimmt Die MWöcnerin einen Kaſtenſchlüfſel,
den Hamm nad oben gedreht, in die Kirche mit, damit es
ihr nicht Schlecht werde.
In diefen Zufammenhang gehören auch gersifje Formen
der Tätigkeit, denen Wunderfraft zufommt. Wie die Erd:
Dank auch geſchenkte Blumen und Seplinge (DA. Mergent:
heim, Badnang, Leonberg). Wenn Meiber einander flechten,
follen ſie nicht danken, ſonſt fallen die Haare aus (DM.
Freudenftadt), Die gleiche verderbliche Wirlung bat, mie
anderwärts, dad Sprechen auf dem ganzen Gebiet des
Wunders. Unberedet, unberaffelt muß gebraucht werben.
Pofitive Wunderlraft haben Bettel und Diebftahl.
Zu den Belegen, bie ſchon oben vorauägehen, füge ich
hinzu, daß man z. PB. im DM, Kirchheim auf entzündete
Augen erbetteltes Ralbfleifch auflegen fol, im DA, Heiden:
heim Salz, das aus drei Käufern geftohlen ift, für be
fonders fchugreich hält, im OA. Blaubeuren die Kuh bei
der Geburt auf ein Büchel gejtohlenes Stroh ftellt. Schr
tief wurzelt allenthalben der Glaube, daß durch Ausleihen
von Gegenftänden Unglüd herbeigeführt werben fünne, und
daß man daher in allen kritiſchen Heitverhältniffen nichts
ausleihen folle. Urſprünglich handelt es ſich hier um bie
Vorftellung des Übertragens: bei der Rüdgabe könnte der
ausgelichene Gegenſtand Unheil mit hereinbringen.
Auch rafche Bewegung, Lauf, gehört zu manden Zauber
bandlungen. Man umläuft vor Sonnenaufgang oder nad
Sonnenuntergang ober unter der Beiglode feinen Ader, auf
dem man Ungeziefer fürchtet (OU, Blaubeuren, Münfingen,
Freudenſtadt), und befiehlt dabei den Raupen mit einem hie
für vorgefehenen Spruch, den Ader zu räumen, Iabet fie
zum Nachbar ein, bei dem Kirchweih fei, oder berebet fie,
es ſei im ganzen Zand Kirchweih. Im DA. Freudenſtadt
läuſt man dreimal herum und macht an einer beſtimmten
Stelle einen Sprung, dadurch das Ausgangstor begeihnend.
Bei ber Saat wirft die befondere Form des Wurfs
über die Schulter Wunder Wer die erfte Hand voll
Samen über die Schulter fät, bewahrt im DU. Badnang
fein Getreide vor dem PVrand,
Dann kommt es vielfah auch auf Die Körperhaltung an.
Die Aleidung, bie alltäglihe und profane Ausrüſtung,
muß abgelegt werben. Meift tritt ber Zug in Verbin
dung mit anderen auf. Am Karfreitag fol man unbellei«
det in allen Eden des Haufes Hopfen gegen Schwaben
(OU, Grailsheim). Die eben genannte Raupenaustreibung
muß man im DU. Freudenftadt unbelleidet vornehmen, Wie
ſpäter zu zeigen, muß man fich bei Zufunftserforfhungen viel:
fach der Kleider entledigen. Ich nenne bier noch, daß man
3 B. im OU. Blaubeuren am Gründonnerätag unbelleidet
den Hühneritall miftet, um viele Eier zu belommen.
Zufammendreben, nicht binden foll man den Fa:
den, den man um Wunden legt (DW. Freudenſtadt.
Meiter gehört noch hieher die Einhaltung beftimmter
Richtungen, Zeiten und Zahlenverhältniife.
Beide letztere Gefichtspuntte follen fpäter im Anſchluß an
den eftlalender behandelt werden, Für die Richtung
fommt in Betracht, daß gewiſſe Handlungen gegen Often
geichehen müflen, gewiſſe Vorgänge mit der linlen Hand,
dem rechten Fuß zu machen find. Die Nägel, melde man
1. 116
zur Megnahme von Zahnmweh im Keller ins Faßlager ſchlägt,
muß man z. B. im DU, Badnana in die nah Oſten ge
gewendete Seite jhlagen. Das fließende Waſſer, in das
man während eines Begräbniffes Warzen abwäſcht, foll im
ON, Heidenheim nah Often fließen; über Warzen foll man
im ON. Erailöheim eine gelbe Schnede reiben, die nad
Dften läuft, Die heilfräftigen Ejchengweige Toll man, mie
oben gejagt, im DU. Leonberg auf der Oftjeite des Baumes |
Mit der linken Hand wehrt man fi, wie fpäter |
nehmen.
zu zeigen ift, gegen Hexen; an bie linfe Hand ſoll man z. B.
den Krampfring ſtecken (ON. Cannjtatt), den linlen Strumpf
foll man gegen Zahnweh um den Hals wideln (DU. Künzelsau,
Ehingen) oder den Rüden mit der linlen Hand reiben (OU.
Maubeuren). Dagegen foll gefauftes Vieh mit dem rechten
Fuß in den Stall eintreten (ON. Cannitatt), und nur, wenn
ein Tier mit diefem Fuß zum Stall heraußgetreten ift, wird
man es auf dem Markt verkaufen (darüber ſpäter). Auch
übers Kreuz fol man mandes tun, fo 4. B. die Auf:
nägel ſchneiden, bamit man vor Zahnweh bewahrt bleibt (ON.
Freudenſtadt). Nüdwärts muß man, wie oben (S. 101)
gejagt, Beihwörungen fprechen, um ben Teufel wieder weg:
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
| zubannen; man foll aber im gewiſſen Fällen auch rüd-
wärts gehen, z. B. wenn man einen Segen gegen die Spagen
bei der Ausſaat ſpricht.
Endlich ift die Form auch maßgebend bei den Segen:
ſprüchen. Nicht der Anhalt genügt, fondern es müſſen
die beftimmten wunderkräftigen Worte fein. So folgen audı
noch Die in der Gegenwart üblichen Sprüche, jo verfchieben-
artig fie dem Sammler auf den erften Blick erfcheinen
mögen, ihrerfeits zum größeren Teil ganz beftimmten Form:
gefegen. Diefe Segen gehören zu denjenigen Stüden ber
vollstümlihen Überlieferungen, die heute am raſcheſten
ſchwinden und am fchwerften zu fammeln find. Dennod
enthalten unſere Berichte jest fchon einen recht ſchönen Be:
ftand, Sie bedürfen jpäter einmal einer gefonderten Dar-
ftellung. Cinftweilen verweife ich auf die reihe Sammlung,
die Dr, Frieder. Lofh in den Württ. Bierteljahröheiten
1890, S. 157 ff. veröffentlicht hat, bitte aber bei dieſem ſchwer
zugänglichen und rafch ſchwindenden Gegenſtand zugleich auch
befonders dringlih um Nachträge zu den bisher eingefanbten
Berichten und um Mitteilungen aus Orten, die bisher in
der Sammluug nicht vertreten find,
Beiträge zur Geſchichte Gmünds.
Bon Reftor Dr, Klaus in Gmünd.
Quellen: Urklunden bes Gmünber Ardive,
I. Beziehungen der Reichsſtadt Schwäbiſch Gmünd zu Kaiſer und Reich.
Die älteften Urkunden, welche uns über Beziehungen
ber ehemaligen Reichsſtadt Gmünd zu Kaiſer und Reich
da an verbleibt das Recht des Bezugs der Gmünder Reichs:
vorliegen, führen uns in bie Zeit Kaifers Karl IV, zurüd, |
Diefelben betreffen die Neichäfteuer, welhe Gmünd zu be:
zahlen hatte. Die Summe derfelben betrug jährlich 270 Bund
Seller. Im Jahre 1351 bevollmäctigt Raifer Karl IV, die
Grafen Eberhard und Ulrich von Mürttemberg als Inhaber '
der Landvogtei in Schwaben, diefe Steuer zu erheben. Die
Grafen laſſen diefelbe in den folgenden Jahren durch Beauf
tragte einziehen, fo dur Klaus im Steinhaus und Berchtold
Bödlin in Gmünd, Durch ihren Boat zu Göppingen, durch ihren
Dheim den Grafen Eberhard von Nellenburg. 1358 ift
Landvogt in Schwaben Burkhard der Ältere, Pfalzaraf bei
Rhein, oberjter Truchſeß des Reichs und Herzog in Bayern.
1363 meift der Raifer einen Teil der Gmünder Steuer,
146 Pfund Heller, dem Grafen Ulrich von Helfenftein, ben
andern, 124 Pfund, dem Herzog Friebrih von Ted zu, |
welch leßterer fie im folgenden Jahre ganz befommt. 1366
und 1367 erhebt fie der faiferlihe Rammermeifter Tiyme von
Koldis, von 1370 bis 1376 Burgaraf Friedrich zu Nürnberg
als Landvogt in Echwaben, von 1376 bis zum Tode Karls IV.
Stephan und Friedrich, Pfalzgrafen bei Rhein und Herzoge
in Bayern. An diefe ift fie auch unter Kaifer Wenzel 1381
zu bezahlen. 1384 quittiert Herzog Leopold von Üfterreich
ala Landvogt von Rottweil aus für die Gmünder Steuer,
„die gefallen ift an die LZofung der Städte Oberndorf und
Schömberg“. 1385 ift Wilhelm Frauenberg vom Hage, 1391
Sigioft Landgraf zum Yuthembera, 1992 und 1393 Borzywoy
von Swmars Landvogt in Echwaben, 1396 und 1399 ift die
Steuer wieder an Wilhelm Frauenberg zu bezahlen, Kaiſer
Ruprecht fordert die Gmünber 1400 auf, ihre Steuer zu
entrichten an Hans Örtel „unfern Burger zu Nürnberg“
1405 an Reinhard von Sidingen den ungen, „unfern Bogt
zu Heidelberg”, 1408 von Nürnberg aus an „unfern lieben
getrenen Hand Hachenberger“. Unter Kailer Siegmund
quittiert 1412 Burggraf Friedrih von Nürnberg für Die
Stener der zwei Iepten Jahre, 1418 Ludwig der Ältere,
fteuer ununterbroden den Grafen von Öttingen, Die letzte
Duittung liegt vor aus dem Jahre 1633, auögeftellt von
Kanzler und Räten der Grafen zu Öttingen und Mallerftein,
und der Betrag der Steuer it immer noch berfelbe, näm-
ih 270 Pfund Heller, Neben der Neichöfteuer gab es auch
eine Judenſteuer. 1425 quittiert Konrad Herr zu Weins-⸗
bera für die halbe Judenſteuer, welche Burgermeifter und
Rat von Gmünd ihm bezahlt haben, und melde fie jährlich
dem Reihe auf St. Martinstag zu geben ſchuldig feien.
(Auf diefen Tag war auch die Reichäfteuer verfallen.)
Rief die jährlich zu bezahlende Steuer der Stadt Gmünd
es immer wieder ind Gebädtnis, daß fie ein Blied bes
Reichen Set, fo weiſt auch die Gerichtäbarfeit auf dieſen Zus
fammenhang hin. Einen Einblid in biefelbe eröffnet uns
eine Urkunde aus dem Jahre 1387. Graf Rudolf von Sulz,
Hofrichter von des Kaifers Menzel Gewalt und an feiner
Statt auf feinem Hofe zu Nottmeil tut fund, daß er an der
offenen freien Königsſtraße dafelbft in folgendem Falle Recht
gefprohen habe, Heinrich Wolff und Wölflin Gewand:
fchneiber, beide Bürger zu Gmünd, erjchienen vor ihm als
Vertreter der Stadt Gmünd, die verflagt war von Urfula
Baumännin aus Konftanz. Die Klage gina dahin, daß die
Gmünder „Kärren“ und Leute von Pforzheim megaenommen
haben. (Auf den von Pforzheim fommenden Kaufmanns:
mwagen waren alfo wohl Waren, die dieſer Urfula gehörten.)
Die beiden Wertreter Gmünds aber fagten, das fei ohne
Miffen von Burgermeifter und Rat dur den Schultheiß
- ein richterliher Beamter — gefchehen. Das Scdult:
heifenamt ſei vom Kaifer dem Wilhelm von Rechberg⸗Grü—
ningen und von biefem einem andern „empfohlen“ (= über:
tragen) worden. Nachdem die Gmünder Abgefandten ihre
Ausſage beſchworen hatten, ſprach der Hofrichter die Stadt
Gmünd frei, Kaiſer Ruprecht erteilt dann im Jahre 1401
der Stadt Gmünd die Vergünftigung, daß man gegen fie,
ihre Bürger und Untertanen zunächft nur beim bortiaen
Schultheiß Magen und erft, wenn von biefem das Recht ver:
Graf zu Öttingen, Hofmeifter des Kaiſers Sigmund. Bon | fagt ober ungebührli hinauögezogen würbe, fih an ein
1. 118
Land» oder Hofgericht oder an den Kaiſer felbit wenden
dürfe, Kaifer Friedrich III, erweiterte 1471 bie Diesbezüg:
lichen Privilegien im Hinblid auf die auten Dienfte, welde
ihm die Stadt Gmünd nmamentlih „in den nächſt⸗
beſchehenen Kriegsläufen in dem Stifte Gollen miber ben
Herzog von Burgund” geleiftet hatte, in folgender Weiſe:
Menn die Bürger und Einwohner Gmünds vor ihrem
Beiträge zur Geſchichte Cimimbs.
von der ſchon länger beftehenden Nittergenoffenfhaft „St.
Jörgen Schild” — im Jahre 1503 und wandte ſich wie
an andere Stände jo aud an Gmünd, indem er teils zum
Beitritt, teils zu Geldbeiträgen auffordert. Die Ungläu-
bigen haben, fagt der Haifer, in ber legten Zeit aus Polen
gegen 50000, aus Ungarn, Kroatien und Friaul gegen
20000 Ehriften, ebenfoviele aus dem Benediger Gebiet,
Stadtgericht gegeneinander wegen Schulden rechten, und ' Dalmatia und Moren, teils getötet, teils hinweggeflührt und
die Summe 14 Pfund Pfennige nicht überfteigt, fo foll fein
Teil appelieren bürfen, fondern es ſoll beim Urteil des
Stabigerihts bleiben. Ferner foll der Kläger von jedem
Gulden der Klagſumme 6, unter einem Gulden 3 Piennige
beim Gericht zum Nuten ber Stadt hinterlegen. Gewinnt
er ben Prozef, jo muß ber Perurteilte ihm das erfegen,
Menn man bei einer Klage gegen die Stadt fi beim Urs
teil des Schultheißen nicht beruhigt, jo ſoll es geſtattet fein.
„u ihrem böfen, verbammten Glauben gebracht“. Das ſei
ein göttlihes Strafgericht für die Frevel der Chriftenheit,
wie bie böfen Blattern, welche Hunberttaufende mweggerafft
haben. Der Milmächtige habe ihm, ala dem oberften Haupt
der Ghriftenheit verſchiedene Zeichen gegeben, aus denen er
ſchließe, daß er etwas Befonderes tun müffe, um dem gött-
lihen Zorn zu verfühnen. So fei vor etlihen Fahren ein
| ungefähr 2 Zentner ſchwerer Stein auf einem weiten Felde
aus 6 oder 4 von folgenden Reichöftädten: Ulm, Eflingen, |
Hall, Dinkelsbühl, Nörblingen, Biengen, Aalen und Bopfingen
Ratsbotſchaften zum Gerichtäbeifig beim Schultheißen zu be
rufen. Endlih mern Auswärtige einem Gmünder Bürger
ober Untertanen etwas ſchuldig find, fo foll e8 lehteren ge
ftattet fein, fo viel von dem Befigtum der Auswärtigen, ala
ungefähr der Schuldſumme entipricht, mit Beichlag belegen
zu laſſen. — Die einzelnen Neihsftände müſſen auch zum
Unterhalt des kaiſerlichen Aammergerichts beifteuern. So
bezahlt Gmünd fir biefen Zwed am 16. Jan. 1531 dem
Rat von Nürnberg, der mit dem Einzug des Geldes be:
auftragt ift, 37Y/s Gulden, welcher Beitrag von dem letzten
Reichsſstag zu Epeier auf 2 Jahre feftgefegt worden fei.
Aber nicht bloß regelmäßige Steuern für Kaifer und
Reich hat Gmünd zu leiften, es wirb auch für außerordent-
liche Fälle, namentlih Ariege in Anfpruch genommen. So
verlangt Kaiſer Friebrih IIL 1486 zum Krieg gegen Ungarn
600 fl. Kaiſer Maximilian I. fordert zu feinem Nömerzug
6 Mann zu Roh und 11 Mann zu Fuß und begründet
biefe Forderung ausführlich durch einen Erlaß aus Ronftanz
vom 3. Auguft 1507. Durd des Königs von Frankreich
„Übung und Prattifa” fei ihm von den Benebigern und dem
Markarafen von Mantua der Durchzug verweigert worden.
Der franzöfifche König wolle fi auch zum römischen Kaifer
mahen, er leite feine Aniprühe von Karl dem Großen
her, der ein Franzos geweſen fei, was doch gar nicht wahr
fei, da er ein geborener Deuticher aus Brabant je. Er
habe Genua weggenommen und habe den Johann Pentevoia
mit 8000 Mann gegen Bononia geſchickt. Jeder Reichs:
ftand müfje mit feiner Mannihaft auf St. Gallen Tag
(16, Oltober) in Konftanz erſcheinen, damit man das Ge—
ſchütz über die Gebirge bringe, ehe fie verichneit werben.
An Geld hat Gmünd 340 fl. zu bezahlen. Auch foll jeder
Reichsſtand bafür forgen, daß fein Deutſcher zum Stönig
von Franfreih oder Karl von Egmund, Herzog von Geldern,
feinen Anhänger, ziehe oder ihnen biene.
Um die Ungläubigen zu belämpfen, gründete Kaiſer
Marimilian die St, Jörgen-Geſellſchaft — zu unterſcheiden
mit großem Ungeftüm vor ihm zu Boben gefallen. Er
| habe denfelben in die Kirche der Stabt Enfiaheim, in
deren Nähe diefer Vorfall ſich ereignte, hängen laſſen. Auch
habe eine Junafrau, die ein heiliges Leben führe und feit
6 Jahren feine natürlide Speife genoflen habe, feiner
Gemahlin mitgeteilt, es fei ihr die hl, Anna erſchienen und
babe ihr geſagt, man jolle durch Kirchenfahrten, Brogeffionen
und Gebete die göttliche Gnade wieder zu erlangen ſuchen.
Es wurden nun vom Kaifer folgende Herrn zu einer Be:
ratung berufen: Wilhelm, Herzog zu Gulch und zum Berg,
Rudolf, Fürft zu Anhalt und Graf zu Askanien, Eitel
Friedrich, Graf zu Zollern, Hofmeifter und Hauptmann
der Herrſchaft Hohenberg, Felix, Graf zu Werdenberg und
zum BI. Berg, Leonhard von Fraunberg, ‚Freiherr zum Hag,
oberfter Hofſchenl und Pfleger zu Hamburg, Wolfgang
Jörg, Truchſeß. Sie alle feien einverftanden geweſen, ala
er ihnen ben Vorſchlag gemacht habe, die St. Jörgen⸗Ge—⸗
fellfchaft zur Befämpfung der Ungläubigen zu gründen. Der
Zug gegen die Ungläubigen foll ein Jahr lang dauern.
Die Hälfte der Koſten für die Teilnehmer an demjelben
zahlt der Kaifer, die andere Hälfte diefe jelbft. it einer
nicht hinlänglih vermöglich hiezu, fo follen ifn Männer
und rauen durd Geld unterftügen. eben Duatember
erhalten die Teilnehmer ihren Sold, ein Neifiger 10 fl., ein
Fußknecht 4 fl. 200 zu Roh follen ein Fähnlein, 300 zu
Fuß aud) ein Fähnlein und einen Rottenmeifter und Fähnrich
haben. Der Kaiſer will mit dem Bapft verhandeln, damit
auch die anderen chriftlichen Nationen ſich beteiligen. (Dhne
Einwilligung des Nates aber darf ein Gmfnder Bürger
und Untertan ſich nicht für einen Krieg beftellen ober be:
ſolden laſſen. Ratsprotokoll vom 3. nah Ditern [2. April]
1521.)
Kaiſer Marimilian ift auch darauf bedacht, den Hans
dei zu fördern. Da Mien ein Haupthandelsplag war, mit
dem aud Gmünd in Beziehung jtand, jo erlieh der Kaiſer,
um Streitigleiten zwiihen ben Haufleuten und der Stadt
Wien vorzubeugen, eine Kaufmannsordnung für leitere,
melde der Stadt Gmünd auch zugefchidt wurde, Es wird
Beiträge zur Geſchlchle Gmünbs.
darin beftimmt, in welden Mahen und Gewichten bie
Waren im großen verkauft werden dürfen. Gemachtes
Silbergeihirr, vergoldet und umvergolbet, darf von den frem⸗
den Kaufleuten gekauft und verkauft werben, nicht aber zer:
brochenes Gold und Silber, dad in bie Münze zu Wien
gehört. Die fremben Haufleute bürfen zwar Gold: und
Silbermünzen wechſeln, aber keine offene Wechſelbanl halten.
Die Waren, welche nah dem Gemicht verlauft werben,
mäfjen auf ber Wane ber Stabt Wien gewogen werben.
Die fremden Kaufleute follen zu Wien in Bürgershäufern
wohnen und feine eigene Küche halten, außer wenn fie dort
Bürger find oder Weib und Kind haben.
Ein Beweis dafür, daß Gminb mit Wien in Beziehungen
fand, bürjte auch das fein, daß das Gelb für eine Stubienfliftung
von einem gewiſſen Burkharb Strebs im Betrag von 2500 rheiniſchen
Gulden in mind angelegt war. Am St, Michelstag (20, Sept.)
1482 bitten die „Doctores und Meifter Berwefer ber geflften
Studenten Herrn Burfharbs Krebſen zu Wien* bie Zinfen bieler
Stiftung dem Gabriel Schurz Bürger zu Mm, eingubändigen.
Dur eine Urkunde vom St. Lukastag (18, Oftober) 1490 erfahren
wir, wer bie Verwalter biefer Etiftung find, Die Urkunde unter:
zeichnen nämlich Johannes Härer ex Heilbronn, Kobannes ding
de Pforzheim, beide Lehrer im ber hl. Geicheift, Georgius Scheblin |
de Yefing, Lehrer in ber Atznei, Johannes Mol de Bradenbeim,
Ghorherr. In dieſem Jahr wollen bie Gmünder bie Schulb heim⸗
zahlen und das Geld bei ihrem Freunde, bem Junker Frichrich Gelbrach,
Bürger zu Bien, hinterlegen. Die Verwalter fhreiben nun, ba
bies bei dem gegenwärtigen Striegeläufen in Öfterreich gefährlich
wäre, jollen fie das Geld an Meifter Mangold, Lehrer in den geift- |
lichen Rechten unb Eborberr zu Tübingen, ſchicken. Ber werde
ihnen dann Quittung awsitellen. Ta bie Bermalter ber Stiftung
lauter Schwaben find, barf man vielleicht annehmen, daß diefelbe
auch vorzugeweiſe für Schwaben beflimmt war, daß vielleicht der
Stifter ein geborener Gmünber war, und ba auch unter bem „ae:
ſtiſten Studenten” ſich Gmünder beſanden.
Es liegen noch von einer weiteren Stiſtung für bie Univerfis
tät Wien, beren Kapital auch in Gmünd angelegt war, Omittungen
vor, Man könnte vielleicht denken, es fei biefelbe Stiftung, aber
es ift dies doch nicht recht wahrſcheinlich. Der Stifter wird auch
Burkart genannt, aber ed fehlt ber Name Krebs, bagegen wird
angeneben, wer bieler Burfhart geweſen ſei. Scbann wird auf
dieſen Quittungen Immer nur ein „Meifter” ald „provisor“ (Ber
walter) aufgeführt. Die erſte iſt datiert vom St. Katbarinentag
(25. November) 1471 und lautet: „Ah Meiſter Ethard von Kor
heim, bie Belt provisor und mir bie Stubenten ber Stift, bie
weiland ber (ihrwürbige Gert Burkart, Lizentiat geiflicher Mechten,
Dechant bes Thums (Dems) zu Paſſau, bem Gott gnädig Tel, ums
und unfern Nachkommen in bie hechwürbige Univerfität unb Schul au
Wien geitiftet bat, befennen . . .. babı und Burgermeißter und Rat
ber Stabt Gmünd . . . bezahlt Haben bie 100 rheinlſchen Gulben
Zins, die fie uns auf ben heutigen Tag ſchuldig gewerben find, ....
und wir fagen fie lo6.. . von biefem Ziele, als Datum biefes
Briefen welfet, und von blefem Jahr und von allen vorangegangenen
Zielen unb Jahren ...“ Übenfo lautet die Quittung, welche auf
Katbarinentag (25. November) 1475 Meifter Hans Dünftet von
Blaubeuren, unb 1479 Meifter Gilg von Calw aueſtellen. Im
Jahre 1480 quittiert Meiſter Niklas Kineppler von Serrenberg
zweimal, an St. Midsaels: (29. September) und an St. Katharinen⸗
I. 119
tag (25. November), über je 25 cheinifhe Gulben Zins; auf ben
erfleren Termin fagt er bie Stabt von dem Ziel loe, welches bas
Datum bes Briefes weile, auf ben leßteren auferbem von biefem
Jahr und allen veraunsgegangenen Zielen und Jahren. Die lebte
vorliegende Quittung Stellt Meiſter Konrab Lindenfels von Galw
auf St Mihelstag (29. September) 1486 über 25 rbeinljcde
Gulden aus für biefes Jahr unb alle rorausgegangenen.
Dafür, daß Studenten aus bem beutigen Württemberg gerne
die Univerfität Wien bezogen, kaun als Beweis auch folgendes
angeführt werben. An Jakebl (25. Juli) 1538 richtet ber Benifigiat
Adam Schrag zu Krembs in Ofterreih ein Schreiben an ben
Gmünber Rat, in welchem er um Auskunft über feine in Gmünd
noch vorhanbenen Berwanbten bittet, ba er biefelben in feinem Tefta:
ment bedenken möchte, ba ihn Gott mit einer anfchnlichen Nahrung
begabt habe, Sein Bater, feine® Handwerks din Leberer zu Norb:
heim bei Heilbronn habe bort eine Wirtſchaft achalten; 3 Schwehtern
besfelben felen in Gmünd verheiratet gemeien. Als er num mit
Bewilligung feines Baters gen Wien auf bie Hochſchule gezogen
fei, Habe Ihm biefer gefagt, er folle feinen Wer über Gminb
nehmen unb bie Verwandten beſuchen. Diefe haben ihn recht
freumblih aufgenommen unb ibn ins Wirtshane geführt. Da er
jetzt in der Lage el, ſich dankbar zu zeigen, wolle er bied tun. —
In ganz befonders nahe Beziehung zu Gmünd trat
Karl V., fofern er bie Stabt perfönlich beſuchte. Grimm in
feiner Geſchichte Gmünds befchreibt diefen Beſuch ausführ
lih nad der Deblerihen Ehronit. Aber wenn man bie
Quellen ſelbſt befragt, findet man verfchtedene Unrichtigteiten
und Ungenauigkeiten. Gleich das Datum des Beſuchs ift bei
Debler-Crimm ganz falich angegeben, indem fie fagen, berjelbe
habe ftattgefunden am 15. Januar 1535, Das Memorialbuch aber
(eine Ergänzung der Ratöprotofolle von 1528—1535) aibt
den 18. Nanuar 1532 an. (ES ift dies ohne Zweifel ein
Schreibfehler, da ber Sonntag Involavit, ber erfte Falten:
fonntag, in bem genannten Jahre auf den 18, Februar fiel)
An diefem Tag, fant es, auf den Sonntag Involavit, ift
Kaifer Carolus V. unfer allergnäbigfter Herr abends um
4 Uhr allbie gu dem unteren Tor mit ungefähr 1000 Verden
eingeritten, und ift ihm ein ehrbarer Rat mit der ganz ehrbaren
Meiſterſchaft aller Zünfte, aller Priefterfhaft und Ordens:
leuten in ihren Drnaten, Reliquien, mit dem hodlöb:
lichen Salrament, Tragung bes Himmels, wie man an
Corporis Christi pflegt zu tun, entgegengegangen bis unter
und vor das untere Tor. Und hat Bernhard Meylin, der:
jeit Bürgermeifter, Ihre Kaiſerl. Majeft. bei Bartholme
Enflins Garten empfangen, eingeladen und der Stadt
Schlüffel überantwortet. Das alles hat Ihre Kaiſerl. Majeft.
zu allergnädiaften Gefallen aufgenommen und die Sclüffel
bem Bürgermeifter wieder zu handen geftellt fagend: Wir
wiffen uns mit ſolchen Schlüffeln mohl zu halten. Und als
Ihre Kaiſerl. Majeft. zu dem Tor wollen einreiten und
das Saframent geſehen, hat ſich Ihre Kaiſerl. Majeft. gegen dem
Eaframent mit großer Reverenz erboten und Ehre bewiefen.
Da haben die Schüler angefangen mit gebogenen Anieen zu
fingen: Cum rex istie advenisti desiderebilis, und iſt alfo Ihre
Kaiſerl. Majeft. eingeritten in Das Auauftinerflofter, darin Ihre
Kaiſerl. Majeſt. Herberg genommen. Da hateinehrbarer Rat mit
I. 120
Priefterfhaft dem hochlöblichen Salrament Geleit gegeben |
bis in unferer lieben rauen Kirche, barin man gefungen
Te deum laudamus, und die Orgel!) geſchlagen mit anderen
Lobgeſangen. Und ift Kaiſerl. Majeft. den Montag danach
hier geblieben. Danach hat man Ihrer Kaiſerl. Majeft. einen
vergoldeten Kopf (== Becher) an Wert bis in bie 60 Gulben
mit einer Dedin (= Dedel) und darin 100 sheinifche Gulden in |
Gold verehrt (Debler-Grimm machen einen, ‚Stodfnopf”daraus),
was alles Ihre Kaiſerl. Majeft. in allen Gnaden angenommen.
Auf denſelbigen Tag hateinehrbarer Ratan Ihre Raiferl, Majeft.
fuppliziert, daß fie mit allen Anlagungen höchlich beſchwert feien,
daß Ihre Kaiſerl. Majeft. folche Beihwernis gnäbigft bedenken
und ihnen Privilegien geben möge, daß fie einen Zoll unter |
ihren Toren nehmen dürfen, nämlich von einem Magen 2 und
von einem Karren 1 Schilling, dazu von den Ihren auf dem
Lande Umgeld. Ihre Kaiſerl. Majeft. Tief antworten, fie
wolle fih darauf erkundigen, und wenn fie Botſchaft auf den
Reichötag verorbnen werbe, follen fie das wieder anzeigen.
Danach am Aftermonten hat man Ihrer Kaiferl, Majeft.
einen Stuhl mit überhängten gemalten Tüchern auf dem
Rathaus im unteren Boben aufmaden laſſen.
Kaiſerl. Majeft. erſchien mit ihren Räten und Trabanten
um 11 Uhr auf dem Rathaus, Da bat man einem ehr:
baren Rat und ber ganzen Gemeinde diefen Eid vorgelejen
Beitrãge zur Geſchichte Gmunds.
römiſchem Kaiſer getreu und gehorſam zu fein, Euer Kaiſerl.
Majelt. Frommen und Beftes zu werben und vor Schaben
zu bewahren, unb alles zu tun, was getreue und gehors
fame lintertanen ihrem rechten Herrn ſchuldig und pflichtia
find zu tun, getreulid und ohne alles Gefährde. Alſo helf
und Gott und alle Heiligen. Danach hat Ihre Kaiſerl.
Majeft. durd ihren Kanzler laffen reden, nachdem wir
(Gmünder) uns dem Abſchied und ausgegangenen Edilt gemäß
und gehorfamlich gehalten, fo verjehe fich deſſen Ihre Kaiſerl.
Majeft. zu uns, wolle das gegen uns in Gnaden erkennen,
und unfer allergnäbigfter Herr und Schirmer fein. Und
ift Ihre Kaiſerl. Majeft. aljo in Gnaben auf Ellwangen und
Dinkelsbühl geritten. — Das Memoriale fügt Dann noch einige
Einzelheiten über den Empfang bei. Man habe von der
Krämerzunft 12 in Harniſch jamt dem Hauptmann unter
das untere Tor verorbnet, ala Ihre Raiferl. Majeſt. eingeritten,
beögleihen 8 von der Schmiedzunft in ihrem Harniſch und
‘ zwar 4 unter St. Leonhards Tor und 4 unter das Rinder:
Ihre
und denſelben geſchworen, mie nachfolgt: Wir Bürger |
meifter, Rat und ganze Gemeinde hulden und ſchwören Euch
allerdurchlauchtigſtem, großmächtigſtem KRürften und Herrn
Carolus, unſerem allergnädigſten und rechten Herren als |
i) Wie aus dieſem Bericht hervorgeht, hatte bie Pfarrkirche
zur Zeit bes kalſerllchen Beſuches jhon eine Orgel. As Orgel
ireter wurde nach bem alten Eidbuch der Meinausrufer benilzt.
Huch einen Orgelmacher gab es in Gmünd, Am 3, Anguſt 1590
mwurbe bem Orgelmacher Milhelm Maurer für eine Reparatur ber
Drael 90 Gulden und nod eine befondere Belobnung von 10 fl,
feinen Geſellen ein Ehrengelb von 5 Gulden nach bem Matöproto:
koll zuerfannt. Der Orgelmacher von engen, ber einmal gebelfen
hat, foll 20 Batzen befommen. Die renonierte Orgel fell durch
bacher Tor, ferner 4 von ben anderen Zünften unter das
Maldfietter Tor, alle in ihrem Hamifh, Des Kaiſers
Trabanten habe man 4 Gulden, den Türhütern 4 Gulden,
5 Schilling, 8 Heller, den Trommelſchlägern und Pfeifen
2 Gulden verehrt. Als man dem Haifer morgens huldigen
mußte, verlündete der Stabtneht mit der Poſaune reitend
ber Gemeinde folgendes: Bürgermeifter, Rat und die Zunft:
meifter laſſen allen ihren Bürgern, Einwohnern und zuge:
hörigen Mannsperfonen, bie zu ihren verftändigen Jahren
gelommen find, gebieten, bei ihren geſchworenen Eiden und ben
Pflihten, womit ein jeder einem ehrbaren Rat vermanbt
ift, dab ihr alle und jeber im befondern morgen um 9 Uhr,
' fo man mit ber großen Glocke läuten wird, von Stund an
| ohne alles Berziehen auf das Rathaus fommen und Ihrer
Kaiſerl. Majeft. unferem allergnädigften Herrn ſchwören und
Huldigung tum ſollt. Welche das veradhten und nit erfcheinen
| würden, den oder diefelbigen will ein ehrbarer Rat um feinen
ben Organiſten Kalpar Müller und Herm Matbias beiben Pre |
bigern probiert, und keln fremder Organiſt deghalb beichidt werden.
Schon vor Maurer begegnet und ein Orgelmachtr in Gmünd, ber
aber wieder fertzeg. Um 28, März 1575 erflärt Chriftofiel Rod
von Schwand in ber Markgrafihait Brandenburg, anjebe Orgel: |
mader zu Speler, ben Pflegern ber vacierenben St. Helenapfrünbe
zu Gmünd, dak er feine Schuld bezahlen werbe, ſobald er fein
Haus in Gmünd verkauft babe. ine befondere Zierde ber Orgel
in ber Gmünder Pfarrkirche if ihr ſchönes Menaiflancenebäuie,
deſſen Berfertiger nicht bekannt if. Ich babe in meinem Aufſatz
„Gmunber Künitler* (Bürtt, Bih. I 1895) bie Vermutung aus:
geiprochen, basielbe fünnte von dem Bildichniser Joh. Michael
Mauer herrühren. Diefe Vermutung erhält vielleicht eine Stiltze
durch ben Wortlaut eines Paſſus im Teftament des Bürgermelſters
Joh. Burkhard Möhnang von Lichtmeß 1672, ber ein gewilies
Kapital „zu eimer ganz neuen Hauptorgel beflimmt, bie im ber
biefigen Pfarrkirche über bie untere Borlirche (Empore) aufein⸗
anber geſetzt werben folle*. Mauchet hatte im Jahre 1670 eine
Tochter der Schwerter bes Vürgermeittere Mößnaug geheiratet,
Ungehorfem an Leib und Gut ftrafen. Darum wife ſich ein
jeder vor Schaden zu hüten,
Wir haben oben geliehen, daß die Stadt Gmünd ſich
bezüglich der Gerichtsbarkeit bejonderer kaiſerlicher Vorrechte
erfreute. Sie hatte aber auch noch aubere Privilegien, z. B.
das Faßzieheramt, die Taferne( Wirtſchafts gerechtigleit in
verſchiedenen Orten ꝛc. Dieſe Privilegien wurden von ben
jeweils regierenden Kaiſern immer wieder beſtätigt und
unter Umftänden auch neue hinzugefügt, fo von Kaiſer Karl V.
durch einen aus Brüffel datierten Erlaf vom 23, November
1548, Mit Rüdfiht darauf, dak Gmünd in den Zeiten
ber religiöfen Reuerung dem fath. Glauben und dem Kaiſer
treu geblieben tft, und namentlih in Hinblid auf das, mas
die Stadt im Jahre 1546 im ſchmallaldiſchen Krieg um
biefer Treue willen erbuldet hat, gemährt ihr der Haifer das
Recht, in den abhängigen Ortichaften ein Umgeld von dem
ausgeſche nkten Wein zu erheben, erhöht die Strafgelder für
begangene Frevel und geftattet außer dem ſchon beftehenden
Urjulamartt noch einen weiteren Jahrmarkt an Kreuzer
Beiträge zur Geſchichte Gmilnbe,
findung abzuhalten. (Diefer wurbe fpäter auf St, Zuctä
Tag verleat). Bald darauf muß der Kaiſer auch die Stadt:
verfaffung umgeftaltet haben. Denn in einem Schreiben
aus Brüfiel vom 11. Juli 1553 fagt er, daß er Dies in ben
legten Jahren durch Kommifläre habe tun laffen, und daß
er es für billig finde, daß den Ratsmitgliedern, welche haupt:
fählich die Geſchafte beſorgen, eine jährlicde Befoldung von
300 fL auägeworfen werde. Doch fheint dieſe Berfafjunge:
änderung bie Gmunder nid;t ganz befriebiat zu haben. Am
21. Auguft 1556 fchreibt der Kaiſer aus Gent in Flandern,
er wolle mit Rüdfiht auf die an ihn gelangten Vorftellungen
die getroffenen Anordnungen in eimigen Punkten wieder
ändern. Die 5 geheimen Räte follen bleibend fein, von den
16 Mitgliedern des Heinen Rats jollen jedes Fahr 4 ab:
gehen, und zwar von ber Bürgerbanf einer, von der ae:
meinen Banf 3, fo daß der Heine Rat in 4 Jahren emeuert
werde. Auf der Bürnerbant follen es 9 Ratäperfonen
fein (die 5 aeheimen und 4 von den 16 andern), auf der
aemeinen Bank 12, Geht einer auf der Bürgerbant ab, jo
ſoll der Rat einen Erfahmann aus der gemeinen Banl oder
aus der gemeinen Bürgerfchaft wählen, Der Rat foll auch
die jährlich abgehenden 4 Mitgliever des Meinen Rats wieder
wählen dürfen. Es waren alfo im ganzen 21 Ratömitglieder;
bie 5 aeheimen werben den 16 Mitalievern des feinen Rats,
und bie 9 Mitaliever der Bürgerbanf den 1% der acmeinen
Bank aegenübergeftellt. Wie es von alters her aemeien jet,
follen aus bem Heinen Rat 3 Stättmeifter gewählt werben,
welche die Einnahmen und Ausgaben zu verwalten haben.
Diefelben follen 1%: fahre im Amt fein; wenn der älteite
ausjcheidet, foll wieder ein neuer gewählt werben. Die
Ratöwahl, welde bei ber eriten Nerjaffungsänderung auf
Lichtmeß angeſetzt werben war, joll, da dieſe Zeit ſich als
unbequem herauägeftellt habe, auf Georgi verlegt werben,
Rat ſchwören.
ausdrüdlich angegeben fei, an men die ausneworfenen 300 fl.
verteilt werben ſollen, fo wolle er dies nadhholen. Jeder der
3 Bürgermeifter — jeder war 4 Monate regierender oder
Amtöbürgermeifter — foll jährlich 60 fl., jeder der 3 Stätt-
meifter 20 fl., „die 2 vom Rat verorbneten Zweier“ (mohl
Die 2, welde zuſammen mit den 3 Bürgermeiftern den ge
heimen Rat bilbeten) aud je 20 fl, und der abaehende
oberite Stättmeifter nad) feinem Abgang für das laufende
getroffenen Ordnung fein Berbleiben haben. !)
) Ein Beweis ber Treue Gmünbs gegen ben Kalſer liegt
auch aus bem Jahre 1536 vor. In den Schriften des Zereins für
Meſchichte bed Bobenfees 1888 veröffentlichte Ruppert einen Ur:
funbenbeitrag zur Geſchlchte der Stadt Überlingen. Da finder ſich
ein Schreiben bes acheimen Rate der Stabt Gmünd an ben Mat
teilt, er babe alaubbaft erfahren, daß etliche Hauptleute Im Smünber
Amt Kriegsoolf annehmen, das fie nach Schaffbaufen ſchicken wollen.
Die Hamptleute haben feinen Mangel an Gelb und geben einem
Bürttemb. Jafrbiiger 1966, Heft 1.
1. 121
Mit der Zeit wurben aber nicht bloß die ausgeſetzten
Befoldungen als ungenügend, fonbern namentlich das als
ein Mifftand empfunden, daß die größere Zahl der Rats:
mitafieber gar nicht befoldet war, während diefelben mit dem
Anwachſen der Geſchäfte den Anfprüchen ihres eigenen Be:
rufs immer weniger nadhfommen konnten und immer mehr
Zeit verfäumen mußten. Daher murde an Kaiſer Ferdinand IL
eine entfprechende Eingabe gemadt, und um die Erhöhung
der Ratsbeſoldung auf 1400 Gulden gebeten. In einem
Antwortichreiben aus Wien vom 17. Auguft 1624 wurde
das Berechtigte der Bitte anerkannt und unter Abzug von
einem Drittel 1050 Gulden als jährliche Bejoldung für die
21 Ratsmitglieder verwilligt. Diefe Summe wurde nun in
folgender Weiſe verteilt:
1. den 3 Bürgermeiftern jedem 150 fl. 450 fl,
2, den beiden Ober: Stättmeiftern jedem 76fl. 152 „
3. den beiden gemeinen Stättmeiftern im
Amt jedem 40 fl. » » . 0,
4. den beiden Zweiern wegen Sie Amts
jedem 20 fl., ebenfo . j 40 „
jedem als Natövertwandten 24 1 8,
5. den übrigen 12 Natöverwandten jedem
Af. ..» — 288 r
auf. 1058 fl.
Wegen der zu viel herausfommenden 8 fl. heißt es,
werde wohl das Wort gelten dürfen: de minimis non eurat
praetor.
Was die Abſtimmung des Rats betrifft, fo hatte bei
Stimmengleichheit der Stadtichreiber den Ausſchlag zu geben.
So heißt es z. B. in der Beftallungsurfunde des Stadt:
fchreibers Molf Fiſcher vom 12. Dftober 1570: „Und wenn
mittlermweil in ihrem Nat nit ein Mehreres, fondern in ber
| Umfrag ein Gleiches wird, und ein ehrbarer Nat mich das
und dann foll auch die Gemeinde dem Bürgermeifter und |
Da in dem Erlaf vom Jahr 1553 nit
heißet, alsdann fol ich dem einen Teil, welches mid bie
gerecht und beifer Meinung (zu) fein bedunkt, zuſtimmen
und damit ein Mehreres machen helfen.”
Tie Zahl der Ratsmitglieder wurbe mit der Zelt auf 18
und im Dabre 1758 auf 12 herabgeſthi. Es Liegt nämlich eine
‘ Eingabe von Bürgermeiſtet unb Rat an den Kaiſer nor, bie fein
Datum trägt, bie aber ohne Zweifel gegen das Ende des 18, Jahr:
hunderte verfaßt fit. In berfelben wird am bie Erlaubnis gebeten,
2 senatores supernumerarlos (überzählige Mäte) aufſtellen zu
bürfen, Tiefe Bitte wird folgendermaßen begründet: m vorigen
Fagp > \ Zeiten babe bas Ratsfollegium aus 18 Perfonen beftanden und jei
Jahr 20 fl. erhalten, Im übrigen foll es bei der früher |
burd den Bereinigungörezeß won 1758 (burch welchen werfdiebene
Knecht 2, 8 ober mehr Kronen auf bie Hand. Da dleſe Knechte
nah Schaffhauſen zu ziehen beſchieden werden, fo ilieht ber
Genünder Rat daraus, daß fie gegen Kalferl. Majeſtät gebraucht
werben möchten, (Fr wolle aber bes Anifers Schaden warnen und
z ‘ fein Frommen fürberm amd fei überzeugt, daß aud die von Über:
von Überlingen vom 12. Juni 1586, im welchem ber eritere mit⸗
fingen biefelbe Geſinnung baben, und ba fie der Landſchaft, bei
Stibten und Gebieten Kaiferliher Maſeſtät näher gelegen ſelen,
babe er es ihmen nicht vorentbalten wollen, bamit bem Kalſer ba-
raus fein Rachtell erwachſe.
16
I. 122
Streitigfeiten zwiſchen Mogiftrat und Bürgerfchaft beigelegt wurben),
auf 12 herabgeſetzt worben, To daß wie vorher im geheimen Kol:
legium bie 3 Bürgermeifter und bie 2 Oberftättmeifter, im Plenum
aber nebit ben 5 Geheimen 3 Unterftättmeiiter, 8 Saffiere und
1 Senator fiten. Der Rat {fl zwar überzeugt, daß biefe, burd
Verminderung der Senatoren getroffene Mbinberung bes Regiments:
zuftands dem Gemeinweſen zum Beften gereiche, da eine farfe An;
zahl ber Menimentabeifiger die Geſchäfte nicht immer beförbere,
fonbern manchmal nur ein Hindernis fei, wenn nicht eine gute
Orbrung unb genaue Geichäftseintellung zugrumde gelegt werbe.
Aber bezüglich Gmunds müfſſe doch darauf hingewieſen werben, daß
fämtlihe Ratemitglieder, vom älteſten Bürgermelſter bis auf ben
jüngften Senator, Nebenämter und Pflegſchaften zu verwalten haben,
und beshalb mit fo vielen Amtögefchäften beladen feien, daß «es
ſchwer fei, wenn ein Senator durch Krankheit ober fonftige Urſachen
für längere Zeit von ber Beforgung feiner Obliegenheiten abge:
halten fei, deffen Stelle auszufüllen. Deswegen fel bie Aufitellung
zweier überzäbliger Senatoren notwenbig. namentlich aud im Hin»
bil darauf, daſt einige Katsmitglicber das BO, Lebensjahr teils
überfchritten, teils nahezu erreicht haben, Diefelben feien zwar jept
noch gelund, aber es fünne dech ber Fall eintreten, daß mehrere
Ratsfellen im furzer Zeit nachtlnander erledigt werben, fo daß
mebrere neue Mitglieber in das Kolleglum aufgenommen ımb wicber
zu höheren Ämtern beförbert werben müßten, bie noch gar Feine
Geichäftsfenniniffe hätten. Dagegen burd Mufftellung zweier über:
zäbliger Senatoren würde ber Vorteil erreicht, daß biefeiben nicht
bfoh bei länger dauernder Verhinderung eines Ratsmitglleve ein-
teeten Fännten, fonbern auch mit ben Geichäften befannt würben,
Diefe überzähligen Senatoren follen aber feinen Gehalt Beziehen,
damit ber Stabtlafie feine neue Laſt erwachſe, die Anwarticait
auf eine Matsflelle bei eintretenber Vakatur jolle ihnen genügen.
Auch daran Fünne man nicht denken, ben Älteren verbienten Mate:
mitgliedern am ihrem ohnedies geringen Gehalt etwas abzuziehen,
wenn fie bienftunfäbig würden, ba fie Ihre ganze Arbeitsfraft dem
Mobl bed Ganzen gewibmet haben. Berbiente Mitglicder entließ
man überhaupt nicht gern aus dem Rat. Go beiftt es im Kateprotofoll
vom 10. Mai 1588 von Paul Golofleiner, ber auch üftere das
Bürgermeifteramt befleibet batte, baß man ibn bed Rats mech nicht
zu erlaffen wife, fonbern wenn fib etwas Wichtiges zutrage, merde
man zu ibm in® Haus jchiden, er möge dann mach feinem Gefallen
in ven Hat geben. — Rad dem alten Eidbuch müffen die Bürger
meifter jhmören, ba fie gleich gerecht fein wollen genen arm unb
reich, daß fie bes Jahres wenigſtens zwei: ober breimal alle Müblen,
ſobann, fo eft fie es für angezeigt halten, mit ben Amtlenten Maß,
Gewicht und (Fllen vifitieren,
[Reh bem Ratsprotefel vom Montag nach Wllerbeiligen
(= 3. Neo. 1522) dürfen bie Ratsmitglieder zweimal im Jahr
auf Koften ber Stabt miteinander effen, anı Neujahr und wenn
man bem Bürgermeifter ſchwöͤrt. Wenn einer verhindert oder krank
it, fe fol man ihm fein Effen und Trinfen ine Haus ſchicen.
Auch die Wichter dürfen zweimal miteinander effen, wenn man vom
Gericht aufficht an Weihnachten und an St. Nafobstag, wenn man
wieber zum Gericht nleberfigt. Die Ktnechte bürfen bie Aufſchnitte
unb was übrig bleibt, verzehren, — Nach dem Protololl vom 2ier
nach Fraubi (= 19. Mai) 1589 befommt ein Ratomitglied für jeden
„geläuteten* Ratetag (gu dem mit ber lade das Keichen ger
geben wird) 1 RM Seller, Wer ohne Urlaub nicht eriheint, be:
fommt nichts,]
Mir baben gejehen, daß die Stadt Gmünd ſich nicht
Beiträge zur Geſchichte Gmünd,
heut, gegenüber laiſerlichen Anordnungen, bie fie nicht als
zweckmaßig anerfennen kann, ihre Bebenten geltend zu machen,
um fo mehr tut fie dies gegenüber bloßen Münfchen, wenn
fie in Nachteil zu fommen glaubt, So fommt es im Fahre
1616 vor, daß 2 Perfonen von laiſerlicher Seite ein Emp:
fehlungsbrief ausgeſtellt wird, damit biefelben in Gmünd
das Nieberlaffungsreht, einen ſog. Freifik erhalten. Cs
wendet fih ein Doctor juris Chriftoph Wagner aus Praa
an die Stadt Gmünd mit der Bitte, ihm zu geftatten, ſich
dort niederzulaflen, um feine Praxis auszuüben, und legt
ein Empfehlungsihreiben nicht blok des Kaiſers Matthias,
fonbern auch feiner Gemahlin, der Railerin Anna, vor. Der
zweite Fall betrifft die Gräfin Gertrub zu Löwenſtein, geborene
Kreiin von Burgmildling und Wilhelmsdorf. Diefelbe hatte
fih von ihrem Gemahl dem Grafen Ludwig zu Löwenftein:
Wertheim getrennt und mit dem Vogt Valentin Bauer auf
Staufened fi verabredet, daf fie einander nad dem Ab:
leben des Grafen Ludwig heiraten wollen. Sie erwirlte
fih einen Empfehlungabrief von Kaifer Matthias und be:
aab fich mit demielben nah Gmünd. Nun verlangte Graf
Ludwig die Auslieferung feiner Ehefrau, und murbe im
dieſem Verlangen unterftügt von deren eigenem Bruber, dem
Freiheren Heinrich Hermann zu Burgmildling und Wilhelms
dorf, fowie von dem Herzog Johann Friedrich von Mürttem:
berg. Allein, der Gmünder Rat teilt dem Kaifer Matthias
mit, er werde es wohl nicht übel aufnehmen, baf von jeiten
Gmünds fowohl dem Dr. Waaner als der Gräfin zu Löwen:
ftein das Aufenthaltäreht aefündigt worden fei, da man
mit beiden ſchlimme Erfahrungen gemadt habe. Die Gräfin
babe fich jeinerzeit auf den Vorgang mit Dr. Wagner und
noch verichiedenen andern beim Kaiſer berufen. Allein Dr.
Wagner fei nur burd den verftorbenen Freiherrn Anton
Fugger den Ältern zu Weißenhorn und Kirchberg herein-
praftiziert worden. Diefem Fugger, fowie nod einigen
wenigen Adelöperfonen habe man auf jederzeitigen Widerruf
und ohne Pröjudiz für andere genen Bezahlung einer be
ftimnten Geldſumme den Beifib geftattel. Nach den letzten
Erfahrungen mwerbe aber folches nicht mehr geſchehen. Bei
ber Gräfin lomme auch nod das Dazu, daß fie nicht ber
kath. Neligion zugehörig fei. Es ſei zu befürchten, daß fie
Umtriebe machen würde, um Anhang zu gewinnen und
eigene Neligionsübung durchzuſetzen. Man habe ihr des-
wegen ſchon länger au verftehen gegeben, fie folle ihre Pen:
nige anderswo verzehren, Auch wäre die Feindſchaft des
Herzogs von Mürttemberg zu befürdten, da fünnte es
Gmünd fo ſchlimm gehen, „daß fein Haar übrig bliebe“.
Diefen Stanbpunft hatte Gmünd ſchon feit längerer Zeit.
Am 26. Oftober 1584 ſchreibt der Hat an Georg Sigmund
von Mijenhofen, der in das Haus, welches Hans Sigmund
von Wollwart zu Fachlenfeld in Gmünd beftgt, ziehen möchte,
er habe ſchon feit längerer Zeit aus verfdiedenen Gründen
beichlofien, feinen Beifiter mehr anzunehmen,
Die Ausübung des Hausrechts und der Polizei überhaupt
ift zunüchſt allerdings Sache des einzelnen Reichsſtands, aber
Beiträge zur Geſchichte Gmünds
doc; haben Kaifer und Reich eine gewiſſe Oberaufficht und
areifen ba und bort ein. So werden Die Obrigfeiten in den ein:
zelnen Gebieten durch ben Reichsabſchied zu Regensburg 1660
daran erinnert, daß fie, wo es noch nicht gefhehen, auf die
Wirte und Gaftgeber ein wachſames Auge haben. Sie follen
von Zeit zu Zeit die Preife von Mein, Bier, Brot, Fleiſch,
Futter ꝛc. regulieren, die Taxe fol auf eine Tafel geſchrieben
und an den Wirtshäufern angefhlagen werden, Die Wirte
follen den Gäften nicht mehr Speifen und Getränfe auf:
drängen, ala biefelben wünjchen, über das Verzehrte ordent⸗
liche, ſpezifizierte Rechnung ftellen, ein richtiges Map führen
und feinen verbächtigen Leuten Unterfchlauf geben.
Wir haben oben von den Privilegien der Stadt Gmünd
geſprochen und geſagt, dieſelben feien von den jeweiligen
Kaifern bei ihrem Negierungsantritt beftätigt worden. Das
icheint urfprünglid mit feinen bejonderen Roften verbunden
aeweien zu fein, wenigſtens liegt in den Urkunden fein Ans
haltöpunft dafür vor. Epäter aber wurde Dies anders.
Es mußte nicht blok eine Tare an die faiferlich: Kanzlei
bezahlt, fondern auch der Sekretär, der die Sache beforgte,
und foger deſſen Diener bejonders honoriert werden. Am
22, Oltober 1620 fchreibt der Nat an Reichshofratsſekretär
Sieber in Wien, es fei in biefen friegeriihen Zeiten ge
fährlih, die Driginalbriefe der Gmündiſchen Privilegien
auswärts zu Ichiden, er möge beahalb dahin wirken, daß
man fi mit beglaubigten Abfchriften begnüge. Ferner habe
die Tare bei ber Thronbefteigung des Kaifers Matthias
nur 18 Golbqulden betragen, und jetzt verlange man das
Doppelte, während doch ber Goldgulden fo hoch aeitiegen
fei, und Gmünd unter württembergiſcher Einguartierung
ſchwer leide. Der Diener des Sekretärs Hieber ift aller:
dings mit feiner Honorarforderung beſcheiden.
er habe gehört, da in Gmünd ſchwarze „Borat“ oder Zeug
gemacht werben und ziemlich billig jeien, Man möchte ihm |
ein joldhes Stück pro honorario geben. In einem zmeiten
Schreiben moniert er, da der Sommer nahe, und er fi)
notwendig um ein Sommertleid bewerben müſſe, man mödte
ihm dod das Tuch ſchicken. Nach der Thronbefteigung
Zeopolds I. erfolgte die Beſtätigung der Privilegien bei
Gelegenheit einer Huldigung, welche berfelbe durch einen
Kommifjär vornehmen lieh. Kür Gmünd wurde als folder
beftimmt der Graf Hugo von Königsegg-Rotenfels, der Frei⸗
tag den 16. April 1660 in Gmünd eintraf. Der Amts—
fättmeifter g0q ihm mit 40 Neitern bis an die Grenze des
reichsftäbtifchen Gebiets entgegen, Bürgermeifter, Nat und
Bürgerfhaft unter 2 fliegenden Fahnen im Gewehr, etwa
600 Mann, erwarteten ihn am Tor, Nachdem ber Bürger:
meifter feinen Willlommgruß geſprochen, begleitete ihn ber
aanze Hat entblößten Hauptes zur goldenen Krone, wo er
fein Abfteigguartier nahm. Am andern Tag murde ber
Hulbigungsalt feierlih vorgenommen unb bem Grafen ein
ſchöner, filberner, vergoldeter Pokal überreicht, ſowie feinen
Begleitern verſchiedene Präfente ausgeteilt, Am Sonntag
wurde in der Pfarrlirche aus Anlaß dieſes Feites ein feier:
Er fchreibt, |
IL. 123
liches Hochamt mit Te deum gehalten. Am Montag murbe
der hohe Gaft wieder durch den Amtsftättmeifter und
40 Reiter zur Grenze geleitet, Noch höher ging es her im
Sahre 1705 bei ber Huldigung für Joſeph J. Es liegt da:
rüber ein ausführlicher Beriht von dem Hatöloniulenten
Melchior Kolb vor. Als Faiferliher Rommifjär fungierte
Chriſtoph Franz Eufebius, Graf von Ariedberg und Traud
burg, Neichderbiruchjeh, der am 28, Yuguft in Gmünd ein
traf. Der Ratslonfulent Joh. Euftahius Jäger mit ben
Stättmeiftern, Steuerfhreiben, Amtsvögten ſamt einer
ziemlich ftarfen Slompagnie wohl berittener Stubenten,
Pürger und Pürgeröföhne ritten ihm bis über Mögglingen
hinaus entgegen. Der Maaiftrat hatte Üh am Rinderbacher
Tor aufgeftellt, wo der Ratslonſulent Meldior Kolb eine
Anfprache hielt, in welcher er fagte, daß Gmünd ſich be
müht habe, den Vertreter des Kaiſers fo würdig als ınög-
lid zu empfangen. Wenn vielleicht noch das eine und ans
dere zu wünſchen wäre, jo möge er ed den immer noch ob:
ſchwebenden Kriegsdrangſalen und inneren Unruhen zugute
halten. Ein Teil der Bürgerichaft hatte fih nämlich gegen
den Rat empört und ein Ausſchuß der Ungufriedenen war
in Mänteln — es waren ihnen die Gewehre abgenommen
worden — dem Kommiſſär bis zur Pfennigmühle entaegen:
gegangen und hatte ihm eine Denkichrift übergeben. Die
dem Nat mwohlgefinnten Bürger ſtanden unter dem Gewehr
zu beiden Seiten der Rinderbachergaſſe. Die Kompagnie
ber Ledigen gab nah der Rede Kolbs eine Gewehrſalve
ab und auf den Türmen bonnerten die Geſchütze. Hierauf
begleitete der Nat und die Bürgerichaft den Kommiſſär zur
goldenen Krone, die Unzufriedenen in ihren Mänteln „ganz
wunderlich“, die Wohlgefinnten unter ihren Offizieren in
quter Ordnung. Nachdem er in das „ſchön tapegierte Über:
zimmer‘ binaufgeführt vorden war, begab ſich die Bürger
haft nad Haufe. Am andern Tag wurde der Huldigungs:
alt vorgenommen, aber nicht auf dem Rathaus, weil dort
Dr. Friederici — der Anwalt der Unzufriedenen — im
Arreft und nichts aufgeräumt fei, ſondern in einem großen
Zimmer der gold. Krone, welches gleichfalls beſtmöglich ta
peziert und mit einigen von dem Watölonfulenten Jäger
„deutſch und lateiniſch verfahten Garminibus” behängt war.
In diefem Zimmer leiftete zuerft der Magiftrat den Eid ber
Treue, dann nahm der Kommiſſär unter einem vor biefem
Zimmer errichteten Baldadjin den Schwur der vor dem Gaſt⸗
haus verfammelten Bürgerfhaft entgegen, welche nah ge:
leiftetem Schwur dreimal rief: Vivat Josephus! Hierauf prä:
jentierte der Stabtjchreiber dem Kommiſſär einen filbernen,
vergoldeten Vokal famt 50 Speziespufaten „in einem far:
beren Sädlein” mit einem kurzen Sermon. Auch die Herrn
in feinem Gefolge wurben beſchenkt, und zwar 4 Beamte
mit je 10 Talern, einer mit 6, einer mit B, der Stallmeifter
mit 8, der Aammerbiener mit 2, 8 Zalaien, 2 Autſcher,
1 Borreiter, 2 Reitinechte, 1 Anecht, 1 Koch je mit 1 Taler.
Das Mittanmahl wurde an 2 großen Tafeln eingenommen.
Es beteiligten fih an demfelben der Kommiſſär mit feinen
I. 1%
Beamten, Sowie die Ratsmitglieder und die ftäbtifhen Ber
amten. Auch eine Tafelmufit, „fo gut man felbige hatte
sufammenbringen können“, fpielte. So oft eine Gefundheit
getrunfen wurde, wurden 12 Schüffe abgegeben. Am
30. Auguft verlieh der Kommiflär die Etadt in ähnlicher
Meife geleitet, wie er abgeholt worden war. Der Magiftrat
begab fih nah der Rudlehr vom Geleite auf die Gret,
wo man beichlok, mittags 12 Uhr in ber Arone zufammen:
zukommen und „was an Fleiſch, Geflügel, Wildbret und
Mein noch vorhanden, in Freuden zu verzehren“, ferner
jedem Bürger 12 Kreuzer für Wein und Brot zu verwilligen,
um es in den Rirtshäufern zu verbraudhen. Da Joſeph I.
nur 6 Jahre regierte, fo ſah man bei ber Thronbefteiaung
Karls VI. von einer Huldigung wohl ab, Menigftens liegt
nichts darüber vor.
Nachdem man fo einmal um die Koften diefer Sade
herumgelommen mar, fcheint man fih beim Regierungs:
antritt des folgenden Raifers Karl des VII. die Frage über:
lent zu haben, ob es nicht möglich wäre, die Huldigungslaft
abzulöfen. Wenigftens fchreibt ber Gmünder Nat am
19, September 1742 an den faiferlihen Geheimrat Graf
zu Zeyl-Wurzach, er werde fih erinnern, daß Gmünd mit
noch mehreren Reichöftädten auf dem letzten Kreistag im
Ulm ihn gebeten habe, hödften Orts eine Diäpens von ber
Huldigung auszumirken, und dafür 3000 Gulden angeboten
habe. Da er nun gefagt habe, has werde au wenig fein,
fo wolle Gmünd das Äußerſte tun, und nod 1000 fl. dazu
fügen. Mehr könne es nicht bieten. Boriged Jahr habe
man bei dem Durchmarſch der frangöfifchen Truppen durch
das Memstal nadı Donaumörth ftarfe Einquartieruna gehabt,
die Areiäfteuern werden auch immer arößer, namentlich aber
babe Gmünd fo viele Zinfen für die von den frommen
Stiftungen entlehnten Rapitalien zu bezahlen, Das Gmünder
Angebot wird dann aud angenommen. Der Wegfall der
Huldigung ſcheint aber auch die Urſache au fein, daß man
es unterließ, um die Beflätigung der Privilegien nachzu—
fuchen. Daher wollte der Taiferlihe Fisfal unter Franz I.
Gmünb derfelben für verluftig erllären. Gmünd aber re
monftrierte; wenn geſagt werde, die Lehensbriefe feien nicht
erneuert morben, jo fei zu bemerlen, daß bloß das Kap:
zieheramt ein Lehen fei, nicht aber auch das Schuliheißen:
amt und der Blutbann, Sodann ſei es doch unbillia, den
jegigen Rat für etwaige Berfehlungen feiner Vorgänger
verantwortlich zu machen. Dur kaiſerliche Gnade mwurbe
die Stabt zwar im Beſitz ihrer Privilegien gelaffen, aber
Sehens: ober Laudemial⸗ Gelder im Betrag von 3000 Gulden
verlangt und dann auf 2500 fl. herabgeſetzt. Ohne Zweifel
war diefer Gefihtspunft, daß für die Privilegien bezahlt
werden müſſe, fchon bei der Hulbiqungsbispens von 1742
mafgebend geweſen. Kür die Diäpens von der Lolalhul⸗
digung wurde biedmal ertra 1000 fl. angefeht, und bie
Summe hernach auf 400 fl, ermäßigt. Als Kaifer Joſeph IL
1765 den Thron beftiegen hatte, wandte fih die Stadt
Gmünd am 7. Januar 1766 an den Reichshofratsagenten
Belträge zur Geſchlchte Gmünbe,
Braun in Wien mit der Bitte, ihr Geſuch um Befreiung
von ber Lofalhulbigung zu befürworten. Es ſcheint, daß
damals zu befürdten war, diefe Bergünftigung müſſe durch
Stellung von Rekruten erfauft werben. Denn ber Rat
ſchreibt, Braun möge doch dahin wirken, daß bie Diäpens
mit barem Geld bezahlt werden fünne, Die Stadt Gmünd
fei mit ihrem Gebiet beinahe auf allen Seiten von würt:
tembergifhen Landen umfchloflen, aus melden fein einziger
Mann angemworben werben lönne, ohne daß man fih ber
Gefahr ſchwerer Bebrüdung ausſetze. Die menigen Söhne
von Gmünder Bürgern und Landeduntertanen, welche eine
Luft zum Soldatenftand und die Fähigkeit zum Militärbienft
haben, werden durd die nad Gmünd verlegte kaiſerliche
Werbung engagiert, melde Gmünd bei allen Gelegenheiten
mit folhem Eifer unterftüte, daß ben faiferlihen Dienjten
nicht wohl ein bier auäfındig zu machender Mann entgehen
fünne. Man habe gehört, daß verfchiebene Städte mit dem:
felben Betrag angelegt worben feien, mie lehtesmal. Da
die Summe bei Gmünd unter Franz I, 400 fl, betragen
habe, fo hofft der Nat auch diesmal wieder fo megzulommen.
Bei den fortwährenden Ariegen habe Gmünd alle Nahre
über 40000 fl. zur Beftreitung der Kreisumlagen und zur
Unterhaltung feines NRontingents verwenden müflen, mas
nicht anders möglich geweſen fei, als durd Aufnahme ver:
zinslicher Kapitalien. Auch haben die württembergifhen
Truppen bei ihrem Nidmarich aus Böhmen, als fie über
' das Gmünber Gebiet in ihr Sand zogen, der Stabt ſchier
den Garaus gemacht“. ferner feien bie Umftänbe „Durch
den einbringenden Serfall ber hiefigen Handlung als ber
einzigen Duelle der Aufrechterhaltung der Stadt“ fehr ver
ihlimmert worden. Braun bringt es dahin, daß die Summe
auf 500 FI, feftgefeßt wird, worauf der Nat gerne eingeht.
Die Lehenögelber find natürlich darunter nicht beariffen.
Braun wird bevollmädtigt an Stelle der Stabt Gmünd
den Huldigungs- und Lehenseid abzulegen. Zu biefen
500 fl, kommen dann noch „die unumaänglich nötigen Dou-
ceurs”, welche Braun fpezifiziert, fo dem geheimen Hefe:
rendar v. 2eycam, melden man öfters nötig gehabt habe,
150 fl., dem erpedierenden Selretär 50 fl., dem Türhfiter
25 fl, dem Kanzliſten 8 fl. 20 Kreuzer, dem Schreiber des
Türhütere 4 fl. 10 fr, dem Heizer 2 fL 16 fr, zufammen
739 fl. 46 fr. Braun mußte natürlich auch noch befonbers
belohnt werben.
Intereffant aus der Regierungszeit von Kaiſer Franz
ift auch die Denffchriit, mit welcher er fih beim Ausbruch
des Tjährigen Hrieges wie an die übrigen Reichsſtände, fo
auh an Gmünd wendet, um die preußiſchen Merbungen zu
verhindern. Es jei allgemein befannt, heißt es da, daß der
König von Preußen mit 60000 Mann in die Aurfächfifchen
Sande eingefallen fei, daf er die Feſtungswerke zu Mitten:
bera habe fchleifen laſſen, daß er die Reſidenzſtadt Drespen
eingenommen, bas dortige Schloß, obwohl die Königin
(ber Kurfürſt von Sachſen zugleih König von Polen)
mit einigen Prinzen und Prinzeffinnen ſich darin befunden,
Beiträge zur Geſchlchte Gmünbs,
mit Wachen befeßt, das geheime Ratsfollegium außer Ati:
vität geſetzt und jelbft eine Kommiſſion zur Bermaltung des
Landes aufgeftellt habe, daß er in die Königl. Kabinetts-
kanzlei eingedrungen fei und die geheimften Schriften durch⸗
foricht habe, Auch habe er die Untertanen mit fo uner:
fhwinglichen Lieferungen belegt, daß fie ihres Brotes und
Samenlornd für das kommende Jahr, ſowie des Zugviehs
verluftig geworben feien, fo daß eine Hungersnot zu er:
warten fei. Ganz befonders habe es den Kaiſer befremdet,
daf der König von Preußen mitten in ber Berheerung fo
vieler der Augsburger Konfeſſion zugetaner Länder ſich als
Beſchutzer diefer Konfeffion und als Erhalter der Freiheit
der Stände gerühmt babe. Die Neihaftände werden doch
überzeugt fein, daf ber Kaifer als gemeinfamer Bater bes
Reichs beide Neligionsteile auf der Grundlage des Weſt—
fäliihen Friedens in gleicher Weiſe behandle und jeden
Stand in feinen Rechten jhüge. Er hoffe, daß die Stände
feine Erklärung mit Zutrauen erwibern, fih an das Über:
haupt des Reiches anschließen unb alles tum werben, mas
bie Geſetze des Reichs und bie Freiheit des deutſchen Vater:
lands zur Nettung der Bergemaltigten und zu ihrer eigenen
Sicherheit verlangen.
Bon Kaiſer Franz II. liegt ein Erlaf vor, der uns von
deſſen Tätigkeit auf poſtaliſchem Gebiet Kunde gibt. Seit
mehreren Jahren, heißt es in demfelben, habe man auf die
gute Einrichtung der fahrenden und reitenden Poften zum
Vorteil und zur Gemächlichkeit der Reiſenden fowohl als
des Briefmechfeld das Augenmerk gerichtet, deähalb die zu
langen Streden mit Mittelftationen unterlegt, und auf allen
Hauptſtraßen den täglichen Poftenlauf eingeführt. Da aber
durch diefe dem Publikum jo nüslichen Anftalten, die man
noch durch verſchiedene andere Vorkehrungen, vorzüglih in
Rückſicht auf Geloverfendungen, zu erweitern im Begriff
ftehe, dem Ararium bereits bebeutende neue Auslagen zuge:
mwachien find und noch zuwachſen werben, fo habe ber Raifer
bei dem Briefporto eine im Vergleich mit andern Ländern
fehr mäßige Erhöhung für billig befunden. Die Briefe und
Valete werden in 2 Maſſen eingeteilt. Die erfte Klaſſe,
ausländiihe Briefe, umfaßt die in fremde Staaten, in das
römifche Neid, in die welſchen Staaten und in das Groß⸗
bherzogtum Toskana beftimmten ober dorther fommenben, die
zweite, inländifche Briefe, foldhe, welde aus den böhmischen,
öfterreihifchen, galiziſchen, ungarischen und fiebenbirgifchen
Erblanben, aus Tirol und den öfterreihiichen Vorlanden
lommen ober in jelbige gefendet werben. Die Tare richtet |
fih nah dem Gewicht, Ein Brief der erften Klaſſe, der
Ye Lot wiegt, foftet 12 SKreuger, ein Palet mit 5 Pfund
13 fl. 20 fe, ein Brief der zweiten Klaffe mit jr Lot
6 Kreuzer, ein Paket mit 5 Pfund 6 fl. 56 Ir, Es liegt
noch ein Poftihein aus Gmünd von 1797 vor, ber lautet:
1. 135
Ein Brief Mer de Fichtel à Wien, '/s freo, gehörig ift dato
bei hieſiger Expedition zur Beftellung übergeben und darüber
biefer ein Vierteljahr gültige Schein erteilt worden. Schwä—
biſch Gmünd am 6, Auguſt 1797 Kaiferl, Reichs Roft-Erpe:
dition allda,. von Stahl, Der Adreflat ift einer der poli-
tiſchen Agenten, deren die Stabt in den legten Jahren ihrer
Selbftändigkeit einige nacheinander in Wien hatte. Diefelben
hatten die Aufgabe, gegen ein gewiſſes jährliches Honorar
bie Stadt über die politifchen Vorgänge auf dem Laufenden
zu erhalten. Der lebte derfelben war Freiherr von Nöth:
lein, von dem noch eine Rechnung vorliegt, die folgenden
Wortlaut hat: Berechnung des von der laiſerl. und freien
Reichsſtadt Gmünd in Schwaben wegen Bejorgung der
politifchen Angelegenheiten zugefiherten jährlichen Honorarii,
deren Gebühren und Auslagen vom I" Dezember 1800 bis
zum 2öten Dezember 1801:
Gebühren für 38 verfaßte Berichte
Poſtporto diejer Berichte ‚17 8
Roftporto der erhaltenen Schreiben . 3 36
Für Kopialien und Schreibmaterialien 6 56
Für das jährliche Honorarium . . 100 —
185 fl. 20 fr.
Der Hauptgegenftand diefer Rorreipondenz war natürlich
die frage, ob die Selbftändigfeit der Stabt Gmünd erhalten
bleibe, Ginen quten Einblid in die Gebanten, melde da:
mals den Rat bewegten, gibt una eine Denkſchrift an Herrn
von Röthlein vom 3, März 1801. Der Rat fragt an, ob
wohl die Reihäverfaffung in ihren Grundlagen belaffen, fo:
mit auch die Einteilung der Reihsftände in 3 Reichstollegien
fortan beftehen werde. Aus ber geographifchen Lage der
Stadt alaubt er Gründe ableiten zu können, welde für die
Erhaltung ihrer Selbftänbigleit ſprechen, melde die ganze
aus beiläufig 1000 Familien beftehende Bürgerſchaft wümſche.
Sollte diejelbe aber wider Erwarten nicht erhalten werben
fönnen, fo wünſcht ber Nat ungelränkte Beibehaltung der
Religion, Befegung der Magiftrats- und Gerichtöftellen, auch
fonftiger Stabtämter mit eingeborenen Bürgern durch ben
Magiftrat ſelbſt, Ernennung zu den geiftlihen Stellen im
Kollegiatftift, Zandpfarreien und andern Benefigien durd)
den ftäbtifchen Magiftret, billige Beftimmung der magi-
ftratifchen Gerechtſame, betreffend die Juſtizpflege, innere
Polizei und die hierauf bezügliche Gefepgebung, Beibehaltung
der bisherigen Ortöftatuten und Gewohnheiten, infomweit
folde mit den veränderten Umjtänden vereinbar find, bie
Verwaltung der Stabteinfünfte, die Verwendung der Stif:
tungen nah dem Stiftungsgwed unter magiftratifcher Auf:
fit, billige Behandlung in der Befteuerung, Befreiung von
Jagd: und fonftigen ungewöhnlichen Frohnbienften.
WE 5
— — —
1. 126
Beiträge zur Geſchichte Gmünde.
U. Zur Gefhihte der Veihsfladt Schwäbiſch Gmünd während des 3Ojährigen Strieges is in den
franzöſiſchen Kriegen am Ende des 17. Jahrhunderts.
Daß der jährige Arien viel Unheil über Gmünd
brachte, dafür haben wir Beweiſe genug. Unter den ftädtifchen
Urkunden finden fid) auch einige Auszüge aus der Reichs-⸗
ftadt Gmünd „Annalibus“, in welchen es vom Jahre 1619
beißt, das ganze württembergiiche Nriegäheer fei 3 Wochen
lang in und um die Stadt Gmünd gelegen, und am 6. Sep:
tember fein 8 Fahnen desfelben mit brennenden Lunten
durch die Stadt gezogen. Die MWürttemberger feien auch
allenthalben bei den Gmündifchen Untertanen einguartiert,
Tag und Nacht fei alles feindlic angegriffen, weggenommen
umd jerftört worden. Nicht einmal den hl. Orten und Bottes:
bäufern fei Gnade bewiefen und die erhöhten Kreuze in der
Stadt mit Kugeln durchſchoſſen worden, Als dies Wigando
von Litzelburg verwiefen worden, habe er zur Antwort ge:
geben, er fei jegt auf der Feinde Grund und Boden. Auch
der Salvator fei von Soldaten, die unter dem Kapitän
Johann Chriſtian in Großdeinbach einquartiert waren, aus
geplündert worden.
Aus den Jahren 1622 und 1623 liegen verſchiedene
Quittungen vor über große Summen, welche Gmünd an die
Kaffe des ſchwäb. Kreiſes nach Ulm bezahlen mußte, jo
vom 12. Auguft 1622 eine folhe über 6512 fl., vom 12, Sep
tember über 4928 fl, vom 12, Dezember über 7040 fl, |
vom 17. Februar 1623 über 5280 fl, vom 7. Juli über |
1760 fL') Im Jahre 1631 verlangt der Dberft Adam |
Philipp Graf zu Kronberg von Gmünd 530 Neichstaler,
) Wenn man fragt, woher bie Stadt Ihr Geld befam, fo iſt
zu antworten, daß ſie ſich meiſt zunüchſt am bie eigenen Bürger
wandte, dann an wohlhabendere Untertanen, So verihreibt fie am
12. Huguft 1555 einem Hans Lang von Straßdorſ 12 Gulden
Zins, am 28, Oftober 1558 nimmt fie von Hans Maler aus dem⸗
felßen Ort 600 Gulden auf. Weiter wendet ſich bie Stabt am bie |
eigenen Slöfter, fo zablt fie an Simon und Yubä 1507 an bas
Predigerffoiter 36 rbeinifche Gulden Zins, am Anbreastag 1606
nimmt fie von ben Auguſtinern unter ihrem Prior Blaſius Burg:
necht 150 fl. auf, am Äronleihnamstag 1675 unter dem Prior
Wolfgang Schubert von demſelben Kloſter 400 fl., ferner an fremde
selöfter, jo zahlt fie am Maria Magdalenätag 1558 dem Abt Lud⸗
wig vom Wbelberg BO fl. Zins, enblih an reiche Privarlente und
namentlih Wbelige in ber Nähe und ferne, jo nimmt jie am
%. Auguſt 1585 von ber Frau von Freiberg zu Kißlegg 500 fl,
auf, am 25. November 1596 von Friedrich Sturmſeder von Oppen«
weiler, wohnhaft zu Badnang, 2000 fl., am 19. Märy 1600 von
der Witwe Margarete von Die, geborene Nederin, 1500 fl., am
Nikolaustag 1638 von Seneral Frlebrih vom Holy zu Alfborf 3000
Reichötaler, auch an auswärtige Stiftungen, fo quittiert am Frei—
tag nach Dreifönig 1488 Konrad Krich, Kaplan an ber St. Enbres:
fapelle im Spital zu Ulm für 20 rheiniſche Gulden Zins, welche
ber Gmünder Rat bezahlt hat, und am Donnerstag vor St, Martins:
tag 1492 Jürg Befferer ber Ültere und Martin Schlegel als Pfleger,
Hans KAugelin ale Hofmeifter bes Spitals zu Ulm für bie Endree
fapelle über benfelben Zins aus 500 fl. Hauptyut.
welche er feinem Nittmeifter Florian von Berlo vor 2 Jahren
für die zweiwöcentliche Verpflegung feiner halben Kompagnie
gegeben habe, al er zu Gmünd im Duartier lag. welche
Summe Gmünd zu bezahlen habe: — Die Not der Zeit
und das fehlen des Geldes fpricht ſich audh darin aus, daß
im Jahre 1622 der Kurswert verfchiedener Münzforten er
höht wurde, fo der des Guldens um 15 Areuzger. Während
der Gulden bis dahin 60 Kreuzer negolten hatte, galt er
jebt 45. (Schon früher war übrigens ein großer Mangel
an Reichsmünze eingetreten. Am 4 Februar 1585 fündigt
der Nat dem Biſchof von Augsburg ein Anlehen von 3000 fl.,
weil der Biſchof feinen Zins in Neihsmünze verlangt, der
Rat aber jagt, daß es faft unmöglich jei, ſolche zu befommen.)
Bürgermeiiter Jchlin und andere Mitglieder des Nats ſcheinen
die Steigerung des Müngkurfes in eigennüßiger Weiſe für
ſich ausgenützt zu haben. Es liegen verfhiedene Klagen dar:
über vor, daf fie den Beſchluß, welder auf dem ſchwäbiſchen
Kreistag zu Ulm bezüglich des Munzweſens gefaßt worden
fei, längere Zeit geheim gehalten, Geld zum alten Kurs
ausgeliehen und die Bezahlung nah dem neuen verlangt
haben. So habe z. B. der deutſche Schulmeifter Johann
Kreß 10 Neichätaler entlehnt, und fpäter habe man von ihm
fo viel gefordert, ald wenn er 66 Neihötaler und 1 Gulden
entlehnt hätte, —
Am 17, Januar 1627 fchreibt der Hauptmann Hans
Bauch von Lauingen aus an den Gmünder Nat, daß er
troß dem Befehl des Generallommifjärs de Tracy von
Gmünd immer noch feine Lieferung erhalten haben. Es feien
ihm aus Mangel an Fourage ſchon etliche Pferde darauf:
gegangen. Er wolle die Gmünder nochmals gütlich auf-
fordern, ihrer Schuldigleit nachzulommen, fonft werden fie
Übles befahren.
Am 11. Oltober 1628 wendet fi Ulm im Namen
der freien Reichsſtädte des ſchwäbiſchen Kreiſes an den Kurs
| fürften von Bayern, daf fie durch die Heere des Kaiſers
und des fath. Bundes nunmehr, fhon 9 Monate lang fort:
während mit Cingwartierungen und Nontributionen belegt,
durch die ftarlen Eraftionen, öffentlich verübten Pladereien,
Raub, gefperrten und verhinderten Nommerzien und Gewerbe,
durch die vielfältigen von der Soldatesfa verübten nfor
lentien und Erorbitantien in die äuferfte Bedrängnis ge
fommen feien. Die Eriparnifie ſeien aufaezehrt, man finde
auch feinen Kredit mehr, um Anlehen aufnehmen zu fönnen.
Der Graf Colaldo, der im Auftrag des Kaiſers im ſchwä⸗
bifchen Kreis erſchienen ſei, habe allerdings einige Er:
leihterung gebracht, aber das habe nicht viel geholfen. Der
Kurfürſt möge fih deshalb für fie beim Kaiſer verwenden.
Bald darauf ſchidte Ulm eine eigene Gefandtihaft, den
Dr. Matthäus lauf an der Spite, ab, um perfönlich für
die Neihöftädte des ſchwäbiſchen Kreiſes einzutreten. Der:
felbe ſchreibt am 29. Oltober des genannten Jahres yon
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Beiträge zur Geſchichte Gmündé.
I. 127
Schweinfurt aus, da General Collaldo noch nicht ange | Religion belaffen werben, Die Summe der Ausgaben bis
fommen ſei, babe er zueıft mit dem Oberft von Oſſa und
dem Dberlommifiar von Wolfſtein verhandelt, Diefe haben
dann nad ber Ankunft Collaldos feine Bitte bei legterem
unterftüßt, fo daß berfelbe veriprochen habe, noch weitere 60
Kompagnien aus dem ſchwäbiſchen Kreis herauszuziehen.
In den jahren 1630 und 1681 erhielt Gmünd Schukbriefe
von Tilly, die von ihm eigenhändig unterfchrieben und mit
feinem Siegel verfehen find. Der erfte ift vom 3, Aug. 1630 |
| tommenden Jahres alle 10 Tage 650 Reichetaler zu be
aus Regensburg, der zweite vom 4. Dezember 1631 aus
Rhott datiert. Die Überfchrift lautet: Wir Johannes Graf
Tferclaus von Tilly, Freiherr von Marbeik, Herr zu Balaftre,
Montigni und Breitened, der Römiſchen Kaiſerlichen Majeftät
und ber Churfürftlihen Durchlauchtigkeit in Bayern General:
leutnant.
Die Jahre 1632—34 waren für Gmünd ſehr hatt.
Am 21. April 1632 ſchickt der Rat eine Deputation an den |
ſchwediſchen Oberſten Chriſtian Martin von Degenfeld, ber
beauftragt war, ein Regiment von 8 Hompagnien zu er
richten, und zu dieſem Zwed von der ſchwäbiſchen Ritter-
ſchaft, ſowie den beiden Reichsſtadten Eßlingen und Gmünd
27000 Reichötaler zuſammen zu bringen. Der Rat erteilt
feinen Bevollmädtigten bie Anftrultion, fie follen dem
Oberften vorftellen, wieviel die Stadt ſchon ausgeftanden
habe und wie fie in bie äußerſte Armut geftürzt fei, fo daß
nur wenig bar Geld mehr vorhanden fei; fie follen ihn deshalb
mit einer leiblihen Summe abzufinden fuchen. Ferner bitte
Kat, Geiftlichfeit und Bürgerfchaft, fie bei dem Exereitio
der Ffatholifchen Religion zu belafien, und fie mit Plünde:
rung, Brandihagung, Preſſuren und Drangfalen zu ver
fhonen. In diefem Sinne follen die Gejandten verfuchen
mit dem Überften einen Atford abzufchließen. Am 13, Mai
läßt der Nat der verfammelten Bürgerfchaft eine Belannt-
madung vorlefen, worin er jagt, er habe mit hochbekümmertem
Herzen vernommen, daß fich etliche von ber Bürgerſchaft,
Manns: und Weibäperfonen, bei Tag und Nacht, auf
offenem Markt, wie auch ſonſt in der Stadt mit [handlichen
Reden und Liedern gegen bie Hönigl. Majeftät in Schweden,
gegen ben anwefenden Oberften und beffen Offiziere ausge:
lafien habe. Der Oberft babe ſich darüber beflagt und zur
Sicherung feiner Perſon die Entwaflnung der Bürger
ſchaft verlangt. Sie folle fih an andern Orten ein
Beiſpiel nehmen und denfen, wie es Augsburg, Dintelör
bühl und erft in diefen Tagen Ellwangen gegangen fei.
Wenn man fi der Entwaffnung widerſetze, werben unver:
züglih etliche Rompagnien in die Stabt einquartiert. Die
Bürger follen aljo ihre Waffen auf der Gräth abliefern.
Am 19. Mai wird jodann mit dem Oberſt von Degenfeld
ein Bertrag abgeihloffen bes Inhalts, daß Gmünd 2000
Reichötaler bar und die gleiche Summe binnen Monatsfrift,
fodann in 2 weiteren Monaten 9000 fl. bezahle. Dafür
ſoll die Stabt mur den Stab und eine Hompagnie zu unter
halten haben, mit aller weiteren Einguartierung, Raub und
Plünderung verfhont und bei bem Exereitio der katholifchen
zum 30. Juli belief ſich auf 47450 fl. 24 fr., darunter „für
des Herrn Oberften Tafel und Kuchel“ vom 22, April bis
30. Juli 2386 fl, 7 fe.) Unter dem 10, Oftober weit
ber Seneralftatihalter und Oberlommandant im ſchwäbiſchen
Kreis Georg Friedrid, Graf von Hohenlohe und Herr zu
Sangenburg von Augsburg aus dem Oberſt von Degenjeld
für fein Reiterregiment als Quartier die Orte Schwab. Gmünd,
Aalen und Kapfenburg an. Gmünd hat bis 1. Januar
zahlen, weshalb der Nat eine Ertraorbinari doppelte Steuer
anordnet. Am 14. Auguft 1633 richtet der Hat ein Schreiben
an den Oberften, aus welchem hervorgeht, daß leßterer fein
Augenmerk auf die Möfter der Stadt Gmünd gerichtet haben
muß. Er erinnert an ben gefchlofenen Allord und bittet
um Gottes Barmherzigkeit willen den Hlöftern ihre wenigen
Einkünfte zu laffen, die fie zum Unterhalt ihrer Angehörigen
notwendig brauchen. Aber ſchon drei Tage darauf fhreibt
der Degenfelbihe Vogt aus Dürnau im Wuftrag feines
Herm, man möchte ihm mitteilen, wie viele Geiftliche ſich
noch in jedem Hlofter befinden und wie viele Leute darin
fonft noch unterhalten werden müfjen. Bei diefer Belegen
heit erfahren wir, daß am 30. Auguſt 1633 ih im Augu⸗
jtinerflofter befand der P. Prior mit 2 Aomventprieftern,
1 Rod und 2 Jungen, bei den Dominilanern ber P, Prior
mit 5 Patres, 2 Brüder, 1 Organift und 8 Knaben, bei
den Barfükern der P, Guardian und 3 Priefter, 2 Prüber
und 2 Knaben, im Frauenkloſter Gotteszell 22 Konvent:
frauen, 14 Dienftboten, der P. Beichtvater und 1 Diener,
ein H. Doctor med,, 1 Balbier, und noch viele Zaglöhner,
Dazu find nod 8 Pfarrer auf dem Land vom Klofter ein-
gefest. An demfelben Tage, ald das Schreiben vom Degen:
feldihen Vogt einlief, wandte fid) der Nat an den feld:
marſchall Horn und teilte ihm aus höchſt betrübtem Gemüte
mit, daß der Dberft und fein Regiment nunmehr ihren
Unterhalt von den Einkünften der Hlöfter Gmiünds haben
wolle. Die Stadt, bie Hlöfter und die Beiftlichen, die, Das
wife Gott im Himmel, ihren eigenen Lebensunterhalt nicht
haben, fondern fi mit Almofen behelfen müfjen, hätten doch
nie die Treue gegen Schmweben verlegt. Der Feldmarſchall möge
darauf hinwirken, dab der Oberft mit feiner Prätenfion an-
ders wohin verwiefen werde. Andernfalls würde Gmünd
aud; die monatlihe Kontribution nicht mehr zahlen, und es
würde auch dem ganzen ſchwäbiſchen Kreiſe, deſſen inforporierteö
Glied bie Stadt fei, zum höchſten Präjudiz gereichen. Gleich:
zeitig wurde eine Deputation nah Donauwörth geſchidt,
1) Es Tiegt auch ein Berzeichnis vor, „was uns ungefähr
aufgegangen wegen bes Herrn Öberfien von Degenfeld und feiner
Zeutenants und benen, welcht alldie aeweſen,“ aus weldem wir
einige Poſten anführen wollen: 6 @imer, 135 Mai Wein, 2 Fimer,
81 Maß Bier, 23 Zentmer Kalbfleiſch, 2 Rentner Lammfleiih,
1000 Fier, 1 Ztr. Schmalz, Weinbeer und allerlei Spegereien zum
Konfelt, als Auder, Mandeln, Zwiebeln, allerlei Fiſche, als Grunbeln,
Barben, Krebſe ıc.
1. 128
um in der Sade zu wirken. Dieſelbe ſchreibt am 21. Yua.,
es werbe wohl nicht viel zu machen fein, es fei „ein durch⸗
gehendes Weſen im ganzen Reich“, daß alle Hlöfter vergeben
werben. Sie werben unverzüglid nah Augsburg reifen
zum Grafen von Brandenftein. Gleich des andern Tags be:
richten fie von Augsburg aus, fie hätten zwar noch feine
Audienz beim Grafen gehabt, aber fchon erfahren, daß Oberft
Degenfeld gefchrieben habe, man folle ihm geftatten, ba die
Gmünder Klöſter nicht viel abmwerfen, die Geiſtlichen ganz
herauszuſchaffen. Man habe fie auch ſchon gefragt, was die
Fuggerei und Unterböbingen tragen. Daraus jchließen fie,
dak man dieje Güter auch dem DOberften zumeifen molle,
Sie bemerten dann noch, daß fie von dem jungen Rauſcher
30 Dufaten entlehnt hätten, „weillen wir nit wiflen, was uns
etwan zu Schmieralien vonnöten werben mag“. Diefem Zu:
ftand des Hangend und Bangens madte ein Schreiben bes
ſchwediſchen Neichstanzlers Arel Ochſenſtirn aus Frankfurt a. M.
vom 19, Dftober ein Ende, In denselben beftätigt er die
Anordnung des Grafen von Brandenftein, ſchwediſchen
Geheimratö und Reihäfchagmeifters, wonah dem Überiten
f
von Degenfeld die Klöſter und die geiftlihen Güter zu |
Schwäb. Gmünd famt allen ihren Vertinenzien zugewieſen
werben, um damit feine Offiziere und Soldaten zu befries
digen. Weiterhin wird ihm der Beſitz der abeligen Güter
in Straßberg und Lautlingen garantiert. Nun müfjen bie
Gmünder Hlöfter ein Verzeihnis ihrer Einlünfte einreichen.
Die Oberen werben damit beauftragt, für das Dominikaner:
Hofter Johann Chriftophorus Nein, für die Augufliner
Blaſius Burgknecht, für die Franzislaner Juniperus Daar, |
Dieſe Berzeichniffe liegen vor vom Augufliner: und Domini«
kanertlofter, ſowie von Gotieözel, Das erftgenannte fcheint
am wenigsten bemittelt gemejen zu fein. Mn Ausgaben hat es zu
leiften: 25 fl. zur Verzinfung einer Schuld von 500 fl.,
26 fl. zur Beloldung des Urganiften und ber Cantores,
20 fl. zur Befoldung des Kochs. Demgegenüber jteht eine
Binfeneinahme von 150 fl. und 50 Malter an Gülten.
Die beiden anderen haben namentlich ziemlich bedeutende
Einfünfte an Raturalien, das Dominilanerflofter ſolche fogar
in ausmärtigen Ämtern, es hat auch Weinzehnten und
Meingärten im Marbader und Waiblinger Amt, in Hohen:
ed, Nedarmeihingen und Poppenmeiler. Die Möfter bitten
dann den Nat, er möge ſich bei dem Oberften verwenden,
dak “ihnen wenigſtens bas gelaſſen werde, mas fie zu ihrer
Zeibesnotdurft brauchen. Am 5. Januar 1634 werben von
Feldmarſchall Hom von Lauingen aus bie Kranlen und
Geſchädigten bis zu ihrer Miederherftellung und die neuanı
geworbenen Soldaten auf 6 Moden Gmünd zugemieien.
Ferner muf ein Verzeichnis der zu Gmünd gehörigen Dorf
Ichaften mit der Zahl ihrer Bauern und Söldner eingereicht
werben. Da beißt es von Mögglingen, Zautern, Ober und
Unterböbingen, Zimmern und Huflenhofen: „Diefe 6 Örter
liegen ganz an der Strafe, daher diefelbigen wegen ber
täglichen Durchzüge alfo wuiniert find, daß es unmöglich ift,
auf diefelben ferner einiges Quartier zu machen,“
Beiträge zur Geſchichte Gmündé.
Am 3, März 1634 menden ſich die Mlöfter wieder an
den Rat, da fie gehört hätten, ed handle fih darum, ihnen
ihre Einfünfte völlig wegzunehmen. Diele Befürchtung be:
wahrheitete fich nur zu bald. Denn am 14. April fchreibt
der ſchwediſche Reichskanzler Arel Ochſenſtirn von Frant—
furt a. M. aus, daß alle Klöſter und dazu gehörige geiſt⸗
liche Güter, wie aud) die Fuggeret der Stadt Schwäb. Gmünd
famt aller Zubehör und dann bes Oberſten Blarers Behau—
fung zu Böbingen und dazu gehöriges halbes Dorf mit
allen Pertinenzien, Einfommen und Gefällen, Rechten und
Gerectigleiten, jſedoch das jus superioritatis, das der Arone
Schweden vorbehalten bleibt, ausgenommen, ſowie ſolche die
vorigen possessores innegehabt, bie Krone Schweden aber
Jure belli an ſich gebracht babe, der Oberft Chriftopg Martin
von Degenfeld und feine Zeibeserben, männlichen und weib⸗
lichen Geſchlechts eigentümlih haben und genieken follen.
Infolgedeſſen erfucdt der Nat den ſchwäbiſchen Kreis um
feine Vermittlung beim Kanzler Dchfenftirn. Er teilt mit,
daß dieſer Tage der Delegierte des Dberften von Degen:
feld „bie Poffeifion mit ungefähr 40 Fuhr: und Neitpferben
per forza im Klofter Gotteögell arripiert' habe, daß Daburd)
nicht allein die vorher ſchon verarmten und ihres Unter:
halts privierten Hlofterfrauen, ſondern aud) die Stadt, deren
Rechte und Gerechtigleiten Schaden leiden, Die Klöfter hätten
der Stadt für ben ihnen erwiefenen Schutz in Zeiten der
Not, befonders in ben letzten Jahren ein Ergiebiges von
ihren Gefällen gereicht. Auch jei bie Stadt mit Nüdjicht
auf ihr Schahungsrecht gegenüber den Höfterlihen Hinter:
faßen ziemlich Goch in die Reichsmatrikel hineingelommen ;
dur ſolche Donationen werde ihre Steuerkraft geſchwächt.
Aber Schweden verlangt nur immer neue Opfer. Am 6. Juli
berichten Bürgermeifter und Nat dem ald Geſandten zum
Kriegsrat nah Frankfurt geſchickten Stadiſchreiber Michael
Wingert, daß der Generaljahlmeiiter Porftenhäufer wegen
vermeintlicher rüditändiger Hontribution der Stadt Gmünd
eine Zahlung für das Regiment des Überften Lehle anber
fohlen und erſt geftern wieder die Summe von 5940 fl. für
Feldmarſchall Horn verlangt habe, während Gmünd, mie
bie beigelegten Quittungen ausmweifen, bloß noch 157 fl.
veftiere. Wingert möge dahin wirken, daß bie beiden An
meifungen taffiert und die erwachſenden Unfoften abgeichnitten
werben, ba ihnen ber Kommiſſär mit 4 oder 5 Pferden auf
den Hals liege. Ferner fei von Feldmarſchall Horn die
Ordre gelommen, 2 Hompagnien des Dberften Schlammers:
borf in die Stadt zu nehmen, während doch außer ben ſchon
zuvor hier liegenden Leutnants, fih noch 9 ober mehr
Soldaten bier befinden, und vor 2 Tagen 50 oder mehr
frante Soldaten ſamt einem Fähnrich und 3 Unteroffizieren
von Herzog Bernhard hergeichidt worden fein. Wenn
Wingert diefe Laften nicht wegbringen könne, folle er wenig:
ftenö das zu erreichen fuchen, daß die erwachſenden Unkoſten
an den monatlich laufenden Rontributionen und Magazins:
lieferungen abgezogen werben. Unter dem 26, Zuli Schreibt
der Kanzler Ochſenſtirn in betrefi der Alöfter, daß das
Beiträge zur Geſchichte Smünde. 1.
Beſteuerungsrecht des ſtädtiſchen Magiftrats durch die Dona-
tionen nicht berührt werbe. Den Mlofterforgen machte die
Schlacht bei Nörblingen (6. September) ein Ende, doch
den Leiden bes Krieges überhaupt war auch jegt noch fein |
Ziel geſetzt.
Nach einer Notiz im Fasciculus Actorum (einer von
E. Wagner veranftalteten Sammlung von Urkunden aus dem
16, und 17, Jahrhundert) Nr. 24 wurde nach der Nürd-
linger Schlacht das Spital von den Raiferlichen unverjehens
überfallen und über 5000 fl. bares Gelb geraubt. Ein Erlak
Ferdinands IL vom 1. November 1634, der durch den Grafen |
Gallas den hohen und niederen Offizieren, jomie der ganzen
Soldatesfa mitgeteilt wurde, ſuchte allerdings den Ausſchrei⸗
tungen des Militärs entgegenzutreten. Die Soldaten follen
gute Disziplin halten, follen mit dem zufrieden fein, was
ihnen nad der publizierten Berpflegungsordnung in ben
Städten vom Magijtrat, auf dem Lande von dazu beftellten
Kommiffionen angewiefen werde, und nichts eigenmächtia
eintreiben. Der überflüffige Troß und alle leichtfertigen Weibs-
perfonen ſollen abgeihafft werben. Die Offiziere follen fein
böfes Beifpiel neben. Eine Kompagnie zu Roß ſoll höchſtens
60, eine zu Fuß 26 Pferde haben. Die Neifenden, welche
gültige Paſſe haben, foll man frei palfieren laflen. Bei
den Geſchäften bes Feldbaus, der Weinleſe :c. foll man die
Einwohner unterftügen. Niemand darf fein eigener Richter
fein, fondern hat feine Anfprüce vor die ordentliche Obrig:
feit zu bringen. Sein Offizier darf fih ohne Erlaubnis
feiner Borgefegten von feinem Negiment entfernen. — Mande
Leute ſcheinen ihre Hoftbarleiten in den Hlöftern verborgen
zu haben. Nach dem Klagbuch klagt der Maler Johannes
Schreiner am 30, November 1634 gegen den Vogt von
Staufen, er habe für ihn 3 „Salüaquan” um 3 Gulden
129
den von ihm abhängigen Dorfſchaften einquartiert worden
feien, für deren Unterhaltungskoften Stadt und Herricaft
Heidenheim aufzulommen habe. Heidenheim ſei aber augen:
biidlih in Geldnöten und wolle die Summe gerne mit 5°/n
verzinfen.
Auch die folgenden Jahre feinen fir Gmünd recht
hart geweſen zu fein.
Am 19. Juni 1685 fchreibt der Nat an den General:
quartiermeifter Freiherrn von Walmeroden, er habe fein
Schreiben erhalten, wonach aud in Gmünd ein Proviant:
magazin errichtet werden ſoll. Er habe jeine Bürger und
‚ Untertanen aufgeforbert, „mit ihren gang ſchlechten, zuſammen⸗
gemalt, bie der Vogt nicht abgeholt habe. Deswegen fann |
Dialer Schreiner feinen Verbindlichkeiten nicht nadıtommen.
Daher wird fein bei den Auguftinern vergrabenes Silber:
geihirr mit Beichlag belegt, Das Bergraben geſchah alſo
wohl mit Wiſſen bes Magiftrate.
Aber ſchon am 20. November trifft von ben beiben
ftäbtifchen Gefandten aus Stuttgart ein Bericht ein, fie
hätten aus dem Schreiben des Rats erjehen, daß „die be:
mußte Cavalleria und Bagage ber von dem General Grafen
von Gallas erteilten Ordre nicht parieren, ſondern vielmehr
in ihren beharrlichen Inſolenzien fortfahren”. Sie hätten
das gehörigen Orts angebradt und hoffen ziemliche Expes '
bition zu erlangen, obwohl es der diffieultates nicht ermangle.
Bezügli der aufgelaufenen Unloften hätten fie fo viel er
langt, daß die Heidenheimer alles erjtatten follen,
Bas es mit Heidenheim für eine Bewandtnis hat, er
fahren wir aus einem Schreiben, das ber dortige Nat am
3. März 1685 nah Gmünd richtet, Die von Heidenheim an-
erfennen, daß fie Gmünd 8558 Gulden und 1 Kreuzer ſchuldig
feien, da auf Befehl des Hailers, des Generalleutnants Grafen
von Gallas und des Generallommifjärs von Wallmerode
2 Rompagnien bed Loyriihen Regiments in Gmünd und
Bürttemd, Jahrbilger 1904, Heft ?.
gebettelten, wenigen noch übrigen ſchwachen Pferdlein“ (Die
guten feien alle durh Raub und Gewalt mweggenommen
worden) Proviantmehl in Donaumörth zu holen. In
Anbetracht des vielen Schabens, den Gmünd ſchon erlitten,
indem erſt fürzlid innerhalb 12 Tagen 4 durchmarſchierende
Regimenter fogar „Firchenräuberif—he Spoliierungen‘ verübt
haben, und da die Leute mit ihren liederlihen Rößlein zu
gegenmärtiger Heuernte ihre Nahrung bitterlich fuchen milſſen,
möge ber Generalguartiermeilter wenigſtens dafür beforgt fein,
daß ein ordentlicher Fuhrlohn bezahlt werde,
Beſonders muß die Schlacht bei Rheinfelden für Gmünd
verhängnisvoll geweſen fein, wie 2 Eingaben zeigen, welde
die Stadt im Jahre 1688 an den Kaiſer richtet mit der
dringenden Bitte um Hilfe Der liebe Gott wifle, ſchreibt
der Gmünder Rat am 22, Mai bes genannten Jahres,
weld unerträglihe Zaften der armen Stabt vom 22, März
bis zum 4. April aufgeladen worden feien. 3 Generalftäbe
feien in ber Stabt gelegen, eine Reihe von Generalen, z. B.
Friedrich von Fürſtenberg, Hubolf von Neuenftein, Johann
de Werth, und viele fonftige hohe Offiziere, In dieſen
14 Tagen habe die Stabt 15 000 fl. Unkoſten gehabt. Auch
auf dem Lande fei alles ruiniert, Die Yeute von Haus und
Hof vertrieben, die Häufer verwüftet, über 60 jeien in Diefen
14 Tagen verbrannt, in Iggingen und Bargau die gar
Ihönen, uralten fath. Pfarrlirchen ſamt ben Pfarrhöfen in
Aſche gelegt worden, Der Schaden belaufe fih auf min
deftens 30000 fl, Nahdem dann am 4. April die Gene:
ralitäten nah Mallerftein aufgebrochen feien, habe man
wieder 200 Mann nad Gmünd ins Quartier gelegt vom
4. bis 27, April. Das habe 8000 Fl. geloſtet. Ferner
habe die Stadt beim Rüdmarfh der Armee von Wallerftein
wieder ſchwere Quartierlaſt gehabt und habe von Nalen
bis nach Göppingen eine Menge Fuhren leiften müſſen.
Man habe nicht einmal die Felder beitellen lönnen, biefelben
feien verwüſtet und Die wenigen Vorräte, die man gehabt
habe, jeien aufgezehrt. Deshalb bittet ber Hat um Wottes
Varmberzigfeit willen, die Stadt mit weiteren Einquartie:
rungen zu verfchonen. In ber zweiten Eingabe dankt der
Hat dafür, daß der Kaiſer verſprochen habe, diefer Bitte
' für den lommenden Winter möglichft zu entipredhen, und
ben monatlihen Beitrag zum Generalproviantamt, ber
1000 fl. betragen habe, herabzuſetzen. Die Stabt fei am
17
1. 130
Rande des Untergangs. Sogar die frommen Stiftungen |
babe man angreifen müffen, jammervoll fei dad Meinen ber '
Witwen und Waifen, das lagen der abgebrannten Unter
tanen. Nun fordere aber der Kommiſſar Thaler von ben
Bürgem und Untertanen den Magazinszehnten. In ber
Stabt Gmünd aber feien nicht über 12 ober 14 Bürger,
welche auch im friedlichen Zeiten fo viel bauen, als fie zu
ihrer Nahrung brauden, und biefes Jahr fei man am Säen
behindert gewelen umd bie Weiden feien abgemäht. Zudem
habe Gmünd zur VBerproviantierung ber Feſtung Breifach
50 Scheffel Dinkel gegeben und nach Cannftatt führen laffen.
— Nun hören wir 10 Jahre nichts Näheres mehr.
Erft aus dem lebten Jahre des Krieges liegen wieber
Berichte vor.
Am 15. April 1648 wendet fi der Gmünder Nat an ben
frangöfifhen Generalfeldmarfhall de Turenne, der ihm auch
entgegengefommen zu fein ſcheint. Denn der Rat bebantt
fih dafür, daß der Marſchall unerfannt habe, daß die Monat:
gelber, welche die Stabt den 3 Barnifonen Heilbronn, Schorn:
borf und Zauingen habe abjtatten müflen, als unrechtmäßig
erhoben, zurüdgegeben werben ſollen. Auch dafür ift ber Rat
dankbar, daf der Marichall auögefprohen habe, dak Gmünd
die zur Lauingiſchen Garnifon reftierende Kontribution nicht
bezahlen dürfe, Dagegen verlangt ber Marſchall, daß Gmünd
für 4 Kompagnien zweier mit Namen aufgeführter Negi
menter 13920 fl, entrichte und zwar ſchon in 14 Tagen.
Das fei, erllärt der Rat, unmöglid und bittet deshalb um
Hinausfhiebung des Zahlungätermins, dann werde bie
Stadt getreulich zahlen. Der Marſchall möge auch bebenten,
daß Gmünd zum Nuten der Krone Frankreich ſchon genen
1! Tonnen Gold beigetragen habe. Auch jei während
der Zeit, als die Gmünder Gefandten beim Marihall ge
wefen, von Lauingen aus eine militärifche Erefution erfhienen.
„Haben wir alfo uns und unfere armen Hüttlein, Haus
und Hof aufer der Stabt nit wollen fehen barnieberfällen,
fo haben wir wiederum 1150 fl. bar bezahlt.” Als fie,
fagen Bürgermeifter und Net, die Entſcheidung des Mar:
ſchalls den Überften des Lauingiſchen Regiments mitgeteilt
hätten, feien fie von biefen hart angefahren worden, trotz
ihrer beftänbigen Treue und Devotion. Ebenſo habe es
ihnen ber hier liegende Proviantoffizier Johann Windholz
gemacht. "Er habe gedroht, er wolle fih ſchon revandieren,
während fie ihm doch ohne die Fourage über 1000 Reiche:
taler geliefert hätten. Sie relommandieren deshalb ihr
armes Stabtwefen dem väterlihen Schutze des Marſchalls.
Nach Beendigung des Arienes wendet fi der Gmünder
Hat wieder an den Kaiſer. Auerft wird ein Nüdblid auf
bie Leiden des Krieges geworfen. Wenn mir, fangen die |
Natöherrn, des ſchwediſchen Unweſens und Unheils gedenten, |
ſtehen und jet noch die Haare zu Berge. Schon im Jahre |
1619 haben fie fo arofen Schaden erlitten, alö der Herzog
von Württemberg ihr Gebiet mit Duartier belegt habe.
Die Unkoften haben fich auf über 20000 fl. belaufen. Der
Kaiſer habe dem Herzog zwar befoßlen, fie ſchadlos zu halten,
— — — — — — — — — — —
Beiträge iur Geſchichte Ghnündd.
aber diefer Befehl habe bis dato bei dem Herzog feinen
Gehorfam finden wollen. Im Gegenteil habe man von
feiten Württembergs „alle hehl ſchleichenden, füßeften
Mittel” angewandt, fie unter den Schuß deö Herzogtums
„einzuflechten“, unter den fie fi durchaus niemals haben
begeben wollen. Weiter erinnern fie an die Bebrängnifie
dur Oberſt Degenfeld, ber ihnen einen Schaben von gegen
70000 fl. zugefügt habe. Melde Anftrengung habe es fie
ferner geloftet, ald Bernhard von Meimar mit feinem
Generalftab in Gmünd gelegen fei, ihre Religion rein zu
erhalten, da die höchſten Offiziere mit Aufbietung aller Lift
und Nänfe die Kirche zum bl. Johannes für fi haben in
Anſpruch nehmen wollen zur freien Ausübung ihrer Religion!
Die Schulbenlaft fei nad und nach bis auf 200000 fl. ans
gewachſen. (Mad einer ftäbtifhen Aufzeichnung betrug
der Gelamtaufwand auf Hriegäfoften während des 30 jäh:
rigen Arieges 1586459 Gulden) Man habe fogar bie
Stiftungsgelber angreifen müſſen und die liebe Priefterfchaft
geraume Zeit nicht mehr befolben fünnen, Die Einkünfte
der Stabt feien überaus gering geworben, ba von ben
wenigen Bauern, bie noch vorhanden feien, laum ber 10,
Teil Aders gegen früher gebaut werbe. In der Stabt
feien von 800 Bürgern wenig über 400 übrig und auch
dieſe fchreiten infolge ber auögeftandenen Schreden und Be:
brüdungen bem Tode entgegen. Keine Nahrungsmittel feien
mehr vorhanden, fein Gewerbe, feine Kaufmannſchaft blühe.
Die Gefälle und Steuern der Stadt feien fo gefunlen, daß
fie faum reihen, ein paar Taglöhner zu bezahlen, während
| doch überall die grundloſen Wege und Strafen, bie ein:
gefallenen Stege und Brüden follten wieverhergeftellt wer:
den. Der Kaiſer möge deshalb nor allem dafür foraen,
daß Gmünd vom Herzog von Württemberg bezahlt werde.
Ein Beweis für das Elend, welches durch den 30jäh-
rigen Krieg auch über die Umgebung Gmünds Fam, ift ein
Brief des Heinrich Chriſtoph von Wöllwart vom 17. DE
tober 1645 an den Gmünder Rat, er möge nicht zugeben,
daf ein Teil der Bewohner Lauterns fid) in die Stadt begebe,
Diefelben follen bleiben und ihre Güter fo gut al& möglich
wieber ausbeflern.
Über die Zufammenfegumg der Heere, welche im Verlauf
bes 80jährigen Krieges nah Gmünd famen, geben uns
mehrere Quartierliften Auskunft. Eine ſolche liegt z. B. vor
vom Gallasſchen Regiment, das am 6. Januar 1636 in Gmünd
einquartiert wurde. Danach befanden fich in bemfelben eine
Menge Weiber und Kinder, die gleichfalls ins Duartier ger
legt wurden. Das Merctfche Regiment, das im fahre 1644
in Gmünd mar, hatte Leute aus aller Herren Ländern. In
einer Rompagnie von 883 Köpfen waren z. B. 7 aus Jr:
land, 2 aus Franfreih, 1 aus Britannien, 1 aus Spanien,
in einer folden von 64 Köpfen 8 aus Irland, 4 aus Franfı
rei, 2 aus Flandern, 1 aus Spanien, 1 aus Neapel, in
einer von 78 Köpfen 8 aus „Schotten“, 7 aus Frankreich,
3 aus Irland,
Auch nad dem Ariege hört übrigens bas Zahlen nicht
Beiträge zur Geſchichte Emünbe,
auf. Am 1. September 1649 muß „zur Abſtattung ber |
Schwebifhen Satisfaltionsgelder“ der große Fruchtjehnten
zu Bargau an Friedrich von Schlez, Obrift und erzfürftl. |
ſalzburgiſchen Rammerrat, und jeine Gemahlin Regina
Barbara, geborene von Stadion, verlauft werben. Schlez
will anfangs das Geld nicht hergeben, indem er fagt, er
habe mit einer Schuld, die das Kloſter Murrharbt bei feinen
Vorfahren gemacht babe, jo fhlimme Erfahrungen gemadt,
da er fhon lange Zeit feinen Zins befomme, Am Mathias:
tag 1513 hatte nämlid das genannte Klofter unter dem
Abte Dswaldus bei den Gebrüdern Philipp, Friedrich und
Michael Schlez in Hall 470 rheinifhe Gulden aufgenommen
gegen einen jährlihen Zins von 23!/s fl, angemiefen auf
den Rlofterhof zu Bottwar und den Zehnten dafelbit. Am
24. April 1641 ſchreibt nun ber Prälat Emmerich aus
Murrharbt an unfern Friedrich Schlez, der damals kurfürſtl.
bayrifcher Kriegsrat und Oberfter in Münden war, er möge
mit dem Find zuwarten, „weilen bei dem Klofter biähero
wegen ber vornehmften und meiften verpfänbeten und ab-
alienierten Gütern, auch continuierenden Winterquartieren
und beichwerlichen Zeiten” kaum fo viel übrig fei, daß er
mit wenigen Geiftlihen davon leben fünne, Wenn fie ftrifte
allen ereditoribus bie völlige Satisfaltion leiften follten,
dann müßte man faft ben ordinem 8" Benedieti hier in
vertieren und den Franzislanerorden (Bettelorden) einführen.
Schließlich aber, als Schlez erfährt, daß die Reichsſtadt
Shwäbifh-Gmünd eifrig latholiſch und mit unterfhienlichen
Geiftlihen verjehen jei, und daf die Einwohner gute Leute
feien, ift er bereit, das Gelb berzugeben, und hat jogar ven
Gedanken, den Reit feiner Tage in Gmund zuzubringen.
Diefer Gedanke fam aber nicht zur Ausführung. Denn im
Fahre 1658 wirb der Zins an die Witwe des Schlez in
Wafferburg bezahlt, wohin diefelbe nah dem Tode ihres
Mannes ihren Wohnfig verleate.
Raum hatten die Wunden des Dreifigjährigen Krieges
einigermaßen zu vernarben begonnen, als genen das Ende
des Jahrhunderts in Frankreich Ariegsgemwitter aufftiegen.
Durd; die Ariege mit Frankreih wurde bie Stadt
Gmünd fhon im Jahre 1675 in Mitleidenſchaft gezogen.
Am 15, März des genannten Jahres nimmt die Stadt Geld
von einigen Bürgern auf, da von der Armee des Herzogs
Georg Wilhelm zu Braunſchweig und Lüneburg und des
Generalfeldmarihals Herzogs Johann Adolf zu Holitein 3,
ja anfangs 4 Rompagnien mit bes Oberften Lubachs zu
Pferd Hegimentöftab und 5 Hompagnien zu Fuß mit Oberft
Malortie in die Stadt und ihr Gebiet gelegt wurden.
Unter dem 18, November 1688 erließ Jaques de la
Grange eonseiller du roi en ses eonseils, intendant de
justiee, police et finances en Alsace et Brisgau et de
Varınde aus dem Xager zu Franlental den Befehl nad
Gmünd, zum Unterhalt der Arme bes Königs, Die durch
den Dauphin fommanbiert werbe und jenfeits des Rheines
ftehe, 16000 Livres zu bezahlen und diefe Summe innerhalb
8 Tagen an den Kontributionslommiſſär Sombreuil nadı
1. 131
Heilbronn zu jhiden, Auf einem beigelegten Zeitel fteht
‘ gang lakoniſch: la ville de guemund ast tax&e A 20.000 Livres.
Ferner find im Verlauf des Winters 7000 Nationen Futter
nad Heilbronn zu liefern (bie Ration befteht aus 15 Bund
Heu, 5 Bund Stroh von vorgefchriebener Beſchaffenheit und
einer beftimmten Duantität Haber). Für den Fall, daß das
nicht geſchieht, wird militäriiche Erefution angedroht.
Schon am 25. November 1688 quittiert Sombreuil in
Heilbronn für eine Abfchlagszahlung von 3700 Zivres, ein
Beweis, wie die Gmünder fich beeilten, um fih nicht ben
Zorn des gefürchteten Feindes zuzuziehen. Unter dem 23, De
jember beöfelben Jahres ftellt dann Joseph de Ponta Baron
de Montclar, Lieutenant General des arımdtes du roi,
Maitre de camp, göndral de la cavallerie legöre, com-
mandant en chef pour sa Majestö dans la haute et hasse
Alsace, Sondgau ot Brisgau, grand bailli de la prefee-
ture royale d’Haguenau, von Heilbronn aus ber Siadt
Gmünd einen Schugbrief aus. Unmittelbar vorher aber er:
hält Gmünd unter dem 10.120. Dezember weitere Befehle
aus Ehlingen, und zwar par les ordres de Mélac, Brigadier
General aux armöes du roi et gouverneur de la ville
d’Esslingue. Nah dem einen Schreiben hat Gmünd 3000
Nationen Futter den Winter über nad Eßlingen zu liefern,
nah dem andern follen die Einwohner Gmünds allerlei
Viltualien, Geflügel, Eier, Butter, Kleifh und anderes auf
den Markt nad; Eßlingen zum Berfauf bringen. Am 1, April
bes nädjten Jahres verlangt Jaques de la Grange von
Speyer aus weitere 7000 Livres und unter dem 14! des⸗
jelben Monats und Jahres zeigt Monsieur de Lamigenne,
fönigl. franzöſiſcher Aommiſſär der Kontributionen, von Straß-
burg aus in Gmünd an, daß er auf dem Plabe St. Beters
‚ wohne und erwarte, dab die Gmünder die ſchuldige Kontri-
! bution ihm zugehen lafjen. Vom 15. November 1689 Liegt
fodann noch eine Quittung von Sombreuil über 2000 Gulden
vor, welde von Gmünd ihm in Heilbronn bezahlt wurden.
Eine „Beſchreibung“ gibt uns Kunde, „was Er. Chur-
fürſtl. Durchlaucht aus Sachſen Herm Rittmeifterö von
Schwanigen Kompagnie, vom 25. November 1691 bis lehten
April 1692 im Amt Fagingen einquartiert, über die Orbon:
nanz noch weiter genoffen und an barem Geld befommen
bat”, Der Gefamtbetrag macht 997 fl. 13 fr. aus.
| Das Ratsprototoll vom 26, Auguſt 1692 berichtet, dem
Jaklob Knödler feien auf fein Anhalten wegen ausgeftandener
Sefangenfhaft bei den Franzoſen 2 Malter Horn adbiert
worden. Am 16. Dftober deöfelben Jahres fucht der Wirt
von Mögglingen um einen Nachlaß an feinem Padıt des
Fiſchwaſſers nad, weil die ſächſiſchen Soldaten foldes gänz⸗
ih ruiniert haben. Im Ratsprototoll vom 25. Januar 1695
heißt e3, es werde wegen der bevorftehenden, überaus großen
Kriegspräftationen eine doppelte Schagung angeſetzt. Am
10. Auguſt desfelben Jahres wird geſagt, daß man megen
der Kriegsnöten von der Katharinenpflege 3000 fl. von ber
Pflege der vazierenden Pfründen 6990 fL, von ber Reichen
almofenpflege 925 fl. aufgenommen habe. Dieſe Belber,
I. 132
wie aud das, was man von den Auguſtinern und Fran—
zislanern habe, fowie andere geiſtliche Kapitalien fönne man
bloß noch zur Hälfte verzinien. Man habe bis jet 30000 fl.
aufwenden müffen. Am 5. Dltober 1695 wird der Tod
Johann Philipp Wingertha mitgeteilt unter der Beifügung:
Beiträge zur Geſchichte Gmünbs.
! wejen, von den Franzoſen als Geiſel fortgeführt zu werben”
Am 24. November wird dem Präzeptor und Kantor ihre
, Bitte, in der Stadt mit ihren Schülern herumfingen zu
; dürfen, abgefchlagen, weil die Bürger ſonſt fo ſchwer be:
ſchwert jeien.
„mit dem id, der Stabtichreiber, in äußerſter Gefahr ges |
III. Die lebten Jabre der Reichsſtadt Schwäbiſch Gmünd.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand ſich Die
Stadt Gmünd in ſchweren finanziellen Bedrängniſſen. Syn:
difus Beifwinger erftattete deshalb im Jahre 1780 ein
Gutachten, wie im Haushalt der Stadt Erfparniffe gemacht
werben könnten. Dies ſei namentlich bezüglidd des Bau:
weſens möglich; man folle die Einrichtung, wie fie in Heil:
bronn beftehe und die fehr aut fei, einführen, An Ausgaben
für Befoldungen könne unter anderem geſpart werden, wenn
man von den 6 Mauerwächtern 2 eingehen lafie, den am |
Schmidter und am St. Georgentor (befteht jetzt nicht mehr), |
da bei Nacht an diefen Toren die Soldatenwaden, die früher
nicht da waren, ftehen bleiben. Bei Annahme feiner Vor—
ſchlage berechnet Beißwinger die jährlihen Ausgaben der |
Stadt auf ca. W000 Gulden. Die Ausftände der Stabt
betragen nad ihm für dad Jahr 1780 an verzinslichen Has
pitalien 56 445 fl, an unverzinslihen Kapitalien 785 fl,
an Zinfen 34 087 fl. 52’/: fr, an Steuern 7006 fl. 40 tr.,
an Grundzinſen 486 fl, Zieler in der Stabt 187 fl. 58'% fr,
Bieler auf dem Land 2539 SL. 18’: fr,
1729 fl. 30 fr. ; dazu fommt bas bare Gelb mit 62 FL. 31!/e fr,
uf. 103383 fl. 50% fr. Baffivkapitalien haften auf ber
Stadtfammer 32660 fl. Bei den Einnahmen verurfacht
den größten Teil des Abgangs der Umitand, daß das Bier,
welches in die Klöfter geliefert wird, vom Umgeld frei ift,
Beikmwinger meint, man fünnte audı daran denken, Die un:
verzinslichen Kapitalien zurüdzuziehen, aber das würde er
nicht befürworten. Es werde damit bocd viel Gutes ger |
wirft; Yeuten, bie unverfchuldet ins Unalüd gekommen feien,
werbe geholfen, manche nüsliche Unternehmung werde ba:
dur ermöglicht, mancher talentvolle Künſtler unterſtützt. —
Beißwinger, ein überaus findiger Kopf, fucht ſtets das Inter:
eſſe feiner Vaterſtadt zu wahren. Im Jahre 1784 handelte |
es ſich darum, die Donau und den Nedar durd eine Straße,
melde von Lauingen nad) Cannftatt neben follte, in Wer:
bindung zu bringen, damit die Güter, welche zu Schiffe in
biefe beiden Städte gebradht würden, von diefen aus auf
der geplanten Landſtraße meiterbeförbert würden. Beil;
winger anitiert nun mit aller Lebhaftigfeit dafür, daß Diele |
feuchen, Wetterſchlägen, Mißjahren und andern Unglücks
Strafe über Gmünd und Heidenheim neführt werben Tolle,
Er fucht vor allem jene Landsleute von dem Vorteil ber
felben zu überzeugen. Die Herrfchaft gewinne am Yöllen,
Wer, Brüdern, Toraeldern, Akziſe x. Die Einwohner:
Ichaft finde Verdienft durch Fuhrweſen und Boripann-
feiftungen, befonders die Wagner, Sattler, Schmiede und
Seiler können bei den burdhfahrenden Fuhrwerlen eimas
an Sellergeld |
verdienen, ebenfo die Wirte, Bäder, Mebger und Kaufleute.
Weiterhin legt er dar, daß die über Gmünd führende Linie
die vorteilhaftefte von allen jei, welche in Betracht kommen
fönnen. —
Die finanzielle Bedrängnis war für die Stadt um io
brüdender, als ihr auch von den Landuntertanen Schwierig:
| feiten gemacht wurden. Die Streitigleiten mit denfelben
; stehen fich bald mehr, bald weniger heftig durch das aanze
Jahrhundert hin. Von Zeit zu Zeit gab es einen Vergleich,
ber aber nie von Dauer war, Ein folcher wurde aud im
‚Jahre 1791 angebabnt. Der Fürftbifhof von Konſtanz und
der Herzog von Mürttemberg als ausjchreibenbe Fürſten
des ſchwäbiſchen Kreiſes erhielten vom Saifer den Auftrag,
‚ eine Kommiffion zur Beilegung der Streitigkeiten zu er:
nennen. An der Spite derfelben ftand der Oberftleutnant
und Kreisrat von Wäſſerer. Der Gmünder Rat überreichte
der Kommiſſion eine fchriftliche Rechtfertigung wegen der
Beſchwerden der Zandesuntertanen, Der Hauptinhalt der
jelben ging dahin, der Hat habe ſich durch Geſchenle ver:
leiten lafien, bei der Hontributionstafle beträchtliche Steuer:
nachläſſe zu verfügen, die laudemia bei Verleihung von
Veitandgütern ungleihb zu beftimmen, Ausnahmen bei
der Straßenfron zu aeftatten. Der Hat jagt, es werde
ı nicht beftritten unb ergebe ih aus der Steuerfaflen:
| rechnung von ſelbſt, daß manchmal namhafte Poſten in
Abgang gelegt worden jeien.
Aber man habe midht blof
zahlungsunfähtgen Steuerreftanten große Nachläſſe gewähren
müffen, ſondern auch durch Miüngentwertungen viel verloren.
Namentlich in Krienszeiten haben die Zahlungen bei ber
Kreisfaffe in Bold und aroben Silberforten erfolgen müſſen,
welche im gemeinen Hurs höher geftanden feien, als fie bei
der Hretöfaffe genommen worden jeien. Dazu kommen die
Verlufte bei Gantfällen. Man fei bei Nadläflen nie nadı
Willkür und Gunft verfahren, fondern habe ftets die Wer
mögensverhältnifie berüdfichtiat. Die volljtändine Eintreibung
der umaelegten Steuern fei oft völlig unmöglich geweſen in
ben ſchweren Kriegszeiten, mo mitunter jührlich 10, 12 bis
14 ganze Schabungen umgelent werben mußten, bei Vieh:
fällen. Die Untertanen follen doch bedenfen, daß fie jeht
auch über unleidlihen Steuerdrud Hagen, obwohl nicht mehr
ala 6 Steuern umgelegt werden, —
Die Klage wegen ungleiher Anfegung der Laudemien
| reime ſich bamit nicht zufammen, baf bie Untertanen be
haupten, biefelben feien überhaupt zu hoch. Man künne ge:
Beiträge zur Geſchlchte Gmunds.
I. 133
wih nicht nachweiſen, daß ein Natsmitglied ſich bei Ber: | hielt der Kommandant berjelben, Major v. Fribolin, vom
leihung eines Beitandguts habe beftechen laflen. Das werde
man dem Mat nicht übel nehmen lönnen, daß er den auf ;
dem Land aufgeftellten Güterſchützern unvarteiiſche, mit Den
Yanbuntertanen in feiner Aonnerion ftehende Taratoren an
die Seite geftellt habe. Man wiffe ja, wie es da oft zw
gehe. Da lommen Schägungen vor, nad denen ein Wagen
Heu mehr loſte als ein Tagwerl Wieſen, ein Klafter Hol;
mehr als ein Morgen Wald, ein Malter Frucht mehr als
ein Jauchert Aders. — Bon den SFrondienften zur Straßen:
herftellung ſeien einige Gemeinden im Spreitbadher Amt
für kurze Zeit mit Nüdficht darauf befreit worben, weil die-
ielben eine ziemliche Strede eines Vizinalwegs bei der Lein—
brüde mit nicht geringen Koſten herzuſtellen hatten. Auch
fei ein Frondienſt mit 2 fl. 15 fr, gewiß nicht ſchlecht ber
zahlt worden, an bergigen Orten oder wo ſchlechte Zufahrts:
wege feten, fei foger mehr acaeben worden, Endlich fei die
Stadt felbft in dieſer Beriehung ſicherlich nit zurüd- |
Das aus 9 Pferben beſtehende Stabtfuhrmeien |
fei immer zu Strakenbauten gebraucht worden. Wenn man |
geblieben.
ver jahr 26 Wochen, die Mode zu 5 Tagen, annehme, fo
dürfe man jährlih 130 Tage, jeden Tag mit 4 zweifpän:
nigen Karren, alfo im Fahr 520 Karren, rechnen; fo ſei es
durdichmittlih von 1753 bis 1780 gemeien. — Daß Die
Steuern in legter Zeit größer geworben feien, fei leicht be:
greiflih, wenn man bebenfe, daß infolge ber von Frankreich
brohenden Gefahr der ſchwäbiſche Kreis fein Militär von |
1'/e auf 3 Simpla vermehrt habe. Daher habe auch Gmünd
jein Kontingent um mehr als die Hälfte erhöhen müſſen.
Deswegen feien von Anfang Mat 1792 bis Ende April 1783
neun ganze Schatzungen umgelegt worden, Die Yandes:
untertanen’ hätten auch die Notwenbigleit der Steuererhöhung
eingefehen und ſich beruhigt, wenn nicht gewiffe Aufwiegler,
an deren Spige Nohann Anödler von Buch, fie verhetzt
hätten. So murbe ihre Widerſpenſtigkeit immer aröfer,
und fie wollten ſich nicht einmal zu der vom geſamten ſchwä—
biichen Kreis beichloffenen Sonftription der waffenfähigen
Mannſchaft, geſchweige zur Stellung der abgangigen Relruten
zahl, welche man durch Amverbung von Freiwilligen nicht
mehr zu ergänzen imftande war, durch Aushebung ober
Auswahl verftehen. Der Gmünder Magiftrat machte nun
beim hochfürftlichen Rreisausfchreibamt Anzeige. Der Gegen:
ftand fam bei ber Kreisverfammlung zum Bortrag; es wurde
eine fcharfe Verwarnung an die Gmünder Lanbesuntertanen
erlaffen und zugleih für den Kall fortbauernder Mider:
fpenftigfeit bie militärifhe Exekution zugeſichert. Dem Ber:
treter der Gmünder Stimme, dem Ulmiſchen Ratstonfulenten |
Dr. Müller, wurde ferner eine geheime Eröffnung gemadıt,
ein ftarfes Kommando von Areistruppen, welche franzöftiche
KHriendgefangene nach Linz esfortiert haben, fei auf dem Nüds |
weg begriffen und werde in das Gmündiſche Gebiet ins
Quartier gelegt, damit man, wenn die Verwarnung friscdhte
los bleibe, von biefer Kreismannfchaft die nötige Anzahl
zur Erefution gebrauden könne. Am 20. April 1794 vr:
Herzog von Mürtternberg den Befehl, fih dem Bürgermeifter
von Gmünd zur Verfiigung zu ſiellen. Letzterer erfuchte nun
den Major, ca. 100 Mann Infanterie und 80 Mann Ha:
vallerie in Ober: und Unterbettringen, wo die Konfkription
und auch bie Widerſetzlichleit den Anfang genommen hatte,
einrüden zu laſſen. Die genannte Zahl marſchierte ab, bie
übrigen blieben in der Stadt, und es wurde ben Gemeinen
ver Mann 6 Rreuzer zu einem Frühſtück gegeben, die Offi—
jiere im Poſthaus freinehalten. Major v. Fribolin hatte
den Hauptmann Schmeilert mit dem Kommando über bie
Eretutionsmannfhaft betraut, auch einige Deputierte bes
Magiftrats gingen mit. Bor dem Dorfe machte die Mann-
fchaft, welche ſcharf geladen hatte, Hal Es murde num
ein Trompeter mit einem Unteroffizier bineingeihidt und
die Gemeindevorſteher aufgefordert, vor dem Nommandanten
zu ericheinen. Denfelben wurde ven den Gmünder Depur
tierten eröffnet, daß das hochfürftlihe Kreisausfchreibamt
wegen ber fortgefehten Miderfpenftigfeit ber Landesunter⸗
tanen beichloffen babe, mit militärifher Exelution vor
zugehen, welche fo lange bleiben werde, bis fich die Unter:
tanen zum Gehorſam bequemen. Die Einquartierung ging
in Rube vor fi, ohne daß Widerftand erfolgte. Schen am
andern Tag ſchienen manche Neue zu empfinden und wollten
ſich zur Konifription verftehen. Aber einigen Hebern gelang
es, die Leute irrezuführen mit dem Worgeben, die Ere
futton jet nicht von ſtreiſes wegen verfügt worden, ber
Gmunder Magiftrat habe nur die Gelegenheit des Truppen:
durchmarſches benügt und die Sache mit den Dffigieren ab:
gemadt. Man müſſe ſich vorher in Stuttgart erfundigen.
Es wurden wirffich einige dahinaefchidt, die aber am 3. Tag
eines andern belehrt zurüdfemen. Das wirkte, Alsbald
erfchienen mehrere, die fih freiwillig in die Konſtriptions⸗
lifte eintragen ließen. Diele wurden von der Crefution be
freit. In 2 Tagen hatten ſich ſämtliche geftellt, und am
27, Upril konnte das Erefutionstommando wieder abziehen.
Ras die Koſten anlanat, jo mußte jeder Quartiersmann
Die ihm zugeſprochene Mannſchaft verpflegen und den Ge—
meinen ihre Taggelder, per Tag 30 Kreuzer, bezahlen. Die
Dffisiere erhielten ihre Taggelder von den Gemeindevorftehern,
und zwar der Hauptmann per Tag 6, die 3 Leutnants
jever 4, ein Wachtmeiſter oder Feldwebel 1 Gulden, ein
Korporal 45 Kreuzer. Auch in den übrigen Landorten und
in der Stabt fonnte nun die Honftription ruhig vor ſich
gehen. Die Leute taten ferner ihr möglichites, um Yanbesı
finder mit ſtarken Handaeldern von 150, 200 bis 250 Gulden
au gewinnen.
Trotzdem, daf die Steuern erhöht worden waren, ſah
man ſich doch aenötiat, auch noch Geld aufzunehmen,
Am 24 November 1794 wird Stadtſchreiber Härlin
aus Wimpfen beauftrant, bei dem Neichöfreiherm Karl
Chriftoph von Helmjtadt für Gmünd 1000) Gulden aufzu:
nehmen.
Die Not der Zeit fpricht ſich auch darin aus, daß bie
1. 134
Preiſe der Lebensmittel eine große Höhe erreichten. Am |
21. Juni 1795 ſchreibt die Oberinfpeftion bes Zudt- und
Arbeitöhaufes in Ravenäburg, die Preife der Brotfrüchte
und faft aller andern Lebensmittel feien auf einen fo hohen
Grad aeftiegen, daß es nicht mehr möglich fei, die Michael
Weißſchen Eheleute zu 12 Kreuzer A Perfon täglich zu ver
pflegen, man müſſe 15 Areuzer verlangen. (Mit dem Ver:
halten des Michael Weiß und feines Meibes fei man übris
gens zufrieden.) Gmünd hat auch fein Geld mehr für den
Unterhalt der Strafen.
Am 25. Januar 1796 jchreibt ein kaiſerlicher Verpfle—
gungsoffizier von Malen aus, man habe alle in dortiger
Gegend befindlichen Fuhrleute zufammentommen laflen und
ihnen fogar höheren Frachtlohn verfproden, wenn fie Natu-
ralien nah Gmünd führen. Diefelben fagen aber, bie Straßen
nah Gmünd feien fo ſchlecht, daß fie ihr Vieh und ihre
Fahrzeuge einbüßen würden. Der Magiftrat von Gmünd
wird beshalb dringend aufgefordert, fchleunigft für die Her
ftellung der Straßen beforgt zu fein, fonft müßte man bem
Armeelommanbe Anzeige machen.
Am ſchwerſten aber werben die Finanzen Gmünbs durch
die friegeriichen Verwidlungen am Ende des 18. und An:
fang des 19. Jahrhunderts betroffen. Schon aus dem Nahre
1790 Liegen Duartierzeitel aus Wetzgau, Wuftenriet und
Deinbadh vor über eine dort verpflegte Taiferlich hadiliſche
Huſarenesladron. Diefe Truppen befanden fi ohne Zweifel
auf dem Marſch nad Belgien, wohin fie von Leopold UI.
fommanbiert wurden. Der Pfarrer von Wetzgau 3. B., Fo.
Leonardus Arnold, gibt unter dem 28. Dftober 1790 eine
Rechnung über 4 Hufarenoffiziere ein, die er im Quartier
gehabt habe. Am 31. Juli 1792 fchreibt der Gmünder Rat
an den Areiärat (beim ſchwäb. Kreis) Oberftleutnant Wäſſerer
in Stuttgart, es follen in nächſter Zeit mehrere Artillerie;
depot3 durd Gmünd fommen, da follen außer der Mann:
Ihaft 230 Pferde untergebracht werben; das fei in Gmünd
Beiträge zur Geſchichte Gmünbs,
Armee 12 mit Lehm belabene Wagen zur Verfügung zu
ftellen, damit diefelben die bürgerlihen Badöfen ausbeſſern
fönnten. Dem Kommandeur wurden ſodann aus der Spis
talfafje alsbald 1100 Gulden zur Hälfte für ihn und zur
Hälfte für die Mannihaft gegeben, um die Plünderung ber
Stabt zu verhüten.
Ebenfo rückſichtslos wie in der Stadt gingen bie Fran:
zofen auch in den Sandorten vor. Vom 16. Thermidor liegt ein
Schreiben vor batiert aus Horn bei Leinzell. Nah ber
Schrift und Drthographie ift ed wohl von einem bes Deut:
ſchen fundigen Franzoſen verfaßt. Es lautet alfo:
„Som am 16, Thermibor im 4. Yahr der Republif.
Die aemeinde Ydingen und Schönharbt wird hieburd
bei Militeriicher Exekution aufgefortert, bis dieſen abent
Sieben Uhr zum unterhalt der bei mir habenden Truppen
1000 Pfund Brod und 300 Pfund Rindfleiſch zu Tiefern.
Über diefe ablieferung werden der gemeinde Empfangsſcheine
ausgeftelt, weldhe Sie bei abrehnung der von den Schwe:
bifhen Kreiß an die Frenliſche Nepublit zu Bezahlenden
Contribuzion geltend madt.
Der bei der 6, Dififion der Nhein und Mofel Armee
angeftellte Brigad General
Eidemeyer.
Als Nachſchrift folgt: Solte die angefegte Lieferungen
' die beftimmte Stunde nicht Erfolgen, So Kan die gemeinde
auf Schweher Militeriihe Erefution rechnen.“
Am 14, Auguft 1796 wurde die erſte von dem fran:
zöſiſchen Kriegslommiſſär Daur im Hauptquartier zu Neres⸗
heim auf Grund des Waffenſtillſtands ausgefertigte und von
dem zu Gmünd befindlichen franzöfifhen Komiſſär Bomet
unterfchriebene Requifitionsforderung von 20 Ochſen A 5 Bent:
ner übergeben. Aus Anlaß deſſen mwurbe der Rat, bie
bürgerlihen Syndici und noch befondere Repräfentanten
| der Bürgerfhaft verfammelt. Das Inſtitut der bürgerlichen
faum möglich. Am 20. Oltober 1793 werden gefangene |
Franzoſen einguartiert. Am 16. Auguſt 1795 trifft von dem
faiferl. Artillerie: kelbdireftor Nollovrath aus Eppelheim der
Befehl ein, daß die zu Wafleralfingen und Königsbronn
für die Belagerungsartillerie gegoſſene Eifenmunition bis
10. September nad Freiburg im Breisgau überführt fein
müſſe.
Am 14, Thermidor des Jahres 4 der Republik (1. Auguſt
1796) rückten die Franzoſen in Gmind ein, Es ſcheint, daß faft
feiner derfelben gute Schuhe hatte, Denn es iſt unglaub-
lih, mie viele Anmweifungen auf Schuhe und Stiefel vor
liegen, fo daß man fih wundern muß, wie biefelben in
Smünb beigeihafftt werben fonnten Am 17. Thermibor
übergibt le directeur-gönöral des postes de l'armée de
Rhin et Moselle zu Gmünd dem Bürgermeifter die fchrift-
liche Weifung, tänlih 8 Pferde zum ausſchließlichen Dienft
der franzöfiichen Poſt bereit zu ftellen. Am Tage des Ein:
zugs felbft wurbe ber Stadt befohlen, innerhalb 24 Stunden
Syndici, das, wie wir aefehen haben, in den Zeiten ber
Streitigleiten der Bürgerfchaft mit dem Magiftrat entftand,
ſcheint wieder eine Zeitlang nicht funktioniert zu haben.
Denn im Jahre 1770 wird von der Bürgerfhaft wieber
nahbrüdlih eine diesbezügliche Mahl verlangt und am
3. März aud vorgenommen, Bon fäntlichen Zünften wur
den gegen 30 Bürger vorgefchlagen, und aus biefen dann
dur die Überachtmeifter die vorgefhriebene Zahl von
5 bürgerlihen Syndieci ausgewählt. Am 10. Juni 1778
bitten fie den Rat, ihnen bei Prozeſſionen und fonftigen
offenen Bufammentretungen ben ihnen gebührennen Rang
und zwar nad den beiden Ratöabvolaten anzumeifen. Es
ſcheint nicht immer das befte Verhältnis zwiſchen dem Nat
und ben bürgerlichen Syndict geherrfcht zu haben. Denn
fie benüßen bie jetzige ſchwere Zeit, um fih zur Geltung
zu bringen. Sie erflären in ber eben erwähnten Berfamm-
lung, fie feien gerne bereit, zum Wohl ber Baterftabt mitzue
wirfen, aber fie hoffen, daß ber Rat von num an ihre
Wünſche mehr als feither berüdfichtigen werde, daß Die feit
500 Säde Haber zu liefern und den Badöfenmadern der | mehreren Jahren erledigte 5. Syndilatsſtelle befeßt, und daß
Beiträge zur Geſchichte Gmunds.
ihre Vorftellungen betreffend die Errichtung eines neuen Steuer: |
fußes, die Berbefferung der Berwaltung und Polizei, die Reform |
der Ratswahlen Gehör finden werben, Bezüglich des zur
Beratung vorliegenden Falls wird beichloffen, daß der Über:
adhtmeifter der Metzgerzunft mit 2 ober 3 feiner Zunft:
genoffen in der Stabt und auf dem Land die erforberlihen
Einkäufe zu einem mit ber gegenwärtigen Fleiſchſchägung
(12 Er. per Pfund) übereinftimmenden Preiſe machen follen.
Ferner foll der Viehftand in der Stabt und auf dem Land
nenau aufgezeichnet, und den Untertanen verboten werben,
Vieh nad auswärts zu verlaufen.
Am 20. Auguft 1796 wirb der Vorſchlag gemacht zur
allmählihen Abtragung der Schuldenlaft, welche die fran-
zönſche Kontribution gebracht hat, folange als nötig if,
auf die Bürger und Untertanen jährlih 2 Exrtrafteuern um:
zulegen, ſowie die Klöſter, die Beiftlichleit und bie Pflegen |
der Stiftungen zu befonderen jährlichen Beiträgen beizu:
ziehen. Das fei nicht unbillig, da fie Durch einen feindlichen |
Überfall hart mitgenommen, ja zum Teil gany vernichtet |
worben wären. Das Stiftäfapital ſoll beitragen 500 fl,
die Canonici 150 fl, die Pfarrer auf dem Land und bie
Benefizieten in Stadt und Land 250 fl., das Alofter
otteszell 2000 fL, die brei übrigen Klöſter 500 fl. bas
Spital zum bi. Geift und zu St. Katharina je 1500 fl,
die St. Leonharbapflege B0OO fl, die vazierende Pflege 500 fl.,
die übrigen Bilegen 400 fl. Das entbehrlihe Silber in
Kirchen, Klöftern und Kapellen in ber Stabt und auf dem
Land fol durch eine Kommiffion aufgefucht, verzeichnet und
zum Einſchmelzen abgeforbert werden. Zur Aufbringung
des Kapitald werden Anlehen gemacht, für welche die Stabt
Schuld ſcheine auöftellt, zu denen Formulare gebrudt werben,
ferner werben bie Allmandpläge auf dem Alarenberg, Siechen:
berg, Namöneft und die Meidpläge oberhalb des Georgis-
hofes und bei der Dreifaltigfeitsfapelle an die Meiftbietenden
verfauft. Als die Nachricht eintraf, daß bie bis nad
Bayern vorgebrungene franzöfiihe Rhein: und Moſelarmee
ihren Rüdzug durch Schwaben nehmen werbe, fo wurde am
17. September beiclofien, damit die im Spital verwahrte
Separatlafje bei einem etwaigen Durdzug durd Gmünd
nicht im die Hände bes franzöfiihen Militärs falle, je ein
Mitalied des Nats, des bürgerlihen Syndikats und ber
fonftigen bürgerlihen Repräfentantenfhaft follen dieſes Geld
unter ſich teilen und jeber feinen Teil an einem fidheren
Platz verbergen. Sie follen aber die Sache fo geheim
balten, daß niemand etwas davon wife, als fie brei
allein.
Bald darauf, am 20, Dftober 1796, lief aus dem
taiferlihen Hauptquartier zu Immendingen ein Schreiben |
von Erzherzog Karl ein, daß binnen 3 Moden die Rüd:
ftände zur Neichöoperationsfaffe bezahlt werben müſſen. Der
Nat war der Anfiht, da ber größere Teil der Gmünder
Bürgerihaft Mangel an Nahrung leide und die Landes:
untertanen buch die Viehſeuche und anderes Unglüd hart
betroffen jeien, fo fünne man feine neue Steuern auflegen.
IL 135
Man beſchloß daher den Betrag, 8800 fl, vorläufig ber
franzöfiichen Kontributionstaffe zu entnehmen und ihn biefer
ipäter wieder zu erjeßen. Ferner folle am ftädtifchen Mili«
tär geipart werben, was möglich ſei. Es wurden deshalb
14 Dragonerpferde zum Verlauf ausrangiert, nur 4 davon
wollte man nod eine Zeitlang behalten, um fie zur Her
ftellung der Strafen im Gmündifchen Gebiet, Die in einem
ganz traurigen Zuftand feien, zu benügen. Das Gmünder
Kontingent betrug jet nur noch 23 Infanteriften und 9 Dra⸗
goner, und auch diefe wollten nicht mehr bleiben, da ihnen
ihr geringer Sold bei der teuren Zeit nicht mehr reiche, fo
dab man vor ber Frage ftand, ob man das Militär, das
ohnehin Thon unter die gewöhnliche Friebenäpräfenzziffer
heruntergeiunfen war, nod mehr reduzieren oder die Löh;
nung erhöhen ſolle. Man beſchloß deshalb ſich bei einigen
benachbarten Keichsftädten zu erkundigen, ob fie zu der kreis:
verfaffungsmäßigen Gage eine Zulage geben. Nach der Geld:
forberung lam von Erzherzog Karl noch die Auflage, 1940
Zentner Mehl und 7762’/ Metzen Haber in das Magazin
von Cannſtatt und 7762 Zentner Heu in das Magazin
zu Gmünd gegen eine beftimmte Entſchädigung zu liefern.
Am 24, November wird dem Magiftrat eine Note des reis:
ausfchreibamts zur Kenntnis gebradt, dak von 1794 an
67338 fL 54 Ir. Rüdftände abgelaufen fein. Man beſchließt,
vorläufig 10000 fl. daran zu bezahlen, die man in Frankfurt auf:
nimmt, da man mehr zu leiften für den Augenblid nicht in
der Lage ſei. Endlich am 17. Degember findet eine Rats:
figung ftatt, bei der man auch wieder einmal etwas Tröft:
lies vernimmt. Da burd die fiegreihen Waffen ber laiſer⸗
lichen Truppen die franzöſiſchen Kriegäheere wieder aus den
Ihwäbifchen Rreislanden vertrieben worben find, fo hofft der
GmünberRat, daß man bezüglich der franzöſiſchen Kontribution
vielleicht mit der Hälfte oder gar mit den bis jegt gefammelten
54.000 fl, weglommen werde. In einer Ratsverhandlung
vom 23, Auguſt 1797 wird ſodann geſagt, daß Die durch
den franzöſiſchen Einfall verurſachten Koſten und Schäden
ſich auf 165 000 fl. berechnen, und in der vom 11. September
beöfelben Jahres, daß die Summe der für die franzöſiſche
Kontribution aufgenommenen Kapitalien fih auf rund
60000 fl. belaufe. Zu letzterer Sitzung wurden aud)
die Berteter der Geiftlichkeit und Klöſter beigezogen und
zwar für das Kollegiatftift Canonieus Stabtpfarricarius
Krager und Ganonicus Reif, für bas Kloſter Gotteszell Hof:
meifter Reifchle, für die Dominikaner Prior Caſſianus Sclicht,
für die Auguftiner Prior Poſſidius Mayhöfer und Sub:
prior Amilian Büchner, für die Franziskaner Guardian
Michael Barth und P. Vicarius Pius Lang. Es murbe dar
auf hingemwielen, daß die Bürgerfhaft und bie Untertanen
duch den ſchon 6 Jahre andauernden Strieg bis zur Ent:
fräftung erichöpft feien, fo daf man die Abbezahlung dieſes
Kapitals ihnen nicht aufladen Könne, da es ſchon Mühe
foften werbe, nur bie Zinfen durch Steuern aufzubringen.
Deswegen fei es billig, daß die Beiftlichfeit und die Möſter
eingreifen. Es follen jährlich etwa 3000 fl. aufgebracht
I. 136
werben, fo daß die Schuld in 20 Jahren abbezahlt fei und |
zwar in folgender Weife: Stiftöfapital ala ſolches und bie
Canonici im befonderen zuſammen 260 fl., die Pfarrer zu
Zimmerbadh, Spreitbah und Iggingen je 18 fl., die von
Dewangen und Mögalingen je 15 fl., die von Bargau,
Bettringen, Weiler, Lautern je 12 fl, die von Muts
langen und Wetzgau je & fl., der Benefiziet auf dem Möhn-
hof 3 fl., die beiden Benefizien auf dem Salvator je 2 fi,
das im Spital und das der 11 Uhr-Meſſe je 1 fl. 30, kr.,
das Kloſter Botteözell 600 fl., das der Dominilaner 80 fl,
der Auguſtiner 45 fl, der Franzistaner 25 fl, das Hofpital
zum hf. Geift 600 fl, die St. Katharinenpflege 600 fl., die
St. Leonhardöpflege 320 fl, die vazierende Pflege 250 fl,
die Armenleutpflege im Spital 10 fl, die Stiftöfirchenpflege
30 51, die St. Salvatorpflege 30 fl., die Teftamentspflene
15 fl., die St. Colmanipflege 10 fl., die Dr, Ragerfche Pflege
10 ff, Die Geiftlichkeit und die Mlöfter erflärten ſich nadı
mehrmaligen Verhandlungen einverftanden und ſprachen nur
einige Wünſche aus, z. B. daß fie mit Rüdfiht auf diefe
Zeiftung künftig von Einquartierungen und Beiträgen zu
Requifitionen verſchont bleiben, dak Die Stadt ihnen bei
Eintreibung der Gülten und Gefälle an die Hand gehe, das
KHlofter Gotteszell bat, daß das Holzgehen in feine Mal:
dungen eingeftellt werde, da diefelben in letzter Zeit fo ara
ruiniert worden ſeien. —
Im Sabre 1797 war Gmünd durch Truppendurdzüge
ftart in Anfpruh genommen. Deshalb wurde vom ſchwä—
biſchen Areis der Ratsfonfulent Stablinger in Gmünd zum
Marihlommiffär für Gmünd und Umgegend beitimmt, Als
folhem fchreibt ihm der Gräflih Adelmannſche Obernogt
von Hohenftadt unter bem 17, Mai, dab es nicht möglich)
fei, die verlangten 10 angeichirrten Pferde auf den 20, nach
Gmünd zu ftellen, da Hohenſtadt und Schedingen mit 2
farlen Kommandos Kaiſerl. Königl. Niederl, Stabsdragoner |
belegt jeien, melde alle & Tage 8 Borfpanniwagen zum Ab:
holen der Fourage aus dem Magazin zu Nalen nötig haben.
Huch Habe Hohenftadt erft am lehten Sonntag 12 vier:
fpännige Wagen zur Transportierung des badiſchen Feld⸗
ipitalö liefern müſſen. Aus Winzingen trifft am 19, Mai |
die Nachricht ein, man fönne ftatt der aeforberten 10 ange:
ſchirrten Pferde höchſtens 6 ſchicken, da Winzingen nicht mehr
als 4 ganze Bauern zähle Auch Neubronn iſt nicht in
der Lage, Verde zu ftellen, da zum Transport der Bagage |
der feit einiger Zeit dort einguartierten Slavonier des L., 3,
und 4. Grenzbataillens nach Bingen 44 Borfpannpferbe er
forderlih find. Bon Donzdorf, mohin 121 Mann und 200
Pferde ins Quartier gebracht werden follen, wird geichrieben,
daß man faum 100 Pferde unterbringen fünne.
Auf Befehl des Oberft-Hriegstommiflärs Faviers wurde
zur Betreibung des Lieferungs: und Abrechnungsgeſchäfts
aus dem ſchwäbiſchen Kreiſe ein Komitee nebildet, an deſſen
Spitze der Hochfürſtliche konſtanziſche Rat von Bauer
ftand, und das feinen Sitz in Augsburg hatte. Dieſes
Beiträge zur Geſchichte Gmündbs.
zum unmittelbaren Bedürfnis ber franzöfifhen Armee an
geſetzten Naturalien und Rontributionen nod anderweitige
dringende Erfordernifie abzuführen feien, jo müſſen Diele
auf Befehl des franzöſiſchen Obergenerals Moreau unter bie
einzelnen Stände verteilt werben. Gmünd treffe es 1150 A,
Am 27, Juli trifft eine Verfügung Moreaus aus dem Haupt:
quartier zu Augsburg ein, daß die Stände, welche die von
ihnen verlangten Naturallieferungen noch nicht geleiftet
haben, ’/s mehr zur Strafe zu entrichten haben, und ba
man jedem ein Pilet von 10 Mann Kavallerie, die auf
Diskretion leben werden und deren jedem man auferbem
täglich 3 Livres zu bezahlen habe, ſolange einlegen werde,
bis die Lieferung erfolat je. Gmünd hat in das Magazin
nad; Dillingen abzuliefern 798 Itr. 33 ® Nlernen und
265 Str, 44 7 Roggen, ſcheint aber feiner Verpflichtung
nicht schnell genug nacgefommen zu fein. Denn am
24, Thermibor jchreibt der Arieasfommiffär Bönard aus
Dillingen: „Ich Tehe, meine Herren, daß Sie fäumig find.
Indem ich Ihnen bem Befehl des Obergenerals gemäß eine
Mehrung von *s zufchreibe, werben Sie mih auch noch
zwingen, Sie militäriſch erequieren zu laſſen. Ich denle,
diefe Nachricht wird hinlänglich fein, Ihren Eifer zu fpornen,
und wenn es anders wäre, fo bitte ich Sie zu glauben, daß
fie die lehte iſt.“ Gleichzeitig traf aus dem Hauptquartier
zu Augsburg von dem Oberſt⸗-Kriegskommiſſär Mathieu
Faviers der Befehl ein, daß Gmünd 100000 Baar Schuhe
zu liefern habe; es könne auch das Gelb dafür geben. (Das
Briefpapier, das die franzöſiſchen Dffiziere benühen, hat
meift einen gebrudten Kopf. Auf der linken Seite fteht:
Armöe du Rhin, oben: Libert6 — Egalite. Darunter:
Au quartier & — le — l’an — de la röpublique fran-
gaise, une et indivisible.) Am 28, Thermidor ift die
8, Brigade der Linie in Gmünd. Der Chef berielben Du:
bazil verlangt 12 Bud) gemöhnliches, 3 Buch großes Papier,
I Buch Briefpapier, 24 Bud) Heine Briefbogen, eine Schachtel
DOblaten, 12 Bleiftifte und 4 Palete Federn. Am 15. Dftober
trifft ein Schreiben des Komitees in Augsburg ein, General
Moreau verlange, daß die Stände des ſchwäbiſchen Kreiſes
bis zum 4. November 20000 Kapotröde nach vorgelegten
Muftern liefern. Das Komitee Schlägt vor, die Lieferung
einem Konfortium, dem Kaufmann Karl Wohnlih in Auge:
bura und den Negotianten Piftorius und David in Straß:
burg, zu übergeben. Dieſes Konfortium erbiete fih das
Stüd zu 6 fl. 43 kr. zu liefern, Am 29, November berid;:
tet Das Komitee, es werben 9000 zur Hälfte Ieinene, zur
Hälfte drildiene Fruchtfäde verlangt, Gmünd treffe es 158,
diefelben können durch die Schnelleriche Kompagnie in Augs:
bura das Stüd zu 44 fr, beichafft werden. Am 16. Bru—
maire Ichreibt der Kriegslommiſſär Boinet von Augsburg
aus, daß Gmünd mit feinen Naturallieferungen noch im
Nüditand fe Es werben deshalb 4 Gendarmen von Ulm
aus nah Gmünd fommen und folange dort bleiben, bis
die Forderungen bereinigt feien. Außer dem Unterhalt für
Komitee jchreibt am 5. Juli nah Gmünd, da aufer den | fih und ihre Pferde haben diefelben je 3 Frank per Tag
Beiträge zur Geſchichte Gmunds.
anzufprehen. Das zu Augsburg tagende Komitee loſtet auch
Geld. Deshalb muß nah einem Bericht desfelben vom
8. Dezember 1800 eine Umlage gemacht werben, an ber es
Gmünd 690 fl, trifft.
Wie weit die Macht der Franzoſen im Jahre 1800
reicht, fehen wir daraus, daß der Gmünder Arzt Karl
Joſeph Endres, der fih genen eine monatlihe Gage von
31 fl. als Negimentsarzt zum Kreisinfanterieregiment Königs:
egg nah Saulgau hat anwerben laffen, nicht mehr dorthin
gelangen kann. In Neresheim erhält er am 283, Juni die
Weiſung umzufehren und emen „Icidjameren Augenblick“
abzumarten, da er jetzt micht nad Ulm gelangen könne.
Auch das Jahr 1801 war nicht weniger drüdend, als
das vorhergegangene. Am 14. Januar zeiat das Auge:
burger Komitee an, baf ſich die Zahl der Kranken und Ber
mwunbeten jo vermehrt habe, daß für die Spitäler und Am—
bulanzen weitere Umlagen gemaht werben mülſſen. Am
folgenden Tag montiert es, daß Gmünd nod mit einer
rleifchlieferung von 26 Zentner im Nüditand fe. Man
habe mit dem Juden Levi in Hohenems einen Bertrag ae
fchlofjen, daß er den Zentner zu 21 fl. 30 fr. liefere; binnen
4 Wochen müfle die Sache bereiniat fein, Am 26. Januar
teilt es mit, es habe ſich wegen der auferlegten monatlichen
Gelplontribution von 1200000 Franf bei dem frangöftichen
Dbergeneral alle Mübe gegeben, eine Herabjegung berjelben
zu erlangen. Derfelbe babe au wirtlih die Summe auf
500 000 Frank herabaeiegt, aber in einem bald darauf fol:
genden Schreiben diefe Zufage wieder zurüdgenommen mit
dem Bemerten, WOODO Frank feien unbedingt nötig. Da:
tan treffe es Gmünd unter Abrechnung der ſchon einge:
ichidten Gelder 10800 Frank. Am 28, Plaviose verlangt
der Kriegskommiſſär Geraudon von Ulm aus 4 Wagen zur
Meaführung des Materials anläßlich der Demolierung ber
Feſtungswerle Ulms, ferner 4 Maurer und 4 Knechte. Am
30, Ventose ſchreibt der Brigadegeneral Boivin von Ulm
aus, er babe den Auftrag, eine militärifhe Erelution nad)
Gmünd zu ſchicken, wenn es micht binnen 5 Tagen ben Heft
feiner Kontribution mit 3047 *rant 41 Cent. bezahle,
Mittlerweile muß von Eflingen aus aud eine Erefution
gelommen fein.
Denn am 3. Germinal lauft von Jailliot |
chef de Brigade 1" regiment d’artillerie legere aus Eß-
lingen folgender lafonifhe Befehl ein: Il est ordonne an
detachement en exdention A Gmünd d'en partir sur le
champ pour se rendre & Esslingen. Les frais d’exdou-
tion leur seront payés (im Original payer; es wimmelt
in den franzöſiſchen Briefen von Fehlern) jusqu'au 3 in-
elu, Am 5. Germinal ſchickt Boivin die von ihm ange
drohte Erehution und fagt, er werde noch wirfiamere Mittel
zu finden wiſſen, „si votre mauvaise volonte m'y force,“
Es muß aber jebt bezahlt worden fein; denn am T. Ger |
minal befiehlt er dem fommandierenden Difizier des Deta:
ch ements bes 10, Havallerieregiments, das zur Erelution
in Gmünd war, die Stadt wieder zu räumen und nad Ulm
zurüädgufehren, und ſchidt zugleich eine Quittung. Am 21,
BWürttemb, Jafrkilder 1904, Heft 1.
I. 137
Vendemiaire verlangt der Kriegalommiflär VBenard von
Dillingen aus für das dortige Magazin 300 Zentner Heu
und 200 Bentner Haber. Am 26. Vendemiairo fchreibt der
Oberftfriegstommiflär Girouſt aus Augsburg, wenn Gmünd
fi nicht mehr befleifie, feiner Pflicht nachzukommen, fehe er
ſich genötigt, nicht bloß militärische Erekution zu ſchicken,
fondern den Magiitrat feftnehmen, nad Augsburg führen
und da fo lange im Gemwahrfam zu laflen, bis alles be:
alidhen fei, Die Erefutionen gehen ununterbroden fort.
Am 11. Brumaire jchidt der Kriegskommiſſär Dumesnil von
Um aus wieder eine ſolche, beitehend in 6 ehasseurs bes
1. Regiments. Während jo das Blutfaugen von auswärts
her mit wahrem Naffinement betrieben wurde, hatte Gmünd
auch innerhalb feiner Mauern für die einguartierten Frans
zoſen zu forgen.
Am 28, Jannar 1801 fchreibt der Gmünder Rat an
ben damals in Stuttgart befindlihen Gmunder Hatsfonfu:
lenten Stablinger, er habe aus feinem Briefe erfehen, daß
der General Debilli noch weitere Truppen nad Gmünd ins
Quartier legen wolle. Das fei unmöglih. Ohne von den
früheren Rontributionen zu fprechen, molle er nur barauf
hinmweifen, daß die Anforderung an Gmünd für den Ulmer
Spital ſich für einen einzigen Monat auf 10 500 fl. belaufe,
dafı eben wieder ein Schreiben eingelaufen fei, es feien in
das Magazin nah Ulm zu liefern 653 Bentner lernen,
217 Zentner Roaaen, 362 Zentner Heu, ebenſoviel Stroh
und 544 Zentner Haber. Der in Gmünd liegenden Kom—
pagnie der 54. Brigade unter dem Bataillonschef Bars,
mit deren Betragen man übrigens fehr zufrieben fei, gehen
öfters verſchiedene Montierungsftüde ab, deren Anſchaffung
und Reparierung nicht unbedeutende Summen ausmadhe.
Wenn der Wunſch Gmünds ſich nicht anders erreichen laſſe,
ala dur Abfindung und ein Douceur an den General, jo
jei es ihm vielleicht möglich, in Stuttgart einiges Gelb auf:
zubringen, fie in Gmünd feien gänzlich von Geld entblößt.
Am übrigen möchte ſich doch der General Debilli erinnern,
daß fein Aufenthalt in Gmünd die Stabt menigftens 2500 fl.
aefoitet habe. Wenn der General fich nicht abbringen liche,
ftehe ber Hunger und die Verzweiflung vor der Türe, da
das Elend den höchſten Grad erreicht habe. Die Notlage,
in welcher die Stadt ſich befand, erfieht man auch aus einer
Eingabe des Nats an das bifchöfliche Orbinariat in Augs—
burg vom 11. März des vorhergehenden Jahres, in welder
derfelbe um die Erlaubnis nachſucht, einige Grundftüde, die
zur Heiligenpflege gehören, verkaufen zu dürfen. Durd die
nunmehr in das 9. Jahr andauernden Kriegsdrangſale und
andere Unalüdsiälle, alö Brand, Teurung, Viehſeuche,
Stilftand des Kommerzes und daraus erfolgte Nahrungs:
lofiafeit jet die Stadt von ihrem vormalinen Mohlftand tief
herabgeſunken. Man müfle Geld haben, um das leßte
Dritiel der Hontributionen zu bezahlen, da fonft militärifche
Erefution zu befürditen. Man werde dafür forgen, daß der
Erlös als ein der Heiligenpfleae gehörendes Kapital verzinft
werde. — Am 26, Juli 1801 fchreibt ein gewiſſer Ephraim
18
1. 138
Jakob aus Grigshaber (?) an den Rat, da er das ge
wünfdte Geld nur liefern könne, wenn die Stabt 6 %/o vom
Kapital und 4 %o Provifion bezahle, 3 9, für den, mit wel:
chem er das Gefhäft made, und 1" für ihm felbft.
Wir nähern uns jeht der Feit, da es mit ber Selb:
ftändigfeit der alten Reichsſtadt zu Ende geht. Einen |
Blick in ihre diesbezüglichen Sorgen und Befürhtungen |
lafien uns die Verhandlungen zu Regensburg werfen im |
Fahre 1802, Am 3. September des genannten Yahres
Beiträge zur Geſchichte Gmünde,
zu beraten, und beſchloſſen der zur Beendigung bes Frieden
geſchäftes niedergeſetzten Reihsbeputation ihre Wänfche nicht
nur in einer ausführlihen Denkſchrift vorzuiragen, ſondern
auch zu deren mündlicher Unterftügung Aborbnungen nad
Regensburg zu ſchicken. Sollten aber im Drang ber polis
tifhen Verhältniſſe wirklich einige ſchwäbiſche Reichsſtädte
als ſchuldloſe Opfer fallen müffen, fo hoffen fie, daß ihnen
folhe Unterwerfungäbedingungen verwilligt werben, auf welche
fie nach den Grundfägen der Billigleit und dem Geiſt ber
richten die Abgeorbneten des ſchwäbiſchen Reichsftäbtelolle: Reichsgeſetze Anfpruch zu haben glauben. In diefem Sinne
giums eine ziemlich gleichlautende Denkihrift an bie auf | bitten fie um die Unterftügung der franzöſiſchen und ruf
| fifchen Gefandtfhaft bei den Regierungen, welde fie ver:
dem Neichätag zu Regensburg bevollmächtigte Geſandſchaft
der franzöſiſchen Republik und an die Kaiſerl. Ruſſiſche,
eritere in franzöfticher, letztere in deutſcher Sprade. Als
der Friede zu Luneville, heißt es da, den blutigen Krieg
auf bem feften Lande endigte, heaten die Reihsftäbte Deutlich
lands und namentlich jene in Schwaben die gerechte Hoff:
nung, daß aud für fie der glüdlihe Zeitpunkt gelommen
fei, die tiefen Wunben eines unglüdlihen Kampfes wieder
zu heilen, an dem fie ald Stände bes Reiches hatten An:
teil nehmen muſſen. „Die Summe der Erlittenheiten aller
Art, welche der Krieg vermöge geographiider und politifcher
treten. Die ſchwäbiſchen Reichsſtädte wurben in Regens:
‚ burg vertreten durch den Nechtöfonfulenten Dr. Härlin von
Verhältnifje in vorzügliben Grade auf die Neichaftäbte |
Schwabens gemälzt hatte, war für diefe ein Grund mehr,
nun getroft auf bie gerechte Teilnahme an den Mobltaten des |
Ulm und den Bürgermeifter Hofer von Rottweil, welde
unter dem 3. September ihren eriten Beriht nad Gmünd
abgehen lafjen. Sie fchreiben, daß fie ihrer nftruftion ge
mäß ihre Reife nach Regensburg am 30, vorigen Monats
über Dillingen, Neuburg ꝛc. angetreten, und troßbem daß
fie wegen Mangels an Poftpferben unterwens aufgehalten
worden feien, vorgeftern angelommen feien und im Gafthof
zum Lamm ein erträglices Quartier gefunden haben. Im
Augenblid ihrer Abreife von Ulm fei aus Biberach bie
Rachricht eingetroffen, da man fi wegen bortiger Reli:
gionäparität über die Mahl eines Abgeorbneten noch nicht
Friedens zu rechnen.” Zwar blieb der im Luneviller Ver | babe einigen können, In Regensburg hätten fie zunächſt
trag wieberholte Grundſatz der Entfhäbigungen für bie
Freunde des Friedens immer nod ein Gegenftand der Be
unrubigung. Allein ba berfelbe die Verhandlungen von
Raftatt als Grundlage angenommen hatte, nad welchen bie
Entihäbiaung auf dem Wege der Sälularifation, folglich
nicht durch Mebiatifierung weltlicher Stände vollzogen wer:
den follte, fo ſchien das Schidfal der Reichsſtädte in feiner
andern Meife dabei beteiligt zu fein, als das ber hohen
und hödften Stände. Die Reihsftäbte waren fih bewußt,
daß es eine durch das deutſche Staatsrecht anerfannte Theo:
rie fei, daß die Landeshoheit, deren Ausübung dem Magi—
itrat einer Reichsſtadt anvertraut war, auf der Geſamtheit
der Bürgerſchaft beruhe, und daß diefe Bürgerfhaften das
erwähnte Recht ebenjo wie andere Stände bes Reichs
|
unter ber Garantie der Reichsgeſetze von ihren Boreltern |
empfangen haben, um basfelbe auf dem Wege ber Vererbung |
auf ihre Nachkommen zu bringen, daß folglich legtere ebenfo
rechtmäßige Erben jeien, wie der Sohn eines einzelnen. So,
fagen die ſchwäbiſchen Reichsſtadte, hätten fie feinen Grund |
gehabt zu vermuten, daß ihre politifche Exiſtenz bedroht fein
könne, Aber trob alledem ſcheine man nicht mehr daran
zweifeln zu bürfen, daß mehrere Reichöftäbte, befonbers aus
der Zahl der im ſchwäbiſchen Kreiſe gelegenen, ala Entidä:
digungsopfer bejtimmt ferien. Diefe unvermutete Wendung
der „Regotiationen” legte den ſchwäbiſchen Reichsſtädten
ihren Bürgerfhaften und Nahlommen gegenüber die Pflicht
auf, ſich vorzufehen. Sie verfammelten fih deshalb im
Auguſt 1802 zu Ulm, um über ihre gemeinfamen Intereſſen
bei dem furmainzifhen Direftorialgefandten Baron v. Albini
und bei dem Kaiferlichen Bevollmädtigten Baron v. Hügel
Beſuch gemaht und feien qut aufgenommen mworben. Aus
ihren Äußerungen gehe hervor, dafı bie Immedietät ber
Reichsſtädte wohl nicht aufrecht erhalten werben könne, ba:
gegen ſeien biefelben bereit alles zu tun, daß billige Moda:
litäten zur Erleihterung des Schickſals der Stäbte erzielt
werben. Unter der Hand hätten fie auch erfahren, das be
reits einige Sitzungen der Neihsbeputation gehalten wor:
ben feien, und daß Brandenburg, Bayern, Württemberg
und Heſſen⸗Kaſſel für bie Annahme des von Frankreich und
Rußland vorgelegten Indemnifationsplans geitimmt haben.
Der zweite Bericht ift datiert vom 8. September. Die
Gmünber Abgeorbneten jchreiben, daß fie nun aud bei den
übrigen Mitgliedern der Deputation ihre Beſuche gemadt
haben. Der franzöfifche Gefandte Matthieu und der preußifche
Graf v. Görz, hätten ihnen mitgeteilt, daß man nun auf
die fchnefle Annahme des Indemniſationsplans dringen, da:
gegen die näheren Modalitäten mit Mufe prüfen werde.
| Am 11. September läuft jhon wieder ein Bericht ein, daß
jet das Protokoll über pie bisherigen Verhandlungen ber
Reichöbeputation dur den Drud befannt worben fei. Dar:
aus gehe hervor, daß der Andemnifationsplan im allge:
meinen angenommen unb unter anderem feftgeießt jei, daß
ber Reichsſtand, melde eine mebiatifierte Herrſchaft über:
nehme, für ben anftänbigen Unterhalt aller Perfonen,
welche bisher in derfelben ihre konftitutionelle Exiſtenz hatten,
zu forgen, die darauf hypothelierten Schulden und andere
Beiträge zur Geſchichtt Gmünbe.
reelle Berbindlihfeiten mit zu übernehmen habe, So fei
menigitens ein Teil ihrer Wünſche erfüllt. Der 4. Bericht
vom 15, September teilt mit, daß, nachdem die Bitten und
Münfhe der ſchwäbiſchen Neichöftädte belannt geworben
feien, auch die fränftichen fich denſelben angefchloffen haben.
Freilich fünne man ſich nicht verbergen, daß verfchiedene
diefer Wünſche wohl feine Berüdfihtigung finden werben,
fo bie Bitte um Berihonung von ber AKonjtription, das
Geſuch nur die Landſtandſchaft, um Belafjung der grund:
berrlihen Rechte über die Territorien; felbft in Beziehung
auf die Eigentumsredhte oder bie Rameralrevenuen der Städte
fei erwähnt worben, daß der neue Zanbesherr teil nad
dem Begriff der Entichäbigung, teils im Hinblid darauf,
dab die Reichsſtadt aufhöre, Heihäftand zu fein und mande
diesfalfige Ausgaben nicht mehr zu leiften habe, einen ver:
hältnismäßigen Anſpruch babe. Am 18. September ſchreiben
die Gefandten, daß fie auf vertraulihem Wege erfahren
haben, daß Kur-Böhmen, Brandenburg und Bayern ſich da:
bin geäußert haben, man fünne fi zwar in das Detail ber
vorgebradten Wünfche nicht einlaffen, finde es aber für
billig, daß die mediatifierten Reichsſtädte den privilegierteren
oder wie fih Böhmen auöbrüdte, ben privilegierteften
Munizipalftädten des Landes, welchem fie zufallen, gleich:
gehalten werben jollen. Auch Württemberg fei damit ein
verftanden, daß man nicht ins Detail gehen lönne, mißs
fenne aber nicht, dafı mehrere ber vorgebraditen Bitten mit
Übertragung der Landeshoheit, den daraus fliehenden Ne-
galien und Staatseinfünften vereinbar ſeien. Der Bericht
vom 30, September teilt das Votum von Sachen mit,
weldes dahin geht dak die Reichsſtädte im Rüdfiht der
Munizipalverfaffung den privilegierteiten Städten des Zan-
des gleichgebalten, bezüglid ihres Kommuneigentumd und
der bamit verfnüpften grundberrlihen Gerechtſame, ſowie
andere lanbfähfige Städte entweder nach der fpeziellen Ob:
1. 139
; jervang bes Zanbes, bem fie zufallen, ober wo biefe fehlt,
nadı reihaherfömmlihen Grundfägen der Landſäſſigkeit be
handelt werben follen, endlich, daß der Religionäzuftand in
den Reihsftäbten nad dem mehtfälifhen Frieden und Be:
fisftand und gegen alle gewaltjame Einführung eines Simul-
tansum wie auch gegen willfürliche Veräußerung ober Trans:
ferierung des Kirchenguts fiherzuftellen fei. Im folgenden
Monat überreihen die ſchwäbiſchen Reichsſtädte im Verein
mit den fränkiſchen der Neichädeputation wieder eine Dent:
ſchrift, in welder fie die Exrgebniffe ber bisherigen Verband:
lungen zuſammenfaſſen und folgende Betradhtungen hinzu
zufügen: 1. ftehe mit der definitiven Entihliefung über den
vorliegenden Gegenftand das Schidfal von einigen hundert:
taufend Menihen, die in den Ringmauern und Gebieten
der mebiatifiert werdenden Städte wohnen, in unverkenn⸗
barer Verbindung; 2. fordere die Billigfeit, daß die zahl:
reichen Reihsftäbte, melde ohne all ihr Berfhulden und
felbft gegen den Anhalt des Lüneviller Friedens ihre Reichs:
unmittelbarfeit verlieren follen, nicht ohne billige und geſetz⸗
lich beftimmte Bedingungen ihrem fünftigen Los überlafien
werben; 3. bürfte eö ben offupierenden Landesherrn jelbft
nicht mißfällig fein, wenn durch geſetzliche Normen einer
Unbeftimmtiheit vorgebeugt werde, aus welder für Seren
und Untertanen unangenehme und nadteilige Berhältnifie
entftehen lönnen, Der letzte Bericht, der vorliegt, ift vom
10. Oltober. Die beiden Abgeordneten teilen mit, daß eine
weitere franzöfiche Deflaration bezüglich des Indemnifations:
plans übergeben worden ſei, aus welcher fie namentlich das
hervorheben, daß die Verzeption der Gefälle in ben ben
Fürften zur Indemniſation angemwielenen Ländern mit bem
1. Dezember des l. J. anfange, und dab bis bahin bie ver:
fallenen Rüdftände den vorigen Yanbeaheren verbleiben.
Auf den gleihen Termin werbe auch wahrſcheinlich die Zivil:
befigergreifung erfolgen.
I, 140
Statiftik der landwirtſchaftlichen Bodenbenühung und des Ernteertrngs in Württemberg
im Jahr 1902.
Von Finanzgrat Dr. Trüdinger,
Inbaft.
Seite
A, Der Ianbwirtichaftliche Anbau und bie Ernte im Jahr 1008,
I. 2 Grgebniffe ber Erhebung . er 140
. Der lanbwirtfchaftliche Anbau in Jahr 1908. 140
2. Der Ernteertrag im Jahr 102. .. . 148
8, Der Obfibau und bie Obflernte din Jaht 1902 . 148
4 Der Weinbau unb bie Weinernte im Jabr 1902 145
1. Die Witterung im Jabr 1902 146
IU, Ernteihäden 148
PR, Märkte und Preiſe im Jahr 1902,
L Die Fruhtmärkte - » 2 2 2 8149
I. Die Rollmärfte 151
II. Die Sopfenmärfte . 151
C. Ein» und Ausfuhr von Ianbreirtfehaftlicen —— . 152
D. Vereine: und Genoſſenſchaftaweſen . . 158
E. Die Staatsfürforge für bie Landwirtſchaft 154
Anhang:
1. Diemonatl, — Rn Saatenflanbsjahr1002 155
2. Tabellen I-X . . . . i . F .160
A. Der landwirtſchaftliche Anbau und die Ernte im Jahr 1902.
I. Die Ergebniſſe der Erhebung.
1. Der laubwirtfchaftliche Anban im Jahr 1902,
(Hiezu die Tabellen I und 11.)
1. Der geiamte landwirtſchaftlich benügte
Boden umfafte im Jahre 1902 1244 832 ha, ſomit 210 ha
weniger als im Jahr 1901 mit 1245042 ha. Im einzelnen
entfällt im Jahre 1902
gegen 1801 :
auf mehr +
weniger —
angebautes Aderland 821430 ha = 65,9"5 + 1716 ha
Gartenland (garten: "
mäßig angebautes
Fe)... 16756 „= 14, +19,
Bade , » 2... BO, = 23, —2i0 „
Aderweide . - Ton, = 06, +_W „
Ader: und Gartenland
zufammen 873922 ha = 70,200 — 847 ha
MWiefen . 25309, = 38, + 99 „
Meiden und Sutungen 54114, = 41, — 200 „
Meinberge 2147 ,= 19, — RR,
darunter im Ertrag
ſtehende 16819 „= 14, — 66,
Die ſeit Jahren bemerlbare Abnahme der Brache
und des Weidelands weiſt auf ſteigende Intenſitat des land:
wirtfchaftlichen Betriebs hin, Die Abnahme ift indeſſen nicht
gleichmäßig; es betrug nämlich die Brachfläche (obne Ader:
weibe)
Abnahme von
tm 1878 108 1873—1902
ha ha ha Y,
Nedarfreis . 2951 575 2 376 80,5
Schwarzwaldkreis 14588 5729 8859 60,7
Jagftkreis 29042 12976 16666 574
Donaufreis . 28 212 9366 18846 66,8
zufammen 74793 23 046 46747 62,5
Von nicht unbebeutender Nusdehnung ift die Brache
aud heute noch auf der Alb mit ihrem rauheren Klima und
in einigen Gegenden bes Jagſtlreiſes mit teilweife armem
Boden, So betrug die Fläche der (reinen, nicht eingebauten)
Brache im Jahre 1902 in ben Bezirlen Blaubeuren 1139,
Geislingen 1550, Münfingen 1071, Um 1561, Grailsheim
1140, Ellwangen 1779, Gerabronn 1774, Neresheim
1978 ha.
Statiſtit ber landwirtſchaftlichen Bobenbemütung und bes Ernteertrags In Württemberg im Jahr 1908,
I. 141
Die Abnahme des Meidelands von 1878—1902 be: | Gewächſe (mit Ausnahme Der Gemüfe, welche zmeifel:
trägt 21,5, Ausgedehnte Werbeflächen trifft man heutenod
hauptfächlich auf der Alb CA. Spaichingen 1902 1426, Balingen
3388, Neutlingen 1782, Urach 2204, Wlaubeuren 1208,
GSeislingen 2253, Aalen 1104, Gmünd 1176, Heibenheim
2374, Neresheim 1600, Kirchheim 1141, Münfingen 6789,
Um 1472 ha}, im ſüdlichen Oberihwaben (O4. Wangen
1871 ha), im Schwarzwald (ON, Freubenftadt 1046, Obern⸗
dorf 1257 ha) und in einem Teile des Jagſtlreiſes (ON. Graile: |
heim 1640, Ellwangen 2053, Gerabron 1348, Mergentheim
1098 ha); zufammen nehmen die Weiden in diefen 20 Bezirken
70% des Meidelandes überhaupt ein.
Wie die Brache, doch erheblih langſamer als dieſe
nimmt aud die Ndermeide ab. Übrigens ſcheint der
Nüdgang zum Abſchluß gefommen zu fein: es betrug bie Fläche
der Aderweide 1899 7791 ha, 1900 7633 ha, 1901 7631 ha,
1902 769% ha. Die Aderweide (auch Egartenwirtichaft),
los im Zunehmen begriffen find), Die Handelspflanzen
haben von 1878—1902 um nahezu die Hälfte abgenommen
und zwar betrifft die Abnahme hauptfädhlic die Geſpinnſt⸗
pflanzen Flachs und Hanf, eine Folge des Schwindens ber
früher in unferem Lande fo blühenden Zeineweberei im
Zufammenhang mit der Konkurrenz der viel billigeren Baum:
wolle und der Änderung der Geſchmadcsrichtung (Trifot in
Baumwolle und Wolle), ferner die Ölpflanzen Neps und Mohn,
eine folge der Verdrängung der Pflanzenöle durch Mineral:
öle, fowie den Hopfen, wogegen ber hochwertige Tabal und
die Zichorie zugenommen haben. Verſchwindend Klein ift
demgegenüber der Nüdgang des Getreides und Hülfen
früchtenbaus; die Abnahme von 1878—1902 beträgt
kaum 1% — ein Beweis dafür, daß der Getreidebau,
wenn aud feine Rentabilität infolge des Sim
' tens der Frudtpreife beträdtlih vermindert
die in einem meift regelmäßigen Wechſel des Aderbaus mit
bem Graswuchs befteht, findet ſich befonders in einigen
Gegenden bes Schwarzwalds (DU. Freubenftabt 1902
240 ha, Nagold 141 ha, Oberndorf 620 ha, Spaichingen
312 ba, Tuttlingen 154 ha), der Alb (ON. Balingen 135 ha, |
Geislingen 725 ha, Ulm 109 ha, Ehingen 137 ha, Mün-
fingen 681 ha, Heidenheim 572 ha, Gmünd 191 ha, Aalen
161 ha, Reresheim 344 ha), fomie Oberfchwabens (Leutkirch
676, Ravensburg 204, Waldjee 121, Wangen 919 ha),
2. Wie fih das angebaute Aderland auf die einzel:
nen Fruchtgattungen verteilt und melde Verände—
rungen hierin jeit 1878 eingetreten find, zeinen die nad)
ſtehenden Ziffern:
Aubauſlache
1878 | 1902
Aruchtgattungen ; — ——
im VPF im | v
ganzen in "| ganzem in %
"Thea Te
. Betreide u. Hüffenfrüchte 588840 | 68,7 1538538 | 64,9
darunter Wintrfruht . 266456 34,0 241 718] 29,4
” Semmerfruht . 251135 | 52,0 ı 277823, 38,8
Pr Sülfenfeucht 21 249 27 13997 17
B. Hagfrüchte und Gemüſe 109 905 14,0 144 874 17,6
C. Hanbelsgewäde 26168) 33 1388| 17
D. Autterpflangen . 109275 14,0 | 129690 | 15,8
Angebautes Aderland . 1784278 100,0 | 821430 ' 100,0
Die Zunahme des Aderlandes, die auf Koften ber
Brache und des MWeidelandes ftattgefunden hat, iſt aus:
fchließlich den Hadfrücten (und Gemüfen) und den Kutter:
pflanzen zu ftatten aelommen, während die Getreide: und
SHülfenfrühte fowie die Handelspflanzen zurüdgegangen
find, In der Anbauverfchiebung der legten 25 Jahre ſehen
wir alfo folgende Tendenz: Ausdehnung und Ver
mehrung der Erzeugung von tieriſchen Nah:
rungsmitteln und Einfhränlung des Anbaus
der nur bem menschlihen Genuſſe dienenden
| den Weltmarkt beeinflußt ift.
worden tft, doh immer bas Rückgrat des land—
wirtfhaftliden Betriebs bilden wird. Dagenen
find im anderer Richtung bemerfenswerte Veränderungen
im Getreidebau vor fih gegangen: der Anbau der Winter:
frucht (und der Hülſenfrüchte) hat abgenommen, derjenige
der Sommerfrudht zugenommen. Während nod 1878 die
Winterfrucht überwiegt, wird heute mehr Sommerfrucht als
Winterfrucht angebaut und zwar ift Diefe Verſchiebung vor:
zugsmeife durch vermehrten Anbau von Gerſte und Haber
verurfacht (f. u.).
3. Wenn man bie Hauptfeldirüdte und ihre
| Bewegung in den lebten 25 Jahren ins Auge faßt, jo er
gibt fih folgendes (f. Tab. ©. 142 oben).
Von den Getreidefrüchten ift der Dinkel, die Haupt:
brotfrucht des Landes, in fteter Abnahme, Meizen, Sommer:
gerite und Haber in Zunahme, wogegen der Roggen, ber
in Württemberg überwiegend für den Hausbedarf, vielfad
nur wegen bes erforberlihen Bindeſtrohs gebaut wird, faſt
unverändert geblieben ift (1878 39165 ha, 1902 40354 ha).
Da der Nüdgang des Dintels (von 1878—1902 23873 ha)
dur die Zunahme des Meizens (von 1878—1902 8959 ha)
bei weiten nicht ausgeglichen wird, fo zeigt fih aljo ein
Zurüddrängen des Brotförnerbaus zu Gunften
des Habers, ſowie der in eriter Linie gewerb—
liden Zweden dienenden Gerjte, d. 5. derjenigen
Getreidearten, deren Treisgeitaltung am wenigſten durch
Am Jahre 1878 nahmen
Dinkel, Weizen und Roggen 46,8", Zommergerfte und
Haber 41,2” der gefamten dem Getreide: und Hülfenfrücten:
bau gewidmeten Fläche ein; im Fahre 1902 ift der Anteil
von Dinkel, Weizen und Roggen auf 44,7% aefunfen, ber:
| jenige von Gerfte und Haber auf 46,1”, neftiegen, hat aljo
erfteren bereits überfchritten. Während aber Gerfte ihren
Stand feit Beginn der 18er Jahre nur wenig vergrößert
hat, dehnt der Haber von Jahr zu Jahr feine Fläche mehr
aus. Schreitet die Zunahme der Haberfläde, wie anderer
jeits die Abnahme der Dinkelflähe in gleicher Weiſe fort
1. 142 Statiſtik der landwiriſchafllichen Vobenbrnügung und bes rmteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
Winter:
binfei zu Kar
Areije Winter: m. Gom: toffeln
emer | Ainter | mer:
Nedartreid . . .' 5112| 4445 | B2oBs] 46% 8 15575] 26230] 21 896 | 11667 8726 867
Schwarzwalbfreis . 5555 | 1707| 41014] 8297 814 17982] 29314] 35819 | 140996 | 47181 8295
Sagftfreis. . . .ı 5761 8250 | 30910] 12287 | 1488 I] S 115] 38832] 21358 | 16794 5868 169
Donaufreis . . ." 8188| 109 | 63980] 14461 | 8297 88867 | 55270] 2881 | 34 818 2396 | 7217
Württemberg .| 19616 | 10496 [167990] 31669 | 5685 | 97069] 149 146 | 96904 | 78 275 | 21 190 | 18076
Dagegen 1901. 18635 | 11526 [168 751 | 88762 | 6176 | 98 173]147478]| 97 110 | 76508 f 20 901 | 12 861
1900 | 18872 | 12600 [169422] 32824 | 6633 | 98916 146 150 | 95 951 | 74290 | 22087 | 12376
1889 | 18779 | 13449 [171140] 81895 | 7819 | 99287] 145 1566| 94 911 | 75568 | 21 908 | 12276
1898 | 18839 | 15.055 [172525 | 31667 | 7561 97 756 [148 074 | 93782 | 75.6659 | 22054 | 12 109
1897| 16843 | 15982 |170 116 | 81874 | 7972 | 99 100) 148 348] 93412 | 73444 | 22 152 | 12296
1896 | 16044 , 16848 [165 969 | 80 675 | 8346 [102826 1143237 | 92707 | 66469 | 22876 | 12 692 |:
1895 | 15880 | 16 181 [175810 | 31180 | 8134 | 97890138 984 | 91581 | 76029 | 22074 | 12597
1894 | 16488 | 15449 [178208 | 383298 7374 | 967741186 484 | 90409 | 68203 | 21994 | 12683
1893 15M1 | 16180 179176] 30660 |; 7430 | 97933194 802] 89 710 | 77595 | 20672 | 12584
1892 15651 | 16831 [179 028] 29 754 | 7179 | 96733] 138332] 87 911 | 81670 | 19961 | 12812
1878. 13570 | 7583 J191 868] 32894 | 6271 | 88018] 138825 | 77050 | 73250 | 19618 | 13 174
wie biöher, jo wird bei uns in abfehba er Zeit der Haber | Welzheim, fowie in mehreren Bezirten des Donaufreijes
anftatt des Dinfels die erfte Stelle unter ben Getreide | Blaubeuren, Ehingen, Geislingen, Leutfirh, Münfingen,
frücten einnehmen. Schon heute übertrifft in verſchiedenen Ravenöburg, Ulm, Wangen. Zugenommen haben aud Kar:
Gegenden des Landes der Haberbau den Dinfelbau, fo | toffeln (um 19854 ha — 25,8%,), Klee und Luzerne, ſowie
in den Oberämtern Heilbronn, Leonberg, Ludwigsburg, Futterrüben, lehtere fehr beträchtlich, nämlih um 9374 ha
Nedarfulm, Weinäberg, Calw, Freudenſtadt, Neuenbürg, | = 59,4 ,
Oberndorf, Sulz, namentlich aber in der Mehrzahl der Ber | 4, Wie der Anbau bes Aderlandes in den einzelnen
zirle bes Jagſtlreiſes Aalen, Graildheim, Ellwangen, Gaildorf, | Landesteilen fich verändert hat, zeigen die nachſtehenden
Gerabronn, Gmünd, Hall, Künzelsau, Mergentheim, Öhringen, | Ziffern:
Früchte | Nedarkreis Schwarzwalbfreis
Jagſilrels Donaufreis
bes gefamten angebauten z — — — en
on | 1878 | 102 | 1878 1878 | 1902
u u = | ba _|__ ha ha ha _ ha
— — = — —
@etreibe und Häülfenfrächte MBB0 " 98280 | 1tı1614 | 110547 | 134 846 | 139 269
61,64). 58,36 65,71 62,62 74,08 70,11
Hadjrüdte und Gemüje .„ . . .. 81701 . 86047 27 205 38 714 21191 || 81687
\ 20,29 || 22,80 16,02 19,10 11,64 18,95
Hanbelegewädhle . 2 2 2 .2.2..4 5988 4525 6.886 4376 469% ; 1452
| 379 2,86 4,02 2,48 258 | 073
Zutterpflangen. 2 2 2 0 20002 2232 || 5266 242317 | 27887 | 21297 | 26238
14,28 15,98 14,25 15,80 13,21
Winterweizenn.. 2947 5112 4 730 5555 5 761
Sommerwein » 2 2 200. BB, 445 2846 | 1707 169 3250
Binterbinfel mit Minteremer . . . .: 89395 © B2086 43 048 41014 35 224 , 20910
Winterroggen © 2 2 nn nn nn BIO 4624 2907 3297 | 123056 | 12287
Sommerroggen.. 140 Ku 1186 814 1468 1489
Sommergefle: © 2 2 22000. ar 16611 15575 15 398 17 982 21 456 25 145
Huber ... 12447 26 230 283061 | 29314 32 862 38332
Kartoffeln 22 ME | 2150 | 2006 | Bs19 | 14778 | 2rzos
JJJ J 12 700 11667 | 14689 | 14996 | 14188 16 794
DE een | Bır3 ı 8796 | #10 | 47181 DT | 5889
aſpatſenie.. 68220667 4269 | 3205 1305 1.698
Futterrüben (Ungerien) . 2 = 0... 648 94198 208 | 3628 8167
I
) Die Bablen in gotiſcher Schrift bebeuten bie Prozente,
Statifif ber landwirtſchaftlichen Bodenbenützung und bes Ernteertrags in Mürttemberg im Jahr 1902,
Die für die Entwidlung unferer Landwirtfchaft im legten
Menihenalter charalteriſtiſche Neränderung im Anbau —
Rüdgang der Getreide: und Hülſenfrüchte und der Handels:
gewãchſe zu Gunften der Hadfrüchte und Futterpflanzen — ift in
allen vier Kreifen zu beobachten. Während aber der Rüd—
gang bes Getreides ziemlich gleichmäßig ift, hat der Handels:
gewähsbau in fehr ungleiher Meife abgenommen: Am
ftärfiten im Sagftlreis, wo er heute nidjt einmal mehr
den britten Teil der Fläche von 1878 beanipruct, ſtärler
auch im Donaukreis (80%) und Schwarzwaldfreis (36 %/o)
als im Nedarfreis (23,5%,), wo die durch ben Rüdgang
des Hanf, Mohn⸗, Flache: und Nepabaus entftandene
Lüde zum großen Teil durch die in einigen Bezirken des
1. 148
| Unterlandes ftarf angebaute Eihorie ausgefüllt worden ift.
Auch der Rüdgang der Hauptbrotfrucht des Landes, des Din:
kels, ift in allen vier Kreiſen zu beobachten, aber in verjchie:
dener Stärle; im Nedarkreis hat der Dinkel 18%a, im Jagſt
ı freis 12%, im Donaufreis 14"), im Schwarzwaldkreis
aber nur 40 verloren, denn in den höher und rauher ge
| Tegenen Gegenden des Schwarzwalds ift es die Minter
feitinteit des Dinlels, welche ihn vor der Verbrängung durch
bie ertragreicheren Weizenforten fhüßt, darum zeigt auch in
biefem Areife der Weizen, der in ben übrigen Rreifen fo
beträchtlih zugenommen hat, feine Zunahme, jondern fonar
eine Heine Abnahme (Befamtflähe von Weizen im Schwarz:
waldfreis 1878 7576 ha, 1902 7262 ha).
2. Der Ernteertrag im Jahr 1902,
(Hlezu die Tabellen I unb IT.)
1. Wie die Tabelle 1 zeigt, war der Heftarertrea
bes Jahres 1902 bei den meiften Feldfrüdten höher ale
im Durdfchnitt der 15 Jahre 1878/92, Unter dem Er:
trag des Vorjahrö bleiben nur Mais zum Kömergeminn,
Futterrüben, Hohlrüben, Minterrübfen und Hanf.
2. In ber „Statiftit der landwirtſchaftlichen Boden:
benützung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahre
1901” (Württ. Jahrb. 1903 S. 2) wurde darauf hinge:
miefen, daß die württembergiſche Betreibeernte regelmäßig
hinter dem Reichsdurchſchnitt und insbeſondere auch
hinter den Getreideernten der übrigen ſüddeutſchen Staaten
zurüdbleibe. Die gleiche Erſcheinung ift, wie die nachſtehenden
Zahlen zeigen, auch für das Jahr 1902 zu beobachten,
Durcichnittserirag von 1 ha
Früdte nn in | im ar
en N 8 obs
Kur —— —
Winterweizen 17,1) 206 164) 169 228 16,8
Sommerwelzen .: 141 18.0| 1388| 165) 8 15,8
Winterbinfel . .| 198,6) 1585| 179| 184 198. 19,5
Winterroggen 14,7| 1565| 158| 158| 198) 143
Sommerroagen .| 10,5) 11,0) 11,9| 18,8. 1489| 1233
Sommergerfte 162| 189| 17,6| 178: 2837| 199
Haber...15,0 160 16 15,66 215 144
Kartoffeln 125,9 | 184,1! 185,7 | 138,7: 184,7| 121,5
Klee (den) . 593) 80,11 53,1) 680: 5655| 49,7
Luzerne (Heu) 58,0| 6592| 66,0) 628; 562| 541
Wieien 618) 4387: 5236| 572 | 48,4 | 47,0
In fämtlihen Getreibefrüdhten bleibt der mwürttem:
| des Reichs zurüd. Auch gegen die Ernten der übrigen jüb-
| beutichen Staaten bleibt der württembergiſche Fruchtertrag
‘ des Jahres 1902 meift zurüd, insbeſondere hinſichtlich unferer
wichtigiten Getreidefrucht, bes Dinfels; in Haber und Winter:
roggen weift nur Elfah-LZothringen, in Sommermeizen nur
Bayern einen etwas niedrigeren Ertrag auf; allein in
MWintermeizen, der beſonders gut auägefallen war, ift ber
Ertrag beffer als in Bayern, Baden und Elfaß-Lothringen.
Um fo emftlihere Beachtung verbient diefe Tatſache bei
unferen Landwirten, und es mag baran errinnert werben,
daß Profeſſor Leemann (vrgl. Württ, Wochenblatt für die
Landwirtihaft 1902 S. 36) dafür keine andere Erklärung
gefunden hat, „ala daß man eben in ber Tednil
des Getreidebaus im übrigen Süddeutſchland
weiter vorangeſchritten ift als hierzuland.“
8, Der Strobertrag, ber nur für bie Getreibefrädhte, und
zwar mittel® Angaben: fehr gut = Rote 1, gut = 2, mittel = 8,
gering = 4, fehr gering = 5 zu fügen war, erzielte im Durch⸗
fnitt bes Landes
bei bie Mote bagegen 1901
Binterweien . . . 22 gut mittel
Sommerweien -» . 36 gut bis mitiel mittel
Winterroggen . . 20 gut aut bis mittel
Sommerroggen . 26 gt bis mittel mittel
Binterbintel mit
Winteremer . . 2,1 aut mittel
Sommergerfte . . 26 qut Bid mittel mittel
Haber 2,7 mittel mittel
4. Die Kernenandbeute bes Dinlels berechnet ſich
nah ben Angaben der Berichterfiatter für das Land im ganzen zu
69,8 kg auf 100 kg Dinkel gegen 69,2 kg im Jahr 1901.
5. Kranke Kartoffeln fanden fih vor: 8,64%, bes Ge:
famtertrags (gegen 6,37%, im Jahr IM), und zwar im Nedar:
freis 1,96%, im Schwarziwalbfreis 6,43 %/,, im Jagſikreis 2,41%,
bergiſche Durchſchnittsertrag hinter dem Durdfchnittsertrag | im Donaufrels 3,62%.
3. Der Objtbau und die Obiterute im Jahr 1902,
(Hiezu bie Tabelle IL)
1. Die Beftandedaufnahme ergab 1902 gegenüber | Bäume und zwar bei den Apfelbäumen von 96 401, den Birn—
dem Borjahr wiederum eine Zunahme der ertragsfähigen
bäumen von 32745, den Pflaumen: und Zweiſchgenbaͤumen
I. 144
von 7 578, den Kirſchenbäumen von 1522 Stüd, Der Beitand
an Pflaumen: und Zwetſchgenbäumen bleibt hinter dem
jenigen vor dem Froſtſchadensjahr 1879 mit 2491227 Stüd
immer noch erheblich zurüd,
2. Der Gefamtertrag berechnet ſich in Äpfeln zu
1036880 dz (129398 dz im Worjahr), in Birnen zu
209549 dz (138371 dz i. B.), in Pflaumen und Zwetſchgen
zu 28158 da (88649 dz i. ®,), in Kirſchen zu 31275 dz
Statifiif der landwlrtſchaftlichen Bodenbeniltzung und bed Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1909,
15,2%, in Pflaumen und Zwetichgen um 56,5%, in Kirſchen
um 11,3% zurüd. Die Obfternte des Jahres 1902 ift dem:
nad) in Äpfeln als eine gute zu bezeichnen; in Birnen und
‚ Kirichen fteht fie etwas unter mittel und in Pflaumen und
(43356 dz i. V.). Gegenüber dem Lanbesmittelertrag, wie |
er fih im Durchichnitt der 10 fahre 1892/1901 berechnet,
jtellt ji der Ertrag des Jahres 1902 in Äpfeln um mehr
als die Hälfte (53,8 "/o) höher, bleibt dagegen in Birnen um
Zwetſchgen war fie eine geringe.
Der Durhihnittsertrag vom Baum beträgt
im Jahr 1902 bei Äpfeln 23,05 kg (2,94 kg im Vorjahr
— 17,78 kg im Durchſchnitt von 1892— 1901), Birnen
11,44 kg (7,69—13,98), Pflaumen und Zwetſchgen 1,58 kg
(5,00—4,07, Kirſchen 8,39 kg (11,67——10,31),
Nah Kreiſen unterſchieden beträgt ber Durchſchnitts
ertrag vom Baum im
Medarkeeis: Schwarzwalbfreig: Jagſilteis: Donaukreis:
kr kg kg ke
182 1901 1902 1901 102 101 102 1901
bei AÄpieln . 21,24 3,15 20,87 2,97 26,31 4,50 24,45 1,50
„ Bimn. . 2... 17,18 5,98 11,93 7,88 5,54 1,3 9,48 10,01
„Pflaumen und Zwetſchgen 0,56 8,99 8,12 6,79 1,15 4,76 1,71 443
„ Kiiden 2 2.0. 11,04 17,01 4,68 10,55 10,23 9,03 6,83 5,18
Annähernd gleihmäßig in allen 4 Kreifen war der Er: |
teaq in Apfeln; den höchſten Durchichnittsertrag vom Baum
hatte der Jagſtkreis mit 26,31 kg, ben nieberften ber
Schwarzwaldkreis mit 20,87 kg. Der Ausfall der Birnen,
Pflaumen: und Zwetichgen: und Kirſchenernte war in den eine
zelnen Landesteilen fehr verſchieden. In Birnen wurde im
Nedarkreis eine mehr als mittlere, im Schwarzwalbfreis eine
annähernd mittlere, im Donaufreis eine geringe, im Jagſt⸗
freiö eine geringe bis Fehr geringe Ernte erzielt. Die Ernte
in Pflaumen und Zwetſchgen blieb ſelbſt im Schwarzwald:
Ireis, wo fie noch am hödften war, unter mittel, Der Er:
trag in Kirſchen war im Nedar: und Jagſtkreis ein mittlerer,
im Schwarzwald: und Donautreis ein geringer.
3. Der Geſamtgeldwert des Obſtertrags von 190%
berechnet fih zu 14094337 c gegenüber einem Geldwert
von 4369639 „& im Vorjahr, 19182146 M im Fahre 1900
und 6883906 A im Durdfchnitt von 1892 bis 1901 und
zwar find an dem Gejamtgelbiwert beteiligt die Äpfel mit
11108742 4 = 78,8" (im Vorjahr nur mit 35,4"),
die Birnen mit 2015127 a = 14,3% (i. V. Dagegen
mit 34,0"/o), die Pflaumen und Zwetihaen mit 295506 4
— 2,1%a di. V. 12,8%), die Kirschen mit 674962 4
— 4,8% (di. DB. 17,8%), Der Anteil des Hernobites am
Befamtgeldwert beträgt im ‘jahre 1902 volle 93%, für
das Steinobit verbleiben faum 7", mährend der Anteil
diefer beiden Obftgattungen im Vorjahr etwa wie 70:30
und im Durchichnitt von 1892— 1901 mie 86: 14 ſich ftellt.
Ron dem Geſamtgeldwert im Jahre 1902 entfällt auf |
den Nedarfreis 4639458 — 32,9", den Schwarz:
waldtreis 2888 717.2 — 20,5 %/o, den Jagſtkreis 2906 482 .4
— 9,6 %,, den Donaufreis 3659680 A —= 36,0%. Auf
einen Überamtöbezirt kommt burdicdnittlih ein Gelbwert
von 220224 A Mehr ala 400000 M beträgt der Geld:
wert der vorjührigen Obflernte in folgenden Oberamts:
bezirken: Waiblingen (721065 „), Schorndorf (655 960 „M),
Göppingen (604433 .4), GCannftatt (513593 A), Badnang
(505177 .), Tettnang (481985 &), Welzheim (481577 „a,
Kirchheim (429634 A), Ravensburg (419739 A). ne:
gefamt entfällt auf diefe 9_Hauptobitbezirte, welche von
der Landesfläche 11,1% einnehmen, ein Geldwert von
4813 223 M oder mehr als !/, (34,2 0) des Geſamtgeldwerts.
4. Die Breife berechnen fih im Durchſchnitt des
Landes von 1 dz Äpfel zu 10,71 € (gegen 11,96 ch
im Borjahr und 6,57 M im Durchſchnitt von 1892—101),
Birnen zu 9,62 A (10,74 2 — 5,97 M, Pflaumen und
Zwetichgen zu 10,49 4 (6,31. — 6,69 .4), Ririchen zu
21,58 .K (17,92 — 15,43 AM). Die Preife ftellten ſich
demnach nicht nur bei den Birnen, Pflaumen und Zwetſchgen
und Kirchen, deren Ertrag unter mittel ausgefallen war,
fondern auch bei den Äpfeln, welche einen fehr befriedigen:
den Ertrag gegeben hatten, beträchtlich höher als im Durd:
ſchnitt der fetten 10 Jahre, Daß die Preife von Äpfeln
| troß guter Ernte fo hohe waren, hat feinen Grund wohl
‚ hauptfählih darin, daß der Meinertrag des Jahres 1902
(ſ. u.) ein geringer war,
5. Der durhfchnittlide Geldertrag eines
Baumes vom ‘fahre 1902 überfteigt beim Nernobit, fo:
wie bei den Kirſchen das Mittel und bleibt nur bei den
Pflaumen und Zwetſchgen infolge des geringen Natural:
ertrags unter demfelben. Er beträgt
im 10 jähr. Durchſchnitt
1302 1901 1892 — 1901
bei 4 4 4
Äpfeln 2,47 0,35 1,17
Birnen . 1,10 0,83 0,83
Pflaumen und
Zwetihaen . 0,17 0,32 0,27
Kirichen . 1,81 2,31 1,59
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
I. 145
4, Der Weinbau und die Weinernte im Jahr 1902.
(Hiegu bie Tabellen III w. IV.)
Tabelle III enthält eine Überfiht über die Weinbau:
flähe und bie MWeinerträge nah natürliden Bezirken im
Jahre 1902, Tabelle IV eine Überficht über die Weinbau:
ergebniffe im ganzen Land feit 1827, Hieraus ift folgendes
zu entnehmen:
1. Die gelamte im Jahre 1902 im Ertrag geftan:
dene Weinbaufläde betrug 16819 ha (im Vorjahr
16884 ha), d. i. 78,28 %/0 der dem Weinbau überhaupt dienen:
den Fläche mit 21487 ha.
Die Fläche der (im Ertrag ſtehenden) Weinberge ift feit
Mitte der Mer Jahre des vorigen Jahrhunderts in lang:
ſamem, aber ftetigem Rückgange.
Flacht
der im Ertrag
ſtehenden
Weinbergt
Zunahme (4-)
Abnahme (—)
von ha
1862-78 |
1872—82 |
+ 308
-r 490
1882-86 | + 151
188692 ; — 1014
1392—1902: —
|
7187 |
2. Der gefamte Weinert rag des Jahres 1902 berechnet
fih zu 187448 hl, das macht auf 1 ha der im Ertrag
ftehenden fläche 11,14 hl gegen 372506 hl oder 22,06 hl |
von 1 ha im Borjahr.
Jahre 1827—1901, der fih zu 389143 hl oder 21,26 hi
für 1ha beredjnet, bleibt der Meinertrag des Jahres 102
um annähernd die Hälfte zurüd. Der Menge nad) ift dem:
nad) der Meinertrag des Jahres 1902 ein geringer zu nennen.
Unterſchieden nach natürlichen Weinbaubezirlen bemegt fich
ber Heftarertrag des Jahres 1902 zwiſchen 3,85 hl im
Taubergrund und 29,79 hi in der Bodenfeegegend; innerhalb
dieſes Rahmens beträgt der Heltarertrag im Kocher und Jagfttal
4,09, im Enztal 6,92, im Babergäu 9,85, unteren NRedartal
12,67, oberen Nedartal nnd Mlbtrauf 15,94, Remötal 16,26 hl,
Die höchſten Heltarerträge wurden im Jahre 1902 erzielt in
den durch die Ergiebigkeit ihrer Meinberge befannten Ger
meinben beö Ermätales Mesingen (64 hi), Neuhaufen (42 hl),
Riederich (29 hi), in den Sceegemeinden Hemigkofen (38 hi)
und Nonnenbad (30 hi), ferner in den Gemeinden Noten:
berg DON. Gannftatt (30 hi), Böttingen OA. Nedarfulm
(36 hl}, Kleinheppach (36 hi) und Strämpfelbah OA. Weib:
lingen (30 hi).
3, Verkauft wurden unter der Kelter bezw. über:
haupt während bes Herbites von dem neuen Wein 117131 Il
— 63,6% des Weinertrags. Der Helterverfauf des Jahres
Bihrttemd. Yahrbilßer 1904, Seft 1.
Hinter dem Durchſchnittsertrag der
' Nedartal 62,9%, Babergäu
1902 bleibt hinter demjenigen der guten Weinjahre 1900
(70%), 1895 (70%) und 1898 (76a) zuräd, entipricht
aber annähernd dem durchſchnittlichen Kelterverfauf ber
jahre 1871— 1901 mit 65%. Verhältnismäßig am ftärfften
war ber Helterverfauf im Remstal mit 82,7"/n, am ſchwäch⸗
jten im Tauberarund mit 32,9% und betrug im unteren
59,7%, Enztal 56,2%,
Koder: und Jagſttal 55,0%, in der Bobenfeegegend 54,4 "n,
im oberen Nedartal 47,9",
4. Der Durchſchnittspreis für 1 hl ſtellt ſich im
Jahre 1902 für das Land im ganzen auf 38,74 4 gegen
33,38 A im Vorjahr, 43,35 .M im Jahre 1900 und 36,29 .4
im Durchſchnitt der Jahre 1871I—1W1. Der höchſte Durch:
ichnittöpreis wurde erzielt im Enztal mit 43,35 4; im
unteren Nedartal beträgt er 40,88, im Zabergäu 38,97 M,
im Remstal 37,53 4, im Kocher: und Jagſttal 34,47 4,
im oberen Nedartal mit Mlbtrauf 29,25 4, im Tauber:
grund 27,31 .A, in der Bodenſeegegend 23,18 4 Ber
ſchiedene Gemeinden notierten Höchſtpreiſe von 60 A und
darüber, fo im Oberamt VBefigheim die Orte Hohenftein TO „«,
Lauffen 65 4, Walbeim 62 .£; ferner Cannſtatt 70 M,
Untertürkheim 60 M; Mundeläheim 65 4; im Oberamt
| Bradenheim die Gemeinden Klingenberg 66 .£, Neipperg
70 4, Nordheim 76 4, Schwaigern 76 K; Rnittlingen
ON, Maulbronn 67 A; Stuttgart-Stabt 60.4, Roßwag
und Unterrieringen DW. Baihingen 66 und 60. Noch
höhere Preife erzielten die Weine einzelner größerer Guts-
verwaltungen, fowie der K. Hofbomänenfammer,
5. Der Erlös aus dem unter der felter ver
fauften Wein berechnet fih zu 4537648 .£ (im Jahre
1901 7808781 .& und im Durchſchnitt der Jahre 1871 bis
1901 7506402 4) unb bei Zugrundelegung ber auö den
Helterverläufen fich ergebenden Durdichnittöpreife der Geld:
wert bes gefamten Weinerträgniffes des Jahres
182 zu 7198075 „A gegen 11988725 4 im Jahre 1901
und 11415037 .# im Durcfchnitt der Jahre 1871— 1901.
Während im Jahre 1900 13 MWeinbauorte einen Erlös
von mehr ala 200000 .4 von bem unter der Kelter ver
fauften Mein aufzumeifen baiten, beträgt im jahr 1902
der (höchſte von ber Gemeinde Fellbach erzielte) Reltererlös
191000 einen Erlös von mehr ala 100 000 .& hatten
weiterhin folgende Gemeinden: Korb mit Steinreinach
DAN. Waiblingen 106400 £, Munbelsheim 110000 A,
Eflingen 114842 .#, Untertürfheim 130005 &, Beuteläbad)
OA. Schorndorf 142680 4, Etuttgart-Stadt 175000 A
6. Für 1 Heltar der im Ertrag befindlihen Weinbau:
fläche berechnet fih im Jahre 1902 der durchſchnittliche
Kohertrag zu 428 A genen TIO A im Jahre 1901,
1122 .4 im Jahre 1900 und 639 4 im Durchfchnitt der
Jahre 1871— 1901,
19
1. 146
7. Die wie in den Vorjahren mit ber Weinbauftatiftil ver
bundene Erhebung über die Farbe des Weins hat fol:
gendes Ergebnis geliefert:
Ge⸗
famter
ı
| Wein: Rotenäge
Landes gegend ertrag
Hievon entfallen auf
Feih: Stiller:
gewãche gewãchẽ
in im Jin! im Jin
' 1008 %, ganzen * ganzen %,
hl hl ml Im]
1.06, Redartal | 171 1196 % 58464 10121 58] |
IE, Unt.Redartal \108 507| 49 1933| 48 17822 17) 36562 85] |
TIL. Nemotal.. 26792] 3041| 11| 9608.36 14145, 53] |
IV. Enztal 10594] 5150 fon 528 6 LA |
V. Zabergau 14781] 809555) 70 5) 589640] |
VI. Kodier- und) 558 191| 3 382560. 2066| 87
Yagttal. | | |
VIL Zaubergrund! 54 606 11 212430 26684 50
VIII. Bodenſee⸗ 1 | |
gegend 376,10 | 2095,88 ab 7
Württemberg . . 187 67 387 6 ‚43.081 = 76.630 4
Marfung Sen
und
Lage
Schnalt, jüblid,
Sylvaner, Ebling,
| weiß Riesling, Zolaier,
| Trollinger,
Spivaner, utebel, Gib:
ling, Riesling.
Sylvaner. Portugieer,
Klevner, ſchwarz Rice:
ling, Trollinger.
Leinberger. ichwarz
Troliinger, Sylvaner,
Gutebel, weiß Riesling.
Schwarz Riesling.
Bönnigbeim, füblich,
Reutlingen, ſudlich,
Beralage,
Kocherſteindfeld, Tübric, |
Schozach ſüblich,
Berglage,
Nordheim, füblich,
Kleinbottwar, füdlich,
Weiß Riesling,
Sylvanet, Fibling,
Beltliner.
Kleinbetttsar, fühlich, ZTrollinger, Sylvantr.
im Marlımum
Die Weine weifen fomit auf:
j Im Minimum
] 15,
Statiſtit der landwirtſchaftlichen Botenbenübung und des (rnterstrags in Württenberg im Jabr 1902,
Der Progentantell von Rot, Weiß: und Schillergewächs
wechſelt naturgemäh von Jahr zu Jahr. Es entfielen auf
Rotgewache Weißgewachs Schillergewächs
1900 399), 20%, 41%
1901 4, a1, 5,
1902 36 „ BB, 4,
Mittel 1900/1902 36,4% PIE De 7: U Fu
Vorherrſchend iſt fonadh in Württemberg das Schillergewächs
mit mehr als %%,; mebr als '/, entfällt auf Rotgewächs, nur wenig
mebr ala auf Weißgewächs.
8. Die von dem chemiſchen Laboratorium der M. Zentral ⸗
ftelle für Gewerbe und Handel angeftellten Unterfuhungen
über die Zuſammenſetzung einiger württembergifcher
Naturweine!) haben ergeben, daß fid) die 1902er Weinmoſte
von denjenigen bes Jahres 1901 fowohl dur ihren nie-
dereren Zuder:, ald auch durch ihren zum Teil höheren Säure:
gehalt unterjcheiden. Während bie Weinmofte des Vorjahrs
1 ‚83—17,34 %0 Zuder und 7,8—11,8 %an Säure enthielten,
— die 8 unterſuchten 18002 er ZEN 11,27 bis
‘a Zuder und 6,8—14,8 on Säure auf.
gm einzelnen Tieferte bie Interfuchung folgendes Mefultat:
Gramm im 100 SKtubifzentimeter
Freie Sute
Zuder REINER: Mineral: Phosphor: Schweſel ·
Free {gemvichte: | a en fure
an 2
‚Weinfän ve) en PrOs } 80s
16,99 | 14,58 1,192 025 | 0,096 0,006
15,66 | 13,9 0,693 0,298 0,044 0,009
18,89 | 1127 | 1,2% 2 | 007 | 0012
| |
16,88 , 18,062 | 1,488 0,308 0,039 0,011
I
17,80 | 15,07 144 0,266 0,031 0,009
15,9 | 1882 | 0,086 , 0804 | 0,085 | 0,018
15,71 | 18,38 0,824 0,298 0,061 0,018
15,71 | 12,14 0,748 0,804 | 0,041 0,914
0 | 1507 | 1188 | 0808 | 0051 | 0014
1859 | 11,27 0,686 | 0,266 0,027, 0,006
II, Die Witterung im Jahr 1902,
Der Ausgang des ‘jahres 1901 war mild geweſen
und bie Anfangsmonate des neuen Jahrs 1902 brachten eben-
falls feine ftrenge Hälte. Die erfte Januarwoche insbefon:
dere wies eine ungewöhnliche, nahezu aprilmäßige Wärme auf,
In der zweite Mode traten nun freilich leichte Nactfröfte
ein, aber im ganzen Januar entftend doch fein einziger
Mintertag, ja im gangen Verlauf bes Winter kamen in
milden Lagen überhaupt nur noch 3 Wintertage, d. h. Tage,
in denen die Temperatur nicht über 0 Grad ftieg, vor und |
zwar vom 14.16, Februar. Und da in den Schluß:
monaten bes alten Jahres nur ein einziger derartiger Tag,
nämlih am 26. November 1901 vorgelommen war, fo hatten
wir im Unterland im Winter 1901/1902 nur 4 Wintertage,
während das langjährige Mittel für Stuttgart 22,6 beträgt.
An hohen Lagen wurden allerdings mehr Wintertage, auf
RER höchſten Beobadhtungsftation in Böttingen, DA. Spai-
y Sewerbeblatt aus Württemberg 1903 Wr. 29,
Statiftif ber lanbwirtfchaftligen Bobenbenäsung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
hingen, deren 34 gezählt. Aber auch dieſe Zahl bleibt felbft
für dieſe rauhe Genend weit unter dem langjährigen Durch—
chnitt, der einem mittleren Jahrgang entfpriht und 60 be:
trägt. Indes hat in hohen Lagen, mwenigftens in ber
2, Januarhälfte, Schneewetter eingefeßt, und mährend im
Unterland und auch noch in mittleren Lagen naßlaltes bis
mäßig mildes Wetter einfehrte und nur vereinzelt und auf
furze Zeit der Schnee fih bis in die Niederung ausbehnte,
blieb auf der Alb und im eigentlichen Schwarzwald faft un
unterbroden bis zum Anfang März ein Schneebede liegen.
In milden Sagen dagegen fiel zwar in der 2, \januorhäffte
und im Februar häufig Niederſchlag, aber nur felten Schnee,
ausgenommen vom 12,--17. Februar. Mittlere Yagen
hatten außerdem noch in der legten Januarwoche vorwiegend
Schnee. Ein fühlbarer Umfchlag führte am 27. Februar
eine milde Periode herbei, die mit vorwiegend heiterem
Wetter verfnüpft war, von Zeit zu Heit aber doch vereinzelt
Regen brachte. Nach einigen maimähig warmen Tagen,
dem 19. bis 21. Märg wurde diefe Periode von vegnerifchem,
anfangs noch mähig mildem, fpäter aber vorwiegend faltem |
Wetter abgelöft. Im April liefen die Riederfchläge mehr
und mehr nad, erfolgten namentlih vom 6. an nur noch
ziemlich vereinzelt. Auch die erften größeren Gewitter am
13, und am 20, April waren nicht wie üblich Vorboten von
fürgeren und längeren feuchtfühlen Perioden, obwohl das
erfte ſogar ein wenig Hagel, Das zweite, dasjenige vom 20, in
furzer Zeit ſehr erheblichen Niederſchlag herbeiführte. An:
dererfeitö blieb aber anhaltend heiteres Wetter, Das ber
Obſiblüte fehr dienlich geweſen wäre, aus. Am Abend bes
30. April trat ſodann ein Umſchlag zu feuchtlühlem Wetter |
ein, das während der erften zwei Drittel bes Mat die Ober:
band behielt, Vom 7.—9,, am 11. und nochmals am 14.
herrſchte geradezu kalte Temperatur. Am 8, entftand jo:
aar, im Zufammenhang mit furz vorüberaehender Aufheite:
tung, im milden Unterland ein freilih nur leichter Froſt.
In hohen Lagen (mir führen Vöttingen DW. Spaichingen
an) Tank aber das Thermometer am T. und 8, auf — 3”,
am 11. auf — 4* und am 15. gar auf — 5". Nach dem
W. Mai lieken die Niederfchläge ſtarl nad, hörten vielfach
iogar ganz auf und vom 28, an entmwidelte ſich bei hei: |
terem und trodenem Wetter heiße, ſchließlich ſchwüle Tem:
peratur. Am 2. Juni erhob fih in Stuttgart die Nach—
mittagstemperatur auf 30°, und in dem 900m hod liegen:
den Böttingen noch auf 26°. Das Gewitter vom 4. Juni
abends führte dann eine fühle Regenzeit herbei, die bis
zum 23. Juni ſich fortiegte, dann aber wieder von einer
heiteren Periode abgelöft wurde, die vom 27. Juni an neue
Hitze bradte.
blieb dann das Wetter, von einzelnen Gemwitterregen, dem
1. und 2, dem 10. und 11,, abgefehen, beiter, troden und
heiß. Beſonders drüdend wurde die Hitze am 30. uni, am
9, und am 15. Juli. In der Nacht vom 15,/16. Juli er:
folgte ein Umschlag zu feuchtihwüler Witterung mit zahl
reichen, faſt tagtäglihen Gewittern. Zwiſchendurch entwidelte |
In der anfchliekenden erften Hälfte des Juli
1. 147
ſich an einem eingefprengten hellen Tag, dem 26. Juli, Die
‚ größte Hite des ganzen Sommers in Stuttgart, nahezu
! 32%, UAnderwärts, wo die Aufheiterung nicht zu fo gün:
figer Zeit erfolgte, war die größte Hite teilmeife am 15.
Juli, vereinzelt fogar fhon am 2, Yun. Nach den drei
ihönen und obenbrein nur mäßig heißen Schlußtagen des
Juli, die in milden Lagen bereits für bie Getreideernte
ausgenügt werben fonnten, fam dann im Gefolge der Ge:
witter vom Abend des 31, Juli und der Molfenbrüde bes
1. und 2. Huguft eine vegenreihe und nur mäßig warme
Periode. indes tft doch nur vom 5. mittags bis 9, Auguſt
anhaltend naſſes Wetter eingeirefen, Nacd dem 26, Auguſt
lich die Neiqung zu Niederfchlägen ſehr ſtark nach und es
folgte zunächſt noch zum legtenmal in diefem Sommer bie
Entwidlung von fommerliher Hige. Am 4. September er:
hob fich die Temperatur im Unterland fogar bis 30%. Dann
aber trat ein vorwiegend heiterer und trodener, anfangs
noch mäßig warmer, vom 28, September an jedoch Fühler
Herbft ein. Außer an ben ſtark verregneten Tagen nom 10.
bis 13, September famen nur an vereinzelten Tagen Nieder:
| ichläge meift im Gefolge gewitterartiger Störungen, meift je:
doc ohne fichtbare elektrische Bealeiterf—heinungen vor. Der
Dftober brachte vom 10.—23, anfangs warme, fpäter mäßig
fühle Hegentage, an die im Gefolge Fühler trodener Nord:
oft: bis Dftwinde ein fehr trodener und lühler Spätherbit
fi anſchloß. Die Trodenperiode dauerte vom 24. Oltober
bis 23. November. Am 24. November fegten von neuem
Icharfe Oftwinde ein, die allmählid eine empfindliche Tem-
peraturerniebrigung und ſonach Fröſte herbeiführten. Im
Unterland begannen die Fröſte am 16, in hohen Lagen
hatten fie ſchon früher angefangen. Vom 18, an kam bas
Thermometer in Stuttgart aud nachmittags nicht mehr
über 0% herauf und am 22, fiel es gar im Unterland auf
— 8°, in Böttingen DW. Speidingen auf — 12", Am 23.
erfolgte endlih ein Umſchlag zu Negenmwetter und milder
Temperatur, Nach einigen hellen und milden Tagen famen
zunächft vom 1. Dezember ab neue Niederfchlüne, dann
wiederum entichieden winterlihes Wetter, jeit dem Abend
| des 3. Schnee, vom 4. an ziemlich ftrenger Froſt, der am
8, und 9. im Unterland bis auf — 13 1/2 bis — 14° ſich ſtei⸗
i gerte, nad vorübergehendem Nachlaſſen am 10. Dezember
fogar, wenn auch etwas mäßiger, wiederlehrte. Ein Nüd-
ſchlag am 15. Dezember führte jodann mildes, regneriſches
Wetter herbei. Am 19. vormittags lam fogar ein Fräftiges
Gewitter mit Graupel: und Schneeihauer und mit ſehr
lebhaften Winden. Dann nah kurzer Wieberlehr von mä-
figer Kälte, den Tagen vom 23.—25. Dezember, in der
Schlußwoche des Berihtjahrs trübes, mildes, anfangs, vom
25.—27, regneriſches Wetter, Ichlieplich nahezu nieberfchlags:
loſes Wetter, am allerlegten Tag des Jahrgangs fogar nodı
ein wenig Nufheiterung. In niedrigen Lagen zerging bie
jeit dem 4. Dezember beftehende Schneedede am 16. Dezem:
ber wieder. In rauhen erhielt ſich eine Schneelage bis
gegen den Schlufi des Monats, in den allerraubeften fogar
LI, 148 Stattitif ber landwirtſchaftlichen Bobenbenätung und bes Ernteertrage In Württemberg im Jahr 1902,
nod darüber hinaus. Mit kurzen Worten: nad einem mäßig | Frühherbſt ſich anſchloß. Auf einen ziemlich feuchten Oft:
milden Winter fam ein entichieden milder März, ein mäßig | ber folgte ein ſehr trodener, ſchließlich froftiger November.
warmer, trodener, aber zu wenig heller April. Darauf | Mit einem regen: und ſchneereichen, in feiner erften Hälfte
folgte ein feuchtfühler Mai, dann ein weder in Trodenbeit | entichteden winterlichen, jchließlich vorwiegend milden Dezem
noch in ber Näfje beftändiger Sommer, an den ein trodener | ber ſchloß der Jahrgang.
III. Ernteldäden.
1. Hagel» und überſchwemmungsſchäden.
(Diezu bie Tabellen Va und b.)
Im Jahre 1902 ift an 28 Tagen Hagel niedergenangen. | wert des Schadens 1718547 negen 1915848 4 im
Schaden an lanbwirtichaftlihen Gewächſen haben verurfaht | Vorjahr und 4293074 A im Durchſchnitt der 10 Jahre
die SHagelfälle von 20 Hageltagen, nämlih 20. April, 4, | 182-101. Mit einer Summe von mehr ala 100 000 4
9, uni, 2, 10., 15., 16,, 20., 21., 22., 26., 27. Juli, 6., | beteiligen fih an dem Hagelſchaden des Jahrs 1902 8 Ober:
7., 8, 11, 17. 20, Auguſt, 5. 10. September. Betroffen | amtäbezirfe, nämlich:
wurden 30 DOberamtsbezirfe und innerhalb derfelben 173 Rottenburg mt 2 2 22020. HR 4
Gemeinden bezw. Teilgemeinden. Davon find 21 Gemein- Tuttlingen 4 2 2 2020. 0. 178852 „
den zweimal verhagelt worden. An 47 Gemeinden beym. | Heidenheim „ 2 2 2 2. + 170807 „
Teilgemeinden ift wegen Hagelſchadens das Grunditeuer: Nereöbim „ - 20.0. 319649 „
nadjlafiverfahren eingeleitet worden. Schaden durch Über: | Biberad; an MIA 5
ſchwemmung fam im Fahr 1902 nicht vor. Ehingen 4 TDR u
Diejenigen Hagelihäden, melde infolge von Gefuchen Riedlingen „ - +... . 19369 „
um Steuernadlaf zu amtliher Abfhätung gebracht Saulgau 147 137 ,
worden find, verteilen ſich auf die vier Kreife in folgender Dom gejamten — entfällt auf dieſe 8 Ober:
Meife: ' amtöbezirfe 94"), Auf die einzelnen Gewächsarten verteilt
7 ſich der Hagelſchaden in der Weiſe, daß von dem Geſanit⸗
be: ſchadenwert entfallen auf:
PERTPRgE Beceaun ell Lare Getreide . 2.2... VITA = 67,6%
| Peer {und zwar auf Meizen 13795 ck, Dinfel 510861 ., Hog-
+ |@emeinb
Ober: |Bemeinden ſchaͤdigte — **
ner Zeile] face
—— gemeinden | W ® x gen 83660 A, Haber 240312 M, Berfte 318.087 A)
ha aa Anollengewähle . » 109 000 M = 6,8 9,
Redarfreis. . J — — — — Wurzelgewächſe . . - 292, = 37.
— | : pe US Futtergewächſe » - .» 7226, — 42 „
Jagſttreis sı mw |20w0| 56 sl | are Pr — BT 2 ”
Do naukreis 4 | 19 19758 | 722 6651 5672 | Bun. — a 36. - 87.
Württemberg. 10 | a7 [47080 jnzısöez] 10806 | | Gärten und Sander. 2. 70. = 05 5
| Di: 22:2 5.4 MIT, = „
Hienach beträgt in den 47 von Hagel betroffenen Ge Hopfengärten . x... - 20, = 0,01,
meinden bezw. Teilgemeinden bie vollftändian befchäbigte Bon der gefamten Anbauflähe des Landes nimmt die
Fläche 4703 ha gegen 5191 ha im Borjahr und 11067 ha , total beſchädigte Fläche 0,40 Ya ein gegen 0,44%, im Bor:
im Durchſchnitt der 74 Vorjahre 1828—19%01 und der Geld- jahr und 0,95", im 74jährigen Durchſchnitt 1828— 1901.
2. Bilanzliche und tierische Schädlinge.
Drahtwürmer, Aderfchneden und die Fritfliege richteten, | verurfacht worden ift, troß aller Belimpfungsmaßregeln,
jedoch nur vereinzelt, nicht unbeträchtlih Schaden an. Größer | bis enblich der Froſt im Dezember ihnen ein Ende bereitete.
war der Schaden, der durch die Feldmäufe im Sommer und | in einzelnen Bezirken richtete der Repsglanzkäfer großen
Herbt an ben Getreidefeldern, Aleeichlägen und Wiefen | Schaden an.
*) Nur teilteife durch Hagel beſchädigte Flächen find auf voll: | on Pflangenkrankpeiten traten Roſt und Brand im
ftändig verhagelte umgerechnet, ind zwar in ber Weiſe, daß, wenn | Getreide häufig auf, von der fonft jo verberblihen perono-
3. B. ber Schaden auf einem Bauland von 20 ha zu 4, des zu | SPora infestans war 1902 wenig zu bemerlen; nur das
hoffen geweſenen Jahresertrags geſchätt if, eine Flache von Bha | Oidium Tiuckeri richtete in manden Weinbergen Schaden
als vollftändig verhagelt in Anſatz gebracht iſt. an, vereinzelt zeigte fih auch die Hartoffelfrankheit,
Statiftil ber landwirtſchaftlichen Bodenbenützung und des Ernteertrage in Württeniberg im Jahr 1902, I. 149
B. Märkte und Preife im Jahr 1902.
I. Die Irnhtmärkte.')
(Hiegu die Tabellen VIa und b.)
1. Die Zahl der Orte in Württemberg, in welchen
während des Jahres 1902 regelmäßig Frudtmärlte
abgehalten mworben find, betrug 52. An diefen 53 Frucht:
marftorten wurben im Jahre 1902 an Früchten insgefamt
umgeſetzt 396 293 da mit einem Erlös von 6 131851 4
gegen 411975 da mit einem Erlös von 6301787 M im
Jahre 101. Trotzdem die Fruchternte des Jahres 1902
reicher ausgefallen ift ala im Vorjahr, ift der Fruchtſchrannen⸗
verlehr, der ſchon ſeit längerer Zeit in Abnahme begriffen ift,
abermals zurüdgegangen. Wie jchon früher des Näheren
ausgeführt worden ift,?) bat diefer Nüdgang feinen Grund
teil$ darin, daß duch die Entwidlung des Eiſenbahnnetzes
der Abſatz, der früher ein räumlich eng begrenzter war, aud)
auf weitere Entfernungen möglich wurde, teils darin, daß
das Beſtreben, lanbwirtihaftlihe Produlte direft an Die
Konjumenten oder an einzelne Händler zu verfaufen, von
Jahr zu Jahr an Boden gewinnt.
für bie eingelnen Fruchtarten berechnet fi im Jahre
1902 die Verkaufsmenge, der Erlös und der Durchſchnitts—
preis im Vergleich zu 1901 — bei dem Preis außerdem
mit Gegenüberſtellung des Durchſchnittes der fünfzehn Bor:
jahre 1887101 — mie folat:
Durbichnittapreis
—— — Grlös im Jahr Br ur
Fruchtgattung Mae weniger (—) Am Zube | yon 1887
1902 1902 , 1901 | 6ie 1901
de dz da | % 4 4 A 4 4
Haber 197 040 | 153845 16805 10,92 | 2108197 | 2194540 | 15,88 14.26. 18,68
Gerfte 119069 | 1146936 | -4 4438 | 887 | 1744715 1774981 | 1466 15,481 15,86
Kernen , 91897: 956771 — 370 | 85 | 1575708 | 1648008 | 17,14) 1718" 18,57
Dinkel . a 24 8831 — 15 1 320 365 818488 | 13,12 12,80) 18,74
Bein... . 1751| 102] + 459 446 197 647 176268 | 16,82 | 17,12) 18,14
Rom 222. 7744 8340| — 676 | 8,08 114 056 125081 | 14,72 14,86) 15,91
Wiſchlingo früchte (mit Einkorn) 2601 aral— 68317 41362 43184 | 15,37 | 15,54 | 16,12
Hülfenfrücte . i 1.698 148 | 4 80 1788 29802 | 26272 | 17,60 18,20 | 16,18
In Gerjte, Weizen und Hülfenfrücdten hat gegenüber
dem Borjahr eine Zunahme, in den übrigen Früchten eine
Abnahme des Umjages ftattgefunden. An dem Gejamt:
erlös ift der Haber mit 34,40, der Dinkel und Kernen
bie Fruchtum ſätze
bie Geldumſatze
1902 1901 1802 101
mit 30,9"/s, die Gerfte mit 28,5%» beteiliat; von der Ge: ılz da * 4
famtumſatzfumme entfällt auf dieſe drei Fruͤchte, welche von | m - 68911 | 69728 11008688 1080245
. . r - Blberach 40 083 40 401 606 226 617192
der gejamten mit Getreides und Hülfenfrücten angebauten — s f hen } —
- - Walbiee . 2425, 16855 | 95500) 260 597
Fläche des Landes 77,8%/0 ausmachen, 93,7%, fo daß alfe | | genen a. Br. 41, Wal] 325 144 | 37278
die Übrigen Früchte (Weizen, Roggen, Miſchlings- und | | zieattugen . 21579 21385 | 322420 375104
ee nur mit einem umbebeutenden Betrage am | | Geielingen. 16516 | 14570 | 282870 | 250998
dem Fruchtverfehr teilnehmen. Rarensburz 16708 | War? | 278821 | 308473
Einen Geldumſatz von mehr als 100 000 & hatten die Yangenau . 16 372 15617 1 2662855 | 261 6%
np * me | —
in der nachſtehenden Tabelle genannten 15 Fruchtmarktorte, Saulgau 17176 15868 | 265456 | 251578
An diefen 15 größeren Fruchtmärlten des Landes ber | Winnenden 13 738 | 14124 05 | 184 908
trug der Fruchtumfag 297849 de = 75,2%, der Geldum: | | Reutlingen . 10212 | 10870 | 155488| 151517
- von, . Bopfingen . 9926 10 740 150 588 | 161 446
fat 4632457 a — 75,5%, des Gefamtumfages. Einen Urad sa 9765 1 120864 | 184182
Geldumfag von mehr ala 300000 Me hatten im Jahr 1902 | Se 6615 7128 100.054 108.057
5 Schrannen (lim, Biberach, Waldſee, Giengen a. Br., |
Riedlingen) und zwar murben an diefen 5 bebeuteniten Zuſammen 2978549 305561 [4692457 474310
Schrannen 169409 dz mit einem Erlös von 2612987 4
) Über die Wein: und Obftpreiie des Jahres 1002 f. Näheres
eben ©. 148 u. 146.
) ©. namentlich Württ. Jahrb. 193 2. 11.
! verfauft, mas 43’ des Frucht und Geltumjahes auf
ı fämtlihen Fruchtſchrannen ausmadt.
Die Preife find im Durdichnitt des Jahres 1902 höher
gegenüber dem Vorjahr bei Haber und Dinkel, annähernd
I. 1590 Statiflif der Tanbwirtichaftlien Bodenbenäßung und bes Ernteertrags in Wilrttemberg Im Jahr 1902.
gleich bei Kernen, niebriger bei Gerſte, Weizen, Roggen,
Miichlings: und Hülfenfrücdten.
) ben, bei Angabe bee Gewichts und Erlöfes für verkauften Welpen,
2, Erftmals ift im Jahre 1902 bei einem Teil der Frucht: |
marftorte auch eine Unterfheidung nad der Qualität der |
auf den Markt gebraten Frucht durchgeführt worden.
Behufe Heritellung eines Nachrichtenweſens über bie in ben
Produktlonsgebieten des Deutſchen Reichs — außerhalb bes Groß—
verfehrs an ber Börfe — gezahlten Getreibepreife beſſeht feit med»
reren Jahren bie Einrichtung, daß in einer Anzabl von über das
nanze Mei zerfireuten Fruchtmarktorten (in Württemberg 17)
iofort nah Schluß jebed Marktes feitens ber Marktorgane tele
graphiſch Berichte an das Kaiſerliche Statiflifche Amt in Berlin er⸗
ftattet werben, wobei die Preife nad 3 Qualitätöituien (gering,
mittel, aut) unterfchieben und für jede Qualitätoſtufe ber nieberfle
und höchſte Preis angegeben wird und and ber Geſaminmſatz und
Grlös des Marks zur Anfchreibung kommt. Im nun bie erforber:
liche Überelnſtimmung zwiſchen dem vem K. Württ. Statiſtiſchen
Yanbesamt und vom Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt in Berlin regel:
mäfin im Meichsangeiger veröfientlichten Fruchtpreienotierungen
herbeizuführen, find anf Antrag bes Statifliihen Yandesamte burd
Erlaß des KH, Miniſteriums bes Intern vom 20, Dezember 1001 (Amlsbl.
2. 833) bie Semeindebehörben ber genannten Marktorte), weile
zu ben größeren Fruchtmärkten bes Laudeé gebören,
angewiefen worden, künftig gleichzeitig mit ber Ablenbung ber tele
arapbifhen Berichte an das Kaiſerliche Statiftiihe Amt eine Abs
icheift durch bie Pol an das Statiftiiche Landesamt einzuienden,
wogegen für biefe Fruchtmarktorte bie feitherige allmonatliche Be:
richterſtattung weggefallen iſt. Weiterbin finb durch den genanten
Grlaß alle andern Fruchtmarltorte — demnach bei im ganzen 55
nach Abzug ber genannten 17 Marftorte noch 38 — angewirjen wor:
Kernen, Roggen, Gerite, Haber, die brei Omalitätsitafen gering,
mittel, gut zu unterfheiden und ben burdichnittlihen Menatsmittel»
preis für jebe biefer 3 Qualitäteflaffen unter Beifügung bes in
bein betreffenden Monat vorgelommenen böditen und niederſten
| Preifes aefonbert zu berechnen.
Diefe Erhebung hat folgendes ergeben:
geringe | mitilere gute (feine)
_ 0. Smalität A.
Frucht⸗ Umſatz⸗ Umſatz⸗ Umſat
menge Preio) menge Free] menge Prei
art Pr ı I! jürf = — jür PT für
# I 4 a 1
| ‚mi da m 1 de 1 da
ganzen e; ganzen | ganzen
| | fe! | 16 ı
N de | ci ız ch Pi 4
J I 1 | — —
Weizen | 705 15,416,58 | 1072,0,67,6117,98 | 425,0:27,0118,1
Kongen| 38,0 ,1,913,50 801,5/49,1114,90 798,5149,0]15,7
Sternen | 884,0 5,1116,88 4020,5 61,9 17,46 2133,5,33,
Gerfte .11818,5 17,7.18,98 | 9888,0/42,2114.64 f11712,5 50,1]14,%
Hader .18369,5 7,9 14,84 7210,0 63,9 15,82 [11967,5/28,
3. Bon ntereffe ift weiterhin eine Vergleihung
der Schrannenpreife mit den Preifen auf den
Schrannen der Nachbarſtaaten. In der nadflehen:
ven Tabelle find die Preife (für 1 de) auf den württem-
bergifhen Fruchtmärkten in den fahren 1871, 1881, 1891,
1900, 1901 und 1902 denjenigen auf den bayrifchen, bar
diſchen und heifiichen Fruchtmärkten in ben gleichen Jahren
gegenübergeftellt.
0 Reigen j Kernen 3.22. See
Jahr ET ⸗ | ug T . ie ; 13
a Bꝛdem | Baden | Heilen Surttem: | ı Heſſen re Vapern | Baben | Heilen
= | Frarıarıar 4 4 * wur we
1871 ı 23,78 | 2633 |. 24,11 . 24,97 . 17,09 . 1744 .
1881 I 243 21,88 | 24,76 | 23,87 2487 3,70 | 3418 | 0 18,06 17,98 18,50 | 16,44
1891 ‚ 22,85 | 2350 , 33,05 | 33,80 22,62 238 38307 | 238,55 16,54 17,02 | 17,06 | 17,66
1900 ' 16,76 18,30 | 17,12 | 15,75 16,60 16,54 16,91 | 16,95 15,38 15,8 | 15,55 , 18,88
1901 ı 17,12 17,62 | 17,87 | 16,58 17,18 17,16 | 17,92 | 15,76 15,48 15,0 ı 15,32 | 14,31
1902 | {6,82 17,32 Fi | 15,60 17,14 10,94 . 14,48 14,66 14,80 . 13,98
Haber Mongen
zahr | a , |
Wüůrttemberg Bayern Baden Heſſen Wurttemberg Bayern
—2 | * | * * 4 ch
1871 15,54 | h 17,50 s 18.23 | . | 18,30
181 14,4 | 14,64 15,06 15,42 20,76 | 20,00 | 19,46
1891 1464165, 77 16,72 15,28 19,82 208; 1985
1000 13,74 14,02 15.17 | 13,69 15,12 15,44 15,18
1901 14,%6 15,14 15,10 | 14,27 14,56 14,% 14,73
1002 15,38 15,98 | 15,11 14,72 14,72 ! |
%) Bon ben in dem genannten Erlaß aufgeführten 16 Marftorten: Malen, Biberadh, Bopfingen, hingen, Glengen a. Br,
Heideuheim, Bangenau, Yanpheim, Ravensburg, Rentlingen, Rieblingen, Rettweil, Saulgan, Urach, Waldſee, Winnenden it inzwiſchen
abgegangen Rottweil, binzugefommen ſind Geltlingen und Ulm.
Statiſtik ber landwirtſchaftlichen Bobenbenütung unb bes GErntcertrags in Württemberg im Jahr 1002.
(sroße Unterfchiede in den Fruchtpreiſen ber vier ſüd⸗
deutihen Staaten find nicht wahrzunehmen. In Weizen,
Kernen, Gerfte und Hogaen war der Preis anf den würt:
tembergifchen Märkten bald niebriger, bald höher als in ben
Nahbarftaaten; dagegen ſtand der Haber in Württemberg,
welches den ausgebehnteften Haberbau bat — die Haber:
|
1. 161
flähe beträat in Heſſen 9,9”, in Baden 8,0", in Bayern
10,2%, in Mürttemberg 11,7% der landwirtſchaftlich be
nüßten Flache in ben Vergleichs jahren durchweg niedriger
als auf den bayrifchen und babiihen Märkten und mit zwei
Ausnahmen auch niebriger als auf den Märkten im Grof:
hergogtum Heſſen.
II. Die WBollmärkte.
(Hiezu die Tabelle VII.)
Wollmärkte wurden im Sommer des ‚jahres 1902,
wie alljährlih, in 6 Städten des Yandes abgehalten: am
11.13. Juni in Zul, am 16.—18. Yuni in Ellwangen
und Tuttlingen, am 19,—21, uni in Ulm, am 23,.—26,.
Juni in Kirchheim u. T. und am 1.3. Juli in Heilbronn.
Die Zufuhr an Mole auf Diefen Märkten belief fih auf
»155 dz (100 kg) gegen 5246 dz im Vorjahr, 5592 dz im
Jahr 1900 und 5994 da im Durchfchnitt der legten 10 Fahre
1892-1901. Bon der Gefamtzufuhr im jahr 1902 mit
5155 da entfielen: 4431 da auf PBaftarb-, 644 da auf ae
miſchte und 80 dz auf deutſche Wolle, Die ftärkite Zufuhr
hatten, wie feit einer Neihe von Jahren, Kirchheim mit
2309 und Ulm mit 1672 de, die ſchwächſte Ellwangen
und Sulz (252 bezw. 150 de). Werkauft wurden insge—
famt: 4866 da oder 94,3% der ganzen Zufuhr.
Frequenz ließ gerade an den bebeutenderen Marftplägen
Die |
zu wünſchen übrig, nur in Tuttlingen war bie Nachfrage |
größer als das Angebot.
wurben bezahlt: 292 4 für Baftarbwolle (im Vorjahr 270 A,
200 .4 für gemifchte (im Borjahr 194 4) und 180 4
für deutſche Wolle tim Vorjahr 170 4). Spaniſche
Wolle fam heuer gar nicht auf den Markt. Der Durch—
fchnittspreis für die angeführten 3 Wollgattungen betrug
Als hödhjte Preife von 1 de
213,54 „4 für Vaftard:, 190,15. für gemifchte und 168,05
für deutſche Mole, Im Fahr 1901 fteilten fih die ent
fprehenden Beträge auf 193, 173 und 165 4; die Durd):
Ichnittöpreife haben Somit in Diefem Yahre wieder ehvas an:
gezogen, bei der Baſtardwolle um 10,6%, bei der gemischten
um 9,9 und bei ber deutſchen Wolle um 2,3%, Gleihwohl
bat der Gefamtburcfchnittäpreis mit 211 .“ den Durd):
Ichnittspreis der legten 10 Jahre mit 217,83 4 noch nicht
erreicht, Überftieg aber jenen bes Vorjahrs um mehr als
147% (14,04, Ms Gefamterlös wurden erzielt:
1026448 “, im Borjahr 90591 A, alle um 75857 4
mehr; gegenüber dem Durchſchnitt der legten 10 jahre mit
1254479 ‚X war der Erlös um 228031 4 geringer. Bon
ber erlöften Summe famen auf die Baftarbwolle 939 145 «M,
auf Die gemiihte Wolle 73797 A und auf die beutfche
13516 „£. In Kirchheim betrug der Geldumſatz 487189 4
'i, Vorjahr 459042 .), in Ulm 358 600 „a (338608 „A, in
Tuttlingen 60060 „4 (43152 .#), in Ellwangen 49845 4
(36001 4), in Heilbronn wo 250 dz unverfauft geblieben
find, 44066 0 (43010 A und in Zul; 26688 m
(30778 4), Hinter dem Mittel der 10 jahre 1892 -- 1901
blieb die Zufuhr des Jahres 1902 um 14", die Verlaufs:
' menge um 15,51 %% und der Befamterlös um 18,17%, zurüd.
III. Die Hopfenmärkte,
Auf dem Haupthopfenmarkt in Tettnang wurden Die
erſten Hopfen mit 200 ,& für 1.dz bezahlt, bald aber aing
der Preis zurüd und fant auf 120 4 und nod weniger,
fo daß der Durdichnittspreis für die Mehrzahl der dortigen
Produzenten ſich auf 140--160 ,# berechnet. Bon Mitte
Oltober ab trat wieder ein anhaltendes Steinen bis zu
Rettenbura
|
Preie für 1 da
Marfttag
1902
« Erpleuber .
a
14)--100
120160
120 1600
140-130
150 — 200
(verfauft bie babin
4700 Ballen)
180-200
22.
29,
6.
19.
DM.
N.
5, Oktober
*
15. September .
Öftobir .
3, Rowember .
230 A ein, weldes den Gegenden mit fpäterer Ente jehr
zu ftatten kam. Über die Hopfenmärkte zu Stuttgart
und Rottenburg bringen die „Mitteilungen des deutſchen
Hopfenbauvereins” fortlaufende Preisnotierungen. Danad)
geftalteten fih Die Preife auf Diefen beiden Marften
wie folgt:
Stuttgart
terfaufte |
Menge
Ballen |
rede fr id
Marfttag
prima mittel
ri |
100-144
140— 170 120-140
140-180 120 — 140
160—200 140— 160
150—192 140— 160
200-2401 180 - 20
200 240 180— 200
bis zu 246 —
1902 4
Bu
150
230
2
250
10.
17.
“ ”.#
I. 152
Statiftif ber Tanbrotrtichaftlichen Vebenbenükung und bed Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902.
c. Ein- und Ausfuhr von landiwirtfchaftlidgen Erzeugnilfen.
(Htezu die Tabelle VIII.)
Die Tabelle VIII gibt vom Jahre 1887 ab für bie wich:
tigften Nahrungsmittel (Meizen einichlieplih Kernen, Mehl,
Roggen, Gerſte, Haber, Kartoffeln) die württembergiſche
Erntemenge vergliben mit dem Empfang und Verfanb auf
Grund der Eiſenbahngüterverlehrsſtatiſtik. Dabei find den
Erntejahren immer Diejenigen für die Güterverfehräftatiftit
zugrunde gelegten Rechnungsjahre negenübergeitellt, deren
Anfang in das Jahr der Ernte fällt, alfo dem Erntejahr
1902 das Rechnungsjahr 1. April 1902-31. März; 1909.
Mehl: und Mühlenjabritate find in Weizen umgerechnet und
zwar 82 kg Mehl — 100 kg Weizen. Daraus läßt ſich
ein Bild gewinnen, wie ſich die Ernte, die Ausfuhr und
die Einfuhr einerfeits von Brotgetreide (Weizen, Kernen,
Roaaen) und Mehl, andererfeits von Gerfte und von Haber
entwidelt haben. Betont fei nochmals, daß Ausfuhr wie
Einfuhr nur den mit der Eifenbahn vermittelten Verlehr in
fi) begreifen; Daneben findet namentlich in den Örenabegirken
ein durch bie Statiftil nicht erfahbarer Verkehr mittelft Fuhr—
werfs ftatt, der aber wohl im Verhältnis zum Bahnverkehr
nicht von Belang ift,
Aus der Tabelle VIIT ift nun folgendes zu entnehmen:
1. In Brotgetreide (Weizen, Kernen, Roggen) war
in ber ganzen Vergleichöperiode (ſeit 1887) der Verfand
Heiner als der Empfang. In Mehl: und Mühlen:
fabrilaten war in den Nahren 1887—1895 mit Nuss
nahme eines einzigen Jahres (1888) der Verfand größer
als der Empfang. Erſtmals 1896 ift die Ausfuhr von ber
Cinfuhr überholt worden und feitden hinter ihr zurüd:
geblieben; in den Iehten 6 Jahren 1887—1902 bewegte
fich die Ausfuhr annähernd auf gleiher Höhe, wogegen in
diefem Zeitraum die Einfuhr beträchtlich geitiegen iſt. Ber
rechnet man aus der Ernte und der Nettoeinfuhr (— abfolute
Einfuhr weniger Nusfuhr), wieviel an Brotfrucht einſchließ—
lih Mehl: und Mühlenfabrifaten (umgerechnet in Weizen) zur
|
|
|
|
Verfügung ftehen (Borrat), fo erhält man folgende Zahlen: |
4 Mehl | Hefatmettos JGeſamt⸗
| (kecnen, Wegen, [m Behen| cinfube an | Tor
| Roggen) — und ehr Eente
Yabr | ge Dez unb
* ee weniger (2) —R
| einfuhr de | ber cinfuht)
ernte ISp. 245
da dz
Era cr ur
*
1337/96 2 646 403 1.043 750)— 96 085] 947 665 35,8 [a 594 07:
1897 2291 264 1346 220]-:- 120 21011 466 430 64,0 [3 757 694
1898 2992 151,1319 34014 263 80511 588 145 52,9 H 575 39
15904 3 110400 1 055 780] + 338 2U7]1 393 927 44,3 B 54 397
1900 3.088 789. 935 6101 4- 294 061|1 228 671,39,0 Ja 313 460
101 2996 189.1 124 DS + 870 68311 504 613512 4 440 Bin
1902 3351 068,1 16334 1537 850 45,9 4 8855
Daraus erhellt zunächſt, daß die Gefamtnettoeinfuhr
an Brotfrudt und Mehl (in Weizen umgerechnet} fehr be
trädhtlich ift, von Jahr zu Jahr aber nicht unerheblichen
Schwankungen unterliegt. Während fie im Durchfchnitt der
Jahre 1887—1896 etwas mehr als '/s der einheimifchen Emmte
betrug, ift fie ſeitdem merklich geftiegen und machte in den
leßten 6 fahren im Marimum (in dem ungünftigen Fruchtjahr
1897) 64%, im Minimum (tm Jahre 1900) 40"a aus.
Die zum Verbrauch verfügbare Menge an Brotgetreide
und Mehl (ver Vorrat) ift im den letzten 5 Jahren ver
alihen mit dem Mittel der Jahre 1887-1896 geitienen:
in ber gleichen Zeit allerdings hat ſich auch die Vollszahl
vermehrt und bie Lebenshaltung gehoben. Doch ift bie
Vermehrung der zur Berfügung ftehenden Menge an Brot:
früchten ber Bermehrung der Vollszahl erheblih voraus:
geeilt. An Brotfrüchten einſchließlich Mehl: und Mühlen:
fabrifaten ftanden zur Verfügung im Mittel der Jahre
1887—96 359073 dz, db. i. auf den Kopf Der Be:
völferung 176 kg, dagegen im Mittel ber Jahre 1897 bis
1902 4413433 ds, d. i. 03 kg auf den Hopf der Be:
völferuna.
2. in Gerfte ift nleichfalla der Verfand Heiner als
der Empfang, wogegen in Haber mehr ausgeführt als ein:
geführt wird. Die Nettvoeinfuhr (abfolute Einfuhr weniger
Ausfuhr), die Nettoansfuhr (abfolute Ausfuhr weniger
Einfuhr) und die zur Verfügung ftehende Menge (der Vor:
rai) berechnet ſich wie folgt:
Gerſte
Reltoeinfuhr
Jahr Ernte in *, „ dorrat
ds ber Ep.248
da Ernte dz
FE. BEE TEL ED 4. 8. —
188708 | 131158 ges 220 350 | 1689747
1897° | 1197388 Bw | 326 | 1688 208
1898 1283 735 370150 | 288 | 1658875
1899 1442736 2a | | 1775556
1900 1479 854 2341810 | 158 , 1714164
1901 1509 044 | an 146 | 1 730 254
1902 1583 403 273080 | 172 | 1856488
Haber
Nette auefuhr
Ja h r Ernte | J in %,
ds der
de | Ernte
Zr Sl —— 7. 8,
1887796 | 1632077 | 132730 8,1
1897 1 743 326 4330 25 |
1888 | 106047 | 80080 | 41 | 1875067
1899 2.077 218 149 470 72 | 19277483
1900 2113979 san | 45 | 2019659
19H | 1919 743 WR 141 1649913
102 || 2229 877 196 160 88 | 20983717
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und bes Brnteertragsd in Württemberg im Jahre 1002,
In Gerfte betrug die Nettoeinfuhr im Durchſchnitt
1887 —18% ein volles Viertel und im Jahre 1897 ſogar
nahezu s, Dagegen in den lebten 3 Fahren 1900— 1902
nur zwiſchen 15% und 17” der inländischen Ernte. Die
zum Verbrauh verfügbare Menge an Gerite (Worrat) ift |
zwar abfolut aeftiegen, dagegen relativ, d. b. im Verhältnis
zur Bevölkerung gleich geblieben; im Durchſchnitt 1887 bis
1896 betrug der Vorrat 1639747 dz oder auf den Kopf
der Bevölferung !} 79,8 kg, im Durchſchnitt 1897—1902
1719761 da oder auf ben Kopf der Bevölkerung?) 79,3 kg.
I. 153
Die Nettoausfuhr (Bruttoausfuhr weniger Einfuhr) in
Haber iſt Sehr ſchwanlend; im Durchſchnitt von 1887 bis
1896 betrug fie 8" der Saberernte, tm Jahre 1897 nur
21,0, im Jahre 1901 dagegen 14%, um im Jahre 1902
annähernd wieder auf den Durchſchnitt von 1887 — 1896
zurüdzufebren. Die zum Berbraud verfügbare Menge an
Haber (Borrat) hat chenfalld zugenommen; fie betrug im
Durdjichnitt der Jahre 1887 —96 1499 338 dz, 1897-—-1902
1567682 da; in gleiher Zeit hat fich aber aud der Vieh:
ſtand erheblich vergrößert '),
D. Pereins- und Genoſſenſchaftsweſen.
1, Die Getreideverfaufögenoffenihaften.
Die Gründung von Genofjenihaften zu gemeinfamem Abjap
bes Getreides achört ber Neuzeit an'). Die erften Getreibenerfaufs:
genoffenihaften wurben im November 1895 unter Minvirkung ber
Zentralſtelle für bie Yanbwirtichaft als freie Bereinigumgen, bie ibre
Tätlgfeit auf eine Gemeinde beichränfen, ins Leben gerufen. In
ber Zeit nom November 1895 bie Fude 1901 ſind 30 folche freie
Bereinigungen entitanben; biezu famen im Jahre 1902 zwel weitere:
Dietingn DOM, Rottweil und Paufien OM. Beſigheim. Außerdem
wurben noch 3 größere, ſich nicht auf den Vezirf einer Gemeinde
beichräntende Berfaufsgenofienfhaften mit eigenen Yagerhäufern in
Weilderfadt DOM, Leonberg, in Kupferzell Ou. Öbringen und im
Sabre 1902 in Mergentbeim gegründet. Die Genöeſſenſchaft Kupfer:
zeit bat fih im Jahre 1901 mit zwei weiteren Im OM.Bezirf
Öhringen errichteten Getreibeverfaufsgenoffenfchaften, nämlich ber
Genofienihaft Öbringen und ber Geneſſenſchaft Newenftein, zu
ber Hobenlobeichen &etreidenerfaufsgenoffenibaft mit bem Sitz in
SKupferzell vereinigt. Dagegen if die Getreideverlaufegenoffenſchaft
Rottweil, welche übrigens Feine eigentliche Genoſſenſchaft war, fonbern
von bem Borſtand bes landwirtſchaftlichen Bezirkevercins Nottweil
auf eigerre Gefahr betrieben mwırrde, wegen ungenügender Benützung
bes Bagerbaufes im Jahre 1902 eingeltellt werben.
Die Gefchäftstätigfert der 25 Getreideverkaufsgenoſſen⸗
fchaften, welche in den Betriebsjahren 1901/1902 und 1902
bis 1903 Getreide abgefegt haben, acht aus den Tabellen
IX a und b hervor. Verkauft wurben:
in ben ſonſt. lanbw.
Betriebs jabren Getreide Erzeugniſſt
1898/1899 von 21 Genoſſeuſchaften 31867 Zir. 220 Str.
18WA0 „ 2*8 2 3838 „ 2270 „
19001901 „3 - 53610 4120,
1901/ 1000 35 — 32314 an „
12/1908 26 791 8739
Die hauptiählichften Abnehmer der Genofienicaften
find bie Proviantämter, Mühlen und Bierbrauereten. Jedes
Jahr fonnte die Beobahtung gemacht werden, daß die
') Gerechnet nah bem Mittel ber Volfszählungsergebnille von
1890 und 1895.
) Nah ber Volfszählung vom 1. Dezember 1300,
) Näheres bierüber . in „Die Lanbwirtihaft in Württem:
berg“, Denkſchrijt, herausgegeben von ber Bürtt. Zentrafftelle für
die Landwirtfchaft. Stuttgart 1902,
MWärtiemb. Jahrbilger 1508, Heft 1.
| Preife, welde die Genoffenihaften ihren Mitgliedern für
deren Getreide bezahlen fonnten, höher waren, als die Preife,
welche von den Händlern in ben betreffenden Gegenden ge:
zahlt wurden. Dazu fommt, daß durch bie Tätigkeit der
Genoſſenſchaften die Breisbildung in diefen Genenden übers
‘ haupt günftig beeinflußt wurde, infofern die Händler genötigt
waren, aud) ihrerfeitö höhere Preife zu gewähren. j
Die Tätigkeit der Berfaufsgenoffenihaften auf dem
Gebiet des aemeinfamen Einkaufs von Bedarfsgegen—
ftänden ift deshalb nicht jo umfangreich, weil ſolche Ein-
täufe meift von anderen landwirtſchaftlichen Vereinigungen
(landmwirtichaftlichen Bezirlsvereinen, Darlehenstaflenvereinen
u. ſ. m.) vermittelt werben. Im Betriebsjahr 1902/1903
wurden von 21 Genofienihaften im ganzen 27791 Bir.
Düngemittel im Wert von 65857 , 6536 Bir. Futter:
mittel im Wert von 36928 .4, 558 Str. Saatgetreide und
Sümereien im Wert von 5346 M, Geräte im Wert von
149 M, 1993 Str. Brennmaterialien im Wert von 2373 4
‚und Sonftiges im Wert von 17676 AM, alſo zufammen
‘ Bedarfögenenftände im Mert von 128329 Ma eingelauit.
2, Der Berband landwirtſchaftlicher Genoſſen—
| Ihaften in Württemberg (Vorſtand Univerfitätäpro:
feflor Dr. Zeemann in Tübingen) umfaßt nah dem neue:
ften Stand?) (Mai 1903)
961 Darlehensfafjenvereine . . mit zul. 93300 Mital.
81 Mollereigenofienihaiten . „ Gl „
4 Meinnärtnergenofienihaften „ „ 42 „
1 Dampfdreſchgenoſſenſchaft „u Bo,
1 Echweinesuchtgenoflienihaft „ „ ds 5
1 Mildoertaufsgenoflenihaft. „ m 55 „
Die Landw. Genoſſenſchafte⸗
eentrallaſſe (G. m. b. H) u m 6 „
1050 Genoflenichaften . mit zuf. 101449 Mital.
Bel ben 988 Darlchensfaflenvereinen, welcht am Jahresſchluß
12 ihre Rechnungen abgeſchloſſen batten, betrug bei einer Mit:
’) Siche bie Ergebniſſe der Viehzählung vom 1. Dezember
1900. Württ, Jahrb. 1904 IS, 1,
”) Nabreaberichte bes Verbands landwirtſchaftlicher Geneſſen—
ichaften In Württemberg 1902,
Pi)
1. 154
gliederzahl von 92356 der Umfab 113380370 4, ber Jahres⸗
gereinn 247115 4, ber Refersefonds 1618208 £ Die Spar
Taljen, weihe 420 der vorgenannten Darlehensfaffenvereine ein:
nerichtet hatten, verzeichneten am Jahredſchluß 12 Ginfagen im
Belamtbetrag von 2859208 „K Bei ben 77 Moltereiaenoilen
ſchaften, welde am Jahredſchluſt 1902 ihre Rechnungen abge:
ſchloſſen hatten, betrug bei einer Zahl der Mitgliever von 6447
und ber Lirferanten von 7204 bie Menge ber verarbeiteten Wil
243812987 hl, der erzeugten Bitter 904 746 kg, bes erzeugten
Käſes 2312096 kg, ber bezahlten Milchgelder 1804659 4, ber
Erlös aus Butter 1902896 , and Bullermilch 77517 4, aus
Käfe 264945 4, bie Verwaltungs: und Betrieböfoften 227957 4.
ber Wert ber Liegenſchaften 8840995 4, ber Mafchinen und Geräte
246486 A, bie eingegabften Beichäftsguthaben 62056 4, ber Ne
jeroefonbs 79762 4, ber Betrag der gemeinſchaftlichen Einkäufe
31085 & Bon biefen Molkereigenoſſenſchaften beichränften ſich
68 auf bie Bereitung von Butter, 9 betrieben zugleich bie Käſerei.
Gemeinſchafthiche Ginfäuie haben im Jahte 1902 ans:
achübrt 576 Darlchenstaffenvereine, 12 Molfereien umb 8 Weingärtner:
nenoffenfchaften im Gefamtbetrag von 1478122 & (11850 tr.
Salpeter, 207400 Zr. Thomasphoephatmehl. 30500 Itr. Super:
phosphat, BE Zr. Kainit, BEBHW Zr. andere Dünger, 24850
Fr. Futtermittel, 88000 tr. Obſt, für 70400 „« Sämerelen,
36450 Zr. Koblen und Stofa, 97560 Itr. Torf und Brifette,
5150 Km Brennbolz, 19850 Stüd Meben, 676400 Stüäd Weine | : . — wen
3 . a Schaft Martelsheim ein größerer Teil eingelellert werben.
berapfähle),
3. Die Reingärtnergenoffenfhaften in Mürt-
Statiitif der landwirtſchaftlichen Bodenbenñhung und dee Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
| Borjahr 10, dagegen hat die Mitglieverzahl etwas abge:
genommen (1900 983, 1901 1002, 1902 862, Das Ge
famterzeugnis der 10 Genoſſenſchaften beläuft ſich auf
4526 hi gegen 7944 hi im Fahr 1901. Der Rückgang ın
der Verfaufsmenge rührt von dem geringen Meinerträgnis
des Jahres 1902 her. Die Beteiligung an dem genoffen:
ı Ichaftlichen Verkauf war wie in den Vorjahren verhältnis:
maäßig am ftärkiten in Ingelfingen und Nedarjulm: in
Ingelfingen ift die aefamte Meinernte genoſſenſchaftlich ver:
wertet worden und in NRedarfulm machte das genoffenicait:
liche Erzeugnis 90 "+ des unter der flelter verkauften Kleines
aus. Mud in Marlelsheim und Heilbronn war die Be:
teiligung an der Genoſſenſchaft eine recht lebhafte; der An:
teil des genoſſenſchaftlich verkauften Erzeugnifies an der ar:
famten unter der Kelter verlauften Meinmenge madt in
Heilbronn *s (im Borjahr nicht ganz *Ys), in Marfelsheim
fogar ®/s (im Vorjahr nur etwas mehr ala *s) aus,
Bon den Genoflenihaften Beilitein, Fellbach, Heilbronn,
Mundelsheim, Nedarfulm, Oberjtenfeld, Weinsberg ift das
gelamte genoſſenſchaftliche Erzeugnis unter der Helter ver:
fauft worden; von ber Genofjenihaft Ingelfingen und
Untertürfheim mußte ein kleinerer Teil, von der Genoſſen
Insgeſamt wurben von den 10 Genoflenichaften 4297 hi
temberg im Jahre 1902, Das Ergebnis der Erhebung, melde |,
das Statiftische Landesamt wie in den Vorjahren), fo aud
im Jahr 1902 über die Tätigkeit der mit dem gemeinfamen
Abſatz des MWeinerzeugniiies fih befaflenden Weingärtner:
aenoffenihaften veranftaltet hat, ift in der Tabelle X nieder
gelegt. Daraus ift folgendes zu entnehmen.
Die Zahl der Meinabfaggenoffenfchaften betrug wie im
unter der Kelter vertauft und 229 hl eingefellert.
Bon dem unter der Kelter verlauften Wein wurden
185477 .#, demnach von 1 hi 43,16 a erlöf. Wie in
den Vorjahren waren auch im Jahre 1902 die Preife für
die Gefellichaftöweine zumeiſt höher als für die übrigen
Serbitverfäufe, wobei zu beachten iſt, daß die Geſellſchafto—
meine in ſehr verfchievenen Qualitäten feilgeboten werben.
E. Pie Staatsfürforge für die Tandwirtlſchaft.
An Aufwendungen auf die Landwirtſchaft find durch
das Finanzgeſetz vom 25, juli 1901 (Hea.AL. S. 193) für |
das Etatsjahr 1902 «1. April 1902 bis 31. März 1903)
aus laufenden Etatösmitteln beftimmt worden:
Kür das Veterinärmeien (Etatskap. 31) .
(Entfchädigung für Viehfeuchenverlufte.}
Für d. Zentralftelle f.d. Landwirtſchaft ap. 34) 607032
Darunter
40000 4
Staatöbeiträge an landw. Vereine 34000 X
Für einzelne lanbwirtfchaftl. Zweche 2135) „
Für Bekanpfung b. Reblauetrantheit DOM „
Für das landw. Hauptfeſt in @annitatt 40000
Für Einrichtungen zur Verbeſſerung
bes Hufbeſchlage 9000 „
Für Felbbereinigungen und Melio:
rationen 168450 „
2) Über den Beitand und bie Beitrebungen ber württ. Wein:
gärtnergenoflenihaften überhaupt, fowie über die Zätigfeit der Kein:
abfapgenoffenichaften in den Jahren 1808, 1900 und 1901 vrgl.
Württ. Jahrb. 1899 II ©. 140 fi, 100 IL S. 197 n. 1008 &. 15 FR.
Für Förderung der Öagelverfiherung (Kap. 35) 200 000 4
Für das Landageftüt (Hap. 36) . . 2... 20B004 „
Für die Fohlenaufzuchtanitalt (Hap. 36a) . . 28421 „
Kür Hebung ber Privatpferbezgudht (Hap. 37) 61500 „
‘ zufammen für Yandwirtichaft und Tierzucht 1140857 4
I
Fur die landw. Anitalt Hohenheim (Map. 64) 202642 „
Kür bie tierärztliche Hochſchule (Kap. 65) 108660 „
Für die + Aderbaufhulen (Kap. 66) 24932 „
| Kür die Weinbauſchule und Meinbauverjudjs:
anftalt Weinsberg (Map. 67) . . 2... 310 „
Kür Die landwirtih. Winterfhulen (Rap. 685) 25248 „
Für die landw. Kortbildungsanftalten (Map. 69) 7000 „
zufammen für ben landwirtidaftl. Unterricht 394792 4
Insgeſamt fir die Landwirtſchaft und den
landwirtichaftlichen Unterriht . . 1535649 #
Eingehend ift die Staatöfürforge für die Landwirt:
ihaft in Württemberg in den Württ. Jahrb. 1903 S. 17
erörtert worden, worauf hier verwieſen wird.
Statiflif ber landwirtſchaftlichen Bobenbenübung und bes Ernleertrage in Württemberg im Jahr
1m,
Anhang.
1. Die monatliden Saatenflandsd
Mai |
Stand der Früchte von April |
I
Bintenveizen . 22 2,6
Sommermweljen _ 2,7
Winter dinkel 21 25
Winterrongen . 1 25
Sommerroggen . 28
Sommergerſte — 28
Haber 2,8
Rartofieln . — —
Hopfen . — HL
Klee. | 22 | 28 |
!ugerne . 28 3,0
Wicen . ' 922 | 38
Apfel . —
Birnen . A are —
Weinberge .
Monat April,
Ter Rinter IM 1902 war wiederum ein milber und brachte |
nicht viel Froſt und nur fehr wenig Arengen rofl; auch war ber |
ftrenaite Froſt nicht beionders hart, Der Schneefall war nicht ums
bebeutend und jette früber ein als Im Vorjahr, wo erft der Monat
Februar Schnee brachte. Doch lag im Unterlandb eine Schnerdede
mer am wenigen Tagen; auch im mittleren Sagen war ber Boben,
wenngleich mehrfach, doch nicht im längerer Dauer von Schnee be:
bet; in den rauheſten Lagen dagegen erbielt fih von Ende Nor
vember bis Anfang April eine Schneedede.
Infolge des milben Winters fonnten fih bie Saaten, welche |
durch bie lang anbaltende Trodenbeit, forte durch Nachtfröſte
im vorigen Spätherhfl In ber Keimung ſehr beeinträchtigt werden
und zum Teil um Mitte November noch nicht überafl aufgegangen
waren, meh gut entwideln und ftchen jebt, banf der aünftigen
Filterung ber letzten Moden, bit und üppig; mer in ben rauheren
Teilen bes Landes zeigen bie fpät eingebrachten Saaten noch
ſchwachen Stand. Klee und Luzerne ſtehen ebenfalls ſchön ımb
bie BWieien zeigen guten Gracanſatz; mer im ben Bezirken, in
welben bie Trodenbeit im vorigen Sommer fih befonbers fühlbar
gemacht hatte, ftehen manche Hleeicläge etwas dünn. Die Sommer |
früdte find im ben milberen Panbdesteilen bei günftiger Witteruma
ſchon Enke März ober Anfang April geſät worden nub achen
bereits ſchͤn auf; im übrigen Teile bes Landea iſt bie Beflellung
ber Sommerfrüchte in vollem Gange.
Aus mehreren Bezirfen wird Auftreten von Feldmäuſen
berichtet; erheblicheten Schaben durch Mäuſe melben aber bis jeht
erit zwei Bezirke (Laupheim und Saulgau).
erichte im Saatenflandsjahr 1902.
j |
Juni Auli Anguſt | September] Oftober | Noveuiber
2,2 21 _ 2,7 2,6
25 24 “ — -
2,1 20 . 27 2,6
2,1 23,0 . — 27 2,5
2,7 3,6 Pe *
2,5 A | - Br
2,6 38 2,6 = |.“
3,6 2,5 3 2,3 |
2,9 37 | 236 7 | J —
24 a7 | 26 , 26 I 95 | 97
3,7 se I a ' 97 _
9,4 2,8 A | 36 -
2,9 2,9 2,8 | 7 | — =
3,6 3,9 4,0 in, | — —
4,0 3,6 3,5 7 | - —
|
Umpflügungen wegen Auewinterung baben im unbebeutenbem
Umfarge ftattgefunden und zwar berechnet ſich für dns ganze Land
' bie umgepflügte Flache bei Mintermweizen zu 0,2%, bei Winters
binfel zu 0,1%, bei Winterroggen zu O,1%o, bei stlee zu N, *%o,
bei Luzerne zu 0,8%, der Anbaufläche.
Monat Mat
Tie zweite Aprifbälite war vorwiegend ſchön und treden, bis
| zum 25. auch warm. Dann Fam infolge Fühler Ofiwinbe raubes
Wetter, das in der Krühe des 28, und 29, April vielenorte zu
Nachtfröſten führte. Ein Umſchlag, ber vom 30, April auf 1. Mai
ſich vollzog, brachte naſtkaltes Wetter und am 7, Mai kam es jo
gar zu einem, in ben rauheren Gegenden nicht unbedeutenden
Schneefall, Die Nacht vom 7,8. Mai brachte im größten Teile
‚ des Bandes rofl, Die Temperatur wurde dann wieder milder,
aber bie Witterung blieb vorherrſchend regneriich, im ber Macht vont
14.115. Mai kom in einem Teile des Landes erneuter Froſt.
Sämtliche Felbfrücte haben durch bie fett dem 28. April an:
dauetrnde ungünftige rauhe Witterung gelitten, am wenigſten nodı
bie Winterfrüdte, weil biefe bereits ſeht üppig entwickelt
waren; vlelſach Baben bie Selber ein rofiges Nusieben. Die
Sommerfrüdte find im Wachstum zurückgeblieben; zum Teil
find fie auch Tüdenbaft und werunfrantet, Wielenorts tritt an
Gerſte und Safer der Drahtwurm auf, Die Krübfartofieln
(und ſenſtige Frühgewächſe) find zu einem großen Teil erfroren,
bagegen hat der Froft ben Spätfartoffeln nicht geichabet, weil bie:
| felben noch nicht aufgegangen waren. Sopfen find bis jetzt frei
I. 166
von Krankheit, zeigen aber vielfach gelbliches Ausfchen. Die
Futtergewächſe haben allentbalben fehr notgelltten, namentlich
Lugerne, und auch bie Wiefen find im Wachstum beeinträchtigt
worden. Doch iſt au boffen, daß, wenn bald beflere Witterung
eintritt, der Stand ber Getreide: und Kutterfrüchte fich wieder befier
geſtaltet. — Bedeutend ift der Schaben, ber buch bie Fröſte an
ben Obfibäumen und am Weinitod angerichtet worden if.
Der Echaben an ben Weinbergen ſcheint in einem großen Teil ber
Weinbaubezirke, Insbefondere im unteren Nedar:, im Kochtr-, Jagſi-,
Baber: und Taubertal unb In der Gegend von Maulbronn nabezu
ein totafer zu fein; auch im ben übrigen Weinbangegenben baben
bie Weinberge, namentlih in ben unteren Lagen, mehr ober weniger
gelitten, Bei den Obfibäumen, melde überall zu den ſchönſten
Heofinungen berechtiat batten, ifi ber Schaben ſehr verſchieden, je
ah Page und Serte. Am größten it er beim Steinobſt; Bein
Kernobit haben die Blüten und Anſätze ber Bäume In höheren
Yagen im allgemeinen weniger gelitten als in Tallagen. Spät:
blübenbe Sorten baben auch jetzt noch vielverſprechenden Stand.
Monat Juni,
Das naffalte Wetter, bas in ber erften Hälfte bes Monate
Mat berrfchte, ſetzte ſich auch im ber zweiten Hälfte des Monats
fort ; doch ließen bie Nieberfchläge vom 20. Mai an nach umb nach ber
Aufbeiterung am 26. ſtieg die Temperatur raſch und fprungmeife
in ſchroffem Übergang auf hochſommerliche Stände. Vom 28, Mai
bis 4, Juni berrichte ſchönes, heißes, machts aber gut abzefühltes
Better. Ein Gewitter, das am Abend bes 4. Junl zum Ausbruch
fam, führte einen Nüdichlag zu Fühlen unb teiftweife regnerifchem
Netter herbei.
Durch bie lang anhaltende ungewöhnlich rauhe Witterung im
Monat Mai batte das Wachstum ſämtlicher Früchte und Autter:
pflanzen einen Stillſtand erfahren; infolge bes Ende Mai ein:
' find,
getretenen warmen Wetters hat fich aber bie Entwidlung fämilicher
Feldgewächſfe noch günfig gefaltet. Die Winterfrücte haben
faft überall einen beiriedigenden Stand und blieben bis jeht vor
Lagerung verichont; ber Roggen Hi hoch und kemmt demnächſt
zur Blüte, während Dinkel und Weizen jetzt in bie Hhren
ſchießen. Auch ber Stand ber Sommerfrücte bat ſich gegen«
über bem Bormonat gebeilert, deoch find biefelben vielfach mit Un:
fraut (Hederich, Senf) durchwachſen. Die Kartojieln fiehen in
ben mülberen Gegenden üppig; im ben rauberen Gegenden find fie
noch zurid und zum Teil noch nicht aus bem Beben, Der Hopfen
hat ſich ordentlich entwidelt umb iſt bis feet frei von Krankheiten
und Ungeziefer. Auch bie Futtergewachſe, melde unter ver
falten Witterung ſeht notgelitten batten, haben ſich qut erholt. Der
erfte Schmitt von Notllee und Wiejen, mit weldem zum Teil
bereit begonnen in, verfpricht reichen Ertrag, ba ſich namentlich
das jogenannte Bodengras fräftig entwidelt bat. Der erite Schmitt
ber Luzerne if zum großen Teil bereits eingebracht und ber Ans
ſatz des zweiten Schmittes if lebhaft im Wachstum. Die Obit:
ausjihten find trotz des bedeutenden Echabens, den die Froſt⸗
nächte im Mai verurlacht haben, wicht ungünſtig; im Durchſchnitt
bes Landes if ſegar, wenigſtens in Äpfeln, noch ein mittlerer
Ertrag zu erhoffen. Birnen fichen weniger gut, ba biejelben
fortwährend flarf abfallen. Ter Stand ber Obſtbäume if in den
einzelnen Landes gegenden je nad Lage und Sorte ſehr verſchieden;
im allgemeinen verfprechen bie Spätforten, namentlich in höheren
Lagen, bie beten Erträge. Ben im ganzen 116 eingefommenen
Statifif der landwirtſchaftlichen Bedenbenühung und bes Ernteertrags in Miürttemberg im Jahr 1902,
Berichten melden in Äpfeln eine vorausſichtlich gute bie ſehr aute
GFente 2 Berichte, eine gute 19, eine gute bis mittlere 11, eine
mittlere 56, eine mittlere bie geringe 18, eine geringe 14 und eine
fehr geringe nur 1 Bericht, umb im Blrnen immerhin 7 Berichte
eine aute, 6 eine gute bis mittlere und 35 eine mittlere Ernte.
Auch der Schaben, ber durch bie Maifröfte in ben Weinbergen
entitanden iſt, it nicht fo groß, als auerfi angenommen wurbe.
Danf ber gegen Ende Mai eingetretenen marmen Witterung haben
vielfad, felbft in ben vom Froſt am bärteflen betroffenen Weinbau:
bezirken, bie Mebftöde noch nachgerieben und Trauben angefekt umb
bie vom Froſt nicht betrofſenen Weinberge zeigen bis jet einen
fhönen und gefunden Stand. Bon ben ans 37 Erbebungsbezirten
eingefonmenen Berichten über ben Stand ber Weinberge lauten 10
(barumter bie Hauptweinbaubtzirkle wie Caunſtatt Reuper, Eßlingen,
Stuttgart · Amt, Waiblingen, Tettnang) auf mittel, 1 Urach-Weißer
Yura) jogar auf gut, 5 (darumter Gannflatt-Mufchelfalf, Heilbronn,
Stuttpart:Stabt, Schorndorf) anf mittel bis gering, Il auf gering,
4 auf gering bis ſehr gering und 6 auf jehr gering. Zu ben Des
zirfen, in welden ber Stand ber Weinberge unter mittel iſt, ger
hören namentlich bas Enz, Kocer:, Jagſt⸗ und Taubertal, ſowie
das Babergäu.
Monat Juli.
Auf bie vorberrihenb fühle und teilweiſe regnerifche Witterung
ber eriten Hälfte bed Monats ‘uni folgten zunächſt mähig warme
Tage, aber [hen am MO. Juni traten wieder Renenfälle ein, die in
ben folgenden Tagen ſich fortfeßten. Der W. Juni brachte Aufs
beiterung und vom 26. Juni bis 10, Juli Gerrichte far ununters
brochen beißes und trodenes Wetter. Am 10, Jull erfolgte ein
vorübergehender Umfchlag zu Fühlem Wetter und bie Nacht vom
12, auf 18. Juli brachte fogar in einigen Gegenden Reif, je daß
ſtellenwelſe das Kartoffelkraut und feinere Gartengewächſe erfroren
Schon im Laufe des 13. Juli entwidelte ſich aber wieber
beiie Witterung. Etarfe Gewltterregen am 15, und 17, Juli be
wirften erwünichte Durchfeuchtung bes Bodens. Aus verſchledenen
Bezirken (Befigheim, Stuttgart-Amt, Rottenburg, Gbingen, Laup⸗
beim, Saulgau, lm) wird ftarfes Auftreten von yelbmäufen ge:
meldet. Schaden durch Hagel ift bis jept nur vereingelt und in
nicht ſehr erbeblihem Make vorgekommen.
Die Winterbalmirüdte zeigen überall einen ſehr ber
friebigenden Stand, Roggen, Weizen und Tinfel baben eine ſchöne
Höbe erreicht, auch ftebt bie Frucht dicht, fo dab das Winterferd im
Körnern und Streh eine gute Fente liefern wire. Infolge ber
trodenen und beiten Witterung ber lezten Wochen gebt bie Frucht
raſch der Reife entgegen und mit ber Nongenerute wirb in ben
nächiten Tagen begonnen werben, Nicht ganz je günſtig iſt ber
Etand ber Eommerhbalmfrücdte, da fie fen im ihrer erfien
Entwicklung unter kalter Witterung gu leiden batten und im weiteren
Wachotum buch bie anbaltenbe Trodenheit der lehten Wechen etwas
beeinträchtigt werben finb; namentlich bee Haber bleibt vielfach kurz.
Haufig ſind auch bie Sommmerfelber ſtark verunkrautet. Auf dung:
kräftigen milden Lehmböden verſprechen immerhin bie Sommerfrüchte
guten Hörner: und Strohertrag. Tie Kartofjelm batten bie jebt
en günſtiges Wachetum und zeigen ein geſundes Ausichen, auf
bigigen Boͤden bat die Pflanze durch bie Trockenheit etwas gelitten.
Der Etanb bes Hepfene ift verfchleden: in einem Zeil ber
Hepfenbaubernrke zeigt er gute und verangeſchtittene Gntwidlung,
in anberen Bezirfen it ber Hopfen, wohl infolge ber Trodenbeit,
im Wachetum noch zurüd, Zumeiſt find die Pflanzungen bis jeht
Statlflif der laudwirtſchaftlichen Bobenbenüpung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902.
trei von Ungeziefer. Der erſte Schnitt von Wiefen und Kice
if, banf der günfigen Witterung, überall gut eingebracht werben
und bat nach Menge und Güte einen ausgezeichneten Ertrag ge:
liefert, und cbenſo fällt der zweite Schuitt von Luzerne, mit
welchem zum Teil bereits begonnen if, beftiebigend aus. Dagegen
wurbe ber zweite Schnitt von Klee und Wieſen burd bie Trodenheit
im Wachstum fchr zehemmt. Ded ift anzunehmen, daß bie Ge:
witterregen der legten Tage für bie Entwiclung ber Futtergewächſe
ſeht förderlich geweien find, Tie Ausfichten auf einen mittleren
Obflertrag haben ſich wenlaſtens bei den ÄApfeln erhalten, wenn
auch infolge ber Trodenbeit mandenorts viele Früchte abgefallen
find: dagegen fteht in Birnen im Lanbesburdhfchmitt uur eine
geringe Ernte in Ausſicht. Von im ganzen 115 eingelommenen Ber
richten melden In Äpieln eine vorausſichtlich ichr aute Bente 1 Bericht,
eine aute 14, eine gute bie mittlere 29, eine mittlere 48, eine mittlere
bis geringe 16, eine geringe 12, eine Fehr geringe nur 1 Bericht
und in Birnen immerbin 2 Berichte eine gute, 4 elite qute bie
mittlere une 14 Berichte eine mittlere Ernte. Gebr günitig war
bie Witterma für ben Weinttod und bie Bellerung im Stanbe
der Weinberge, bie ſchon aus ben Junlberichten zu erfennen war,
hat feitdem weitere Fortichritte gemadt. Die Weinſtöcke in den von
ben Dlaifröften verichomt gebliebenen Lagen haben gut verblübt und
bereite Beeren angelcht, fo baf bier ein ordentlicher Ertrag zu er:
boffen ift; im ben vom Froft beichäbiaten Lagen haben ziemlich viel
Geſcheine nacgetrichen und ebenialld gut verblübt, Bon ben ans
40 Erhebungabezirfen eingefommenen Berichten über ben Stanb ber
Weinberge lauten 1 (Ravensburg) auf qut Bis jehr gut, 3 (Statt:
gart:AmbLias, Waiblingen-Keuper, Urach· Weißer Jura) auf gut,
1 (Gaunſtatt ⸗ Kcuper) anf gut bis mittel, 11 (barumter Hauptwein⸗
baubezirte wie Cannſtatt · Muſchelkall, Eßlingen⸗ KReuper, Nedarjulms
Neckar⸗ und Kocertel, Stuttgart:Stabt, Stuttgart: Amt⸗Keuper,
Waiblingen Muſchelfalk, Schorndorf⸗Keuper) auf mittel, 10 auf
mittel bis gering, 6 auf gering bis fehr gering, 7 auf febr gering.
Am ſchlechteſten find Die Herbitausfichten in ben von ben Malfröften
am ſchwerſien beirofienen Gegenden bed Kocher, Jagſt- und
Zaubertals,
Monet Auguſt.
‘in ber zweiten Hälfte bes Juli und auch noch Im Anfang Augufi
war bas Wetter unbeftändig; fait jeber Tag bradte kutze Negen:
fälle. Die Temperatur blieb, einzelne beige Tage ausgenommen,
mäßig warm. Bem 6.—B. Auguft berichte brüdend ſchwüles
Wetter, das ftarfe Gewitter zur Folge battle, Auf bie Gewitter
folgte empfinblie Abtüblung mit Gäufigen Nieberſchlägen. Bom
13, Auguſt ab trat Beflerung ein, auch bie Megenfälle wurden
fpärliher. Leider waren bie Gewitter zum Teil von Hagelſchlag
begleitet; von nambajten Hagelſchaben wurben namentlich eingelne
Marfungen ber Oberämter Nürtingen, Bottenburg, Tuttlingen,
Heidenheim, Neresheim, Biberach, (hingen, Mieblingen betroffen.
Aus verihiebenen Bezirken, insbefondere bes Denaufrelfes, wird
ftarfes Auftreten von frelbmäufen berichtet, welche, Beionbers In
ben Haberfelbern, viel Schaden anrichten.
Die häufigen Mieberfchläge waren fehr förderlich fiir bie Fulter⸗
acwächle, welche durch bie Trodenbeit in der erfien Hälfte bes
Menats Auli in ber Entwicklung mehr ober weniger gelitten hatten,
dagegen iR durch die vorherrſchend regneriiche Witterung das Prnte:
geſchäft unliebfam geflört und verzögert werben; auch haben ſich
die Halmfrüchte vielfach infolge ſtarler Gewitterregen gelagert. Die
Ernte von Winlerfrucht, Gerfte und Frübhaber iſt in vollem Gang,
' ah Narf mit Unkraut (Hederich) durchzogen.
1. 152
in ben milberen Yanbeögegenben zum größeren Zeil bereits beendet
Die Feucht iſt gut ausgereift, die Körner find ſchwer und voll⸗
kommen, und aud der Strobertrag, namentlich von Wintergelreibe,
if ein reichlicher. Berſchledentlich wird allerbings berichtet, daß
Weizen und Dinkel ſtark von Brand befallen ſei. Dem Haber
iind die Regenfälle ſehr zu Hatten gekommen; doch iſt derſelbe viel⸗
Die Kartoffeln
zeigen einen ſchönen Stand und haben bis jegt burch bie regneriſche
Witterung noch nicht notgelitten. Auch ber Stand bes Hopfens
ift ein befriedigenber, Im Bezirk Tettnang iſt mit der Ernte bes
Frühhopfens bereits begommen. Ber Spätbopfen zeigt reichen
Blütenanfat, bie Pflanzen finb von Ungeziefer frei, fo baß eine
aute Ernte im Ansficht ſteht. Rotklee und Wiefen veripreden
dank ber feuchten Witterung ber letzten Wochen einen guten zweiten
Schnitt; In manden Gegenden waren bie Regenfälle aber noch nicht
| hinreichend, jo daß bort ber Stand ber Futtergewächſe zum Teil
ein geringer ih. Die Aueſichten auf eine mittlere Obflernte
haben fich, wenigfiend was die Äpfel beitifft, micht nur micht er:
halten, ſondern fogar etwas gebeffert, während im Birnen nur
eine geringe Ernte im Husficht ſteht. Bon im gangen 108 elnner
Fonmenen Berichten melden in Äpfeln eine vorausfichtliche ſehr gute
Ernte 1 Bericht (Marbach Mufceltaif), eine gute bis ſehr aute
1 Bericht (Riedlingen: Molaffe), eine gute 16 (Backnang⸗Muſchellalt,
Baihingen: Keuper, Weinäberg » Walborte, Galın » Oberamtäbegirt,
Nagold Buntfandflein, Dbernborf»Buntfandftein, Malen: iteuper,
Heidenbeimmwehl, Bezirk, Schomborf:Yias, Weljbeim-Lias, Ehingen⸗
weißer Jura, Kirchheim⸗Talbezirk, Rieblingeneweißer Jura, Saul⸗
gausjübl. Teil, Ulin⸗weißer Jura); eine gutbie mittlere 25, eine mittlere
45, eine mitilere bis geringe 13, eine geringe nur 6, eine geringe bis ſehr
geringe nur 1 Bericht. In Birmen melden eine vorausſichtlich
gute Ernte mer 2 Errigte (Cannſtatt-Muſchellall, Oberndorf Bunt:
fanbflein, eine gute bis mittlere nur 1 Bericht (Stuttgart-Stabt),
eine mittlere ober anmäbernb mittlere 19 Berichte. Der Stanb bes
Weinftods bat fih, nah Maßgabe ber erteilten Noten, abermals
gebefiert. Die Weinberge fteben ſchön und geſund; mir find bie
Trauben an ben Nachtrieben in ber Entwidlung noch etwas zurüd;
vereinzelt tritt die Blattfallktrankheit und der falſche Mehltau auf.
Barme und trodene Witterung wäre für bie Weiterentwidiung ber
Trauben dringend erwünidht. Bon den aus BB Erbebungsbezirten
eingefommenen Berichten über ben Stand ber Weinberge lauten 3
(Stuttgart: Amt⸗ Lias Urach:mweiher Jura, Ravensburg) auf gut, 2
(Gammftattsstenper, HerrenbergKeuper) auf gut bis mittel, 14
(Gannſtatt ⸗ Muſchelkall, Ehlingen-Keuper, Leonberg⸗ oſtl. Teil, Mar:
badjKeuper, NedarjulmRedar: und Kochergebiet, Stuttgart-Stabt,
Stuttgart: Aınt» Kenper, Baibinzen» Keuper, Waiblingen: Keuper,
Weinsberg: Talerte, Urach⸗ Lieae, Gerabronn. Welzheim⸗Keuper,
Schorndorf-Keuper) auf mittel, 8 auf mittel bis gering, 7 auf
gering, 5 auf gering bis ſehr gering.
Monat September.
Die zweite Huguftbälfte bat vorübergehend regneriſches
Wetter und dabel vorwiegend warme Temperatur gebradt, Er—
gieblge Negenfälle find vor allem am 16, 3. und 25. Auguſt
niebergenangen. (ine flarfe Abkühlung, bie in ber Macht vom
22.28. Auguft eintrat, blieb glüdlicherweile ohne ſchädliche Folgen.
Der Unfang bes Monats September führte zunächſt ſeht ſchönes
und femmerlih warmes Wetter herbei: Aber am 5. batten bie
Oberämter Leutlitch, Tettnang unb Walbſee unter einem ſchweren
I. 158
Gerpitter mit Sturm und Hagel zu leiden, worauf einige unbe:
ftänbige Tage folgten. Am 10. September brach — wiederum in
Oberſchwaben — ein fehr beftiges, von Hagel begleitetes Gewitter
aus, das in ben Oberämtern Biberach, Leutfich, Saulgau, Wald:
fee sc. vlelfachen Schaben zumal an ben Obfibäumen, teilmelfe auch
an ben Sopfenanlagen verurfachte. Die nachfolgenden Tage waren
kalt und regneriſch; erft vom 18. am trat wieber ſchönes
Wetter ein.
Die Ernte ber Sommerfrücte ift nahezu überall bes
endet. Der Haber, das Ohmb und ber zweite, in ben milderen
Begenben auch ber dritte Schnitt von Klee und Yuzerne, fonnte in
Statiſtit der Tanbwirtichaftlichen Bobenbenitung und
ben meiiten Gegenden glücklich unter Dach gebracht werbeit, mur in |
wenigen rauheren Bezirken liegt nocd ein Zeil des Habers, der
Gerſte umd des Ohmbe. Das Einheimſen ber letzteren ift vielfach
durch bie male Witterung unlieb verzögert worben; doch ift ber
Ertrag fait überall reichlich ausgefallen. Die Beftellung ber Herbit:
jaat wurde infolge ber teilweife berrichenden Trodenbeit erichwert
und aufnchalten.
Die Kartoffeln haben ihren feitherigen Ichönen Stand faſt
überall behalten. Kraut und Knollen werben ale gefund bezeichnet,
vereinzelt wirb allerbing® auch über Näffe und Fäulnis geflant.
Das Auégraben der Frühfartoffeln bat begennen.
Aud ber Stand bes Hopfens verſpricht ein befriedigendes
(ergebnis,
Hopfenz zu erwarten.
Der zweite Schnitt ven Klee, Luzerne und Wieſen ift
fat im ganzen Lande nah Menge und Beſchafſenheit gut ausge |
| Mitte November) war troß ber regneriſchen Tage vom 15. bis
fallen; da und dort joll bie Tredenbeit die Üppigleit des Wuchſee
beeinträchtigt haben.
Die Obfiausfihten Haben fih namentlich für die Apfel
noch beſſer gefaltet, als nad ben Berichten vom Monat Augufi |
anzunebmen war. Das Obſt wirb als ſehr fhön, vollfommen und
ausgiebig bezeichnet. In manchen Gegenden ift es jedoch öfters
wurmig und beginnt au faulen.
Der Stand ber Weinberge iR auferorbentlih ungleid ; |
vielfach fcheinen die Trauben noch hart zu fein, alle aber bebürfen
noch dringend bes wärmenden Sonnenſcheine. Einzelne Bezirke
lagen über bas Wuftreten bes Mebltaus (oidinm Tuckeri).
Bon faft allen Gegenden wird bie flarfe Zunabme der Feld—
mäufe gemelbet und befürchtet, bak fie bei ben Kartoffeln, bem
Klee und ber Herbſtſaat noh aroßen Schaden antichten Fönnten.
Hub Engerlinge find im Oberamt Sulz aufgetaucht und haben bie
Kartoffelernte ſchen ſtark geſchüdigt.
Von dem Unwetter abgeſehen, das am 5. und 10. September
in dem ſüblichen Teil von Oberſchwaben herrſchte, find Hagel:
ſchläge nirgends vorgefommen.
Wird auch mehrfach über Kleinbelbigfeit uud Kupfer |
brand geflagt, jo fleht doch andererfeits ein gules Gewicht bes |
des Ernterrirage im Württemberg im Jahr 1902.
Donal Oktober.
Die Beitellung bes Winterfeldes it durch die won ber zweiten
Septemberbälfte bis Anfang DÖfteber jaft überall andauernde
Erodenbeit unliebfam aufgehalten un verzögert worben; ſelbſt in
den milberen Gegenden bes Landes if die Ausfaat, namentlich von
Winterweizen und Minterbinfel, noch nicht beendet, in vielen an:
beren Gegenden erſt begonnen werben. Die in vorftehenbem and
gegebenen Saatenſtandonoten geben baber fein ficheres und zuver⸗
fälfiges Bild über den Stand ber Winterfrühtee Un mande
Orten baben erit bie in der Zeit vom 10. bis 14. Öftober nicber:
gegangenen Regenfälle bem Boben die erwünfcte Durchfeuchtung
gebradıt und dadurch bas Einbringen der Saat ermöglicht.
Den Frübjaoten, die bei der feitherigen Trodenbeit nur zien
fih bünm aufgegangen waren famen biefe Niederſchläge jebr zu
ftatten, ebenso bem jungen Klee, ber durch das ungleichmäßige Reimen der
Saat vielfach einen nur Schwachen und lüdenhaften Stand zeigte. Am
meiflen leibet ber Klee aber unter ben Kelbmänfen, bie maffenbaft faft in
fämtlichen Bezirken des Landes auftreten und troß aller Belämp⸗
inngemittel bis jetzt nur ſchwer zu vertreiben waren, Der Schaden,
ben dieſelben am Klee und am ben Winterfaaten anrichten, iſt teil:
weife bebeutend, einzelne Kleeſelder mülfen umgeadert werben, Außer
beim wirb auch in mehreren Beziefen über Engerlinge uns Echneden:
frak geflagt.
Monat November.
Die Witterung bes Berichtemonats (Mitte Oftober bie
22, Oktober im ganzen vorwiegend troden, bie Temperatur mäßig
tühl. Eigentlich faltes Wetter brach erit mit dem 13. November
an, von we ab auf ben Fildern und im manden Tälern mehr:
mals etwas Krof auftrat, in Areubenftabt und Ulm auch Schnee
aefallen if.
Da beuer durch bie andauernde Trodenbeit bie Einſaat ber
BWinterfrücdte erheblich verzögert werben iſt, find bie Saaten
fait überall noch ſeht zurüd, in manden Gegenden faum erit recht
aufgegangen. Doch Fam ihnen bie in der Hauptſache milde Witte:
rung in ben lebten Wochen wohl zu ftatten und bat Ihr Wachetum
weſentlich geförbert, namentlih iſt der früh aeläte Winter
roggen gut entwifelt und fchön beſtodt. Die meiiten Saatfelder
leiden aber ftarf unter der Mäuſeplage, die in unverminber:
tem Mat noch immer fortbeſteht. Beſonders gefährbet bieven ift der
Klee, welcher viele plattige Stellen und bünnen Beſtand anf
weil, Auch Aderſchnecken treten im veridiedenen Bezirken
auf und richten, zumal bei ber Roggenſaat, empfindlichen Scha:
‚ den an,
vi
vi,
IX.
x
Statiſtit ver landwirtſchaſtlichen Vodenbenütung und des Ernteertiags in Württemberg im Jahr 1902,
2, Babellen I-—X,
Der landwirtſchaftliche Anbau und bie Ernteerträüge im Jaht IM
Anbauflihe und Ernteerträge Im Jahr 1902 nad Oberamtobezirken
Die Weinbauflihen und die Weinerträge nach natürlichen Bezirfen im Jahr 1002 ,
Die Grgebniffe des Weinbaus in Württemberg jeit 1827
a) Die Hagelihäden nah Gemeinden im Jaht 1002.
b) „ a „ Dberämten „ „ 1M2.
Der Fruchtmarktverfehr im Jahr 1902,
a) Die Umfäge auf ben Fruchtmärkten des Landes im Jaht 108. . .
b) Die monatlihen Umfaginengen und Durchſchnittepreiſe für Getreide und — Sen und Stroh
auf den wirt. Arudtimärkten in ben Jahren 1901 und 190%
Der Wollmarfiverfer im Jahr 1902 .
Erntemenge, Finfuhr (Fmpfang) und Ausfuhr (Verſand) ber wichtigſten Metreibearten und der Kartoffeln in
Württemberg feit 187°... 2 0 00 . ae
a) Die Gefhäfterätigfeit ber ———— in Mürttemberg im Jahr 1901/02
b) ” " ” " ” ” "
Die Sefchäftsergebniffe der Weinablapgenoffenihaften im Jahr 1902
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Frudtarten
(B. Miuterfrucht
Ss, Sommerfrudt)
— Ze;
1. Adter- (und Garten- end. N
A. Getreide u. Hälienfrüdte ').
1. Welzen 2:
2. Dinfel und Emer . . i8-
3. infor . =
4. Roggen 15:
5. Gerſte ar
6, Haber. . .
7. Budweizgen .
8. Birke . .
9. Mais zu SRörner
10. Erbien R
11. Zinfen 4
12. Bobnen N a
13. Biden —
14, Zupinen . — —
15, Menggetreide . . N 2.
16. Miſchfrucht
a) Linſengerſte .
b) ſonſtige Mifhiruct
17, Sonitiges Getreibe und
Hulſen frũchte
Zuſ. A. Getreide u. Hülſenfrüchtt
Darunter Winterfrucht ).
Sommerfrucht N)
Huͤlſenfrůchte
B. Hackrüchte und Gemüſe.
1, Kartofieln
2. Topinambur ge
3, Runkelruben Zuder-#))
umb zwar Futter⸗
gelbe
4. Möhren u. zwar Niefen:
5, Weihe Müben
6, Kohfrüben
7. Kopffeht R
8 Sonftige Hadfrücte m un.
&emüfe . . 2
auf. B. Saffrühte and Gemüfe
I) Teile zu Körner, teils zu Brünfutter (quch Heu) Gewinnung.
Statiſtil der landwirtſchaftlichen Bodenbenützung und bes Ernteertrags in Württemberg im Yahr 1908,
Zab. I. Der landwirtfhaftlihe Anbau
Mit Hauptfrucht anzeb, Flache — 1902 in dagegen Br re
Nedar: — Jagſt- Donau⸗ | us a, R im + mehr
j | ſame 4 Beriabr aber p
frels fommen Frzcel 1901 ——
2 | 2 En BE ER TE ED
J ha ha | ha % ha ha
51124 | 5655,21 5760,5 s1884) 19616,5] 2.21] 18635.3]+ 981,2
4445.0| 17073) 350,2) 003,6 10496,1] 3.20] 11925,4]- -1020,3
32086,0 ' 41013,9| 30909,1| 63980,6 167989,6 ]19,22]168730,3] — 760,7
15,3 70,1 14,8 56,4 186,7] 0,02 180,2 1%
| 656,2 381,8 197,1] 538381 1623,91] 0,19] 17472 123;
24,2 78,1 81,8 27,1, 211,21 0.02] 232,5 214
4624,1| 3297,01 12287,# 14461,0) 34669,5 | 3.07] 35761,6]-- 907
96,3 8133| 14892] 3287,0, 56848] 0,55] 6176,23 491,4
42,9 105,4 »25| 70111 881,8] 0,10] wu 59,8
15574,6 | 17952,0) 25145,1| 33366,0 07068,6 JH 1.11] 95172, 1104,1
26228,8 —— 38332,8] 5526%,91149145,6 17,07]147477, 1667,
1,0 — 1.0 9% 230 000 30 14
| — 94 4943* 17,5 2,
487,6 182) 12381 61,1 8750] 0.08] 720 45,
241.6 625,2] 11347] 451,3) 2432771 0,25] 2341.7 gi
.' 15,7 157.4 3305| 2338 89241 0,1 993.0 01,1
2876| 1975 a2 1223 809,5] 0 626 5
810,5 209,8) 7110 192: 2586,61 0,30] 2570,7 2541
617,3) 150,1) 18877) 25587 6583,81 0,75] 76850,0)- 10962
01 — — 9a 01[ 000 06 905
2793 736,6 19624,6 229046 16931,1| 1.94] 16507,0)-+ 424,1
I 1082| 7083 742,7 500,3 20545 0.231 2147,0) 2,5
| 0,8 041 6867| 22568 6627,90] 0.75] Bet 25
303,8 18108) 22481] 15524 Br] Tl] 6246,2 31,6
a5 46,1 52,9 108,1) 282,6] 0,08] 365.4 32,8
| 92280,2 1110546,9|139268,7|191436.8 533532,6 [61.05[534809.4) - 1366,
.142800,9 | 51089,0| 62811,2) 85010,5 241712,5 BT 87240942, 1]4-1370,4
- 1 46897,0 | 56028,7| 72053,91102843,0 277822,6 [81,79]279067 4] 124 1,8
2823| 94283) 440861 3583,8| 199975] 1.80] 15489, 9] — 1402 4
|
21895,9 | 25819,2] 213687,5| 28331,2 96903,8 [11,09] 97109,1 05,
0,6 0, 1, 15 942] 01 5, 1,7
2052| n02,8 131,8 — 34188] 0.8 4291, 871.
9496,1| 8627,8 8166,86) 83849,7, 25140,2] 2,58] 24695,2] 4- 445,0
4 759 57 170 268,9 10.04 308, 34,3
18,8 15,8 33,0 s8 699“ 67585 24
42,8 1043 1108 2706 5280| 061 BB 58,4
1811| 2067,4 574,7) 9232,8) 12066,0| 1,38] 11500,1]-+ 555,9
16002 1540,4| 11102] 986,8 5240,68] 0.50] 5293,7I-- 58,1
206,5 159,8 149,7 226,7. 742,7] 008 765, 229
36047,1: 337188) 31687,2| 42926,0.144374.1 |16.52]144617,7]— 248,
) Kernen. — 9 Dinkel,
seat | Burcicmitet. Ertrag | sei.
menge von 1 ha 8’ (Smitt
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ganzen 1875 Jia gem
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1902 I 1892 mie100 32
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33608] 17,14 | 14,33 18.24] 129
147561] 14,09 | 12,69 13,88] 114
9278166] 18,56 | 11,79 10,80] 128
. + I . * P}
9 21269] 11,59. 983838 ;
07925] 14,65 | 18,48 11,65] 126
509699] 10,49, 942° 946 111
12170] 1330 | 12.18 1404] 98
1571233] 16,19 | 15.26, 14.20 114
2229877] 14,95 | 138,02, 1327| 122
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8910| 13,0 | 18,38 | 16,52] 80
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217659] 1286 | 11.41
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| |
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12201940|125,92 |118.02 86,23] 147
1026863|300.27 1355.08 | 243.60] 123
TRHS0E.51 305.49 272,37] 107
28390064|239.71 241,42 Am.sıl 119
1041884]198,81 |175,71 | 181,87] 109
mer, Einkorn auf. — 9 OU. Baduanı
1 ba, Laupheim 1 ha, — ) Ou. Backnang 3,5, Marbach 1,6, Waiblingen 0,6, Sailderf 4,3, Schorndorf 2,8, Weljbeim 1,8 ha, — *) OA. Eßlingen
0,1 ha, — ) Dinkel (Kernen) mil Roggen, — *) Weizen,
nanmte Arten von Getreide um
fenbere
franfe GB) de =
Hulſenfrũchten. —
3,64%, ver ganzen Hartojfelernte.
— "
9 Grbien, Linſen,
Dinkel, Emer, Elnkorn. Roggen, Gerſte, Haber.
Bohnen, Widen, Lupinen
ON, Leonberg U.I, Marbach 0,5,
Buchveigen, dine. 7 V
Calw 0,2, Oberndorf 0,8,
Menggetreibe, BET unb nicht ber
Rait, », Darunter
Holen 1,7, Biberach 0,2,
Statiſtil ber landwiriſchaftlichen Bodenbenützung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902. 1. 161
amd die Ernteerträge im Jahr 1902,
Mit Hauptfrucht angeb. fläche im Erntejahr 1902 [41 0; jet gegen] Ernt Der
Frudtarten | n — — dagegen I 1901 menge ——— — T
ERS UEN Neckar· Schwarze Jagſ⸗ ‚ Denan , I tm IH mehr] im —— ——
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8, Sal “en, 11580 27804 148,9 1095,89 51282] 050 6172 j- 43,9 39824 777 529 600] 130
9. Shore . 2 2.2.2001 | 0,8 0,1, 16996] 0,1 1680, 18,7 3577668210,50 207,08 1182,26 | 115
10. Weberlarin . 2 2.2. 0,4 0 — 42) 55 0 444 6 . . —
11. Korbweiden 1001 84,7 60,8) 8832| 3378 8274l+ 9,
12. Sonftine Handels —* | 486 551 29 BRA 1400 008 148.11- 8,1 |
Zuf. 0. Sundelögewädie . . 45263 4376.01 14520. 35893 198926] 1,59 18470,1]+ 4225
2 ————— | t |
1. Roter See . . . .. 11666,7° 149965, 16794,2| 34817,8| 78275,2| 8,96] 76508,9] + 1768,3] 4643257] 58,32 | 50,08, 40,0 | 119
2. um 22202... 87250 4718,92) 5868,7 2095,81 21198,6| 2,48] 20000,74- 297,9) 1230154] 58,03 | 55,20| 55,39 | 105
83. fparfette rennt BED, 32048 1697,56 7217,0| 13076,3 | 1,50] 12561, + 215, 667781 43,42 38,76 85,20] 123
Klee im ganien . .'' 21259,6 23009,5 28850,4 44430,611123550,1 12.80]110270,9] 422792] 644118 58,41: 49,69 | 49,27] 119
4. Klee, Lugerne, — oem. 1463 3450 3845| 677,71 15085] 0,17] 13844] + 119,1 i ae .
5. Serrabella . 2,3 3,1 0,1 08 68 61l+ 0%: 5 |
6.0 Sr... > 0,8 15 — — [7 18500 15- 08 : i z
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Wuffbriebe ber Steuerverwaltung berechnet. — ”) DW. Baihingen 0,9, Künzelsau 1,4. Öhringen 0,6, Tübin en 0,7 ha — „Du Marbach 1,1,
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”, Einſchließlich —— (Welſchlorn).
Bürttemb, Yahrbliher 1906, Heft 1. 21
1. 162 Siatiſtit der lanbdwirtſchaftlichen Bobenbenügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
Gab. II. Anubdanflähe und Ernicerträge
Der Strobertrag iſt in Roten angegeben, unb zwar je, beh 1
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Statiftit ber lanbroirtichaftlihen Bodenbenützung unb bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902, L 163
im Jahr 1902 nad Oberamtshezirken.
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— 5989| 172 19 06 | 32798 187 | 21 — BB 8571 26 127] 648 86
0,5 15780 158 32 _ 8970 184 | 38 — 8661 2301 71 1546] 296,7 37
0,7 498,7 154 238 _ 23165! 161 | 98 os] 2041 Toll 122 185] 555. 38
_ 22342 160 | 81 230 | 52128#| 155 | 833 30 | 31,7] 7588| 348 | 1202| 1539 30
10,7 5140 189 | 30 176 | 82275| 188 | 30 05] 1884 76] 125 | Mb] 1361) 40
— 20078 166 | 3 _ 25018 167 | 20 18] 45] 81] 84| 80] 1318) 41
— 77283 140 | 235 73 | 28838 | 160 | 22 — 478] 2385 16 | 105] 176,1) 42
— 2892| 150 | 3,0 _ 85069 158 | 28 22 | 1078| 3389| 57| 66| 126,448
— 821,7| 128 | 82 _ 21728 119 | 38 05 ro ab Bil 118 4
0,2 4151| 185 | 37 2,0 | 2201| 155 | 35 _ 8811 118| 86 | 2185| 286.0, 45
_ 2541| 162 | 2,7 03 1 2631,5| 17,7 | 28 33) 150] 87 | 80 1983| 2208| 46
— 2589| 168 | 18 1,8 4145 173 |, 18 | 2 781 481 83 44] 118,47
2,8 8761| 14,4 | 8,0 _ 14555| 195 | 32 13 | 165] 489] 211 199| 58.4148
149 151) 45 27 seh | 33323| 149 27 1 128,1 [1 134,7] 3805 2, TiLO]1887,7
— 1786| 181 30 — 4.006,8 | 16,68 | 25 - 341 881 086 47] 279,7, 48
— 1789| 167 | 23 3509| 4719| 146 | 25 — 941 62 14 22] 55,1 50
_ ‚3 8703| 150 | 25 | 27699 88 | 237 Bıl 58] — 84] 14186) 51
15,2 n) 0145| 130 | 28 436 | 52798| 140 | 28 02] 148] 110] 95 135] 1752 6
20,0 7,1 dies 159 | 22 02 | 28109 146 ı 235 | 212] 20] 119] 35 | 558] 1554| 58
14,0 5,8 5711 149 ı 20 021 11008 180 | 18 | a7] 1001 Ball 26 5] 551 54
— 16 124762 150 , 28 01 | 274237 160 | 36 _ 651 33 1,0 19] 144.2) 55
= 526 | 20702| 159 | 3,86 781 45467| 144 | 238 u 40 — 1,4 40] 184,5 56
J — 41 124557 14,7 | 2,5 | 5752| 115 25 wm 49,2] 107,1 401 341 241,3) 57
| 10 - 1441,8| 125 , 15 | 24 | 41493 180 | 15 11] 5877| 85 | 1380| 10,7] 08,8) 58
2 154 151854: 159 | 38 17 | 217883: 15,6 | 30 -_ s2l T7I 04 a1] 1638| 59
— — 38803! 165 20 11,0 26482, 16,7 20 _ 36 286 28 31] 154.0 80
05 0,8 754 140, 21 286,2 20297 154 | 230 6,6 9,8 091] 182 681 9855| 81
= ı 188406 1323 | 30 2121| 4787 15 | 30 | — 471 1138| 48 32] 111,3 68
15,3 _ 3689,8| 158 | 28 80 | 39852) 141 | 38 _ 2881 671 86 08] 211.8 83
20,4 20 6288| 120 | 18 388 | 23475 111 | 18 2838| 112] — 17 155] 88% 84
34 415,9 3669 164 |, 25 701,1 1] 552699. 18,9 | 24 6L1 | A812] 558 | 125 155212587 D.
ı 186,7 185,1 7086| 162 ., 26 s810 11491456 15,0 27 1650 P432 71 8924 18006 258661658988,
bes Ernttertrags in Württemberg im Jahrt 1902,
und Ernteerfräge
1 164 Siatiſtik ber landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und
Menggetreide | Miſchfrucht Anne Möhren Nüben
| i AGeit. u. zn (SER *
Linſen ., . Kulſen. Kartoffeln F
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Ge Oberämter u & gerite jonf feäcte Zuder Runtel⸗ | gelbe Rieſen· J weiße Kobl
Ertreg davon ] |
Flaͤche Flache | Fläche Fläche Fläche | Flache von er: A fläche | Fläche | Rläche Fläche J Fläche | Fläche
| 1 ha | feanft |
1 33, 34 3. | 8. | 38 | 8 40 u | k._
ha ha ha ha ha ha de | % ha a
1 Badnaug . . .| 1862| 15,1 11| 20 0,5 1 13388 1566 | 14 8,0 68
3 | Befigbeim. . . 1,0 60 — | 128 10 114494 150,0 | 1,0 104,0 6,1
3) Böblingen . . 6,7 84 14,4 18,6 — 18600 97,1 28 116,2 Ti,
4 | Bradenbeim . 1,6 — 46 5,0 1674,86 199,1 0,5 70,2 2,0
5 | Ganmfatt . 40 — — 4,0 — 0398 20000 34 | 208,2 88 - — 1,1
6 Gflinnen ,„ . .| — — — 0,3 — 309,8 | 154,8 1,7 18,9 € 21 0,5 2,6 11,5
7 Heilbronn | J * — 8,0 50 | 1581,7: 140,0 i 5534 8274] 156° 05 11,0 0,4
8 leonberg . . BT 2061 437 580 18 117227 104 | 23 1 5254 756,7 12. 04 4,2 84
9 Fubrlgeburg . 180 30] 33 2368] #0 Fio3s1l1100 | 05 | air, 7a] 22: — | 01 2,3
10 | Martah . . — 701 — 2701 —115663 160 301 0 a 70 04] — 44
11 Maulbronn . 2,0 3,3 -- 6,8 — 1814,7/187,5 : 8,2 20 606.8] 1,5 1,2 — 47
12, Nedarfulm — — 70 141 — 1986,7/191,4 | 40 | 694,2 200,0] 813° — 96 | 62
18 | Stuttgart, Stadt — _ — — — 185,0 1600 * 320 200 — 1,0 23,0
14 Stuttgart, Ant . 3,1 89 — 25,0 — 832,5 | 170,6 1.4 466 405] (5 — — 48,1
16 Vaihingen . 17,7: 183 651 36,8 10 1183625 11768 9,3 65,1 sa 18 0 0,4 8,1
16 Waiblingen . .) 7.4 17,6 02 185 5,7 919,7 | 127,4 1,5 50,4 508 40 — 0,8 2,3
17: Weinsberg . .! 26,9 b1I — 24,1 15 1 1082,7 141,7 | 1,0 54,91 9 4 — 6,2 5,0
Nedarfreis 2798 1082] 808 3083] 205 [213959 1999 | 20 2985652 9496 1)11224 133 | 4128 1811
18 | Ballngen . . .| 30,4 90,1] 883,7, 121,7 11,0 21688 76,3 | 144 — 14681 3,2 — 0,8 72,6
19, Cam... a wi Bl 9a 34 J110lısıs) 87 | — Mi2H| 238, 09 | 420 | 2042
20 | Freubenftabt . | 86,7 | 891 1901 329,8 1,2 1 1864,5'130,0 | 87 — 1233| 62 | 04 | 218 52,0
21 Herrenberg . 66,0 454 126,8 | 1355 18 97011 1300 50 | 2804 Bl 40 78 0,1 72,5
22 | Horb . 9 100] 48,0 736 10 1100921640 | 28 — | 1211 — — 1,0 18,2
28 | Nagold 167,8 %B] 1737 7231 41 118656 9,8 1,2 1482] 23. — 158| 1104
24 Neuenbürg . | — | — 6,9 14 1 1101105 | 26 I .-— | 615] 48 01 68 93,8
25 Nürtingen | 82| 316,1 8,0 8,4 07 1 1002: 85 | 50 5,1 479,4 12 | — 0,6 69,2
26 | Oberndorf 122,7 28,53] 3590: 59,8 2,8 | 1821,98! 1599 | 5,7 — 181,0] 108 | 87 10,3 0,
97 | Reutlingen 22 2] 105, 158 1,5 | 1544,71 118,8 | 28,4 — 2709] 40 01 — 392,9
28 | Rottenburg 126) 294] 688, 190 01 ] 129,6) 154,7 | 3,6 8 23 — — | 98.9
20 Roltweil — — 112054 ‚9 50 1 2726,98, 110,0 | 7,5 — 16041 5,7 16 17 40,0
30 Zpaldingen . 47, 1001 862,1. 255,8 12 1 2061,8'1028 | 89 — 102,5 16 | 06 01) 29,2
1 Su... 55 041 646 472 07 iso | 50 | — 2114] 41 — 08| 382
82 | Tübingen . 12,11 4,3 1,1 20,0 01 989,1 130,0 | 8,0 — 514,8] 77 07 — 30,6
33 | Tuttlingen . .| 8851 24,01 420 Bull — 129759 1211 3838| — 974] 1411| — 85: 186
Hilrab . . . . 2362| 54.3] 42,0 471 10,1 | 1481,8| 972 | 14,6 — 145,7] 26 02 — 675,6
Schwarzwaldtreid 7366| 7088 B50L11810,8] 46,1 8192/1179 65 | 8028 | 836278] 75.9 | 158 [1048 : 20674
35 / Aalen... . 6279| 51,2 19,0, 98,7 — g600,6 1263 25 — 374,0] 51 0,5 6,6 49,2
36 | Grailäbeim . .' 4955| 765 70. 246,4 23,0 1 169,7 1234| 58 — 31141 04 06 11,8 101,8
37 Ellwangen . . 22040 114,1 80| 318,8 8,0 ] 1655,6 | 124,2 18 — 444J 05, — 27,7 130,1
88 Wailbert „ . .ı 12429 | 105,2 1831 Wi 55 |] 18765 1900 | 12 .- 372,1 4,6 1,9 4,0 34,7
39 | Werabronn . .| 1376,2 89] 275: 513,6 4,7 1 2244.2| 160,0 | 3,0 — 76381 130 661 34,7 38,5
40 Gmund 2864 WB 340 58,6 2,7 730,1/13887 | 40 — | 3301 67 — 20 42,4
41: . . 14588. 115,5 17,3 186,4 75 1134251786 | 0,8 17| 6703] 15125 7.0 | 95
42 Heidenheim 3454 85,3] 3464 164,0 — 1717,8| 740 77 — 762,0] 06 — 15 234
48 Küngeldau 858,6 14,71 9825 9,1 66 | 23145/1500 | 0,6 14 917] 21 98 18 20,4
44 Mergenibeim 12388| 619] 1648 180,0 72 1 2801,4|1156 | 07 12,0|1867,0] 10 01 16 61,0
45 | Neresbelm .!" 10696) 21,8] 305, 1494 80 1 1062,4 |138,6 | 48 — 4381| — = 5,7 22,6
46 | Obringen 574,9 08 134 826 86 | 1798,7/1625 | 08 115,8 789,91 30 — 22 6,6
47 Scherndorf 23| 81 — 54,7 64 776.3 120,0 | 5,0 08 3832281 50 04 1,0 10,0
48 Wehrheim. . 7908| Ma — 12,71 — 936,1:1163 | 81 . ss 82’ o1ı | 27 245
Tagitfreis . 186246 74271 6867 22481] 629 1218575 1981, 24 | 1318 81666] 52,7 320 [1108 574.7
40 Biberah . Sı4I 132] 252, 1140| — [198,8 1013 | 830 13,71 — _ 4,1, 12849
50 , Mlanbeuren ‚8458| 1190] 9470| 1748 — 1246 17114 08 — 28661 01 02 I 8233 642,1
51 (bingen i 172,7 17,6] 423,3 159,5 151120187 49 »1 — 15201 — — — 149*8
52 Geislingen ., 2088 10,71 768 606 1,0 | 11674 80 80] — Bil 05 08] 53 1922
58 “öppingen . |) 965, 76] 44 38] 24 Jıosns1263| 17 | — | 4960| 30° — | 76 5
54 Kirchheim , .| b1,1 20,0 16! 112 _ 916,0 121,3 20 — BT 268 — 0,5 115,0
55 Yaupbelm . .., 1351 22,5 835° 575 28 1 1680,1;110,0 | 5,0 1686 068 — — | 813,1
56 Leuilirch .| 84 Eh 600.7 546 437 116061 129,1 2,5 - 0,6 10° — 9,7 592,9:
67, Münfingen . «| 370,4 | 18,6 520,1, 627,8 12,8 | 2705,11 114,4 ı 23,0 — 86,2] 21 083 | 16,7 11184
58 ı Navensburng . . 191.4 415] 36 55,9 35 1 2400,83, 140,0 1,0 425 01 281 35,6 495,1
59 Wiedlingen 0 el erı 77 125 F250a7lısse | dal — 1504| 07, 01] 147| 7885
60 Saulgau . 47 — Iıasıl 50l — Jasıe 135 | 35 | — | sl aı! — 10° 4972
61 ı Tettnang . 1670| 50] 68 0] — Fımmsalioooı 7a] — | il 54 | 51 | 76 1170
lm . 1899| 747] se80| 29001 61 | 17788 1111| 20 | — 1052| — — [118 62,8
63 | Walbfee 7146| BR 9988| 12,1 25 1 2085,2|1168 | 8,7 _ | 20,61 — — 6,8 523,5
64 | Wangen r 298! 45, 10| 91 1,2 1 1487,68 | 145,8 | 18,7 _ | 2001 — — 17,7 266,8
Tonanfreit . . 22006: 500,812 256.2:1852,4] 108,1 812 1180. 36 = 835497] 179 88 12706 | 92828
Beürttemderg ..16881,1 2064516 527,9 621461 3326 96 9058 1259 36 [3419825 140.21208,9 | 69,9 1585,0°|12. 066,0
Statiflif ber lanbwirtſchaftlichen Bobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 190%, I 165
im Jahr 1902 nad Oberamtsbezirſten.
Se: Som: | Win- 2; Ander
= Pelle] Winterreps | mer: | ter | Moon Flage Hanf |Tasor| Hopfen er ee dan | aiet
müfe rebö Frübien Ba new. Nr.
| Ertrag Ertrig Ertrag
zlache Flache Flache aamen Glache Fläche | Atäcı | Fräne [Arie | Flache | Fiche außen Fläche Flace Brühe] Fläche an Sen
| son I ba von 1 he, o.1 ba
| b2 l 53 l Fr, | 30 l 56, | 55 15 59 L 50 | 61 j 62, 1 8. 4 1
| ha ha ba | ba | ba | de | na ha | ha ha | de
38,8 18,6] 25,8 — 129 68 87,7 15 05 9984| 476 l
31 15] 577] 105 7383| 50 102,5 80] 122 5985 50,0 2
471 92] 340 — 3531| 60 — 12 — 7910 681 3
6,2 12,0 207 80] 244 74 51 236,69 10,0 41 684,9 3728 ı 4
62,2 52 0,2 08 10 14,8' 10,0 36,5 5,3 8,0 2448| 759 5
! 13,9 — 20,8 4,0 1,6 — 47 10,0 — 7,6 0,6 4186| 82,5 Ö
ı 14,4 — 1,1 02 101 55.4 14) 40 I 212,0] 115 — 6282| 440 7
69,9 58 05 78,8 5,0 172 - 4546| 72 16,9 75 101 1190,0' 56,4 8
99 6,5 — 107,6 08] 07] 922 118 60 36 4 1,7 70 600 9
23,4 51 — 91,7 8,7] 109 | 27,2 479 68 238,7 3,3 1,6 8736| 849 10
19,3 4,7 — 40,1 22 38,2 1 126,4 95 41 16,5 7,0 — 686 61,7 11
272] 26 — 40 161 301 78,8 4,5 | 7,0 138,5 9,2 24] 11340 56,5 | 12
E00 80,0 — — — — — — — — 8,01 — 60 600 18
808,7] 70 — 92 991 5,7 - 1321.85: 68 10,8 1,3 549,0: 784 14
32,4 30 — 108,1 051 891 5,5 284, 8,0 42,21] 124 01 7698| 57,1 | 16
20,0] 71 01 56,9 89] 36 5,9 12,5 100 1 208,8 18 | 14.7 7923| 702 16
311[| 18,8 — 41 6,01 10,5 08 11,5: 9,0 1,4 7,4 04 6546 837 17
1 608.2 1 206,5 07] 665.1] 768]1210 [398.1 11 1580| 68 1160861109.1 | 486 J11 666,7 | 587 m
87,0 1,4 05 4,5 93 — 14,3 | 15,0 — 101 40,9 8,2 50,5 16
167,0 — 7,6 4551| 38,8 - 141.4 10,1 12 0,2 79,8 2 319
131,6 6,8 13 40,5] 40,2 - 26 80 - 38 1,0 723,2| 686 20
98,9 8,0 19,6 721 232,1 _ 7202 84 0,5 — 1000.7 899 2
73,1 47,6 14,8 661 11,9 _ 8641 78 - 0,2 11] 12234| 50,8 22
114,2 — 98 15,6] 29,0 — 744 50 — 14 0,8 9,71 47712383
108,0 58 24 89 88 — —* — — 0,4 1,9 4533| 47,0 24
104,9 — 545 81 83 — 166 70 — 81,6 — Gil) 6683 26
77,7 49 44 220] 15,0 — 29 80 — 1,1 0,9 8727688 2
51,7 - 15 4,0 7,5 _ 17.6| 75 — 2.6 20 808,3| 58,8 127
123,8 50,6 13,1 83] 222 — 10427 94 1,9 1.0 ] 1070,4 | 68,9 28
106,0 05 10,9 10,8] 14,1 1,2) 60 _ 2,0 031 109,6! 467 29
61,2 10 0,6 89 5,0 - — — 04 — 668,9 2882 30
59,0] 7,6 136,8 12,1 12,8] 28.2 4.3 79 13,2 — 8552 66,7 61
5662] 41 — 174 6491 20,8 1614 98 11 8,0 9198| 59,4 32
655] 41 0,1 0,2 50] 5,2 — — 4681 — 3392 472 83
3461 85 — 361 1401 1361 — 1267 80 17,5 20] ı0155| 480 44
1540,41 159,8 28.0] 1905| hr — 704: 83 — 34,7 | 55.1 1149965 575 2.
87,1] 28.1 1,0 40 69 7,6 — 13: 62 25,5 07 1100| 684 48
8541 11,0 — — 4,6 1,5 — 75 51 29 — 048 518 86
197,8] 10,7 — 04 8521 104 = 44 60 1,5 1377,0| 489 87
68,0] 21,1 57 29,2] 28.0] 84,8 02 12,7! 70 — 1,5 _ 852,2| 57,1 BR
139,51 16,8 — — 82,6 14 -- 34 50 — 34 041 169835| 52,0 30
58,8] 12,8 80,6 84] 1838| 181 04 57 51 04 10726 672 4
50,8 47 — 62 34,81 18,8 — 202! 55 _- 52 05 1 1134,6| 64,6 41
108,2 25 1,0 174 3941 — -- — 42 — 18434| 463 42
8741| 71 41 51,71 17,0 0,83 28 80 _ 31 0,5 1 1481,5| 514 | 43
27T] 144 _ 0,1 88,1 1,8 40 17 _ 21 021 11705| 26,6 | 4
100,2 74 — 05 77 - 3) 50 _ 0,2 — 14804 65,2 45
333] 70 - 62] 211$ 17,8 4,6 79 86 05] 80 0,11 1561,7| 66,2 4
23,1 7,1 25 92,6 18,0 0,8 — 43 84 94 18 0,3 420,7! 71,8 .47
5A] 40 82] 218] 38,7] 87,6) 05 12 60 1,3 02 | T5L1) 56,0 | 4
1 110.2] 149,7 490] 190,6] 396.75175.7] 59] 1130 49 09] 03 | 29 116 7942| 518 2.
75.1 5,7 75,8 — 5241 05 — 15,1 723 01] 245 0,1] 3289,4| 76,9 44
4791 834 Y 1,0 — 115] 05 10 60 — 0,3 - 1774,0| 70,0 ,5
91,0 1,8 24,8 755 — 13,1 28 — 826 90 — 16,4 — 2 1124) 40,1 51
62,2 5,8 08 | — 0,2 21,7 8,0 — 301 65 31 1743,01 38,7 62
60,1 49 93 08 14,6 214] 181 24! 10,0 47 1,71 10738| 548 53
25,7 85 6,2 a — 72 1391 10,0 — 424| 80 — 89 21 7458 | 66,8 | 54
8311 82| 3439| 50 1590] — 00] 08] — 55| 601 — 191 — |] 2096,0) 45,0 | 55
76,1 29 73 11,0 — — 75,8] 14,6 - 3383| 65 — 09 — 28924 614 8
83,1 sı4 96 8,0 - 26,81 245 - 03 9,0 0,5 2524| 50,0 57
53,7 Ta 75 52,8 28 13,6] 16.7 197,7 80 _ 4,0] 18,0 1 2774,0| 40,0 58
673 1295 130 235,8 us] 180] 33 - 18.4) 86 841 — 128605 865 | 54
479 80,89 13,0 104] 83] 1061 15] — 1164 72 8,7| 2,0] 2345,5| 9,8 | 60
35,1 32,1 10,0 23,5 4,8 987] 18,5 — 6299| 85 _ 98 — 1838,2 | 66,0 | 61
980 18,7: 10,0 0,6 2.4 28,2 1,2 15: 60 — 4,31 136180068 61,6 6%
49,8 26 121 18,1 05 262] 16,8 = 216 55 — 23 — 38201 686 68
50 29.110 1,0 151 24,21 24,7 — 118| 75 ._ _ 1,0 | 20995 | 66,7 64
3609 10,2 Hal 82] 35011515 | — 059 77 01] 582] 884 8178| 625 D.
5240617427 Boo78| 118 1 189.1 1 018.4 1 091,61 7502 laor0 bızs2) 78 hewslsers 1400 hasm.a. 508 Im.
I, 166 Statiftit der landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908,
. TI. Anbaufläde und Ernfeerfräge
Ergebniſſe des Weinbaus
Lujzerue Wieſen TEEN
Rr| Oberämter | Se | Durch· | Dur: |
| \ Ertrag BE 77 hie fan Knitts» | ſchniute· |
7 an Heu | ftebenbe | wein: : erirag | preis
| glache ——* Br gläge 5 Fläche | ertrag von 1 ha von hl
Li 65, 66. | 07. u. AIR RI m I m
| ' ha | ds ha ha de ha hl hi ch
1. Badnang . = 147,0 | 44,8 12,9 82 100,9 49 4,7] 57468 476 161,3 931 8,77 39,59
2 Befiabeim. . .| 786,11 50,0 23,6 1,7 342,5 04 271 12228: 0,0 1291,4| 13590| 10,52 44.03
81 Böblingen . ., 308,8 ' 88,2 65,1 41 48,2 43,0 421 29056 591 12,5 ! 156 | 123,46 00
4 | Bradenbeim . .| 839,8. 44,8 58,1 165 | 215,0 1,1 781 1790,83) 86,7 1499,6| 14781 985 | 3897
b Gannflatt. . - 225 90,6 0,8 10 74,7 45 86] 14092. 58,8 1232,0| 23615| 18,86 40,61
6 | Ehlingen . - - 140,2: 79,9 6,1 181 132,0 1.0] 168,0] 32831,7 540 3233,65) 4270| 13,20 | 40,00
7 —— —— 3072| 58,0 33,4 18,2 814,6 25 16] 168556, 88,0 968,3 9239 954 44,61
B'keonbern . . .) 978,7 034 246,8 507 810] 288] 60,3] 24830 58,6 149,3 6 445 au
9 tubwigsburg. .» 722,1) 70,0 87,1 10] 402] — 809] 1512,9' 55,0 4315| 2490| 581 45,35
10|Mearbad . - » 534,7) 88,4 34.0 1297 194 10,0] 32,3] 2654,0| 65,9 1115,86! 12872| 11,54 | 3884
11 Maulbronn . » 9,2) 63,5 108,0 94 2184 — 20.1] 22088; 431 811,0 3998 6,54 42,24
12 | Nedarfulm . . 9754| 66,4 83,6 14.1 408,6 8,0 2641 28487 56,5 7143| 1049| 14,69 89,37
13 | Stuttgart, Stadt 31,0' 80,0 — — 40 _ 310 256,2 | 58,0 349! 869% | 2200 | 50,00
14 | Stuttgart, Amt. 230,7) 66,1 04 — 1843| 134] — | 3878| 600 | 2| 2994| 1481 | 40,05
15 Vaihingen . . 543,8 681 132,3 465 | 252,0 8,5 11,1] 18579! 51,5 685,8 45375 6,38 42,%
16 Waiblingen . .| 205,8 82,3 83 87 85,7 0,5 07] 25431) 681 7585| 13071) 17,28 | 37,78
17, Weinsberg . .\ 4035| 56,0 32,0 2,9 198,4 6,4 80] 85804| 432 1308,2| 14886| 11,00 | 35,69
Medartreis . .) 8759| 635 8670] 146,3 134650] 124.7] 266.4] 407008 | 526 |118565 | 140552: 1182 | 4039
18 | Balingen . - » 2678| 48,8 251,5 32,5 — 7561 3059] 52M4414 454 ee
19 Kam... .) 4651 69,7 62,4 8,7 19,6] 204,3] 155,7] 27292 | 58,3 — — — —
20 Freudenſtabt 826,7 50,0 110,1 10,8 0,1 50,8] 9188] 89601, 45,0 > — --
21 | Serrenberg . . 582,9 | 82,6 75,1 8,5 83,3 41,0 10] 24785| 820 50,3 328 652 | 35,68
22/806... . 175,8! 43,8 52,2 1,0 12,9 0,8 9,71 2086,3| 54,5 — — — —
23 Nagolb6B87.8 43,6 138,8 82 219 719] 216111 2755| 45,6 — — — —
24 | Neuenbürg . -ı 1432| 402 11,0 1,6 631 1055| 180,1] 2099,83 38 86,8) 1557| 18,04 ı 46,72
25 | Nürtingen . .| 2318| 76,0 16,8 26,1 153,4 5,7 363] 38481! 468 187,89) 1758 983 81,27
26 | Obemborff . . | 12,4 60,0 321,2 30,4 — 16671 4383| 206760 54,0 — — —
27 | Reutlingen - « 168,1 | 61,2 249,0 41,5 91 15,1 3341 40227, 485 301,4 5150| 17,09 30,98
28 | Rottenburg . || 386,6| 65,2 18 0,6 28 — 389] 38014 647 872 9852| 10,81 30,00
20 Rottmell . . „| 4380| 48,6 558,1 60,4 1,0 39,8 511 ih 50,0 — = — —
30 | Spalchingen. 9235| 35,0 281,5 6 — 13] 474] 8088,6| 30,0 = — —
311 Sulz.. 3648 622 199,6 57,9 1,8 13,1] 107,1| 30664: 55,8 - -
32 | Tübingen. - - 2297| 62,8 78 0,8 71,2 21,0] 5129] 36521 54,8 102,4 380 3,71 34,00
33 | Euttlingen . - 1628| 63,7 588,3 37,8 10 17,9] 015] 3403! 440 70' 91. 13,00 85,29
Hl . - . -, 208 661 324,6 16,7 16,2 6601 207111 45924. 482 177,4 7853. 41,4 27,96
‚Schwarjwaldtreis 47152! 584 1 329948] 350] 3576| 59652708] 584793 50.1 9 1756 1747 BC
5 Aalen. 789, 04,5 89,4 2,0 87 51,2 283] 52599 582 — — — —
86 | Genlfahehn . | 146,1 57,0 mal 1786 os] 1191 »sl 78307 sl — — — —
37 | Ellwangen . 2981 428 15,0 2,8 84] 455] 777] 108782. 431 — — — —
83 Goilldorf— 140,7 60,0 58,4 19,3 52 218 3351 7082! 479 08 17 32,37 | 30,0
39 | Gerabronn .) 6831| 50,0 71,6 248 38,1] 574] 106,7] 108080 50,0 1292 745 | 5,77 | 340
40 mind . . .» 55,7: 57,7 64 23,6 16,5 29,0 70,65] 60914! 54,3 — — |, —
41 Hal 807,3 75,0 24,7 0,8 745 17,1 85] 82791: 66,8 18,4 2 | 268 —
42 | Heldenbeim .' 4112) 55,2 427,1 11,0 36,7 783,9 42] 3048| 394 — J x—— —
48 | Künzelsau . ., 10241 46,2 2,8 604 256, 15,2 470] 52119 47,6 693,0 1829| 2,64 28,38
44 | Mergentbeim .| 1748,0| 27,8 861,161) 162] 3379] 216] 021 86088, 45,0 12791 4678 866 | 27,72
45 | Nerebeim . „| 198,71 735 | Be70l ML] 26] 192] 1083| BBı50 585 | — - || -
46 Öhringen Fee 883,5 | 68,5 26,9 94 231,3 15,5 2781 77671| 571 654,1 3684| 5,63 |, 37,55
47 | Schomborf . . 180,5 60,4 74 22 36,5 a4 - 3679,7| 64,0 7985| 13141 | 16,46 | 37,32
48 | Welibeim. . .» 5611| 78,5 41 0, 16,0 33,8 3811 ;61881 50,6 9,7 50 640 | 24,80
Ianlttreid . 1, 58587 47,1 1] 106975] 3945 ]10544| 2205| 5736] 5370: 51a | 3683 AUT 6555
49 | Biberab . . . 30,1' 80,0 778 10,0 33] 121,2] 2682| #261,2| 571 = —— J—
50 Blaubeuren. 1666 76,3 348,9 87,1 325] 171] 80] 362461 455 - — —
bi! Ehingen.. 2508| 46,0 599,6 40,4 41,8 97,6 Gb rer 40 — — — —
52Geielingen 22830 56,0 955,1 56,0 18,4 76,3] 2166| 4715,7| 37,6 — — —
53 Göppinſen . 18088 688 | 1106| 651 ie Ha 17a Tool 5 — = =
54 Kirdbeiim. . . 228,6, 07,6 64,4 6,8 1122 82 86] 54828| 45,0 1549| 1091 7,04 26,14
55 Laupheim. . . 7,9: 48,0 2,7 5,6 2 855 WA 61004 50,0 _ _ — _
56 | Leutfird ä 14,0| 60,0 344,1 19,5 — 072,8] 729,8] 8078,6 51,9 — — —
57 | Münfingen 2527| 500 | 1688,65] 230, 03] 85,2} 158,6] 40974, 536 — — — _
58 | Ravensburg . 156,2! 45,0 965,6] 113,0 14,8] 1852,86} 2114] 91244 35,0 14,0 | 320° 29,50 49,97
59 | Riebfingen j 3845| 757 388,0 30,8 2,0 12,5 451 77087: 59,7 - ll - —
80) Saulgau.. 806 775 450,3 19,8 0A 36,2 26,3] 82749: 729 — — —
61 | Tettnang . » » 151,3' 65,5 168,0 21,6 87 350] 2082] 64421| 600 100.1 3186. 81,84 22,36
ealiım . ... | 461,4 | 67,2 829,6 18,8 137,4 185| 899] 4812,0| 35,0 — —J — — —
68 | Walbfee 185| 688 668,1 48,1 08] 2250| 3877] 802411 589 — — — —
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Württemberg ..21198,6 | 58,0 118.076,3115085 |5 458.0 B 176,0 I6 929,7 8086, 51,8 1168192 187448: 1114 | 38,74
Statifitt ber lanbwittſchaftlichen Bodenbenũhung und bes Ernieertrags In Württemberg im Jahr 1908,
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I. 167
31275 67462, 14094387 .38.
T. 168 Statiitif der Tanbwirtihaftlichen Bobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
Tab. III. Die Weinbanflähen und die Weinerträge nad natürfihen Bezirken im Jahr 1902.
Beinertrag und Weinpreiſe
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Reutlingen. . . 5 32990| 801.41| 91,97] 5150| 17,00 | 2200 681503098 1 159547 529
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Nürtingen. . . ., 12 214801 18784 | 8741| 1758 838 1141) 85682 91,27 ba sis 292
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1827/12 . . . . 10 793 ı 8096 74,921 185 249 | 22,91 22 122 3226 672| 26,42 | 4791817 | 593
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Stuttgart, Stadt. .| 1 43789. 394.59 | 90,18] 8694\22,00 ' 3507| 176220'50,00 , 494700 ı 1101
Stuttgart, Amt . .| 9 244,42 209,15 8557| 2994 1431 | 1819. 52828 40,05 | 119910 | 578
Eubwigeburg . . . 18 624,60 431.49| 8908| 2420. 5,61 | 1068| 47987|46,85 | 109747 254
Befindeim » . + .. 19 | 1658,07, 1291,89 78,02] 13590 10,52 | 7717. 8467693 |44,98 610599 | 473
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Balnang . . . . 17 198,75| 161,95 | 81.18 931, 5,771 450 17799 | 89,50 36858 228
Heilbronn - . 171 1389362| 963,98 | 69,90] 9239| 9,54 | 4925| 21967714461 | 412152 | 426
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Welzbeim . 2...) 4 119,83| 90,67 | 75,84 580 , 6,40 40 992480 | 143% 159
Shernborf . . .) 18 894,99) 798,52, 89,22| 19141 16.46 | 10697| 39928213732 490422 | 614
Waiblingen . . ., 8 940,57 | 758,50, 80,64| 13071 117,28 | 11408) 480929 97,78 | 408822 6581
IV. Enital . » 2...) 57 | 220630) 1581.99 6949| 10565 692. 590! 379194885 459 298 300
18271102... P 2704 16957 6128| 28959 17,465 194365 432275 | 22,24 651 996 | 393
Neuenbürg: - : + 6 149,12 86,50 | 57,87] 1557, 18,04 1128 52 704 | 46,72 | 72748 343
[Pe | is — | — _ -— _ a I - _
Maulbronn >... 18 1 8017. 6100 Taral 3005 854 | 1892! 78936 4224 168876 ' 276
Baibingen . - . 22 | 1007,06) 685,32 | 88,06| 4875) 6,38 | 2741, 117598)42,90 | 187688 | 274
Feonberg +...) W 206,20 149,84, 72,42 Be 10 7681|40,78 | 27085, 181
V. Zabergun. 80 | 1961.04 1499.66 | 7647] 147811 985 | 8522 343819 88.97: 576016 354
1377/1902 . . » . 1776 1203 67,741 27585 23,18 ı| 18324 429 2858| 23,48 | 647 328 ass
Bradenbeim . . .. 30 | 1961,04 1499,65, 7647| 14781! 9,86 | 8822 843819 38,97 | 576016 834
VI. Kocher- und Zagittal 76 | 167757 1366,56 8145| 5582| 409 | 3074 10697113447 | 192446 | 140
1827/1W2 . . . p 2138 ı 17085 soo 28 754.\16,86 | 16660 335439 | 20,13 352 143 324
Salbe 2... .| 8 0,76 | 0,76 100,00 17.292,87 | 8 90 | 80,00 | 510 | 671
"97 FREE 5 24,76, 18,42! 74,39 Br — el Ha
Ochringen . . . .1 80 se) 65415 70 BE 5,68 | 2 7700237, 19757 210
Künzelsau. . . .| 39 830,67 693,03, 8S8,48| 1820| 264 | 985 27960|28,88 51807 75
Vır. Tanbergrund . -» - 42 | 1620,62 140829 860] 5423 8385 | 1786, 48772 27,81 N 148 102 105
1827/1802 . . » p #187 1837 ı 84001 238548 12,88 6842| 165 068 | 2413 44 262
Mergentheinm . . .| 39 | 1489,75, 1279.12, 8586| 4678| 8,06 , 1588| 43972 27,72 ! 129674 101
Gerabrom . 2.) 8 180,87 | 129,17| 98,70 745, 5,77 200 4 800 | 24,00 17850 | 188
VIII. Vodenjergegeud. ., 15 185,70, 121,06) 96,30] 3606 29,79, 1968 45406 233,12 83 371 689
134571902. . » z 294 274 9286| 11 102, 40,67 4758 83431. 17,61 185 608 654
Tettnang... .| 1 102,85. 100,05 | 07.28] 3186 31,84 | 1845, 4125312286 |) 71290 | 712
Raventbura . . .ı 3 14,59 14,00 | 96,96 829 \23,50 | 31) 1088| 33,97 11176 798
Tuttlingen. 0.0 A 8,2% 7,00 | 84,75 9118,00 | 3 BR 8, A465
Württemberg . . .. 518 [21487,08 16819,22, 78:38] 187448 11,14 117181 4587648 88,74 | 7201736 | 432
1827/1902 . 24499 18284 74,63 | 386 490 21,14 | 243 670 | 5558 361 | 24,08 || 8 984 602 491
Hlerunter Üeinberge ber | | N |
K. Hofbomänentammer . 44,49 35,74: 8033| 1021,3858 | 791. 4511315700 58197 ı 1628
) Der Geldwert ber 8 natürlichen Weinbaubezirke iſt nicht durch Abbitlen bed Geldwertes ber einzelnen Oberamtsbezirke,
fonbern aus dem Durcchfehnittepreis und dem Geſamtweinertrag biefer arökeren Weinbaubezirfe berechnet, ber Geldwert für Württemberg
aus dem Befamtburbichnittspreis und bem Gelamtrweinerteng, Die Summe bes Geldwerts bifferiert mit ber im Statiſt. Handbuch
veröffentlichten, da bort lebiglich in Anlehnung am die feitherige Uebung bie eingelnen Weinbaubezirke zufammengenommen finb.
1. 169
Statiftit ber lanbwirtſchaftlichen Bodenbenützung und bes Ornteeriongs In Württemberg im Jahr 1902.
Bad. IV. Die Ergebniſſe des Weinbans in Würktemberg feit 1827.
Bürttemb. Jehrbũcher 1904, Heft ı
22
a f x x Kelt biwert
Beinsaufläge Weinertrag — * Fr des isst
N | a von 1 ha . des Durch⸗ von 1 ha
im Getran ®. | ſchnitts· im |
ganzen Deren Menge | or | Erl preis gangen | hehenden
fläche Beinbau: | u | Weinbau
| | überhaupt füge frage | flache
— 1 I 803-8 7% a I u 1 ol HG AC
ba | ba | 0 % hi hi hl %, 4 ch 4
1827 26.080 ! 18411 | 74,57 575 730 | 29,66 3047| @ 4412681 | 11,0 | 6500 613 85
1838 26445 | 19910 | 75,29 960 867 | 48,26 581075 | 60 | 370498 | 654 | 6366501 320
1829 26 284 ' 19609 | 74,60 276482 | 1410 | wir 58 | wre | 6,10 1664 547 | 85
1890 | 26850 | 19679 | 74,68 174 278 8,86 109207 | 62 | 1996237 | 17,64 3024 600 154
1831 26 564 | 19850 | 74,78 261830 | 18,17 171046 | 65 3366 573 | 19,68 | 5105 112 257
1832 | 26346 ' 19698 | 74,77 308 105 | 15,39 214487 | 71 3598 948 | 16,76 5.018 659 266
1833 236316 | 19511 | 74.14 495476 | 25,55 321552 | 64 3530 122 | 10,98 5 406 024 277
1894 26720 ! 19034 | 74,60 922069 | 46,26 624599 | 67 | 11969171 | 18,04 | 166015%0 833
1895 26 639 : 19995 | 75,06 |1 013778 | 50,70 611793 | 60 5538646 | 9,04 9.047 179 452
1886 26 679 | 200% | 75,06 853483 | 17,65 Bart | 68 3182811 | 14,16 4918 798 246
1887 26 705 | 20147 754 615658 | 80,56 299 267 9 | 2306878 | 8,01 4 725 207 285
1838 | 26506 | 19774 | 74,80 164 434 8,32 87492 | 58 1170408 | 13,88 | 2185698 108
1839 | 26557 | 0072 | 75,58 403.983 | 20,13 246193 | 61 8528.099 | 14,92 5 687 525 283
1840 26 714 | 20118 | 75,31 620 482 | 30,84 70666 | 60 3029763 | 817 | 4899811 244
1841 | 26748 | 19746 | 7882 207 293 | 10,50 136 9118 | 66 2347178 | 17,14 3 688 539 187
1442 | 26867 ı 19456 | 72,42 4298| 3a Ja! 75 6197 774 | 17,% 8.268 647 485
18143 || 26693 ! 19202 | 71,9 222 840 | 11,58 129574 | 58 1553679 | 11,99 2577 605 134
1844 | 26 735 | 18984 | 70,82 166 726 8,81 181144 | 77 2668795 | 22,03 8615 466 191
1845 | 26456 | 18834 | 71,19 258329 | 18,72 177478 | 69 3800041 | 21,98 5 602 471 297
1846 | 96475 | 18741 | 70,79 450581 | 24,04 34799 | 77 9674750 | 27,80 | 12424728 668
1847 264091 | 18746 | 70,76 650 788 | 34,72 48691 | 69 " 5086127 | 11,22 7219 795 885
1848 26188 || 18714 | 71,46 755517 | 40,37 47 760 63 | 5497558 | 11,88 8 630 568 461
1849 | 2582 | 18561 | 71,8 54a | 28 256799 | 49 | 2185797 | 8,51 4748 335 256
1850 || 25912 | 18835 | 72,69 331 796 | 17,62 106756 | 32 | 725885 | 6,79 2328 691 124
1851 25 205 || 18087 | 71,76 126 071 | 6,97 46 616 37 | 391658 | 840 1058 478 59
1852 25665 | 1829 | 71,28 274795 | 15,02 172088 | 68 | 2527888 | 14,69 4 048 819 221
1853 || 25827 || 18298 | 70,85 294800 | 16,11 177188 | 60 | 2274075 | 12,88 | 3782 155 207
1854 | 24762 | 17.087 | 69,00 77 108 4,51 66384 | 72 | 1466667 | 26,48 1 997 275 113
1855 Br 17 200 67,55 211655 | 12,2% 149764 | TI | 3918488 | 26,16 5 522 409 319
1856 25 582 | 17219 | 67,44 241923 | 14,22 187962 | 77 ABB TB | 582 | 6 867
1857 25479 | 17054 | 66,93 667 677 | 38,56 483 275 | 74 ! 11520828 | 93,84 | 15 762812 924
1858 | 25899 | 17216 66,63 877415 | 50,97 555997 | 63 | 96508 | 16,67 | 1457708 | 87
1859 235882 | 17461 | 68,79 516381 | 9,57 322614 | 63 8626 604 | 9,74 | 186466 | 782
1860 || 25479 | 17507 | 68,71 268 184 | 15,32 146104 | 54 1909690 | 18,07 Böhm | ER
1861 25174 | 17239 | 68,48 213148 | 12,36 148368 | 70 | 4986818 | 88,61 7 145 638 415
1862 | 25343 | 17625 69,55 524054 | 29,77 349571 | 67 | 9912734 | 28,36 | 14897834 845
1863 | 25097 | 17455 | 69,55 623 700 | 35,73 877642 | 61 | 9210571 | 24,39 | 14965 386 857
1864 | 4889 | 17416 , 70,12 169343 | 9,72 9870 | 56 | 2081801 | 21,42 3 580 295 208
1865 | 888 | 17374 69,96 217696 | 12,58 161369 | 74 | 7382097 | 45,75 | 9837362 569
1866 | % 767 ' 17417 | 70,35 297 761 | 18,08 143997 | 63 | 45228 | 31,41 7094 962 407
1867 | 24772 | 17600 ı 70,64 562490 | 32,14 321592 , 57 597556 | 1858 | 10432565 | 596
1868 24759 : 17709 | 71,58 |1004750 | 56,74 GT I 62 | 16525 | 2 23111644 1418
1869 24 001 ı 17760 | 74,00 308 017 | 17,3 172385 | 56 4558609 | 26,43 8 023 706 462
1870 23 754 | 18018 | 75,83 668666 | 37,12 340 015 | 51 5752599 | 16, | 11 200 283 627
1871 23701 1 17947 | 75,72 226 817 | 12,64 106183 | 47 | 2596041 | 24,45 5442429 808
1872 | 28606 ı 17999 ı 76,95 290 960 | 16,23 182 196 | 68 TAR6 290 | 40,38 | 11705 604 6583
I, 170
Jahre
1887
1891
1894
1895
1596
1897
1898
1599
1800
1901
1902
1908
im Durch⸗
ſchnitt d. 3
1827/30
1831/40
1841/50 |
1851/60 |
1861,70
1871780 |
1881,90 |
1891/1900
1827/99
1827/1908 |
18711008
1875/1908
Statiſtit ber landwirtſchaftlichen VBobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
(Roh) Jab. IV. Die Ergebnife des Weinbaus in Württemberg feit 1827.
Beinbauflähe
BWeinertrag
| tavon im Ertrag
Ertrag
ſtehenden
Weinban⸗
Verkauf unter ber Relter
(bezw. während bes Herbſtes)
| | fiehenb
| ber: Zr erg
| in "la ber
haupt | Zläde —
' überhaupt
SE : ET 407
ha \ ha %
23 627 : 17989 | 76.14
28 595 | 18020 | 76,37
28 716 | 181 | 76,91
28 610 | 18950 | 77,30
28545 | 18300 | 77,72
23 366 | 18448 | 78,9
238324 | 18476 | 7921
23851 | 18401 | 78,80
28427 | 18428 | 78,64
23871 | 18419 | 7881
23357 | 18458 | 79,08
23 458 | 18546 | 79,08
23261 | 18564 | 79,81
23189 ' 18570 | 80,08
22273 ı 18200 | 89,16
22299 | 18290 | 32,
22168 | 1871 | 3242
210 | 8224
22080 | 17921 , 81,35
21809 ! 17556 | 80,50
21798 | 17256 | 79,18
21678 | 17088 | 78,85
231631 17080 | 78,82
21725 , 17002 | 78.28
21704 | 16992 | 78,
21586 , 16807 | 77,86
21524 | 16748 | 77,79
21599 | 16890 | 77,98
21569 | 16884 | 78,8
21487. 16819 | 78,8
21412 | 16805 | 78,48
|
26277 | 19652 | 74,79
26575 | 19918 | 74,98
26.439 | 18979 | 71,78
25485 | 17552 | 68,87
24788 | 17551 | 70,8
23 544 | 18200 | 77,0
22800 | 18408 | 80,42
21707 ) 17125 78,80
24 620 | 18843 | 74,50
24458 | 189266 | 74,68
22640 , 17845 | 78,89
94 17 701 7921
. T.
hl hi hi
77667 | 154 | 172260
488418 | 24,33 | 302870
209491 | 49,86 | 588.568
83572 | 21,00 | 254956
326949 | 17,87 | 180974
851688 | 19,06 | 201402
165 973 8,98 76 648
96 623 5,85 65 318
BB 975 | 21,66 | 286690
218969 | 11,62 | 111497 |
333549 | 18,07 | 23249
Ba! 5 | Bar
684157 | 34,16 | 412979
95 879 5,16 57 836
808912 | 1661 | 216 970
44116 | a2 | 578
291010 | 15,98 | 186472
30117 | 1756 | 199408
57 509 321 32792
157 142 8,95 | 116187
276181 | 16.00 | 211088 |
851864 | 2058 | 290185
394430 | 1981 | 233162
4275300 | 35,18 | 262 710
24981 | 1470 | 182518 |
74 740 4,45 42998 |
164 322 981 | 112250
488044 | 26,08 | 308750
372506 | 206 | 239928
187448 | 11.14 | 117131 |
47 | m | a5,
4 | 5 310 27
BI56TE | 30 316 68
408072 | 21,24 | 254838
Br | oe | 608
sa | 2575 | 2734
346816 | 19,06 | 212562
356971 | 19,39 | 284467
258138 | 1478 | 170352
388701 | 21,19 | 244508
387166 | 21,20 | 244387
316588 | 17,74 | 204059
21812 | 18,09 | 309017
Gelbwert
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bes Beinertrags
Im Ertrag
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| Weinbau:
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18454758 | 44,49 | 19367881 | 1075
15249 929 | 26,18 | 23780877 | 1808
Boa | 3907 | 15086872 | 5
65437702 | 30,05 | 9609568 | 585
696334 | 34,57 | 11876338 | 64
1647446 | 2140 | 3621200 1901
3309437 | 50,87 | 4839 724 263
10274365 | 35,85 | 14 158662 709
2734981 | 2458 | 5287 | 286
9.060 917 | 38,98 | 12951 070 701
18822057 | 40,10 | 20910397 | 118
8671616 | 21,00 | 18 194449 71
2808986 | 48,57 | 4604802 248
9649392 | 4447 | 13882451 731
7046 190 | 23,89 | 10565 197 577
8132873 | 48,61 | 12635219 692
T086 661 | 85,54 | 11 150506 612
1639 088 49,08 | 2838812 158
692219 | 59,75 | 9447676 532
989 396 | 46,91 | 12850715 74
Be m | Bora: af
18.077568 | 56,09 | 18654152 ' 1094
64147 | 2442 | 10382286 | 611
7123380 | 48,88 | 10895 188 | 637
2158432 | 50,20 | 3640 766 217
5270936 | 46,96 | 7670692 458
13385068 | 48,85 | 18876086 | 1182
7808 781 | 33,88 | 11 988 735 710
45937648 | 8874 | 7198075 428
9450557 | 32,08 | 13 959 986 831
| |
aTrazbı | 896 | A390815 | 8
4055140 | 1980 | 6354568 | 319
3972708 | 15,59 | 5909984 | St
467569 | 2036 | 7018 808 304
6984970 | 25,54 | 11287298 | 640
7459236 | 35,09 | 11 898878 654
7993798 | 88,892 | 11890439 645
7101083 | 41,71 | 10818 486 602
574000 | 50 | 36802 411 482
5905018 | 24,17 | 90498217 495
7413628 | 36,38 | 11 252.007 631
7408 310 | 35,42 11 168 062 627
l
Statiftif ber lanbwirtfchaftlihen Bobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902,
Tab. Va. Die Hagelſchäden nad Gemeinden im Jahr 1902.
Gemeinden Be Gemeinden Ber
Oberämter bezw. Hageltag Sram. DOberämter Bew. ze
Teilgemeinden Teilgemeinden
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Rottenburg | Öfchingen 15. Juli 200,5 ı 528 Ug. Beuren . ” ‚1451| 251
Tuttlingen . | Kolbingen . 8. u 127,0 117 " Vraftelburg. ‘ 44 4
| Oberfladt . 15. Juli, 8. 2ug.| 116,0 183 „ Geiielwanı . m 7,0 12
Seitingen . 8. Auguft |1850 | 852 \ „ Simmisweiler .| z 17,0 16
Aalen Eſſingen 7. Auguſt |209,8 | 597 Siherah . ‚| Albermeiler . . 8, Auguft 66,3 209
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Heibenbeim | oe a 48,8 153 Altenweiler . . +) r 2143| 568
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7% an einem Hageltag im ber Hegel mehrere Oberimter vom Hagel betroffen worben find, jo ftimmen bie Areid: und Landesziffern
in Spalte 9, welche bie wirkliche Zahl - — darſtellen, mit den Dberamtozifſfern nicht überein. — ) Des betr, Oberamt® bezw. bes
Kreifes und bes Königreichs im ganzen. — ) Am 1. Hageltag wurde von durchſchnittlich 788,8 ha der zu hoffen gewefene Ertrag vollſtändig vernichtet.
1. 172
Fruchtmarkt⸗
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2. Areubenitabt .
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. Rürtingen
. Oberndorf
. Reutlingen
. Rottweil .
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. Tübingen .
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. Aulenborf .
. Blangen
Donanfreis .
Suf. 1902 (52)
„101 (52)
100 (51)
Stariftif ber landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und bes Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902.
Gab. VI.
Der Irudtmarktverkehr im Zahr 1902. a) Die Amſätze
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126 2127 169 18 | 341 | 19,49] 17156 | 34979 15,45 5836| 714% 12,24 32 528
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9 677 1 643.008 | 17,18 114 686 | 1774981 | 15,48 [153 845 | 2 194 540 | 14,26 38 18483 : 12,80 liõ 292 176 288
116 5817 1994 194 | 16,60 [136 793 | 2 104 634 | 15,38 [164 092 | 2 255 726 ' 19,74 Ps 138 1354 516 | 12,60 [12 754 1218 861
| |
Statiſtik der lanbwirtſchaftlichen Bobenbenüpung und dee Gruteertrage in Württemberg im Jahr 1902,
auf den Fruchtmärſiten des Sandes im Jahr 1902,
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1650| 11 1601 12 210 170
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63 911 | 1 003.688
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1. 174 Statiftif ber landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1909.
(Roh) Tab. VL. b) Die monafliden Amfahmengen und Durdfänittspreife für Getreide und
Bemerfung: Die Kurfioziiiern bebeuten den Monatsburchſchnittspreis, berechnet aus bem 10 Jahren 188493 auf Grund ber nad
f. d. Landw. mitgeteilten
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Januar Mi... 2... 10808 | 1648 | 10774 , 15,72 | 18356 | 13,32 1715 | 19,22 638 | 16,78
19,00 15,97 | 1207 18,83
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Auguſt 56 | 17,58 297 | 15,36 5971 | 15,06 1394 | 12,76 23 | 1748|
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Dezeubet 2 2 20. 2418 | 16,50 14 964 15,06 16786 | 14,52 1992 | 12,14 98 16,78
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September „ 6746 16,88 2933 | 18,80 9914 14,40 83848 | 18,74 1539 16,50 |
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November » 2 = = 2. | 11089 | 1650 | 35082 | 14,86 | 24464 | 14,08 2359 123,04 3310 | 16,8 |
19,37 | 16,76 13,21 | 18,83
Dezember % 2 2202-1 2586| 16,14 188 | 14,56 14688 | 14,46 1580 | 11,78 1199 | 17,40 |
| 18,94 15,76 13,15 | | 17,59
Jannar/Dezember 108. .. 91897 | 17,14 | 119069 | 14.66 | 187040 | 15,38 4408 1312 1171 | 168
Turchſchnitt In 1 Monat . 76668 9998 : 140 | „ 2.084 R |,
Statiſtit der landwirtſchaftlichen Bobenkenübung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1902, 1. 175
Sülfenfrüdte, Heu und Stroh auf den würft. Iruhimärkten in den Jahren 1901 und 1902.
Erlaß bes K. Minift, des Innern vom 25. Huguft 1877 (Amtsbl. ©. 322) von 34 Hauptmarktorien bes Landes ber K. Zentralſielle
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“5 | . 141 B 147 |.» m |. 687 |.
1 176 Statiitit ber lanbwirtichaftlihen Bobenbenägung und des Ermteertrags in Württemberg im Jahr 190%.
Gab. VII. Der Wollmarkiverkebr im Jahr 1902,
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Gemiſchte Wolle... . | la 94 | 350,0 | 180-198 184 16819 | Frequenz: mittelmäßig.
Am ganzen . . 485,8 2558 20,0 | 44 066
Tuttlingen:
16.18, Juni 1902, |
Baflard: Wolle . . . . 20 2860 — 196 220 210 | 60060 | Qualität: aut bis
j | | Wäaſche: ſehr qut.
Ellwangen: | Frequenze lebhaft, Nachirage
16.18. Juni 1902. | | | zrößer ald das Angebot,
Vaſtatd · Wolle, . . .| 20 , 820 | — 164-210 | 198 | 49845
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Sulz a. N.: |
11.—13, uni 1902, | |
Deutſche Wolle, . . - | 100 10,0 — 170—180 175 | 1750 | Qualität: a
Solar: elle . . . 500 0 | — 180-220 | 190 wilhe: | Palierlig,
Gemifchte Wolle . . . 90,0 83,0 7,0 180-200 186 u Frequenz: ſeht aut.
Im ganzen . 150,0 | 143,0 | 70 |
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Gefamtergebnis 190%: N N |
Deuiſche Wolle. af 0 6800 — 160180 | Die im Jahr 1902 ver
Bafarb:Wolle . . . .) 44808 143988 | 325 | 164-292 | 39 145 [kaufte Befamtmenge
Gemiſchte Wolke . . ., 645 | 3875 | 357,0 166 200 | 3 bleibt gegen - —— dee
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Im ganyen . . | 5153 | 4658 2895 | 2110 1 102648 ben Durchichnitt u, 10jäß»
N | rigen Vorperlobe um 15,51 °%,
Gefamtergebnis 1892. . . || 7902,68 | 7026,80 | 875,88 235,81 1657 u81 zurüd,
” 13898... .| 7436,53 | 731458 | 1223,00 ' 218,64 || 1562 765 Ter Gelamterlös ber
F 18834..8282,660 | 6.267,15 25,50 204,70 1232 889 | trägt 7,98% mebr als fernb
} 1885... 6080,24 | 5822,94 | 297,90 ' 214,55 | 1249348 | und 18,17%, weniger als im
R 1896 . . „|| 5709,40 | 5571,90 | 197,50 217,55 | 1212199 | Durgichnitt von 1892—1901
Br 1847 . . . || 6177,72 | 5702,97 | 884,75 183,59 1064 562
a 1898. . .ı) 5135,30 | 5107,20 28,00 210,05 | 1 072 763
A 1809... | dBW,10 \ 4B84,55 6,25 266,68 | 1169 345
8 1900 . . . || 5591,57 | 5319,14 | 272,43 246,64 || 1324244
101. . .| 5246,07 ı 492,57 | 2693,50 18,78 950 591
Dur ichnitt ver 10 Jahre = on ı
BR—-I N . . | 5994,22 | 5709,00 | 236,20 | | 12354479
— — — e — — — — — EEE En —— — nu.
Statiftif ber landwirtſchaftlichen Bedenbenützung und des Ermterrtrags in Württemberg im Jahr 1902. L 17
ab. VII. Erntemenge, Einfuhr (Empfang) und Ausfuhr (Werfand) der wichtigſten Getreidearten und
der Kartoffeln in Württemberg feit 1887.
_ Beizen und Kernen (Dintel) Roggen
1 Empfang j | N Verſand |
Ernte von Weizen | von Mehl von Welzen! von Mehl Ernte Em Verſand
* Tn Kernen |u. Büplen- | zufammen !| u. Kernen) u. Mühlen: zufammen ai Berſan
(Dinkel) | fabrifaten!) | (Bintel} | fabritaten') |
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_?: | 8% | 4 db | 6 el s_ | 8. 10. 1.
| J | } |
1887 em 805890! raaso | 1084720 | 107 190 | 353560 | 460880 | 418 16 81480 1870
1838 1767 940 989480 | 380170 1369650) 64 200 BUO2EO 373520 | 22 521 | 18%
1889 1418427 | 972960 | 806120 | 1278080. 75540 | 375090 | 40830 | 868 200 2970 120
1890 | 2822960 | 1166840 331380 | 1496220 | 759 | 390990, 466920 | 488017) 38720 | 2320
1891 | 240034 | 984510 11010 | 1126120. 182780 | 377040 | 569820 | 56326) 28910 | 8840
1892 | 2845764 1120740 104.350 | 1285070, 97370 | 404680 | 502060 | +susas| ans6o | 33%
1898 1 2816489 1083210: 252500 | 1285710) 106500 | 389660 | 476160 | 64988! 26.870 | 2200
1894 239 794 1165510 | 267010 | 1422520 | 180790 | 445710. 576500 529495| 81140 | 9870
1895 2084383 | 1498210 367920 | 1781130 172820 | 508740 | EB1560 | 419844 34570 | 1890
1896 1750192, 1716510 | 519760 | 2236270, 179580 | 464520 | 644400 | 308720, 65180 | 9300
zufammen . 22214799 11823850 | 3038640 ‚14367490 1192750 3909490 5192210 [4249275 355590 54190
10jähr. D'ſchu. 2221480 1192885 | 308864 | 1486749 | 119275 | 890949 519224 | 424025, 35589 5410
1897 1892871 | 1878820 665820 | 2094140, 83480 | 585110 618 40 308395 | GH410 | 8580
18098 | 2512297, 1207360 TS3B66 | 20816 28450 | 520061 548511 | 479914 62770 | 12340
1899 | 26243527 1062960 | 840000 | 1002960 27640 | 501788 | 520458 | 486018| 24890 | 4420
1900 | 2584849, M1180) BOL590 | 1762520 87440, BOTH 544 7001 408 8ad. 16100 | 4980
1001 \ 2422968 | 1146000| 984061 | 2080061 | 2810 | 554878, 587188 | 818 286. 20190 | 8450
102 2 783 504 | 1181840 | 028610 | 2109850, 23240 | 554081 | 582801 | 567564] 20600 | 10360
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Jahre | Ernte Empfang Verſand Ernte Empiang Berjand Ernte | Empfang | Berland
I
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1887 1063720 | 50780 | 44650 1RETE | BER | 160 190 | 6658 761 409 3220
1888 1351618 || 477200 | 51510 1740885 | 64660 | 196390 | 5366546 | 63660 560650
1888 101904 | 359290 | 998% 1838 741 35910 | 268250 | 6454| AT 50 260
18900 N 1397760 | AB2B80 | 68150 1767462 | 49160 167830 | 8283507 | 62900 78 250
1891 1559045 | 8358020 | 94780 2005842 | 61990 209240 | 655 | 63870 77690
18923 1517878 | 8010 | 114940 LBTT885 | 5590 | 183360 | 12425886 31910 47970
1898 1281747 | 439810 | 78890 1248241 | 69930 | 182970 | 11169853 28490 79 090
1894 14648315 | 392120 | 128 200 1832410 | 78110 | 205350 | 0644 4209 19090 | 124 200
1895 1274614 | 357730 | 114680 1080276 | Br: Bon | 7 | 37170 47480
1896 1185668 554800 | 11580 1762963 | 161990 | 161590 | 8836608 || 10009 27350
zufammen . 13115209 41855230 | 906900 | 16320770 |, 65970 | 1987170 | 50115982 | 505040 620560
iojahr. Din 18311820 418 628 | 9 599 1632077 | 65978 198717 | 8011598 || 50504 12 056
1297 | 1197883 | 508 260 117 440 1743396 | 184240 177570 | 7566828 | 114340 29 60
TE | ME | 79580 1 956 047 | 100870 181850 | 6706364 , 129640 29 400
18998 | 1442736 | 423980 | BL 160 2077218 | 9760 241230 | 11 1618894 | T5860 B5 640
1900 | 1479854 | 32630 | 90290 2113979 || 118280 270600 | 11333360 ı 31330 | 111980
1901 | 1509644 || 322560 | 101920 1919748 ! 81860 : 351680 | 11460993 34920 91 500
wur |
101 200 2 228 877 84 910 281070 | 280140 | 58900 at)
1 583 403 374 280
) Die gefomte Menge von Mehl und Müblenfabrifaten aller Art (mit Kleie) ift ale Weizen gerechnet und babei 82 kg Mehl
und Müblenfabrifate = 100 kg Weizen geickt.
MWärttemb. Jahrbücher 1904, Seit 1. 23
Rad Abzug ſamulicher Untoften — —S——
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Weizen Dinkel Hafer | Gerſte) Weizen Dinkel Hafer | Gerſte [ Weizen) Dinkel Hafer | Gerſte
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Leenberg . 2. —* .. — — — — — — — — _ _ _ —
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5. Reigheim | 7 — 200 — — — 710 — — — = —
—— —* * 52) 650 | 3509| 728] 3,30 | 6,50 | 760 | 7,06 | 0,80 | 0,80 | 040 | 0,70
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Biberach . .|12. Reinſtetten — — 400 10601 — — [785 770 — — 032 | 038
Seielingen .|18. Stubersheim , » — _ s800 — — — 750 — — — 1089| —
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15. Weitentteind), . .| — — sol 1801 — — 640 85201 — — 040 010
Göppingen .[16. Jebenhauſen. 9314 942 TA 141 — — — — 10500065 0465
17, Otteubah — — 12271 — _ — 221 — — — 105 | —
Saupheim . .|18. Bremen... 1 — | rl - 1505 1 IT| - Jos! - om
Riedlingen .[19, Binzwangen . „ .| — — — 4000) — | — 7851 — — — 10,55
20, Grüringen . . +.) — — — 14261 — — — 1781 — _ — [0,8
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Saulgau , .[22, Braumenweiler . — _ — 14401 — — 7601 — — — —
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2, Rengarböneiter ..| — — 459 1400| — — 1790 5001 — — 05 !080
Anjemmen . . 13415 3580 35615 39004
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) Augßerdem 109 Ber. Hopfen zu TED aM — ') Muferbem 4699 Rec. Kartofſeln zu 1,55 bis L65 — 9 Aukerbem
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Berfaufte Menge Berfaufspreiien bie a = IR — —
Oberamt Gemeinde erbielten bie Mitglieder
*
Statiſtit der landwirtſchaftlichen Bobenbenäpung umb bes Kritteertrags in Württemberg im Jahr 19. 1. 179
Gab. IXh. Die Gefhäftstätigkeit der Getreideverkaufsgenoflenfhaften in Württemberg im Jahr 1902/03.
a den von Händlern
n ber Gegend bezahlten
beim. gebotenen Treilen find
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für 1 Zentner
durchſchnittlich höher
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Nach Abzug ſamllicher Unfofen
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durchſchnittlich für 1 Zir.
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Oberamt Gemeinde
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8 Walbein) . . N — — | WI — —- | - /70 — a — 040 —
Nedarfulm | 8, Neuenitabt. . . . _ 517 201 — — 1 700 ı 7,48 _ — 620 | 0,12
A Obergriesbeim®). | 806) — — 1905] 8,00 | = .. | 7,40 = jr 0,80
I 5, Moladeim . . -» — — ww — - | - Im | — — — — —
6. Kreßbach, Gde. Sig⸗ | | | |
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Gmünd 8 Degenfelb.. — — DL DT. ‚ur BP — 720 — — — 00) —
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14. Stubershein.. — | — 120 -— I - — 490 —-— I - | —- 040
‚15. Treflelfaufen. . | — — se”. —- I — - [mei — | - - [018 | —
16. Weißeneind. . | — — 240 801 — wu 7201 — | — 1085 1015
Göppingen . 17. Jebenhauſen . . .\ | 56 | 420 - 110,00 |, 800 | 7,25 | — 1032 | 0,32 | 0,32 |
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Sanpbeim . 10. Bremen) 22. — 432 — 5 — 1585 — 7z101 — 045 — |om
Riedlingen .'20, Binzwangen . . . — - | - ‚sol — ı — - | 0 | — — | —- J060
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128. Friebe . » . .ı — I — | - 1861 — - | — |zel - — — [A
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3. Renbarbsweiler . 2 _ — 120821 — — = 7,70 u — 1 — | 0,55
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) Huherbem 350 Zir. Frühkartoffeln zu 3,90 und 550 Itr. Wurftfartoffeln zu 3,70 .6 — ) Außerdem 150 Zr. Kernen
zu 8,65 A unb 3 Zentmer tleeſamen zu 53 A — ) Außerdem 3584 Ztr. Kartoffeln zu 1,75 .# — 9 Außerdem 10 Ztr, Kleeſamen
zu 58 6 — 9) Außerdem 210 tr. Roggen zu T40 & — 9 Außerdem 3058 Zr. Reps zu 12,02 A und 575 Str. ſonſtige Früchte.
— 7) Außerdem 250 Ztr. Heu zu 2,45 M — *) Außerdem 99 tr, Reps zu 10,35 6 — N Hlerumter 50 Ztr. Saatfrucht,
I. 180
Statiftif ber Ianbwirtfhaftfihen Bobenbenügung unb des Ernteertrags In Württemberg im Jahr 1908,
Gab. X. Die Gefhäftsergeßnifle der Weinahfabgenoffenfhaften im Jahr 1902,
Bein:
. Beliftein .
Fellbach.
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Ingelfingen.
Markeloheim
Mundelsheim
, Nedarfuin .
. Oberftenfelb .
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, Untertitefbeim
10, Weinsberg
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Sellbrenn .
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Oberſtenfeld
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Weinsberg,
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| 45,00
610 13 40,7 610 27281 44,72
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382 31 100,0 %) 348 12489 35,74 34
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270 3,4 67,5 143 5280 | 6,0 127
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405 10,1 13,9 405 21 600 59,83 —
39,62
1185 6,3 0,5 1135 46580 | 41,04 —
32.03
1 1,7 13,0 1 2970 32,64 —
45,09
3832 91 13,2 314 17837 55,21 68
40,73
5 3,4 24,3 265 11 666 43,08 —
1526 56 4297 185 477 43,16 229
Preife für bie Herbfiverfäufe
in ber Gemeinde überhaupt
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für 1 bl
8. . 5.
*
43-40; 88 465.
54 (weiſth; 46 (weiß); 45 (rot); 40 (rot); 38 (weiß);
37 (rot).
54 (Elevner); 4 (Meikelesling); 48 (Schwarzrieslina);
48 (Trollingen); 40 (meiß).
43 (Riesling); 37; 81.
38, 86.
6; 46.
55 EGlevner); 51 (Velßrieslingh; 46 (Schiller); 48 (ne
miſcht Weißgewãchs); 42 (Mlesling); 34 (Riesling);
83 (gemiiht Welßgewãchs)
38,
97—71 (Kieslina); 60—45 (Motwein);
33H (Rammmein),
55 (Eleoner); 55 (Weißrieslingh; 50 (Trollinger);
45 (nemifcht Rotgemäche); 38 (mei mit Riesling);
36 (Schmwarzrlesling); 37 (gemiſcht Weihgernächs).
Preiſe ber Welnabſatzgenoſſenſchaft
in ben Klaſſen für 1 hl
9 130 Mitglieber, wovon 76 abgeliefert Haben. — *) In % bed gejamten auf ber Gemeindbemarkung erzielten Weinertrage
— 9 Tie Rurfinzablen bedeuten ben Durchſchnittsvreis bes fonftigen umter ber Kelter verfauften Weine,
Hilfstafel zur Umrechnung der älteren Höhenbefimmungen in Württemberg
auf Hormal-Aull,
Von Rehnungsrat EG. NRegelmanıt.
Die Möglichkeit, Höhenangaben im Deutichen Neiche auf |
einen einheitlichen Ausgangspunft (Normalnull) zu beziehen,
ift eine moderne Errungenlchaft.
As im Jahre 1859 in Mürttemberg die Höhen—
aufnahmen für die geoanoftiide Spezialfarte
1:50000 ihren Anfang nahmen, gab es feine zufammen:
hängenden Präzifionänivellements, melde bis an das Meer
reichten. Ms Anhaltspunkte waren nur die Punkte des
trigonometrifchen Generafnivellements der Landesvermeflung
vorhanden, welche Profeſſor Konrad Kohler in den Jahren |
1836—1839 aus badiſchen Anfclüffen ermittelt hatte, (PVral. |
KR. Rohler, Die Landesvermeſſung bes Königreihs Mürttem:
berg, Stuttgart 1858 S. 334-366.)
Der einfachfte Weg zur Gewinnung weiterer Punkte
war daher die Einfhaltung neuer Höhenpunkte zwiſchen
die Feſtpunkte bes Kohlerſchen Landeönivellements,
Die Hommiffion für Herftellung der geognoſtiſchen Spezial:
farte hatte weitere Meffungen veranlaft,
trigonometrifche Höhenbeftimmung die Zagerungsverhält:
niffe und die Mädtigleiten der Geſteinsſchichten
ermittelt‘ werden, melde die Landesoberflähe aufbauen.
Auperdem follte das orograpbifhe und bydrogra:
phiſche Relief des Landes durch ben Eintrag der nötigen
Höhenziffern in dem topographifchen Atlas Württembergs in
1:50000 volllommener bargeftellt werben. Trinonometer
D. Rieth bearbeitete in den Jahren 1859 und 1860 nad)
obiger Methode die Milasblätter Ulm, Rammingen, Veſigheim,
Freudenſtadt, Oberndorf und veröffentlichte Feine Ergebnifle
im Jahrgang 1859 der Württ. Jahrbücher.
Unterfuhung hat gezeigt, daß ein feiter Horizont der Höhen:
angaben auf diefe Meife nicht zu gewinnen war, In Der
nachſtehenden Tabelle haben daher die Rebuftionsziffern den
Beiſatz: circa (ca.) erhalten. Das will befagen, daß die
Höhenangaben in diefen Atlasblättern Normalnull gegen:
über um mehrere Meter auf: und abſchwanklen. — Dieſe
Unfiherheit ſuchte man bei der Bearbeitung der Mtlasblätter
Stuttgart, Maulbronn, Liebenzell, Tübingen, Böblingen,
Göppingen, Heibenheim und Giengen dadurch zu vermindern,
daß man wenigftens einen gewiſſen Zufammenhang der
Höhenaufnahme anftrebte, Die Ergebniffe finden fih in den
damit durch
Württ. Jahrbüchern 1867 und 1868; fie ftammen von ben
Trigonometern Rieth und Regelnann.
Das Etreben nadı einem einheitlihen Höhennetze —
auh nur je innerhalb eines Atlasblattes — fonnte aber
feine Befriedigung finden, folange die Vertifalwintel an dem
vierzölligen Höhenkreis eines Reichenbachſchen Theoboliten
beobachtet werden mußten. Das K. Statiftiihe Landesamt
beftellte daher im Jahre 1863 in der Merfftätte von F. W.
Breithbaupt & Sohn in Kaffel einen neuen leiftungs-
fähigeren Theodolit. Die Höhenkreisbögen diefes In—
ftrumentö haben einen Durchmeſſer von 12 rheinländtfchen
Zoll und geftatten 4 Selunden Ablefung. Diefes In—
firument bat ſich vorzüglich bewährt und iſt noch heute im
gebrauchäfähigem Zuſtand. Am 2. Auguft 1864 beaannen
die Meſſungen mit diefem Breithauptfchen Univerfalinftrument
Nr. 570 im Atlasblatt Waiblingen und bis zum Abſchluß
der Höhenaufnahmen für die neognoftifche Karte 1:50000
(Dftober 1880) lieferte dasſelbe dem Trigonometer C. Regel:
mann gleihmäßig aute Reſultate. Die Methoden der Be:
obadhıtung, Berechnung und Ausgleichung nach der Methode
ber kleinſten Quadrate find näher beichrieben im Jahrgang
1869 der Württ, Jahrbücher, Anhang S. TU—XU, Bor:
bifplih war dabei die Schrift von MW. Jordan, Die
trigonometrifche Höhenmefluna, Stuttgart 1866. Diefer hat
im fahre 1864 den fühlihen Teil des Atlasblattes Bopfingen
mit dem vierzölligen Reichenbachſchen Bertifalfreis bearbeitet
‚ und die Milasblätter Blaubeuren und Urad im Jahre 1867
‚ mit dem Theodoliten Baumann trigonometrijc vermeſſen.
Die fpätere |
Ein jeftes in ſich geichlojienes Höhennetz von befriedigen:
ber Genauigleit lag nun für jebes einzelne Atlasblatt vor.
Aber wie follte diefes Netz mit feinen relativen Höhen in
die richtige abfolute Lage über dem Mittelwaſſer der Rorbfee
geihoben werden? Die Punkte des Kohlerſchen General:
nivellements harmonierten unter ſich nicht genau, es blieb
daher nichts übrig, als einen dieſer Punkte als richtia ans
zunehmen und auf ihn alle Höhenangaben in Württemberg
zu beziehen. Die Wahl fiel auf den Dreiedspunft erften
Ranges Buod, Kirchturmlnopf, melder mit
1861,00 mürttembergiichen FJuß als Ausgangshöhe ange:
nommen wurde, Diefer „Horizont von Buod“ ift dann
I. 182
nicht nur dem Atlasblatt Maiblingen zugrunde gelegt morben,
fondern von 1864 an allen Blättern des geognoſtiſchen und
des topographiihen Atlafles von Württemberg. In bie
einzelnen Landesgegenden wurde biefer Horizont mit Hilfe
ber Eifenbahnnivellements übertragen.
Zur Bolltommenheit fehlten aber noch immer zwei
wichtige Grundlagen: ein PBrözifionsnivellement der Württ.
Eifenbahnen und ein einheitlicher deuticher Höhennullpunft
(Fundamentalpunft für die abfolute Höhenlage). (Vral. in
Deutiche Bauzeitung, Jahre. 1875 S. 214—216, 6, Regel: |
mann: „Zur Frage eines einheitlihen Höhennetzes von
Deutſchland“.) — Die Ausführung des Präzifionsntvellements
in ARlürttembera wurde der Württ. Kommiſſion für Euro:
päiſche Gradmeſſung übertragen. Zeitung Profeflor Dr.
vo. Schoder und Profeffor Dr. v. Baur. Ausgleichung
Profeſſor 9. Grof. Die Publifation der Ergebniffe erſchien
im Jahre 1885, Schriftliche Mitteilungen an das K. Sta:
tiftifche Landesamt erfolgten bereits im ‚juni 1882,
Der einheitliche deutſche Höhennullpunft war indefjen
im Jahre 1879 in dem Morbpfeiler der Berliner Stern-
warte in jolider Weiſe — durch eine Marke auf einem ein-
gemanerten Syenitblod — verfichert worden. Dieſe Marle
liegt genau 37,000 m über RormalsRufl (N.N.) d. h. über
dem Nullpunft des Amfterbamer Pegels, melder
dem mittleren Spienel der Nordfee fehr nahe liegt. Die
Präsifionsnivellements der N. Preußiſchen Sandesaufnahme,
welche von Amſterdam und Berlin aus fübmärts ziehen,
lieferten in Bruchſal und auf dem Kniebis Anichluhpunfte,
auf welche das Neh des wiirttembergiichen Präziſionsnivel⸗
lements feine Normalnullhöhen gründen fonnte, Hier⸗
aus ergab fih die Möglichkeit, durch Anichlußnivellements
und trigonometrifche Vertitahvinkelmeffungen alle einzelnen
Höhennehe der topographiichen Ailasblätter auf Normalnull
zu beziehen. Die konſtante Zahl, welche man zu jeber ein:
zelnen Höhenziffer abbieren muß, um biefelbe zur Normal-
nullböhe zu madhen, nennt man die Horizontforreftion.
Diefe ift in der nachſtehenden Tabelle für jedes Blatt bes
topographijchen und geologiſchen Atlafjes in 1:50 000 an⸗
geaeben.
Sieht man von den Atlasblättern ab, welche fein feftes |
Höhenneh befiten, fo eraibt fih als anbesmittel der
Horizontforreftion der Betrag + 0,99 m.
Hilfstafel zur Umrechnung der älteren Höbenbeflimmungen in Württemberg auf Normal: Rull,
Durchſchnitt find alfo in Württemberg die Ziffern ber älteren
Höhenbeftimmungen zu Mein um nahezu 1 m.
Durd die Umrechnung auf N.N., welde, wie gefagt,
nur in der Hinzufitaung ber je für bad ganze Höhen:
net eines Atlasblattes fonftanten Horizontorret:
tion bejteht, fügen ſich diefe Höhenangaben ein in die
Höhenangaben ber neuen topographiihen Karte 1: 25000,
Eine große Zahl von Anſchlüſſen hat nezeigt, daß die älteren
und neuen Höhenbeftimmungen in erfreulichiter Weiſe über
einftimmen, fofern fie nur beide auf N.N. bezogen werden.
Die fett gebrudten Horizontforreftionen weiſen auf ein
abſolut ficheres Höhennes hin. (Wahrſch. Fehler + 0,08 m.)
Die mit mageren Ziffern und dem Beifab ca. bezeich
neten SHöhennege liefen dagegen nur annähernde Höhen:
angaben. €. Regelmann hat dieſe Gebiete — für Die
Rarte des Deutfchen Reiches 1:100000 — mit neuen
Hauptnegen verjehen, und es liegen hierfür im Manuffript
viele genaue N.N.Höhen im K. Statiftiihen Landesamt vor,
biefelben find aber bisher nur teilmeile veröffentlicht worden.
In den neuen Oberamtöbefchreibungen find vollftändige Ver:
zeihniffe der Normalnullhöben gegeben. Dieſelben
erſchienen auch ald Sonderabdrüde unter dem Titel: „Tri-
gonometriihe und barometrifhe KHöhenbeitimmungen in
Mürttemberg bezogen auf den einheitlich deutichen Normal:
nullpuntt“; für bie Oberamtsbezirke: Ehingen 1893, Reutlingen
1893, Gannftatt 1895, Ulm 1897, Rottenburg 1899, Heil:
bronn 1901 und für den DU. Bezirk Biberach wurde im
Jahr 1904 ein folhes Verzeichnis aefondert ausgeacben.
Diele Hefte find, folange der Vorrat noch reicht, zum Preife
von 50 Pf. per Stüd von der Planlammer des A. Statifti-
ſchen Landesamts erhältlich.
Für den Reſt des Landes find aber bie in ber Tabelle
genannten älteren Höhenverzeihniffe der Württ. Jahr-
bücher maßgebend. Diefelben beziehen ſich allerdings meift
auf den Horizont von Buoch. Mit Hilfe der nachſtehenden
Tabelle liefern diefelben aber jofort die gewünſchten Nor:
malnulihöhen. Die Tabelle gibt ferner Auskunft über
den Jahrgang und die Stelle der Mürtt. Jahrbücher,
melde Höhenangaben für ein beftimmtes Atlasblatt bieten.
Auch von biefen älteren Höhenverzeihniffen gibt die
Planlammer bes K. Statiftifchen Landesamts — ſoweit
noch Vorrat — „Sonderabdrücke“ ab zum Preiſe von
Im 50 Pf. für Das Heft.
Hilfetafel zur Umrechnung der älteren Höhenbeſtimmungen in Württemberg auf Rormal:Rufl, L 183
Die Horizont-Ktorreftionen anf deu einheitlic dentichen Ansgangshöhenpunft Normal-Rull.
Für ſämtliche Hößenziffern der geologiihen Speztalfarte Württembergs in 1:50000.
Württember giſche Jahrbũcher
für
Statiftif und Lanbesfunbe
Nummer Jahr
bes
Name Horizont⸗
der des forreftion auf
Atlasblattes Normalnull
Atladblattes Höbenanfnabme
Jabtgang Seite
m
1 1876 Oberfeffad +08 1880 Zuppl»Bb. ©. 57-58.
2 1875 Mergentheim 081 1880 SupplUd. S. 3-W,
3 1875 Niederftetten . 081 1880 Zuppl.2b. S. 37--56.
4 1876 Ned arfulm 099 188U Suppl.»Bb. ©. 91-36,
5 1876 Dehringen . +08 18W Suppl.Bb. S. 60-86,
6 1874 Künzelsau) . +08 1877 Heft VS. 187-211.
7 1874 Rirchbern 9) en die +083 1877 | Heft V ©, 168188,
8 1861 Daufbeemm . - » » 2.2... —08 1867 Anbang ©. KAV—XXXL
9 1859 Befigheim. - » 2 22. Je. — 16 1859 Seit 1 ©. 168-180.
10 | 1870 Löwenfein > 2 0 nen -09 1871 Anhaug S. XXXVI—LXVI
11 1873 Sa)... +0,89 1877 Het V ©. 142-187.
12 1869/70 Flmwangen + 0,86 1871! Unbang S. KIV—XXXYV.
3 | 1969 @llenberg . +0,86 1871 Anbang ©. H-NIM.
14 N 1865 Wild bad a A +14 1878 Anbang S. NL-XLVIN,
15 1862 Siebemgell . » 2 2 2 22. — 08 1867 Unbang S. XXXII—XLIU.
16 ı 1861/62 Stuttaatt. - = = 2 11ca. +02 1867 ‚ Anhang ©. I-NXIV.
17 "1864/65 Baiblingen - >» 2 2 2 ac. +0,91 1864 | Anbang ©. XVII-LVI.
18 | 1867 mind +1,16 1869 Anbang ©. LAXX—CI,
19 1869 Aalen . +0,91 1870 Anbang S. II—XXXI,
20 | 1864/65 Bopfingen +0,81 1870 Unbang S. XXXI—LL
21 | 1867 Obertbal . +0,85 1873 Anhang S. IX—XIN.
223 1 1867 Altenflein . +09 1873 Anhang S. VII-XXII.
23 | 1865/66 Ba u en at er 1873 Anbang S. XXIII-XXXIX.
24 | 1868 Böhlinen -. - = 2... Je. +01 1868 Anbang S. I-XXV.
25 I 1866 Kichbeim. 2 2 Hanne 0,82 1889 Undbang &, LVYII-LNXXIX,
2% "1863 Göppingen 2 0 2er 0,0 1868 Anhang ©. XXVI—LIIL
2 1861 Heidenheim ... 17 9. 02 F) 1868 Anhang ©. LII-LXV.
28 | 1861 Siengen 1ca. +12 1868 Anbang S. LXXVI-LXXIII.
29 i 1867 Kniebie ET Er +0,85 1878 Anbang S. X—XI,
30 1859/60 Freudbenilabt . » : » 2... +10 1858 Seit LS. 180—189.
3 "1871 Horb) REEL FOR +09 1875 Anbang 5, LY—LKXXVI.
2 | 1868 Tübingen. © > = 2.2. lea +02 1867 Anbang ©. XLVII—LIN.
38 1866 Urab . een +00 1870 Anbang &. LXV—LAXVIL
34 1867 Blaubeuren RER + 1,07 1870 Anbang S. UI-LXIV.
35 N 1559 Um » >» 2222202. +25 1859 Heft 15, 161—168.
86 | 1859 Rammingen . » 2 2 2... +30 1859 Seile 16.
AT 1850 Obemdef 222.2... —04 1859 Heft 1 S. 190198.
38 1971/72 Balingen ?) — 410 1875 | Anhang S. VII—XLIN.
39 I 4871 Ebingen) 140 1875 Anbang S. XR.IV-IV.
40 1868 Rieblingen) . +12 1877 Seit VS. 108-116
4 1868 Ghingn”) . +13 1877 Heft VS. 66-84
42 ı 1868 Yaupheim”) . . +1.28 1877 Seft VS. 51
43 1874 Schwenningen) 2095 1877 Heft VS. 9-18.
4 il 1872 Tuttlingen) . + 1,06 1877 Heft VS. 14-46.
45 N 1872 Fribingen®) . +1,06 1877 Seft VS. 57.
46 1878 Saulgau . +10 1862 SupplBd. ©. 87-08,
47 1879 Biberab . +1 1582 Euppl.®b. ©. B4d-—-71,
48 | 1879 Ochſenhaufen. 4 110 1882 Euppi»®b, &, 72-86,
49 ı 1872 Hobentwiel +114 1877 Heft VS. B.
50 | 1878 Wildelmeborf +101 1882 Suppl-Bb. S. 448
51 | 1578 Ravendburg . +10 1882 Zuppl«@b, ©. 4-34
52 1878 Keutlirh . . . 41.06 1882 Snppl. Bd. ©. 14- 28
53 ! 1878 kriedrihäbafen . -+ 1,00 1882 Suppl.-Bb. S. 6-10.
D4 | 1878 Tettnang . + 1.00 1882 Zuppl.Br. S. 35—43,
55 1878 Jany . +10 1882 Suppl..Bb. S. 10-18.
*) Hlezu: Notizen über ben Gebirgabau, Württ. Jahrb. 1877 Heft V. S. 313-236, — 9 Bien: Notizen
über ben Sebirgaban, Württ. Jahrbücher 1875. Anhang ©, LAXIX—ACVE — 9) Hiezu: Notizen über ben Gebirge:
bau. Württ, Jahrb. 1877 Heft VS. 118-177. — 9) Siezu: Notizen über ben Bebirgsbau (mit 2 Kartenbeilagen) Württ,
Jahrb. 1877 Heft V. S. 85-60.
’
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Die Bewegung der Beuölkerung Württembergs in den Iahren 1901 und 1902.
Porbemerkungen.
Die vorläufigen Hauptergebnifle der Bevöllerungsbe—
megung in Württemberg für das Jahr 1901 find in Jahr
gang 1902 Pr. 8 der „Mitteilungen bes K. Statiftiihen
Landesamtes“ (21. Juli 1902), diejenigen für das Jahr
1902 in Jahrgang 1903 Nr, 7 der „ Mitteilungen” (30, Juli
1903) nebft je einigen ſummariſchen Bealeitiworten veröffent:
licht worden.
Nachdem im Anſchluß an die Neuordnung der Unter:
lagen
Juſtiz, des Innern und der Finanzen, betr, die ftatiftifchen
Erhebungen über die Bewegung der Benölferung und über
die Todesurfachen vom 13. Dezember 1898 (Reg. Bl. ©, 298)
für die Sterbfall- und Todesurſachenſtatiſtil für |
Württemberg durh die Verfügung der Minifterien der |
erftmals für das Jahr 1900 eine etwas ermeiterte und ver: |
| mehrfach darauf hingewieſen worden, daß Die neuzeitlichen
änderte Art der Beröffentlihung der Ergebniffe ber Be
völlerungsbewequng eingeführt worden ıft, ") joll fünftighin
die Anordnung der gemonnenen Tabellen diejenige Reihen:
folge einhalten, welche aus ben nachfolgenden Jahrgängen
1901 und 1902 erfichtlih if. Der Iwech, welder dabei
verfolgt wird, ift der, für jedes Kalenderjahr des neuen
Jahrhunderts eine zufammenhängende Bekanntgabe der wid:
tigften Jifferngruppen aus allen Gebieten der Bevölle—
rungsbewegung, einichlieflih der Sterbfallauszählung nad
den Todesurjaden zu bieten, ohme daburd einer befon-
deren Bearbeitung und Beröffentlihung gerade der letzteren
Zahlenreihen, jei es nun im Medizinalbericht Für das Königreich |
Rürttemberg oder fonit vorgreifen zu wollen. Neben ber
fachlichen Gliederung der Tabellen iſt ſtets auch dem
geographiſchen Auszmeigungsbebürfnis, fomeit dies an-
gängig erihien, Rechnung getragen worden, wenn ſchon auf
eine auch nur jummarifche Wiedergabe der Ergebniſſe für jede
einzelne Gemeinde bes Bandes verzichtet werden mußte.
Bon einer weitergehenden Berehnung und Zufügung von
Berhältniszahlen it abgeſehen worben, desgleihen von
Anhängung früherer Jahresreihen ergebniſſe. Dieſe
ſollen teils dem einſchlägigen Abſchnitt des „Statiſtiſchen
Handbuchs für das Königreich Württemberg“ teils zuſammen—
faſſenden Bearbeitungen vorbehalten bleiben.
Eine derartige Scheidung der Darbietungen zur Sta:
tiftil der Bevöllerungsbewegung legt ſich deshalb nahe, weil
die amtlihe Beröffentlihung der Yahreszahlen Tozufagen
Selbftzmed it; fie hat für alle wiſſenſchaftlichen oder praf:
tiichen Benütungen juerft die Unterlagen zu bieten und erit
in zweiter &inie die auß den Zahlen etwa zu erſchließenden
9) Begl, Württ. Jahrb. für Statiſtit und Landeotunde, Jahr—
gang 1901 Heft J S. 159 fi.
Württemb, Hahrtiher 1904, Heft 9
| Beobachtungen zu ſchöpfen, wobei zu beachten ift, daß die
amtliche Betrachtung und Beurteilung der Ergebniffe natur:
gemäß feinen Anfprud auf allfeitige Deutung und Aus—
fhöpfung machen fann und will, Das lebtere ift ſchon aus
dem Grunde ausgeſchloſſen, weil die Erfcheinungen, die fich
in den Zahlen der Bevöllerungsbewegung darfiellen, gar
nicht vollftändig aus fich jelbit heraus erflärt werben können,
vielmehr in mehr oder minder engem Zufammenhang mit
einer großen Zahl von teilweife ganz verfchiebenartigen
wirticaftlihen und ſonſtigen verurfahenden Elementen
jtehen, deren Wirkung in verſchiedenen Zandesteilen, ja fo:
gar in den einzelnen größeren wie kleineren Gemeinden,
fehr ungleich fein ann,
Schon bei früheren Beiprehungen der Ergebniſſe ift
Verfehrs: und Wirtichaftöverhältniffe die altgemohnte Ver:
waltungseinteilung in die 4 Areife und in 64 „lleinere Ber:
waltungsbezirfe” (Oberamtöbezirte) als für eingehendere
Unterfuhungen mit Zuſammenfaſſung zu Bergleihsjweden
und Berehnmung von Verhältniszahlen vielfah nicht mehr
geeignet erfcheinen laffen. Aber aud die Jujammenfaflung
nad joa. „Ortögrößenklaſſen“, d. b. nah Mafigabe ber je:
weils bei der legten Volkszählung ortsanweſend geweſenen
Bevöllerungsziffer bringt oft ganz ungleichartige Beftand-
teile der Bevölkerung zu einer Summe zujammen, wobei
dann die rein mechaniſch errechneten Verhältniszahlen Die
auffallenden Erfcheinungen mandhmal eher zu einem unflaren
Durchſchnitt verwiſchen, jtatt fie wirklich hervortreten zu
laſſen. Derartige aufammenfaflende Gruppenbildungen müf;-
ten gleichzeitig auch die Berufsverhältniſſe berüdfichtigen,
wenn fie ben tatfählihen Sachverhalt möglichſt zutreffend
zur Ericheinung bringen wollten; die Berufägliederung der
Bevölferung liegt jedoch jo weit zurüd (1895) und die Ber:
änderungen, namentlich in ben gemwerblihen Gebieten, gehen
jo raſch vor ſich, daß ein jährliches Eingehen auf” diefe
Unterlagen nicht möglich ift. Ferner ift es aus verſchiedenen
Gründen wünfchenswert, daß bei ſachlichem Eingehen auf
die Hintergründe der Ziffern mwomöglih etliche Jahre zu:
fammengefaht werben und daß die Beſprechung ſich m Dar:
bietung von Ziffern beihränfen fann, um zuſammenhängend
und einheitlich zu fein. Sie foll daher ala befondere Ab:
handlung einem der nädften Jahrgänge der Württ. Nahr:
bücher einnerleibt werben, nachdem in bie demnächſt er-
ſcheinende Neubearbeitung der Landesbeſchreibung eine kurze
Slizze der gejamten Bolfsentfaltung bis zur Gegenwart
aufgenommen worden ift.
1
u
il. 2 Die Bewegung ber Berölferung Württemberge im Jaht 1901.
l. Bewegung der Bevöl-
1. Die Eheſchließungen, die Geborenen, die Geflordenen und der Geburtenüberſchuß nad Geſchlecht,
a) Nadı
Lebendgeborene Totgeborene
Geberene
Oberämter überbaupt
unebeliche zufammen ehelicht I unebeliche || zuſammen
w. mim m, m m | m auf.
1. 10: 1er tet m
Badnanı. - . 2001 1 al Be a zo Bl 7 al 1 | 20} 581 558) 108
Befigdeim . 2301 467 41 29 82 406 470) 22 16 8 2 24 17] 520) 49071010,
Böblingen . .ı WU] 434, 808 41 46 | 441 B| 10 1, 3 a 13] 49 457. 956
Bradendeim. ., 1765| 3317 307) 28] 2) 3 Mel 9 3 2 | 1; 11) 10| 8370| 3889| 750
Gannftatt . .,) 508] 1095: 9600 88 80 al m 7 2 1 MM, 98 | 1142| 1077 2219
Gilingen. . .' 2] ms Tal To um 26 — 3a 28911018 884 18
Heilbreonn . 21 | 1200| 1144| 110) 98) 1310) 1937| 47 87 9, 8,56, 4011306 127712648)
Leonberg. - | 5 | 580 602 52 Bl 601 oe 162 — Ww| 15 | 611 5561 1166
Eubwigssurg | 6] 840 Bl ee 3112 28 9 946 | 190 |
Marbach. 208 0 BU 87 85 467. 418 | 10l 2 84 8 18] 400 Mi er
Maulbronn . .| 180 400 Be a 462 Bam 19 1 1 20 201 472 400 879
Nedarfulm . 2161 6000 bo3 31 | Hr 82 — 16 8 588 586 1
Stuttgart, Stadt 1784 | 28866 2282| Mi | 2826 2077| 60 766 19 17 108 92 | 2984| 2769, 5708
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Die Bewegung ber Benölferung Württemberge im Jahr 1901, IL 3
herung im Fahre 1901.
nah Aleineren Verwaltungsdezirken (Oberämtern), gröheren Gemeinden und Gemeindegrößenklaflen.
Oberämtern.
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1, 4 Die Bewegung ber Fenölferung Württimbergs im Jahr 1901.
(Rod) 1. Die Eheſchließungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburlenüberſchuß nad Geſchlecht,
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Die Bewegung der Bevälferung Württembergs im Jahr 1901. 1.5
nah Aleineren Verwaltungsdezirken (Oberämtern), größeren Gemeinden und Gemeindegröhenklaflen.
Oberämtern.
Am 1. Lebensjahr
Gefhorbene
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I. 6 Die Bewegimg der Bevölkerung Wiürttembergs im Jahr 1801.
(Rod) 1. Die Eheſchliehungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburtenüberſchuh nah Geſchlecht,
bh) Nach Gemeinden von
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vom Jahr 1900. — *) Hierunter 5 Nachträge vom Jahr 1900,
Bürktemb. Jahrkilger 1904, Heft 2. 2
IL. 10
Die Bewegung der Bevöllerung Württembergs im Jahr 191.
3. Die Ehefhliehungen nad Alter und
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Die Bewegung der Berölferung Württembergs Im Jahr 1901. u. 11
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I. 12 Die Bewegung der Bevölkerung MWürttembergs Im Jahr 1001.
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11. 14 Die Bewegung ber Benölferung Württembergs im Jahr 1901,
(Roh) 3. Die Ehefhlichungen nah Alter und Zamilien ſtand der Eheſchließenden.
6) Württemberg.
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Die Bewegung ber Bevölferung Württenbergs Im Jabr 1901.
4. Die Eheldlichenden nah einzelnen Altersjahren und Altersgruppen.
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Il, 16 Die Bewegung ber Bevölkerung Wirttembergd im Jahr 1901.
(Aoch) 4. Die Ehefhliehenden nah einzelnen Altersjaßren und Altersgruppen.
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Die Bewegung ber Bevölferung Württemberge im Jahr 1901. Il. 47
5. Die Eheſchließungen nah dem Beligionsbehennfnis der Eheſchließenden.
a) Nach Oberämtern.
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Mürtiemb, Jafeblher 1004, Heft & 8
ir. 18 Die Bewegung ber Bevöllerung Württemberge im Jahr 1901.
(Modi) 5. Die Ehefhlichungen nah dem
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31. Baiersbronn Bi — — _ 58 — — | 2 2 _ _ 2 — bb
32. Nürtingen . BL -'-|-| si — — — — — — —— 56
33, Shomtori. . ee ae He I ei -t1-1t a — Ib — 30
34. Mepingen . .' 3 — — — 48 11! 1 — — — — 1 — 44
35. Böblingen . 54 | — — 56 — — 5 b — - 5 _ 60
36. Grailsbem. .| 4) 21 — 21 8i -|i-) 6 s|-|-S s| - 4
37. Baiblingen 1 | — — || si 2 2, 4 4+| — sa — 50
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Landesreſt - : 8016 1850, 11 | MT 1164 100 em, 2, 9: 1 Jı20M4
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2,28 | 2,25 0,082 — 3,99 \ 001 10
) Brgl. die Anmerkungen auf Seite 17,
u. 20 Die Bewegung ber Bevölkerung Württemberge im Jahr 1901.
6. Die Geflorbeuen nad Alter, Gefhleht und Familienflaud
a) Die im Alter von unter 5 Yebensiahren Grltorbenen
Bezeihnung unb Alter Nedarfreis Schwarzwaldfreis
tan: Monaten) | n". Im. auf = m | m. zul.
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1. Zotgeborene: se — 51 40 91 31 59
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2, Lebenbgeborene: | |
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1 Mont. 2.200 — 1060864 169 42 48 100
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Gehorbeum . . -.. . . Fumehelide, 566 5 | Mi 20 | 660
überhaupt so 308 | 66 | Er | Bar) 51 |
Die Bewegung ber Bevölferung Württemberg im Jahr 1901.
für die 4 Kreiſe und für Württemberg.
nach Geſchlecht, Miterd- und Gehuriäjahren.
Bezeichnung und Alter
(nah Monaten)
Yagitfreis Wärtfemderg
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77 60 1371 140 106 246 460 | 323 783 unecheliche
214: 111 5 | 344 268 6071 1240 910 2150 ehelicht
2 88 601 66 wa 1171 257 199) 45 uneheliche
| 15 102 2171 24 18 | 42] 831 727 1558, eheliche
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| 74 7, 11] 1565| 186 201 6937| 516 | 1158| eheliche
21 16 | 837 28 6 119! 9 | | uneheliche
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14 7. 2 8 2» 57: 52) 10B|| unehellde
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4 4 8 6 74 23 23 26 49) uneheliche
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a 4050 332 u 5 1300 1000 2806 umeheliche
1007 ' 712 1710 Jı689 1810 !2999 | 60974744 | 10841: ebeliche }
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300, 244 5441 570 | 488 1008 | 1966 1714 8680 eheliche |
| 5 56, | 28 218) 500) umehellihe
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5 6) 1 5 5: 0 | 4 74 | umeheliche
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27 24 611 40 40 | 168 198 \ 855 | eheliche
3 6 9 2 54 7 is % 42 | umebeliche
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1887 | 1440 | 3277 [3066 2488 15569 [11307 9377 120684, überhaupt.
1. Zotgeborene.
2, Pebendgeborene,
a) unter 1 Jahr alt.
1 Monat.
2
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Momate.
Menate.
Monate.
Monate.
Monate,
Monate.
Monate.
Monate,
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unter 1 Monat,
Summe der unter 1 Jabr alten Gejtorbenen,
Hievon find geboren im Jahr 1901.
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1896
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|
49000.
1 Jahr.
2 Jahre.
3 Jahre.
4Jahre.
Summe der unter 5 Jahre alten Gefterbencn,
Il. 22 Die Bewegung ber Bevölterung Württembergs im Jahr 101.
(Rod) 6. Die Geflorbenen nah Alter, Geſchlecht und
b) Die im Alter von 5 Lebensjahren und daräber Geftorbenen
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Die Bewegung der Benölferumg Württembergs im Jahr 1901, 11. 23
Familienfiand für die 4 Kreiſe und für Würktemberg.
nad Geſchlecht und einzelnen Miterd- und eburtsjahren,
Alter
Zurudgelegtes Geburte Nedarlreis Schwarzwaldtreis Jagſttreis Donaufreis Bürtiemderg
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ol. 24 Die Bewegung ber Benölferung Wiürttembergs im Jahr 1901.
(Rob) 6. Die Geflorbenen nah Alter, Geſchlecht und
Mod) bi Die im Alter von 5 Lebensjahren und darüber Geſtorbenen
Geburts: | Nedarlreis
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Die Bewegung der Bevölkerung Württenbergs im Jahr IM. 1. 35
Iamifienfland für die 4 Areife und für Württemberg.
nad Geſchlecht und einzelnen Aiterd: und Geburtöjahren.
Zurudgelegtes Schwarzwaldfreis Ingittreis Donaufreis
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Gelamtinmme der Ge: | |
ftorbenen . . . . .17 766721614 982 [5 781 5 778 11500 314 4.005 8 319 6 122 15 528 | 11945 | 23 998 | 22 822 | 46 755
(mit Ausſchluß ber Lot: | if N ı I I '
aeborenen)
Biürttemd. Jahrblucher 1904, Heit 2. 4
II. 26 Die Bewegung der Bevölterung Wirttembergs im Jahr 1901.
(Mod) 6. Die Geſtorbenen nah Alter, Geſchlecht und
© Die Geftorbenen nach Geſchlecht,
Zurückgelegtes Nedartreis ISchwarzwaldkreis Jagſtkreis Donaufreis Dürttem berg
Alter Geburteſjahr — En rag Paris u: r ”
I © übers darunter] über: |barunterf übers barumter] über: darunter ' r zur
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D— 9 1896-1891 31 159 245 124 162 94 221 125 452 457 988
10—14 | 1891-1836 190 108 117 59 Eu 46 117 70 24 278 512
15—19 | 1886-1881 263 182 188 9 152 75 179 9A 890 392 782
20-24 | 1881-1878 348 183 220 96 140 0% 205 38 524 339 913
25-29 1876-1971 | 181 54 126 57 102 35 158 69 #47 215 562
30-34 | 1871-1866 | 9 29 62 32 59 22 79 37 171 120 291
35-89 | 1866--1861 | 57 18 48 30 #4) 16 67 39 10 8 6
40-44 || 1861-1856 51 25 7119 32 17 60 24 Pe 180
Ba | ht | 49 20 7| 7 29 16 42 21 83 34 167
58 55 29 4 26 62 26 103 | 119 222
5559 | 1946-15 | 72 4 65 En) Hi EN 42 118 154 272
60-64 | 1841-1836 79 47 78 55 4 2 82 39 120 188 308
85-69 || 18861831 113 80 100 78 66 35 87 51 181 47 365
70-79 | 1831-1821 Sl , 188 151 | 110 156 | 108 180 | 14 198° 500 698
0 ihm Gi 52 5, 40 49 86 70 58 6: 186 251
w—1 | 1811-1801 | 8 | 3 8 | 2 2 1 5 4 30 13
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unter 15 101 —1886 | -- — — =
15—19 1886— 1881 _ t — — — RER |
20—24 1881—1876 44 39 83 | 28 22 | 15 25 23 15 .
108 123
25-29 | 1876-1871 161 105 14 8 77 55 107 7 148 326 469
90-3 | 1871-1866 231 128 152 EN) 11 | @ 138 82 358 369 627
35-59 | 1866-1861 288 | 146 108 52 136 75 191 118 367 | 416 "788
4044 1861-1856 25 | 19 209 | 108 137% 166 82 411 387 | 798
4549 , 1856-1851 300 |, 115 197 31 1:39 65 202 79 498 340 838
50-54 | 1851-1846 465 | 1% 285 115 2312 m 233 105 74 45 10
59 a 5 | 82 | 13| 38 | 10 | 985 680 | 156
60-64 | 1841-1836 53 | 26 385 1% 321 | 1a 423 177 921 74 | 166
669 A 148 3235 143 314 | 116 358 131 39, 588 ı, 136
70-79 | 1831-1821 | 500 148 3x4 143 882 | 110 435 156 | 1184 | 887 | 1691
80-89 1821· isi MM 18 7 15 138 98 20 2 7% 361
0-9 || 1811-1801 | || — 2 = 2 _ 2 1 7 1 8
100 u. mehr | 1801. früber u - — — — — — _
Zufammen . . . 8758 | 1568 | 272 121 | 2 92 | 2701 1196 | 6544 492, 11516
Gerwitwete.
unter 15 101—136 | — — — — — — — — —
15-19 1881 — u - — — — J — — — —
20-4 | 1891-1876 — er 1 _ — — 1 _ 1
229 | 1876-1871 2 1 3 9 1 1 — 2 4 6
80-34 18711866 | 0 3 7 5 1 1 | 2 7 11) 18
3-39 186 | 12 7 4 3 9 5 3 2 1, W 8
104 | 2 14 18 10 11 9 18 10 16 48 | 59
45— 49 1856 i8581 60 35 16 11 20 17 23 12 38 75 108
64 1851-186 | 77:57 57 80 36 24 H |) 38 64 156 | 200
559 A | 1 97 137 91 76 50 12 ı 7 146 | 315 461
60-64 1841-1836 236 158 229 149 139 88 147 98 8 | 488 751
65-69 | 1836-1881 331 226 284 190 242 149 24 | 166 871 | 730 | 1101
70-79 | 18311821 981 579 789 479 62 | 37% s10 830 | 1189 | 1968 | 31582
30-89 1891-1811 503 | 22 399 225 857 1% 473 280 741: 9 | 178
0-9 | 1811-1801 | 50 30 a 16 3018 38 22 | 8 140
100 u. mehr 1801 u. früber 1 1 - — — | — — — — 1 1
Zufammen . . . | 2866 | 1500 | 1967 1220 | 1548 | 94 | 1912 1281 | 2008 | 4876 | 7778
Die Bewegung ver Venölfenung Württembergs im Jahr 1001. II. 27
Familienfand für die 4 Kreiſe und für Württemberg.
Familienitand und Altersſchichten.
Zurüdgelegtes Jagfttreis Donantreis Württemberg
Alter Geburtejahr — —ñ N
in deheen A Br N Pen Br be
— UNE. SH BE "SEEN DREH UEH IR BE DR} io ORG V RL 1
Geidiedene
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Sn ur al ı a — —— en | 5 1 1 2
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9 1 1 — 1 1 ı — — -- | — 2
HB — 2 4 - — 1 1 2
45 49 1806-1851 | 2 — 21 1 l | 1 3 3 6
054 151-1846 | 18 6 - 1 —_ _ _ — — Ü 6 12
b559 186, 2 Ad 3 2 1 1 a ü s» | 1
64 | 18411886 b|I5 3 8 2 — 5 9 14
65-69 1a 5 5 2 1 1 bi 4 J 7 16
1-79 eh Ai 6 3 2 2 u 4 7 11 18
m. 2 1 a 2 — 6
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100 1. mebr 1801 u. früher — — — — — — — — — — —
Anfammen . .. 37 19 2* 15 9 T 2 12 42 5 %
Snjammentrag der Yedigen, Verbeirnteten, Berwitweten nnd Gejdiebenen. ')
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5-9 186-1801 | 1 | 150 me m he 458 ET =")
10-14 - f 1891--1886 | 190 | 108 117 50 88 46 117 ol 234 28 512
15-19 1886-1881 2 1 188 4] 1% 75 m; sıl so se 788
2-4 | 1881-1876, 398 173 2) 14 163 in 230 111 >40 498 | 1088
25—29 1876-1871, 36 |! 161 258 147 180 | H 260 147 493 546 || 1
W-H \ 18TI-1866 | 3301, 161 | | 1m 7 216: 12 | a8 6508 Mr:
en 308 171 21) 116 | 1m An 1, 1 | 480 590 | 1018
404 1ER Br 1681 2600 ee 100] 200 ea or 51 1041*
5 | 401 m 2a ea 169 ol 268 18 | ir He 110°
50 | De 2a 30 | 3 | sl Mol 885 16091 911 7606 1680
56 59 1846 1841 7852 321 66 | 23897 433 217 520 269 1206’: 11% 2310:
we rw u we! Tl 686 3111 1800 1424 2788
Bu 814 ae 714 ae. Sl 604 8811 1827 1517| 284
1831-1821 | 16471! 88 | 139
70-79 | 735 | 1162 595 | 1421 813 | 2520! 3091 | 5560'
u u a we u 234 601 | 1000 17 2350
0 181-1801 | 56 33 “| si» 14 48 69 | 18
100 u. mehr 1801u. für! 1 ee er u = = — — 1 1
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’) Tie Meinen neben einzelnen Ziffern ſtehenden Zahlen aeben bie in ben jeweiligen Summen enthaltenen Geſterbenen mit
unbefannten kam ilienſtand an,
I. 28 Die Bewegung ber Beoölferung Wirttembergs im Jahr 1901.
7. Die Geforbenen
a) Die Geftorbenen nach Geſchlecht, Todes-
«) Mad
#6 Aarben an
Ein: . 02 | 4 5; 6n | 6 | 7a 7 Tb 8.
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w. 11823 3789| 10 2i — ı1| — — — — 2 3 21
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w. 44 | 5 9 na u 4 9| —- = — —2— 10 30
Heilbronn m.| 32971 | 1810] 56 98:7 71813 — — 75 15 4
w.| 3204 | ı27| 2 EEE ni oo: ı|ı 8
Leonberg m. 15234 591] 20 8 — 7 — | Eu 3 | 4 197
wm. 87 | 5340| 15 ei — 4 . _ _ 23 8 15
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w. 2505| 918] 33 0 5 — J 8|ıı — — 0 14 3
Marbad . m.) 12611 | 467] 8 15 ö 2 8 1 _ = 5, 8 30
w 13362 | 4180] 13 11 | 2 — 21 — — 7 \ 2 2
Maulbronn , m, 11788 462) 20 BI ı1|I| — 1 2 — — 88 6 24
w, ol 37] 2% 6, 2 2 1 _ _ 26 | 3
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m ul 5 8 Pe 2 0 _ — 24 *
Stuttgatt, Stadt m. B4HRU 28261 108 46 13 6 58 4 — — 100 44 94
w. 31719 12677)1 | # 60 5 — — 159 35 131
Stutigart, Amt m. 24460 | 1008] 87 11 4 — 17 — — — 49 T 37
w. sos0ol sl #7 17 7 2 2 — _ _ 67 7 34
Baibingen m 102021 | 18 s 2 _ 6 5 — | — 16 4 17
w. me92| 300] 15 4 2 1 4 23 — 21 3 11
Waiblingen. im. 13100] | | 5| 1 —| 8 1) - _ a2 | 3
mi wind sl 6 Bi 4 — | - | —- _ 34 Per)
Weineberg m. 11465] 306] 8 ö ee | 2 - _ 29 1 15
mw ml Be 5 9 | — 4 2 _ _ 25 1 12
I l i
Nedartreis . m. 865505 1835| 46 | 176 38 160: 38 - | 2) 79 181 553
min basis] wı | 6607 _ — 1696 125 526
Balingen m.) 18004 | 728] 17 18 5 1 1 | — — — Wi 6, 3
w. sl 7351 0 16 6ß65 2| — — _ “4i 313
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w.| 137221 sul 8 7 Fa — 3 — — — a»|i2| 2
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m! wu] ol 2 s| u ZH — - I — „la
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) Milzbraud. — *) Außerdem 1 Hinrihtung in Heitbromn.
Die Bewegung ber Bruölferung Württembergs im Jahr 1801 i1. 29
nah Todesurſachen.
urjachen nud ärztlicher Behandlung.
@Berämiern,
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3 6 1 3 18 22 21 2 2 7 2) 290 | 134
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20 44 3 1 14 16 33 si — ei -ı | m!
16 31 — — 9 16 | 6 5 46 — 1684 138 || Bradenheim.
19 | 9 1 4 3 B 225 3325 2
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3 | 16 1! 5 “| 3 28 4 2 1444| 1. 56 395
33 104 — — 2: 38 89 17 T 12 | — 523 382 | Eflingen,
PT 9 2| 2 24 38 33 Pe 108 | — 465 316 |
57 16 | — = 0 60 20 2y 6 140 2 715% 480 Heilbronn.
34 33 | 3, 2 #2 “2,5 2 166 — 530 439 |
33 a — | - 14 8 2 17 g 69 | — 364 230 : Beonberg.
36 50 sı 4 vı 3% 4ö 5 ! 110 2 401 241
4 155 | — _ 4 4% 1, m | 18 1 GT, 425 Ludwigsburg.
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21 | — _ 41, 2 8 31 Bi — 290 188 | Marbadı
2 4 —| 2? 7 » | 2 — | — 246 147 |
17 62 | — — 1115| 23 5 5 55 1 266 163 | Maulbronn.
2 30 1 4 14 40 2| 2 BB — 251 154
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24 1 14 a | # 3 1 4 | 1; 300 212
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⸗ | 3) 4 108 83 66 2, ı ss | — | 1073 | 1308 |
44 11 | — _ 16 8 3 2», 6 | — 517 317 . Stuttgart, Amt,
41 | ı) 6 24 46 30 & _ 107 _ 562 35
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Gmünd .
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Künzeldau
Mergentheim
Neresheim .
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p) Milzbrand.
Die Bewegung der Berölkerung Württembergs im Jabt 101
(Rod) 7. Die Geflorbenen
(Rod) a) Die Geftorbenen uach Geflecht,
(Roh) «) Rad
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2367 117 105 16 | 1392 7 _ 498 6 |
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1. 31
Die Bewegung ber Beoölferung Württemberge im Jahr 1901.
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Die Bewegung ber Bevblkerung Bürtteimbernd im Jahr 1901.
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Summe der 14 die:
meinden 1901.
Lanbesreft 1901.
Il. 36 Die Bewegung ber Bevölfernug Wurttemberge im Jahr 1901.
(No) 7. Die Geflorbenen
b) Die Gejtorbenen nadı Todesurſachen mit Unterjheidung des
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') Die Namen der Gemeinden find oben ©. 34 zu erleben,
Tie Bewegung ber Bevölkerung Württembergd im Jahr 1901.
nad Godesurfachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behandlung und einzelner Altersſchichten.
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I. 37
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Die 14 größeren
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Die 14 arößeren
Gemeinden.
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I. 38 Die Bewegung der Bevölkerung Württembergs im Jahr 1901.
(Roh) 7. Die Geſtorbenen
Noch) b) Die Geftorbenen nah Todesurfahen mit Unterfcheidung des
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2 gälle ı von Flectyphus und 3 Fälle von Milzbrand. — 7) Außerdem 1 Hinrichtung.
Die Bewegung ber Bevölkerung Württembergs im Jabr 1M1. 11. 39
nad Todesurſachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behandlung und einzelner Altersſchichten.
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anderer Organe. |
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8 6, | — 7 BI —| ı 7 8 — — 67 68 2 s| Schw (br.
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nenannte Todesurſachen:
14 gröferen Gemeinden (In Kurſivſchrift.)
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1168 1171 161 | 116 [1641 |1534 313 |218 |5406 |6279 1784 2 188 [10380 | 18742 8022 7240 ı Landesrcit.
IL. 40 Die Bewegung ber Bevölferung Württembergs im Jahr 102.
Il. Bewegung der Benöl-
1. Die Ehefhliehungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburtenüberſchuß nah Geſchlecht,
a) Rad
—
Lebendgeborene Eotgeborene Geborene
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Die Bewegung der Bevölkerung Wiürttembergs im Jahr 1902, I. 41
kerung im Jahr 1902,
nad Kleineren Berwaltungsbezirken (Oderämtern), größeren Gemeinden und Gemeindegrökenklaffen.
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Württems. Darbüder 1904, Heft 2. 6
II. 42 Die Bewegung ber Benölferung Württemberas im dahr 1902,
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II. 43
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11. 44 Die Bewegung ber Beröfferung Mürttembergs im Jahr 1902.
(Aoch) 1. Die Ehefäliehungen, die Gedorenen, die Geflorbenen und der Geburtenüberſchuß nah Geſchlecht,
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Die Bewegung der Bevölkerung Württembergsd im Jahr 1908, IL 45
nad Kleineren Berwaltungsdejirken (Obderämtern) größeren Gemeinden und Gemeindegrößenklaffen,
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II. 46 Die Bewegung ber Bevolkerung Württembergs im Jahr 1902.
2. Die Eheſchließungen, die Geborenen und die Geflorbenen nah Geſchlecht und Aalendermonaten
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Salender: | | |
jabr 1902 2887. 100 113579 100 6705 11764 58311390 699 13 154 6590 381 158 1426 100 175] 8585 100 4197
Die Berwegung ber Benölferung Württembergs im Jahr 1902. u. 47
für die 4 Areife, für Zürtlemberg und die 14 Gemeinden von 10000 und mehr Einwohnern,
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Juni.. 261 6 15198,19) 733 13561 650 181) 69 1487 71 26 13 92 6,55) 1 916 7,88, 12
Juli . .ı 899110,53 16078, 778 1456| 708 111 5ö| 1567 37 18 40 7,94 935, 8,00 j
Auguſt. 75 1574 8,4 763: 1421| 693] 108| 52) 1529 745) 43 16 4% 808 1 937| 8,01 41
September | 221 5, 15458, 7 1350 655 156) 63 1506| 718) 88 15 39 7,74 161 10423, 8,91) 45
Ofteber „| 49818 15018,0| 735 1351) 657 115) 62] 1466 719] 81 15 3 6,9 1 874 747 4
November | 53914,22] 15028,09 763 1338 669 119 64 14593 7 43 28 60, 9,92 1037, 8,87) 512%
Degember .. 75, 1,98] 1468791] 734 191 637 134 76 1495 IB 37 15 | 48 858 1 1 940) 57
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B. In Württemberg und in den 14 Gemeinden von 10 000 und mehr Einwohnern (Kurfivzahlen).
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Februar .' 1289 7, 2797 314 6339 HM 8582| 7, 1772
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225 5,7 576 1347 2a 897 899 408
April... 1860.40 2098 6.683 3969| 8396| 1594
52113 5 1975 7ı7 845 36
Mai 234418, 8 6681 4317 9,09) 2076
465 11,7 76) 1339 839 9, 385
uni. .| 1106 6, 2895 6381 3812) 8,02) 1769
249) 6,31 523 N 1248 74 810
Jut 1734 10 28410 6426 3722 7,84| 1787
479 12,1 564 1269 72 787) 38:
Auguft .| 980) 5, 2941 6338! 4048 8,51| 189%
2 6 498 1139 831 2 374
Septenber 1142| 6, 27711 6515 3968 8,35| 1867
| 2971 7, 563 1295) 80 37
Oftober „| 2021/11, 2671 6.034 8526| 7,42) 173
570 14, 4 114 668 7,26
November. 2110.12, 2670 5 923 3707| 7,80 18
868 8,9 49 | 1112 669 7,268
Dezember. 468 2, 2023 5997 2910 19% 5 008.10,54 25
136 3, 515 1141, 556 10,53) 49
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’) Hierunter 18 Nachträge vom Jahr 1901. — 9 Hierunter 1 Nachtrag vom Jahr 1901,
ll. 48 Tie Bewegung ber Benölferung Klürttembergs im Jahr 1902.
3. Die Eheſchließungen nad Alter und
s) Nedarfreis,
Beiber Zurüdgelegtes Zurüdgelegtes Alter ber frau in Jahren
feitiger Alter — Summe
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Die Bewegung ber Benöfferung Württemberge im Jahr 1902. iI. 49
Iamilienfland der Ehefhlichenden. — Aach Streifen.
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Bärttemb. Jahrbücher 1904, Hei 2. 7
11. 50 Die Bewegung der Bevölkerung Mürttembergt im Jahr 1902,
(Rob) 3. Die Ehefäfiehungen nad Alter und
e, Yagitlreis.
Beiber Aurüdgelegtes Zurüdgelegtes Alter ber kran in Rabren
feitiner Alter I__ irn — | —
Familien | bes Mannes) ner | | | | 0
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Die Bewegung ber Bevöfferung Württembergs Im Jahr 1902. u. 51
FSamilienfland der Ehefhfießenden. — Kach Sireifen.
di Donanfreis.
Beiber I Zurüdgelegtes Aurüdgelegtes Alter der frau im Jahren
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11. 52 Die Bewegung ber Bevölkerung Württembergs im Jahr 1902.
(Roh) 3. Die Ehefhliegungen nah Alter und Familienfland der Ehefhlichenden.
e) Württemberg.
Belber Zurüdgelegten | Aurüdgelegtes Alter ber zrau in Jahren N
feitiger Alter ı — _ j — — Sunun⸗
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Die Bewegung ber Bevölkerung Württembergs im Jahr 1904, 1l. 53
4. Die Eheſchliehenden nah einzelnen Altersjahren und Altersgruppen.
Alter ber Frau
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unter ; unter | unter : unter
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IL 54
Die Bewegung ber Bevölkerung Württembergs im Jahr 1902,
(Roch) 4. Die Ehefhlichenden nah einzelnen Altersjaßren und Altersgruppen.
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Die Bewegung ber Beröfferung Bürttembergs im Jahr 1000.
Die Shefäliehungen nad dem Aeligiousbeſtenntnis der Eheſchließenden.
a) Nach Oberämtern.
mit aleihem Neliglensbefenntnie
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und zwar ſchlofſen gemiſchte Ehen
IL. 55
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Leonberg | 244 8 - — 1 0 3 4 | 4 — 7 | — 269
Ludwigsburg I 92 e|-ı—- 88! 5 bi BI BI — — | 181 — | 376
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Maulbronn . re ı- 1 18
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Stuttgart, Amt 408 ı/!-!i-| wl al 2| | | — al | 48
Baibingen 140 1 — — 141 1 1 4 4 — — 6 — 146
Waiblingen . 206 2 1ji-| m 2 2 7 4 — — 9—218
Weinoberg 179 4 a 2uss2 1 5 5) 1 | — si — | ı8
Nedarkreid . 820 861 aueh) 314880
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Herrenberg . 194 7 — — 201 8Ii 8 2 2 | _ bi - 208
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Reutlingen . . ae; 7 — | 1 | 88 5 38 5 8 — - | 8 * 867
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) Ru den Evangeliſchen find bier auch Edangeliſch Unierte und Beformierte gerechnet. — ?)
ver Religlon.
Beriebungswelie ohne Angabe
1I. 56 Die Bewegung der Bevölferung Württemberge im Jahr 1902,
(Mod) 5. Die Eheſchließungen nad dem
(Moch) a) Nah Oberämtern.
Ehen wurden gefäloffen von Paaren
mit. aleihem Relinionsbefenntnis | mit verfhiebenem Religionsbefenntnie J J mit —
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Göppingen . 372 wi — 2 alla — — “ — 477
Kirchheim 219 1| — — 220 2 2 I 3l — — bl — 295
Laupheim 20 1! — 7 18 8 8 Eye ze 6’ — 174
Leutlirch 1) 146) — — 1374 4 43 8| — : | — ven
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Rieblingen 8: 160 — 1 164 2 | 3 8 3 — — b — 169
Saulgau . 2 wi - | — 8, 515/393 | er ee | — 199
Tettnang . 11 166 — 1 178 | 10 10 5 5 = _ 5) — 193
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99 Brgl. bie Anmerfungen auf Seite 55,
Tie Bewegung ber Benölferung Württembergs im Jahr 1902,
Beligionsbehenninis der Eheſchließenden.
bi Nach Gemeinden von 6000 nnd mehr Einwohnern.
I. 57
| Ehen wurden geſchloſſen von Paaren
‘9, Bral. die Anmerkungen auf Seite 55.
Würtiemb. Jahrdüher 1904, Heft 2.
mit aleihem Meligionsbetenntnis | _ mit verfhiedenem Religionsbefenntnis | mit
und zwar von | | und zwar ſchleſſen geimniſchte Ehen en
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3. Heilbronn . 23 18 | 3 3 277 15 | 97 27 — — 42
4. Eßlingen 193 10 — 2 205 9 9 17 17 — — 26
5. Gannftatt 208 9 — 6 228 14 183 2 25 — 2 | 41
6. Reutlingen . 121 E — 1, 138 8 8 12 12 — — 15
7. Lubwigebutz 9 41 -!- | mı s| a| | ı|- | - 8
8. Göppingen. 115 14 — 11680 10 10 12 12 — — 22
9. Gmünd . | 33 82 — — ı 15) 5 | 15 8 8 — — 23
10. Tübingen . .\ 74 3 — l 78 5 | 6 6 — — 11
11. Tuitlingen... 76 | 11 — -- 86 15 15 10 10 — 25
12. Ravenaburg . 6 ei —- | — 71 es 8 3 3 - | — 11
13. Heibenbeim 74 11 _ — 85 7 7 7 7 — — | 14
14. Schwenningen 74 1 — — u, 16 16 9 9 — — 2
15. Hal. Fe re — s| s| a| sı sl-|-'»
16, Aalen 4 26 = - 1 71 8:8 9 9 — — 17
17. Feuerbach 76 2 — — 78 1 1 9 9 | _ — 10
18. Ebingen 69 a — le ME 83 el ee
19. Schramberg 4 u green Bee 56, A 4 2 | - | - B
20. Blberad 30 | — -- 69 8 8 7 7 | — — 15
21. Kirhheim . 78 1| - — “il 2| 2 2 2 — — 4
22. Rottweil . . 2: 8|ı — 1 36 8: 8 J 3 — — 6
23. Zuffenbaufen . 68 1 — — | 59 1 1 4 4 — — 5 |
24. Badnang 4 2 — — Bi 1) 1 1 1 — — 2
25. Freubenſtabt 60 1 — — ul — J 6 6 — — 6
26. Geitlingen . 38 01 — 2 4 4 9 g — — 18
27. Rottenburg. I 8) | 3 re ee ee] = 6
28. Pfulinden. . 86 — — — 36 | 2 2 1 1 — — 8
29. Weingarten 8 3 — — 31 2| 2 — — — — 2
30. Bödingen . Ti er Bere we Ve ee en er
31. Balersorem . ME — — — “| 2| 3 :s| 2|-ı — 4
32. Nürtingen. .! 50 1| — — b11 1 — Er | 1
33. Schornborj. 4 _ — — 34 — — 1 1 -|- 1
34. Mepingen . 54 — _ 54 22 * - — 2
35. Böblingen . re Me a 1
36. Grailsßelm . re u ren Eee a
37. Waiblingen ei 46 | 1 | 1 5 5 — =
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II. 58 Die Bewequng ber Berölfermg MWürttemberg6 im Jahr 1902.
6. Die Geflorbenen nah Alter, Geſchlecht und Familienfiand
a) Die im Alter vom unter 5 Lebensſahren Gefterbenen
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Hievon find geberen ehe . .. .l 1887 1389 3246 1 588 1248 2836
tm Jahr 1908 PF —— — 205 232 597 164 143 8307
1901 ehelichee 612 568 1180 401 378 774
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Die Bewequng ber Beuölferung Württemberge
für die 4 Areife und für Württemberg.
nach Geſchlecht. Alters und Geburtsjahren.
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Jahr 1902,
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Bezeidnung und Alter
(nach Denaten)
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15—19 | 1887-1889 | — — — — — — 1 1 — l 1
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1862 — 1857 ||
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65-59 1847—1842 , 5831 |! 287
64 | 1842-1897 | 589 |, 222
65 —69 1837—1832 ||
70-79 1832—1822 | 475 145
30-89 | 1822 —1812 119 2%
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65—69 1837 —182 | 849 26
70—79 1832 — 1822 991 616
80—89 1822 —1812 | 59 288
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Die Bewegung der Berölferung Wiürttembergs im Jahr 10%. tt. 65
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) Die Meinen neben einzelnen Ziffern fiebenben Zahlen geben die im den jeweiligen Summen enthaltenen Seitorbenen mit
unbefanntem Familienſtand am.
Bürkenb. Jahrbüger 1004, Heft 3. 4
11. 66 Die Bewegung der Berdiferung Württembergs im Jahr 102,
1. Die Geſtorbenen
a) Die Geitorbenen nah Geſchlecht, Todes:
e) Nach
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Böblingen m. 128% 470 16 1 4 1 ii! 1 — — 38 3 27 ı
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Bradenhein . m. 11318 374 21 2 3 1 -- — — — 20 — 17
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Eßlingen m. 23338 954 24 8 5 — 4 — 55 14 3
w.. 24482 Sr 22 10 1 1 9 — - 57 8 32
Heilbronn , m. 32971 1293 41 5 12 3 14 —1 64 12 52
w. 32624 1238 35 10 10 2 17 — — 65 & 49
Leonberg . . m. 15234 so a] — 10 — 1i — = 29 8 2
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Lubwigebing. . m. 29157 878 4 4 2 3 — — — 45 18 26
w. 25405 857 30 10 | Fr} 1 4 3 - — 43 9 18
Marbach m. wer | af ar 5 ii, lo — 38 1 22
w, 13 352 419 16 7 — 1 1 — — 19 1 33 |
Maulbronn . .ım., 11782 459 15 2 3 1 _ — — — 38 3 14
w. 121.0 25 12 4 5 1 — — — — 32 4 18
Redarfulnı ‚m. 15164 5661 14 1! 6 4 2 — — 28 7 16
w. 15 344 519 15 — 6 — 2 - - - 34 3 33
Stuttgart, St.) m. 87351 | 2840 | 110 | 13 23 37 4 _ — 217 58 Ku)
w.ı 9112 2662 96 1 3 2 45 bi — — 154 44 112 |)
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Weinsberg m. | 11465 415 23 2 1 2 1 1 — _ 21 1 18
w. 11898 400 11 — 4 3 1 — — 16
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w 12 856 419 16 12 19 1 4 — — — 17 1 17
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Nagelb . . ..m.| 11786 465 16 5 1 1 2 - _ 28 4 26
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m! 19599 473 15
) Einihliehlih Galshurg, welches am 1. April 1901 eingemeindet worden iſt. — ) Obne Galsburg.
Die Bewegung det Bevblkerung Württembergs im Jahr 1002, it. 67
nad Bodesurfagen.
urſachen uud ärztlicher Behandlung.
Oßerämtern.
Es farben an ——
Summe
9. 10. : 11a. 11b. 12. 18, 14, ı 15 16. ı 17. 18. der !
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36 43 — 3 11 14 36 1 j 78 — 254 178 ||
38 46 — — 7 25 4 7 5 67 — 300 174 | Böblingen,
31 37 1 1 1& 25 32 3; 2 79 — 302 179 \
17 8 — — 7 13 17 6 3 4 — 18 124 | Bradenheim,
19 23| 1 1 15 9 35 — 74 — 223 142 |
52 148 — 2 18 35 14 20 18 135 —1 655 423 | Gannitatt.
46 1117| 1 & 38 23 * 2 161 — 673 473
49 | - — TC) “>; Bi 9: w| — 510 368 || @itingen.
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59 169 1 2 4 41 2 | 3 178 — 669 61777]
51 61 — — 12 4 26 81 5, 81 1 849 222 || Leonbera.
49 E72 1 4 17 15 9% 1 1 3% — 338 233 \
66 19 | — — 20 297 63 | 9 18° — 609 428 Ludwigeburg.
59 92 E 2 236 30 43 | 2 149 _ |
34 34 — — 15 26 24 5 4 59 — 268 183 | Marbadı.
15 BE — 4 14 12 33 ii — Bi — 2355 | 173
32 Hi — — 8 30 26 5; 4 48 1 279 , 163 | Maulbronn,
283 42: 1 2 10 2 #7 1ı 1 48 = 240 148 |
39 42 — — 15 29 17 12 | 7 74 — 209 205 | NRedarjulm.
26 37 2 22 11 23 1 | 4 Di — 288 | 211 \
131 358 — _ 82 120 40 u, 3 470 — 1781 | 1419 || Stuttgart, St,
155 Ass 6 10 16 * 75 15 | 9 HE — 1300 | 1858 |
42 1338 — -- 14 44 3 11 10 88 — 524 839 || Stuttgart, Amt,
#3 107 4 4 17 3 29 di — 98 — 468 338 \i
21 25 — 14 14 20 11 2 88 — 185 129 Balhingen.
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28 45 — — 5 29 29 11 2 53 — 269 148 || Nagelb.
* 35 1 j 9 23 39 1 1 55 _ 250 168 |
Die Bewegung ber Benölferung Württemberge im Jahr 1409,
IL, 68
(No) 7. Die Geflordenen
Rod) a) Die Geftorbenen nach Geſchlecht,
(No6) «) Nah
es Narben an
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Oberndorf m. 15068 | 663 | 12 9 2 1 1 i 46 1 24
m. 1640 536 6 5 — — — 33 3 26
Reutlingen . . m. 23472 Bb8 24 8 .. _ 4 8 _ 46 11 33
w. 26 149 Su 18 5 — — 4 — — 44 4 23
Rottenburg . m. 18332 510 11 7 4 — 5 — — 26 4 35
w. 14748 46 7 7 10 1 Ö — — 20 1 42
Rottweil . m. 18174 770 21 6 | 3 4 1 — — 28 5 15
w.' 19219 766 17 519 3 -- - — — 34 5 23
Spaichingen m! 78165 343 14 5 — — — — 17 1 18
w, 9032 317 9 Ö — 2 1 2 13 — 15
Sul . m. 8418 | 448 16 3 — 2 12 = — — 18 1 14
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Tuttlingen . m. 15675 | 6071 26 8! 4 2 = — — 28 8 283
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w. 2273| 76001 2 2 | 4 1 = - | - 57 1 49
Künzelsau m.) 13797 | 42] 11 23 — 1 — — — — 2 3 27
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Die Bewegung ber Benölfermmg Württemberge im Jahr 19082, 1. 60
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25 26 3 = 0: 3 33 2 — 92 ı\ 31 157
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22 44 — 2 5 30 7 5 — DI, — v1 195
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55 124 3 5 25 67} 5 2 1 26 — 477 294
32 84 — 22 32 24 2 4 66 — 947 221 | Rottenburg.
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34 2 2 #4. 19 46 1 1 103 - 431 253,
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42 58 8 7 34 37 52 1 1 124 - 433 308
24 110 — — 11 27 32 9 l 67 - 349 184 Tuttlingen,
18 89 1 2 11 24 45 3 . 69 322 171 |
19 99 — — 15 32 9 4 66 — 343 161 Urach.
22 17 1 16 21 35 3 1 74 -- 310 156 |
439 1246 - — 187° 546 509 138 | 57 1243 2 | 5670 814 | Schwarzwaldtt.
465 993 28 44 248 4id 33 * 1474 1 | 5467 83214
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29 3 - 3 11 19 26 ? 1 70 240 115 |
30 17 — — 11 38 44 82 2 - 374 19 | Ellwangen.
26 69 3 17 26 36 4 1 92 — 340 199 |
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36 119 2 4 14 21 20 2 1 112 - 466 259
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1. 70 Die Bewegung ber Benölferung Württembergs im Jahr 1908,
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Die Bewegung ver Berolkerumg Würtiembergs im Jahr 1902. 1, 71
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17 77 — — 12 29 41 5 2 73 — 238 137 | Münfingen.
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I. 72 Tie Bewegung ber Bevölferung Württembergs im Jahr 190%.
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17 48 84 _ — 21 24 20 9 4 9 — m. Ulm.
10 22 69 I - 3 15 28 1 9 — m
20 32 n .- 15 25 8 6 12 102 m,, Hellbronn.
28 34 74 — 1 34 22 11 — 2 140 — w,
17 28 4 — 13 2 19 15 4 68 ‚m. @flingen.
16 23 4 1 -- 16 12 16 2 _ 52 — w.
22 66 — 9 15 18 6 64 — ;m Gannfatt.
16 22 6 - 3 2 12 7 2 5 66 — w
18 82 36 — — 11 16 11 2 4 66 — m Reutlingen.
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3 11 16 - 1 7 ö 10 — 1 49 — w.
5 11 30 8 19 11 5 4 71 — m. Höppingen,
13 9 18 1 14 13 »| * 3 52 — w.
18 13 u“ —| - 3 16 3 5 2 8 — 'm. Gmünd,
7 9 35 1 1 17 0 5 3 1 53 w,
7 2) 25 — — 19 29 8 15 3 58 m. Tübingen.
5 16 0 1 6 25 13 10 — 1 68 'w.
11 11 38 _ — 6 11 10 4 3 m. Tuttlingen,
12 * 38 1ı 1 7 13 11 1 — Ei - w,
) 15 18 — — 9 14 10 1 45 — m. Ravenéburg.
21 17 3 — 10 11 17 I — 66 - w,
4 1 34 -- - | 2 12 5 4 4 22 m, | Heibenbeim,
6 2 29 = 3 3 7 — — 22 — w.
3 16 63 - — 2 13 3 2 2 15 - mi. Schwenningen,
1 11 33 — * 6 — — Bi — w.
2352 393 “1 — 210 40 162 138 B 12 — m. Zuſammen.
246 öl 83 15 | Pr! 331 250 237 as 22 1201 | w
R u E | Znmme der 14 Ges
48 571 15 24 al 570 299 | 161 110 2487 - meinden 1902.
266566 m 7 HM 162 BOB BT 6586 240 888 9 vLandesreſt 1902.
Bürttemb, Jahrbähber 1904, geit 2. iu
II. 74 Die Bewegung der Bevölferung Württembergs im Jahr 1902.
(Roh) 7. Die Gehordenen
b) Die Geftorbenen nadı Todesurſachen mit Unterfcheidung des
«) Hab einigen wid-
Zabl der Geſtorbenen
—*
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Nedarkreis . ., 12] WW 3 311615, 1216 —— 9 g— 81 1 ı[ 4 8 1—J5 Pr 1—ij 1)
Schwarzwalbft. | 14 12 6 sj13110 n—fll 9— 112] 7) ı 981 2111831 su) 12 8 6
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Württemberg .| 44 58. 29 2 28699 ı 19836 3 5 5 4 ılısıa 1 afısıo 2 ı
Die 14 größeren | | |
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Lanbesreft 38 46) 425 2 ıB936 ı rPi2t) 3 sPı2ı 4 ı fialiö) ı eis io 2 ı
Nedarkreis . 1 87" 29 2 51191 4 110 8 2) 1 5-i—
Schwarmaldft. . 46 28) 2411118 g1of 1 3 — 1]2 Alı ı
Jagſtkrels 87 36) 25 5110| 31 2 u ı]lı do—
Donaufreis . 15 731 44 3: ua 3 7183 8—i—] 2 2) 1 —I-
Württemberg . 48245 |137 1045268 14 2111516 3 3f 511 2 ı
Die 14 größeren |
Gemeinden .|| 32 52| 12 1016 1 [5 7 1-| 2 23--]- - — E-
Sandesreft' . „2171198 125 948558 13 21 1015 2 334 m 2 ı
Nedartreis . 8 4 21 —| 2 4-| 1 1.- 1] 5i—| ı,-
Schwarzwalbte., 5. 9: 5) 64-|8— 2 91111 l-—
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Württemberg | 12 15 11 7]48 1 48 8- ıle na a[ser:
Die 14 größeren | |
Gemeinden .\— 21 — --| 1—- — = -121—- - —
Sandesret . . 213 ı 14714 6 23|66 1 2
Nedarkreis . 48, 46 8 431 52 S— ı 64 1-[13- 1
Schwarzwalbfe. | ” Ai 7 2! 315 8-2 17 3-—-I- 1- —
Jagfitriis . . 14 12) 9 10113 61a i—-I a2 ı- 2 -
Donanfreis , * 7 6, 5 9 —* N = — -|--i-
Württemberg .. 89 88| 29 2:62 7010 9 Bo) ı 3f16 9 3 ı]1,6— ı
Die 14 größeren
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66\, 24) 23146142 10 811 91 als 5 3 ı 1
|
Gemeinden .\ 29 22 5
Landedreſt . 60
9 Die Namen der Gemeinden find oben S. 72 zu erſehen.
u. 75
Die Bewegung ber Benölferung Würtiembergs im Jabr 1902,
nah Fodesurſachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behandlung und einzelner Altersidichten.
figeren Todes urſachen.
im Alter von...
Jahren
9-10 10—11 [| 11-12 12--13 13—14 | 14-15 15—60 60 u. mehr J überhaupt
davon davon davon davon avon ‚davon davon tavon davon Krelſe,
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—[ 9, 77 1412| Schwarzwaldft,
—faal 361 5! Bl Yagfitreis.
— | 82! 57 || 10) 12) Donaufreis.
- 258 37. 38 Württemberg.
I 1 Die 14 größeren
-I ss; 35 —| 3 Gemeinden. b)
— #10 218 37| 35 Lanbesreft.
— [115 120, 35; 22, Nedarfreis.
2] 58 75 33, 40) Schwarzwalbtr,
62) BR | 41, 29 Jagſtkrele.
91.107 49] 43 Domaufreie.
2 855 158 134) Württemberg.
Die 14 größeren
54 70° 14 10. &emeinben.
272285 144124 Lanbesreft,
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—][17 16 3 3/Nedarkreis,
— _ .-L_ 14 22 6 9 Schwargwalbfr.
— 111 18 3 5 Jagſitrelo.
— 4 7T 2 1 Donaufreis,
- 146 58 16 18 Württemberg.
Die 14 größeren
—— —— s 6 — Gkemeinben.
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1 -- -— -- -!- - 1-1 ln — _ -1 31, 31), 13. 16) Jagfifreie.
el dt ıı_ — — - I- - — —|- — I... in 5 4| Donaufreis.
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Die 14 größeren
u En — ——— — — le — — — — 51: 5 53 Gemeinden,
an ed, a 11 ılı - — — 1143136 | 39. 39: Lanbesreſt.
II. 76 Die Bewegung der Benölferung Württemberge im Xabr 190%.
(Rod) 7. Die Geflordenen
(No) b) Die Geftorbenen nach Todesurfadhen mit Unterfcheidung des
Zahl der Geftorbenen
Kreife, A 1—15
davon
b, & davon
——— überhaupt ohne Ärztliche | überhaupt .
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1. Tuberkuloſe ber Lungen
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4 5 74] 8 |
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Tonaufreis . . 7 8 3 sig 4 —34 104 87, 107) 4 3
Württemberg - ee 8 13 | 185 is 17] 898 45 20. B | A 24 26
Die 14 größeren “
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Landesrft ....' EB 1 ıof 1065 168 15) ı7 | 305 | 878 || 19) 31 | 807 876 2123
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Schwarzwaldfreis . 6 1 ıl — 16 3 — — 9 9 | — — 7: O8) 2 1a
Jagitlreie . . . . 5 4 = 1 11 | — 1 7 TI —— 4 dio —
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Die 14 wehheren ( % | |
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Krankheiten so ı6 1 9 2 »sulw 5 3 31 © oe 223
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Tobesurfahe nicht 1 1 I
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9 Todesfälle
Württembern . . . 8812 TOM 3506 4383 878 130 82 | 887 1075 121 75 |
Die 14 größeren Ge
meinden . . . . 1665 1444 713 59
Sanbesteli . . . . T124 5697 4793 ,3836
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1487 11575 | ‚324 340
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W673 100 66 | BL: 84 108 65
Tie Bewegung ber Benölferung Württembergs im Jahr IR. tl. 77
nad Todesurſachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behaudlung und einzelner Alteroſchichten.
im Alter von... Jahren — u
PRUEEFEN. — . SERIE) REBEL un... 2 . _Mummeor | übers Areiſe,
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überhaupt —* überhaupt ir Be: überhaupt! ey ärzte überhaupt — AUB: —
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131 3»| 3 2 71 27 2 1 52 28 2 3
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797 | 708 56 43 | Nedarfreis,
z33 5 5 75 61. Schwarzwaldkr.
Tagflfreis,
54 516 So 49 Donaufreit.
2272 2086. 212 183° Württemberg.
Die 14 größeren
518° 413 11 11 Gemeinsen.
1757 1023 201 172 » Wanbdesreft,
anberer Organe.
15 ° 71—- — 11 3 1 I 10 7 1 - 151 109 6 4: Nedarkreis.
10 1 - - 5 — —— 6 8 — — 59 42 2 ı. Schwarzwalbfr.
7 2 ı 4 2 — — 4 4| — ı 42 43 1 3) Yagilfrels,
s 7— — -| 5 8- --I1 6 7% 2 -—- nn 8, 3 ' Donaufreis,
vo Bi I 5 8 ı1ı 1) 8 2 3 ! 2a 212 12 8 | MWlirttemberg.
I | Die 14 größeren
16 8 7 0 - — —4 & 3 - — | 81 1 Gemeinden.
4 Bi ı — 18 8 ı 1) © 18 | 3 I 194 101 si 7 Kanbesrefl,
genannte Todesurſachen: n
14 größeren Gemeinben (in Rurfivfchrift).
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— - I - —1 — — — — — — — — — — — Selt. gen.snef.
— — — — — — 1 — — - - — 4 — — Anſted. Kraukh.
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1611 Kae 198) 1161206 1901 314 22716668 7517 2053 2378 128107 21976 8679 7642 Württemberg.
, | { | | Die 14 größeren
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1167 1191 161 104|1598 11521 268209 ]5 881 6361 1946 |2255 [18518 17 342 7700 6875 Banbesreit,
Die direkten Stantsflenern in der Graffhaft Wirtemberg.
Bon #rofeffor Dr. Ernft.
1I. Die außerordentlihen Steuern.
Der Fortihritt des wirtembergiichen Steuerwejens
bis zur Gegenwart knüpft nicht an die regelmäßigen, ſondern
an die auferordentlihen Steuern der Brafengeit unmittelbar
an. Während jene in dem Zuſtand der Grftarrung ver-
bleiben, in dem fie uns von Anfang an entgegentreten, fällt
die einzige hoffnungdvolle Ausnahme, der Landſchaden, der
Bewequng ded Jahres 1514 zum Opfer. Die außerorbent:
lihen Steuern dagegen, meift durch befondere Umſtände
veranlaßt und jedenfalld an beitimmte Zeitperioden nicht
gebunden, find eben baburd der Macht ber Gewohnheit
entzogen und bieten viel cher die Möglichkeit zu politifcher
Entwidlung. Das Leben, das man dort faft ganz vermiflen
mußte, macht ſich hier um fo kräftiger geltend; hier erit
wird beutlih, daß es ſich nicht um ein ſtagnierendes oder
niedergehendes, jondern um ein aufwärts ftrebendes Staats:
weſen handelt, deſſen Bedürfniſſe täglich wachſen und das
für ihre Dedung neue Wege ſuchen muf.
1. Überficht.
Schon in den älteiten Quellenftellen, die wir oben vers
wendet haben, finden fich ordentlihe und auferorbentlihe
Steuern nebeneinander. Im Jahr 1259 werden die Mein:
berge des Kloſters Pfullingen in Stuttgart ab omni an-
garia sive inpetitione exactionis preearie seu quocunque
nomine eenseantur, consnete vel inconsuete, be
freit.!) Mit dieſer Unteriheidung von gewohnten und uns
gewohnten Steuern ftimmt es wohl überein, wenn 1273
Graf Ulrich in einer dem Hlofter Salem gewährten freiheit
von Steuern rebet, die von feinen Amtleuten debite et in-
debite gefordert zu werden pflegen,?) eine Wendung, die aller:
dings zufammen mit anderen Ausprüden den Verbadt er-
wedt, daß der Mortlaut dieſer Urkunde mehr durch die
Wunſche des Empfängers als durch die Meinung des Aus:
', Wirt. Urt, 5 S. 286; dazu die von Eigenbrodt, über
die Natur Der Bebeabgaben &. 184 angeführte Stelle von 1274:
a precariis ineonsnetis quae vulgo notbeede dieuntur,
. Precarins consnetas, quae jarbeede vocantar.
) Wirt Urt®, 7 3. 295: facientes dieto monasterio
gratiam specialem, ut exnune et in perpetuum omnes posses-
siones supradiete exempte sint, libere ac immunes ab omni
precaris nee non allis ompibns exactionibns, quibusenngne
nominibus censeantur, quas nostri offieiales debite et in-
ebite possessionibus diversis mode diveran in nostro
distriotn impanere eonsneverunt. — Dieſelbe Urt. Cod,
dipl, Salemitanıs 2 5. 77 jf., wo jedoch auch bemerkt ift, daß
die Urkunde von einer dem Klofter ſonſt fremben Sand ae
ſchrieben iſt
ſtellers beeinflußt ſei). In der Folgezeit, mit der deut:
licheren Sprache unſerer Quellen, wird dieſe Trennung
immer größer, die Linien divergieren immer mehr, ſo daß
zwiſchen ordentlichen und außerordentlichen Steuern oft kaum
mehr eine Beziehung zu beſtehen ſcheint. Indes weiſen doch
die alltäglichen Attribute wie „gewöhnliche Steuer“, „rechte
Steuer“, „jährlihe Steuer“ immer auf die daneben her:
gehenden ungewöhnlichen, unrechten und unregelmäßigen
Steuern bin.
Der üblihe Name für die legteren iſt Schatzung,“
befonders häufig im 15. und auch ſchon in ber jmeiten
’, Auf eine Mehrheit von verfciedenen Stenern weiſen auch
andere Stellen bin; Wirt. Urt. B. 6 3. 122 (1268): Graf Ulrich
befreit Weinberge des Nlofters Sirnau tam a precarla quam ab
aliis exaetionibus quibnsenmgne; Zeitſchr. j. d. Geſch. des Ober:
rbeins 4 (1863) S. 100 (1286): Graf Eberbarb verzichtet auf
oeasionem quamvis endem [die Bebenhäuſer Guter] stiaria aut
preangariis de quacumque eonsawetudine honerandi,
*, Bral. 4. ©. Beil, 1, 8, 6, 7, 8 jomie die unten folgenden
Noten. Auch „gemeine Schagung”, „nemeine geſchworene Schat:
zung“ findet fid, z. B. in einer Urkunde von 1496 (Abfchr. im
Dentendorfer Yagerbub von 1589 St.: Dentendorf ſoll von
6 Morgen Weinberg in Plochingen jährlich für Steuer und andere
Auflagen 6 Schilling Heller geben; doch ob fürohin ein ge-
maine geschworne schatzung in dem fürstentunb
Würtemberg fürgenomen, also das ain ieglich guet insonder-
heit beschätzt wurde, daran soll dieser vertrag unvergrif:
lich sein, — Auch Renider, Stat. 3, 036, — Neihsitänd. Archival⸗
ur. S. 61: eine gemeine landschatzung.
Die direkten Staatöfteuern in der Grafichaft Wirtemberg.
Hälfte des 14. Jahrhunderts; daneben findet ſich in der
zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts der Ausdruck „Schaf:
ſteuer“.) Andere, mehr vereinzelte Bezeichnungen find
„Hilfe“,*) die hierin einer ähnlihen Verwendung bes frans
zöfifchen aide entfpricht,®) oder deutlicher „Steuer und
Hilfe”, „Hilfe und Steuer“ ;*) eine außerordentliche Steuer,
die von 1481-1490 bezahlt wird, führt den Namen „Ber:
willigungsgeld”,) eine Steuer, welche die Landſchaft zu der
von dem Grafen zu leiftenben Hilfe zum Kampf des Kaifers
gegen ben König von Ungarn beiträgt, wird ıhrer Beſtim—
mung gemäß als „Reishilfe” bezeichnet.)
Ob die Steuer, welche Graf Urih im Jahr 1827 mit
Erlaubnis der Eßlinger von ihren und ihrer Klöſter Gütern
auf den Fildern einnimmt, eine ordentliche oder auferordent:
lie war, ift wenigſtens nah dem Auszug der Urkunde
nicht ganz deutlich.) 1343 gemährt verlelbe Graf dem
Kloſter Bebenhaufen für feinen Befig in Tübingen neben
der Freiheit von Steuern auch Freiheit von Schatungen.?)
Eine ſehr oft genannte Erfheinung werden die Schatzungen
in ber bemegten zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts; in
einem Bertrag zwiſchen Graf Ulrich und Graf Eberhard von
1365 wird auch das Schatzungsrecht in den dem erfteren zus
gewieſenen Gebieten geregelt.) In den Auseinanderiegungen
8,7909, 14.
) S. 80 R. 3; Beil. 8, 9a, 11.
) E. Mayer, Deutihe und franidſ. Verfaſſungsgeſchichte J
S. 74.
*) Beil, 5.
2) Beil, 10.
8.811.
?, Diehl, Urkundenbuch der Stadt Ehlingen I nr. 554, Graf
Ulrich von W. beurkundet, daf die Steuer, welche er jept auf den
Fildern mit Erlaubnis der Eßlinger von ibren und ihrer Kloſter
Gütern nimmt, für die Juhmft für die freien Güter nicht als Recht
ober Gewohnheit angeſehen werben fol.
) Beſold, Documenta S. 248 f.: ane alle stür, ane wacht,
ane ufzog, ane gabe, ane schatzunge und an allen dienst.
*, Urach, 1365 (an dem nehsten donrstag nach dem
heylgen phingstag) Juni 5: Graf Ulrich von Wirtemberg hat
fih mit Graf Eberhard von Wirtemberg und deifen Sohn Ulrich
nach rat unser friunde und mit raut unsers rates vertragen:
1) er erhält Reufien mit Zainingen und Beuren, Schorndorf, Stadt
und Bogtei — bier Bein und Korn nur zur Hälfte — Baiblingen,
Bittenfeld, und überläht den beiden andern alles übrige. 2) Ouch
ist berett und gedingt, wer sache, daz der egenant unser
bruder oder grave Ulrich sin sun von der hersehaft
not odervonschulde wegenschalzstiurennemen
welten oder wüzzten inandernirenherscheften
und landen, daz süln wir in den vorgesöhriben guten,
stetten, dörfern und wilern und höfen, luten und guten, die
hievor in disem brief geschriben stant, mit irr wizzent tän
alz si gemeinlich in dem land onch tund, und waz also da-
von gevellt in den vorgeschriben atetten Nyffen, Weyb-
lingen, Schorndorf und zu den dörfern, wilern und höfen, |
die dazu gehörent, ze einem man] der nehsten schatzunge,
daz sol in halbes werden und nos daz ander halbteyl, Welten
Il. 78
mit Ehlingen bilden die Schakungen einen ber gewöhnlichen
Streitpunfte. So wird in einem Vertrag von 1378 be
fiimmt, daß Bürgſchaften für Schatungen, ſoweit fie bis
zum heutigen Tage nicht bezahlt find, beiberfeits abgetan
fein jollen.‘Y Daß es ſich dabei um wirtembergifche
Schatzungen handelt, zeigt die Aufzählung der Streitpunfte
in einer Urkunde von 1379, aus der jich zugleich ergibt,
daß jedenfalls zwiſchen 1362 und 1379 von Wirtemberg
Schatzungen erhoben worden find.) Nach einer Urkunde
von 1389 find während des vorangegangenen Krieges Ep:
linger Güter in Wirtemberg von Steuer oder von Schat:
zungen wegen verlauft worben.'?); Auch ein Schiedſpruch
von 1399 dreht fih vor allem um Schafungsgeld, das von
Wirtembera auf Eßlinger Güter in PBaltmannsweiler,
Deizifau, Hegenlohe, Korb, Arummharbt, Schlichtenmeiler '?)
und Plochingen gelegt iſt.““) 1398 wird bem Jalob Lutz von
Reutlingen für ein Haus, das er in einer wirtembergifchen
wir oueh darnaclh, ez wer liber lang oder über kurz, vou
unserem mutwillen in den egenanten stetten und
guten aber ein schatzstiur nemen, daz mugen wir tun
oder niht und daz sol in denne aber halbes werden und uns
daz ander halbteyl, und doch also mit der beseheidenheit,
Jdaz uns doch zu allen schatzungen gevallen sölnt alle nutze,
win und koro, stiure, zins und all ander nütze, und süln
wir denne denselben unsern teyl der schatzstiuren der vor-
dern und der nachgenden schatzunge anlegen an unser
vestin und gut, die versetzt sind, und süln die damit lösen
alz verr ez gereichen mag — Hausarchiv. Or., Pg. Siegel ab-
gefallen.
’, Viral. Satiler, Grafen, Beil. 165: were auch ob icht
burgschaft were von schatzungen oder verdingnusse wegen,
das uf disen Imtigen tage nicht bezalet were, das sol zu
beiderseit abe sein nnd genzlichen ledig sein; dazır fünftia
Diehl, Urkundenbuch der Stadt Ehlingen II Wr. 1469.
"1, Diehl, Ehlinger Urkundenbuch II Ne 1480 8 11: und
alz och etliceh burger von Ezzlingen vor uns beklegt hant,
daz in die vorgenanten unser swäger und graufen von
Wirtenberg uf irin güt schatzunge, zinse und stiur sid
der vorgenannten riehtunge ze Loffen [1862] gesetzt und
geleit haben . . .; ferner ebd. $ 17, 27, 29, BO fl.
w Diehl, Ehlinger Urkundenbuch IL Mr. 16658: und wa onch
den ogenanten von Esslingen und den iren in unserm lande
iriu ligendiu güt von diz vergangen kriegs wegen und in
disem krieg wären verkonft worden, es wären hüser, zins,
wingarten, Acker, wisan oder waz ander ligender gät daz
wären, es wäre beschechen von atiur, von schatzung
oder von welcher ander sach wegen sich daz gefugt hett
. „ daz sol also beliben. — om gleichen Jabr Befreiung für
Berner von Roſenfeld von aller steur, schatzung und dienst;
Heihäftänd. Archivalurkunden S. 60.
m Zu diefem Ort vrgl. Stälin 2 5, 279.
Bral. fünftig Ehlinger Urtundenbuch II, zu 1399 Sept. 26.
fiher Boltmannsmeiler ift 4. B. gefagt: item alz daz spital ze
Esslingen schatzatiur geben sol nnd uf ir gäte ze Balt-
ramswiler gesetzt ist, entschaident die sechse: sy die schatz-
stiur vor mer denn ainost gegeben, daz sy denn die sehatz-
stiur fürbaz aber richten und geben sullen, Vrgl. auch Rep:
I. 80
Stabt fauft, gegen eine jährliche Zahlung von 10 fl. Frei
heit von „Steuer und Scasfteuer” gewährt‘) Im Yahr
1400 befreit Graf Eberhard ein Haus Des Aloſters Herren⸗
alb unter anderem von Schakung*) und um diefelbe Zeit
erhebt die Gemeinde Grunbach gegen die ihr im Lagerbuch
auferlegte „gewöhnliche Steuer“ von 128 @ Heller den Ein:
wand, daß fie nur 100 ® fchuldig ſei und daß fie bie
weiteren 23 7 nur einmal, als ein Herr von Wirtemberg
aefangen war, als Hilfe bezahlt habe.’) \
Mit der Zunahme der Uuellen im 15. Jahrhundert
finden wir auch die Schatzungen immer häufiger erwähnt.
1462 verſpricht dad Gröninger Spital, deflen jetziger Beſitz
von Steuern und Schatung befreit wird, daß es beides von
feinen fünftigen Ermwerbungen geben wolle und daß auch
feine bisher fteuer- und ſchatzbaren Güter dies wieder werben
follen, wenn fie in andere Hände überachen;*) 1405 freit
Graf Eberhard feinen Arzt für alle Steuer, Schahung,
Wacht und andere Dienfte,’) 1415 verſpricht Graf Eber:
hard der Milde, die niebergebrannte Stadt Dornftetten
25 Jahre lang nicht zu Ihäßen;") 1418 beurkundet Heinz
Spät von Fridenhaufen, der eine Uracherin heiratet, daß
beren Gut dem Grafen Eberhard und der Stadt Urach
ewig fteuerbar, ſchatzbar und dienftbar fein fol’) So wenig
aus folhen Stellen, die fih leicht mehren liehen, näheres
über die Schagung zu entnehmen ift, fo zeigen fie doch zur
Genüge, daß die Schagung eine wohlbefannte Erſcheinung
im ftaatlichen Leben ift, mit deren Wiederkehr gerechnet wird.
Einzelheiten über eine wirllihe Schatzung erfahren wir
aber nur einmal aus der Zeit vor der Landesteilung, und
zwar aus einem wichtigen Aftenftüd vom Frühjahr 1427,
das uns bie Abrehnung über den Ertrag einer großen, von
den „Statthaltern” eingenommenen Schagung ſowie über
icher, Finanzgeſehe 2, 2 5. XXXVIII NR. 172 und 175 (mo aber
die Urkunde in der wirtbg. Ausfertigung benügt ift).
Reichsſtand. Ardinalurfunden S. 47: daz er daz haben
und niessen sol atür- und schatzstürfry sin leptagen:; nad
ber nocbeinmal: stlrfry und schatzstürfry,
Reichs ſtand. Arcivalurfunden &. 487.
° &t, Lagerbuch Schorndorf 1400 zu Grundach: item ihiclem
gewonlicher stur als daz alt buch sat, 128 ® heller; der
haben sy by vier amptinten nit me geben wan hundert fh.
und sagend die armen lut uf ir aid, daz sy die 28 h.
nie me geben haben wan ain jar, do ward ain herr von
Wirtenberg gefangen; da gaben sy es Jez selben jarz von
hilff wegen: vrgl. Reyſcher, Finanzgeſetze 4, 2 S&. XXXV
N. 160. — Es ift nicht feſtzuſtellen, worauf fich dieſe Hilfe begiebt ;
die Gefangenichaft Uirihs von 1821 (Schneider, Württ. Geicidte
&, 3) lieat yı weit aurüd.
+ St, Spit. Gröningen Dr.; oral. 1 2. 66.
Seitler, Grafen 4, Beil. 67.
*, Sotiler, Grafen 2, Beil. 37; ähnlich ſchon 1410 Balingen
Bel. IR B.
. Heicheftänd, Archivalurkunden S. 51; vrgl. aud ebd,
. 57 h sie #türbare oder schatzbare giltere uber-
kemmet,
3
Die Direften Stauteſteuern in ber Mrafidaft Wirtemberg.
feine Verwendung zur Cinlöfuna verpfändeter Beſihungen
bietet.*)
Seit der Teilung des Yandes im jahr 1442 gehen die
beiden Yandeshäliten, die Stuttgarter und bie Uracher, ihre
befonderen Vene und feitbem fallen auch die Anläfle zu
auferordentlihen Steuern nicht mehr zufammen. In Wirtem:
berg:Uradı finden wir im Jahr 1448?) eine große Schat-
zung, aus deren Alten zum eritenmal ein Schatzungsbuch —
und zwar das von Markgröningen und einigen zugehörigen
Orten — und außerdem eine fpäter zufammengeftellte je:
doch unvollitändige Überficht über den Ertrag der Schatzung
nad Amtern und Gemeinden erhalten find.!") Nach einer
Baufe von 15 ‚jahren, die für das Urader Land viel
Bewegung gebracht hatten, ſah fi der junge Graf Eber:
hard im Bart genötigt, für feine Bedürfniſſe auferorbent:
liche Hilfsquellen zu erfchliehen ; er verfuchte es zunächſt mit
einem Wocenpfennig,'') d. h. einer in wöcentlihen Raten
zu zahlenden Steuer, fam aber wohl bald davon ab und
griff wieder zu dem alten Mittel einer Schagung. Der
Vortrag, mit welchem diefe in den einzelnen Gemeinden
eingeleitet werben follte, ift erhalten und bildet eine wert:
volle, im folgenden noch oft zu benübende Stüße unferer
”, Beil. 1. Dazu gehört die Stelle bei Reyſcher, Stat.
S. 104 aus den Freiheiten der Stabt Aſperg (1450): item wir
syen auch von unser gun. herschaft gefreyt für alle schatz-
ung; doch als die statthalter (folgen die Ramen) ein gemeiu
schatzung in unser egenanter gn, herschafft land tayltend,
da satztend sy schatzung uf soliche güter, so wir usser
unser mark Aspergk habend, das doch auch bey unserm
zedenken daurvor nit gewesen ist; außerdem bie allerbinge
nicht ſeht zuverlaſſigen Stellen ans einer Aundſchaft von 1480 bei
Heniher, Finanzgeſekze 2, 2 &, XXXV N 159 und S. XXXVII
R. 177.
* Schon 1444 hatte Graf Ludwig von den Geiſtlichen des
Yandes aukerorbenilice Beiftenern erhalten. Steinbofer II,
S. 867.
, Beil. 8,
) Vrgl. Bejold, Doeumenta rediviva S. 64: Wir Eber-
hard... bekennen. .., ala wir durch raut unser rete und umb
unser notdurft willen, zu verhieten unsern merklichen schaden,
haben fürgenomen, das die unsern in unserm lande uns vier
jare die nechsten den wochenpfenning geben sollen . . .
1463 Aug. 36, — Die Bermutung, daß aus dieſem Wochenpfennig
nichts wurde, gründet fih darauf, dab er zeitlich fait gang mit der
folgenden großen Schagung zufammengefallen wäre, Dafı aber der
Wocenpfennig in Wirtemberg eine nicht unbefannte Erſcheinung
mar, zeigt jeine Erwähnung in Beil. 9. flber den Wochenpfennig
oral. Enmel, Monumenta Habsburgiea Abt. I, 2 S. 866, 904:
8, ©. 882: 1478, 1479 wochenpbenning in Kärnten, Steier-
mart und wochengelt in Arain. — Die Sabe, nicht der Ramen
ausführlich bei Schönberg, Finanzverhältniſſe der Stadt Baſel
S. 202 jj. — Wie der Mocdenpfennig in Birtemberg gedach
war, ob als reine Kopfitener,. ob ale eine nad Alaffen abgeftufte
Verfonalfteuer oder eime als eine in mwödentliche Raten zerlegte
Duotitätäftener, ift nicht Feftguitellen.
Die direkten Staatsitenern in der Orafidhaft Wirtentheri,
Kenntniſſe:) aud einige Duittungen über die Ablieferung
der Schatungäbeträne an den Ürafen liegen aus dem
Urader Amte vor,?) NHaum waren die legten Reſte dieſer
jchweren Auflage — vielleicht noch nicht einmal im ganzen
Lande — bezahlt, ala ſchon aufs neue wieder mit ber
nleihen Forderung hervorgetreten wurde: 1470 ff. wurde
wieder wie 1463 ff. im aanzen Uracher Yande der zwan—
zigfte Pfennig erhoben. Über diefe Schahung find wir fo
gut wie faum über eine andere Steuer des Mittelalters
unterrichtet: wir haben zwei wichtige Stüde aus ben Vor
bereitungen,?) wir haben ferner faſt alle Schapungsbücher,
die jeden einzelnen Jahlungspflichtigen mit feinem Betrag auf:
führen,*) einen großen Teil der „Rechtfertigungen“, in wel:
chen ein Vertreter des Grafen mit den einzelnen Ämtern
über ihre Zahlungen abredinet, und zudem noch viele ein-
zelne Stüde, wie Bitten um Nadläffe, Verträge mit wider:
ipenitigen Nachbarn, zahlreihe Quittungen des Landſchrei⸗
bers oder anderer für abaelieferte Gelder’) und ähnliches.
Die Zuverläffigfeit, mit der fich hieraus der äußere Verlauf
der Anlage und der Erhebung feititellen laßt, erleichtert zus
aleih die Einreihung und die Verwertung der zerftreuten
Stüde, die wir über die fonftigen Schagungen befigen.
In engem Anſchluß an dieje große Schatung fteht noch eine
Hilfe von 6000 fl., Die wohl um 1480, jedenfalls zwiſchen
1478 und 1482, erhoben wurde,“) und endlich fällt noch in
die Seit vor dem Münfinger Vertrag eine Anlage, welche
dem Yande als Peitrag zu der vom Grafen dem Kaiſer zu
leitenden „Neishilfe” gegen den König von Ungarn ange:
fonnen wurde,’ )
) Beil. 5.
Zt. Yanbitenern B. 3.
Beil. 6 und 7.
)
— —
2 Einige Stucte ans dieſen in Reichsſtändijche Archivalurt.
2.52.
2 Zt. Yanbfteuern 9, 2 und 3.
®, Beil. 8.
%, fiber die „Reisbilfe” für Den Kaifer genen Den Nönig von
Ungarn vrgl. Stalin 3 &, 580 ff. Einige Quittungen Des Hailers
von 1484 Febr. 11--19 in St. Rep. Höm. Könige und Haijer
3. 2. Der Kailer guittiert, dab Eberhard der Altere und Eber—
hard ber Nüngere an der summ gülden, #0 sy uns der hilf
halben, ine durch unser und des h. reichs churfursten, fursten
und besamlung des nechstgehalten tags zu Nuremberg auf.
geleget ist, auf einen vertrag deshalben wit uns gemachet
schuldig sein, berait ansgericht und bezalt haben ... Hl. —
Die Zahlungen find in der Yanbichreibereirechnung von 1483/84 5.
verzeichnet, zuleßrt 1484 Oftober 4. 8000 fl.: damit dann
von beider miner gn. herren wegen usgericht sind «die
10400 gulden, darumb mit der k. ın. getedingt ist solich sum
fur die berurten hilf sinen gnaden zu geben. — Dazı Neyicer,
Statutarredite S. 522 ff, Revers bes Amtes Iradenheim genen
die Wierneinde Kirchheim a. N. von 1484 Yun. 28: nadıdem Über:
hard d. A. 1482 uf das ganz ampt Brackenheim mit allen zuge-
hörigen dörfern gelegt und geschlagen hat 414 guldin und
9 sehilling heller, seinen genaden an der raishilf von wegen
unsers allergenodigsten herru des römischen kaysers wider
Bürtermb, Jahrbüder 1904, Heit 2.
ii. 81
Nicht jo aut wie über Wirtemberg-Urach find wir
über die Stuttgarter Lanbeshälfte unterrichtet, Die von
der Yandesteilung bis 1480 dem Grafen Ulrich dem Biel:
geliebten und dann bis zum Minfinger Vertrag (1482
14. Dez.) feinem mißratenen Eohn Eberhard dem Jüngeren
gehörte. Wohl läßt fih vermuten, daß die ſchweren Kämpfe,
die Ulrich um die Mitte des Jahrhunderts mit den Reichs:
jtädten führte, auch feinem Yande große Opfer auferlegten,
es fehlt aber bis jet an jedem beftimmten Nachweis. Auch
die Niederlage des Grafen im Jahr 1462, ſowie feine Ge—
fangenichaft mußte das Land in Mitleidenſchaft ziehen und
wir haben auch einige Notizen, daß jebt tatlächlic eine Schat:
zung erhoben wurde; ) nur tft es nicht berechtigt, von dieſer
Sefangenihaft an eine Wendung oder aar die Anfänge
des mirtemberniihen Steuerweſens zu datieren, wie es
lange üblih war. Natürlich wirkten die aroßen Berlujte
und beionders das Löfegeld von 100000 fl. in den Finanzen
des Grafen Ulrich noch lange nah. Anfang 1470 wurde
wieder eine arofe Schatung im Yande erhoben, über die
wir aber wenig einzelnes angeben fünnen.”) In mittel:
barer Beziehung zu dem unglüdlihen Kampf mit dem
Pfälzer fteht noch eine Zahlung des Landes zur Löſung
den künig von Hungern ze geben, uud dieweil denen von
, Kürchen, dem dorf am Necker, aus bevelch des genanten
unsers genedigen herru sollieher obgemelter som gebürt hat
24 guldin seinen gnaden zu geben, die der vogt zu Braeken-
hbaim von inen eingenomen tind empfangen hat, jo wird dem
Dorf bezeugt, daß dieſe Zahlung in raisschadens weise erfolgt
jei, umd nicht zum Yandichaden, von dem das Dorf jeit alters frei
geweien. — 1482 Ott. 20 bittet Graf Eberham d. A. den Abt
von Bebenbhanien um einen Beitrag von 800 Okılden, je zur Hälfte
bie Wartini und auf Weihnachten. Bejold, Doenmenta rediviva,
3. 265. (Ron dieſer Heiebilfe zu untericheiden iſt noch Die Bes
ſoldung von 400 Mann, melde Eberhard d. #. für ſich allein
dem Haller auf 1 oder 2 Monate zur ftellen verjprochen und fir ie
der Kaifer nad einer Quiftung von 1484 Der. 10 Held zu nehmen
verwiliiat bat. St. Rom. Könige und Haifer Bo. 2; dazu Yanp-
fchreibereirehmung 1494/85.)
#, Beil. 4.
9, Stuttgart, 1470 (uf montag vor St. Valentins tag)
Febr. 12 beleunt Öraf Ulrich: als wir usa notdurft und zu
fürkommen merklichen unsern schaden fürgenommen banıl
ein gemein schatzung von awentzig gulden einen gulden von
den unsern in unserm lande zu nehmen, haben wir an Ren-
hardten von Nenhusen den ältern gesunnen und begert,
uns desgleichen zu vergonnden, die unsern, »0 af sinen lehen
nnd gütern nnd hinder im zu Nenhausen sitzen, zu schetzen,
immassen wie wir andern die unsern geschätzt hand; das
er uns für sich und Hansen von Nenhusen sin sin uss gutem
willen und nit uss gerechtigkeit zu tund zugesagt, gewilliget
und vergündt bat, Bırrgermeiter, Codex diplomatiens
equestris (1721) IS. 1110. — Dazu ein bei der Schahung in
ber Uracher Yandeshälfte prälentierter Zettel, worin Dans Gruckler,
Bogt zu Mirdheim, befennt, daß Konrad Schimmel jein Gut in
Nirchheim bei Der von Graf Ulrich auf Kirchheim aelenten Schat⸗
zung wericbägt hat; 1474 (an sant Harbalen tag) Ten. 4 —
11
Il. 82
von Beilftein, das in der Not des Jahres 1465 an die
Gemmingen um 8000 fl. verpfändet und im ‚Jahr 1474 zu
rüdgefauft wurde. An diefem Löſegeld zahlen Stabt und
Amt Stuttgart je 500 fl, die, wie es jcheint, um Galli 1475
fällig wurden: nur das Heft, in welchem die Stadt ihren
Anteil umleat, ift uns erhalten.) Auf denſelben Urjprung
geht endlich auch nod; das „Bermwilligungsgeld“ zurüd, Das
zur Tilgung des Neftes an der Pfölzer Schuld im Betrag
von 40000 fl. beitimmt und von 1481 an zehnmal je an
Georgu fällig war;?) auch nad der Bereinigung blieb es
auf die Städte des Stuttgarter Yandesteils beichränft ; wir
haben darüber einmal ein Berzeichnis der Anteile am 5.
Biel von 1485 mit Angabe über bie aeleifteten Zahlungen ;
außerdem berichten die drei Landſchreibereirechnungen, Die
aus der Grafenzeit erhalten find?) 1483—1486, jebesmal
über die eingejfandten Vermilligungsaelder und endlich haben
wir, von einigen vereinzelten Notizen abaefehen, ſechs Hefte
über die Umlage des Stuttgarter Anteils in den Jahren
1484 - 1489.
Aus dem letzten Abſchnitt der Grafenzeit, 1482 bis
1495, als Graf Eberhard im Bart das wieder vereininte
Sand allein regierte, fehlt merfwürdigerweile jede Nadı-
richt über außerordentliche Steuern. Im früheren Stutt:
garter Landesteil aina, wie gefagt, das Verwilligungsgeld in
Die direften Staoteftexern in ber Wrafiheft Wirtembera.
jährlichen Zielern bis 1490 fort; im übrigen aber ift
eine Ermattung des Yandes nah den vielen Schatzungen
der vorangegangenen Zeit wohl begreiflih und wir werben
ſehen, daß ſich aud der Graf jelbft, der jtetig wiederlehren:
den Rotbehelfe überdrüſſig, jest um eine durchgreifende und
nahhaltige Neform der Steuerleiftungen feines Yandes be-
mühte.?) Da jedoch dieſe Verſuche ſcheiterten, ſah er fid
negen den Schluß feiner Negierungszeit doch noch einmal
genötigt, eine gröhere Zumme auf fein Land umzulegen.)
Er erlebte jedoch den eriten Termin nicht mehr und fo unter:
blieb zunächſt die Zahlung; erft im Jahr 1498 entrichtete
die Landſchaft nachträglich einen Teil des bemilliaten el:
des, —
Bei mehreren der vorermähnten Steuern beruht unfer
Miffen nur auf einzelnen zerftreuten Etüden und Notizen,
die ein glüdlicher Zufall in dieſem oder jenem Ardiv ev
halten hat; es lann deshalb von Vollſtändigleit hier nicht
die Nede jein und namentlich über Die ältere Zeit find Ergän—
zungen wohl ebenjo möglich als erwünſcht. Aber ſchon nadı
den vorhandenen Quellen jteht das äußere Bild dieſer
Schatzungen feit als das einer durchaus regellofen unbe:
rechenbaren Erfcheinung, die zu der für Jahrhunderte ael-
tenden Beftimmtheit der „aemöhnlichen Steuer” den größten
Gegenſatz bildet.
2. Die Stenerarten.
Schon ber erfte Blick in unfere Quellen zeigt, daß zur
Beſchaffung auferordentliher Mittel zwei ganz verichiedene
Wege eingefchlagen wurden. Die großen ertragreichen
Schatzungen des 15. Jahrhunderts, um 1425, 1448, 1463,
1470 wurden von jedem einzelnen als Teile feines Ver:
mögens, als Quotitätöfteuern, erhoben. Dagegen finden
wir gegen Ende des 15. Jahrhunderts eine Anzahl von
Repartitionsftenern, bei welchen nur die Hauptſumme auf
die Ämter verteilt, das meitere aber Dielen und den Ge—
*) Unter den Stuttgarter Steuerbüchern im Hathaus, Büſchel 2,
ein Seit, mit der Bemerkung am Schluk: dis vorgemelt gelt ist
lousgelt an Bilstein, in der Anlage Den gemöhnlihen Steuer:
büdhern entiprediend, Stadt und das Amt (= die uf den Vildern,
obwohl Feuerbach, Cberehlingen zw. dabei find), legen je 600 Gul⸗
ben um. Über die Verwendung ift bemertt: item 220 gulden
sint uss der von Stutgarten seckel geantwurt in die
eanziy zu der raiss, item 280 gulden vom seckel von den
Fildern, baid am lössgeld; aber ist von den gulden dero uf
den Vildern in die eanzly geantwurt 220 gulden; und von
‚den guldin der von Stutg. 270 gulden. liter den Beitrag
der Stutigarter Bürgermeifter zu der Schuld der Stapt vrgl. Die
Bemertung S. 84 R. 10, woraus fid) wohl auch der Termin er:
aibt, — (UAber die Lerpfündung und Nüdtöfung, vrgl. DAB,
Marbach, S. 169, wo aber, nadı Steinhofer III S. 226, 8000
ftatt OO au leſen if. Die Meile, von ber oben bie Rede kit, if
der Feldzug des Jahres 1475 wur Entienung von Neuh: über Die
Beteiligung der ſchwabiſchen Ziänbe Daran oral, Stalin 3,
S. 17)
meinden überlafjen wurde.) Es hat einige Mahricheinlich:
feit für ſich, daß dieſe letztere Steuerart auch ſchon im
14, Jahrhundert vorkam. Denn einmal iſt fie in dieſer
Zeit auch in den Nachbarländern, foviel wir fehen, da und
dort im Gebrauch ;'") ferner haben wir fchon erwähnt, daß
einmal die auferlegte „Hilfe“ mit der gemöhnlichen Steuer
verwechſelt und ſelbſt im Lagerbuch diefer zugefchlagen wurde; ''
das ift doch nur denkbar, wenn auch dieſe Hilfe wie die ge:
7 Beil. 10,
M. Finanzarchiv Ludwigsburg.
Stutigart, Regiſtratur Der Steuereinnehmerei.
) S. Abſchnitt III.
Beil, 11.
) Beil, 11 R. 5.
Bel, 1,3, 4 R. 1. 5, 6. Bei der Schatzung von 1425
ergibt es fich aus nen Zahlen des Ertraägs, da bei einer Mepar-
tition runde Summen zu erwarten wären; ferner aus ber Be:
mertung über die Yemühung der Statthalter um Einfchrantung der
Aſperger Echahungsfreibeit (&, SON, 8), was bei einer Nepartition
nicht verftändlichb wäre, enblid aus Ausdrücken wie: „die find erft
fürglich geſchaätzt· — Beil, 1 genen Schluß — wos auf Einzel:
ſchahung hinweiht. (Bral. auch S. 88 oben.)
2.84% 7: Beil. 8, 10, 11.
, Balz in einem Steuerbud von 14530 13613 Zeitfhr. }.
d. Geſch. d. Oberrbeins 38 (18976 467 #.; Stift Speyer 121
‘Seitichr. f. d. eſch. d. Oberrhein: 6, 1855, S. 7); wohl auch im
Hohenbergiſchen 1884 Schmidt, Mon, Hahenbergier 3, Tını,
a S. 5
“
Die vireften Stentsftenern in der Grafſchaft Wirtemberg,
wohnlide „jahresiteuer dem Torf in einem beitimmt ber
mejjenen Betrag auferlegt war, nicht aber, wen auf Grund
aenauer Einzelaufnahmen jeder Bewohner feine Summe zu:
gewieſen erhielt, wie es bet ber Quotitätöfteuer der Fall
war. Dazu ſtimmt fchließlich auch eine Klage der Eßlinger
im ‚jahr 1399, daß auf ihre Güter in Horb „von den von
Waiblingen” Schatzung gejept mwerbe;') das weiſt auf eine
gewiſſe Selbftändigfeit der Stadt in ihrem Stenergebiet?)
bin, Die, wie wir ſehen werden, nur bei den Repartitions:
iteuern vorhanden war,
Die erfte Duotitätöftener, die uns bezeugt ift, ift Die
von den „Statthaltern” erhobene Schabung um 1425; bei
der Rührigleit, die wir auch jonft in Diefer Zeit bemerken,
ift man leicht geneigt, das Verdienſt an diefer Wandlung
ihnen aujufchreiben und deshalb anzunehmen, daß fich tat:
füchlich der Übergang von der Nepartitiond: zur Duotitäte
iteuer eben jeht vollzogen hat. Über die Gründe des Kort:
fchritts, mag er jet oder früher eingetreten fein, find wir
auf Vermutungen angemwiefen. Man dentt zunächft an die
größere Gerechtigleit der Anlage, die eine das ganze Per:
mögen heranziehende Quotitätäfteuer für jih hatte, und wenn
der Fortſchritt tatfächlih in dieſelbe Zeit fällt, in welcher
auch der Yandfchaden jeine ausgleichende Wirkung begann, *)
fo fann man fich einer Anerfennung dieſes Motivs nicht
aanz entziehen. Indes haben wir jchon oben *) gejehen, daß es
bedenflih it, dem Streben nadı gerechter Verteilung ber
Yajten eine führende Rolle zuzufchreiben, und man wird
deshalb doch fiskaliiche Erwägungen an die erite Stelle
fegen müflen. War auch die Nepartition nit an beitimmte
Zummen gebunden, fo fonnte man doc hoffen, beim Über:
gang zu dem neuen Verfahren ohne Mühe weientlid höhere
it. 83
Beträge zu erzielen, als fie berlömmlicherweife umgelegt
werden lonnten.
Leichter als der Fortſchritt läßt fich die gegen Das Ende
der Yandesteilunga erfolate Umlehr zu erneuter oder doch
verftärkter Anwendung des Repartitionsſyſtems begreifen.
Man fieht, wie fich in dieſer Zeit die Fälle häuften, in
denen die Grafen auferordentlihe Hilfen des Landes in
Anfpruch nehmen mußten; hierzu jedesmal das umftänbliche
Gefchäft der Schätung des ganzen Landes vorzunehmen,
verboten die damit verbundenen Verlufte an Zeit und Geld
von jelbit, namentlich wenn es fidh um fleinere Beträge
handelte, Die Nepartition war für den Landesherrn viel
einfacher und zubem ließ ſich zunächſt das Ürgebnis der
legten Schatung als Mafftab für die Verteilung benügen.’)
Dann fommt hier aber auch noch ein anderes in Betracht:
wir werden unten jehen, wie fih in dieſer Zeit der fo raſch
emporgewachiene Einfluß der Landſchaft allmäblid aud im
Steuerwejen geltend madıte; es iſt leicht beareiflidh, daß
fih die Landſchaft bei ihren Venvilligungen lieber an be
ftimmte Summen bielt, jtatt dem Landesherrn den Einzug
einer in ihrem Ertrag unficheren Quote zuzugeftehen.
Indes darf man die beiden Arten nicht etwa als die
typiichen Formen verfchiedener Perioden in Gegenſatz bringen,
Wir ſehen, daß fie gegen Ende des 15, Jahrhunderts un:
mittelbar nebeneinander vorfommen und eine Urkunde des
Grafen Ulrih von 1478, worin er dem Meiler Rotenberg
Freiheiten gewährt, faßt aleichzeitig beide Möglichleiten ins
Auge: wenn in Die Vogtei Cannitatt Geld geichlagen würde,
es zu leihen oder zu neben, ſoll Rotenberg frei fein; wird
aber eine gemeine Schakung im Lande vorgenommen, Toll
eö ebenio verbunden fein wie andere, *)
3. Die Repartitionsitenern.
Die Nepartitionsitener nimmt den Ertrag, den die
Steuer abmwerfen foll, zum Ausganaöpunft. Das Verfahren
eignet ſich deshalb bejonders dann, wenn es fich um eine
im voraus beſtimmte Summe handelt, fei dieſe nun durch
den tatlähliben Bedarf oder durch andere Einflüfje, etwa
durch ftändifche Vermilligung, feitaeleat. Beim Ablöfungsaeld
für Beilftein?) fonnte der zurückzuzahlende Pfandſchilling,
beim Vermilligungsaeld von 1481 ff.) der Neft der pfäl:
ziſchen Schuld einen Anhaltspunft aeben.
Stand der Betrag feit, jo waren praltiihe Nüdfichten
enticheidend, ob er auf einen Termin oder in mehreren
Raten bezahlt werden follte, Die Umlage von 1480, die
Heisbilfe von 1482 Tonnten bei der Geringfügigkeit Des
+, in der
") #ral, I
®| Stat, I
183.8.
®, Beil. 8.
?, Reyſcher, Stat. S. 636.
8.82% 1.
A. 14 erwähnten Urkunde.
70
84
mo
f.
Betrags auf einmal verlangt werden; ) Dagegen wurden bie
40000 fl. Berwilligungsgeld in Wirtembera Stuttgart in 10
Zielen je an Georgii bezahlt; '") 1496 waren für 80300 fl.
(im ganzen Yand) drei Ziele ebenfalls mit Jahresabſtand
voraefehen. ’?)
Der Umlage diefer Summen wurde regelmäßig die
Einteilung des Landes nad Ämtern zugrunde gelegt. Um
1480 wird in Wirtemberg⸗ Urach eine Summe von 6000 fi.
unter 20 Ämter verteilt, deren Beitrag zwiſchen 39 und
963 fl. Ichmwantt;'*) das Verwilligungsgeld im Stuttgarter
Yandesteil'?} beträgt, wenigſtens beim 5. Ziel, 3880 fl.;
unter den 15 Ämtern, die daran tragen helfen, bilden Stutt-
gart mit 650 fl. und Ebingen mit 20 fl. die Extreme; 1496
werden 98700 fl. in 33 Teile zerlegt, wober Stuttgart
) Beil. 10,
” Beil. 8 S. BL R. 7.
0, Beil. 10,
", Beil, 11.
7 Beil. 8.
) Beil, 10,
1. 84
(Stadt und Amt) mit 10538 fl. an der Spitze fteht und
Domhan mit 285 fl, den Schluß bildet.’); Exemte Städte,
welche Tosgelöft von ihrer Umgebung, eigene Steuerbezirfe
gebildet und dabei irgendwelche Vorrechte aenoffen hätten,
gab es in Wirtemberg im 15, Jahrhundert fo wenig wie
heute; auch Stuttgart ftand noch mit feiner Umgebung im
Amtsverband,
Die Verteilung der Steuern unter die Aınter war Sache
der Grafen und feiner Räte;?) ein anderer Einfluß, etwa
von Landſtänden, ift nirgends nachweisbar. Die Mafftäbe,
die dabei zur Verwendung famen, ſcheinen gewechſelt zu haben;
einmal ift eine vorangegangene Uuotitätöfteuer der Nepartition
zugrunde gelegt.) Vergleihen wir bie befannten Anlagen,
von 1450, das Werwilligungsaeld, den Landſchaden, die
Steuer von 1496, fo treffen wir immer wieder andere Per:
hältnifie. Daraus geht hervor, daß es eine feſtſtehende
Matrifel hierfür nicht gab und daß mehr nah Billigfeite:
gründen, wohl auch unter Beachtung vorübergehender Zur
ftände, gehandelt wurde.
Die dem Amt aufgelegte Summe wurde unter Die zus
nehörigen Gemeinden verteilt. Stuttgart zahlt an der für
Stadt und Amt beftimmten Summe die SHälfte,*) Göp:
pingen an 280 fl. (= 39 # Seller) 140 & Seller;°) an
der Neishilfe des Amtes Bradenheim im Betrag von 414 fl.
93 zahlt Kirchheim a, N. 24 fl,*) Wir finden beim Stutt-
garter Amt, daß der Vogt bei einzelnen Dörfern einen Bei:
trag leiftet und außerdem noch mit einem Beitrag von 4 fl.
die Summe vollmadt.”) Die Verteilung der Amtsihuld
unter die Gemeinden war dem Amte jelbit überlafjen; dies
Die direften Staatsſteuern in ber Grafſchait Wirtembern.
ſammlern eingebracht wird; als Schreiber und zugleich als
Gehilfe beim Steuerfegen wird der Stadtichreiber beigezogen
die angelegte Zumme tft renelmähig arößer als der ab:
zuliefernde Beitrag; der Reſt dient zur Dedung der Koften,
auch mit einigen Abgängen ift zu rechnen, So werben z. B.
beim 7. Ziel des Vermwilligungsgeldes, das für die Stadt
Stuttgart 325 fl, = 455 @ Heller beträgt, 474 8 TA am
gelegt: „davon gehört unserm gnedigen herren 455 8,
den süben stilrsetzern 3'/; ®; dem stattschriber für zwai
bücher ze schriben und helfen ze setzen 2 #. Remanet
für den abgang und ynzebringen 13 A 17 3. — Geht das
Geld nicht raſch genug ein, jo treten wohl auch die Bürger:
meifter mit einem Beitrag aus ihrer Kaſſe in die Lüde.!”)
Die Gemeinde liefert ihren Beitrag durch den Schult:
heißen an den „verredhnenden Amtmann“!') ab, als welder
bald der Vogt jelbit, bald der Heller, bald nur der Schult⸗
hei der Amtöjtadt erſcheint; bei 15 AÄmtern, die am Ver—
willigungsgeld beteiligt waren, hatte in fieben der Vogt, in
vier der Nleller, in drei der Schultheiß der Amtsſtadt den Einzua;
in einem enblih war ein Bürger der Stadt Damit betraut."?)
Bon den Ämtern ging der Petrag an die Hanzlei
mweiter!?) und wurde hier, wenigſtens am Ende unferer Beriobe,
vom „Zandjchreiber“,'t) dem Berwalter der Yandeszentral:
fafle, in Empfang genommen; er verrechnet ſolche Gelder
in feiner Jahresrechnung mit jeinen laufenden Einnahmen.'?)
Ber einer Steuer, die ſich durch mehrere Jahre hinzieht,
: fommt es mohl auch vor, daß die Amtleute außerordentliche
zeigt eine Urkunde von 1483, worin fi) Die Gemeinde Kirch:
heim a. NR. mit dem Bradenheimer Amt auseinanderiegt.*)
Parteien find die drei Städte des Amtes mit ben übrigen
Dörfern einerfeits, Kirchheim a, N. andererfeits; der Vogt
wird als „Tädingämann” beigezogen. Wir werden annehmen
dürfen, daß bier ähnlich wie beim Landſchaden die Amts:
verfammlung unter Vorſitz des Vogtes handelte; wieweit
dabei auch die Maßſtäbe des Landſchadens aalten, wird nicht
deutlich.
Innerhalb der Gemeinde wurde die aufgelegte Summe
ebenfo wie die gewöhnliche Steuer behandelt, jei es mum,
daß beides gemeinfam ober daß die außerordentliche For—
derung gefondert umgelegt wurde. Wir fehen an Stutt:
garter Beiſpielen,“) wie hier das Vermwilligungsgeld und anderes
von den fieben Steuerfegern angelegt und von den Steuer:
) Beil, 11.
2) Beil. 8; S. 81T.
2) Beil. 8.
S. 8 R. 1.
*) Beil, 10 und IS. WM.
9 S. 81 R. 7.
) Bei dem Loſegeld für Beilſtein; S. 82 R. ©.
8,8187.
* Die Stuttgarter Bücher über das Verwilligungsgeld (Beil.
10 8. 15 bei den Steuerbüuchern.
Steuern oder Teile davon unter ihre eigenen Einnahmen
aufnehmen und damit verrechnen, To daß fie dann in der
Zandjchreibereirehnung nicht befonders aufgeführt werden.!“)
Die Pünktlichleit der Zahlung ließ in der Negel nicht
viel zu wünſchen übrig. Von den 15 Beiträgen zum 4, Ziel
des Vermilliaungsaeldes, die am 23, April 1484 verfielen,
gelangten 11 am 22, April vollftändia, einer teilweile in
die Hand des Landfchreibers ; unter den Nachzüglern war das
Amt Stuttgart, deffen Beitrag nad einem Monat einlief,
und Bottwar, das allerdings längere Jeit um mehr als
ein Jahr mit feinen Zahlungen im Nüdftand war.!?)
9, Stuttgart, Steuereinnelmerei; beim Yöjegeld für Beilftein:
‚ an samstag nach Galli a. 75 ist von den burgermeistern
‚ Hansen Tisenler und Hansen Prunzleru den stursamlern
übergeben 72 # 2 2, so noch an den 500 gulden des lis-
gelts an BylInstein unbezalt usstendig sint,
ın S. Bintterlin, Behordenorganifation I &. 8,
ir) Beil, 10.
icj S. 82 M. 1.
) Über die Landſchreiber ſpater näheres. Vrgl. inzwiſchen
Zufdin von Ebengreuth, das Landſchreibereiamt in Steiermart.
Beröffentlihungen der Hit. Landeskommiſſion für Steiermark VIII
und Dopfd im Witteilungen des Inftituts f. öſterreich. Geſchichts
foridiung 18 (1B07) ©. 238 #.
'", Bral. die Yandidıreibereirehnungen 1493 ff. Verwilli
gungsgeld.
m Beil. 10,
* Brgl. Yandicreibereirechnung 1483/84 ; der Bogt von Weib;
Tie direften Staatsitenern in der Grafſchaft Wirtemberg.
Die Nepartition der Steuern mar für den Staat ber
einfachſte und bequemfte Weg, der im Notfall auch die größte
Beichleunigung erlaubte. Nur die Hauptverteilung war in
der Kanzlei vorzunehmen; das meitere blieb den ohnedies
vorhandenen lofalen Organifationen überlaffen und machte
weder beſondere Bildungen noch befondere Koſten nötig.
Indem Amt und Gemeinde mit dem Geſchäft auch die Ver—
antwortung übernehmen mußten, erhielt der Staat zuver
II. 85
läffigere Schuldner, alö wenn er die Beträge von den ein:
zelnen hätte beitreiben müflen. Andererſeits war freilich
mit dem Aufbau auf der gewöhnlichen Steuer jeder Fort:
ſchritt außerordentlich erfchmwert: auch hier nalten bie alten
Privilegien, auch hier fam man über die Befteuerung von
Grundbeſitz und Gebäuden nicht hinaus, auch hier blieben
die lofalen Unterfchiede in der Steueranlage geſchont und
erhalten.
4. Die Onotitätöftenern,
Ber emer Nepartitiondftener bat der Staat an der
Einzelanlage nur ein mittelbares Intereſſe, fo daß er Amter
und Gemeinden ſelbſtändig ſchalten laſſen kann. Sobald
aber jeder Untertane einen beſtimmten Teil feines Ber:
mögens als Schagung zu bezahlen hat, darf der Staat die
Feſtſtellung dieſes Vermögens nicht mehr jenen relativ un:
abhängigen Oraanen überlaflen, fondern muß ſich jelbit daran
beteiligen und fid) mit jedem Steuerpflictigen unmittelbar
befafien. Hieraus ergibt fih für die im 15, Jahrhundert
als Duotitätsftenern erhobenen Schatzungen ein fo ab: |
weichendes Verfahren, daß man fie, ledialih vom jteuer: |
techniſchen Standpunkt aus, allen feither genannten Steuern
als befondere Gruppe genenüberitellen müßte.
a) Der äußere Berlauf der Shasungasanlage.
Lag die Notwendigleit zu einer Schatzung vor, fo wurden
zunächſt von den Näten des Grafen Ermägungen über bie
Art und Weife des Vorgehens anneitellt und deren Ergebnis
dem Grafen zur Genehmigung vorgelegt.) Es war natür:
lich, da& man dabei auf die Verichte über frühere Schat:
zungen zurückgriff;?“) aus ihnen allein ließ fih über den
vorausfihtlihen Ertrag eine Boritellung gewinnen, wie fte
zur Feſtſetzung der Steuerquote unentbehrlih war; aus
ihnen lernte man aud die zu erwartenden Schwierigfeiten,
vielleicht aud ſchon die Mittel zu ihrer Umgehung kennen.
Rur übte das Vorbild hier nicht einen fo ftarfen Drud aus,
dak man fih nicht allerlei Abweichungen vom früheren Ber:
fahren erlaubt hätte.?)
Ein weiterer Hauptpunft der Vorarbeiten war die Bil:
dung von Kommiffionen, melde die Anlage der Schaguna |
an Ort und Stelle vorzunehmen hatten, und die Verteilung
des Landes unter dieſe Gruppen. Im Jahr 1470 werben
für die Uracher Yandeshalfte 5 „Partien“ von je 2—5 Glie:
dern zufammengeftellt,*) an deren Spite immer ein Adeliger,
meift ein Boat aus dem zunemwiejenen Gebiete, fteht; ihm
find Heller, Stadtichreiber oder Yeute aus der Hanzlei beis
gegeben. Es find rein ſtaatliche Kommiſſionen, jo daß fie
lingen, der bier gar nicht, im folgenden Jahr Dagegen mit dem
5. Ziel unter ven Zahlern ericheint, hatte wohl das 4. Ziel unter
eine Einnahmen verrechnet; orgl. Beil, 10.
1) Beil. 6 Anfang.
*, Vral. Beil. 8 mit R. 1, Beil. 6.
* 3. B. Beil, 5 und 6.
Beil. 7, wo vier Partien gezählt find, von denen ſich eine teilt.
auch kurzweg als Häte des Braten bezeichnet werden.) Daß
in jedem Amte noch der zunehörine Vogt und Heller bei:
gezogen mwurben,®) lieh dieſen Charalter nur noch deutlicher
hervortreten. Indes konnte auch dieſe Verftärfung den
Dauptmangel nicht befeitigen, nämlich das Fehlen Lofaler
Henntniffe, die fih nicht mur-auf die Güter: und Häufer:
preife jeder Gemeinde, fondern auch auf Die Befitverhäft:
niſſe ihrer Bewohner eritredten. Bier treten nun außer dem
Schultheifen?) überall lokale Schäger in die Lüde, die je:
doch nicht als aleichberechtigte Mitglieder in die Hommif:
fionen aufgenonımen wurden, fondern den Staatsbeamten
gegenüber eine beratende und warnende Stellung ein:
nahmen.‘) 1463 find es bald drei, bald fünf aus jeder
Gemeinde; nad) der Ordnung von 1470 follten in der Hegel
zwei vom Gericht und einer von der Gemeinde genommen
werden, und zwar natürlich Yeute, denen die Güter am
beiten belannt find.) Die Berufung diefer Schäger war
vermutlich Sache der Hommilfionen felbft, die hierin wohl
nach dem Nat der Berirfsbeamten und der Schultheißen
bandelten.!”)
Die „Partien“ arbeiten jedod nicht von Anfang an
unabhängig nebeneinander, fondern fie achen — wenigftens
im Jahr 1470 — gleihfam von einheitlicher Wurzel aus
und verzweigen ih nad und nach über das Land; zuerft
wird Die Anlage in der Dauptitadt Urach von allen gemein:
fam vorgenommen. Nach dieſer Muſterſchätzung ſondert ſich
eine Partie ab, um in dem ſehr großen Uracher und dann
*) Brgl. Beil. 6: sinen rätten gegenwertig; ober ebd:
zu den retten myns gn, herrn, so zu der schatzung werden
geordnet, sollen... .
° Beil. 6.
’, Die Mitwirkung des Schultheißen, bezw. Anttınanns ergibt
ſich aus Beil, 6 wie aus jahlreichen Schatzungsbüchern.
*, Brgl. Beil. 5: und nemlich uch funfen oder dryen,
die dann by den sachen zu sitzen geordent und erwelt sint
ete,; ferner ebb.: es sint ouch funf oder dry under uch
erwelt ....
%; Beil, 6: den am meisten von (den güttern wissend ist.
, Eine Mitwirkung ver Gemeinde bei Diefer Mahl ift Durch
‚ Me Art der Mitteilung an Die Oemeinde (Beil, di ausgeſchloſſen;
ein alleinines Ahlen durch Bogt oder Keller iſt an ſich unwahr⸗
ſcheinlich und auch mit der Beitimmmung in Beil, 6, wo das Beis
yichen von Vogt und Heller und der vYolalichäter in einen Satz
geordnet wird, nicht wohl vereinbar,
Il. 86
im Blaubeurer Amt die Mrbeit weiteruführen. Die übrigen
aehen nach Tübingen, jchägen hier noch einmal aemeinfam
die Hälfte‘ ber Stadt und’ziehen dann in ihre Bezirfe weiter:
die zweite Partie beendigt die Schätung in der Stadt Tü-
bingen und nimmt dann das Tübinger Amt, weiter nod
Herrenberg, Nagold, Zavelitein, Calw, Wildbad und Neuen:
bürg’vor; die dritte geht nach Roſenfeld, Tuttlingen, Horn:
berg, Dornhan und Domitetten ; die vierte und fünfte Partie,
deren !Hrbeitögebiet die nördlichen Yandesteile mit den
Ämtern Leonberg, Vaihinaen, Gröningen, Bietiaheim, Bral:
fenheim und_Güglingen umfaßt, ihägen noch einmal gemein:
ſam die Stadt Leonberg und teilen dann ihren Bezirk nadı
eigenem Gutbünlen in zwei Hälften, In diefer Anordnung
des Vorgehens lag eine Garantie für die Gleichartigleit des
Verfahrens, wie fie duch eingehende Borberatungen und
fange Inſtruktionen niemals erreicht worben wäre,
Die wichtigste Frage für alle Beteiligten war die, welche
Quote ihres Befiges den Untertanen abgenommen werben
follte; an ihrer Entfcheidung waren wohl ebenfo die Größe
und Dringlicteit des Bedarfs, die Nüdficht auf die augen:
biidlihe Lage der Untertanen und der zeitliche Abſtand von
der legten Schagung beteiliat. Immer konnten dabei, wie
gefagt, die Ergebniffe der früheren Anlagen unter Berüd:
fühtigung des Gebietszuwachſes eine Örundlage für die Er
wägungen bilden, Einen Sprung ins Dunfle bedeutete nur
die erjte Anlage einer ſolchen Schagung; doc ift es nicht
ausgejchloffen, daß auch hier die Vergleihung mit Nachbar:
fändern wenigitend allgemeine Vorſtellungen gab, vielleicht
fogar ſchon Hoffnungen auf reiche Erträge erwedte. Die
übliche Quote bei den Schagungen bes 15. Jahrhunderts ift
der 20, Pfennig oder 5"fo des Wertes; fie wird ſicher in
den fahren 1448, 1463, 1470°) und wahrſcheinlich aud)
ſchon 1425?) angewandt’) Ein anderer Schatzungsfuß ift
in Wirtemberg nicht nahmeisbar; nur hypothetiſch ift ein
mal aud von der Erhebung des 10. Pfennigs Die Rede.)
Von Amt zu Amt reitend nahm nun jede Kommiſſion
immer zuerſt die Amtsjtadt und dann die zuachörigen Dörfer
in Arbeit; ") etwa 5—6 Tage vor Schluß des Geſchäftes *)
) Beil, 3, 5, 6 und oben S. BL. 9.
?, Wahricheinlich wird es durch Die Vergleichnug der Erträge; ſ. u.
*, Es ift kaum anzunehmen, daß die Borliche für den
20, Biennig etwa Deshalb jo lange unbielt, weil er durch das Ber:
Iilinis von Pfund und Schilling = 20:1 begunſtigt wurde.
*) Reyſcher, Stat, 23. 6%. Areibeitöbrief Für Hotenberg
von 1478.
) Wandye Stellen, 3. 3, in Beil. 6, könnten die Bermutung
erweden, daß die Schatzung nicht in Der einzeinen Gemeinde, ſon—
dern für das ganze Amt in ber Amtsſtadt vorgenommen und bie
totalen Schatzer immer je fr ein Amt beftellt wurden (jo 3. 3. im
Stift Speyer, Beil. 5 R. 2), Dagegen iprechen aber zahlreiche
Bemerkungen in Den Zchatungebiichern, die auf Schakung inner
balb der Gemeinden hinweiſen, mie 3. 9. Tübingen 1470: Dane
Renbolbt: und was er zu Nera hat, ist im daselbs verschatzt:
ähnlich haufig.
°; im Herrenberger Amt dauerte die Scharzung im Jahr
Die direlten Staatsfteuern in der Grafichaft Wirtemberg.
ſollte fie ih dem Amtmann des nächlten Amtes ankündigen
und durch ihn Die Untertanen auf ihr Erfcheinen vorbereiten
laffen.’) War man an Ort und Stelle angelangt und durch
die Lokalſchätzer verftärft, jo wurde zunächſt die Gemeinde
verfammelt.*) So gut fie könnten, follten nun hier —
mwenigitens 1463 — die Näte die Not ihres Herrn ſchildern,
die ihm zu einer auferorbentlichen Befteuerung feines Landes
nötige.) Dann wurden in der Form einer Eidesbelehrung
die Einzelheiten des geplanten Vorgehens dargelegt und von
allen Anweſenden ein Eid gefordert, daß fie ihren geſamten
Beſitz angeben, gewiflenhaft jhäsen und in ber forben ge—
hörten Weile an den beftimmten Zielen richtig veriteuern
wollten, Ausdrüdlic wird angeorbnet, daß man den „ae:
meinen Mann” überall ſchwören laflen und bei feinem auf
den Eid verzichten ſolle;!) die Amtleute und pie lofalen
Schäter wurden daneben noch auf pünftlihe Erfüllung ihrer
jetigen Übliegenheiten vereidigt.'")
War die Gemeinde belehrt und beeidigt, jo trat jeder
Schatungspflictige einzeln vor bie Kommiſſion, um jein
gefamtes Vermögen anzugeben und jelbft einzufchägen.!?) In
ber Regel wurde genaue Einzelangabe und Einzelihägung
eines jeden Stüdes verlangt und es wurde als bejondere
Vergünftiqung bingeftellt, ala Graf Eberhard im Jahr 1463
darauf verzichtete und ſich mit einer Geſamtangabe be:
gnügte.'?) Zu mwahrheitsgemähen Angaben zwang ſowohl der
vorausgegangene Eid wie die Kontrolle der lolalen Schäter;
diefe hatten bis zum Schluß den Angaben beizumohnen und
bei Zweifeln an deren Richtigkeit die Näte aufmerkſam zu
machen; gleichzeitig jollten fie — 1468 — der Selbitfhägung
eine höhere gegenüberftellen. Ging der Mann darauf ein,
io follte es ihm geftattet fein und bie eigene miedere Tarie:
rung nicht alö Eidesverlegung gelten; weigerte er fich aber,
to Sollten joſort Erhebungen über jeinen ganzen Beſitz
angejtellt werben und wenn das Ergebnis die Selbſtſchätzung
überftien, der Graf oder mit feiner Erlaubnis die Bemeinde
zur Auslöfung, d. h. jur Übernahme des gefamten Beſitzes
1471 von freitag vor Epipbanid bis Freitag darnach «laut Auf—
ſchrift auf dem Schatzungsbuch; im Galwer von Freitag bie fol⸗
genden Donnerstag; im Tübinger von 1470 Deyember 18 bis 1471
Januar 3.
T, Beil. 6,
5, Eine emeindeverianmlung iſt in Heil. 5 dentlich voraue⸗
geſetzt; vrgl. Stellen wie: uch allen wie ir dastend; dann Die
Bemerkung über die Beltenerung derer, die wegen Arantheit x.
nit hie gegenwertig stunden; ferner „fünf oder Drei unter end
erwählt“ u. dergl. Dazu Beil. 6: ob uwer einer oder iner,
9, Heil. 5ñ.
0, Beil. 6.
"Beil, D und 6.
’"); Nusnahmen werben bejonders bervoraehoben ; z. B. Yeon
berger Schatungsbud; 1470: Jörg Keller 220 gulden, tmt 11
gulden; und ist nit under ougen gowest; und ist im das hus
und 70 zullen schuld von sinem vatter geschetzt worden.
»>, Beil, Di; dagegen #eil. 6: von »tuck zu stuck,
Die direlten Staateltenern in der Grafſchaft Wirtembera,
um die felbftgeichäßte Zumme berechtigt jein.!) Unſere
Alten weilen freilich feinen Fall auf, in welcher diefe Droh:
ung zur Ausführung gelommen wäre; ihr Zweck war erfüllt,
wenn fie auf die Steuerpflichtigen einen Drud zu richtigen
Faſſionen ausübte. Denn — das geht aus allen Beſtim—
mungen hervor — normalerweife follten die Zelbftangaben
nicht bloß ein Hilfsmittel oder ein Minimum, jondern die
fefte Grundlage für die Seranziehung des einzelnen bilden.
Die Beihilfe zur Steueranlage begründete für die
Schäther feinen Borzug für ihre eigene Zeiftung; ausdrüd:
lich wird ihnen im Jahr 1463 in den Eid gegeben, daß fie
jich jelbft ebenio wie die anderen befaiten müßten, und im
Jahr 1470 wurde fogar beitimmt, man folle überall die
Schätzer ſowie den Amtmann vor den anderen und beito
härter heranziehen.”}
Weigerungen, ſich ſchatzen zu laflen, jollten nicht berüd:
fihtigt, jondern die MWiberftrebenden mit ihren Einwänden
an den Grafen gemiefen werben: man fürdtete jonft nicht
bloß Zeit zu verlieren, ſondern auch „daß foldes andere
unwillig macden möchte”. °)
In einer Reihe von Ausnahmefällen wurde jedoch auf
die Einzelſchätzung eines jeden Pflichtigen verzichtet und im
Vergleihöweg eine Gejamtiumme für ein aanzes Dorf, für
eine größere Gruppe ober aud Fir eine einzelne Familie,
die mehrere ichagungspflichtige Glieder hatte, jeſtgeſtellt.
Dies aefhah namentlih da, mo die wirtemberaijche Herr:
ichaft in irgendeiner Weiſe beſchränkt war und mit an:
deren Herren zu rechnen hatte, alfo bei verpfündeten Be:
figungen,?) bei Zeibeigenen auf fremdem Gebiet,“) bei ganzen
Dörfern mit fremdem Grundherrn,“ bei geteilten oder
irgendwie zweifelhaften Herrichaftsrechten.’) Auch die wenigen
jübifchen Familien,“) die im Lande fahen, wurden fummarifch
behandelt und einigemal auch bei Kriftlihen Familien eine
Pauihalfumme angenommen ;”) in einem Fall tft es wohl
die Rückſicht auf eine bejonders wohlhabende Familie —
!; Beil. 5 und 6 (hier in verichärfter Korm,
’; Beil, 5 und 6.
2 Beil, 6,
) Brgl. 3. B. Beil, 3 Trichtingen, Amt Hofenield; dasſelbe
ebenio 1470 mit der gleichen Begründung.
°, 4.8, Tübinger Schatzungsbuch 147U: Dis nachgeschrie-
len eigen Inte hand getedingt umb 48 1. Häufig Leonbern 1470.
% 3. B. Beil. 3 Heuhauien, Amt Urach (wiefaktiich) ;
Wittershauſen, Amt Roſenfeld (alpirebachiich.
7 J. B. Beil 3 Allingen, Amt Herrenberg; über deſſen
Schatzung entſteht 1470 Streit mit Ershersogin Mechtild, der 1471
(sontag trinitatis) Juni 9 beigelent wird. St. Herrenberg #, 8.
*r Yeonberger Schatzungsbuch 1470: ein Jude atbt 100, fein
Bruder 10 fi. als sie darumb getedingt band, — Tübinger
Schatzungsbuch 1470; Gattmann jud, David jud, Say sin doch-
terman, Symon jul, Koppelmsus trow geben in gemein 50 N.;
und sind nnvrerscheidenlich hindereinander.
Leonberger Schazungebuch 1470, unter Hemmingen: Dune
Zeller und feine Minder geben 25 fl.; sin darumh beteringt,
II. 87
Volland in Marfgröningen —, was zu einem Abweichen von
der Hegel veranlaßt.'')
Die Ergebniffe der Schagungsanlage wurden in Schat:
zungsbücher eingetragen, die je ein Amt umfaflen:; nad) der
Ordnung von 147011} follen fie in zwei Exemplaren angelent,
das eime im Amt belaflen und Das andere von der Kom—
miſſion mitgenommen werben; dieſe hat vor ihrem Weggang
die Zumme zu sieben, Eolde Schatzungsbücher finden fid
feit den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts erwähnt,!?)
hier wohl von der Schatzung um 1425 herrührend; erhalten
find uns nur, wie jchon erwähnt, einmal das Gröninger
Schatzungsbuch von 1448 und dann faſt fämtlihe aus der
Wirt Uracher Shatung von 1470 ff. Diefe Bücher führen
jeden Schagungspflictigen einzeln auf und geben bald die
geſchätzte Summe feines Vermögens, bald den Betrag feiner
Schatzungsſchuld oder auch beides an. Sie folgen inner:
halb des Amtes den Gemeinden und untericheiden dabei
Einwohner und Ausleute, 1448 daneben nod als beiondere
Abteilung Nnechte und Mägde; am Schluß ftehen die ins
Amt gehörigen, auf frembem Gebiet fihenden Leibeigenen.
Die Objekte, die zu dem Tchahungsrefultat führten, find
in ber Regel nur bei den Musleuten genannt.'®)
Die Anlage der Schatzung bildet einen ſchroffen Gegen:
jab zu dem Setzen ber gewöhnlichen Steuer; bei der letzteren
fchaltet die Gemeinde mit voller Selbftändigteit, jene ift
eine rein landesherrliche Angelegenheit, bei welcher lotale
Aräfte nur fomeit verwendet werben, als fie ſchlechterdings
unentbehrlich find. Diefem ftaatlichen Charakter entſpricht
es, daß auch die Koſten des ganzen Geſchäfts, d. h. vor
allem die Zehrung der Kommiſſionen, vom Staate getragen
werden. Wir haben allerdings feine direlten Nachrichten
derüber; wir müßten aber, wenn es anders wäre, bei ben
Abrehnungen über die Schagung etwas darüber hören, und
ſchließlich folgt es auch aus der Beftimmung, dak die Kom:
milfionen die Amtleute und die lofalen Schäger für die
Dauer ihrer Tätigkeit bei fi im der Koſt haben follen.'*)
Als befonderer Teil der Schatzung wird 1427 noch
eine „Nachſchatzung“ erwähnt, die den Zweck hatte, in jebem
Amte die darin entftandenen Abgänge zu erſetzen;!“) in
welchem Umfang fie nötig war und in welder Meife fie
vorgenommen wurde, iſt im einzelnen micht erfichtlich; aus
Bei. 4.
2 Weil. 6.
'"#, Henicher, Hnansgei. 2,2 2. XLVII.
55 iſt wohl überfluſſig, auf ven großen hilteriichen Wert
der Schapungsbücher beiondere hinzuweiſen: hier pnm eritenmal
erhalten wir zuwerlälfige Nachrichten, nicht bloß über die Zahl Der
Schatzungspilichtigen, ſondern auch über ihre Bermögensnerhältnifie,
häufig and iber ihren Ztand, über die Ausleute in jeder (Hdemeinde
u. ſ. w. ganz abgeieben von bem Wert für die Familiengeſchichte,
den Steuerbucher in der Zeit vor ben Kirchenbücern immer haben.
) Beil. 6.
», Heil, 1.
uber ir algenge däaschb,
Url, pie Bemerkung wm Yeonberg und Boblingen:
11. 88
der / Tatſache, daß dabei in zwei Amtern beträchtlich mehr
einfam als abgegangen war, läht fich nur erſchließen, daß
aud diefe Nachſchatzung in ber Form einer Quotitätäfteuer,
nit auf dem Wege der Repartition der fehlenden Be:
träge aufgebracht wurde.
b) Die Erhebung der Schapuna.
Mit dem Abſchluß des Schatungsbudhes war der Cr:
trag der Schatzung feitgeftellt; die Summe, mit der dad
Bud) ſchloß, mußte von jedem Amte abaeliefert oder es mußte
über die fehlenden Beträge Rechenſchaft abgelegt werben,
Der Staat hatte deshalb kein unmittelbares Interefle mehr,
die noch folgenden Teile des Steuergefhäfts jelbjt in der
Hand zu behalten; den Einzug der Schagungsgelder fonnte
er ohne Gefahr lofalen Organen überleffen.
Zunädft fiel die Verantwortung den Schultheifen zu:
ihre Sache war es, niemand binmwegzieben zu lafen, der
nicht die Schagung bezahlt oder genügende Sicherheit dafür
aeleiftet hätte; ein Schulthei, der dem nicht nachlommt,
ſollte zum Erſatz verpflichtet fein.!)
Das Weitere war Sache der Schakungsfanmler.*)
Als folde waren in jedem Amt je nad jeiner Größe einiae
Bürger beftellt, die wohl von Ort zu Ort ziehend überall
die einzelnen Beträge in Empfang nahmen; über ihre Er:
nennung verlautet nichts, fie war wohl Sache des Amtes,
Zu ihrer Unteritügung wurde wohl der Schultheiß jeder
Gemeinde beigezogen;?) als Schreiber fonnte ein Schul:
meifter verwendet werden.‘ Fur jede Zahlung wurde eine liche, von den übrigen Einnahmen gejonderte Verwaltung zu
Duittung in der Form eines „Kerfjettelö” gegeben.“)
", Beil. 6.
*) Die Schagungiammler häufig genannt in den Quittungen
und den Rechtfertigungen der Schapung von 1470. Im Amt Calw
find es 3, in Bietigheim 2, Wildbad 2, Hoienfelb 8, in dem arofen
Uracher Amt 8 „Bartien“ zu je dreu In Wildbad z. 8. Monrad
Wurjter und SAnslin Ber; in Neuenbürg Claus Venediger unb
Weich Treyer ; in Roſenfeld Dans Kudinbrot, Auf und Ertebol® Wang.
Die Heditfertigung zu Dornitetten beginnt: Nota an sontag zuo
nacht vor Mathie apostoli a, 78 bin ich Burkhart von Ehingen
uf beveih mins gn. herren kommen gen Dornstetten, hab
mit dem schulthaissen Matheus Wissen und den schatzung-
samlern daselbs der schatzung halb reehtvertigung gotan
umb die ganzen schatzung desselben amptz und herfunden
wie nächstet, — In ber Kofenfelder Rechtfertigung von 1477 ift
aejagt, daß Die Schatzungſammler ihre Yebrung, als sie der |
sehatzung zu empfanhen gewartet hond, ferner als sy das
schatzgelt gen Sultz und gen Dornstetten gefürt und über-
antwürt hond, am Scapungsaeld abzogen. Dieweil nun mir
nit wissent ist, das min g, herr den schatzungsamlern in
siner guauden land die zerung niendert nauchgelässen hab,
so hön ich inen die zerung uf dismaul ouch nit wollen nauch-
lässen; ftellt e8 dem Grafen anheim. — Im Uracher Schakunges
buch 1470 liegt ein Zettel: item als der schulthais von Lai-
chingen und zwen sind im zugeben, die schatzung enpfaugen
hond ze Laichiugen, hond sy verzert: 1# 223. Item die
von Sunthain hond sy och enpfangen,
S. vorige Note,
Die bireften Stentäfteuern in der Grafſchafit Wirtemberg.
Die Schayungsiammler lieferten das Geld in der
Regel an den Vorfland des Amtes, den Vogt, Keller oder
auch Schultheiken, aegen Uuittung ab, der es in ihrem
Namen wieder aegen Quittung an den Grafen oder an
deſſen Zandfchreiber weiterfandte; die Quittungen find bei
der Uracher Schatung von 1463 immer vom Grafen Eber:
hard, bei der von 1470 bald von ihm bald von feinem
Landſchreiber ausgeftellt.?) Ein Teil des Geldes wanderte
— 1463 und 1470 — nicht in die Kanzlei, fondern wurde
auf Grund der Anweiſungen, Die vom Grafen oder vom
Landſchreiber ausgehen fonnten,?) durd die Vögte oder
durd die Schatzungsſammler zu Zahlungen im Intereſſe
des Yandesherrn verwendet; wirb eine ſolche Zahlung durd
andere landesherrlihe Beamte vermittelt, fo ftellen Diele
eine vorläufige Quittung aus und verweilen auf eine end:
gültige Quittung des Zandfchreibert.’)
In der zentralen Verwaltung der Schatzungsgelder ift
im auf des 15. Nahrhunderts eine wichtige Änderung ber
merfbaor. Die arofe Schagung um 1425 iſt von den
laufenden Einnahmen jtreng gelondert;") ſämtliche Beträge
find in eine Hand geliefert, nichts it im Wege der An:
weilung zu, täglichen Ausgaben verwendet worden; ja ein
Teil der Gelder, der nicht fofort zur Verwendung gelanat,
ift auswärts, in Straßburg, hinterleat, offenbar in der Ab:
ficht, ihn feinem Zwede zu erhalten und vor mikbräuchlicher
Verwendung fihherzuftellen. Auc bei der Schatzung von
1448 ift aus der einheitlihen Verwendung auf eine einheit:
4, Vral. Reuſcher, 2, 2 8. NLVIIR. 2308: 1475 bittet Der
Scdulmeifter zu Leonberg um Nacdlah der Schapung mit der Be
gründung, er habe die drei Ziele der Schatzung beihrieben, dayı
Kterfiebel in Das ganze Amt gemadt und ımanden Tag bei ber
Sammlung geſeſſen und gewartet,
* VRorige Rote,
Die QDuittungen beſagen etwa, daft der Bogt oder ber
Schultheiß von der schatzungsamler wegen oder in namen
der schatzungsamler oder daß die Schatungiammler durch den
Boot ober Schultheißen die Beträge einfandten. Häufig lauten fie
ober auch nur auf den Boat oder mur auf die Schazungfammler.
An der Nechtfertiguna der Schabung zu Wildbad fagt Burkhark
von Ehingen: item so han ich gesehen die quittanzen, so der
schultheis den schatzungsamlern geben hat, ouch «die quit-
tanzen, s0 dem schultheiss us der eanzly von Jacob Schri-
bern worden sigent, und blibt der schulthaiss au der sum,
so die schatzungsamler im geben habent, das er nit ze-
antwurt hat, 608, 103 8h.
77 Beil. + R. 1. Cine Anweiſung des Yanbicreibers 5. #.
unter ben Onittungen von Calw.
#, 1473 (an dornatag nach dem sontag jubilate) Woi 13
quittieren Ludwig von Nippenburg und Ulrich Edart, Keller zu
Apera, daß fie von den Schabunalammliern zu Bietiaherm am
2. Ziel der Schahung 280 Gulden erhalten haben, darumb Jacob
Toschler, landschriber, sie furo quittiero und dis mittanz
dagegen abtun sol, — Si. Yanpftegern 2.
9, Beil, 1.
Die direften Staatöfteuern in der Grafichaft Wirtemberg.
Schließen. !) Die Bedeutung, die diefer Sonderung beigemeflen
wurde, erhellt aus dem nahdrüdlichen Verſprechen, mit dem
fie Eberhard im Bart 1463 jeiner Landſchaft in Musficht
ftellt und womit er die leßtere bei qutem Willen zu erhalten
juct.*) Allein ſchon bier iſt wahrfcheinlih, daß eine folche
Trennung unter landfchaftlicher Kontrolle nicht zuftande kam:
die Tuittungen, die aus diefer Schatzung vorhanden find,
verraten nichts davon und einmal läßt ſich der Graf einen
Schatzungsbetrag ſchon vor dem BVerfalltermin ausbezahlen,
offenbar, um ihn nad Belieben zu verwenden.”) Eicher ift,
daß bei der gleichzeitigen Stuttgarter Schatzung die Zur
jammenfaffung des Ertrans in eine Hand zu einem Zweck
nicht mehr ftatthatte,*) und ebenſowenig fand bei der Uracher
Schatzung von 1470 ff. eine Sonderung von den laufenden
Einnahmen ftatt; vielmehr ſpricht alles dafür, daß hier der
Yandfchreiber den ganzen Ertrag unter feinen übrigen Ein:
nahmen verrechnete,d) wie er es auch bei dem Verwilltgungs-
geld tut, und fie nad Belieben bald für diefen, bald für
jenen Zweck vermandte.‘)
Wie die Nepartitionsfteuern wurden auch dieſe Schat⸗
zungen nicht immer auf einmal erhoben; die Höhe der Be:
träge gebot Verteilung auf mehrere Ziele, wenn nidt das
aanze Yand zu Schaden fommen follte. Die Urader Schat:
zung von 1463 wird in fünf Zielen gefordert, von denen
das erfte und zweite durch 9 Monate, die folgenden durd
sahresfrift getrennt find, jo daf von der Anlage bis zum
legten Zahlungstermin etwa 4 fahre verfloflen.?) Im Jahr
1470 merben jeboch für diefelbe Korderung nur drei Ziele,
je an Georgii, gewährt.“)
Freilich murden diefe Ziele entfernt nicht eingehalten,
weniaftens nicht bei der einzigen Schaßung, bei der wir Die
Zahlungen überhaupt fontrollieren Fönnen, eben der von
1470 ff.) Eine gewiffe Ermüdung macht fi hier deutlich
bemerfbar. Während das letzte Ziel an Georgii 1473 ver:
fiel, zog ſich die Zahlung faft in allen Ämtern bis in Die
achtziger Jahre hin, zuleßt nur noch in Heinen und Heinjten
Beträgen weitertröpfelnd.!““) Es follte wohl zugleich auf die
Beil 3 N. 1.
”r Beil. 5.
3.8%9.
2) Beil, 4 R. 1,
9, Einige Meine Nefte der Schakuna von 1470 fteben tatfad—
lich noch in ben Yanbichreibereiredinungen von 1488/56, Dayı
fonımen die zahlreichen Quittungen des Yanbjchreibers, Die nichts
dvapon verraten, daß irgendwelche Trenmeng von Seinen übrigen
Einnebmen durchgeführt war.
s, fiber die Verwendung }. unten,
* Beil, 5,
* Beil. 6.
?, Wertwürbigerweiie iſt nur einmal beseugt, daß Schahungs
geld vor dem Perfalltag erhoben wird: 1465 {au mentag vor
assumeionis) Aug. 12 auittiert Graf Eberhard Für 200 fl. an dem
schatzgelt, 0 uns von dem ampt zn Urach uf sant Martins-
tag neelstkompt werden nnd gefallen sol — ©St. Yandı
ftenern Vo. B.
@ürttemb. Jabrbiäher 1904, Heft 3
11. 59
Beichleunigung der Zahlungen hinwirken, als in den Jahren
1477--79 im Auftrag des Grafen fein Nat Burkhard von
Ehingen, Obervogt von Yeonberg, durh das Land zog, um
in jedem Ant die „Rechtfertigung“ der Schagung vorzu:
nehmen, d. b. mit den Schagunasiammlern über die Er
träge abzurechnen, die Abgänge und die ftrittigen Summen
feftzuftellen und damit aud über die noch zu ermartenben
Einnahmen Klarheit zu ſchaffen.!) Was noch ausfteht, ift
nur noch ein Heiner Bruchteil des Ganzen, aber die noch
folgenden Zahlungen beweifen, daß es Mühe macht, fie auf:
ubringen. Auffallend gering ift übernll der Betrag der
Abgänge, namentlich wenn man dabei die freiwilligen Nach⸗
läſſe außer acht läht; es find durchweg nur einige Leute der
ärmjten Klaſſe, die bier genannt werden; fein fefter Befik
hemmt ihre Bewegung, und fo find fie hinweggezogen, ohne
ihre Schuld bezahlt zu haben; andere find gejtorben und
haben nichts hinterlaffen, wovon der Staat feine Schatzung
nehmen fönnte. Etwas größer find teilmeile die Beträge,
auf die der Graf freimillig verzichtet hat oder die „in Span
ftehen” 1?) Zufammen mit der Langſamleit der lehten Jah:
(ungen weiſt die Größe der tatfählic eingehenden Beträge
nicht ſowohl auf eine große Bereitwilligfeit der Untertanen,
als vielmehr auf eine feite Hand des Staates und auf eine
gewiſſe Schonungsloſigleit im Beibringen geführbeter
Poſten hin.
Bei der ganzen Anlage diefer Steuern bedarf es wohl
feines bejonderen Hinweiſes mehr, daß hier Amt und Ge
meinde eine ganz andere Rolle fpielen als bei den Neparti:
tionen. Diele nahmen Amt und Gemeinde als Steuer:
jubjefte in Anſpruch und verlangten von ihnen die volle
Bezahlung der Beträge ohne Nüdficht auf die in ihrer Mitte
1%, 3.8, Calw bis 1482. Die legten Zahlungen der Samnıler
betraaen 27, 10, 12 Gulden, 41 A; ahnlich ſonſt.
+1, Den meiften Schakungsbücern von 1470 liegen die „Hechts
fertiqungen” von der Hand Yurkhards von Ehingen von 1477--79
bei, etwa anfangend: Nota nf fritag und sampstag nach
Katherine virg. a. 77° hab ich, Burkart von Ehingen, recht-
vertigung getan der schatzung des ampts zu Tuwingen und
darin nachgelassen sovil als hernach stat geschriben: folgen
einige, Die hinweggelaufen oder ohne Binterlaffenihaft geftorben
‚ find; dann einige Nacdläffe des Grafen 117 fl. In Stabt und
Kınt Tübingen find cs bei einem Wefamtbetrag der Scabkung von
13070 Hl. 181 ft. Abgang mit den Rachläſſen (1,4 "1; ftrittig find
136 #., ſchon bezahlt 11800, Hemanet 344 FH. — Im Amt Dont:
jtetten 14783 bei 8553 fl. Scapumastetran #/, fl. Abgang,
2981 fl. find berahlt. — Am Amt Rofenie® (1477) Schatungs:
betraa 8025 fl, Abgang 1. 9B 4b. Heft nodı 14 fl. 3 Ort 10h.
— Im Amt Hornberg Schagungaebelrag 708 jl.; Abgeng 2", fl.
10,8; Ructſtand 47", fl. 5,8. — Bei dem Abgang find nicht
jelten Beträge writnerechnet, auf Die verzichtet werben mußte, weil
der Betreffende ſchon in einem anderen Ami mit Dem aleichen Beiik
herasngejoaen worden mar, Andererſeits ift zu bebenfen, daß die
jet noch ausſtehenden Beträge, Die jedoch gering waren, mohl bes
Jonbers gelährbet waren.
= 2, darüber unten.
II. 90
entjtandenen Abgänge Cs erinnert nod an dieſe verant:
wortlide Stellung, wenn auch bei der als Quotitätsſteuer
erhobenen Schatung des „jahres 1425 das Amt für die
jeinen Bewohnern auferlegten Zteuerbeträge Garantie zu
leiften und die entitandenen Abgänge Durch eine Nach:
ſchatzung aufzubringen hatte!) Bei den Schagungen von
1448 und 1463 it davon nicht mehr die Nede, bei der von
1470 ift es ſowohl für das Amt wie für die Gemeinde
durh die Nachrichten über die „Rechtfertigung“ auäge:
ichlojfen ; beide find von Steuerjubjelten zu bloßen Steuer—
bezirten herabaefunten. .
Nicht immer fernen wir die Geſamtbeträge, welche die
großen Schatzungen des 15. Jahrhunderts in die landes—
herrliche Kaſſe lieferten. Bei der erſten von 1425 ergaben
ſich — einige kleinere Beträge find noch wicht mitgerechnet
— aus dem ganzen Yande 120476 fL,”) was bei einem
Steuerfuß von 5°, auf ein Vermögen von 2409 520 ft, hin:
weilen würde, Die Schatzung von 1448 bradte im Uracher
Landesteil 91800 fl, ein.) Die Schagung von 1470 ff. hatte
— von ben Leibeigenen außerhalb des Landes abgejehen —
einen Ertrag von 80900 fl.) was emem Vermögen von
1618000 fl. in der Uracher Landeshälfte und bei An—
nahıne völliger Gleichheit der Teile von 3236 000 fL im
ganzen Lande entipridt.d) Bedenkt man, daß fich Die regel:
mäßigen Jahreseinnahmen ber Yandichreiberei in den ‚jahren
1483— 86 nicht einmal auf 50000 fl. beliefen,*) jo iſt leicht
einzufehen, dab jene hohen Schahungsbeträge dem Bild des
älteren territorialen Finanzweſens etwas Unftetes und
Sprunghaftes verleihen muhten.
e) Shagungsobjefte und Shagungsfubjelte.
Wir haben früher geſehen, daß die ordentlichen Steuern
des Mittelalters in der Regel nur auf Grund und Gebäu—
den ſowie auf den damit gleichitehenden Gülten ruhten, und
daß höchſtens in vereinzelten Fällen und meiſt erit ipäter
mweitergegriffen wurde. Die außerorbentlihen Steuern fonnten,
jomeit fie auf dem Weg der Nepartition aufgebradt wurden,
hierin eine Anderung nicht herbeiführen. Erſt mit dem
Fortfchritt zur Duotitätsitener erweitert ſich auch gleichzeitig
der Kreis der Steuerobjefte: jet wird arundiäglich ber
ganze Beſitz zur Steuer herangezogen. 14637) werden einzeln
genannt: Hauſer, Ader, Wiefen, Weingärten, Höfe, Zinſe
’, Beil. 1.
r Beil. 1.
2, Beil. 8.
* Beil. 8.
d, Eine Vergleichung Dieier Summen von 1470 mit 1425 iſt
sicht möglich, weit 1425 eine beiondere Sıhatung der Amtleute
dazu fam und vielleicht auch Anechte und Magde mitbeitenert wurben,
anf die Die Orduung von 1470 ausdrüdlic verzichtet. Im Zahr
1464 ergab eine Steuer des 20. Kfeunige in Bayern — Yanbötnt,
Ingolſtadt — einen Anſchlag von 141 500 fl. Hoffmann, Direfte
Steuern in Baiern S. M.
“ Nadı den Yanbichreibereiredinmmmaen.
73 Beil, 5.
Die direlten Stantöfteuern in der Brafihoit Wirtemberg.
und Gülten, Zehen, Wein und Kom, Barſchaft, Schulden,’
Hausrat, liegendes und fahrendes Gut und jeder andere
Befis, nichts ausgenommen. Dem entſpricht die Bejtimmung
von 1470:°) alles But, es jei Barſchaft, Kleinod, Schulden,
ltegend oder fahrend, aar nichts ausgenommen noch bintan-
geſetzt. Beidemal tritt die Mbficht zutage, jede Art vom
Befig zu treffen und keinerlei Züden zu laflen; auf bie
Art der Benügung, ob brach liegend oder zum Erwerb ver:
wendet, wird feine Nüdfiht genommen. Nur zmei Aus:
nahmen werden gejtattet: fteuerfrei bleiben Waffen und
Kleider, leßtere indes 1463 nur, wenn bei rauen die Elle
nicht mehr als 1, bei Männern nicht mehr als "/s Gulden
geloftet hat.
Maßgebend für die Schagung war der Wert ber
Steuerobjekte, der Preis der beweglihen und unbemwegliden
Habe oder der Kapitalwert der Zinſe und Gülten; als ein
Teil diefes Wertes wird die Schatungsihuld eines jeden
feitgefett; bei Grundbbefig, der micht im Eigenbetrieb it,
werben häufin die Gülten oder die Art der Verleihung an
gegeben; fie bilden offenbar den Mafitab für die Wert
bemeſſung.““) Nur wurde dabei nicht der abjolute Wert in
Betracht gezogen, ſondern ber relative: „wie lieb eud das
iſt nach dem Wert”) Das bedeutet natürlich nicht ben
Verzicht auf alle objektiven Mafftäbe, fondern nur ſoviel,
dab bei der Schägung die auf dem Befis ruhenden fonftigen
Zaften, — Zinje, Gülten, Leibgedinge 2...) — abgejoacn
werden Dürfen. Der Wert ber Güter, vermindert um den
Kapıtalwert der auf ihnen und ihrem Befiter laftenden
Schulden, wird der Anlage der Schatzung zugrunde gelegt.
Ganz allgemein wird „das Land“ der Grafen als ihr
Schatzungsgebiet angelehen;'?} nur ift freilich Damit nichts
weniger alö eine fihhere Abgrenzung gegeben. Hernorzuheben
ift, dab häufig auch bei Verpfändungen das Schatzungsrecht
# D. h. ausftebende Schulden, Kapitalien,
*) Beil. 6,
, 4.8. Dettingen, Amt Urach 1470 bei Weinbergen: arbt
das Xiertel, das Drittel u. j.w.; ein Hof der rauen von Tifen
haufen „tränt an Selb und Früchten 21 Heller, ift geſchatzt für
420 ES, tut 21 AR.
"1, Beil, 6,
2), traf, Beil. 6: item wa einer merklich gut inhat ...:
die hier aemadıte Cinichränfuna beitätigat die Hegel, Dazu a #.
unten S. M 3.7. Bei einer Hinterlaſſenſchaft wird auch me
davon nodı abgehende Hauptrecht in Abzug achradt (Höbringen,
Ant Urach, 1470). Um Die auf der einen Seite abgezonenen
Sapulden auf der anderen Seite bei den Glaubigern nicht zu ver—
aeflen, macht ſich der Schreiber des Schapungebuchs manchnnal Be
merfungen, % #. Urach 1470: gedenk zu erfaren 39 & schakl
zu Tettingen.
», Berl, 1: Schezung von miner gnedigen herren von
Wirtemberg lanıe, — 1478 Urt. für Rotenberq: würde ſich
beaeben, bafı mir in unserem land ein gemeine schatzung
gegen «len unseren fürnemen würden; Heyiher, Stat. S. 636;
oben S. TUR. B 11965}: in ihren Herrſchaiten und Yanden: ae
meinlich in Dem Yan.
Tie direften Stameſteuern im Der Graiſchaft Birtembera.
vorbehalten wird,!) während man allerdinas eigenen Pfand—
befis zur Schatung beranzieht.?)
Die Aufzählung der Steuerobjekte ift 1463 und 1470
mit Nahdrud an den Anfang des Schahungseides aeftellt.
Der Gegenfap zu allen andern Steuern forderte es, die
Erweiterung des Kreiſes deutlich hervorzuheben, und man
hat den Cindrud, daß gerade hierin der Hauptunterichted
gefehen wurde. Dagegen fehlt es in den Ordnungen an
einer genauen Angabe über den Kreis ber Steuerfubjelte
und mir find nenöttat, aus der tatjächlichen Durchſührung
der Schatzung oder aus zufälligen Erwähnungen unfere
Menntnifle zu ſchöpfen.
Steuerpflihtig waren:
1. Sämtliche Einwohner einer unter wirtembergifder Lan⸗
deshoheit ftehenden Gemeinde, ohne Nüdjicht darauf, ob fie
hier Bürger waren oder nicht.“) Sie unterlagen der Steuer:
pfliht mit dem ganzen Umfang ihrer Habe, mochte ſie inner:
halb oder außerhalb des Landes angelegt fein.) Dabei
madte eö feinen Unterfchied, ob Mann oder Weib, alt
ober jung, ob Priefter oder Yaie, ob in der Gemeindever—
jammlung zugegen oder nicht?)
2. Ausleute,®) d. h. Solche, die in einer wirtembergiichen
1) Beil, 1 und 3 mebrere Beilpiele, Tazu Keiheitänd.
Arhivalurf, S. 61: 1435 bei der Verpfändung von Bitienfeld be
halten ſich Die Grafen vor, bie Untertanen in einer gemeinen Yand:
ſchatzung zu fdhägen.
7, 20 4». 1470 die Pfandſchaft Loßburg, Die 1468— 1402
in Graf Eberhards Hand war; DAB, Freudenſtadt S. 270.
) Darauf ift in den Scdabungabücdern überhaupt nicht Nüd:
fidht genommen; vral, im übrigen S. 98,
*, Legal, mie Veſtinmungen von 1403 und 1470: „alles euer
Mat... gar nichts ausgenommen" und ahnliche. Beiſpiele find
felten, weil bei den Einwohnern Die Zteuerobjefte überhaupt nicht ein—
ln aufgeführt And; doch oral. 3. 9. Tübinger Schatungebud
oon 1470: Uunrat Lutz, vogt, 54V glden, tut 27 wulden
‘von sinem ligenden gut zu Tuwingen; Idem verschätzt ett-
lich sin wingarten zu Kübingen fur 150 gulden; mer 9 4
gelts daselbs für 9 A; wer ein hof zn Ergazingen fur 200
gulden; wer einen hof zu Wanken fur 00 gulden; merzu Rutt-
lingen dritthalb gulden zelts fur 50 gullen; mer zu Hir-
schein 14 3 gelts fur 10 gulden, — Bon den bier genannten
Orten maren Miebingen, Ergensingen und Sirichau hohenbergiſch
habsburgiſch, Heutlingen war Reichsſtadt, Wanfheim titterihaftlic.
(Benn Yu in Tübingen mir liegende Witer zu verichäpen hat,
io lag Das wohl an dem Freiungsbrief, auf den er fd; ebenda
beruft). — Schatzungetuch Utach 1470: Joss Meglinz 840 Hi,
tut 17 A, mit einer wysen zu Münsingen, etlichen sulten zu
Märstetten, Holzelfingen, Uustertingen, Boltrivgen, Jesingen
und Hirsow, — Herrenberger Schabungsbuh 1470: Heinrich
Bäg 2130 gulden, tnt 106%, gulden, Sine zwo dochtern
Yrioel und Bärbelin 333 gulden, tut 16'%, gulden 2 bel, zn
yrem teyl an der gült zu Salmansewyier und der rocken-
gulte zu Haulüngen halende.
2 Beil. 5.
) Reql. Beil. 2. Im Calwer Schatzungobuch 114704 wird
definiert: usalut, so güter un schulden uf verkbauften güten:
1. vi
Gemeinde liegende Güter oder Einkünfte?) hatten, ohne in
diefer zu wohnen, Die Schatzungsbücher, die Die Ausleute
nad) ihren Heimatgemeinden jondern, führen hier meijt die
Bewohner der Nahbargemeinden auf, die auf die fremde
Markung überariffen. Someit dieſe Nachbarn ebenfalls
wirtembergifch waren, hatte die Trennung ihres Befites
diesjeits und jenfeits der Markungsgrenze hier feine Ber
rechtigung; allein es wirkte offenbar das Beiſpiel der als
Gemeindelaft aufgelegten Steuern nad und nur in einem
Heineren Teil der fälle wurde der über mehrere wirtembergifche
Gemeinden zerftreute Beſitz am Wohnort des Pflichtigen zu⸗
fammen behandelt, Wie menig aeläufia aber diefes erfahren
war, ergibt ſich aus den zahlreichen Doppelbeftenerungen
von Inländern, die dann bei der „Rechtfertigung“ auäge:
alichen werden mußten.“) Nötig war Dagegen die befondere
Behandlung der Auöleute wegen der zahlreichen Beftsungen,
die Nichtwirtemberger im Lande hatten. Freilich gab gerade
ihre Beftenerung am metjten Anlaß zu Streitigkeiten ; doc)
fonnte man durch Arreſtierung ihrer Cinfünfte aus dem
Sande einen Jmang auf fie ausüben.) Someit die Aus»
leute bei der Schagung nicht zur Ztelle waren, wurben fie
wie es fcheint, durch eine befondere KRommilfion, der wohl
diefelben lotalen Schäger angehörten, vorgenommen.!")
3, Wirtembergiiche Leibeigene auf fremdem Gebiete.!!)
Die Behandlung der unter anderen Herrſchaften ſitzenden
in Calwer mark gelegen habend. Ahmlich haufig. — Anffals
lend ift der Hüdaang der Ausleute, der ſich nad den Erdninger
Schatzungsbuchern von 1448 und 1470 bei mehreren Gemeinden
feititellen läßt: bei Schwieberbingen von 51 Ausleuten auf 4; bei
Tomm von 29 auf 18, bei Mündingen von 58 auf 11, bei Bii-
fingen von 3 auf O; bei Oßweil beidemal: „bat feine Ausitener.”
’, Sur Entdedung von Anslenten, bie Gülten ober Zinie
aus einer Vbemeinde beionen, mußte der Umſtand führen, daß bie
Eimmolmer dieje Jinſe angeben muhten, um entiprechenpen Abzug
an ihren eigenen Betrag zu erreichen: J. 9. Dartadı 1473 unter
„Ausfeute*: item Berehtold Stalpp (von Heidelaheim) hat ge-
lihen etlichen armen Inten zu Gartach, den das abgezogen
ist, 200 4.5 davon gepurt im zu schatzung zu gehen 15
entlin,
% Sinfin, 3. B. im Der Tübtnger Aechtfertigung von 1477.
748. Böblingen 1470: Aufzählung von Sinien und
Wülten, die die von Wil hahent in dem ampt ze Böhlingen . . 4
gomd all us atnebaren, vogtbaren, dienstbaren gütern un
mainen «die von Wil nutz davon ze geben und hön ich in
die zin® um die zult alentlinlben verbotten. Ebenſo find
yablreihen anderen ebenda Zinſe und (Wülten verboten. Daeſelbe
Dittel 1448, Urkundenbuch Der Stadt Heilbronn I. R. 672,
, Brad. Die Rechtfertinung der Schazung zu PBaibhingen
(14771: item ‚ler schultheis von Urach Aurich, sagt, her
Wilhalm von Wernow hab im zugesagt, die die usslüt schetzen,
nichdem sie nit zugegen wären als man das ampt geschetzt
hat, was die verzeren, das soll man in nssriehten:; uf das
haben «ie schatzungsamler dry guldin geben, so die schat-
zungsetzer verzert bänd: setz ich zu minem gu. herren, olı
las sin nad näch wöll lassen.
Brad, Beil, 1448), 3. B. Urach. Ferner veonbera dadı
1. 92
Leibeigenen ift frühzeitig ein Dauptftreitpunti Wirtembergs
mit feinen Rahbarn; der emporitrebende Staat fucht alle
Fäden feftzubalten und auch feine auswärtigen Glieder fo
gut es geht zu Yeiltungen heranzuziehen. So wirb ſchon
im 14. Jahrhundert der Verſuch gemacht, die wirtember:
aifchen Leibeinenen auf Eflinger Wütern mit Schapiteuer
zu belegen!) Schon jetzt wird ein Drud ausgeübt mit Hilfe
des Rechts, die Leibeigenen zur Rücklehr unter die Herr:
Ichaft ihres Herm zu nötigen, was aud in der Folgezeit
das regelmäßige Mittel bleibt. Zunächſt mißlingt der Ver—
ſuch; allein im Jahre 1447 wird anerlannt,?) daß Wirtem:
berg feine eigenen Yeute, die auf Ehlinger Gütern zu Plo—
hingen fiten, zu Schagungen heranziehen darf, und bei den
Schatungen von 1448 und 1470 find die auswärtigen Xeib:
eigenen ganz allgemein mit Schagung belegt. Negelmäkig
führen die Schafungsbüder am Schluß die ins Amt gehö-
rigen, auswärts ſitzenden Zeibeigenen auf; jedem Amt iſt alfo
nod ein weiterer Bezirk zugewieſen, in welchem der Vogt
die Hechte über die Zeibeigenen zu wahren hat, mobei ihm deren
unmittelbare Borgelegte, Amtleute oder auch Hühnervögte
benannt, unteritellt find.
Veibeigenen aber auch war, fo blieb fie bis zu einem gemiffen
So verbreitet die Schakung der |
Grabe doch immer eine Machtfrage: Neutlingen muß 1469 |
die Schatung der wirtembergifhen Yeibeigenen in Mann: |
Abhandlung der Dörter mit Einwohnern, Auslenten, Hnechten und
Wägden!: Nota von eigeninten in das ampt Löwenberg ge-
hörig. Es folgen: Simmoxheim, Müntlingen und Saufen, Ebers
dingen ꝛc. — Tübingen 1448: Nota hernach stet geschriben,
was die eigenlut in das ainpte Tuwingen gehörig und die
usserhalb des ampts gesessen sint, dargelegt hand, nemlich. ..
Bei Urach find fie nach ihren befonderen Ämtern geteilt. Tübingen
1470: Dise nachgesehriben sint eigen mins gnedigen herren
und werdent gen Tüwingen behünret, hand gelopt, zu
ziechn under min gn. herrn bis Martini oder das abzutragen,
und sitzent zu Oberndorf und Boltringen. — Tann ebenda:
Dis nachgeschrieben eigen lute hand getelingt umb 48 #......,
und werden alle von mines gn. herrn amptman «u Hur-
ningen behünret. Yeonberg 1470: nsalüt, die userthalb des
ampts zu Lowenberg sitzen und doch in «dasselb ampt ge
hörig sind und der herschaft zu Wirtemberg libeigen. —
Richt jelten werben dieſe ausgejeffenen Yeibeigenen audı ale Manns
ftenrer beyeidnet; %. B. Dornftetter Schatzungsbuch 1470; eigen-
Int in das ampt Dornstetten, mansturer; ebenda: mansturer
in die pfandsehaft (Kohbura) gehörig, — Oder ift von „Aus:
ihabungen ber einenen Yente" vie Rede: fo im Calwer Schatzungs
buch 1470, — Brot. auch Tb. Knapp, Beiträge zur Hechtes und
Wirtichaftänefhichte &. 357 3. 1.
', 1899 wird entichieven: Auf Die Leute zu Deizisau, Die
Wirtemberg eigen find und bie auf Ehlinger Gütern figen und anf
vie Schapftener geieht ift, fol von Wirtembera feine Schayung
mehr gelegt werben, jolange fie auf Ehlinger Gütern fiben; wol
mungen er (Eberhard) nm sin erben die ahvordern ob »y
wellent ze rechten ziten und denn nach ireın willen mit den
leben. — Dr.öt, Rp. Chlingen.
* 1447 wird im einem SBertrag wiſchen Birtembera und
Ehlingen dem rafen Ulrich vorbehalten, von feinen auf Den Gt
Die direkten Staotöfteitern in der Grafſchaft Wirtemberg.
weil und Wankheim zulaſſen.“) In Oberndorf und Polt⸗
ringen war fie 1470 ff, gegenüber den Bogtherren nicht
durchaufegen;*) den Beſihern von Neuhaufen a. X. wird
1470 eine Urkunde darüber ausgeftellt, daß jie es nur aus
gutem Willen, nicht aus Gerechtigleit zugelaſſen haben.”)
Da diefe Leibeigenen dem Arm der wirtemberniichen
Cbrigfeit entzogen waren, ergaben fih wohl kleine Ab:
‚ weidhungen im Verfahren. Die Schagungstommiffion fonnte
nicht wagen, den fremden Ort behufs Anlage einer Schat:
zung zu betreten; es ift anzunehmen, daß beöhalb die Leib—
eigenen in den nächſten wirtembergiichen Ort berufen wur:
den, wobei man ſich häufig auf eine Pauſchalſumme einigte;*)
die Beträge wurden wie es fcheint, unter Umgehung ber
Schatunasfammter dem Boat oder Schultheißen unmittelbar
überliefert")
Einwohner, Ausleute und auswärts fifende Yeibeigene
find die üblichen Abteilungen in den Schatzungsbüchern von
1470. Dabei verzichtet Die Orbnung non 1470°) ausprüd:
(ih auf die Bildung einer weiteren Kategorie, die fi in
in den Echntungen von 1448 und 1463 vorfindet, nämlid auf:
tern der Eßlinger figenden armen Yeuten von ihren lihen at
nahtbennen, Fülle und Dauptrechte zu nelmen; und were es, das
unser gmediger herr ein gemein schatzung in seinem lanıl
schmen würde, das dann unser gnediger herr uf dieselben sin
armen lute als von der lib wegen onch ein schatzung
slahen und nemen möge als uf auder ungererlich. — Reyicder,
Ainanzgeiehe 2,, S. XXXVII N. 170,
®, Steinhoier IIT S. 141
*% An der Neditiertinung der Tübinger Schapung (1477 iſt
nelagt: a0 sitzent dis nachbenempten eigeninte zu Boltringen
und Oberndorf und sind noch nit geschätzt: denn dieselbigen
vogtherren es nit gestatten wellen; oral. oben R. 11.
3, S,810.9 — Aus einen Revers des Girafen Uri von 1463
Dai 10 — ala unser lieber besunder Johannes Schenner genant
Ferber von Wilperg uns von unser fleissigen bette willen in
disen beswärdlen vergönnt hat, sine armen lüte zu Alten-
bulach und Hustetten zu schätzen, das wir und unser erben
uns solichs vergündens yetzo noch furo zu dehieiner gerech-
tigkeit gebruchen söllen noch wöllen .. . ichlicht Sattler
(Srafen 3, &. 31), daß ſich Der Graf zur Schazung von Yeib-
eigenen, die im Yande ſaßen, aber andere Yeibheren hatten, nicht
beresbtint hielt, Das ift ein Irrtum. Denn in dem vorliegenden
Fall handelt es ſich nicdt um Yeibeinene, ſondern die Kantilie
Zchenner oder Farber von Wildberg beſaß von 1445 bie 1494 die
Hälfte von Alihulach und Oberhaugett „mit Leuten und Out, Steuern,
Sinfen und Gülten, mit Vogtei, Toriredit, Bericht und Frevel, nit
Ungeridten, Singen und Bännen, mit aller Eiaenfchait und Ge—
waltſame.“ St. Rep. Hirſau B. 27. —
“ Urgl. z. B. oben N. 11.
N Bral. z. B. Die Nectiertiqgung der Schazung zu Calw
14775, wo über den Betrag der Leibeigenen mit dem Yogt zu Calw
md dem Schultheißen zu Javelſtein, über das andere mit deu
Zchatungsiammlern abgeredmet wird, — In ber Nenenbürger Hecht:
fertimma 1479 it geſagt, den Betrag Der eigenen Yeute babe
Dans von Heiihadı Boat von #W.} eingenommen und zu verrechnen.
*, Beil. 6. Item ein voder dienstknecht . . .
Die direften Ztnatöftenern in der Graſſchaft Wirtemberg.
4, Knechte und Wände, Über ihre Behandlung
aibt der Vortrag von 1463?) nähere Beftimmungen und im
Gröninger Schatzungsbuch von 1448 find fie regelmäßig in
bejonderer Abteilung mit Namen aufgeführt,?) ebenjo in ben
weiteren Ertragsüberfihten von 1448 erwähnt.) An ſich
fallen Knechte und Mägde unter den Beariff „Einwohner“.
Es ſchien aber micht wohl angängia, fremde Dienftboten auf
Grund eines nur vorübergehenden Dienitverhältnifjes wie
die Einwohner mit ihrem ganzen, vielleicht gröhtenteils aus
wärts liegenden Befig zur Schatung heranzuziehen. Die
Schatzung von 1463 beanügt ſich deshalb ausprüdlich bei
fremden Knechten und Mägden mit den innerhalb Wirtem: |
bergs liegenden Gütern und unterftellt nur die inländiſchen
Dienftboten mit ihrer ganzen Habe ber jegigen Beſteue—
rung. Jener Einihräntung tritt nun aber fofort eine Er:
meiterung aegenüber, melde aus dem Nahmen ber fonitigen
Echapungsarundjäge herausführt: jämtlihe Dienitboten find
außer mit ihrer Habe auch mit ihrem Lohn ſchatzungspflich⸗
tin. Der Jahreslohn wird dem Vermögen gleichgeachtet,
und wie diejed mit dem 20. Pfenniq belegt.) Die Dienft:
herren find verpflichtet, bei ihrer eigenen Schätzung zugleich
auch Yöhne und ichagungspflihtige Habe ihrer Knechte und
Mägde anzugeben und die Lolalſchätzer werden bejonders
angemwiefen, darauf zu achten und auf etwaige Verſaumniſſe
aufmerkjam zu maden. Don denjenigen, welde nur ihren
Lohn zu verichägen haben, wird außerdem Zahlung an den
1, Beil, 5: Es werdent ouch alle uwer knecht md
wegt..., dann nachher: Nota was knecht und mägt sind ...
+ Am Gröninger Schahzungsbuch 1448 folgen auf Die Gin:
wohner knecht und megt zu Grüniugen. &s find unter 34 ichat
sungspflichtigen Einwohnern (ohne Anchte und Mände) 54 Tienfts
berrihaften mit 48 Anechten (inf. 3 Knaben) und 33 Wänden,
alio mit 81 Dienitboten. Bon den Knechten hat einer 5 malter
korns, un 4 morgen ackers zu buwen, 23 haben Jahres, 24
Wochenlohn, beruflide Scheidung iſt nicht möglich, unter ben
Wochenlöhnern find jedenfalls Schubmader, Schneider, Schmiede,
Die vöhne find durchweg nah Pfund Seller gerechnet, wahrend Die
Einwohner nad Gulden geihägt find. Der Zahreslohn Der Anedıte
ihwanft wilden DO EZ und 8 @ 15 3; der Durchfchnitt beirdgt:
8a 15 3; der Wodenlohn zwiſchen 5 und 16 6, Turchſchnitt
388,6. = Jahreslohm U 11 45h. — Die 39 Magde
haben ſamtlich Jahreslohm zwiſchen 5 M und 13 3; Durchfchnitt
#682». (12 baben 4 A. — In Möglingen find 12
Dienftboten, 3 Anechte und 9 Mägde, jene mit Yöhnen von 17,
12 und 8*), ®; die Magde mit Yöhnen von TA bis 2, Durdı
ihnit 45 87 6.; außerdem haben 5 je 12 und 4 je 6 Ellen
teinenes Tuch beim Yobn. — In Mündingen find 14, in Biſſingen
8 TDienjtboten.
* Beil, 8. Ob die Schapung um 1425 Anchte und Mägde
beionders heranzog, ift aus der Überfiht über den Ertrag (Beil, 1)
nicht zu erfehen; es ift aber nadı Analogie der Schazungen 1448
und 1463 wahrſcheinlich.
*, Über die Beftenerung der Dienfiboten in Banern ſeit
1457 vryl. Dans Platzer, Geſchichte der ländlichen Arbeitsverhält⸗
wife in Bayern (Nltbayeriiche Foribungen Heft IE und III. 1081.
1. 95
beiden erften ber 5 Termine, allo binnen Jahresfriſt ver:
langt
Die Schatzung von 1470 verzichtet, wie gejagt, aus:
drüdlicd auf dieſe Sonderitellung der Dienftboten und ftellt
fie dafür den übrigen Einwohnern gleich. In der Tat lag
in der Übung der früheren Zchagungen eine Ungerechtigfeit,
jofern nur bier das Dienfteinftommen herangezogen wurde,
das bei allen anderen Klaſſen der Bevölkerung frei blieb.
5. Die Amtleute. ‚in der erften großen Schagung,
die wir fennen, um 1425, bildet einen bejonderen Beitand-
teil des Ertrags die Schafung der Amtleute,’) die in
ähnlicher Weile jpäter nicht mehr vorlommt. Unter den
Amtleuten find hier wohl die Bezirföbeamten, ſowie Die
Schultheifen der einzelnen Gemeinden zufammengefaht.®)
Um ihre Sonderbelaftung zu verftehen, müflen wir uns er-
innern, daß ber Beamte in jener Zeit nicht einfach das aus:
führende oder einnehmende Organ der Negierung iſt, jon-
dern, ſofern er mit finanziellen Dingen zu tun hat, der
Regierung als ein Unternehmer mit einer gewiſſen Selb:
ftändigfeit gegenüberiteht. Das fommt namentlich aud darin
zum Ausdrud, dab beim Wechſel der Amtleute das Ne
manet des alten keineswegs mit dem Amt auf den neuen
übergeht, ') und daß beim Tode eines Amtmanns in der Hegel
nicht der Nachfolger, fondern die Erben als Schuloner an
jeine Stelle treten.*) Wo das Schultheißenamt größere
Einkünfte hat, wie in Etuttgart, zahlt es aud) eine regelmäßige
jährlihe Steuer, in dieſem Fall 25 # Seller.) In welcher
Reife die Amtleute jegt zur Schagung herangezogen wurden,
iſt nicht deutlich; '°) einmal wird eine Nachſchatzung der
*R Beil. 1.
°) Amtlente ift häufih bloß eine andere Bezeichnung für
Schultbeißen; 3. 8. 1475 Loſegeld an Beilftein (2,82 N. 1} innemen
von den amptinten nf den fildero, worauf die Schultheiſten der
Anttsorte aufgezählt werden. Dagegen ericheinen in ben Yand-
ichreibereiredhmungen 1483— 1486 unter Der Rubrit von den ampt-
‚ lüten ingenomen tögte, Aeller, Schuliheihen, Forſtmeiſter ıc. —
Keyicher, Stat, 3. 3M FH. find Obervogt, Untervogt und Schult⸗
heihen des Amts als die amptlentte zuſammengefaßt, dann wieder
Ober: und Untersont von den Schultheißen als den „Unteramt-
leuten“ unterschieden. Für ben Amtsvoritand, der bald Pont,
bald Keller, bald Schultheiß ift, wird auch icon jeht die nemeins
ſame Bezeichnung „Uberamtmann“ gebraudt ; Beil. 7.
”, In den Landſchreibereirechnungen bilden die Einnahmen
„von den alten Amtleuten" einen regelmäßigen Poſten. — Brut.
auch den 1834 von Sg. Wenzel zuſtande achradıten Bergleich über
gegenjeitige Annahme unverrehenter Amtleute; Sattler, Grafen
1 Beil. 177.
) 3.9. Yanpicreibereirehnung 1489384: 100 gulden an
dem remanet, so des alten kellers Symeon Schniders kinde
pfleger in ir letst getanen rechnung schuldig sint belyben.,
) Kral. I S. 67 R. 5.
”, Das S. 82 N. 10 erwähnte pfalziſche Steuerbuch nennt
S. 467, wie es ſcheint zu 1356, als außerordentliche Auflage eben⸗
falls eine atura schultetorum mit einem Ertrag von 102 T; fie
wurde wohl wie die übrigen bort genannten Steuern auf dem Wege
der Hepartition angelegt.
11. 04
Amtleute erwähnt, jedoch in einem Amte, von dem ſonſt
eine befondere Schatzung der Amtleute wicht aufgeführt iſt.!)
Der Ertrag dieſer Schaßungen der Amtleute iſt im Vers
hältnis zum übrigen Ertrag der Ämter beträchtlich, in Urach
fogar .
Bei den folgenden Schapunaen hören wir kaum mehr
etwas von einer folden Zonderbehandlung. 1470 mird nur
aeforbert, dag man überall ben Amtmann wie die lokalen
Schäter um fo härter heranziehen foll,*} alio doch mohl auf
dem aleihen Wege wie die anderen. Das Baihinger
Schatzungsbuch von 1470 berichtet jedoch: 'Trutwin Mager,
schultheis 2325 gulden, tat 116 gulden 1 ort; und was
er au fruchten in sinem recess schuldig heliben ist, dus
er nit im casten noch uf den Iutten hat, «as ist im in
diser einer schatzung nit abgezogen. Es tft anzunehmen,
daß diefes Verfahren, wenn auch nur hier erwähnt, tod
auch fonjt angewandt wurde. Was der Beamte von feiner
legten Abrechnung her ſchuldig fit, muß er, ſoweit es nicht
in jeinen Borratsräumen lieat, verjteuern: offenbar wird
angenommen, daß er den fehlenden Betrag zu feinem Nutzen
angelegt hat.) Da über die Art der Bejleuerung näheres
nicht gejagt it, jo eraibt ſich, daß auch dieſe Werte wie
alles übrige mit dem 20, Pfennig belaitet wurden.
An den Abteilungen der Steuerſubjelte zeigt ſich bei
den Schatzungen des 15. Jahrhunderts eine zunehmende
Vereinfahung. Amtleute, Knechte und Mägde fommen in
Wegfall, 1470 wird alles über einen Kamm geichoren. Nur
eine Ausnahmeklaſſe bleibt auch jetzt noch übrig; denn ftatt
ein Ertitengminimum ſchatzungsfrei zu laffen, wird vielmehr
jolhen, bei denen die Schätung des Vermögens einen Er:
trag nicht eraibt, eine feite Summe als Perfonafftener auf:
erlegt. „Wer nichts hat, gibt ein Ort“, jagt kurzweg der
Vertrag von 1463 ;*) die Ordnung von 1470) fennt auch unter
den Armen noch Abitufungen: eine Perſon, die nichts hat,
joll 1 Gulden, 1, Gulden oder 1 Ort aeben, nad)
eines jeben Gelegenheit.” Unter diefer Gelegenheit find
mohl hauptſächlich Familienverhältniſſe und Arbeitsfähiateit
zu verftehen. Dabei fommt die Ordnung von 1470 noch
bejonders auf jolde zu ſprechen, Die zwar „merklich Gut“
inhaben, bei denen aber nadı Abzug der Schulden nichts
Schatzbares mehr übrig bleibt. In folden Fällen foll eben
je nach der Sachlage gehandelt, auch die Anlage in Steuer
und Yandichaden dabei in Betracht gezogen werden. Daß
bei dieſer Ausnützung aller Steuerkräfte gerade in den um:
teriten Regionen nicht felten Abgänge entitanden, ift im
) Balingen.
*) Beil. 6.
# Noch beim Tübinger Yandtag von 1514 wird aeflant, daß
bie Amtleute, jtatt jährliche Braablung zu tun, das Geld in ihren
Anpen verwenden; viele Amtleute ſeien beträdtlihe Zummen, bis
O0 Gulden, ſchuldig. — Sattler, Derzone 1 2. 169.
4, Beil, 5.
> Beil. 6.
(Ort — ®/, Gulden.)
Die direkten Staotoftenern in der Graiſchaft Wirſemberg.
voraus anzunehmen und wird, wie ſchon oben erwähnt, durch)
die „Hechtfertigungen“ der Schatzung beitätigt.
Der Gedanke an die Anlage der gewöhnlichen Steuer
legt nun noch die Frage nahe, wie weit Die zahlreichen Vor—
rechte, die dort zur Befreiung führten, auch bei der Schatung
Geltung hatten, wie weit audı bier bie prinzipiellen Be-
ſtimmungen durch Musnahmen durchlöchert waren. Wenn
die Ordnung von 1470 jagt „ein jedes jtenerbares Gut foll
Schahung geben“, jo ſcheint daraus in der Tat zu folgen,
daß Die Areiheit von der Steuer auch Freiheit von der
Schatzung mit ſich brachte; der Zufag, daß nur ausdrückliche
Befreiung unter Brief und Siegel ber Herrfchaft, nicht aber
blohes Herlommen berüdfichtint werden folle, iſt nad) den
Wortlaut nur auf die fteuerbaren Güter, welde Schatungs:
freiheit beanſpruchen, zu beziehen. Dieje Deutung, daß die
Steuerfteiheit auch Schatzungsfreiheit bearimdet hätte, ſteht
aber mit der Praris im Widerſpruch; in zahlreichen Fällen
werden 1470 Adelige und Klöſter mit ihren Gütern im
wirtemberaijchen Gebiete zur Schatzung herangezogen, ob:
wohl fie bisher jteuerfrei waren. Ein Teil diefer Auflagen
wirb dann allerdings in den Nechtfertigungen als „im Span“
ſtehend angeführt. *)}
Frei von Schatzung blieben dagegen die Widemgüter
und die Beligungen der Gemeinden; die Freilaſſung der
erfteren wird oft ausdrüdlich ermwähnt,’) die der letzteren
folgt mit Sicherheit aus dem Stillſchweigen der Schatungs:
bücer.
Daneben ftehen Befreiungen in Einzelfällen von Ge:
meinden und einzelnen Untertanen, dauernd oder zeitweile.
Bei dauernder Befreiung von Gemeinden liegt der Anlafi
wohl im fonitigen, namentlich kriegeriſchen Verpflichtungen,
jo z. B. bei Yauffen und Aipera,*) ober auch in einmaliger
außerordentlier Leiſtung, fo vielleicht bei Balingen.”) In—
des zeigt gerade das Beilpiel ber letzteren Stadt, daß Die
gewährten Freiheiten doc immer nur einen bedingten Wert
hatten und dem Drang der Berhältniffe gegenüber nicht ftand-
hielten; bei der großen Schagung von 1425, wo die andern
) 3.8 Ochſenbach, Amt Bradenheim: ein Ader des Kloitere
Kirbadı ist mitt betthur, — iſt mit 308 angeſetzt; Güter des
unters Dieter von Sachſenheim in der Markung Kirchheim 6 fl.
3 Ort; haben doch bisher weder stur noch schatzung geben,
ahnlich 1470 haufig. Brgl. auch Urkundenbuch Der Stadt Seil:
bronn IM. 672: auch bier wird auf Grund ber Steuerfreibeit
Sqatzungefreiheit in Auſpruch genommen, aber obne Erfola.
) 3. B. Niederhofen, Amt Bradenbeim (1470): und ayen
die widemgliter nit geschätzt; ahnlich häufig. — Ebenba aber
auch: item meister Vxt pfarrer git von der pfarr zu Nider-
hofen gütern zu Niderhofen gelegen, die nit in die widem
gehören, 1 ® h.; bei Gartadı: item der atift zu Wimpfen hat
ein kelterhuse zu Gartach; davon gepurt zu schatzung zu
zeben 2 guldin ; item die pfarr im tal zu Wimpfen hat ein
guldin jerlicher zulte, davon gepurt zu schatzung zu geben
1 zuldin,
*) Yandbtansverbanpliumgen 1835, 4 S. 100 j.
*) Beil. IN. 8.
Die direlten Stantoſteuern in der Srafihaft Wirteinbera.
zahlen mußten, bat die Stadt Balingen 8500 Gulden ge
fchenft, ebenio wird fie bei der Hepartition von 1496 mit
400 jt. herangezogen.'; Zu zeitweiliger Befreiung führten
wie bei der gewöhnlichen Steuer meiit größere Unglüdsfälle,
jo bei Wildbad auf 10 Jahre, bei Dornitetten auf 25 fahre. *)
Den einzelnen wird Schatzungsfreiheit in der Regel nur
aeroährt, wenn es fi) darum handelt, Auswärtigen den Über:
tritt in wirtemberatiche Dienite zu erleichtern ;*} jolche Fälle
find jedoch nicht jehr häufig und einmal wird die ſchatzungs⸗
freie Summe auf höditens 2000 fl. beitimmt.*); Neben
den Befreiungen von künftigen Schakungen find dann noch
die Nachlaſſe von icon auferlenten Beträgen zu erwähnen.
Wenn der Graf nah Anlage einer Schahung durd das
Yand reitet, wird bald da bald dort feine Gmmbe in Anı
fpruch genommen. Hier tft es ein armer Schulmeifter, der
bei der Schasungsanlage Zeit genug verfäumt hat und bes:
halb einen Nachlaß wünſcht;*) dort ein armes Nonnenflofter?)
oder ein benachbarter Üdeliger,’) denen die Huflane erlaſſen
wird; endlich kann er aud gegen die bürgerlichen Beamten,
die ihm zumächit ftehen, nicht die ganze Forderung geltend
machen, jondern muß bald bier bald dort etwas nadjlaffen. *)
Im ganzen find jedoch dieſe Ausnahmen in der fpäteren
Zeit jelten und werden offenbar nur ungern gewährt. Von
Eberhard im Bart wenigitens fchildert uns jein Lehrer Naucler
ausführli, wie er es verftand, zudringlichen Bittitellern
auszjumeihen und fie zu ermüden, und wie widermillig er
Ichfießlih, wenn er nicht anders fonnte, die voraetragenen
Wünſche erfüllte”)
Ebenſo wie durd den Gang der Veranlagung iind
diefe Zchatzungen durch den Umfang der Objefte und Sub:
jefte von der gewöhnlichen Steuer verfchieden. Jetzt wird
vom liegenden Gut auf das gefamte Vermögen übergegriffen;
diefes allerdings vermag man auch jeht nur als ruhenden
Beſitz, nit in feinen verſchiedenen Äußerungen zu erfaflen.
5. Die Berwendung der
Ehe wir zu der fchmierigen Frage weitergehen, auf
rund welden Nechtes die Grafen in ihrem Lande aufker:
ordentlide Steuern erhoben, muſſen wir noch feftitellen, in
welcher Weile die Erträge jener Steuern tatjählih ver:
mendet wurden. Aus den Sweden, denen ſie dienten, fünnte
) Beil. 1 und 11.
2) Die Stellen . I &. 57,
Sattler 3 Beil, 55; Reichsſtand. Archivalurt. I &. 47.
Bei Bregor Lamparter; Wintterlin, Vehördenorganifation I
=
9
12.
*) S. B N. 4.
2, 1470 Rachlaß für die Frauen von Rechenshoſen durch
inins g. herren eigen münd. Schatzungsbuch Baihinnen.
?, Rofenfeld: Dem Junker Hans Brantboh nachgelaften 6. %,,
auf ernftlidye Bitte feiner Hausfrau, die meiner g. Frau von Nakfan
oofmeifterin war, Dormnftetten: Dans von Neuneck jagt, mein a.
Herr habe ihm im Wildbad einen Teil der Schatzung nacgelafien.
Beil.
II. 95
Allein das perſönliche Element fehlt trogdem nicht gan und
es zeigen fich jogar einzelne Anſätze zu partiellen Einfommen:
ſteuern, Die freilich im Mbiterben beariffen find; felbit das
Moment einer Luxnsſteuer verfteht man hereinzubringen.!")
Mit dem Umfang des nefamten Vermögens werden nun
jämtlihe Wirtemberger herangezogen, aleichgültia, ob fie im
Lande fiten oder ob fie auf fremder Scholle nur noch mit
dem Leibe eigen find, gleichgültig, ob ihr Beſitz diesſeits oder
jenfeits der Landesgrenze liegt. Außerdem aber werben fämtliche
Yandeseinwohner mit Ginichluß der Leibeigenen fremder.
Herren belaftet und endlich wird jämtliches im Sand vor:
handene Bermögen befteuert, aleichgültia, wo der Beſther
wohnt. Indem ſich jo verſchiedene Syfteme kreuzten, eraab
ſich für viele als die nächſte Folze die Gefahr der Doppel:
befteuerung. Berfuhren die Nachbarn ebenfo, jo hatten deren
Untertanen für ihren Befis in Wirtemberg, die Nirtemberger
für ihren auswärtigen Befig und auf beiden Zeiten die aus:
mwärts fißenden Yeibeigenen unter den Schaßungen in zwei
Ländern zu leiden.!!; Die Folge war eine nicht geringe
Zahl von Streitiafeiten, die gelegentlich ſogar zu Eriegerifchen
Verwidlungen führten.'?) Der wohl zum Stift Backnang
gehörige Müller von Gemmrigheim hatte nicht ganz unrecht,
wenn er fidh meigerte, von einer Wieſe in Meimsheim an
Wiürttembera Schagung zu bezahlen, meil er der Meinuna
war, das ein ieder armman sinem herren, under dem er
sitzt, alles sin gut, wo das gelegen ist, verschätzen soll.1®)
Diefe unansgeglihenen Gegenſätze und weiter bie aanze
Umftänblichleit des Anlaaeverfahrens erinnern daran, daß
wir es mit auferordentlihen, nur für jeltene Fälle bered)-
neten Steuern zu tun haben. Sobald fie häufiger wurden,
mußten ſich die Neibungsflähen abſchleifen, außerdem aber
mußte eine weſentliche Vereinfachung durchgeführt werden, ’*)
wenn man nicht aanz darauf verzichten und ausſchließlich
Repartitionsfteuern erheben wollte.
anferorbentliden Stenern.
ſich vielleiht ein Schluß ergeben auf die rechtliche Grund:
lage, auf der fie ruhten. Hiebei iſt zunächſt zu erwähnen,
daß die Wirkung der plößlichen Geldfluten wiederholt da:
durch abaeihwäct war, daft der Yandesherr ſchon vorher
bei jeinen Untertanen Anlehen aufgenommen hatte und deren
Abzug von den Beträgen der Schahung geftattete. So
"3. #. Tübinger NMechtiertigung 1477: nadınefafien
Kanzler Maibel die ganze Schayung von DI Gulden,
», Ausgabe von 1616 f. 301 b,
», Beil. 5 Örreilafiung der Hleider nur bis zu einer gewiſſen
Wertgrenie),
#1, Die auswärtigen Yeibeigenen möglichermeife in brei Zändern.
Mit Baden; Sattler, Grafen 8 S, 68 und 72,
”, Bei der Schatung 1470 CBradenheim).
’4, Bral. 3. 9. den Gang Der Dinge in Yayerı, wo man
einfach Die alten Schähumgen auc für weitere Steuern gelten hieß;
Hoffmann, Direkte Steuern in Bayern 3, 8.
bem
11. 06
werden bei der Wirtemberg-Urader Schatzung von 1463
swei Anlehen von 14000 und 4000 Gulden in Abzun ne:
bracht;) 1496 gehen faft bei jedem Amt größere oder kleinere
Beträge von insgefamt 19620 Gulden voraus, die ebenfalls
duch Abzug an der aufgelegten Hilfe getilgt werben follen.*)
Über die Verwendung diefer im voraus empfangenen Be:
träge finden fich feine Angaben; wahrſcheinlich ift, daß dieſe
Summen bald da bald dort zur Mehrung der laufenden
Einnahmen erhoben und wie dieje für alle möglichen Zwede
gebraucht wurden.
Aud über die Verwendung der Schatzungsgelder jelbft
erhalten wir in der älteren Zeit nur felten beftimmte Nach—
rihten. In dem ſchon mehrfah benügten Vertrag von
1365 wird beitimmt, daß Graf Ulrich die ihm zufallenden
Schatzungsgelder zur Löſung verpfändeten Beſitzes zu ver:
wenden habe.) Einmal wird eine Hilfe des 14. Jahr:
bundertö mit der Gefangennahme des Landesherrn begründet,
wurde aljo wohl zur Beftreitung des Löſegeldes verwendet, *
Genaueres willen wir über die große Schatzung um 1425.)
Aus der Abrechnung ergibt ſich, daß die Zumme von
120000 Gulden nicht bloß tatfählid zur Löſung verpfän:
deten Beſitzes diente, ſondern daß dies auc, wohl von An:
fang an, die eigentliche Beitimmung dieſer Gelder mar.
Die Uraher Schatzung von 1448 darf man wohl mit einem
Verzeichnis in Zujammenhang bringen, das die Ausgaben
des Grafen Ludwig von der Yandesteilung bis 1447 beion:
ders für Gebietserwerbungen und Zöfung von Pfandſchaften
aufzählt ;*) es liegt die Vermutung nahe, daß dieſes Stüd
die Höhe einer angewachſenen Schuldenlaſt erklären und dem
Sande gegenüber die Forderung einer Schagung begründen
jolte; jedenfalls wurde die Schagung wenigftens teilmeife
zur Tilgung „verbriefter Schulden” verwendet.') Die fol:
genden Schagungen, bei denen die Quellen teilweife reicher |
fließen, aeben Anlaf, Begründung und Verwendung aus-
einanderzuhalten. Daß bei der Stuttgarter Schagung im
Jahr 1463 die vorausgehende Niederlage mit ihren Folgen
als Motiv benütt wurde; iſt mit Sicherheit anzunehmen.
Ebenſo ficher aber ift, daß jedenfalls nur ein Heiner Teil
der eingehenden Beträge zur Jahlung des Köfegeldes diente, *)
und daß der Neft ebenjo für die laufenden Ausgaben,
+, Beil. 5n.
*, Beil. 11.
Tan.»
* Beil, 2.
1) Beil. 8 mit R. 1.
s Son den 100000 Gulden Löſegeld maren zumädft mir
KOO00 Gulden zu bezahlen, Die übrigen 40000 Gulden wurden erſt
1481 ff. durch das „Bermilligungsgeld“ getilgt. An Dielen GO 000
ulden nahm aber Vfalz einen Mainzer Schuldbrief über 37000
ulden in Zahlung (Steinhofer 3 ©. 113). Ta nad Kanclers
Shronif ber Mrieg für Graf Ulrich auf 1500000 Ghulden netommen
ſein ſoll (Stalin 3 &, 544), fehlte es nicht an Glelegenheit zur Vers
werbung Des Schatzungogeldes.
Die direften Stautsſteuern in der PBraiihait Wirtemberg.
wie für auferordentlide Bedürfniſſe verwendet wurbe.”)
Die Uracher Schayung vom gleichen Jahre wird in nad:
drüdlihiter Weiſe ganz ausſchließlich zur Tilgung der auf dem
Land ruhenden Schulden beftimmt,'") indes legt gerade der
Eifer, mit dem Dies betont wird, den Verdacht nahe, daß
ſeitens der Landſchaft jchon einmal Klagen oder doch Zweifel
über die Verwendung von Schatungsgeldern laut geworben
maren, jo daß man jeht mit der angebotenen Montrolle Ein:
drud zu maden hoffen fonnte. Daß dieſe nicht zuſtande
lam, iſt wahrſcheinlich; wenn wir dann meiter ſehen, daß
ſich der Graf einmal ſchon drei Monate vor dem Fiel einen
Vorſchuß geben lieh,’2) fo füllt es ſchwer zu glauben, daß
er hiebei von der Abſicht raſcherer Schuldentilgung ac
leitet war
Dit welhen Gründen oder mit welchem Schlagwort es
gelana, ſchon 1470 ff. weitere arofe Schatzungen einzuleiten,
iſt nicht überliefert; Dagegen neben uns hier die in großer
Zahl erhaltenen Quittungen aus ber Uracher Yandeshälfte
‚ nicht felten auch über die Verwendung der Gelber Auskunft.
Hiebei zeigt ſich, daß es bier an einem einheitlichen Zwecke
für die Schatzungsgelder fehlte, daß fie vielmehr in der ver:
ichiedenartigiten Weife zur Ausgabe gelangten. Ein großer
Zeil dient allerdings zur Tilgung von Schulden oder zur
Löfuna von verpfändeten Beſitzungen: Reichenweiher und
Gartach wurden zurüdgelauft, beim Landhofmeiſter wird eine
Schuld von 5000 Gulden bezahlt, zahlreiche Heinere Schuld»
pojten werden abgelöft. Allen ebenjo unbedenllich werben
die Gelder auch zu laufenden Nusgaben gebraucht: für Zinje
und Gülten, für Rechnungen des Goldſchmieds, für die
Zwecke des Küchenmeiſters, der Stadt Tübingen als Beitrag
zu den Baufoften, zum Kaufpreis für ein neuerworbenes
Dorf uf.m.?) Wir fehen bier aljo deutlih, daft die Wer:
bindung der auferordentlihen Steuern mit den laufenden
Einnahmen in der Verwaltung nicht bloß eine äußerliche
— etwa eine Werfonalunion in der Perfon des Yanb»
jchreibers — blieb, jondern daß ſich überhaupt die Grenzen
zwiſchen beiden völlig verwiichten, und daß die Schagungen
nur noch eine aufergemöhnliche Mehrung der ordentlichen Cin-
nahmen brachten. Bon dem aufgelegten Löſegeld für Beil:
ftein wird ein Teil zur „Reiſe“ verwendet.!“) Auch beim
Verwilligungsgeld,'*) das zmeifellos zur Zahlung des um
pfalziſchen Loſegeld noch übrigen Neftes von 40000 Gulden
angefonnen worden war, iſt die Beziehung zwiſchen den auf:
gebrachten Summen und den an Pfalz bezahlten Beträgen
nur eine mittelbare. Jene fließen in die Hand des Land—
ichreiber® und werden von ihm, teilweife fogar ſchon von
den Amtleuten, unter den laufenden Einnahmen verrechnet:
daß ji dann unter den Ausgaben des Yandfchreibers genau
"Bel 4 R. 1.
Beil. 5.
,5,89% 9.
Rab ven Quittungen.
Eu 1.
Beil, 10.
Zt. randſteuern Bd. 2 und 9,
Die bireften Stantsfteuern in ber Grafſchaft Wirtemberd.
entiprebende Zahlungen finden, ift ſchon deshalb nicht zu
erwarten, weil das Verwilligungsgeld von der Landſchaft in
10 Jahres zielern von 1481— 1490 aufgebradht wurde, während
die Grafen ihre Schuld in fieben Zielen von 1482—1488
an den Pfalzgrafen bezahlten; dazu fommt, daß die Tilgung
der Schuld bei Pialz nod mit verichiedenen anderen Ge:
ichäften vermifcht wurde, die Wirtemberg eine Abredinung
an feinem Schuldbetrag ermöglichten.
„ Ähnlich verhält es ſich auch bei der legten Schagung,
über deren Anlaß wir unterrichtet find, nämlich bei der
Reishilfe“ von 1482.) Sie ift bie einzige auferorbent:
liche Steuer, bei welcher eine Verpflichtung des Grafen gegen
6. Die rechtliche Grundlage
Als ums Jahr 1432 ein deutſcher Fürft an den Herzog
von Jülich die Frage richtete, ob er wohl Ausficht auf Er:
folg hätte, wenn er jeine Untertanen wegen Verweigerung
einer Steuer vor den Kurfürſten des Reiches belangen würde,
da gab der Herzog die vorfichtige Antwort: er Senne Die
Rechte in des Fragers Landart sticht und vermöge deshalb
die Antwort der Kurfürften nicht vorauszufagen; denn ein
Sand habe andere Gewohnheiten und Rechte ala das an:
dere.) In diefen Worten liegt auch für die ſpätere Er
forfhung Diefer Dinge eine wohlzubeachtende Mahnung,
die und zwingt, Die zu Gebote ftehennen Quellen möglichft
ifoliert zu betrachten oder doch bei der Verwendung ander:
märtö feftgeitellter Ergebmiffe möglichſte Vorſicht walten zu
Lajfen.*)
A. Gerade wenn wir von ben Verhältniſſen in Jülich
ausgehen, ergibt fi für uns jofort ein Hauptunterſchied
dort werden die auferordentlihen Steuern, wie es jcheint
von Anfang an, von den Landftänden bewilligt, fo daß
auferordentlihe und landftändiiche Steuern gleichgeſetzt wer:
den können; bei und dagegen iſt die Steuerbewilligung nicht
ein unmittelbares Ergebnis des uriprünglihen Verhältnifies
zwiſchen Herrſchaft und Untertanen, fondern fie ift ein
erft gegen das Ende unferer Periode zutage
tretendbed Prodult der
widlung.
a) Mir haben oben aeiehen, daß Ach ſchon Für das
15,81%. 7.
2, In einer Hednung von 1467 ift unter bezahlten Schulden
genannt: item dem land 5000 guldin au den 15000 guldin,
die das land dargelihen hat an dem zugelt minem gm,
fröwlin. — 8t. Regimentsſachen 4. (Das räulein ift die 1454
an Landgraf Ludwig von Seffen verheiratete Mechtild, Schweſter
Eberhards im Bart.)
%, ®rgl. ©. v. Below, in der Zeitſchr. des berg. Giefchichtes
vereins 36 ©. 74 f.
4, Für eine Beeinfluffung ber mwirtemberaifchen CEutwicklung
fämen mohl hauptſächlich die haböburgiichen Gebiete in Betracht ;
namentlich verdient Das Verhältnis zu Sigmunb von Tyrol, deſſen
Schidfal mande Berwanbtidaft mit dem Eberhards IL. aufweift,
nähere Unterſuchung.
Württemd. Yahrbüder 1004, Heft &.
aeihihtliden Ent
I. 97
das Reid zugrunde liegt; aud fie flieht unter die laufen:
den Einnahmen und fteht mit ben entfprehenden Zahlungen
in feiner näheren Berbinbung.
Neben ber Loderung des Verhältniffes der Schagungen
zu einem einheitlichen Zweck ift noch zu beachten, daß unter
den Anläfien, die zu Schaßungen führen, perfönliche oder
familiäre Ereigniffe gänzlih fehlen. Während fonft nicht
felten der Ritterfchlag der Söhne oder die Vermählung der
Töchter?) zu Forderungen führen, find es bier immer polis
tiſche Zwede, die in der Begründung genannt werben und
zu denen das aufgebrahte Geld in der Negel aud ver
wendet wird.
der anferorbentlichen Steuern.
14, und mehr noch für die erjte Hälfte des 15. Jahr:
hundertö die außerorbentlihen Steuern als eine wohlbelannte
und häufig benügte Einrichtung des Staatölebens nachweiſen
laſſen; dagegen fehlt bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts
jede Spur nicht blof von einer ftändishen Steuerbewilligung,
fondern fogar überhaupt von jeder ſtändiſchen Bertretung
des Landes im eigentlihen Sinne; namentlich ift nichts
davon befannt, daß in diefer Zeit ſchon einmal die Städte
alö Vertreterinnen der für die Steuerbewilligung wichtigſten
Voltsflafen berufen worden wären. Ebenſowenig läht fich
bis dahin irgend einmal eine unmittelbare Einmwilligung ber
Zahlungspflictigen oder aud nur der Bebanfe an eine ſolche
nachweiſen.
b) Mit dieſem Befund ſtimmen zahlreiche Stellen über:
ein, welche bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Er:
hebung einer Schatzung als ein unbeftreitbares, an keinerlei
zuſtimmung aebundenes Recht des Grafen in Anſpruch
nehmen. Deutlih zeigt diefen Standpunkt die Einleitung
zu der Uracher Schatzung von 1463:3) an jedem Ort foll
man die Not des Grafen erzählen, weshalb er ſolche Steuer
zu nehmen gezwungen fe. Daß alles noch von einer
Einwilligung der Anweſenden abhängig wäre, ift aus
geihloflen; man denkt gar nit an Schwierigleiten, fondern
fhreitet nah Schilderung der Not fofort zur Vereidigung.®)
; Wäre etma eine ſtandiſche Verwilligung vorausgegangen, fo
mäßte fie notwendig in diefem Vortrag vor den Zahlungs:
pflihtigen erwähnt fein; andererfeitö würde ber Graf fidher
nicht jegt noch in den einzelnen Gemeinden Zugeſtändniſſe
anbieten, wie er es hier tut, wenn er die Einwilligung eines
vorangegangenen Landtages in der Tafche hätte, Der Graf
nimmt es weiter als fein autes Net in Aniprud, den
ganzen Betrag der Schatzung in fürzefter Zeit einzufordem
und gewährt nur aus Gnade längere Friſten; jedenfalls aber
>, Beil. 5.
%, Wie es im Fall der Weigerung eines Tores aebalten
wurde, zeigt im gleichen Jahr ein Beifpiel aus der Stuttgarter
Zandeshälfte, Grmibingen: die Amtleute von Göppingen nahmen
das Dorf mit bemalt ein, trieben ihnen das Vieh weg und ſchätzter
diejes um BOD Gulden. — Heyiher, Finanzgeſ. 2 &. XXXIX.
18
II. 98
fegt er ganz ſelbſtändig den Betrag wie die Termine feit
und läßt fih von niemand etwas darein reden. Ebenfo it
auch die Schatzung von 1470, über die wir fo aut unter:
richtet find, in ihrer ganzen Durdführung eine rein landes
herrliche, nicht eine landitändifhe Steuer; auch bier fehlt
jede Spur von einer Bermwilligung oder von einem Einfluß
der Zahlungspflihtigen auf die Einzelheiten der Anlage.
Im Jahr 1463 wird vom Grafen Eberhard, „durch Nat
unserer Räte und um unferer Notburft willen, merllichen
Schaden zu verhüten, vorgenommen, daß bie Unfern in
unferem Zande vier fahre lang den Wochenpfennig geben
follen“ !) und ebenfo wird von Graf Ulrich 1470 „für
genommen,” eine gemeine Schatzung von feinen Untertanen
zu nehmen?) Bei der Reishilfe von 1482 iſt davon bie
Rebe, daß fie vom Grafen auf das einzelne Amt „gelegt
und neichlagen“ wirb; die Zahlungspflicht eines jeden Dorfes
beruht auf „dem Befehl des gnädigen Herrn“.“) Diefelbe
Auffaffung liegt zugrunde, wenn Graf Eberhard (Beil, 9)
den Untertanen die Befreiung von der Schafung wie von
dem Landichaden ala Zugeftändnis anbietet, daß fie beides
nicht' mehr ſchuldig fein Jollen zu geben.
In gleicher Weife ift auch für die früheren Seiten eine
Vermilligung ausgefchloflen. Es wäre künſtlich, eine folde
Bebingtheit in alle die Stellen hineinzutragen, mo im 14,
und 15. Jahrhundert von der tatfählichen Erhebung einer
Schatzung die Nede ift, wo die Grafen auf ihr Schatsungs:
recht verzichten, wo die Schakungspflicht eines Gutes an-
erfannt wird ober wo im allgemeinen von jteuer: und ſchatz⸗
baren Gütern die Rede if. Mir fahen, wie ſchon in einer
Urkunde von 1365 das Schatzungsrecht feitend der Grafen
einer Negelung unterzogen wird und mie jest Graf Ulrich
ausdrüdlih das Recht zugeiprochen erhält, nah Belieben
aus eigenem Antrieb in den ihm gebliebenen Gebieten eine
Schagung zu nehmen, ohne daß an die Möglichkeit einer
ftändifchen Einmifhung gedacht wäre.?) Ebenſowenig tft von
Bermilligung die Rede, wenn die Grafen einen beftrittenen
Schatzungsanſpruch rechtfertigen; in den vielen Stellen, in
denen dies gejchieht, müßte fie erwähnt fein, wenn fie erft das
Recht bes Grafen, eine Schagung zu nehmen, begründen würbe.*)
e) Iſt nad) dem Geſagten eine ftändiihe VBerwilligung
der Schatzungen ausgeſchloſſen, fo fehlt es auf der anderen
Seite auch nicht an pofitiven Angaben darüber, auf welchem
- ) Beſold, Documenta rediviva 2. 264.
8,8189.
”"), S. 81 R. 7.
) TR. 0.
) Ein von Vermilligung unabhängiaes Schatzungsrecht ergibt
fih aud, wenn die Grafen Ludwig und Ulrich bei einer Berpfäns
dung vorbehalten, daß die Pfandinhaber die arme lent über ihr
vermögen nicht schätzen sollen, — Schatungen ohne ſtandiſche
Berwiligung bei Stolse, Zur Borgeihichte des Bauernkriegs S. HR;
Eigenbrodt, Über die Natur der Bedeabgaben S. 210 Ratzen⸗
einbogen); Hoffmann, Geſchlchte der bireften Steuern in Bayern
S. 15 (1458 eine frräuleinftener). Dosfelbe ergibt fich für Vals
aus dem S. 82 N. 10 angeführten Steverbuh für 1350-1361.
Die direkten Stantsiteuern in der Grafſchait Wirtemberg.
Grunde das von ben Grafen in Anſpruch genommene Schat:
zungdrecht beruht, Schon im Jahr 1399 wird in einem der
zahlreihen Streitfälle zwiihen Wirtemberg und Eflingen
entichieden: „über welche Güter ber Herr von Wirtembera
Bogt und Herr ei, daß er auch dem Leuten auf denfelben
Gütern wohl zufprechen möge um Schagung oder Dienite.“ *)
Bei der aroken Schagung der Statthalter um 1425 lautete
die Weifung an die Schäger, „daß fie alles das ſchätzen
follten, dad unjerem gnädigen Herrn vogtbar wäre“.“) —
Als der Markgraf von Baden fih dagegen fträubte, daß
feine Untertanen mit ihren Gütern im Nenenbürger Amt
auch zu außerorbentlihen Steuern herangezogen werben, ba
trat ihm Graf Eberhard von Wirtemberg mit der Behaup-
tung entgegen, daß Die badifchen Untertanen von den Gi:
tern, die fie in feinen Marten, Gerichten, Zwingen und
Bännen an fi brachten, wie andere Steuer, Landſchaden,
Schatung und anderes zu neben verpflichtet feien, sonnder
dwyle die oberkeit an den vorgemelten enden mit
gebot und verbot sin gnaden zugehörte; bie Entfcheir
dung des Streites durch. Graf Jos Niklas zu Zollern im
Jahr 1470 gab ihm Recht.) — Am gleihen Jahr erhob
ein ausmwärtiger Beſitzer lage, weil man jeine Güter in
Iſelshauſen bei Nagold mit Schagung und, als er fie nicht
zahlte, mit Verbot belegt habe; ihm trat der Bogt von Na:
gold aegenüber und wies darauf hin, bie Güter lägen in
des Grafen Gerichten und Eigentum und in der von Iſels⸗
‘ haufen Zwingen und Bännen; er babe gegen die Güter
nichts anderes vorgenommen, dann wie gegen andern gü-
tern geschee, die also in herlichait, gerichten und bennen
unsers gu. herren weren gelegen.”
In dieſen Stellen wird das Schatzungsrecht ganz deut:
lic als ein Ausfluß der Herrihaft und Vogtei, der Obrig
feit, kurz gejagt als ein Ausfluß der Landeöhoheit, in An:
ſpruch genommen. Sie ift es, die dem Grafen das Recht
gibt, von den in feinem Gebiete liegenden Gütern orbent:
lihe und auferorbentlihe Steuern zu fordern, und zwar
chne daß die Forderung an irgendwelche Zuftimmung ae
Inüpft wäre,
In diefer Bearündung tritt aud immer wieder bie
gemeinfame Wurzel zutage, welcher die fonft nebeneinander
hergehenden orbentlihen und aufßerorbentlihen Steuern
entftammen. Beide Arten find ein notwenbiges Zubehör
der Landeshoheit, „Itenerbar”, „Ichagbar” und „vontbar”
find forrelate Benriffe.®)
) Brgl. künftig Ehlinger Urkb. IE zu 1899 Sept. 20: dam
Reuſcher, Finanzgefcehe dr: S. XXXVIII R. 175.
) Aeyſcher 2,» S. XKNIX R. 177.
*) St. Baden B. 4.
7, St, Rep. Nagold Dr.
*, Gröninger Schapungabud; 1448; Güter, die sturbar und
schatzbar sint; ähnlich jehr oft; vrgl. oben S. SORT. 1470
Böblingen: die Schagungspfliht häufig damit begründet, daß bie
ÖSüter aturbar und vogtbar, ober sturbar, vogtbar, diensthar
find,
Die direlten Stantsiterern in der Grafſchaft BWirtembern.
B. Bom 13. bis zum 15. Jahrhundert werden von den
Grafen von MWirtemberg zahlreihe außerordentliche Steuern
kraft eigenen Rechtes erhoben. Eine willtürliche, bloß durch
die Wunſche des Grafen beftimmte Ausnühung diefes Nechtes
hätte fi) wohl immer von jelbft verboten; indes weit doch
mandes darauf hin, daf das Schatzungsrecht keineswegs
bloß durch praftiihe Erwägungen eingefchränft war. Das
ernibt fih vor allem aus dem Umſtand, daß die Erhebung
der Schagung den Untertanen gegenüber begründet wird.
Das eine Mal wird ihnen mitgeteilt, daß der Landesherr
gefangen jei,!) und verlangt, daß fie zu feiner Befreiung
mithelfen. Ein anderes Mal jagt man, „ber anädige Herr
habe ſich verfriegt“,?) und fett eine Schatung auf das Land.
Für den Vortrag von 1463°) wird angeorbnet, „daß man
überall zum beiten erzähle meines gnädigen Herrn Not,
weshalb ihm foldhe Hilfe zu nehmen eine Notdurft ſei“.
Indem die lestere Stelle ftatt des einzelnen Anlaffes
einen allgemeinen Begriff nennt, zeigt fie uns Deutlich,
morauf es bei diefen Begrünbungen anfommt: die Not ift
ed, die den Grafen zu feiner Forderung bereditigt. Dieſer
Stelle aus dem Jahr 1463 ſei ſogleich eine weſentlich ältere
zur Seite geſetzt, worin dieſelbe Anſchauung von anderer
Seite tatfählich als allgemein gültiger Grunbjag ausge:
iprochen wird: in einer Urkunde vom Jahr 1183 jagt ber
Grabifchof von Mainz, daß aud er, der Gewohnheit aller
Biihöfe und anderer Landesfürſten entiprechend, auferor:
dentlihe Steuern anjege, quotiens inevitabilis
necessitas*) urget, jo oft ihn echte Not bränge,’) —
und meiter jei daran erinnert, daß ſchon die weitnerbreitete
Bezeichnung „Notbede” Für außerordentliche Steuern auf
eine engere Beziehung zwiſchen ben beiden hier verbundenen
Begriffen hinweiſt.
Gehen wir dieſer Beziehung weiter nad), jo finden wir,
dab aud in anderen Fällen die Schatzungen ausdrüdlic
nit einer vorhandenen Not in Verbindung gebracht werden.
Schon in dem Hausvertrag von 1365 ift davon bie Mebe,
daß die Grafen „von der Herrſchaft Not oder
von Shulden wegen“ Schasiteuern nehmen wollten oder
müßten,®) und zwar jo, daß das Schahungsrecht eben auf
diefe Fälle der Not und Schulden beichräntt ericheint. Im
Jahr 1469 leitet Graf Eberhard jeine Forderung eines
Wochenpfennigs damit ein, daß er jagt, er habe fie mit Nat
jener Räte und um feiner Notdurft willen, merk:
lichen Schaben zu verhüten, vorgenommen,’) und fait bie
jelben Worte gebraucht Graf Ulrich im Jahr 1470,°%) um
', 8,80%. 4 und Weil, 4 N. 1.
*) Heyicher, Finamgeſetze 2: &. XXXIV 3. 158.
#) Beil. 6.
+, Zu necessitas im Sinne echter Rot, wral. N.
Echte Rot, (1888) S. 12 3. 49,
d, Die Stelle bei Zeumer,
89H,
9 S. 7999.
S. N. 11.
Scdmibt,
die dentſchen Stäbteftenern,
il. #9
jeine Schaßung zu begründen; beidemal handelt es fich da-
rum, bie Schakung andern gegenüber zu rechtfertigen, ein
fchirmverwandtes Alofter zu einem Beitrag zu veranlaſſen
oder die Anſprüche an auswärts fitende Leibeigene zu ver:
teibigen. In dem Revers des Grafen Ulrich gegen Schenner
von 1463 ift auf bie jetzigen Beichwerben hingemiefen ;*)
außerdem aber treten auch alle die einzelnen Anläffe für Schat:
zungen, Die genannt werden, ganz von felbit unter ben Ge:
fichtöpunft der zwingenden Not: Erledigung aus dem Ge—
fängnis, Schulden und wie wir nachher fehen werden, aud)
die Reichshilfe.
Wie notwendig in jedem Falle die ausdrüdliche Beto-
nung einer befonderen Notlage war, erhellt auch umgelehrt
aus dem Scidjal eines folden Anſpruchs an die Unter-
; tanen, der nur mit Gründen der Staatöllugheit, nicht mit
bem Hinweis auf unmittelbare Not geftügt werben konnte,
Im November 1460 hatten Markgraf Karl von Baden
und Graf Ulrich von Wirtemberg einen Schirmvertrag ge
ſchloſſen und darin unter anderem beftimmt, daß die beiber-
feitigen Landſchaften je dem nachbarlichen Schirmherren
jährlih 600 rh. Gulden (100 Markt Silber) zahlen ſoll⸗
ten.!?) Dieſe Beſtimmung hatte offenbar den Zweck, auch
die Landſchaften zu dem Schirmvertrag heranzuziehen und
von ihnen Garantien dafür zu erhalten. Statt nun aber
diefe Forderung bei feiner Landſchaft durchſeten zu können,
mußte Graf Ulrid in die Eibe, worin fich feine Untertanen
zu dem Schirmvertran verpflichteten, die Zufage aufnehmen,
daß bie Untertanen bie nerabredete Summe niemals zahlen
müßten, daß er fie vielmehr immer jelbit an Baben entrichten
wolle"; Mit diefem Zugeſtändnis, das zweifellos von den
Untertanen zur Bedingung für ihre Eide gemadt worben
mar, wurde jene Beitimmung des Vertrags völlig wertlos:
jest erhielt der Graf von MWirtemberg von der babiſchen
Landſchaft 600 Gulden, die er ſeinerſeits dem Marlarafen
von Baden zurüdzahlen mute.'*)
N&819.9
N"EMN.5.
) Sattler, Grafen II Beil. 122 und IV Beil, 55a.
") Sattler, Grafen 8, Beil, 5, 1461 Der 14: Graf Ulrich
meift zunuchft anf die Kertragsbeſtimmung bin und fährt dann fort:
wann wir nu allen nnseren undertanen .... zugesagt und in
len gelubden und eyden, die sie der sachen halb hand gr-
tan, usgesetzt haben, das sie und all ir nachkomen solich
100 mark silbers ijetzu oder in kunftig zit nymer geben dürfen
oder zu geben schuldig sin sollen, aunder wir und unser
erben sollen nnd wollen die unserm aweher von Baden und
sinen erben jerlichs und zu allen malen richten one allen
schaden der unsern, sc gereden und versprechen wir ,
das also zu tun...
) Nidtwirtbg. Stellen, in denen außerordentliche Steuern
zu einer Not in Beriehung gefegt werben, laſſen ſich zahlreich uns
führen; 3. 8. Falke, Bete, Ziſe und Umgeld im Aurfürftentum
Sachſen (Mitteilungen des A. Sädhfifchen Vereins für... vater:
länd. Eefcbichtös und Kunſtdentmale 19, 1869) S. 41, Revers won 1376:
nachdem die Bewohner bes Gerichts Meihen uns eynen halbin
11. 100
Um die enge Verbindung zu erflären, welche nach dem
Boranftehenden zwifchen dem Schatzungsrecht des Landes:
herrn und einer jeweils vorhandenen Not beiteht, müſſen
wir an bie weitgehenden Wirkungen erinnern, welde
die Not fonft nad deutſchem Rechte ſowohl im öffentlichen,
wie im Privatreht haben lann;!) fie hat vor allem Gel:
tung vor Gericht, wo fie das Megbleiben bes Dingpflichtigen,
wie deö Bellagten entfhuldigt und von Strafen und an:
deren Radteilen, die fonft aus dem Berfäumnis entftehen
würden, entbindet; fie befeitigt allerlei Beihränfungen in
ber Verwertung eines Beſitzes oder ſchützt gegen den Ab—
lauf von Friſten, an bie jonft die Geltendmachung eines
Rechtes gebunden wäre, Dabei verfteht aber das deutſche
Net von Haus aus unter echter Not nicht jede beliebige
Zwangslage, fondern nur eine beſtimmt abgegrenzte Reihe
von Fällen: Gefängnis, Seuche, Gottesdienft außer Landes
und bes Heiches Dienft. Von biefen vier Fällen gehören
drei zu den iypiſchen Anläffen der außerorbentlihen Steuern:
Gefängnis, Reichsdienſt und Gottesdienft außer Landes.
Die beiden erfteren haben wir aud) in Wirtemberg gefunden ;
unter bie letztere Kategorie gehört dagegen z. B. eine Schat:
zung des Schenken Konrad von Erbad, bie er von feinen
armen Leuten nehmen muß von meiner anliegenden noth-
durft wegen, nachdem ich mich dann über mere zu dem
heiligen grab zu fahren grössiglich verzehret han und in
schuld kommen bin;?) auch fonft wird die Neife ins ge
lobte Land, auch die Reife zu einem Konzil unter den Grün:
ben genannt, bie ben Landesherrn zu befonderen Anſprüchen
bereditigen.) Wenn der vierte Fall der echten Not, die
Seude, unter den Anläffen zu aufßerordentlihen Steuern
feblt, fo liegt das in der Natur der Nerhältnifie, da eine
folhe nicht zu befonderen Staatsausgaben führte und da
es ſich von felbit verbot, die leidende Bevöllerung auch noch
mit Steuern zu quälen.
Der enge Rahmen, der die Fülle echter Not urſprüng ⸗
lich umſchloß, wird nun aber im Lauf des Mittelalters ge
Iprengt, und zwar dadurch, daß auch Schulden bezw.
Zahlungsunfähigkeit den übrigen Notfällen aleichaefegt wer:
zins von allen iren guten zu unser not zu einer bete zu
nemen erlaubet han; ebd. für Torgau Verzicht auf außerord.
Steuern, es enwere denn, daz Got vor sye, daz wir eine
sulche grosse niederlagunge und schadin nemen mit anssere
mannen adir gefangin wurdin adir andir groeze not
von unsser herschaft wegen darzu druge; ferner
ebd. ©. 42 Steuer in unsern notin; &. 43 zu unsern noten
und schulden eine ature — G. v. Below, Stantöftenern in
Julich und Berg, Zeitſchr. des Bergiihen Geſchichtsvereins 26,
3. 57, mehrere Stellen; fie „Ipredhen indirelt offenbar die Tat:
lache aus, dab der Herzog in Notfällen von den Schaplenten einen
Beitrag zu fordern pflegte”,
%) Brgl. das ſchon angeführte
Echte Rot (1888),
) Reichs ſtand. Archivalurlunden I S. 72,
) Yang, hiſtoriſche Entwicklung der teutichen Steuerverfaſ⸗
ſungen (1799) S. 4.
Bud von A. Schmidt,
Die birelten Staatöfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
den. „Diefer dehnbare Begriff der Zahlungsunfähigleit ıft
eö, der die urfprünglihen feften Grenzen der Anwendung
echter Not auf die bier in Betracht fommenden Fälle lockert.““)
Diefer zunächſt dem Privatreht entnommene Sa daral:
terifiert auch trefflidh das Bild des Schahungsweſens, wie
ed unfere Quellen zeigen. Aud bier find die Schul:
den unter ben Begriff der Not aufgenommen und erhalten
leicht als ftets vorhandener Grund den übrigen auferordent:
fihen Notfällen gegenüber eine dominierende Stellung.
Gleichzeitig geht aber damit auch bie Beziehung der Steuer:
leiftung zu einem beftimmten Zwede fait ganz verloren und
wir fehen deshalb eine Spannung entflehen, der der Lan—
deöherr durch Angebot einer jtändifhen Kontrolle Rechnung
zu tragen fucht.
Man könnte nun einwenden, daß Die „echte Not“ nie
mals neue Anfprüde und Rechte ſchafft, fondern immer nur
eine liberierende und bispenfierende Wirkung gegenüber vor-
banbenen Geboten und Verboten ausübt. Das ift richtig.
Allein gerade auf diefem Wege führt die echte Not, wie
wir fahen, auch im Privatrecht dazu, daß der Inhaber eines
Gutes von an fih gültigen Schranken in befien Bermwer:
tung befreit, daß er, anderen Anſprüchen zum Zrog, zum
Ungreifen feines Beſitzes berechtigt wird.) Wenn dabei
die Bedingung gemacht wird, daß vorher das freie Ber:
mögen bes Inhabers erihöpft fein muß, ehe ihm die Not
das beſchränkte Gut anzugreifen aeftattet,*) fo erinnert ba-
ran bie in den Steuerforderungen ber Landesfürften noch
lange üblihe Erklärung, daß fie felbft ihr möglichites
getan, daß fie ihr Kammergut völlig erichöpft hätten, ehe
fie fich mit ihrem Anſuchen an die Untertanen wandten.
Nach dem Geſagten kann wohl fein Iweifel fein, daß
das Schatzungsrecht — urfprünglid das Hecht, in befonderen
Notfällen das Vermögen der Untertanen in Anſpruch zu
nehmen — feinem Weſen nad zufammengehört mit den Er:
icheinungen, die uns fonft ald Wirkung der echten Not bes
fannt find. Damit erhalten wir nit nur eine Erklärung
für Die bis ins 15. Jahrhundert unangefochtene Übung,
fonbern zugleih auch eine Grundlage, auf welcher die Kon-
flifte ber Weiterentwidlung verftändlich werben. Auf feiten
der Untertanen, bezw. der Landſtände zeigt ſich das natür:
liche Beitreben, Schatungen nur in außerorbentlichen Not:
fällen und nur zu deren Bejeitigung zu reichen, im übrigen
aber neue Zaften nicht zu übernehmen. Die Regierung an:
bererfeits iſt zwar lange Zeit bemüht, mit ihren gewöhn
) A. Schmibt ©. 61.
8. Schmidt &,168 fi. — In dieſer Weile auch im Uracher
Vertrag von 1473: Graf Heinrich ſoll jeine Gebiete nicht verieken,
verlaufen noch verändern, es were dann das wir Heinrich] oder
unsere erben us merklichen unsern geschäfften in kriegs-
löffen oder sunst zu unbillichait widerrechts niderlegen oder
das wir durch ander redlich ursachen unser not-
durft halb gelt ufbringen und haben miisten, — Reyſcher,
Staatöarundarfege 1 5, 485, -
) Ebd. S. 184 (aus Gultlingen N).
Die direften Stoatäfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
lien Einkünften auszulommen, fie wird aber durch den
Drang der Umftänbe genötigt, außerordentliche Mittel für
orbentlihe Zwede zu verwenden. Diejer Zuftand hat zu:
nächſt eine möglichft intenfive Ausnützung des Schaßungs:
rechts zur Folge, weiter aber erwächſt aus diefer Lage, wie
wir fehen werben, der Gedanke, jtutt der Inanſpruchnahme
auferordentliher Mittel die laufenden Einnahmen zeitgemäß;
zu erhöhen.
C. Wer echte Rot für fich geltend machen will, hat die
Pflicht, dieſe feine Not am geeigneter Stelle zu verfünben.')
Wir fahen, wie demgemäß auch der Landesherr bei feinen |
Steuerforberungen immer wieder auf feine Notdurft hinmeift
und die Gründe für feine Anfprüce mitteilt, Eben an biefe
Begründungen knüpft fih der allmählihe ortichritt: mit
der Häufung der Schafungen und der zunehmenden Locke
zung ihres Berhältniffes zu einem beftimmten Zweck mehrt
fh auch die Rüdfiht auf dem guten Willen ber Land⸗
ſchaft. Man wird annehmen dürfen, daß ſchon die Neran:
siehung der Schulden als Schatzungsgrund dadurch erleich-
tert war, daß die Schulden bis zur Mitte bes 15. Jahrhun—
dertö großenteild in der Komm von Berpfänbungen fontra:
biert murden, fo daß ihre Bezahlung und damit die Löſung
des Beſitzes der Enmpathie der Untertanen ſicher war; wir
fahen, daß die große Schahung um 1425 ganz ausſchließ—
lich dieſem Jmwede diente. Bei der folgenden Schaßung
von 1448 fönnen wir annehmen, daß fie mit dem Hinweis
auf die aroken, bauptfächlich zur Vergrößerung des Landes
gemachten Ausgaben begründet umd tatfählich zur Bezah—
lung der „verbrieften Schulden“ verwendet wurde. Harte
Rüdfidtnahme auf die Landſchaft zeigt Fodann die fchon oben er:
wähnte Tatſache, daß Grat Ulrih 1461 die im Vertrag
mit Baden der Landſchaft auferlente Berpflichtung felbit
übernehmen mußte. Daß die ängſtliche Scomung der Unter:
tanen im Uracher Zandesteil nicht geringer war, ergibt fich
bald darauf aus der Einleitung von 14083:*) jo aut als
irgend möglich joll man überall von des Grafen Not jagen
und erzählen; den Untertanen zu Gnaden und zu Willen
verzichtet der Graf auf Angabe jedes einzelnen Stüdes und
will ſich bei jedem mit einer Gefamtfaflion begnügen; die
Gewährung längerer Ariften, entgenen dem Hecht und dem
Intereſſe des Landesherrn, wird ausdrücklich mit der Rüch
ficht auf den auten Millen der Untertanen begründet; und
enblih geht der Graf ſoweit, daß er die Verwendung der
eingehenden Gelder der Kontrolle einiger Vertreter der
Landſchaft zu unteritellen bereit ift.
Hier zum erftenmal tritt uns — als Norftufe, nicht
als Folge des Steuerbewilligungsrehts — der Gedante
entgegen, der fpäter noch fo großen Einfluß gewinnen follte,
der Gedanke einer ſtändiſchen Aontrolle der Steuerverwendune,
unb zwar erfcheint er hier gerabe auf dem Gebiet, Das er noch
heute bei uns beherricht, auf dem der Echuldentilgung. Nach
) A. Schmidt S. 1% ff.
) Beil, 6.
II. 101
der ganzen Entwidlung ift erſichtlich, daß dieſes Zugeftändnis
die wochſende Zoderung der Beziehung zwiſchen Steuer
erträgen unb einem beftimmten Steuergwed aufhalten, daß
es bie Befchränfung der Schagungen auf beftimmte Notfälle
unterjtügen, daß es alſo leineswegs neues Recht ſchaffen,
fondern die Wahrung des alten garantieren follte. Im
Sinne der Zeit, der politifche Rechte noch nicht Selbſtzwed
find, liegt in dem Vorſchlag des Grafen Eberhard nicht ein
‚sortichritt, fondern eine Konzeifion an das Alte, ein Rüd:
fchritt im Gegenſatz zu ben Bebhürfniffen einer vorwärts:
brängenden Zeit.
Rir willen, wie in den folgenden Jahren beide Landes:
hälften mit großen Schagungen belegt wurden, und können
aus dem Gang der Zahlungen in ber Uracher Landeshälfte
fchliehen, daß es den Untertanen ſchwer fiel, die von ihnen
geforderten Opfer zu bringen; es klingt glaubhaft, wenn
Graf Eberhard der Jüngere (1477?) an feinen Vater, Graf
Ulrich, fchreibt, er höre, da die Untertanen weitere Hilfe
nicht leiften wollten, und daß fie vermutlich dazu auch nicht
imftande Seien.) Ebenſo aber willen wir, daß troß ber
großen Schatzungen die Finanzen des Grafen Ulrih ein
jehr trübes Bild zeigten und allerlei Sanierungsmahregeln
unter Leitung des Grafen Eberhard im Bart erforderten.
In dieſer Lage erſcheint nun ald weiterer wichtiger Fort:
ſchritt der Vorſchlag, die Landſchaft um eine Beifteuer für
ihren Sandesheren zu bitten: Der Erlös von Mein und
Früchten — fo beftimmt die Ordnung von 1478 — foll dem
Zandichreiber überantwortet und von diefem dem Landhof:
meilter mitgeteilt werben; dieſer joll dann ſamt feinen Bei:
ftänden das der Landſchaft vorhalten und fie bitten, eine
Steuer dazu zu geben, damit bie entlegenften Schulden ab:
aelöft werben fünnen.‘)
Es blieb nicht beim blofen Vorſchlag, wenn er
auch vielleicht nicht fogleih zur Ausführung gelangte. Bon
Georgit 1481 an wird von ber Stuttgarter Landſchaft in
sehn Jahresraten der Reſt der pfälzifhen Schuld durch ein
„Berwilligungsgeld“ getilgt;“) iſt ſchon dieſe lange Friſt
bei einem Betrag von 40000 fl. auffallend, fo hören wir
St. Dansardiv: das dritt, das unser landschaft die
bilf als bisher nit mer zu tund gewillt; sin villeieht ouch
des nit in vermögen. Dazu gehört auch bie allerdings etwas
jpätere Beſtimmung der Stuttgarter Stabtorbnung von 1492: dar
fürohin zins und gülten in unser statt Stutgarten für stüren,
schatzungen und ander beschwerden nit söllent verkouft
... werden, was jeitber vielfach geſchehen jei. Sattler, Grafen 4,
Beil. 15 S. 37.
9 Hausarchiv; 1478 in der von Graf Eberhard i. B. für
die Stuttgarter Landeshälfte zuſtande gebrachten Ordnung (Stein:
hofer 11 &. 4: . . . und sol der hofmaister mit den, die
im zn hilf zugeordnet werden, «das der lantschaft fürhalten
und umb ain stür darzu zu geben bitten... Dr. (umb—
bitten fteht übrigens auf einer Hafur und ift etwas enger nes
fchrieben ald der übrige Tert).
) Beil, 10,
11. 102
außerdem noch, daß die Verwilligung nicht ganz bedingunge:
los war: der Graf ſelbſt jollte zur Einbringung des Geldes
verpflichtet jein und außerdem follte bei Teurung, Hrien,
Hagel, Mißwachs oder anderen Beichwerben bie Zahlung
aufhören. — Es ift der erite Fall einer Steuervermilligung,
den wir in Wirtemberg fennen; menn Die Beträge, die
bezahlt werben, ganz allgemein den Namen „Bermilligungs:
aeld“ führen, fo darf man wohl aucd aus biefer offiziellen
Bezeihnung den Schluß ziehen, daß noch nicht viele der
artige „Bermwilligungen” vorausgegangen find.
Mit der Tatfache, daß in einem einzelnen all bie
Landihaft unter ſchwierigen Verhältniffen um eine Steuer:
verwilligung gebeten wird, war Das alte Recht, welches den
Grafen Schatungen ohne Bewilligung zuließ, nicht fofort
überwunden, zumal da die Bermwilligung nur von ber einen
Zandeshälfte auögegangen war. Im Uracher Landesteil
hören wir um biefelbe Zeit von einer Umlage von 6000 ft.,
bei der von einer Bermilligung wenigſtens nidyts befannt
ift.t) Bei der Neishilfe aber, die von Graf Eberharb 1482
auf fein Land „nelest und geihlagen” wird, ift fie nad) den
darüber vorliegenden Nachrichten im höchſten Grade un:
wahriheinlid.?)
Erft feit Beginn des 16. Jahrhunderts erſcheint bie
Steuerverwilligung als die Hegel. Die zahlreichen Steuern,
die Herzog Ulrich im erften Jahrzehnt feiner Regierung vom
Lande forderte, find alle oder do zum größten Teile von
der Landſchaft vermwilligt worden.“) Es ift ein Jeuanis für
die Geltung des Verwilligungsrechts, daß Ulrich auch in
ſolchen Füllen, wo ihm feine Haft zu einer georbneten Be:
handlung nicht Zeit lieh, doch den Schein zu wahren fuchte
unb wenigitens in ber Eile einige Bertreter der Landſchaft be:
rief.) Dabei zeigt ſich nun zugleich, daß fich Die Berhandlung
über Steuern jetzt nicht mehr wie 1468 in unmittelbarer
Auseinanderjebung der Vertreter des Landesherrn mit den
Steuerzahlern jeder Gemeinde vollzog, ſondern an bie, frei:
lich auch 1463 ſchon vorhandene Vertretung der Yandicaft,
an den Landtag, übergegangen war.)
ij Beil, 8.
) S. 81N. 7. Die Zahlungspflicht ruht lediglich „auf Dem
Befehl des anäbigen Derm“,
2) Reyſcher, Finanzgeſetze 2%, 2 S. LVIff. Send, Serjog
Ulrih 1 &, 229.
*, Sattler, Herzöge I Beil. 45 (1071: im Ausſchreiben ber
Hilfe zum Romzug weiſt Ulrich darauf hin, dafs Bralaten und
Zandihaft, so vil deren in der eil berwoft, ihre Silfe bewilligt
haben.
#9, Bral, die vorhergehende Rote. Cs wurde jept dem Herzog
Ulrich verübelt, daß er ſich zuletzt an einige Städte unmittelbar
wandte; Heyd. I S. 280. — Bei dem Verwilligungsgeld von
1481 ff. ſowie bei der Hilſe von 1496 ift nicht beuilich, ob bie
Bermwilligung anf bem Landtag erfolgt wear. it es angefichts ber
lebhaften Tätigkeit Des Landtags ſchon um 1430 unb angefichtö der
ihm jegt gemachten Borlagen über Steuerreformen Abſchnitt 11h
wahricheinlich, fo rebet anbererfeits ein Stuttgarter Steuerbub von
der Bedingung, daß Ulrich ſelbſt, nicht Die Stuttgarter, die Steuer
Die direfien Stantäftenern in der Grafidaft Wirtemberg.
D. Die Etappenreihe, welche von Schritt zu Schritt
zu der regelmäßigen Steuerverwilligung burd ben Landtag
führt, trägt ihre Erflärung nidt im fi felbit, fondern fie
bedarf, um verftanden zu werben, einer geſonderten Be:
trachtung der beiden 2inien, durch deren Bereinigung fie
zuſtande kommt.
a) Nah ber einen Seite hin find die oben benügten
Nachrichten Symptome für die ftetig wachſende Bebeutung,
welche der Landſchaft im wirtembergiſchen Staate zufommt.*)
In einem afuten Prozeß — fo ſcheint es bis jegt — holt
MWirtemberg jeit der Mitte des 15, Jahrhunderts ben Vorfprung
der Nachbarländer‘) im Berfafiungsfeben ein und fteht
ſchon gegen Ende des Nahrhunderts hinfihtlich der Ent:
widlung der ftändifhen Macht in vorderjter Reihe.“) Diele
Entwidlung ift nun aber nicht auf dem Boben bes Steuer:
wejens, überhaupt nicht auf dem der Finanzen erwachſen,
fondern hat in der Hauptfahe andere Gründe.) Den
Hauptanlaf bilden die Borgänge im wirtembergiichen Haufe,
die Reibungen ber beiden Hauptlinien und bie Gegenfäge
zwiſchen den einzelnen Familiengliedern. In diefen Kämpfen,
die zu einer Reihe tiefeinfchneidender Berträge führten, löſt
fich das enge Band zwiſchen den Grafen und ihrem Lande ;'®)
gegenüber dem einzelnen, ber vergänglic ift, erſcheint die
Landſchaft ald das Dauernde und Unveränberliche; fie iſt die
Hauptinterefientin am Wohle, befonders an der Einheit des
Landes und deshalb auch die befte Barantin der darauf abs
zielenden Verträge; fie ift das aeeignetite Organ, um über
das eigene Leben hinaus einem zur Regierung unfähigen
Grafen Schranfen zu feen ober einen nicht beliebten Better
von der Vormundſchaft auszuschließen. Zu dem Drang der
einbringen ſolle (Beil. 10 #. 1); das wurde auf Eingelverbanblung
mwerigftens mit Stuttgart hinweiſen.
%, Da eine eingehende Bearbeitung der älteren wirtbg. Ver—
fafſungsgeſchichte bevorfteht, beichränte ich mich bier auf wenige
Venerfungen.
) Sonft gilt das 14. Jahrhundert als bie Zeit der Autos
bildung der Yanbitände, — G. v. Belom, Territorium und Stadt
S. 172. — Als einzelnes Beifpiel vrgl. den Tandbftändiihen Einfluß
ſchon in der bayriichen Steuerordnung von 1396 (Hoffmann, Direlte
Steuern in Baäiern 3, 11 ff. mit der fehr viel fpäteren Entwid-
lung in Birtemberg.
", Sofern diefer Prozeß die Berfhmelgung der zujannnen-
nefauften Gbebiete zu einem Ganzen, alſo Die Bildung eines mirten:-
bergiichen Territoriums vorausfcht, kann er zunddft ale ein Erfolg
der Grafen beirachtet werben,
», Über die Bedeutung des Stenerbewilligungsredhts für Die
Entftehung der landftändifchen Berfafjungen vrgl. W. v. Belom,
Territorium und Stadt ©, 175; derſelbe, Zeitſcht. d. bergiichen
Geſchichtebereins 22 5.54, Eine mädtige, von finanziellen fragen
unberührte Stellung der Landſchaft in Wirtbg. zeigt ſchon ihr erftes
Anbringen von 1459, herausg. von Schneider, Württ. Rierteljabreb.
1894 &. 348,
#, Dies fommt jept namentlich auch in der häufigen Rennung
ber gqräfliben Hammer im Unterſchied von der Landfchreiberei zum
Ausdrud; vral, die Landſchreibereirechnungen.
Die direften Staatsſteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
Anläfle fommt aber weiter die perjönliche Vorliebe für
ftändifches Weien, die Graf Eberhard im Bart, bald die
führende Perfönlichleit im Haufe, überall befundet und bie
jelbft in feiner Lieblingsftiftung, dem Einſiedel, ihren Aus:
drud findet.)
b) Auf der anderen Seite handelt es ſich Darum, Die
finanziellen Vorausfegungen für die gezeigte Entwidlung
feſtzuſtellen. Moraus ergab fih für die Grafen bie
Nötigung, die fo mächtig gewordene LYandichaft auch zu
Steuerbewilligungen in Anipruh zu nehmen? In zahl
reihen Stellen treten tms als Antwort zunächſt die großen
Schuldenlajten, die auf ben Grafen ruhten, entgegen.
II. 103
Schulden hatte es indes immer bald in größerer, bald in
geringerer Menge gegeben. Jetzt aber werben fie — mie
die zur Abhilfe vorgeſchlagenen Mittel zeigen!) — nicht
mehr auf diefe oder jene außerordentliche Notlage, auch
nicht mehr auf die zur Vergrößerung des Landes gemachten
Ausgaben zurüdgeführt, ſondern jet, wird eine bauernbe
Inkongruenz zwiſchen den Einnahmen ber Grafen und ben
von ihnen zu löfenden Aufgaben behauptet. Wie weit eine
folhe vorhanden war und auf welche Urfachen fie zurüd:
ging, dies au unterfuchen foll einer befonderen Arbeit über
die wirtembergiihen Finanzen im 15, Zahrhundert vorbe:
halten bleiben,?)
III. Beformverfude.
Wir fennen die Stellung, welche die Landſchaft noch
lange Zeit zu dem erreichten Zuftand, den Steuervermilli:
gungen von Fall zu Fall, einnahm: obwohl fie fid den Zu:
mutungen des Landesherrn nicht entziehen fonnte, hielt fie
doch grunbiäglih daran feit, daß der Landesherr mit feinen
regelmäßigen Einnahmen auslommen jolle und die Landichaft
ihm meiter nichts fchuldig ſei.) Wie bat fih nun aber
andererfeits die Regierung mit der veränderten Lage ab:
aefunden? In den zahlreichen Erörterungen über die Staats:
finanzen, die wir feit der Mitte des 15. Jahrhunderts
haben,5) wird Doc zunädhft ebenfalld der Standpunkt ver:
treten, dak unter normalen Verhältnifien dad regelmäßige
Einkommen reihen, daß unter Umftänben fogar noch etwas
„fürgeſchlagen“ werben könne, und als trotz alledem dauernd
Schwierigleiten entftanden, fuchte man namentlich auch durch
Einſchränkung des Verbrauhs Abhilfe zu ſchaffen.“) Hat
die Regierung diefen Standpunft ohne weiteres preiägegeben,
bat fie fih gerne in die Notwendigkeit gefünt, immer von
Zeit zu Zeit mit der Landſchaft über Geldzuſchüſſe zu feil:
ihen oder hat fie vielleicht aar die Steuerverwilligung als
ein ftets bereites Dedungsmittel für ihre Bedürfniſſe mill:
lommen geheiken ?
Auf diefe frage geben uns einige Attenftüde Antwort,
die aus der Kanzlei Eberhards im Bart ftammen und ſchon
*, Begl. die Stiftungeurt, bei Moſer, Sammlung vieler . .
Urfunden S, 108,
) Beal. Bell. 8 und 9a.
”, Für diefe Arbeit mödte ich auch die oben 1 2,55 R. 1
veriprochenen Ausführungen über die Stellung der Steuern im
Stantöhaushalt zuruckftellen.
% So weit die Landſchaft 1519 darauf hi, fie habe dem
Herzog Ulrich innerhalb 15 Jahren 300 000 Gulden ar erichägten
Gelb besablt, dero wir kain pfenning schnldig gewest seien.
Sattler, Gerzoge 2, Beil. 45 S. 87.
*) m Hausarchiv. Es wird durch befondere Umſtande ent:
ſchuldigt, wenn man in einem Zeitraum michts ürgeſchlagen“ bat.
*%, 3.8 um 1468 ein Bergeidnis: heruach stat verzeich-
ent der bruch, daran man abbruch tun mag. — SDausardiv,
— Ferner die Stuttgarter Sofordnung von 1478, Steinhofer TIL
S. 288 fi.
an fih ala Zeugnis für feine politifche Tätigkeit, insbefon:
dere für die Feſtſtellung feines Einfluffes auf die gleich:
zeitinen Heichsreformen wichtig find. Sie gehören eben ber
Zeit an, in mwelder unjere Quellen zum eritenmal von
Steuerverwilligung reden, und find aud in ihrem Teil ein
Beleg dafür, daß fich eben jetzt der Drang nah Abhilfe
befonders ftarf geltend machte. Diefe Altenftüde zeigen uns
nun, daß auch Eberhard im Bart wie Die Landſchaft an der
Anficht feithielt, die Negierung müſſe mit den regelmäßigen
Einlünften geführt werden, daß aud er über die außer:
ordentlichen Hilfen hinauszulommen fuchte. Nur wollte er
diefes Ziel nicht mehr, wie die Landſchaft immer nod für
möglich hielt, einfab auf dem Men der Sparjamleit er
reichen, fondern dadurd, daß er von der Landſchaft ftatt
der auferorbentlihen Steuern die Erhöhung feiner regel:
mäßigen Einnahmen verlangte.
Der eine feiner Vorſchläge,“) wohl der ältere, bot ber
Landſchaft den Verzicht auf Schahung und Landſchaden an,
behielt aber bei jener die Löfung aus der Gefangenſchaft
mit einem Betrag bis zu 50000 Gulden, bei letzterem Die
Führung zum Bau von Städten und Schlöſſern, die Hilfe
bei der Jagd und die Beholzung und Bewachung ber
Schlöffer vor; außerdem follte natürlich auch die triegeriiche
Beihilfe in der feitherigen Weife belafjen werden. Als
Gegengabe forderte der Graf eine jährliche Zeiftung von
13000 A Seller neben der alten gewöhnliden Steuer.
Es murde gleichzeitig in Ausficht geftellt, daf die neue
Freiheit der Landſchaft aufs Nahprüdlichite verfichert werben
jolle; die Erben des Grafen jollten nicht zur Regierung zu:
gelaſſen werden, fie hätten denn zuvor bie Wahrung jener
Freiheit eidlich zugeſichert; weigerten fie ſich, Dies zu tum,
io follte die Landſchaft fogar berechtigt fein, ſich einen ans
deren Deren zu fuchen und fich gegenfeitig mit Xeib unb
Gut gegen die Erben des Grafen zu ſchützen. Auch bie
jegigen und fünftigen Amtleute jollten auf die Unterftügung
der Landſchaft verpflichtet werben.
N Beil. Ba. Da die Vorſchlage in den Beilagen gebrudt
find, hebe ich oben mur bie Sauptpuntte hervor,
11, 104
Noch viel weiter ging ein anderer Vorſchlag deöfelben
Grafen.) Schon jeine Einleitung läßt Großes erwarten:
der Graf meift auf die altbewährte Anhänglichleit der Land:
iheft an fein Haus hin und will ſich dafür, zugleich in der
Hoffnung auf die einftige Fürbitte der Untertanen für feine
Seele, dankbar zeigen.
Nachfolgern dauernd ungebrängt und ungezwängt bleiben,
joll fein Dant fein. Diefe fefte Grundlage, auf der fünf:
tige Übergriffe und Kampfe unmöglich find, foll auf fol:
nende Weiſe geſchaffen werben: der Graf verzichtet für im-
mer auf die gemöhnliche jährlihe Steuer, alſo auf jene
uralte Einnahme, die ſchon ahrhunderte überjtanden hatte
und nachher tatfählih noch bis ins 19. Jahrhundert feſt⸗
Er verzichtet ferner auf aufßerorbentlihe |
gehalten wurde.
Schatungen und Hilfen, und behält nur für den all der
Gefangenfhaft eine Schahung bis zur Höhe des 20, Pen:
nigs vor; endlich verzichtet er noch auf den Landſchaden,
wieder mit einigen Ausnahmen wie in bem obenerwähnten
Vorichlag.
Zu Diefen weitgehenden finanziellen Opfern treten nun
aber noch andere Zugeftändniffe von großer Bedeutung:
1. in den Fällen, mo es fi nit um Leib und Leben
handelt, fol an Stelle der Unterfuhungshaft Bürgſchaft
mit Leuten oder Gut zugelafien werben;
2, die Bezahlung eines Frevels, ebenſo die Leiſtung
eines Abtrags fol künftig nur auf grund eines Gerichts:
urteils gefordert werden, aufer bei Wilderern, deren Be:
ftrafung nad wie vor den Grafen überlaflen bleibt;
3. endlich fol den Einwohnern gegen einen Abzug von
5° ber freie Zug außer Zandes gewährt werben,
Die Gegenforberung des Grafen gegen jo viele Dar:
bietungen gebt furz dahin, dak ihm Jahr für Jahr jeder
son je 100 Gulden feines Vermögens 1 Gulden ala Steuer
aeben ſolle.
Mit der legtgenannten Korderung hätte der Graf nad
dem Stand am Anfang der fiebziger Jahre eine jährliche
Steuer von über 16000 Gulden für die Landeshälfte und
von etwa 32000 Gulden nad der MWiedervereinigung des
Landes erhalten?) Gleichzeitig wären die feither nur in der
auferorbentlihen Beiteuerung erreichten Fortichritte — Heran⸗
ziehung des aanzen Vermögens jtatt nur der liegenden
Güter; gleihmäßige Berteilung ftatt der veralteten Säthe —
auf bie ordentlichen Steuern übertragen worden und außer |
dem wäre endlich zwiſchen den regelmäßigen Staatsein:
nahmen und dem Vollsvermögen eine Beziehung entitanden, |
wie fie in ähnlicher Reife in manden ftädtiichen Haushalten
ihon lange vorhanden war?) Daß fich unter den An:
geboten biesmal neben Schatung und Lanpichaden auch
) Beil. 8.
9 Bral. den Ertrag der Uracher Schagung von 1470 f. im
Beil. 8.
"3.8 Blaubeuren 1331; Reyſcher, Finanıgei. 2,2 &. XLV;
Crailsheim ebb.; Eßlingen bei Diehl, Württ, Jahrbücher 1900, I
©. 75.
Die Fürforge, daß fie von feinen
Die direften Sinotäftenern in der Grafſchaft Wirtembera.
ein jo feit eingewurzeltes Inſtitut wie Die gewöhnliche Steuer
befindet, zeugt für den jhonungslofen Reformeifer des Grafen
und gibt feinem Plane einen radikalen Anftrih. Noch mehr
aber fällt auf, daß fih diesmal nicht bloß veridiedene
Steuern als Tauſchobjelte genenüberjtehen, fondern daß ber
Graf die FFinanzreform auch durch Preisgabe politifcher
Rechte zu erfaufen bereit ift. Zwar hatte er, wie wir ge:
fehen haben, ſchon bei der Schagung von 1463 dem guten
Willen der Landſchaft ein Zugefländnis gemacht, indem er
fie an der Verwaltung der eingehenden Gelder teilnehmen
laffen mwollte;*) dabei war der Nahbrud mehr auf die
Garantie der richtigen Steuerwerwendung als auf die neue
Tätigteit der Landſchaft zu legen, Jetzt aber handelt es
fih um Rechte, die mit dem Finanzweſen gar nicht direlt
zu tun haben, um Sicherheit der Untertanen vor unnötiger
Unterfuhungshaft und vor willfürlicher Beftrafung und um
die Möglichkeit, nötigenfalls dem wirtemberaifhen Lande den
Rüden zu lehren.
Von einem dritten Reformvorſchlage endlich haben wir
num durch eine furze Inhaltsangabe Kenntnis”) Diefe ge
nügt jedoch, um zu zeigen, daß es ſich hier zwar tatfächlich
‚ am einen meiteren Borichlag handelt,“) daß diefer aber in
weitgehendftem Make mit dem zulegt behandelten Plane
übereinftimmt und deshalb wohl auch zeitlih in feine Nähe
zu rüden iſt. Vielleicht Hat Eberhard im Bart feinen zu:
nächft für die Uracher Landeshälfte beftimmten Plan nad
der Vereinigung des Landes in wenig veränderter Form
wieder aufgenommen.
Weldes war nun das Sciejal dieſer tiefgreitenden
Reformverſuche? Wir willen darüber nur das, mas und Die
Altenſtücke felbit mitteilen. Der erite Vorſchlag“) gibt ſich
felbft als ein Stüd aus einer Verhandlung mit den Ber:
tretern der Landſchaft. Voran ging der Nachweis, daß der
ı Beil, 5 Schluß; oben S. 101.
®, Wifter, Eberhard im Bart S. 171 f.: derf,, Geſchichte der
Berfaffung ... . 2. 162. Es find folgende Bunte: 1. Von der
Schahung und dem Landſchaden. 2. Bon dem fregen Jug und
Abzug. 3. Bon Freveln. 4 Bon Wefängniffen. 5. Bom Jagen
und Hunbführen und andern Dienften, auch Fübrung der Früchte.
6. Vom Feldzug und was dazu gehört. 7. Bon Belegung der
Schlöffer. 8. Wenn ein Derr des Yandes gefangen wird, daß ihn
die Landjchaft ledine mit 100000 Gulden. 9. Vom Wilbbret. —
(Das Indorfat, das Pfiſter an der erfigenannten Stelle anführt
und Das unfer Stüd ins Jahr 1464 mweift, ift ſchon durch feinen
Inhalt verdächtig und mit den angegebenen Artifeln faum in Ein-
Hang zu bringen; der erfte Teil ſcheint von unferer Beil. 5 über:
nommen zu ſein. Dazu fommt, daß auch ſonſt vielfah die Stüde
ans dieſer Beit völlig falfche und bebeutungslofe Regiftraturvers
merfe aus dem 16, Jahrhundert tragen {vral,. z. B. W. Viertel:
jahrah. 1894 S. 846 8. 11: um einen ſolchen handelt es ſich offen:
bar auc in unferem alle).
Bral. die in Beil, 9 nicht erwähnte Yührung der Fruchte
ſowie Das Loſegeld von 100000 Muilden (in Beil, P eine Schakuna
bed W. Öbhulden).
T, Beil, da,
Die direlten Stoatöitenern in ber Grafſchaft Wirtembern.
Graf in anbetradt feiner Schulden eine Hilfe feitens der
Untertanen nicht entbehren fönne, und darauf läht nun der
Graf feine Forberumgen und bie entiprehenden Angebote
vortragen. Daß die Landſchaft darauf ohne weiteres ein⸗
gehe, war nicht zu erwarten. Die anweſenden Vertreter
fagten zu, das Mitgeteilte in ihren Heimatftäbten vor das
Gericht und einige von der Gemeinde zu bringen und bie
Antwort auf St. Thomastag in Tübingen mitzuteilen, Wie
dieſe Antwort lautete, erfahren wir nicht.
Nod bürftiger find unfere Senntniffe beim zweiten
Borjhlage.t) Hier it der Antrag an die Landſchaft erit
geplant; mir ſehen, wie unfer Stüd an den alten Lehrer
des Grafen, den Tübinger Kanzler VBergenhans, zur Begut⸗
achtung geihidt wird und dann wieder zurüdtommt; hierauf
erfolgt wohl erft die Mitteilung an die Landſchaft. Weiteres
läßt fi unjerer Quelle nicht entnehmen. Über das Schickſal
des dritten Vorihlags haben wir überhaupt feine zuver-
Läffige Nachricht; nur das fönnen wir fiher jagen, daß auch
aus dieſem Anlauf fo wenig wie aus den beiden anderen
etwas geworden it.
Bei diefer Sachlage müſſen wir die Verantwortung für
das Scheitern der Reformen der Landſchaft zuſchieben; bis
zu ihr führen zweimal die Wege. Die Gründe, die fie zu
einer ablehnenden Haltung beftimmen fonnten, laſſen fid
leicht vermuten: ihr gingen diefe Änderungen viel zu weit;
fie wünſchte nichts anderes als bei den altgewohnten Ab:
gaben belaffen zu werden, indes müſſen wir angefichts der
verfchiedenartigen Pläne doch auch an ein Urteil über Eber:
hard im Bart erinnern, das von einer ihm wohlgeſinnten
Seite fommt, nämlid eben von dem auch in unferer Sadıe
beteiligten Vergenhans; er jchreibt über den Grafen:?}
In rebus etiam gerendis aut praeposterus aut festinus
nimium apparuit. Nam quod consilio concluserat quan-
tumcumque elara et aperta nisi devietus in longum tra-
hebat; inventa vero propria ita accelerabat, nt prae ni-
mia festinantia pleraqnue manerent imperfecta.
In den Vorlagen Eberhards im Bart haben wir die
erften Spuren von Verfaſſungskämpfen in Wirtemberg, von
N, Beil. 9 mit N. 1.
*) Raucler (eb, 15168) f. 3016.
Il. 105
Auseinanderjegungen zwiſchen Zandesherrn und Landſchaft,
melde auf die vertragsmäßige Regelung beö gegenfeitigen
BVerhältnifies abzielen. Aber nicht das Moll ift es bier,
welches die Verbriefung beftimmter Rechte fordert, ſondern
die Regierung geht mit Angeboten vor und erflärt ſich zu
ihrer völligen Sicheritellung bereit. Man bat wohl mit Recht
darauf hingewiefen, daß biefes Verhältnis mit der jpäten
Ausbildung der Verfaffung in Wirtemberg und weiterhin
überhaupt mit der jpäten Bildung bes wirtembergiichen
Staates zufanmenhängt.®) Dazu fommt aber noch weiter,
daf das für die Zeit harakteriftiihe Anwachſen der Staats:
bebürfniffe nur auf die Negierung, micht aber auf die Land-
ſchaft einen unmittelbaren Drud ausüben fonnte, fo daß
naturgemäß jene bei den Reformverſuchen die Führung über:
nehmen mußte. Deutlich jehen wir nun, wie das Gelb:
bebürfnis Die Negierung nicht bloß zum Verſuch von Steuer:
reformen veranlaft, ſondern fie auch zu wichtigen Konzel:
fionen auf andern Gebieten nötigt und endlich fogar dazu
führt, das Verhältnis der Landſchaft zu ihrem Seren
einer gänzlihen Umbildung zu unterwerfen. Die Verſuche
mifiglüdten. Aber nur um fo mehr mußten fie infolgebejlen
die Kluft zum Bewußtſein bringen, welche die in den lehten
Sahrzehnten großgezogene Landſchaft von ihren Herren trennte
und die fid immer mehr erweitern und vertiefen mußte,
wenn die Hegierung, ftatt eine gründliche Reform durch—
zufegen, fünftig genötigt war, immer häufiger in einzelnen
Fällen den guten Willen der Landſchaft in Anfpruch zu
nehmen. Dabei fchweift unjer Blid unmilltürlich weiter auf
die jpäteren Kämpfe, welde mit ber Entftehung des Tübinger
Vertrags verknüpft find. Wäre es für das Land nicht vor
teilhafter geweſen, wenn fich die Neform jegt in ruhiger
Zeit vollzogen, wenn die Yandichaft einen großen Teil ber
Rechte jebt aus der Hand eines mohlwollenden Grafen
entgegengenommen hätte, die fie 1514 einem felbitherrlichen
Herzog abjutrogen vermochte, wenn fie dem Herzog Ulrich
von Anfang an auf der feften Grundlage einer gefchriebenen
Verfaffung gegenübergetreten wäre, die fie fi dann unter
feiner Regierung erſt mühſam erringen mußte?
9) J. €. v. Pfiſters Geſchichte Der Berfaffung des wirtem:
bergiichen Hauies und Yandes (1838) S. 158 f.
Beilagen.
Beilage 1.
N. Einnahmen]
[1] Nota das von miner gnedigen herreu von Wirtem-
berg lande zu schatzung gevallen ist, one die amptlute,
") Das vorliegende Attenſtuct ift von Reyſcher, Finanzgeſ. 2,2
S. XL f. und dann auch von andern au der Schakung von 1470 #i,
gezogen worden, wor eine irrtümliche Auffchriit der Mechiobitichel
verführte. Degen diefe Anfehung fpricht ſchon, dab hier eine Schat
uumg Des genen Landes verrechnet wird, während 1470 Wirtem:
Württemb. Jahrbücher 1904, Heft u.
Abrehnung über eine Schattung (1427).')
Item in dem ampte zu Kirchen 7851, lH. 53 5 hir
or ä „ Veihingen 4092 f. 118 — ülr.
Bag . Lienhere 5848 #1. 73 3hlr
berg in zwei Haliten geteilt war, Daß man nidt in die Zeit nach
dev Wiedervereinigung des Yanbes (1482) herabgehen darf, ergibt
fich ans Der Erwähnung der Pfandſchaft Sigmaringen: 1459 ging
diefe Stadt in das Eigentum des Pfandinhabers über (R, 9, So
kommen mir in die Seit vor der Teilung von 1441. Das nähere
14
II. 106
Item in dem ampte zu Nurtingen 4856 d.11 8 5 hlr.
a > „» » Nyfen 1612 A, und 105 4.
Pr Urach 8848 A. und2',8 1h.
Pr Mr „ Kannstat 2822’/, A. undd 3104.
Fer Mi „ Balingen #148 dumd— Mh.
Item von der pfantschaft zu Sig-
maringen?) 1261'j, A.
Item von der pfantschaft Tutt-
lingen ®) 879 MH. and 8%, 8.
Item von Dornhein und der pfant-
schaft Schiltach * 7 MM unid 8,
Item von den ampten zu Kalwe, zu
der Neuenburg, zum Wiltpad,
Zalfelstein und Vogtsperg 6768 A. 1 ort.
Item in dem ampte zu Stutgarten 6238'/, tl.
Item in den ampten zu Herremberg
und zu Nagelt 8304 AM. 8 ort.
Item in dem ampte zu Dorustetten 1322 HH. 1 ort.
Item in dem ampte zu Weibelingen 8609 NH. 10 2.
Item in dem ampte zu Marpach one
die statt Marpach ®} 2234 1.38 ort.
Item in dem ampte zu Geppingen
mit den 1000 guldin, die die von
Höningen und von Boll gegeben
hand®) 1416 HM 1rt n. 1285
Item in dem ampte zu Bübelingen 5409), fl.
—— „ Bütenkein 1457 A582
— — - Groningen 8584 fl. und art.
— — — „ Bracken-
heim as AM
Re: = „ Tuwingen 6640 H.undif43öäh.
Suma der obgenanten guldin in den
ampten allen
item zuldin 106551"/, guldin.
[2] Nota #0 int von den amptluten zu schatzung ge-
rallen:”)
Datum ergibt ſich ſodann aus einigen erhaltenen Quittungen (N. 12,
16), jo daß wir unfer Stüd in den Anfang des Jahres 1427,
zwiſchen Januar 15 und Mai 4, anjegen können. Dies wird durch
R, 11 umd 15 beftätigt. Über die „Statthalter“, die dieje Schat-
sung einbrachten, vrgl. 1 S. 4. Die Schahung jelbft dürfte etwa
um 1425 anzusehen fein.
, Sigmaringen mit Umgebung mar feit 1399 an bas Haus
Werbenberg verpfändet und murde biefem 1459 unter Borhebalt
der Öffnung afs Eigentum überlaffen, — Steinbofer II &. 552,
1016.
*, Tuttlingen war um bieje Zeit, wie es ſcheint, ald Pfand
in den Händen der Schenten von Yimburg; OA. Beſchr. Tuttlingen
E87 1.
) 1898 erjheint Schiltach als wirtembergiiches Pfand in den
Händen des Herzogs von Urslingen (St. Ap. Hornberg); ob dieſer
es auch jetzt noch innehatte, fteht dahin.
d, Meshalb die Stadt freiblieh, ift nicht erfichtlich,
*, Es jceint, daß Heiningen und Boll, ähnlich wie Balingen,
auf Grund von Vorrechten nidt in gleicher Weiſe wie die anderen
herangezogen mwurben.
7) Die Liften der Ämter bei [1] und [2] weichen mehrfach
voneinander ab, ohne daß ſich eine genügende Erklärung finden ließe.
Die direlten Staaiöftenern in ber Grafihaft Wirtemberg.
Item in dem ampte zu Kirchen Bf.
urn * „ Urach 1772 „
„ne. Fr „ Geppingen 120 „
— ‚ Lienberg 621 .
©. j ‚ Marpach 160
« Bottwar 4%.
tm — = „ Weibelingen 1658 .
une » ‚ Böbelingen 540 „
une „ zur Nuwenburg 444.
TEA “« . zu Dornhein 60
vn # „ Dormstetten 42 „
— = v0 x ‚ Herremberg 608 ..
une n » „ Btutgarten 1812 „
— Kanustatt 766 „
—— si „ Kalw 499 ..
in a „ Tuwingen 1289 .,
r „ Griüningen 41 „
— Braekenhelu 1150 „
— . Veihingen 510 „„
na» * „ Balingen zu
nachschatzung von den amptluten 22 „
Item die von Balingen*) hand ge-
geschenkt N
Suma der vorgen. amptlute schat-
zung mit der von Balingen guldin:
item guldin
Suma des lands und der amptlute
schatzung zusammen
14510° guldin.
item guldin 121086174 „
Nota so ist der nachschatzung zur
Lienberg und zu Bobelingen uber
ir abgenge daselbs
item galdin 44
Suma der schatzung uberal mit der
nachschatzung
item guldin 121501 „
Nota s0 ist aller abgenge der ob-
geschriben scehatzung
item guldin 1026 “
Nota so die abgenge von der schat-
zung abgezogen werden, 30 ist dan-
noeh der schatzung
item guldin 120476 "
U. Ausaaben.]
Nota so jst von der obgenanten summe gelöset und
ussgeben:®)
*, Hm 21. Juni 1410 hatte Graf Eberhard der Stadt Ba—
lingen verfprochen, fie in den nädften 20 Jahren nicht fhägen au
laſſen. — DX.Beichr. Balingen S. 282. — Im Jahr 1469 wurde
die Stabi dauernd von aller Schagung befreit, — Reyſcher, Stot.
S. 156.
*, Das folgende Berzeihnis kann zugleich zu einer Stichprobe
auf die Bollftändigfeit unſeres im Staatearchiv erhaltenen Urkunden:
materials bezw. unſerer jeßigen Renntnis Desjelben benütt werben,
eine Brobe, die allerdings nicht ehr günftig ausfält. Nicht zu ver-
wechſeln find bie bier erwähnten VBerpfändungen mit benen von
1482, die deilweiſe die gleichen Objekte betrafen.
Die bireften Stastöfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
Item von herr Wolfen von Zulnhart die Ecke
gelöset uml 8115 guldin
item den von Nyperg, damit Guglingen und
Plankenhorn von in gehst ist 13500 „
item hern Wernher Nothaften, damit Liechtem-
berg von im gelost ist 6000 „.
item Bernolten von Talhein, damit Magenhein
von im gelösst ist und 121 & 17'/, 2) 5860
item Burkarten von Giltlingen, damit (ler hofe
zu Nagelt und die gulte zu Herremberg von
im gelösst ist 6300 „
item hern Burkart Munchen, damit die gulte
zu Weibelingen von im gelösst ist KU u
item aber Burkarten von Giltlingen, damit
Nagelt und Heyterbach von im gelösst ist 10500
item Hansen Nothaften, damit Backnang und
Rychemberg von im gelöst ist 50 „
item so ist ym zu Marpach worden 400 Eh.
item Gompolten von Giltliingen, damit Lanffen
und Gartach gelost ist und 128'/, gulden nud
99 R von buwe wegen
item heru Jacob Druchsessen, damit Achalım
15410 guldin
und Griffenstein gelöst ist") 13U78 „
item den von Mulnheim, damit die gult zu
Strassburg von in gelosst iat'!*) 24788),
item Pfaffenlaben zu Strassburg, damit auch
die gulte von im gelösst ist '*) 47.
item Conraten von Hehenriet, damit Northein
von im gelosst ist, 276 „
Sama der vorgenanten guldin, damit gelösst ist: 1 1402 ,x.1%)
) 1408 Juli 2 Berfhreibung Bernolds von Talheim gegen
Wirtemberg wegen 800 Gulden, die ihm auf die Pfandſchaft Magen:
beim geichlagen wurden. — Dr. St. Rep. Pfandſchaften.
9, Bral. Vochezer, Geſchichte von Waldburg 1 2. 469 i.;
2 2.54. Danach hatte Johann Truchfeh im Jahr 1412 Aal
mit Zubehör gegen eine Pfandfumme von 12000 fl. und 500 ft.
Aufſchlaggeld, das er verbauen jollte, im Befig; unter jeinem
Sohn Jakob (1424 Fi.) ging jedod die Pfandſchaft „bald“ verloren
(in Jalobs Rechenbuch mur noch ein bie zwei Einträge über Achaln).
', 1427 (an mittewuch nach sant Hilarien tage) da—
nmar 15 quittieren Deinrih und Burkhard von Mülenheim den
Empfang von 3500 Markt Silber, womit die Grafen Yubiwig und
rich von Wirtemberg 300 Mark Silber Gelds, das ihre Altvor—
dern vor Jahren verkauft, abaelöft haben. — St, Adel B. 84 Or.
— 1418 (an der nehsten mittewoche noch sant Nicolaus
tag dez heiligen bischofs) Des. 7 hatten ſechs Herren von Mülens
beim auf Bitten der Grafen Eberhard das „jährlihe Geld“ böber
geichlagen, je die Dart Silber Gel für 15 Mart Silber, und Dem:
gemäß den jährlichen Zins auf 333° Marl Silber herabgeſeht, ohme |
Berändberung am Hanpiaut. — Ebd. Dr. (damit war ber Finsfuf
von 4% auf 6%, *s berabgeiekt).
Diebei wird erwähnt, daß
1. 107
Item so lit zu Strassburg und hand min herren
uoch vor in, item
Nota mit der vorgenanten summe, die noeh
vorhanden ist, wil man lösen von
hern Burkart Munchen die 6000
guldin gelts zu Schorndorf, die
stend 5000 guldin fHorentzer. +)
So ist noch vorhanden die nachschatzung zu Ertmar-
husen, zu Esehingen und zu Schilzburg, die sind erste kurz-
lich geschetzt und gevellet das gelt erst villicht uf sant
Georgen oder sant Martins tag oder so man das ungever-
lich inbringen mag.)
6213 guldin
Item her Burkard Munchen item 5345 gulden, '*)
Nota ich belib noch schuldig au der schat-
zung 868 ”
Daran sind die amptlut schuldig 386",
&t, Yandftewern 1. Gleichzeitige Aufzeichnung von
unbel. Sand,
Graf Eberhard 300 fl. Geld ſchon abgelöft hat. — Aus Der obigen
Zahlung das Verhältnis der Straßburger Mark Silber pm Gulden
zu entnehmen, ift nicht möglich, da wielleicht auch bier wie bei
der Zahlung an Munch (N. 16) Binsrefte und Überjendungätoften
mit eingerechnet find. Brgl. me diefer Frage Cahn, Müng- und
Geldgeſchichte der Stadt Straßburg im Mittelalter (1896), Hap. V.
:#, Die Pfaffenlab hatten von Wirtemberg auch 18%, & Straß⸗
burger Pfennige GGeld, 2%, @ Wachs und 3 eappengelter aus
Häufern und Hofftetten zu Straßburg zu Lehen. — St. Lehenleute
8. 592 (ältefter Yebenrevers von 1404).
so) Es ſind nur 119656, Gulſden + 400 X = 113942
(Hulden.
4, Bral. 8. 16. .
», Drei Viertel von Erdmannhauſen wurden erſt 1425 non
wirtemberg erfauft. — Steinhofer I S. 734. — Die Verhältniffe
von Ofchingen um dieſe Zeit find nicht gan Far; vrgl. DW. Beſchr.
Rottenburg Il (1900) S. 816. — Schilzburg mar 1409 an Graf
Konrad von Kirdiberg anf Wiederlöfung vertauft worden; wann
die feßtere erfolgte, ift nicht befannt. — Die Art der Beitangabe
(Georgit oder Martini) weift auf die Zeit zwiſchen Martini und
Beorgii hin, ſtimmt alio mit N. 1.
", Bon gleiher Hand mit anderer Tinte; von dem vorau⸗
sehenden (orat. die Bemerkung über das Geld zu Schorndorf) durch
einen kurzen Zeitraum getrennt. Die Zahlung wird daneben
jo ſpezifigiert: 5000 fL + 220 fl. Zins + 100 fl. ze nfwechsel
uf forentzer — 25 fl. Zehrung ». nad Bajel. — 1427 (an
dem nehsten sonnentag nach sant Philippus und sant Jacobs
tag der heiligen zwölffbotten) Mai 4 befennt Vurfhard Münch
von Landskron, Ritter, dab die Grafen Ludwig und Ulrich von
Wirtemberg 500 fl. Geld auf der Stadt Schorndorf mit 5000 fl.
Hauptgut und B20 fl. Zins wiedergekauft und abaelöft haben. —
St. Or. Pg. Uuittungen M.
Beilage 2, Aufzeichnung über Anfwände des Grafen Ludwig (1447).')
Nota als min gnediger herre min frowen von
Werdemberg vermehelt hett herzog Al-
brecehten, das nit für sich gieng, darumb
nn Das vorliegende Stuct fällt im Die Zeit zwiſchen Aprit
3447 letzter Kauf, R. 25) und Mat 1448; das fentere Datum er:
min herre zu pen geben möst zu »inem
teil?) 5000 zulden
aibt ſich Daraus, daß der Kauf von ’/s Hempflingen vom 18. Mai
1448 nicht mehr aufgeführt if. Der Zweck des Stüdes ift mict,
über verausgabte Delder abzurechnen, ſondern eber, die Eutſtehung
147
1442
1442
die 6.
Galli
11. 108
Item ir zu zugelt zu grave Hansen, min herre
zu einem teil?) . 3000 zulden.
Item so hat min herre sinem — von
Mumppelgarts wegen geben mussen *) 40 000 z
Item er hat gekonfft die herrschaft Blabur-
ren®) und kostet by . : 44 000 J
Item Heyerloch hat er gepfandet‘) und
kostet by . ? . 13500 —
Item miner frowen von Katzenelnbogen v von
Mumppelgarts wegen?) . R 8.000 Mr
Item dem von Blamund und sinem bruder®) 6.000 »
Item so kostet min herren das empfahen
Mumppelgart —TF 4000 *
80 hat min guediger berre gekoufft:
Item umb Burkarten von Nippenburg sinen
teil zu Heymertingen*) umb . 1400 4
Item umb Georien von Nippenburg sinen
teil an der kelter zu Butekein nmb 130 *
Item umb herr Herman von Sachsenheim
und sin miterben umb etlich gut, die des
Struben gewesen sint'Y . .. 2500 *
Item umb Burkart Druchsessen sinen teil
zu Äningen') . 3400 =
einer Shuldenlaft nadızmeiien, ba auch noch nicht bezahlte Bolten
iR. 4) aufgeführt und Yeibgebinge zum Kapitalwert gerechnet find
iR. 22). Der Zufsmmenbang dieſes Verzeichnifles mit der folgen:
den Schagung laßt ſich mur vermuten. — Gin gutes Zeugnis für
die Poltiit des Grafen Ludwig neben folgende Zahlen einer Auf:
yeihnung im 8. Dausardhiv: bei der Teilung von 1442 übernahm
Graf Ludwig 63050 fl. Schulden; bei feinem Tod (1450) waren
es 202155 fl.; dazu hatte der Graf von der Schatzung noch bei
80.000 fl. zu feinen Yebzeiten eingenommen; weitere 28000 fl. von
Herzog Deinrich von Bayern für Das eingeldfte Gundelfingen er-
halten, Andererieitö bat er von ber Seit der Teilung bis zu feinem
Tod gelauft und eingelöft für 238070 fl.; fir Überlaffung von
Waldorf, das bem Grafen Ulrich zugeteilt war, hatte er weitere
8000 fl. Schulden übernommen, und außerdem hatte ihn Mömpel:
gard by 20000 Gulden mer gestauden dann er davon gut
gehabt hät.
*) Brgl. Stalin 3
*, Ebd.
* Im Jahr 1446 erhielt Graf Ludwig durch das Xos Die
bis dahin noch gemeinfamen Befigungen Mömpelgard nebft zuge
hörigen Serricaften und hatte dafür feinem Bruder Ulrich 40000 fi.
bezw. eine jährlihe Gült vom 2000 fl. zu bezahlen. Stalin 8
S. 461. Nach dem Uracher Vertrag von 1473 wurde dieſer Schulb-
brief an Ludwigs Solm Cberhard zurüdgeneben, nachdem biejer
Römpelgard an hraf Heinrich abgetreten hätte. — Reyſcher, Staats:
grundgeiege 1 ©. 478,
s, Stälin 8 ©. 408,
*, Hoigerloh wurde 1452 von Etzherzogin Mechtild um
13 000 fl. aurüdgelöft,
N Anna, die Schweiter der Grafen Ludwig und Ulrich, ſeit
1423 verheiratet mit Graf Bhilipp von Hatenelnbogen. Stein:
hofer S. Ti4; au den obigen 8000 fl. Stalin 8, 461 9. 2.
) Sattler, Grafen II &. 158.
9, Viral, OA. Beſchr. Leonberg S. 145.
) Steinhofer II ©. Bi4; Stälin 8 S. 492.
, Vrgl. ON. Beſcht. Böblingen &. 168.
S. 438 i.
Die bireften Staatöfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
St. M. Haubarchiv.
Brgl. Stälin 8,
Ebd.
Steinbofer 11
) Ebd.
, Steinhofer 11S. 806 f.
m, OU, Beſchr. Leonberg ©. 168.
', Brol. Stälin 8 &, 482: es waren Eidenbaufen, Alten.
Kommeldbadı und Degerſchlacht.
) ON. Bejchr. Urach S. 158.
Stälin 8, 492.
ON. Beſchr. Hottenburg 2, S. 24.
, Stälin $ S. 492, Der Haufpreis betrug 4000 il. der
und 880 fl. Yeibgeding.
”, Stälın 3 S. 4.
*) OU, Veſchr. Urach S *
” April 3; Stälin 3, S. 492.
"+, Die Zahl hieß — 174000
182 000 {ober 172000) torrigiert zu fein;
die Summe 181955 fl.
°T, Dorımler Pichtenftein, Wunbingen, Tuttlingen,
Röglingen.
(Heichyeitige Aufyeihnung.
S. 492; Steinhofer 3 &. 851.
s,
9—
S. 860.
burg,
m
L2}
daraus jcheint
in Wirflicheit beträgt
Schiliach
Item Hansen vom Stein umb sinen teil zu 148
Heymsshein ‘") 2000 zulden.
Item der von Nuwnegk umb iren teil zu
Heyınsshein ’*) 1700 —
Item grave Heinrichen von — Furstenbarg fur
die offenung zu Horuberg, des Hertzen
teil ’*) Per 100 e
Item Cunraten von Heraberg umbs sinen teil
zu Hornberg®) . : 2400 ”
Item Cunraten von Valokoustoin ib sinen
teil zu Valkenstein 9 3000 =
Item Berchtolden von Massenbach umb sinn 1441
teil zu Hemmingen '"") : 470 =
"Item umb Hansen Tufeln vier r dörffert®)
umb . B 2800 —
Item Wolfen BR Heintzen Schilling unb
den zehenden zu Beringen ") 2000 Pr
Item Luppfen und Karppfen ist gekoft’") um 7200 >
Item Laurentzen Amolt umb sine reeht zu
Valckenstein . a Mae Bu -
Item Cunraten von Stetten umb Inte zu
Messingen ’') . e 220 "
Item Albrechten von Ya nenk — sine ‚recht
zu Hormherg 32n "n
Iteın amb Hans Herters teil ı zu une 14
Neren und Talhein ®) BOUO n
Item umb gliter, die gekoft dei zum sew
zu Glatbach . RER 500 =
Item Hansen von Geroltzegk a Lotsbätg 1000 —
Item Hefnerhaslach ist — unb . 1000 . WW
Item Ounwiler . 150 =
Item umb den zehenden zu Zeyaingen 2). 36U
Item nmb Jacob Hertern gekoufft sinen teil IH
«u Tusslingen, Neren und Breytenholtz*) 12000 —
Zumma umb das gekoufft iate?) 182000 gulden.
So hat min herre geloset *”)
— Summa: 30660 gulden.
Die direften &taatöfteuern in der Grafſchaft Wirtembern.
Beilage 3. Schatzungsergebniſſe von 1448.)
Amt Bradenheim,
Item die sehatzung zu Bracken-
hein mit den ynwonern, prie-
stern, usaluten, knechten und meg-
ten ist an einer somm
davon gepurt zu geben .
48 89'/, guldin,
219 '/, guldin 63 4 h,
Haufen (mie Br, doh ohne Pr.) 10 280 fl. 13.
Meimsbeim (ohne Pr.) 6438" /5 fi.
Botenheim (nur mit E. und Aust.) 1326 fl. 1 ort.
Kirchheim (ohne Pr.) 9486 fl, 53.
Nordheim 2981 fl.
Item von den ussinten, kucehten
und megten hab ich nichts funden
geschriben,
Haberſchlacht (ohne Br.) 3214 fl. 10 4.
4212 IR 75
4710 fl. 108.
10741 1 38.
Dürrenzimmern (obne Br.)
Gleebronn (ohne Br.)
Güglingen (ohne Br.) .
Biaffenhofen (ohne Pr.) 8 7248 fl.
Weiler (ohne Br) . . 24402 fl. 103.
Ochſenbach (ohne Pr) . . . . 1626'% fl. 23.
Eibendbad (mit E, und Aust.) . 2179 fl. 83.
Hafnerhaslach (mit E. und Ausl. 22471 fl. 6 4.
Spielberg (mit €. und Ausl.) 625
Rodbah?) . . . 2 59714, fi.
Srauenzimmern (ohne ®r) 2010 f.T A.
Gartach (ohme Pr.) . 8048 fl 48.
Niederbofen (ohne Br.) 2796 fl. 1 ort.
Stetten (ohne Br.) . : Er fl.
Suma: "ins 820 gulden,
) Das vorliegende unvollftändige Verzeichnis ijt erft fpäter,
vielleicht zur Borbereitung der Schatung von 1463 oder 1470,
sufanmiengeitellt worden, wie ſich aus ber Bemerfung zu Norbheim,
Amt Bradenbheim ergibt und wie es ſchon bie Handſchrift wahr:
fheinlih macht. Die Datierung wäre unmöglih, wenn ſich nicht
unter den Scagungöbichern von 1470 unter Gröningen neben
dem von 1470 noch ein anderes befinden würde, das für Sröningen
unb einige umliegende Orte genau bie im obigen Verzeichnis ge
nannten Summen angibt. Diefes Gröninger Schahungsbuch laßt
ſich datieren. Daß es älter ift als 1470, ergibt ſich daraus, daß
manches alö vorhanden erfdeint, was 1470 als vergangen ers -
währt mirb (z. B. Anbaber von Höfen); die zwiſchen beiden bes
ftehenden Unterjchiede find jehr groß (S. 91 R. 6). Tas ältere ents
hält bei Mündingen noch den Befig des Aloſters Zwiefalten, der
1454 an Wirtemberg vertaufht wird. Sodann enthält das Grb⸗
ninger Schagungsbuch von 1470 zahlreiche Bemerkungen über bie
dortige Schatzung von 1448, die ſamtlich mit unferem Bud, über:
einftimmen, und offenbar hieraus entnommen find, Eine
genamere Datierung ergibt dann noch eine Auseinanderfegung
zwiſchen Wirtemberg und Heilbronn über die Echagung von Heil
bronner Gitern in Nordheim. (Urfundenbuch der Stabt Heil
bronn I Ar. 672); die Schahung ift im Märy 1443 im Gang;
im April werben ®üter mit Beſchlag belegt, alfo war wohl der
erfte Zablungstermin jhon abgelaufen. Ein Verzeichnis über bie
Schulden der Urader Linie von 1442 an nennt als Ertrag der
Shagung unter Graf Ludwig dem Alteren: by 80000 gulden.
Dies ift aber nur der zu Lebzeiten Ludwigs des AÄAlteren einges
IL 109
Amt Urad.
Item der schatzung zu Urach mit yowo-
nern, ussluten, knechten und ınegten
ist an einer somm 62878 8 10 2.
Upfingen (mie Ur.) 301. 2.
bülben (wie Ur.) 1201 23.
Sirchingen (wie Ur.) 1266'/, @.
Hengen (mie Ur.) 1278 16 4.
Seeburg (wie Ur.) 1505 .
Mittlingen (wie Ur.) 2970. 9.
DBleichftetten (nur mit ©.) . 506 „
: Dettingen (mie Ur.) . 20778 „ 16 „
Glems (wie Ur.) . 395. 4.
Eningen (wie Ur.) 16462 „ 15 „
Sondelfingen (wie Ur, ohne Kust.) 690 „18a 8.
Mepingen (wie Ur.) EI TE
Böhringen (mie Ur). 8403 8 11 2.
: Zeiningen (wie Ur.) 10889 „ 19 „
Donnjtetten (mie Ir.) 4839. 6.
Feldftetten (mie Ur.) 3861 1.
Laichingen (wie Ur.) 20518, W
Sontheim (mie Ur.) . 50655 8.
Mehrftetten (mit &, und Aust.) . 2735 „ 16 „
Böttingen (wie Ur.) . 2365 6N.
Auingen (mie Ur.) 5460 G 4.
Gruorn (mie Mr.) 3006 „14 „
Traiffingen (mie Ur, ohne n). 1823.12.
Rietheim und Dottingen (mie Ur.) . 2450, T.
MWünfingen . 24 768 „
Dapfen und Stetten tooie Ur) 2892 „ 16.
(Open:)Waldftetten (mie Ur., ohne Aust). 2804 „
Somabdingen (wie Ur.) - A i 254 „ 17 „
Offenhauſen (mer An. u. M.) 12.5.
Gachingen (mie Ur.) m. 5.
Lonfingen (mie Ur.) . 3903 „ 12.
Wurtingen (mie Ur.) — 3725 „
Obmaftetten (mit E. und Ausl.) Ss4. WW.
Kotyiftetten (mie Ur.) . 1026 „ 12.
Bernlod (mie Ur, ohne Ausl,) . 3m „
Weivdelftetten (mie Ur.) . 23595 „ 16 „
Nuifra (mit E, und Aust.) 1298 „
Wägerlingen (mit €.) . 1756", ®.
Zeigelhufen (mit €.) 640 8.
Undingen (mie Ur.) . 3483", #.
Freiengftingen (mie Ur.) 3207 R.
Grofengftingen (mit €.) 1760 „
Holgelfingen (mie Ur.) . 1750 „ 10 2.
Honau (mit E. und Aust.) 1617. 2.
gangene Ertrag; denn es werden für Die Zeit von Ludwig des
Alteren bis Ludwig des Jüngeren Tod (145057) im gleichen Zus
ſammenhang noch weitere 11800 gulden verrechnet, damit von
der alten ussstenden schatzung — die min gnediger herre selig.
uwer guaden Eberhards d. A.] vatter, nam und aölich somm
gelts erst nach sinem tod yobracht ward — verbrieft schul-
den bezalt sind; der Geſamterirag war allo 91800 Gulden.
) Dadei fteht: item Badbach hat nit naslat, kmecht
noch megt,
It. 110
Oberhaufen (wie Ur.)
F 301. A WA.
Unterhaufen (mit E. und Aue)
s31l6 „
Pfullingen (wie Mr.) 212831 „
Pliezhauſen (mit €.) 27.1.
Rieberih (mie Ur.) . 2298.10.
Bempflingen?) (mit E.) k 1727 .
Mittelftadt (mie Ur. ohne Ausl.) 2. WB.
Reuhauſen: Item die von Nuwhusen hand
geben an einer somm 200 gulden.
Nota hernach stett —
was von den ussluten in das ampt
Urach gehörig dargelegt ist:
Tie diretten Stantsftenern in der Srafichaft Wirtembern.
Item von dem schultheissenampteo za Mun-
Amt Ybröningen.
Item der schatzung zu Groningen mit ynwonern,
ussluten, knechten und megten iet
Möglingen (mie 6G.)
Mündyingen (wie ©.)
Oßweil (nur mit €.)
Tamm (mit E. und Ausl. a
Schwieberbingen (mit E. und Aust.) .
Bilfingen (wie &,) . . .
Eglosheim (mit E. und Aust.) .
Bilugfelden (wie ©.) .
Unterriegingen (aigen Int)
Heutingäheim und Geifingen (aigen u).
Bietigheim (mie ©.) —
vöchgan (mit E. und Ausl,) .
Amt Herrenberg.
Item der schatzung zu. Herremberg mit ynwonern,
usslnten, knochten und megten ist an einer somm 64711 guklin I ort 18 ® 172.
Afftätt (mit E. und Aust.)
Sültftein (mit E. und Ausl.) .
Remmingsheim (mit €. und Husl.).
Wolfenhauſen (mit &) .
Zailfingen (mit €) .
Aayh (mit E. und Aust.) .
Haufen (mit E, und Ausl .
“örtringen (wie 9.) -
Aufringen (mit E.) .
Möndberg (mit €. und Aus.)
Robrau (mit €) .
Rebringen (mit E.) .
Kuppingen (mit €.) .
Hasladı (mit E, und Aust.)
Oſchelbronn (mit €.)
Iefingen {mit €.)
Altingen: item mins herren armlat 3 zu Altiogen bänd getedinger unb 200 fur ir schatzung.
Amt Xeonbera.
Item der schatzung zu Löwenberg
mit den ynwonern, ussluten, kneehten
und megten ist an einer aomm . 29365 fi.
Renningen (mie ©.) 11546 „ Borti@42
Diyingen (mie £.) 8160 „3.
deimerdingen (mie v.) 7616 .3 „ Bir.
”) Brgl. Beil. 29, 1,
*) (Heide Hand, andere Tinte,
singen aber die naslırt 8110 4 22.
Item Claus Buwinans ampte, das vor Knoll
inngehabt hat : 10186. 4.
ltem des Strubingers ampte zu 1 Erpfingen,
das Hennsslin vor inngehabt hat 28341. 4,
Item Heintzelmans ampte zu Steinhulw,
das vor auch Hennsslin inngehabt hat 365. 2.
Item Benz Bucken ampte hat dargelegt 2027 „ 10 .
Item Heinzen Oberstetten ampte hat dar-
gelegt 842.
Summa: MR.
55 878 gulden Bort 2258 77,8
ETW „ 768 „ u
773 „ 1719. 14#6h.
360 . 1 ort 26, il,
44 „ 8, 571. 6,
2365 „. 1. 246. 14.
310 °, L,. 1097.31,
223 „ 1. 670 „
10 „ - 142: A.
19 .„ 3ort
DT u Ko;
80 643 6. AIIA.
568. -- 667 „
1238 .
BIT „ BR. 2.4,
880 . 1.
2383',, .
2541 „.
1680 „1
BB 5. 1,
1045 „ 3. 3. 7.
52527, „
418 .„ 1.
BE .
FT! „
7618..
1678 .
3865 „ — — 8,
1215 „ 1,
Auteöheim (E. und Ast.) 8286 fl. 14 4.
Bünflingen inur €.) 346, H.
Nußdorf (E. und Ausl.) . BLU FER 10 2.
Gebersheim (mie %.) 244 „3 ort.
Maimsheim (mie %.) 5739 „
Höfingen (mie £.) r (Zahl wicht angeneben).
Riet (mit E. und Aust.) . 3.085 ji.
Mönsbeim (mie x.) 6 784 „ 1), ort.
Eitingen (wie %.) ; 10 684 A.
Hirſchlanden (mit E. und Aust.) 1636 ji.
1463
Die direkten Stanteftenern in Der Mrafihaft Wirtemberg.
Gerlingen (wie 2.) . 18 270 ft. B ort.
Hemmingen (mit E. und Aust.) (nicht angegeben).
Weil (wie &.) TEN HE.
Nota von eigenlaten. in das ampt Löwenberg gehörig:
Simmozheim*) 1535/. fl. 1 ort; Münklingen und Haufen b44'/, fl.;
Merklingen 19372'/, fl. ort; Hengſtetten 1478 MH. 1 ort; Dad
ingen 131 fl.; Gechingen 739 fl. 1 ort; Eberbingen 1186’, fl.;
Hochdorf 925 |.
Amt Tübingen.
Item der schatzung zu DIN mit
den yawonern iSabt jehlt).
Walddorf (mit E. und Aust) . 2084 fi. 40 V.
Degerſchlacht (mit E. und Xusl.) . 1486 „
Sickenhauſen (mit €, und Aust.) . 1580, fi.
Weilheim (mit E. und Yusl.) . 1485 fi.
Pfäffingen (mit €.) ö02 „
Hagelloch (mit €.) 2026’ fi.
Entringen (mit €.) 8702 H. 8", 8.
Dferbingen (mit €. und Ausl.) 1385 fl. 8 ort.
Altenburg (mit E. und Aust.) . 595'/, fl.
Derenbingen {mit &, An. n. WM) . . B159M.Lort 60 A 10 2.
Dußlingen (mit E. und Aust.) . 12587 „ lort.
Aildhberg (mit €.) An 1562", #.
Rehren (mit E. und Ausl.) 500, .
Breitenholz (mit €) . 2399 fi.
Jeſingen (mit €) . En 5776'% A. 1 ort.
Oſchingen (mit E. und Ausl.) . . HORB „
Noöffingen (mit E. und Aust) . 10740 fl. 1 ort.
Belien (mit €.) 2050 „
Jungingen (mit €.) 2645: fl
Bönningen (mit &, und Aust.) 8741 fl. 8 ort.
Starzeln (mit €.) . 2080" fl.
Haufen {mit E.) 1132'% „
Killer (mit €.) . 199"), .
Bühl (mit €) . 266", „
Nota hernach steht geschriben, was die eigenlut in das
ampte Tuwingen gehörig und die usserhalb des ampts ge-
»essen sint, dargelegt hand, nemlich: Sinterweiler, Rübgarten,
Gomaringen, Mähringen, Aufterdingen, Nettenburg, Oſchelbronn,
*) Immer vor der Jahl: ist dargelegt... :
11. 111
Dirrlingen, Hemmendorf, Voliringen, Rewften, Oberndorf, Wantheim,
Talheim, Rottenburg. (Beträge nicht angegeben.)
Amt Hoienfelpd.
Item die von Rosenveld hand geben
ungeschätzt —— Be
BWitterähoufen: itern die von W. sint
uberkomen und gebent 155 guldin
und solich nberkomen ist darumb
gescheen, das sie dem gutzhuss
Alperspach zugehorent.
Iſingen (mit €, An, M) . 2726 fl. 6 I.
Leidringen (mit E., Kn. M.) 5105 fl.
Bideläberg (mit €.) 3380 fi.
Brittheim (mit €.) f 102o, |
Vöhringen (mit E., Ausl, Am, MR) . 14687 fl.
Tübingen (mit E. An, M.} ; . 224 „
Bernfelden (mit ©, Aust, Mn, Pi 10254 „
Haufen (mit E., An. M.) 4268 fi.
Weilheim (mit E.) 841 fl.
Aifteig (mit €, und Aust.) 3110/. fl.
Zrihtingen: item die von Truchtingen sint uberkomen
und gebent 70 A; und das ist darumb gescheen, das sie
Wolffen von Rosenveld pfändswise steen,
Umt Dorniteiten,
Item der schatzung zu Dornstetten
ınit ynwonern, usaluten, knechten
und inegten ist an einer som: (nicht angegeben).
Baiersbronn (wie D.) [ 6012 fi. 18 €.
Bejenfeld (mit €, Ar, DM.) 1988 „
Ger . . 70 .
Bfolpgrafenseiter ine 2). a 255.07 A.
Aach und Benzingen (mit & und Aus) 80 „8 2.
Untermwsbac (mit €.) . 0 „
#rüntal (mit &, Sin, M.)., 1704 „10.
Hallwangen (wie D.)
Slatten (mie D.) . 1850 —
St. Yandfteuern 1,*
* Das Büdlein fauın balb gefüllt
Beilage 4. Zur Schabung in Wirtemberg— Stuttgart, 1463.')
Was die armen lüt von Schorndorf und im ampt
Mei 2 darzu gehörig minem gnedigen herren an siner erledigung
) Zu der Wr Stuttgarter Schapung von 1468 vrgl. den
Schluß einer eben bis 1468 reihenden Stutigarter Stiftächronit,
wo über bie Gefangenſchaft Ulrichs berichtet und dann gejant wird:
Jdarnach muosst in ain landschaft lesen umb ain schwere
some geltz und also ward er ledig und kame wider gen
Stuotgarten in sin stat uf dornstag nach sant Jürgen tag
April 28] 1469, Württ. Jahrbücher 1964 2. 261. — Ferner ben
Revers des Grafen Ulrich gegen Schenner gen. Färber von Wild
berg wegen ber Schagung von defien armen Leuten zu Altbulach
und Oberhaugftett, von 1468 Mai 10, ſ. o. S. 2 #. 5; Sattler,
Grafen 3, Beil. B. — Dazu den Revers bedielben gegen den
Propit von Dentendorf: Wir Ulrich grafe zu Wirtemberg ete,
geben wollen, angefangen an mentag des heiligen vrutz
abend inveneionis anno ete. 68,
tnen kant, allermenglich, als der erwirdig unser lieber ge-
vatter und getruwer hern Bernhart von Buwstetten, bropste
zu Denkendorf, uss sinem besundern guten willen, wiewol er
des nit schuldig gewesen ist, in vergangen zyten ıns ge-
gondt hat an unser erledigung usser unser gefen-
knis etc. ein schatzunge des zweintzigisten
pfennings von sinen und sins gotzhuses armen Iuten des
dorfs zu Denkendorf zn nemen, die sie uns ouch erberelich
gegeben haben, das uns von demselben bropste und sinen
armen Inten nit zn kleinem gefallen kommen ist und uns
billich zugepurt, gegen inen und dem genanten gotzhuse
in gnaden zu erkennen, da bekennen wir wissentlich, das
I, 112
Schorndorf Stabi . 1 fe
(darunter 12 Vrieſter: ah Ar
Winterbach . Br il.
Gerabftetten 114'/2 fi.
Gombah .» 2 1.
Groß⸗ und Aleinbeppadı . 277’, fl.
Endersbach 153 Al.
Strümpfelbab . 132 A
Beutelsbach 331/. ft.
die obgenanten des gotzhuse Denkendorf armen lut sölich |
‘ findet fi unter ben Quittungen eine Anweiſung des Grafen Ultich
obgemelt schatzunge uss irem guten willen und nit uss einicher
gerechtigkeit uns gegeben haben... — Stuttgart, 1466 (am
sambstag vor dem sonntage trinitatis) Juni 4. — St. Hep.
Dentendorf, Or. Ba. — Endlich noch folgende Anmweifungen :
Ulrich, grave zu Wirtemberg ete,
Vogt zu Cannstatt! Gib Hannsen von Helmstatt von
der schatzung des zils yetzo gefallende uff pfingsten,
28 guldin fur ein (alb pferit, das wir umb in erkonfft hand.
Geben an donratag vor der pfalfen vasnacht anno ete. 65.
Beilage 5.') Einleitung zu einer Schatzung in Wirtemberg — Uradı.?)
Item das man zum ersten an yedem ende sag und ert-
zele zum besten mins gnedigen herren nott, darumb dann
»inen gnaden solich stur und hilf zu niomen ein notdurfft sy.
Ir werdent sweren, das uwer dartzulegen und zu er-
kennen zu geben, was und wievil ir abend au husern,
ackern, wisen, wingarten, hofen, zinsen und gulten, an lehen,
an win und korn, an barschaft, an schulden und huserat,
an ligendem und varendem gut, und sonder was ir hand
nutzit ussgenomen, und das also uf dieselben aide zu ver-
sturen und nutz zu verswigen. Und solichs alles wie vor-
stet und was ir hand, nutz ussgenomen, mag uwer yeder an
einer somm darlegen oder yeglichs besonder, wells dann
einem yeden aller fugliehest ist; dann wiewol unser gnediger
herre lieber hett, das ein yeder sin gut, ligends und varends,
au yeglichem stuck besonder darlegte, inmassen wie dann
in der nechsten schatzung ouch gescheen ist, s0 will doch
derselb unser gnediger herre uch und allen andren den
sinen zu gnaden und zu willen zu uch setzen nad
stellen, das uwer dartzulegen an einer somm oder yeglichs
hesonder, wie dann vorsteet,
Und dis hernach geschriben ist uch ussgenomen und bindan-
gesetzt, das ir das nit bedörfent versturen noch darlegen,
nemlich hamasch und was zu der wer gehört, und frowen-
eleider, der ein eln umb ein pfund und darunder, und mann-
kleider, der ein eln nmb ein halben guldin und darunder
Aufſchrift gleichzeitig oder wenig Ipäter: artikel der lant-
schaft furgehalten, wie man schetzen soll. Won fpäterer Hand
wiederholt: 1464.
*) Daß biejes Stud im die Uracher Yandeshälfte gebört, er:
gibt ſich aus der zeitlihen Differenz (R. 7) von ber Stuttgarter
Schatzung (Beil. 4), die ſchon im Mai 1469 in vollem Gang ift,
ſowie aus der Ilbereiuftimmung mit einigen Urkunden Des Uracher
Teils in betreff des Zahlungstermine und Schuldenabzugs {R. 9
Manche Ähnlichkeit hat unfer Stüd, namentlich der Schlußabſchnitt,
mit der Einleitung einer Schapung im Stift Speyer im Jahr 1440
(Zeitfchr. für die Geſchichte des Oberrhein 1 (1850) 3. 166 fi.)
Tie Direften Stantsfteuern in der Grafſchaft Alirtemberg.
Baltmannsweiler . 206 fl.
Urbach 215 Al
Dauberöbronn . 66%, fl.
Schornbache 100%, fi.
Audersberg . 19 A
Schlichtenweiler 28%, fl.
Pluderhauſen Kr, fl.
Aumma summarım 4120 fl.
St, Rep. der Herrſchaft Frinde.”)
St. Quittungen. H. Dr. Pg. Reſt des aufgeht, Siegels. — Ebenio
dat. 1463 (an sant Jacobstag) Auli 25, an den Bogt u Ei:
berg, von dem jegigen schatzgelt einiges für Heinrich von Im,
auf deffen Yeibgeding gnehend, zu bezahlen. — Dr. — Bfingiten,
das vielleicht auch ſchon 1463 als Ziel beftimmt war, fiel in dielem
Jahr auf den 29. Mai. — Über das Schidjal von Gruibingen bei
dieier Schatung oral. Reuſcher, Finanzgeſ. 23,2 S. KNXIX; ober
S. M R. 6.
Einꝛeln aufgezählt im Diöyelanardıiv von Schwaben 16 2.8.
[1463 Ende oder 1464 Anfang.)
gekouft sint, Was aber frowen- oder mannskleider sint,
da ein elen höher und turer dann wie vorstet gekouft ist,
die sollent von uch nach irem werde®) ouch dargeleit und
versturt werden.
Es werdent onch alle uwer knecht und megt, die un
sers gnedigen herren siet, versturen ihre löne und was sie
haud;*) aber die knecht und mägt, die fremd und nit un-
sers gnedigen herren aint, werdent allein versturen ir line;
doch ob ir einer oder mer aturbar güter in unsers gnedigen
herren land ligen hett, der oder dieselben knecht oder megt
wenlent sölick gut ouch (darlegen und versturen. Und son-
der so git man uch “allen wie ir dastend in die aide, sälich
knecht und wmegt, auch ir löne und war sie hand, in der
mass wie vorstet furzubringen zu der zit, so dann uwer
yeder das sin darlegen wirdet, und nemlich uch funfen
oder ılryen, die dann by den sachen zu sitzen geordent and
erwelt sint, das ir daran manent und sAlichs sagent, woril
uch dann darumb wissent ay.
Man git uch ouch allen in die aide und sonder uch
funfen, wer es, ob uwer einer oder mer vatter, muter, kinde,
swester, bruder oder saust frund hett, die eigen gut hetien
und nit im land oder sust nit anheimsch werent oder kran-
keit, jugend oder ander sach halb nit hie gegenwertig stun-
den, das ir die all und auch ihr güt furbringent.
Es sint ouch fünf oder dry (ete.) under uch erwelt, die
da zu end uss by uwerm darlegen setzen werden, also ob
sie beduchte, das uwer einer oder mer minder darleite dann
er solte, das sollent sie una sagen und auch dem- oder den-
selben daruf slahen, sovil sie bedunkt zimlich sin, Will
dann einer inen volgen und sovil darnf slaben als sie vor
in hand, das mag er willigen und ouch wol tun, im an sinem
ayde unschedlich; welicher aber des nit und by sinem dar-
) Folgt durchſtrichen: und gut,
*, Folgt durchſtrichen: nasgenomen hamasch und was un
der wer gehört, und oneh eleider, mit dem underscheid,
wie vorstet,
Die direften Staatsſteuern in der Graffchaft Wirtemberg.
legen beliben wölte, so ist uns empfolhen, den- oder die-
selben uf stund anschriben und nach allem sinem gut, ligen-
lem tnd farendem, vlissig frag haben zu lassen, und erfunde
sich, das er minder dargelegt und im billich daruf slaben
lassen hett, so will unser gnediger herre den- oder dieselben,
die sölichs teten, umb solich somm, die er dargeleit hat, usa-
losen und sich alles des sinen underziehen lassen oder aber
der statt oder dem dorf solich usslösung gonden, Darumb
#0 wöll uwer yeder alles sin gt, nutz ussgenomen dann
harnasch and was zu der wer gehört und ouch kleider mit
dem underscheid, wie uch dann hievor verlesen ist, gerecht
darlegen, nutz verswigen und ouch kein geverde darin
suchen noch triben und den alde, den ir swerend, darin
ansenhen.
Item wer nutz hät, git ein ort,
Insonder git man uch funfen oder dryen ete. in die
aide, uch selbs ouch zu sturen und dartzulegen in aller der
mass, wie dann hievor an diesem zodel verlesen ist worden,
Man git uch och in denselben aide, ob da yemand
were, der sich minder darleite dann ir meintent das er
hette, das ir uns das zu yedemmal sagent und furbringent.
Wer es ouch, ob uwer einer oder mer furgenomen und
dartzu geben wurde güter zu schätzen, es wer uber wenig
oder vil guts, da git man uch auch in den aide, die nach
dem glichsten und billichsten zu schetzen, getruwlich und
än alle geverde.
Ouch, lieben frunde, wiewol mins gnedigen herren not
als ir dann die am anfang eigentlich wolgehört und ver-
nomen hand, ervorderte und heischte, uch und andren den
sinen umb die somm gelts diser uwer hilf und stur nit lang
»il zu geben, noch dannocht das ir und ander die sin dest
williger syent, ouch solich gelt dest bass ufbringen und
geben mögent, so will uch sin gnad die somm gelts, so ir
im vor etwielangem an den 14000 guldin gelihen hand, an |
nwer somm abgeen lassen ımd uch umb die ubrigen somm
vier jar zil geben und demnach ®) wirdet sich gepuren, sölich
somm gelte, sovil der dannocht uber die somm, so ir an
den vorgemelten 14 000 guldin gelihen hand, uberigs belibt,
zu bexaln z& funf zillen, nemlich z& iedem zil ainen funfteil,
und wirdet das erst zil uf den wisen sonntag nechstkompt;
an demselben zile uch dann och abgeen wirdet, was ir
yetzo uf Martini an den 4000 guldin gelihen hand, also das
ir sovil dann z& mal an dem ersten funfteil destminder
geben bedörfend; das ander zil wirdet dann* darnach uf
sant Martins tag nechstkompt und darnach alle jar uf jeden
nechstkowenden sant Martins tag ain zil, bis das die somm
gelts gar bezalt wirdet, und wirdet das letst zil usgeen uf
sant Martins tag in anno 67°, das wirdet von sant Martins
tag nechstkompt uber druw jar.’)
Rach dieſem Wort beginnt mit einer neuen Seite zugleich
eine neue Dandidrift.
*) Bon Hier bis zum Schluß dieſes Abſatzes jteht am Ende
des Stüdes und ift bierber verwieſen.
) Aus dieſen Terminen ergibt ſich für das obige Stüd die
Anfegung zwiſchen Dartini 1468 und „weißen Sonntag“ (Februar 19)
1464. Der Ausdruck „jegt auf Martini“ und die Ermägung, dab |
Bürttemb. Jahrdächtt 1904, Heft 3.
u. 113
Nota was knecht und mägt sint, die nit anders hand
noch darlegent dann ir löne, die werdent das halbteil des,
s0 inen von sÖlichen iren lünen zu geben gepurt, geben
yetzo uf den wissen sonntag nechstkompt und den andern
halbteil darnach uf den nechstkommenden sant Martinstag;
aber die knecht und mägt, die mer und ander güt dann ir
lön darlegend und versturent, die sollent och zil haben die
vier jar wie vor stet,
Item desglich wer och nit mer git dann 1 ort, der
wirdet das och geben halb uf den wissen sonntag nechst-
kompt und das ander halbteil darnach uf den nechstkom-
menden sant Martins tag.
Item an ieglichem ende zu manen an der edellut,
priester und ander gulut sturbare guter in derselben statt
oder doris marck gelegen®), das die ouch verschetzt und an-
geslagen werden, wie dann vormauls och gescheen ist.
Disen ardickel och zü lesen am anfang oder des
inhalt aust zu sagen:
Och, lieben frunde, das ir erkennent und merkent, das
unsor guediger herre die somm gelts, die sinen gnaden von
uch werden sol, nit anders bewenden und komen lassen
wil dann an die hoptschulden, davon dann im und allen den
sinen, wa die lang also unbezalt solten ansteen, grosser
schad und bekumbernus möchte erwachsen, so hat sin gnad
soliche vor im und ist och siner gnaden meynung, in der
mass wie hernach steht: item das ainer, zwen oder dry von
der lantschaft gewelt werden, also wann die schatzung zü
ieglicher zyt wie vorstet geantwurt werde, das alsdann
allweg dieselben von der lantschaft daby sien und sölich
gelt in die behaltnus helfen tun und och ainen schlissel oder
zwen dartzu haben, und wann es sich gepure ain bezalung
z& tund ainer hoptschuld, das dieselben von der lautschaft
aber daby syen, so man das gelt, das dann z& derselben
beralung gehöre, herusniemen wölle, und desglichen och
syen by der bezalung, damit also on des landes wissen und
och on der gemelten von der lantschaft bysin von der
schatzung nichtzit verendert, och von inen ain bezalte hopt-
sehuld nach der andern verzeichent werden möge, dadurch
sie ain gantz wissen haben, das die schatzung niendert
hinkom dann an die hoptschulden. ®)
Stuttgart. Ständifches Archiv. Gleichzeitige Aufzeichnung.
bis zum erften Ziel noch einige Wochen bleiben müffen, machen
Ende 1463 wahriceinlicher.
") Hieraus ergibt fi, daß die Steiterpflichtigen der einzelnen
Gemeinde, nicht etwa die des Amtes, in bem vorliegenden Stück
angerebet find,
) Rad einer Aufzeichnung von 1464 (quinta feria ante
divisionis apostolorum) Juli 12 fchenft Graf Eberhard denen
von Wildbad die Schaktung, so sie sinen gnaden yetzo uber
das, das sie vormals geluhen hand, geben solten. — Dr. &t.
Rep. Wildbad. Pp. — Tübingen, 1464 (uf mentag vor Nicolai
episcopi) Dezember 3 quittiert Graf Eberhard, daß der Boat Lud⸗
wig Safenberg dem Yandicreiber Jalob an der schatzung, #0
uns das ampte Urach uf saut Martinstag nechstvergangen
zu geben schuldig worden ist, 1648 Gulden gezahlt babe. —
Or.; dabei weitere Quittungen über diefelbe Schahung bis 1468
(an fritag nach sant Sebastians tag) Januar 24 reichen,
15
1. 114
Die direften Stoatsftenern in der Graffchaft Wirtemberg.
Beilage 6. Schabungsordunng von 1470 November 19.')
Uf sanet Elsbethen tag anno domini 70 ist abgeredt
uf gevallen myns guedigen herren, das die schatzung und
sachen darzu dienent furgenommen und gehalten werden
sollen, inmaussen hienach davon geschriben statt.
Des ersten soll der ayde der schatzung dem ge-
maynen man furgehalten und vorgelesen werden:
Ir werdent globen und zu den hailigen schweren, alles
uwer gut, es sy barschaft, cleinot, schulden, ligend oder |
' farend gut, die sollen das verschätzen inmaussen wie andere.
farend, gar nichtzit ussgenommen noch hindan gesetzt, von
stuck zu stuck darzulegen, wie lieb uch das sye nach dem
werd, und mynem gnedigen herren das zu verschätzen und
ye den zwainzigesteu pfenning davon’zu geben uf dry die
schierstkommenden sant Georien tag ungeverlich; doch so
bedörfent jr claider, harnasch, wauffen und geschutz nit
verschätzen. Und ob uwer einer oder mer sin gute nit 50
vollig darleite, als myn guediger herr oder die sinen meinten
billich sin, so mag sin gnad den- oder dieselben uslösen umb
die somm, als sie sich dargeleit hetten, und (!) uf die vor-
gemelten druw zile alles one geverde.
So werden die amptlut, riehtere und ander, so an
yedem ende helfen schätzen, den vorgemelten eyde
onch tun und darzu dis nachgeschriben stucke
schweren :
Ir werdent ouch schweren acht zu haben wie ain yeglicher
sin gut darlege, und wa uch bedüchte, das sich yemanda |
nit gnüglich darleite, das zu melden und mynem gnedigen
herren oder sinen räten gegenwertig zu offnen.
Item Jen gemainen mann schweren zu laussen an
allen enden und des ganz niomands zu vertragen.
Item ein person, die nichzit hat, soll geben ain gullin
oder 1 ® oder '/, guldin oder 1 ort nach yeglichs ge-
legenheit,
Item ein yeden dienstkneeht und onch dienstmagt, die
da nichzit anders hand dann iren lidlon, will myn gnediger
herr vertragen, solich ir iön zu verschätzen; aber weliche
dienstknecht oder mägt, sie syen ledig oder in der ee, sust
ander gut ouch hetten damm ir löne, os were ligend oder
Item wa einer werklich gut inhat und schulden halb
sich fur nichtzit darlegen will, das soll nach gelegenheit
siner sach angesenhen werden und wie er sust in sture und
lantschaden gehalten wurdet.
Item die schätzer sollen an yedem ende, ce sie von
Jdannen schaiden, die schatzung summieren, die ganz vol-
lenden und nichzit ansteen laussen.
Item wa man geschätzt hat, soll den amptluten ernst-
lich bevolhen werden, nyemands hinwegziehen zu laussen,
er hab dann zuvor die schatzung bezalt oder darumb ein
benugen getan; dann wa er dem nit nachköme, wolle man
der zu im warten.
Item das ouch an yedem end ein buch der sehatzung
genomen und vuch eins in dem ampte gelaussen werde.
Item ob es sich begeben, das sich einer oder mer wi-
dern wurden sich schätzen zu laussen, daran sollen sich die,
so da schätzen werden, nit keren, sonder mit dem- oder
‚ denselben daran sin mit guten, zuchtigen, beschaiden worten,
Item zu den reten myns gnedigen herren, so zu der |
schatzung werden geordent, sollen an yedem ende vogt,
keller, zwen von dem gericht und einer von der gemainde,
den am maisten von den gütern wissend ist, oder mynder
oler merer, wie dann gelegenheit eins yeglichen ampts er-
vordert, gezogen nnd gebrucht werden.
Item man soll an yedem ende die schätzer vor den
andern schätzen und dest harter anziehen, desglyehen den
amptmann.
Item wa die schätzer yemands understeen werden uszu-
lösen, so sollen sie macht halıen, das uslösen nachzulanssen
oder infuro nach billichen dingen zu schätzen.
Item ein yeglich sturbar gut soll schatzung geben, es
sy dann von myner guedigen herrschaft schinbarlich mit
brief und sigel dafür gefryet; sust sol man sich nyemands
decheins herkommens gebruchen laussen,
#) Gleichzeitige Aufihrift: ordnung die schatzung einzu-
pringen 1470. — Daß dieſe Ordnung in den Uracher Landesteil
gehört, ergibt ſich aus ber Ülbereinftimmung des Schluſſes mit
Beil, 7, ferner aus der Zeit: die erften Ämter werden in Wellrach
gegen Ende des Jahres vorgenommen, während in B.-Stuttgart
die Schatzung ſchon am Anfang bed Jahres im Gang iſt; ©. 81
N. 9
sich schätzen zu laussen, und inen daby sagen, ob sie
meynten, des nit schuldig zu sind, so mögen sie sich nach
sulicher schatzung zu mynem gnedigen herren fugen, zwyfel
inen nit, sin gnad halt sich darinne geburlich, Und solichs
ist gut zwayer ursachen halb; item die ein, solte man mit
den gemelten, so sich also widern wurden, wit dem schätzen
nit furfaro, so brechte solichs lengerung; die ander ursach,
das solichs ander unwillig machen möchte,
Item gedenk in allen stetten antwurt der munz halb
zu fordern, was darin ir meinung ayg, och der wingarten
halb.?)
Item in welicher statt und ampte die parthyen sich
versenhen Jarinne zu vollenden, so sollen sie alwegen dem
amptmann der nechsten statt, dahin sie kommen werden,
solichs funf oder sechs tag zuvor zu wissen tun, damit sie
das den in irem ampt wissen zu verkunden,
Item in yedem ampte sollen sie den oberamptmann,
so lang die schatzung in demselben ampte weret, by inen
haben und nit furter,
Item dieselben amptlute, darzu ouch die so in stetten
und dörfern by der schatzung zu sitzen geordent werden,
by inen in der cost zu haben.
St, Landſteuern B. 1. Gleichzeitig.
Gedruckt bei Reyſcher, Finangeiege 1 ©. 9 ff.
) och — halb von gleicher Hand, aber mil anberer Tinte,
Die direlten Staatsfteuern in der Grafſchaft Wirtemberg.
IT. 115
Beilage 7. Schatzungsplau von 1470,')
Rautslag der schatzung halb, die mit vier parthyen |
und an vier enden furzuniemen, wie davon
bernach begriffen ist.
Item sobald man hie zu Urach mit den in der statt
gerecht werde, das alsdann die teilung der partlıyen xe-
sehee, nemlich den vogt zu Urach, Laurent Mamern, Con-
rat Schnidern und den stattschriber zu ordnen in das ampte
Urach und damach in ılas ampte Plaubnren,
Item das sich die andern parthyen all fügen gen Tu-
wingen und daselbs all byeinander ayen, biss die in der
statt uf den halben teil gesehatzt werden,
Item das Hans von Rischach ?) und einer, so im wirdet
zugegeben, mitsampt dem vogt daselbs,?) dem keller zu
Herremberg und dem stattschriber «daselbs furter die schat-
zung vollenden zu Tuwingen in der statt und auch in dem
ampte, dessglichen Jarnach in den stetten und ämptern
Herremberg, Nagelt, Zavelstein, Calwe, Wiltpad und Nu-
wenburg.
Item berr Wilhalmen von Werdnow, Burkarten von
Ehingen, Ulriee den keller zu Asperg und Heinriee schri-
bern zu ordnen von Tuwingen in die stette und ämptere
", Dos Jahr ergibt fih aus der Vergleidiung des Planes
mit den Scagungsbücdern von 1470 ff. mie auch aus der [lberein-
ſtimmung des Scluffes mit Beil. 6. |
”, Hans von Reiſchach mar 14701492 Bogt non Neuen:
bürg. — Georgii⸗Georgenau, Dienerbuch S. 508.
*, Nämlich zu Tübingen, mo Konrad Zub Bogt war; er fit |
auch in den Schapungsbücern ald mitwirlend erwähnt,
Löwenmberg, Vaihingen, Gröningen, Bütikein, Brackenhein
und Güglingen, und wann sie zu Löwemberg mit den in
der statt gerecht werden, das sie sich dan darnach auch
teilen an zwo parthyen, und die ein parthy die vorgemelten
stette und Ampter furnieme den halben teile, dessglich die
ı ander parthy den andern halbteil, wie sie des dan zu raute
werden.*)
Item her Hansen von Nuneck,*} den sehultheissen zu
Rosenveld, den stattschriber zu Dornstetten und den jungen
Johannes*) zu ordnen in die stette und ämptere Rosenveld
Tuttlingen, Homberg, Dornhen und Dormstetten.
’
Item in welcher statt und ampte..... (folgen noch
die brei legten Abichnitte von Beil 6 von Item in welicher
statt an.)
St. Steuerwefen 1 (Landfteuer 1470).
Sandicrift verjdieden von Beil. 6.
4, Sofern ſich diefe Vartie nach kurzer gemeinfamer Arbeit
teilt, find eher 5 als 4 Partien zu rechnen.
) Über deſſen Beitallung als Amtmann zu Roienfeld 1468
Febr, 16 vrgl. Locher, die Herren von Neuned, Mitteilungen des
Bereins für Geſchichte und Altertumstunde in Hohenzollern 18
S. 104 ff. (micht zu verwechfeln mit einem gleichnamigen Vetter ebb.).
*, Han muß wohl annehmen, daß bier der natürliche Sohn
Eberhards im Bart, Johannes, gemeint if. Daß Eberhard i. B.
feine natürlichen Söhne zu den Staatsgeihäften heranzuziehen
ſuchte. ſteht feſt (oral, Steinhofer MI S. 542, auch oben I S. 78
R.; die Notiz über die Abholung zum Hojgericht; weiteres ers
neben die Yandichadensreditumgen); nur ift zu bedenken, daß ber
Bater ſelbſt erft 1445 geboren ift; Pfifter, Eberhard im Bart S. 18.
Beilage 8, Umlage einer Hilfe von 6000 Gulden im Uracher Landesteil (um 1480).
Die nechstig schatzung trifft sich ob 80000 guldin one
die eigenlute usserhalb gesessen.
Und wann 8000 guldin zu einer hilf nach anzal der
gemelten schatzgeltz angesetzt und jedem 1000 guldin schatz-
geltz an sölicher hilf zu gehen 75 guldin ufgelegt werden
und furuss nach anzal, da der sum mimler ist, so wirt es
sich an jedem ende treffen zu geben sovil als hernach geo-
schriben ateet:
Schagumg :”) alto Sille:
Amt Yeonberg . 6430 fl. 42 f#.1 Cr
„ Paibingen . 5790 jl. 44 9.10
„ Bröningen 5010 fl." 375 3 Ort
Einige Bürger m 6.* 1620 fl. 1 Ort 121°), A.
t, Die Tabellenform nicht in der Vorlage, Dieie Zahlen
find feftgeiegt in ber mit einer Überficht über den Ertrag der Amter
zufammengebundenen Abrechnung über die Schatzung anf Grund
der „Heditfertigungen” Burtards von Ehingen (1477 #., ©. 89);
nur ſind fie jept auf 10 abgerundet. Daraus läßt ſich Die Zeit
annähernd feitftellen.
”, Mit Auberlins des vogtz schatzgelt (350 fl. nadı der
in R. 1 genannten Abredinung).
*) Item so habent die burger von Grüningen und Veih-
ingen mit namen Erhard Folland selig, Erhart und Heinrich
(remper, sine stiefnun zu Veihingen, Heinriee nnd blind |
Schapung: alfo Hilfe:
Bietinheim und Fodhgau . 1200 N. x fl.
Bradenheim, Büglingen und
sarah . 6820 il. 511 il.
Amt Tabingen . 12840 fl. uun il.
Herrenberg 6680. An fl.
„ Nagold 2940 fl. 220", Hl.
„ Galm 3870 HH, 200 fl. 1 Or
„ Javelitein . 1060 fl. Tr N.
„ Neuenbürg mit ber (nes
meinicaft Tütlünger
u. Schwanner ampt dh 240 fl. 190%, fl,
Wildbad 640 ft. sd
Auberlin Volland zu Gröningen gesundert von andern mit-
einander getedingt fur ir schatzung zu geben 16% Hl, 1 ort;
| denen gepuret davon an der vorgeschriben hilf nach anzal
zu geben 121’, gulden,. Brot. Heyiher 17 S. XLVI R. 07.
°, 1471 (montag nach sant Endria tag) Dez. 2 vergleichen
fih Warfgrof Karl von Baben und Graf Eberhard über die Schat
zung in Dietlingen, das ir beider gnaden in gemainschaft
; zustet, dahin, daß Graf Eberhard von allen Gütern den 40. Bien:
nig erhebt und die Hälfte des Grtrags den Markgrafen gibt.
Xefterem bleibt vorbehalten, bie Dietlinger unter gleihen Bedin—
gungen aud zu fchägen. — St. Baden B. 4,
11. 116
Schagung: alſo Hilfe:
Ant Rojenfeld . 3200 fl. 240 Al
„ Dornftetten 8470 fl. 260 #. 1 Ort
Domban . . » 520 fl. 3 fl.
„ sSornberg . 700 Fi. *) 52, fi.
Zuttlingen . : 2.2260 fi. 169", fl.
„ Blaubeuren(ohneStant; 1420 fl. 106°, fl.
„ Mad . » 2.0.0. 11890 fl. 801 fjl. 8 OCArt
Suma des hirvorgeschriben schatzgeltz: 800 fl.
bringt an der hilfe . ... 6067 N.
Beilage 9. Antrag Eberhards im Bart an die wirtembergiiche Laudſchaft.
Item es ist geratschlagt, der lantschaft dise furhaltung
zu tunde:
Nachdem min gmediger herre bericht empfangen, zu
dem das sin gnad des in aigner erkantnus die zyt sins regi-
ments och befunden hab, wie loblich, erlich und mit grossen
truwen sinen vordern, herren zu Wirrtemberg, und im selben
sie ir lib, leben und gut zugesetzt und mitgetailt habent als
lie gehorsawen, sy sin gnad zu dankbarkait des als ir
gueliger herre, der in hoffnung stee, so sin schaiden ussor
disem zyt geschee, das furbytt fur sin sele von inen ge-
scheen sölle, genaigt, sie, ire kind, erben und nachkomen
zu öwiger gedechtnus mit gnediger und gniesalicher gnad
und gaub zu kunftigen zyten zu versenhen, das sie die by
siner gnaden leben und darnach fur sin erben und nach-
komen haben wurden; dann so sin gnad ermess die truw
und das gut loblich herkomen ir vordern und ir an im und
der herrachaft Wirtemberg, so diene sinen gnaden zu son-
dern und den grosten fröden, wa er sie, ire kind, erben und
nachkomen in ru, fry und unbeschwert setzen und hinder
im verlassen möcht, damit sie von siner guaden erben und
nachkomen ungedrengt un ungezwenkt beiyben, Und dem-
selben nach so hab sin gemad betrachtet, das er sie, ire kind,
erben und nachkomen nit mit mer truwen bedenken, be- |
guaden noch begauben möge dann sie in kunftig und üwig
zyt fur sich, sin erben und nachkomen zu fryen, also das
sie nun furohin der gewonlichen und jerlichen steren, so sie
bisher gegeben hetten, zu geben nit mer schuldig weren
weder sinen gnaden, sinen erben noch nachkomen, des-
glichen das sie, ir erben und nachkomen furo mer ainen
gnaden, och sinen erben und nachkomen nit bedörften geben
% Das Stüd ift ala Vrief verfandt worden; es hat die Yödcher
für den verihlichenden Streifen, Hefte von zwei Siegeln und zwei
“reifen: Minem lieben herren (doctor Vergenhansen in rin
selbs hand und sust niemand. — Diele Adreſſe it durgſtrichen
und darüber die [Rüd-]Apreife aefegt: minem gnedigen herren in
siner genad hand, Eine andere Hufihrift, von ber gleichen Hand
wie die erfte Moreffe, lautet: item ain furhaltung der lantschaft
geschehen, — Einen Anhalt für die Toartierung aibt nur die Er—
wahnung des freien Zugs unter Eberhard den Nüngern; hienach
lann Das Stüd entweder in die Jahre 1490—1482 fallen, oder
aber in die Zeit vom Stuttgarter Vertrag vom 22, April 1485
— der Eberhard dem Jungern wieder einige Amter zuwies unter
Vorbehalt des freien Zuges zwiſchen beiden Gebieten — bis zum |
Februat 1488, wo ihm diefe Amter wieder entriffen wurden. Da
als Grundlage des freien Zugs die Yandbesteilung ermähnt ift, jo
erjcheint bie erftere Veriode ein wenig wahrſcheinlicher.
Die direkten Staatsfienern in der Grafſchaft Wirtembern.
Und als es die 67%, gulden ubertrift, acht ich, das
sälicher ubersouf, als sich der von den ubrigen 900 schate-
geltz gepuret, wol ın ierung stanıde wm nit werden müge.
Item Sultz ist herin wit begriffen.
St. Landſieuern 1.
Mit den
geben hat,
® 3 gulden, die dessmals das stettlin
[1480-822] ')
kain schatzung oder hilf, sonder sie solten beliben hy deu
jerlichen renten, ziusen, gulten, zöllen, ungelten, fräfelı
vällen, hoptrechten und anderm, nichtzit usgenomer, wit
das alles minem guedigen herren bisher von inen gegeben
und sie damit gehalten worden weren; doch als sin gnal
in sinem land hett etliche guter und gulten, davon sich die
zinsa merten und minderten, darin behilt sin gnad alu gerech-
tikait des- oder derselben guter, die yedes nach siner ge
stalt zum besten zu verliken und zu niessen ungeverlich.
Item sin guad will als ir gnediger herre, der sie in
allen guaden bedenkt, inen, iren erben und nachkomen och
nachiassen und sie fryen fur sich, sin erben und nachkomen
des lantschaden alles, den sie bisher von siner gnaden weger
getragen und gegeben haben, also das sie damit aller dier
ganz unbeschwärt sin und beliben söllent; dann allein be—
halt sin gnad im vor alle sine schloss zu beholzen wie bis
her, usgenommen das ende, da er sinen gewonlichen hol
haltet, daselbs wil er die beholzung selbs lassen gescheen
und bezalen, ungeverlich; und ob «in guad oder sin erben
und nachkomen an schlossen oder stetten zu der wer oder
notdurft bawen würden, darzu aöllen inen von der laut-
schaft frondienst gescheen, desglichen och zu irem gejäzt
gehagt werden, alles wie bisher ungeverlich.
Iteın min guediger herre wil och die lantschaft fryen.
welicher zu vänknus, da es nit antrifft lib oder leben, at-
genomen wirdet, mag der (das recht nach gestalt sins hanıe!s
verburgen mit luten oder gut, das er dann daruber nit in
venknus gelegt, sonder an sölicher burgschaft zu recht alt
benugen gehapt werden sol,
Item es sol och furo dehainer zu kainem fräfel zu
geben oder abtrag zu tunde gedrungen werden, dann mit
erkantaus des rechten, es begäb sich dann ainer des mit
fryem willen, usgenomen welicher wiltpret schöss oder fieng,
den- oder dieselben zu strafen behalt sin gnad im, sinen
orben und nachkomen nach irem gefallen herin vor.
Item damit sie noch mer sinen gnetligen und genaigten
willen versten mögen, so wöll ain gnad inen, iren kinden.
erben und nachkomen och zulassen, das ain yeder in siner
gnaden land gesessen nun furohin sinen fryen zug user dem
land haben mög wahin er wölle, doch wit ainem abaug,
den er von sinem gut geben sol, nemlich den zwainzigsten
pfenning; zucht aber ainer under winen herren graf Eber-
harten den Jüngern, als och ain jeder des macht hat xu
tunde, #0 bedarf er kainen abzug geben, sonder er hat
' denselben zug wie sich min guedig herren des bisber ge ;
halten haben und in der teilung der land angesenken is
nungeverlich,
Die Direften Stantsftenern in ber Grafihaft Wirtembern.
Item so nun min gnediger herre nsser sondern gnaden
und gemut zu der lantschaft tragend all vorgemelt gnaden
und fryhaiten zu- and nachlass, (damit das dann sie, ire
kind, erben und nachkomen daby beliben, och sin gnad, sin
erben und nachkomen sie umb dehain sach wyter dann wie
hievor gemelt ist, beschweren noch bedrengen sollen oder
mögen, meint sin gnad, das die lantschaft sinen gnaden,
sinen erben und nachkomen zu ergetzlichait und dankber-
kait solicher gnaden und gauben nun furohin us fryem und
genaigtew willen jerlichs zu stur geben sölten ye von bun-
dert guldin, so vil dann an ligendem und varendem ains
yeglichen vermögen were, ainen guldin; damit hoffte sin
gnad, das sie in ruen, fry und on verrer beschwerd der vor-
gemelten sachen sitzen, sin gnad sich och on wyter au-
langen an sie, 03 were schatzungen, lantschadens oder an-
ders, wol enthalten und usbriugen möcht; dann sie mit
schatzung oder mit bezalung siner schulden oder den wochen-
pfenning von inen zu niemen zu beladen und sie nit dester-
minder in herkomner vorgemelter beschwerd zu lassen, ay
sinen gnaden ganz nit zu willen noch gemaint,
Item sin guad tue och im, sinen erben und nachkomen
herin vorbehalten, ob er oder derselben siner erben und
nachkomen alner gefangen wurde in kriegslenfen oder sust
niderläg, das dann die lantschaft schuldig were, in oder
denselben herren mit ainer schatzung ye van zwaintzig
zuldin ainen zu geben, zu erledigung sölicher venknus zu
verhelfen; es were dann das es mit minderm möcht ge- |
scheen, s0 söllen sie by demselben ooh beliben und sust nit
wyter, höher noch anders in kainen weg gedrengt noch |
angenmnitet werden,
Item sin gnad tue och im, sinen erben und nachkomen
IL 117
| des lantschadens halb herin vorbehalten all raysen, usziehen
und rustungen, sie weren von der hailigen kirchen, des
rychs oder ir gunden selbs sach wegen, das darin ain yeder
mit furung und andern gehorsam sin und tun sol, was und
wie bisher gescheen ist, ungeverlieb; doch wann sin guad,
sin erben oder nachkomen von bapst orler kayser ermant
wurden uszuziehen, das dann ir gnaden und die iren wie
ander fursten und herren mit den iren gehalten wurden,
och also gehalten werden sölten. Ob aber ir gnaden die
iren von ir selbs sach wegen wurden ersuchen, so sol die
lantschaft ziehen in ir selbs costen bis an das ende, da sie
ir gnaden zug ergriffen; alsdann sollen ir gnaden sie Iyfern
mit brot und flaisch, wann man flaisch ysset, und am fritag,
samstag oder vasttagen mit gemiüss, wie sich zu yeder zyt
geburen wirdet, ungeverlich, Sust all ander sachen, so sie
bisher in dom lantschaden bezalt haben, nichtzit usgenomen,
sollen von iren gnaden selbs vergolten, usgerieht und be-
zalt werden on schaden der lantschaft,
Item sin gnad wil och allen den, die vormals fryhait
| haben, denselben ir fryhait hiemit nit beniemen, sonder
‘ daby beliben lassen, doch ungeniesslich diser andern fry-
haiten, sie wölten sich daun der mit willen och underwürfig
machen,
Item umb all vorgeschriben sachen will win gnediger
herre der lautschaft verschribung und frybrief geben nach
‚ aller notdurft, wie sie dann selbs augeben mögen billich
und geburlich sin; dann siner gmaden will und meynung ist,
das es inen uf das best versorgt werde.
; A. Hausarchiv. Gleichzeltige Handſchrift.
| Brgl, Pifter, Eberhard im Bart &. 199 ff.
Beilage 9a. Anderer Vorſchlag Eberhards im Bart.')
Item nachdem der lantschaft von wegen mins gmedigen
herrn ist furgehalten, das sin gnad in ansenhung siner
schulden ainer hilf nottärftig sige und haben muss, als des
sin gmand- aigentlich underrichtung geben hant, diewil dann |
die lantschaft uf etliche vergangen jaur zu lantschad geben
hab zehen tusent pfund heller, des firo nit wol minderung
mög gescheen, damit dann sie und ir nachkomen desselben
landschadens und och der schatzung furo vertragen bliben,
so syzge siner ;maden beger, im und sinen erben nun frohin
järlichs druzehen tusent pfund heller zu stür zu der alten |
gewonlichen stür zu geben; dagegen wölle sin gnad für sich
und sin erben die lantschaft und ir nachkomen zu öwigen
zyten f(ryen für die schatzung und den lantschaden, die
1) Der Anſchluß diefes Stüds an Beil, 9 iſt nur durch die
ichliche Verwandtſchaft begrundet. Cine fihere Datierung iſt nicht
möglich. Das Stüf hat weder eine UÜUberſchrift noch ſonſt eine
Bemerfung und ebenfo fehlen andere Anhaltspunkte, Die ange
aebene Höbe des Landſchadens (10000 A 9.) würde in bie Zeit
nadı dem DMünftnger Bertrag weifen und wird auch jept, nach Der
Bereinigung des Landes, kaum erreicht; die Zahl Tann jebod hier,
ins der Landſchaden als Tonfchobjett angeboten wird, übertrieben
jein, und andererleits find wir Aber bie Beträge des Landſchadens
in den ſechtiger und fiebaiger Jahren nicht unterrichtet.
seit vor dem Munſinger Bertrag (1482) ipricht, dah bei Ge—
Fur die |
baide stuck nit mer schuldig sin zu geben; doch sinen
guaden vorbehalten retten, ylen, raissen und kriegen, das
sinen gnauden und erben von der lantschaft darin hilf ge-
schee mit ussziehen und fürung, wie bisher, ungeverlich ;
und herwilerumb söllen sie von sinen gnaden und sinen
erben mit der Iyferung und anderm, wie vor ist gescheen,
och gehalten werden,
| Sin gnad behalt och im nnd sinen erben bevor, ob sin
gnad oder sin erben, da Gott vor sye, niderlägen oder ge-
fangen würden, das sye dann von der lantschaft geledigt
und gelöst werden söllen, doch nit über 50000 el.
Och behalt sin gnad vor fürung zu den buwen der
stett and schloss mit stein, kalg, sand, ziogel und holz, des-
glichen hilf zu dem gejägt wie bissher ist gescheen, uss-
fangennalmte des Yandesheren nur 50000 Gulden (S. 104 N. 5
100 000 Gulden) aefordert werden; daß eine jährliche Zahlung von
1300 R 5. — rund 9800 Gulden verlangt wird, bie doch beffer
su den ca. 16000 Gulden paßt, bie ſich nad Beil. 9 für bie
Yandeshälfte ergeben (3.104), ftatt au den 82.000 Gulden für das
ganze Yand — obwohl allerdings in Beil. O audı gröhere Hons
zehfionen gemacht werben; endlich bie Erwähnung von Tübingen
als Verfammtlunasort des Yandtags, die jedoch auch nadı 14923 nodı
möglich wäre. ebenfalls aber ift dadurd hie Stutinarter Yanbes;
hälfte bis 1482 ausgeſchloſſen.
II. 118
genomen den sailwagen sol sin gnad und sin erben selbs
vereostigen.
Sin gnad tut im och vorbehalten beholtzen der schloss,
darin myn guediger her, sin amptlut und wachter haut, die
zu beholtzen und zu bewachen wie herkomen ist, ungeverlich.
Und söllichs alles sol nach aller notturft versichert und
verschriben werden, nemlich also, das dehain siner genaden
erb sin land nach lüt nit erben noclı annemen, die lantschaft
inen och dehain pflicht noch gehorsam tun sollen, der- oder |
dieselben erben haben dann der landschaft zuvor aid zu
Gott und den hailigen geschworn, sie by der obgemelten
fryhait beliben zu laussen und inen das, wie myn gmediger
her brief und sigel gegeben, sie darüber oder dawider mit
bitt oder in ainichen andern weg [nicht]*) zu beschweren,
Were aber, das der oder die erben ınyns g. hern solich aid
nit tun oder die verschribung geben wöülten, so mögen die
3 Fehlt in der Vorlage.
Beilage 10. Berwilliguugsgelb.
Verwilligungsgelt das funft zyl a, 85: |
Stuttgart . 650 fl; de. der vogt: 82 & 758 I.
Nürtingen „. » . . 360 fl.; di.
Rirhheim . .» .- . 450 fl; dt. Conrat Kolb, burger zu
Kirchain 582 & 68 Sh.; mer
47 8 138 &h.; kompt in miner
andern rechnung.
Göppingen”) 280 fl; dt. 220 f,; mer uf sampstag
vor eorporis Christi 60 fl.
Schorndorf . 500 fl.; dt. 385 fl.; daz uberig ist sust
in sin ynnemen und usgeben
komen,
Waiblingen . 250 fi.; dt. 180 H.; das uberig ist sust
in sin ynnemen und usgeben
komen.
) Die Landfchreibereire_hnungen von 1488/1486 verzeichnen Die
Einnahmen vom 4, 5. und 6. Ziel des „Vermwilligungägeldes*, die
beiden leßteren je mit Nachträgen vom 4 und 5. Biel; 4 9.
1483/84 unter der Uberſchrift: „so hab ich ingenomen an dem
vierden zil des verwilligunggeltz“: 2766 f.; 609 X 108. —
Die Stuttgarter Bücher über das Berwilligungsgeld (bei den Steuer:
bücern) entipredien im ihrer Anlage den gemwöhnliden Steuer:
bücdern; das von 1489 trägt 3. 8, die Auffchrift: verwilligung-
gelt, gesetzt uf sanct Georien tag anno domint 1489 durch
Lud. Stehelin, Ulrieum Eckhart den alten, Hansen Byheln
den alten, Burckharten Stickeln, Clausen Vischern, Bure-
karten Bisingern und Hansen Secklern, — Das von 1484 bat
am Schluß bie Bemerkung: disos hievorgeschriben gelt ist nit
anders verwilliget ze geben denn daz min gnediger herre
das inbringen sölle und nit die von Stutgarten; und ob
türung, krieg, hagel, misgeweohs oder ander beschwerd in-
fiel oder dem folk zustünd, daz man das ze geben nit
schuldig sin noch darumb genöt werden sol, — Die Ziele
find von 1481/1490 je an Georgii fällig, — Der Stuttgarter Ber
trag von 1485 beitimmt, daß bie zwei Amter Kichheim und Win- |
Die direlten Staatöftenern in der Grafſchaft Wirtembery.
lantschaft ander schirm oder herm suchen und auneınen und
och ainander wider mins g. hern erben mit irm lib nnd gut
getruwlich beholfen sin und sich von einander nit söndern,
damit mins gnodigen hern fryhait der lantschaft gegeben
inen gehalten werde, und mins g. herrn amptlüt, edel und
unedel, die jetzo sind oder hienach werden, söllent och aid
zu Gott und den hailigen sweren, der lantschaft des beraiten
und beholfen zu sin und dehainen mins gnedigen herrn erben
oder nachkomen, ob es zu vällen kome, ynzulanssen, der
lantschaft sy dann disse fryhait wie obstet zuvor gesworn
und verschriben,
Und des alles haben die von der lantschaft angenomen,
an jedes gericht und etlieh von der gemainden in den stetten
zu bringen und minem gnedigen herren zu Tuwingen darnmb
uf saut Thomas tag in den wyhenächtvirtagen zunacht alda
zu sinde, antwurt zu geben,
Si. Steuermefen B. 1, Fol. 1.
Dandichrift bed 15. Jahrhunderts.
148190.)
Cannftatt 300 fl.; dt,
Marbadı . 30; de,
Lauffen 160 fl.; dt.
Bottwar . TO R.; (erft auf Georgi 86 bezahlt; am
6. Ziel dabei noch nicht).
Beilftein . 100 fl.; vom Schultheißen bei feinen Ein-
nahmen verrechnet,
Vacknang 110 fl; dt.
Winnenden , 150 fi; di
Balingen 130 fl.; hat der keller selba zu sinem
yaonemen verrechent
Ebingen . 20 fl; hat der schultheiss selbs zu
sinem ynnemen verrechent.
3880 fl.
Ludwigäburg. Finanzarchiv. Gleichzeitig. Eingelent
in die Landſchreibereirechnung von 1884/85.
nendben, die Eberhard im Bart jeyt an feinen Better Eberhard ben
Jungern abtritt, noch vol die zehen jar uss an den 40 000 Gulden
mitzahlen follen, und weiter ift geſagt, daß wenn die 40000 Gulden
an Herzog Philipp, Pfalzgraf, ganz bejaht find, daf dann ein Jahr
fpäter Eberhard d. X. W000 Gulden mehr erhalten fol ala vorber.
— fiber diefen Reft von 40000 Gulden am Löfegelb von 1463
vrgl. Stälin 8 S. 544 9.5. — Zahlungen an Pfalz in ben Conds
fchreibereirehnumgen von 1483/1486; 1. 9. 1485/86: Iteın als ınin
g. herre uf sant Jergen tag a. 85 minem herreu dem pfalz-
grafen an den 40000 gulden, darumb sich min g. h. graf
Ulrich seliger gedachtnus verschriben hat, schuldig worden
ist zu geben 6000 gulden als zu dem vurden zyl, da ist an
solicher summ von des wechsels wegen Ingershein und
Löchikein abgangen 159%, des dann Ingershein besser ist
gewesen an gulten denn Löchikein und die win herre der
pfalzgraf also bar nachgeben solt han; die ubrigen 4405
gulden hab ich sinen guaden darıf bezalt,
+ Bro 1S. WM.
Die diretten Staatöftenern in der Graffchaft Wirtemberg.
Beilage 11.
Anslag, was jeglich ampt winem m. herrn zu hilf geben
sol uf dru zil zu bezalen und wirdet das erst zil uf den
wyhennechttag ') in anno 96.
Anlage einer Hilfe.
Betrag: Borber geliehen: Auf das ‚iel:
Stuttgart, Stadt
und Amt . 10538 fi. 2000 fl. 2846
Gannftatt mit dem
Amt . 4543 „ BI „ 1247, 1888 bir.
Baiblingen 272 „ 600 „ 7350. 1888 bir,
Marbach 2361 „ TOO „ 553. 1888 bir.
Bottwar . 768, 2 „ 189. 984 bir.
Beuften . . 400 100 „ 69, 185 8 bir.
Lauffen . 1387 „ 200 „ 395 „ 1888 bir.
Winnenden 800 „ 300 „ 169, 188 8 hir. |
Backnang 64 200 „ 161. 984 bie.
Shomborf . . 547. 1000 „ 1482, 93 4 bir.
Söppingen . 3602 00 „ 1080. 188 8 bir.
Kirchheim . 63440, 1100. 1780 „
Nürtingen 529 „ 1000 „ 1418, 185 8 bie.
Wildberg 757. ROO „ 152. 984 bir
Tübingen . T8T8 „ 12300 „ 22% „
Serrendberg . . 418. 1000 „ 1046 „
Galm u, Yavelftein 3098 „ 300 „ 761 „
Aofenfelb . 1989 „ 100 „ 029 „ 188 8 hir,
Wildbad 409 „ 100 „ 108 „
Kenenbürg 1453 „ 0 „ 417, 188 8 bir.
Leonberg 4007 „ 3 „ 1009 „
Saihingen . 4167 „ 100 „ 1055", 1.45 8 Dir,
Dornftetten . 1478 „ 300 „ 392 fi. 188 8 hir.
Hornbera . 450 „ 100 „ 116, 188 8 hir.
Bradenheim und
Güglingen . 342 „ TW . SS. 188 8 hir
Urad (Amt ohne
Stadt) ?) 6814. 140 „ 1471. 9B 4 bir.
Gröningen 358 „ 100 „ 81. 1888 ir.
% Iſt torrig. ftatt: sant Barthlomstag,
”) Im Jahr 1484 war die Stadt Urach zur Entſchädigung
für vie Verlegung bes Hofhalts u. ſ. w. unter anderem von Sıhat:
jungen befreit worben. — Gutſcher, Eberbarb ber Erfte S. 263.
‚ Wyhingen 350 gulden uf die dru zyl.
II. 119
1496,
Betrag: Borber geliehen: Auf das Biel:
Bietigheim . 725 fl. 10 ft. 208. 98 4 bir.
Tuttlingen . 1829 „ 200 „ 376„ 984 bir.
Nagold . 1349 „ 0. 616. 234 bir.
Blaubeuren ſohne
bie Stadt) " 588 „ 2 „ 127. 188 8 bir.
Dornhan 285 „ 4. 81. 18838 bie.
' Böblingen mit Sin-
delfingen, Wals
benbucdh u. Dem
Amt. 6328 „ 1200 „ 109. DE 4 bir
aumına totalis 80 300 fl.) tnt ufieglich zil: 26766 fl. 185 8 hie.
Balingen,‘ das ampt on die stat, ist angeslagen zu
geben an die hilf mins gnedigen herm 142 f.; darab get,
das sie vorgelihen hand 466 H,; bleibt auf jedes Ziel: 492 Al,
Balingen die atat ou das ampt git 440 guldin; darab get
inen 234 guldin; bleibt auf jedes Ziel 55 fl. 9@ 4 hir. Ebingen
U gulden; Sulz 800 gulden uf die 8 zi. Hochneck und
Waltembuch und
Steinebronn gepuret insonder zu geben als sie von dem
ampt Böübelingen gescheiden worden sint, zu den dryen
zylen 240 gulden; daran gat inen ab 40 gulden, so sie
geluhen hand; noch gepuret inen zu jedem zil zu geben
15 gulden.
St. Zandftewern 1 mit Aufjchrift: 1496.
* Die Stadt Blaubeuren war ſchon feit 1381 frei
Schatung.
*) Gemeint ift Die Summe des noch zu erwartenden Ertrans,
wahrend die Umlage bis hieher OB698 fl, mit den no folgenden
Anlanen 102130 fl. ergibt.
* Vorangeht nod ein Formular für die Austeilung an bie
einzelnen Stäbte und Amter, auf Stuttgart lautend, ohne Zahlen,
mit dem Befebl, je ein Drittel auf die drei nähften Bartholomäts-
von
tage zu antworten in siner gnaden eanziy on longer ver-
ziehen und on minderung. Aetum Martini anno ete, Wi.
2) Rach Reyfcher, Finansgei. 2,2 S. LVIf. mblte die Land⸗
ſchaft 1498 an dem bewilligten gelde, so bei herzog Eber-
hards zeiten ist umbgelegt worden, in die herzogliche Yand-
Ihreiberei 40.000 fl. n
Die Ergebniffe der gewerblichen Mrbeiterftatiftik in Württemberg in den Jahren 1902
und 1903.
Bon Finanzafleffor Dr. A Shoit.
Mit 11 Überfihten und einem Anhang.
Inbalt.
, Seite Sekte
L Umfang und Grundlagen der Erbebung. -. x. . . 320 | IH. Häumliche Berteilung der Betriebe und ihrer Arbeitäträfte 139
U. Zahl der Betriebe und Arbeitöteäfte. - » 2... 124 , IV. Die Verwendung mechanifcher Betrieböträfte . . . . IM
J. Amfang und Grundlagen der Erhebung.
Das Bedürfnis über den Stand der gewerblichen Ent: | großen Koften und Beläftigungen wegen; fie muß ber näd:
widlung, der handwerls- und fabrifmäßigen Betriebe in | ften für das Jahr 1907 in Ausficht genommenen Berufs:
Mürttemberg von Zeit zu Zeit fihere Anhaltspunkte zu ge und Gemwerbezählung überlaffen bleiben. Immerhin läßt ſich
winnen, macht ſich um fo ftärfer geltend, je rafcher die durch | auch nod auf einem anderen Weg ein zwar nicht erfchöpfender,
die Berufs: und Gemwerbezählung vom 14. uni 1895 er: | aber doch orientierender Ein: und Überblid über das indu-
fundeten Zahlen von der Wirklichkeit überholt werden, je | ftrielle Leben und namentlid über die Zufammenfegung und
größer die inbuftriellen Fortſchritte im legten Jahrzehnt im | Bewegung ber in den größeren Betrieben des Yanbes be
Neih und in dem meiften Einzelftaaten geworben find und | fhäftigten Arbeitslräfte gewinnen: durd das Inſtitut der
je weiter die Überzeugung bei den mafigebenden Faktoren | Gemwerbeinipeltoren,
überall durchdringt, daf für den Vollzug und ben Ausbau der Die nad $ 19896 Abſ. 3 der Neihsgewerbeordnung
Arbeiterſchutz⸗ und Verſicherungsgeſetzgebung die genaue | zu erftattenden gebrudten „Jahresberichte der Gemwerbeauf:
Kenntnis von der Jufammenfegung der in Induſtrie, Ber | fichtsbeamten im Königreich Württemberg” enthalten feit
ehr und Handel mitwirfenden Arbeitsträfte, von der wirt: 1897 alljährlih in beſonderen Tabellen für jeden ber drei
ihaftlihen und techniſchen Organifation der gewerblichen Auffichtsbezirte und für das Land im ganzen ausführliche
Unternehmungen, ihren Vroduftionsbedingungen, Bezugs: ſtatiſtiſche Nachweiſungen über bie „in Fabrilen und biefm
und Abſatzgebieten — erfte und oberfte Vorausſetzung iſt. aleichgeftellten Anlagen beſchäftigten Arbeiter”, unterſchieden
Bearbeitet wird ja der vielgeftaltige Stoff der wirtfchaftlihen | nad den einzelnen nbuftriegruppen, nach männlichen und
Tätigfeit des Volkes feit langer Zeit in der mannigfachiten | weiblichen, erwachſenen und jugendlichen Arbeitern. Die in
Weiſe und von ben verichiedeniten Befichtspunften aus. Die | diefen Tabellen mitgeteilten Zahlen leiden nur daran, daß
immer mehr anſchwellenden Jahresberichte und Denkſchriſten die Grundlagen, auf welchen fie beruhen, weder einheitlih
der württ. Handels: und der Hanpwerföfammern, der Gewerbe: | noch zuverläffig find; fie bilden daher ein fehr ungleihwer:
auffichtsbeamten, Mrbeiterfefretariate, der Gewerbe:, Bewert: | tiges Material für etwaige Schlüffe, die man aus ihnen ab:
und Konfumvereine, der Fachzeitſchriften und dral. mehr | zuleiten verſucht iſt. Die gewerblichen Betriebe, melde in
geben hievon ein beredtes Zeugnis, Indeſſen fehlen über: | den gedachten Nachweiſungen der Gewerbeinipeitoren Auf:
all die neueren zahlenmäßig erhärteten Unterlagen für die | nahme finden, murben bisher aus bem von ihnen nah $T7.
fihere Beurteilung fo mander wirtfchaftlihen Zuftände und | ihrer Dienftanweifung ') zu führenden Verzeihnis (Kataiter)
Richtungen. entnommen. Letzteres ſtützt fich in ber Hauptſache auf bie
Ein vollftändiges Vild von dem dermaligen Stand .
der gewerblichen Entfaltung in Württemberg würde mur bie ) Vrgl. Belanntmachung des Minifteriums des Innern beit,
Herftellung einer allgemeinen auf ſämtliche gewerblihen | Dienftanmeifung für die Gewerbeinſpettion, vom 11. Jumi 1892
Geſchäfte ausgedehnten Betriebs: und Arbeiterftatiftif geben. (A.Bl. S. 1811, ferner v. Schicker, Gewerbeordnung, IV. Aufl,
Allein die Vornahme einer foldhen verbietet fih fchon der | 2, Band S. 1496.
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Württemberg in den Jahren 1902 und 1908.
von den Ortövoritehern nah $ 29 ver Bollzugsverfünung
sur Gewerbeordnung vom 26, März 1892 (Nea.Bl. S. 59)
zu führenden Verzeichnifle und wird von ben Gemwerbeauf:
fihtsbeamten auf Grund eigener Mahrnehmungen aus An—
lab ihrer Reviſionen ergänzt und berichtigt. Die Zahl der
Krbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter wurde aus ben von
den vier Sreiöregierungen jährlich nach $ 42 der erwähnten
Vollzugsverfügnung bei den Gewerbeauffihtsbenmten ein:
achenden Überfichten geihöpft, während bezüglich der Zahl
der fonftigen Arbeiter dieſe Beamten auf Ermittlungen bei
den Revifionen der Betriebe angewiefen waren. Die Ermitt:
lungen finden zwar bas ganze fahr hindurd) ftatt, manchmal
mußten aber aud, wenn die Revifion eines Betriebs in dem
einen Jahr zufällig nicht erfolgt war, noch die Zahlen des Bor:
jahres angenommen werben. Die Urtövoriteher wiederum
hatten bei den Berzeihniffen der Arbeiterinnen und jugend:
lihen Arbeiter den Befland am 1. Dezember jeden Jahres
zugrunde zu legen.
Staatöverwaltungen und ber darin bejchäftigten Arbeiter
gemäh $ 62 der Wollzugsverfügung vom 26, Mär; 1992
in den Nadmeifungen überhaupt nicht berüdfichtigt.
Angefihts der berührten Mängel der jeitheriaen Er:
hebungsweiſe einerjeits und im Hinblick andererjeits auf
den großen Wert einer zuverläffigen periodifchen Arbeiter
ftatiftil, welder auch bei den Verhandlungen des Landtags
ſchon öfters zur Sprache lam, regte die Zentralftelle für
Gewerbe und Handel in Verbindung mit dem Statiftifchen
Landesamt die alljährlih auf einen Termin jtattfindende
Erhebung der einschlägigen Verhältniſſe mittels auszugeben:
ber Fragebogen an. Auf Antrag der beiden Stellen und
im Einverftändnis mit dem 8. Finanzminifterium erlieh das
K. Minifterium des Innern untern 16. September 19028 im
Regierungsblatt eine Verfügung betreffend die Ermittlung
ber in Fabriken und fonftigen der Gewerbeaufſicht unter:
ftehenden Anlagen befchäftigten Arbeitsfräfte mit dem Zwech
über den Umfang der Betriebe und ihrer Arbeitsfräfte, ein:
ichließlich der ftaatlichen Hüttenwerte,
Außerdem waren die Betriebe ber |
Salinen und der |
ftaatlihen Eifenbahnmwerfftätten ꝛc. einheitliche und gleich |
wertige
Zahlen zu erhalten. Die Erhebungen umfaſſen
fonab nur einen Heinen Ausfchnitt des ganzen Gewerbe: |
gebiets, indem fie über den Rahmen der nah $ 139b ber
Gewerbeordnung in die Gewerbeaufficht fallenden Betriebe
nicht hinausgreifen. Da von der Erhebung noch alle bie:
jenigen Anlagen ausgeichlofien bleiben, auf welche die |
vom Bundesrat auf Grund des $ 12906 der Gewerbeord⸗
nung erfaflenen befonderen Vorſchriften Anwendung finden
und welche, auch wenn fie nicht Fabrilen oder fabrilmäßige
Motorenbetriebe find, ebenfalld der Gemwerbeaufficht unter
liegen!) jo verengert fich der Areis der in die Statiftif ein-
bezogenen Unternehmungen noch mehr.
) Es handelt ſich hiebei um etwa 4300 motorlofe Betriebe
wier Steinbrüde, Öteinhauereien, Hoßbaaripinmereien, Birften:
und Pinfelmacerei, Zigarrenberftelliing, Bädereien und Honditoreien,
Buchdrudereien und Schriftgiehereien, Gaſt und Schantwirtſchaften.
Bürkiemb, Jahrdacher 14, Heft 2.
I. 121
Nur in einer Nihtung ging man, wenigſtens in dem
erften Erhebungsjahr der neuen Statiftif, über den Bereich
der Gewerbeauffihtäbeamten hinaus, infofern als man im
Jahr 1902 verſuchsweiſe auch an die der Baugemwerfäbe:
rufsgenoffenichaft angehörenden, an ſich der Gewerbeinſpektion
nicht unterftellten Betriebe Fragebogen hinausgab. Es fam
aber nur ein Teil derielben beanmwortet zurüd und fo wurde
der Verſuch fpäter nicht mehr wiederholt.
Ähnlich wie in Sahfen*) und in Baden *) werden nach
der genannten Minijterialverfügung alle Arbeitgeber, welche
Fabrilarbeiter im Sinne der Gewerbeordnung beſchäftigen,
verpflichtet, den zuſtändigen Gewerbeauffichtsbeamten jährlich,
erftimals für das Jahr 1902, diejenigen ſtatiſtiſchen Mit:
teilungen über die Verhältnifje ihrer Arbeiter zu machen,
welche in den ihnen feitens der Zentralftelle für Gewerbe
und Handel zugehenden, vom Minifterium bes Innern ge
nehmigten Fragebogen aufgeführt find. Als Zähltag gilt
der 1, Oktober. Dieſer Zeitpunkt wurde gewählt, weil an-
zunehmen tft, daß um Dielen Termin die meiften Wetriebe
in Tätigteit ftehen. Jene, deren Schwerpunkt im Sommer
liegt, find noh im Gang; die Geihäfte aber, deren größte
Betriebsausdehnung auf den Winter fällt, find bereits für
den erhöhten Betrieb eingerichtet. Für die Saifon: und
Hampannebetriebe wurde ein befonderer, ihren Verhältniſſen
angepakter Erhebungstermin vorgejehen, der in ben am fie
ausgeteilten Fragebogen von den Gewerbeinfpeftoren hand:
ſchriftlich einzujeßen war. Zo war beijpielsweile für
Moftereien der 15. ftober, fir Zuderfabrifen der 1. No:
vember, für Brauereien, Malzfabriten u. ſ. w. ber 1. De:
zember als Stichtag beitimmt.
An Arbeitsfräften famen für die Zahlung in Ber
trat: alle in Fabrilen, Motorwerfitätten, Hüttenwerlen,
Brüchen und Gruben beichäftiaten gewerblichen Arbeiter,
Gefellen, Gehilfen, Zehrlinge, Werkführer, Monteure, Bor:
arbeiter, Pförtner, Auflader, Austräger, Fuhrleute u. drgl.
einfchließlih etwaiger in ſolchen Stellungen mittätiger
Ramilienangehörigen. Nicht einzurechnen waren: bie mit
höheren techniſchen Dienftleiftungen betrauten Techniker,
Chemiker, Zeichner u. ſ. w., ferner das mit faufmänni-
hen Arbeiten beihäftigte Perfonal, endlih die außer:
halb der Arbeitöftätte bausinbuftriell beicäftigten
Berionen.
) Bral. Zeitichreift des N, Sächſiſchen Statiftiihen Aureaus,
Jahrgang 1901 Heft B und 4: „Die Ergebniffe der Arbeitersäblungen
im Köniqreiche Sachſen in den Jahren 1883— 1900” von Aftefior
' Dr. Georg Lommauſch.
9 KRral. Statiſtiſche Mitteilungen über das Großherzogtum
Baden, X. Band Jahrgang 1893 Nr. 12: „Die Emebniffe der
Erhebung der newerbliden Betriebe vom 1. Dttober 1892," —
Auch Die Schweiz veranftaltete ſchon zweimal Erhebungen über
die dem Fabrikgeſet unterftellten Anlagen mittels befonderer Zähl«
tarten. Bral, „Sqweizeriſche Fabrikſtatiſtif nadı den Erhebungen
des eidgenoſſiſchen Fabrifinipeftorates vom 5. Aumi 1901, heraus⸗
gegeben vom Schmweiseriiben Induſtriebepartement. Vern 1902.
16
Il. 122
Volftändia außer Betracht blieben Perſonen, welche
nur in ber Landwirtſchaft, in Gaſt- nd Schank⸗
wirtihaftsbetrieben und als Dienftboten befchäftigt
waren.
Bei der erſtmaligen Ausgabe des Fragebogens {auf |
1. Oktober 1902) wurde außer den menfchlichen Arbeits:
fräften nod die Feſtſtellung motorifh:mehanifder !
Betriebsfräfte ins Auge gefaßt und deshalb nadı ber
Verwendung von Motoren aller Art, nad ihrer Nugleiftung
und ihrer Zahl im jedem einzelnen Betriebe gefragt. In
dem Begleitſchreiben, mit welchem die Sentralitelle für Ge:
werbe und Handel die Fragebogen an die Unternehmer |
hinausfandte, war die große Bedeutung Diefer Statiftif noch
ausdrüdlic betont und die Verfiigung des A. Miniftertums
des Innern vom 16. September 1902 im Auszug angeführt.
Das ganze Schriftftüd hatte nahftehenden Wortlaut:
Königl, Württembergiiche
Bentralftelle
für Gewerhe und Handel.
Ar. 609.
Stuttgart, den 1. Oftober 1902,
Die große Bedeutung einer zuverläffigen periodiſchen
gewerblihen Arbeiterftatiftif für die Beurteilung wirt⸗
ſchaftlicher und ſozialer Aragen bat der Seniralitelle für Gewerbe |
und Handel und dem 8, Statiftiichen Landesamt Anlaß gegeben,
eine alljährliche Erhebung über die gewerblichen Arbeitsträfte des
Landes in der Art und Weiſe zu beantragen, wie ſolche durch die |
untftehend im Auszug abnenrudte neue Verfugung bes KH, Mini:
fteriums des Anmern vom 16. September 1902 (Beq.Bl. S. 437)
beitimmt worben ift.
Unter Beruanabme auf diefe Berfügung erſuchen wir um Die
Beantwortung ber Fragen auf der erfien Seite des angebogenen,
vom 3. Miniſterium des Innern genehmigten Fragebogens.
Auf der zweiten Seite des Fragebogens haben wir unter
lit, B für heuer noch einige weitere fragen aufgenommen über die
Verwendung von elementarer Kraft in den in Betracht |
fommenden Betrieben. Zur Beantwortung dieſer Fragen find zwar
die Betriebsunternehmer durch Die oben angeführte Minifterialver:
fügung nicht verpflichtet ; das große Intereſſe, welches eine derartige,
hiemit erftmals verſuchte Erhebung aud für die Anduftrie bietet,
Oberamt
unterfchreiben, abzutreunen und umgebend unter Benisung des beifolgenden Umſchlags zurückzuſenden.
Bragebogen
zur Erbeduung ber Gewerbebeirieße, Arbeitskräfte und Motoren.
Die Ergebniffe der newerblichen Arbeiterſtatiſtit in Württemberg in den Fahren 1902 und 1908,
rechtfertigt aber unjere Bitte um geidllige Beantwortung auch dieſer
ragen.
Die Verwertung Der eingehenden Aragebogen erjolat durch
die Sentralftelle für Gewerbe und Handel und das K. Statiftifche
' Yandesamt ausihlichlih für volkswirtſchaftlich-ſtati—
ſtiſche Zweche. Wir alauben hienach auf eine bereitwillige und
forafältige Husfüllung des Fragebogens von feiten Der Herren Be:
triebsunternehmer vertrauen zu dürfen,
Gaupp.
Verfügung des Miniſteriums des nern, betreffend die. Er—
mittelung der in Fabrifen nud jonftinen ber Gewerbeauffidt
unteritchenden Anlagen beihäftigten Arbeitöträfte.
Tom 16, September 1902 (Aeg. Bl. S. 432).
Auf Grund des 8 139b Abi. 5 der Gewerbeordnung wird
hiemit folgendes verfügt:
I. Arbeitgeber, weiche Arbeiter beichäftigen:
1. in Fabriten, Hüttenmerfen, auf Zimmerplägen und andern
Banhöfen, auf Werften und in joldıen Ziegeleien, über
Zage betriebenen Brüden nnd Gruben, die nicht bloß
vorübergehend oder in geringem Umfang betrieben
werben,
2. in Bergwerken, Salinen, Anfbereitungsanftalten, unters
irdiſch betriebenen Brüchen oder Gruben,
. in Werfftätten, in denen durch elementare Kraft (Dampf,
Wind, Waller, Has, Luft, Elektrizität ıc.) bewegte Trieb⸗
werte nicht bloß vorübergehend zur Bermendung fommen,
4. in Werkftätten, auf melde gemäß $ 154 Abf. 4 der
Gewerbeordnung Die Beftimmungen ver &$ 135 bie 139 b
ausgedehnt worben find,
find verpflichtet, den zuftänbigen Gemerbeauffihtäbeomten aljährlid,
| erftmals für das Jahr 1902, diejenigen ftatiftiichen Mitteilungen
über die Berhältniffe ibrer Arbeiter zu machen, welde in den ihnen
jeitens der 8. Sentralftelle für Gewerbe und Handel jugehenden,
vom Winifterium des Innern genchinigten Aragebogen enthalten find.
Il. Die Mitteilungen baben regelmäßig nad dem Stand vom
1. Oftober, bei Saifons und Kampaqnebetrieben aber nad ben be-
jonberen, ihren Betriebsverhaltniſſen angepakten und in die Frage—
bogen eingetragenen Erhebungsterminen zu erfolgen.
IH. Die Fragebogen find unter Benüpung des ihnen beis
gefugten Umſchlags binnen einer Wode nad) der Zuitellung an
den Gewerbeinſpeltor einzuienden,
=
Firma und Mame des Anternehmers:
Sih des Betriebs: Gemeinde:;
Wohnort des Betriebsleiterd:
Art des Gemerdebefrieds:
Straße Ar,
(Genaue Bezeichnung der Art und des Zweigs des Gemerbes und etwaiger verbimbener Betriebe [Rebenbetriebe].)
Die Ergebniffe der newerbliden Arbeiterftatiitil in Württemberg in den Jahren 1909 und 1908. Il, 1283
A. Arbeitskräfte.) An 1. Dttober 1902 im ganzen: ‚ darunter weiblid :
Unter Acheitökräften find Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge, Werkmeiſter, Werliuhrer, Borarbeiter, Piörtner,
Auflader, Austräger, Fuhrleute, Heizer u. dral., einſchließlich etwaiger in ſolchen Stellungen mittätiger Familien—
angehdrigen, zu verſtehen; nicht einzurechnen find jedoch: die mit höheren techniſchen Dienſtleiſtungen betrauten
Tedmilet. Chemiler, Zeichner u. drgl., ferner bad mit fanfmännifchen Arbeiten beichäftiate Perſonal, die
außerhalb der Arbeitäftätte hausinduftriell beichäftigten Perſonen.
Bon den obigen, auf 1. Cftober 1902 beichäftigten Arbeitöfräften find:
" mänmih | weiblich zuſammen
| — —
unter 14 Jahre lt 2 2 ee ra ;
14 bis zu 16 Jahre al > 2 2 222. — |
16 bis zu 21 Jahre alt en bo
21 Jahre alt und älter 2 |
|
. |
Jujammen: | |
A
Von den Arbeiterinnen find verbeirntet, verwitwet, geſchieden:
B. Verwendung von elementarer Arafl.
l. @lementarKraftmajcinen,
Durch⸗
Zahl vferde | japmittliche 8.
Art der Motoren ber ftärten Betrichözeit —
Motoren | (Nupleiftung: |; du Stunden g
im Jahr
1. Waſſermotoren.
2. Windmotoren. |
(Rur Borfommendes FR N ]
— 8. Dampfmaſchinunen.—
iſt einzutragen, | !
dad Ari Suche 4, Leucht⸗ und Araftaasmotoren . » . » |
m n. | |
un ai ; 5. Bensins, Vetroleums sc. Wotoren. . . |
6. Heißluftmaſchinennn. | |
Pferdeſtärlen
II. Eleltriſche Kraft. (Rupleiftung)
A, Yon den GlementarsAraftmaihinen Ziffer I ergeugte eleftrifche Kraft .
1. An folder wird verwendet innerhalb des Betriebs felbft:
a) zu motoriihen Aweden (Nntrieb von Arbeitsmaſchinen) unmittelbar oder
mittelbar .
b) au Beleuhtungssweden »
e) zu chemiſchen ꝛc. Zwecken
2. Zur Berwendung außerhalb des Betriebs, wird abgegeben
B. An elektriſcher Kraft, melde aus einer aufherbalb des Betriebs gtiegenen
Zentrale (Name und Drt hier —
bezogen wird, wird zu motoriiden Hunden (Antrieb von Arbeitäömefchinen)
unmittelbar oder mittelbar verwenbet
Die richtige Ausfüllung t.
nn; den Oftober 1408,
11. 124
Im Jahr 19038 ging ein im mwejentlichen gleich abae:
fahter Fragebogen an die aus dem Hatafter der Gewerbe:
infpeftion entnommenen Adreffen der Betrieböunternehmer
ab zur ‚Feftftellung ber am 1, Dftober, 1. November ıc.
1903 beicdäftigten Arbeitskräfte. Nad der Verwendung
von elementarer Araft wurde jedoch nicht mehr gefragt, da
Ermittlungen hierüber nur in längeren Jmwifchenräumen ans
aeftellt werben follen.
In beiden Jahren kamen die beantworteten Frage:
bogen zunähft an die K. Sentralftelle für Gewerbe und
Handel, hierauf, nahdem fie dort von den zuftändigen Ge—
werbeauffichtöbeamten bezüglid ihrer Bollftändigfeit und
Richtigkeit geprüft worben waren, zur weiteren Mufbereitung
an das Statiftifche Landesamt.
Die Ernebniffe der gewerblichen Arbeiterftaiiftif in Württemberg in den Jahren 192 und 1903,
Die fummariihen Ergebnijje dieſer Bearbeitung
find in den Nahreöberichten der württembergiſchen Gewerbe:
auffichtsbeamten für 1902 und 1903 je in Tabelle II der
Anlagen veröffentlicht.) Die nachſtehenden Zeilen und
Überfichten follen die aus den Fragebogen gefhöpiten Re:
fultate — übrigens unter dem ausdrüdlichen Hinweis auf
die Unvolllommenheit des Materials — im einzelnen etwas
näher beleuchten und namentlich aud eine Darftellung von
dem Umfang ber in unjerer inländiſchen Induſtrie nutzbar
gemachten Betriebsträfte geben. Bei der Gruppierung ber
einzelnen Induſtriezweige ift ftreng nad den Grundſätzen
verfahren, welche die Neichöftatiftif für die Gewerbeflaffih:
fation vom jahr 1895 aufgeftellt und bisher eingehalten
hat,
II. Zahl der Betriebe und Arbeitskräfte.
Über den Anteil der Gewerbearuppen und ber
wichtigften Gemerbearten an der Geſamtzahl der erfragten
Vetriebe und der beſchäftigten Arbeiter geben die Tabellen
1 und 2 des Anhangs in abjoluten Zahlen Aufſchluß.
Gleichzeitig enthalten fie Angaben über bie Alteröverhält:
niſſe und das Geſchlecht der arbeitenden Perfonen und über
den Familienftand der Arbeiterinnen. Wenn nach der Auf:
nahme von 1902 die Zahl der Fabrilen und der ihnen
gleichgeftellten Anlagen auf 8092, die der beicdhäftigten
Arbeiter auf 172598 ermittelt wurde, während bereits bei
der allgemeinen Berufs: und Gemwerbezählung von 1895 bie |
Zahl der in der Hauptberufsabteilung B „Bergbau und
| Hüttenwejen, nduftrie und Baumejen” vorhandenen Haupt:
(Gebilfen:)betriebe auf 44375, die der innerhalb der Betriebs:
ftätten durchichnittlich beichäftigten Arbeiter auf 212 125 Ber:
fonen feitgeftellt worden maren,*) fo erhellt fhon daraus,
wie fein verhältnismäßig der Kreis ber in die gewerbliche
Arbeiterftatiftit einbezogenen Anlagen iſt. Macht er doch
' nad der Zahl der Betriebe mur etwa "/s, nach der Ber:
fonenzahl ſtarl %s der Gefamtzahl der ſchon damals er:
mittelten Betriebe und Nrbeiter aus,
Veraleiht man die Ergebniffe von 1902 mit denen
von 1908, jo zeigt ſich folgendes.
| Es wurden gezählt:
Überficht a.
in den Gruppen:
L Sunfı und Sonbeisgdrtnere P R
III. Bergbau, Hütten- und Salinenweien, ZTorfgräberei P
Induſtrie der Steine und Erben . —
Metallverarbeitung
Induſtrie der Maſchinen, Anftrumente und Apparate :
, Chemie Anduftrie . .
Induſtrie der forftwirtfafticen Nebenpropufte x.
‚ Zertilimduftrie . Per‘
« Papierinduftrie
. Yeberinbuftrie .
. Anbuftrie der Dol« und Shnipftoffe
. Anbuftrie der Rahrungs⸗ und Obenußmittel
. Belleibunges und ——
Baugewerbe.
Volygraphiſcht dewerbe.
Aunſtleriſche Gewerbe
. Sanbelsgewerbe
") An ben Wr. 7 und Y des
gewerblichen Aebeiterftatiftif in Württemberg”
buchern für Statiftif und Yandesfunde.
berufägenoflenichaft.
Anfanımen *)
Nah ben Jahresberichten der Piewerbenuffihtsbeomten gab es *
Zahrgangs 1904 der Mitteilungen des M. Statiftifchen Yandesamts find die
für 1902 ebenfalls fur behandelt, — *} Bral,
Stuttgart 1898. 2. Heft S. 276 u. 208.
— 4 Die Differenz in ben beiden Geſamtzifſern rührt daher, daß in den Tabellen der Aabresberichte der Ge—
Betriebe Benni Verfonen
1902; 1908
7.28, —
1 ! 1 6 | 8
19 14 198 | 1746
38446 1ñ 86 119238
| 710 893 21619 | 3241
| 801 841 30328 ; 38976
9 80 2234 2001
| 145 144 2492 ı 247
' 527 525 41162 | 41487
15% 159 7564 7872
194 171 2773 | 288
1577 1584 13601 | 14425
2814 | 2676 18104 17778
273 pP} 11432 ı 118831
148 | 125 2543 204
259 267 5818 5082
4 5 43 46
bb, 12 20 71
8002 790 172598 178661
308 8016} | (1171873) (17798
„Ergebnifie der
Ergänsungeband I zu den Rürtt, Jahr:
— 9; Ohne Die erfragten Betriebe der Bauaewerfe-
werbeauffichtebeamten die Der Auffiht der Bergbehörden unterftellten Anlagen mit ibren Arbeitern nicht berüdfichtigt find, fodann
davon, dak jeitens der Gewerbeaufſichtsbeamten viefenigen (wenigen) Betriebe, melde für ihre Fabrifation in derfelben Gemeinde
räumlid voneinander getrennte Gejhäftölofale benügen, nicht zufammengeiaft, fordern je eingeln gezählt wurden,
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiterſtatiſtit in Württemberg in den Jahren 1902 und 1908.
Demnah ift die Zahl der Betriebe in der Zeit vom
1. Oftober 102 bis 1. Oftober 1903 um 102 geſunlen,
die der beichäftigten Berjonen um 6063 aeftiegen. Der
Hüdgang in der Zahl der Betriebe entſpricht wohl faum
den Tatfahen. Neben einer gewiſſen Unficherheit in der
Führung der Liften bei den Gewerbeauffihtsbeamten mag
die verminderte Zahl darauf zurüdzuführen fein, daß man
bei ber zweiten Aufnahme im Jahr 1903, geftügt auf Die
Erfahrungen im erften Erhebungsjahr, bei der Muszählung
der Fragebogen noch forgfältiger voraing und daß insbe
fondere in der Gruppe XII nduftrie der Nahrungs: und
(Senußmittel, bei welcher der Nüdgang am aröhten ift, für
eine Reihe von Mahl: und Sägmühlen eine Trennung nicht
mehr ftattjand, vielmehr nur diejenige Betriebsform in die
Statiſtil hereingenommen wurde, in welcher am 1. Oltober
1903 auch wirklih Arbeitsträfte eingeftellt waren. Stand
am Erhebungstag nur das Sägewerk im Betrieb, nicht auch
die Mühle, fo wurbe das Unternehmen aud; nur als Züge
werf gezählt und in die Gruppe XII Induſtrie der Holz:
und Schnitftoffe eingereift. Daß der Erhebung auch fonft
noch mande Unebenheiten und Fehler anhaften, liegt in
der Natur der Sade. So gab die Frage der Zuteilung
einzelner Betriebe zur Gemwerbearuppe V Metallverarbeitung
oder VI Anduftrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate
häufig zu Zweifeln Anlaß, weil bei der fteten Weränderlich:
feit der Geichäftäverzweigungen innerhalb beider Gruppen
die Grenzen häufig ineinander fliehen.
Biel eher wird der Zumads der Arbeitsfräfte
jeit 1902 mit der Wirklichkeit übereinftimmen. Wie ja aus
II. 126
| die Induſtrie der Holz: und Schnitftoffe mit 1577 (1584)
|
anderen Tatfachen zur Genüge befannt ift, hat fich Die all- |
gemeine Geſchäftslage im Heid wie in Württemberg gegen:
über 1902 mehr und mehr verbeilert. Der gewerbliche
Arbeitömarlt zeigte dort wie hier im ganzen Berlauf des
Jahres 1903 eine ruhig fteigende Entwidlung. Während
im jahre 1902 fih noch 251 männliche Arbeitſucher um
100 offene Stellen bei den württembergiichen Arbeitsämtern
gedrängt haben, ſchrumpft dieſe Zahl im jahre 1903 auf
190 zufammen. Der Andrang männlicher Nrbeitöfräfte blieb |
um 2409 zurid, die Nachfrage nad) folden aegenüber dem
Jahre 1902 hat ih um 10025, d. b. um 28,4%, gehoben.!)
Belonders ftarf war die Zunahme des Arbeiterperfonals |
in der Maſchineninduſtrie (Gruppe VI) mit 2948, in der
Anbuftrie der Steine und Erden, Zementbrande u. |. w.
(Gruppe IVi mit 1102, in der Holzinbuftrie (Gruppe XII
mit 734 und in der Metallverarbeitung (Gruppe VJ mit
622 Arbeitern.
Dinfichtlih der Zahl der unter die Gewerbeaufſicht
fallenden Betriebe jteht an der Spitze aller Gewerbe
aruppen bie Induſtrie der Nahrungs: und Genußmittel mit
2814 (1902) bezw. 2676 (1908) Betrieben, alsdann folgen
1) Bral, „Die Arbeitsnachweieſtatiſtil der fommunalen Hrs
beitäämter in Württemberg feit 1896* in Ar, 4 der „Mitteilungen
des N. Stotiftiichen Landesamtes“, Jahrgang 1904.
und die Maſchineninduſtrie mit 801 (841) Betrieben. Auf
bieje 3 Gruppen fommen mehr ale 5 (64,2 bezw, 63,8%)
aller Fabrit: ꝛc. Betriebe,
Legt man, was richtiger iſt, als Maßſtab für die relative
Bedeutung einer Induſtrie anftatt der Betriebe die Geſamt⸗
zahl der Berfonen zugrunde, die dort ihr tägliches Brot
verdienen, jo ergibt ſich, daß die größte Zahl der gemwerb-
lichen Arbeitsfräfte das weitverzweigte Gebiet der Tertil
induftrie (Gruppe IX) aufzumeifen hat. Bier waren im
‚jahre 1902 41162, im jahre 1903 41487 Perſonen, das
it faft ein Viertel fämtlicher Fabrifarbeiter Württembergs,
tätig. Das größte Kontingent, ſowohl nad) der Zahl ver Ber
triebe, als nad} ber Zahl der Arbeiter ftellt dabei die Strumpf:
und Trifotwarenfabrilation (Striderei und Wirferei); ihr
am näcjten fommen die Baummolljpinnereien und Daun:
mwollmebereien. Letztere beichäftigten im „jahre 1903 in
53 Betrieben 7746 Arbeiter, die Baummwollfpinmereien in
47 Betrieben 7760 Arbeiter. In „Striderei und Wirkerei“
waren im jahre 1902 in 169 Betrieben insgefamt 10335,
im jahre 1903 in 162 Betrieben 10840 Perjonen tätig.
In zweiter Linie fteht die Mafchineninduftrie mit 30328
bezw, 33276 Arbeitern, in dritter die Metallverarbeitung
mit 21619 (22241) Arbeitern, Erft an vierter Stelle er-
ſcheint die betriebsreichfte Gewerbegruppe XIII (Induſtrie
der Nahrungs: und Genußmittel) mit 18104 (17778) Per:
fonen. In den angeführten 4 Gruppen find mehr als 64 %/o
aller gewerblichen Arbeitöfräfte des Landes, ſoweit fie von
unferer Statiftit erfaßt find, vereinigt. Je über 10000
PVerfonen fanden in beiden ‚jahren Arbeit und Berdienft in
den weiteren Gewerbegruppen: Holz: und Schnitftoffinduitrie
(Gruppe XIT), Bekleidungs und Reinigungsgewerbe (Gruppe
XIV), Sowie in der Induſtrie der Steine unb Erben (Gruppe
IV), Die Heinften Zahlen nad) Betrieben und Perſonen finden
ſich bei den Gruppen: Runft: und Handelsgärtnerei (Öruppe I)
und Künftlerifhe Gewerbe (Gruppe XVII). Gruppe I fpielt
in die Arbeiterftatiftil nur herein, weil ein mit einer Runit:
und Sandelsgärtnerei verbundener Nebenbetrieb ber
Sewerbeauffiht unterfteht, bei den fünftleriihen Gewerben
(Graveure, Steinſchneider und Zifeleure) ift „ein Fabrik und
Motorbetrieb” naturgemäß nur die Ausnahme,
Die höchſte Zahl von gewerblichen Arbeitsfräften, die
auf einen Betrieb durchſchnittlich entfällt, hat die Tertil-
induftrie, die niederfte das Handelsgewerbe. Dort find es
in beiden Erhebungsjahren je 78 Arbeiter gewefen, hier im
Sabre 1902 4, im ‚jahre 1908 6 Arbeiter, Die geringe Zahl
der im Handelsgewerbe tätigen Arbeiter erllärt ſich daraus,
daß auch diefe Gruppe der Gewerbeaufſicht nur injomweit unter:
ftellt ift, als einzelne zu ihr gehörende Nebenbetriebe mit
Motoren ausgeftattet find (z.B. mit Reinigungs: und Zerklei:
nerungsmaſchinen bei Handelsunternehmungen mit landwirt⸗
ihaftlihen Produkten, Baumaterialien, Kolonialmaren u. drol.).
Nah Alter und Geſchlecht jeht fich die ermittelte
Gejamtzahl der Arbeiter in folgender Weije zufammen:
I. 126
Gezählt wurben:
Perſonen —
mannliche
Kinder unter 14 Jahren.
on
94%
22117
01374
118491
unge Yeute von 14 bis 16 Jabren .
Aufammen jugendlide Verſonen
Berionen im Alter von 16 bis 21 Aubren .
Perſonen von 21 Jahren und melr .
Anfamnen Erwachſeut
Am meiften Rinder unter 14 Jahren und junge Leute |
von 14—16 Jahren weiſt die Tertil- und Metallinduftrie |
auf, gar feine die Fünftlerifchen Gewerbe und die Handels |
gewerbe.
sinder unter 14 Jahren
Jugendliche Perfonen.
1902: 0,44 "Ja 9,20 a
9,64 "a
1903: 0,47 "a 8,80 "In
9,27 "la
Die Verfchiebungen bei den 4 Alteröftufen in dem Zeit-
raum eines Jahres find, wie man ficht, unerheblid. Der
Anteil der jugendlichen Perſonen betrug ungefähr ein Zehntel
ber gefamten Arbeiterichaft, die Werfonen im Alter von
16—21 Jahren ein ftarfes Fünftel, der aroße Neft mit
68 9/6 waren über 21 Jahre alt.
Bon den 172598 Arbeitern überhaupt gehörten am
1. Dftober 1902 122987 oder 71,3% dem männlichen und
49611 oder 28,7 "a dem weiblichen Geſchlechte an. Auch
im Fahre 1903 war dad Werhältnis nit viel anders;
immerhin ſank das weibliche Element, obgleih es um 698
Köpfe geftienen war, in ber Beteiligungsziffer von 28,7 "a
auf 28,2 °/ der Gefamtperfonalzahl herab.
Die Beſetzung der Alteröftufen ift bei den beiden Ge—
ichlechtern ziemlich verſchieden. Von den männlichen Ar
beitäfräften famen im ‚jahre 1902 7,7"), auf bie jugend-
lihen Arbeiter, von den weiblihen dagegen 14,4 "/,. Die
Alteröllaffe von 16—21 Jahren war bei den Männern
nur mit 18,0%, bei den Frauen mit nahezu einem Drittel
(32,8 %/s) vertreten. Bei den Männern machten diejenigen
von 21 und mehr Jahren fait . (74,3 %,) aus, bei den
Frauen nur etwas mehr als die Hälfte (52,8 a),
Es ift begreiflich, daß jeitdem mit dem Aufblühen der |
Ambuftrie ein Heer von ca. 50000 weiblichen Berfonen
allein in Die Fabriken und Werkftätten abftrömt, die Scharen
Junge vente von 14—18 Jahren
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftit in Württemberg in den Jahren 1902 und 1909.
überſicht b.
am 1. Otiober 1808
am 1. Ottober 1908
mweiblihe Aberhaupt männliche weibliche überhaupt
15 719
16557
117 575
: 155%9
Die aud in der Neichäftatiftit aufgeitellten 4 Alters:
ftufen verhalten ſich zueinander:
Perfonen im Alter von
16-21 Jahren: 21 Jahren und mehr:
22,24 9 68,12%
22,23 ’n 68,50 ®;n
der Dienit, Zimmer und Kindermädchen!) immer lichter
werben und bie Klagen der Hausfrauen in Stabt und Sand,
man befomme für Haushalt, Wirtfhaft und Familie fein
weibliches Gefinde mehr, nicht verftummen wollen. Db es
die befiere Bezahlung, die leichtere Arbeit, oder die arößere
freiheit ift, welde die Mädchen veranlaft, Tieber in die
„Fabrik“ als in den „Dienft” zu gehen, fann bier nicht
unterfucht werden. Nur darauf fei hingewiefen, daf wenn
auch die Geldentlohnung der „Fabriklerin“ reichlicher ift,
als jene des Dienſtmädchens, der Verbienft eben aud um
fo raſcher verbraucht zu werben pflegt. Denn abgejehen
davon, daß die größere Freiheit naturgemäß auch meijt zu
vermehrten Ausgaben Veranlaſſung gibt, iſt Der Gelblohn,
der den Dienſtmädchen zufließt, mit Ausgaben für bie wich
tigiten Bebürfnifie des Lebens weit weniger belaftet und
kann zu einem viel größeren Teil zurüdgelegt unb auf:
geipart werben, als jener der gewerblihen Arbeiterinnen.
Diele Erfahrung wird durch die Tatſache beitätigt, daß Die
bei der Rürttembergiihen Sparkafie in Stuttgart und bei
den Oberamtöfparfafien des Landes eingelegten ESpargut-
haben der landwirtjchaftlihen Mägbe unb weiblichen Dienft:
boten jene der Arbeiterinnen um faft das Sechsfache über:
1) Bei der Zählung von 1895 wurben in Württemberg 59 028
\ weibliche erwerbötätine bei der Herrſchaft lebende Dienftboten erhoben.
Die Ergebniſſe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Württemberg in den Jahren 1902 und 1908,
ſteigen. Nach Erhebungen, die über den „Stand der Spar:
faffenbücher in Württemberg am 31. Deyember 1899 nad
dem Beruf der Einleger* angeftellt wurden, haben fih be
teiligt:*) Einleger: Sparfumme:
Landwirtſchaftliche, bei der Bern
ſchaft wohnende Mägde . 19458 7602200 A
Weibliche ——— für —
Dienſte... . 67168 36619 534 „M
zul. 86621 AM T734 4
Arbeiterinnen .‚ 17853 7800670 4
Yon —— im Jahre 1902 in die Statiſtil ein—
bezogenen Betrieben hatten 3258, d. h. 40,3 * jugendliche
Arbeiter und 1872 Betriebe (= 23,1 "a) Arbeiterinnen mit
über 16 Jahren beihäftigt. Auf 1 Fabrik kamen durch—
ichnittlih 5,1 jugendlihe Arbeiter und 22,7 ermadhjene :
ũberſicht e.
u, 127
Arbeiterinnen. Größer als im Landesdurchſchnitt war der
Anteil diefer zwei Arbeiterfategorien in der Tertil-, Papier:
und Belleibungsinduftrie; bei den jugendlichen Arbeitern
auh noch im Bergbau und in der Metallverarbeitung (fiehe
Überfiht d ©. 128),
Verfolgt man die Beihäftiaung von Kindern, jugend-
lihen Arbeitern und erwachſenen Arbeiterinnen an ber Hanb
der älteren Jahresberichte der Gemwerbeauffichtöbenmten einige
„jahre rüdtwärts, jo ftellt fi) zwar ein faſt ununterbrochenes
Anſchwellen aller befchäftigten Arbeiterichichten heraus, aber
der prozentuale Anteil der jungen Leute von 14-16 jahren
ift jeit 1897 doch von 9,6%, auf 8,80, derjenigen der erwach
jenen Arbeiterinnen von 26,2 %/» auf 24,3 %o der Geſamtzahl
geſunken. Die Ainderbeihäftigung allerdings ift in dem:
felben Zeitraum, von 0,1% auf 0,5 %o geitiegen.
dab! der gewerblichen Arbeiter
| bierumter ſind
\ | | — Von 100 Arbeitern waren
Jahre im Rider | Junge Leute erwachſene Arbeiterinnen
ganzen unter von J Hinder Aunge erwachſene
| 14 Jahren 14—16 Jahren 16—21 Jahr | über 21 Jahr | zuſammen unter —— —
| 14 Jahren | ohren zufammen
TA 2. I Ss I —— A Er EEE —
1897 | 1 N 17 1 N 10 20610 6 260
1898 144 429 217 18 877 15571 | 22 191 93 2,1
189 | 162602 231 14 239 0, wg | 9,3 25,7
100 | 15973 44 15 669 508 24686 48 25,5
1901 | 164 007 672 15 392 1590 | %0 | 94 2,1
192 171 875 754 15 877 16 267 26 200 9,2 2,7
1908 | 177 980 838 IBM | 10a 2080 8 | 48
u I |
Das Hauptfeld der weibliden Tätigleit ift die Tertil:
induftrie, von der alle Zweige und Veräftelungen im ganzen
Sande verbreitet find. Trog der einfchmeidendften Umgejtal: |
tungen, welche gerade das Tertilmejen durch die Fortihritte |
der modernen Technik und das Eingreifen lomplizierier Ma—
ichinen erfahren hat, verwertet heute das Weib feine Ar:
beitäfraft am Nund: und am Wirkjtuhl beſſer ala einftens
am Spinnrad und am Handwebituhl, Seine Verwendung
in biefem Induſtriezweig ift noch in ſteter Zunahme be:
griffen, mandenorts derart, daß mit der Zeit die männliche
Arbeitölraft ganz verdrängt au werben droht, Don ben
ermittelten 49611 weiblihen Berfonen arbeiteten am 1. Of:
tober 1902 25218, alio mehr denn die Hälfte in der Textil:
brande. Auf 100 Tertilarbeiter überhaupt famen im fahre
1902 61 weibliche und 39 männlide. Auch im Bekleidungs |
und Neinigungsgewerbe (Gruppe XIV) hat Die Frau das |
|
I
Übergewicht. Den 5337 männlihen ftehen 6095 meibliche
Arbeiter gegenüber; es verhalten ſich jene zu diefen wie
5 Bral. Württ, Jahrbücher, Jahrgang 1908 Heft IE &. 110 ff.
47:53, In allen übrigen Gewerbegruppen ſchlägt das
männlihe Element vor. Innerhalb einiger Gruppen gibt
es jedoh eine Reihe von Gewerbearten, wo das weibliche
Geſchlecht wieder weit in der Mehrheit ift. In der Horfett-
fabrifation 3. B. fommen auf 100 Arbeiter 86,2%, (1903;
87,0%), in der Nähere und Schneiderei 78,7" (1903;
85,5%), in der Striderei 77,8% (1908: 78,1"e), in der
Tabatfabrifation 68,2 u (1908: 67,6 "/o) weibliche Ferfonen.
Werden nur Diejenigen Gemwerbearten herausgegriffen, in denen
mindeftend 500 Arbeitöfräfte überhaupt beichäftigt waren, jo
zeigt fih in nachſtehenden Geſchäftszweigen eine itarfe Ver—
tretung des weiblichen Geſchlechts (fiehe Überficht e S. 129).
Auch über den Familienſtand der Arbeiterinnen
find Nachrichten eingezogen worden. Danach war im jahre
1902 ein beträchtlicher Teil der Gefamtzahl, nämlich 10808
ober 21,3%, aller Arbeiterinnen bezw. 25,4% der 42468
| erwachfenen über 16 Jahre alten Arbeiterinnen verheiratet,
verwitıwet oder gefchieden, genen 23,3 bezw. 27,2%, im
Jahre 1903, Im lestgenannten Jahr wurde die Zählung
it. 128
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterjtatiftit in Württemberg in den Jahren 1902 und 1908,
Überficht d. Die jugendlichen Fabrifarbeiter und die Fabrifarbeiterinnen in Württemberg im Jahr 1902.
«) Wirtlige Zahlen,
Zahl der
Zahl der beihäftigten jugendlichen Arbeiter
f Kabrifen, | Zahl der beihäftigten
en — . Ninder unter | — überhaupt en
—1 |
WHewerbegruppen ingenb, Mrbeite- 14 Jabren N 14-16 Jahren | SAD end — »
i männl. weibl. |mannt.| » weibl. ‚männl. | weibl. | zuſ. alt alg „‚Tmmen
EEE EHRE u in 6 | 7, 8; 9% |) 10] 1 | 2 | w
IM. Bergbau, Hütten: und Zar | | I I
linenmweien . .» 7 7 1 — 39 2 40
IV, Induſtrie d. Steine u. Eiden 188 | 96 25 4, 608 68
V. Metallverarbeitung . . 4656 | 221 | 116 34 1888 522 11944
VI. Anduftrie der Baidiinen, |
Inftrumente ıc. J 94 69 4 12173 879122
VII. Chemiſche Induſtrie 25 86 1 | 1 | 57 56 68
VIII. Induſtrie der forftwirtfhaft- | | |
tichen Rebenprodute .| 4| 461 — 5 33 19 38
IX. Tertilinduftrie 368 | 455 82 | 179 1377| 3666 | 1459
X, Papierinduftrie 107 | 1% 10 8 26 4 286
XI. Yederinduftrie . 4 26 6 2 % 15 82
XII. Induftrie der Holz- und |
Schnigftoffe 522 | 106 | 88 8 894 | 118) 932
XI. Induſtrie der Nahrungs: | | |
und Genuhmittel . 515 28 8 | 75 640 1 7183
XIV, Betleidungs- u. — | | ı
gewerbe . 1m) 88] 12 27 | 313 | 697 | 93
XV. Baugewerbe . . 75 2 2 | — 150° — ) 152
XVI. Polygraphiſche Gewerbe 218 | 139 15 9 | 512 94 597
XVII sünftleriihe Gewerbe . 4 — — — 4 — 4
XVIII. Sandelögewerbe . I 1 11 — _ | 1 ! 1
Anfammen 325 1872| 46 | 49 9091 ee 94%
8) Berbältniszablen.
\ Auf die einzelnen Gewerbes | Innerhalb der einzelnen Gemwerbegruppen waren von i
gruppen entfallen von je 100 ie 100 1 Fabrit
k — — lommen
vezeichnung Kin Ijun | erwanenen jungen fugenbfichen | erwachſenen | durd)
{3 aen » u
der \ dern |Yenten Arbeiterinnen — | Yenten | Arbeitern jamittlih
Gewerbegruppen; unter von 10-21 über 21] 14 Jahren von 14—16
14 14-16) Jahr | Jahr
Jahren | Jahren | alt alt -
ie — zu = RE 8. \_ % | | il. j 1
Br TUT 03 [100,0 | a0! a4 | ae 60 110
inenweien , « , , — 0 — 2, ‚ )
IV. Anduftrie d. Steinen. dien | 3,8 | 42 1,0 1,7 1 86.2| 13,8, 89,9 10,1 | 41 | 959 88 63
V. Wetaliverarbeitung . 1199 148 ı 70 | 66 | 773| 227 77,8/232| 60 | 94,0 54 13,0
VL Induſtrie der Maſchinen, | —2 I |
Inftrumente ꝛc. 12,3 | 161 5,1 40 | 742 5,8] 85,1/149 | 8,5 | 96,5 51,80
VII. Chemiſche Anduftrie .| 0,8 0,7 0,9 ı 1,4 ] 50,0| 50,0) 50,98|1491 . 18| 98,2 46 141
VII. —— | AR jü | 24 —— a: | u Pr
lichen Nebenprodutte .| 0, ei 12 | 1 — 4 3—, 3
IX. Tertilinduſtrie 346 | 31,7 5483 | 479 I 31,4) 68,6, 27,3'72,7 49 1 14,4 470
X. Papierinduftrie 2,4 | 44 60 | 72 | 55,6] 44,4 89,5 | 60,5 | 25 | 975 6,7 .3,0
> ———— — 10 0602 05 | 750 3,0, 835/165 | 8,1 | 91,9 24 | 60
. Indufteie der Holy u |
Schnigftofle - — 6,1 | 64 | 14 | 19 | 836) 17,4) 883 11,7 | 43| 9,7 2,0 | 69
XIII Induſtrie der Nahrungs: | | |
und Genufmittel . 10,1 3,8 | 88 | 10,1 | 36,8| 68,2 58,8 146,2 | 5,1 | 94,9 29 143
XIV, Belleidungs: u. — | |
2 gewerbe . 52 2. 11,7. 188 4 69,2 * 69,0 | 3 = 5 ”
NV, Baugewerbe .. . 0, I — i= | 98, ]
XVI. Bolggraphiice Gewerbe 32 | 88, 24 | 87 | Fi “5 166 | 38 | 96,2 2,9 | 98
Zn Künftlerifhe Gewerbe . .| — _ | — — | — 8* 1,0 =
XVII, Handelägewere . . . .| — — — — - — — — — 100. 10] 5,
Zufammen . . -) 100 | 100 | 100 | 100 | 58,7) 468 | 57.2428 Ä 45 | %5 sı a
Die Ergebniffe Der gewerblichen
Hemerbearten
1. 2,
Herſtellung von Explofivftoifen
= Zonftige Berfertigung von Semifdrpbarmayeutiien Bi
photographiſchen Bräparaten . E
Berarbeitung von Harzen, — — von Sirifen
und Kitten . .
ipinnerei ic.
— Seiden:, Wolle, Leinen: unv Baumwolhveberei *
— Striderei und Wirlerei
X, | Werfertigung von Papier und Bee
Buchbinderei und Hartonmanefahrifation .
XU, Burſtenmacher, Berfertigung von Pinfeln, eberpofen .
Xi. Fabrikation von Kaffeefurrogaten . 5*
— Ronditorei, Pfeſſerluchler ıc.
A Nonferven- und Senffabrilation
ee Nubelfabrifation ꝛc.
— Zabaffabritation ; r
XIV, Naherei, Schneiberei, —* vertelund fertigen Kleider
und eur ,
" Hutmacherei ꝛc.
w Verfertigung von Korjette x.
Bab- und Waſchanſtalten
no genauer vorgenommen und Die Zahl der verheirateten
Arbeiterinnen auf 9851, der verwitweten auf 1701, der ge
geſchiedenen auf 197 Berionen feitaeftellt. Es handelt fi
fomit um mehr als 10000 Saushaltungen, in denen Die
Arau außerhalb ihrer Kamilie und ihres Haushalts auf ae:
werbliche Arbeit ausgeht.
Zerlegt man Sämtliche Kabrik: ic. Betriebe des Konigreichs
nach der Zahl der darin beichäftigten Arbeiter in beiondere
Größenklaſſen und — in Anlehnung an den von der
Reichsſtatiſtik gefchaftenen Borgana — in die 3 Hauptitufen:
Klein, Mittels und Grofbetriebe, jo eraibt fich für Die
Jahre 1902 und 1903 folgende Gliederung (ſiehe Überficht f
S. 130).
Württemberg ift hienadh ein Sand, wo die Klein und
Mittelbetriebe noch weitaus vorherrichen. Rund 90% aller
der Gewerbeaufficht unterftellten Betriebe beichäftigen bis zu
50, 58,72°% (bezw. 57,38%) nur bis zu 5 Arbeiter.
Rollte man im Sinne des S2 Abi. 3 des Gewerbeunfall:
Berfiherungägefeges vom 5. Juli 1900 (Reihsaef.Bl. S. 585)
ald Kabrifen alle diejenigen Betriebe anjehen „in welchen
die Ber oder Verarbeitung von Gegenſtänden gemerbsmähig
ausgeführt wirb und zu biefem Zwecke mindeſtens zehn
Arbeiter beichäftiat mwerben“,!) fo hätten im Jahre 1902
') Belannilich gibt weder die Öbewerbeorbnung noch irgend
ein anderes Heichöneleb eine allgemeine Beitimmuna det Begriffe
Wiürttemb, Jabriider 1904. Heft ®.
Arbeiterisatiiuif in Württembern in den
Überficht e.
Verfonen überhaupt
IX. Seiden⸗ unb Seidenſhoddye, Wollen⸗ und Baumwollen- \
Jahren 1902 und 190%, 1. 129
Darunter weibliche
in Prozenten
1903
B 4.
501
607
1151 | 1493
12 844 12 343
14422 | 14002
10335 | 10840
3635 | 3641 147
352 | 3725 | 1787 | 184 50,5 49,6
668 . 223 i 33,3
083 ; 327 1860 :
174 820 440 448 56,8 54,0
786 7 475 487 60,5 62,2
760 829 457 504 0,1 0,8
373 | 377 | 20553 | 2562 62 67,6
1594 | 1508 | 1907 1286 78,7 85,5
81 u 357 432 40,5 43,2
202 2627 2bun 2236 86,2 87,0
52 847 588 596 69,0 70,4
23%, im’ Jahre 1903 2467 gewerbliche Anlagen als eigent:
liche „Fabrilen“ zu gelten. Die Grohbetriebe mit mehr als
50 Arbeitern machen nur ein Zehntel aller Anlagen aus,
Ganz anders geftaltet fih die Sachlage, wenn aud
hier wieder anitatt der Zahl der Betriebe die Zahl ber
darin tätigen Perfonen in Betracht gezogen wird, Bon
den 178661 gewerblichen Lohnerbeitern des Jahres 1903
verdienen 10095 in Alein:, 47 632 in Mittelbetrieben, da:
gegen 120934 d. h. mehr als *5 der Gefamtarbeiterichaft
in Großbetrieben ihren Lebensunterhalt. Das Vormwalten
des Hleinbetriebs, das noch im Jahr 1882 auch hinſichtlich
der beichäftigten Perſonen beſtand, ift inzwiſchen weit über:
Fabrik“. An ber viteratur werden für Die Abgremgung des fabeifs
mäßinen von bem handwerlsmäßigen Betrieb im Anſchluß an Ent:
ſcheidungen bes Reichsgerichts eine Neihe von Merkmalen aufgeteilt,
bei deren Zutteffen für bie Negel ein Fabrilbetrieb anzımehmen
fei (oral. v. Yandmann Bd. II S. B6fl.; v. Schider S. 774 ff.;
Aellen, Die deutſchen Handwerker⸗ und Arbeiterfhußgejege S. 176 #.;
Wirit, Gewerbeblatt 1900 S. 595. und 1902 &, 241ff.). Ale
ſolche Merkmale werden genannt: 1. Arbeitsteilung zwiſchen der
vorwiegend kaufmänniihen Tätigkeit des Unternehmers unb ber
techniſchen Tätigteit der Gehilfen; 2. Arbeitsteilung unter den
Vehilfen; 3. große Arbeitergabl; 4. verhältnismäßig große Aus:
dehnung ber Vetrieböräume und andere itehende Betriebseinrich
tungen; 5. umfangreihe Verwendung von Nrafte und Mrbeites
maſchinen und enblid 6. arofer Umfang der Produktion.
17
IL. 130
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterktatiftif in Mörttemberg in den Aahren 1902 und NR,
Überficht f. Die Gewerbebetriebe und die darin beirhäftigten Arbeiter in Württenrberg in den Jahren 1902 u. 1903.
Betriebe
Bezeihnung ber Betriebe )
1902
2 2
Kleinbetriebe
4752 10423
mit 1—5 Berfonen .
MWittelbetriebe
mit 6—10 Berfonen
11-50
7232
39 287
46 519
Zuſammen
Großbetriebe
51— 100 Verſonen
101— 200
201— 500
501—1000
über 1000 —
25 063
32654
34 206
16 604
”
Aufammen
Gefamtfumme .
flügelt von den Mittel: und Grofbetrieben und deren
Arbeiterperfonal.
Eine Vergleihung der 3 Betriebsgrößenftufen des
Jahres 1902 mit denen von 1903 läßt einen Rüdgang ber
Kleinbeiriebe und eine Zunahme der Mittel: und Großr
betriebe erlennen, der kaum zufälliger Natur iſt. Jene
fielen von 4752 auf 4585, die Mittelbetriebe Dagegen ftiegen
von 2608 auf 2640, die Grofbetriebe von 732 auf 765.
Alleinbetriebe ohne Motoren .
Betriebe mit 1—5 Berjonen .
Verfonen . » 2...
Betriebe mit 6—50 Verfonen
Perſonen — ——
Betriebe mit 51 und mehr Perſonen
Nerimen . . . .» a
Die Niejenbetriebe mit über 1000 Arbeitern find zwar
gering an Zahl, aber ihr Anteil an ber geleifteten Gefamt:
arbeit ift beträchtlich; fie nahmen im Jahre 1903 reichlich
Uen der Gefamtarbeitäfräfte in Aniprud.
Was die mittlere Beſetzung der Betriebe mit gemerb:
lichen Arbeitern betrifft, fo zählte im Durchſchnitt:
1902 1903
ein Klein: 2,19 2,20
„ Mittel: | Betrieb 17,93 | Per ‚04 | Per
„ Groß: 158,00 | foren. 158,08 | ſonen.
In welchen Gemerbegruppen find nım die Mleinbetriebe,
Berfonen
7128
115656
172 598
Huf die Girdßenflaffen
Bımalnne (4) ober
entiallen von 100 3
Abnahme — in 9
Betrieben
ber
\ Berjonen
|
Perſonen
58,72) 57.38 608
11,74. 11,74 4,19
20,49| 21,80) 22,76
3228 3304, 8.
4,44
2,79 |
1,45
0,82
487, 14,52 | 15,27
2,56 18,92| 16,19
1,79, 19,82 | 23,02
0,20 9,62] 8,
0,07. 4,18| 481
9,58 | 67,01, 67,69
10 100 100
+ 886
— 9,78 |
+ 22,92
115
+ 50,00
+ 451
— 1236
120 934
178 661
+ 456
+ 351
Aus nachſtehender Gegenüberftellung der Zahlen von
1882 und 1895 ift diefer Gang in der gewerbliden Ent-
widlung des Landes: völliges Eingehen von Alleinbetrieben,
jehr langjame Zunahme Heiner, reihlihes Anwachſen mitt
ferer, und Verdoppelung und Überverboppelung großer Be:
triebe und ihrer Arbeitöfräfte Har erfihtlih.) Es aab:
1895
mehr (+) oder
1882 189% weniger (--)
78140 583906 — 19234
39 150 39663 + 513
94 184 102.085 + 791
2207 4053 — 1846
33113 61415 + 28302
321 659 + 338
41606 06 894 + 55288
in melden die Mittel: und Großbetriebe am ftärfjten ver:
treten? Hierauf gibt die Tabelle 3 des Anhangs ſowie die
Überfiht g Auskunft.
!, Einen weiteren Beweis für biefe wachſende Konzentration
ber Gewerbebetriebe liefert der Rüdgang in der Zahl der Gewerbe
betriebe, zumal in den Gemeinden mit weniger ald 5000 Ein
wohnern, bei gleichzeitiger Zunahme der Gemwerbefatafterfummmen.
Im Jahr 1880 war die Zahl der Heiwerbetreibenden in
Württemberg 182640, der Hatafterbeträne 66,3 Mill.
im 3.1902 dagegen: 1558336, „ Pr 115,9
(oral. Statiftiiches Handbuch Jahrgang 1902 und IM 2. Ansı.
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterfratiftit in Württemberg in den Jahren 1902 und 190%, U, 131
Überficht g. Die Mein, Mittel- und Großbetriebe in Württemberg in den Jahren 1902 uud 1903.
Stein: Mittel Groß⸗ | Yon 100 Beirieben
ber be: bes waren
iriebe ı triebe teiebe j i i a , ’ .
mit mit 1.1000 Klein: ¶ Mittel: Groß: Neinbetrieben Wittelbetrieben | Grokbetrieben
15 16-50 | u. mehr | fe 3 be ber —
Mtriebe triebe triebe
Zahl der beſchaftigten Arbeiter in
Gemwerbegrunpen
über: | in
— n
Arbeitern ————— Be zen ! — ie
er Er ne ED 11 8 | 8 | 1. 12 0:18
. Aumfts und Sanbelägärtnerei |
. Berghaus, Kütten- und Sas || ! }
linenweien . 2 = «| * | 04 14,1 1663
. Induftrie der Steine und I
Een 47 61 | 28 | 423 6003
‚ Metallverarbeitung . . » 317 e | 85 28,7 | 14660
. Induſtrie Der Eur | | | |
Anftenmente x. . . 363 L — 824 31, 17,6 | 24058. 70,3
. Ghemifche Inbuftrie. . . g 3 130) 5,8 | | 210 | 16% 732
. Anbuftrie ber forftwirtichafts | I
fichen Nebenprodufte. . 6 | 156. | 46,7 | 1172| 47,0
.Textilinduſtrie. 5, 36, 230 * 142 | 35 097 | 85,3
. Bapierinduftrie . » » - 2 f s f 70 9832| 5741| 759
(I. Sederinsuftrie , .o . . „|, 411 i 215 A 44,9 1313| 47,3
. Inbuftrie Der Holz: und |
Schnipftofte. . » . 11188 2%8| 17,2 45,6 5097| 372
Induſtrie der Nahrungs⸗ |
und Genußmittel . . . 2317 8 1 | 4670| 3,8 888 7400 408
XIV, Befleivungss u. Beinigunge | | |
gewerbe . . . 50 f , | 20,5 156: 1,4 229 | 7513| 65,7
XV. Baugewerbe . . 2.» | 1/85! 7a| 282 91 299 | 1552| 610
XVI. Polygraphiſche Benerde A | H 29, 33! 78 2062| 45 48,3 | | 2744: 472
XVII. Hünftterifche Gewerbe . . 5, 50 — 8: 70 80 —
KV. Handelögewerbe . . . - — 8. 40,0 600 —
| 1
Zufammen 1902 . . 4752 2008 ' 2 91 |1048| 60 | 27,0 115656 67,0
Im Jahr 1908. . „14585 2640 | 7, ; 96 110000 5,6 26,7 ,120984 | 67,7
Unter Zugrundelegung des Perſonals, das in dem einzelnen Betrieben beichäftigt it, find demmad, auögerechnet
"jo ded Gefamtperfonals jeder Gewerbegruppe,
am jtärfften vertreten: am geringſten ober gar nicht vertreten:
1. unter den KRleinbetrieben:
Handelögewerbe (Gruppe XVIID mit . . . . 40,0% Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei (Gruppe I) mit. . 0,0%
Induſtrie der Nahrungs: und Genußmittel Bergbau, Hütten und Salinenwefen (Gr. IIT) mit 0,3 „
(Gr. XII) mit. . . . + 58, Tertilinduftrie (Gr. IK) mit. . 05,
Induſtrie der Holz: und Scnipftoffe (Sr. xil) mit 17,2 „
2. unter den Mittelbetrieben:
Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei (Gr. D mit . . . 100%, Bergbau, Hütten: und Salinenwejen (Gr. III) mit 14,1%a
Aunſtleriſche Gewerbe (Gr. XVII) mit . . . . 930, Tertilinduftrie (Gr. IK) mt 2... .2... 142,
Handelögewerbe (Gr, XVII) mit. . » . . . 60,0 „ Induſtrie der Majchinen, Inftrumente ıc. (Gr. VIhmit 17,6 „
3. unter den Groß betrieben:
Bergbau, Hütten: und Salinenwefen (Gr. IIT) mit 85,6% Kunſt- und Handelsgärtnerei (Gr. Di mit . . . 0,0%.
Tertilinduftrie (Gr. IX) mit . 2 422 200. 88, Rünſtleriſche Gewerbe (Gr. XVID mit . . . . 00,
Mafcineninduftrie (Br. VI) mit . . » » : . 793, SHandelögewerbe (Gr. XVIID mit...» 0. 00,
tl, 132
An der Spite der Örofbetriebe ftehen (1902) als
Unternehmungen mit mehr ala 1000 Arbeitern zwei Betriebe
der Tertilinduftrie und je ein Betrieb der Metallverarbei:
tung und der Mafchineninduftrie; im Jahre 1903 weiſt Die
Mafhineninduftrie fogar 3 folder Rieſenanlagen auf, jo
daß fi ihre Geſamtzahl auf 6 erhöht.
Innerhalb jeder Größenklafje it die Verteilung ber
Arbeiter auf die einzelnen Gewerbegruppen felbitverftändlich
vielfach eine ganz andere. Won den 10423 in Hleinbetrieben
tätigen Berfonen entfällt faſt die Hälfte (44,8°/) auf Ar
beiter der Nahrungs: und Genußmittelinbuftrie und faft
ein Viertel auf jene der Holz: und Schnitzſtoffe 122,6").
Unter den Mittelbetrieben mit 46519 Arbeitern finden fid)
die zahlreichiten Arbeiter im der Holzinduſtrie (6236 Per:
fonen — 13,4”) und in der Metallverarbeitung (6197
Berjonen = 13,0"). Bei den Grofbetrieben mit ihren
115656 Arbeitern fteht im Borbergrund die Gruppe der
Tertilarbeiter (35097 Perionen — 30,4"). Ihnen reihen
fih mit den nächſthöchſten Ziffern an: die Mafchineninduitrie
(240658 Perionen = 20,8°%,) und die Metallverarbeitung
(14660 Perſonen — 12,7 "o).
An ich liegt es nahe, im Aufammenhang mit einer
Die Ergehnifte Der gewerblichen Arbeiteriiatiftit in Württemberg in den Jahren 1902 un» IM,
Unterfuhung über die Zahl der beſchäftigten Berfonen
auch bie Frage nah ihrer tänlihen Arbeitszeit ins
Auge zu faſſen und zu verfuden, aus den vorhandenen
Arbeitäordnungen, melde für Fabrilen mit mindeitens
20 Arbeitern durch $ 134a der Gewerbeordnung vorge:
ichrieben find und melde nenaue Beltimmungen über An:
fana und Ende der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit ſowie
der für Die ermachfenen Arbeiter eingeräumten Paufen ent-
halten müfjen ($ 134b), einen Überblit über die tatfächliche
und normale durdichnittliche Nettoarbeitözeit in den ver
ſchiedenen Gemwerbegruppen und in den nad ihrer Größe
aeihichteten Betrieben zu gewinnen. Die Frage führt aber
fehr weit und hätte Das mit der erftmaligen Bearbeitung
ber für 1902 und 1903 auögeteilten Fragebogen verbundene
Geſchäft außerordentlih vermehrt. So mußte für diesmal
hievon Abftand nenommen werben. Es befteht indeilen die
Adficht, in einer jpäteren Arbeit über die gewerbliche Ar:
beiterftatiftit (nach den Erhebungen von 1904 bezw. 1905)
auf Grund der bei der Zentralftelle für Gewerbe und Handel
geſammelten und fortlaufend eraänzten Arbeitsordnungen
aller Fabrilen mit 20 und mehr Arbeitern die Frage nad
ben Arbeitözeiten ausführlich zu behandeln. '}
II. Räumfide Verteilung der Betriebe und ihrer Arbeitskräfte.
Eine gedrängte Zuſammenfafſung der erfragten Be:
trieböanlagen nad ihrer geographiſchen Verteilung bietet Die
Tabelle 4 des Anhangs. Die Ausscheidung erfolgte, der
fonftinen Übung entiprechend, nad Oberamtsbezirken und
Kreifen, nicht, wie in den Nahresberihten der Gewerbe:
auffihtäbeamten, nab deren Inſpeltionsbezirlen I, II
und IIL?)
Die induftriereichfte Gegend ift der Nedarfreis
jowohl nah der Zahl ber Betriebe als nach der Zahl der
verwendeten Arbeitskräfte. Er übertrifft den inbuftrie:
) Für das Jahr 1895 find bereits einmal Berechnungen über
die durchſchnitiliche Arbeitszeit in den größeren Gewerbebetrieben
des Landes angeitellt worden. Vral. Württ. Jahrbücher Jahrgang
1899 Seht IE. 99: „Eine Statiftif der Arbeiterverbältnifle in
ben Stnatäbetrieben Wurttembergs“. Bon Ainanyrat Dr, 9. Loſch.
) Der Gewerbeinſpeltionsbezirk I umfaßt:
a) im Reckartreis: den Stabtbireftionsbezirt Stuttgart und
die Diberamiäbezirte Badnang, Beligheim, Bradenheim,
Gannftait, Heilbronn, Ludwigsburg, Marbach, Reclarfulm,
Meinsberg, Waiblingen und
b) den ganzen Jagſtkreis mit Ausnahnne des Überamte
Heidenheim.
Der Bezitk 11 umfaßt:
a) im Nedartreis: die Oberamtsbezirte Böblingen, Ehlingen,
Leonberg, Maulbronn, Stuttgart: Amt und Bailingen;
bh) den ganzen Sdmarswalbfreis :
e) vom Donankreis: den Oberamisbezirf Kirchheim.
Der Bezirt III umfeht:
a) den ganzen TDonautreis mit Ausnahme des Oberamts-
bezirls Kirchheim ;
b) vom aafttreis den Dberamtsbezirk Heidenheim.
ärmiten Teil von Mürttembera, den Jagſtkreis in der
Zahl der Betriebe faft um das Doppelte — 2591 gegen
1381 — in der Perfonenzahl um mehr als das Dreifache
— 68306 genen 21693 —, Am Nedarfreis allein find
mehr induftrielle Arbeiter ala im Schwarzwald: und Jagſtkreis
zufammen (67010 Perjonen) und faft doppelt ſoviel als im
Donaufreis tätig.
Berechnet man ben Durchſchnitt der Arbeiterzahl, die
auf eine Betrieböanlage entfällt, jo fommen im aanzen
Sand auf 1 Betrieb 21,3 Arbeiter, auf 1 Betrieb
im Redarkreis . . . 27
„ Scwarzwalbtreis . 22
„ Donaufreis. . . 3
„Nantes . .» . 16
Arbeiter,
Die Zahlen für die in den einzelnen Oberamtsbezirken
von der Statiftif erfaßten Betriebe ſchwanken zwiſchen
44 induitriellen Anlagen in dem Oberamt Bradenheim und
942 im Stabtbireftionsbezirf Stuttgart. 33 Überamts-
bezirfe hatten bis zu 100, 22 von 100-200, 8 non 200
bis 250 Betriebe; nur Stuttgart hat mehr als 250 Betriebe
aufzumetfen. Die 8 nduftriebezirte mit 200-250 Be:
trieben find: Ulm (250), Balingen (240), Göppingen (238),
Tuttlingen (231), Neutlingen (228), Gmünd (218), Seil:
bronn (214) und Gannftatt (207).
Die Zahl der beichäftiaten Perſonen war am ge
ringften im Bezirf Weinsberg mit 108 und im Bezirt Sulz
mit 221 Arbeitern, am größten in den 3 Bezirlen: Ztutt-
gart⸗Stadt mit 21029, Göppingen mit 11705 und Neut-
lingen mit 9833 Arbeitern. Mber aud) ın den Uberamts:
Die Ergebniile der gewerblichen Arbeiterftatifiit in Württenbern in den Jahren 1902 uno 1908,
bezirken, bezw. in den Oberamtsſtädten Gannftatt (Mafchinen:
induftrie), Heilbronn (Nahrungsmittelmduftrie), Eßlingen
Maſchineninduſtrie), Heidenheim (Tertilinduftrie), Gmünd
ı Metallverarbeitung) pulfiert ein reges inbuftrielles Leben.
Bon den 64 Überamtöbezirfen des Landes (einfchlieh:
(ih Stuttgart-Stadt) zählte unter 200 Kabrif: ıc, Arbeitern
nur der Bezirl Weinsberg; über 200-500 Arbeiter hatten
14 Oberamtsbezirke, über 500—1000 8, über 1000-2000
18, über 2000-4000 8, über 4000-8000 10, fiber 8000
bis 10000 3, über 10000 2 Bezirke.
Die dichteſte Fabrilerc. Arbeiterbevölferung im Verhältnis
zur Gefamtbevöllerung, mie fte für jedes Oberamt nad} der
Volkszählung vom 1. Dezember 1900 ermittelt wurde, zeigen
die Cberämter Göppingen, Reutlingen und Cannitatt. In
(Höppingen fommen auf 100 Bezirfseinwohner 21,98 ae
werbliche Arbeiter, in Reutlingen 19,82, in Cannſtatt 16,10,
Daß Stuttgart noch ziemlich weit entfernt ift, eine eigent⸗
liche und auögeiprochene Fabrilftadt zu jein, beweiſt, daß
es bei diefer Einreihung erft an 11. Stelle erſcheint; auf
100 Refipenzbemohner fommen nur 11,59 gemerbliche Ar:
beiter. Im Überamt Weinsberg kommt auf 200 Einwohner
nod nicht ein Arbeiter im Zinne der vorliegenden Statiſtil
(0,4795). Allerdings darf nicht vergeflen werben, daß die
Anduftriebezirfe weder mit den beramts: noch mit den
Hreisbezirfen zufammenfallen und daß bei fehr vielen Ar
beitern Mohnort und Arbeitsort nicht identiih find. Für
das Aufſuchen der Arbeitsftätte ſeitens der gewerblichen
Arbeiter geben neben der Höhe des Verbdienites die Lage
an der Eifenbahn und die Koſten der Berionenbeförberung
wert öfter den Ausschlag als die Zugehörigkeit des Arbeitö-
und Wohnorts zu demielben Oberamtsbezirk. Es häufen
fich mit zunehmender Berbilligung ber Berfehrämittel die
Fülle immer mehr, wo Arbeitsort und Wohnort nicht bloß
auseinanderfallen, fondern beide zwei ganz verjdiedenen
Oberamtsbezirfen angehören. Der Arbeitsort Stuttgart
bezieht einen Teil feiner Arbeiter aus den entlegeniten
Oberämtern. Nah der Zählung am 1. Dezember 1900
gaben 3. B. 8579 Perſonen (darunter 1718 weibliche) als
Arbeitsort Stuttgart an, die ihren Mohnort in nicht
weniger als 27 Überamtäöbezirfen des Zandes hatten’) In
der Stadt Geislingen bildeten, gleichfalls nach der Aufnahme
vom 1. Dezember 100, die dort nur arbeitenden, nicht
auch wohnenden Perfonen 21,1" der Bevölferung, in
Göppingen 16,8". Durch die Ermöglihung refcher und
billiger Jufahrten zur Arbeitsftelle ift Die Beweglichkeit der
Arbeitermaflen in ungeahnten Maße aeiteigert worden, Die
Zahl der innerhalb Württembergs gelöften für Hin und
Rüdfahrt gültigen Arbeiterwodenfarten hat fih in
den uhren 1893-—1902 von 291494 auf 736 058, d. h. um
252,5, vermehrt, Allein in Ztuttgart wurden im jahr
) Bral. Württ. Jahrbücher ze. Jahrgang 1002 S. 185: „Die
Ergebntiffe der Bolfssählung vom 1. Tesember 1900 für dus
önigreidt Württembera.“ Bon Finanzrat Dr, 9. Loſch.
IL. 133
1902 143 754 folder Karten für die Anlunft und® 32425
für den Abgang audgegeben. Nimmt man an, dab 50 ber
artige Karten auf eine Perfon fommen, — mas aber jeden:
falls zuviel ift —, fo ergibt ſich, daß in Stuttgart an einem
Mocentag mindeftens 2800 Arbeiter aus: und über 600
Verſonen einfteigen, um an ihre Arbeitsftätte zu gelangen.
Die induftriellen Anlagen haben ſich in allen Bezirken
und Teilen Württembergs feftgefegt. Es ift faft jede Ge:
werbegruppe in jebem Zanbesteil vertreten. Auf einigen
Gebieten zeigt ſich jedoch eine entſchiedene Überlegenheit
des Nedarkreifes, So namentlih in der chemiſchen In—
buftrie, in der Induſtrie der forſtwirtſchaftlichen Neben:
produkte, Leuchtitoffe, Fette und Öle x, in der Leder—
brandhe, dem Baugewerbe und in ben polygraphiſchen Ger
ihäften. Die im Nedarkreis gelegenen (385) Betriebe der
angeführten Induſtriezweige befchäftigen zufammen 10221
Arbeiter, das find 64,4" der Gefamtzahl der in dieſen
Gemwerbegruppen überhaupt arbeitenden Perfonen. Die
fünftlerifhen Gewerbe mit fabrifmäßigem, der Gewerbe
aufficht unterliegenden Betriebe finden ſich fogar auönahms-
108 nur in Stuttgart, In der Tertilinduftrie hingegen hat
der Schwarzwaldfreis weitaus das Übergewicht. Die Über:
amtöbezirfe Reutlingen, Balingen, Urach, Nürtingen haben
allein 14616 Tertilarbeiter, d. b. 35,5" ber Gefamtheit.
Auch im Donaufreis jpielt das Tertilgewerbe megen ber
Oberamtsbezirke Göppingen und Kirchheim eine große Rolle.
Im Naaftkreis kommt als Tertilbezirt nur Heidenheim mit
2276 Arbeitern in Betracht. Der Nedarlreis zählt bloß
10424 Tertilarbeiter (— 25,3% der Gefamtheit), die ſich
in der Hauptſache auf Stuttgart und feine weitere Um:
gebuna, dann auf die Überämter Befigbeim, Böblingen und
Heilbronn verteilen,
In Stuttgart jelbit zeigt den höchſten Arbeiterftand die
Mafchineninduftrie mit 4094 Arbeitern = 19,5% der ge
famten Stuttgarter Arbeiterichaft. Hervorragend find ſodann
in Stuttgart, ald dem Mittelpunft des fübdeutfchen Bud;
druds und Verlagsbuchhandels die polygraphiichen Gewerbe.
3489 Berfonen (= 16,6 ?,, der Gefamtzahl) arbeiten in
Bud, Stein:, Aupfer:, Stahl, Zinl und Farbendrudereien.
An dritter Stelle erfcheint die Nahrungs: und Genußmittel:
inbuftrie mit 2487 Arbeitern — 11,8 "a, an vierter diejenige
der SHolzinduftrie (Möbelfabrilation) mit 2293 Arbeitern
= 10,9% der Gefamtzahl.
Von den 842 unter die Aufiicht der Gewerbeinſpeltoren
fallenden Betrieben in Etuttgart fommen auf:
Hleinbetriebe 323 Anlagen mit 958 Arbeitern
Mittel „ 419 n „1465 pr
Grob „ 100 — „ 12606
zufammen wieder 842 Anlagen mit 21029 Arbeiten,
Wie man fieht, ragt aud in Stuttgart das Grof:
gewerbe der Perfonenzahl nad ſchon ziemlich ſtark hervor,
zumal in den eben genannten Gemerbegruppen der Mafchinen:
induftrie und der polnaraphiichen Geſchäfte. Niefenbetriebe
mit mehr als 1000 Arbeitern liegen allerdings in Ztutt
II. 134 Die Ergebniſſe der aewerblidien Arbeiterftatiftit in Württemberg in den Aabren 1902 und 108,
Uberfiht h. Die Klein-, Mittel: und Grofbetriebe in Stuttgart uud die darin befhäftigten Arbeiter im Jahre 1902,
Gewerbearuppen
' I —— vi | il
Bezeichnung m. 5 wm. v. VL vo. Induftrie ! IM | N
exgbau⸗ | Inbuſirie Induſtrie * der Leucht· etc. —
der Hutten⸗ und der Steine Vietalls ber Chemiſche Stoffe Tertil⸗ Papier⸗
Salinen⸗ i tn —
Betriebe a und Erben ‚verarbeitung —— Induſtrie — induſtrie | induftrie
r — — — — — mn : | -/h- —
| Ber | Ar I Ber | Ur | Be Urs | Bes | rs I Be ı Ars , Ve | Ars | Ve Are Bee Ar—⸗
jtriebe | beiter triebe beiter triebe beiter triebe beiter triebe beiter triebe beiten | triebe | beiter Jiriebe | beiter
13187381] 8583561 7,8798 66 17
Kleinbetriebe !
mit I—h Berfonen | — — 8 6: 421 118. 40: 192 12 36 & 10 8 2! 4 16
Wittelbetriebe |
mit 6-50 Rerſonen · — | 6 | D: Ba 66 1188 66 8209 4 46 — — 24 54 29 4607
Grofibetriebe | |
mit bl u. meht Ber. — — — — 5 40 26 3043 2 220 2 ae 7 8809
Summe |, 59,185 lis 17411122 4008, 18 302 5 216/39 1195 40 1408
“Gewerbegnruppen
| |
Bezeichnung x | am. — RE AT <> xvi. xvn.
der Leder · Iuriee* und = Bau Pole 9 ünfelerifche ' im ganzen
ber Holy und | Rahrungs⸗ Reinigungs I arenhiicdhe —
* induſtrie Schnitzſtoffe und gewerbe Gewerbe Gewerbe
Betriebe | \ Genufmitter | gewerbe |
1 | —— J J J — J I — J
de | Ar | Be | Ar | Be! Ar | Bde | Ar ! Be, Ar | Be! Ar Bde Ar Be⸗ ee
triebe | beiter Itriebe | beiter |triebe | beiter |triebe | heiter triebe beiter |triebe beiter | triebe | heiter triebe beiter
gez BEER EI ET ern
Kleinbetriebe
mit 1—5 Verſonen 4 81 58° 141106. 334 14 43, 1 38
Nittelbetriebe s |
mit 6—50 Verſonen 12 228 | 62 7631 mm 813 17 271 50 11180 3 40 419 7465
Großbetriebe
mit blu. mehr Perſ. 1 58 18 11386 | 12 1427
or
787 5 575 15 22% — — 100 12 86
Summe . 17 200 193 2208 176 12487 | 60 1698.88 | 881 | SB 349. 4 48 812 2108
garts Mauern nicht. Der größte Betrieb, die Deutihe Ber Donaufreis: die Württembergiihe Hattunmanufattur in
lagsgejellichaft Union, wies 673 (darunter 268 mweiblihe) Heidenheim und die Württembergiſche Metallwarenfabrit in
Arbeiter auf (fiehe vorftehende Überfiht h). Geislingen. Erſt im Jahre 1903 ift auch im Necarkreis
Bon den 4 im ‚fahre 1902 gezählten Betrieben mit eine Betriebsanlage mit mehr ala 1000 Arbeitern entitanden:
über 1000 Arbeitern fallen 2 in den Schwarzwaldireis: die Motorengelellihaft Daimler in Cannftatt. Gleichzeitig
bie Wereinigten Uhrenfabrifen von Gebr. Junghans und wurde aud; der Schwarzwaldfreis um eine weitere derartige
Thomas Haller in Schramberg, Oberamts Dberndorf und Anlage bereichert, indem die Längft beitehende Maffenfabrit
die Mechanische Baummollweberei von Ulrich; Gminder in Maufer in Oberndorf ihre Arbeiterzahl auf 1620 Köpfe ger
Reutlingen. Je einer füllt in den Jagſt- und im den ſteigert hat,
IV. Die Verwendung mechaniſcher Betrießskräfte,
Mehr noch als die Jahl der befdäftigten Perfonen nusbar gemachten Betriebskräfte, einen Gradmeſſer für
bildet vielleicht das Maß und die Art der motorifchen Ber die inbuftrielle Entwidlung eineö Landes. Wie bereits
belfe, der Umfang der in den gemerblichen Unternehmungen hervorgehoben werden ift, wurden in ben Fragebogen von
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiterftariftit in Württemberg in den Jahren 1002 und 19, 11. 135
1902 aud ausführlide Angaben über die Verwendung von
elementarer Kraft, über die Art und Zahl der Motoren,
ihre Nugleiftung und durchſchnittliche Betriebszeit, ſowie
über den Gebrauch von eleftriiher Hraft erbeten und ne
fammelt.
Die Zufammenftellung der freilich nicht in allen Stüden
ganz einwandfreien Antworten und Jahlenangaben führte
zu nachſtehendem, in den Tabellen 5 und 6 des Anhangs
ziffermäßig dargelegtem Ergebnis,
Von der Gejamtzahl der am 1. Oltober 1902 vorhan:
denen, fabritmäßigen Betriebe und Werkitätten hatten 7883
oder 97,4 "n der Befamtheit durch elementare Araft bewegte
Zriebwerle, die zuſammen eine Nugfraft von 170033 Pferde
ftärlen darftellten. Bei diefer Berechnung iſt aber nur bie
wirkliche Leiſtung, welche die in den Fabriken ꝛc. verwen:
deten Elementarfräfte bei regelmäßigem Betrieb tatfächlich
pollbringen, zugrunde gelegt, nicht etwa beren mögliche
Morimalleiftung (die jogen. indizierten Pferbeftärlen). Die
vorerwähnten 7883 Fabriken ꝛc. hatten inögefamt 9140 Po:
toren, und zwar wurden ermittelt:
1. Waffermotoren (Mafferräder Turbinen ꝛc. . 4876 mit 60201 Pferbeftärten
2. Kindmotoren .
3. Dampfmaſchinen wi
4, Leucht: und Araftgasmotoren .
d. Benzin, Petroleum: sc. Motoren ,
6. Seikluftmaichinen .
Natürlih benügt eine Neihe von Kabrifen und Wert:
jtätten, die bei ber Aleinheit und Unbeftändigfeit der Waſſer⸗
fräfte zur Anihaffung von Reſervebetriebskräften genötigt
find, neben Waflermotoren noch Dampf: und andere Trieb:
fräfte, Eine Huszählung, wie viele der Motorenbetriebe
ein, zwei und noch mehr Triebfräfte eingeftellt haben, fand
jedod nicht ſtatt. Die aröften und häufigſten Straftliefe:
ranten find der Dampf und das Wafler; fie wurden im
Jahre 1902 von 82,0%) aller Motorenbetriebe bemügt und
die Gefamtfraft der von ihnen geleifteten Arbeit entſprach
162592 Pferdeſtärlen, d. h. 95,6 0 der Geſamtſumme.
Verſchwindend klein find die Betriebe mit Windmotoren und
Heißluftmaſchinen. Während die Dampfmaſchinen dem
Broßbetrieb ſein charalteriſtiſches Gepräge geben, bezichen
die Mleinbetriebe ihre Mraft vorzugsweiſe von den Gas,
Petroleum, Benzin: und AÄthermotoren, die fich billiger ein
richten lafien als Kleindampfmaſchinen. In der Holz: und
in der Nahrungsmittelinduftrie (XII und XIII), den beiden
Gemwerbegruppen, wo die Nleinbetriebe noch am zahlreichften
vorlommen, laufen 398 Leucht: und Sraftgasmotoren mit
1259 Pferdeſtärklen und 421 Benzin: und Betroleummotoren
mit 1573 ierbeftärfen.
Mas die Elektrizität als Betriebstraft anbelangt,
fo iſt Die gerade im letzten Nahrzehnt eingetretene außer:
ordentliche Verbreitung von Eleltromotoren und eleftriichen
Hraftanlagen auf induftriellem Gebiet — und mwohl noch
mehr im Berfehrögewerbe und für den Lichtbedarf — be—
tannt. Je weiter bie Eleftrotechnif in der Berwertung fern:
liegender Waſſerkräfte und in der Zerteilung der dort ae:
faßten eleftriichen Energie fortfchreitet, deſto zahlreicher werden
die Bohr:, Fräfr, Stoß: u. dral. Maſchinen, die der eleftrifche
Strom zur Nrbeit unermüdlich und immer gleihmähig fort:
treibt, Bei der Beantwortung des Fragebogens bezüglich
der Verwendung von eleftrifcher Kraft war auseinanderzus
halten, ob eigen erzeugte Mraft verwendet und abgegeben
oder ob fremde Kraft von einer außerhalb des Betriebs ge:
legenen Zentrale bezogen wird. Als Einheit für die Nuß:
leiſtung der elettriichen Kraft hatte, wie bei den anderen
u 4 „ f m
2617 „ 102391 —
52 „ 4311 >
818 „ 3117 —
ne D ji
Kraftquellen, die Pierdeftärle zu gelten.) Nad dem Er:
gebnis diefer Erhebung wurden zu motoriichen (Eleftromo:
toren) zu Beleuchtungs: (Dynamomaldinen) und zu chem
fhen (Metallbäder :c.) Zwecken an eigen erzeugter eleftri-
icher Kraft 32441 Pferdeftärfen verwendet, an fremder,
von auswärts bezonener Elektrizität 7561 Pferdeſtärken.
Diefe Summen dürfen aber ber oben auf 170033 bered;
neten Gefamtfumme von Pferdeſtärken nicht mehr zugeichlagen
werden, da es ſich bei der Elektrizität ja nur um Die Um:
formung und Übertragung einer anderen elementaren Kraft
(Wafler oder Dampf) handelt, und dieſe hinſichtlich ihrer
Stärle bereits zur Anfchreibung gebracht ift.
In welchem Grade die Verwendung von Motoren in
der Induſtrie MWürttembergs gewachſen ift, befundet eine
Bergleihung der Zahlen von 1895 mit denen von 1902,
Im Fahre 1895 wurden in dem ganzen Bereich gewerblicher
Anlagen 5886 Haupt: und 777 Nebenbetriebe gezählt, die
mit Motoren ausgeitattet waren. Die Arbeit, welche dieſe
6663 Motorenbetriebe verrichteten, wurde auf 103619 Pferde⸗
ftärten geihäbt.*) In dem furgen Zeitraum von 8 Jahren
haben fih danach die Motorenbetriebe um 18,3%, die
Pferdeſtärken um 64,1% vermehrt. Während im Jahre 1895
auf 1 Motorbetrieb 15,55 Pferdeſtärlen famen, ſchwellt dieſe
Durdichnittsziffer auf 21,56 im fahre 1902 an. Dabei
hat ſich die Zahl der Pferdeftärken bei den Dampfmaſchinen
mehr als verdoppelt, bei den Benzin: und Vetroleummotoren
itarf verdreifacht und aud; bei den Kaffermotoren ift fie
dank der vervolllommmeteren Technil in der Verwertung
von Waflerkräften noch auffallend aeftienen. Das Verhält:
) 1 %erpeitärte (PS. oder HP.) ijt nleih 736 Blatt, Ein
Watt (Boltampere) it die Leiftung eines eleftriihen Stroms von
ein Ampere Stärte und cin Bolt Spannung.
*) Der mwürttenbergiiche Lolomotivenpart, Die Vodenſeedampf
ſchiffe, Die Dampfheizungsanlenen in Brivathäufern, Anftalten u. |. w,,
die Automobile m. dral, im nicht newerblihen Unternehmungen
arbeitende Rraftquellen blieben mit ihren Vierbeträften damals wir
jet sim Zahre 1902: außer Betracht,
IT, 136 Die Grgebniffe ver gewerbliben Arbeiterftatiftit in Württemberg in ven Jahren 1902 und 1903.
nis der Motorenbetriebe untereinander hat ſich aber, zumal
bei den Maflerfraftbetrieben und bei den Betrieben mit
Dampfmafchinen etwas verfchoben. Der Anteil jener an
der Gefamtfumme der berechneten Pferdeſtärlen ift um
12,1% gefallen, der Anteil diefer hat fih um 10,9 %o ge
hoben. Bon 100 überhaupt vorhandenen Pferdeſtärken ent:
fielen im Jahre 1902 auf Dampf 60,2, Wafjer 36,4, Leucht⸗
und Sraftgas 2,5, Benzin ıc. 1,8, andere Motoren 0,1.
Das Bild wird dadurdı freilih etwas getrübt, daß der An:
teil der Elektrizität nicht zum Musdrud Fommt, jondern in
ben Ziffern für Dampf und Wafler enthalten und dort nicht
auszufheiden ift.
Überficht j. Die Motorenbetriebe in den Jahren 1895 und 1902,
j
Noch offenlundiger tritt der induſtrielle Fortſchritt in
ber Anwendung elementarer Wetrieböfräfte zutage, wenn
man allein für Stuttgart die Bferbeftärfen, welche im
Bon den Betrieben in Spalte 2 hatten
Pferde⸗ vLeucht⸗ und ſonſti
* 1 a ) ge Wotoren
fürten Waſſermotoren Dampfmafcinen Kraftgasmotoren | Venzinmotoren ; (Wine, Heike und
| | | Drudiuft)
u Pferdeftarlen pferdeſtarten Pſerdeſtarlen Vferdeſtarken
Bus Be: Be: Bes | 2 ,
gangen : — * — — Bes Pierdes im
triebe | über: , im \ friebe | übers iriebe übers im triebe übers | im | triebe ftarlen ®/
[3
| haupt | %r haupt haupt Pa baupt *u
LER IS ET KR GH o. mn RB | Mm 16 1.018
T N —2 .. | * me
1895 | 6663| 103 619; 8915 | 49226) 47,5| 1384 | 51103493: 660 | 2275122 857 30,9 11 62 01
1902 | 7888 170.093 1 4 876 , 60201 85,4 2617 102391 60,25 892 | 4311 25 818 317 18 7 13 64
au | | | | f
aan 1220] 66414 | 961 1095 — 788 (A118 — 172 2036 — 461 2164 — — 4-49 —
77 | ws 641 | 245 23 — 89. 102 — 45 895 — 1 ‚2271 — 6,4 - 790 —
| | |
und zwar
Jahre 1895 in Motorenbetrieben feſtgelegt waren, denen
von 1902 entgeaenftellt. Die Summe der Wierdeftärken
belief fich bei den
Waſſermotoren Dampfmaſchinen Leucht⸗ und Hraftgasmotoren Bensin- und Betroleummeioren
1895 auf 56 PS, 3665 PS.
1902 „ 14 „NS,
Zu: bezw, Abnahme 4- 92 PS. + 5510 PS.
An 9 + 1643%0 + 150,3%
Der pofitive Rüchgang bei den Leucht- und Kraftgasmotoren
ſcheint zunächſt auffällia, erflärt fi aber wohl daraus, daß
diefe Motoren durch die gerade in Stuttgart leicht zu be:
ſchaffende eleftriihe Kraft verdrängt werden.
In der Tabelle 5 des Anhangs iſt die Verteilung
der Motoren und ihrer Pferdeftärten auf die einzelnen Ge
werbegruppen nachgewieſen. Bei fombinierten Betrieben,
in welchen die Motoren aanz verſchiedenen Zweden dienen, war
es meist nicht möglich, die für fie Genüßten Pferdeftärten
bejonbers ausgeichieden zu erhalten. Der Inhaber einer Mahl:
und Sägmühle z. B. vermag in der Negel nicht anzugeben,
wieviel Pferdeſtärken feiner Waflerfraft auf die Mablmühle
und wieviel auf die Holzſchneiderei treffen. In folcen
Fällen mwurben ftets die Pferbeftärten bei der Gewerbe:
aruppe in Anfag gebradt, in welcher die meiften Arbeits:
fräfte beihäftigt waren, Die auf dieſe Weile feſtgeſtellte
Zahl von Pferdeſtärlen wird deshalb in der einen Gewerbe
745 PS. 66 PS.
62 „ 5,
— 83 PS. + 29 PS.
= 119, » 48,9%,
gruppe etwas zu hoc, in der anderen etwas zu nieder aus:
nefallen fein, wodurch inbeflen das Gelamtbild nicht weſent⸗
lich beeinflußt wird.
Die größte Zahl von Motoren hat die Nahrungs:
und Genufmittelinduftrie, welde u. a. die Miüllerei,
DBäderei, Bierbrauerei, Nudel: und Schololadefabrifation,
Branntweinbrennerei und Rübenzuderfabrifation umfaßt; hier
iind 45,3"), der Geſamtzahl der Motorenbetriebe beteiliat.
Hierauf fommt die induftrie der Holz und Scnigftoffe
mit den Sägemühlen, der Tiſchlerei und Partettfabrifation,
aladann Die Metall: und die Tertilinduftrie. Die genannten
vier Induſtriezweige enthalten 3,2" aller Motorenbetriebe.
Im Bergleih zu ihnen bleiben die anderen Gemwerbegruppen
in der Motorenvermendung erheblich zurüd.
Nadı dem Stärkegrad der benütgten Elementarträite
iteht die Tertilinduftrie mit 40243 Pferbeftärfen = 23,7 "in
der Gefamtiumme ebenen: hinter ihr folgen Die Nahrungs:
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftit in Württemberg in ben Jahren 102 und 1903,
und Genußmittelinduftrie mit 33450 und die Metallinduftrie
mit zufammen 32112 Pferdeſtärlen. Auf dieſe 3 Gruppen
kommen 65,2%, aller Pferdeſtärken.
Im Yandesdurdichnitt entfallen auf 100 gewerbliche
Arbeiter 98,5 Pferdeſtärlen, in einzelnen Induſtriezweigen
erhöht ſich jedoch dieſer Prozentſatz ganz bedeutend. In der
Rapierinduftrie z. B. treffen auf 100 Arbeiter 170,1, in
der Induftrie der Nahrungs: und Genukmittel fogar 212,1
Pferdeſtarlen. Im Tertilgewerbe kommt das Verhältnis
zwijchen beiden dem Landesdurdjichnitt ziemlich nahe: 97,8
Pferdeſtarlen auf 100 Tertilarbeiter.
Berechnet man, wieviel auf einen imduftriellen Betrieb
mechaniſche Pferdekrafte entfallen, jo ergibt fich, daß — bei ine:
aefamt 172598 Arbeitern, 8092 Anlagen und 170033 PS.
— durchſchnittlich in 1 Betrieb 21,0 Pferdeſtärlen, und wie
Schon oben ausgeführt, 21,3 Perfonen arbeiten. Wollte
ınan weiterhin die menfchlihen und mechaniichen Arbeits:
fräfte auf die gemeinſchaftliche Einheit der menschlichen
Arbeitstraft bringen, indem man in freilid etwas ungenauer
Weile die mehanifche nicht ermüdende Pferdeſtärke aleich
der von 3 lebendigen Pferden und die Muskelkraft eines
Nferbes gleih der von 8 Männern fest, jo fümen auf
1 Betrieb im ganzen durchſchnittlich 525,6 menſchliche Arbeits:
kräfte. Nicht weniger als 4080792 Männern wären dann
nötig, um nur die Arbeit jener 170033 P3. zu leiften.
Es iſt bemerfenswert, daß nerade die Gemerbegruppen
mit der größten Arbeitergahl auch die höchſten Ziffern in
der Verwendung technifcher Betriebsfräfte aufmweifen, immer:
bin ein Fingerzeig dafür, daß Maſchinen die Nachfrage nad)
menſchlicher Arbeitskraft nicht etwa verringern, ſondern durch
erweiterten und verbilligten Abfat die Leiftungsfühigfeit des
Gewerbes erhöhen und der Produftion neue, bisher unzu:
aänglihe Gebiete erichliehen.
Abgeſehen von den wenigen Winbmotoren und Heifr
luftmafchinen find alle Araftquellen in ben verfchiedenen
Ghewerbegruppen vertreten. Nur die Gruppe XVII, Kiünit:
leriſche Gewerbe, arbeitet ausjhließlic mit eleltriſcher Kraft,
die Gruppe I, Kunſt- und SHandelsgärtnerei, nur mit 3
Pferdeſtärlen Dampf und 7 Pferdeſtärken Cleltrizität. Die
Kaflerlraft wird am meiften von der Nahrungsmittelinduftrie,
der Dampf am meiften von der Tertilinduftrie in Anſpruch
genommen. Die jog. GErplofionsmotoren (Gas:, Benzin,
Petroleummotoren) finden fih am häufigften und mit der
hödhjiten Stärkezahl in der Metallinduftrie (Gruppe V und
VI). Die Eleltrizitat benittzen am ftärfiten die Mafchinen:,
die Nahrungsmittel: und die Tertilinduitrie,
Die räumliche Berteilung der techniihen Betriebs:
fräfte nad den Dberämtern und Kreiſen des Königreichs
ift, wie aus Tab. 6 des Anhangs erfichtlih, recht ver:
ichiedenartia. Nächſt Stuttgart 'mit 339 Motoren hat Reut-
lingen (315) und sSeilbronn (274) die meiften, Herren:
berg (49) und Bradenheim (57) die weniaften mit Motoren
ausgerüftete Betriebe, Nach der Stärke der verbrauditen
Pferdefräfte fteht obenan: Heutlingen mit 11788 PS., an
Württemb, Yahrbüder 1964, Heft 2.
11. 137
2. Stelle ericheint Heilbronn (11682 PS.), an 3, Stuit:
aart- Stadt (10079,6 PS.), an lester Bradenheim mit
294,25 PS. Am meiften Waſſerkraft wird in ben
Oberamtöbezirten Neutlingen (2945,5 PS.) und Befigheim
(2730,5 PS.) benügt, am wenigiten in Stuttgart: Amt (117 PS.)
und Stuttgart⸗Stadt (148,1 PS.).
Unter den Kreifen erreicht in der Verwendung von
Wafferfraft die höchfte Ziffer der Donaufreis (20203 PS.),
in der Verwendung von Dampf der Nedartreis (40 445,5 PS.)
Letzterer zeichnet fich wie durch die metiten Arbeitskräfte, fo
auch durch die größte Zahl verbrauchter PS. aus. Den 68306
Arbeitsperſonen ftchen 579182 PS. mechaniſcher Kraft
agenenüber. Im beiderlei Hinficht zeigt die niederften Ziffern
der Jagſtkreis: 21693 Arbeiter und 19571,71 PS. Nur
der Schwarzwald: und der Donaufreis tauchen ihre
Pläge. Während jener an gewerblichen Arbeitern Die
3. diefer die 4. Stelle einnimmt, zeigen fie nach der Zahl
der verbrauchten Vferdeitärfen eine umgefehrte Neihenfolge.
Im Scwarzwaldfreis fommen 44961,20 PS, im Donau
freis dagegen 47582,10 PS. zur Verwendung.
Welch gemaltigen Aufſchwung die Verwendung von
Dampffraft, fei es zum direlten Antrieb von Arbeits:
mafchinen, jei es zur Erzeugung von Gleftrigität, jeit dem
Sabre 1890 aenommen hat, wo auf Grund der Verzeichnifie
der Dampfleffelvifitatoren eine eingehende Statiftif
ſämtlicher Dampffräfte des Landes einschl. der im Beſitze
des Staates, öffentlicher Korporationen, MWohltätigfeitsan-
ftalten u. dral. befindlichen Dampffräfte nah Gewerbe:
gruppen und Überamtsbezirfen vorgenommen worden war,
erhellt aus der nachfolgenden Überfiht k (S. 138).
Danach bat fih im Landesdurchſchnitt die Zahl der
dur Dampferzeugten Pferdeftärten von 43110 auf 102391,
d. h. um 137,5 %n gehoben, In einzelnen Oberamtöbezirfen
hat fich ihre Jahl pervier«, verfünf:, ja fogar mehr ald ver:
neunfacht. In Stuttgart iſt die induftrielle Rutbarmachung
ber Dampffraft um 163,3%,, in Heilbronn um 118,9 %,,
in Ulm um 173,6 %, in Göppingen um 140,3 °/5 aeftiegen.
Nur in ganz wenigen Bezirken jcheint ihre Verwendung ab:
genommen zu haben, fo in Weinsberg von 79 PS. auf 78
(= 1,3%), noch mehr in Ravensburg: von 1228 auf
971 PS. d. h. um 20,9 "a.
Dabei muß man fid} aber bewußt bleiben, daß bei den
Zahlen von 1902 nicht die aefamte in Württemberg ver
wendete Dampffraft {mie 1890) *) zum Ausdrud gelangt,
fondern nur die Dampflraft folder Betriebe, welche im den
Bereich der Gewerbeauffiht hereinfallen. Es fehlt alfo
namentlih die in der Yandwirtichaft, in Heizungsanlagen
der Privathäufer ıc. benugte Dampflraft. Nur jo erklärt
es ich, daß die Aufnahme von 1902 nicht noch höhere Zahlen
und einen größeren Abitand gegenüber den Ergebniffen von
1590 aufmeilt.
ı Die Lolomotiven unb Schiffenompfmaidiinen wurden audı
im: Jahr 1890 von der Statiftit micht erfaht.
18
II. 138 Die Ergebniſſe der gewerblichen Arbeiterftatiitit in Wurttemberg in Den Jahren 1902 und 1508,
Überficht k. Die Dampfpferdeftärten in Württemberg uad dem Staud vom 31. Dezember 1890) und
1. Oftober 1902,
Dampfpferbeftärten Sunahme Tumpfpferdeftärten Zunahme
von - von
Tberämter nach dem Stand vom 7 Oberamter nach dem Stand vom rg
31, Dezember 1. Oftober pr 31. Deyember 1. Oltober 1908
1890 5 1002 in Te 180 1902 '
1. — — 3. 4.
Backnang 314 1110 204,9 Allen >» 2 2 00. 1473 1946 321
Beilabeim » 2 2 2 0. 511 3210 528,2 Graileheim . 2.0. 123 350 184,6
Böblingen . 2 2 0. 42 1196 86,3 Elwargıen . : 2. 11 73 669,6
Bradenbeim . . 2... 13 75 476,9 Boiderf » 2 2 02. 62 140 169,2
Gannitat . 2» 2 20. 1562 353 126,8 | Werasrom .. 2... 83 347 318,1
GChlinen 2 2 2 nen 1963 3957 101,6 Gmünd 2 2 2 20. 236 1113 329,2
Seilbrom . 2 2 22. 4657 10 193 118,9 1. | Me Fur Era - er 810 76 182,6
veonberd 2 2 ea 90 466 416,7 Heidenheim .- .» 2... 21% 3384 542
“upmwigsburd » -» - . .- 122 2030 182,4 Hümelst . . 2... 7 124 163,8
Marbadı De Er 33 14 305,3 Mergentheim . -. . 80 215 163,8
Maulbronn... 143 491 24134 Rerestein . . 20. % 79 225 184,8
Nedariutm . 2 2 202. 477 976 104,65 1 Öhringen . ». . 2... 8 206 134,1
Stuttgart, Stadt . 2... 344 9175 163,3 Shombort . x... 236 805 241,1
Stuttgart, At 2 22. 10285 20685 157,1 Welibeim - 2 2 2 2. 189 558 195,2
Salbinan 2 2 2 2020. 78 an 317,8 gagfttreis. . . » 522 10.262 972
Waiblingen. 440 BEP 88,6
Keinsbern » 2 2 202% in 78 — 13 Biber 220. 150 4198 185.3
Nedarlreid . ,» . 1698 41045 148,5 Blaubeuren 2 2 22. 1086 3119 187,2
Ehinnen. 1411 1774 3.7
Ballnaen 2 2 2. 441 1808 217,0 Geislinden 2 2 2» 1 266 2 684 111,6
Calw 2 2 2 2 20. 107 34 2224 Göppingen 2» 2 220. 3.098 7433 140,3
Areundenitat . 2 2.2. 257 870 239,5 Richbeim . 2 > 2. 639 1520 184,8
Serreubera . 2 2 2 2. 17 183 976,5 Saupbeim . -» - 20. 56 251 315,2
Hor.. re un 153 155,0 vtih 2 22 [En 127 111,7
Nagold.. 3 259 327,0 Rünfingen 2 22.2. 73 622 752,1
Reuenburggg.. 457 229 103,8 Ravensburg 1228 971 20,9
NRurtingen. 1383 3531 15,8 Kiedfingen 2 2.2. 162 191 17,8
Sberupori ; Ta 2203 198,7 Sanlamı . 2 2 22. 269 387 4,9
Hentlingen . > > 2 2. 3 058 8571 180,3 Zettmand 2 2 2 nn. 2 38 159,6
Rottenburg » - > > 2. 158 584 323,2 Um 2.5: 8. 1154 3157 173,6
Nottweil u Yes 1155 2119 73,8 Zaldie . » +» +» r 176 93 30,6
Spaihingen 2. 22. . 66 126 0,9 Wangen 517 1002 3. 8
Sutz. »2 or > Donantreid . .. 1 68 117,6
Tabingen . 2 2 20. 362 1467 194,5
Tutllinnen 2 2 220. 26T 1651 518,4 Würftemberg . . 48110 102 391 137,5
rad: 60810 — rn 1170 65,6 ö
Shwarzwaldfreis . URS 260H 164,7
'r 2rgl. Statutiſches Jahrbuch für Das Königreich Neiirttentberg, Juhrgang 18V und 1841 Seite 82 ji.
Tie Ergebnifle dep gewerblichen Arbeiterſtatiſtik in Württembera in den ehren 1902 und 108.
Die vermehrte Anwendung der Dampftraft muß natür:
lich aud einen vermehrten Verbrauch der Noble, als des
billigften und bequemiten Mittels für die Gewinnung mecha—
niſcher Kraft zur Folge haben. In gewilfem Sinn zeiat
ja die Höhe des Kohlenfonfums aud die Höhe der aemwerb:
lichen und induſtriellen Entmidlung eines Yandes an. Durch
11. 139
eine Zuſammenſtellung der Kohlenmengen, welche Württem
berg im ganzen und welche die Verfehrsanftalten ſowie ein:
zelme inbuftriereihe Städte in den Jahren 1890 —1902 zu-
geführt und verbraucht haben, läßt fich der weite Wen deut
ih verfolgen, welchen das Land im diefen 13 Nahren auf
der Bahn des Induſtriealismus ſchon zurüdgelegt hat.
Überficht 1. Kohleuverbrauch in Württemberg.')
Bon ber geiamten Mohlen:
einfuhr verblieben zum
Verbrauch
“
Berbrauc in Württembera
ber
Verlehrs:
anftalten
Rechnungs—
auf Den Monf
der mittleren
Vevolferung
jubre
überhaupt
2.
Tonnen
Stuttgart
Die meiſten Roblen wurden zugeführt den Stationen
Heilbronn Ulm Eßlingen Cannſtatft Wöppingen
| 7.
Tonnen
— —— —— — — — —
569 345
720 854
709 571
508 553
930 155
922 718
1013977
995 095
1014237
1 106 087
1164519 563
1 222 00) Da
t 340.085 635
1458 916 700
1597 775 745
1083 80 769
1 695 679 749
1607 454 T3U
94 815
08 850
107 aM
112 774
126 282
141 244
156 409
166 753
162 016
151525
109 400
212 210
234 666
251 137
272 116
207 989
300 986
2RI 051
1885
IS36
1887
1838
1839
1840
1581
1802
1893
1884
189
1896
1897
1808
1839
1900
1
102
Ein Bid auf die Verbraudigmenaen von 18% und
1902 zeigt, daß ausgerednet auf den Kopf der mittleren
Bevölferung der Kohlenverbraud von 453 kg im Jahr 1800
auf 730 kg im Jahr 1902 d. b. um 61,1" geſtiegen iſt,
während er im ganzen deutſchen Jollgebiet in demfelben
Zeitraum nur um 39,89% fi nehoben hat. Allerdings über
) Brgl. Stanittifches Handbuch für das Nönigreib Wiürttems
berg, Jahrganı 102 und 1903 S. 130.
111 986
129 567
127 919
142 36
172 607
157 946
170 313
170 174
1685 455 18
185449
191352
181 280
183 476
213 732
235397
210 016
207071
24 H38
>21 926
2 197
24 713
30227
42.075
39045
41.032
44 158
45 278
51 401
51.373
44 063
583 334
70674
73235
73 413
76 530
68334
101375
46 267
715%
102 191
2305
05 805
125 104
N410
20 795
36.467
34 913
37686
43 798
43 60
48 903
48 776
418 765
41871
48 046
47 368
42343
46 241
40 3593
45 107
40 622
40 809
21 TTR
22 143
207
21800
23955
23559
23 393
23072
23 133
23 516
89 108
64612
62 596
63 656
T2416
32882
38 660
04872
16 685
18 740
20 259
23478
21 862
24504
26 808
24
27480
29771
32 370
34321
36 554
42082
45 221
4) 321
42 266
118 388
9%
116 667
1390 121
121 500
121155
146 174
145 715
185 110
ragt die Kopjquote im deutſchen Zollgebiet mit 2567 kg
im Jahr 1902 jene von Württemberg noch faft um das
vierfache, *) aber im Veraleich mit den Zahlen von 18 tritt
doch ein rafcheres Macdstum bes Stohlenverbrauhs in Wiürt-
temberg zutage.
2, Bral, Statiftiiches Jahrbuch für das Deutſche Heid, Jar
nana 1904 S. 197. Auf den Hopf Der mittleren Bevölkerung
Deutſchlande entfielen im \chr 18% 1536 kır.
Anhang.
6 Zubelten.ı
Tod. 1. Die Berteilung Der unter Die (Newerbeauficht fallenden
Vetriebe und Arbeiter auf die Sewerbegruppen und wid
tiniten Gemerbearten im Jahr 1902
Desgleidien im Jahr 12.
Die unter die Hemerbeaufiicht fallenden Betriebe in den
aalren 1502 1 Ill
Pr 2
S 2
7
[4
sutdı roſentlanen.
Tab. 4, Tie unter Die Bemwerbeaufiicht fallenden Betriebe im Aahır
12 nad Tberamtsbezirfen und emwerbeanippen.
Die Verwendung von Motoren in den der Gewerbreauf
nat unterſtellien Betrieben Aufnahme vom
1. Ollober 1W2, Rach Peiwerbearuppen
ce nach Tinramtehrurten,
Zub, ir
nad ver
II. 140 Tie Ergebnifie der aewerblichen Arbeiterftatiftit ii Württemberg in Den Jahren 1902 und 1909.
Anhang. Tab. I. Die Verteilung der unter die Gewerbeaufſicht fallenden Betriebe und
Beſchaftigte Arbeiter
Zahl
der
Be:
triebe
Sewerbegruppen besichungeweile Bewerbearten
männlide weiblide | zufanımen
|
9 4. 5
Kunjt: und Sandeldnärtnerei . 6 — 6
I. Beraben, Hütten- und Salinenweſen, Torfgräberi . . 19 18364 9 1948
Darunter: Herftellung von Eifen und Stahl, F rifch- und Streckwerke * BES 2 so
Salsbergwerke und Salinen. 2 = 2 m 2 2 2 2 na 5 74 1 674
IV. Anduftrie der Steine und Erden . 2 2 2 2 0. re ——— 10 152 674 10896
Darunter: Steinbrüche ete, Steinmelzen, Yes Yerti gung von feinen
Steimcaren u fi ... SET ze ui * 105 24 1432
Traßgräberei, Zement- und Traßfabrikatim use — 22 140 107 208
Verfertigung von Zementwaren die... 2 2 2 2 20. = Pe 6 738
Ziegelei, Tonröhrenfabribation . . 2 2 2 nun, Ih 4.278 403 4681
V. Meiallverarbeitun 2200 ren, MO 18 180 34 21619
Darunter: Verfertigung von Gold-, Silber- und Bijouteriewaren . .' 119 3877 iii 5323
Sonjtige Erzeugung und Verarbeitung von Metallegierungen 21 342 70 407
Eifengießerei und Emaillierung um Kifen . . 2» 2... 23 1549 130 1679
Blechwarenfabrikation . . öl 2109 277 2745
Schloferei, einfchl. V rerfersigung feuerfefter Kufenfehränke 118 1763 8 1724
Verfertigung von eifernen Kurswaren. . . PF 12 547 218 165 |
VI. Induſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate. 6801 23(Hb 2283 30328
Darunter: Fabrikation von Dampfmajchinen ee, . . . — 13 3854 — 3934
a „ Petroleum-, Benzin- wnd Gasmotoren — 4 73 573
pr „ dandıwirtfchaftl, Mafchinen und Geräten 1408 - 1405
e „ Spinnerei- und Webereimafchinen etc. . 17 1094 145 1234
_ „ Mafchinen und Geräten anderer Art . , , 290 5.473 23 8596
Sonftige Verfertigung von Schufwaffen . >» 2 2... 1 667 — —
Zeitmeßinftrumente . . .- er — — — 29 4059 1476 5535
Pianofortefabrikation einfehl, Orgelbau a a 46 1795 35 1540
Zieh- und Mundharmonikafabrikation . . 34 1044 330 1374
Verfertigung von —— k.-chem. * —— *
Apparaten etc.. . . . P . 1605 215 180
Elebtriſche Mafchinen, Apparate, Anlagen He. 2... E77 1 148 14 1162
Vi. Ehemiſche Anduitrie. - .- et en ae 95 1672 362 2244
Darunter : Chemifche Großinduftrie. Fr . 11 597 67 vd
Sonftige Verfert. von chem, — “. yhetopr. P riper are 24 OS A⸗ 477
Herftellung von Explofiefofen . . 2 2 2 0 2 0a 6 204 137 4
VI Induſtrie der forfiwirtſchaftlichen Rebenprodukte &. > 2 2 2 2 1465 1810 ws 2er
Darunter: Gasanftelten. . » » 27 ar - 372
Verarbeitung von Harsen, Verf. ı von 1 Firnifen ni Kitten 34 u 544 1151
IX. Tertilinduſtrie BA a at tee et ae ee aa BE 15044 2528 41 1620
Darunter: Seiden- und Seidenfhoddy-, Wollen- und Baummeollen-
Spinnerei, Mungo- und — Flachs-
und Hanfhrechelsi ete. . . . PERS FRE 106 4455 7887 12 844
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftit in Birttemberg in den ohren 1002 und 190%, I. 141
Arbeiter auf die Gewerbegruppen und wichtigſten Gemwerbearten im Jahr 1902.
Von der Geſamtzahl der Arbeiter waren * den
wachſeuen
Jugendliche Erwachfene Arbeite:
j 2 rinnen
unter 14 bis zu 16 bis zu 21 Jahre Pr waren
14 Jahren 16 Jahren Summe 21 Jahren und Alter ARD echeiratet,
verwitwet
—— — —— Se — areas
mann. weibl. mannl. weibl, männl. weibl. zuſ. | männl. meibl, | männl. | weibl, ' männl. | weibl, zuſ. geſchieden
6; T, a, % 70:1. EIER.CC. X, 16. 17. 18. w | ©
= — — — — — 2 — 4 — — 6 —
1 — 389 2 40 2 42 208 4 1616 73 1824 77 101 57
_ — Bi — 29 — 29 143 — 76 2 9339 2 941 2
— — 8 — 6 — 46 — 520 1 665 1 666 —
2 4 8083 68 628 72, 70 ] 1610 163 TU14 439 9524 602 10126 218
& - En) ? 36 I 108 | 346 12 1461 10 1807 22 18239 S
— — 9, — ss 60] 2% 2 1650 1065 1869 107 196 7
2 — | — 27 —- | % 87 — 609 15 696 15 ‚nm [7
16 u ee u ea ze men 2 300 0 4460 76
116 MH 1828 622 1944 55860 25001 4004 1144 122832 1709 16236 2888 10119 848
38 17 Bu de we 77 858 553 | 26526 [75 Pe: £.°°7 ee Be 177 er 9.777 259
13 7 247 co 26 67 | 307 591 1 2684 347 328 308! 3720 188
2 —- 118 10 130 10: 140 338 37 : 1081 831 1419 10 | 1539 41
12 2, m Fe 4097 461 203 | 1439 345 1900 545 2448 183
—— 34 — 3221| — 21 513 _ 929 85. 1d42 8.1450 4
8 5 1 39 70 4 128 E77) 67 | 360 107 768 174 #2 45
Bm 879 2242 400 26455568 835 20 200 1066 MS 1850 rosa | 302
— — 112 — 12 — 112 362 1 — 3 — 38542 —
= 1, — Bo — 15 59 - | u — ass366 —
J—— 28 — 24 = 124 3.7 — 97 — 1 — | 1284 2
4 2 109 21 104 23. 1% 229 42721 7 290 122 | 11182 10
1 0 878 480 4| ws 1 22% 3 | 5490 16 7074 19 || 7693 10
— — Ho — 3 —-, 4 4 — | 69: — [7 7 — 633 --
19 2 2 2a u 464 02 475 | 3031 763 733 128) 4971 213
5 — 58 3 63 3 66 178 11 | 1554 31 1732 42 1774 21
13 2 wa m 1858 11 206 297 185 | 563 34 559 219 | 1078 4
|
2. — 154 8, 1% 19) 2 429 78 | 1049 18 148 198 | 1074 32
- — 46 1 46 2 47 236 5 Si & 1102 14 1118 4
I
1 1 57 55 58 56114 120 149 | 14 357, 1814 600 | 210 22)
1 — 19 4 20 Fe) 38 17 59 45 877 02 639 3
1 16 35 16 36 52 22 s1 170 162 192 233 425 83
— — 5 a * 6 13 as a3 20 110 291 132 123 74
_ 5 ss 107 ss» 12 18 125 189 ) 1661 372, 1786 561 9347 170
— PER . — — 77) — Hi — 672 = 572 —
— 4 a3 78 23 62 108 53 151 331 311 444 462 | 1046 143
32 179 137 3686 1459 3845, 5504 | 2874 8836 11611 12597, 14485 21373 | 36868 4578
Be m 1 1 | Br 2 | 35 | 305 AS, 5 100 | 15%
ti. 142
—D
All
Xu.
XV,
XV.
XVI.
XxVvII.
XVIII.
Die Ergebniſſe der gewerblichen Arbenerſtatiftet im
(Noch) Tab
Anhang.
Sewerbearuppen bezehungéeweiſe Vewerbegelten
(Noch) darunter: Seiden-, Woll-, Leinen- und Baumwollwcberer te.
Strickerei und Wirkerei
Wollfärherei. Leinen=, Baummwoih, pwi⸗ Fonfige Bleicherei
Fapierindufire . . a
Iharunter : Verfortigung ı von . Pa apier und Popp F
Tuchbinderei und Kartonagefahrikation .
vererinbuftrie . FOL
Darunter: (rerbercien .
=: a
Anduftrie der Holz⸗
Darunter:
und Schnitz ſtoffe
Sägmühlen, fowie fonftige Holasurichiung
Verfertigung von groben Holzwaren
Tifchlerei und Purkettfabrikation
Dreherei und Schnitsiwaren ete, .
Induſtrie ber Nahrungs: und Genußmittel E
Darunter: Getreide, Mahl- etc, Mühlen .
Rübenzuckerfabrikation .
Fabrikation von Kafeeferrogaten
Fleifcherei . . n
Konfereen- und Senffabrikation . .
Brauerei
Tabakfabrikation
Belleidunges und Reinigungsgewerbe Pr BE Lat ER TR RE
Darunter: Näherei, Schneiderei, fowie Herftellung fertiger
und Wäfche ra a a RE oa
Huimacherei ete,
Verfertigung von Korfetts e etc.
Schuhmacherei . R
Rad- und Wajchanfalten S
Vaugewert . . 0.
Polygravphiſche Gewerbe ‚ .
Darunter: Buchdruckercien
Münitlerifhe Gewere . > 2 Hrn
Dandelägewerbe
Zumme
Ferner:
Betriebe der Wurtt.
darunter
zur lſrniwe XV „Beugewerbe*
Wichtgere Yaunemwerts
aehörend
N Eine großere Zahl der ausgeteilten Aregebaouen blieb untcummoorter.
wurttembera in ben
Kleider |
Beruiogenoitenihaft’;s
Jahren LEE und 13,
4.
u 4uti
2239
1902
4254
* 104
1785
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1833
1234
44414
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444*
1148
18 337
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847
310
410
1190
5837
47
524
E77
3331
264
2534
4350
3520
43
15
122087
13429
13 004
Beimäftiate Arbeiter
männliche weibliche
Die Verteilung der unter die Gewerbeauffiht fallenden Betriebe und
zuſaanmen
-
„8
m
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20
112598
13 464
13 038
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Wurttembern in den Nabren 1902 und IH, II. 143
Arbeiter auf die Gewerbegruppen und wichtigſten Gewerbearten im Jahr 1902,
Ton der Geſamtzahl der Arbeiter waren Bon den
| er
’ 2 . wachenen
Jugendliche Erwadjene Arbeiter
2 - - rinnen
unter 14 bis zu e 16 bis zu 21 Jahre © waren
14 Jahren 16 Jahren man 21 Fahren und älter WIE verheiratet,
verwitwet
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mannl. weibl. j männl, weibl. männt. | weibl. | nf. J mannl. weibl, |, männl. weibl. | mästnl. | weibl. aul. aeichieden
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19 63 165 1249 184 | 1312. 149% 441. 3082. 1674 3672 a1 6724 3839 10%
[7 1..8 43 37 4 s1 274 166 1591 320 1565 496 | 2361 169
10 = 276 422 280 40 716 662 982 , 3806 1898 3068 2880 6848 930
E 1.8 18 s1 19 210 246 361 1828 98%) 2074 1341 3415 665
’ı mi #0 185 | 207 492 387 BO 118 872 1370 1480 3060 342
6 2 716 15 52 17 99 209 83 ı 28319 122 2519 155 2074 66
4, 1 23 8 x‘ 9 36 19 9 16% 39 1506 6 15 Er
as 8 BB 118 | 126 1058 | 2309 230 | 9598 501 | 11902 31 | 120638 257
2,08 213 18 223 a 246 644 13| 3972 24 4016 ” 4053 22
a3 —|I 7 % 77 7 104 10 48 657 423 847 20 987 24
s»| ı 375 E) 34| mw 304 9 20) 40659 122 5068 142 5210 08
9 2 148 35\ 157 3 194 258 74 oa‘ 1397 931 21ı| 12 75
i
3 48 755. 640 7 697 14501 2800 1424 10245 | 2646 12554 | 4070! 1664 12%
14 — il a 7 228 565 3.29 | 2 2864 34 2.898 —
— — | 3 1 3 I 4 120 18 768 | 41 Ss 39 943 16
_ — 16 39 16 39 55 64 120 526 168 50 | 288 878 17)
-_ u ee — na = sal 24 20, 817 28 766 4 813 9
1 11 23 Bi 26 120 43 186 243, 198 286 39°‘ 065 118
11 — 102 | 108 8 111 411 18 | 3415| 644 4026 72 2008 24
s' 9 a 229 AN 627 2359 708 62, 14 a1 2155 31% 75
12 27 81a 697 325 724 1049 844 1900 4168 Bl 6012 5371 10888 1377
— 9 3 142 3 151 14 43 492 281 sd 24 1056 1380 1
* 1 14 10 16 17 383 44 | 50 464 290 508 340 545 173
1 7 39 301 E77 3 84 67 745 294 | 1448 361 2193 2554 5360
Ö 6 27 179 243 155 428 572 419, 2516 | 572 J3osE 991 4078 272
;„—- 2 12 22 12 14 7 9 235 E78 26. B76 538 249
2 - WW — 12, — ml 3735 — : 2007| 9.2382 9. 2891 9
15 9, 512 “507. 1098| 68301 Bo 85, 20 | 0 BER AB. HIBB h
13 a 413 7 4 59 und ‚21 303 2373 AT 3098 1150 4224 492
-— 0 — tt — 4 4 18. — 1 — a — Bl —
— — i. = 1 = N 2 8 12 2 14 5 19 2
5 89 9 6704 9406 7148 16689 [22117 16267 91374 ML 113491 42468 15599 | 10808
20 1 884 — Mm 1 Bus | 2485 2 10097 82 | 12526 34 12559 23
Zu 1 860 — Su 1 881 | 2386 2.978 3 12 124 83 12157 23
I. 144 Die Eraebniffe der gewerblichen Arheiterfentiftit in Württembera in den ehren 1902 und 1903,
Anbang. Tab. 2. Die Verteilung der unter die Gewerbeaufſicht fallenden Betriebe und
Gewerbearupnen besichungemeiie Mewerbearten 8
e
E FE EEE ET ss IT to
I. unit und Danbelägärtnerei 1 8 — 8
III. Bergbau, Dittens und Salinenweſen, Torfaräberi . . . | 18 1872 | 74 1746
Darunter: Herfiellung von Eifen und Stahl, Are und —E we 9 895 2 57
Salzbergiwerke und Salinen . . at ser:a: ar ce 4 34 1 635
IV. Indbuſtrie der Steine unb Erben ea ee ———
Darunter: Steinbräche ete,, ÖSteinmetzen, Verfertigung ron feinen
ERRNDEER 3 2 ee a E71 2101 19 2120
Zementfabriken . . . » Er ——— 23 21565 114 2269
Verfertigung von Emninerın die: uB 6, Jar iWorrar for mins 3 1168 11 1179
Zisgelei, Tonröhrenfabrikation . » - 2» een nn F464 4308 392 680
V. Meioliverarbeitunm — > 20m nn nr nn nn ri 18804 3437, 22241
Darunter: Verfertigung con Gold-, Silber- und Bijouteriewaren . . 121 3975 10 5382
Sonstige Erzeugung und Verarbeitung von Metallegierangen a 2038 01 4739
kifengießerei und Emaillierung von ** te 2136 157 2293
Blechwarenfabrikation , . 64 1991 591 2523
Schloferei, einfchlieflich Verfertigung vom feurfeften G eld.
Schränken . . 123 1847 15 | 1862
Verfertigung von eifornen Kursuarın. oh here - 17 832 179 1011
vl Imujſtrie der Mafhinen, Inſtrumente und Apparıte 2 2 2 2.) Bl 81014 2202 | 33276
Darunter: Fabrikation von Dampfmafchinen etc. . . . u 1 3700 -- 3700
= „ FPetroleum-, Benzin- und —E— — 1 115 i — 1175
„ Tandiwirtfchaftl, Mafchinen und Geräten 32 127 — 1287
Spinnerei- und ag und | |
Ütenfilien . 16 12327 164 | 139
Verfertigung von Mafchinen und Apnaroten — Art a. | 444 — 343 277 3
Sonftige Verfertigung von Schußwaffen , nr...) 4 16.0 — 1020
Zeitmefinfirumente 2 2m nen 430 | 1456 | 575%
Pianofortsfabrikation . . u. een 4 1904 | 52 | 19
Zieh- und Hundiernenibafahriäniien. 5 21 1022 283 | 1305
Verfertigung von mathen.-phufik. — Inftrumenten | |
und Apparaten . . . se | 271 191 | 192
Elektrifche Mafchinen, Apparate, Anlagen ee. 22 .0.7,4189 1218 \ 4 | 192
VI Chemiſche Jubuftrie Be A a a £0 1587 80 2091
Darunter: Chemife he Großindufirie FR ER 3 506 28 \ 529
Aonftige Verfertigung von chem. „uharmas. und phota- ||
graphifchen Präparaten FR a | 25 37 230 | 207
Herftellung von Erplofiefinfen . ı 2 2 2 2 2 20. 7 429 | 172 or
VIII. Induſtrie der forftwirticaftliben Nebenprodufte ıc. 144 2125 88 2947
28 564 — n64
Darunter: Gasanftalten . &
Verarbeitung von Harzen, Verf. von } irniffen und Kitten ı 81 6777 ED 1
Die Ergebniile der gewerblichen Arbeiseritatiint in Württemberg in den Jahren 1902 und IEKKr, il. 145
Arbeiter auf die Gewerbegruppen und wichtigſten Gewerbearten im Jahr 1903.
Von ber Geſamtzahl der Arbeiter waren Von den
[45
r ’ — wachſenen
Jugendliche Erwachſene Arbeites
j SENT — ET TE rinnen
unter 14 bis zu > 16 bis zu 21 Jahre _
14 Iahren | 16 Jahren zu 21 Jahren und älter N
männl.) weibl. männl. | weibl, mannl. weibl. zul. Jmännl. weibl. männl. weibl. : männl. ı weibl. zuſ. geſchieden
17. , 8 8, wm EIR OH REIT. Bm
— — — 8 — 8 — 8
1 — 40 5 41 5 46 170 t 1461 u8 1681 69 1 700 59
— — 20 — 2 — 29 124 — 742 3 806 2 565 2
— ö ö - ö 42 — 567 1 029 1 630 1
87 1 571 4ö 608 46 64 | 1746 170890 418 10686 588 11274 293
2 95 3 100 3 103 297 1704 10 201 16 2017 Fr}
D3 38 4 — 41 229 * 1866 112 2114 114 2228 ind
— — 29 1 9 1 so 156 - 4 10 11539 10 118 *
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14 24 1695 501 1829 5 254 4005 1008 128860 1818 | 16975 2912. 19887 04
59 12 404 2933 463 235 BON 574 5a 260897 645 3512 ° 1172" 4684 377
2 4 70 9 290 95 358 727 179 3021 4 3745 503 4351 244
2 — 142 10 144 10 184 ER7 os 18685 1069 1992 147‘ 2189 66
13 H 179 83 198 ss #7 26 160 131 7 1789 46 2246 155
5 IM — Oo — 270 557 1. 1020 14! 1877 15| 1892 13
7 1 01 16 65 17 85 — 63 563 E77) 764 162 926 37
173 1 VB 382 2242 401 26481 6666 7067 22217 10, 28772 1861 80633 393
_ — 100 wm — 100 520 — 2271 — 365.0 - 3660
— — 12 — 12 — 12 2 — KH — 1163| —- | 1163 -
1 79 — 50 — 40 290 — 917 — 12 42 —
ö 13 vn, no) al 660 646 9, 100 A| 1286 Pr)
21 — 862 N 558 10° 884 | 2490 in 6529 22 9019 32 9031 13
- — 12 — 121 _ Br} 508 SB — 1499 - | 1499 _
27 14 3 4204 24 278 062 736 re. 7777| 733 3936 . 1176| 5114 BF
6 1 62 a 6 3 71 226 23 1611 3 1836 40 1886 31
7 144 75 151 70 2277) BR ud 345 40 81 04 1075 3
18 - 143 14 156 14 170 469 65: 1086 112 1565 177 1732 33
1 40 51 _ 51 281 2 —2 12" 116 14 2181 :
3 1 658 43 58 48 106 15: 114 1408 32 1529 456 1985 186
. vo — 1 — 17 33 ü dan 17 489 23 | 512 u
2 6% 33 25 38 66 27 71 332 121 349 192 541 66
| * 8| 8 3 11 37 21 284 148 321 169 san 6
1 7 838 16 36 188 169 156 | 29 ı 1988 40 2089 689 2778 251
— - | 1 — 1 - I 28 — 65 — 663 — 4 663 —
I 6 26 104 * 110 137 2 nö 379 7783 553 13656 2a
Böärttemb, Jahrbüder 1984, Heft 2. 19
II. 146 Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiitit in Mürttemberg in den Jahren 1902 und 1908.
Anbang. (Aoch) Tab. 2. Die Verteilung der unter die Gewerbeaufſicht fallenden DWetriede und
Hewerbegruppen beziehungsweiſe Gewerbearten
IX. Tertilinbuftrie u ee dar ce
Darunter: Seiden- und Seidenfhoddy-, Wollen- und Baummwollen- |
Spinnerei, Mungo- und — Flachs- und
Hanfhechelei ete. . . 10] 4625 7iısı 12348
Seiden-, Woll-, Leinen-, Jute- und Baumaelhaeberei ae. 147 baue 7726 14402
Striekerei und Wirkerei . . 162 2370 840° 108%
Seiden-, Woll-, Leinen-, Baunwollfürberei, ie Fonftge
Bleicherei ee... 81 2313 8223 3135
N. SUONEERIDRREIE = 10 u re a a ar fe 158 4464 8408 872
Darunter: Verfertigung von Papier und Pappe - . - : v2» 51 2165 1476 3641
Buchbinderei und Kartonagefabrikation . . . 2...» 55 1876 189 3723
SE Zeberiburle 4 re ae 171 2692 206 2898
Darunter: Gerberein. . > > 2 HH En 117 1560 84 1344
X. Induſtrie der Holz- und Scnigftoffe . . - >... 154 13538 887 14 425
Darunter: Sügemühlen, fowie fonfige Halsurichtung er ihr Konfereierung S26 4.302 57 4359
Verfertigung von groben Holswaren . . . . — 62 1234 132 1366
Tifehlerei- und Parkettfabrikation , . » 2 2 2. du 0026 132 6 165
Dreherei- und Schmitswaren ete.. . >» 2» 2 2000.25. 1240 947 225 1172
XI. Induſtrie der Nobrungss und Genußmittel . . . - rennen 7 18089 459 - 17778
Darunter: Getreide-, Mahl- und Schälmühlen ee 2738 ö 27
Rübensuckerfabrikation de. . » 0 u 2 nr ne 4 913 67 677
Herfiellung von In. a a Ara Ya Ener ai 9 516 279 305
Fleifcherei . . . Eat ae te 8 935 29 92
Konferven- und Bentfobrietien Free Ba IE Br 11- 296 487 783
u. Eu FE a an 393 4095 45 #140
Tabakfabrikation BE a a pr aan ED re 77 1225 2502 3777
XIV. Velleidungs: und Neinigungsgewerbe , . 28H 55 Kl 118
Darunter: Näherei, Schneiderei, Joi Herpeltung — Kleider
und Wäfche . . Ba 218 1283 1303
Hutmacherei, Verfertigung von Firwaren er me se 17 B 72 432 98
Verfertigung von Korfettn 2 2 2 nn rn 37 41 2286 2627
Schuhmacherei . . - er RI 2640 132045 409
Bad- und Wafchanftalten, Wäfcherinnen 7 —— 44 261 596 4
EV N BE: ee ee te ee 125 2082 2 204
XVI. Polygraphiſche bemerbe . . . rn. 2671 4400 1 BR
Darunter: Buchiruchereion Be ng ar a aha ee ee 215 3635 1231 4866
XVII. Rünftlerifche Öbemerbe . > 220 h 4 5 46
XVIII. Handelsgewerddhee. 12 63 8 71
Summme79060 128852 50900 178661
Tie Ergebniffe der mewerbliden Arbeiteritatiitit in Württemberg in den Jahren 1802 und 1908,
Arbeiter auf die Gewerbegruppen nnd wihtigfien Gewerbearten im Jahr 1903.
unter
14 Jahren
6.
517
— —
I
154
321
Jugendliche
Bon der Geſamtzahl der Arbeiter waren
Erwachſene
14 bis zu e 16 bis zu 21 Jahre 3
16 Jahren —— 21 Jahren und älter UAME
männl,| weibl, männt. | weibl. "männl, | weibl. , zuſ. | männt. | weißt, | männl, | weibl, | männl, | weibl. auf.
2 ı 2 . m nI IE: U ]| 6; 7 | 18, 10
| :
1445 8687 1587 83841 5878 | 2858 8947 11559 12751 14411 21668 86109
513 1211 357 1981 188 82 2, 4210 Ben 468 6447| 10818
66 9 Mal 65 1516| 1176 2621 4449| 4140 5625 ı 6761 12386
21 137 2236, 14 1631 43 3239| 1671| 388% 214, 7068 9.209
77 93 83 1 183 209 385 : 1921 437 2.230 72 2952
292 414 209 436 735 60 1023 | 3485 | 1949 4165 2972 7187
7 134 nF} 216 243 323 - 1847 | 1012 2080| 1335 3425
Fee: ) 7 ee} EB 26 wi 403 689 1.260 2 1663 1561 3224
79 12 35 13 08 224 48 ( 2883 145 2607 198 | 2800
P7) “ 73 7 30 9 17 ı 1740 17) 1837 77 1914
977 “wo 1010 107° 1117 1 267 225 10161 555 125238 Ta0 13 308
227 9 23% 12 247 650 11, 3416 35 4.066 6 4110
9 a 103 38 131 234 se 807 56 1131 104 , 1236
421 7, 40 8 438 | 1039 17 \ 4537 107 565% 124, 57%
136 | 10 28 168 298 75 589 122 817 | 1014
692 Bl! 78, 4 137 2100 1302 10160 2668 12358 4045 16 408
159 1| 168 1 169 si — 2079 ö 2370 ' 5 2575
0 3 10 3 18 100 m 797 42° 903 “4, Wr
10 2 10 25 35 7) 95 547 159 606 24 560
99 I. 108 1 108 274 4 464 24 838 28 866
22 | 8 93 116 23 130: 20 235 273 394 || 667
8 242 2 2 3789 16 3424 27 4003 43! 4046
ae 3 25 4 578 117 76 6 14 100 2168| 3108
| m
BT 728 ar 755 116 22 1971, 4291 3584 5118 ı 5555 ° 10668
I
12 180 2 m 203 13 504 198 560 W610 186
16 16 16 16 32 54 7 497 339 551 416 | 967
3 29 a2 al 295 43 Bw, 18 208 2024 2332
Bw wu alu 513 603 495 | 2714 68 3317 1166 4483
ss 1 IM sl 38| mn eo wa M6| 582 838
102 17, — ı 17] 381 — 150 — 2 107
4390) 40 1 | 0 414 Be 100 39601 1417 6U78
353 52 | 391 66 457 7 308 2466 857 3244| 1166| 4409
5bIı — | 5 5 9 4 N 36 5
Il
1 2 | 1 2 3 18 8 49 3 82 6
1
8979 16427 5571. 26821 118 860 43 218 162104
6740 , 9400 7061 16557 [232385
il. 147
Von ben
Die Ergebniſſe der gewerblidien Arkeiteritatiftit in Wurttemberg in den Aabren 190012 uns IS.
li. 148
Anhang. Tab. 3. Die unter die Gewerbeauffiht fallenden
Betriebe
1 Yerf q } 8—5 6—10 11-20
Hewerbegruppen ne Perſonen Perſonen Berfonen Berfonen
Be- Ar: Be- Ar: Be- Ur: Be- Ar: Be Ars:
triebe beiter triebe beiter iriebe beiter | Iriehe beiter driebe heiter
1. TETE IT KIT TTS. 0 U
a) Jahr
I, Hunfts und SHanbelsgärtuerii . 2... — — — — 61 — —
III. Bergbau, Hutten⸗- und Salinenweſen *8 — 1 5 1 10 12
IV, Inbuftrie der Steine und Erben 3 81 ı tä 30 44 181 54 430 74 1102
V. Metallverarbeitung . : - » 89 60 9 182 156 500, 101 784 1478
VI. Anduftrie der Mafchinen, Anftrumenten x. oo %0| ıMW 232 157 602 | 173 37, ww A145
VII. Chemiſche Anduftrie . . | 15 15 16 32
VII, Induſtrie der forſtwirtſch. Rebenproduti⸗ 30 30 18 26 25 100 22 167 17 241
IX. Textilinduſtrie...44 a 19 38 a1 40 401 67 108
X. Papierinduſtrie u ——— 2 2 4 8 16 60 25 191 39 3%
XI, Lederinduftrie . . . .. 4 58 26 62 * 105 22 165 Ei 387
XII. Anbufttie der Holz⸗ und Schnigftoffe Er 308 505 260 520 35 1983 vo 1306 145 2177
XII. = „» Nahrungs: und Genußmittel ws 79 09 1386 6450 a 264 1860 104 1461
XIV, Betleidungs- und Reinigungsgewerbe 6 12 4 32 126 35 263 45 718
XV. Baugewerbe —— Ir 17 19 38 47 177 25 194 19 265
XVI. Volygraphiſche Gewerbe 7 7ı M 28 55 227 65 489 55 7760
XVII. Kunſtleriſche Gewerbe — — ze: — 1 B 2 8 — —
XVII. Sandelsgewerbe 2 2 | = - 2 6 — — 1 12
Zuſammen 1846 | 1816 | 1298 2506 1008 5081 90 738) #14 :11%5
b) Jabr
1. Kunit- und Sandelsgärtnerei —PF I. — — 8 — —
III. Bergbau, Hutten- und Salinenweien . - 1 1 1 3 -- 4 68
IV. Induſtrie der Steine und Erden . . - 27 27 23 46 Fr 229 51 415 ss 142
V. Metallveracbeitung . : . 92 92 74 148 131 497 55 Li Pe 77 u E17
VI Induſtrie der Maſchinen, Snfrumenten sc 117 117 112 224 167 830 114 8659 93 1364
VII. Chemiſche Induſtrie 14 14 16 2 14 54 7 47 9 13
VIII. Anbuftrie der forftwirtid. 828 11 2: 0 74 25 202 16 24H
IX. Tertilinduſtrie 160 16 13 Bi 0 154 2 MBH 1830
N. Papierinduſtrie — * — — d *8 75 26 18 44 408
Kl. Yeberinduftrie ; 42 42 22* 44 21 74 * 215 23 308
X. Anbuftrie der Holz und Schnitzſtoffe 493 493 263 506 Bu 1 1462 1 2411
XxIII > „ Rahrungss und Genußmittel 594 9 870 1 2 ee 1 9 14650
XIV, Betleidungs- und Reiniqungänewerbe . 7 T 2 24 31 124 42 319 43 612
XV. Bargemwerbe 12 12 19 88 39 142 18 136 15 242
XVI. Polygraphiſche Gewerbe 12 12 16 32 ss 2 [71 4743 646 81
XVII. Sünftlerijhe Gewerbe . _ — — — 2 10 2 16 1 %
XVIII. Sandelögemerbe . 4 4 — 3 18 4 29 — —
Aufammen 17569 1759 1230 2500 | 1076 5836 935 7183 58 123%
DBetriede in den Jahren 1902 und 1903 nah Größenklallen.
21-50 51—100 101—200 201—500
Berionen Perſonen Perſonen Berfonen
Be Urs Be Ar Be | Us Be- Ars
triebe beiter - triebe beiter triehe beiter triebe beiter
2 18. 7 16 35 16 | 17. 16 19.
1902.
6 188 2 132 2 835 ER) 575
s6 349 30 2019 15 1824 & 2160
17 3985 E77 271 30 Bl 12 3472|
95 3064 64 4331 35 42, 1 5512
hi 175 5 921 5 @ 2 816
25 756 10 635 3 487 —
133 4422 81 5809 1 9136 33 11712
29 966 16 1 180 an 3094 5 1487
22 6098 6 402 2 230 3 681
0) 2753 33 2362 214 1902 3 833
—8 2075 28 2013 14 1804 10 3072 \
84 2 782 Fr 1305 0 2836 10 2872
10 300 5 425 3 491 * 636
14 1547 12 BSB Ei 60 2 578
1 22 Se —
Te OR ei 34 2
1908.
& N 1 79 I 160 2 506
100 8 180 29 2000 13 1950 10 2539
17 4079 44 3485 E73 3620 14 4013
105 3450 52 4310 34 4882 25 747
9 221 6 412 2 291: 3 592
26 837 11 137 4 DH 1 200
117 3922 54 6002 58 0266 46 18278
30 1112 22 1687 12 1771 10 2036
23 726 7 489 3 447 2 553
104 3182 33 2257 14 1827 4 1154
7 24319 32 2210 42 1539 IR 3400
ns 270 34 27 hi 2342 u 326
17 530 3 223 fl 124 — —
4 1473 16 1 168 l 123 4 on
! 7 — — —
ld ke BB Te a
Tie Örgebnifle der aeıwerblichen Arbeiteritatiitif in Württemberg in den Jahren 19082 und 1803,
501-1000
Perſonen
Be- Urs
triebe beiter
x |,
1 621
3 1801
11 7367
9 5682
1 520
1 673
2 16604
1 607
3 204
& 5 588
5 41093
1 549
1 587
1 49
»2 15007
mehr als 1000
Berionen
Be-
: triebe
Ars
beiter
a
Be
7189
Betriebe
im ganzen
triebe
Urs
beiter
=.
1943
10 826
21619
20 328
2234
2402
41 162
7564
2778
18691
18104 |
11432
2543
5818
43
20
172508
8
1746
11028
2241
33 276
2091
2947
4147
7872
2 808
14 425
17 778
11831
2084
5082
46
71
178.661
IL,.!
11. 149
de:
werbes
‚gruppen
\L
XII.
x.
XIV,
AV,
XVI.
XVII.
xvul.
u. 150 Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiteritatiitit in Württemberg im ven Jahren 1902 und 1908.
Anhang. Tab. 4. Die unter die Gewerbeaufſicht fallenden Zetriebe
vi. VII
1. — IV. V. Iuduſtrie vıL | — IX.
Aunfte und Jnuduſtrie Metall· der der forſtwirt⸗
weſende unſt⸗ u Hutten · und ai i Moichinen, | Chemiſche ihaftl.Rebens! Zertil:
| »e- Hande ls· Sclinen ' der Steine vers Inſtrumente Ind probulte, | ind
Dberämter | völfe gärtnerei weien und Erben arbeitung und Induſtrie Leuchtſtoffe, induftrie
rung N | Apparate (dette und Ole,
‚m | I | — Al j
1. De. | Be | Ur , Be! Ar⸗ Be Ur Be, Us Be Mr | Be | Ur | Be- rm ' Be- | Ur:
triebe beiter triebe\ beiter\triebe, beiter | triebe heiter ‚trdebe TEENS beiter friebe‘ beiter
ie I
8141576] 77 8 | 9 10. 1.7] 38 ı 18.7 16,18] 18_
N ’
Lu ..; aa - -I-i-!| 2: 0 Bl Ki dl Re — — 2— Bir
3, Befigbem . . Bu] - — — — 6 400 4 70 3 2» — — 4 A 231120
8. Böblingen . .; mi - — — — 3 8 35 Sl wi m 662 8. m
4. Bradenbeim . Bı98] -— — — — 8 -—| - i-|1- 1 %- —ı\ a 64
5. Gannftatt . ., BB | — — 10 16 8 35102, 411307 5 ss! 5 Al, 21211388
6. Ehlingen . .ı 478W| — ı - Il a 51 ei, 26 2100 eh 31
7. Heilbrom . . 5 - — hr | wm 27 1167 Ei a 5 78
8. Reonden . . | 20H —- — — 1 -—, 8 1 3| H 3) Bi — — 1 1. 4 18
9. Ludwigsburz. ER -— — | —-ı 2 59 22 1147 al 467 5 122 7 am
10. Baba . . BI - — — —2 17 2 2 3 11 1 I. 8 8. — —
11. Maulbronn. 2894091 — — — — 40 78. 4 14 ⸗ mM — — 1 sa 12
12. Nedarfulm. . | 058] — — | 1184 3 21 30 7 46 ı r OR 2 — .
18. Stuttgart, Stadt , 181463 | — u Ks 9 135,113 1741 122 |40M 8 992 5 6 39:1
14. Stuttgart, Amt 576 | -— — — 5 Wh 368 9 400 6 220 7 120
15, Vaihingen. 20984 — - | — 3» 8 4 18; 3 17 — — | 4 3, 31 18
16. Waiblingen . Tal —- - — - 4 MT) 56 Bi a8 18, — — 4 8, 2) 60
17. Weinsberg. . I BB — — — — 3 8 3 6 — 1— 2— — — —
Nedarkreis . . . 705009 | -— — 4 612 | 126 AAT2| 289 7678 a00 12740 57 1848| 57 1888. 122 10484
18. Balingen . .! BB] — -- - — 2 67 14 82 31 ie | 123, 12 6 74 4202
19. Calwho 268951 ñ — — — a Br Br 68 — s8 10 58
20. Freudenſtadt 81] - -—: —- — 41 Wal mn 8) — 64 — — — 1! 9
21. Herrenden. ., Bl -— — — — ı »s|- -!-|- - -—-i- —- 2 m
2.80... N 201341 -— -— -Te a 2 Bao m
23. Ragod . . .ı 885 1 68 — — 2 2, 8 207 & 4 — — 1 36 14 238
24, Neuenbüra. .ı 8581 I — — — 1 89 ss 34 4 17 1 18 1 4 1 5
3, Rürtingen . .| BB —— — — — 2.38, ı a8 WM — — 2; 19: 237 | 176
26. Oberndorf . . | 31481 — '—-— ı- - 1 3: BU 3 15 ad 2:2 2' 3 6
97. Reutlingen. . | 49821 - 1-7 ir E 8982 — — 1,98. 416508
38. Rottenburg. .| Bl - — - — 5 8 3. 8 a 88 — 410 467
29. Rottweil . 6780831 — = ı #8 s 161 9» 410 434 2686 — 803 — — 21686
30. Spaihingen . I E87 | -— — — — 4 3. — — 26 1200 1 12) — 2 74
zu. Sug. 180756 I -— 1 m 2 24 2 Mi 4 Bi — — 1 11 63
32. Tübingen . . | 39481 — —— — 4— 216 da, 3 810 1 1 2! 8. 4! 1@
88. Tuttlingen. .ı 56 | — -- ı 8, 2 16 40, 16, 65 18187 17 l-,—- 4 Mi
Hl... iu - -— -— — 53 10 6 au a 1 20 2166
Shwarzwaldtreis. | 09 S8 | 2 6 3 118 ⸗6 1982 130 12222 | 272 11804 275 AB, 16 184) 27 170M
!, Für 1808 wurde cine ahnliche Auezablung micht vorgenommen.
Die Ergebnifſe der gewerbliben Arbeiterftatiitif in Württemberg in ben Nahren 1902 und 1908, I. 151
im Jahre 1902') nah Dberamishezirken und Gemwerbegruppen.
XIII.
Au. R je | XIV. + XV, — Summe
= KL Zabufie | Sperre inte IV KV RVI fämtficger Rı
Papier⸗ vreder⸗ der | und Baus ? Kunftleriſche Handels⸗
holz⸗ und Rabrunge⸗ Heinigunges graphifche Gewerbe: mer
inbuftrie induftrie * und gung gewerbe Gewerbe Gewerbe gewerbe
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Schnigftoffe Genußmittel gemerbe
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IH. 152 Die Ergebnifle ver gewerblidien Arbeiteritatiftit in Württemberg in den Jahren 1002 und 1908.
Anhang. (Mod) Tab, 4. Die unter die Gewerbeauffiht fallenden Betriebe
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1, . IV, v. Juduftrie vi. Induſtrie IX,
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mejenbe | Hütten und Ba Maſchinen, Khemijhe Thaftl.Reben: Tertil⸗
Bes Handels · ¶ Salinen⸗der Steine vers Anftrumente 2 produfte, mare
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Apparate Fette und Öle,
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36, Crailsheim. . , 450] — - - — 7 127 7 18 2 17 — - 2 12 1 1
87, Ellmangen . . 29904] — — — — — 2 6 ı 1 _ 3 6 1 15
88. Gaildorf . .' 238508] — _ se 000 a 3 4 0 -— -:-- - - —
39. Gerabronn . . 28302] — — 1 26 1 8 3 I — — — — 1 1
40. Smünd. . . 897381 — — = — 16 4 83763 * 54 — — ;» 101 2 2
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42, Heidenheim . 4047] - - — — 14 240 71 48 + 87 1 14 2 21 14 227
43, Künzelsau . . 27 738 5 — — 2 9 49 2 4 — — — 3 03
44. Mergentheim . 278771 — - — — 1 1 19 — — — 26
45. Nereöheim . . 20 7911 — —_ — 2 2 ! 2 4 I — -- s MU — —
46, Ähringen. BE] — — u 7 37 6 9 7 5561 = — — —
47. Schorndori 283771) — — 2 133 3 402 & 79 — 2 3 2 74
48. Wehrheim . . |, 20608 - - — — 2 18 1 10 2 21: — — ’ 2 — =
Iagfttreie . . . | wine] -- 290° 0 1186 108 567 Te 108 2 16 ar 2
49, Biberab . ., 35504 3 BB 5 1 2 3 3: 4 4 18
50. Blaubeuren . ) MER] -- 11 602 1 8 2 12, 2 15 — — 7 534
51. Ehingen . . | 27376] — J — 9 524 7 36 3 23 — — 4 312
52. Geislingen 34 880 — — J 255 7 2080 2 22: 1 8 3 62 E 736
53, Böppingen. . 5321461 — - — _- 2 49 31 1897 25 1182 4185 sr MT 33 35016
54, Kirchheim . . 294251 — — 9 111 & 209: 16 3825| — 2 5 21 1608
55. Yaupheim . . 261761 — = 9 24 & 59 s 253 — — t 6 3 oo
56, Leuttirch i 25085 N} 10 3 56 * Re 17) 9 2 2 ! IT — --
57, Münfingen . . 24 137 - — — 170 J 3 1 8'- _ — — 108
58. Ravensburg 15831 — — — — 5 56 6 4 13 5634 64 6 5 23° MW 670
59, Riedlingen . . 25 9161 — 7 32 4 10 — — — 4 4 * 435
ww. Saulgau 3421 — 2 37 * 38 5 18 F 60° 4 3 — — 6 152
61. Tettnang . . 25643] - — — * 125 J 14 0 302 — 7 1 26
Um. 2..." 6 — — 13 2 795 ⸗41659 7 35 5 66 9 451
63. Walie., . .' 27328 — 1 16 7 34 4 7 4 18. — _ — — 197
64, Wangen . . 22 692 - — 1 5 6 61 4 10 12 50 4 4 — — 879
Donantreis. - 6144271 — — 5 MS 1a 32066 6047 ar A 7 BT 44 471 1a 108
Würltemdera . . 2169480] — 6 0 18 Su 10826 te 21619 or WO 95 4 2142 527 A162
Die Ergebnifle der gewerblichen Hrbeiteritatiitif in Württembera in ben uhren 1902 und 190%. II. 155
im Jahr 1902 nad Oberamtsdezirken und Gemwerbegruppen.
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Wärttemb. Jahrbilder 1904, Heft 2. au
I, 154 Die Ergebniſſe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Bhrttembera in den Jabren 1802 und 1903,
Anhang. Tab. 5. Die Verwendung von Motoren in den der Gemwerbeauffiht
Nah Gewerbe:
Bon den Gewerbebetrieben
Sabl | _ Be ur een Sun —
der
Gewerbearuppen Beiriebe überhaupt Wahlermotoren Windmotoren Tampfmaſchtnen
mit
Wotoren |
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der Vferde⸗ Zahl PS, Sabl Ps. abi Ps.
Motoren färten)
De — | 3 5 5 „6 78. ——
— — = ——
I. Runſt⸗ und bandelsgärinerei . 2 1 3 — — — 1 3
III, Bergbau, Hütten: und Salinen⸗
weſen, Torinräberei. . . . 18 64 2055 15 Be — — 4 16%
IV. Anduftrie der Steine und Erden 29) 42 15139 31 2401 — — 228 12 417
V. Metallverarbeitung . . . . 722 007 7392 230 1958 1 3 135 4470
VI. Industrie der Maſchinen. In—
ſtrumente und Apparaie 759 743 24 720 175 6934 — — 411 1664
VII. Chenuſche Induſtrie...— 02 145 3208 25 596 _ — 44 28
VIII. Induſtrie der forſtwirtſchafi⸗
lichen Nebenprodukte, Leucht
ftoffe, Fetie, Ole und Firniſſe 127 168 2217 73 670 _ . 70 141
IX. Tertilinduſtriiee 430 658 40 248 212 10 562 — — 376 29 319
X. Bapterinduftrie -. . 2.» 141 227 12 870 116 78% _ — 82 4831
XI, veberinbufttie. 2 2 2 2 = 188 185 ss ı 76 552 — — 97 302
X. Induſtrie der Holz und Schnitz⸗
Zu RERe 16000 1455 15 41 sol 7209 1 2, 36 6
XIll. Induſtrie der Rahrungs⸗ und
Senußmittell . » > 2 2. 29a, 4141 WB 450 3058 20 855 2 2 692 15 08
XIV, Beffeidunass und Neininumgss
aewerbe. - 2 2 2 na 205 168 2014 11 215 — — 112 2342
XV, Baugewerbe . .» 2 2... 140 52 518 4 48 — 25
XVI. Polugraphiſche Wewerbe . . 20 156 1142 3 3 _ = 19 ca
XVII. “ünsterijhe Sewerbe . - . 4 — — — — — —
XVII. Sanmdelsaewerbe ,. .» 2. > 4 42 1 0,2 — — 1 2
Sufammen . . .. 7888 940 10032 486 60 201,2 + 7 2617 102 391
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Württemberg in den Jahren 1902 und IBM, Il 155
unterfiellten Zetrieben nah der Aufnahme vom 1, Oftober 1902,
gruppen.
Bon ben &ewerbebetrieben verwendete elektriſche Kraft
benügte Elementarkraftmaſchinen — > — —
eigen erzeugte Araft
rg | — PRER hievon wird verwendet
Araftgas· | Petroleum: maſchinen
i Ib bes Betrieb
motoren ‚motoren innerha etriebs auherhalb
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Zahl Ps. Baht PS. Zahl PS. motorijchen tunger chemijchen Betriebs
Zweclen weden Zweden
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1. 156
Oberamter
1.
Die Ergebnifle der gewerbliden KArbeiterftatiitif in Bürttembera in den Jahren 1902 und 1908,
Anhang. Tab. 6. Die Verwendung von Motoren in den der Gewerbeaufſicht
Vadranıg .
Vefigbeim .
Boͤblingen.
Bragenheime
Cannſtatt
Ehlingen .
Heilbronn .
Yeouberg .
Yubwigsburg .
Marbadı .
Maulbronn
Neckarſulm
Stuttgart, Stabi
Stuttgart, Ant .
Vaihingen.
Waiblingen
Weins berg
Nedarlkreis
Balingen .
Calw
Areudenftadt .
Serrenberg
Horb
Nagold,
Reuenbiten
Kürtingen.
Oberndorf.
Reutlingen
Rottenburg
Nottmeil .
Spaichingen
Sulz
Tübingen .
Tuitlingen
Uradı .
aberbaupt Waler
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129) 1663,65) 84 517,65
96! 5087 54 2730,5
131 | 1488 33 245
57 294,26 33 167,75
246! 6286 28 21625
155. 63905 49 2442,55
274 11682 47 128315
111 824,5 50 300
186, 2 735, 150 35 3185
80 18295 49 16145
72 805 26 34075
127 2081,85) 72 1025,56
839 10 0796 10 1481
160 29125 ı 38 117
55: 1128 61 776
77 1255| 31 385
cr 50 20
289 5791820" 779 1468,75
201 223 9 482
104 1866,95 72 667,70
155 2282 154 1394
49 372,8 27 164,8
2 6795 56 486
133 14278 105 11845
133 27661 9 1802,55
w 5571 46 2.008
156 3300,75 106.1043
315 11788 141 245,5
101 | 1097 47 350,5
183 8057 9° 716
9 373 6 222
2 7 59H 72 590,75
105 1615 49 49%
179 28369,5 82 302
144 413255 34 21413
1756,00
Schwarzwaldtreis 2374. 44 961.20 1381
Von den Gewerbebetrieben benühte
Elementartraitinaichinen
und zwar
Wind Dampf
Zahl PS. Yahl, PS. Zahl
6 7,8, 9% „Wi 1
— — 34 11105 1
— 28 3210 1
- 60 11% =
_. 7 5 Mi
118 3535 50
70 397 17
168 0195 4
— 13 455
— — 800 20985 51
— — 11 145 1
— — 20 5 —
40 m —
159 91745 12
— Hi 27
— 17 3326 1
1 15 26 80
— 6 TR 23
1 150.1000 4045,50 333
— — 71 1398 56
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is 675 — -I| 3 43,5
* 2 515 _ 4 _
3025 40 2% 15145 388,5
93 = — [227995 38,5
2206 11 345 — [21832 301,83
3 is 66 — 125 10,25
1,50 a —- —| 08 105
2 m 585 — 706 —
u 17 62 — I 18 6
— 5 20,25 | 17s 6
662 3 8% — | 4.966,75 2702,80
15 16 5 — —-1 4W 2
4 em — -| Ws 575
— 19 555 — 148 837,5
_ » US — — —
1715,25 281 1067,%0
168 43 17
40,25 5 14
— 5 18
6 24
16 6%
"238
15 6 19
18,5 7 19
40 » 15
217,5 17 n
oo 12 38
145 34 147
- 12 26
5 16
38,5 6 15
246 26 81
5 Ss
HS25 209 714,80
— 15517,53 .4127,08
— 317 165,95
— — 102 56
- - 274 165,75
— 48 —
- — 50,5 5
— — 163 87,25
171 -
- 998,7 8,75
1269 1,25
- 1 406,25 67
- 211,4 40,8
— —- 1109 71,5
* 20 205
— 121 27,68
2775 124,7
1210,33 8313
— 417 116,95
7610,63 1592,38
Die Ernetniffe Der gewerblichen Arbeiteritatiftif in Birrttembern in den Jahren IM und 192,
Il. 157
unferflellten Betrieben nad der Aufnahme vom 1. Oftoßer 1902.
bezirfen.
Von den Gewerbebetrieben benükte
Elementarkraftmaſchinen elettriiche Kraft
und zwar eigen
d J \ 6
Oberamter überhaupt Bofler Bind Dampf Gas Benzin x. | Heißluft — czogene
Zahı | | Ga — | ve: J
Pferde⸗ — | pe * F
u wu 3ofl PS. Zahl PS. Suhl PS. Baht PS. Zahl PS. Zahl PSs.| Ps. Ps.
| toren | | h
1. 2 ur. 5 6:27.78, 9 1,10: 11. Nie 18 714.115] ie | 17.
Aalen . 29 8101,5 102 1024 - 7 4 5 1096 4 8 1 5 169,6 —
Crailsheim 149 95375 108 39725, — — 15 349,5 16 41,5 10 65 . 6
Ellwangen 150 525,1 124 451 — — 9 73,5 7 17,5 11 9 - 3
Gaildorf . 180 977388, 15 704 838 — 6 140 — — 248 — — 80 18,5
Gerabroun 18 830 mM 4675 — 18, 8465 1 3 4 12 106 19,5
Gmünd 198 177543. 80: 299,88 — — 47, 10186 51 3855 ı 20. 76,5 — I 41 151,31
Hall 151 1849,75: 101. 864,5 — — 26 875,75 21 75 8 3 — 63,25 17
Heidenheim 194 4687,75: 67 1137 - 9 34T 38 TI 1 % 6 117,5
Künzelsau . 125 957,75, 108 821,25 13: 1335 _ — 4 13 - 162 40,7
Mergeniheiut . 90 7178 60 4874 — 17 214,5 — 4 16 — 155 63,5
Neresheim 86 u 68 W8 — — a 58 —- — 3 1% — 40 235
Shringen . 106 712 63 466 - — 4 206 — 14 % — 826 44,5
Schorndorf 70 12255 3838 322 — 804,5 3 8 6 16 — — 267,5 33
Welyheim . 114 HT TE — 24 558 — — 15 49 — — 84
Jagſttreis 1895 19571,71 1212 8051,86 — 415 086185 743 126 510 1 5126%50 529,01
Biberad) . 176 149755 106 TBB — — 27 485 29 15 » 55 — 15,5 4
Blaubeuren 5 36425 böñ 471 — — 28, 8119 1 4,1 85 210 —
Ehingen 87 30054 64 12944 1'8 17! 1774 2 5 8 2 508,5 133
Geislingen 200 46% 15 1727751: — — || 50, 26795 11, 182 3 45 1 1] 815 5
Göppingen 243 9765 6 21711 — = | 137, 74985 28 1085 i2 52 1516 283,75
Rircdhheim . 10 8897,25 99 13897451 — — 4 15% 29 114818 65 — — 4775 41
Kaupbeim . 106, 110225 78 817,85) — 17 251 -- 1 3 97 -
Leuttirch 188 1297,45 146 1002,7 1 15 14 126,75 - — 27 BB — — 48,5 43
Münfingen . 7 1000 1. 18° 62 -- — 6 20 — 32,38 4
Havenöbur . 213 883075 10 276 — 42 971 3 101 6 Bd — - 308 4
Riedlingen 114 784,5 88, 557 18 191 — 8 365 68 28,25
Saulgm . 127 1866,75 BO:144,751— - 18 337 — — 10 45 527,5 33.5
Tettnang . 150 20854 100:1050,6 | — -ÿ 24 857,5 2 846 17 526 — — 325 28,25
Um 221 4192,25. 80 068,75 >= ' 92, 31575 32 208 17 148 — 8346 331,65
Valdſee 1338 251006. 99 .1651,3 j — 23 79,25: 2 38 B. 27 1. 05] 298 14
Wangen 159 8020 129 1986,5 Yu 19° 1001,5 1 4 10 28 - — 64 257
Donaulreit . . 2477 47582,10 1504 120208 | 2 a5 5 179 002 850 2 1 1436,40
Württenderg . 9140 170038,21 4876 0200,51),
6,50 |2617/102391,10 92 4811,30 |818 3117,80
6,5 132441,89 768487
Gebrauchsfähigmahung von Honnenuhren.
Bon Urofeſſor Dr. & Hammer, Stuttgart.
Mit 1 Überfichtöfärtchen.
Vielfach hört man über die Sonnenubren, die unjere |
Vorfahren alö nütliche und zualeich oft recht hübſche Bei
aaben an Kirchen, Nathäufern und fonitigen öffentlichen
Gebäuden angebracht haben, heutzutage die Äußerung: fie
find ja doch nicht mehr brauchbar, wer lann heute noch mit
der Sonnenubrzeit etwas anfangen?
Der Schreiber diefer Zeilen möchte hier ein qutes Wort |
einlegen für Diefen Schmuck älterer Gebäude, und zwar durch
eine gemeinverftändliche Bemerkung darüber,
wie mittels |
einer einfachen Einrichtung bie Sonnenuhr wieder gebrauds: |
fähig gemacht werben kann. Diefe Einrichtung beiteht in
einer, am beiten unmittelbar unter der Sonnenuhr zu be: |
feftigenden, furzen Hablentafel, die für geeignete Zeit: |
abfchnitte die Verbefferungen angibt, die an der Ablefung '
auf dem Zifferblatt der Sonnenuhr anzubringen find, um '
unfere jetzige geſetzliche Zeit zu erhalten.
1. Die Sonnenuhr gewöhnlicher Einrichtung, an einer
vertifalen Wand (negen Süden als fog. Mittagauhr, gegen
Often oder Weſten ald Morgen: oder Abenduhr) angebradit,
mit fchattenwerfendem Stab parallel zur Erbachfe, zeigt
befanntlich die fog. wahre Sonnenzeit an, Diefe „Wahre
Zeit” iſt ſeit etwa 100 Jahren allgemein, aud für bürger:
liche Zwecke, verlaffen zugunften einer vollftändia gleihförmig
kleineres Minimum und fleineres Marimum find — 3’/s Min.
gegen Mitte Mai und + 6 Min. aegen Ende Juli; vier
mal ift die Zeitgleihung Null, nämlich etwa Mitte April,
Mitte uni, Anfang September und gegen Ende Dezem:
ber. Der Betrag der Zeitgleihung ift fortwährend ver-
änderlih, mit verfchiedenen Geihwindigfeiten der AÄnde-
rung. Die größte Änderung beträgt rund 0,5 Min. in
einem Tag (gegen Ende Dezember; 1,2 Sek, in einer Stunde),
einmal kommt ferner nod 0,4 Min. Änderung in einem
Tag vor (Mitte September; 0,9 Sek. in einer Stunde);
die gerinaite Änderung ift zur Zeit der oben genannten
Marimal: und Minimalwerte der Zeitgleichung vorhanden,
bier verändert ſich die 3.GL. in mehreren Tagen nur um
wenige Selunden.
2, Wo es auf feinere Jeitangabe nicht anlommt, viel-
mehr die Genauigleit von 1 Min. genügt (mie zum Ger
braud bei Sonnenubren, vrgl. unten), darf man den Be:
trag der Zeitgleihung für einen beftimmten Tag als fonftant
annehmen. An Tagen mit demfelben Datum in vericie-
denen Jahren ferner ift (auch zur jelben Tageszeit) der Be:
trag der Beitgleihung nicht berfelbe, wie ſchon wegen bes
Schalttags in Schaltjahren Mar iſt; bei der vorhin ange:
ablaufenden Zeit, der fog. Mittlern Zeit. Die Mittlere
Zeit an einem beftimmten Ort ift der Wahren Zeit dieſes
Ortes balb etwas voraus, bald bleibt fie etwas hinter dieſer
zurüd. Den Unterfchied zwiſchen beiben Urtözeiten, und
zwar in dem Zinn: Mittlere Zeit minus Wahre Zeit haben
die Aitronomen „Beitgleihung“ genannt, und dieſer Unter:
ſchied hat nad dem eben Geſagten im Lauf des Jahres
bald das Borzeihen +, bald das Vorzeihen —. Die beiben
Hauptertreme der Zeitgleihung find dabei in runden Zahlen
+ 144 Minuten gegen Mitte Februar {hier ift aljo die
M. 3. der W. 3. um fait eine Viertelftunde voraus) und
— 16'/; Min. zu Anfang November (hier ift die M. 3. um
etwas über eine Viertelitunde zurück gegen W. 3); ein
gebenen Genauigfeitsjtufe der Zeitangaben darf man jedoch
denjelben Jeitgleihungsbetrag für denielben Tag verſchie
dener Jahre anfegen.
Die folgende Tabelle gibt, auf 0,1 Min. genau, den
Durchſchnitt der Werte der Zeitgleihung für den 1., 11.,
21., 31. Januar, 10,, 0. Februar u. ſ. f. durd das ganze
Jahr mit 1Otägigem „Intervall in den vier Jahren 1901,
1902, 1908, 1904 (fo daß ein Schaltjahr dabei ift), und zwar
gelten die Zahlen zunädft für die Zeit des Mittlern Green:
wider Mittags. Es kommt jedoch, wie bereitö angedeutet,
auf diefe genauere Zeitangabe hier nicht an und die Zehn:
telöminute ift nur fiehen gelaflen, um ipäter vor gröbern
Abrundunasfehlern zu ſchützen.
sebraucstätiamtacdhnng von Zonnenuhren,
Il. 159
Tafel I. Werte der Zeitgleichung.
Januar . > 34 Minuten Hat
+ 78 "
11.3
-+ 18,5
144 = Aumi
+ 14,0 „ “
ı 12,4 “
10,1 Juli
+ 72 w
44
+ 12
Auguft
- 1,2 ze
Die Abweichungen der wirklichen Werte der Zeitgleichung
in den einzelnen Jahren von den angefchriebnen 4jährinen
Mitteln gehen dabei nirgends über 0,2 Min., nur felten
jogar über 0,1 Min. hinaus, Das Antervall des Tabellen:
argumentö ift 10 Tage (nur vom 20, Februar bis 2. März
in Scaltjahren 11 Taae).
3. Wenn die Mittlere Ortszeit noch unfere Gebrauchs
uhrzeit wäre, fo hätte man zu der Ablefung an der Eonnen:
uhr einfach den aus der vorjtehenden Tabelle hervorgehenden
Betrag (mit Einſchaltung Für zwifchenliegende Tage, z. B.
+ 11,7 Min. für den 5, März oder — 7,3 Min. für den
10, Dezember u. f. m.) mit dem ihm zulommenden Nor:
zeichen hinzuzufügen, um die Uhrzeit zu erhalten.
Was die Genauigfeit der Ableſung an der Sonnenuhr
jelbft angeht — die ſelbſtverſtändlich als richtig fonftrutert
vorausgeleßt wird —, jo lommt es dabei auf die Größe
des Zifferblatts und die dadurch ermöglichte Untericheidung
der Stundenabichnitte des Jifferblattes an. In der Regel
find bei den Sonnenuhren an Dorflichen u. ſ. f. nur
Scattenftrihe von Halbftunde zu Halbftunde gezogen; man
wird fi bier mit Schäßung des 10, Teils eines ſolchen
Intervalls, d. h. Ableiung auf 3 Min, begnügen müſſen.
Danegen kann die Ablefung, wenn Striche oder Marken
von Viertelftunde zu Viertelftunde oder von 10 Min, zu
10 Min. da find, leicht auf 2 bis 1 Min. gebracht werden
{an einem feinen Gnomon kann die Genauigkeit der Ab—
lefung des Standes leicht Meine Vruchteile der Minute er:
reichen, doch foll hier von diefem Fall abgeſehen werben).
4. Run it aber bekanntlich im Deutfchen Reich feit
12 Fahren aud die Mittlere Ortszeit für bürgerliche Zwecke,
für bie Zeitangaben der Verfehrsanftalten u. ſ. f. aufgegeben
und durd; eine „Normalzeit”, die Mitteleuropäifhe Zeit,
d. 5. die Mittlere Zeit des Meridians 15° öftlih von
Greenwih (genau 1 Stunde voraus gegen Üreenmwicher
Zeit) erſetzt worben. (In den fübdeutihen Staaten hatten
mwir ſchon viel früher für die bürgerlichen Zwecke die Orts:
zeiten zuaunften von Landeszeiten aufaegeben.)
— 29 Minuten
8,7 " ,. — b7
3,6 z . 91
— 23,6
Sepiember 8, 22 Minuten
— 13,3
-14,7
— 16,1
- 16,3
15,0
12,5
November
Deyember
Es lommt deshalb für jeden außerhalb des Meridians
15° öftlih von Greenwich liegenden Ort nod eine für
jeden Drt unveränderlih bleibende Jeitver
ſchiebung in Betradht, die neben der im Lauf bes
Jahrs jic beftändig verändernden Zeitgleihuna
zu berüdfihtigen ift, wenn man aus der Sonnenuhrangabe
auf unfere jetzige geieglihe Zeit fommen will, Die Zeit:
verfchiebung, wie gejagt für einen beftimmten Ort fonftant,
nämlich nur von feiner geographiichen Länge, der Yage feines
Meridians gegen den Mertbian von Greenwich oder den
„NRormalzeitmeridian” abhängig, it für Württemberg überall
pofitio, weil unfer ganzes Yandesgebiet weftlih vom Meri—
dian 15° öftlih von Greenwich liegt: für den öftlichiten
Punkt unjeres Landes beträgt jene fonftante Verſchiebung
der Ortögeit auf die M.E.Zeit + 18,0 Min., für den
wetlichften Punkt + 27,2 Min.
Da jelbit für den öftlichiten Buntt des Yandes dieſe
Jeitverſchiebung (18,0 Min.) der Ortszeit auf die M.E, Zeit
größer iſt als der abfolute Wert des größten (negativen)
Betrags der Beitgleihung, 16,3 Min. zu Anfang November,
jo find überall in Württemberg und zu jeder
Zeit des Jahrs die Mblefungen an ber Sonnen:
uhr um gewiſſe Beträge zu vergrößern, um richtige
{ME.)Zeit zu erhalten. Aber diefe Beträne find an dem:
jelben Tag an verfchiednen Orten verfchieden, und an dem:
jelben Orte zu verfchiednen Zeiten des Nahres verfchieden.
Die Gejamtverbefferung K (Horrettion) ſetzt ſich ja aus der
eben beſprochnen Verſchiebung, Die mit V bezeichnet fei und
aus der Zeitaleihung Z zuſammen,
K=2-+YV,.. (Gleichung 1)
wobei Z aus Tafel I hervorgeht und verſchiedne Bor:
zeichen im Lauf bes Jahres hat, V aber für jeden beitimmten
Ort fonftant iſt und zwar, wie jchon angegeben, für das
Landesgebiet Württembergs zwifhen 18,0 Min, und 27,2
Pin, ſchwankt (die erfte Zahl gilt für den öſtlichſten Punkt
des Landes im DU, Neresheim, einige kn öjtlih von Dem:
mingen, Die zweite für den weſtlichſten Punkt der Landes
flädhe, den Dreimarkftein auf der Hormisarinde),
I. 150
Um zunäcit auch für die V eine bequeme Überficht zu
haben, find in der graphiichen Tabelle II, dem beigehefteten
"ärthen, Linien gleiher V von 1 zu 1 Min. gezogen und
es find die Werte von V beigefchrieben (die V-Linien find
einfach Meridiane, und zwar entfprehen z. B. bie Linien
28, 24, 20 und 16 Min. den Deridianen 8°, 9", 10° und
11° öftlid von Greenwich). Der Mafitab des Kärtchens
geitattet, für einen beftimmten Ort den Betrag von V, der
diefem Ort zufommt, noch auf 0,1 Min. abzulefen, z. ®.
iſt V für Stuttgart 23,3 Min, oder, um nod für einige
wenige Oberamtsftädte die Ablefung zu machen: für Freuden:
itabt 26,3 Min, für Nottweil 25,5 Min, für Tübingen
23,7 Min, für Miünfingen 22,1 Min., für Welzheim 21,5
Min, für Hall 21,0 Din, für Waldſee 21,0 Min, für
Um 20,0 Min, für Leutkirch 19,9 Min, für Ellwangen
19,5 Min., für Neresheim 18,6 Min. Um für einen be
liebigen Ort V zu erhalten, ift der Ort nur nad der topor
araphiichen Karte (1:50000), der Neichäfarte (1: 100000)
oder der fechöblättrigen Generalfaıte von Württemberg
(1:200000) nach Augenmaß richtig in das Überfichtöfärtchen
einzutragen, und zwiſchen die beiden benachbarten V+Linien
zu ſchätzen.
ebrauchsfanigamachung von Sonnennhren.
5. Mit Hilfe von Tabelle 1, und Tafel IL iſt nun
alio die Hufftellung einer Tabelle der Korreltionen K für
einen beftimmten Ort eine höchſt einfadhe Sahe: man ent:
nimmt der Tafel II. den diefem Ort zufommenden Wert von
V, abbiert ihn zu den Zahlen Z der Tabelle I, (mit Nüd:
ficht auf deren Vorzeichen) und hat damit die K mit 1Otägi-
gem Intervall. Für die Tafel, auf der die jo entitandnen
Zahlen aufgemalt werden und die unter der Sonnenuhr
anzubringen tft (nicht zu Hein, fo daß die Zahlen bequem
ablesbar find), it die oben der Tafel I. aegebne Anord:
nung zu empfehlen:
1. Spalte: 1. Januar bis 21. April (12 Zahlen),
2, Spalte: 1. Mat bis 29. Auguſt (13 Zahlen), 3. Spalte:
8. September bis 27, Dezember (12 Zahlen).
Man wird unter Beadhtung richtiger Abrundung bei
der Rechnung nach ber Gleichung (1) die Zahlen K auf
1 Min. angeben.
Als Beifpiel diene eine Tafel für eine Sonnenuhr
in Stuttgart (V = 83 Min, was der Mitte ber
Stadt entipridt).
Tafel der K für eine Stuttgarter Sonnenuhr.
27 Win.
al
Juni
E00. „
Juli
3 . OD. .
. April D. „
z 9. Huauit
” . r
3 März
35
37
0. Februar 38
87
36
83
Um noch den Gebrauch einer ſolchen Tafel an einigen
Beifpielen zu erläutern, feien für die vorftchende (Stuttgart)
folgende angeführt: es jei am 26, Januar auf dem Ziffer
blatt der Stuttgarter Sonnenuhr abgelefen 10 > 45 w vorm.,
die richtige M.E.3. ift um 86” größer, oder 11" 21 "
vorm.; am 8, April Ablefung 11» 39" vorm, M.E.3. um
25= größer, aljo 12> 4m nahm; am 27. Juli Ableſung
65 9m nahm, M.E. J. 64 BI" abends u. ſ. f.
3. September
*
. Dftober
. Kovember
. Desember
Nah den vorftehenden wird es jedem Lehrer u. j. m.
leicht jein, eine richtige Horreftionstafel für Sonnenuhren
feines Mohnorts herzuftellen.
Es wäre zu wünihen, daß vorftehender Anregung da
und dort Folge gegeben wird, und der Verfafjer hofft, daß
die Korreftionstafeln recht oft von Nutzen fein, d. h. dak
die Sonnenuhren auch in künftigen Jahren ebenfo fleißig
„aehen” mögen, mie im Sommer 1904.
Taf. ll.
Werte der V für Württemberg, in Minuten.
>
—
sd:
*
3
Minuten.
’
”
*
*
J —
*
“
*
'
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Urkundliche Mitteilungen, betreffend das Schulweſen der ehemaligen Reicsftadt
Schwäb. Gmünd und des von ihr abhängigen (hebiets,
Bon Retior Dr. B. Alaus in Gmünd.
D,uellen: Urkunden des Gmünder Arhios.
Auf die Frane, feit welcher Zeit fih in Gmünd eine |
Schule finde, gibt und nur eine Urkunde des Mloſters Ndelbera |
Antwort, in welcher im Jahre 1295 ein Rektor der Gmünder
Schule genannt wird, Die Bürgerichaft der ehemaligen
Keichsſtadt fühlte alſo ſchon in verhältnismäßia früher Zeit
das Bedürfnis, für die Bildung ihrer Jugend zu forgen.
Wir willen allerdings von dieſer älteften Schule Gmünds
nicht viel, aber daß fie beitand, Das ift fiher. Im Jahre
1416 ftiftet Friedrich im Steinhaus, Kuſtos des St. Bunir
prechtsftifts zu Onolzbach, Würzburger Bistums, 1982 fl.
mit der Beltimmung, 2 oder auch mehrere arme Studenten
weiterftubieren zu laffen; ſollte man die Sinfen zu dieſem
Awed gar nicht oder mur teilmweife nötia haben, fo lönne
man das (Held unter anderem aud „an unierer lateiniſchen
Schule zu Gmünd bemendten, daß man davon deſto beſſer
Zchulmeifter haben möge, daß unfer Stadt Kind und Schüler
deſto baß aelehrt werden“.
1428 erfahren wir zum erftenmal den Namen eines
Echulmeifters. In einer Urkunde vom Samötag vor dem
bl. Rreuztag (1. Mai) diefes Jahres jagen nämlich Prior
und Konvent des Auguftinerflofters, daß fie einen Jahrtag
zu halten haben für Konrad Trölin, „der vor Zeiten Schul:
meifter gemefen ift zu Gmünd“, (Zpitalardiv,)
1432 wird in einer Urkunde, die ſich im Staatsarchiv
befindet, zum erjtenmal das Schulhaus als in der Nähe
des Huauftinerllofters befindlich ermähnt. Da im Jahre
1578 ebenfalls in der Nähe des Nuauftinerflofters unter
Bürgermeifter Paulus Golditeiner der Bau der lateinifchen
Schule errichtet wurde, was wir aus der Inſchrift einer
jteinernen Tafel'wiſſen, die vom jebigen enanneliichen Bereins:
haus herrührt und fich jetzt im ſtädtiſchen Lapidarium befindet,
fo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die älteſte Schule
GBmünds auf demfelben Pla oder in der Nähe desjelben
ftand, auf welchem bieier Neubau aufgeführt murde, das ift
Da, wo heute das evangeliihe Vereinshaus fteht.
Die frühefte Zeit, in welcher wir urkundlich einen
deutihen Schulmeiiter gefunden haben, iſt das ‘jahr 1538.
Am Witermontag nach Nalentini (19. Febr.) habe der Nat,
Shen Schulmeifter gejagt, daß fie nichts fchreiben ſollen,
was dem Stabtfchreiber zu ſchreiben gehöre, daß auch Die
Hichter Teinen andern Brief fiegeln follen, als einen, den der
Stadtſchreiber in der Kanzlei habe anfertiaen laffen, und daß
die Schulmeifter weder Prieftern noch. andern, wenn fie mit
Tod abgegangen feien, inventieren follen. (Die Schul:
meifter fuchten eben, mie eö Scheint, einen Nebenverbienft.)
Vom nädjten Jahr 1539 aibt und dann das Protofoll den
Namen des deutihen Schulmeifters an, Meldior Nägelin.
Derfelbe richtet wegen des eben angeführten Verbot eine
Bitte an den Rat, ihm nicht zu trafen, weil er einen Beis
ratsbrief abgefaßt hatte, Er entichuldigt ſich damit, daß
die Leute, für welche er diefen Brief geichrieben hatte, und
welde von Dainbadı waren, feine Gmündiſchen Hinterfaflen
feien. — Der Echulmeifter von Heubach dagegen war nad
der Stabtrehnung von 1544 zugleih Notarius. Es mird
demielben eine Belohnung auögefegt dafür, daß er das
faiferlihe Mandat, betreffend den Michel von Staufen, einen
Helferähelfer des Raubritters Hans Diemar von Lindadı,
dem Pont und Gericht zu Gaildorf infinuiert und als No:
tarius das Mandat der Acht über Diemar unterschrieben hat.
— Da häufig nur allgemein vom Schulmeifter geſprochen
wird, jo weik man nicht, ob der lateinifche oder der deutſche
aemeint iſt. So ſagt das Natsprotofoll bei Gelegenheit
einer Hochzeitsordnung vom Jahre 1532, wer ohne Spiel:
leute und ohne offenen Tanz Hochzeit habe, brauche ſonſt
nichts zu neben, alö dem Schulmeifter einen Schillina und
dem Mesner vier Pfennig. Vom 3. nad Trinitatis (29, Mai)
1532 berichtet das Memorialbuh, Konrad Brodhag
fei wieder ein Jahr zu einem Schulmeiſter angenommen
worden mit dem Geding, daß er mehr Fleiß in der Schul
hab, die Kinder befier Iehre, als bisher, auch ſonſt recht
Haus halte. Es fer nänlid einem ehrb. Hat zu Uhren ge:
fommen, daß er an etliche Orte gehe, wohin es ihm micht
gebühre. Wenn er diefe Mahnung nicht befolge, möge
(= fünne) man ihn alle Monat (—jeren Monat} urlauben.
Vom 3, nad Jakobi (29. Julij 1583 heifit es dann wieder
im Memorialbuch, Meifter Konrad fei wieder ein Jahr lang
berichtet das Ratsprotofoll, dem Iateiniichen und dem Deut: | zu einem Schulmeiiter angenommen worden, bod mit dem
S@ürttemb. Jahrbüher 1904, Heft 2.
21
II. 162
Beding, daß er mehr Fleiß in der Schul tue, dann er
bisher getan hab.
Zchulmeifter abgeben. Am Mftermontan Duafimodo:
geniti (14. Aprili 1534 hat der Nat dem Molf Kollin be
williat, 3 Jahre lang denen von Membding als ihr Schul:
meifter zu dienen, doch unter der Bedingung, daß er Steuer
zahle, wie jeder andere Bürger, und daß der Nat, wenn er |
feiner notbürftiq werde, ihn wieder zurüdberufen könne.
(Memorialbud.)
In einer Urfunde des Ardivs der Kirchen: und Schul:
pflege vom Donnerstag nach Udalrici (10. Juli) 1539 ver |
Ipricht Wolfgang Grieß, Prieſter und Kaplan zu Gmünd,
als ihm der Rat die Frühmeſſe in St. Johannes Pfarr:
firche übertragen bat, daß er dem Schulmeiſter die Schul |
und den Chor nach allem feinem Vermögen getreulich helfen
verſehen und die Schüler fleifiglih und emfiglih unter:
werfen und lernen wolle. Dana wurde alfo auch ein Beift:
licher zum Sculhalten beigezogen.
Der eben nenannte Wolf Kollin wird in einer Urkunde
von 1543 als Zeuge genannt und ala lateinifcher Schul:
meifter bezeichnet; nur heift er da, Wolfgang.
Im Jahre 1558 tritt und wieder ein deutſcher Schul:
meiiter entgegen. Am 7. Mai des genannten Nahres be
fennt Wolf Neber, deutfher Schulmeifter und Bürger zu
Gmünd (Archiv der Kirchen: und Schulpflege), dab Bürger:
meifter und Nat ihm verboten haben, den Katehismum,
den er feine Schulfinder gelehrt habe, noch weiter zu lehren;
fie hätten ihm gejagt, er jolle desjelben müßig ftehen und
Gmünd kann ſogar nah auswärts |
| ftellt werben; will er Kantenbretter oder anderes im Haus
Urkundliche Mitteilungen, betreffend dad Schuſweſen der ehemaligen Reicheftadt Schmäh. Amünd.
vom 26, Februar 1585 foll dem lateinischen Schulmeiſter
das Quatembergeld, joviel er der Zeit nadı verdient, zuger
haben, joll es ihm gemacht werden, doch foll eö in der Schul
bleiben. (Der eben genannte Joh. Yageifen erhält im Jahre
1585 eine Pfründe mit einem Einlommen von 15 Gulden
ver Quatember.) Am 9. Juli desfelben Jahres machte
Dr. Hager Helation über die vorgenommene Schulvifitetion
und bemerkte, daß der Schullehrer geklagt habe, es feien
ihrer zu wenige in der Schule, man möchte ihm noch einen
Gehilfen als Lokaten zuteilen. Der Rat will fehen, wenn
die Studenten wieber in die Vakanz heimlommen, ob einer
zu finden ift, der dazu tauglich ift. Auch folle den Schülern,
melde bei der Bilttation am beiten beſtanden, etwas verehrt
werben. Nah dem Beihluß vom 12, Dezember 1585 Toll
der Kantor mit den Schülern bloß noch dreimal jährlich
berumfingen, an Weihnachten, Neujahr und Dreifönig, fonit
nicht mehr, und nur in einer Motte; auch ſoll er mit den
Buben reblih teilen. Magiſter Hanſen dem Schulmeifter
joll fein Unfleiß vermwieien werben. Es wird dies mohl
Magifter Johann Braun geweien fein, von dem das Rats—
' protofoll unter dem 18. Januar 1586 berichtet, daß auf
allein den, melden ihn feine Seren zuitellen werden, lehren. |
Er babe aber das nicht gehalten, fondern denjelben nichts:
deitoweniger gelehrt und den Herm Kaplan, Adjutor und
Verſeher bes Helferitandes, darum daß er jeine Schullinder |
in ber Beicht ihres Lernens wegen befragt habe, mit frevent: |
lichen und ungebührlihen Reden angetaftet, Darum haben
ihn jeine Seren in den Turm aelegt, aber auf bie Fürbitte
feiner Hausfrau und Freundſchaft (Berwandtihaft) aus der
Haft entlaflen,
ihm geftatten, dab er fein Bürgerrecht aufgeben und feiner
beffern Nahrung wegen ſich an einem andern Ort nieder:
laffen dürfe. Meher fcheint demnach in religiöfer Beziehung
der neuen Lehre zugetan geweſen zu fein.
Unter dem 25. Mai 1584 berichtet das Ratsprotololl,
daß zur Bifitation der Schulen verordnet worden ſei: Bur—
germeifter Golpfteiner, der Pfarrer, Dr. Kager, Leonhard
Bed und der Stabtfchreiber, und unter dem 14. Juni des-
jelben Nahres, daß dem Johann Jageiſen auf feine Bitte
für 2 Quatember jedesmal 4 Gulden aus dem Teftament
Um 26, Mai bittet er den Nat, er möge |
(mohl die Steinhäuferfhe Stiftung) bemilligt worden jeien, |
bis er gradum presbyteratus einnehme, doch mit der Non: |
dition, daß er täglih die lateinifche Schul befuchen und
in derfelben, allweilen der Manifter etwas ſchwach und uns
vermönlid, die Mnaben und diseipulos verhöre und jeinem
beften Berjtand mac informiere, Dageaen ſolle ihm auch
eine Verehrung und Zubuß erfolgen. Rad dem Brotofoll
feine Bitte die Schule vifitiert und der Pfarrer auf fein
Erbieten wöhentlih dazu verorbnet werde folle. Auch ſolle
der Schulmeifter und Kantor zufammen aehört werden.
Beiden wird ihr feitheriger Unfleib verwiejen und dem Braun
am 1, Oftober 1587 — da wird er lateinifher Schulmeifter
genannt — fein Dienft binnen einen Vierteljahr aufgefün-
det. (Der damalige Pfarrer muß nicht unvermöglidh ge
wejen jein, da er am 11, Februar 1586 mit dem Ratsheren
Peter Preunlin und dem Maler Wolf Ried für eine
Summe von 3076 Gulden Bürge wird.)
Daß in Gmünd bie Schulmeifter nicht am ſchlechteſten
daran gewefen fein müſſen, geht daraus hervor, daß fonar
anberwärts angejtellte Bräzeptoren die Stelle eines lateiniſchen
Schulmeifters m Gmünd ſuchten. Der Magifter oh. Göß
wein, Vräzeptor zu Ehingen, hatte feinen Sohn Auguftin
zur Aushilfe für den erfrantien Magifter Konrad Mofer
nah Gmünd geſchickt. Er bittet nun für feinen Sohn um
eine Belohnung und empfiehlt fi für den Kal, daß Moſer
mit Tod abgehe, ald deſſen Nachfolger. Der Rat antwortet
ihm am 4 Dftober 1584, er babe für feinen Sohn jährlich
20 fi. verwilligt und werbe, wenn Mofer fterbe, jeines An
gebots eingeben fein. Joh. Gößwein fam übrigens nicht nach
mind. Das Prototoll vom 4. Dezember 1584 jagt, daßder Kat
auf jeine Dienfte wegen dreier Bunkte, wegen des Aufzugs, Um:
gelds und Anleihens von 50 fl. verzichtet habe. Gößwein wollte
nämlich fpäter aufziehen, ald der Rat wünjcte, wollte vom Um:
geld ganz frei jein und von der Stadt ein Anlehen von 50 fl.
haben. (job. Gößwein war, wie es fcheint, ein aeborener
Gmünder, In einer Urkunde von 1593 wird ein Michael
Goßwein aus Schwäbh. Gmünd als vicarins chori und
cantor scholae am Domftift in Augsburg genannt, In
Augsburg ſcheinen überhaupt manche geiftlibe Gmünder ac:
Urfundliche Mitteilungen, betreffend dad Schulmeien der ehemaligen Reichsſtadt Schwäb. Gmtmb.
weſen zu fein. In der eben angeführten Urlunde lommt ein
Johann Hieronymus Storr aus Gmünd ala Generalvifar
vor, und es heißt in berielden, ein Vetter von dieſem
Hieronymus Storr, der im Jahre 1587 ftarb, jei Domherr
in Augsburg gemweien. Letzterem führte feine verwitmwete
Schwefter Anna Thumbin die Haushaltuna. Nah dem
Tode ihres Bruders trat fie als Hofmeifterin in die Dienfte |
' alte Eidbuch aud den Eid aufbewahrt, den derſelbe beim
der Frau Fugger zu Fridberg.)
Neben dem Schulmeifter und Kantor wird int Rats—
protofoll vom 15, April 1586 Kaſpar Müller als Organift
genannt.
Am 12, März 1587 wird allen Schulmeiftern geboten,
die Kinder mit Beicheidenheit zu forrigieren und ein flei-
higes Auffehen auf fie zu haben, damit fie ein wenig züch—
tiger ſeien.
Am 15. Oftober desſelben jahres wird Magiiter oh.
(Seorg Kres zum lateinischen Schulmeiſter angenommen.
Am 9. Auguft wird im Hatöprotofoll der deutſche
Schulmeijter Hans Fauding genannt, und am 16, Juli 1591
wird dem Geora Lutz erlaubt, deutihe Schule zu halten.
Gegen Ende des 16, Jahrhunderts gab es aber nich
beutiche Schulen und verihiedene Gmünber mwirfen ander:
wärts als Schulmeiſter. Das Hatöprotofoll erwähnt im
Jahre 1584 Wolf Neher ala Schulmeifter in Heubach. Am
nl. 163
genannt) wegen 4 fl, Spinnerlohn und 6 Batzen Schulgeld,
Diefer Malfch ſcheint alfo auch das Spinnen betrieben zu haben,
aber nidyt bloß dies, fonbern fogar noch ein weiteres Hand-
wert, In einer Urkunde von Peter und Paul 1618, laut
welcher er bei der Stadt 200 fl. anlegt, wird er beuticher
Schulmeiſter und Glafer genannt.
Bezüglich des lateiniihen Schulmeifters hat uns das
Antritt feines Dienjtes ſchwören mußte. Es' heißt umter
anderem darin, daß er fi die Schule, den Chor und der
Lente Kinder, die Schüler, getreulih ſolle empfohlen fein
laflen, und daß er fie zu aller Zucht und fonft lehre und
unterweife, Am 10. September 1591 wird nach dem, Rats:
protofoll dem lateiniſchen Schulmeifter und Nantor gefaat,
daß fie mit der Lehr der Jungen fleißiger fein follen, denn
zuvor. Auch follen fie die ungen dahin ziehen, daß die:
jelben auf der Gaſſe, m bie Kirche und Schule nicht fo un:
züchtig ohne Röcke laufen, fondern Nöde und Chorröde
tragen und ſich züchtig halten ſollen. Am Morgen Tollen
die Schulmeiſter um 5 Uhr im Die Schule gehen, follen
; alle Moden 2 Argumente andiftieren und nachmittags zum
blok in Gmünd felbit, ſondern auch in der Nähe fon |
28. Februar 1585 empfiehlt der Gmünder Nat einen gemiffen |
Melchior Kupfer, geweſenen Schulmeifter zu BReikenftein,
dem Grafen Wilhelm zu Otingen als Hausvogt für fein
Schloß Walleritein. Kupfer fei in Gmünd geboren und in
der Gmünder Schule auferzogen worden, habe auch etliche
Jahre das Proviiors und Manioramt zu volliter Zufrieden:
heit bes Rats verjehen. Unter dem 3. Juni 1596 wirb bem
Leit Ztähle, fo zu Rechberghauſen Schulmeiiter gemweien,
bas Bürgerrecht auf 2 Jahre vergönnt. Am 25. Januar 1589
wird den Auauitin Plattner, Schulmetiter zu Komburg,
jein Bürgerrecht auf 2 Jahre aufbehalten. Am 22, Noven-
ber 15W wird dem Jakob Weilmann, Sculmeifter zu
Tannenburg, fein Bürgerrecht eine Zeitlang aufbehalten.
4
ehren wir wieder nah Gmünd zurüd, fo war der |
Nachfolger des oh. Georg Kres als lateiniſcher Schulmeifter,
wie es ſcheint, Jos Moier, der an Lichtmeß 1606 bei der
Stabt 400 Gulden anleat, alſo in nicht ſchlechten Verhält:
nifien geweſen fein muß.
Wegen des Schulgelds ſcheint es hie und da Streitig:
feiten geneben zu haben. Zo liegen aus dem Jahre 1624 zwei
diesbezügliche Magen” vor Am 3, Mat MMaat der deutſche
Schulmeiiter Johann Ares; wohl ein Sohn des vorhin ge—
nannten Joh. Georg, gegen einen Bürger, wegen nicht cv
haltenen Schulgelds. Lepterer geſteht jeine Schuld zu, mur
ein Quatember beitreitet er, währenddeſſen fein Bube nicht
in der Schule geweſen ſei. Am 30, Uftober Flagt ver
deutſche Schulmeifter Hans Malih gegen einen Engelſeit—
fnappen iengelseit war eine Art Wollzeug; die Gejellen
der Zudmader und Weber wurden mit Vorliebe HAnappen
Virgilio noch eine gute lateiniſche Hiftorie leſen.
Aus dem Jahre 1614 liegt eine Beſtallungsurlunde
des lateiniihen Schulmeifters Auguſtin Gößwein, Sohn des
oben aenannten Johann, vor. Derfelbe verjpridht, feine
Pflichten in der Schule und Kirche gewiſſenhaft zu erfüllen,
den methodum Moserianam (mohl von feinem Vorgänger
Jos Mofer berrührend), der in der Schule hänge, fleißig
zu obfervieren und demfelben gemäß dosendo zu prozjedieren,
von den Anaben, welche Bürgerskinder find, fein Schulgeld,
Martinswein, Wachs oder Lichter zu nehmen, fremde Schüler
aber mit dem Schulgeld gebührlich zu halten. Wegen ber
Streitiafeiten, die er mit feinem Mollegen, dem Kantor
Grasmus Schwimmer, gehabt hat und wenen feines Un—
Hleihes iſt er entlaffen, jeht aber auf fein flebentliches Bitten
mit Rüdfiht auf fein Alter, fein Weib und feine Kinder
wieder angenommen worden. Seine Befoldung beträgt
100 fl. und 10 Malter Dintel; er ift fteuerfrei und für
+ Eimer Wein auch umgeldfrei.
In demfelben Jahr wird auch der Hantor Erasmus
Schwimmer wieder angenonmen, fo ziemlich unter denſelben
Bedingungen. Sein Einlommen beiteht in 50 fl. und
3 Malter Dintel,
Vom jahre 1620 liegt die Beftallung des Kantors
Philipp Mal und von 1622 die des lateinischen Schul
meiſters Johann Storr vor.
Während zu Anfang des 17, Jahrhunderts die Ber:
haltniſſe der Schulmeifter nicht ſchlecht geweſen fein müſſen,
da fie ſogar Geld ausleihen können, hören wir gegen das
Ende desjelben von den Schulmeiftern Klagen über fchlechte
Bezahlung. Das Natöprotofoll vom 18. Januar 1689 jagt,
wegen ber deutſchen Schulen bleibe es bei der vorigen Wer:
ordnung, unerachtet der Schulmeifter vorgewendeter Alagen.
Sie ſollen fih mit der jesigen Beſoldung beanügen oder
II. 164
refignieren, Im Anſchluß daran heit es weiter, es fei
duch die Oberachtmeifter bei den Zünften zu publizieren,
daft die Kinder, fo zur Schul tauglich, bei unausbleiblicher
Strafe in die Schule geichidt werden jollen (Alſo Schul:
zwang.)
Auch vom Ende des 17, Jahrhunderts jind uns Die
Namen mehrerer Schulmeifter erhalten. Am 17, Juli 1692
wird Sebaftian Bud auf fein Wohlverhalten zu einem
deutihen Schulmeifter angenommen, am 27. Mai 169%
Aranz Schleicher, bei leßterem ift beigefügt „jedoch ohne |
| aus Mangel an tauglichen Lehrern und befonders weil man
Veſoldung“. Unter dem 8. Juli deöfelben Jahres wird der
dermalige Kantor zum Vräzeptor angenommen, Vogler aber
wohl jeitheriger Präzeptor) aus erheblihen Urfachen lien:
tiert; von den Anaben aber joll pro instruetione in musica
auartaliter mehr nicht, alö ein Gulden genommen werben,
Wenn gegen das Ende des 17. Jahrhunderts die Verhäl:
niffe der Schulmeiiter in der Stadt feine auten waren, jo
werden wir und nicht wundern, daß dies auch auf dem
Lande der Fall war. Da muß der Schulmeifter häufig beim
Mesner in die Hoft gehen, wie man fagt. Im Jahre 1680
bewirbt ſich Chriftoph Bucher von Leinzell um ben erledigten
Schul: und Mesnerdienft in Iggingen und erhält ihn. Er
glaubt den Dienft in und außer der Kirche mit Singen,
Schreiben und Leſen, Rechnen und Inſtruierung der Jugend
fo verjehen zu fönnen, dab die geiftlihen und meltlichen
Obrigleiten ein ſattſames Content traaen werden. Als
Mesner, in welcher Eigenſchaft er ſich bei der Priorin von
Gotteszell zu melden und deren Inſtrultion entgegenzus
nehmen bat, bezieht er 136 Garben von allerlei Früchten,
76 Laib Brod, wenn eine erwachſene Perfon ſtirbt ein
Viertel Korn, von einer Kindöleihe ein Viertel Haber, von
einer Taufe einen Zaib Brot, von einer Hodzeit 15 Areuzer,
von der Gemeinde 2 Nlafter Holz. Als Schulmeifter hat
er von einem Rind quartaliter 16 Areuzer, von der Haus:
haltung jährlich 8 Areuzer. Jggingen mit 41 Haushaltungen
bezahlt 5 fl. 20 kr. Brainfofen mit 10 1 fl. 20 fr, Schön: |
harbt mit 13 1 fl. 44 fr. Bucher war übrigens nicht lange |
im Dienft, Schon am 21, Oltober des nächſten ‚jahres
ichreibt er an den Nat, er babe wehmütiq vernommen, daf
er auf Martini wegen allerhand aus purem Neid wider ihn
gefahten Widermillens feines Dienftes gänzlich entfeßt wer:
den folle. Er könne fid zwar jo gar nit purgieren, baf er
nicht den einen oder andern Fehler begangen, nichtsdeſto—
weniger aber fei die Lauge nicht allein zu heiß, ſondern auch
gar zu rauh und ſcharf aufgenoffen worden. Da die Sache
aber nicht mehr zu ändern fei, fo bitte er, da fein Rach—
folger jelbft Haus und Hof zu Iggingen habe, ihn mit feinen
Urtundliche Mitteilungen, beicefiend das Schulweſen der ehemaligen Reichsſtadt Scwäb, Ohnünb,
Vogt zu Jagingen als Probe jeiner Schreibfertigleit ein
' reichte.
‚ meiftern eine befjere Lehrart beizubringen,
Großen Eifer entfaltete die Neichöftabt Gmünd auf dem
Gebiete des Schulweſens durch die Einführung Der fon.
Normalfchulen Felbigers (}. Na. v. Felbiger, Abt von Sagan
in Sclefien, der Neformator des öſterreichiſchen und latho—
liſchen Volksſchulweſens überhaupt), Am 25. Sept. 1778
trägt Syndilus Beißwenger die von ihm ausgearbeiteten
‘ Präliminarien über die Verbeiferung der beutihen Schulen
dem Hate vor, Eine ſolche jet biöher nicht möglich gewejen
niemand gehabt habe, ber fähig geweſen wäre, den Schul:
Jetzt iſt ein
ſolcher Mann da, der theol, stud. Kratzer, der die in dem
Heinen Kindern noch eine Zeitlang im Schulhaus zu laſſen,
und Yand 1 Gulden bezahlt werben jolle,
bition bewerben lönne. Ferner möge ber Rat die wenigen |
damit er unterbeflen binauslaufen und fih um eine Hon-
Untertanen, bie ihm noch etwas ſchuldig jeien, veranlaffen,
ihn zu befriedigen und ihm einen Abſchied erteilen, den er
an andern Urten vorweifen fünne. Bon feinem Nachfolger
— — — — — — — —
Hafpar Holl liegt noch die Handſchrift vor, die er dem |
biihöflihen Fürftentum Augsbura nad öſterreichiſchem
Mufter eingeführte neue LZehrmethode jtubiert habe, Der:
ſelbe werde fofort im Waifenhaus einen Unterrichtskurs für
die hiefigen Schullehrer eröffnen. Die Zahl derjelben war 8,
ihre Bejoldung betrug gewöhnlich 30 fl, 4 Malter Frucht
und 6 Klafter Holz; nur einer, der zugleich Waifenvater
war, hatte 100 fl, Dazu hatten fie nod eine Einnahme
an Schulgeld. Einige Kinder, melde bloß Buchſtabieren
und Leſen lernen, bezahlten quartaliter 16 fr., ſolche, welche
noch Schreiben dazu nahmen, 24 fr., die meiiten monatlich
15 fr. Jetzt follen alle Kinder einen regelmäfigen Schul:
unterriht erhalten, Deswegen foll der Stiftödefen ein
Verzeichnis aller Minder vom 6, bis 12, Jahr anfertigen.
Um den dadurch nötig werdenden Mehraufwand zu beitreiten,
foll eine Schulfaffe gegründet werben, und um derielben
Einnahmen zuguleiten, wird unter anderem auch vorgeichlagen,
da Magifter und Kantor an der lateiniihen Schule ein
Salarium aeniehen, obwohl die Schule jelbit in Abgang ge
fommen sei, — bie ftäbtiihe Lateinfchule hatte nämlich
gegenüber ber ber Franzislaner allmählich immer mehr an
Bedeutung verloren — entweder dieſes Salarium zur neuen
Schullaſſe zu ziehen oder die beiden Herrn bei der neuen
Schuleinrichtung zum Unterricht zu verwenden. Es wirb fo:
dann vom Magiftrat eine eingehende Schulordnung erlafjen.
Regelmäßige Schulviſitationen follen darüber wachen,
daß die Lehrer ihre Schuldigleit tun, und daß die Eltern,
welche bisher ihre Kinder zum Teil in gar feine oder in Neben:
ichulen gefhidt haben, ſolche der Normalihule zuführen.
Die Zeichenſchule fol mit der Normalſchule verbunden wer:
den. Die Lehrjungen dürfen diefelbe gratis beſuchen, müflen
aber beim „Ledigſprechen“ (Gefellenftüd) 1 Gulden in
die Zeichenſchulkaſſe zahlen. Auch auf dem Xande follen
Normalichulen eingeführt und Schultlaffen gegründet wer:
den, in welche uw. a. bei jeder SHeiratserlaubnis in Stabt
Auch Der benachbarte Warimilian Emanmel Neichefreiberr von
Aechberg und Kothensvöwen entfaltet einen atnliden Zduleifer
wie die Stadt Gmünd, Alle jeine Untertanen müflen im Berbält-
nis zu ihrem Bermögen einen angemellenen Weltrag in eine ge
meinfhaftliche Mafle bezahlen, von welcher, turd einen hiezu anf
Urkundliche Mitteilungen, betreffend das Schulmeien ber ebemalinen Reichsſtadt Schwäb. Gmund.
aeftellten Auffeher, die Schulmeifter bezahlt und die Schulausgaben
beitritten werben. Weil aber auch auswärtige Untertanen ihre
Sinder zu Rechbergiſchen Schulmeiftern ſchicken, was namentlich
bei der Gemeinde Straßdorf der Fall iſt, fo veranftaltet der Rech⸗
bergifhe Freiherr am 15. Öftober 1781 eine Beiprehung auf
Hohenrechberg, bei welcher der württembergifhe Oberamtmann von
vor, der Spechtiſche Übervogt und von ber Stadt Gmünd Über:
ftättmeifter Doll und Syndikus Beihwenger anweſend ſind. Es
wird feitnelest, dab die Schule von Strakdort von der Gemein⸗
ſchaft mit Der Hechbergiichen Schulfommiffion, jedoch mur inſoweit
abgejondert werden foll, daß ber von Rechberg aufgeitellte Schul>
Direftor zwar die Aufficht über die Schule zu Straßdorf haben und
diejelbe gewöhnlich vifitieren folle, daß aber die Einnahmen zur
Beftreitung der Schulausgaben nicht zum gemeinſchaftlichen Schul:
fundus, fondern zum Obervogtamt Hohenrehberg bezahlt und von
II. 165
dem Dberamt zu Yord, der Heidyäftedt Gmünd und dem Spech—
tifchen Obervogtamt zu Donzborf vorzulegen it. Die Untertanen
diefer B Herrſchaften kommen nämlich bei Strafdorf in Betradit, und
haben beshalb auch im Verhältnis zur Straßborfiſchen Schullaſſe beis
wuftenern. Bon diejer muß dann jährfich 28 fl. 10 fr. zur Beiol:
dung des Schuldireftors an die Haupiſchullafſe abgeliefert werden.
Die einzelnen Familien werden in 5 tlaffen eingeteilt und in Die
fem Berhältnis zur Schulſtener angelegt, Ter bermalige Schul:
meister au Strahdorf, Michael Ochsle, welcher feither die Verpflich
tung hatte, die Schule in feinem Haufe su halten, muß gegen Ve:
freiung von dieſem Servitut die Schulſtube, wozu bie Herrſchaft das
Schloßchen in Straßdorf anweiſt, auf eigene Roften einrichten, Die fünis
tige Unterhaltung aber bat die Gemeinde zu tragen und wenn Die
Serrihaft das Schloßchen einmal gu anderen Zwecken braucht, „eine
j andere Schulftube zu erbauen“.
biejem hierüber eine gefonderte Rechnung geführt werben fol, welche
Statiftik der landwirtſchaftlichen Bodenbenützung und des Ernteertrags in Württemberg
im Jahr 1903.
Von Finanzrat Dr. Trüdinger.
Zuhali.
Selte rin
A, Der landwirtfchaftlibe Anbau und bie Ernte im Jahr 1908. B. Märkte und Preife im Jahr 1909.
T. Die Ergebniffe der Erhebung . . 160 I. Tie Aruchtmärtte . . . 18
1. Der landwirtjgaitlide Anbau im Jar 198 . 106 \ DI. Die Wollmärfte . 19
2. Ter Ernteertrag im Jahr 1003 . . 168 | II. Die Sopfenmärlte . . . 19
3. Der Obfibau und die Obfternte im Jahr 1908 . 168 ı C. Eim und Ausfuhr von landwirtſchaftlichen Erzeugnſten . 181
4. Der Weinbau und die Meinernte im Jahr 1908 170 | D. Bereins- und Genoſſenſchafisweſen . 181
I. Die Witterung im Jahr 1908 174 | E. Die Sinatöftirforge für die Kanbwirtichaft 18
II, Ernteſchaden . 175 | Anhang:
1. Tieriſche und pflanzliche Schäblinge 2 175 | 1. Die monatlihen Saatenfiandsberihte von 1908 154
2. Hagelſchaden j : 176 | 2. Tabellen I-IX . . . j j 158
A. Per landivirtfchaftliche Anbau und die Ernfe im Jahr 1903.
L. Die Ergebniſſe der Erbebung.
1. Der laubwirtichaftlide Anban im Jahr 1903.
(Siegu die Tabellen J und IL;
1. Der aefamte landwirtfhaftlihb benüpte
Boden umfaßte im Jahre 1903 1244422 ha, fomit 410 ha
weniger als im Jahr 1902,
Im einzelnen entfällt im ‘Jahre 1903
gegen 1902
auf mehr (+)
menger I —)
ungebautes Aderland 821910 ha=66,0"n + 480 ha
Gartenland (gartenmä:
fig angebautes Fed) 1696 „= 14, + 240 „
Aderweide . 700 „= 06, — 291,
Brade 26608, = 22, — 1438 „
Ader: und Gartenland
zufammen 872 914 ha = 70,2% — 1008 ha
Wiefen 206 311 ei, + 100,
Meiden . . 53 [3 Be ur 9 Ze u; >) Bu
Meinberge . 2142 „= 17, 75 „
darunter im Ertrag
ftehende 16805 „= 13, — 4,
Die Abnahme der Brache, der Weide (Ackerweide und
ftändige Weide) und der Weinberge iſt nicht eine zufällige
Erfcheinung des Jahres 1908, fondern dauert Schon feit längerer |
Zeit an,
ftatiftiiche Ermittlung der Bodenbenügung beginnt, hat die
Fläche der Adermeide um 3509 ha — 32,2”, der Brade
um 48184 ha 64,4"), der ſtändigen Meide um
15153 ha = 21,9%, der Meinberge um 2110 ha — 8,9"
\ abgenommen. Die Abnahme der Brache und Weide ift eine
durch Boden und Klima weniger begünftigt iſt,
Wirkung der zunehmenden Bevölferungsdichte, melde dazu
treibt, alles Land, weldes nur einigermaßen die Arbeit wu
lohnen verſpricht, unter den Pflug zu nehmen und zwar aud
in ſolchen Gegenden, welche von ber Natur etwas ſtiefmütterlich
bedacht find, Umgekehrt ift die Abnahme der MWeinberuc
darauf zurüdzuführen, dah ber Weinbau an Orten, wo er
mehr und
| mehr dur; weniger anfprudhsvolle Aulturen erfegt wird
| Übrigens ift der Rüdgang der Weinbauflädhe ein jehr lang
Seit dem Jahr 1878, von wo ab bie jährliche |
ſamer und macht fi von einem Jahr zum andern nur gan;
wenig bemerkbar, Der Abnahme von Brade und Weite
ſteht eine ftetine Zunahme des angebauten Aderlandes, des
Sartenlandes und der Miefen gegenüber. Erfteres hat ſich
in dem Zeitraum 1878—1903 um 37637 ha 4,8",
das Gartenland um 7001 ha= 700%, das Miefenareel
um 12719 ha = 4,5’ vermehrt, Dod wird dur dieſe
Zunahme die Abnahme der nit angebauten landwirtſchaft⸗
lichen Fläche nicht ganz ausgegliden, vielmehr ift von Jahr
Statiftit ber landwirtjchaftlichen Vonenbeniyung und des Ermnteerirand in Württemberg im Jahr 1A,
zu ‚jahr eine allerdings ganz geringfügige Abnahme ber
aelamten für die Landwirtfchaft beitimmten Fläche wahrzu:
nehmen, welche durch Aufforftung geringerer Weiden, durch
die 4unehmende Überbauung, dur Anlage von Wegen,
Gifenbahnen u. ſ. w. fich erklärt.
2. Unter den SHauptteilen der landwirtſchaftlich be:
nüsten Flache nimmt nadı Umfang und volfsmwirtichaftlicher
Bedeutung weitaus die erite Stelle dad angebaute Ader-
land ein. Im Jahre 1908 machte es 821 910 ha, das find
®/, (66,096) der landwirtſchaftlich benütten Flache und mehr
als %,, (42,1%/,) der Befamtbodenflädhe aus. Unterſchieden
nah Fruchtgattungen entfallen auf
Getreide und Hülfenfrüdte . 583444 ha = 64,9"
darunter WRinterfrudt . 234911 „
Sommerfrudt . 284 639 „
* Hülfenfrudt . 13894 „
Hadfrühte und Gemüje 146929 „ = 179
Hanbelsgewädhle . 1278 „= 15,
Futterpflanzen 13874 „= 157,
*» Angebaute Aderfläche . #21 910 ha = 100 *
Wie ſchon früher des näheren ausgeführt worden iſt
(ſ. Württ. Jahrb. 1904 S. 141), macht ſich mehr und mehr
eine Anbauverfchiebung in der Richtung geltend, daß die
Fläche der Hackrüchte (vornehmlich Kartoffeln und Runfel:
rüben) und Futterpflanzen (Klee und Yuzerne) zunimmt,
während der Getreide: und Handelsgewächsbau abnimmt.
Dieje Bewegung hat auch im legten Jahr angehalten; nur
bei Autterpflanzgen hat wegen des durch befondere Gründe
veranlaßten Rückgangs von Rotklee (ſ. u. Ziff. 3) eine Heine
Abnahme ftattgefunben. Die Anbaufläche war im Jahr 1903
aegen 1902
bei arößer fleiner
Getreide und Hülfenfrühten um — ha 88 ha
Hadfrüchten und Gemüfen . „ 2555 „ —,
Handelsgewãchſen. — u 1100 „
Futterpflanzen . +» — 887 „
‚immerhin —— der Getreidebau in Württemberg
bis heute noch unter allen Aulturarten bei weitem bie größte
Bedeutung; im Jahre 1909 nahm er von der Geſamtfläche
des Aderlandes nahezu %s ein. Die Ausdehnung des
Getreibebaus ift freilich in den einzelnen Landesgegenden
eine jehr verichiedene, wie fchon ein Blid auf die Getreide:
flächen in den vier Kreiſen zeigt. Im Nahre 1903 betrug
die mit Getreide angebaute Fläche
ha in *%s ber Ader:
jlãche
im Redartreis 92 132 58,3
„ Schmarjwalofreis 110353 62,5
„ SJagfttreis . 139 217 69,9
„ Donaufreis . 191 742 66,3
Über den Landesdurchſchnitt ſteigt der Prozentiah der
mit @etreide beitellten Hderfläche im Yagit: und Donaufreis,
darunter bleibt er im Schwarzwald und noch mehr im
11. 167
| Redartreis, wo der Getreidebau infolge der Konkurrenz mit
' dem Sanbelögewähsbau zurüdtreten muß. Noch ſchärfer
tritt die Überlegenheit des Sagt: und des Donaufreifes
binfichtlich des Getreibebaus hervor, wenn man die Getreide:
fläche in Verhältnis jegt zur Größe der Bevölteruna,
Auf 100 Einwohner fommt eine Getreidefläche
im Nedartreis . . von 12,4 ha
„ Zchmarzwaldtreis „ 217 „
„ ssaaftfreis. . „u 348 „
» Donaulreis . .» u 378 „
ganzen Yand. . „ 46 „
Daraus erhellt zugleich, daß bie einzelnen Teile des
Zandes in fehr verſchiedenem Make von der Rentabilität bes
(Hetreidebaus und ben Getreidepreisfragen berührt find.
3. Fakt man die Hauptfeldfrücdte ind Auge, jo war
die Anbauflähe im Jahre 1903 gegen das Borjahr 11902)
größer fleiner
bei Wintermeigen. ». . » » . um 136ha — ha
„ Sommerweiien - » 2 000m 38 „ — ,
„Winterdinkel (mit Minteremer) „ — „ 667,
„ E&Hıoem .». .: 2 2 2220 _ , 31 „
„Winterroggenn. — „ 249,
„ Sommerroggen „u —,
„Sommergerſtee„ 3059 „ —,
PER?» ——— —,
„» Menggetteie . . 2 2. m 18 „ — ,
„Miſchfrucht.. M —
„Kartoffelnn.. 1888 — ,
Futterrüben. 200m 486 „ — ,
Kohlrüben. 22 A, —,
Ele ee ae — 83670 „
Bu. Om — ,
„Eſparſette.. 4167, —,
„ Bierdegahnmais . . 2 590 —,
„Hopfen . . . "u. 16 „
Der Züinterweien, vr in jteter Zunahme ift —
legtere beträgt feit 1894 3264 ha oder nahezu 20"o, ſeit
1878 nahezu 60%, — hat abermals an Fläche zugelegt;
Minterroggen, der in ben legten 25 Jahren gleichfalls eine
allerdings geringfügige Steigerung zu verzeichnen hat, weift
eine feine Abnahme auf. Die Hauptfruct des Yandes, Der
Ninterdinfel, der feit längerer Zeit in fteter Abnahme ift,
— feine Abnahme ſeit 1878 beträgt mehr als 30000 ha —
zeigt gegenüber dem Vorjahr einen Rüdgang von nicht we:
niger alö 6577 ha, eine Folge der in verfchiedenen Bezirken
des Landes teils wegen Mäufefraf, teils wegen Auswinterung
notwendig gewordenen Umpflügungen. Die umgepflügten
‚selber wurden zumeift mit Sommergetreide beftellt, weshalb
' fämtlihe Sommerfrühte eine Junabme aufweifen, und jwar
bie Gerfte, deren Anbauflähe von Nahr zu Jahr ſchwanlt,
um 3058 ha, der Haber, der an fläche ftetig zuleat — feine
Zunahme ſeit 1878 beträgt nahesu 20000 ha —, um
2166 ha, Die Fläche der Kartoffeln, welde gleichfalls in
bejtändiger Vergrößerung beariffen ift und jeit 1978 um
II. 168 Statiftif der landewirtichaftlichen Bodenbeuntzung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908,
21693 ha zugenommen hat, ift in Dem letten jahr um | nahme, ebenſo Futterrüben, Kohlrüben und Pferdezahnmais.
nicht weniger als 1838 ha aeftiegen. Die Fläche des Not» | Der Hopfen, der feinen Höchſtſtand ſchon im fahre 1885
klees ift infolge von Umpflügungen nicht unerheblich zurück- erreicht hatte und ſeitdem im Rückgang tft, hat abermals
gegangen, dagegen zeigen Luzerne und Efpariette eine Zu: | um ein weniges abgenommen.
2, Der Gruteertrag im Jahr 1903.
(Diezu die Tabellen I und IL)
1. Der durchſchnittliche Hektarertrag der Hauptfrüchte größer bei ben Sommerfrüdten (Sommermweizen, Sommer:
war, verglichen mit dem Vorjahr (1902), welches einen quten, | rogaen, Gerſte, Haber), bei Futterrüben und Luzerne. Unter
den langjährigen Durchſchnitt überfteinenden Nobertrag er: | Berückſichtigung der Ernteflähen und unter Zufammenred:
geben hatte, etwas Fleiner bei Winterweizen, Winterdinfel, | nung von Winter und Sommerfrucht erhält man für die
Einforn, Menggetreide und Miſchfrucht, Nartoffeln, Hohl | genannten Früchte als Geſamtergebnis für 1903 verglichen
rüben, Pferdezahnmeis, Klee, Efparfette, Wieſen, dagegen | mit ben Vorjahren 1899—1902:
Fruchtgattung
Win 222. | 48.407 41885 45997
Dinkel mit Emer und Einkorn (fernen) | 229 944 200 860 212558
HoggeR u ae an b6 756 61 924 49 805
Menggetreide und Mifhfruht. . . . 32 767 233799 50 937
Zuf. Brotgetreide : . . 254 726 367 874 322 418 339 817
Sommeraefte » > 2 > 2 rn 168 441 157 1283 149 823 146 806 142 981
Be ee re 232 138 a | 191 974 211 898 207 721
Kartoffeln 2 2 222222. 1151997 1014 | 1146099 1183 386 1116 188
Koble und Autterrüben . . . . . . | 1.081.080 101985; 108209 921 606 786 145
Bierbegalmmais (Troenfulter) . . . 65 342 59 542 57 801 | 408 | 40844
lee, Luzerne, Efparjette, Wieſen (den) | 2068968 217300 | 1828861 1987 970 1865 341
Dem Vorjahr gegenüber ergibt fich eine Heine Minder: | als mittleren Ertrag geliefert hatten, eine Mehrernte. So
ernte in Brotgetreide, Kartoffeln und Heu, dagegen gegen: | darf alfo Die Emte der Adergemähie und der Wieſen im
über den Jahren 1899--1902, welche durchweg einen mehr | Jahre 1903 eine recht befriedigende genannt werben.
3. Der Obitban und die Obfternte im Jahr 1903.
Hiezu bie Tabelle IE.)
1. Die Beftandesaufnahme, weldhe gemeinde: In Apfel: und Birnbäumen it der Beitand vor bem
weife — übrigens in der Negel nicht mittelit genauer Durch⸗ Froſtſchadensjahr 1879 ſchon anfangs der 1890er Jahre
zählung, fondern nur im Wege der Schätzung — gefchieht, | wieber erreicht worden, Auch in Kirſchbäumen tft Der heu—
ergab für das Jahr 1903 gegenüber dem Vorjahr wiederum | tige Gefamtbeitand ein größerer ala im fahre 1879, jedoch
eine Zunahme ber ertragsfähigen Bäume und zwar bei ! nur danf der ftarlen Zunahme im Nedarfreis, während in
den Apfelbäumen um 55200, den Virnbäumen um 21786, | den übrigen Rreiien ihre Zahl auch heute nod) eine geringere
ben Pflaumen: und Zwetichgenbäumen um 3281, den Kirfchen: | ift als 1879, und zwar betrug die Zahl der Kirſchbäume
bäumen um 2442 Stüd. Troß dieſer ftetigen Junabme |
machen ſich aber Die Folgen des firengen Winters von | > — nn 1 nn .
187980 menigitend beim Steinobit immer noch bemerkbar. | Nedartieit ei 4 * de 11 er “2
Es betrug bie Zahl der ertragsfähigen Schwarzwaldkreis 110 376 96 287 95051 102 8
Vflaumen und Airſch⸗ Jagſtlreis .. 18088 657383 59808 61700
Apfelbäume Birnbäume zermgenhäume bäume | Donaukreis . . 94450 72 696 69485 67891
en oe im ganzen and 352512 280957 300238 375378
14 5 Fa ir}
1891 3381568 1659479 1577793 320154 In Pflaumen: und Bmetfchgenbäumen endlich bleibt ber
1800 4310204 1765073 1722924 360238 Beitand bes Jahres 1903 in allen vier Kreifen immer noch
1903 4553915 184191 1784786 375373 erheblich zurüf hinter demjenigen des Jahres 1879,
Statiftif der landwirtichaftlichen Bodenhenuühung und des Ernieertrags in Wärtiemberg im Jahr 1908,
3
weniger Bezirke nicht günſtig ausaefallen.
Schon durch die kalte Witterung im Monat April 1908
— am 7, 12,, 13., 16., 19, und 20. April erfolgten Schnee:
fälle, verbunden mit Arühfröften — jind die empfindlichen
Frühobftiorten ſchwer geihädigt worden. Sodann haben bie
Obftbäume durch die regneriſche Mitterung mährend ber
Die Objternte im Jahre 1908 ift mit Yusnahme |
|
II. 169
Blütezeit und ſpaterhin dur die in den Monaten Mai,
Juni und „juli herrſchende Trodenheit empfindlich aelitten.
Ein Hagelſchlag am 2. Juni ſchädigte im Unterland gleich⸗
\ falls viele Obftbäume und ſtarke Gewitterſtürme im Monat
insgejamt
Huauft und September vernichteten wohl !/s der noch au
erwartenden Ernte im Land.
Die Ernte betrug:
im Mittel burdhichnittlic vom 1 Bann
im Mittel
in 1898— 1908 198 1902 18031082
t t : kg ke kg
Äpfeln 32 764 103 688 70 040 72 23,1 18,0
Birnen . 19 945 20 955 26 178 10,8 11,4 14,7
Pflaumen und zoaitoen 1715 2816 6593 1,0 1,6 41
Kürfchen . ö 1639 3128 3 422 44 84 9,9
Der Gejamtobftertrag bleibt troß — der Zahl
der Obſtbäume in allen vier Obſtgattungen hinter dem
10jährigen Mittel erheblich zurüd. Am günſtigſten noch
ftellt fih der Ertrag (mit Ausnahme der Pflaumen und
Iwetichgen) im Donaufreis, danf hauptſächlich dem reichen
Obſtertrag im Überamtöbezirt Tettnang. In dieſem Bezirt
murden, obwohl durch einen Stumm am 11. September
gleichfalls erhebliher Schaden verurfaht worden ift, ge
erntet:
durchſchnittlich in *. ber Geſamternte
in vom Vaum —— des Donaur des gamen
ke kreifet Yandes
Äpfeln . . . 38 4167 453 143
Birnen . .. Di 263 33,9 13,2
Pflaumen und
Zwetſchgen 11 127 30,5 74
Kirschen 16 274 661 16,7
‚ eine Breisfteigerung.
länbifchen Ernte und der Zufuhr zufammen berechnet ſich
für das Jahr 1908 ein Gejamtverbraud von 1143097 da
— 52,7 kg auf den Kopf der Bevölkerung gegen 68,3 kg
im Durchſchnitt von 1887--1901.
3, Der quantitativ geringe Ausfall bewirkte naturgemäß
Als Durhichnittäpreis für 1dz
, berechnet fich
Der Bezirf Tettnang ift darum auch zur Deduna bes |
Bedarfs an Obſt in den anderen Landesgegenden erheblich
in Anſpruch genommen worben; allein von ber Bahnftation
Tettnang Medenbeuren famen an Obſt vom 1. Auguft bis
31. Dezember 1903 2668 Kolli = 2927 Fir. und 79 Magen:
ladungen mit 14173 Itr., zufammen 17100 Str. zur Ver:
jendung. Zur Dedung des Geſamtbedarfs des Landes reichte
freilih auch die reiche Ernte dieſer befonbers beaünftigten
Gegend bei weitem nicht aus, vielmehr mußten, wie dies bei
einem ſchlechten Ausfall der einheimiihen Ernte in ber
Regel der Fall ift, die benachbarten Länder und das Aus:
land mit erheblichen Mengen in Anfpruch genommen wer:
den, fo zwar daß in Moftobft die Einfuhr '), welche 616004 dz
beträgt, die Eigenernte in Äpfel und Birnen mit zuſammen
527093 dz überfteint: Bon diefer Zufuhr fam nur ein
Heiner Teil (120345 de = 19,5"/,) von ben andern beut:
ihen Bundesſtaaten; nicht weniger ala 495 659 da = 0,5 0
find aus dem Ausland beigeführt worben, das meifte aus
Öfterreich-Ungarn (289712 dz), der Schweiz (88614 da),
alien (83214 dz) und Belgien (27185 dz). Aus der in:
*, Statift. Handbuch f. d. Höniar.
108 &, 58.
Bürttemb, Jahrbäder 1904, Heit 2.
Witrttemberg 1902 und
im Mittel
für 1908 1902 der Nahre
1898 — 1902
e A «A
Apfel 12,71 10,71 6,75
Pirmen . » 10,76 9,62 6,15
Pilaumen u. Zmetfehgen 11,36 10,49 6,72
Kirſchen . 23,30 21,58 15,57
Der Kreis für Äpfel Kan fih höher als in jedem der
vorausgegangenen 10 Jahre und auch die Preife für Birnen
und Steinobft gehören zu den höchſten in diefem Zeitraum,
Demerfendwert ift übrigens, daß die Preisfteigerung bei der
wichtigften Obftgattuna, den Äpfeln, gegenüber dem Vorjahr
(1902), trogdem dieſes eine aute Apfelernte hatte, eine
nicht beveutende ift. Der Grund hiefür wirb teils in ber
erheblihen Aufuhr von auswärtigem Moftobft, teils auch
darin zu fuchen fein, daß die Weinernte im Jahre 1908 erheb-
(ich beſſer auögefallen ift als im Jahre 1902 (f. unten).
4. Der Geſamtgeldwert für das Jahr 1903 ver-
glihen mit dem Durchſchnitt 1893 1902 berechnet ſich wie
folgt:
1908 189351902
he dig ch %s
Äpfel 4165508 605 4727662 64,6
Birnen . 2145323 31,1 1608948 22,0
Pflaumen und
Zwetichgen. 194 798 28 443 249 61
Kirſchen Bʒbl ax 56 532809 7,3
6887512 100 7312663 100
Trotz der hohen Preiſe bleibt der Geldwert bes Jahres
1903 immer noch binter dem Mittel 1893—1902 zurüd.
Während im Jahre 1902 in 9 Bezirken der Geldwert ben
Betrag von 400000 A überftiegen hatte, gab es im Jahre 1918
22
11. 170
nur einen einzigen Bezirk mit einem dieſe Summe überfchreitenben |
Geldwert, nämlich den Bezirf Tettnang mil 866 745 4 Gerade
biejenigen Bezirke, die fonft in guten Obftjahren in erfter Linie
ſtehen, baben einen ftarten Ausfall zu verzeichnen; jo betrug der
tgeldwert des gefamten Dbftertrans
in ben Bezirken En > *
Badnang 125 389 545 177 624 763
Gannitatt . 246 488 513 598 Bu05 597
Ehlingen . 128 845 379 881 823 297
Teonberg . 3941 175009 550 309
Moeiblingen . 223249 721 065 839 174
Nürtingen 232 777 816 306 658 106
Shomdort . 160454 655 96U 919 190
Höppingen 126 842 604 433 626 633
Kirchheim 299 757 429634 LOL 710
aufammen .„ 1556737 4301008 6578779
4, Der Weinban nuud bie
Hiezu bie
1. Nach der bejonderen, fchon feit langer Zeit geführten |
Statiſtil des Herbftertrags war das Ergebnis des Meinbaus
Im Ertrag
itebenbe
Reinbaufläcde
Raturliche Weinertrag
Weinbauberirfe
Oberes Wedartal und
1050 68] 1600
von
%, ı l ha
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bodenbenäsung und des Ernteertrags in Württeniberg im Jahr 1908.
5. Unterfuht man ſchließlich noch, wie ſich der durch
‚ Shnittlihe Geldertrag eines Baumes ftellt, ioer-
hält man
im Nahr im Nabr um Turd
1908 100 RE AR
für Äpfel. . . 091 ch 247 5 121
„ Bimn . .»... 116 „ 116 „ 080,
I" Pflaumen u. Zwetfchgen 0,16 „ 017, 08,
„Rieden - »... 18, 181. 15.
| Demnad war der Geldertrag vom Baum immerhin bei
einer Obitgattung, den Birnen, welde verhältnismäßig nad
die beite Ernte ergeben haben, höher als im Durchſchniti
der 10 Jahre 1893—1902, während er bei den übriam
| Obitgattungen hinter dieſem Mittel zurüdbleibt.
Weiuernte im Jahr 1903.
Tabelle TIL.)
im ‚jahre 1908 in ben Hauptweinbaubezirken bes Landes
‚ folgendes:
Verlauf unter ber Kelter Geldwert
des geſamten
Veinerzeugniſſes
| Erlös
Denge
Hin 9%, des
hl |Befemt.
} l ı ertrags
| | von
ih
4
—2
Albtrauff 62 3,7 15,11 8271 51,7 263 84 | 31,91 510847 37] 48
Unteres Nedartal , . , 185 8178 43,7 1260 750 59,6 | 31,58 178,702 | 68,5 5882 260 32,92 | 85893890 61,5 [109%
Remstal . 2. #50 | 1642 | 98 | 82888 7,5 |1as2 | 26208 | 805 ı 21437 8517 | 1141186 82 | 6%
Enatal 56 1538 9,2 233727 5,4 115,48 | 16008 | 67,5 , 536662 39,52 7535| 5
Zabergäu . X 30 1505 | 8,9 | 45585 10,4 30,291 30250, 66,4 796 453 26,538 | 1200258: 8,6] 78
Kocher⸗ und Nnafttal . 74 1344 8,0 | 25187 5,8 18,70 | 15348 | 61,1 | 4932217 , 28,16 707858, 5,0] 527
Zaubergegend . . .. 4 1419 , 84 | 27597 | 6,3 ,1945 | 16984 | 61,4 524 264 30,96 854403; 51 | 60
Bodenfrenegend . 15 1007| 5867 1,83 49.02 | 3804| 572 | MALE 27,82 163220 1,1 [1364
| |
Anfammen . | 518 | 16806 100 [487 205 100 | 26,02 |295 071 | 675 9450557 82,08 | 18959986 100 | 81
Im Dchnitt 1827/1903 | 18 266 | 387 156 21,80 1244 397 | 68 5m 018 24,17] 9049217 46
" „ 1875/1008 | 17 71 321 812 18,00 1209 017 | 6 7408 310 | 35,42 | 11 168 052 627
|
In den 513 Weinbaugemeinden des Landes wurde bei 1865, 1870, 1875, 1854, 1885) noch höhere Heltar
einer im Ertrag ftehenden Gefamtweinbauflähe von 16505 ha
ein Meinertrag non insgefamt 437205 bi erzielt, das find
26 hl auf I ha genen 21,20 hi im Durchſchnitt der Jahre
1827—19%05. Demnach übertrifft der SHeftarertrag den
Durdichnitt ber 76 Vorjahre um nahezu "Ya, Verglichen
nit den Erträgnifien ber letten 15 „jahre aehört der Herbft:
ertrag des Jahres 1903 zu den hödften; nur im Jahre
1900 wurde ein übrinens um weniges höherer Ertrag ae: |
wonnen und in dem weiter zurüdliegenden Zeitraum bis
1827 weifen nur 20 Jahrgänge (1827, 1828, 1834, 1835,
1837, 1840, 1847-1349, 1857 —1859, 1862, 186%, 1867, |
erträge auf,
Ter höchſte Ertrag wurde wie faft alljährlich in bem der
Auspehmung nah Heiniten Weinbaugebiet, der Bopenjeegegend, at
wornen, nämlich 49,03 hi von 1 ha, der nieberite (15,11 h)) in sem
oberen Nedartal mit Albtrauf. Inter Mittel bleibt der Ertraa
aufer in Dem lehtgenannten Meinbaugebiet (24,6 hi *T, and im
Remstal (19,8 aegen 21,7 h1*) und im Enstal (15,4 gegen 17,5h1*-:
über Mittel erhebt er ſich außer in ber Boderfcenegend (40,7 hi
ı Die mit einem Sternchen verfehenen Zahlen in den Alau
mern bedeuten den Durchſchnitisertrag des betreffenden Weinbau:
gebiets in den Jahren 1837—1W02.
Stutiftit der landwirtſchaftlichen Yodenbenütung und
im Kocher⸗ und Jagſtial (18,7 gegen 16,7 hI*), im Zabergau
(30,3 gegen 23,2 hi*), im unteren Nedartal (31,9 gegen 9,9 h1* |
und namentlich im Taubergrund (19,5 gegen 13,0 hi*. In
dem durch Froftſchaden befonderd gefährdeten Hochertul wurde
in der Radıt vom 19/20. Mai die in einigen Gemeinden (ngel-
fingen, Criesbach, Riedernhall, Meikbadı) fchon feit mehreren Jahren
beftehende Raucherung auch im Jahre 1903 mit qutem Erfolg an-
aewenbet, Wadı einer rechneriſchen Aufftellung ! des Vorſitzenden
ber „Arofträucherwehr*, Stadtſchultheiß Rilling in Ingelſingen, be
siffert ſich für Die dem Häuchergebiet angehörenden Gemeinden,
ſelbſt unter Berüdfihtigung der verihiedenen Beichaftenbeit der
Weinberge, der Rehrertrag gegemüber den übrigen Meinorten zu
13,14 hl fürı ha. In dem Häuchergebier find 216 Feuerſtellen,
deren Bebienung unentgeltlich durch etwa 300 Berfonen geſchieht.
Die wie in ben Vorjahren mit der Weinbauftatiftil verbundene
Erhebung über die Farbe bes Weins hat folgendes Ergebnis
aeliefert :
Be⸗
ſamtet J =
Wein: Rol⸗ Weiß⸗
ertrag J gewachs ner
im r j i Rt
Herbfi m nl mm [im
19093 1 aamzen |Y/l aanzen |"
an
hl
16 009
. 260 750
ı 39588
237127
45 585
25 137
27 507
5867
Hievon entlollen auf
N Schiller
Zanbesgegend gewchs
rm u
aganzen |*/
hi
894 6
113 956 44
856111
12 25852
26 5361585
1112 5
20 8
4878
hi
7178144
54 070/81)
854026
1105
a7 6
16 24565
8 67232
MaR4
hl
17997 4
22 71435
43269
10259 49
16 56 6
T 780130
16 830 60
432 N
Oberes Nedartal.
Unteres Sedartal
Remätal
Enztal .
Babergäu .
Röder: mb
Jagttal
Zaubergrund .
Bobenfeegegend .
Württemberg .,437 206
Im Sabre 1802 157 448
161 19937108 57641721303
67 78T 36 430812 70 630,41
Der Prozentanteil von Rot, Weit: und Schillergewäde
wechjelt naturgemäk von Jahr gar Jahr, doc herrſcht das Schiller
gewachs ſteis vor,
Es entfielen auf
Notgemäds Weißgewachs Schillergewäds
10 39 % 20 2 41",
1901 4 „ 21. 4b „
1802 36 „ 23. 4.
1903 37. 2 „ 39 „
Iſt die Weinernte des Jahres 1903 der Menge nad)
eine mehr als mittlere zu nenmen, fo fann dagegen bie
Qualität des Jahrgangs 1903 nah den Unterfudungen
der ftaatlihen Miinbauveriuhsanitult Meinsberg ’) im all:
gemeinen nur als eine mittlere bezeichnet werben.
Am ganzen wurben 77 Zraubenjäfte unterfucht (darunter Bö
Weiß⸗, 39 Hots und 8 Schillergewäcie). Das Gewicht (in Graben
1, „Der Weinbau" Monatsjchrift für Meinban und Weinbe—
handlung. Herausgeg. vom Württ. Weinhauwerein. Jahrg. 1908
Nr. 2.
+, Mürtt. Mocdenblatt f. d. Landw. 1904 Wr. 16.
des Örmieerirags in Württemberg im Jahr 1908, 1. 171
nach Öchsle) bewegte fh bei 10 Moften von 5R—50, bei 36 von
60-70, bei 24 von 70-79, bei 7 von 80--86 und betrug durch
fchmittlih 68,4, der Ducchichnittsfäuregehalt 1,143 g von 100 com
Traubenfaft,. Die beften Traubenfäfte mit Moftgemiditen von 80°
und mehr lieferten Hobenhaslad, Maulbronn (Elfingerberg), Rein:
heppach, Weiler «CU, Weinsberg), Weilersheim; das höchſte Ge—
wicht wurbe bei einem Weinsberger Weihriesling mit 86* aehun-
den. Bei den geringeren Traubenfähten ih bie Dualität vielfach
durch das Auftreten von Rebtrantheiten herabgemindert worden;
auch Froft und Hagelſchlag batte einige Gewächſe nachteilig be:
einflußt.
Unter der Melter, bezw. überhaupt während Des
Herbites wurden inögefamt 295071 bl verfauft, das find
67,5 a des Weinerzeugnifjes gegen 62,5%» im Jahre 1902
und 63,0”/, im Durchſchnitt der 67 Vorjahre 1827— 1902,
Trotz der reihen Ernte widelte fih demnah der Berfauf
unter der Kelter beſſer ab als im Vorjahr.
Auch hier zeigen Die einzelnen Weinbaugebiete bemerlenswerte
Unterfhiebe. In Prozent des aelamten Weinerzeugnifſes beitrug
' der Relterverfauf
um Darchichnitt
108 102 „18271902
im oberen Wedartal. . 517 47,8 54,7
| „ Unteren „ 68,5 62,9 65,0
„ NRemsötal .. 30,5 82,7 19,9
„mtl. 2. 675 56,2 67,1
„ Baberatu . » » . 66.4 58,7 65,7
Aocher⸗ und Yaaittal 61,1 55,40 57,9
in der Taubergegend 61,4 33,9 28,7
“„ - Bodenfeegegenn. 57,2 54,4 42,7
Kit Antereffe wird man aus dieſen Aiffern entnehmen, daß
in ber Bodenfeegegend und in der Taubergegend, wo ber Abſatz
unter der Melter in ber Hegel am ſchwächſten zu fein pflegt, im
Jahre 1908 ber Helterverkauf ganı erheblich gröfer war als im
Durchſchnitt der Jahre 1827 1902.
Aus dem unter der Kelter verlauften Mein wurden ins:
aefamt 9450557 A erlöft, woraus fih für das ganze Land
ein Durchfchnittöpreis von 32,03 4 für 1 bi berechnet
gegen 38,74 A im Nahre 1902, 43,35 «4 im Jahre 1900
und 36,33 M im Durchſchnitt von 1871—1902.
Am hochſten ftellt ſich der Durchſchnittspreis im Hemstal mit
35,17 4, am nieberften im Zabergän mit 26,38 Mk; im Emstal
beteänt er 38,52 6, im unteren Wedartal 82,92 4, im oberen
Redartal 81,91 , im Tauberarund 30,96 x, im Kocher- und
Ingfttal 38,16 4, in ber Bodenſeegegend 27,82 4 Bielfach wur—
den Preiſe bezahlt, welche dieſe Mittelpreife gang erheblich über:
fttegen. So wurden als Höchſtpreiſe notiert in ben Gemeinden
Sohenftein DA. Beſigheim 71 .e, Cannitatt 66 4, Untertürfherm
100 ci, Mundelsheim 65 4, Reinperg 98 M, Worbheim und
Schwaigern TU. Bradenheim 75 und 72 M, Seilbronn 85H,
Sündelbab TA. Maulbronn 60 MA, Stuttgart GO ch, Unterrieringen
DU. Vaihingen 69 .&, Kleinheppach DA. Waiblingen 77 4 Rod
höbere Preiſe erzielten einzelne aröfere Ouiöverwaltungen, ſowie
die Königl, Hofdomänenfammer, melde von ihren Weinbergen in
Untertürfheim bis zu 124 4, in Nleinbeppacdh bi6 zu 101 4, in
Maulbronn (Eilfinger) bis zu 89 4 für 1 hi eriöfte,
| Der Geldwert des gefamten Weinerträn:
niſſes berechnet fih bei Zugrundelegung der aus ben
Il. 172
Kelterverkäufen fid ergebenden Durdichnittspreife für das
Fahr 1903 zu 13959986 gegen 7198075 K im ‚jahre
1902,
Meinjahre, und 11252007 4 im Durchſchnitt der Jahre
1871— 1902. Das Weinjahr 1903 ftellt ſich demnach nicht
nur jeinem Natural-, fondern auc feinem Geldertrag nadı |
über Mittel, Kür 1 Seltar der im Ertrag befindlichen
Meinbaufläche berechnet fih der durchſchnittliche Gelb:
rohertrag au 831 4 gegen 428 4 im Jahre 1902, 1122 .4
im Fahre 1900 und 631 im Durchichnitt der Jahre
1871—1W2.
Die Einfuhr von friihen Weinbeeren zur Meinbe:
reitung hat fih im Jahre 1903 auf der gleichen Höhe ae:
halten wie 1902, wogegen die Einfuhr von Verjhnittwein
eine Abnahme erfahren hat und zwar wurben eingeführt: |
Weinbeeren Berichnitt zujammen
„wahr I To um | wein (Sp. 8 u. 4ı
in dz | gerechnet
\ | I inhl hl hl
. 1 2% | 8 I + I 5.
— — —
102 1901418 67609 4562 72171
1908 68 491 30 | 72100
102 737 |
Im Jahre 1903 murden mit der Berichnittweinmenge
von 3609 hl (darunter 1983 hl aus Spanien, 1011 hl aus
Italien, 353 hl aus Öfterreich, der Reſt aus Griechenland,
Frankreich und der Türkei) an inländifhem Mein 9122 hl oder
etwas mehr als 29a der inländiſchen Meinernte verſchnitten.
Von den eingeführten Meinbeeren ftammten 32041 dz aus
Spanien und Portugal, 31436 dz aus Oſterreich-Ungarn,
29594 da aus Italien, 7101 dz aus Griechenland, 2389 dz
aus Frankreich, der Heine Reit aus der Schweiz.
Mie in früheren Jahren, ift in denjenigen Meinorten, wo
Tafeltrauben zum Berfauf aezogen werden, die
verfauite Menge und der Erlös hieraus erhoben worden,
Danach find in 14 Gemeinden an Tafeltrauben 131,75 dz
im Wert von 5896 4 verlauft worden, das macht im
Durchſchnitt 44,75 Me für 1 da,
Rah Oberamtöbeyirten verteilte fich der Berfauf von Tafel—
trauben in folgender Weiſe:
Oberämter Ortichaften a Erlös
da cha
Befigdeim . 1 6 200
Sannftatt 4 107 4796
Ehlingen 2 D 250
Heilbronn . | 4 280
Redarfulm . . oo. 1 5 180
Meinäbern . 1 0,25 10
Nenenbürg . 1 0,50 25
Urach 1 1 4)
Schormbarf , 2 * 135
auf. 14 131,75 58
18876906 A im Jahre 1900, einem ber beiten |
Statiftit der Iandiwirtichaftlihen Bodenbenutzung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908.
Von nennenswerter wirtichaftliher Bedeutung war
im Jahre 1903 dieſe Nutzung nur in einer einzigen Ge
meinde (Wangen ON. Cannitatt), mo 100 dz Tafeltrauben
| im Wert von 4500 Ma verkauft worden find,
2. Mie bei faum einem anderen Kulturgewächs, unter
liegen die Erträgnifle beim Weinftod von Jahr zu Jahr arofen
Schwankungen. Um ein Urteil darüber au gewinnen, in welder
Richtung die Weinerträge, die Kelterverfäufe und die Mein:
preife fi bewegen, muß man eine Reihe von Jahren zu:
ſammenfaſſen, da innerhalb größerer Zeiträume die guten
Jahrgänge mehr ober weniger durch die geringeren ausae
glihen werben. Zu diefem Zwecke find in der folgenden
Tabelle (Seite 173) feit 1868 in je Gjährigen Perioden bir
Gefamtmweinerträge, die Heftarerträge, die Helterverläufe und
Keltererlöfe, ſowie Die Meinpreife zufammengeftellt; außerdem
enthält bie Tabelle feit 1880 die Zahlen über die Wein
einfuhr.
Aus diefer Tabelle ift nun folgendes zu entnehmen:
a) Die Gefamtmweinerträge find in den 3 lehten
Berioden 1886-91, 1892—97 und 1898—1903 durchwen
niedriger als in den vorhergehenden Perioden 1868—1873,
1874—79, 1880-85. In den 18 Jahren 1886— 1903 betrus
der burchichnittlihe Ertrag 277420 hl genen 419681 hl in
den 18 Jahren 1868—1885. Die Urfache dieſes Rüdı
gangs iſt vorwiegend, aber doch nicht ausſchließlich, in ber
Abnahme der Weinbauflähe (ſ. o. S. 166) zu fuchen, benn
auch die Seftarerträge find niedriger geworben. Sit
diefer Rückgang der Heftarerträge allein darauf zurüdzuführen,
dak die Jahre 1868—1885 mehr von „des Himmels goldenen.
Segen” begünftiat waren? Der ift er durch andere Um—
ftände, jo vielleicht dur die Zunahme der Rebfrantheiten,
durch Degeneration der Weinberge mitveranlaßt? So be
deuiungdvoll eine nähere Unterfuhung hierüber wäre, jr
kann diefer Frage hier nicht näher getreten werben, ſchon
darum nicht, weil fie mit den Mitteln der Statiftif kaum
gelöft werben fünnte, Nur das mag im Zuſammenhang
erwähnt fein, daß nach den vorliegenden amtlihen Nach
meifungen bie Hektarerträge in Württemberg niedriger find
als in den übrigen weinbautreibenden Staaten des deutſchen
| Reichs. Es betrug der Ertrag in Heltolitern von 1 ba
in 1903 1902 1898 1897 1896 1895 1894 11%
Preufen . .33 AM. A se 3 .
Bayern 4 0 4 5 6 18 2 35
Ban. ...37 5 18 3 39 3 31 %
Sen... 39 22 10 25 69 17 27 33
Elſaß⸗ Lothringen 23 17 29 9 18 4 4
im Deutſchen Reich 32 21 12 24 43 17 24 88
in Württemberg. 11 4 15 25 MS 21 16
In den Vergleihöjahren 1893—1898 und 1902 um
1903 war mit einziger Nusnahme des ſehr quten Weinjahres
1895, in welchem die württembergifhe Meinernte befier aus:
gefallen ift als in ben übrigen deutfchen Staaten (Baden
ausgenommen), der Sektarertrag in Württemberg durdmen
niedriger, und zwar zum Teil erheblich niedriger als im den
Statiftit der lanbwirtichaftlihen Bobenbenügung und des Ernieertraas in Württemberg im Jahr 1908.
und als im Durhfchnitt des Reiche.
b) Während die inländiihen Weinerträge zurildgegangen
ſi
*
S
ie betrug
im Durchſchnitt in 9% der
der Nabre hl Anlandsernte
1880-85 93 691 26,3
1886--91 157 652 62,1
1892—97 236 787 79,1
Verlauf unter der aeuer Durch⸗
Geſamter — — — —
Jahr Weinertrau ſchnitte⸗ Fran ie | aus dem Ausland
M rn 2* a re — m — — — ins⸗
bexw. enge * I. EEE Wettoeinfuhr | im aangen darunter *
IR} 2 5 5 Fig: —— — ſamt
dehre⸗e⸗ — in | s für —* insder, Ber: | ein | geſam
durchſchniti hi 1 ha hi des Er⸗ 1 hl hi Yandes: np} Yanbes= ſchnitt- 1Ep.8 1.10
trans | ! ernte | weine | beeren
ip. 9) ch A
ii — 4. I. 6. | 9, _M.
1868 1004750 56,7 |o24750| 62 15521523. 248 |
1870 668666 , 37,1 [340015 51 5752529 16,9 i |
1868-1873 | 462818 259 [266273 578 7298929 274 | |
I M
1874 | 438 418 | 24,3 [902870| 69 18454759 44,4 |
1876 | 0aası) 40,9 [583588 | 64 15249020 96,1
1876 | 388572 | 21,0 [254256 | 60 [su 39,8
| | |
874-1879 | 42948 385 [266619 | 621 8789501 329 | |
| } | \ | |
1884 | 540) 283 [Busch] 85 is gas os? 401 | Tore | 152 650 1 ® | 201 | seBR
1830-1885 | 366883 19,8 |42252 | 660 7978805 329 | sı01 9 J1206 | 84 | ? 5206 | 0
1886-1891 | 3757 189 |164878| 649 | 6060528 368 | 186958 | 500 |20000 | 82 | = | 3378 187058
| | |
1898 276181 16,0 [211088 76 | 9890306. 46,9 | 210796 | 76,3 24476 | 8,0 |4985 |15500 | 236272
13805 884 480 19,6 [238162 70 13077568 56,1 | 190687 | 57,0 44686 | 18,4 6483 26183 |215878
1892-1897 | 299461) 17,5 |200965 | 67.1 8004308, 408 | 196009 | 662 ‚41718 | 13.9 5299 126296 1286 187
1900 | 488044 26,0 |308759| 70 18586068. 43,4 von 4450t | 102 8497 |
18981908 | 27904 16,6 [186022 | 66,7 7101908 35.2 202070568) 58 3040584
1871-1901 , 820702 | 17,9 [206868 66 , 7506402 36,8 ed
| ! | | | |
Nachbarländern (Bayern, Baden, Heilen, Eljak-Zothringen)
nd, ift bie Weineinfuhr nah Württemberg geftiegen.
In den Jahren 1880—85 madte die Einfuhr nur
wenig mehr als Ya, in der darauffolgenden Periode ſchon
nahezu *s, in den Jahren 1892—97 15 der Inlandsernte
aus. Daß fie in der lebten hinter uns liegenden Periode
1898— 1903, für welche die einfchlägigen Ziffern nicht mehr an:
gegeben werden fönnen, mindeſtens auf der gleichen Höhe ſich
aehalten hat, ift mit Wahricheinlichfeit daraus zu entnehmen,
+, Vom Jahr 1900 ab Tiegen über die Einfuhr aus Deutſch
land feine Zahlen mehr vor, da die Einfuhr aus und die Ausfuhr
nach deutiben Bundesſtaaten (Baden ausgenommen‘ feiner fteners
lichen Montrolle mehr unterliegt.
3, Durchſchnitt von 1898-1902, da die Jablen für 1908 noch
nicht befannt find. }
1, 173
Einfuhr
dak im Durchſchnitt der beiden Jahre 1898 und 1899 mit
ihren ſchlechten Herbfterträgnifien die Einfuhr ſich auf
316369 hl gefteigert und damit fogar die Cigenernte von
durchſchnittlich 119531 hi beträchtlich überholt hat.
Die Weineinfuhr ftammt teils aus den übrigen deutichen
Staaten, teild aus dem Ausland und zwar wurden ein
geführt
im Durchſchnitt aus Deutſchland aus dem Ausland
der Jahre hl d, hl ”%
1880 —85 81045 86,5 12646 18,5
1886— 91 136 953 86,9 2069 13,1
1892 —97 195069 82,4 41718 17,6
An der Steigerung der Einfuhr find ſonach ſowohl die
deutichen Länder ala das Ausland beteiligt, letzteres ſogar
' in erheblich ftärferem Mae; von 1880/85_bis 1892/97 it
die beutihe Zufuhr auf das 2,Afache, die ausländijche Zur
fuhr auf das 3,Bfache aeftiegen und von 1880/85 bie
1898/1903 hat fih lebtere fogar auf das 5,6fache geiteigert.
Verurfacht ift dieſe ſtarle Steigerung der ausländischen Zu:
| fuhr vornehmlih durch die vom ‚jahre 1902 ab in Wirk:
| famfeit getretene Ermäßigung des Zollſatzes für Keltertrauben
(4 A für 1 de), wie aus dem hohen Anteil des aus den
eingeführten Weintrauben bereiteten Weins an der Ge:
11. 174
jamteinfuhr (im Durchſchnitt der Jahre 1892-97 63%,
1898—1903 75,5 %0) deutlich hervorgeht. Einen nur kleinen
Teil des Auslandsweins macht der Verichnittwein aus, und
zwar in den Jahren 1892—97 12,9", 1898—1903 5,6 ®fa,
Ungeachtet der beträchtlihen Zunahme der Huslandseinfuhr
iſt jedoch die Einfuhr von deutihen Mein nad Württem:
berg mit mehr alö *ıs immer noch die bei weitem über:
wiegende. Sie dürfte in der Hauptſache in badifchen,
Pfälzer, Eljäjler und Mofelmeinen beftehen, welche, wie
die amtlihen Nahmweifungen zeigen, durchſchnittlich billiger
find als unfere württembergiſchen Landweine. Es betrug
nämlih der Durchſchnittspreis in Mark für 1 hl bei den
Serbftnerläufen
in 1803 1902 1898 1597 1886 18595 184 1898
Preußen 36 4 . . R —
Bayern .24 9338 235 19 40 20 31
Baden . ‚0 3 . A ; . j r
Heflen . BOB I MB 37
Elſaß⸗ Lothringen 329°... . Fr
im Deutihen Heid 8 3 6 1 2 6 4 5
in Württemberg. 2 39 0 44 4 56 233 47
In den Vergleihsjahren jtellte ſich der Meinpreis in
Württemberg durchweg höher ala in den Nadbaritaaten
und mit einziger Ausnahme des Jahres 1894 auch höher
als im Durchſchnitt des Reiche.
c) Troß geſteigerter Weineinfuhr waren aber bie Kelter-
verfäufe und bie Herbftpreife in den beiden letzten Perioden
Statiſtit der landwirtſchaftlichen Bobenbenütung und des Ernieertraas in Wurttentberg im Jahr I.
1892 — 1897 und 1898— 1903 nicht niedriger, ſondern höher
als in ben vorangegangenen Zeiträumen, in Bemeis, daß
die württembergiihen Weine bis jet wenigftens der Kon:
lurrenz der fremden jtandzuhalten vermochten und noch
immer trob ihrer teureren Preife gerne ihre Abnehmer finden.
Don bauptlählichitem Einfluß auf den Gang bed Herbit:
aeidhäfts — das zeigt die württembergifhe Weinbauftatiftif
ganz unverfennbar — iſt Die Büte des jeweiligen Jahrgangs.
Ein guter Jahrgang iſt die Hauptftüge füreinen
leihten Kelterverlauf. So it in dem Jahr 1893
mit feiner quantitativ annähernd mittleren und qualitatie
auten Ernte, trogdem die Einfuhr Sehr beträchtlih war und
nicht viel hinter dem Lanbesertrag zurüdblieb, mehr als 4
(76%) des Erzeugniſſes unter der Kelter verlauft worben,
ein Prozentſatz, der zu den höchiten gehört, die jemals er-
reicht worden find.) Aud in den guten Meinjahren 1895
und 1900 war troß ſtarker Weineinfuhr der Kelterverfauf mit
je 70% ein verhältnismäßig hoher. Für die Preisgeftal-
tung jodann iſt neben der Menge der Ernte auch wieder die
Güte des Jahrgangs ausſchlaggebend. In dem ‚jahre 1895,
in welhem ein quantitativ mehr als mittlerer und qualitativ
ein jehr auter Wein erzeugt wurde, ift, trogdem die Einfuhr
mehr als 70°% der inländischen Ernte ausmadhte, der nur
in einem einziaen Jahr (1892) übertroffene Durdichnitter
preis von 56 A erzielt worden. Ebenſo find in den guten
‚Jahren 1893 und 1900 trog ſtarker Einfuhr recht befrie-
digende Preife (47 u. 43 4 für 1 hi; erzielt worden.
II. Die Witterung im Jahr 1903,
Das Jahr 1902 hatte mit ziemlich mildem Wetter ab: |
geſchloſſen. Schnee lag am Neujahr nur in den allerhöchſten
rauheſten Lagen. Der Januar 1903 ſodann brachte bis zum
10, mildes, dabei vom 3.—5, regneriſches Wetter, dann lei:
teten die Schneefälle vom 10,—12, eine Zeit hellen und
fireng falten Wetters ein, in welcher nur in ben nieberften
Lagen der Boden fchneefrei blieb. Nach einem neuen Schnee
fall am 23, Januar trat heiteres, mäßig faltes Wetter ein,
das von einer neuen milden Veriode, die vom 8,—1N.
Kebruar dauerte, abgelöft wurde, Ein Nüdfall führte wieder
holte, jedoch vorwiegend auf die Rädte und Morgen be
ſchrunkte Fröſte herbei, die am 18, Februar ihren Gipfel: |
punft erreihten. Bom 20. Februar bis 6. März herrichte
wieber jehr mildes Wetter. Insbeſondere ift am 23. Februar
die Temperatur wieder bis auf 13° über den normalen
Stand gejtiegen. Auf einen Rüdfall, der vom 7,—15. März |
bet vorwiegend hellem Simmel tühles Wetter brachte, folgte
nah ſchwachen Reaenfällen, die vom 16.—18. eintraten, gu:
nächſt mäßig mildes Netter ; Dann aber erreichte uns eine zweite
Wärmemwelle und am 283, März erhob ih die Temperatur
wieber bis auf 11° über den mittleren Durchſchnitt. Bis zum
28, März hatte das Frühjahr nur vecht wenig Niederſchlag
gebradt. Nun ftellte ſich jedoch nafjes Wetter, verbunden
mit fühler Temperatur ein. In hoben Lagen ging der |
ı 16,—18. Mai.
‚ regenreihe Woche.
Niederſchlag vom 6. April an, in niederen vom 13, April
an jogar in Schnee über, der im Unterland einige Tage,
auf der Alb und im Schwarzwald aber ziemlich tief bis zum
22, April liegen blieb. Nah dem Umjchlag am 21, April
wurde das Wetter anfangs mäßig, dann aber qut warm.
Dod; fam vom 3. Mai an bei warmer Temperatur wieder fait
tagtäglich Regen bis zum 14. Mai und dann nochmals vom
Vom 18. Mai an wurde die Ritterung
ihön, troden und ſehr warm, nahezu heif, vom 28. Mai
bis 2, ‚juni richtig heiß. Der Juni brachte anfanas mäßig
warmes Wetter mit nur ganz vereinzelten Niederichlägen.
Auf den heißen 9. Juni folgte eine gewitterine, ſchwüle,
Dana herrihte vom 18, ‚juni bis
5. „juli fchönes, anfangs gemähigt warmes, vom 28. Juni
an aber glutheißes Wetter. Der 30, bradte einen ſchweren
Wollenbruch, jedoch ohne nachhaltige Folaen. Vom 6. bis
9. Juli berrichte fühles, regnerifches Wetter. Geradezu kalt
wurde die Temperatur am 8, mit beinahe 9° unter normal,
Nach einer heihen und vorwiegend trodenen Woche vom 10,
bis 16, fam wiederum regnerifhe und gemäßigt marme
Witterung auf. Im lehten Juliviertel und in der eriten
’; Einen höheren Melterwertauf hatten nur die Jahre 1844,
1546, 1856 mit je 77%.
Statiftit der landwirticaftlihen Wodenbenügung und des Ernteertrags in Bifiettembern im Jahr 1908,
Auguitwohe wurden die Niederfchläge jpärliher und in der |
heiteren Woche vom 4,—10. Auguft wurde die Temperatur
allmählid wieder heiß. Nach einem kräftigen Gewitter am
9. Auauft fam nochmals Hitze. Auf ein großes Gewitter
vom 14, Muguft folgte eine Regenwoche mit fühlem Wetter,
Nah dem 20. Auguſt erfolgten bei Sommerlich warmer, vom
31. Auguſt bis 6. September geradezu heißer Temperatur |
nur noch vereinzelte Niederichläge. Infolge fühler Citwinde
fant die Temperatur in kurzer Zeit um beinahe 10" und
nah dem 12. September noch mehr bis auf 7° unter nor:
mal. Bom 11. September an herrſchte wieder Negenmetter,
Mit dem 20. September befam trodenes, mildes Wetter auf
acht Tage die Oberhand,
| Jahresſchluß hinaus ſich erhalten hat.
Nah einigen Tagen mit kurzen |
Regen kam danach nodmals heiteres, jommerlih warmes |
Wetter obenauf. Bom 2, Dftober an herrſchte jedoch bei
mäßig kühler Temperatur wieder die Neigung zu Regenfällen
vor. Der 17. Oltober brachte einen Temperaturiprung nad
unten, der in weiterer Fortſezung am 20. Oktober zum erften
Froſt im Unterlande führte. Vom 25. Dftober bis 9. Novem: |
ber aeitaltete fih die Witterung wiederum günftig, zwar |
häufig bewölkt, aber mit nur fpärlihen Negenfällen. Vom
9, November an blieb jeboch der November regenreih. Vom
16, November famen in hohen Lagen, vom 18.--20. an
auch in niebrigen Lagen die erjten Schneefälle vor.
der Alb und im Schwarzwald bildete ſich fhon eine Schnee: |
dede, bie am 23, allerdings wieber zerging, aber in ben
Schlußtagen des November infolge neuer Schneefälle, die
ſogar bis ins milde Unterland vordrangen, aufs neue ent:
Auf |
des Landes fait ohne Schneedede,
11. 175
ftand., Der Dezember bradte im Unterland fait feinen
Schnee und feine Schneebede, überhaupt faft nur vom 5. bis
14, einzelne Niederichläge, fonft bloß fehr vereinzelt Nieder:
ſchlag. Die Renen vom 10.—12, räumten mit der Schnee:
dee auf der Alb auf, die von da an im Dezember mit Aus:
nahme der höchſten Lagen im Südweſten ſchneefrei blieb.
Im Schwarzwald dagegen lieferte der Schneefall vom 14.
Dezember eine neue ergiebige Schneebede, die über den
Im allgemeinen
blieb der Dezember mäßig mild bis zum 16. von da an bis
zum 28. mäßig falt. Die Niederung lag vom 16,—25, unter
einer Rebeldede, während die hohen Lagen ſich zu gleicher
Zeit warmen Sonnenſcheins zu erfreuen hatten. Ernſtliche
Winterfälte brachten erit die drei Schlußtage des alten Jahrs,
wie mir wiflen, nicht für längere Zeit. Kurz zufammen:
gefaßt: auf den ziemlich milden und irodenen Winter von
1902/03 folgte ein kühles naffes Frühjahr. Erſt die zweite
Hälfte des Frühjahrs bradte ſchöne, trodene Witterung.
Im ‚uni fam in der Monatsmitte feuchtes, erft im letzten
Drittel Schönes Wetter. Der Sommer war nicht befonders
warm und ziemlih naß. Doch war wenigſtens Die erfte
Auaufthälfte vorwiegend troden und dabei nicht allzu heiß.
Auch dem Herbit fehlte e8 etwas an Wärme und die Troden:
perioden waren kurz. Der Spätherbſt war fühl, brachte
Schnee, wenngleih nidt befonders viel, Der Frühminter
war gelind und ziemlich troden, im weitaus größten Teil
Die Kälte der drei
Schlußtage traf ſonach meiſt ungeihütten Boden.
III. Ernteſchäden.
1, Tieriſche und pflanzliche Schädlinge,
Unter den tierijden Shädlingen find in erfter |
Linie die Mäufe zu erwähnen, welche im Winter von 1902 |
auf 1903 und im darauffolgenden Frühjahr an den Winter: |
faaten und Kleefeldern großen Schaden anrichteten, in vielen
Bezirken auch im Herbſt 1903 wieder Ichadenbringend auf:
traten, Sehr verberblih hat allenthalben die Larve des
Apfelblütenftchers gehauſt; auch die Geſpinſtmotte, die
Apfelbaumminiermotte, die Milbenipinne, machten fih an
den Obitbäumen vielfach unangenehm bemerkbar, Mehr ipora:
difch war der Schaden dur Engerlinge (Badnang, Mar:
bad, Künzelsau, Schorndorf, Welzheim, Göppingen, Ehingen),
Die Fritfliege, den Maikäfer (Sulz, Tettnang), die Ader:
ichnede (Calw, Ellwangen, Gerabronn, Gmünd, Göppingen),
den Repsglanzkäfer (Badnang, Öhringen), den Drabhtwurm |
Badnang, Künzelsau und Biberad), die Rebſchildlaus
(Gannftatt, Stuttgart-Amt, Herrenberg), den Heu: und
Zauermurm, die Erbfloh (Gerabronn), die Runtelflicae, Nohl:
fliege (Ulm), die Hopfenwanze, wel letztere bei Herrenberg
und Nagold viele Hopfengärten vernichtet hat, In Ried—
bach bei Bartenjtein OU. Gerabronn ift am Haber auf einer
allerdings Heinen Flache (1 ha) eine eigentümliche, bis jebt
nur einmal in Frankreich (Departement Bienne) beobachtete
Milbentrankheit aufgetreten, welde zur folge hatte, daß die
Halme faum die Hälfte ihres Wachstums erreichten und Die
Niipen famt den Mörnern ſich ſchlecht entwidelten. Aus
Hohengehren OA. Schorndorf wurde ftarfe Beſchaädigung von
jungen Birnbäumen durch den Birnfauger gemeldet, welder
fich in den Baumfronen in folder Anzahl eingeniftet und an
den Trieben gefaugt hat, daß der Saft am Stamm herunter:
lief. Am Oberamt Öhringen wurde eine aröhere Anzahl
junger Obftbäume durch die weißen mabenartigen Larven
des feinen Splintfäfers vernichtet, welche Bänge unter der
Ninde freien. Bon Pflanzenkrankheiten find der
Brand und Noft ftärfer aufgetreten als gewöhnlid. Die
Martoffellrantheit (Peronospora infestans) richtete vielfad,,
namentlich auf den ſchweren Böden und bei älteren Sorten,
großen Schaden an. Am Weinſtock zeigte ſich wie alljähr:
(ih die Blattfallkrankheit und verbreitete ſich namentlich
gegen den Herbit weiter, fonnte aber durch die fait überall
angewendete Beiprigung mit Erfolg befämpft werden. Auch
unter dem Meltau (Oidium Tuckeri) und ber Lederbeeren⸗
frantheit, welche beionderö die Trollingerreben befallen bat,
hatte der Weinftod zu leiden. Im Bezirk Tettnang litten
mande Sopfenfelder an Schwarzbrand, Honigtau und Ruß.
II. 176
Sianiſtit der landwirtjchaftlichen Bobenbenübung und des Ernteertrags in Württemberg im Aabr 190%.
2. Hagelſchäden.
(Hiezu bie Tabellen IV a) und b}.)
Im Jahre 1903 iſt an 27 Tagen Hagel nieber-
gegangen. Schaden an landwirtſchaftlichen Gewächſen
haben verurjacht die Hagelfälle von 20 Hageltagen, nämlich
4, 11., 27. Mai, 2. 10,, 20., 33, Juni, 3,, 4, 5. 13,, 21,
30, Juli, 2., 9., 10,, 12,, 22., 23, Auguſt, 4. September.
Die Mehrzahl der Hagelfälle entfällt wie fait alljährlich auf
die Monate Juli und Muguft, und zwar famen Sagelfälle
(mit Schaben} vor
im während der Monate
Jahr Aprii Mai uni Auli Hug Sen Of ui.
188... 1 + 5 4 7 2 23
189,...1 1 4 7 9 4 26
130... . . 5 9 7 } . 21
1901 . . 3 4 9 3 1 R 20
102... 1 R 2 9 6 2 . 20
1908... . 3 4 6 6 1 z 20
aufammn 3 11 Ma 4 38 1W 130
Betroffen wurden im Jahre 1903 54 Oberamtsbezirke
und innerhalb berfelben 496 Gemeinden bezw. Teilgemein:
den. In 222 Gemeinden bezw. Teilgemeinden ift wegen
Hagelihadens das Grundfteuernadhlaßverfahren eingeleitet
worden, welches eine vollftändig beichäbigte Fläche!) von
14983 ha, einen Geſamtſchadenwert von 5550206 4 und
einen Steuernachlaß von 41050 4 ergeben hat,
Nadı der Größe der befhädigten Fläche und dem Geld:
wert ber vernichteten Früchte überfteigt der Hagelfchaden bes
Jahres 1903 das Mittel der vorausgegangenen Jahre 1892
bis 1902 nicht unerheblich, dagegen hält er ſich nad) feiner
durchſchnittlichen Schwere unter diefem Mittel.
Es betrug nämlich
die vollftändia
verbagelte J der
Flache der Hagelſchaden Dagel-
im im in . im ganzen ſchadeꝛ
Jahr ganzen des von 1 ha
ha Boulands ch che
1892 8798 0,75 3152 281 39
1898 3767 0,32 1513 332 402
1894 6694 0,57 2251 579 337
1895 7518 0,64 2021877 270
1896 10417 0,89 4 662 376 448
1897 42 427 362 192490983 454
188... 1108 0,85 + 994 058 453
1899 . . . 4008 0,34 1 616. 970 403
1900 6 938 0,59 2100 331 303
1901 . 519 0,44 1 915 848 369
1902 4703 0,40 1718547 367
im Durhfgnitt. ES j
von 1892/1902 10 141 0,87 4 109 299 405
1903 14 983 1,28 5 550 206 370
| beteiligt iſt.
Sowohl nad der Größe der beichädigten Fläche als
nach der Größe des Schabenwerts war der Hagelichaden
im Jahre 1903 nächſt demjenigen des Jahres 1897 der
größte”in der ganzen Vergleichsperiode.
Auf die 4 Kreiſe des Landes verteilen ſich die Hagel:
fhäden des ‚jahres 1903 in folgender Reife:
Zahl der
betroffenen
1
be:
willig«
voll
ftändig |
vers |
(he:
mein⸗
den
bezw. Pe.
Teils
ge
‘ meins
‚ ben
Schabenmert
Ober
l
|
|
| ämter |
ha
Nedarkreis . .|
| sı | 2060 1290405 1 9042
Schwarzwalbtr. .| 28 293 104 265 | 356 293
Zagfıkreis . s ' 156 | 8180 2845 912 | 348 | 22 561
Tonaufreis 9 33 10 1 300 534 * 9164
Württemberg . 222 14.968 5550206 No 41 060
Die meiſten Hagelſchäden hatte im jahre 1903 der
Jagſtkreis zu verzeichnen, welcher an ber verhagelten Fläche
mit 54,6%, an dem Geldwert des Schadens mit 51,3 "a
Dagegen weift der Nedartreis, wohl infolae
des höheren Anbaumertö ber betroffenen Felder, den höchſten
Durchſchnittsſchaden auf 1 Hektar der beſchädigten Fläche auf.
Mit einer Srunme von mehr als 100000 ‚x find an bem
Dagelfhaden des Jahres 19089 18 Oberamtsbezirke beteiligt,
‘ nämlich :
Schorndorf mit 91439 4 Um init . 198551 .&
Gmünd “ B6hBRI „ Böblingen . 142379 „
' Waubeuren „ 564089 „ Marbah „ 164210 „
Redariulm „ 3078343 „ Baiblingen „ 140876 „.
' "aildorf „+ BT „ Meinöbern „ 130127 .
Gansfiatt „ 251487 „ Melsheim „ 126271 „
Heidenheim „ S1091 „ Ellmangen „ 12Wl „
Münfingen „ 244550 „ Yauphein „ 113878 „
Neresheim „ 197810 „ Aalen A 109643 „
Unter den 26 betroffenen Oberamtern ſteht obenen ber Bes
art Schorndorf, wo ber durch das Dagelwetter vom 9. Auguft 1008
verurſachte Schaden zu nahezu 1 Million Mark geihagt iſt; ge—
ſchadigt wurden 8 Gemeinden, nänlich Robrbronn, Weiler, Heblad,
Achelberg, Winterbach, am ſchwerſten aber die Meinbergorte Glerab-
ftetten, Beutelsbach, Schnait, welche einen Sceben von zufammen
62720 4 erlitten haben. Am gleiben Tag 19, Auguft) wurden
auch die Dberämter Böblingen, Gannitati, Waiblingen, Welzbeim,
Gaildorj, Gmund, Malen, Blaubeuren, Ehingen betrofien. Schwere
dageluage waren weiterhin der 2. Juni, 5. 18. Juli, 22. Auguit.
einem Bauland von Wehn zu Ne bes zu hoffen geweſenen Jahres⸗
NRur teilweise beichAdigte Flachen find auf vollſtändig ner» | ertrags geſchädt iſt, eine Flache von 8 ha als vollitindig verhagelt
bagelte umgerechnet in der Weile, dab, wenn A. der Schaden auf | in Anfag gebracht if.
Statifrit ber landiwirticdhaftligen Bodenbenüpung und bed Ernieertrags in Wirrttemberg im Jahr 1908.
IL 177
Bon dem Beiamtgeldwert des Hagelſchadens im Jahr 1903 entjallen auf Ghärten und Länder S74K = 15%
@etreide . 29235506 a = 52,7°/, Beinberge . 118800 „ — X,
Knollengewachſe 409068 „ — Ti, Obſt 204319 „ = 87,
Wurzelgewachſe 16M1 . — 34, Sopfennärten 076 „ = 05.
Futtergemädfe . 168488 = 83, , en nt
Hürfenfrüchte 149, = 1, 2, Wie fih die Haaelihäden nah Fläche und Gelb:
Handeldgemädfe 2124 „— 04, wert auf die vier Sreife ſeit 1892 verteilen, ift aus ber fol-
Biefen . 921664 „ — 58, genden Tabelle zu erfehen:
Schwarzwalbfreis Jagſtkreis Donautreis
Seldwert Geldwert voll: | Geldwert
des des ſtandig des
Hage lſchadens —— Hagelichabene vers Hagelſchadens
ir — al bagelte u
ganzen U | — 1 ha Flaqe — J1
Mc ai ha | 4 En
1892 1408 615884 | 497 | 1406 | 532284 | 879 | 1602 | — 4251 4381 1828 941 802
1893 875 298 760: 435 1445 783 185 | 542 : . — 1647 486 987 265
1894 1333 524470 398 11397 667 925 | 588 | 2300 b60 865 | 243 1924 | 498219 ı 250
1895 428: 284542! 665 | 3468 896 131 | 250 733 180 778! 247 | 2505 | 666 230
1896 4110 ! 2402 202 | 54 | 2128 0253 | 443 | 2548 908 874| 357 | 1689 | 411407 ı 1
1897 "18651 | 8697 202 697 | 3501 | 1156549 ' 830 [17956 | 6990532 390 | 7320 | 2405 810 | 899
1898 6473 3964 501 | 620 1465 586 7985 | 400 598 185 908 | 811 2552 918016 | 358
1899 1703 806 980 474 142 | BIOS | 342 424 202 517| 478 390 97435 | 250
1900 462 288478 4 767 241882 | 320 | 2957 340 308 | 284 | 2768 | 790178 | 286
101 870 521 7082| 5989 | 2347 802 822 | 342 1026 333 5465| 326 7 27T 2973
102 f 3 . ” 692 430 301 | 622 | 2085 565 698 | 278 1976 7232655 366
1903 2060 1299 495 631 293 104265 | 356 | 8180 | 2815912| 348 4450 ! 1300534 | 292
Zufommen | |
1892—1908 ' 38173 19099 161 | 20120 | 7650 348 40359 | 14 205 140 | 32834 | 9824 274
Durchſchnitilich 2764 1886307 574 | 1077 687 620 380 | 3383 | 1191282 350 | 2740 | 818 6600 300
in Ya der | 3
Anbauflache 1,37 | 0,88 1,09 0,66
Demnah entfielen in dem gefamten Zeitraum 1892
bis 1903
von ber von bem Geldweri
auf ben verhagelten Flähe bes Hagelſchadens
Redarfreis 26,2 °%, 37,4 9a
Schwarzwaldfreis 159 „ 151 „
Jagſtkreis 319 „ 28,1 „
Donaufreis . . » 26,0 „ 194 „
Sowohl nah dem Verhältnis der verhagelten Fläche |
zur Anbaufläche, als nah der Größe des erwachſenen
Schadens ift in den 12 Jahren 1892—1903 der Nedarkreis
am ftärfften betroffen worden: vollftändig vernichtet wurden |
bier in dem genannten Zeitraum 33173 ha mit einem
Schabdenwert von mehr als 19 Mill. Mark, das maht im |
jährlihen Durchſchnitt 2764 ha = 1,37%, der Anbaufläche |
mit einem Scabenmwert von 1,6 Mill, Marl, An zweiter |
Stelle fteht der Jagſtkreis mit einer verhagelten Fläche von |
1,09% ber Anbauflähe und einem durchſchnittlichen Schaden: |
wert von 1,2 Mill, Marl, Erheblich weniger wurden be
Bürttemb. Jehrbacher iM, Heft &,
| kreis (0,6 Mill. Mark).
troffen der Schwarzwald: und Donaufreis ; im Verhältnis zur
Anbauflähe war die Größe der beſchädigten Fläche in beiben
‚ Kreifen annähernd gleich; der Schadenwert dagegen ftellt ſich
im Donaufreis höher (0,8 Mill. Mark) ala im Schwarzwald:
Eine veränderte Neihenfolge ergibt
fi, wenn man die Größe des Hagelihadens mit der Größe
der verhagelten Fläche vergleiht, An der Spige fteht
wiederum der Nedarfreis, in welchen ſich im Durchſchnitt der
12 Jahre 1892—1908 der Hagelſchaden auf den Heltar ver
hagelter Fläche zu 574 4 beredinet; an zweite Stelle aber
rüdt der Schwarzgwaldfreis, welcher mit einem Heftarfchaden:
wert von 380 A den Jagſtkreis mit 350 .M überholt, ſei
es, daß dort die Schwere der Hagelfchläge ober der höhere
Anbaumwert der betroffenen Felder — im Schwarzwaldtreis ift
der Anbau von Handelsgewächſen wie Zuderrüben und
Hopfen auögebehnter als im Jagſtkreis — von größerem
Einfluß auf die Schadenhöhe war als die räumliche Aus«
behnung der Hagelſchaden. Den Schluß bildet der Donau:
freis mit dem Heinften Heltarſchadenwert (300 AM.
23
I. 178
Statiftif der landwirtſchaftlichen Bodenbenhung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908,
B. Märkte und Preile im Jahr 1908.
I. Die Iruhtmärkte,
(Hiezu die Tabellen V a) und bi.)
Fruchtmärkte wurden im Jahre 1903 an 53 Orten
des Landes (davon 7 im Nedar:, 16 im Schwarzwald;,
6 im Sanfte,
ergebnis an dieſen 53 ruchtichrannen war folgendes:
Durchſchnitts·
Umjap i
Frucht⸗ | |
he Menge Erlös
|
en da f Ya ! Ah | %,
Bader . ..164 205 39,2,21978363 36,5 | 13,34 13,67
Gerite iss 781 29,9 1 795 917 20,11 13,94 | 15,79
Kernen. «| 89578 20,8|1 501 661, 24,8] 16,76 | 18,47
Din. 2...) 24499 5,6) 307896 4,8] 12,06 | 13,68
Weien. . . .ı 198270 2,7! 204992) 3,3] 16,72 | 18,06
Roggen ., 6514 1,5, 97891 1,6|14,06 15,88
Hütfenfrühte. .| 2775 0,7 47613) 0,8|17,16 | 16,44
Nihlingsfrlchte |) | |
imit Eintorm).| 2449) 0,6) 3726 0,6]|15,22, 16,10
IN |
Zufammen . 431591 100 190.089
|
wi. |
Der Schrannenumfag, welder, wie in den Württ.
Jahrb. Jahrg. 1903 ©. 11 ff. näher ausgeführt worden
ift, ſchon feit längerer Zeit in fteter Abnahme begriffen ift,
wear im Jahre 1903 mit 431591 da nicht unbedeutend
arößer als im Vorjahr (1902), wo er 396 293 da betrug.
Diefe Zunahme ift mwefentlich darauf zurüdzuführen, daß
in Gerſte und Haber, deren Emte 1903 beffer ausgefallen
it als 1902 (Ertrag an Gerſte 1902 1583403, 1903 |
1698128 dz, an Haber 1902 2229877, 1903 2321881 dx),
mehr als im Borjahr zum Verkauf gefommen ift, und zwar
in Haber mehr 27685 de —= %0,2%s, in Gerfte mehr 9712 de
— 8,15*0. Etwas größer war der Umſatz auch in Dinkel,
Weizen und Hülfenfrüchten, Heiner in Kernen, Roagen und
Miſchlingsfrüchten. Die am meiften gehandelte Frucht war
der Haber, welcher im Schrannenverfehr noch im Fahre 1894
den dritten Pas eingenommen hatte; an zweiter Stelle ſteht
die Gerfte, an dritter die Hauptbrotfrucht des Landes, der
Dinkel (mit Kernen), deffen Umſatz in dem furzen Zeitraum
1894—1903 von 210633 dz auf 114077 dz, demnach nahe:
zu auf die Hälfte zurüdgegangen ift. Bon dem Geſamtumſath
entfällt auf die drei Früchte Haber, Gerſte, Dintel 94,5%,
während bie übrigen Früchte (Weizen, Noggen, Miichlings:
und Hülfenfrücte) nur mit dem unbebeutenpen Betrage von
5,5 "Yo an bem Fruchtverkehr teilnehmen.
24 im Donaufreis) abgehalten. Das Verkaufs
Wie fhon die ungleihe Verteilung der Frucdtichrannen
| auf die einzelnen Landesteile andeutet, find bie vier Kreiſe
in ſehr verfchiedener Weife an dem Schrannenverfehr inter:
effiert.
Im Jahr 1903 betrug die Umſatzmenge
|
|
| im | im ganzen in Dinfel in @erfte in Haber
| Id tm de 19% 08 (Melde 1%
IN 24252) 58 5088 1998. 35 04! 18 593 76,6
| g1157| 14.2| 3014 197,6, 3870. 6,3 30986 60,7
3. | 57396, 1838| s122j159 28767 60,1, 16.186 38,1
288 796 | 66,7| 76.408 126,5| 96 109 89,3" 98.900 34,3
Zuſ. 431591 100 [114 077 " 128 781 29 Lana has
i | |
Don dem gefamten Schrannenumfag entfallen volle *s
‘ auf den Donaufreis; Schwarzwald: und Jagſtkreis find mit
‚ annähernd gleichen Diengen, und zwar zufammen mit etwas
mehr als !/a, der Nedarfreis mit nur A/ır beteiligt. Wäh⸗
rend auf den Schrannen im Nedar: und Schwargwalbfreis
der Haber, im Jagſtkreis die Gerſte beträchtlich vorherrfcht,
fommen im Donaufreis Gerfte und Haber in annähernd
‚ gleihen Mengen zum Abſatz. Vergleicht man die auf den
Scrannen verkauften Mengen an Dinkel (Kernen), Gerfte,
SHaber mit den gewonnenen Emteerträgen, jo ergibt ſich
für das Fahr 1903 folgendes:
l
Dintel
davon |
vers ||
fauft |
7, |
Ernie Ernte
da de
* ie
524 325 |
451 923
317 853
330 944 |
369 367 | 510984 | 8,2
666 746 \ 834144 | 11,9
| |
am in 50 1681410 T6 22181 7,1
N i |
Aud im ——* zur Nenge der Ernte iſt der
Schrannenverlauf im Donaufreis bei weiten am größten;
von ber Dinfel:, Gerfte: und Haberernte wurden hier je
mehr als Yıs, dagegen in ben drei anderen reifen erheb:
ih weniger den Schrannen zum Verlauf zugeführt. Die
bedeutenditen der 24 Schrannen des Donaufreifes find Ulm,
Biberach, Waldfee, Geislingen, Ravensburg, Riedlingen,
Langenau, Saulgau und Mengen, auf melde mehr ala
®ın (84,3 %0) bes Umſatzes fämtliher Schrannen im Donaw
2 X.
ı Tonaufreis,
491155
561594 41
359854 28
707512) 108°
1,2
Auf.
Redar, ©. Schwarzwal, J. — Jagft⸗, D. —
Statittif der lantuwirtichaftlihen Bopenbenüßung und
freis entfällt, Bon den Schrannen in ben übrigen drei
Kreifen haben einen erheblicheren Umfag nur Winnenden |
(im Nedarlreis), Giengen a. Br, Bopfingen, Heidenheim
(im Jagſtkreis), Reutlingen und Urach (im Schmwarjwaldfreis). |
Im Jahre 1903 wurden an dieſen 15 gröheren Schrannen
326123 dz umgefeht, das find 75,6 %o Des geſamten
Schrannenverlaufs des Landes.
Die im Schrannenverfehr erzielten Rreife, weiche, wenn
auh die auf der Schranne gehandelten Früchte heute nur
einen Teil der überhaupt zum Verlauf gelangenden Früchte
ausmachen, infofern immer noch von Bedeutung find, ala
fie vielfah für die übrigen Berfäufe maßgebend find und
aukerbem aud der Berehnung der Vergütung für bie
Naturalleiftungen an bie bewaffnete Macht zugrunde ae:
legt werben, waren im jahre 1903 verglichen mit 1902
nur in Roggen höher, in allen übrigen Frudtgattungen
aber niedriger; am ftärtften, nämlich um 18,2 %5, ift ber Preis
von Haber gefunten, wohl zum Teil eine Folge des durch die
reiche Ernte des Jahres 1903 (ſ. 0.) vermehrten Angebots.
Beilänfig fei bemerkt, daß int Jahre 1908 auch Das Reich
im ganzen eine quite Haberernte hatte und außerdem bie Einfuhr
von Haber in bad Teutice Reich gegenüber den Vorjahren zus,
die Ausfuhr aber abgenommen bat, und zwar betrug
die Erntemenge die Einfuhr die Ausfuhr
Tonnen Zonnen Tonnen
1001 7080 153 412 536 146 117
12 7467 250 389 254 132 958
1908 71873 3% 470 321 56 332
|
Vergleicht man die Fruchtpreife des Jahres 1909 mit |
dem Durchſchnitt Der vorausgegangenen 10 Jahre 1893— 1902, |
fo ergibt ſich folgendes: |
des Ernteertrags in Württemberg im Yabr 1908. ll, 179
Treis für 1 de
Kernen Beiren Nonnen Gerfte Saber
4 Bi ch cha 4
18933 1902 1728 16,89 1495 15,54 14,95
1903 16,76 1672 14% 1394 13,34
An Roggen, annähernd auch in Reizen entiprechen die Preife
des Jahres 1908 dem 1Ojährigen Durchſchnitt 1893-1902,
bei ben übrigen Früchten aber bleiben fie hinter ihm zurüd,
Der Gelamtgeldumfag auf den Fruchtſchrannen bes
Landes betrug im jahre 1903 6190089 A (gegen 6131851 ck
im Jahre 1902 und 7339729 A im Durchſchnitt von 1898
bis 1902), wovon auf den Haber 35,5%, den Dinfel (raube
Frucht und Kernen) 29,2%, die Gerſte 29,0% und Diele
3 Früchte zufammen 93,7 "/n entfallen.
Seit dem jahre 1896 wird an den Fruchtſchrannen
' außer dem Fruchtumſatz auch der Umſatz in Heu und
Stroh erhoben. Danad betrug
| in Deu in Stroh
im der Umjag der der Umſat der
Jahr — Preis Preis
- ‚ Menge | Erlös * „| Menge Erlds Pr ’
de a | dic aM
1896 | 96886 438482 | 4,52 | 51 156 | 190742] 3,78
1897 94080 488564 5,10 | 45225 | 194 214 | 4,80
1898 84 225 - 409991 4,52 1 49428 | 179 791 3,02
1599 71745 ‚341 206 4,76 ] 48693 | 146395 || 8,02
1900 93412 ‚530977, 5,66 | 47085 | 168464 | 3,50
1001 74358 | 492 055 | 6,63 | 41502 '201338| 4,55
1302 | 76521 445019 || 5,78 | 37047 | 167570! 4,52
1808 | 630990 313086 | 4,90 | 37294 | 180 776) 3,51
II. Die Wollmärkte.
Hiezu die Tabelle VI.)
Wollmärkte wurden im Jahre 1908 wie alljährlih in '
6 Städten des Landes abgehalten: am 10.—11. Juni in
Sulz, am 15.—17. Juni in Ellwangen, am 16,—18. Juni
in Tuttlingen, am 18.—20, Juni in Ulm, am 22,.—24.
Juni in Kirchheim u. T. und am 30, Juni bis 2, Juli in
Heilbronn. Nah der befonberen, hierüber ſchon feit längerer
Zeit beftehenden Ztatifiit war das Berfaufsergebnis ver |
alihen mit den früheren „Jahren bis 1875, in welchen Jahr
der Umſatz am größten war, folgendes:
Umiat zer
Jahr Zufuhr — ——— preis für
Menge Erlös 1 ds
— de B de_ Mn ch
1875 12 066 11895 | 4747978 | 898
1885 10582 | 10545 | 2475920 | 235
1890 7167 027 | 1881986 | 47
1895 6.060 5823 | 1249818 | 215
1900 5592 5319 18424 | 97
1901 5246 4 983 950 591 191
1902 5155 4666 1026448 211
1908 4409 4397 | 1.069 197 243
Den 6 Wollmärkten wurde hienach im Jahre 1903 ins-
aefamt 4409 dz Wolle zugeführt; verkauft wurden 4397 dz
mit einem Erlös von 1069197 M und einem Durdicnitts:
preis von 243 M für 1 dz, Der Mollmarktverlehr ift in:
folge Abnahme der heimiſchen Schafzucht in ftetem Nüd:
gang; von 1875 bis 1903 ift der Umſatz auf nahezu "a
zurückgegangen. Huch die reife find aefunfen. Der Durd:
| fchnittspreis für 1 da betrug im Mittel der (Jahre
18641873 375,2 4 1884-1893 3,8 4
18741883 3353 „ 1894103 2175 „
Dod; hat fich der Mollpreis gegen die beiden Borjahre, in wel:
chen er einen fehr niederen Stand erreicht hatte — 1902 211 .,
1901 191 ,& — mwieber gehoben und den Durdichnittsftand
von 1884-1893 nahezu erreiht. Der Umſatz im Jahre
1903 war bei weitem am ftärfiten in Baftarbwolle (3980 da},
welche aud den höditen Preis erzielte, nämlich 244,7 4
für 1 dz; nur Heine Poſten wurden ungejegt in gemiichter
Wolle (888 dz, Duchichnittspreis 230 A), und in deutſcher
Wolle (41 dz, Durhichnittöpreis 214 0). Die Ärequenz
mar, von Heilbronn abaefehen, wo nur Ein auswirtiger Aäufer
erſchienen und allerdingd auch eine ganz geringe Menge
II. 180
(62 dz) zugeführt war, überall lebhaft, die Qualität ver Wolle |
durchweg gut bis jehr gut. Die ſtärkſte Zufuhr hatten, wie
fchon feit einer Reihe von Jahren, Kirchheim u. T. und Ulm.
Dem Wollmartt Kirchheim u. T. wurden in 280 Partien
inögefamt 1960 dx beigeführt, davon 1922 dz aus Württem—
berg, ber Heine Heft aus Bayern, Baden, Hohenzollern. Die ge
famte Zufuhr mar ſchon am Schluß des erſten Martttags bis auf
ein Heines Quantum, welches am zweiten Tag ſchnell Abnahme fand,
verfauft; nad) Württemberg aingen 609 dr, nah Bayern 498 de,
Heflen 32, Schaumburg-tippe 124, Schweden 136, Schweiz 566 dz.
Der Qualitat nach beftand die Zufuhr aus 1806 dx feiner und
mittelfeiner (Baftaru-)Molle und 154 dz gemiſchter und Rauhbaſtard⸗
molle. Für feine und mrittelfeine Wolle erzielten die höchften
Preife die Hal. Meierei Achalm (310 Mi), Graf von Hechbergs
Rotbenlömwen (284 und 306 Ki), Die Sal, Meierei Hofenftein (230 .&)
Die Durdicmittöpreife für 1 dz betrugen
1898 1899 1MU 1901 1902 1903
MD Mh Mc
feine und mittelfeine Wolle 222 274 252 196 216 246
gemifchte und raube „5 108 238 228 176 192 226
für
' 3695 dz
Statiftif der londwirtichaftlichen Bodenbenlizung und des Emteertrags in Württemberg im Jahr 1908.
Der Wejamterlös aus der verlauften Wolle besifferte ſich zu
479028 M; ber Durchldmittsnreis für fäntlihe Wolle zu 214 4
Ter jweititärtite Wollmertt Alm wor mit 1735 de befahren,
darunter 1625 dz Baſtarde, 110 dz nemilchte Wolle; die Fregueny
war bier zu Beginn Des Marktes recht lebhaft, gegen Schluß etmue
flau, doch wurde dad gefamte Quantum verkauft; für Baftard-
wolle wurde als böcfter Preis 246 A, für gemifdite Wolle
232 A besahlt. Der Ducdichnittöpreis für ſamtliche Wolle bes
rechnete fic zu 247 M, der Befamterlös zu 423792 cK
Von der gelamten Umſatzmenge auf den 6 württem:
bergiijhen Wollmärften entfielen im jahre 1903 auf die
beiden Hauptmärkte Kirchheim u, T. und Ulm zufammen
= 84% Den 4 übrigen Märlten wurden ins-
gefamt nur 715 de Wolle und zwar dem Wollmarkt in
Heilbronn 62, in Tuttlingen 211, Ellwangen 278, Zul;
164 dz zugeführt, Als Durchſchnittspreis wurbe auf dieſen
Heineren Wollmärkten 225,7 M (in Seilbronn 220,5 ,
in Sul; 235 6, in Tuttlingen 231 ck, in Ellwangen
227,9 A) erzielt genen 245,7 4 im Durchſchnitt von Mic:
\ heim u. T. und Ulm.
Ill. Die Sopfenmärkte.
Auf dem Frühhopfenmartt in Tettnang waren bie
Anfangöpreiie 180 .£ für 1 Zentner. Tropbem Böhmen
wie aud England unter einer fehr bedeutenden Mifernte
zu leiden hatten, gingen Die Preife, wenn auch nur
furze Zeit, bis auf 100 A zurüd, erholten ſich aber bald
wieder, Der meifte Frühhopfen wurde zum Preiſe von
155—175 „4, der Späthopfen zum Durchſchnittspreis von
155160 K verkauft.
Auch die Vreife auf dem Hopfenmarlt in Motten:
burg waren ſehr wechjelnd. Es wurde bezahlt
an den Markttagen für 1 Sentner
13. September 18 . 150—160 4
19. " R 160—180
27. = z 175 —189 „
3. Oftober —— 170—180 „
IT. - a ... 138175
8. Novembeet1465 170,
2. Dezembe 120-165,
1. „ z 165180 „
14, Januar 1904 170—185
nach den Rheinlanben 1285 Itr.
„ Rorbdentichland . 208 „
„ der Echmei . . 25 „
„ ben Übrigen Yanbern . 498 „
ujammen 15362 tr.
Nimmt man den Durhjchnittserlös zu 155 4, To be
trug der Gefamterlös aus Hopfen in Stadt und Bezirf
‘ Rottenburg 2381110 4.
Während die Anfangspreiſe dank einer regen Nachfrage |
nad grünen Hopfen von 140—150 M bis Ende September
auf 180 M und darüber, in einem Fall fogar auf 200 AM
fi hoben, wurde das Geſchäft anfangs Dftober flau und
die Preife für mittlere Qualität fielen in kurzer Zeit auf |
150-130 4 und nod weiter, um von Mitte November an
wieder langſam zu jteigen.
Verſendet wurden von Rottenburg vom 1. September bis |
Bl. Dezember 1903 inägejamt 15362 Ztr., Davon
innerhalb Landes . 2675 Itr.
nah Bayern 7708 „
„ Boben . 1545 „
„ ber Pfalz . BR „
|
|
|
|
Auf dem Hopfenmarlt der Lagerhausgefellihaft in
Stuttgart geftaltete fi das Hopfengefhäft in folgender
Meile:
Berfaufte Preis für 1 Jentner
Markttag Menge | — — —
I | Ballen prima | mittel
1908 h 4 ch
3. Auguſt 14 140—175
7. September 69 150 160 130 150
14. — | 17 150-165 140—150
21. rn — 83 160 — 177 19—160
Bi. 1814 170-180 | 150-165
5. Oftober 170 160-—170 150-160
12. es er *6 150—165 140—150
19, PR Eu 150-160 140--150
26. a B 119 130-150 1100—120
2. November . 117 150-162 130—150
9. rr 0 130 140-155 120— 140
16. Pr er 58 140 —155 120 —140
28, * Fre 41 140— 165 130— 140
7. Teyember . 87 160 —170 140-160
18, Janner 1901 61 10 170—182
Statijeif der landiwirtichaftliden Bovenbenkgung und des Ernteertrans in Württemberg im Jahr 198.
Der Durdichnittäpreis im ganzen Land kann zu 140 ch
angenommen werden ; im Jahre 1902 betrug er etma eben:
foviel, in den Jahren 1901 50 , 1900 und 1899 je 70 ;
IL 181
im Durchfchnitt von 1889—1898 104 M Beralichen mit
den Vorjahren darf demnad der Hopfenpreis des Jahres
1903 als ein recht befriedigender bezeichnet werben.
c. Ein- und Rusfuhr von landivirffchaftlichen Erjeugnilfen.
2. Ernte, Ginfuhr und Ausfuhr von Gerfte,
Die Tabelle VII giebt vom Jahr 1887 ab für die
mwichtigiten Nahrungsmittel (Weizen einihlieflih Kernen,
Mehl, Roggen, Gerite, Haber, Kartoffeln) Die württembergiiche
Erntemenge verglichen mit dem Empfang und Verſand auf
Orund der Statiftil der Güterbewegung auf deutjchen Eijen-
bahnen.) Dabei find den Erntejahren immer diejenigen für
bie Güterverfehröftatiftit mahgebenden Nechnungsjahre gegens
übergeftellt, deren Anfang in das Jahr der Ernte Fällt, alfo
dem Emtejahe 1903 das Rechnungsjahr 1. April 1903 bis
31. März 1904, Hieraus ergibt ſich hinſichtlich Ernte, Ein:
fuhr und Husfuhr von Getreide für das Jahr 1903 folgendes:
1. Erute, Einfuhr uud Ansfuhr von Brotgetreide,
elamtmettos
einfuhr
an Vrotfrucht
und Mehl
Brotfrudgt Mehl
(Kernen, Weisen,
Roggen)
in Weizen
unigerechnet
mehr (+ -
| Netto | weniger (—)
Ernte bes Empfangs
einfuhr gegenüber
dem Verſand
3 de da
J EM |: #4
EV:
— 96.085 947 665 , 35,8
+ 120210 |1 466 480 64,0
1887/96 2646408 1.049 750
1897 2291264 | 1346 0
1808 2902151 131930] + 288505 [1589 145 52,9
189 3110400 1055 780| 4333207 |1 393 987 44,8
1900 3083789, 985 610) + 294051 [1220 671, 39,0
1901 2996189 112430] -+ 379683 [1504613 512
1002 8351068 1163340| + 374549 [1537889 | 45,0
1908 8297868 1150840| + 599244 [1690084 532
Bei geringerer Ernte als im Jahr 1902 war 1903 die
Nettoeinfuhr in Brotgetreibe (Hernen, Reizen, Roggen) feiner,
Dagegen in Mehl gröfer als im Vorjahr, jo zwar, daß bie
Befamtnettoeinfuhr von Brotfrudt und Mehl (leyteres um:
gerechnet in Meizen) diejenige des Jahrs 1902 mie aud) fämt:
licher Vorjahre übertrifft. Sie berechnet fich zu 1690084 dz,
das ift von der Cinenernte mehr ala die Hälfte (52,2 "n),
Gerite
in
A. ln? Exraue 2)
Sn Se a I a
1887/96 1311 523 328 224 25,0
1897 1197 383 3% 820 32,6
1898 1 283 725 370 150 28,8
1839 1442 736 332 820 331
1) 1479854 234 310 15,8
1001 1509 644 230 640 14,6
1802 | 1585 408 273 080 17,2
1908 1699 128 345 760 04
Trotz höherer Eigenernte als im Vorjahr ift die Ein-
fuhr von Gerfte geitiegen; fie madte im Jahr 1903 etwas
mehr als ’/s der Landesernte aus.
3. Ernte, Einfuhr nud Ausfuhr von Haber.
Saber
| ettoausfuhr
Jahr Ernte in %,
dz ber Ernte
dz Spalte 2)
u 1 2. B: 1 |
were | 1 | arm | Bu
1897 1748 3236 | 43 330 25
1898 1956547 30 980 41
139 | 2077218 149 470 | 718
100 | 2118979 94 330 45
1901 1919 743 269 830 14,1
1902 2 209 877 196 160 8,8
1908 2 321 381 202 140 8,7
In Haber, ber allein von den Getreidefrüchten eine Mehr:
ausfuhr erlaubt, war entiprechend ben höheren Ernteerträgen
auch der Erport ein der Menge nach arößerer als im Vor:
jahr. Dagegen bemente er fih, im Berhältnis zur Eigen⸗
ernte gerechnet, auf der gleichen Höhe wie im Jahr 1902,
D. Bereins- und Genolfenfchaftswelen.
1. Den Grunditod und die Hauptmafle der ländlichen
Benoffenfhaiten bilden die landwirtichaftliden Dar-
!, Herausgegeben vom Hl. Preuß. Riniſterium der Öffentlichen |
Arbeiten. Reueſter XXI. Jahrgaug 190%,
lehenskaſſenvereine!) welche, wie die folgenden Hiffern
zeigen, in ſtetiger Vorwärtsentwicklung begriffen find.
!; Nahresberichte des Verbands landwirtſchaftlicher Genofſen⸗
imaften in Württemberg, neuefter Jahrgang 1903.
II. 182
| Beldivert *
Anzahl 2
Hab | par:
der | * „ I&ahrea,| ber kafte
Dars | der u... —— gemein⸗ *
iehens- | Mit, umjatz gewinn ſchafmichen bundene
Dan ‚lieber Eintänfe |, eh —
vereine!)
Euer ee
1851| 24 170 783265
3828 sen 16
1891 : 358 131479. 29479692 69818 | 337346
86 702 ‚106 030 622 222590 1342678 | 400
1909 | 966 |96.982 122840295 262 081 |1 008206 44
Aus den Ziffern über die Größe der Umſätze ergibt
fich, welde bebeutiame wirtfchaftlihe Macht die landwirt⸗
ſchaſtlichen Darlehenötafjenvereine heute darftellen. Ihr be
ionderer fozialpolitifcher Wert liegt in der Deyentralifation
ihrer Tätiafeit, Im Jahre 1903 waren es nahezu 100000
Landwirte, welchen die Darlehenskaſſen bie erforderlichen
Betrieböfreditmittel zur Verfügung ftellen, eine fogialpolitifche
und wirtſchaftliche Rleinarbeit, der feine unferer Großbanten
etwas ähnliches gegenüberftellen kann. Dazu fommt nod
die erfolgreiche Tätigkeit der Darlehenötaflen auf dem Ge:
biete des ſtetig zunehmenden Bezugs genoſſenſchaftlicher
Bedarfsartilel, ſowie ihre nüglihe Eigenſchaft als Spar:
inſtitut. Die mit den Darlehenslaſſen verbundenen Spar—
fallen,
welche ebenfalls ftetig zunchmen, hatten am
Jahresſchluß 1901 2462049 2, 1902 2859308 A, 1903 |
3690 968 M Einlagen.
2, Meingärtnergenofienjhaften mit gemein
ſchaftlichem Verkauf des Erzeugnifies waren eö in Württem⸗
berg im Jahre 1903 12 gegen 10 im Vorjahr, Neu hinzu:
gelommen find Befiaheim und Haberſchlacht (D.A, Bradenheim).
Melde Entwidlung dieſer Zweig der genoſſenſchaftlichen
Tätigleit genommen bat, zeigen die folgenden Ziffern:
g Befamt:
Zahl | , FR ter ber |
| der Zahl erzeugnis — * ee ſchnitt
bdver der Aelter verlauft
Jahr Bein: | Ge licher
—* aartner⸗ ' Mits ; F — 4 Erlös
= | noſſen⸗
genoſſen glieder | ichaften Denge Erlös von ıhl
ſchaften | ' |
| hi) hl 4
1} ' 1 z 5
189: 9 | 73 2819 |, 2819 | 196557 , 69,73
100 10 983 | 7908
1301 10 1002 794
1902 10 811 4620 4297 185 477 | 43,16
1903 | 12 | 262 | 10674 | 10189 | 417 916 | 41,26
Die Geſchäftsergebniſſe der einzelnen Weingärtnerge
7908 | 469472 59,87
6660 | 246 913 837,19
Siatiſtil der landwirtichaftlichen Bodenbenühung und des Ernteertrans in Württemberg im Jahr 1909,
Danach war die Beteiligung an dem genofienfhaftlihen
Verlauf am ftärfiten in Ingelfingen, Nedarfulm und Martels:
heim; in Angelfingen ift der unter der Helter verfaufte Wein
ausfchliehlih, in Nedarfulm zu mehr ale */s (68,1%), in
Martelsheim nahezu hälftig (43,3%) genoſſenſchaftlich ver
fauft worden.
Der bei weitem arößere Teil des genofienihaftlihen
Erzeugnifies wurde unter ber Kelter verfauft; von ber Ges
noſſenſchaft Ingelfingen mußte ein größerer Teil (455 hl
= 236,5 °/o), von den Genofienfchaften Marfeläheim und Unter:
türlheim ein Mleinerer Teil eingefellert werben. Bon dem
Gejamterzeugnis ber 10 Genoffenihaften mit 10674 hl
wurben 10129 hi = 94,5"/o unter ber Kelter verlauft und
5,5% eingefellert. Won dem unter ber Kelter verkauften
Wein wurden 417916 cM, demnach von 1 hi 41,26 4 er:
löſt. Wie in den Vorjahren, waren aud im Jahre 1908
bie Preife für die Gejellihaftsweine ‘faft durchweg höher
als der Preis bei den übrigen Herbitverfäufen.
8. Die Zahl der Getreideverlaufsgenofien
ihaften?), deren Gründung ber Neuzeit angehört, betrug
im Fahre 1903 29, PVeralihen mit den Borjahren geftaltete
ſich das Berfaufsergebniö wie folgt:
Berfauf =
Zahl an tonfigen
der landwirtfchaft⸗
Genoſſen⸗ lichen
ſchaften
Betrieböjahr
1598/1899 .
1389100 .
1800/1801 .
1901/1902 .
19021908 .
1908/1904 .
Der genofienichaftlihe Getreideverfauf, der fih im all:
gemeinen als ein wirlfames Mittel zur befleren Verwertung
des Getreides, namentlich für den Heineren und mittleren
‘ Sandwirt erprobt hat und den Getreidebauer aus der Ab:
‚ bängigfeit vom Händler befreit, it fonady abermals geftiegen.
So erfreulid; diefer Fortichritt tft, fo bleibt doch unverfenn-
‘ bar, daß der gemeinfame Verkauf immer noch eine ſehr be
ſcheidene Stellung einnimmt. Von dem Getreibeverfauf auf
den Fruchtfchrannen des Landes, der im Jahre 1908
431 591 da betrug (f. o.), machte er nur 16,5% aus. Darum
| wird diefes Gebiet des Genoſſenſchaftsweſens noch einer
wejentlihen Erweiterung fähig und bebürftig fein.
Auf die vier Kreiſe verteilen ſich die Getreibeverfaufs:
noffenfchaften vom Jahre 1903 enthält die Tab. IX S. 307, | genoſſenſchaften, deren Geihäftsergebnifie im Jahre 1903
D. 5. derjenigen Darlehenslaſſenvereine, melde in ben be-
treffenden Nabren ihre Rechnung abgeichlofien hatten.
Y S. Wurtt. Wochenblatt für bie Landwirtſchaft, Jahre. 104
| Ar. 52,
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bodenhenügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908,
(Betrieböjahr 1903/04) aus der Tabelle VIII zu erfehen find,
in folgender Weije:
Zahl JRenge des im Jahre 1903 verkauften
treibes
"Getreide
noſſen⸗ Heisen, Dinkel; Haber Gerfte , ins
sefamı
dz ds dz dz dz
i
j
89) 775 | 1881| 2158! 6708
Edmarwahk. | 1 = | | - | m
Saafilreis . . 6114 665 2 678 13 040 23 068 53 441
Donaufreis . 16 ı0| 330 | 2954| 892 1159
Württemberg . 29 1155608842 117450 grı02|Tı014
Der Donaufreis beherbergt die meiiten Getreideverlaufs-
aenofienfchaften, wirb aber hinfichtlih der Menge des ver
fauften Getreives von dem Jagſtkreis überholt. Die größten
Genoffenihaften find hier die Hohenloheſche Getreideverfaufs: |
genofjenihaft mit dem Sig in AHupferzell (mit Yagerhäufern
in Aupferzell und Öhringen) und die Fränkiſche Getreide:
verlaufögenoffenihaft in Mergentheim, welche zuſammen an
dem Getreideverlauf aller 29 Genoſſenſchaften mit nahezu
®»/, (73,4 %/o) beteiligt find,
Die Hauptabnehmer der Ber |
u. 188
laufsgenofjenichaften im Jahre 1908 waren wiederum wie
in den Borjahren die Proviantämter, Bierbrauereien und
fonjtige Großbetriebe. Auch ift, trogdem im Nahre 1903 die
Abſatzverhaltniſſe wegen der flauen Nachfrage und der ſchlech—
ten Witterung zur Zeit der Ernte nicht günftig waren, bie
Tatſache zu fonftatieren, daß die Genofienfhaften ihren
Mitgliedern zumetit höhere Preife gemähren fonnten, als fie
von ben Shänblern der betreffenden Gegend bezahlt wurden.
4. Der Verband landwirtihaftlider Ge
noſſenſchaften in Württemberg umfaht nach dem neueſten
Stand (Mai 1904)
990 Darlehenstafenvereine . mit zuf. 98234 Mital.
* Molfereigenofienihaften . „ „ 7908 „
4 MWeingärtnergenofienihaften „ 46 „
4 Dreichgenofienihaften. . „ 160 „
2 er
ihaften . . .» 2 IB,
1 Milchgenoſſenſchaft. u 111 ,
1 Schweinezuchtgenoſſenſchaft „ IT.
1 landwirtihaftliher Non:
fumverein . ec 195 „
bie landw. Benofienfaftäzentral:
fafie e. &. m. b. 9. =
Stuttgart) ER
1109 Genoſſenſchaften . mit zuf. 109205 Mital,
E. Pie Sfaaftsfürforge für die Tandwirkſchaft.
An Aufwendungen für die Landwirtſchaft find durch
das Finanzgeſetz vom 25, Juli 1903 (Reg. Bl. ©. 331) für
das Gtatsjahr 1908 (1. April 1908 bis 31. März 1904)
aus laufenden Gtatömitteln beftimmt worden:
für das Veterinärwefen (Etatöfap. 31)
(Entfhädigung für Viehſeuchenverluſte.)
Für d. Zentralſtelle f. d. Landwirtſchaft (Rap. 34)
Darunter
40000 4
675732 „
Staatsbeiträge an landw, Bereine 34400 4
Für einzelne lanbwirtjchaftl. Zwede 247400 „
Für Belampfung d. Reblausfrantheit 51000 „
Für das landw. Dauptfeft in Cannftatt 40000 „
Für Einrichtungen zur Berbefjerung
des Hufbeihlags . 9000 „
Fur er und Welio-
rationen 197150 „
Für Förberung ber —— cherung (Kap. 35) 200000 „
Für das Landgeſtüt (Kap. 36) 211379 „
Für die Fohlenaufzudtanftalt (Map, 36a). 21948 4
Kür Hebung der Privatpferdesuht (ap. 37) 64500 „
zuſammen für Landwirtſchaft und Tierzudt 1213559 4
Für die landw. Anftalt Hohenheim (Hay. 64) 181407 „
Fur die tierärztlihe Hochſchule (Nap. 65) . 118980 „
Für die 4 Aderbaufchulen (Kap. 66) 2482 „
Für die Weinbaufchule und — —
anftalt Weinsberg (Kap. 67) 27510 „
Für bie landwirtſch. Winterfchulen (Kap. 68). au,
Für bie landw. Fortbildungsanftalten (ap. 69) 70000,
zuſammen für ben landwirtſchaftl. Unterricht 384977 4
Insgeſamt für die Landwirtſchaft und den
landwirtſchaftlichen Unterridt . . 1598536 4
' Dagegen im Jahr 1902 . „1535649 „
Eingehend ift die Etaatöfürforge für die Landwirtſchait
in Württemberg in den Württ. Jahrb. 1903 S. 17 erörtert
worden, worauf hier verwiejen wird,
il. 184
Statiftif der laudwirtſchaftlichen Vodenbenüfung und des Ermteerirags in Württemberg im Johr 1908.
Anhang.
1. Die monatlihen Haatenflandsberihte im Saatenſtandsjahr 1903.
Stand ber Früdte von
Winterweizen .
Sommerweizen
Winterdinlel
Winterroggen
Sommerroggen
Sommergerfte
Haber
Kartofieln .
Hopfen .
Klee .
Luzerne
Wieſen
Apfel
Birnen .
Weinberge .
Monat April,
Der Winter 190303 war, wie jein Borgänger, im ganzen
mild, ziemlich ſchneearim und ohne hohe Hältegrade. NWirgends hat
fih eine Schnecdecke längere Zeit gehalten. Der Degember bracte
nur in feiner eriten Hälfte entſchieden mwinterlihe Tage. Der Januar
zeigte große Gegenſate, erft war er mild, dann falt, dann wieder
mild, Am Februar gab es fehr wenig Riederichläge, meift herrichte
heitere ſonnige Witterung.
März, die Temperatur entſprach zeitweile einer folden im Bai.
Die Folge waren ftarte Fortiehritte im Pilanzenleben. Exit in den
legten Tagen des März bahnte fich ein Umfchlag an, der um die
Mitte des laufenden Monats noch andauerte und der Vegetation
allenthalben Stiliftand, teilweiſe auch Schaden gebradit bat,
Die Winterfrüdte, deren Einfant im Herbft v. N. vielfach
verzögert worden war, haben fi trotz des Mangelö einer auss
treibenden und anhaltenden Schutzdecke meift orbentlid entwidelt
und beitodt. Nur wo die Winterfantbeftellung erft ſehr ſpat erfolgte,
jeigen Winterwenen und Hoggen etwas binnen Beitand. Dagegen
hat die warme Witterung deö Donatd März das Wachstum wejents
lich gefördert und auch Die Beftelung der Frühjahrsſaaten faft über:
all ermöglicht.
ſchlage haben dem Boden war bie fehlende Feuchtigkeit zugeführt,
aber auch ba, wo die Begetation ſchon weil vorgefchritten war, uns
liebfame Stodung und — zumal der Fruhobſiblute — mandıen
Nachteil gebracht.
Der Schaden, den die im vergangenen Jahr maffenhaft auf:
getreienen Mauſe on den Winterfauten und namentfih an lee
und Luzerne angerichtet haben, macht fih im ganzen Yanb bemerk«
lich, Einzelne Gegenden Hagen aud) jept noch über das Fortwühlen
ber Feldmauſe, denen der trodene Winter zuftatten fam. Neben
dem Mangel an Schnee hat das oftmalige Zufrieren und Auftauen
des Bobend die Beitodung bed Klecs öfters beeinträchtigt. Befler
fteht eö im allgemeinen um bie vuzerne unb auch die Wiefen
haben ſchon angeieht.
1
Bejonders warm und troden war der |
Die feit Ende März eingetretenen ergiebigen Rieder |
Juni Auguft September
1 EMAIL
Regen Autmwinterung mußten gröhere Flächen der Winters
frucht umgepflünt werben,
für dad game Yanb berechnet fid) die umgepflügte Anbau;
fläche:
bei Winterweisen auf 2,94 4
„ Winterbinel „ 216 „
» Winterroggen „ 161.
„ Klee „+86.
vLujerne „ 21%.
Die verbälinisinddig meiften Anbauflachen bei allen fünf
Aruchtarten wurben im Nedartreis umgepflügt, die mwenigften im
Jagſtlreis.
Monat Mai.
Faft den ganzen Monat April hindurch war die Witterung
fehr Kübl; vom 15. bis 20. Schneefälle und Frühfröſte beinabe
jeden Tag. Bom WM. ab trat alfmähliche Beflerung ein, die Nieder:
ſchlage wurden feltener, beiteres Wetter herrſchte aber doch mur
vorübergehend. Nom 27. April bis 1. Mai war die Temperatur
| siemlich warın, dann kam wieder unbeftändiges, nicht allzu kuhles
Wetter, bald Aufheiterung, bald Gewitterregen bringen».
Die rauhe, nahlalte Witterung batte gleichwohl für die Vege—
tation nicht bie anfangs befürchteten böjen Folgen; fie verzögerte
war das Wachstum der Pflanzen und teilmeife auch die Beftellung
der Sonmmerjaaten, aber die feuchtwarmen Tage des Mei haben
| das Meifte wieder nachgeholt und abgeſehen von Dem Frühobft
manche frühere Schäden mieber ausgeglichen.
Die Winterfrücte find gut beftodt und ftehen im all
gemeinen befriedigend, insbefondere die Futtergewächſe. Kur wo
die Felbmäufe recht zahlreich aufgetreten waren, zeigen fich, zumal
beim Klee, hin und wieder Yüden und Platten. Won dem Winter:
meizen mußten wegen Auswinterung 6,9% ber Mnbaufläde um⸗
senflügt werden, von ben Nleefeldern 6,8%.
Tie Frübiahrsinaten haben raid und gleichmäßig mes
Statiftif der landwirtſchaftlichen Bobenbenäkung und Des Ernteertrags in Württemerg im Jahr 1908. nl. 185
feimt und ſich ſchön entwidelt; vereinzelt wirb über Unfraut ges
Magt und mandenorts tritt an @erfte und Haber ber Dralts
wir auf,
Die Kartoffeln find etwas ſpat aeftedt worden und kommen
noch wenig zum Vorſchein. Die Arüblartoffeln jind im Aufgehen.
Der Hopfen zeigt im ganzen ein erireufiches Wachstum und
iſt bis jept noch frei von Krankheiten.
Der Beinftod fcheint in den meiften Gegenden nodı erhebs
ich zurück zu fein, ohne aber durch den Froſt größeren Schaden
genommen zu haben.
Das DObft hat glücklicherweiſe nicht fo ſiark gelitten, wie man
unter dem friichen Eindruck des Aprilwetters zu fürchten geneint
war, Nur bie empfindficheren Frühobftforten wurden namentlich
in den Höhenlagen ſchwer geſchädigt. Allerdings ift die Entwide |
| rigen aber ift ber Traubenanfaß ein auter und geſunder.
lung in ben einzelnen Zandesteilen jehr verihieben, und während
die einen Berichteritatier melden, daß die Birnbaumbläie gut vers
laufen jei und reichen Ertrag verforehe, die Apfelblüte aber in:
folge des umbeftändigen Wetters gehemmt und beeinträchtigt ſei,
berichten andere, daß fid; der Stand der Obſthaume in dem jehigen
Zeitpunkt, wo dad Mühen zum Teil erft begonnen babe, noch wicht
überfeben und beurieilen lafſe.
Dageljhlag fam mur ganz ſtrichweiſe vor und hat am
Heps umd an den zarteren Blütenfnofpen der Obftbäume einigen
Schaden angerichtet.
Pflanzenſchädlinge find im größeren Mengen nidt vor:
handen. Außer dem Drahtwurm und ben teilmeife noch immer
nicht ganz verbrängten seldmäufen wird aus zwei Bezirten das
maffenhafte Auftreten von Waifäfern gemeldet, ein anderer Bezirt
klagt über das Auftauchen des Apfelblütenitechers.
Monat Juni.
Ter Witterungscarelter ber Berichteperiope (Mitte Mai bis
Mitte Ami) war vorherrſchend troden; einige Gewitter brachten
sur vereinzelt und ungenügend Megen, erit am 13. Juni umd den
folgenden Tagen gingen allentlalben im Lande ergiebige Rieber—
ichläge nieder, weldie der Trockenheit vorerit geſteuert und die Vege⸗
tation neu belebt haben.
Die Nehrzahl der eingelommenen Berichte melden nachteiligen
Einfluß der Trodenheit auf die Entwidlung der Früchte, Verhältnis—
maßig am menigften machte ſich die Trockenheit beim Winters
getreide geltend. Die Winterfrüchte baben ſich zumeift qut ges
halten und zeigen befriedigenden Stand, nur werden fie vielfach kurz
im Stroh bleiben. Dagegen ift durch Die Trodenbeit die Entwick
lung umd das Wachttum des Sommergetreides ins Stoden
sefommen. Der Daber ift mitunter ftarf verunfrauiet und wurde
manderorts durch den Meif, der in der Nadıt vom 19/20, Wat |
eintrat, beeinträchtigt; wereingelt leidet er durch Drabtwürmer not.
Doch ift zu hoffen, daß die Sommerfrüchte infolge der eingetretenen
Riederſchlage ſich noch qut erholen. Der Stand der Kartoffeln
ift ein überwiegend günftiger ; in einigen Gegenden finv fie infolge
der Trodenheit in der Entmidiung noch zurüd und geben zum
Teil jeßt erft auf, Der Hopfen fteht befriedigend; die Pflanzungen
find im allgemeinen geſund und räftig und haben bie jetzt durch
Erdflöhe und Laufe nur vereinzelt au leiden. Am ungünftigften |
war Der Einfluß der Trodenbeit auf die Futtergewächſe, beion-
ders den Rotflee. Der erfte Schnitt von Alee fällt der Menge nadı
vielfah gering aus; zum Teil iſt der Klee noch ſehr purück und auf
Adern mit nicht gutem Untergrund ftellenmweiie ausgebrannt. Befler
ift ber Stand von Luzerne. Feuchte Wiefen und Waſierwieſen
WBürttemb. Jehrbucher 1904, Heit ®.
geben gute Erträge, dagegen wird der Ertrag auf trodenen Wieſen
vielfach unter Mittel ausfallen. Die Ausfichten beim Obft haben
fich weſentlich verſchlechtert. Auerft hat den Apfel- und Birnbäumen
die regneriſche Witterung während der Blütezeit und ſpaterhin bie
Zrodenheit, aum Teil auch der Reif vom 19,20. Mai gefdhabet ;
vielſach find die Früchte ftarf abgefallen, auch leiden die Bäume
durch Raupenfraß jehr not. Am mwenigiten verfprechen die Apfel:
bäume; von eingefommenen 114 Berichten melden nur 10 eine
mittlere Ernte; in allen übrigen Bezirken find bie Ausfichten gering
bis ſehr gering, Etwas bejfer ift der Stand ber Birnbdume, und
zwar melden eine vorausſichtlich gute Ernte 7, eine mittelgute
Ernte 39 Bezirke. Die Weinberge haben ſich bis jegt jchön ent:
mwidelt und zeigen einen hoffnungsvollen Stand; der Froft vom
19.—20, Mai bat in niederen Lagen vereinzelt geſchadet, im lbs
Wonat Juli.
Ter Witterungäcdaralter feit Mitte Juni war, wie icon in
der vorangegangenen Berictöperiope (Mitie Mai bie Mitte Jumi)
vorberrihend troden. Einige Gewitter brachten nur vereinzelt und
meift ungenüaend Hegen. Nur am 2, und 28. v. Mis., ebenio
om 5. und 18. Juli gingen allenthalben ergiebige Henengüfle nieder,
welche dem Boden die erfehnte Durchfeuchtung augeführt, das Wodys-
tum der Pflanzen erbeblic geförbert und den Stand derjelben genen:
über dem PBormonat gebefiert haben. Beſonders notgelitten bat
durch anhaltende Trodenbeit Die Vegetation in den Erbebungs
bezirken des oberen und mittleren Kocher:, Nagit- und Taubergebiets,
Segel fiel verichiedentlich, ohne aber größeren Schaden anzurichten.
In einer Heihe von Bezirken nehmen die Feldmäuje wieder in
bebrobliher Weife überhanbd.
Die Winterfrüchte zeigen im allgemeinen einen befriebigens
den Stand und veriprechen einen mittleren bis quten Aörnerertrag.
Allerdings gibt es viel Lagerfrucht, teilweiſe macht ſich audı der
oft bemerkbar, Mit der Roggenernte wird in ben nächſten Togen
begonnen werben.
Die Sommerfrüdte find ziemlich jtarf verunfrautet, oft
kurhalmig und bünm Huch die Fritfliege und ber Drahtwurm
treten mandenorts auf.
Die Nartoffeln ftehen ſchön und haben ein nefundes Aus—
ſehen.
Die Hopfen nachrichten lauten nicht immer ganz guünſtig.
Haufig, zumal in den niederen Lagen werden bie Hopfenpflanzungen
von Schwarzbrand (Huf) und Ungeziefer (Blatt: und Schilpläufen ıc.)
bheingefucht.
Ter erite Schnitt von Wiefen und Alee Hit dank Der trodenen
Witterung fait überall alüdlih unter Dad gefommen und übertraf
nach Menge und Güte die achenten Erwartungen. Auch der zweite
Schnitt hat ſchön angelegt und veripricht da, mo ber Boden bie
nötige Feucnigleint erhalten hat, ein reiches Ergebnis.
Die Obftausſichten haben ſich ſeit dem lepten Sastens
ftandabericht nicht gebeſſert, vielmehr ſchwinden zum Teil die Hoff:
numgen auch dort, wo biäber noch ein mäßiger Ertrag zu erwarten
ſtand. Biete Früchte fallen ab ober werben won den Raupen und
bem Kaiwurm vernichtet. Won im ganzen 106 eingelommenen
Beriditen melden in Äpfeln eine mittlere Ernte 11 Besirfe,
eine geringe 42, eine fehr geringe D5; in Birnen eine gute Ernte
nur noch 2 Bezirke, eine mittlere 24, eine geringe 36, eine fehr
geringe 11.
Übereinftinmmend aünftin lauten Die Meldungen über den
4
Il. 186
BReinitod.
rechtigen vorläufig zu den beiten Hoffnungen.
Ronat Auguft.
Tie Witterung der Beriditäperiode (Mitte Juli bis Mitte
Auguft) war zunachſt regneriſch, in ber lekten Juliwoche und an
fangs Auguft zumeift beiter, wenngleich zwiſchendurch immer wieder
Hegenfälle niedergingen. Die Tage vom 4,.—8. Auguft waren
iroden und warm und für die Einheimiung der Ernte ſehr fürs
derlid. Ein ſchweres Gewitter mit Sturm und Wollenbrüchen
am 9. Auguſt veruriachte in einem Teil des Kandes, insbeſondere
in den Bezirfen Gmünd, Welzheim, Schorndorf, Blaubeuren, Mün-
fingen erheblihen Schaden, Rach einigen befferen Tagen befam
vom 13. Anguſt an regneriſche Witterung wieder die Oberhand.
Die häufigen Riederſchlaäge waren ſehr günſtig für die Autters
gewachſe, weiche durd Die vorangegangene Trodenheit mehr ober
weniger gelitten hatten, Dagegen ift dur die regneriſche Mitte
rung das Erntegeſchaft gefört und verzögert worden; auch haben
fih die Halmfrüchte infolge ber ſtarken Gewitterregen vielfach ger
tagert. Die Ernte der Winterfrüchte, der Herfte und bes Fruh—
habers ift in vollem ang und in ben milberen Yandesgenenden
zum garöhten Teil bereits beendet, Gerühmt wird die Menge des
GErirags, auch die Enalität fällt meift befriedigend aus, da das Horn
im allgemeinen gut ausgereift iſt. Mehrfach wird berichtel, daß
Weisen und Dinfel ftarf von Brand befallen jei. Im Bezirk Biberach
öftlicher Teil hat die gelbe Halmfliege teilweiſe großen Schaben
angerichtet. Der Haber, dem die Hegenfälle fehr zu ftatten ge—
fommen find, zeigt ſchöuen Stand; and die Kartoffeln haben |
durch Die Niederfchläge gewonnen und veriprechen gute Erträge ;
vereinzelt zeigt fich Die Hartoffelfranfheit. Der Stand des Hopfens
iſt ein befriedigender; in manchen Yagen leiden die Pflanzen umter |
Schwary und Aupferbrand. Bei Rotklee und Wieſen fteht
Dank der feuchten Witterung der legten Wochen ein guter weiter
Schnitt in Ausſicht. Der Stand der Weinberge iſt bis jeht
ein quier, Die Kebftöde jind reich behangen; Rebfrantheiten (echte
und falihe Meltau,
auf. Bon den aus 42 Bezirken eingelommenen Berichten über die
Öerbftausfichten lauten 2 (Gannftattsfteuper, NedarjulmMedar: und
Hodergebiet) auf fehr gut; 5 (OU. Befigheim, Brackenheim⸗ Muſchel⸗
tall, Leonbergsöftlicher Teil, OA. Ludwigsburg, Stuttgart Yınis
Keuper) auf aut bis fehr gut; 27 (BadrangRufchelfaft, Cannſtatt⸗
Muſchellall, Ghlingenskenper und Yıias, ON. Heilbronn, Marbadı
Mufchellolt, Maulbronn: Muihellait, NedariulmsJagitgebiet, Stutt⸗
gart-Stadt, Stutigart-AmtsYias, Baibingen-Wufhelfalt, Waiblingen:
Muſchelkalk und SHeuper, Weinsberg:Talorte, HerrenbergsHeuper,
Nürtingen-Nedartal, Reutlingen⸗Lias, Gaildorfssteuper, OU. Gera:
bronn, Rüngelöntzstochergebiet, OA. Dergentheim, ON, Öhringen,
Kirchheim Albbezirl, ON. Teitnang) anf gut, 5 auf gut bis mittel,
3 auf mittel. Die Obftausfidten haben jid mod weiter vers
Veronoipora) traten bis jegt nur vereinzelt |
Die Trauben haben ausgezeichnet verblüht und ber ;
Statiftif der landwirtſchaftlichen Bodenbenützung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1903,
Buntiandjein, Nottweil:Xias, Tübingen-Heuper, &münd-jüdlidyer Zeil,
Mergentbeimsöftliher Hohenteil, Neresheim:kias, Debringen: Muſchel
kalt, OA. Biberad,, Ehingensweiter Aura, OA. Laupheim, OA. Rovens:
burg, Hiedlingen-Molaffe, DM. Tetinang, Ulm⸗weißer Jura, OA
Waldfee). —
Aus einer Reihe von Bezirken (Weinsberg, Calw, Obernbori,
Hottweil, Spaichingen, Sulz, Tuttlingen, Urach, Reresheim, Biberad,
Geislingen, Göppingen, Laupheim, Riedlingen, Saulgau) mir
itarfes Auftreten von yeldmäufen berichtet, welche auf den ruct:
und Futterfeldern, fowie auf trodenen Wiefen zum Teil beträct:
liden Schaden anrichten.
Monat September.
om 15, bie 233, Auguft berrichte veränderliched, vielfach reg:
neriiches Wetter. In der Folge trat fommerlih warme, trodene
Witterung ein, die in der Hauptſache bis zum 7, September anbielr
und der Ernte ausgezeichnet zu flatten lam. Dann begann ein
‚ naffaltes, windiges, nieberichlagsreiches Wetter, das teifmeite zu
Ichlechtert, ba infolge von Gemitterftürmen viele Fruchte abgeſallen
find. An Apfeln melben eine vorausfichtlih qute Ernte nur 2
Bezirke (Mottenburgstias, Tübingensfleuper), eine mittlere 9 Be
zirke (Mardach-Muſchelkall, Nedarulm + Nedars und Hocergebiet,
Herrenberg⸗ Aeuper, Horbs rechtes Nedargebiet, Würtingen-Nedartal-
bezirf, Oberndorf-Buntfandftein, Wergentheimsdjtlidier Döhenteil, Kirch⸗
heim-Albgebiet}, in Birnen eine qute Ernte 2 Bezirke (Hotlenburg-
Lias, Ehingen:Wolaffe), eine mittlere Ernte 23 Bezirfe (Badrrang:
Diufcheltalt, Eßlingen-vLias, Marbah-Mufcelfait, Neckarſulm-Jagſt⸗
gebiet, Serrenbergsfleuper, Dorbs rechtes Nerargebiet, Cberndori-
ernften Befürchtungen Anlaß gab, Am 11. September wüteten be
tige Stürme im ganzen Yand, und richteten, zumal unter Den Obh:
bäumen, erheblichen Schaden an. Sanelfäle haben am 22. und 2.
Auguſt ftattgefunden. Das ſchwere Ummetter vom 22. Auguft :
folgte bauptiächlich auf der öftlihen Albhochflache in den Berirten
Blaubeuren, Ulm, Heidenheim und Reresheim. Geſtreift wurden
die Bezirte Münfingen und Weislingen.
Die Ernte der Sommerfrüdte ft nahezu überall vollendet.
Haber und Gerſte, das Ohmd und der zmeite Schnitt von Alee und
Yırrerne wurden meiſt glüdfich unter Dach gebradt. Nur im ben
| rauberen Bezirken liegt noch ein Teil Des Habers, Der Gerſte und
des Olunds draußen und fonnte biöber wegen der ungiünftigen
Witterung nicht eingeheimft werben.
Ter Ertrag des Ohmds und des Klees fiel nad Qualitat
im allgemeinen aut, manchenorts vorzüglid, nach Quantitat baufic
unbefriedigend aus.
Der dritte Schmitt von Klee und Yuzerne fteht faft überel
ſchon.
Das ſeit 8, September herrſchende ſchlechte Wetter hat me
Ausfaat der Winterfrücdte jehr erihwert und vwerzöner.
während vorher bie Trodenheit des Bodens ein Pilügen nicht
‚nlich.
j Die Kartoffeln hielten nit was fie verfprachen,. Unter
dem Einfluß der naflen Witterung baben namentlich Die Arib-
tortoffeln und jene auf ſchweren Böden ſtarl gelitten und yeinen
mafjenbaft faule Knollen.
Der Hopfen ift in manchen Yagen durch Schwarz un)
Aupferbrand beeinträdtigt. Dopfenftangen und Anlagen find durt
den Sturm am 11. ds. Wis, hart mitgenommen worden, weit mehr
aber nod die Obſtbäume, denen ihre jpärlicen, noch micht aus
gereiften Früchte Faft überall beruntergejchütielt murben.
Obftaudiidhten ſinken beshalb immer tiefer. Die Aptelerm:
wird ganz gering, etwas befier fteht c# um die Birnen.
Auch die Hoffnungen auf einen auten Weinherbit va
mindern fich täglich, Die Trauben find in der Heife jeher ungleod
zum Zeil nod weit zurüd und leiden an mancherlei Arankbeitai.
Bald ift es ber echte Meltau Oidium Zuderi, bald Die Perono
fpora und die Xebderbeerfranfheit. Warmender Sonnenihein mt
allenthalben dringend not.
Von vielen Gegenden wird forigeiegt über das Auftrrien mer
Feldmäuſe geilagt und die Befürchtung gehegt, daß ie un
—
sie
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bodenbenutzung und Des Grnteertrags in Württemberg im Jahr 1908.
dem jungen Klee md den einzulegenden Winterſaaten nod großen '
Schaden anrichten werden,
Monat Oktober.
Auf die naffalten Tage in der erften Halfte des Monats
September folgte vom 20, bis 26, heitere, machts allerdings em:
pfindlih fühle Biitterung; vom 26, bis 28. gingen bei milden
Nächten nene Hegenfälle nieder: dann ſolgten drei fchöne, warme
Tage. Der Monat Ottober bradyte abermals unbeitändige Witte
rung; doch kamen zwiſchendurch audı ichöne Tage, namentlich am
7. und 8. Oftober.
Kür bie Herbſtbeſtellung, melde teils durch die ſpäte Ernie,
teils durch die ſchlechte Witterung in ber erften Hälfte des Sep⸗
tembers verzögert worden ift, war die Witterung nicht ungünſtig.
Die Winterfonten find mm größten Teil eingebradt. Bielfsch find
die Santen auch ſchon aufgegangen und zeigen ſchönen dichten Stand,
Auch der junge Alee hat ſich mit wenigen Ausnahmen, wo er
durch Yagern der Überfrucht eiwas gelitten hat — gut beitockt, wiel:
fach fteht er ſogar ſehr üppig und liefert noch viel Herbſtfutter.
Aus vielen Vezirlen wird gemeldet, daß die Feldmänfe
zahlreich auftreten und an ben Santen, ſowie an jungem Alee nicht
unerheblihen Schaden anrichten. Auch die graue Aderichnede ift
viel vorhanden, bat aber bis jest feinen nennenswerten Scaben |
‚ leichte Froſte.
Tie Temperatur blieb vom 10. Oftober an fühl. |
II. 187
Monat November,
Tie Witterung von Mitte Oftober bis Mitte November war
vorwiegend trüb, vielfach regneriſch und mäßig mild; nur Die legte
Dftoberworhe brachte einige falte Nächte, am 2. und 26, iogar
Schneefälle traten erit vom 18. November an ein,
zuerſt im Schwarzwald, auf der Ab und am ſchwärzen Grat, tm
Unterland in der Nacht vom 19.20. November.
Für die Winterfrüdte, welche — mit Ausnalme einiger
rauh gelegener Waldorte im Schwarzwald — mun überall in den
Boden gebracht find, war die Witterung ſehr gunſtig. Die früh
geläten Winterfrücdte haben ſich befriedigend entmwidelt und ſind
gut beftodt; auch die fpiten Saaten lanfen fchön auf. Der junge
Alee zeigt überall Fräftigen und zum Teil üppigen Stand und lieferte
bis in die leute Zeit noch Herbſtfutter.
Wiederum wird ans vielen Bezirken alter vier Laudesteile,
namentlid; aber des Donautreiſes, gemeldet, daß die Feldmaunſe
troß aller Vernichtungsmaßregeln Sehr zablreid auftreten und an
| den Saaten, jomie an dem jungen Klee beträchtlichen Schaden vers
uriechen; vereinzelt wird berichtet, daß die Mänfe manche Winter:
faaten und Mlecheftände gerader au vernichten drohen, In einigen
Bezirten des Schwerzwaldtreiies hat Die Aderichnede an Roggen—
faaten erbeblihen Schaden angerichtet.
veruriadt,
2. Tabellen I—IX.
(Seite 188— 207.1 Eeite
Zab. L Der landwirtiaftlide Anbau und die Ernteerträge im Jahr 198388888.. nn 1R
II. Anbaufläche und Ernteerträge im Jahre 1908 nach Dberamtsbezirken.. 1600
UII. Die Weinbauflähen und bie Weinerträge nad natürlichen Bezirken im Jahr WI... 2 2 2 nn. 186
„ AV. a Die Hagelihäpen nad Gemeinden im Jahr 193833038383838. nenne. 197
br „ r „ Dierämien „— u IM. 2 en ren + 1
» 9, Der Fruchtmarktverkehr im Jahr 1908,
a) Die Umiätte auf den einzelnen Fruchtmärkten des Landes im Jahr 1908 200
bj) Die monatlichen Umfatmengen und Durbichnittspreife für Getreide und BSüllenfrüdte, Heu und Stroh
anf den württ, Fruchtmärkten in dem Jahren 1902 und 1908. . . . ar
„ VI. Der Wollmarktverlehr im Jabr 1908 aM
„» VI. Erntemenge, Einfuhr (Empfang; und Ausfuhr (beriandı der wichtiaften Getreidearten und der Kartoffeln in
Württemberg von 1897 — 18 — M
VIII. Die Geſchäftstätigkeit der Getreiveverfaufsgenofienichaften in Württemberg im Jahr 1908/04 206
„ 18. Die Geichäftsergebnifie der Weinabjaggenofjenihaften im Jahr 1908 207
II. 188 Statiftif der landwirtſchaftlichen Bodenbenäbung und des Ernteertraga in Württembera im Aahr IR,
Gab. I. Der landwirtfhaftlihe Anbau
jegt gegen
dagegen J 190
| Wit Hauptfrucht angeb. Fläche im Erntejahr 1903 Tin %
durchſchnittl. Ertrag
Srudtarten ‘
FEIERTEN — — TER a Borjake —— ganzen —
©. = Sommerfrudtı reis | jammen 1909 | weni⸗ je zei
— 1 2. | 8 | 5 1 6 8: 12: 1] me jtt 2]
J I ha ha ha ha | ha ha de de | de Fr u
I, Ader- (und Garfen-)land, |
4. Getreide n. Hüffenfrüdite". |
L Wehen W.| 4999,56 5764,1| 5977,58 3010,5) 19751,9
Sad 1TOLA BIBLH LU 106089
ah @.-30718,1| 40681,1| 30018,8 59995,11161413,1
2. Dintel und Emer. . 2 „08 64, Al 127 0, 1844
We 6010 3892 1900 BA 156856
DRER — — 35| 723 789 19,6 200,8
19610,5 + 195,4] 33508
10496,1 14- 337,8] 16071
"1212811
4. Hoggen W. 47185 8415,90) 12451,1 19840,8| 3420, 34669,5 53 1547 14,65 1,
En En | -7° 78,7 765,7 1506,.0. 4558,0| 500,8 5694,8 697 10,79 10,49 Baal 114
5. Gerfte —* 31,0 107,4 70,7 700,6 909,7 831,8 18718] 15,08 13,850: 14,04] 147
j 186174,7 18070,5) 25159,9) 40722,5 100127,6 TOBS,6 1684410] 16,82 16,10 14, 118
6. Saber . 2.2. . .126810,8 20200,2) 38750,2: 401,60 151312,8 33]140145,6 |: 2166,7 | 2321381] 15,84. 14,95, 13,27) 185
T. Buchweizen EN 1,0 0,3 — 15) 9 98 . — —
8. Hirſe ee 44 — 70 20° 13.4 £ £ e r :
9, Mais zu Körner a Sa 4 439,8! 25,5 121,5 45,8 632,2 675,0 m 13,00) 13,20 16,5% 79
10, Erbſen 2... 2748 6 on ee 26466 2482,7 3427 12,85 14,25; 10,98 118
11. Zinfen 148,1 1972 3085 2,5 798,8 683 867 34] 8
1b Babe 4 Gartens| 2804| 1917 1865 1108 7784 C . en 5 . -
EUER 12) Ader: | 7862| 9702 TI 180.7 28700 2596,6 dossıl 15,18 1628 153 9
18. Wden 2 2 220.) 0850 14802 17587 DAB 69528
14. &upinen . » 2 2 2 2. — 0,1 — 0,1) 9 02 ä ul 2
BR 8) 8165| 742,0 18577,1 227.0! 16962,6 169911 5] aönsrl 13,44) 19,86
15. Memggetreide . . } 2. a 7 TOT A RT 204,5 14- 2uosl 12,58| 14.18
16, Miſchfrucht !
a) Linſengerſee.. aah Tat war 64445
b) ſonſtige Miſchfrucht 4088| 16865 MUB 840,7) 7170,83
17. Sonftiges Getreide und |
Süfientrühte . 2 2... 12,0 42,8 a,6 71,4 180,3
Auf. 4. Getreide u. Hülfenfrüdte 92131,7 1100533 130217,1 191742. 2593448
11,00) 12,3%
Darunter WinterfruchtH . 41369,5 51079,7 62294,5 8016742411
. Sommerfruht") . 48168,0 56818,9 72478,1.108184,0 234639, 032,6
" Sitfenfrüdter) .ı 2599,2, 3460,7 444,5 FW, 13842 f
B. Hadftüchte und Hemüfe,
1. Aurtoflen . . ı.. .,21864,8 | 25098,0, 21878,0. 29011,4 98742,6 969088 11519769] 116,66| 125,92. 80,23] 135
2. Topinambur . 2... .! 0,5 0,2 0,6! 12 25 42 7 —
8. Runtkelruüben und Quder-1?} 241,4 888,2 Be 81T 3419,8 1020152] 826,48 300,07 43,0 134
mar. . . . Pöpntter | 97749 3769,2| 8184,82 3877,65 25609,9 25140,2
% — 7961899 810,94| 0,61 272,37] 114
gelbe 129,9 67,1 1,8 20,3 391 . r 5 .
, Möhren u. mar | Wielen: | 6,8 16.3 310 3.9 58,0
. Weiße Nüben . . . . . 42,5 86,8 111,9 260,1 511,3
[e Ann E- -2= ZU u
. Moblrüben . .» +»... .) 1806! 21239 600,5 9774,90 12679,9 12056,0 %8,89| 289,71' 2300, 104
. Bonflohl. . . . .' 1615,4 15160) 1080,89 877,1 5109,4 5240,68 923218 177,87) 198,81] 181,87]
. Sonftige dechriaie und | N |
Gemüfe . . . oh MB 151,1 140 2053 736,0
Inf. B. Hadfrühte und Gemüſt ‚364599 341268 32187,9 4415481469294
!, Teils zu Hörners, teild zu Grunfutter ⸗ (auch Deus) Gewinnung. — ?) Hernen. — *5 Dinfel, &mer, Eintorn zul. — + CU, Backnang 1 ha,
Ta. Arendbenitabt 0,5 ha, CH. Laupheim 1,5 ha. — 9 CR. Yadnana 2,3 ba, OA. Marbach 1,6 ha, CH, Waiblingen 0,4 ha, ON. Weinsberg O,1 ka,
DH. Gkerabronn 3,6 ha, CH. Schotndorf 1,6 hs, DM. Welzheim 1,4 ha, IR. Wangen ha. — 954 Nenenbürg O,L ha, OU Geislingen 0,1 ka,
’; Dinkel (fernen: mit Roggen. — *ı Weisen, Dinfel, Emer, Einforn, Nonnen, Eerfte. Haber, Wenagetreire, Miſchſfrucht und nicht befondere
ernannte Arten von Getreide und Sülfenfrüdhten — *) Erbien, Linien, Folnen, Riden, kupinen, Vuchweizen, Dirie, Mais. — " Darunter lrantı
6iTdz = 786%. — 9 EU Leonberg 0,1 ha, CR. Martech O4 ha, ER. Tberndotf 0,2 ha, EM. "olen 0,6 ba, CR. Biberech 04 he, CH
Ehingen 0,2 ha, DU. Geislingen 0,6 ba. — "ı Der Ernteertrag von Zuderrüben fewie von Tabot ift vom Johr 1689 ab auf Erundlage der Auf
7%
Statiſtil der landwirtſchaftlichen Bodenbenägung und des Grnteertrags in Württemberg im Jahr 1008. II. 189
und die Ernteerträge im Jahr 1903,
1.
PPATPRRRT
10.
11.
12.
srudtarten
— Binteriruht
&. BSommerfrucht /
—
€. Handelsgewächſe.
u
Heps und . 18.
Rübien . ii
W.
uf. 13;
Wobn
Leindottet
Senf.
Flache
»unf .
« Zabal ")
. Hopfen
Sihorie .
Weberlarpen
Horbmeidben
Eonftige andelogewachfe
Zuſ. ©. Handelegewãchſe
— *
@=1
B. Sutterpflanzen.
. Hoter Niere .
. Xıtiermt .
Eſparjeite
Alee im ganzen
Serravella .
a} Spörgel
bı Soralio .
e Terdejahnmais **)
Aleegras
Aud. Eras ſaat aller Art
anf. D. Autterpflanzen
Zuſ. 1.—P, Augebl. Aderlaud
E. Gartenbau
F. Aderweide
“. Bracht
SummelAder-n. Garlenfand
A.
VUon 100 ha find
Angeblüntes Adertand IR
Sülienfrüdite
Zuiaommen A.
. Sudfrücte im ganzen
darunter Kartofteln
. Kanbeldgewädrie
. Autterpflangen .
A—D. RE |
Gartenbau
Aderweide
. Bradie
A.—G. suiammen .
II. Sleſen
IL Weiden . . . .
IV. Weinderge im ganzen
davon im Ertrag
Sefamifumme 1.—IV.
. Klee, Luzerne, Eſparj. gem.
Mit Hauptfrucht angeb. Flache im Erntejatr 1903 Fin 9,
Schwarz: |
Neckar⸗ | walb- | Jagſt⸗
kreis
Mi: Re“
ha ha | ba
168,7 BiRI 8,6
1,6) 43,6) 31
0 400
2,0 48 11,6
169,2 488,0 278,6
36 4284 147
712,7 1789 180,8
3,4) 2,# 2,3
2,1 TI 5,0
678 2076 057
84 250,0 149,7
376,8 — 6,5
11704 27233 127,6
ur — | 8
u 08 —
113,3 323 64,7
33T 81 41:
4345 402 11834
10653,0 14630,2) 16875,3
BS76,1 48884 576,8
275 32852 17948
" aM456,6 227885,8° 24176,9
207,6 429,4 414,7
1,3 7,8 0,2
13 17 —_ |
— 0,2 =
384,0 4072! 11211
151 98 4504
0,0 3 633,7
240069 23134.4 26787,0
155023,3 176654,7 1993 15,4
aTrı,s 328,7 40547
148,0 1898,5) 1580,4
555,0 5448,39 1154,86
407140,7 58899,5 85355,4 109315,2 2969108
kbriebe der Steuerverwaltung berechnet. —
Karbach 1,1 lın, DM. Horb 0,8 ha,
cn.
CR, Leonberg 1,0 ha, OU, Balingen 2,6 ha,
Retariulm 0,2 ha, DA, Stuttgart,
25,02 ı 27,28 ı
20,32 20,81
1,61 1,85
57,0, 559
22,67 ı 18,23
13,53 | 13,89
275, 216
1548| 15.08.
m 94
1,72 1,72
0,0 1,01
0,54 2m
100 10m
33740 165368,7
153204 1307
‚I 1186,9 996,2
161498,9 187225.2 216554,1.307635,8 872914,0
28,77
33,47
2,05 |
5 —*—
1)
15533,4
4259,7
3652,06
. 221184,4 263998,1 324732,6 434556.0 u11ıa,0
durchſchnittl. Ertrag
von 1 hu
dagegen
| | Tonaus . au: im
; I nor
| fantınen 1 — 1203
203
—— Wi 6 ii. | 2
ha ha ds da dz ı da
752,9 14885| 0,1
24 707
esLT 36,3l 0,
80 21.41 04
1434,6 2365,41] 0;
34 ml
38,7 1056.11 0,1
1,01”, 80 \
72 2,0 je
355,0 968.1
134,0 62
16951] 11,78, 11,79 | 10,88
90 970 64
11,87 : 11,57
2,66 2,707 2,14
358 8361 288
' asıloo 20 1501
1091,0, 51123 714 ım| 6
01] 16813 15.91 210,50 18886
311®) 94 i APR
320 3423
22 1975
s113) 12792,7
718275,2
2118,56
176,8
— 7460, 8] 8,5
2397,7 21734 24
7305,0' 13248 411
42160,9 100583,2 |12,5
225,8 187751 0;
0,7% 10,0 )
= nn 80
— “» 32
60. 6043,410,
1915,98 4983210,
3257,0 7723,31 0,89
48825,1 128748,7
237916,7 521910,1 194,1
640,6 16995,8 | 1,1
3769,1 7400,07 €
Rt 26608,3 | 3,08
26,08 26,91
5,17 - 83,61
1.10 7 1,59
62,33; 61,11
14,55 | 16,88
9,48 ' 11,81
14, 1,47
16,87 ' 14,75
14,50 44,16
26 1,
1,28 0,85
2,03 3,05
100 100
1022 147527
SU1188 — 138,7 .
214857 Al—- 758 .
681,0 I— 14,4 [hl 487
mus2]— 110,2 —
49,79 51,9 41,9] 119
a a as \
26,02: 11,14
18:0,0 53785,1
296,9. 214121
258,0 10804,8
, DA. Maulbronn 0,7 ha, CH. Gilingen 0,8 ha, ON, Baihingen 0,5 ha, OA, Weinsberg 0,5 ha, OX.
Rürtinaen 0,8 ha, DU. Oberndorf D,5 ha, OA. Zübingen (6 ha, TA. Künyelsau 1,1 ha, Ou. Opringen 0,8 ba, DM. Havenäburg LU ha, — * O4,
OA, Zul 3,1 ha, ON. Urad 0,6 ha, DA. Gerabronn 1,0. ha, DM. Mergentheim 3,0 ha, DH. Münfingen 5,1 ha,
Saulqau 1,0 ha, DH, Walbſee LOha. — ' OH. Nagold 0,3 ha, OA. Biberach O,L ha, OD DA. Ravensdurg 3,0 ha. — "ı DU. Badnang 0,8 ha,
>, Einichließlih Futtermais ı Walichlorn).
Amt 1, ha,
OR. Ragolb 5,0 ha, OA. Dserwdorf 0,2 ha, DA. Künzelsau 0,2 ha, ON. Ravensburg 0,7 ha. — MI DA.
DM. Wiriblingen 0,1 ha, OX. Balingen 0,2 ha, DA Calw Lahr — 4 ON Urach 0,2 74 —
Il. 190 Statiftif der landwirtſchaftlichen Bonenbenütung und des Ernteertrags in Württemberg im Zahr 1908,
gab. II. Anbauflähen und Ernteerträge im Jahr
Der Strohertrag ift in Noten angegeben, und war io
Reisen
Winter Sommer
Roggen
Winter · | Sommer:
Winterdinlel mit
Minteremer Aernen
Kr, Oberamter
* Hörner Stroh⸗ * AMornere Stroh: ** | Hörner: Stroh⸗ Zioc Körner: Stroh: Flac Körner: Sttoh⸗
Auade ‚sladıe ‚lache & e fi € N 13 '
Ertrag v, 1ha * Eriregv, 1 ha * Ertragv. 1haı Ertrag v. 1 ha a Ertrag v. iha
J 3. 4. 5. 6. 7. 5 ».. 1.72.18 9a DB 11.
ha | de Note ha de , Note de | Rote
1’ Badnang . .I 385,1] 15,4 19 | 286,7 10,5 | 2,0 2 188 ! 230
23: Befigheim . .| 214,7, 155 | 20 | 5990 122.0 80 | 1209 | 230
8 Böblingen. .) 56,0 18,0 28,0 125,8 14,7 25 16,3 15 — — — 10,8 18
4 Bradenheim .I 326,5 17,1: 230 | 2740 133 | 235 14 20 — — — 14,7 | 20
5 Gannftatt . .: 35,5 184 25 | 21232 16,7 2,0 20,3 | 2,0 _ — — 15,0 | 20
6 Ehlingen . . 20,3 163 | 25 : 112,0: 193 | 25 158 235 — — — 1416 25
7 Heilbronn. 580,8 165 | 4,0 538,7. 18,0 | 2,0 10 01 — — — 14,9. 80
8 xeonbern . .| 1436 213° 20 | 2859 190 | 1,8 199 , 19 07 150 20 175 |, 20
9 Lupmigsbura .| 110,3 240 15 | 170,1 180 | 20 24,0 10! 10 200, 15 0,0 | 15
10 Warbah . .| 827 6 20 482,6 18,6 2,5 230 | 2,8 94 15,0 2,5 19,8 20
11 Maulbronn .| 865 161 29 56,7 126 | 85 „wo 29 — — — 170 , 36
13 Redarfulm .) 17922 248 | 235 wo 27 25 ; — _ 209 | 25
13 Stuttgart, &t. 4,7 21.0 24 03 20,0 | 22 — 18,2 |, 20
14 Stuttgart, Amt 957 191 18% 728 153928 £ 133 ı 23
15 Baihingen . . 102,7 198 20 1256 20 | 2,0 € 17,83, 22
16 | Waiblingen . 1282 180 23 406,9 174, 18 1682 |ı 3,8 75 1738 | 238 179 | 35
17 Weinsberg 6550 142 25 BB 12,1 3,0 13,8 2,5 26,3 14,0 2,0 14,4 25
Nedarkreis .| 495 0.2 | 23 44899 169 | 24 8 21 871829230 16.0 22
18 Balingen . .|) 40,1 19,8 | 3,0 9,4 10,0 | 3,0 10,0 3,0 15 80 | 30 12,9 | 3
19 Cam . . .| 4233 144 | 20 70,1 13,9 | 3,0 133 151 1551 90, 230 16,5 | 30
20 | reubenftabt .| 878,4 124 , 22 | 1388 87 | 237 139 23 2888 60 27 10,8 |, 37
21 Serrenbera 190,2 209 | 23,0 ‚ 81,7 175 | 230 1 230 \ 1,8 180 | 3,0 178, 15
2 Sr .. 0.) 185 22,4 16. 2391 200 20 19,9 15 10 170 | 230 17,8 1,5
23 Nagold. . .) 3766 165 2320| 1505 145 20 16,6 15! 748 145 1,8 13,7 20
24 Nenenbürg . 28 152 20 405 105 30 14,9 22 118,1 120 | 230 5.4 2,7
25 Nürtingen. . 21,2 150 930 |) 2175 133 | 20 169 20 235 12 | 30 11.9 | 20
26 Oberndorf. .| 635,8 15,3 | 2,0 1565 11,7 230 140 ı 17 849 11,1 | 230 11,2 | 23
27 | Neutlingen . 82 19,0 25 32,4 15,0 2,5 12085 | 4,8 12,8 25 11,8 2,5
28 Rottenhurg 190,01 16,0 | 18 102,11 16,2 : 2,0 100120: 08 9080 16,5 1,7
29 Hottweill . . 421,7 149 | 3,5 628 144 | 20 14,5 | 25 1,4 11,0 8,0 12,8 25
30 , Speidiingen 62 150 | 230; 1,2 90 |80 103 30 50 88, 35 10,2 | 20
831 Sulz. .118894 173 2,0 68,9 160 | 230 16.1 18 81 14,0 25 14,6 22
92 Tübingen . .| 51,4 168 75 198,11 198 | 1,8 145 | 15 10 100 15 15,9 | 15
33 | Tuttlingen .| 83,4 17,2 1,8 47,8 155 25 15,8 1,9 11 100 25 14,5 | 19
Hllead . . . 14,9 16,1 | 235 | 1660 16,7 25 14,7 20
SchwarzwiKr. 67641 178 21 717014 148 | 28 139 21
35 'Ralen . . 64 140 1 80 42,4 108 8,5 87 3
36 | Grailöbeim . 23491 152 | 19 116,1. 13.4 24 12,0 1,
37 Ellwangen... 284 144 | 35 1239 184 , 30 10,9 235
38 | Gailbort . .| 21801 148 | 20 815 122 25 12,3: 20
30 Gerabronn 801,8 170 | 24 181,4 135 , 80 , 13,1 2,0
40) Gmünd . . 79,8. 18,0 25 539 96 32 t Ri 12,0 22
4 Dal... BE 16T 28 343,3 145 2,7 17,8 1,5 17,6 140 20 14,9 2,0
42 Heibenheim . 153,6 19,1 | 2,7 m,0 13,8 2,7 17,6 ' 2,7 2073 161 23 13,8 2,3
43 Rüngelsam . .| 8238 162 | 29 | 8720 15,7 1 45 15,0 | 935 06 100 | 40 128 23
44 | Dergentbeim .| 964,7 98 | 23 4578 92 85 1786 , 1,7 195 12 80 6.4 2
45 Reresieim. . 47,0 13,2 25 || 57,6 10,6 3,0 10,5 25 327 82 3,0 99 3,0
46 Öhringen . .! 18808 15,8 | 2,8 3249 140 . 28 145 ı 235 20,6 100.85 14,3 30
47 Schormwort . 51,6 15,3 20 „722 130 1,7 15,3 17° 199 130 1,5 13,9 2A
48 | Welheim . . 530 147 | 235 3192 146 28 14,3 | 28 us 14428 28 2358
Jagſttreis. 59778 148 25 3511 132 29 15,7, 20 15060 119 , 28 120 | 24
40 Biberab . . 689 170 | 25 16,0. 15,7 27 17,8 24 302,4 11,6 3,0 18,8 Li
50 | Blaubeuren .| 456,2 129 | 2,0 548 71|1|85 93120 wa 60 | 40 10,1 . 29
Al Ehingen . . 124,4 100 | 25 ! 1272 90 2h 95 | 17 3084 81 20 77 15
52 (Heislinnen .„! 150,71 12,1 18 || 101,2: 10,3 2,4 12,0 3,1 157,2 10,0 2,8 10,6 2,3
53 Wöppingen | BL 16,7 | 22 2096 143, 27 14,0 ı 233 41,8 121 ı 93,7 19 235
64 Hirdheim . „| 1729 15,1 1,5 342,8 111 25 95,20 47 94.26 12,9 20
55 | vanpheim . . 80,0, 50 28 2381 130 , 238 70 |23 1881 110 | 25 14,7 22
56 ventiirh . . 4,4 1217| 30 \ 20,0 10,1 25 13,4 22 524,4 11,8 31 12,4 24
57 Münfingen . 15,3, 160.20) 367 125 | 230 15 25 431 74 2,2 85 23
58 |; Huvensburg , 788,5) 18,5 20, 26,6 16,5 20 17,4 2,5 2381 18,4 2,0 123,0 1,5
59 Nieblingen , 54,6 160 | 95 | 142 13,5 2,3 18,8 22 131,9 123,0 25 12,7 2,5
60 | Saulanu . , 249,9 16,0 235 | 12,2; 10,0 20 18,5 | 2,0 55,9 18,1 38 14,3 2,3
61 Tettnang . .. 3SL7T 143 | 80 | 21° 120 830 150231 141,0 100 30 12,8 25
62 Um 247,8. 13,5 3,0 435,0, 13,1 27 12,1 3,3 418,9 11,6 35 11,8 3,0
63 Waldſee . 19,0 15,0 24 | 10,7 14,8 2,6 16,1 2,3 34,090 28 11,7 | 24
64 Wangen . . 10,1) 105 2,0 | 14,8 97 20 10,9 20 Hr 90 20 7,3 23,0
Doraufreie . 30105 158 24 "1915 121 285 145 | 22 35589 106 37 1823
4
Württemberg 197519. 171 23 108339 148, 25
5
&
ve
E
wir
%
=
=
Statiftit dor lanyo'rtihrftlichen Bodendenügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908, II. 191
1903 in den einzelnen Oberamtsdezirken.
da 1 Fehr aut, 2 qut, 3 mittel, 4 gering, 5 ſehr gering bedeutet.
Bohnen
Sommergerfte Hörner [Erben | Linſen Dog orten:: Her: [rien |
| Körner-| Strobs förner- Stroh:
Ziache Ziache | Fade | u zu | | Zache Flache | Fläche
| | Ertrag v. 1 ha Ertrag v. I ha |
s» ; a Ja a. ea et 9. |
ha ha ha | da Note ha ha dz Rote ha ha ha ha ha!
11,8 423,4 345,0 136 | 24 96 | 15668) 157 | 98 11,0 64] 115 | 7! ı
== 78 834,3. 140 40 — 14402 150 | 80 76,0 12] 315 30] 88 2
_ 43,4 817,6 17,9 | 38 = 1886,7, 178 -| 1,8 0,6 35,5 70 1290| 9,7: 8
— 20,3 11692) 16,8 | 235 02 | 108538 148 | 3,5 19,2 34 6,9 84 “il 4
_ 8,4 550,9 18,3 | 30 — 479 200 | 20 32,3 11] 443 7,6 75) 5
18 3,6 1181,11 80 | 30 — 598,1. 18,8 | 3,0 36,1 171 15,7 129] 58,0 | 6
_ 10,8 1707,0. 18,0 | 8,0 17 | 12602 175 20 23,6 2.931 3,0 2493| 410| 7
_ 1878 | 1387,7 212 | 1,5 03 | 33098, 20: 15 | 144 sl 65, 188141 7381 8
_ 48,5 1167,0: 27,0 | 28,0 1,0 2 731,0) 25 230 43,5 3,4 71: 1255| 320! 9
o3 87 708,6) 22,9 | 23,0 70 | 22150! 205 , 2,5 58,9 40] 46,0 66 565
— 49,6 7,7 15,1 | 30 04 | 1518,98 182 | 23,6 6,2 5,1 60 15,71 205, ı1
1,0 26,8 2085,7) 22,0 | 235 10 | 2076 42 | 25 24,9 38 | 151 18,7] 418112
— 0,1 03 4,0 | 30 0,6 10,5: 230 , 22 8,0 02] 200 — — 113
2,0 20,1 955,9 18,0 | 2,0 _ 1 708,1, 176 | 23,0 0,8 0,71 145 1127 56,711 14
_ 36,6 11342 216 | 3,0 _ 19860, 232 30 | #1 23,5 95 al 461 35
— 23,5 623 195 | 15 92 | 1087: 197 15 35,8 8,6 91 0,6] 135! 16
— 58,5 669,3) 158 | 23,7 — 12575: 16,9 - 3,0 9,9 28 7,7 78] 15,711 17
16,9 6214 [161747 196 | 24 31,0 | 368103 196 , 28 | 499,3 1811204 7862] 665038.
68 82,5 87,5 18,4 | 3,5 19] 24016 154 ' 3,0 -- 120] 10,7 48,1] 210,1) 18
0,8 61,8 269,2 190 | 3,0 13 | 20882 178 | 10 — 40,5 5,2 56,1] 68,55 19
13,7 91 334,8. 12,6 | 24 31,6 | 16704 11,4 | 25 — 28 41 78] 404120
_ 62,9 1550,7) 226 | 18 03 | 22497 208 | 17 0,2 15,6 65 | 2374 31,221
— — 24536 217 | 1,7 _ 10154 16,6 14 _ 2,9 40 | 1811 108,0] 22
0,6 15,4 824,9) 14,7 | 23,0 — 18817. 154 18 — 15, |
— 121 972 155 | 3,0 3,8 7425| 161 ı 24 —
6,7 50,4 13324 170 | 3,0 _ 534,7 180 | 230 82
5,0 5,5 401,7 108 | 3,5 32,5 | 26603 184 | 23 _
19,6 24,6 1410,65: 16,7 | 3,0 0,6 21176 144 | 235 02
1,1 20,7 2006 40 | 15 — 13381. 2232 ı 1,8 10,7
3,0 17,3 533,11 14,8 | 23,3 70 | 23355 148 25 =
— — 227,2| 18,0 | 3,0 24 1551,85, 110 : 3,0 = —
_ 39,5 85,3 165 | 2,2 26,0 | 16366: 148 . 23,0 * 16 46 11541 673 81
0,5 23,1 17103 19,6 | 18 — 6824 19! 1 2,7 23] 272 372] 425. 32
— 6 14647 16,7 | 23,1 — 148,7| 13,2 | 298 — 0,4 1,7 16,15 114,6: 38
7,6 16,1 978,7. 17,8 | 2,0 — 23550. 151 35 3,5 10,6 | 23,5 63] 884 34
614 415 [150w5 133 22 F 1074 1 93602 155. 21 25,5 187,2 ] 191,7 ° 9722 1402 S
_ 1.4 5382 13,0 | 35 031 2655, 124 | 35 _ 301 18,6 217] 9151 35
— 26 496,9, 14,2 | 3,0 03 | 3813,2! 182 : 30 _ 9,3 24 122] 62,2] 36
0,4 6,4 1637,6 173 | 3,0 10,2 | 3984,6 11,7 30 — 20 48 | 1062] 213,2) 37
— 126,8 459,4 14,8 | 21 05 | 2382| 135 24 0,5 50] 10,7 17,71 58,4 38
— — 20294 160 | 32 11 | 52413. 130 | 40 8,0 6965| 80,1 1 155,2] 149,2|| 39
9,6 279 502,2: 19,0 | 24 17,6 | 32358 11,7 | 35 02 11,0] 13,5 20,83] 113,2) 40
_ 4,9 19782 183 | 30 — 2585,7 151 30 1,8 21,0 93 27,0] 131,0) #1
— 17,8 30814 184 | 27 721 2862| 172 | 383 — 23,9 1,8 179] 177,8 | 42
_ | 15 22464 155 | 8,5 = sn768 189 | 3,8 1,2 40,0 | 35,7 53] 119,5 48
— 42 4811,4 10,9 | 8,3 _ 21782, 66 47 0,6 245) 24,3 2641 140,0 44
— 58,4 45162 13,7 | 30 3330| 22353 96 35 — 12,9 2,7 221,0] 2665,7| 45
— 97 22080 16,0 | 8,0 02 | 27859 180 . 32 14,7 311 381 21,1] 195,8) 46
— 81 50,0, 15,8 | 3,0 0,3 405,8. 15,0 ı 3,8 84,5 3,8 5,8 41,0 7,5 || 47
2,7 3,2 405,6 14,4 | 23 . 14167 4432 P 155 43 | 19,7 1991 85,11 48
12,7 2779 151599 147 | 29 70.7 13 602 132 33 | 1215 308.5 | 186,5 771,9]17587 3.
_ 30 4268,09 18,3 | 22 48 | 40884 1611 31 23,0 73 05 581 298,7 || 49
2 109,1 19044 150 | 30 321 1380 132 | 83 0,2 8,2 14 07] 58,31 50
— I 18 5610,1 16,8 | 2,0 108 | 29758 12,6 | 22 — 1661 — 42] 181 51
25 | 61 98,0 123 | 2,5 458 | 534,8: 180, 9,7 0,2 71 82 61] 183,4 59
17,7 7 504,4 147 | 28 22 | 26812| 15,0 | 24 4,7 10,71 223 63,31 163,8) 58
12,8 14,6 8746 14,7 | 233 05 1 10899. 16,8 | 3,8 27,4 8,1] 23,9 248] 50,89) 51
- 21 25210 18,0 | 3,0 02 | 28035 | 200 | 235 = 8,5 11 131 136,1 | 55
— 38,6 19741 15,7 | 21 55 | 45666 151 | 932 = _ 0,6 1,9] 157,9 56
— 44,3 23247 146 | 22 106 | 5870 133, 21 _ 04,4 4,8 351 186,8) 57
12 — 13413 185 | 25 [2739 | 42939 200 ı 18 0,5 231| 17,8 13,3] 278,7 58
* 52 424,6, 17,4 | 1,5 28 | 2208. 17,4 | 19 0,3 2,9 1,4 2,2] 179,2 5
— _ 40641 17,1 | 25 148 | 265322 155 | 35 * 18,2 2,5 50] 160,1 60
0,9 0,3 70 15082 1 236,7 2088| 140 983 43 01] 15,8 0,3 8783: 61
_ 45,2 44338 15,2 | 1,5 180 | 5007| 88 25 vol - 2,8 351 9
15,8 _ 3752 15,6 | 930 120 | 4053| 15.1: 25 — 44 9,7 0,65] 204,8) 68
2,0 3,0 628,4 110 | 3,0 345 | 28118 98 | 18 63 _ 14,0 122] 878.64
“4 418, was 164 | 23 1 7006 1564016 148 24 459 2045 | 1198 139 7124484 2.
1944 17538 11001276 1685 25 19097 k513123| 153 24 22 798,3 | 778.4 26700163323 8.
il. 192
Flache Niache
3 —
4 Brackenheim
5 | Gannftatt .
6 | Ehlingen .
7 Heilbronn.
8 Yeonberg .
9 Ludwigsburg .
Marbach
Maulbronn
12 Redariulm
Stutigart, Stadt
Stuttgart, Amt .
Vaihingen
Waiblingen
| Weinsberg
Redarfreis .
‚ Balingen .
Gm...
‚ Freudenftabt .
Öerrenberg
Horb
Ragold
Neuenbürg
Nürtingen
‚ Oberndorf
; Reutlingen
' Rottenburg
Kottweil .
Spaidingen ,
Sufs
Tübingen .
Tuttlingen
Uah . »
| Schwarzwaldtr. .
Kalen . .
Crailsheim
Ellwangen
‘ Gaildorf .
Gerabronn
Gmünd
Dal
2| Heipenheint
Künzelsau
Mergentheim .
Reres heim
Ohringen
Schorndorf
Belibeim .
Jagſttreis
Viberach
Blaubeuren
Ehingen
Geislingen
Gorpingen
Kirdheim .
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vetfird .
Würfingen
Kavenäbur .
' Rieblingen
Saulgau
Tetinang
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Baldjee
Bangen . .
Donanfreid .
‚Württemberg .
Bi;
175
75
54 5,9
0 —
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Gl
30,6 13,2
16,0 —
— | 7,0
05 42
3s3| 96
16,2 15,0
ı19| 129
811: 10,8
3165, 96,4
86,7 | 30,2
23,3 70
37,0| 41
72,8 11,5
36,51 244
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Statiftit Der landwirtſch sftlihen Bodenbenüsung und des Ernteertrags ih Württemberg im Jahr 1908,
(Roh) Tab. U.
Anbauflähen und Ernteerträge im Jahr
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Statiftit der landwiriſchaftlichen Bodenberügung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908. II. 193
1903 in den einzelnen Oberamtsbezirſten.
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241] 90 70 1201 — _ 821 131] 761 — 41,6 81 — sıl 241 7566 678 54
sl 60] 202 901 50 1144,71 — IT 4] ol — 5 60 — 101 — Fıstıal 400065
7781 81 96132103] — — 1892| 221 — 2,9 5,0 _ 081 — 28077631 56
79 8,9 50,01 73 1,0 9,3 — 24.6 | 22,3 — 902 7,0 — 441 — 256171550 57
a 2661 664 1301 15 | 394 20] 137 | 154] — | 1886| 68 — 30] 90 2794 60,0 | 58
723] 091 1187| 109 | 05 11697 os] 1411 081 — 13,1, 7,0 — 181 — 1691,68 | 580 59
473] 81] 919| 100 | 10 [156,8 2] 108] 11] — 182'5 | 61 _ 41] 5,0 | 2179,9| 57,7 6
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ı 4801 82] 889| 120 | 04 | 177 04 33] 145 | — 20,1! 5,7 _ ss — Issws|lae 63
| 565] #8 521112 | 4 — 30] 2343| 2541 — 11,0) 5,0 _ 10] 202141500 6
712288 | 7629| 106 | 224 |6SLT | 387]355.0 J134,0 10910, 62 01] 3201 222 025731582 D.
519.41 736,0 [14385 | 118 170,7 19269 11 066,11 966,1 182,1 183.1 5 1128| To 10813 aies |1275 Hoss 643 W.
urtierad. Yahrbikder 1904, Heft 2, 25
ii. 194 Statiftit der landwirtfhaftliden Bodenbenitkung und des Ernteertrags in Hürttemberg im Jahr 1908.
(Rod) Tab. II. Anbauflähen und Ernteerträge im Zahr
|
|
|
| Suzerne | zur Peiner, j sahne | 0005 Fr — 3 Men | —— .
Nr. Oberämter | Am | Be: | Durch: | Durdı:
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1 Baduang . » + 141,6‘ 50,6 12,8 2 106,5 "60 681 57529 89,6 159,0 1734| 10,91 | 31,72
2 Belgheim . - .) 757,8| 55,0 27,7 5,8] 382; 11] 23] 12232| 500 | 1808,1) 593328, 0002 38
3: Böblingen. . « 327,8, 79,0 63,8 511 Bill 921 8,0
4 Bradenheim . .ı 866,7) 50,0 635] 18,8] 228,9 0,8 80
5 Cannftatt . . .| 2185
6 Ehlingen „. - .| 144,5
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10 Warbadh . . - 545,2| 84
11 Maulbronn . .) 6138 58,
12 | Redariulım . .ı 10225 64 ,
13 : Stuttgart, Stabi . 33,0 82,0 — — 301 — 25,0
14 | Stuttgart, Amt . 236,4: 73,7 04 — 1883| 15,7 0,5
15 Baibingen . . «| 857,4 693,3 138,0 62,6] 803,5 24 18,9
| 35,
|
16 Baiblingen
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18 | Balingen . » 1 3968, 47,7 248,1 42,6 02] 78,0] 817,3] 5472| 585 — — — —
19 Calw... 2400| 521 742] 95] 2333] 211,8] 155,1] 27281) 46,8 04 — — —
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Serrenbern . .) 6107 85,5 79] 12,5] 433] 5862| 651 24881 77,9 50,51 701) 13,87 | 30,88
21 |
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23 Rage... .. 3828 646 | 1052| 89 el 1017| ua] 27600 si | — = ————
24 Neuendurg. 158.7 600 75 1,1 96] 102,0] 1848] 22168, 50,8 83 1006. 11,98 : 39,50
25 | Nürtingen. . .| 2344 70,0 172] 23,6] 166,8 641 7901 3843,89 45,0 1869| 2789| 14,92 | 31,00
26 Oberndorf. . » 812,6 €0,0 306,6 3 — 186,5] 462,1] 2900,7 58,8 _— — — —
27 Neutlingen . » 157,1, 87,1 254,7 37141 18] 153] 540] 40810, 83,5 2m4| 4708, 15,71 | 35,08
38 Rottenburg . . 415,2 57,6 67,3 11.2] 183] 135] 468] 38046| 600 86,2 824 95 Bo
29 | Rottweil 4757 46 5320 8681 — 433] 95] 50148| 45,0 — — Mies
30 | Spaichingen . . 1025| 59,8 224,6 951 — 185 4381 30827 431 — — — —
u... u 67.0 201,5] 740 18] 2309] 101,0] 30775 | 55,0 — — — —
32 | Tübingen . . .»| 259,3) 66,8 80 05 784 14,71 S80| 368,8 60,7 101,7 529, 5% | 2800
33 | Tuttlingen ; 167,1 55,0 54,4 43,1 1,0 18,07 oo 35201. 47,5 88 84 10,17 | 40,00
Hilrah . » . .| 916 702 338,5 213] 187] 59,6] 1892] 46275 535 1745| 4890| 27,62 . 80,47
Schwar zwaldlreis 45534 624 1 3252] 4294| 4072] 9688 5025| 585005 548 2 545 5 820
35 UMlen . 2... 874. 59,5 96,5 1,0 28] 540] 473] 53083: 1,0 — — — —
36 Crailsheim . .| 157,8 61,5 10,7] 171] 02] 83] 148] 78411. 418 _ — — _
37 | Ellwangen. . -| 30,8: 46,8 15,9 8060| 3383| 47,7] 8425| 10892,1 | 40,0 — — —
33: Gailoort . .» .! 191,0) 59,8 52,5 14,079 173] 181] 838] 70930: 48,2 08 21! 27,68 —
39 Gerabronn.6686600 85,9 269] 40,7] 405] 1046| 10844 2,0 92 4796| 37,12 23.07
40 ed 62,4 594 79,5 4,1] 153) 3031 762| 61133 49,7 — — — —
41 Sl. 6 228 31] 80] 148 63] 82330 568 18,4 77) 418 —
42, Heidenheim . .| 420,2: 51,0 412,1 280] 5982| 9341 6872| 30453 493 - 1 — _ —
43 Runzelsau..1661.0 65,0 256,7 68,71 2481 1741 8661 52189 6,0 6754 11021, 16,37 26,55
44 Wergentheim ,„ .! 1860,5| 45,0 385,1] 1880] 34641 258] 2878| 86050, 38,0 | 12899! 22802) 17,68 3281
45 | Neresheim 117.0 67,8 265,7 19,8 321 222] 9501 85159 431 — — — —
46 Shtringen.. 405,1) 67,0 23,8 83] 2474| 405] 380] 776859 58, 651,7| 14018: 21,51 24,36
47 Schorndorf . . 18,2 50,6 75 82] 397 1,4 051 87227 600 7986| 14741| 1846 © 33,21
48. Welibeim . . » 53,7) 40,0 5,1 051 98] 365] 31] 52105 450 —8 50 620 248
Saafttreid . .. 55768 | 556 I 17248] 4147] 1211] 4504] 628,7] 883554 489 | 806526| 8085| 1863 2052
49 Biberah . . . 14,8 | 41,0 655 105 Fa ars oral 92774 45 kat ———— *
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52 Geisliugen. 2322| 57,7 964,8 731] 243] 80] z808[ 471731 463 — = * —
33 choppingen. 1657657,2 128,5 6,5] 180,6 Oo 1051 70266 46,4 - 1 — — —
4 irdheim . . n 681 64,8 64] 118,6 6,2 94] 54970 456 1475: 1551| 1052 30,13
55 Yanpbeim . . .) 10,9 | 35,0 24,9 1277 1891 41,8] 739] 61801 52,0 — _ —
56. Leuntlirh 11,6 | 70,0 402,8 11 13] 681,0] 3225| 81515 55,2 — — — —
57 Münfingen . . 26,8) 5,0 17a 2656] — SE 1588] A1301 541 — — = —
538 Ravensburg. 148,3! 65,0 943,5 97,7 24,5] 219,07 209,1] 91452! 40,0 14,0! 444 | 31,71 27.4
59 | Rienlingen . . 2902| 489 3774 51,8 05 34,61 181,31 77152 449 — — —
60 | Saul x... 88,2 | 613 484,6 331 0,51 30,7 8421 828342 5 — — — —
61 Tetinang.144.7 58,0 156,7 2371 1288] 408] 075] 8429| 46,0 874 HRB0| 5480 380
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‚ Württemberg .,21784,0 59,7 113243.4] 18775160483 B 498.27 7283 310,85. 498 11680164725 Bo um
Statiftif der landwirtſchaftlichen Bobenberügung und des Emnieertrags in Württemberg im Jahr 1003. 1l. 195
1903 in den einzelnen Oberamtsbezirken.
| Äpfel Birnen Blaumen und Zwetſchgen firfhen | Her.Semmert,
a u — U... |er vier Opfis | Mr
' Zahl der | Menge Geldwert | Zabt der ; Menge | Geldmert | Zahl der : Dienge Geldwerij Zahl der Menge eidwert| gattungen zuß.
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Baume | Ertrags | ertrans Bäume | Ertrans | ertrans Baume 'Ertrags| ertrags | Bänme | Ertrags | ertrans [B1, 84, 87, 90)
79 3”. | 8. | 8 EEE.’ Se | | ——
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26 406 544 6119 12 942 520 5436 9879 60, Bw 2866 un 1170 13674 . 26
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74 581 | 12 587 | 165 055 62398| 50897 62 251 4795 73| 16988] 2058, 91 1818 230763 | 9
26853 1085 19 617 81: 467 | 551% 12022 454 5384| 1924| 17 817 30837 |, 39
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| 19 820 | 348 11 321 18 244 64 49659 146477 2929. 2930] 15 82 556 19775 36
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100555 | 20821 | 297 3307| 2460| 82581 38 775| 216° 8778] 439% 66 1780 87008 40
57T 3349 4659855) 38214 3324 4108] 42685 Mu 2529 378] 1 6 90373 41
8
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Ba 2 8318601 36066 152 15236) a 21668 1 2111 18 340 62074 | 4
30 747 950 940 12807 459
4383
9730) 8565 12 5 Bl *
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25 872 | 1133| 13260 1607, 1061 10 581 b42 70; 1102] 1895) 6 150 26 0% bo
82 638 687 8621 9072 303 8 0986 12614 101 1366 809 13 1% 14 167 67
1345755 | 1124| 183730 59921 1473| 129987 14 440 750, 7964] 4865 | 240 | 4719 265 604 58
2m 1883| 21142 18792, 1% 21 255 15 106 | 77 22 aH8
wm 18468 2208 240% 3874 34 315 b812| 115 1777 80 | 8 144 7160
141072 46870 668 480 48632 26240 234985 11 485 | 1265| 13M5]| 17554 2740 | 59935 8656 4 61
ı 5347| 8521 44021 23677 4744 54026 32 860 437| 554 649 | 5 155 104006 || 62
5335| 205) 29185 282 BR 460 7240 2485| 252% gag 11 210 TRBCH 63
54226 2688 31 279 1, 3809 2847 80 N] 1217] 2117 Bin 038 2991 1
1224 008 108440 | 1278786 | 435280, 77286 741261] S11 164, 4140| 50663] 6791 A142 | SE] 21570 2.
4553 915 | 327639 4 165 50911944191 1994542145333 11 784786 17148 | 194 7981375373 16389 381888] 6587512 38.
it. 196 Statiftit der landwirtſchaftlichen Bodenbenkgung und des Ernteertragsd in Kürttemberg im Jahr 1908.
Tab. III. Die Weinbauflähe und die Weinerfräge nah natürlichen Bezirken im Jahr 1903.
| Zahl Beinbauſlache EZ Weinertrag und Weinpreife —
r im E | u J
Naturliche Weinhaubesirte im Ertrag ſtehende geſamter Ertrag J Vertauf unter der Kelter 7 Geldwert
rer ee tn tster] Weine ber au Dur: des (des@rtrug
(Oberamtäbezirfe) Inemeind Hansen — deren | Menge | Erlös Nr geſamten par chem
N den Blage || ir ı nı Erzeugniffſee Alıte
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Baur TE a Eh eE |) 51 6 | N 8 9. | 10. 11. m
— = * = f — — T
1. O.Redartalu. Albtrauf 62 180087] 1059,18 79,01] 16009 15,11 8271) 2363054 81,91 510847 482
1434 6995| 35 171, 24,63 | 1925| 363423 | 19,94 | Gisasd, 467
18271008... | 2080 |
Rottenburg - - .I 12 1606,84: 836,22| 51,68 823, 9,55 ı 54 1620 | 30,00 24 6600 265
Tabingen..8 159,20, 101,70) 63,88 529° 5,20 150 4200 .98,00 | 14812, 145
Herrenberg. 6 898 50,58! 56,24 701 13,87 . b4 1638 30,33 212361, 421
Reutlingen. . . .. D 327,80 299,36 | 91,32] 4703 15,71 2355| 82500 35,083 164 746 | 550
Ua 2... | 6 187.47: 174,50| 93,08| 4820, 27,62 | 2485| 74172} 3047 |, 146865 12
Nürtingen . . » > | 12 214,30: 186,0 | 8721| 2789 14,92 | 2185| 68566 81,00 1 86459 409
Böblingen . - + || 2 12,804 12,52| 97,18 03) 7,43 2 750 30,00 2790 ar
Sürhheim ... . 0.5 14 182,23, 147,46 0,02] 1551, 10,52 1018| 20508 30,18 46 732 317
11. Int. Nedartal . - 185 |10560,52' 8178,88 | 77,44 | 360 750. 31,88 178 702, 5852 360 | 32,02 | 8583890: 1096
1827/1103 . . .) + 107m 806 74,94 | 186 2530| 23,08 | 122856 3261 161,26,54 42 344 611
Ehlinen . . - « I 5 382,55 6822,70 8437| 6431 1683 5085| 217179 43,13: 242339 726
Gannftatt . . . .) 17 | 1421908 1947,67 | 87,76] 38078 28,91 | 3114111 264 541 | 40,61 | 1465128, 1174
Stuttgart, Stabt. .ı 1 428,30| 386,389 | 90,02] 7735 20,01 4207| 1908310 45,24 | 349981 906
Stuttgart, Amt . - 9 24198. 206,71| 8542] 3901 18,87 | 2162| 85826, 39,47 153072! 745
gudbmigeburg . . “| 18 624,52) 429,55 | 68,84 8805 20,64 4857| 174847,36,00 | 320220 745
Befigheim . . - ." 19 | 1655,17 1808,09 | 78,73 53323 40,92 | 34345 | 990462 | 28,84 | 1587835 1180
Marsa >... 1 28 | 1418,86" 1120,93 | 70,09| 87384, 38,97 | 27358 | 888.650 | 31,75 | 1186942 1060
Badnana . . . + 17 198,26 159,04 | 80,22] 1734 10,91 394 | 28358 31,72 502) 346
Beilbronn ©. - 1 17 | 1388,38) 962,19 | 69,56] 41404 48,03 | 283611| 759558 31,92 | 1321616 1374
Meinöberg . » » -|| 28 | 1773,71) 1807,27 | 73,70] 45436 94,76 35566 | 981274 | 27,60 | 1254 094 959
Redarfulm. . . .. 81 5 1034,807 733,04 | TU,8T| 19420 26,50 | 9523| 32776113442 | 608 746 912
111. Remötal . . : +, 50 | 1946.48" 1641,64 | 8434| 32593 1982 | 8208| 01437, 3517| 1144186 7
1827/1903 . - +, - 2552 2079 #146] 45 104 21,70 36047 | 802752 23,27 | 1004 466 453
Welzheim — 4 118,66 90,80 | 76,85 570 | 6,20 178 4417 24,81 | 14 142 156
Shomborf. « : 18 89,61 798,66 | 89,18] 14741 18,46 11121| 369296 33,21 | 489549 18
Maiblingen . . .. 28 9391| 752,38 | BO,TL| 17222.122,89 | 140904 | 547794: 36,75 632 209 841
IV. Enztal 2. 2.2.0) 56} 220471, 1597,53 69 23 720 154 16008 | 536.662 33,52 | 5329 517
18271103 . .- - J 2697 1655 6174| 28891 17,46 | 19394 | 43658 | 22,36 | 64 30
Neuenbürg... .1 5 149,10 83,28 | 659,20] 1005: 11,38 603) 233 30 698 450
Cam 22.2. 1 1,84 042 22825) | — — — — | — —
Maulbronn. . . 168 840,31 | 613,17| 72,79] 7146 11,66 | 4083| 134876 133,04 | 236 104 335
Batbingen . . » .) 22 | 1007,82 686,58 67,99] 14615 21,20 | 11129) 371 172:33,85 487 410 710
Yeonbera . . . .) 10 205,64) 149,08 | 72,50 961 6,45 198 | 6 801 135,29 33 914 | 228
V. Zabergän. ». -» - 80 | 196188 1 504,88 | 76,73 | 45585 30,29 | 30250 | 796453/26,33 | 120353 7
1827/11903 . » «|! . 1778 1207 67,858 | 28 112 23,30 | 18478| 4341056 23,49 | 660 398 | 54
Bradenheim . . 1 80 | 1961,88) 1504,88 | 76,73] 45585 30,29 | 30 250 790 453 120,38 | 1200253 788
VI. oder: und Jagſttal 7 1657,97 | 1344,31 | 81.08] 25 137 18,70 | 15349 432 217 316 TR 52T
18271908 2... 1 2290| 1701_ | 80,24| 26707 16,88 | 16648 | 336696 130,23 | 580743. SB
Galerf .» - + +| 2 0,761 0,76 1100,00 ame — | — | - - | —
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Oehringen...29 B18.89| 651,70| 79,58] 14018 21,51 | 8787 257994 | 29,36 411568 632
Künzelsau . x. ...| 838 818,56 | 673,43 | 82,78] 11021, 16,87 | 6562 | 174 224 | 26,56 2926008, 445
VIr. Taubergegend. . .; 41 | 1617,50) 1419,04 87,731 27507 1945 | 16934! 544201 90,%6 | 8541403 602
182711403 . » «| 2180 1832 8404| 23596 13,04 6973| 169732| 24,34 581629 | 317
Mergentheim . +. 39 | 1487,58 1289,87 | 86,71] 22309 17,68 | 18884 439 164 | 32,81 T48166| 580
Gerabronmn. » » » 2 129,97 129,17 1100,00] 4794 37,12 3550| 85 100 |28,97 114 912 SO
VIII. Bodenfeegenend. . | 15 1298| 11909| 7,33] 5807 dar 3354| W310 2782 | 163220: 1361
157/103 . . » F 201 270 9278| 11035, 40,87 | dw! 683559 17,50 195 320 | 723
Tettnang x... 0.5 1 100,18 9748| 97,80] 5339.54,80 | 8217. 879%9|27,34 1458 | 1498
Havensbutg 0... 8 14,59| 14,00 | 95,05 444 | 31,71 | 58 2051 38,70 17183| 1297
Tuttlingen. + + 1 8,26 8,26 1100,00 84 10,17 84) 8300 140,00 3360 407
Württemberg . - . 513 [2141311 | 1680460 78,48 | 437 205 20,02 | 295 071 9450557 132,08 11359986 | 881
18718 . . » . 24458 15 265 74,68 1387 156 | 21,20 | 244 337 | 5905013 | 24,17 | 3 049 217 495
Hierunter Weinberge Der, | |
#. Hofdemänenfammer 9 45,19 86,14| 79,971 1281 .35,72 982) 61504 | 63,65 OB 228
%, Der Geldwert der 8 matürlihen Weinbanbezirfe und bes Landes ift nicht durch Addition des Geldwerts ber einzelnen
Dberamtöbezirke, jondern ans dem Durcichniktöpreis und dem Geſamtweinertrag dieſer größeren Weinbaubezirle berechnet,
Oherämter |
Nedarkreis,
Vöblingen .
Braodenheim .
GCannftatt .
Marbach . .»
Redarfulm
Waiblingen .
Weinsberg
Schwarzwaldfr. |
‚sErpfingen . . . «|
.Bubsheim . . . |
Keutlingen .
Spaichingen .
Janſtlreis.
Aalen .
+. Aidlingen
Meimsheim
Sedelfingen
Beilſtein
. Eleverjuljbadı .
. Endersbad) .
| Ammertsweiler
Statiftit der landwirtichaftlihen Bodenbenüßung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908,
Tab. IV. a) Pie HageMhäden nad Gemeinden im Jahr 1903.
Gemeinden
bezw.
Teilgemeinden
Dagersheim
Darms heim
Rohracker
Wangen
Kleinaſpach
Tlig. Alteroberg.
Sintervohrenberg
Steinhauſen
Doulerhoſen |
„Borbervöhrenbern
| Oberftenfeld ä
Tg. Yichtenberg . .
| Schmidhaufen h
Tia. Billenabadı .
Raifersbad .
Klingen. . « |
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‚ Reuenftabt . PB
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Tia. Raifenhälden |
Oppelsbobm oo.
Strümpfelbahb . .|
Eberitadt
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|
Eſſingen
Zlg. Dauerwang
Hermannsfelde
Sollbof . . » i
Schmaitberg
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Juli
Sept.
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166
115
713
Gemeinden
Oberämter bezw,
| Teilgemeinden
2.
(Mod) Jagſtlreis. |
62 Euwangen EStodilen
91 Tig. Birkenzell 2. Anni 104,8
37 * zn; | — 9,7
00 „ Gerau | . 56,9
‚53 „ Ctillan . * 20,1
20 „ Weiler . ” 29,1
7 Tannbauien = 56,8
'24 | Walrbeim + ” | 86,6
Tg. Hundslohe . * 74
68 Bipplingen . . PR 90
‚18 zig. ehtenbaufen . * 45,5
82 Pr fingen . . ” 46
41 | Gaildorf . | Atersberg,Öelamtade. || 9. Auguft, 202,3
15 Aridenhofen „ | „ 249,5
76 Gſchwend | ” 242,0
Sulzbach ul) © 6,6
Tig. Aichenrain .„ . ” 9,0
49 „ Egelebadı ” 08
55 „ Engelöburg . Pr 08
07 „ Grauböfle . „ 0,8
17 „ HBäneleshöfle .| PM 08
48 „ Daslad) . le 1,49
39 \ „» dobenberg . .| u ' 16,6
40 Aohlwald * 9,0
| 30 „ WRühlenderg | u 0, 84
83 Neuborladıen .| * 1,3
38 „ Schlohichmiedelfeld * ı 35,1
45 Zig. Ublbad) . .| " 4,8
71] Gmünd . Bargauı, Geſamtgmde. " 39,6
‚26 derlitofen |
47 Tlig. Huſſenhoſen 9. Auguft 56,0
25 'Seubad . . . „286,4
69 Tig. Beuren . |" 31,3
50 „ Bud. ” 128,6
Yautern . " 228,9
Mögglingen " 417,3
Oberbetiringen R N
Tig. Unterbeitringen nd ‚492,6
Oherbobiugen . .| ” ‚2144
Tig. Zimmern | = ı M,8
Stradorf . . -» = 201,7
en Tlg. Wetlangen . J ' 20,5
63 „ Neitpredits . * 19,5
„ Scirenhof . Pr 6,9
„ Scdönbronn F 7,1
Unterböbingen . ” 220,9
‚ Walpftetten . Fr] „ 219,8
Tig. Pieilbalven . .| x 0,7
„ Schlangeleshalden " 1,1
„ Shlatthof . 14,3
Heidenheim .‚ Dettingen . . a8, Auquft 211,4
50 Haufen “| pi 76,4
30 Heudjlingen «| ” 139,2
9 Sürben . ” 153,8
Serbreditingen
88 Tg. Ejelsburg . . 22. no 28,5
1. 198
a) Die Sagelfdäden nah Gemeinden im Jahr 1903.
Statiftit der laudwirtſchaſtlichen Bodenbenügung und des Ernieertragd in Württemberg im Jahr 1908.
(Mod) Tab. IV.
| | Bolle | | Boll |
Gemeinden — Be⸗ Gemeinden — Be⸗
Oberämter bezw. | Hageltag |hagelte, "liter | Oberamter | bezw. Hageltag |hageite "inter
| Baus | Steuer: R Bau: | Steuer:
Teilgemeinden | fand» nachlaß Teilgemeinden fand: nachlaß
| ‚ Made fläde |
1. 2 \ =. a DEE m > 2. I 3 | #& | 86
| l@ m | ha |
| ! N |
| | | | | |
Noch Ianftreis. | | (Noch) Jagſtlreis. | | !
(Noch) Heidenheim! Giengen . 22. Auquft 107,5 | 37467 Rod) Welsheim . Waldhauſen \ 9. Auguft 847 | 195%
| Schnaitheim 1 „ 58.0 127/61 Tlg. Rotienbars . .| 5 ‚175 | 88134
ı Söhnftetten . 80 1238 „ Weitmars . ., — | 17,1, 43 9
Reres heim . Neresheim . Pr 162,1 2838| 15 |
ı ig. Steiten . — 1646 236 30 | |
Torfmerkingen . 13. Juli 106,2 | 148) 15 | |
, lg. Weilermerfingen " ı 29,1 31:07 | |
Dunftelfingen , . ..22. Augquft' 190,3 ; 38150 | ı
Tg. ofen 2. «| pr 488 107 44
„ Echresbeim, .ı Fr »52' 5175 Donaufreis.
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Schorndorf . | Aichelberg „9. Auguft 192,2, 47908 ‘ Wabtolsheim . 22, Huguft 412,6 || 72778
Beutelsbach. 217,5 1646 35 Rartoronn . -| 9. Auguft: 189,1 | 423,54
Geradſtetten 167,4 8 45 Merklingen . » DL. Auguft 258,6 | 043,98
iSeblad . .» . . .| Pr D3,1 5 38731 Pappelau - +19. Auguft: 102,2 , 18408
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Schneät . ... . 4 221,8 1388| 74 „ Bteißenburg .| or 11,5 110
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Tig. NWanoljmweiler .| ” 20,4 9088 Scharenftetten . 22 Auguft 188,4 410 32
Welsheim . Wel heim — 18,8 2! Suppingen . ü = 244,9 | 410:75
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Statiftit der landwirtſchaftlichen Bodenbenäfung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1W3.
It. 199
(Mo) Tab. IV. b) Die Hagelidäden nah Oberämtern im Jahr 1903.
ton dem Schadenwert (Sp. 12} entfälkt auf
N & Zahl der Daneltage
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Eannftatt . 83Il- — — — 1— 11 101175 31487 2600| 5325| — 15223 350] 1204
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Waiblingen I 8I-ij-'-|-!} 1 1| 1805 122) 140876 5370| 6026 1596| 127005, 2ss| 1019
Weinäberg. 4 1i-| 1 — 21 1596) 124 1930127] 194% 255 . 11047 — 816
Nedarteeid . . 8l- - 111 — 8[2095 0% 1299495| 462185 | 194589, 70017) 532626, 40065] 9012
|
Heutlingen 44 - — 1— — 11 woa 0861 20824)1 MR] 5892, — — — 167
Spaigingen . .! 1|—1—-,—-|— ı 11 ms 127 mm] a) 480 — _ . 116
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Ellwangen . 11 ı — 1li-|il-ı— 1 470,5, 1,65, 122081 67 009 ges 258 — 15601 1133
Weiler 2 - 41— — — — 1 — 111 8107740) S8736| 2003111 41997) 13897 .. 2531] 1018
Gmünd. 11— — — — 1 — 1530789 1767| 866881| 480714 | 154355 176 174 — 64638] 734
Heidenheim 8 — — 1 — 1 8738| 3898| 2510011 205004 38042) 5588 — 24621 2415
Rereshein. sl- - — 1! ı!-. 2a] 9790, 407 1078101 1753446 12 763 9) — _ 2224
Schorndorf sl-i- — — ı — 1111006 1261 8143901 188 832 86538) 33062, 601 6309 51823] 6666
Welzheim 512— — — — 1 -! ıl 3730| a87! 12621) 8232| 22 482 14070) 1575 5183] Hua
Jagitlreis . #%1—:1— 11 2: — 4181802) 2,70 2845912 ]1410168 | 392 050 310 323 | 606 174 118197 | 2561
Biberach i1- — 1 — 11 577,018, 18808] 10001) 4822 — — _ 151
Blaubeuren 107 — — 19 31 20849 | 9,97| 564usn]| 423757, 30838 | 58 940 — 1445| 4314
Ehingen 6 — —2 -,2f 2440851 61026)1 57706: 2216 1104 - — 555
Heislinnen 1i—-!- -| 1|-|— 1 44,6, 0,18, 11186] 10885 2 — — — —X
Yaupheim . 2 — — 1 — — 11 982) 165, 113878] 67515| 33 970 am] — 841 82
Munſingen 31 — — 1 — 11 wie 231 2550| wos! 41782) 2461 _ = 1181
Havensburg | - l — — * 1 1161| 0,38) 74884) 211 29140 11286 \ I UCO or
Zaulgau 1 I1- -' -|- 1 58,31 0,22) 18108 B064 | 110 5600| — 2250] 138
An ıl- -ı- ı' ı!- 214 84.2505 108551] 160084 | 22464! 7818 315] 1667
Donanfreis 91-|ı 1:3 - 344402 109 1900534] 964 120 199548 10812 — 6664] 9164
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in Spalte
Areljed und des Hönigreihs im ganzen, — ) An 1 Dageltag wurde von
3, Da an einem Daneltag in der Kegel mehrere Oberamter vom Hagel betroffen worden find,
3—9, welche die wirlliche Zahl der Hageltage darſtellen, mit ben Cheramiszifiern nicht überein. —
jo jtimmen bie Areis⸗ und randes ziſfern
%, Des betreffenden Oberamto bezw. Des
durchſchnitilich 1872,9 ha der zu hoffen geweſene Ertrag vollſtandig vernichtet,
11. 200
|
Statiftit der landwirtſchaftlichen Bobenbenügung und bed Ernteerirags in Württemberg im Jahr 1909,
Tab. V.
Kernen
Fruchtmartteſ um— | Durch
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1. 2. ) 4 6.
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1. Badnang — — — — —
2. Ehlingen .| — — — _ _
3. Keil d. St. | — — — — —
4. Yubwigsburg | N — —
b. Stuttgart. — — — 0 561
6. Waiblingen \ — --
7. Winnenden 74 120 | 16,74 5 64
8. Heilbronn — — — —_ | --
Nedarkreis . 14 || 12330 ' 16,74 35 | 6%
9. Balingen — — — —
10. Ebingen. | 1467| 26156 17,84 9\ 162
11. Galm . 45 778 | 17,10 15 | 26
12. Freudenftabt 240 4162 17.44 _ | —
18. Herrenberg .ı 581 9 965 | 17,08 4862| 7829
14. Nagold . | 105 | 1756 | 16,80 190 3018
15. Altenfteig 22 360 | 16,78 132 2 175
16. Nürtingen — _ — 937 13975
17, Oberndorf 5 79 — 1 —
18. Neutlingen . 647 12058 | 18,62 1062 153%
19. Hottweil . — — — 155 2559
W. Sul . | — — 13 220
21. Tubingen 30 500 | 18,36 493 | 7543
29, Tuttlingen .ı 1897 24 464 | 17,52 im 309
= Uradı. . — — — 162 2402
24. Wesingen — | — — 29 432
Edhwarzwaldfe.; 4542 80 846 | 17,69] 3870 50 060
25. Malen 079 17477 17841 2109| 316%
26, Ellwangen . 13) a7 16881 — _
27. Heidenbeim . 5330 31153) 17,10] 6515 94 023
28, Gieng. a. Br. 1587, 26670 16,50] 15328 | 217975
20, Neresbeim — — 1962 27619
30. Bopfingen 5 1049| 1749 1602| 2858| 41347
Danfıfreis . 9078, 154086 17,06 2767| 412656
31. Biberach. | | 8593 | 141980 16,52] 180% | 188758
32. Erolzheim — nn — 20 8747
34. Ochſenhaui. —_ | — — — —
34. Blaubeuren . 634) 10494 | 16,42 B8 700
35. Ehingen . I _ | — — 4115| 56021
an. Mundering.I — — 45 62 000
37. Geislingen . | 18220 306218 | 16,80 8 117!
38, Möppingen . — = — =
39, Rirchh. u. T. os 1670 17,86 476 5
44, Zaupheim }| 11 177 10,856] 2208| 30878
41. Tietenheim | 45 | 746 | 16,58 — —
42. Leuttirch. 6937| 10356 16,22 Sl 306
43. Wurzach. N 261 4203| 16,10 — | —
44. Munſingen 24 22
45, Naveneburg.| 1904 31 172 16,36 1 Pr, 27797
46, Kiedlingen 1657 170686 16,16] 17064 || 233008
T. Budoun . 8 | 2956 40 255
48, Saulamı. n 7749| 128393 16,56 5216 72.0689
49. Mengen . d, 1906 19 971 16,56 6270 7487
5 Im . . t 163709) 209025 | 16,56 18348| 212292
51. Langenau 7605| 181224 17,06] 7568 102702
52, Walbier . | 11278 | 188166 116,70] 6607 258
59. Aulenborf 218: 3661 16,76 4025 | b5 241
54. Wangen. B 42| . 47 766
Donanfreis. 758834 1265089 | 16,67] 96109 1328576
auf. 1908 159: 89578; 1501 651 16,76 1128 781 1795 917
»„ 102 (52: 91897 11575 708 17,14 | 1190650 11 744 715
„1m 2 05771643008 | 17,18 114 636 5 1 77408
„100 Al 11658 1034194 | 16,60 | 136 799
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Der Sruhtmarktverhebr im Jahr 1903.
16,52
15,23
15,84
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14,92
14,98
16,50
16,92
15,4
16,16
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1069| 15456
1983 26509
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1688| 22116
458 5 969
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27700 38324
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2818| 38933|
6179 81536
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320986 421514
3181, 41102
1886| 2545
1087| 23812
4282| H2B44
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5184| 67697
16156, 210241
17885 2336 141
505 | 6333
2805 29671
306 4 016
1 765 23 298
778 9 966
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36) 4
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4345| 56821
0963| 12008
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974 12950
10 133
15149. 209 745
2450) 84104
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sem, 51885
738: 10305
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Statiftit der fandwirtihaftlihen Bodenbenüßung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 190%, I. 201
in den einzelnen Irudtmarktorten des Sandes im Jahr 1903.
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Bürttemb. Jahrbilder 1904, Heft 2. 26
It. 202 Staniftit der landwirtihaftlihen Bodenbenutzung und des Ernteertrags in Württemberg im Jabr 1909,
(ANoch) Tab, V. b) Die monatlihen Amfabmengen und Durdiänittspreife für Getreide und
Bemerkung: Die urfiogiffern bedeuten den Monatspurdidnittspreis, bereiimet aus den 10 Jahren 1834—93 auf rund der nad
f. d. Landw. mitgeteilten
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Statiftif der landwirtichaftlihen Bodenbenuützung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1008, II. 203
Sülſenfrüchte, Heu und Stroh auf den württ. Frudtmarktorten in den Jahren 1902 und 1903.
Erlaß des 8. Minift. des Innern vom 25. Auguft 1877 (Amtsbl. S. 822) von 34 Hauptmarltorten des Yandes der K. Zentralftelle
monatlichen Ducchfchnittäpreife.
Hälfenfrüdte
Ronnen Einforn
Miſchlings früchte
Et
, Durch⸗ Durch⸗ Durch⸗ Durch: Durch Ddaurc
Umſat | ſchnius- Umſatz-. ſchnins. | Umſat⸗ famitts: | Umiape ſanins-Umſat ſhnne Umſatze ſchnitto⸗
preis preis preis preis preis preis
menge Tan menge | menge | menge ri de menge | für Id menge | 1 1ds
I m) BE | 1 %r’%T I 8 | 2% I» ı DD TR I EM
1718 | 14,6 76 | 1550 | 6390 | 49 724 350
538 |. 318.
. u h 1. 22.
\ dx 4 de cha dz 4 dz 4 dz 4 dz *
' 84% 14,86 143 | 18,20 2165 | 1540 614 16,02 45868 41 502 | 485
926 14,38 14 18,00 196 15,22 68 , 16,08 5.045 6,9% 373 | 548
| 16,28 5,69 ı 4,04
1688 14.54 86 18,70 150 15,46 19 16,06 4842 68 2303 | 6,54
16,40 5,81 4,11
8 | 14,60 618 16,69 164 15,58 | 169 7347 6,78 2 908 5,82
16,86 5,94 4,02
642 15,48 729 17,95 114 | 16,2% 7, 17,00 10 097 6,32 2555 554
ı 16,96 | N 6,08 ı 429
| 694 | 14,68 147 7,68 123 16,68 4 | 17,06 18710 ı 6,28 2657 5,46
| \ 17,18 6.26 | 47
588 14,56 30 18,60 103 |; 16,84 22 17,72 912 5,18 142 | 542
17,21 | 5,91 4,48
9539 13.63 1836 17,4 2091 1553 6” 16,16 76 611 6,42 36 92 5.18
795 . 153 2 174 | ö 58 ; 6384 e 809 | .
655 14,72 3 18,00 32 18,26 - | — 7955 | 4,58 1408 | 5,82
16,84 | 5,34 ı 431
235 14,90 _ _ # | 1718 10 14,80 3232 | 478 3913 | 8,46
16,16 | 5,66 | 3,97
484 15,02 — — 2 | 15,06 83 | 15,54 5200 4,58 4529! 9848
| 16,90 | | 5,85 , | 402
488: 14,76 2 23,00 223 14,56 15 | 15,18 3172 5,6 3018; 374
\ 216,43 6,03 | 413
702 1 1442 ss 19,68 364 14,18 28 | 15,88 4132 6,32 5193 | 3,80
16,55 6.14 4,32
831 15,00 50 18,02 155 14,16 201 15,32 2620 5,38 3308 | 3,0
16,16 6.22 4.33
TH | 142 1698 17,60 1 766 15,22 25 1564 76 521 5,78 3 452
645 r 141 f 147 F 7 6.377 ; 3097 | .
gul 11 160 17,60 101 14,18 169 15,30 4706 | 5,86 41159 | 892
16,28 \ 3,68 4,04
5 1440 sei |, 16,68 169 15,20 52 15,60 4539 5,44 3.063 3,36
16,40 i ‚ 581 4,11
62 |) 14, 6 16,38 198 15,44 57 15,80 5 766 | 540 2309 8,54
16,56 | | 5.94 4,22
474 15,06 63 | 16,08 135 15,88 32 16,10 8876 5,58 2284 3,04
16,96 | 603 4,29
471 14,96 465: 18,68 121 16,72 73 16,58 8568 4,98 2748 83,88
| 17,18 | | 6,28 4,37
249 15,40 26 16,38 60 17,00 50 16,98 7720 | 482 1781 8,70
17.21 | 5,1 4
66 | 14,76 2715 17,17 170 15,04 1149 1551 66553 : 5.06 37842 3,83
570 . 326 : 149 : v6 : |. 8153 ;
578 15,30 29 17,58 43 16,66 17 17,14 6787 ı 3,98 3018 8,44
16,54 ı 5,84 4,31
20 | 15.66 2 19,20 Bi 17,42 5 16,72 3038 | 4,56 3587 | 8,10
16.16 5,66 3,97
703 | 16,68 — 64 15,60 4 15,42 3663 | 4,36 4 007 8,02
16,80 ı 58 4.02
42 | 154 9 19,52 185 14,28 6 15,86 3085 | 4,78 209 | 34
16,43 6,03 | 423
526 14.28 70 19,48 252 13,84 77 15,76 3151 4,82 3558 | 3%
16,55 6,14 | 4.32
24 13,86 74 | 17,90 214 13,50 9 15,60 4131 4,88 362 | 386
‘16,16 | 6,22 | 433
6514 14,% 2775 17,16
IT. 204 Statiftif der tanbwirtichaftlihen Bodenbenigung und des Ernteertragd in Württemberg im Jahr 190%,
Rab, VI. Der Wollmarktverkiehr im Jahr 1903,
Umiar reife
davon Br —— Durch⸗ Pefamt:
jchnitts·
bewegten
verfauft — ſich von — — erlde Verlaufsgang sc.
Qualitat,
Woltmärtte Zufuhr
da
2.
Kirchheim m. T.: | |
22,.—24. Juni. ' met einigen
Baftard:Wolle . . .- . 0 1806,25 | 1806,25 210-310 Eualität: | wenigen Aus:
Gemifchte Wolle . . . 153,50 153,50 210-234 | Waſche: | nahmen jebr
> | um ſchon.
Am gamen .„ .! 1959,75 | 139,75 | Frequenz: fehr lebhaft.
ıl
Hm:
18.— 20. uni.
Baftaro-Bole . . . „1025,00 ‚16,00 240— 270 Duatität: g faft durchweg
Gemiſchte Mole... 110,00 1 110,00 210— 238 f Waſche: recht gut.
I 1 urn — OR 70 Frequenz: zu Beginn redıt
Im ganıen . „| 170,00 ‚1 735,00 428 792 tebbeft, gegen Schluß et-
| was flat.
Heilbronn:
30. Juni bie 2, Juli, | |
Deutjhe Wolle. . . - 31,205 | 31,206 | Dualität: N *
Baftard:Wole . . . .| Wil | 1011 | Wöjge: IM
Gemiſchte Wolle . . „| 20,47 | 23047 | Frequenz: ſeht gering ; nur
Im ganzen . . 61,785 61,785 1 auswartiger Käufer.
—
6.—18, Juni. N
F7 W = —
Baſtard⸗Wolle 210,0 220-240 | ae | fehr gut.
Eltwangen: | 1 Frequenz: lebhaft,
15,—17. uni, | r
Vaftard- Wolle . . 2... 278485 | 27435 - 200-248 | 03350 | Eualität: dutchweg felr
nt.
Sulz: N Waſche: ganı vorzüglich.
10. 11. Juni. Frequente lchhaft.
Deutſche Wolle... . 1000 | 10,00 22-20 | 2 2210] Zuatitat: Jrech aut.
Vaftard:Wolle . , . . | 50,00 | Zu,00 | 0-0 | 25) 120 Be ER
Gemiſchte Bole . . . 104,00 2,00 220 | 23 212691 Frequenz: gut,
Im ganzen. . 164,00 | 152,00 | Te
| l
Geſamtergebnis 1903; | ;
Deutſche Wolle. . . .: 41,208 41,205 — 200-250 214, 18 8335 Die im Jahr 1908 ver
Yaftard Sole . . » . 390,25 3 980,295 — 200-310 | 244,68 973882 | faufte Gefamtimenge
Semilchte Wolle . . . 387,07 375,97 | 123,00 1210-200 | 230,03 | 86400 | bleibt negen Das Ergebnis bes
- - k f | Borjabrs um 9,82%, gegen
Im ganzen . 440047 439747 12.0 1 213,14 | 1.069.197 ben Durchſchnitt der 10jatri:
| gen Borperiode um 20,66 *,
Geſamtergebnis 1393 . . 7436,53 7314,53 122,00 213,64 1562 766 I aurüd.
" 184... 62092,66 6267,15 25,50 204,70 12828389 Ter Grfamterlös fo:
= 1895... .,6506024 58224 237,30 214,55 1249 348 | dann beträgt 4,16%, mehr als
" 1596... .1 570040 5571,90 |, 137,50 217,55 1212109 | fernd und -10,26%, weniger
- 1807... 8177,72 5792,97 834,75 ' 183,50 1063 563 | als im Durchſchnitt 1893 bis
_ IS... 519520 510720 210,05 1072 763 | 1902
> 1899... 43W,10 4384,85 5 256,68. | 116945
10... 5591,57 5819,14 i 246,64 1324 244
Im1. .. .:,594607 408957 | 190,78 350 591
12. . .:5155?70 4865,80 Sg, 211,00 1026 448
Durdrichmitt der 10 Jahre
183-102... 0. 571945 5542,01 I 176,57 1191 415
Statiftit der landwirtfchaftlihen Bovenbenütung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1908.
I. 205
Bab. VII. Erntemenge, Einfuhr (Empfang) und Ausfuhr (Berfand) der widhtigfien Gefreidearten und
der Kartoffeln in Württemberg von 1887—1903.
Weizen und Kernen Dintel) Nongen
— = En - ” AL... a u ee —
| I ____ Empfang —
Jahre | Ernte von Reigen | von Mehl . | von Weizen! von Mehl . Ernte Empfang | Berfanb
1. Hernen u. Mühlens. zefantmen | u. Hernen u. Mühlen: | zuſammen |
(Dintel) | fabrifaten") ' Dinte; | tabritaten‘)
— d⸗ de dz Jdz | dz | da de A da ® da . | . da
1. 92 1 8 4. I u u 7. 8 ı mM. ı u
I . |
1887 2393 516, 8058| 278840 | 1084720 | 107 120 | 353 560 | 460 6801 A| 31 400 130
1888 | 1767940) 688 4860 280170 | 1309050 61260 800 260 373 5201 25 58 100 1830
1889 | 1418427 | 972060 305120 | 1278080) 75540 3750 , 450630] 3532001 25970 | 1200
1890 | 2822 90|| 1166840 331380 1 1499 220 75090: 39000" SEHE 43017 337 2320
1891 | 2420 384 4510) 191610 | 1126120, 1827801 377040 | 559830f 386326. 28910 8840
1892 | 2845 764 | 1120740| 164330 | 1285070! 97370 404680 | 5uRusol 499828 25 660 3 320
1893 | 28164898! 1088210 22 500 | 1285 710 106 500 369 660 476160] 4640988 26870 2200
1894 | 2894794 | 1166510 357010 | 1422520) 130790 445710 | 576500| 523495 31140 9870
1885 | 2054333 | 1423210 357920 1781130 172 820 508740, 68156601 440 34 34570 13 40
1896 f 1750192. 1716510| 519760 | 2236 270 174580 464820" 644 4001] 395729 | 65 140 2300
aufammen . 22214799 11328850, 8035640 14367490 11902750: 399940 5192240 14249275 355590 , 541%
10jahr. D’ihn.) 2221480 | 1192885 303864 | 1436749 ' 1192751 3909 5m] ums! 35509 5419
1897 | 1892871) 1878520 65530 | 2084 101 8340 585110 6185401 468 308 | 50410 | 8580
1898 ı 2512237 || 120730 TABERG | 208126 2340 520061 545511] 479914 62770 |, 12340
1839 2624382! 10620950) 340000 | 1902 950 27640, 501703) DT 46018 24800 4420
100 2584849 | 961130) 8013 | 1762520 37440. 507320 | 544760] 1890 1600 | 4080
1901 ı 2422958) 1146000) 4061 | 2080061| 32810| 554378 587 188] 513256) 20190 3450
1902 | 2788504 | 1181340 928610 | 21099 W| 2840| 6640661 582301 5675 20 600 10 300
1908 | 2641510 | 1173300 , 1054073 | 2227 873 45 700 | 514829 | 560528] 5096858 34800 | 10 560
Gerhe _ — 28— Rastaffein
| Bu |
Jahre f Ernte Empfang Verſand Ernte Empfang | Verfand Ernie | Empfang Verſand
| | | | |
da de | da da | de | a | u | a⸗
12. 13. | Be — 16. 17. BE 19. 20
. | wi IE EN
1887 | 1063 720 450 780 44 650 1266 765 | 29500 153 190 6 653 761 49930 | 32220
1898 1351 613 477200 | 51510 1 740 885 64660 136 330 5 366 646 68 660 bi 060
1889 1019 044 359 290 99820 1338 741 |) 35910 268 250 6465449 | 476W 50 260
1830 1397 760 452880 | 68150 1 787 462 49 160 167 830 8 283 507 62900 | 78250
1891 1559 045 358020! 94780 2006 842 61 9% 209 240 6 095 581 63.870 77 6%
1893 1517875 | 8346010 : 114940 1 677 885 55 340 183360 | 12425986 , 31910 47 970
1893 1281747 | 439810 7380 1248 241 6990 182270 | 11169 353 28 490 73090
1894 1464 315 392 120 | 128 200 1832410 | 78110 205 350 9644 429 19 0930 124 2%)
1885 1274514 | 357739 114660 1880 276 | 68250 320 260 7685 462 37 170 47480
1896 1 185 668 554 800 | 115 390 1 702 263 N 1519%W | 161 5P0 6336608 , 100 990 27 250
} N h I
zufammen .; 18115299 | 4188230 | 905990 16 320 770 | 659780 "1987170 | 80115992 506040 | 620560
10jähr.D’fhn. | 1311593 | 418923, 90509 1632 077 | 68 | 198717 8 01153 50 504 62 056
1897 1197 383 508 260 | 117440 1743326 | 134240 | 177 570 7506838 114 340 20 600
1898 1283 735 449 680 70 530 1956 047 || 100870 181 850 6 706 364 129 640 29 4X)
1899 1442 736 423 980 91 160 2.077 213 91 760 241 200 | 1116188 75 860 65 640
100 1479854 324 630 90 230 2113978 7 113280 270 600 | 11333 360 31230 111080
11 | 1509644 322 560 | 101 920 1910 743 81850 | 351680 | 11460 998 34 020 91 300
14,72] 1583408 |! 374280 | 101200 2229877 | 84910 281070 |] 12901 40 58 200 82 160
1903 1 698 128 445 600 92 840 221381 95 120 297260 | 11519769 43540 | 134 810
ü I
) Die geſamte Menge von Mehl und Mühlenfabrifoien aller Art mit Aleie) ift als Weizen gerechnet und babei 82 kg Mehl
und Mühlenfabrifate = 100 kg Weizen gefekt.
il. 206
Tab. VIII. Die Gefhäftstäfigkeit der Gefreideverkanfsgenoffenfhaflen in Württemberg im Jahr 1903/04.
Oberamt
Statiſtit ber landwiriſchaftlichen Bodenbenlitzung und des Ernteertrags in Württemberg im Jahr 1909,
Gemeinde
Erailäheim
mind
Biberach
Heislingen
Söppingen
Riedlingen
Rottweil .
Mergentbeint .
Obringen .
Beljheim .
Yaupheim .
Saulaau .
1. 2
Nedarfreis
Befigheim . 1. Laufſfen .
2. Walheim
Nedariulm 3. Reuenſtadt
! 4. Obergriesbeim ®) .
| 5. Koiaheim®ı
6. Kreßbach, Ode. Sins
J 7.
9.
10.
11.
.\12.
‚118,
„| 14.
.: 15.
16.
Schwarzwalbfreis
Jagſtlreis
8.
Donaufreis
lingen *)
Dietingen .
Elrichähanien®) .
Degenfeld ,
Weiler .
Mergentheim *)
Kupferzel ”i
Reinſtetten
Hofſteti⸗ Emerbuch
Schalkſtetien
Stubersheim .
Treffelbauien .
. BWeihenftein ®ı
. Nebenhaufen .
. Ottenbad .
. Bronnen
. Bingwangen .
Grimingen.
Hailtingen““.
Braunenweiler
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Nach Abzug ſamtlicher Untoften
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erbielten bie Mitglieder
durchſchnittlich Für 1 Zentner
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in der Gegeud
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die Erlöfe der Mitglieder
für 1 Yentner
durchſchnittlich höher
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Weizen! Dintel | Hafer | Gerfte
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) Außerdem 1375 Str. Frühfartoffeln und 1125 Itr. Wurftfartoffein 0 3 a — *ı Auherdem BAM) Fir. Kartoffeln zu 1,98 4
— +; Außerdem 400 Str. Kartoffeln zu 26 — Außerdem 40 Ztr. Saathaber zu 8.6 — *) Aufierdem 450 Itr. Rongen zu 6,00 4
— #, Außerdem 672 Str, Hoggen u 7 6 — Außerdem 560 Itr. Bene su 10,18 ,€ und 1940 Zr. jonftine Früchte. — Außerdem
300 Bir, Heu zu 2,30 Mund 40 Sir, Stroh zu 1,50 4 -— +) Außerdem 100 tr. Mernen zu 8,40 4
Statiftit der landwirtichaftliden Bonenbenäkung und des Ernteertrans in Württemberg tm Jahr 1909. 1I. 207
ab. IX. Die Gefhäftsergebnife der Weinabfahgenoffenfhaften im Jahr 1903,
Zabt | Gefame: |, UT | zas gensnenssan: | Während des Herbfted verfauft | gig
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. Beilftein ABM . 2... i 15400 ı 35,32
1 31,90
Befigbeim LM. . 2. { g 168609 | 48,9
37,85
Fellbach HB... } 41843 4159
26,88
.Haberſchlacht (1909). . . » a2 £ r v 96i4 28,85
| 33,00
. Heilbronn BEN...» 8 £ 61923 | 44,42
28,09
. Angelfingen 11890) . . » . x 8 52 705 30,71
ı 4540
. Marfeläheim (18) . . - - £ 48 742 44,72
36,55
. Munbelöheim WO) . . . HN 34 298 51,81
32,00
Neckarſulm 1865) .: . . . Fi 9, 3 74502 41,87
23,70
, Oberftenfelo (1861) . » » . t * 2077 30,07
45,10
. Untertürtheim IBBTI . . . B t 24 150 68,03
34,80
2, Weinsberg 1381) . . . - 51 35238 | 4141
10674 124 . 10129 | 417916 | 41,26
) in des gejamten auf der Gemeindemarkung erzielten Weinertrags.
9 Die surfiozahlen bebeuten ben Durchicmittöpreis des jonftigen unter Der Kelter verkauften Weine.
Preiſe für die Herbſtvertaufe
reif Yinahf —
i⸗ vr eſatenopenceſ in der Gemeinde überhaupt
ei Zer Preiſe in den Klaſſen für I hi ne. n en ——
Alanſen ch Mn — m
2 en RE RR EEE EEE * 6.
VBeilftein 2 39-34; 32-30. .»'ioo!»
Befiqbeim . 3 58-51; 4440; 31-M. si 0 |
Fellbach 6 71 ımeiß); 57 (weiß); 48 (rot); 41 (rot; 38 (werk; 37 ırotı. 50 36 34
Haberſchlaciuit * Die Preife ſchwanften zwiſchen 91 und 80. 80 27 22
Heilbronn. | 7 85 Clevner); 55 (Zrollinger); 50 (Beihriesling); 47 (Schwarz |: 3 25
riesfina); 37 (weiß); 35 Sawarzrieslinge; 29 (meih).
Ingelfingen 7 35 Schwarzrieslingh; 33 (Bortugieier); 31,50; 26; R 27 24
24 (Borleie); 2; W (Kammmmein).
MRerkelshbem . . .» 2. 48 a1: 44; 36. 1 45 \ 38
Kunkeläheim. . . . » 4 64,60 Anterer Rasberg); 57,57 (Oberer Häsbergi; 65 35 25
43,20 (Sonſtige I, Berglaneni; Durchſchnitt 55,12.
Redafulm . .: 7 63,90 (Gleoner); 55,11 Weiſrieslingh: 47,72 (Schiller); 35 32 20
| | 4447 SEchwarzrieslingz 38,21 (weißt; 38,76 (Schwarz:
| | riesling); 29,86 (mei),
Dberftenfe® . . 2... 82 | 30; 29 und 28, 33 28 AM
Untertürfheim . ...' DB | 109-100; 34 ⸗80 Riesling) ; BO— Th; D6 u. 55; 50 (Hotweini. 100 1] 5
VWeinaberg. 10 69-51 Elevner. Rulander u. Traminer; 44—47 (Trollinger, 57 * | 97
| gemberger u. Gleumeri; 43-42 (Rotgenuicht); 41—40;
36 —35 12 dhmwearriesling); 58-55; ddl WBeißriesling;
40-35 Weiß mit Weihriestingi; 33-31; 25 Weißgemiſcht.
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Würkttembergiſche Jahrbücher
für
Statiitif und Landeskunde.
Heransgegeben
von dem
Königlichen Statikifihen Tandesamt.
dahrgang 1905.
Hit 27 Bartenbeilagen und 2 Tafeln.
Stuttgart.
Drud und Kommiffionsverlag von ®. Kohlhammer.
1906.
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Inhaltsũberſicht.
Selte
Chronik des Jahres 1905. Bon Profeffor Dr. Ernit . l
Uckrolog des Jahres 1905. Bon Demſelben . . II
Württembergifche Literatur vom Fahr 1904. Bon Oberftubientat Dr. Steiff, Oberbibliothetar TU IV
Aberſicht über die tin Kalenderfahr 106 erſchienene periodiſche Staliſtiß ans den einzelnen Departements XVIII
Mitteilungen ſtatiſtiſchen Inhalts aus den ſtändiſchen Verhandlungen (36. Landtag 1965) . . . ne) ae KEIL
Verzeidynts der tm Laufe des Sahres 1905 erfihlenenen Veröffentliungen des A. Statiſtiſchen ——— einer SER
Erites Beft.
Die Kirbestätigkelt der evangellſchen Airche Württembergs von der Bett des Yerzogs —— bie 1660. 1. Bon Pfarrer
D. Dr. G. Boffert in Raben —
Der Wiederauſbau des nach der AÄördlinger Zqlagt geröcten Güttenwerks önlebrann % ge“ — Ki 50. v2. Von
Alfred Knapp, Hüttenverwalter in Hönigsbroun , ——
Statifik über die (Bwangs)Fürforgeerzichung Miuderjähtiger in Württemberg 4. Bon Finaneai Dr. 8 dott A
De Veränferungen von Liegenfyaften In Württemberg in den Jahren I89—1W9. Bon Finanzrat Dr. Trüdinger
Bar Sefdziihte der Landiwirtfchaft auf der Keutkircher Heide. Bon Amtmann Kummerlen in Leutkirch PAR EEE
Die Biwangsvollirekungen in das — NR in Württemberg in den Fahren 180519. on Finanzrat
Dr. Trüdinger . . re ee ee fern te er Mae e, ur
weites Beft.
Die Bewegung der Bevölkerung Württemberge im Zahre 1905. Bon Oberfinansrat Dr, Yo. an
Fitteilungen über volkstämlihe Überlieferungen für Württemberg. Ur. 2. Fefigebräuce. Von Dr. Rudolf Kapfi
Die Kiebestätigkelt der evangeliſchen Kirche Württembergs von der Beit des — Cyriſtoph bis 1650. Bon Piarrer
D. Dr. G. Bojjert in Rabern. 11. — « Et nl ir
Ole Ergebuiffe der gewerblichen Arbeiterftatiftik in Wirttemberg ı vom n Jahre 1904. Bon et Dr. Schott
Die landwirtfcaftlice Sodenbenükung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahre 1904, Bon Finanzrat Dr. Trüvinger
Die monatliche und jährliche Verteilung von Temperatur und Niederſchlag in Württemberg. Wit 27 Hartenbeitagen. Von
Dr. £. Meyer E ru erde Rear ker
Über die Abbildung, welde Im wichtigten wirttembergifien | Borteamerken. warn heat Bit 2 Tafeln. Bon Divlom
Ingenieur P. Werlmeiſter, Topograph te ne are a
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Chronik des
Januar 11 fi. Beratung der Bezirlsordbmung in der
Mammer ber Abgeordneten.
Januar 15. Beſuch des Prinzen Johann Georg von
Sadjen am Höntalihen Hofe behufs Notifigierung der
Thronbefteinung des Hönigs Friedrich Auguſt von Sachen.
Januar 17. Seine Majeftät der König reift nah Kap
Martin bei Mentone, von wo er am 4. März zurüdtehrt.
Janugar 24, Erſte Beratung des Geſetzes betreffend Die
Abänderung einiger Beitimmungen der Geſetze über das
Vollsſchulweſen in der Abgeordnetenfammer. (Wird bier
6. uni, in der Aammer der Standeöherren 21. uni
angenommen.)
Januar 31. Annahme eines Geſetzes betreffend bie
Bereiniaung von Gannitatt, Untertürtheim und Wangen
mit Ztuttgart in der Hammer der Abgeordneten ; ebenio
8. Februar in der Hammer ber Ztandeöherren,
Februar 9. Die Kammer der Abgeordneten nimmt den
Entwurf der Gemeinder und der Bezirksordnung je mit
70 aegen 5 Stimmen an, Der Yandtag wird vertagt.
März 14. Der Fürſt zu Ettingen-Wallerftein wird auf
feinen Munich aus dem württembergiihen Ztaatsverband
entlaflen und jcheivet für feine Perſon aus der Erften
Kammer aus,
März 30. Der Yandtag tritt wieder zuſammen.
beratung.
April 1. Eingemeindung von Gannitatt, Untertürtheim und
Wangen nad Stuttgart. Zugleich Einweihung des neuen
Stuttgarter Rathauſes in Gegenwart Seiner Majeftät
des Hönias.
Mai 9. Im ganzen Yande finden großartige, beactiterte
Scillerieiern ftatt, eingeleitet durch die am 6, Mat in
Anweſenheit Seiner Majeität des Königs und Ihrer
Majeität der Nönigin vorgenommene Gröffnung der
Zdilferausftellung in Marbach, der auch Schillers Ur:
entel, Freiherr v. leihen Kußwurm, anwohnt.
Mai 21/22. Wrofier Brand in Schwaigern DW. Braden-
beim.
WBürttemb. Jahrbucher 3005
Etat:
Bur Jahtzres geſchichte.
Jahres 1905.
Mai 26/27. Hauptverfammlung des Deutſchen ‚flotten
vereind in Stuttgart unter Teilnahme Seiner Majeftät
des Hönigs und des Prinzen Heinrich von Preußen.
Juni 14 f. In Stuttgart Jahresverſammlung des All:
gemeinen Deutichen Vereins für Schulgefundbeitspflege.
Juni 14. Landtagswahl in Eflingen: Gaftwirt Schlegel
wird mit 4546 Stimmen gewählt genen Müllereibefiger
Mayer, der 2952 Stimmen erhält. — Landtagswahl in
Wangen i. A: Schultheiß Speth wird mit 1503 Stimmen
newählt gegen Yandgerichtsrat Mezler, auf ben 1245
Ztimmen fallen.
Juni 14. Erſte Beratung eines Geſetzes betreffend die
Bahneinheiten in der Hammer der Abgeordneten. (16. Mai
in der Hammer der Standesherren).
Juni 15. Vorlenung eines Geſetzes betreffend Abänderung
des IX. Kapitelö der Verfaffungsurfunde, ſowie eines
Geſehes betreffend Abänderung und Ergänzung des
Landtagswahlgeſetzes. 26.—30, Juni erite Beratung in
der Kammer der Abgeordneten.
' Juni 28. Brand in Hervenbera, bei dem 7 Perſonen um:
Tommen.
Zuli 19. Im Nemätal werden bei Groß: und Kleinheppach
Reblausherde entdedt, ebenjo im Auauft bei Uhlbach und
NHoceriteinsfeld, im September bei Winterbach.
Auguſt 10. Starker Hagelſchlag im Unterland.
Auguft 30. Yandtagsnadhwahl im Oberamt Mergentheim:
Gemeinderat Ushöfer (2034 Stimmen) und Regierungs:
tat Häffner (1844 Stimmen) fommen in die Stichwahl,
bei der am 12. Zeptember der leßtere mit 2817 gegen
2400 Ztimmen gewählt wird.
Oktober 1. Bereinigung der Gelamtgemeinde Söflingen
mit der Stadt Ulm.
Oftober 4. Yandtagderfagwahl im Oberamt Areudenitadt.
Bewahlt wird Nitterwirt Schmid mir 2474 Stimmen
gegen Bauinjpeltor Weber, der 1481, und Schreiner
Hardter, der 824 Stimmen erhält,
Otiober 13. Landtegserfagwahl im Oberamt Tuttlingen:
—J
—11 Retrolog des Jahree 1.
Rechtsanwalt Storz 12570 Stimmen) und Arbeiter:
jelretär Mattutat (1714 Stimmen) fommen in die Stich:
wahl, bei der am 16, Dftober der erjtere mit 3092
gegen 2058 Ztimmen gewählt wird,
Oktober 28. Einweihung des renovierten Rathauſes in
Ulm in Anmwejenheit Seiner Majeität des Königs.
November 13. Königin Wilhelmine der Nieverlande und
Prinz Heinrih der Niederlande, Herzog zu Medlenburg,
treffen zum Beſuch bei Ihren Röniglichen Majeftäten in
Stuttgart ein.
Dezember 1. In Heilbronn wird der Naubmörder Moaler
hingerichtet.
Dezember 1. Vollszählung.
Dezember 4. Jahrhundertfeier des Dragoner Regiments
„König“ in Stuttgart.
Dezember 11. König Friedrich Auguſt von Sachſen lommt
zum Beſuche bei Ihren Koniglichen Majeftäten nad
Stuttgart und wird zum Chef des Infanterie-Regiments
„Alt Württemberg” Nr. 121 ernannt.
Dezember 29. Raubmord in der Karlsvorſtadt Heslach.
Uekrolog des Iahres 1905.
Januar 1. Tübingen. Karl Müft, Univerſitätsturn—
lehrer a. D. St. Anz. ©. T. Schw. Kron. Wr. 2.
3. Biberach. Anton Braith, Profeffor, Tiermaler in
Münden StAn. ©. 13. Schw. Kron. Wr. 4
4. Stuttgart. Heinrich Heller, Dr, Weneralober:
art a. D.
Stuttgart.
ſterialabteilung für die höheren Schulen.
S. 75. Schw. Kron. Nr, 23 und 26.
— Tolheim DU. Tuttlingen. oh. Martin Bojfeler,
Schultheiß, Landtagsabgeorbneter 1877-1882,
Berlin. Guido Haud (aus Heilbronn), Dr., Profefior
an ber Techniſchen Hochſchule Berlin. Schw. Mron.
Nr. 59,
Stuttgart. Auguſt on. Schlofberger, Dr. Ztaate:
rat, vorm, Direktor des Hal. Geb, Haus: und Staats:
archivs. St. Anz. S. 169, Schw. Kr. Wr. 46.
Ellwangen. Otto Krauß, Dr., Yandesöfonomierat,
Vorſtand der Aderbauſchule.
31. Berlin. Emft v. Schwab, Reichsmilitärgerichtörat
a. D. St. Anz. ©. 197. Schw. Kron. Rr. 51.
Februar 1. Mödmühl. Guſtav v. Alvensleben,
General der Kavallerie z. D., früher lommandierender
General des württembergiichen Armeeforps. St. Anz.
S. 155. Schw. Kron. Wr. 52,
2. Mannheim. Heinrich Lanz (aus Friedrichshafen),
Fabrifant, Geh. Rommerzienrat. Schw. Kron. Nr. D4.
3. Stuttgart. Rarl Stähle, langjähriger Gemeinderat,
St.Anz. S. 207. Schw. Kron. Wr. 56.
Wildbad. Heinrich Bäpner, Stadtſchultheiß.
27. Stuttgart. Adolf v. Boffert, Hoffammerrat a. D.
März 3. Münden. Karl Preuner, 1873/1900 Pfarrer
in Schrozberg, 1893/99 Mitalieb der Landesſynode.
St.Anz. 3. 389.
4. Kißlegg. Kaver Dentler, vormals Schultheiß von
Zonmersried, 1857 —1895 Yandtagsabgeorbneter für
Wangen. Schw. ron. Nr. 106,
15. Adolf v. Rapp, Dr., Direktor der Mini:
St.An;.
9. Zürid. Friedrich Kölle (Mürttemberaer), Direftor
der Schweiz. Anftalt für Epileptiſche.
— Hülben. Nullen, Schullehrer. Schw. ron, Rr. 120.
10. Biberach. Nofeph Probit, Dr, früher Pfarrer in
Untereffendorf, Mitalich des Beiratd der Geologiſchen
Abteilung des Statiftiihen Landesamts. Zt.Anz.
=. 409. Schw. ron. Wr. 119.
17. Stuttgart. Bernhard Arnold, Dr. med., Hofrat.
Mediziniſches Korreſpondenzblatt Nr. 46.
Meran. Graf Honitantin von Walpburg: Zeil-
Trauchburg, 1874-1887 Reichstagsabgeordneter
für den 17. Wahllreis.
April 4. Reutlingen. Eduard Hermann Ströle, Detan.
7. Erlach. Lorenz Ehjenbaher, Pfarrer, reſ. Delan.
St.Anz. S. 647.
Stuttgart. Wilhelm Sauer, Profeſſor am Eber
hard⸗ Ludwigs Symnajigm. Schw. Kron. Wr. 173,
14. Rüftenrot. Karl Retrich, 1882/88 Landtagsabge:
orbneter fir Weinsberg.
Wangen i. A. Eduard Kuren, Naufmann, Yand-
tagsabgeordneter für Wangen
17. Leipzig. Karl v. Gutbroh faus Stuttgart), Dr.,
Wirkt. Geh. A NENNE Schw.
Kron, Nr. 186,
24. Eßlingen. Friedrich Yrdıwig n Wen, Neichönerichts
rat a, D., Landtagsabgordnerm. St.Anz. S. 657.
Schw. Kron. Nr. 189 und 194,
Mai 8. Ziuttaart. Eduard v. Nichte, Dr., Generalarzt
1. Kl. z. D. St. Anz. ©. 75% Schw. Aron. Nr. 214,
Mediziniſches Korreſpondenzblaa⸗ Z. 517.
25. Stuttgert, Wilhelm v. Wölckern, General der
Infanterie 3. D., vorm. lommandierender General
des württembergiſchen Armeelorpd, St. Anz. S. 851.
Schw. Kron. Nr. 241,
10.
15.
Juni 1. Tübingen. Baul v. Schanz, Dr., Profeflor der
fatholifchen Theologie. St. Anz. S. 88. Schw.
Merkur Nr. 251.
Ketrolon Dee Jahtes 190%, in
2. Stuttgart. Wilhelm ». Zipperlen, vorm. Profeſſor 19. Tuttlingen. Eugen Schnekenburger, Apotheter,
an der Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Hohenheim, Landtagsabgeordneter. Schw. Kron. Nr. 385.
Mitglied des Medizinalkollegiums, Landtagsabgeord⸗ 30. Stuttgart, Karl Hammer, Hofbuchdruceereibeſitzer.
neter 1376 1894. St. Anz. S. 888. Schw. Kron. Schw. Kron. Wr. 407.
Nr. 252. September 1. Stuttgart. Emil Mittler, Kommerzienrat.
4. Gannftatt. Theodor Geß, Detan a. D. Schw. Schw, Kron. Nr. 408,
Aron, 269. 3. Stuttgart, Marl von der Dften, Generalmajor
5. Tübingen. Otto v. Franklin, Dr, Univerftäts + D. Schw. Kron. Nr. 418.
profeflor a. D. St. Anz. 2. MN. 12. Zeipzia. Ludwig v. Beiel, Neichsgerichtsrat. St. Anz.
6. Schirgiswalde. Ludwig Wahl, Dr., {aus Waldſee), ©. 1441, Schw. ron. Nr. 424,
Biſchof, feit 1890 apoftoliiher Vilar für das Hönig- 22, Rottweil. Guftan Eble, Oberftudienrat, Rektor des
reich Sachſen. (iymnaftums. StAm. S. 149. Schw. Kron.
15. Stuttgart, Emil Rudgaber, Dr. theol., Brofeflor, Nr. 443,
Stadipfarrer a. D., vorm. Direltor des Wilhelms: Oftober 10, Stuttgart. Guſtav v. Siegle, Dr., Geh.
ftıfts im Tübingen. St. Anz. S. 1001. Hommerzienrat, Reichstagsabgeordneter 1887 —1898,
16. Stuttgart. Eduard Märklin, Brofefjor am Eber: SAN. ©. 1588, Schw. Kron. Wr. 473, 476,
hard: L!udwias:Oymnafium. St. Anz. S. #7, Schw. 478, 450,
Kron. Wr. 278, 14. Ulm, Otto Schott, Dr. Necdhtoanwalt, Gemeinderat.
17. Gannitatt. Julius v. Köhr, Yandgerichtöpräfident, 17. Schloß Brandinitein bei Elm. Guſtav v. Branden:
Yandgerichtädireltor a. D. Schw. Mron. Nr. 281, itein, General der Infanterie z. D. St.Anz. S. 1626,
20. Biberach. Kaſpar Neber, Rechtsanwalt. Schw. Schw. Nron. Nr. 484.
Kron. Nr. 281, November 8. Mergentheim. Georg Sambeth, Pfarrer
237. Wefecht bei Kaidores (Südweſtafrila): Ludwig Bid: a, D., vorm, Konviltsvorſtand in Ehingen.
ler, Hauptmann. 25. Stuttgart. Gottlieb Hugendubel, WKabrifant.
28. Stuttgart, Ludwig Tesdorpf, Kabrifant. Schw. Schw. Kron. Nr. 54.
*ron. Nr. 300, 27. Stuttgart, J. v. Schnitzer, Finanzrat, Hamerals
Juli 3. Göppingen. Adoli Schauffler, Fabrilant. verwalter a. D. Schw. Mron. Nr. 556,
5. Stuttgart. Friedrich Schaible, Dr., Sekretär der — Stuttgart. Nonftantin Freiherr v. Moltfe, Oberit:
leutnant z. D.
Dezember 7. Stuttgart. Hermann v. Ehmann, Über:
baurat, Staatstechnifer für das öffentlihe Waſſer⸗
verforgungsweien. St. Anz. 3. 1905. Schw. Kron.
Nr. 571.
8. Ludwigsburg. Ernſt Julius v. Ege, Prälat, Beneral:
ſuperintendent. St. Anz. S. 1917. Schw. Kron.
Stuttgarter Handwerkskammer. St. Anz. S. 1091.
8. Dresden. Karl Freiherr von Speth-Schülzburg,
Landgerichtsrat a. D., Hal. Kammerherr, 1895/1900
ritterſchaftlicher Abgeordneter.
— Stuttgart, Gottlob Fiſcher, Porträt: und Hiſtorien⸗
maler, Schw, Hron. Nr. 314.
16. Stuttgart, Julius Oskar Galler, Gemeinderat, Nr. 578,
Landtagdabgeorbneter, vor. Reichdtagdabgeordneter. 11. Tübingen. Mar Reiſchle, D., Profeffor der Theo—
St.Anz. ©. 1149. Schw. Kron. Re. 325. logie in Halle. St. Anz. S. 193, Schw. Kron.
22. Göppingen. Friedrich Mauc, Dr., Profeſſor, Apo— Pr. 578 und 385.
thefer. 13. Stuttgart. Adolf Treidler, Maler, Brofeflor an
29. Schlettftabt. Georg Morlok, Baurat, der Techniſchen Hochſchule. St.Anz. S. 1997.
30. Stuttgart. Wilhelm Pfitzer, Handelsgärtner. Schw. Kron. Nr. 581.
— Tübingen. Ludwig v. Jolly, Dr., Profeſſor. St. Anz. 19. Schwendi. Mag Theodor Freihert von Süßkind;
S. 1245, Schw. Kron. Nr. 349, Shwendi, Kal. Kammerherr. .
31. Stuttgart, Ouftan Kurt, Yeihitallbefiger. 26. Großlichterfelde. Wilhelm v. Fiſcher, Unteritaats-
Auguſt 9, Tübingen. Adoli Hiller, Ztadtpfarrer und iefretär a. D. St. Anz. 2. 2004, Schw. Merkur
Bezirkoſchulinſpektor in Nottmeil. Kr. 600,
Mürttembergifhe Literatur vom Zahr 1904.
Von Dberftubtenrat Dr. Steiff, Oberbibliotbefar.
A. Fürftenhaus.
Gberhard im Bart, Heriog m, W. ſ. im Anbang: Aries.
Karl Eugen, Hertog u. W. — Herzog Karl Eugen von Württem
berg u, jeine Seit. Derausg. vom Württ. Geidichte: u. Alter
tumssBerein. Mit zahlreichen Aunftbeilagen u. Tertabbildungen.
3.1. 4. Heft. Mit 16 Tertabbildungen, darunter 6 Tafeln u.
1 Toppeltafel. Dritter Abichnitt: Regierung [von] Ardyivrat
Dr. Schneider Yandeshoheit [von] Archivaſſejſor Dr. Bint
terlim. Bierter Abſchnitt: Herzog Karl u. Die Landſchaft |vox|
Überregierungsrat Dr. Adam. Stuttgart, P. Heft Verlag «€.
Büdler 1904. 8°.
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B. Land und Polk
mit Staat und Kirche.
1, Geſchichte und Geographie.
(Altertümer. — Bollskunde. — Stotiftif. — Mundartlidies.)
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Baun, Fr. u. E. KHiefner, Chriſtliche Charatterbilder. Volle
tumliche gebensbeichreibungen. Ztuttgert, Buchhandlung ber
Evang. Geſellſchaft 1904. 8°,
Ensbält die lauch im Ginzelandgaben erihienenen; Lebendbeſcht el⸗
Bungen bed Schulmelfters Nolb von Fr. Baun, des oh, Aullen won
beumfelben u. des Wilh. Arteor. Thumm von ©, Kleiner,
Binder, Chriſtian, Würt. Münz u. Medaillenshunde nei «be
arbeitet von Julius Ebner. Unter Mitwirkung der Stuttgarter |
Numismatiſchen Bereinigung herausg. von der Wurtt. Rommilfion
für Landesgeſchichte. Heft I. Stuttgart, W. Kohlhammer 1904. 8°,
Darſtellungen aus der württ, Geſchichte. Heraust. von ber württ.
Aommiſſion für Landesgeſchichte. 1. Band. (Der geſchichtliche
Rern von Hauffs Lichtenftein. Bon Mar Schuſter. Stutt:
gar, W, Kohlhammer 1904. 8°.
& audı unten B 5: Schufler.
Fundberichte aus Schwaben umfalfend die vorgeichichtlidhen, römischen
u. meromwingiihen Altertümer. In Berbindung mit dem Württ,
Altertumöverein berausg. vom Württ. Antbropologifden Berein
unter der Leitung von Profeſſor Dr. G. Zirt, XI. Jahrgang.
1908. Stuttgart, E. Schmeizerbart'ihe Verlagshandlung (E.
Nägele) 1904, 8°.
v. Baiöberg- Schödingen, Friedrich Freiherr, Ein Vorſchlag
für ein neues württ, Wappen. Stuttgart, Drud von W. Kohl:
hammer 1904. 8%. (Sonderabdrud aus den Württ. Bierteljahre-
beiten, Neue Folge Jahre. XTIL, 1904.)
eneralsftarte Des 8. Württemberg nebit Iheilen Der angränzenden
Yänder in 6 Blättern im Wafftabe 1:200 000, Herausg. von
dem K. W. Statift. Yandedamt, bearbeitet von Oberftlient. a. D.
v. Find. Blatt 1. Heilbronn 1889, Nachträge bis Dexember
1900. Tl. Sal. 189. Nadıträge bis Dezember 1900. TIL
Stuttgart. 1855. Nadıträge bis Oftober 1900. IV. Um. 1@l.
(Stuttgart)
Heihichtsquellen, Wurttembergiſche. Herausg. von der Würn. Kom
miffion für Yandesgeichihte. 5. Band. 6. Band. Smittsart,
W. Rohlhammer 1904. 8°,
Ter 5. Banb enthält: Urkundenbuch ber Stabt Deilbronn. 1 Bub
Bearbeitet don Qugen Anupier. Der 0. Band: Geidichrdawelen ver
Siabdt Hal. 2. Band: Bibmannsd Ghronica Bearbeiset oa Ir
Edrikion Aclb, Proiefler,
Handbuch, Statiftiihes, für das A. Württemberg. Aabrganı 1902
u. 1903. Mit 1 Harte u. 1 grapbiicden Darſtellung. Herausg
von dem KH. Statiftifchen Yandesamt. Stuttgart, Rommiſſton—
verlag von W. Kohlhammer 1904. 8",
Hötenbejtimmungen, Zrigonometriide u. harometriiche, in Wären
berg, bezogen auf den einheitlichen Deutſchen Rormalmullpmatt
Donanfreis: Heft 1. Überammsbesirt Biberab. Bearbeitet von
C. Hegnelmann, Rechnungsrat. Herausg. von dem I. Si
tifttichen Yandesamt. Ztuttaart, Berlag des N. Statiſticen
Yandesamts 1904, 8%,
Hohenlurvenlarte j. Korte, Neue Topographiſche.
Hof⸗ und Staatshandbhuch des H. Württemberg. Herausg. von ben
K. Statiftiihen vandesamt IHM. Zimttgart, Trud von 8.
Moblbammer IH. 8°. .
— Dasjelbe. 1905, Ebenda 1W5 |vordatiertj. 8°,
Jahrbücher, Württemberatiche, für Statiftif und Landeskunde. ver
audg. von dem 8, Statiftiichen Yandesamt. Nabrgang 1IMR.
Stuttgart, Kommiffionsverleg von W. Kohlhammer 1904. #.
- Datfelbe, Jahrgang 14. 1. Set, Ebeunda 1904, 4,
Napff, Neftor Dr. Paul, Yandestunde des N, Württemberg u. de
Hohenzolleruſchen Lande. Zunachſt zur Ergänzung der Edul
Rürttembergiiche Literotur vom Jahr 1904. V
aeoaraphie von E. v. Seydlitz herausgegeben. Wit einem Bilder
anbang. 3. durchgeſehene Auflage. Breslau, 5. Dirt 1904. 8°.
Karte von dem HM. Württemberg nach Der allgemeinen Yandesver:
meſſung im Maßiſtabe 1:50 000 bearbeitet von dem N, Statifti:
iden Yandesamt. Nr. 4. Redariulm. 1844. 1899. Eingelne
Nachträge bis 1908, 5. Tehringen, 1846. Einz. Nadıtr, bie
108. 6. Münzelöau. 18945. 1894. Ein; RNachtr. bis 1908,
8 Waulbronm 1845. 11. Einz. Nachtr. bis 19093. 9. Befig
beim. 184. Nachtr. bie 1903. 10. Yönwenftein. 1872. Eim.
Kadir, bis 1908. 11. Hall. 18H. Kim. Nachtr. bis 1904.
12. Ellwangen. 1838. ectifisiert 1899. Gi. Nachtr. bis 1908,
14. Wildbad. 1847. Weftifiziert 1892. Eins. Macher, bis 1903.
19. Aalen. 1838. 1909. 23. Calw.
25. Kirchbeim. 1870. Eins. Rachtt. bis 190%. 30, Areuben:
Einz. Rachtr. bis 1908. |
stadt. 1849. Erneuert 1893, Einz. Nadıtr. bis 1909, 81. Horb,
1885. Eim. Rachtr. bie 108. 32. Tübingen. 1863. Erneuert
1892. Rachtr.) 34. Blaubeuren. 18238. Eins. Nactr. bis 1908,
37. Oberndorf. 1850. 1903. 40. Rienlingen. 1828. Ermenert
1895. 1903. 1 Stuttgart.)
Karte, Rene Topographiſche, des A. Württemberg im Mafftab
1:25000 bearbeitet ı. berausa. von dem I. Württ, Statiftiichen
Yondesamt. Überfiht. 190%. Blatt 14. Gunbelsheim. 1902,
31. Müglingen. 1901. 56, veonbere. 1886. 57. Gannitatt.
1896. 73. Lorch. 1806, 81, Aidlingen. 1898, 83. Neubauten
auf den ‚Fildern. 1899. 93. Allenſteig. 1899, (Gmtbalten
jämmtlich Rachtrage bis 1902 bezw, 1903 u. 1904.) (Stuttgart,
— Dasielbe. Blatt 7 u.8. Böttingerhof u. Siglingen, 47. Gſchwend.
58. Binnenden. 60. Gmünd, Ti. Plochingen. 72. Goppingen.
100, Teggingen. Ebenda 14.
Sird auch aufgeführt unter ber Beyeiheung: Topographiide Rarte |
vom Märttemberg mit Hohenturven, ober ald Höbentursentarte
Königreich Württemberg, Tas, f. unter: Württemberg.
Yandenberger, A, Detan. Evangeliſche Yebensbilder aus
Schwaben in vier Jahrhunderten. Leipzig, A. Deichert'ſche
Verlagsbuchhandlung Rachf. (G. Böhme) 1904. 8°,
Yandesveriammlung, Die, der Deutſchen Partei am 10, Januar 1904
in Srutigert, Protofoll auf Grund ſtenographiſcher Aufzeic-
nungen nebſt Jabress Bericht der Deutichen Partei. Herausg.
von der Befchäftsitelle der Deutichen Partei. Stuttgart o. J.
1904 8°.
“auffer, Friedrich, Bilder ans der württ. Geſchichte. Wit 12 Ab ,
bildungen nach Triginalen von Prof, M. v. Hähertin. Eblingen,
3. F. Schreiber o. J. (1904) 8”.
Auf dem Umjhiog: Bilder a. d. württ, Heid. Zugleich Teriheit
für die 12 großen Manbbilber zur Geſchichte Bürltenbergs uns feiner
Pürften.
Mitteilungen über voltstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Bon Dr. Bohnenberger, ao, Brofefior. Nr, 1. Stuttgart,
Drud von W. Hohlbanmer 1904, 4", (Zonderabbrud ans Den
Wurtt. Zahrbücdern, Jahrg. 1404.)
Orts Verzeichnis des . Württemberg (Ausgabe 100),
trag. Abgeſchloſſen am 4. Oftober 1004. O. O. u.
gart 1904.) 4°,
Rastrag I, w. Il, ſind 1909 besm. tus erfhlenen.
111. Rach
J. (Stute
I
v. Sarmweu, Ootar, Generalleutnant 5. T. Ernſt Fabricius,
Broieffor, Der obergermaniſcheraetiſche Limes des Roemerreiches.
Im Auftrage Der Reichs-Limeskommifſion heraueg. von Den
Dirigenten — Yieferuna XXI unter Mitwirkung von J. Na
cobs. Aus Band IV, B, Ar. 45 u. 454. Kaſtell Welz⸗
heim (Ztredentommiffare Mettler u. Schultz). Lief. XXIII
unter Mitwirkung von J. Jacobs. ... Aus Band VL, B, Ar. 66.
Kaftell Aalen (Stredenklommiſſar Steimle, Heidelbera, O. Vet
ters 1904. 4*.
Die Lief. XXI umb bie übrigen Zeile ber Lieff. XXI u. XXIII
emthalten feine Württembergice,
Streid, Te Fr, Ober-Jnipektor, Alluftrierte Geographie von
Württemberg. Mit 4 beigegebenen Kärtchen in ſechsfachem Farben:
druck u. 50 Abbildungen für Die band der Schüler bearbeitet
und gezeichnet von —. 50, Auflage. Stuttgart, A. Yung o. J.
(19044 8%,
Ztrdbmield, Guften, Schwäbiſches Wanderbuch. Eiſenbahn u.
Banderführer durch Württemberg u. Hohenzollern. Herausg. in
Verbindung mit ber Beneraldireftion der A. Wurtt. Staatseifen:
bahnen. 2, volftändig umgearbeitete u. vermehrte Auflage.
Wit 32 meift vierfarbigen Karten, vielen Abbildungen, Plänen,
Panoramen und einer großen Überfichtäfarte. Stutigart, Berlin,
Yeipzig, Union Deutſche Berlagsgejellihaft o. J. (1904. 8".
Überfichtstarte, Topographie, des Deutichen Reiches in 12200 0
bearbeitet in der Kartographiſchen Abteilung der preußrichen
Landesaufnahme. 171. Göppingen. 179. Um, Berlin (R.
Eiſenſchmidt) 104. 8,
Vater, Württembergiihe. Herausg. vom Calwer Berlagsveretn.
U. Band. Bon Braitberger bis Dann. Bilder aus dem dirift-
lien Leben Württemberge. Bon W. Clans. Wit 5 Bildern.
2. durchgeſehene Auflage, III. Bd. Bilder aus dem chriſtlichen
veben Württembergs im 19. Jahrhundert. 1. Hälfte: Aus Kirche
und Miſſion. Bon Ar. Bud. IV. Bd, Dasſelbe. 2, Hälfte:
Aus den Gemeinſchaften. Bon demſ.. Calw & Stuttgart,
Vereinsbuchhandlung 1905 [vordatiert]. 8°,
Der I. Dh. IA 1809 {mit Datum 1900), die 1. Aut, ed II. Ba,
1884 ericienen
Beröffentlihungen der A. Württ, Kommilfton für die internationale
Erdmeſſung. Relative Schmweremefiungen ausgeführt im Auf:
trag Des 8. Miniſteriums bes Kirchen: n. Schulmejens. IV. An
ſchlußmefſungen in Karlörube von A. R. Koch. Stuttgart, Druckt
von E. Prüninger, K. Hofbuchdruderei Zu Gutenberg (Nett &
Sartmanın) 1904. 8°, (Separat:Abdrud aus den Jahresheften
des Vereins für vaterl. Naturtunde, Jahrg. 1905.)
Vierteljahrähefte, Mürttembergifche, für Landesgeſchichte. Neue Folge,
In Verbindung mit dem Verein für Hunft nu. Altertum in Alm
uw Oberihwaben, dem MWürtt. Befchichte: u. Altertumänerein,
dem Hiſtoriſchen Verein für das Württ, Franken u. dem Sülch
aauer Alieriumsverein herausg. von der Württ. Hommiffion für
Yanvdesgeichichte. XIII. Jahrgang. 1904. Stuttgart, Druct
von W. Kohlhammer 1904. 9.
Wand⸗ Bilder zur Geſchichte Württemberge u. feiner Fürften. (Xitho:
graphien nad Entwürfen von E. Haeberlin. NIE Blätter. Eh:
fingen, I. F. Schreiber o. 3. [1004).)
5, oben: Yanifer.
Wie ſich die Grafen Cberhard von Wirtemberg u. Stadt Ulm mit
einander verjöhnen. 1391 April 3. Z3wei Urkunden berausg.
von Ari Preiiel] Eriter Abprud. Stuttgart, Trud der
Stuttgarter Buchdruderei⸗ Geſellſchaft 1904. 80.
Das Nönigreich. Eine Beſchreibimg nach Kreiſen,
Herausg. von dem R. Stutiſtiſchen
Stutt
Württemberg,
Dberämtern u, Gemeinden.
Yandesanıt. 1. Band. Allgemeiner Teit und Nedarfreis.
gart, W. Hoblbammer 1904. 8®,
VI Mürttembergiiche Literatur vom Yahr 1904.
Württemberg, Tas Königreich, heransg. von dem A. ftatift, Yandes-
amt 1849. [Harte] Maßſtab 1:400000. Redaction: Obſtlt.
v. Find. Mevidiert.) (Stuttgart.)
Fiſcher, Hermann, Schwäbiſches Wörterbuch. Auf Grund der von
Adelbert v. Heller begonnenen Sammlungen u. mit Unterftüimg |
2. Raturkunde
Hrıneitare für das N. Württemberg — hat als joldje aufgehört au er |
ſcheinen. An ihre Stelle ift die beutiche Argneitage getreten.
Bericht über Die im #. Württemberg beftchenden Staats: und
Privatanitalten für Geiſteskranke. Schwachfinnige u. Epileptiiche
auf das Jahr 1902, Herausg. von dem K. Medizinalfollegium.
Stuttgart, Druck von W. Stohlhammer 1904. 8%. (Sonder:
abdrud aus dem Mebirinalbericht von Württemberg für das
Jahr 1902.)
Bader, N, Vollsgeſundheit. Eine Abhandlung über das geſetzliche
Heilverfahren in Württemberg. Havensburg, Fr. Alber 1905
[vordatiert]. 8", (= ur Yehr und Wehr, Bandchen 2.)
Jahreshefte des Bereins für vaterländische Naturfunde in Würt⸗
temberg. Im Auftrag der Redaltionsfommiifion: Prof, Dr,
Eb. Fraas, Prof, Dr. C. Hell, Prof. Dr. O. Kirchner,
Oberftubienrat Dr. 8. Yampert, Prof. Dr. U. Schmidt
herausg. von Huftos 3. Eichler 60. Jahrgang, Wit 14
Tafeln und 2 Beilagen. Stuttgart, G, Ghrüninger, K. Hoſbuch
druderei Zu Gutenberg (Klett & Hartmann) 1904. 8°,
Herner, Auftinus, Geſchichte des Mädchens von Orlach. Nebft
einem weichichtlichen Ruckblick des Berfaffers auf ahnliche Bor:
des mwürtt. Staates bearbeitet. 8.— 10. Lieferung.
Tübingen, 9. Laupp'ſche Buchhandlung 1904. 4°.
Temit ift der erfie Banb vollendet, Der Titel deſſelben wir obım
abgeſehen von ber Inheltöbeseihnung, die lautet: Erſtet Sand, CB. £.
Bidet: Fir,
&, aub im Anhang: Anerbad, Kien, Luſthaus, Heiff.
und Medizin.
tommnifle und einem literargeihichtlihen Anhang von Wilkels
German. Zweite mit dem „Spuk von Sigmarsiwangen“ ver
mehrte Auflage. Mit 2 Bildern Schwab. Gall, W. Henman's
Berlag 1904. 8°,
Medisinal:Beriht von Württemberg für das Jahr 1902. im ui
trag des 8, Minifteriums des Innern herausg. von dem
A. Medizinal-Rollegium. Mit ſechzehn Abbildungen u. zwei
ÜberfihtsHärthen im Tert. Zwei Porträts. Stuttaart, Dead
von W. Kohlbanmter 1904. 8*,
Mitteilungen aus dem KR. RaturaliensHabinett zu Stutigart. Ar. Bi
Die Fauna der jchmäbifchen Meeresmolalle. I. Teil: Spongieu
und Echinodermen. Von Dr. € Schüge, Aſſiſtent. Bu
Tafel II—IV. Stuttgart (Drud von €. Eruninger. H. Hofbuc
druderei Zu Gutenberg, Hielt & Hartmann) 1904. 8". 1Separat:
Abdruck aus den Jahresheften des Vereins für vaterl. Natur:
hunde, Jabra. 1904.)
Tierſeuchen⸗Bericht) 8. Württemberg. Tierſeuchen⸗ Kericht fu
Januar — Dezember 184. D. O. (Stutigart.) Fol.
‚auch unten B 7: Sanitäts«Bericht, U 1: Ab c&ugelr, Beben-
haufen, Hirchbeim u. T.
117
3. Gefebgebung, Bedtspflege, Staats und Gemeindeverwaltung.
Aıntäblatt des N. Württ. Finanzminiſteriums.
Ar, 1—10 nebft Neaifter.
Buchdruckerei⸗Geſellſchaft. 4°.
Amtsblatt des A. Wurtt. Auftisminifterinms vom Aatr 1904.
Siuttgart, gebrudt im der Buchdruderei Chr. Echeufele, 4%.
Amtsblatt des A, MWürtt, Minifteriums des Innern. 34. Jahrgang.
19094. Nr. 1-38. Stuttgart, Drud der Stuttgarter Buch
dructerei· Geſellſchaft. 8".
Amts⸗Vlatt des A. Württ. Steuerkollegiums vom 1. Januat bie
31. Dezember 1904. #r, 1-25 nebſt Regiſter. Stuttgart,
Drud von W. Hohlbammer. 4%,
— Dasſelbe. Alphabetiſches Sachregiſter
1893--1908. Ebenda IHM. 4".
Amtöblatt des Vorſtandes der Berfiherimgsanitalt Württemberg.
I. Jahrgang. 1904. Fur vie Redaltion verantwortlich: Regie
rungsrat Biejenberger. Stuttgart. #",
Che Titelblatt,
Beſteuerung, Die direfte, in Württemberg nad Änderungen vom
8. Anauft 1903 in Mraft treten mit dem 1. April 1905.
O. O. u. J. (Ztutegart, Druck von A. Schlicke & Cie. 1904.) 8".
So auf dem Umſqlagtttel, auf dem erſren weißen &lntt wird fort
geſahren überreldt won Chr. Vfeifter, Stutigert.
Blätter für das Armenweſen. Herausg. von der Yentralleitung Des
Woblthätigfeitsvereins in Württembera. 57. Jahrgang. 1904.
Schriftleiter: Oberrenierungermt ©, Falch. Stuttgart, br,
Schenfele. 4”.
Bürger-Dandbudı, Mürttembergiihes. 22. nacı dem nenelten Stand
ergänste Auflage, Stuttgart, N. ®, Meylerſcher Verlag 1904. 8°,
Stuttgart, Druck der Stuttgarter
von den Jahrgängen
Jahrgang 1904. ' Dehlinger, Dr. Alfred, Finanzamtmann, Die Befteuerung der
Aftien-Wejelibaften in Wurttemberg Geſchichte, Beurteilung ı.
Ausblid). Stuttgart, Drud der Union, Deutihe Berlansgeiel:
ſchaft 1904. 8%, (Tübinger Inaug »Differtation. i
Denkſchrift der Oberförfter über Die mit der neuen yorfibienie
Einrichtung in Mürttemberg volgogene Zuteilung eigener Tienſt
bezirfe an die Forſtamtmänner. O. O. u. J. (Stuttgart, Buch
druckerei von K. Lauſer 1904.) Fol.
Denlſchrift der Kal. württ. Forſtamtmanner über die Erprobung da
mit der neuen Forft-Organifation geihaffenen Amtmannäbeirt
u. zugleich Bitte um Erhaltung der beftehenden 40 Amtmanns
ftellen und der 33 Amtmannsbezirte ſowie um teilmeile anbeı
meitige Bildung der Amtmannsbezirke u, um Anderung be
Dienftworidriften für die Forftamtmänner bei den Forſtamtern
vom 24 Wär 1902, 9. O. u. J. Mtuttgart, Buchdruckerei
von N. Lauſer 1904. Kol.
Dienftlifte des Auftigbepartementö, enthaltend I. Einteilungslite =.
11. Dienftalterslifte nad dem Stand vom 2, Januar 1M.
Stuttgart, Buchdruderei Chr. Scheufele. 4°.
Semeinbezeitung, Württemb. Herausg. von Stadtſchultheiß Kröncı.
XXXOT Jahrgang 1904. Kirdıbeim u. T., 3. Gottlieb'e &
*
x Dfimald’s Buchdructereien. 4°.
rich betreffenn die Einfommenitener für das M. Württemberg von
8. Auguit 1903 nebft Ausführungebeittmimungen und vinem An
Inıng, betreffend die Hapitalfteuer. Herausg. u, nemeinverftanr
lid erläutert von Minifterialrat Dr. Tb. Eiftoriuo, Bortrener
der Rat. II. Teil, Ausführnnasbeitimmungen nebit einem Au
Württembergifihe Yiteratur vom Jahr 1904.
hang mit Faſſionsbeiſpielen. Ravensburg, ©. Maier 0. A
(1904. 8",
%ö4, Dr. Karl, Geheimer Hat, Tas Staatsrecht des %. Wurttem⸗
berg. Auf der Ghrundlane des Handbuchs von Dr. Y. Gauvp
Dargeftellt von —. (Tritte Auflage des Gaurv'ſchen Handbuches.)
Tübingen w. Leipzig. J. E. V. Mohr (P. Siebech 104. 8°.
i— Handbuch des Deffentlichen Rechts IM. 1. 2.)
Henßler, Baul, Die Erbebung dee bieeften Steuern in Württen:
berg. Göppingen, Tru von Illig & Müller 1904. 9%. (Tür
binger Inaugural-Difertation.)
Jahrbücher der württ. Nechtepflene herausg. von den Mitgliedern
des Überlandeögericts u, des Verwaltungsgerictöhofe in Stutt
gart u. Des Vorftandes ber württ, Anwaltstammer. 15. |und]
16. Band. Tübingen, D. Laupp'ſche Buchhandlung 104 *.
Rlumpop, A, Landgerichtsrat, Tas deutiche Grundbuchtecht u. die
württ. Ausführungsbeftimmungen. 2, völlig neu bearbeitete
Auflage. 4. Lieferung: IL Teil, 2. 659-1034, Ztuttgart,
W. Kohllammer 1904, 8°,
“öhler, Dr. Ludwig, Minifterialrat, Das Öbefangenentransport-
weſen in Württemberg. Zufammenſtellung u. Erlänterung der
auf dos Gefangenentransportweien in Württemberg bestiglichen
Borfchriiten, einihliehlich der Veftimmungen über das Berfahren ,
Derausg. von —. Wit
Stuttgart, W. Hohl:
bei Auslieferungen u, Ausweilungen.
einer Eiſenbahnkarte von Württemberg.
banmer 1904. 8°,
Dies ift ber Zitel des duch eine Fortſeyung (8. 233-708) erweitern:
tem Werks, bas in ber Kiterntmrüberfiht som 1909 aufsetührt iſt.
Mitteilungen Aber Invalidenverficherung in Württembera. XII. Jahr⸗
gang. 1908. (Hedaktion von Hegierungspräfident v. Hugel.
Druck, Berlag u. Erpedition von C. Liebich, Stuttgart.) 4°,
Ordnungs-Liſte für Die Beamten des Württ. Finansdepartements
insbeiondere ber Staateforiitbeamten. Stand: 1. Des. 1904.
Herausg. von der Vereinigung Art. Staatsforftbermten. Als
Mamuifript gedruct. DO. O. (Stuttgart, Buchbrirderei von A.
zauier.} 8°,
Kegierungsblatt für das Königreih Württemberg vom ale 1904.
Stuttgart, gedrudt in der Buchbruderei Chr. Scheufele. 4°.
Dasielbe. Widjhes Haupt⸗Regiſter.
Stuttgart, W. Kohlhammer 1904. 4”,
Hienbardt, llniverfitätsaftuar,
Staatödienft, Die Vorſchriften über die Beſahigung für ben
Auftiy, Berwaltunge: u. AinanyDienft uw. die Berwendung von
Jahrgang 1896-1902. ı uauner, Dr. phil. Karl,
Der höhere württembergiiche
höheren Juſtiz⸗ u. Berwaltungsbeamten int Reichedienft (Marines, |
Monfulats: u. Nolonialdienft) nebft einem Anhang: Anleitung
zum Studium der Nedtswillenichaft, Aufgaben bei den höheren |
Suitispienftprüfungen 1399/1903, Promotionsbeitimmungen ber
furiftiſchen u. ſtaatswifſenſchaftlichen Fakultät der Umiverfität
Tübingen. Herausg. von —. Tübingen, 9. Schmürlen 1904. 8°,
Zchbipe, NH, Warer u. Bezirksſchulinfpeltor, Kinderſchutz im (Ne:
merbebetrieb nach Reichsrecht u. württ. Landesrecht. Neihöneieh
vui
vom WW. Wär 1903 betreffend die Kinderarbeit in gewerblichen
Betrieben mit den wurtt. Husführungsbeftimmungen. Texts
ausgabe, zujammengeftellt von —. Ellwangen, 3. Heb 1904. 8°.
Steuerreform, Die wirtiembergiiche, und bie Sorialdemofratie.
Herausg. vom Landesvorftand der Eozialdemofraten Württem:-
bergs. Stuttgart, 3. H. W. Dietz Nachf. 1904. 8%,
Überficht über die Berwaltung der Rechtspflege im A. Württemberg
im Jahr 1908, ſowie über die Berwaltung u. den Zuſtand der
gerichtlichen Strafanftalten des Köonigreichs während des Seits
raums vom 1. April 1908 bis 31. März 1904. Herausg. von
dem #. Auftisminifterrum. Stuttgart, Drud von W, Kohlhammer
1904, 8%,
Verhandlungen der Württ. Kammer der Standeöherren vom 18. Mai
bis 28. Juni 1904. Amtlih herausgegeben. Brotofoll-Band.
8. Heft. Beilngen-Band. 8, Heft. Enthaltend: Die Beilagen
323 bis 381. — — vom 18, bis 25, Oktober 104. Prot.⸗Bd.
9. Heft. Beil. Bd. 9, Heft. Enth.: Die Beilagen 382 bis 418.
Stuttgart, gebrudt in der Deutſchen Verlags-Anftalt. 4°.
Dasjelbe, Nenifter über die Verhandlungen in ben Jahren
1901 bis 1904. Ebenda. 4°.
Verhandlungen der Württ. Hammer Der Abgeordnieten auf dem
35. Yandtag in den Jahren 1901/1944. Amtlich herausgegeben.
ProtofollsBand VII. Heft 1.2. Beilagen Band VIL Heft 1.2.
VII. Enibaltend: die Redinungsergebniffe von 1901 1. 1902.
IX. Stuttgart, Trud der 8. Hofbuchbruderei Yu Öutenberg,
G. Grüninger 1904. 4°.
Verzeichnis der im Berwaltungsiad geprüften u, im Korporations
oder Gemeindedienft angejiellten württ. Beamten u. beren eins
zelnen Berufsftellungen (auch Orunbbichämter) nad dem Stand
vom 4. Oltober 1908. Zufammengeftelt und berausg. von
Berwaltungsaltuar und Ghundbuchbeamter Aodweiß. Alpine:
bad), im Selbftwerlag 1904. #8",
Lorichriften, Die, über die Befähigung für den wurtt. Staates
Forftdienft. Inhalt: K. Verordnung betr. bie Forſtdienſt⸗
prüfungen vom 2, November 1895, Anmeifung des Finanz—
minifteriums zur Vornahme der jyorftdienftprüäfungen. Tübingen,
(4, Schmürlen INH. 8°,
Das Umgeld in den ſchwabiſchen
Städten bie zur zweiten Hälfte des viersehnten Zahrhunderts.
Frankfurt a. M. Gebrüder Knauer o. J. (1904). 8",
Wintterlin, Friedrich, Geſchichte der Vehörbenorganifation in
Mürttemberg. Herausg. von der Mommilfion für Landes—
geſchichte. 1. Band, Bis zum Negierungsantritt H, Wilhelms I.
2. Zeils Stuttgart, W. Kohlhammer 1904. 8°.
Tamit ift ber erfie Band angefchloflen. Bandeitel mie oben, abgefehen
von dem Beiloy: 2. Teil
Wolfartb, Near, Delonomienermalter, u. Youis Waas, Über
fefretär, Die Berjährumgsfriften der deutſchen Reichs⸗ u. mwitrtt.
Yanbesgeletgebung in alphabetifder Orbmung dargeftellt. Be:
orbeitet von —. Stuttgart, W. Hohlkammer 1904. 4°,
4. Sirhen- und Schulmwelen.
Ahmameach für die katholiſchen Mieritlihen |. MennelRieg's Almanad,
Amtsblatt Dre württ. Goanachihen KRonftitoriume u. der Synode
in Mirhen: und Schulahen. Als Wanujfript gedrudt.ı Band
xıll. Ar i-8 IN. «Stuttgart, Truck Der Teutichen
KerlagsAnalt.) N",
Amts-Blatt, Mircliches, für die Didcele Hottenburg.
Siidhöflihen Urdineriat.ı 11. Jahrgang.
Rr. 1—18, Mottendurg, Trud von C. Ben.) 4%
Anzeiger, Kirchlicher, für Württemberg, Trgun Des Evangeliſchen
Pfarrvereins. Serause. von Lie, Dr. Wilhelm Haller, Stadt:
Herausg. u.
verlegt vom 1404,
VIII
pfarrer. XIII. Jahrgang 1904. vudwigsburg, Berlag des art '
vereins. 40.
Blätter für württ. Kirchengeſchichte. Reue Folge. Herausg. von
Ariedrih Keidel, Vfarrer. VIII. Jahrgang 1904. Stuttaart,
Chr. Scheufele. 3°.
Böteler, Profeſſor Anton, Mathematiſche Aufgaben aus den Heife-
orüfungen der Gymnaſialabiturienten ausgewählt u. zuſammen
geitellte von —. II. Teil. Aufgaben aus der Stereometrie.
Havenäbtirg, Buchdruclderei von Dr. Hab o. 3. «1904. 8#.
Beilage um Programm des Gymnaſiums Ravensburg.)
Broſchuren des fatbol. Sculvereins fiir die Didceje Rottenburg,
Det 2 fi. — die Veröffentlichung bebandelt allgemeinere, nicht
im beionderen württ. Gegenſtande.
Cramer, M. €, Profeffor, Württembergs Yehranitalten u. Yehrer
joweit fie der #. Hultminifterial-Hbteilung für die höheren Schu:
len unterftellt find. Mit Benutzung amtlicher Quellen zuſammen⸗
aeftellt von —. 4. Auflage, Heilbronn, A. Scheuerlen's Buch⸗
handlung, Th. Cramer 1904. 8%,
Dentihrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der Evangeliihen Diato—
niffen-Anftalt in Stuttgart 1854— 1904. Stuttgart, im Selbft-
verlag der Ev, DialoniffensAnftalt 1904. 8°,
Didcefanardyiv von Schwaben. Organ für Geſchichte, Altertumss
funde, Kunſt u. Kultur der Diöceje Nottenburg u. ber angrenzen:
den Gebiete. Herausg. u. rebigiert von Amtsrichter a. D. 2.
Bed. XXII. Jahrgang. Stuttgart, Kommilfionsverlag der Alt.:
Gel. „Deutiches Bolfsblatt“ 1904. 8°,
Directorium ecclesiasticnum. Ad usum cleri dioeeesis Rotten-
burgensis. Pro anno Domini bissextili MCMV. Jussn atque
auctoritate rererendissimi ordinarii Panli Gulielmi episcopi
Rottenburgensis. Stuttgartiae, typis Actien-Gesellschaft
„Deutsches Volksblatt“ =. a. (1904), 8°.
Faut, Stodipfarrer Dr, Zur Behandlung und Erklarung Des
wärtt. Konfirmationsbidleins.
Siehed) 1904. 8°.
Feucht, Otto, Geſchichte der Tübinger Berbindung „Lichtenftein“.
Verfaht von —. Herausg. vom Altenrat. Als Manuifript ge:
drudt. Tübingen, Buchbruderei von 9. Schnärlen 1904, 8",
Rührer zur Württemberger Palaftina-Fabrt 1904. Stuttgart, im
Selbitverlag der Direftion, Stafflenbergitrahe 54. 8%.
Geſang⸗ u. Andachtsbuch, Hatholifhes, zum Mebrauh bei dem dffent-
lichen Gottesdienſte im Bistum Rottenburg. Herausg. vom
Biſchoflichen Orbinariat. Rottenburg, im Berlage der Biſchöf⸗—
lihen Ranzlei 1904. 8°,
“#üntber, Lic. th. Audolf, Defan, Unjer würtiembergifdes Ge
fangbuch vom Standpunft der neueren Geſangbuchsbewegung.
Vortrag gehalten in der Dauptverjammiung des Evangeliſchen
Kirchengefangvereins für Württemberg am 4. Oltober 1908 zu
Schw, Hall u, für den Trud erweitert. Waiblingen, Verlag des
Ev. Kirhengefangvereins für Württ, 1904. 8°, (Separatausgabe
[aus den Nadrichten von dem Ev, Hirchengefangverein j. Württ.
1903].)
Hermelint, Dr. H. Geſchichte des allgemeinen Nirdienmuts in
Württembern,. Stuttgart, Kommiffiondverlagq von W. Mohl:
bammer 1904, 4°. (Zomberabdrud mıs den Württ. Jahrbüchern,
Jahrg. 1908.)
Heſſelmeyer, Brofeflor Dr. E, Landeramensaufaaben aus dem
frembiprachlichen Bebiet. 2, veränderte Auflage enthaltend aus
gewählte ältere lateiniſche Prüfungsanigaben, ſowie Themen ver
Tübingen, I. €. B. Mohr (P. '
MWürttembergifche Literatur vom Jahr INH.
Jahre 1884 bis 1904. Nebit einem Anhang mit den wichtigſten
amtlihen Beſtimmungen über Das Yanberamen, Swuttgert.
W. Kohlhammer 1904. 8°,
vochſchul⸗Nalender, Stuttgarter. 6. Ausgabe. Zommmer Semeikt
1904. 7. Husgabe, BWinter-Semefter 19049. Hercaueg. den
©. Lindemann's Buchhandlung OR. Kurt. (Stuttgart) =.
Jung, Narl, Zur Reſorm des enangel. Neliaionsumterrichts im der
mwürtt. Voltsſchuule. Cannftatt, G. Hopf 1908. 8°
träge zum erziehenden Unterricht. Nee Folge. Seit I) Non
träglich,)
Karte der Hathol. Dekanate in dem #. Württembera, beransg. ven
den A. Statiftifhen Yanbesant. 1904. (Stiitgart.)
Hiechenblatt, Evangelifches, für Württemberg. Hedigtert u. herause.
von Chr. Hömer, Tefan. 65. Band, Jahrgang 1904. Stun
gart, D. Gundert. 4°,
Yechler, Paul. Die Aufgaben der evangeliihen Yanbesfirde m
Württemberg. Eine Denffchrift an den Stuttgarter Gejant-
Kirchengemeinderat. Als Manufteipt gedrudt. (Stuttgart, Truc
non N. F. Steintopf o. J. [1904].) 8°.
vehrplan für Die Healjchulen ohne OberHlaffen in Württemberg souı
11. Februar 1904, Stuttgart, Stuttgarter Vereine: Bucdnudere
o. J. (1904), 8°.
Yejebuch, Dentiches, Für Die Yatein- u. Nealichulen Hürttembergs.
1. Band. Stuttgart, Berlag von Heller & Schmidt 1908. 8.
(Racıträglich.)
- Tosjeibe mit Dem Titel: Yejebuch für Die höheren Schulen
Württembergs. 2. Band, Ebenda 1904. 8*,
vörder, Brof. Dr., Erläuterungen zum erften Band des Teutſchen
Leſebuchs für die Yatein: u. Realſchulen Mürtemberns. Stutt
| port, Verlag von Zeller n. Schmidt, K. Dofbnchernder 1900,
(= Ba
8, (Aochtraglich.
- Dasjelbe. Erlänterungen zum wetten Band des Deutſchen
Leſebuchs für Die höheren Schulen Württemberas. Ebenda
1904. 8°.
Magiſterbuch. 33. Folge 1904. Herausg. von W. Breuninger.
Tübingen, Oſiander' ſche Verlagsbuchhandlung, Inhaber: M. Rock
ler, M. Hofbuchhanbler 1904. 8°,
MennelRieg's Almangch tür die fatholiichen Geiftlichen der Tibceſt
Nottenburg auf das Jahr 1906. Seransg. von Anton Mühl
eis, VPfarrer. Sechſsundzwanzigſter Jahrgang. Yeutfird, A
Bernklau, #. Hofbuchhaudlung. 8°.
Borker unter bem Titel: Almanech für Me kattolijchen Beitlihr
.. . Heramdg. mon J. 8. Rieg.
Mob, Profeffor E., Mathematiſche Aufgaben der ebangeliſchen v.
fatboliihen Monkurs-Brüfungen 18915-1903 geordnet m. au
iammengeftellt von —. Stuttgart, J. B. Werterihe Bus
deuderei 1904. 8°. (Beilage zum Programm des HM. Gym
nafiums Gflingen.)
Kacrichten, Statiftifche, über den Stand des Gelehrten, Neal u.
Glementar: u. böheren Iadchenichulmelens in Mürttembera auf
1. Januar 1904 ſowie Überſicht über die höheren Yehranitalter
u. ibre vebrer u, Beamten nadı dem Stande vom f. Wi 1904
Stutigart, Druck von W. Hohlbammer 1904. 8%, (Separatabdrug
aus dem Neuen Morreipondenzblatt für die WWelchrien u. Henl
ichulen Württembergs, Jahrg. 1904.)
Neher, Alfons, Pfarrverweſer, Tie tatholiiche u. euangeliche Wert
lichkeit Württembergs (1818 —1M01) Beitrag zu einer Zoyal
ftotiftit des aeiftlihen Standes, Napensburn, Fr, Aber 1E04, *
MWürttembergifche Literatur vom Jahr 1004. IX
Verfonalskaralon des Bistums Rottendurg im Jahre 1904. Hotten-
burg a, R., im Zelbftoerlag der bifchöflihen Aanalei. 8°,
Schmid, Reinhold, Keformationsgeicdichte Württemberas umfafiend
Die im heutigen HK. Bürttemberg vereinigten Gebiete. Wit 40 Ab⸗
bildungen nadı Gemalden, Kupferftichen u. Holzſchnitten u, 7 Jeich
nungen von Georg Barloſtus. Heilbronn, E. Salzer 1904. 8%,
Sch min, Monſignore Dr. Emil, Canonicus, Württemberger Heilig
landfahrt 1904, Ein Gedenkbuch der erſten Wurttemberger Wall:
fatirt ins Heilige Land. Stuttgart, im Verlage der Pilgerzuge
leitting Stafflenbergſtr. 54, 1904. 80.
Schneiderhan, Profeſſor Johannes, Oberlehrer, Vademecum der
würti. Bollsichulgefepgebung. 3. durchgeſehene und vermehrte
Auflage, Stuttgart, Muth'ſche Berlagshandſung 1904. 8°,
Schulwochenblatt, Württembergiihes. 56. Jahrgang. 1904. Herausg.
von Diner Nösler Stuttgart, Beljeriche Verlagebuchhand—
tuna. 40.
5. Literatur
Arhiv für chriftliche Aunft. Herausg. von Piarrer Tepel,
XXI. Jahrgang. IM4. Havensburg, Rommiffionsverlan von
Ar. Alber. 8".
Kunft: u. Altertum Tentmale, Die, im, Wlırttemberg. Bearbeiter
im Auftraq des A. Miniſteriums des Kirchen: und Schulweſens.
Inventar. 29, u. 80. Yieferung: Jagſttreis. (2. Fortſetzung,
Schluß ſymund, Anfang Ball) bearbeitet von Dr, €, Gran
mann, 8. Konfernator, Stuttgart, P. Reif (C. Buchle)
1904, 8*,
— — ÜrginungsHlas,
des Gelamtwerfes. Ebenda o. N.
42,.—46, vielerung
Folio.
vrieferung 818.
(19041.
Ikonatshefte, Sidbentihe, unter Mitwirtung von Paul Nitolans
Cobmann, Joſef Dofmiller, Friedrich Naumann, Hans PBigner,
Hans Thoma herausg. von Wilhelm Weigand A. Jahr:
ang. V. Heft. Mai IM. Münden und Leipzig, Verian
der Sübbentichen Monatöhefte . m. b. H. im Buchhandel bei
is, Müller, 8°,
At der wartt. viteratur geolemet,
Schli z, Frankiſche und alemanniſche Hunfttätigfeit im frühen Dittel-
Etatiftif des Umterrichtö- und Erziehungsweiens im N. Württem:
berg auf das Schuljahr 190208. Beröffentlidt von dem
KR. Minifterium Des Kirchen: und Schulweſens. Stuttgart,
Drud von W. Kohlhammer 1904. 8".
Univerfitätäfalender, Tübinger, herausg. von der 9. Yanpp’iden
Buchhandlung. X. Jahrgang. Sommer-Semefter 1904. XI. Jabra.
Binter-Semefter 19405. Tübingen, 5. Larpo'ſche Buchhaud⸗
lung 1904. 8®.
Wegweiſer.) Univerfität Tübingen. Wermeifer für die Benützung
der Univerfitäts « Bihliotbef. Tübingen, Bucdruderei von
ts. Schnürlen 10003. 8°. (Ractraglich.
Wirtichen, Paul, Zu den Berhandlungen Wiürttemberg® mit der
Surie im Jahr 1808. Nom o. J. (1004. 8%. (Sonders
abdrud aus Den Unellen und Forichungen aus italieniichen
Archiven und Bibliothefen, Band 6.1
S. auch Ü 1: Gmünd, Stadt.
und Auuſi.
alter nach dem Beſtand der fdmeäbiidien Grabfelder. Heilbronn,
Hiſtoriſcher Berein 1904. 8%. (Eonderabdruck aus den Ber
richten des hiftorifchen Bereins Heilbromm und den Kunde
berichten aus Schwaben.)
Schuiter, War, Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenftein“ nad feiner
fiterarifchshfftorisgen Stellung. Stuttgart, Trud von W. Hohl:
bammer 1904. 8",
— —, Der geſchichtliche Rem von Hauffs vichtenftein \. o. B 1:
Darftellungen.
Sinner, P. Photograpb, Sammlung Ihmwäbiiher Baudenkmale
und Sunftarbeiten ufw. Herausg. von — Yieferung KIN.
Heiligfrewsthal, Cifterzienjerinnens franen-Klofter von 1287 in
6 Originalaufnahmen . . . (Tübingen) 1904. ol.
Verzeichnis der tibetiichen Handicriften der N. Württ. Landes
bibfiothet zu Stuttgart. Bon Emil Schlagintweit. Münden,
Verlag der Hfademie, in Kommilfion des G. Fran ſchen Ver—
lags (X. Roth) 1904. 8%. (Separat-Abdrud aus den Sitzungs
berichten der philof.sphilol. u. der hiſtor. Klafle der N. Bayer.
Atademie der Biflenichaften 19004.
6. Wirtfhaftlihe VBerbäftnife,
(Yand- und Korftwirtichaft, — Gewerbe und Handel.
Amts Blatt der A. Würtr. Berfehrsanftalten, Jahrgang 1804. (Rr. 1
bis 122), Stuttgart, Trud der Stuttgarter Buchdruckerei⸗Meſell
schaft, 4",
Auizeichnungen.) 8, Mürt. Staatseifenbahnen. Statiitide Auf
zeichnungen über die neuen Hochbauten aus der Jeit von 1901
bis 1003. 81 Fumiliennebiiude fr Unterbeamte der Bertehre
anſtalten auf der Krag bei Sfuttgart. Stuttgart im September
IaM, Kol.
Denfihrift zur Eroffnung der Kahn Yaibingen- Zersheim Balingen:
Enyp@rmeilingen Samstag, den 15. Oftober 1904. (Herausg.
von ben bilenerlichen Kollegen Baibingen-Enmeibingen. Bai
hingen a. &, E. Earle o. 4. [IIIpMMM. Tuer 4,
Dentſchrift über die Erbanung einer normalipurigen Kebenbahn
Bröpinaen: Marrzell über Birfenfelv, Gräfenhanien, Arnbach,
Schwan, Conweilet, Feldrennach und Yangenalb,. Mit Über
ſichtslarte u. Laängenorofilitizze. Herausg. von dem Eiſenbahn
Sürtiamb. Jahrbücher 1906
- Bertehrsmeien.)
fomite BröpingensMarrzell. Tübingen, O. Nieder's Budipruderei
(A. & S. Bein) 1904. 4.
Denfichriit zur funfzigſten Sitzung des Beirats der M. Württ. Ver:
fehrsanftalten am 25. Juli 1904. Stuttgart, I. B. Webleriche
Luchdruderei 1904. S*.
|Tienftalterstifte.] R. Minifterium der auswärtigen Angelenenbeiten,
Verfehrsabteilung. Dienftalterslifte ver im Tepartement ber
auswärtigen Angelegenheiten, Berfehrsabteilung, angeftellten Be-
amten u, Berzeihnifie der im Berfehrsanttaltendienft beſchäftig
ten A. Negierungsbanmeiiter u. »Banführer, Rauwertmeiſter,
Seometer. . .. Nadı dem Stand vom 16. Teiember 1908,
Stuttgart, I. B. Mebllerjche Buchpruderei o. 1. (1904. 4.
Fecht, Öfonomtierat Alfred, Bucfuhrung für württ, rLandwirte unter
Verkefichtigung der Anforderungen des wirt: Einfommenftener
geſeyes vom 8, Auguſt 1904. Cine Anleitung für Budrührnge
kurſe und zum Zeibitgebraud, Stuttgart, ©, Ulmer 1004. 8“,
il
X MWürttembergiiche Literatur nom Aahr 1004
Menoflenichaftstataiter für das X. Württembera, Ztand vom 1. Ja—
nuar 1908. Bearbeitet vom N. Württ, Statiftiidhen Yandesamt
(Berlin, Buchdruckerei W. Hochfe 1904.) 8°. (Sonderabdrud
aus dem Genoſſenſchaftskataſter für das Deutſche Neich, Berlin,
C. Heymanne Berlag 1904.)
subresberichte der Gewerbe⸗ Aufſichtobeamten im . Württemberg
für 1903, Stuttgart, Druck Der Stuttgarter Vereins: Burbdruderei
1904, 8”,
v. Jobit- Ztuttanrt, weh. Hofrat Dr., Die Kanalifierung des Hedars
u. eine Verbindung von Hhein u. Tonau durch MWürttembera.
Vortrag gehalten auf dem VI. Berbandstuge des Deutſch Deſier⸗
reichiſch· Ungariſchen Berbandes für Binnenſchiſfahrt Mannheim,
11. Rovember 1908. Bertin-Drunewal, A. Troichel 1904. 8°,
(= Berbands-Schriften des Deuiſch⸗Oeſtert. Ungar. Berbandes
für VYinnenichiffahrt, Reue Folge Rr. XXXL)
#atalog der VII Verbands-Ausſtellung württ, Kaninchenzuchter⸗
ereine und Cinzelgüchter von 3. bie 5. April 1904 in Der
Zurnhalle in Giengen a, Br. Giengen a. B. gebrudt bei
DO. Meijendurg. 8",
Kurabuch, Wurttembergiſches. Eiſenbahn⸗ u. Boftoerbindungen in
Württemberg u. Hohenzollern, Eiſenbahn⸗ und Tampficifis
Verbindungen in Süpdentichland, der Schweig, dem großeren
Zeil von Weit, Mittel: und Norbdeutichlend u. von Öfterreich,
Mit einer Eifenbahnfarte von MittelsCuropa und einer Eiſen—
babufarte von Sudweſtdeutſchland. Bearbeitel im Fahrdienſt⸗
burenu der Beneral:Direktion der #, Wurtt. StaatssEifenbahnen.
Nr, 49. Sommerdienit 1904. Ausgabe vom 1. Wei 1904,
Stuttgart, Union Deutiche Berlansgefellicaft. 8°.
Dasjelbe, Nr. 50. Binterfahrbienft 10405. Ausgabe vom
1. Ditober 1804, Ebenda, 9",
of, Finenztat Dr, u. Finanzaſſeſſor Dr, Schott, Der Stand
der Zvarlaffenbürner in Württemberg am 81. Deyember 189%
nad dem Berufe der Einleger, Stuttgart, W. Kohlhammer
104. 4",
Jabra. 1903,
Mitteihungen, Yorftitatiftiiche, aus Württemberg für das Jaht IM.
Herausg. von Der #. Korfidireftion. 21. Jahrgang. Stuttgart,
Chr. Scheufele 1904. 4".
Hedenichaits:Bericht, Neunundvierzigfter, der Stuttgarter Lebens—
verfiherungebant AG. alte Stuttaarter) (früher: Yebens
(Sonderabvrud aus den Bürtt. Aalmbuücern,
verflcherungs⸗ u. Erſparnis⸗ Bauk in Stuttaart) Für das Xer-
waltungsjabr 1908. (Stuttgart, Stuttgarter Bereins-Buc-
drucderei 194.) 4”.
Enehale einem geibichtilden Rütslid auf bie Jahre 154-1004.
Spitta, Dr. Wolfgang, Der landwirtichaftliche Grund-⸗Aredit in
Würtiemberg mit beionderer Berüdfichtigung des Württem:
bergifden Mrebitvereins in Stuttgart. Zübingen, 5, Laupp'ſche
Bugſhandlung 1904. 8°. (Tübinger Anauqural:Diiiertation. ı
Springer, Regierungs-Afſeſſor Eduard, AfademierAmtmann, De
ſchichte der Grundung ber M. Landwirtſchaſtlichen Aladentie Hohen⸗
beim, Stutttgart, E. Ulmer 1904. 8”.
v. Strebel, Direktor B. Beiträge jur Kenntnis der württ. Yanbe
wirtſchaft. Als Feſtſchrift zur 86. Jahresfeier der M. mitrtt.
landwiriſchaftlicken Hochſchule Hohenheim bearbeitet von
Blieningen. Druck von Fr. Find 1904. 8",
Ueberſicht über die Einrichtungen, die Zwecke, den Yebrplon, Die
Vehrmittel, Aufnabmebedingungen u. fonftigen Berkaltnifie der
AM. Würit. landwirtichaftlichen Hochſchule Dohenbeim. Blieningen,
von Ir. Find 1904. 8°,
Wirtichaftsplan des Hohenheimer Gutes für Das Jahr IMM.
Tlieningen, Drud von fr. rind 1904. 8°,
Wochenblatt, MWürttembergiiches, für die Landwirtſchaft. Herauss.
von der HM. Mürtt. Yentralfielle für die Landwirtichaft. 27. Jahr
gang. 1904. Stuttgart, Nofationsdrud der W, Nohlhammerſchen
Buchdructerei 1904. 4%.
7. Ariegswelen.
Adrefibud-Hongliite, Württembergiidie, ber Behörden, Offiziere u.
Beamten dee XIII. (M. Württ.; Apneckorps mit Einſchluß Des
N. Hofes und beilen Sofftanten, fomie Anaabe der nicht im
ArmeetorvesBerbond befindlicen Offiziere, Militärbebörden x.
Stand: 1. November 1902. Na amtliden Quellen zuſammen
aefteltt. Stuttgart, Zeller & Schmidt o. J. (1B08) 8°. (Nach
iraalidh,)
— Dasjelbe. Stand: 1. November 1904, Ebenba o. 3. (1904. 8",
Keftimmungen für die nrökeren Teuppenübungen der 3, Divifion
IL. Württ. für 1904. Stuttgart, Direiner & Pfeiffer, A, Sof:
buddructer. 9°.
Beftimmungen für die ardfenen Truppensilbingen der 27. Tivifion
2%. Wirkt; 104, Ulm, gedruckt bei Gebr. Rubling. 8°.
Dienſialters viſte der Tffisiere der 8. Vreußiſchen Armer und des
KIl. (8. Württ.) Arıneelorpe 1045. Im Anſchluß an die
Hanalifte. 8. Jahrgang. Abgeichlöijfen am 1. Kovenber 1904,
Berlin, E. S. Mittler u. S. 8".
Tienit-Borichrift fire Das Ddrenadierreniment Ronigin Olsa (1. Bürtt.)
Kr. 119. Grfter Teil, Berbalten des Soldaten in und auker
dein Tienſt. Ztuttaart, Burbdinderei Jung & Bredit 1904. 8".
tMeiichte des AnfanterinHeniments AlteWürttenibera. Kür Unter
offigiere und Wannidaften anf Befehl des Regimente zuſammen
geſtellt. Stuttgart, W. Rohlhammer 194. 8",
Kunz, Wajor a. D., Kriegsgeſchichtliche Beifpiele aus dem beutid
franzoſiſchen Artege von 187071. Siebzehntes Heft, Die Kämpfe
bei Froſchweiler u. pie Berfolgung der Franzoſen. Wit einem
Schlachtplan in SZteindrud. Berlin, €. S. Mittler u. ©.
184, 8",
Wilttär-Berordnnungsblatt, 8. Wurnembergiſches. Herausg. vom
Ariegaminifterimm. 1904. Ztuttgert, Druderei des St. Krieges
minifteriume. 4",
Nangliite des KEIL. (ft. Iürte,) Armee-Aorus für 1904. Mit den
Dienſtalters Liften der Offisiere, Santtätsoffijiere u. Beamten
des Altiven⸗ und Beurlaubtenſtandes, ſowie Angabe der nicht
in Armeeforpe: Verband befindlichen Offiziere, Militär: Behörben xc.
Kadı dein Stande vom 6, Wai IM, Stutigart, 4 V. Mepler:
scher Berlan. &*.
Nangliſte ber 8, Kreußtſchen Armee u. des NIIL is. Wirte.) Armee
forps für INH, Mit den Tiemitaltereliiten Der (denerale m. ber
Ztabsoffiyiere und einem Anhange enthaltend Das Keihsmilitar:
gerichn, Die Oſtaſiatiſche Bejakunge-Hrigane, die Marine Anton
terie, Die Raiſerſichen Schuptrumpen ıt, Die (endarmene: Brigade
in tah-vorbrinaen. Nadı dem Ztande vom 6, Mai 1904. Auf
Befehl einer Bojeltät des Mailer u, Möniae. Mebaftion:
“riegsinintiterium, ehrime Manstei. Berlin, E. S. Mittter
N.
u. ©,
Wöürttembergifche Literatur vom Aahr 1904.
Zamtäi® Bericht über die A, Preußtiche Armee, das XII. u. XIX.
I. u. 2. M.
für den Berichtszeitraum vom 1. OM. 1901 bis 30. September
1902. Bearbeitet von der Medizinal Abteilung des N. Preußi—
ſchen Kriegsminiſteriums. Mit 25 Harten u. 9 arapbiichen Dar:
ftellungen. Berlin, & S. Mittler u. &. 104. 4,
v. Zid, Obermedizinalrat Dr. Paul, Die Stuttgarter Dintoniffen
Sachſiſche) u. das KIN. (M. Württ,) Armeelorps |
xl
im Ariensjahr 187071.
u, eigenen Erinnerungen vom + Dausarit —.
Hart Sid, Repetent.) Stuttgart, 3. F. Steinfopf 190%.
Nach Aufzeichnungen von Schweſtern
(bemusi. von
N”
v. Stetten, Alerander, Meine Mriegserinnerungen. Kümelsan,
V. Locher o. J. (1904). 8°,
3. and im Anhang: Hochheimer.
C. Einzelne OBrte und Perſonen.
1. Einzelne Orte (und Gegenden).
Anlen i. oben Bi: vo. Zaren.
Ib. — Albvereinssticherbuich. VII. Auflage.
Berlag des Schwähifchen Albvereins. 8°,
Blätter des Schwäbiſchen Albvereins, Herausg. von Profeffor
Nägele 16. Jahrgang 1904. Tübingen, Berlag des
Schiwab. Albvereins. 4*,
Engel, Dr. Tb., Pfarrer, Die Shwabenalb n. ihr geologiſcher
Aufban, Mit 60 Abbildungen, 1 gneognoftiichen Karte u.
1° Überfitsfarte des Jura, II. Auflage. Tübingen, Ver—
lag Des Schmwäbtichen Aibvereins, Aommiſſſonsverlag von
, Schnürlen 1004. 8°.
(Senerallarte der Schwabiſchen Alb,
1904. Tübingen,
Seransg. vom 3, Mürtt.
— 1
Statiftiichen Yandesamt. Meafiftab 150 000. [Blatt] Heut
Iingen, 1896. Tübingen. 1896. Tuttlingen. 1897, Biberad.
1897. Heidenheim. 1899. Ilm. 1900. Mit Nachtragen
Stuttgart (1904).
Karte Des Schwäb, Albvereins. Herausg. von dem A. Statiftifdyen
vaudesamt. Maßſtab 1:00000.
Geislingen u. Umgebung. 1694. [Hevibiert] 1904. Bl. XI.
Rünfingen, Ehingen u. Umgebung. (Großes Yautertal.) 1904.
Stuttgart.)
Albtel. — Koaltenmaier- Traub, Überfichtlicer Führer durch
Matt IV. Göppingen, |
Kübfiamen, Wilbeln E. Wand:
1:25000, Heilbronn,
Srahenheim, Obrrami. —
farte des Überamts Brackenheim.
A. Scheurlen (19041.
KirchensHegifter, Hundert u. adtiundviergiaftes, der
x, Wurtt. Oberamtöftadt Colm vom Kirchenjahr 1903 bie
1904. Verfaht von Wilhelm Keſſelbach, Resner. Cal,
&. Carl'ſche Buchdruckerei o. J. 1904). 4",
S. auch im Anhang: Weizſäcker.
Connfkatt. — Aoreh: u. Geſchafts-Handbuch der Stadt Cannftatt,
1904. Herausg. von der Stadtgemeinde Gannitatt. Cann
ftatt, Drud von X. Boshermer’s Buhdruderei (WB. Drüd'
u. X. Kraut, Buchdruderei 0. 3 (1081. 8". Machtraglich.
— Dasjelbe. 1905. Herausg. von der Stadtgemeinde Cann
ftatt. Ebenda o. I. 119041. 8°,
2. auch unten: Stuttgart Fuhrer u. Pharus Plan.
Ebingen. — (führer, Alluftrierter, durch Ebingen heramsg. für
den) 27. Berbandtag der Kaufmanniſchen Vereine Württem⸗
bergs, Ebingen 16. u. 17. Juli 1904. O. D. ıEbingen,
enoflenihaftspruderei.} Tuer 8*,
: &dhaptal ſ. im Anhang: Heppler,
das Aibtal 1, feine Umgebung mit Angabe einpfehlenawerter |
Hotels . . . (Aiverg, 8. Wolf o. J. 119041.) 8°,
Balingen, Oberamt i. unten Schalteburg,
Schrahenfen. — Schneiderhan, Eugen, Die Umgebung von
Bebenhaufen, Stuttgart, Drud von Stachle & Friedel 1904,
5°, Tübinger AnangmwalDiffertation.)
Gcmeint find bie meologiihen Berbälmifie der Umgebumg von
Bebenhaufen.
Biberad, Oberamt ij. oben Bi; Höhenbeſtimmungen.
Biberad, Stadi. — Nirchen-Hegifter ver fat. Stabipferrei Biberach
für das Jat 1908. (Biberach, J. Schid o. J. 1904. 8#,
WGralisbeilage zum atholiſchen Rirchen⸗Anzeiger“.
Bin⸗derf ©. Suli. — KBrandunglüct, Tas, in Binsdorf «Ober
amt Sul am 17. September 1904. Bit einer Abbildung
der Brandftätte Rad eigenen u. anderen Berichten zu
ſammengeftellt. Der Heinertrag wird den Abnebrannten
wacwendet. Balingen. A. Daniel o. J. 19041, 8",
Budenfer. — Perwert von Värnftein, Friedrich, Die Dampf:
ihiffehrt auf dem Bodenjee u. ibre geschichtliche Entwicklung
wahrend ihrer erften Huupfueriode. 1824 1847. Unter
Benithung amtlicher Quellen von —. Leipzig. A. Deichert’
ide Berlugsbuchlandlumg Rad. «Ol, Boehme 1405 vor
datiert}. .
S. mich unten: Rabeusburg.
hlingen =. 0, — Eßlingen a. N. Zur Einweihung der Madden:
nolfsſchule am 16. Mai 1904. Eßlingen, L. Harburgerſche
Buchdructetei. 80
2. auch unten: Stuttgart (Führer) u. im Anhang: Med.
Fenerbad. — Adreß-Buch, Erſtes, von Feuerbach 1904 mit
Vereinsregifter und Anferatenanbana. Feuerbach, E. Weber
IMM. 8",
Fildern, -— Auer, Theodor, Ailder und Schönbuch mit Umgebung
im Wort und Bi. Führer für Ginheimiiche und ‚Fremde,
Mit einer Wegtarte in Farbendruck und vielen Illuſtrationen
im Tert. Laihingen a. J. #8. Schar 1904. 8",
Gaildorf. Blätter, Loſe, aus der Gaildorfer u. Linpurger
Nejdichte um 500, Geburtstag der Stadt Maildorf für Alt
u. Jung gefammelt. Hie aut Mirtemberg allewege. Mall:
dorf, Druf von H. Schwend 1904. 80.
Gerhanfen ſ. vSohengerhauſen.
Giengen a. d. Br, ſ. oben B 6: Hatalon.
Gmünd, Oberami. — Ztraub, Stephan, Üderlehrer, Erfurfions:
Flora des Kezirks Imund. 2, ungenrbeitete Auflage, Stutt
gart 1908. 8%, (Rachträglich, ı
Gmünd, Stel. — Klaus, Dr. B. Neftor, Sur Geſchichte Der
Mirchlichen Perhaltniffe der chemaligen Neiheitant Schwabiſch
Gmünd und des von ihr abhüngigen Gebiets. Urtundliche
Bitteihingen. Stuttgert, W. Nohlhammer INH. 8%, ı Zeparnt
abdruct aus den Württ, Wiertelfabreheiten, Jahrg. 1908 ır.
1904.)
X
Grohheypad. — Schandacher, Wilbelm,
Sur Chronif der Remsthalgemeinde Großheppach. Ein
Crinnerungsblatt sum 200jähr. Gedenktag Des im Wirthé
baus 3. Yamm in Großheppach abgehaltenen Kriegeraths am
15. Juni 1704, Enbersbadh i. R., A. Ungerer, 8%,
Eron, Adolph, Zanzlehrer, Beihreibung des Sieber
tanzes zu Sdwwab. Dal, Schwäb. Hall, W. German's Ber:
lag 1904. 8,
Mernan, Wilhelm, Führer durch Schwab, Hall (Solbadı und
Umachung. Mit zahlreihen Abbildungen. Schwäb. ball,
W. Derman’s Verlag 1904. 8%.
Wseihichtsquellen der Stadt Hall ſ. oben B 1: Geſchichtsquellen,
Württembergiiche,
2. auch oben B 1: Geſchichtsquellen.
Gridenkrim, Ohrramt.
von den Burgen des Überamts Heidenheim.
bei Gebrüder Aubling 1904. 8",
Heidenheim, Stadt, — Wed, K. M., Lehrer, Die Induſtrie
und Oberamtsſtadt Heidenheim nebſt dem Schloß Dellenitein
in der Vergangenheit und Gegenwäart. I. Teil. Chronit
von dem halben Jahrtauſend 1300-1800, Wit über 40 Ab:
bilpungen. Heidenheim, Selbftverlag iin Hommilfion der
C. F. Reeo'ſchen Buchbandlung) 1004. 8°,
Schmid, Profeffor Carl, Die Brenabrüde bei Heidenheim. Eine
"Hattenbolfenbrüde aus Vetoneiſen nach Syſtem Yuipold, Mit
33 Abbildungen. Stuttgart, 8. Wittwer 1904. 4°,
Brilbronn, Oberami, — Hübiomen, Wilbelm E, Wandfurte
vom OA. Heilbronn, 1:25000. Heilbronn, A. Scheurlen
1904..
Heilbronn, Slabl, — Dentſchrift zur Dalbjehrhundert:feier der
Hewerblichen Fortbildungsfchule in Heilbronn. 1854— 1904,
Bericht des dermaligen Schulvorſtandes Brofeflor Neder,
Heilbronn, Druck der Deblerfhen Buchdruderei B. Koften:
baber.) $8*.
Hall,
- Baus, Eugen, Profeffor, Einiges
Feſtſchrift zur Feier des Zbjährigen Beftchens der Heilbronner |
Nuder Geſellſchaft Schwaben inegründet am 15. November
18791. 18791904. Im Auftrag des Ausichuffes verfaßt von
Hermann Huber, protof, Schriftführer. Heilbronn a. W,,
True der Schell'ſchen Kuchdruckerei ®. Araemer o. J.
IM]. 8".
1894— 1904 Feſtſchrijt zum zehmjährigen Stiftungsiche des
Bereind für Feuerbeftattung in Heilbronn a. 8... . Heil—
bronn a. N., Druct der Buchdruderei von €, Wulle 1904. 8".
‚Führer, Mleiner, durch Heilbroun. Mit 18 Anfichten, Stadtplan
u. PenoramaHarte des Nedartals, Im Anftroge Des Vereins
für Fremdenverkehr verfaht von Marl Hud, Heilbronn,
erlag des Bereine für Fremdenverkehr 1904. 8”,
Harte von Heilbronn mit Umgebung Maßſtab 1:20 000,
Heraueg. von dem X, Württ. Stat. Yandesamt. 10908. |
Stuttgart, Hommiflionsverlan: ©. Yindemanm P. Mur,
Nachtraglich.
Harte von Heilbronn mit Umgebung in 3 Karben mit Söhen:
furven. Maßſtab 1:25000. Herausg, von dem M, Wurtt.
Statiſtijchen Yandesamt. Stutigart, Rommiſſousverlag:
H. Yindemamme Buchhundlung P. Aurtz 1904.
Urkundenbuch der Stadt Heilbronn ſ. oben B 1:
auellen, Wurttembergiſche.
Gheidiichte
Krantenpfleger,
m, gedruct
Wurttembergiſche Literatur vom Jahr 14.
Verein, Hiſtoriſcher, Heilbronn. Bericht aus den Jahren IK
bis 1903. 7. Set. Heilbronn, Werlag des Hiftoriicen
Vereins 1904. 8°.
3. auch oben B 1: Geſchichtsquellen.
Hriligkremgihal i. oben B 5: Sinner,
Herrenalb. — Hartter, R. berrenalb im württ. Scuwarzwald
Neueiter Führer durch die Stadt nebit einer Zuſammes
ftellung empfehlenswerter Spayiergänge und Ausflügt.
3. weſennlich verbeſſerte und vermehrte Auflage. Wit einem
neuen Plane der Stadt, einer Umgebungskatte und za
reichen Abbildungen. Freiburg i. Br. u. Leinpzig. Schwan
mald»Berlag von F. 8. Lorenz 1NM. 8%,
Lorenz, Plan von Herrenalb. 1:6000, Wit Tert, em
burg i. B. F. P. Yorenz (1904).
Hirfem I. im Anhang: Blanc,
Hohebah WI. Küngelsan. — Euth, Ludwig, Barrer, Gbrenit
des fränfiihen Dorics Hohebach a, d. Kaafı. Stuttgart,
N Fint 1904. 8,
Behenafyerg — Holder, A,) Der Hobenafpern u. Feine
Rachbarſchaft. Reiſeführer u, Gedenfhüchlein für die Beinber
des Bergs. Mit 1 Kärtchen und 5 Abbildungen. Aires,
8. Wolf 1904. 8°,
Ter Rame bes Verfafiers Ach: am Schluf bed Bormortk.
hehrngerhanfen — Weil, Marl, Baufontollenr (ei,
Buraruine Hohengerhauſen (Hujenichloß) bei Blaudenten.
it 1 Yanepfan 1, 2 Anfichten iMefonftnuftionen). Blau
beuren, Fr. Mangold’iche Buchhandlung cin Rommt.ı 104. 8“,
Hohenheim i. oben BG: Springer, v. Strebel, Ucberfiht u.
Wirtihaftöptan.
Giräheim a. — Bräuhauſer, Wanfeed, Die Diluwialhil
dungen ber Kirchheimer Gegend (ürttemberar. Stuttaart,
€, Schweizerbartb 1904. 8°. (Tübinger Inaug. Differtstion.i
«Aus dem Jabrbud für Winerelogie, Beilanen-Band 19.
Bomburg — Müller, Finanzrat Hermann, Tie Inhaber de
Shorherrns Piranden (14838 1602) u, die Rommandeure ber
H. Ehreninvalivdentorps auf Homburg (1813--1843), Stutt
aart, Kommiffionsverlea von W. Kohlhammert 1904, 4°.
ıSonderabdrud aus ben Württ. Jahrbücern, Jahre. 1908:
\ gentkird. — Blätter aus der evangellihen Gemeinde Yeutfird,
Hedigiert u, verlegt von Stadtpfarrer Braun 19.
*
Eu;
Ar. 1-12. Yentlindh. 8°,
Kard ſ. im Anhang: Nabor.
' Aubwigsburg. — Velihner, E, Ludwigsburg in zwei Nabr
hunderten, Ludwigsburg. N. Aigner'ſche Hofbuchbandkums
1904. 8",
3. auch unten:
' Marbad a. L. i.
Manlbroan — Schmidt, Baul, Maulbronn. Cine Studie sau
dentichromaniihen Hauentwidlung des 12, Nabrbunderte,
Straßburg, 3. H. E. Hein 1908, 8". Straßburger Inoug
Diſſertation. Aachtraglich.
möeupelgard. — Méemelrex- de la societ& d'Emulation de Mont-
beliard. XXX° volume. Montbellard, Imprimerie Ment-
Ieliardaise THOM, 8%, ce Radıtraalidı. ı
Möusheim @A, Seouberg. Hoffmann, Oftan, Weichiar
des Dorfes Monsheim. Zelbitverlag des Kerfafiers (4. Son
mans, Berohialvifar in Wehrheim 104. 8"
Uchar ji. oben B 6: Aangliſierung.
Stuttgart (Führer).
unten: Stuttgart (Führer).
Wurttembergijſche vLiteratur
Abrrihmahen. Dorn, Dr. Hauns, Die Bereinodung in
Tperihwaben. Hempten, % Rölel 1304. 8°,
ft bie Erweiterung ber im norigen Jahr aufgeführten Jnaug.:
Differtation.
Ober, m Unterfieimingen. — Scheu, Adolf, Aus der Ver-
gangenheit der Ortſchaften Über u. Interfielmingen HON.
Stutigart. Zuſammengeſtellt von — As Wanujtript ge
deudt. Plieningen, Dead von fr. Find 1904. 8",
Baseusbarg — Kavensburg und Umgebung in Wort u. Bild.
Zugleich Wegweiſer für Bodenjee- u. Alpentouren. Havens:
burg, Berfebrönerein o. J. (1904. Tuer 8%
Bentliugen. — Bericht der Handwerkslammer zu Reutlingen
über das Jahr 1902. 11902/09.) KHeutlingen, Trud vorn
8, Bofinger o. J. (19081. 8". Rachträglich.
— TDasjelbe über das Jahr 1908. (1908/04) Ebenda, Trud
von €, Kupfer o. %. (19041. 8",
Geſchichtsblatter, Heutlinger. Witteilungsblatt des Sutlchgauer
Altertumsvereins. Herausg. vom Berein für Kunſt u. Alter
tum im Nentlingen unter Yeitung von Profeflor Dr. Ev.
Weibenmajer Jahrgang XIV. 104.
Drud der Buchdrucerei von E. Hutzler. 8°.
Verhandlungen der Süddeutihlandsstonferen; der Evang. Ge
meinfchaft bei ihrer V. Sitzung in Reutlingen vom 2,5. Juni
1904. Stuttgart, Buchdruckerei Chriftlihes Berlagehaus. 3%.
Boffeld @L. Crailsheim. — XX. Berjammlung des Württ. Forſt—
Vereins in Crailsheim, Führer für den Beſuch des Forſt
bezirts Roßfeld am 11. Juli 1904. Mir 1 Narte, Eräails—
beim, Drud von X, Richter's Buchdruckerei 0, J. (19041. 8”.
Bottenburg, Oberamt. — Fahrenmwaldt, G., Harte des Über:
amts Rottenburg. Herausg. unter Mitwirkung des gemein:
ichaftlihen Oberamts in Schulfachen. 1:25000. Tübingen,
3: Fues 1904.
Kolteubarg, Baht. v. Keppler, Dr. Vaul Wilhelm, Bi
ichof, Die Rottenburger Tombanfrage. Hede achalten am
Feſte Beter u. Paul 1904 in der Feſthalle in Rottenburg.
Hottenbura a, 8. (Württbg.), W. Bader 1904. 8",
Bıttwril, — Zautermeiiter, Otto, Die Obere Apotheke
Hottweil von den älteften Zeiten ihrer Eriitens bis zum
Fahre 1908. Zufammengeftellt von dem derzeitigen Beſitzer
derjelben —, Hottweil (Stuttgart, Drud von Stähle &
Ariebel; 1903. 8°. Rachtraglich.
Säalhabare. (Wiepersheim, Tetan, u. Stadtpfarrer
Kuppingen, Blätter zur Erinnerung an Den Übergang
der Scalfeburgherrichaft vom Haufe Zollern an das Haus
Württemberg den 8, November 1408. Bit 38 Abbildungen.
Ztuttgart, Trud von A. Bony’ Erben 105 [vordatiert). 8",
Schönbud j. oben Filder.
BScuerndarf. — Adreßbuch der Stabt Schorndorf.
Verlag des Schorndorfer Anzeigers, Amtsblatt 1904.
>. auch im Anbang: Echardt.
Sdaramberg — Dambach, Oslar, Reallehrer, Scdramberg Ort
und Herrſchaft. Bon dem älteften Zeiten bis zur Wegen:
wart. Schramberg, &. Waier 1904. 8°.
Sch warımald. Ans dem Schwarzwald, Blätter Des württ.
Sawarzwald Bereins. Zwölfter Jahrgang. 1904. «Für die
Schriftleitung verantwortlib: Profeſſor Dolfer. SZtutigart,
Verlag des Württ. Schwatzwaldvereins. 4°,
Fiſcher, Dr. Wax, Überarst, Unjer Schwarzwald⸗Kauernhaus.
Freiburg i. Br, Speyer & Hacıner 1904. 8°,
(Zcderndorfi.
3",
Beutlingen,
vom Zahr 1944. xt
‚Führer, Rleiner, durb den Schwarzwald. Nach der 18. Auflage
des großeren, neu bearbeiteten Sundbuchs für Reiſende im
Sdmarzwald, Wit 3 Karten. Berlin, A. Goldſchutidt 1004,
3%, — Örieben's Heileführer Band 37.)
Schlenker, Ü,, Die Schwarzwälder Uhren: \nduftrie u. ins-
bejondere die UhrenInduſtrie auf dem Württ. Schwarzwald,
Stutigart, 8, Sofbuchdruderei Ju Gutenberg, C. Grlninger
Klett & Hartmann) 1904, 8°,
Schwarzwald, Der, Handbuch für Heilende. 18, neu bearbeitete
Auflage, Mit 7 Karten, Berlin, 4, Goldſchmidt 1904, 8.
== neben’ Reiſeführer Band 36.)
2, auch B6: Denktſchrift u. im Anhang: Weſttirch.
Itattgari. — Adreß— m. Geſchafts Handbuch Der R. Haupt- 1.
Hefidenzftent Stuttgart mit der Vorſtadt Vera, Karlsvorftadt
Heslach u. den Bororten Gablenherg u. Obsieburg für das
Jahr 1904. Herausg. von der Stadigemeinde Stuttgart.
Die einem Überfictsplan der Stadt Stuttgart u. zwei Theater:
plänen, Teil 1.2. Stuttaart, Drud ver Union Teutſche
Serlagsneiellichaft, 8°.
Der erite Zeit it auch bejonbers wußgegchen mis bem Titel:
Abrei Bus ber X. Haupt: 1. Refibengftabt Stuttgart uf. [mie oben},
PVerfonentell. Herausg. ujm, [wie oben]
Dasjelde. Erfter Rachtrag. Herausg. im Mai 1904 won
der Stadtgemeinde Stuttgart. Ebenda. N",
Tapfelbe, Zweiter Nachtrag. Herausg. im Auguft 1904
von der Stadigemeinde Stuttgart. Ebenda. 8".
Yedmann’s ‚Führer durch Stuttgart u. Umgebung mit fünffarbi:
gem Stadtplan, fünfzehn Sunftbeilagen u. vollſtändigem
Straßenverzeichnis von X. Bazlen Ziuttgart, Klennn &
Bermann o. J. (19081. 80,
Camerer, Dr. ®, Zur Milchverforgung Stuttgarts. Bortrag
gehalten im Stuttgarter ärztlichen Verein. Stuttgart, Hof
bucdenderet Ju Gutenberg, C. Örininger MAlett & Hart⸗
mann) 1904. 8°,
Feftſchrift uum Lbfährigen Jubiläum von Hitter's Gewerbevor:
ſchule in Stuttgart. 1879-1904. Stuttgart, M. Hofbuch
dructerei Ju Gitenberg. E. Gruninger (RAlett & Hartmann
1904. 8®,
Feſtſchrift zum Pöjährigen Anbiltinm Des Stuttgarter Schutt:
Vereins für Weicäftsleute u. Hausbeſiher Eingetragener
Verein). Gegründet am 17. Ottober 1979, Serausg. vom
Ausſchuß des Stuttgarter Schutze Bereins E. U im Üftober
1904, (Stuttgart, A. Hoſbuchdruckerei Ju Mutenberg E. (ri:
ninger, Klett & Dartmann.) 8".
Führer durch Stuttgart und feine Umgebung. Derausg. von
dem Berein für remdenverfebr. 11. wiederholt vermehrte
und verbeflerte Auflage bearbeitet von Ghuftan Ztröhm-
feln. Stuttgart, J. B. Medlerſcher Berlag o. 3. (1A). 8",
(Führer) Woerl's Reiſehandbücher. lluftrierter Führer durch
die Haupt⸗ u. Reſidenzſtadt Stuttgart und feine Umgebung
nit Einſchluß von Kannftait, Ehlingen, Ludwigsburg u. Mar:
bad a, X. Herausg. von veo Woerl, Mit einem Plane
der Stadt Stuttqert, einer Harte der Umgebung u. 35 Ilu⸗
fteationen. VIII Auflage. Leipzig, Woerl's Rerieblicherver:
lag o. J. (Wh. 8°.
Waftpar, Dr., L Stadtarzt, GVutachten über die Schularztfrage
in Stuttgart, zugleich Bericht über die informatoriiche Unter
ſuchung ber Schtilfinder im Jahre 1904 eritattet im Auftrag
des Gemeinderats Stutigart. Stuttgart, W. Kobliammmer
1501. 8%
XIV
Hofimann, %, Bürgeraueihukmitglien, Die unmittelbaren
vebensbedirfnifie Luft, Licht, Wärme n. Elektrizität‘ w. Woh
numg in Hüdficht auf unieren Stadtbauplan u. die Erſtellung
ſteſiunder Wohnungen als Beitrag, bearbeitet von —. Stutt
nart, Kommiſſions⸗Kerlag des Zühdenticen Berlaas: Inſtituts
o. J. 104. 8°,
Jahresbericht der Handelslammer Stuttgart für 1908. Stutt⸗
gart, M. bofbuchoruderei Ju Gutenberg C. Gruninger Alett
& Hartmaun 1004. 8”.
Fahres-Bericht der Handwerfskammner Stuttgart für 1800. Stutt
gart, Drud der N. Sofbuchdritderei C. Yiebib 19004. 8°.
Vharıs- Plan Stuttgart u. Kannitatt. Entworien von Dr. Cor:
nelins Yömwe. 1:11000.
für Einheimiicbe u. Frembe mit Dinmweis auf den Kharue
an Stuttgart, Berlin, Bharusetterlaa (1904).
Sentter, Wilhelm, Unſer Stuttgart. Geſchichte, Sage u. Kırltur
der Stadt u. ihrer Umgebung, in Einzelbildern dargeboten,
Der Zugend Stuttgart gewidmet von —. Ztuttgart, M.
sielmann 0. J. (1904). 89.
Stuttgart, AIuſammenſtellung des für den Fremden Wiffens-
werten. Herausg. von dem Berein für Fremdenvertehr.
Stuttgart, J. B. Meblerſche Buchbruckerei o. 3. (19041. 8°.
Tarif für Zivil u. Uniform der Schneider Stuttgarts. GBültig
vom 1b. März IHM.
1904. 8°.
Überficht der Hedinungs-Ergebnifie u. Des Bermögensitanbes der |
ftäptiichen Berwaltungen für Das Rechnungsjahr 1902. Ztutt
gart, Chriftlihes Verlagshaus, Buchdruckerer 1104. Fol.
Serzeichnio der Döhenpimfte in Stuttgart, der Vorſtadt Berg,
der Harlsvorftadt veslach u. den Vororten Gablenberg u.
(hatsburg. Aufgeftelt vom Ztädtiichen Tieibauamt. . . .
Stuttgart, Ehriſtliches Verlagshaus, Buchdruderei INH. Fol.
Wonderbüdlein, Stuttgarter, 100 Wanderungen in Die engere
u. weitere Umgebung Stuttgarts mit den Endpunkten: Zub
wigsburg— Yeonbera—Kirdıiheim u. T.— Schorndorf. Beichrie
ben im Anichluh an Peip’s Stuttgarter Ausflugs: Harte.
Stuttgart, Hobbing & Buchle 109. 8%. (Hachträglich.)
S. au oben B4: Dentihrift u. Hochſchul⸗Aalender, B5: v. Lid,
Berreihnis, BG: Hechenichafts- Bericht und im Anhang: Yuft-
hans u. Yimmer,
Teinad. Wurm, vofrat Dr. W., Yabearit a. D. Das
Schwarzwaldbad Teinach (Mineralbad u. Wahlerheilanftait).
Neuer Führer für Kur u. Sommergäſte nebft kurzer Charal:
teriftit für die Mollegen. 8. ummgearbeitete Auflage, Mit
12 Abbildungen u. 8 Karten. Stuttgart, Holland & Aofen-
bune 1904, 8°,
Ersffingen. — Tenkichriit zum Zbjährigen Stiftungsfeft der
Turngemeinde Troffingen am 29, nm.
18791904. Troffingen, Berlag der Turngemeinde 1904. 8°,
Kübingen, Oberami. — Wandlarte des M. württ, Oberamtsbesirts
Tübingen. 1:30000, 2. Auflage. Tübingen, F. Fues 1904,
Kübingen, Iadl. — Adreß- u. Geſchäfts Handbuch der Oberante:
u. Univerfitäts:Stabt Tübingen. Herausg. unter Mitwirfung
des Stadtpoliseiamts Tübingen, Mit einem Ztaptplau.
Tübingen, Verlag von O. Riecker's Bucdruderei (A. & S.
Wein) 104, 8°,
Mätter, Tübinger. Herausg. im Auftrage bes Bürgernereine
von Eugen Rägele. 6 Zahrgang. 1903. Tübingen,
Verlag des Bürgervereins o. J. 11904. 8",
Rebft: Wiflenswerte Angaben |
Stuttgart, Druck von A, Schlide & Cie. |
30. Dftober 1904, |
Köürttembergiihe Yiteratur vom Aahr IH.
Herger, Oberbibliothefar Dr, Tübingen m den Darziagee
1848. Vortrag achalten in der Deutſchen Barteı ım Han
1898, Tübingen, Berlan des Tnbinger Bärgervereins (104
| S° Sonderabdruck aus den Tübinger Blättern 04.
Maier Pfullingen, Dr, Die Wufenftadt Tübingen. Yude
ı aus Bergangenbeit u. (Hegenmart geſammelt von Bit
i vielen Yichtprudbildern. Tübingen, Verlag von T. Rieder's
| Huchdruderei (A. & &. Weil 1904. 8".
| 2. auch oben B$: Feucht, Univerſitäts- Ralender. Weawerier,
Eulttlingen. Denfichriit über Enttichung u. Entwicklung de
! Atttengejellichaft für Feinmedanit vormals Jetter & Ziher
rer Tuttlingen. 1867. 1MM. Stuttgart, (Ted von
Stähle & Ariedel. 4°. j
| Tentichrift zum 4Ojäbrigen Jubiläum der Handwerterbant Tutt
| lingen eingetragene Benoffenichaft mit beichräntter Heftpilic
) 11. Dezember 1864/1904. Im Anftrage des Vorftandes ı.
| Auffichterates verfehtt von J. Strohm, Überlehrer. (Tut
| lingen, Drud der J. F. Bofinger'jchen Bucöruderei 1004.1 &.
Haller, %, Stadtpfarrer, Die evangeliihe Stadtfirde zu Zur
lingen in alter u. neuer Yeil. Zur Erinnerung an ben
Weihetan, Sonntag den 1. November 19098. Mit een
Solsichnitt. Tuttlingen, Berlaa von J. F. Bofinget Inb.
W. Blind 1904. 8°,
' Mhiberg. — Ubiberg, Der, jein Ausſichtsturm u. feine Kımdjdan.
Den Wanderern gewidmet von der Urtsgruppe Stuttgan
des Schwabiſchen Albvereins. Tert von Guſtav Ztrohm
feld. Mit Zeichnungen von Paul Widmaier, Hunt
maler. Stuttgart, Beichäftsftelle ner IOrtsmuppe Zturtgar
des Schwob. Albvereins 1904, 8°.
— Feft-Jeitima u. Programm aum 17. Bundestag des Wirt
Ariegerbindes Um 4. 5.6. Ami 1004. (lim a. D., Ir
lag der Ulmer Zeitung A.:W.1 4".
Hurlitt, Gomelius, Hiſtorijche Städtebilder. Band VI: Ilm.
| Berlin, E. Wasmuth ©. m. b. H. 1904. Fol.
' Katalog des Gewerbemuſeums — Runjt u. Altertuns: Arieum —
der Stadt Ilm. Mm, Trud der Ebner’ichen Burbdrdere
1004. 8%,
3. auch © 2: Zainer.
Anterfielmingen j. Obverfielmingen,
Untertürkheim. — Gedentſchrift zum 2bjährigen Anrtejubiläum
von Schultheiß Fiechtner. Untertürfheim, 1. Oftober 1904
Herausg. vom Feft-AMusichuf. Untertürfbeim, \. Schas
weder, 8.
Yaihingen ad. €. i. oben B6: Dentſchrüit.
Waiblingen, Obernmt. — Wergenthaler, 4, Zhullchrer,
und % 8, Schweizer, Beichreibung des Oberamte Bart
lingen. 2. Auflage Waiblingen, E. Bünther 1904. 8%,
Wangen i.d. — Feftichrift sur Feier des 5ljäbrigen Jubilautne
der Freim, Feuerweht Wangen i. A. am 21. Auguſt 1904
Ten lieben feuerwehrlameraden gewidmet von Mommandent
J. Walchner. (Wangen i. A, Drud von J. Walchner. 9.
und Umgebeua
Wangen ı A.
Aübrer, JUuſtrierter. durch Wangen I. A.
| Herausg. von Dem Fremdenvertehroverein.
J. Waldıner 0. 3. 11904. 8%,
Weinsberg, Oberam. — Kübjamen, Wilhelm E. Randtatut
| vom OU. Weinsberg. Heilbronn, A. Scheurlen (19041.
| Weinsberg, IHabl ij. im Anhang: Benzinger u. Meihtter.
wWurtembergiſche Yıleranın vom hobr 134. NV
Welsheim y. onen BI: Sarnen,
Wildbad. - Korenz, Wildbad u. Untgebang, Touriftentarte.
1:40. Freiburg 8, F. V. voren 1444
Wilhelmsderf. — Ziegler, \, Tireftor, Ein Abnigstind.
Etzahlt für meine Zöhne, Bilbeimeberi vWärttemberei,
Verlag Der Fieglet ſchen Anſtalten u. ver Kumhandtung ber
Erangelifchen Geſellſchaft in Stuttgart 1905 uordatiertſ. 8".
Jabrrgän. Vtertelfabrobeite des Zabergau⸗Kerrins.
anbe an die Mitglieder, 144. Mr. 1-4
A. Holder. Am Zeibiwerlan des 4148,
Trud von Ar. Ziegler. 8”,
Vereins:
‚beraten. von
Bradenbeim,
2, Einzelne Perfonen (und Familien).
Jihelin, Lerlheld, Kroſoe des Schwab. Rundes |. im Anbang:
Zpich.
Garmeißter, Familie. — ». dem Busſche Jppenburg, Ela
mor Freiherr, Famitien-Chronit der aus Riederſachſen fan
menden Barmeifter, (Terxt. Stammtafeln. Tvnabrüd,
F. Schöningh in Kommiflion 1904. 8°,
s. Berlihingen, Göh i. im Anhang: Pederzani⸗Weher.
Greny, 3b. — Köhler, Lie. Dr. W., Brivatvozent, Bibliographia
Brentiana. Bibliographüdres Verzeichnis der gebrudten u.
ungedruckten Schriften u. Briefe des Reſormators Johannes
Krenz. Rebſt einem Verzeichnis ber vLiteratur über Urens,
kurzen Erlänterungen u. ungedruckten Atten. Mit Inter:
fthpung der Wnrtt. Hommiffion fir Landesgeichichte bes
arbeitet von -—. Berlin, €, 4, Schwetſchle u. S. 14. 8°,
ÜberHtel: Weliräge zur Meferwationsuehhidte.
». Buwinghaufen-Mallmerode, Bei. u. A. M. F. — vn. die
gejar, Fehr, Oberſtleutnant z. D., Zwei württ. Soldaten
bilder aus alter Jeit: 1. Das Bild des Herzogl. Wiürtt. Obriſten
u. Stotthalterd des Franjoſ. Derzogt, Alengon im ber Nor:
mandie Benjamin von Buwinghauſen-⸗Wallinerode (1570 bis
1635), 2. das Bild des Derwal, Württ. Generallieutenants
u. Chefs des Württ. Huſaren- Regiments Freiherrn UM, F.
von Buwinghaufen⸗Wallmerode (1728 179664 Stuttgart,
Druck von A. Bonz Erben 1904. 8°,
Dingliuger, Inh. Meld. — — Sponfel, Jean Yonis, \obenn
Melchior Dinglinger u, ſeine Werte. Wit 20 Abbildungen.
Aus Anlah der Enthullung der Dinglinger-Gedenltafel am
Veburishauſe des Simftlers in Biberach a, d. Aiß gewinmer
von dem Borfikenden des Bereins der Jumeliere, Gold⸗ und
Silberichmiche Württembergs Emil Fochr-Stutigart. Stutt-
gart, Dru der J. B. Metzlerſchen Buchdruckerei 14. 8°.
Bulk, Ab. — vo. Wächter, Theodor, Albert Dult ald Denfer
u. Dichter der reibeit, Gedenfblatt. Stuttgart, A. Jung'té
terlan 0. N. (194. 8°,
Siehtiner, Shnlikeih, |. oben U 1: Untertürfheim.
Hölderlin, Friedr. — Bethge, Gans, Hölnerlin,
Leipzig. Schuſter & Loeffler o. 3. (1004. 8",
Dichtung. Cine Sammlung von Monographien herausg. von
P. Kemer. Band VL)
Hohenlehe, Zamilie. — Weller, Karl, Geſchichte des Hauſes
Hohenlohe. 1. Zeil. Bis zum Untergang ber Hohenftaufen.
Stuttgart, W. Nohlbammer 1904. 80.
Better & Icrerer i. 0. C 1: Zutilingen (Dentidrifti.
Rrller, &. — Epole, Schullehrer, Eduard Keller geb, 9. Maärı
1815 in Gmünd geir. 18. Oft. 1904 in Stuttgart, Eriune
rungen aus jeiner Sinbheit aufgereiamet von —. Statt
gart, Drud von W. Kohlhammer 1904. #8,
Goib, Im. Golilieh. —
von Tagersheim.
Berlin u.
i= Tie
Harn, Ar, Warrer, Schulmeiſter Molb
1794-1859) Gin Gharafterbiip aue
den Dalmiben Obemeinichaftsfreiien Wirttembergs. Stutt
gar, Kuchtſandlung Der Evangeliichen Geſellſchaft 144. 8°,
S. auch oben B1: Ban.
Gallen, 3. — Baun, fr, Pfarrer, Johannes Rullen. Ein ſchwä—
biicher Stundenhalter. «1787 142.) Stutigurt, Ruchhand
lung der Coangeliſchen (Wejellfichaft 1904. 8®,
2. auch oben B 1: Batın.
Kurs, dern. — Zulger-Gebina, Dr. Emil, a.o. Brofeſſor,
Hermann Aurz ein deutſcher Kolksdichter. Eine Charafteriktit.
Rebſt einer KBibliogranhie feiner Schriften, Wit einem Biln
mis des Tichters, Berlin, (4, Heimer 1404. 6*
fang, Hier. — ang, Deinrid, Bio zur Schwelle des Waıt:
mte. Nugend-Erinnermmgen von neb, am 24. Novbr.
IN26 in Frommern OR, Balingen geit. am 13. Januar 1876
als Pfarrer an St. Veter in Zurich. Mit Genelpmigumg
bes Berlags der „Martenimibe* aloe Manuitript erneut in
den Trust gegeben von Pauline Yang, Schwenningen.
Heibnachten 1903. Schwenningen, Burbdruderei von H. Ruhr
o. 11904. 8,
fiebenbärfer, Eng. — Kammerer, J. Ein treuer Knecht des
Herm, Yeben tt, Wirken bee Mijſionsarztes Dr. Eugen Lieben
dörfer, #alel, Berlag der Miſſionabnchhandlung 1404. 8°,
»lebenbörkr Anmmie aus Beutlird.
Mayer, Bob. — Tührina, Dr. €, Hobert Mager der Galilei
des mertichuten Jahrhunderts u. die elehrtenunthaten gegen
bahnbrechende Wifenichaftsardßen. 1. Theil: Einführung im
veiftungen u. Schickſale. Kebft Portrat in Stablftih. 2., ver
befferte u. bermehrte Auflage, Leipzig. €. ©, Naumann
1904. 8".
Merkeiter, Ich. — Singer, D. %, Kaplan, Der Humanift
Jakob Meritetter 1460 —1512 Urofeſſor der Theologie ar
ber Mainzer AUniverfität u. Pfarrer zu Zt. Emmeran. Wadı
ardivalfifchen u. gebrudten Jeitquellen bearbeitet. Mainz,
erlag: Druderei vebrlingbaus IM04. 3".
Merfieiter war ein Ehimger.
Mörike, &. — Ebner, Theovor, Couard Mörike,
biſches Eharalterbild, Stuttgart, Chr. Beljer'fdie Berlags:
handlung 1004. 8°. i— Zeitfragen des chriſtlichen Volks
lebens, Band XXIX eft 6.)
Egmerts Kindeng, Walther, Eduard Wörike, Stuttgart, W, Kiel
wann 1904. 8",
Alaenitein, Dr. Seinrib, Mörite u. Woethe, 2.
Berlin, X. Schröder 1906 jvordatiert|. 8".
Attgend, Mündner illujtrierte Wochenſchrift für Humit u. veben.
IX. Jahrgang. 14. Wr. 37. Wörter Nummer, (Münden,
“, Pirth'a Runftverlag.) 4°.
Nübl, Guftan, Mörife. Berlin, Saufterr & vöfller o. J.
(1804). 8%. — Die Dichtung. Gine Sammlıng von
Monographien berausg. von P. Hemer. Bund X.
Ein ſcnwa⸗
Aufinge.
XV
Aunitwart, Der. Salbmonatsihan uber Dichtung, Theater, Mufif |
u, bildende u. angewandte Hünfte. Derausgeber: Ferdinand
Avenarius. Aahrgang 17 Heft 24. Möritesbeft. Münden,
4, W. Gallwen 1904. 8°.
Yandeberg, Dr. Sons, Mörite, Berlin, Goſe & Teplaff
IR. 8°, (= Moderne Eſſahs. Herausgeber: Dr. H. Yanbe:
berg. Seit 46.)
Köriles, Eduard, Briefe. Ausgewählt u. herausg. von Karl
Kiicder w Hupolf trauf, Berlin, Elster IHM. 9°,
Mofer, Ich. Iak, u. Friede, Karl. — Herzog, J. Dofer, Bater
u. Som. Zwei Lichtgeſtalten aus dem 18. Jahrhundert nadı |
ihren Selbjtzengniffen dargeitellt, Mit zwei Bildern. Calw
& Stuttgart, Vereinsbuchhandlung 190%. 8°, (= Calwer
Kamittenbibliotbet Up, 68,
Otto & Raifer, Firma. — Proseh, Der, gegen die Heilbronner
Nahrungsmittel: Fabrifanten Dito & Kaifer vor der Straf:
kammer Des N. Yandaerichts in Heilbronn vom 21.—28. März
1904. Heilbronn, erlag der Schell'ſchen Buchdruderer,
U, Aracıner,
Vanlns, Bene. — Paulus, Philipp, Beate Paulus, geb. vahn
oder Was eine Mutter fan. ine jelbft miterlebte Aumilien
aefchichte. Heraueg. von 4. Auflage, Wit einem Bild.
Stuttgart, Chr. Belfer'iche Kerlagsbuchhandlung 1904. 8°,
v. Rakler, Familie. — samilien-eihichte der Freiherrn Raßler
von Gamerſchwang.
1x4. 8°.
Sähäffle, Alb.
meinem Yeben,
1. Yand. 2, Band. Berlin, & Hofmann & Co. 1905 [vor-
datiert), 5".
v. Ihiller, Charlelie.
Schafflhe, Dr. Albert Eberbard Friedrich, Ans
— Wychgram, Aulob, Charlotte von
Schiller. Mit 5 Nunftor. Bielefeld, Kelhagen & Alafinq
104, 8%, Frauenleben herausg. von band v. Yobel:
tie, VL
v. Iiiller, Friede, — Alt, Dr. Carl, Privatdozent, Schiller u.
die Brüder Schlegel. Weimar, 5. Vöhlaus Radfolger
1904. 8°. -
Berger, Karl, Schiller, Sein Yeben u, feine Werfe. In zwei
Bänden. 1. Banb mit einer Photogravure (Schiller im
27. Kebensjabre nadı dem Wemälde von Anton Grafil. 1. u. |
2, Auflage (1.6. Tauſend). Münden, €, H. Bed'ihe
Verlagobuchhandlung 1905 [vorbatiert). 8°,
Hoerdel, Hofrat Alfred, Vibliothefar, Goethe u. Schiller in |
ihren Beziehungen zu Mainz. Mainz, B. v. Jabern o. J.
1004. 8.
Dabahardi, Dr. Ostar, Ftiedrich Schiller. Feftgabe für die
deutiche Schulſjugend bei der 1VOjährigen Wiederfehr feines
Todestanes. Herausg. im Nuftrage ber Leipziger Schul⸗
behorde. veipzig. Durr'ſche Buchhandlung 1905 (vers
datiert). 8”,
Sarnad, Dito, Schiller.
2. verbeflerte Auflage,
(vordatiert]. B*.
Hartmann, Julius, Schillers Jugendfreunde. Mit jahlreihen
Abdipungen, Stuttgart u. Berlin, J. 9. Cotta'jche Bub:
handlung Rachtolger 1904. 8*,
Ddeder, War, Schillers Berfönlichkeit. Urtheile ver Zeitgenofien
u. Dokumente geiammelt von —. 1. Theil, Weimar, We:
ſellſchaft der Bibliophilen 1904. 8".
Mir 10 Bildniffen u. 1 Handſchrift.
Berlin, €. Hofmann & Co. 1906
Stuttgart, Druck von A. Yon’ Grben
Dit ſechs Bildniſſen n. einer Briefbeilnge. |
Wurttembergiſche Yiteratur vom Jahr IMH,.
*
Howald, Goethe und Schiller. Eine Monograpfie. Aus mer
Meichichte der deutſchen Yiteratur. Konftans, E. Suric o, IJ.
1004). 8°.
Jonas, Fri, Schillers Seelenadel. Pit einer Abbildung Der
Dannederichen Schillerbuſte. Berlin, E. S. Mittler u. S.
1904. 8°.
v. Wilde, Watalie, Goethe n, Schiller und die Arauenfrane.
2., durchgeſehene Auflage, Damburg, H. Seippel 194. 8,
Mofapp, Schulrat Dr. Hermann, Friedrich Schiller. Zur
100. Wiederlehr jeines Todestages, 9. Mat 1905, für Deutidh-
lands Jugend u. Voll Dargeitelle. Wit 7 Bildern, Derausa.
vom MWürtt, evang, Lehrer-Unterſtüßzungsverein. Stuttgart,
A. Bons & Co, 15 [vorbatiert]. 8°,
Müller, Ernit, ehem. Archivar des Schillermuſeums zu War
hach a. R. Schiller. Intimes aus feinem Leben mebit einer
Einleitung Aber feine Bereutung als Dichter u. einer Ger
ſchichte der Schillerverehrung. Mit 65 Bildern u. 8 farm:
lierten Schriftſtuden u. Briefen, Berlin, A. Hofmann &
Comp. 1905 [vorbatiert|. 8®,
Schillerbuch, Warbacher. Zur bumdertften Wiederkehr von Sit:
lers Todestag herausg, vom Schwabiſchen Schillerverein.
Stuttgart u. Berlin, 3. GG. Cotta'ſche Kuchhandlung Nadıs
folger 1905 vordatiertſ. 8°.
Schröder, Edward, Bom jungen Schiller. Echtes, Unſicheres
u. Unechtes. (Göttingen 1904.) 8%, «Zonderabdrud aus
den Nadırichten der M. Bejellihait der Wiffenihaften zu Göt⸗
tingen, Philologiſch-hiſtoriſche Mlaffe, 1904.)
Wychgram, TDireftor PBrofefior Dr. ZJalob, Schiller. Kolls—
ausgabe, Bielefeld, Belbagen u. Rlafing 1905 [vorbatiert|. 8°,
' Schubert, Erik. Fr. PB. — Holzer, Ernit, Ein Schubarts fun.
Müucden, Druck der Buchdruckerei der Allgemeinen YJeituna
0. J. (19041. 49. Sonderabdruck ans ben Beilagen zur
„Allgemeinen Zeitung” Wr. 140 », 141 vom 21. u. 22, Juni
1904.)
Schwarz, Ballfı. — Schwarz, Gottfried, Im Kampf genen das
Regerredht. Der Karlsruher Freiſpruch vom 6. Auli 19M.
Rarlsruhe (B.), Verlag des „Banner der Freiheit“ 1904. 8°,
vSdmwendi, J. Ciermann, Dr, Adolf, Lazarus von Schwenbi,
Freihert von Sohenlanpöbern ein deutſcher Feldoberſt u.
Stantömann des XVI. Jahrhunderts. Reue Stubien von
—. Freiburg i. Br, Fr. E. Fehſenfeld 1904. 8°,
». Stellen, Alerander, Meine Hriegserinnerungen — |. oben B 7.
: Sta, Familie. — Stiftumgs-Urkunde der Archivftiftung in Yurles-
wangen vom 8, Dezember 1908 für die Familie Stutz Ger
meinde Grohaltdorf Oberamts Hall, Crailsheim, 4. Ric
ter’ Yuchdruderei 0. I. 119041. 8%.
Thaum, Wilh. Friedr. — Stiefner, Erhard, vehrer, Wilhelm
Friedrich Ihumm in Wilbelmaborf (1818-1888, Ein
ihmäbiicher Zehrer u. Ortsvorftcher, Stuttgart, Barchband
lung der Evangeliſchen Gejelfichait 1904. 8°,
S. auch oben Bi: Baum.
Uhlend, £. — Reeif, Dr. Mdolf, Ludwig Uhland. Yin Yebens-
bild, Stuttgart, J. J. Steintopf 1904. 8. (Deutice
Jugend⸗ u. Bollshibliothef. 198.)
Waiblinger, Wil. — Frey, Hart, Dr. phil, Witbelm Waib⸗
finger. Zein Yeben u, jeine Berte. Harn, ©. M. Eimer:
länder & Go, 1804. 8",
u
Wirrttembergiiche Yareratır von Jaur 19H, XxvII
Warben, Beit. Zpalatin’s, 1%, Briefe an 3. Warbet,
nebft ergänzenden Aktenſtücken, von Brofeffor Dr. G. Weng.
Berlin, C. 4. Schwetſchle & S. 104. 8", AMus: Archiu
für Reformationsgeſchichte. Wr. 3.)
Belt Market war aus Gmünd.
Wehherlin, Georg Bm. Berg, Wilhelm, Georg Huboli
Bedherlins Reziehungen zur antiten Litteratur. Arnſtadt,
Trud von D. Böttner 1908. 8%, *ı Tübinger Anaugural:
Difiertation.) Machtraglich.
Wieland, Ehrik. Marl. — Bogt, Dr, Oskar, „Der goldene
Spiegel“* u. Wielands politische Anfichten. Berlin, A. Tuncker
1904. 8%, — Forſchungen zur neueren Yiteraturgeicrichte
beransg. von fr. Wunder. XXVL)
Balter, Harl, Chronologie der Werte E. M. Wielands (1750
bis 17604. Leipzig, A. Dunder 1904. 8% Inaug.⸗Differ⸗
tation von Öreifömalb.)
I3ainer, Ich. — Wegener, Johannes, Die Zainer in Um, Ein
Beitrag zur (eichichte des Buchdructs im XV, Jahrhundert,
Straßburg, J. 9. E Seit 1904 4%. = Beiträge yur
Buͤchertunde Des XV, u. XVI. Jabrininderts, 1. Band.)
3rller, Familie — Jeller, Dr. Felir, fürſtl. Fürftenberg’icher
Kat u. GentralfanzleisDireftor i, P., Stommbaum u. Chronit
der Familie Zeller aus Martinszell in Bayern von 1500 bis
1900, Nach gedruckten Tuellen, amtlichen w. privaten Mit:
teilungen zuiammergeltellt von —, Mit 1 Anſicht u. 8 Bor
traits, Prag J. 06. Calpe'ſche KH. u. 8. Dok u. Univerfi⸗
tat Buchhandlung (3. Mod) 1904. 8°,
Anhang.
Dichteriſche Behandlung vaterländiſcher Stoffe.
Anerbad, Alten, Schwobeföpf. Landliches Bild in einem Anf:
zug. Stuttgart, R. Yu o. J. (1904. 8%
Benzinger, Emit Auguit, Die Weiber von Weinsberg. Dra—
matiicher Schrank in zwei Aufzugen mit Berrügung des 1hland’-
ſchen Bruchſtücks. Yord, 8. Rohm 1904. 8",
Alanc, Mban, Tie beitrafte Notlüge oder Tie Sommerreiie nad)
Hirſan. Em Samant. (Calw, A. Telſchlager'ſche Yuchoruderei
1904. 8”,
Aurk, Albert, „Der Sommer it hart vor der Tür.” (GLuther.
Dramatiſches Oefpräh aus Württeimbergse Neformationszeit. |
Ztuttgart, Holland & Nojenbans o. \ (1904. .
Denble, Aooli, Der Herr Staptichultbeih ober Der Better aus |
Merico. Ein vruſtſpiel aus Schwaben in 1 Aufzug. Stuttgart,
P. Mäbler Verlag 1904. 8".
Edbardt, BEhilipp, Hurta Schorndorf, Ein Iiftortihes Schau:
ipiel in 5 Alten. . , . Wiesbaden, ©, Quiel's Verlag 1904. N".
Bihanbelt vie Derieibigung Schorndorld durch bie bortigen Frauen
im Jahr 10%,
»ocdheiier, Aram, Aus tiefer Not. Vandamme vor Reife; Eim |
Schaufpiel. Straßburg, I. Zinger 1905 [vordatiert). 8°.
Banbanme Hand meit ben Bilrttembergern sor Helhe.
Soffmann, Profeffor v, Der Schwarze von Drlad. — Ter Hei:
retsbood. D’ Hodast, D' Aindsdaai. In der Vorſetz. —
2olföiage u. Bollsleben von —. 2, Ausgabe. Schw. Hall,
W. German's Verlag o. J. (19041. 8°,
Anm 1. Ausgabe unter dem Kamen %. Hoffimann⸗RNefſeibach 14vgu ers |
Ihtemwen.
Med, Erwin, Wapbalene Gin Zeaueripiel im vier Anfzünen, |
Ztuttgart, Streder & Schröder 1904. 8°,
Solelt in Ghlingm um 10.
#eppler, Emit, Wilhelm und Luiſe. Ein Sarg vom Cchastal in
5 Ztüden. Bhullingen, Teud von J. Zchwenkneger o. J.
1904.) 6.
stien, Hobert, Feſcht über Feſcht. Poetiſche Beſchreibung von
ſechs veridhiedenen Feitlichkeiten in ſchwäbiſcher Mundart, Mit
ſechs Mluftrationen. Mm, I. Ebner'ſche Buchhandlung 1904. 8,
zufthaus, Das Stuttgarter, oder Das iſt ipahhaft, was der „Dune:
jörg umd ſei' Greih“ übers Yuitbaus jagen. Humonitiſch-jatu⸗
Bürtiemb. Yahrbäder 1006,
tiiches Gedicht in ſchwabiſcher Mundart. Abgelauſcht u. mit
geteilt von W. H. Stuttgart, V. Wähler 1904, 680.
vu, Ebriftoph j. u. Weirfäder.
Meihner-Weinsberg, Proieffor Dr. Richard, Die treuen Weiber
von Weinsbere. Melohrama mit 6 Bildern, Unter Benutzung
der biftorijchen Studien von Dr. Karl Weller-Dehringen.) Tert
von —. Mufit von Überlehrer Karl Burkhardt: Weinäberg.
Als Manuffript gedruckt! (Weinsberg, Yucbdruderei der Weins-
berger Zeitung o. J. [14041 8%.
Wabor, Kelir, Der Vogt von Yord. Roman aus Dem großen
Bauernkrieg. Regensbutg. Berlagsanftalt vorm. &. J. Manz
1904, 8%,
Veperzanisthteber, Aul., och von Berlidingen mit Der eilernen
Sand, Eine kulturgeſchichtliche Erzählung für die reifere Jugend.
Kit 10 Tonbidern nah Üriginaljeibnungen von Eduard
Hämpifer. 6. Auflage. Yeipiig, Abel & Müller o. J.
1904, 8°,
Reiff, Auguſt, 's Breistien. Schwäbiſches Luftipiel in zwei Akten.
Stuttgart, A. Hofbuchdruckerei In Putenberg, €, Grüninger
Alett & Dartmannı 1904. 8", .
Zhönbuth, Ottmar F. H., + Pfarrer, Im Aloſter. Eine hohen⸗
lohiſche Zuge. Erzahll von —. [Ren heraueg. von Wilh. Ger
man) Schw. Hal, W. German's Berlag o. N. (1904). 89,
Spieh, Vhilipp, Der Heibsproisd. Erzählung. Heilbronn,
E. Salger 1904. 8,
Pbiliep Spieh Ih Dednome filr Eilp. Marl Hex, Stahle, Stadt⸗
pforrer, Inter dem Reichenrefolen it Berib, Hicpelln non Wieſenſtein
ormeint.
Wersiäder, Rettor Dr, Tes Gatwer Präzeptors Chriftoph Yız
lateiniſches Gedicht über die Jerftörung von Calw im Dreißigs
jährigen Arien. Stuttgart, Trud von W. Kohlhammer 194. 8%.
ıZonderabdrud aus den MWürtt. Biertelfabrebeiten, Reue Folge
XIII. 1904,
Meftfird, Luiſe, Unter Schwarmmaldtannen. Homann. Stutt⸗
gart, Union Teutſche Berlagsgeieilihait o. 4. 119041. 8°,
Jimmer, Hermann, Urbans Freuden u. Leiden. Humoriftiſch
fatirtiches Gedicht in ſchwäbiſcher Mundart. Stuttgart, V. Wähler
1m, 8%,
Hat den Übertirel: Eiungerter Raub» u. Firelfräge.
111
————
Überfiht über die im Kalenderjahr 1905 erſchitnent periodiſche Statifik aus den einzelnen Departements.
Die auf Württemberg bezünlichen Leröffentlihungen in der von Kaiferlihen Statiftifhen Amt herausgegebenen „Statiftit des Deutſchen
Reichs“ und in den amtlichen Drudjaden jonftiger Neihsbehörben find in Der nachfolgenden Überſicht nicht aufgeführt.)
Staatsminiferium.
Im Stantsanzeiger 1905: gerihie im der Zeit vom 1. Januar bis 31. TDesemter
S. 417: Bericht, beir. die Befchäftstätigteit der Berwaltungs 1904,
1. Departement der Jufij.
Überfiht über die Verwaltung der Rechtöpflene tm Königreich Würts ingelaffenen Rechtsanwälte nach dem Stande von I. is
teımberg in dem Nabre 1904, fowie über die Verwaltung | tar 1905.
und den Zuſtand der gerichtlichen Strafanftalten des König: | Im Staatsanzeiger 18:
reichs während bes Zeitraums vom 1. April 1904 bis
31. März 1905. SHerauögegeben von bem SH. Juftismini- Veilage ya Br MB: —— ——— — ——
ſterium. Stutigart, Dtuck von W. Kohlhammer 1906. — be A. bie Verwaltung ber Rechtspflege in dem
Am Amtsblatt des K. W. Juftigminifteriums, Jabrg. 1905: Jahr 1904 und B. die Verwaltung und den Juftund ve
gerichtlichen Ztrafanftalten des Hömigereichs vom 1. Auril
S. 2: Verzeichnis der (laut Bekannt des Auftigmimift
2: Verzeichnis der (laut Belanntmahung des Auftizminifte 1904/1905.
rinms vom 5. Jannar 1905) bei den Gerichten dei Landes
Il. Departement der auswärtigen Angelegenbeiten.
Bertehrsabteilung.
VBerwaltungsbericht der Koniglich Wurttembergiſchen Verlehrs S. 464: Rechnungsergebniſſe der Unterftügungötafle fur An
anftalten für das Etaisjahr 1904. Herausgegeben von dem geſtellie der Verfehrsanftalten vom Rechnungsſahr 19.
A. Minifterium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrs >. 614: Belanntmadung des A. Minifteriums ber auswärtige
abteilung. Stuttgart, I. V. Metzlerſche Buchhandlung 1905. Angelegenheiten, Bertehrsabteilung, betr. die Nednuns
Im Amtöblatt der K. Württemb. Berfebrsanftalten. ergebnifle ber Zuſchußlaſſe zur Invalidenverſicherung Fur
Herausgegeben von dem Minifterium der ausmärtigen An— Angehörige der württembergiichen Kerfehrsanftalten für de
gelegenbeiten, Bertehrsabteilung. Jahrgang 1905: Kalenderjahr IMM.
Bekanntmachung der beim Betrieb der K. Württ. Steaatseiien-
Im Staatsamıeiger 1906:
bahnen vorgelommenen Unfälle: S. 56. 271. 441. 597. : s
Verlehr und Ginnahmen der N. Württ, Stantseifenbahnen, Vertebr u Einnahmen ber Staatseifenbabnen in Württembers
monatlich vom Dezember 1904 bis November 105: 3.29. om Deywber 1906 ns Rovember 1906: ©. 185.
170. 201. 257. 289. 349. 396. 461. 519. 573. 61. 680. „608. 877, BIS, VOR, 1236, IM. LIBL. TOR. 1046. E08
Gebührenanfall aus dem Bof, Telegraphens und Telephon Einnahmen aus dem Pot, Telegraphen- und Fernſprechbered
beirieb, monatlih vom November 1904 bis Dftober 1905: =. November 1004 bis Ditober 1905: &. 61. 248. 8
8.9. 45. 170. 209. 367. 328. 369. 4%. 485. 342. 586. &00. 721. 927. 1111. 1258, 1421. 1559, 1729. 1919.
638. . 2. 3: Expreßgutverkehr in Stuttgart, Hauptbahnhof, uom 12.
S. 228: Die Beteiligung von Angehörigen der Berlehrsanftaiten ie. bis 24. Degember 1904.
bei der Stuttgarter Lebensverfiherungsbant, ber Allgemeinen = 189: Toftwerfeht auf den wurttembergiſchen Steutöbeiuen
Kentenanftalt und dem Allgemeinen Deutichen Berfiherungs: per derbſt 100 4.
verein in Stutigart nad dem Stand vom 31. Deyember 2. 2011: Crgebnifle einzelner Zweige der Bertebrsaniaitee
1904. verwaltung für das Gtatsjahr 1904.
©. 339: Redmungsergebniffe der Sterbefaffe für die Angefteilten S. 3028: Weihnadtöverfehr in Stuttgert 1906.
der Bertehröanftalten auf 31. Derember 1904, ‚Ferner;
5, 442: Geſchaftsbericht des Spars und Darlehensvereine von S. 136. 1175. 1617: Berfehreeinnahmen der Kürttembergiihes
Angehörigen der N. Württ. Vertehrdanitelten für das Eijenbahngefellihaft vom 1. Oktober bis 31. Desemder 1A
Kalenderjahr 1904. 1. Kpril bis 3. September 1805.
Amtliche ſtatiſtiſche Veröffentlichungen. XIX
III. Departement des Innern.
Sm Regierungsbiatt für dag NMönigreih Württem:
berg, Fahre. 1905:
S. 6: Belanntmachung der Winifterien des Innern und des
Ariegsweſens, betr. die Vergütung für die Raturalverpflegung
marſcherender x, Truppen für das Nabr 1905.
IAm Amtsblatt des A. MWürtt. Miniftertums bes Innern,
Jahrg. 1905;
. 129: Bekanntmachung, betr. Die Tienfttätigfeit des A. Land
jägerforps im Jahr 194.
. 187: Statiftif der Aranfenverfidierung in Württemberg 1908,
. 203: Durchſchnittspreiſe für Raturalleiftungen an die bes
waffnete Macht im fall der Mobiimahung (giftig vom
1. Aprit 1905 bis 31. März; 1906).
(u
iu @&
167)
Tberämter im Jahr 1904.
2, 454: Belannimahung des Vorfigenden des Berwaltungs:
rata der Renfionsfafle für Hörperfchaftäbeamte, beir, Die
Ergebniffe der zehnten, den Zeitraum vom 1. April 1904
bis 31. März 1905 sumfaffenden Rechnung der Benfionsfafie, |
Im Staatsonzeiger 1906:
3. 2: Erhebungen über den Meihäftäbetrieb und Vermögens:
ftand der öffentlihen Sparfaflen in Bürttemberg 1908.
. 857: Belanntmadung des K. Minifteriumd des Anne,
betr. die Dienfttätigteit des A. Landjägerkorps im Jahr 1904.
. 1011: Bericht des Staatsminiſters des Innern, beit. die
Ergebniffe der Verwaltung der Zentralfaffe der Biehbefther
für Entſchadigung bei Vichfeuchen in dem Rechnungsjahr 1904.
. 1063: Berwenbung der verfügbaren Mittel der Hönigsslarl«
Jubilaums ſtiftuug 1905.
. 1173: Bekanntmachung der Württ. Sparfaffe, betr. die
Rednungsergebniffe vom 1. Janıar bis 31. Dezember 1904.
. 1641: Bericht bes Staatdminifters Des Innern, beir. die
Vermaltungsergebniffe der Gebäubebrandverficderungsanftalt
um Jahr 1904.
1581: Belanntmachnng des Vorfigenden des Verwaltungs
raid ber Venfiondfafie für Rörperihaftöbeomte, betr. die
Ergebniſſe der zehnten, den Zeitraum vom 1, April INH
bis 31. Marz 1905 umfaſſenden Rechnung der Benfionätafie.
in
in
in
147)
in
iv
8. Minifterlafabteilung für den Straßen und Wallerban.
Bermwaltungsberiht der Miniſterialabteilung für den Strafen: und
Waſſerbau für die Nehnungsjahre IM und 1902. I. Ab:
teilung, Strahenbaumweien. Stuttgart, Trud von Streder
und Schröder 1909.
Waſſerſtandsbeobachtungen an den württ. Begelitellen. Jahrg. 1905,
12 Monatötabellen.
KR. Yandes:Verfiherungsamt.
Am Staatdanzjeiger 1905:
2. 282: Aus dem Geſchaftsbericht des Württ. Yandeöverfiche-
rungsamts für das Jahr 1904,
KR. Medizinnalfoliegium.
Medizinalberiht von Württemberg für das Jahr 1908. Am Aufs
frag des R. Miniftertumd des Innern herausgegeben von
dem R. Mebizinaffollenium. Stuttgart, Druck von W. Hohl:
hammer, 1905,
Monalliche Tierfeuchenberichte, Jahrgang IPOS,
331: Mberfiht über die Ergebnijfe der Strafrechtspflege der
Im Staatsanyeiger 16:
3. 444: Schutimpfungen gegen Schweinerotlaut im Jahr IN.
8. Bentratftelle für Gewerbe und Handel.
Sahresberichte der Handeläfammern in Württembera 190%. Spfte
matiich aufammengeftellt, veröffentlicht und mit einem Ans
hang verſehen von ber M. Yeniralftelle für Gewerbe und
Handel, Stuttgart 1905. A, Hofbuchdruderei Zu Gutenberg
Karl Grüninger (Klett und Hartmann).
Jahresberichte der Gewerbeaufjihtsbeamten im Hönigreid, Mürttem-
berg für 1904 Aommiifionäverlag von H. Lindemann's
Buchhandlung CP. Aurg), Stuttgart.
Im Gewerbeblatt aus Württemberg, herausgegeben von
der A. Zentralſtelle für Gewerbe und Handel, Jahre. 1905:
Frequenz des Landesgewerbemuſeums von Dezember 1904 bis
November 105: &. 15. 56. 88. 112. 152, 191. 224. 246,
286. 320. 359. 891.
Tätigleit des chemiſchen Laboratoriums vom Tezember 1904
bis November 1905: 24. 63, 88. 119. 15P. 199, 281. 256.
310. 343. 375. 407.
Frequenz von Ausitellungen in der AönigsKarlsdalle deö Landes
aewerbemujeums:
. 15: Austellung von Büchern und Bildern zur Fünfts
leriſchen Erziehung der Jugend,
. 56: Anthropologiſche Ausftellung.
. 327 : Erfte württ. Ausſtellung für Wohnungsausſtattungen.
359: Ausftellung geiundbeitlicher und Kinftleriicher Reibung
für raten und Mädchen.
Gebrauchsmuſterſtatiſtik vom 1. Oftober 1904 bis WM. September
1905: S. 86, 126. 238, 392.
Batentftatiftit vom 1. Oftober 1904 bis 80, September 1905:
=, 59. 117. 246. 34,
Mufterihugftatiftit vom 1. Oftober 1904 bie MM. September
1905: S. 31. 141. 230, 349.
Warenzeichenſtatiſtil vom 1. Oftober 1904 bit 30. September
1905: &. 53. 158. 254. 817.
Arbeitövermittlung, öffentlihe, bei den wurtt. Arbeitäämtern,
monatliche Überfihten: S. 62. 134. 158, 197. 230. 268.
309. 54. 365. 408.
Bibliothek der A. Jentralftelle für Gewerbe und Handel, Monats:
berichte über die Benügung: &, 56. 136. 159. 199. 34.
327. 375. 892,
189: Bermittlungsergebniffe des Stadtiſchen Arbeitsamts
Stuttgart im Jahr 1904,
. 01: Ergebniffe der Berwaltung des gewerbl. Stiitungsfonds.
. 215 und 221: Verwendung der verfügbaren Mittel ber
König-Harl:Jubildumsftiitung 1905.
. 2316: Geſchaftobericht bes chemiſchen Saboratoriums der
K. Zentralftelle für Gewerbe und Handel für 1904.
2, 301: Wollmarkt in Kirchheim u. T. 195.
S. 348 und 364: Die gewerbliche Arbeiterftatiftit im Württemberg.
Beilage zu Nr. 8: Die Verkehrs- und Meſchäftsſtatiftit der
mürtt. Zollſtellen im Berwaltungsjahr 1908,
[KT]
rc (9
⸗
LEE
dr
Verſicherungésanſtalt Württemberg.
‚ eichäftsbericht des Vorſtands der Verſicherungsanſtalt Württem:
berg für das Nahe IM. Stuttgart, Tru ber Stuttgarter
Bereinäbuchdruterei, 1909.
XX
Im Amtoblatit des VBorſtandes der Berſicherungsan—
ſtalt Württemberg, Jahrgang 1905
S. 5, 25, 50: Erledigung der Renten» und Erſtattungsantrage
vom 1. Oktober 1904-30. September 1405.
. 5, 10, 19, 26, 38, 41, 50, 57, 66, 81, 89: Belegung von
Heilanſtalten durch Angehörige der Berfiherungsanftait
MWürttembera vom 26. November 104. November 195.
S. 5,25, 0, 76: Erledigung der Hentenanträge vom 1, Of
tober 1904 bis 30. September 1605.
&,5, 35, 50, 76: Erledigung der Lrftattungsanträne vom
1. Oltober 1904 bis 30. September 1905.
S. 2: Belanntmadung des Vorftandes der Verſicherungsanftalt
Württemberg, beir. die Nehnungsergebniffe und Vermögens:
überfiht der Berfiherungsanftalt Württemberg Für das
Kalender: und Rednungsjahr 1903.
. 82: Überficht über die Zahl der Verſicherten in Württem-
berg 1%.
Im Staatsanzgeiger 1906:
&. 187: Rechnungsergebniife und Bermögensüberficht der Ver
fiherungsanftalt Württemberg für dad Kalender: und Rech—
nungsjahr 1903,
@
&
K. Zentralftelle für die Landwirtihait.
Im Württembergiihen Wochenblatt für Landwirt
ſchaft, herausgegeben von der K. Zentralftelle für die Yands
wirtihaft. Jahrgang 1905:
Wochenberichte über mwürit. Fruchtmartie.
Saatenftandäberiht für Württemberg.
(monatlich).
Fleiſchpreiſe Des Stuttgarter Schlahtviehmartt3 (wöcentlid).
Börfenberiht der Landesprodultenborſe Stuttgart (wöchentlich
Geſchaftsbericht der Landwiriſchaftlichen Genoſſenſchafts Jentral⸗
lafſe, e. G. m. b. H. (monatlid).
Tierſeuchenberichte (monatlich).
Preisnotierungen und Marftberichte einzelner Gemeinden.
Preife für eingefaufte und verkaufte Tiere in einzelnen Bezirten
(mödhentlich).
Marktberichte der Sentralvermittlungsftelle für Objtverwertung
in Stutigart (wöchentlich).
Außerdem:
. 12 und 477: Bericht über die in den Jahren 1903 und
1904 (1. April bis 31. März) im K. Technologiſchen Institut
Hohenheim für Mollereien des Landes ausgeführten Wild
unterfuchungen.
&, 44: Der Sortimentöweinberg der X. Weinbaufdule in
Weinsberg im Jahr 1904.
©. 4: Überfiht über die wichtigeren, in den Jahren 1901 und
1902 in Württemberg vorgenommenen Aulturwerbeiterungen.
S. 62: Überfiht über den derzeitigen Stand des Feldbereini—
gungämeiens in Württemberg.
5. 87: Jahresbericht der 8. Samenpriüfungsanftelt in Hohen—
beim,
S. 109: Jahresbericht des Landestierzuchtinſpektors für 1904.
&. 181: Bericht über die Tätigkeit der A. Anftalt für Pflanzen
ſchuß in Hohenheim im Jahr 1904.
. 1988: Überficht über die Ergebniſfſe der Bezirksfarrenſchau im
Jahr 1904.
. 158: Mberficht über bie Tätigkeit der Hulturinipeftoren in
den Aabren 1903 und 1904,
April bis November
5
[7]
("
Amtliche ftatiftiiche Beroſſentlicungen.
. 161, 197, 216: vandwirtſchaftlicher Jahresbericht 1904.
. 172: Betanntmachung der A. Landgeſtütskommiſſton, betr,
die Hengfipatentierung im Jahre 1905.
. 211: Bericht der Norbdeutichen Hagelverfiherungsgeichichait
auf Gegenjeitigfeit in Berlin über ven Verlauf des Geſchaite
jahres 1904 in Württemberg und Hohenzollern.
. 235: Jahresbericht des Landestechnilers für das lanbmwirt:
ichaftlibe Bauweſen für 1904.
. 274: Auszug aus dem Jahresbericht yes Weinbauſachver
ftändigen für das Jahr 1904.
. 335: Die württembergiiden Jungvichweinen,
. 899: Yanbwirtfchaftliche Buchfuhrungskurſe im Sommer 1904.
‚401: Bericht der landwirtichaftlihen Berfuchsftatton Hohen
beim über die Sontrolle des Aunftbüngerbandele
1. April 10904 dis 31. Märı 1905,
. 425: Bericht, erjtattet der XII. Generalverjammiung dei
Landwiriſchaftlichen Genoffenichafts:Zentraltafle, e. G. m. b.
5, am 5. Juni 1905 durch den Borfigenden des Auffichte
ats, Prof, Dr. Auf, Leemaun.
. 587: Bericht, erftattet der XXIV. ftatutenmäßigen Ber:
fammlung des Verbands landwirtſchaftlicher Benofienfchaiten
in Württemberg, e. U, am 5. Juni 1905 durch den Kor
ftcher des Verbands, Prof. Dr, J. Yeemann.
. 605: Auerfennung von Preijen bei den ftaatlihen Bezirke:
rindotehfhanen im Jahr 1905.
. 619: Der Stond der Fleifhveriorgung in Württemberg.
. 636: Ergebnis der Diftriftsgferbeprämmierungen im Nabr
1905.
657: Die ſtaatliche Förderung des Vichverfiherungsweiene.
668: Bericht der lanbwirtihaftliben Verfuhsftation Hoben:-
heim üher bie Kontrolle des Auttermittelhanvelä vom 1, Aprit
1904 bis 81. März 1908.
. 781: Gefchäftäbericht der Landwirtſchaftlichen Berufsgenofien
ſchaften des Königreichs Württemberg fiber das Verwaltungs
jahr IM.
2. 808: Frequenz der landwirtſchaftlichen Winterichulen im
inter 19006,
Im Staatdanzeiger 105:
Börfenbericht der Landesproduftenbörie Stuttgart wöchentlich
(u vw 6
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ihr
LTE EE (9)
om
du dv
in
Gr ce LI)
117)
Verband Iondbmwirtichaftlider Areditgenoſſenſchaften
in Württemberg.
Jahresberichte des Verbands landwirtſchaftlicher Genosieniheiten m
Württemberg, e. U, und der Landwirtſchaftlichen Genoſſen
ichafts-Zentralfafle, e. G. m. 6.9. Statiftif der Torichens
taſſenvereine und Molfereigenofienidiaften 1904. Stuttaart.
W. Rohlhammerſche Buchdruderei, 1905.
K. Landgeſtütslommiſſion.
Im Staatsanzeiger 1005:
S. 333: Bekanntmachung. betr. die Hengſtpatentierung im Zat
1%.
979: Die Verwaltung des Yandgeftüts und ber Aoblen
aufsuchtsanftalt und die Aörberung ber Trivatpierdesudst de⸗
Landes im Jahr INH.
u
Zeutrafleitung des Wobltärigleitövereins in Wärttembera.
Bericht über die Tütinfeit der Zentrallenung bes Würt. ZBer!
tätiqfeitspereine im Hedinungsjahr 1. April 104 9 u
Amtliche Fatiftiiche Beröffentlichungen. XXI
An Blatter für das Armenweſen, herausgegeben von ber 2.73: Belanntmachung der Zentralleitung des Wohltätigkeits
Zentralleitung des MWohltätiafeitövereins in Württemberg, vereind, betr, die Uerteilung der Zinien aus der Eugen:
iu
58. Jahrg. 1905:
. 1#.: Statiftiihe Nechweiſe
Minderjähriger in Württemberg.
über die wangserziehung
dv
Weraſtiftung.
. 111: Bekanntmachung der Württ. Spartafle, betr. die Rech
nungsergebniffe vom 1, Aanuar bis 31. Dezember 1904.
a, 17: Rn fi
3. eure der evangeliichen Netiungsanftalten am 3.185: Die Württ. Spartaffe im Jahr 1904.
. Dezem 5 3 ’ a: b
2
S. 15: Überſicht über die Beteiligung an den in Württemberg = — oe — —
beſtehenden öffentlihen Spartaſſen im Kalender: und Rech — pain eamunge) 2
nungsjabr 1908. ülberficht über den Geihäftäbetrieb und : =
den Bermögenditund der Öffentlihen Spartaflen im Halender: S. 109: Statiftriches zur Sittlichteitsfrage ans der Stuttgarter
Stadtmiffton,
und Hebnungsjahr IM.
. 33: Zur Statiftit des offentlichen Spartaffenweſens in Wurt— S. Am: Die Verfiberungsonftalt Württembera im Jahr IH.
temberg im Zahre 1908,
in
IV. Departement des Airden- und Schuſweſens.
Statiſftit des Unterrichts⸗ und Etziehungsweſens im Königreich 3. 808 und 1925: Frequenz der Hunftgewerbeihule in Stutt:
Württemberg auf das Schuljahr 1903/1904. Beröflentlicht aart.
von dem FR. Minifterium des Kirchen: und Schulweſens. . 1247: Belanntmachumg, betr. die in dem Gtatsjabr IH
Stuttgart, Trud von W. Mohlhammer, 1905. verwilligten Stantöbeiträge zu Kirchen⸗, Pfarr⸗ und Schul:
Im Staatsangeiger 1906: hausbauten.
S. 7: Zur Statiftif des evangeliichen Rirchendienftes auf 1. Aa: k 1247: Vetannlmaduung, bei, die im Etatejahr 1904 wer:
nuar 1905. lichenen Staatöbeiträge zu Schullehrergebalten.
u. m } : RR . 2011: Frequenz der Techniſchen Hochſchule Stuttgart.
* ——— nn Te u en . 2011: Frequenz der landm. Winterihulen im Winter 1905.
3.113 und 1767: Befanntmadumg Des K. Math. Kirdenrats,
betr. die Rerhnungsergebniffe und den Bermögensftand des
Anterfalartondse auf 1. April 12/1903 und 1. Aprit 1908
bis 1.
. 224 und 1875: Belanntimachung des Evang. Konftftoriume,
betr, die Hechnungsergebnifle der geiftlichen Witwenfaffe und
des geiftlihen Unterftügungsfonds vom 1. April 1002 bis
31, Marz 103 und 1. April 1908 bis 31, Mär 194.
. 235: Frequenz der Alademie der bildenden Künfte in Ztutt-
gart,
(u
(u
(u (u
Am Amtsblatt des mwürtt. Evangelijdhen Honjiitoriums
und der Synode 105:
3. 228: Berlonalveränderungen im evangeliſchen Mirchendienft
Wiürttembergd vom Halenderjabr INH.
2.233: Änderungen im evang. Schuldienft Württembergs vom
Kalenderjatr 1904.
2. 258: Rechnungsergebniffe der Mircht, Fonds IN:
a) Geiftl, Wirwentaiie,
bı Seifil. Unterftüpungstonde,
e) Airchlicher Silfefonds,
S. 3409: Ergebnis der Sammlung ſtatiſtiſcher Notizen aus ber
117}
iu
2. 774 und 1985: Frequenz der Baugewerfeihule in Stuttgart.
2.3902 und 1987: Statiſtit der Stubierenden der Univerſität edang. Landestirche Württembergt im Aalenderjaht 1904.
Tübingen. Am Württ. Wochenblatt für Landwirtſchaft, Jahrgang
2.2909 mb 2011: Frequenz der Landw. Hochſchule Hohenheim, 108:
S. 909 und 1838: Frequenz der Tieräritliben Hochſchule in 2.808: Beſuch der landwirtſchaftlichen Winterichnten im Winter
Stuttgart. 1904,16.
V, Departement des Striegsmwelens.
2. 961: Mberficht der bei der Loſung im Jahr 1904 gerogenen
höchften Losnummern und der nach $ 58, 2 ver Wehr
ordnung feſtgeſtellten Abichlrimmmmern.
Ranglifte Des XIII. (A. W.) Armeelorps für 1906. Stuttgart,
Meglericher Berlan (108).
sm Regierungsblatt für das Nöonigreih Württemberg,
Jahrgang 1906:
— ——
2.8: Belanntmachung der Miniſterien des Innern und des 2.3, 1%, 215: Vergütungspreife fir Futter⸗ und Wirtſchafts—
Ariegsmefens, beir. die Beraittung für die Naturalverpflequmg often Für Brot und Fulter im I. und II. Halbſahr 1905
marichierenider :c, Truppen für das Jahr 105. 1 dalbjahr 1906 j i
. 125, 21h: Niedriges Betbſtigungsgeld für die Zeit vom
1. Juli bie Ende Dezember 105 umd für pas 1. Halbjahr
1406
Am Militärverordnungsplatt, Jahrg. 1905:
Am Staatsanzeiaer 1W5:
iu
2. 771: Überfiht der Ergebniffe des Heeresergannmgsgeihäfte
im Bezirf Des KILL. A. W.} Armeeforps für das Jahr 1904.
XKll
Amtliche ſtatiſtiſche Beröftentlidnungen.
VI. Departement der Finanzen.
Nadıweijung der Rechnungsergebniſſe des Ztaatsbaushalte von bem
Kechnungsjahr 1903.
Aorititatiftiihe Mitteilungen aus Württemberg für das Jahr 1.
22. Jahrgang. Stuttgart, Drud und Berlag von Chr
Scheufele, 1905.
Am Nenierungsblatt für das Rönigreih Wirttems
bera, Jahrgang 1908:
>. 122: inamgefeb für bie Finanzperiode 1. Aprit 1905 bie
31. März 1907.
im Amtsblatt Des M.
Nahrgang 1105:
2.26: Erlaß der K. Domänenbireftion, betr. die Preiſe für vie
Ueſoſdungsfruchte der Kirchen: und Schuldiener im Cinte
jahr 1805,
Im Amtsblatt des K Württ Stenerfolleniums, Jahr
gang 1905:
=. 107: Prozeß⸗Anfall- und Prozeßergebnis⸗Statiſtil für das
Jahr 1904,
S. 155: Bierftenerftatiftit für 1904.
159: Imgeldsftatiftit für IM.
Am Staatdanzeiger 1M06:
S. 14. 6. 9. 284. 356. 455, 54. 648. 720. Ind. 1076.
1162. 1260. 1308. 1567. 1716. 1818. 1892: Anzeige des
im Jahr 1904 (Dezember) und 1905 (Januar bis Desember)
bei Radelholz⸗Stammholzverläufen im Wald erzielten Gr-
lojes.
Württ. Finanzminiſterinmé,
iu
S. 172: Überfiht über die vergollten Trauben sur Weinberei:
tung in der Zeit vom 1, Auguft bis 31. Dezember 184.
. 431: Belanntmadung des Finanzminiſteriums, betr, bie
Darftellung der Redinungsergebnifje ber Staatsſchuldenlane
von Rechnungsjahr 1904,
. 481: Belanntmahung des Finanzminiſteriums, betr. die
Nedinungsergebnifle der Witwen: und Warfenpentionstefie
der Angeftellten an nieberen Yateins und Kenljhulen für
dad Rechnungsſuhr 1908.
. 515: Verfügung der Domänendireltion, betr. die Breiie für
die Beſoldungsfruchte der Kirchen: und Schuldiener im
Gtattjahr 105:
. 671: Bekanntmachung des Ainaniminifteriums, betr. Die
Nednungsergebnifie der Penfionstafle der Vollsſchullehrer
und der Witwen: und Watienkaite der Vollsſchullehter von
Kedinungsjahr 1903,
. 1209: Über den Tabakdau im Jahre 1904.
. 1684: Befanntmachung des Finanzminiſteriums, betr. den
Stand der Zivilſtaatsdiener-Witwen- nub Wailenpenfions-
taſſe im Redinungsjahr 1908,
293 (Beiondere Beilage): Überfit über die für das Be
triebsjahr 1905/1906 zum Verkauf beftimmten Hölzer.
Im Gewerbeblatt aus Mürttemberg, Jabra. 1905:
Kr. 3 (Befondere Berlagei: Berlehrd: und Geſchäftsſtatiſtit der
wirett. Zollftellen im Berwaltungsjahr 1903.
8, Stariitiihes Yandedamt vral. unten XXIII.
x
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[0
117
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Ar.
=
Anhang.
Statiflik, betr. die Stadt Hiutigart.*)
Beichäftsbericht des Stadtiſchen Arbeitgamtd3 Stuttgart für Das
Jahr 1904. Buchdruckerei von Chr. Scheufele, Stuttgart
(15).
Verzeihnid der am 1. April 1905 in ftändiger öffentlicher Unter:
ſtütung ſtrhenden Armen, nebft Verzeichnis der Armenpfleger
und ber Armenärste, fowie deren Diftrifte x. Herqus—
gegeben vom Armenamt Stuttgart. Stuttgart, Buchbruderei
der Faulinenpflege (1905)
Mediziniſch⸗ ſtatiſtiſcher Jahresbericht über die Stadt Stuttgart im
Jahr 1904. 32. Jahrgang. Herausgegeben vom Stutt⸗
garter Arztlichen Berein. Redigiert von Dr. W. Weinberg.
Stuttgart, Hofbuchdruckerei Zu Gutenberg Karl Grüninger
(Klett und Hartmann), 1905.
Zuſammenſtellung der Rechnungsergebniſſe des Ortöfrantenkafiens
verbands Stuttgart pro 1904. Stuttgart (IH).
Im Staatsanzeiger 1905:
2. 392: Geftaltung der Bantätigfeit in Stutigart im Fahr 1404.
Außerdem:
Beobadtungsergebnifie von Stuttgart durch Die Metrorologiice
Bentralftation (täglich).
Warft: und Yadenpreiie in Stuttgart (wöchentlich).
Im Amtes und AUnzeigeblatt der Stadt Stuttanrt,
Aabrgang 1905:
Rachweis ber Bevdfferungsvorgänge der Stadı Stuttgart dem:
ſchließlich der Borftäbte und Bororte) (mödentlic).
Werft: und Yadenpreife (möchentlich, bezw. täglich).
Verfehr der Stadtiſchen Sparkafie in Stuttgart (monatlich).
Veränderungen im Familienftand (täglich).
Krankenſtand im KRatbarinenhofrital (alle 14 Taae).
Stadtiſche Arbeitsvermittlung (monatlich).
Überficht über die Bewegung des Wohnungsmarktes monatlich
Wohnungsnachweis des ftädriihen Wohnungsamte (täalid).
Nr. 4: Gefchäftsberidht der Verwaltung des Armenbaufes, der
Aiyls für Obdachloſe und ber Armenbeihäftigungsanftalt
für das Hehmunasjahr IB.
Kr, 5: Geihäftsbericht des Suhneamts in Privatklageſachen fur
190.
Ar. 8: Stadtiſche Sparkaffe. Über den Geſchaftsgang im Hed-
nungs alender⸗ Jaht 1904.
Ar, 12: Geſchaftobericht des I. Stadtarztes fur 1904.
Kr. 20: Unfälle im Fahrverkehr vom Jahr 1904.
ar 20 und 25: Aus Dem Weichäftsbericht des ZStanbesemtie
für IM.
Nr. 26: Aus dem Geichäftsbericht des Bolfftredungsamts für
örrentlic-rechtliche Antoriche ur 1404,
—
Soweit die Veroffentlichungen beim Statiſtiſchen Landesamt eingelanten find,
Amtliche ftatiitiiche Beröffentlihungen.
Nr, 28: Aus dem Meihäftöberiht der Ortöbehörde für die
rbeiterverfiherung und Arantenpflegeverficherung fur Das
Kalenderjahr INH.
Ar. 32: Aus dem Geſchäftsbericht des Eidhamts für 1904.
Nr. 35: Aus dem Vermaltungsbericht der fräbtiichen Aenerwehr
für 194.
Ar. 36: Aus dem Geſchäftsbericht der Rerwaltungstateſchreiderei
für 1904.
Ar. 40: Aus dem Weicdäftsbericht des Gemeindegerichts, Ab
teilung für Schuloflagefachen, für 1914.
Ar. 47: Aus dem Meſchaftshericht des Gemerbegerihts Stutt
gart für das Jahr 1904.
Kr. 56: Aus dem Gejchäftsbericht des Gemeindegerichts Stutt
gart für 1904.
Ar. 665: Aus den Nadıweifungen der ftädtijchen Krankenpflege
verjicherung für 191.
Ar. 77: Aus dem Gbefchäftsbericht des Stadtpolizeiamts vom
Jahr 1904.
Ar. 79: Städtiiches Wohnungsamt Stutigart. Wohnungs:
ftatiftiicher Jahresbericht umfaſſend das Kalenderjahr 1904.
Nr. Dh: Bericht über die Tätigkeit des ſtädtiſchen diemiichen
Zaboraloriums und Unterfuchungsamted im Jahre 1404.
Rr. 97: Aus dem Geſchäftsbericht des frädtiichen Hinterleguugs⸗
amte für 1904.
XXIII
Wr. 103: Aus dem Geihäftöbericht der ſtadtiſchen Rechnungs
und Aeljenfontrolle für 1904.
ar. 120: Jahresbericht der evangeliſchen Vollsſchulen Stutt-
garts für Das Schuljaht 19041905. (Mus dem Überſichte
bericht bei der Bezirlsſchulverſammlung, 10. Mai 1905, er:
ftattet von Schulrer Dr. Wotapn.
Rr, 128: Aus dem Beichäftsbericht der Pfennig-Sparlaffe Stute
gart für 104
Ar. 129: Aus dem Berwaltungsbericht des ftädtiichen Fleiſch
beicbauamts für 19MM.
Hr. 14: Aus dem Geſchäftebericht des Verbrauchsſteueramts.
Kr. 158: Jahresbericht der ftäbtiichen Madchenmittelſchule Stute
gart für das Schulſaäahr 1904/1905, (Mus dem Bericht bei
der Bezirksſchulverſammlung am 28. Juni 1905, erftattet
von Sculret Dr. Salzmann.)
Ar. 179: Nachweiſung bes Ertrags der ſtädtiſchen Verbrauchs-
ſtenern vom 1. April 1904 105.
Nr. 263: Lofalwohltätigfeitsverein Stuttgart. Auszug aus dem
beim Jahresfeft der Arbeitsjchulen (100jährigen Bereins:
mbiläum, 8. November 15, vorgetragenen Aahresberichte
1904/1905.
Nr. 294: Berihi über das Ergebnis des diesjährigen Herbftes
im Gelantgemeindebezief Stuttgart, auf Grund ber vor:
genommenen Schäßung des Ertrag und der Berechnung
uber bie Weinpreiſe.
Mitteilangen Ratikifhen Inhalts aus den Aändifhen Verhandlungen (36. Landtag 1905).
a) Kammer der Standeöherren.
u,
b) Kammer der Abgcordueten.
ilagenband I:
2. 65: Überfiht über die Gehalte der Vollsichulſtellen und
Vollsſchullehrer nadı dem Stand vom 1. Januar 19.
. 68: Vergleihung der Mindeftgebalte der Boltsichulichrer in
verichiedenen deutichen Staaten mit den in Württemberg
jeitber gereichten und fünitig vorgeichenen Winveftgehalten.
{u
S. 385: Überfiht über die Zahl und die Berwendung von
Wohnungen in Staatsgebäuden,
3.445: Überfiht über die Bezüge der Lehrer und Lehrerinnen
in den Gemeinden mit eigenem Gehaltsiuften nach dem
Stand vom 1. April 1906.
I. Prudwerke:
1. Das Konigreich Württemberg. Cine Beichreibung nad Kreiſen,
Oberämten und Gemeinden. Banb II: Schwarzwaldkreis.
Stuttgart 1905. Drud und Berlag von W. Kohlhammer.
2. Würtiembergiiche Jahrbucher für Statiftit und vandesfunde.
{sv
‚565: Bergleichende Tabelle über die Hoften des Eigentums:
Erwerbs an Örunbitüden ohne Haufgelbhupoibhet,
. 569: desgl. mit Kaufgelohgpothet ohne Brief.
. 573: Vergleichende Tabelle über die Koften der Beſtellung
einer Darlehenshypothet mit Brief.
. 576 f.: Vergleihenbe Tabellen über die Gebührenjäge für
Sröffnung von Teftamenten und Erbverträgen, für Erteilung
von Erbicheinen, für Durdführung von Auseinanderfegungen,
für Aufnahme von Bermögensverzeichnifien bei amtlicher
Vermittlung der Anseinanderjegung für Hanfverträge in
Zinne des 8813 des B.G. V.
6⸗
Verzeichnis der im ſauft des Jahrts 1905 erfäpienenen Deröffentlihungen des &. Staliſtiſchen Laudesamts.
Jahrgänge 1904, 2. Deit, und 1905, 1. Seit. Stuttgart
1905, Trud und Hommilfionäverlag von W. Kohlhammer.
3. Mitteilungen beö 4. Statiftifchen Yandbesamts, Jabrgana 1905,
Kr. 1-14 (mit Anbaltsverzeichnis). Beilage des Staats
anzeigers jür Württemberg.
xxiv
4. Hof. und Staatshandbuch Des Königreichs Wiürtternbern.
1106, Stuttgart, Trud von W. Mohlhantmer, 1906.
db, Deutſches Meteorologiſches Jahrbuch. Anteil Hürttemberg.
Jahrgänge 1900, 1901, 1902, Herausgegeben von ber
Kt Wartt. Weteoroloniihen Zentralftation. Stuttgart, J. B.
Meplerihe Buchhandlung und Buchdruderei, 1905.
6. Beröffentlihungen im Staatsanzeiger 1000
S. 47. 389. 600. 779, 984. 1108. 1278. 1400. 1577.
1755. 1919.
Überfiht über die bei Bergütung von Katuralleiftungen an
die bewaffnete Macht im Frieden maßgebenden Preiſe
von Haber, Heu und Stroh an den wiürtt, Hauptmarft:
orten vom Monat Januar November 1905,
Aukerdem täglich feitens der A. Meteorologiiben Zentral:
ftation :
Witterung in Stuttaart, Stationsbeobaditungen.
Il. Aarlenwerke:
1. Waßitab 1:25 000.
Höhenfurvenfarte von Württemberg: Blatt 41 Ötisheim, h2 Bern:
bad, H Airdheim, & Weilheim, 98 Dettingen, #9 Wieſen⸗
fteig, 100 Deggingen.
— —
Amtlide ſtatiftiiſche Beröffenttichtingen,
Mit Rachtragen: Titelblatt ı Jeihenertlärung, 69 Mon
ringen, 106 Freudenſtadt, 179 Artebrichäbafen.
2. Maßſtab 1:50100.
Topsgraphifcher Atlas des Königreichs Württemberg: mit Nadı-
trägen: Watt 5 Öhringen, 10 Lowenſtein. 32 Tübingen,
38 Balingen, 51 Ravensburg.
8. Maßſtab 1: 150 000.
Generaltarte der Schwabiſchen Ab: Blatt Kapensburg.
4. Vafiitab 1: 200 000,
Harte des Werarfreifes und des Schwarzwaldfreiies.
d. Wapftab 1:49 004
Überfichtätarte des Hönigreibs Württemberg, neue Auflage.
6, Mahftab 1: 600 OW,
a) Karte Der fatholiihen Delannte in dem Konigreich Mürttem:
berg.
b} Geologiſche Überfichtsfarte von Württemberg und Baden,
dem Elſaß, der Pfalz und ben weiterhin angrenjenden Öbe
bieten.
T. Mahftab 1: 1000 m.
a) Höhentarte von Aürttemberg.
b} Weologiihe Harte von Württemberg.
Württemberniiche Jahrbücher für btatiſtik und Landeskunde.
Yaßrgang 1905.
Erſtes Beft.
Seltr
Die Lirbestätigkett der evangellſchen Elrdie Württembergs von der Delt des Merzogs ER bis 1650. Bon Pfarrer
D, Dr. G. Bojjert in Raben . . 1
Der Wiederaufban des nach der Nördlinger Schlacht gerförten Güttenmerks Möntgebronn % den Zapren 1 1650- 52. Bon
Alfred Knapp, Hüttennerwalter in Köntgäbronn . . P . 239
38
Statifik über Die Bwangserzichung Allnderlähriger in Württemberg. Bon Fnaszrat Dr. x Schott‘ . F —
Die Veräußerungen von Klegenſchaften in Württemberg in den Fahren 16399 — 1900. Bon Finanzrat Dr. Trübinger PR.
Bar Geſchichte der Kandwirtſchaft auf der Keutkircher Heide. Von Anıtmann Kümmerlen in Leutlirch + 14
Die Bivangsvoliftrekungen in das — SEN in ER in den ee 1895— 1903. Bon Finanyeat Dr.
Trüdinger . 103
J
Digitized/by G
e
Die Liebestätigkeit der evangelifhen Kirche MWürttembergs von der Zeit des
Herzogs Chriftoph bis 1650.
Son Biarrer D, Dr. @. Bojiert in Wabern.
1.*)
Der Gegenftand der nachfolgenden Abhandlung über
ein Stüd aus dem Leben der evangelifchen Kirche Württem:
bergs von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis zum Schluß
des Dreißigjährigen Ariegs und der Friedensfeier, verdient
nicht etwa in apologetiicher Richtung eine Darftellung,
Es kann ſich ja heutzutage nicht mehr um Widerleguna
der von Janſſen erhobenen Anklage handeln, als hätte
Herzog Ulrih das württemberaiiche Kirchenaut vergeudet
oder gar verpraßt.') Noch weniger fann es ſich darum
handeln, das Andenten des Herzogs Chriftoph gegenüber
den Bemängelungen Nanffens ?} oder die Negierung feiner
Nachfolger in günftigeres Licht zu rüden. Jede unbefangene
Geſchichtsdar ſtellung wird neben allen Schwächen, welche
den damaligen ftaatlihen und kirchlichen Zuſtänden MWürt-
tembergs anhängen, die reihe Entwidlung feiner Kräfte
zum Beiten des Volles bis tief in die Zeit des Dreifig:
jährigen Kriegs hinein nicht verlennen.
Es kann ſich auch nicht mehr darum handeln, eine der
bäufiaften und jchwerften Antlagen genen die Reformation
im allgemeinen, dab fie eine Berfürzung, Zurüdiegung
und Beraubung der ärmeren Klaſſen zur Folge gehabt
habe, 3) von württembergiſcher Seite noch beionderd zu
widerlegen, nachdem Uhlhorn in feinem Meifterwerf und
gelehrt hat, diefen Vorwurf in feinem mahren Wert zu
würdigen.
Biel wichtiger als die fritiihen und apologetijchen
Auseinanderfegungen ift die Frage, wie fih die Liebes |
tätigfeit ber evangelifhen Kirche Württemberas nah dem
Wiederaufleben der letzteren aus der ſcheinbaren Vernichtung
im Interim entwidelte, was bie Kirche für Ziele verfolate,
was für neue Weg fie einfhlug, und mas fie neues ſchuf,
ob es ihr wirklich gelang, gegenüber der Zeriplitterung der
Gaben und Kräfte in der mittelalterlihen Kirche nachhaltig
und fräftig wirfende Einrihtungen zu ſchaffen, um bie
*, Anhaltsüberficht nebft Ramen: und Sachregiſter folgen am
Schluſſe der ganzen Abhandlung.
) ®rgl, meine Schrift „Württemberg und Janfien“ (Halle 1884)
2. 160, und Sermelint, Geſchichte bes Kirchenguts in Wuürtt.
Jahtbacher Mir Statiſtil und Yanbestunde 1P08.
Janſſen, Beichichte Des deutſchen Kolls 4, 47.
2) Dölinger bei Uhlhorn, Die Liebestatigteit jeit ber Mefor- |
matton &. 38.
Württemb, 'Jahrbilger 1905, Heit 1.
legten Wurzeln der Not und ihre wahren Urſachen zu
befeitigen. Es ift deshalb jehr angezeigt, einmal genauer
feftäuftellen, mas die Kirche Württembergs im erften Nahr:
hundert ihres Beftandes auf dem Boden der Liebestätigfeit
aeleiftet hat. Dabei wird ſich zeigen, wie mit dem Einzug
des öfterreichiichen Regiments umd der Jeſuiten nah der
Nördlinger Schlacht der reichen Liebestätigkeit die Mittel
entzogen wurden, wie dieſe aber, ſobald die Munden des
Kriegs heilten, wieder aufgenommen wurde.
Uhlhorn hat in dem angeführten Merk wohl die Oraanı:
fation der Liebestätiafeit in der mwürttembergiihen Aaiten-
ordnung behandelt, aber leitere hat es nur mit der Einzel
gemeinde und ihren Aufgaben zu tun, Mas die Kirche
als jolche leiftet, erfahren wir nicht. Nach Uhlhorns Dar:
ftellung könnte es fcheinen, als ob nur die Einzelgemeinde
in Württemberg fih um die Not gefümmert und für ihre
Hebung Mittel zu beſchaffen gehabt hätte, während die Hirche
als ganzes jamt ihrer Leitung fid aller Yiebestätigkeit ent:
fchlagen hätte. Es zeigt ſich hier eine Lücke, die ſehr zu
begreifen ift, denn bis zu 1908 fehlte es an den Mitteln,
um bie charitative Tätigkeit der Kirche als ſolche nenauer
fennen zu lernen. Grft Hermelint hat die Leitungen des
Kirchenlaſtens“, d. h. der mwürttembergifchen Kirche für
das allgemeine Befte a. a. O. II, 58, in den Umriſſen dar-
geftellt und viel Licht geſchaffen. Freilich find es bei dem
Umfang Seiner Aufgabe doc nur Umriffe, die er geben
fonnte. Aber, wie es nötig märe, ben Wirkungen ber
Kaftenordrnung auf die Liebestätigfeit der Gemeinde genau
nachzugehen und zu diefem Zwed die alten Nrmentaften:
rechnungen, ſoweit fie noch erhalten find, durdizuachen,!)
fo muß auch einmal die Verwendung des Kirchenguts in
Württemberg für Die Aufgabe der chrüitlichen Liebe durch
die Kirche und ihre Leiter bis ins einzelne verfolgt werden,
Die Mittel dazu bieten die ſeit Chriftophs Zeit faft füden:
(08 %} erhaltenen Kirhenfaftenrehnungen im Finanzardhiv
’, 8 ift ſehr au bedauern, bak ber das Borhandenjein älterer
Armenfaftenrehnungen im Gerzontum W. gar feine Anhaltspunkte
vorhanden find, Eine Anfrage danadı im Kirchlichen Amzeiger biich
völlig unbeantwortet. Soviel bis jert au eriehen ift, ſcheint 1730
eine allgemeine Ausſcheidung, d. h. Vernichtung der Alteften örl
lihen Rechnungen ftattgefunden zu haben.
N Es fehlen von 155253 an nur die beiden Rechnungen
1
12
zu Ludwigsburg, deren Bedeutung für Die Landesgeſchichte
zuerſt von dem derzeitigen Vorſtand des Finanzarchivs,
Finanzrat Dent, erfannt worben ift.')
War der Armenkaſten nidts anderes als das Orts—
firhenvermögen, dem naturgemäß auch bie Mittel der kirch—
lihen Armenpflege zuflofien, wie das Einlommen der Präfenz
und ber Pigilienftiftungen, jo war der Kirhenfaften
das allgemeine KHirchenvermögen, deſſen Verwaltung der
oberften Hirchenbehörbe zuitand.*) Die Perwendung bes
Ertragd dieſes Vermögens hatte ihre Norm in ber großen
Kirhenorbnung, aber es rubten auf dieſem Ertrag aud
Verpflichtungen gegen den Staat und für das allgemeine
Vollswohl. Denn legtere ftanden für das evangeliſch fird:
lihe Bewußtſein nicht im Widerſpruch zu den kirchlichen
Aufgaben des Kirchenlaſtens, ſofern fie wirflid; dem’ Staat
und dem Mohl des Volles dienten. Cs entiprict ganz
den Sinn und Geift des württembergiichen Proteftantismus
und feiner Begründer, wenn Brenz in feiner Kritil der die
Neligionövergleichung betreffenden Borihläge des Paſſauer
Biſchofs für die Verwendung der Kirhengüter und ber ew
lebigten Pfründen folgende Grundfäge aufitellt: Benefieia
Die Liebestätigleit der evangeliichen Hiche MWürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
in Tafern, aber auch aroke Gaben, wie die 500 fl. an die
bebrängten Waldenſer geneben. „Um Gottes willen” werden
Almofen an allerlei Wolf, das bei der Mirchenfanzlei vor
iprad), von deren Beamten in beſcheidener Höhe ohne ber
jondere Beſchlüſſe oder Befehle verabreicht. Der Badant,
ber Manderftubent, auch der herabgelommene Bettelftupent,
der von irgend einem Unfall betroffene Sanbmwerkägejelle,
der bienft: und brotlofe Schreiber und Schulmeiiter, der
eeclseiastien convertantur partim ad colendos mini-
atros occlesiae partim ad educandos in bonis et
piis literis pauperes scholastieos partim ad ju-
vandos egenos partin ad conservandam pnbli-
cam rei publieae tranquillitatem.’)
Siehe, der auf der Durchreife in ein Bad begriffene Fremde,
der Steifbetiler und ber verarmte Literat, der fich mit einem
oder mehreren Gedichten dem Herzog empfiehlt, empfänat
bier eine Gabe von 6, 9, 15, 30 Arenzer, je nad dem Grad
jeiner Bebürftigfent.
Gehört die Rubrik „um Gottes willen“ zweifellos in
das Gebiet der Liebestätigleit Der Kirche, wenn fie auch
keineswegs den eigentlichen Grundfägen der evangeliichen
Kirche entipricht, To finden fh unter der Nubrif „aus
Gnaden“, Die bezeihnenbermweife viel größere Gaben um:
foßt als die „um Gottes willen” gegebenen, vielfach Poften,
die nicht ins Gebiet der Yiebestätigkeit gehören. Hier werben
Lehrer, Sänger u. ſ. w., welche um Sehaltsaufbellerung am:
halten, semel pro semper mit emer aröferen Gabe ab:
| gefunden; Beamte, Sänger, Theologen erhalten Unter:
Es wäre jehr willlommen, wenn die Rirchenfaftenred- |
nungen ſelbſt ihre befonderen Rubriten für die einzelnen
Zweige der Liebestätigfeit der Kirche hätten und fich genau
jeftfteflen Tiefe, wieviel Prozente der Einnahme für bie
Zwede der charitas bejtimmt wurden. ber derartiges lag
den Rechnungen fern. Allerdings haben fie zwei Hubrifen,
welche ganz hierher zu gehören fcheinen. Das find bie
Rubrilen „aus Gnaden” und „um Gottes willen”, die
öfters nicht veinlic auseinander gehalten werden. „Aus
Gnaden“ wird gegeben auf einen Befehl des Herzogs und |
eine entiprechende Anmweifung des Landhofmeiiters an die
Kirchenbehörde. Dod findet ſich fett 1967—68 ein befon-
deres Kapitel „aus fonderem ſchriftlichen Befehl“,
„Hus Gnaden“ werden meiſt Gaben in Gulden und
155556 und 1557/58, die ſich vielleicht noch im einem andern
Archiv finden.
1) Über die Hirhenfaftenrechnungen oral. Sermelint a. a. D. 1,00.
?, Die Bartitulartichentaften in den Städten, Stiftern und
Arauenflöftern find nur Organe ber Sirdhenfaftenverwaltung und
fönnen nicht in Genenfag zum allgemeinen Sirchenlaften yefent
werben, wie Hermelink tut, W. a, D. I, 98, 9, Sp. 2 Anm. Sie
liefern ihre Überschüffe an ben Sirchenfaften, empfangen bei Abs
mangel Zuſchüſſe umd legen bort Rechnung ab. Das Einfommen
der 14 großen Mannöflöfter aber floh ins Depofitum.
N Ernſt, Briefmechfel des Herzogs Chriftoph 3, 46, Bral.
auch S. 110: Hinchendiener, Univerlitäten, Schulen, Zpitäler, arıne
Leute, Stipendiaten, Rirchengebau und beraleiden pii usts follen
damit erhalten merben.
ftügungen zum Bau oder Antauf eines Haufes, jo felbit
der Tübinger Profefior der Theologie, Dr. Jal. Heerbrand.
Je tiefer es im die Heit Friedrichs und feines Sohnes
Johann Friedrich heruntergeht, um jo mehr werben „aus
Gnaden“ fürftlihe Anertennungen, Hocdzeits: und Patenge:
ichente, Honorare für gewibmete Werke, welche mit der Kirche
in feinem Zuſammenhang ftehen, jtatt der noch nicht üblichen
Orbensauszeihnungen mit ihren Abftufungen Ehrenbedher von
jehr verſchiedenem Wert, und mar zeitweilig in einem wahren
Platzregen ausgeteilt, bis mit der Zeit der Mominiftratoren
größere Sparſamkeit eintehrt und im Elend bes Dreikia:
jährigen Kriens nach der Nirdlinger Schlacht dem Kirchenkaſten
die Mittel zu den dringendften Ausgaben zu verfiegen drohten.
Andere Gaben, die fiher zur Bebenstätiafeit der Kirche
achören, finden fih in andern Nubrifen zerftreut, Unter:
ſtüßung von Gemeinden für den Bau non Kirchen und
Pfarrhäufern muß man oft in der Rubrik „An andere Ämter
geliefert” juchen, da die Gelder durch die Hand der geift:
lihen Verwalter gingen. Was zur Verbreitung ber Bibel
geichah, wird meift unter dem Titel „Für Druderei und
Bücher“ verrechnet. Die Ausgabe im Dienft der Aranfen
(äuft unter der Befoldung der Ärzte und Apothefer, wofern
es nicht Kurkoftenbeiträne und Vadſteuern waren, welde
unter den Gaben „aus Gnaden“ und „um Goties willen”
verzeichnet find, Man fieht, es lag ganz ferne, die für Die
MWohltätigkeit auögegebenen Summen befonders zuſammen⸗
zuftellen, um etwa Buch darüber zu führen oder gar damit
zu prangen. Es iſt darum aud nicht möglid, die im
Dienft der Liebe verwendeten Gelder für jedes Jahr in
eine Summe zufammenzufoflen oder fie in Projenten ben
Einnahmen und Ausgaben gegenüber zu ftellen.
Die Lichestätigkeit der evangeliſchen Kirche Würtiegibergd von ber Zeit des Herzogs Ehriftopb bis 1450.
Man kann ſich nicht verbergen, daß die großen Über:
ihüffe in der Zeit des Herzogs Ludwig, welche 1589/90 |
auf 89927 flll, 1590/91 auf 108461 FL, 1591,92 auf |
96511 fl. Stiegen, es ermöglicht hätten, nicht nur die Spende
an die eigentlihe Armut in etwas reicheren Beträgen zu |
geben, jondern auch Anftalten zu treffen, emerfeits um ben |
Erwerb zu erleichtern, und andererſeits, um die Zahl der
Krankenhäufer und der vom Nirchenfaften befoldeten Ärzte
zu vermehren. Auch unter ben folgenden Herzogen hätten
die Mittel zur Ausdehnung der Liebestätigleit nicht gefehlt,
wenn nicht ſchon von fFriedrid I. an die Mittel des Kirchen:
faftens in einer befremdenden Weiſe für die perjönlidhen
Bedürfniſſe des Stantöoberhaupts und feiner familie jo in
Anſpruch genommen worben wären, baß bereits 1597/98
ein Abmangel von 30380 fl. zutage trat und die Mittel
des ſog. „Depofitums”, des aus den Erträgniffen der Manns:
flöfter gefammelten Bermögens, beigejogen werden mußten.
Freilich lamen noch Schlimmere Seiten, als nad der
Schlacht bei Nördlingen der Herzog floh und die Kaifer:
lichen das Yand überfchwenmten, die Weftitution Der
Klöfter und Stifter ins Werk gefegt wurde und die Jeſuiten
bei der Königliden Negierung einen enticheidenden Einfluß
gewannen. Da ſchwanden die Mittel allmählid aufs
Außerſte zufammen. In den anderthalb Jahren 1637
Georgi bis 1638 Martini, wurde nidts „aus Gnaden“ und
„um Gottes willen” gegeben. Der Beldmangel war im
Oktober 1634 jo groß, dab man am 11, Oktober 1634 aus
der für Mönchweiler, Stodburg und Veterzell erfanmelten
Brandfteuer 403 fl, 50 fr. und aus der Wiebertäuferlaffe |
927 fl. 24 tr. holte, daß man ferner am 23,/13, Auguſt 1635
zur Befriedigung der entlaffenen Hofmufiler und zur Er:
ftattung des „Hinterſtands der latholiſchen öfter“, alio |
zur Befriedigung ihrer rüdftändigen Anſprüche, wieder
1439 fi. 34 fr, und für das Begräbnis der Herzogin Witwe
in Nürtingen am 4. Januar 163420, Dezember 1635
noch einmal 932 fl. aus der Branditeuer entnahm. Schließ—
lich orbnete der f. k. Regierungsfelretär Söldner !) die letzte
Beraubung der Brandfieuerfafle am 6. Februar/26, Januar
1636 an. Er entnahm perſönlich mit dem Yandichreiber
oh. Konr. Zuz dem ſchwarzen Naften die verpitichierten
Brandfteuergelder im Betrag von 1477 fl. 7 fr., die ganz
den armen Abgebrannten gehört hatten. Aber bei all dem
Mangel, der fo drüdend war, daf 1636/37 nur 20 fl. 12 fr.
für arıne Witwen und Waifen und fonftige Arme verwendet
mwurben, war Geld genug da, um ein mellingenes vergoldetes
Kruzifir in der Hoffapelle um 16 fl. 30 fr., eine Glode um
20 fl., Bücher für die Jeſuiten in der Propftei für 66 fl.
anzufchaifen. Einem Muſiler Joh. Stahl aus Gmünd, der
fi wohl zum Dienjt beim fatholiichen Gottesdienſt in der
Stiftsfirde angeboten hatte, aber unbrauchbar war, mußten
auf Befehl der M. Regierung 12 fl. Abfertigung gegeben
werden. Den patres societatis Jesu wurden ebenfalls auf
2, Nicht Sölder W. Vih. 18%, 206.
L3
Befehl 332 fl. vorgeftredt, allerdings mit dem Vorbehalt der
Wiedererftattung, die aber niemals eintrat. Als Kaifer
Ferdinand II. am 15, Februar 1637 ftarb, wurde ihm in
der Stiftslirche cin feierliher Trauergotteödienit von den
Jefuiten gebalten. Zu diefem Zwech mußte ein castrum
doloris um den für die damaligen Berhältnifje des Kirchen:
faftens ganz ungewöhnlihen Preis von 124 fl. 43 fr. er
richtet werben. Ja Nlofterfrauen, die ſich in Poltringen
niebergelafien hatten, erhielten auf Befehl der Hegierung
12 fl., während alle öffentlihen Diener ihren Gehalt nur
in befheidenem Maß befamen und Pfarrer und Lehrer
darbten. Man ficht, der Kirchliche Eifer der öjterreichifchen
Regierung jegte ale Nüdfichten auf die Stimmung des
Voller und die wirflihen Bedürfniſſe des Landes beijeite,
jo daß man unwillfürlih zu ber Vermutung neführt wird,
fie babe jelbit nit an den Fortbeſtand ihres württem—
bergiſchen Beſitzes gedacht und darum fi nicht bemüht, des
Volles Herzen zu gewinnen.
Es ift nicht zu vermundern, daß durch das Yand ein
Freudenjubel ging, als das verhafte öfterreihiiche Regiment
abzog, das ſich nicht einmal geſcheut Hatte, das Nefidenz:
ſchloß auszuplündern, aber freilich währte es noch eine gute
Zeit, bis der Kirchenkaſten wieder zu Kräften fam, zu welchem
wel vor allem die Stifte und Klöfter wieder den Jeſuiten
und den dem Sande völlig fremden Mönchen entrijlen und
die von des Kaiſers Günſtlingen und von Bayern in An—
fprud; genommenen Ämter zurüdgefordert werben muhten.
Aber doch begann die Negierung allmählich mit den langſam
zunehmenden Mitteln ihre gewohnte Fürforge für die Not
ihrer Zandeslinder wieder aufzunchmen, wie die Rechnungen
bis 1650 beweiſen.
Ein felbitverftändliher Grundfag war, daß auch die
Anderögläubigen in ihrer Not Berüdfichtinung fanden. Man
gab z. B. Brandſteuern in ftreng fatholiiche Gebiete, ohne
irgendwie zu fragen, ob dort in gleich meitherziger Weife
genen Evangelifhe verfahren werde. Völlig fern lag ber
Gedanle, Anderögläubine auf irgend eine Weiſe heranzu:
loden. Die Konvertiten, welde in Stuttgart Unterftügung
nadjfuchten, bereiteten ja oft große Berlegenheit, weil fie
mit ihrer mangelhaften Vorbildung ſchwer in öffentlichem
Dienit zu verwenden waren und mandmal auch anſpruchs⸗
voll auftraten. Man kann fo auf Schritt und Tritt be
obachten, wie die Liebestätigkeit der wärttembergiichen Kirche
ſich nicht durch fremdartige Rüdjichten und Zwecke beitimmen
lief. Es wäre in hohem Grade wünjdhenswert, daß audı
bie öffentliche Liebestätigfeit in fatholifchen Gebieten, etwa
in Bayern, nad) ihrem Umfang und ihren Grundfäßen auf
Grund der Nehnungen näher unterfucht würde. Man bar’
fiher fein, daß eine jolde Unterfuhung ed möglich machen
würde, zu ermeffen, wie arof das Glück war, das Würt:
temberg mit der Schaffung des Kirchenkaſtens zuteil
wurde,
Wenn wir nun an die Darftellung der Licbestätigfeit
; der evangelifhen Kirche Mürttembergs näher herantreten,
1.4
fo ergeben ſich von jelbft zwei Teile, von denen der eine
die Tätigfeit der Kirhe für humane Zwede darzuftellen,
Die Liehestätigkeit der evangeliſchen Kirde Mürtiembergd von der Zeit des Herzogs Ehriftonh bis 1650,
der andere die Sorge für das religiös-lirchliche
Leben zu beleuchten bat.
Erſtes Bud.
Die Tätigkeit für bumane Bwedie.
Erftes Bapitel.
Die Fürforge für die ſtranken.
Zunädhft zeigt uns die große Kirchenordnung von 1559,
wie fehr die Fürforge für die Kranlen die leitenden Kreiſe
der Kirche und der Landesregierung beſchäftigte. Man ficht
mit einem Male den Wechſel im Geiſt ber Zeit, wenn man
die biäherige württembergifche Gejebgebung mit der Kirchen:
ordnung in bezug auf die Sorge für die Volksgeſundheit ber
trachtet. Keine der Yandesordnungen, nicht einmal die eines
fo treubejorgten und umfihtigen Fürften, wie Die Eberharbs
im Bart, vom 11. November 1495 geht darauf ein.
Much die von der öfterreihiichen Kegierung 152034
erlajjenen Ordnungen ſchweigen darüber vollſtändig, und
doch waren hier Männer tätig, welche weit über die Grenzen
eines fo Heinen Landes, wie Württemberg, hinaus gefehen
und in einem größeren Regierungsgebiet ihre Erfahrungen
aefammelt hatten. Man follte benfen, fie wären wenigjtens
vom ftantswirtihaftlihen Gefichtöpunft aus auf Hebung der
Anftalten für die Aranfen geführt worden, da ihmen doch
viel an der Steuerfraft, Erwerbs: und Mehrfähiafeit des
Voltes gelegen war. Aber auch biefer Gefichtspunft macht
ſich nirgends geltend. Dagegen hebt bie Polizeiordnung
Ulrichs vom 30, Juni 1549 gerade das ftarf hervor, dak
durch ſchlechte Wundärzte viel gute Vollskraft geſchädigt
wird,!) Allerdings wird auch in der großen Kirchenordnung
dieſer ſtaatswirtſchaftliche Geſichtspunlt in feiner Berechti—
gung wiederholt anerkannt, indem ſie betont, daß durch un⸗
erfahrene, nicht ſtudierte, nicht eraminierte und nicht appro:
bierte Ärzte, Die nur den Namen Kälberärzte verdienen, „viel
Menſchen, fonderlih arme Leut, jo die rechten Ärzte ferne
halb nicht erreichen mögen, verberbt“ werden, ?) und wiederum
bervorhebt, der Mangel an guten, rechten, gelehrten und
erfahrenen Mundärzten fei „dem gemeinen nutzen befchwer:
{ih.”*) Aber durd alle die Anordnungen, welche bie Kirchen-
ordnung teifft, weht noch ein höherer Sinn und Geift.
Nicht nur die Vollskraft foll geſtärkt und erhalten werden, |
fondern auch der Ärmſte und Gerinafte, felbft der von der |
Geſellſchaft Ausgeſtoßene und durch eigene Schuld in Sieg:
tum Geratene, joll fih nod der Teilnahme und Yürforge
erfreuen. Überall fpürt man die erbarmende Liebe durch,
) Reufcher, Sammlung mürtt, Geſetze 12, 159: „oil erlamen
und werben wım tob nefücbert, vil perjonen werben verjombt und
zu Dem tod gericht.“ Wieberholt in der Landesordnung vom
2, Januar 1552, Reuſchet a. a. D. 12, 228,
) Große Kirchenordnung von 1559, F. coxvijb.
», Ebd. F, ccviijb, cexix,
die helfen, tröften unb retten möchte. Auch der Arme foll
von einem ordentlichen Arzt beraten werben, und die preſt⸗
haften Aranten in den Spitälern, Siehhen: und Blattern«
häufern „ihre rechte, orbentlihe und notwendige curam
haben“.') Ganz befonders fpricht ſich die erbarmende Liebe
in einem Abichnitt der Raftenorbnung aus, bie ber Kirchen:
ordnung einverleibt ift; es ift dies der Abſchnitt: „Mie es
mit den Sieh: und Platerhäufern und deren Armen in
Stetten und ämptern gehalten werben folle.”*), Ein warmes
Mitgefühl mit „Mläterigen, Franzöſiſchen, Prefthaften“, tritt
uns entgegen, wenn dort gefagt ift, ihr 2o8 fei ihnen bisher
durch herzloſe Behandlung noch erſchwert worben, indem
man ſie aus dem Fleden in geringe Häublein auf dem Feld
verwieſen habe, wo ſie ſich zuweilen noch ſelbſt erhalten
und dabei Predigt, Troſt und Pflege entbehren mußten.*
Jetzt foll ihmen „Zroft und Hilfe, Pflege und Kur“ zuteil
werben, denn, wenn auch ihre Krankheit „abſcheulich“ ge—
nannt wird,*) fo waltet doch auch über ihnen nod „Die gött-
lihe Gnade?) Sie find in den Augen ber evangelifchen
ſtirche troh ihrer Schuld „arbeitfelige” Leute in der Not, ®)
die „in ihres (Leibes) notbürfften auch noch der göttlichen
Mittel geniehen mögen”, bie „ihnen nidt ihrer Armut halb
entzogen” werben bürfen, denn aud) ihnen iſt noch in allweg
„brüberliche Liebe und Treue zu bemeilen“. ?)
Die erfte durchgreifende Mafregel der Kirchenordnung,
welche den Aranten die Venitung von Ärzten ohne allzu
; große Neifeloften möglich machen follte, *) war die Beftelluna
von 4 geſchickten, gelehrten und wohl erfahrenen Ärzten, von
denen der eine feinen Sig in der Landeöhauptitabt, der
andere in Göppingen, der dritte in Calw und ber vierte
in Bietigheim (fürs Zabergäu) haben follte, Diele Ein-
richtung hatte ſchon Herzog Ulrich vor jeinem Tod, man
darf fait Sagen, als fein letztes Vermächtnis, bedacht und
angeordnet, aber fie war bisher nicht ins Werl gefeht
worben.
Es mochte nit nur an den Mitteln fehlen in der Zeit,
da die Mbfindung Ferdinands und die Befeitigung der
) Kirchenordnung 1559, F, cexvij.
) Ebd. F. ceivb ff.
2) Ehd. F. eeilib ff.
) Ebd. F. ceiv.
) Ebd, ecivb „vermittelft göttlicher gnaden“.
2, Ebd. ceiv. .
N, Ebd. cori.
* Darmit (fie) dielelbigen befter neher haben,
Die Liebestätigfeit der enangeliichen Kirche Württembergd von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650. 1.
öfterreihifchen Gamifonen die ganze Aufmerffamfeit und
Kraft der Regierung in Anſpruch nahmen, ſondern noc
mehr mochte ſich der Mangel an geeigneten Ärzten fühlbar
machen. Wohl hatte man in Tübingen an Leonhard Fuchs
einen trefflihen Lehrer und Berater, der feit Jalobi 1551
bis an feinen Tod, 10. Mai 1566, das anſehnliche Dienft-
aeld von jährlich 150 fl. bezog. Auch wurden ſchon einige
Ärzte mit Gehältern bedacht. Dr.Ludwig Senger erhielt
feit Crucis (14. September) 1556 jährlid 40 fL, Dr. Mid.
Hofmann in Bietigheim feit Georgii 1558 50 fl. Aber erft
nach Erlaß der Kirchenorbnung wurden zunächſt für Stutt:
gart, Göppingen und Bietigheim Ärzte beftellt, während
Calw den ihm von der Hirchenorbnung zugedachten Arzt
erit 1568 erhielt.
In Stuttgart ftellte fi bald das Bedürfnis heraus,
weitere Ärzte zur Verfügung zu haben. Man gab auch
einzelnen Leibärzten, die font von der Landſchreiberei be
foldet wurden, einen Gehalt, unter der Vorausfehung, daß
fie auch anderen als Angehörigen des Hofes Dienfte leifteten.
In Tübingen erhielt Profeffor Dan. Mögling, der von
Heibelberg nah Tübingen gefommen war, vom 6. April 1586
bis September 1587 40 fl. jährlich neben dem, mas ihm bie
Zandichreiberei und die neijtlihe Verwaltung zu neben hatte.
Nom 4. September 1587 an aber erhielt Profeſſor Phil.
Apianus in Tübingen bis zu feinem Tod im Oftober
1589 ein Dienftgeld von 50 ft.
Als Entihädigung für perfönlihe Dienftleiftungen wird
das Jahrgeld von 50 fl. zu betrachten fein, das Herzog
Ludwig dem Augsburger Arzt Mori; Strohmaier 1587/88
zuwandte. Ebenſo wird es rein perfönlice Eingebung fein,
was den Herzog Friedrich I, den Mann des Augenblids
und bes unbedenklichen Zugreifens gegenüber bem Kirchen:
vermögen, bewog, 1595 den Augsburger Arzt Karl Wid—
mann zum Art „von Haus aus” mit dem für die heimt:
chen Ärzte unerhörten, aus dem Kirchenlaften zu reihenben
Sehalt von 200 fl. zu ernennen, wobei ihm nod), wenn er
in fürftlihen Dienften gebraucht wurde, Futter und Mahl,
Nagel und Eifen wie anderen fürftlihen Dienern gewährt
wurde, Doch wurde dem Genannten ſchon Martini 1598
gekundigt. Widmann hat fih als Sammler Schwentieldiiher
Schriften verdient gemadht und war ein ſchwärmeriſch an-
aelegter Mann, der aud aldemiftiiche Neigungen gehabt |
zu haben fcheint, die ihn mit dem Aldhemiftenpatron Friedrich |
in Berührung aebrabt haben dürften. Auf eben joldhen
Urſachen wird auch die Beltellung von Johann Gruber
in Heidenheim zum Arzt „von Haus aus’ mit einer ganz
ungemöhnlich hohen Beſoldung beruhen.) Er erhielt vom
7. April 1595 an jährlich 200 fl, und Hauszins, 20 Scheffel
Dinfel, 3 Eimer Wein und 25 Klafter Holz und, wenn er
zu fürftlihen Dienjten berufen wurde, Futter und Mahl,
Hagel und Eifen, wie Widmann. Im Dienerbuch wird er
2) „Bon Haus aus“, vrgl. Wintterlin, Gejhichte der Behörden:
organifation 1, 49,
5
ala Doktor Hermeticus?!) aufgeführt, ohne daß er je den
Doktortitel gehabt hätte. Er fiebelte bald nad Stuttgart
über und ftarb bort am 19, Dezember 1624, ?)
Es wurde aud unter Herzog Friedrich als Bedürfnis
erfannt, mehr Ärzte anzuftellen, ala die Kirchenordnung von
1559 verlangte. Auf der einen Seite galt es die „neue
Stadt” auf dem Schwarzwald, zu deren Erbauung der
Kirhenfaften in meitgehendem Maß herangezogen wurde,
und bie bald den Namen Freudenſtadt befam, mit einem
Arzt zu verfehen. 1604 wurde dort der erfte Arzt beftellt.
Eodann galt es, das Bab Bol, deſſen Quelle Friedrich J.
1594 nen fallen lieh, als „Munderbad” zu unterftügen,
nachdem Kafp. Bauhin in feiner historia novi et admirabilis
fontis Bollensis (Montibeligardi 1598) die Kräfte bes
Bades der ganzen gebildeten Welt gerühmt hatte. Es war
nicht genug, daß der fürftliche Erzieher M. Dav. Förter,
der fleißige Überfeger der Kirchengefchichte von Lul. Oſiander,
1602 Bauhins Werk auch den Laien in deutfdher Überfegung
zugänglich machte, man brauchte auch einen Inſpeltor „bes
Wunderbades“, der ſeinen Eis in Kirchheim, zeitweilig
vielleicht auch in Göppingen, hatte und wohl täglich zu Roß
in Bol erfcheinen mußte, folange Gäfte da waren. Man
wählte dazu hervorragend tüdtine Männer, von denen
mehrere jpäter eine PVrofeffur in Tübingen befamen. Dieje
Fürſorge für Voll fticht bedeutend ab von der Behandlung
Wildbads, für deſſen ärztlihe Zeitung der Kirchenfaften
nichts tat, bis endlih 1613 der Balbierer Chriftoph Thaler
zum Wunbarzt dafelbit beftellt wurde, dem man aber 1629
feinen Gehalt wieder entzog. Freilih hat Wildbad in
feiner Weife Urfache über Bernadhläfitgung von firchlicher
Seite zu lagen, wie wir bei dem Kapitel von Bäbern,
Siechenhäuſern und Kirchen fehen werben,
Ärzte fernen wir für unfere Periode kennen :®)
Stuttgart: (ch Schwarz, Zimmermanns Zohn von
Rürtingen, 1550 Yeibarzt Ulrichs und dann Ehriftopts, + 1568.)
Joh. Erhard Stürmlin 1559-96 Juni 30, Melchior Deindel,
ein Bayer, 1551—62 Schulmeifter in Schorndorf, Yabarzt 1503
bis + 1570 Februar 22. Balthafar Lofer von Benningen, Sti:
pendiat 1541, Schulmeiſter in Backnang 1955-50, in Lauſſen
1586061, in Weinsberg 1562—65, 1571 Oftober 233, bis 1591
Februar 3.9
Paul Konftentin Bbrygio, Hofmedilus 1566 Auli 5, F 1601
Juli 18, von Widaelis 1568 von der Yanbichreiberei bejolbet.
Yubwig Senger, zugleich Hof⸗ und Stadtarzt, 1576, entlaflen
1584. (Joſua Bolhart, Hofmenifus 1563, + 1582. ob. Kiel:
mann, Hofmedikus 1573, +2, Auguſt 1591. Job. Schwarz,
Hofmebitus 1573, + 1580.)
Oewald Babelfofer, vorher in Göppingen, 1580 Juli 24,
zum Wachfolger von Koh. Schwarz beitellt, + 1616 Dezember 31.
Chriftopp Schwarz Hofmedikus, 1586 Januar 1. bis 1621 Mär.
1 D. h. der geheimen Mebizin, der Hermeslunſt.
) Georgi, Württ. Dienerbuch 19%.
*, Die Arzte, für welche ber Kırdenfaften nichts an Gehalt
zahlte, find in Klammer.
) Schmoller, Die Anfänge bed Stipendbiums 62,
L.6
utbert Bayh, Stadtarg 1592, + 1607 9, Dezember. Abrah.
Schopi, Hofmedikus 1593 September 18., verzichtet 1609 März
auf feine Befoldung, F 1631 Auguft 30, ſ. Rirchheim. Jakob
Hayſtung, geweſener Yeibs und Wundarzt des Erzherzogs Ferdi:
nand, Hofarzt in Stuttgart 1593, 4 1004 Judiea. Jean Bouquim,
Hofmedikus 1595, Wirich Porta, Dofmebitus 1605. (Joh. Bruber,
ea, 1604 in Stuttgart als Art wohnhaft, + 1624 19. Dezember.)
Kılian Hofmann von Hall, Hofmedikus 1807 Mai 22, meht
ſchon 1608 Aprit 23 wieder ab. Heim. Braftberger, Stadtarzt
1607, + 1610 Dezember B. ZJoh. Andre Senger, Hofarzt
1608 April 28, F 1622 Auguft 5. Georg Renz, Stabtarzt,
vorber in KRirchheim, + 1611 Ottober 19, Job, Pladetius
aus Meierig in Poſen, Siabtarzt 1614, vorber Arzt des Wunder:
bades You, 1622 Hofmedikus, 1628 November 11. enttaflen, 16249
Jakobi Arzt am neuen Spital in Stutigart, ſpater Vrofeffor der
Medizin in Tübingen 18935 April 18. Jal Shmidlapp, zugeord⸗
neter Phiuſilus, 1611 November, + 1615 Frühjahr. Job.Yeporinus
zugeordneter Phyſilus, 1618 vom Spital befoloet, 1619 Hofmedilus,
+ 1638, in Stuttgart verbaft wegen feiner öfterreichiichen Gefin-
mung.’ (Job. Walter Ehen, 1616 bis Jammar 1619 Hof:
mebilus, wird Stabtphyfifus in Um.) Ditbeinrib Hucland
aus Pfalz⸗Reuburg, vorber in Balingen, 1622 Stadtarzt, gibt jein
Ant 1699, wahricheinlic wegen mangelhafter Gehaltszahlung, auf.
Dav. Camerarius 1022 November 11. zugeordneter Phyſilus,
+ 1695 Ault 21. Wolfgang Gabelkofer, vorker in Galm,
1622 Nonember 11. Hofmedilus an Sengers Stelle, 1623 Rovem:
ber 114. entlaflen, fam in Waiblingen im September 1634 beim
Einfall der Kaiſerlichen elend ums Leben. ?)
Babeltofer 1623 November 14. Anfpeftor des chemiſchen Yabo:
ratoriums, 1628 November 11. entlaflen, aber 1629 wieder am
geſtellt. Joh. Cuſter 1683 Hofmedilus, + 164 April 10. Karl
Bardili, Hofmednitus 16%4, Brofefor in Tübingen Ril.
MNönling, Hofmedikus 1634, + 1684 10, Degember. Banl Dafer,
1639 Hofmeditus. Gottlich Preuning, 1635 November 11. bis
1652 Stabtarzt, auch Hofmedilus, + 1678 12, Oftober, Caftolus
Dang, Hofmedilus 1650 mit dem Wohnfig in Tübingen Kon,
Gellarius, Stadtphyſilus 160, fommt 16H] nad Calw. Mic.
Müller, 1651 Physiens adjunetus.
Bietiabeim: Mid, Hofmaun, 15585 65. Geora
Winkler, 1565-84, ging nach Hall, wo auch fein Bruder Nito-
laus Arzt war." Yudm. Senger, 15489. Thom. Schlaner,
auch Schlager und Schleicher, 1589-1612. Job. Tav. Wög-
ling, 1612-22. Baul Tofer 162-9, Joh. Yudm.
Bardili, 1649, abgeitanden 1653 November 11.
Göppingen: Yudm, Senger, 1559. Hier Bauid,
1562, geht nah Um. Doamald Gabellofer, 13-80,
14, September. Daniel Möalina, 1590-83, acht als Pro—
feffor nach Heidelberg, ſpater nach Tübingen. Joh. Ochelin,
1583 Anti 28, + 1616 Jum 7.9 Adam Jung, Stabtphufifus,
vor 1614.) bier, Walch, 1611 November 11., Ochtlin zugeordnet.
m, Bil. 1806, 200,
*) Georaii, Dienerbuch 5,95. Sattler, 7, 111 nennt ihn
Hieronymus.
) Eruſius, Aunales Suevici ad 1568.
) Die Züde bis 1049 laßt ſich aus ben Rechnungen nicht
erganzen.
+, Das Lehenobild non Heyd, W. Zi, 1898, 356,
ob. Dömwald |
Die Hebestätigfeit der evangeliihen Kirhe Würtiembergs von der Zeit bes Herzogs Ehriftoph bis 1650.
Job, Planer, 1616.
Walch, 1640.
Calm: Elias Meihäner, 1568 Jul 27. bis 1501.
Bolfgana Schill, 1591, + 1596 September #. Mid, Auder,
1597 Januar 4., Deyember 1598 entlaſſen. Wolfgang Gabel
foter, Ende 1598 — 1622, wurde Hojmedilus. Job. Dan. Mög:
lina, 1622 Nopember 11. bis 1685, wo fein Gehalt aufhört; er
war vorher von 1611 an in Heilbronn Faber, Bocer-Ztifrung & Bun.
Joh. Ludwig Webinger 1646. Kon. Cetlarius 1651.
Heidenheim: Joh. &ruber, 1589-1604, i. o.
Hirdheim: (Mart. Hans ohne Behalt 1579. Abrah.
Schopf, 1551800 ſ. o. Joh. Kon. Gerhard, 1597 Wat 14,
1598 Otlober nadı Stuttgart befördert, wohnt 160102 im Luſt⸗
garten, und bietet 1609 Dem Herzog jeine chemiſchen Bürdher am,
für melde er 4 fl. befam. Georg Renz, als Inſpektor des
Voller Wunderbades 1597 April 23, nad Kirchheim beftellt, acht
1610 nah Stuttgart, + 1611 19. Oktober. Joh. Plachet, An
ſpeltor des Boller Bades 1610, geht 1611 November 4. als Stadt:
phyſikns nad Stuttgart. Job. Planer, Inſpektor bes Boller
Babes 1611 November. Sammel Hafenrefier, Inſpektor des
Voller Bades 1616 Zuli bis 1620) Auguft 17., ſpäter Profeſſor in
Tübingen. Balthajar Renz, Juſpeltor des Boller Bades 1630
Februar bis 1635.
Areudenjtabi: Joh. Akftein 1604 November 8, Mich.
Ruder 1605, + 1610 September (j. Calwu). Job. Apftein zum
zweitenmal 1611 November. Koh. Zeporinus 1614 November bie
1615 di. Stuttgart). Dein Menni 1620-27, f. Uradı.
Urach: Sein. Wenni, Sohn eines Bauern in Weil im
Schönbuch 1609-26.
An Tübingen: (Matib, Heller 16221.
Neben den Ärzten hatte die Kirchenordnung die An—
ftellung einer Anzahl Mundärzte in Ausfiht genommen,
die wenigftens die lateiniſche Sprache verfichen und ziemlich
weitgehende Kenntniſſe aufweiſen follten. Die Anftellung
folder Wundärzte verzog ſich bis nad) dem Tode des Herzogs
Chriftopg. Denn erft 156970 wurde zuerit in Herren⸗
berg in der Berfon Jörg Gebfrieds ein folder beftellt,
nach deſſen Tod 1579, 4, Juni ihm Enod Kraft folate.
In dem weit entlegenen Blaubeuren, wo man auf Die
Ulmer Ärzte angewieſen war, fand fich ein tüchtiger Balbierer.
Kon. Zeeh, der an Converfio Pauli 1574 zum Aundarzt
beftellt wurde, An feine Stelle fam nad feinem Tobe
20. Oktober 1591 Hier, Weiffinger, bisher Wundarzt in
Weilheim, der aber ſchon im Frühjahr 1592 ftarb, worauf
Bernd. Bleffing von Böppingen die Stelle erhielt. Für
Kirchheim wurde 1582 2. Oftober M. Levi Barner
als Mundarzt beftellt und ihm dabei die Ausficht eröffnet,
wenn in Owen ein Blatternhaus gegründet würde, follte er
die Yeitung besfelben befommen.
Auch der trefflihe Augenarzt Ulrih Kindsvater
in Schorndorf, deſſen Hilfe der Pfarrer Chriftoph vom Klein,
früher Chorherr zu Öbringen, 1560 Pfarrer in Steinheim,
dann in Schnaitheim 1565 fuchte, und der dem Stamm:
vater der Familie Mögling, den Tübinger Bäder oh,
Anitus Juna, 1620-35.) Stier.
ı Sein Sohn ift Juſtus Jung. Brgl. Araber, Baverftiftung
37.
19
— rm - —
Die Liebestatigleit der evangeliihen Kirche Mürttembergd von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
Mögling, nad adhtjähriner Blindheit feine Sehkraft wieder
verfchafft hatte, erhielt 1573—1578 einen Gehalt, wie die
Wundärzte. Aber ald Herzog Friedrich an die Negierung
fam, wurde im sSerbit 1593 ſämtlichen Wundärzten der
Dienit gekündigt, ohne daß irgend ein anderer Anlaß vor:
gelegen hatte, als der Wille des neuen. Herrſchers. Doch
lieh er nad ihrer Entlajjung dem Wundarzt Mid. Balmer
in Löchgau von Converſio Pauli 1594 den gewohnten
Gehalt der Mundärzte mit 20 fl, und ein Minterfleid zu:
tommen. Wahricheinlih beftimmte den Fürften die Rückſicht
auf den Hofbalbier „oh. al. Balmer, Michaels Sohn,
zu dieſer Ehrung des Vaters. Balmer itarb aber jchen vor
Martini 1598. An Gonverfio Pauli 1598 erhielt auch
Jonas Frank, Wundarzt zu Kirchheim, einen Gehalt,
der ihm jebod am 24, Februar 1602 entzogen wurde.
Fortan hören unter Friedrich Die Gehalte für Wundärzte
auf dem Lande auf.
Rad Friedrichs Tod erinnerte fich die Negierung wieder
der Wichtigkeit, welde die Kirchenordnung der Beitellung
von tüctigen Wundärzten beimaß, und beftellte zunächſt
am 28, Ditober 1608 den Wundarzt Daniel Nieder in
Cannitatt, der 16010 fich in Tübingen nieberlieh, dann
Molf Bader in Stuttgart vom 28, Oftober 1609 an
(r 1612 Januar), Andreas Joſua Ulsheimer von Ger:
ftetten, den viel gereiften holländiichen Feldſcherer, der
1599 — 1605 viermal nah Mittel und Südamerita, 1603
nah Guinea, 1604-09 nah Ditindien fuhr, ') und 1615
in Göppingen, 1618 in Tübingen,?) 1621 wieder in
Göppingen genannt wird (+ 1623). Ganz gegen bie
Grunbiäße der mürttembergiihen Nenierung, weiche ſtets
auf Landeslinder bedacht war, und namentlih gegen
Meutlingen nicht immer freundlich gefinnt war, ſcheint es
zu verstoßen, menn 1610 Karl Heuß von Reutlingen zum
und und Schneidarzt mit einem Gehalt von 40 fl,
arradbe dem doppelten Zab der gewöhnlichen Wunbärzte,
bejtellt wurde, Er ftarb ſchon 1623,
Endlich wurde aud Wildbad bedacht, indem der dortige
„Balbierer” Meiiter Chriſtoph Thaler von Martini
1613 an bis Jakobi 1629 ein Gehalt im gleicher Höhe
wie Heuß befam, ein Gehalt, der freilich auch dem Tanz:
meifter des Collegium illustre in Tübingen franz de Mir
zuteil wurde,
Daneben fanden ſich aber eine Reihe anderer Wundarzte im
Yand, join Stuttgart: Chriftoph Stehelin 1509. Dans Nirid,
der Ochſenſcherer. M. Mon. Arautwaſſer 1580. W. Beter Anireh,
Soibalbierer, + 150. Dans Bausch 1800, M. Jak Weinott 1610,
Jat. Schmid, Balbierer, 1810/11. Haip. Öret, Dofbalbierer, 1014.
+1624. Urban Krentlin, Yeibbalbierer, 1616. Seb. Mezger 1615
bie 1020, And. Ablaß, Stadtbalbierer, 1617. Ogier Neinheardt
aus Möntpelgard, in Stuttgart 1618. Bernd. Schmid 1624,
In Marfardningen: Ehriftopb Yeidinger 153, in Wild:
berg: Sal. Engel 1574, in Wiefeniteig: Jak. Gebel, + vor 1581. |
!; Bielinger, Alemannen VI, #0. VIEL 97 f.
*, Vielleicht Schreibfehler für Gönpingen.
1.7
Dem mangelhaft entwidelten Rechtsaefühl des Herzogs
‚Friebrih und feiner Ratgeber entfprad es, wenn ohne Ber
rüdfihtigung des lirchlichen Charalters des Kirchenlaſtens
plöglid) am 8. Februar 1604 Friedr. Mergenthaler von
Korb zum Vieharzt mit dem unverhältnismäßig hohen
(Gehalt von 200 fl, beftellt wurde, Freilih währte feine
Herrlichkeit nicht lange, denn am 13. Muguft 1605 wurde
er entlaffen. Aber auch der Roßarzt des Collegium illustre
Mid. Schneit befam 1611/12 12 fl., was freilih damit zus
fammenhing, daß für bes Hollegiums Unterhaltung ber
Kirchenkaſten ganz auflommen mußte, obgleih dieſe teure
Anstalt in feinem weſentlichen Zuſammenhang mit der Kirche
ftand und im feiner Weife firhlihen Sweden diente.
Sobald mit dem Reftitutionsedift die Mittel bes Kirchen-
faftens zufammen gingen, verſchwinden die Wundärzte aus
den Rechnungen (1629) und auch nad dem weitfäliichen
Frieden fehlen fie noch 1659/54,') während die Ärzte meift
noch bis 1635, wenn aud nur teilweile, beſoldet wurden
und ihre Neubeitellung jogleih mit dem Schluß dei Kriegs
wieder begonnen wurbe.
Wo Ärzte wirken follen, müflen auch Apothelen
fein; darım hatte die große Kirchenordnung ſchon 1559
Apotheten für Stuttgart, Bietigheim, Calw und Göppingen
in Ausficht genommen.?)
Zunähft aber wurde nur 1559 Bietigheim und
Göppingen 1560 bedacht, während eine Unterftühung
der Apothefer in Stuttgart nur für kurze Zeit jtattfand.
Erſt fpäter wurde Calw und, alö der dortige Apotheker nad
Kirchheim überjiedelte, Kirchheim und endlich auch Freu—
denſtadt bedacht, während in Göppingen ſchon unter
Herzog Ludwig ein zweiter Apotheler berüdfichtigt wurde.
Das Wartgeld, welches die Mpotheler belamen, beftand in
10 fl. und könnte gering erfcheinen, aber nad) der Kirchen:
ordnung?) waren fie von bürgerlichen Laſten, wie Frondienſt,
Wachtdienſt und allen Pflegämtern befreit und durften
neben ihren „Materialien und Zimplieien” auch Spezereien
vertreiben. Jedenfalls betrachteten die Apothefer ſelbſt ihr
Einlommen vom Hirhenfaften nicht als unbedeutend. Denn
als der Apotheler in Calw 1596 nad Kirchheim überfiedelte
und dort feine 10 fl. Wartaeld bezog, bat fein Nachfolger
in Calw auch darum und machte geltend, es jet in Calw
allweg wegen des Bades eine Apothefe geweſen.
An Apothefern werden vom Kirchenlaſten befoldet:
Stuttgart: Seb. Bolmar, Sofapothefer von Aafobi
1580 aut. Er zog zwar 1582 nad Eßlingen, dezog aber noch
jeinen Gehalt, anf ben er erft 15865 verzichtete,
Bietiaheim: Chriftopb Kientin, Apotheter in Stutt:
aart, der zugleich die Apotheke in Bietiaheim verjah, 1550-77.
Matth. Wiiarnus 1577. Joachim Schte 1578—94. Balıh,
Spitzer 1304 1614. Dans Daniel Kraift 1619-1020,
) Soweit babe ich Die Rechnungen verglichen.
Rirchenordnung F. cex viij.
*) Rirchenordnung von 1558, F. cexriij.
1.8
Göppingen Jörg Mergenthaler 1560-M. Bene
dift Mergenthaler 1595-1617. Wolfgang Feyſcher,
meiter Apotheker, 1586-92. Ghriftian Hornung 16145,
weiter Apothefer.
Galm: Sch Hormolt 157071. Be. Fieß 1573.
Job. Zup 15446, zieht Dezember 1596, wahrſcheinlich nach
einem ſchweren Zujammenftoß mit dem Hofmedikus Dswald Babel:
fofer, der die Apothele vifitiert hatte, nacı Kirchheim, Reinhard
Jakobus von Heubach, Pinrrers Sohn, 159M—10W.
Kirhbeim: Johr Lug 1596 26, Auguſt bi 1604. Er
befam zu feinem Umzug 50 fl. aus dem Kirchenkaſten, wahrideinlich
mweil man die (Gründung einer Apothele in Kirchheim für nötig
hielt, für den Fall, daß man Dort einen Arzt beftellte, der zugleich
Infpeltor bes Bades Bol jein follte. 1604--24 Joh. Finger.
Freudbenftabt: Joh, Aal, Kienlin, mahribeinlid ber
Stuttgarter Apothefer, der, wie fein Vater, die Apothele in Bietig-
beim, jo jetzt die reubdenftäbter als Filiale feiner Stuttgarter hielt,
1009 6, Januar bis 1626,
Daneben aber gab es noch eine ganze Reihe Apothelen im
Land. In der Landeshauptftadt beftanben derem ſchon 1600 drei,
denn es wird dans Wilhelm Egen, der Wittelapothefer,
1636/37 Koh. Enderlin, der untere Apothefer, genannt. Bir
fennen meiter als Stuttgarter Apothelker Chriftopb Spark
155868. Kaſpar Gebhart 157221600. Andreas Stehe
lin 1561-75. Badarias Boaler 158-1600. Selena
Ruderin, bie alte Sofapotheferin, 15%. ob. Kal. Kienlin
1603—31. Balth. Egen, 7 16935. Job. Leonh. Tauri—
nus, fein Erbe, 169743, Am Tübingen, wo ſchon lange
eine Anothefe beftand, findet fih 1618 Joh. Chriftoph Ploß.
Außerdem gab es 1602 eine Apothefe in Baibingen, 1605 in
Urach, Balingen, Schorndorf, 1612 in Warbadh und
Waiblingen, 1618 in Rarfgröningen,
Der Gehalt, den die Ärzte bezogen, war im Anfang
meift 50 fl, aber die hervorragenderen Ärzte, wie Oswald
Gabelfofer, befamen fchon bald eine Zulage, jo leßterer
30 fl. Meichſsner wurde in Galm von Anfang mit 70 fl.
angejtellt, Heindel in Stuttgart befam 20 fl. Hauszins.
Schon im folgenden Jahrzehnt zeigte fich die Notwendigfeit,
mehr und mehr Julagen zu geben und Hauszinſe gu vers
willigen; fo wurden dem Dr. Loſer 20 fl, Zulage, dem Dr.
Ainfler in Bietigheim 15 fl. Zulage und 20 fl. Hauszins,
und Dr. Meichöner in Calw, da er nicht hinter leßterem
zurüdbleiben fonnte, zu feinen 70 fl. noch 15 fl. vermilligt.
Nur die Stadtärgte Stürmlin und Dr, Ludwig Senaer,
weld; letzterer neben feiner Hofpraris auch in der Stadt Pa—
tienten hatte, begnügten fi mit 50 fl. Etwas ganz Aufer:
ordentliches waren die Befoldungen eines Karl Widmann in
Augsburg ald Arzt „von Haus aus“ (f. oben S. 5) und
Johann Grubers (f. oben 5.5). Die Hofmedici begnügten
ſich meift mit 100 fl. und dem Tiſch bei Hof, an deſſen
Stelle ein Entſchädigungsgeld mit 87 fl. 30 kr., fpäter mit
50 fl. trat. Nur Kilian Hofmann erhielt gleih von
Anfang 200 fl, mit denen er aber nicht zufrieden war,
denn er wandte Stuttgart bald den Rücken. Auch für die
Hoftleider der Leibärzte wurden in den 1620er Jahren eine
Geldentſchädigung im Wert von 12 fl. gereicht, In den
Die Yiebestätigleit der evangelifchen Kirche Wurttemberad von der Zeit des Herzogs Chriftopb bis 1650.
30er Jahren, vor dem großen Zufammenbrud, wurden den
Hofärzten, wie anderen fürftlihen Veamten, zu ihrer Ber
foldung auch Lichter verwilliat; To befamen 1633/34 Lepo—⸗
rinus und Gufter je 40 Pfd. Lichter ober Il. 20 fr. in
Geld. Aber mit der Flucht des Herzogs Eberharb und der
Aufrihtung der K. Regierung fehlten dem Kirchenkaſten die
Mittel, Ärzte genügend zu bejolden. Die Landärzte ber
famen nichts mehr, die wenigen beibehaltenen Stuttgarter
Ärzte Leporinus (+ 1637) und Gottl, Breuning nur ftart
eingefchränlte Gehälter. Doc beftrebte fich die herzogliche
Regierung die rüdftändigen Gehälter nad dem weſtfäliſchen
Frieden zu erſetzen, 3. B. befamen Gottl. Preuning in Stutt-
gart und Medinger in Calm (abaeftanden 2, Februar 1650)
ihren ausftehenden Gehalt nad und nad erfest. Dem in
Tübingen mohnhaften Leibmedilus Kaſtolus Haug fonnten
jest in 3 Raten 1000 fl. (1650/51 ff.) gegeben werden neben
feiner jährlihen Bejoldung von 200 fl. (1651/52) und einer
Neujahräöverehrung von 45 fl. (165455),
Eine arofe Wohltat für die Sicherung der Stellung
der Ürzte war der kräftige Schutz gegen Kurpfuſcher.
Namentlich gab man auf die Pfarrer Achtung, daß fie nicht
den Ärzten ins Handwerk greifen, während noch 1554
Jeremias Mayer von Gerlingen von ben Amtleuten
gerühmt wurde, dak er den Stranfen in ber Peflzeit mit
jeinen Arzneien beigeftanden fei.!) 1585 aber ging man
gegen den Piarrer M. Jal. Mayer in Bilfingen a. d. Enz
wegen feines „Arzneiens” vor, womit er ſich nod überdies
in Schulden gejtürzt hatte. ?)
Schr intereffent ift die Arankheitögefdiihte des Pfarrers
Jak. Schopf zu Feuerbach, der ſchon 1574 im Stift zu Tübingen
fo krank war, dak man ihm das Leben abfagte. In Feuerbach,
wohin er 1585 kam, mußte er ben Rat von Balth. Loſer brauchen,
der viel an ihm flicte, aber nicht beifen fonnte, da Schopf immer
Schmerzen, „eiren precordia® hatte, Im Herbſt 1596 befam er
fiarte Fieber, Lofer beſah jein Waſſer, meinte aber, es fehle ihm
nichts, er ſolle Sußholz brauchen, jonft fönnte ein Hatarrh daraus
werden. Allein die Schmerzen fteigerten fi, er warf Blut aus
und war fchwer frauf. Deshalb wandte er fih an Dr. Pant
Phrygio, der ſelbſt im ahnlicher Weile erfrantt und wieder gefund
geworden war. Er mußte viele Mittel nehmen und viel Gelb in
die Apothele tragen und andere Pfarrer für ſich predigen laflen.
Da riet ihm fein Schwager Fabian Jung, Schultheiß zu Gerlingen,
fih an einen Juden aus Frankfurt au wenden, der ein berühmter
Arzt und Leibarzt dei Kurfürftien von Brandenburg geweſen jet
und jet in Leonberg wohne, und den er ſchon jeit 25 Jahren
fenne. Der Pfarrer hatte anfangs ftarfe Bebenten, denn der Jude
war ihm ein Feind Eprifti. Aber andererjeitd dachte er, Gott babe
den Juden wohl das Heid Gottes genommen, aber den zeitlichen
Segen gelaflen, dab fie mit ihren Arzneien auch Chriſten heiten
fönnen. Er erinnerte fib am Kirchenväter, die in ber Not auch
Hilfe und Schub bei den Feinden Gottes, den Heiden, gefndht
hatten; er dachte an David bei Achis, an die Aunbichafter bei der
Hure Habab. Dann erfuhr er, daß viele Ehriften hohen und niedern
1, Eingabe von 15%4. Fin. Arch.
) lage der Bilfinger gegen Mayer 1588. Konfiftorial«
tegiftratur.
Die Liebestätigfeit der evangelifhen Kirche Württemberga von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1660. 1.9
Standes aus Stuttgart, Herrenberg und Keonberg den Juden um
Rat gefragt hatten. Auch ber Pfarrer von Gultſtein ſei durch ihn
gebeilt worden. So lief er ihn denn kommen. Allerdings wehrten
jeine Mittel dem Vlntauswurf, aber gründtich fonnie er nicht belien.
So gab er ihm ben Abſchied. Der arme Pfarrer aber wurbe vor
das Honfiftorium aeladen, in weldiem Yulas Ofiander, der grimmige
Audenfeind, das große Wort führte. Er sollte fich verantworten,
dab er einen Juden als Arzt gebraucht habe, Der dahinſtechende
Wann, der 1590 nach fchmeren Leiden ftarb, befam einen ernften
Bereits, erflärte aber, er habe fid; nicht Denken fönnen, daß eine
Beiziehung des Judenarztes in ſchwerer Arankheit „verweistich“ fei."
Nicht mit derfelben Strenge wurde der getaufte Jude
SalomsEhriftimann angejehen, dem man 1582 einen Unter:
fchleif im Uracher Amt geitattete, Man gab ihm 2 FL, um
feine Sache mohl auszurichten; er wollte nämlich mit
Oswald Gabelfofer 1586 6. Auguſt auf fürftlichen Befehl
60 fl, Dr. Barbili in Tübingen wegen feines in höchſt
beſchwerlichen Sterbensläufen gepflogenen Nates 1635/36
12 Reichstaler = 18 fl.“) Dr. Abrah. Schopf war 1595
Juni vom Herzog nad Stuttgart berufen worden und
und erhielt Zehrung und Kutter in Plochingen mit 1 fl. 56 fr,
erfegt, ebenfo Dr. Joh. Faber, Arzt in Tübingen, der zum
Herzog am 1. Dftober 1614 nad Stuttgart, am 8, Norember
nad Leonbera, berufen mworden war. Etwas verbüctig
klingt es, daß Herzog Friedrih die Beamten des Kirchenrats
nicht willen laſſen wollte, zu welchem Zwed Abrah. Schopf
27, Auguſt 1604 am „bewußten Ort” die große Summe
| von 50 fl. verwenden follte. Aber bei allen diefen Zuſchuſſen
Arzneien und Arzneimitteln handeln und befam zu biefem |
Zweck am 2, Juli 1582 noch weitere 20 fl. aus dem Kirchen⸗
taten. Wahricheinlich fehlte es in Urad noch an einer
Apothete, fo dah den Ärzten das Geſchäft Chriftmanns
willlommen jein mußte.
Keinerlei Bedenten hatte man gegen den Rat frember
Ärzte in ſchweren fällen. Ein armer, ſchwer verlegter
Greis von Münfingen, ber fih 1561 nad) Straßburg
wandte, erhielt 3 fl. zum dortigen Aufenthalt, Kath. Kat.
Renz; Gattin, in Göppingen, Die eine Zeitlang in Straßburg
den Arzt gebraudt, zur Heimreife 172 1 fl. Dem Lalaien
Hans Müller von „ver Naumburg”, der fih in Straßburg
den Star ftechen lieh und daher 70 fl. 40 fr. Unkoſten
hatte, wurden dieſe jamt 6 fl. Neifeneld bezahlt, 12 fl.
Schulden erlaffen und ein Mocdengeld von 1 fl. ausaefeht,
Neben ihrem Gehalt und dem Honorar von ihren
Kranken erhalten die Ärzte auch vom Kirchenkaſten eine be
fondere Belohnung, fo der Hofmebifus Dr. Joſua Boſchart
18. Auguſt 1570 für ein judieium leprosorum. 1578
9, Oktober wurde für Hans Schäufele von Mepingen
1. 10 Schaugeld an die Verordneten judieii lepro-
sorum gezahlt, da er ganz rein und fauber erfunden wurde.
Für Hans Stahel und feine Frau, die mit franzöſiſchen
Blattern behaftet waren ımb zur Schau nad Stuttgart
geſchickt mwurben, wurbe 1 fl. gezahlt. Kür ben Proviſor
von Galm, der von berfelben Krankheit ergriffen mar, be:
famen Dr. Oswald Gabelfofer und Konrad Bauſch 1592
2f. Of. Als Dr. Seindel nad 1563 Mat nad) Calw
geihicdt wurde, um einen „arbeitieligen” Mann zu beſich—
tigen, wurde ihm für Zehrung und Bemühung 5 fl. gegeben.
‚Fir die Sektion einer Frau aus Böblingen, die Heindel
und Hier. Bauſch auf Befehl vornahmen, erhielten fie am
4. März 1563 4 fl. In Zeiten von Gpidemien befamen
ftarf in Anfpruch genommene Ärzte eine befondere Beloh—
nung, fo Heindel, als er fih im „Sterbet“, Juli 1565,
mit Befuchung der Kranken fleißig erzeigt hatte, Stürmlin
und Lofer 1576 November auf ihr Bitten in Anjehung
der fterbenden Läufe je 20 fl, wohl aus bemjelben Grund
) Bericht vom 4. März 1588, Konftfterialreniftratur,
Württemb, Sahrbüser 1908, Haft 1.
läßt fich doch beobachten, daß die Lage folder Stuttgarter
Ärzte, die fein größeres Vermögen beſaßen und nicht zu
den Hofärzten zählten, leine glänzende war. Die beiden von
der Schulftube herfommenden Ärzte Dr. Mel. Heindel?)
und Balth. Zofer bitten öfters um Zulage. Heindel erhielt
' 1568 25. Dezember 20 fl, Lofer, der wiederholt um Auf:
| beflerung gebeten hatte, befam am 23. November 1580 den
Beſcheid, wenn er mit feiner Bejoldung nicht ausfomme, To
ſtehe es ihm frei, fih einen anderen Dienft zu fuchen, doch
wurde ihm aus Gnaden 20 fl, aeneben; ebenſo erhielt er
am 25. Juni 1583 und am 28. Dezember 1584 auf An:
halten je 15 fl.
Die Schwierigkeit der Lage wird noch Uarer, wenn
wir den frühen Tod verfdhiedener Stuttaarter Ärzte, mie
Heindel, Phrygio, Schmidlapp, Braftberger, Ge. Nenz in
Betracht ziehen, Allerdings belam Heindels We. Anna am
28. April 1570 25 fl, aus Gnaden, aber ihr Los mag
fümmerlich genug geweſen fein.
Das Wartgeld der Wundärzte, wie fie nach Chriftophs
Tod feit 1569 unter Herzog Ludwig beftellt wurben, betrua
nur ID FL. Erit Herzog Johann Friedrid griff zu höheren
Sätzen, indem er Mich. Balmer in Löochgau vom 25. Januar
1594 an 20 fl. und ein Minterlleid, Jonas Trank zu Kirch—
heim vom 25. Yanuar 1598 an 20 fl. ausfette, was dann
das übliche Wartaeld wurde, Nur Wolf Bader in Stutt:
gart bezog vom 28, Dftober 1609 an 30 fl, Karl Heuf
von Meutlingen aber wurde ſeit 1610 und Chriftoph
Thaler in Wildbad feit 1613 dem einſtigen Leibarzt
des Erzherzog Ferdinand al. Hanftung, der Seit
1593 in Stuttaart Wundarzt mit 40 fl. war, im Gehalt
aleichgeftellt, jo daß fie den alademiſch gebildeten Landärzten
in deren Anfangögehalt nahe famen. Daneben bezogen bie
Wundärzte auch vom Kirdenfaften bei Kranken, Die un—
vermöglih waren, oder durd ein Unglüd Schaden gelitten,
Arztlohn. Als der Mundart Jak. Engel von Wildberg
einen Knaben von Emmingen heilte, den der Reitbube
’, Uber die Kurfoften des Pfarrers Bruder in Unterlenningen
j. unten.
Heindel wurden zur Abloſung feiner vorhandenen Schulden,
1. März 1567, 100 fl. gelieben.
2
1. 10
Jakobs von Gültlingen angefchofien hatte, befam er am
15. November 1574 4 fl. Der Nugenarzt in Schorndorf,
bei welchen der Sängerfnabe Jonas Salomo krank gelegen
hatte, erhielt für deſſen Behandlung am 27, Oftober 1589
7 fl, Chriftoph Leidinger in Markfaröningen aber am
24, April 1595 10 fl, als er „eine geihädigte Perfon ge:
arzneit“ hatte,
Im ganzen kann die Lage biefer Männer, die zwar
feine alademifche Bildung beſaßen, aber doch in der Prü—
fung aute Kenntniffe in der Anatomie und Chirurgie auf:
weifen mußten, !) feine ungünftige geweſen fein, benn es
fehlte nicht an einer großen Zahl derielben in ber Landes—
hauptftadt, was darauf Schließen läßt, dah der Zudrang zu
diefer Stellung fein Heiner gewejen fein muß. Auch ge
noſſen diefe Mundärzte ein aroßes Vertrauen, jo daf man
felbft in Fällen von Geiltesftörung ihren Hat nicht ver:
ihmähte. 1565 war Pfarrer oh. Paludanus in Gärtringen
für einige Zeit in eine Beiftestranfheit gefallen, morauf ihn
der Stuttaarter Balbierer Chriftoph Stehelin heilte, der im
Ditober 1565 1. 6 fr. für die Kur vom Kirchenlaſten be
fam.*) Sicher baben mande dieſer Männer ebenfo ihre
eigenen Arzneibücher geichrieben, wie Ulrich Hirsmann in
Schorndorf 15919) fein Kunſtbüchlein zu allerlei Schäden
und Wunden, wenn fie auch nicht dazu famen, ihre Werfe
druden zu fallen, wie Wendel Hock von Bradenheim
(Bradenau) feine Mentagra und feinen Traetatus de
eurandis ulceribus Straßburg 1514 oder fpäter Chr. Völter
von Mesingen feine Neueröffnete Hebammenſchul 1679
oder oh. Gabele, Barbier in Zeil, ſein Wundarzneibuch
(3. 3, gedrudt in Memmingen ca, 1700), Es würbe jid)
verlohnen, derartigen Merken mwürttembergifcher Wundärzte
noch weiter nachzugehen.
Die Zahl der Apothefen jehen wir bis 1650 ſtark zu:
nehmen, To daß laum ein Amtsftädtchen ohne eine jolde
aewelen fein dürfte Man wird daraus fchliefen dürfen,
daß ihr Dienſt für die Rranken nicht ohne goldene Früchte
blieb, wenn auch nur eine beſchränkte Anzahl von dem
Slirchenfaften unterftügt wurde und dieſe Unterftügung nur
10 fl. betrua, während der offenbar fehr tüchtige und nelchrte
Sofapothefer Seh. Volmar von Jalobi 1580 an 100 fl.
befam. Vrgl. oben S. 7. Nicht allzu viel für die Wertung
der Apotheken läßt ſich fchlieken aus dem Leibgeding ber
alten Sofapotheferin Helene Nuder, der Tochter des be
rũuhmten Nürnberger Arztes Johann Magenbuch aus Blau:
beuren, welche den Stammoater der Ofianderfhen Familie,
Andreas Oftander, in Nürnberg nach dem Tod von deilen
zweiter Frau (+ Mai 1545) aeehelicht hatte und 1548 mit
ihm nach Königsberg aezogen war. Ste hatte Die theologifchen
) Bral, die Polizeiorbnung von 1549 bei Reyſcher 12, 159,
Kirchenordnung von 1559 F. cexix.
Paludanus mar 15865 in Wärtringen, 1507—08
Dialonus in Böblingen, 1568-74 in Obertürfheim, 1574—77 in
Vflugfelden, 1577—M in Nedargröningen.
* 8. Kofenthal, Katalog 44, Wr. 347.
Tie Liebestatigleit der evangeliſchen Kirche Mürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Händel ihres Mannes bis zu feinem Tod 17. Oftober 1552
miterlebt und war dann nah Mürttemberg gezogen, hatte
bier den jungen Joh. Ruder!) aus Nürnberg neehelidt, der
einige Zeit Pfarrer in Piaffenhofen, 1559 Piarrer in Kirch
beim u. T. war, 1578 Propft in Dentendorf wurde und
1579 ſtarb. Dieſe Frau hatte fih nah dem Tod ihres
zweiten Gatten entichloffen, eine Stelle in der Hofapothele
anzunehmen, und ſich jo ihr Auskommen gefichert.*) Einige
für dieſe Stellung nötige Kenntniſſe wird fie wohl im
Elternhaus erworben haben. Zu diefem neuen Amt der
frau Pröpftin wird ihr wohl ihr Stiefiohn Lukas Dfiander,
der allgewaltige Hofprediger mit feinem weitgehenden Einfluß
auf den Herzog Ludwig verholfen haben, Herzog Friedrich,
der die freimütige Art feines Hofpredigers auf der Kanzel
nicht ertragen Tonnte, befeitiate ihn. Auch die alte rau
Sofapotheferin wurde am 14. März 1597 mit einem jebr
anſehnlichen Leibgeding zur Ruhe geſetzt. Sie erhielt
1 Sceffel Roggen, 12 Scefiel Dinkel, 2 Scheifel Haber,
2 Eimer Wein, 6 after Holz und 15 fl. Geld, ftarb aber
ſchon am 10. September 1597. Gewiß it Helene Ruder
eine eigenartige Geſtalt in der Frauenwelt und in der Ge—
fchichte der württ. Apothelen. — Für die Apotheler in Stutt
gart war es jehr angenehm, daß der Kirchenlaſten nicht nur
für franfe Angehörige der Hoffavelle die Arzneien bezahlte,
fondern auch für andere Kranle auf Anhalten, wie 1558
22. Dezember für Mid. Becks Tochter in Dachte, 1561
Dezember für einen franfen Alofterfhüler in SHerrenalb,
mwahrfcheinlih af. Loret von Weilheim, im Auauft 1561
für Wilhelm Farel, den Schweiger Reformator, der auf
feiner Rolleftenreiie für die Waldenfer in Stuttgart erlrantt
wer. Der Apotheler Andreas Stehelin erhielt für die
Medikamente, die Farel aebraudt hatte, 2 fl. 35 fr. 1586/87
befam der Hofapotheler den Befehl, für 4 fl. Medikamente
gegen die Peſt nad Hochdorf zu ſchicken. 1617/18 wurden
Arzneien für den Stuttgarter Diafonus Konr. Hämmlın
mit 325. 20 fr. bezahlt. Won 1611 an bildete fi Die
Gewohnheit, daß der Kirchenkaſten die Arzneien, welche die
Hofmebiei für arıne Kranke, auch für Hofpitaliten verordnet
hatten, bereinigte, was oft erfledlihe Summen ausmadıe,
3. B. 1616 32 fl. 38 fr.
Bei der Bedeutung der Apotheken für die Krankenpflege
jorgte die Regierung dafür, daß dieſelben immer im
richtigen Stand gehalten wurden. Zu diefen Zweck liek
ſie biejelben wiederholt vifitieren. Dazu wurden zuerit
die Tübinger Brofefloren der Medizin gebraudit, fo 155%
Yuauft in Stuttgart Leonhard Fuchs und Mich. Ruder,
1562 die „Doftores der Medizin“, 1569 3 Profefloren der
Medizin, 1570 Dr. Joh. Viſcher und Dr. Jörg Hamberger.
Profeſſor in Tübingen, mit den 3 Hofmebici. 1571 vif
+, Möller, A, Oftander S. 521 nennt ihn falſchlich Kuder.
*; „Matre mortuo patre illins ad pharmacopoeum anlicum
eonstituto annıo salario tradneta* jagt Fiſchlin im Der Str:
graphie ihres Sohnes. Memoria theologorum Wirtamberzer-
sium 1, 34 fi. Hofupotheler war A. Gebhart.
Die Liebestätigfeit der enangeliihen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph; bis 1650,
tierte Hamberger mit dem Hofmebicus Kielmann in Bietig:
heim, Hamberger allein in Calw, 1573/74 Viſcher und
Hamberger in Stuttgart, Hamberger und der Hofmedicus
Paul Phrygio in Bietigheim, Böppingen und Calw. Aber
fpäter beforgten die Hofmediei allein biefes Geſchäft, das
nicht immer gang friedlich ablief. Ende 1594 oder Anfang
1595 hatte der Hofmedifus Oswald Gabelfoier mit Job.
Jörg Hüngerlin, dem Kirchenratsdirektor (?), die Upothelen in |
Bietigheim und Galıw vifitiert. Dabei hatten ſich Zpäne mit
Widerwillen zwiihen dem Apothefer Lug und Oswald
Gabellofer erhoben, jo daß die Neife zur Beilegung bes
Zwiſts noch einmal gemacht werden mußte Wahrſcheinlich
ſah fih Zub veranlaft, bald darauf mach Kirchheim umzus
ziehen und dort eine Apothele zu aründen,
Die Vifitation lonnte nur dann fruchtbar gemacht werden,
wenn fie auf Grund einer Vpotheferordnung vollzogen
wurde, welche für den Bifitator und Den Hpotheler die Norm
bildete, Eine folhe Ordnung war Ende 1568 in den
Händen ber Apotheler. Diefe waren aber damit nicht
einperftanden und überfchidten der Behörde etlihe Be
Ihwerdepunfte Dagegen, weswenen die Medici von Tübingen
und Bietigheim Anfang Januar zur Erledigung dieſer
Punkte nah Stuttgart berufen wurden. Auch für eine
Arzneitare wurde gejorgt. 1641 wurde fie in 160 Erem:
plaren gebrudt.')
Im Zuſammenhang mit der Hebung des Mebizinal:
wejens durch die Kräfte der Kirche ſteht aud Die Förderung
der medizinischen Xiteratur in Mürttemberg. Die große
Zahl der Werke von Leonh. Fuchs ift befannt, Sein Sohn
Friedrich, Arzt in Ulm, erhielt zur Bollendung feiner
historia stirpium 1570 100 fl. Andreas Planer war
ein fleikiger medizinischer Schriftfteller. 1583 widmet er
dein Herzog den eriten Teil feines Werkes de methodo
medendi, 1585 den zweiten Teil und empfing bafür aus
dem Kirchenlaſten 16 jl. 44 fr. und fl. Id fr Felit
Plater, Vrofeſſor in Bajel, der Herzog Friedrich den
3. Band feiner medien praxis widmete, erhielt dafür 1609
Januar 20, einen vergoldeten Becher im Wert von 9 fi.
33 fr, Für ein Astrolabium, das Dr. Ulrich Vietor von
Urach, Arzt in Pforzheim, an den Herzog Tandte, aab man
1614 A fl. Auch um Arzneibücher bemühte man ich. 1551
lich der Herzon eine ganze Neihe Arzmeis und Kräuterbücher
durch den Stuttgarter Buchhändler und Buchbinder Wilh.
Runf im Wert von 16 fl. 30 fr, zufammenlaufen, die dann
bem Sofapothefer Seb. Bolmar für die Hofapothefe über:
geben wurden. Volmar lich hierauf die 824 Bilder im
„Heäuterbucd ausftreichen“, d. h. in ihren Farben bemalen,
wofür der Maler je 2 kr, zufammen 27 fl. 28 fr. empfing.
Welches Buch diefes ſchlechthin Kräuterbuh aenannte Werk
it, wird ſich mit Hilfe der Zahl der Bilder feftitellen laſſen.
1582 fandte ein frember Gelehrter, Andreas Gantich, durch
einen eigenen Boten 56 Meilen weit fein Arzneibuch an den
) Der Stuttgarter Buchdrucker Wyrich bekam dafür 16 fl. W fr.
— — — m nn.
1, 11
Herzog. 158990 aber lieh Oswald Gabelkofer fein ſpäter
oft und immer in erweiterter Geſtalt gebrudtes Arzneibuch
in Tübingen druden und ſchuf damit ein lange in Württem:
berg gebrauchtes Normalbud.
Wir fehen auch, wie Württemberg durch den Hofapo—
theler Seb. Volmar in Verlehr mit dem Wiener Votanifer
Karl Elufins Fam, dem 1586 und 1587 die reiche Gabe
von 20 Aronen & 283 Bapen = 30 fl. 40 fr, gefandt wurden.
Italieniſche „Simplicia“ aber, Gartengewächſe und Samen
lauften der in Rtalien ftuebierende junge Arzt Dr. Chriftoph
Schwarz 1583 und Dr. Joh. Slielmann teils in Floren;
teils in Venedig. Noch bis 158990 läßt ſich ber damals
begonnene Geichäftsverkehr mit dem florentinifchen Herba—
rius oder Simpliciften Joſeph de Caſabona verfolgen, dem
wieberholt 20 Aronen für feine Lieferungen vom Riechen:
faften geſandt wurde,
Um tüchtig gebildete Leute für den Dienft der Aranlen
zu gewinnen, hatte die Kirchenordnung Stipendien in Aus:
ficht nenommen, die den jungen Mebisinern die Möglichkeit
geben follten, in Italien ihre Ausbildung zu vollenden, weil
dort „die Praktif am beften fer“ Die Porausfegung war,
daß fie in Tübingen „die Physicam und Naturalia wohl:
gefaßt“ und in ber Mebizin bis zum Doltorgrad ihre
Studien vollendet hätten und „bei ihnen ein chrütlicher,
auch richtiner eifriger Fleiß zu der Praltik“ zu verhoffen
fe. Mio wiffenihaftlihe Begabung, nenügende Vorbil:
dung und perfönliche Bertrauenswürdigfeit wurden gefordert.
Gereicht werden follten Die Stipendien je für zwei Mediziner
auf zwei und mehr Jahre. Auch junge genügend vorgebilbete
Chirurgen follten in ähnlicher Weiſe unterftügt werben.
Der ältefte und geſchickteſte unter ihnen follte auf 2 und
mehr Jahre nach Italien oder anderen Urten, da die Chi-
rurgia im Profitieren (Hathederrortran) und Vraktik am
beiten ſei, gefchidt werden.)
In der Kirchenordnung wurde nur das, was biöher
bereits Übung war, zur gefeplichen Orbnung gemacht. Denn es
erhielten ſchon 15593—55 Friedrich Fuchs, der Sohn bes
Tübinger Profeffors Leonh. Fuchs, 1556-59 Job. Erhart
Stürmlin, Eohn des Yeibarztes Martin Stürmlin, 1556
bis 1559 Joh. Kielmanı von Göppingen, 1556—61 Jal.
Hertelin Stipendien, um in Welichland zu ftudieren, Als
Univerfität, der ſich die Schwaben zumandten, wirb Babıra
genannt, Doc wurbe für verihiedene Mediziner von An:
fang in Ausſicht aenommen, daß fie fi von Stalten nadı
Frankreich wenden jollten. Hieron, Baufch fellte 1560 im
Italien und Frankreich „die Arznei und Sprachen erfahren.”
Ebenfo wurde für Paul Konftantin Phrygio 1560 Italien
und Frankreich beftimmt. Much Dr. oh. Schwarz hatte
fich von alien nach Frankreich gewendet, aber wenen der
dort ausaebrochenen Kriegsunruhen wieder in die Heimat
zurückkehren müſſen. Der Sohn des Dberrats Wilh. Dafer,
Kirchenordnung von 1559 F. cexvij und cexix.
I. 12
der Enfel des einftinen Kapellmeiſters Paul Dafer, ftudierte
zuerft in Dafel und ging dann an. 1620 nad Ftalien.
Aber auch für Tübinger Mediziner aab es Stipendien,
nur war ihr Betrag naturgemäß Heiner, Während für
Welſchland (Italien und Frankreich) meiſt 150 fl, jährlich
gegeben wurde und Paul Dajer, folange er in Bafel ſtu—
bierte, wöchentlich 3 fl. erhielt, betrug das Tübinger Stipen:
dium nur 40 fl., fo bei Mag. Ad. Horbach 1566 ff. und
Mag. Heine, Menni, Sohn des Hans Kon, Menni von
Neil im Schönbuch 1595 ff., während Juſtus una, Sohn
des Stadtphyfifers Ad. Yung in Göppingen, 1614 50 fl.
erhielt,
gab, bildet eine fehr beträchtlihe Summe, da z. B. Oswald
Gabelkofer 10 Jahre lang ein ſolches genoß, und Georg
Renz im Jahr 1594/95 ſchon nach und nach 810 fl. erhalten
hatte und noch 150 fl. bekam. .
Streng hielt man an dem Nachweis des Fleißes feit,
wie mir fpäter bei den übrigen Stubienbeiträgen jehen
werden. Als über M. Ad. Rorbach geklagt wurde, daß er
die Borlefungen verfäume, ja ein Semefter gar nicht in
Tübingen geweſen fei, erhielt er 1570/71 nur noch 20 fl.,
die an feinem Stipendium verfallen waren. Joh. Marius
von Bolheim befam 1630/31 nichts mehr, weil er fein
Zeugnis einfandte, ')
Während Balthajar Lofer 1564 vom Kirchenlaſten nod)
50 fl. entlehnen mußte, um die Doftorwürde zu erwerben,
befamen fpätere Ärzte Beiträge zu diefem Zweck, fo Chriſtoph
Schwarz 1586 50 fl., Raul Dafer 1620 70 fl, Georg Nenz
|
Was der Kirchenlaften an folden Stipendien aus: |
1626/27 40 fl, Joh. Non. Gerhardt erhielt jedoch nur einen |
Becher im Wert von 18 fl.
Auch für Wundärzte und Npotheler gab man Lehr:
aelder, fo für Daniel Nieder, Schn (wohl Stieffohn) des
verftorbenen Hofapothekers (ob Seh. Volmar?) 1589 das
halbe Lehrgeld (16 fl. 21 fr.) an Meifter Bernh. N, Bal:
bierer in Eflingen, für M. Peters Knireß, Hofbalbierers
Sohn, der bei einem Wundarzt in Heilbronn lernte, 1590
17 fl. Der eben genannte Daniel Nieder erhielt für al.
Löher, Sohn des + Kloſterhofmeiſters Johann 2, in Offen:
haufen, 1608 40 fl. Lehrgeld, ebenfo Jal. Schmid, Wundarzt
in Stuttgart, für den Kapelllnaben Wilh. Schlahenhauffen
1610 F. und And. Ablaß, Stabtbalbierer zu Stuttgart, für
Ogier Neynard von Mömpelaard 1617/18. af, Schniter,
! Leider laſſen fih im 17. Jahrhundert Die im Anstand
ſtudierenden Mebiziner nicht mehr nennen, ba meift nur die Studien:
beiträge aufgeführt Find, aber die Univerfität, wo bie Stipendiaten
ftwdierten und bie Fakultät nicht angegeben tft. Außer ben ſchon
Öbenannten finden ſich noch in Italien Dr. Koh. Ehriftoph Altbießer
von Stuttgart, der 14 Jahre Iana 100 fl, bekam bis 1568; ber
Sohn des Keller Ulrich Henı, genannt Bolmar, aus Weinsberg,
1556-61, der aber nicht Georg Nena, Lhyſilus in Kirchheim, if,
beifen Bater Beorg, und deſſen Öhrofvater Ulrich hieß ; (Faber, Strylin,
Stip., 1596); Matt, Grabinsgaden, 1580 #. — An anberen
Mebizinern: Joſeph Brenz von Derrenbera, 1581-56, M. Fried.
Gruober, Sohn des Hofmedilus, 1624/25.
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Wurttembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bie 1650,
der Sohn des Pfarrers zu Grabenftetten, der Balbierm
und PBruchichneiden in Pforzheim erlernen wollte, wurde
1587 mit einem Zehrgeld von 2 fl. auöneftattet. Seh. Her:
molt, Vogt zu Bietigheim und Mitglied der Oberlicchen
behörbe, befam für 2 Söhne, wovon der eine, Moie, Jura
ftubierte, der andere, Sebaftien, die „Apotheferei” lernte,
1565 19. September 60 fl. Studienbeitrag. oh. Dürr, der
Sohn des alten Falfenmeifters Leonhardt Dürr, fam 1595
nah Pforzheim zu Barthol. Mayer in die Apothele. Auf
Befehl des Herzogs wurde für ihn 50 fl. Lehrgeld bezahli.
Friedrich Greb, der Sohn des SHofbalbierers Caſp. Gret
der fich auf Reifen in ber Fremde weiter ausbilden mollte,
befam 1624/25 40 fl, Viatikum.
Für den Stand der allgemeinen Bildung ber
württembergifchen Ärzte zeugen 1. bie zahlreichen wertvollen
geſchichtlichen Arbeiten von Damwald Gabellofer, dem zur Bol:
endung feiner württemberaiichen Chronik 1606 ff. fein Sohn
Sohann Jalob beigegeben wurde, der vom Kirchentaften
einen Gehalt befam. Da Oswald Gabelfofer vor Vollen
dung bes Werkes ftarb, erhielten feine Erben 1619 00 R.:
2. die Arbeiten des Göppinger Arztes Dr. Joh. Odslin,
der 1554 die Nefufationsfchrift der mürttembergifchen Theo:
logen gegen das Konzil in Trient zur Hälfte in die fram
zöftiche Sprade überſetzte, und 1605 einen Becher zur Ber:
ehrung für fein ompendium der heil. Schrift” erhielt,
das vielleiht identiſch iſt mit Immanuel sive epigran-
matum libri 4 de Christo Jesu Dei Virginisque Filie
servatore nostro. Tubingae 1604, ')
Gehen wir num über zu den Anjtalten, melde für
Iwede der Krankenpflege feit der Reformation geſchaffen
wurden, jo iſt folgendes hevorzuheben: 1547 it der Bau
eines Sonderfiehenhaufes in Lauffen, das diefe Stadt mit
Büglingen und Bradenheim gemein haben follte, angeordnet
worden, Ebenjo ſollte dort ein Seelhaus für Platten:
franfe errichtet werden, wozu der Stabtichreiber Mart. Lorin
100 fl. zu neben bereit war.) Es ift fraglid, mie mat
unter den Nachwehen des Schmalkaldiihen Kriegs und der
fpanifchen Einquartierung, mie ber durch das Interim ver
anlaßten Verwirrung der Bau zuftande Fam, denn im
Februar 1566 war die Rebe von Errihtung zweier Blattern-
und Siechenhäufer zu PVietigheim und Lauffen, weshalb
Konr. Engel und Albreht Tretſch ſamt Seb. Hormolt nah
den beiden Stäbten reiften und dabei auch den Bau ber
abgebrannten Kirche zu Lauffen verdingten. Por 1571
wurde in Stuttgart an der Heufteig ein neues Gebreden
oder Veſtilenzhaus aebaut, wozu der Kirchenlaſten er
1571/72 3074 fl. 45 fr, dann 1579/73 1600 fl., endlich
am 11. Juni 1573 3000 fl. und etwas fpäter noch HN.
29 fr., alfo zufammen 7729 fl. 14 fr. gab.
1582 wurbe der Bau eines Vlatternhaufes in Owen
1 Biel. W. Bjh. 18985, 267.
*, Schneider, Die württ, Kirchenviſitation var dem Interim.
Theol. Stupien aus Württemberg 1884, 218,
= Sn
U
Die xiebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Württembergd von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650,
beab ſichtigt (orgl. S. 6). Ein Siechenhaus wurde 1589
in Galım gebaut, wozu der Kirchenkaſten 100 fl. beifteuerte.
Kür Stuttgart beftimmte Herzog Ludwig laut feines Tefta:
ments vom 6. Auguſt 1587 die Anftellung von 4 Kranken—
wärterinnen, welche aber nicht vom Kirchenkaſten, fordern
von der Landſchreiberei mit 80 fl. jährlich belohnt werben
jollten.!)
1592/93 ließ Herzog Ludwig aus dem Kirchenfaften
6000 fi, auswerfen, welche dem Spital in Stuttgart cs
nah und nad ermöglichen follten, ein Haus zum Unterhalt
und zur Verpflegung von „Dienern und Ehehalten“ zu
laufen. Da aber die Stabt erflärte, daß fie mit ihrem
Spital genug zu tun habe, und der Stiftung gern über:
hoben geweien wäre, mußte fie den ſchon erhaltenen Betrag
wieder zurüdgeben. *)
Von der Gründung weiterer Anftalten zum Bejten ber
Kranken wiſſen wir nichts. Nur 1629 wird Plachetius als
Arzt im neuen Spital aufgeführt,’) womit wohl die ſo—
genannte Hofpflege gemeint ift, die Johann Friedrich von
1611 an allmählich errichtete.) Wenn an der Errichtung
biefer Anftalt der Kirchenfaflen nicht in namhafter Weife
beteiligt ift, fo hat das feinen Grund in der übermäßigen
Anjpannung feiner Kräfte für die perfönlihen Ausgaben
des Zanbesherrn, der Prinzen und Pringeffinnen und für
den Unterhalt des foftipieligen Collegium illastre.
Für Aufnahme und Behandlung fremder Kranken und
armer Leute gab der Kirchenkaſten den Rranfenhäujern Erfat der
Roften, da die Hofpitäler fih nicht ohne weiteres Leute
zuweiſen ließen.
Das zeigt ein Altenftüd, das zugleich einen Blid im die
Stuttgarter Berhältniffe tun läht, Als 1568 der erblindete Pfarrer
Andreas Bed von Bidelöberg ins Sonderfiedenhaus zu Stuttaarı
gewiejen werden follte und zugleich für ben Pfarrer von Möglingen,
wo der Spital den Kirhenfab hatte, eine Befoldungszulage geforbert
wurbe, machten Untervogt, Bürgermeifter und Gericht famt den
verorbnneten Pflegen Des Spitale, Armentaftens und Sonderfiechen:
haujes geltend, dem Pfarrer von Nöglingen haben fie jchen dreimal
(deit der Aeformation) aufbeffern müffen. Wenn einmal ein Miß—
fahre fomme, wo der Jchnte fehle, können fie Die Ausgaben des
Spitals nit erſchwingen, denn dort werden täglich 160 Perjonen
geipeift, Darunter viele um Gottes willen. Sunerhalb ber lepten
8-—14 Tage habe der Spital allein die Furſorge für 7 arme
mutterloſe Waiſen iberneimen müflen. Des Spitals Fruchte reichen
taum von einer Ernte zur andern, Doch fünnen die Verbältniffe
des Spitals nicht gar fo befchräntt geweſen fein, denn die Stutt-
narter Behörden erboten fih am 27. Juni 1568, dem Pfarrer von
Möglingen von Pfingften an 4 fl, Geld, 1 Scheifel Hogaen, 2 Scheitel :
Dinkel, 1 Sceffel Haber und 1 Eimer Wein zuzulegen.
Sehr wertvoll ift der Blid, den ums der Bericht vom
27. Juni 1508 in das Sonderfiehenhaus tum läßt, Dasielbe hatie
*) Pfaff, Geſchichte der Stadt Stuttgart 1, 34.
*) fiber das weitere Schidfal der Stiftung Ludwigs, bad
für Friedrid ſehr bezeichnend ift, vrgl. Pfaff 1, SM.
2) Bral. S. 6.
) Pfaff a a O. 1, 34.
1. 13
eine jährlihe Einnahme von 270 Pfd. Hellerzinien, 31 Scheffel
Roggen, 24 Sceflel 3 Simri Dinkel, 23 Sceffel Haber, 8 Eimer
14 Imi Bein, Der Haushalt hatte im Jahr 1567/68 über
200 Ip. gefoftet, Daneben waren beftimmte Stiftungen auf ihre
Zage und Zeiten zu verteilen, welche fi für den Haushalt nicht
verwenden lichen. So jei nidıts als eitel Armut da. Won den
Früchten bleibe wenig Vorrat übrig, deshalb man vom fonntäglicen
Almojen KO FL. zuſchießen müffen, da die Pfleger für 25 fl. Frucht
vom Bebenhanjer Hlofterpfleger dazu laufen mußten. Glücklicher⸗
weile babe das Sonderfiechenhans gerade 37 fl. Legat von einer
alten Berfon erhalten. Täglich aber fommen Leute, die gebadet,
„gearzneit und eingelegt“ werden müfen. Deshalb jei das Sonder:
fiechenhaus nicht im der Lage, den Pfarrer von Bideldberg und
feine Frau au ernähren. Herzog Mlrih babe, wenn er einen
Blarrer ins Sonderſiechenhaus getan babe, dafür einen „Abtrag“,
d. 6. eine entſprechende Summe als Entibäbigung gegeben.)
Diefe Forderung erfchien nicht unbillia. ebenfalls
gab der Kirchenkaſten 9. März 1575 dem Siechenhaus in
Tübingen 100 fl. für die Aufnahme der „inficierten“ Haus:
frau Mart. Heels zu Meil im Schönbuch. Auch zahlte
man Pflegefoften für vorübergehend in den Kranfenhäufern
untergebrachte Kranke, jo 236. März 1570 an die Siechen-
pflege 3 fl. 40 Ir. für Margarete Brechin, die eine Zeitlang
im Armenhaus frank gelegen hatte, 11, Juni 1574 für ein
armes, Tranfes Mädchen aus Münster die im Siehenhaus
gebrauchten Arzneien 1 fl. 5 fe. Der Siehenfcerer Mid,
Bauſch, der bes Voglers Töchterlein im Sonderſiechenhaus
eine Zeitlang furtert hatte, erhielt am 28. April 1574 5 fl.
Die Frau des Boten Schwählin war des Herzogs Säug:
amme geweſen. 1592 beſaß fie eine Armenpfründe im
Siehenhaus, erhielt aber 1582 22, Dez. noch 1 fl, um ſich
zu Heiden.
Sehr häufig waren fremde Kranle nicht mehr bei
Mitteln, um mieber heimzjureiien, weshalb man ihnen
Reifezehrung verihaffen mußte. So befam Sebolt Schwarz
von Neufalz, ein Kriegsmann, der etlihe Tage im Seelhaus
zu Stuttgart krank gelegen hatte, am 4. Dez. 1570 zur
Heimreife 30 fr. Dem Studenten M. Val. Horolt aus
Schleſien, der etlihe Wochen im Spital zu Stuttgart ge
pflegt werden mußte, wurden 13. Yan. 1618 nicht nur die
Arzneien bezahlt mit 16 fl. 4 fr, fondern aud ein Reife:
geld von 4 fl. mitgegeben. Auch einzelnen im Siechenhaus
befindlichen Aranfen wurden Gaben verabreicht, jo Mart.
Schweinlein von Pfrondten 1646 1 fl, 2 Waiſen, Marg.
Schmid und Barbara Stum, im Sonderfichenhaus 1647 je
1 fl. 30 kr., dem verleibbingten Pfarrer M. Mid. Schlecht
im Spital zu Tübingen Ian, 1649 2 fl, Im Elend des
Jahres 1634/35, als ganze Scharen Bettler durch das Land
zogen, belam das Sonderfichenhaus am 12, Juni 1634
10 fl., um fie auszuteilen.
Kür Badeanstalten leiftete der Kirchenlaſten auch
Beiträge, Im Jahr 1567 begann die Gemeinde Wildbad
zum „Unterjchleif” und zur Unterhaltung armer Babaälte
ein Haus zu bauen, wozu der Kirchenteften am 20. Aug.
i Kiechenratsaften des Finanyardivs,
E
1567 500 fl, gab. Herzog Friedrich gründete das Pad
Bol, deſſen Ruf er durch Bauhins ) und andere Schriften
auäbreiten lieh, To dak es nur „das Wunderbad“ genannt
wurde. Zum Bau des Badgebäudes wurden 1000 fl. ver:
wendet, welche das Kloſter Mdelberg bei der Hellerei in
Söppingen qut hatte, und welde jet von dem Kirchen:
vermögen abgingen.
Unzählig find bie „Babfieuern“, welche vom Kirchen:
faften zum Badgebraud an Leute aus allen Gegenden und
aus allen Ständen und ohne Unterfhied des Glaubens
gegeben werben.
Hatholiihe Bayern, Leute and Ningingen, Weſterſtetten,
Kettershauſen, die Witwe Kunigunde von Saltental (1649 21 fL.ı,
der Trabantenhauptmann Rud. Nihert (1006 230 FL.) der Spezial
von Gröningen, Val. Elek (1650 10 fl.) aufammengentbeitete Schul⸗
männer, wie der Lauffener Prazeptor J. ©. Droll (1646 4 fl.) der
Stuttgarter PBrägeptor M. Oswald (1646 5 fl.), der Pfarrer Dav,
Pialmarins von Fichtenberg, welcher beim Veſuch des Babes Boll
1597/98 50 fl. Untoften gehabt hatte (1548 6. Januar 30 fl), ber
Suarbifmecbt auf den Aipera 6G. Schaadh von Goppingen (IGOH
3:6, Zat. Boclin von Nems, der beim Schloßbau verunglüdte
(1266 5 il.), Jal. Oth, der bei einem Brand in Stuttgart beſchädigt
14
wurbe (1623/29 10 fl), der Poitbote Sim, Silberſchlag, der auf |
der Heife nach Dresden erfrantte (1606 15 fL), ein armer Bube
Hand Honlin von Geradftetten, der fih bei Naht im Waſchhanus
übel verbrannt hatte (1573 2 fl), Dans Beurlin von Bererhaufen,
der auf 2 Mrüden ging (1574 1 fl), Dans Endriß von Echödingen,
der fein labmes Weib ind Bad führte (1648 2 ft. 2 Witwen von
Jettingen bei Ulm, die wegen Gebrechlichkeit ins Bab zogen, aber
ihr „Handbrot“ nicht gewinnen konnten (1568 IL fl.) der Bolzen:
dreier Bernh. Strauch, welcher über 40 Jahre im berzoglicden
Dienſt aeftanden batte und jetzt alt und frank war, weshalb er
1595 nicht nur 5 fl. Babfteuer, ſondern audı 3 fl. Fubrlohn bekam,
Die Yiebestätigkeit der evangeliichen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
heim. Im Jahr 1646 beginnt mit einem Male die Bande:
rung zum SHeilbrunnen in Riederfachien, d. h. nach Horn:
baufen,') Das kurz vorher in zwei Vadeſchriften ſtark an:
gepriefen wurbe. Sim Dftober 1646 zieht Sim. König von
Weinsberg und der augenleidende Silveſter Seger von
Wurmberg, 1647 der Zimmermann Mart. Küeſſer von
Sle)infenhofen den weiten Weg, für den fie durchſchnittlich
einen Gulden mit befamen.
Wer all die Baben, die zu Badekuren verwilligt wur:
den, überblidt, fann ſich des Eindruds nicht ermehren, dah
hier viel geſchah zur Linderung menſchlicher Not, aber ei
iſt Doch eine große Zerfplitterung von gutem Geld, das oit
faft wie zufällig auägeftreut wurde und in Meinen Gaben
an ärmere Leute Feine nachhaltige Wirkung haben tonnte.
Wenn der Gefihtspunlt feftgehelten worden wäre, unter
welchem bem Bäder Leonh. Otho von Weil im Schönbud
1574 2 fl. Babdfteuer gereicht werben, daß ihm geholfen
werde under jein Handwerk wieber treiben lönne,
dann hätte das, was Wildbad für arme Badgäfte beabfihtiate,
(oral, S. 13) mehr Unterftügung und Nahahmung finden
müffen. Billige, für Unbemittelte unentgeltliche Verpflegung
und Kur, Anjtellung von Babdeärzten, die jo aut aeitellt
wären, daf fie ürmere Aurgäfte ohne Honorar behandeln
konnten, Vermehrung der Yandärzte, der Mundärzte und
Apotheken im Land, damit rechtzeitig geholfen werden fonnte,
ehe ein Schaden nur noch durch Bäder zu heilen war, hätten
eher zum Ziel geführt als die ganz in den Wegen der vor
teformatoriihen Charitas gehende Art Des Gebens, die
ebenfo jpäter bei den Spenden an Arme hervortritt, melde
mit einer Heinen Gabe dahin ziehen, ohne daß ihnen für
das find nur etliche Proben aus der fait mmüherfchbaren Reihe von
Badfteuern,
unterftügungsbedürftig war, Hopfte bei der Verwaltung des
Kirdenfaitens an. Die Gaben waren je nad dem Grab
der Bedürftigkeit, dem Stand und Vermögen des Kirchen:
laſtens verſchieden. Faſt jcheint es, als hätte immer einer
dem anderen daheim gejagt, wie man in Stuttgart zum
Badgebraucd auägerüftet werde, z. B. wenn 1648/1650
drei Malmöheimer um Badfteuern anhalten, Der Zug ber
Kranten geht bis in die Mitte der 1590er Fahre nad)
Wildbad oder ins Markgrafenbad (Baden-Baden),
Jörg Neikmüller, welder der fürftlihen Hoflapelle ange:
hörte, zog 1586 erft nad Wildbad, dann ins Piefferbad
d. h. nah Pfäfers. Dann ftrömen die Leute ins Boller
(Bollheimer ober polnifh) Bad. M. Chriſtoph Schertlin,
VW arrer zu Gerlingen, erbittet ſich 1647 eine Badfteuer
zur Kur im Sauerbrumnen, der fiher in Göppingen zu
ſuchen ift, ebenfo 1649 M. Hegelin, Pfarrer in Mundels-
Y, Die Druckoſten des verdeutichten Werkes von Baubin,
welches Mare Fürft auf herzoglihen Befehl drudte, mußte Der
Airchenlaſten 1691 begabten.
war, zu helfen.
Wer über Stuttgart ins Bad reifte und irgendwie Gemeinden unverzinäliche Anlehen, damit fie ihre Aranten
mehr, als für einen Augenblid geholfen wäre.
Aber es ift doch überall zu bemerken, wie man bemüht
In Zeiten großer Seuchen gab man ber
befler unterftügen lünnen. So befam Tübingen am 6. Mai
1571 1500 fl. auf ein Jahr, um „in biefem fchredlicen
Sterben“ infolge von Teuerung den Armen „deſto flattlider
Hilf und Handreichung tun” zu fönnen, ferner Blaubeuren
200 fl. auf 3 Jahr, Cannftatt bis 21. Dez. 1573 200 IL,
Stuttgart am 19. Yan. 1572 bis 2, Febr. 1574 400 fl,
am 31. März Horb und Steinreinach 400 fl. auf 1 Jahn,
Neuftadt ON. Waibl. 200 fl. auf 1 Jahr, in afeicher Weiſe
Bittenfeld 200 fl. und Nagold Stabt und Amt 300 fl.
Die Ärzte befamen für ihre Dienite in folhen Zeiten be
fondere Belohnungen, fo 1576 6, Nov. Stürmlin und Loſer
je 20 fl., Barbili 1635 18 fl. Auch auf die Seelſorge der
Kranken nahm man Bedacht. So wurde der Dialonns
Seb. Kirchmaier von Dornftetten, 30. Aug. 1564, wegen
fterbender Läufe nah Eßlingen geſchidt, ähnlich wurden
die Stipendiaten M. Ge. Molitor, N. Stefan Haan, M
oh. Jak. Röger, M. Ge, Heinrich Bücklen wegen der
Sterbensläufe 16. Non. 1594 verſendet.
) Hey. Ber, Minden an der Bahm Bunde — Yaflıım,
Die Liebestatigleit der evangeliſchen Kirhe Württemberg von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
Gehen wir nun auf die Gaben an einzelne Aranfen
näher ein, fo tritt uns ein hergerfchütterndes Bild menſch—
lihen Elendes entgegen, aus bem fi hier nur einzelne
Züge herausheben lafien. 1562 wurde der Schulmeiſter
Baul Lieſch in Blaubeuren geiftesfranf; man aab ihm
erſt 10 fl. zur Erlangung feiner Gelundheit, 1564 aber, |
als jein Auftand unheilbar ichien, feinen Eltern 30 |l., um
ihn in einem Spital unterzubringen. Als Dr. Plieninger
1565 den Pfarrer Seh. Bruder au Unterlenningen von
jeiner Melancholie geheilt hatte, erhielt er 2 fl. 30 fr. Kur:
toften. Den Pfarrer Mi. Bedh von Schlath 1579-83,
der wiederholt in Schwermut verfiel, brachte man im Klofter
Blaubeuren als Piründner unter. Den wahnmwigigen
Enderlin von Nürtingen, der wahrſcheinlich öfters tobſüchtig
wurde, führte man 1592 nad Maulbronn.) Das Hlofter
hatte ftarfgebaute Kerler, wo man auch einen Sohn des
Rats Sehel und den Wiebertäufer Blaſ. Greiner von |
Walferöbady untergebradt hatte. Die Pindiatrie der da:
maligen Zeit war einzelnen Arten der Geiftesfranfheit gegen:
über noch madtlos, Deshalb wurden die Kranken vielfad
als Gefangene behandelt, jo aud ein Mann, der fih 1560
des Kaifers Sohn nannte und in der „Katze“ gelegen hatte,
aber alö „armer, verwirrter Mann“ vom Kirchenfaften 15 fr, |
erhielt. Manniafah ziehen auch Geiſteskranke durch die
Lande umher und bitten um Unterftügung oder Dienft, wie
1564 22, Sept. der Pfarrer Andreas Hermann von Niederns
ball, der Lfl. erhielt, 1567 Beter Frank von Schwenningen, |
der zur Seimreife ein Zehraeld von 30 fr. erhielt, 1592 der
melandoliihe Mel. Robaher von Güglingen (2 fl), 1601
ein Reifiger aus Neuenmarlt, Hand Neihhold. Der Forft-
fnecht Hein. Binzel in Schlichten, der 1565 erkrankt war,
erhielt 1 fl. Unterftügung, dem fürftlihen Sattelfneht Franz
Janz, der für eine lange Zeit an „Hauptblödigfeit” erkrankte
Tochter große KHurfoften aufzubringen hatte, gab man
1630 4 fl.
An angeborener Geilteöfrankheit litt der Sohn bes
verftorbenen Apotheters GChriftopp Spam, defien Witwe
Margarete für feinen Unterhalt 1570 10 fl, erhielt. Am
10. Zuni 1573 erſchien die Gattin des Bäderd Blafius |
Mittichele in Plochingen mit einer Bittfhrift auf der Kanzlei,
denn ste hatte ein „unbefinntes” Kind, für das ihre 1 fi.
geſchenkt wurde. Am Hof Friedrichs wurde 1606 ein geiftia
beſchränkter Menſch („Simpel”) namens Martin gehalten,
der mit feinem „bülzernen Gelächter“ die Hofgefelichaft er:
aögte. ?) Aud Johann Friedrich hatte einen ſolchen „Zimpel“
am Hof. Er hieß Ulrih und befam 1609, waährſcheinlich
zum Neujahr, eine Disfantgeige zu feiner Unterhaltung. °)
*, Aral. oben die Heilung des Pfarrers Paludanus, der nachher
auch literariih tätig war, S. 10.
v7 1606/07 wurbe ibm eine feine Lade von Ahorn ange:
ichafft, in Der er feinen Schlegel zum Gelächter aufberwahren mußte,
Der Kirchentaften mußte Dafür 1 fl. 4 fr. bezahlen.
”, Der Ynftrumentenmader Ludw. Übermann erhielt bafür
3 fl. am 25. Januar 16U9,
L 15
Ebenfo wurben körperlich defefte Kinder dem Fürften ange
boten. So bot Wolf Mezger von Meißhofen (Maishofen bei
Zell am See, Bez. Salzburg) 2 zwerghafte Kinder dem Her
zog Chriſtoph 1563 an. Ebenfo wurde ein jwerghafter Anabe,
Jorg Nagenhofer, von feinem Vater, dem Pfarrer in Neu:
weiler, an ben Hof gebradt. Herzog Ludwig gab ihn 1584
auf ein „Jahr beim Modiften in bie Lehre, Der Modiſt
erhielt vom Kirchenkaſten Lehr: und Koftgeld 36 fl. Dann
| wurde er des Herzogs Schweiter, der Pialzaräfin Emilie,
! gefhidt, nahdem er zuvor entiprechend gefleibet worden
war. !; Das Los derartiger Leute muß dem Volk als ein
glüclliches erfdhienen fein, da aud ein Vater Hans Schütter
rih von Sohenftaufen 1611 fein zehnjähriges Söhnchen
dem Herzog jchenten wollte, weil er ein natürliher Eunuch
jei. Aber es widerftrebt unferem Gefühl, ſolche Leute als
Opfer des Sammeltriebs von Seltenheiten behandelt zu fehen,
wie es und unnatürlich erſcheint, daß auffallende körperliche
| Gebrechen zur Schau geftellt werden und dem Gelderwerb
: dienen follen, was z. B. bei Bart. Bartelien aus Riga in
| Zivland der Fall war, der durch weite Lande zog und
' 1619 am 23. Yan. fih in Stuttgart beiehen lieh. Er
| hatte Feine Urme und Hände und keine Aniee, konnte aber
mit den Füßen fchreiben.*) 1573 bradte ein Mann von
Dietenhaufen ein Kind auf die Kanzlei, dem der Nüdgrat
| entzwei gebrochen war, 1603 wurde eine adelige Frau, Anna
‘ Barbara v. Creuzen, die franf war, von Drt zu Ort geführt.
Grundſätzlich wehrte man fih dagegen, armen Franken
! auf ihre Bitten ein Patent zu geben, daß fie im Land unter
Vorzeigung ihrer Schäden oder Erzählung ihrer unglüdlichen
Umitände Gaben einfanmeln. Man gab bann bei wirklicher
Bebürftigfeit reichlich, jo als einer der Exulanten in Freuden⸗
ftadt, Seb. Kornreuter, wegen ſchwerer Erfranfung feiner
Frau und großer Armut um ein Sammelpatent nachſuchte.
Er erhielt 1603 8 fl, wurbe aber mit feinem Geſuch abge:
wiefen. Überhaupt fand ſchwere Krankheit und damit zus
fammenhängende Not immer mitleivige Herzen und offene
Hände auf ber Kanzlei. 1568 gab man dem geweſenen
Zeltmeifter Hans Reifmann wegen Arantheit und Armut
6 fl., ebenfo der Witwe des Erzknappen Gal Mias, der
16 Fahre im fürftlihen Bergwerk gearbeitet und durch
ichwere Krankheit große Kurkoſten verurſacht hatte, 1600
12 fl. M. Chriſtoph Hädinger, Pfarrer in Leibenftadt, dem
die Sprade verfallen war, erhielt am 29, Mat 1601 2 fl,
der Buchdrudergeielle Jer. Hailmann aus Bafel, der in
ſchwerer Kranlheit die Sprache und das Gehör verloren
| hatte, 1566 21. Dez. 1 fl. Es find das nur einige Stich—
proben aus einem ganzen Heer unterftügter Kranler.
Einen tiefen Eindrud machten immer die nicht feltenen
Schnittkuren oder gefährlichen Operationen. Für zahlreiche
Die Reiſeloſten und die Aleidung (7 FL. 56 fr.) hatte der
Hirchenfaften zu bezahlen.
) Er erhielt 1 5., ebenfo Sans Hecht von Arm ohne Hände
und Fuße 177.
1. 16
Bruch: und Steinfchnitte werben zumeiſt anfehnliche Kurloften:
beiträge bewilligt, fo an Mich, Boninus von Mödmühl 1570,
der am „reifenden Stein“ geſchnitten wurbe (2 fl.), ferner
an Mich. Hertner zu Stuttgart, der einen Anaben am Stein 1570
ſchneiden ließ (Arztlohn 7 fl.), und an Lucia, Bartlin Zins Gattin,
von Dornftetten, ein Patenlind des Herzogs Ehriftoph, bie fich
einem Brudichnitt 1570 unterzog (2 fl). Nicht felten find
Kinder, die einen Bruchſchnitt durchmachen müjjen, und die
Knaben die am Stein gefchnitten werben. Barth. Ruoß
von Seeburg
(1 #1), Clem. Adermanns Hausfrau kommt zu einer
Brucoperation ihres Kindes fogar von Joachimstal.
Mir hören ‚vom Abichneiden von Beinen und Armen.
Mich. Nenner, Dialonus zu Münfingen, muß ſich ein Ge:
wächs aus dem Geſicht ſchneiden laffen und deshalb einige
Tage beim Arzt liegen, weshalb ihm die Zehrung mit 1 fl.
34 fr. erjeßt wird. ')
Auch Blinde mahen Eindrud. Ein blinder Kirchen:
diener aus Jeſingen, Joh. Joſeph Dedher, erhielt 1565 zum
Gebrauch des Pades 1 fl. 30 fr. Der erblinvete Lafai
Hans Müller, gen. Affhans, dem man eine Pfründe in
einem Klofter oder Spital nit verſchaffen fonnte, erhielt
vom 5. Sept. 1594 an wöchentlich 1 fl, Bernd. Bud in
Dachtel für fein „arbeitfeliges” und blindes Kind 1622
1 fl. zu Arzneien. Raum nach einiger Hebung der bitterften
Geldllemme, ehe noch die Beamten ihren Gehalt voll be
fommen fonnten, gab man Hand Bohl von Holzgerlingen,
der franf mar,
ein Kind blind war, 1639/40 1 fl. Leute aus großer
Ferne und von anderem Glauben wurden in feiner Meile
zurüdgefegt. Phil. Fortunatus Pelegrinus, Ritter von
Jeruſalem, erhielt wegen ſeines verlornen Geſichts 2 fl,
läßt ſich 1572 am Marnöffel“ ſchneiden
während ſein Weib ſchwer verletzt und
Die Liebestätigkeit der evangeliſchen Kirche Württembergd von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
im Angeficht des Hofes ein Auge ausgeſchlagen worden
war, mit 6 fl, abgefunden, Barb. Jörg Meiderlens von
Garmafa (!) (mohl Darmöheim), Ehefrau, melde ein Erel:
junge überritten und ihr dabei einen Arm ausgerenkt hatte,
wird 1630/31 gar nur mit 3 fL abgefertiat.
Sehr zahlreich find unter den Unterftüßten ſolcht
welde die Opfer ihres Berufs und ihrer Arbeit waren, Du
find Boten, bie untermegs erfranfen oder verunglüden, fo
ber Beibote und Schneider Sans Ziegler, der peitlran!
wurbe 1565 (5 fl.), der Eilberbote Mid. Mod, der auf einer
Dienflreife nad Liegnig das Bein brach 1569 (Arztlehn
4 fl., Zehrung 2 fl.), der Fuhrknecht des Kloſters Anhauſen,
ber 36 Jahre im Klofterdienft ftand, und dem in fürfilihen
Geſchäften ein Wagen über den Leib ging (1608 11 fl
18 fr.) Auch Unglüdsfälle bei landwirtſchaftlicher Arbeit,
3 B. wenn eine fallende Buche einem Holzhauer den Fuß
abfhlägt (1571), oder der Kelterbaum einem Weingärtnet
das Anötlein entzweiſchlägt (1579), finden Berüdfichtiqung.
Sehr bezeichnend ift, daß ſehr häufig verunglüdte Bau:
arbeiter der Hilfe bedürfen und Gaben erhalten, jo an
Ziegler Thom. Gerhard von Augsburg, der fich die Hände
Hark verbrannt hatte (1570 zur Heimreife 12 fr.), Gipfer
und Zimmerleute, die bei einem Bau fallen (1575 Hans
Frick, Gipfer bei einem fürftlihen Bau, 1570 Seb. Schübler,
ein Zimmermann aus Betenhaufen bei Augsburg), Stein:
hauer, die in ber Eteingrube verunglüden (1602 im Sonnen:
berg, 1605 Etoffel Schmid, tot 20 fL), ein Maurer, der bei
einem fürftlihen Bau hart erfriert und einer Badkur bedarf
(1570 4 fl), der Stadtknecht Jak. Blanz in Freudenſtadt
ben 1604 das Rab beim Turmbau 3—4mal überwirft (6 fL),
ein armer Taglöhner, der 1625 beim Dohlenbau im Stiftsleller
von der Erbe erftidt wird (4 FL). Zwei Dienftmädcen,
ebenfo 1569 der gewefene Schulmeifter von Donaueſchingen | eine in Schomborf 1615 (3 fl.) und eine in Etuttgart
Kilian Armbrufter, der mit Hilfe der Arzte fein Geſicht (1616 3 fl.) werden von einem Eber im Schmweinejtall übel
wieder zu erlangen hoffte.
Ein buntes Heer von Unglüdsfällen der mannigfachſten
Art zicht an unferen Augen vorüber und fand Hilfe beim
Kirchenfaften. Da find Leute, die auf der Strafe anger
fallen und verwunbet werden, wie 1559 Anna Glaſer von
Mülhaufen (6 fl), Hans Ebinger von Lord, dem 1576
bei Mötteln unweit Lörrach, das Gehirn hinweggeſchoſſen
wurde (mahrfcheinlich das Schädelbah). Der Schulmeifter
Jörg Faltenftein von Zeil bei Ehlingen, dem von einer Büchſe
1631 ein Finger weggeſchlagen wurde, erhält 9 fl, Sans
Meckers Kind von Haiterbach fällt ins Feuer und verbrennt
fich übel, weshalb 1613 4 fl. Arztlohn für dasfelbe bezahlt
wird. al, Schledit von Echterdingen wird beim Einfturz
des „Taygenhauſes“ 1621 übel zugerichtet und erhält 2 fl.
Der Fechter Hand Müller aus Berolzheim in Franken, ein
Goldſchmied, der feine KHunft zeigen wollte, und dem in ber
Fechtſchule ein Auge ausgeichlagen wurde, einpfing 1574 2 fl.,
1545 aber wurde der echter Jörg Troft von Niga, dem
) Er war 10-63 in Munſingen.
| zugerichtet,
der Kutſcher im Bauhof 162930 von einem
Pferd übel geihädigt (4 fl. 30 fr.) Dem ehemaligen orit:
net zu Mömpelgard, Gr. Hedberg von Zangenichemmern,
werden etliche Finger durch ein Pferd abgebifien (1606
4 fl) Auf der Jagd wird ein fürftliher Lalai Kom.
Brothaa 1606 fo verwundet, daß er Arzneien und eine
Badkur brauden muß (1606 30 fl.), und ebenſo Vic.
Stierlens Sohn von Magſtadt am Scentel verwundet
1650/51 (3 fl). Dem Balth. Schmid von Feuerbach wird
eine Ruh, welche drei Jägerjungen mit Hunden verlegt
hatten 1624/25 mit 12 fl, erfegt. Zweimal wird für von
Hunden verlehte Kinder (1591 6 fl, 1646 2 fl.) und einen
Mann von Augsburg (1647 2 fl.) Arztlohn bezahlt, ebenio
für Jörg Murner von Echterbingen, der von einem Moll
gebiſſen wurde (1647/48 2 fL.).
Nicht ganz jelten find bis 1580 die Fälle von
Epilepiie, welde Unterftügung erheiſchen. Es fmb:
Matth. Gaftermüller von Alpirsbah und ein Schreiber
1553, Mid. Sclatter von Schw. Gmünd 1568, ein
Mann von Aach, ON. Freudenſtadt 1571, Hans Klingen
— — — — ⸗
Die Pichestätigleit der erangeliſchen KArche Witrtiemberad won der Zeit des Herzoqe Chriftoph bis 1650, 1 17
ihmib 1573, Marg., Baltb, Hanen Witwe 1575, ein Mann ! aber feine neuen Anftalten für die Rranten getroffen werden.
von Schw. Hall, Gall Krauß von Dinkelsbühl, ein Schneider
und Jalob Harnafchfeger von Ansbach 1577, Jörg Stehelin |
von Dornftetten, Barb. Wild von Augsburg 1578, Jörg
Froſchmann von Nafienbeuren 1579, Agnes, Hans enden
Tochter, von Tonningen (Zuningen oder Dunningen) 1647.
Diefe Art Krankheit weiter zu verfolgen ift unmöglich, da
die mit ihr Vehafteten zu den „um Gottes willen“ berüd- |
fichtinten Armen gehören, deren Namen von 1581 nicht mehr
angegeben find.
Ähnlich Liegt die Sache bei den Opfem aeihledt
lihder Krankheiten, denen zum Zwed ihrer Heilung
eine Unterftüung zuteil wurde, nachdem fie in Stutt:
gart amtlih unterjuht waren. Ihre Krankheit ericheint
unter dem Namen „die böfe“, die „abfcheulihe Kranheit“,
der Siehtag, der ſchwere Wehtag. Sie heißen auch bie
Infizierten. Solche Kranke werben aenannt 15601592,
dann herrſcht Schweigen bis 1647, weil die „um Gottes
willen” Unterftügten nicht mehr einzeln genannt find. Er:
mwähnt werben Hans Bewerlin von Altdorf ON, Böblingen
1560, Urſula Weihenmüller von Adelberg 1561 und 1562
(6 fl. 19 fr), Anton Glaſer von Lanaenfteinbah aus dem
Gebiet des Nlofterd Herrenalb 1562. 1562 wurde ein
Dentendorfer Klofterihüler Ge. Yufas aus Calw zu
Stuttgart von der böſen Krankheit geheilt (9 fl. 42 + 52 fr...
Weiter find genannt ein Sohn der Witme bes Jal.
Scirer in Urbach 1568, Seh. Weit von Bönnigbeim
1568, geweſener Schulmeifter daſelbſt (1570), der 1571
wieder um einen Schuldienft anhielt aber 1577 ganz arm
und krank und von jedermann gemieden war, Anna Renner
von Eichſtädt 1567/71 (4 mal unterftügt), weil mit bem
„Siehtag“ ober „ſchweren Wehtag“ beladen.!) Martin
Hezels Hausfrau in Weil im Schönbud, 1575, Hans Stahel
mit feiner Frau und Jörg Rup, alle 3 von Nagold 1576,
ein Mann von Echornbah, mit dem Siechtag beladen,
1581, der Provifor von Calm 1592*), Hans Wild, Raifer,
Babergefelle in Murrharbt 1647/48 (2 fl). Um eine andere
Rranfheit wird es ſich handeln, wenn Ehrijtian Juder in
Metterzimmern 1647/48 8 fl. zur Heilung feiner an
„aiftigen, böſen Rauden“ erfranften Rinder erhält,
Als ausfäsia werden genannt: Mich, Hejer von
Hundsholz 1570, zwei Frauen von Schw. Gmünd 1575,
ein fremder Kirchendiener Joh. Reinmann 1582,
Damit find wir am Schluß der Darftellung der Für
forge für die Kranken angelangt. Wir jehen, wie nad} Ab-
Schluß des goldenen Zeitalters unter Herzog Chriftoph und
Zubdmig feine neuen Bahnen eingeichlagen, feine neuen Biele
mehr verfolgt werden und eigentlich nur bie Sorge für
Das Bad Boll als etwas Neues zu verzeichnen ift, fonft |
*) 1567 erſchien fie ald Mutter von 7 Kindern, auch 1571
mreacht fie ihre vielen Kinder geltend.
-) 1584 2, Mära bittet Joh. Bildhover, ein junger Organift,
um das Broviforat und die Orgel zu Calw.
BWürttemd, Yahrdüger 1906, Heft 3.
Man kann dafür wicht unmittelbar die Kirche und die
Theologen verantwortlich mahen, da ihr Einfluß auf die
Regierung, wie auf die Verwaltung des Kirchenlaſtens
unter einem jo ſelbſtbewußten Herrſcher, wie Friedrich, auf:
hörte, deflen Entihlüffe oft unberechenbar waren, was aud)
im Medizinalmeien fich geltend madte. Die Art, wie bie
alten Wundärzte mit ememmal beifeite gefchoben werben,
wie den Apothekern das Wartgelb entzogen wird, wie
plöglih den Landärzten ein hochbeſoldeter Vieharzt auf
Koften des Kirchenlaftens an die Seite geitellt, aber ebenfo
raſch wieder abgeſchafft wird, zeigen uns ben leicht bemeg:
fihen und raſch zugreifenden Selbitherricher, der aber für
feine hoben Ziele und feine Prachtliebe Geld bedurfte und
darum mit immer mehr fih fteigernden Anfprüden an den
Kicchenfaflen herantrat, daß er fat gu einer Hilfskaffe für die
fürftliche Privatichatulle herunterfintt. Die Verwalter des
Kirhenfajtens werden mehr und mehr zu Zahlmeiftern Für
die herzoglihen Anforderungen. Das Berftändnis für bie
eigentlichen Aufgaben des Kirchenkaſtens tritt zurüd, ohne
daß ſich Bedenfen von irgendeiner Seite Mar und verftändlid;
geäußert hätten. Nur leife Klingt etwas der Art an, ja
eö lautet wie Gewiſſensberuhigung, wenn bie Rechner dann
und wann bemerken, dieſe oder jene Forderung des Herzogs
fer in untertäniaftem Gehorfam befriedigt worden,
Mas Friedrich begonnen, hörte auch unter feinem Nachfolger
niht auf, wenn auch zeitweilig die Anforderungen nicht
‚ die Höhe erreichten wie unter Friedrich. Große Summen
mwurben für die Erziehung der fürftlichen Sinder, auch
einzelner Neffen in Anfprud genommen. Prinzen und
Prinzeffinnen weifen Raufleute und Handwerker mit ihren
Guthaben für Maren und Arbeiten einfah an den Kirden:
faften. Schmudjahen, Toilettegegenftände, Spielbälle,
Neitpferde, Zehichulden ſtudierender Prinzen, z. B. in
Waldenbud und Nedartailfingen, bezahlt der Kirchenfaften.
Anfehnlihe Summen bringt er auf für bie Bilbungsreifen
der Prinzen in fremde Länder. Die „Aubiliere“, befonders
einer aus Frankental, und die Mobemarenhändler hatten
goldene Zeit, bis mit der Rücklehr der Mönche und der
Bejebung der Stifte durch die Jeſuiten die Duelle bald
verſiegte.
Dieſe faſt naive Art der Benützung kirchlicher Mittel
für fremdartige Zwecke ging zwar über das Recht der von
der Kirche ſtets anerlannten Förderung ſtaatlicher Aufgaben
hinaus, aber ſie überſchritt kaum die Grenze der anderweitig
geübten Inanſpruchnahme kirchlicher Mittel und geftattete
jederzeit ſtarke Einfhränfung, fobald das Bedürfnis einer
folhen durch anderweitige Aufgaben, wie die erweiterte
Fürforge für die Kranken, Har nachgewieſen und ben leiten:
den reifen nahegelegt wurde. Aber wir finden nirgends
einen Anhaltöpunft dafür, daß es geichehen wäre. Nirgends
ipricht fich in der öffentlichen Meinung oder in ben Predigten,
die zahlreich nenug gedrudt wurden, der Gedanle einer ge—
fteigerten Sranlenpflege, etwa durch Vermehrung ber
8
I. 18
Spitäler oder der Ausbildung von Kranlenpflegern aus. Diefe
Erſcheinung erflärt ſich vielleicht aus zwei Urfachen. Die
Zeiten vor bem breißigjährigen Arieg, ja ſelbſt bis ins erfte
Jahrzehnt desfelben hinein, waren im ganzen glüdlic.
Erft ale die Mittel des Sircdhenfaftens zufammenge:
ſchrumpft waren, begann die große Not. Die Theologen
aber waren in jenen Zeiten durd den Streit einerfeits
Die Yiebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Württemberas von ber Zeit Des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
mit bem Calvinismus, der fi in unmittelbarer Näbe,
in der Pfalz, fehr fräftig erwies, anbererfeits mit bem
teftaurierten und unter der Führung der Jeſuiten jehr
fampfesfreudigen Katholizismus beſchäftigt, eine Aufgabe,
ber fie fich bei den Zeitverhältnifien nicht entziehen fonnten,
bie aber für bie innere Nusgeftaltung der Kirche zu wenig
Zeit und Kraft übrig lich.
Bweites Aapitel
Hilfe in allerlei Not,
Die Fürforge der Kirche hörte nicht bei den Kranken
auf. Sie wandte fih auch nod den Toten zu. 1622
erhielt Hans Haan, Hanzleilneht, 2 fl, dab er fein Weib
begraben kann, 1639/40 die Witwe des Hans Scheubine,
eines elenden, gelähmten Boten, neben 1 fl. 30 fr. Kurfoften
noch 1 fl. zum Begräbnis ihres Mannes, ebenjo 1651 bie
Ritwe Weinhard Wimmers 4 fl.
Nicht in das Gebiet der Liebestätigkeit gehört es,
wenn die Begräbnistoften des zu Tod gefallenen Melch.
v. Tengen 1564 mit 0 fl., diejenigen bes Edeljungen Elias
Daubenecker 1590 mit 12 fl, bes Meinen Prinzen Ebertal
1624 mit 11 fl., der marfgräflihen Säugmutter zu Durladı,
Anna Offenburg, 1628 mit 12 fl, der Ebeljungen Hans
Karl Kechler von Schwandorf (47 fl. 10 fr) und Hans
Emft von Schweiniz (63 fl. 15 fr.) 1628, ferner das Opfer:
gelb der jungen Pringen und Prinzeffinnen bei der Beerbis
gung der Herzogin Agnes von Sachſen, einer Tocher bes
Herzogs Friebrih, im Dez. 1629 (10 fl. 30 fr.) und ber
Hofmeilterin im Frauenzimmer Anna Elif. Züllenhardt aeb.
Reipperg, mit 40 fl. 30 fr. vom Kirchenkaſten bezahlt wird.
Aber au die Witwen und Wailen erfreuen ſich
reger Unterftüßung. Doc ift es zu verftehen, wenn Witwen
zunächſt in bie Lage verfegt werben, nad dem Tode ihres
Mannes in ihre Heimat oder bie Gemeinde, der fie ange:
hören, zu ziehen, mie z. B. 1567 Urfula, die Witwe bes
Brunnenmeifterd Dav. Hertlein, die in Augsburg bürgerlich
war und borthin ziehen wollte. Sie erhielt zur Reife und
ipäteren Berforgung mit Nüdficht auf ihre Armut und Ge:
brechlichkeit 1551. 1598 wurden der Witwe des Aleinuhren-
machers Chriſtoph Schmid in Marfgröningen, der lang Tran
war und in großer Armut ftarb, 6 fl. gereicht, damit fie
mit ihren 5 Kindern „ihres Pfades ziehen“ könnte. Die Bor
ausfeßung war, baf die Gemeinde, der fie angehörten, bie
Pflicht zu regelmäßiger Unterftügung habe, während der
Kirchenlaſten feine Organe hatte, um eine regelmäßige und
fortlaufende Verforgung der Witwen aus feinen Mitteln zu
bewirfen.
Die Fürforge für die Maifen war ebenfalls zunädit
Sache der Einzelgemeinde. Die Unterftügung durch ben
Kirchenfaften trat nur aushilfsweiſe ein, fo häufig fie auch
geſchah. Die Kirhenorbnung verlangte vor allem, daß man |
armen, vaterloien Waifen zu Handwerken, Schulen und zu
Ehen und Haushaltung verhelfe.‘) Man hielt es für not-
wendig, Darüber Aufficht zu führen, daß dieſe Forderung
erfüllt wurde, Deshalb wurden ebenfo wie für bie Über:
mwahung ber Schulen zwei PBifitatoren, jo 1568 zmei
Waifenvögte, und zwar für das Land unter ber Steia
Joh. Ehriftoph Zus, für das Land ob der Steig Heinr,
Schmeider mit einem Gehalt von 66 fl. angeftellt, worauf
am 15, Juli 1569 eine Dienftanweifung an fie erging, die,
wie das ganze Inſtitut, noch nicht befannt if. Schmweider
war aeiftliher Verwalter in Sulz a. N. und ein gebilbeter
Mann, welcher feine Muße zur Abfaffung einer Beſchrei—
bung bes Herzogtums verwendete, für melde er am
6, Dftober 1574 50 Taler und am 22. Aug. 1575 noch
weitere 100 fl, erhielt, als er fein Werl auch mit Tafeln
ausgeftattet hatte. ?)
Die Tätigkeit der Waifenvögte läßt jih aus Berichten
Schweiders über feine Vifttation im Amt Reuffen 16. bis
25. Sept. 1572 und im Amt Nürtingen 14.—24. Juni 1573
erfennen. Er vifitiert die Verwaltung ber Armenlaften,
des Spitals, des Sonderfichenhaufes, des Witwen und
Waiſengutes und fügt ein Inventar bei über bie noch aus
fatholifcher Zeit ftammenden Kirchenornate und bie Belleidung
ber Prebigtftühle, Ranzeln und Tauffteine, ferner ;. ®. bei
Größingen Über alte Bücher. °)
Leider nahm die Tätigkeit dieſer Maifenvögte bald
ein Ende, Lug wurde 1577 1. Jan. auf die Rechenbanl
verjegt, Echweifer aber an Jalobi 1578 feines Amtes
enthoben. Es ſcheint, daß die Waifenvögte nicht genug
befhäftigt waren und daß die Anficht fich geltend
machte, ihre Aufgabe könne durch die Ruggerichte und bie
Bifitation der Superintendenten genügend gelöft werben.
Aber es ift doch zu bedauern, daf das Amt, das jedenfalls
einen bemerfenswerten Verſuch auf dem Gebiet der Liebes:
tätigfeit barjtellt, nicht gu weiterer Musbilbung fam. Denn
wie bad Amt der beiden Pädagogarchen ob und unter der
N Große Hirchenorbnung von 1559 F. eic.
) Dieſes Werk ift noch unbekannt, Die Tafeln bilden ben
von Heyd beſchriebenen Atlas Q. Rr, 102 der hiſtoriſchen Hand⸗
ſchriften der St. Sanbesbibtiothet,
*) Herr Pfarrverweſer Heinr. Hohn bat mich auf dieſe in dem
K. Archiv des Win, des Innern befindlichen Alten aufmerfiam
gemadt,
Die Hebestätigfeit der evangeliihen Kirche Württemberad von der Acit Des Herzoas Chriftopb bis 16W. 1. 19
Steig den Ausgangspunkt für die Bildung einer Oberſchul⸗
behörbe bildete, fo war im Amt der MWaifenvögte, wie wir
es 9. Schweicker ausüben jehen, der Anſatz zur Ausgeitaltung
einer Zentralleitung ber Mohltätigkeitsanitalten gegeben.
Aber fo blieb das Amt der Maifenvöate eine ſchöne Blüte,
die allzufrüh ſich enimwidelt hatte und taub zu Boden fiel.
Weiterhin ſehen wir, daß mancherlei Zeibeönot dem
Kirchenlaften Anlaß gab, helfend einzugreifen. Namentlich
waren es Zeiten von Hungeränot, in benen bie Mittel
bes Kirchenfaftens zur Linderung des Notitandes in Uniprud |
genommen wurden.
Als infolge der naktalten Witterung des Jahres 1570
nicht einmal die Traubenblüte fid, entmwideln konnte, trat in
den Weinbau treibenden Gegenden des Landes Not em,
Noch ſchwerer war der Winter 1571/72, nachdem ber Haael
schweren Schaden angerichtet hatte, und 1574/75, ala mwieber
ein naffalter Sommer vorauäging und der Mein fchlecht
geraten war. Man aab ben Gemeinden Beiträge zur Er:
haltung ber Armften, z. B. 1572 den Vögten von Schon:
dorf 300 fl. die als Almoſen wöchentlich ausgeteilt werden
follten, bis bie Feldgeſchäfte wieder beginnen, und aud 1574
etlichen leden des Amtes Schorndorf Roggen, Dinkel und
Haber. Ebenfo erhielt Heidenheim neben 30 fl. Gelb etliche
Scheitel Haber. Sehr zahlreich find die Gemeinden, denen
in jenen Jahren Gelber ohne Find zur Erhaltung ihrer
Armen vorgeftreft wurden. hr Gebiet gebt von Schnait:
heim bis Galm und Nagold, von Roigheim bis Tailfingen,
Oſchelbronn und Kayh, während Alb und Schwarzwald
ſolche Vorfhüffe nicht beburften, da der Süden des Landes, |
Hurbe ben
der feinen Weinbau trieb, befler daran war.
Semeinden die Nüdzahlung ſchwer, fo erließ man ihnen
die Schuld ganz ober teilmeife. An dem für Göppingen
befonderö fchmeren Jahr 1587 erhielt die Stadt 300 fl.
unverzinslich, aber rüdzahlbar binnen drei Jahren „zu beflerer
Husbringung ihrer Armen in der Teuerungsnot” vorgeſchoſſen.
Sie lonnte aber nur 100 fl, zurüdbezahlen, worauf ihr nicht
bloß der Reft mit 200 FI. erlaffen, ſondern am 28. Sept.
1590 noch weitere 200 fl. geliehen wurden.
Daneben wurden fortwährend Gaben an einzelne
Berarmte in großer Zahl verabreicht, die teils als Almojen |
„um Gottes willen“ teils in gröheren Beträgen „aus Gnaden“
gegeben mwurben. In der Teuerung 1571 erhielt Anna,
die Witwe dei Trompeterd Hand Bamm, 6 fl, daß fie
mit ihren 3 Mailen dur den Winter komme, und Fran
Nürnberger, der jein Gürtlerhandwerk wegen Armut nicht
mehr betreiben fonnte, befam am 9. Dez. 1572 ebenfalls
6 fl, damit er fich mit feinen 7 mutterlofen Waiſen „vor
dem bittern Hunger” erhalten künne Dem Lautenilten
Melch. Neufiedler aus Augsburg, der „Tein Handbrot“ wegen
ſchwerer Aranfheit nicht mehr erwerben fonnte, wurden 1587
10 fl. gereicht.
Immer wieder blidt die Abſicht dur, den Berarmten
oder von einem Unfall Betroffenen wieder erwerböfähig
zu machen, Hans Himmel von Gönningen, dem 1558 ein
Roß gefallen war, erhielt mit Rüdfiht auf feine Armut
und Frömmigkeit 3 fL Als dem Mörder Hans Baur in
Stuttgart, der mit Beifuhr von Kall und Sand etwas
verdiente, fein altes Rößlein durd eine einftürgende Mauer
an einer alten Scheuer erichlagen wurde, gab man ihm
am 2. Mai 1599 10 fl, daß er ſich wieder ein Tier an:
ſchaffen konnte. Einem Schiffmann, Ge. Müller, gen. Häßlin
in Lindau, dem 1597 fein Schiff in einer ſtarklen unver:
ſehenen Windsbraut unteraegangen war, half man mit 12 fl.
Beifteuer zu einem neuen Schiff.
Selbft Leuten, die durch ſchwere Vrozefie in große
Untoften und damit in Dürftigleit geraten waren, wurde
unter die Arıne gegriffen, ohne daß man allzu peinlich fragte,
wieviel eiaene Schuld vorlag. So erhielten Anna Maria
Gienger 1592 und Barbara Bienaer, Verwandte des Lazarus
Schmendi in Fttenbeuren, 1593 und 1595 je 2 fl, Mart.
Viſcher von Öttingen 1603 10 fl. Hans Kleber, ein durch
Prozeſſe ganz verarmter PBatrigier aus Kaufbeuren, erhielt
1615, 1617, 1619, 1623 immer wieder Unterftügung, im
legteren Jahr fogar 12 fl, Zur Führung ihrer Prozeſſe vor
dem NReihstammergeriht in Speier wurden 1610/11 bie
adelige Magd. Büſchlin von Langenshaim (Langelsheim in
Braunſchweig oder Langenlonsheim AG. Kreuznach) und
1614 Phil. Eitel von Seckendorf unterſtützt. Letzterer hatte
um ein Anlehen von 100 fl. nachgeſucht und erhielt ſtatt
deſſen 20 fl. geſchenkt.
Anfehnlide Summen gingen jahraus jahrein in bie
Hände von Dürftigen im ganzen Land und teilmeife auch
an jolche aus weiter Ferne. Um bie Mohltätigfeit der Ge:
meinden zu förbern, hatte Herzog Ludwig in feinem Teſta—
ment beftimmt, daß jährlich 1000 fl. aus dem Sirchenfaften
als Fürftlihes Almoſen ausgeteilt werden. Am 19, Nov,
1593 gab nun Herzog Friedrich Weiſung, wie dieſe legt:
millige Berfügung feines Vorgängers ausgeführt werben
folle. An Georgii jedes Jahres wurde ben Armenkaften:
pflegen zu Stuttgart die ganze Summe ausbezahlt, Sie
hatten biejelbe dann nad; einem feftftehenden Maßſtab an
bie einzelnen Städte und Ämter auszuteilen. Die Stiftung
wurde auch bis zur gänzlichen Verarmung bed Kirchenkaſtens
1634 vollzogen, dann aber murbe fie lange Zeit eingeftellt
und mar auch 1655/56 noch nicht wieder ins Merk gefegt.
In ähnlicher Weiſe wurden dem Armentaften Stuttgart
1800 fl. beim Tob der Prinzeffin Heinrieta 1623 Februar
zugewandt. Beim Tod des Herzogs Friedrich befahl fein
Nachfolger Joh. Friedrih den Kaſtenpflegern 200 ft, zur
Verteilung .an hausarme Leute zu geben.
Selbft in der bitterfien Not, wenn irgend noch ein
wenig Mittel vorhanden waren, wurden noch Almoſen
an einzelne, wenn aud in beiheidenem Mafe, ausgeteilt.
Es ift anguerfenmen, daß die öfterreichifche Regierung am
20, Dezember alten Stils 1634 verfügte, die Almoſen follen
vom Kirchenkaſten wie früher aereiht merben. ber
freilich waren die Gaben ſehr beichräntt. 1636/37 wurde
an Pfarrwitwen, Waifen und andere Arme um Gottes
I. 20
Willen nur 20 fl 12 fr. gegeben. Aber als die öſterreichiſche
Zeit vorüber war und die Einnahmen wenigſtens etwas
beſſer flofjen, ſehen wir aud) reichlichere Gaben für die immer
noch fortdauernde Not verwendet,
Einige Beifpiele mögen genügen. Der Weingärtner
Veter Adam in Stuttgart, der mit feiner Hausfrau, einer
Kindbbetterin, und 5 Kindern nichts zu „beißen nod zu
brechen” Hatte, erhielt am 9. Juli 1641 2 fl Der Witwe
Eliſabeth Kapeller, die mit vier vaterlofen Waifen arofen
Mangel litt, wurde 1647/48 4 fl. 30 fr, gereicht.
Schon unter Herzog Chriftoph fam es vor, daß auf der
herzoglichen Kanzlei Armen auf fürftlihen Befehl Gaben
verabreicht mwurben, die der Kirdhenfaften erfetste, fo die vom
23. Nov. 1553 bis 15. Febr. 1554 durch den Selretär
Franz Kurz ausgeteilten 8 fl, 14 fr. Unter Johann
Friedrich wurbe es Sitte, daf der Rirchenfaften die Almofen,
welche der Herzog in Bädern, auf Reifen und Jagden mit
offener Hand fpendete, und ebenjo die Opfer, welche bei
fürftlihen Taufen und Beerbigungen ins Almofen gegeben
murben, übernahm. 3. B. wurden 1623/24 Mlmofen, die
der Herzog oh. Friedrib in Wildbad (276 fl, 48 fr.) in
der Hirſchfaiſte (40 fl. 30 fr.), in der Schweinehab (29 fl,
52 fr.) und Wolfshat (32 fl. 42 Er.) gab, vom Kirchen:
faften bezahlt, Ebenfo leiftete er das Opfer zu dem Stutt:
garter Almoſen bei der Taufe des jungen Herzogs Friedrich
in der Schloßlapelle Dez. 1618 mit 100 fl.
Ferner übernahm er die Koſten für die Pflege und
Ausbildung eines armen Anaben Peter Freymann, ben Her:
zog Friedrich 1605 auf der Reife vor Göppingen elend und
nadt traf und am 20, April zum Mobdiften Adam Burger
in Stuttgart in Koft und Unterricht gab. Der Modiſt er:
hielt vom Kirchenfaften 32 fl. jährliches Koftaeld. Als Frey:
mann fpäter bei Hof als „Bettbube* verwendet wurde, erhielt
er auch einen Gehalt aus derſelben Kaffe.
Wohl zu verftehen tft aus den Zeitumftänden, daß der
Adel in der Zahl der Unterftügungsbebürftigen feine Heine
Rolle fpielt, und daß die Gaben an Edelleute etwas höher
bemeſſen waren als an 2eute aus bürgerlichen Rreilen ober
aus dem Kreiſe der Handwerker und Bauern, denn der ver:
armte Adelige war viel übler daran als diefe Leute. Seine
ganze Erziehung und Lebenshaltung hatten ihn an gröhere
Anſprüche an das Leben gewöhnt, der Handwerker und
Bauer konnte ſich leichter in beſchränkte Verhältniffe ſchicken
und konnte auch leichter Arbeit finden, ba feine Hand daran
gewöhnt war, Darum ift die üblihe Gabe an eine Abels:
perfon, die von ihnen erbetene „Nitterzehrung,” gewöhnlich 2,
fpäter 3—4 fl, wenn feine beionders ſchweren Verhältniſſe
vorlagen. (Die Opfer der Gegenreformation und ber Ariege
bleiben bier außer Betradt.) Es kann nicht unbefannt ge:
blieben fein, daß „die Ritterzehrung“ nicht Hein war, denn
es drängten fih auch Leute heran, denen man nicht traute, |
wie 5. B. 1578 Wolf von Mildenburg, bei dem man an: |
nahm, daß feine adelige Geburt nur eine angebliche fei, aber
— u
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Württemberad von ber Jeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
er erhielt doch 4 fl. Man jah fih indeſſen genötigt, zulept
Zeugniſſe zu fordern.
Hier nur einige Proben aus dem bunten Heer der Adeligen
Un Sübddentfchen finden wir y. 8. 1563 Sophie Rot, des Stammä
ber Rot in Ulm. 1575 ©. Friebe. von Sedendorf (2 fl). Ha
recht Hundbiß von Waltrambs 1801 (2 fl). Anna von Beruhazfen,
geborene von Altmannähofen, in großer Armut 1601 (10 fl).
Helene, George von Bernhaufen Witwe, in Buchenbad mit vieles
Rindern I611 16 fl.), 162425 (6 fl), 1626/27 (6 fl), 16278
OA. Joh. Abolf von Pregfing, beffen Zehrung beim Wirt zum
tioldenen Schwan 1627 mit 86 fl. bezahlt wurde. Aus Öfer-
reid: Chriftopb Sproll von Hneb 1563 (2 fl. 20 tr.) 1554 (Al.
Ge. Berengi von Ortopan‘) 1590 12 Königstaler = 16 fl. Hans
Wilh. Keftenet von Martin in Böhmen 162980 8 fi). Un
Rorddeutſchen: Hans Hein. von Aredenftein in Meinbtichen
1595 (4 fl). Chriftoph von Fegtlig, Ariegsmann, 1596 (6 fL),
Mel. von Hofenrot 1597 (2 fl). Hein. Hein, von Grollwig 1609
(6 FL). Sam. Haugwitz mit „Furſchrift“ der Frau Herzogin Anna
von Yieanig 1611 (4 fl). Zak. von Saylig (mohl Seyblig), Hit
meilter, 1611 (10 A.) Jul Phil, von Polenz, der um einer
Trabantendienft anbielt 1612 (6 fl). Wolf Siam. von und auf
Scharffenberg 1613 @ fl). Ge. Audr. von Bellwig 1616 BL.
Ehriftoph von Werftborf aus Schlefien 1616 (4 fl.) 1617 (4 flı.
Albrecht von Redern aus Preußen und Georg Rab aus Sadfen
1616 4 HM). Waraareta von Nbadein; aus Pommern 1618
(6 fl). Philipp Sigmund von Arnim 1618 2 FM.) Hobamı
Geyer von Zerwig 1619 (8 fl.) Suſanna Varia, geb. Hacin,
aus dem Haus Thomasmwal in Schlefien, Witwe 16945
‘+ fl) Sam. von Botwitz 1629/80 (2 fl. Sans Chriſtoph von
Binkhau aus Merten 1648 (3 fl). Jörg von der Hahla aus der
Laufig 1649 A. Hr). Aus Livland: 1599 20. Dezembet
Sans Chrifioph von Grotthuſen, ein Krieggmann, der gute Empfeb:
lungen von Überftfäinmerer und Hofrat hatte (3 fl) 1610 Otte
Dolihgen, für den Fürkt Chriftian von Anhalt bat (18 fl.). Aus
Polen: 1574 Ernſt Bezerall von Bar (1 fl). Aus Franlreid:
Sylles Gapperon 1574 (4 fl.). Girard de Rougemont, der im den
framöfifchen Ariegen um alle Nahruma gelommen war, 1594 (2 Li.
Nik. de Bienas, Soldat, 1607 (8 fl). Ri. Veoſſaur de Diten
1608 (10 fi. R. Lonancy aus Lothringen 1612 (6 fl.).
Schr auffallende Erfheinungen find: Joh. Ant. Phenicis x
Terratia, der vom Hailer und zwei Fürſten Empfehlungebriefe vor
wies, 1566 (6 fl, 50 Ir.); Alphonſo de Monte bolio, ein italienijchet
Graf, dem auf des Herzogs Befehl die Summe von WOFRL in
bar gegeben und feine Zehrung mit 37 fl. 36%, Er. bezahlt werner
mußte, 31. Mai 1606. Im Rovember 1600 erfdhien bei Hof Anzı
Elifabetb N, die ſich eine „ledige* Brandenburgerin zu fein be-
rühmte, verfiohen fein wollte und ſich in großer Armut befand.
Wan ſcheint ihren Ausſagen nicht recht getraut zu haben, denn auf
füritlichen Beſebl ließ man fie mit 4 fl. Spende ziehen. Mn
16. September 1608 aber lam Ferdinand Romanus. Graf
Wartenberg, Sohn bes verftorbenen Herzogs Ferbinandb von Bagerr,
nad Stuttgart und erfuchte Den Herzog um eine Anterzeilionsierift
an Prinz Worig in den Niederlanden.
In richtiger Erkenntnis der Bebeutung des Beſihzes
eines eigenen Haufes für die Gefundheit des Familienlebens
und die Hebung des Voltswohlitands gab der Kirchentaften
nicht nur an Meine Beamte, an Mitglieder der Hoflapelle
Ordzovan, Homit. Zips.
nn nn — — ——
Die Fiebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Mürttembergd von der Zeit des Herions Chriftoph bit 1650.
und felbft an Univerfitätäprofefforen, wie z. B. Jal. Heer:
brand, fondern auch an arme Leute auf bem Land Baufteuern,
io 1568 an Balth. Endlin zu Rieth 5 fl, 1594 an Sans
Balthafar, armen Einwohner zu Degerloh, und an Bernh.
Walter von Gaisburg, einen „hartichaffenden Taalöhner”,
je 6 fl. 1628/29 erhielt Barb,, Witwe des Barth. Fritz zu
Teinach, Mutter von 7 Kindern, 2 fl. zur Erbauung eines
„Hüttleins“,
Leuten, deren Häufer dur elementare Ereignifle ge:
fhäbdiat worden waren, reichte man Unterftügungen zum
Wiederaufbau berielben. 3. B. ala Hochwaſſer und Unge:
witter im Sommer 1571 ber Witwe des Bart. Bolder in
Zell bei Altbach ihr Häuslein weggeſchwemmt hatte, erhielt fie
zum Bau eines andern Hüttleins 2 fl, Das Mitgefühl zeinte |
fih in dem Zuſatz „und Unterichlaufs ihrer 8 Kinder”. 1608
im Januar hatte der Sturm das Haus des Jak. Zimmer
mann im Peterätal, Gerichts Oppenau, au Boden geftohen.
Da damals das Stift Straßburg das Amt Oberfirh an
Württemberg verpfändet hatte, wanbte ſich der Hausbefiger
an feinen neuen Landesherrn, den Herzog von Mürttemberg,
der ihm aus dem Kirchenkaſten 20 fl. anmeifen lief. Mic.
Schedinger von Schwandorf bei Nagold erhielt zum Wieder:
I. 21
die Bitte der beiden Grafen von Hanau und Zeiningen um Se
ftattung einer Rollelte behufs Miederaufbau der abgebrannten
Kirche in dem gemeinfamen Dorf Mifchweiler 1619 abgeſchlagen,
jeboch wurde ihnen ebenfalls aus dem SKirchenfaften eine
Gabe im Betrag von 38 fl. gegeben. Gewöhnlich" durchzogen
zwei Mbgeorbnete der heimgefuchten Gemeinden das Land,
wobei fie fich überall mit einem Batent legitimierten und
auch bei ver Oberfirchenbehörbe auf ihren Ausweis hin ihre
Gaben erhielten. Häufig neben die Rechnungen aud Mit:
teilungen über den Umfang des Brandſchadens und be:
funben damit das Mitleid, das die Gabe beqleitet. 3. B.
wird 1604 12, März, als die Branditeuerfammler der Stabt
Schleiden (Nheinprov.) Zah. Zäuel und Vernh. Schneider
50 fl, erhielten, berichtet, dak dort 92 Häufer, 50 Scheunen,
Ställe und andere Gebäude famt dem Spital verbrannt
' jeien. Man wurde auch nicht milde, als nach dem großen
aufbau feines von einem „Donnerſtreich zerriffenen” Haufes |
1618 4 fl. In ähnlicher Weife gingen aud Gaben über
die Landesgrenze. 1592 erhielten bie vom Wetter übel ver
derbten 2eute zu Laudenbah’ im Bistum Worms (bad, Amt
Weinheim) 25 fl.
Als furchtbare Hagelwetter und Wollenbrüde 1613
Thüringen heimfuchten, wandten fich zunächſt Leute zu Groß:
brembach und Mellingen (Sahjen-Weimar) nah Mürttem:
berg. Sie befamen am 13. Oft. 1613 10 fl. Aber die
Not war fo groß, daf auch die damals unter Vormundſchaft
der Aurfürften von Sachen ſtehende Regierung in Weimar
um Unterftüßung ihrer Untertanen bat, worauf ihnen am
13. Juni 1614 ein Beitrag von 50 fl. gewährt wurde.
Ganz ungemein zahlreid) find Brandfteuerbeiträge,
die bis in die fernften Gegenden Deutſchlands, ja über bie
Grenzen beöfelben hinausgingen. Wir find hier einiger-
maßen in der Zage zu erkennen, wie die durch Brand Ger
ſchädigten unterftüßt wurden. Fri Pfinafttan von Scham:
haufen, bem fein Haus verbrannte, befam 1589 11 fl. 0 tr. |
Anna Viſcher 1 fl.
| Tornftetten, „bag ſchadlich verbronnen“, geliehen 1000 fl.
aber zugleid die Erlaubnis, einen Monat lang im Land zu
fammeln. Nah der großen Feuersbrunſt in Balingen am
7. Yan. 1607, wo 106 Häufer und faft ebenfoniel Scheunen
oder im ganzen 160 Firſte in Rauch aufgingen,!) wurde
zur Erjammlung einer Rollefte ein "gedrudtes Ausfchreiben
in alle Amter erlaffen und wahrfdeinlih von der Kanzel
verlefen, aber auch wohl dur Bürger in ven Nachbarge—
bieten verbreitet. Den Abgebrannten im Unzhurſt, bad, Amt
Bühl, wurde 1609 geftattet, in etlihen Ämtern, ohne Zweifel
den an Baden grengenden, Gaben zu fammeln, zugleich er
hielten fie aber vom Kirchenkaſten 30 fl Dagegen wurde
) Ou . Beſcht. Balingen 292.
Brand in Annaberg 1604 zuerſt 2 Lehrer, M. Andr. Schiffner
und Zuc, Collineus, denen all ihre Habe verbrannt war, am
16, juni 20 fl. erhalten hatten, und im Auguft drei Abne:
orbnete der Stadt noch außerdem Unterfiühung nachſuchten.
Sie erhielten auf herzoglichen Befehl 300 fl, während auf:
fallenderweife für Biſchofswerder, mo 300 Häufer, 40 Scheu:
nen, Rathaus, Kirche, Schule, Mühlen, auch das hölzerne
Dadiwerl auf dem Umgang der Stabtmauer in faum brei
Stunden verbrannt waren, am 30. Juni 1598 nur 4 fl. ge:
geben wurden. Wahriheinlih war die Kollette im Lande
fo reichlich ausgefallen, daß man bie 4 fl, genügend fand,
Gerade bei den Brandfteuerbeiträgen läht es fid) ganz
tlar erkennen, was wir auch bei andern Unglüdsfällen bes
obachten, daß nämlih der Konfeſſionsunterſchied aar nicht
in die Wagſchale fiel, ſondern einfah die Hilfsbedürftigleit
entfhied. Die gut fatholifhen Nachbarn in Bayern, in
Vorderöfterreih und andern latholiſchen Gebieten wußten
' 88 aud aanz gut, daß man im evangeliihen Württemberg
bei ben Leuten, wie bei der Dberlirchenbehörde nicht ver:
geblih bat und mit offener Hand unterftügt wurde. Es
mag bier ein Berzeichnis folgen, das auch für Die Drtäge:
ſchichte und bie Leiden der Vorzeit einiges Intereſſe bieten
dürfte. !)
Württemberg: 1559 Rohr, 2 Bürger, die „vom Himmel
verbronnen,” 1 fl. 1560 Ohmben, Bargareia Schmid We, und
1560 Winterbad, 2 Frauen 1fl. 1568
1563 dem Dialonus Paul Wenfius zu Nofenfeld zur Anſchaffung
von Hausrat und Büchern SO fl. 1564 Dennach DR. Neuenbürg,
veonhard Lehenmann 2. 1566 Altburg OA. Ealm, gelichen
150 fi. 1567 Rafpar Hirring von Rietheim DW. Urach 6 fl. 1570
Supenberg 2 fl. 1572 Jürg Spät in Böttingen 8 fl.
1567 Zangenbrand 21. Mprit 1576 geliehen 300 -i- 100 fl.
1578 Ehingen, fürs Natbaus, 50 fl, den Bürgern 100 fl.
1578 Hallwangen (Safmenmang), Bart. Hornig 1 fl. 157%
Bittelbronn CU, Nedarfulm, Hans Buhing 10 FM. und Stein
beim ON. Heidenheim vorgeftredt 800 + 100 fl. 1592 Sulz,
) Eine völlig erfhöpfende Aufzahlung aller Brandſteuern
' war nicht moglich.
1. 22
Stadt, geliehen 800 fl. nebft Fruau und Hola,
24; dem Müller daſelbſt 1591 6 fl.
voßburg und Schiltad 1590: die Baumeifter Obe, Beer und
Iſaat Schwarz ftellen Den Bauplan feft. 15995 Mundbelsherm
(4. Beer, Schulmeiſter 2 HH, 1m Schwann, Simon Schuler.
Thalbeim OH. Rottenburg 1612 4 fl. Tiefenbadh O4. Grails-
beim 1613 3, Sontheim CH Munſingen, wo 64 Hauſer mit
Kirche und Pfarrhaus verbrannten, 1614, KNietenau,
63 Hauſer verbrannten, 1614 41. Praffingen, Hair. Haud,
Fleiſchhacker (ob in Stuttgart? 1611 if. Höpfigbeim, Ya.
Dar 1618 2 fi.
4. Teeilfingen TU. Urad, Ge, Fint, Hans Spät, Dane
Mayer, Ge, Emi 20 fl. Deaerlod, Mart. Wohl 1619 3 fl.
Ehmwarzenberg OA. Freudenitadt, Jak. Stribich 3 fi. Wüften-
riet DU. mod imenn micht Weitenried bei Kempten), De, Zrintel
1622 2fi. Hottenader 163081 4A. Schwenningen, dem
Pfarrer M. Hans Jörg Bolmar 1631 4 fl, 163132 4 fl mitt
Lingen, Da». (suticild, Proviſor, 163192 2. Ztuttaart,
M. Erasm. Wilh. Schabart 165 4 fl. Düglingen, Darg.
Avant We, 1646 2 fl.
Neumürttemberg: Geislingen 1552 1 fl. Im Ge—
1587 Obertoden
1588 Dornban 2fl |
‚ verbrannt wurden, 1623 20 fl.
mo
Usftetten, ben Yorbiiden Intertanen 1618 |
biet von Ulm: Anton Has von Herrenberg 1563 20 fr, 2 Frauen |
3 fr, 2 Männer 12 fr. Überftetien DA. Münfingnen, band
Bart, mwürtt. Zeibeigener 1555 15. Demmingen OU. Veres-
heim 1586/87 30 ir, Altheim DA. Um 1539 BO tr. Schöm-
berg (Schenenberg) OA. Rottweil 1558 2 fl. Ertingen
DU. Riedlingen 160 30 fr. Waldenburg, Veit Waidmann
1561 30 ir. Altdorf, öfterreichiicher Herrſchaft Weingarten
1563 Sf. Stodbeim DON, Brackenheim, Anna, Peter Seyters
Be, fe Auhof ON. Crailsheim 1572 10. Sröningen
(Ober: und Unter) 1575 1 fl. Söflingen, Sans Water 1575
30 fr, Frankenberg OR. Waildorf 1580 If. Weikenfteim,
Hand Müller 1 fl. Scedorf DA. Oberndorf, Hans Ehtwein
1581 1 HM DOberbauien, wo T2 Firſte abgebrannt waren,
1582 2 fl, Elpershbeim 1582 2. Klemens Dürner von
Weilersheim, Pfarrer iu Laudenbach OA. Mergentheim, 1591 4 fl.
Honsbronn, Stoffel Mezler 1593 2 fi. Ganingen, wo über
H) Hauſer und Scheunen verbrannten, 1602 2 fl. Oberndorf
din der Markgrafſchaft Burgau), Bürgermeifter und Rat 1612 8 H.
RAuppertöhofen DU, Gabor 1 20 FL Tieſenbach
OA Grailsheim 1613 Bf. Uripring „an der Donau“ OU. Waus
Tie Liebeötätigfeit der evangeliſchen Nirde Witrtiemberas von der Zeit Des Herzogs Chriſtonh bis 1600.
manns Pfarrers We. 1617 2 fl. Weiler AG, Villingen 1617
11 Fl. und IE 2 FH Brögingen bei Pforzheim 1617 4 fi.
Joh. Kitershofer 4 fl. Pforzheim 1618 10. Hotenfele,
Thom. Kleinmanns Ve, 15222 fl. Tüllingen 96. vörrad,
wo von den durchziehenden Soldaten 96 Häufer nit 3 Männern
2 verbrannten Yeuten aus dem
Mimigtal 1644 30 fr. Merdinaen (MDanerbileden „Warden“)
zur Erbauung ihrer Rirche 1646/47 4 fl.
Bayern: Schweinfurt 155455 2 fl. Eulmbad 100 fl.
1554/55. Mittenwald, mo 30 Käufer verbrannt waren, 1554
4 fl. al vandebut iNaip. Schirm, Jak. Bernberdt, Gans
Hofmann) 1559 2. Zell bei Weiflenbom 1559 1. Doly
heim im der Öraffchaft Burgau 15651 4 Hl. Türfbeim bei Kauf
beuren, wo 21 Sänfer am 28. Aprıl 15683 durch ‚Feuer vom Himmel
verbrannten“, Bf. Heiharterod rien), AG. Rothenburg a. d. T.
1565 25. Erbendorf in der Überpfalz, deſſen Abgeſandte einen
beftegelten Bergamentbrief vorwiefen, Der glaubwürdig erachtet
wurde, 15659 Für den Aufbau ihrer verbrannten Airche 6 fl. An:
haufen bei Kaufbeuren (Feuer vom Simmel) 1570 2fl. Wei
mersbeim AG. Ellingen (Mafp. Herolt) 1574 10. Eijingen
Neueifing +» an der Altmühl (Dich, Kriegmaier) If. Emmere:
bofen An, Weiſſenhorn 1579 4 fi. Wemmingen, Kaip.
Müller, Bürger in Straßburg, bem jeine Sagmuhle verbrannte und
der dem Herzog ein Aunſtwert, ein Muhlwert, verehrte, 1582 4 fl.
Burgbaslad AO, Scheinfeld 1587 2H. Zaalbura im Bis:
‚ tum Bamberg 1586 5 fl.
beuren 1613 4 fl Kumrazhofen DU. Waldſee 1615 4 fi. |
Rinderfeld („Rinfeld bei Rottenburg“) 1613 6 1 Stein
bädhle DA Erailshbeim 1617 2. Mittelfiihbad,
Ottlin, Ronr Wat, Hand Braun 1618 4 fl. Schömberg
ON, Kottweil 1621 4 fl. Stötten DON. Deislingen 16233 2 fl.
Daltenbergftetten 1636/27 40 fl Bermaringen 153152
fl, Baildorf, Dan. Hund 164748 2. Aalendfl. Wiejens
fteia 1651 3H. Pfahlheim 16555 Huh. Rechenberg
1655 45 ir.
Baben: Arciolsbeim A,
“öniashofen 1562 HH. Scıhlierftadt AG. Mosbah dim
Bistum Mainz) 1576 25. Sinsheim AG, Baden 1592 27
Attlingen AG. Eppingen 1 „Öttlingen im Kraichgau’) 1593 15 fl.
Kappelnnter Roded, Claus Behem und Thom. Reyter 1610
+. Rubdorf NW, Überlingen („in der Landgrofidaft Stuh⸗
lingen) 1614 4 fl. Walpbanfen „in der Pfalz“ AG, Buchen
1615 1? Berabanfen AG, Durlab 1615 2f. Sundheim
AG, Kehl (Sontheim in ver Marlg. Baden?) Eliſ. M. Joh. Hof:
Gernobach 1561 1 fi.
fl.
Wilh.
Reuſch, Aleden, der von Hutten in Franten 150 8 fl.
Mrafental im Bistum Bamberg (mo?) 1591 5. September 4 fl.
Yentersbaujen 15917 Beterswörtb bei Gundelfingen
1591 2fl. Bayreuth, wo über DO Hänfer verbrannt waren,
1605 150 fl. Eihenbad in der Oberpfalz 1608 16 8. Freden
feld in der Pfalz, wo 30 Häufer abbrammten, 1608 5. Zrod
heim, in der Warfarafichaft Brandenburg AM. Aronach 1612 4 Hl.
Walderbach (Ballerbab), 6b. Aoding in der Oberpfell, „der
armen hochbelummerten Witwe von W., weider nicht nur Haue
und Sof, jonbern and ber Wann und ein Meines Kinb verbrannt
find, 16124 fl. Rordheim, Ab. Scheinjeld, 1613 35H. Golm
fronadh X. Berned 1613 8 fl. Neudori (Überfranfen:
10 Wallenrodſchen Untertanen 1613 4}. Sidersbaufen ivom
Wetter verbrannt), NO, Stipingen 15 fl. Baltingen in der
Piats Neuburg (durd Wetter verbrannt) 1613 45 9. Eidhem
bauien, Stiebariher Heden, AG. Reuftabt a. d. Saale, 16183
Gerſtfeld, auf dem Gebirg unter Markgraf Chriftian von
Brandenburg wo’, 1618 # fl.
Elchingen bei Higingen, im Yand Franken, 1614. Wörina,
Ho, Friedbera, 1614 2 fl. Biplingen, A®. Yanbabera, 1614
2f. Steinbach im Bistum Bamberg, mo 88 Hänfer mit Kirche
und Pfarrhaus verbrannten, 1614 12 fl. Rohrbach, AG. Neu—
bura a. D. in Pfalz Neuburg 1614 i2 fl. Laber m Balz
Heubura, 1614 1 MH. Stein, AG. Kürnbera, 16144 H. Mothen—
ftein und Heegel?) and. Altmübl, AG. Pappenbeim, 1014 4 rl.
EbermergenEdert. im Fürſtentum Neuburg 1614 H j. Graben
im Bistum Eichſtadt, AO. Pappenheim, wo 23 Säufer verbrannten,
4. Gersfeld in Franken 1615 2fl. Arnsberg im Bistum
Eichftädt, A. Kipfenbemn, ZH. BWeftbeim in der Wartarefichaft
Brandenburg, auf dem Gebirg, 1616 Bf. Auftirch, AG. Buch⸗
loe. 1616 2#. Schmwandberg im Stift Hempten 1616. Wälde
in ber Herrſchaft Aytlang (? Welden, AG, JZusmarsbanien) 1616 2 AL.
Burlbach in der Oberpfalz 1616 2 Hl. Yangenen in Der
Die Liebestätigfeit der evangeliichen Rirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1660,
Balz Neuburg. Sydendborf in Aranten, in der Martgrafſchaft
Brandenburg, 1616 5 fl. Obereckhing unter Adam von Wolf:
ftein 1617 10 fl. MWattorf unter Dietr, von Eyb (? Wattenborf,
AG, Scheplig?), wo in 2% Stunden 107 Häufer und 15 Menichen
und viel Bich verbrannten, 1617 30 |. Dornbeim (Dombaan
in der Martgrafſchaft Brandenburg), AS. Scheinfelo 1617 25 fl.
Watdorf[?) im Bistum Augsburg, wo viel Menſchen und Bieh
warunde genangen, 1618 4 fl.
v. W. Opf. 1623 1b ft. Rem lingen in ber Grafſchaft Wertheim,
AG, Marttheidenfeld 1633 20 fl. Kaftell von ob. G., wer
brennt, mit Weib und Kind vertrieben, von Adel, 1023 30 fi.
(wohl aus der Oberpfaly,. Amberg 16927 2 MH. Sorheim,
Aaſp. Stehle, AS. Nörblingen, 1635/29 4 1. Klein-Sor
heim?) im Ries, wo an 60 Firfte in Aſche Liegen, 1638/29 5 fl. |
Aemliugen 16H 5fl. Burkenfeld (wohl Burglangenfeld)
wo die Soldaten 124 Häuſer verbrannten, 162930 9. Ders
dorf, HG. Türkheim, 1630/31 2]. Pegnitz, Pf. Mid. Ecanı, |
von den Kaiferlichen verbrannt, verderbt, vertrieben, 1633 2 fl.
Miftelbah (AM, Bayreutb), Wolf Mayer, 164849 BO fr.
Yangentandel, Pfalz, 1649 If. PBappenheimer Gchiet,
U. Helmſchroi 1649 dh. Balgheim, Al, Nörblingen 1 fl.
Riederbummel (Rieberhumbel), AB, Freifing, Simon Hueber
1850 45. Bubesheim, Ad. Gümburg, Für die verbrannde
Kirche 1651 45 fr Merlendorf, wohl Amtsgericht Gunzen⸗
haufen, jum Bau der verbrannten Kirche 1651 6 Hl. Fünfbronn,
A8,. Gunzenhauſen, Ehriftoph Kohn, 1653 2 fL Lügelburg bei
Walzburg, Habriel Boſchardt von Stuttgart 1589 15 fl.
Elſaß: Dorligheim, Balth. Zraub, Schuhmacher, dem
1.23
Weimar 1614 4 H. Ans Amt Brabenftein bei Aoburg, wo
128 Hauſer verbrannien, 1633 11 fl. Arahwinkel im Amt
Wachſenberg 1624 4 fl. Dtimannéehauſen in ScdiensBeimar
Schwarzhofen, AN, Reunburg
1626 4 fl,
im Straßburger Krieg alles verbrannt iſt, zur Erbauung eines |
Häugleins 1598 3 fl. Marie, Yalob Berlins We. von Strafiburg,
deren Mann, zwei Rinder und Schmieger im Fleden „Derlicd“
durch Brunſt umtamen, 1610 4 fl. 1634 Pfaffenhofen bei
Buchöweiler unter dem Grafen von Hanau, 2 Abgeordneten, Balth.
Biihof und Kafp. Widmann 2fl. Den ewangeliihen Berhrannten
w Hagenau 1651 15 fl.
Heſſen und Raſſau: Eltwil 1553 20 fr. Himbach
(„Hirmpab*), A. Bipingen, mo am 29. Oltober 1558 31 Hofftätten
verbrannten, fl. Sondra 155060 4. Yvauterbadı 1560
if. Schnepfenhanfen, AG, Darmftadt, 1567 if. Höchſt
1537 6 fl. Elzbach, AS. Michelſtadt, wo 86 Sänfer verbrannt
waren, 1583 2fl. Elbenrod, AG. Alöfeln, 15P1 4 fl. Bram
bad, wo 2 Häufer abgebrannt, 1613 2 fl. Beijungen del:
fingen im Landgericht Darmftant; 1618 4 fl. Dftbofen bei
Borms, Ant. Reinhardt, Dav. Ruge, Mid. Des vom Feind beraubt,
verbrannt und ins Elend gejagt, 1621 3. Uſingen, wo durdı
Wetterſchlag 110 Wohnhauſer in Aſche gelegt wurben, 1624 10 fl.
Reuftadt in der Brafihaft Erbad; 162728 Of. Schafheim,
A, Großumſtadt. 1649 8 fl. Roſenthal, Ber Kaffel, 1651
t fl Mehrenberg in Naffau 1662 3 fl. Saarbrüden,
einem alten Wann der vom Kriegsvoll Brandſchaden erlitten, 1554
bis 1555. Einem gräflih Naflau-Saarbrüder Untertanen 1650 1 fl.
Thüringen: Arnſtadt 15892 6fl. Heringen in ber
"rafihaft Schwarzburg, wo der Pfarrer ein herzogliher Alumnus
if, 6, 1591 20 fl. Koburg, Sam. Baltbafar 1595 2 fL
Almenau neben dem erjammelten Geld 1601 100 fL W#reiz,
wo 78 Häufer abgebrannt waren, 1610 4 fl, Römbild, das |
ganz im Aſche gelegt ift, 1810 fl. Rorphanien 1612 16 fi.
48. Liebenftein bei Ohrdruff 1612 fl. Altenzell „in
der Grafſchaft Schwarzburn” 1614 AM. KHochſtedt in Sachen: |
1634 4 fl. Yobeda bei Jena 1649 IH. Eisfeld 1633534 24.
Dhrdruff 169854 2 fl.
Sachſen: Kamenz, wo 220 Häufer abachrannt waren,
1562 22, Januar 4 fl. Bf Schöned, AO. Dlenis, 1588 4 A.
Großthurn imo?) 1589 ZH. Mleinjeidban, A. Bauken,
wo 122 Hauſer verbrannten, 1592 2 f. Annaberg, beilen
2 Lehter ſchon am 16. Juni 1604 30 fl. erhalten batten (urgl. &. 211,
18. Auguſt 1504 300 fl. Reichenbach 1613 2 fl. und wieder
Hroß-Miltau, As, Rochlitz (unter Derm Keuk
von Blauen) 1616 ZN. Brünbain, AS, Schwargenberg, 1649 45 Ir.
Breußen: Zwei Befanbten aus Schlefien von „Ebin“, da
‚Feuer vom Himmel 200 Häufer und 58 Menſchen verbrannte, 1651
10. Oktober 10 fl. (ob Eibinafi. Fürftenbera 1„Forftenberg“ |
in der Mart 1576 14H. Suhl (Sular Kreis Schleufingen 15
4. Eisleben 1601 2 f. Braunbaufen (Brandenburger
Gebiets, wo?) 1614 10 fi., nachdem „128 Airite und 15 Menſchen
durch Feuer vom Himmel umaelommen“, Roßleben, mo
249 Häufer durch euer zugrunde aingen, 1614 4 fl. Tornau,
“9. Jullichau, mo 109 Häufer durch Zigeuner in Brand gelegt
maren. Glaz, Dier. Guldenreich 1024/25 4 HM. Yudau 185454
Afl. Eisleben 165354 4 fl.
Braunihweig und Hannover: Reuſtadt „in Braun:
ſchweig“ (am Rübenbera?), allda 5865 Gebäude und 19 Menſchen
verbrannt waren, 162728 45 fl. Der Stadt Münden 1627/28
45 fl. M. Ulrich Schönfeld, Pfarrer, Peter Werner, Dielonus und
Seb. Ofterhols, Schulreltor der braunſchweigiſchen Stabt „Zpams
berg“, wohl Lutter am Barenberg, Das durch einen Einfall ae
plündert und verbrannt wurbe, 1627/28 4 fl.
Ofterreih:t, Wellefhin, AS, Hrumau, 2 armen
Weibern 1561 ME. Friedland Stadt, durch „Waſſerilut“ übel
verderbt, 1570 2 HH. Arams bei Annebrud, wo 36 Hauſer dem
Feuer verfielen, 1580 2 fl, Oberbad in Üfterreih 1613 10 ji.
Dettingen, unter Eraſsmus von Stahrenberg, 1613 4 fl. Yupik
in Böhmen 1618 2 fl Braunau im Gnftift Salzburg 1614 4 A.
Klattau 1615 10 fl. Volfswald in Oberöfterreid 1616 2 fl.
Lendebach in Tirol 1616 2. Dornbera in Böhmen, wo
94 Hauſer verbrannten, 1617 3. Bernftein, fuijerlicher Markt:
fleden (lingern, Berirt Güns), 1617 2 fl. Kerbadı an Der bob:
miſchen Grenze Vezirk Zwettl) 162425 2 5.
Schweiz: Appenzell, U. Tailer, 1560 30 fr,
bei Bajel, vieleicht Muri Kanton Aargau 1576 2 fi.
Mömpelgard: Charmeille (Carmille) 1579 1. Bau:
dDincourt, ob. und Steph. Graffart und Bern Pauch
rot 1582 5 fl. Drei mömpelgarbiihen Untertanen 1588 4 Hl. Sam.
Cucuel. mömpelgardifder Pfarrer, 1598 80 A. Eourcel bei
Mandnure, 7 mömpelgardifhen Untertanen 1616 Tf. Heriman—
sourt, Nik. Greflart, Ril. Mayen, Hans Maß 1. Marz 1617 4 AL
und auf Beicht 15, Min 10 fl. Audincourt, Pierre Hamel
1618 2. BRamont 1621 3 fl.. 1622 20 f.
Aranfreid: Fremans“ 1979 0 fr. Marſal („War
far“) 18. September 1581 If. Gampranabar in Lothringen,
ron, Paul und Hans Mauri, 14. September 1581 15. „Eu
fcauen" in Lothringen, Dans roh und Fran Maſſen, bie ſich ver:
Muriau
) Die oſterreichiſchen Orte Oberbach, Dettingen, Aoltwald,
lann ich nicht nachweiſen.
1. 24
dachtig gehalten, daher nur 30 fr. 1581 16. September. „Alammt:
bura” in Aranfreid (* Flancourt Dep. Eure) 1587 1f. „Dr
lip” in Feanteeich (? Druillat Dep. An), Ant, Laudin und Gilg
Bronet 1578 2 HH. Tremant in Lothringen 1615 2. Mont
fort 1622 25. 3 Franzoſen Brandfteıer 1646 2 fl. + Franzoſen
ebenjo 1647 15. 2 Franzoſen, Jal. Bromelfer und Peter Fiſſit
Bcanbfteuer 1648 1 fl.
Niederionde: Leenbrucd bei Daftriht ı? Yimbridt im
Herzogtum Limburg) Claus Adam und feine Frau Urfula verbrannt
und vertrieben 1579 30 fr, Peter Leger und Genoffen aus dem
Herzogtum Bouillon, Brandftener, 1647 1 fl.
Beim Überblid über die lange Lifte drängt ſich unwill
fürlich ein Staunen über den grohen Umfang des Kreiſes von
Beichädigten auf, welche die Hilfe Württembergs in Anſpruch
nahmen. ‚Freilich erfcheinen die Beiträge in den erften Jahren,
wo die Mittel noch nicht reichlich fliehen, recht beicheiden,
während fie mit der Zeit ſtark anwachſen und aud am
Schluß des Dreifigjährigen Kriegs fi nach den Fahren der
völligen Blutleere wieder Fräftigen. Jedenfalls ſpürt man
immer die Teilnahme durch, denn ſelbſt in den trodenen
Rechnungen fließt dem Schreiber manchmal mitten in ſeine
Poſten ein Ausdruck wie „aus Mitleid” em.
Eine ſchwere Aufgabe war, die Wunden zu heilen, welche
die Ariege und fonftige unruhige Zuftände im nahen und
fernen Ausland ſchlugen.
Schon 1554 begegnet uns ein Dpfer jenes Rachezugs Hein-
richs von Braunſchweig, der glüdliherweife nur bis nah Franken
gelangt war Stälin 4, 5575. Veit Sanbt, den die Braunſchweiger
beraubt Hatten, erhält 1 fl. 1577 erihien Dans Jürg Nittel von
Zreppad (OU. Aalen) in Stuttgart und Magte, daf er mad) vier:
jährigen Ariegsdienft im den Niederlanden auf der Heimreiſe muss |
neplündert worden ſei.
haben, wie der Zuſatz, „ſeinem Fürgeben nach“, verrät, aber er
Ian ſcheint ihm nicht ganz getraut zu
erhielt doch 3 fl, Am gleichen Jahr fam ein angeblicher walachiſcher
AKürft Peter Demetrius, der vom „Erbſeind“ vertrieben fein wollte,
aber nur 20 fr, erhielt. Einem Hans Jak. Roth aus Honameiher
im Elſaß, ber im Türfenfeieg als reifiger Kıtedht zweimal ben
Schentel entzwei gefallen hatte und übel zerichojlen war, wurden
1505 Bl. zuteil. Ein Opfer des Reuſſiſchen Ariegs war Anna
von der Pay, welche alle ihre Habe verloren hatte und in Siechtum
geſallen war. Sie erhielt 154 2 fl, Badfteuer. 1592-96 find es
wiederholt Opfer der franzöfifchen Kriege, die in Stuttgart Unter
ſtüßung erhalten, jo Claude Gondin aus „Yebnia* in ber Cham—
pagne 1592 (4 fi); Dves de Eleves, ein burgundiſcher Edelmann
1595 (10 HJ. Jeane Gled, Frau von Banmweyl, Anton, Herr zu
Hois, mit Weib und Mind wertrieben und alles Befites bermibt,
17. Februar 15986 12H. u. a, Jorg Neflel von Sindelfingen, ver
Briefe nach Straßburg gebracht hatte, und von lothringiihem Ariegs-
volf getreten und geſchlagen worden war, daß er ſich operieren
faffen mußte, erhielt 1588 I fl. Matth. von Loben, ben nieder⸗
ſandiſche Heiter all feiner Gabe berambt hatten, 1602 5 fl. Yanbes
nedite beraubten einen Stubenten Wilh. Geer, ber Präseptor
eines abelinen Herrn in Tübingen qewefen war, welcher ſich bort
st Tod gefallen hatte, 1002 (2 fl.), ebenſo Ariegelente Dr. jur.
Mart, Prapoſttus, Hat des Heryogs Karl von Schweden, 1608 (& fl.)
und Albin von Arnsdorf aus Zchlefien, Heiterfähndrih in Ungern,
1603 (6 fl.). Der Malteferritter (galtefiidier N.) Joh. Bapt. Gal
sus dem Haus Gonzaga wurde vor „Stadiſchen“ (mo?) geplündert,
Tie Yiebestätinfeit der evangeliiden Hirche Würtiemberas von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650,
1605 (6 fl.), Ge. Wilh, Drofte (Troſch) zu Göderfeld und Eilen
(Beftfalen) dagegen in Atalien beraubt, zerſchlagen, übel verwundet,
1610 i6 FL). Ahnliches wiederfuhr Koh. Kaſimir Tuſſenſtein von
Turnau, der gute Zeugniſſe hatte, 1613 (2 fl), 2 englifhen Meligen
in Yotbhringen 1610 (15 fl.), Hans Dein. von Waldburg 1614 (2 fl...
Ge, Friedrich von Wörlau 1614 (6 fl). ob. af. de Nälwg, dem
fein Diener Pferd und Geld bei Nancy entführt hatte, 1814 (10 fl).
Ferd. von Waffey aus Mähren war im Arieg verarmt 1611 (10 fL.).
Zahtreih find fchen im erften Drittel des Dreikigjährigen
Kriegs Die Unglüdlihen aller Art, die der Hilfe bedürfen und
fowohl aus Oſfterreich als auch tief aus Norbdeuticland kommen.
So erhielt Diet. Eufter von Yippe, Soldat, 1622 4 fl. Hein, von Bunau
1622 10 fl, und 1626 Ernſt von Botbmer (Botmar) 163526 8 il.
Ludwig Glaſſer, ein Zimmeraciell, 8 fl. und Sam, Pfaff aus Aarau
+ fl., beine 1624 von bayriſchen Soldaten geplündert. Joh. Kafvar
und Dans Abam von Hirſchbera, zwei von Spaniern „verbrannte”
und beraubte Brüder, 1624 Dil. Hubolf von Hofenfelb und Mar
von Schirmberg beraubt und verjagt, 1627/28 IH. Lor. Wolf von
und zu Haldenberg, 162728 8 fl. Haip. von Berned und af,
Huotmann von Neuburg 0. d. D., ebenfalle durch Krieqsvolf verjagt,
162930 (2 4-4 FL). 3 füchftiche Prediger im „Stäbtlein* Goslar
baten um Beiftener, da fie vom Gronbergifben Heniment ſchwer
geichäbigt waren und ihre Bibliothelen durch euer verloren hatten,
1627 (4 fl). Auch Koh. Frey von Schöningen, geweiener Pfarrer
zu Wallbaufen AS. Sangerhaufen, ber von Soldaten ausgeplündert
wurde, erhielt 1628529 2. Dem Türmer von Herrenberg, Die.
Steinlin, dem Die Soldaten feine Trompete genommen batten,
wurde 1629/80 Schadenerfag im Betrag von 2 fl. zuteil,
Ren, De Bredemont, der im Krieg um ſein Geficht gekommen
war, 1623/24 (2 jt.), Hans Hobel von Armund im Berner Gebiet
(Armont Kanton Waadt), ber ſchwer verwundet war, 162324 12 Aı
und ebenſo Gmft von Wandelsiche (Manklor une Braunſchweig,
162930 (3 fl), nehmen die Hilſe des Hirchenfaftene in Auſpruch
1623 mußte die Witwe des Piarrers Stilian Yeri von Waldangellach,
Suſanna, mit 26 fl. unteritügt werben, ba ihr Gette von ben
Feinden erichoffen worden war, Auf der Schildwache bei Ötisheim
war Jak. Boppele von Cannſtatt erſchoſſen worden, deſſen Gattin
Margareta empfing 1622 10 5. Au der Schlacht bei Obercifiähelm
waren verwundet Kon. Hunger aus Holſtein, der unter Serioa
Maguus gedient hatte, Dans Mayer und Bernhard Würtele won
Dentenoorf 1822 12 fi.i. An das graufige Schicſal Hibronns!)
im Jahr 1622 erinnert noch eine Gabe von 6 fl. an Dans Hochs
und Jal. Fleds Be. im Jahr 1624. Wenn wir über Die Jahre 1628
bis 1648 weniger erfahren, io hängt das mit der völligen Ber
armung bes KRirchenfaftens in den dreißiger Jahren zuſammen, der
nicht mehr imſtande war, jo wie vorher die Kriegsſchäden zu beilen,
weshalb die Rechnungen immer dunner und ſchweigſamer werden.
Dod; hören mir aus den ſchweren Jahren 1682/84 einiges, Ein
Yothringer von Adel, Monſieur Malle Barba, der zwiſchen Wangen
und SGedelfingen ausgeplündert wurde, erhielt auf Befehl des Herjoas
dur den Landhofmeiſter die große Summe von BO0 fl, 1632,33,
Jak. Loöffel von Stuttgart, der im Offenburgiiden Krieg erkranft
war und 40 Wochen ftart geidhwollen barniederlan, ferner bie ner
Billingen verwundeten Jörg Ortlin von Beuren, Dans Daver von
Höppingen, und Die Witwe des dort gefallenen Hraft Neinhardt
von Etntigart empfingen Gaben. Der Bilar Joh. Wohlfahrt, der
in Reubaujen ob Ed vom Feind geſangen aenommen mworben war
) Brgl. Martens 208,
Die Biebestättafeit der enangelifchen Kirche Württemberad von der Zeil bes Herzogs Chriſtoph bis 1650.
und fich um Gelb dien mußte, belam 16883 20.7; Als Zuits
lingen 1633 durch Plünderung ſchweren Schaden erlitten hatte,
wurben an Bürgermeijter, Nat und Gericht 450 fl. gegeben, doch
mit dem Vorbehalt des Erfages durch die Landſchaftskafſe, der aber
nicht gefeiftet wurde. *) Dem ebenfalls durch Plünderung in ſchwere
Armut geratenen Pfarrer M. Job. Jal. Schielin von Degenfeld
wurde 1634 2 fl. zuteil, während Kath. Ziegler, Witwe in Bablens
bera, 1694 4 fl. befam, denn fie war nicht mar von ben Schweden
ansgepländert, ſondern auch ſtark miiihanbelt morben,
ton 164246 finden wir zunächſt Sofdaten, bie erfranft,
verwundet oder gefangen waren und meift 1 fl. bis 1 fl. 30 fr.
enpfingen, wie auch 1648 Waldburg, Wendel Pülfingers Hausfrau
von Korb, I fl Or. erhielt, während zwei amsgeplünderte Hand»
werfögelellen mit 12 fr. abgefunben wurden. Dann erfcheinen in
großer Zahl Piarrer, die infolge von Plünderung oder Berweige-
rung des Gehalts, wie auf den Hlofterpfarreien, in großer Not
waren und ber Hilfe beduriten, jo 1645 oh. Sartor in ber
riexingen, Joh. Matih. Faber in Grunwettersbach (4fl.), Iſaat Capeller
in Lauffen (6 fl), wo auch der Secknecht mit 1. 30 fr. bedacht
wurde. Sehr oft hielt der Schulmeifter und Berichtsjhreiber Bernh.
Rapp in Ilsfeld um Unterftügung an, wie auch der Alsfelder
Vroviſor Joh, Jörg Droll 1647 8 fl). Auch in den folgenden Jahren
ericheint eine Reihe Pfarrer infolge von Plünderung unter ben
Hilfsbedurftigen, 1646 Jürg Schweilharbt von Feldrennach (4 fl),
1647 Mad in Scharnhaufen, Sam. Fiſcher in Hocherfteinsfeld, 1648
Zob, Geh in Bernhauſen, der „in Grund verberbt war”, Ghriftian
Pfiſter in Münftngen, Dan. Schelling in Ödenwaldfteiten, die auch
über Quartierlaſten zu Magen hatten (6 fl), 1649 Röm im Rirch⸗
heim a. Neclar. Auch aus dem Elſaß famen Hiffefuchenbe, jo Dans
Hodumb von Horburg, ein Leineweber, und halb daranf fein
Landsmann al, Schid, ein Wagner, 1649 ein burd Brand
ruinierter Edelmann, Ludib. von Berg aus dem Übereliah, 1647
Hain. Wilhelm non Berg au Lochenect (mo?) in Franken, lauter
durch ben Arieg verberbte Leute,
Aber nicht nur Wunden, Tod und Verluft bringt der
Krieg, fondern auch Gefangenihaft Und gerade für
diefe unglüdlichen Opfer gab der Rirchenfaften viele Taufende
aus, ohne müde zu werben. 1592 baten 2 Frangofen
Joh, und Servatus Beh, Maiftre de Pleſſis und Nocete,
vertriebene Edelleute von der Abnigbpartei aus ber Bretagne,
um einen Beitrag zur Loskaufung ihres Vaters und erhielten
10 fl.
1648 fam Mit. Heidenreih aus Mühlbaufen in |
Thüringen, um Beiträge zur Befreiung feined Sohnes zu |
fammeln (1 fl). Ein mertwürbiger Ariegsgefangener war |
Ferdinand Graf von Corvin, der im Scharmühel ein Mune |
verloren und mit Weib und Kind von den Tartaren vier
Jahre lang in Gefangenfchaft gehalten wurde, aus ber
er ich nur mit 5000 Dukaten löſen fonnte, Er erhielt 1608
am 27. Mai 8 fl. und am 21. Juni auf Befehl noch 40 fl.
Mehrmals begegnen jolde, melde vom Herzog von Mos—
tor oder den Moskowitern gefangen genommen waren,
') Dei Reuhauſen ob Ed lagen Kaijerliche und Bayern am
26. und 27, September 1638. Martens 337,
) Zuttlingen wurde durch den Faiferlihen Oberft Bigtum von
Eckſtadt Ende Februar 1639 ſchwer gebrandicagt. Martens 381.
Zanbeöbeihreibung Bb. II S. 614.
Märttemb, Japrbiiher 1906, heft 1.
1.3
jo 1569 ein evangelifher Prediger Paul Livius, der mit
feiner rau und 7 Kindern in Mosfau in ſchwerer Halt
gehalten wurde (25 Taler — 28 fl. O Hr). 15.. bat Job.
Dubramizfi (de Dubramiza), ein Role, um Beifteuer zur Be:
freiung feiner Mutter, feines Bruders und zweier Schweftern
aus der Moskowiter Gefangenſchaft. Da er gute Emp:
fehlungäbriefe hatte, erhielt er 100 Taler = 115 fl. Zur
Löſung aus der ruſſiſchen Gefangenfhaft erhielten weiter
Peter Philipp von Wittenberg 1576 6 fl, Elias Michel
von Soll 1580 1 fl, Thom, Bringel, ein Edelmann von
Chorfons, 159 2 fl.
Ein ungeheures Heer von Unglüdlichen bilden die
Türtengefangenen, deren Zahl an die einftige Macht
des „kranken Mannes“, aber auch an die Schwäche des
habsburgiſchen Kaifertums gemahnt. Wir hören von
Männern, bie lange in ber Gefangenſchaft ſchmachteten,
fo Lor. Pined aus Hattitatt AG. Ruffach im Elſaß
über 20 Jahre (1614 4 fl). Andreas Leitgeb aus
Mähren 23 Jahre (1626 3 FL), Anna Neutter Me,
hatte 2 Kinder ald Pfand in den Händen der Türken
gelaffen und fammelte eifrig das Löſegeld (1619 10 fl...
Männer fjammeln Beifteuer zur Befreiung ihrer Frauen
und Kinder, fo Chriſtoph Börlig (1621 4 fl), Athanaſ.
v. Zenfhos (8 fl.), rauen zur Befreiung ihrer Männer, jo
Apollonia v. Schellendorf, geb. v. Schwandorf, deren Junker
4000 fl. Löſegeld zahlen follte, 1596 (2 fl.), Barb. Schel⸗
dorfer, geb. v. Adelsdorf, 1617, Barb. Herbort, geb. Schellen:
dorfer, deren Gatte und Sohn gefangen war, 1624/25 (6 fl.),
Margareta, die Gattin ‚des Pfarrers zu Hermannſtadt in
Siebenbürgen, Simon Reinhardt, 1628 (4 fl). Bor unfern
Augen ziehen jene tapferen Männer vorüber, welde zur
Verteidigung in den Grenzlanden ftanden: 1597 der Büchfen-
meifter Mich. Bermamifla (2 fL),”, dann 2 Meiter von
Sigetb, Simon Panes, ein Zothringer, der bei Einnahme
der Feſte gefangen und nach Ronftantinopel gefchleppt wurde,
1594 (6 fL) und Andr. Kaunſchitz, der in Sigeth jelbft ge:
fangen gelegen hatte, 1572, Blaf. Eulmann und Gregor
Auticher von dem Grenzhaus Kaniſa 1574 ff. Andr. Gnibigty
vom Grenzbaus S. Andreas 1650, Bary Januſch, der bei
Totis, das bie Türfen in Aiche Ienten, in Gefangenihaft
geriet, 1579, Hans Adam v. Kallenberg in der Kurmarf,
ber vor Eliſſa in Dalmatien ftritt, 1598, Hans Gervatz
bei Raftriniz 1613, Yofua Oftner beim Fall von Stuhl:
weißenburg, Nik, Lauterer, Befehlähaber von Raab, für
den 1628 fein Sohn Rafpar fammelte. Aber neben ihnen
zeigen und die Rechnungen ein buntes Heer von Zeuten
aus den entlegenften Ländern, melde die Kerterfoft Der
Türken genofien hatten.
Aus Württemberg: Hans Schmid von Ötlingen (mahr-
ſcheinlich Aiolingen), der durch jeine Ketten an den Schenfeln ſchwer
verlegt war, 1572 24 fl. Dans Löhlin aus Stuttgart 1575
8 jl. Martin Locher aus Ehingen 1575 2fl. Hans Arumpein
von Göppingen 1602 8 fl. Die Hinterbliebenen bes Philipp Haan
(aus Stuttgart?), der in Ungarn an feinen Wunden geftorben mar,
+
1. 36
1606 1. Aut. Diedhin von Waldenbuch, der 18 Nahre ge
fangen war, 1608 4 fl. Sigm. Ferber von Öhringen 160B.
Ludw. Bürtler von Sontheim DA. Münfingen, 14 Jahre au
fongen, 1616 3 fl. Baſil. Vahler in Freudenitadt, ver ſich
im 2OO Reichstaler aus achtjähriger efangenicaft löfte und mm
bat, ihm das Geſd zn leihen ober es ihn abverbienen zu laffen,
aber mit 5 fl. abgefunben wurde, 1628/28,
Baden: Hans Spet von Billingen 1579,
Bayern: Hans Frank von Würzburg 1575 + fl 36 fr.
(4 Jahre aefangen). Heine. Bid von Speier und Jak. Mengoß
von Zriek (mo?), „ihrem Furgeben nad” von Zürfen qefangen,
+ fl, Aon. Braftberger von Regensburg, in Ungam von den
Zürten gefangen, für dem fein Sohn jammelte, 1602 2 fl. Dana
Fulda von Ripingen, ein Edelmann, 7 Jahre in harter Gefangen:
ſchaft, 1617 2 fl. Hein. Labes von Adel 1617 IH. Be. Balthafar
von Karlftant 1622 10 fl
Preußen: Hans Adam von Jungſpars zu Wartenberg
1579. Hans Herwart von Neuenmart in Schleſien 1800. Paul
Stroffing von Wolgaſt 1606. Phil. Boins von Koblenz 1611.
Dans Servaz von Hennersdorf, abeliger Befechlähaber, 1612. |
Hand Kon. von Hermsdorf, von Mel, 1616. Chriftopb Gör:
lia, von Übel, 162324. Ge. LZatbomig aus Preuhen 1624/25.
Alex. Subelofsfn aus Preußen (auch Süpdlautitg) 1691 2 fl,
1625 4#. ob. Kellwih aus Preußen 1626. Uriula Brad—
tonsfy aus Schlefien, die mit Mutter und Slindern gefangen
war, 1690, Bart, Brensky aus Liegniz 16%. Peter
Stenzel von Groß⸗Stenzel und Matth. Torwart aus
Jagerndorf, gefangen zu Ranifa, 1641.
Braunſchweig: Thom. Schient, 6 Jabre gefangen, 15...
damburg: Phil. Bentril 162490. Neval: Matth. Ortb, aur
Befreiung feines Sohnes 1592 4 fl.
Aranfreib: Le Sieur de Millet, der mit 2 Soldaten und
Kafaten aus Ungarn fam und bei ber Einnahme von Kaab war
jfein &efangener] 2598 8 fL Franz von Gorge, der 4000 Kronen
zahlen mußte und gute Zeugniſſe hatte, 1601 6 fl. And. Galuſch Wathig 1576 10 AL.
aus Champagne 1609 3 fl. 3 framzölifche Kaufleute, die in Sflaverei
aehalten murben, 1615 2 fl. Ludwig be Yatre, ein Kaufmann zur
Loslaufung ſeines Bruders 162829 2 fl. Geb. Hettina von
Roelle, der 400 Dufaten vLoſegeld geben muhte, 1629/30.
Niederlande: Kath. Hlaubina von Amfterdam 1605/06
“fl. Aath. Goldberger aus Flandern zur Erledigung ihres Sohnes
1609 6 fl. Mid. Beterwig ans den Niederlanden 1617 2. Int.
Merode, ein Ordensmann, deffen Heimat nicht genannt ift, der aber
ohne Ameifel ein Belaier ift, 162930 & fl.
Wenden wir uns nadı Dfterreidh, jo ift es micht zu ver
wundern, daß die Zahl der zu löfenden (Hefangenen eine gang uns
überfehbare iſt. Bande braten Zeugniffe mit, ſelbſt kaiſerliche
Zeugniffe kommen vor, aber manche erreaten auch Zweifel an der
Wahrheit ihrer Ausſagen. So heiht es 1550 bei zwei angebliden
Gefangenen, deren Lſegeld 1400 A. betragen Tollte, Geb. Gartſchach
und Blaſ. Honogai, es babe ein Anfchen gehabt, dab fie feine
rechte Sache führen. Auch Paul Geiolay 1580 und And. Buocher
von Judenburg 1581 traute man nicht recht, doch erhielten fie cine
Gabe, Vielfach läßt ſich die Heimat, befonders bei den Maggaren
und anderen Slaven nit nadmweilen, aber ſchon bie Namen be
meifen die Herkunft aus den Landern jenfeitö der Leitha, weshalb
fte, ſoweil es ſich durchführen läßt, als Grundlage fir die Auf:
Ahlung benügt wurden,
Öfterreich: Joh. Stedheimer oder Stedhinger, Student
Die Mebestätigfeit der enangeliihen Hirche Württembergd von der Zeit des Herzoge Chriſtoph bis 1650.
aus Diterreich, 1570, oh. Ehriftopb von Bogen in Tirol 1570.
(Andr. Sinterjeher von Salzburg, der ſich wiber den Erbfeind
brauchen lieb, 1570 O0 fr.) xudw. Scheybel von Moſter Reubura
1575. Hans Siem. von Hohenwart 1580 6 fl. Balth. Yauffer
von Yauffental 1581. Thom. Yeberichlid 159. Kath. von Wald:
nom, deren Gatte, Otto von Waldnow, 400 Taler Löfegelb zahlen
follte, 1594 4 fl. Hans Auguftin Fillach, der mit feiner Schwägerin
' aus ber Steiermart gefangen weggeführt war, 1595, af. Subder
|
von Yeva, mit anten Zeugniſſen. 1597. Job. Bapt. Rröhlid,
dem Türten und rebellifhe Ungarn Haus und Hof verbrannt und
Weib, Kind umd Bruder gefangen genommen hatten, 1601. Anpr.
Spaur und Albert Gabernisiy 1605 8 f. Phil. Schober von
Zilla in Unterfteiermart 1613, Baul int von Troppau 1616.
Sim. Hodermann von Malſchdorf 1614 5 fl, wohl wentiſch mit
Simon KHattermann von Entzersdorf 1613. Marg. Soblmer 1615.
Steph. Wartgrill aus Rrain 1815. Peter Manıio aus Iſtrien 1615.
Phil. Kanyner von Betten. Uri. Müller von Wiener-Reuftabt
1617. at, Barwer von Gratz. Andr. Rorſteck von Radelsburg
(? Rabtersburg) 16234 8 fl. al. Roknoswindig aus Mähren,
famt Bater, Bruder und Schweſter aefangen 1027/28. We. Fauftien
von Znaim in Mähren 1628/29 3. Paul Sidrnihln und Seb.
Aunbofer von Glackniß 162829 4 fl. Seh, Hünhammmer (vral.
Aunhefer), Joh. Jablogfy, ein Crabat, zwei von Türken ranzionierte
Soldaten, 162480 2 H. Beter Eberle von Felbbadı in Unterfteier-
mart 1628/29. Jatob Wlodinitzty von Prein (Rrain) 1642 2 A.
Jöra Heidenader von Oſſeg, ein Crabat, 1648. Matth. Keidiſch 1645.
Zransieitbanien: Hill. Millowih von Nojenau, deſſen
Bater gefangen lan, 1570 2 fl, Athanaſius von Yenfbos, zur Be
freiung von Weib und Kindern 1571 Bf. Mid, Hormart 1673
+f. + Ungarn 1574 20 fl. Ingembre BWasdini und Joh. Gyolhen
1575 13H. Bl, 3 Saboyner von Eamifa, Joh, Breßbeni von
‘ Haba, Watthis von Papa 1575 11 Taler, Job, Schihi von Preb:
burg 157576 5 fl, 45, Neid. Millofh von Raba und Tiongi.
Boramey von Wederin 1576 8 Taler, Ge. Fawler und Negu
Steph. Granomik 1576 2 fl. Benchik
Radasni und Agid. Sapeddrpas 1579 4 fl. Seh, Richael, Erabat,
Blaf. Nagy von Bapa, 1579 6 fl. Beneditt Warnauiza von Dithan
' 1579 Gfl. Mit. Gianowitz 1580 4 fl. Matth. Nagy 4 fl. Ri.
| Hobinang und Paul Mag. Dettebes aus Erlach (Erlau), io zu
Dfen gefangen, 1588 3 fl. Tal. Rorten von Erlau und ren.
Schoſſer 1591. Joh. Gaftrom und Paul Ragy 159. Stan. und
Joh. Karamashouskh, arme Edelleute, mit ihrem Bater und ymei
Schweſtern gefangen und um 4250 ungariſche Dukaten rangioniert,
1594 4 fl. Benedilt Selimofzli, Ting, Stegevius 1595 2 fl Joh.
Hagy, laut Laijerlihen und andern Teftimonia um W000 fl. ran-
sioniert, 1596 2 fi, Paul Sekri von Erlau 1596/97. Kalpar
Comoranus 1597. Ludw. Yephlowig von Harlitabt, bat aute Tefti-
monia, 1597 4 fl. Iorg Botlau von Botza 1589 4 fl, Ge. Etrenn
1501 +. Sim. Rirkhowiz, beide von Raab 1002 4 fl Blaſ.
Milenowitſch 1808 2 fl. Joh. Nainowik 1605 4 fl. Joh. Das.
von Arosnabieret und Vet. Magnus von Geſſen 1607 4 H, Hein.
Nithardt von Eopienis 1611 4 fl. Matth. Yanziel von Ungarifc
Brod 1618 4 fl. Mer. Sucilaßty 1618 3. Mid. Papay 1618
10 f. Paul Stekfn 1614 Sf. Hans Sothoffstyg von Kyſotoztu
1614 6 fl. Hier. Abel von Alauſenberg 1615 1f. ir. Hans
Dott 1615. Leo Matero Gapitari 1616 10 FH. Blaſ. Boros
von Gomora (Homorn) und Helena Wegien von Erlau 1616 8 A.
oh. Palatyniſchly 1616 SH Joh. Weiel aus Siebenbürgen, ber
mit Bater, Bruder und Schweſter gefangen war, 1616 2. BWart
Die Liebestätigkeit der evangeliſchen Kirche Württemberad von der Zeit des Herzogs Chriftopb bis 1650, 1.
27
Palatowig und Albert Rochalsky 1620 3 fl. ler Subelofjety 1621. ı bergijhen Theologen mit dem Patriarchen in Konftantinopel, io
Paul Riccofopfätg 1628 6 fi. Hyaeinth Luthinsty 162524 4 N.
Judiih Lematſchty aus ber Zips, die zum Losfauf ihrer Scheitern
iammelte, 1624/25 4 fl. Nil. Lehetſchky 162425 4 fl. Mart. Va—
wetſchky von Pawetjh, um 2000 Dutaten ranzioniert, 162425 4 fl.
Chriftopb Kerlig und Wart. Patatewitz 1625/86 3 fi, 1636 2 FL,
Michael Jafowig 162627 4 fl Steph. Batofstg 1627 4 fl. Paul
Barifionsiy, Marg. Ruchwelaky 162728 4 fl. Em. Yorey und Ge—
noflen 1628729 10 fl. Bart. Durſchky 162829 2 fl. Phil. Hano:
wiäfy von Lippau (Zipa, Kom. Temesvar) von Tataren ranzioniert,
162980 If. Hans Ehriftoph Rutſchnitztz und Marg. Huchwelligt
(vegi. 1627/28) 1690 Bf Matth. Mihinsiy, Joh. Ehyerdiue,
Ge, Grabat 16%. Joh. Boborinzfy 1631. Steph. Seprä 1640.
Kegina Markomstky 1642. Steph. Racriborzty 1643. Matthi.
Betlemoly, Job. Batorsty 1645. Matih. Salvai 1649, Sigm.
Tuchorsſy 1650. Joh. Badorsky von Raab. Ab. Zinstn 18560,
Mielos Aobolicce und Mic), Calesto 1651.
Überfieht man die große Reihe von Türkengefangenen
aus den Faiferlihen Landen, jo fieht man ſich unwillfürlid |
zu ber Frage genötigt, wie es kam, daß Öfterreich fo ſchwach
im Kampf gegen die Türkei war. Wer all die Summen
überfchlägt, welde die Türken ald Ranzion von ben Gefan-
genen erhoben, deren Lifte hier bes Naumes wegen nicht ein:
mal in abfoluter Bollftändigkeit mitgeteilt werden konnte,
dem brängt fich ber Gedanke auf, daf mit all diefen Opfern
an Geld für die damalige Zeit ein ganz anfehnliches Heer
erhalten werben fonnte,
Noch merkwürbiger ift, wie Öfterreich in bas von ihm
im Dreißigjährigen Arieg zertretene, auögejogene, faſt blut:
leer geworbene deutſche Land bie Opfer feiner Türfenpolitif
ausziehen lieh, um von den Armen nod die Notpfennige
für noch Ärmere erbetteln zu laſſen. Wenn es ein Land
nibt, das im Dreifigjährigen Krieg Furchtbares erlitten hat,
fo ift ed Württemberg, aber fein einziges Wort der Rache
ober der GErbitterung wurbe laut, ald nah dem Abzug der
Öfterreicher wieder Türfengefangene aus ihrem Gebiet
um Unterftühung baten, Man gab, fo aut es die fehr be
ſcheiden geworbenen Mittel erlaubten.
Aber mit den Gefangenen aus Öfterreichslingam ift die Zahl
der Zürfengefangenen aus dem Often nod nicht erihöpft. 1646
erichien eine Polin Sophie Yanzfa, um für die Befreiung ihres
Gatten Alex. Scorodenzfi Gelb (2 A.) zu fammeln. 1610 kam eine
Hersogin Johanna Barbara zum Krens, die von den Türfen ver:
trieben war, und Die der Herzog nah Viorzheim führen ließ in fl.
32 fr. und Bl. Fuhrlohn). Die Heimat dieier Dame wird wohl
auch im Dften zu juchen jein.
Aus den Donaunfürftentümern famen: Phil. und se,
beide Urſull Dragowitz, 2 Edelfeute aus der Wallachei, 1581 6 fl, oh.
Janopolos, ein Grieche aus Sazeba in der Wallachei, der vom Papft
und fonft allerlei Zeugniffe aufwies (fein Bejangener) 1582 2 fl
Ein nicht mit Namen genannter Fürft aus der Moldau, ber vom
Zultan vertrieben war, bradıte vom König von Frankreich und
Heron Morimilian von Bayern Zeuanifie 1599 SO. Aal, Rudi
ziinsty und Hedwig Lasmaioſty aus der Waladei 1627 3 Hl. und
Peter Jareds 162828 8A.
Selbft Griechen ericeinen in großer Zabl in Stuttgart als
Hilfeflehende. Moglicherweiſe hatte der Briefwechſel der württem-
Näglich er aud für die Schwaben endete, doch die Folge, dab dae
fleine Württemberg unter den Griechen bekannt wurde, die Unter:
ftügung sur Befreiung aus ben bänden der Türken brauchten. Wir
fennen: Mattb. Serbin, ein griechiſcher Ariegemann, 1581. Phil.
Mauritius, der vertrieben war, und Dante! von Athen 15855 8 +6 fl.
‚wei nicht mit Namen genannte atheniſche Bürger „jo viel Ehriften
geledigt haben jollen und darüber gefangen wurben“, 1586 30 fl.
Nat, Miloeta 1587 8 H. Anton Jeniſcheus aus Korinth, ein Briefter,
159731. Emanuel Ihoca 1601 4 fl. oh. von Yicopetra in
Arfadien Ir? 12 fl. Angelus Johannes und Lamb. Kuthini 1606
10 fl... Hargites Demetrif, deſſen Eltern und Geſchwiſter gefangen
1606 6 fl. Zohann Zripon aus dem Peloponnes, von Hab
und Gut vertrieben, 1606 4 fL Ge. Deimetrius, deſſen Weib,
Kinder, Mutter, Brüder, Zchmeftern gefangen waren 1607 6 fi.
Manuel Komnenus, der um 4000 Dufaten ranzioniert mar, 1647
12 fl. Euſtach R. 1612 4 il. Benedikt Juſtinian Grimald von Der
Injel „Echo im Schwarzen Meer“ für den von ben Türken um
BO) Dulaten ranzionierten Konvent des Hloflers St. Joh. Baptift,
bafelbft 1615 (14 fl) Demeit. Elata, ein ®riefter, ber um
2500 Dufaten ramzioniert war, 1615 10 fl. Johann Michael,
Joh. Beronifi, Be. Laureng, We. Ftaueisci 1616 3 fl Gregor
Nicephorus, Biihof zu Sutagorio, Demetrius, ein Prieſter Der
Stadt Aglä, und Humelin Androni von Thefialonich 1621 12 fi.
Hit, Gregorius von Honftentinopel für fein Löoſegeld non 4000 fl.
1627/1628 2 fl. Ich. Woscus 162829 4 A, Nil. Georgi von
Galata und Stepb. Jurta, ein Mazedonier, 162930 2 fl. Bafll.
von Rubers aus Handia, zur Befreiung feines Baters und anderer
Verwandten, 1649 TH. 30 fr.
Wir ftehen am Ende des Kapitels von der Fürſorge
für die Dpfer des Arieges und haben bamit das ganze Be:
biet der Leiftungen der evangeliſchen Kirche Mürttembergs
für humane Jwede kennen gelernt. Sind es vielfah nur
trodene Namenliften, fo haben biefelben doc für die Pro-
vinzial: und Zofalgefhichte einen Wert, in dem fie bie Leiden
‘ der Vorzeit Har ertennen laſſen und aud für bie Familien:
geichichte Beachtung verdienen. Aber nicht nur nad biejer
‚ Seite find dieſe Namenliften von Bedeutung, fondern fie
find die zuverläffigen Zeugen für Die weitreichenden Anſprüche,
welche die Not in manderlei Geftalt an die Hilfe des
wirttemberaifhen Kirchenfaftens machte. Was an ſchweren
Kataftrophen von 1550 bis 1650 über Mitteleuropa ging,
macht fich hier fühlbar, Bon Reval bis Kandia, von Rochelle
bis jenjeits der Alpen und zur Walachei erftredt ſich das
Gebiet, in welches die Gaben aus dem fleinen Württemberg
fließen, Aber freilih alle dieſe Gaben helfen nur augen:
blidliche Not lindern, ohne dem Übel an die Wurzel zu
greifen. Während bie Fürſorge für die Kranken doch die
Förderung des Medizinalwejens, die Anitellung und Aus
bildung von Ärzten und Nundärzten, die Unterftügung ber
Apotheten, in ſich ſchloß und den Gebanten an Sichen:
bäufer anrente, während die Sorge für die Maifen die
Gründung eines eigenen Amtes zur Berforgung dieſer
Unglüdlicen wenigſtens vorübergehend veranlafte, findet ſich
mit dem Abichluf der Regierung des Herzogs Ludwig und
ber Beſeitigung des tiefergehenden Einfluffes der Theologen
L 3 Die Siebestätigfeit der evangeliichen Kirche Mürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
auf die Verwaltung des Rircenfaftens fein einziger origineller | veformation und zugleich mit der Bemühung um die Hebung
Gedanke mehr, Fein auch nur leifer Verſuch, auf dem Ge | bes Gewerbes im Sand wurde unter ber Regierung Des
biet der humanen Liebestätigfeit neue Wege einzufchlagen. | Herzogs Friedrih wirklich Neues, insbejondere mit der
Nur auf dem Boden ber kirclichreligiöfen Liebestätigleit ; Gründung von Freudenſtadt geſchaffen. Hierüber foll der
im Zufammenhang mit der Sorge für die Opfer ber Gegen: | zweite Teil diefer Arbeit handeln.
Der Wiederaufbau des nad) der Hördlinger Ichlacht zerfiörten Hüttenwerks Bönigsbronn
in den Jahren 1650—52.
Rad alten Alten des Werks,
Von Alfred Knapp, Hüttenverwalter in Konigsbroun.
Das häufige Bortommen von Eifenerzen auf der ſchwä
Am 23. Dezember 1557 vertaufen Jörg Beflerer, Ges
bifchen Alb, die in den Schichten des Braunen Jura am | heimer Rat zu Ulm, und Hans Walter Ehinger, Bürger-
Rorbabhang und in den Bohnerzablagerungen auf der Hoch⸗
fläche überall leicht zugänglich find, hat im Berein mit ben
ausgedehnten Buchenmwälbern ein frübzeitiges Auftreten ber
Eifeninduftrie in einzelnen Gegenden dieſes Gebirgszugs
veranlaßt, die ſich, ähnlich wie in anderen alten Eifeninbuftrie:
bezirlen, zuerſt auf der Hochfläche hielt, fpäter aber in ben
Tälern, an den Maflerfräften anfievelte. So finden wir
im Tal der Brenz eine Neihe alter Eifenwerle in Königs:
bronn, Itzelberg, Heidenheim und Mergelftetten ; aud) ihre Bor:
fäufer aus vorgefhichtlicher Zeit find gefunden in den Reiten
einer Eifenfchmelzftätte oder wohl richtiger eines Nennfeuers
bei Tauchenweiler auf der Höhe des Aalbuchs (Fundberichte
aus Schwaben V, Jahrgang 1897). Das ültefte dieſer
Werke und zugleich das einzige von ihnen, welches ſich heute
noch im Betrieb befindet, ift das Hüttenwerl Königsbronn
am Uriprung der Brenz. Es verbanft feine Entftchung
Nöfterlicher Betriebfamfeit und wird im Zuſammenhang mit
dem 1302 aeftifteten Alofter Abnigsbronn erftmals erwähnt
in einer Urkunde Karls IV. gegeben zu Nürnberg 14. April
(an dem nächſten Montag nach dem heiligen Oftertag) 1365,
Auch das Ihelberger Merk dürfte als eine Gründung des
Königsbronner Kloſters anzufehen fein; wenigſtens ift eine
vom 30, September (Donnerstag nah Santt Michels des
heiligen Erzengels Tag) 1479 datierte Urkunde noch erhalten,
mit welcher Johannes, Abt, der Bruder Symon, Prior, und
Konvent bes Gotteshaufes zu Aönigsbronn den Jörg und
Weinhart Eifenfhmieden, Gebrüdern, des Gotteshaufes
Eifenfhmiede zu Itelberg verleihen.
Näheren Aufſchluß über das Schidjal der Werle geben
die Aönigäbronner Akten erft wieder aus der Mitte des
16. Nahrhunderts,
Am 18. September 1534 verfaufen Bürgermeifter, Ge—
richt und Rat ber Stadt Heidenheim mit Berilligung bes
meifter zu Ulm, die Merle zu Heibenheim, Mergelftetten
und im Amt Kochenburg (Ober: und Unterfochen), wie
fie diefe zu Lehen innehatten, und zwar Heidenheim von
Herzog Chriftoph von Mürttemberg, Mergelitetten vom Abt
von Anhaufen, Ober: und Unterfohen vom Stift Ellwangen,
an Herzog Chriftoph von Württemberg in Gemeinſchaft mit
Martin Eifengrin in Stuttgart, Valthafar Mofer in Göp:
pingen und Michael Daur in Heidenheim. Diefe vier Teil:
haber ftellen am 20, Mai 1558 einen Bertrag auf, laut
defien fie eine förmliche Gewerfihaft gründen, in welde
Eifengrin, Mofer und Daur das Itzelberger Werk und ihren
— mohl mit dem Königsbronner Kloſter geſchloſſenen —
Herzogs Ulrich von Württemberg am den Bürgermeifter |
Georg Befferer von Ulm die ihnen noch gehörige Hälfte der
Eiſenſchmiede zu Heidenheim, ſowie ihre Rechte und Anſprüche,
die fie wegen der andern Hälfte noch an die Erben eines
Burkhardt Fürderer in Stuttgart befigen.
Kontralt über das Aönigsbronner Merl einbringen, Der
Vertrag enthält die Beftimmung, daß jeder ber vier Be:
werden für ih und ſeine Nachlommen ein Viertel der Ge:
werlſchaft befigen ſolle.
Die Erben der drei Gewerken Eiſengrin, Moſer und
Daur verkaufen ſodann am 22, Januar 1598 ihre Gewerk—
Ichaftsanteile an Herzog Friedrih I. von Württemberg um
die Summe von 47414 Gulden 37 Kreuzer, der damit
fäntlihe Eiſenwerle im Brenztal in feiner Hand vereinigte
iufammen mit ben Werken Ober: und Unterlocdhen im oberen
Kocertal, meld letztere der Herzog Johann Friedrich aber
im Jahr 1614 um 55000 Gulden an das Stift Ellwangen
verfaufte. Bon 1598 an verblieben die Brenztalmerte im
Befig des jeweiligen Landesherrn und wurden von einem
Generalfaltor mit dem Sig in Königsbronn geleitet, welcher
der hergoglihen Rentlammer unterftellt war und feinerfeits
über den Unterfaltoren auf den übrigen Werten ftand.
Die erften jahre des Dreifigjährigen Kriegs fcheinen
feinen erheblichen Einfluß auf den Betrieb der Werke geübt
zu haben. Erft die Schlacht bei Nördlingen 1634 brachte
über die ganze Gegend die Echredniffe des Kriegs und für
die Werke im befonderen die faft vollftändige Zerftörung.
Die Not der Zeit lieh einen fofortigen Mieberaufbau nicht
zu und erit im Jahr 1650 ließ Herzog Eberbarb II. das
Hüttenwerl Hönigäbronn als erſtes neu errichten und in
Betrieb nehmen. Die ungefähren Koſten dieſes Mieberauf
1, 30 Der Wiederaufbau Des nach der Rördlinger Schlacht zeritörten Hüttenwerts Hönigsbeonm in Den Jahren 1650—52.
baus und bie vielfahen Schwierigkeiten, welche Dabei zu über:
winben waren, lafien fi aus ben alten Alten des Werks
verfolgen und follen im folgenden geſchildert werben. Die
umgab, und eö war für ein Hüttenmwerk geradezu eine Lebens:
frage, einen tüchtigen und zuverläffigen Mann auf Diefem
Poften zu haben. Die Schmelzer waren fih denn auch ihrer
Quellen für diefe Schilverung find ein Bericht-Konzeptbuch wichtigen Stellung wohl bewußt und nügten fie nad) Kräften
von 1650 bis 1652, die Stüdrehnung bes Faltors zu Könige:
bronn von Michaelis 1650 bis Georgii 1651 die Bau:
rechnung von 1651/1652 und die Jahresrechnung von Georgii
1651/1652,%)
Die erwähnte Stüdrechnung hat folgenden Titel:
Stuckh Rechnung
Mein Wigeleo Cron-
eysen, Factors zue Königsbronn, waß ich beim
Eysenbergwerckh daselbsten” Eingenohmmen
vnd dan wider Außgeben, von Michaelis
Anno 1650 biß Georgy Anno 1651,
Der hier als Faktor des Werts genannte Vigilius
Croneyſen ftand vor feiner Berufung auf diefen Poften im
Dienft des Stifts Ellwangen, das ähnliche Werte im
Kochertal — Ober: und Unterkochen, Waſſeralfingen, Abt
gmünd — beſaß. Der Untervogt von Heidenheim führte
die Verhandlungen mit dem Probſt von Ellwangen wegen
Croneyſens Entlaffung und legterer wurde in Stuttgart als
Faktor in Pflichten genommen, „item alt den 29ten July
Ao. 50 Ich factor meiner erclerung halben wegen difes
factori Dienjts zu dem Vogten nachher Heydenheim gerithen“
und meiter „Alß bieriber uf ervolgt gdigen fürſtl. beuelchs
vom Iten Septembrö ber Vnder Bogt zue Heydenheim wegen
mein factord und ber Entlaffung halben Selbander zue
Herrn Probften naher Ellwangen gerithen” und endlich
„stem alk den Migſten Septembrs Ih factor nacher Stuet:
garbt befchriben und ban dazumahl zum Factor angenomen
worden“ (St.R.).
Schon vor dem Dienftantritt des Faktors hatte der Vogt
von Heidenheim für den wieder in Bang zu ferenden Schmelz:
ofen (Hochofen) einen „Schmelzer” angeltellt. „Nachdem
ſich gleich of abraifen Herrn Gamerrath Orthen ein Schmelzer
Namens Hannk Reich, vß Lothringen gebürthig, allhie ange:
melt, hat eö der Vogt zue Heybenheim alfobald underthenig
berichtet... Dariber fub dato 31. May gnedig befoldhen
worben, diefen Schmelzer bei der tell zuebehalten, und nicht
vßer Handen zue lafen, ... Nachgehends hat man mit
ihm Schmelzer Tags vf 20 Kr. Tractiert, und daß es
jambstag den Löten Juny gleich angehen folle. So ratificiert
worden durch fürftl, befelh vom 18ten Jung“ (SUR. In
damaliger Zeit war eine der wichtigften Perfönlichleiten eines
Hüttenwerfs der „Schmelger”, ber bie Konftruftion des
Hochofens angab, feinen Einbau leitete und feinen Betrieb
überwadte, Die Darjtelung des Noheifens aus ben Erzen
im Hochofen galt ala befondere Kunft, jeder Schmelger beſah
feine eigenen Rezepte, die er mit großer Geheimnistuerei
’) Die einzelnen Quellen find weiterhin folgenbermaßen be:
yeichnet: Bericht⸗Ronzepthuch (Ber.B.), Stüdredinung (St.R.), Baus
rechnung (B.R.), Yahredrehnung (J.R.).
aus; fie waren meift fehr anſpruchsvoll, liefen fich zu feiner
aufergewöhnlichen Arbeit herbei, fahen auf die übrigen Hütten:
arbeiter herab, waren unverträglid und ftets bereit, bei ber
geringften Streitigleit, den Dienft aufzufagen. Dies lonnten
fie um fo eher, weil es ihnen leicht gelang, raſch wieder auf
anberen Werfen unterzulommen, benn dieſe waren ftets
darauf erpicht, einander brauchbare Leute abfpenftig zu
machen und fcheuten mandmal auch vor bevenflihen Mitteln
zu dieſem Zwed nicht zurüd, Die Bezeihnung „Schmelzer”
bat fich übrigens in Königsbronn für den am Hochofen bie
Auffiht führenden Meifter bis auf den heutigen Tag im
Vollsmund erhalten,
Faktor Eroneyfen neht mit aller Energie an feine Huf:
nabe, das zerftörte Werft mieber inſtand zu feten und fo
rafch ala möglich in Betrieb zu bringen. Aber die Schwierig:
feiten, bie fich ihm entgenenftellen, find zahlreich und groß
und fcheinen oft faum zu überwinden. Wir befommen ein
klares Bild der Ereigniffe, wenn wir feinen, zum Teil fehr
ausführlichen Berichten folgen, die er an die fürftliche Rent:
fammer in Stuttgart einſchidt. Diefe Berichte tragen alle
die Anrede: Durchläuchtiger, Hochgeborener, Gnädiger Fürft
| und Serr.
Am 16. Dezember 1650 berichtet er: „Es feindt die
Eyſenbergwk nunmehr (Gott Zob und Dandh) in gang ae:
bracht, die Feuren gemadt vnd die Wlafbäla vorgelegt wor:
ven, das man mit der Hülff Gottes nach vollender Zurihtung
bes Werckhzeugs alles vonn Hämmern, anbößen und Zangen
alfdann khünfftig wochen ſchmiden wirbt.” Seine nädjite
Sorge ift nun, daß ein genügender Vorrat an Aalener Erz
„ben wehrender Wintterbahn zum Schmelgofen gebracht
werbe”, jowie Holz zum verkohlen aefchlagen wird. Die
„Bauerſchafft diſer Refier“ ift auch nern bereit, die Fuhren
zu leiften, aber „wegen verberblicher Kriegsweßen und er:
fittener Anſtöß“ nur unter der Bedingung, daß ihnen ein
reihlicher Vorſchuß gegeben wird, damit fie Haber für ihre
Pferde Laufen können. Auch die Arbeiter verlangen von
Anfang an ihren Tag: und Wochenlohn und auferdem mu
Ateifen angekauft werden, um die Schmiedefeuer betreiben
zu fönnen, bis der Hochofen das Mafleleifen zum Läutern
ltefern fan. Und da erhebt fich ſchon in biefem erften Be-
richt Die bemenliche Bitte, die fih in allen Tonarten fpäter
wieberholt, die nötigen Gelbmittel herbeizuſchaffen: „Alf habe
ih ©: Frſt: Gdt ein folches hiemit vnderthenig berichten
und vmb weittere Gelttmitlen anfuchen wollen, Ob nod ein
guete Lüfferung von Fürftl: Ganzley auf gnedig möchte er:
folgen oder bei E: Frl: Sb: Eykenhändler im landt doch
ohne Vnderthenige Maßgebung:) anſuechen laßen, daß fie
ein Summa Geltt auf Abſchlag des inskhünfftig zuſammen
bringendes Eyßen hetten hergeſchoßen. Im fall es aber
nicht fein Ihöndte, ob ih andern Orthen und außer landts
Der Wiederaufbau des nad der Nördlinger Schlacht yerflörten Hüttenwertt Hönigabronn in den Jahren 1890-52. ], 3t
dörftte was aufnehmmen vond auf obige weiß mit Eyfen
ond in waß breiß den Centner abyuftatten.”
Die alte Erigrube im Treffzgental bei Aalen war ein:
geitürzt und mußte erft wieder „außgeraumbt und erbauth”
werben (St.R.), damit Dad nod von früher her dort lagernde
Erz beigeführt werben fonnte. Alsdann wurde eine neue Grube
angelegt und ber Erzinappe Hans „Jäger arbeitete 4 Wochen
fang mit feinem Knecht „Biß da fy zuerft of daß erz Ihommen
und es finden megen” (St.R.). Der Beifuhrweg ging über
Wieſen, die ber Stadt Aalen und dortigen Bürgern gehörten,
und weiter über den Kocher, der überbrüdt wurde. Der
Faktor fürdtet, er werde mit ben Halenern wegen des Erz:
wegs nicht zurecht fommen, und ſchlägt beshalb vor, fich
mit dem Bropft von Ellwangen ins Benehmen zu ſetzen,
Damit diefer die Erlaubnis zur Benützung des Ellwangiſchen
Wegs gebe „weil die grücben aneinder liegen, vihl beſſer
vnd nähere gelegenheit hetten ... Dann foldem weegs
halben am fuchrlohn was zuerfpahren ond ... mit ochßen
zue Wintter und Sommers Zeith lhöndte gebrauchen“ (Ber.B.). |
Die hier erwähnte ellwangiſche Erzarube gehörte zu ben |
damals ellwangiſchen, Hüttenwerlen Wafferalfingen und
Untertodhen. Der Propft zeigt ſich bei der mündlichen Ber:
handlung in Ellwangen am 4. Januar 1651 (St.R.) zu allem
B
Entgegenlommen bereit, aber feine Untertanen, über beren |
Güter der Weg führt, weigern ih, ihre Einwilligung zu |
geben, weil fie, „diß fahren jo gar hoch vnnd ſchädlich achten,
vnd mit ihnen nit abfhommen laßen wöllen“ (Ber.B.). Die
Berhandlungen bie infolgebeffen mit ber Neihsftabt Malen
wegen des Erzwegs angefnüpft werben, gehen zunächſt nicht
glatt von ftatten, denn „die Herm ber Statt Ahlen” jagen |
„es ſeye nit ohne vnd dißen weeg Ao. 27 von Mürttem:
bergifhen und von dem General factor zue Rönningsbronn
Leonhardt Feßeln vff 6 Jahr lang erfhaufft worden, aber
ao. 33... ihnen wieder beimaefallen ſey, vnnd befhalben
man ihnen folden weeg wider vff ein neues abzuelhauffen
bab, fie ihm aud) ſolcher gejtalten (aber anderfter nit) gueth:
willlig hergeben wellen“ (Ber.B.). Der Faktor findet aber
feine Rechnungen von 1627 mehr, aus denen Auffhluß über |
diefen Kauf zu erhalten geweſen wäre, „welche in dem Kriegs⸗
weßen neben andern müeßen entfhommen fein“ (Ber.B.) und
auch die „Ahlhaimber“ vermögen ihre Behauptung durch
feine Schriftftüde zu bemweifen, „weil ihnen all ihre Docu:
menta und Hcten verbrunnen“, aber fie verfteifen ſich darauf,
daf fie „gar in queter Gedächtnuß fegen, dab ihnen biefer
weeg wider haimbgefallen“ und geben zur Antwort „ein
mahl fie laßen nit fahren, dan bifer weeg werde ihnen wider
off ein Neues von E: Fürftl: Gb: aberfhaufft”, ein Ber:
langen, das fie bamit begründen, „daß fie an ihren burger:
lichen güethern ond rechten nichts werben vergeben khinden“
(Ber.B.). Schließlich lommt nach viermaliger mündlicher Ver-
handlung (8t.R.) ein Übereinfommen zuftande, nad welchem
das Erzfuhrwerl auf drei Fahre geftattet und dafür bezahlt
wird an die Stabt Aalen für ihre Wieſe 4 fl, an Stoffel
Anna Behmen in Aalen 4 fl. 30 fr. (StR). Im ber
zweiten Hälfte Januar wurde biefe Übereinfunft getroffen
und die Erzbeifuhr wurbe fofort energifch betrieben, fo daß
Anfang April 22577 Zentner Aalener Erz auf bem
Schmeljofen vorhanden waren. An ber Beifuhr waren
Fuhrleute aus der ganzen näheren und weiteren Umgebung
beteiligt, jo von Heidenheim 11, Schnaitheim 5, Aufhaufen 2,
Memmingen 15, SHermaringen 17, Sontheim 17, Herbred:
tingen 7, Hürben 5, Mergelftetten 2, Bohlheim 3, Dettingen 6,
Haufen 4, Heuchlingen 7, Heldenfingen 6, Königsbronn 3,
Ihelberg 5, Oberlohen 15 und Unterloden 20 (St.R.). Der
Fuhrlohn betrug 4 fr. für jeben Zentner, Zoll und Weggeld
war für das Erz zu bezahlen dem öttingifchen Zoller in
Aalen 4 fr, der Stabt Aalen 2 fr. und bem mwürttem:
bergiichen Zoller in Oberkochen 1 fr. für jedes Fuder, wo:
bei ein uber zu 35 Zentner gerechnet it (St.R.). Es
mögen jtattlihe Fuhrwerlslarawanen gemeien fein,
die damals auf der Strafe das Kochertal herauf und ins
Brenztal herüber verlehrten. In befonders gutem Zuſtand
mar diefe Strafe offenbar nicht, denn fie lieh fih nur
während ber Winterfälte für ſolch ſchweres Fuhrwerk be
nügen. Auch Unglücksfälle kamen vor; auf befonberen
fürftlihen Befehl vom 13. Februar 1651 murben dem
„Andreas Schwarzen zue Herbreditingen, welder vmb fein
pferd beim örz fiehren allhie Ihommen, zu einem andern
zur beyfteur geben 10 fl.“ (St.R.)
Die Holzlohlen, das neben bem Erz wichtigſte Rob:
moterial des Hüttenbetriebs, mwurben in den Mälbern bes
Klofters Königsbronn gewonnen. Im Herbft und Winter
1650,51 wurden im Ochſenberger Hau, Brandelshaufer Hau
und Saders Mahd 7192 Klafter Holz aefchlagen, 771 Klafter
mwurben verfohlt und hieraus 2223 Zuber Holzlohlen ge:
wonnen und beigeführt; außerdem wurben 381 Zuber erlauft
zu 221 fr. pro Zuber. Der Holzhauerlohn betrug zuerft
20 kr., ſpäter 18 und meiterhin 16 fr. pro Mlafter, ber
Kohlbrennerlohn 20 fr. pro Mlafter und ber Fubrlohn 6 tr.
pro Zuber. Der Zufahrtöweg für bie Kohlen durch das
fog. Meine Brenztal herunter war in den Seiten bes Dar-
nieberliegens bes Werks ganz verwachſen und verfallen und
mußte wieber freigemadht und ausgebeffert werben (St.R.).
Um menigftens das Hammerwerk in Gang zu bringen,
noch ehe der Hochoſen angeblafen werden konnte, wurde
alles alte Eifen, das fi auf den noch zeritört liegenden
Werten in Itzelberg, Heidenheim und Mergelftetten vorfand,
nad Königsbronn gebradjt, und am 23, Dezember 1650
fonnten bie Läuter und Schmiebefeuer, wenn auch zunächſt
mit geringem möchentlihem Erzeugnis, mit 2 Hämmern in
Betrieb gefeht werden. Kurz zuvor war noch der Urfprung
der Brenz, ein mit Holz und Lettenverwahrungen aufge:
ftauter Duelltopf, der die Waſſerkraft für die Hämmer
lieferte, burchgebrochen und hatte damit wieder Verzögerungen
und Schwierigkeiten veranlaft, deren alüdliche Überwindung
den Faktor zu der Bemerkung veranlaft „und hat es ein-
Enklen in Walen für seine lange Wieſe 15 fl. und an | mahl Gott lob ein feine® anfehen, es möge daß Vawen
L 32 Der Bieveraufbau des nadı der Nörblinger Schlacht zerftörten Hüttenmwertd Abninsbronn in ben Jahren 165012.
alda halb ein enbt nehmen und alles in die Ordnung ae
richt werben” (Ber.B.). Der Läuterer Hans Zainer und
die Hammerſchmiedmeiſter Kaſpar Vogel und Tobies Binder
erhalten für die Zeit, während welcher fie vor Inbetrieb⸗
fetung des Hammerwerks mit der Zurichtung ihrer Feuer
und Werkzeuge beihäftigt waren, wöchentlich je 3 fl, die
beiden Schmiedfnedhte je 2 fl, und die beiden KRohltrager
je 1 fl. 36 fr, (St.R. Ber.B.).
Inzwiſchen ift aber die Geldnot immer eine große.
Am 18. Januar 1651 reitet der Faktor nah Nördlingen
und nimmt bei dem Eifenhändler Hans Yalob Wucherer
600 Gulden auf (St.R.), die vermutlich jpäterhin durch
Eifenlieferungen zurlideritattet werden follten, und am
19, Februar verwendet er ſich perfönlih beim Herzog in
Stuttgart um die Beihaffung weiterer Mittel (St.R.). Er
erreicht aber lediglich einen Kanzleitroſt, dem nichts Weiteres
folgt, und am 11. März 1651 berichtet er wieder „und ijt
fein ander mitel alf dab €: Arfil: Son: nod en Summa
gelts alher [haften laßen, vnnd mit den 2 gehenden Hämern,
wüß Gott noch nit fo meit forth zuefhonmen it, das alles
Ihan bezahlt werben“ (Ber.B.). Dabei fteigern fid die An:
ſprüche der Arbeiter und Fuhrleute, und namentlich Die Kohler
wollen fich mit dem „waß ich ihnen mit bider Beuth Er: |
thandtnuß in ieziger Zeiten darfür lohne onnd bezahle, micht
vergnüenen laßen vnd nur darmit Fholdern und boldern und
mit vermelben, fie ihre Gefhäft und Dienjt bey biefem |
Könningabronnerifhen Werth ſolcher geftalt aufgeben, fonnften
aenaigt fein E: Frft: Bon: Das gelt mit fambt dem Sedhel
zuenehmmen” (Ber.B.). Bis zum Schluß der Stüdrehnung
— Beorgii 1651 — wurden an Geldmitteln ber Faltorie
tiberwiefen von dem Bogt zu Heidenheim, Melchior Spaun,
3823 fl, 32’s fr. und von bem Seller zu Göppingen, Kafpar
Gernfried Murichel, 800 fl.
Am 5. April 1651 wird endlid der Hochofen angeblafen.
Das noch vorhandene Schmelzbühlein und ein Bericht vom
8. April melden hierüber: Am Samötag den 5. April ſetzt
Meifter Hans Neid) in Gottes Namen das Merk, erwärmt
den Dfen und leat Feuer ein, Montag abend 4 Uhr acht das
Rad um und die Bälge fangen an zu blajen, am After
montag abends 4 Uhr gibt der Dfen die erfte Mafjel mit |
Ye Zentner „welches Gott Lob alles ſehr wohl von ftatt
gangen vnnd dann hoffendtlich vorthan gefhehen wird“. Bis
zum 19. April 1651, dem lebten Tag der Stückrechnung,
wurden 177 Zentner Roheifen erblafen.
Gußwaren wurden in dieſem erften halben Rechnungs:
jahr feine verfauft. Der Verlauf an geihmiedetem Eiſen
betrug 342 Zentner 21'/e & und der Erlös hieraus 2190 fl. |
25 fr, Der normale Verkaufspreis betrug 6 fl. 40 fr. pro |
SJentner; einzelne Abnehmer hatten Borzugäpreife, fo bie
Köhler und Kohlführer 2 fl., die größeren Eiſenhändler 6 fl.
Faffonftüde wurden mit 51/8, 6 und 8 fr. pro Pfund |
berechnet,
Die Halbjahröbefoldung des Faktors betrug 100 fl.,
außerdem erhielt er eine „Neujahröverehrung“ von 24 fl.
An Löhnen wurbe bezahlt, foweit dies nicht ſchon oben
angeführt ift, Graberlohn für Stuferz 1’/e fr, pro Zentner,
für Kaltfteine 15 fr. pro Fuder, Schmelzerlohn — folanne
der Hodofen im Gang iſt — der Schmelzer 4 fl, 30 fr,
der Ofenknecht 2 fl., die beiden Aufſetzer je 2 fl. pro Moche,
ber Schladenfhieber, der Erzihieber und der Erzwaſcher je
20 fr. pro Taa, Zäuterlohn 15 fr. pro Sentner, Zäuterlohn
von Wölfen, Sauen, Schabotten ıc. 3 fr. pro Fentner,
Hammerfchmtedlohn am Nennfeuer 30 fr. im übrigen 15 fr.
pro Jentner; gewöhnlicher Taglohn 15, 18 und 20 fr.;
Hüttentnechtlohn 2 FL. pro Woche, Rohltragerlobn 1 fl. 30 fr.
pro Mode.
Der Materialverbraud) betrug pro Zentner Mafieleifen
3 Zuber Holzkohlen; pro Zentner Schmiedeifen 2 Jentner
Maffeleifen und zum Läutern und Schmieden 3 Zuber Holz:
fohlen, pro Zentner Renneifen 2 Zuber Holzlohlen,
Das ftändig auf dem Werk befhäftigte Perſonal beitand
aus 2 Hüttenfnechten, 1 Erzinappen mit 1 Knecht, 1 Kohl⸗
meifter, 2 Kohlern, 2 Rohltragern, 1 Schmelger, 1 Ofentnecht,
2 Auffegern, 1 Schladenfchieber, 1 Erzwafcher, 1 Erzichieber,
1 Zäutermeifter mit 1 Knecht, 2 Hammerſchmiedmeiſtern mit
2 Anechten, zufammen 22 Perfonen. Ein Teil dieſer er-
hielt jährlich je 4 Mafter Bejoldungsbrennholz, wofür 20 kr.
Hauer: und 24 fr. Fuhrlohn pro Klafter bezahlt wurde,
Mit dem Beginn des neuen Necdnungsjahrs 1651/52
war alfo das Wert notbürftig in Betrieb gebradt, und es
galt jeßt, die Verhältniſſe weiter zu feftigen, den Abſatz in
geregelte Bahnen zu leiten, Die dringend nötigen baulichen
Verbeflerungen auszuführen und fo die ſchweren Munben,
welche der Krieg geichlagen hatte, allmählich zu heilen.
Der erfte Bericht vom Mat 1651 bildet eine bewegliche
Klage über die Unbotmähigfeit und die hohen Aniprüde
der Arbeiter und Handwerksleute. Sie find mit den ver
willigten Löhnen nicht zufrieden und erflären, daß fie ſich
„deß gelts halben nit zue Todt arbeithen wöllen, und
midrigen fahls fie danıı nit da fein müeßen“. Der Bericht
ſchließt: „AB wehre biebey an E: Frft: Gdn: mein Vnder—
thenig hochflehentliches Bitten, ob E: Frſt: Ghn: doch
iemandt möchten alhero ordnen: alles jelbjten mit auaen
feben: und dann in einem end andern einen Auftrag vnd
Spruch gnedig machen laßen, Sonften es ie ein Faktor
dife Sachen bey diefem MWerkh nit erzwingen vnd dann
ſchwerlich forth khomen than.” In Erfüllung Diefer dringenden
Bitte erfcheint der fürftlihe Erpeditiond: und Nammerrat
Heinrich Orth mit den Werlmeiſter Hand Aregenmayer von
Stuttgart am 12, Juni 1651 in Königsbronn (J.K.). Das
Ergebnis ber hierbei gepflogenen Beratungen ift, daß der
Verſuch gemacht wird, ſich über die Höhe der Arbeitslähne
mit den benachbarten ellmangiichen Werten zu verſtändigen.
Der Untervogt Meldior Spaun von Heidenheim und ber
Faltor reifen am 16, Juni nach Elimangen, um mit bem
Propft perfönlid zu verhandeln, werben dort höflih auf:
genommen, im Schloß zur Tafel geladen, über Naht im
Wirtshaus freigehalten und verehren „in die Kuchin:
Der Wiederaufbhau des nach der Nö rdlinger Schlacht zerftörten Hättenwerfs Adnigsbronn in den Jahren 165052.
1. 33
Cammerdinern vd dergleihen 3 fl.“ (I.R.). Über den Er | für das hiervon verkaufte Duantum, das am Jahresſchluß
folg der Berhandlungen ift jedod; fein Aufſchluß zu erhalten.
Mit den ellwangiſchen Nachbarwerlen wurde auch bin:
fichtlih der Berlaufspreife für das geihmiebete Eifen Füh—
bung gehalten. Der Verſuch, den Eiſenpreis von 6 fl. 40 fr.
pro Zentner auf 7 fl. zu erhöhen, der Mitte Juni gemacht
wurde, hatte Die unerwünfchte Folge, daß der Abſatz ins
Stoden lam, infolgedefien aud der jo notwendige Zufluß
von Barmitteln aufhörte und ſich Eifenvorräte anfammelten.
Die Kaufleute in Nördlingen und Gmünd mweigern fid), den
erhöhten Preis zu bezahlen, weil fie jteirifches Eiſen zum
Breis von 3’/s kr. für das Pfund erhalten können, Dieſes
fteirifche Eifen wurde um billigen Fuhrlohn ala Genenfuhre
namentlih von Augsburg und Ulm aus in großen Mengen
ins Sand gebracht und bildete — aud in fpäteren Zeiten
vom Königäbronner Faktor durch Stürzen der Vorräte jet:
geftellt wurde, den normalen Preis von 6 fl. 40 fr. abzüglich
eines, als Proviſion anzufehenden Ausmwägerlohns von
T!/e fr, pro Zentner bezahlte, Für das durch die Faktorie
Göppingen verlaufte Eifen mußte der Stadt Ulm in Süßen
ein Zoll von 2 fr. 4 Heller pro Zentner bezahlt werden.
Die Tätigkeit der Faktoren befriedigt zunächſt wenig, nament:
lih in Tübingen und Urach ift der Abſatz ganz gering und
einige Remstalorte, wie Lorch, Beutelsbach, kaufen ihr Eifen
anſtatt in Schorndorf im Ausland, d. h. in den Neichsftäbten
noch — eine gefürdtete und oft ſchwer zu belämpfende :
Konkurrenz für das einheimische Erzeugnis. Der Faktor
fürdtet, dab durch die Stodung im Abſatz das Merk „off
ein newes widerumb in abaang fommen und verligen ver
bleiben” werde (Ber.B.), weil die Arbeiter davongehen,
wenn er fie nicht ordentlich bezahlen fünne. Er macht des:
halb ben Vorſchlag, den er einen „einfeltigen doch vnmaaß ⸗
aeblichen vunderthenigen“ nennt, „an die Haubt Mautt:
vnnd anderen Zoller, wo folche fuehrleuth mit dergleichen
eyßenſorthen anlangen Fürſtl: Deeret ergehen zu laßen und
vff ieden Poſchen, waß in oder aufer Landts gehet, 1 fl.
haben, das in väßern vnd dergleichen nichts verſchwigen
bleiben thete, dahero ſolches durch die fuehrleuth baldt er-
holt vnd nimmer ſo ſtarckh ins Landt gebracht werden“ und
fügt bei „Sonſten Gott ſey Danchh ds Werdh zimblich
feinen Borthgang hette vnnd mocenbtlih ſchon uff 40 ober
50 Gent. eyßen gefchmitt mwurbte ... dahero das werdh
befer in esse gebracht vnnd Die Berggenoßen zu ihren Lid⸗
lohn gelangen möchten“ (Ber.B.). Bon Stuttgart ergeht
bierauf der Befehl, fih mit den Ellwangern über die Eifen:
preife zu verftänbigen, und bie „Ellwangiihe Näthe, Herr
Rendtmaifter ond der Gapitel Ambtmann, alf fie bey mir
vorüber gereift vnd einen trundh gethon“ erklären, daß auch
fie den erhöhten Preis gegen die Konkurrenz des ftegriichen
Eifens nicht hätten halten fünnen und auf ben früheren
Preis von 6 fl. 40 fr. zurüdgegangen feien, der Ende Juli
auch in Königsbronn wieder aufgenommen wird (J.R. Ber.B.).
Die hiervon erhoffte günjtige Wirfung auf den Abſatz bleibt
aber aus, ed werben deshalb in Stuttgart (Johann Häberlin),
Schomborf (Jalob Köllin), Kirchheim u. T. (Zadarias
Widenmann), Urach und Tübingen Eifenfaktorieen errichtet,
deren Inhaber das Eiſen zu dem ermäfigten Preis ‚von
6 fl. erhielten, neben dem Verlauf des neuen Eiſens aud)
ben Antauf von Altmaterial zu vereinbarten Preiſen zu be:
treiben hatten und verpflichtet wurben, im Bedarfsfall auch
Barvorſchüſſe auf fpätere Eifenbezüge an das Werk zu leiften.
Auch in Göppingen ſaß ein Faktor, Hans Mayer, der aber
in ber Weiſe arbeitete, dah er Eifen auf Lager nahm und
Bürsenb Tahreüder TE, Keit t
Gmünd und Ehlingen. Auch macht bie Konkurrenz einiger
fleiner Hammerſchmiede im Land, namentlih in Kirchheim,
die mit Alteiien arbeiten, viel zu jchaffen, jo dak um ernſt⸗
liche Mafregeln gegen dieſe Privatbetriebe und gegen den
Ankauf fremden Eiſens fteiriiher und färntnifcher Herkunft
‘ außerhalb Lands gebeten wird. Anbererjeits lagen aber
bie Eilenfaltore, daß das Werk nicht imſtande fei, ihnen
jederzeit genügende Mengen Eifen zu liefern, und dieſe
Klagen ſcheinen nicht ganz unberechtigt geweſen zu fein,
denn es werben in Augsburg und Münden Erkundigungen
eingezogen, ob bort fteirifche® Eiſen zu einem Preis zu er
halten wäre, der eö ermögliden würde, ſolches Eifen nad)
Königsbronn zu beziehen und vom Werk aus mit einigem
Nugen zu verlaufen; doch haben diefe Erlundigungen ein
' negatives Nefultat.
ober mehreres darauff ſchlagen und fleißig vfficht Darob zu |
Die zeitweilige Stodung des Abſatzes rief einen jehr
empfindlichen Mangel an Gelomitteln hervor, ber ſich noch
beſonders ſtark fühlbar machte, weil die Ausführung dring:
liher Bauarbeiten und bas unbotmäßige Berhalten der
dur lange Kriegszeiten verrohten und durch bie offenbar
unpünktlihe Zohnzahlung mit Recht erbitterten Arbeiter er
höhte Anforderungen an das Werl ftellten. Die feinen
Deträge, die von ben Eifenfaktoren geliefert werben, find
nur Tropfen auf den heifen Stein und Gronenien berichtet,
„alß ich aber anheimlhomb, baldt über die 60 Inn ber
Factorie vffgewartet jolhes orbenlih nah meinem aueth
gedundhen aufgethailt hab, aber wenig erlegt hat“. Die
‚ Zaboranten kommen mit weinenden Mugen und liegen ihm
täglich auf dem Hals „weilen nunmehr der Rinter vor der
thür gleichſamb sal: ven: nadhendt vnd blo gehen, dardurch
heut oder morgen an den Holjhamern, Kohlern aud andere
' Iaborandten arofen abgang vnd ſchaden Ihro Aritl; Bon:
bey dem hochanſehnlich Löbl: Werdh caufieren wurdte“, mie
ber Faltor am 14. November 1651 ſchreibt und beifügt
„deßwegen id mich nit yurathen, vil weniger bey dem
hochanſehnlich Lobl: Werdh vor jo vihlen allerley leuthen
meines lebens gleihjamb nit ficher, mich vff die Kohlhäw
nit allein Trowete, derentwegen mich zu verhalten nit waiß“.
Daß fih unter diefen Umftänden aud) im Betrieb Schwierig:
feiten ergeben mußten, tft nicht u verwundern. Die Hammer:
ſchmiede arbeiten mit geringem Ausbringen und hohem
Kohlenverbrauch, fchieben aber die Schuld hieran auf den
, Schmelzer der ihnen ſchlechte Waffeln liefere, weil er neben
5
I. 34
dem Aalener Stuferz zu wenig Bohnerz verwenbe (Ber.B.),
Dieſer Schmelzer, der Schon eingangs erwähnte Hans Neid,
war aber ein jehr ſchwieriger Herr, der fich negen ben Faltor
und feine Nebenarbeiter „zandh: bad: vnd bolderiſch erzaigen
thuet”, jo daß die anderen Ofenarbeiter neben ihm „nimmer
lenger arbeithen Ihönnen, mit Vorwandt dö er ie jo ſchmäh:
vnnd hudle, auch niemandt ihme nichts recht thon khönne“.
Auf alles gütliche Zureden ermwiderte er: „er frage nichts |
damad, er laße fi nit trugen“, und der Faltor erfährt |
„von den Ellwangiſchen“, daß auch der dortige Schmelzer
„lo truze und boche, beede einander Verhezen vnnd mit
einander correiponbieren, daß niemandt ſchier neben ihnen
bleiben und arbeithen Fhönne, Vermaindt das Werdh alles
an ihne gelegen, dardurch alles nöthen und zwingen wollen.”
Seine Zeiftungen find dabei fehr unbefriedigend; er ift nicht
imftande eine Dfenplatte oder eine Chabotte richtig zu
gießen, und das Erzeugnis des Dfens geht immer mehr
zurüd; auf Vorhalt ift er aber fogleid; mit der Antwort
bei der Hand „mans einer bößer ſchmölzen khönne, alßdann
jolle einer herlhommen“ (Ber.B.).
1651 wird der Gang des Hodofens immer ſchlechter. Der
Faltor beantragt aber erſt am 7. September, den Ofen ab:
gehen zu laffen, nachdem er fo lange zugemwartet hatte, weil
das Gerücht ging, der Herzog werde „ſich zue dem alhiefigen
Im Yauf des Sommers |
Werdh vnnd in die Hürfhbrunft alhero begeben“, Diefer |
fürftlihe Beſuch erfolgte jedoch erft im Januar oder Februar
1652 und der Ofen wurde nach 24wöchentlicher Kampagne
am 20. September 1651 zugeſchlagen. Vor dem erjten An:
blajen im April war der Ofen offenbar nur notdiürftig
repariert worden und es jtellte fih die Rotwendigfeit heraus,
ihn ganz abzubrechen und neu zu bauen. Gleichzeitig mit
dem Hochofen murben bie für die Unterbringung der Arbeiter
erforderlichen Wohnungen erbaut und ein neuer Zainhammer
erjtellt und eingerichtet. In der Baurehnung von 1651
bis 1652, die ausführlichen Aufſchluß über dieſe Bauarbeiten
gibt, find folgende Poſten ſpezifiziert enthalten:
bie Faltorieſcheuer mit einem Auf⸗
wand von. . »
zwei Zofamenter beim Schmelzofen
mit einem Aufwand von .
zwei Zofamenter beim Schmitten:
wert mit einem Aufwand von
der Schmelzofen mit einem Auf
wand von. ri
der Zainhammer mit einem Auf:
wand von. . 20.0. 50 RL 19 Er. 4 hr.
Der Gefamtaufwand für die Neubauten belief ſich hiernach
auf die, für damalige Zeiten recht erbeblihe Summe von
2050 fl. 54 Ir. 6 hr, die zu einem geringen Teil aus den
eigenen Einkünften des Werks, in der Hauptjache aber auf
fürftlihen Aſſignationsbefehl von der Kellerei Göppingen,
den Vögten von Kirchheim und Neuffen, bem Boller von
Heidenheim aus dem Ertrag von Böllen, Umgeld u, dral,
beftritten wurden.
171 fl. 18 fr. 4 br.
260 fl, 15 fr.
123 fl. 59 fr.
991 fl. 2 fr. 6 hr.
Der Wiederaufbau des nach der Nörblinger Schlacht zerftörten Hüttenwerts Königsbronn in den Jahren 1650-52.
Mit dem Bau des Schmelzofens wird am 3, November
begonnen und das Rauhgemäuer wird Ende November 1651
fertig, worauf jofort der Einbau in Angriff genommen wird.
Hierzu werden natürlihe Sandjteine von Dberenfingen
(DA. Nürtingen), ſog. „Enfinger Studh“ verwendet, bie
im Steinbruch zugehauen und durd das Filstal und über
den Halbud; herüber beigeführt werben. Zum ganzen Einbau
waren erforderlich 658 einzelne Steine, und zwar „325 doppelte
Hayden jeden zu 20 Ir., 120 halbe Hayden jeden zu 10 fr.,
1 Bodenftudh zu 4 fl, 4 Seith: 4 Edh: 2 Rudh: vnd
1 Zwerd: Studh jedes zu 3 fL, 1 Temppel (Tümpel) Studh
zu 1 fl” BR.) Der Gefamtpreis betrug jomit 167 fl. 30 fr.
Lieferant war der Schultheiß Ulrih Stolz von Dberenfingen,
die Beifuhr beforgte der Kirchheimer Faktor Zacharias Widen⸗
mann um 525 fl, mit 85 Fuhren, für Beihilfe beim Auf:
laden wurde dem Steinhauer & fl. 40 kr, bezahlt, nachdem
ihm Groneyjen ſchon vorher Jugeſprochen daß er fleiß an-
wendte, deßwegen ich ihme vmb beßern fleiß wällen verehrt
1 fl.” (B.R.). Starles Hochwaſſer nötigt den Wagenzug das
untere Filstal zu vermeiden und ben weiten Umweg über
Wieſenſteig und Geislingen zu fahren. Am 2, Dezember
1651 berichtet der Faltor, dab für ben Einbau alles bereit
jet und er hoffe, den Ofen „mit der Gnad Gottes gleich
nad; die heyl. Weyhenacht ferien wiederumb ergehen vnnd
plafen laßen“. Am 27, Dezember ift es auch glüdlich fo
weit, daf der Dfen angeblafen werden fann, und ber Faltor
berichtet hierüber, übereinitimmend mit dem „Schmelzbüd:
lein“: „E: Frſt: Bon: foll ih Pflüchtſchuldiger maßen vn:
bericht nit laßen, daß ih den Schmelzoffen alhie Sambftag
der 27 Xber nechſtabgeloffenen 1661igſten Jahr in Gottes:
nahmmen burd den Schmelzer Hannß Reihen ds Werdh
anjegen und dan morgens vmb 8 Uhr feuer eingelegt, und
Sontag Abendts vmb 2 Bhr laft der Schmelzer ds Habt
omb vnnd die Bälg anjahen bloßen zulaßen, Montag ben
29 diß Mittag vmb 1 Uhr gab der off eyßen vnnd iſt biß
vff Sumbftan den 3. Yan. 1652 (meilen der off gang von
newen gemacht, biß foldher recht erwwärmbdt unnd aufgetrudh:
‚ net ift) in 6 tägen 36 Gentner geichmelzt worden“ (Ber.B.).
Anfänglich ift der Dfengang fehr ſchlecht, fo daß fih ber
Schmeljer darüber ganz entjegt und der alter ihm ftarf
zuſprechen muß, er jolle nicht jo furdtiam fein, es werde
bald beſſer gehen. Der Ofen erholt fh auch raih und
fommt bald auf ein durchſchnittliches Erzeugnis von 120
bis 130 Zentner in der Woche.
Die im Borjahe neu angelegte Erzgrube im Treffzgen:
tal bei Halen wurde im Yauf des Sommers ſchon wieder
verlafien und ein neuer Abbau im Regental begonnen.
Treffjgental und Regental find Flurnamen am ſüdlichen
Hang des Kochertals oberhalb Malen bei der Erlau ungefähr
' an dem Bunft, mo der nörblihe Albtrauf aus dem Hader:
tal heraus im rechten Winkel gegen das Remstal hinüber
‚ biegt, An derjelben Stelle liegt au das Gewand Burg-
‚ ihrer Einjtellung benannt wurde,
ftall, nad welchem die Erzgrube in fpiteren Seiten bis zu
In der Zeit, um die es
Der Wiederaufſbau des nad der Nörblinger Schlacht yeritörten Hlttenwerts Hönigsbronn in ben Jıheen 1659-59. I, 35
ſich bier handelt, ſcheint „Burgjtall” eine Gefamtbegeihnung ! gründete Hoffnung vorhanden, daß bie wichtige Frage einer
für ein aröferes Gebiet geweſen zu fein, mweldes das
Treffjgental, Regental, jowie das ſpäter auch erwähnte |
Bronnental umſchloß, denn die gewöhnlich nad) diefen Flurs |
namen benannten Abbauftellen, werden nelegentlich auch
ald Gruben im Burgitall bezeihnet. Die Stuferzſchichten
bes Braumen Jura $ achen dort den ganzen Albtrauf ent:
lang zu Tag aus und find leicht zugänglid. Der häufige
Wechſel der Aibauftellen, der damals jtattfand, läßt Darauf
ſchließen, daß fein planmäßiger und geregelter Abbau jtatt-
| träglichfeiten.
fand, jondern daß zunächſt nur mit Taabau am Ausgehenden
des Erzes gearbeitet wurde und höchſtens noch lurze und
unregelmäßige Stollen getrieben wurden, die ber Erzinappe
verlieh, um eine bequemere Stelle aufzufuchen, ſobald ſich
ungünftige oder ſchwierige Berhältnijje für die Gewinnung
und Förderung ergaben. Schächte, deren Spuren und Hefte
fih fpäter in der Grube fanden, als der Abbau in regel:
rechte Bahnen aeleitet worben war, werben erft mehrere
Jahre Tpäter erwähnt, und bie älteiten Abbaue find deshalb
in dem zu Berwitterung und Verrutihung geneigten Geftein
fpurlos verſchwunden.
Der Berabau auf Bohnerz wurde vorerft noch nicht
wieder aufgenommen, denn es fanden fih auf den alten
Gruben zu St. Margareta und Rauhbuch noch Borräte aus
der Zeit vor der Nördlinger Schladht, melde zunächſt bei:
geführt und verhüttet wurden. Der ergiebige Bohnerz
diftrift St. Maraareta, der heute noch diefen Namen führt
und eine große Anzahl verlaflener Gruben, durchweg Tag:
baue, enthält, liegt auf der Höhe des Härdtsfeldes bei
Nattheim und Oggenhauſen. Der Rauhbuch liegt auf der
Höhe des Aalbuchs im heutigen Forſtbezirk Heidenheim,
Der Schmelzer Hand Neid ftellt für fein meiteres
Berbleiben im Dienit des Werks die Bedingung, daß er
im Lohn mit dem ellmanaifchen Echmelzer in Unterfocen
gleichgeitelit werde, der, was auch eine perfönliche Erfun: |
diqung des Faktors beftätigte, jährlich alles in allem 220 fl.
und für jedes Anblafen des Ofens 8 fl, erhalte. Dafür fei
er bereit, feine ganze Kraft für das Werk einzufegen und
allen Fleiß auf das Schmelzen und die Gieherei gu ver:
wenden, jo daß „E; Feftl: Con: ohne clag auch ein groß
gefallen daran haben follen“ (Ber.B.). Er erbietet fih aud,
ein Landeslind in der Kunſt des Schmelzens zu unterweiſen
„so gueth al& ers fhan“ Bei den eingangs erwähnten
Schwierigfeiten, gute Schmelzer zu befommen und auf dem
Werk zu halten, war diefes Anerbieten natürlih von größter
Bedeutung, und es wird beshalb ein geborener Königs: |
bronner, Konrad Gietinger, der „ſonſten fih von Jugendt
auff im den Ariegsdieniten auffgehalten, bißhero ein Jahr
fang bey dem Schmelzofen mit örzbochen und fchladhen:
ſchieben getrem und fleißig fih verhalten hat“ (Ber.B.) dazu
beitimmt, bei dem Schmelzer in Die Lehre zu gehen, wofür
er diefem „BO fl. oder ein quetes newes Kleydt neben ſolle“
(Ber.B.), Das Lehrgeld wird ihm von. der Faltorie auf
fpäteren Abzug am Lohn vorgeſchoſſen.
uverläffigen Zeitung des Hochofens dauernd eine günſtige
Löſung gefunden habe, aber die freude währte nicht lang;
ſchon im Februar 1652 gibt ed wieder Händel und Unzu—
Der Schmeljer erflärt „er wolle neben dem
Lehrenlnecht gannz nimmer arbeiten, fondern .. . des ell:
wangiihen Schmelzers Dochtermann von Vnder Kochen an
fich ziehen vnnd hiehero bringen, damit die Welfchen bie
Werdh beyhanden haben vnnd fhein Teuticher!) von ihnen
lehrnen vnnd abjehen folle*. Der Faktor ift dagegen der
Anſicht, es ſei von bem Schmelzer und feiner Kunſt über:
haupt nicht viel abzuſehen, als „Sein Strütt: vnnd Truziger
Kopff” und fucht jet ermitlich nach einem Erſatz, namentlich als
er durch ben Eifenfaftor von Göppingen erfährt, daß fich in
Pforzheim ein fremder Schmelger aufbalte, der vielleicht bereit
wäre, in den Dienft des Werks zu treten. Diefer Schmelzer
„Wendel Rueder außer Nothholzer gericht 2 ftundt von
Schwaz in Tyrol gelegen” und ein Blaßbalgmacher Bern:
hard Daur von Heilbronn ftellen fi anfangs März 1652
infolge einer auf Anregung des Faltors von der fürftlichen
Rentlammer in Stuttgart an fie ergangenen Aufforderung
in Königäbronn ein und erjlerer ift bereit, gegen einen
Wochenlohn von & fl. 30 Er. und ein jährlihes Wartgeld
von 24 fi. für ih und einen Mocdenlohn von 2 jl. 30 fr.
für feinen Sohn, den Schmelzeröfneht, die Stelle zu über:
nehmen. Der alte Schmeljer Sans Reich bleibt vorerit
noch auf dem Werk, um unter Umſtänden fpäter bei dem
wieder aufzubauenden Heidenheimer Schmelzofen verwendet
zu werben, allein er fann feiner Gewohnheit, Händel unter
den Arbeitern zu ftiften, nicht entiagen und mwirb beshalb
am 4, April 1652 entlaffen, während Wendel Nüeber die
weitere Ausbildung des oben erwähnten Landesfinds,
Bietinger, übernimmt (Ber.B.. Damit it am Schluß des
Rechnungsjahrs die für eine gedeihliche Meiterentwidlung
des Werks notwendige Nuhe unter den Arbeitern heraeftellt,
der Abſatz beginnt fih langſam zu heben und die Geldnot
wird weniger drüdend, wenn aud ber Kampf aegen bas
fteiriiche Eiſen, dad namentlih von den Reichsſtädten aus
ind Land hereintommt, nie aufhört. Doch jind die Ber:
hältniffe im Frühjahe 1652 fo weit gefeftigt, daß allen
Ernjtes an die Wiederaufrichtung der immer noch zerftört
liegenden Werke in Ihelberg, Heidenheim und Mergelftetten
gedacht wird und bie Pläne und Voranſchläge hierfür aus-
gearbeitet werden,
Einige Zahlen aus der Jahresrechnung 1651/62 mögen
) Die Bedeutung der Gegenüberſtellung von „welſch“ und
„teutſch“ ift micht gang Mar, Bielleicht ift jie zurückzufuhren auf
fonfeifionellen Haß und verrät der Schmeljer, der als acborener
vorlringer wohl katholisch geweſen fein kann, wie es fein Zodıiter:
mann in Unterlochen smeifellos wer, mit dieſer Außerung die Abs
ficht, die wichtigſte und einfluhreicite Stellung in dem evangeliichen
teuticben) Röninäbrenn einem Katholifen (Welſchen) zu fihern, An
bamaliner Zeit, wenige Jahre nach dem Weſtfaliſchen Frieden, wäre
So ſchien denn ger | ein feld Ähroffer (Heneniap mohl denfbar.
1. 36 Der Bieveraufbau bes nad der Nördlinger Schlacht zeritörten Hüttenwerls Aönigsbronn in den Jahren 1659-52.
zur Vervollftändigung der vorftehenden Schilderung hier
angeführt fein,
Broduftion:
Gegojiene Platten 30 Stüdf mit 52 Str. 9 Pb,
Sonftige Gußwarn . 2... 110,
Maſſeleiſen 2% 46566 4
Schmiedeiſen
aus den Läuterfeuern 288 5
aus dem Nennfeuerr . . » . . . 93,590
Zaineiſen
aus Schmiedeiſſen 66 „ 297
aus Alteilen - 2 2 2 2 2 2. 61 „ %
Materialverbraud:
Auf 1 Str, Erzeugnis des Schmeljofens:
3 Str. Aalener Erz, 1 Str. Bohnerz, 50 Bid. Zufdlaas-
kalt, 2’/e Zuber Holzfohlen.
Auf 1 Ztr. Schmiebeilen:
aus den Zäuterfeuern
1 $tr. 75 Pf, — 1’/s Zuber Kohlen
aus dem Rennfeuer 2 n 5
Auf 1 Zr. Zaineifen
aus Schmiedeifen 106 Pb. Schmiebeifen 1 Zuber aohlen
aus Alteiſen. 116 „ Alteiſen. .2 „ J
Verkauf:
Gegoſſene Platten ꝛc. 53 Itr. 29 Pfd. mit einem Erlös von |!
Holzkohlen:
179 fl. Ai ir,
Schmiedeiſen 2048 Ztr, 60%: Pb, mit einem Erlös von
13.036 fl. 51 ir. 5 5,
Zaineifen 98 Ztr. 25 Pfd. mit einem Erlös von 652 fl.
22 fr. 4h.
Verlaufspreife:
Gegoflene Platten pro Zentner 3 fl. 30 Er, (vom September
1651 ab fl. W tr.)
Schmiedeien pro Zentner:
den Kohlern und Koblführern 2 fl.,
dem Klofter Königsbronn 2 fl, 1Y8 fr.,
ben Eifenfaltoren und Kaufleuten 6 fL,
fonftigen Abnehmern 6 fl. 40 fr. (Juni—Auli 7 fl),
Faſſonſtücke pro Pfund: 6 und 7 fr,
Zaineifen pro Zentner:
den Faktoren und Kaufleuten 7 fl,
fonftigen Abnehmern 7 fl. 30 fr.
Löhne:
Graberlohn für Aalener Erz 1 fr. 25. pro Zentner,
Hammerſchmiedlohn:
für Läutern und Ausſchmieden 30 kr, pro Zentner Erzeugnis,
für Nennen und Ausſchmieden 30 ir, „ — 4
für Zainen von Schmiedeiſen 16 fr, „
für Nennen und Zainen von Alteifen 40 fr. pro Hentner
Erzeugnis.
Feiergeld für die Schmiedearbeiter 15 fr. pro Tag.
Vehrjungen:
beim Zäutern 1 fl. 40 Ir. pro Mode,
beim Schmieben 32 fr. u
Sewöhnliher Taglohn 15, 16, 18 unb 20 fr.
Taglohn für Handwerföleute 20, 22 und 24 fr.
Hüttenfnechtlohn 1 fl. 30 fr. und 2 fl. pro Woche.
Kohltragerlohn 1 fl. 30 ir. pro Woche.
Fuhrlöhne:
Bohnerz von St. Margareta 2 fr. 4h. pro Zentner,
Bohnerz von Rauhbuh 1 fr. 6 h. pro Zentner,
Aalener Erz; 3 fr, pro Zentner,
Holzfohlen je nad Entfernung 5 fr. 25, 5. 4h. 6 fr.
4b. pro Zuber,
Brennholz 20 und 24 fr. pro Alafter,
Mafleleifen vom Schmeljofen zur Schmiebe 2 fr.
Maſſel,
Waren ins Zeughaus nad Stuttgart 48 fr. pro Zentner,
Altmaterial von dort aurüd 48 fr. pro Bentner,
Maren nad) Göppingen 221/s fr. pro Zentner.
pro
Anlaufspreife.
guter Qualität 22/8 fr, pro Zuber,
aus abgeftandenem bürrem Holz 18 fr. pro Zuber,
Stahl 6, 7 und Be, pro Pfund,
Altichmiebeiien 2 fl. 15 fr. und 2 fl, 30 fe. pro Bentner,
Aliguß 1 fl, 1 fl. 24 fe, 1 fl 30 kr. pro Bentner,
Flauden (Hammerichlag) 15, 18, und 20 kr, pro Simri,
Ungariiches Balglever 20 fr. pro Pfund,
Balgſchmiere 12 fr. pro Pfund,
Unſchlitt 9 und 10 fr. pro Pfund,
‘ Lichter 10 fr. pro Piund,
‚ Bretter 9 fr, 6b. und 10 fr, pro Stüd,
‚ Zatten 2. 4h. und 2 fr, 6 hr. pro Stüd,
| Dielen 32 fr. pro Stüd,
| Halbdielen 16 fr. pro Stüd,
Fälzbretter 10 fr. pro Stüd,
Schindeln 28 kr, pro 1000 Stüd,
Dadplatten 28 tr. pro 100 Stüd,
Biegelfteine, gewöhnliche 28 kr. pro 100 Stüd,
* große, 1.12 „u
Holzhaderlohn: für Kohlholz 18 fr. und 16 fr., für Brenn | Breite Badofenfteine 2 fr. pro Stüd,
holz 16 fr. pro Klafter,
Kohlbrennerlohn 6 fr, 4h. pro Zuber,
Schmelzerlohn: der Schmelzer 4 fl. 30 fr., Ofenknecht, Auf
feger je 2 fl, je pro Woche, Erzwaſcher, Erzſchieber,
Schladenſchieber je 20 fr. pro Tag.
Kalt 16 fr. pro Malter,
Bretternägel 14 fr, pro 100 Stüd,
Rreugnägel Il. 5 fr. pro 100 Stüd,
Schloßnägel 1 fl. 30 fr. pro 1000 Stüd,
Zaumnägel 3 fl. 20 fr. pro 1000 Stüd,
Der Wiederaufbau des nad der Nörblinger Schlacht yerftörten Hüttenmwerfs Aönigäbronn in den Jahren 1650—52.
Zeiftnägel 1 fr. pro 1 Stüd,
Balgnägel 1 fr. pro 1 Stüd,
Weißes Schreibpapier („Hirfchpapier“, Maffergeihen: ein
Hirſch) 2 fl. 10 Fr. pro Nies,
Konzeptpapier 1 fl. 30 fr. pro Ries,
Schwarzes Mafulaturpapier 50 fr, pro Nies,
Das Bild der dem Meitfälifchen Frieden unmittelbar
folgenden Jahre, wie es fih in der geidilderten Mieder:
aufrihtung des Hüttenwerls Königsbronn entrollt, ift fein
erfreuliches; nichtsdeſtoweniger dürfte es von einigem
Wert für die Wirtfchaftsgefhichte unferes Landes fein. Es
zeigt uns ein durch lange Ariegäzeiten verrohtes und ver:
armted Wolf und läßt bie ausbauernde und oft bis zur
Berzweiflung mühfelige Rleinarbeit erkennen, melde geleiftet
werben mußte, um bas in feinen Wurzeln getroffene wirt:
Ihaftlihe Leben einer Geſundung und Kräftigung Schritt
für. Schritt entgegenzuführen. Wir bemerken aber aud,
wie ſchon damald das Beltreben vorhanden war, Ber: |
ftändigungen zwiſchen aleichartigen Unternehmungen ver:
ſchiedener Befiger in Lohn: und Abfagfragen herbeizuführen
und das inlänbifche Abſatzgebiet aegen das Eindringen
fremden Wettbewerbs durch befondere Maßregeln zu ſchiltzen.
Der Preis für das aefchmiebete Eifen von 6 fl, 40 fr. pro
Zentner entfpricht abjolut genommen annähernd dem heutigen
Preis gleicher Erzeugniffe. Im Vergleih zu den Tag:
löhnen dagegen, die für gemöhnliche Arbeiter 15—% tr,
für gelernte 20—24 fr. betragen, ftellt fih der damalige
I, 37
Eifenpreis auf das Biereinhalb: bis Fünffache des heutigen.
Intereſſant ift, wie fich ber heute in ber Gegend geſprochene
Dialelt in vielen Einzelheiten mit der Schreibweife der
| Berichte und Hechnungen vollftändia dedt, wie denn über:
haupt in den weltentlegenen Ortichaften auf dem Aalbuch
‚ und SHärbtöfeld noch manch einer anzutreffen tit, ber, ab:
gefehen von ber Tracht, nach der ganzen Art, fi zu geben
| und zu fprechen, recht wohl in das Bild diefer alten Zeiten
paſſen würde.
| Faktor Croneyſen wußte ſich durch feine Tätigfeit die
Gunſt des Herzogs in fo hohem Grabe zu erwerben, bafı
ihm 1658 deſſen Bildnis in Bold verliehen wurde, doch
follte er dieſer Ehre nicht lange teilhaftig bleiben, Sei es,
daf die durch den Mieberaufbau der übrigen Werle und
die weitergehenden Pläne des Herzogs — es handelte fich
um bie Gründung eines neuen Werks in der Gegend von
Lord) — vermehrte Arbeitälaft über feine Kräfte gina, fei
8, daß er fih im Wollbefit bes herzoglichen Vertrauens
allzu fiher fühlte, er lieh fi Unregelmäßigfeiten in feiner
Amtsführung zuſchulden fommen und murbe 1658 unter
Einziehung feines gefamten Vermögens mit Schimpf und
Schande aus dem Amt gejagt. Geinem Nachfolger, dem
Generalfaltor Johann Ludwig Blajer, war es vergönnt, im
Jahr 1660 das erfte in eiferne Form gegoffene Stüd, ein
Geſchützrohr, herzuftellen und damit die Erzeugung von
Hartguß einzuführen, deren Wiederaufnahme und meitere
' Ausbildung das Hüttenwert Königsbronn im 19, Jahrhundert
ı zu neuer Blüte bradıte,
Statiftik über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
Von Finanztat Dr. 4 Schott,
Mit 10 Überfihten und einem Anhang.
I. Borbemertungen . - » »
II. Die Ergebniffe der Jahretüberfichten der 4 Yandarmenbehörden Württembergs über Stand, Bewerung, Geſchlecht, Honfelfton,
Alter, Unterbringung, Hoften sc. jämtlicer der Zwangsetziehung untermorfenen Yöglinge ,
Berjonalftatiftit der jet 1. Januar 1900 in Imwangserziehbung genommenen Zöglinge
III.
Sene
38
44
48
I. Vorbemerkungen.
Die Erkenntnis, daß durch eine ftaatlid; geregelte Er:
ziehung derjenigen Rinder und jugendlichen Perfonen,
welde Hunger und Leichtſinn, oder die mißbräuchliche Aus—
übung der elterlichen Gewalt auf die Bahn des Verbrecher
tums führen, die Eniftehung ftrafbarer Handlungen wirkſamer
zu befämpfen ift, als durh Gefängnis und Arbeits |
bäufer, hat in dem meiſten Kulturſtaaten die Erlaflung
befonderer Geſehe zur Folge gehabt, in welden fefte Grund:
lagen geſchaffen wurden, um der Berwahrlofung jugend:
licher Verfonen und ihrem Verfall in Verbrechen vorzubeugen
oder verwahrlofte und verbrederifche Jugendliche vor weiterem
fittlihen Berberben zu bewahren. Durch Unterbrinaung |
verwahrlofter oder der Berwahrlojung ausgefegter Minder:
jähriger zur Pflege und Erziehung in geeigneten Familien |
und Anftalten foll das Übel an der Wurzel gefaßt und ber |
Hana zum Verbrechen Schon im Keime erftidt werden. Auch
Württemberg hat durd ein Gejeh betreffend die Zwangs—
erziehung Minderjähriger vom 29. Dezember 1899 (Reg. Bl.
S. 1284) den Kreis der erzichungsbedürftigen Yugenblichen |
bedeutend erweitert,
Neben ben Beftreben, nicht erft das begangene Ver:
brechen, fondern die verbrederiihen Neigungen ſelbſt zu
befümpien und damit dem Berbrecdhertum den Nachmucs
möalichit zu entziehen, war für den württembergiſchen Geſetz—
geber die Tatfache maßgebend, daß er fi dur die Be:
ftimmungen des Bürgerliben Geſetzbuchs und des Einführungs:
geiches Artitel 135 genötigt jah, feine bisherigen Borfchriften
über die Zwangserziehung Minderjähriger einer Reviſion zu
unterziehen, um fie in Übereinftimmung mit dem Reichsrecht
zu bringen und derart umzugeftalten, dab fie ihrer wichtigen
fozialen Aufgabe in vollem Umfang genügen Fönnen.
Der Urtifel 135 des Einführungägejeßes zum Bürger
lichen Geſeybuch aibt der Landesgeſetzgebung die Möglichkeit,
über die reichsrechtlich geregelten Fülle der 58 1666 und
1838 des Buürgerlichen Gefepbucdhs hinaus die Ywangs-
erziehung’) auch Dann zuzulaflen, wenn die Eltern ein Ver:
Ihulden an der Berwahrlofung bes Aindes nicht trifft.
Der genannte Artikel 135 lautet:
„Unberührt bleiben die Iandesgefeglihen Vorſchrif⸗
ten über die Zwangserziehung Minderjährige. Die
Awangserziehung ift jedoch unbeſchadet der Vorſchriften
ber $$ 55, 56 bes Strafgefekbuchs nur zuläſſig, wenn
fie von dem Vormundſchaftsgericht angeorbnet wird.
Die Anordnung kann aufer den Fällen der 85 1666 und
1838 des Bürgerliben Geſetzbuchs nur erfolgen, wenn
die Zwangserziehung zur Verhütung des völligen
ſittlichen Verberbens notwendig iſt.“
„Die Landeögefehe lönnen die Entſcheidung Da
rüber, ob der Minderjährige, defien Zwangserziehung
angeordnet ift, in einer Familie ober in einer Er:
siehungs: oder Beflerungsanftalt unterzubringen ift,
einer Berwaltungsbehörde übertragen, wenn die Unter:
bringung auf öffentlihe Hoften zu erfolgen hat.”
Ein einentliches Gefeg über Zwangserziehung Minber:
jähriger, hatte Württemberg feither überhaupt nicht gehabt,
ebenſowenig beitanden nähere Vorichriften über das Ver:
fahren bei der Anordnung, der Art und Weife der Durch⸗
führung bezw. Überwachung, ſowie bei der Aufhebung
der Zwangserziehung. Der Mrtitel 12 des Polizeiſtraf⸗
gefehes vom 27. Dezember 1871, welcher bisher allein
' Der Titel „Zmangad:* anftatt wie in Preußen „Kür-
forge* Erziehung wurde mit Hüdfiht anf die Yusprudsmeife des
Bürgerlidien GGeſezbuchs und des Einführungsgejches zu demſelben
gewählt. Nach einem von der Hammer der Abgeordneten im Juni 1905
eingebrachten und angenommenen Antrag Sandberger Toll ſjedoch
in dem Geſetz vom 29. Dezember 1899 ſowohl in ber Überichrift
alt in ben einzelnen Artikeln das Wort „Jwangserziehung“ überall
durch das Wort Furſorgeerziehung“ erieyt werben,
faßte nur ſolche Fälle ind Auge, bei welchen ein gemilles
Verfhulden der Eltern vorlag. Danach konnten „diejenigen,
welche bie ihrer Gewalt oder Pflege untergebenen Perſonen
vom Betteln nicht abhalten, desgleichen Eltern, welche ihre
Kinder zum Betteln abrihten, ausſchicken ober herleihen,
ober fie der fittlihen Berwahrlofung preisgeben, durd Er
fenntni® des Gemeinderats unter Zuziehung bes Orts⸗
geütlichen auch gegen ihren Millen angehalten werben, ſolche
Verfonen zur Erziehung in Anftalten oder auch in geeignete
Privathäufer abzugeben oder fie in angemeflene Lehren ober
mit dem 1. Januar 1900 an die Stelle des Artifel 12 des |
Volizeiftrafgefeges getreten ift, wird die Zwangserziehung
— und zwar durch Beſchluß des Bormundihaftögerihts —
außer den Fällen der 83 1666 und 1838 des Bürgerlichen
Geſetzbuchs!) weitergehend in folgenden Fällen zugelaflen :*)
Stetiftit über die Zwangserziehung Minderjäbriger in Würtieinberg. 1. 39
Beftimmungen über die Jwangserzicehung enthalten hatte,
Dienfte unterbringen zu lafien“.
Die Koften waren, fomweit fie nicht von den Unter:
haltäpflichtigen beftritten werben fonnten, von den zur
Armenunterftügung verpflichteten Kaflen zu tragen Das
Ausführungsgefet zum Geſetz über den Unterftügungsmohnfig |
vom 17, April 1873 Hatte in Mrtitel 21 die Landarmen: |
verbände ermächtigt, diefe Koften zu übernehmen.
Dur das neue Belek vom 29, Dezember 1899, das
a) Beim Vorliegen einer ftrafbaren Handlung feitens
eines Minderjährigen unter 12 Jahren, falls biefe
Handlung fh als Verbrechen oder Vergehen im
Sinne des Strafgefegbuchs oder als Übertretung des
) 8 1666 des Bürgerlichen Geſetzbuchs Tantet:
„Bird das geiftige oder leibliche Wohl des Kindes da—
durch gefährdet, daß ber Vater das Hecht der Sorge für
bie Perſon des Kindes mißbraudt, das Kind vernachläſſigt
oder fic eines ehriofen oder unfittlichen Verhaltens ſchulbig
macht, fo hat das Bormunbichaftsgericht die zur Abwendung
der Gefahr erforderlihen Raßregeln zu treffen. Das Bor |
mundichaftögericht kann insbelondere anordnen, daß das Kind |
zum Zwecle der Erziehung in einer geeinneten Familie ober
in einer Erziebungsanftalt oder einer Beiferungsanftalt unter
gebracht wird.
Hat der Vater dad Hecht des Mindes auf Gewährung
des Unterhalts verlegt und ift für Die Zukunft eine erbeb:
liche Gefahrdung des Unterhalts zu beiorgen, fo kann dem
Bater auch die Vermögensverwaltung, fowie die Nupnichung
entjogen werben.“
& 1838 des Bürgerlihen Geſehbuchs lautet:
„Das Vormundſchaftögericht laun anordnen, daß ber
Mündel zum Zwecke der Erziehung in einer geeigneten Fa—
milie oder in einer Ennichungsanftalt oder einer Beiferungs:
anftalt untergebracht wird. Zteht dem Hater oder der Mutter
die Sorge für die Perfon des Mundels zu, fa ift eine ſolche
Anordnung nur unter den Vorausſetzungen des $ 1666 zu:
täffia.*
2) Brgl. den ommentar von Oberlandesgerihtsrat Dr. Kiene,
„Die Amwangserziehung Minderjähriger, Geſez vom 2, Teyember
1899.”
Bettels oder der Yandftreicherei barftellt, und falls mit
Rückſicht auf die Peihaffenheit der Handlung, auf
die BVerfönlichleit des Minderjährigen, feiner Eltern
bezw. fonjtigen Erzieher und auf feine übrigen Lebens
verhältniffe bie Jmangderziehung zur Verhütung weis
terer fittliher Berwahrlofung erforderlich ift.
b) Wenn fonftige Tatfahen vorliegen, welche dieſelbe
zur Verhütung des völligen fittlihen Verderbens not:
wendig maden, alfo ohne daß der Minderjährige eine
jtrafbare Handlung begangen oder daß ein Verfchul:
den ber Eltern an ber Berwahrlofung vorlicat, ſowie
auch gegen den Willen ber Eltern, deren Einverjtänd-
nis nicht vorausgeſetzt ift, aber jtets unter der Ber
dingung, daß aus vorliegenden Tatfachen eine vor:
handene fittlihe Verwahrloſung zu entnehmen ift und
biefe das völlige fittlihe Verderben befürchten laſſen.
Man fieht, der Areis der unter das Geſetz fallenden
Minderjährigen tft genau umfchrieben. Der Gefahr, daß
durch die erweiterte Zulaffung der Zwangserziehung leicht:
fertige Eltern begünftigt und zur Vernacläffiaung ihrer
elterlihen Pflihten auf dem Gebiete ber Erziehung veran:
laßt werben lönnen, fucht das Geſetz einmal dadurd zu
begegnen, daß die „Anordnung der Zwangserziehung das
legte Husfunftsmittel fein foll, wenn auf andere Weife
dem Bebürmis nad einer geordneten Erziehung nicht aus:
reichend entfprochen werben fann“;') ſodann dadurch, daß
gemäß Artikel 19 Abſ. 2 des Geſetzes der Landarmen:
verband Erſat feiner notwendigen Aufwendungen von dem
Zögling, ſowie von demjenigen verlangen Tann, welchem
nah den Borichriften des Bürgerlichen Geſetzbuchs die
Unterhaltöpflicht gegenüber dem Zögling während der Zeit
der Awangserziehung obliegt.
Zuftändig zur Anorbnung ober Aufhebung der
Zwangserziehung iſt das Vormundſchaftsgericht,
aber nicht das nach Artikel 41 des württembergiſchen Aus—
führungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuch für jede Gemeinde
beſtellte, aus dem Bezirfönotar und vier Waiſenrichtern
beftehende ordentliche Bormundichaftsgericht, fondern das
Amtsgericht. Diefes leitet das Verfahren von Amts
wegen oder auf Antrag ein. Zur Antraaftellung find neben
den Vertretern und Angehörigen des Minderjährigen bier
jenigen Behörben zuftändig, welche von der Berwahrloiung
eines Minderjährigen Kenntnis erhalten; den örtlichen Vor:
munbichaftögerichten, den Polizei, Schul: und Armenbehörden
iſt es zur P licht gemacht, vorkommendenfalls Antrag zu
ftellen.
Die Durdführung umd Überwahung ber Zwangs⸗
erziehung lommt dem durch je einen Mertreter der evange:
lichen und katholiſchen Schule verftärtten Ausfhuß der
) Bral. & 1 Ziff. II Abſ. 4 der Verfügung der MWinifterien
der Auftig und des nern, betreffend den Bollzug bes Geſetzes
über bie Zwangserziehung Minderjähriger, vom 14. Februar 1900,
Die Verfügung ift, ebenfo wie das Geſetz, im Anhang abgedruckt.
1. 40
Sandarmenbehörde desjenigen Kreiſes zu, innerhalb
deſſen das beiliegende Amtsgericht feinen Sit hat. Diefer
entjcheidet im einzelnen Fall, ob die Zwangserziehung in
einer Familie oder in einer Anjtalt durchgeführt werben |
fol, Dabei ift auf das Religionsbekenntnis des Zöglings,
auf den Grad feiner Verwahrlofung und auf fonjtige in
Betracht fommende Verhältniffe möglichſt Rüdficht zu nehmen
und für ein aeeignetes Unterfommen nad feiner Entlafjung
aus ber Zwangserziehung Sorge zu tragen.
Nur ſolche Minderjährige können unter Zwangser⸗
ziehung geftellt werden, welche das 16. Lebensjahr nod
niht vollendet haben. Nach Artitel 16 und 17 bes
Geſetzes ift eine Verlängerung der Zwangserziehung über
das 18. Lebensjahr hinaus nur in außergewöhnlihen Fällen
ftatthaft und auch dann nicht weiter als bis zum vollen: |
beten 20, Lebensjahr des Minderjährigen.
Die Entlafjung vor dem gefeglichen bezw. vor dem
verlängerten Endtermin kann aus drei Gründen erfolgen:
a) wenn ber Zweck ber Zmangserziehung erreicht ft,
b) wenn jeine Erreihung anderweitig fichergeitellt ift;
ec) wenn die Verhältniffe, welde zur Zwangserziehung
führten, ſich geändert haben,
Außerdem hat dad Geſetz die Beitimmung getroffen,
daß ein Zögling neeignetenfals vorläufig und in jeder
zeit wiberrufliher Weiſe aus der Zwangserziehung ent:
laffen werben fann.
Um nun einen Einblid in die Wirkungen des Zwangs⸗
erziehungägefeges zu gewinnen und die perfönlichen Verhält:
niffe — phyſiſche wie geiftige und fittlihe — der in bie
Zwangserziehung eingewiefenen Zöglinge, ihr Alter und Ger
fchlecht, die Umgebung, in ber fie aufgewadhfen find, bie |
foztafen Einflüffe, die auf fie eingewirlt haben, lennen zu
lernen, wurbe von dem K. Minifterium bes Innern Anorbnung
netroffen, daß, wie dies auch in ben meiften anderen beutfchen
Bunbesftaaten, fo insbefondere in Baden, Elfak-Lothringen,
Preußen und neuerdings auch in Bayern gefchieht, regelmäßige
ftatiftiiche Erhebungen veranftaltet werben. Die vier Land⸗
armenbehörden Mürttembergs ') wurden im November 1903
veranlaßt, je für ihren Kreis zahlenmäßige Nachweiſe
Statiftil über die Imangderziehung Minderjähriger in Württemberg.
1. über den Stand und die Bewegung ſämtlichet ber
Awangserziehung unterworfenen Zöglinge,
2, über Änderungen in ber Anordnung und Durchfüh—
rung ber Zwangserziehung,
3, über Änderungen in der Entlaffung von Zöglingen,
ſowie
4. über die Koſten der Zwangserziehung
anzufertigen und das Ergebnis derſelben in beſonders gedruckten
Jahresüberſichten auf 1. Juli, und zwar erſtmals auf
1. Juli 1904 dem K. Miniſterium des Innern vorzulegen.
Ferner erhielten die Landarmenbehörben noch Weifung,
zur Ergänzung und Vervollftändigung dieſer Überfichten
ausführlide Jähl karten für jeden einzelnen feit dem
Inkrafttreten des Gefehes vom 29. Dezember 1899 in
Zwangserziehung genommenen Zögling auäzufüllen, in wel:
hen auf Grund der Alten der Vormundſchaftsgerichte und
ber Zandarmenbehörden möglihit alle für die Beurteilung
des Falles wichtigen Angaben, zumal über die perjönliden,
wirtfchaftlihen und fonftigen Verhältniffe bes Mindberjäh:
rigen, feiner Eltern und feiner Gefchwifter einzutragen waren.
Die weitere Bearbeitung deö von den Landarmenbehörben
an das Minifterium des Innern vorgelegten Zählfarten:
materiald murde dem Statiftiidhen Landesamt übertragen,
In den nachſtehenden Ausführungen ſollen zunädft bie
Tatjſachen beiproden merben, welde aus einer Zuſammen⸗
ftellung ber von ben vier Landarmenbehörden für bie Etatsjahre
1900— 1903 gelieferten Überfichten fich ergeben, ſodann
jene, welche aus den, freilich oft lüdenhaften und unvoll:
ftändigen Angaben in den Zählkarten gefhöpft werben
fonnten,
Bindende Schlüfle aus den gewonnenen Zahlen ziehen zu
wollen, wäre natürlic; verfehlt, Iſt es bei der Vielfeitig:
keit und Verfchiedenartigkeit der mitwirkenben Faktoren ſchon
fchrierig, die Urfahen und die fozialen Mißſtände voll:
fommen blofzulegen, welche in jedem einzelnen Fall zur
Verwahrlofung und dann zur Zwangserziehung der Minder:
jährigen geführt haben, fo ift es noch ungleich ſchwerer, nach
einer fo furzen Wirlſamleit des Geſetzes über feine Erfolge
mit einiger Sicherheit urteilen zu wollen,
II. Die Ergebniffe der Jahresüberfihten der vier Sandarmenbehörden Würftembergs über Stand, Bewegung,
Geſchlecht, KAonfefflon, Alter, Anterbringung, Koflen etc, fämtlider der Bwangserziehung unterworfenen
Böglinge.
Es war zu erwarten, da mit dem Augenblid, wo die | fe die Möglichkeit geneben war, namentlich auch gegen die
biöherigen engen Schranken für die Zwangserziehung Min | jugendlichen Rechtsbrecher, welche die Gefängnifje bevölter:
berjähriger in Wegfall famen und wo burch bas neue Ge:
) Die Yanbarmenverbände umfalfen feit Dem Geſen vom
2. Juli 1889 die fämtlihen Oheramtsbezirle eines Areifes; in jedem |
Verband ift eine Sandarmenbehörde beftellt, deren Borfigender
{in der Regel ein Mitglied Der Kreisregierung) vom Binifterium
des Innern ernannt wird, während bie übrigen Mitglieder von den
Anteverfammmlungen gewählt werben. Zur Beforgung der laufens
den Geſchafte befteht ein Ausſchuß.
ten, mit ftrafferen Erziehungsmaßregeln vorzugehen, die
Zahl der jugendliden Perfonen, welde ala „reif“ für die
Zwangserziehung erachtet wurden, fich beträchtlich erhöhen
werde. Das it denn auch zugetroffen. Am 31. März 1904,
d. h. 42a Jahre nad) dem Inkrafttreten des neuen Geſetzes
befanden fi, wie aus ber nachftehenden Überſicht a (Spalte 6)
erhellt, 1216 Zöglinge in Zwangserziehung, während ed am
31. Dezember 1899, dem lehten Tag der Geltung des Ar:
Statiftif über die Zwangserziehuug Minderjähriger in Württemberg. 1
tifel 12 des Wolizeiftrafgefehes von 1871, nur 609, alio
nur halb foviel Zwangszöglinge geweien find. Zwar wurde
im Jahr 1900 nur über 93 Anaben und 40 Mädchen, zu:
ſammen über 133 Berfonen, die Zwangserziehung auäge:
fprochen, Seitdem aber ift ihre Zahl jedes Jahr geftiegen,
im Jahr 1901 waren es 165, 1902 250, 1903 252 Ber
fonen. Ob jebt, nachdem fih von 1902 auf 1903 der Zu:
gang nur noch um 2 Zöglinge geiteigert, bei den Mädchen
die Zahl der Zöglinge fogar von 97 auf 84 ſich verringert
hat, der Veharrungsguftend jchon erreicht ıft, läßt ſich nicht
feicht enticheiden. Immerhin ift anzunehmen, dab dad Ge
feß unter den verwahrloften und fittlich gefährdeten Tugend:
lihen einigermafen aufgeräumt und mande Eltern ge
nötigt hat, der Erziehung ihrer Rinder mehr Sorgfalt zuzu⸗
menden.
Bon der Gefamtzahl der Zöglinge im Nedinungsjahr
1904 waren 799 = 61,3”), Anaben und 493 = 38,2%
Mädchen Danach ift das männliche Geſchlecht erheblich
ſtärker in der Zwangsetziehung vertreten als das weibliche.
Im Durchſchnitt kamen im Jahr 1903 auf 10000 Landes:
einwohner 6 Zmwangszöglinge, und zwar 3,7 Sinaben und
23 Mädchen. Die Bevöllerung felbit zerfiel nad der Yäh:
lung vom 1. Dezember 1900 in 1052769 Perfonen männs
lien und 1116711 Perſonen weiblichen Geichlehts; Das .
weibliche Gefchleht herrſcht ſomit in der Bevölkerung ber |
deutend vor. Noch fchärfer prägt fich der verfchiebenartige
Anteil der Geichledhter an der Zwangserziehung aus, wenn
man die Zmangszöglinge zu den gleichaltrigen Gruppen der
Bevölterung in Vergleich fett. Nach der genannten Volts:
zählung wurden im Jahr 1900 an Perfonen im Alter von
0—18 Jahren ermittelt: 425248 Anaben und 431 661
Mädchen. Auch hier überragt das weibliche Geſchlecht das
männlide um 6413 Köpfe. Nichtödeftoweniger treffen auf
10000 männlihe Perfonen im Alter von 0—18 Jahren
18,8 Zwangszöglinge, dagegen auf 10000 gleichaltrige
Mäpden nur 11,4 Zwangszöglinge.
In einzelnen Gegenden weicht bad Verhältnis zwiſchen
den beiden Geſchlechtern von dem Landesdurchſchnitt mehr
ober weniger ab. So treffen im Jagſtkreis nur 56,6%
(167 Anaben, 128 Mädchen), im Donaufreis 58,1 °/, (143
Anaben, 103 Mädchen) auf die männlichen Zöglinge, wo:
gegen im Nedar und Schwarzwalbfreis bie Anaben wieder
ſtärler vorwiegen ald im Durchfchnitt des Landes, Dort
‚4
2 = 0,2% im Gefängnis untergebracht geweien; 14 Zög—
linge, darunter 1 Mädchen hatten fi der Unterbringung
durd die Flucht entzogen.
Das Überwienen der Anftaltserziehung, und zwar bei
beiden Geſchlechtern, fannı nicht auffallen, wenn man bebenlt,
dab unter den Böalingen fi viele recht verwahrlofte Ele:
mente befinden, die zumäcjt duch Erziehung in einer qut
geleiteten Anftalt an ftramme Zucht und Ordnung gemöhnt
werben müflen, ehe fie der an fich weitaus vorzuziehenden
und billigeren Familienerziehung übergeben werden können,
Eine Gegenüberfiellung der Zahlen von 1900 und 1903
deutet übrigens darauf hin, daß die Anftaltöpflege etwas ab:
und die Pamilienerziehung zugenommen hat.
Es waren namlich:
in Anftaltgergebung
im Jahr 1900 460 Böglinge = 63,7% 261 = 36,1%
vn. 1908 734 „.=W4 466 38,3%
In der Art der Unterbringung zeigen die Kreiſe ziem:
lich große Berfchiedenheiten. Im Naafitreis berrfcht die
Familienerziehung vor, auf 47 Anftaltszöalinge fommen 53
Familienzöglinge; im Donaufreis ſteht umgelehrt bie An-
ftaltöpflege weitaus im Vordergrund, 73,8% in Anftalten,
25,7") in Familien. Ähnlich ift das Verhältnis im Schwarz
waldfreis: 71,9% in Anftalten, 25,6% in Familien. Dem
Landesdurchſchnitt am nächiten fommt der Nedarfreis: 57,8 %a
in Anftalten und 41,3" in Familien. Vielleicht liegt eine
Urſache dieſer unaleihen Verteilung darin, daß auch bie
Rettungsanftalten ſich ungleih in den reifen des Landes
verteilen, und baf eine erfledlihe Anzahl derfelben bereits
anderweitig befegt ober überfüllt ift.
Bon den zur Zwangserziehung Überwiefenen waren
nah dem Stand vom 31. März 1904:
ehelich acboren 970 = 75,1”,
unehelich geboren . 322 = 24,9 9.
Das Progentverhältnis zwiſchen ehelihen und unche-
lihen Geburten in der Benölterung ift im Durchſchnitt der
10 Jahre 1890—1899 89,7 zu 10,3 geweſen. Schon hier:
aus ergibt fich, daß die unehelich Geborenen erheblich höher
an der Amangderziehung beteiligt find als ihrem Verhältnis
in ber Bevölferung entfpridt. Dazu fommt aber, daß die
Sterblichleit der unehelih Geborenen namentlich im Kindes⸗
in Familienerziehung
‘ alter größer ift als bie der ehelih Geborenen. Im Jahr
fommen auf 100 Zöglinge 66 Anaben, im Schwarzwald: |
freis 64.
Was die Art der Unterbringung anbetrifft, fo find
von den am Schluffe des Rechnungsjahres 1903 gezäblten
1216 Aöglingen die meiften, d. h. 734 Zöglinge = 60,47,
in den vielen Erziehungs: und Beflerungsanftalten des
Sanbes,?) meitere 466 Zöglinge = 38,3% in Familien,
) Am 1. Degember 1904 waren in den 34 Rettungsanfialten
bes Landes (22 evangeliihe und 12 katholiſche) 896 Iwangs⸗
zöglinge untergebracht, darunter 438 Anaben und 257 Mäbdhen.
Bürttemb, Jahrbücher 1908, Heft 1.
1900 find im erften Lebensjahr aeftorben: 18679 Kinder,
davon waren unehelich 2366 oder 12,7", während der An:
teil an den Geburten in demſelben Jahr nur 9,8 vom Hun-
dert betragen hat.
Die 322 in die Zwangserziehung aufgenommenen uns
ehelichen Minderjährigen verteilen fih auf 207 Knaben und
115 Mädchen.
Am ftärfften vertreten find die Zoglinge evangeliſcher Konfeſſion
in den beiden Anftalten Schönbübl und Oberurbach. die Zöglinge
tatholifcher Honfeifion im St. Konradihaus in Schelllingen. Brgl.
Rr. 6 und 7 ber „Blätter für das Armenweſen“ Jahrgang 1905.
6
2
[7
1.4
Die hohe Beteiligung der Unehelihen an der Jwangs:
erziehung it ein Fingerzeig dafür, daf der Erziehung und
Beauffihtiaung derjelben von Staats und Geſellſchafts—
wegen weit mehr Mufmerlfamfeit geſchenlt werben follte, ald
bisher geichehen iſt.
1168 Zöglinge = W,4”, waren unter, 124 = 9,6"
über 14 Jahre alt, als fie zur Smangserziehung einge:
wieſen wurden. Dabei ift aber beſonders beachtenswert,
daß die Zahl der über 14 Jahre alten Zöglinge feit
1900 ſich ftarf erhöht bat. Am Fahr 1900 hatten nur
40 Fürſorgezöglinge. d. h. 5,4" der Geſamtheit, das
14. Lebensjahr bei Beginn der Zwangserziehung überfchritten,
ũberſicht a.
Stand uud Bewegung der d
Mor den Zoglingen
Stany | Zu; | in Sp. 6 waren bei Beat | | der Jwangserziehung untermorfen
| gang, feımis ber | auf Grund von
ber ’ zahl Iwangs: | ö ionf. -— — —
Rechnungé goa Mer EM erslehung |, | f z ı 8 10m Bird. Bhf, reichs
jahre" : | tan Zon⸗ vauſe linge ade: „man miſch Bon: u, — din 2 —— u
ah | | * 4 ur ber; dies 2er Ius her umter| über — “lo ie * —A— —
1, April den ten wo | tet ik, | treipäge: | (lanbeöge- Ep. 19 @e®
| | ‚fepL Beit.ı, fept. Bet.) un 20)
1. 8. 12) 18. | 14.1 15. | 16.117. 18. |_19._ | ⏑
Knaben | | | | |
Retartreis mi 8% 263, 92 312 48334 0 rd
Schwariwaldfreis 96 | 38 12 2 800 4 — 36 322 68 10 8
Jagſitreis 147 © 119 as 130 114 ha | a ai
Donantreis 1171 8%, Rule - Tr ll u wol
zuf. 1903 . 631 168 2207 721 781589 209 1'306 | 142 26 An
„108... 508 168 rs oo ra 1 823 906 8811
„101... aa WM) 4188 507) 851401 140 11850 | 50 11 24 8
1900... 860 93 it ii 487) 211847 110) 15861) 26 4 11 6
Mãbdchen | | I 1
Nedarkreis | 146 | 40, 186 133) 58) 167 10 100 20 1 70 4 s. 18 —
Schwarzwaldtreis 61 15 61 10 64 12 48 30 — 33 18 5» |! 9 1
Jagſttreis 112 | 16 106. 22) 118) 10| 72 536 — 67 19 9 1112
Donaufreis | 181 78 3 98 61 37 66 — 80 0 21 12 1
zuſ. 1u0u8409 84 493 78.115 447) 46320 172) 17/215 111 180.4
„tr. "age | 97 498 334) 99 394 39/282 140 2120| 70 816
„ 1901. 279 | 66 34 8 77, 318) 27| 281112) 216 4 6 127
„ 1900. 244 | 20 64 260 19 el er 18 19 8/7
Anfammen | | | |
Nedarfreis | 417 124 Bo 20 — | 7 |B96 145: 470 2189| 60 2| 199 | 108 187 sd
Schmarzwalofreis | 157 | 53 11 198] 51.143 5 fı73! 37 184) 261136: 74 — | 60 50 s Te
Aanftfreis , J 259 36 17T, 2746 len 1 225 70 272 23 1866 100 — 167 88 768 2058
Donaukreis 207 , 30 2401 13 | 283 12 1 — Tre) ol 3148 — 96 660 dö 82 2
zuſ. 19001040 352 1203] 76 1216166 784 2 14 Prosz2 1168124 909 381 2521| 288 39 114 15
„in, s44 250 1094] 54 1040 77653 2 8 13281) 994.1001 773: 318| 3558 | 166 277 81 ‚ar
„101. 722 | 166 | 837] da | S5t75i6 2. 8 BTa2s) 85 Ge man, 3586| 108 147,36 15
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il | | | | | | |
Statiftit über Die Amangsdersiebung Minderjähriger in Bürttemberg.
im Jahr 1908 bereits 9,6%. Mährend in dem gleichen
Zeitraum bie unter 14 Jahre alten Zöglinge von 702 auf
1168, d. b. um 66,3% aeftiegen find, ſchwoll die Zahl der
über 14 Jahre alten um mehr als das dreifache, d. h. um
210% an.
Unter den 124 über 14 Jahre alten Fürforgezöalingen
befinden fich 46 Mädchen, das find 97,1 vom Hundert.
Dem Religionsbelenntniffe nah waren 909
oder 70,3% der Überwieienen evangelifch, 381 oder 29,5%,
fatholiich, 2 oder 0,2%, aehörten ſonſtigen Konfeffionen an.
Die Bevölterung der beiden großen Konfeffionen ift dem:
nach an ber Zahl der Zwangszöglinge ungefähr gleichmäßig
er Zwangserziehung unterworfenen Zöglinge.
Son der Geſamtzahl der Zoglinge (Sp. 4 waren
’) Dos Jahr 100 umfaßt die Zeit vom 1. Januar 1900 bis 31. März 1901, die übrigen Jahre je die Zeit vom 1, April bis
31. Wär.
Statiftit über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg. J.
beteiligt. Nach dem Ergebnis der Vollszählung vom 1. Des
zember 1900 machten die Evangelifchen 69,01%, die Nömifd:
Ratholifchen 29,98 %,, die fonftigen Honfeffionen 1,01 % ber
Gefamtbevölferung aus.
Die relative Zunahme der Fürforgezöglinge ift auf
latholiſcher Seite ftärker als auf evangeliſcher. Dort ift
ihre Zahl von 202 im Fahr 1900 auf 381 im Jahr 1903,
d. h. um 88,6% geftiegen, bei den evangelifchen Zönlingen
von 537 auf 909 d. b, um 69,4", Auch hinſichtlich der
Beteiligung der Gefchledhter an der Zwangserziehung tritt
ein gewifler Unterfchied zwilchen den beiden Konfeſſionen zu:
tage.
Auf evangelifher Seite gehörten im Jahr 1908 |
589 Zöglinge = 64,8%, dem männlichen und 320 — 35,2"! |
dem weiblichen Geſchlecht an; auf katholischer Seite dagegen
entfielen auf das männliche Geſchlecht 209 Zöglinge = 54,7 "a,
auf das weiblihe 172 — 45,3%, Woher dieſer Unter:
fchieb rührt, ob er zufälliger Natur, oder etwa darauf zu:
rüdzguführen ift, daß auf Fatholifcher Seite der Anwendung
des Zwangserziehungsgeſetzes auf jugendliche, der Bermahr-
lofung auögefegte PVerfonen, zumal auf Mädchen, mehr
Sorgfalt gewidmet wird, als auf evangelifcher Seite, dies
zu unterſuchen ift hier nicht der Ort.
Die Urfahen, welche zur Zwangserziehung geführt
haben, find verſchiedenſter Art und häufig wirkten mehrere
zufammen. Beim gleichzeitigen Vorliegen von Mängeln in
der Perfon des Minderjährigen und in ber Perſon feiner
Eltern ift es nicht immer möglich, mit Sicherheit zu fagen, |
welcherlei Geſetzesbeſtimmung bei der Beichluffaffung über |
die Anordnung ber Zwangserziehung in erfter Linie oder
vorwiegend in Betracht gelommen if. Es wird fait die
Negel fein, daß bei ein und demfelben Zögling verschiedene
Gründe zugleich mitgewirkt haben, fei es daß zweierlei reichs⸗
gejeglihe Gründe (88 1666 und 18938 des B. G. B.) oder
zweierlei landesgefehlihe Gründe (Amangserziehungsgeleb
Art. 1 Abſ. 1 Ziff. 1 und 2) oder reichd: und landes:
gefeglihe Gründe miteinander zufammentrafen.
Eine große Zahl der Zöglinge, nämlich 521 Berfonen
— 40,3”) der Gefamtheit, war der Awangserziehung noch
auf Grund des Art. 12 des Polizeiſtrafgeſetzes anheim-
sefallen.
Ein ſchwaches Drittel, 389 oder 30,1 *)-, des Zönlings-
beftandes im Jahr 1903 wurde ber Zwangserziehung auf
Grund bes Artikel 1 Abſ. 1 Ziff. 1 und 2 des Zwangs⸗
erziehungsgefeges unterworfen.
In 253 Fällen (19,6%, ber Gefamtheit) gaben bie
$5 1666 und 1835 bes Bürgerlichen Gejegbuhs den
württemberaifhen Bormundſchaftsgerichten Anlaf, die Unter
bringung von Minderjährigen, deren geiſtiges ober leibliches |
Wohl gefährdet erfdien, zum Zwecke der Erziehung in einer
geeigneten Familie oder in einer Erziehungs«(Beilerungs:)
anftalt zu verfügen.
Bei 114 Zwangszöglingen (8,8%,) erfolgte die Über:
meifung gleichzeitig auf Grund reichs⸗ und landesgeſetzlicher
43
Beftimmungen. Verhältnismäßig felten find Die Fälle
(15 — 1,2”) wo die Anordnung der Zwangserziehung
wegen Begehung jtrafbarer Handlungen feitens jugendlicher
Perionen gemäk 5 56 des Strafgeſetzbuchs erfolgt war.?’)
Die Überfiht b enthält die Änderungen in berAnorb-
nung und Durhführung ber Smangserziehung im Verlauf
der einzelnen Nechnungsjahre 1900—1903, Die Angaben
in den Epalten 5 und 6, ſowie 9—11 diefer Überficht find
von allgemeinerem Intereſſe. Aus den Spalten 5 und 6
geht Hervor, daß ein Wechſel in ber Unterbringung von
Zörlingen aus Familien in die Anstalten ſehr häufig (2Bmal
im Jahre 1903), dagegen umgelehrt ein folder von der
Anſtalt zur Familie ziemlich felten (2mal im Jahre 1903)
ftattfindet. Das ift ein Beweis dafür, daf in vielen fällen
die Familienerziehung nicht ausreicht, fei es, weil die fitt-
liche Verwahrlofung des Zöglings ſchon fo weit vorgeſchritten
ift, daß nur die firengere Zucht und Pünftlichkeit einer aut
geleiteten Anftalt noch etwas ausrichten lan, ober fei es,
weil bie betreffende Familie zur Pflege und Beaufſichtigung
eines Fürforgesöglings überhaupt nicht geeignet war.
Vielfach gibt es auch Naturen und Charaktere, bei
denen nad) ihrer ganzen Veranlagung und Entwiclung alle
Erziehungskunft, ſelbſt diejenige der Anftalt, völlig verfagt.
Nah Artitel 17 des Geſetzes Tann in außergewöhnlichen
Füllen auf Antrag des Ausſchuſſes der Sandarmenbehörbe
duch Beichlup des Vormunbicaftsgerihts die Zwangs
erziehung bis zum vollendeten 20, Lebensjahr des
Minderjährigen ausgedehnt merben, molern dies zur
Erreihung ihres Zweckes notwendig erſcheint. Es wirft
fein günftiges Licht auf den ſittlichen Zuftand fo mander
Zöglinge, wenn ſich auf Grund unferer Statiſtil heraus:
ftellt, dab die Zahl der Awangszöalinge, bei welden
die Verlängerung der Smwangserziehung über den normalen
Endtermin ausgeiprocdhen werben mußte, ſich feit dem Jahre
1900 fortwährend erhöht hat. Sie ftieg vom Jahre 1900
mit 2 folder Zöglinge
im Jahre 1901 auf 3,
Sn Si 1902 „ 10,
——— 1903 „ 24;
und zwar find an der Zunahme männliche und weibliche
Perfonen in annähernd gleicher Weiſe beteiliat.
% Der $ 56 Ubi. 1 und 2 des Strafgeſeßbuchs heikt:
„Ein Angeichuldigter, welcher zu einer Seit als er das
smdlfte, aber nicht das achtzehnte Lebensfahr vollendet hatte,
eine firafbare Handlung begangen Hat, tft freigufprechen,
werm er bei Begehung derſelben die zur Erlenninis ihrer
Strafbarteit erforberlide Ginficht nicht beiat,
In dem Urteile ift zu beitimmen, ob der Angeſchuldigte
jeiner Familie überwiejen oder in eine Erziehungs oder
Befferungsanftalt gebracht werden fol. In ber Anitalı ift
er fo lange zu behalten, als bie ber Anftalt vorgeſehte Bere
waltunaäbehörde ſolches für eriorderlic eraditet, jedoch nicht
über das vollendeie amanziafte Vebensjahr,
überſicht b.
— Zahl d
der Fälle, in denen im Yaufe des jahres
bei den Zönlingen ein Wechſel
in der Unterbringung ftattfand |
Statiftit über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
Änderungen in der Anordnung und Durdführung der Zwangserzichung.
die Ausdehnung der Zwangs⸗
erziehung über dad 18, Lebens-
jahr hinaus *)
von | von einer
die im wiederauf:
Wieder: enommenen
Rechnungs— 8
—* Verfahren die
jahre | Zwangserziehung von einer
fahrend Familie
beantragt ——| |
ö | beftätigt ‚aufgehoben zur
| wurde j I Anftalt
> —— 2 | 8. 4 B 85.
Knaben
Nedartreis .
Schwarzwalbfreis .
Jagſttreis
Donaufreis .
. 103 17
1902 14
101 9
1900 5
Mäddien
Nedartreis . 5
Schwarzwaldfreis . 2
Jagſttreis 3
Donaufreis . 1
uf. 1903 11
„ 192 11
„ 1901 9
„ 1900 5
Zufammen
Nedarkreis . 19 14 6 17
Schwarzwalbtreis . — — — 8
Jagſtkreis 1 1 _ 6
Donaufreis . _ — — 2
zuſ. 1908 20 15 5 3
„ 1902 8 | 2% 11 2
„ 1901 ‚2 16 3 18
„ 1900 12 10 2 10
Wie aus der nächftfolgenden Überfiht e (Spalte 9 +
Spalte 32) erhellt, betrug die Zahl der im Rechnungsjahr 1903) |
aus der Zwangserziehung endgültig entlajjenen Zöglinge
inögefamt 65, darunter 44 Anaben und 21 Mädchen. Dazu
fommen nod) 18 nur vorläufig und auf Probe entlaffene Minder-
jährige, darunter 11 Anaben. Bon den im Jahre 1903 erfolgten
*) Val, Art. 8 des Zwangserziehungsgeſetes.
*) Die unerlebigten Fälle find in Alammer beigefeht.
®, Hierunter 1 Fall, bei dem die beantragte Wiederaufnahme
des Verfahrens abgelehnt wurde.
9 Ein Eingehen auf die Zahlenverhältniffe jedes einzelnen
Jahres erſcheint nicht erforderlich, zumal die Berjchiedenheiten in
den 4 Jahren meist zuifälliger Art fein bürften.
von einer je beans auöges abge
Famil Anſtalt
Anſtalt damitie Aoſtal tragtſprochen lehnt
BR in eine Lehr: | a) *
| Familie oder Dienftftelle wurde
6. % TI 8 BR . = 1 —
z — - men —— — ——
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9 4
15 5
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60 14
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44 2
33 —
10 5b
7 2
8 2
6 1
10
5
1
2
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— s | 3 cl 6 | —
—— 11 23 7 7 —
— 1 1 1 1 | —
2 26 9A au m | 8
1 4 63 11 10 | 1
2 95 | 63 4 3 1
65 Abaängen fanden 43 wegen Vollendung des 18., 4 wegen
Vollendung des 20. Lebensjahres, 13 durch Beſchluß des
Vormundichaftsgerihts und 5 durch Beſchluß des Aus:
ſchuſſes der Sandarmenbehörde ſtatt. Ein Todesfall von
Zwangszöglingen fam im Jahre 1903 nicht vor. Die Sterb:
lichleit ift überhaupt unter den Zöglingen gering; jeit
| 1. Januar 1900 find im ganzen nur 9 Todesfälle eingetreten,
6 davon unter den Anaben.
Von den im Jahre 1903 endgültig Entlaffenen waren
jeinerzeit die meiften, nämlih 60 Minderjährige, wegen Un:
zulänglichfeit der häuslihen Zucht und wegen eigener Ber:
derbtheit und Bermahrlojung in Zwangserziehung aufae
nommen worden. Nur 5 der Entlaffenen famen wegen Be
Statiftit über die Smwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
gehung ftrafbarer Handlungen, d. h. auf Grund bes 8 56
des Strafgeſetzbuchs in Zwangserziehung.
Bei ihrem Abgang hatten von den 13 durd Beſchluß
bes Vormundſchaftsgerichts entlaffenen Zöglingen 4 ein
Alter unter, 9 ein Alter über 14 Jahre. Das Alter der
durch Beihluß des Ausihuffes der Landarmenbehörde
freigelafjenen Zöglinge war bei allen 5 Perfonen über
14 Jahre.
Die Dauer der Zwangserziehung betrug in 5 Fällen
weniger ala 2 fahre, m 17 Fällen weniger als 5, aber
mehr ala 2 Jahre, in 36 allen T—14 jahre und in 2
Fällen (Mädchen) jogar mehr als 14 Jahre.
In der Zeit vom 1. Januar 1900 bis 31, März 1903
fanden von den auf Grund des Artifel 12 des Polizeiftraf:
gejebes, bezw. auf ®rund des Bürgerlichen Geſetzbuchs, oder
auf Grund des Zwangserziehungsgeſetzes eingemwielenen Zög:
lingen ihre endgültige Entlaffung 144. Bon biejen 144 Zög: |
lingen ftanden nicht weniger als 78, d. h. 54,2"/, mehr ala
5 Jahre unter Zwangserziehung, darunter 54 Anaben und
24 Mädchen. Bon dın 18 im Jahre 1908 zur Probe ent: |
laffenen Zöglingen fehrte mehr als die Hälfte — 10 Zög—
linge — in ihre Familie zurüd, die übrigen fanden in ber
Landwirtihaft (1 Anabe), im Gewerbe (3 Anaben) oder in
häuslihen Dienften (4 Mädchen) ihr Unter und Fort:
fommen,
Bon den 65 im Jahre 1908 endgültig entlaffenen
Zöglingen wurden 11 ihrer Familie zurüdgegeben, 21 er
hielten eine Stelle in der Landwirtſchaft, 20 im Gewerbe,
8 in einem häuslichen Dienft, 5 wurden andermeitig unter:
gebradht.
Die legte der vier von ben Landarmenbehörden angefer:
tigten Überfichten behandelt die Roften der Zmangserziehung.
Die Koftenfrage hat in den Artifeln 19 und 20 des Zwangs⸗
erziehungsgejeges ihre Regelung gefunden. Danach trägt
fämtlihe Aufwendungen der Zwangserziehung, von deren
Anordnung an bis zu ber Beendigung derjelben, einſchließ⸗
lich der Fürjorge für ein geeignetes Unterlommen bes Zög⸗
lings, ſowie aud der Beerdigung eines verftorbenen Zög:
lings der Kreislandarmenverband, jedoch unter dem Bor:
behalt eines Erjaganjpruhs an den HZögling und deſſen
unterhaltspflichtige Verwandte, nebjt eventueller Erjagpflicht
des zuitändigen Ortsarmenverbands zu einem Fünftel und
Übernahme der Hälfte der dem Yandarmenverband ver-
bleibenden Koften auf den Staat. Diefer trägt außerdem
auch die Koſten des gerichtlichen Verfahrens, Die Beteiligung
des Staates ift, wie aus der Überficht d hervorgeht, eine ganz
erhebliche zugunften der Orts: und der Yandarmenverbände;
gegenüber bem früheren Zuftand find namentlich jene
wejentlich erleichtert worden.
Eine Ermäßigung der Beitragsleiftung des Ortsarmen:
verbandes erſchien deshalb ſehr geboten, weil die Gemeinden
ſich früher eben wegen der SKojtenfrage vielfah abhalten
1. 45
eingefhritten find, wenn bie Rinder einen Grab ber Ber:
wahrlofung erreicht hatten, der faum mehr eine Ausficht
auf Beſſerung bieten konnte. Andererfeits war aber eine
gänzlihe Befreiung der Gemeinden von biefen Koſten darum
nicht rätlich, weil ihnen fonft jedes pefuniäre Intereſſe an
ber Verhütung des fittlihen Verderbens eines Rindes fehlen
würde, und weil für Die Ortsarmenbehörden bie Verfuhung
bejonders groß ift, den Armenunterftügungsaufmand für
Kinder, die nur hilfäbebürftig, nicht aber verwahrloft find,
durch Stellung des Antrags auf Zwangserziehung von fi
abzumälzen. Welde Erleichterung die Ortöarmenverbände
durch die gedachte Regelung erfahren haben, zeigt eine Ver:
gleihung ihres Aufwands an Erziehungsloften von früher und
jest. Im Jahre 1897 haben die gefamten Erziehungskoſten
für 693 ortö- und landarme verwahrlofte Kinder 49520 Mk,
der Anteil der Ortsarmenverbände daran allein 20577 M be:
tragen. !) Im Fahre 1900 belief fich diejer für 729%) Kin:
der auf 11786 A, im Jahre 1903 für 1277*) Kinder auf
21434 4 Die durhichnittlihe Ausgabe der Ortäarmen:
verbände für einen Zwangszögling fant von 29,68 4 im
Jahre 1897 auf 16,17 M im Jahre 1900 bezw, auf
16,78 M im Jahre 1908;
Weniger ind Gewicht fält die Abnahme des Dur:
ſchnittsaufwands für einen Jmangszögling beiden Landarmen⸗
behörden. Immerhin bat auch er die frühere Höhe nicht
mehr ganz erreicht. Der Durchſchnittsaufwand berechnete
fh — bei 693 Zöglingen und 28943 A Noften im
Jahre 1897 — auf 41,76 „4, dagegen im jahre 1900 — bei
742 Böglingen und 28558 4 Koften — auf 38,48 Mb, im
Jahre 1903 — bei 1292 Zöglingen und 53817 M Koſten
— auf 41,65 ch
Seit dem Beftehen des Zwangserziehungsgeſetzes ift
der geſamte Roftenaufwand von 71604 M im jahre 1900
auf 138844 M im Jahre 1908, d. h. um 91,10, derjenige
der Staatsfafle und ebenfo der Zandarmenverbände von
28553 M auf 53816 M, d.h. um 88,0%, geftiegen. Die
Roften find etwas raſcher gewachſen als die Zahl der zur
Iwangserziehung eingewiejenen Perfonen. Dieje haben in
demfelben Zeitraum um 74,1% zugenommen. Insgeſamt
find feit 1. Januar 1900 bis 31, März 1904 nicht weniger
ala 416613 a Noften für die Smangserziehung aufge:
wendet worden; davon wurden nur 21337 Me, d. h. 5,1 "/a,
von den Höglingen oder deren unterhaltäpflichtigen Ber:
wandten erſetzt. Der reine Aufwand der Staatölafje be:
!, Brgl, die Begründung zum Entwurf eines Geſetzes, bes
treffend die Swangserziebung Minderjähriger. Verb. der Würit.
Kammer der Abgeordneten, 84, Landtag 1899 Beil.®d. II ©. 108,
fowie Aiene, Kommentar zum Zwangserziehungsgeieg S. 101.
*, Die Zahl der Zöglinge, melde gemäß & 56 Abf. 2 bes
Strafgeſetzbuchs in eine Erziehungs oder Vefferungsanftalt ein⸗
gewiejen worden find, ift in Abzug gebradt, meil für dieſe bie
ließen, von dem Artifel 12 des Polizeiftrafgeieges Gebrauch Ortsarmenverbänbe vom Koſtenerſatz befreit bleiben. (Brgl. Art. 22
zu machen, und die Gemeinderäte nicht jelten erft dann | des Zmwangserziehungsgefeges.)
I. 46 Statiſtil über die Zwangserziehung Winderjähriger in Württemberg.
Überficht €. Eutlaſſung
1. Auf Grund des Urt. 12 des Bolizeiftrafaejeges oder des —— —— oder
A. Zahl ver ei enttaffenen Föglinge
Widerrufliche * Smongbergichung gayı der! an Ri | Dauer Der Swangserziehung der endgüttig
Rechnungs: I- — endgültig, Tel entlaffenen Zöglinge (Sp. 9
dance | Ent | Teen ER, Ce ver a —
wegen Vollen⸗ uß Des aidger
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) Die Entlaffung erfolgte in allen Jahren bei jämtlichen in Spalte 32 aufgeführten Zöglingen durd; Beſchluß des Ausſchuſſes der
Landarmenbehorde, fämtliche Zöglinge waren über 14 Jahre alt; eine Entlaffung wegen Tods oder Vollendung des 20. Vebensjahres fand
Statiftit über die Smangsersiehung Minderjähriger in Württemberg. I. 47
aus der Zwangserziehuug.
2, Auf Grund des & 56 Abi, 2 des
des Ymangserziehungsgeickes ei i dgl - Per
Smwangserziehungegeiehes eingewieſene Yöglinge _ Strafgejeßbudhs eingeniejene Zönlinge
| B. 2erjorgung der entlaffenen Yöglinge Die entlafienen Zoglinge
—— ——— Zahl der wurden
Die zur Probe entlaſſenen Die endgültig entlafienen aus der" _ — ——
Zoglinge wurben Zogliuge wurden wangs | ) Rechnungs—
Tin einer | meiner | m | || imeime meiner] gm | fersiehung m incmr | une | m | jahre
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I |1@afeligen | Zehre oder | händ« der. = Fhaftlichen ' Sehne over, daus⸗ | ber | laffenen | milie ‚Thnftligen, einem | Then
mülte | u einem ; milie |. einera ] 5 m dewerber ' —.
1. r | Kehre ober 3. lichen weirig vehre ober Be | den Iweitig Zögs \ieräd: Dierfifeehle | | Dienft
— aivrt Darin Dim] | — — —— Dienft EN MER | —*
untergebracht I untergebradit unteraehracdht
a 8) 24 | 26. 26. 27. | 28. 29. , 30.1 81.]| 32. 3: 65. 61 HM
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ı| - | ı !-I/-Isi s |» I-|-I ı I-| a | - I Ineereis.
4 — | _ = - 11 — | — — Schwarzwaldtreis.
I 1| —- 1 — 4 3 — 18* 2 1) - Jagſttreis.
1l — | -| ı| 5 | ıJı 1 — 1 Donautreis
al ı, 8 | - 5/8 | 18 | 1 81 4 |ı! g 1 [auf. 1908,
3 2 8 - — 87 6 — 2 3 3, —-, 1 -I. 1902,
3:i 28 4 = 1 2ı 1 11 — 58 2 — 2 — — I „ 191.
2 — eh Saat EL 2 — 61 1 — - 1 1 — J, 190.
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ı 2 — — 1—2 1 1 8 — - I — — — — Nedartreis.
— — —— | 1 | — — 1 — 18* _ — JSchwarzwaldkreis.
| - I | _ ıl-| - | — a 1 ı |-| — _ 1 I ngittreis,
1 _— — — — 21 — — — — —D2onaukreis.
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| — | — 1] — -— 8381 1 | - 1 „ 191.
— — — — | 2 8 — — 1 — — — — 100.
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| | | | | Zuſammen
4 — 1111— 7 9 11 8 — 1 — a — [Redartreis.
ii — ı 2 1 — — — 2 — — — — - J Edhwargwaldfreis,
_ li — 1— — 8 a I sıa 8 13). 5/3 _ 1 Jagſttreis.
2 — — — 2 2 5 141 — — 1 — fFTonaufreis,
Io’ ıls{/4l-Io|m | » ! !si s Jıl a 2.1 Ipuf. 1908,
7 4 3 — | 15 8 8 4 3 6 3 1 1 11, 108.
e2 ee — 1u 3,6 3 — 3 — — Pe:
2 — 1 2 & 2 9 | 2 I —|7 ll i—-ı- i 0 — |. 190.
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nicht ftatt. — *) Aufenthalt unbelannt. — *) Belaffung in der Anftalt. — Hierunter 1 auegewieſener Ausländer, — *) Dierunter 1 auöge:
wiefener und 2 mit unbelanntem Aufenthalt, — *) Sierunter 1 mit unbekannten Aufenthalt und 2 ber Drtsarnenbehörde überwiejene Jöglinge.
I. 48 Statiftif über die Zwangsersiehung Minderjähriger in Württemberg.
lauft fich auf 164055 4,) ebenfo hoch der Aufwand der | Erfag geleiftet worden war, fo ergibt ſich als durchſchnitt ·
Landarmenverbande. licher Aufwand für einen Zögling: im Jahr 1900 bei
Verteilt man bie Gefamtloften eines Jahres auf den | 742 Köpfen und 71604 M Erziehungsaufwand ein Betrag
ganzen Zöglingsbeitand, ohne Rüdfiht auf die wenigen, | von 96,50 .4, im Jahr 1903 bei 1292 Köpfen und 136 844 A
zahlenmäßig nicht feitgeftellten Fälle, in denen von den | Erziehungsaufmand ein Betrag von 105,92 4
Höglingen oder deren unterhaltspflictigen Verwandten ein |
Überficht d. Koften der Zwangserzichung.
"1. Ar Die auf Grund des Bürgerlidien Geieghuds oder des Smwangsersiehunge P.
geſetzes oder des Art. 12 des Poligeiftrafgefepes eingewieſenen Zoglinge
„Str. 9.8». eingewiefenen Dönlinse
Von dem Gejamtbetrag der Koften Son den ofen i inSp.1i
Raten ver Koften m bie in (&p. 6) Kind beyahlt — | Rache | Koften || find bezahlt —8
Rechnungs— lid | u — aße fü für die i nd
— "Famis | Ms Sander , DM | mon den | Don | En her ftalt n som den | VO |
jabre ‚im Falle “0 | fammen | 3 augen Orts⸗ | Land⸗ vom 5 a * (een Land⸗ vom
trielicgen fien |ftaften | weitig | (SP. —— Narmen; armen⸗ 15 — z > unterhalts+ armen⸗
— Autbebung 35) |mMigeigen | yers | ner: | Staat | ner, sochten veksrigen | yon | Staat
ei — —— |) ganbten banden band | | Bände Poglinge mannten , hand
! untergebradten Zöglinge || | I |
. _ 12 3. 4 | 8 6. . ' 1 8 ff MI SET 2 1 16
|| Te Te
Nedartreis . .| 26 10246 45 216 — 55461 | 3607 0621 21117 21116 — 664 — 327 | 327
Schwarzwalblreis| — a2 21664 8 28 709 1090 3380) 240 9489| — 406 45 2260 225
Jagfitreis . .| 2 437920974 — | 4653 1267 8300 9908 9099| 125 | 82 | ⸗ 42 412
Donanfreis . lu | ——— — 30747: 1778 | a im 218) — 210 | — 100 105
|
auf, 1903. .| 28 19519115 3 134660 7 21434 52 747 oꝛ 747 135 | 2184 4 1070 :1069
„im . 2 16315 — 1112873 62652 118596 44012 44 0183| 107 1045 | 334 506 | 805
1801 . e 15555 761585 4 | 91717) 4240 15349 36 064 ‚36 064 a | 16% 2 804 804
1900 . | 97 11408834218 500 | M9Tı5| Bang juızesigress aressi — | 1s80 | 155
weitaus billiger zu ftehen als die Anftaltserziehung. | fchnittöfoften für einen Zögling 41,89 A. Anders ift es
Für die 261 Zöglinge, die im Jahre 1900 in Familien | bei den Anftaltszöglingen. Hier belief fich der durchſchnitt⸗
untergebracht waren (vrgl. oben S. 42 Überfiht a Spalte 7), | liche Aufwand im Jahre 1900 — bei 460 Köpfen und
betrugen die Jahresloſten 14988 , ſomit für einen Jög: | 56107 M Jahrestoſten — auf 121,97 .&, im Jahre 1903
ling durhichnittlih 57,43 Im Yahre 1903, mo 466 — bei 734 Köpfen und 117322 M — auf 160 4
Söalinge in Familienpflege ftanden, und wo der ermachiene
Im allgemeinen fommt die Familienerziehung | Aufwand fi auf 19519 M berechnete, betrugen die Durch:
|
|
I
IIE. Perfonalfatifiik der feit 1. Januar 1900 in Zwangserziehung genommenen Böglinge.
Unterlage der Zählfartenftatiftifift das im Anhang
das in ihnen angehäufte Tatfahenmaterial nicht nach allen
(u. S. 70) abgebrudte Zähllartenformular, das von den vier | Richtungen ftatiftifch ausgenugt werben, weil eben über viele
Landarmenbehörden Württembergs an der Hand ihrer und | der erfragten Punkte entfpredhende Angaben fehlten oder
ber amtögerichtlichen Alten, fowie auf Grund von gutacht: | nur unvollftändiae Antworten vorlagen, ber trog ber
lichen Außerungen der Fürforger, Anftaltsvorftände, Pfarrer, | Spärlichleit der Angaben in manden Karten entrollt ſich
Lehrer und Ärzte über inögefamt 52 Punkte näheren Auf | bei ihrer Durchforſchung ein büfteres Bild von Familien:
ſchluß geben follte, Bei der Aufbereitung der ausgefüllten | elend und Familienzerrüttung. Da gibt es Zöglinge, deren
Zähllerten durd das Statiftifche Landesamt fonnte jedoh | Vater ein vielbeftrafter Trunfenbold, deren Mutter wegen
en j J Ubertretung ſittenpolizeilicher Vorſchriften, wegen Diebſtahls,
In Kapital 44b Tu. 2 des Hauptfinanzttats find als Schwindeleien, Arbeitsſchen und anderer Vergehen mehr als
Erjat * Satfte - u ———— BEN Swangs« 20mal vorbeitraft ift, und deren Geſchwiſter bis zu ſechs an
erziehung WRinderjähriger erwachſenden endgültigen Koften vorgeſehen: * A —
für 1808 2. . «55000 6, für 1808... . 60000 , ferner der Zahl gleichfalls in Zwangserziehung ftehen. Da finden
Erſatz der Hälfte der den Zandarmenverbänden dur die Unter fih Fälle verzeichnet, wo ber Vater wegen wiederholten
bringung jugendlicher Verbrecher (J 56 Abi. 2 des Strafgefegbudhs) | Verbrechens wider die Sittlichkeit mit der eigenen Tochter
erwadhienden Koften (Art, 22 des Zwangserz. Geſ.) für beide Jahre | im Zuchthauſe figt, während die Mutter ihre Kinder bis
je 900 4 | fpät in die Nacht hinein in die Wirtshäufer führt und zu
Statiftit über die Swangdersiehung Ninderjähriger in Württemberg.
Überficht J.
unzüchtigen Handlungen veranlaft. Andere Zöglinge waren
"ber Aufficht einer trunffüchtigen Großmutter anvertraut, die
9 uneheliche Kinder geboren hatte; der Water der Yöglinge
war geiterben, die Mutter im Armenhaus untergebradt.
Überhaupt ſpielen Trunkſucht und Arbeitsſcheu, Diebftahl |
und gewerbsmäßige Unzucht bie unheilvollſte Rolle in biejen
„Szenen aus der Tiefe“
In der Überficht e (f. unten S. 50 ff.) find die wichtig:
ſten Ergebniffe ber Züplfartenftatiftit nach Amtsgerichts:
bezirten und Kreiſen, ſowie für das Land im ganzen zu:
jammengeitellt.
In den 4 Jahren jert Geltung des Imangserziehungs:
geſetzes ift bei BOO Minderjährigen bie Zwangserziehung ein:
geleitet, bei 868 abgelehnt worden.) Über 799 Zwangs⸗
zöglinge liegen auögefüllte Zählferten vor, und zwar über |
512 Anaben und 287 Mädchen.
Nach Artikel 4 des Geſetzes lann das Verfahren auf
Unordnung der Zwangserziehung von Amts wegen durch
das Amtsgericht ala Bormundfchaftägeriht eingeleitet und
beichloffen werben. Der weitaus häufigere Anlaß zur Ein:
leitung des gerichtlihen Verfahrens bildet jedod; die befon:
dere Antragftellung der in Artifel 4 Abſ. 2 als ans |
tragöberechtigt erllärten Perfonen und Behörden. Zu den
Perſonen gehören: bie Eltern, Großeltern, der Vormund,
Gegenvormund oder Pfleger des Minderjähriaen und ber
Beiftand feiner Mutter; zu den Behörb en in erfter Linie:
der Gemeindewaifenrat, das Pfarramt, die Schulbehörde,
fodann aber auch alle anderen Behörden, welche von ber
Verwahrlofung eines Minderjährigen Kenntnis erhalten.
Nie aus
‚Fällen die Zwangserziehung von Amts wegen durch das
Vormundſchaftsgericht erfolgt; die Gemeinde, Kirchen und
Schulbehörden dagegen waren am eifrigften an der Arbeit,
dem Smwangserziehungsaefeh zur Anwendung zu verhelfen:
in 572 Füllen (unter 799) ſind fie die Antragfteller ge:
weſen. In 67 Fällen ging ein Antrag auf Zwangserziehung
von den Eltern oder fonitigen Verwandten des Minder—
jährigen aus, In den Neft teilen fih die Staatsanwalt:
ſchaft, Kinderrettungsvereine, einzelne Oberämter, Yanb-
gerichte und fonftige Behörden.
Berteilt man die Zahl der feit 1. Januar 1900 ein:
newiefenen Zwanaszöglinge auf drei je Gjährige Alters-
aruppen, fo ergibt fich folgendes Bild (f. Überficht f}.
Die unterfte Alterdgruppe weiſt demnach bei beiden Ge:
ichlechtern die niederften Ziffern auf. Die meiſten Zöglinge
ftanden zur Zeit ihrer Einweifung in dem fhulpflihtigen Alter
von 6—13 Jahren. Die Zahl der Anaben war faft genau
doppelt fo hoch mie jene der Mädchen (66:34): in ber
*; Bon den Ablehnungen treffen auf Amtsgerichte des
Hedarkreiies 137 Fälle
Schwarzwaldtreiſes 809
Jagſtkreiſes 64 „
Donaukreiſes 108 „
Wärttemb, Nabrbälder 196%, Heft 1.
menföligen Lebens und Treibens. |
Spalte 4 der Überſicht e erhellt, it nur in zwei |
1. 49
Anzahl der Zwangs⸗
j In fader Geſamtzahl
| Alterögruppen | söglinge | 2
| j männl. 1 | weibl. , männl, | weibl.
0 bis unter 6 Jahren 61 53 11,9 | 185
6.3 „. 332 187 64,8 68,2
8. „B «u N 119 | 67 29,3 23,3
| se | 8 100 100
oberen Alterögruppe verſchiebt fi das Verhältnis ein wenig
‚ zu Ungunften der Mädchen. Huf 100 Zöglinge im Alter
| von 13-16 Jahren fommen 64 männliche und 36 weibliche
Perſonen.
| Ihrem legten Wohnorte nadı verteilen fich die 799
Zöglinge auf nachftehende Gemeindegrößenllaſſen:
| Überficht g.
Gemeinden von
Stuit⸗ — —
| 217099 unter
| gart | | sem alle opouein:
| m mohner
Anzahl der Zöglinge 78 | 275
ı II 9% der ülderwiefenen 98 | 174 HA
j — — —
| 27,2 |
Die ortöanwejende Be: |
völferung für dieſe
GBemeindegrößentlaflen |
betrug am 1. Des. 100 |, 176.699 |
In %, der Gejamtbe:
völferung
—
|
|
156 18% en 1210251
81 | 782
I 0138
28,4 56,8
Auf die Städte mit mehr ala 20000 Einwohner, ein:
ſchließlich der Großſtadt Stuttgart, entfallen ſonach 27,2a
der ſeit Beſtehen des Zwangserziehungsgeſetzes überwieſenen
Zoglinge, während ihr Anteil an der Bevöllerung nad der
durch Die tatfähliche Entwidlung allerdings bereits über
holten Zählung vom 1. Dezember 1900 nur 15,3°/0 betrug.
Die Gemeinden von 2000 bis 20000 Einmohner waren
beteiligt an den Imangszöglingen mit 34,4", an ber
Bevölkerung mit 28,4”. Die Bemeinden unter 2000 Ein:
wohnern lieferten von ben 799 Zmangszöglingen 38,4%,
ihr Anteil an der Bevölterung beläuft fih dagegen auf
506,3 ..
Die Anficht, daß die großen und namentlich die induftrie:
reihen Städte mit ihrem angehäuften Broletariat den für die
Hefährbung und VBerwahrlofung der heranwachſenden Jugend,
welche dort, den feftgefügten Ordnungen des Haufes, des
Schr: und Dienftoerhältnifies vielfach entrüdt, ſelbſtändig
ihren Wen nad Erwerb und Genuß gehen kann, den ergiebig:
jten Nihrboden abgeben, wird durd einen kurzen Blid auf
1. 50 Statiftit über die Iwangderziehung Minderjähriger in Württemberg.
Überfiht 6. Zufammenftellung der Perfonal- und Familienverhältuife
il Antragfteller auf Die Zöglinge hatten ihren
( \ Be Zwangserziehung Alter in Jahren Wohnort in
Beicledt| 4, ; 2
(m. = yapıl Ser Eltern | Ges Sonſtige | Gemeinden mi
; und mieinde⸗,
Amtégerichte männlich, der | mund: | — Verſonen Stutt: | 20 000 2000 gr
n.= | Zögs | icafte Ange: —7 oder bis unter bis unter rn
urn Bes⸗ * | börige, — gart 100 000 20 000
weiblich) gericht Beiftand | Schuls | Be 13 18 - |
u. ſ. w. behbrden börden Einwohnern
1
4. E 1.% v. jıyma ı SB | %
— — — — — *5 — — * —
|
1. Badnang . J m 24 — — | 21 3 2 20 2 | — | B |
m. 21 — — | 18 3 se Fr 6 — J — 1 9 19 |
2. Befigbeim . m, 5 — 2 2 1 1 + — — | — 3 2
m 1 2 — 1 | 1 _ za 2 — - J — | 1 1ı
3. Böblingen . . m. — — — — = — - — _ - | — je
m 1 — — 1 — Il — — — — 1 —
4. Bradenheim . m, 3 — — 1 2 — 2 1 — — — 3
w.. — — — — — — — — — — — _
6. Gannftatt . .| m ı | — 8 ar el —— s | 5i-
w. 1 — — 1 — I| — — — | 1 | — —
6. Ehlingen . » m. | 26 — — 16 9 3 13 9 _ a 1 3
w. 16 — 2 & 6 6 & 2 — 13 — F}
7. Heilbronn . . m. 49 — 2 38 9 6 30 13 — 37 10 2ı
w. 20 — 1111163 1418 3 -— 1 | -
8, Leonberg . .| m. 4 _ _ 14 — 11 3| — — — I 1 8
Jw. — — — — — — — _ — — —
9. Ludwigeburg. m. | 211 — 1 | 38 ul le 2 | a
um. 11 — 5 5 | 1 — 6 3 1 1 ö | 1!
10. Rarbadi . . | m. 7 — _ + 3 1 4 2 — 19 3,3
I m 3 — — 21, 1 1 1 1 — _ | 1|2
11. Raulbronn . | = 8 — 8 — -- 2 1 — — 38
| m 51 — 1 s| 1 — ae A 1 4
12. Nedarjulm . | m, 1 _ — il — 1 — — — — 1
w. — — _ _ — — — — — — — ER
13. Stuttgart, Stadt m. 56 — 10 38 8 8 36 17 b5 — — N
m 21 — 1 18 2 1 8 12 21 | — — *
14. Stuttgart, Amt m. 6 — — 6 _ 2 4 — 1: — 2 3
im 5 — 1 2 2 - JE Be Dr 4 ]
15. Vaihingen . . m. 4 _ 1 — 3 — 2 2 — 19 — 3
w, 2 — — — 1 — 14, 1, = — 19
16. Waiblingen, m, 3 — _ | 8 — 2 — 1 — _ 1 2
im. 21 — — 2|- |- ı| ı| -| - 1 1
17. Weinsberg... m. 13 _ — 10 3 1 10 2 — — 1 12
wm. | 7 — — 3 2 4 1 _ | — 4 3
Nedarkreis . . » m. | 397 — 19 174 44 26 153 68 56 70 7 4
w, 116 — 12 81 23 24 61 31 22 | 2 33 23
| |
18. Balingen . . m. 12 — — 11 1 1 9 2 — — 7
im 2 _ — — | 2 — 1 1 — — —
19. Calw..m 1 — — 1 -- — — 1 — — — 1
im 2 _ — 2— — 2221— _ 1 1
20. reudenitadt . m. 4 — — 4 — — 2 2 — — 1 3
Im || 43 _ — 8 _ ı)ı 2|— Be — —
21. Herrenberg. m | — — — — — | — — — —
w. 1 == — | 1 — — 1 — — — — 1
2. Ho... m 2 I — J1 — | 2 — — 3ı — _ —
' m | 2 - -— I 41 - — a Ara = = 4.8
BR... m) 1 1 = = ı|-1i1- ; t ,-—
a Ba Bea a 2 0 u ie A
) Der Wohnort des Höglings war zur Zeit ber Einleitung des Verfahrens Freiburg i. B.
9 4 * „oe ." " ” " Pforzheim.
Statiftil über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg. 1. 51
der jeit 1. Jauuar 1900 in Zwangserziehung genommenen Zöglinge,
| Anormale Von den Zöglingen hatten Zahl der Zöglinge, deren Zahl der
| Beihaffen- zur Seit der gerichtlichen _ _ Zahl der | Zöglinge, |
deit in Entiheidung i i Zöglinge, [Deren Ge⸗ .4.
| Eltern AR tätig war in melie Norifter im Fort
Itcper — Eos | freien | * Wege der | laufende
‚ j , eſten Armenfur
nd: „1 I
' ficher | ftiger { beide = me bie Eltern Bohn: | — Indu⸗ — Be: einem Th witerkorge fm. Nummer
——— Ellern guter Mutter) Gore fig | far | ſerie Zerlehr — veruf hatten | unterge:
Hinficht hatten | zn bracht find
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1 8 5 18 B 3 — — 4 18 4 — 1 - 19 12 1.
1 3 2 15 4 2 — — 6 1|i 3 — J — 18 12 \|
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— — — — — — — — — — — — — — —— 3,
— — — 1 — — — — — 1 — — — — — |
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| |
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— — — * — — — — — — — — | 4 a 2
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— —21 - 2— 22 — — a|- | - .— 2 2
— — 1 1|l—| - — ei 1 - = — — — 22.
I. 54 Statiftit Aber die Zwangserziehung Minderſahriger in Württemberg.
(Moch) überſicht e. Zuſammenſtelluug der Perfonal- und Familienverhältniſſe
Antragſteller auf Die Zoͤglinge hatten ihren
Alter in Jahren
| We: Bwangserziehung Wohnort in
Geſchlecht famt —
amt⸗ + P
im, ⸗ yabt| Sr ' Eltern Ge⸗ | Sonftige | Gemeinden mit |
N i ’ und eindes, | 6 bis i18 bis -
Amtsgerihte |männlid,) der I muep« | fonftige Pe Berjonen | N zutt⸗ 20 000 2000 —
w. goge | fofte: Anges } | ober unter | unter Ibis unter biä unter 2000
weiblich | börige, | Be gert | 100.000 | 20000 | ”
linge gericht | Beiftand Schul: i —
| 1.1. behdtden börden Einwohnern |
15 EI Eee RI BE IT|
47. Schorndorf. . En — — 7 5: 4- s| 51 —- _ 1 9|
mw. 1048 — — 3 — — I 2 — — 8 —
48. Welzheim I m. } 1 _ _ | 1 _ _ — 1 — — _ 1
| ® 8 _ - | ı 1 — 1 ıl — _ _ 2
Zagfted .. | m! ai — | 52 19 ss’ al si -ı| -ı 2 | w
I! wi — 3 47 10 |»! uI — = | 23 37
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49. Biberach ImisI — 1 3 1111412121212 2
Im = — 3 _ =. I BI Eee 1
50. Blaubeuren ı mi 8 — — 1 1 — 21-1 — _ | 1 1
w 1 9 — — 2 1 2 1 — — — 2 2
51. Ehingen. mw | 6 — — 6 — 5 1 _ _ — — 6
w. 4 = — 4 2 2| — | — — — 4
52. Geislingen. m. 5 — 1 1 3 — 4 1 _ 141 — Es
w. 1 _ _ En 1 on — 11 - - | 1
58. Göppingen . nt, | 14 — — 14 — 1 10 sl — — 14 1
w. | 10 _ * 9 1 1 ’ı 21 —_ | 9 1
54. Stirchheim I m | 7 — 2 5 — 1 BI A — — 6 2
w. 2 — — 2 — 2 - — — — | 2 ı —
55. Yaupheim m. | 2 — — 41 1 — 1 1 — - | -| 2%
w. 5] — — 3 3 — 1125— ı| 4
56, Keutfirh . »| m. 1 — — 1 _ _ 1 — — — - 1—
|
' ,m — — — — — — — — — — — —
57. Munſingen.m. 4 — — 3 1 1 3 _ — — ee 4
I» | 4 — — 2 _ 2 — — - — 17 2
58. Ravensburg m. | 111 — 1 10 3 2 10 21 — — 146
w | 12 — —M 9 1 — 11 1 2 -— i 2 —
59, Riedlingen. .| m | 2 — 1 1 — — 2 — — — 1 1
Im — — — — — — — — — — —
60. Saulgau . . | m. 7 — 1 5 1 1 4 2 — — 5 2
im. [7 — 2 4 — 2 4 - | - — 1 5
6l. Tettnang . . | m. — — — — — = — = — — un —
w. — — — — — — * — - — * —
62. Um... m. 15 2 1 11 1 2 10 3 — 11 2 2
w. 10 — — 10 — 3 6 2 -- 8 — 2
68. Waldfee. . .| m. 21 — - 4 1 1 -| 1 il —- _ 2 _
m, _ — — — — — — — — — — —
64. Wangen. . . m. | 1 — — — 1 — — —1 — — — 1
. m. & — — 6 — — 2 — — 6 —
Donautrtis. .| m 87 2 8 63 1u4 1144 68 5| — 12 “| »
1 m — 4 Ö 13 42 9 8 | 35 21
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%, Der Wohnort des Zönlings war zur Zeit der Kinleitung des Verfahrens Ulm,
Statiftif fiber die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg. 15
der jeit 1. Januar 1900 in Zwangserziehung genommenen Zöglinge,
| Anormale Bon den Zöglingen hatten Zahl der Zöglinge, deren Zahl der
Beſchaffen— zur Zeit der gerichtlichen BIER 22.2.2220... ]8abl der | Zöglinge,
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— — ſchaft ſtrie Verkehr, arten unterges |
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I. 56 Statiftif über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
die einzelnen Oberamtöbezirle,') aus welchen die KFürforge- | mit Nüdficht auf ihr Gewerbe (Haufierer, Zigeuner u. f. w.)
zöglinge fich ſeit 1900 hauptfächlich refrutieren, im allgemeinen | zum Wechſel des Wohnorts genötiat find.
beftätigt. Stuttgart und Heilbronn ftehen an der Spitze Bon den 799 Zöglingen waren 774 — 96, 84 in
mit 77 bezw. 69 Zöglingen, am Ende fteht Tettnang, deifen | lörperlicher Hinficht aefund und 5 —=3,1”, mit Gebrechen
Amtögericht feit 1. Januar 1900 noch feinen Anlaf gehabt | und Mängeln behaftet. An geiſtiger Hinfiht erwieſen
hat, die Zmanaserziehung über jugendlihe Perjonen zu | ſich 768—M,1%a gefund, und 31—=3,9%s nit normal.
verhängen, die im Bezirk Tettnang ihren Wohnſitz bezw. Vorjtrafen, zumal wegen Lanbftreicherei, Bettels,
Aufenthalt hatten?) Indeſſen gibt es doch auch wieder | gewerbömäßiger Unzucht, Diebftahls ꝛc. hatten insgeſamt
Oberamtöbezirke mit vorherrfchend ländlicher Berölferung, die | 500 Zöglinge (— 37,5"). Bon den 512 männlichen
überraſchend viel verwahrlofte Elemente aufweifen, und awar | ZJönlinaen waren 228 (—44,5"/.), von den 287 weiblichen
meiſt in Gemeinden mit weniger ald 2000 Einwohnern. Aus | Zönlingen 72 (== 25,1”/o) vorher beitraft.
dem Bezirl Badnang z. B. murben feit 1. Januar 1900 45 In einer großen Anzahl von Familien, aus denen bie
Minderjährige der Zwangserziehung überwiefen, davon hatten | Zwangszöglinge ftammen, haben Pater oder Mutter, oft
21 ihren Wohnſitz in Gemeinden mit weniger ala 2000 Ein: auch beide Teile ſchon ſchwere freiheitsftrafen verbüßt. Die
wohnern, Aus dem Bezirt Weinsberg ftammen 20 Fürforge Trunlſucht fpielt, zumal bei den Vätern, vielfach die Haupt;
zöglinge, davon aus der Oberamtsſtadt Weinsberg, die | rolle in ihrem verwilberten Leben. Bei den Müttern ſteht
allein unter ben Gemeinden bed Bezirls über 2000 Ein: | Unzucht und Arbeitsiheu obenan. Soweit die Zähllerten
wohner zählt, nur 5. Ähnlich ift es in dem Bezirken | nähere Angaben über Leumund und Strafen ber Eltern
Crailsheim und Öhringen. (Val. Überfiht e oben &. 50 ff.) | des Minderjährigen enthalten, laſſen fie erfennen, daß in
Man wird fih daher hüten müſſen, aus der geogra: | den allermeiften Fällen die wirtichaftlihen und bie fittlichen
phiſchen Verteilung des MWohnorts der Föglinge voreilige | Verhältnifje in der Familie des Minderjährigen völlig zer:
Schlüffe ebzuleiten. Auch find für die Häufigleit ober | rüttet find. Daß dem fo ift, dafür foricht aud) die Tatſache,
Seltenheit der Imangserziehungsfälle in den einzelnen | (f. Überfiht h.) daß 68,1%» der feit 1. Januar 1900
Landeögegenden und Gemeindegrößenflaflen Zufälligkeiten, | eingewiefenen Zöglinge für die Zwangserziehung als reif
fomwie die Art und Weife, wie das Antragsrecht feitens der | erachtet wurben, obgleih fie zur Zeit ihrer Einmweifung
beteiligten PBerfonen und Behörben gehandhabt wird, von | noch beide Eltern am Leben hatten. Umgeklehrt läßt
nicht zu unterſchätzendem Einfluf. Und ebenfo darf daran | die geringe Zahl von Bollwaifen (2,10) darauf ſchließen,
erinnert werben, daß man es bei ben Eltern der Fürforges | daß die Maifenpflege ihre Erziehungspflicht richtig ausübt.
zönlinge häufig mit einer fluftuierenden Arbeiterbevölferung | Baterlofe Minderjährige feinen der Zwangserziehung
zu tun bat, melde bald bei Eifenbahnlinien, bald bei | leichter anheimzufallen als mutterloje; 9,9% der Zög—
Straßen, Fabril- und anderen Bauten da und dort be | linge hatten die Mutter, 19,9%, den Vater verloren,
Ichäftigt, oft genug auch infolge Trimineller Delikte ober | überſicht h.
I Die Oberamtsbesirte fallen überall mit den Amtsgerichtss Es waren amt eben
bezirten zuſammen. Ni ß — — —
9 Die ortliche Zuſtandigkeit des Bormundidaftögerihts richtet beide | nur der | mur die | fein
fih nadı den 88 36 und 43 des Heichögefehes über die Angelegens Eltern Later Mutter | Elternteil
heiten der freimilligen Gerichtsbarkeit vom 17. Mai 1898, Hiernach : — *
iſt zuſtandig: J a nzahl derönlinge 544 79 150 | 17
a) das Amtsgerict, in befien Berirt der Minderjährige au ber
Zeit des amtlichen Einfchreitens feinen Wohnfig oder in Ers IIn P alteröglinge | 68,1 9,9 19,9 21
manglung eines inländiichen Wohnſitzes jeinen Aufenthalt hat; | :
b) eventitell, falls der Minderjährige im Inland werner Wohnftk | In 41 nachgewieſenen Fällen hatten die Eltern bezw.
noch Aufenthalt hat, das Amtsgericht, in deſſen Besirf ver | der noch lebende Elternteil keinen feften Wohnfik, ſondern
felbe feinen legten inländiidhen Wohnſitz batte; bettelten ober haufierten im Land herum, Zumeiſt handelt
e) in Ermanglung eines ſolchen Wohnfiges wird das zuftändige | es fich hierbei um Jigeunerkinder, welche bei dem unfläten
Amtögericht von der Landesjuftigpermaltung, wenn der Minder⸗ Manderfeben ihrer Eltern und bei der Unmöglichteit eines
jährige einem Bındesftsat angehört, anbernfalld von dem ordentlichen Schulbefuchs der Gefahr der Berwahrlofung
" er wen — deriähri icht inein ge befonders ausgejegt find. Yon ben 41 Zöalingen,
a fa er Familſenſta es Akuuberjährigen mi au ermitteln | „ = EM n . - >
ift, fo ift das Amtsgericht zufländin, in deſſen Nesiet der en feiten Wohnfig dahinlebten, fallen 82 auf
Minderjährige aufgefunden wurde, (Vrgl. Kiene a. a. O. 8.46.) BR R
Nach $ 11 des PBürgerlihen Geſetzbuchs teilt ein ehefiches Was den Beruf des Vaters anbetrifft, fo ſtammen
Kind den Wohnfig des Vaters, ein uneheliches den Wohnfig der | (fh Überficht 1.) von 65,2% aller derjenigen 623 Zöglinge, Die
Mutter, ein an Kindesftatt angenommenes Kind, den Wohnfig des | zur Zeit ihrer Einweifung in die JZwangserziehung ihren Vater
Aunehmenden. noch hatten, von Vätern ab, die ingemerbflihen und in du—
Statiftif über Die Iwangserziehung Winberjähriger in Württemberg. L, 57
itriellen Betrieben beichäftigt waren. Zöglinge, deren
Väter in der Sandwirtfchaft arbeiteten, find es nur 28,1/..
Die übrigen Hauptberufsabteilungen find ſchwächer vertreten,
am ftärfften noch Handel und Berfehr, Vergleicht man
damit den Anteil, ben diefe Ermerbsaruppen nah ber
Berufs: und Gewerbesählung vom 14. Juni 1895 an der
Gejamtbevöllerung Haben, fo tritt die fchon aus ben
Wohnortsverhältniffen der Zöglinge gewonnene Erfahrung
noch ſchärfer zutage, daß die induftriellen Kreiſe einen
viel höheren Prozentſatz zu den Fürſorgezöglingen ſtellen
(65,274) als ihrem Anteil an der Geſamtbevöllerung ent
ſpricht (34,9),
Überficht j.
Anzahl der Yöglinge, deren Väter tätig waren
i ——
1 — * I
- * in der IM Handel | in hünd. in freien |in feinem
Landwirt⸗ Induftrie und lichen di | Beruf
ſchaft SM frie ı ®erfehr | Dienften enften ! Beruf
—— * Er = — ⏑ — —
144 406 465 — 44 u
An 28,1
65,2 72 - | 086 3,9
Rach der Berufsitatiftif von 1895 entfielen auf die Gruppen
von der Geſamthevollerung
In | vs |! so !' 08 5,8 | 6,1
| |
Ein beträchtlicher Teil der Zönlinge ftammt aus finder
reihen Kamilien. Von 674 Zöalingen liegen Angaben
über Geſchwiſter vor; gar viele von ihnen hatten deren jechs
und darüber. 363 Zöglinge hatten Geſchwiſter, die gleich:
falls unter Zwangserziehung ftehen oder doch im Mege der
Armenfürforge, der Bereinötätigfeit, im Gefängnis u. |. w.
untergebradt find,
Ras die Bermögenss: und Einlommensverhält:
niffe der Eltern anlangt, fo ift aus dem allerdings gerade |
geſetz vom 29. Dezember 1899 nach feiner bisherigen Wirt:
ſamleit ſchon imſtande geweſen ift, eine Verminderung der
allgemeinen Ariminalität herbeizuführen, fann an der Hand
der Statiftit nur mit Borbehalt bejaht werben. Zwar läßt
fich bei den in ben gerichtlichen Strafanftalten Württembergs
untergebrachten Gefangenen, die zur Heit der Begehung der
Straftat das 18, Lebensjahr noch nicht überfchritten hatten, ſeit
1900 ein Rückgang in der Zahl beutlih verfolgen, allein
man weiß andererfeits nicht, ob und inwieweit diefer Nüd:
gang der ausgedehnteren Anwendung des bedingten Straf:
aufſchubs!) zuzufchreiben ift. Nach den alljährlid von dem
| R. Auftizminifterium herausgegebenen Überfihten über die
‚ Verwaltung der Rechtspflege im Königreich Württemberg
' waren am junendlihen Gefangenen im Sinne des $ 57 des
Strafgeſetzbuchs in den Strafanftalten:
am 31. März 189... 2.. 8
u „MM...
Et
Ä OR
J au. 3 1808. .... 64
u. UM ei
‚ Überfiht k. Die Berurteilnugen jugendlicher Perfonen
ı (12 bis unter 18 Jahre alt) in Württemberg und im
Dentfchen Reich in deu Jahren 1893-1902, ?)
s wurden verurteilt jugendliche Perlonen wegen
Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgeſetze
in Wbrttemberg | im Deutſchen Reich
| Yahraang | Jahrgang
überhaupt 149831040 überhaupt
| nelekt
108 | 1000 437%
1492 | 45 554
1412 | 44 354
in diefem Punkt befonders mangelhaften Inhalt der Zähl- |
farten wenigftens fo viel zu entnehmen, daß die Zwangs—
zöglinge fait ausnahmslos fih aus ben armen und ärmiten
Schichten der Beröllerung refrutieren. Vermögen ift bei
Eltern und Höglingen nur in gang vereimgelten Fällen
vorhanden, wo aber foldes zur Verfügung jteht, belauft es
fid auf wenige 1000 Marl. Nur in 42 Füllen betrug das
Einlommen der Eltern über 900 Marl. Die Zahl dieſer
Fälle ift überdies wohl nod zu hoch gegriffen, weil ein
und dasfelbe Efternpaar mehrfach gezählt ift, falls ihrer | ; 5
‘ vorbeftraften jugendlichen Perſonen, die fih nur ans Unbeſounen—
mehrere Kinder in Zwangserziehung untergebradt find.
Über die Frage bes Erfolas, den die Zwangserziehung
bei jedem einzelnen aur Entlaffung aelommenen Yönlina
etwa gehabt hat, gibt die vorliegende Statiftit leider feiner:
Entlaffung noch in Fühlung bleiben. Das ift nicht ber
Fall. Und auch die andere frage, ob das Jwangserziehungs:
Würtiemb, Jahrbüder 1905, Heft 1.
1857 | 4275
1588. 45 329
1073 | 104 47 986
1570 | 086 47512
"1458 910 48 657
1001 1461 912 | 49075
1902 1513 94 51046
') Seit 24. Febrnar 1896 if in Württemberg die bedingte
Beqnadigung eingeführt, Nah diefer Einrichtung kann noch nicht
beit und Unerfahrenheit zu einer minder ſchweren Verfeblung wider
das Strafgeieb haben verleiten laffen, im Falle ihres Cinver:
ftändniffes ein ftets widerruflicher Sırafauffdub von dem Juſtiz—
* A Aner minifteriom verwilligt und jpäter nach Kerfluß einer angemeſſenen
lei Aufſchluß. Ihre Beantwortung fette voraus, daß die
Sandarmenbehörden mit den Zöglingen auch nad ihrer | währt werben.
Vrobezeit bei quter Führung Strafnachlaß ober Strafmilderung ge
, Val. Statiftifches Handbuch für das Hönigreih Württemberg,
Jahrgang 1902 und 1003 S. 159,
8
I, 58
Nicht viel beweisfräftiger für die Annahme, daß das
SJwangserziehungögefeg eine Verminderung der allgemeinen
Kriminalität ſchon jebt nachweisbar gezeitigt hat, ift Das
Sinken der Zahl der noch nicht 18jährigen Berfonen, welche
in Württemberg wegen Verbrechen und Bergehen gegen
Reichsgeſetze verurteilt worden find. Denn wenn aud,
befondersö im Vergleich mit ben entiprechenden Zahlen der |
Reichäftatiftit, die abfoluten Zahlen der jugendlihen Ber:
brecher von 1579 im Jahr 1899 auf 1458 im Jahr 1900 ge⸗
fallen und in den fahren 1901 und 1902 nur um ein
Weniges wieder geitiegen find, fo laflen fih Schwanlungen und
vorübergehende Senlungen in der Kurve der Verurteilungen |
Anhang.
Geſetz, betr. Die Jwangserziehung Minderjähriger, vom 29. Dezember 189. . . » + „59
Verfügung der Winifterien der Auftis und Des — betr. den Vollzug des Geſeres aber "Sie Zwangtergiehung
ee vom 14. — ı 11, 1 Br re u
Anlage IL
» 4
Winderjäbriger, vom 29. Dezember 189 — Bl.
Formular einer Zahllarte u
lichen einrüden oder aus ihr ausſcheiden.
' auch diefe Zahlen von der Anwendung des bedingten Straf:
Statiftil über Die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
Jugendlicher ftets beobachten und find auch früher ſchon vor:
gefommen. Man vergleiche nur die Zahlen in den Jahren
1894 und 1895 fowie 1898 und 1899 der vorftehenden
Überficht k,
Dies hängt einmal damit zufammen, daß perioben:
weife auf Jahre mit befonderer Häufigkeit der Geburten
Jahre mit geringeren Geburtäziffern zu folgen pflegen und
demzufolge je 12 bezw, 18 Jahre fpäter bald größere bald
Heinere Berfonenbeitände in die Alteröflaffe der jugend:
Außerdem find
auffhubs mehr oder weniger beeinflußt,
Erite
70
Statiftit über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
Anlage T.
Gefeh, beirefend die Iwangserziehung Minderjähriger.
Bon 24, Dezember 189.
Wilhelm II. von Gottes Gnaden König von Württemberg.
Nach Anhörung Unferes Staatominiſteriums und unter Zus
ftimmung Unjerer getreuen Stände verordnen und verfügen Wir,
wie folgt:
Urt. 1.
Dead Vormundſchaftögericht kann zum Zweck ber Erziehung
eines fittlih vermwahrloften Minderjährigen die Unterbringung des
felben in einer geeigneten Familie oder in einer Erziehungsanftelt
oder einer Beflerungsanftalt (Amangserziehung) anordnen:
1. wenn der Minderjährige vor Bollenbung des zwölften Lebens⸗
jahres eine Handlung begangen bat, welche im Fall der Ber
gehung burd) einen Strafmündigen ſich als Berbreihen ober
Vergehen oder ala eine Übertretung im Sinne des & 361
Ziff. 3 oder 4 des Strafgefegbuhs (Landftreicherei ober
Bettel) darftellen würde, und die Zwangserziebung mit Rück⸗
ficht auf die Beichaffenbeit der Handlung, auf bie Perjöns
lichfeit des Minderjährigen, feiner Eltern oder jonftigen Er
zieher und auf feine übrigen Yebenäverhältnifje zur Ber:
hütung weiterer fittlicher Bermahrlofung erforberlich ift, ober
wenn fonftige Tatfachen vorliegen,
erziehung zur Verhütung des völligen fittlichen Berberbend
notwendig maden,
Die Jwangserziehung ift in diejen Fällen, ſowie in den Fallen
der 88 1666 Abſ. 1 und 1898 des Bürgerlihen Geſetbuchs nur
anzuordnen, wenn der Minderjährige das fechichnte Yebensjahr noch
nicht vollendet hat.
Die Anordnung der Zwangserziehung kann in den Fällen
des Abſ. 1 Ziff. 1 und 2 nur erfolgen, wenn die Erziehungsgewalt
der Eltern oder fonftigen Fürforger und die Zuchtmittel Der Schule,
fomwie anderweitige, der Gefahr fittlicher Berwahrlofung des Minber:
jährigen vorbeugende Wafregeln ſich ald unzulanglich erweifen und
wenn dem Vebürfuid nad einer geordneten Erziehung nicht auf
anderen Weg (dur die öffentliche Armenpflege oder die Bereinss
tätigfeit) ausreichend entiproden wird,
Art, 2,
Vormundicaftägericht im Zinne der $8 1666 und 1838 des
Bürgerlihen Geſetzbuchs, fowie des Art. 1 Abſ. 1 Ziff. 1 und 2
diefes Geſetzes ift das Amtsgericht.
Art. 8.
In dem Beſchluffe, durch welchen die Awangsergiehung an:
geordnet wird, muß unter Bezeichnung der für erwieſen eradıteten
Tatſachen feitgeftellt werden, dak die Zwangserziehung yuläffin
(88 1666 und 1838 des Bürgerlichen Geſetbuchs, Art. 1 Abſ. 1
und 2 dieſes Bejeges) und erforderlich (Art. 1 Abſ. 3) iſt. Bral,
übrigens Art, 6 Abi. 4.
Art. 4,
Das Rormundichaftönerict beichlieht von Amtswegen ober
auf Antrag.
Zur Antragitellung find berechtigt Die Eltern, bie Großeltern,
der Bormund, Begenvormund ober Pfleger des Minderjährigen, ber
Beiftand feiner Butter, ſowie diejenigen Behörden, melde von ber
Terwahrlofung eines Minderjährigen Kenntnis erhalten.
Die Staatsanwaltſchaft ift verpflichtet, dem Vormundſchafts
gericht von den in Art. 1 Abſ. 1 Ziff. 1 bezeichneten firafbaren
welde die Zwangs⸗
Handlungen, bie zu ihrer Kenntnis gelommen find, Mitteilung zu
machen.
Art, b.
Auf das Verfahren finden, jomweit ſich aus diefem Geſet nicht
ein anderes ergibt, Die für das Verfahren in Angelegenbeiten ber
freiwilligen Gerichtsbarfeit mafgebenden Votſchriften und poar auch
' in ben Fallen Anwendung, in benen die SZwangserziehung auf
Grand des Art. 1 Abſ. 1 Ziff. 1 und 2 dieſes Geſetzes einge:
leitet wird.
Urt, 6,
Das Lormundihaitägericht hat vor der Beſchlußfaſſung auber
den Eltern oder, fall bieie abmejenb ober geſtorben find, den
Grofeltern, ferner dem Vormund, Gegenvormund oder Pfleger des
Minderjährigen, den Gemeindewaifenrat, das Pfarramt der Kon:
feffion des Minderjährigen, die zuſtündige Schulbehörde, ſowie den
Vorfigenden ded Ausichuffes der Landatmenbehörde (Art. 9 zu
hören. Auch ſollen Verwandie und Verſchwägerte des Minder⸗
jährigen gehört werben, wenn dies ohne erhebliche Verzoͤgerung und
obne unverhältnismäßige Koften geſchehen kann.
Den Eltern ift, ſoweit bunlich, er münblicden Darlegung des
Sachverhalts vor dem Bormundfchnftögeridt Gelegenheit zu geben.
Tas Bormundihaftögericht bat einen fürmlihen, mit Gründen
verjebenen Beſchluß über die Anorduung der Zwangserziehung oder
bie Ablehnung derfelben zu faſſen (zu orgl. Art. 9) und eine jchrift-
liche Ausfertigung dieſes Beſchluſſes dem Antragfteller, den Eltern
ober ®Srofeltern, dem Vormund, Gegenvormund oder Pfleger des
Minderjährigen, jowie bieiem jelbft, jofern er das vierzehnte Lebens:
jabr vollendet bat und nicht geichäftäunfäbig ift, weiterhin dem Ges
meindewaiſenrat und dem Vorfigenden ber Yandarmenbehörbe zuzu⸗
ftellen.
Wenn fofortiges Cinichreiten dringend geboten erſcheint, kann
das Vormundſchaftsgericht, aud bevor Das Verfahren abge
ſchloſſen iſt, durch einen jchriftlihen, mit Gründen verfchenen Be:
fcheib, der den im Abi. 3 bezeichneten Perfonen und Behörden zus
suftelfen ift, eine vorſorgliche Unterbringung anorbnen.
Art. 7.
Gegen den Beſchluß des Bormunpichaftögericts, wodurch bie
Swangserziehung ober die vorforgliche Unterbringung angeordnet
ober bie Zwangsersichung abgelehnt wird, findet mur die fofortige
Beſchwerde ftatt; diefelbe fteht den in Art. 6 Abi. 5 bezeichneten
ı Berionen und Behörden zu.
Die Beſchwerde bat, abgeiehen von den Fällen des Art. 6
Abſ. 4, auffchiebende Wirkung.
In dem Beriahren vor dem Belchwerbegericht findet die Bes
ftimmung des Art. 6 Abi. 2 entipredende Anwendung.
Art, 8,
Sat die in Art. 6 Abi. 1 angeordnete Anhörung der Eltern
ober Großeltern nicht ftattfinden können, jo find diefelben jederzeit
berechtigt, Die Wiederaufnahme des Verfahrens zu beantragen.
Art. 8.
Zur Enticheibung darüber, ob der Minderjährige, deſſen
Smwangseryiehung angeordnet worben if, in einer Familie oder in
einer Erziehungsenflalt ober Yeflerungsanftalt unterzubringen fei,
ift der Ausfchuft der Yanbarmenbehörbe Desjenigen Kreiſes zuftänbia,
I. 60
innerhalb deſſen das beſchließende Vormundſchaftsgericht feinen |
Eis hat.
Der Ausſchuß der Landbarmenbehörbe wird in diefem Fall,
fowie in ben Fallen ber Art. 10, 15, 16 und 17 durch Zuziebung
eines Vertreters der evangeliihen und der futholifchen Schule ver:
ftärtt, welche auf Vorſchlag der Oberihnibehörde vom Minifterium
des Innern anf die Dauer von 6 Jahren ernannt werben.
2or der Beichlußfaffung find Die Eltern oder der Bormund,
ſowie die in Art. 6 Abſ. 1 begeichneten Bebörben zu bören, jofern
fie fih über diefe Frage nicht fchon vorber geäußert haben.
Art. 10.
Der Ausſchuß Per Yandarmenbehörbe hat bezüglich der
Turchführung und Überwachung der Ywangserzichung das Erforder⸗
lihe einzuleiten und nach der Entlaffung des Höglings aus der
Zwangserziehung für ein geeignetes Unterlommen desielben Sorge
zu tragen.
In dringenden Fällen, insbefondere im Fall des Art. 6 Abi. 4,
ift der Vorſihende der Landarmenbehorde befugt, bie erforderlichen
Anordnungen vorbehältlic der nachträglichen Zuftimmung des Aus:
ſchuſſes zu treifen.
Somehl bei der Unterbringung in einer Familie als bei ders
jenigen in einer Anftalt ift auf die Konfeſſion des Minderjährigen
Küdfidit zu nehmen,
Die Polizeis und Gemeinbebebörben find verpflichtet, anf Ers
juchen bes Vorfigenden ber Lanbarmenbehörbe die erforderliche Hilfe
zu leiſten.
Von der Unterbringung in einer Familie oder Anftalt ift dem
Vormundichaftsgericht Mitteilung zu machen.
Art, 11.
Für jeben auf öffentliche Hoften in einer Familie ımterae:
brachten Zögling ift von dem Hemeindewaifenrat, in beifen Besirl
bie betreffende Familie ihren Wohnfitz bat, ein Fürſorger zu be:
ftelfen, der im Verein mit dem Gemeindewaiſenrat über bie Er:
jiebungstätigfeit der Kamilie, welcher der Zögling überwielen ift,
fowie über das Verhalten des lehteren in der Zwangderziehung
perjönlih zu wachen hat. Die bezüglich des Bormunds in den
SH 1778 Abſ. 2 und 1801 des Bürgerlichen Gelchbudhs genebenen |
Vorſchriſten finden auf ben Fürforger enlſprechende Anwendung.
Statiftit über Die Zwangserziehung Minderjähriger in Würtiemberg.
diefe Rechte und Pflichten and nach der Beendigung ber Jwangs-
erziehung bis zur Volljährigkeit des Mündels.
Dem Vormundſchaftogericht bleibt die Befugnis vorbehalten,
einen anderen Bormunb zu befiellen.
Art. 14.
Die näheren Borfhriften Aber die Durbführung und Über:
wachung der Zwangserziehung bleiben der Vollzugsverfugung vors
bebalien. Die jtaatlihe Uberwachung wird durd Behörden bes
Staates oder durch hiezu vom Staat befonbers beauftragte Per:
fonen ausgeübt.
Beſchwerden über die Art der Unterbringung eines Minder⸗
jährigen werden von ber Kreisregierung und endgültig von dem
Miniftertum des Innern entichieven. Bor der Zuweiſung des Zög-
lings zu einem beftimmten Beruf find deffen Eltern, Grofeliern,
Vorntund, Gegenvormund ober Pfleger zu hören; benfelben ftebt
gegen bie getroffene Anorbnung ein Beſchwerderecht zu.
Im übrigen gelten binfichtlih ber Verwaltung und Beaufs
fichtiqgung der Lanbarmenverbände, auch ſoweit es fih um die
Awangserziehung Dinderjähriger handelt, die allgemeinen gefch-
' lichen Vorſchriſten.
Steht der Zögling unter Vormundſchaft, To ift in der Rene |
der Vormund oder Gegenvormund zugleich ald Aürjorger zu be
stellen.
Art. 12,
Die Unterbrinaung darf nicht in Anftalten erfolgen, die jur
Aufnabme Der in $ 362 des Strafgeiepbuds beyeicneten Perſonen
oder zur Unterbringung von erwachſenen Kranken, Sebredlichen ober
Armen beftimmt find.
Im übrigen beftimmt das Minifterium bes Anıtern im ins
vernehmen mit bem Miniiterium des Hirchens umd Schulweſens bie
Auftalten, in denen Zoglinge untergebracht werben birfen.
Art. 18.
Wenn für einen Zögling, der in einer unter ftantliher Ver:
waltung oder Aufficht ftehenden Erziehungsanſtalt untergebracht ift,
nach $ 1773 des Bürgerlichen Hefeghuds ein Vormund notwendig
it, fo ſtehen dem Borftend dieſer Anftalt in Besiebung auf ben
Zogling alle Rechte und Pflichten eines Aormunds mit den nodı
Art. 15.
Der Ausſchuß der Landarmenbehörde kann eine jederzeit wider:
rufliche Entlaffung eines Zoglings auf Probe eintreten laffen, olme
dat hiedurch die Anordnung der Zwangserziehung aufgehoben würbe,
Vor der Beſchlußfaſſung über Die mwiderruflihe Entlaffung ift ber
Gemeindemailenrat und der Fürforger oder der Vorftand ber Ans
fralt zu hören. Die Entlaffung Darf erjt erfolgen, wenn für den
zu entlaffenden Minderjährigen ein geeignetes IUnterlommen be:
ſchafft iſi.
Bon der widerruflihen Entlaſſung iſt dem Vormundſchafte
gericht Mitteilung zu machen,
Art. 16,
Tie Zwangserziehung hört auf:
f. wenn der Zogling das achtzehnte Yebensjahr vollendet hat
(pe oral. übrigens Art. 17 Abſ. 1);
wenn vor bem Eintritt des in FJiff. 1 bezeichneten Yeit-
punlts Die Entlafjung des Zoglings aus der Iwangserziehung
von dem Vormundſchaftsgeticht beichloflen wirh.
Der Beſchluß ift von Amts wegen ober auf Antrag zu fallen,
Die Entlaffung ift inöbefondere anzuordnen, wenn ber Zweck ber
“
-
, Bwangserziehung erreicht oder feine Erreihung anderweitig fiber:
S 1252 Ab, 2 des Vürgerlihen Geſetzbuchs zuläffigen Befreiungen
‚ bebung der Zwangserziehung darf ohne Angabe neuer Tatiadien
zu, wenn und jolange ein Gegenvormund beftellt if. Gr behält
geſtellt ift, oder wenn Die die Zwangserziehung begründenden Ber;
haltnifſſe weggefallen find. Berechtigte zur Stellung des Antrags
find Die Eltern ober Großeltern, der Bormund, Gegenvormundb oder
Pfleger des Minderjährigen, der Gemeindewaiſenrat und der And:
ſchuß der Yandbarmenbehörbe.
Vor der Beihlubfaffung hat Das Bormundichaftsgeridt den
Ausichuß der Landarmenbehörbe, den Kürloraer oder den Vorſtand
der Anftalt zu hören, falls von denjelben nicht ſchon eine Aurkerung
vorliegt. Der Beſchluß iſt den in Abi, 2 genannten Perionen und
Behörden zuzuftellen.
Gegen einen Die Aufhebung der Zwangserziehung ablehnenden
Beidtuh des Bormundichnftögerichtö ſteht dem Antragfteller die ſo—⸗
fortine Beſchwerde zu. Genen einen bie Zwangserziehung auf:
bebenden Beihluß fteht diefelbe dem Ausihuß der Yanbermen-
behörde mit aufſchiebender Wirkung am.
Ein vom Vormundſchaftageticht abgewieiener Antrag anf Huj:
Statiftif über die Jwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
oder Beweiämittel nicht vor Ablauf von ſechs Monaten erneuert
werben.
Ar. 17.
In außergemöhnliden Fällen kann auf Antrag des Aus—
idufies der Sandarmenbehörbe durch Beſchluß des Vormundſchafts⸗
gericht# die JZwangserziehung bis zum vollendeten zwanzigſten Lebens⸗
jahr des Minderjährigen ausgebehnt werben, wenn Died zur Erreichung
ihres Zwecks notwendig erſcheint.
Vor der Beſchlußfaſſung find Die in Art. 16 Abſ. 2 bezeidhs
neten Perjonen und Behörden, jomwie der Minderjährige zu bören.
Der leptere lann verlangen, daß er von bem Borfibenden bes
Gemeindewaiſenrats des Unterbringungsorts zu Protokoll ver:
nommen wird,
Gegen emen die Ausdehnung der Zwangserziehung anord⸗
nenden Beſchluß bes Bormundicaftsgericts fteht den Eltern ober
Großeltern, dem Bormund, Begenvormund oder Pfleger des Minder:
jährigen, ſowie dieſem felbft Die jofortige Beſchwerde zu.
Im Falle der Ablehnung des Antrags auf Ausdehnung der
Imwangserziehung fteht dein Ausichuf der Landarmenbehörde die
fofortige Beſchwerde mit aufidiebender Wirkung zu.
Art. 18.
Tas gerichtliche Verfahren in Angelegenheiten der Zwangs-
erziehung Minderjähtiger erfolgt gebührenfrei; Die entftebenden Hoften
werben auf bie Staatslaffe übernommen.
Art. 19.
Die Hoften der Amangdersiehung eines Minderjährigen eins
1. 61
armenverband vorgelegte Sirelöregierung, in smeiter Anftanı end»
gültig das Miniſterium des Innern.
Die den Oris und Yanbarmenverbänden dur die Jmangs:
erziehung Minberjähriger entſtehenden Hoften find nicht ala Armen:
ichliehlih der durch die Fürſorge für ein geeignetes Unterlommen |
(Art. 10 Abi. 1 und Art. 15 Abſ. 13 oder durch die Beerdigung
desjelben erwachſenen Koften hat derjenige Landarmenverband zu
tragen, deſſen Ausſchuß für die Durchführung der Zwangserziehung
zuftändia if. Die Hoften der vorjorgliden Unterbringung fallen
der Staatöfaffe zur Laſt, wenn die Anordnung in der Veſchwerde⸗
inftana aufgehoben wird.
Der Landarmenverband kann Erfag feiner notwendigen Aufs |
wendungen von dem Zoͤgling, fowie von demjenigen verlangen,
welchem nah den Borihriften des Bürgerlichen Geſegbuchs Die
Unterholtöpfliht gegenüber dem Zögling während der Zeit der
Amangserziehung obliegt, Die Erfparnifie des Yöglings dürfen
teinesfalld zum Erſatz der Aufwendungen berangezogen werben;
auf die Beerbigungsfoften eines verftorbenen Zöglings findet diefe
Vorſchrift feine Anwendung.
Vermögen die in Hbf. 2 bezeichneten Perſonen bie entitan-
denen Koften nidt oder nur teilweife zu deden, fo iſt Derjenige |
mwürttembergiihe Drtsarmenverband, innerhalb deſſen Der. Zönling
am Tag des die Zwangserziehuuug auordnenden Beſchlufſes des
Bormundjhaftsgericts feinen Unterftüpungswohnftg bat, zum Erfak
des fünften Teild der nicht gededten Koften verpflichtet. Sat ber
ZYögling zu dem bezeichneten Zeitpundt feinen Unterftügungswohnfig
in Württemberg, fo fallen die Koiten dem in Abi. 1 begeichneten
Yondarmenverband vollftändig sur Yaft. Erfatanfprücde, welche auf
Grund diefes Abfapes erhoben werden, verjähren in zwei Jahren
vom Ablauf desjenigen Jahres ab, in welchem der Aufpruch ent
ftanden ift.
Im Fall eintretender Ülberlaftung eines unvermögendben Orts:
armenverbands ſoll ein aänılicer oder teilmeiler Erlaß des den⸗
felben treffenden Roftenanteits ftattinden. O6 md welder Erlaß
einzutreten bat, entfcheidet im Streitfalle die nem betreffenden Land⸗
underftügungen im Sinne von Urt, 1 des Geſetzes nom 17. April
1873 zur Ausführung des Neichögejehes vom 6, Juni 1870 über
den Unterftügungswohniig (Heg.Bl. S. 108} au betrachten.
Art. 20,
Die Hälfte der den Landarmenverbinben endgüllig verbleis-
benden notwendigen KHoften (Art. 19) wird denfeiben aus der Staats-
laſſe erjeht.
Über die den Zandarmenverbänden bienady zu newährenden
Leiſtungen enticheibet endgültig das Miniſterium Des Innern,
Bei ber Berteilung des ben Yandarmenverbänden nad Art. 10
Abi. 2 des Geſeßes vom 2, Juli 1839 (Neg.Bl. S. 217} u ge
mwährenden Staatsbeitrags bleiben die den Landarmenverbänden
durd Das gegenwärtige Geſeß erwachſenden Koſten außer Ve—
rechnung.
Art. 21.
Auf Minderjährige, die auf rund von Art. 12 des Polizei:
ftrafgejeged vom 27. Degember 1871 (Heg.Bl. S. 391) am 1. Januar
1900 in einer Familie ober Anftalt untergebracht find, finden die
LVorichriften der Art. 10 bis 20 des gegenwärtigen Geſetzes ent:
iprechende Anwendung.
Yuftändig zur ferneren Durchführung der Zwangserziehung
ift der Ausſchuß der Landarmenbehörde dbesjenigen Landarmenver—
bands, innerhalb beifen der Gemeinderat, von dem die Zwangs⸗
ergiebung angeorbnet worden ift, jeinen Sit bat.
Hegt eine Relurseutſcheidung bes gemeinfhaftlihen Oberantts
nit vor, jo enticheidet bei einem Widerſpruch des Landarmen—
verbands auf Antrag des Ürtsarmenverbands bie Kreiöregierung
als Berwaltungsgeriht endgültig Darüber, ob das Erkenntnis des
Gemeinderais begründet jet.
Art. 22,
Die Beftimmimgen der Art, 9, 10, 123 bis 14, 19 und 20
des gegenwärtigen Geſehes finden auch auf diejenigen Fälle, in
welhen gemäß $ 56 Abi, 2 des Strafgeſetzbuchs der Angeichuldiate
in eine Erziehungs: oder Beflerungsanftalt gebracht werden fol,
entfprechende Anmendung, ſoweit fih aus $ 56 Abi. 2 des Straf:
geiekbuchs nicht ein anderes ergibt. Jedoch bleiben die Ortsarmen:
verbände vom Kofteneriap befreit. Tas Urteil des Strafgerichts
triit an die Stelle des Beihluffes des Vormundſchaftsgerichts.
Bei folhen unter Abi. 1 fallenden Perfonen, welde vor dem
1. Januar 1900 in eine Erziehungs oder Befferungsanftalt ge
bracht worben find, bleibt der nadı den Beltimmungen des Art. 28
des Geſetzes vom 17. April 1873 zur Traqgung ber Koſten ver-
pflichtete Yanbarmenverband hiezu auch fernerbin verbunden; Dem
Ausſchuß der betreffenden Landarmenbehörde lommt die Durd:
führung der Swergserziehung zu.
Art, 28.
Mit Geldſtrafe bis zu 150 4 oder mit Haft wirb beitraft,
wer eine auf Grund gejehlicher Beftimmungen zur Zwangserziehung
in einer Familie oder in einer Anftalt untergebradte Perſon um:
befugt aus der Aamilie oder der Anftalt entfernt oder zum Ver:
taffen der Famille ober der Anftalt verleitet,
Art, 24,
Dieſes Geſetz tritt mit dem 1. Januar 1900 in Kraft.
Dit demjelben Zeitpunkt treten Art, 12 des Poligeiftrafgejepes
L 62
vom 27. Dezember 1871 (Reg. S. 391) und Art, 29 des Ge—
fees vom 17. April 1878 (Reg. Bl. 5, 109) — letzlerer vorbe⸗
hältlic; der Beſtimmung in Art, 22 Ubi. 2 des gegenwärtigen Ge—
fepes — außer Arafl.
In Art, 21 Abi. 1 des Gefekes vom 17, Aprit 1873 fommen
die Worte: „für verwahrlofte Kinder (Art. 12 des Gejehes vom |
27, Dezember 1871, betreffend Anderungen des Polizeiftrafredits)”
und in Art. 13 des Geſetzes vom 2. Juli 1889 eg.Bl. ©. 217)
die Worte: „fir vermahrlofte Kinder (Art, 12 des Landespolizei⸗
firafgejeges vom 27, Dezember 1871, Meg. Ul. S. 391)" in Wegfall.
In Art, 10 des Gejehed über Die Bermaltungärehtäpflege
vom 16, Degember 1876 (Reg. Vl. S. 485) wird ven Beftimmumgen
über die Zuftändigfeit der Areisregierungen als Berweltungsgeribte
Anlage 11.
Statiftif über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg,
| erfter Inftanz folgende, binter der Ziff. 2 eingufchaltende Vorſchrift
hinzugefügt:
2a. Aniprühe auf Erfap der von einem Landarmenverband
' für die Zwangserziehung Minderjähriger aufgemendeten Hoften gegen
Ortsarmenverbänbe.
| Unfere Winifterien der Juftig und des Innen find mit
| der Vollziehung dieſes Geſetzes beauftragt.
| Gegeben Stuttgart, ben 29, Degember 1899.
Wilhelm.
Mittnacht. Sarwey. Schott von Schottenſtein.
Piſchel. Breitlinga Zeyer.
Verfügung der Miniſterien der Iufiz und des Innern, betreffend den Vollzug des Gefches über die Imangserjiehung
Minderjähriger, vom 29. Dezember 1899 (Beg.Bl. 5. 1284).
Bom 14. Februar 1900.
Zum Bollgug des Geſehes vom 29. Degember 1899, betreffend
die Zwangẽserziehung Minderjähriger (Aeg. Ul. S. 1284), wird
Rachſtehendes verfügt!
I. Verfahren vor dem Pormundbfhaftsgerict.
Zu den Art. 1 bis 8,
$1.
Das Bormundichafisgeriht it befugt, die Unterbringung
eines Minderjährigen in einer geeigneten familie ober in einer
Erziehungsanftalt oder einer Beflerungsanftalt (JIwangserziehung)
anzuordnen:
I, auf Grund der Beftimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuchs:
1. wenn das geiftige oder leibliche Wohl des Kindes dadurch
gefährdet wird, daß der Vater (oder die Mutter, & 1686)
das Hecht der Sorge für die Perfon des Kindes mißbraucht,
das Mind vernadläffigt oder ſich eines ehrloſen oder
unfittlihen Verhaltens ſchuldig macht ($ 1666 Abi. 1);
2. wenn der Minderjährige unter Vormundfchaft fteht; fteht
dem Bater ober der Mutter die Sorge fir die Perſon des
Mündels zu, jo ift eine ſolche Anordnung nur unter den
Borausſetungen des 8 1686 zuläffig ($ 1838) ; Die gleichen
Beltimmungen gelten auch, wenn ein Minberjähriger, für
den ein Bormund nit beftellt ift, einen Pileger erhalten
hat, dem die Sorge für die Perfon bes Kindes aufteht (51015);
II. auf Grund des Art. 1 des Smwangserziehungsgeiches (zu
vrgl. Met. 34 II und Urt, 135 des Einführungsgeſees zum
Bürgerlihen Gefekbud):
1. wenn der Minderjährige vor Vollendung bes zwölften
Lebensſahrs eine Handlung begangen bat, welche im Full
der Begehung buch einen Strafmündigen fi ald Verbrechen
ober Vergehen oder als eine Übertretung im Sinne bes
& 361 Ziff. 8 oder 4 des Strafgeſetzbuchs (Vanditreicherei
ober Bettel) barftellen würde, und die Zwangserziehumg mit
Ruckficht auf die Beihaffenheit der Handlung, auf die Ber:
jönlichleit des Minderjährigen, feiner Eltern oder fonjtigen
hütung weiterer fittliiher Berwahrloiung erforderlich ift, oder
2. wenn ſonſtige Tatjachen vorliegen, welche die Zwangs—
erziehung zur Verhütung des völligen fittlichen Berderbens
notwendig maden.
In allen diefen Fällen ift die Zwangserziehung nur anzu:
; ordnen, wenn ber Minderjährige das fedizehnte Yebensjahr noch
| nicht vollendet hat.
In den landesgeſetzlichen Fällen (Art. 1 Abi.
1 Ziff. 1 und 2 des Gejeges) ift ferner eine gewiſſe fittlihe Ber
wahrlofung des Minderjährigen Vorausſetzung für die Anordnung
ber Zwangserziehung, während ein Werfhulden der Eltern ober
ſonſtigen Eryieher an ber Verwahrlofung nicht vorzuliegen braucht.
Die Anordnung der Zwangderziehung Toll das letzie Nuss
funftämittel fein, wenn auf andere Beife dem Bedürfnis nad
einer georbneten Erziehung nicht ausreihend entiprocden werden
kann (Art. 1 Ab. 3).
Stets ift von dem Vormunbicaftsgericht zu prüfen, ob es
ſich tatlächlich um Berwahrlofung des Minderjährigen banbelt und
nicht lediglich Hilfshedürftigleit desjelben oder feiner Erzieher vors
liegt; in legterem alle ift die zuftändige Armenbehörde (3 28 bes
Unterftükungsmohnfiggefeges vom an (Heiche « Geſetzbl.
von 1894 S. 262) zur geeigneten ürforge zu veranlaffen,
82
Bormundichaftsgericht im Sinne diefer Verfügung ift das
Amtsgericht (Art. 2 des Geſetzes), Sofern nicht ausdrüdlich das
ordentliche Bormunbichaftsgericht (Het. 41 des Ausführungsgeiehes
zum Bürgerlichen Gefegbuh vom 28, Juli 1899, Reg. Al. &. 423)
als zuftändig erflärt ift.
Die örtliche Juftändigfeit des Vormuudſchaftsgerichts richtet
ſich nach den Beitimmungen ber 88 36 und 43 des Reichtgeſetzes
über Die Angelegenheiten der freiwilligen @erichtäbarfeit (Heiches
Hefegbl. von 1898 &, 771.9
) Die 8536 und 483 des Reichsgeſees über die Angelegen⸗
heiten der freiwilligen Gerichtsbarleit lauten:
& 3.
Erzieher und auf feine fibrigen Lebenäverhältnifle zur Ver- |
Fiar die Vormundſchaft ift das Gericht zuftändia, in deſſen
Berirte der Bündel zu ber Zeit, zu weſcher bie Anordnung Der
— — — Le en en — — —
Statiftit über die Iwangserziehung Minderjähriger in Württemberg. 1. 63
Hit ein Familienrat eingeſetzt (SS 1858 FF. Des Bürgerlichen
Gefegbuds), jo kommen ihm gemäß & 1872 des Bürgerlichen
Gefetzbuchs die nah dem Geſetz dem Vormundſchaftsgericht
obliegenden Berrichtungen zu.
83
Außer den in Art. 4 des Geſthes bezeichneten Perfonen und
Behörden kann auch jeve andere Perſon oder ein Verein aum
Schuge der Jugend dem Bormundicaftsgerict Anzeige von ber
Vermwahrlofung eines Kindes erftatten, in meldem alle das
Vormundſchaftsgericht fih darüber ſchlüſſig zu madıen bat, ob es
das Verfahren von Amts wegen einleiten will.
Dem ordentliden Bormundfchaftägeriht (Art, 41 des Aus:
führungögejeged zum Bürgerlichen Geſetzbuch), den Polizei- und
Gemeindebehörden, ſowie den amtlichen Arzten wird zur Pflicht
aemadjt, ben Antrag auf Anorbnung ber Swangserziehung bei dem
Bormundichaftsgericht zu ftellen, wenn Tatfachen zu ihrer Kenntnis
gelangen, welche diefe Maßregel im einzelnen Fall als gebaten
erſcheinen laffen. In einem ſolchen alle find die in Betracht
fommenden Tatſachen beftinsmt zu bezeichnen und die erforberlichen
Beweismittel (Zeugen, Sacverftändigengutachten u. j. m.) gen
anzugeben. Hierbei ift die Erfahrungstatfache zu beachten, daß
eine Zwangserziehung um fo eher einen Erfolg verſpricht, wenn
fie zur rechten Zeit, d. h. vor eingeiretener weitgehender fittliher |
Berwahrlojung des Stindes, eingeleitet wird,
Die Stantsanmaltidaft kann mit der ihr nach Art. 4 Abſ. 3
des Geſetzes obliegenden Mitteilung ben Antrag auf Anordnung
der Zmangsergiebung verbinden,
Vormundſchaft erforderlich wird, feinen Wobnfig ober in Ermanges
fung eines inländiihen Wohnſihes feinen Aufenthalt hat, Wird
die Anorduung einer Vormundſchaft über Geſchwiſter erforderlich,
die in den Bezirken verſchiedener Vormundſchaftögerichte ihren
Mohnfig oder ihren Aufenthalt haben, fo ift, wenn für einen ber
Mundel fhon eine Bormumbicheft anhängig ift, das für dieje zu⸗
ftändige Gericht, andemfalls dasjenige Gericht, in deſſen Bezirke
der jüngfte Wündel feinen Wohnfit oder feinen Aufenthalt hat,
für alle Geſchwiſter maßgebend.
At der Mündel ein Deutscher und bat er im Inlande weber
Wohnſitz noch Aufenthalt, fo ift das Gericht zuftändig, in Deffen
Bezirke der Mündel feinen legten Inlänbiihen Wohnfig hatte. In
Ennangelung eines ſolchen Wohnfiges wird das zuftändige Bericht,
folls der Mündel einem Bundesſtaat angehört, von der Landes⸗
juftigverwaltung, anderenfalls von dem Heichötanzler beftimmt.
Für die Vormundſchaft über einen Blinberjährigen, deſſen
Familienſtand nicht zu ermitteln ift, ift das Gericht zuftändiq, in |
deſſen Besirfe der Plinverjährige aufgefunden wurde,
8 49,
Die Zuftändigleit für eine Verrichtung des Vormundſchaſts⸗
gerichtö, die nicht eine Vormundichaft oder eine Pflegichaft betrifft,
beitimmt fich, jomeit fich micht aus Dem Geſet ein anderes ergibt, nach
den Borihriften Des $ 86 Abi. 1, 2; maßgebend iſt für jebe
einzelne Angelegenheit der Zeitpunkt, in welchem das Geridjt mit
ihr befaßt wird,
It für die Perfon, in Anfehung deren die Berrihtung Des
Vormundſchaftogerichts erforderlich wird, eine Vormundſchaft ober
eine Vlegichaft anhängig oder ift der Mutter, unter beren elterlicher
Gewalt fie ftebt, ein Beiftand beitellt, jo ift das Gericht zuftändig,
bei mwelhem die Bormundjchaft, Pflegſchaft oder Heiſtandſchaft
anhängig ift.
| die VBollsſchule befuchen, der Ortéſchulaufſeher, bei
.
Die Vorftänne derjenigen höheren gerichtlichen Strafanftalten,
in welden bejondere Abteilungen für den Gtrafvolliug gegen
jugendlide Perſonen ($ 57 des Strafgefegbudhs) eingerichtet find,
haben vor der Entlaffung eines jolchen Gefangenen aus der Anftelt
im Benehmen mit dem Hawsgeiftlihen und Hauslehrer zu prüfen,
ob die Einleitung der Zwangserziehung auf Grund von Art. 1
Abſ. 1 Ziff. 2 und Mb. 2 des Geſetzes geboten erſcheint;
bejahendenfalls haben die Vorſtände bei dem Bormundichaftegeriht
einen entiprecdhenden Antrag jo redtizeitig zu stellen, daß bie
Zwangserziehung fih wondglid unmittelbar an die Verbußung der
Freiheitsſtrafe anjchließen lann.
Wird von den Eltern ober Großellern ſelbſt der Antrag auf
Anordnung der Zwangserziehung eines Kindes geftellt, fo iüft
beionders zu prüfen, ob es ſich nicht nur um den Berſuch berfelben
bendelt, der Sorge für das Kind fich zu entledigen.
34
Bird ein Antrag auf Anordnung der Zwangserziehung von
einer hlierzu berectiglen Perfon ober Behörde bei dem Vormund⸗
ſchaftegericht geftent, To hat dasfelbe gemäß $ 12 des Heichögefeges
über die Angelegenbeiten der freiwilligen Gerichtöbarteit das Er:
forberlihhe einzuleiten und Die in Art. 6 Abſ. 1 des Gefekes
bezeichneten Perfonen und Behörden zu hören; dieſelben find mit
Ausnahme des LVorfigenden ber Landarmenbehorde zugleich zu
einer Außerung darüber zu veranlaffen, ob für den Fall der
Anordnung der Zwangserziehung es fidh ihrer Anficht nach mehr
empfiehlt, den Minderjährigen in einer Familie ober in einer
Erziebungss ober Befferungsenftalt unterzubringen (zu vrgl. Art. D
Abi. 3 des Geſetzes).
Beſteht in einer Gemeinde eine befondere Armendeputation
(Art. 10 des Gefeges vom 17. April 1875, KegBL S. 109), jo
hat der Gemeinbewaifenrat dieſe vor Abgabe jeiner Außerung zu
ı hören.
Unter der zuftändigen Schulbehbrde ift bei Schülern, welche
Schülern,
melde eine die Vollsſchule erjeßende Anftaltöfdiufe ober Brivat:
ſchule ober eine höhere Lehranſtalt bejuchen, der Vorſtand dieſer
Anftalt zu verftehen. Bon dem Ortäfhulauffeher oder dem Por;
ftand der 2ehranftalt wird ſtets Der Klaſſenlehrer des MWinder-
jährigen zu hören ſein
Dem Borfigenden ber Sandarmenbehörbe find ſamtliche Akten
regelmäßig zulegt zur Außerung zuzuftellen. Es bleibt ihm anbeint«
geftellt, jofern die Angelegenheit nicht dringlich ift, die Außerung
nach vorangenangener Beratung in dem verftärkten Ausſchuſt ber
Landarmenbehorde (Art, 9 Abi, 2 des Gejepes) abzugeben. Hier:
bei ift das Augenmerk auch auf den in & 1 Abi. 4 begeidneten
Sejichtöpunkt zu richten.
85.
Die vorforglihe Unterbringung eined Minderjährigen im
Sinne des Art. 6 Abſ. 4 des Geſetzes ift von dem Vormundſchafts—
nericht insbeſondere auch Dann in Erwägung zu jiehen, wenn gegen
einen die Zwangserziehung anordnenden Beichluh des Bormund:
fhaftsgerichts Beſchwerde eingeleat wird.
86.
Hinſichtlich der nach Art, 7 des Welches zulaſſigen ſofortigen
Beſchwerde wird auf die Veſtimmungen der 38 16 bis 19, 21 big
23, 25 bie 0 des Neichögefehes über die Angelegenheiten ber
freiwilligen Gerichtöbarfeit hingewieſen.
Iſt der Beſchluß, durch den die Zwangserziehung angeorbnet
1. 64
Statiftif über die Zwangserziehung
worden iſt, rechtäfräftign geworben, jo hat das Bormundidafts- |
gericht ſamtliche Akten dem Borfigenden der Yandarmenbehörde
mit einem Zeugnis fiber bie eingetretene Hechtöfraft zur Einleitung
des weiteren zu überienben.
IE, Purdfüährung und AÄberwachung der Iwangserzießung.
Zu den Art. 9 bis 14.
A. Allgemeines,
S 7.
Die Berireter der evangeliihen und der latholiſchen Schule
(Art. 9 Abſ. 2} find zu den Berhandlungen des verftärtten Aus-
' (u vrgl. audı SE 24 Abſ. 2 und 25).
ichuffes der Landarmenbehörbe, bei denen fie fraft Geſetzes mit-
zuwirlen haben, mittelft jchriftlicher, an jeden einzelnen Bertreter
zu veriendender Einladung unter Angabe des Orts und der Zeit
der Berſammlung rechtzeitig zu berufen.
Iſt ein Vertreter der Schule am Erfheinen verhindert, jo
it, foweit möglich, der Stellvertreter zu laden,
Die Borichriften des & 7 Abſ. 2 und 3 umd der 8$ 8, 9, 11 bie
13 der Verfügung bes Minifteriums des Innern vom 15. Juli 1899
zum Bollzug des Geſeges vom 2. Juli 1889, betreffend Die Ab:
änderung einiger Beftimmungen bes Geſeyes vom 17. April 1873
zur Ausführung des Reichsgeſetzes vom 6, Juni 1870 über den
Unterftügungswohnfig (Reg. Bl. S. 2241, finden auf die Verband:
lungen des verftärtten Ausſchuffes der Landarmenbehörde ents
iprechende Anwendung.
88
Wird dem Borfitenden der Yandarmenbehörde ein Veſchluß
bes Rormundicbaftögeridts über die vorſorgliche Unterbringung
eined Minderjährigen im Sinne des Art. 6 Abſ. 4 des Geſetzes
mitgeteilt, fo hat derſelbe das Erforderliche alsbald einzuleiten
(Art. 10 Abi. 2).
Geht dem Vorfigenden der Landarmenbehörde ein Antrag
auf Anorbnung der Zwangderzielung zur Rußerung zu ($ #) und
erſcheint nach Sage der Berhältnifie die Anordnung der Zwangs⸗
erziehung als wahrjcheinlich, fo hat der Borfikende aläbald die
erforderlichen Einleitungen, ſoweit möglich, vorjorglic; zu veran:
laffen, jo daß nad eingetretener Hechtäfraft die Unterbringung
ohne Verzug erfolgen kann.
89.
Die Enticheidung darüber, ob ber Minderjährige, beflen
Imangöerziehung angeordnet worden ift, im einer Familie ober in
einer Erziehumgsanftalt oder Beſſerungsanftalt unterzubringen jet,
ift von bem verftärften Ausſchuß der Landarmenbehörde nach
forafältiger Erwägung aller in Betracht kommenden Berbältniffe
au treffen. Außer der in Art. 9 Abi. 3 des Geſetzes vorge
ichriebenen Anhörung der Eltern oder des Vormunds und der in
—
weiens vom . März
Art. 6 Abſ. 1 bezeichneten Behörden ſteht es Dem Ausſchuß frei,
auch meitere, mit ben perfönlihen Eigenſchaften und bisherigen
Vebenöverhältniffen des Zöglings näher befannte, vertrauenswürbige
Perjönlichkeiten zu hören. Sind die Eltern abweſend ober geftorben,
jo find die Großeltern zu hören,
In Füllen, in denen die Berwahrlofung ſchon einen höberen
rab erreicht hat und deshalb ununterbrochene Aufſicht und ftrenge
Jucht befonders geboten find, iſt vorzugsweiſe anf die Unter—
bringung in einer Anftalt Bedacht zu nehmen,
Minderjähriger in Württemberg.
Um die feitherigen verberblihen Einflüffe auf den Zögling
möglichft fernzuhalten, wird es fich in der Hegel empfehlen, ibm
nicht am Orte des feitherigen Aufenthalts unterzubringen.
Iſt der Zögling mit einer Arankheit behaftet, fo ift für feine
Heilung in geeigneter Weiſe Sorge zu tragen (su vrgl. auch $ 28
Abf. 1). Die Unterbringung in einer Familie ober Anftalt darf
in einem foldhen Falle nur erfolgen, wenn nad ärztlichen Zeugnis
feine Bebenfen Dagegen obmalten,
10.
Bon der erfolgten Unterbringung eines Zöglings ift dem
Vormundſchaftogericht unter Bezeichnung Der betreffenden Familie
oder Anftalt und unter Küdgabe der Alten Mitteilung zu machen
Ebenſo ift jener Wechſel
in der familie oder Anftalt dem Vormundichaftsgericht anzuzeigen.
Wenn der Zögling in einer Familie untergebracht ift, fo ift
auch dem Pfarramt der Honfelfton deufelben und im Kalle feiner
Schulpflichtigleit der Schulbehörde bes Unterbringungsorts Mits
teilung zu machen,
$ 11.
Die Koften der Verbringung eines Zöglings in eine Familie
oder Anftalt find der damit beauftragten Polizei oder Gemeinde:
behörde zu erſetzen.
$ 12.
Den Familien: und Anftaltsvorftänden jteht gegenüber den
bei ihmen zur Amwangserziehung untergebradten Höglingen Die
Anwendung ber gleichen Audtmittel zu, melde ben Eltern
(5 1631 Abſ. 2 des Bürgerlichen Gefebbuchs) oder den Schul—
behörben (Verfügung bes Winifteriuems des Slirhen: und Schul:
1895, betreffend die Handhabung der
Schulzucht im den Vollsſchulen, Konfiftorialamtebl, S. 4829,
Konfiftorialerlaß vom 6. September 1892, Honfiitorialamtsbt.
&, 4467) aulommen (zu vral. audı $ 127 der Gewerbeordnung,
Heichögefeg vom WG. Juli 1897, Heihs-Befegbl. S. 661).
B. Familienerziebung.
5 18,
Dem verftärten Ausiduß ber Yanbarmenbebörbe wirb bie
jorgfältige Auswahl von familien, in denen Jöglinge untergebracht
werden follen, zur beſonderen Pflicht gemadt. Als geeignet ift
eine Kamilie nur dann anzufeben, wenn fie binreihende Sicherheit
Dafür bietet, daß fie bei einfader Haltung des Zöglings für die
lörperlide Verpflegung genügend forgen, eine günftige erriehliche
Einwirkung forigefeht ausüben und jeden nadteiligen Einfluß,
inäbefondere von feiten der bisherigen Erzieher, ausfichlichen
werbe. Die Familie muß ſich demgemaß eines gulen Yeumunds
erfreuen, ein den eigenen Unterhalt fiherndes Auslommen, eine
geordnete Dausbaltung, fowie eine geſunde und genügend geräumige
Wohnung haben und ſich bereit erklären, den Zögfing ale Familien⸗
alied aufzunehmen.
Bei der Auswahl einer Familie Toll hiernach in erfter Linie
die Rückſicht auf die Tuchtigleit und AYuperläffigfeit der Familie
mabgebend fein.
Familien, welche Armenunterſtützung beziehen oder fich im
ſchlechten Bermögensverhältniften befinden, Schlafleite halten,
gemerbömäßig Kinder aufnehmen oder melde jonft beforgen laflen,
daß fie die Aufnahme des Zöglings zu eigennügigen Iwecken miß
brauchen werden, ſollen ſur die Hegel nicht berückſichtigt werben.
Statiftit über die Zmangserziebung Minderjähriger in Württemberg.
Zur Ausfindigmahung geeigneter Familien wird es ſich
empfehlen, mit Sinberrettungsvereinen und ähnlihen Bereinen
sum Schutze bilfsbenürftiger Kinder in Verbindung zu treten.
Auf alle Fälle Hat der Borfigende ber Landarmenbehörde
über eine in Betracht fommende Familie ein Zeugnis bes Gemeinde:
waiſenrats ihres Wohnorts einzuholen, welches fich über die im
dem beigefügten Formular aufgeführten Punkte auszuſprechen bat,
und aucd dem Biarramt, fowie der Schulbehörde zut Aukerung
mitzuteilen iſt. Dieſe Außerungen tönnen abgejondert abgegeben
werben. Das Zeugnis und die Äußerungen find als vertraulich
zu behandeln.
Es empfiehlt fi, daf die Yandarmenbehörben bie erforder:
lichen Formulare vorrätig halten und fie an den Gemeindewaiſen⸗
rat im einzelnen Fall zur Beantwortung abgeben.
g 14.
Mit dem Borfiand der Familie, in welcher ein Zogling
untergebracht werben ſoll, ift ein fhriftlicher, die gegenfeltigen
Rechte und Pflichten enthaltender Bertrag abzuſchließen, in welchem
dem verftärften Ausſchuß der Landarmenbehörde bad Hecht jeber:
zeitiger Zurüdnahme des Zoglings und der Löfung des Vertrags |
vorbehalten ift.
Der Familienvorftand muß fihb in dem Vertrag bereit
erflären, den ZJögling als Familienglied aufzunehmen, und ſich
verbindlih madıen, die Erziehung auf ſittlich-religisſer Grundlage
gewifſenhaft und forgfältig zu führen, den Zögling zum regelmäßigen
Hircdens und Schulbeſuch und zur Ausarbeitung der in der Schule
gegebenen Aufgaben, ſowie zur Ordnung, Speriamfeit und Arbeit
jamleit, wenn nötig, mit Strenge anzuhalten. Gr muß ſich ferner
ur Übernahme der leiblichen Pflege des Zöglings durch Gewährung
einer angemeffenen Unterfunft mit befonderem Bett, gefunder, aus-
seichender Belöftinung und anftändiger reinlicher Kleidung, durch
Beſchaffung der nötigen Heilmittel und ärztlichen Hilfe bei ein«
tretender Arankheit verpflichten. Inwieweit für die Aoften der
Heilmittel und ärztlichen Behandlung Erfah geleiftet werben joll,
ift beſonders zu beftimmen.
Die Anleitung und Verwendung des Zoglings zu dem feinem
Alter und Geſchlecht angemeflenen häusliben und Feldarbeiten,
fomweit fid) aus ihnen nicht eine Gefährdung bes Unterrichts, der
Gefunbheit oder der Gittlichfeit des Zoglings ergibt, ift in dem
Vertrag zu geftatten; alle jonftigen Dienftleiftungen, melde bie
förperliche oder geiftige Entwidlung des Zöglings zu beeinträchtigen
vermochten, find auszuſchließen. Zur Beihäftigung eines ſchul⸗
pflichtigen Zoglings mit gewerblichen Arbeiten ift bie bejondbere
Ermachtigung des verftärkten Ausichufles der Yanbarmenbehörbe
vorzubehalten.
Das dem Familienvorftandb zu gewahrende Koftgeld ift ſtets
fo ausreichend zu bemeſſen, daß es dem Familienvorftand möglich
wird, feinen Verpflichtungen nadızulommen.
Die Bezahlung des Hoftgelbs wird in der Hegel in anges
meilenen Raten zu erfolgen haben, mobei es ſich empfiehlt,
vertragsmäßig feftwufegen, dat die Ausbezahlung mıtr erfolge, wenn
von dem beftellten ürforger ($ 16) die orbnungsmähige Erfüllung
bes Vertrags beurlundet werde.
Es ift Darauf zu achten, daß der Högling bei dem Begium
der Unterbringung mit den erforberliden Kleidungsftüden, Leib⸗
mweißzeug u. |. w. ausreichend verfehen wird,
Mürttewd. Jahrbüder 1906, Heft t.
1. 66
$ 15
Bor ber Entlaffung des Zoglings aus der Schule ift rechts
zeitig für eine Gelegenheit zur zwedmähigen Ausbildung desſelben
für einen beftimmten Lebensberuf Sorge zu tragen.
Bei der Beitimmung bes Berufs find bie Anlagen und
Fähigkeiten, die Gefundheits⸗ und Bermögensverhältnifle, ſoweit
tunlic auch Die eigenen Wünfce des Zöglings und der nach Art, 14
Al. 2 des Geſetzes zu hörenben Berfonen angemeffen zu
berüdfichtigen ; auch ift der Fürjorger des Zöglings zu hören.
Soll der Zögling in eine Yehre oder einen Dienft kommen,
fo ijt barauf Bedacht zu nehmen, daß er bei einem durchaus
yuverläffigen und tüchtigen Lehr⸗ oder Dienfiheren untergebracht wird.
Der nad) $ 126b der Gewerbeorbnung (u vrgl. Art, 2 und b
des Reichsgeſeyes vom 3. Juli 1897, Reichs⸗Geſeybl. S. 669)
von bem Gewerbetreibenden, dem Lehrling und dem geſethzlichen
Vertreter des legteren abzuſchließende Lehrvertrag ift von dem
verjtärften Ausfhuß der Zanbarmenbebörde zu genehmigen und
auf Grund diefer Genehmigung von dem Barjigenben ber Land⸗
armenbehörbe zu unterichreiben. Die Familie des Lehr- ober
Dienfiheren tritt an Stelle der Familie, in welcher der Bögling
feither untergebracht war, Im übrigen wird hinſichtlich bes
Lehrlingöverhältniffes auf die Beitimmungen der $$ 126 bis 1824
der Gewerbeorduung in der Fafſung des Reichsgeſetzes vom
' 26. Juli 1897 (Reihös@efegbl. S. 669), von denen übrigens bie
85 129 bis 193 zurzeit noch nicht in Araft getreten find, hits
gewieſen (zu orgl. auch Urt. 36 VII des Einfügrungsgejeges zum
Bürgerlihen Geſezbuch in Verbindung mit rt. 2 und 5 des
Reichsgeſetzes vom 26. Inli 1897, fomie $ 1822 Wr. 6 um 7
und & 1827 des Vürgerlihen Geſerbuchs
5 16.
Der verftärtte Ausſchuß der Landermenbehörbe bat baftr zu
forgen, daß gemäß Art, 11 des Geſetzes für jeden auf öffentliche
KRoften in einer Familie untergebradhten Zögling von dem zuftändigen
Gemeindewaiſenrat ein Furſorger beftellt wird.
Die Auswahl des Fürforgers bat nad forafältiger Erwägung
der in Betracht lommenden Verbältniffe und unter Berüdfihtigung
des religiöfen Belenntniffes des Zoglings ($ 1779 Abi. 2 des
Bürgerlihen Gejekbuhs) zu gefhehen. Das Augenmerk ift auf
folge Berfönlichleiten zu richten, welde Sinn und Berftändnis für
die ihnen obliegenbe Aufgabe haben unb bie erforderliche unab-
hangige Stellung einnehmen. Der Füriorger fol in ber Gemeinde
des Unterbringungsorts oder jedenfalls nicht zu entfernt davon
wohnen, bayit ihm die Erfüllung der ihm obliegenden Aufgabe
ohne erheblihen Aufwand an Zeit und Hoften möglich wird, Es
unterliegt feinem Anftand, insbejondere für Mädchen auch ehrbare
Frauen, welche bierzu bereit find, als Fürſorgerinnen zu beftellen.
Steht der Zögling unter Vormundſchaft oder Pflegichaft, fo
ſoll gemäß Art. 11 Abſ. 2 des Geſehes der Bormund, Gegenvors
mund ober Pfleger zugleich ald Fürforger beftellt werben, ſofern
er fi nach dem vorhergehenden Abi. 2 hierzu eignet.
Duck Bezeihnung geeigneter Perfönlichleiten werben Rinder⸗
rettungsvereine eine erjprieflihe Hilfe leiften fönnen,
Das Amt des Fürforgers ift ein Verirauensamt, Bare
Auslagen find dem Fürforger als Koften der Smangserziehung zu
erjegen.
Jeder Fürjorger ift von dem Ausihuß der Landarmenbehbrde
mit einer gebrudten Armeifung zu verjehen, in welcher Die in dem
Seieg und im dieſer Berfügung enthaltenen Beftimmungen über
feine Aufgabe wiedergegeben fein mäflen,
u
1, 66
$ 17.
Statiftit Über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
anzurufen. (Zu vrgl. Art. 56 Abſ. 4 des Ansführungsgefebes
Der Fürforger hat ſewohl über die Erziehungstätigteit der j um Bürgerlichen Geſetzbuch.)
Familie, welder der Zogling Aberwiefen ift, ald über das Berhalten
des Zöglings in der Imangserziehung perfönlich gu wachen, Der
Borfigende der Landarmenbehörde hat ihm Mbichriften der über
die Unterbringung des Zoglings im einer Familie, Lehre oder
einen Dienft abgeihloffenen Verträge zuzuſtellen.
Der Fürjorger hat fit hiernach davon zu überzeugen, daß die
von dem amilienhaupt vertragsmäßig übernommenen Berpflic-
tungen pünktlich und gewiſſenhaft erfüllt werben und bafı die
Vorausfegungen fir ein georbnetes Unterfommen und eine
nebeibliche törperlihe und geiftige Emtwidlung des Zöglings
andauernd vorhanden find. Er bat zu biefem Zweck den Zögling
in geeigneten Zwiſchenraumen in der Familie perföntich aufzuſuchen
und fi vorftellen zu laſſen, über die Art der Unterkunft, Wer:
pflegung, Erziehung und Beſchaftigung, über fein Berhalten, ſowie
über Kirchen und Schulbeinch ſich zu vergewiſſern, in lepterer Hin⸗
ſicht auch ſich erforberlihenfalls mit dem Orisgeiſtlichen und
| einem Arbeitshaus, einer Yanbarmenanftalt ober einem
Vebrer ind Benehmen zu ſetzen und Ihe Abftellung etwaiger Mängel
beforgt zu fein.
Den Anorduungen des Fürforgers bat der Familienvorftand
ober der Zögling vorbehältlih der Anınfung des Vorſihenden ber
Landarmenbehorde nachzulommen. Geſchieht dies nicht oder handelt
es ſich um gröbere Mihftänbe, fo it von dem Fürſorger dem
torfigenden der Laubarmenbehörde alsbald Mitteilung zu machen
und ein geeigneter Antrag zur Befeitigung ber Mißſtande zu ftellen.
818,
Wenn der Zögling in einer Lehr ober Dienftitele unter:
gebracht ift, jo hat ber Fürforger gleichfalls darüber zu machen,
daß der Lehre oder Dienftvertrag gewiſſenhaft vollgogen wird, und
hat ſich von Zeit zu Yeit von dem Yeiftungen, der Führung und
den Fortichritten des Zöglings an Ort und Stelle zu überzeugen.
Befindet ſich die Lehr⸗ ober Dienfiftelle nicht an dem ſeit⸗
berigen Unterbringungsort, fo ift erforberlichenfall® die Veſtellung
eines neuen Kürforgers zu veranlaffen.
S 17T Abſ. 3 finder entfprechende Anwendung.
$ 19.
Der Fürforger bat Über die von ihm gemachten Wahr:
nehmungen, fofern nicht eine jofortige Anzeige geboten erfheint
(8 17 Abſ. 3 und $ 18 Abſ. 8), unter Benüßung eines von dem
Minifterium des Innern feſtzuſtellenden Formulars, das ihm von
822
Dem verſtärlten Ausſchuß der Landarmenbehörde liegt ob,
über die ordnungsmaßige Durchführung der Familienerziehung zu
wachen und darauf zu achten, daß die in $ 19 vorgeſchriebenen
Berichte des Furſorgers rechtzeitig erſtattet werden. Erforderlichen
falls fann der Ausihuß auch eines feiner Mitglieder oder einen
Beamten des Landarmenverbands beauftragen, im einzelnen Fall
‘ oder allgemein eine perjönlihe Prüfung der Verhältniffe der in
dem Borfikenden ber Zanbarmenbehörde halbjährlih zur Ausfüllung |
iugejendet wird, dem lchteren Bericht zu erftatten, welder zur
Kenntnis des verftärhen Ausſchufſes der LYandarmenbebörde zu
bringen und dem Bormunbicaftsgericht zur Einſichtnahme mitzu—
teilen iſt.
ER.
Der Gemeinbewailenrat bes Drts der Unterbringung hat den
Fürforger in Ausuibung jeiner Tatigleit zu unterftügen,
Bon erbebliheren, die Berbältniffe ober die Erziehung Des
Zoglings betreffenden Vorgängen hat der Fürforger den Gemeinde:
mwaifenrat alsbald in Kenntnis zu ſehen.
$ 21.
Rernachläffigt ein Fürforger andauernd die ihm oblienenden
Pliten, jo bat der verftärtte Ausſchuß der Landarmenbehörde
bei dem Ghemeindewailenrat auf die Nufftellung eines anderen
Familien untergebradhten Zöglinge und ber betreffenden Familien
vornehmen,
Eimaigen Mikftänden hat der Ausſchuß abauhelien,
C, Anftaltserzicehung.
823.
Durch Art. 12 des Meſetzes ift es verboten, Zoͤglinge in
fonftigen
Armenbaus, Siechenhaus, Aranlenhaus für Erwachſene und dergl.
unterzubringen, Dagegen iſt die Unterbringung in einer Erziehungs
oder Kettungsanftalt, in der ſich auch hilfsbedürftige Kinder befinden,
sticht unzulaſſig. Ebenſo ift es nicht ausgeſchloſſen, daß im Falle
der Erktanklung ein Zögling vorlibergehend in eine Krankenanſtalt
gebracht wird, in der aud erwachſene Kranle fich befinden.
Die Anftalten, in denen Zoglinge untergebradt werben
bfrfen, werden den Ausihüflen Der Sandarmenbehörben von bem
Minifterium des Innern nah erfolgter Verftändigung mit dem
Minifterium des Kirchen: und Schulweſens bereicnet.
Borausfegung für die Geeigneterklärung einer Privatunftalt
jur Unterbringung von Zöglingen zum Zwede der Iwangserziehung
ift, daß fie fi den von den Minifterien des Innern und Des
Kirchen: und Schulweſens zu treffenden Beitimmungen über die
ftnatfiche Aufficht untenwirft.
g 24.
Bei der Wahl der Anftalt im einzelnen Fall ift auf dat
Aetigionsbelenntnis ſowie auf den rad der Werwahrlofung des
Zoͤglings und fonftine in Betracht fommende Berhältmifie Ruckſicht
iu nehmen.
Die Alten des Vormundſchaftsgerichts find dem Anftaltsvor:
ftanb vor oder nadı der Cinweiſung eines ZJöglings zur Einſicht
nahme mitzuteilen, Auf Erſuchen ift ibm von dem Borfipenden
ber Landarmenbehorde eine Abichrift des Die Zwangserziehung
anordnenden Beſchluſſes des Vormundſchaftagerichts yuguftellen.
Dit dem Borftand der Anftalt ift eim fchrifilicher Vertrag
abzufchlieben, der die negenfeitigen Rechte und Pflichten au enthalten
bat. An dem Bertran ift der Anftaltsvorftand auch zu verpfliäten,
über die Führung und Fortſchritte bes überwieſenen Zöglinas,
fowie über deſſen Geſundheitszuftand mindeftens einmal jährtich
dem Borfikenben der Yandbarmenbehörde Wittellung zu machen.
Fürforgers zu dringen und nötigenfalls bie Dienftauffichtöhehörben |
Dieje Berichte find aur Keuntnis des verftärtten Ausfhufles der
Vandbarmenbehörde zu bringen und dem Vormundſchaftsgericht zur
Einfihtnahme mitzuteilen.
Die Beftimmungen bes $ 15 finden entfprechende Anwendung;
vor der AZumeifung des Zoͤglinge zu einem Beruf iſt audı der
Anttaltövoritand zu hören und kann diefem das Nusfuchen einer
geeigneten Yebhr: oder Dienititelle unter dem Borbebalt ber
Auftimmung des veritärtten Ausſchuſſes der Kandarmenbehörde in
ber Hegel übertragen werben.
Statiſtil über die Zwangderziehung Dinderjähriger in Württemberg.
8 25.
Ne ein Zögling in einer Anftalt untergebracht und ift für ihn
nach 5 1778 des Bürgerlichen Geſetzbuchs cin Vormund notwendig,
fo ift zunachſt der Vorſtand ber Anftalt von dem Borftkenden der
Landarmenbehörbe zu einer Äußerung darüber zu veranlafien, ob
er den Übergang der Rechte und Pflichten des Vormunds hinſicht⸗
lich des Zoͤglings nach Maßgabe des Art. 13 Abſ. 1 des Gleiches
wunſche.
Dieſe Außerung iſt dem Bormundidaftsgericht (Amtsgericht)
zugleich mit der nach Art. 10 Abſ. 5 des Geſehes und $ 10 Abi.
1 diefer Verfügung zu machenden Mitteilung zu überſenden.
Zrifft die Boransjegung des Art. 13 Abſ. 1 am, fo hat das Amts:
gericht die Alten dem ordentlichen Vorntundſchaftsgericht (Art. 41
bed Ausführungsgefehes zum Bürgerlichen Geſetzbuch; zur Eins
teitung bes weiteren au überfenden, Soſern das ordentliche
Vormumbfchaftögericht feinen Anlah findet, von der ihm nad) Art. 18
Abi, 2 des Geſetes zufichenden Befugnis, einen anderen Bor:
mund zu beftellen, Gebrauch zu maden, bat dasſelbe für den Zög⸗
ling gemäß 8 1792 des Bürgerlihen Gejegbuhs nur einen
Vegenvormund zu beftellen; in Diefem alle ftehen die Rechte und
Pflichten des Bormunds mit ven nah $ 1852 Abſ. 2 des Bürgers
lihen Geſeßbuchs suläffinen Befreiungen Traft Glefeged dem
Anftaltsvoritand zu. Das Amt des etwa ſchon vorhandenen Xors
munds hört damit auf; derſelbe kann ſedoch von dem orbentlichen
Bormundfhaftsgeriht zum Gegenvormund beftellt werben. Bei
Wegfall des befiellten Gegenvormunds hat das orbentlihe Bor
mundſchaftsgericht Sofort für die Beitellung eines neuen Genenvors |
munds au jorgen.
Das orbentlihe Bormundihaftsgeriht bat dent Amtsgericht
Anzeige zu erftatten, wenn es einen Gegenvormund beftellt oder
von ber Beitellung eines ſolchen abgeſehen hat; im leßteren Falle
ift der beftellte Bormund zu beseihnen. Das Amtsgericht hat
hiervon dem Porfigenden der Lanbarmenbebörbe und Diefer dem
Anftaltsvorftand Mitteilung zu machen,
Borftand der Anftalt im Sinne des Art, 13 des Dejches
ift der Borftand im Sinne der SEM und 86 des Bürgerlichen |
geſe hbuqchs.
III. Eutlaffung aus ber Zwangserziehung.
Zu ben Xrt. 15 bie 17,
8 M.
Der verftärtte Ausſchun der Landarmenbehörde hat hinfichtlich
der in Familien oder Anftalten untergebradten Zoglinge ftets im |
Auge zu behalten, ob nicht ausreidende Grande vorlienen, die
Entlafjung eines Zönlings vor vollendetem 18, Lebensjahr bei dem
Lormundichaftsgericht zu beantragen.
59.
Die probeweife Entlaffung eines Zoͤglinge aus der Amangss
erziehung auf jederzeitigen Widerruf im Sinne bes Art. 15 des
Geſedes hat der verftärfte Aueſchuß der Lanbarmenbehörbe von
Amts wenen oder auf Antrag insbefondere dann in Erwägung zu
sieben, wenn zwar Gründe vorliegen, welde die Mufhebung der
Amwangserzgiebumg rechtfertigen mütrden, wenn es aber zweifelhaft
erſcheint, ob bie in Betracht kommenden Verhaltniffe von Dauer
fein werben,
Huber den nad Art, 15 des Geſetzes zu hörenden Perſonen
und Behörden fünnen auch fonftige mit den Verhaltniſſen bekannte,
vertrauensmürbige Perfonen aehört werden.
I. 67
Nah erfolgter prodemeifer Entlaffung hat der verftärkte
Ausſchuß der Kandarmenbehörbe baflır Sorge zu tragen, daß über
das Berhalten des Zöglings oder der familie, in der der Zögling
fich befindet, in geeigneter Weife gemacht wird, ſoweit dies nicht
von dem beftellten Fürforger geichehen kann.
Zu dieſem Zwed ift dem Gemeindewaiſenrat, dem Pfarramt,
unb fofern ber Yögling noch eine Schule beſucht, der beireffenden
Schulbehörde, geeignetenfalld auch fonftigen Behörden des Dris,
an dem ber Zoͤgling ſich befindet, entiprehenne Mitteilung zu
machen. Auch kdann die Mitwirhiga von Hinderrettungsvereinen
in Anſpruch genommen werben,
Ergibt fich, daß die Borausjepungen, unter denen die probe:
weile Entlaffung erfolgt ift, nicht oder nicht mehr autreffen, jo ift
fie gu widerrufen und die Nüdverbringung Des Zöglings in eine
Familie oder Anftalt anguorbnen.
28.
Der verftärtte Ausichuk der Landarmenbehörde bat darauf
zu adıten, dab — vorbehältlih der Beſtimmung bes Art. 17 des
Üefepes — Hein Zogling über das vollendete 18, Lebensjahr
hinaus gegen feinen oder feiner Eltern Willen in der Familie oder
Anftalt, in der er untergebracht iſt, verbleibt und daß für jeden
Zogling vor Beendigung der Iwangserziehung rechtzeitig ein geeig⸗
netes Unterfommen beſchafft wird (Art. 10 bi. 1. Von der
Beendigung der Zwangserziehung infolge Der Xollendung des
19. Sebensjabrs ift dem Bormunbicaftsgeriht under Bezeichnung
des beidhafften Unterfommens Mitteilung zu machen.
Kenn nah der Anfidt des verftärtten Ausſchuſſes der
Sandbarmenbehörbe ausreichende Nründe zur endgültigen Aufhebung
der Jipangserziehung vor Bollendung des 18, Lebensjahre vorliegen,
insbejondere wenn die probeweiſe Untlaffung eines Zönlinge fi
bewährt hat, jo hat der Ausſchuß nach vorhergegangener Anhörung
Des Fürſorgers oder Anfteltsvorftande bei dem Vormundſchafts
gericht einen begründelen Antrag auf Aufbebung der Zwangs⸗
ersiebung unter Überfendung fämtlicder Alten zu ftellen; dem Bors
munbichaftögericht ift hierbei zugleich nritzuteilen, welches Unter:
fommen für den Zögling im alle feiner Entlafjung aus ber
‘ Smwangsergiehung fichergeftellt if.
8 28.
Die Ausdehnung der Zwangserziehung bis zum vollendeten
20. Lebensjahr ift von dem verftärkten Ausfchuß der Landarmen⸗
bebörde bei dem Bormundfchaftägeriht nur bann zu beantragen,
mern fie ſich aus befonderen in der Perſonlichleit und in dem
jeitherigen Verhalten bes Zoglinge liegenden (Hrüuden audnahlmse:
weile ald geboten darfiellt. Der Fürſorger oder der Anftaltsvor-
ftand ift zur Auferung zu veranlaffen,
Ein folder Antrag darf von dem Ausſcuß frübeitens ſechs
Donate, bevor der Zogling das 18. Yebensjahr vollenhet hat,
geftelt werden und ift unter Mitteilung ſamtlicher Alten eingehend
zu begründen. Andererfeits ift zu beadten, daf das Bormumd-
fhaftögericht in ber Lage jein muß, den Beſchluß auf Ausdehnung
der Zwangserziehung zu faflen, bevor ber Zögling dad 18, Lebene-
jahr vollenbei hat,
8 30,
Wenn das Bormundihaftsgericht die Nusdehnung der JZwmange:
erziehung eines Zoglings bis zum vollendeten 20, Vebensjahr
‚ beichließt, jo ift der Veſchluß den in Art. 17 Abi, 3 beyeichneten
Verfonen ſowie dem Ausſchuß ber Yanbarmenbehörbe zuzuftellen.
Lehnt das Bormunbichafiögeriht einen Antrag des verftärtten
I. 68
Statiftit über die Zwangsecziehung Vinderjähriger in Württemberg,
Ausfhuffes der Sandarmenbehörbe auf Ausbehnung der Zwangs⸗ | Gefehes find von dem Borfigenden der Landarmenbehörbe unter
. Borlage der erforderlichen Nachweiſe unmittelbar an das Minifterimm
des Innern zu richten. Sat das Winifterium die Berpflichtung
ergiehung ab, fo ift ver Beſchluß dem Ausſchuß zusuftellen.
IV, Koften.
Zu den Art. 19 und 0.
& 81.
Die fümtlihen Koſten der Zmwangberziehung eines Minder:
jährigen hat vorläufig derjenige Landarmenverband zu tragen, deſſen
Ausfhuh für die Durchführung der Zwangserziehung zuſtandig iſt.
Iſt die Anorbnung der vorforgliden Unterbringung eines Minder⸗
jährigen (Art. 6 Ubl, 4) in der Beihwerbeinktan; aufgehoben
worben, jo find bie einem Landarmenverband durch bieje Unter:
bringung erwadjfenen Koften von dem Borfikenden der Landarmen-
behörbe unmittelbar bei dem Dlinifterium des Innern unter Anſchluß
der erforderlichen Rachweiſe zum Erjak zit liquibieren,
Zum Zweck des teilweifen Eriages ber fonftigen Koften ift
von dem Lorfipenden der Sunbarmenbehörbe zu erheben,
1. ob der Zögling jelbit Vermögen befigt oder zu hoffen bat,
und ob unter diefem Vermögen Erfparnifie bes Zöglings
enthalten find, bejahendenfalle in welchem Beiran,
. ob andere unterhaltäpflichtige Berfonen (88 1601 fi, inds
befondere & 1608 des Burgerlichen Geſetzbuchs) vorbanden
find, und, fofern dur die Perfonen Ziff. 1 und 2 die
Koften der Zwangserziehung micht oder nur teilweiſe
gedeckt werben fünnen,
ob ein nad Art. 19 Abſ. 3 erfagpflihtiger Orisarmenverband
vorhanden ift.
Streitigfeiten über die Erfagpflicht des Zoglings ober feiner
unterhaltspflichtigen Verwandten merben von den bürgerlichen
Merichten entſchieden.
Der Landarmenverband hat die Erjakaniprüde gegen einen
verpflichieten Ortsarmenverband unter Mitteilung ber erforberlichen
Belege bei der Ortöarmenbehörde anzumelden, melde über bie
Anerfennung ober Ablehnung des Anfpruchs alsbald Beſchluß zu
fafien und dem Landarmenverband gegenüber eine entſprechende
Erflärung abzugeben bat. Die Yiquibation der entftebenden Koſten
kann alsdbann hbalbjährlih oder jahrlich geſchehen; auch ift es zu⸗
täffig, den von einem Ortsarmenverband zu erfegenden Betrag auf
Forderungen des Ortäarmenverbands gegen den Yanbarınenverband
aus anberweitigen Hechtstiteln in Anrechnung zu bringen.
Bil ein unvermögender Ortsarmenverband im Falle eintres
tenber Überlaftung gemäß Urt. 19 Abſ. 4 des Geſetzes einen qdıya |
lichen oder teilmeifen Erlaß des ihn treffenden Hoftenanteilö erwirten,
fo bat er ein entiprehendes Gefuch an den Ausſchuh der Lands
armenbehörde zu richten, in welchem die Gründe der Uberlaſtung
eingehend barzulegen finb und insbejondere Austunft zu geben ift
über bie vorhandenen, für die öffentliche Armenpflege verfügbaren
Gemeinde und Gtiftungsmittel, die Größe der Stantöfteuer, der
Amtslörperfbafts: und Gemeindeumlagen, einſchließlich der Umlagen
für beſondere Zwecke, wie Schulloſten und bral, über den Betreff
des Staats an den Gemeindeumlagen, die beftehenden Bürger
mekungen, die Höhe des Aufwands für die Zwangserziehung
Minderjähriger ſowie über die Höhe ımd Art des Armenaufmands
in den legtverfloffenen drei Etatsjahren und über bie Bermögend-
und Ermwerböverbältniffe der Einwohner des Drtsarmenverbands.
& BR.
Die Geſuche der Landarmenverbande um Ilbernahme des
hälftigen Softenerfabe® auf die Staatslafſe gemäfh Art. 20 des
der Stantälaffe zum Koſtenerſatz anerfannt, jo ift der die Staats-
faffe betreffende Betrag halbjährlich oder jährlih unter Anſchluß
der erforderlichen Belege in einem nach den Vorſchriften des Mint»
fteriums des Innern einzurichtenden Verzeichnis zum Erfa au
liquidieten.
V. Adergangsdeflimmungen.
Zu Art. 21.
& 88.
Hinfichtlih der Ubergangsbeſtimmungen wird auf den Erlafı
des Minifteriums bes Innern vom 2, Janıtar IB00 Rr. 49 (Amtäb!.
S. 8) hingewieſen.
Der häfftige Erſatz der durch die Zwangserziehung der über⸗
nommenen Yöglinge ben Lanbarmenwerbänden vom 1. April 1900
ab endgültig zufallenden Hoften ift in den nadı $ 32 dieler Ver:
fügung anzulegenden Berzeichniffen bei dem Minifterium des Innern
halbjährlich oder jährlich zu liquidieren.
834.
Der verftärtte Ausihuk der Landarmenbehörbe hat dafür
Sorge zu tragen, daß bie in Betracht fommenden Vorſchriften des
Geſetzes und biefer Vollzugsverfugung binfichtlih der gemäß Art. 21
bes Gejeges übernommenen Zöglinge mit tunlichfter Beſchleunigung
durbgeführt werben; insbefonbere find bie zuftändbigen Gemeinbe:
waiſenrate zu veranlaffen, für die in Familien ihrer Gemeinde
untergebradhten Zöglinge Fürlorger nad Maßgabe der Borfäriften
des $ 16 Diefer Verfügung zu beftellen; auch ift nadzuprüfen, ob
die Familien, in denen Zoglinge untergebradt find, den nach $ 13
diejer Berfügung zu ftellenden Anforderungen entſprechen
Die Borftände der Anſtalten, in denen eines Bormunds
; bevürftige Zöglinge untergebracht find, find nach erfolgter Geeignet⸗
ertlarung {$ 23 Abſ. 2) zu einer Auferung darüber zu veranlaffen,
ob fie den Übergang der Rechte und Pflichten des Bormunds bins
fichtlih der auf Grund von Art. 12 des Polijeiſtrafgeſetzes in
ihrer Anftalt untergebrachten Zöglinge wumſchen. Diefe Auhertmg
iſt unmittelbar dem zuſtandigen orbentlihen Vormumdſchaftsgericht
($ 36 des Reichsgeſeyes über die Angelegenheiten Der freiwilligen
Getichtsbarkeit) zu überfenden, welches hieranf nah Mafhaabe des
& 25 Ab. 2 und 3 das weitere zu bejorgen bat.
VI. Befimmungen über jugendſiche Ferbrecher.
Zu Art. 22,
$ 8.
Zuftändig zum Vollzug eines gerichtlichen Urteils, auf Grund
deſſen ein Angeihuldigter in eine Ersichungs: oder Behlerunge-
anftalt gebracht werben fol ($ 56 Abſ. 2 des Strafgeiegbuche), iſt
der verftärfte Ausſchuß der Landbarmenbehörbe besjenigen Kreifes,
innerhalb deifen das erfennende Gericht jeinen Sitz hat.
Die Strafvollitredungsbehörde (ber Amtsrichter oder bie
Staatdanwaltihaft bei dem Yandgerict) hat den Borfigenden der
Landarmenbehörde von einem jolden Urteil jofort in Aenntnie zu
fegen und ibm gleichgeitig die Unterfuchungdalten zur Einſichtnahme
mitzuteilen.
$ 86.
Der verftärtte Ausſchuß der Landbarmenbehörbe bat nad
Empfang der Alten wegen der Verbringung des Eingewieienen in
Statiftif über die Jwangserziebung Minderjähriger in Württemberg.
eine geeignete Anftalt jojort das Erforderliche einzuleiten; die
88 23 und 24 dieſer Berfügung finden entfprechende Anwendung.
Dem Anftellvoritand if, womöglich vor der Einlieferung,
von dem biäherigen Verhalten des Eingewiefenen, ſowie von dem
Inhalt der Unterfudhungsaften geeignete Kenntnis zu geben, um |
ihn zu zweckmaßiger Behandlung desjelben in Stand au fegen.
Die 5 und 34 Abſ. 2 diefer Verfügung find entſprechend
anzumenben,
Der Ausſchuß der Landarmenbehörde hat darüber ju wachen,
daß die Entlaffung bes Eingemiefenen nad der Vorſchrift des
Schlußſahes des $ 56 Abi. 2 des Strafgefegbuchs erfolgt, ins:
beiondere dab er nicht länger in der Anftalt verbleibt, als es nach
dem pflihtmäßigen Ermeflen des Anftaltsvorftands erforderlich ift.
Bor der Entlaffung ift rechtzeitig für geeignetes Interfommen des
Eingemwiefenen Sorge zu tragen, wobei die Mitwirfung des Anz |
ftaltövorftanbs in Anſpruch genommen werden kann.
I. 69
Dinfichtlih des KRoftenerfages Durch Die Staaistafle findet
& 32 dieſer Verfügung entiprechenne Anwendung.
Bezuglich der Übergangsbeftimmungen wird auf den Erlaß
des Minifteriums des Innern vom 2, Januar 1MO Wr. 49 (Amtsbl.
| &. 8) II verwiefen,
8 37.
Die Verfügung des Miniſteriums des Innern vom 18. Januar
1972, betreffend die Wollyiehung des $ 56 des Strafgeſetzbuche für
das Deutsche Reich über die Unterbringung jugendlicher Verbrecher
in einer Erziehungs und Beflerungsanftelt (Reg.Bl. &. 18), und
die Verfügung bes Juftigminifteriums vom 28. Juli 1893, be:
treffend die Vollziehung gerichtlicher Wrteile anf Berbringung
jugendlicher Angefchuldigter in eine Erziehungs: oder Veſſerungs⸗
anftalt, & 56 Abi. 3 des Strafgefegbuchs (Hntsbl. des Auflis
miniftertums &. 44}, find aufgehoben.
Stuttgart, den 14. Februar 1900,
Breitting Ppiſchel.
Äußerung des Gemeindewaifenrats
über bie Familie des
(Zu vergl. & 13 der Tollyugäverfügung zum Zwangserziehungsgeſeß vom 14. Februar 1900 (Aeg. Al. S. 120).
1. Ju welchem Alter fliehen die Eheleute? (Angabe der Geburtstage.)
2, Welcher Konfeffion gehören fie an?
3. Wie viele Kinder haben fie? (Angabe der Ramen und der Ge—
burtötage,)
4, Sind die Kinder zu Haufe? Sind fie gut erzogen?
5. Halten fi aufer den Eheleuten und ben Kindern noch fonftige
Berwandte dauernd in ber Familie auf?
. Wieviel Vermögen haben die Eheleute?
6
7. Welchen Beruf betreibt der Mann? Werden and die Frau und bie
Kinder mit Berufsarbeiten befhäftigt? In welcher Welfe?
8. Betreiben fie insbefondere auch Lanbwirtihaft? Wieviel Güter und
Stüd Bieh haben fie?
9. Hat die Familie hiernad ein gefihertes Austommen ?
Räume find vorhanden?
und Mädchen vorhanden?
. Sind die Familienangebörigen gefund ?
leidendes, geiſteskrankes oder ſchwachſinniges Mitglied
unter ihnen ?
. Hat fie eine gefunde, geräumige Wohnung? Wieviele bemohnbare
Sind getrennte Schlafraume für Anaben
Befindet fi fein dauernd
zuhaufe
Waren in lehter Zeit feine anſtedenden Arankheiten
(Schwindfucht, Diphtherie, Scharlach, Keuchhuſten und dral.) in der
Familie?
12. Bezieht die Familie Armenunterftügung? oder hat fie ſolche ſchon
bezogen? Bejahendenfalls in welhem Umfang?
13. Sind die Eheleute oder die Hinder jhon beftraft worden ? (Bejahenden:
falls ift ein Borftrafenzeugnis anzuichlichen.)
14. Welden Ruf genießt die Familie im allgemeinen? Iſt ihre Haus—
baltung georbniet?
15. Hat die Familie fremde Kinder in Kofi? Bon wen und wie viele?
16, Hält fie Schlafleute oder Aftermieter? Wie piele?
17. Mt nad) allevem anzımehmen, daß frembe Rinder, welde einer forg:
fältigen Erziehung bebürfen, gut bei der Familie verjorgt find?
18, Was ift ſonſt zu bemerken?
Zur Beurkundung
., den .. z
Gemeindewaifenrat,
I. 70
Anlage IT.
Landarmenbehörde für deu
Hame:
I, Einfeitung der Iwangserziehung.*)
1. Amtsgericht:.-. 2.0.0.0...
2. Tag der Einleitung: **)
3. Antragfteller: ***)
*, Die Ausfüllung unterbleibt in den Fällen des 8 56
Abi. 2 Str.®.B.
**) Tag, an welchem der Antrag beim Amtsgericht eingelaufen
ift, bezw. bei Einleitung von Amts wegen das Amtsgericht
das Verfahren eingeleitet bat.
++, Wenn die Einleitung von Amts wegen erfolgte, jo ift hier
„vor Amts wegen“ einzuſetzen.
Statiftit über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg.
Aönigreid Württemberg.
sHtreis im ....
Statiftik der Bivangsergiehung Minderjähriger.
11. Adlehnung der Bwangserziehung.”)
. Amtögericht i.......
. Tag des Beſchluſſes:
. Rome des Beichmerdeführers und Stellung zum Binder
jährigen: *"p euere
. Tag der Enticheidung der Veſchwerdeinſtanz: **)
. Erfolg der Beſchwerde: **)...
*) Wenn II zutreffend, unterbleibt die Beantwortung ber
folgenden ragen bei HI-— VI.
* Sofern Beſchwerde erhoben worben ift,
III. Anordnung und Purdführung der Bwangserziehung.
Behörde, welche die Zwangserzichung angeorbnet_hat: |
, Datum des Belhluffes +...
. Grund der Imangserziehung:*) 3.0.8. 88 1666, 1838,
Siwangserziehungsgef. Art, 1 Abſ. 1 Zi. 1m. 2 |
Reichöftrafgeieghuid; $ 56 Abi. 2. |
‚ Rame des Beſchwerdeführers:“)
. Datum ber Entſcheidung Der Beichwerbeinftang: **ı
2.
6. Erfolg der Beſchwerde:“)
“
. Alt vorjorglidhe Unterbringung angeordnet worden?
9 Nicht Yutreffendes zu burchftreichen.
”) Sofern Beſchwerde erhoben.
8, Unterbringung der minderjährigen Berfon.*}
a) Datum der vorläufigen Berfüaung des Borfipenden
der Landarmenbehörbde: -......
b) Datum des Beichluffes des veritärtten Ansjcdufie
ber Landarmenbehörde:
e) Datım des Vollzugs der Unterbringung: -.
di Nähere Bezeichnung der Unterbringung: --..
führung gebradt werden lonnte: .
10, Bormundfhoft durch den Anftalisvorftand: **ı .
Es find nur die zutreffenden Fragen zu beantworten.
*) Im Fall der Unterbringung bes Zöglings in einer Anfralt,
Statiftit über die Zwangserziehung Minderjähriger in Württemberg. 1. 71
1. Geburtstag, «Monat, Jahr:
2. Geburtsort: *) :
8. Wohnort (Aufenthaltsort; zur Zeit der —— bes
Berfahrens: FE
4. Bei wen mwohnend? (Eltern, Mutter u. f. mw.)
b. Religionsbefenntinis : nen
6, *) Ehelich, unehelich, vorehelich, leguimieri erfter Ele,
zweiter Ehe (väterlichers und mitterlicherjeits).
7. Körperlihe Beichafienheit: "+... Br
IV. — Berhäftniffe des (der) Ainderjahrigen.
11. Weitere wichtige Umftande.
!
8, Weite Beftafeneit: Denen |
9. Kurze Angabe we Bründe, weile: zur —— 1 der
ER geführt haben: ne
10. Dat der Zögling ſchon polizeilich ober gerichtlich firafbare
Handlungen begangen und melde? "
*, Genau anzugeben.
* Ungutreffended burchitreichen.
* Huf Grund des ärztlihen Zeugniſſes; Abnormitäten find
aufzuführen.
+) Auf Grund des ſchul⸗ und pfareamtlihen Zeugnifies; |
Abnormitäten und befondere Erziehungsſchwierigkeiten
find anzugeben.
a) War das Slind immer bei jeinen Eltern?
bi Bei fonftigene Bermwandten und welchen? mer
c) Bei ſremden Leuten urn
dı Wenn b oder c beantwortet, ob negen Entgelt?
er Haben die Eltern ober Pflegeeltern einen feiten
RE oder ziehen fie mit ihren Hindern umber? *
Zigeunerlinder find beſonders zu bezeichnen.
V. »erfönfihe Perbältnife der Eltern des (der) Minderjäßrigen.
(Someit befannt,)
A. Bater *) (Stiefvater, Örokvater ").
. Name:
Lebt; ift geſtorben am:
Geburtstag, Monat, «Jahr:
Beruf und Erwerb: .......-
. Religion:
. Geburtsort: .--
. Wohnfig:
Leumund iin Agemeinen nier Angobe beſonderer Charakter:
eigenichaften: (3. B. Neigung zum Trinfen)
. Etwaige Strafen: ***}
. Sonftige wichtige Tatſachen, welde für die Bermahr:
lofung des Zoglings von Cinflrk geweſen fein fünnen:
*, Nur bei ehelichen Rindern.
*jNur anzugeben, wenn Bater oder Stiefvater nicht mehr leben.
+, Dahl, Arten und Grund.
B. Mutter EStiefmutter, Großmutter.
) Rur anzugeben, wenn Butter ober Stiefmutter nicht mehr
leben.
72 Statiſtil über die Zwangserziehung Rinderjahriger in Württemberg.
Yı, Xiriſchaſfiſiche Ferhaliniſſe der Eltern u. f. w.
1. Betrag bes Vermögens ber Eltern, bes Vaters, der Mutter, 3. Einlommens- und Lohnverhältniffe bed Vaters, ber
des (ber) Minderjährigen felbft: --..-
Sin Later, Wutter item « aus 5 öffentlichen Mitteln anders 4 Birfaafiie Berpanie ber — Megelten “ Pr w
fügt worden? Warn und wo? — —— | iibı oe): *
VII. Sonftige Perhältuife der Familie des (der) Ainderjährigen.
. Meichwifler bes der, Minderjährigen: "N --........-- : 4. Weitere Angaben von Belang: ............
. Sind ion Geſchwiſte untergebradit 4 im x Wege ber Armen:
fürforge, der Bereinstätigfeit, in Hmangsersiehung, im |
—— ——— |
j Eind bei ben Gefcmiftern feine: Trperfigien un » gefigen |
Abnormitäten 3
*) Aufzählen nach Alter, Geſchlecht, I., II. Ehe u, ſ. w.
+") Genaue Angaben, jomeit möglich.
Sur Beurkundung
— .den ——10
Tandarmenbehärde.
Porfihenber:
Die Deräukerungen von Liegenfhaften in Mürttemberg in den Iahren 1899— 1903.
Bon Finanyrat Dr. Trkdinger.
Indalt.
Seite | Beite
A. Einleitung. Grunblagen der Erhebung . . . .. Bl IN. Die Liegenichaftsveräuferungen nad ——
ee Die Beräußerungen von Liegenſchaften aberheupt ... 74 Hafen - :: 4. 2-0 u: wen cn nme . 78
Die freihändigen Liegenihaftäneräußerungen . . 74 IV. Die Siegenfaftöveräuferungen nad Werulaffen . 50
I. Die Bewegung ber Liegenichaftsveräuberungen in den V. Die ER im Verhältnis au den
Jahren E71 . . . » . . 75 Steueranfhlägden - » - + 2 nr nn nn 30
IL. Die Liegenſchaftsveraußerungen unlerſchieden aach D. Die Ziegenfigaftöveräußerungen i im Wege des Kindskaufßs 88
Liegenſchaftsaritiennnnn. 76 | Anhang. Tabellen I-1UO. . 2 v2 2 nn nenne a6
A. Einleitung. Grundlagen der Erhebung.
Bis vor kurzem fehlte es in Württemberg an einer all: |
gemeinen jtatiftiihen Nachweiſung des Beſitzwechſels und
der Liegenfchaftäpreife, inäbefondere der Umſätze und der
Preife von landwirtfchaftlihen Brundflüden und Damit zus
aleih an einem zuverläffigen Anhalt für die Beurteilung
einer ber wichtigſten Fragen ber Wirtichaftspolitif, nämlich |
derjenigen nad dem Grabe der Beweglichkeit oder Ständig: |
feit und nach ben Wertsverhältniſſen der verfchiedenen Arten
des unbeweglihen Beſitztums. Nur für eine beichränfte |
Zahl von Gemeinden waren aus Anlaf der Erhebungen
über die Lage der Landwirtſchaft, die in den Jahren 1884
bis 1886 und wiederum im Jahre 1895 vorgenommen wor:
den find, Aufftellungen über die Kaufpreiſe und die Liegen:
ihaftsumfäge vorhanden. Eine bas ganze Land umfaſſende,
fortlaufende Statiftif über die Veräußerungen von Liegen:
ſchaften befteht erft feit 1897, und zwar auf Grundlage
der zum Zwecke ber Erhebung der Umjapftener (früher
Liegenſchaftsakziſe) geführten Steuerverzeihnifle. Um Die
ftatiftifche Ausbeute möglichft ergiebig zu geitalten, wurden
diefe Berzeichniffe in den erftien Erhebungsjahren (1897 bis
1899) dur die Aufnahme weiterer Spalten (Fläche, Kul⸗
turart, Grund» und Gebäubeiteueranihlas, Höhe der Bar:
zahlung) ermeitert, So war es möglid, bie Statiſtil in
einer eingehenden, auch ſteuerpolitiſche Gefichtspunfte berüd:
fichtigenden Weiſe aufzubereiten und inäbefonbere neben ber |
Statiftil der Grundftüds um fäte eine foldye über die Grund⸗
Mürtiemb, Jahrbücher 1906, Heft 1.
ftüdspreife aufzuftellen. Die Ergebniffe diefer beiden
Aufnahmen von den Jahren 1897 und 1898 find in ben
Wuürtt. Yahrbühern f. Statiftit und Yandesfunde, 1901, I,
©. 40 ff. veröffentlicht, woſelbſt aud auf die Grundlagen
‚ der Statiftif näher eingegangen ift.
Die durch die Einführung des Bürgerlichen Gejehbuces
veranlafte Neuregelung der Befteuerung des Umfahes von
Grunbitüden, welche durd Geſetz vom 28. Dezember 1899,
Neg.BL S. 254, erfolgt ift, war in zweierlei Nichtung von
Einfluß auf die Statiftil des Liegenſchaftobeſitzwechſels.
Einmal hat das neue Gefet, wenn auch der Gegenftand
und der Umfang ber Beiteuerung im wefentlichen der gleiche
geblieben ift, im einzelnen mande Änderungen mit fi ge:
bracht, fo daß, was für die Vergleichung der Ergebniffe der
Statiftit vor und nah dem 1, Januar 1900 zu beadjten
ift, die Unterlagen der Statiftif etwas andere geworben
find, Namentlih hat das neue Geſetz eine Neihe von
perfönlihen und fachlihen Steuerbefreiungen eingeführt,
welche über das Maß der feitherigen Steuereremtionen nicht
unmwelentlih hinausgehen; insbefondere find die den Mert
von 120 A nicht überfteigenden Erwerbungen, deren Zahl
‚ nad) einer Erhebung des 8, Finanzminifteriums im Jahre 1895
14138 ober nahezu "/s fämtlicher Beſitzwechſel ausmadte, von
der Befteuerung ausgeſchloſſen. Ferner find die mit einem ge
werblichen und landwirtſchaftlichen Inwejenerworbenen®orräte
(Robitoffe, Erzeugniſſe, Warenlager) nicht mehr der Beſteuerung
10
L 74 Die Beräußerungen von Yiegenfhaften in Württemberg in ben Jahren 1899—1908.
unterworfen, und wenn mit einem Grundftüd Zubehörben | ift an der Unterfceidung der Umfäge nad ihrem wirtfchaft-
verfauft werben, fo lann der Steuerpflichtige nicht bloß den | lichen Anlaß (freihändige Verkäufe, fog. Kindstäufe, Zwangs
Wert bes Viehs, fondern auch den ber Vorräte und des | enteignungen) feftachalten worden. Außerdem wird Die
Düngers in Abzug bringen. ') Statiftif nit nur nad Oberamtsbezirken, fondern aud nad)
Sodann aber mußte vom Jahre 1900 ab in den Um Ortsgrößenklaſſen aufgeftellt, um einen Einblid in die ver:
ſatzſteuerverzeichniſſen auf die Angabe des Steueranſchlags ſchiedene Bewegung der Grundbftüdsumfäge in Großftabt,
und der Fläche verzichtet werden, fo daß eine Wiederholung Stadt, Halbftadt und Dorf zu ermöglichen.
der Statifiif der Grundftüdspreife nicht mehr möglich Die folgende Beröffentlihung umfaßt die Yiegenfhafts:
war und aud die Statiftif der Grunbftüdsumfäte nicht | veräußerungen in ben Jahren 1899—1908 unter Vergleichung
mehr in aleiher Weiſe fortacführt werben fonnte. Die | mit den ſchon früher (Württ. Jahrb. f. Statifl. und
Unterfheibung nah der Art der umgefegten Grundftüde | Landesk. Jahrg. 1901, I S. 40 ff.) befannt aegebenen Er:
wurde nur noch einmal (im jahre 1901) gemadt. Dagegen | gebniffen der Fahre 1897 und 1898,
B. Die Peränßerungen von Tiegenſchaften überhaupt.
Die Gefamtzahl der Liegenfhaftsveräußerungen und die | zwar geſchieden nach ber Art der Veräußerung ergibt ſich
Gefamtumfagfummen während der Jahre 1897—1W3 2), und | aus nadhftehender Tabelle:
Liegenſchafts
Sog. NRindslaufe Zwangsdenteignungen veraußerungen
zuſammen
Freihandige Bertaufe
und Tauſche )
Betrag Baht | Betrag Zahl Betrag iu Zapı | Betrag
= | m Ta 4
1897 2470 24 329 1% 224 823 55 220 460 075
1898 1 2709 26 616 875 — — 91483 28 359 844
1599 { € 3297 31 129 678 H 263.076 108 711 272 080 691
100 191 580 072 3781 23 372 287 64 769 59436 215017128
1901 174 034392 4977 27148 204 6314 64 808 202 050 737
1902 { 192 801 252 6109 33 062 57 63 088 68452 225 927547
1903 h 202 320 324 627: Mıuaıa 65 69 755 234 487 590
Mie die vorftehenden Zuhlen zeigen, vollzieht fih | d. h. nad der Benriffsbeftimmung des neuen Umſatz
der Befigwechjel ganz überwiegend im Wege des frei | fleuergeießes „diejenigen Erwerbungen, melde Ablömmlinge
händigen Verkaufs, d. h. im derjenigen Form, welde | von ihren Eltern oder Boreltern durch ein ftewerpflic:
durch die tatfählichen Bebürfniffe des vielgeftaltigen | tiges Rechtögefhäft machen“. Ganz unbedeutend find dem:
wirtihaftlichen Lebens veranlaßt wird. Nicht felten find | gegenüber die PVeräuferungen im Wege der Zmwangs:
aber auch die Übergänge in der Form des fon. Rindsfaufs, | enteiguung.
C. Die freibändigen Tiegenſchaftsveräußerungen.
Die im Wege des freihändigen Kaufs oder Taufches | deswegen, weil fie der Zahl und bem PVetrage nah an
vor ſich gehenden Beräußerungen von Liegenjchaften bean: | erfter Stelle ftehen, fordern aud aus dem Grunde, weil bei
Iprucchen ein bejonderes wirtichaftlihes Intereſſe, nicht nur | ihnen, abgefehen von den darunter begriffenen, ſowohl nad
— Zahl als nach Betrag verhältnismäßig nicht ſehr erheblichen
) Der mahgebende Abi, B Art. 1 des Geſehes vom 28, De 3 a; : i
— ne Zwangsvollitredungen, *) im Unterfhied von ben Zwangs⸗
yember 1899 lautet: „Bu den ftenerpflichtigen Begenftänden achören enteignungen und ben Aindsfäufen ausſchließlich das
auch alle Sachen und Rechte, welche nad ben für den PBrivatredits M . fi M R
verfehr geltenden Gefepeöbeftimmungen Beftandteife eines (Brund- | freie Spiel von Angebot und Nachfrage wirkſam iſt.
ftüds bilden, inäbefondere die mit einem Grundftüde verbundenen | 2898, diefenigen für 1899 den Zeitraum vom 1. Deyember 1898 bis
Apotheken: und MWirtichaftäberechtigungen jowie das mit bem Grundst 31. Deyember 189, bemnah 13 Monate, bie Zahlen für
ftüd erworbene Zubehör mit Ausnahme der Borräte, bes vieſ⸗ bie folgenden Zahre je das Kalenderjahr.
und des Düngers.* 2 Einfchliehlih der im Wege ber Zwangsvollſtrecung vor:
*, Die Yahlen Für das Jahr 1897 umfeffen den itraum genommenen Verkaufe.
vom 1. Dezember 1890 bis 30. November 1897, diejenig? à für das S. die Statiftif Der Amangsvolifiredungen in Württ, Jahr:
Jahr 1899 den Zeitraum vom 1. Dezember 1897 bis A), November | bücher 1905 L
Die Veräuferungen von Liegenihaften in Württemberg in den Jahren 1899-— 1908.
1. 76
J. Die Bewegung der Liegenfchaftäveränfernngen in den Fahren 1897 — 1903.
Überblidt man die Bewegung der freihändigen Liegen:
Ichaftsveräußerungen in den 7 Jahren 1897—1903, fo zeigen
fi nicht geringe Schwankungen: von 1897—1899 ift die
Zahl der Umfäge von 82 779 auf 105318, db. i. um 27,2",
die Summe der SKaufpreife von 195306 056 A auf
240687337 A, d. i. um 23,2", geftiegen. Diefe erheb:
lihe Steigerung iſt zweifellos eine folge des kräftigen
wirtfchaftlihen Aufſchwungs, der die fahre 1898 und 1899
im Bergleih zu ihren Vorgängern auszeihnet. Im daraufı
folgenden Jahr 1900 ift die Zahl der Beftsmechiel auf |
55652, die Summe ber Kaufpreife auf 191580072 4
zurüdgegangen. Daß biefer Nüdgang nicht oder doch nur
zu einem Peineren Teil dadurch veranlaft ift, daß, wie oben
erwähnt, ber Kreis ber der Umſatzſteuer, aus welcher die
vorliegende Statiftif ihre Grundlagen fchöpft, unterliegen:
den fteuerpflichtigen Begenflände etwas enger gegogen wurde,
dak fie vielmehr in der Hauptfahe durch Gründe wirt:
ſchaftlicher Art verurfaht ift, geht darams hervor, dafı |
im Jahre 1901 bei geringer Zunahme ber Zahl der Beſitz—
wechſel die umgefegten Grunbftüdswerte nod weiter, und
zwar auf 174034392 M zurüdgegangen find. Die Gründe
für die flarfe Abnahme des Liegenichaftsverlehrs find zu
ſuchen in der allgemeinen wirtfhaftlihen Arifis, welde in
ber zweiten Hälfte des Jahres 1900 ihren Anfang nahm
unb im Jahre 1901 voll zum Ausbruch Fam. Hinwiederum
äußerte fih der Stillftand in der wirtihaftlihen Depreffion
und die Wiederbelebung des gejchäftlihen Lebens, die das |
Fahr 1902 brachte, alebald auch in dem Liegenſchaftsver—
tehr; die Zahl der Befigwechfel im Jahre 1902 ift größer
als im Jahre 1901 und insbefondere ift die Summe ber
umgelebten Werte nicht unbeträhtlih geftiegen, nämlich
von 174 Millionen auf 193 Millionen und das ‚fahr 1903
zeigt abermals eine Zunahme der Umſähe nah Zahl und
Wert. So find die vorliegenden Zahlen ein Beweis dafür,
von welch unmittelbaren und tiefgreifendem Cinfluffe die
Gunſt oder Ungunft der Zeiten auf den Lienenichaftsverlehr |
ft; augleich zeigen fie, dab die Statiftil der alljährlich
zur Veräußerung lommenden Liegenfhaften gleihlam als
ein Grabmefjer für die auf ober abmärtägehende Ent:
widlung des wirtſchaftlichen Lebens betrachtet werben fann.
An dem Rückgang des Liegenſchaftsverlehrs nehmen |
alle Areife teil, aber in ſehr ungleicher Weife,
die Geſamtumſatzſumme
Es betrug
1900 weniger
als 1899
Me e,
. . 1122 609091
Nedarfreis 89 752 609 | 32 856 332 | 26,5
Schwarzwalbfreis | 40 891 773] 38690827] 3 in 46! "1
Jagſttreis. 27320324 | 20583742] 6736 582 24,7
Donaufreis . 0 866 200 44552804 | 5813 406 | 11,5
ganzen Sand . 240687 337] 191 580 072 |49 107 265 | 20,4
' in dein vorherrichend landwirtſchaftlichen Jagſtkreis.
Am ftärkften war der Nüdgang bes Ziegenfhaftsver:
fchrs in dem vorherrſchend inbuftriellen Neckarkreis, ſowie
Sit
ſchon hieraus mit einiger Wahrſcheinlichkeit zu fchließen, daß
ſowohl das Gewerbe, wie aud die Landwirtſchaft an ber
Abnahme des Liegenſchaftsumſatzes in der Periode der Krifis
zu Anfang unferes Jahrhunderts beteiligt waren, fo zeigt
fih dies noch deutlicher, wenn man die größeren Stäbte,
in welchen ſich das gemerblic:induftrielle Leben des Landes
vorzugsweiſe konzentriert, allen übrigen Gemeinden gegen:
überftellt, Es betrug die Summe ber Umfahwerte der frei-
hänbigen Liegenſchafisveräußerungen:
10 mehr (+)
weniger (—)
gegen 1899
in den
Städten
1899
* ch 3
Stuttgart . 56. 075 154] 41003 575 | — 15 071 579 | 26,9
Ulm 8392031 | 10818769] + 2426 738 | 28,9
Heitbronn. „| 125na 1] Tormeo|— 5488471 | 48,9
Ehlingen . 260752300] 2900279] — 284 060 | 10,7
Ganftatt. . | 8846 6001 288427 [+ Miss! 76
Reutlingen . | 3707816] 3459410|— 2484086 | 6,7
Sudwigsburg. | 2540190] 1621004 |— #18 186 36,2
Gmünd 2431856] 181098585 |— 60 908 | 25,5
Göppingen 3735764] 26983608] — 1102156 29,5
Tübingen . 2394040 1747572] — 647977 ,97,0
Ravensburg . 2490457] 2212425] — 278032) 11,2
Tuttlingen 837 161 887490] -+ 329 | 0,04
Aufammen . 108685517 | 81898382] — 21 792 185 | 21,0
Im übria. kand | 137 001 820 | 109 686 740 | —- 27 315 080 | 19,9
Zufammen . 240687337 | 191 580 072 | — 49 107265 204
Der Rückgang des Liegenfchaftsumfages in den 12 größten
Gemeinden des Landes (Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Ef
lingen, Cannftatt, Reutlingen, Ludwigsburg, Gmünd, Göp—⸗
pingen, Tübingen, Navensburg, Tuttlingen) war nur wenig
aröher als in der Gefamtheit der Übrigen Gemeinden des
Landes, Wenn man auf bie einzelnen Städte eingeht, fo
zeigt ſich ein fehr verfchiedenartiges Bild: am flärkften ift
die Abnahme in Heilbronn mit 43,9%, am ſchwächſten
in Reutlingen mit 6,70, dagenen haben eine Zunahme
aufzumweifen Tuttlingen (0,04%), Cannſtatt (7,6%) und in
noch ftärferem Grade Ulm (28,9%), hier wohl veranlakt
durd den in diefe Zeit fallenden Anfauf bes Feſtungs—
geländes durch die Stadtverwaltung, Da bei dem
Liegenſchaftsverleht der Aufall und die ungleiche Größe
und Beſchaffenheit der im Verkehr zum Umſatz gelanaen:
den Yiegenfchaften immerhin eine Holle fpielen, märe es
verfehlt, aus den verfchiebenen Plus: und Minuspifferenzen
bei den einzelnen Städten Schlüffe zu ziehen auf das Maß
der wirtichaftlihen Entwidlung derfelben.
L 76 Die Veräuferungen von Liegenjhaften in Württemberg in den Jahren 1899—1908.
II. Die Liegenfchaftsveränferungen unterſchieden nad Liegenſchaftsarten.
Unterjucht man, wie fi die Beſitzwechſel auf die ver: | Yahre 1897, 1898, 1899, 1901, für welche hierüber allein
ichiebenen Liegenfchaftsarten verteilen, fo erhält man für die Ziffern vorliegen, folgendes Zahlenbild:
Veränßerung® 1898 189 1901
negenftand | Zahl Beirag Zahl Betrag Zahl Betrag Zahl Betrag
TI & 7° a Te
Landwirtſch. benüthte
einzelne Grund⸗ 1 |
füüde . . + 168628 76,9 36 564 269 18,7 [68 779 |77,5 | 40 850 323 |17,4 | 81 195 |77,1 | 48 884 177 ‚18,2 76,51 30544 791 17,6
ange Hof⸗ und ji h | ;
Bauernanmefen . | 1104| 1,8) 18649061 | 7,0] 1042| 1,2] 18u38 175 | 5,6] 1308| 1,3 19337444! 7,6] 1108| 1,9] 13950038 | so
Wolbungen . . .\ 2678| 8,21 2074437) 1,1] 2466| 2,8 1919468| 08] 3115| 29 2684856 1,1] 1385| 221 1355606 0,8
Baupläge und fons |, | \
ſtiges wnüberbaue || |
tes Land . 2796| 3,4 1060105 | 5,4] 3172| 3,5 || 10664600 | 4,6] 5388| 5,1| 14824958 | 6,2] 1917| 3,2) 10 300268 | m."
Gebäude mit ges !
merbl. Anlagen, | | |
aud mit Grund: | | 1
ftüden . 1529| 1,8) 65661 920 88,6] 1545| 1,81 70018499 34,5] 1564| 1,5° 73512438 80,5] 1081| 1,7, 54 135 377 31,1
Sonftige Gebaude, | | ' ıi |
auch mit Grunde | ) ı
finden , . 111.084 118,4 || 66 736 265 '34,2 [11 721 119,2) 85 850 904 97,1] 12748 [12,1 87449469 136,4 | 9 206 115,5 63658 112 96,6
| I 5
zufammen . . 82779 | —2* 100 in 100 231 741909 | 100 |105 318 100 "240 687 887 100 169 776 | 6 unge 100
I k [ 1 | |
Umfäge in Eingelgrundftüden einen erheblich geringeren Teil
aus, nämlih nur 17—19%. Denn es hanbelt ih um
durchſchnittlich Heine Werte, die bei den Einzelgrundftüden
Was zunächſt in die Augen fällt, ift, daß die progen:
tuale Beteiligung der verfhiedenen Lienenichaftsarten an
dem Geſamtumſatz in allen 4 Erhebungsjahren ſowohl ber
Zahl als dem Wert nah eine annähernd gleihmäßige ift, fo
daß die Art dieſer Verteilung mit einigem Recht als eine ty:
piſche und Fonftante bezeichnet werden fann, Geht man jodann
auf die einzelnen Liegenſchaftsarten ein, fo ergibt fid) folgendes:
a) Bei weiten am häufigften find bie Umſätze in
landmwirtfhaftlih benügten Einzelgrunbftüden,
auf welche %s aller Umſätze entfallen. Diejer große Ans
teil der landwirtfchaftlichen Einzelgrundftüde an ben Siegen:
ihaftöumfägen kann nicht überrafchen, wenn man ſich ver:
gegenmärtigt, da im größeren Teil des Landes die freie |
Teilbarfeit ded Grund und Bodens herrſcht. Mit dem
Heinen Bauern, der feine Erfpamiffe möglihft in Grund |
und Boden anlegen will, mit den jungen Bauernföhnen,
bie ſich felbftändig machen wollen, fonfurrieren bier um ben
Erwerb von Liegenſchaften die landwirtſchaftlichen Taglöhner,
die Heinen Gewerbsleute und die nduftriearbeiter auf dem
Sande, bie zur Befeftigung ihres Nahrungsftandes auf Er
werbung fleiner Güterftüde abheben, nicht zum menigiten
aber aud die Induſtrie jelbft zur Gründung neuer Anlagen
und das fteigende ftäbtiihe MWohnungsbebürfnis. Vielfach
mag ber viel häufigere Umfat von landivirtichaftlichen Einzel«
grundſtücken darauf zurüdzuführen fein, daß, um den Nach—
teilen der außerordentlich zerftreuten Lage der einzelnen Be
fipftüde zu begegnen, das Bebürfnis nad zweckmäßiger Ar:
ronbierung ein ftarf verbreitetes iſt.
Bon ber Geſamtumſatzſumme dagegen maden die
umgeſetzt werden, und zwar betrug der durchichnittliche Wert:
beitrag eines Umſatzes 1897 575 A, 1898 587 Ma, 1899
544 M, 1901 677 A Die Erhöhung des durchſchnittlichen
MWertbetrags im Jahre 1901 wird Hauptfächlih auf bie von
1900 ab eingetretene Befreiung der Umſätze mit weniger
als 120 4 von ber Umſatzſteuer zurüdzuführen fein.
Die Fläche der kaufweiſe veräuferten landwirtſchaftlichen
Einzelgrundftüde betrug
indgefamt burchichnättlich bei 1 Umſat
1898 15252 ha 0,22 ha
1899 16936 „ 0,21 „
1901 11489 „ 05 „
b) Die Umfäge in ganzen Hof» und Bauernan-
wesen find verhältnismäßig am feltenften, und zwar machen
fie von der Gefamtzahl ber Umſätze wenig mehr ala 1a
aus, während fie an der Gefamtumfahfumme mit 6—8"/s be:
teiligt find, denn es fommen hier, wo es fih um bie Beſitz
wechfel von „Haus und Hof“ handelt, naturgemäß größere
Werte in Frage als bei den Umfähen von Einzelgrund:
ftüden, und zwar beredinet ih der Durchſchnittswert eines
Umfabes 1897 zu 12363 M, 1898 zu 12513 4, 1899
zu 14019 c%, 1901 zu 12579 M. Die Fläche der fauf-
weile veräuferten Hof und Bauernanweien betrug!)
) Die Umjäge von Gebauden zuſammen mit einer Grunb«
ftästöfläche von weniger als 1 ha find unter „Sonftige Gebäude,
auch mit EGrundſtucken“ eimaereiht worden,
Die Beräußerungen von Megenichaften in Württemberg in ben Jahren 1899—1909.
insgejamt durchſchnitilich
1898 7408 ha 7,1 ha
1899 99373 „ TR;
1901 8168 „ TA „
Daß die Beſitzwechſel in ganzen Hof: und Bauern:
anmwefen am feltenften find, erflärt fi) daraus, daß durch
Herlommen und durch die Berhältniffe der Grundbeſitz auf
dem Land oft durd Generationen an die gleiche Familie
gebunden ift, während in ber Stabt nicht nur die Spefu:
lation, fondern auch ber größere Verkehr und der ftärfere Wechſel
I. 77
Zahl der eingegangenen Zah ber abgewieſenen
Seinde Gefuche
im ganzen a 42 im ganzen in %
1878-1887 1767 176,7 72 +
1883— 1902 432 28,8 97 22,0
c) Wenig zahlreih find aud die Umfäte in Mal:
dungen, wenn man berüdfidhtigt, daß nad der Zählung
vom 14. Juni 1895 die Zahl der landwirtſchaftlichen Bes
triebe, welche forftwirtichaftlih benüßtes Land hatten, nicht
weniger ala 69423 (= 22,6% fämtliher landwirtſchaft⸗
in der Bevöllerung einen häufigeren Beſitzwechſel zur Folge |
hat. Dazu kommt, daß in Mürttemberg fchon feit mehr ala
50 Jahren die Liegenihaftöveräußerungen von Bauern:
gütern gewiſſen gefeglichen Beſchränkungen unterliegen, um
der wirtſchaftlich unerwünſchten Form der Liegenichafts:
zerftüdelung, nämlid der Güterfhlädhterei durch ſog. Hof⸗
mehger vorzubeugen, einer Zeriplitterung der Grundftüde
einigermaßen entgegenzumirfen und die Erhaltung eines
eriftenzfähigen Bauernftandes zu förbern.
Zu biefem Zwecke ift in Art. 172 des Württ. Husführungss
geiebes zum Bürgerlichen Geſeübuch vom 28. Juli 1899 (Reg. Bl.
=. 429, welder inhaltlich dem bis 1900 in Geltung geweſenen
Art. 11 des Geſetes vom 23. Auni 1858, beit. die Bejeitinung
der bei kiegenihaftöveräußerungen und inäbefondere bei der Zer—
ftüdelung von Bauerngitern vorlommenden Mifipräuche, Reg. Bl.
=. 243, entiprict, beftimmt :
„Ber ein oder mehrere Grundftüde im Flachengehalt von
mwenigftens 3 ha, welche biöher zuſammen bewirtichaftet worben waren,
durch einen Haufs oder Tauſchvertrag erworben Imt, darf vor Abs
lauf von drei Jahren nach der Eintragung im Grundbuch diele
Liegenſchaft nur im ganzen ober andernfalls nicht mehr alö ben
licher Betriebe) betrug. Die geringe Häufigfeit erllärt ſich
daraus, daß die Malbungen wenig aeeignet für Spefulation®:
zwede erfcheinen. Daß es ſich bei den Umſätzen in Wal:
dungen wohl vielfach um Arrondierungen handelt, ift mit
Mahrfcheinlichleit daraus zu entnehmen, daß fomohl die
umgejesten Flächen als die durchſchnitilichen Umſatzwerte
unbedeutend find. Auf einen Umſat kommt durchſchnittlich
eine Flädıe ein Bert
von von
1897 5 TET chi
1898 0,64 ha 779 „
1899 063 „ 862 „
1901 0,72 „ 1016 „
d) In bezug auf die Baupläge fann bie vorliegende
Statiſtik infofem auf Genauigkeit feinen Anſpruch erheben,
‚ alö e& nad der Beſchaffenheit der ftatiftiichen Unterlagen
vierten Teil derjelben durch Haufe oder Taufchvertrag wieder ver: |
äußern, Cine Veraußerung, melde gegen bieles Berbot verftößt,
iſt nichtig.
Die Vorſchrift des Abi. 1 findet entſprechende Anwendung,
wenn der Veräufierer ſcheinbar nur ala Benolmädtigter des bis»
berigen Eigentümers, in Wirflichfeit aber für eigene Rechnung
handelt.
Das gleiche gilt, wenn ein einzelner ober mehrere, auf Grund
aetroffener Abrede, eine bisher zuſammen bemirtfchaftete Liegen⸗
ſchaft von der bezeichneten Große durch abgeſonderte Berträge in
Abichnitten von weniger ald 3 ha erworben baben.*
Doch areift das Berbot der ſtückweiſen Wiederveräuperung |
dann nicht Blag, wenn fie ih nah Der Perjöntidteii und ben
Verhältnifen des Einentümers nit ats eine Handelsſpetulation
darftelt oder nad den Beionberen Werhältniffen der Gemeinde
als vorteilhaft erfiheint, worlber die Hreisregierungen zu entideiden
haben, und zwar nach vorberiger Ginbolung einer gutachtlichen
Außerung der 8. Zentrafftelle für die Lanbwirticaft.
Dak durd die Art und Meife der Handhabung diefer geſet⸗
lihen Beftinmungen die gemerbemäkige Guterſchlachterei, wenn
ach nicht ganz lahmgelegt, To doch weſentlich, und mar im zus
nehmendem Maße zuruckgedäammt wird, geht aus der Geſchaäfts—
nicht möglich war, ſolche Grundftüde, welche bisher einer
andern SHulturart angehörten und zum Awed der Über:
bauung umgeſetzt wurden, vollzählig als „Bauplätze“ in die
Stetiftit aufzunehmen. Deutlich zeinen aber bie Zahlen, von
welch großem Einfluß die induftrielle Hochlonjunktur zu Ende
der 1890er Jahre auf die Bautätigkeit und die Bauſpelu—
lation geweſen it, find doch bie Umfäge von 1897—1899 auf
nahezu das Doppelte geftiegen und die Steigerung ber Umſah⸗
werte ift mit 40"), jo groß wie in feiner ber anderen Liegen:
Ihaftsarten. Ebenſo ftarl war aber der Nüdgang der Zahl
und bes Wertes der Umſätze in ben folgenden Jahren, ein
Beweis, daß die Erihütterungen des Wirtſchaftslebens ins-
befondere auch auf den Verkehr in Bauplägen von ein
fchneidendem Einfluffe find.
e) Auch in bezug auf die Umfäbe in gewerblichen
Gebäuden und in fonftigen Gebäuden ift bie vor:
liegende Statiftit nicht genau, ba bie Unterfcheibung biefer
beiden Kategorien nicht ſtreng durchzuführen war. immer:
hin wird es als eine der Natur ber Sache entiprecdhende
Verteilung anzufehen fein, daß die Umfäte in gewerblichen
Gebäuden erheblich feltener find als in Tonftigen Gebäuden
und zwar betrug das Verhältnis zwiſchen beiden in ben
| Jahren 1897 1:7,2, 1898 1: 7,6, 1899 1: 8,1, 1900 1:8,5.
ftatiftil der Areisregierumngen über die Genehmigungsgeſuche“) hemor: |
| beträge als bei den fonftigen Gebäuden, und zwar betrug
) S. Württ. Wochenblatt für die Yanbwirtihaft 1904 S. 80. | der Durchſchnittsumſatz
Dagegen lommen bie Umfahjummen in ben beiden Ma:
tegorien einander ziemlich nahe, denn bei ben gewerblichen
Gebäuden handelt es fih um burchichnittlih höhere Wert:
1897 1898 1899 1901
A ch 4 4
bei den gewerbl. Gebäuden 42944 51727 47003 50079
bei den jonjtigen Gebäuden 6037 7325 6859 6915
Zufammen machen bie Umfäge in Gebäuben im Durch⸗
ſchnitt der 4 Erhebungsjahre zwiſchen 14 und 16" von
der Gelamtzahl der Umfäge aus, dagegen entjallen auf fie
von den Gefamtwert der Umfäte mehr als */s,
Beachtenswerte Unterfchiede treten hervor, wenn
man die Umſätze der verſchiedenen Liegenſchaftsarten in
den vier Kreiſen ins Huge fait. Bon je 100 M der
umgeſetzten Gejamtfumme entfallen im Durchſchnitt ber
Jahre 1897, 1898, 1899 und 1901
im |
im int int
auf Kedar: | Schwarz: Jagſt⸗Donau⸗
freis |maldfreis kreis treis
I. Eingelgüter || 36 | 16,4
II. Höfe, Bauernan- |
mweien . . 14 ı 838 | 21 16,5
II. Wald 01! 30 | 19 0,8
IV. Baupläge 7, 3,9 1,3 3,8
V. gewerblihe Anlagen | 96,3 27,0 21,4 ; 832,9
VI. fonftige Gebäude .|| 40,2 35,7 29,2 20,6
Summe . .) 10 | 100 | 100 | 100
In bezug auf das landwirtihaftlih benügte Grund:
eigentum (I und II) ſcheiden ſich die Hreife in 2 Gruppen,
einerfeits Nedar-, anbererfeits Jagft:, Donau: und Schwarz:
waldfreis, Für ganze Hof: und Bauernanmwefen wurden
im Durchſchnitt der 4 Vergleihsjahre im Jagſtlreis 22,1”,
im Donaufreis 16,5% der Umſatzſumme ausgencben, das
gegen im Nedarkreis nur 1,4%, im Schwarzwaldkreis
3,2%. Und wenn man auch die landmwirticaftlih ber
nügten Eingelgüter hinzurechnet, jo machen die im engeren
Sinne landwirtſchaftlichen Umſäte im Nedarlreis 15,9 9%,
im Schwarzwalbfreis aber 30,4", im Donaufreis 32,9 %%,
Die Beräuferungen von Lienenfhaften in Württemberg in den Jabren 1899-1908.
im Nagfttreis fogar 45,7 a aller Umfahwerte aus. Daß die
Umſatzwerte in gewerblihen Anlagen am beveutenditen find
im Redarfreis (36,3%), fann nicht überrafchen, eher die
Tatlache, daf der Donaufreis (32,9 0) hierin dem Schwarz:
mwalbfreis (27,0 %,) etwas überlegen iſt; eö zeigt fi in
diefer Verſchiedenheit die induftrielle Entwidlung einzelner
Bezirle wie Ravensburg, Geislingen, Göppingen, Kirchheim.
Bon Antereffe ift auch, die durchſchnitiliche Größe der
| Einzelumfäge in ben verfchiebenen Lanbesteilen ins Auge
zu faſſen. Dabei müffen jedoch Einzelgüter und Waldungen
| außer Betracht gelaſſen werden, weil die verfauften Grund⸗
ftüde (Parzellen) von ſehr verſchiedener Flächenausdehnung
find; vielmehr hat ſich diefe Unterfuhung auf die Umfäge
in Hofgütern, gewerblichen Anlagen und ſonſtigen Gebäuben
zu befchränfen, da es fih bier in ber Regel um in fi
geſchloſſene Komplexe handelt. Als durchſchnittlicher Wert
eines Umſahes ergibt ſich im Durchſchnitt der 4 Jahre 1897,
1898, 1899, 1901:
im | im
Schwarz⸗ Naaft«
walbdfreie' freie
|
ı im
| Medar:
| freis
4
bei den
gewerbl. Ans
31289 | 30 197 | 41985 || 52757
lagen . | 64061
Gebäuden . | 116598 | 4012 | am | 5595| 6780
| | Hofaütern. . | 16172 | 11275 | 11868 | 13050 | 125
Bemerkenswert ift, daß der imbuftriell entwideltfte
' Nedarfreis an Größe der Imfäte in gewerblichen Anlagen
, (64061 .4) und Gebäuden (11659 A) den übrigen Kreiſen
‚ weit vorgeht und ben Landesdurchſchnitt (52757 bezw.
6789 A) erheblich überfteigt; demnächſt folgt der Donaus
kreis (41285 4 bezw. 5595 4), ſodann der Schwarzwald:
freis und an leßter Stelle fteht der Jagſtkreis. Wefentlich
geringere Unterfchiede weiſen die 4 Nreife in bezug auf ben
Mert eines Hofguts auf; am grökten ift derjelbe im Nedar—
| freis mit 16172 4
III. Die Liegenfchaftsveränfernugen nad Ortsgrößenklaſſen.
Von Intereſſe tft die Unterſcheidung nad Ortögrößen-
Haffen, um zu erfahren, von welchem Einfluffe die Beoöl:
lerungsbichtigleit auf die Art und Zahl der Umfäse, fowie
die Geftaltung der Umſatzwerte if. Es wurben in ber
vorliegenden Statiftit folgende Ortsgrößenllafien gebildet:
T. Klaſſe: 100000 und mehr Einwohner (Stadt Stutt-
gart)
L „ 10000 bis unter 100000 Einwohner (11 Ge
meinben)
IT „5000 bis unter 10000 Einmohner In den Jabren
(23 Gemeinden) e Br —*
IV. u unter 5000 Einw. (Landesreſt) nn
IT. „ 2000 bis unter 10000 Einwohner ——
(141 Gemeinden) el z “
: um 9083
V „ unter 2000 Einw, (Yanbeöreft) hc
| Mie fi die Umfäge nah Zahl und Betrag auf dieſe
4 Ortögröhenklaffen verteilen, iit aus ber folgenden Tabelle
(S. 79) zu erfehen.
Der Liegenichaftsverfehr ber größeren Stäbte ift ganz
anders als der des platten Landes und der Heineren Städte;
er ift verhältnismäßig jeltener, was ſich daraus erllärt, daß, wie
\ oben gezeigt worden ift, Die Umſätze inlandwirtichaftlichen Einzel:
‘ grundftüden bei weitem am häufigften find. Aber anberer-
feits erfaßt er beträchtlich Höhere Werte, weil es ſich hier
häufiger als im Landesdurchſchnitt um überbautes und wegen
feiner Lage höherwertiges Grundeigentum handelt. Auf
die 12 Gemeinden bes Landes mit mehr ala 10000 Ein-
wohnern ’) (Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Ehlingen, Gannitatt,
', Nadı dem Stand ber Vollszählung vom 2. Dezember 18%.
Die Veräußerungen von Liegenschaften in Württemberg in ben Jahren 1899-1908.
1. 79
1899 1900
DOrtsgrößenllafien |
| Betrag Zahl Betrag Betrag
re PER 9 air Ta a TI Tl “8
J. | 1113 12) 63 556 137 127,5 1217| 12] 6075 154 933 S73 | 16) 41.008575 121,4
I. . A 3090 | 3,5 483704054 1188] 3598| 35 | 476105363 19,8] 2700 40° 40.909 757 21,3
Ul.. 4521 5,1) 24411520 10,8] 5028| 58) 24 024 072 9a] 3 263 | 5,9: 23380059 |12,2
IV.. Su 000 90,2 94 570 258 20 4 875 90,0 | 112 977 748 * 48816 87,51 86277681 145,1
FZufammen . 8724 1100. 231 741960 | 1001105 318 100, 240.687 337 100] 55 652 | 1007 191580 078 | 100
! l
1902
Ortögrößenflaffen — — —— — —
| Jahl Yetmma
ü * aA | % * ——
I.. | 1022 1,6 49 044 711 24,9 1112 | 1,7 1 46409798 | 22,9
J—— | 8061 49, 38 248 834 188 sw 440 40862432 | 2
IM. 13 146 i 212 | 44 337 198 22,9 14 155 223, 4740715 | 23,4
IV... 45.074 723 1 068170450 | 324 45 072 711 ! 67 587 878 | 33,5
Aufammen 62 308 100 192 801 252 100 63.477 100 100
Neutlingen, Zubwigsburg, Gmünd, Göppingen, Tübingen,
Ravensburg, Tuttlingen), deren Einwohnerzahl zufammen
26,1 fo ber Befamtbevölterung des Yandes beträgt, entfallen
von der Geſamtzahl der Umfäge im Durchſchnitt der 3 Jahre
1898, 1899 und 1900 nur 5,1%, dagegen von ben Ge:
famtumfagwerten 44,1%, Auf einen Umfag kommt bier
202 320323
durchſchnitilich ein Umſatzwert von 23327 AM, dagegen im
Landesreſt ein folder von nur 4942 4
Wenn man die Umfahfummen der verſchiedenen Ver-
äuferungdgegenftänbe in ben einzelnen Ortöflafien ins Huge
faht, jo ergibt fih für das Jahr 1899, für welches hier:
über allein Zahlen vorliegen, folgendes:
Beräußerungegegenftand
Gejamtumiat:
fummte |
«kb —
vrandwirtichaftliche Eingelgrunnftüde 4307 656
Gamze Hof: und Vauernanweſen 1 599 521
Waldungen. 19 475
Baurpläbe und fonftiges unliberbantes Yand | 10131425
Gebäude mit gewerblichen Anlagen 41 454 8693
57) |
46 178 587
35877
108.085 517
Sonitige Mebäube .
Snfammen
Ortsgrdßenflaffen
mehr als 10 600 Ginwohner | 5 000—10 00 Ginwohner | weniger alö 5000 Eimwohner
Geſamtumſatz⸗ Geſamtumſatz
“, fumme ö, ſumme "io
«& j aM _
4,2 2630 461 10,9 36 956 060 | 32,7
1,5 S00 531 42 15 943 292 14,1
113015 05 ana | 28
98 154304 6,4 3149889 28
38,0 9449 192 414 zo 10960
45019 | 25350 |
4,6 8097 159 7A 32 267 743 ar,
7858 RAT
1 24024072 IL 112 077 748 100
’, Die Kurſitzahlen bedeuten den durchſchnittlichen Wert eines Umſatzes.
1, 80
In den gröheren Städten entfällt der weitaus bedeutendite
Teil der Umſatzwerte — im Jahre 1899 94,3%, — auf
Baupläge, gewerbliche Anlagen und Gebäude; dagegen ber |
trägt in den Heineren Städten und auf dem platten Zande
der Anteil der landwirtſchaftlichen Grundſtücke, der Bauern:
die Hälfte und es überfteigt diefer Anteil bie Hälfte, ſobald
Die Veräußerungen von Piegenfchaften in Württemberg in den Jahren 1899-1908.
die Unterſchiede in den durchſchnittlichen Umſatzwerten der
gewerblichen und inäbefondere der fonftigen Gebäube: in den
Gemeinden von unter 5000 Einwohnern beträgt der burd-
ſchnittliche Umfagwert eines Gebaudes 3130 #, in ber
' nähfthöheren Ortöflaffe (von 5000—10000 Einwohnern)
anmejen und des Waldlandes an den Umfatwerten nahezu |
; Ortsllaffe über 10000 Einwohnern fteigt er auf mehr als
man bie Gebäube ganz oder auch nur zu einem Teil als :
zur Landwirtſchaft gehörig hinzurechnet. Beträchtlich find
bereitä mehr als das boppelte, nämlich 7885 A, und in ber
das 10fache, nämlich 35577 A, in Stuttgart-Stabt auf
63545 A.
IV. Die Liegenfhaftöveräußerungen nah Wertflaffen.
In mander Hinficht von Antereffe ift die Verteilung
der Umſätze nah Wertlaffen, worüber für die 3 Jahre 1898,
1900 und 1901 Zahlen vorliegen,
ahl der Umſatze
Werttlaſſe 1898 1900 . 1901
j {m | . im F— im IM
' ganzen | ganzen | ganzen
bis zu 500 A | ua015 —— — 44,1| 27 940 69
500-— 1100 „ 18208 206) 13454 24,2] 14550 24,3
1000— 2000, 5068 101] 6649 1118| 6884 114
2000— 5000 „ | 6390 | 7,3] 5223 | 94] 5002 | 85
5000--10000 „ | 2751 |3,1| 2418 | 43] 2329 | 3,9
über 10000 „ } 8707 42] 3357 | 62] 3061 | 5,0
} | 1
Zufammen , 88724 | 100| 55652 | 100 | 59 776 100
Diefe Zahlen betätigen aufs neue bie noch überall und
wieberholt feitgeftellte Tatfache, daß die Zahl der Liegen:
ihaftsumfäge mit ber Höhe des Kaufpreiſes abnimmt.
Weiterhin lafjen diefe Ziffern aber auch erfehen, mit welcher
Regelmäßigfeit die durch Naufverträge veranlaßten Befis-
wechfel innerhalb der einzelnen Größenfategorien fih ab»
wickeln.
In weitaus der Mehrzahl — etwa *. — ber Liegen:
iheftsveräußerungen handelt es fih um Objelte im Wert
von unter 1000 K Am Jahre 1898 machten fogar bie
Umfäte von weniger als 500 . mehr ala bie Hälfte —
54,7% — ber Umfäge aus. Die im Jahre 1900 ein:
getretene Befreiung der Liegenfhaftsumfähe von unter
120 M Wert von ber Umfagiteuer bewirkte aber, daß ber
Anteil diefer unterften Wertklaſſe erheblich zurüdgegangen
ift, und zwar 1900 auf 44,1%, 1901 auf 46,9%. Da:
geaen find die Höherwertigen Umfäge mit mehr als 10 000 4
nur mit "er an ber Gefamtzahl der Umfäge beteiligt.
Der Anteil der niederwertigen Umfäge ift am höchſten
in ber unterften Ortöflaffe (unter 5000 Einwohner), ber Anteil
ber höherwertigen Umfäte am größten in ber oberfien Orts:
Haffe, und zwar entfielen an Umſätzen in ber Stabt Stuttgart
auf die Wertftufen 1898 300
bis zu 1000 4 Me 6,4" 62= 71%
über 1000-5000 138 = 12,4 „ 108 = 12,4 „
über 500010000 Ma 112 = 10,0, 80 — 102 „
über 10000 4 792 = 7112 „ 614 = 703 „
1113= 10%, 873 = 10°,
dagegen in der unterften Ortsgrößenklaffe (bis zu 5000 Ein-
mwohner)
auf die Wertituien 1898 1900
bis zu 1000 4 63387 = 79,290 35554 - 72,8 ‘7,
über 1000--5000 & 13506= 16,6 „ 1015-208 „
über 5000--10000 & 1817— 283, 1657 3,4,
über 10000 4 140— 19, 1450- 30,
8000 = 100% 48816 — 100 %
V. Die Liegenſchaftskaufpreiſe im Verhältnis zu deu Steneranfchlägen.
Mie oben erwähnt, bildete bis zum Jahr 1899 ein«
ſchließlich einen Erhebungsgegenftand der Statiftil der
Grund: und Gebäudeſteueranſchlag.
Der Grundfteneranfhlag ſtellt nah Art, 21 des Geſetzes
vom 28. April 1873 (Reg. Bl. 8, 127)'} den reinen Jahresertrag
der Grundſtücke dar, wie er fi aus der Schägung des milts
leren Rohertrags nach Abzug der Kulturkoſten ergibt, während
ber Gebaudeſteueranſchlag nach Urt. 75 bes genannten Ge—
‚iebed den (duch Schatzung zu ermitteinden) vollen Kapital:
) Diefes Beleg bat inzwiſchen buch das Deich vom 8, Auguft
1908, Betreifend Khänderungen des Geſetzes vom 38, April
1873 über die Grund, Gebäude und Gemerbefteuer, vom 8. Auguft
1308, Reg.Bl. S. 829, verſchiedene Anderungen erfahren, melde
jedoch die norliegenbe Unterſuchung nicht berühren.
wert des Gebäudes, d. h. denjenigen Wert zum Ausdrud bringt,
um melden ein Gebäude jamt Grunbfläde und Hofreite nad
feiner Lage, Rutbarleit, feinem Umfang, Bauzuftand, feinen inneren
baulichen Einrichtungen und nah den übrigen auf den Wert ein:
wirkenden Lerhältnifien, jedoch ohne Berüdfichtigung der mit dem
Gebäude etwa verbundenen nußbaren Hechte zur Zeit der Ge
bäudelataftrierung von dem Befiger abgegeben und einen
Käufer finden würde, Die Steueranfhläge newer Gebaude jind
zu dem bei der allgemeinen Einſchatzung beftimmten Steueranſchlag
anderer an bemfelben Det befindlicher Gebaude in ein richtiges
Berhältnis zu fegen. Um das Gebäubelatafter entiprechend dem
Grundlatafter auf den Reinertragsfub zu bringen, wurde durch
Gefek vom 6, Juni 1887 (Reg.Bl. S. 145) der ftenerbare Jahres⸗
ertrag ber Gebäune zu 3%, des im Gebaudelataſter angelegten
Kapitalmwerts berechnet, ohne Unterihieb wie die Gebäude bemipt
Die Beräußerungen von Liegenfchaften in Württemberg in den Jahren 1899--1%08, I
werben, ob es ſtaädtiſche ober ländliche Gebäude find Die
mwäürttembergiiche Geſetzgebung ift alfo, indem fie bei Aufftellung
der Katafter die Zige Rente aus Dem Bebäubelatafter ald gleid
mwertig mit dem Grunbfteueranihlag angenommen hat, davon
ausgegangen, dab der Grundſteueranſchlag der NYsigen Rente aus
bem Kaufwert des Ghrundftüds entipredye, und daß demnach dieſer
HKaufwert das 33,3fache des Grundfteneranichlags betrage.
Das Vorhandenfein von Grund: und Gebäubelataftern
gibt Demnach die Mittel an die Hand, den Betrag des geſchätz
ten Reinertrags als Beurteilungsmoment für die Mertver:
hältnifje, und zwar fomohl ganzer Romplere als einzelner
Grundftüde heranzuziehen. AFreilih haben diefe Steuer:
lataſter einen ſtarl beharrenden Charakter, infofern Neuein⸗
ſchützungen gefeglih nur jelten (bei Grunbftüden in ber
Regel nur, wenn Veränderungen in der Rulturart ftattgefunden
haben, bei Gebäuden nur, wenn durd äußere Verhältnifle in
einem Steuerbiftrilt der Wert fämtliher Gebäude oder eines
Teilö derjelben um mindeftens 20%, bleibend erhöht ober ver:
mindert worben ift!) eintreten. Trotzdem oder gerabe darum
find bie Kataſter dazu angetan, die Entwidlung der Preife
zu beleuchten, denn indem die Steuerreinertragsanfäße die
Ertragsverhältnifie zur Zeit der Einfhägung zum Ausdrud
bringen, läßt fih aus den Beziehungen des Steneranfchlans |
zum Kaufpreis ein genaues Bilb von der fteigenden und
fallenden Bewegung ber Grundftüds: und Gebäudewerte
entnehmen. Außerdem ift aber eine ſolche Bergleihung aud
ftenerpolitiih von großem Wert, indem jie einen Ginblid
gewährt in das Verhalten der ftarren Grund: und Gebäude:
fatafter zu den Wirkungen des wirtichaftlichen Lebens, welches
die Boden und Gebäudemwerte bald ftetig, bald ſprunghaft
erhöht, bald almählih und felten fehr plötzlich fo zurüd-
gehen läht, dab fie auch Hinter niebrig gehaltene Steuer
fatafterwerte zurüdfinfen.
Die BVergleihung der Haufpreife mit den Steueran-
ihlägen ergibt num folgendes: von bem Grundſteueranſchlag
. 8
J. U. III, IV,
= 10.000 bis 5U0O bis unter R
Stuttgatt 000€. 100€, So 6. .
landw. Einzel:
orundftüde. 255,0 70,2 45,6 332 86,2
Hof: und
Bauernanmeien . A 25,1 226 241
Maldungen . 83,2 95 554565
Baupläte . 533,9 373,1 2441 109 28978
gewerblidye An-
lagen 578 65.2 726 ho
ſonſtige Ge
bäube 41,1 4,6 471 364 404
Aus den beiden voritehenden Zahlenreihen ift zu ent:
nehmen, baf die Preiſe der verfhiedenen Liegenſchaftsarten
ſich ſowohl zeitlich ala örtlich fehr verfchieben entwidelt
haben. Faßt man bie einzelnen Liegenichaftsarten ins Auge,
fo ergibt ſich folgendes:
1. Die Preife für Iandwirtfhaftlide Einzel:
arundftüde find im Durchſchnitt des Landes nur wenig
über den 33 '/,fadhen Betrag des Grundſteueranſchlags ge
ftiegen. Ein Blid auf die Ortögrößentlafien zeigt, in welch
greifbarer Weile die Bevölterungsdichte auf die Entwidlung
der Bodenpreife wirft. In der höchſten Ortsflaffe (Stutt-
gart-Stadt) haben die Preife der landwirtihaftlihen Grund:
ftüde ganz enorme Wertfteigerungen erfahren, und auch in
den beiden nächſten Ortsklaſſen erheben fie fich beträchtlich
über den 33'/,fadien Betrag des Grunbfteueranichlans,
Die in der Regel beileren Verlehrsbedingungen, bie
, Nähe eines Bahnhofs und namentlich die unmittelbare Nach—
bei Grunditüden, bezw, von ber 3 %/nigen Rente aus dem Bes |
bändefteueranichlag bei Gebäuden, bezw. von dem Grund:
fteueranfchlag und der 3%/oigen Nente aus dem Gebäudefteuer:
anfdlag bei Gebäuden mit Grundftüden betragen die Kauf:
preife
bei 1897 1898 1899
das das das
landwirtſch. Einzelgrundſtücken 35, NRache 37, Mfache 36,2fache
ganzen Hof: u. Bauernanweſen 21, 221, 241,
Waldungen . . ‚25. 905. 565,
Bauplägen . . . » .300,0 „ 3023 „ 2978 „
gewerblichen Anlagen . . 929, 82. 605 „
fonftigen Gebäuden 383, 403, 404,
Unterſcheidet man weiterhin die Umfäte nah Ortöflaffen
(f. 0.), fo erhält man für das Jahr 1899 folgende ent:
ſprechende Zahlen:
+, Tatlählih bat auf rund dieſer Beitimmung eine Neus
einihätung der Gebäude niemals ſtattgefunden.
Mürttemb. Nabrtilber 1905, Helt 1.
barſchaft eines bichteren abſatzfähigen MWohnplages werben
vorzugsmeije als die Anläffe zu gelten haben, melden eine
günftigere Geftaltung der Breisverhältniffe der landwirt-
ſchaftlichen Güter in den Stabtgemeinden zuzuſchreiben ift.
Zum Teil, insbejondere bei Stuttgart:Stadt, mögen biefe
Wertserhöhungen ihren Grund darin haben, daß es id)
vielfah um die Verwendung der Grundftüde zu Baupläben
handelt, wenngleih die landwirtſchaftlichen Grundſtücke in
‚ ben dichter bevölferten Gegenden häufig auch bie Beſtim—
mung haben, der Mleingewerblichen und Arbeiterbevölterung
ald Kraut und Gemüfeland u. dergl. zu dienen. In der
unterften Ortsgrößenllaſſe dagegen halten fi die Grund:
ftüdspreife nur Inapp auf dem 33 fachen Betrag des
Grunbfteueranfchlags, in den vorherrfchend agrariihen Lan:
besteilen finlen fie jogar unter denſelben, denn es betrugen
innerhalb dieſer Ortsflaffe die Breije im Nedarkreis das 34,3:, im
Schwarzwaldkreis das 38,2, dagegen im Jagſtkreis das 28,0,,
im Donaufreis das 30,4fahe des Grundſteueranſchlags.
2, Die Breife für ganae Hof- und Bauernanwelen,
d. h. ſolche Anweſen, wobei landwirtſchaftliche Grundftüde
der gleichen oder verſchiedener Kulturart im Mindeitflächen:
gehalt von 1 ha zuſammen mit einem Gebäude umgeſetzt
werben, ſtehen ganz beträchtlich hinter dem 33 "/,fadıen Be—
trag des Grund- und Gebäubereinertrags zurüd, und zwar
11
18
wiederum, wie die folgenden Zahlen zeigen, am meiften im
„Jagft- und Donaukreis, wo, entſprechend der Art der Befig-
verteilung, bie Umfäbe in Hof und Bauernanweſen bei
weitem am häufigften find:
Saafttreie J Donaukreis |
Iahre Jahl Ka] Zabı auf Zabı [auf] Zanı Kauf:
| der |preis] der preis] der [preis] der |preis
_Umfäge, ') Jmfäge; ’) Mmfäge] *) fmjäge) ')_
ıso7 | 78 lasz] 104 280 386 |223 536 !20,9
1898 | 85 1269| 75 20,5] sro j21,8| os j2ı,2
1899 | 116 j43,7| 116 88,3] 406 21,0] 580 ‚21,6
1897 279 8340| 25 |Ww,r]1361 21,9] 2019 |21,2
Dak ber Rüdgang der Preife in ganzen Bauernanwefen
beträhtlic größer ift als bei den Eingelgrundftüden, erklärt
fih daraus, daß bei den letzteren in ber Negel größere
Nachfrage vorhanden ift und bementiprechend höhere Preife
gezahlt werden, indem bei Berechnung ihres Kaufpreiſes
häufig weniger die Geminnung einer Grund: und Boben:
rente eine Rolle fpielt als ganz andere Rüdfichten: die Ber:
wertung überfhüffiger, fonft nicht beihäftigter Arbeitäfräfte,
der Zulauf zum Zwed der Arrondierung von eigenem Grund
und Boden u. a.
Die Ergebniffe der vorliegenden Unterfuchung, wonach
die Preife der lanbwirtichaftlihen Einzelgrundftüde in den
vorherrichend agrarifhen Landesgegenden und noch mehr die
Preife der ganzen Hof und Bauernanweien unter den 33 '/a: |
fahen Betrag des Steueranfhlags gefunlen find, jtehen im |
Einflang mit zwei anderen Erhebungen, welche in den let: |
ten Jahren flattgefunden haben. Einmal bat bie in den
Jahren 1898 unb 1599 von dem K. Finangminifterium zum
Zwed der Steuerreform vorgenommene Revifion der Mufter:
Ihätungen, welche der Örumdfteuerveranlagung dienten, er
geben, daß die feinerzeit bei der Mufterihägung ermittelten
durchſchnittlichen Neinerträge mit den Neinerträgen des
landwirtichaftlich benügten Bodens, wie fie ich bei Anwen:
dung derfelben Grundfäge durchſchnittlich in den Jahren
1898 und 1899 ergeben hätten, nicht mehr übereinſtimmen,
daß vielmehr ein Nüdgang in dem Neinertrag aus Grund
und Boden eingetreten ift, welder ſich zu durchſchnittlich
"fo berechnet.?) Sodann war das Ergebnis der auf Ver:
anlafiung des Deutihen Landwirtſchaftsrats von der K. Ben:
tralftelle für die Landwirtſchaft im Jahr 1899 vorgenommenen
Erhebungen über die Rentabilität lanbmwirtfchaftlicher Ber
triebe?) folgendes: ala Neinertrag für alle 94 Wirtihaften,
auf welche ſich die Erhebung erftredte (darunter 13 mit mehr
) Die Ziffern in dieſer Spalte bedeuten das vielfache des
ſteuerlichen Grund⸗ und Ghebäubereinertrags,
2, Vrgl. „Denffhrift, betreffend die Micheraufnahme ber
Reform der direlten Staatöftenern“, Berhandl, ber württ, Hammer
der Abg. 35. Sandt, Beil. 46, ©. 159.
2) S. Württ, Wochenblatt ſ. d. Landw. Herausgegeben von
ber X. Jentralſtelle f. d. Landw., Jahrg. 1900 S. 241.
Die Beräuferungen von Liegenſchaften mn Württemberg in den Jahren 1890 — 19003.
als 100 ha, 20 mit 50—100 ha, 27 mit 25>—h0 ha, 25 mit
10-25 ha, 9 mit weniger ala 10 ha), wurde nur 1,72%,
des gejamten Schätzungswertes (einfhlieflih Grund und
Boden, Gebäude und Betriebskapitalh) errechnet; 9 lieferten
| überhaupt feinen Neinertrag,*) fondern Berluft; von den wei—
teren 85 Wetrieben verzinften 16 nur das Betriebsfapital
ober einen Teil desſelben, während für das Gebäuber und
Grundkapital nichts übrig blieb; von ben iibrigen 69 Betrieben
erzielten neben 5", für das Betrieböfapital 19 auch eine
Verzinfung für das Gebäubefapital, aber nur 50 Betriebe
vermodten neben den 5” für das Betriebölapital und 3%
für das Gebäubelapital auch noch eine Grundrente zu erzielen,
und zwar die Hälfte (25) nur eine Grundrente bie zu 1a,
20 eine ſolche von I—5"n.
Auf die Gründe des Rückgangs der Reinerträge des land:
wirtichaftlihen Grund und Bodens näher einzugehen, ift bier
nicht der Ort; bemerlt mag fein, daf bei der vorermähnten
Erhebung des R, Finanzminifteriums als hauptſächlichſte Ur—
fachen feftgeftellt worden find einmal der Rüdgang der Ge-
treidepreiſe und weiterhin bie Steigerung der Arbeitsfoften.
3. Die Preife des forftwirtfhaftlich benüßten
Bodens find erheblih über den 33'/,fadhen Betrag des
Grundfteueranfhlags geftiegen und zwar wird dieſe ftarle
Wertzunahme der Steigerung der Holspreife zu verbanlen
fein. Wie fehr die Waldrente in Zunahme begriffen ift, acht
daraus hervor, daß nach den von der 8. Forftdireltion heraus:
gegebenen „Forftftatiftifhen Mitteilungen“ für die Staats-
waldungen der Neinertrag (b. h. der Rohertrag nad; Abzug der
Gewinnungsfoften, der Steuern und der Holzberechtigungen,
des Aufwands für das Forfiverwaltungsd: und Forftſchutz⸗
perfonals und fonftiger allgemeiner Ausgaben) ſich im
Jahre 1877 zu 5,1, 1897 zu 8,3, 1898 zu 8,9, 1899 zu
9,8 Milliinen Mark berechnete, demnach von 1877—18
fich nahezu verdoppelt Hat.
4, Ganz erhebliche Wertfteigerungen weifen weiterhin
die Baupläße auf, deren Haufpreife im Landesmittel und
im Durchſchnitt der 3 Jahre 1897—1899 auf den 80fachen
Betrag des Steueranfchlags geitiegen find. Hier erftredt
fih die Wertfteigerung aud auf bie Heineren Städte umd
das platte Land, aber beträdhtlih ſtärker ift fie in ben
höheren Ortsklaſſen, weil hier das fräftigere Wachſtum ber
Bevölkerung und die daraus entipringende lebhaftere Nadı-
frage die Bodenpreife viel fchneller in die Höhe treibt.
Wenn die Bauplagpreife in Stuttgart ⸗Stadt auf das 534fache,
in ben Gemeinden von 10000 bis unter 100000 Em:
wohnern auf das 373fache des Grundfteueranfchlags ge:
ftiegen find, fo kommt hier ziffernmäßig zum Ausdrud nicht
nur Die enorme Steigerung, welche infolge der raſchen Ent:
% Nach den von bem Deutſchen Landwirtſchaftsrat für pie Ver—
wertung ber Erhebungsernebniffe erteilten Anweiſung follte der
Keinertrag auf Grund und Boden, Gebande⸗ und Betriebsfapital
in Der Art ausgeichlagen worden, dab das Vetriebslapital zungchſt
Hi, Das Gehäudelapital 3%, ins erhalte und der Heft dem
übrunblapital i, & ©. sufalle,
Die Berdußerungen von Liegenkbaften in
widlung der Stäbte die Grunbftüdswerte in verhältnis:
mäßig furzer Zeit und ohne Leiſtung des Eigentümers er:
Württemberg in den Jahren 1899—1908. I
fahren, ſondern auch das ſchreiende Mihverhältnis, in welchem
zu den fo entftandenen Merten bie auf den Bauplägen
ruhende, ald „Ertragsfteuer” behandelte Grundfteuer ſteht.
Darum erſcheint es auch wohl berechtigt, daß neuerbings bie
Steuerpolitif der ſchon feit längerer Zeit von ber theoretifchen
Nationalöfonomte geftellten Forderung, die Mertöerhöhungen
der Baupläße entweder durch eine beiondere Bauplasfteuer
oder eine anftatt auf den Ertrag auf den Berfaufswert ber
Grundftüde aufgebaute Grundſteuer ober aber durch eine
Wertzuwachsſteuer zu erfaflen, mehr und mehr Rechnung
zu tragen beftrebt if. So ift aud bei der württembergifchen
Steuerreform in das neue Steuerfyftem eine Sonderfteuer
der Baupläße, und zwar ala Gemeinbefteuer eingefügt worden.
Zu diefem werte ift im Art. 18 des Geſehes, betreffend die
Befteuerungsrecgte der Gemeinden und Amtölörperichaften, vom
8. Auguſt 1908 Reg. Al. S. 897) folgendes beftimmt :
Die Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern find be-
rechtigt, das der Umlage zugrunde liegende Grundſteuerkapital für
foldie Girundftüde, welchen nad Maßgabe des genchmigten Orts:
bauplans die Eigenſchaft ald Baupläge zulommt, durch einen
Zuſchlag zu erhöben. In Gemeinden von nicht mehr als 10000
Einwohnern ift die Einführemg des Zuſchlags nur mit Genehmigung
der Winifterien des Innern und der Finamen zuläſſig. Dieſe
Genehmigung it nur zu erteilen, wenn beſondere Verhältnifſe die
Erhebung des Zuſchlags reditfertigen.
Der Zuſchlag ift in Vrozenten desjenigen Wetrags zu bes
ftimmen, wm welchen eine 3Yuige Hente des Verlaufswerte des
Srunbftüds den andertbalbfadhen Betrag feines Grundſteuerlapitals
überfteigt. Der Zuſchlag darf über 100%, dieſes Mehrbetrags
nicht hinausgehen.
durch die örtliche Steuerſatzbehörde. Sie wird endgültig, wenn
der Steuerpflichtige nicht binnen 15 Tagen von der ihm gemachten
urlundlichen Eröffnung ihres Ergebniffes an bei der Sieuerſatz⸗
behörbe Einſprache erhebt.
jo erfolgt die endgültige Feſtſtellung durch die für bie Fortführung
des Grundkataſters zuftändigen Behörden.
Die näheren VBorausſehzungen, unter welden cin Grunbftüd
old Bauplag anzuſehen ift, und das Maß der Erhöhung bieles
rundfteuerfapitald innerhalb der durch Abf. 2 gesogenen Grenze
find in einer durch die bürgerlichen Rollegien aufzuftellenden Steuer:
. 83
ordnung feſtzuſeßen, weiche der Genehmigung ber Mintfterien des
Innern und ber Finanzen unterliegt. In ber Steuerordnung farın
auch feitgefept werden, daß für die Berechnung des fteuerbaren Mehr:
nwerts bes Grunditüds an Stelle des in Abſ. 3 beftimmten andertbalb-
fachen Berrags jeines Grundftenerfapitals ein höherer, jedoch nicht
mehr als ber dreifache Betrag des Ichteren zu treten habe.
Verliert ein Grundſtuct jeine Eigenihaft als Bauplat durch
eine Abänderung des Ortsbauplans, fo ift derjenige, welcher int
Zeitpumft der Mbänberung des Urtsbaupland Eigentümer des
Grundſtucts ift, berechtigt, die auf Grund der Zuſchlage begahlten
Gemeindeumlagen zurüdjufordern,
5. Daß aud bei den Gebäuden eine ftarle Steige
rung der Preife im Bergleih zu den Steueranfchlägen zu
beobadhten ift, welche größer it bei den gewerblichen Ge:
bäuben als bei den fonftigen Gebäuden, größer auch in den
Städten alö auf dem platten Lande, ift nicht überraſchend,
denn aud bei den Gebäuden find im Laufe der Zeit bes
deutende Wertverfchiebungen zwiſchen Stabt und Yand, wie
auch innerhalb der einzelnen Gemeinden eingetreten, hervor
‚ gerufen durch die Vergrößerung der Städte, die Entftehung
Wird rechtzeitig Einſprache erhoben, }
und Vermehrung der Fabrilen, Bildung gröherer Induftrie:
jentren einerfeits, Nüdgang des landwirtichaftlichen Betriebs
in einzelnen Zandesteilen andererfeits. Eher maa das über:
raſchen, daß die Steigerung ber Gebäubewerte über die
Steueranſchläge in den beiden oberften Ortsgrößenklaſſen
(Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern) zurüdbleibt
hinter derjenigen der nädhftfolgenden Ortsllafje (Gemeinden
von mehr ale 5000—10000 Einwohnern). Diele auf:
fallende Erfdeinung, welche in Widerſpruch fteht mit der
natürlihen wirtſchaftlichen Entwidlung, ſcheint darauf hin:
zudeuten, daß, wenn auch nad) ben geieglihen Vorſchriften
bei Neubauten, Gebäubeerweiterungen und <umbauten bie
‚ für das Ratafter neu gu ermittelnden Kapitalmerte zu den
Die Feftitellung des Berfaufswertö erfolgt elljährlih zunächſt
bei der erftmaligen Herftellung der Katafter beftimmten
Kapitalwerten anderer in bemfelben Orte befindliher Ge—
baude in ein richtiges Verhältnis geſetzt werden follen, es
namentlih in den größeren Gemeinden je länger je
mehr mit Schwierigleiten verfnüpft war, die Einſchatungen
neuer Gebäude nah Maßgabe der Verhältnifle bei ber erft:
maligen Einfhäsung, welche Mitte der 1870er Jahre erfolgte,
vorzunehmen und bei den durch die Entwidlung der gröheren
Gemeinweien bedingten Wertverfhiebungen die relative
Sleichheit der Steueranfhläge zu wahren.
D. Die Liegenfhaftsveräuferungen im Wege des Aindskaufs.
Mie aus der Tabelle oben S. 74 hervorgeht, machen
die Rinbstäufe im Durdfchnitt der 7 Jahre 1897—1903
von den freihändigen Beräußerungen der Zahl nad) nur
’ır, der Umſatzſumme nad aber ' aus,
ſchnittliche Wertbetrag eines Umſatzes beträgt im Mittel der
jahre 1897—1W3 bei den freihändigen Veräußerungen
2757 M, bei den Kindsläufen 6726 M. Warum es fi
bier um durchſchnittlich höherwertige Umfäge als bei den
freihändigen Veräußerungen handelt, wird erfichtlid, wenn
Der durde |
| fäufen bie ganzen Hof: und Bauernanweien beteiligt, indem
man unterſucht, wie ſich die Kindskäufe auf Die einzelnen
Beräuferungägegenftände verteilen (f. Tabelle S. 54).
Bei weiten am ftärfiten find hiernach an den Kinds—
fie von der Zahl der Umſätze mehr ala bie Hälfte, von
ben Umfagfummen aber nahezu ausmachen; die Umſätze
von Hof: und Bauernanweſen find fogar — ein bemerkens—
werte Zeichen für die Stabilität der landwirtſchaftlichen
Befisverhältniffe — im Wege des Hindstaufs häufiger
1. 84 Die Veräukerungen von Piegenichaften in Württemberg in ven Jahren 1899—1908.
Landwirtſchaft liche Ganze Hof⸗ und Bauern: JGebäude mit gewerblichen Sonſtige Gebaude Sonſtige Reraußerungen
Cinzelgrunditüde anmweien Anlagen Somtige "ebäube Waldungen u, Bauplatze)
Jahr — — - u . - — EEE — i — — — —
Zahl Beirag Zahl Betrag Zahl Betrag Jahl Betrag Zahl Betrag
J ES ER Zu BEER ———— Lean a u
Hal ck %s 2, ji Mb fa \ Ya ı 4 ur | a | 4 · | 4 fa
1897 | 399118,7, 739988 |3,0| 1 059.83,1 | 18.926 174 75,0 [126 | 5,1) 372926 15,0] 436 17,7|
; 1511 751! 6,0] 1004| 18967
1598 N 358.13,0 | 681 604 | 2,6] 1 750 64,6 ' 20 148 473!75,7 136 5,0 4087 4158| 457168) 1628841) 6,1] 13 0,5 | 70535
1899 | 472]14,3| 885492 |2,8]2059.62,3 24 272390 77,9 [148 4,5. 3080 107. 11.4] 606 18,1 2.807884 74] 280,8 | 103816 | 0,
1001 |2068/41,4 2249877 |8,1|168533,7 17569 771689] 99 1,9 3000 7ealıo,a]ı 130[28,7 5048 610117, 13 9378|
| | N
Zuſ. 3222. 4666 261 — - BOWETIT . 1509) .
I |
Im Mittel t |
dieſer | |
0,3
14381268 . [2619 . 110491986 . [116 ie
als im Wege des freihändigen Verkaufs. Es wurden näm« | anichlag bei Grundftüden, bezw, von der 3"/nigen Nente aus
dem Gebäubefleuerunfdhlan bei Gebäuden, bezw. von dem
lih an ganzen Hofs und Bauernanwejen umgejegt
durch freibändigen
Bertauf
im Jahr Zahl im Wert von Baht im Wert von
1597 1559 18926 174 ch 1104 13649051 4
18598 1750 20148473 „ 1042 13038175 „
1599 2053 24272329 „ 1308 18877444 „
1901 1625 17559771 „ 1109 1390098 „
durch Hindstauf
Meil aber an den Kindsläufen vorzugsweiſe die bäuer— |
lichen Anweſen beteiligt find, ift diefe Veräußerungsform
viel häufiger auf dem platten Lande als in den Städten
und zwar entfielen an Kindsfäufen im Jahre 1902
auf bie Gemeinden Umſabe mit einer Umſatzſumme von
m.mehrals 10000€, 146= 2,3% 1577830 = 4,9%,
von 00010000, 1044 — 17,1, 639449 „ — 19,1,
unter 2000 €. . 4919 80,6, 3180698 „= 76,0,
zufammen . . 6109 100" 33062957 ce = 100"/,
Veraleiht man ähnlich wie bei den freihändigen Ver:
äußerungen (j. o. S. 81) die Haufpreife mit den Steuer:
anſchlagen, To ergibt fich folgendes: von dem Grundfteuer:
Grundjteueranfhlag und der 3",igen Nente aus dem Ge
‘ bäubejteueranfchlag bei Gebäuden mit Grundftüden betragen
die Preife
1897 1898 1900
das das das
landwirtſch. Einzelgrundftüden 26,7fache 24, fache 23,4fache
(35,9) „ (37,2) „ (36,21 „
ganzen Hof: u. Bauernanmeien 18,5 „ 02 „ 183 „
(22,1) „ (22,1) „ (24,1) „
in
\ gewerblichen Gebäuden . „446 „ 40 „ 365 „
(52,9) ” (60,2) ” (60,5) ”
fonftigen Gebäuden. . . .307 294 „ 304 „
(38,3) [4 (40,3) ” (40,4) “
Wie aus der Vergleihung mit ben freihändigen Ver:
äußerungen, deren entiprechende Ziffern in Klammern bei
gefügt find, hervorgeht, bleiben die Preiſe, gerechnet im
Verhältnis zu dem Grund: und Gebäudeſteueranſchlag, burd-
weg hinter denjenigen der freihändigen Beräukerungen
zurüd,
Darunter
Heiratgut
Kaufpreis
107 2:2 2 — T229185 | 29,0
WB 22222» 98067 7140709 | 26,9
IB . 2.» 0» 81120678 8 710 227
10 2222 | 23372087 4857 210
io.278 200 4769 130 ' 7806835 12 576 855
IM . 2220. 33 062 957 5 293 990 10 202 598 \ 15496 588
IM . . 2.2. . 32 160 292 b 663 095 8.849.929 14 518 018
Im Mittel LET... | 28.459 941 6.237 650 21,9 : i
29 185 059 5145897 177) 8211041 28,2
100-1908 .
* a
Heiratgut zufammen mit
ı
| fieuerfreier anfpreis || fteuerfreiem Ranfpreis
|
nad Art. 11 des Gejehes (&p. 3 + 5)
uni | la, in &,
! bed Des
Kauf» | Kauf» Kauf
preiten || pretiee Freiles
(Sp. 21 | in | (Sp. 9
4,
6 984 816 ı 10842029
13 350 898 45,8
4 Jahre „| 805,29,9 | 1189090 | 4,1 1 747.61,9! 20 206 ow7'73,1 127/38, 3595317.13,0 655|19,5 u 95| 29 0,9 | 71921 0,3
f} l f
Die Beräuferungen von Liegenichaften in
Wie fi die Preisbermegung bei den Kindsläuſen unter
weientlih anderen Umftänden und nah anderen Geſetzen
vollzieht, ala bei den freihändigen Weräukerungen, fo bildet
eine weitere Bejonderheit bei den Kindskäufen das fon.
„Heiratgut“, weldes nicht fteuerpflichtig it und darum
in ben Steuerverzeichniſſen gefondert zur Anſchreibung ge
langt. Eine ſteuerliche Begünftigung haben ſodann die
Kindsläufe durch das neue Umfabfteuergefeg vom 28. De-
zember 1899 infofern erfahren, ala aus denſelben nur bie Hälfte
der Umſatzſteuer zu entrichten ift, falls der fteuerpflihtige
Mert den Petrag von 20000 nicht überfteigt.')
Vom fteuerpolitiihen Geſichtspunkt aus betrachtet, mag
es nicht ohne Intereſſe fein, die Summen, die hierbei in
Betracht fommen, ins Auge zu fallen (ſ. Tab, S. 84 unt.).
Das Heiratgut Stellt fih im Durchſchnitt der 7 Sabre
1897 —1908 bei einer Bejamtlaufpreisfumme von 28459 41.4
auf 6237650 = 21,9", im Durchſchnitt der 4 Jahre
1900-—-1903 bei einer Befamtlaufpreisfumme von 29 135959
auf 5145857 a&=17,7 1,
Kaufpreis bei den Kindsläuſen von weniger als 20000 c#,
welcher fih im Durchſchnitt der 4 Jahre 1900-1903 zu
821104 “= 38,2% berehnet. Aus den beiden Poften
zufammen ergibt fih im Durdfchnitt von 1900--1903 ein
Gefamtbetrag von 13356898 4, d. i. nahezu die Hälfte
(45,9 "/o) des Befamtlaufpreifes bei den Kindsläufen.
ij Urt, 11 Ziff. 5 des Geſetzes beſtimmt: „Bon der Umfah-
fteuer find befreit die Ablommlinge für ben bälftinen Betrag des
fteuerpflichtigen Werts ber Ermwerbungen, welde fie von ihren
Eliten und Boreltern durch ein ſteuerpflichtiges Rechtsgeſchäft
machen, falls ber ftexerpflichtige Wert den Beirag von 20000 |
nicht überfteigt.*
Überiht über die Tabellen im Anhang.
Dazu kommt der flewerfreie ,
Württemberg in den Jahren 1889 —1908, I. 55
Unterfucht man ſchließlich noch, wie ſich die Anteile der
ſteuerfreien Beträge an ber Haufpreisfumme der Kindskäufe
unterſchieden nad den einzelnen Beräußerungdgegenftänden
im Sabre 1901 jtellen, fo ergibt ſich folgendes:
Darunter
| Kaufpreis
ftewerfreier
Veröußerungss |
Kaufpreis
Heiratgut |
im
in
had) Art.11 %Y
bes bes
Geſetzes |Haufs
preis
ſes
im |
%a
gegenſtand |
| des |
ganzen
Aauf⸗
prei⸗
— 4 ſes 4
Landwirtſchaft
liche Einzel⸗ |
grunditüde . 2240 5771 347367 15,4 769 1798 | 38,8
Ganze Dofs und |
Bauernanweſen 44845293
Gewerbliche Ge⸗ |
bäude 3007763] 312334 | 10,4 71369
Andere Gebäude 5048510| 408592 8,11 18178971
Eonftige (bogen: | |
ftände 04 378 7200 76 30943
aufammen . 274820014769 180 17,1 7806835
17 569 771 5,6
3693637 ; 21,0
233,7
36,0
32,8
279
Aus den vorftehenden Ziffern ift erſichtlich, daß von den
Steuerbefreiungen der in Frage ftehenden Art, bei welchen
es Rh um ſehr erheblihe Summen handelt, zwar nicht aus:
ſchließlich, aber doch ganz Überwiegend bie Landwirtſchaft
| den Nuten hat.
Eelıe
Tab. 1. Die freihändigen Yiegenidzaftäveräuferungen im Nabre 1890 5 86
2. Die xXiegenſchaftsveraußerungen im Wege des Rindstaufſs im Jahre 1599 . iH
"» 8 Tie freihänbigen Lirgenichaftsveräukerungen im Jahre MO . .. 08
„ 4 Die xienenihaflsveräukerungen im Wege des Hinbefaufs im Aabre 100. 100
„ 5. Die freibändigen Yiegenihaftsveräuferungen im Jahre 1 . . .ı.» .» 102
„ 6 Die Yiegenichaftsveränkerungen im Wege des Hindsfaufs im Jahre 1901 . 106
„ 7. Die freihändigen Yiegenihaftsveräuherungen im Jahre ME... 118
"„ 8% Die Yiogenfhaftöreräukerungen im Wege bes Ainbslfanis im Jahre IM . 114
„ 9. - Die freibändinen Kiegenichaftsveräußerungen im Jahre 103 . ı » . . 118
„ 10, Die Liegenjhaftsveräuferungen im Wege des Kindélaufs im Jahre 1908 . 120
Die Beräußerungen von Liegenſchaflen in Württemberg in Den Jahren 1899-1903,
Rn-
Tab. 1. Die freifändigen Liegenfhaftsveräußerungen im Jahre 1899
I, Landwirtſchaftlich benitzte einzelne Grundftüde
U, Ganze Hof» und Bauern⸗
ber Kauf: | die
| | preis | 2 3Ysige | Summe
Sberämter Zahl * — beträgt das] Zahl m. Re || SEHR: | Rente der
| per äußerte ſteuer⸗ Kaufpreis Mehrfache der äußerte fteners | fteuer: 2* *
des Grund⸗ | | fienen | Spalten
Fälle | Flache anſchlag ſteuer | Fälle Flache anſchlag auſchlag anfeılag '9 u. 11
N | | anfchlags beträgt |
| ha | a 4 4 (Sp. 4) ı ha | a) & A 4 u |
1. | 4 3. | & 5. 6 | 7 8. 8. vo. | 1. | m
get u
Badnanı . 1061|) 22 | 9 ı 1684 547 206 82,5 42 | 204 | 62| 19723 | 17879 3064 | 19087 |
Befigheim . 200 0135| 265847 | 1087894 40,5 3 IH 623 10 500 315 |
Böblingen. 1586: 258 | 43 | 21680 712 321 \ 323,9 — — — — — —
Bradenheim . 2347 281 | 27) 27242 | 1005680 38,0 1 1 | 71 5 760 178 244
Cannitait . “1644| 156 | 22) 27204 | 1448483 53,2 — — — — —
Ehlingen . 1593| 163 | 06 19 622 816 947 41,6 1 a1 | 18) 1410 | 183700 | 411 1821 |
Heilbronn . 1740| 268 | 001 36786 | 1397960 38,0 2 718% 650 6400 192 42
Keonberg . \ 2144| 39 | 36 81 872 988 570 31,0 1 165 165 2950 89 2m |
Ludwigsburg. . | 1710 ı 260 | 66 81828 | 1284869) 40,8 2 3115 882 4 000 147 629
Marbach 2111 207 62 277% 924 096 38,3 10 5 | 92 5272| 47800 1419 66!
Manlbronn "ao! || 22887 642 381 28,1 3 4 | 8 384 8400 252 636
Nedarſulm 1833 302 | 79 M186 915 163 30,8 4 59 1 -| 4333 398550 1105 5528
Stuttgart, Stan | 32| BT TI | 1818595 | 265,0 ı | wo |42| 5151 | 82200 | 2466 | 7617
Stuttgart, Amt . | 8150) 316 | 19) 34699 ı 1840844 63,0 1 1ı 4 110 3700 111 221
Vaihingen. sl 277 68 276887 772070 977 5 | 32 60 2942 88400 | 1008 394
Veiblingen 1773| 214 | 36| 24698 805 089 32,6 11 23 88 2050 | 59100 1778 | 3828 |
Weinsberg 1335| 297 20 27%0 823 386 239,5 29 | 131 068 5002 | 94250 | 2827 | 7829
Nedarkecis . ..29806 4176 | 90 | 443005 /17862572| 408 116 | 614 | 91| 42268 | 591200 | 17796 | 60 4
|
Balingen , 2188| 401 | 94 1660 | 6458 38,2 5 2 |84| 1332| 36000 1080 | 2412
Ealw sen! 189 | m 112183 | 433 364 38,7 9 42 14 | E00 : 1458 2958
Areubenitant . 804 202 | 41 7621, 474052 02,2 15 |! 48 | 50| 1597 | 534700 1641 3a |
Herrenberg 2117| 345 43 28665 | 102064 36,0 1 1|% 143 2500 75 218
Horb .. 1672| 290 65 28857 7183| 31,6 2 2174 255 10000 | 300 553
Kagold . 1485| 271 85 15 157 489 289 8 44 05 1512 23654 860 2372
Neuenburg 829 1277 66 75936 399 77 46,1 12 2 || 1877| 42640 | 127% 3156
Nürtingen . ı0s2| 26 28 Bra | SI50mW| 56 - | - I|-| — -— (1 —
Übernborf . 065 | 210 | 80 78% 366 196 46,8 23 128 0 3671 80400 | 2412 608
Heutlingen 2050| 308 || WC 98794 47,9 4 #7 30 2598 | 63800 1914 | 442
Rottenburg 2091| 208 74 30558 77 254 25,3 1 1/8 83 1900 57 140
Rottweil . 1778| 434 06 28007 837 210 36,2 14 73 | 80| 4299 | 92416 | 2778 ! 7072 |
Spaichingen , 1834| 329 | 09 11 724 662 968 50,5 2 713% 457 11 400 32 799
Zul; 1385| 265 67 13490 | 492 350 36,7 5 1592 648 20400 | 612 1260 |
Tübingen . 1615| 216 149) 17150 | 876487 511 — — — — — — —
Tuttlingen 1420 818 | 2 14 | 694455 45 - | -i-I — — Po _ |
Uradı , 10900 38 01 19232 875 154 45,5 8 | 162 88 5428 | 77400 2722 | 7750 |
Schwarzwaldfreis 26633 | 4 776 00 202326 | 11507152, A 116 | 640 52 25388 | 570810 | 17125 42458 |
we | |
| | | |
Die Beräuferungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1899—1908. L 87
hang.
(1. Dezember 1898 Bis 31. Dezember 1899). — Nah Streifen und Oberämtern.
anweſen III. Waldungen IV. Bauplatze und ſonſtiges unüberbautes Yand |
F | der |
der Grund: Kaufprei Grund⸗ Kaufpreis |
a Zap | er | * gahl. Yen ie
Des \ | fteuers ar das = ı ſteuer⸗ das DOberämter
Kaufpreis Mehrfachel der äußerte | = Pe u der äußerte |. Kaufpreis ——
— Grunde |». zii j |
— Säle | er ſchlag — zaue diaqe ſchlag rien |
|Spalte 1% | | anjhlags anfchlags |
| ha la) «4 a (Sp. 17) ha |a| 4 4 (Ep. 2)
18, 14. 1b. es 17. 18. 19, | 20, 21. 22. 9 | . 1.
N I
522 196 27,4 101 82 /12| 2108 83672) 398 8 2.08 45 | 4020| 89,3 || Badnang.
28 997 30,9 28 1:8 52 3930| 75,6 s1 9129 1245| 132896 106,7 | Befigheim.
— — 2 — 651 13 2840| 723,8 12 1.04 74 9809| 125,8 | Böblingen.
6800 97,9 14 195 #8 2418| 50,4 20 — 89 8 1029| 44,9 Bracenheim.
_ — 15 1 |50| 36 2243| 623 184 | 19 832 3736| 10850650 | 290,4 |, Eannitatt.
35 500 19,5 32 2/72 090 6706| 745 81 3 47 491) 151893) 309,4 | Efilingen.
21450 25,5 30 2 181 88 4699| 52,7 423 | 86 93 7016| 1849187 263,6 | Heilbronn.
5550 21,9 2| — 20 6 4656| 77,5 43 1 |17| 132 | 15600) 118,3 | Zeonberg.
13 865 26,2 16 2 78 718 3845| 59,7 111! 8:08! 1355| 407269| 800,6 Ludwigsburg.
165347 | 24,7 76 | 12/04) 2978 43130. 158,0 7| — 187 116 25 795 | 2924 | Marbah.
18748 | 29,5 — — /i— — — — 1! — — 12 2881| 198,4 | Maulbronn.
133 710 24,2 4 | 9 27 816 3054| 405 372 | 18 67 984 116 752 | 125,0 | Nedarjulm.
1213726 | 159,3 — — — — — — 325 | 82 18 10602 6 660 748 533,9 Stutigart, St.
4500 | 204 40 7175 | 2203| 15814! 70,9 256 | 28 50 5088| 1171089| 932,7 Stuttgart, Amt,
116 150 29,4 14 | 1196) 5 3116 57,7 7 — 06 — Bl — Balihingen.
106 905 | 28,0 47 6 60 | 196 | 10882| 55,5 23 2:07. 289 47650 | 164,9 | Waiblingen.
227 383 29,0 5) 64 50 8 38763 41 21 — 28 14 2259| 161,4 || Weinsberg.
|
I }
| | |
2680817 | 487 535 208 56 5014 2358617 50,6 11985 | 150 46 81123110695 785 | 343,7 |, Nedarfreis.
62 463 25,9 121 | 28/64 807 7059| 9,5 143 3124| 1099| 111286 559,2 || Balingen.
99 774 38,8 74 50 198 1100 5208| 49,5 19| 297) 207 30852) 146,6 | Calw.
118555 | 86,6 | 112 | 202 50) 4860| 492841 | 101,4 60 | 21 32 383) 128125 | 869,8 || Freudenftat.
7005 32,1 56 14 00 429 30 397) 70,9 9 — 28 17 3888| 298,4 || Herrenberg.
ı 181507 3838 | 108 | 26 |48| 902] 43881] 48,6 1| 2/12) 185) 26861| 145,2 || Horb.
| 82! 417 | 25 20 810 06T 119,0 id — 63 21 6942| 880,6 Nagold.
121184 | 38,4 BI 6 93 150 7440 468 73 552 876 145141| 886,0 || Neuenbürg.
I er 5) 50 1681 8688 478 | 102 | 6 60 748 9065| 199,4 || Nürtingen.
205 146 | 38,7 79 | 142 91 2869| @ı5M| 772 57| 4/01) 4927| 162808| 881,3 || Oberndorf.
117 700 26,4 32 5 56 123 5483| 44,6 168 7/43) 919| 848047| 878,7 || Reutlingen.
250: 179 | 18 | 815 705 Tas) 348 4 — 10 9] 2690) 298,9 || Rottenburg.
216638 | 806 | 78 | 38 84 1826 71223 087 | | 9/07) 9083| 281830 256,2 || Rottweil.
155%, 192 | 217 | 49 12 1143| 100874| 88,3 9 — 29 12| 2345| 195,4 | Spaichingen,
I
35 890 28,5 105 | 52/60) 1277| 130689) 102,3 31 — 72 27 6818| 252,5 || Sul.
— — 33 8173| 96 | 4004| 51,1 3% 5168| 762) 192981| 258,2 Tübingen.
— — 137 | 47 38 | 9858| 105910) 109,4 84 8127| 208) 222849 7478 || Tuttlingen.
297 593 58,4 2| 22 | 269 21085| 78,4 23 2 197) 244 40 087 | 164,3 || Uradı.
141209 333 |1450 | 741 |19 18215 1498500) 823 J1058 | 75 |42| 5687| 1756560 308.9 Schwarzwaldlr.
1, 88 Die Beräußerungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1800-1908.
(Rod) Tab. 1. Die freihändigen Liegenfhaftsveräußerungen im Jahre 1899
I, Zandiwirtihaftlih benüste einzelne Grundſtücke N. Game Hof und Bauern;
der Kauf⸗ | | die |
| Pr preis | i | B%ige | Summe |
PT BEFERUR ZJahl Vers Grumds | beträgt dosf Baht Ber: runde | Gebäude: Rente J
außerte fteners | Kaufpreis Mehrfache äuferte ſtener⸗ fteuer- au bei
| der Ibe$ Grunb der Gebaude⸗ Spalten
Fälle | Fläche anſchlag fteuer- galle lade | anfchlag anſchlag | era Pr
| | | anfıhlags | beirägt
A 1mlal a | u“ IH] Imlal a el —
1. 2 | 8 . | 5 I e | . | 9 0. | 1 | ı@
Halen. .. . 575 2156) 16485 438 610 | 26,6 27 | 3841 39| 20 u 4850| 7346 | 275 |
Graildheim . . 7 2 1259 316486 26,2 49 | 3830| 07| 14878| 210330) 6307 | 21180
Ellwangen . . 5379| 247/43) 4 461 391.099 37,1 41 | 219) 07) 102) 2158320) 6460 | 179382
Gabor . . . 779 215| 02 9577 34506, 33,9 58 | 358 78 1282| 28100! 6848| 19167
Gerabrom . . 8938| 3930| 18) 16698 5477381 393,8 72 | 5651| 70| 27750| 407870| 12221 | 39971
Sm ... 46) 147,52) 934 338424) 96,2 | 197| 831| 12552] 2128001 6869| 18921
Mi. ... | 471: 187 42) 10506 276384 | 26,3 38 | 3094| 68| 27091| 887800| 10184 | 37225
Heidenheim . ., 1066| 294 891 19414 586 881 30,2 12 6939| 40) 3557| 556%0| 1669 5226
Künzelin . .ı 1441| 307 72 16168 483 766, 31,9 23| 1828| 19) 4817| 81900 2547| 76864
Mergentbeim. ., 1186| 3424| 1896 536215 | 28,8 27) 157|32| 8230| 128470 3704 | 11084 |
Neresheim . . 67 265 18716 316578| 23,1 37 | 2965| 00 16462] 141640 4246 | WTB |
Öhringen. . . | 330 69 23110 605 200 21,5 40 41) 16) 3595| 366 621 10 | 46914
Shomborf . .' 1490 182 | 76 18237 568 550 31,3 15 46) 85 | 88329 43243 1297 4626
Weljbeim. . 815) 185) 12: 10488 340 007 38,83 | 260 60 11668 162 9560 4688 16 241
Jagſtlreies ..12068| 3616 70 213689 | 6079 00 5 496 3779, 08209719 2824 8324| 84780 1294.49
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| 1
Biberad . . » 881 33 | 07 18771 534707 285 47 | 275 | 69 14570) 825 6181 9768 | 24388
Blaubeuren. 676 263) 15 15087 4100) 382 1 8 67 36) 73400) 2202 | 6198
Ehingen . . „| B46| 327,58, 24484 we 1 21! 188) 47) 1598| W600 | 6204 | 21452
Geislingen . „|| 1000 | 336 | 50) 193897 502 091 36,7 13 | 19332) 9355| 102200| 3066 | 12821
Höppingen . .| 100 | 276 | 24 2204 798 134 4,8 13 132 | 92| 041 121400] 3642 | 126%
iehheim. . .| 1697| 2086| 08 27 22% 153 086 35,0 2; 8'081 195 2700 81 276
Lauplein. . . 775) 2937,02) 13668 435 567 81,9 18 69 00 3644 8500| 2577 6111
Leuttirch . . 2 213% 9255 232 516 25,3 72, 42 | 79 25201) 433100| 12998 | 331M
Mänfingen . „| 182) 417 65 184 | 668160 49,6 12) 91,58) 2452] 58225| 1597 | 4049
Kavensburn . .| 321) 198 37) 10636 377 684 85,5 80: 782) 17 2518| 814 1000 43 | 661
Kiedlingen . .| 1166! 4483| 62) 27168 708 53359 38,8 26 171,86, 11400 166 700 5001 | 16404
Saulgm , . 1016 4065| 76 24090 674 935 28,1 se | u 62) 1502| 427885 | 12895 | 28797
Tettnang . .» .ı 441 211 80 13520 532 208 39,4 73 477 14! 28147] 546800| 16404 | 44581 i
JJ ——— 759 240 01 14 502 | 664 722 88,7 10 154) 431 8646 mo 2780 | 11435 |
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Bangen . . ." 1%) 18/9 5784| 19458 33,6 52 | 404 05' 194854 | 419760) 12598 | 32.077 |
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| |
Württemberg . 811% 116986 | 05 1213 774 | 48894 177 36,2 11308 ‚9378 34 512800 |8 270 581 | 248517 | 760917 |
|
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| | | | | |
Die Beraußerungen von Yienenihaiten in Württemberg in den Jahren 18991408, 1.
89
(1. Dezember 1898 Bis 31. Dezember 1899), — Rah Areifen und Oberämtern.
IV. Baupläge und ſonſtiges nmüberbautes Yand
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410303 104 19| 282 00 8578| 24644 ai! 9) 1982007 128,7 || Crailsheim.
208208 MH | 48 1114| 461 53) 80 4125| 137,5 || Ellwangen,
531400 97,7 83 144 70 3688| 140480 —-|0| 1 4388| 337,2 | Gaildorf.
M2517 9,6 48 40 74 1098| 47976 18 |46| 2039| 56566 | 97,8 Gerabronn.
437054 | 93,1 7 0 UT WO 892 2 |72| 849) 112288) 321,7 | Gmünd.
762589 20,2 6 9135 2718| 58995 |# 78 5162) 66,2 | Hall,
185477 | 3,9 3 18 8 634 3/18) 208 62667| 218,8 | Heidenheim.
199542| 27,1 | 288 600 Mal 4583| 374 8288 634 76,6 | Küngelsau.
300042 | ©51 143 | 41/52 1011| 82644 ılal 685 5663| 87,1 | Mergentheim.
\ 305888 14,8 6. 10152, 14 3245 — 28 3 2803| 934,8 Neresheim.
| Mer 208 3) 80 11 687| 29997 — 458) 84 12550] 149,4 Ohringen.
| 185449) 27,1 2 8985| 212) 10212 1154| 196) 31100| 159,1 Schorndorf.
| 37186) 2,0 67 | 47/50 1412) 605% 1|69| 2323| 24896) 111,3 | Welsheim.
‚6437399, 219 | 619 | 554157114092] 506.286 3937| 39] 399590) 100,9 Jagſitrtis.
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140082| 29,6 3 in 7 82 660 425 26° 1/57] 140| 44476) 317,7 | Blaubeuren,
7881| 17,7 7 108 278] 8820| 3 5) 3 203 14790) 65,2 |) Ehingen.
197 16,0 0 | 4242| 75 26586 35 zu 1/10] 67 63536 655,0 || Geislingen.
263681) 20,8 so! 21 86 6397| 42416 666 | 131 | 18 281 15048 467336) 304,1 | Göppingen.
9775| 1 38 | 15/46) 402 22594| 45,8 696 | 17 90 2308 234498 | 101,6 || Kirchheim.
145 770 | 293,8 5| 989 149) 5500| 36,6 3232| 3/0) 159, 14899, 93,7 Laupheim.
Br 22 36 | 43111) 1287| 3780| 8,0 2! — | 21 589 8169| 188,5 | Leuitich.
98085 | 24,2 15 | 64 83 708) g0 621 486 19) 1 00 78, 14835] 190,2 Münfingen.
'1818819| 19,7 20 37|88| Wi 48477) 498 46 2/79) 8068 82 175 2668 || Havenäburg.
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\ | 10) 10012) | 64850 983 9 11 BB 16724 269,7 | Saulgau.
1172834| 36,3 | Bi 670 4093 60,1 | 3! 868 4252| 1148 | Tettnang.
204 070| 17,8 19 | 86 b1 6 88020 35,8 89 | 12 182 1599| 827025) 517,2 | Um.
751642) 19,7 18 | a7j47) 812 20884 9,7 18 | 1158| :M| 27400! 2768 | Walpfee,
Tas | a er Wi | ee | 19438! 2990 | Wangen.
| 7867 28 216 | 491 | 452 44 10168| 427 444 421 I1603 83 79 9012| — 218,9 Donantreis.
| | |
1838374 211 [3115 1196| 76 47 484 2681 806 56 5388 358 04 AT 1ER 2078 | Mürktemderg.
BWürttemb. Jahrbücher 1965, Heft 1.
L. 90 Die Veräußerungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1899-1908,
(Roh) Tab. 1. Die freihändigen Liegenfhaftsveräußerungen im Jahre 1899
V. Gebäude mit gewerblichen Anlagen, auch mit Grundſtücken VL Sonftige
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Höblingen . . 16 29 189 174800 | 5244 5433 308 507 | 56,8 18 10 66 8
Yradenheim . . 9 124 87 77 300 2419 2406 170 6600 74,6 241 11 14 mM
Canuſtatt. 47 3 11 293 | 1395350 | 41861 42154 | 2545409| 604 so | 1618| 1m
Ehlingen . . ." 4 4 16 62 | 1212750 | 86883 37005 |, 1784661 | 4858 236 14 260 166
Heilbronn. . .| 87 j 11181) 962 | 2781680 | 88450 | 84412 7775 634 Mı 331: 1831 | 118
Seondera ». . .) 4 252) 297 166 100 4933 , 5210 379 770 72,9 Pe Pa er
Suowindbumg. .) 45 6 47 778 | 915000 | 27450 | 2832283 1766 927 626 381 17,88: 1919
Warbah . . . 3m ar 141875 46 | 47897 363200 | 76,8 2314, 10171 Bi
Daulbron . .ı 8 4'589) SI! 98970| 2069 340 266575| 79,8 200 12 050 ie
Nedarfulm . . 19 5 97 368 226 100 | 6783 | 7151 450529| 687 2151 15118 790
Stuttgart, Stadt) 156 | 10 20 852 110985 700 | 8329 6571 | 330423 |19077750| 57,7 4u3 21 Te rn
Stuttgart, Amt.) 48 7 M 1216 | 1774700 | 58941 | 54457 | 196774| 36,7 314 | 16 | 73 ı 13
Baibingen. . » 17 1!14 102 125 300 | 3774 3876 2241265| 57,9 209 29 2
Waiblingen ı 21 2 | oa! 175 208000 | 67 | 6442 483220 | 75,0 280 | 16! 98 | 1776
Meinsberg I 24 23 | 08| 1494 23237 700 GE I 8 | 370 259 445 262 | 24 | 78 17%
Nedarkreis - .| 654 | 110 | 911 9983 21459825 | Gh 39770 0 im 2182
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Revenbürn . .ı 18 | 2197 iO | Br! 67 510650 | 76,0 1831| 2,04, 1108
Nürtingen. . .) 927 226 297 274 800 824 ı 8471 515598 | 60,9 241 12 | 49 | 10%
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Rottweil. 28 »/o09| 44 393 050 | 11792 12 236 939078| 76,7 2638 | 20 | 44 | 1068
Spaichingen . | 7 2 87) 170) 61000 180 | 2000 6262| 481 165 | 14 70 Mm
Sul . .. . 8 _ 7 4 283 375 Bl H5b 50300| 58,8 129 | 16 | 39 733
Tübingen . 26 18 49 529 688 00 19767 | 20206 1854 554 66,7 233 | 10 89 650
Zuttlingen . .; 14 5 86 277 182 4747 5024 362110 721 202 10 22 517
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Die Beränferungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1809-108. 1. 9
(1. Dezember 1898 bis 31. Dezember 1899). — Nah Streifen und Oberämtern.
Gebäude, auch mit Grunditüden VII. Summe
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3797 7132| 113982| 115902] 4070887) 480 | 2198| 33230 | 5193082 | 155792 | 189081 10081 072) Cannftatt.
1164085! 34 921 36528] 1374475 87,6 | 1987| 23842 | 2300475) 71714 95556 4170182 Eßlingen.
2340| 63827 80514 4440 496 | 2610 46689 5782310 | 171969 | 218658] 15489064 | Heilbronn.
52641! 17470 188 745570 40,0 | 2449| 38 1566. 7B1 6o1 MaH51| 55707) 2185591 Leonberg.
2566250 | 76688 | 78607I 3237380 41,8 | 2265| 36335 | 3476150| 104285) 1406201 6762655 | Tudwigäburg.
340297) 10200 11108] 4760| 42,9 | 2438| 34827) 520 477 15884 50 7111 1998202 Marbach.
467 558 14026 | 148 Bu 37,3 | 2133| MA) 574908) 17247) 41660) 148920, Maulbronn.
534 447 16090| 16920] 65509 30,0 | 2457 87 4868 800 200 2000| 61445 2310107) Redarfulm.
122864250 | 685928 | 689221128309 8835| 41,1 | 1217| 27010 | 33 992 150 | 1017 965 11 044 975| 586.075 154 Stuttgart, St.
1510097| 45308| 46616| 1904284 42,8 | 3818| 42564 | 3288497| 98665| 141210 6979905. Stutta., Amt,
470516 14115| 14757] 8330 8341 8601 1785 318007 9715| 18891 | 50488! 1647000. Kaihingen,
633 10 166 2 800 352 12114 29179 | O6 27205) 5698 294371) Waiblingen.
BR 15107 1m hr 372 | Tr 87177 Bann! 24 766 61 948 2090467 | Weinsberg.
40 707 048 1 221 212 11 N 396317 413 137581 558 216 | 62 752.082 | 1892 568 |2 485 779122 609.091 Nedartreis,
1061528 | 31546 | 32334] 1455021] 44,9 | 2868 Zunse | 1584178] 46025 66 561 3197494 Balingen,
A688, 14085 14768 472710 320 | 1187. 16288 | MILTET| 27852) 43640) 1630874) Galm.
aBBaT2! 8648| 94 468 719 497 | 1120| 156% | 546 1800 16886 FOR 2346395 | Freubenftaht.
572920 | 17188) 17767] 610 8020 344 | 2400) HH | HT 7ER 51151) 1857216 Derrendern.
294 728 BER 9458 Tr 3461 1848 26006 u 10 6000 36 664 1348129 Horb.
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45535 | 18366| 14484 76939 59,8 obb 16708 | BB 605 | 43308 2502718 | Oberndorf.
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451718) 18551! 14111 48611 395 12472 32 2668 VABOIR| 1980| 52198 1713232 | Rottenburg.
998 0380| 29791 80850 1280475) 415 2260| 81197 | 14784 44855 | 75492) 3575949 | Rottweil,
41 12 13 LE 817 2244| 14182 BOT 15 114 20 206 130948 Spaichingen.
266 060 7981 8720 BOB 34,8 1553| 16135 314 835 8945| 255701 1019354 Sul
1014 093 3041| 301 1259414 40,7 2002| 19067 | 1672099 50 188 09246) 3687290 , Tübingen.
626345 | 18790 19807 754 215 39,1 1857| 16313 784 69% 23538| 83851) 20795307 Tuttlingen.
092198) 21276) 21008 907187 ı 418 12104 961% | 1092394 | 0972| 57096 260789) rad.
| | |
11016127) 330484 34 086.13554 2412| 40,3 133013 362994 16 703 634 501100) 864.103 40391778, Schwargutr,
|
T. 92 Die Veräukerungen von Liegenfchaften in Württemberg in ben Jahren 1899-108,
(Rob) Tab. 1. Die freifändigen Stegenfhaftsveräußerungen im Jahre 1899
V. Bebäube mit gewerblichen Anlagen, auch mit Grunbftüden VI. Sonftige
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Ellwangen . . 14 | 73 | 70, 4842| 83233710 | 9711| 14559 663 460 | 45,6 135) 24/02] 13%
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Mergentheim. .ı 16 | 24 | 32 1211 158 200 45% 5807 316078) 54,4 1832! 16) 10 700
Neresgeim . .) 6) 20 |08| 1158) 88500 | 2505 3658 | 143501) 39,2 152) 45|09| 1068
Öhringen. . .| 16 | 10 | 71 881j 210000 6597 7478 378120 | 50,6 172 18| 67) 1414
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Welsheim , . .' 9 14165 897 72400 2172 | 3069 147086 47,9 130) 23) 71) 1168
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| | |
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Blaubeuren . . 12 21 421) 190200 | 5 706 6127 | 237 7110| 88,8 111 6/6 349
Ehingen . . . 16 !' 76 | 27| 6761 501 100 15 08 21 704 801 488 ME 181 12| 82| 1067 |
Geislingen . . i1 4 14 822 257 150 7715 8037 475500| 59,2 192 13| 0 817
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Rirhheim . . 21 1108| 1078 | 594 050 17821 18894 | 1671310) 885 213 15114) 63%
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Ravensburg . . | MI 1T| 1499| 1251000 37 530 39029 | 2832659] 79,6 189 23| 471 16%
Riedlingen . . 26, 14106 831! 209500 8085 | 986 | 735670] 735 169 20|50| 1237
Saulgau . . » 14 | 19 | 16) 12386) 216000 6480 7766 448573| 57,8 1655| 14 % 870
Tettnang . . - 21 719% 606 | 298300 5850 9495 6738970 | 710 88 20 858 1851
Um “| 29 711 1806) 245740 713 738 75544 | 4586740) 60,1 266 10 86 559
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Donaufeiid . ., 3! 88118 2706| BTEHR | 262827 288532 11721191 | 59,7 269 22 82 2188
| j i | |
Bürttemberg 1664 28 | 45 63320 38424022 | 1152721 | 1216081 | 78512433 | 605 J12748 1080 3371459
| I
| | |
Die Bertuferungen von Liegenschaften in Württemberg in den Jahren 1899-102.
(1. Degember 1598 Bis 31. Dezember 1899). — Nah reifen und Oberämtern.
Gebäude, auch mit Grundſtücken
de * J der
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312 300 9369| 10412 344092 33,0 8 30 6364 7010 21274 51808 1562367 | Erailsheim,
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297 745 8932 9206 337002 36,0 1489 49600 816015 2408| 75008 2294688 | Gerabrone,
12237931 36864| 383049 1598493 404 BIS 23876) 21105431 63816| 871ml 3322178 | Gmund.
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3a 11585 12 aa A056 36,7 1 #1 | 30 173 6629931! 19888) 50061) 1641206 | Mergentheim.
25 290 88 at 252 466 A ws 3200 520 330 15 610 48 1600 1024456 | Neresheim.
34718: 11642 12956 4808946, 97,1 1272 6701 971239 20197) 66178 2458258 Ohringen.
3235 11472 128 670 266 5 1798| 28676 5288 17709| 41385 1784598. Schorndorf.
267491 | 808 9ıss 330230 35,9 1072| 5 8383838 402841 14785| 40621] 1268961 Melsheim.
6238919 187169) 201800 TTAL 333 38,8 16 aa 476 041| 12155888 364675) 40719 27320834 Jagſttreis.
j I \
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321 100 9633 9082 46181) 34T 875 20757 684 700 17541| 38298) 1242 144 Blaubeuren,
371330 11140) 12207 343437) 38,1 1 046 48101) 1070250 32377) 80478 2099 760, Ehingen.
587515 1705| 1842 TU 40 1317, 2498 946 865. 28 400 53349 2010709) Geislingen,
1481001 4493| 46355 207686 44,9 1513| 36 969 3117100 93518| 190482 GO6P 160 Göppingen.
Get 19 866. Br 178 32,9 2672 37628] 191909, 37267| 74850 3735581 Kirchheim,
464970 1981| 15811, 4139924 M,2 1021| 20912 706 970, 21209) 42121 18377759 Laupheim,
347900, 10437) 11293) 45736] 41,2 579 38638 08 2720| 65 88) 1882098 Leutlirch.
2883 700 8081 8821 2864939] 33,1 1481| 16937 397025) 11911) 28848) 1218455 | Münftngen.
1402440, 42073) 43765 1706 6937| 39,0 725) 57637) 8467540, 104026 | 161669 63664511 Ravensburg.
502 1885| 15065) 168302 504016) 30,9 14065 40772 068389) MOL) 69 823 2335698 Riedlingen.
5093 150721 150 550 084 44,6 1265 425379 1145220 34337) 76766 2850787 Saulgam,
44700) 14841] 166 683894 41,0 60 45162] 1337800 40184) 856 296 3145491 Tetinang.
278205) 3365| 34505 3664 678 43,4 1212) 28188] 53491065 160473: 188611! 9830259 Mm.
3 1102| 12592 45074 85,8 se Be MOB 27601! 65817 1721402) Waldfer,
| 264300) 7929 81 878 172 458 31) 28084 gas BI 56 1834 1962539 Wangen,
11 748086 | 352292 | STBSM 14151577 8,7 18 2890| 566367 24 788 164) 743 655 1310012) 50 366 09 | Douaufreis.
| i
69 706 210 2091 157 216261687 48469) 404 [105 31811 SH 618 116899 703 8 491 905 5 450 613240 687 837. Würftemdg.
| |
2 BET
| |
VII.
Sumtute
J.
95
. 94
Die Beräuferungen von Lienenfhaften in Württemberg in den Jahren 1899-1908.
(Bod) R n-
Tab. 2, Die Liegenfhaftsveräußerungen im Wege des Kindsſtaufs im
Oberämter
Zahl
ber
Fälle
BE: >5 2.
Badnana . —
Veſigheim 10
Boblingen. —
Bradenheim 2
Gannftatt . 3
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Nedoriulm 8
Stuttgart, Stadt Ri
Stuttgart, Am —
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Haufpreis
7400
107 360
113 121
178 691
7200
49 807
6 460
107 363
221.089
557 706
416
149 747
115 820
4300
393 371
12 868
379 325
46 656
125 512
38 650
40 692
34310
2 156 986
Zahl
Seiratgut br Kaufpreis | Heiratqut
rälle r
ch | 4 | 4
Er s | _m.
127 500 = —
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1000 - — —
0 I -ıi — _
63 500 tr 1 200
75 BO — — —
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15 880 — — —
2300 — —
81 600 |
406 U80 1, m —
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47747 3 2900 6
207 115 2 1504 4.00%
15.450 — — | —
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33022 - —
167 201 — — —
7071 — — —
197 440 — — --
+40 1 — 1600
59 700 - | = —
— 1 — 11 300
18 878 4 — 5 200
22 a — —
770 54 12 42364 18 600
hang.
Zahre 1599 (1. Dezember 1898 Bis 31. Dezember 1899). — Nah Kreiſen und Oberämtern.
Baupläke und fonftiges
unüberbautes Land
Zahl |
IV,
Die Veräußerungen von Liegenschaften in Württemberg in den Jahren 1899—1903.
7
Gebäude mit gewerblichen
Anlagen, auch mit
Haufpreis Heirat:
Maufpre
der aut
Falle
4 « J
11. 12. 13. [ie
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1 10 500 7000 —
BE = 8
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1 | am 2 000 2
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— 14
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1 1 100 2
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J — — 1
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2 am 3000 1 35
Kauforeis | Heiratgut
42 746
20 000
44757
28109
21 716
10 206
as 221
69 880
14 146
57 b00
6218
83 759
30 773
11 298
13 000
17 000
65 315
2400
60 000
11244
28 000
331 133
rundſftücken
32 780 |
22 000
64.000 |
Sonftige Gebaude,
aud mit Erundſtucken
Pe See Wer er ——— —
78
VI.
Kaufpreis
4
14.
35 420
400
75
9283
5000
67365 |
5500
6000
7303
24 579
30 327
2000
28 183
12 741
5896 001
80097
ı 3752
39 489
11111
72 581
15054 |
8808
11528
24875
42718
4767
307 000 |
17 585
14880 |
45728 |
29656 |
480 |
16 155
ol!
Heiratgut
A
io j
20 S00
329
10 000
2 500
E42)
7 500
2500
5166
2300
31 500
429
900
6 700
DER
103.430
Fälle
15
»aomm®
— 2a —
S o u - i
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a
3
Kaufpreis
che
2
383 025
6200
9075
30 377
63 086
540 |
117511
146 140
89 506
124 508
52 2%
2067 628
320100:
52 868 |
60 407
58 865
225 592
2012 064
79 054
325 038
614 775
57 600
108 722
254 148
221 628
23 600
460 312
35 276
30 918
480 544
78172
132 267
98 480
94 619
8368 175
3188258
Summe
Heiratgut ||
22
151 300
14240
329
9037
46 675
80 400
19 700
41500)
11469 |
66 700 |
25 271
109 560
50 700
12.085 |
34 780 |
26.950 |
110 178 |
SI0824 |
6.000
108 497 |
297 148)
6000
37 930
84 887
9 682
6.000
202 631
14 468
3000
195 710
37 200 |
68 360
3200 |
32 318
30 000
1128 751
l. 95
Oberämter
Badnang.
Befigheim,
Böblingen,
Brodenheint.
Cannſtatt.
Ehlingen.
Heilbronn.
Leonberg.
Ludwigsburg.
Warbad,
Maulbronn.
Redariulm.
Stuttgart, Stadt.
Stuttgart, Amt.
Baihingen,
Waiblingen.
Weinoberg.
Nedarlreis,
Balingen,
Galm.
Frenbenitabt.
Derrenberg.
Sorb,
Hagold.
Neuenbürg.
Nürtingen.
Oberndorf.
Aeutlingen.
Aottenburg.
Aottweil.
Spaichingen.
Sulz.
Tübingen.
Tuttlingen.
Urach.
Schwarzwaldkr.
I. 96 Die Peräuberungen von Piegenfhaften in Württemberg in den Aahren 1899-1909.
(Aoch) ab. 2. Die Liegenfhaftsveräußerungen im Wege des Aindskaufs im
I
— I, IIT,
— Ganze Hofe und Vauernanweſen Waldungen
Oberämter Zahl | { Jahl Kaufpreis
Kaufpreis | SHeirataut der Saufpreis Heiratqut der im Heiraigut
Falle | Fälle ganzen
—4 *
6 | 7 18, 8 |, 9
Aalen . ee, 1 1300 1700 40 33787 I 89818 — — —
Crailshein 1 650 = 63 41119 | 23660 — Pr —
Ellwangen. 8 3385 — o1 8 700 360 584 — — —
Gaildorf ... 301888 400 61 488 486 142 500 2 | 120 1000
Gerabtom 2 22... 10 6550 700 7 1060 62 044 ı| 8000 —
Gmund. 4 14814 3543 4 | 467718 97473 — — —
Da —— 7 33 260 _ 33 583650 | 236 200 1 | 2000
Heidenheinn u | 292973 25 850 50 443 247 175 700 - | —_ —
Aunzelsau.. 10 118% 3860 59 37520 | 166877 — - | -
Mergentheim » » > - 20 23 765 16 200 68 668 158 297 536 1! 100
Hereäbeim. 2 9 = > 5 7686 3400 68 448 254 141 604 Er ae
Öhringen » » 2 > = = 51.1879 _ 86 771558 315 200 —“ —
Schorndorfff0 537 3075 4 18 707 3.600 1 | 20
Welzheimmm Y 3213 8500 49 | 488 197 1665 460 1 — 1000
Japftteeii. . » - » - 115 153 789 8 SR TOR 5 2863 16 T 830 220
j | 1
| | |
viberach 4 1302 1000 9 402 664 200 767 1 | 50
Blaubeuren. .7 8.988 4720 58 708 | IT — “a
Ehingen . 2... | 6 5998 2400 51 400 617 166 850 _ - J —
Geislingen .14 10 815 13 810 4, 4 143500 | — - u
Göppingen 2 20. | 10 7500 20 700 47 | 406 857 165 365 - | .
ichheim . 2 2 2 2 4. 8 2017 15 080 6 | 4034 | 33000 I — _
Laupheim866s830 6350 54 481404 219 461 — = Mn
Leuiticrh. 1 100 _ 56 | 55708 216 186 — — A:
Rünfingen . 2... | 40 17 943 89 529 66 46458 646 203 668 - —
Ravensburg 1: 34% _ 42 | 540 642 187 719 — —
miedlingen. 4. 10 19 645 8075 59 319 802 307 000 — - =
Saum . . 2...) 10 18 120 10 520 55 | 488870 157 378 _ _ —
Tettnang. 1| - I 1. Ba 1 | — - —
11 VE BE I GE 5 4510 | 62300 BI | 22u 500 - — ._
BWabie . 2:22... 2 | 200 2000 6 | 584585 23 — - I. |
Wangen. 1, 1500 3.000 33 355 316 . 72 30 1 = 6
Donantreis 22. 197 | 10G187 | 18868 TE | TIERE | EB | 2 | |
|
| | | |
Würltemberg . . . ., 4M | we re | 28 17 36 | 6016 | | 127 | re
Die Beräukerungen von Yiegenihaften in Württemberg im ben Jahren 1899-1908, 1.9
Jahre 1899 (1. Dezember 1898 Bis 31, Dezember 1899). — Nah Streifen und Oberämtern.
Vauplätze und fonftiges
unüberbouies Land
IV.
v
Gebäude mit gewerblichen
Anlagen, auch mit
Heiratgui
26 500
14 000
50 000
35 600
23 000
27 500
4400
17 00
10 000
6 O0
19060
10 000
319.000
T2171
8.000
200
10 100
29 000
17000
12 550
20 000
10 000
9000
22 500
5.000
150
14 000
1100
rundſtucken
| | i
gab! Heirat: [IH |
der |Naufpreis der | Kaufpreis
auf
Falle
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ii. 2. 18 1. 1
I
_ — — 7139248
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— — — 5 168097 |
— — — 2 14160
— — 6115676 |
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1 102 100 4 102385
1 | - 100 4‘ 210453
- — 2 14 752
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— 2 33 000
- - 1 11345 |
- - 4 37518
— 1 19024 |
2 102 1400 44 1062436
lo - 6 198508
| - — 13200
- | - 2 23223
— — — 2 11440
— _ - > 78 100
-- 5, 11967
— — 5 59 215
— — 2 —
— — — 2 60 697
- | - - 2 72000
— — 4 57417
- 1 20 500
= 2 16.413
— — _ 2 18649
— — 4678
— H TU s17
|
— — — 47 1290
6, 6202 | 48400
Mürttemb, Yohrbäder 1906, Heft 1:
148 2705 080
248 721
855 077
VI.
Sonſtige Gebäude,
auch mit Grundſtücken
Zaln
der
Falle
4
117. 18,
8 2
| ram!
10| 13161
12) 14531
11| wann!
eo! 18
6 21586
31 50
23! 45807
10 14924
11! 16188
10 30016
11! 14067
12) 32040
170, 875918
I
|
i2 68791
8 20868
10) 33088
i6| 4135
17! 18414
8: 18841
16) 37512
7 21859
16| 31198
7 26327
10 22885
12! 49279
5 20 330 |
bl 11398
8, 23587
2 6382
160 | 481 608
3015
| Raufpreis | Heiratgut
91298
12975
8848
3871
0
17 (90
14 40
14 626
7335
0573
24 000
4100
15 322
1 900
11400
5600
Mio
495%
Fälle
109
80 |
125
65
72
108 |
|
101 |
36 |
102 |
|
72
1176
6
79
79
m
3
66
123
BY
8 |
79
42]
68
73 |
40 |
Summe
Maufpreis
806 318
647 775
1017981
559 513
742 976
7126 662
4765
728 458
505 083
831 652
755652
543074
8649 505
602 259
617554
452 8983
622 274
550 880
174 836
534 711
579 907
569 470
642 319
Hrn 819
ba 760
370424
65485
EYE)
434015
I
157910 1108| 5569624
3345822
13422350
Oberämter
Heiraigui
1.
169 908
247 0650| Graitsheim,
269 234 | Eilwangen.
161 30! Gaildorf.
588 557 | Gerabronn.
140 291 ! Gmünd.
319 950" Hat.
245 716 Heidenheim,
169 041 | Küngelsan.
333 936 7 Mergentheim,
158 204 | Neresheim.
329 400° Öhringen.
32435 | Schorndorf,
182560" Wetsbeim.
Aalen,
Jagitfreis,
316 953
204 218
175 221 i
178 660
232 155
84580 °
252 562
243 571
Biberach.
Blaubeuren.
Ehingen.
Geislingen.
Höppingen.
Kirchheim.
Laupheim.
veuttirch.
262 700. Munſingen.
230 719} Ravensburg.
341 675) Riedlingen.
183 220 Saulgan.
135 710 \ Tettnang.
242 500 || line.
265 146 | Malpiee.
87 10 Wangen.
Donantreis.
3297 22419451 8 710227 Wüurtltemberg.
I. 98 Die Beräußerungen von Lienenihaften in Württemberg in den Jahren 1899-118.
(Noch) Rn-
Tab. 3. Die freibändigen Stegenfhaftsveräußerungen im
Ortögrößenflaffen ')
IN “
über 10000 = über 5000 000 und weniger duſarnen
Oberämter | Einwohner 2 ne | Einwohner
Zahl Zabt a. 1 R =
der Kaufpreis ver Kaufpreis | or | taufpreis Aaufpreis
Alle 4 Falle F Jalle 4 4
wir 1 2 777 —A I u? . 8. Tr
Badnaıl .» >... | — — 127 997 720 602 858 056 729 | 1865776
Befigbeim . » + =» — — — — 1252 1808 549 132 | 1808549
Vöblingen . - 2 2. — 0 - 1005 1447927 1065 | 1447937
Bradenbeim . . . » _ | — — _ 134 13371 1334 | 189701
Camnftelt » » » + + 278 6 288 427 — J 1068 2 mM 751 131 | 8798178
Eilingen „2... 411 2 390 279 || — — 028 1435138 1339 #825 408
Seilbronmt . 2 2.2. 394 701988 150 108 279 328 1343 188 1367 9461 237
veonbem . 2 2. — — — — 120 1506 430 1200 1506 40
Zupwigsbum . » + «+ 70 1621004 236 1500644 1100 1917556 1415 5009 204
Mara .. 2.“ —_ — — — 1279 1 262 693 1279 127269
Wauibroun. - 0 «+ — — — 1058 1 156 252 108 | 1156252
Redariulın . er. —— — | — * ' 1138 1800 111 11236 1800 111
Stuttgart, Stadt, . « 878 | 41.003575 _ _ | — 873 41.003575
Stuttgart, Ant . » » - — 2654 10527 38 1661 | 3022 858 180 5450 2186
Baihinnen 4-2 + _ _ — — 1 710 | 1151162 710 1 151 162
Kaiblinaen . . 0. — an — — 1106 : 1505808 1105 1509 808
Weinsberan.. — — — ES] 1297 108 9 1297 028
| |
Nedarlreis : . . .- 2b. 58828105 ı —X DIBLODI | 17245 262550 | 2002 8972
| | |
Balingen 2 220 | . | 1783 11m705 ! 1259 | 154749 1492 2688 264
ME + 4 = — — ii 70 | 1408638 750 1403 635
Arendenftant . 2. = — | 181 #417 | 438 | 68 926 619 1510 583
Serrenben. 22. — ll — — 1175 1126 469 1175 1126463
Do. 2» 22a] _ | — - "848 | 118196 848 118196
Ya - . 2:2... | — - | — -- i 97 | 1273320 97 1273 320
Neuenbura.. — _ | - — N 023 | 1662635 623 1662 625
Nürtingen 4 4 = _ - i 168) 1942863 | 1006 | 1251420 1224 8 194 192
Obemdorf . 222. | — — 81 3335 644 623 1617 630 704 493274
Reutlingen. 2 2020. | 39 3459410 | 181 383 AN0 | 808 | 140 259 1382 4783 049
Rottenbum. 2 2. « — — | 236 317678 |) 1309 | 1089532 1545 1407 210
Rottweil . +. 2. _ | 263 2120919 5% 1024 353 1158 3145 172
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L. 100 Die Beräuherungen von Liegenfhaften in Württemberg in den Yabren 18991908,
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Tab. 4. Die Liegenfhaftsveräußerungen im Wege des Kindsſtaufs
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Nach der Bolfszählung vom 2. Deyember 18.
Die Veraußerungen von Liegenihaften in Württemberg in ben Jabren 1899-1304, I. 101
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445 267
335 24
395 682
522 721
209 536
682 378
572 879
540158
317318
333 209
635 828
481 103
548511
71708 955
Die Beräukerungen von Yiegenichaften in Bürttemberg in den Jahren 1396— 11334.
(Bodı) An-
Tab. 5. Die freihändigen Liegenfdaftsveräußerungen
U. IT,
anze Hof⸗ unb Bauernanmweien Waldungen
Zahl
Flache Kaufpreis RNache N Kaufpreis
1 I
4 ha 4
6. 7. | 8, J 10.
| 141,96 331 695 46 32,26 ı 88912
| _ 5 0,75! 1200
1,07 3438 1 048 | 3000
ı 1887 25.140 6 081" 1610
| 85 951.00 9 1.11 ! 2487
| 2,02 7 bo0 24 385 | 9158
87,80 284 200 4 1 18. 2677
2,88 3.000 4 01 | 1140
1,61 46.000 71. 806 281
46,87 143 152 33 10,83 | 12739
7,79 3621 1 0,10 | 5%
24,97 59 350 14 8,78 | 10240
_ | = 9 107, 1028
5,22 | 8.800 15 8,17 481
8,76 | 72883 3 0,85 | 460
1236 | 2@30 18 2,83 | 46%
49,48 | 112870 Be 23,08 | 17008
405,10 | 1116554 37 4,83 | 115%0
76.08 | 165060 72 289 | 42152
ss | na 23 0,11! 40684
689.54 130 916 40 70,39 1 137 581
ID 2136 24 4,86 9365
8 16810 27 778 | 18471
31,7 | 08958 2 14,92, 22786
13,30 29 040 4 4,0 265
3,80 | 14.650 31 12,91 ; 17707
| 11058 | 193% RT 2,8) A
| 808 | 52.000 6 10 1810
— 39 781) 15977
52,57 162 770 | 52
2,39 ı 4720 75 2182 ı 75612
17,49 42855 33 14,14 | 376%
3,00 | 14.000 18 2,86 4566
i 143 23,60 7 754
2040 33.624 18 6,86 9616
4992 | 10800554 | 500 sı181 | 67a
|
|
Die Beräukerungen von Yienenfhbaften in Mürttemberg in ben Jahren 18 1908. L. 103
haun.
im Jaßre 1901, — Rach Streifen und Oberämtern,
V.
Bebaude mit gewerblichen
Anlagen,
aud mit Grundftüden
VL
Sonftige Gebäude,
audı mit Grundſtücten
IV.
Bonpläge und fonftiges
unüberbautes Land
VII.
Summe
—— — — ⸗ĩi Obet amter
Zahl Zahl zahl
der Flache Stanfpreis Mähe ; Haufpreie der Flaͤche Maufpreis Fälle Hädıe | Kaufpreis
[4
Falle Falle
ha 4 ha ch ha * — ha | M
n 2. 18. | 14. | 15 16. | 17. | 18. vs» 20. 21. 2, 1.
7 0561 17850 178405 1150422] 148 | 1781 413 821 754| 339,97 | 2309517 Baanang.
17 1,21 27 2305 14 40 434340 1 159 | 449° 60 7271 130 j 176,62 ! 1920326 | Befigheim.
14| 052 11667 13 658 260555 1 70 5) 1 1817 639 Böblingen.
ss 016 3407 6, 00 AERO 1 CU - 46h ht! 2 1ER Bradenheim.
ı 36,611 1576618 42 | 077 25868 68321 204 805 4121 | 1580 | 178,39 | HH Gannitatt.
WM He 220 2 726 216882101 176 9 1550| 1 15 479 Eßlingen.
114 1251 ° 874308 Gb DB BOCH 7441 275 1297| 3097329 | 1591 315,87 | 9247508 . Deilbronn,
21 1,94 26 687 18 1,00 se 165 120 5 1467 24540 1658573 Yeonbera.
41 188 149616 HT 1702 9081 24 12,74 18782011 146 25) 4686 008 vudwigsburg
4 0,81 8330 7 7,76 56 161 452 718 | 1818 288,02 ) 1792075 Warbadı.
1) 232 33 40 14 11,90 890 1711 1635| 900° 535812 | 1287 95,74 | 1568829 Maulbronn.
0: 0,38 550 16 5,90 485 360 139 8,40 ie 1 2340 181454 , Nedarfulm.
294 | 29,17) 4385710 | 121 6,13 12 W010 | ES | 15,43 16641 172 BU 66,06 034 Stuttgart, St.
1189 |) 11065. 512168 21 457 2478915 | 220 11,84. 1570929 | 1700 237,71 | 5721539 Stutigart, Amt
4 0,28 2878 13 0,84 432183 | 129 6,81 368617 f 1027| 163,97 | 1286415 | Vaihingen.
„| 1,67 265410 15 | 78 16701 154) 10,765 | 5938398 | 1398 198,34 | 14758975 | Waiblingen.
1| 0,15 850 13 | 2308 105420 | 127 | 17,627 283587 | 1121 294,12 1174061 | Weinsberg.
tẽ
-
=
Nedarfreie,
1008 | 107,04) T8S9782 | 478 9834 30088687 3018 | 185,57 131316 170 [2101 330257 85.676919
Bi 1,76 164 310 15 1,32 450 541 270 1121) 1135682 I 1498| 379,08 2550 901 Balingen.
0,27 5617 14 1231 TH 14 Tr 479 503 im 234, 1 753 140 || Calın.
43 4,64 v2 097 18 6,89 08 109 6,60 516 368 635) 310,97 ) 182548 | Freibenftadt.
si 015 14 TU b 1412 276 500 137 4,56 456 134 25 1387320 | berrenbera.
2 0,06 ; 1221 4 2,08 73 350 8 7,06 268 58 923 198,37 829 177 | Horb.
4 0,25 440 B : 118383 161 763 116 6,85 518530 3896| 2493,60 11 830 | Nagold,
14 1,45 »3 323 15 | 14,97 870 505 131 12,80 is DIT] 703 151,86 1932324 | Neuenbüra.
12 0,47 21 467 ww 2312 353 337 161 7,51 590775 1204 176,48 15230 657 Nürtingen.
21 2372 78 695 10 19,08 RO 800 101 18,64 595 180 501 2,95 © 1456399 | Oberndorf,
43 6,75 251 916 27 BIT 117568 20 1146 1457921 1431 20,21 3021 710 Reutlingen.
| 1,17 sa J10 069 an 747 Bo 5" 1351648 Ronenburg.
1 0 ua or | 1 ee | 1193 | 2ER | Hottweit.
2| 007 542 2.018 Bol m 80 8505| 846 180,0 756 132 | Spaichingen.
1; 6,19 318 708 m ne 246 440) 7a TEE eu
112 8609 22767 14° 2,08 ou 217 11,01: 1153660 1 1373 12 . 2568402 - Tübingen.
3 1,57 105 BUS 26° 2,18 v0 301 171 | 80 770] 1078 251,88 | 2549526 Tuttlingen,
6 0,85 7382 14 623 563 20 168 4,09 Tao 256 I 1158| 246,46 1893310 Urach.
BSH | 3084 10694859 | 831 9851. 8574135 |25 163,18 11 248305 [17989 4122,13 30369310 Schwarzw.tr.
Die Beräuferungen von Yieaenibaiten in Württemberg in den Jahren 1849 1906.
I. 104
(Roch) Tab. 5.
Die freihändigen Liegenfhaftsveräukerungen
| L 11. Hr.
Pr i :
| ap tn u Ganie Dofs und Bauernanweſen Waldungen
Oberämter T | u
Zahl | ahl I ab |
i s Flähe | Haufpreis x 5 Fläche Aaufpreis - | Aläde | Maufpreis
‚rälle Fälle Falle |
) ha Mi
| H 8. 9 10,
| |
Holen . 209 162,23 | 239 785 20 | 1171 | 7789 — — —
Crailsheim 365 16845. 24L0R0 | 77651 | 359 0% 10 9,72 18 477
Ellwangen 362 173,58 |, 246 500 48 293,58 | 859074 24 74,56 6h SEN
Gaildorf . 2u1 122,19 | 109 217 40 3218 | 473 788 2 30,88 39 0850
Gerabronn 435 222,32 | 344 858 4u 246,66 |) 376 790 30 30,41 33220
Vmund 333 125,10 | 324328 12 79,44 || 172 732 17 718% 14227
Hall 370 254,50 | 316 310 46 Ausau | 654 196 1% | 98 E27)
Heidenheim 029 206,4 Hs 762 11 | 45,74 109 437 2 3,11 2316 |
Slünzelson | 614 161,86 287 476 26 | 109,46 166 527 1b ı 9,12 7660
Vergenthein “| 497 | 106,12 | 305 000 29 | 108,31 302 420 33 17,40 21508
Reresheim . | | m 2i 245 23 | 2 200 3 760 11050 |
bringen . 1.6000 ı 280,06 455 896 39 | 301,80 568 114 > 2160 u
Schorndorf "976 | 141,55 | 441 239 3 | 731 39042 17: 89 4668 |
Belzheim . | 404 | 122,45 | 243 531 | 118,10 159 400 37 | u, 55 577
l | | |
Jagſtlreis 6657 242241 444307 39 | 2747,78 4309 548 261 | 00,9 | 31057
1} 4
| | |
Piberad | 469 | 237,57 372269 4u 407,12 50794 18 | 23,28 2480 ;
Blanbenren | 428 | 208,42 311489 5 26,89 50927 19 | 183 10.439 |
Ehingen 476 | 216,07 \ 370 40 32 331,73 491 818 4 | 24,86 195927
Geislingen 547 196,16 354 834 11 2, 83 716 27, 1948 16 306 |
Göppingen 00 ame 66720 10 2,08 133 002 4 | 85,17 35242
Kirchheim , |97 149,60 | 5493 339 2 4, 14 205 42 12,17; 16401
Yaupbeim . v4 200,68 389 692 21 172,76 298 676 10 11,41 || 0750
Leutlirch 196 102,24 145 612 46 300,64 554 800 22 31,70 4745
Munſingen 887 48,73 638 747 19 139,33 186 148 4 4 2255
Navensburg - | 180 141,22, 38715 | 074,08 1546 840 6, 1865 | 2172
Riedlingen 668 26,18 578 811 26 | 188,64 461215 3 | 269 | 35
Saulgau . b82 | 275) 477 768 45 448,54 782 645 6: 1 oz
Teitnang . 197 74,44 25138 12 452,47 1048773 21 14,02 23 787
Um . 438 172,31 | 435 685 10 58,04 123 819 4 5,62 | 202
Valdiee 24 | 185,09 | 195 953 44 381,42 537 625 7 1210 12770
Wangen 91 | 70,91 | 121 907 45 367,62 588 486 18 18,25 34 716
Donaufreis . 7369 | 3087, | 6.096 833 517 4559,43 7463 352 257 256,12 | 311288,
Württemberg . 45128 | 11489,36 | 3054791 110 | 816253 13950095 1335 %3,20 11355606
Dt
Die Veräuberungen von Yiegenihaften in Württembera in den Jahren 1810 - - 190%. I. 105
im Jahre 1901. — Nah Kreiſen und Oberämtern.
V.
Bebaude mit gewerblichen
Anlagen,
auch mit Grundſtucken
IV.
Kauplatze und fonftiges
unüberbantes Yanb
VI.
Sonſtige Bebände,
auch mit Grundſtücken
vn.
Summe
Überämter
Zahl Zahl
ver Flache Kaufpreis der | Mähe | Baufpreis Kaufpreis Falle Flache Kaufpreis
Fälle Fälle |
ha EL; | ha KR ha BE 2
InJeie |. . |: m | m IJmoj a. 3. 1.
54 5,06 414 23 | 20,27 670 485 132 920 629 271 524) 322,85 j 133 744 | Aalen.
4 0,18 16 200 3 6,10 218575 97 8,86 292 705 517) 469,35 U 1171772, Grailsheim.
3 0,05 45 4 15,67 87 090 92! 15311 89761 583 562,75 083 730 | Ellwangen.
5 0,18 1465 3) 20,82 82 218 88 - 1457| 206 907 4509| 518,97 | 1002679 Gaildorf.
G 0,18 3434 1 1,01 5 020 8 706: 211147 601 508,5 1 009 499 Gerabronn.
42 2,14 63 22h | 108 125 4121 11! 1 706 141 5727 2540| Gmund.
4 4,07 48 062 8 15,27 372474 | 106 | 14,40 677 364 549, 706,52. 2007705 | dal,
b1 04 131 061 141 10,25 360 2 13, 674 2688 van 28568 1977314 Heldenheim.
6 041 8739 4 0,91 125750 | 118 9,46 ua 068 T8. 291,22 889 240 Klmelsan.
31 008 1567 8! 040 83 500 74 6,10 268 054 039. 388,36 982 134 , Mergentitwim.
— — — 4 2321 118 500 82 HAN 129 109 486 423,48 734 447. Neresheim.
6 0,25 2843 10 | 15,13 2645175 145 15,85 306 140 534 5455 1624 ringen.
13! 0,56 24873 8 4,98 208367 | 166 | 11,247 602015 | 112 16946 1921 104 | Schorndorf.
10 080) 3620 4 0,25 75 ou Bi 1140) 251 803 bt: 318,82 789 621 Welsbeim.
206 : 2024 40238 1 109 133,06 , 3608855 [1605 158,80 | 5668777 | 913% 5782,75 | 1902898 Janitlreis.
I
085: 8208 2 | 2855 1073180 | 195 18,50" 90146231 761 71587 3000 197 N Biberach.
5 0,37 7759 6 5,0 137 00U 103 74 309 098 666 25724 827 562 j Blanbeuren.
33026 TO 11 30,16) OO 120 1 406 2681 65 6175 1816 683 Ehingen.
863 58 860 al 10) 400 9701 116 940 TOT 796 342,90 U 1712574 Geislingen.
109 | 13847, 505319 3 2531 2031 2566 15,18 1871| 1120 390,17 5782200) Hönpingen.
11 097 7871 Bi 3 ea 1420 7 TE 11 178,88 1521 789 || Kirchheim.
5058 2689 | 2705 659897 2 1 26069501 64160 4273 1627883 | Laupheim.
3 0,08, 2425 5 2444 145 St 864 706 208: 559,24 ° 1564908 veuttirch.
9 046 12673 4, 14725 109450 137 | 1945| 414405 | 1060| 587,62 9 1208738, Münfingen.
20 93,1 126 906 21, 1502) 071705 | 127 | 15,73) 1887040 | 40 1169,75 ° 4102830, Aavensbutg.
5| 181 17 178 1 47 120 1 875 880) 857 516 1910960. Riedlingen.
11 | 066 22312 15 | 60,614 439018 | 141 | 11,64 | 467752 7500| 80249 | 209 806 | Sanlam,
81050 17244 13 | 23,125 795406 67 | 1048| 67704 3758| 57552 | 28120% N Tettnang.
| 338 192851 38° 486 2200367 | 195 | 7,32) 2805 222 693) 281,78 5840046! Itım.
| 00 10 860 10 2028 22800 DE| 70 2377897 404! 557,98! 1877910 Watpiee.
12| 06 19 158 11) 20,415 326417 co| 4,090 804% 237 48249 147 —— Wangen.
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Bürttemb, Jadt uchta 1906, Heft 1. 14
I. 106 Die Veraußerungen von Liegenichaften in BWürttembera in ven Jahren 130 — 198,
(Bodı) An-
Bab. 6. Die Siegenfdaftsveränkerungen im Wege des
I,
Yandwirtichaftlid; benuhte einzelne II. IT.
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Die Beraußerungen von Yiegenfchaften in Württemberg in den Jahren 15 --110S.
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Die Beraufeningen von Yinenichaften in Mürttembera in den Jahren 18991903,
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Die Veraußerungen von Fienenidaften in Bürttembera in den Jahren 1899
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Die Peräuferungen von vLiegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1899-1908,
VI.
(Roch) Tab. 6. Die Tiegenſchaftsveräußerungen im Wege des
Sonitige Gebände, auch mit Grundſtücken
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Bagnang 13! 305 8001 17074 | sssoal so | 327,97 | 175285
Befigheim 2¶ 1,8 600 4114 52872) 87 19,81 | 9950
Boblingen BU — 4967 | 681181 185 4töt | 1888
Bradenbeint 23 33 4000 BR 72 1659 3: 1090 | 4600
Eannftatt . - | 10 1,00 : 46 973 sum] 67 | 94 | 12 180
Ehlingen . | 12 1,30 — 15 046 20 558 so 718 | 6850
Heilbronn 28 3,0 8500 bu 887 102 422 110 sL531 | MR
Yeonbera 2 2,05 RO 37 208 55 54 62 12,48 310
Fudwinebum 21 2,3 — N 48 030 81 23,80 | 8024
Marbadı . 36 4m | 45000 41700 4rısa] 191 | 0085, 5000
Maulbronn . 15 3,27 — 10 863 21 308 RB! 402 26010
Redarkulm . 18 308 | 60 26248 41048 5 | 190,10 | 152 190
Stungart, Stadt 11 3,52 | 107874: 295 164 4103275 16 | 441 | 111874
Stuttgart, Antt 35 3,2 — 47133, 80207 116 | 36,82 | 1500
Baihingen 9 0" 8320 sıo) 43| 1987 1400
Waiblingen . 24 41m 4500 Bu Ba) 115 42,60 24 960
Beinsbera . 22 0,09 RO 22062 ı 39122 99 | 144,81 43 000
Nedarleeib. at 50T UBER 7 Wal 142 | 1010897 | 088008
| |
Balingen 20 Ki.) Bu — 29262 41422 116 60,78 | 1640
Calw . 15 75,70 | 2000 165 40 659 52 204,32 | 70084
Rreudenftadt Bi) 1279| 450! 2Taut 53644 129 446,89 106 277
Herrenberg . 30 2483| - | 44579 wa 107 | 4270 1800
Horb. 2 667 — 25 873 39 589 55 2349 | 2000
Nagold . 21 5,29 200 2886 32810 u 11.417) 83 967
Kenenbürg . 35 13,6 | 5250 85745 70 868 m; 8,12 3719
Rurtiugen 23 208 Br DS 477 70 18,86 2400
Cberndorf ei] 6,70 eo! 31470 41315 4 263,94 112 300
Bentlimgen . 23 1,58 — 3.839749 a 280 68 28,095 1650
Kottenburg . = 3,11 18001 580 51837 89 30,54 32 875
Nottweil . 20 AH aaa 80814 455 Br 35 580
Spaichingen 16 272 1500. 146 | 16686 59 34,95 3693
Zul . 17 5,13 SSSS 12 613 23484 78 2,54 73 70
Tübingen 19 | 0,7 — 18.239 21231 46 9,40 —
Tuttlingen . 27 435 | 37683 35 MO 492 102 50,38 57 118
Uradı . 20 3410| AT MR 6520341 10 04,65 21 a
Schwarzwaldfr. 396 13750 02 467076 TIEH7B] 140 207,54 651 600
fteuerfreier
ı SHaufpreis |
142457
80 654
820
57088 |
70 481
26611
84 745
64431
49 866
114441
45 416
76 890
326 964
Ta 821
37621
56442
139 258
1574006 |
112 858
68194
225 253
84841
60 707 ;
100 670
88 250
50839
108 343
MH 343
48 740
116.344
34927
08
28 090
13096
144 477
1607 653
ſteuer⸗
vflichtiger
Kaufpreis
420 217
111150
132 794
91729
83 866
37 249
207 361
33 04
"8
212011
79 883
283 580
436 575
231 664
39 086
122 897
125 683
279609
147 770
216 270
459 775
35
60 126
310 7%
272 359
08H
2373983
29.0683
142 167
139 410
43 502
172 313
32582
113 13
361 676
3002 58
Die Beräuferungen von Liegenichaften in Württemberg in den Jahren 1899-1009. I. 118
Aindskaufs im Jahr 1901. — Nah Streifen und Oberämtern.
VI. VII.
Sonftige Gebäude, auch mit Grundſtücken Summe
Sberämter | )
| Zahl —— ſteuer⸗ ſteuer⸗
N per Fläche — pflichtiger J Taille Fläche Heiratqut — vflichtiger
* |. ' aut + Haufpreis aufpreis taufpreis Kaufpreis
Flle
N ha Fu 4 le | In | 4 uk he
1. — 28. an. o | a. | m | 3838. 34. » |.
Kalen 2 u. m! 5! 1200 Ha So 70 ar | 9172 | 269830 404 298
Grailöhein . . 9 325 | 2050 11050 13.233 cs 513.060 19950 159824 335 527
Ellwangen . .» 4 0,16 200 1385 249 > 401,80 84 446 1% 407 270 187
Gallbori. . - ii) 2,14 620 1108 20087 67 1,0 127386 | 1699601 41124
Berabronn . - 12 3,10 450 2126 26 719 18 07248 |: 170597 100 238 552 108
Omi . . . 13 310, 228 1842 28 688 79 366,00 105 589 197 983 408 253
Mi... | 5 1,04 | 2200 45% 13 807 3 230,50 97307 126 568 321 942
beibenbeint . . a 1,15 | 17360 47 504 41930 134 228,75 88 827 108478 | 427 321
Hüngeleu . . 11 5099| 10 10 743 16 202 63 432,65 141840 133 612 317 287
Mergentheim . 7. 801 | 27000 14 556 18 564 87 628 3 153 157 676 445 Mil
Rteresbeim . . + 1,65 | — 4724 7251 Ju 24,09 28 360 54820 163 856
Öhringen . . 11 3,0 300 10 361 17 412 12 035,43 156 830 187 186 501 067
Schorndorf . . 27 3,12 7 bu0 27810 42580 & 27,57 13 323 51425 74521
Welsbeim . . 21 | 13,38 2702 23842 40 734 we ı 54 IB 588 72 756 a
Sagülreid . - 186 | 109,62 | 76. 2160 419 7121 1000 550. 2114 456 4841562
|
Biberad. . » 7 - 081 00 3802 6012 20, 42446 | 162774 137 136 211128
Blaubeuren . . 1:3 0,74 3186 | 12 808 23379 57) Sun, 94 961 106 050 264873
Ehingen. - - 4 1,70 | 4865 6.085 W535 14 179 814 313387
Weislingen . - 32 4,75 | 16400 | 31308 57 503 oo 302,27 126 465 150 629 370 636
Göppingen . - 2 47, 1950 Mai 1a 152 | A 208 M 536 909
Kirdbeim . . 2 | 248 3000 ı 22 497 48 653 70 66,44 | 16 600 85 427 139 927
Yaupbeim . . 8 225 10040 7779 16 870 55 214,87 | 147109 135 818 2.16 369
ventlirh. . 13 6,74 7760 21 174 27115 4 | 208,75 56 960 119 50m 109 202
Mänfingen . - 12 223, 7060| 120% 15854 | 100 408,06 162 067 147 349 368 518
Havenaburg . 6 1,52 2.000 | 376 10 236 4° 376,04 112 500 156 237 319 957
Hiedlingen . . 8 376 | 2500| 6679 10 364 85 449,4 204 038 230 802 3 0
Saulgau. - - ji) 10,29 616 Tao 15401 55 361,08 135 320 138 1402 267 084
Tettnang . - 4 1,82 1000 4859 9859 23 1280,03 47500 ' 80414 105 400
um . 2... 18 8,68 | 10930 48.272 88 197 67 | 52680 113 3930 267 120 522 119
Wohle. . . 7 0,79 — 5401 11952 Bir sas | 170208 286 848
Kangen . . - 4 0,12 -- IT TTR 17 778 7 428,20 co278 | 132306 267 175
I
Ponanlreis. - a2 a a u 501358 | 1078 571388 1874775 | 2510710 478 560
Württemberg. | 1130 366,27 408502 | 1817871 2817044) A9TT 1424552 | 4769180 7806 8268 1587284
1 11? Die Berduherungen von Yiegenfchaften in Württemberg in den Jahren 18991908,
(Pod) A n-
Tab, 7. Die freihändigen Liegenfhaftsveräußerungen im
Ortsgrößenklaffen ')
— Sujamımen
mehr als
100 Einwohner
Oberämter |
20600-100009 Einwohner ; unter 2000 Einwohner
Zahl Zahl Jahl
ner Kaufpreis der Kaufpreis Kanfpreis Kaufpreis
Fülle Fälle |
e se 4
1, 2. N 4 b. 6 | T. 5 | 9.
I h | i
Bang - 24 sı1570 | Mu 551 019 732 | 1363 489
Befinheim _ — 600 1288312 | 84 977120 | 1354 2265 932
Böblingen — — 412 1.056 730 787 686 045 1179 1742 784
Bradenhein — — 110 169 1219 1216 189 1329 1304 308
Cannftatt 307 5648 543 7172 2601 283 | DB! 828 526 1604 9.076 352
Eßlingen 604 3.330 613 440 416 | 740 813980 | 1734 4586 509
deilbronu 351 BERTEIT 567 1505 602 580 724 456 1498 7819 398
Yeonbern _ -- 404 5920985 | 1157 1430 732 1561 2012827
Ludwigsburg 157 1690 373 bun 2478 630 827 16003u 129 1577 5 1723%6
Harbad) . | — 237 3457 | 1076 1160434 1813 | 1559691
Maulbronn 42 403265 | 1118 1348 129 1355 1 746 394
Kedarjulm . —_ | _ 112 364222 | 1050 1143 543 1162 | 1507765
Stuttgart, Stebt . 1022 49044 711 _ _ | — — 1022, 4904 711
Stuttgart, Amt = 878 3008715 | ML 113900 1824 5.087 655
Vaihingen ar il _ 98 234 058 1100 0994 232 1202 1 223 900
Beaiblingen . — J — 441 TWS15 | 1062 , 10988081 | 15% 1829 846
Weinsberg . a — 105 234089 |; 10m | 1081054 1106 | 1816018
Hedarlreid . sm | Saab | 647 17195431 | 14597 | 16169938 | 3235 28 Ru
I I
| |
Balingen _ | ! 601 ' 2064129 1002 | 1086963 1608 3121 0989
Gatw , en - Bi 329348 69 | 8 714 , 1215011
Freudenftabt - — 159 |, 1070732 418 700 966 607 | 1 771698
Herrenbern . I 165 704 1184 955 066 1242 1 150830
Sort. _ - | 4 | 7748 WI 6606 481 a 973 00
Nagold . - | I 14 319 151 su | 89685 987 1146 013
Neuenbürg . — — 1:30 768 474 415 1 706 260 5 | 2474784
Nürtingen = | 132 503 840 7 | 1294065 1089 1737895
Oberndorf — — 126 776.219 489 911368 615 1687 612
Heutlingen . 3 2 706 361 461 9812395 | 550774 | 1308 4138420
Nottenburg . — — | 452 10831 919 1070 6839 919 1522 1721868
Rottweil . an! TO) 10 786 801 110 | 1054560 14236 2 838 136
Spaihingen - 142 208 404 774 | 58702 916 795 428
Sul . — — _ _ 1182 | 1159933 1182 | 1159088
Tübingen 173 | 1521639 108 76599 99% 1 156 202 1270 2754 440
Turttlingen . 240 884 610 115 162 564 749 653 064 1104 1640228
Urach — 420 1021 825 00) 364 751 12359 1886 576
Schwarzwaldlreis BB BE. OO. 11 | 15 TOR | 18459 | 32 013813
Nach der Bollszahlung von 1.
Devenber 1,
Die Veräuferungen von Fiegenihaften in Württemberg in den Jahren 18991908. 1. 113
hang.
Jaßre 1902. — Mah Streifen, Oberämtern und Ortsgrößenklaffen.
—— 9
— — Zuſammen
10 000 Zirmete er "2000-1000 Sure unter 2000 Einwohner
Cberämter F = |
|
Zahl | Yabl Zahl
der Kaufpreis | der Kaufpreis der Kaufpreis
Fälle | Felle | Alte
— | EV Er EEE 4 — Mo
1 2 | 3 4 5 6 7 8. 9.
Yen . 224... - | - 191 | 1041708 | 84 zes zus | 535 | 1565560
Grailähem . 2 2 2 2. = = 73 | 818587 465 731 607 538 1050194
Ellwangen . 2» 2 2...“ -_ | — 34 275 240 4, 873 571 517 1148 811
mio. > 222. — _ — — 660 11402 620 660 1142 590
Gerabtom . . 2 2». — — — _ 025 12865 089 625 1 286 089
Gm 2. 222 en 128 1888 653 _ — 506 865 153 634 2 758 806
Sal; ae ar — — 51 718201 483 1 150 287 484 | 1863488
Deidenbeim . . 2 2 2. 104 715 263 7 484 829 526 768 503 87 | 1968095
Künzelsau en _ _ 80 345102 | 720 705 708 800 1.050 810
Mergentheim . 22. = 92 397 490 594 804 666 686 | 1202156
Neresheim . — — — — 500 | 662 992 500 662 892
Öhringen — _ 68 oT | 651 578 258 719 849 052
Shomborf » . 2.2 ..1 — - 518 470809 | 1098 902894 | 1200 1873 638
Wehe | — We ur 558 186 368 Ba | 82 | 10888882
Sagftleid . . . . - | 232 | 2608916 | 1272 4880 481 7818 - 1152191 |] 9817 19.006 338
| ! |
Biberah. . 2 2 =. | - | — 166 | 1460 5862 698 | 1304040 859 24 58
Blaubeuren. 2 22.) — - wa wi | Tr | 542 | 1091098
Einen. : x: 2... _ — w 534 577 578 |, 1238102 668 1 772 679
Geislingen . 2 2 2. = — 142 834 860 DT > 8146 762 1755 206
Höppinnen - 2 2 20. 149 3.092 897 260 936 009 716 , 1428972 11% 5.457 308
kirchhein— — 467 | 1186154 60 | 60 | 107 | 179706
Zaupbeim 22 0. J — — % 335 307 022 | 1141964 718 1476 671
Seid. en * 67 151 701 366 | 1409505 423 1561 296
Münfingen . 2 2 20. _ I 100 130 672 ve | 1a | 10 1424 654
Havensbun 2 4.0.) vs 1373 080 82 1008417 | 287 1 664.075 412 4.040 572
Hiedlingen . 2 2 un eh — — 119 684757 806 1 161 837 925 1 746 594
Saulatt 2 2222: 219 847708 | 582 | 1946552 751 2104254
Tetman > 2 222m — 186 | 1874092 | 349 | 2088726 485 | 3902758
uim........] 20 7181 376 166 531301 378 505 776 747 8 168 453
Waljee. oo 000. — — 100: 365806 | 407 1441 624 507 1807 490
Banaın, . 2... 1, — I v0 784416 204 1400 074 294 | 218440
Donanfeid . :.:.:.1 45 15788 | 2302 11 816 785 35 197592355 | 1138 48 172821
I
Württemberg . 2. 2. A083 | 865293505 | 18146 41337 1988 45074 | 68170450 | 62308 | 192801352
| |
l |
' Radı der Bollssählung vom 1. Desember 1900,
Württemib, Jahrbilger 1906, Heft 1. 15
L 414
Die Veräukerungen von Liegenfhaften in Württemberg in den Jahren 18091908.
(Bodı) An—-
Gab. 8. Die Liegenfhaftsveräußerungen im Wege des Stindshaufs
Oberämier
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Böblingen .
Bradenheim .
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Ehlingen .
Heilbronn .
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Stuttgart, Stadt
Stuttgart, Amt .
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RNach der Bolfszählung vom 1. Dezember 1900,
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Die Veränferungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 18991908. 1. 115
hang.
im Jahre 1902. — Nah Streifen, Oberämtern und Orisgröhenklaflen.
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58 13000 | 56889 48 088 9 13.000 114.283 111698 | Befigheim.
78 _ 9618 65 284 104 18 000 147 452 108936 || Böblingen.
107 | 4800 | 10949 | 86814 109 4860 105 427 83 566 Brackenhenn.
4 — 1.96 17435 83 5.000 158365 | 10949 | Cannfiatt.
55 200 | MT | 69812 83 19 605 176 462 105426 | Ehlingen,
Be | TR | 49080 129 40 1%0 240290 | 156879 | Heilbronn.
81 12569 111816 | 125540 119 45 439 292177 | 193875 | Xeonberg.
7 | 14565 m | 6708 93 16 045 191 205 149 375 | L2udwigeburg.
I 2 | 72 TB | 256 186 | A675 | 34308 | MILE | Marbach.
| 67 | 000 88.092 45 478 | 4000 | 100646 | 68308 | Maulbronn.
188 | 79780 297019 | 127369 107 | 9750 | 83419 | 144080 | Nedarfulm.
l- 1 - - I — 17 | 16000 | 412654 | 242511 | Stutigart, Stadt.
| 400 6 46 880 137 | 18200 | 131187 | 95064 | Stuttgart, Amt.
ss 1m 108 734 98 175 | 6700 | are | 121698 | Baihingen,
ı 8 14 180 105 158 63 693 12 | 1410 | 18528 I 88759 | Waiblingen.
18 | 53068 223 599 109 687 10 | 61088 | 219206 | 192495 | Weinäbern.
15 | 839619 21304738 | 1384608 | 1768 | 58128 | 3654494 | 2407538 | Redarkreis.
138 26 648 107 056 80 510 158 26 648 211068 | 1895933 | Balingen.
% 38 350 224 454 114 488 9: 38550 252 379 181063 | Galm.
100 141 082 390 757 126 172 132 | 150042 40330 | 171897 Freudenſtadi.
80 50 749 98 270 113 236 ss | 517 197974 | 194731 | Herrenberg.
108 45 735 116 807 86 722 119 | 472% 126842 | 102697 | Horb.
190 91800 23 733 153 742 135 | 96300 237432 | 168691 | Nagolb.
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142 17315 | 106197 69429 160 17815 | 143315 | 96616 | Nürtingen.
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76 62 500 70 826 58 190 91 60 953 107 557 80409 | Spaichingen.
138 113 536 25T | 119568 128 113 596 235 47 110 558 | Sul.
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7 47991 121 705 129 034 117 87474 198 592 194889 | Tuttlingen.
105 | 14919 107 206 72 489 138 25219 5 34 131770 | Uradı.
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Die Beräuferungen von Liegenjchaften in Württemberg in den Jahren 1899— 1908,
1, 116
(Mod) Tab. 8. Die Liegenfhaftsveräuferungen im Wege des Aindskanfs
Dridgrößew
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Heidenheim
Künzelsau .
Reresheim
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Schorndorf
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Biberach
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Kiedlingen
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mehr als 10000 Einwohner
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78 384 41805
828.669 | 291 420
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103 888 7797
10223 | 5787
21824 | 22 316
82245 62386
129 776 125 431
09 680 76 638
7450 7490
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10 033 72%
110 500
97274 106 119
83 800 7000
90 104 50.083
63 077 4 890
68448 38 697
7220 679464
3.367559 215586
Die Beräußerungen von Liegenſchaften in Württemberg in ben Jahren 1899-1909, L. 117
im Jahre 1902. — Nah SAreifen, Oberämtern und Ortsgröhenkfaffen.
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unter 3000 Einwohner
| ' Dberämter
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|
4 48570 158 347 | 143 371 81 | 55 570 247 877 196 157 | Aalen.
78 140 124 408 746 | 160665 8 159 124 484 468 1720288 | Graildheim.
48 68 478 201 388 138 573 48 | 03 478 201 338 1938573 | Euwangen.
| 75 126 698 465 633 | 115 215 75 126 698 465 633 115 215 | Gaildorf.
7 287 926 541 536 | 259 905 17 287 925 541 586 259 905 Gherabronn,
| 78 3062 | 330890 | 213548 81 103 862 372652 | 27131 | Gmünd.
55 226 640 459 113 138 147 De 5) E01] 854 620 202389 | Hall.
101 99 201 800 272 | 131 947 169 136 336 | 488 533 234 041 Heidenheim.
74 155 762 296 002 | 149 133 76 157 847 301 947 148633 | Künzelsau.
! 74 193851 | 410 748 171 366 76 193 861 411618 172241 | Mergentheim,
' 38 56 779 | 173 994 63478 38 56 779 173 994 63478 Neresheim.
9% 180815 | 550024 2474 103 180 815 583 023 290 569 | Ühringen.
96 12 750 | 122 544 64511 9 12 750 130 79 72 761 Schorndorf.
| fiſ 4000 209 41 116491 84 65 460 287 825 158 296 Welsheim,
9% 173920 | 4615138 | 2121079 1136 2051 910 55 2452 416 Yagflreis,
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| 1 | 27706 | 177974 7 wi | 371 804 65H + Biberach—
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57 119 671 223368 : 125 042 63 125 971 245 187 147 358 Ehingen,
9 8050| 257 751 137 303 113 972340 399 996 189 689 Geislingen,
140 1040 | 30291 | 181 724 177 83 128 517220 341 8348 Boppingen.
73 6403 140 769 1083 746 123 8608 210.449 180 378 Kirchheim.
bi 1868 190 154 810 116 969 39 168 190 | 162 200 | 124419 | Yaupheim.
36 59 188 182 532 96 596 4 93 188 207372 | 121 445 Leuttlirch.
136 | 156 062 3144 620 187 406 159 165 315 379068 | 205 955 Münfingen.
41 55 019 2un 289 164 661 44 55 v109 208 322 | 181 928 Ravensburg.
75 | 1380 310 777 | 186 265 77 128 250 311877 | 186 7165 Riedlingen.
53 72 806 107 488 139 871 Tu 17 8% | 294 759 245 790 Saulgau.
20 48 843 115581 77187 22 53 843 149381 | 84 197 Tettnang.
55 106 533 859 187 206 729 77 125 671 476 066 284 737 Un,
39 58 515 236 239 127 650 b7 96 015 | 299 316 176 540 Waldfee.
42 62 726 209 907 186 087 48 | 717.726 2785355 225 624 Wangen,
1011 1468 599 3918829 2311017 1231 | 16268 | 4849986 305344 | Donanfreis,
4919 4425 556. 1 72 | 6 5203900 | 17566369 10202598 Würtlemberg.
|
I. 118 Die Peräuberungen von Liegenſchaften in Württemberg in den Jahren 1899-1909,
(Bud) Rn-
Bad. 9. Die freibändigen Liegenfdaffsverängerungen im
Ortögrößenflafien ')
10 82 2000 10000 Einwohner, unter 2000 Einwohner
Oberamter
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Kaufpreis
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Befiabem 2222. — 164879 | | 88399 j 20m
Böblingen . 2 2 2. - 4 1013372 | 777.082 170 454
Bradenbim . . . . «| | 17586 1330 703 | 1506 539
Eannftatt 2 2 20. i 6521 721 8 264 343 7176 077 10 562 141
Ehlnen 2 2 2... 2292587 571 026 | 768 244 | 3631857
Seilbronn . 2 2200. 4 260 534 1193 659 821435 | 627568
Keonbera . 2 2 20. — 772 712 1 189 233 1961 45
Ludwigsburg... 2598 628 |. ı 2832042 | { 1.030 707 | 6410877
Warbah. . » 2.2. > — | 272506 1 338 865 1605 871
Maulbronn... 2.» — 378 972 | 1129 700 | 1508 672
Neclarfulm.. — 399 807 1.072 105 1471912
Stuttgart, Stadt . . . » 46409 798 | — — 46 409 76
Stuttgart, Amt . » . . 3643298 © 1228 373 4 871 606
Baibingen - 2 2 0. 262719 | 1349 154 1611 87%
Weiblingen. . x... . | ı 13936848 953 247 £ 2 290 0%
Weindberg . » 2 2. | 132 277 # 1170143 1302 420
Nedarlreid. . » » . 19195 7% 16 509 655 97728718
Balingen - 2 2 200. 2157422 1132 243
Bol... 5.0 007 #05 = 610 761 | ' 100509
Asreudenfidt , x... 1332 146 1574815
Sertenberg - » 2. > i 212835 | 1 065 515
De rnit 105 400 700 046
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Neuenbürg » «+. «| | . 1016 756 819 106
Nürtingen 2 0 re el | 886 691 ; 1 456 206
Coemdof 2... . | | 1343274 | : 725 504
Heutlinnen © 2 2 = ee. 2367518 | 1020923 631 770
Rottenburg: 2 ee _ 721770 N 799 299
Rottweil. 2 2 22. ' 1519120 596 574 3 | 1154239
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Tübingen « » 2... h 1 830 690 88905 | 966 716 b 2 936 401
Tuttlingen . » 2 20. s 1 074 745 276 005 | 691 782 2042592
BE a _ 1 098 392 56 881 398 i 1929 780 H
Shwarzwaldtreids . . . 6812 068 1226238 |
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") Rach der Volfszählung vom 1. Dezember 1900.
Die Veräuferungen von Liegenjhaften in Württemberg in den Jahren 1899—1903. IL 119
hang.
Jahre 1903. — Nah Sireifen, Obderämtern und Orftsgröhenklaflen.
Ortögrößentlafien ')
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Ellwangen . x » 2. »| — — 56 735 658 888
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Heidenheim. 2 2 2... 145 | 1105670 | 220 438846 | 686 1001442 | 11 2 635 958
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Mergentheim . . 2... _ | — | 90 353 510 | 628 | 1187078 618 1490 588
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Wehrheim . . ....| — — 1606 35375 | 4 906 635 620 | 1280430
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Blaubeuren . F — — 28 311 564 5830 831584 558 1143148
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Münfinen . 2 22.0. — ee 115 237 776 790 1 243 237 905 1481 018
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Riemen. - 2. ..1 — — 139 530 | 7 | 70 271 863 1 500 804
Sala. . » 2... — 2482 631 328 481 836 402 723 1467 785
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532 14298690 | 2458 11406776 | 8272 | MI 912 | 11262 46 662 308
67587378 | 63477 | 202320 323
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+) Rad) der Volkszählung vom 1, Desember 1900,
L 120 Die Beräuferungen von Liegenihaften in Württemberg in den Jahren 199-1903,
(Body) An-
Cab, 10. Die Liegenfhaftsveräugerungen im Wege des Aindskaufs
Drisgrößen
—
mehr als 10000 Einwohner 2000—10000 Einwohner |
Oberämter | | | |
Baht | fteuer: ſteuer⸗ Zahl ſteuer⸗ | fteuers
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Heilbronn.. 6 58 568 21407 | 20650 15 - 20.079 14541 |
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Ludwigsburg.. 3 | — 1750 | 1760 50 1900 20347 26 448
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Stuttgart, Stadt.... 15 181378 | 888 131 285469 m _ | _ — |
Stuttgart, Amt . 2... _ _ | — _ 83 9700 64 210 45 724
Baihingen . . 2 2... — — —1— 8 7000 | 27348 23 173
Waiblingen. . 2... — — ei _ 2 7360 17 600 8 377
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|
| 78476 36 172
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Heutlingen . 2» 22... 8 1 8800 155 869 45546 | 97 — 193327 | 14 671
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Shwarzwalbleis ...| 5 2 500 268 261 141487 277 111 686 705 995 366 163
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ı) Rad) der Volls zahlung vom 1. Dezember 1900,
Die Veräußerungen von Liegenfhaften in Württemberg in den Jahren 18991908, I. 121
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im Jahre 1903. — Nah reifen, Oberämtern und Orfsgröhenklaffen.
Haffen')
unter 2000 Einwohner
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38 | 105260 291 504 123 016 117 | 178 923 515 732 218618 Badnang.
| 71 — 53 688 86 731 122 | 1.000 128 811 85127 Beſigheim.
76 2.000 66 139 48 450 105 7.000 199 387 76871 | Böblingen.
14209 9002 138 964 101 181 143 27 683 15416 113883 Bradenheim.
4 550 460 | 90367 108 18 850 123 074 101050 | Gannftatt.
84 — 76486 | 48 512 131 2.000 148 964 9592 | Ehingen.
86 4.000 103416 | 52868 107 62 558 144 902 83088 | Heilbronn.
83 _ 101 338 57420 96 — 108 718 62185 Leonberg.
66 _ 50 021 44 185 90 1900 82 118 72383 Ludwigsburg.
189 73 875 291 076 157 166 186 86 185 322 241 178523 | Marbach.
88 21 230 88092 65 270 102 30 056 107 142 80715 | Maulbronn.
114 68 103 285 826 168 971 117 73 108 305 270 174415 | Nedarjulm.
_ „= — 15 181 373 383 191 295459 | Stuttgart, Stadt.
9 | 750 80 88 50 565 126 10 450 145 088 96289 || Stuttgart, Amt.
81 200 | 88507 54 731 89 900 | 110850 | 77904 \ Baihingen.
112 38021 143863, 8198 186 | 371 | 161468 | 90305 Waiblingen.
4 | 70900 813 428 | 106 457 N) | 70 00 | 216258 | 109039 Weinäbern.
I I
1468 39% 691 2092356 | 1217817 | 1898 306352 | 3270380 2005309 . Nearfreis,
| |
101 17577 85 720 60 167 131 19 577 | 159 196 96339 | Balingen.
108 66 805 20 u8o0 66s 111 Bor | 644 97218 | Calw.
105 201 034 506 127 184 751 145 244 934 665 524 234404 Freudenftadt.
135 4.200 114 969 102 863 189 4 200 124 020 107 986 | Herrenberg.
74 u 81170 | 64971 79 6 000 83370 | 66171 | Horb.
142 76 257 S08114 | 142460 158 BT | 378875 | 183284 NRagold.
90 85 337 172198 | 82 285 117 3685937 | 245 539 139 609 Neuenbürg.
154 7 000 145 421 88 599 170 7000 | 17894 109 916 | Nürtingen.
78 56 200 171 152 9 368 9 776 | 261168 147 310 | Oberndorf.
48 — 80 812 16 822 93 80 | 205508 | 77089 | Heutlingen.
9% 11 555 126 509 82811 114 17555 198192 | 104562 | Rottenburg.
105 80 735 120 140 100 864 124 53 735 | 200314 | 161720 . Hottweil,
86 5 200 84 782 52 457 100 8200 | 106836 65684. Spaichingen.
116 28 332 173 289 96 559 116 Ba | 175289 96859 Suli.
60 600 56 102 56 258 77 1200 | 94 358 91987 " Tübingen.
90 26 086 127 812 78394 112 28 086 161 796 107 692 Tuttlingen.
121 27 070 160 165 80 833 162 27 070 193 001 98230 | Uradı.
170 591 138 27203238 | 1478460 2086 731 324 3 694 579 1956010 Ediwarjwaldfr,
|
Bürttemd, Jahrbiler 1908, deſt 1.
16
t. 192 Die Veräuferungen von Liegenfhaften in Württemberg in den Jahren 1809-1008,
(Mob) Tab. 10. Die Liegenfhaftsveräußerungen im Wege des Aindskaufs
Dridgrößen
mehr ala 10000 Einwohner 2000--10000 Einwohner |
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Ellwangen . — — — — 2 4000 9350 9%
Gailborf . — — — | — — — — —
Gerabronn . — — | — — — — —
Gmünde ... 8 79360 | 48715 _ -- — —
ges — — — | — 2 7000 16 576 5192
Heidenheim . — 2 — 2820 23820 50 28 350 137 876 61018
Künzelsau . | — — — | — 4 -. 7731 8704
Mergentheim -- _ — — 2 20 000 20 756 419
Nereöheim . | -- — — | _ — — —
Ohringen | — — — — 1— 4 11.000 29 088 18.087
Schorndorf . | _ = - I - 2 _ 22% 875
Welsheim | — — — — 22 9675 46 461 15522
|
Suaitleiö . - - »..! WM — 8166800 60385 9 85 025 ET | 71H
.! |
Biberach..... — = | — DE | 44 098 111501 39.600
Blaubeuren. . 2 2... _ — — | — 1 2 000 978 | 9768
Ehingen. — — — 4 57 100 46 762 21458
Geislingen. — _ | _- | — 14 23520 109329 | 47660 |
Göppingen . 2 2 0 200g 8 35000 | 08 852 22618 | 18 500 54 067 16.077
Kirhbeit » 2 2 0 0.“ — — — — 52 15 500 173 090 375
Laupheim » 2 20. «| — — — — 4 17 000 20 280 18790
Beuth. - 2 220. _ _ j — — 2 — 19 500 19 50
Mänfingen » 2200. en = 1 — = 7 4.000 19 794 11085
Havensburg . : 2... 1 — 750 750 N 3 — 26 018 10 268
Riedlingen . » » 2. = —— — — — 7 12 750 203935 16585
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Tettnang > 2 220. — — — —_ | 1 5 000 + 000 4.000
MER. 6 0:00 a er 8 16 (10 120687 | 31818 14 22 400 170 184 8323
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Wangen.. — — | — — 6 2.000 29 785 | 2525
Douanbeit 222.012 | 51000 | 220280 | 55181 | 169 | 148 | 067917 | 468 639
| |
| | |
Württemberg . : - . | EA 5 1175) u 1062002 20 28 6383 439 2676 261 | 1400 28 !
|
| | | |
) Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900.
Die Veräußerungen von Liegenidaften in Württemberg in den Jahren 1899 - 1009,
im Jahre 1903, — YHlad reifen, Oberämtern und Orfsgrößenklaflen.
I. 123
tiaffen‘)
= Zufammen
unter 2000 Einwohner
) | |" | Oberämter
Zahl ſieuer⸗ ſteuerfreier Zahl | ung fteuerfreier
der | Seiratgut pflichtiger der | Peiratgut | pflichtiger
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5 I 4 RT. ER RER *
0. | 114. n. | m. | m. s | 16. 17. 1.
42 88 80 168 091 138 026 47 36 00 | 181 289 14638 Walen.
72 130 300 352 388 136 755 76 132390 | 376 494 151 394 || Erailäheim.
65 111 761 279044 141368 67 115761 | 238 24 150 618 | Ellwangen.
97 124 929 612 793 168 371 97 124929 | 512 798 168 871 | Bailborf.
57 236 22 486 208 122 264 57 236 122 ' 436 308 122264 Gerabronn.
60 81647 313 999 159 841 68 81647 393 299 22 556 || Gmünd.
56 ! 236 367 519 802 141 912 58 243467 | 636 378 147 104 | Halt,
120 102453 | 496 336 267 962 172 10808 | 637 082 331 301 || Heidenheim.
78 114562 | 269 189 183 464 82 114 562 276 0 140 58 | Künzelsan.
Tb 208 303 467 403 146 258 17 288303 | 488 159 146 707 | Mergentheim.
4 66 300 159 913 91896 41 66 300 159 913 91 896 I Neresheim.
ss | 23 | 61240 176 467 w | 2 | MUB | 194554 | Obringen.
120 2650! 149 T21 78 484 122 26550 | 151 946 79359 ., Schorndorf,
68 48 809 223 239 87 568 35 56.544 269 700 103 080 || Welzheim.
1032 | 1803808 | 4106 | 1981656 | 1139 | 188888 | 5448908 | 2175686 | Jaafitreis.
öl 286 969 432 529 207 886 72 330 997 444 090 246 986 Bibetach.
60 117 079 303 893 111.479 öl 118 079 313 661 121248 | Blaubeuren.
52 184 2U6 21734 116449 5 Hi 306 | 294 096 138412 Ehingen.
107 102 980 367 802 170 205 121 126500 | 477131 217865 | Beiölingen.
103 98 582 374 149 152 760 123 142 482 | 637 068 191455 : Göppingen.
130 20 767 148 811 85 185 182 36 267 316 401 168 910 Hirchbeim.
0 84466 | 194 817 157 805 54 102 066 215097 176535 Laupheim.
4 | 88 084 | 180 082 122 861 5 88084 199 582 142361 Leutlirch.
121 | 198869 | 306 365 144 096 128 202 859 336 159 155 131 || Münfingen.
4 95 707 | 211 735 126 593 40 85 700 PA 403 137 551 Kavensburg.
60 118978 | 265 035 151 750 7 126 728 | 255 870 | 168 335 Riedlingen.
4 119340 14581 | 126 612 50 153540 | Buhl 156 603 Saulgau.
27 115 357 | 203395 | 11358 = 1037 | 227 395 | 75888 | Tettnang.
58 128198 | 451902 | 180 939 75 230 719 742 838 292985 Ulm.
38 75 800 214577 \ 136 873 48 103 300 264 871 171091 Waldſee.
23 29600 | 113 709 98778 20 31 600 14344 12058 | Bangen.
we
103 1904 098 4145 216 2159 009 1204 2236591 5333422 2682 919 Donankreis.
|
| 5227 | 4697 725 13 918 941 680 62T | 566808 17647 274 5349923 | Württemberg.
| |
| | | |
Zur Geſchichte der Landwirtfchaft auf der Leutkircher Heide,
Bon Amtmann Kümmerlen in Leutlird.
Inhaltsver zeichnis.
Seite | Eette
I. Einfeitung, Größe und Zuſammenſetzung der VBenölferung 124 | IV. Flurrequlierungen A 154
I. Landwirtſchaftliche Produftion 129 | 1. Weideregulierungen . ‚154
1. Anfieblung und Felderanblümung . 128 2. Gütergerftüdelung 156
2, Getreibebau 185 3. Bereinddungen . 159
a) Umfang und Ernag ‚13 a; Geſchichte und Umfang Der Vorderdſterreichiſchen
b) Maßrtegeln der Regierung . . 136 DBereinddungen . . . IR 2 189
c) Kornhandel Kader ..138 b) Einleitung des Verfahrens . 165
2 , ö ce) Vermeffung und Schägung der Güter . . 168
3. Autterbau, Wieſen und Reiben . 00... 140 d) Reuansteifung der Hüter . 169
4. Viehzucht, inäbefondere Rindviehmcht . .o « . . „14 ıi e) Der Mrdbm 2 2 2 2 2a. 170
5. Verbezucht . . 143 f) Nebenabreven . 172
6. Kleinviehzucht „145 | g) Schluß, Dauer und Hoften der Bereinddung 178
7. Obſtbau. „146 | h) Grunblaften u an 174
88 ’ 146 4. Bemeinbeitsteilungen 175
Bienenzuch 5. Folgen, Vorteile und Nachteile ver Bereinödung 176
9. Torfgewinnung et . 146 | V. Die Dauerhaftigkeit des Grunbbefiges . 181
IH. Gebäude und landwirtſchaftliches Hepkal B . 147 1. Das geltende Hedit . 181
Gebäube Een „347 ı 2. Wirkungen dieſes Rechts und der Vereinddungen . + 188
Juwentar ‚147 VI. Entwicklung der Landwirtſchaft im 19. Jahrhundert . 187
Literatur: Wegelin, Grünblicher hiftoriicher Bericht der |
Yanboogtei Schwaben Bd, I au. II, 1755; Pepef, Sammlung aller
für die vorberdfterreihiichen Lande bis 1792 erlaflenen Geſehe und
Verordnungen, Freyburg 1792; Beſchreibung des Oberamts Leut⸗
fir von Profeffor v. Pauly, Stuttgart 1848; Baumann, Be
ſchichte des Algaus, Ud. I-III 1882-95; Roth, Audolf, Geſchichte
von Geutlich und ber Leutlircher Heide, 1870; Dit, Geſchichte der
Vereinödung im Hodftiit Aempten, Kempten 1865; Dorn, Hans,
Die Lereinddung in Oberſchwaden,
Graf Franz Anton von Waldburg- Zeil, Gedanken über
Kempten und Münden 1904; |
das fogen. Bereindden 1780; Tie Landwiriſchaft in Würtiembera,
Dentihrift der A. Zentralſtelle Für die Landwirtſchaft, Stuttgart
12; Schlipf, Handbuch der Landwiriſchaft, 18. Aufl, Berlin 1898,
As Quellen wurden berügt: Das K. Stantsardiv und
das 8. Stantöfilialardiv, das fürftl, Arhiv auf Schloß Zeil, das
ftädtifche Archiv in Leutkirch, die Regiitratur des Oberamts Yet:
tirch, im welcher u. a, die Urbarien, Kauf und Hontraftprotofolle
der oberen Yanbvogiei aufbewahrt find, bie Gemeindberegiftraturen
in Gebrasbofen, Herlazhoſen und Wucdzenhofen, in denen noch ein
großer Teil der alten Bereinödungäprototolle zu finden war.
I. Einfeitung, Größe und Iufammenfehung der Bevölkerung.
Die freien Leute auf der Leutlircher Heide famen 1486 mit
der Landvogtei in Oberſchwaben in den Pfandbeſitz des
Erzhauſes Öfterreich, welches fie allmählich zu öfterreichiichen
Untertanen ummwanbelte, Die freien Leute wurden als „obere
Landvogtei“, auh Amt Gebrazhofen, dem Landvogt von
Schwaben und dem Dberamt Altdorf unterftellt. Das
Dberamt Altdorf (ipäter Weingarten) zerfiel in eine große
Menge Ämter, Klöfter und Herrſchaften, über melde dem
Erzhaus Öfterreih die verſchiedenartigſten Herrſchaftsrechte
zuftanden. Das Amt Gebrazhofen ftand mit noch 14 Amtern
im mittelbarften, engjten Verband. An der Spitze ber Amter
ftanden die Ammänner, unter denen der Ammann der oberen
Landvogtei eine bejondere Stellung einnahm, Sem Amt
war weitaus das größte und ein vollftändig abgeichloflenes
Ganze, der Sit des Oberamts war weit entfernt, er war
daher ein literatus, bezog einen höheren Gehalt, als bie
übrigen Ammänner, führte die Waifen: und Sontraftproto:
tolle, während die Untertanen der übrigen Ämter fi zur
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf ver Leutlircher Heibe,
Protokollierung aller Rontralte an den Sitz des Oberamts
begeben mußten, er hatte das Recht Meine Strafen zu ver:
hängen, einmal im Jahr wurde vom Landwaibel in Herlay:
hofen ein Frevelgericht abgehalten, die obere Landvogtei
hatte ihre eigene Kaffe, welche noch am Ende des 17. Jahr:
hunberts von einer eigenen „Landſchaſt“ der oberen Land:
vogtei vertreten und verwaltet wird. In diefen Rechten
und dem Anjehen, welches ihre Beamten genofien, hatten !
fih die freien Leute noch einen Heft ihrer frühern Unabhängig: |
feit erhalten. Bon ihren alten, zum erftenmal 1337 durch
Kaiſer Ludwig beitätigten Freiheiten dagegen behielten nur
wenige praftifhen Wert. Wohl ließ Oſterreich die freien Leute
im Befig gewiſſer Vorrechte beim Heiraten, beim Güter: und beim |
Viehhandel, durch welche ſowohl die Zahl dieſer öfterreichi- |
ihen Untertanen, als auch ihr Befipitand vor den Macht:
gelüften fremder Herrfchaften geſchützt wurden, wohl blieb
jenen fo ihre perfönliche Freiheit erhalten, doch waren fie
zu Jagdfrohnen verpflichtet, und mußten als Schirmleute,
„so eines Landvogts Schirm und Verſprechen haben,“
Schirmgelder, zufammen 30 fl. im Jahr, zahlen. Die Haupt: |
mafje ihrer Güter waren Eigengüter, doch waren im Laufe
der Jahrhunderte auch mande Lehen entjtanden. Nach den
Belenntnistabellen, welche 1765 anläßlich der Durdführung
eines gleihmähigen Steuerfußes in den vorberöfterreichifchen
Landen, der fog. Steuerparäquation, aufgeftellt wurben, waren
| Eigene Güter
Schupflehen
Erblehen
Ba Wald | Wald
Jauchert im „Jauchert| in Jauchert in
"after ! Alafter | Klafte
Bebrazbofen ., 2759 !/ıa 605 Yu 151 'Yıcl 67 | — | —
Herlazhofen. 4608.0 71/7393, | 150 42! 87
Wuchgenhofen 31122, 1282 |726*ı« | 142 j® | 145
hi I
Die Zinfe aus diefen wenigen 2ehengütern lafteten
mwohl nicht zu jchwer auf den Freien, zumal vom Ende bes |
18, Jahrhunderts ab, da Kaiſer Joſeph IT. den Lehenträgern
feine befondere Sorafalt zuteil werben ließ; dagegen
drüdten die Bauernfchaft hier wie anderswo, die vielen
beftändigen Grund: und Bodenzinſe, ſowie die Zehnten.
Nah einer Zufammenftellung vom Jahre 1766 bezogen
allein die öfter, Aichenfabrifen und milden Stiftungen
aus ber oberen Landvogtei 11 650 fl. 24% Er. folcher Einkünfte,
Diefen Laften gegenüber waren die Steuern nicht hoch.
Die Drdinariftener, nad der Paräquation in die Kuftifal-
feuer umgewandelt, wurde in feften Anlagen oder Raiten
erhoben, 1759/60 3. B. werden 10 ſolche Anlagen a 390 fl. |
Bon ben |
11%/s kr, alfo 3301 fl. 50°, fr. eingezogen.
weiteren nad) dem Siebenjährigen Krieg in Borderöfterreich neu
eingeführten Steuern, der Dominifal:, Schulden: und Erb:
fteuer, traf es die obere Landvogtei nur wenig. Über eine
weitere Zaft, die den Bauern früher ſchwer traf, nämlid; über
großen Wildfhaden war in der oberen Landvogtei nicht zu
I, 125
| Hagen. Auf der freien Heide, als dem Überreft eines alten,
| freien Pirſchbezirks, ftanden neben dem Landvogt auch den um:
| liegenden Herrichaften Jagdrechte zu, die Rivalität diejer
Herrfchaften forgte für genügende Berminderung des Wild:
‚ Stande. Am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahr
hunderts hatte fogar der damals im Piandbefik der land:
‚ vogteilihen Jagdrechte befindlihe Abt von Weingarten die
Ausübung der Jagd ber Landſchaft ber oberen Landvogtei,
alfo den Bauern felbft übertragen.
Das Gebiet der oberen Landvogtei umfahte genau
bie jegigen Gemeinden Gebrazhofen, Herlazhofen und Wuchzen⸗
hofen.!) Die Zahl der Vevöllerung in früheren Zeiten
läßt fih nur Shägungsmeife bejtimmen,
Nah Baumann war die Bevölkerung bes Algäus trob
der Epidemien im 15. Jahrhundert jehr ftarl, wie er aus
ben zahlreihen Hofteilungen der damaligen Zeit zu fliehen
Icheint.?) Nah der Beichreibung des Landſchreibers Lauthe:
rius vom jahre 1594) hatte das Amt Gebrazhofen Damals
479 ftimmende Leute, Die Liften über den Einzug der
Türfenfteuer von 1610 zählen 481 Bürger auf, alfo bei
nahe genau diefelbe Zahl. Im breißigjährigen Krieg vermin:
| derte fich die Benölferung (IV, 2,). Aber in den Urbarien von
1723 find 472 Grundbefiter aufgezählt und 1760 zählte bie
obere Landvogtei 584 behaufte Familien. Es wird daher geſagt
werben können, baf die Benöllerung ums Jahr 1723 etwa
diefelbe Zahl wieder erreicht hat, welche fie vor dem Dreißig:
jährigen Krieg gehabt hatte. Wunderbar ift die rafche Weile
wie fich bie Bevöllerung in dieſen 100 Jahren wieder er
gänzt haben muf. Wir finden 1738 alle Höfe wieder be
fest. Das Hauptlontingent zu biefer Vermehrung ftellte
| weifellos die Volfsfraft des Algäuer Schlags; aber es
fanden aud nad dem Dreikigjährigen Krieg Einwanderungen
aus der Schweiz und aus Vorarlberg ftatt. Roth weift auf
eine folde Einwanderung hauptfählich bei Merazhofen hin,
wo ber Schweizerbialeft noch vorherrſche. Ob aber diefer An-
flang an das Alemannifche erft nad} dem Dreifigjährigen Rrieg
in die Algäuer Mundart gelommen ift, ift nicht ohne wei⸗
tereö erwieſen, zumal die engen Beziehungen zu den Schwei⸗
zern viel älter find. Mohl aber weift die Einteilung ein
zelner Bauernhäufer in Gebrazhofen auf Tiroler und Bor:
arlberger Einwanderung hin.t)
Die erfte genaue Statiftif über bie Benölferung der
oberöfterreichiichen Landvogtei ift den 1771 von ber öfter:
reichiſchen Megierung aufgenommenen Tabellen über die
ganze vorderöfterreihiiche Bevölkerung zu verdanken. Hier
| nad) zählte die obere Landvogtei 1771 3613 Seelen.
') Die Hartung Gebrashofen umfaßt 2174 ha
Herlazhofen „ 4080 ha
“ Wudzenhofen „ 2794 ha,
zulammen beirägt die Wartungsfläche dieſer 3 Gemeinden 8908 ha.
*, &, Baumann II S. 178,
S. BWegelin II S. 178.
S. Roth &, BR bagi. Gebrazhoſen und Baumann III
5.546 im allgemeinen,
” *
1. 126
männl... . | 65 | 192 4229| 338
Bon 1-15 Jahr Tmeißt. . . | 674 | 207 | 4454| 354
männl.. . | 196 68 | 1282| 197
Bon 15-20 Jahr ka Tau! o2lımel 10
männl. . 220 9,1757. 164
nr heiratet wer 1286| 106 2117 185
“ . Smännt.. .) 246 108 | 1586| 277
40 Jahr | tebig * u! le
20 bit 40 Jahr zuſ. 1011 | 398 7321 830
Bon 40 eg . 198 60 | 1426 36
Gig | Heiratet weißt. . . | 184 | 61 | 1881) 2
50 Jahr männl... 46 11 259 288
s ledig Imeibl. . | 17) A 288
40 bie 50 Jahr zuf. 459 | 149 8514 58
ver —— 158 63 1205| 1%
über heiratet |weibl, . . 172! 87 1082| 186
50 Jahr mannl.. 8) 12) 976) 82
ledig Imeit. . 28 | 18 4608 70
fiber 50 Jahr zuſ. - ı 3878| 180 8068| 408
Gefamtfumme - kages 1236 25 266 ‚2817
i i
Ortihaften - 2 nee. 34 |
* behaufte . BB | 95 | 44 5
Gemilen . er | 260 | 178
Sauer 2er 587 | 170 | 4970| 777
| Obere | Stadt | Ganze | Stabt
Sand: | Wald | Lande | Son
vogtei I jee vogtei | ftang
— n — re Da re se "
Geift: | Welil. Priefter | 5 1 49 8
lich } Nefigiofen — 52 109 | 186
feit Aloſterfrauen — 15 8: 8
Melige Berfonen . » .| — 7 | 7
Kandesfürftl. Beamte. . | — | — 9 3
Landſchaftl. Beamte . — — 2 —
Städt. und —
Beamte FE — 1 18 Fi}
Sortifuierbienftboten . 321 87 : 2580 282
Bürger fo feine Pro- ı
fefftoniften . . ... | 455 B | - 241
Brofeffioniften . . » » N 127 162 — 235
Behaufte und unbebanfte |
Untertanen . ' 27065 802 — | 1668
Arme in Spitalen. . | — 0 — | 18
Zufammen . - - | 3613 | 1296 = | 2817 |
| |
Der Altersaufbau, die Zahl der Ortichaften, Häufer |
und Familien, ſowie die Aufammenfegung der Bevölkerung |
nad Berufen ift aus obigen drei Tabellen erfichtlih. Zum |
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutkircher Heibe,
| Vergleich ift noch eine Heinere Stabt: Waldſee, eine größere
Stabt: Konftanz und die ganze obere Landvogtei beigefeht.
Leider befinden ſich in der Tabelle von der Landvogtei
Schwaben bei den 12 Amtern offenbare Fehler, ſo daß das
in der Gefamtfumme gefundene Ergebnis ſich nicht verwen:
ben läßt. Es ift daher mur die Geſamtſumme der eriten
Seite ber Tabelle, auf welcher faft alle die Heinen ſüd—
lichen Dörfer der Landvogtei Schwaben ohne die 15 Amter
und die Städte Riedlingen, Munderfingen und Waldfee auf-
geführt find, im folgenden erwähnt,
Die Zufammenfegung der Vevöllerung ber oberen Land:
vogtei war hiernach äuferft einfach: 5 Priefter, 127 ſelb⸗
ſtündige Gewerbetreibende, 455 felbftändige Bürger, die fein
Gewerbe treiben, alfo, da Beamte befonders aufgeführt find,
nur Landwirte fein fönnen, 321 Dienftboten und 2705
fonftige Untertanen; Arme gab «8 nit, Die Landwirt:
Ihaft überwog in der oberen Landvogtei, wie überhaupt in
ber ganzen Zanboogtei Schwaben, durchaus. Der Vergleich
ber erwachſenen Männer mit der Zahl der felbftändigen
| obadhtungen.
Bürger ohne Dienftboten gibt Anla zu intereflanten Be:
In der oberen Landvogtei beträgt bie Zahl
| der felbftändigen Bürger 587, die Zahl der erwachſenen
männlihen Berfonen 888, alſo müflen in unfelbftändiger
Stellung wenigftens 301 männliche Perfonen gewejen jein.
|
Ges
werbe: |
treiben:
——
vBaur⸗ | wach
ı jene
Man⸗
ner
ger
— —
Landvrogtei
1. Seite der Tabelle . 859 1667 66 | 400 | 399
Riedlingen. . » :| 46| 364 | 31 | 10 | 106
Munderlingen. . | 289 | 87 | 7 | 11 | 3
Waldſee lH 3 54 | 162 RG
Amt Fiſchbach. 1 229: 346 7 58 164
Obere Landvogtei 687 | 888 5 | 127 | 4
Drticheften außer der Landoogiel
#) Landſchaft Oberhohen⸗
berg (Oberamt Spai⸗ | |
dringen) „1607 |1968 25 | 419 1168
Obernogtelantt Horb. | 766 | 849 53, 7
bh) Städte Freiburg . "61 1345 | 471 | 373 ;, 272
Konftanz . .| 615 | 975 | 169 | 235 241
Die Zahl männlicher Erwachſener, melde fi nicht
zu bürgerlicher Selbftändigleit emporſchwingen fonnten,
ift in ben Meinen und ärmeren länblihen Bezirken ber
Landvogtei Schwaben am größten; bann folgt aber fo-
| fort bie obere Landvogtei und das Amt Fiſchbach, mährend
| in anderen weniger begüterten Bezirken, wie der Herrſchaft
| DOberhobenberg mit Epnichingen m, ſ. w, und dem Über:
vogteiamt Horb, die Zahl der felbftändigen Bürger eine
bedeutend arößere ift. Die Folgen des im Oberland herr
chenden Anerbenigitems mit feinen die jüngeren Geſchwiſter
Zur Geſchichte der Landwirtichaft aut ber Leullircher Heide.
Tabelle 1. Berteilung der Gruudbeſitzer nach den Urbarien von 1728. Gebrazhofen.
"Unter 5 Jauchert 5-10 Jancert |10-30 dauchert | 30-60 Jaucert |lber 60 Jaudert|
2 en | on
— — —— —— —— — a * — De nn — = R
L h | N
1. Gebratshofen. . 12 38% 24 ı| 8% | 4:8 | 182 | 3, 3 | 116 2) 3 81791638
Enzleömüble . — — — — — —| 1 | ara 4 — — — — - -
2. Engelbolbshofen. | 4 | 5%, !10| 2 | 18% n 81a | 5 8‘
Winterazhofen 2 Tee | 1! 2 | 11 9 1| Btalaol 8 | 180 “,— | —- |-
8. Engeraghofen. | 9 | 15% | 18/20, | 4 5 68 18 3 | 108 Ya 8 — — —
4. Grimmelshofen | — — 1 60 — 8 6550—286886 -I=| — — 6
5. Yiegenhofen 11 4% Bß — — — 4] 955 1 2 BbHı 116) — — J— 7
6. Merazhofen 3 9 11 — — — | 8 | 19" 5 2 75%, 17 — — — 13! 279%, |2%4
Sodmühle. . .|— | — | — 11 sel! — — £ = 1| 15001024
7. Rannenbah . . 1 5 | 14 "Yıs 3|— — — 51113 "ıs 24) 1 el — — — 11 176 41
8. Toberazhofen.. 558 26 2 | 12’ 10 5 | 112°, 16 5 128, 6 — — 17] 833 Yı6 | 28
9. Uttenbofen Bi 1’ 11 — — — 638 64 * 24 6 244 4 * — — — 12 810“6 4
10. Wolteraspofn .; 2 die '2| 2 2 | 15 "9 21:16 335 — — 272 | 80% ”| — — | 22 | 497 al 7
Zufammen | 47 | 9 4 | 9.18 | 87’ 111,68 PAIN | 19.81 186791: 26, 4 | 397 %ıs u: Bar 11
I: | un 1 | !
Rod) Tabelle I.
i
Pl daugeri — Zaudert im
u ten
1. Herlazhoftu 14 | 422% 18 9 —* 212
2. Betteihofge 2| 3% | 21 812] 5
3. Elleraghofen . — | — — je je
4. Örünenbab — — ji _ ——
5. Hafelburg . . 2| Bm | 442) 1570 117 4
6. Hengelbab . . | 1 1% |20) 2 | 157% 186 2
7. Sunbhöfe . . - — —— — ——
8. Langenhoſen 8| 6, |ei—! — 2—1
9. Sonthofen. . — — - — | — — —
10. Zautenhofen . .\5| GB’ |—| 3 | Mn 100 6
11. Urlau . . . .| 65) 10'% 2) sim 21 10 |
12. Weipoldshofen . | 1| & 7— — —
18, Willerazhofen. 1 418 1 5 ie) N 1
Zuſam men 34 | BB! 2 | 178°, 110) *
oft zur Unſelbſtändigleit zwingenden Folgen ſpringen beut:
ih in die Mugen. Bei den Städten haben wieder die mit
arößerer bäuerlicher Beröllerung eine größere Anzahl felb:
ftändiger Bürger, als die mit gewerblicher Bevölkerung.
Der Zunftzwang nötigte viele zu wirtichaftliher Unfelbftän:
bigleit. In Freiburg und Pa wird dieſe Ungunft
durch einen zahlreihen Bauernftand und eine zahlreiche Be:
amtenfhaft und Geiftlichleit wieder ausgeglichen.
Nah der Berufs: und Gemwerbezählung vom 14. Juni
1895 betrug in ben drei Gemeinden die Gefamtbevöllerung |
4800, hierunter felbftändig erwerbätätig 812, 1772 betrug
in ben drei Gemeinden die Gefamtbevölferung 3613, hierunter
ſelbſtändige Bürger 582, nimmt man bazu, daß aufer den
Bürgern, fo Profeffioniften und fo feine Profeffioniften, wohl |
aud noch menige jelbftändig Ermwerbötätige in der Land:
mer 1723.
19060 daugert — 60 deusert Zuhammen
deuqart Zehi
— — — 2 — —
186 Ye | 6/14 500 126) 2 | 171% 11751110464, | 5
Bu 836 166 Yın 97 We er 13| 273° |11
— — 2 | 101% 10 1 140% 14 8| 21.
— |-|4|18 i7j-! — |-| 418 |7
63%. | 6 4 | 102% | 5 1) Gi 218, 0
80 “14 5 |, | 5
-— 1-1. |-lılı0% | 8} ılas% | 8
15 "ha 8) 8 | 184026 1 | 64’ 2| 8 1 'a 10
- —— — - 218% | 7 2 138% | 7
123 | 4| 5 199%, | 8] a | 208 | 7) * —
ar 221 5 —* 2 | 205% | 1 86 63*.
—) 7, 9077| 1]— — |-—ı 8) 271’
un 18) 6 | 387%. |11]| 4 | 806%, 17) 18 829% |15
098 ?/1 ; 19 * BS12 He) 621 17284 4]
| | | 2188 5435 Y
l i | ! j H J
vogtei wohnten, die das öfterreichiihe Bürgerrecht noch nicht
‚ hatten, fo wird das Verhältnis ber felbftändig erwerbätätigen
Verfonen zur Gefamtbevölferung ih nad Dielen 120 Jahren
faft aleih jein. Die Zahl ber in der Induſtrie felbftändig
Ermwerbötätigen betrug 1895: 194, der in der Landwirt⸗
ſchaft 1895: 587, 1773 werben 127 Bürger, jo Profeſſio—
niften und 455 Bürger fo feine Profeffioniften find, gezählt,
‘ Zählt man zu den 1895 in der Landwirtſchaft felbitändig
Ermwerbätätigen noch die in wechſelnder Lohnarbeit Selb:
ftändigen, fo erhalten wir 590 Perfonen gegenüber 222 Per:
fonen, melde felbftändig in der Induſtrie und im Handel
zuſammen tätig find. Die Zahl der Profeffioniften, unter
welchen ſich auch die in Handel und Verlkehr tätigen Bürger
) S. Wurtt. Jahrbücher Gemeindeſtatiſtil 1898,
Rod) Tabelle I.
Zur Geſchichte der Landbwirtichaft auf der. Leutlircher Heide,
Budzenboien 1723.
‚Unter 5 Jaudpert 5—10 Jauchert 102 30 Jauchert 30-60 RE Uber 60 dauchert Aufammen
| 3otı| geuden =]® geti| Inden Fi Jauent Bin Yaatert me Ist) Iaugent Fi Danger im
j ’ “ I 1}
1. Wuchtenhofen. 105 9Yıs 11 ij Ds Pr " wa 6 3238 181 Yu 6| 27. B172u 5
2. Morayhofen “1 10) 1490 124, 2] 18%, — 101 2091. [16 7 200 er — — 20 497%, 20
3. Aumishoije. — —— — |-| N 294, |16| 7 | 6) 2 102% 5110 58a 97
4. Balteraghofen. . — | — — — — 4] 5687321 2 3 8,1 8% FH 7 49%, 10
b. Eifenbrechtöhofen | — — (lu — /-I1-| — l-l-ı — 44 147%, 1 17412
6. Zouben . = — — — — — — — — 3162 1a! 1; TEtye 1.) 4 234 2
7. Eutiolöbern I-| — 1-1-| — |-1-| — I-|1-]| — |-11 me 14 1: 19140 14
8. Neumühle. . - | — — |I-i- - |-j- — — 1] th 151 — — — 1 44185
9. Riederhofen 8 | | el 4 160*.4 he OR 2
10. Ottmannöhoien . | 7) 6 |.9, 2 | 19% 2 6) 101 Pu 20, 7 38183*., 21 2 188" 2724 566 Ye) 27
11. Wielaghofen . | 4 13% 11 3 | Mi, 715° 27) 31 18996 14 1, 10110 24) 18 40 12
Gefamtgemeinde I ı N IA | )
Budzeuhofen . 39 5212| BO 11 41) 829°, * 40 1743 2Ib 11392 Yıs, 4 147) 4114 is | 16
Gefamtgemeinde (u h i |
Gebraghofen . 47| Ma) 918 | 87% 111 OR [1413 Ya mi 311267 *ı0 16, 4 897 ”fıo, 4163 357% 11
Gejamtgemeinde | | | ' | |
Herlazhofen . | 894, 20 23 178%, 110) 50| HABT 19 | 60 2512 He 5,21 1738 Ye mILSE 5495 Ye 7
Ale 3 Gemeinden . 120 Bud. 124148 354%: | 9159 /3176Yıe| 8 181 55287, 17 40.8518 "7,5 10 498 12807 Hs 16
Hierzu Leuttirch J 5 — — IT = 6 5a 11
Laudwirtſchaftliche Betriebe am 14. Juni 1895.
0-2 ha 2—5 In j 5-10 ha 10-50 ha 150 han. mehr ; Insgejamt
U ges Fiache Be⸗Flache Ber Fläche Be Flache ſdiace Be⸗ | Fläche
triebe | ha — ha triebe | ha Ütriebe| ha — ha triebe ha
ee Fe — — — — — —
Gchraghofen 42 | 97 | 56 | 180 ss | 7 71 110822 1 | 4: 0 177
Serlajhofen 80 | 46 | 83 | 278 70 | 501. 106 |2010 1 50 | 339 2880
Wurhyenhofen . | 47 24 46 | 150 42 308 | 70 1550! 2 | 37 216.228
Anfammen. : » = 160 a (Tu 1.) | 613 145 1050| 255 47a | 4 | Pu ‚680
befunden haben werben, war alfo damals etwas Heiner, als
heutzutage. Der rein bäuerlihe Charakter der Bevölferung
war noch ſchärfer ausgeprägt.
Im Jahr 1723 waren nad den Tabellen I 498 Grund:
befiter in der oberen Landoogtei, unter ihnen 120 foldhe, bie
unter 5 Jauchert, das find etwa 2 ha, hatten und damit faum
einen felbftändigen landmwirtichaftlichen Betrieb haben fonnten. |
Unter ihnen wird fi wohl aud) die Mehrzahl der 127 Pro:
feffioniften befunden‘ haben, die meiften von ihnen hatten
nur ein Häuschen, manche allerdings, wie die VBierbrauer,
Wirte und Müller erfreuten fi eines ftattlihen Grund:
beſitzes und fallen daher nicht in dieſe Rubrif Heiner Grund⸗
befiter. Ihre Zahl fette fi daher auch aus ärmeren Tag:
lühnern zufammen. Unter 5 Jauchert befiten in Gebraz-
hofen 30%, (1895 unter 2 ha 25%) in Serlaghofen 19%,
(1895: 23,6%), in Wuchzenhofen 26,5%, (1895: 21®o);
der Heine Grundbeſitz hat fich alfo in den drei Gemeinden im
lebten Jahrhundert etmas verfchoben, während er ſich im®ejamt:
durchſchnitt der oberen Landvogtei ziemlich gleich aeblieben
(1723: 24,0%, 1895: 22,3 9) ift. Dies ift von Wichtigleit
deshalb, weil damit das Hofiyftem und das Anerbenrecht in
Zulammenhang fteht. Viele Diefer Heinen Gütden find dadurch
entitanben, baf ber Hoferbe einem feiner jüngeren Geſchwiſter
| ein Häuschen baute und ihm ein paar Jauchert Feld gab, auf
dem dieſer ſich ala Taglöhner oder Handwerler durchs Leben
ſchlagen fonnte. Am beutlichften ift dieſe Beobachtung bei der
Gefamtgemeinde Gebrazhofen zu machen. In ihren Teilgemein:
den mit 7, 8, 11, 12 Höfen finden fid überall ſolche Klein
häusler, welche nur durch Abtrennung ihrer Heinen Güter
von den aroken Höfen hierher gelommen jein fönnen. Auch
in Herlazhofen gibt Liezenhofen ein Beilpiel, während in
Wuczenhofen nur in größeren Ortichaften Heinere Grund⸗
befiger find, wo fie als Gewerbetreibende nicht notwendig
Ableger aröferer Höfe fein mußten. Auf den Heineren Ort:
ichaften mar für das Handwerk fein goldener Boden, bie
Beſitzer der Heinen Gütchen auf den entlegenen Ortſchaften
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf Der Leutlircher Heide.
möchten wohl fommers im Taglohn, mwinters auf Dem |
Stör oder ald Weber ſich beichäftigen. Die Zahl der Leine: |
meber war jedenfalls bei dem ausgedehnten Flachsbau nidt
gering. Noch im Mai 1859 waren in Gebrazhofen 19 zünf-
tige und 8 unzünftige, in Herlazhofen 13 zünftige und 16
unzünftige, in Wuczenhofen 11 zünftige und 2 ungünftige
Meifter diefes Handwerls zu finden, Da, wo auf dem
Hof für fie fein Play war, zogen die jüngeren Geſchwiſter
ala Handwerker, Dienftboten oder Taglöhner in die gröhe:
ren Ortihaften oder fie gingen zu den Soldaten. Bon
legterem Braud; geben zahlreihe Urkunden Zeugnis, nad
welchen Algäuer Bauernburfhen im öfterreihifhen Milttär:
dienſt fern von der Heimat geftorben find,
Die nächſte Größenftufe von 5—10 Jauchert iſt fehr
ſchwach vertreten,
Sandmwirtichaft lebte, hatte mehr ala 10 Jauchert und dem
Heinen, mit unfelbftändigem Betrieb, reichte es felten zu
einem Beſitz über 5 Jauchert.
Der Bauer, der ausfchlieplih von der |
1
So tft diefe Mittelftufe in |
Gebrazhofen mit 9%,, in Herlashofen mit 121/:%/, und im |
Wuchzenhofen mit 8%), der Befiter vertreten. In Herlaz⸗
hofen, wo diefe Mittelftufe am ftärkften ift, fällt der größte
Teil auf die größeren Gemeinden Herlazhofen, Tautenhofen,
Urlau, Es fpielt hier vielleiht die Wohlhabenheit dieſer
Gemeinden herein, welche aud) einen großen Teil ber Kleinen
Leute über 5 Jauchert befigen läht. In der Zählung von
1895 ift Die nächte Stufe mit 2—5 ha etwas weiter, da
5 ha etwa aleih 12 Jauchert if. Doch iſt aus biejer
Inlongruenz allein nicht zu erflären, daß dieſe Stufe 1895
24°, 1723 aber nur 9,6% aller Betriebe umfaßt, Hier ift
eine bedeutende Verſchiebung vor ſich gegangen, und da die Zahl
der Betriebe unter 2ha fich verhältnismäßig gleich neblieben iſt,
1. 129
muß eine weitere Abbrödelung Heinerer Betriebe von ben
mittleren Gütern ftattgefunden haben. Diefem Umftand iſt es
dann au zujufcreiben, daß die Geſamtdurchſchnittsgröße
eines Grundbeſitzes von 1723 bis 1895 von 25,3 Jauchert =
10,75 ha auf 9,09 ha geſunken if. immerhin ift Diefer
Durchſchnitt im Verhältnis zum übrigen Land noch hoch;
er beträgt nad der Zählung von 1895 im Oberamt Yeut:
firh 8,66, im Donaufreiö 6,46 ha, Die nädjte Stufe von
10-30 Jauchert umfaßt gleichfalls noch bäuerlihen Alein-
betrieb, der jegt im allgemeinen bis zu 10 ha, alfo bis
24 Jauchert gerechnet wird. Diefe Stufe iſt mit 145 von
758 Betrieben jebt Heiner als 1723, wo 159 von 498 Be:
trieben auf fie famen, Auf die Betriebe über 10 ha bezw.
30 Jauchert fallen 1895 und 1723 je 34%. Über 60 aus
chert befigen in Gebraghofen nur 4 Perfonen, in Herlazhofen
dagegen 21 und in Wuchzenhofen 15 Grunbbefiger, fie
vereinigen in Serlaghofen und Wuchzenhofen '/, bes ganzen
Grundbeſitzes auf fih. Grohe Höfe über 50 ha — 125 Jauchert
"find der Eifenbredtshof, der Yuttoläbergerhof in Wuchzen⸗
ofen, je 1 Hof in Gebrazhofen, in Ellerazhofen, in Heggel⸗
bad. Bon dieſen find feither ber Zuttolsbergerhof und in
neuefter Zeit auch ber Eifenbrechtähof zerjtüdelt worben.
Allgemeine Schlüffe aus ben bei ber Entwidlung bieler
drei Gemeinden gemachten Wahrnehmungen fönnen natur:
gemäß nur mit fehr großer Vorficht gezogen werden. Die
gemadte Wahrnehmung, daf im Laufe des 18, und 19. Jahr⸗
hunderts und wohl noch fernerhin von den geſchloſſenen
Höfen da und dort fi Heine Güter lostrennen, welde das
Beitreben haben, fid) zu vergrößern, dürfte aber auch in
anderen Gegenden, in denen das Hof und Anerbeniyftem
herrſcht, zutreffen.
II. Sandwirtfdaftlihe Produktion.
1. Anfiedlung nub Felderanblümung.
Die Befiedlung bes Mlgäus dur die Alemannen erfolate
nad Alemannenweiſe in der Art, daß einzelne große Länder:
fireden auf dem Wege des Lofes an die Hundertfchaften
verteilt wurden. Baumann, defien Anſicht, ſoviel bekannt,
allgemein alzeptiert ift, findet die Hefte einer alten Hundert:
ſchaft in dem Gebiet der rings um Leutlich liegenden Ort:
Thaften mit den Enbfilden „hofen“.
Die alten Urkunden |
des Kloſters St. Gallen enthalten ſchon viele folder auf |
„bofen” ausllingender Namen; fo wirb genannt Grimoltes-
hoven (Grimmeltshofen) 809, Willeharteshoven (Willeraz-
hofen) 869, Adelhardshoven (Adrazhofen) 820, Allewigs-
hoven (Allmishofen) 870, ferner Lintoltesberg (LZuttolsberg)
858; viele andere tauchen ſchon fehr bald in den Urkunden auf,
fo Niederhoven 1166, Sonthoven 1173, Totinhoven (Tauten-
hofen) 1102, beinahe alle aber werden jpäteitens im 14. Jahr:
hundert urfundlih erwähnt. Nicht ganz einfach ift die Frage,
wie die Unterausteilung des Landes in ben einzelnen Hundert:
Ichaften ftattfand, Die Hegel war bei den Germanen das foq.
Dorffyitem, Alzeptiert man aber Baumanns Anſicht von der
Wdrttemd, Jahrbachet 1908, Heft 1.
Größe und Lage ber alten Hundertſchaften, fo meifen ſowohl
die Endſilben „hofen“, wie aud; die aleihmähige Zerftreut:
beit diefer Höfe, notwendig auf die Hofverfaflung hin, denn
die Bevölkerung war nicht fo zahlreih, daß fie jo viele
Dörfer hätten bilden Können, als Ortfchaften mit „hofen“
eriftieren. Bei der Hofverfaflung läht ſich auch die Zu—
fammenjegung ber meiſten dieſer Ortidaften mit Eigen:
namen erflären: Gebhardshofen, Maltershofen u. f. w.
auch hat wohl im übrigen Algäu das Gebirge die Ans
legung von Dörfern verboten haben, jebenfalls erfolgte
aud bei Leutlirch, wo bie Natur das Dorfigitem wohl
geſtattet hätte, die Anſiedlung nah dem Hofſyſtem. Die
vollftändige Auflöjung der Marfungsverbände der Hundert:
ſchaften war ſchon im 9. Jahrhundert vollendet, !) aud
diefe verhältnismäßig frühe Auflöfung würde zu ber Hof
verfaffung, melde von Anfang an Privateigentum ent:
ftehen ließ, beſſer ftimmen, als zur Dorfverfaffung, bei
) Baumann II S. 132,
17
I. 130 Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutfircher Heide,
welder die einzelnen Äcker anfangs verloft und erft lang | mußte eine weitere Zerjplitterung des Grundbeſthes ee
fam Privateigentum wurden. | treten. Dieje erfolgte jett aber nicht mehr nad dem Hoi:
Als mit der Vermehrung der Bevöllerung das Ber ſyſtem, indem einer ober der andere Hof einfad) in einzelne
dürfnis nach neuen Höfen wuchs, half fich die Genofienihaft | zufammenhängende Stüde zerteilt wurde, fondern mie bei
zunächſt dadurch, daß fie mittelft des Beifangsredhts auf der | dem Dorfſyſtem. Die einzelnen Höfe haben fi ſchon fchr
gemeinen Mark neue Höfe gründete, und fo die Markung | früh zu Meinen Ortſchaften entwidelt, in denen überall dei
raſch weiter aufteilte. Als aber die Mark jo aufgeteilt war, ; Dreifelderiyftem eingeführt war.
1765. Tabelle 11. 1. Felderanblümung.
Namen " Wielen ——
Brachacker
der i ohne mit i 5 in
Grad: Sauchert
Gemeinden Jauchert Nugung | nubang Jauchert
Gebrazhofen I B49 2/5 106, ze 18'%ı. 171’
Liesenhafen |
Nannenbac N 35697, 104, | 100%] 10% 123%.
Grimmelähofen . . . |
Wolferaghofen . . . . |
Merazhofen ——
Üttenhofen . » x. .,,109'%, 2831: 674 42791 15075
Engelboltshofen. ]
Engeratöhofen
Toberagbofen. . . . » | 215%, 85 53%, 9, Ta! 3877, 50",
Gef. en. Gebragbofen . 200° 628° /s 512%, Höhe TH] 2815’ 558%
Herlahofen.42904. 1100%, | 12854 | 177%ıs Böbr/e | 5460 759
Audzenhofen. - » +» +. 38007% 492 | Ne LOL 4008, 72124
Auswärtige » » 2 0.5 8781 —X 123779 136% b’lıs 69, 362°), 129
96R6°/ | 1412 | 23014 2918 378, 1 2781] 126974 | 2168, | 30m
Aufammen
Hiervon ab die verein-
ödeten Gemeinden . . | 2.059, rt) 146%, | 1080| re] Bir | 2620, = co,
| TB | BE | EI | BT | reg | — 246%
|
1765. Tabelle IT, 2. Felderanblümmmg.
— Gef amtflähel ir — Sufammen
— * * jr öl “mt “ Weidgang ꝛ und Wieſen
Gras- in . in
Gemeinden Jaucert | Wusıng | —— Jauchert Jauchert Jauchert
— —— — —— — — —
verlazhofen 7 a | | 100 | 51% | 150% | sr] 16ı u
Bettellofen . . +.» | 221*0 25, DNA D4tıa 11%o 41’ 262°/, B6',, _
Ellerazhofen. » |
Dengelbad 100 | 10 | | sur | a0 | aerr, Jassım | 1m -
Sonthofen. . 2 2.2. |
Willerazhofen
lat 2 4.3 77 115®,, ‚ 19% 360% 258 4a 133®/a 989% 126% —
Haſelb |
—— 0 | re Br 77 | eu -
Zautenhoien . Fr 40674 ir Fe 7 122% 8, 65110 562 80", _
Weiposhofen . . . . gagıs 51: | 191 ' Po 1 gg 4515 66 _
Sangenbofen . u hs I | Ir The hs h hs
Sundbof .» » 2 2.2. 70%, 5, iz 44’ 1% 26% ur 5 -
Bef.stöem. Herlazhoftu || 4294 | 606%, LI | 126 17T II 54604 159 18
Zur Geſchichte der Sanbwirtichaft auf der Leutlircher Heide,
1765.
Slamen I
Bro Brachacker
— Hrachacter cha
Infolge deſſen waren die Markungen in Oſche (Felder)
eingeteilt, und es fonnten aus biefem Grund die fpäteren
Zeilungen nur fo erfolgen, daß die verſchiedenen Befiter
in jedem Oſch Grundftüde erhielten. Bei der fi raſch
mehrenden Bevölferung trat ſchnell ſtarke Serfplitterung
ein.!) In dem älteften erhaltenen Grundbud, dem Ur:
barium der oberdjterreihiichen Landvogtei von 1723, welches
Ader für Ader und Wieſe für Wiefe nah ihrem Eigen:
tümer geordnet aufführt, finden wir bie Einteilung ber
gefamten Feldfluren in Oſche denn aud vollftändig durch—
geführt. Zu jedem Hof gehören 1. Garten und Baind,
2. Einmähdige Wiefen und 8, Ader. Die Ader find in
den meiften Gemeinden in drei Öfche eingeteilt. Hie und ba
finden wir auch vier Oſche, doch ift dann gewöhnlich bemertt,
daß zwei Öſche ein ſch ausmachen, und es ift dadurch
wieder die Dreiteilung der Felder gewahrt.
Das alte Dreifelderſyſtem wurde bis zur Vereinödung
durchaus beibehalten. Einen ziemlich ficheren Einblid in bie
Felderanblümung des 18, Jahrhunders geben bie Befenntnis:
tabellen vom Yahr 1765, Aus ihnen habe ich Tabellen II |
und III zufanmengeftellt.
In der jegigen politiihen Gemeinde Gebrazhofen war |
im Jahr 1765 noch fein Dorf vereinöbet, ebenfowenig liegen |
in biefer Gemeinde größere arrondierte Eingelhöfe, anderer:
ſeits war fie, wie gezeigt, verhältnismäßig dicht bevölfert
und daher auch intenfio bewirtfchaftet. Die Gefamtflähe ihrer
Äder betrug 20205/s Jauchert, hiervon waren mit Feeſen
(Dinkel) angebaut 177'/s Jauchert, mit Roggen 77 %/s Jauchert,
1, S. Baumann II S. 718.
j in ohne | pn, ; Weibgang Wiefen in äder in
Gemeinde ZJauchert | Nutzung Kane | Jauchert | Jauchert Jauchert | leiter J Qaudert
= === — — — = — = — — = .
Wudyenhofen . 382", Os 7 292'/, 10 149 104 6 1020/.
Adrazhofenn |
. Bar — 3804 | 5 | 100 | ae 122% | 502% I 08% 122
Allmis hofen . 418° 89, 109%, 105" 18 16°/, TP/ıs 4977, 110 139
Balteraghofen . Ar 151", 234, : 1% 74H, Tfıs 100';, 251", 21 [577
Gifenbrechtähofen . . -
giederhofen N | 78 | 1a | ass, | 16 er | 277% Fıoooy. | 381 3281/,
Lauben |
Dittmanähofen 0 876% 5, 124. | Tr’fıa 12% 164% | 540°) Tr 121
Wielahofen 0.) | A | 18 5, | 115 an | 27% 102%,
Suttolsberg | 173%. | 38% 48 Bi 9 52 a280. 42, 55%
I j 1%
Gef. Hem, Wuchzenhofen. 3007 | | Mt 99": 1061, 14068, 141”/s 1023’
Auswäriee 2 22 ı I u | 10% | 50% | Br 45
Leutlirch 9, 36°, 33! 117 4 Pie 1789/18 47
Leutticch so | 18 is Bu 7 = ha | 90 | 9
878, 58°, 64 136 be 69 852, 129
‚ viele Ergaten mit Gras angeblümt murben.
Tabelle II. 8. Felderaubläümnug.
Üder, darunter .
Zuſammen
Ader und
— Wieſen Wald
in
in
alſo zuſammen mit Wintergetreide 255 Jauchert, mit Haber,
alſo Sommergetreide, 375'/, Jauchert, auf Brachäcker ohne
Nutzung fallen 255 Jauchert, auf Brachäcker mit Gras:
nutzung 623%s Jauchert, auf Ergaten (oder nad der ge
mwöhnlichen, im Algäu nit üblihen Schreibweife „Eagarten“
d. h. Wechielfelder) 512% Jauchert. Die einzelnen Par:
zellen diefer Gemeinde zeigen ein ähnlidies Verhältnis.
Mit Getreide ift nur !a—'s der gefamten Aderflähe
angebaut, mit Grad reihlih s, Ergaten maden ein
ftarkes Viertel bis ein Drittel aus. Der Reſt Ye—'s
waren Brahäder ohne Nutzung. Der Umftand, daß in
den beiden für Getreidebau beftimmten Dfchen nicht *s
fondern nur !/s ber Gefamtflähe, alſo nur bie Hälfte
biefer beiden Oſche, mit Getreide angebaut waren, weiſt
darauf hin, dak in Dielen beiden Oſchen noch andere
Pflanzen gebaut wurden, d. h. daß die Brachäcker mit
Grasnutzung in dieſen Teilen des Acerfeldes gelegen ſein
mliſſen. In dem B. Brachöſch nämlich konnte Gras nicht
gut angebaut werden, da auf biefem ja der allgemeine Weid⸗
gang war. Und in der Tat die Rechnung flimmt ziemlich
genau, Bei Addition der beiden mit Getreide und mit
Gras angebauten Flächen erhält man etwas weniger ala
®/3 ber Geſamtfläche, bei Gebraghofen z. B. von 2020 ®/s
Jauchert Gefamtaderflähe 1253°% Nauchert. Die Fläde,
welche zu ®s noch fehlt, wurde zu Ergaten verwendet;
diefe Ader, melde eine Reihe Jahre brach lagen, um dann
erft wieder zum Getreidebau umgebroden zu werden, laaen
naturgemäß in allen drei Oſchen zerſtreut. Ihre Hauptmafle
lag jedoh im Brachöſch, da in den andern Oſch offenbar
In einem
1. 132
Leutlircher, gegen die Vierfelderwirtfchaft gerichteten Schrift:
fa jener Zeit, ift z. B. ausbrüdlih darauf bingemwiefen,
dak jedermann fib Ergaten liegen laſſen und biefelben,
wenn er wolle, mit Klee befüen fönne. Bon 7636 1%/ı6 Jauchert
Aderflähe im ganzen waren 2465 ’/4 Jauchert mit Betreibe,
2154'°/ıs Jauchert mit Gras angebaut. Dieje, alfo zu:
fammen 4620 "16 Jauchert, bildeten zwei Öfche. Die reinen
Brahäder mit 1135’/a Jauchert mit dem größten Teil der |
zufammen 1882% Yauchert großen Ergaten bildeten das
dritte Brachöſch. Der Neft der Ergaten lag in den beiden
andern Oſchs zerftreut.
Es bietet ſich alfo folgendes Gefamtbild, Ein Ofc
zur Schwachen Hälfte angefät mit Dinkel und etwas Roggen.
Ein anderes Oſch zur ftarfen Hälfte mit Sommergetreide,
alfo mit Haber, aud mit der in ber Befenntnistabelle zwar
nicht, wohl aber bei Gutsübergaben genannten Gerfte. In
beiden Oſch dann viele Grasäder, welche hauptſächlich mit
mehrjährigen Klee angebaut waren und eine Heine Anzahl
Ergaten, melde nur zur Weide benügt waren. Weiter
wurben in biefen Oſch noch angebaut Bohnen, Lein, Hanf,
Erbien, Linfen, Rüben und jpäter noch Aartoffeln. Be
fonders hervorzuheben ift ber Flachsbau. In der ganzen
oberen Landvogtei mwurbe jährlih 926 BViertel Flachs- und
Leinfamen angefät. Daß dieſe beiden Oſch nur nod in fo
geringem Make zum Anbau von Getreide benügt werben
fonnten, vor allem, daß fo jehr wenig Wintergetreide gebaut
wurde, zeigt jur Genüge, wie mager die Äder dur das
Zur Geſchichte der Landwirtichaft auf der Leutlirchet Heide,
Dreijelderigftem geworden waren. Im Dritten öſch, auf
dem der gemeine Weidgang war, lagen Ergaten und Brad
äder zerftreut, auch wird hie und da, joweit der Meidgang
nicht hinderlich war, Klee eingeheimft morben fein.
Die vereinödeten Gemeinden mit ihrem arronbierten
Grundbeſitz waren, wie fpäter zu zeigen, zu einem andern
‚ Betriebsiyftem übergegangen.
| Die Wieſenfläche erreichte mit 2781 Jauchert an Gröfe
laum ?/s der gejamten landwirtfchaftlich benügten Fläche. Nicht
| aufgezählt in den Belenntnistabellen find die Möfer und
| Allmanden, Diefe fumpfigen Mooswiefen hatten in dem ſeen⸗
reichen Bebiet der oberen Landvogtei eine giemliche Ausdehnung.
| Die Größe der Mälder ift in den Belenntnistabellen
nicht genau angegeben; der Ertrag der im Eigentum fteuerr
pflichtiger Einwohner fiehenden Waldungen wird auf jähr-
lih 2186 Klafter Holz angegeben.
Um das Gefamtbild vollftändig zu machen, find noch
die 378 '/s Jauchert Garten und Baind zu erwähnen. Bei
jedem Hof war ein Sommer und Wintergarten. Baumes
güter, welche gleichfalls unter ben Begriff Garten und Baind
fallen, finden ſich nicht befonders erwähnt.
In feinem Markungsverband lagen die freien Heide:
äder, fie gehörten dem Nentamt und waren ala Schupf:
lehen teils an Leutfircher Bürger, teild an Untertanen der
oberen Landvogtei gegeben. 104’/a Jauchert wurden als
Ergaten und zur Viehweide benübt und 803°’ Jauchert
; um Getreibebau,
1765. Tabelle III. Gebrazhofen.
I. BR \ — Bebauung ber Hder
Namen % — Feeſen _
— | |
der Anbau⸗ Saat auf Ertrag | Gefamt: | Bejamts Anden» Saat auf Ertrag Gefamt: | Gefamt:
| Hädye im |, _ ! flache im aus |
Gemeinden | ganzen 1 Jauchert 1 Jauchert ſaat ertran ganzen 4 Jauchert 1 Jauchert faat ertrag
I |
— Zauchett Viertel Viertel | Viertel Biertel | Jauchert Viertel Viertel Viertel | iertel
— — — — end, N m — —
Gebrazhofen . . | 36", 15 52 | 551 18911 14 | 8 28 112 892
Liegenhofen . » | | )
Ranmnenbah . » » \ 28. 16 48 43 16 14. 8 24 114 342
Grimmeläbofen. . ) ! ! |
Molferasbofen . » i |
Merashofen . . ' | |
Uttenhofen . ı HTYe 15 48 1457 4662 425% 8 24 341 1028
Engelbolböboien . |
Engeragbofen | | i |
Toberashofen ! 15 | 14 42 210 630 7 | 7 20 4 | 140
I
Gefamtgemeindben: | i |
Gebrasbofen.. . 177 ’ja | 60 190 2670 8559 774 | 31 616 1897
Herlaxhofen . || 56 | 1 210 — —16878 4512
Buchzenhofen I a | — 4498 | 15599 161% | — 1145 3806
Auswärtige . 4 - = Bi | 1644 21% | - - 172 bis
|
Dbere Landvogtei. | 94 — — 18367 41826 471. — 3668 10 781
|
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutficcher Heide, I. 133
1765. Noch) Tabelle III. Gebrazhofen.
Bebauung der Ader
Namen | Daber
| I
Ertrag
Braswadıt Wies wachs
der Anbau:
Häde im | _ aus
Gemeinden gangen dauchert Jauchert ſaat ertrag
Jauchect Viertel Wiertel | Biertel _Biertef
| N
Sant auf | Geiamt: | Gefamt-
Flache , Ertrag | Flache Ertrag | anfang
Jauchert Jentuer Vieriel
Jauchert ¶ Zentner
Gebrazhofen. 67 10 35 670 2345 106%, | 285 171! 559 44
Liegenhofen . |
Nannenbah . . . | 6 10 230 665 10% 104%, | 276 123 Yıs 445 48
Grimmelshofen . | | |
MWolferagbofen . .
Merazhofen . . . |
Uttenbofn . - - 08", 10 30 2088 6 262 328 "ie 1084 aus 1836 100°)
Engelboldshofen | ? i
Engerashofen |
Toberasbofen . . 38 10 28 330 | 924 85 167 73, 181 58°
Geſamigemeinden: |
Gebratähiofen . . 375", -- — 3753 11626 628 1812 794 ’ıa 8 011 250
Serlasbofen . . . BB — — 8860 19238 10099. 1718 12657/13370 362
Wucdsenhofen . . 534’ .. — | 5010 14 416 589,8 668": | 1 061% 3 860 814
Auswartige. 68", — — 65% 15 54’ 116 69%; | 389
Obere Landvogtei. 1064Y, — — 16 310%, | 46 734 2811 | 43909 | 810% | 10120 226
| '
| | |
Einſchließlich Hundhof. — ) Einſchließlich Bettelhofen.
1765. Noch) Tabelle 117. Serlashofen.
| — Bebauung der Ader
Namen | 1)rn u Nonnen .
’ | |
ber | Undan- | Samt anf Ertrag Bejamt- | Geſami— Anbau Saat auf ertrag Geſamt· Gefomt:
fjlache im aus | fläche im * aus R .
Bemeinden | ganıen 1 Sauchert 1 Xauchert fat ertrag gangen Jauchert 1 Jaucheri ſaat ertrag
| #
| Jauchert Xiertel Biertel Kieriel Vieriel Jauchert Viertel Biertet Viertel Liertel
Herlazhoien.. Er 14 46 1256 4310 52", | 7 a | 369 | 1107
Bettelhoien . « - | 17 4“ i 4 238 714 8 | 7 20 56 | 160
Elleraxhofen. . - . | ! !
Sengelbab . . - |) gay u“ | # 151 | 449 47h 7 a) | 106
Sonthofen J | |
Ailferashofen z
Urlau , | Tel 15 47 1087 3407), 4, 8 ı 2 | 8350 918
Haſelburg (ee
Grünenbad . ; | 40%: a 46 9 | 18683 26 | 8 24 206 624
Tautenhofen. . . | |
Beipoldshofen . | TB; 14 46 1054 | 8461 31 8 22 PT >}
Yanıenhoien . e } | N |
Hundhoi . 2.» ı is 48 60 | 192 1:4 s24 2 |
| ' |
Geiaminenteinde ' | | |
Herlasboien. . . 3a — | — | 3, Be 210, — — | 15% 4512
] | ! 1 !
| | |
Zur Geichichte der Landwirtſchaft auf der Leutfirher Heide,
derlazhofen.
1. 134
1765. Moch Tabelle III.
Bebauung der Ader
Kamen
i Anbaus
flache im
Gemeinden |) gamen
|
ber
Serlashofen . . . | 148
Bettelhofen . 1
Ellerashofen .
Heggelbach
Sonthofen
Wilferayhofen
Urlau ,
Haſelburg
Grünenbad) .
Zautenbofen .
Keipoldshofen .
Yamenhofen .
Sundhof .
Gefanttgenteinde
Herlazhoſeun.
Saat auf
10
10
10
Zouchert Wiertel_| Riertel
3
Geſamt⸗
aus
Jauchert Jaucheri ſaai
dert
Sejamts
ertrag
Viertel
— —
l
1480
30
6860
| am
| 052
448%
4082
1918
32623
450
19 238
Graswachs
Flache Ertrag
Jauchert
220%
83,
Zeniner
291
120
264°, |
119%,
1099,
') Siehe Toberazbofen, — * Einſchließlich Yuttolsdera, — ) Eiche Gebratöhofen,
1769.
Namen
Rod Tabelle 111.
Budzenhofen.
Bebauung und Ertrag der Kder
Wies wachs
Flache: un
Leinſamen
Flache Ertrag
anfäung
Nauchert | Zeutner Viertel
566
153
104
-)
150% 40
41’
887% | 1006
674
259
133%,
Aoggen
der
Gemeinden
Jaucdcert
Wuchenhofen
Moruhofen .
Reumühle
Almishoten .
Baltrashofen r
Eiſenbrechtshoſen
Niederhofen
Lauben
Dttmanshofene.
Wielashofen .
Luttolöberg .
Heiantgemeinde
Wuchzenbofen .
Auswärtige . . - | 8
Yeutrd . . » » 20
Yentficdh ,
Biertel
14
14
13
16
18
16
16
Viertel
aus
1 Jauchert
Viertel Viertel Jauchert Viertel
504
588
591
268
118
ABS
501
270
448
48
320
176
544
Geſamt⸗
ertrag
1728
2016
2 366
137
ı +72
1764
1402
823
15598
156
960
528
164
— | Seat auf
aanzen
184, |
1 |
8
8
u, 7
— 8
1 8
13%, 8
7 8
re us
Jaucheri 1 Jaucheri
Viertel
’ I
Ertrag Geſamt—
fnat
Ghefamt:
ertrag
Kiertel Viertel
24 8 2
24 108 324
24 56 168
— 172 516
Zur Geſchichte der Zanbwirtfchaft auf der Leutlircher Heide,
1765.
Moch Tabelle 111.
Bebauung und Ertrag der Acker
Namen = Haber le j — u Flax⸗ und
j l 4
9 bi » Ä
= Bade ie Sat auf | ne Gelamte | Befamt Fiache | Ert Fiache | Ert —
— r vo f 13 Fa
Gemeinden ganzen 1 Aauchert 1 Jauchert taat erirag ä a & 8 Anſaung
— I
>, Jauchert Jauchert Liertet Biertel Lieriel JZauchert Fentner | Jauchert Zentner | Viertel
Wuchzenhofen 58 10 30 | 530 1590 ı | 4 149% 470), 4
bein | wo | 0 5 10 | 1a | st | ae | Msn 48
Neumühle { ! j
Almishofen . 69), 10 28 6u5 146 108%, 79h | 268 40
Baltrashofen .I 39 10 290 341 1, 8 100%, | 280 20
Eifenbredhitsbofen . |
— [107 8 22 1840 | 3685 | 135%, | 116 ar | 11% 70
zauben
Dftmandhofen . 67°, 10 30 675 2035 124, | 289% | 164) 418, 50
Wielashofen . 561, 10 29 565 1639 4 10 15h) BE5NE 42
Suttoläberg . | am 10 28 25 770 488 ,, 35 b2 110 29
Geſamigemeinde | '
Wudzenhofen . | 5, | = _ 5010 14416 58 6, | 106 | 33 314
l
Auswärtige . . .| 2 | 01 8 120 336 2, 9 50”) 292 —
Leuttirch 38%, | mw 80 337, 1169| 88%, 70 oe Tr 44 —
Leuttitch. sw | w 30 180 540 18 37 Yu) 5 _
I
I! — — | 5er | 116 | 3 —
L 135
Wuchzeuhoſen.
Graswachs Wieswachs
2, Getreideban,
a) Umfang and Ertrag.
Die Hauptwinterfrudt war ber Dintel, welcher als glatte | = 1 Simri 6 Ellen ®%’/sos Viertel. Bei der Umrechnung
Frucht im Algäu „Feeſen“ oder „Werfen“ genannt wird;
bie Hauptſommerfrucht war ber Haber. Neben dem Dinfel
wird auch Roggen als Winterfrucht, feltener als Sommer:
frucht gebaut, und zwar Famen, wie die Tabelle ILL, zeiat
fhon auf 4 Malter Dinkel ein Malter Roggen, der Noggen:
bau war aljo gar nicht unbedeutend und größer als ber in
den Württ. Jahrbüchern für 1791 angegebene Durchſchnitt.
Neben Roggen wurde, wie aus ben Inventarien bei Gute:
übergaben zu ſchließen, auch etwas Gerſte gebaut, Doch jeden:
falls nur im geringem Mafftabe, da fie gewöhnlich unter
einer Rubrik mit Erbis, Linfen, Lein zufammengefaht it.
Mit diefen drei Gewächſen, welche in den Belenntnistabellen
nit einmal aufgeführt und unter Haber verrechnet find,
deren Anbau aljo gleichfalls ganz minimal geweſen fein |
muß, find aber aud alle ruht: und Getreidearten aufge
zählt, welche in der oberen Landvogtei und wohl allgemein
in Oberſchwaben damals gebaut wurden.
Über die Höhe des Ertrags der Felder foll die Ta:
belle III gleichfalls Auskunft geben. Um diefe Zahlen mit
anderen damaliger und jegiger Zeit zu vergleichen, erſchien
es nötig fie auf Simri und württ. Morgen umzurechnen.
1 Jaudert = 1!4 Morgen 40 Ruten 20 Schub, 1 Viertel
’) Siehe Grunenbach.
wurde 1 Jauchert rund zu 1 Morgen, 1 Biertel zu
1'/ı6 Simri gerechnet. Zum Vergleih wurden herangejogen
die Zahlen, welde Kerner 1780 für Württemberg’) angibt,
die Ermteergebniffe der Felderanblümungsüberſichten der
drei Gemeinden von 1865/70 und 1875 und die Höhe des
Ertrand nad Angabe jeiger landwirtfhaftliher Sadver:
ftändiger.
Aus diefer Überficht erhellt zunächſt, daß die Angaben
Kerners für Württemberg ums Jahr 1780 fehr nieder gehalten
find. Der Grund hierfür liegt jedenfalls in verichienener
' Beurteilung, denn es fällt ſchwer zu glauben, daß der Er:
trag ber württembergifchen AÄder jo weit hinter dem Ertrag
der Ader im rauhen Algäu zurüditand, Ein Vergleich der
erfteren Angaben und der Kernerſchen mit denen der neueren
| Seit ſpricht aber entidieden für die größere Zuverläffigfeit
der ben öſterreichiſchen Belenntniätabellen entnominenen
Zahlen.
Bei allen drei Fruchtarten hat ſich der Heinertrag ziem:
lich aleihmähta gehoben. Überall wurbe die Menge bes
Saatquts geringer, die Ernte ergiebiger. 1765 mehrte ſich
das Saatgut 3—4fach, jetzt 6 Tja. Die Felder find alf o
! beinahe nod einmal jo ergiebig geworden. Die Nachteile
I. 136
Rach Herner n_ | |
| 1765 1780 1865—70 | 1875 | 1904
Biertel auf | Simei auf | —
1 Jauchert 1 Morgen Simri auf 1 a — —
Ausſaau 12-16 | 101518, 7! 9 9 10
Becien . » » Ernte . . 42-52 3,742 16-32 48—56 56 60
Reinertrag - 0 ı: Bi Ba, 39—47 45 50
Ausfaot . 6-8 ı abi: — 4 8, 5
Roggen... . 1; Emie. 20-28 | 17-298 — 21 28 24 80
N Reinertrag 12-22 10,2—16,8 — 20—24 21:7. 25
Audfont . 8—10 6,8, 2 6-8 6 7-8
Haber Ernte W35 24 60. 8220 32 ·40 28 4248
18-237 | 15,5—24,05 26—32 22 4—4H
| Neinertrag
ber alten Dreifelderwirtichaft treten überall wieder hervor, |
Die wenigen Getreibeider waren noch dazu recht mager.
Im allgemeinen galt die obere Landvogtei nicht als
befonders gutes Kornland. Oberamtmann Jäger fchreibt
1810 in einem Bericht über die Beichaffenheit des von Würt: |
temberg in Befit genommenen Landes: „das falte Klima wirkt
ungemein auf die Äruchtbarfeit bes Erbbodens und obwohl |
der Stadt Leutlirchiſche Oſch der befte ift, jo wird dennoch
der befte Ader, weldier zum Erempel in Um 5—600 ft. |
foftet, höchſtens um 100 fl. käuflich angebracht und jährlich |
Zur Geſchichte der Landwiriſchaft auf der Yeutficher Heide.
Sip—11', | |
fir & fl. verpadhtet, woran aber der Geldmangel mitunter
auch Schuld ift, indem der nämliche Ader vor 20-80 Jahren
' 2800 fi. Erlös einbrachte.” Bon rauher Frucht könne nad
diefer Beihreibung etwa das Siebenfache der Ausſaat in Zeut:
firch felbft gewonnen werden, während in anderen hiefigen
Diftritten Taum das PVierfache gewonnen werde. Das Algäu
ftand damit im Gegenſatz zu den übrigen Teilen ber Land⸗
vogtei Schwaben, in welchen der Körnerbau und der Handel
mit Früchten in großer Blüte ftand.
b) Maßreneln der Regitrung.
Die k. k. Negierung begann etwa vom jahre 1760 an,
ber Pflege der Yanbwirtichaft ihre ganz befondere Sorgfalt
zu wibmen. Die Zahl der von da ab ergangenen, alle mög:
lichen Zweige der Landwirtſchaft berührende Molizeiverord-
nungen iſt Segion. Das tintenflerende Säfulum war ba!
Der Heitgeift des Mohlfahrtsftaates begann fih aud auf
diefem Staatsgebiet feine Geltung zu verſchaffen. Hof:
fammerrat Leo, welcher im Fahre 1787 im Auftrag der
Regierung die Landvogtei Schwaben bereifte und „einen
Pan zur Begründung der höchſten Aufnahme der vorbers |
ölterreihiichen Lande durch eine verbejferte Einrichtung des
Feldbaus“ verfertigte, hat im Cingang dieſes Mans bie |
arfühlvollen, für die Politif jener Zeit charakteriftifchen |
Worte gefchrieben:
„Joſeph IL. fühlt die feine Wohlluft, Menſchen zu be:
alüden.”
Am 15. Dezember 1766 erlieh die Kaiſerin ein Defret,
nad weldem im Januar jeden Jahres fund gu machen war, |
daß alle Landesinſaſſen auf die Beförderung der Landes:
tultur Bedacht nehmen, von bejonders erſprießlichen Erfin:
dungen ihrer Grund» und Gerichtäherrfchaft oder dem Ober:
und Unteramt Anzeige machen follen, und daß die Unter:
tanen für die nugbar erfundenen Anzeigen eine proportio:
nierte Vergeltung au erhalten hätten.
Die Vlene der Landwirtſchaft wurde oraanifiert
durch die im Jahre 1768 erfolgte Einfetumg der General:
Tandespoligeifommiffion bei der vorländiihen Hegierung und
Kammer in Freiburg, deren Hauptaugenmerk auf die Rultur
und auf bie Landwirtſchaft in allen ihren Teilen alö den
eigentlihen Grund eines blühenden Nahrungsitandes zu
richten war. Zu diefem med wurden der Landespolizei⸗
fommiffion Öfonomieinipeltoren beigegeben. Dod wurden
zunächſt nur zwei folcher Infpeltoren für das Land Breis:
aau aufgeftellt. In Schwäbiſch Üfterreih und in Vorarl:
berg versehen die Funktionen der Öfonomieinfpeltoren die
Dbers und Unterämter, Die „Nachricht und die Erinne
rungen von ben Abfihten und bem Endzwed der aller
gnädigſt niebergefehten Generallandespolizeilommiſſion“ find
in reinjtem Ztil der Aufklärungszeit geichrieben: „In einer
gefunden Polizei, in einer auf das höchſte getriebenen Eul:
tur der unbeweglichen Güter, und in einer blühenden Stadt:
und Landwirtſchaft liegt der Grund zu blühenden Commer
cium und Manufalturen, zu einem guten Nahrungsitand,
folgbar auch zu einer rechtſchaffenen Bevöllerung. Ohne
Macht kann fein Staat alüdlih fein; Man kann ſich aber
auch ohne eine ftarfe Bevölterung feine Mocht vorftellen u. ſ. w.“
„Die zu Klagenfurt, zu Grätz in Steiermarl, und erft neuer:
lich in Tirol errichtete und mit dem beiten Erfolg an ber
Landesverbeſſerung arbeitende Naritulturs:Zocietäten geben
| uns die rührenofte Probe von ber Weisheit und ber nie zu ver-
danfenden Benierde Unferer allerhuldreichſt und liebenswürdig⸗
ften Monarchin (Maria Therefia) denen ihrem alorreichen
Zur Gefchichte der Lanbwirticaft auf der Lentfircher Heide,
Scepter unterworfenen Untertanen alle diejenige Glüdfelig: |
feit zu verihaffen, deren fie ala Menfchen fähig find.” Am
Schluß der Schrift merben in 13 Abfchnitten Fragen über
die wichtigiten Begenftände ber verschiedenen Landfcaften und |
Orte der Öfterreichifchen Vorlande aufgeſtellt. Denjenigen
welche auf Grund diefer, jämtlihe Zweige der Landwirt: |
Ichaft und des Gewerbes umfaffenden Fraaen „den nüß:
lichft und beit ausacarbeiteten praftiichen Vorſchlag zur Ver
befierung der Eultur und Landwirtſchaft, ober in anderen
Zweigen des Nahrungaftands an Hand geben,“ wird von
Ahrer Majeftät eine aoldene Medaille im Gewicht von
35 Dulaten zur Belohnung verfproden, aud; Prämien wer:
ben in Ausſicht geftellt. An der Beantwortung ber geftellten
fragen beteiligte fih in hervorragender Weiſe die Stadt
Maldfee.
Regierungsmaßregeln nun, welche den Anbauvon ®e
treide und die Berbefferung der Getreibeäder bireft und pofitiv
zu förbern beitimmt waren, finden fich m viel geringerer Anzahl
und Bedeutung, als foldhe die zur Hebung des arg darnieder-
liegenden Futterbaus dienen follten. Der Betreidebau beruhte
auf fo alter Kultur und fo langjährigen durch Generationen
vererbten Erfahrungen, daß bie Regierung es nicht für nötig
hielt, auf birefte Verbeſſerung besfelben, etwa durch Einführung
neuer Getreibearten, Belehrung über rationellere Bobenbe:
arbeitung, Anfaat u. f. m. hinzuwirlen. Indirelt hob fie ben»
jelben allerdings durd die angeftrebte andere Einteilung ber Fel⸗
der und die Velämpfung der Weidwirtfchaft. Im übrigen
befchränft fie fih darauf, bei befonberen Notftänden Bor:
Tehrungen zur Abhilfe zu treffen. Hierher gehört der Kampf
mit ben fhädlihen Tieren und unter biefen in erfter Linie
mit ben Sperlingen ober „Spaben”, wie fie damals noch
allgemein, auch in ben amtlihen Berorbnungen benannt
worben. Am 8, November 1749 befahl die Kaiferin Maria
Therefia, daß die Ausrottung und Vertreibung der Spahen,
welhe den Untertanen nit nur wenn die Frucht auf dem
Feld fteht, fondern auch zur Minterszeit in den Scheuren
beträdtlihen und empfindliden Schaden zufügen, durch—
aehends und aller Orten ernftlich geboten werben ſolle. Zu
diefem Zweck foll befonders vor der Brut im Frühjahr ent
meber mit Aushebung ber Nefter oder mit Schieken bie
Austilaung vollzogen werben. Kür jeden Spagenkopf follen
von Lichtmeß bis Georgii 2, und nadı Georgii bis Lichtmeh
1 Kreuzer aus der gemeinen und Gerichtäfaffe bezahlt
werben.
Die Innsbrucker Hepräjentationd- und Hoflammer |
hatte beim Ausſchreiben diefes Patents die Gerichte noch
befonders gemahnt, „ben für die Lieferung jeden Kopfes
darauf geihlagenen geringen Preis in Gegenhaltung des je
länger, beito vergnüglicher zu gewarten habenden Vorteils
leineswegs befhmerfam anzuſehen.“ Doch fcheint die Durd:
führung dieſes Befehls nicht fo ganz glatt vonitatten ge:
gangen zu fein. Im Jahr 1762 wird feine Einhaltung
mieber in Erinnerung gebracht und zugleich angeordnet, daß
alljährlih eine Tabelle, wieniel Spaten jeden Orts in
natura unb wieviel an Geld abgeführt worden, einzufenden
Württemd, Yahrdikger 1905, Heft 1.
I 137
fei. Außerdem mußte berichtet werben, wieviel Spatzen
jeden Orts feit dem Geſetz von 1749 geſchoſſen ober ge
fangen und geliefert und wieviel bafür ausbezahlt worden fei.
Die Berichte fielen nicht ſehr günftig aus, am 28, Auguft 1770
ſchreibt die Hegierung von Breisgau, fie habe mit beſonde—
rem Mißfellen eriehen müffen, daß auf den Befola der
allerhöchften Verordnung nicht mit derjenigen Verfanglichleit
gehalten werbe, wie es biefer Gegenſtand erfordere. Des:
halb orbnet fie an, daß lünftig jedem Untertan, aud ohne
Ausnahme des Taglöhners und hiemit ohne Nüdfiht auf
den Beſitz wenig ober vieler Grundftüde, 5 Spabenköpfe
für jedes Yahr zur Lieferung feſt beftimmt fein follen. Für
jeden nicht nelieferten Kopf muß der Saumſelige 2 fr. aus
feinen Mitteln zur Strafe bezahlen, Als „leicht und wenig
toftbare Art die Spahen beizufangen” wird die empfohlen,
„welche durch Anhängung ber an dem Boben durchlöcherten
irdiſchen Häfen an die Häufer beſchiehet“. Dies ift die
feste allgemeine Berorbnung, melde im Kampf gegen bie
Spaten von der Regierung geſchmiedet wurde. Leider waren
Alten über die Wirkung diefer Verordnung nicht zu finden.
Von ber Belämpfung der Feldmäufe handelt eine
Anweifung, welche im Jahre 1774 herausgegeben wurde,
Die gegenwärtig gebräuchlichſten Mittel, wie Anwendung
von Feldmäufefallen, Fangen in Bohrlöhern, Legen von mit
Hrfenit oder Strychnin vergifteten @etreibelörnern u. f. m.,?)
erwähnt fie gar nicht, wohl aber eine „ganz einfache in
ranfreih erfundene Maſchine, mittelft welcher Durch den
Schwefelrauh die Felbmäufe nelötet oder ausgerottet wer:
den fünnen.” Die Machine ift tatlählih fehr einfach.
Ein Blasbalgen, an welchen eine Feuerbüchſe befeftigt üft;
bie Büchſe wird zur Hälfte mit Lumpen und Schwefel ge:
füllt, und der beim Verbrennen dieſes Gemiſchs entitehende
Rauch wird durch ein an der Büchſe befeitigtes Rohr in
die Mauslöcher getrieben. Dies hat nah der Gebrauchs:
anweifung jo zu gefchehen, dat in das Hauptloch der Rauch
eingetrieben wird, und daß von einer weiten Perfon dann
alle Nebenlöcher, fobald der Rauch aus ihnen hervordrinat,
mit dem Schubftödel zugeftoßen werden, „Menn man mähr
rend des Blaſens feinen Rauch mehr herausſtoßen ficht,
fo ift die Wirkung bei dem erften Lager ſchon gemacht und
alle Mäufe darin feind von dem Schwefelbunft erſticket.“
Die Raudöfen oder Mäufepufter, melde in den Mer Jahren
bes 19, Jahrhunderts in Preußen, Hefien und Baden durch
Regierungsverordnung in Anwendung gebracht worben find,
find alfo durchaus nichts neues.
Die Würmer hatten im Winter 1771/72 an ber
Minterfaat großen Schaden angerichtet; ganze Felder, ber
ſonders folche, die zeitlicher beftellt worden waren, wurden
von dem Ungeziefer verheert. Einige Landwirte hatten die
zur Winterfaat beftellten Ider mit Kalk beftreut und ſolcher⸗
geftalten nicht nur denfelben die überflüſſige Näſſe benom:
men, fondern auch bie Würmer, die die ähende Kraft bes
) S. Amtsblatt des Minifteriumd des Innern 1908 &, 478,
18
I. 138
Kalfes nicht vertragen fonnten, vertrieben; andere hatten
das Getreide vor ber Ausſaat eingelallt, wieder andere
ſolches in ein aus verjchiedenen Kräutern abgelochtes Waſſer
eingemeicht.
Engerlinge und Maikäfer feien bier gleichfalls er
wähnt. Ihrer, ſowie der Spagenbelämpfung galt eine
Sitzung, welde am 5. Dftober 1775 auf Einladung der
Stabt Ravensburg Vertreter des Oberamts Altdorf, der
Gotteshäufer Weingarten, Weißenau und Baindt, des aräfı
lichen Haufes Molfeag und der Stadt Ravensburg im Bafthaus
zum goldenen Engel in Altborf hielten. Der weile Beihluß |
biefer Verfammlung war, daf, weil das Terrain nicht über:
all glei, es jeder Herrſchaft überlafien bleibe, die ihr er
forberlich ſcheinenden Mafregeln zu treffen. Mehr Erfolg |
hatte eine Situng vom Auguſt 1784, an welcher ſich neben
den genannten Parteien auch noch die Grafſchaft Tettnang
Zur Gefchichte der Landwiriſchaft auf der Leutkircher Heide,
beteiligte. Obwohl nicht verfannt wurde, daß Die Enger
linge fih nach der Ernte tiefer in die Erde eingraben, follte
doch der Bauer beim Pflügen fo viel Engerlinge ablefen
als möglich und es follte für jedes Viertel Engerlinge
12—15 fr. aus der Amts: ober Gemeinbelaffe bezahlt
werben. Im nächſten Frühjahr folte die Schüttelung ber
Bäume und Auflefung der Käfer durch ein allgemeines
Aufgebot in der Meife erfolgen, daf die Gemeindevorfteher
die Dörfer und einſchichtigen Höfe in Hotten teilen, und
daß an einem beftimmten Tage jeder Hofbefiger dann ver:
pflichtet fein fol, morgens zwiſchen 5 und 8 Uhr fo viel
Leute, als er zu Haufe entbehren fünne, zum Häferfammeln
au ftellen. Die gefangenen Höfer wurden entweder mit
heißem Waſſer übergojfen ober verbrannt.
Man fieht, die Befchlüffe, die gefaßt wurden, wollten
fehr radikale Mafregeln, ob fie aber auch burchgefürt wurben?
ec) Roruhandel,
Der Gejamtreinertrag an Frucht (abzüglich der Saat)
betrug nad den Tabellen von 1765 30815 Viertel Beejen,
das gibt etwa 77037 Viertel Frucht in Rauhem, dazu |
lommen noch 30424 Viertel Haber alſo zufammen 107501
Biertel Frucht in Rauhem. Am Jahr 1792/98 wurde für
Württemberg auf ben Kopf ber Berölferung ein Bedarf
von 3 Scheffel 3 Simri in Rauhem, d. h. Dintel, Haber
und Gerfte zufammen, gerechnet, das gibt 14%: Viertel
Leutlircher Maß. Legt man den Stand ber Benöllerung von
1771 mit 3612 Seelen zugrunde, jo erhalten wir einen Bebarf
von 51000 Viertel in Rauhem, es wäre hiernach eine Über:
produftion von etwa 56000 Biertel in Dinkel und Haber das
gemweien, zu welchen nod die 7223 Viertel Roggen kommen,
Zur Beurteilung des Geldwerts diefer Mehrprobuftion mögen
folgende Preiänotiz dienen, melde den Rechnungen des
Leutlircher Hofpitals entnommen find:
1665 1678 1700 10 |
| | |
Kernen 1 Malter . TR. | 5, He hop. b.14 1.38. fl | 910, fl. | 11-124, fl.
Feeſen 1 Viertel A — — — — | — —
Roggen 1 Malter. — — [EU ſ. SH ORT 9-10 A,
Gerfte 1 Malter . . . . | ne VA a “fl -- | — 6. -
Haber 1 Viertel 16—21 Er. 16% ir s—4UOh | 8-0 ke. 20-30 kr, 26-40 fr,
1750 1760
Kernen 1 Walter . = | 12-14, fl. 9-11, fl.
Feeſen 1 Viertel . a — —
Roggen 1 Malter . 8-9 fi. 6286 fl.
Gerſte 1 Walter _ —
Haber 1 Biertel B—Bi tr. 27 ir,
Hiernach treten Hauptpreisauffhläge je um die Wende
des 17. und 18, Jahrhunderts ein.
In der Stadt Leutlich gelanate der Kornhandel
nie zu befonberer Bedeutung. Nun lag aber Leutkirch
mitten im Gebiet der freien Heide und bildete Daher auch
den natürlihen Markt für deren Kornausfuhr. Wenn nun
bie Kauflraft diefes Marktes nie jehr groß war, jo läßt
dies vermuten, dab der Kornmarlt feiner Umgegend im
Verhältnis zu anderen Gegenden Oberſchwabens nicht be ;
beutend war, Umgefehrt wurde dann wieder infolge der
1783 ' 1785 1788 1800
Bn—12 fl. | — — 1 Biertel 2 fl. 4 ir.
2 27 fr. 39—45 fi. 1 Biertel 1 fl. Ttr.
st j|6 45 tr 6 fl. 1 Biert. 1 fl.20 fr.
9A TA 8-9. t Biert. 1 1.17 fr.
30—90 Ir n—3 fr 32-47 Ir.
42 tr. |
geringen Nachfrage auf dem Leutlirder Markt viel Horn aus
feiner Umgegend in andere Schrannen, insbejondere nad
Waldſee, Wangen u, ſ. w. gebradt.
Die ältefte erhaltene Leutfircher „Ordnung im Kombaus”
ift vom Fahre 1533, Sie iſt „von Kornkniffens und Zolls
und Mefgelos wegen“ aemadht und beſchäftigt ih fait
ausihlieplicd mit dem Meßgeld und den Gebühren, die bie
Käufer und Verkäufer an der Schranne entrichten müfjen.
Ber jevem Hauf müſſen Käufer und Verkäufer an der
Schranne 1 Pf. Mehgeld zahlen, ebenfo müflen Käufer
Zur (Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
und Verkaufer das Korn in der Schranne aufbewahren,
t
eine beſtimmte Gebühr entrichten u. f. w. Intereſſant ift |
vor allem die Beitimmung, nad welcher Fremde ihr im
Kornhaus erfauftes Korn auf Verlangen „ven Hausleut,
jo allhie Bürger find, die Hälfte des gelauften und zur
Ausfuhr beftimmten Korns ums Geld zu faſſen“ gejtatten
mußten. Diefes Vorkauförecht wurde in der 2. Kornhaus⸗
ordnung von 1571 infofern erweitert, als es den Xeut:
ficher Metzgern, Müllern und Bädern, welche 1533 aus
geſchloſſen worben waren, jest ausbrüdlich gleichfalls ein:
geräumt wurde, Die nächte Kornhausordnung von 1610
ift auf vollſtändig anderer Grundlage aufgebaut, Sie hat
mit ganz wenig Abweichungen genau benfelben Wortlaut
wie die Jsnyer Kornhausordnung, von welder eine Ab:
ihrift aus dem Jahr 1647 bei den Leutlircher Alten ift.
Sie beftimmt ausführlich, daß alles Korn, welches der Stabt
zugeführt wird, nur auf dem Markt gekauft merben darf.
Dann folgen Vorfchriften über das Meßgeld und Anwei—
fungen an die Kornhändler. Märkte find urſprünglich
zweimal, am Montag und Mittwoch, fpäter nur noch eim:
mal. Der Aufkauf von om zum Wieberverlauf ift während
der Woche jedermann verboten. Den Bädern ift der
Kornhandel eine Meile um die Stabt überhaupt verboten,
Das Vorkaufsrecht der Bürger ift aufrecht erhalten. Das
Untereinandermifchen verſchiedener Kornforten ift verboten.
Die Drbnungen von 1643 und 1652 enthalten nichts weſent⸗
Ich Neues. Am Anfang des 18. Jahrhunderts war der
Kommarlt fo heruntergefommen, daß die Bürger ihren
eigenen Bedarf nicht mehr decken fonnten, es wurde daher
1717 eine neue Kornhausordnung erlaffen, bamit ber be
nahbarte Sandmann: feine Früchte wieder hierher führe;
aber aud fie hatte nicht den gemünfcten Erfolg; 1743
wird eine neue Komhausordnung erlaſſen und zugleich
ftanden eine Anzahl Bürger zur Gründung einer Korn
hausfozietät zufanmen, Die Beftimmungen diefer Rom:
hausorbnung find fehr einſchneidend. Allen Bädern und
Müllern, jowie Bürgern und Einwohnern wird befohlen,
ihr Korn bier zu faufen, ebenfo wie aud fein Bürger Horn
hinauäverfaufen darf, das niht 14 Tage lang auf ber
Leutlirher Schranne zum Verlauf auögeboten worden war.
Die Kornhansfozietät darf allein mit Korn handeln, doch
ift jeder Bürger bis zu einem beitimmten Termin beredtigt
diefer Sozietät beizutreten. Damit fi bie Bürger nit
benadteiligt alauben, werden die Turen von Memmingen
und Waldſee angeichlagen. Die genauen Rechnungen ber
Kornhausſozietät find erhalten; es wurden eingelegt 3750 fl.
in 28 Voften, Den Handel beforgten drei Kornhändler. Das
Einlagefapital ventierte fih im erften Jahr zu 6%. Im
zweiten Jahr dagegen wird im Kornhandel zwar nad
ein Gewinn von 79 fl. 7 fr. notiert, biefem fteht aber ein
Berluft im Handel mit Butter, Käſe und Schmalz im Ber
trag von 75 fl, 5 fr. gegenüber, fo daf ein Gewinn von
nur L fl 2 fr. berauslommt, Pie die Händler dazu famen
in Käſe, Butter und Schmalz zu handeln, darüber fchlen
I. 159
Nachrichten. Diele Waren wurden nad; Augsburg auf den
Marki transportiert, der bort erzielte Preis war aber nicht
hoch aenug, um die Transport: und Einlaufsloften zu deden.
Das Kom wurde zum Teil auf der Schranne in Walb-
fee und Memmingen aufgetauft, zum Teil von ben Bauern
der Umgegend. In den Jahren von 1744 und 1745 jchlägt
der Einkauf bei den benachbarten Bauern fogar vor. Der
Zweck, die Landleute wieder an die Leutlirher Schranne
zu gewöhnen, war alfo erreicht worden. Der Verkauf er:
folgt prompt zum Teil an Müller und Bäder, zum Teil
aud an Leutlircher Bürger. Die Sozietät war von Anfang
an nur auf 3 Jahre gedacht, nad Verfluß diefer wurbe ber
fo gehobene Kornhandel den Händlern wieber allein über:
lafien, doch geriet er rafch wieder in Abgang und Zerfall.
Im Jahr 1789 wird eine neue Verordnung erlaffen, um
den gänzlid in Zerfall und Abgang geratenen Markt wie:
der ind Leben zu rufen. Der Markt wird auf Mittwoch
verlegt, jedem Käufer und Verläufer Zoll: und Wegfreiheit
ugefichert und hierüber ein Avertissement in die Lindauer
und Memminger Zeitung eingerüdt. Ob's geholfen hat?
Nah den zu bayerifher Zeit angelegten Schrannenzetteln
von 1805 und 1806 werben auf eine Schranne durchſchnitt⸗
lich etwa 20—30 Malter Kom und 30—40 Biertel Haber
verkauft. Während der Umfah an Korn fich verhältnis:
mäßig gleich bleibt, fchneilt ber Verlauf von Haber an
einzelnen Tagen hob, einmal fogar bis zu 300 Viertel,
empor, wohl eine Folge ber Kriegszeiten.
Die Sorge der öfterreidifhen Regierung war,
befondere Handelskriſen und daraus ſowie aus fchlechten
Ernten entftehende Teuerungen möglichft zu vermeiden, Die
große Zahl von Staaten und Stätchen mit eigener Foll:
und Sanbelöpolitif ftellten da ber öfterreihifchen Verwal:
tung oft ſchwere Aufgaben. Als Beifpiel fei ein kurzer
Abſchnitt aus diefer Getreidezollpolitil berichtet.
Im Dezember 1771 befahl die kaiſerliche Negierung,
daß zur Steuerung des allgemein ſich zeigenden Mangels
an Brotfrücten überall unbeſchränkte Marktfreiheit in Ans
fehung des Getreideverfaufs fein folle. Was mit Diefer uns
beichränften Marftfreiheit bezwedt werben wollte, zeigt ein
anderes Ausfchreiben Kaiſer Joſephhs vom Jahr 1772, in
welchem die Aufhebung der fo ſchädlichen partifularen Arucht:
fperren angeordnet war. Troß der auten Ernte herrfchte
gleichwohl eine außerorbentlihe Teuerung, und zwar deshalb,
meil bie Städte des Neichs negeneinander eine Fruchtſperre
aufrecht erhielten, während die Ausfuhr außerhalb des
Reichs lebhaft fortging. Um dem zu ftenern, orbnete ber
Raifer fofortige Ausſchreiben an die einzelnen Kreisftände
an, nad melden die partikularen Fruchtiperren aufgehoben
werben, umb zwar foll nach einem fpäteren Erlaß unter dem
Brot, das mautfrei eingeführt werden darf, nicht nur alles
aus Weizen und Kom, fondern auch das aus Gerfte und
Haber, Erbien und Erdäpfeln gebadene, ſowie dieſe Früchte
ſelbſt verſtanden fein.
Die Ausfuhr ins Reichsausland wird verboten. Im
I. 140 Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Seide,
felden Sommer wurde eine Anzeige erftattet, daß bei Eris: | Frucht, die nicht auf den Markt gebracht wird, ſelbſt ab:
fir ein ausgiebiger Schleihhandel von Früchten in die | holen. Am 18. Auguft 1773 wurde diefer Beſchluß ſchon
Schweiz getrieben werde und es mußte deshalb ein Kom- wieder umgeftohen, weil die Ernte in allen ändern eine
mando Truppen nad Erislirch verlegt werden. Das Jahr | nejegnete geweien war. Die Einfuhr wurde zwar nad) wie
1772 brachte noch feine Beſſerung. Im Juli 1773 beichloh | vor geftattet, aber die Zoll- und Mautfreiheit wird aufge:
fogar ber Kreistag, daß innerhalb des ſchwäbiſchen Kreifes | hoben, das Ausfuhrverbot blieb beftehen.
alle Vrivatiperren ganz aufgehoben fein follen, ebenfo gegen: Diefer Auszug möge genügen die Schwierigkeit ber
über den anderen Ständen, fomeit diefe, wie ber Kurfürſt Regelung des Kornhandels in jener Zeit zu zeigen. Im
von Bayern, Reziprozität zufihern, Gegen die Schweiz | Lande felbft galt e8 die Kornwucherer zu befämpfen und
wird bad Ausfuhrverbot mit der Befchränfung aufrecht er- | dafür zu forgen, daß bei fchlechten Ernten genügend Korn:
halten, daß die Schweizer auf den Seemarktftätten 140 Malter | vorräte im Lande aufgefpeidert waren.
Getreide laufen dürften. Die Schweizer müfjen aber die
3. Futterban, Wiefen und Weiden.
Der Ertrag der Ader und Wieſen an Futterpflanzen wird in den Belenntnistabellen folgendermaßen angeneben.
Es trugen:
In Gebrajhofen . . . 623% J. Äder 1812 Zir. Gras und 79 Yıs J. Wielen 3011 Bir. Heu
„ Serlaghofen. . . . 108 „ „ 1718 „ „ „ 1265” „ „ 350. „
„ Mucdzenhofen . . . 533Yo, „ „ 106116 „ = 330 5
Felder Auswärtiger . . Milk, 116: «; Pe 691, „ Fe 889 „u.
Zufammen . » . 2811%ıs%. Ader 4809 Zr. Grad und 8190 5. Wiefen 10120 Zr. Heu.
Nach diefen zu Steuergweden gemachten Angaben wäre | das zweitemal etwas mebe, und erft beim brittemmal den Vflug
der Ertrag der Miefen ein ganz minimaler geweſen. Mögen | die gewünſchie Tiefe angreifen zu laſſen. Das Gewurzel foll nıan
diefe Angaben richtig fein ober nicht, fo viel ift jedenfalls | MWf einen Haufen Iegen, verbrennen und dann auf dem feld ver-
ficher, daf das Vieh in der Hauptſache durch Weidgang und ziehen. Der Same folle vorher 24 Stunden in salva venia Mifts
R r lachenwafſer eingeweiht ımb alddann gleih in das Erdreich, doch
& .
nur in der allerrauheften Jahreszeit durch Stallfütterung er nicht über gmei Bo Hef verfät werben. Die Husfant Fonuie im
nährt wurbe. Hiernach war auch lein Bedürfnis vorhanden, zeitigen Arühjabr oder Mitte Auguſt, wenn bie größle Hitze vorbei
viel Kutter und Heu einzuheimſen und aufzubewahren. it, erfolgen. Es folgen dann noch eine Reihe genauere Anweifungen
Der ſchlechte Ertrag der Wiefen war ber Negierung | über Einheimfung diefes Futters, auf welche alle einzugeben hier
wohl belannt und fie bemühte fih in der 2, Hälfte des | zu weit führen würde.
18. Jahrhunderts diefen Ertrag in jeder Meife zu ſteigern. Im Auguft 1768 wurde dann von der Negierung in reis
Zu dem Ende wurbe einmal der Anbau neuer Jutterpflanzen | burg ein „Rurzgefaßter Unterridt vor den Bauersmann, wie er
benünftiat, andernteils bie ſchon oben beſprochene Umwand⸗ die vier vornehmfie Futterkrauter, als Ewigen Klee, Eiparfette, breiten
lung ſchlechter Heer und öder P läge in Wiefen betrieben. Alee und Dierüben pflanzen und benutzen ſoll· ausgegeben. Iu ber
Für bie obere Sandvogtei tam hauptfächlich die erfigenannte | Einleitung iſt der Zie uuh als „be vornebmiten Wittel
Mafregel in Frage. ber menichlichen Nahrung die Hebe, Bielen Adern mangle es
GERT — * nur an Dung, um ebenſogut zu werben, als biejenigen, fo vor bie
Die Politit der Kaiſerin Maria Therefia und Jofepbs 1. ! beiten achalten werben. Daher feien auch die Wielen jo hoch im
lonnte fid) in der Landvogtei Schwaben darauf beihränfen, | wert und heibalb fuche man fie nach Möglichkeit zu verbeffern.
den möglichſt ventablen Anbau der alten und die Einfüh- Auf Grund dieſes noch weiter ſchon ausgefponnenen Gedanlenganas
rung neuer Futtergewächſe zu pflegen. werden dann dem Tieben Bauersmann die vier pornehmften Sorten
Am Juni 1766 ſchrieb die Regierung in Freiburg „eine | von Futterkräntern belanntgemacht. Der ewige Klee, ud
Anleitung zur Anpflangung eines beionderen Grasgewächſes“ ans, | Luzerner Mlee, Luzern und Sainfon genannt, wird als ſchon hin
defien Art mit der hin unb wieder fchon begogenen Giparjette | und wieder befannt in unjerem Lande bezeichnet. Sein Anbau
in ziemlicher Gleichheit if. Wahrend aber die Efparjette, weil fie | fomohl in ſchwerem Bohnen als in dem Sandland nach reichlicher
and einem fremben Alina komme, ala transplantates Gewähs | Düngung wird außerordentlich empfohlen. Die Ejparjetie wird
mit Verlierung ihres Alimas auch ihre Araft bald verliere und baher | im Breisgau Eiper und Giperflee genannt, ohngeachtet es feine
negen das 10, Jahr zu befisieren beginne, daure dieſer neue | Gattung von Klee if. Das Gewächſe liebe Die Berge; „es taugt
Same, welcher ebenfalls ben Namen eines „breisganiicher Efparatten* | daher niht in unſern Sandländern, aber deſto beſſer an Salben,
verdiene, bis über das W. Jahr fort. Die Erbe dürfe mager jein, | Bergen und NRainen unferes ſchweren Landes", Der breite ober
müffe aber zuvor gehörig zugerichtet werden, wie ein Ader, in j Tote Klee ift allenthalben befannt und ein fehr gutes Futter,
den man Weisen zu ſäen gedenfe, Für Herrichtung von mageren, | doch gehet ibm ber ewige Klee in dem vor, daß er viel geſchwinder
mit allerlei verdicktem Gewurzel vermilberten Gelände wirt emps | wählt und daß man ihm wentaftens drei Wochen früher hot. Ws
fohlen, den Plug auf drei Gratus richten zu Taffen, das erftes | befier Bezugsort des breiten Klees wird Bafel bezeichnet, doc
mal nur den dritten Teil der Tiefe mit dem Bilugeifen zu faſſen, führet ihn auch Herr Sammel Bauer in Harlaruhe, Die Dieraben
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide. 1. 141
werben als das vorzüglidfte Gewächs, welches zu dem futter bes
Rindviehs gebauet werben könne, bezeichnet. Bei jeder der vier
Futterarten ift eine genaue Nulturanweilung. Ahr Samen murbe
allen üfterreichiichen Unterlanen von der Generallandespolizeis
lommiffton, auch allen 8. 8. Oberämtern und Ämtern unentgeltlich
auf ihr Anmelden ausgeteilt und allen denjenigen, jo damit ein
vorher ödgelegenes Birunditüd bepflanzen, eine gebnjährige Steuers
und Zehntfreiheit geftattet. Im Jahr 1770 erging dann noch eins
mal eine Drudfchrift mit bem Titel „Surzer Unterricht wie der
gemeine Lanbfleefjamen mit Nupen unter die Sommerfrücte ale
Gerite, Widen, Linjen und Haaber im Öfterreih unter ber Enns
anzubauen fei*.
Diefe weitgehende Fürforge der Regierung muß Erfolg
gehabt haben. Das Oberamt felbft zeigte fih in der Aus:
führung eifrig, ein von ihm im Auguſt 1768 eingelandtes
Protofoll über die wahren Grundfäge zur Verbefferung ber
Landwirtichaft gereichte der Regierung zu befonderem Kohl:
gefallen. Der Antrag, einen befonderen Mann zur Pflans |
zung und Anbauung der Futterfräuter aufzuftellen, wird
aber abaelehnt unter Hinweis auf den überfandten kurzen
gebrudten Unterricht.
Dank diefer Mühen der Regierung fonnte der Hof:
fammerrat 2eo 1787 berichten, daß im Oberamt Altvorf
fehr viele Autterfräuter aepflanzt werden, Für die obere
Landvogtei mit ihrem großen Viehſtand wäre die Gewinnung
neuer Futtermittel von beionderem Wert geweſen, doch fo gut
der Wieswachs ift, ein rechtes Gebeihen fanden bie Futter |
pflanzen nicht. Im Jahr 1800 fchreibt der württembergiſche
Oberamtmann? „Ordinari Rüben und Klee werben ziemlich
ftarf angebaut, aber fie erreichen nie das Gedeihen des
Unterlands.“
Im Jahr 1768 erfolgte das Patent wegen Aufteilung |
der gemeinen Weiden, Die gemeinen Weiden follten mit
Futterfräutern angepflanzt werden und die um diefelbe Zeit
ergangenen Belehrungen über den Anbau von Futterräutern |
! hatten gerade die durch Berteilung der gemeinen Weide frei
werdenden Flächen im Auge. 1787 wurde das der Kultur
ſchädliche freie Hüten alles Viehs zur Nachtzeit verboten mit
Ausnahme der Alpen, der eingezäunten Hutweiden und des
Gepferchs des Schafviche.
Eine weitere Verbeſſerung der Wieſen follte dann mit
dem Anfang der 70er Jahre ergebenden Verbot, das Vieh
im Frühjahr auf die Wiejen auszutreiben, bezwedt werben.
| Zur Begründung biejes Verbots wurde darauf hingewieſen,
daß von 58 Jauchert Gemeinmwiefen im vorigen ‘jahre 9
| große Laſtwägen mehr ala 1773 gefechiet wurden. Zu den
Miefen und Weiden famen noch die in Wieſen umgeänberten
Äder. Die Regierung empfahl zweds diefer Rulturverän:
derung 1768 die überflüffigen Äder mit Futterfräutern an:
| zubauen, ober wo es möglich ſei, durch Bewäſſerung zu
Grasböden zuzubereiten.
Mährend die nemeinfamen Weiden verteilt worden
waren, war die Brachweide auf ben Bradfeldern im Brad):
öfch geblieben. Diefer Nachteil machte fih hauptſächlich bei
| den mit Futterfräutern bebauten, oder zu Wiefen umge:
| wandelten Adern geltend. Diefe, die fogen. Brachwieſen
| fonnten, „nachdem fich durch vielen Schweik des Eigentümers
aus Adern ihre volle Verwandlung in Wiefen erreicht hatten“
das 3, Jahr „wenn der Oſch oder Zelge, worinnen ſolche
Wieſe liege, brach liege, gar nicht benüget werben, fondern
der ganze Nutzen mußte der gemeinen Herde überlaſſen
werden“. Es wurde daher im Jahr 1771 der Viehtrieb
auf diefen Wiefen ebenfo wie auf allen mit Yutterfräutern
angebauten Brahädern wiederholt durchaus verboten. Es
ift unten auszuführen, daß folange die alte Dreifeldermirt-
ihaft und die Gemenglage beitand und folange die Mög:
lichleit einer Stallfütterung des Vichs vom Bauersmann
fehr angezweifelt wurde, an eine tatfählihe Durchführung
dieſes Verbots nicht zu denfen war.
4. Biehzucht, insbeſoudere Rindvichzudt.
Die Größe des Viehftands war bei der beſchränkten
Stallfütterung durch die Größe der Weide bedingt, Die
Zahl ber Stüde Vich, welcher jeder einzelne auf die gemein:
fame Weide treiben durfte, war genau geregelt. In Leut⸗
firch wurben genaue Biehausfhlagordnungen erlaffen, welche
vor Seit zu Zeit einer Nevifion unterzogen wurden. Die
ältefte ift von 1539; wer 4 Jauchert Feld hat, darf 3 Stüd
Großvieh haben (1 Roß, 2 Rinder); wer 6 Jauchert hat,
+ Stüd Großvieh u. f. w., wer 36—40 Yauchert Feld hat,
darf 16 Stüd Hauptvieh haben, darunter 4 Roß; dabei
wirb ein Taqwert Wieſen gleich 1 Jauchert Acker gerechnet.
In Den jpäteren Ordnungen wurden dann die untere und
Die obere Viehweide genau abgegrenzt und es tritt in ihnen
fangfam eine Beſchränlung des Viehſtands in beinahe allen
Klaffen um 1 Stüd ein.
Über den BViehftand in den Landgemeinden findet fich
in einem Teil der neueren Vereinöbungsprotololle folgende
| Notiz: „Won unfürdenflihen Zeiten, in jo lang ein Drt ohn:
vereindbet in einer Gemeind beftehet, werben von allen
brädigen dem Weidgang unterworfenen Grundftüden, jedes
3. Jahr abwechjelnd der 3. Teil gleichſam ala ein einge:
mworfenes Gut zur Viehweid angelegt und benützt. Auf diele
Weid hat ein jeder Gemeinder fo viel Stüd Vieh als er
Winterfuhren (oder au gründlich befugte leere Ausichläg)
befiget, zu Treiben das Recht.“
Die Zahl der Winterfuhren, welche auf ein Gut ge
rechnet werben, ift im Verhältnis zur Zahl der Jauchert oft
jehr verfchieden. Um eine Probe zu machen, wie weit aus
ber Zahl der Jauchert auf einer Markung ein Schluß auf
die Größe des Viehſtands gezogen werben kann, fo iſt 3. B.
in dem Triebabteilungsinftrument zwiſchen Leutlirch und
Heggelbah erwähnt, daß der Viehſtand der Heggelbacher
150— 200 Stüd betragen habe. Die Heggelbacher Gemeinde:
‚ marlung war nach dem Urbarium von 1723 512 Jauchert
1. 142
groß. Wenn wir biefe um bie Zahl der Winterfuhren zu
erhalten dur 3 teilen, fo erhalten wir 170. Hiernach wäre
eine Ninterfuhr im Durchſchnitt etwa gleich 3 Yauchert zu |
rechnen. Diefe Annahme beftätigen auch die vorgenommenen
Stichproben. Tautenhofen z. B. hatte 1765 ca. 570 Jauchert
Üder und Wiefen und Gärten, und die Zahl der Winter:
fuhren wird im Vereinödungsprotofoll auf 183 angegeben.
Wendet man dieſe Regel auf das ganze Bebiet der oberen
Landvogtei an, jo würde ſich bei einer Geſamtfläche von
ca. 18075 Jaudert im Jahr 1765 ein Viehſtand von etwa |
4380 Stüd ergeben.
Am 1. Januar 1831 zählte:
Gebraghofen . . 94 Verde 1211 Stüd Rindvieh
Herlaghofen . 208 „2058 „ z
Wichzenhofen 158° „ 1838 „ Fi
460 Pferde 4602 Stück Rindvieh
Der Viehſtand wäre alſo 1831, wo er den niederſten
Stand im 19, Jahrhundert hatte, ſchon höher geweien als
1765. Tatſächlich weiſen nun aber die Angaben bei den
einzelnen Gutsübergaben darauf hin, daß der Viehſtand
aud 1765 etwas größer war, da neben dem Weidevieh zum
Teil noh Maftvich und Jungvieh da war. Den Viehitand
einzelner Bauern finden wir in ben Kontraftprotofollen von
1760 an genau jpezialifiert.
Hier einige Beiſpiele:
1760 bat ein Gut mit 2 Winterfuhren:
2 Auh a 18 fl. 36 fl
1788 ein Gut mit 6 Winterfuhren:
3 Rüb, 2a 15, 1% 10 fl. 40 fi
1 Schumppen u. 2 Stälber . 15 „
2 Stier . ‚ . 60.
6 Stüd 115 fi
1760 ein Gut mit 8 Winterfuhren — 1188 *
4 Kuh a 10 fl. R 40 fl
8 Stier . BG
7 Stüd 106 fl
ein Gut mit 11 Winterfuhren —— 1140 *
Rh... . 120 fl.
5 Kübh & 15 fl. a Be,
2 Schumppen a # fl. 8.
2 Stier . anne
11 Stüd 245 AL
ein ut mit 12 Winterfubren —— 2320 *
2 Roß . TH fl
5 Kb 1 Hatbel 12 „
4 Stier . 60 „
1 Kalb 6.
1 Maftitier . Be ta ae
13 Stüd 239 fl,
ein Gut mit 16 Winterfuhren (Geſannanſchlag 2400 fl.
De):
3 Tier . Th
T Kuh a 10 fl. 70 „
4 Schumppen 4 4 ” 16 „
4 Stier . Bu „
18 Stüd 211 fl
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlirchet Heide,
Spitalhof 147%, 3. groß Geſamtwert des
Inventors 1922 fl.):
5 Pferd und 1 Rofjährling . . 290 fi.
3 rohe und 8 Meine Stier . 144 „
2 Hagen a 15 fl. P ö 30 „
20 Stüf ah u, Kalbeln intt, Zutter 0 „
7 Schumppen a TU, fl. 52. %0k.
Abſaugkaälber A 1, Pr —“ —F
2 Schweine ch 12 „
47 Großvieh, 2 Heinvieh 42 fl. 30 fr.
Es iſt anzunehmen, daß das Vieh, welches auf die ge
meinfame Weide getrieben wurde, einen fejten Stamm Nug:
‚ vieh bildete, welden fi der Bauer immer erhielt, während
das „fungvieh als Schlachtvieh zum Handel benüßt wurde,
Auf einen regen und einträglichen Hälberhanbel weiſt auch
die Ziff, 6 des Freiheitsbriefs von 1580 bin, in welcher ſich
die Ummänner und Amtsfnechte ber Landvogtei ein Bor:
faufsreht für Kälber vorbehalten. Ob mit dieſem Bor
faufsreht den Beamten der Zandvogtei ein privater Nuten
| gewährt werben, oder ob einem allguftarten Hälbererport und
damit unter Umftänden einer Fleiſchteuerung vorgebeugt
werben jollte, iſt nicht erfihtlih. Daß ſchon früh Vieh
erportiert wurde, Darauf weiſt 3. B. eine Notiz im Leutlircher
Stadtarchiv bin, welde von einem Preisaufichlag des Viehs
Ipricht, der 1621 in Zeutlich, Kempten, Navensburg, Wangen
und Jsny dadurch entftand, daß das Vich im Algäu von
den MWürttembergern und andern ausländifhen Metzgern
aufgelauft und ausgeführt wurbe. m weiteren Verlauf
bes 17, Jahrhunderts werden oft Ungarochſen und Borarl:
berger Vieh erwähnt. Yetsteres ift, abgejehen davon, daß
es auf einen regen Biehhandel hinweiſt, von Intereſſe auch
deshalb, weil es ziemlich wahrſcheinlich iſt, daß das zahl:
reiche Worarlberger Vieh, welches damals in der Gegend
gehandelt wurde, aud mit einheimifchem Vieh gelreuzt wurde
und daß daher das Algäuer Vieh ſchon damals einen Tropfen
diefes Bluts erhielt. Im Jahr 1810 ſpricht fich der
württembergifche Oberamtmann Jäger wie folgt aus: „Ger
ı fegnet ift der ganze Oberamtsbezirk in Anfehung des Vieh:
ftandes, weil er das innere Bedürfnis überfteigt und nod)
vieles Vieh in das Ausland verkauft wird.”
Das Vieh wurde in der Hauptſache ale Schlachtviech
genügt. Bon einer Häfebereitung zu Handelszweden fin:
den wir wenig. Wenn mit Käfe aehandelt worden märe,
fo wäre dies fiherlih auch auf dem Leutlircher Marlt er:
folgt, welder ja den natürlihen Mittelpuntt für die freien
Leute bildete. Aber in ber Leutlirher Stand: und Bol:
ordnung von 1636, welche alle gehandelten Maren bis ins
, Heinfte aufführt, wird Käſe nicht erwähnt, Dagegen werben
| ift”,
fremde „Merzler” genannt. Die Leutlircher Merzlerorbnung
von 1574 ftellt ala Grundfag auf, daf zwar jeder Bürger
merzlen dürfe, aber nur mit dem „was nit Kaufmannggut
Als Hanbelsartifel der Merzler wird neben Schmer,
Sped, Unfchlitt, Kerzen auch Schmalz und Käſe genannt. Dar:
aus folgt deutlich, daf Käſe zwar gefannt, aber nicht Kauf:
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leuttircher Heide. 1. 143
mannsgut, d. h. fein größerer oder gar lukrativer Handels:
artifel war. Der Handel mit ihm wurde den Kleinen Bil:
tualienträmern, meiftens armen Witfrauen, überlaffen.
Den erften Nahmeis über den Handel mit Käſe, Schmalz
und Butter findet fih in den Rechnungen der Komhauss
fozietät von 1743/45. Es wurde eingelauft:
Schmalz
Bund ae
I
fl.
1743 66% | 1548
1744 6842 | *
1745 6714 | 7 11 551 * —
2020 ? 15116, ? 810
Über den Einkauf finder fih am Kopf der Rechnung
folgende Notiz: Von den anhero gekommenen „Wäldern“ ')
ift nachſtehendes Schmalz und Käſe übernommen worden. |
Mit dem Ausdrud „Wäldern“ ftimmt überein, daß aud) |
589 A Harz aelauft wurden. Die Waren wurden, foweit fie
nicht in Leutlirch en detail verlauft werben lonnten, nad
ı 2!/e kr. feftgefeht u. f. w. Erwähnt ſei aud bie Beftim-
Ulm und Augsburg überführt, Die Geichäfte, die befonders |
mit bem Schmalzhandel gemacht wurben, waren recht ſchlechte.
Im ganzen ergab fih ein Berluft von 75 fl, 5 fr.
Die Meggerzunft dagegen fpielte in Leutlirch eine ganz
bedeutende Rolle. Es folgt dies an fi ſchon daraus, daß
in Leutlirch, wo überhaupt nur 4 Zünfte vorhanden waren,
eine diefer Zünfte ihren Namen von den Mesgern erhielt,
Zur Mesgerzunft gehörten neben den Metzgern noch Zatt:
ler, Schuhmacher und Gerber, alfo Handwerler, welche es
mit der Verarbeitung bes Leders zu tun hatten. Unter
diefen fpielten hauptfählic die Gerber und der Handel mit
Häuten eine Rolle. Auf Häute, jo in Leutkirch zu Markt
gebradt wurden, war ein Zoll von 4—6 fr. gefegt. Zahl
los find bie Fleiſchtaxen, welche vom Leutkircher Rat erlafien
mwurben,
Es wird z.B. im Jahre 1587 feſtgeſetzt der Preis für
Kalb: ⸗
Ochſenfleiſch | Farrenſleiſch | on rg
— —
das Beſt
—— — ——“ minderes 4-6 „
mung, daß jeder Bürger 1 Rind (fogen. Jahrrind) Schlachten
durfte, weil anzunehmen ift, daß dieſelbe Sitte auch auf
der freien Heide eriftierte. Wie groß der Fleiſchlonſum war
folgt daraus, daß in einem Stäbtchen von etwa 2000 Ein:
mwohnern — jo viel zählte LZeutlich etwa am Ende bes
16. Jahrunderts — 13 Metiter waren, von denen jeder wöd:
entlih 4 Rinder ſchlachten durfte und daß erwähnt wird, daß
früher ein Meifter 6—7 Rinder wöchentlich geſchlachtet habe.
Die öfterreihifhe Regierung hatte bei den zahlreichen
Biehfeuchen, welde in den Jahren 1679, 1713, 1730, 1750
u. f. w. Vorberöfterreih und Oberſchwaben heimfuchten, reich
lic Anlaß, zur Pflege der Viehzucht eine rege Tätigkeit zu
entwideln. Unter den vielen Mafnahmen, welche fomohl
vom oberſchwäbiſchen Kreistag wie von den einzelnen Stän:
den, darunter auch Leutkirch zur Belämpfung der Viehfeuchen
getroffen wurden, ift die am 1. Mai 17583 erlafjene ſehr
umfangreiche öfterreichifche Viehordnung!) beſonders hervor:
zubeben. Sie unterfheidet genau zwifden Vorbeugungs:
und Arzneimitteln. Während unter den Arzneien viele jegt
längit überholten, nod auf fehr naiven Anfhauungen bes
ruhende Mittel empfohlen werden, find die angeorbneten
Vorbeugungsmafregeln fehr ſcharf und zum Teil au vom
heutigen Stand der Wiſſenſchaft noch nicht überholt. Nicht
nur daß die Abfonderung des gefunden und kranlen Viehs,
die Schaffung bejonders gefunder Stallungen, Weiden und
Brunnen bei Ausbruch der Seuchen angeordnet wurde. Die
Regierung erlannte aud ganz genau die Nachteile der freien
Weide bei falten und nafjen oder allzu trodenen Jahrgängen
und empfahl fehr amedmäßige und diätetiſche Maßnahmen
über AHustrieb und Zeit der Weiden. Unter den ausführ:
lihen Vorſchriften über das Kleemeiſtereiweſen ift kultur—
hiſtoriſch intereffant, daß bei Viehſeuchen jedermann, alfo nicht
bloß der Abdeder, Vieh verlochen durfte, ohne daß es ihm
zu Schimpf, Unehrlichkeit und Nachteil gereihen jollte. Zu
genau wirb ed mit allen diefen Vorſchriften in der Praris
nicht genommen worden fein. Gegenüber den muftergültigen
' Regeln über Lage und Befchaffenheit der Verlohungspläge
‚3 B. wurde in den Bereinödungsprotofollen meiſtens be:
dungen, daß „wann wider Verhoffen einem ober dem an
dern etwas frepieren ober zu ſchaden gehen folle, derſelbe
' ein ſolches krepiertes Luder in feiner Einöbe ohne Be
| läftigung feines Benachbarten verlohen und verſcharren,
laſſen folle,” — eine im Algäu feft eingewurzelte Übuhg,
1617 wird ber Preis für Kalbfleifh von Georgi bis | mit ber auch heute noch troß aller modernen Viehſeuchen⸗
Weihnachten auf 3 fr, von Weihnachten bis Georgi auf
geſetzgebung bie Behörden zu lämpfen haben.
5. Pferdezucht.
Bezüglich der Pferdezucht äußert ſich der mürttem:
bergifche Oberamtmann 1810: „Die hieländifchen Pferde
2) Der Höhenzug, welcher ſich über dem weſtlichen Ufer der
Eſchach nörblid von Leutlirch, von Schloß Zeil und Atmannshofen
find ftarfe, knochigte, vortrefflihe Zugpferbe, nur ſchade,
daß fie durchaus, ehe fie dreijährig geworden, unter das
Joch kommen und damit in Geftalt und Wachstum zurüd-
bleiben. Wer aber hier Fohlen erfauft und mit gehöriger
an erhebt, wird heute noch als Wald bezeichnet („auf der Wald“) 9 Pehet, Bd. IE, S. 1-79.
1. 144
Schonung felbjt erzieht, kann zu trefflichen Reite, Rutiche |
und Aderpferden aelangen. Im ganzen wird bie Landwirt:
ſchaft mehr durch Ochſen als durch Pferde betrieben. Die
Pferde werben meiſtens durch Juden überall hin ins Aus:
Zur Geſchichte der Landwiriſchaft auf ber Leutlirchet Heide,
Abänderungen erfuhr, beruhte die gange weitere Tätigleit.
Die Leitung wurde dem faijerlihen Kammerer Freiherr
von Fraichapelle übertragen, welchem noch einige bei der
‚ Ravallerie geftandene Dffiziere beigegeben wurden, Dem
land, vorzüglih aber nah italien gebradt.” An einem |
andern Ort äußert fich der württembergifche Oberamtmann: |
„Der Nahrungäftand befieht hauptfählicd im Viehftande, wo |
beſonders die Pferdezuht zu bemerken.” Die Oberamts:
beichreibung von 1848 zählt 3071 Pferde im ganzen Ober:
amtsbezirk auf. Aber fie Hagt darüber, ba troß biefer
verhältnismäßig beveutenden Anzahl von Pferden im ganzen
doh wenig Sinn für Kultivierung der Pferdezucht vorhan⸗
den jei; die Beſchälſtation Leutlirch ſei aus Mangel an
Teilnahme eingegangen, weil der Bauer weniger auf Ber:
feinerung des Schlags als auf Stärke und Dauerhaftigfeit
fehe. Übrigens fei bei ben Nemontierungseinfäufen im
Jahre 1841 auf der Kaufſtation Leutlirch das Dritte der
Direktor, wie feinen Offizieren und ihrem Perfonal war
nah dem Militärreglement Vorfpann und Verpflegung zu
gewähren. Die Kreisämter hatten nun die Mutterftuten und
Beſchäler, welche fte für tauglich hielten, in ein Verzeichnis
aufzunehmen und dem Direktor zu übergeben, welher dann
an Ort und Stelle nachſehen und den Befund verifizieren
möge. Auf Grund diefer Verzeichniſſe wurde der einzelne
Kreis in Geftütsbiftrifte von 2—4 Meilen eingeteilt. Sache
der Hreisobrigfeit follte es fein, in jedem Geſtütsdiſtrikt die
Aufſtellung der nötigen Beichäler zu veranfaffen.
vorgeführten Pferde angelauft worden, Aus diefen Hufe: |
rungen folgt, daß im Beginn des 19, Jahrhunderts in der
Gegend von Zeutlich noch lebhafte Pferbezucht getrieben
wurbe, daß die gezogenen Pferde Handelsware gemeien
find und ſtark erportiert wurden, Es lohnt fi, den Spuren
dieſes alten, im Laufe des 19. Jahrhunderts vollftändig
untergegangenen Handelszweigs nachzuforſchen. In dem
Freiheitsbrief von 1590 findet ſich folgende Stelle: „Wenn
ein reger oder Freyin ihr Roß an Oftern auf freyen Jahr:
oder Märzen: Märkten verlaufen, alsdann foll das erlöfte Geld
gar nicht, fondern derjenige, welcher ein Roß Fauft, den be-
ftimmten Boll zu erlegen jchuldig fein.”
Für die:
felben waren die Vorfohriften getroffen, daß fie nicht fehler
haft, ſondern gut, wohl gebaut, mit feinem Erbmangel be:
haftet, feiner kleiner ala 16 Fauft, wohl aber höher fein
dürfe und eher 4 als 6 Jahre haben müfe Die aus«
gefuchten Mutterftuten und ihre Fohlen wurden mit einem
Brandzeihen am hinteren rechten bezw. linfen Schentel ver:
fehen, die Dedung ber ausgefuhten Stuten follte nur durch
die aufgeftellten Beichäler erfolgen. Die „Einficht über die
Gebahrung des ganzen Bezirfs war dem Dominus, fo die
| Beihäler haltet, anvertraut”. Später wurde, um den Schein
Die Leutlicher |
Marktoronung von 1636 fett bei einem Nofhandel dem |
Käufer und dem Verkäufer je 6 fr. Zoll an, Aber aud
fie läht die Leutlircher Bürger vom Zoll frei. Bon Roflen,
die durchgeführt werden, nennt fie Frankfurter, bayeriſche,
und andere fremde, algäuiiche und hieländiſche. Aus diefen
beiden Stellen folgt, daß ſchon um das 16. Jahrhundert
der Roßhandel bei den freien Bauern eine folde Rolle
fpielte, daß Die Zollfreiheit des Pferdehandels unter die
wenigen Punkte bes der BVerfaffung zugrunde liegenden
Freiheitöbriefs aufgenommen wurde, Die Pferbe liefen, |
wie bie Alten über die gemeinfamen Trieb: und Trattredhte |
zur Öenüge zeigen, gemeinfam mit dem Vieh auf der Weide,
ein Umftand, der ihrer Entmwidlung jedenfalls fehr zus
gute fam.
Die öfterreihiiche Regierung entwidelte eine fchr rege
Tätigkeit zur Hebung der Pferdezucht. Cs lag in ihrem,
wie der Untertanen Intereſſe, daß „dasjenige, was zur Huf:
rechthaltung der MilttärsKavallerie, Artillerie und Proviant:
Pferd⸗Standes erforberlih iſt“, in eigenen Ländern bes
Staats aufgebradt werde, Am 13, Auguſt 1763" erlieh
Die Katferin ein ausführliches Refkript, um die Pferdezucht in
den deutſchen Erbländern zu heben, welche nad ihrer An-
ficht fomwohl in Anfehung der Geftalt, als der Anzahl der zu
erzielenden Pferde einer Steigerung nod) fähig wäre. Auf
diefem Mefkript, weiches am 5, Mai 1764 einige wichtige
jeglihen Zwangs zu vermeiden, auch dieſe Brandmalbezeicd:
nung abgeihafft. Die Belegung und Haltung der übrigen
Mutterpferbe war frei.
Der Verlauf von Fohlen unter 4 Jahren außer Landes
war anfangs verboten. Das Verbot wurde aber nad) einem
Jahr wieder aufgehoben, fo daß der Anlauf ganz frei er
folgte. Der Anlauf der Remontepferde erfolgte alljährlich.
Generaltabelle vom 28, Dftober 1764,
über die in allen zur Zandvogtei Schwaben gehörigen Amtern
vorhandenen Mutterftuten,
Beſchaler Stuten
Obere Landvogtei
Ambi um Altdorf
Bergatreute
Bodnegg — — 9
Boſcher..0 —
Eggenweiler ..
Eſchach
Fiſchbach
Geigelbach
Grünfen .
„ Pärrid .
Schindelbach
Schifſen
WVolleteweiler
Zogenweiler
Cameraldorf Baienfurtb. .
Zuſammen
4
1
1
3
Sur Geſchichte der Yandwirtidiaft auf Der Leuttircher Heide. l.
Für ein Küraſſierpferd wurden 60 Taler, für ein Dragoner:
vierd 50 Taler bezahlt, ein höherer Preis für befonders
ante Pierde war in Ausficht gejtellt. Der jährliche Pferde⸗
bedarf der ganzen ölterreihiichen Arınee wurde auf 3000 Stüd
angeaeben. Der Anlauf verteilte fih aber auf alle Zänder.
Die Kaiſerin ftellte Abgabe tauglicher Fohlenpferde zu Be:
ichälern aus den Hofftällen in Ausſicht. Beſchälgeld durfte
nicht bezahlt werben.
Die Vorteile, welche die Regierung bot, waren große
und es follte deshalb auch der Schein jenlihen ZJwangs
vermieden werden; bie Untertanen follten frenillig fommen.
Die obige Tabelle zeigt den Beſtand militärtaugficher
Verde in der oberen Landvogtei; man fieht daraus, eo fehlte
145
in erfter Linie an dem nötigen Hengitmatertal, und dieſem
Mangel konnte Die Regierung nicht abheifen.
Ein im November 1781 erlaffener Befehl, nicht mehr
zu dulden, daß auswärtige Beſchäler bloß zur Veſchälzeit
in das Land herein und zur Belegung der Stuten im Lande
herumgeführt werden, mußte im Februar 1782 zurüdgenon:
men werben, da noch nicht eine hinlängliche Anzahl kaiſer⸗
lihe Beſchäler in den Yändern ſich verteilt befinden, um
alle Stuten belegen zu können. Es jollten daher nur bie
beften ausgewählten Stuten von den faiferlihen Beihälern
belegt werden, Die andern aber mögen noch weiters auch
von fremden Beſchalern belegt werden.
6. Kleinviehzucht.
Vom Hleinvich erfahren wir fehr wenig. Die Schweine:
zucht war fo ziemlich gleich Null, Der Bauer ſchlachtet auf
den Winter fein Echwein, fondern ein Jahrrind. In den
älteren Leutfircher Fleiſchtaren wird Schweinefleiſch über
haupt nicht ermähnt, erit 1636 wird die Taxe für ein
fund Schweinefleifh zum erftenmal auf 7 fr. feitgefegt.
Allerdings war ſchon 1621 feſtgeſetzt worden, daß bei
Schweinen, die aus der Stadt hinauöverlauft werben, jeder
Bürger das Vorkaufsrecht hatte. Da zur jelben Zeit auch
der Preis für das Vieh infolge der ſchon erwähnten Aus:
fuhr nad) Württemberg aufichlug, darf angenonmen werden,
dak diefe vorübergehende vermehrte Nachfrage nah Pieh
die ZSchweineeinfuhr und den Schweinehandel begünftigte.
Doch gelangie der Schweinehandel jedenfalls auch damals
nicht zu irgendwelder Bedeutung, denn ſchon in der Leut-
kircher Zollordnung von 1636 iſt von Schweinen nichts mehr
erwähnt.
Mepgerordnungen bie und da der Schweinefchlacterei Er-
wähnrung getan, m der Orbnung von 1723 5. B. ift ber
jtimmt, daß auf dem Vfingitenmartt ein Wirt höchſtens
2 Zentner Rindfleiſch fih eintun und ein Schwein fi
ſchlachten dürfe, auf dem größeren Gallusmarkt Dagegen bürfe |
er ein 4 Jentner Rind, I Schwein und 3 Kälber ſchlachten.
Die Leutlircher Bürger dagegen bleiben bei ihrem Jahrrind,
zu deſſen Schlachtung fih einzelne zufammentun bürfen.
Von Schmweinemetelfuppen ift nirgends was zu finden.
Auch in den Kontraftprotofollen der oberen Landvogtei
finden wir jehr wenig Spuren von Schmeinezudt. In den
genauen noentarverzeichnifjen ’) werden höchſt jelten unter
dem Viehſtand emige wenige Schweine aufgezaählt. Im
Jahre 1769 erließ die Freiburger Regierung ein Re:
Hfript wegen Einführung der bayerifhen Sauen. Das Ober:
amt legt zur Antwort eine Außerung von drei Gemeinden
rn
'&, unten ©. 152,
Büritemd, Jabrbüder 1906, Heit 1.
Immerhin wird von da ab in den Alten der
vor, welche darauf hinweiſen, daß die Unkoften der Schweine
zucht viel teurer ald in Bayern wären. In Bayern jei
das Getreide zur Hälfte wohlfeiler als in Schwaben, auch
hätte dasielbe viele Maft: und Buchenmälder, wo fid bie
Schweine ernähren fönnten. Der württembergiſche Über
amtmann erwähnt 1810 die Schweinezucht überhaupt nicht
und aus der Überamtöbeicreibung von 1843 erfahren wir,
daß die Schweinezudt im Oberamtsbezirk Leutkirch zu den
unbedeutendften des Landes gehört; die meiften Schweine,
nämlich 160, hat aber Herlazhofen.
Die Schafzudt war auf der Leutlircher Heide über:
haupt gar nicht vertreten. Wir finden in den Hontraft:
: protolollen von ihr feine Spur, während in Leutlirch felbit
von alters her Schafzucht getrieben wurde. In den Fleifch
taren wird non 1587 an der Preis für das Schajfleiſch
pünktlich notiert.
An dem Bericht von 1810 heilt es: „die Schnfaucht Tiegt
total darnieder, fie ift nur in ber Stadt Leutkirch anzutrefien,
Auf dem Lande befinden ſich faum bie und da etlide Schafe, welches
dem Mangel an Bergen und dem Uberfluß an naſſem und faurem
Eraswachs zugufhteiben iſt. Die Schafe liefern weit jarteres und
aeihmastvolleres Fleiſch als die württembergiſchen Albſchafe, aber
fie find auch bedeutend Heiner und weniger Dauerhaft, weil fie
jäbrlih als fon. „Zaupelichafe” zweimal 2—3 Junge werien.
Seredelte Schafe haben mir nirgends. Uber die Wolle, der in
der Stadt Leutlirch befinolicen Schafe wäre der Feinheit der von
andern Schafen vorzuziehen, wenn die häufige ſchwarze Farbe dieſer
Tiere ihren Wert nicht verminderte.
Nach der Oberamtsbeichreibung von 1843 zählte die
Stadt Yeutlirh 1064 (250 Baftard und 814} Landſchafe.
In den Gemeinden der oberen Landvogtei war fein einziges
Schaf, die Urſache dieſes Mangels an Schafen findet die
Oberamtöbefchreibung darın, daß die überwiegende Rind:
viehzucht allen Futterertrag und alle Weiden in Aniprud
nimmt.
1. 146 zur Bhejchichte Der Landwiriſchaft auf der Yentficcher Heide.
7. Obitban.
Der Obſtbau war is der oberen Sandoogtei nie von welcher nad jeiner Rückkunft aus Franfreih mit der Er-
großer Bedeutung. Zu feiner Belebung wurde im jahre 1769 kenntnis des guten Dbfts Eifer und Wiffenfchaft, es zu
eine Vorſchrift ausgegeben mit dem Titel „Unterricht auf | vflanzen, in feinen Vaterort zurüdgebracdht habe. Die über:
was Art die Obftbäume in vorberöfterreihiihen Landen , zeugenden Proben, daß die beften Obftforten auch hierzu:
vermehrt werben können, Freyburg im Breikgau 1769*. lande fortlommen, geben Wachendorf, Weiler bet Hechingen
In dieſem Büchelchen wirb in erfter Sinie der Nupen der und Lehrenitein,
Kirihbäume dem Wublifo befannt gemacht, „Wie Die Pflan- Im Mlgäu Scheint dieſe Brofchüre ganz ſpurlos vor
zung der Kirfhbäume ein trefflihes Mittel fei, Geld zu , übergegangen zu fein, wir finden bier wenig Obſt. Am
erobern, zeigen uns das Breisgau und der Bregenzerwald, | 17. März 1789 erging eine Allerhöchſte Entſchließung, nad
beionders die Gemeinde Sulzbad), welche ohngeachtet ſelbe welcher den heiratenden Bauersleuten Berbindlidhkeit zur
eine der rauhften Gegenden, fo man in der Welt finden |; Anpflanzung einiger Bäume auferlegt werden fönne. Auf
fann, bemohnet, dennoch ſich ſchon länaftens auf die Pflan- dieſe Mnorbnung Scheint eine noch in den 70er Jahren des
zung der Kirſchhäume nerlent, und damit ganz aroße Hügel ı vorigen Jahrhunderts in der Gemeinde Wuchzenhofen übliche
zum größten ihren Nutzen bepflanzet.” Bei der Empfeh: | Abgabe zurüdzuführen fein, welche darin beftand, daß jeder,
lung des Kernobſts wird in erfter Linie die Rarheit quier | ber ſich in der Gemeinde Selbftändig machte, für Obſtbäume
Arten bedauert. In Schwaben finde man aufer den Poft» | (und Feuereimer) & fl. an die Gemeindefaffe zahlen mußte.
dorfer Spfeln, die doch meift nur aus dem Württembergifchen | Ein Hauptfeind der Obſtbaumzucht war die gemeine
aeholt werden müſſen, nicht leicht eine andere Art von guten | Weide; folange fie beftand, fonnten Obitbäume mur in Ehe:
Äpfeln und Bimen. Neben dem alten Vorurteil, dak ; bäfftinen und eingezäunten Gärten angepflanzt werden.
beileres Obſt bier nicht gerate, liege der fehler in der uns Noch weniger als für Objtbäume eignete ih das Al-
genügenden Kenntnis auter Obſtſorten. „Wann ein Apfel gäuer Alima für Maulbeerbäume, deren Anpflanzung von
oder Birnen nur recht groß oder ſchon rot und gelb gefärbet, ı der faiferlihen Regierung in zahlreihen Erlaffen aus den
fo muß ihnen das das befte Obft fein, von denen fte Die | Jahren 1763—1765 empfohlen wurde. Auf diefe näher
Zweige breden und ihre MWildfäng immten.” Zur Abhilfe | einzugehen iſt bier nicht der Platz. Eine Anzahl Ortfchaften
mird empfohlen die Pflanzung von Baumfchulen dur die hatten Samen von der Regierung belommen, in Waldſee,
Obrigkeit, oder das Beifpiel, welche Herrichaften oder befons Munderkingen und Riedlingen war der Samen aufgegangen,
ders eifrige Privatbürger geben follen, Hier werben ge im Flecken Altdorf nicht. Den eritgenannten Städten wirb
nannt Rottweil, wo ein erfahrener Landmann einen großen | empfohlen, die jungen Pflanzen forgfam zu pflegen und
Garten mit lauter beitem Obſt habe pflanzen lafjen, der , „das widrige Vorurteil wegen des falten Klimas niemals
jährlich mehrere 100 fl. abmerfe, — dann Oberlirch; dieſes zu benennen” u. ſ. w.
habe feinen Obftbau einem einzigen Batrioten zu verdanten,
8, Bienenzucht.
Zur Hebung der Bienenpflege wurde 1765 die Bilanz | 1 Ztr. Wachs & 60 fl. In den genannten Ländern jeien
eines Bienengartens im Banat Slawonien und Dalmatien 4000 folder Bienengärten angelegt. Der Durchſchnitts
herauögeneben. Die Bilanz ift jehr einfah. Es wird an: , ertrag wirb unter Einrechnung aller Fehljahre und Unalüds-
genommen, daß ein Beſtand von 300 Stöden fich in einem fälle auf 500 fl. pro Stüd im Jahr, alfo auf 2 Millionen
Fahre auf 1200 Stöde vermehrt (von den alten Bienen je Gulden jährlid angegeben. Wie weit diefe lodenden Beifpiele
zwei Schwärme, alſo 600, und von den jungen Bienen gewirkt haben, ift nicht befannt, Im Jahre 1787 ſetzte
gleichfalls nochmals 300 Schwärme). Bon diefen 1200 Joſeph IT. zwei Prämien von 12 und 6 fl. im jedem reis
Stöden werben 900 der ſchwerſten Bienenjtöde gänzlich er: für Die, welche die größte Anzahl Bienenftöde, jedoch wenig
würgt. Der Honig von 17 Stöden reiche zur Anfüllung tens 10 innehaben. Die Prümten wurden zunäcit auf
eines dreieimerigen Faſſes, hHiezu komme noch 1 Zr. - 4 Jahre ausgeteilt,
Wachs, gibt 93 dreieimeriae Soniafäffer a 24 fl. = 1342 fl.
9. Torfgewinnung.
In ber oberen Sanboogtei befinden ſich weit ausaedehnte „Wafenmoofe“ das ausführlichite Zeugnis.) Die öfter:
Zorfmoore, Bon ihrer Erijteng und Ausbeutung geben die reichiſche Negierung, bewogen burd drohenden Holzmangel,
Vereinöbungsprotofolle und die im Berfola der Vereinddungen —
erfolgte Verteilung der vorher im Gemeindebeſitz befindlichen 88, 175,
zur Geſchichte der Lanpwirtichaft auf der Yeutfirdier Seide. Il, 147
hatte im Jahre 1767 eingehende Erhebungen über die ver:
ichtedenen Arten von Brennmaterialien veranftaltet. Zie
befürmwortete in erster Linie, und insbejondere zu aewerb-
lichen Betrieben, den Gebrauch von Steinlohlen; da aber
ſolche nicht vorlommen, gab fie eine Anweiſung über bie
Erzeugung von Torflohlen heraus. Das Oberamt Altdorf
berichtete damals 11767}, daß die Untertanen der oberen
Landvogtei bei ihren eigentümlichen Gütern Plätze zum
Waſenſtechen haben und das fahr hindurch viel Torf
brennen.
Die Untertanen, die das Holz aus dem Altdorfer
Wald bezogen, mußten eine gewiſſe Anzahl Waſenſtiche vors
nehmen, und es follten die Torffohlen den FYeuerarbeitern
zuvor angewieſen und ihnen erft hernach Holzkohlen verab-
folgt werden. Im Altdorfer Wald wurde die Bereitung
von TZorflohle aanz beſonders gefördert. Im Juli 1767
wurden durch Verfügung des Wuldgerichts drei Torflohlen:
haufen am Quigger Riede gebrannt, und die Torflohlen
an vier Schmiede in Bollanden, Bergatreute und Grieß—
beuren verteilt; e8 waren 9000 Waſenſtiche verwendet und
aus ihnen TO Wannen Kohlen gebrannt worden.
III. Gebände und landwirtfhaftlihes Kapital.
Das Algäuer Bauernhaus charakterifiert ſich in erfter
Linie dadurch, daß alleRäume, Wohnung, Stall und Scheune,
in einem Gebäude vereinigt find. Befondere Stabel oder
Sceunen bejaht nadı den Tabellen der Feuerſozietät von
1794 fein einziger Bauernhof. Nur Gewerbetreibende, wie
Müller, Bierbrauer, Wirte u. a, haben neben ihren Ge:
ichäftshäufern noch befondere Scheunen. Doch finden ſich
in vielen Bauernhöfen beiondere Speicher, d. h. fleine feite
Häuſer zur Aufbewahrung des Horms. Der Wert jolder
neuen Zpeicher wird in der Tabelle von 1794 durchweg
auf 100 fL., der alten durchweg auf 50 fl. geihäst. Aus—
nahmsweiſe hatten einzelne Höfe noch einen Heinen gering
wertigen Echopf zur Mufbewahrung von Baumannsfahrnis
und Hdergerätfchaften erftellt. Dörrhütten und Badhäuier,
welche da und dort neben gröheren Höfen zerftreut jtanden,
vervollftändigten das Bild.
Die Grundformen und die Entwidlung des Bauern:
haujes im mürttembergiichen Algäu führen nebige, von
Oberantöbaumeifter Kluftinger in Leutkirch aefertigten Zeich—
nungen in 3 Typen vor, Zugrunde gelegt wurde bei allen 3
mit I II und II verjehenen Zeichnungen ein Anweſen
von 15—20 ha (50 Morgen). Zeichnung I zeigt die ältefte
Form des Algäuer Bauernhaufes, Tomeit fie fih aus vor
handenen Überreiten ſicher nachweiſen laßt. Entiprechend
den beicheidenen Lebensanforderungen und bem ertenfiven
Virtichaftsbetrieb find die Abmeſſungen des Gebäudes ver
hältnismäßig Mein. Als Baumaterial wurde ausichließlid
Hol; verwendet, das in arohen Mengen vorhanden war und
deshalb ſehr billig, wohl meift ohne Entgelt zur Verfügung
ftand. Der Stall iſt binfihtlid feiner Maße fnapp ge
halten, da die Tiere den gröften Teil bes Jahres auf ber
Weide zubradhten. Die Arippen beitanden aus ausgehöhlten
Baumftämmen (Einbäumen), Eine etwas andere Einteilung
des Grundrifies findet fih bei einzelnen Gebäuden, ins:
befondere der Gemeinde Gebraghofen; der Dausgang ift etwas
breiter; die Küche befindet fi im Hausgang, jeht vielfach
dur ein Wändchen von diefem getrennt. Neben der Wohn:
ftube ift die Schlafftube der Eheleute, die in ben übrigen
Häufern fih im obem Stod befindet, während in biefen
Häuſern nur Dienftboten und Sinder im oberen Stod
ſchlafen. Diefe, dem Typus des Tiroler und Vorarlberger
Haufes entipredhenden Gebäude wurden zweifellos nad) dem
30jährigen Krieg von Einwanderern aus Tirol und Vor:
arlberg erftellt.
Im Laufe des 18, Jahrhunderts, nahdem die Wunden
des jährigen Krieges aeheilt waren, die Getreide: und
Viehpreife ftiegen, Handel und Gewerbe wieder aufblühten
machte fich auch in der Bauart des Algäuer Bauernhaufes ein
Aufſchwung, wenigftens in delorativer Hinficht, geltend, der
feinen Ausdruf in dem in Jeichnung II dargeftellten Fach—
werkbau findet. Viele dieſer zum großen Teil nad) den
Vereinödungen, aber auch noch zahlreich im 19. Jahrhundert
zur Nusführung aelommenen Fachwerksbauten heben ſich
mit den mweifigetündten Feldern und verjchiedenfarbig ge:
ftrichenen Riegeln ſehr vorteilhaft von den nüchternen Bauten
der Neuzeit ab. Die Landerndächer beginnen ſchon zu ver
ſchwinden. Bei der Geftaltung des Grundriffes bewirkte
die Steigerung der Getreidepreiſe und die hierdurch jich
hebende Lebenshaltung gleihfalls eine Veränderung, welde
fih zunädhit in größeren Dimenfionen der Gebäude geltend
machte,
Zeichnung III zeigt ein modernes Bauernhaus des
württembergifhen Mlgäus. Die hohen Preife und die Ver:
aänglichleit des Holzes haben diefes im landwirtſchaftlichen
Baumefen fehr zurüdgedrängt. Wohnungen und Stallungen
werben ausſchließlich von Stein aufgeführt. Bretterwänbe
find zwar zu den Außenwänden von Scheuern noch beliebt,
da fih an ihnen Futter und Getreide beffer halten ala an
Mauern, aber bei dem rapiden Steigen der Holzpreife werben
auch dieſe Bretterwände immer weniger verwendet und
müffen anderem Material Platz maden.
Die Geftaltung des Grundrifies ift infolge bes inten:
fiven Wirtichaftäbetriebs, des Rüdgangs des Getreidepreiſes
und des Übergangs zur Milchwirtſchaft und Viehzucht eine
ganz andere geworden, Stallungen wie Futterräume haben
fih bedeutend vergrößert. Das Vieh wird einen kleinen
Teil bes Jahres auf die Weide getrieben, und aus ben
halbounteln und ſchlecht ventilierten Stallungen der alten
Holzhäufer find jebt feuerſicher gemölbte, luftige und helle
NRäume geworden. Eine wefentlihe Betriebserleihtermg
Zur Gedichte der Yandwirtihait anf der Leutlircher Heide,
I. 148
bilden die im württembergifchen Algäu ſchon jeit Jahrzehnten | wird, fondern fehr oft in den Preis der landwirtfchaftlichen
beliebten Hodheinfahrten. Auch in der Musftattung der Woh: | Grundftüde mit inbegriffen wird. Im Januar 1700 3.8.
nungen find beträchtliche Fortichritte zwifchen einft und jeht | wird ein Gut wie folgt veranſchlagt:
feftzuftellen. Die verbefierte Raufölraft, die Hebung des ı 14 BWinterfubren a 60 fl. . . ... ee. SOR
Wohlſtands und die höheren Lebensanfprüche machen fi dann die Fahrnis 2 Roh und ülle . 40.
überall bemerkbar, 3 Auh und 3 Shumppen . . x.» u.
Die Angaben über den Wert der Gebäude find in Korn im Feld u. aufer Feld, Gfhiff u. Ohr _ 100 = 10.
Zufammen 1055 IL
den Kontraftbüchern verhältnismäßig weniger häufig deshalb,
f Hier iſt alſo bei Taxierung der Winterfuhr zu 60 1
weil bei Käufen und Übergaben von ganzen Höfen fehr |
häufig der Wert der Gebäude nicht bejonders veranſchlagt der Gebäudewert mit eingerechnet. Ein anderes Beifpiel
| OO
Zur Geſchichte der Yandwirtichaft auf der Leutlircher Heide, 1. 149
von der Erbteilung eines großen Guts im Januar 1702, Es handelt fih nämlid um eine Erbteilung der zweiten
Es werben tariert: Frau mit Kindern eriter Ehe, und die Teilung geftaltet fid)
„43 Winterfuhren à 80 fl... . . 3440 fl. ‚ Sehr kompliziert, darin liegt wohl auch der Grund, weshalb
die 8 Häufer aber jedes a 200 f. 600. ‚ hier der Gebäubewert gefondert angegeben wird. m mei:
Zufammen 440 fl. | teren Gang der Teilungen wird dann einigemal ein Haus,
VYıchstalt,
doch dergeftalten weil das meuerbaute Haus im ichtwas größer | das zu 22 Minterfuhren gehört, auf 200 fl, veranſchlagt.
und foftbarer, als jonft zu 10 Winterfuhren gebühret, auferbauet | Diefer Wert fcheint ald normal angenommen worden zu
worden, daß fie Wittib ihren Stieffindern 50 fl. bonifitieren und | fein, In einem Inventarium von 1713 wirb der Gebäube:
enimadhen joe." | wert bedeutend höher veranfchlagt, nämlid) (neben dem Wert
I, 150 gur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Seide,
Sur Beichichte der
der Ader (30 Jauchert) und Wiefen) zuf. auf 1740 fl,
der Wert einer Baind und des neuen Haufes auf 500 fl,
Meitere Werte Hleinerer Gebäude geben folgende Notizen
1712: Haus famt Zubehör und 1 Winterfuhr 171 fl., 1722:
Haus, Band, 2 Gärten und 1 MWinierfuhr 227 fl., 1716:
Haus, 14 Schub groß, mit Hofplas und 1 Winterfuhr
175 fl., 1717: Haus famt 1 Winterfuhr 208 fl. u. |. w.
Um Beifpiele um das Jahr 1760 zu nehmen, jo wird
angegeben bei einem But von 2 Winter:
fuhren, das Wohnhaus ſamt Band
240 fl. Geſamtwert mit Jnventer 296 fl.
1762; Gut von 5 Winterfuhren, das Wohn:
haus 150 fl, Güterwert 455 fl.
Gefamtwert . i . 800 fl.
1760: Gut von 6 Rinterfuhren, das Wohn:
haus 180 fl, Güterwert 511 fl.
Geſamtwert 1037 fl.
Gut von 12 Minterfuhren, bus
Wohnhaus, Speiher, Schopf und
Hofrait 300 fl., Güterwert 1376 fl.
Gejamtwert . F 2420 fl. 22 kr.
Größe des Guts 4 MWinterfuhren, Hauswert
1761:
Landwirtſchaft auf der Leutlirchet Heide. L,
151
1761: Gut von 16 Winterfuhren, Wohn:
haus und Hofrait 280 fl, Güter:
wert 1451 fl, Gefamtwert.
Gut von 12 Winterfuhren, Wohn:
haus mit Hofrait 200 fl., Güter:
wert 1508 fl. 45 fr. Geſamtwert
Gut von 60 Jauchert, Wohn:
haus nebit Speicher 300 fl., Ader
und Baimb 1340 fl., Wald 1400 fi.
Gefamtwert . F 3950 fl.
Aus dem Jahr 1794 Kiegt eine Tabelle vor, in welcher
fämtliche Gebäude der 3 Ortfchaften zur Feuerſozietät neu
eingefhäßt worden find, melde daher genauen Aufſchluß
über den Wert der einzelnen Gebäube geben. Der Ge:
jamtwert aller Gebäude in der oberen Landvogtei war zu
480550 fl. eingeihägt. In den Kontraftprotofollen jener
Zeit ift der Wert der einzelnen Gutsteile nicht jpezialifiert.
Beim Nergleih des im reuerverficherungsbud angegebenen
Werts der Häufer mit dem Geſamtwert der Güter ift zu
beachten, daß der Geſamtwert meiftens Gutsübergaben ent:
nommen, baher nieder gegriffen ift. Hiernach erhalten wir
1796/1800:
2400 fl. 20 fr.
1762:
2350 fl.
1764:
600 fl. Geſamtwert 1200 fl
ee 5 , P 600 „ u 1250 „
, Yy " ; 600 „ * 2620 „
9 : 5 700 „ = 1950 „
ee | A = 900 „ r 2700 „
Ei 2 20, ’ 3600 „
2 — Badhaus 100 fl. zuf. 1100 „ R 4700 „
Fe ER R Haus 1400 fl., Speicher 100 fi. „ 1500 „ - 400 „
Um von dem zeitlihen Wechfel des Werts der Gebäude
zunächſt abzuſehen und nur das Verhältnis des Gebäude:
wertd zum Wert von Grund und Boden zu betrachten, fo
folgt aus der Angabe von 1700 bis 1760, daß bet Heineren
Mirtihaften von etwa 5 Winterfuhren der Gebäubewert
etwa ein ſtarkes Dritteil des Güterwerts ausmacht, bei
Gütern von 12 Winterfuhren dagegen höchſtens ein Viertel,
und daß er fehr oft bis zu '/r und, wenn Walbbefit bazu-
fam, bis ſank. Nah Schlipf!) foll das Gebäudelapital
20-30 a vom Wert der Ländereien betragen, und nad den
in Mürttemberg 1899 gemadten Erhebungen”) betrug der
Schätungswert der Bebäude 35,6% bes Wertsvon Grund
und Boden. Sowohl den Schlipfſchen Angaben wie dem
Ergebnis diefer Erhebungen aegenüber war der Gebäudewert
damals verhältnismähta nieder, Denn der Fall, daß ein
12 Minterfuhren arofes Gut neben dem Hauptgebäude noch
einen Schopf und einen Speicher hat und der Gebäudewert
mit 300 Sl. daher beinahe "a des Geſamtwerts mit 1376 fi.
ausmacht, gehört zu den Ausnahmen. Das Verhältnis zum
Geſamtwert ber Güter geftaltet ſich bei den Beifptelen aus
4,17.
"| Mürtt, Denffährit S. 131,
dem Jahre 1760 ff. ziemlich aleihmäßig: bei Heineren Gü—
tern auf "/s—!/e, bei mittleren auf !/s. Bei den Erhebungen
für Württemberg betrug der Schätzungswert der Gebäude
22" dei Sejamtwerts der Wirtſchaften. Wir fämen alfo
für 1760 auf einen bedeutend geringeren Prozentſatz Ganz
auffallend ift die Differenz ber für 1760 gefundenen Häufer:
werte mit ben aus der Tabelle der Feuerſozietüt von 1795
entnommenen Werten. Auch wenn wir zu den Gejamt:
werten, weil jie Übernahmeverträgen entnommen find, noch
Ya ſchlagen, um zu wirklichen Kaufwerten zu fommen, gleicht
fih das Verhältnis nicht aus. Die Häufer haben bei- Heinen
Gütern ®/,, bei größeren "4 bis !/s des Gefamimerts. Hier
ift zunäcit Darauf hinzuweiſen, daß ber wirkliche Kaufwert
diefer landwirtſchaftlichen Gebäude oft viel niederer ift als
ber Feuerverſicherungsanſchlag. Diele Gebäude werden, mögen
die dem Keuerverfiherungsanichlag zugrunde liegenden Koſten
ihrer Herſtellung noch jo große geweſen fen, beim Verlauf
ftets in eriter Linie gewertet nach der Größe des Hofquts,
zu dem fie gehören, und nadı dem Wert, melden fie für
den landwirtfchaftlichen Betrieb eines ſolchen Guts haben,
Es ift dies eine Beobachtung, die auch heute noch beim
Güterhandel im Algäu gemacht wird. Kerner ift in ber
Einleitung zu der Feuerverfiherungätabelle gefagt, daß aud
Il. 152
durch die Vereinödungen und mehrere Übergaben viele ;
neue Häufer und Nebenwohnungen erbaut worden feien, und
diefe neuen Käufer mit Fachwerlbau waren, wie ausgeführt,
wefentlich wertvoller als die alten Holzbauten,
Die Futtervorräte find in ben Teilungen und
Übergaben von 1760 gleichfalls angegeben; fie find recht
minimal. Im Januar 1761 z. B. wird für ein Gut von
11 Winterfuhren, weldes 9 Stüd Rindvieh und 2 Roß im |
Gefamtwert von 245 fl. überwintert, noch für alles Heu
und Geftreu 60 fl. berechnet; für ein anderes But zur
felben Zeit mit 2 Roß und 11 Stüd Vieh 72 fl. und ein |
ſolches mit 3 Pferd und 15 Stüd Vieh nur 60 fl. Bei der
Übergabe des Luttoläberger Hofs im Juli 1764 4. B. auf |
welhen 3 Pferde und 15 Stüd Rindvieh ftanden, wird
für Futter gar fein Wert ausgeſetzt.
Die Übrigen Vorräte und Gerätſchaften find verhältnis:
mäßig viel größer,
1713 3. B. ift veranfchlagt:
L Wert der Liegenfhaften . 1740 fl
Haus 500 „
7 Küb, 5 Etier, 4 Rälder . 60,
ERE. . . 100 „
Pflug, Wagen, Schiff Geſchir 110,
Winterſaat: 30 Viertel Roggen
Sommerſaat: 70 Viertel Haber, 1 Mal: 500
ter Gerite, 2 Viertel Erbis ſamt =
Hanf.
Zuſammen 3010 fi
IL 1760: 11 Winterfuhren, Wohnhaus . 180.
Baind und Garten
Nis J. 26 R. 120 fl,
Wieswachs in allem
YAM — 85,
Aderfeld in 3 Oſch
Buy à24 fl. 366
Holz mit Grund und
Boden . 40 „
2 — 611,
Winterſaat: 26 Viertel
Veeſen a 80 kr.
(doppelt gerechnet) 26 „
10 Biertel Roagen
al fl. (doppelt ge:
geredinet) » . - 20 „
Sommerſaat: 30 Biertel
Haber a40 tr doppelt
geredinet) . MH
1/3 Biertel Sommer:
Hogan...» 3.
4!/s Viertel Lein 5 fl. 30 fr.
84 „ 30 ir.
8 Stüd Vieh 115 „
Im dem erwähnten Inventar vom uni
Sur cůeſchichte der Yandwirticheit auf der Leutlircher Heide,
An Fahr: und Fuhrzeug: Ein Wagen
mit Dung: und Heuleiter und alleın
Zubehör .. » — 30 fl,
1 Pflug mit Karren 4 Ener 4 „30 Ir.
Gemeiner Hausrat . . » 2,
Zufammen 1037 fl. — fr.
, Januar 1761: Smus . ‘ 300 fl.
Güter: 54 3. Ader, 8% J. Wice
5 J. Sol und Baind . 1370 „
Winterfaat: 46 Biertel
Veeſen A 26 kr.
(boppelt) 39 fl. 52 Ir.
17 Biertel Roggen
a 45 fr, (doppelt) 25 ji, 30 fr.
1 Viertel Winter:
geriten . 1,%0,
66 fl. 42 fr,
An vorhanbenem Horn:
200 Viertel Beefen
a 26 fr. : 86 fl. 40 fr
T Malter Roggen
ash... 42,
180 Viertel Haber
al. .. 72 „
für Linfen, Gerften,
Erbien und Sein 20,
nei: 220, 40 „
Kür alles Heu und
Seftren . . . 72 „
13 Stüd Roß und Vieh . 239
Fahrs und Fuhrzeug:
2 Wägen, 1 Pflug, Eggen famt allem
Zubehör, Wagenwinde, Sattel zum
Ro, Geſchirr u f.w.. ... ©,
An unterfchienlihem Hausrat:
Alles, was in der
Tenne vorhanden Bft.
Was an Haus« und
Berätichaften . 11,
Kerner in Hammer,
2 Bettftatt und
Betten, 2 Truhen
und 5 Bündel Flar 16 „
In Kühe, mas an
Pfann, Häfen,
Nägl, Schüſſeln u.
dgl. auch —
war . 21.
56 „
Zufammen 2420 fl. 22 tr
1794: Haus . 600 fl.
Speicher 100 „
Zufammen 700 fl.
Zur Geſchichte der Yandwirtichaft auf ver Leutfircher Seide, 1.
IV, Zuttolsberg 1764:
1794: Saus . sun fl
Speicher 100 „
Sufammen Too il
Wohnhaus nebit Speicher .
3a Jauchert Band 200 fl.
573. Acker u. Wieswachs
aneinander A 20 fl. 1140 „
15 J. Wald . 1400 „
Rinterfaat:
15 Biertel Roggen
' 6-1 Pe 30 fl.
70 Biertel Veeſen
alfl. Fr 70 „
80 Viertel Haber
ll: % 80 „
8 andere Samenfaat B„
5
6 Viertel Leiniaat , 15 „
An vorbandener Frucht
40 Viertel Veeſen
E56 Ser 20 fl.
20 Biertel Haber
a 30 fr. 10 „
Pferd und Bieh:
3 Pferd u. 1 Füllen 150fl.
15 Stüd Vieh . 152 „
An unterfhiedlihem Hausrat :
Wagen, Plug, Eggen und Schlitten
mit allem Zubehör, auch was fonft
in Schopf, Stall, Tenneund Keller,
ala was in der hinteren Sammer
ſet
Altivlapitalien
Zuſammen
V. Spitalhof April 1765: Größe 1174 J.
a 30 fl. Liegenſchaften find nicht be:
rechnet weil Schupflehen.
Biehitand 1. oben) .
An vorhandenem Horm:
600 Biertel Beeien
a 20 fr, 200 fl.
20 Malter Roggen
abfl.... 100 „
7 Malter an Erbſen,
Zinfen u. Serien 35,
15 Viertel Zen at ft. 15 „
250 Biertel Haber
ame 220 Bee
BWürttemb. Jahrbacher 1606, Helt 1.
300 fl.
203 „
302 „
75,
300 „
3950 fl.
942 fl. 30 fr.
433 11, 20 fr.
155
Un Rinterjaat:
160 Viertel Veeſen 106 fl. 40 Er.
8 Malter Roggen . 80 „
4 Viertel Gerften . 4,40, j
191 1. 20 Er.
1567 ft. 10 Er.
An Fahr: und Fuhrzeug:
3 Fahrwägen mit Zu:
behör . . . . Taf.
1 Bauer: u. Mühlen:
famen . 2.»
3 Pflug mit Zubehör,
aud allen vorhan:
denen Eggen audı
Schlitten . -
An Faß, Ketten und
Nagenwinben und
andern@ifenwaren 20, 1
37 „
Hauärat:
Alles was in Tenne,
Stell, Haus an
Mobilien vorban:
DR... 200% DU fl. 30 Er.
tem an Kücenmwar,
bangemadhte Bette
und Bettjtadt, 3
ſchlechte Truhen,
an Kupfer, Keſſel
und Pfannen, an
eigenem Fleiſch, an
Stühl, Tiſch, La⸗
ternen und Licht⸗
zündern. 167 „ 20 „
—— 217 " 50 "
Zufammen . 192251
Nah Schlipf!) beträgt jegt in einer Wirtfchaft mit
ziemlich; intenfivem Betrieb vom Werte der Ländereien:
Viehinventar 10— 1590, Geräteinventar 8—9"o, lebendes
und totes Inventar zulammen 18— 24", umlaufendes Kapi-
pital 10—12%, aanzes Betriebslapital 28-36 %n,
Über den Viehſtand ift ſchon oben abgehandelt worden,
bier erübrigt nur das Verhältnis des Werts des Viehinven:
tars zum Wert der Ländereien zu betrachten. Der mittlere
Preis einer Kuh iſt 15 fl. (10-20 fl), der Preis eines
Jaucherts durchgehend gerechnet 20—30 fl.; jet ftellt ſich
der Preis eines Morgens auf 300—400 A, eine Nub: und
Zuchtkuh mird mit 300-500 M bezahlt. Der ſchon da:
mals wertvolle Viehftand des Allgäuer Bauern tritt Deut:
lich hervor, Der Prozentfat des Niehinventars hat ſich ſchon
damals bedeutend höher geftellt, ala ber Durchſchnitt, welchen
Schlipf angibt,
Schlipf S. 587,
20
Ber voritehenden Beiſpielen flellt Tich
Beiſpiele
1740 fl.
160 fl,
92"
110 ft.
6,3 "n
Wert der Yänbereien
Sichinnentar.
Berhältniszahl ';
iseräleinventer.
Rerhaltniezaule
Lebendes und totes
zuſammen.
Vertältitistahl 9
Inventaer
270 il.
15,5 9,
ho fi,
28,7%,
770 Al,
4,2%,
Umlanfendes Kapital
Bertiltnistahl "i
Manset Betriebsfarital
Rerbitltintssahl 9
Verhältnismüßig nering iſt der Wert des Geräteinven:
tars, gering vor allem auch, wenn wir bebenlen, wie nieder
ber Mert der Ländereien und wie verhältnismäßig teuer alle
Handimwerlöwaren geweſen find: 1 Pflug, 1 Enae, 1 oder
2 Wagen, 1 Schlitten; damit ift gewöhnlich das ganze In—
ventarium erichöpft, und bie einzelnen Stücke lönnen nicht
beionderö wertvoll geweſen fein. Über die nähere Beihaffen
heit ver einzelnen Stüde habe ich Leine Notizen finden
fönnen. Der Mehrwert des lebenden und ber mindere Mert
des toten Inventars gleichen fih aus, fo daß das Verhältnis
beider zufammen dem heutigen Prozentſatz ziemlich gleichlommt,
Sanz auffallend dagegen ift die Größe des umlaufen-
ben Kapitals, Sie ift durchweg gröher als heutzutage, Der
Grund hiefür lient jedoch nicht in einer befonberen Inten—
fität des damaligen Betriebes, fondern er ift im Gegenteil
ein Beweis dafür, wie ertenfiv ber landwirtſchaftliche Bes
trieb von damalö mar, denn in diefem umlaufenden Kapital
ftedt der Wert Des Saatguts, im den Peifpielen IT und
Vaud ber Wert der Mornvorräte, welde jtreng genommen
nicht zum Kapital gezählt werden dürften, Doc mußten dieſe
Vorräte bier deshalb mit bereingenommen werben, weil in
ihnen auch der Wert des Saatguts enthalten tft. Cinen
#4. 30 ir.
149 H. 80 fr,
244",
34 fl 30 fr.
13,8 9%
38,2%,
sur Geſchichir der Landwirtſchaft auf der Yeutfindier Heide.
IV.
I. ‘ohne Wald)
Gil fl.
115 il.
18,8 "1,
4410 fl.
92 fl. W tr.
214 %
187 fl. 30 fr.
42 Ye
1376 fl.
230 fl.
17,8 "a
98 ft.
56 71%, D,6 .
337 fl.
4 .
138 fi. 42 fr.
377 fl.
28,1”
2083 fl.
15,1 a
580 ft.
43,2 "a
1130 ft,
25,6%
1u1 Hl. 30 fr.
224 fl.
475 ft. 42 fr.
1821 fl. 20 kr.
richtigen Bergleih laſſen daher die Beiipiele II und V
nicht zu, was bei IT deshalb auch bedauerlich ift, weil bei
ihm Heu und Gftreu befonders aufgeführt und verhältnis:
mäßig hoch gewertet if. Bei allen übrigen ift entweder gar
fein Heu vorhanden, oder wie z. B. beim Spitalhof im
Viehpreis inbegriffen. Es darafterifiert nun den ertenfiven
Vetrieb der damaligen Zeit wohl am allerbeutlichften, wenn
für Saataut allein fo viel aufgewendet werden mußte, als
jet in einer normalen Wirtichaft der Geſamtwert aller
Futtervorräte, alles Strohs, alles Dungs und daneben auch
des Saatguts beträgt. Doch iſt zu beachten, daß ber Ge:
treidepreis damals im Verhältnis zum Wert der Ländereien
höher war als jest. Bei der Hauptfrucht, den Hernen ober
Veeſen, wird ber Preis des Biertels auf 26-30 fr. be:
rechnet, alſo 8 Viertel oder 1 Yeutlirher Malter!) 3 fl. 8 h.
bis + fl.; 1 Leutlircher Malter Kernen ift = 3 Ztr. Der
Doppelzentner Aernen foftete 1901 —= 17—18 A 3 Bir.
— 1 Malter Sernen würde alfo jetzt 25—27 A toften.
Der Preis pro Jauchert ift jeßt durchlaufend minbeftens
400 .#, Damals eiwa 30 fl, aljo war das Verhältnis von
Liegenſchaft zu Getreide damals 8—9:1, jetzt 15—20 :1,
d. bh. das Getreide war bedeutend teurer.
IV. Slurregnfierungen.
1. Weideregqulierungen.
Der Kuf, welchen die VBereinödungen im Algäu und
beienders im Hochſtift Hempten in der Geſchichte der Volks—
wirtichaft erlangt haben, hot es bewirkt, daß alle eingehenden
Forſchungen über dieſes Gebiet, fo auch die von Dr. Hans Dorn
jüngst veröffentlichte Abhandlung, Ad nur mit diefen Ber:
einödungen beichäftieten und alle übrigen Alurregulierungen,
welche teils ſelbſtandig teils in Verbindung mit den Ber:
einddungen ftattfanden, faſt vollitändig außerhalb bes Mreiles
ihrer Betrachtung liehen. Und dod lohnt es ih auch im
Algäu allen Weränderumgen der Feldflur nadzujpüren,
!; me Wert ver Laudereien.
welche bezwedten Aulturfreiheit und Steigerung des Rob:
und Reinertrags der lanbwirtichaftlihen Betriebe herbei:
zuführen. Durch die Güterzufammenlegungen, welche ae:
meinhin unter dem Namen Bereinödungen befamnt find,
wurden im allgemeinen befeitigt alle jene Nachteile, welche
die Giemenalaae der Grundſtücke, ihre unzwedmäßige Form
und ihre ſchwere Zugänglichkeit mit ſich bradıten. Cine
ähnliche Bewegung, melde bezwedte zwar nicht die Weide
2) 4 Yeutfircher Walter 1% ,,, württ. Scheſſtl, bei U ir.
würde ſich | wurtt. Zcheffel alfo auf 3 fl. 26 fr. Gerchnen. In
den Wert, Johrbüchern von 1897, 1 S. 55 üt für TWO ber
Preis von AS 8 fr, anaeachen.
Zur Geſchichte Der Yandiwirtfchaft anf der Yentfircder Heide,
rechte der einzelnen in ber Gemeinde, wohl aber Die mehreren
(Semeinben gemeinfamen Trieb: und Trattrechte abzuſchaffen,
begegnet uns in ben jahrhundertelang zurüdliegnenden Be:
ftrebungen zur Negelung der zahlreichen Trieb: und Tratt-
rechte, welche die Leutlircher mit den freien Leuten auf der
Leutlircher Heide gemein hatten.
Ditz findet den älteften Nachweis einer Vereinödung
in einem Landammannsprotokoll des Hochſtifts Nempten
von 1541, Dom etwas fpäter 1550,
alten Bereinödungen wird der läftige Zwang genannt, ben
die gegenfeitigen Weidedienſtbarleiten ausübten. Zur felben
Zeit, im Jahre 1542, begannen die Leutkircher Durch An:
legung eines neuen Markbuches ihre Weidedienſtbarkeiten
und Meiderechte aenenüber den freien Leuten auf der Heide
zu regeln. Das iſt fein bloßer Zufall. Es muß damals
ein aewaltiner Zug durch das bichtbewölferte Aladu ger
gangen fein, ein „neues Mefen“, meldes die Bauern und
die Städter im Kampf ums Daſein gar oft aneinander
geraten lieh. Die Bichherden ber fich immer ftärfer mehren:
ben bäuerlihen Bevölferung, „der armen frien lütt uf
Leutkircher haid“, werben gar oft die ftäbtiichen Trieb: und
Trattmarken überſchritten haben und dem Nat der Stadt
Leutlirch wird die Notwendigkeit, dieſe Marken neu feitzu:
Segen, im Yaufe diefes Jahrhunderts oft Mar geworden fein.
Sieht man von den Urteilen aus ben Jahren 1433
und 1453, welche einfache Örenzftreitigfeiten zwiſchen Leut⸗
fir einerfeits, Nieberhoten und Herlazhofen andererfeits
regeln, ab, fo eröffnet im 16. Jahrhundert die Reihe ber
Trieb und Trattbrief zwiſchen Eiſenbrechtshofen und Nieder⸗
hofen von St. Gallen Tag 1535, Iwiſchen den beiden
Gemeinden und der Stadt Leutkirch, als Grundherrſchaft
bes Eifenbrehtshofs, waren Irrungen und Redtiertigungen
vor dem Landvogteigericht entftanden, meil „Die zwo Ger
meinden beider Dörfer Nieberhofen und Menbrechtshofen
mit ihren Noffen und Vieh bisher ar etlichen Enden auf
beider Dörfer Grund und Boden in Riedwieſen Wun
und Werd, Trieb und Tratt innemein mit einander ge
nofien und aber von ihnen deswegen, daß etlihe ihre
alten Wiefen zu AÄder gemadt und damit dem
andern Teil Trieb und Tratt geihmälert haben follen“.
Das Landvogteigericht hat „die Spän auf dem Boden
genugſam beſichtigt“, aud mit Fleiß erwogen, was jedes
Dorf für größere Anzahl Roß und Vieh auszufchlagen hat,
und bann nad Anhörung beider Orund: und Lehenherrſchaften
nachfolgenden Vergleich zwiſchen den Parteien geſchloſſen:
1. Es wird eine Grenzlinie gezogen, welche den beider:
feitinen Trieb und Tratt ſcheiden fol. Beide Par:
teien haben in Zukunft Madt und Gewalt „auf allem
Grund und Boden, To gegen fie märts liegt, Trieb
und Tratt allein zu beſuchen, auch ihre Wieſen,
Grund und Boden au Äder zu machen, von
ber anderen Partei und männiglich unverhindert.
2, Wer über diefen Marten aegen den andern Teil
MWiefen bat, der „mag den ‘Blumen Anblümung
% J. 3
Als Urjache dieſer | in Äcker, weiſt deutlich auf die Vorwärtsbewegung der da:
nichts defto weniger niehen, wie lanbläufig“, doch
find das Ried Durch und im Neichenbadh aute Schranten
und ein gemeiner Graben zu maden, daß fein Bich
auf des andern Dorfs Tratt gehe. Die Unterhaltung
und Heritellung des Grabens und der Schranfen
fällt denen von Nieberhofen zu ”, denen von Eifen:
brechtähofen zu "s zur Laſt“.
Der Anlaf des Streites, Pie Ummandlung von Wiefen
maligen Landwirtihaft bin und dieſe Aulturverbefferung
ftand in Nieberhofen nicht vereinzelt da, 1568 hielt Die
freie Reichsſtadt Memmingen es für nötig, polizeilih die
Umwandlung von Wiefen im Ader zu verbieten. Daf das
Sandvogteigericht durch die Abteilung der gemeinen Trieb
und Trattrechte die Möglichleit zu diefer Aulturverbejlerung
zu ichaffen ſuchte und nicht nach dem Rezept Memmingens
handelte, zeugt von feiner größeren Einfiht. Deutlich und
Har tritt bei diefem Vertrag aber auch hervor, wie hindernd
die (demenglage der gemollten Weideregulierung im Wege
jtand, Mer im Trieb: nnd Trattgebiet des anderen Teils
Wieſen hatte, durfte „ven Plumen nießen, wie landläufig”
d. h. auf dieſen Tiefen fein Vieh weiden, und für dieſes
Bieh mußte ein befonderer Meg gemacht werben. Wie nah
lag ba der weitere Schritt, die Felder gegenfeitig auszu—
taufchen !
Die weitere Betrachtung der Werhältnifie des Eiſenbrechts—
bois gibt einen ungefähren Beariff von der kulturfeindlichen Kom—⸗
pligiertbeit dieſer Trieb⸗ und Trattverhäliniſſe. Der Vertrag von
1595 betrifft ben Trieb uno Tratt auf pen Nicbwiefen, anders mar
es wieder aut den Zaunbener Riefen, aufihnen hatten Altmannthofen,
Nieperhofen und Yauben einen gemeinfamen Trieb, dad Recht ber
Anteiinabme des Eifenbreditehofs an dieſem Zrieb mußte bas
Spital von Leutkirch 1543-46 im einem longmwierigen Broich ers
!ammien. Das Urteil umfaht ein Meines Buch. Mit dieſem Urteil
waren aber Die Berbältniffe auf den Laubener Wiefen noch lange nicht
endgültig geregelt. In einem weiteren Bertran zuiſchen Nieber
boten, Lauben und Gilenbredtähofen vom 6. Juli 1601 wird erſt
die Abſchlagung, Hagung und Bejuchung der gemeinen Weid auf
den Yaubener Wieſen genau gerenelt. Alle 3 Gemeinden follen zur
Frühlingszeit allwegen zugleich miteinander abichlagen, volgends
zu Heuens ober Erndtzeiten biejelbe gemeine Weid mileinander
verbauen, heuen und fein Teil fell drein ſchlagen noch Diefe ae
meine Weid freren, bis die Felder leer und bie Blumen bareb
heimaebracht find Nach Einheimbſung der Blumen muß es jede
Demeind der andern anjeiqen, wenn fie mit dem Wichtrieb be:
ainnen, Wie der Eiienbreditsbofer Smber mil feinem Vieh au den
Laubener Wiejen, die nicht unmittelbar an ſein Gut arensten,
!ommen Durfte, war wieber im beſonderen Berträgen von 197
und 1601 geregell. Weiterer gemeiniamer Trieb mit Lauben beftand
im unteren Of und mit Wieberhofen in den Hölzern beim
Ried und im Cttmannshofer feld, Über dieſe Triebrechte be
ſtanden weitere Verträge von 1597 und 1001. Ein weiterer Fort
fhritt wurde durch den Vertrag non 1507 gemacht, welcher ben
gemeinsamen Trieb und Tratt swiicen Yauben und dem Eiſen
brechtshof, jomeit er nicht befonders’acregelt war, aufbob. Menen
über ben zahlreichen Weidelaften war die Yahl der anfachobenen
I. 156
doch verhältnismäßig gering. Bon gegenjeitigem Witteraustauich
ift beim Ciſenbrechtohof nichtä erwähnt, obwohl Dort, wo Für Aus
übung bes Weiderechts ein beionderer Weg durch fremdes Gebiet
geichaffen werben mußte, dieſe Loſung recht nahe lag.
Unbedeutende Güteraustaufchungen fanden ſtatt bei
Hegelung des Trieb und Tratts zwiſchen Leutlirch, Baltraz:
hofen und Allmishofen. Mit legterem hatte Leutlirch auf
dem jog. Buggenberg ob dem Ziegenftadel und auf einem
Acker, welchen 1447 ein Veutfircher der Stadtgemeinde ge:
ichenlt hatte, einen gemeinfamen Trieb und Tratt, welder
durd einen Bertrag von 1541 geregelt wurde. Der Inhalt
diejes Vertrags ift:
1. Die Stadt Leutlirch gibt denen von Allmishofen
„umb und für ihren gemeinen Trieb, Tratt und all
ander ihr Gerechtigfeit, fo fie bis auf dato in und
auf dem Buggenberg gehabt, hinfüro überfommen ald
gewinnen möchten, von gemeiner ihrer Stadt eigen
Grund und Boden 5 Jauchert Feldes, deren jeder
zu 10 Biertel Saat ungefähr groß fein foll;
, die Allmishofer müfjen an dem gemeinen riebhaa,
fo ihr beider Trieb und Tratt fcheidet, s maden;
. wenn ein Schaden an Hom ober ander Meg ent:
ftehet, fo ſoll ihn der tragen, ber den Zaun an der
betreffenden Stelle unterhalten muß.
Diefer Vertrag mit Allmishofen ift von befonderem
Intereſſe baburd, daß bei ihm ein MWeibrecht direft durch
Überlaffung eines Grundftüds abgelöft wurde; dagegen läßt
fih fein Fall nadmeifen, in welchem durch gegenjeitigen
YAustaufc von Gütern gemeine Weidrechte aufgehoben wurden. |
Ein im Fahre 1574 zwijchen der Landvogtei und Leut—
lirch wegen des gemeinen Triebs in Niederhofen entjtandener
Aiutr Geſchichte der Yandiirtichaft auf der Leutlircher Heide,
' Nechtöftreit bietet durch den hiebei ausgebrodhenen Kompetenz.
ionflilt beionderes Intereſſe.
So wenig fih in diefem Streit der Landvogt um bie
verbrieften Privilegien der Leutlircher fümmerte, der erzielte
Vergleich hob doch die Fulturfchädlichen, gemeinfamen Weide:
rechte auf und war Daher geeignet, die Landwirtſchaft ſowohl
ber öfterreichifchen, wie die der Leutfircher Bürger und Unter
tanen, zu heben, Die Hegelung ber gemeinen Trieb: und
, Trattrechte dauerte bis zum Beginn des I0jährigen Kriegs.
Noch im jahre 1615 wird mit Tautenhofen ein Vertran
über die Regelung des gemeinen Tratts am Haibrain ab
geſchloſſen. Nah dem Z0jährigen Arien fteht ein im
Jahre 1680 zwiſchen Niederhofen und Baltrazhofen ab:
geichloffener Ausgleich, nach welchem die von Niederhofen *
: und die von Baltrazhofen *» des vorher gemeinfamen Vieh
triebs befamen, vereinzelt da, m allgemeinen begann die
Auseinanderfetung der gemeinen Trieb: und Trattrechte
erft wieder mit der allgemeinen Bereinödungsbewenung
trogdem bei den regelmäßig vorgenommenen umb genau
protofollierten Markungsumgängen reihlid Gelegenheit zu
ihrer Teilung geweſen wäre, Won der Teilung ber ver
ſchiedenen Gemeinden gemeinſamen Weiderechte war fein
weiter Schritt zur Teilung und Aufhebung der einzelnen
Grunbbefigern in ber Gemeinde gemeinfamen Weiderechte
und es liegt die Vermutung nahe, daß auch folde Aus:
einanderfegungen einzelner zu gleiher Zeit mit den Aus
einanderfegungen der Gemeinden ftattgefunden haben. Die
wachſende Beyvbllerung, die zunehmende Güterzerftüdelung
ließ im ganzen Algäu mit feinem großen Viehftand bie
zahlreichen Weidelaften als unerträgliche Betriebsbeihrän
fung erſcheinen und lehrte die Bauern auf Mittel zur Ab:
bilfe finnen.
2, Güterzerftüdelung.
Die Zerftüdelung der erften bei der Anſiedlung gebil:
deten Höfe, die Berlleinerung ber den einzelnen Hofbefitern
Leutlircher Heide bald und raſch erfolgt fein. Der liber
taxationis Constantiae von 1353 zählt in der Pfarrei
Herlazhofen vor der Pet von 1349 40, nachher laum noch
20 bewohnte Höfe, in Urlau und Grünenbach 50 Höfe, in
der Pfarrei Engerazhofen 30 Höfe, in der Pfarrei Meraz:
bofen 20 Höfe. Eine Vergleihung diefer Ziffern mit ſpäteren
Zeiten tft ſehr mit Vorſicht vorzunehmen, da die Grenzen
faft aller genannten Bfarreien gewechſelt zu haben ſcheinen.
Die wenigften Änderungen find von der Pfarrei Herlaz—
hofen befannt und es eignet ſich daher wohl auch dieſe am
beiten zu einem Vergleich. Nah dem Urbarium von 1723
befanden fich damals in Herlazhofen 51 Grundbeſitzer, jegt find
es deren etwa boppelt ſoviel. Ohne einen ſcharfen Schluß aus
dieſen Einzelheiten ziehen zu wollen, kann nad) den anı
geführten Zahlen doch foviel gefagt werben, daß die Yeut:
fircher Heide ſchon im 14. Jahrhundert vollftändig in Einzelhöfe
zerteilt war, welche bis zum Dreißigjährigen Krieg an Zahl
immer zu: und an Umfang immer mehr abnahmen. Die Wohl⸗
in jedem Oſch zugewiejenen Grundftüde muß aud auf der
habenheit der Gegend im Mittelalter und die Einträglichleit
der Landwirtſchaft bewirkten, dab im 14. und noch mehr
im 15, Jahrhundert der Güterhandel im Algäu in ftarfen
Schwung fam und über die Bauernfriege hinaus bis zum
Dreißigjährigen Krieg fi auf Diefer Höhe hielt. Zahlreide
Urkunden über Güter: und Gildfäufe geben davon Zeugnis.)
3u weiterer Serfplitterung trugen bann noch zahlreide
Erbteilungen bei. Im Allgäu galt der Sat „Als manig
mund, sovil pfund“. In einem Urteil des Magiftrats zu
Zeutlich vom 10. März 1532 z. DB, wurde der St. Marge:
retenpfründe ein ewiger Zins?) zugeiproden und an bielem
Sind waren zu feiften aus Gonzbergers Hof 7 Biertel
Haber, 3# 5 Schilling Heller, aus Bölzlins Gut 30 und
aus Luihernerd Gut 8 Schilling Heller. Als weiter mit:
. Both
. Roth
(Tui?)
S. 32.
=
. BN.
’
r
Zur Gefchichte der Landwiriſcheit auf der Leuttircher Heide, 1, 157
belajtet werden noch 4 Bauern aenannt. Der Mder, auf
dem ber Bins ruhte, war alfo mit der Zeit in 7 Stüde
zerteilt worden und in 7 verſchiedene Hände gelanat.
Die Verminderung der Bevölkerung im Dreiktajahrigen
Krieg hatte zur Folge, daß mandjes Hofgut, jür welches
ſich fein Eigentümer mehr jand, mit anderen verſchmolzen
wurde, und daß auf diefe Meife aus der Zeiten Not heraus
Hüterarrondierungen ftattfanden. Luttolsberg 3. B. hatte
1558 mindeftens 10-12 Höfe,') 1635 ftarb der Ort aan;
aus, Die Yandihaft zog nah dem Krieg den ganzen
Güterlompler an ſich und übertrug ihm Dem Yandichreiber
Jalob Chriſtoph Schmidlin mit der Bebingung, daß er
1. 4 Häuſer zu bauen, 2, die Wälder wieder auözufloden,
3. der Landſchaft Steuern und Abgaben zu geben, 4. die
Gitter wieder in andere Hände fommen zu laflen habe.
Wie Schmidlin dieſe Bedingungen erfüllte, ift nirgends ge:
ſagt. Nach Roth follen die 4 Häufer gebaut worden fein,
aber jedenfalls wurde Luttolsberg nicht in 4 Höfe geteilt,
denn dad Urbarium von 1725 führt in Suttolsberg nur
einen Befiger auf, ben Chriftoph Widmann und biefer bat
ein Eigenaut von 137 Jauchert Äder und 7 Wiefen im
Meßgehalt von 55 Jauchert „alles in einem Einfang“. |
Weitere Teile von Luttolsberg ſcheinen nah dem Dreifia: |
jährigen Krieg zur jegt nad) Bayern gehörigen Markung Muth:
mannöhofen gelommen zu fein. Hier in Luttolsberg wurde alſo
nicht nur bie Zahl der Höfe vermindert, fondern aud) bie
Gemenglage befeitigt. Es ift Dies die ältefte, aber auch bie
einzige Güterzufammenlegung, welche auf der Leutkircher Heide
unmittelbar nad) dein Dreifigjährigen Arieg ftaitiand, Im
allgemeinen verringerte ſich damals wohl die Zahl der Höfe,
dagegen wurde beim Miederanbau der Felder durchaus nicht
mit der Öbemenglage aufgeräumt. In Sonthofen z. B. ftarb
ſich an Stelle der früheren nur 2 Höfe, aber dieſe beiden
Höfe find in fürchterlicher Zerrifjenheit ineinander vermengt.
Hans Jakob Natterer hat 40 (N) Stüd Äder mit zu:
fammen 37% Jauchert, 18 Miefen mit zulammen 26 Yaudhert,
7 Gärten und Baind mit zufammen 1°, Jauchert, 2 Wälder
mit aufammen 7 Jauchert.
Joſeph Bichſel hat li!) Stüd der mit zufammen
34. Jauchert, 21 Wiefen mit zufanmen 22 Jauchert,
T Gärten und Baind mit zuſammen 1%, Jauchert, 2 Stüd
Wald mit zufammen 7 Jauchert,
Gleichmäßig verteilt erfcheinen alio nur der Wald und
die Wiefen, während die Äder außerordentlich zerftüdelt
find. Auch alte, ſchöne Bauerngfiter, wie der Hundhof und
der Eiſenbrechtshof hatten unter der allgemeinen Gtiter-
zerftüdelung gelitten. Auch fie waren dafür, daß fie feit
uralter Zeit beftanden und nie geteilt wurden, in verhältnis:
mäßig viele Stüde zerftreut, Der 1723 dem Boller Kranz
Anton Johler in Gebrazhofen achörige Hundhof zerfiel in
11 Stüd Üder mit zufammen 70 Jauchert, 4 Wiefen mit
‚+48,
(n
) S. Koll
26 Jauchert, 1 Wald mit 19 Jauchert, und 1 Hojſtall
mit 1744 Jauchert. Gunſtiger war das Berhältnis beim
Eiſenbrechtohof, 1738 gehörten zu ihm 5 Äder von zuſammen
106 Jauchert, 11 Wieſen mit zujammen 41 Jauchert.
Diefes Gut war feit 1445 im Beſitz bes Spitals von
Leutlich und ſchon damals aus 2 Höfen in einen ver—
wandelt worden,
Von diefen Einzelböfen abgejehen nahm die Güterzer:
ftüdelung bis zur Mitte des 18, Jahrhunderts auf der
Leuttircher Heide in einer Weife zu, dafı die Landwirtſchaft
unter ihr Not leiden mußte. Die aus ben Urbarien von
1723 zufammengeftellten Tabellen IV follen über den Grab,
den dieſe Jeritüdelung erreicht hatte, Aufſchluß geben. Nadı
ihnen betrug in ben Gemeinden Gebraghofen und Herlaz:
hofen, mo wenig alte, beifer arrondierte Einzelhöfe lagen,
die Durchichnittliche Größe einer Aderparzelle etwa !/e Jauchert.
In Wuczenhofen ift der Geſamtdurchſchnitt etwas größer,
weil hier die arrondierten Einzelhöfe Eijenbredtähofen und
Yuttolöberg liegen. Bon arößeren Gemeinden zeigt Urlau
eine befonders ftarfe Parzellierung, während andere Haupt:
orte, wie Gebrazhofen, Serlazhofen und Wuchzenhofen nicht
ausnahmsmweis ftarf parzelliert find, Auch die Orte, welde,
wie unten zu zeigen, zuerſt vereinöbeten, nämlihd Wurdzen:
hofen, Wielazhofen, Heggelbach, Urlau, zeigen feine bejon-
ders große Zerſtückelung Jeder Schluß alfe, daß eine be:
fonders ſtarke Gemenglage dieſe Gemeinden zuerſt zum Ein:
öden veranlaßt hätte, iſt unzuläfftg. Die Gärten und Wieſen
lonnten nur bei Gebrazhofen und teilmeije auch bei Herlag:
hofen getrennt voneinander berechnet merben, Die durch
ſchnittliche Größe einer Wiefenparzelle war, wie befonders
‚ bei Herlazhofen hervortritt, etwas größer als die einer Ader-
; parzelle. Befondere Schwierigkeiten bei der Berechnung
1635 gleichfalls alles bis auf 2 Männer aus, 1723 finden |
machten die fogenannten „Wechſelwieſen“, melde in ab:
wechſlungsweiſer Benügung ciner Anzahl Bauern — oft
bis 8 — ftanden. Sie find in den Urbarien jo berednet,
daß dem einzelnen Grundeigentümer ein der Größe feines
Benühungsrechtes entiprechender Bruchteil der Flache zuge:
Schrieben ift. Diefe Rechnungsweiſe mußte beibehalten wer:
den, da das Zuſammenſuchen der zum Teil in verfchiebenen
Semeinden mohnenden Miteigentümer bei der ungenauen
Bezeichnung der einzelnen Parzellen nicht möalid war.
Wenn diefe nah Bruchteilen auseinanderaerifjenen Stüde
einzelner Wiefenparzellen als ein einziges Stüd berechnet
wären, würde fi die Durhichnittsgröße der Wieſen noch
erhöhen. Daß bie Gärten und Bainben eine kleinere Durd):
Ichnitisgröhe zeigen, bedarf feines Kommentars. In Wuchzen—
hoſen und einem Teil von Herlazhofen find Gärten, Bain:
den und Wieſen unter einer Rubrik aufgeführt. Menn
trotzdem bie Gefamtdurdfchnittägröhe einer dieſer gemilchten
Parzellen noch derjenigen der Ader nahe fommt, ja diefe
mie in Wuczenhofen noch überfteint, fo folgt daraus, daß
die bei diefer Rechnung mit den Heinparzellierten Gärten
gemiſchten Miefenflähen lange nicht in dem Mae jeritüdelt
waren, wie bie Ackerflächen. Die Exiſtenz der ſog. Medjiel
I. 158 Sur Weide der Landwirtſchaft au? Der Yantircher Keide.
Zabelfe IV, Guterzerſtückelung. Gemtinde Gebragbofen. 1723.
Ader Wieſen Wärten Wald Juſammen
Stüf | Jaubert | ey JStüch Zauchert gen jStücdd Jauchert
, Stüd ) Jauchert
Gebrasbolen —FF 506 44104 2 128 15981. — 84 17 t 40 76’ un 88 The 127
Enslesmüble . . u 15 iu 4 Ga) 19 2 Bin WI — — 12 2a) &
Engelboldshofen . 2 mean 14 u ra) TE DO 19a 171 48 35°: TR6 | Ben D
Winterazbofen . 204 LU 2A UP | 100 47" ! IT 25 T’iea »% 24 19° /ıs 362 177’ 14
Engeratshofen . . Hu8 122’ 121 106 52 41 58 Bin. 15 19 261 488 20 2
Grimmelähofen.. . 163 107 ra 2 3’ıa — 1 20 ln | J — 23% Hl, —
Liegenboien .„ - .- 204 126 35 a 44h | BT 30 5a 2 I 77° 318 | 185m | 2
Merarhoien . - - 264 179 6 107 Gitfıe | 125 481 Ida! u] 27 24 446 2798 24
Sackmühle I 7a 18 1 HUT — 1 I:e In 1 2", 8 151224 | 24
Kannenbah . - . * 258 122’ | 26 82 Wrla | 23 30 4a 26] 15 ge 386 | 1717
Toberamofen - 62 | ds 111 107 Wis 14] 5 9a ı 8151 Bea TEL) 3300| 98
Uttenhoten . . . 351 189" ıa 6 109 894 151 46 11 121 4 WU" ıs 634 3108604
Molferatshoien.. . ° 701 237 21 219 OT 1, 2 57 2a 1045 | 4 7
Anfammen.. . 304 2052 12 P1478 7 810% 0 21528 | 109% ı 24 TB6 | 285 6264 3a 11
1 0,521 1 4,551 1 = 0,20 = 1 == 0,501 =
0,706 Morgen, 0,746 Morgen. 0,254 Morgen. 0,079 Morgen.
Tab. IV, Güterzerftädelung. Wenmeinde Herlazhofen. 1723,
der Wieſen und Gärten Hirten Italo Zuiemmen
| Rus
Stüd Jauchert = Stüd | Jauchert Wit Stüd, Jaudert | Yen Stück Kauchert J Stuct Jaucheri —*
Hetlazhofen. . ‚1551 SA’ ra 2:1 340 3 1891, 1046 >
Beitelhofen . 471 an, 28 112 13 - : r — 588 273. 11
Grunenbach . - 178 157m 6 43 1 ; . P j 21 185 17
Hofe 504 27 us 71 .- : , f r 2, Bα 5
19 . i j R i 198 Sen | 11
Ua. 2 2. 0.» 140 | 072 2 483
Zufammen 1 . #154 2132 , 20 1076
BE 2 ie
' Wieſen
lleraghoien. . - 9 59 Hın | 24 4 G1'ıs a 9 Ga 27 b 132 4 h7 ltr 24
Sengelbah . » 451 3 1601 118 fa 16 46 1a 10 E30: 32% 7) Die?
Sunblof . . . - 11 1 / PP * 2ER 1 282 1 ta. 15 1 10 17 106 8
Kanzgenboien. . » 218, 142’ | 12] 100 ten | 8 27 Helm Mi 21 16° au 301 2321Yu 10
Sonthofen . . » 9 71 4 1 39 49’) 6} 14 Bl — 4 14 148 18: 7
Teutenhofen .„ .: 823 Alba 117 128 [rare EB) Dın a in a 11026 6477.0 —
Weipoldshofen. 340 208 ia! 8 su 4 181 5 ga IE] 17 144 4 ta 5
Willeraghoien . . ; 814 452°. 10 177 el 21168 14° ia 131 48 —V — 1097 029% | 15
Aufammen 2. 272 12007 5 a EB 2 7 7
eh =
0,936 Morgen
Särten und Wieſen |
Dazu Summe i 154 2132. W107 Re —T . . |. i . Han BO | 20
Geſamtſumme 66 4139 ır , 16 11 756 | LOB 2 22 E00 OLE 5
| 1 = 0,59 = 1 = 0,58 — l 0,256 = 1— 5. 1= 054 —
G,S11 Morgen, 0,722 Morgen. 0,347 Morgen. 0,791 Morgen.
Sur Mejbidte Der Yanomwirtidoft anf ber Yendfirder Heide .
Tabelle IV, Wöterzerftüdelnug. Gemeinde Wudhzenhoien,
Ader
Jauchert
Kudgenhofen DS HT ia 3
Adrazhojen tu 349 10
Aumis hoſen 733 #1 sn 14
Baltrashofen . Hs ñ 23
Eifenbrechtöhofen 5 106°, 18
rauben 153 161’ 2)
ruttolsberg l 1468 18
Reumühle . 8 41" an %
Riederhofen 722 321*8.0 28
Dttmanshofen 92 HAN /un 12
Wie lazhofen 781 323'8114 4
Zuſammen 1634 29024 26
1 = 0,633 — 0,865 Morgen
Geſamtdurchſchnitt der
3 Wemeinden 1 == 0,591 = 0AA Worgen.
wielen weiſt darauf hin, daß man es vorzog, in ber Nutzung
einer gröheren Fläche abzuwechſeln, anftatt fie zu zerjtüdeln.
Der Futterertrag der Wiefen war ein fo geringer, daß es
fich nicht lohnte, Heine Flächen zu mähen,
Der Wald wurde ganz außer Betracht gelaffen, weil
er bei der Güterbefcreibung von 1723 nur ganz unvoll
ftändig aufgenommen worden war und jeine Cinreihung
daher das Bild verwirrt hätte,
Die Unmöglichleit jeiner Einrechnung ift um jo mehr zu
bedauern, als in den Jufammenftellungen ber einzelnen
Tarzellen nad) der mwürttemberaiihen Landesvermeſſung)
nur die durchſchnittliche Große einer Parzelle aller Flur—
gattungen angegeben ift. Sie betrug für ganz Mürttem:
berg 1,23 Morgen, im Nedarlreis 0,65, im Schwarzwald:
freis 1,08, im Nagftfreis 1,45 und im Donaufreis 2,24
Morgen. Das Oberamt Leutlirch fleht mit einer durch—
fchnittlihen Größe von 4,48 Morgen an 2. Stelle, Die
Geſamtdurchſchnitisgröße einer Barzelle ohne Wald betrug
154
1725.
Viefen und Ghirten uſammen
Stud Nauchert Nuten Jauchert Anten
224 17041 8 sin 7 "lie I)
22 148", iv 27 MT"; En 2
173 96171 13 HT 528 ln 27
14.3 1’ 15 HH 240" ia iu
tl ET 4 tt 147% 23
Br) T2ltın 6 211 244 Bu
6 äh 25 7 191/16 14
11 12°); 27 19 541 — 2
259 180 3 si we | 2
BE 178’ ua 15 UFER At un 27
a AT: lın 8 8 ln 12
1609 1 151%, 19 6243 4 114”ıa 16
I = 714 = NOS Worgen 1 = 0,659 = 0,8 Morgen
1 = 0550 — 0,758 Morgen. 1= 0,583 = - 1,700 Morgen.
in der oberen Yandoogtei 0,790 Morgen. Nah der er:
wähnten Zufammenftelung von 1852 famen im Oberamt
Leutlirch auf 100 Morgen Flähe 25,91 Morgen Wald.
Wenn mir bie Durchichnittögröße einer Waldparzelle unter
Zuarumbeleaung ber angegebenen Maldflähenmafe non Ge—
brazhofen und Serlashofen auf I Jauchert annehmen, fo
mürden wir eine Geſamtdurchſchnittsgröße einſchließlich
Wald von etwa 1 Morgen erhalten. Es ift dies eine ftarfe
VParzellierung, welche hinter dem Landesdurchſchnitt von
1850 nicht zurüdbleibt und melde die Hentabilität der da»
mals fehr ertenfiv betriebenen Landwirtihaft an und für
fih ſchon außerordentlich verringern mußte, Unerträglich
wurde biefe Ghüterzerftüdelung bei den großen Weidelaſten,
welche jede freie Aultur hindernd auf diefen Imergädern
ruhten.
Ein weiteres Bild von der Größe der Zerſtückelung
gibt auch die Karte der Gemeindemarkung Heggelbach vor
der Vereinodung.)
3, Vereinödungen.
a) Geſchichte uud Umfang der vorderöſterreichiſchen Bertinödungen.
Die Einführung eines freieren Betriebs war ohne Ab—
ſchaffung der gemeinen Weide nicht möglich. Zwei Wege
waren vorhanden. Entweder ſchaffte man die Weide an
fih ab durch Übergang zur Stallfütterung oder man ber
jeitigte umter Feſthaltung am Weidgang des Viehs bie
Gemeinheit der Weibe, d. h. alle Weidegerechtigleiten, melde
der Eigentümer feitens ber Nichteigentümer zu bulben hatte.
Daß das Vieh allein durch Stallfütterung ernährt und ber
Weidgang vollftändig abgeſchafft werben fann, dünkte Dem
Algäuer Bauern ein Ding der Unmöglichkeit. Cine Ve
', S. Wirit. Jahrb. 1852 2. 24 und 4.
ſeitigung der Weidelaſten ging bei der großen Gemenglage
gleichfals nicht an. Der Ausweg, ber gefunden wurde,
war die Güterzuſammenlegung oder Vereinbdung. Die Ver:
einödungsbewegung hat nadı dem bis jetzt veröffentlichten
ı) Diele Harte iſt non Mataftergeometer Wegmannm in Yeutlird;
in der Weite bergeftellt, daß aus den alten Urbarien die Sat,
Lage, Größe und, foweit möglich, auch die Umriffe Der eingelmen
Parzellen erhoben wurden. ntereffant waren Die Erhebungen über
die alten Flurbezeichnungen in der emeinde ſelbſi. Nur ganz
wenige alte Gemeindebitrger konnten Anhaltäpunkte geben. Am
allgemeinen war die Erinnerung an dieſe alten Flurnamen duch
| die Bereinödung vollfiaudig verwiſcht.
I. 160
Quellenmaterial ihren Anfang im Hochſtift Hempten ne
nommen. Warum gerade dort? Die zahlreichen Prozefle
über die Trieb: und Trattredte, die vielen Überfahrts: und
-Megftreitigleiten mußten die Nachteile der Weidedienftbar-
feiten und der Bemenglane den freien Yeuten auf der Zeut:
ficcher Heide fo aut zum Bewußtſein gebracht haben, wie
den Bauern des Hochſtifts Kempten. Die Frage, warum
gerade bieie Bauern auf die Yöjung des Rätſels famen und
ihre Güter vereinödeten, ift immer nod nicht beantwortet
und wohl aud überhaupt nicht beitimmt zu beantworten.
Das bergige Gelände, welches um Kempten herum liegt
und die Anlage von Einzelböfen verlangt, mag hierzu viel
beigetragen haben, Als die Alemannen fih im Algäu ans
fiedelten, wählten die ind Gebirge gezogenen das Hofſyſtem!)
und die um Leutkirch folgten ihrem Beifpiel, obwohl bie
Natur hier auch das den Alemannen gewohntere Dorfigitem
erlaubt hätte. Ein ähnlicher Vorgang wiederholt fi jeht.
Die Algäuer im Gebirge fehren zuerft wieder zurüd zu
ihrem alten Hoffgftem, fie ſchufen wieder Einöbhöfe und ihr
Beispiel wirkte langiam vom Gebirge her auf die Ebene,
Ob die Idee jelbft in dem Kopf zweier Bauern aufgetaucht
ift oder ob ein Zandammann bes Hoditifts Kempten auf
fie einwirlte, wer mag das heute noch feitftellen? Sicher
iſt jedenfalls, daß die hochftift:femptifche Regierung dieſer
Bewegung nichts in den Weg legte und ſie möglichſt be—
aünſtigte.
Die erſte Vereinödung, welche um Leutlirch ſtattfand,
war die von Ellerazhofen im Jahre 1699. Dort waren
3 Güter, 1 großes Eigenaut und 2 Xehengüter, Das
eine Gut war waldburgiſches Kunkellehen, an einen Ober:
amtmann Shah von Wurzah und von biefem wieder
an einen Bauern weiter verliehen, das 2, Lehengut war ein
Leiblehen der Kirchenfabrik Gebraghofen. Vielleicht hatte
einer ber beiden Lehensherren, etwa der Oberamtmann, von
den Bereinödungen im Hochſtift Kempten etwas gehört, und
es iſt auf feine Anregung dieſe Vereinöbung zurüdzuführen,
welche damals auf der Leutlircher Heide völlig vereinzelt
daitand und welcher erft 50 Jahre fpäter weitere Verein—
i) „Dis Seite 593 jagt: Ein anderer Umftand, der das Dorf:
uſtem, wenigftend im oberen Theile des Hochſtifts und in Dem
angrenzenden Oberlande, faft unmöglich macht, iſt die geognoſtiſche
Beihaffenheit des Yandes. Feſtes Geſtein ift bier micht anzutreffen.
Der Boden beitcht durchgängig aus loſem Kicdgeröll, das bie und
da gu einem nicht völlig fertigen Conglommerat verwachſen iſi
(Rogelflue). Diefer Unterlage vertanft man überall die jchroffiten
Talbilvungen. Das Bett des kleinſten Bächleinsd it eine unweg—
ſame Schlucht; mas iſt aud leichter, als auf loſem Boden ein
tiefes Rinnſal zu finden? Während fonft die Thäler verbinden,
müffen fie bier treunen. Die Schlucht ift die Scheide zweier Be
fitungen. Und während fonft bie fruchtbarften Grundſtücke ſich in
der Näbe des Bades befinden, fann man bier defſen Hand nut
sum Walde benutzen. Die Schluhten tbeilen dad aanıe Yand in
natürliche Einöden und verlängern deren Entfernung vom Dorte
beträchtlich um bie natürliche.”
Zur Gefhichte der Landwirtſchaft auf der Yentfirder Heide,
ödungen folgten. Die Urkunde über dieſe Vereinödung,
wohl der früheften bis jegt in Württemberg befannten, lautet
wie folgt:
„Bereinödsings: Uchinde von Elleragbofen. 12. Jumi 169
hat ſich die Gemeinde Ellerzhofen entjchloſſen, mit Rath und Be-
willigung Ihrem Lehenherren ale Erftlih mit Ihro aeitrenger
dern Junkher Schaz, Oberambtman und Yehenträger deß Balı
burgiſchen Lehens, nit weniger Lehenhetr des Jerg Wölfte's nor
Wurzach.
Andern theils Here Franz Oberer, Pfarrer Bernhardt Johler
und Anthoni Rogg Pfleger von Gebrazhofen und Lehen und Zehent
herren über Matheiß KAeibachs Gueth, und deh Zehemts übe
Ellertshofen.
Drittens Chriftian Kolb, ſowohl for ſein Eigengut ale mas
er for Leben hat.
Erftlich übe und zufor dhe man anfangen gemefien, veriprit
Ehriftian Holb, dene Watheik Heibahen, Hueber des Guerhs von
Gebrazbofen, und Georg MWölfle, Hueber deß Herrn Junther Eiche:
von Wurzach, Er Kolb wolle Ihnen Zween Ihrer Feld im Klein
Oſch geben an Einem Stüd, mas er manglen werbt, woll ner
auf dem Ebnet eriegen, nit weniger den Wilbopen, dem Bach nad,
was Ihnen trifft, Hinnet und Tinnet deß Bachs bik in Des Ries
ſings genannbt.
Beillen aber dei Kolben Wien beffer ald die Andere ih
Ihm Kolben etwas nachgelehen worden, wie dan Alles noch mini
künftig beiler eingegeben werben.
Rit weniger veripriht Abne Zwei mehrmahlen E. Selb, bie
Wänfh welde zuefohr das dridte Jahr in der Bradı gelegen
Amen ſolche Härlich zue Heuen laſſen, dod hat Er Nolb fer
und nadı den Bainbt ben Trib allein in befagter Wäulh.
Und wollen ben 16. Juni 1701 durch Jakob Notber Gerichts
geichwohrener von Willerazhofen in Beglein Antboni Hoga um
me 8 Bauren alle 3 Eindden jeindt aufgemarfhet worden, mn?
alles richtig in feine Zi und Marfhen.
Sue willen, daß Chriftian Kolb 3 Achher zue der Wühlgeress:
jam geböria, jo in Waldburgiſch Lehen begriffen und in jedem Cie
Eine geweſſen, zuſammen gezogen worden und *%, Jauchert 4",
Ruthen ſeindt an Einem Stulh im GEbnetöid) gegen das Sol,
zwiſchen Weorg MWölfte und Ihme Kolb felbiten, Auigana an fie,
Niedergang uf Sonnthoffer Holz gemeflen und ausgemarfht worden
Dann und weilen C. Molb Ein Alher im Hinderöich uff em
Ebnel mit *ı Jauchert 10 Nutben gehabt, welcher An dei Wötfle*
Einddten getbeil jo S. Margaretim zue Willershoffen geböna,
welcher Adher meggegogen worden und in fein Hlolben Gurt
fommen ift, wider aus dem Ebnet ausgemarfhet worden. Zmiider
feinen Guther beiderieig Aufnang an Jerg Bölfle, Niedergang ani
die Halde, halt wie zuvor */, Jauchert 10 Ruthen, ift Zehentirm.
Sera Wölfle bat auch dergleichen Adher auf dem Ebner in
feinem Zihl und Marfhen mit 2 Jauchert 67 Ruthen.
Nachdem C. Kolb in fein Feld uff Ebnet im hündern Die
ein Feldweg vonnöthen, alfo ift bedingt‘ und verorbnet warden.
daf er befüegt fein Tolle den Willershofer Weeg zu brauden, dure
das fid hinauß und Dan linfer Handt das Bergle hinauf ein x
weeg burd; deß Wölfles Feld ausgeſtedht worden, worin Er kn)
nad Rothdurft auß und einzufahren.
Hingegen laßt der Kolb Ihme MWölfle uff ſein Wiſen im
ein Adher am Bach im Lanzenhoſer Oſch fahren und ein Ween leaer
Fernerß ift Ihnen Allen zue Elleraghofen ein gemeimer In
in das Weiherhols genandt, welches Feld naher Gebraaheien er
Zur Geſchichte der Yandwirtichaft auf der Leutkirchet Heide. IL. 161
hörig, und fie mb den Zins Haben, ain Tribweeg ausgemarthet
wordten von der Holiftraße dem Rain nad) bik zur Seegen, von
da vollends in das Weyerholz.
Diejer Weeg ſol allzeit eingeheget fein und fol der €. Kolb
ven halben Theil, ander halbe Theil dem Rain nach Matheis Aey—
bach machen.
Es ſoll auch die alte Ehehafften dei Zehent halber bleiben
wie vorhin und jelbige dermahlen aufigemarfhet und Eingehönet jeinbt.
Im Weeg hinder Wölfles Haus jo vorhin ein gemein Pla
gewejen, jeht dem Wölfle zugeeignet, hat der Heibah Fug mit
feiner Hab Jeder Zeit zu treiben und zu jahren nad Nothdurfft,
welcher diefer Weeg von Nothen. Auch bleibet ber Weeg wie |
fonften offen.
Kit mönig jollen die Kolb'ſche von Ihrem Haus an den
Weeg noch Haben und vor der Bachküche aegen Wolfles Haus
durchzufahren Gerechtigkeit haben bis auf das Weyerwur hinauf,
ingleich auch die Befiper deh heiligen Gute.
Den Weeg in den Lankenbofer Did; in das Riedlings hinab,
folfen auch alle 3 wie zuvor gerechtſamme haben mit ab und aufs
fahren zu gebrauchen, und jowohl die Brunnen als Weeg gemeine
fan erhalten werbten,
Weiten Chriſtian Kolb dem Matheiß Keibad das gange Sſch—
bahn bis an das Wurl verfprochen, hingegen darzu lommen jol,
daß eine Mühle auf den Pla hinüber das Mühlewifle genannt
ſoll gebaut werben, jo mühte auf begebenden Fall der Platz allmo
diſer Zeiten die Seegen fteht, abgeraumbt und dem Keybach ſelben
Pla anfteit der Rutzueßung dei Mühlenwiſlen's gegeben werben.“
Wie weit die Güterzufammenlequng auf Grund biefer
‘ Verabredung gina, fagt das Urbarium von 1723, Hiernach
hatte:
Ehriftian Kolb 6 Ader mit zuf. 91% Jauchert, gi Miefen mit 37 Jauchert, 2 Stüd Wald mit 8 Jauchert
1
Mathias Keibach 1 Adr „ „ 365% J
Georg Wölfe 2 Ader „ „ Bd „ .
Die Äder waren ziemlich arrondiert worden, unter ben
6 Kolbſchen Ädern find 3 32%, 27% und 26% Jauchert
groß, unter ben 3 übrigen find 2 Lehen, die deshalb nicht
arrondiert wurden, nur 1 Fleinerer mit 3%, Jauchert ift
Eigengut. Aud bei MWölfle ift ein Acker 29%, Jauchert
groß, der fleinere Ader ift ein Zehen von St. Margaret zu
MWillerazhofen. Die Wiefen dagegen wurden nicht zufammen:
gelegt. Sie lagen im Gemenge mit den Wieſen von Wil:
lerazhofen, auch Wechſelwieſen finden ſich. Chriftian Kolb
z. B. hat eine ſolche Wechſelwieſe, an der 7 Bauern An:
teil hatten, einer zu "I, 2 zu "a, 3 zu Yu, 2 zu Yu. Da
mar eine Zufammenlegung nicht möglid. Aber auf den
Adern waren die Weidelaften faft ganz aufgehoben worden.
Keibach und Wölfle haben nur Trieb und Tratt auf ihrem |
Gut und nicht weiter. Dagegen findet der Umtauſch mit
einer Umitändlichfeit und Unbeholfenheit ftatt, wie fie fpäter
nicht mehr zu finden find. Vergleicht man mit diefem Broto:
koll ein Protofoll aus dem lemptiſchen Gebiet aus älterer Zeit,
3. B. dasjenige der Gemeinde Ermengaft von 1689, fo
fpringt ein recht auffallender Unterfchied in die Mugen. In
Ermengaft hatten ſchon 1689 21 Bauern vereinödet, das
Protololl ift von einem Feldmeſſer abgefaßt, gibt genaue
Make an und zeigt mit wenig Unterfchied biefelbe Form,
welche bie nächſten Wereinödungsprotofolle auf der Leutlircher
Heide 50 Jahre fpäter haben, während das Elleraghofer
Protokoll an die erſten Vereinsdungsurlunden bes 16. Jahr:
hunderts erinnert.
Die nächſte Vereinödung ift die von MWielazhofen im
Sabre 1737. Das Protokoll über dieſe Vereinödung war
nicht zu finden, Näheres über diefe Vereinödung erfahren |
wir aus einem recht langwierigen Prozeß, welchen die Leut—
fircher wegen bed gemeinen Trieb und Tratts mit den Wie:
lazhofern „oeeasione ihres zu Werk richtenden Einödens“
Hatten. Nad Angaben in diefem Prozeß wurde die Ber:
eindbung von Wielazhofen im Jahre 1737 ganz durchgeführt
Über bie folgenden Vereinödungen von Balirazhofen und Wuch—
Si lirttensb. Fahrbüder 1905, Heft 1.
" ” 14° ” 12 0 ” F "
" ” 924 * 2 ” ” ” 3 „
zenhofen im Jahre 1747 find Brotofolle vorhanden, welde den
eriten Einblid über Anlak und Gang ber Bereinöbungen in
diefer Gegend geben. Bon Dften ber, von Heinpten, kam das
Beifpiel, und ein hochfürſtlich kemptiſcher Kammerſchreiber
und Geometer juratus, auch Reichspoſthalter“, mit Namen
Franz Karl Hiemer, leitete unter Juziehung eines hochfürft ⸗
| lichen Rammerfchreibere und Feldmeſſers Johann Georg
Starfher diefe Bereinödungen. Die eigentlihen Vermeſſungen
nahm aber ber oberlandvogteiiihe Deputierte und Feldmeſſer
| Andreas Natterer vor. Es folgen die Vereinödungen von
| Hegaelbah und Urlau in den Jahren 1750 und 1751.
| Wieder liegt die Leitung bei ben Kemptner Geometern,
deren Zahl bei Urlau, der erſten großen Gemeinde, die um
Leutlirch vereinödete, noch um einen verftärkt wurde. Außer:
dem werben bei Urlau aber auch nod 2 weitere Feldmeſſer,
Hans Jerg Khun aus der Weitenau und Bartholomä Hafner
von Zentlirh genannt, Mit der 1754 erfolgten Berein:
ödung von Reichenhofen trat dann ein Stillftand in der
Bereinöbungsbewequng in dieſer Gegend ein, Eine neue
Bewegung ſehte erft im Jahre 1769 unter Öfterreichd Füh:
rung wieder ein.
Die öfterreihifhe Negierung wollte die Aufhebung
fämtliher gemeiner Weiden. Sie hatte im Jahre 1768
beim Oberamt ihre Verteilung angeregt, das Oberamt hatte
aber fofort berichtet, daß von gemeinen Weiden oder All:
manden in ber oberen Landvogtei nichts befannt fei, da Die
Weiden befonders bei Urlau und in ber ſog. Mifje bereits
vor mehreren Jahren verteilt und in die Ruftilal-Barä-
quationstabellen aebradt worden ſeien. Doch werben die
3 Feldmeſſer, Blaicher von Saulgau, Sloftermeyer von
| Ehingen und Lerchgäßiner von Altdorf angemwiejen, bei ber
‚ von ihnen demnächſt vorzunehmenden Abmeffung der fteuer:
baren Grumdftüde in den landvogteiiſchen Landen genau
nachzuſehen. Diefer Bericht lieh die gemeinen Brachweiden,
die überall da vorhanden waren, wo noch nicht vereinödet
war, vollftändig außer Betradt. Am 16. März 1769 er
21
1. 162
ging dann ein Befehl der Kaiferin Marie Therefia, durch
welchen die Aufhebung und Berteilung aller gemeinen Hut:
weiden innerhalb eines Jahres anbefohlen wurde, Nur
zwei Ausnahmen maren zugelaffen. Die trodenen und |
mageren Hutmweiden für das Schafvieh, ſowie die nemein:
ſchaftlichen Meiben für das Hornvieh auf den ſog. Alpen
durften beibehalten werden. Die Ausmeſſung foll in den
Städten von den Magiftraten, im übrigen aber von ben
Ortöobrigfeiten gefhehen. Die ihm zugeteilten Grundftüde
foll jeder innerhalb 2 Jahren entweder in Wiefen ober
duch Umreißen in Allee: oder Grasäder verwandeln. Zu |
biefem Zwed wurde eine eingehende Belehrung des Land:
volls über den Anbau von Autterfräutern eingeleitet, End:
lich fam die Regierung der Verteilung der gemeinen Weiden
mit Steuerbegünftigungen zu Hilfe, Einmal durften die
zu befferer Frucht und Benutzung gebrachten gemeinen Hut
weiden nicht mit höherer Steuer belegt werben und jodann
wurde denen, bie gemeine Weiden zu nußbarer Kultur
bringen, Zehntbefreiung auf 30 ganze Jahre zugeſichert.
Die Durdhführung des Patents von 1769 ftieh auf viele
Schwierigkeiten. Am 24. März 1770 erſchien ein weiteres
Edift der Kaiferin, im welchem „auf die gemachten Bor:
itellungen“ bin nod eine Neihe weiterer Ausnahmen zuge:
laffen werden, So darf z. B. überall ein Ort, wohin das
Vieh einige Stunden des Tags nicht in der Abficht der
Weide, fondern der Bewegung netrieben werben fünne, un:
verteilt bleiben; für die zum Aderbau erforderlihen, zu |
anderem Fuhrweſen nicht beftimmten Pferde follen eigene
Weiden ausgewiefen und es müſſen diefe von dem Vieh—
ftand zur Bermeidung allen Schadens abgejondert werden, |
Des weiteren wendet fich das Edikt unter Androhung fcharfer
Strafen gegen die, welche der Ausmarkung Hinderniffe in
ben Weg legen. Gemeint find hier inäbefondere die Jagd
berechtigten ; den verteilten Weiden wird Schuß genen Wil:
ſchaden gewährt, fie dürfen, ebenfo wie alle übrigen Grund:
ftüde eingefriedigt werden und das Wild darf jeberzeit von
den Grumbftüden aud „mit behangenen Bauernhunden“
mweggetrieben werden. Alle Verträge zwiſchen Herrichaften
und Untertanen, welche biefen Verordnungen zuwiderlaufen,
werden für null und nichtig erflärt, Im Jahre 1771 wurde
der Viehtrieb auf die mit Futterkräutern angebauten Brad):
üder dann nochmals wiederholt und ausdrüdlich verboten.
Die in diefen Verordnungen gewollte Abſchaffung der ge:
meinen Brachweide war in Oberſchwaben fo ohne meiteres
nicht durdführbar. Ihr hätte eine viel vollftändigere Durch ⸗
führung der Etallfütterung und Befömmerung der Brade |
mit Futterfräutern vorauögehen follen. Durch Flugſchriften
über den Anbau von Futterlräutern fonnte dieſes Ziel
nicht erreicht werden. So hatte denn die Gefetsgebung
bes ‚jahres 1769 in der Landvogtei Leinen direlten Er
folg. Wohl aber war der Sinn biefer Verordnungen
wohl verjtanden worben, das Oberamt Altdorf und bie |
Freiburger Regierung wirkten in ihrer Weife auf die Auf-
hebung der gemeinen Weiden bin, indem fie die Tandes: |
Zur Geſchichte der Landwiriſchaft auf der Leutlircher Heide,
übliche Art der Hulturverbeflerungen, die Vereinöbungen
förberten.
Am 7, Muguft 1768 erging feitens der Regierungs:
fanımer in Freiburg ein Erlaß an das Oberamt Altdorf,
das Einöden betreffend. Hiernach hatte dad Oberamt Bre
genz jüngft die Anzeige gemacht, daß auf feine Beranlaffung
bereits ganze Gemeinden ihre Güter, welde die Befiger
ehemals vermischt untereinander gehabt, nebft den gemeinen
Meiden ohne Ausnahme zufammengeworfen ober vereinöbet
hätten. Diefe Anitalt jei durd beeidigte und verftändige
Feldmeſſer mit gemiffenhafter Rüdfiht, was jeder Beliger
in den Gemeinden an liegenden Grumbftüden bergeneben,
befchehen. Hiermit jeien die Güter dergeftalt friſch ausgeteilt
und in ein ordentliches Grundbuch; verzeichnet worden, daß
männiglih das Seinige nah der Billigkeit, und zwar mit
einem gefhidten Maße in Wiefen, Adern, Biehweibböden
und Waldungen vollfommen aneinander und in einem Ein:
hang ausgewielen wiederum erhalten hätte. Jeder Beſitzer
genieht hiermit einen eigenen geſonderten Hof mit volllom:
mener Freiheit. Dieſer kurzen Beihreibung des Verein
ödungsverfahrens folgt dann eine ausführliche Schilderung
der Vorteile der Bereinödung Zum Schluß kommt ein
‚ Appell an das Oberamt: Es werbe num einmal Zeit fein,
die Hinderniffe gegen die biöherige ſchlechte Einrichtung der
Landmwirtfchaft zu überwinden, zumal das ſchöne Beifpiel
von Bregenz zur Aneiferung bienen folle. Auf diefen Er
laß fertigte das Oberamt einen Bericht, welder ſowohl über
den damaligen Stand bes BVereinödungsgefhäfts, wie über
den Begriff der Vereinöbung fo intereflante Ausführungen
aibt, daß es fich lohnt, ihn wörtlich wiederzugeben:
„Eindben beißt nidts anderes, abs die Gemein
| beit aufheben, oder ein Gut von Dienitbarleiten,
welhe andere darauf baben, befreien. Unter ven
Dienftbarfeiten fommt hier vorzüglid der gemeine Weidgeng, Trib
und Tratt als die ftärffte Hinderniß warum Die Feldungen wicht
auf die einträglichfte Weiß und Art beitellet werben mögen.
Die Aufhebung bed gemeinfamen Weidgenuffes geſchieht auf eine
zweifache Urt: entweder wird dieſer abgeihan, wenn auch gleich ein
jeder feine Feldung, die Er wirklich inne bat, beihehält; ober aber.
wenn die bin und wieder zerſtreute Grundftide zu Grzieluna einer
bequemeren Lage gegeneinander abgetaufbt und einem chen bir
Seinige in einer ununterbrocdhenen Strede jo aneinanber gchena«
worden, daß fie nur eim einziges Stüd ausmachen. Die erfte An
hat man der vorliegenden Allerböhften Berordnung ungebinber
nirgends in dem Ganzen erziehlet. Nur Hin und wiber werden
einödige und brachwieſen zur zweiten Benutzung eingefchlager.
Das Vieh aber wird auch auf diefer in dem Früh: und Spätjak:
getrieben. Die Bermiſchung, der Weidgenuß, der anderweitige
oder auch den einheimischen Soſdnern und Aleinhäufiern biera
auftehet, der Mangel oder Beichwerlichfeit, Ihnen hierwegen feizer
verhältnifmäßiger Beften zu thun, bie noch nicht abgetöntete Bor
urtheile für ben alten Tand, der Cigems und aud wohl bie #
gunſt und Neid: find folde Steine des Anftohes, die fo Leicht nid
auf die Seite geräumel werden. In bem engen Berſtande
fann die BVerzichtung auf den Weidgang nicht unter Die Ein
öbung geredinet werben. Die letztere Art ift eigentlich er
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf ber Leutlircher Heide.
1. 163
Gegenftanb von der Eingangs angezogenen hohen Verordnung. die Befreiung einzelner Parzellen von den Grundbienftbar:
Wenn bierumter eine Abineffung der Feldungen in Abficht einer zu |
errichtenden Gleichftellung und Entwurf eines Steuerfußes ver:
borgen, fo mäflen wir blatterdingers geftehen, daß die Vereinodung,
mie fie bisher vorgenommen worben, nicht fo beichaffen, daß diefer
fo wichtige Endzweck erreicht wurde, nicht einmal mögen Sie für
ein regelmäßiges Fund⸗, Fluhr⸗ oder Lagerbuch gelten.
Einige Güter mögen uriprünglid) Einödung gewejen fein,
andere find nach und nad bierzu ummanbelt worden. Bon den
werigften find eigentliche Befcriebe vorhanden, Der Feldmeſſer
Brixius hat die Laudvogtei (wie beſagt 1717, 1718 und nad:
folgenden Jahren urbarisiert, Diejes fogenannte lrbarium be:
fhreibet aber bie Feldungen eigentlich nur nach ihrer Zage und
Anftöhener dem Namen nad, die faft täglich abändern, und ihrer
Außerlichen Geftalt, ob es Hder, zwei oder einmädig, oder Brad)
wieſen, Abtrieb, Gärten, Ehehaften find, Die Waldungen find
hierbei faft durchgehends ausgelaſſen worden.
Tie Eindbungen, welde vor fürzeren Jahren entitanden, find
etwas zuperläffiger, aber doch nidıt fo entworfen, daß fie einen in
die Erfenntnis führen von was für einer Eigenichaft das But, was
für Gerechtigleiten und Beichwerben baranf haften,
Einige find was Bolllommneres und beicreiben das Gut
na jeinen Theilen, andere aber gar nidt, Die wenigſten find
bei ber Bereinödung ganz abgemefjen worden, nur diejenigen lamen
unter das Maß, welche genen einander ausgewechſelt wurben; Die
ein jeder Gigenthümer oder Befiger behielt, beurteilte man mit
gutem Trauen und Glauben nah der Bririichen Abmeffung. Diefe
aber kann unmögliher Dinger zutreffen. Cinige Untertbanen be
figen ihre Guter als Eigenibum, andere als Mannes, biefer als
Erbe jener ald Schupflehen; neben dieſen vericiedenen Gattungen
der Schupflehen haben einige aub einyle eiaenthiimliche Grund:
ſtucke. Nicht nur Diefe Yebteren find Durch Kauf, Taufdıs und
andere Wege veräußert, Sondern auch die Sehen jeweilen verringert,
vermehrt und verwerhslet worden, ohne daß daran gedacht murde
biefe Abänderung in dem Urbaris vorzumerten.
Das ganze Amt Grünfraut ift vereindbet, abgemellen und
beichrieben, auch in Karten entworfen, hat aber bei Allem dem bie
Erforderniſſe nicht, mit welden ein Urbarium verieben fein fol,
Mit einigen Gemeinden in der oberen Landvogtei und befonvers
mit Billeraahofen wurde auf gleiche Meife verfahren. Bon ben
Beſſeren werden felbe Einer hochlohl. Regierung und Kamer zur
Einfiht und Prufung einbegleitet. Wie Diele nicht verffaffet, mie
fie verfaffet fein follen, jo läht fich leicht fchliehen, was die Andere
für Mängel auf fih haben.”
Der Begriff der Bereinödung ift in diefem Bericht
Har und präzife gegeben. Aus ihm erhellt, daß aud in der
Blütezeit der BVereinödung im jahre 1768 eine mit den
landwirtichaftlihen Verhältnifien und dem landwirtſchaft ⸗
lichen Spradgebraud fo erfahrene Behörde, wie das Ober
amt Altborf, den Begriff des Vereinödens noch ganz in feiner
urfprünglichen Bebeutung faßle: ald Aufhebung der gemeinen
Dienftbarleiten, weile auf einem Gute laften. Ob dieſe
Aufhebung mit oder ohne Grunditüdszufanmenlegung er
folgte, ift für ben Begriff der Vereinödung zunächſt gleich
feiten, inäbefondere von dem gemeinen Weidgang ala Ber:
einödung biefer Parzellen aufzufafien, aber „in dem engen
Verftand lann die Verzihtung auf den MWeidgang nicht
unter bie Einöbung geredhnet werben“. Gegenüber ben
Ausführungen Dorns, welcher nur bei ben Bereinöbungen
der älteiten Zeit die Aufhebung der Weidedienſtbarkeiten,
bei denen der fpäteren Zeit aber die mit diefer Aufhebung
verbundene Güterzufammenlegung als Hauptmertmal gelten
laſſen will, ift dieſer Bericht, welder theoretifh auch in
ber jpäteren Zeit noch fireng an dem alten Begriff fejthält,
aber zugeben muß, daß ohne weitgehende Arrondierung eine
Vereinödung nicht möglich ift, von ganz befonderem Inter⸗
eſſe. Um ben Begriff des Wortes „Vereinödung” in dieſem
Zuſammenhang weiter zu behandeln, fo ift fejtzuftellen, daß
Bereinöden begrifflid; mit dem Hinausbauen einzelner Höfe
auf das freie Feld gar nichts zu tun hat. Tatſächlich
bauten allerdings bei größeren Vereinödungen in der Regel
einige Bauern ihre Höfe freiwillig oder gezwungen auf die
ihnen zugewieſenen Felder hinaus, In dem langwierigen
Prozeß zwiſchen Mielazhofen und Leutlirch (S.161) wegen eines
gemeinen Trieb und Tratts wird für Bereinöbung ſowohl
' von der Juriftenfahultät zu Nürnberg, wie von dem vorber
öfterreihiihen Aammergeriht zu Freiburg das lateinische
Wort „separatio fundorum“ gebraucht. Auch diejes Wort
weiſt mehr auf den alten Begriff, die Abjonderung ber
Güter aus der Gemeinheit, und ihre dadurch volljogene
Befreiung von den gemeinen Zaften hin,
Die Erlafle der öfterreichifhen Regierung, ihre Be—
ftrebungen, die gemeinen Weiden aufzuheben, bie angeord-
nete Neuvermeffung der Felder und nicht zulegt die ge
währten Steuerbefreiungen hatten ber Bereinödungsbeweaung
in ber oberen Landvogtei einen mächtigen Aufſchwung ge
geben. In den nun folgenden jahren fanden die meiften
Vereinödungen ftatt; 1769 Uttenhofen, 1770 Willeraghofen,
1771 Engerazhofen, 1772 Lanzenhofen, Grimmeltshofen,
Nannenbach, Toberaghofen, 1774 Engelbolvähofen. Sie
mwurben durchweg vorgenommen bezw. geleitet von dem
Saulgauer Geometer Franz Jakob Blaicher und dem Feld:
mefler Natterer von Herlaghofen; dann trat eine Paufe ein,
1780 und 1782 folgen die Vereinödungen von Gebray:
bofen und Merazhofen, die gleichfalls noch von Blaicher
' geleitet wurden. Mit diefen beiden Bereinödungen hatte
gültig, tatfächlich erfolgte diefe Einddung damals mohl nie
mehr ohne Grundftüdszufammenlegung. Das Oberamt, in
feinem Beftreben die Weidgefege mit ber Bereinödbungs-
beweaung in Einflang au bringen, neigt fogar dazu, ſchon
die Tätigleit diefes Mannes, welder auf der Leutlircher
Heide im ganzen 10 Bereinödungen geleitet hatte, ihr Ende
erreicht. Während feiner legten Tättgleit ſcheinen fich
Schwierigleiten ergeben zu haben. Es wurden noch weitere
Sadverftändige aufgeftellt, und zwar als Rechnungsver⸗
ftändiger der Wirt und Amtsbeputierte Caſſianus Mob von
Engerazhofen und alö des Bauernwerls Verftändiger Peter
Paul Sägmüller von Gebrazhofen. Diefe beiden, weldie in
der Vereinödungepraris eine lange Erfahrung hinter ſich
hatten, wurden jest vom Oberamt ben Feldmeſſern bei:
gegeben und auch zum Teil felbftändig mit der Vornahme
IL, 164
von Amtshandlungen betraut.
von Hafelburg im Jahre 1784 wurde unter Zuzug bes
Mob von dem Feldmeſſer und Gerichtsammann Benebilt
Ruffer von Geigelbah vorgenommen. 1793 folgten die Ber
einödungen von Tautenhofen und Weipoldshofen, 1795
von Adrazhofen.
Sägmüller gründlich verpfufcht, jo daß eine Neihe Feld:
Die nächſte Vereinöbung |
Gerade dieſe lehten hatten Mog und |
mefjer ins Merf treten mußten, um den Schaben wieder |
gut zu machen. Motz und Sägmüller traten gefränft von
ihren Poften zurüd.
Damit haben die Bereinöbungen auf der Heide im
18. Jahrhundert ihe Ende erreicht. Neben einigen Heinen
Gemeinden fehlte nur noch Herlazhofen, dieſes führte bie
Vereinödung 1802 durd. Es hatte fi, wie anlählid eines |
Prozeffes über Trieb und Tratt mit Leutlirch zu erfehen,
ſchon im Jahre 1748 mit Einöden getragen, war aber
damald wegen feiner ſchwierigen Mafjerverhältniffe nicht zu
einer Einigung gelommen, nur eine Verteilung von Allmanden
fand ftatt. Die Vereinödung führten die Feldmeſſer Joſeph
Anton und Gebhard Geiger von Tetinang aus, dazu fam
nod der als Subititut beigezogene Feldmeſſer Franz Breder.
Das Protokoll über diefe Vereinödung ift nicht nur das
umfangreichite, ſondern auch das genauefte und ausführlichite
von allen vorliegenden.
Mährendb in ber oberen Lanboogtei um bie MWenbe
des Jahrhunderts ein Stillftand eingetreten war, machte
die benachbarte Herrichaft Zeil gerade jetzt ihre Hauptver:
einöbungen.
Aichſtetten, 1798 Stegrot, 1799 Eſchach, 1801 Seibranz,
1503 Altmannähofen, 1805 Wengenreute. 1801—04 wurde
ein großes Unternehmen durchgeführt, an welchem auch eine
Gemeinde der oberen Landvogtei teil hatte: Es vereinödeten
in dieſen Jahren, die durch gemeine Trieb⸗ und Trattredte
aufs engite miteinander verbundenen Gemeinden Haid,
Herbrazhofen, Unterzeil, Auenhofen, Mailand, Niederhofen,
Lauben, lehteres von der oberen Landvogtei; damit war die
ganze obere Landvogtei vereinödet mit Ausnahme des damals
nur aus 2 Höfen beftehenden Weilers Sonthofen.
beiden Bauern legten 1814, alfo ſchon unter Mürttemberg
ihre Güter zufammen. Im felben Jahre -wurden au in
Engerazhofen von württembergifhen Geometern Beridti-
qungen an ber im Jahre 1771 dort vorgenommenen Vers
einödung vorgenommen, weil bei der angeordneten Prüfung
im Urbarium von 1771 das vorgetragene Flächenmaß von
drei, durch 43 Jahre unverändert gebliebene Einöben, un:
richtig befunden wurde.
Der Umfang der Vereinödung fteht in engem Bus |
' Heide fanden je am Schluß einer der beiben Perioden Statt:
fammenhang mit dem oben feftgeftellten Begriff und Amed
der Vereinödung. Der Hauptzwed, die Schaffung von
Adern, die vom gemeinen Trieb und Tratt befreit waren,
bedingte, daf im erfter Linie alle die Äder und Wiefen, auf |
welchen Meidegerechtigleiten ruhten, in bie Bereinödung
eingezogen wurden. Da ferner die Stallfütterung aud nad
den Bereinöbungen noch lange nicht vollftändig durchgeführt
Es vereinödeten 1792 Altmannfpeier, 1794 |
Diefe |
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide,
war, mußte jeder nad Abſchaffung des gemeinen Triebs
die Möglichkeit haben, fein Vieh, ohne Beläftigung des
Nahbars, zur Weide auf feine eigene Grundftüde treiben
zu fünnen. Dies war aber in der Regel nur dadurch
erreichbar, daß jeder fein ganzes Gut an einem Gtüd „in
einem Cinfang” befam. Sobald das Gut in mehrere Stüde
jerteilt war, mußte das Vieh, auf die mit ber Hofbaindt
nicht räumlich zufammenhängenden Etüde, durch frembe
Grunditüde getrieben werden. Wenn dieſer Mustrieb aud)
auf befonderen Regen geſchah, jo war er dod da, wo keine
autgepflegten Strafen im Bezirf waren, mit bejonderen
Schwierigkeiten verfnüpft. Denn diefe Wege mußten zur
Vermeidung von Flurfchäden eingegäunt werden, und anderer:
ſeils wurden die Einzäunungen, melde jeder Gutsbefiger
um fein Gut hatte, durch diefe vielen Wege wieder unter:
brochen. Je beſſer alfo die einzelnen Höfe arrondiert waren,
deſto beffer war der Zwed der Vereinödung erfüllt. Feld:
bereinigungen ohne Güterzufammenlegung wären, folange
die Stallfütterung noch nicht durchgeführt und die Brad
weide üblich war, völlig zmedlos geweien. Das Beſtreben
der Bereinödungslommiflionen ging alfo dahin, möglichjt
alle Grundftüde, der, Wieſen und Gärten in die Ber
einödung einzubeziehen, und aus der Gefamtmafle jedem
Gemeinder ein Gut an einem Stüd zu geben. Aus dem
entwidelten Grundſatz folgt auch, bak im Gejamteigentum
ftehende Wiefen und Weiden, regelmäßig mit in bie Geſamt—
mafle geworfen und verteilt wurden. In Hafelburg z. B.
erhielt ein Bauer feine Einöbe ganz in Viehweidboden; er
erhielt, um bie ſchlechte Qualität diefes Bodens auszugleichen,
aber aud für feinen biöherigen Befis von 12%, Fauchert
jegt eine Einöde von 33%, Jauchert. In Uttenhofen laufte
einer das Gemeindefeld befonders für feine Einöde. Möfer,
bie nur zum Torfftich verwendet wurden und Wälder waren
durchweg nicht in die Vereinöbung einbezogen, wohl aber
mwurben die Möfer gelegentlih der Vereinödung, falls dies
nicht ſchon vorher geichehen, regelmäßig abgeteilt und jedem
Gemeinder ein Stüf Moos zugewiefen. Bon den Wäldern
erfahren wir in den Vereinödungsprotofollen nichts. Die
Gärten und Baind werden durchweg in die Mafle geworfen
und mit verrechnet, doch wurden fie womöglid wieder Dem:
jelben Eigentümer zugeteilt. Dafür, daß fie, wie Dorn
behauptet, ganz von der Vereinödung ausgenommen worden
wären, habe ih aar feinen Anhaltspunlt finden können.
Selbft da wo, wie z.B. in Grünenbach fein Ausbau ftatt-
fand, werden Haus- und Hofraite in den Protokollen beim
Verlaß und Empfang genau mitgerechnet.
Die beiden größten Vereinödungen auf ber Leutlircher
nämlich am Schluß der Kemptner Periode, die von Urlau
im Jahre 1751 mit 45 Teilnehmern und 853 Jauchert, und
am Schluß der öfterreichifchen Beriode (1802) die von Herlaghofen
mit 63 Teilnehmern und 1222 Jauchert. Das ift em
folofjaler Güterfompler. Dorn führt leider in feinen Ta-
bellen die Größe der vereinöbeten Fläche nur in feltenen
Hur Geſchichte der Landwiriſchaft auf der Leutliccher Heide,
Fällen an, unter den von ihm nad der Größe der Fläche
angegebenen Vereinödungen reicht feine nur annähernd an
die von Herlazhofen. Einen ungefähren Überblid über den
Umfang der einzelnen Bereinödungen mag die Tabelle
geben. Peider ermöglicht die teilmeife Ungenauigfeit ber
Protofolle es nicht, eine abfolute Genauigkeit zu erreichen.
Es fällt bei Betrachtung der Tabelle fofort auf, daß, ſoweit
1. 165
verfagen, bei größeren Gemeinden wie Urlau und Tauten:
hofen, Wiefen und Weiden wohl in die Vereinödung, da:
gegen nicht in die Arrondierung hereingezogen wurben. Bei
Urfau wurde, wie in mehreren Berichten des Oberamts
Altdorf aefagt ift, eine Verteilung großer gemeiner Weiden
vorgenommen, die aber damals nicht in die Arronbierung
hereingegonen wurden,
die Tabellen nicht, wie bei Gebrazhofen und Serlaghofen |
Große
Gemeinden in
Zaucher
Hüter Siüter an mehreren Stüden
äder Ausbau
Wieſen
an einem] ab gemiſchte
Stud
Parzellen
Wuchenhofen 1747
Baltraxhofen 1747 .
Heggelbach 1751
Urlan 1751
Uttenhofen 1769
Wilferasbofen 1770 .
Engerazhofen 1771.
Grimmelshofen 1772 .
Lanzenhofen 1772 .
531Pıa
251,
512
Ba
310%ıa
629 sa
209%/ıs
Nannenbach 1772
Engelbolvähofen 1774 .
Wolfrashofen 1780 .
Gebrashofen 1780 .
Merasbofen 1782
Haſelburg 1782 .
Grunenbach 1754
Liegenhofen 1788
Weipoldshofen 1783
Tautenhofen 1798 .
Herlazhofen 1902
26
63
8
2
2
34
1
7
1
1
per n
elssaSu«&
u —
1
bi Einleitung bei Bereinddungsveriahrens,
Bei Einleitung der Vereinödungen ift das ältere Ber:
fahren der Memptner Periode und das neue öſterreichiſche
Scharf zu ſcheiden. Die alten VBereinödungen wurden durch⸗
weg auf einjtimmigen Beſchluß der Gemeinden eingeleitet. |
Der Eingang des Vereinödungsprotofolls von Wuchzenbofen
lautet z. B.: Nachdem fich die löbliche Gemeind Wurken:
hofen der Pfarrei Leutlirch „Einhöllig”“ refoluieret ihre in
der Gemeind nelenenen Güether und Grundftüd zu ihrem
befjeren Nuten und Frommen zu ver@inöden, darzu auch
von behörigen Orthen den Conſens erhalten.“ Beinahe
wörtlich genau lauten die Eingänge zu allen älteren Proto⸗
", und 6 Söldnerbäudchen.
N und 2, die mr Hausanteil an Gemeindömdiern haben.
) Prototoll ungenau.
) Protokoll iſt zwar geometriſch ſehr genau, aber es gibt
ohne Karte keinen Aufſchluß.
kollen, mit wenigen Ausnahmen. In einigen ſind ſämt—
liche Guterbeſitzer wörtlich aufgezählt, wo Lehengüter find,
wird auch Die Zuftimmung ber Lehensherrn erwähnt. Hieraus
folgt, daß dieſe alten Bereinödungen nad; kemptiſchem Muſter
durchweg aus freier Initiative der Gemeinbegenofjen ohne
Einwirkung der Regierung erfolgte, fowie daß eine Majori:
fierung der Minderheit nicht ftattfand. Die Hegierung be
ſchränkte fih darauf, über die Vereinödungsprotokolle, mie
über alle anderen Berträge betr, Grumbftüdsneräußerungen
einfah zu erfennen. Die Beometer famen aus dem Kempti—
ſchen und die öfterreichifche Regierung ſcheint ſich nicht allzu
fehr um ihre Arbeit befümmert zu haben, in dem lang:
wierigen Prozeſſe der Wielaghofer, in dem ungeheuer viel
Tinte verbraudt und ganze Bücher als Schriftfäge zwiſchen
den Parteien gewechjelt wurden, ift nirgends aud nur mit
| einem Worte die Rede Davon, daß die öfterreichiiche Hegie:
rung bei diefen Vereinödungen irgendmwelde führende Stelle
l. 166
aehabt hätte, Die Vereinöbung war einzig und allein bas
Merk der Bauern felbft.
Mit dem Erwachen der lanbwirtichaftlichen Beftrebungen |
Ofterreichs wendete fich aber das Blatt. Es ift anzunehmen, |
daf; die Nenierung von da ab mit allen Mitteln die Ge:
meinden zu Bereinödungen drängte. So paſſiv, wie Dorn
von ber Kemptifchen Regierung annehmen zu dürfen glaubt,
verhielt fi die öfterreichiiche Regierung jedenfalls nit.
Über 2 Bereinödungen, die von Adrazhofen (1795) und
Herlazhofen (1802), ftanden bem Verfafler ausführliche Alten zur
Verfügung, nad) deren Inhalt in beiden Fällen e8 das Oberamt
nicht an Energie fehlen lief, das Bereinödungsunternehmen in
Gang zu bringen. In Adrazhofen hatte ſich bie ganze Gemeinde
zwar ſchon am 8. Dftober 1792 mündlich miteinander verftän-
digt, daß ſämtliche Güter vereinödet werben follen, aber ald man |
dem Unternehmen näher ireten mollte, war zwijchen den
Klein und Großbegüterten Streit entftanden, nad welchem
Mafftab, ob nad) Beſitz oder nad Kopf, die Gemeindegüter
verteilt werben jollten. Schon am Tage nad) der münb:
lichen Verabredung, als der Beichluß nievergefchrieben werben |
follte, mußte das Verfahren ganz eingeftellt werben, fo daß
am 4 Mai 1794 der Gerichtsamann und die beiden Amts-
deputierten dem Dberamt berichteten, daß „ber mehrere
Teil der Gemeinde auf dieſer Einftellung nochweils beharren
und nicht unbillig bei gegenwärtig harten und gefährlichen
Zeiten zu wirklicher Vereinödung ſich auf feine Weife ent:
Schließen wollen”, Da der Streit über die Verteilung ber
Gemeindsgüter fortbauerte, ordnete das Oberamt einen
Augenſchein burd den Gerichtaamann an. Ehe diefer Augen:
ſchein aber vorgenommen wurbe, hatte fid ein Streit über
die Abfrazung der Wieſen und die Stallfütterung erhoben,
in welchem das Oberamt gleichfalls mit feiter Hand einariff.
Der Geridtsamann ftellte von fih aus bei der Verband:
lung nochmals die Vereinödungsfrage und mit Erfolg. Am
17. Zeptember 1794 erging ein oberamtliher Erlaß: „Da
aus dem vorgelegten Protololl zu erfehen, daß 22 Gemeinder
mit 119 Winterfuhren die Vereinödung für nütlich halten
und nur 4 mit 42 MWinterfuhren fich die Vereinödung nicht
gefallen laſſen wollten, folalih die Mehrheit mit über *
vorliegt, jo müffen fih aud) jene 4 Gemeinder, welche ſich
‘ heit mit über *%, vorliege, erteilt, und es liehe fich daran
der Vereinddung mwiderjegen, dieſe gefallen laſſen.“
Auch in der Gemeinde Herlazhofen wollte das Ein:
ödungäverfahren nicht recht vorwärts gehen. Schon am
13. Juni 1795 hatte die Gemeinde mit einer Mehrheit von
36 Gemeindern und 218 Minterfuhren gegen 9 Gemeinber bie
Vereinödung befchloffen. Aber fie waren vom Oberamt auf
fpezielle Weifung des Grafen von Königsegg, als Landvogt,
ia
zur Geduld ermahnt worden, „da man dieſes Geſchäft fom-
miffionaliter einleiten, die Widerſprecher durch angemeſſene
Vorftellungen ihrer irrigen Meinungen halber belehren und ihre
allenfalfige Einwendungen unter Beiziehung eines geichidten |
Feldmeſſers gehoben oder befriediat werben müflen“. So ruhte |
die Sache bis 1801. Am 16, Auguſt 1801 berichtigte der
Gerichtsamann, daß ſich in Herlazhofen 27 Gemeinder, alſo
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide,
weniger als 1795 für die Vereinödung ausgeſprochen haben
und daß im Herlazhofen bald ein jeder fih nad feinem
Belieben verhalte und von einer Gemeindäordnung nichts
wiffen wolle. Schon am 18. Auguft 1801 erlieh das Oberamt
ohne irgendwelche weitere Erfundigungen einzuziehen, einen
Befehl: „da nichts mehr bie Landwirtichaft emporzubringen
und zu vervolllommnen im Stande jei, als die Vereinödung
zerftreuter Grumbitüde, jo werde auf Antrag bes größten
| Teilö der Gemeinde verorbnet, daf Die Vereinöbung dafelbit
ohne weiteres ftatthaben ſolle.“ Erft auf Grund dieſes Er
laſſes nahm der Gerihtsamann eine Abjtimmungstonfahrt
am 28, Auguſt 1801 vor, deren Ergebnis war, daß 17 mit
133 Weiden gegen, 27 mit 164 für das Einöden ftimmten
und ein Befiter mit 13 Weiden durch Krankheit am Er
fcheinen verhindert war. Trotz dieſer geringen Majorttät
halte es aber bei dem oberamtlichen Erlaf fein Bewenden
und bie große Vereinöbung von Herlaghofen fam jet flott
in Gang.
Von den übrigen Bereinödungen auf ber Zeutfircher
Heibe geben über die Einleitung des Einödungsverfahrens
nur die Einleitungsformeln der Protofolle Kunde. Dieſe
unterfheiden fi nur wenig von denen der älteften Periode.
Höchſtens, daß da oder dort mur von einem Beſchluß ber
Gemeinde, niht von einem einftimmigen Beihluk ae
ſprochen wird.
Nach allevem war zur Einleitung des Cinödungsver:
fahrens nötig: 1. Beſchluß ber Gemeinde und 2, Genehmigung
der Negierung.
Der Beſchluß über die Vereinödung mwurbe in
einer Berfammlung aller Gemeinder gefaht. Bei dieier
Verfammlung war gemöhnlid der Gerihtsamann oder ein
Amtsdeputierter, welcher ſchon bei früheren Bereinödungen
tätig geweſen war, anweſend. Ein feftgeregeltes Verfahren,
wie es Dom befhreibt, beitand im Oberamt Altdorf mict.
Welche Majorität die Regierung verlangte, um die Ver—
einödung als beichloffen anzufehen, darüber geben Die Alten
feinen ficheren Aufſchluß. Die beiden angeführten Beifpiele
laſſen den Sat zu: „Die Negierung entſchied nach freiem
Ermeſſen.“ In Adrazhofen wurde die Genehmigung 17%
zwar unter ausdrücklichem Hinweis darauf, daß eine Mehr
der Schluß auf das wirkliche Beftehen der von Dig’) be
zweifelten, von Dorn?) aber mit großer Sicherheit als all:
gemein gültig feftgeftellten Objervanz ziehen, daß die Minder:
heit fih ber Mehrheit von *. der Gemeindegenofjen fügen
mußte. Das meitere Beifpiel von Herlazhofen zeigt aber,
daß die öfterreichiiche Regierung jebenfalle fh um cim
ſolche Obſervanz nicht kümmerte. Im Jahre 1795, alio zu
einer Zeit, wo ſchon die meiften Bereinödungen ſtattgefunden
hatten, und fi gewiß auch auf dem Oberamt Altdorf eine
fefte Obfervanz über die Art der Behandlung der Wer
—
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leuttircher Heide.
einödungen ausgebildet hatte, ließ der Landvogt eine Ver:
einöbung nicht zu, obwohl mehr als ſich für Diefelbe
ausgeſprochen hatte und im Jahre 1801 wurde diefe Ver: |
einöbung furzerhand biltiert, obwohl kaum mehr als bie
Hälfte der Grundbefiter für die Nereinödung war. Die
Einwendungen, bie in den Abftimmungstagfahrten gegen
das Einöden gemacht wurden, find im allgemeinen ziemlich
fahliher Natur, der eine fheute die hoben Koften, ber |
andere weiſt darauf hin, baf ein Teil ber Kelbflur waſſer⸗
arm fei, daß daher diejenigen, welche ihre Einöben in biefer |
waflerarmen Flur erhalten, benachteiligt feien, weitaus ber
größte Teil fheute den Ausbau, ber, wie unten auszuführen,
bei dieſen fpäten Bereinödungen, eine große Rolle fpielte.
Der Pfarrer läht fih auf ben landwirtſchaftlichen Nutzen
nicht ein, fondern beichränkt feine Ertlärung darauf, daß
die Dereinödung dem öffentlihen Gottesbienft und Der
Schule jedenfalls nachteilig fei, indem alte und kranke Leute,
beſonders zur Winterözeit weniger in die Kirche kommen
fönnen, bie Kinder aber die Schule wegen des Schnees oft
ganze Wochen nicht befuchen Fönnen, nicht zu gedenken, daß |
der Aranfenbefuch bei gar ſchlechter Witterung oft gehemmt
werben fönne.
Über die Art und Weife der Erteilung des Honfenfes
durd die Regierung erübrigt nad dem Geſagten nicht
mehr viel zu jagen. Für bad durch Die gahlreichen bie Boden: |
kultur betreffenden Berorbnungen der Negierung zu Areiburg
gebrängte Dberamt war mahgebend in erfter Linie das |
Bedüurſnis nah Bereinödung in einer ®emeinde, deſſen
Grad das Dberamt nach der Zahl der anfallenden Streitig:
feiten wohl beurteilen Tonnte, dann famen aber aud) die
Berbefferungen in Frage, welche durch Ddiefelben für bie
Gemeinde erzielt wurden und enblid, die Möglichkeit ger
eignete Kräfte an Feldmeſſern augenblidlich zu gewinnen.
Diefe fahlihen Erwägungen feinen bei Erteilung bes
Vereinödungsauftrags für das Oberamt mehr ins Gewicht |
aefallen zu fein, als die Größe der Mehrheit, mit welcher
die Gemeinder fih für die Vereinödung entichieden hatten,
Die meiften Güter gehörten ben freien Zeuten zu eigen. |
Ein eigentliher Konfens ber Lehensherren war
daher felten nötig. Nur da, wo der größte Teil der Gitter
Erblehen war, wie z. B. in Willerazhofen, wird der lehens-
herrliche Ronfens ausdrüdlich erwähnt. Im Übrigen werben
aber die wenigen Schupf- und Erblehengüter wie die anderen
Gemeinder auch behandelt, Über ihre Einfprade erkannte
das Oberamt. Dasfelde Recht beanspruchte das Oberamt
auch über die Inhaber ber einzelnen Jehnten, wie
an dem unten zu beipredhenden Streit des Barons von
Horben zu zeigen ilt.
Nach Genehmigung des Einödungsverfahrens war das
nächſte Geſchäft des Oberamts, die Mitglieder der Bollzugss
fommiffion zu beftellen und für geeignete Gbeometer zu
forgen. Über die Zufammenfegung der Vollzugstom:
mifftion hatte das Oberamt im fahre 1782 verordnet,
daß „iebeömal neben dem Feldmeſſer ein Amtsvorgefehter
I. 167
oder ein des Gefhäfts einfichtliher Begenrechner und zwei
‚ ohmparteiiiche des Bauernaewerfs veritändige Männer mit:
arbeiten follen“, Die Geometer wurden teild von ben @es
meinden „erbeten“ und dann vom Oberamt beitätigt, teils
bezeichnen fie fih auch als bireft vom Oberamt beauftragt.
Bei größeren Bereinöbungen waren immer mehrere Geo:
meter tätig, von benen ber eine das Unternehmen leitete,
die anderen die Feldmeſſungen vornahmen. Das Protokoll
führte ein Amtödeputierter.
Am deutlichiten kommt dieſe gemeinfame Tätigfeit in
| den Vrotofollen der Kemptiſchen Periode zum Ausdrud.
Die Bereinödung von Urlau (1751) z. B. leitete der Bofthalter
und hochfürſtliche Feldmeſſer Franz Karl Diemer, dem 4 Feld⸗
meſſer zur Seite fiehen. Das Protofoll führt der Amts:
deputierte, Feldmeſſer und Mesner zu Herlazhofen: Andreas
Natterer. Die weiteren neben den Geometern mitwirtenden
Verfonen hatten als Schäter „Schatzmänner“ zu fungieren.
In den älteren Protolollen werden ſtets eine Anzahl (5)
„Bemeindsleute” und einige (2) Bauern aus der Nachbar—
gemeinde, zufammen 57 Männer ald Schäter aufgezählt,
während in ben MWrotofollen von 1769 an dieſe Schätzer
verschwinden und Amtöbeputierten Play machen, welche bald
„allein mit ganzer Gemeind”, bald zu 2, bald zu 3 bie
Schätung vornehmen. Die Schätzung durch 3 Amtödepu:
tierle, von denen einer ein Amtsvorgefeßter ober Rechnungs:
verftändiger war, fcheint im Laufe der Tier Jahre die Regel
geworben zu fein und wurde dann durch ben oberamt:
lihen Befehl von 1792 zur Vorſchrift.
Die Schäßer wurden teil von den Gemeinden gewählt
und obrigfeitlih beeidigt, teils auch direlt vom Dberamt
beitellt. Letzteres, die Leitung der Schäungslommiffton
durh Beamte, ſcheint bei den neueren Schätungen im
vorderöfterreihiichen Gebiet und den umliegenden Herrihaften
im bewußten Gegenfab zu dem Kemptiſchen Syſtem die
Hegel geworden zu fein. Bei der Wereinödung der zu dem
Fürftentum Waldburg— Zeil — Wurzach gehörigen Gemeinde
‘ Ellwangen im Jahre 1787 wirkt als Schäter Hofrat König
mit zwei unparteiifhen Schägern. Bei der Vereinödung
deö derjelben Herrſchaft achörigen Pfaffenrieds im Jahre 1793
waren ein Gerichtsamann Holzmüller von Wurzach und ein
Vürger Metthäus Maier von Wurzach Schätzer; die beiden
unparteiiſchen Schäter find alfo verichwunden. Die Ver:
cinödung des gleichfalls nad Wurzach gehörenden Wirren:
weiler (1797) nahm ein Forſtmeiſter mit 2 Feldmeſſern
vor, ohne weitere Bauern, wie die Gemeindsleute felbjt, als
Sadverftändige beizujiehen. Wir fommen aljo auf eine
Bureaufratifierung des Vereinödungsgefhäfts und die Ur—
ſache biefür zeigt ein Bericht des Amtödeputierten Cafftanus
Mob von Üngerashofen, der auf Die vielen Streitigkeiten,
Klagen und unliebfamen Augenicheine, fowie die mehreren
Mängel und Fehler, Zehnt und andere Anitößlichfeiten
hinweiſt, welche ſich bei den Vereinödungen in den 70er Jahren
| des 18, Jahrhunderts begeben hatten,
Diefen Schwierig:
leiten waren bie Bauernſchätzer nicht gewachſen und fie
I. 168
hatten oft auch nicht das gehörige Anfehen, jo daß die
Negierung Doch To wie jo oft zur Enticheidung der Streitig:
leiten ins Mittel treten mußte. Das befie Beilpiel gibt
uns die Geſchichte der Vereinödung Worazhofens und der
Abdankung des Caſſianus Mog.
Als Geometer für diefe vom Überamt angeordnete Berein:
dung mar urfprünglich Feldmeſſer Müller von Arnach beſtellt
worden. Diefer batte fich aber bald von der Sache zurücgezogen
und das Geihäft unerfabrenen Feldmefſfern überlaffen. Anſtatt
eined Feldmeſſers trat nun an bie Spike des Geſchafts Caſſianus
Mob; diefer, ein Wirt und Amtödeputierter in Engeratshofen hatte
vom Jahre 1769 on fih an 11 Bereinddungen ale Schäßer beteilint
und dann fpäter von 1782 an bie Bereindbungen von Hofelburg,
Erunenbach, Allmishofen und Tautenhofen als Amtsdeputierter
und Rechnungsreviſor geleitet und Protofoll über fie geführt, Bei
ber Vereinodung von Adrazhofen gab es balb cine linmenge Be:
ſchwerden, welder Mop und ber von ihm beigejogene weitere
Amtsdeputierte nicht Here werben fonnte Das Oberamt ſchickte
eine Komtmiſſion unter dem Geometer Lerchgaßner, welche in ihrem |
ec) Bermeilung und
Über den weiteren formellen Gang der Bereinödung
fonnte leider aus den über die Vereinöbung auf der Zeut:
fircher Heide vorliegenden Protofollen und Aiten fein voll:
ftändiges Bild gewonnen werden, fo dab auf Die Aus:
fühbrungen Dorms') Bezug genommen werben muß.
Der Bortrag in bem Brotofoll von Uttenhoſen 1769 lautet
3. B.: „Yu dem Ende, fie Gemeind denn dieſes Werk auszuführen
ven Herrn Franz Jakob Bleiher 8. #. geihworener Feldmefler
von ber üäfterreichiichen Stadt Saulgau geyiemend eriuchet, daß
berjelbe alle ihre Hainden, Gärten, Wieſen, Ader und Felder nadı
dem öfterreihiichen Fuß Die ZJauchert zu 4680 Schub gerechnet,
abmeffen u. ſodann die gemeflenen Grundſtuücke von loblicher Obrig:
feit vernflichieten Schäßern als durch Joſef Scönmesler, Joh.
Georg Neber nnd Bernhard Zeh von befagtem Uttenhofen, dann
Avief Reithemann von Urlau und Yiheratus Kieb von Weipolds—
bhofen auf die Duadbratruten eine geheime Schahung feitgeiekt, auf
weide hienach die Berechnung gemacht, vorgeleien und nad Dem ı
Erlefenen Ertrag von Gulden, Areuzer und Heller auf bem Plan
an Grundftünfe die Einbdungen veriertiat, auf bem Feld abgeitedt
und jedem das Seinige angewiefen“.
Ähnlich, wenn auch nicht immer fo ausführlich lauten
die Vorträge in allen Protofollen, Hiernach war ber erfte
Schritt bei einer Vereinöbung die Vermeſſung der Güter
durch die Feldmeſſer. Der Tätigkeit der kemptiſchen Feld:
mefler ftellt der oben?) abgedruckte Bericht des Oberamts |
Altdorf fein allzu glänzendes Zeugnis aus. Mir erfahren
Daraus, daß bei den Bereinödungen vor 1769 die wenigften
Güter ganz abgemeifen wurden. Die Güter, die ein jeder
behielt, beurteilte man nur ſchätzungsweiſe. Diejes femp:
tische Verfahren Scheint Dorn?) zu der Bemerkung veranlaßt
zu haben, daß Gärten und Yaind, die oft im Beſitztum ber
einzelnen blieben, nicht zur Vereinödung hereingejogen wur:
Zur Geidichte Der Landwirtſchaft auf ber Yeutfiedier Deibe,
Gutachten ſich ziemlich abfallig Über dieſe von Anfang an ſchief
behandelte Vereiuddung ausſprach. Tie Gutachten Yerdigäfiners
gehen wertvolle Einblide in den Gang und die Praris des Ber:
eindbungeverfahrene. Motz ſelbſt verfahte im Auguft 1797 eine
eingehende Nefation, in welcher er den ganzen Gang der Berein-
öbung&bewegung in der oberen Landvogtei von 1767 an darftellt,
feine weiter unten zu beſprechenden Grundſahe verteibigt und nid
ohne Anfpielung auf die Kommiſſion darauf Kinmweift, daf ein
Bereinödungsgeometer auch ein Bauer jein müfle. Das Tberamt
‚ weift in jeiner Antwort darauf bin, „bah freilich; bei Bereinödungen
Intereffenten beigegogen werben müffen, inbefien feien richtige
Ausincehhung, pünktliher Auftrag Grundlag und Berechnung der
Hüter derfelben ohinig gneldidte Austeilung nad arithmetifch und
geometriih auf die Schäpung Berug habender Proportion, die
Obliegenheiten des Feldmeſſers und nicht des Bauernwerftändigen,
maßen jeder Bauertinenn fohin feine stenninis vom Bauernweſen
‘ auf Die fümftige Bebauung feiner Eindbe angumenben hat”. Der
Streit endete damit, dafı Motz ſich gekränkt von allen Geſchäften
zuruclzog.
Schatzung der Güter.
| den. Bon dem einfachen lemptiſchen Verfahren gibt das
Urlauer Protololl genügend Beifpiele. Gleich beim zweiten
Befiger z. B. finden wir ein Stüd Feld vor, deſſen
Stabel und Baindt der Gemeinde abgefauft worden ift.
Diefes Stüd ift „zwar auögemarft aber nicht gemefjen wor:
den“, Anhaltspunkte dafür, daß von einer Bermeflung ganz
abgejehen und daß nur die Mafergebniffe von 1723, wie
der erwähnte Bericht jcdilvert, zugrunde gelegt worden
wären, finden ſich übrigens nit. Bei den fpäteren Proto:
tollen find alle Grundftüde, auch die Baindten, unter einer be:
fonderer Nummer in den Man aufgenommen. Als Grund:
lage der Einfhägung des Beſitzſtandes diente ein von dem
beeideten Feldmeſſer aufgenommener und aufgezeichneter
Man über fämtlihe Güter der zu vereinödenden Markung.
Die Aufnahme ſelbſt geſchah mittels Dreieden, d. h. es
wurden die einzelnen Grundſtüde in Dreiede zerlegt, bie
gemeflen wurden. Die Annahme, daß nur vericiedene
Breiten ermittelt und mit Hilfe der Länge der Inhalt des
Grundftüds feitgeftellt wurde, dürfte nicht richtig fein, ift
aud nach einem noch vorhandenen Plane?) widerlegt. In
eben diefem Plan ift deutlich Feftgeftellt, daf nur die Mei:
fung mit Dreieden angewendet wurde, Der Inhalt bürkie
dann durd Die heute noch übliche Verwandlung berechnet
worden jen. Es wurden jo viel Seiten gemeſſen als
zur Areuzung der Vrechpunkte notwendig waren. Nur auf
diefe Art war es auch möglich, einen ziemlich genauen Plan
zu zeichnen. Nun wurde Grunditüd für Grundftüd nad)
Kulturarten berechnet und ein Flächenverzeichnis (Hapular)
feitens bes Feldmeſſers aufaeftellt.
!, Das Original dieſes Planes befindet ſich in dem Zeiler
Arhiv, Er ift ber Bereindbung non Hippoläbofen 1760 zugrunde
gelent. In demielben ift die Art der Berechnung durch Hilfäftriche
deutlich erfihtlih. Derfelbe ift auch dadurch intereffant, daß er
eine Gemeindemarlung vor ber Cindbung im Triginal wiedergibt,
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leuilircher Heibe,
Dom erwähnt 3 Arten Rapulare, mit deren Anferti-
ung die Tätigleit der Feldmeſſer begann: ein Schätungs:
ropular, eim Korberungsrapular und ein Verzeichnis ber |
Grunbeigentümer mit Angabe ber Grundftüde, die jeder
erhielt. Leider ift eö nur gelungen, das Forderungsrapular
ber Gemeinde Heggelbach noch aufzufinden. Übrigens find
in ben ſpäteren Bereinöbungsprotofollen die einzelnen Grund:
ftüde beim Verlaß vollftändig einzeln mit Bezeichnung der
befonderen Parzellnummern aufgeführt, ebenfo find auch die
Grundftüde, die jeder erhält, vollftändig einzeln bezeichnet.
Diefe Ipäteren Bereinödungsprotofolle oder „Ausweiſe“, wie
fie Dom nennt, enthalten alio alle Notizen der Napulare,
fo daß fie füglich als Reinſchrift derfelben gelten fönnen.
ebenfalls wurde, wie die Serlazhofer Verhandinngen mit
dem Geometer zeigen, aud; fpäter nod immer zuerft ein
Shäkungdrapular angelegt, in welchem zunädft alle
Grunditüde der Reihe nach eingetragen wurden. Ob der
weitere Eintrag bes Befites (Berlafjes) und Des Empfangs
jedes einzelnen in die Bereinödungäprotofolle dann auf
Grund bloßer Konzepte ober fürmliher Rapulare gemadt
wurde, fonnte aus ben vorliegenden Alten nicht feitgeftellt
werden, bie allgemeine Regel ſpricht für Napulare.
Die Schätung des Werts war Sade der berufenen
Schäger. In den hier zu beiprechenden Vereinbdungen
wurde durchweg der Mert der Örundftüde in Gulden ge
ſchätzt. Dadurch, daß die Zehntlaften und arundherrlicen
Gefälle auf die neuen Grundftüde mit übergingen und Da:
her bei der Schätzung aufer Berechnung gelaflen werben
fonnten, geftaltete fich die fonft ſeht fomplizierte Schägung
wejentlich einfadyer.
Der Schähung wurde der Nohertrag eines Achtels
Jauchert (50 Ruthen) abzüglich des Saatguts in Gulden
zugrunde gelegt. Alle jonftigen Ausgaben blieben aufer
Anſchlag. Von den Grundlaften wurden bei der Schäßung
nur die in Anſchlag gebracht, welche abgelöſt wurden. Ab-
aelöft wurde allgemein nur die Brachweide. Bei den älteren
Bereinödungen nun wurbe fomohl in Reichs: ala äfterrei:
chiſchen Herrſchaften diefe Triebögerechtfame nur zwiſchen den
auswärtigen und zwar gegen Abzug bes 8, Teila des
Grundftüds — die Brachweide fand alle 3 Jahre ftatt —
aufgehoben. Unter den Gemeindern jelbit aber wurde, olme
Nüdficht, ob einer wenig oder viel Grundftüde dem gemein:
famen Trieb zu unterlegen hatte, gar feine Ausgleichung
beobadhtet. Dies war eine Ungerechtigkeit deshalb, weil Die
Zahl der Winterfuhren oder Weiden, mach welcher die beim
Austrieb erlaubte Viehzahl bemeffen wurde, zu der Geſamt ⸗
größe des Befiges in feinem gleichen Verhältnis mehr ftand,
I. 169
von zmei Bauern mit bemfelben Befig von 20 Jauchert,
fonnte einer 6, der andere 10 Minterfuhren haben, es
durfte dann ber eine 6, der andere 10 Stüd Vieh aus:
treiben. Die Triebausgleihung wurde nun fo vorgenommen,
daß zunädft die Höhe ber Weidelaſt für bie ganze Gemeinde
aefhägt wurde. Urſprünglich war diefe Schätzung eine ein:
face, fie wurbe auf den 3. Teil bes Gefamtertrags feſt⸗
geſetzt, Ipäter aber nahm man an, daß der MWeibnuken
allein nicht fo erträglich, folalih der 3, Teil von einem
Grundftüd für eine ſolche Auslöfung eine ganz unbillig
übertriebene Forderung fei. Bei der Vereinödung ber Ge:
meinde Hafelburg wurde von brädigem Aderfelb der Reid:
nusen auf den 5.—6. Teil des Reinertrags, von Wieſen
und Grasböden auf den 4. Teil, von einmädigen Grasböden
auf den 5. Teil, von einmädigem Aderfeld auf den 10, Teil
des Ertrags feftgefegt. Beim brädigen Aderfeld wurde
ipäter, je nachdem das Grundftüd öfters ober feltener auf
gebrochen wurde, der Meiberragungsnugen auf den 5,
6.—10. Teil des Ertrags geſchätzt. War der Wert des
Weidenutzens für die gange Gemeinde feitgeftellt, fo wurde
er durd die Zahl aller Winterfuhren in ber Gemeinde ge
teilt. So erhielt man den Wert des Meidenugens für
ein Stüd Vieh, In der Gemeinde Tautenhofen z. B.
betrug der alö ein eingeworfen Gut behandelte Weidenugen
5470 5. 3 ir 5 bie Die Gemeinder waren im ganzen
188 Stüd Vieh auszutreiben. berechtigt, alfo hatte jeder, der
1 Stüd Vich auszutreiben berechtigt war, 29 fl, 53 fr. 5 hir.
zu fordern, das macht 4 B. bei 20 Stüd Vieh 597 fl.
47 Ir, 4 bir. Die Weidelaſt auf dem Beſitz dieſes Bauern
war auf 670 fl. 2 fr. 7 hir. veranichlagt worden. Von
biejer wurde er durch die Bereinöbung befreit, er hatte alfo
an bie Bereindbungsmafie 72 fl. 15 fr. 3 hir. zu erfeten.
Soviel war das Recht, das er zu fordern hatte, weniger
wert, ala bie Laſt, von der er befreit wurde.
Sade der Schäger und des Geometers war es aud,
die nötigen Markungsausgleihungen herbeizuführen, Die
Ausgleihung geſchah aan; analog ben Grundſätzen beim
übrigen Vereinödungsverfahren. Die diesſeits und jenfeits
der Gemeindemarkung liegenden Grundſtiicke murben ver:
alien und die Ausmärker dann mit dem Eigentum, welches
die Gemeinder in der fremben Gemeinde hatten, bezahlt ge:
macht. Die Differenz murde mit Geld oder Land ausge:
alichen, die Meidelajt wurde in der oben angegebenen Weiſe
berechnet. War ein Vergleich, nicht zuftande zu bringen, fo
wurde den Gemeindern, welde ihre Stüde zum Teil in
der fremden Gemenglage erhielten, irgend eine Bergünftigung
gewährt.
d) Die Neuansteilung der Güter.
Nah Beendigung der Meffung und Echäbung wurde |
eine Zagfahrt anberaumt, in welcher das Ergebnis ber
Schätzung und Meflung fämtlihen Veteiligten eröffnet wurde,
Bei dieſer Tagfahrt, der Feftlegungstagfahrt unferes heutigen
Feldbereinigungsverfahrens jcheint es gewöhnlich ziemlich
Bürttenb, Jahröilter 1906, Keft 1.
ruhig zugegangen zu fein, Wenigftens babe ich in den vor:
liegenden Akten von Beichwerden über das Schäßungs: und
Meflungsergebnis nichts finden fünmen. Um jo lebhafter
wurde es bei dem weiteren Kortgang des Verfahrens, bei
der Austeilung ber Felder, Bon den Schwierigkeiten biejer
=
I. 170
Husteilung, melche mit der frage des Husbaus im birelten |
Zufammenhang ftand, vermögen die Schriftftüde von Lerd:
gäßner und Mob bei der Bereinödung von Morazhofen
ein Bild zu geben. Hiernad mußte der Leiter des Unter:
nehmens ſich von Anfang an einen genauen Überfichtöplan
urechtlegen.
Verhgähner führte damals aus: „Aus alledem folgt, daß
bei diefer Vereinddung alle Grundſatze und Regeln einer ſchicklichen
Austellung übergangen worden. Die Urſache hievon ift, Daß dieſe
Austeilung in Ermanglung eined geometrifhen Riſſes, auch ofme
einen fich im Kopf und Sinn norausgefegten Plan, will fagen ohne
Hinficht, was ber Lehe fur eine Sage befommen werde, ganz blinds |
lings bin angefangen worden, Ein klarer Beweis deſſen iſt, daß
erftere ihre Einöden nad) aller Schid: und Bequemlichkeit befommen,
wo legtere hingegen gar feine erhalten haben. Zum Beifpiel dienet
Janaz Aronmaier Wirt, und Mathäus Heinz; biefer war außer
5 Winterfuhren der Yehte bein Austeilen, darum hat er jene |
Einöde an 8 Stüden, nämlich die Abſchnitt und Überbleibiet und
überdied noch mit ber Beihränkung bekommen, auf biefe nicht
einmal treiben und fahren, und folglich nicht bebörig nutzen zu
fönnen; mo bingegen jener, der nad ben hinausbauenden der erite
im Husteilen war, die jeinige, von Haus aus, fo bequem als er
fich dieje mur bat wüniden fönnen, empfangen. Er bat nämlich |
feine 2 Büter, beftehend in 24 Winterfuhren an einem Stüd und
zwar mehrerteild von der müitleren Schazung erhalten, wodurch
diefe um vieles erweitert und jo der qrößte Pla in ber Nähe
aufgezehrt worden, ba bie Kleinen hingegen mit ihren Gätlein, die
fie gern erweitern wunſchten in die befte Schaßung gelegt und fo
verfleinert worden find,“
Es war für bie Schätzungskommiſſion eine fehr ſchwierige
Aufgabe,
ſchaffen, weldes der Größe feines biäherigen Beſitzes ent⸗
ſprach, eine ungefähre ähnliche Zufammenfegung der ver
fchiedenen Felderarten hatte, an einem Stüd war und von
feinem bisherigen Hof leicht und ohne Beläftigung der Nach⸗
für jeden einzelnen Gemeinder ein Hofgut zu |
Zur Geſchichte der Sandwirticaft auf der Leutlircher Heide,
barn erreicht werben fünnte oder womöglich mit ihn im räum:
lichen Aufammenhang ftand. In dem Härten von Hengel:
bach 3. B. wurde dieſe Aufgabe in der Meife gelöſt, daß
die Güter Rr. 1, 3, 4, 5, 6, 11 und 12 ftrablenförmig von
den bisherigen Häufern der Grundbeſitzer, welche im Zentrum
des Kreiſes ftehen, auslaufen. Für die übrigen Mitglieder
ber (Hemeinde war fein Raum vorhanben, Nr. 2, 7,8, 9
und 10 mußten daher hinausbauen. Es erhellt aus der
Karte Mar, daf, je weniger der Hauptort im Zentrum
der Gemeindemarkung lag, defto mehr Ausbauten nötig
' waren. Aber zu dieſem Umſtand fommt noch eine ganze
Heihe von für den Umfang des Ausbaus wichtigen Momenten:
Ebened ober beraiges Gelände, ungefhidte Maflerläufe,
Mangel an Straßen u ſ. w. Die Berhandlungen barüber,
in weldem Umfang Ausbauten ftattfinden follten, bereiteten
die größten Schwierigfeiten. Zwang zum Ausbau wurbe
, feitens ber Regierung nicht aern ausgeübt, und oft war
bavon, wieviel ſich freiwillig zum Ausbau verftanden, der
aanze Umfang des Unternehmens abhängig. Die Vorver-
handlungen erftreden fih daher in erfter Linie auf den
Ausbau und den Mafftab, nah welchem die gemeinen
Meiden u. ſ. w. verteilt werden follen. Alles übrige wurde
ber Kommiſſion überlaffen. Ihre Sache war es von An-
fang an, den richtigen Überfchlag zu maden, und von ihrer
Geihidlichleit hing ed ab, ob die Höfe ganz oder teilmeife
| arrondiert werben konnten. Lerchgäßner z. B. wirft Gaflia
nus Motz ald Hauptmangel vor, er habe in Adrazhofen
einem Bauern eine Wiele, Die er mit dem Dunge nit be
fahren fonnte, und feine Einöde an 7 Orten angemwiefen,
„da doch die Adrazhoſer Gemeind befannter Dingen ganz
' eben und flach auch nebſt der Hauptſtraße, die bereits mitten
durch gehet, nod mehrere Iwerditraßen hat und folglich
| fich gang geſchidt hätte vereinöben laſſen“.
e) Der Andban.
Im engſten Zufammenhang mit ber Frage ber Ber:
teilung der Einöden ſtand, wie ſoeben gezeigt, die Frage,
welde Bauern ihr Einödant von ihrem bejtehenden Haus
aus erhalten konnten unb melde hinausbauen mußten.
Über den Umfang des Ausbaus bei den einzelnen Verein:
öbungen mag bie Tabelle S. 165 Auskunft geben. Die:
felbe ijt durchaus nur auf Grund der Einöbungsbeihriebe
gemacht. Dabei ift zu bemerlen, daß in ben älteren Proto
tollen bei denjenigen, welche hinausbauen, in der Negel eine
entiprechende Bemerkung gemacht ift, z. B. „hat fein Haus |
auf bie Einöde verfeget”, während bei ben neueren Protc-
follen eine ſolche Bemerkung oft fehlt, dagegen lieh fich hier |
nenau feitftellen, ob der einzelne feine frühere, mit einer |
Barzellnummer verfehene Hausbaindt wieber erhielt oder |
nicht. Dementiprehendb ift auch der Beariff des Ausbaus
fo aefaft, daß jeder, der bei der Vereinödung fich ein neues |
Haus bauen muß, als Ausbauer bezeichnet wird, Ob und |
wie weit bie neuen Häufer vom Dorf weggeftellt wurden,
ift Damit noch nicht gejagt. Bei der Heggelbacher Verein:
öbung 3. B. lonnte Schaftian Graf (Nr, 1) gut ein neues
Haus erhalten haben, ohne daß er vom Dorfe weg mußte,
In der Negel werben allerdings die, welche ihre Einöden
vom Dorf hinaus erhielten, aud ein ihnen paflendes Haus
an geeigneter Etelle im Dorf erhalten ober eingetauſcht
haben. Solde Tauſche find z. B. bei Herlazhofen vier
nachzuweiſen.
Im allgemeinen zeigt die Tabelle hinlänglich, daß irgend
eine Regel über den Umfang des Ausbaus bei größeren
oder kleineren, bei neueren oder älteren Unternehmungen ſich
nicht aufſtellen laäßt, dba waren einfach die konkreten Ver—
hältniſſe im einzelnen Fall maßgebend. Auch darüber, ob
die großen oder die kleinen Grundbeſiher ſich mehr am
Ausbau beteiligten, gelang es nicht, irgend welche Regel zu
finden. Der Ausbau erfolgte meiſtenteils freiwillig, und oft
hatten ſich vor der Vereinödung einige zum Ausbau ver-
ftanden. Dabei fam es mehr auf den guten Willen diefer
' Freiwilligen an, als darauf, ob fie viele oder wenige Güter
ı hatten. Eine Einwirkung der Regierung in biefer oder
Zur Geſchichte der Landwiriſchaft auf der Leutlircher Heide,
jener Richtung war nicht feftzuftellen. Daß diejenigen,
welche ftatt ihrer fleinen Güter große, weniger gute Güter,
„. B. Gemeindeweide wollten, mit ihren Häuſern biefen
nachfahren muften, liegt auf der Hand. Ebenſo folgt auch
aus dem gerne befolgten Ausgleihungspringip, daß da, wo die
befieren Felder in der Nähe des Dorfes lagen, die Kleineren
ausbauen muften, endlich wird ein Zwang von den Großen
auf die Kleinen leichter auszuüben geweſen fein, als umge:
tehrt, Alles Momente, die mehr für Ausbau der Rleinen
ſprechen. Auch ſcheinen die Aleinen ſich gerne zum Ausbau
verftanden zu haben, Dagegen aber war ed, wie ber
Mehner Ratterer von Herlazhofen an das Oberamt in einer |
Beſchwerdeſchrift ſchreibt, nicht immer ratfam, Heine Leute
zum Hinausbauen zu veranlaflen: „fie nehmen zu wenig |
Raum ein, werben zu jehr verſchuldet, weil fie gemeiniglich
ihon viele haben und geraten baher in Berberben”. Natterer
hatte fih damals beſchwert, weil fein Nachbar Kibler, ein
Grofbaner, nicht hinausbauen wollte. Das Oberamt hatte
auf Grund eines Augenicheingutachtens, nach melden außer
den 13 freiwillig Hinausbauenden noh 1—2 hinausbauen
follten, angeorbnet, daß es bei den 13 Freiwilligen fein
Bewenden haben follte, aber fpäter doch noch befohlen, daß,
weil die 13 nur Heine Leute feien, noch 2—3 arofe Bauern
hinausbauen follten. Diefes Beiſpiel diene auch zum Be:
weis bafür, daß bie öſterreichiſche Nenierung nur ungern
einen Zwang zum Hinausbauen ausübte. An Adrazheſen
war ein Bauer ftrittig, weil er das Gut nicht befam, das
er wollte, und weigerte ſich daher gleichfalls hinauszubauen.
Dort hatten ſich vier Bauern, einer mit 4 und drei mit
2 MWinterfuhren freiwillig zum Ausbau verftanden, nun war
es nod) nötig, zwei weitere größere mit 7% und einen mit
8 Winterfuhren zum Ausbau zu bewegen. Der mit Ts
Winterfuhren ließ ſich auch beftimmen, der mit 8 weigerte
fi aber, weil er das Gut wollte, das dem mit 7%, ver:
ſprochen worden war. Daraus entftand eine Beſchwerde,
weiche ben Gang der Vereinödung hintanzuhalten drohte.
Run griffen die Bauern von Adraghofen zu einem recht
draftifhen Mittel, in Abweſenheit des Beſchwerdeführers
riffen fie ihm einfad; fein altes Haus nieder, In dem bar
raus entftandenen Prozeß wurden fie nur zum Erſatz bes
angerichteten Mobiliaridhabens in der Höhe von 99 fl. ver
urteilt. Immobilienſchaden muhten fie nicht erfegen. Über
die Bedingungen, unter denen hinausgebaut wurde, ift ein
vollftändiges Protolol vorhanden.
Es wurde verabredet:
1. jedem Hinausbauenden auf das Dans 50 fl. und auf jebe
Winterfubre 18 fl. Bauſchilling franto zu geben,
2. das Haus gemeinſchaftlich abzubrechen, hinausjuführen und
alles auf den angewieſenen Cinddungsplah au bringen,
3. auch alles weitere erforberliche Bauholz und nötige Baus
maderialien ohnentgeltlich gemeinſam herbeyführen, das Haus helfen
aufricten, den Keller und Brommen helfen graben und alles mötine
helfen beyführen, und wenn
4. auch ein Höhrbronnen zu befommen, folle der ganze Hoften
der Deudelfahrt, durchaus gemeinihäftlih nach den Einddungs-⸗
L 171
föjten beftritten werben. Jedoch nur in fo lang bis das Waller
vorhanden und in feinem Gange Die fünftige Interhaltung wird
den Eigenthümern feloft überlaffen. Sollt etwann
5. Ein oder ber Andere das erforberlihe Bauholz weit aufer
benen gemeindsgrängen erlaufen, jo folle er jelbens auf eigene
Köften bis an die Gränze führen laſſen. Den Yeim und Sand
(was er aufer dem Nötigen zur Feuerſtatt) entwann zum widhlen
brauchen follte, und auch das Sagholz an die Sägen, und bie
Bretter nad Haus hat Jeder ebenfalls auf eigene Hoften führen
zu laffen, Hierauf denn
6. Haben fih Ignazi Oromayer mit 4 Winterfubren, Antoni
Buticher mit 2, Jakob Mehmer mit 2, Lorenz Burlle mit 2 Winters
fuhren unter obbeftinmten Bebingniffen hinauszubauen entſchloſſen.
Sollten nun
7. Mehrere hinauszubauen erfordert werben, jo haben ſich
biefe Nachfolgende auch durchaus die nemliche Bedingniſſe gefallen
zu laſſen.
B. Aft auäpruflihen bedungen worden, daß jeder Hinaus—
bauende fein ganzes Haus mitnehme, und nicht durch Tauſch oder
Verhandlung den Hausftod, oder ganzes Haus, dem Anftößer und
der ganzen Gemeind zur Yoft und zum Anlak ſchadlicher Folgen
ftehen laffen ſolle.
Das geringe Aktenmaterial ermöglidht nur die Anfüh:
rung eines Beiſpiels, aber diefes angeführte Beifpiel be
ftätigt Die von Dom!) gefchilderten Negeln über die Ent:
ſchädigung des Ausbaues. Hiernach beitand dieſe Entihäbigung
einmal in einem Bauſchilling. Nah Dorn fhwanft die Höhe
diefes Bauſchillings zwifhen 25 und 400 fl. Im vorliegen:
den Kalle beftand die Höhe des Bauſchillings in einem
Fixum (50 FL), welches fih je nach der Größe des land:
wirtihaftlihen Befiges des Ausbauers fteigerte, nämlich,
pro Winterfuher um 18 fl. An Serlaxhofen betrug der
Bauſchilling 75 fl. zum Haus und pro Winterfuhr 20 fl., hier
war er alfo bedeutend höher. Neben dem Bauſchilling wurden
dann noch Gemeindebienfte geleiftet, die je nach ben Ver
hältnifjen in der einzelnen Gemeinde wechlelten (Ziff. 2-5).
Einer Erklärung bebarf auch nod die Bejtimmung in Ziff. 8,
‚ nach welcher jeber fein ganzes Haus mitnehmen mußte.
Die Veranlaffung zu diefer Beitimmung waren Gründe ber
Armen: und Sicherheitäpoligei. Die alten Häufer fonnten
nur an ſolche verfauft werden, die feinen Grundbeſitz in
der Gemeinde hatten, und in einem genen den Verfauf ber
alten Häuſer proteftierenden Bericht des Gaffianus Mob
3 B. heißt es: „Die Gemeinde Adrazhofen tft mit 5 ohn⸗
begüterten Häufern mit einfachen und 3 derlei mit doppelten
Familien ohnehin ſchon überladen, von deren üblen Folgen
wir in der oberen Zandvogtei mehrere traurige und ſchaäd—
liche Beifpiele haben.” Sofern die alten Häufer aber micht
verfauft wurden, bildeten ihre Ruinen eine ftete Gefahr für
bie Nachbarſchaft einerjeits dadurch, daß fie lichtſcheuem
Geſindel Unterſchlupf boten, andererſeits durch die Möglich:
feit einer Feuerbrunſt. Letzterer Punlt, die Verbeſſerung
ber Feuerſicherheit in der Gemeinde, wird überhaupt häufig
in den Alten als Vorzug des Ausbaues bei den unregel⸗
t Dom 8, 100 ff,
1. 172
mäßia zuſammengebauten Dörfern, deren Häufer durchaus
mit Stroh: oder Landerndächern verjehen waren, angeneben.
Übrigens jcheint die Negierung von ſich aus, aus armen:
polizeilichen Gründen ben Abbruch eines Haufes nie befohlen
zu haben. Als im Jahre 1704, alſo 10 Jahre mad) der
Vereinödung, ein Bauer fein Haus im Ort verlaufen und
ein neues auf feine Einöde ſetzen wollte, lich ſich das Über:
Zur Befchichte der Yandwirtichait auf ber Zeutfirder Heide,
amt auf die Beihwerde ber Gebrazhofer gegen den Berfauf
des Haufes an einen fremden, der fein Brofeffionift fei und
feine Güter habe, gar nicht ein, es prüfte nur, ob der Neus
bau den baupolizeilihen Borfchriften entſpreche, und geneh⸗
migte dann Reubau und Hausverlauf, Das Berlaufsverbot
war alfo nur eine Abmachung bei der Vereinödung, nichts
weiter,
f) Die Nebenabreden.
Wenn, fei es durch aütlihe Vereinbarung, fei es duch
Entſcheidung der Nenierung, der Plan, melde Einöde jeder
einzelne befommen follte, fertig war, wurde in der Negel,
ehe mit der Ausftetung begonnen wurbe, nod einmal eine
Taafahrt gehalten, bei welcher jedem noch einmal Lage und
Größe feiner neuen Einöde eröffnet wurde, und bei welcher
dann auch die Nebenabreden getroffen wurden.
Diele betrafen in eriter Linie das Zäunen.
wichtige Rolle die Zäune bei der allgemeinen Weidewirtſchaft
zur Berkütung von Flurſchäden durch das Vieh fpielte, dar: |
auf wurde Schon früher hingewieſen. Die ältelten Streitig: :
keiten und Berträge der freien Leute mit Leutlirch regeln
neben bem Weiberecht immer auch Das Jaunredht. Bei der |
Vereinödung nun mußte jebes Einödgut mit einem befon-
deren Zaun umgeben werden und es erhellt Mar, daß hierzu
eine bedeutende Menge Holz nötig war.
fachte ftarle Holzverbraudy und die Rlünderung der Gemeinde:
wälder, wird dann auch von Hoflammerrat Leo als direkter
Nachteil der Bereinödung aufgeführt. Die öfterreichifche
Regierung hatte allerdings ſchon am 10. Auguſt 1753 ein
aedrudtes Patent „wegen Ziegel- und Pflanzung grüner
Hägen“ ergehen laffen. Sie mwieberholte es am 22, Auquft
1769 und am 25. Auguſt 1783. Nah ihm wurde ber
Gebrauch des Holzmaterials zu toten Zäunen fowohl aus
"fremden wie aus eigentümlihen Waldungen verboten, Die
alten Holzzäune durften beftehen bleiben, doch follten hinter
ihnen „lebendige Zäune geziegelt“ werden. Alljährlich war
Bericht über den Juftand und den Kortaang der Pflanzungen
zu erftatten. 1795 zeigten ſich ſchon Schattenfeiten, indem
die vermwilderten grünen feld: und Gartenhäge Sit des
Unaezieferö neworden waren; daher wurde angeordnet, daß
fie im Frühjahr und Herbſt mit der Hagſchere ordentlich
geputzt und geſtutzt werden mußten.
Diefe Verordnungen fanden, wie fo mande der ba:
maligen Zeit, wenig Anklang bei der bäuerlichen Bevölfer
rumg. Die lebendigen Säge waren nicht beliebt, und zwar
wie das Wolfraghofer Vereinödungsprotololl jagt, folgender
Urfache halber: „ald ein lebender Hag ziehet auf beiden
Seiten den Boden aus, derfelbe madt Schatten, verhindert
der Luft, es ent fih der Schnee dahin und gehet lang
nicht ab, es halter ſich das Ungeziefer darinnen auf und
fann man au beiden Seiten etlihe Schuh dahin nicht adern
und was braucht es vor Mühe denfelben in Ztand zu
richten und zu erhalten.” Zo finden wir denn aud) in den
Mel |
Diefer, durd die |
Neuanlage von Zäunen und die vielen Neubauten verurs |
| Bereinöoungsprotofollen die lebenden Hage neben den Zäunen
| und toten Hägen höchſt felten erwähnt und, wo fie erwähnt
werden, finden wir immer befondere Kautelen, die gegen
ihre Nachteile ſchützen follen, Im Tautenhofer Verein:
öbunasprotofoll z. B. ift beftimmt, daß ein lebender Hag
nur mit Einverftändnis bes Nahbars gepflanzt werben und
nicht über 3 Schuh wachſen dürfe. Im übrigen war bas
Zaunreht durchweg gleich und einfach geregelt; gemeinfame
Zäune mußte jeder zur Hälfte, Zäune an Strafen mußten
auf jeder Seite vom Anlieger aufgeftellt und unterhalten
werben. Die Zäune mußten hinter die Marten gefteilt
| werben. ')
Weite und ausführlihe Beftimmungen werden auch
| immer bezüglich des Viehaustriebs und bes Triebs—
| und Überfahrtöredts getroffen, falls es nicht aelungen
| war, die Einöden fo zu arrondieren, daf jeder fein Vieh
| nur über feinen eigenen Grund und Boden auf die Weide
zu treiben brauchte. Solde Rechte blieben naturgemäß bei
größeren Pereinödungen mehr als bei Heinen beftehen und
werben bei ben einzelnen Gütern als beiondere Rechte und
Laften erwähnt, doch fehlt es auch nicht an allgemeinen
Vorſchriften über den BViehaustrieb, wie z. B. in Tauten-
hofen: „es folle ein jeder Sorge tragen, daß er fein Vieh
durch Die ihm angemwielene Trieb: und Fahrſtraße mit auf-
gerihten Hörnern fleißig forttriebe und nicht durch Hinter:
halten und Fräzen bie Anjtöher an ihren Hägen unb
Früchten beihädigen lafie.“
Allgemein und in allen rotofollen wird verboten,
ohne Einverftändnis des Nahbars mit dem Pflug ober an:
derem Felbzeug tiber die Grenzlinie hinauszjutreten. Ein
Beiipiel dafiir, daß ein folches neues Treppredht im Einöd
protofoll felbjt neu begründet worben wäre, babe ich nicht
finden können.
Die Regelung ber Wegverbältnijje nimmt
aleihfalls einen weiten Raum ein. Auch hier griff bie
! Negierung zur Beſeitigung ber Mißſtände ein. Am 21. Juni
1770 wurde befohlen, „daß von nun alle unnötigen Feld—
wege und auch Fuhrſteige, welche mit Befeitigung manchmal
der ohnehin ordentlich angewieſenen Felbſtraßen der Nähe
wegen oder des bequemeren Kortlommens halber zum
Kirchengang oder von einem Dorfe zum anderen über Äder,
Felder, Wieſen ober durch gebannte Walbungen entweder
+, 5, auch Dom S. M, mit Deifen Ausführungen die bier
gefundenen Hegeln durchaus übereinſtimmen.
Zur Geſchichte der Lanbwirtichaft auf der Leutlircher Heide.
aus bloßem Eigenfinn bes Zandvolts neuerlich gewählt ober
bereitd von Urzeiten her bejtanben, durchaus und allenfalls
bet 10 Thlr. Strafe zu wandern verboten, ftatt deſſen aber
die ordentlichen Yand: oder andere beftimmte Feldſtraßen
angewiefen werben follen“. Diejes Verbot wurbe mieber:
holt am 25. Auguft 1783 und am 27. Mai 1794 mit dem
Zuſatz, daß „den Landmännern oder Maldeigentünern Die
Erlaubnis gegeben werbe, derlei unnötige und beichwerlich
findende Fußſteige der Feld: und Waldwege, wenn fie ihren
Gütern auch nur angrenzend zum Schaden wären, nah be:
ſchehener Anzeige bei der Dbrigfeit, umzufahren und zu
verhauen folglich zum Nuten auszubauen”. Die Geometer
hatten bei ihrer Mitwirkung genügend Gelegenheit, die in
diefen Erlaſſen gegebene Richtſchnur zu verfolgen und, jo
weit eine Beurteilung ohne Karten möglich it, gewinnt
man aud ben Eindrud, daß das Wegnetz bei der Berein:
öbung möglichft beſchränlt wurde, mander alte Kirchenmen,
Mühlweg, Brautweg u. ſ. w. mußte fallen. Die Breite der
Wege mwurbe je nad ihrer Bedeutung auf 8—16 Edul;
feftgefeßt. Die neuen Wege wurden bei der Vereinöbung
im allgemeinen auf gemeinfame Koften hergeftellt, während
die Unterhaltungäpfliht dann Sache der Anlieger war,
Eine Ausnahme mahten die Gemeindsgaffe und größere
Nachbarſchaftsſtraßen, fie werden gemöhnlih auch fpäter
nod von der ganzen Gemeinde unterhalten. Die Ausbauer
find da und dort von der Unterhaltung der Gemeindöftrafe
befreit. Weitere Sonderbejtimmungen zugunſten der Aus:
bauer betrafen dann das Schneebahnen, die Botenritte und
Bettelfuhren.
Den weitaus größten Platz in den Nebenverordnungen ber
anſprucht faft durchweg die Regelung der Waſſerrechts—
verbältnifje Da mußte zunächſt dafür geforgt werden,
daß jeder Bauer feinen befonderen Brunnen oder wenigftens
das Recht an einen Brunnen erhielt, Es mußten alfo Be:
ftimmungen getroffen werden über bie Eritellung und Er
haltung diefer Brunnen, der Brunnenftuben, der gewöhnlich
hölzernen Rohrleitungen, der ſog. Deichelfahrten, über das
Hecht der Benütung des Brunnens, und des Brunnen
abmwaflers zum Viehtränlen oder zur Bewäfferung u. ſ. w.
Die Gemeinden, deren Marfungen von ber Eſchach ober ;
einem ihrer Nebengewäfler durdfloflen wurden, hatten auch
noch Bejtimmungen zu treffen über die Unterhaltung der
Ufer, des Wuhrs durd die Anlieger, über die Bergünftigung,
e) Schluß, Dauer uud
Im meiteren Gang der Vereinödung erfolgte dann bie
eigentlide Ausftedung der Felder und wirflide Verteilung
der Güter dur die Feldmeſſer. Nah Schluß dieſes Ge—
fchäfts wurde in der Regel wieder eine Tagfahrt abgehalten,
in welcher jeder noch einmal feine ganze Einöde befchrieben
und ihm die Redte und Laften, welche mit ihr verbunden
waren, ausdrüdlid eröffnet wurde Wenn dann alle Ein:
wände und Beichwerden erlediat waren, wurde eine Nuss
fertigung bes Einödsbeichriebs dem Oberamt zur Genehmis
—
1. 173
welche ben Anliegern hierfür gewährt wurden, über etwaige
ſonſtige Wäfferungsrechte, es mußten die Waſſerrechtöver—
hältniffe zwiichen den Bauern und den Müllern geregelt
werben; kurz, der Werhältniffe, die es zu regeln gab, waren
es unendliche und die einzelnen Fälle fo verichieden, daß
ſich Negeln für fie nicht finden laſſen und daß fie alle ein-
jeln aufgezählt werden müßten, um eim richtiges und voll:
ſtändiges Bild geben zu können. Hierzu ift aber bier nicht
der Platz.
Die Bäume, vor allem die Obftbäume, fpielten bei
den Vereinödungen auf ber Leutlircher Heide feine große
Rolle, Der Objtbau war in der rauhen Gegend recht mini-
mal. Auf freiem Feld ftanden und ftehen heute noch fait
| feine Obfibäume, fie waren auf die Gärten und Baindt be
ſchränkt, welche überdies in der Mehrzahl in den Händen
ihrer früheren Befiter blieben. Ganz vereinzelt, nur in
zwei von ben vorhandenen Brotofollen finden wir die Be:
ftimmung, welde Dorn als Regel aufführt.’) Hiernad)
dürfen die Bäume noch eine beftimmte Friſt — 2 Jahre —
von ihrem früheren Eigentümer benügt werben. Innerhalb
diefer Friſt haben fi die alten Gigentümer mit den neuen
‚ abzufinden, andernfallö gehen die Bäume in das Eigentum
| legterer über. (Boſchen und) Aichen ſowie alle fchadhaften
‚ Bäume müfjen binnen Jahresfrift ausgegraben und abge:
räumt werben ober fie fallen dem neuen Befiger zu.
| Da der Ertrag von Gärten und Baindten in ber
Negel außerordentlich hoch geihäßt ift und die Dorn'ſche
Regel fih, wie gefaat, in den bei biefer Arbeit vor:
liegenden Protokollen fehr felten und auch bier ohne be
ftimmten Hinweis auf Dbftbäume- nachweiſen läßt, ift bie
Möglichkeit nicht ausgeichlofien, daß beim Ertrag der Gärten
und Baindten auch der Ertrag etwaiger Obftbäume mit in—
begriffen if. Dann aber hätten diefe Bäume nicht abgeräumt
werben bürfen. In vielen Protolollen nümlich findet ſich die
Beftimmung, dab die Früchte der Obfitbäume, der Baum
möge ftehen wo er wolle — aud auf der Grenze —, ftetä
bem Eigentümer gehören follen. Neue Bäume müflen der
öfterreihifchen Borfchrift gemäß 15 Schuh weit von ber
Scheidlinie eingepflangt werben.
Endlich find noch in den meijten Protolollen Beftim:
mungen über Mergelgruben und Dörrhütten getroffen, fie
| bleiben im Cigentum der Gemeinde und in gemeinſamer
Benügung.
Koften der Vereinddung.
gung vorgelegt. Mit Erteilung diefer Genehmigung war
dann das Berfahren beendiat. Die Zahl der Tagfahrten
wechſelte bei den einzelnen Vereinödungen fehr, je nadı ber
Zahl der eingelaufenen Beihwerden und Anftände. Als
Minimum müflen wir 3 annehmen, melde analog dem
heutigen Feldbereinigungsverſahren als Abftimmunas:, Felt:
ftellungs: und Schlußtagfahrt zu bezeichnen find. Noch ift
| ) Dorn S. Bl.
1. 174
eines weiteren Brauchs zu erwähnen, der bei den Kemptner
Bereinödungen im Schwung war und beffen Dorn auf
fallenderweife feine Erwähnung tut. Bei der Wuchzenhofer
und Baltrazhofer Bereinöbung vom Fahr 1747 nämlich er:
öffnet die Kommiſſion nad) der Schlußtaafahrt der Gemeind,
„daß ein Jeder feine ihm zugeteilte Einöde ein Jahr an:
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutfinher Heide.
hofer verlangten die Anmwefenheit der Geometer am Urt,
biefe famen und verlangten 4 fl, Taggeld, da ließen bie
Herlazhofer fie wieber ziehen, aber dur „Diele blödfinnige
' Etrittigfeit”, wie fi der Feldmeſſer ausdrüdt, war eine
Stockung von 14 Tagen entftanden. Der Feldmeſſer hatte
bauen, nußen und brauden folle, wo er aläbann finden |
werde, wo, wie und auf was Art ihm zu helfen; warın dann
fich bei ein oder dem anderen etwas erhebliches äußern follte,
fo folle fich derfelbe an die Feldmeſſer und Unpartheiiſchen
wenden (welchen während bies Jahr alle Gewalt vor:
behalten), ihnen die Befchwerbe vorzutragen und nah Be:
fund derjelben das Werk volllommen auseinand ſetzen wer:
den”, Dieje Eröffnung geihah in Wuchzenhofen am 20, Auauft
1747 und am 25, Februar 1749, alfo nach reichlihem Ber:
fluß eined Jahres war dann die Schlufiverhandlung. Die
Schlußverhandlung von Baltraghofen fand am 27, Dezember
1748 ftatt, wie es im Protofoll ausdrüdlih heißt, nad
Berfluß eines Jahres nad NAusftelung der Einöden. Bei
beiden Berfammlungen wurden nod einige nicht unmefent:
lihe Beſchwerden erledigt. Erſt nad Ablauf diefes Probe:
jahrö wurde der oberamtlihe Konſens erklärt, in Baltraz:
hofen 4. B. erft am 7, Februar 1749, Ob dieſes Probe:
veriprochen bis Jalobi, alfo bis 25. Juli, das Mefjungs:,
Schätungs: und Verteilungsgeihäft zu beendigen, und er
icheint diefen Termin auch ziemlich eingehalten zu haben.
Im Monat Auguft und September wurde bann das Aus—
ftedungsgefhäft vorgenommen, fo daß die Ausfaat der
Winterfrucht rechtzeitig erfolgen fonnte, und im Dftober
mar die Bereinödung, wie gejagt, vollendet. Die Zeitdauer
der einzelnen Vereinödungen richtete fih nad der Größe
' und Schwierigkeit des Unternehmens, und die Schwierigfeit
' lag gar oft weniger in bem Gelände als in dem flarren
jahr eine befondere Vorſchrift der öfterreihiihen Regierung |
für die alten Wereinödungen oder femptiiher Braud war, |
darüber fann auf Grund bes hier zu befprehenden Akten:
materiald nichts gefagt werden. Bei den Bereinöbungen
nad) 1769 konnte jedenfalla feine Spur von demfelben mehr
gefunden werben.
Über die Dauer ber Bereinöbungsarbeiten Tonnten
beftimmte Angaben nur bei Herlazhofen gefunden merben.
Der Vereinödungäbefehl des Oberamts erging am 18. Auguſt
1801 und die Beftätigung der Bollendung der Vereinödung
erfolgte am 2, November 1802, Ein Danlſchreiben der Her:
lazhofer an die Kommiſſion ift datiert vom Oktober 1802,
Über die einzelnen Stadien dieſer Vereinödung gibt uns
ein ausführlicher Bericht des Geometers Geiger Aufſchluß.
Hiernady wurden bie Feldmeſſer am 11. September 1801
berufen. Die Vermeſſung nahm jofort ihren Anfang und
wurbe bis zum Cintritt der Winterszeit fortgefeht. Den
Winter über wurden dann zu Haufe bie nötigen Berech—
nungen über vorgenommene Mejlungen gemacht. Am 22, März
1802 gingen die Feldmeſſer wieder nach Herlazhofen und
hielten zunächſt vom 22. bis 26. März Gemeindeverfamm:
lungen ab. Am 26. März 1801 wurde mit der Vermefjung
und Schätzung fortgefahren, am 16. Juni 1801 war fie
vollendet und die Feldmeſſer gingen wieder in ihre Heimat
Tettnang, um bie nötigen Berechnungen anzuftellen. In—
folge ihrer Abreife entitand in Herlazhofen das Geſchwätz,
die Geometer hätten das Geſchäft ausgeſetzt, die Herlaz—
h) Die 6
Bezüglich der Grundlaften, melde auf dem Boden
Sinn der Bauern, das zeigt die Bereinödung von Adraz:
hofen. Länger als ein Jahr jcheint die Vereindbung felten
gebauert zu haben, und im Gegenfah zu Dorm habe ich die
Bemerkung gemacht, daß der Zeitpunkt des Beginns ber
Vereinödbung möglichſt jo gelegt wurde, daß bie Verteilung
im Herbſt oder zeitigen Frühjahr, wenn bie Felder leer
waren und alfo ein neues Betrieböjahr begann, erfolgen
fonnte. Um diefes Biel zu erreichen, wurde auch im Spät:
herbft noch mit Ausmeſſungen begonnen.
Es wäre intereffant, feftzuftellen, wie hoch ſich bie
Geſamtkoſten einer Mereinöbung belaufen haben, leider
| Taffen die Quellen bier jehr im Stich. Die Roftenangaben,
welche gefunden wurden, find recht verſchieden. Für Urlau
' werben fie auf nur 150 fl. angegeben, für Wolfragbofen die
' Ausgaben für Vermeſſung auf 1 fl. 45 fr. pro Winterfuhr,
tut für 184 Winterfuhren nebſt 21 fl. Diskretion 343 Al
In Herlaghofen belief fi die Rechnung der Feldmefler
insgeſamt einſchließlich Schreibgebühren u. ſ. w. auf 242 1.
Aud in Herlazhofen berechnet der Feldmeſſer jeinen Lohn
nad) der Fläche, und zwar pro Jauchert zu dem „ermäßigten
Preis” von 1 fl. 30 fr, fo dak ber Preis von Wolftaß
bofen mit 1 fl. 45 fr, etwa dem gewöhnlichen Wreis, em:
ſprechen mag. Neben ber Nechnung des Geometerö waren aber
noch die Taggelder für die Schätzer und die Koſten etwaiger
Neuanlagen von Brunnen, Wegen u. f. w. zu beftreiten.
Etwaige befonbere, durch Beichwerben entftandene Gerichts
foften wurden regelmäßig dem Beihwerbeführer auferlegt.
Die Gefamtkoften wurden durchaus von der Gemeinde be
fteitten. Die Koſten für die Baufdillinge der Ausbautt
Dagegen mußten diejenigen, welche nicht ausbauten, read;
mäßig allein tragen. Im Dezember 1802 berichtet Herlar
hofen, daß die Gemeinde aus ihren Malbungen an jm:
Mitgemeindber, welde hinausbauen, einige Stämme Al
‚ verfauft habe. Die wenigſte Zahlung fei noch erfolat avi
dem was eingegangen, habe man bie Felbmeflerfoften beftritten.
ruudlaſten.
Nun lagen auf der freien Heide unter der Mehrzahl
ruhten, galt durchaus der Nechtsarundfap, daß diefe auf | ber eigenen Güter auch Lehengüter und bei den Eind
die neue Einöde mit übernommen wurden.
beſchrieben ift immer genau ausgeichieden, welche der neu
y
— ln — — —
Zur Geſchichte der Landwirtichaft auf der Leutfircher Heide,
1. 175
Güter dem Gemeinder eigentümlich oder zu Lehen waren. beſchwerten fie ſich, daß durch die Bereinödung der Körnerbau
Mit der gleichen Genauigkeit find auch die Äder bezeichnet,
welche zehntfrei find und die, auf welden Zehnten laſten.
Davon, daß die lehenbaren Grundftüde nur in der dee,
und nicht real ausgeſchieden wurben, habe ich nicht ein Bei:
ipiel finden fönnen.
Ein intereffanter Streit entftand anläflih ber Ber:
einödingen in Grünenbach, Allmishofen und Herlaghofen
mit dem Freiherrn von Horben. Diefer hatte auf einzelnen
Gütern von Grünenbah und Allmishofen den Zehnten zu
Lehen. Schon während des ganzen 18. Jahrhunderts hatte
er fih wegen biefes Lehens herumgeitritten, einmal mit dem
Pfarrer von Zeutlicch, weil diefer den Zehnten von ben |
Reubruhädern auf Grund eines Vertrags von 1523 be:
anſpruchte, — dieſen Prozeß hatte er in allen Inſtanzen
verloren, — fobann mit ben Gemeindern von Allmishofen
felbft, weil diefe ihm die zehnte Garbe de agro ad agrum,
ald auf ber Leutlircher Heide nicht üblich, verweigerten.
Infolge all dies waren die freiherrlichen Beamten etmas
nervös geworben. Bei der Bereinödung von Allmishofen
auguniten der Viehzucht zurüdgebrängt werde, doch wurden
fie dur den Hinweis auf die Vermehrung des Dungs
und die baburd bewirkte Ergiebigleit ber Felder wieder
vertröftet. Als nun anläßlich der Vereinödung von Herlaz:
hofen die Rauns ein andereö Bett befam, beichwerte ſich
der Vertreter des Freiherrn, daß durch das neue Bett dem
Freiherrn 4 Jauchert Ader auf der Gemeinde Allmishofen
weggenommen worden fei. Bei ber Inſtruktion des Über:
amts über diefe Beſchwerde regte bie vorderöſterreichiſche
Regierung vor allem die Frage an, wieviel Feld durd die
Trodenlegung des alten Rinnfald gewonnen worden fei,
und ob die Gemeinde Herlazhofen nad Verfluß dem frei:
herren von diefem alten Rinnfal den Zehnt zu entrichten
bereit jei. Die Gemeinde Herlaghofen beruft ſich ihrerfeits
wieder auf ben mit Allmishofen getroffenen Marlungsaus:
gleich. Der intereffante, im Jahre 1804 begonnene Streit
über den ind Wafler gejallenen Zehnten lam, foviel ich
fand, nit zum Austrag, er ging in den Kriegszeiten unter.
4. Gemeinheitsteilungen.
Es erübrigt noch auf die bei den Vereinödungen vor:
gelommenen Gemeinheitöteilungen einen Blid zu werfen.
Dben ift gefagt, wie die öfterreichiihe Negierung mit allem
Nachdruck auf die Verteilung öder Flächen hinwirkte und
wie die in dieſer Richtung ergangenen Negierungserlafie
mit den Anftoß zur Förderung der Vereinödungsbewegung
durch das Oberamt Altdorf gaben.
Bei beiden Bereinöbungen, über welche Alten erhalten
find, in Herlazhofen und Adrazhofen tritt diefe Verquickung
deutlich hervor. Zur Verteilung famen in erfter Linie die
fog. Gemeindemöfer, öde, feuchte Wieſen, welche häufig nur
zum Torfitehen benüßt und dann ald „Wafenmoos“ be
zeichnet wird. Dod maren mitunter auch unter dieſen
Möfern trodenere Streden, welche vor der Verteilung zur
Weide benügt wurden und nah der Verteilung der Aultur
feine allzu große Hinderniffe entgegenftellten. Die ungenaue
Bezeichnung der einzelnen Grundftüde, teils als Wafenmoos,
teils als Gemeindemoos, teils als Niedboden, teils als |
leiden, erichwert einen Haren Überblid über die Gemein:
Heitäteilungen. In Urlau fcheinen bei der Vereinödung
ausgedehnte Weiden verteilt worden zu fein, doch bleiben
auch hier noch die unverteilten und von den Einöden aus:
1748 wurben verteilt auf 835 Winterfuhren (à 1’/e Jmi Eaat) = 335 Viertel
58 Hüufer a 1 Niertel Saat .
4 " ”
| gemarkten übrigen Möfer zur Nutznießung für die Gemeinde,
Eine genaue vollftändige Zufammenjtellung aller Gemein:
heitöterlungen zu geben, ift bei ber Ungenauigfeit der Notizen
unmöglih. Es können baher bier nur Beifpiele gegeben
werben. Die Aufteilungen nahmen um bie Mitte des
18, Jahrhunderts ihren Anfang, zu gleicher Zeit als auch
die Vereinödungsbewegung einſehte. Doch dedte fie ſich
nicht mit den Vereinödungen. Es begegnen uns Verein:
Ödungen ohne Teilungen in Wuchzenhofen und Baltrazhofen
und Hufteilungen ohne Vereinödung in Grimmelshofen,
Nannenbah und Herlazhofen, in welch lesterem allerdings
damals ſchon Stimmung für die Bereinödungen gemadıt
wurde, Dann aber jehte die Moosaufteilung erit wieder
bei der Bereinödungäbewequng Ende der 60er Jahre ein,
Bei der Bereinödung werden verteilt in Engerazhofen 1771:
79 Jauchert, in Wolfretöhofen 1772: 11 Jauchert, in
' Zoberazhofen 1772: 52 Jauchert. Die Aufteilung war nicht
immer vollftändia. In Grimmelöhofen z. B. waren bei ber
Vereinödung ſchon verteilt 3" Jauchert, neu verteilt wurben
11®ıs Jauchert, noch gemeinfam blieben 1’, Jauchert.
Die Verteilung in Herlazhofen erfolgt in mehrfachen
Hbitufungen:
12 Jauchert 5" Viertel
j : 5 8 <
Zufammen 18 Jauchert 3'/z Viertel
. ”
”
1766 „ „ » 335 Winterfuhren à 1 9mi . . = 8 Jauchert 3% Viertel
r „0 660 Säufer & 7 Imi Sant . =0 „5 u
Zuſammen 18 Jaudert 8° Viertel
181 „ „» » 35 Meiden '/s mit . Jauchert
34
61 Häuſer *s mit
”
*
Zuſammen 42 Jauchert.
1. 176
Die letzte Verteilung wurde dann anläßlich der Vereinödung
vorgenommen.
Diele Überficht gibt auch zugleich einen Überblid über
den komplizierten Maßſtab, nach welchem dieſe Berteilungen
erfolgten. Bei jehr vielen Berteilungen entftand nämlich
Streit zwiſchen den Grof: und ben Sleinbegüterten über
den Werteilungsmaßftab. Die Kleinbegüterten verlangten,
daß einfach nad Köpfen, oder vielmehr nah Häufern geteilt
werbe, d. 6. daß das ganze Land in fo viele gleiche Teile
zerlegt werde, als Hausbefiger in der Gemeinde feien und
dak dann jeder Hausbeſitzer ohne Nüdfiht auf die Größe ı
feines fonftigen Grundbeſihes ein gleih großes Stüd bes
tomme, fie begründeten dieſes Verlangen damit, dab fie
auch alle Gemeinbslaften, ebenſo wie die vermögliche Bauern:
Hajfe tragen müſſen. Die Großbegüterten verlangten, daß
nad Berhältnis der Zahl der Winterfuhren, die einer befite,
geteilt werden ſolle. Bei den freiwilligen Vereinbarungen
famen bie verihiebenartiaften Mafitabe zur Anwendung,
wie die Herlazhofer Überficht zeigt. Auch weitere Momente
wurden berüdfichtigt. Bei der Berteilung von 1781 in
Herlazhofen z. B. befamen die Mleinbegüterten mehr, damit
fie in Zukunft ihre ftrittigen Anſprüche auf eine Anzahl
Brunnen fallen laſſen follen. Weitere Maßſtabe find: |
Zur Geſchichte ber Landwirtſchaft auf der Leutfinher Heide,
5 nad Minterfuhren, “. nad Köpfen, jo in Wolfraghoien
und Engeratöhofen. Wo es aber zum Streit fam und bie
Regierung zu entſcheiden hatte, orbnete fie an, daß Y» nad
Winterfuhren, "ı nad; Köpfen geteilt werde, fo in Herlazhofen,
in Adrazhofen u. f. w.
Für die Negierung lag auch nod ein weiterer Grund
für die Austeilung der Torfmoore zu forgen in dem Be:
ftreben, den Berheerungen ber Wälder Einhalt zu tun und
auf bie Verwendung von Torf ala Heizmaterial binzuwirten.
In Ellerazhofen z. B, wo 1796 von 61 Jauchert erft 14%
verteilt waren, ordnete das Oberamt die Verteilung ftrenaftens
an. Der Verteilungsmaßftab war dort wegen der alten,
aus der frühen Vereinödung noch ftammenden Sonderrechte
ein ganz befonders ſchwieriger. Bei dem endgültigen Scied-
Iprud wurde unter anderem auch angeordnet, daß der Holz:
aufwachs auf dem Moor innerhalb 3 Jahre abzuräumen
ſei. Bon der Fürſorge für die Landeskultur zeugt aud Die
bei vielen Berieilungen von Wafenmoos fih findende Bor:
ſchrift, daß alle Zeit ber erfte Stich oder Abraum in das
ſchon Abgeſtochene zu überfegen und mit fleihiger Berlegung
au verebnen ſei, bamit ſolch abgeftodhener Pla hiernach als
ein Gras: oder Heuboden benützt werben könne.
5. Folgen, Vorteile und Nachteile der Vereinödung.
Für den, der bie Vorteile einer mehr als 100 jahre
zurüdliegenden wirtfchaftlichen Bewegung beurteilen will, |
liegt es am nächſten feftzuftellen, welche Folgen dieſe Be:
wegung tatfächlih gehabt hat. Die Schriftfteller, die in
früheren Jahren über die Vereinödungsbewegung geſchrieben |
haben, ftanden zum größten Zeil noch in ber Bewegung
felbjt mitten drin, Für fie lag die Verſuchung nahe, ihren
wirklichen Erfahrungen nod Erwägungen ipelulativer Natur |
beizufügen. Die indultive Forſchung Dorns benüßt als |
Quellen der Wirkungen der Vereinödung die Vereinödungsr
protofolle, alfo die Berhandlungen der Vereinödungäluftigen
über Die von ihnen befürdhteten und erwarteten Wirkungen
der Bereinödungen. Er geht babei davon aus, daß ber
nüchterne, praftiihe Sinn die Algäuer Bauern ihre An |
fihten nur auf Erfahrungen gründen lich. Diefen Quellen
gegenüber wird man aber doch vorfichtig fein milffen, aud
der Algäuer fpefuliert für feine eigene Taſche zum Nachteil
feiner Gemeindegenofien und wer ſchon Verhandlungen über
Feldbereiniaungen beigewohnt hat, weiß, daß nicht alles als
bare Münze genommen werden muh, was da von den Be:
teiligten vorgetragen wird.
Im folgenden follen einige Wirlungen der Bereinödtungen
in der oberen Landvogtei und im Oberamt Altdorf für den |
damaligen Zuftand der Landwirtſchaft und für die Gegen:
wart aus den Tatfachen, den zeitgenöfftiche und ſpätere |
Quellen ſchildern, dargeftellt werben. Cine vollſtändige und
erihöptende Darftellung wollte vermieden werben.
Borangeftellt fei ein Bericht des Hoflammerrats Leo |
aus dem Jahre 1780, welcher ſich ziemlich objeftio, aller:
dings unter Berüdfihtigung des Standpunfts der öfter:
reichiſchen Regierung, ausfpricht,
Leo berichtet:
„Das Dberamt Weingarten giebt das Nachahmungswerthefte
Beifpiel von ber großen, durch die Vereinbarung der verftreuten
Grundſtücke, oder der ſogenannten Bereindbung, entftandenen Ber:
beſſerung in der Landwirtſchaft; ehedem befanden fid) in diefem
Bezirfe große Sumpfe und bürre Hügel, num find jene meiftens
ausgetrodnet und zum Graswuchſe oder Torfſtechen tauglich ge:
madt worben, biefelben aber werben zum Scaftreiben ober mit
Anpflanzung ſchicklicher Futterfräuter benüget. Da faft alle Orts
Ihaften dieſes Oberamts vereinddet find, und noch täglich mit
Aufhebung der Semeinheiten fortgefahren wirb, jo find auch die
gemeinen und oden Bläge mit aufgehoben und unter die Gemein:
; den vertheilt worden, melde dieſelben zum Feld oder Grasbau
ı umgebrochen, bie dazu untauglicen oder unbequemen Stüde aber
der Biehwaide gemitmet haben. — Faft alle Arten von Aderfrücte
werben hier gebaut als Som (Spelz), Weizen, Roggen, Gerfien,
Saber, Erbfen, Bohnen, Biden, Girundbieren und Welihlorn, aus
werben febhr viele Futterkrautier gepflanzet. In den Feldgemar—
fungen, bie vereinöbet wurden, fieht man fehr wenig Nderfelb
brach liegen, die aber aud mit Hanf, Flachs, Rüdhern und Hohls
raben angebauet wird, Die Stallfütterung ift an fehr vielen Trten
eingeführt. Die Schafveinen und Herden gehören den Unterthanen,
doch haben auch die Abteien Weingarten und Baind ihre eigenen
Herden. Fabriken und Manufalturen find nicht da, bingenen legen
ſich die Unterthanen ſehr Aart auf das Wollſpinnen und Etriden.
ı Ihre Hauptnahrung entftehet aus bem Aderbau und der Nichzucht;
denn ber Wiebe und Fruchthandel wird daſelbſt vorzüglich betrieben,
zu dem ihnen die nahe Lage ber Reichsftädte Überlingen, Buch
born, Lindau, Ravensburg, Wangen, any, Leutlitch und Mewr
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
mingen großen Rortheil darbietet, deren Märkte und Kornhäuſer
fie alle Wochen befuchen.
Indeflen nimmt man bier noch verfchiedene Gebrechen war,
die ſich in diefer verbefierten Yandwirtfchaft und felbft in ber Vers
einddung vorfinden, ohne deren Hebung das höcfte Glüd der
Borderöftr, Landen nicht erzielt werben kann. Einige Urtäherr:
haften laſſen fih von den Unterthanen für die Erlaubniß ihre
Wüter nereinöden, oder vereinzeln zu dürfen, beträchtliche Konſens
gelder bezahlen. Selten trägt die Herrihaft zu Verminderung ber
Abmefjung und anderer Untoften bei, felten neftatten fie die Frei⸗
jahre oder andere Bortheile. Die aus dem Dorfe zu verfegenden
Haufer, Stallungen und Scheunen werden ganz von unten auf in
Holz geitellt, welche Bauanftalt die Gemeindewaldungen auf ein:
mal zu fehr von Holz entblöfel. Jedes vereinte Gut wird mit
Gehägefäulen und Gehägeftangen befriebiget; dies erfordert eine
Menge Holzes. Alle der Gemeinde zugehörige Plätze werben mit
in die Güter-lereinselung geworfen und den ſich in der Zukunft
vermehrenden Gemeinden nichts zum neuen Anbau übrig gelaflen.
Die Lanbesfürftiice Geſetzgebung könnte dieſen Gebrechen fteuern,
und noch das Folgende Berordnen: Die aus dem Dorfe rüdenden
Häufer find jo viel ala möglid an die Landftrafen zu verfegen,
bamit die Leute gemächlih zur Kirche kommen können. Der Klee
bau ift allgemein flatt der Brache einzuführen. Das Biehweiben
und bie Triften find gänglic; abzuftellen. Das Rindvieh muß im
Stalle und die Schaafe müſſen in Horben gefüttert werben, hierum
aber dem Landmann deutlicher Unterricht erteilt werden. Überhaupt
würde eine in Drud erlafiene Abhandlung von der Vereinbarung
der zerftreuten Grumdftüde zu einer richtigen Anleitung dienen, wie
denen in bermaligen Bereinddungdart vorhandenen Gebrechen abs
zuhelfen fei,
Ungleih größer mwürbe aljo der Bortheil der Vereinddung
fein, wenn biefes Geihäft nicht bios den Feldmeſſern überlaflen,
fondern unter der Führung eines von ber beiten Landwiriſchafi
ädte Kenntniſſe befigenden Landesfürftlihen Kommiſſariums in
mehreren Ortfhaften zugleih mit allgemeiner Betriebfamleit fort
geſeyt, und die Untertbanen zur wahren Berbefferung ihrer Grund⸗
ftüde angeleitet würben. Außer diefem Oberlommiffarius wären
in jedem Oberamte ein Ganbwirtichaftsauffeher erforderlich, melde
Mitauffiht Die Landſchreiber am Beften verjehen könnten, jener
mößte ſich im einer fchielichen Gegend Vorberöftreichs felbft ein
Landgut anichaffen, darauf wohnen und durd; lehrreiches Beifpiel
zeigen, mie ein Gut aufs Höcfte benupet werben loͤnnte. —
Derlei Beifpiele find nebft ertheilten Unterricht ber ficherfte
und einzige Weg, den Bauerämann zur Annehmung der verbeflerten
Frelbbauart zu gewinnen.”
As Gegenſatz ſei die Schilderung Leo's über eine andere
Gegend Bürttembergs, wo die Vereinddung nicht ſtatigefunden
Hatte, bierin aufgeführt:
„Reifet man aus dem Dberamt Stodad über Luplingen, ein
im Oberamt Stockach liegendes Dorf und Speihingen, ein zu ber
Grafichaft Hohenberg gehöriger Flecken, ſodann durch die Feldbesirfe
der zu eben biefer Grafſchaft gehörigen Heinen Städte, Schömberg
und Binsdorf nach Rottenburg, jo fieht man 1 bis 2 Stunden
Lange Felder olme ein Haus, halbe bis *4 Stunden große Brad:
felder, viele Heinen und öbe Pläge, große gemeine Weiden, bas
Rindvich und die Schafe den ganzen Tag auf dem Felde herum:
Tpazteren, die entfernten Felder fehr mager, mehr mit Unkraut als
mit Früchten bewadien, allzutrodene oder fumpfige Wieſen, fehr
zvenig oder gar feinen Klee. In diefen Gegenden iſt Die Land—
Württemb, Jahrbüder 1906, Heli 1.
1. 1%
wirtſchaſt noch in einem bürftigen Zuftande, bei welchem der Bauer
zwar vor dem Hunger, aber nicht vor ber brüdenden Armut ſich
retten fann.“
Das Beftreben der öfterreichifhen Regierung war dahin
gegangen, auf möglichite Beſchränlung der Weiden inär
befondere der gemeinen Weiden hinzuwirfen, die Stallfütte:
rung durchzuführen, und den Anbau von Futterfräutern zu
fördern. Die Vereinödungen nun hatten einesteila viel
größere und weitere Vorteile gebracht, als die öfterreichiiche
Regierung gewollt hatte, anderenteild aber madıten bie
Bauern der oberen Zanbvogtei von den ihnen gewährten
Freiheiten einen anderen Gebrauch, als in ber Abficht der
Regierung gelegen war. R
Der erfte und größte Erfolg der VBereinödungen war
die Bejeitigung und Aufhebung aller Weidedienſtbarleiten
und mit ihnen auch zahlreicher Trieb: und Trattredite. Die
| von Öfterreich zuerft bezwedte Aufteilung aller gemeinen
Weiden war diefem Erfolg gegenüber von untergeorbneter
Bereutung. Die Aufteilung der wenigen Gemeindemöfer
war ohne arofen Einfluß auf die Hebung der Kultur. Nur
ba, wo öde Meibeländereien durch die Wereindbung zur
Rultur gebracht wurben, wo, wie z. B. in Herlazhofen, ein:
zelnen Grundbefigern ihre Höfe ganz ober zum Teil auf
früheren jtändigen Biehweiden angemwiefen wurden, waren
nennenswerte Erfolge für Hebung der Zandestultur in biefer
Richtung erzielt worden. Cine weitere bebeutfame Folge
der Bereinöbung, die Aufhebung des Flurzwangs, hatte
das Habinett in Wien in dieſer rabilalen Weiſe noch nicht
anzuregen gewagt. Zuerſt wollte die Etallfütterung durch—
geführt werben. Die Aufhebung bes Flurzwangs aber er:
möglichte e8 dem Bauern, fein Gut ganz nach feiner Faſſon
zu bewirtihaften, Wiefen in Ader und Äder in Wiefen zu
verwandeln, alle feine Grundftüde nach beliebigem Wirt:
Ichaftöfgftem zu bebauen, zu meliorifieren und zu Fultivieren.
Melden Gebrauh nun machten die Bauern der ober:
öfterreihifchen Landvogtei von dieſen Freiheiten? Am einer
Richtung, nämlid über das nad der Vereinödung gemählte
Wirtſchaftsſyſtem, ift für die Gemeinden, welche im Jahre 1765
fhon vereinödet hatten, aus den damals aufgenommenen
Bekenntnistabellen ein genauer ftatiftiicher Nachweis möglich.
Für die weiteren Gemeinden ftanden nur die württem—
bergiichen relderanblümungsüberfichten zu Gebote. Zwiſchen
diefen und den Vereinödungen liegt aber fo viele für bie
Entwidlung der Landwirtſchaft inhaltsfchwere Zeit, daß aus
ihnen ein Schluß darüber, mas mittelbare oder unmittelbare
Folge der Bereinddung mar, faum würde gezogen werden
lönnen.
Folgende Tabelle ift auf Grund der Belenntnistabellen
von 1765 aufaeftellt,
Während der Weidgang, bie Ergaten, in der ganzen
oberen Yandvogtei nach Abzug der vereinödeten Gemeinden
von 7673 Jauchert Aderflähe nur 1880 Jauchert, alfo
nicht einmal ganz ein Viertel ausmachen, waren in den
vereinöbeten Gemeinden von 2059 Jauchert 1030, alfo mehr
2
1, 178
der
Brahäder Gärten Bufammen
; N, @etreide- a 2 und Wieſen Ader und
Gemeinde | Im ganzen = ofme | mit Weidgang Baind Biefen
ı Nutzung
Er | Jauchert | Jandert Jauchert | Iaudiert Jauchert Jauchert | Jauchert | Jauchert
"rc J Ba) ze ] —
Wuchzenhofen. J 382°, 02, | 50 | 7 2227 .| 10%, 149°/ıa 591/10
Baltrazbofen . 151',, [>52 Fa 282. a 1A 74, T’ho 100" 31,
Wielazhofen . 47 102%, 4 4 18517, 5, 15'816 4593" ha
Urlau .. 856, Bo, 115, 119°, 360%: 3hıa 133%), 9" s
Heggelbad . 331. 87, | 41’, 14'/, 188 12 62’, 393°},
Zufommen . 0.1 200, | 60 2m 146 1080%% | 61% | s60u | 2001.
als die Hälite, Weideland. Dabei unterfheiden fid die
der der vereinödeten Gemeinden nad Klima und Boden
nicht von den übrigen Feldern, es it daher anzunehmen, |
daß ſich dieſe Gemeindemarlungen vor ber Vereinödung
niht vom Geſamtdurchſchnitt unterfchieven haben. Wir
fommen damit zu der bemerkenswerten Erſcheinung, daß die
jondern zur Ausdehnung der Weide benüst wird, Bor
der Vereinödung mußte ’/s ber Aderfläche brad liegen und
dem gemeinen Weidgang offenbleiben, die Zahl des Vichs, das
der einzelne auf die gemeine Weide treiben durfte, war
genau vorgeichrieben. Jetzt fonnte der Bauer foviel Vieh
auf die Weide treiben, ald er wollte, jeine Ergaten lagen
nicht mehr zerftreut in dem einzelnen Öſchen, und durch
Ummandlung einer Anzahl AÄder, welche vorher in dem
regelmäßigen Turnus der Dreifelderwirtfhaft inbegriffen
gewefen waren, forgte er fih für genügendes Meibeland.
Der Übergang von der alten Dreifelderwirtfchaft zur geregelten
Feldgrasmirtfchaft, der bayrifchen Ergaten: (oder Egnoten:)
wirtfchaft, ift deutlich erfennbar, Er ift als direfte Folge der
Bereinödung zu bezeichnen. Alte arrondierte Höfe wurden nicht
nach dieſem Syſtem bemwirtfchaftet. Der ſeit Urzeiten arron:
dierte Spitalhof 3. B. zeigt einen Betrieb, der ſich nicht ala
Ergatenwirtjhaft bezeichnen läßt, Bon 105%Yıs Jauchert
Aderflähe wurden zum Getreidebau 40'/s, zur Brade ohne
Nutzung 20°, zur Brache mit Nutzung 15 Jauchert benügt.
Daneben beitanden noch 25°%ıs Jauchert Weideland. Be:
merfenäwert für dieſes alte Rulturland ift, daß beinahe Die
Häffte aller AÄder mit Getreide angebaut war. Reine
Ergatenwirtfchaft findet ſich bagegen auf dem Hundhof,
obwohl diefer nicht arrondiert war. Bei der Umwandlung
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leuttircher Heide,
Durch die alte Dreifelderwirtihaft waren die Äder
| ganz ausgeſogen worden. Für dieſe mageren Äder muf
bei dem rauhen Alima des Algäus der Übergang zur
Meidewirtichaft als Fortſchritt bezeichnet werben, Das neue
‘ Betriebsfgften war verhältnismäßig rentabler als die alte
Dretielderwirtichaft.
Befreiung von den Weidefervituten nicht zur Abichaffung,
der Dreifelderwirtfchaft in die Ergatenwirtihaft wurden |
die Brachäcker mit Grasnutzung, welche bei der beginnenden
Beſömmerung der Brade ſchon 3— der Gejamtader:
fläche bildeten, in Ergaten umgewandelt. Die Brachäcker
mit Grasmusung machen bei den vereinödeten Gemeinden
nur Yıs—Nıa der Gefamtflähe aus. Die Fläche der mit
Getreide bebauten Äder ift ſich ziemlich gleich geblieben,
doc; fürchteten die Zehntberechtigten, wohl nicht mit Unrecht,
einen Rückgang des Getreidebaus.
Der von der öfterreihiichen Negieruma
gemwollte Übergang zur Stallfütterung war in dieſen Ge—
meinden allerdings nicht eingetreten, wohl aber in anderen
Gegenden. Der Beriht des Kammerrats Leo ftellt ben
vereinödeten Zandichaften in diefer Richtung ein glänzendes
Zeugnis aus, Die vorteilhaften Wirkungen der erzielten
Kulturfreiheit zeigen ſich in vollem Lichte, fie ermöglicht es
jeder Gegend das Betriebäfyften durchzuführen, welches für
ihr Alima und ihren Boden am beiten ſich eianete.
Bon einer Melioration oder befferer Düngung der Ge
treideäder infolge der Vereinödung iſt nichts zu finden.
Aud Dorn aibt in feiner neueiten Unterfuhung dies ſtill
jhmeigend zu, indem feine Beifpiele alle der Pflege der
Viehzucht entnommen find und eine Mafregel zur Hebung
deö Getreivebaus von ihm nirgends erwähnt if. Digt)
weift darauf hin, daß das Areal des fultivierten Bodens
wuchs; „dah man bie und da fich verleiten ließ, zu weit
zu aehen und dak man jpäter, und feldft jet noch vieles
zu Weide liegen läßt, was man beim erften Umgreiien
einer Manie, die „im wilden Hirtenjtab des Teufels Girok:
mutter” erblidie, dem Pfluge unterworfen hatte”. Auf eine
anfänglihe Sucht, möglichft viel Getreidefelder zu gewinnen,
war aljo fehr bald eine Reaktion zugunften der Weidewirt:
ſchaft eingetreten.
Die Güterarrondierung hatte eine Verminderuma der
Produftionskoften auf allen Gebieten der Landwirtſchaft zur
Folge. Diejer Vorteil lam nun in erſter Linie auch ber
‚ Viehhaltung zugute, auf welche ja das neue Betriebsfgiten
das Hauptgewicht legte. Das Vieh hatte jetzt keinen ſo
weiten Weg mehr zur Weide, der Düngerverluft ward
geringer, und die Düngung der arrondierten Felder eriolate
leiter, als die ber zerfireuten. Eine Zunahme des Vieh
ſtands an Wert oder Zahl unmittelbar nad; der Bereinöbung
— ——
Bur Geſchichte der Landwirtſchaft auf ber Leuttircher Heide,
läßt fih aus den Kauf: und Hontraftprotofollen nicht nach⸗
weiſen, doch ift zu bemerken, daß ſich der Biehftand |
der oberen Landvogtei von etwa 4300 Stüd vor der Ver:
einödung auf 5062 Stüd im Jahre 1831 aehoben hat und
dem oben ausgeführten Zeugnis des Oberamtmanns Yäger
über den Stand der Viehzucht im Jahre 1810 gefellen ſich
die Nusführungen von Dis, nah melden im Jahre 1865
in dem von ihm als Mufterbeifpiel angeführten Bezirlsamt
Kempten auf 1000 Tagwerl Tanbwirtfhaftlih benüßten |
Areald 183 Stüd Nindvieh kommen, während im ganzen |
Kreife Schwaben und Neuburg durchſchnittlich nur 145 Stüd |
Rindvieh auf 1000 Tagmwerk gezählt wurden. |
Dak bei einer fo rabifalen Mafregel, wie die Ver:
einödung war, den vielen Vorteilen auch Nachteile gegenüber: :
ftehen, liegt auf ber Hand. Zunächſt ift zu betonen, daß
eine vorteilhafte Durchführung der Vereinödung nur unter |
ganz beitimmten Befitverhältniffen möglich iſt. Davon gibt
der Streit, welder fi in Leutkirch am Ende des 18, Jahr:
hundertö um die Arage ber Vereinödung abjpielte, das
befte Zeugnis. Dort waren etwa 200 Grundbeſitzer, von
denen */s unter 6 Jauchert hatte, Eine Arrondierung diefes
Heinparzellierten Grundbefiges hätte eine Menge Nachteile
im Gefolge gehabt, welche die Vorteile meit überwiegen,
Die meiften Grundbefiger waren Heine Handwerler, ein
Ausbau ihrer Häufer verbot fih von ſelbſt. Die, melde
ihre Güter weit von der Stadt weg belommen hätten,
„hätten das Futter für ihr weniges Vieh fo weit herholen
müffen, daß fie darüber ihe Handwerk ganz beifeit ſetzen
müßten”,
„Und wie unglüdlih würbe derjenige jein, ber bei unferer
verihiedenen Lage und Güte unferer Güter in eine
ganz ſchlechte Gegend verfeht würbe und Jahr für Jahr eine ſchlechte
Ernte zu gewärtigen hätte. — Zu biefem it unfere Lage fo be
ſchaffen, dab wir den Sommer hindurch oft mit gefährlichen Wettern
heimgefucht werden. Die Nähe der Schneegebirge begleiten dies
jelben nicht ſelten mit falten Winden, welche den Regen mit Hagel
milden. Bei Mannes Denken ift kaum ein Beifpiel aufzuweijen,
wo der Hagel unfere Sommer: oder Winterfrüchte ganz yerftörte,
weil fie zu weit von einander enifernt find. Faſt jeber Bürger
hat einen Ader im unteren und ber andere im oberen Oſch. Traf
ihn das Unglüd in dem einen, fo blieb er doch in dem andern
Dich frei, wo er vielleicht zu Grund gerichtet worben wäre, wenn
er feinen ganzen Fruchtbau in dieſer unglüdlihen Gegend ge:
babt hätte,“
Hierzu geſellt ſich noch eine dritte Sorge, die Furcht
vor ber Unteilbarfeit und Unvererblichleit der vereinödeten
Güter.
„Wie unüberjehbar nachteilig mühte eine jolde Vereinsdung
in Unfehung der Berjorgung unferer Kinder werben, denn belannt⸗
lich ift unfer Gewerboſtand in Yentfirh fo ſchlecht beſchaffen, daß
nur jehr wenige fein, die im Stande find, fih mit der Profeffion
zu nähren. Gin Bater mühte alfo fein Gut einem finde übers
geben, wie alfo feine übrigen verforgen? Bei jegiger Berfaffung
fan er einem 1 bis 2 Jauchert Felt geben, der andere Teil hat
es auch und eine Profeffion dazu und er fann ſich mit jeinem Fleiß
und göttlichem Beiſtand ehrlich nahren und noch mas erübrigen,
| daher aud einige hervorgehoben werben follen.
‘ Gemeinde zufammen, zwren, brei, vier Hirten.
1. 179
und fo fann ein Bater endlich feine ganze Familie verforgt ſehen,
wo er im enigegengefegten Fall die mehrfte jeiner Kinder als
Knete und Magde im Dienft anderer jehen müßte. Und fo ers
eignet ſich wicht felten der Fall, daß ein Bürger gelegentlih jein
Gewerb verhefiern könnte und ſich mit Verlaufung einer oder zweier
der Helfen tönnte, das ihm unmöglich fein wird, ſobald er feine
Felder an einem Stüd hat,“
Auch der Hinweis auf die verhältnismäßig hohen Koſten
fehlt nicht. Die Leutliccher fahen alfo ganz Mar und richtig,
dab eine Vereinödung nur da fih mit Vorteil burdführen
läßt, wo eine rein bäuerlihe Bevöllerung mit mittlerem
Beſitz ift und wo bie Unteilbarkeit der Güter und das An:
erbenrecht fid im Vollsbemußtfein feitgeleht hat.
Graf Franz Anton von Zeil hebt in feinen „Gebanlen
über das jog. Einöden,“') noch einige Heinere Nachteile hervor,
die fih aber doch zur Zeit ber Verfaffung der Schrift im
Jahre 1780 wohl geltend gemaht haben und von denen
Der ein
getretenen Verminderung der Mroduftivfoften ftellt er bie
Notwendigkeit der Haltung von mehr Hirten gegenüber:
„So viele Güter, jo viele beſonderen Triften; fo viele Serben,
eben fo viele Hirten! Ehe fie vereinzelt waren, bielt die gamje
Run, da fie vers
teilt if, muß fie offenbar wenigftens 50 erhalten. Die meiften
Bauern wollen fich die Unfoften, einen bejonderen Hirten für fich
allein zu halten, umd zu befolden, eriparen; öfters vermögen fie es
nicht anders. Das Yoos fällt alfo auf die armen eigenen Kinder,
gemeiniglich auf die Meineren bie noch au feiner anderen ſchweren
Arbeit tauglich find, Die nicht felten ſchlecht genahrt und gelleidet
werben, die Hibe, Näffe und Kälte zum beträchtlichen Nachteil ihrer
ſchwachen Glieder erbulben müffen und mit dem zunehmenden Alter
aus einer im der zarten Jugend zugezogenen Shwädlichteit oft bei
Zeiten prefthaft, elend und Bettler werden.”
Man fieht, die Vereinödungen trugen zur Mehrung
der Hirtenkinder bei und es ift diefe Tatſache gerade jet,
mo der Bundesrat Erhebungen über bie Beihäftigung von
Kindern in den landwirtſchaftlichen Betrieben anftellt und
der Frage einer Beſchränkung diefer Beichäftigung nahe
treten will, von ganz befonderem Intereſſe. Noch ein
weiterer Nachteil, auf ganz anderem Gebiet, den Graf
Waldburg: Zeil ſchildert, ſei hier gleichfalls hervorgehoben.
Zur Pferdezucht überaehend jagt er;
„Der Bauer, ber die Gründe feines Hofes zunäcft um fein
Haus herum liegen bat, braucht wohl nicht halb foniel Zugvieh
als ein anderer, der, um feinen entfernten Ader zu pflügen, eine
gute Mahne vonndten bat. (röktenteils behilft man fich mit
Dihfen und gar oft mit Süben, die man zum Adern und zur
übrigen Felderbeit einſpannt. Auch haben die vereingelten Güter
nicht alleseit für die Pferde taugliche Fütterung und Weide. Es
wird daher die Pferdezucht ſehr vernacläffiget und ein arofer,
N Dorn führt diefes Schrifihen wohl an, übergeht feinen
Inhalt aber mit Stilljchweigen. Es ift num nicht eingufehen, warum
nur bie Streitereien der Bauern vor ihren Einddungen auf Ers
fahruna beruht baben ſollen und nicht auch die Ausführungen
biejes mitten in der Bereindbung drinſtehenden Mannes.
1. 480
ja jaft der größte Teil der vereinzelten Bauern läßt dieſelbe gang
abgehen.” ‚
Es mag dahin geitellt fein, ob Urfahe und Wirkung
hier richtig konſtruiert find, Tatſache ift jedenfalls, daß feit
ber Vereinödung die einft fo blühende Pferdezucht im Bezirf
im Rüdgang beariffen ift und daß es bis heute nicht ge:
lungen it, das ntereffe an der Hebung ber Pferdezucht
in diefem Bezirk, wo bie Zlimatifhen Verhältniffe fonft
günftig liegen, wieber zu heben. Ein weiterer Nachteil, der
große Holzverbrauch burch die Errichtung der neuen Bauern:
häufer und die neuen Einzäunungen, ließ aud die öfter:
diefem Übel auf andere Weile abgeholfen werden. Eine
notwendige und bauernde Folge der Vereinödung war es
nicht. Ebenfo war mehr eine zufällige Begleiterfcheinung
die Verteilung aller Bemeindelänbereien, melche auch Kammer:
rat 2eo rügt und die bei Vermehrung der Bevölkerung
oder gelegentliher Entftehung größerer Gemeindelaften mif-
fiebig empfunden werben fonnte,
Um nun zu den Folgen des Ausbaus, der Einzel
gehöftfiedelung, oder, wie jetzt allgemein gefagt wird, des
Einödſyſtems überzugehen, fo fei zunächſt nochmals darauf
bingewiefen, daß unter Einödfgftem im modernen Sinn
ftetö die Verlegung der Häufer auf die Feldflur hinaus
gemeint ift, nicht bie ganze wirtfchaftliche Operation, welche
unter der Bereinödung der Felder im früheren, eigentlichen
Sinn verftanden wurde,
Die Vorteile, welche diefe Verlegung der Häufer aus
den Dörfern, abaefehen von der durd die Arrondierung
hervorgetretenen Notwendigkeit diefer Maßregel, mit fi
brachte, find nahe beifammen. Zur Zeit der Vereinödung,
da die meiften Bauernhöfe noch Holzhäufer mit Zander:
dächern hatten, fonnte die Berbefferung der Feuerficherheit
diefer Einzelhöfe ald großer Vorzug gelten. Seht, mo beis
nahe alle Bauernhäufer gemiichte Bauart mit Niegelmänden
und Ziegeldähern haben, fällt diefer Vorzug nicht mehr fo
ſchwer ins Gewicht. Ihm fteht jett die leichtere Möglichkeit
vorfäglicher Brandftiftung auf diefen Höfen gegenüber, Ein
weiterer Vorteil, der auch jest noch anerkannt werden muß,
ift die geringere Anftedungsgefahr für Menfchen und Vieh
auf biefen Einzelhöfen.
Unter den Nachteilen nimmt den breiteften Raum in
der Literatur die Schwierige Frage ein, welche Wirkungen
auf den Charalter und bie Bildung ihrer Bewohner dieſe
Einzelgehöftfiebelung hat. Ich möchte mit Dorn diefen
Wirkungen fein fo großes Gewicht beilegen. Die während
ber Bereinödung da und dort ausgefprodhene Furcht vor
einer Werrohung dieſer Bevölferung war müßig. Die Kinder
haben allerdings, befonders im Minter, weit in die Schule,
aber fie gehen im allgemeinen gern. Ebenfo beſuchen auch
die Erwachſenen jo gerne wie die Bewohner geidlofjener
Ortichaften die Kirche — und das Wirtshaus. Die Weite
des Wegs wird durch den größeren Drang des Einfamen
nad) Gefelligleit aufgewogen.
Zur Geſchichte der Sandwirtihaft auf der Yeutticher Heide.
|
Die Nachteile des Ausbaus liegen micht in dien
Imponderabilien, fondern fie find im praftifchen Leben des
Alliags zu ſuchen. Wenn davon geiprohen wird, daf die
Polizei bei der Einzelgehöftfiebelung ein Tchmwereres Amt
babe, fo denkt jedermann zuerft an die Begehung und Ver
hütung ftrafbarer Handlungen. Nun ift allerdings richtig
dak Oberſchwaben und das Algäu mit feinen Eimzelböfen
und jeiner großen politifchen Zerriffenheit vor 100 un
mehr Jahren das Eldorado ber Jauner, Stromer und
Zigeuner war. Aber die Rechtsſicherheit hat, feit die Ale:
| ftanterei aufhörte, doc bedeutend zugenommen und, ment
reihtifhe Regierung um ihre Mälder bangen, dod konnte
fih auch die Landjäger und Gensbarmen bei ber Einzel;
aehöftficdelung etwas mehr Bewegung gönnen mühen, einer
gut organifierten Polizeiverwaltung werben ſich im dieler
Richtung Feine größeren Aufgaben entgegenftellen, ald im
Treiben moderner Großſtädte. Die Nachteile und Schwierig
feiten liegen vielmehr in den Hinderniſſen, welche ſich der
Durhführung der vielen modernen Geſetze und Einrichtungen
zum Wohle der Landwirtihaft aus der Einzellage folder
fleinen und mittleren Bauernhöfe entgegenftellen. Um aus
den vielen Beifpielen nur einige für bie Entwicklung der
Landwirtſchaft befonders wichtige hervorzuheben, fo mukte
die Regelung der für die Züchtung einer guten Viehraſſe
ausichlaggebenden Farrenhaltung ganz befonderen Schwieria
keiten begegnen. Die Aufftellung von guten Gemeinde
farren ift ohne große Wirkung, denn bei ber weiten Ent
fernung der Einzelhöfe werden die Einöbbauern ihre Kühe
ungern zutreiben. So halten fi dann die meiften dieſer
fleinen und mittleren Viehbefiger eigene Farren, in der Gr
meinde Serlazhofen 4. B. wurden 1903 von 2189 fprumgtähiger
Kühen 1475 durch Privatfarren gedectt. Bei der Auswahl
diefer Privatfarren gehen die Beſitzer derfelben naturgemis
nicht mit derfelben Vorficht zu Wert, wie es die Gemeinden
tun würden, fie find auch vielfach hierzu nicht im der finan
ziellen Lage. Die Folge von alledem ift, daß die Züchtung
guter neuer Viehraſſen da, wo der alte algäuer Vich
ſchlag durch den Wiehhandel und das Händlervieh verderben
wurde (wie z. B. im Oberamt Leutlich), unendlich langiamt
Fortfchritte macht. Um ein anderes für bie Entwidluns
der Landwirtfchaft weniger wichtiges, dafür aber ganz nes
Beifpiel zu nehmen. Die Durchführung des am 1. Ari
1903 in Kraft getretenen Reichsgeſetzes, betr. die Schlach
vieh⸗ und Fleiſchbeſchau begegnete bei dem Einödfgitem m
Algäu gleichfalls größeren Schwierigkeiten. Trotzdem met
Fleiſchbeſchaubegirle errichtet wurden, als bei gefclofenen
Ortfhaften nötig wäre, wird überall geflagt, über die weite
Entfernung und die großen Reifefoften der Befchauer. Aber
nicht nur die Behörden haben bei Durchführung der Geier
mit befonderen Schwierigfeiten zu fämpfen, auch ber Eindt
bauer jelbft muß, je mehr ſich bas moderne Leben entwidet
defto mehr entbehren, Der Arbeitermangel macht ſich a
den Einöden befonderö geltend. Auf eine Einöde geht laus
mehr ein Dienjtbote, Alfo muß der Einödbbauer mit agent
Zeuten ober mit Mafchinen arbeiten. Mafchinen aber fa
Zur Geſchichte der Lanbwirtichaft anf der Leutlicher Heide.
teuer und rentieren fih bei den feinen Petrieben nicht
immer, Der Gründung von Maſchinengenoſſenſchaften ftehen
aber wieder die weiten Entfernungen der einzelnen Höfe
voneinander entgegen.
Huch bei der im Algäu blühenden Milchwirtſchaft find
biefe weiten Entfernungen binderlid. Große Molkerei und
Käfereibetriebe, welche mit allen modernen Hilfämitteln ber
Technik ausgeftattet werden lönnten, find unmöglid. Es
müſſen über Das ganze Land möglichft viele Heinere Käſereien
errichtet werden und der Milchtransport zu ihmen ift oft
weit und mit Echwterigfeiten verfnüpft, Erjt in neueſter
Zeit werben Verfuhe gemacht, ftatt der vielen Heineren
Dadfteinfäfereien Nundläfereien zu gründen, zu Denen täglich)
ein größeres Quantum Milh aus ben zerftreuten Höfen zu:
fammengebradht werden muß.
Wir ftehen im Zeichen des Verlehrs. Die Entfernung
von der Stabt macht ſich burch die höheren Transportfoften
bis in bie Rleinigfeiten des häuslichen Lebens bemerkbar,
Die Zeiten, in welden die Bäuerin fih mit Dem be
gnügte, was der regelmäßig einfehrenbe Haufierer ihr auf:
ſchwatzte, ſchwinden, mit ber Steigerung der Bebürfniffe
des täglichen Lebens und dem Rüdaana der Naturakwirt:
I. 131
| Ichaft wirb die Zahl der Maren, die vom Kaufmann geholt
werden muß, immer größer. Manche moderne Einrichtung,
die der Bauer im Dorf fih zunuge machen fan, würde dem
Einöbbauern nur mit großen Koften zugänglich fein, z. B.
das Telephon und im Zufammenhang mit ihm die Mitte
rungsvorheriage, die von der Meteorologifchen Zentralitation
tänlih an alle Gemeinden ausgegeben werden und die für
den Zanbmann gewiß von großem Vorteil find. Eine Folge
all diefer Nachteile ift, dak die Einöbhöfe im Breife aegen:
über den Höfen in ber geſchloſſenen Ortſchaft ſinken.
Bei alledem ift aber nicht zu vergeffen, daß der Ausbau
nur ein mit der Bereimödung verbundene notmwendiges
Übel war, daf die meiften nadjteiligen Folgen berfelben erft
‚ jet voll hervortreten, und daß zur Zeit ber Vereinödung
felbft die Meinen Unannehmlichleiten, welche die wenigen
Ausbauer auf fih nehmen mußten, von ben ungeheuren
Vorteilen der Güterarronbierung in damaliger Zeit meit
überwogen wurden. Für die Wirkungen ber Vereinödungen
war die Dauerhaftigfeit des burd bie Bereinöbungen be
gründeten Beſitzſtandes von befonberer Wichtigkeit. Einer
Prüfung diefer Frage find aber einige Worte über bie Erb:
folge und das eheliche Gütervecht vorauszuſchicken.
V. Die Danerhaftigkeif des Grundbeſitzes.
- 1. Das geltende Recht.
In der oberen Yandvogtei und mohl allgemein im ı hofen jährlich 5 fr. 1 h. Atem vor ein geftifteten Jahrtag 10 fr.
Algäu herrſchte im ehelichen Guterrecht ausſchließlich all
gemeine Gutergemeinſchaft. Im Erbrecht wurde ein An—
erbenrecht, nach welchem ſtets nur ein Kind den Hof über:
nahm, almählih und insbejondere nad der Vereinödung
fefter, durch die öfterreihifche Geſetzgebung beftärkter Brauch.
In den Waifen: und Kontraltprotofollen nehmen den meiften
Raum die Einträge über Gutsübernahmen und Eheverträge
ein. Die Eltern find geftorben oder alt geworben, der Hof
geht daher an eines und in älteren Protolollen öfters auch
an mehrere Kinder — Söhne oder Töchter — über. Cs
wird genau beftimmt, wie hoch der Preis des Gutes fein
foll, wie dieſer abbezahlt werden foll, wieviel Die Geſchwiſter
erhalten und wie hoch das Leibgeding der Eltern ift.
Darauihin entſchließt fih der Anerbe eine Ehe einzugeben.
In dem Heiratöfontraft wird das PBeibringen der Frau
mehr ober weniger ſummariſch feftgefett und dann beftimmt,
wie hoch der Rückſall bei finderlofer Ehe im Falle des Ab:
fterbend eines der Ehegatten fein fol. Einige Beifpiele
werden diefes Recht am deutlichiten veranfchaulichen:
1. 22. Juni 1676. Michel Schmid von Tobrashofen ver:
heiratet fih mit Katharina Yewin von Bettelhofen und ift ibm
Hodyeiter feines Batters feel. au bemelten Tobrazbofen hinter
lafſene Gut in 10 Winterfuhren beftehend fambt allem Zubehör an
Gſchiff und Gſchirr, Yigend und Fahreud zu Dorf, Hol und Feld,
nichts überall auegenommen fäuflih angeſchlagen auf 450 jl. und
fol an dieſem Kaufſchilling abacben an Zinien:
Unierer 1. Fr. Fabrick zu Gebrazhofen 3°%,, Brtl Haaber und
an Geld jährlih 7 h over 1 fr. St. JIris-Pfarrlirche zu Engeratss
1 h., ven Schmwöltern der Elauſur Leutlirch 52 fr. Johann Zakob
Eohr Ambtmann an Capital 150 fl. und jein obftender Haber und
Beldzinfel angeihlagen zu Geld auf 40 fl., ift alfo von gedachten
Hauffkhilling neben dem 150 fl. Capital abzuſchreiben 190 fl, Reit
aljo noch zu bezahlen 260 fl., an biefem Recht neht ibm Horbzeiter
an ber Heimftener ab 65 fl, remanet alfo Sodweiter noch 195 fl.
So er feinen 3 Geihwürtrigten, Namens Jörg, Dans, Maria, den
Schmid und Schmidin jahrlich mit 20 MH. ohne Zins abzuftatten,
umd der Anfang auff Hünftige, heilige Weyhenacht würfblih machen
foll, was aber an den brdinaten Zihlern ſollte binterhalten werden,
foll Er su verzinien verbunden ſein. Und Toll jedes Zuhl nadı
bitlicher Grfanntnik Jedem Bedurftigeren eingchänbigt werben.
Ferner ſoll der Hocheiter feinem Bruder Jörg acrordieren 12 fl.
olmgeidhwädt der Haufsgebühren ebenmäkigerweis nach möglicher
Grlennini$ nad und nad abyablen.
Atem joll der Scwöher Maria Schmibin =. v. 1 Huh fo
beraits benamiet und 1 Bett ſambt dem Beſchauff wie nit weniger
1 M. Haber jo zu 5 fl. 40 ir, augeſchlagen zum Voraus ebenfalls
ohmgeichnalert der Haufögebühren, fo zu besablen, io Sie's er-
kanntlich bebürftig. Schließlich Tolle Er Hochzeiter mehrgedachter
feiner Schwöfter den Bten Theil des noch vorhandenen Werts ab:
folgen laſſen geſambt ihrer Wutter ſeel. Truben.
Dingenen verſpricht der Hochſeiterin Paiter jeiner Tochter
Heuratsgut 100 fl. ſolche jährlich mit 25 fl. abzuftatten und den
mirrfhlihen Anfang uff ben St. Baptifht negft zu machen.
Und joll dies Ihr lebig Jufammendringnen, Erben, Erringen
und Gewinnen ein Gingemorfen Gut fein und eins das Andere
Erben gnetreulih ohne Gefährt.
11. 17. Oftober 1726. Chriftian Stolbens feet. binterlaffene
Wittib, Anna Raria Vichel von Ellertshofen Abergibt ihre beeden
I. 182
Söhnen, Johann Jakob und Anthoni denen Holben dero Respèe
aigene Hut in circa 42 Winterfuhren jamt allen Zugehörben und
Mobilien, außer Etwas wenig Vorbehalt, wie ervolgen wirdet
umb und vohr 4519 fl. 939 Er. mit Einbebing, die aus ſolchem
Guet jährlich gehenben Beſchwerden als unſer Lieben Frauen zue
' Ronjorten gegen billigmäfigen Ehrſchaß und Jahrzins leib und
Gebratähofen 1 Viertel Haaber 1 fr. gras, St. Margareta wegen
Einem Ader des Zehends halber 1 Brtl. 2 Inm *,tle Haaber,
St. Martinspfleg Leutlirch 9), Bril. Haaber, Naher Kißlegg in
Eine Pflegſchaft ohngefähr 27 ir. Borftehender Aauffhilling wirdet
mit zuſammen an verfdiedene Perfonen 2719 fl. 89 ir. Schulden
dann gehet Ihnen Beeden jälber ab durch
Heuratbauih Jedem MO HI. 1800 Al.
41h ea
Bolget nun auch zuewiſſen, daß ſye beede Söhne, Allen ſich
vielleicht noch bervorthuenden Schulden, reed unb andiwurth zue⸗
geben ſich amerbotten; Und bat die Mutter Ahro vorbehalten:
Erftens jo lang Sye bey Leben die Serge zue Ellertähonen
oder Bihlmebrers die Benuzung von berielben, jedoch daß Ihre
beeven Söhnen zue Ahrer Behaufung und Erbauung das Nott«
wendige Holg gefäget werde. Negfideme behalt Sye Wuetter Ihro
BettsBettftatt, 2 Trubren, 1 Haften, das Tuch, alles Zänngeichirr,
So aber Mitlergeith in Gemeine Erbſchaft Ahommet. Item bes
thumb jährlich 12 Brtl. Ahemer, 8 Brtl. Roggen, 4 Bril, Haaber,
1 Maß With, 0 | geiotten Schnalz, 1 Beil, Salt, 6 & In:
ſchlitt, alle Quartal 2 fL, 1 paar #. v. Schueh, 1 paar Sohlen,
1 paar Bandtoffel, 15 M wohl geſchwungen Fler. Jahrlich 100
Ayer. So alles fie beede Söhne zuegeben. In dem Nektftchenpen
Haus ein aigenes Stücble und Abammer, all Rotiwendig Gemad
fürs Holtz bis in das Hauß und Offen.
Ferner verfpriht Sye Muetter Ihnen beeden Söhnen den
Heuratsteg Hodyeitsausfertigung und Worgenfuppen alles zur
Haälffte anszuebalten. Und mweilen bey diefem Gueth etwas Truchjäh-
Waldburgiſches Lehen, als ift verabredet, daß der Eintte Bruder
das Yehen jedweilen requiriere und Lehentrager Sege, die deß⸗
wegen Ergehenden fpejen aber Sye mit einander bezahlen.
Indem nun der Nüngere Sohn Antonie Kolb die Bätterfiche
Bebaufung begichet, und der Andere Johann Jakob Kolb aber ein
Zur Meſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
DI. 4. Auni 1788. Demnad der verftorbene Anthoni Rei
badı zu Elleraghofen ſchon vor einigen Jahren, von feinem ber
töbl. Fabrick in Gebratshofen gehörigen und zu Lehen beftandenen
Gut von 18 Winterfuhren, das bittlihe Anfuchen gemacht, welches
Lehengut feinem Sohn Xaver Heibah und feiner angehenden Ehes
lebenlang zu überlaflen, aljo ift denfelben deſſen Begehren will:
fahret worben und ibm Sohm Xaver Keibach und feine zulünftige
Ehegattung folgender, auf beider leibs und febenlang übergeben,
dasſelbe der Pflegſchaft 200 fl. jo er gutwillig eingegeben, Ehtſchat
zu bezahlen hat und dann Kährlih BO fl. Zins mit dem Beting,
daß Sie Lehenleute dad Gut in recht baulichem Wejen, ohne Ent:
geld der Fabrick, erhalten und ofle darausgehende Breitanten prei:
tieren mögen, wie nicht weniger bey eima ergebenden, ober nadı
| ders Abſterben, den 5. V. Dung, Stroh und Hay, alles bei bem
But legen laſſen follen ohne alle Prüstation deswegen an bie
Fobrid und ift ihnen bie Fahrniß ſambt Mobillieren und in Mo:
bilien per 1200 fl. gegeben worben, zu den haben feine 3 annoch
tedigen Schweſtern ala Hatarina, Viktoria und Margareta Heibadı
in dem Stüble den lebenfang Unterschlupf nebit denen benötbigen
Breunwaſen, auch alljährlich 8 Kril. Araut oder Hüben, außer
welden der Bruder Ahnen jährlid; mit den I Urtl. Yein auf Jedes⸗
mabliges Anfuchen zu geben hat, aud von Georgi bis Wicheli
. Brtl. geftampfte Glerften. Bon Georgi bis Michaeli täglich Mas guter Wild aus brüberficher Liebe abzugeben ver:
Dieſem nadı und mit oberamilicher Bewilligung erriditet ber
Xaveri Heibab mit der tugendreichen Jungfrau Maria Tberefig
Mayerin des Kaſpar Mayer und Aımaftafin Hauptmännin, beide
Seelig, Ehelich erzeugte Toter von der Hochfurſtl. Kemptifchen
Herrſchaft, folgenten Ehevertrag, der aber erit durch bie Priefter-
fihe Einfegmung feine Kraft und Giltigkeit befombt.
1. bringet der Hochzeiter ibro Hodhzeiterin bey, jein fiber
nommenes Lehengut fo der Fabrik Gebratshofen zugehört mit al
neues Haus zue erbauen bat, als ift gietlih dahin verglichen :
worben, daß Er Johann Jalob all Forbernik aus den allgemeinen den Ehegatten, die Andere den Ehelichen Kindern zu.
Hölgern das Rottwendige Hold Nemmen Ahönnen und Möge.
Welchem nah Antboni Kolb fih mit Junkfrau Maria Leuthin
von Heggelbach verehelichet, Sein Zubringen: Vorermelte Übergab
von Gueth 21 Winterfuhren in allen Rechten wie ermelbet. So
Sye Ihme widerleget mit TOO fl. Heurathauet und Standtämehige
Ausfertigung. Doch hat der Vatter Johann Leuthe Abm erprehe
vorbehalten, dab es Deut oder Morgen zwiſchen feinen Khundern
eine ÖHeichheit gemachet werde, wie Er danu Ihro Tochter fo vihl
moglich tägliche Hilfe verſprochen.
zeht iſt mit alfeitig Willen beliebet, dab wann Eines vor
dem Andern der Socgeitöperfonen abftlurbe und feine Eheliche
lebendige Leibeserben hinderlafiete, auf des Abgeftorbene negite
Ahnvermandte 150 fl. Rucfall gegeben merbe.
Dann ift verlanget, daß die Güeter und Mobilia Ehebaldet
es fein fann durch unpartheiiihe Gerichtsverwandte abgetheilet |
werden, Ingleichen das zuelhommende Heu und Ginbeimbien auf
dem Acker geibeilet und alsbann ein Jeder das Zeinine in bero
Bebaufung führen möge,
berfelben Recht und Gerechtigkeit.
2. In welche Sie Hochzeiterin ihme Hochzeiter ald ein Heirat:
gut zubringet 500 fl, bar und eine Ausfertigung.
8. Aus dieſem heiderfeitigen Einbringen und was fie in Bw
funft erwerben und ererben beftellen fie ein gemeiniammes Gut.
4. Auf den Sterbfahl des Einen Theild würd das gejambte
Vermögen in zwei Halite geſchieden, die Eine fällt dem überleben:
5. würbe aber das eine vor dem Anderen fterben und mären
feine Yeibederben vorhanden, fo ernennen fie ein anderen mit
Bewilligung der Freundſchaft von dem gangen Vermögen zu erben,
jedoch mit dem Beding, daß man fich ſollte der Fall ergeben, To
ware alsdann auf des Berftorbenen negfte Freundſchaft 150 IL
Ruckſall in Beit eines Jahre hinauszubezahlen.
6, was Hierin nicht ansgedrüdt oder zweifelhaft wäre, ſoll
nach dem Joſenhiniſchen Geſezbuch und nad der öfterreichiichen
Erbfolge entfchieden merden.
Bezüglich des ehelichen Güterrechts it in dem Bertrag I
flipp und Har ausgeiprodhen, daß ſowohl das gegenfeitige
Beibringen, wie die Errungenihaft „ein eingemworfen Gut
fein daß eines das andere erben folle, getreulih und ohne
Gefährt”. Auch Vertrag II geht davon aus, daß die Witwe
ihren Ehemann voll beerbt und über das geſamte Bermögen
volles Verfügungsrecht erhalten folle. Beim Übergabever-
trag an ihre Söhne ift von irgend welder Gebundenheit
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutfircher Heide,
ber Witwe wegen des väterlichen Erbes nicht die Rebe.
Bei dem Heiratävertrag des einen Sohnes wird ein Nüdfall
an bie nächſten Blutsverwandten ausbedungen. Im übrigen
aeht aber auch diefer Vertrag von voller Gütergemeinichaft
und gegenfeitigem Erbrecht der Ehegatten aus. Bei Wieder⸗
verheiratung eines ber Ehegatten wurde den Rindern aus
eriter Che für gemöhnlid ein beftimmter Voraus ausgeſetzt,
im übrigen aber beftimmt, daß alles ein Gut und alle
Kinder die Eltern und ſich untereinander gleih beerben
follen (ſog. Einfindichaftävertrag).
hunderts befahte fih auch die öſterreichiſche Geſetzgebung
mit bem bäuerlichen Erbrecht'). Leopold II. verordnete am
29. Dftober 1790, daß auch bei dem Bauernftand die all:
aemeine am 11. Mai 1786 feſtgeſetzte Erbfolgeordnung ein
zutreten haben. Im Falle der gejehlihen Erbfolae und,
wenn nicht fchon der Vater das Bauerngut einem Kind
namentlich zugedacht habe, foll bei der Teilung zwiſchen
mehreren Slinbern, das Bauerngut allemal dem ältejten Sohn,
wenn bie Grundobrigfeit gegen denſelben feine gegründete
Einwenbung hat, jonft aber dem nächſten an ihm und im
Abgang eines Sohnes der älteiten Tochter zugeteilt werben.
Wenn ber überlebende Ehegatte ſchon im Miteigentum bes
Bauernauts fteht, ift ihm geftattet, aud) den erledigten
Teil, alfo das ganze Bauerngut an fih zu löſen. Wer
das Bauerngut auf eine biefer Arten an ſich bringt, ift
ichuldig den Miterben nach dem wahren Wert des Guts,
wie e8 entweber durch gütliches Cinverftändnis oder ordent:
lihe Schäsung beftimmt wird, zu befriedigen.
Meiter war von Wichtigleit für die Entwidlung des
bäuerlichen Befisftands ein Gefeg über Güterzerftüde
lung vom 12, März 1777. Die Genehmigung einer Güter:
zeritüdelung wurde von einer Reihe Bedingungen abhängig
gemadt, 3. B. ob dem Eigentümer durch eine derlei Her:
ftüdelung nicht nur fcheinbar, fondern dauerhaft verholfen
Am Ende des 19. Jahr: |
I. 183
tigen. Der Gerichtsamann berichtet, es ſei unwiderſprech—
lich, daf der Baret viele Schulden habe, aber dieſer Sorte
gebe es leider viele und wenn man einem die Ferftüdelung
feines Guts erlaube, fommen gleih 10 oder 20. Das Ge:
fuc wird inſoweit abaewiefen, ald der Verlauf nur an
einen in der Landvogtei angefefjenen und verheirateten
Mann geitattet wird, Thomas Hofer von Wuchzenhofen
will fein Nebenhaus mit 3 Jauchert Ader, 1 Jauchert
Miefen auf fein entlegenes Gütchen überfegen. Er weiſt
nad, daß er und fein Bater feinerzeit zu ihrem ererbten
Gut etwa ebenfoviel Feld aelauft haben. Er felbft findet
fein Fortfommen auf dem alten But. Dem Geſuch wird
ftattgegeben troß ber Beſchwerde der Gemeinde, daß fie
fhon „aus 33 Häufern beitehe, wovon 10 leere Häufer oder
Söldnerhäuſer“ feien.
Von befonderer Bedeutung war aud das Borlaufs:
recht, weldes die freien gegenüber Nichtangehörigen der
Landvogtei an ihren Grunbftüden hatten. Dieſes Recht,
Anſtandsrecht genannt, wurde in weitgehendem Mafe nicht
fei, ob ber Wert bes ganzen nicht dadurch merllicher Dinge
verringert oder das Übrine unverfäufficher wird, ob die
Hof: und Butsgebäude nicht zu fehr geleert und unbraudbar
gemadt werden u. f. mw. Die Erlaubnis darf nur mit Vor:
behalt des Einftandereht3 im Falle bes Miederverlaufs
bemilligt werden. Einige Beiſpiele aus der Praxis jollen
erwähnt werden, Im Yahre 1796 ftellte der Beſitzer des
Hundhofs Johann PBaret das Gefuch, von feinem eigentüm:
lichen Hof mit 16 Winterfuhren 4 Jauchert ſamt dem
Huberhäuschen verlaufen zu dürfen, um Schulden damit zu
nur von Freien gegenüber Nichtfreien, ſondern auch da und
dort von näheren Verwandten gegenüber fernen Verwandten
ausgeübt. Über die Zuläffigfeit erlannte der Gerichtsamann.
In dem Leutfirher Statutenbud von 1610 ff. ift dieſes
Anſtandsrecht gleichfalls erwähnt und, wie folgt geregelt:
„wenn aber ein burger ainich gelegen Guet, Inner oder
usserhalb der Statt gelegen, welches von altersher ein
burger guet ist, ainen frembden ausswendigen Person,
| die nicht burger ist, verkaufen würde, soll es der auss-
| wendig gelegenen ackerfelder, wiesen,
beunden und
hölzern halber bei den alten artienln verbleiben, aber
der inwendig gelegenen heusern Garten, beunden und
felder halber, soll ein jeder burger an solchem kauf zu
steen befuegt sein, da aber der verkäuffer Freundt und
verwandte, wie obsteet, iso allhie Burger werrn), hette,
der oder die den verkanf versprechen wollten, sollen
dieselben vor den unverwandten darzuegelassen und des
vorgangs halber, wie sie oben aussgefnert, gehalten
werden“.
Derjelbe Brauch, der hier ftatuiert ift, Scheint auch auf
der Leutlircher Heide genolten zu haben. Wenn alfo ein
Fremder ein Gut der oberen Landvogtei kaufen mollte, jo
hatte zunächſt jeder Freie ein Anftandsreht, unter den
freien gingen wieder die Berwandten je nad dem Grab
der Verwandtſchaft vor.
2, Die Wirkungen diefes Rechts und der Vereinödungen.
Die wirtfhaftlihe und rechtliche Wirkung des geidil:
verten Rechts fann am beiten auf Grund der Geſchichte
jämtlicher Höfe eines Dorfs dargeftellt werden. Gemählt
wurde Ellerazhofen, welches wegen feiner frühen Ber:
einödung intereffent ift, und wo ſich auch verfchiedene Beſitz⸗
formen, eigene und Lehengüter vereint finden.
1) &, Vejet Bd. VII S. 49.
An Elleraghoien waren 1604 10 Höfe, nad dem 30jährinen
Krieg finden ſich nur noch 3, der I. und größte Hof war ein Eigen-
at. Es ftand 1676 im Befik eines Chriftion Kolb, Es unmfahte
nadı der Vereinöbung 1. eine Behauſung, Stadel, Schopf, Speicher
und Hofraite, 2, 4 Stüd Gärten mit 4ilın A, 3. 13 Wieſen im
Meßgehalt v. 37 I. 12 Nutten, 4. 4 Ader im Meßgehalt v. 89
Saucert, 5. Baldungen (2 5.7), außerben gehörte zu biefem Gut
noch eine Säqmrühle, weldhe Waldburgiſches Kunlellehen war, und
1. 184
welche eine Frau Dberamtmann Schaf aus Navensburg an Anton |
Hold weitergeneben hatte und nod ein Acker des Heiligen von
Willerazhofen im Gehalt v. %ı Jauchert 16 Authen, Alles in Allem
hatte dieſer Hof 140° J. 14 R, er wird als 41 Winterfuhren
groß beyeihnet. Der II. Hof war ein Leiblehen der Rirdhenfabrit
Gebraghofen; Er umfahte 1. Behaufung, Stadel und Hofraithe, :
2. 2 Gärten und Band im Mefigehalt von ",, Janchert,
8. 9 Wiefen mit zuf. 14% Jauchert, 4. einen Ader mit 26°,
Jauchert, 6. 1 Stüd Wald mit 2%, Jauchert zuſ. 547, Jaucheri.
Das III. Gut war hochgrafl. Waldburgiſches Kunkellehen, Inhaber
wor Dar Anton Schatz von Liehenfelb, A. K. Rat und Amtmann,
deffen Witwe fpäter in Havendburg wohnte, Er batte das ut
an einen Jerg Mlölfle weitergeliehen. Das Gut umfaßte 1. Be-
hanfung, Schopf und Hofraite, 2, 8 Bärten 1’/, Jauchert groß,
3. 7 Wieſen 9°), Jauchert groß, 4. ein Aderfeld v. 30 Jauchert,
5. 1 Stiüd Wald, 6. ein Ader von St. Dargoret zu Willeraghofen
2’/, Jauch. groß zuſ. 46%: 3 7 Ruthen oder 17 Winterfuhren,
L Eigengut des Ghriftian Kolb.
1876. Ehriftien Kolb übergiebt dad Gut an Bernhard Kolb |
den jüngeren von 2 Söhnen,
um 1700 übergieht Bernhard Holb an Ehriftian Kolb.
1728 teilt die Witwe das Gut an 2 Söhne, 1. Anton Kolb,
2. Johann Jakob Kolb.
1. Anton Koib, Er befommt, obwohl der füngere, das
väterlihe Sans, 1745 verkauft er 3 Jauchert Wald, 1744 eine |
Wiefe, 1754 nimmt er 700 fl. Kapital auf gegen Berpfändung von |
14 Binterfuhren, auf denen Icon 520 fl. Schulden laften. |
1765. Die Anton Kolb Witwe übergiebt das But ihrem |
Sohn Konrad um 8024 fl, Schulden übernimmt er 1124 fl. )
2 WGeſchwiſter erhalten je 350 f., ebenfo gehen ihm ab ald Heirats« |
aut 350 ſl., die Mutter befommt noch 250 fl, feine Fran bringt
ibn 800 fl. mit, alſo Paſſtva 2074 fl., Aktiva 1150 fl.
1768 verfauft Konrad Kolb eine Hofftatt an Jerg Wölfle (f. 1a).
1798. Konrad Kolb übergiebt das Gut an feinen Sohn Joh, |
Georg Kolb um 440 jl.; Schulden 2800 fl., jeder der 7 Geſchwiſter
erhäft 200 fl, er jelbft auch; Frau bringt 800 Gulden Seiratsgut |
mit, Alle Aktiva 1000 fl., Paſſtva 4200 fl.
1800. Joh. Georg Kolb verfauft an Johannes Breyer.
1814. Johannes Breger übergiebt den Hof an ben Sohn |
Joſef Anton.
1855. Nofef Anton Breger übergiebt das Gut an den Sohn
Mauritius Breyer und baut ſich ein Pfrundhaus ij. unten 1b),
1888, Wauritins Breyer überniebt an Joſeſ Anton Brever
den jekigen Befiger.
1a 1768. era Wölfle erbaut auf der gekauften Hofſtati
ein Haus und macht biebei 450 fl. Schulden.
179. Das Häuschen fauft um 450 fl. Maria Anna Kinfin,
welche einen Johann Dilpper heiratet.
1845, Johann Dilpper überniebt das Häuschen an feinen |
Sohn Ignatius.
1867. Die Witwe des Ignatius Dilpper übergiebt das
Hauschen ihrer Dienſtmagd Catharina Eyb, die den heutigen Be—
ſiher Franz Joſef Graf heiratet.
1b 1854. Aofef Anton Breyer baut ein Pfrundhaus, welches
nebft vorbehaltenem Feld fein Sohn Peter Vaul erhält,
1897. Peter Paul Breyer übergiebt das Öntdhen an Joſef
Anton Brever.
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide,
2. Johann Jalob Kolb, der ältere Bruder kommt in Schulden.
1736. Verkauf einer Wieſe, 1745 eines Aders und 3 Jaw
chert Wald,
1745. J. 3 Kolb verlauft an Johann Fiegenſchuh von
Aitrach 14 Jauchert Ader, Wiefen und Wald, im Ganzen 5 Winter:
fubren um TOO fi., der Schwager Kolbs, Johann Dosle sicht das
nt mit Anſtandsrecht am ſich, verkauft es aber im Sept. 1745
wieder um 810 fl, an die Fiegenſchuh (ſ. ımten III, 2.
1745. Kolb leiht von Fiegenſchuh 200 fi. Kapitalien und
versichtet 1750 auf Das vorbehaltene Hüdlauföreht gegen Rachlaß
j von 20 fl. Zinfen.
1750, Aolb leiht von Fiegenſchuh 400 fl. A 5°/a gegen Ber:
piändung von 8 Winterfuhren,
1751. Aolb verkauft eine Wieje und verfauft das 1762 um
206 fl. erworbene Sügerhäuschen um 240 ft. (j. 1, 3).
1765. 3.9. Holb übergiebt den Neft des Guts (16 Winters
fuhren) feinem Sohn Anton um 8018 fl. Schulden 1147 #., an
Geſchwiſter und Eltern 1473 fl., am Heiralgut werben 200 fl, für
der Eltern Leibgebing 108 A. abgeſchrieben, jeine Frau bringt
830 H. mit, alſo Attiva 1080 ft., Paſſiva 2818 fl. Er kann ſich
nicht halten.
1775 vertaufht Anton Kolb das Gut an Joſef Kofper von
Sangenbofen gegen deſſen 12 Winterfuhren großes Gut u. 1400 fl.
Draufgelb.
1793. JZoſef Kaſpar übergiebt das Gut an feine Tochter
Anna um 4000 fi., welde Johann Jalob Göjen von Niederhofen
heiratet.
1850. Johann Jakob Goſer übergiebt das Gut feinem Sohn
Joſef Goſer.
1892. Die Witwe bed Joſef Goſen verlauft das Gut an
Anton rev.
1834. Anton Frey übergiebt das Gut an den Sohn Loreni
Frey + 9. V. 1890.
Febr. 1892. Die Witwe des Lorenz Frey beiratet Aloyfins
Graf und treibt nad defien Tod das Out allein um.
3 Sägen: ober Weiherhauschen.
1729 verlaufen die beiden Kolb ein Hauschen am Weiher
(Weiherhäuscen) um 104 fl. an Johann Michael Leuthe.
1731 verlauft Yeutbe das Häuschen um 159 fl. an feinen
Weiter Jimmermann, ein gewiſſer Tilpper macht das Anftandsrecht
| geltend, weldes anerkannt wird,
1732 verhandelt Tilpver das Haus an Anton Holb genen
| eine Hofftatt (Schickſale diejes Tilpper’ihien Hofs unter Sa).
1732 verkauft Anton Holb das Haus an Michael Bodenmiller
um 157 #., Anton Johler von Heggelbach petit retractum und
erhält das Haus.
1762. Anton Johler verlauft das Haus um 6 fl. an Ko
bann Echnugg.
Fohann Jakob Kolb macht dad Anſtandsrecht geltend und
| erhält das Hauschen.
1765. Johann Jakob Holb will das Häuschen um MO #.
an Anna Maris Kohler verlaufen. Anton Häusler petit retractum,
1794. Händler übergiebt das Haus um 400 fl. feiner Tochter
Maria Anna, die Martin Lang von Bauhofen heiratet.
? Martin Yang übergiebt das Gut an Johann Georg Lana.
1850. Acbann Georg Yang verlanft das Häuschen an Leon:
hard Wagner.
1854. Tie Witwe des Leonhard Warner heiratet Joſef
Anton Reuter,
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf ber Leutkircher Heide.
1885.
das Gutchen.
Xeonbard Reuter (Sohn des ofef Anton) übernimmt
3a. Tilpperſcher Hof jeit 1738.
1789. Zohann Tilpper will das Häuschen feinem Sohn
Johann geben, dieſer verfauft es jofort um 2970 fl, an Bruder
Ehriftien per Vater Johann Tilpper und feine rau behalten fich
das Wohnungsrecht vor).
1741. Chriftian Tilpper verfauft das Häuschen um 260 fl.
on Anton Müller,
Um 1751 Übergang des Hauschens an Joſef Bolt.
1753 Verkauf an Anton Kolb, Michel Bolt, Bruder des vier,
begeht das Anſtandsrecht.
1756. Michel Voll vertauft um 280 fl on Anton Haußler.
1765. Anton Häußler (j. oben) verfauft das Häuschen an
Franz Joſef Schneider.
1798 übergiebt Schneider das Häuschen feinen beiden Töchtern,
II. Lehen der Stirhenfabrit Gebrazhofen,
1687. Rad bein Tod des Lerchenbauers Hans Bogler über:
nimmt das Out der Sıhmiegerfohn Matbäus Keibach (Gutsinventar
wird zu 389 fl. veranichlagt, Schulden 32 fl. W ki, 9 Stinder
teilen das Bermögen).
12. Rai 1735. Mathaus Neibach übergiebt das Gut an
Anton Keibach (150 fi. Ehrihag und BO fl. Lehenzins jährlich an
Pilege Gebrazhofen, Beibringen der Frau 200 fl., eine Ausfahrt,
15 Hl. für eine Kuh, bie 8 ledigen Geſchwiſter erhalten Unterfchlupf
und bei Berheiratung je 100 fl.).
1768 Eintaufh eines Stüdes Moor.
Schuldaufnabme ift nichts erwähnt,
1788 übernimmt das Gut Taver Keibadı, Fahrnis und Mor
bitten 1200 fl Wortlaut der Übernahme und Heiratövertrags
‘. S. 182. Xaver Keibad; hat feine Kinder, Nachfolger Joh.
Michael Schwenk.
29. Ian. 1850. Die Tochter Schwenl's, Therefia, heiratet
Franz Kaver Merath (finderlos).
1880. Merath verfauft an Aloyſius Not, den jekinen Befiger,
II, Das Waldburgiſche Kuntellehen.
1722. Bevollmächtigte des Ffaiferlihen Rats Dar Anton
Schatz von Yiebenfeld verlaufen das Gut vorbehältlih Lehensherr⸗
lichen Aonfenfes um 1300 fi. mb 1 Etr. Sapfen an Johann
Fiegenſchuh von Aitrach; Beitänder des Yebenquts iſt Jerg Mölfle,
1729, Jerg Wölfle erhängt ſich.
1731 wird die alte Mühle nen erbaut und läuft von jeht
ab als beionderes Hofpnt.
1. Das Banerngut übernimntt fofori der Sohn des Jerg
Wölfle, Hans Michael Wölfle, der
1734 heiratet und mit feinen 3 Geichwiftern abrechnet; (jedem
50 fl., Veibringen der rau 150 fl.).
Um 1760 übergiebt er das Gut feinem Sohn Frans Joſef.
(Wert der Mobilien: 70 fl.; Schulden 200 fl, 4 Geſchwiſter er:
halten je 60 fl. = 40 fl, eigenes Heiratsgut 60 fl, für Leib:
gebing werben abgerehnet v0 fl., den Eltern baar 200 fl, Bei:
bringen ber rau 450 ft).
17. Juli 1768 weigt Franz Joſei Wölfle an, daß er feiner
vielen babenden Schulden wegen wicht auf feinem Lehengut bleiben
Tonne und übergiebt das Gut mit Aonjens des Amts an Antoni
Trifcher von Katzenwadel, aber Franz Schlunder von Hoffraghoten
sieht das Gut mit Anſiandsrecht on fi. Preis der Mobilien
1300 ft.
Wärttemb, Yahrbilder 1905, Heft 1.
Son Verlauf oder
I. 185
| 1780 kauft Schlunder von Fiegenfhuh dieſes in dem Vertrag
jegt als dem Fiegenſchuh eigentümlich bezeichnete Gut von 16 Winter:
‚ fuhren um 1000 fll, in dem Vertrag verpflichtet fich der Käufer
auch wegen des Waldburgiſchen Kuntellehens alles zu entrichten,
Das But wurde alfo ganz aus dem Lehensverband geldft.
Schlunder giebt fofort das But feiner Tochter Anna Maria
um 2100 fl. Diefe heiratet Sans erg Effenreither, von den
® flinbern übernimmt feines Den Hof.
1814 übernimmt das Gut Ach, Baptift Kummerle.
| 1835 vertauft Hümmerle das Gut an Zacharias Lehner von
‘ Engerashofen.
) 1860 heiratet die ältefte Tochter Lehner's auf ben elterlichen
Hof Michael Gronmaier von Lauben.
1898, Michael Gronmaier übergiebt das Gut feinem Sohn
Benebift Gronmaier, dem jepigen Beſitzer.
2. Die Mühle von Ellerazhofen.
1731. Anläflich des Neubaus der Mühle erhebt ſich Streit
wilden den Fiegenſchuh und den Beftänbern bes Nameralamts:
mweihers, bem Yandihaftseinnehmer Anton Rohnberg und bem
Boller Franz Anton Johler. Der Weiher wird neu vermarkt und
das Schwellrecht neu geregelt,
1745. Die Fiegenſchuh kaufen zu der Mühle von Johann
Jakob Kolb 14 Jauchert Feld.
1749. Anton Schwegler von Oberhauſen übernimmt das
Gut auf 12 Jahre, Leib⸗, Beltands: und Lehenmeis, er ſelbſt bat
150 fl, die Frau Johanna Schmid von Tantenhofen bringt ibm
450 fi. bei,
1758. Nah dem Tod Schwegler's heiratet deſſen Witwe
Franz Xaver Nogg von Gebrazhofen, fie bringt in bie 2, Che
2127 fl. mit, darunter Forberung bei ihrem Stiefoater 674 fl.,
Ausſtande 1298 fl, Wert des Mobiliars 315 fl. Rogg kauft bie
Mühle von der Witwe des Fiegenſchuh um 3400 fl. Diefelbe
bleibt aber im Waldburgiſchen Lebensverband.
| 1773. Die Müllerin heiratet in 3. Ehe Georg Hohler von
Langenhofen. 8 Kinder 1. Ehe erhalten zuſ. 460 fl. voraus, ber
Sohn 2. Ehe 130 fl., im übrigen Einfindfhaft.
1801 Verlauf eines Weihers um 400 fl. und einiger Moorftüde.
1811. Job. Georg Kohler heiratet nach dem Tod der No:
hanna Schmitt eine Frangisfa Hrattenmacder, Kinb: Maria Antonia,
1821. Franzisla Aohler geb, Aratienmacher heiratet Gottfried
Sigg von Gebrazhofen.
1834, Varia Motonia Kohler heiratet Jofef Anton Derberger
unb übernimmt das Gut.
1889. Nah dem Tod Herberger's baut deſſen Witwe bie
Müble um, muß fie aber um 36000 M. verkaufen an die heutigen
Befiger Joſef Anton Durach und Spieß.
Aus dem Eigengut des Chriftian Kolb find 3 Höfe
geworden il, 1, 2 u. 3). Bon diefen 3 Höfen haben ſich
wieder 3 fleinere Güter, fog. Söldnerhäuschen (I, 1a, 1b
u. 3a} abgetrennt. Das waldburgiſche Kunlellehen hat ſich
m 2 Höfe geteilt (III, 1 w. III, 2). Unverändert in feinem
Beitand ift nur das Falllehen der Airchenfabrit Gebrazhofen
geblieben. Das Gut der toten Hand hatte die größte Dauer:
‘ haftigfeit bes Befigftands, während das im freien Eigen:
‚ tum der Bauern befindliche Gut den größten Wechſel zeigt.
| Die Teilung des für einen Bauern fehr grofen Eigenguts
| unter die beiden Söhne im Jäahre 1726 ift erflärlih; die
| vielen Schuldenaufnahmen, der ftarfe Verkauf kleinerer und
24
I, 186
gröherer Grunbftüde, die Abbrödelung von 5 Winterfuhren |
vom Hof des Johann Jalob Kolb, das alles find aber
Zeichen dafür, daß die Freiheit des Beſitzſtands nicht immer
zum Wohl der Bauern und nicht zur Wahrung der Dauer:
haftigfeit des Grundbefiges beigetragen hat. Das malb:
burgische Zehen war ein Erblehen, welches aud auf Frauen
übertragen werben fonnte, Der Lehenäverband war fehr loſe
und das Gut mwurbe feitens der Beliehenen, inäbefondere
von ben beiden Fiegenſchuh von Nitra, gemwienten Güter:
und Getreibehändlern, zu Handelsfpelulationen benüßt. Den |
häufigften Befigwechfel haben die kleinen Söldnergütchen.
Die Eitte, einem Kind (Sohn oder Tochter) den Hof zu
überlaffen, ericheint als fefter Brauch, welcher aber den An:
erben nicht hindert, das übernommene Gut oder Stüde
von ihm gelegentlih zu verhandeln, Eine fefte Nenel der
Erbfolgeordnung läßt fich nicht ausfindig machen, bald über:
nimmt der Sohn, bald die Tochter, bald das ältefte oder
eines ber jüngeren Gejchwilter den Hof. So ift eö geblieben
bis heutzutage, der Wechſel der Herrſchaft und der Geſetz⸗
gebung hat hieran nichts geändert. Nur der Unterfchied
zwiſchen den Lehen: und ben Eigenaütern ift geſchwunden,
damit find auch die Lehengüter dem ftärleren Wechſel der
Eigengüter anheimgefallen. Das Anſtandsrecht bildete eine
Art Ergänzung des Anerbenrechts. Wenn ber Anerbe das
Gut nicht übernehmen fonnte, hatten feine Eippfchaft oder
feine Landsleute ein Borfaufsreht; von diefem Recht wurde
gar häufig Gebrauch gemacht, aber niht um das Gut der
Familie zu erhalten, fondern um beim Wiederverfauf einen
Gewinn zu erzielen. Ein Einfluß der Gejehgebung über
bie Güterzerftüdelung ließ fih nicht feſtſtellen.
Der Einfluß der Vereinödungen auf die Dauerhaftigfeit |
des Befisftands ift bei Ellerazhofen nicht erfichtlich, die ne: |
ichilderten Vorgänge liegen alle nach der Wereinöbung.
Diefe hat alfo jedenfalls bei diefen Eigengütern eine Un: |
veräußerlichfeit und Unteilbarleit der Güter nicht bemirkt.
Um die Wirkungen der Vereinöbungen zu prüfen, wurden |
alfe Siegenichaftsveräußerungen ber im Jahre 1747 verein: |
öbeten Gemeinde Wuchzenhofen von 1680-1790, foweit fie
aus den Hauf: und Hontraktprotofollen fowie den Maifen:
protofollen der oberen Landvogtei erfichtlich find, zufammen:
geflellt. Hiernach ergibt fi die Tabelle ©. 187.
Der Umſchwung, welder in der Art der Eigentums:
übergänge durch die Wereinödung auftrat, ift nach biefer
Tabelle ganz auffallend. or der Nereinödung nimmt
der Handel in allen Arten von Gütern ſtetig und in hohem
Grade zu. Im Durdichnitt der Jahre 1680-1700 beträgt
der Wert der Immobilien, welche im freien Hauf und
Taufh den Eigentümer wechſeln, 42" des Merts der aus
Verwandtichaftsgränden eingetretenen Beſitzwechſel, 1700 bis
1720 53 %fo, 1720— 1740 137 °fs, und in ben legten 7 Jahren
vor der Wereinödbung wurben gar Güter von annähernd
viermal jo großem Wert frei verfauft, als vererbt, übergeben,
oder in die Ehe beibegebraht wurden. Nach der Verein:
ödung ift das Bild gerade umgelehrt. Jetzt ift der Wert, |
Zur Geſchichte der Landwiriſchaft auf der Leutfircher Heide.
der durch Nindöfauf ihren Beſitzer wechjelnden Güter viermal
fo groß als der Wert der frei verlauften Güter. Bis 1790
iſt dieſes Nerhältnis geblieben. Damit ift aber ber Nad:
weis erbradt, daß in Wuchzenhofen, und — ich ftehe nicht
an, diefen Schluß zu verallgemeinenm — im Algäu über
haupt der Güterhandel und Güterfhacer durch Die Verein:
ödung bedeutend vermindert wurde. Ein meiterer Beweis
hierfür ift auch die Karte von Heggelbach, fie zeigt die ver-
ſchwindend wenigen Behigveränderungen, welche in Heggel-
bad feit der Wereinödung im Jahre 1747 bis auf den
heutigen Tag ftattfanden. Dabei ift zu beachten, daß bie
freien Heibfelder bei ber Bereinöbung noch Nameralaut
waren und erft zu Beainn des 19, Jahrhunderts verteilt
wurden. Die übrigen Veränderungen beſchränken fi in
Wuchzenhofen wie in Hengelbah auf Austaufh einzelner
AÄder, mwomöglih zum Zwede noch befferer Arrondierung.
Der weitere Immobilienverkehr erftredt fih auf den An:
und Verlauf Heinerer Häufer durch Handmwerfer und Tan:
löhner. Daß Ausnahmen auch nad der Bereinödung vor:
tamen, beweift der Handel bes Jakob Hertic im Jahre 1776,
Er verfaufte, offenbar um feine Schulden tilaen zu fönnen,
nacheinander 19 Jauchert AÄder, 3 Jauchert Wiefen und
1% Jauchert Wald an 7 verfhiebene Bauern. Eine weitere
Beobachtung ift noch zu machen. Wie ſchon erwähnt, war
die Unteilbarkeit der Höfe fein abfolut fefter Braud, fo
wenig wie die Gutsabtretung gerade an das älteite Kind.
Unter den 3 Gutsübergaben in Wuchzenhofen von 1680 bis
1700 num befinden fid 2 Hofteilungen, dad einemal wird
der Hof unter die 2 Söhne jo geteilt, daß der eine 10,
der andere 6 Weiden befommt, das anderemal erhält ber
Sohn 9, die Tochter bei der Heirat 5 Winterfuhren; bei
den Gutsübernahmen von 1701/1705 befindet fh aleichfalls
eine Softeilung, und zwar wirb der aröfte Hof im Wert
von 2400 fl. zur Hälfte unter 2 Söhne ausgeteilt, Die
Tochter erhält 1200 fl. ausbezahlt. Im Jahre 1719 wird
dann wieder ein Hof geteilt, ebenfo finden in den Jahren
1722, 1730, 1735 und 1741 in Muchzenhofen Hofteilungen
unter ben Geichwiftern ftatt, Auch in Ellerazhoſen wurde
1726 ein großer Hof geteilt. Aus diefen verhältniämärta
sahlreihen Teilungen folgt, daß die Teilung der Höfe bis
zur Mitte des 18, Jahrhunderts durchaus nicht ausgeſchloſſen
war und daß unbedenflich zu ihr geichritten wurde, wo bie
Umftände fie zwedmäßig erfcheinen ließen. Vermutlich hatte
das allmählihe Anwachſen der Bevöllerung nah dem dreißis
jährigen Arieg und die damit verbundene Aufteilung aller
Länder diefe Wirkung im Rechtsbewußtſein der Bauern
hervorgerufen. Nach der Vereinödung finden wir in Wuch
zenhofen feine Hofteilung mehr. Durh die Arrondierung
hat das Anerbenreht, die Ehen vor weiterer Teilung
der fo ſchönen Höfe, eine bedeutende Stärkung erhalten.
Bon dieſem Zeitpunft an bildet jeder Hof in Wirklichleit
und nicht nur ibeell wie früher, ein in fih abgeſchloſſenes
Ganze, zu deſſen Jerftüdelung au der an Güterhandel
gewöhnte Algäuer Bauer nur im Notfall jchreitet.
Zur Gefchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
Kauf und Tauſch
Jahreszahl Ader und Wiefen | Häufer mit Hofraum
I. 187
Gutsubernahme
Wald, Brunnen zwiſchen Eltern und
Fa i Zufammen Kindern und zwiſchen
Zeiche 2 Ehegatten
Anzahl Wert in jl. Anzahl Wert in fl.) Anzahl Wert in fl.
I
i
2
168085 25
1685-90 18097,
1690-95 161
1695-170 —
160-1700 | 556°), |
1701-1705 ba
1706—1710 "100
1711—1715 1049
1716-1720 2083
1701-1720 3182
1721-25 0
1725-—30 — 1517
1731—35 9
1736—40 6
1721-40 372
1741—45 180
1746—47 —
14-47 1850
1752—55(43.)
175660
176166
176670
1752-70
11-75 : 538
1776-80 | 120 -
1781--85 400 soo
1786 90 oa“ 66
171-0 B 307008 1210
I Anzahl Wert in f. Anzahl Wert in fl.
— | 4 302 — —
3637, | 217 1900
67 |
4
4
108°, |
70
349
150
1016 1068
‚1100 15%
2116 3113
122 mo 1 10
170 200 3 6000
70 770 2 1 700
80 1449 15 602
412 29 5219 19 24812
x
VI. Entwidifung der Sandwirtfhaft im 19. Jahrhundert,
Die Fortichritte, melde die Landwirtſchaft des Algäus
durch die Vereinödungen machte, fanden ein Enbe in ben
unrubhigen Heiten, welche am Anfang des 19. Yahrhundertä
hereinbrachen. Den ſchlimmen Kriegsjahren mit ihren Truppen:
aushebungen und Truppendurchmärſchen gefellte fih der
Wechſel der Regierung vom öfterreihiichen zum bayriichen
und endlich zum württembergiihen Negiment. Beim Über
gang an Bayern im Jahre 1806 mar die obere Landvogtei
in 5 Steuerdiſtrilte und beim Übergang an Württemberg dem:
entiprechend ind chultheihereien geteilt worden. Die Trennung |
des vorher einheitlihen Bezirls in 5 Teile errente große
Ungufriedenheit. Erſt bei der Organifation im ‚Jahre 1819
gab die mürttembergiiche Hegierung dem Drängen und
Betitionieren der vormaligen freien Leute nah und hob
wenigitens 2 Schultheißereien auf. Zu biefen Organi«
fationsfchmerzen famen dann noch zahlreihe Neuwahlen zu
neugefchaffenen Gememdeämtern, melde gleichfalls viel Un:
ruhe in die Köpfe braditen. Was Krieg und Politik nicht
verdorben hatten, Das ſchädigte die Hungerönot von 1816/17,
Sie drüdte zwar nicht ſchwerer auf dem Algäu als auf
andere Gegenden. Die Bevölferung wuchs trotz der fchlechten
Zeiten, 1771 zählte die obere Landvogtei 3613 Einwohner,
1. 188
1810 3881, 1819 4190, 1834 4801. Pet diefer fteten Zu:
nahme lann auch die Zahl der Nuswanderungen im 3. Yahr:
zehnt bes 19. Jahrhunderts aus ber dünn bevölferten Gegend
nicht allzu groß aemwefen fein. Wohl aber ift die Zahl der
Gante aus jener Zeit auffallend groß. Das Antelligenz:
blatt für ben Oberamtsbezirk Leutlich wimmelt von Gant:
anzeigen, bie bis 1830 fortbauern. Nod 1829 verfauft ein
Bauer aus Luttolsberg feinen ganzen aus 20 Stüd Vieh
beftehenden Niehftand und trifft mit feinen Gläubigern eim
gütliches Arrangement, und nod im felben Jahre kommen
ein Bauer von Tautenhofen, der einen Hof von 68 Morgen
hatte, ein Wirt von Keffelbrunn und ein Rotgerber von
Molfrazhofen in Gant. Aus jener Zeit mag wohl ein gut
Teil aller Veränderungen ſtammen, welche die Flurfarten
von den Vereinöbungen bis heute erfahren haben. Dabei
hatte die mwürttemberaifhe Polizei in jenen Zeiten viele
Kämpfe zu beftehen mit Räuber: und Baunerbanben, melde
die Rechtsficherheit ded neuen mwürttembergiihen Landes be
drohten. Neben ben vielen Gantanzeigen finden ſich zu
aleiher Zeit in dem Leutfircher Antelligenzblatt eine Menge
Warnungen und Stedbriefe über Gauner, im Jahre 1827
z. B. wurde nad einer 500 Köpfe ftarfen Bande aefahndet.
Die fteigenden Getreidepreife und der zunehmende Vieh:
handel braten beilere Zeiten. Abgeſehen etwa von einem
1834 in gang Oberſchwaben fih geltend machenden Futter⸗
mangel traten ernfthafte Störungen im volfe- und land—
wirtichaftlihen Leben bis zu ben Mer Yahren nicht mehr
ein, Die Not der 40er Jahre war im Algäu nicht allzu
fehr zu ſpüren. Die Fruchtpreife ſtiegen allerdings auch
hier rapib, tum etwa das Doppelte. Aber die Kartoffelernte
bes Yahres 1845 war eine reichliche geweien. Das Umſich⸗
greifen der Nartoffellranfheit, welches anfangs befürchtet
wurde, hatte fhon im November 1945 wieder nachaelaflen,
fo daß das Oberamt berichten Fonnte, die Gefahr einer
Teuerung ſchwinde allmählich. Im Frühjahr 1846 und 1847
war der Bedarf an Saatfartoffeln gebedt, im März 1846
wußte das Oberamt nichts von einem Notjtand, welchem
nicht die gewöhnlichen Leiftungen der Armenpflege gewachſen
wären, und im Dftober 1847 fah ſich die Amtölörperfchaft
nicht veranlafit, zur Linderung der Not einzutreten, da ein
folher in den Gemeinden des Oberamtsbezirls „in bebent:
fiher und außerorbentlihe Mafregeln erheifchenber Aus:
dehnung” nicht ftattfinde, Die Einrichtung von Speife-
anftalten wurde von ben Landgemeinden rundweg abaclehnt,
da die Mohltätigfeit der Bemittelten fir bie Unbemittelten
sur Linderung jeglicher Not aenüge. Die Zahl ber in
öffentliher Unterftlgung ftehenden Armen mar bazu ſehr
Hein, in ber Pfarrei Willeraghofen 3. B. genoß nur eine
Verfon und in der Gemeinde Wuchzenhofen nur eine Familie
Armenunterſtützung. Nur in Leutlirch ſelbſt ſtieg die Not,
da mußten Speifeanftelten errichtet und Getreide vom Aus:
land gefauft werben. Von ben politiidhen Creigniffen der
40er Jahre wurde auch das Algäu berührt. Beſondere
Erzeſſe famen jedoch nicht vor. Nach den Äußerungen der
Zur Geidichte der Landwiriſchaft auf der Leutlircher Geide.
Preffe war die Hauptaufregung jedesmal dann, wenn es
eine Mahl galt, An dieſen Wahlkämpfen erinnem fih auch
die 3 Gemeinden Gebrazhofen, Herlazhofen und Muczen:
bhofen ihrer vormaligen Zuſammengehörigleit, ihre Vertreter
veröffentlichen gemeinfame Aundgebungen, der von ihnen
vorgeichlagene Egamann wurbe im Jahre 1844 in den
Landtag gewählt, während ihr gemeinfamer Proteſt genen
die Mahl des Proteftanten Blaih zum Stadtſchultheißen
von Seutfich von den Bürgern der ehemaligen Reichsſtadt
als unberechtigte Cinmifhung zurüdgewiefen wurde. In
den Unruhen bes Jahres 1848 führte und vertrat ben Be
zirk Fürft Konftantin von Maldburg:Zeil-Traucdbura.
Am wichtiaften für die Entwidlung ber Landwirtſchaft
war die Mblöfungsgefehrebung der Jahre 1848 und 1849,
vor allem die Zehntablöfung, melde hauptfählih auf ber
Leutlircher Heide in Betracht fam, Die Ablöfung, welde
fchon vor 1848 gute Fortſchritte gemacht hatte!), erfolgte
ohne befondere Schwierigkeiten und war in der Hauptfache
1853 vollendet, Heinere Ablöfungen dauerten bis 1862,
Die letzten Nefte der Rulturbefhränfungen fielen mit bem
Weideablöſungsgeſetz von 1873, die Zahl der zur Ablöfung
gebrachten Trieb und Maldweiderehte auf ber Leutlircher
Heide war eine verhältnismäßig große.
Trotzdem die Not der 40er Jahre feine zu große ge:
mefen, trat von 1849— 1852 in allen 8 Gemeinden ein ſtarler
Nüdaang der Bevölkerung ein. Diefe hatte ſich von 4301
Seelen im Jahre 1834 lanafam aber ftetia auf 4599 im
Jahre 1849 vermehrt, 1853 geht fie plöglih, unb zwar
ziemlich gleihmähig, in allen 3 Gemeinden auf 4301 zurüd.
Nah Zuzähluna des Geburtenüberfhufles müſſen 227 Ber:
fonen in diefen Jahren ausgewandert fein. Im Jahre 1853
erfolgte die Gründung des landwirtfhaftliben Be:
zirksvereins Leutfirh, der fofort eine rührige Tätigkeit
entwidelte. Seine erfte Haupttätigfeit mar auf die Melioration
der Riefen aerichtet. Auf Vortrag des Wieſenbaumeiſters Claſſen
wurben 2 Sachverſtändige für den Miefenbau ausaebilbet
und angeftellt, 1 technifcher und 1 praftiiher. Schon im
Jahre 1856 wurde mit Entwäflerung der Miefen am Fehach
weiber begennen, melde übrigens 1876 nodmals in Angriff
genommen werben mußte, 1862 fam die Korrektion der Aach
und 1864 die Erridtung eines Steinftalld in der Eſchach
an die Heihe. Die 1857 mit dem Ankauf von Farren be:
gonnene Pflege der Viehzucht ift weiter unten zu ſchildern.
Die Oberamtsſparkaſſe wirkte ſchon ſeit 1820 ſegensreich
für den Bezirk ſowohl durch Gewährung wie durch Ver—
zinſung von Darlehen, aber fie war und iſt heute noch ihrer
Beftimmung entfprechend bet der Gewährung von Darlehen
an beftimmte Normen gebunden, dem weitergehenden Kredit:
bebürfnis follte die 1867 gegründete landmwirtfchaftliche
Kreditbant abhelfen, wie aud der 1866 gegründete Spar:
und Vorſchußverein nah dem Syſtem Schulze « Delitzſch
dem Berfonalfredit ber landmwirtichaftlichen Bevölkerung
) S. Oberanusbeſchreibung S. TI fl.
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutkircher Heide,
bient. Gegenüber ber Bewegung zur Gründung landwirt⸗
ſchaftlicher Darlehenslaſſen, welde im Jahre 1880 durch
Naiffeifen angeregt wurbe, hielt Äh der Bezirk palfin,
nur im unteren Teil des Oberamtsbezirls Leutlirch haben
diefe Bereine im neuefter Zeit Boden gefunden. Für bie
verhältnismäßige MWohlhabenheit des Bezirks ſpricht, daß
Güterhändler und Wüterfpefulanten in größerem Mafftab
nicht auflommen fonnten. Mit dem Wachen des Wohl:
ftands wuchs auch die Bevölkerung, fie hatte 1871 ihren
höchſten Stand erreicht und zählte damals 4890 Einwohner
(1849 4599), Bon 1871 auf 1875 folgte ein Rüdgang
auf 4794 Einwohner, ber bis 1900 (4685 Einwohner) nicht
eingeholt war. Wie überall, fo hatte auh im Algäu bie
Verbeflerung der Verlchrömittel, der Bau der Algäuer
Bahn im Sahre 1874, die Hebung ber Induſtrie einen
Rückgang der Berölferung bewirkt, Im Algäu wird das
Anwachſen der Bevölferung noch weiter durch das Anerben-
recht gehemmt, Doch ift aus biefem Hüdgang ber Bevölle—
rung nidt auf eine Verminderung des Wohlftanbes zu
ſchließen.
Die im Jahre 1843 erſchienene Oberamtsbeſchreibung
gibt ein deutliches und zuverläffiges Bild von dem Stand
ber Landwirtſchaft in der eriten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Bon 1760—1820 war hiernach der Wert der Grundftüde
um etwa bas fünffache, der Wert des Getreides aleihfalls
um etwa bad fünffahe geitiegen.
dagegen ber Wert ber Ländereien um das zwei⸗ bis breir
fache, der Wert des Korns nur um etwa 50”/o’), daraus |
folgt eine Abnahme der Rentabilität des Getreidebaus
welcher aber durch die Befreiung von den Grunblaften und
die Einführung rationellerer Betriebsſyſteme wieder auss
aeglichen wurde. Über den Gang der Getreibepreife gibt
nebige Tabelle Auskunft. Die weite Entfernung von größeren
Handelsplägen macht fih darin geltend, daß die Preife
durchweg nieberer find, als der Landesdurchſchnitt auf ben
wärttembergifhen Aruchtmärlten®), Um den Gang bes
Handels furz zu verfolgen, fo war bie Zollvereinigung mit
Bayern im Jahre 1828 feitens des württembergiſchen Algäus
mit großem Jubel begrüßt worden, man verfprac fi viel
von ihr für die Entwidlung der Landwirtſchaft und nicht
zulest des Getreidvehandels*), Im Jahre 1834 konnte dann
auch Zeutfird eine Erweiterung feines Fruchtmarktes ein:
treten laflen, Der Grenzverlehr brachte naturgemäß; mancherlei
Neibereien und Anftände mit fi, To beflagen fih 4. B. |
1836—42 die Bayern, daß die mwürttembergifchen Händler
zu große Fruchtfäde verwenden und damit in Borberöfter
reich einen Vorteil erzielen, weil das Getreide dort nad
der Zahl der Säde verzollt und die Marktgebühren, ebenſo
wie die Schranneninechte nah biefer Zahl bezahlt werben.
Bon 1820-1840 ftieg |
} 1760 1 Jauchert 20-50 fi, 1820 1 Morgen 70—150 fl., |
1840 1 Morgen 150300 fl.,
1825 1 Scheffel 10 fl, 1840 1 Scheffel 15 fl.
) &, Denfichrift über die Landwirtichaft &, 151.
2) In Veutlird wurde damals ein grobes Feſt veranftaltet.
1760 1 Scheffel 3 fl. 365 fr, |
1. 189
Getreibepreife am der Lentlirchet Schranne,
Roggen Gerſte
|
Preis pro Sceffel
Bm En I RL.R u it: bi Ri.
|
RE 9 34 7 —2 — ur
Juli . 18) 8 18 — — 412
1830 Januar . | 12 si 81) 71% it j-
Zuli . 112 ja | 9|— 7390| 4 116
1835 Januar . 10 4 8— — — 4 124
ui. .Imia| sI-!-|i- | ri
1840 Januar 15 I — | 8) — — 5—
Juli . Pak - | - + |28
1865 Jamar .|s 20 ul- | — — el
Juli . Bi- | u — — — 4180
1846 Juli.. 20 80 15.80 14 24 3 409
1847 Januar | MN WI, 1650,79
Mai... sıw— | — — 2129
Huguft In ja ns 8 8 4 72
1850 Jana . 10 | 81 7 — — 3 41
Juli. 12 60 6/8 a2) 4 Is
1860 Januar . | 35 uie|lı!ss | 5 56
ut. .118 126 | 12,44 | 18 an
\ Preis pro Zentner
IN AISIAI STATS
1870 Januar . | 9,48 6 86 8 20 6 68
Juli . user 7172 — — 8 20
1875 Januar 10 66 2,85% 8/06 , 8:20
ui. .jm ih 89 41 — — 8 18
1880 Januar | I! 9/0798 6 '2
gufi . 2 ajıulr — — 37 68
1885 Jamar | slviria:r 77 6:28
ul —- | 7 ie
1890 Janzar . | 10 \48 | 8190| 8590| 718
Juli.12 209 10160 — — | 91a
1895 Januar. 680 — 6 — | 5 |
Juli. 8— 680 — — 6 20
1900 Janua. 718 I — — - — 6 868
Zul . s/w) —— —-|- 1714
! — | | \ |
1853 beflagen fh dann die Zeutfirher über Schifanen,
duch welde die Berbringung von bayriiher Frucht auf
mürttembergifhe Schrannen verhindert werben follte. Bei
alledem ging der Fruchthandel flott vonftatten, die Ober:
amtöbeichreibung bezeichnet nod den Frudtbau ald Haupt:
nahrungsjweig des Oberamts und den Erlös aus den ver:
fauften Früchten als die weſentlichſte Einnahmequelle. Die
Getreidepreife ftiegen und der Mohlftand nahm zu. In
den 60er Jahren trat ein Nüdichlag ein, fofort wandte
) Wangener Preiſe, da Leutkirch nicht notiert.
1. 190
man fich wieder ber Viehzucht zu, 1865 beſchloß der land⸗
wirtichaftlihe Bezirläverein, bei den gefunlenen Getreide:
preifen müſſe mehr als je auf einen rationellen Betrieb der
Viehzucht gefehen werben. Zur jelben Zeit wandten fih
auch ſchon intelligentete Landwirte der Milchwirtſchaft zu
und begannen mit der Fabrilation von Badfteinkäfe,
Von jebt ab mehrte fi das Streben nah Vergröße—
rung der Milchwirtſchaft ftetig, Doch wurde daneben noch
der Getreivebau in gleihem Umfang fortbetrieben, bis
in den BOer und 90er Jahren ber Rückſchlag in ben
Getreidepreiſen eine Beihränfung des Getreibebaus
und den Übergang zur Milchwirtſchaft zur Folge hatte,
Mit diefem Sinken der Getreidepreife fiel auch der Wert
der Ader. Der durchfchnittliche Verkaufspreis pro SHeltar
betrug in Wuchzenhofen 1875—79 1343 Mt, 1850-84
448 Mt, 1885—89 950 ME, 1890-94 875 ME, ver
Miefen 1875—79 3060 ME, 1380-84 1720 MI, 1885
bis 1889 1763 ME, 1890-94 1942 ME.) Bei größeren
Gutsfäufen ift es üblich, Äder und Wiefen, famt den land:
wirtihaftlihen Gebäuden durdlaufend zu reinen, ber
Morgen wird bann jebt zu 3—500 ME, berechnet. Aus
dieier Rechnungsart läßt fih aud der auffallende, wohl auf
einer bejonderen Zufälligfeit beruhende Rüdgang der Preife
von 1875—79 auf 1880—84 zurüdführen; ein Preisfturz
fand in diefer Zeit wohl ftatt, aber faum in ſolchem Grade,
Die Ergatenwirtfhaft brachte zur Zeit ihrer Einführung
den Vorteil, daß neben einer verhältnismäßigen Erhöhung
der Erträgnifie des Getreidebaus auch die Rindviehzucht
am beiten geförbert werben fonnte Aus den Felder
onblümumgsüberfichten folgt, daß in ben drei hier zu be
trachtenden Gemeinden, die für das württembergiſche Algäu
typiſch fein dürften, etwa bis zu dem Jahre 1880 die alte
Ergatenwirtihaft beſtehen blieb. 1860 nehmen Adermeide
und Brache zufammen den 3. Teil der Felpflur ein. Die
ganze Feldflur war im allgemeinen in 4 Oſche geteilt,
Winter, Sommer, Brad: und Ergatenöſch. Es Hätte alio
auf das Brad: und Ergatendfch “. ber Feldflur fallen
follen. Wenn diefe nad der fFelberanblümung nur ben
3. Teil ausmachten, fo folgt daraus, daß '. weniger =
der Feldflur befümmerte Brache, d. h. mit Futtergewächſen
oder mit Hackfrucht angebaut war. Die einfachſte und all:
gemeinjte Fruchtfolge war folgende: Auf Winterfrucht (Korn)
folgte Sommerfrucht (Haber). In den Haber wurde Klee
eingefät, der Klee wurde 2 Jahre geheut und dann bas
Feld 2—3 Jahre ald Weide benügt, Dieſes Wirtichafte:
iyftem war doch eim recht ertenfives, 5—6 Nahre kam oft
fein Dung auf den Ader. Schon in den ler Jahren
wurde dann auf einzelnen Gütern beifere Fruchtfolgen ein:
neführt, z. B. J. Brache, Korn, Gras, Gras, Nom, V. Sad:
frucht, Gerfte oder Sommerroggen, Klee, Kom, Haber. In
den TDer Jahren wurde feitens der Draane der K. Zentral:
ftelle für die Landwirtihaft durch Vorträge im landiwirt-
) Mürtt. Jahrbücher 1895, II, &. 58,
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
ſchaftlichen Bezirksverein ſyſtematiſch auf Verbefferung der
Fruchtfolge hingewirlt. Als für die Gegend um Leutlirch
vorzüglih paſſende Fruchtfolge wurde empfohlen und in
vielen Betrieben eingeführt: 1. Hadfrucht, 2. Sommerfrudt,
3, lee, 4. Korn, 5. Kleegras, 6. Gras, 7. Aom und
8, Haber. Um das Yahr 1880 erfolgte dann infolge ber
finfenden Getreidepreife in bewußter Abfiht ein Abweichen
vom @etreivebau zugunften bes Futterbaus, neue Dung:
mittel werden eingeführt; 1887 wird die Gründung land:
wirtfhaftliher Konfumvereine zum gemeinfamen
Bezug von Dungmitteln, Futtermitteln und Sämereien
angeregt und mit Erfolg durchgeführt. Als Fructfolgen
werben empfohlen: a) in Berbindung mit Dreifelber
wirtichaft 1, Brade, 2. Dinkel, 3, Sommerfrucht (Haber),
4, Weide, 5. Weide, 6. Rüben, Kartoffeln, Erbſen,
7. Sommerfrucdt, 8. Klee, 9. Dinkel oder b) in Verbindung
mit Fruchtwechſel 1. Rüben, 2. Sommerfrudt, 3. Notllee,
4, Winterfrudt 5. und 6. Weide, In den Jahren 1890
bis 1890 erfolgte der vollftändige Übergang zur Mildhmwirt-
ſchaft und dementſprechend mehrte ſich der Futterbau feit
diefer Zeit in ungeheurem Mafe, 1880 werden in ben
3 Gemeinden 498,81 ha mit Futtergewächſen bebaut, 1900
1249,71 ha, ber Getreivebau fällt, nad ben Felderan—
blümungäüberfihten aber nicht in dem Maß, wie gemöhnlid;
angenommen wird. Doc ift darauf hinzuweiſen, daß dieſe
Überfihten nur auf Schägungen beruhen und es ift daher
nicht ausgeſchloſſen, daß fie der Wirklichkeit nicht voll ent:
fprehen. Die Hälfte des Aderlandes wird allmählig als
ftändiges Fruchtfeld angelent.
Der Biehhandel hatte von alteräher im Algäu ge
blüht. Nach der Not ber 20er Jahre des 19. Jahrhunderts
fam er rafch wieder in Schwung, ſchon im Jahre 1827
fonnten in Zeutlirh, Jonn und Wangen weitere Viehmärfte
eingerichtet werden. Der fih immer lebhafter geftaltende
Viehhandel war für die Erhaltung einer guten Viehraſſe
ihäblid. Die Oberamtsbeichreibung von 1843 äufert fich,
wie folgt: „Eine Hauptriktjicht bei ber Haltung des Viehs
ift ber Handel damit, welcher ſich in biefem Bezirk ala ent
ſchieden aftiv herausitellt. Viehhändler aus der Schweiz
kaufen fomohl aus dem Stall ala auf den Märkten hiefiges
Vieh auf, um es in der Schweiz, in Italien und im füb:
lihen Frankreich wieder zu verfaufen. Um den durch den
Abſtoß verminderten Stand zu ergänzen, wird Vieh aus
Bayern (Krummbach, Mindelheim u. f. w.) und dem oberen
Algäu zugelauft, doch fo, daß die Bilanz immer um jährlich
40 000 fl. zum Vorteil des diesſeitigen Bezirks ift. Die in
neuerer Zeit in Leutlirch, Aichftetten und Gebrazhofen ein«
geführten monatlihen Viehmärkte haben diefem Handel
einen nicht unbebeutenden Aufſchwung gegeben. Allein gerade
biefe Lebhaftigkeit des Viehhandels ift ein weſentliches
Hindernis für bie Bewirlung eines gleihartigen nugbaren
Viehſchlags, indem fehr verfchiedenartiges Vieh zugeführt
und jedes tauglihe Stück fogleih eine Beute der Rich:
händler wird.”
Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leutlircher Heide.
Die Fehler, die damals gemacht wurden, die Nicht:
beadtung der Regel: „Behalte das Gute, verkaufe das
Schlechte“, rüchten fi bitter, bis auf ben heutigen Tag
franft die Viehzucht des Oberamtsbezirls noch an den
Munden, die ihr damals die Biehhändler ſchlugen. Der
landwirtichaftliche Bezirfönerein hatte den Nüdgang der
Viehraffe, das Verſchwinden des Algäuer Schlags wohl
bemerkt, er war auch beftrebt, die Viehzucht durd Einkauf
männlihen Buchtmateriala zu heben, aber, folange er fein
beitimmtes Zuchtziel vor Augen hatte, und folange der
Export ber beften weiblichen Zuchttiere in gleicher Weiſe,
wie bisher fortdauerte, fonnie fein Beftreben feinen Erfolg
haben. Der Einkauf von Karren wurde von den 50er Jahren
an durch den landwirtſchaftlichen Bezirköverein vermittelt,
Aber gerade bei diefen Einkäufen zeigte fih, wie wenig
Klarheit über das zu erreichende Ziel herrſchte. Im Jahre 1857
hielt der Ausſchuß des Vereins den Einkauf von Farren
in der Gegend von Sonthofen und Staufen wegen ber
dort beftehenden Milchwirtſchaft nit für zmedmähig, ber
Auffauf ſollte womöglich in der Gegend von Schruns ftatt-
finden, weil dort ein befferer Viehſchlag beftehe, 1962 er-
folgte der Farrenanfauf im oberen Algau, im Montafun
und in der Schweiz, 1865 wurde ein Beſchluß gefaßt, daß
bei den gefunfenen Getreibepreifen mehr als je auf rationellen
Betrieb der Viehzucht gedrungen werden müfle, 1867 werben
dann dieſem Beſchluß gemäß 9 Zuchtfarren im Prättigau
aefauft; wenn es aud noch an einer beftinmten Formu—
lierung des Zuchtziels fehlte, jo wurde doch das Rot: und
Fledvieh allgemein abgeſtoßen. Ein im Jahre 1870 ge:
ftellter Antrag auf Ankauf von Simmentaler Farren wurde
mit großer Mehrheit abgelehnt, weil die eingeführte Algäuer
Kaffe den Himatifchen und Fütterungsverhältniffen, ſowie
der eingeführten Milchwirtſchaft am beiten entiprehe. In
dem Anfang der 70er Jahre mehren ſich die Beftrebungen
nah Erkenntnis des Zudtziels, Die Rindviehzucht des
Algäus war fonitant zurüdgegangen,
Viehſchlag war fait ganz verfhwunden, an feine Stelle
mußte ein neuer Viehichlag gegründet werden, bei welchem
neben der Milchergiebigleit au etwas Gewicht auf Fleiſch-
zucht gelegt werben follte; zur Pflege der Viehzucht wurde
1876 ein Viehzuchtverein gegründet, dem in den nächſten
Jahren der Auflauf von Karren im Montafun, Prättigau,
am Rigi und in Vorarlberg oblag, Mit dem Aufſchwung |
der Mildwirtihaft vom Beginn der 80er Jahre an fehte
Dann wieder ein neues Streben in der Viehzüchtung ein.
I. 191
das Stammregifter des Vereins aufzunehmenden Tieren zum
Ziel. Die für zuhttauglih erfannten Tiere jollten anfangs
nur an Vereinsmitglieder verfauft werden. Die äußeren Kenn:
zeichen bes neuen Schlags, nämlich die darakteriftiiche Farbe des
Grau: und Braunviehs werben in erfter Linie genau feftgeftellt.
Gemeinfam mit dem Biberadyer Braunviehzuchtverein
wurde 1890 eine Fungviehmweide für Narren, und 1892 für
meiblihe Tiere gegründet, 1894 wurde ein Zuchtviehmarkt
in Leutlirch eingerichtet und 1897/98 ein Braunviehzudt:
verband der Oberämter Biberach, Laupheim, Zeutlich, Wald:
fee und Wangen organifiert. Die Erfahrungen, melde bie
Kommiifion des Viehzuchtvereins bei der eriten Stalfhau
im Jahre 1888 hatte machen müſſen, waren nicht gut ge:
weſen: die Erkenntnis der Unmöglichkeit, den alten Algäuer
Schlag zu fammeln und aufzufriichen, hatte die Notwendig:
feit einer Auswahl der für das neuaufzuftellende Zuchtziel
tauglihen Tiere aus einem den verſchiedenen Schlägen ber
Schweiz, Dfterreihs und des bayriſchen Algäus angehörigen
Viehſtand zur Folge. Dieſer Tiere waren es anfangs jehr
wenige. Bei ben Stallfchauen der folgenden Jahre Tann
ein Fortſchritt feltgeftellt werden, aber der Fortfchritt ift
ein jehr langfamer und die Urſache diefes langſamen Tempos
wird jest wieder der Farrenhaltung zugeſchrieben, deren
zwedmäßige Regelung durch das Einödfyftem eben unendlich
erfchwert iſt. Wie die Qualität, jo ift auch die Zahl der
Stüde Vieh in einer ganz allmählihen Steigung begriffen.
In den drei Gemeinden Gebrazhofen, Herlazhofen und
Muczenhofen wurden gezählt 1850 5704 Gtüd, 1873
6225 Stüd, 1891 5844 Stüd, 1895 6958 Stüd, 1904
7182 Stüd,
Die Käſefabrikation bezeichnet die Oberamtöbe:
fchreibung 1843 als im Zunehmen begriffen, doch wurbe fie
' damals und aud in der Folgezeit nur auf herrſchaftlichen
3
Der alte Algäuer |
Gütern betrieben, erft in den 6Oer Jahren ift dann ein
weiterer Fortfchritt zu verzeichnen. Der allgemeine, für das
württembergijche Mgäu jo jegensreihe Aufihwung der Milch:
wirtichaft trat aber erft mit dem Sinfen der Getreidepreife
' in den 80er Jahreu ein, die erfte württembergiihe Molferei-
Allerdings machten ſich fofort auch Bedenlen geltend, ob es
möglich ſei, neben der Milhwirtichaft auch noch Zeit zur
Biehzucht zu verwenden. Aber die allgemeine Anſicht geht
Doc dahin, daß wenigftens ber eigene Bebarf durch
eigene Zucht gedeckt werden ſolle. Die Klagen und War:
sungen bezüglich des Verlaufs ſchöner Tiere nad ausmärts |
Hatten fih in Vorträgen und Belprehungen immer mehr |
gremehrt. Der im Februar 1888 neu organifierte Viehzucht |
»erein nahm fi die Gründung einer Stammzucht mit in |
auöftellung fand im jahre 1879 in Leutkirch ftatt, die erfte
württemberaifhe Moltereigenofienichaft wurde 1880 in Aid:
ftetten gegründet. Seit diefer Zeit nimmt die Mildwirt:
ſchaft ftetig in immer rafcherem Maße zu, der Getreidebau
tritt je mehr die Getreidepreife fallen, deſto vollftändiger in
den Hintergrund, Mollereigenoffenichaften und einzelne Käfer
wetteifern, neben Badjteinfäfe werden in neuefter Zeit aud)
' Rundkäfe fabrigiert, und überall herricht bei den Landwirten
ein reges Streben, möglihit viel Milch an die Käſereien
zu liefern, jo daß im Hausgebrauch felbit ſehr ſparſam mit
Milh umgegangen wird, und ja fchon ber Rückgang der
' Militärtauglichkeit auf dieſen verringerten Mildylonfum zurüd:
geführt wurde. Es will gewiß viel heißen, wenn in der
Teilgemeinde SHerlazhofen, einem Ort mit 580 Einmob-
nern von vier Näfereien monatlih 1415000 RE, alſo
auf den Kopf der Bevölferung 24—26 Mt. Milchgeld ein-
t. 492 Zur Geſchichte der Landwirtſchaft auf der Leuttircher Heide.
gehen. Die Nachteile des vermmderten Hausgebrauds der | aus dem Bezirl Leutlich am fchlechteiten beſucht. Die
Milch dürften wohl nit zu fehr überfhäpgt werben. In |
diefer Richtung fann durd geeignete Belehrung viel gewirkt
werben und ift wohl auch tatfählih ſchon manches erreicht |
worden.
Eine weitere Folge der gefteigerten Milchwirtſchaft ift
die Hebung der Shweinezudt, da die Abfälle der Kaſe—
teien für die Schweine ein vorzügliches Nahrungsmittel
liefern. Güterbefiger mit 100-200 Morgen, die früher
fein einziges Schwein im Stall hatten, haben jet beren
60—70,
Ein altes großes Schmerzenslind ber württembergiichen
Negierung ift die Pferdezucht Die Zahl ber Pferde
nahm zwar ftetig zu. Sie betrug in ben drei Gemeinden
Gebrazhofen, Herlazhofen und Wuchzenhofen 1831 460,
1850 556, 1873 648, 1881 617, 1890 701, 1900 721,
1904 761. Doc fehlt der Sinn für rationelle Zucht. Die |
Klage hierüber beginnt in dem Bericht des erften württem- |
bergifhen Oberamtmanns, fie ſetzt fich fort in der Oberamls⸗
vor ber Not bewahrt, über welche die Landwirtſchaft der
beichreibung und wiederholt ſich bis auf den heutigen Tag
bei jeder Pferdemufterung, Ob die Vereinöbungen an dem
Rüdgang der Pferdezucht ſchuld find, ift ſchwer zu jagen,
Tatfahe iſt, daß feit ber Vereinödung ftänbig Alagen ger |
führt werden, Als im ‚Jahre 1842 die württembergifche
Regierung die Anlegung von Fohlenweiden in einzelnen
Gemeinden in Anregung bringen wollte, berichten alle Ge:
meinden, die Einrihtung folder Weiden fei unmöglich, da ja
alle Almanden verteilt jeien und den Gemeinden daher
gar fein Play für folhe gemeine Weiden zur Verfügung
ftehe. Übrigens Fönne fih auf den Einödgütern ja jeder
Bauer eine Weide für feine Pferde herrichten, wenn er
wolle, Hier und da mag eine folde Weide zu treffen fein.
Im allgemeinen find fie aber doch felten und meiftens nicht
zwedentjprehend, Die 1867 von dem oberſchwäbiſchen
Pferdezuditverein in Praßburg errichtete Fohlenmweide wird
Zeutlirher Befhälplatte war aus Mangel an Teilnahme
eingegangen und es beburfte langer Verhandlungen, bis die
Landgeftütsfommilfion fih im Jahre 1859 wieder zur Ein«
richtung einer folden entfchlieken lonnte. In neuefter Zeit
find dank ber Tätigkeit des Landoberjtallmeifters, der Land⸗
gektütslommiffion und bes württembergiihen Pferdezucht:
vereins Meine Kortichritte zu fpüren, bei einzelnen wenigen
Landwirten zeigt fi lebhaftes Intereſſe. Ob biefes Inter:
eſſe noch breitere Schichten ergreifen und ob bei dem Rück
gang des Anbaus von Haber eine rationelle, zielbemuhte
Pferdezucht im biefigen Bezirk fid) entwideln wird, bleibt
abzuwarten.
Am Ende des 18, Yahrhunderts hatte die Vereinöbung,
die frühzeitige Befreiung von der Mehrzahl der Kulturlaften,
den Bauern des Algäus und auf der Leutlircher Heide
einen Vorfprung vor ben meiften Bauern Süddeutſchlands
geihaffen, am Ende des 19, Jahrhunderts hat der Über:
gang vom Körnerbau zur Milchwirtſchaft und Viehzucht fie
Gegenwart klagt. Mber die Spuren diefes Übergangs
haften diefer neuen Betriebömweife noch überall an. Auf
dem Gebiete der Viehzucht ift der Untergang des Algäuer
Schlag in ber erjten Hälſte des 19, Jahrhunderts noch
lange nicht überwunden, die neue Rafle des Grau und
Braunviehs ift noch lange nidt in genügender Zahl und
Volltommenheit in den Ställen zu finden, damit ſteht im
Zufammenhang, dab auch die Milchergiebigfeit nad) Quantität
und befonber® nah Qualität noch bedeutender Steigerung
fähig wäre; der Futterertrag der Wieſen und Ader kann
durch Fünftlihe Düngung nod weiter gehoben werden, von
ber Förberung bes Genoſſenſchaftsaweſens, der weiteren Ver:
feinerung der Käſe⸗ und Butterfabrifation, der Hebung der
Pferdezucht und anderer Nufgaben der Landwirtſchaft ganz
zu ſchweigen.
Heggelbach
vor der Vereinödung von 1747.
Norc.
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Heggelbach
nad; der Vereinödung von 1747,
Die Aendernugen von 1747 bis 1904 find durch Punktierung angegeben.
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Markung Haid. Markung Heggelbach.
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Markung Willerazhofen. 8
—
2 Öberamt Leutkirch.
‚Gemeinde Herlazhofen.
Markung Haid. Markung Heggelbach.
Digitized by Goo
THE NEW YORK
PUBLIC LIBRARY,
AUTOR, LEROX AO
TILDEH FOUNDATICTEE
Die Imangsvollftrechungen in das unbeweglide Bermögen in Württemberg in
Jahren 1895 1903.
Bon Finanzrat Dr, Trüdinger.
Seile
L. Einleitung . : 2... a er 193
II. Die erledigten YJwangäverfteigerumgen überhaupt . . 194
II. Die Art der Erledigung . ; iR er 2 199
den
Seite
IV. Die Homwerungsbeiräne » 2 2 2 2 neu 200
V. Die vollftändig ‚durchgeführten Verfahren . 203
Anhang. Tabellen 1-4 . — 5
I. Einfeitung.
Nah dem Beifpiele anderer deuticher Staaten wird in
Württemberg durch das Statiftifhe Yandesamt feit dem !
Jahre 1895 eine Statiftif der Zwangsvollſtreckungen in
das unbemweglihe Vermögen veranftaltet, ') und aud) nad
Änderung ber gefeglichen Beftimmungen über die Art des
Smwangäverfteigerungs: und Zmangsverwaltungäverfahrens
(vgl, Erlaß des K. Yuftigminifteriums vom 10, Dftober 1899,
betr, die Zwangäverfteigerung und Swangsverwaltung, Amts:
blatt des K. Yuftizminifteriums S. 367) fortgeführt. Die
ziffermäßigen Ergebniffe diefer Statiftit find nad Kreiſen
und Oberämtern bis zum Jahre 1899 einſchließlich durch
die Württ. Jahrbücher für Statiftil und Landeskunde?) und
für das Land im ganzen bis zum Jahre 1902 dur Das
Statiftiiche Handbuch für das Hönigreih Württemberg’) be
fannt gegeben worben, Nachdem nunmehr die Einzelergebniffe
biö zum Jahre 1903 +) einſchließlich vorliegen, ift es möglich,
die Statiftit der Zwangsvollſtreckungen in das unbemeg:
lihe Vermögen für den gefamten Zeitraum 1895 —1908 |
einer vergleihenden Darftellung zu unterziehen.
Vorauszufhiden find einige allgemeine Bemerkungen.
Das geltende Bivilprogehreht unterſcheidet mehrere
Arten von Imwangsvolliiredungen: bie Imangsvollitredung
wegen Geldforberungen in das bemenliche Vermögen, die
Swangsvollftredung wegen Geldforberungen in das um
bewegliche Vermögen, die Zwangsvollſtreckung behufs Heraus:
N) Über die Art und Weile ber Gewinnung des Materials
für diefe Statifiit fiche Württ. Jahrb. 1896, I &, 199.
?) Siehe Jahre. 1896, I S. 193, 1897, II 3, 67, 1898, 11
&.85, 1899, II &. 166, 1900, II S. 166.
) Siche Statift. Handbuch Jahrg. 1203 ©. 166.
4, Siehe die Statiftil der Zwangsvollſtrecungen (Jwangs-
verfteigerungen) für die Jahre 1900-- 1908 im Tabellenanheng. |
Württemd, Jahrslicher 1008, et 1.
| gabe von Sahen und zur Erwirlung von Handlungen,
; bezw. Unterlaffungen und endlich das Verfahren behufs Ab⸗
nahme des Offenbarungseids. Vollswirtfhaftli von Ber
deutung find nur bie beiden erfigenannten Zwangsvoll⸗
ftredungsarten. Beide Verfahren find, wie die Konkurfe,
richterlihe Zwangsakte gegen ſolche Schuldner, welde ihren
Zahlungsverbinblichfeiten nicht mehr genügen fünnen, Eine
Statiftil der Zwangsvollſtreckungen gibt hienach, gleichwie
diejenige der Konkurſe, ein Bild über den Umfang der
burch diefe ftaatlihen Zwangsverfahren in die Erfcheinung
‚ tretenden franfhaften wirtſchaftlichen Zuſtände, und bildet
fo eine Art „Morbiditätsftatiftif des wirtfchaftlihen Menſchen“;
für die Beurteilung der Lage der Grundbefiger vermag fie
fogar einen richtigeren Mafiftab zu bieten als die Boben«
verfhulbung, denn diefe fann vielfach durch beiondere Um:
jtände, wie Aufnahme von Kapitalien für Neubauten u. ſ. w.
begründet fein. Es bürfte von Intereſſe fein, wenn eins
leitend zunädit die Bewegung ber genannten Hauptarten Des
richterlihen Zwangsverfahrens für eine längere Reihe von
Jahren vorgeführt wird. *)
Dabei ift zu beachten, daß das neue Hecht des bürner:
lichen Geſetzbuches drei Arten von Zmangsvollftredungen
in das unbeweglihe Vermögen kennt: die Eintragung einer
Sicherungshypothel für die Forderung, die Zwangsverſteige;
rung und die Smangsverwaltung, welche allein ober neben:
‚ einander zur Ausführung lommen fönnen. Sieht man von
den Sicherungshypothelen, welche aus ber Betrachtung ganz
ausſcheiden follen, ab, fo ergibt fich folgendes:
1 ', Auf Grund der von dem #. Juſtizminiſterium jährlich
| herausgegebenen Überfihten über die Verwaltung der Rechtspflege
; in Württembera.
25
I. 194
ee Beats] Be | aan
na | Besenttinbes dea Iwungs·
wabepeslihen vou beans ef:
Bermgemd fredung | tragte | öffnete
za TE LE 3
1936 668
2387 484
2427 410
2387 357
28360 311
2542 928
2772 362
2893 2338
3004 304
3169 317
3396 351
3691 338
3586 ‘2
1894 3662
1895 8772
1896 4114
1897 4777
1898 4786
1899 46
1900 5347
1901 6 164
182 7684
1808 799
im Mittel
der Jahre | |
1881 —86 2042 67 240 | 492 | 410
18872 1580 % 8152 | 414 | 348
1893— 98 1424 19 4108 | 441 862
1825 162 6545 1614 477
18991908 |
| liches Vermögen zurüdjugreifen,
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1805—190.
Die Zahl der Zwangsvollſtrecungen in bewegliches
Vermögen ift in fteter Zunahme, dagegen die der Jwangs
vollftredungen in unbeweglihes Vermögen (Zwangsver⸗
feigerungen), wie auß dem Mittel längerer Zeiträume
deutlich zu erſehen ift, in unverlennbarer Abnahme.
Man ift verſucht, hieraus zu ſchließen, daß die Not:
wenbigfeit, bei der Imangsvollitredung auf liegenidhaft:
feltener wird. Bietet
jo die Bewegung der Zwangsvollftredungen in unbemweg:
liches Vermögen ein nicht unerfreulidhes Bild, fo ift allerdings
“ jene der Konlurſe weniger günſtig, gleichwohl gibt auch fie
' zu befonderen Beforgniflen feinen Anlaß. Die Zahl der
Konlurſe wer allerdings in der legten Bergleihsperiode
1899-1903 größer ala in ben früheren Perioden; ber
Grund hiervon ift in ber hohen Aonlurszahl der Jahre 1900
und 1901 zu fuchen; indeſſen ift die Zahl in den folgenden
Jahren 1902 und 1903 wieder erheblih zurüdgenangen,
fo zwar, daß die Zahl der Konkurſe des Jahres 1903 ben
Durhihnitt der erften 6 ‘jahre des Vergleichszeitraums
(1881— 86) nur wenig überfchreitet.
Da die Verihuldung des Grundbeſitzes zunächſt durch
Hypothelenaufnahme, die Inſolvenz alsdann durch Zwangs⸗
volljtredung in das unbewegliche Bermögen zutage tritt,
fo ift die ſtatiſtiſche Erfaffung der Zwangsvollſtredungen in
unbemwegliches Vermögen, beren Zahl die der Konlurſe bei
weitem überwiegt, von bejonberem vollswirtſchaftlichem
Intereſſe. Auf fie hat fih die vorliegende Abhandlung
auch allein zu beicdränten und zwar wirb fi die Unter:
ſuchung ausfgließlih mit den Zwangäverfteigerungen be
ichäftigen, während die der Zahl nach unbedeutenden Zwangs-
verwaltungen außer Betracht bleiben.
II. Die erfedigfen Swangsverfleigerungen überhaupi.
Indem die vorkiegende Statiftit nicht bloß eine Mafle:
zählung der einzelnen Zmangsverfteigerungsfälle bewirken,
fondern den Verlauf biefer Fälle in allen Stadien an:
Ihaulih machen mil, das Jahr der Eröffnung aber ſehr
häufig mit dem der Beendigung nicht aufammenfälkt, ergab
ſich die Notwendigkeit, nicht die eröffneten, überbies in den
bereits erwähnten „Überfihten über die Verwaltung ber
Rechtspflege“ nachgewieſenen Zmangsverfteigerungsverfahren,
ſondern die erledigten zugrunde zu legen und dabei das
Jahresdatum des Antrags auf Zwangsverſteigerung voll:
ſtändig unberückſichtigt zu laſſen.
Faßt man hiernach die Zahl der erledigten Zwangs⸗
verſteigerungen ins Auge, jo ergibt fich folgendes:
t) Die Ausfühneng der Zwangsvollftredung geſchah bis 1899 aıd«
nahmsmeife im Wege der Jmangsverwaltung dann, wenn es fich
um einen Zwangsangriff von Sachen oder von Nerbten handelte, fiber
deren Subſtanz der Schuldner nicht verfügen konnte, wie inshelondere
beim Aamilienfipeitommiknut und beim Rießbrauch.
Aahl der erledigen Smangsverfieigerungen
im im im im
Bar Nedars — Jagft Dem! ganzen
freis freis freie freid | Yanb
EI I a IE
1895 534 319 216 | 232 1291
1896 Ba 185 2190 18085
1897 503 324 229 253 1308
1898 \ı 846 922 253 285 1356
1898 ı 650 367 223 248 1488
100 ' 40 | 222 159 | 167 298
1901 h 457 | 232 180 | 206 1075
1902 iA 244 160 | 1% 1166
1908 | 871, 268 1. 1 1176
1895-103 ; A811 | 2022 | 1778 | 1998 | 11159
durchſchnittlich
in 1 Jahr 538 2vı 197 214 ı 130
Die Imangsvollftredungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in ben Jahren 18951008.
An den 9 Hahren 1895—1903 find demnach
11159 Bmangäverfteigerungen in das unbewegliche Bermögen,
dad find in einem Jahr durchſchnittlich 1240 erledigt worben.
Die Zahl der in bem aleichen Zeitraum (1895—1908) erledig⸗
ten Konkurſe beläuft ſich auf 3659. Bei weitem am größten |
ift von Jahr zu Fahr die Zahl der Zmangsverjteigerungen
im Neckarlreis und zwar berechnet fi in dem ganzen Er:
hebungszeitraum 1895—1903 der Anteil des Nedarlreiies
an ber Gefamtzahl der Zmangdverfteigerungen zu 48,4 °,,
dagegen derjenige des Schwarzwalbfreifes zu 28,5%,
ber des Jagſtkreiſes zu 15,9%, und der bes Donau:
freifes zu 17,2%. Much dadurch unterfcheibet ſich ber
Nedarkreis von den drei übrigen Kreiſen, daß fich dort bie
Zahl der Zmwangsverfteigerungen auf gleicher Höhe hält,
ja eher im Steigen begriffen ift, während fie hier eine um
verfennbare Abnahme zeigt. Es wird fomit auch durd die
Bewegung der Zwangsverfteigerungsfälle in den vier Kreiſen
bie befannte Tatſache der großen Verſchiedenheit der wirt:
Ihaftlihen Berhältniffe in den verjchiebenen Gegenden unferes
Landes beftätigt, Wenn man auf bie mit ben Dberamta:
grenzen zufammenfallenden Amtögerichtöbezirfe eingeht, fo
treten, wie ein Blid auf die Tabelle S. 196—197 zeigt, die
Gegenfüge noch ſchärfer hervor, ſchon unter den Bezirten
eines und besfelben Kreiſes.
Freilich darf nicht vergefjen werben, daß bad unbeweg: |
liche Vermögen in den einzelnen Zandesteilen jehr verfchie: |
den verteilt if. Um daher zu erkennen, welche Bezirke am
ftärfften und melde am menigften von den Zwangsverſtei⸗
gerungen betroffen find, muß die Zahl der legteren im Ver:
hältnis gejegt werben zur Zahl der Grundftüdseigentümer ;
erft dann wird man ein richtiges Bild von ber Iwangd:
verfteigerungshäufigfeit in den einzelnen Bezirlen erhalten.
Eine Nahmeifung über die Zahl der Grundftüdseigentümer
nah Bezirlen fteht nicht zur Verfügung; einen geeigneten
Anhalt bietet aber die Zahl der landwirtſchaftlichen Betriebe!)
und bie Zahl der Hauptgebäude?). Demnach ift in der Ta:
belle S.196—197 berechnet, wieviel Zmangsverfteigerungen in
dem Zeitraum 1895—1903 in den einzelnen Oberämtern auf
1000 landwirtſchaftliche Betriebe und 1000 Hauptgebäude
entfallen. Diefe Zahlen lafjen deutlich erkennen, daß es in
der Hauptjache die meiften der dem Nedartreis angehörenden
ſowie einige benachbarte Bezirle (Herrenberg und Neuen—
bürg im Schwarzwalbfreis) find, welche fich zu einer augen:
fälligen Gruppe hoher und höchſter Frequenz zufammen:
fchließen. In den beiden andern reifen find es nur
wenige Bezirle (im Jagſtkreis Gmünd, im Donaufreis
Ehingen und Ravensburg), welche eine hohe Frequenz auf:
weiſen. Dagegen zeichnen fi die peripheriihen Bezirke
durch eine geringe Häufigfeit aus; die wenigften Zwangsver⸗
fleigerungen weifen auf: bie Bezirke Freudenſtadt, Spais
*) Nach der landwirtſchaftlichen Betriebszählung vom 14. Juni
1895.
N Nach der Einſchahung zur ftaatlichen Gebäudebrandverfiche:
rung vom Jahre 1000,
I: 19
hingen, Gerabronn, Künzelsau, Mergentheim, Crailsheim,
Biberach, Waldfer, Zeutlirh. Der Schlüffel für die eigen:
artige Verteilung der Zwangäverfteigerungen ift ohne Zweifel
in der Beionderheit der allgemeinen wirtichaftlihen Verhält⸗
niffe der einzelnen Zandesteile zu ſuchen. Die der weſtlichen
Lanbeshälfte angehörenden Bezirke mit größter Jwangäver:
fteigerungäfrequeng find nit nur die am bichteften bevöl:
ferten, fondern aud die am meiften parzellierten, wo mil
deres Klima und fruchtbarer Boden eine intenfivere Bewirt:
Ihaftung und damit die Berfelbftändigung einer größeren
Anzahl von Betrieben geftatten und wo inäbefondere auch die
Verbindung ber Lanbmwirtfhaft mit einem ge:
| werblihen Beruf am häufigften ift.
Iſt ſchon hieraus mit Wahrfcheinlichkeit zu ſchließen,
daß nicht die. eigentliche Yandwirtichaft, nicht der Bauer im
engeren Sinn das verhältnismäßig größte Kontingent zu
ben Zwangsverſteigerungen ftellt, fo erhält dieſe Vermutung
ihre Beftätigung, wenn man bie Schuldner nad Berufs:
gruppen fondert. In der vorliegenden Statiftit wurden
folgende Gruppen unterfchieben:
L Selbftändige Zanbmwirte, Weingärtner und Gärtner,
I. Sand: und forftwirtichaftlide Taglöhner und Dienit-
boten,
Selbftändige in Gemwerbebetrieben,
Selbftändige in Handels: und Verfehräbetrieben,
Unfelbitändige in Gewerbe, Handels: und Verkehrs;
betrieben,
VI. Sonftige Berufe.
Eine Berteilung ber erledigten Jwangäverfteigerungen
auf diefe Berufsgruppen ergibt folgendes:
II,
IV.
V.
in ber Betufsgrupphe
Selbe
_ | —*
ee Sande md] Selbe Mnfelbe! | Zur
Jahre am ai ke, —— | _ftändige ftändige, So nf —
Tagloͤhner in Gewerbe⸗⸗ FR
N * und Dienft- ——— Berufe men
Gärtner boten | Verlehröbetrieben
1895 | 807 | 186 6398 | 80 | 110 | 1901
16 | 2 | 18 78 | | 88 1965
1897 874 179 629 8: 28 ı 1309
1898 866 1% 654 143 | 69 ı 1356
1899 444 102 712 150 | 75 | 1483
1900 | 880 66 501 55 | 47, 908
1901 309 60 5% 70 | 46 | 1075
1902 | 297 69 650 108 42 | 1 166
19083 312 50 700 72 42 1176
Zuſ. 3020 989 BT 875 52 1119
|
An den innerhalb der Periode 18951908 erledigten
11159 Zmwangäverfteigerungen find die felbjtändigen Sund-
wirte mit 27,1%, die land» und forftwirtichaftlihen Tag-
1. 186 Die Zwangsvollſtreclungen in dad unbemeglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 18951908.
Zahl der erledigten DE
Dberämter | | | | 1895-1908
| 1895 ı 1896 | 1897 | 1898 | 1899 | 1900 | 1801 | 1802 | 1909 | auf 1000 | auf 1000
! ) | ' ' landw. Bes) Hatpt«
i | | none! triebe | gebäude
ur. = 1 R- 4. | 5 |) 6 7 I Oi) | m
| | | — J |
1. vacnang... 868 || m » |» 6 | a7) 08 | 090
2. Befigheim ....) MO | BB 16 | u | u u | Bu a | 1 | 10 21 | 32
8. Böblingen . . .| 0 ı 9@ 23 26 15 15 2:8 Bi | 186 45 |; 379
4. Bradenheim . ., 8 |; 990 | 4 | oı eaieiw| ww | 8 88 | ms
5. Eanmftt ame 31 383 | 58 | 471
6. Ehlingen 2 2.) 34 ai) w | 8 Bi | 4 es | er 406 429
7. Heilbronn . 2... 838 28 28 5 | 28 26 BB : 28 4: 279 48,2 38,6
8. Beonderg . . . | 3 25 Pr 4 40 83 a | 4 | m 122 | 504
9. Sudwigeburg - 44 46 56 s8ß 61 6646 58 7 470 | 66
10. Marbah. . 2909 21 ulaısıBi m 18 Se 3 390
11. Maulbronn , . .! A 26 3 | 8 7:9) 97 21 80 286 4 59,7
12. Redarfulm . . 1 WB , A 2% 27 | 2 213,28 2 20 6 38,6
13. Stuttgart, Stadt. 8 80 | 31 | 8 #8 | 56 Bi 66 | 476 2129 | 544
14. Stuttgart, mt | 5 | ||| | | 4 680 70
15. Balingen... BI 8 | n|: IB 90 | 4 17 ws 508 | v71
16. Waiblingen. . . | 34 sei ı || v0 | 8 | m 568 | 572
17. Weinöberg . 2), 42|8|88 ı #9 | “48 | 40 | a7 708 | 768
1 1
Medarteeis . | 5 | 567 508 | a | jan 542 | 508
| | | |
| | | N
[} | | | e | | |
1. Balingen .. IB in ia 686 28 sleı0 || @W 87 | 807
2.Cm.....1 2 2 | 18 13 8 sı u 1:2 m) 80 | 47
3, Feendenftast . .ı 9 | 8 e| 3 13 s|ı| ss ı 10 “| 138 | 197
4. Serrenden ... 48 4 40 mim | ti 546 | 567
5.8. 28824 au 16 ißs 809 i0 4 1388| 40 | 308
6. Ragold.14 20 13 19 14 | 1 7 8 |; 12 m 20 | 88
7. Remember a re 598 | Dr
8. Nürtingen . -| 19 ua 24 | 1 \. 11 17 13 | 188) 96 | 308
9. Oberndorf .. .! IT iii 4 11 18 oi 136! 320 | 979
10. Reutlingen . . .. 10 | 97 w | 3 a 'iw!' ss: 166 47 | 52
11. Hottentwg. .- 0 | 8 18 ss; ı si’ nn! wi ss | wi
12. Rottweil... ni aim i mim iM | 1er 10 | 0
18, Spaidingen . . x ; 19 10 7 6 8 116 i | 1 19,5 19,8
14. Su... 80 eae'ivIiı 11 2» 14 8 so | 1a 2
15. Tübingen . : : 8 2 „ii er! 2 | 11) 388 | 86,7
16. Tuttlingen . . . | 12 18 17 19 80 a1 | 14 15 12 | 18329 | 315
17.Wab....., M 14 0) 14 19 16 16 8 6 2 226 0
t
Shwarwalteeis . 19 | | a m | m m | 2 Inn 00 9
J
I: i | f
| ) |
| |
; | | | | |
| | i I | |
—
Die Zwangövollftredungen in das unbeweglice Rermögen in Württemberg in den Jahren 1896—19%03, I 197
Zabl der erfeninten Zwangsverſteigerungen
Te a a "77
' 1900 | 101 | 1902 | 1908 || im
DOberämier RA LUD !
auf 1000 | auf 1000
landw. Be⸗ Haupt:
triebe | gebäude
31,7
20,5
26,8
30,2
18,5
36,0
3,5
17,6
16,5
17,3
26,8
28,2
41,8
23,1
1. Aalen
2. Groilsheim .
3. Ellwangen .
4. Gaildorf.
5. Gerabronn .
6. Smünd .
7. Sall .
8. Heibenheim .
9. Küngeldan .
10. Mergentheim
11, Neresheim .
12, Öhringen
18. Schorndorf .
14. Welzheim
SSIEREFIEnAEBn 8
»58E JR Bo
3.1
Yagklreis .
. Biberath .
. Blaubeitren .
. Ehingen .
. Seiälingen .
5. Göppingen .
. Sirdheim
. kaupkheim
Leuttich .
. Münfingen ,
NRavensburg
, Rtedlingen :
2. Saulgau.
. Tettnang
. Um .
. Baldiee .
. Barngen .
BE5HEFBE ER ESBE
Donaufreis .
| ı |
Württemberg . .. 1291 1306 1300 136 | 1483 | 998 108 | 1166 1176 11159 36,4 327
5 . |
I. 198
löhner mit 8,4%, die felbftändigen Gewerbes und Handel: |
treibenden mit 51,8%, die Unfelbftändigen in Gewerbe und |
Handel mit 7,9"/,, die übrigen Berufe mit 4,8 %o beteiligt.
Für denjenigen, ber nicht ein näherer Kenner ber wirt |
ſchaftlichen Verhältniffe des Landes ift, befagen diefe Ziffern
nun freilich noch nicht viel. Denn es wäre immerhin möge
lid, dab Gewerbe und Handel eine entſprechend größere
Anzahl von felbftändigen Betrieben aufzumeifen haben, als
bie Zanbwirtfhaft. Die angeführten Zahlen erfcheinen deö-
wegen erft bann in ber richtigen Beleuchtung, wenn fie in |
Beziehung zu ben Ergebniffen ber Berufäzählung, melde
die Geſamtzahl ber Ermerbätätigen in jeder Öruppe ver
zeichnet, gefegt werben. Bringt man demnach die Zahl der
Swangsverfteigerungen in ben einzelnen Berufsgruppen in
Verhältnis zu der Gefamtzahl der Erwerbstätigen jeber
Gruppe nach den Ergebniffen der Berufszählung vom
14, Juni 1895, fo ergibt fich folgendes:
Auf 10 000 Erwerbs⸗
Geſamtzahl tätige fommen
Berufsaruppe ber Imangsver:
Erwerbstätigen fteigerungen in dem
Zeitraum 1895/1003
Selbftändige Yandiwirte . 185 110 163,1
Land» und forjtwirtfchaftl.
Taglöhner . 92 822 101,2
Selbftändige ]i.Gewerbe 126 564 456,9
Unfelbftändigel u. Handel 261 939 33,4
Sonftige 118 166 45,9
Weil die Zahl ber felbftändigen Handels: und Gewerbe:
Die Zmwangsoollitretungen in Das unbeweglide Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895— 1908.
Ganz das gleihe Ergebnis liefert Die Konkursftatiitit;
auch hier ift der Prozentfat, der auf Gewerbe und Handel
entfällt, weit ftärler als ber auf die Landwirtſchaft ent:
fallende. Eingehend ift dies erſtmals von Dr. Rettich
für bie Jahre 1883—1892 nachgewieſen worden?) und aud)
ber neuere Berlauf ber Konlursbewegung hat hieran nichts
geändert. Es entfielen nämlich :?)
im Zubıe Fan her eh a ah ya
1899 mit 451 87 218
1900 „ 576 133 257
1901 „ 618 103 292
1902 „ 516 9 227
So wird, was Dr. Rettich zur Erklärung diejer Tatſache
fo treffend ausführt, aud durch die Statiftif der Jwangsr
vollftredungen beftätigt. Er faat a. a. D. „Der Haupt:
grund ift wohl in dem Umftand zu fuchen, daf dad Gewerbe
von feiner einfachſten Form an bis hinauf zu den fompli:
zierten Werlen großer induftrieller Etabliffements ein fein:
fühligerer Organismus ift, als die trob mancher Fortſchritte
im einzelnen bo immer nod; verhältnismäßig elementare
Urprobuftion. Diefe findet ihren feflen Rüchalt im jelb:
ftändigen Schaffen der Natur, während bas Bebeihen des
Handmwerfä bei weiten mehr auf die zwei Augen des Be
figer® geftelt ift; der Hof erträgt jahrelange Mißwirtſchaft,
das Handwerk geht unter der Ungeichidlichfeit ımb ber
Trägheit des Befigers fchnell zugrunde; dem Landmann
tritt die einzige Konkurrenz, welche den Preis feiner Pro:
' dufte herunterzubrüden vermag, in der geichloffenen Maſſe
treibenden fleiner ift als diejenige ber felbftändigen Land- |
wirte, verfchiebt fich der Progentiat der Zwangsverſteigerungen
noch mehr zu Ungunften der erfteren. Freilich geben auch
diefe Zahlen noch fein genaues Bild von der Zwangsvoll: |
ftredungsfrequen; der einzelnen Berufägtuppen. Denn es
iſt nicht außer acht zu laſſen, daß mit dem Gewerbebetrieb
zwar fehr häufig, aber doch nicht immer ein Immobiliar-
befig verbunden ift. Indem daher von ber Geſamtzahl ber
Erwerbstätigen in Gewerbe und Handel der nicht feitftell:
bare Teil, welcher nicht im Beſitz eines Gebäudes oder Grund:
ſtücks ift, abzuziehen ift, verengert ſich der Kreis der für die Be:
rechnung der Jwangsverfteigerungsfrequenz in Betracht kom⸗
menden Selbftändigen und Unjelbftändigen in Gewerbe und
Handel und erhöht ſich bementiprechend die Zahl der Jmangs:
verjteigerungen diefer Öruppe im Verhältnis zur Gefamtzahl
der Ermwerbötätigen. Soviel ergibt fich zweifellos aus der
vorftehenden Unterfuchung, dab Handel und Gewerbe
ein bei weitem größeres Slontingent zu den
Swangäverfteigerungen ftellen als die Land»
wirtfchaft.
des Auslandes gegenüber, die ein einziger Beſchluß bes
Gefeggebers, auf fo lange, als diefer eö für nötig hält, ber
feitigen fann; dem Gewerbe erwächſt die Konkurrenz aus
dem Schoße der Natur felber, und fein geſetzgeberiſcher Alt
| vermöchte und mollte die Vollsvermehrung aufzuhalten.
Während ſodann bie Landwirtſchaft — und dieſe Tatſache
fällt befonders ſchwer in die Wagſchale — eine in ſich ge
ichlofjene, feſt zulammenhaltende Intereſſengruppe bildet,
innerhalb welcher natürliche Gegenfäge nicht beftehen oder
wenigftens noch nicht zur Geltung fommen, iſt das Gewerbe
' bebingungslos dem Kapitalismus preisgegeben und mütet
in ben Probuftionsformen des Klein: und Grobetriebs in
dem Maße gegen ſich ſelber, daß zahlreiche Angehörige des
erfteren bem legteren zum Opfer fallen, ohne daß dieſer
‚ Auffaugungsprogek durd irgend welche Gegenmaßregel auf
die Dauer au hemmen wäre”,
’, Ergebnifle einer fonkursftatiftiichen Erhebung in Wurtiemberg
1883— 92, in Württ. Jahrb. f. Statift. und Landeskunde, 1898, 1. 105,
) S. Vierteljahreheite 3. Stat. d. d. R. 13 IV 1 und bie
früberen Jahrgange.
Die Swangsvolfftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895— 1003,
1. 199
III. Die Art der Erledigung.
Nicht Fämtliche eingeleitete Zwangsverſteigerungen ge:
langen zu vollftändiger Durchführung, vielmehr pflegt in
der Regel ein Teil der Fälle vor Erteilung des Zufchlags:
beiheids !) bezw, vor dem Berteilungstermin aufgehoben zu wer: |
den, jei es, daf es dem Schuldner gelingt, vor Beendigung des |
Verfahrens den betreibenden Gläubiger voll zu befriedigen,
jet ed aus anderen Gründen. Zu den letzteren gehört ins:
befondere der all, daß die vorhandenen Mittel den Betrag
der Forderungen der dem betreibenden Gläubiger vorgehen:
den Realgläubiger jowie die SHoften nicht überfteigen, fo
daß ber betreibende Gläubiger feine eigene Befriedigung
aus dem Zwangsakt nicht zu erwarten, alſo lein Intereſſe
an dem Verkauf mehr hat. Wie fih die Art der Erledigung
in bem Zeitraum 1895— 1903 geftattet, zeigen die folgenden
Ziffern.
davon
| Erledigte —
gwangs⸗ | ve |. - „sufgehoben
| ger. [indig |wonen Be) aus |
Aut:
ſam⸗
men
Grunden
durch; | ftiedlgung anderen
ſteigerungen |
geführt | grausiger
—ı 18
1291
1205
1309
1356
1483
08
1075
1 166
1176
11159
56 |
659
18951908
Hiernach ergibt fi, daf von den in ben ‚jahren 1895
bis 1903 erledigten 11 159 Jwangsverfteinerungen nur 4055
oder etwas mehr als ’/, (86,3 %0) vollftändig durchgeführt
worden find, während 7104 oder nicht aan; %, (63,7 "/,)
vor Erteilung des Zuſchlagsbeſcheides eingeftellt wurden
und zwar der gröhere Teil, 4950 — 44,4 %/,, wegen Befrie⸗
digung des Ölüubigers, der fleinere Teil 2154 = 19,3”,
aus anderen Gründen,
Es it von „Interefle, zu unterjuchen, mie fich die Art
der Erledigung bei den einzelnen Berufsgruppen der Schuldner
aeftaltet, worüber die nachſtehenden Ziffern Auffchluß aeben.
Daraus geht hervor, daß die einzelnen Berufsgruppen bead;:
tenswerte Berfchiedenheiten aufwerten: megen Befriedigung der
Frorberungen vor Erteilung des Zuſchlagsbeſcheides haben ver:
Hältntsmäßig am häufigften die Zmangsverfteigerungen gegen
Un jelbftänbige in Gewerbe und Handel fowie gegen „Zonftige‘
1, Der Zujchlagsbeſcheid iſt Die von der Vollftredungsbehörde
< Berfteigerungstommifjärs erteilte (enchmigung Des Amanadvers
taufs.
davon
vollſtandig
urchgefuhrt
| fteiges
rungen
in ben
aufgehoben
Berufsgruppe
h M
„ wegen Bes aus andern
friedigung Grunden
Ya |
Bl e mem] © a
— — ITI
— —
—— Land: |
wirte 3.020 f1 256 41,6 1269 41,9: 49516,5
Lande u. Saab |
ſchaftliche Tan: | H
löhner . | 939 1 33735, 9 428 je ‚8 1741182
Selbftän & = |
dige . ES | 5783 PB 035 | 35,2 2544439 1 20420,9
Unfelbftän- | 7 | | |
bige . 5585| SsT5 | 268 | 30,8' 437 499 17019,5
Sonftige .! 542] 100 = 222 502, 111205
Zufammen .' 11159 4055 u 44,4 2154198
a
ihre Erledigung gefunden und zwar fonnte hier in der
Hälfte der Fälle das Verfahren aufgehoben werben. Den
Grund hierfür wirb man darin zu fuchen haben, daß bier
in ber Regel Heine Forderungsbeträge in Frage ſiehen,
deren nachträgliche Aufbringung verhältnismäßig leichter ge:
lingt. Dagegen ift die volljtändige Durchführung des Ber:
fahrens am häufiaften bei den felbfländigen Landwirten, bei
welchen es fi in der Regel um höhere Summen handelt,
Eine für die Jahre 1900—1903 durchgeführte Unter:
‚ Scheidung nad Ortsgröhenklaffen ergibt folgendes:
bavon
anfgeboben
wegen Bes) aus and,
— grunden
im
* , | som 0,
sen
SIE ET ©
100.000 Einwohner, 288 | 129542 7330,7 36 15,1
»„ 20000--100000€, | 186 | 945,91 633,7 40 20,
„ 10000-200000 „' 253 | 10340,7 9135,9 59 198,4
„. 5000-10000 „| 447 | 177:89,6 17940,0 91 20,4
„2000-5000 „.ı 672 | 269 40,0 ı 268 40,0 187 30,
bis zu 2000 €. ‚2609 [1 009 38,7 1.023'39,2 577 2,1
Zuſammen . 4415 [1 777.40.2 11698385 910 8
An den Eleineren Gemeinden und auf dem platten
Lande fommt es häufiger vor alö in den Städten, daß das
Zwangsverſteigerungsverfahren vor Beendigung aufgehoben
l. 200
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbewegliche Bermögen in Würtiemberg in den Aahren 18951908,
wirb und zwar betrug ber Anteil der aufgehobenen Berfahren | bis 1903 im der unterfien Ortsflaffe 61,3 %,, in der oberften
an der Geſamtzahl der Fälle im Durchſchnitt der Jahre 1900 | 45,8 %,.
IV, Die Forberungsdeträge.
Iſt die Zwangsverfteigerung nit nur ein perfönliches
Unglüd für den davon Betroffenen, jondern auch ein Zeichen |
ungefunder wirtichaftlicher Verhältniffe, jo läßt fich der Um:
fang des Schadens, welder der Bollswirtihaft aus der
Gefamtheit diefer anormalen Vorgänge erwächſt, doch erft
aus ben Geldbeträgen ermefjen, welche hierbei in Frage
lommen, indem biefe Beträge während der Feitlegung im
Verfahren der probuftinen Verwendung entzogen find und
ihliehlih in einem Teil der Verfahren einen mehr ober
weniger großen Ausfall erfahren.
Über den Gefamtbetrag der Forderungen, welde in |
den während ber jahre 1895—1903 erledigten Zwangs—
verfteigerungen befangen waren, gibt die nadhftehende Tabelle
Aufſchluß.
Redar⸗
freis
\ Schwarz
walbfreis
Donaus
treis
Wurttem⸗
b
776 22%
623 916
431 997
895 001
325 302
858 704 | 689 736
1244174 | 744017
1 446 834 ;1 318.076
1256 985 |
545 203
724 037
709 341
TO SH |
762 850
‘1892 352
1 664 765
1654 505
1578 698
2 120 181
4257 049
‚6 050 799 1
' 7362 299
ie 5.320 617
1122978) 4831 400
980 819 | 6 786 307
1811 952
1966 424.
1229 552| 1912428
8262 462 7593808 12.372 173 |60.058 708
Die Geſamtſumme der dur Jmangäverfteigerungen in
unbewegliches Vermögen ihre Dedung ſuchenden Forderungen
betrug in den 9 Jahren 1895-1903 60 055 708 ME, dem:
nad durhjchnittlih in einem Jahr 6673 190 Mt. In Non:
furjen waren in dem gleichen Zeitraum befangen 69637 735 Mt.
(in einem Jahr durchichnittlich 7 737 526 Mt), Demnad
beziffert ſich — abgefehen von den im Wege der Zwangs:
vollftredung in bemweglihes Vermögen geltend gemachten
1903
1908 sw
1900 ab eine plößliche und ftarle Steigerung aufweilen: bie
Gejamtfumme der Forberungäbeträge betrug im Durchſchnitt
der Jahre 1895—1899 4321769 ME, dagegen im Durch⸗
ſchnitt der Jahre 1900-1903 9612466 Mi. Beteiligt
find an der Steigerung fämtliche vier Kreife, jedoch wie die
nachitehenden Zahlen zeigen, in verſchiedenem Mafe:
j Summe der Forde⸗
‚ rungen = Durdichnitt
€ Jahre
Demnad
Zunahme
Kreije
11895 — 1899
| — =
. | 1781 900 3965 791 | 228,5
Nedarfreis . 5 747 691
Schwarzwatdkreis | 689273 | 1201524 | 512251: 74,3
Angfifreid . . - N 710485 995 345 284860 | 40,1
Donaufreis | 1140111 | 1667 WE | 59775 | 46.3
Württembern 4321 769 9 612 1466 15200697 12241
|
Die — war bei weitem am größten im Nedar
| freis, wie überhaupt diefer Kreis nicht nur nach der Zahl
der erledigten Fälle, fondern aud hinfihtlih der Schwere
der Fälle, die in dem Betrag der auf einen Fall fommenden
Paſſiven ihren Ausdruck findet, an erfter Stelle ſteht. Die
Paſſiven betrugen im Mittel der Jahre 1895—1903 durd:
fchnittlich auf einen Fall:
| im Nedarlreis . 65858 ME.
im Schmwarjwaldfreis . B151 „
im Jagſtkreis . 4249 „
im Donaufreis. - «v2... 6424 „
im ganzen Zand 5382 Mt.
An der hohen Ziffer des Nedartreifes hat die Landes
‘ hauptftadt, wie leicht erflärlich, einen bedeutenden, übrigens
Forderungen, deren Höhe nicht ermittelt ift — bie Summe |
dernotleidenden Forderungen, weldeimöjfent
lihen Verfahren zur Erledigung aelommen
find und damit einer geordneten Produftion
zeitweilig oder ganz entjogen waren, in den
Jahren 1895—1903 zu 129696443 Mi, oder
dDurhfchnittlih in einem Jahr zu 14410716 Mt,
Bemertensmert ift, daß, während die Zahl der erledigten
Kalle abgenommen hat, die Forberungsbeträge vom fahre |
von Jahr zu Jahr fehr wechlelnten Anteil. Es betrugen in
der Stadt Stuttgart
bei einer Gelamt: '
— die Vaſſiva
im ZJahre zahl Sur — im gangen —* einen el
1895 25 72716 ME 29117 ME
1896 89 108484 „ 1163 „
1897 31 550018 „ 17742 |
1898 33 299865 9087 _
1899 35 729344 „ 20839 „
1900 43 2552577 „ 59362 „
1901 56 2874073 „ 51323 _
1902 13 3745293 „ 51305 .
1903 66 2847 376 43 142 „
zufammen 451 14 429 941 an. 31 995 ML
Die Zwangsoollftrefungen in das unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895 1909,
Um Darüber Aufihluß zu erhalten, wie fi Die Jmangs+
verfteigerungen nad) ber Höhe ber Forderungsbeträge klafſi⸗
fizieren, hat vom Fahre 1897 ab eine Unterfcheibung nad)
Größenklafſen der Baffiobeträge ftattgefunden. Danach
entfallen von den in den Jahren 1897—1903 erledigten
8563 Smangäverfteigerungen
gwangsver⸗
ſteigerungen
3840 oder 44,9%, aller Falle
auf die Klaſſe
bis zu. 500 Mt,
von 500— 1000 „ 1004 ——
1000 2000 „ 935 „18, „ *
„2000-300 „ 51 5 6, u
„ 30-40 „ E51 » AM. on
4000 5000 „ 246 a Bu Pr
„ 5000-1000 „ 67T, Mu un
„ 1000-2000 „ ME 5 AI m
über 20 000 „ 613 “ 7,1 07 ” or
Es zeigt ſich in diefen Ziffern deutlich, daf die Zmangs: |
verfteigerungen in Heine und mittlere Betriebe das größte
Kontingent zur Bejamtzahl jtellen.
Die Verteilung der Korberungen auf bie einzelnen
Beruföfategorien ift aus der nachfolgenden Zufammenftellung
erſichilich:
Selb:
ftänbine
Unjelb-
ſtandige
ſtandige
Landwirte
Jahr Sonſtige
in Gewerbe und
Handel
4.
135 ij 9744151155522 | 2891 80 | saa91
1896 Ds 97T) 8250| 3096 751, 58454] 21
1897 | 1879 645] 147 508] 2 073 562 | #3 308
1898 J11B2803] 34054] 2632 219 | 165 933
1899 1 1438948] 74197 | 3.068 929 | 166 908
1000 1508830] 38239] 4584945 | 51155] 308 13
19001 | 1896226] 7257| 7598496 133436 | 1515
1902 1 1479 43 324 | 9 957 627 147 200| 486 08
1008 | 1780591] 26000] 7338217 | 190554 | 498
—— 739 060 48 537 605 | 979 831 [1 732 21
Am Mittel
1605-1909 | 14022 ga 118] 4837 512 | 108870| 192
I
An ber Befamtpaifinfumme der in den jahren 1895 bis
1903 erledigten Zwangsverfteigerungen mit 60058708 Mt,
find die jelbjtändigen Landwirte mit 21,8 %a, die landwirt ⸗
ſchaftlichen Taglöhner mit 1,2”/a, die jelbjtändigen Gewerbes
und Sandeltreibenden mit 72,5%, die Unfelbftändigen in
Gewerbe und Handel mit 1,6%, die Zonftigen mit 2,9%
beteiligt.
Beachtenswert ift die Reihenfolge der Berufsgruppen,
wenn man fie nadı dem Betrag der auf einen Fall fommen:
den Bajfiven, d. i. nad ber Schwere der Fälle ordnet:
Württemb. Aahrbilger 1906, Helt 1.
I. 201
Betrag der auf einen Fall lommenden
Paſſiven im Durchſchnitt der Jahre
1805-99 1900-03 1805-1908
Selbitändige in Ge
werbe und Handel 4119 ME 12198 Mt. 7529 Mt,
Selbſtändige in Land⸗
wirtſchaft . 3646 „ 52% „ 4338 „
Sonftige di, BOIR „ 3196 „
Unfelbjtändige in Ge:
werbe und Handel 908 „ 1516 „ 1119 „
Zandwirtichaftliche
Taglöhner . 797 „ 78 „ 787 „
Mie nad der Häufigkeit, fo ftehen demnach auch nad
der Schwere der Fälle die felbftändigen Gewerbe und
Handeltreibenden bei weiten an erfter Stelle. Wenn man
' fich erinnert, daß beim Landwirt das ftehende Kapital, das
unbemweglihe Vermögen, beim Handel: und Gemwerbetreibenden
das umlaufende Kapital, das bewegliche Vermögen über:
wiegt, fo möchte man vielleicht eine andere Neihenfolge er:
warten. Aber nah wirtichaftlihen und nad Rechtsgrund⸗
fügen richtet fih ber Vermögensangriff, aud der zwangs:
weife, zuerft gegen bie leichter erfeglihen, alfo die beweg⸗
lihen Bermögensteile. Diele find beim Handel, und Ge:
werbetreibenden in größerer Menge vorhanden als beim
Landwirt. Der lehtere wird daher ſchon bei Hleinerem
Taffivftand in die Gefahr lommen, daß fein unbewegliches
Vermögen zwangsmweile in Aniprud genommen wird, als
der Gewerbe: und vollends als der Handeltreibende.
Auf die Ortsflaffen verteilt fih die Raffinfumme ber
‘ in ben Jahren 1900— 190% erfebigten Zmangäverfteigerungen
in ber Meife, daß entfällt
auf die Gemeinden mit im ganzen auf i Fall
MR. n RE,
über 100 000 Einmw, 12019319 831,3 50501
(Stuttgart)
‚ über 20 000—100 000 Einw, 4342002 11,3 22153
(5 Gemeinden)
„ 10000--- 20 000” 3933715 102 15548
(8 Gemeinden)
er 5000--—- 10000 4161970 108 9311
(23 Gemeinden)
„ ..2000- 50W „ 4519056 11,8 6725
(110 Gemeinden)
bis zu 2000 Einm, 9473818 246 3681
(1764 Gemeinden)
Zufammen 38449864 100,0 8709
Während auf die unterfte Ortöflaffe, welche die größeren
Landgemeinden und das platte Yand umfaßt, die Mehrzahl
der Zwangbverſteigerungen (in dem Zeitraum 19001903
59,6 0) entfällt, iſt dieſe Ortsllaffe an ber Geſamtpaſſir—
ſumme nur mit ’/s (24,6 %0} beteiligt, denn die Schwere
der Fälle ift hier ein? geringere als in den größeren Ge:
; meinden und zwar nimmt bie Schwere der Fälle um fo
mehr zu, je höher bie Ortöflaffe fteint, ganz entſprechend dem
26
I. 202
höheren Wert des Grundbeſitzes in gröheren Städten gegen: |
über dem platten Zand.
Unterfuht man ſchließlich, wie fi die Gefamtfumme |
ber durch Bmangsverfteigerung in unbewegliches Vermögen
ihre Dedung fuchenden Korberungen nad den einzelnen
Arten der Erlebiaung verteilt, fo ergibt fi) folgendes:
Beirag der Forderungen
insgeſamt durchſchnittlich
von 1896-1908 auf 1 Fall
Mt. %, ai,
vollftändig durchgeführte Fälle 58 246 644 = 88,6 13131 |
aufgehoben vor Erteilung bes
Zufchlagsbefheits . 68206 = 11, 99
und zwar
Die Zwangsvollſtreckungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in ben Jahren 18951009.
Betrag der Forberungen
inägefamt durchſchnutlich
von 1895—103 anf 1 Fall
gie. 9 At.
wegen nachträglicher Befriedi⸗
gung der Gläubiger. 410648 = 68 830
aus anderen Gründen, ins:
beſondere wegen Ausſichts—
Iofigfeit des Verfahrens 2755 41a
60 058 708 = 100,0 5382
Daraus geht hervor, daß es ſich bei den vor Erteilung
des Zufchlagsbefcheids erledigten Zmangsverfteigerungen in der
Regel um leichtere Fälle handelt, während bei den vollftänbig
durchgeführten beträchtlic höhere Summen in Frage ſtehen.
V. Die vollfländig durdgeführten Berfahren.
| 29,1% der Forderungen durch die Konlursmaſſe befriedigt
Wie im vortehenden gezeigt worden ift, ift es ber
Heinere Teil der Zmangsverfteigerungen (in den 9 Jahren |
1895—1903 4055, d. i. nicht mit mehr als !/,), ber zur
volljtändigen Durhführung lommt, doch handelt es fi
hierbei um erheblich jchwerere Fälle als bei ben vor ber
Beendigung bes Verfahrens eingeftellten fällen, find doch
an ber Gejamtfumme ber durch Swangsverfteigerung in un:
bewegliches Vermögen ihre Dedung fuchenden Forderungen
mit 60 058 708 Mt. die vollftändig durchgeführten Fälle
mit zufammen 53 236 644 Mt. = 88,6%)» beteiligt.
Bon Intereſſe ift zunächſt, zu unterfuchen, wie ſich in
der gefamten Erhebungsperiode bas Verhältnis der Paffinen |
zu den Aktiven geitaltet.
“ * ch
r Pafftve
Paflioa fommen
Aftiva
1805 A ası | 2780069 | 364018 76,3
1896 44 2 750 470 8618 418 76,1
1897 476 | 2802284 3078611 8,4
1808 2 ; 270828 3436 152 81,2
139 435 3080 726 , 3065 663 711,7
1900 369 ı 4544469 | 5 965 832 76,2
1901 44 6350116 | 8089586 70,6
10082 508 7824431 | 11 185.422 70,0
1908 451 | 5824356 | 976297 66,5
1895-108 4065 | 3554455 823664 729
l
In den während der Jahre 1895— 1903 vollitändia durch⸗
geführten Zmangsverjteigerungen ftand den Gefamtpaffiven
mit 53236 644 MI. ein Betrag der Attiva von 38 834455 Mt,
worden. Es hat dies feinen Grund darin, daß die Dedung
im Iwangsverfteigerungsverfahren nicht wie im Konkurs
nah Projenten, jondern nad dem Hypothekenrang erfolgt.
Wenn man die zeitlihe Bewegung ber finanziellen
Ergebnijje der vollftändig durchgeführten Smangäver:
fteigerungen näher ind Auge faßt, fo find bemerkenswerte
Verſchiebungen ſowohl in ben abjoluten Beträgen der Aktiv:
‚und Paſſivmaſſen als au in dem Verhältnis beider zu
einander zu entdeden:
- : Auf 100 Mt.
ee ee ion affon _ Balfin
Rt. IR, Ant.
1895 — 1899 456 2858217 3668571 77,9
1900— 1903 447 6135843 8723447 70,4
Wie aus diefen Ziffern deutlich hervorgeht, hat nicht nur
die Schwere der Fälle, fondern au die Verluftgefahr
für den Schulbner in den lehten Jahren der Erhebunge:
periode merkbar zugenommen: im Durchſchnitt der Jahre 1895
bis 1899 find 77,9%, dagegen im Durchfchnitt der Jahre 1900
bis 1903 nur 70,4 "0 der Forderungen zur Dedung gelanat.
Aud in der Steigerung der Berlufte der Gläubiger infolge
der Zwangsverſteigerung bat hiernach Die — inzwiſchen
wieder überwundene — wirtſchaftliche Depreſſion der hinter
uns liegenden Jahre ihren Ausdruck gefunden.
Bemerlkenswerte Unterſchiede treten auch hier bei Unter:
ſcheidung der Schuldner nad) Berufsgruppen (f. o. S. 1095)
' zutage (fiehe die umftehende Tabelle Seite 203).
gegenüber, wonach im Durdjchniit dieſes Jeitraums 72,9 %5 |
der Paſſiva durch die Aktiva ihre Dedung erlangt haben
und 27,1%, ungebedt geblieben find. Die Dedung geitaltet
fih weſentlich günftiger als bei den Konlurfen: bei ben
fegteren find im Durchſchnitt ber Jahre 1895—1903 nur |
Daraus ergibt ſich, daß die Dedung günftiger ober anders
ansgebrüdt bie Verluftgeiahr für den Gläubiger geringer
ift bei der Awangsverfteigerung gegen jelbftändige Landwirte
als bei derjenigen gegen felbjtändige Gewerbe: und Handel:
treibende, An dem Nüdgang des Dedungsprozentes ber
Paſſiva von 1900-03 gegenüber dem vorausgegangenen
Zeitraum 1895—99 find fämtliche Berufsgruppen beteiligt
und war, was au beadten ift, die felbftändigen Yand-
wirte ftärler als die felbftändigen Handels: und Gewerbe:
treibenden; betrug der Unterihieb in dem Progentver:
Die Zwangsvollftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 18951903.
Im Durchſchnitt der Jahre
Im Durchſchnitt der Jahre
1895 1
899
Baffiva , Aftiva *—
| men
Aktiva
foms
men
Aktiva
1 430 915 1033 082
I Lios sis s883 661 801
12,2
n | 84260 66840 | 70,3 | 81 575 | 23715 75,1
II IV'2 354 950 |1 809 147| 76,8 |6 343.054 4.802.602] 70,2
vi 0770) 67489) 845 | 80 678 68 746 711
vI | 88278| 31140 814 | sas231| 212728 648
70,3
123.47 6185848
Zuf. pn 2858217 | 781
bältnis der Aktiven zu den Baffiven zwiichen Yandwirticaft
und Gewerbe im Durchſchnitt der Jahre 1895-99 noch
3,3, jo hat fih derfelbe im Mittel der Jahre 1900—03
auf 2,0 verringert.
Übrigens ftellt die Differenz zwiſchen Aktivmafle und |
Paffivmaſſe noch feinesivegs den Gefamtverluft der Zwangs⸗
verfteigerungsgläubiger dar. Bevor ber Zweck des Zwangs⸗
verjteigerungäverfahrens, das unbemwenlihe Vermögen bes |
Schuldners unter die Hypothelen- und betreibenden unver: |
fiherten Gläubiger zu verteilen, erreicht werden lann und |
um biefen med zu erreichen, entftehen unvermeiblih Ver: |
bindlichteiten und Koſten, welhe aus der Zwangsver
fteigerungsmaffe zu bereinigen find. Weiterhin ftatuiert
das Geſetz eine beftimmte Nangorbnung, nad welcher die
Befriedigung der einzelnen Gläubiger flattzufinden hat.
Das alte wie das neue Necht?) unterfcheidet im weſentlichen
zwiſchen den Koften des Verfahrens, gefetlich bevorrechteten
Forderungen (Staatö:, Amtöförperihafts:, Gemeindeabaaben,
Brandfchadensbeiträge und ſonſtige öffentliche Laften), hypo—
thelariſch gefiherten Forderungen und fonftigen Forderungen.
Unfere Statiftif geftattet nun, eine Berehmung darüber
aufzuftellen, welhe Summen auf die einzelnen Nechtstlaften |
der Forderungen entfallen, und welche Beträge hieran ge |
deckt worden find (fiehe die nachſtehende Tabelle), |
Zunächſt ift aus diefen Zahlen zu entnehmen, daß die |
KRoften des Verfahrens fowie die geſetzlich bevorrechtigten For:
derungen (Steuern, Brandſchadensbeiträge zc.) einen ganz |
geringfügigen Teil— zufammen nur 1,6 %u der Forderungen
in Anfprud nehmen. Auf eine Zwangsverſteigerung entfällt |
im Durdichnitt der Jahre 1895—1903 an Koften und geſetz⸗
Lich bevorrehtigten Forderungen der Betrag von 01 ME,
während auf einen Konkurs nah dem Durchſchnitt der |
*) Art. 22 des Geſetzes betr, die JIwangsvollſtreckung in un:
Seweglides Vermögen vom 18. Auguſt 1879, Reg. ©. 191: |
S 10 des Neicögefeges über die Ymangäverfteigerung und die |
Awangsverwaltung, Heichögeiehhl. 1898 &. 718, |
dieſe eigentlihen Gläubigerforderungen,
I. 203
Geſami⸗
forderungsbetrag
in den Jahren
1
Art
der
Forderung
im ganzen
ne il. ä _» 3] BL a
Koften des Verfahrens , 574797| 111 574 u 100
Gefeplih bevorrechtete
Forderungen 241, 05] 2ası| 100
Dypotbefariich ge⸗ l
ficherte Forderungen 50180 862 | 94,397 156 047| 74,0
Sonftige Forberungen ' 223854 | 41 50605 22,6
Anfammen . 158 296 614 100,0 88479398 | 723
Jahre 1895—1903 948 Mi, Maffeloften und Maffeichulden
entfallen.
Gegenüber den Koften des Verfahrens fowie den geſetz—
lic bevorrechtigten Forderungen machen die übrigen Paſſiven
bei weitem das Gros, im Durchſchnitt ber Fahre 1895—1903
98,4% aller Forderungen aus, Insgeſamt bezifferten fich
in melden bas
pathologiihe Moment der Zmangäverfteigerung als einer
Folge franthaft überipannter Kreditverhältniffe am ſchärfſten
und mit der größten Tragmweite in bie Erſcheinung tritt,
für den ganzen Zeitraum 1895—1903 zu 52419 386 ML,
movon ber größte Teil, nämlich 50 180 862 MI, = 9,7 %/,
auf hypothekariſch aeficherte, der Heine Reft mit 2 285 524 Mt,
= 430 auf nicht verficherte Forderungen entfällt,
Weiterhin aber ift aus der obigen Tabelle zu erfehen,
in welchem Berhältnis die Forderungen nad den verſchie—
denen Rechtsklaſſen zur Befriedigung gelangt find. Nad)
Dedung ber Koſten und der gefehlich bevorrechtigten Forde
' rungen, welde in den in ben Jahren 1895-1903 durch—
' geführten Zwangsverfteigerungen ausnahmslos ftets in ihrem
vollen Betrage getilgt werben fonnten, find befriedigt worden:
die Forderungen der hypothekariſch gefiherten Gläubiger mit
37156047 Mt. = 74 %, diejenigen der fonftigen Gläubiger
mit 506 088 Mt. = 22,6 "lo, und die Forderungen aller Gläu-
biger zufammen mit 38479393 Mt. = 72,3", wonad ſich
ber Gefamtverluft bei ven in ben Jahren 1895 — 1908 vollitändig
durchgeführten Smwangsverfteigerungen zu 14 757251 Mt.
beziffert.
Übrigens enden nicht alle Zwangsverfteigerungen mit
einem Berluft für die Gläubiger. Wie die nachftehenden
Zahlen zeigen, fommen von ‚jahr zu Jahr nicht gerade
jelten Fälle vor, in denen das Zwangsverſteigerungsverfahren
einen Übererlös ergibt, und zwar betrug:
im Fahr bie Zahl Diefer Fälle der ilbererlös
1895 84 64 528 Mt.
1596 55 27480 „
1897 76 »93lb „
I. 204
im Jahr die Zahl diefer Fälle der flbererlös
1898 85 74 580 ME,
1599 714 36318 „
1900 43 28659 „ !
1901 57 28020 „
1902 57 34588 „
a 1903 5 21683 “
1895 — 1903 585 355 062 Dit,
Eine nähere Beachtung verdienen enblih noch die
Gegenftände, melde im Zmangsveriteigerungäverfahren
verfauft und verwiefen werden find, Dabei handelt es
fih um Gebäude, ganze Hof: ımb Bauernanweſen und ein
zelne Feld: und Waldparzellen. Die nachfolgende Zufammen: |
fellung gibt zunächſt eine Überfiht über die Zahl bezw.
ben Umfang diefer drei Objelte bes Zwangsverſteigerungs
verfahrens in den Jahren 1895— 1903:
Gebäudes Ganze Hof: und eimzelne Feld⸗ und
abl Bauernanmwejen Waldparzellen
v Zahl Fiache Zahl ‚Fläde
ha ha
1895 262 60 398,0 153 3577 |
1896 257 35 4180 1131 251,4
1897 276 108 765,7 1071 160,8
1898 298 6 4299 1252 190,8
1899 310 80 359,5 1098 1546
1900 218 84 538,5 648 85,8
1901 295 5 483,2 705 141,9 |
1902 343 64 859,1 #78 177 |
1908 306 58 379,8 897 120,3
1895—1903 2565 648 41317 8888 1480,0
Welches die Anſchlagswerte und die Berkaufserlöfe |
biefer verfchiebenen Beftandteile in dem gefamten Zeit:
raum 1895—-1903 waren, ift aus ben nachſtehenden Zahlen
zu entnehmen. Erlös
Anſchlag in Prozent
m. Mt. des Anichlags |
Gebäude . 31752439 28 866 541 90,9 |
Ganze Hof und |
PBauernanweien 8592367 6732793 785
Einzelne feld: u,
Waldparzellen 3380 784 2048413 7,2
Zuf. 43715590 38547 747
. Die Swangsvollftredungen in das unbeweglice Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895— 1908.
Das feinem Wertbetrag nad bebeutendfte Objekt der
Swangsverfteigerung bilden fonad die Gebäube; ihr Anteil
an ber Gefamtaktivmalle berechnet fih zu 72,6% An
zweiter Stelle jtehen die ganzen Ho und Baueranmweien
' mit einem Anteil von 19,6 % und an dritter bie einzelnen
' Feld: und Waldparzellen mit einem Anteil von 7,8
Bemerlenswert ift, daß der Erlös durchaus hinter dem
Anſchlag zurüdbleibt und zwar weitaus am ftärkften bei
den ganzen Hof: und Bauernanweſen, in geringerem Mafe
bei den einzelnen Feld- und MWaldparzellen fowie bei den
Gebäuden. Wenn man annehmen darf, daß der „Anſchlag“
ungefähr dem gemeinen Wert der Sache entfpriht, eher
etwas unter dem letzteren bleibt, jo ftellt die Summe, um
melde der Erlös hinter dem Anſchlag zurüdbleibt, den
reinen Berluft dar, welden die zum Zwangsverlauf ge
nötigten Eigentümer eben durd; die Mafregel des Zwangs⸗
verfaufs erlitten haben: er beredjnet fi, für die Jahre 1895
bis 1903 zu 5167843 Mt. oder durchſchnittlich in 1 Jahr
zu 575 316 ME, und auf einen Eigentümer zu 1278 MI,
Noch einige andere Beobachtungen von allgemeinerer Be
deutung laſſen fh aus den obigen Ziffern ableiten: zwangs
‚ weife veräußert wurben im jährliden Durchſchnitt von 1895
bis 1903 in 961 Parzellen 164,44 ha, melde zu 375 643 MI.
; ober zu 2284 ME. das Heltar angeſchlagen und zu 327 601 ME,
‚ ober zu 1992 Mt, das Heftar verlauft wurden. An
ı ganzen landwirtihaftlihen Anmwefen wurden im Durchſchnitt
von 1895—1%3 zwangsweiſe veräußert 72 mit einer Fläche
von 456,8 ha, welde zu 953596 Ml. oder zu 2088 ME,
; das Heftar angeichlagen waren und, auf 1 ha gerechnet,
1638 ME, erlöften, während ber Erlös eines ganzen Bauern-
anweſens (einſchl. Gebäuden) durdichnittlid zu 10390 ME.
ſich berechnet. Eine Parzelle der Einzelgüter ift durdhichnitt:
lich 16,8 ar groß. Die Grundfläche der von der Zwangs-
verfteigerung betroffenen ganzen Hof: und Bauernanmejen
zuſammen mit derjenigen ber einzelnen feldparzellen beträgt
im Durchſchnitt der fahre 1895—1903 621,2 ha, im Ber:
gleich mit ber gejamten landwirtfchaftlih benützten Fläche
des Yandes, welche 1247626 ha ausmacht, ein verſchwindend
tleiner Teil.
Tab. 1.
Tab. 2.
Tab. 3.
Tab. 4.
Anbang.
Statiftil der Zwangäverfteigerungen in das unbewegliche Vermögen vom Jahr 1900.
a) Nach Yandgerichtäbezirten ar et ra re.
bi „ Amtsgerichtöbesirken
€) „ Berufögruppen der Schuldner
di „ Ortsgrößenflaffen
Statiftit der Zwangäverfteigerungen in das unbewegliche Bermögen vom Jahr 1901.
a) Nah Kandgerichtäbezirten F Bar ar a
bh) „ Amtsnerichtöbesirten
© „ Berufägnuppen ber Schuldner
di „ Ortögröfenklajien
Statiftil der Zmangsverfteigeriingen in Das unbewegliche — vom Jahr 1902,
a) Nach Landgerichtäbexirfen Po * .. FR
b5 „ Amtögericdtsbesirten Fe Ge
©) „ Berufögruppen der Schuldter . 2 2.“
dı „ Ortsgrößenflaflen R
Statiftit der Zwangäverfteigerungen in das unbewegliche Vermögen vom Fahr 1908.
a) Nah Yanbgerichtöbezirten — a Er Pr
bi „ Amtsnerichtöbegirten RD an 5
co u Berufögruppen der Ehulsner . » 2 200»
dı „ DOrtsgröbenllflen - » 2 2 2 22 nme.
MO
L, 206 Die Zwangsvollſtreckungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908,
Tab. 1. Statifik der Bwangsverfleigerungen in
a Nach Qand-
Zahl der Fälle Die Falle
Summe Aufhebung | Mufbehung voll:
z 2 wegen Befriedigung | I e .
Landgericht | D ber der — aus anderen
ange⸗ ian er⸗ vor Erteilung des Qahl | ;:
bezirte j 8 _ Roffinen | Bufhlagsbeiheids Gründen | * Jabl | Summe
‚ falten ge | Tebigt re a E —berienige 2 ı ber
\ blieben! Zahl Zahl | Ü ten Gläus | Baffinen |
ber ers | Baifiven der ers Paſſiven u | |
febinten ledigten Fälle | biget |
Falle ik u |
1.7. 1] 8 j 82 1 0 j mı® 18.
u 1 —— Hass en en
Stuttgart . » » -| 28| — | 978 41 13515220] 131 274 242 46 61417 | 8 520 3179561
Heilbronn . » +.) 18 8 177 4,8 741 829 68 52 355 46 D28594 | 63 296 | 636 580 |
Nedarkreit. . : . | 468 8, 460 44 14357049] 19 | 326507 92 114311 169 | 822 3816141
Zübingen . -» . „| 10! — 130 5,1 484 318 45 33871 Bl 46 136 | 419886!
Rottweil. - » +.» 83 1 92 3,8 374386 44 65.074 | 36 2 144 | 273027
Schwarzwaldfreis . | 228 ı | 2 45 358701] 89 | 101045 62 u 711 330 69 863
Elwangen. RM — 94 46 Br 2w 2408 | 28 | 5894| 37 178 | 200 725
Sl... 2... | — 65 b,1 351046 24 32 4158 14 4 7 191 | 814569
Iagittreit . ». » : 50 — | 189 48 689 78 58 56 486 42 58005 64 | 8600 5529
1 ee 82 ı- 82 64 336 367 32 28 294 11 | 11548 | 39 202 | 296524
Ravensburg :» ..1 BB: — 85 4,1 644 452 31 30588 | 18 | 28854 86 226 | 585010
Donaunfreid . . » | 163 — | 16 48 W0 810) 6 I 1 Ze ww 7 u
Württemberg. - - ‚1007 | 93,98 45 167860 0 | 54290 | 3 ‚27516 | 39 1949 1595 532
hi il I i
Erledigt im Weg
Wehrbetrag | RR |
der Aktiven über bie | Mehrbeirag Betrag | .
Landgerichts Paſſwen | * Paffioen ver mit Defeiebigien | RT f
| (libererlöfe) j Mmelängfupteit) Forderungen | Gebäude |
bezirke RT EN: — —
— | tr Betrag bei
* | By | * O — fonftigen Anſchl Erlde
u Übererlöfe — Kent ern * geht Bir *
| Hatte | ' Falle | rg a 8 derungen |
. | 4 J AO MN. I M_ 4
TB LM | 3, 7 IR. I 8 1991| © | s |
Stuttgart . . . . 11 7934 85 | 640 392 | 600666 | 3976 73 2465585 | 2400 A658
Heilbronn —* 8 716 55 195 579 178584 | 17045 25 354 606 821 615
Nedarkeis. - - - 19 | 8649 140 835 Mi 7790200 b6 vb Een re 2 6 ee)
Tübingen 7 10414 | 1 u u 2 | 30655 2% 570
Rottweil. ; 2 35 BB MM TB, 12852 21 |) 142760 | 126536
Schwarzwaldfreis 9.1.1049 62 16783 | 167 4A 53 20340 4 49320 362 106
Eilwangen . 2 | 246 34 van Go 1508 20 115 240 M452
Sal . 8 I 110 | 2 4m" 26927 18.071 8; 417m 36650 |
Japfitreie . 51347 8 123622 W531 3 | 160 | 121 1020
Um . 8 7002 31 6 642 52 800 1342 | 21 83 400 87655 |
Haveneburg 2 1212 4 227004 213357 13647 | 23 220 647 196 651
Donanfreis. 10 “214 66 218 646 2661 274 | 4 |, 304047 284 306
Württemberg 43 | Bi | 95 1450022 : 1303313 146709 218 3720588 | 3.498 92
Die Zwangsvollſtrecungen in dad unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908.
das umbeweglihe Wermögen vom Jahr 1900,
gerichtöbezirten.
1. 207
wurden erlediat durch
ftändige Durbführung
darunter Beireibenbe Gläubiger
x | Betrag der gg, ee und zugelaflenen | mit nichtgeficherten j | mit beoohhetarie 8 gefiherten , | Summe
Koften | sungen Forderungen erungen | der
des j Betrag Betrag Altiven
een ei, meiste | zuge | zur | See | au | Se |
| GHäubiger Forderungen | Gläubiger Forderungen |
A 4 F GE | MN 4
u. S 18. es | © 18 23,
in - — — —
20 942 9798 80406 | 64 785 19 12 737 79 660844 | 2547108
6 887 2.09 0549 | 2206 14 7981 PT Be 5:77 441 716
27309 11897 369505 , 7740 sg 718 Br 2868819
7088 2130 3 | Bi 20 10 887 26 171.908 324 764
3520 947 SB | Th | 18 16 299 23 52.095 181 785
10.608 3.077 Bm 40 447 83 27136 49 224 008 506 529
5.087 194 233 786 19908 | 5 5.826 82 89 509 182 347
5042 28330 232 197 25 000 7 4792 20 74 438 270 672
10129 4274 515 988 48 | ww ,) 1018 52 164 087 453 019
5.053 2150 268 136 21185 | ww | 738 25 722083 238 834
6.083 292 561 188 15 547 8 74 3 157 326 359 218
11186 4372 | Be | m 3080 59 229 629 596 102
Bi | 620 DE | ar | 101 6052 | 288 | 1553917 | 4544469
i J u
vollftändiger Durchfuhrung
den Aktiven befanden ſich im Verfahren verkaufte und vermiejene
| ganze Hof: und Bauernanmefen Einzelgrumdftüde
" T Srumd und Boden | 5
| | IT Behtude — Erld za⸗⸗waci⸗
Zahl | Flache Anſchlag anfchlag Anſ su * | der “ *
} | | ® Barzelien |
— VAR... — — | bh |
6.7 1 8 | 4. 85. l IM. 8 | Mm.
| * * 2; = ——n 7 — — —
6 15,92 | 33140 25 000 ij 58 140 47 368 120 10,09 Bl |
8 14,64 34 175 30 100 64 2975 68 307 160 16,80 51460
13 30,56 678315 55 100 | 122415 | 1156% 250 26,89 147200
7 14,92 34 701 28 680 68 471 47 786 159 18,40 44 545
3 77,09 | 96 70 34 800 131550 | 45 010 47 5,9 98i4
| 10 291 | 181541 63480 19% 021 27% 206 2434 54362
N 11 99,44 69 775 88 800 108575 | 82 904 66 16,68 18 9%
| 21 157,41 174590 | 91 934 5 | 25012 2 3,28 90%
| Ev 6 | Mh | Br 370‘ ws... 9 19,97 28.05
| 14 66,31 90 6 84 500 18115 | 1948340 | 4b 10,77 14 600
15 91,87 91240 103 656 14 895 1498848 25 8,87 | 11990
| 29 158,18 | 187085 188 155 ao . 71 14,14 26410
| u 0, 5 re 432 469 106365 801069 648 5, 36 167
| N
1. 208 Die Zwangsvollitredungen in das unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895 —1908.
(Mob) Tab. 1. Statifik der Swangsverfieigerungen
b) Nach Amtös
| Erlebigie Mr zu. — Kup er
| Fälle pin sen nn en Be en Bollſtandig durchgeführte Falle
| im ganzen
Amtögerichtb ‚Fälle
ii Tram OO 0 om
| Betrag | Sure: A Betrag , Hupotheten-
bezirte
Zah der | tiefen: | der forderungen
“ ’ Baffiven for: Aktiven blieben
| derungen unbefriedigt
4 * 4 4
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Balnand. » 22 | 264] 10 | 16464 5 7 44610 80 688 BE A
Beſigheim . . | sl 1 209 1 7 684483 54 188 Ba 70
Böblingen...) 15 a5 11 ar | 2 al 62 4888 8884 _
Bradenheim. . „| 17 10063] 9 2444 8 — — — - 4 —
Gannftatt 2... 926 120 5505) 15 | 1a] 5 6 | 1125051 Mer 91976 12012
Ehlingen ...3 8 | won] 10 | se] 7 11 | 192954| 185860) 144500 45878
veilbrenn . | 238 | 50l 18 | sous] ı 12 | 416415| 411987 300648) 115200
Seonderg. 2 22.588 3066| 18 | 8008 | 8 7 80800 4 10 7211 10MI
Ludwigeburg. b6862 720) 26 | 82 6281 18 17 818 783 308641 270581) 37792
DMarbad , » . .5 18 Br A 2885 9 5 ab 2 2 350
Maulbronn . . . 19 83 039 1 2187 5 8 31748 27 688) 19 855 . 8064
Redarfulm . . ., 128 57411 6 ı703 | 8 3 8565 24 3408, _
Stuttgart, Stadt .\ 48 2682 877) 12 | 158972 | 2 29 | 2376319. 2 39824 1802 169, 4743
Stuttgart, Amt. 88 | 1588911] 22 16108 | 3 13 | 134865) 194657, 1148564 18648
Baibingen . - -ı 15 14147] 5 331 3 7 10308 8 700 Tai 214
Waiblingen . 34 33814] ı7 | 847 6 11 11458 1017) 487) 6007
Weinsberg... 89 az 14 | 14264 11 14 | 61998 58967 19029] 40644
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Nedarlreis. . | 460 42870101 19 | 326597 | 92 159 |3816141,3600505'2988 819: 779200
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Balingen 2. =. 18 | seo] 9 | wın] ı 3 2486| 16177 27 —
Gm. 8 131666. 4 6608341 8 1: 1708| 196851) 9108| 96848
Freudenftadt ' 5) war 3| senf ı 1 | 34 776: 708 | 126
derrenberg. 20 608711 6 889 | 5 | 58510| 47540 838 214 12
So. 1 8 1806 | — — — - | — _
Ha... J 35 678 3 700 8 | Ba 26183 24 646 3 700
Neuenbüurg 1 79877 11 2642 10 9 | 74408 61836 61 388 96%
Rurtingen . . | 18 19804] 5 1051 5 3 16448| 15678| 14054 2488
Oberndorf | u 348001 4 3099| 38 41 838045 3609| 32757 4995
Heutlingen . » . |) 122 Biss] 3 | 10281 6 3 64 782 Ah 1M0RI
Hottenburn . .» 68 21 — — 3 5, 20809 10T 17220 3265
Rottweil... 19 1147061 BI 47001 6 4. 108185| 100 266 BLIEB 406%
Spaichingen. . . sı om] 4 784 1 3 31 84 8674 28048
Sb ...:..128 11166] 7 281 3 2! 45| 9277 30m 174
Tübingen . . .» 9 ul 5| 2397| — at ma 93 9208 1150
Tuttlingen . . .) 21 | 10198] 5 | 2651 8 BI 80525) TA 1257
Uab....0.h 16 85 106 8! 10647 4 4 1062| 1600| | —
Sqwatzwaldtreis. 2 | 858704] 80 | 10105 | 62 TI RR Cr 5 1
! |
‚ | l
F N il I |
Die Zwangsvollſtreckungen in das unbewegliche Vermögen in Wurttemberg in ben Jahren 1895-1908, I. 209
in das unbewegliche Wermögen vom Jahr 1900.
gerihtäbezirten.
| W Ans
Etledigte hegen Aus
Befriedigung ſonſtigen Gründen i -
| Fälle —— aufgehobene Bollftändig durchgeführte Fälle
i nt
Amtsgerigta | ee Säle Me
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+ der der ber ; der thelen⸗ der orbertingen
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== Er 2 | 8 4. 5. | _& — 8, 9%. | 10 | _ 4. \___ 18.
Aalen . r 17 | 34 815 4 2906 7 | 8321 6 | 23 588 za 14 925 8839
Craifsheim . B | 8 27 160 + 4624 2 851 2 21 675 17968) 14444 4.057
Ellwangen 16 71148 4 997 6 | 16897 6) 538 5004| 47147 5461
Gaildorf . —* 8, 972908 3 416 2 866 4 9926 89444 | 8541 6313
Gerabronn(Zangenea)' 4 | 18556 81 412 _ | — 1 | 13 144 7625 | 9219 N —
Gmünd .» 14 | 108788 6 1175 3 | 20085 5 | 81573 71760, 59632 19786
Dal 10 48772 3 1502 2 372 5 | 41898 37439 37637 |) 2290
Heidenheim . . » | 6 a7 5 u — — 1 882 895 | 80 22
Kümzeldau | 9 47087 4 | 18514 3 1810 a | real 20113 24483 u
Mergentheim . .| 9 ewol 3 | Bu | | Dali Hl 21 8508 81
Reresheim “| 22 86 970 8 11 786 8 | 1816 13 73 8368 66 3822 32 854
Sbringen . .1 16 115 449 4 4789 1 | 71 11 | 110589) 10745| 9590: 18 986
Shomdorf . 10; 18168 3 1975 56 | 2640 2, 18583 9548 | 10 542 516
Belsheim 9, 210% 4 3356 1 8857 4 | 13 877 1289 11012. 2108
J |
Jagftlteie 169 OT 63 66 486 “2, 58006 64 575 294 5 458019 | W513
| |
| |
Biberah . . 10 | 3237 5 1687 5 1550 — — — — —
Blaubeuren . + 1 | 74641 2 148 1 2231 7 mı 64 808 68523 11354
Ehingen . 8 | 65 721 2 | 218 5 3079 10 62424 56122, 51702 | 9264
Geislingen . : I 10; 18983 4 523 15 567 b 12 753 10 403 | 456 | 2723
Göppingen . N 18 111408] 10 13 488 2 | 276 6 97 644 | 7986| 72770| 22 060
Kichheim F 7 7005 5b | 395 — — 2 | 3048, 2902 1 700 1348
Laupheim 6 22 492 8 | 18308 1 41 2 ! 21 088 W376: 17735 8318
Leutfich . 6, 790964 — — — 6 79 94 76613 64 102} 15 736
Münfingen . “| 1") | 18 887 4 3953 1 275 4 9659 8886 9200 1 4)
Ravensburg . 1% | 246 141 9 | 7837 + 15 338 18 222966 | 209676| 196041 86 985
Riedlingen 9, ers] 6 2998 2|ı 47 2 | 8382| FB 51 570
Saulgau . 7 18290 2 6 177 2 | 450 3 66683 6215 5116 | 1354
Tettnang . 10 125 982 8! 2088 2 4585 5 119385) 116408 36 650 31 253
Ulm 5 22 462 2 4706 — — 8 17746) 16649, 14798 2248
Maldjer . 10 54 218 5 6173 1 683 4 47 357 44 626 25 596 198511
Wangen . | 7 | 34 264 2 | 3654 2 | 58% 3 24 784 24 218 19 308 |, 6613
Donanfreis . 167 Bo 68 | 58 882 20 40408 5 81684 820 274 6096 102 266 157
N | I
Württemderg . . | 28 6786 W7T| 404 | 542960 | 225 | 277515 | 369 5905 215683418 4541469 1303313
| | |
| . |
| | N
h |
Bürttemb, Johrbilcher 1006, Set ı.
1. 210 Die Iwangsvolkftredungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895-1909.
(Mob) Tab. 1. Siafiftik der Bwangsverfleigerungen
€) Nadı Berufdgrnppen ber Scinibner.
Summe der ! = Davon erledigt durch u —
Per | — —
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ch
2. Est 18, 8 17.
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Beingdriner und Gariner 330 | 0745| 143 | 1105 676
Lande und forftmirtichaftl. N
Zaglöbner u. Dienftboten
Selbftändige in Gemerbes |
65 11058| | 11865 |
betrieben
Selbftändige in Handels: | |
und Wertehröbeirieben . 150 80 874 i 2805 412 |
Unjelbftänb. in ®emerbes, | } j
Handels⸗ u. Verlehrsbetr. 55 4231 210 29 886
. !Sonftige Berufe, . . + ' 4011] | 675 278948
Zufammen . - | | 225 277515| 28620 5683 493
| | ' | i
71001 || 121 | | 1451706, 118
Erledigt im Wen —— Durchfuhrung
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Meingärtner und Gärtner 51 | 32 694 100 349626 | 960904 HT | 89761 wo108
11 | Sand: und forftwwirtfchaftt. 1 |
Taglohner u. Tienftboten 4 147 13 7851 | 8679 5.050 3564 -
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II. | Selbftändige in — | |
betrieben . . . 3 21 266 9 670451 | 1199271 | 1090652 | 102781 —
IV, Selbſtandige in Hundes) 1 J
und Verkehrobetrieben 6 5535 „2: 588762 | 2164741 | 2103514 45879 —
V. Unſelbſtand. in Gewerbes,
Handels⸗ u. Bertebröbetr. 3 2004 8 19 102 23 806 23 005 526 | —
VL Sonſtige Beruſe... 2 3304 18 BB! 192508 186 090 6.087 -
Aufemmen . . -» 101 I Pe... 1558917 454469 | 3498992 | aTzıs | rom
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895— 1908. I. 21i
in das unbeweglihe Vermögen vom Jahr 1900.
d) Nach Ortéegrößenllaſſen. (Nadı der Voltszählung vom 1. Dez. 1900.)
Wegen Aus fonftigen
Erledigte Fälle Befriedigung Gründen j 2*
En ne aufgehobene Vollſtandig durchgeführte Fülle
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I Orteiber 0 — 100000. | | N
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* Heilbronn . » +» 2... 12 | 874745 5 2885 1 17 6 8393| 368 160 | 269 077 | 101 945
3. Ehlingen . ....0., 14 174 140 8 4470 8: 6071 b 165.298 158837 118997) 41641
4. Eannitatt . 2 2 2... 8 5824 6, 818 2, 682 | — — | .
5. Reutlinnen . 2» 2.0. 5 58448 1 814 2: B26 2 48 378 48) 34 462 4811
U. B86828816 174685 8 10086 | 14 600789 500 870 405 661 160 740
IN, Orte über 10 GE. | | '
1. Yudwigäburg . . - | 13 | 157812 2. 13590 6 5116 BI 188606 1837 420 117968 20 709
2, Göppingen » x... 1 638314 8: 13105 1 118 2 50518| 48852) 34597, 18359
8. mid. » 2 220.1 8 91 775 4 924 1| 20641 8) 7210| 61000 A 13415
4 Tübingen . x... 0.1 1 7 — — — — 1 735 637 544 150
5, Tuttlingen. 211 80 772 1 847 6| 535% 4 7504| 64 155. 636 168 10427
6, Ravensburg 4 75 207 11688 110679 2 63 003 Ge 29378 9291
7. deidenheim - 2.2... 2 674 2 mMmi—-| — I - _ - 1-1 -
8. Schwenningen BE 69201 | 4385 1| 8355| — _ _ — J1 —
m.) 657 Tl 24 316401 16 44661 17 308 121 373 668 2 BE
W. Orte über 5—10.000 Ein. | '
1. Sad. . . 2 10 496 1 12396 1 — — 1 9200 5282| 9521 —
7 En re, Beh — — ei * en —— — u
8. Benerbah . + + « TI 7 83 8287 1 1206 8 Bau WR 31758 252
4. Ebingen . 5 4280—1 5 42801 — _ -— — - | - | —
5. Schramberg 1 10728] — — 1| WBI — — - | —_ —
6. Biberach ı 8 929 1 211 1 118 — — — —
7. Kirchheim 1 213] — _ — — 1 2184 218 1300| Ast
8. Rottweil + 3 20 766 1 1 — > 2 20687| 20453 16 188; 45
9. Zuffenhaufen . 28 154654] 18 | 14157 3| 107% 7 19702) 122132, 110689, 13824
10. Badnanı . - 9 28 151 21 648 8| 606 8 268897 23192 212501 2421
11. Freubenftabt . 1 2806| 1 2851 —- | — _ => — me —
12. Geislingen — | — — — — — — — | — —
18. Rottenburg 2 Bl — — — 1 135 1 9800 9214 9000 300
14. Bullingen . 2 | 25831 — 2 26311 — — — — —
15. Weingarten 12 120 988 3 5265 1j 483 8 11529 | 108726 | 66458 45 075
16. Bödingen . 5 19646 8 401 — — 2 19 186 1888| 10648] 9867
17. Baiersbronn . — — — — — — — — — — —
19. Nürtingen . 1 | — = 1! | — — - | J —
19. Schorndorj 2: 3510| — — 11 317 1 3198 3082 | 2677 516
20. Mepingen . 5| 3192| 8 645 ai 2071 — _ _ —
21. Böhlingen . 4 17557] 8 17306 1 31] — — — — —
22. Crails heim —1 761 — — 1 rl — — — — | —
23. Weiblingen > 8 497 8 — — — — _ — —
N. 96 | 40T] 4 8886| 19 3050 29 372 412 6639 275490 | 76 508
a Orte über 25000 Cam.) |
. Nedartreis . . 63 258 760) 823 area 10 482854] 20 Ta 187008 | 164521 | 31408
Hi Schwarzwalbtreis 27 | 242818 8 5208 12 8868 7 228 742 223 836 | 156 273 70 568
8. Jagfttreis . s|ı 3030| #| 338] — = 4) Mol Ki MR 118
4. Donaufreis | 201139 13! 19200 b 1618 10 | 186320| 184092 105329 | 30600
VJ. 131 730099] 57 6878 | 27 147711 4 64900 Be, HT | 186 639
V. Orte bis zu 2000 Em. | | |
1. Redarkeis . » 230 | 472475] 106 , 59211 60 ı 67887 73 345377| 815736, 251741 base)
2. Schwarzwafblreis . . .' 151 Ba | re 634 ar] 5 308 477| 271590: 231 vi 60498
8 Jagſttreis ... | 52 148)1 42 501941 39 36 Fri ı 465657) 416668 369521) 72408
4. Donaueis . . » . . 1307| 500010] 86 | 24849 20 | 27431 420 408795) 347027 | Sul
27 178236 | 153 160348 233 1567 7411412 74 1200218 308 723
Würllemderg . - 67 401 542960 | 225 277515 | 369 56H 882 5689499 4544469 18 313
\i N \ H l
1. 212 Die Amwangävollftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908.
Tab. 2. Statifiik der Bwangsverfleigerungen
a) Rad Yand-
Zahl der Fälle Die Faule
Durch⸗ _ = — — —
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liche wegen Befriedigung
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falten | ge⸗ | tevigt | Ber: —Tertetige der der
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Ben der ers Paſſiven u n rien Kon * Paffiven
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Heilbronn a4 6 198 44 ]119 342 75 4349, 5 61310) 71 1088 683 |
edarfreis . 466 8 #71 43 1650 799) 178 | 166558 93 124 600 186 1122 15759641
Tübingen 19 | — 129 4,7 758 879 47 67 883 4 Mo, 4 218 | 595519
Kotiweil . B 18 — ı 108 4,0 485 79 40 | 23 146 29 24007 34 172 | 438 502 |
Schwarzwaldlreis 22 — 2321 44 Takt 8 NN 7 119074 75 | 80 | 1034071
Eliwangen . | 1 | 18 #7 | aısanı| a | 16292 | 18 | 82218) 44 | 179 | 370017
Hall 77 — 77 44 325 560 23 34 695 20 he 35 170 234 347
Jagſtireis 181 1.190] 45 74 0171 6 bo 38 8 73536 70 349 GO
Ulm 77 1 76 4,2 650 263 24 29 918 | 17 64011 868 1602| 56634
Ravensburg 130 — | 1% 4,9 1 161 689 32 87 186 19 49327 79 | 426 (1025 176]
Donanfreis. W046 jısiıme]l 56 17104 | 86 1108888] 114 | 588 11591510
Württemberg. 1085, 10 1055| 44 [9850942] 384 | 426608 | 287 146758 42 —
Landgerichts—
bezirfe
Stuttgart
Heilbronn
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Tübingen
Rottweil .
Schwarzwaldfreis
Ellwangen .
Sl...
Jagittreis
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Ravensburg
Dongaulreie.
Württemberg.
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13 5219 58 397 107 | 874 924 22 183 47 699 819 TO 570 ı
26 13918 160 1688842 | 1526458 | 118384 150 3924 %8 | 3872 110
7 3178 34 281 491 212 408 19 083 24 364 378 282 69 '
6 1549 28 9 79008 | 040 | 4 49008 | 2648
13 4722 62 330963 | 291476 | 39487 N 48 | 618476 | 51538 |
3 236 42 109827 | 104 787 5040 16 166660 | 127800
5 2134 29 81 030 7 671 7859 1 | 19185 | 16 420
T 2370 71 190 883 TB | 1239 | 2 | 1575 | 140
4 5875 1 171713 169175 12 538 25 | 354670 ! 299 757 |
7 1146 72 335115 | 217859 1726 | 45 826 173 330 204
n 700 103 566 828 ra OT 70 60813 own
67 23.20 36 2472426 | 19064 : 295 5405 072 ı 5161627
Die Awangsvolfitredungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895-1908,
in das unbewegliche Bermögen vom Jahr 1901.
nerihtäbezirten.
wurden erledigt durch
ftändige Durchfuhrung
Betreibende Glaubiger
darunter
— Betrag der angemeldeten und Jitgelaffenen mit nichtgefücherten mit hepothefariich gefiherten Summe
Kosten REN, Forberungen N Forderungen . ‚Forderungen : | Der
N bes N ’ . ’ Vetrag Betrag Ari
N 2 geſetglich hypotheltariſch Jahl | Zahl wen
| ®eriahrens | benorredtete neficherte tonpige 1 ber u der —
! Bläubiger |? jorberungen | &täubiger dorderungen
ch 4 “ “| | ht 4 4
4 1 3 |! 16. 17. 18, 19. N DD 21. a
- — —
27 560 13 885 4532 005 | 97508 | 19 8096 97 1103 612 3497 922
| 9216 4881 104848 | 30238 | 20 33 060 52, 265 105 696 795
86 776 18 766 5576 353 12776 | 39 42.056 149 168717 ı 4184717
6322 2819 |! 586292 40 | 13 6 722 W 155 104 | 367 201
4801 2306 4608 220 32235 11 8009 283 117 917 | 340 620
111283 5185 wi, 3832281 2 14 781 bl 273021 707 830
[2:7 2971 354 464 7198 8 8554 37 156 485 || 260 426
4025 2821 215 390 12611 12 3517 24 106 635 155 451
949 | 5202 569 841 19500 * 7071 61 263 070 415 877
5643 N 208 543 648 15 018 7 2186 28 177897 400 496
11 077 | 4805 989 805 | 19489 18 3750 69 415 122 691 196
16720 | 6830 1533 453 31 507 20 5 086 97 598 019 1091 692
74038 86018 3665192 | 234343 108 69 74 38 2497 827 63116
vollſtandiger Durdführeng
1 rund und Hoden
Zabl Fläche
ha
se. m
5 17,01 |
7 28,51
12 46,12
ü 10,8 |
v 23,54
15 4.06
12 73,65
15 68,51
27 142,16
10 69,19
31 191,68
41 260,88
% 489,22
' Anichlan
A
u
31 260
54 255
55515
21 380
40 400
61 780
57 913
95 O60
152973
72 6800
245 450
318 050
618 318
Gebäudes
anſchlag
4
5.
45 500
33 622
9122
45 970
4 100
100 070
64 093
50 402
1144%
46 400
201 930
248330
542.017
den Aktiven befanden fid; im erfahren verlaufte und verwieſene
nanse Sof: und Bauernanweſen
Summe
ber
| Anschläge
Pr
76 760
87 877
164.637
67 850
ı 94500
161 850
122.006
| 145462
267 468
116 000
447 380
566 380
1160335
49 700
83527
138 227
80 276
210
154486
91843
121142
215885
78 124
327 T21
405 815
043
Einge lgrund ſtucke
Zahl |
re | Fläde Anſchlag Erlos
vVarʒellen
ha | ck 4
u a. 4.
111 9,25 85 384 78.087
181 22,89 48 801 39 567
202 32,14 134 285 117654
82 7,86 27 7500 38 1850
5,90 wo |) 1em
126 13,86 40 717 | Br
114 49,77 BB | 360
8380 12,52 18505 | 170
153 | 60889 ans | 5387
42 18,0 30423 21 704
92 14,72 28 565 34877
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J. 214 Die Zwangsvollftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908,
(Roh) Tab. 2, Sfatiflik der Zwangsverfleigerungen
b) Nach Amis:
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Die Zwangövolftretungen in bas unbeweglihe Vermögen in Württernderg in den Jahren 18951908.
in das undeweglihe Wermögen vom Jahr 1901,
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334 880 | 329989, 209582 | 123894
138938 | 135575) 0098 48.082
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T9962| 77360 68 164 26270
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49479) 48096 || 37149 11 860
| 120490| 116574) 89581) 29150
11591510 15934531091 692, 477084
398955 8645192 6350116 247248
1. 216 Die Zwangsvolftretungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in ben Jahren 1895—1908,
(Roh) Tab. 2. Statiflik der Imangsverfleigerungen
c) Nach Bernfägruppen der Schuldner,
Davon erledigt durch
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111. | Seibftändige in Gewerbe: | | |
betrieben . + 0 +. 418 [3068219] 140 126 262 111 259285 167 |267872 10788 | 2540380 | 109 608
IV, | Selbitändige in Handels— | |
und Verlehrsbetrieden .| 172 14596276] 64 j117612, 20 | 93214, 89 14824450 12996 14228047 | 60431
V. | lmjelbftänd. in Gewerbes, | | | |
Handels⸗ u. Verfehrsbeir. | 70 | 198486] 30 8985 20 | 13898 20 1106| 425 1651 15
VI. | Sonftine Berufe. . . .ı 48 | 151589] 21 | 18096 8 7627 17 126 976 360| 121280 2812
Anfammen . . .| 1075 0660 912] 381 425603. 287 436753: 454 8989586 36 013 3640 1922 24 43
55 | 82811 140 1685129 11306 | 1586891 | 64698
Erledigt im Weg vollftändiger Durchführung
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Land⸗ und forftwictihaftl.
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betrieben . . » . 44 569 | 649 065 | 1927348 | 1821318
Selbitändige in —
und Berfehrsbetrieben . % 1060 929 | 38011 949 | 2962 119
| Unjelbftänd, in Gewerbe⸗,
Handels⸗ u. Berfehräbetr. 1 28 877 DB 45 49 600
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Zuſammtn j 2497827 60116 51T
336 208 | A726 | 42180
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1896 — 1909, 1. 217
in das unbeweglihe Vermögen vom Jahr 1901.
d Nach Ortögrößenklaffen. (Rach der Volfszählung vom 1. Dez. 1900.)
1 , Degen Aus fonftigen
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4. Tübingen , 5, 127470 8 1014 1 1098 1 116193, 115221: 75088 41 161
5. Tuttlingen . 8 115087 1 5864 8| 11051 4 8122| 87808) 83309. 11741
6. Havensburg 12: 215273 4 Bahr 1| 9643 7 164 54 162760 104 606 | 59 795
7. Heidenheim 10 24 748 6 1552 3 2428 —1 20 773 20 417 17 500 |, 3273
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15. Weingarten 7 85 205 1 238 2 4 360 4 So 606 79 120 43 338 365
16. Bödingen . . 5 40 2083 8: 1622 — = 2 88 771 201 30 582, 8309
17. Baieröbronn . _ — — — — — — — _ —
18. Nürtingen . 6 38 834 1, 10451 5: 29883 _ — — — —
19. Schorndori 1 H 1! HI —-|' — .. — —
20. Metzingen. 8 60 624 2 100 1 3 5! 60128 54704. 456043 10 659
21. Böblingen . | 6 799 2) 755 3 5085 —1 2219 504 | 8 —
22. Grailsheim 60631 — — 2 60631 — u ri ZN,
23, Woiblingen en 73 084 1 579 1 431 2 72 974 70 166 33 2631 3245
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2, Schwarmaldfreis 25| 9986 7 5697 8 22048 10 69 261 66 054 F 386 10 997
8. Jagſtlreis 14! 56878 2 505 4 14727 81 4164 44018 18 807
4. Donaufreis . 58583616311 10 9812 6 6507 19 | 385152. 922278| 244 175 82 660
J. 1571106 50] 62 43380 | 32 45109 | 73 104 34411 57 131 726 594 249 851
Vl. Orte bie zu 2000 im. | |
1. Redartreis 221 STan22] 97 | 46645 56 51787 68 | 778110) 740504 || 500157) 266 356
2 Schwarzwaldtreis 142 4965] 59 | 46904 41 19001 42 | 331660 | 350082 || 225979 14048
3. Nagfttreis . 1! BOB 44 14664 5 417 64 30 7 | BI3148 | 2334| 102085
4. Tonantreis +. 185! 821691] 37 | 79963 24. m000 7 687728 658174! 477 786 | 202 570
Vl. 63126932002] 237 216766 | 146 178942 | 218 2296294 2112008, 1457 276 138 559
Württemberg . 1075.90 92] 394 485008 1 237 496 753 | 451 8069586 | 8.645 1926350 116 2472426
I } ! I N
M@ürttemb. Jahrbüder 1966, Keft 1.
28
1. 218 Die Zwangsvollftreddtungen in das unbewegliche Vermögen in Würtiemberg in den Jahren 1895— 1909,
Tab. 3. Statiſtiß der Bwangsverfieigerungen
a) Nach Land⸗
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Heilbronn . » . .L 20 | 10 | 220 4,9 1302318] 101 91 282 I 36 21107) 8 355 | 1189868
Nedarkeid . .» -»' 5788| 10 | 563 48 7306229] 236 | 288006 | 8 5 232 1245 6 980 688
Zübingen . 161 — | 186] #6 | 51 | 1 Be | 841 76150
Rottweil . . . .. 108 3 Ku] 44 455 651 44, 26897 | 18 175864 | 33: 168 441 20
Schwarzwalblreis . 47 3 A| 45 14694 ” , 172467 49 71 716 6 44 12 Tl
Ellwangen. WI — 109 4,8 997 221 46 | 101406 | 18 3829| 45 | 221 862 507 |
Sn | am au Te 8 | Tel 39 | 188 | 29aBB7|
Sagitlreid. -. .» ., 169 1601 42 1818. 076 6 12277 2 2 Te 1154 764
Um. 2» 2.2... 14 — 144 46 1044 012 27 16 168 24 42183) 593 ) 37, 985 661 |
Ravensburg . . . Bi — Bu 4,4 922 412 19 32899 19 2 4 256 8616688
Donaultteis 190 — II 45 1 %6 424 46 IR 43 0138| 101 | 518 | 1847219
Württemberg . 1179| 18 1166| 45 [120m] 150 682857 | 218 27504 50 2606 ee
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Nedarteeid . . . 19 303 218 199396 - 1874439 119487 164 5146 4670414
Tübingen . - » .» 14 9064 40 206 344 178 900 27 444 48 548 951 467 439
Rottweil. . .» .» 4 1332 20 | 109494 16 560 9404 18 311980 296 454
Schwarzwaldfreis . 18 108% 7 311308 274 460 36 448 66 360 931 763 899 |
Ellwangen... . v 18 134 36 248 621 225 682 22939 81 47149 168 587
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Daaftlreis. . . - 12 14361 62 | 870841 ı 319477 60 864 4 | 59065 4007 |
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Havenoburg . . . 2 167 46 14 857 310 180 47127 37, 471085 413 067
Tonaufeeid . . - 8 5848 Ei 710 454 7175 33279 69 932666 | 798818 |
Wärliemderg . . 57 3538 446 33550 Bi 651 249 978 343 | 7480 106 | 6678 527
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I. 219
Die Iwangsvollfiredungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908.
in das unbeweglihe Vermögen vom Jahr 1902.
gerichtäbezirten.
wurden erledigt Durch
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9897 | 4 088 | 1148 855 32584 18 10 256 | #7 328 178 ı 641487
1 | | ET Tem BB 480 181 | 1087008 | 4000006
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4385 1805 | 413242 21318 13 | 68 21 130 44 N 337 618
127% 450: 112198 63 148 20 | aa 6 422 485 N 901839
840 5 1556. 821 081 27881 14 i 9087 ii 31 188874 | 6237 020
4108 1408 246 397 40 849 15 | 6267 19 58 804 162 264
12548 6558 106748 | 68330 u 137 50 212 238 789 2834
8227 3129 939 782 | 34 523 18 | 982 85 239 723 56 745
Ta3 | 25% 845 919 | 736 3 444 46 274259 046 808
1550 5719 1750 40359 2 10229 | 8 513 982 1142618
87568 41091 | 309 459 148 "112 878 3 166 703 7821 431
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den Alttiven befanden fich im Verfahren verlaufte und verwiefene
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Birk) E)
1. 220 Die Zmwangsvolftredungen in das unbemeglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 18951908.
(Rob) Fab. 3. Statifik der Zwangsverſteigernugen
b) Nach Umts⸗
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Böblingen. . . | 8 | 1077| 6 | 5160 8 2810 | 14 | 159918) 185838) 113128 81.687
Bradenbeim . . | 33; 630n9| 14 5.387 2 | 7 57489| 45267 9818| 36912
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Ehlingen . 2. .| 42 | 56T 15 | 90 | 0 sı7a | 17 | 498680| 480392 847696, 139033
Heilbronn. 2 2. Bu 19 | 25 1 a | 15 | 350758 804 174 25 107077
Leonberg . » . .! 84 | 100189] 18 | 1349 4, 78] 12 79057| 7665| A972 29054
Ludwigsburg...» | 58 | 6042| 28 | 21880 7 6166 | 28 | 6576180) 55699 | 428972| 144459
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Maulbronn . . .| 21 | 7158| 9 3919 4 172 8 | ar 85 174 28 608
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Stuttgart, Stadt .| 78 18745208] 21 | 894 4621 15 | 44194 | 37 8606 647 3542 314 8 74 288 796.355
Stuttgart, Amt . .| 57 | 0908| 31 | 13987 | 9 | 2a | 17 | 392800) 373608 269678| 109406
Saihingen . | 24 weml 7 812 844245 9 | 8765| 214067 18228 4328
Waiblingen . . .| @ 5810| 6 | 8587 6 118 E 533890 | 5129 45264 7906
Weinsberg. | 85! 618001 22 | 21488 2 | 1917| 1 37059) 86 257 24 241 13 701
Nedarteeid . - 663 17308299 Bu 5 | 232 6.980 688 6772257149069 | 1874439
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Herrenberg 17 4 6 1414| — — 11 all) s0 638 40976 221
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Nürtingen... . .| 17 | 10m] 7 | 99250 8 1681 7 BL162) 24669 1776| 8660
Oberndorf .. 9 | 5801| 2 6460 2 653 5 5188| 49180) 49106 1556
Kentlingen . . .| 17 174 040 2 92 7 7183 8 165 995 | 154531 || 199858 1774
Rottenburg..114 153 527 5 2617 8 11811 6 | 139099| 137504 | 73 444 6718
Rottweil 2... 8 34345] 16 9729 5 | 51% 7 19444) 17389] 1639) 245
Spaichingen . . | 5 1186 3 188 | — — 3 998 306 760 | 4
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Die Amwangevollftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in ben Jahren 18951909,
in das unbeweglihe Permögen vom Jahr 1902,
nerihtäbezirken.
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Jagſttreis . 169| 1318076] 69 | 1227297
Biberad) .| 16 88 678 2 1823
Blaubeuren 1) 16 538 4 18%
Ehingen 14 120568 2 226
Geislingen 10 | 33319 1 51
Böppingen 29 491 657 4 8416
irhheim . 11 13 502 8 2463
Laupheim . 8 9183 8 382
Leuilirch 6 10 717 1 46
Rünfingen . 6 16 180 2 437
Havenäburg . 24 505 400) 6 | 10288
Riedlingen . 11 95 167 4 4463
Saulgau 5| 66 055 1 1231
Tettnang . 18:5 104263 3 4782
Ulm. 17 343 115 3 2814
Wardfee 6 13 984 1 1129
Wangen F | 5 43 150 1 144
Donaufreis ., 10 ı 1066424 | 46 49067
Württemberg . . | 166 12093 733] 450 | 632357
I. 221
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2 | 1801 | 10 | 4877451 460427 | 366004) 109987
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218 | 27694 | 508 11185422 10747309 TE 481 | 8145561
L. 222
Die Imwangdvolftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in ben Jahren 18951909.
(Roh) Tab. 3. Stafikik der Iwangsverfleigerungen
e) Nach Bernfögruppen der Sculbuer.
Davon erledigt durch
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II. | Selbftändige in Gewerbes, | ! 1 |
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IV. | Selbftändige in Handelt | | N |
und Berfehröbetrieben .| 200 | 57386270] 49 121685) 41 | 86973| 110 | 5527662 16771 | 5422102 | 67485
V. | Unfelbftänd, in Gewerbes, | | | |
Handels: u. Verfehräbetr. | 108 147200] 45 | 32816) 26 | 14377 37 100 007 | 8710 | 79450 | 17871
VL |Sonftige Berufe . 42 466020 | 17 20192 8 | 1246 | 17 424 364 1681| 413542| 5750
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Aufammen . 1166 112093 7383| 450 632357 218 275954 608 u 185 422 .41 091 10 747 309 309 459
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Erledigt
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|
T52 115
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1895 —1908. I. 223
in das unbeweglihe Permögen vom Jahr 1902,
d) Rad Ortögrögentlailen, (Nah der Volkszahlung vom 1. Dez. 1900.)
Griedigte Falle Be Aus jonftigen
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4. Eannitatt . » 2 2...) 10 BMI 6 | 011] — -- 4 28484 | 2815291 241848 42723
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2. Göppingen — 8 172082] 1 581 1 759 6 170792 || 167624 134952 34 921
3. Gun . . 2 20. 13) 499598 6 | 15248 1 362 6 473988 | 456884) 864068 | 107582
4. Tübingen . . » 2.0. + 55297] 1 8815 1: 8454 2 43 028 42716) 31138 11 890
5. Zuttlingen . —F 9 168818] 2 256 2 437 5 163 120 155 011| 1451481 18788
6. Ravensburg 7 8364877 1| 1028] — — 6 354619 31746 238562 | 115 286
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2. Selen e 7 877271 3 7 — — 4 96 974 9508| 4518 51 740
3. Feuerbach 1i 128 746] 2 108 4' 1748 5 1268951 124270 109642: 15972
4. Ebingen 8 88689] 1 wj 1| 1812] 1 36755 86 4653 4 13817
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10. Badnang . - 14 Be! 5 42861 — PJ 9 23509871 256 966 136497. 123185
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12. Geislingen n 101 -—| — 1 | 11 —- | — _ _ —
13. Rottenburg 6 1467341] 2 2108 1! 11174 8: 183452] 192582 66 323 67129
14. Pfullingen . + 118883] — — — — 4 118698) 117086| 106299) 12015
15. Weingarten 9 9zaoe| | sul — — 5| sel 869091 Brise! 27120
16. Bödingen . . b 14815] 3 66674 — — 2 7448 7266 6480|,
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18. Rurlingen. — 4 MB 2| 548 1 1316 1 6718! 2944 3767 —
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22. Crailshein 1 17 1 1761 — — — — — — | —
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3. Jagfttreis . . » . . 17 231265)1 4 12845 2 718] 11 217704 | 175813| 187812. 44215
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2. Schwarzwaltreis . . .| 164 416420] 74 | 66347] 29 | 31294] 61 318 779 274 595 | 245 337 | 65 001
3. Jagfttreis . » 2 2. ,3 1820|) 469735 + 86 289 — 36192] 49 241254 318063) 237942|| 106 126
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I. 224
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Die Zwangsvollſtreckungen in dad unbewegliche Bermögen in Würtiemberg in den Jahren 1895— 1908.
Tab. 4. SHtatiflik der Bwangsverfleigerungen
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45 562 205 4 36 0465 35 2757| 4 278 | 4983021
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44 [9718882 460 5800068 ı 35 1485867. 451 2391 35247
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4950 | 20582 61 oua ru38 820 915
ZT TB | 20156 800 5527 741 4628 476
Die Zwangsvollſtrecungen in das unbeweglihe Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895—1908. L 225
in das umbeweglihe Fermögen vom Jahr 1908.
gerichtebe zirlen.
wurden erlevigt durch
ſtandige Durdführung
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18908 758 1008926 | 100700 4 24278 63 26064 |, 728800
9382 5815 991 392 376 \ 5, 170 3z8 36663 | 64
1898 | 619 104 317 6.263 2 789 15 5707 | 76997
10 | 6486 | 100700 | 1604 To 208 51 42040 | TBLAS
6681 2683 94 917 15 209 se | 80 30 406557 | 665882
Br 2 685 740 29 199 s ı 7 8 256 489 489 145
18319 5504 1610657 4824 18 ı 92 68 ' 630 | 1165027
73 112 36 816 8308 222 244 797 116 T5 903 37 8081 982 \ 58524 356
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vollftändiger Durdführung
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10 57,738 | 96640 440 141 070 123 781 193 20,20 | 57072 | 49046
12 63,41 109680 525% 162 210 1431 | 438 358 | 1 10046
5 7.44 18.040 35 600 53 640 43572 14 25,65 704 | 61618
9 30,86 29510 | 524% 1 | BO 69 wa | a 008
4:80 57580 88.080 145 610 124513 u : 36,86 10009 | 87626
9) 10021 ; 132393 138 010 7043 | 220066 20; 20,08 107760 | 59179
718,86 25 385 2790 5806 | 500 | 19 1,06 2 | 28
16 | 18906- | 157718 165 90 32 270 166 100 | 214 11045 | 61612
ss | 6 37655 | 39316 96 970 7 | at 28 670 28668
12 111,89 | 126618 98 870 235 488 183676 | 48 13,04 2185 | 21580
17 139,04 184273 | 1838186 a 20 746 | 102 20,37 Sul 50168
59 398 a rt | RR | 810 7606 807 120,28 44835 359 852
|
Bärtternb, Aahrbäder 1906, Kelt 1. 29
1. 226
AUmtögerihtss |
Erledigte Wegen
Fälle Befriedigung
— aufgehobene
im gamyen Fülle
*
Aus
fonftigen Gründen
aufgehobene
(Roh) Tab. 4.
Die Zmangsvolftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 18951908.
Statiflik der Bwangsverfleigerungen
Vollſtandig durchgeführte Fälle
b) Nach Amts⸗
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Beſigheim 13 | 788661 7 | 21% 11 188 5 | 71600 66 900 BO 109
Böblingen 21 ml 9 | Ba 5 | 889 7 86667 Wal 8757 52
Bradenheim. . 26 2866831 18 | 8867 3 | 1107 | 10 | 18080: 16570 1m, 5M0
Gannftatt . I 38 280600)1 16 | 17401 5 9088 | 17 | 24175) 216264| 101827) 62088
Ehlingen. 2...) 8 | ME] 13 | 5418 3 | 2958 9 | 140906’ 187510) 86474 53 260
Heilbronn .ı 44 | 409485| 21 | 12008 5) 2542 | 18 | a0sasıl 383400! auossk| 193701
geonberg . 2 | ao 18 | se | 7, Tool | Bol BU Al 150
Ludwigsburg 57 | 404455| 28 20893 | 13 | 18106 | 21 | 370516| 354720 204 169 69
Marbah . »..1 2654| 12 | 5408 6 1326 7 190815) 19043) 15215 4352
Maulbronn . 8380| zımel 15 | 8875 a, oe | 1 Mal war mr asır
Redarfuim 2 Wis] 10 | 244 4| 849 8! mama! 61224 46 100 BO
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Stuttgart, Amt. . 61 | Bl 34 | 28898 | 12 | 18756 | 15 | 400785 394754 288401| 116304
Vaihingen ı 17 | wöWl | 817 2| 1071 | 11 | 116804) 110000, 86088) 26968
Baiblingen . 260 ı 1150| 9 | 12498 | 13 | 24460 4 was! 76888 41 26) 3508
Weinsberg | 10; essen] 18 | #167 | 12 266681 15 | 875086 | 33 232 l W705 148
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Oberndorf I 18 884661 8 | 197% 3 | 59% 21 12782] 11519, 18011/| —
Reutlingen 18 | 452] 3 1878 6 | 14818 4 | 31890] 28656 17988] 11 8377
Rottenburg . -» .| 20 | 2118] 5 | 2969 6 | 5712 9 122 7064 124201 93
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Die Imangsvoliftredungen in das unbewegliche Bermögen in Württemberg in den Jahren 1895—10G,
in das unbewegliche Vermögen vom Jahr 1903,
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Künzelsau i 6 2573 1 17 3 943 2 15583 1123
Mergentheim | 7: 50011 1 108 | 473 8 49 430 44324
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Ohringen . 6 4187 3: 2108 1| 872 2 1206 500
Schorndorf . 19 85 910 7 442 b 5 757 7 76211 73863
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Ehingen . .) 14 67 812 3 6.095 4 283 7 60984 58 T15
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Kirchheim. 12 18 4 76810 4 4268 4 , 116981, 115595,
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Havensburg . 35° 324087] 18 9515 7 20 628 15 | 29394 | 387328}
Riedlingen 11 66 645 2 22 508 3 824 ee © 2:03 42284
Saulgau . 5 46 326 1 228 — — 4 46000 40216
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1. 228 Die Zwangsvoltftredungen in das unbeweglihe Vermögen in Württemberg in den Jahren 1805-1903.
(Rod) Bad. 4. Statifik der Zwangsverſteigerungen
e) Nach Bernjögruppen ber Schuldner.
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II. | Seldftändige in Genehe- | I [
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IV. Selbſtandige in Bendeit- il | |
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V. | Unfelbftänd, im Gewerbe⸗, | | | |
Handels: u. Bertehröbetr.\ 72 | 130554] 28 7708 17 8610| 27 | 114151) 567| 108688 2915
VI. Sonſtige Berufe. . . -, 42, 499520] 19 | 13357 9. 7208| 14 a | 466 210 3386
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SE EEE eo 14. f : 15. Ei 28 16. | 17. | 18. 19. — 20. — 21.
1. Selbſtandige Landwirte,
Weingariner und Gärtner | 36 24122 | 110 609 605 |! 1 062 867 138005 ! 96772 | 819769
Il. | and: und forftwirifcaftl. | I | )
Taglöhner u. Dienjtboten | 2 251 | - 8 540 | 9509 6013 3767 —
II, | Selbſtandige in Gewerbes | | —
betrieben 49 8309 | 139 533 076 | 1556 9889 | 1415208 | 187069, —
IV. Selbſtandige in —— N ' | —
und Verlehrsbetrieben 18 16 188 72 1885 864 || 387884 . 2775872 9886 180 —
V. | Unfelbftänd. in Gewerbe⸗, |
Handels⸗ u. Berlehräbetr. || 8,188 ı 17 43681 | 04326 83465 |; 10587 —
i ' ' |
VI. Sonftige Berufe. . . J 3 | 35 | 11 201 706 23154 215418 15497 —
Aufammen »... 16 | zen | u sosınee | same 468476 359852 | 819
Die IZmangsvollftredungen in das unbewegliche Vermögen in Württemberg in den Jahren 1845 — 190%. I. 229
in das undeweglihe Vermögen vom Jahr 1903.
d) Nah Ortögrößenflaflen. (Rab der Vollszählung von 1. Der. 1900.)
— Wegen Aus ſonſtigen
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9. Göppingen 11 89 053 4 | 30386 8 | 125% 4 46 068 | 42 869 | 32 100 11601
3, Gmünd. 16 584 756 5) 8243] 2| 3087 9| 578456 | 564271 || 353632, 216698
4. Tübingen . 4 2661 | 15387 8 208 — _ — — —
5. Tuttlingen. 7 4010| 2 72701 2 137 a 82 723 31278 | 26009 5 792
6. Havensburg 6 71043 1 107 3 14611 2 66 325 552) 16740 39 585
T. Heibenbeim 4 5130 2: 1518 1 | 1| 3559 3481 38386 173
8. Schwenningen — 5 4874 1 240 8 1115 1ı 3519 33972 4016 ._
11. 60 866099 | 13 48558] 19 | au 23 78 132 760 916 400 807 2
W. Orte über 5— — Gun.
LBS...» — — — = — — = — — —— ey
2. Aalen . 1 21161 — | — 1 21761 — — -- —
8. Feuerbach 8 101978 6. 3235 1! 3204 2 95 | 94 439 69 446 26 088
4. Chingen “ Bl Ri] 2| 122 1, 22 8 89836 | 7551 45615 31836
A, Schramber; 2 9739 11 9549 1 1901 — | — —— —
6. Biberach 4 4665 1 ba 2 867 i 4 244 | 4014 3306 826
7. Kirchheim . 5: 11078] 2| 2444 1| 1146] 2 | 107198 | 108084 a 243441
8. Rottweil 1 58311 — — — — 1 5831 | 5808 . 4409 984
9. Auffenhauien . 25| 2308727 | 10 | 14173 4 3528| 11 236 26 | 279739 | 224728 59.409
10, Badnang . 14 52717 3 2415] 4 sl 7 46 387 42682 | 18807] 24780
11. Rreubenftadt . 1 78911 — — — — 1 7891 7770 BE 206
12. Geislingen 1 4510 1 45101 — — — — — — _
13, Rottenburg 2 1610] — _ 2 160 — _ ) — — —
14. Pfullingen. 1 116 1| 16] — — — — — _— —
15. Weingarten 16 108832 9 5 626 2 16% 5 101516 , 100542 SR, 20
16. Bödingen . 11 48.42 6 1.088 1 819 5 4611 4167 25 B44 | 17436
17. Baiersbronn . 2 mil — | — 1| 7870| 1| 14775 | 14607 18842 233
18. Rürtingen . 5 8647 1, 44) 1 2275| 1 5965 | 5308 602, 5358
19. Schorndorf 8 13 542 2 3787 — — 1 9758| 5824 9082 |: —
20. Wepingen . 2 13898] —| — * — 2 15863 | 18662 12 503 6271
21. Böblingen . 3 1212| 2 5871 1 Bl — — J — — —
22. Crailsheim 1 188, 1! 181 — — _ — — — | —
23, Waiblingen F + 0 818 2 1839 1 540 1, 670 66000 | 33628 | 32 796
ww 117 Rue 60007) 20 en) 7846 872206 , 631290) 253706
1, Erte über 23000 Ginm, | |
1. Redartreie . . 126. 623219 | 56 : GC 30 | 53461] 40 | 506458 489402 || 3687101 197620
2, Schwarzwaldfreidö . . 40 00402 | 22: 8279] 10 | 14012] 17 | 278111 270 025 188 319 77458
8. Jagitreis . . 2... 9, 232055 8 716 1: 1910 5 ya 22145 131964 9546
4. Donauleeids . .» B8B8 883159 | 10 | 41657] 12 4244| 16 | 287258 | 270 023 | 180390! 93750
v2 1488835 | 91 111352] 53 73627] 78 1301256 11350895 | 869388) 409874
N. Orte bis zu 2000 Em. | |
1. Redartreis . . 9 Km 1 | 8635) 54 62804) 93 5 174 121 60 1515
2. Schwarzwaldfreie . . . 179, 792 209 63 | 31320) 42 2797| 74 | 6723907, 575 468 rel 1a
8 Naafttreis . » » 2... 115 4616701 46 41 2781 20 4381241 40 9812278 | 297688, 236452 | 74115
4. Tonaufreid . x 20. 9 5183 712 27 615 21 1695| 47 435189 | 401260 238) 118770
U. 658 2304097 |258 217772] 146 145994 | 251 190381 1748587 1306 256 | 537 972
Württemberg . . . 1176 9718582 |460 |530 068 265 435867] 451 575297 8398222 5824356 12748 748
Die Bewegung der Bevölkerung Württembergs in den Iahren 1903 und 1904.)
Von Finanzrat Dr. Fo fdı.
Borbemerkungen.')
1. Die vorläufigen SHauptergebniffe der Bevölfe:
rungsbewegung in Württemberg für das Jahr 1903 find
im Jahrgang 1904 Nr. 6 der dem „Staatsanzeiger“ bei:
liegenden „Mitteilungen bes A. Statiftiichen Landesamts“
ausgegeben am 22. Juni 1904), diejenigen für das Jahr
1904 im Jahrgang 15 Nr. 6 der „Mitteilungen“ (aus:
aegeben am 22. Juni 1905) je mit eininen allgemeinen
Begleitworten veröffentlicht worden.
Die nachfolgenden Tabellen jollen fämtlide Ziffern
aus bem Gebiete der Bevölkerungsbewegung zufammen: _
hängend vorführen und zwar jeweils, ſoweit möglid, in ber
jenigen geographiſchen Eritreduna, welche die gebotene Ver:
bindung des verwaltungsmähtgen und mwiffenichaftlichen Ge—
ſichtspunktes zuläßt. Die Darbietung weiterer als der im
nachſtehenden Tabellenwerk enthaltenen Verhältnis:
berehnungen, fowie von Jahresreihen bleibt dem
„Statiſtiſchen Handbuch für das Königreich Mürttemberg”
vorbehalten.
2. Sowohl in der Bearbeitung, als in der Ber
öffentlihung von Fiffern aus der Bewegung der Be:
völferung hat fich in der lebten Zeit manches geändert,
Mas zunädit die auf Grund von Bundesratsbeſchluß
für Reich szwecke aufzuitellenden Nachweiſe aus dem
Bunbesitant Mürttemberg anlangt, fo hatte in den Jahren
1870 und 1871 die „Kommiffion zur weiteren Ausbildung
der Statiftil des Zollvereins“ nur in beſchränktem Umfang
Erhebungen über die Eheſchließungen, Geburten, Sterbfäle
beantragt; der Bundesrat befhloh') am 23. Mai 1870
und 7. Dezember 1871, daß erſtmals für die 13 Monate
’, Die Tabellen über das Jahr 1904 werben im 1. Heft des
näcften Jahrgangs der württ, Jahrb. ericheinen.
” Die „Borbemertungen” enthalten feine Erläuterungen zu
den nacbfolgenden Tabellen, fondern Erörterumgen allgemeiner Art
über eine smedmäkige Einrichtung der VBeröfferungsbemegung: und
der Todesurſachenftatiſtil im Heid, den Bundesfianten und ber
größeren Städte. Tie Ausführungen des Herrn Berfaſſers find
aber im mehtfaher Beziehung beachtensmert und gehen vielleicht |
Anlak zu weiterer wiſſenſchaftlicher Eroͤrterung und praltiſcher Bes
handlung ber angerenten fragen. Die Red.
1. Dezember 1871 bis Ende 1872 und dann fortlaufend
für jedes meitere Nalenderjahr folgende Nahweifungen in
jedem Bundesgebiet aufgeftellt werden, und ordnete durch
weiteren Beſchluß vom 27, April 1873) an, daß fie dem
Raiferlihen Statiftiichen Amte mitzuteilen feien:
1. Zahl der Eheſchließungen;
2. Zahl der Geborenen über: Bei Ziffer 2 und 3 je mit
haupt: Untericheibung ber Ge
darunter: ſchlechter.
a) Lebendgeboreneſtinder: Geogtaphiſche (territoriale)
eheliche; uneheliche; Gliederung nach Bundes:
überhaupt; ftaat im ganzen, Provinzen,
b} Totgeborene Kinder: gröheren Verwaltungsbe⸗
ehelihe; unehelihe; bezirlen.
überhaupt: Zeitliche Gliederung nad)
3. die Zahl der Geftorbenen den Ralendermonaten.
überhaupt.
Diefe Nachweiſe wurden von da ab dem Hailerlichen
Statiſtiſchen Amte in Berlin zur Verfügung aeftellt und
von dort aus jeweils in ber Statiftil des Deutſchen Reichs
veröffentlicht.?) Die Einführung des Reichögefeges über
die Beurkundung des Perfonenftandes und die Eheſchließung
vom 6. Februar 1875 bradte in Sachen der Bevölferungs:
ftatiftit des Deutichen Reiches als ſolchen keinerlei Ände—
rung, wohl aber in den einzelnen Bunbesftaaten, wie denn
aud in Mürttemberg die heute noch mit entjprechender Ab⸗
änderung geltende Werfügung ) auf Grundlage jenes Reiche:
gejeßes die Unterlagen für die bundesftaatlid mwürttem-
bergifche Statiftil der Bevöllerungsbewegung bildet. Auf
dem Perfonenftandsgefege und den durch dieſes gegebenen
Standesamtäregiftern fuhend haben fih dann in den einzelnen
Y Bral. Stauſtik des Deuticen Neihs, Bd. VIIL ©.1, 2
und 3.
2) Bigl. Statiftil des Deutichen Reiche, Bd. VIIL, S. VI, 1 ff.
und Folgende Jahrgunge.
2) Der Minifterien der Auftiz, des Innern umd ber Finanzen,
betrefiend die ftetiftiicden Erhebungen über bie Bemequng der Be
völferung (Geburten, Eheichliehungen, Sterbefälle, von 14, März
2) Brgl. Statiftit des Dentſchen Aeichs, Vd. T, S. 429 und 465. | 18976 (Heat. S. 101).
Wiürtiemd. Dakrbäder 390%, Geft ®.
IL 2 Die Bewegung der Benölterung Württemberg in den Jahren 1903 und 1904.
Bunbesfiaaten, vor allem in den grökeren und mittleren mit
eigenen ftatiftiichen Yanbesämtern, in dem Seitraume von
18761900 mehr oder minder umfaſſende tabellariſche
Nahreöveröffentlihungen ausgebildet, mährend für Die
Reichsitatiftit nur einmal, im fahre 1867 eine Änderung
eintrat. Diefe Änderung, welche der Bundesratsbeſchluß
‚vom 9. Dezember 1897 brachte, war jedoch gegenüber dem
ihen durch Beſchluß vom 7. Dezember 1871 gegebenen
Umfang fachlich unerheblid; es wurde lediglich ein einheit:
liches Formular beftimmt, fowie die geographiſche Er-
jtredung ber Jahresnahmeile und der Nachweiſe nad
Monaten etwas geändert und genau umfchrieben.')
An tem langen Peitraum von 1876-1900 war bas
Intereſſe für zufammenfaflende weitere Reichödarbietungen
größer, geworden und die Möglichleit einer Erweiterung
durd bie Vorarbeiten der bundesftaatlihen Statiftit auch
gegeben. Der Bundesrat beſchloß daher am 6, Dezember
100?) cine namhafte Erweiterung deſſen eintieten zu
lafien, was von den einzelnen Bunbesftaaten erhoben, auf:
bereitet und an das Kaiſerliche Statiftiiche Amt behufs
Zufammenftellung und Beröffentlihung einaejandt werden
folte. Diefe Vervollftändigung des bisher ſchon Cinge:
fandten betrifft folgende Nachweiſe:
1. Tie Eheſchließenden nad dem Alter,
Alter der frau: unter 16, 16—17 und
fo fort jedes Einzeljahr bis 4O, von da ab 40
bis 45 u. ſ. w. bis &U, GO und Alter;
Alter des Mannes: unter 0, 20—21 ur
und fo fort bis 40, von da ab 40-45 u. j. w. Duje uber
Fichten ſind
bis 60, 60 und älter, Ben
aufzustellen
2. Hisberiger Familienſtand der Eher] und an das
ſchliekenden. Matjerliche
1. ledig Statiftiiche
Hann | 2. verwitwer | Frau Amt erſtmals
3. geſchieden für das
8. Das Heligionsbefenntnis der Eher] Kalenderjahr
ihlichenden. 1901 bis zum
1, evangeliic 3. Dezember
2. romiſch· latholijch 1902 und
8. anderes chriftlicies Bekenutnis water ent:
Dann | 4. iöraelitiich
5. ſonſtiges und unbeitimmtes oder inienden: für
nicht angegebenes. Treuen nadı
4. Die Mehrlingsnehnrten und Die Wehr; den Provinzen;
linasfinber. für Bayern
Sämtliche Mebrlingögeburten iind nad allen | Pas rechts—
Meichlechtstombinationen nachzuweifen: desglei⸗ cheiniihe und
en die Wehrlinasfinder ale ſolche unter Iren lintörheiniiche
mung nach Geſchlecht, ſowohl in febend- und tor: | Bayern; für
geborene, als in unehelih und ehelich geborene. | alle Abrigen
Bundesgebiete
im ganen.
rau
. Die Geftorbenen ſohne Die Totgeborenen)
nac dem Alter,
Jedes einſelne Altergjahr mit Unterſchei⸗
dung der Beichlechter und beim erſten Altersjahr
W—1) mit Untericeidung von ebelid und un
ehelic.
Re
ipreibend} ein:
Damit war dem Aaiſerlichen Statiftiihen Amt ein
ganz erheblicher Tabellenzuwachs gegeben, und während die
Veröffentlihung der Reichsnachweiſe aus dem Gebiete ber
Bevöllerungsbewegung bis einſchließlich 1900 jährlich etwa
21 Quartjeiten ber Mierteljahröhefte zur Statiſtik des
Deutſchen Reichs umfaßt hatte, erfcheinen für
101... . 113
1902 , . . . 115} Seiten?)
198... . 17
Die Folge davon iſt, daß das, mas bisher von den
einzelnen Bundesftaaten aus veröffentlicht wurde, nun nicht
mehr Tleinitens, fondern großenteild® aud vom KHaifer:
fihen Statiftiihen Amte aus veröffentlicht wird. Stellt
man die Nachweife, welche für das Jahr 1903 in den nad:
folgenden Tabellen vom Bundesftast Württemberg aus für
Württemberg veröffentliht werden, den Nachweiſen durch
bie NReihöftatiftilt) für Württemberg gegenüber, fo ergeben
ſich folgende Übereinftimmungen und Unterſchiede (f. Tabelle
©. 3).
Ahnlich find die Verhältniſſe zwiſchen den übrigen
bundesftaatlichen Beröffentlihungen und der Reihsneröffent:
lichung nur mit dem Unterfchied, daß nicht überall, wie
4. B. in Würitembera, das meijte von dem, was nunmehr
ab 1901 auch in die Neichsftatijtif übergegangen ift, ſchon
) Hiernach waren von 1358 ab die Jahresnachweife
zu liefern: Für jeden Staat im ganzen; außerdem in:
Preußen für jede Provinz und jeden Regierungsbezirt
Bayern für jeden Regierungsbezirt;
Zadjen für jede Kreisbanptmannihaft ;
Würtiemberg für jeden reis;
Baden für jeben Landeslommiſſariatsbezirk;
Deiten für jede Provinz;
Oldenburg Fir jeden ber brei Yanbesteile;
Elſaß-Lothringen für jeben Bezirk,
Die Mongténachweiſe dagegen find zu liefen: für jeden
Stoat im ganzen; auferbem in:
PBreuhen für jede Provinz;
Bayern für
1. die Neglerungsbesirfe Obere, Mittel- und IUnteriranten
zuſammen),
2. das übrige rechtsrheiniſche Bayern,
#4 Das Hntsrheiniihe Bayern;
Oldenburg für jeben ber drei Yanbesteile,
) Bral. Vierteijahrshefte zur Statiftit des Deutſchen Reicht
1901, Set I, S.9.
Vom Kalenderjahr 18W ab werben die Reichstahellen aus
ber Statiftif der Bendlferungsbewegung in den „Biertelfobräheften
zur Statiftit des Deutſchen Reichs” veröffentlicht; zufammenfafiende
Auszüge mit Jahresreihen werden in Das feit 1880 jährlih aus
nenebene „Statiftifhe Jahrbuch für das Deutſche Reich“ aufge
nommen, Ähnlich in den deutſchen Bundesſtaaten, welche neben
ihren laufenden Weröffentlihungen eigene ftatiftiiche Jabr- bezw.
Tabellenbücher ausgeben.
*, Bierteljahsshefte zur Statiftit des Deutſchen Reichs, Jahrı
gang 1905, Seit I, 225 ff.
Die Bewegung der Bevölkerung Württembergs in den Jahren 1903 und IM4.
Nähere Bezeihnung re
"von 5000 und
mehr Einw.
1. Eheſchließungen.
Im ganzen
Rach Monaten .
Rad dem Alter der Eheidtiehenden i
Rab dem biöherigen Familienſtand der Eher
ichliefenden .
Nah dem Heligionsbelenntnis der Eheſchliehenden
I. Geborene.
Im ganzen ilebend-, tot, ehelidhs,
Geborene, männliche, weibliche)
Deögl. nad) Wonaten .
Mebrlingsgeburten und Behrlingstinder .
111. Geftorbene,
Im ganzen (männliche, weibliche) .
Desgl. nah Monaten . F
Desgl. nah dem Alter (ofme Die Totgeborenen
nach Jahren.
Im 1. Lebensjahr Geſtorbene
Die im Aller von unter 5 Lebensjahren Geftorbenen H
nach Geſchlecht, Alters: und Geburtsjahren |
{unter 1 Jahr auch nah Monaten) .
Die Beftorbenen nad Geſchlecht, Familienftand und
Altersichichten
unehelich-,
zuvor für frühere Jahre von den Bundesſtaaten aus ver
öffentliht wurde Es dürfte feinem Zweifel unterliegen,
daß dieſe Erweiterungen der Reichsſtatiſtik einen Kortichritt
bedeuten, wenn fie aud eine gewiſſe Verminderung der
felbftändigen Bedeutung der bundesaebietlihen Beröffent:
fichungen naturgemäß nah jih ziehen, Dod wird man
fogleich erfennen, daß dadurch den Bundesſtaaten bie Not:
mendigfeit erwädhft, nun ibrerfeits Diejenigen fachlichen und
geographifhen Fortbildungen ins Aune zu faffen, melde
Durch die Neichöftatiftit nach der jeßinen Lage der Dinge
nicht geboten werden fönnen oder follen; hierzu bedarf es
aber vor allem einer gewiſſen Verftändiqung über das praf:
tiſch Wichtigfte und ohne allzuaroken Aufwand Erreihbare.
Um Darüber ein Urteil vorzubereiten, müflen noch die Wer:
hältnifle auf einem verwandten Gebiete der Bevölkerungs—
ftatiftif furz anaedeutet werben.
3. Die nadhftehenden württemberaiihen Tabellen, melde
unter „T. die Geftörbenen nah Todesurfahen“ S. 34 ff.
vereinigt find, greifen auch auf das Gebiet der Todes—
n rfa chen ſtatiſtik über,
m) Fur die Gemeinden von 10000 und mehr Einwohnern im
gartzert.
>, Jr Alteregruppen zuſammengefaſit.
Württembera
Kreiſe Yanb
Cberämter |
—
Seit dem Jahre 1892 erhielt das Kaiſerliche Gefund:
heitsamt in Berlin von weitaus den meiften Bundesftaaten
des Deutichen Reiches!) eine auf freier Vereinbarung ber
ruhende ſummariſche Nachweiſung der Sterbfälle nah ge:
willen allgemeinen ZTodesurfahengruppen, im ganzen 18
mit einigen Unterteilungen, "Württemberg bat fid von
| Anfang an durch Erlaß einer befonderen Verfügung des
Minifteriums des Annern, betreffend die Erhebung einer
Statiftil der Todesurfahen vom 29. Dezember 1891?) an:
geichlofien. Die Ausweiſe aus den einzelnen ſich beteiligen
den Bundesjtaaten wurden, bezw. werben im Kaiſerlichen
Gefundheitiamte alljährlih für Reichszwede zufammen:
geftellt und in ben „Mebizinalftatiftiichen Mitteilungen aus
dem Kaiſerlichen Geiundheitsamt“ als Beihefte zu den Ber
) Für das Nahe 1903 fehlten Angaben nur noch aus Sachſen⸗
Weimar, Medlenburg-Strelig, Schwarzburg⸗Rudolſtadt, Reuß j. !.
mit 1,288 "js der ortöanwefenden Bevölkerung des Deutſchen Heiches
auf 1. Dezember 1900. An den Kabren 1902 haben Sadjien- Weimar
und Scwarzburg-⸗Rudolſtadt, im Jahr 1904 Reuß j.%, ſich duch
entiprechenbe Berordnungen angeſchloſſen; vrgl. Anm. 1 nädite Seite.
) Reg. Bl. 1891 ©. 338, mo auch die Tobesurfahenaruppen
und das Ausweisformular nebit den Grundſatzen für die Erbebung
dieſer Statiftit abgedruckt find.
U. &
öffentlihungen bes Kaiferlihen Gefunbheitäamts, in der
Regel mit beiprechendenm Terte veröffentlicht.!) Diefe Über-
ſichten über die Sterbfallbewegung im Neihe nah Todes:
urjahen gingen nun zwar, im Gegenſatze zu den von dem
Kaiferlihen Statiſtiſchem Amte in jeinen Vierteljahrsheften
zur Statiftif des Deutfchen Reichs dargebotenen, rein be:
völferungsitatiftiichen Überfichten der Sterbefälle geographiſch
bis auf die fogenannten „Ileineren Berwaltungäbezirfe“
hinaus, allein — ohne Unterſcheidung der Gejchlechter.
Die Bewegung der Bevollerung Würktembergd in den Jahren 1903 und 1904.
Diefe Neuordnung hatte zur Folge, daß die Bearbeitun
des Todesurjachenteils der Sterbfallunterfuchungen dem beuil:
kerungsſtatiſtiſchen Teile angegliedert werben fonnte. Bei
Teile werden ſeitdem miteinander aufbereitet, und zwar
neuerbingd und vorerft für den inneren Hufbereitungsdienk
unter Zuhilfenahme von Zählkarten, welde die erforderligen
Selbitwerjtändlih handelt es fich bei beiden tabellarifchen '
Darbietungen mit minimalen, nicht in Betracht fommenden
Abweichungen, jedesmal um ganz diefelben Perjonen,
welche das eine Mal für die größeren Verwaltungsbezirke
nadı Bejchlecht, neuerdings nad Altersjahren, in ber Be:
Kombinationen nadeinander leicht ermögliden. Das Ruf
deilen, was für landesmedizinalitatiftiiche Zwecke erwünth
ift, wird von der fachlich zuftändigen Behörbe, dem K. Ne
dizinalfollegium beftimmt und die hiernach aufbereiteten Über:
fihten werden dem „Medizinalberihte von MWürttem
berg” einverleibt; beägleihen erſcheinen die Todesurfahen
tabellen als Abſchluß der Sterbfallftatiftit in dem Rahmen
der jährlichen Statiftil der Bevöllerungsbewegung.
völferungäbewenung vorgeführt werden, das andere Mal
ohne Unterfcheibung bes Geſchlechts, ober nach Todes:
urſachen, einigen Altersfhichten und für die Meineren Ver
waltungsbezirfe. Diefe getrennte Behandlung der in ben
einzelnen Bundesjtaaten gewonnenen und aufbereiteten
Bahlenmaffen, die in Berlin an zwei verfchiebenen Stellen
zufammenliefen und für die Drudlegung zulammengeftellt
wurden bezw. werden, fonnte dort nicht als Übeljtand emp«
funden werden,
nad ganz in Ordnung. Etwas anders liegt die Sache,
wenn man auf die Beihaffung der Unterlagen blidte, welche
Die natürliche Entwidlung der Dinge bradte « mit
fid, daß mit der Gntftehung vieler neuer Großftädte
‘ und mit der Gründung vieler eigener ſtatiſtiſcher Ämter in
diefen vor allem dem Geſundheitsſtande der angehäuften
' Menfchenmaffen und feinen Veränderungen eine größere
fie war vielmehr der Lage der Sache
den Bundesftaaten im erjten Fall laut Bundesratsbeihlu,
im anderen all laut freiwilliger, der michtigen Sache
dienender Vereinbarung oblag. Es legte fi) der Gedanfe
nahe, dem bevölferungsitatiftifhen Sterbfall fchon bei der
Urerhebung bie erforderlichen mebizinalftatiftiihen Mertmale,
vor allem die Todesurfade, anzufügen, um die Erhebung
einheitlicher und vor allem die Bearbeitung fachlich und
technisch einfacher zu aeftalten. Von diefem Gefihtspunft
ift die württembergifche Verfügung der Minifterien der Juſtiz,
des Innern und der finanzen, betreffend die ftatiftiichen
Erhebungen über die Bewegung der Bevöllerung (Geburten,
Aufmerljamteit zugewendet wurde. Hierzu gehören abe
auch Erhebungen über die Ausbreitung gemifler anftedender
Krankheiten und deren Wirkung auf die Sterbiälle, om
ſchließlich über die Verurſachungen der ſtädtiſchen Sterbfäle
überhaupt. Zur Herſtellung von vergleichbaren Nah
weifen mußte vor allem die Hlaffififation ber Todes
urjachen einheitlich georbnet werden. Das war gewiſſer
mafen eine mediziniihe Sacdverftändigenfrage einerfeits,
eine Frage ber ftatiftiichen Erftredung der Rachweiſe andreries,
und auch außerhalb des Deutichen Reiches wurde lebheit
an einer Mlärung ber einichlägigen Kragen wie an einer
gegenfeitigen BVerftändiqung über einheitliches Vorgehen ge
arbeitet. Mitte des Jahres 1903 nahın das Maijerkihe
Gefundheitsamt die Erzielung eines Fortſchritts auch auf
dieſem Gebiete in die Hand und veranlafte zwei Konferenzen
Eheſchließungen und Sterbfälle) und über die Todesurfadhen |
vom 13. Dezember 1898°) getragen, welche vom 1. Januar
1899 an in Kraft getreten ift und welche dem Sterbfall-
verzeichnis der Benöfterungsaufnahme jomohl die Todes
urſache (nah dem Auszug aus dem Leichenregifter) als
den Namen des behandelnden Arztes oder Mund-
arztes beifügen läßt, lehteres um die Ausdehnung ſowohl
der arztlihen Behandlung in Stadt und Land, in den ein:
zelnen Altersklaſſen der Verftorbenen u. ſ. w. ald die mut:
maßliche Möglichkeit der Lieferung annähernd zuverläffiger
Feftftellungen erfennen zu laffen.
) Der 80.9 Heft 1 enthält 4. B. für das Halenderjabr 1902
.1—7 den Tert, auf S. 1°—69° das Tabellenwert.
*) Head. 1898, S. 208. Dieſe Verfügung jeßt die frühere
Verfügung des Miniſteriums des Innern vom 29, Dezember 1891
(Neg.Bl. 2.333), betreffend die Erhebung einer (bejonders zu er
auf 2
hebenden und zu bhearbeitenden / Statifti der Todesurſachen außer Araft.
in Berlin, welche im Dezember 1903 und im März 19%
ftattfanben.
Die Aufgabe diefer Konferenzen war:
a) Die ganze Frage der Benennung und Tadlicer
Einteilung der Todesurſachen im Anhalt an die bereits ver
handenen, ganz befonbers an die Bertillonihe Klaſſifilaties
eingehend au erörtern und zu endgültigen Entjcheidunge
darüber mit Hilfe der mediginiihen Sachverſtändigen zu ze
langen.
b) Ein ausführlihes Todesurfahennerzeihnis
feitzuftellen, deſſen möglichit foftematiihe und fpezielle Alar
fifation nicht nur für die Beraleihungen von ſtädtüchen
ſchon fehr eingehend erfolgenden Nachweiſungen eine Abar
Unterlage böte, jondern auch fonftige jzweddienliche Unter
fuchungen ermöglichen follte.
ce) Ein kurzes Todesurfahenverzeich nid: AL
filation) fejtzuftellen, welches nur die größeren oder beſonden
wichtigen (3. B. anjtedende und raſch verlaufende acät
(ihe Rranfheiten als Todesurſachen) ÖGruppen von Tede
urjachen enthielt, um dadurch nicht nur der ftäpriider
Die Bewegung der Bevölferung Würtiembergs in den Jahren 1903 und 1904.
naturgemäß; auf fichereren Unterlagen ruhenden und baher
zum Eindringen in das Speziellere beifer befähigte Todes:
arſachenſtatiſtil die Hand zu bieten, fondern auch für die |
bisher ſchon an das Raiferlihe Gelundheitsemt eingelieferten |
Überfihtsformulare aus dem Gejamtbereihe der einzelnen
Bundesftaaten die Nlaffifitation nach Todesurſachen-
gruppen fünftig au erleichtern.
d) Das (feit 1892 in Benüsung befindliche) Tabellen:
muſt er (Überfihtsformular) für vie fünftige Reichstodes
urjahenstatiftif zu prüfen und neu zu orbnen, welches
die Gefamtheit der Sterbfälle im Neiche nach den bei Ziff. 3
im „Huren Todesurfachenverzeichnis” feitgelegten Gruppen
aufammenzufajlen hatte.
e) Die Mufter für die ſtädtiſchen Moden: und
Monatsausmweiie neu zu redigieren, melde von den (ber |
meinden mit über 15000 bezw. 40000 Einwohnern un:
mittelbar an das Kaiſerliche Geſundheitsamt auf Grund be
fonderer Vereinbarung, ohne ftaatliche Vermittlung und ohne
ſtaatliches Zutun einlaufen.
Huf Grund dieſer Beratungen wurden ſodann Mitte
des Jahres 1904 im Kaiſerlichen Gejundheitsamt feſtgeſtellt:
1. Ausführliches Verzeichnis von Krankheiten und Todes:
urſachen.
Enthält im ganzen 335 beſondere Tobesuriadenarten, welche
ihrerjeits wieder in Mittet- nnd Dbergruppen zuſammengefaßt find,
alfo ein jonenanntes „Initematisches* Kerzeichnis. Hierzu wurde
ipäter im Kaiſerlichen Gbeinmdheitsamt eine Alphabetiſche
Lifte von Kranfheiten und Todbesurjahen“ zum Gebrauch
bei den Zuſammenſtellungen ber Ausweile ausgearbeitet und durch
Die. Neihsbruderei vervielfältigt, melde 161 Kolioieiten umfaßt.
Diefe Liſte dient ähnlich, wie 1. B. die alphabetiihen Berufs-
und Gbemwerbeverzeichniffe, weldhe für Berufs⸗ und Betriebssählungen
neben den fuftematiihen aufgeitellt werden müflen, vor allem der
dadurch erleichterten Bearbeitung, inſofern fir jede überhaupt vor:
kommende Bezeichnung ſofort nachzuſchlagen und mit ber jeweils
beigebrudten Bezeichnung der zugehbrigen Gruppe eintragen ae
ftatten,
Sie lann daher verwendet werden:
1. Für die Wochen und Monatsüberficten der „Veröffent⸗
lihungen bes Haiferlien Geſundheitsamts“ über Die Bendlferungs:
porqänge in beutfhen Orten Gemeinden;
2. für die deniſche Todesurfachenftatiftif Otereinbarung zwiſchen
Bunbesitaaten und Weich) ;
3. für Ertranfungs= ober Todesuriadenitatiftifen auf breiterer
Grundlage (lokale oder wiflenihaftliche u. ſ. w. Unterfuchungen).
Außerdem aber lann fie in der Dann des Arztes diefem einen An:
halt geben für den Grad von Genauigkeit, welcher in der Angabe
der Todesurſache erforderlich ift, wenn man ſeitens der Statiftit
wirklich alle 335 Arien (= Zpesialaruppen; von Todesurſachen
nachweiſen mil. Borläufig bürfte bies nur in einzelnen Städten
bey. nur in Denjeniaen Fällen von praftiicher Aedeutung ſein,
bei melden bie Todesurſache überbaupt durch einen Arst, beim.
duch den behandelnden Art beum. unmittelbar ober mittelbar dem
Leichenſchauregiſtet einverleibt wird.
2, Kurzes Todesurfachenverzeichnis.
Enthält im ganzen leinſchließlich der Gruppe „Todesurjache
sticht angegeben“ 23 auiammeniafiende Todesurſachengtuppen und
15
ift eine Ilberarbeitung und WBerbefferumg des jeit 1892 für Die
ftaatlihe Todesurjahenftatiftif in Gebrauch geweſenen inftematiichen
Verzeichniffes.
3. Ausweis über die Geburts: und Sterblichkeitäner:
hältnijfe in den Heineren und größeren Berwaltungabezirken.
At das neue Ginlendungsfornular für die bearbeitenden
‚ Bundesftanten an das Kaiſerliche Geſundheitsamt und zeint ale
ſo erheblicher Bedeutung,
Tabellenlopf die 23 Gruppen des „Kursen Todesurfachenverzeich⸗
nifſes“, mit Mnterfheidung (iomeit für die einzelnen Todesurſachen
verlangt) der Aitersllaflen O-1, 1—15, 15-80, 20 - 60. 60
bis 70, 7TO—x, Alter unbelannt, durchweg des Geſchlechtes
nebit Angabe der Einwohnerzahl nadı der legten Bolkszählung und
der Lebend⸗ und Totaeborenen).
Die Todesuriahenitariftil des Reichs, ſoweit bundes:
ftaatlihe, d. h. auf die Gefamtheit der Sterbfälle im
Stantögebiet fih erſtredende und von ftatiftifchen Landes⸗
ämtern zu bearbeitende und einzufendenbe Überfihten in
Betracht kommen, ift dadurch auf eine neue, mwelentlid er
weiterte und verbeflerte Grundlage geftellt worden, wobei
alfo das „Kurze Todeöurfahenverzeihnis” die Klaſſiſilation
und die Einreihung der Fälle, das „Nusmweis”formular den
Umfang und den inhalt der Ziffermaſſen regelt. Nach
Maßgabe der getroffenen Wereindarungen läuft jedoch der
von früher her beftehende geringere Umfang der Einien:
dungen noch bis zum Jahre 1904 einschließlich weiter, fo
dab die neuen und erweiterten Darbietungen des KHaifer:
lichen Geſundheitgamtes für die Bundesſtaaten wie für das
Reich mit den Jahre 1905 einfehen lönnen.
4. Aus dem Bisherigen ift zu erſehen, daß von 1901
ab derjenige Teil der Statiitif der Bevölferunasbewegung,
welcher dem Naiferlihen Statiſtiſchen Amt zufällt, weſent⸗
(ich erweitert worden ift und daß von 1905 ab auch ber:
jenige Teil, weldyer in das Gebiet des Kaiferlichen Gefund:
heitäamtes fällt, eine ftarfe Ausdehnung erfahren wird.
Diefe, wie bereitd betont, in der Natur der Zahe liegende
Entwidlung it für die kleineren Bundesſtaaten nicht von
mohl aber für die größeren
und mittleren Bundesitaaten. Ein größer geworbener Teil
deſſen, was fie alljährlich zu veröffentlichen pflegten, wird
fünftiohin bezw. wird teilweiſe bereits jetzt Thon vom
Reiche aus veröffentlicht, wobei die Reichsdarbietung den
ich: großen Vorteil voraus hat, daf dort Die Bundesgebiet:
lichen Ziffern funoptifc neben den anderen ftehen, alfo un:
mittelbare Bergleihe und Nebenbenütungen zulafien.
Wenn aljo die Bundesftaaten, welde eigene Veröffent:
lichungen des Zahlenmateriald geben, nidt mehr als das
Heich zu bieten vermögen, fo müſſen fie eben einfach bas:
jelbe früher ober fpäter veröffentliden, was vom Neice
veröffentliht werben wird oder aber bereits veröffentlicht
it. Trotzdem wird dann gerade der wilfenfchaftliche Be:
nüßer vermutlich aud aus dem Bundesjtaat ſelbſt — und
mit Hecht — lieber an die Reichsquelle gehen, weldye ihm
alle Bındesgebiete vorführt, ald an feine Landesquelle.
Suchen aber die Bundesftaaten mehr zu bieten, fo können
fie doch nicht umbin, gleichzeitig auch das mitzuneröffent:
11. 6
lichen, was fie aus ihrer Bearbeitung nah Berlin abgegeben |
haben, und was von dort aus veröffentlicht wird. Dadurch
fommt dann die bunbesftaatlidie Veröffentlichung in bie
Gefahr, entweder außerordentlich umfangreih zu werben,
und trotzdem nur einer verhältnismäßig Heinen Zahl der
Berüger einichlägiger Werte zu dienen, ober auf eine
Wiedergabe des vom Neiche zu erwartenden oder eventuell
gleichzeitig zu veröffentlichenden Tabellenitoffes zu verzichten,
auf ihn einfach zu verweilen und im übrigen hauptfächlich
diejenigen Darbietungen zu pflegen, auf welche ſich die
Reichsveröffentlihung nicht erftredt.
Für die vorliegenden Tabellenwerke Württembergs aus
den fahren 1903 und 1904 kommen die joeben angedeuteten
Gefichtspunfte noch nicht voll zur Geltung; dies wird erft
vom Jahr 1905 ab der Fall fein, von diefem Jahre ab
jedoch nicht bloß für Württemberg allein, fondern z. B.
auch für Preufen, Bayern, Sachſen, Baden, Heſſen, Elſaß⸗
Lothringen.
5. Schon bei der tertlihen Beſprechung der Bewegung
der Bevölferung Württembergs im Jahre 19001) wurde
dem Gedanken Ausdrud gegeben, daß fowohl das Anwachſen
bes Zahlenſtoffs fachlicher wie geographiſcher Erſtreckung,
als die Verfchiebungen in den örtlichen Unterlagen, aus
denen diefe Zahlen gewonnen werden und von denen fie
begrenzt werben, eine ermeute Prüfung der ganzen Dar
bietungsweije mit Einſchluß vor allem aud der fogenannten
Relativzahlen und Prozentberechnungen rätlich erſcheinen
laffen, wobei es nicht oder nur in ganz beſtimmten Grenzen
rätlich erfcheint, ohne Verftändigung mit den übrigen, in
ähnlicher Lage fih befindenden Bundeögebieten vorzugehen.
Diefe Huffaflung der Sachlage wird aud in dem Groß:
herzogtum Helfen z. B. hinſichtlich der Sterblichkeitsſtatiſtil
geteilt.) Dazu lommen dann noch andere einfchlägige
Unterlagen, wie z. B. die gelegentlih der Nusmufterungen
für militäriihe Zwede erfundeten bezw. erfunpbaren Merk:
male, Ausdehnung der Daritellung auf geſellſchaftliche
Schichten, Darlegung nicht nur der Zahl der Geborenen,
fondern auch ihrer Beziehung zu den Gebärenden u. ſ. m.
Bei diefem Gegenftande darf aud die großſtädtiſche
Entwidlung mit ihren immer zahlreicher werdenden eige:
nen ftatiftifchen Ämtern und deren Weröffentlihungen
aus dem in Frage ftehenden Gebiete der Statiſtik nicht
übergangen werben,
einer etwaigen Weiterbildung als organiſcher Beftandteil
bes Ganzen eingefügt werden, Neuerdings find es gerade
bheroorragendere Vertreter ber ſtädtiſchen amtlichen Statiftif,
welde die Zufammenhänge zwiſchen ben bevölferungs-
ftatiftifchen Borgängen in den Städten mit benjenigen ihrer
näberen und entfernteren „Zonen“ aufzuhellen und dem
* Württ. Jahrbucher für Statiſtik und Laudeskunde, Jahr: '
gang 1901, S. 178 174. |
” Bali. die Aneführungen von Regierungsrat Anöpfel in |
den Mitteilungen ber Großherzoglich Heſſiſchen Aentralftele für |
die Yandesftatifrit, Jahrgang 1905, Nr. 808, 5. 102 und 103,
Die -Bewegung der Bevöllerung Württenibergd in den Jahren 1903 und 1904,
öffentlichen Bewußtſein einzuverleiben ſuchen, jo 3. B.
Dr. Bleicher für Frankfurt a. M,, Dr. Schott für Mann:
heim u. ſ. w. Wenn aud die neuefte bedeutiame Beröffent«
lihung des leßteren!) fih mit dem Stande der Bevölle-
rung (am 1. Dezember 1900) beichäftigt, jo zeigt doch jchon
die lehrreihe Kartenfligge des Hauptzumanderungsgebiets
der Stadt Mannheim mit ihrem weiten Bereinragen bis
nach Württemberg nicht nur den engen und neuen Zuſammen ⸗
hang der Dinge in Sachen der Binnenwanderungen, fondern
legt auch nahe, die Abwanderungsgebiete für fih und unter
Zuhilfenahme der Vorgänge in der Bevölferungsbewegung
blofzulegen. Derartige rechnerifche Berbindungen können
jedoch in befriedigender Meife nur durd; entiprecbendes Zur
fammenmirlen ohne allzu großen Koftenaufwand ftattfinden.
Wenn dem Neihe in eriter Linie Die Darbietung ber
Neihszahlen und die Zahlen für die politifchen Teile
des Ganzen, aljo der Bundesftaaten zufällt und zufallen
muß, fo liegt in den ſehr großen Unterschieden der Maſſen
4 B. des Königreichs Preußen und von Reuß j. ober ä. Y,
vom rein geographifch jtatiftiichen Etandpunft aus betrachtet,
eine aufßerordentlibe fahlihe Schwierigfeit. Wan. muh
Preußen u. |. w. unterteilen und erhält doch nur gang un:
gleihartige Teilmafien. Wan foll das Gejamtbild in feine
Teile zerlegen — wenn man in eine vergleihende Be:
ſprechung der Ergebnifje eintreten mil — und hat ganz
verjchiebenartige Dinge vor fi. Nicht einmal die Grof:
| ftabtverhältnifie des Reichs im ganzen fünnen in der Sta:
tiftit der Bevölferungsbeweaung dem Reſte des Reiches
gegenübergeftellt werben.
Eine Meine Probe wird beſſer als Worte darlegen, mas bier
gemeint if. Die Reichsberöfſentſichung bietet in einer Tabelle IT
„Die Eheicliehungen nad Monaten und Zanbesteilen“ " für das
Jahr IM. Sie muß die feinen Bundesfinaten und audı Pie
winzigen Landesteile Oflbenburgs neben die aroßen preußiſchen
Brovinzgen u, ſ. mw. ſtellen. Wer fih nun überlmupt für dieſe
' Gruppierung nad Monaten intereffiert, wird vor allem in die Um—
Sie muß vielmehr in ben Nahmen |
walzung Cinblid zu erbalten Suchen, welde durch die Stadtent
wicklung in ben Heiratsſitten, im biefem falle Terminen, em.
aetreten it. Er wird audı für Berlin die einzigartigen Auſchwel
lungen im April und Oltober, besgleichen für Hamburg, der Reichs:
verdffentlichnng entnehmen fonnen, Er wirb aber wicht imjtanbe
fein, aus ber Neicheftatiftif allein berane den Sachverhalt auch
wur in feinen allgemeinen Umriſſen feftauftellen, fondern er uruk
iu dieſem Swede zu den bunbesfiaatliden und unter Umftänben
zu den großſtädtiſchen Keröffentlichungen areifen. ‚ür Württems
berq, welches in der genannten Reichstabelle S. 1, 251 den Monar
Kovember noch ald höchftbejeßten zeigt, ift Der einjchläaige Sach
verhalt ſchon früher?) dargelegt worden. Die Überfiht 2 S. 14
des biefem Terie folgenden Tabellenwerls geht auf die 4 Hreife
sb die Gemeinden von 10000 und mehr Einwohnern hu ganten
1, Die Gebürtigleit der Mannheimer Bepöllerung, Beiträge
zur Statiftif der Stadi Mannheim, 1905, Rr. 14.
N Bierteljahrähefte zur Statiftif des Deutſchen ‘Heide, Jahr⸗
aang 1905, Erftes Heft, ©. 1, Bl.
’, MWürtt. Jahrbücher, Jahrgang 1001, 1 &. 161—182.
Die Bewegung der Bendlterung Württembergs in den Jahren 10903 und 1904.
ein. Fraglich kann jein, ob eingehendere Spezial nachweiſe für |
Stuttgart-Stadt der befonderen Beröffentlihuna des Stuttgarter
Statiftiichen Amts zugehdren oder ber Yandbesüuberficht, denn auch
be bundesſtaatliche amtliche Veröffentlichung hat ſich dienftlich in
erfter Linie, wie die des Reiches, an die politiihe Einteilung zu | Statiftit, ein aleichartiges Intereſſe an einer gewiffen Ar-
halten; in biefer erfcheint Stuttgart-Stadtdirektion ald „Heinerer
Berwaltungsbesirt". Ahnlice Proben Fönnten aus dem gegemwärtia
io eifrig behandelten Gebiete der Hinberfterblichfeit heraus—
gegriffen werben, wo oft auch Die neographiihe und zeit:
lie Gruppierung erft zeigt, in welchen Nichtungen die zungchſt
je mr die Enbergebniffe aufweifenden Zahlen der Statifttt der |
Venölkerungsbewegung noch der Ergänzungen buch angemeffene
weitere Unteriuhungen bebürfen.
Gleichzeitig meldet ſich aber das Bedürfnis an, Ver
gleiche zwiſchen dem Reiche als ſolchem, oder gewiſſer Reichs
teile und den übrigen Staatengebilden der Erde zu voll
ziehen. Gerabe biefer letzteren Aufgabe hat fih das Kaiſer⸗
liche Statiftifhe Amt nicht nur auf dem Gebiete des
Standes, fondern aud auf dem der Bewegung der
Bevölferung neuerdings mit Necht und in danfenswerter
Weiſe zugemwendet, denn dadurch werden die Reichsergebniffe
von einer Seite aus beleuchtet, welche hervorzulehren in
erfter Linie, ja faſt allein eben die Reichszentralſtelle be:
rufen tft.
11.7
Überblidt man diefe Schwierigkeiten, fo erfennt man
wohl, daß ebenſo die Reichsftatiftil, wie Die der Bundes»
ftaaten, foweit fie eine folche haben, und die in raſcher
Fortbildung begriffene ſtädtiſche, meift wirklich aroßftädtifche
beitsteilung in Bearbeitung und WBeröffentlihung haben,
einer Arbeitsteilung, welde im Grunde genommen, gleich:
zeitig Arbeitövereinigung fein muß mit dem Endzwed, eine
durchſichtigere Einheitlichkeit fomohl in den ſachlichen als in
den geographiihen Darbietungen der Stoffe anzubahnen.
Nicht um noch größere Anhäufung von teilweile und oft
mehrfach ſich wiederholender Zahlenmaffen handelt es ſich,
jonden um die Möglichkeit, die jo auferorbentlich fort:
geichrittenen Verflechtungen der neueren Menjchenbeziehungen
einheitlicher und durchfichtiger durd planmäßiges Borgehen
ſtatiſtiſch zu bemältigen.
6. Die fachliche Beſprechung der in den nachfolgenden
Tabellen zur Bevölterungsbemegung in Württemberg aus
den Jahren 1903 und 1904 enthaltenen Tatbejtände foll
diesmal womöglich in Verbindung mit der Bearbeitung der
Volfazählungsergebnifje für 1. Dezember 1905 geboten
werben.
IL 8 Die Bewegung der Bevollerung Württembergs im Jahr 1008,
; l. Bewegung der Bevöl—
1. Die Eheſchließungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburtenüberſchuß nah Geſchlecht,
a Nach
Totgeborene
zebendgeborene Geborene
_—— 01 - — überhaupt
eheliche j unebeliche sufammen uneheliche zufammen
w ,m|m| m m. . . E” mim Hf
E58, di 6 Tr | 8 | 9 | iu u in.| Tan 38, 10] 16 | 16 17.
Badwang. . ., 26] 481! 450, 32° 40 468 | of 14 | 17! 2 a gel | mel so 08
Befiadeim . .| el Ari a 27 410 500 ae 1 | 15 5 478 1007
Böblingen . .ı WE 455 421 58, 81 508 4621 a 1 141 524 466 990
Bradenheim. .| 1855| 350° 32 27 Bı a7 Be 51 — 18 5| 800 852 Te
Gannftatt. . .| 542 1047| BB 6 76 1116 10011 3 26 2 8 27, 29 | 1143. 1080, 2288
Ehingen. . .ı s88| 860 810 57 71 826 6811 18 7 120 151 946 Br
Heilbronn . .) 567 | 1189. 1081| 88) 80 1m am) 1 8 5 1. 46) W128 1190| 24a
Leonberag. . . 26] 56 5 ae 10 8 315 18] 55 58, 115
Subwigstung «| 3876| 798 8398| 60: 61, 858 ml 0 m 2 4:32 | 885: sr 116
Marbah . . 2081) MT 3866 19 a’ uf 20 m 2 122 12] #58 400 856
Maulbronn . .) 165 36 397 93 20 4a 19 8" — 5.19 18] 48 46 8%
Redarjulm . .; 2051 54 50 wu a ei m 1 113 12] 506 5 1111
Stuttgart, Stadt | 1695 | 2392 2265. 431 408, 2523| 2668| 53 | 75, 16 14 69. 802802. 2757 5648
Stuttgart, Aınt se 871 66 92 hl eu 22h! Jo 979 ar m
Baigingen . ‚| 180| 29 31 8 Ba a Bi 2, 9, 17] Bibi Br 67⸗
Waiblingen . .| 239 406 444 87, 19 448 4 16 144 — 16 14 459, 437 880
Weinsberg . ., 181| 352) 322) 40 78302 300 16) 11 1, 20 16, 181 407 382 780
Nedarfreit . ., 6296 [11752 11288 11491147 .12901 12430] 368 | 331 7 40 43 408 | 874 [13309 1280426 113
i |
' t ! ' |
Balingen. . .ı 308] 700 604 77, 57 766 ie: 81218 10] 799 6711470
Calw... 2811 3786| 8060 62 40 408 ae 16 3 1 17] 4 450 90
Freudenſtadt 277 06 Bl A 466 687 604)1 37 17 1288 19] 6 628 19
Herrenberg . .| 1771 44 BB 82 88 466 | a8] 16) 11) 3, 2 18, 1383| 484, 481° 9
Se 800 oa a 3604 u 5 — — — 5: TB to
Rad. | ol a | Be a | rn 10 4 — 28 101 ar a m
Reuenbürg . .| 276] 58 5 a2) 557 5700| Bel 5 m 2 3,28 25| 505 60, 1m
Nürtingen . .ı Bil 608 488) 86 20 544 56121 21 15 — — al 560 597, 1
Oberndorf . .| 2391 613 5 BE el 646 570)1 10 228 — | 18: 12] 9. 582 12
Hentlingen . 1 9| 819 Sie 72 5, Bu 2283 2 27 24] 9 wos
Rottenburg . .ı 45 466 466 28 25 494 4911 13 15 3 2 16 17 610 508 | ı1m8
Rottweil... .| 284 710 | 48 61 762 7 260 19 | — 838 26 22] 788 787. 156
Spaichingen . | we 3020 u 11 12 818 3161 11 | — — u Bl 424 38: 640
Sulz al we sul 40 21 ae Bl, 18 91 Br, 294, 66
Tubiugen | 314 719 6874 101 135, 880 7921 3 21 1 437 355 9M7T| 817.174
Tuttlingen . .' BT | 5738 7 BB 97 ww u kw 1 2 7 20] 615 624188
Wh... | 2881 575 5 60 34 684 6421 8‘ “ 1 5: 31 10] 665) 561) 12%
' j
Schwarzwaidtr. 4136 | 8982. Sa83| 801 731 9788 916] 828 25 36 38 854 278 [10187. 9437 19574
| | |
1 |
!; Bei den Nehrgeburten zeigen die Hiffern in Klammern ( ) die Zahl der Trillingsgebinten an; bei 1014 willingsgebune-
find 336mal wur Anaben, »Wmal nur Wadcben und 358mal I Knabe und 1 Madden geboren worden. Bei 9 Drillingsachuren >
Die Bewegung der Benölferung Mürttembergs im Jahr 1908, TI. 9
herung im Fahr 1903.
nah Rleineren Perwaltungsdezirken (Oberämtern), größeren Gemeinden und Gemeindegrößenklaflen.
Oberämtern.
Bejto tbene einſchl. Zotgeborene)
Darunter von Geburten
Darunter im L Lebensjahr
Mehrgeburten‘) überhaupt Seftorbene überihuß Sherämter
ebeliche uneheliche zus
m | m auf. m m! mi. m. | w. m. | m jammern] nr.
aim; 8 Jam: m ie | az |
3'132 28 * 3 | 644 | 8111 et: VBacknang.
15 9 2 | 344 u au ee 1 388 Beſigheim.
a m au E 1 El u Ta eV; 2. Ba m 1 379 Böblingen.
1 13 2 u. ah hc Bu 24 Bracdenheim.
»'3 0 12: de ar ma a mi ua 5331 526 1057 Cannſtatt.
18 20 38 534 808 : 1042: 18, 1% Ba: 5 340 412 391 BOB . Ehlingen.
u % 173 ss | 762 5 1640, Ba ı Mn | 40 | «ME, | 410 428 843 Heilbronn.
14 20 A¶ 361 | 33) 764, 19: UA: 28 E) Pr er er 471 Veonberg.
1a 21 36 Gh 5 1144 W41 428 229 381 610 Ludwigsburg.
14 2 2 17 BB m 61 26 wo 1) 188) 274 Marbach.
2 2 24 a7 03 un m) m zı 7 EG, al 11 1871|) 358. Maulbronn,
4 4 28 BB ht hu he, 14 Redarjulm.
a Mm ma fırrı 1700. 3471 4 ME 32 1105 | 112ı 10572178 Stuttgart, Stadt.
3 18 4 46 523 1000 ae. 11 ii. Bi 71 433. 470 908 Stuttgart, Amt,
2 n»|ı| 2 BB m A Bl 58 6 1 132 78° 1832| 210 1 Xeihingen.
ss. u) = wel so! 1 u m 2Woaibliugen.
7 ı' ı wu 460 amd a a mi el Bi: 19 N BR0 |, Weinsberg.
' | |
0 324 6 8334 7700 I 25900 2155 379 80-59 60083 9 Kedartreis.
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Mehrlingsfindern im aanzen find totneboren eheliche: Gi Knaben und 34 Mäpdıen, unehelihe: D Anaben und & Mädchen.
Bürttemb. Yohrbüser 1905, Hei & 2
II. 40 ‚Die Vewegung der Bevölkerung Württembergs im Jahr 1908.
(Noch) 1. Die Ehefhlichungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburlenüberſchuß nah Geſchlecht,
(Noch) a) Nadı
Yebendgeborene
Totneborene Geborene
Oberämter Ind — J überhaupt
\ eheliche uncheliche uſammen ehelicht unehꝛeliche injanımen
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Geislingen 2a 601 a hr a 10 m a 1 5, 2 60 Kr fm
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Kirchheim . al 4 10 4 4 ao Aw m ml 1 a wa 4, 4 664
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Nünfingen . ss] 400 408 oh 42) 5 A m 46848906
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Saulgau . m] 2) 2 4, ds 406 4855) 11 8 1 10 1 2] 510 494) 1004
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Wangen . 1a] SB. 376 20) 21 aonl ner] 12 2, — ıl m 8l ai ol 8%
Donaufreit . .| 3888| 8226 7999| 796 782, 9022 S781| io 161, 30 | 22) 270: Inh] 9292. 8917 18200
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1) Siehe & U. A um &
Die Bewenung der Benöltenung Bürttembergs im Jahr 1908. H. 11
nad Kleineren Berwaltungsdezirken (Oberämtern), größeren Gemeinden nnd Gemeindegrößenkfaflen.
Oberämtern.
Heftorbene (einſchl. Totgeborene)
Dernater von nn Dale im L Bebensiahr - Geonrten
Mehrgeburten9 überbaupt Geftorbene u berſchuß Oberämter
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II. 12 Die Bewegung der Benölferung Wärttembergs im Jahr 1908.
(Rod) 1. Die Ehefhliehungen, die Geborenen, die Geflorbenen und der Geburtenüberſchuß nah Geſchlecht,
b) Nadı Gemeinden von
Tebendgeborene Totgeborene
ttemeinben
eyhenche | uneheliche | zuſammen
eheliche u uneheliche zufanımen.
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3. Heilbronn . 20... M| 658 u 46 60 6083 6061 25, 20 2 i 5) 2
4. Ehlinen . 2 222.08 485 | Be 34 4606 469 hl 10 10 1 — 1 10
5. Eammftatt 222... 2621 460 804 21 81 400 ob 7 10 1 si u
6. Reutlingen. 2.7 154] 808) 375 26 24 3 Mil 11, 12 2 1 8 12
7. Ludwigsburg...147)] 195) am 16 al m a en 7 1 — 13,7
8. Göppingen. 2 22.2.0 10 819 280 38 16 867 u 144 8— — u44 8
ma. 2a ee ul Ba I 7
10. Tübingen 2 2 2... 97 231 210 197) ae 368 3421 18 1 1 4 4 28
11. Zuttlinan. 2 2 2... BI 200 u m 0 221 2481 — 5 Li, — 1 5
12. Ravensbum © 2 2... 109] 174 158) 21 11) 195° 1080| 10 s; 1 2 11 5
18. Heidenheim 2... .*. si] 1733| 12) 17, 8: 18 208 8 = 69
14. Schwenningen. 2... 861 222 234 19 is 2411 232] 12 71 — 2.219
38.8.2220 62) 110 Be 1 — 4, Ad) A 4
16. Aalen . > 2 22. wl 167 160 1 18! 180: 178 7 BI — _ 7 3
17. generbah . 20...» 73] 194! 190 6. 14] 200, 208 5 3 — 1 5 4
18. Ehingen 2 2 220. 7 ha wo 17% 10 I - | — 1 3 1
19. Shrambern 2 9... Bi] 1807| 1891 12) 8 | 1709 16, 3 38 1! — 4 3
20. Biberab . 222. . 71 a 18 6 8 | 1238| 186 4 1 1 1 5 2
21. Hirhheim . 2 2 22 79) 114 1015 1 13 185 114 5 3— —216 3
32. Rottweil 2. 2 2.2. . sl 18! 181 7 2e| 135; 110 4 EN 14 4 3
23. Auffenbauien . » ı » » 601 1 11 14 | 188° 191 5| 7 — 1 5 8
Bad . 22... ae he 3 7 186 140—1,6 8 1 —! 7 5
25. Freudenftatt . » 2... 731 123! 105, 8! 3 126. 108 6 4: 1 — 7 4
26, Beislinnen . » 2... 5] 18 8, 7:8 1090| 108 1 —1 | 2 —
27. Rottendura . 2 22.3 48 88 101 4, si 9m: 1] — 1 — | u — 4
28. Vfullinnen. 56 107) 121! 11: 18. 18: 1% 3 ll — — 38 6
29. Weingarten . . 2... Bi 7 B6 18 | 8 w' 9 b° 1: 1 1 | 6 2
30, Bödinaen . 222. . 611 188 1866 14 19 200, 20 8 1'292 — 10— 1
31. Baiersbronn . 2 20. 561 127 27 6 6 186838 1638 5 6ı — 5 3
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38. Shombori. » 2.2... sl 7 4 6 5 ss 90 5b. 8! — De ae! er
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36, Eroilöhem. . 2 2. 51 731 78, 29 a» 9 5 2 — — 5 2
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is zu 1000 €. 1389 „ | 5364|11860 11801 1197 1082 jL2997 ı@383| ame | 05 | 4 | 2 Ms 397
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'ı Bei Wehrgeburten zeigen Die Jiffern in «Die Jahl der Drillingegeburten an. — *ı Iberichuf der Beftorbenen über die Beborenen.
Die Bemequng der Bevölkerung Möärttembergd im Jahr 1908.
Il. 13
nad kleineren Berwaltungsdesirken (Oberämtern), größeren Gemeinden und Gemeindegröhenklaffen.
5000 und mebr Einwohnern.
Darunter von
Mehraeburten‘)
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Geborene
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8 617124
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47 7 354, 701
224 | 236° 460
31 30: 6%
a4 318 62
as2 387 788
2 0 2 4
206 174 380
19 211 407
BB 261 514
119 104" 228
187° 176. 368
5 208 413
77 171 348
183 165 348
128° 138. 266
130 117 247
139 113. 252
193. 19! 39%
148: 154) 297
133 112 245
111 1035 214
92: 1087 200
121 140: 281
96 96 192
210 200 416
138. 136 274
96 Er 198
38; 18) 19
92 83 175
8 122 20
80 84 164
100 90 10
größentlafſen.
7677, 78308 14 880
3069: 43025 60%
1041| 1056 2097
2115: 1988 4113
2921 2713, 5694
9347: 8916 18268
13455 12720 26 175
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9625 37 73177356 1045 1010 2065 19)
BGeſtorbene (einihl. Totgeborenei
darumter im 1. Lebensjahr Geburten | Tau:
überhaupt Geftorbene überihnk
ı ehefiche | uneheliche | Fu
7, = fan: j
m | m. zuſ. m. w. m. mw. | men *
a, 2 Ii. 1
1771 1700 3471) 4965| 418 110 82 1105| 1121 1087 —— 1.
414 857 Tr 90 20 28 2631 280 a a 2
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290 22 Hl 86 61 1 8 1681 208 224 482 8.
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si) 174) 385) 57) 86 941606)] 160) 190) 200 8
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30° 20 400) 87 82 16) 6 Mil 1821 117! 2490| 10
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1307 | 1289 25961 477. 872. 55| 58: 9571 ss, Top’ 1517, 81.
1919| 1659 3578| 585: 457. 82, 47 1171| 1002 1084: 2056. 6,
5054, 5589 11543 2068 1601| 224,197 4075| 3398: 337 67% 37%,
320) 7806 161462815 2291 3391247 5692] 5165 4864 10029 1389 „
3504 23376 45410 8172 65931043 819 16627 [14 501 14355 23461908 .
11. 14 Die Bewegung der Benölferung Württembergd im Jahr 1908.
2. Die Ehefhliehungen, die Geborenen und die Geflorbenen nad Geſchlecht uud Aalendermonaten
Zahl Zahl der Geborenen
Zahl der
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Juli . ., 633 10,05
Auguſt 378 5,93
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Oktober ., 716 |11,87
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Desember . 244 | 3,58
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1978 756 MW 1745 850 155 98 1930 Mr 42 19 4 614 23
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2261 8,66 1090, 1980, 955 217) 107. 2197| 1082: 60 26 | 64 8,18, 28
1
1
1
1
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1
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1
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1
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B. Schwarzwaldlreis.
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Aprit . 21 492 111,90| 1658 8,44 795) 1475 1 7191 122 57 1597. 776 51 15 | 56 8,98 19 | 1030 18,82
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Suni . .ı 868! 8,78] 1 721 8,79 862| 1548| 779 | 136 63 1679 842 87! 17 | 42! 6,70: 20 946 7,2
Aut...) 855) 8,58] 1648 8,42! 79511 1477 716, 111 52 1588 768 58, 96 60 0,571 27 976 8,17
Auguſt 262, 6,33] 1615 8,251 7771 1477 725 98 84 1570, T5B" 41! 16, 45: 7,18: 18 [| 1011 8,46
September 6, 6,19] 1565 8,00 757] 1403) 669 117, 64| 1520, 78381 39] 18 | 45 718 24] 1115 9,54
Oftober .! 495 11,97] 1509 7,71) 754 1360: 6801 105 51, 1466 731! 40 21 | 441 7,08: 2% 991 8,30
Xovember | 566 118,69 | 1617 8,26 771 1449| 690 122 62 1571 752 44 19 | 46° 7,388 19 865 7,24
Dezember | 104: 2,51] 1684 8,60: 8091) 1467 706 |, 147 72. 1614 7781 67 29: 70 11,16 81 085 3,25
Kaleuder⸗
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Februate 345 |11,48 | 1096 8,14 528 | 249 457) 113, 56) 1062 5181 80| 14 34 7,67 15 7228,24
Man . „© 4111| 8,68] 1183 8,79 578 1081 4909 104 49 1185 548 44 28 48 10834 25 720 8,21
pl. . 30 9,97] 1124 8,55 543| 962 4865| 119 58 1081, 523) 87| 16 ı 43! 9,71, 20 737 18,41
Mai . .' 896118,12] 1221 3 592110897) 513 188 53: 1170 566 45 23 | 51,11,51| 26 704 3,03
Sun.) 291 | 9,64] 1133 841 554! 991) 4854| 102, 52 1093) 536 | 36 17 40 9,08, 183 679 17,7%
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Aut .. 1698| 5,60] 110 8,77 5711 1069| 523 82: 87 1151, 560 sl 10 | a 655 11 755 8,61 !
Zeptember 210) 6,96] 1052 17,82 52 9 461 1 60 1028 511 238 14 24 542 15 768 18,76 k
Sftober .. 818 110,54] 1082 18,04 516 946 448) 109 54 1055 502, 22 12 | 27 609 14 734 8,37 3
Kovember , 325 10,77] 1002 17,82, 524 913) 456| 106 67 1019, 518, 81, 11 | 883) 7,45! 11 666 7,48
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Die Bewegung der Benöfferung Württemberad im Jahr 1909.
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April . a4 88514 717 1349 KB 108 40 1457 7 m 87 141 05 de
Mai 527.13,55| 16258,93| 806, 1438, 704 158 85 1501 Tan 20 14 34 746 171 9678,27, 403
Juni . 326, 8,5395 146.788 724 1279. 687 123 69. 1402 Tun 30 16 8 746 18] 9558,25 460
Kult 437 11,24] 1425:7,83 655, 1256: 585 1393 58 1889 643 84 11 36 7,855, 12] 90869 401
Auguft 234: 6,021 1493820 768 1342: 691 117 58 1459 740 28 16 84 7,46: 19] WE5R,00, 473
September 234 6,02] 15% 3,88) 730. 1875: 673 119 46 14% 71% 30 10: 82 7,02 111100631 468
Ültober 526118,53 1459,7,98| 696, 1287, 619 193 59 1410 Ki 37 15) 43 9,48 18] Dans, 44
Kovember | 506.13,01| 15268,38| 739 1352 669 126, 59 1478 722 43 16 4810,52 17 9137,80 424
Dezember | 46 1,98] 1597 8,77) 780) 1442| 707. 123 60 1566 767, 23] 10 | 32 702 18] Wire Kin
| | |
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jahr 1903 | 3888 100 1182091100 | 891716225 79991538. 78217759 8731 404 164 ; 456 100 186111570. 100 5532
| E. Gemeinden von 10000 und mehr Einwohnern.
|
Januar 171) 4,83] 13709,15| 699 1160 596) 170) 81 1380) 6771 36 15 | 40, 9,11} 16] 7978,85) 379
ebruar .| 228 5,785 1190 8,00) 570) 1015| 480!) 1561 80) 1171 26 10 28 6,38 10] 7077,87 526
Mar . 196) 4,971 1347 8,99 68% 1146 ‚584 1581| 81 19m 4 20 4810,04 241 8268,97 881
April . 495 12,62] 12818,55 695 1095 "548 1589| 78 1249 821] 24 10 32 7,29 14] 802,70 897
Mai 404 10,24 | 1364 9,11, 638 1166 548 158 70 1923 sl 35 ua ao 7 9,62 373
Juni 258 6,041 12108,08| 595. 1038 505 141 74 1179] 679 8) 14 31 706 17] 6947,53 334
Auf 467 11,83] 12351 8,36| 620 1092, 5861 197 70 1220| 806 21 14 | 22 501: 141 8479,10 428
Auguft 325. 8,24] 1235 5,24] 614, 1069 526 125 65 1102) 501 34 20 43 970 231 8048,73 376
September 315 78 11487681 533 977. 46 129 81 1106| 517 39 15, 42 9,57 16] 7728,88 364
Üftober 572 14,50| 11607,74 566 986 Aal) 188° 66 1194 547 32 17 86820 19 720781 34
Kovember , 364 9221 11567,72 552 975 461 144 73 1119) 534) 38 171 37848 18 757,83, 324
Dezember 148 3,75 Su 597 1049 Bo 171 71 1220 574 36 21 39 8,58 2381 776842 361
Kalenders | |
jahr 1909 346 100 14 990 100 | 7308.12 768 62241773 865 14641 7089. 385 188 | 489. 100 | 214] 9214100 43%
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Jantıar J 820 4781 66538,.60 3251] 6861 23 594) 279 6 458 3169, 183 TB 188 8,58 82142408.7362 101
Februar 1661 9,58] 6 1447,08 Dane) 5357| 2582 687 2. 594 2877 182] 77 | 200 866 82] 3851 7,95| 1888
War. .| 718 4,12] 6860887] 8385| 6038) 2977| 507] 3001 6635 32777 208 M | 225 9,75 108] 4 1778,63 1.997
April . 1922 11,00] 6 39818,27| 3104| 5646 2762, 549 257 6195 3019: 178 73 | 208) 8,79 85] 40178,30 1955
Hai 311912,22] 7 0040,05, 442 6143 299) B46 318, 6794 3807 182 81 | 210) 8,10 af 3005 8,25 1019
Juni 1494 8,621 6 249 8,27: 8177) 5652| 270 667 801: 6219 30914 159 74 | 180 7,80 861 3 7887,88 18686
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Auguſi 1vns 5,991 6410 8,20 3141 5781 28560 441 204 6222 3064 166 76, 188 3,15 87141603,59 2008
September. 1150: 6,63] 6 1737,98. 2002 5508| 2676 505 34 6008 2910 154 74 | 165, 7,15 82] 4361 1,01 2050
Oftober 2055 11,85 | 6022:7,73, 2932| 5338| 2597. 592 7 5860 2854, 141 67 162] 7,02 TS] 4094 8,34 1125
November 214012,34 | 83178,17 3064, 550. 2720) 5936. 263) 6195 2992 166 68 | 182, 7,89. 72] 3 718.7,68 1766
TDezeniber 480 2,77] 86438,50 3225 5849 2847 588, 233 64 3136 190 82 208 80 BO] 40068,28 1197
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Jahr 1902,
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für die 4 Areife, die 14 Gemeinden von 10000 und mehr Einwohnern und für Württemberg.
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U. 16 Die Bewegung der Bevölferung Wurttembergs im Nabr 1908.
3. Die Eheflichungen nah Alter und
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Beider:
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überhaupt
Die Bewegung der Bevöllerung Württembergns im Jahr 1908.
Samilienfland der Eheſchließenden. — Mad Areifen.
b) Scwarzwaldfreis.
Zurüdgelegtes
Alter
Zurüdgeiegtes Alter der Frau in Yahren
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Summe
Märttimd. bahrbäder 1985, Heft 2.
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14
it: 18 Die Bewegung der Bevbllerung Warttembergs im Yahr 1904.
(Roh) 3. Die Ehefhlichungen nah Alter und
e) Yagittreis.
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Die Bewegung der Bevölkerung Württembergs im Jahr 1908. II. 19
Iamilienfand der Eheſchließenden. — Nah Kreiſen.
d) Donaukreis,
Beider Aurüdnelentes Zurüdgelegted Alter der frau in Jahren
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11. 26 Die Bewegung der Bevolkerung BWürttembergs im Jaht 1908.
(Rod) 3. Die Eheldliehungen nad Alter und Familienfand der Eheſchließenden.
e) Württemberg.
Beiden Zurüdgelegtes | AZurüdgelegtes Alter der Frau in Nahren
feitiger Alter — a Nasa a En — — — — Summe
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Die Bewegung der Berbltertmg Mürttembergd im Jahr 1908. 1. 31
4. Die Ebeihliehenden nah einzelnen Altersjaßren und Altersgruppen.
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II. 22 Die Vewequng der Berölfereng Württembergs im Jahr 109,
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(Aoch) 4. Die Eheihlichenden nah einzelnen Altersjaßren und Altersgruppen.
Alter der Frau
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Die Bewegung der Bevölferung Württembergs im Jahr 1908. 1. 23
5. Die Ehefhliehungen nad dem Beligionsbekenufnis der Eheſchließenden.
») Nach Oberämtern.
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_ mit gleihem Keligionebefenntnis | mit verfhiedenem Religionebekenntnis mit
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) Zu den Evangelifchen find bier auch Cvangeliſcallnierte und Reformierte geredet, — ) Beziehungsweile ohne Angabe
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II. 24 Die Bewegung der Vevollerung Württembergs im Jalr 1908,
(Noch) 5. Die Eheſchliehungen nah dem
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) * Bigl. die Anmerkungen auf Seite 29,
Die Bewegung der Bevdllerung Württembergs im Jahr 1908.
Meligionsbefenninis der Ehelhlichenden.
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mit ate ice m Religionsbefenntnis
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) 9) Viral, die Anmerkungen
und smwar von
auf Seite 2R.
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I. 26 Die Bemeaung der Bevölkerung Wöürttembergs im Jahr 1908,
6. Die Geflorbenen nah Alter, Geldleht und Familienfland
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Die Bewegung der Berölterung Württembergs im Jahr 1908. 11. 37
für die 4 reife und für Württemberg.
nach Geſchlecht, Aiters: und Gehurtsjahren.
Donanfreis
Württemberg Bezeichnung und Alter
(nad Wonaten)
Sanftfreis
m. | w. zuſ. m. ı m auf. |
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II, 28
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Gejamtfumme der Ge: | |
Rorbenen. . +» » : 7926 7221153155583 548811831614 177 4147 8324 5 768 5346 11114123 754 22348, 46 102
(mit Ausfchluf der Tot- | | |
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I. 32 Die Bewegung der Bevollerung Bürttembergs im Jahr 1908.
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d— 9 1898—1808 | 288 148 182 | 95 145 712 168 85 378 un TE
10-14 1899— 1883 174 108 125 |; 56 54 47 197 66 248 m, m
15-19 1888-1883 , 20 AB | 1, 76 | 186 72] 156 811 a u me
20—24 1883 — 1878 818 143 200 89 139 56 180 | 76 Im Br
25—29 1878—1878 189 65 122 50 118 66 142 | 60 340 a1; 5
30-834 | 1873—1868 93 33 77 24 67 24 | 42 200 13 m
85-39 1868 —1868 79 31 53 23 40 10 50 |; 20 138 4 &
04 1868-1858 4| % 40 22 40 18 4' 2 101 dm
45—49 1858— 1853 59 29 43 19 85 23 44 19 91 0 28
50 264 1853—1848 60 | 30 52 39 42 ; 21 71 31 104 mi *
55-59 1848— 1843 79 | 48 65 35 50 28 88 36 134 143 m
50-64 1843—1838 % | 51 68 53 67 40 94 50 1830 4, 8
65 — 69 1838 — 1883 120 713 96 68 73 49 97 65 141 Pi Fe
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80-89 | 1823—1813 9 | 71 56 43 Br 36 78 58 72 ru
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2—4 1883—1878 45 36 28 28 12 10 20 19 17 58 18
25-29 | 1878-1878 175 108 109 70 82 67 97 68 150 1 313: 48
30-34, 1873-1868 | 235 117 161 92 4 56 138 80 204 a.
36—39 1868 — 186% 265 135 185 103 133 73 186 105 BB dw
40-44 1863— 1868 259 106 198 101 150 78 184 93 413, 8978 [Li
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50 ⸗ 54 1853—1848 | 378 139 254 102 219 ! 97 265 112 666 PET 5
55—59 | 1848-1843 569 225 351 166 248 114 8358 147 874 2 15%
6064 | 1843—1898 538 221 409 178 325 131 898 153 987 1
65-69 | 1898-1833 40) 185 333 126 286 114 872 189 937 64 188
70—79 1833— 1823 602 174 346 110 378 123 483 149 | 1153 obs te
80-89: 1893— 1813 9 15 a 14 101 16 102 23 308 73 3
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60-64 1843-1888 | 208 193 229 138 167 110 172 118 302 860 3 wi
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Die Bewegung der Bevöfterung Mürttembergs im Jahr 1008, 11. 33
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Familienftand und Altersſchichten.
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9
I) Die Heinen neben einzelnen Ziffern ſtehenden Zahlen geben die in den jeweiligen Summen enthaltenen Geſtorbenen mit
unbefanntem Familienſtand an.
Württemb, Jahrbikter 1905, Heft 2.
5
mwohners ¶ Lebend⸗
Oberamter
Geſtorbene
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1702 | 1858
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521 | 867
493 | 362
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Die Bewegung der Bendlterung Württembergs im Jahr 1909.
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Die Bewegung der Benölferung Württenibergd im Jahr 1908, II. 35
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TI. 36 Die Bewegung ber Bevdlkerung Mürttembergd im Jahr 1908.
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Die Bewegung der Bevollerung Mürttembergs im Jahr 1908.
nad Todesurſachen.
Todesurjahen nnd ärztlicher Behandlung.
Oberamiern.
IL 37
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II. 38 Die Bewegung der Bevölkerung Württembergd im Jahr 1908,
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Die Bewegung ber Bevölkerung Württembergd im Jahr 1908, IL 39
nad Fodesurfahen.
Todesurfachen und ärztlicher Behandlung.
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Es ftarben an
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62 314 335 1214 | 358 582 4 28 1284 | 2
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I. 40 Die Bewegung der Bevdllerung Würltembergs im Jahr 1908,
(Rod) 7. Die Geflorbenen
Moch) a) Die Geftorbenen nah Geſchlecht,
3) Bad Gemeinden mit 10 000
Ein: Geftorbene 68 ftarben an
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Summe der 14 Ge: |
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Enſqueßlich Gaisburg. — ) Einſchließlich Eglosheim und Bitugfelden. — )
9 Siehe die Anmerlungen 1u. 2 auf Seite 38 u. 89.
Die Bewegung der Bevölferung Württemibergs im Jahr 1908, 1. 4
nad Fodesurſachen.
Todesurſachen und ärztlicher Behandlung.
und mehr Einwohnern.
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Donaufreis 4 -1 —
Württemberg .|| 1 3108
Die 14 größeren
Gemeinden .| — — — 5
Landesreſt . .|| 15 8 101 28
Nedarkreid . .| 72 74 8 126 69) 8
Schwarzwaldkr. 32 38; ı2 15] 36) 8
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Württemberg . | 1381
Gemeinden
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Die 14 größeren
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!) Die Namen der Gemeinden find oben S. 4041 zu erſehen.
Die Bewegung der Bevölkerung Württembergd im Jahr 1903.
(Aoch) 7. Die Geflordenen
b) Die Geftorbenen nad) Todesurſachen mit Unterjheidung des
a) Mad einigen wid-
Zahl der Geftorbenen
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18. 119. ,
Die Bewegung der Bevollerung Württembergs im Jahr 1908.
nah Jodesurſachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behandlung und einzelner Altersſchichten.
figeren Tobesurfadhen.
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| Die 14 größeren
33 — Gemeinden ').
191 | 22) 20 Landesreſt.
4141| 41) 39) Recartreis.
159 | 90 92 Schwarzwaldkr.
145 | 64 86 Jagſttreis.
60| 49 | Donaufreis.
548 255 266, Württemberg.
| Die 14 größeren
60 9 16, Gemeinden,
106] 5] 16] Redartreis,
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22! 7 5 Jagſitreis.
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152, 19, 24) Württemberg.
| Die14 größeren
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Landesreft.
15
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96" 19 25 ‚ Shwarzwalbtr.
56. 19) 18 Jagſtkreis.
2111| 7| Donaufreis.
372) 66 69 | Württemberg.
70 1) #1 Gemeinden.
I. 44 Die Bewegung der Benölferung Württembergs im Jahr 1908.
(Rod) 7. Die Geflorbenen
(Noch) b) Die Geftorbenen nad) Todesurfahen mit Unterſcheiduug des
Zahl der Geftorbenen
Kreiie,
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1. Tuberkuloſe der Lungen
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2. Tubertulofe
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Krankheiten. . 2143| 1166| 0| 4| ıs|) 15 21 8] vo| #7 4 4| 71 a |
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9 9 Siehe bie Anmerkungen 1 und 2 auf Seite 88 60.
Die Bewegung der Bevölferung Württembergs im Jahr 1908. I. 45
nad Todesurſachen.
Geſchlechts, der ärztlichen Behandlung und einzelner Altersſchichten.
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60 und mehr
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(Zungenfhwindjudt.)
180 | 186 || 6 2] 148 60 4| 4 74 59° 8 6 769 704 22 | Redartreis,
110 4| 81 7 78 8 || ı7) 6] 58 80 10 9) 480 405 & 48 | Schmwargwalbtr.
ss 6 8 3 Mm 7 7 RB 6 10 | Bi | 3 | 38 37) Yapfitreie,
108 | 1020| 2) 1] 0 81 2 al | a) 7 2] 47 | 46 | 17; 121 Domantreid.
480 irn 39 | 188 30 201 29| 171 35 25] 2107 | 194 154 | ı19 | Württemberg.
| Die 14 größeren
10° 9 11 9 | 2) 2| 8| | 4 3] 516 422 15 10 | Gemeinden.
340 | 279 | 19) 12] 278 | 162 | 28| ı8| 286 | 144 | 30| 22 1501 | 1512 | 130 | 109 | Sandesreft.
anderer Organe
11! = — 10 8— 1 15 13 — I = 120 127 3 2 | Nedarfreis,
10 -/-| 3| - | — 1 5| 8| -| - 62 87 ı| — | Schwarzmalbtr.
9 1—- 3 1l1 — 1 7 4 — I 63 36 5 2 | Jagjilveis,
2 — — 1 5 — ı 8 il — — 58 62 — 1 || Donaufreis,
32 11 —| 2% 4|—| 3] 5 %»| — | ıl 298 261 9 5 | Württemberg.
! Die 14 größeren
13 4 — 8 3 — — & bi — _ 92 2 — 1 Gemeinden.
19 1 — 9% 11— 3] 7) al —| 1) mi 188 9 4 Sandesreft.
genannte Todesurſachen:
14 größeren Gemeinden (in Hurfiofhrift).
18 121 —| — 7 91 —| — 11 14 — — 56 62 _ —
4 zo 9 | = En 15 13 | = | Z |} 20m.
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| 72! 2) ıl 118 | 18%) 9| 1o| i 1 | 291 341 1498 | 1478 | 194 | 184 | 1 Sungenentzünd.
12 10 — —I * vi 2\—I 7| 8e| —| — 222 216 10 7\ „(ruppöfe).
120 | 107!) 3, 10l 204 192 14) 191 809 | 778 | 109! 1241 1882 | 1748 | 206 | 200 | — 2*
46 18 — —| #! | 1) ıl | 1% 1 ı| 31 367 | 2 | Atmungdorgene
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Magensu. Da
25 Ol ı)l ı 27 28 2: 2| 105 | 101 9 11) 5714 | 4651 13633 |2941
| r - 41 31el-l 3.81 > 904 | a3 |’a88 | 385 | ie et
=) #111 ZI ZI SI S I SI SI SI I 8) = | _ |Raimseneter.
— si -| Il - | - I-I -I- | -1T-| -I - 187 | — 16 | (And. Folg. d. Geb.
#7 2J]2/=2152]&|812 0481, 29“
1 1 4 61 26 3383| 9 10 11 34 1 33 51
55 6! —21—2 8! — 3l 27 | zwi — 7 ‚| Reubitbungen.
— — — —1 — — — — — — — — 11812 124 \1497 1061 34 Lebens⸗
— Nele Tel al — ll = 2390| #1| 1751 jdmwäde,
— — — — — — — —11803 12184 1055 13801 1803 | 2184 1055 |1380
1 Pie Kr e E EEE Rue een
40| 7 | 30 2 53 13 76
ee |
561 19 73 11 16 73 15 \ 294
25| öl 11] | | 3|21) | 1 5 nal | 26 | "85 | 22 | | Sebfmord,
6 | 522 74) 58] 852. 98 126 10952491 2 789 488 5651 5466 | 5664 | 1047 | 1050 ng
293 | 20 m| a 25 mul 1 a “| se | | u —
— — -I — | — — — u — 5 3 odesurſache
A | lol — | 1| — —l — _ | _ | — 1\ 2 — nicht angegeben.
überbaupt.
1 665 |1532 |206 | 12211992 |1830 |293 | 18616669 | 7235 1368 | 2202 23 750%) | 22: 347°) | 8905 |7635 Württemberg.
j b Die 14 größeren
491 288 | s1| 17 a 378 | 44| 18]1001 |1174 * 121] 4601 | 4169 | 395 | 798 Gemeinden.
1 174 1176 N 175 \105]1504 |1452 249 1685 668 |6061 | 1782! 2081 [19149 18178 7910 6837 || Yandesreft.
Mitteilungen über volkstümliche Überlieferungen in Württemberg. Ur. 2.
SFeflgebrände.
. Bon Dr, Rubeif Kapff.
Unter Feftgebräuchen find hier aus praftifhen Gründen | über die zeitlihe zu ben beireffenben Tagen allzufehr über
nur die Gebräuche der Felt: und Feiertage bes |
firhlihen Kalenders verftanben, die mit ben landwirt⸗
ſchaftlichen Geſchäften wechſelnden Gebräuche mußten zu:
rüdgejtellt werben. Auch von den Weitgebräuchen in dieſem
engeren Sinne wurden dann einige Stüde ausgeſchieden,
weil ihre fachlichen Beziehungen zu anderen Eriheinungen
wiegen.
Wie bei der erften Nummer ausgeſprochen mwurbe'), ift
der Zwed diefer Mitteilungen, unter Berzicht auf Nuseinanber:
febung mit ber einfchlägigen Literatur, über den erfammelten
Stoff Nachricht zu geben, und zugleich allen Freunden der Sache
als Anhaltspunkt für bie Ergänzung diefer Sammlung zu dienen.
1, Bis zur Winterfonnenwende,
In den Moden bes beginnenden Winters, vor ber
Rinterfonnenwende, treten ale Tage mit ausgebildeten volls:
tümlihen Feitgebräuden befonders hervor die Gedächtnis⸗
tage der Heiligen Martin und Nikolaus und der Heiligen
Andreas und Thomas, dann die Anklopftage; mit
fpärliben Zügen geht der Allerfeelentag voran. |
‚ deren Benennung jedesmal angegeben und bie Art der ver
Martin und Nikolaus und mieber Andreas und Thomas
bilden je ein Paar mit ſehr nahe verwandten Feltgebräuden.
Am Martins: wie am Nilolaustag fteht die Beſchenkung
ber Kinder, nah ihnen auch der Erwachſenen im Border:
grund, je verbunden mit winterlichen Umzügen. Die Bräuche
des Andreas: und des Thomastages, ausgeführt befonders |
von heiratöluftigen Mädchen und Burfchen, gelten in ihrer
großen Mehrheit der Erforfchung der Zukunft. Beichenkung
ift einer der Süge auch an den Anklopftagen, aber vielfach
deutlich verbunden mit Beziehung auf den nahenden Jahres:
wechſel. In Beſchenkung beftehen auch die bejcheidenen
Bräude des Allerfeelentages, hier mit befonberer form,
zum Teil auch mit befonderem Zwed der Gaben.
In den eriten Novembertagen, ber Zeit des kirchlichen
Allerfeelentages, läßt der Volksglaube die Seelen der
Verftorbenen fi regen. Im Sufammenhang mit biejer
Vorftellung ftehen die Bräuche, am Allerfeelentage Kindern
ihre „Seelenweden“ (Öhringen, Hall) oder „Seelen“,
(Badwert aus Mutjchelmehl) zu ſchenken, „damit fie fleißig
für die abgeftorbenen Seelen beten” (DU, Ehingen). Zum
Gebet für die Verftorbenen benügen die Kinder ala eine
Art Roienkrany in Deilingen ®bethößler, ein etwa 25 em
langes Stüd Tannenholz mit drei oder vier Heihen Rerben.
Für die Gebräuche des Martins: und Nikolaus—
tages geben unfere Berihte wohl ziemlich reihe Züge,
aber nod fein ausreihendes Bild, Bei der großen Ahn-
lichkeit in ber eier beider Tage ift es nötig, feitzuitellen,
—
ob beide einander ausſchließen, ſo daß je nur eine von
beiden ortsübli iſt, und zu beſtimmen, welche geographiſche
Verbreitung der Feier des einen und des anderen Tages
zulommt. Die vorliegenden Berichte geben hierzu erſt Ans
fäte. Daher wäre es erwünjcht, wenn bad Ausſehen ber
Geſchenke verteilenden Geftalten recht genau befchrieben,
teilten Gaben im einzelnen aufgeführt würbe. Mo hat ferner
der gute Rilolaus einen mißgeftalteten böfen Begleiter und
wie heißt legterer?
An Martini (11. November) tritt der „PBelzmärte*,
„Nußmärte“ (Franken) oder „Schellenmärte“ (Neres:
heim) auf, gefleidet in Pelz oder grobes graues Tuch, mit
Scellenriemen um den Hals und einer Rute in ber Hand.
(Ob auch reitenb?) Er fommt abends in die Käufer und
befhentt die folgfamen Kinder mit Nüffen, Märtes-
weden oder Märtesſchifflein, einem vieredigen, mürben
Gebäd. Bon den „Märtesihifflih” befommt im DM. Gera:
bronn auch der Zehrer des Orts. Diefem fhidt man aud
den „Märtesbrate"” ober die „Märtesgans“ (um
Gaildorf und Weinsberg); fonft ift aus dem Braten, foweit
| er überhaupt noch bezeugt ift, ein teils unmentgeltliches
(Gaildorf) teils bezahltes Feſteſſen im Wirtshaus geworben
(orgl. auch Kirchweih). Nicht mehr üblich ift das früher
im OA. Öhringen vereinzelt übliche Mas lieren an Mar:
tini, dad einft verbreitetere Verabreichen der Märteslüchlete
und bes Märteslaibs an die Dienitboten, ebenjo ift der
N) Bol. „Zur Einführung“ in Württ. Jahrbucher 1904, 1. Heft
' &,91. Der Bearbeitung Tiegen biernad gegen &00 Berichte zugrunde,
welche meift von Geiftlichen und Lehrem, unter Bergung eines nach
einem beitimmten Schema aufgeftellten und ihnen mitgeteilten Frage⸗
bogens, verfaßt und eingefendet mwurben. Ergänzt wurde dieſer Stoff
durch periönliche Umfrage des Verfafters in verſchieden en Landesteilen.
Mitteilungen über vollstümkiche Überlieferungen in Württemberg.
früher um Ellwangen üblihe „Huttanz” abgegangen. Da:
gegen kennt man bei Ravensburg und Saulgau nod bie
Schlampwoche der Dienftboten, bie mit der „Märted:
naht“, dem Sonntag nad) Martini, durch Bewirtung ber
Kinder und Dienftboten mit Küchlein (Schmalzbadwert),
Kaffee, Bier, Kas und Hutzelbrot abgejhloflen wird, Zu
den herbſtlichen Feſtſpeiſen tritt in Weinäberg der „Märtes-
mein”, den die Weingärtner trinten, damit ein gutes Wein:
jahr folge.
Am Nitolaustag (6. Dezember) erſcheint der Klos“,
„der aute Klos“, „der böfe Klos“, „Schante-Klos“,
„ſchantlich Klos“ oder „Belznidel” (Nedarjulm), um
Ravensburg „Schweizer“ genannt. So viel zu fehen, ift er
allgemein als Schredfigur zugerichtet: in Pelz oder grober |
Kleidung, mit Schellenriemen und Rute, wie Martin, Bilchofs:
müge, Krummijtab und weißes Gewand trägt er noch auf dem
Heuberg. Die beiden Begleiter tragen andere Bermummung;
allein tritt er faum auf. In der Balinger Gegend ift er in
Stroh gebunden ober in ein weißes Hemd gekleidet, trägt
einen Kochhafen auf dem Kopf und reitet auf einem
Schimmel, um Blaubeuren hat er eine Kuhhaut mit Hömern
oder ein anderes Fell, etwa ein Dachsfell um, Die Schwarz:
wälder Hlofenmannen tragen Maske und Dreifpig ober Zylinder.
Eine den „guten Nikolaus” begleitende fragenhafte
Teufelsgeſtalt ift bisher nirgends bezeugt, mas verftänd:
Lich ift, ſofern der Niklas ſelbſt überall ala Schredgeftalt
auftritt. Der Unterihied „guter“ und „böfer“ bezeichnet
nicht verſchiedene Perfonen, jondern verfhiedene Auffaflung
derſelben, einerjeit3 erfchredenden, andererjeits beihenfenben
\
Geftalt. Auch die um Nagolb in der Zweizahl auftretenden |
Klofenmannen find einander ganz gleich,
Wie Martin wendet fih aud) Nikolaus an die Kinder.
Er fragt allgemein nad ihrem Berhalten, ob fie brav und
folgſam find, lernen und beten, läßt fie ihre Sprüde und Ge
bete aufjagen, beitraft mit der Rute, beſchenkt mit Apfeln,
Birnen und Nüſſen, für die er einen Sack mit ſich zu führen
pflegt, vielfach auch, wiederum wie Martin, mit beſonderen Ge |
bäden: Klojenringen, Klojenmannen, Kloſenweiblein, Rlofen-
vögeln, Hugelbrot, Springerlein, Klojentäfelein, Haubelmannen.
Eine weitere Beſchenkung unterfcheidet num aber doch
noch in manden Orten den Nillastag vom Martinstag, freilich
nur nod im fleineren Teil des Landes vorhanden und
überall im Nüdzug begriffen. Die Kinder finden am
Niklolausmorgen noch reihlihere Geſchenle vor, bie
ver Klos in der Naht, während fie fchliefen, gebracht
Hat. Sie rihten am Vorabend dazu ſchon Schüſſeln hin.
uch opfern fie dem Efel des Klos Heu und Rüben, die |
fie abends vor die Haustüre und vors fFenfter legen. Was |
ihnen über Naht beſchert wird, find Kleidungsjtüde
und Spielzeug, dazu wieder Obft und Badwerk, Das
Badwerf hat wohl überhaupt hier feine richtige Stelle, ift
rıur von da, und mit Zurüdtreten ber zweiten Beſchenlung
immer mehr, auf den Vorabend hinüber gewandert. Im
Zaufe des Tages folgen dann noch bie Geſchenke ber
I. 47
Verwandten und Paten, benen ber nächtlichen Be:
ſcherung gleichartig. Diefe größere Schenkung, dann aber
auch die abendliche heißt „ber Klos“ (DA. Ellwangen,
Oberland), Mo fie noch üblich ift, da gilt der Kloſentag
ala der höchfte Freudentag der Kinder. An Werfen, die
auf den Tag gefungen werben, find mitgeteilt:
Der Schantelios kommt mit der Rut,
Der Play (Kuchen) iſt gut.
(DU. Heidenheim.)
Heut ift Mlofenabend
Morgen ift Alojentag.
Wenn der Klos in d' Kuche kommt,
Rad ſchmeißt man ihn die Stieg 'nab
Und feit nos guten Tag!
(OR. Biberach.)
St. Nitolaus leg’ mir ein,
Was bein guter Will mag fein:
Apfel, Birnen, Ruf und Kern
Eſſen die Heinen Kinder gern.
(Serbertähofen bei Ehingen.)
Die Gleichartigkeit diefer Beiherungen mit der meih:
nächtlichen liegt nicht nur in der Sade, ſondern aud in
| der Anwendung, fofern ſich beide zum Teil, wenn aud)
' recht felten mehr ausfchliefen (fo in Heudorf OA. Ried
lingen nur am Klostag; ob auch noch in anberen Gegen:
den?). Häufiger find ſchon beide nebeneinander getreten;
dabei geht die Nifolausbeiherung überall raſch zurüd. Noch
vor 50 Jahren fannte man in den fonjervativen fatholiichen
Gegenden des ſchwäbiſchen Oberfandes, der Donau, des
oberen Nedard und der DI. Aalen, Neresheim, Ellwangen
nur die Klosbefherung als große Beiherung; Weihnachten
ſcheint neben dem raſch auffommenden Baum nur bie aud
an anderen Feiten vorlommende Bregel gebracht zu haben.
Umgewanbdelt erfceint ein Heft der Klosbeſchenkung
im proteftantifhen Heldenfingen bei Heidenheim als Bregel:
ftiftung an die Schullinder erhalten, Die weniger an fi
von Intereſſe ift, als durch die eigenartige Erklärung der
Einrichtung, nämlid „daß fie von einem milbtätigen Mann
namens Nikolaus geftiftet worden ſei“.
Außer den Kindern find aud die Dienftboten an
der Feſtfeier beteiligt. Der Tag ift vielfach für fie arbeits:
frei, auch wurbe er 5. B. um Balingen bis vor furgem in
den nun wieder beginnenden Zichtftuben mit einem feftlihen
Abendeſſen gefeiert („Gelärestag“).
In einer von der herrſchenden beträchtlich abweichenden
Form findet ſich der Kloſenaufzug im Schwarzwald. Die
Nagolder zwei Klojenmannen werden unter Peitichenfnallen
von der Jugend dur die Strahen gejagt, fie [hlagen
dabei die ihnen Nachgehenden und geben ihnen dann Süßig:
feiten. Das Jagen mehrerer Klauſen ſcheint im ganzen
württembergiſchen Schwarzwald und am oberen Nedar ge
bräuchlich; in Rottweil fagt man dann: „der Klaus rennt,”
In Weitheim DU, Ellwangen zieht der Klos von zwei
peitichentnallenden „Schambersfnechten” begleitet auf. Eigen:
artig ift weiter das Auftreten des Kloſen in Bodsgeftalt
TI. 48
(Obernborf), ſowie bie Erjcheinung bes „Rlaufermweib- |
le mas“ dort.
Die VBermifhung von Martin und Nilolaus
geht im OA. Neuenbürg jo weit, daß der Märte auch am
6. Dezember, wie wieber an Weihnachten, auftritt. Ge:
Vegentlih erſcheinen auch beide Geftalten nebeneinander:
um Malen erſcheint z. B. am Rifolaustag der Klos mit
Gaben, aht Tage darauf der Pelzmärte, der nichts
bringt, fondern nur unartige Rinder mitnimmt.
Spuren einer Feſtwoche zu Anfang Dezember finden
fih noch bei Heibenheim und Ulm. Dort ift der Ausbrud
Mlauſenwucht“ nod üblih; die Woche iſt aber durch feine
weiteren Feftgebräuche mehr ausgezeichnet.
Zugleich aber ift der Nifolaustag der Beginn ber
Vorbereitungszeit auf die Zmölfnädte, der Zeit ber „An:
Hopfete”, „Einreihe” ober „Neiche” (Geislingen, Kir:
heim), „Sädlestän” (Blaubeuren), „Klöpferles nächte“ ober
„snöpflesenäht”, „Fahr nächt““ (Remstal), „Rlopfe”
(Geislingen). An ben drei legten Donnerstagen vor
Weihnachten ziehen die Kinder in der Abenddämmerung
duch die Strafen und werfen Erbjen, Maislörner oder
tleineres Geſäme gegen bie Fenfter (in Althütte bei Badı
nang ſchlägt man mit fleinen hölzernen Hämmerchen gegen
die Fenſter). An ber dritten oder „rechten Anklopfete“,
dem letzten Donnerstag vor Weihnachten, befommen fie ba:
für Geſchenle (Nüffe und Springerlei", früher in ber
Gegend von Aalen aud Marzipanftüde, bie einen Reiter
ober eine Puppe barftellten); nur im DU, Gerabronn erhalten
fie diefe an den zwei erften Antlöpferlesabenden, während
fie am britten mit Ruß und Aſche beftreut werden, Beim
Antlöpferler rufen die Ainder entweder: „Geſäck, Geſäck!“
(fo an den brei erften Knöpflesnächten in Blaubeuren) ober
„bhaue*, bauen)” (an ber vierten, ebendort) oder fagen fie
längere Sprüche wie:
Gutes Jahr,
Gutes Jahr,
Daf '3 Horen wol geratet bis zu Jahr!
(Aalen)
— — — — —
— — — — — — —
oder (verbreiteter);
Klopfen, Mopfen, Hämmerlein,
S Brot leit im Kämmerleln,
R6 Mefler let barneben,
Willſt du mir ein Städ geben,
Apfel raus, Birnen 'raus,
Nas gang ib wieder in ein anderes Hans!
(OU, Badnang unb jonft)
ähnlich in Schedingen DU. Aalen:
Klopfen, Alopfen, Hammerlein,
's Meffer leit im Rammerlela,
Der Schnikfad barneben,
Kannft mir aus ein Städ geben,
ober:
Mitteilungen über vollsitimliche Überlieferungen in Württemberg.
Ich fteh vor ber Tür
Und Hopfe jo höflich ar
Um Apfelſchnitze, um Birnenſchnitze
Und um en Maipan
(OR, Aalen, Ellwangen)
ober:
Ih bin der Heine König,
Gebt mir nicht zu wenig,
Laßt mich nicht zu lang ftehn,
Ich muß heut noch weiter gehn!
DR. Ellwangen)
oder (um Heidenheim):
Rtopfen, Hopfen, Hämmerlehn,
Herr und Frau im Ränmmerleln
Sehent einander freundlich an;
Gedent einem aus ein Mlopfensan!
oder (ebenbort);
Kopien, Hopfen, Härtmerletn,
Denn kriege i$ denn mein Fünferle ?
Gudet einander freundlich an,
Wenn friege i$ denn mein Alopfsan?
ober (württembergifh Franken):
Drei Rofen, drei Roſen
Die wachſent auf einem Stod;
Der Herr ift ſchöͤn, der Herr iſt ſchon,
Die Frau tft wie eine Dode!
ober (um Öhringen):
Alopfen, Hopfen Sturzel,
Die rau ift ein Burzel,
Der Mamn ift ein Brummelbafen,
Brummlet ben ganzer Tag.
ebendort auch:
Kleine Birnlein, Butzelein dran,
Frau N, N. hat den ſchönſten Mann
Mudert einander freundlih am,
ober (ebenbort);
Wie hoch ift der Himmel,
Wie glitzernl die Sterne,
Wie bat der Her R. R.
Sein Beiblein jo gem!
ober:
Heilige Nacht, Koraudel,
Der M. N. hat einen Mantel,
Der N. N, der hat frumme Fühe
Ei, wie fieht des Ding jo mwüft!
oder (um Gerabronn):
Arflopfer, heilige Racht,
Die Gatß hat den Scheider gejagt,
Hat ihn gejagt bis uf Hal,
Gebet mir euer Hutzela alt!
Die Weinsberger Kinder fingen:
Heut ift die heilige Anöpflesnadt,
Burande, ſurande!
Wer mir Apfel und Birmen gibt,
Dem bunt ih, dem dank iq,
Mitteilungen über vollstimliche Überlieferungen in Württemberg.
Reiche Bauerin, gib fie mir
Viel zum Fenfter 'naus,
Daß id bald fomm in ein andereö Haus!
Burande, Aurande!
und:
34 wunſche dem Herrn N. N, einen goldenen Tiſch,
Un alle vier Eden einen erbratenen Fiſch,
Mitten drein binein
Eine rote Maß Wein.
Das foll dem Herrn 9. N. feine Heilige Nacht fein!"
In Beihingen bei Ludwigsburg aehen junge Leute ala
„Barmefel” verlleivet an den Anöpflesnächten durch die
Gaſſen und betteln um Gaben; das Geſammelte wird nach:
ber in Bier und Branntwein umgejegt und gemeinfam ges
trunfen. An der lehten Anflopfet kommt um Ellwangen
die Berh (auch mwohl mehrere Berchen), ein in Meiber-
fleidung getedter junger Mann, das Gefiht mit einer
Flahsmaste verhält, und bittet um Geſchenle, läßt fih ab |
und zu auch von den Kindern vorbeten. Ähnlich betteln
im DW. Gerabronn an den zwei eriten Klöpferlesnächten
zwei vermummte Gejtalten durch die Strafen. In Tett:
nang „häfeln“ die jungen Leute in der Thomasnadit,
d. 5, fie ziehen duch den Ort und werfen Safen und
Krüge gegen Türen und Fenſterladen der Häufer.
Der Brauch des Anllöpfelns, der früher wohl über
das ganze Land verbreitet war, ift jetzt in mander Hinficht
eingeichränft: teils beichränft er fich auf Die legte Donners⸗
tagnaht vor Weihnachten, teila wird nur noch an den
Häufern von Verwandten oder nahen Bekannten geflöpfelt,
teils wird aar nicht mehr um Gaben angeflöpfelt, fondern
in der Abficht, den Hausbewohnern einen Schabernad zu |
fpielen. Bielfah hat das Serumziehen auch dem einfachen |
Abholen der Weihnachtsgeſchenle in den Häufern der Paten
durch die Kinder Platz gemacht. Eigenartig ift der Brauch
in Bilfingen bei Ulm, daß die Kinder an der zweiten
„NRarflopfe” im Pfarrhaus einen gebadenen Zopf abholen
dürfen.
Eine Vermengung mit einer ganz anderen Äußerung
des WVolfslebens hat der Brauch in der Gegend von Geis—
finaen erfahren; dort fennt man die erjte „Cinreiche” nur
nod als Einftandsfeier der ledigen Burſchen in der Licht:
ftube, die zweite alö diejenige der Mädchen und an der
dritten erhalten die Dienftboten ein Weihnadhtsgefchent in
Geftalt von Apfeln und gebörrten Imetichgen. Bei ber
Feier der Anklopfete im den Lichtftuben werden vielfach
„Senöpfleiw" (Klöſe) gekocht (daher die mißbräuchlide Ber
zeichnung „Anöpflesnähte”); in den Wirtshäufern wird in
der Umgebung von Ulm an diefen Tagen vieliah noh un:
entgeltlih Schnaps geſchenkt.
Einen interefianten Feitfalender einfachſter Art
für die Zeit der Ankllopfete fennt man in Zmweiflingen
bei Öhringen. Dort ſchreibt der Hausvater, „damit bie
Kinder die Zeit bis Weihnachten beifer erwarten fünnen“,
die Tage von Advent bis Weihnachten mit Kreideſtrichen
über die Stubentüre; die Donnerstage, als Nlöpferlestane,
Bärtiemb, Jahrbäser 1905, Heft 2.
II. 49
der Thomadtag und der Beginn der Zwölfnächte find be
ſonders hervorgehoben. Der Kalender fieht jo aus:
INNEN EEIN
—1p441014 | |
In der Andreasnadt (30, November) und nod
mehr in der Thomasnadt (21. Dezember) ſucht man
auf verfchiedene Weife die Zukunft zu erfahren.
Am verbreitetiten ift das Bleigießen („Andrefeln“)
ber Mädchen in beiden Nächten (auch im der heiligen und
in der Silveſternacht). Man benütt dazu einen Schlüffel
mit durchlöchertem freuzförmigen Bart. Die im Waſſer
entjtehenden Bleifiguren deuten auf Stand ober Gewerbe
bes Zufünftigen, ein Mefler auf einen Metzger, eine Bretzel
auf einen Bäder, ein Pferd auf einen Ravalleriiten u. ä.
Um Sulz fpriht das Mädchen beim Bleigießen:
Jeht gehe ih meinm Schatz durchs Schlufſelloch dinab,
Is will ſehen, was er für ein Handwerk Tamm,“
An ähnlihem Sinn ftellt das Mädchen in ber Thomas:
nacht ein Gefäß mit Wafler vors Fenſter. Aus den Figuren
der entftandenen Eisblumen ſchließt fie auf die Eigenſchaften
ihres künftigen Schatzes.
Faſt jo verbreitet wie das Bleigießen ift das Pfulben:
treten, Bor dem Zubettgehen wirft das Mädchen um
Halen, Gaildorf und fonft das Kopfliſſen (Pfulbe) auf den
Boden, tritt darauf und ſpricht dazu, indem fie einen Apfel
ißt (Big bei Balingen und Laupheim), dreimal:
Andreas (Thomas) ich bitt' bich,
Wettftatt ich tritt dich,
Du wolleft mir laſſen ericheinen
Den Berzallerliebften meinen.
oder allgemeiner:
Was mir diefes Jahr begegnen wird,
ober:
Thomas, gib mir einen Schein,
Welches ſoll mein Liebfter jein.
oder (ON, Gaildorf):
Meus, Deus,
Lieber St. Anbreud,
Laß mir ericheinen
Den Herzallerliebften meinen.
In der Gegend von Ludwigsburg macht das Mädchen
vor dem Bett drei Anire, ftöht dreimal mit dem Fuß an
die Bettlade und faat:
Mecd, Mees,
Heiliger Anbrees,
Gib, daß ich in dieſer Wacht
Den doc ſeh,
Mit dem ich einft vorm Alter ftch’,
Im Gäu, um Herrenbera, nimmt die Jungfrau in ber
Thomasnacht einen Spiegel mit ins Bett und fpridt:
Thomas, ich bitt' dich,
Bettftatt ich tritt Dich,
I. 50
Daß du mir laffeft erfcheinen
Den Serzallerliebften meinen,
Wie er geht, wie er fteht,
Und wie er im Geſicht ausficht.
ober: |
Zeige mir ben liebften mein,
Wenn es Mopft, ruf ich herein. (Schorndorf) |
Nachts 12 Uhr kann fie dann das Geſicht ihres Schatzes
in dem Spiegel jehen.
Es genügt auch das verkehrte Legen des Oberbetts in |
ber Thomasnadt, um vom Zufünftigen zu träumen (Ehingen).
Ahnlich wie das PVleigiehen ift das „Spädler” in |
der Baar. In der Andreasnacht geht das Mädchen rüd- |
wärtö zu einer Holzbeuge hin und zieht einen beliebigen
Steden beraus, ohne hinzufehen. Iſt diefer gerabe ge:
wachſen, jo befommt fie einen ſchönen Mann und umgekehrt.
Um zu erfahren, wo ber fünftige Schatz wohnt, jchlagen bie
Madchen in der Gegend von Ellwangen in ber Heiligen
Naht um Mitternacht mit ihrem Gürtel dreimal um einen
Baum und fagen dazu:
Gürtel enthül’, ,
Wo meiner Schwieger ihr Hund bit, |
Einfacher ift das „Loänen“, das Buben und Mädchen
betreiben. Man fteht zu dieſem Zwed in einer der Nächte
um Mitternacht auf und geht im Zimmer auf und ab, der
Name bes oder der Zufünftigen wird einem dann ins Ohr |
geflüftert. Ober horcht das Mädchen um Mitternacht in
die Ofenlachel, auch ind Butterfad (Gmünd). Aus dem
gehörten Geräufch ſchließt fie auf die Art ihres fünftigen |
Schatzes; fo deutet z. B. ein dem Dreſchen ähnlihes Geräuſch
auf einen Bauern u. ſ. w. Bei Blaubeuren und Ehingen
fehrt das Mädchen in einer ber Zwölfnächte um Mitternacht
rüdmwärts gehend die Stube, wenn fie beim Zwölfuhrſchlagen
Mitteilungen über volfätünrliche Überlieferungen in Württemberg.
rüdmwärts in den Spiegel fieht, erkennt fie ihren Schatz
darin oder (Ellwangen) fteht er an ber Tiichede, wenn fie
während bes Schlags den Kehrbeſen an die Tiſchecke lehnt.
Bei Weinsberg und Ludwigsburg klopft das Mädchen in
der Frühe des Anbreastags oder Neujahr vor Sonnen:
aufgang ans Hühnerhaus; antwortet der Hahn, jo befommi
jie im beginnenden Yahr einen Mann, antwortet eme Henne,
muß fie nod länger ledig bleiben. Um au erfahren, melde
zuerſt einen Mann belommt, bilden die Mädchen in ber
‘ Gegend von Heilbronn am Thomastag einen Kreis, ftellen
einen Gänferich in die Mitte und füttern ihn mit Welſch
korn. Diejenige, auf die er nah dem Freſſen zuerſt zugeht,
‚ wird zuerft Braut. Einfacher legen die Weinsberger Mädchen
| am Thomastag oder in den Zwölfnächten ein Stüd Hol
' vor dem Haus auf die Strafe; derjenige, der es aufhebt,
wird ihr Dann. Wie in der Weihnachtszeit erforſcht man im
DA. Leonberg in der Thomasnacht die Zulunft, indem man
an einen Birnbaum Hopft, der dann von dem redet, was
| das kommende Jahr bringt. Ißt das Mädchen vor dem
Schlafengehen einen Häring, fo träumt ihr in der Thomas
nadt, dab ihr der fünftige Schap Wafler zu trinfen bringt
(Heidenheim).
Wie die Zukunft, jo erforfcht man am Thomastag auch
Berborgenes oder wei man dem heiligen Tage noch an:
deren Segen abzjuzwingen. VBerborgene Schäge zu ent
beden, vergräbt man am Thomastag einen breiedigen Spiegel
(Neuenbürg). Ein Glüdsgewand ftellt man in der Thomas:
naht im DU. Gerabronn her: ein nod nicht fiebenjähriges
Mädchen muß eine Rolle Gam fpinnen, ber ältefte Sohn
des Haufes muß es verweben; das aus bem Tuch gemachte
Kleidungsſtück bringt allerlei Glüd. Wenn es z.B. cm
junger Mann bei der Mufterung trägt, wird er militärfre.
2, Die zwölf Nächte,
Die Weihnachtsgebräuche find, wie allenthalben, ſehr
mannigfaltig: Beſchwichtigung derumgehenden
Beifter, Erforfjhung der Zukunft, Shenfungen,
allerlei heilbringende Handlungen und Wünſche.
Was die vorauögehenden Feiertage ſchon an jolden Zügen
boten, wird jet übertroffen. Da die Zwölf Nächte die |
Zeit find, während deren die Geiſter jih am ftärkjten regen,
wendet man da auch bie Beſchwichtigungsmittel in befon- |
berem Maße an. Davon foll aber an anderer Stelle die ı
Rede jein. Die Zulunft zu erforfchen, gibt der Anbruch |
des neuen Jahres nod mehr Anlaß als die vorausgehende
Borbereitungsgzeit. Die Schenlungen übertreffen die aller
anderen Feſtzeiten, feit die Beſchenlung ber Slinder an
Weihnachten allgemein geworden it; fie befchränfen fi aber
nicht auf biefen Tag, aud die fpäteren Tage haben ihre
befonderen Schenkungsgebräude. Wie für Die Gaben Meih:
nadten, jo wird für die guten Wünſche der 1, Januar
immer mehr ber Haupttag, aber wiederum umgeben von
ähnlichen Gebräuhen an anderen Tagen. Auch ihre Auf:
züge haben die Zwölf Nächte wie andere Feſte. Bei ihrer
Ausdehnung auf eine Doppelwoche und ihrer reihen Gliede⸗
rung ericheinen dieſe, wenn man fie alle zujammenfakt,
fehr mannigfaltig.
Die Erforihung der Zulunft gilt in den Zwolf
Näcdıten, vom 24, Dezember bis 6, Januar, vor allem anderen
| der Witterung und dem Ertrag bes beginnenden Jahres.
Daher ftammen die Bezeihnungen „Lostage, Monate
tage” (Neuenbürg). Der Bauer vermerkt nicht nur das Wetter
diefer Tage nad) eigener Wertung, indem er mit Kreide
über die Stubentür 12 Ringe anbringt und der Weihe nah
je nad) ber Witterung der Tage ausfült (leere Ringe =
helle Tage), fondern er bedient fih auch noch befonbere
Hilfamittel, indem er, unter Verſchiebung bes Gebantens,
an einem ber Lostage 12 Zwiebellhalen mit Salz gefüllt
aufftellt und aus dem Maf der Feuchtigkeit, die fi im den
einzelnen Schalen bildet, auf das Wetter des entiprechenden
Monats ſchließt. Der ſtedt man in der heiligen Nacht
drei Meier in einen Brotlaib; darauf ſchreibt man car
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
weder die Monatänamen (Leonberg), oder auf das erfte
„Frucht“, auf das zweite „Obſt“, auf das dritte „Wein“
(jo um Heilbronn und Badnang) o. ä. Wenn das erfte
ſtark roftet, fo erfennt man am nächſten Morgen, baf bie
Frucht im fommenden Yahr gut gedeiht, bezw. daß ber
Januar befonders feucht wird u. f. f. Ober nimmt man in
der Heiligen Nacht zwölf Weizenförner in einen Löffel oder
in eine Zwiebelſchale und hält fie über ein Licht; wenn die
Körner in bie Höhe jprigen, fo gibt's viel Frucht im nächften
Jahr (Freudenftadt), Um Balingen (und im angrenzenden
Hohenzollern) kehrt man am Vorabend des Heiligen Abends
bie Scheuerntenne fauber, Diejenigen Getreibearten, die '
am näcften Morgen von der Obertenne beruntergefallen
find, gedeihen im lommenden Jahr am beiten. Bon den
Haustieren, die in der Heiligen Nacht reden können (Gäu,
Obere Jagſt, Bodenfee), hört man die Ereigniffe des
fommenden ‚Jahres (befonders Todesfälle, jo Aalen, Blau:
beuren u, 0.) beiprechen. Auch der Birnbaum des Haus:
gartens redet, wenn man ihn anllopft (Strohgäu). Weiteres
über das perfönliche Ergehen in der Zukunft erfährt man
im ON. Ellwangen, wenn man in der Heiligen Naht um
12 Uhr nadt an die Tiihede fitt und betet. Ver:
breitet ift auch das Auffchlagen eines Geſang⸗ oder Gebet:
buds im Finftern; aus der Art des Aufgeſchlagenen er:
fennt man, ob man im nächſten Jahr Glüd oder Unglüd |
bat. Die Troffinger Mädchen tum dasfelbe, um zu jehen,
ob fie fih bald glüdlich verheiraten, am „Oberften” (6. Jan.)
während des Gottesbienftes in dem Nugenblid, in dem der
Pfarrer die Tertworte lieft: „Und fie taten ihre Schäge auf“,
Unter den vermummten Geftalten, bie zwifchen
den Jahren nod auftreten, wiederholt fi der „Pelamärte,
„Schelletmärte”, „Blodermärte”, (jo Kilchberg bei Tübingen).
Er ift um Heilbronn in Erbienftroh gebunden, bei Bad:
nang und fonft in ein Kleid aus Stroh und Wera, au
mit Kuhgloden umbänat und trägt Bodshörner auf dem
Hopf. Eine weiblihe Seitengeftalt ift die Hullerfra® um
Mergentheim, ebenfalls eine Schredensgeftalt mit Stroh
und Merg vermummt, bie die Kinder zur Frömmigfeit und
zum Fleiß antreiben foll, die aber auch die Erwachſenen
beläftigt. Meiit geht fie in der Begleitung des „Chrift:
kindle“, „Chriftophle” (Crailsheim). In der Gegend von
Meutlingen und Tübingen ziehen zum Teil jegt noch in
Der Frühe des 24. Dezember, des „Slodentags” die Schul:
knaben mit Glocken behängt, peitihenfnallend durchs Dorf,
Da und dort erhalten fie Geichenke. Früher verfammelte
fich in Bobingen die gefamte männliche Jugend abends vor
Der Zehntiheuer und zog von da aus im Zug ſchellend durch
die Strafen. Die älteften trugen dabei lange Hopfenftangen,
die oft fünftlih noch verlängert wurden. Der Zug löfte
fich beim Erjcheinen des „Bubenmannd” auf. Diefer
befiand aus einer anderen, ald Bärenführerbande ver:
Fletdeten Schar, Einer oder zwei davon waren Bären; fie
waren in Stroh gehüllt und trugen Kochhäfen als Kopf
bededung Die Schar zog mufizierend und lärmend von
I. 51
Haus zu Haus, Geld und Gaben ſammelnd. Ein als
„Landjäger“ (Gendarm) verfleiveter Burfche zeritreute zu
lebt den Haufen.
Noch fehr verbreitet ift das Stepharäreiter ober
„Pfefferreiten” (Laufen bei Balingen) am 26. Dezember
oder au „Silvefterreiten” (31, Dezember, fo Weſt⸗
haufen OA. Ellwangen). Die ledigen Burſchen reiten ihres
Vaters oder Dienftherm Pferde morgens (vor Sonnen:
aufgang: Grailäheim) in die umliegenden Dörfer ober
‚ genauer (mie im DA. Badnang) nüdhtern über drei
| Markungen; bei Gerabronn und Mergentheim müfjen es
fogar neun Marfungen fein. Die Stepharsreiter von
) Rillingen bei Ellwangen opfern dabei im nahen Jagſtheim
einen Sad Dinkel, Der Ritt endet meift mit einem Felt:
Ihmaus im Wirtshaus, Mohl ein zufammengeihrumpftes
Stephansreiten liegt in dem um Leonberg üblihen Braud
vor, daß die ledigen Burfde an „Winterjobanne” (27, De:
| zember) in der Morgen: und Abenddämmerung peitſchen—
fnallend durch die Strafen des Dorfes ziehen.
Der dritte Weihnachtstag, „Winterjohanne“,
bringt für die katholiſchen Orte in der Regel noch bie
‚ firhlihe Weihe des Johbannisfegens, mannigfah iſt
‘ fie aber wie anderwärts auf „Sommerjohanne*, 24. Juni,
übertragen. Da das Bolf an bie kirchliche Einrichtung
vollstümlihe Zutaten angehängt bat, ift fie in diefen Mit
teilungen zu berüdfichtigen. Weihe und Trank des Johannis⸗
| weins am Evangeliftentag wird noch aus den OX. Tettnang,
Laupheim, Blaubeuren und vom oberen Nedar berichtet.
Nähere Angaben über die Verbreitung der Weihe ober bes
Benuffes am Täufertag wären fehr erwünſcht. Allgemein
fcheint man ben in der Kirche geweihten Wein in feierlicher
Weiſe zu Haufe, nicht in der Kirche felbft, zu trinlen, aud
davon aufzubewahren für befondere Fälle. Als Wirkungen
erhofft man die kirchlich beftätigten: allgemeine Menſchen—
liebe und Geſundheit. Außer den Hausgenoſſen erhalten
auch zufällig eintretende Gäfte (um Rottweil erhält jeder
| Befuh vom „Hansfegen“), die Haustiere (aus dem Über:
land bezeugt). Wie die Menihen erhält der Tranf aud
das Vieh gejund. In meiterer Ausdehnung gieht man im
' DA. Tettnang vom „St. Hansſegen“ auch in den Haus:
brunnen, um biefen vor Ungeziefer zu ſchützen.
Auch noch der folgende Tag, 28. Dezember, wirb als
„Bieffertag*, „Biefferräßtag” (Heuberg), „Kindles
tag” (Ehingen, Saupheim), „Budelestag“ (Reutlingen)
gefeiert. Vormittags (denn nahmittags „itinft ber
Pfeffer“) ziehen die Kinder „pfeffernd“ ober „Eindelnd”
durd die Straßen, uriprünglih von Haus zu Haus, jetzt
vielfah nur nod zu Belannten und Verwandten Sie
\ „pfeffern“, d. h. ſchlagen mit ihrer Piefferrute (Wacolder:,
| daher Beerleitsgert® (Steinenbronn bei Stuttgart] oder
‘ Tannenzwein) die Hausfrauen oder auch die Mädchen, bis
| fie ihnen den „Pfeffer“, beftehend in Hutzelbrot, Springerleit,
Lebtuchen, Üpfeltrapfen, Äpfeln o. ä. geben. Sie fagen dazu
vielfa,, den Spruch:
IL. 52
Pfeffer, Nuk und Küchler 'raus,
Dder id laffe den Marder ins Hühnerhaus!
ober:
Pfeffer raß
Iſt bald raß!
In älterer Form iſt wohl der Brauch da erhalten, wo
nicht Kinder, ſondern entweder Männer oder ledige
Burſche die Mädchen auf die Waden oder „ben
bloßen Leib pfeffern“, bis fie fih durch einen Kuß
(Deilingen DA, Spaichingen)
ober durch veripredhen von Schnaps, Nüffen, Hutzeln,
Sped u. ü. loslaufen (Freudenftadt, Vaihingen, Gaildorf),
Um Gaildorf pfeffern die Burichen die Mädchen, „Damit fie
das Jahr tiber nicht ftindig werden”, Auf den Stephand:
ERS"
Mitteilungen über voſtstümliche Überlieferungen in Mürttemberg.
Der Schatz, der in der Wiege leit,
Bei Tag und Nadıt fait immer fchreit;
Der Hannesle fcherrt hinterm Derb,
Die Liefel ift feinen Batzen wert!
Verbreiteter find einfacherere, proſaiſche Neujahrs:
wünſche wie: „59 mürjche euch aus ein gutes neues Jahr,
den Frieder, ber Seget, der heiligen Geiſt und älles, mas
id nur verwünſchen farm“ (Filder), oder: „id müricht euch
aus ein alücjeliges Neujahr, ei" gejundes, ein zufrieden, ci
langes Leber und alles, was euch an Leib und Seele nug
und gut ift!* (3.8. OA. Gerabronn), oder: „daß ihr lang
liebet und geſund bleibet und in Himmel kommet“ (Deilingen
, DA. Spaidingen).
tag ift das Pieffern der Kinder 5. B. in Laufen ON, Balingen |
übertragen.
In diefen Zufammenhang gehört wohl auch das ver:
mutlich allgemein üblihe Anfingen oder Anwünſchen
bes Neujahrs um Befchenfe, das teils durch Kinder oder
ältere arme Leute, teils von Gemeindeangeſtellten (Nadıt:
wãchter, Biehhirt) geichieht. Bevorzugt werben Dabei meift
Pfarrer, Schultheiß und Lehrer. Vielfach geſchieht aber
das Anwünfhen und Anfingen nod durchs ganze Ort von
Haus zu Haus ohne Unterfchied; da und bort wird babei
jedes einzelne Familienglied mit Namen genannt (jo in
Adelmannsfelden OA. Aalen) oder werben, wie um Reut:
lingen, einzelne Stände mit befonderen Sprüchen bedacht; 4. B.:
Ihr Witwen ſeid getroft,
Yabt ab von eurem Weinen!
Es will der jtarfe Gott,
Au eurem Troft ericheinen,
Er iſt ber Witwer Mann,
Versagt vor Trauern nicht,
Und jept auf dieſes Wort
AU eure Zuverſicht!
Ihr Waiſen, weinet nicht!
Wie, wollt ihr euch nicht fallen?
Berlafjet euch auf Gott,
Er wird euch nicht verlaffen,
Sind gleih die Eltern tot,
Es lebet dennoch Gott,
Dieweil Gott aber lebt,
So habt ihr feine Rot!
(Bepingen)
oder (Amlishagen OA. Gerabronn) :
Heut ift der 1. Januar,
Ein Wünjdlein möcht ich bringen bar:
Gott wol’ uns miteinander geben,
Ein fröblid und gedeihlich Leben.
Ein Leben voll Zufriedenheit,
Ein Leben zu andrer Nut und Freud!
Zur Arbeit geb’ er das Belingen,
Zu Unredit mutiges Benpingen,
Getroftes Herz und friiben Blid
Und, wie Gott will, foviel an Glüch!
Um Ravensburg weit man ih am Neujahr mit ‚cm
Bers: ;
Ein „gutes Jahr“ oder „e* glüdhaftes neues Jahr“
wünſcht man ſich übrigens vielfadh nicht erit zu Anfang
des bürgerlihen Jahres, ſondern bei Beginn der Zwölfnächte,
am heiligen Abend,
Neben dem Neujahrwünfhen fpielt noch faft überall
das Neujahranſchießen eine große Holle, Angeſchoſſen
wird das Neujahr in erfter Linie dem Schatz, da und bort
auch den SHonoratioren des Ortes. Dabei wird um Ulm
zuerft der Name des Mädchens vom Burfhen zum Feniter
hinaufgerufen. Antwortet fie, fo ruft der Burſch den Heu:
jahrswunſch hinauf, und zum Schluß des Wunſches kracht
ver Schub. Im fränlkiſchen Unterland (5. B. um Künzelsau)
befommt das Mädchen einen gebadenen Ring von ihrem
Buben nah dem Schießen. In den einzelnen SHäufern
werden bie Anſchießer mit Fleifh und Moft bewirtet (Ravens
burg) oder werden jie am Neujahrstag von den Mädchen
zu einem Glas „Schufwein” mit Bigarren oder zu einer
größeren Mahlzeit eingeladen. Vereinzelt tritt um IBeins:
berg der Brauch auf, daf der Burfche dem Mädchen in der
Eilvefternadt einen Wachholderſtrauß vors Fenſter ftedt.
Ausgeſprochen chriſtlichen Charafter tragen die Epi-
phanienaufzüge Am „Oberſten“, „Zwölften“ ziehen
Minder oder auch Erwachſene als „Heilige drei Könige“ ge
Heidet durch die Gaffen und erbitten durch gefungene Berje
‘ Gaben (vorwiegend in den fatholiihen Landesteilen, Algau,
, DU. Neresheim, Rottweil). Ein eigenartiger Zug wird aus
dem evangeliihen Bopfingen berichtet. Die Rinder fingen
ſtatt eines ber auf die Hönige bezüglichen Berje vielmekr:
Jeſu rufe mich
von der Welt, daß ich
zu dir eile,
nicht vermweile!
Jeſu rufe mich!
Bethlehem, Fuirle, Yuirie!
und darauf wird ihnen ein in brennendes Papier einge
ichlagenes Geldjtüd durchs Fenſter zugeworfen.
Unter den Schenkungen der Weihnachtszeit jteht die
mit dem Weihnachtbaum verbundene heute voran. Dei
fie den Braud des Kloſes“ſchenlens ablöft, ift oben geſagt
Vie leptere hat fie die Doppeljorm einer voraben»
lihen Beſchenlung durd eine gabenipendende Gr
ftalt und einer heimlichen nädtliden, die das em
Mitteilungen über volfstinmliche Ülbertieferungen in Württemberg.
wachende Rind am Feſtmorgen vorfindet. Beide treten noch
aufammen auf, aber es nimmt die abendliche Jufanmens
faffung unter dem Meibnachtöbaum immer mehr überhand.
Die am Vorabend auftretende Geſtalt ift der ſchon ge:
nannte Belzmärte, „Belsmichel” oder das „Chriſttindle“ von
einem ald Engel verfleiveten Mädchen dargeitelt, Sie
überbringen zum Teil noch die Heinen Gaben zum Naichen,
u. 53
' laden (5. B. um Blaubeuren); dies ſoll aber wohl metit
Zeihen der Verhöhnung des Mädchens fein. Gelenentlid
wird in ähnlicher Abſicht aud ein Strohring vors enter
des Mädchens geitedt (jo im ON. Mergentheim).
Die ledige Jugend hält um dieſe Zeit in den Lichte
ftuben gemeininme Keftihmäufe, und zwar teils die
' Buben und Mädchen unter fih getrennt (meniaftens dem
zum Teil aud ſchon die ganze Belcherung. Der Tannen: |
baum {im Flacht bei Leonberg „Burbaum“, in Berghülen
bei Blaubeuren „Mate“ aenannt) oder wenigftens der in
einer Zimmerede aufgehängte Tannen zweig (jo z. T. um
Balingen, Blaubeuren, Urach und ſonſt) wird jeht wohl überall
feinen Eingang gefunden haben. Im mürttembergiichen
Schwarzwald erfcheint da und dort auch die Stehpalme
als Weihnachtsbaum (fo um Wildbad). Als ältere und
einfachere Form kann gelten, daß er mit der Beicherung am
Morgen erjcheint, darum auch zunächſt, ohme Lichter.
Programm nad) teils gemeinſam. Beſonders üblich ift dies
in der letten Nacht vor den Zwölfnächten, der „Durde
ſpinnacht“ (Neuenbürg), „Durchſpinnet“ (Nagold), „langen
Spinnacht“ (Öhringen), „Durchfitz“ (Meiner Heuberg), aber
auch in ber Stephanänaht und der „Oberſtnacht“. Ober
Im |
konjervativen Drten hat die ältere Generation noch Pas ı
Eindringen des Baumes miterlebt. Nod vor 30 Jahren
war an feiner Stelle vielfah (3. B. am oberen Kocher und
Jagſt und im ſchwäbiſchen Oberland) der „Barbarabaum”
üblich. Man ftellte am Barbaratag (4. Dezember) oder
auh am Andrenätag (Eaulgau) einen Kirſchen-, Birken:,
Linden:, auch Eyringenzweig in ein Gefäß mit MWaffer, um
ihn bis zum Beginn ber Zwölfnächte zum Blühen zu bringen
und als Weihnachtsbaum aufzuſtellen. Geſchmückt wird der
Weihnachtsbaum mit Äpfeln, Birnen, Nüſſen, Lebkuchen,
Marzipanftüdden und Epringerle® ober ftatt ihrer „mit
Heinen Gipätafeln, welche allerlei Zeichnungen tragen“
(Aalen); auch farbige Glasfugeln, Engeläfiquren aus Wachs
u. a. werden verwendet. Der Chriſtbaum bleibt allgemein
vom Heiligen Abend bis zum „Öberften“ (6. Januar) auf:
geftellt. Kleine Ehriftbäumden mit PBapierrofen werben
häufig verftorbenen feinen Kindern aufs Grab neftedt. Die
Weihnachtsgeſchenke heifen in Möſſingen und Belfen
„das Dopferäller“ oder „Topfräller”; in Laichingen befom:
men bie Rinder neben anderen Bejchenfen einen „Opfer:
heller”, um Hal „einen Zwanziger ala Opfergeld“. (Die
zwei letten Angaben beruhen übrigens vielleicht auf einer
falfhen Worterflärung.)
Um Tuttlingen ſchenken die erwachſenen Kindern ihren
Eltern am Heiligen Abend Weißbrot oder ſonſtiges Bad |
mwerf; dafür werben fie am Etephanstag von dieſen zum
„Rudenmal” eingelaben. Als „autes Jahr“, „Bottjahr”
(Deuberg; = Patenjahrgeſchenk) erhalten Pfarrer und Lehrer
an Weihnahten, am „Bieffertan“ (28. Dezember) oder an
Neujahr Geld: oder Naturalgaben; ebenſo die Paten der
Kinder von den Eltern der Patenlinder. Der Bube ſchenkt
feinem Mädchen am Etephanstag, in der Silveſternacht
oder am „Oberſttag“ (Mutfchelfterntan) einen Mutſchelſtern
(Reutlingen), eine große Bresel oder einen „Milskuchen“
(Baildorf); dafür erhält er Nüffe, Äpfel und Lebkuchen.
Dft geihieht das Geben von Bregeln nur finnbildlich durch
Anmalen einer Bregel ans Echeunentor oder ben Fenfter-
aehen Burfhe und Mädchen paarmeife abends ind Mirts:
haus; dorthin bringen, beſonders in der Stephansnacht, bie
Mädchen vielfah Nüſſe oder auch Gebäck mit, während ber
Burjche Wein oder Bier bezahlt. Meift wird dabei auch
getanzt. An den Wirtshäufern find um Freudenſtadt am
Stephansabend vielfach noch Nüffe zu allgemeinem Ge-
brauch aufgelegt, im OA. Laupheim während Diefer
ganzen Zeit Hutelbrot. In der Silveiternaht wird da und
| dort (4. B. um Gerabronn und Öhringen) ein Freieſſen
mit Freibier gehalten oder werden wenigftens bie Stamm:
gäfte vom Wirt freigehalten („'s Chriftlindle trinken“ Sulz)
ober werben Die beim Zwölfuhrjchlag bafigenden Gäfte mit
Freibier bemwirtet (Neuenbürg). In Deilingen bei Spai:
hingen „trinft man das Ehriftfindle” am Chriftfeft Morgen
um 6 Uhr nad dem „Engelamt” ; die Wirte geben ihren
Gäften dabei unentgeltlich Hutelbrot und Heibelbeerfchnaps.
Am Stephansabend und am „Überften” befuchen im würt:
tembergiihen Schwarzwald und um den oberen Nedar
Mann und Frau miteinander das Wirtshaus,
Dort würfelt man um allerlei Meihnadhtögebäd. Im
Oberamt Neresheim geben die Wirte ihren Gäſten an biefem
Tag unentgeltlid einen Feſtſchmaus, die „Krapfer:
zeche“; ähnlich im Algäu, wo die Abende „Singete*” heißen.
Gelegentlich wird dabei auch getanzt.
Die ergänzende Kehrſeite zu biejen jetlihen Veran:
ftaltungen bildet das Feiern von der werltäglihen Arbeit,
das während der Zwölfnächte noch vielfach über die kirch—
lihen ;‚Feft: und Feiertage hinaus eingehalten wird. Zum
mindejten enthält man ih in vielen Gegenden gewiſſer
Tätigfeiten. So darf man 3. B. während der Zwölfnächte
feine Wäſche aufhängen, „ſonſt muß man nächſtes Jahr eine
Haut aufhängen“ (Ellwangen), d. h. es ftirbt ein Stüd
Vieh. Man darf auch feinen Stiefel ſchmieren, „denn ein
mit geihmiertem Stiefel aeltoßenes Vieh wird franf und
ſtirbt“ (Medarfulm, Welzheim und fonft). Ferner foll man
(4.8. im DM. Gerabronn) weder nähen noch Wäſche halten,
noch Nänel oder Haare Schneiden, noch friihe Wäſche an
ziehen (Erailöheim), noch die Kühe waihen (Mergentheim),
noch ein Zugtier an den Magen fpannen, noch jtriegeln,
nod; bas Wich bei feinem Namen nennen, noch Mift führen,
„weil die Weifen aus dem Morgenland auf einem Mift:
| wagen auffigen wollten und, als es ihnen nicht erlaubt
II. 54
wurde, biefen verfludhten” (Berabronn), man foll auch feinen |
Hanbwerlsmann ins Haus bejtellen (Hal) und (mindeitens |
am Tag vor Neujahr) nicht dreſchen (Badnang). Auch fol
man Feine Hülfenfrüdte efjen, „weil man fonft Hautaus:
Ichläge befommt” (Aalen, Badnang, Gaildorf, Hall).
Die Zwölfnächte find aber auh voller Segen.
Beſonders Neujahr und der Öberfttag find Glüdstage. Den
Segen diefer Tage kann man ſich auf verichiedene Weile
für Menſch, Tier, Haus und Feld zu eigen maden. Wenn
man in der Heiligen Naht ein Bünbel Heu („für bes
Chriſttindles Efel“) unter den Dachtrauf legt und verfüttert, |
bleibt das Vieh aefund (DU. Hal, Badnang und fonit).
AÄhnlich leat man bei Bachnang das Joch der Auatiere in
ben Zwölfnächten in die Sonne, damit die Tiere im fom-
menben Jahr leichter ziehen. Gibt man dem Bieh am
Chriftfefte, Neujahr: und Oberftmorgen ein Stüd gefalzenen
Brotes „als Chriftfindle“ zu freflen, gerät es gut (OU.
Welzheim). Die Brunnen, die in der Heiligen Nacht
während des Zmölfuhrichlagensd zum Teil Mein fpenden,
geben für Menih unb Vieh in dieſer Zeit ein heilfräftiges
Maffer (Badnang, Ellwangen, Künzelsau und fonft), Nachts
Mitteilungen über voffstümlihe Nberfieferungen in Württemberg.
12 Uhr blühen die Apfelbäume und tragen zugleich Früchte
(DA, Gerabronn). Wenn man um Mitternacht in ben
Zmölfnähten die Bäume fchüttelt oder mit Stroh einbindet,
tragen fie im nächſten Jahr reihlih (4. B. um Ehingen).
Und wer in berGhriftnadt ftiehlt, fann imfom:
menden Jahr noh mehr Diebftähble unbeſchrien
ausführen (DU. Crailsheim).
Kirchlich vermittelt ericheint der Segen der Zwölfnächte
in der Weihung von Kreide und Salz am Dreilönigstag
(6. Januar. Mit der neweihten Areide wird auch zum
Teil in evangelifhen Orten über Haus: und Stuben-
türe CM B geſchrieben zum Schuß genen das Treiben
ber Seren. Das gemweihte Dreikönigsſalz wird im ſchwäbi—
ſchen Oberland angefeuchtet, in Heine Scheiben geformt und
getrodnet („Dreifönigäzelten” Riedlingen), Wenn ein Glied
der Familie von Haus fortgeht, fchabt eö etwas von Der
geweihten Salzſcheibe in bie Stiefel oder auf ein Etüd Brot;
beides bewahrt vor Unglüd auf der Reife. Auch dem
Vieh wird vom Dreilönigsfalz aufs Futter geftreut, Damit
eö gedeiht (4. B. OA. Tettnang).
3. Fasnacht.
Fas nacht im weiteren Sinne nennt man im füb-
lihen Teil des ſchwäbiſchen Oberlandes (DA. Tettnang,
Leutlirch) die Zeit vom Dberfitag (6. Januar) bis zum
Fasnahtbiendtag. Während diefer ganzen Zeit ift dort
das „Naslenlaufen“ der Kinder, beſonders von Eintritt
der Dämmerung an, üblich (ähnlih um den oberen Nedar),
Häufiger wird e8 vom Sonntag Septuagefimä an. Ihren
Höhepunkt erreicht Die Feier in der eigentlihen Fas nacht⸗
woche, zwiſchen Donnerstag vor Fasnacht und Aicer:
| oft ſelbſtgemachte „Affengeſicht“ einfach aus einem Stüd
| Papier mit Öffnungen für Augen, Nafe und Mund, die
Verfleidung aus einem über die Kleider angezogenen Hemd,
mittwoch. Jeder Tag hat feinen bejonderen Namen, viel: |
fah auch feine eigenartigen Gebräuche: der gumpige
(Ehingen, Riedlingen, Laupheim und fonft), lumpige
ober unfinnige (Blaubeuren), unfelige (aoselig) (Ried: |
Iimgen und fonft), ſchmohige (Balingen, oberer Nedar,
Leutlirch) oder leidige (Laupheim) Donnerötagn, ber
pfraumige d. h. rufige Freitag, der fhmogige ober
ihmalzige Samstag, die „Herrerfasnet” am Som:
tag, die „Baurerfasnet” (Malen) oder der laufige Mons |
taa (Zaupheim), enblih die „Narrerfasnet“ am Diens-
tag. Spuren einer anderen, mit bem Fasnachtdienstag
beainnenden Feſtwoche finden fih in Den vorwiegend
proteftantifchen Oberämtern des württembergiihen Echwarz:
walds. Man redet dort vom rußeligen Donnerstag, figeligen |
Freitag, dredigen Samdtag und Funkenſonntag oder „Jung:
fernfasnet“ (Flõzlingen DW. Rottweil).
Das Maskieren (mafchlerenr — Maſchkerer —, Mas:
terlaufe", narrer, Sänfelesmadjer) ift bei der Yanbbevölferung
ber mehr evangeltfchen mittleren und nördlichen Landesteile
nur in fehr geringem Map üblid. Aber aud) ſonſt (5. ®.
in dem fat ganz Fatholifchen DU, Ellwangen) jcheint der
Braud) mehr und mehr abzulommen, Vielfach befteht das
dem verkehrt, mit dem Futter nad außen angezogenen
Rod oder ähnlichem. Die Maskerer reden meift nur flüfternd,
mit angehaltenem Atem und künſtlich in die Höhe geichraubter
Stimme („hinterfche ihwäger"). Mas von der evangelifhen
Landbevölferung mehr geleiftet wird, ift wohl meift entweder
in neuerer Zeit aus benachbarten Städten eingeführt ober
von Fatholifchen Nachbarorten entlehnt.
Das reihheltigite Fasnachttreiben lebt im ſchwäbi—
ſchen Oberland von Ehingen, Nieblingen bis zum Boden:
fee und am oberen Nedar von Spaichingen bis Rottenburg.
In Horb und Laupheim (früher au um Obern—
dorf) wirb ber „Fasnetbär“, ein in Wera oder Heu einge
bunbener junger Mann mit einer Kette um ben Hals und
einem Prügel in der Hand, durch die Stadt getrieben.
VBerihiedenartige Typen von Masten treten in Dbern-
dorfa. N. auf: die „Narro” in bunten Tucfleidern,
unter denen fi bie „Hanfel” durd gelbrote Röde und
weiße Spigentragen auszeichnen, und die „Schantle*, in
Rupfentuch gefleidet mit SHolzmasfen und Schellen. Sn
Rottweil beginnt das Masfenlaufen am fhmogigen Don:
nerötag. Am Fasnachtmontag ift „Narreniprung”“ d.h.
Maskenumzug. Die Narren werfen aus dem Aug heraus
auf die Zufchauer den „Narrenfamen“, früher Wurmſamen,
Nüſſe und Bretzeln, jetzt Spreu und Papierlonfetti, Im
Zug zieht eine Reihe jeftftehender Masten. Voran das „Ben:
nerrößle* (angeblih uriprünglid „Bröllerrößle"), eine
Pierdemaste, von zwei andern Maslen mit Peitſchen ge:
trieben. Der Geſchellennarr mit einem Juhsihman, an
Mitteilungen über vollstümliche Nberlieferungen in Württemberg.
der gepuberten Perüde und einem Schellenriemen um den
Leib, Narrenmwürfte in der Hand haltend und auf den Zehen
gehend. Der Federenhannes, mit Federn an Müpe und
Kleid, Fangzähnen an der Maste, eine lange Stange mit
Katzenwedel in der Hand haltend, mit der er ben zu
Ihauenden Mädchen die Nöde in die Höhe zu ziehen ſucht.
Der Federnhannes rennt in den Straßen hin und ber,
ebenfo die „Schantle,” deren einer Das Narrenbud; trägt,
aus dem „aufgejagt”“ wird, Endlih in langem Zug das
„Franſenkleidle“, eine Verfeinerung bes Gefchelletnarrer,
und die Säuglode, die vor dem „Auflagen“ die Aufmerl⸗
famfeit ber Umftehenden Durch Läuten auf fich zieht. Ab:
gelommen ijt die „alte Briegeri"", eine Altweibermasle,
die früher laut meinend den Schluß des Zuges bildete,
Die Hinder fingen den Masten nad:
Narro, Narro, Heben Söhne (gefpr.: sf)
Sieden Söhne find Narro gaefür,
oder neuerdings auch
Harig, harig, hatig iſt die Katz,
Und wenn bie Rap wit harig iſt,
Nach ift es halt Feine Kap.
ober:
Nach fangt ſie feine Mauſe.
Ahnlich in Gundelsheim bei Nedarfulm:
Frafenbug
It gar nir muß,
Iſt fein ſchinnnelige Bohne nutz!
Am Schluß der Fasnacht ſingt man in Rottweil:
Rarro bugelrund,
Die Stadtleute find wieder älle gefund.
Der Rottweiler Fasnacht ſteht die von Riedlingen
am nächften. Gier ift die Hauptmaste der „Gole“, ber
als mittelalteriher Ritter mit Bruftpanzer, Schild und
Spieß verfehen ift und als Helm eine ungeheuerlihe Maste
mit grinfenden Augen und offenen zähneblödendem Mund
trägt. Am Abend des Mittwochs vor dem qumpigen Don:
nerätag wirb er von ben Kindern mit dem Auf:
Sole raus,
Da raus!
aus bem Haus gerufen. Er erjcheint, begleitet von ber
„Haube, der „Zipfelfapp**, der Gelbſucht“ und der
„Rupfernäs” und zieht unter Mufif und Tanz; durch die
(Tuttlingen)
Straßen. Die Kinder folgen dem Zug fingend:
Jept iſt Die rechte Zeit,
Mo man den Gole ſchreit!
ober:
Zept ift die Fasnet vor ber Tür
Und der Ruf if Hinterefür!
Am qumpigen Donnerötag, Fasnachtmontag und Diens:
tag zieht er dann mit einer aufgeblajenen Schweinsblafe
durch die Strafen. Die Jugend reizt ihn durch den Huf:
Alter Cole, neuer Cole,
Bettelgole!
ober:
Tu bift minder
Ald der alte Slalender!
II. 65
Die Rufenden jchlägt er mit der Schweinsblafe. Auch
an den übrigen Fasnachtsfeiern beteiligt fih der Gole.
In Rottweil „ſagen“ teils beim Narrenjprung,
teilö nachher in den Wirtöhäufern, die Narren, befonders bie
„Schantle* und die „Säuglocke“, „auf“ oder „nehmen einen“,
d. h. fie erzählen die Streiche des legten Jahres in komiſch⸗
nedender Weiſe entweber profaifch oder (feltener) in Gedicht:
form. Die Unterhaltung im Wirtshaus befteht in fathor
lifchen Gegenden während ber Fasnachtszeit weſentlich in
gegenfeitigen Nedereien (einem „wülſte““ oder „mültjage”),
Auch auf der Straße wirb in Form bes Zwiegeſprächs an
den Sonntagen vom Dberfttag (6. Jan.) an vielfach „auf
geſagt“. Den Masten ift es dabei häufig nur um ein Löſegeld
zu tum, Stehende Formen folder Nedereien find bie
„Fasnetpredigt“ inHorb, die „Streihprebigt“ in
Sulz a. N., das „Kasnetausrüfen“ burd bie Nefruten
deö Jahrgangs am Fasnachtmontag auf dem Heuberg, die
von den Gymnafiften verfaßte „Schnigelbant” in El:
wangen. An Stelle davon tritt vielfach, befonbers in
Städten die gedrudte Narrenzeitung Dramatiſche
Aufführung von Streifen des vergangenen Jahres fennt
man in den DI. Leutfirh und Saulgau. Ermähnen
möchte ih bier gelegentlih auch die dramatiſche Auf:
führung unzufammenhängender tgpifher Szenen — fibele
Gerichtöfigung u. ä. — mit feftftehenben komiſchen Figuren
und beionders beliebter Karifierung von förperliden ober
| geiftigen Gebrechen, 3. B. bes Stottererd, des Dummkopfs
u. ä., wie fie alle paar fahre einmal in den Dörfern bes
hohenzollernſchen Killertals auf eigens dazu hergerichteter
| Bühne auf der Straße veranftaltet wird. Ähnliches findet
fi) da und dort auch auf württembergiſchem Gebiet, z. B.
in Zimmern unter Burg OA. Rottweil, Dort werden au
legentlich Vorlommniſſe des lebten Jahres lofe
dem Gang der an fih andersartig.n Handlung an
gereiht.
Teilweife hat die dramatiihe Aufführung andern,
nicht ſatiriſchen Inhalt. In Tettnang murbe
mehrere Jahre hindurch die Geidichte von David und
Abſalom aufgeführt, in Nottweil in Diefem Fahr „Wil:
beim Tel“,
Am diefen Zuſammenhang gehört vielleiht auch das
‚in Aprilen fhiden” wä. Auf der Rauhen Alb hat
man die Kinder zum Beften mit ſcherzhaften Aufträgen und
ähnlichem. Wer darauf eingeht („Märzergars”, „Märzen:
fülle“ in Hunberfingen), zu bem fagt man:
Märzengans,
Haft Dred auf der Raſe.
Am 1. April („Zuges und Narrettag“, Haiterbach
ſchidt man die Kinder bei Nagold in die Häufer mit einem
Zettel, auf dem fteht: ,
Aprilerbote, Aprilenbote,
Schid den Narren weiter,
ib ihm aus ein Stucklein Brot,
Daf er net vergebens goht.
1. 56
Mitteilungen über vollstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Vielfach teilen die Narren unter die umfiehenden Kinder ! Der Gelbbettler iprict:
Gelchenfe aus: Breheln, Zuderle, Würfte u. ä.
An manden Gegenden fingen herumziehende ver
Mleidete Kinder (im ON, Rottweil auch Erwachſene) an ber
Fasnacht um Geld oder Gaben. Die Rieblinger Kinder
fagen babei:
Ja bie ein armer Schweizer,
Gebet mir aus einen Areuzer!
In Ravensburg fingt man dazu ben „Nies Goliath”
oder den „Andreas Hofer”,
In einigen Orten der DI. Ehingen und Ried
lingen zieht an Fasnacht der Latzmann“ um, ein in
Stroh eingebundener junger Mann, mit Pferdeſchellen um:
hängt, rechts und linfs von Kameraden an Striden geführt,
Begleitet wird er außerdem von einem Vorläufer, der einen
bloßen Säbel trägt, von einem Geld:, einem Eier, einem
Schmalz, zwei Mehlfammlermn und dem „Fasnetlümmel”,
Der Zug geht von Haus zu Haus. Jeder der Benleiter
trägt einen Sprud vor, Der Vorläufer beginnt:
Auf, auf, ihr Brüder insgemein,
Laßt die Kanonen donnern,
Heut nehmen wir noch Moslau ein,
Napoleon ift gelommen.
Er ſchwingt den Sabel blank von Stahl
Bis in die Heeresmitte,
Die Nuffen haben feine Wahl,
Drum hört man ihre Bitte:
Hollah!
Der Führer rechts:
Die drei Fasnachttage, fie kommen daher,
Die Latzhuben, fie reiten wohl unten, fte reiten wohl oben,
Sie reiten die Brüde in Boden.
Mit mas wollen ſie's machen?
Mit Grünhol und Spachen.
Mit was wollen ſie's deden?
Dit Schönmehl und Meden,
Ein Körble voll Eier,
Ein Häfele voll Schmalz,
Ein Bentele voll Geld gehört audı noch dazu;
&o, jetzt ifl’8 genug.
SHollah!
Der führer lints:
An einem ichönen Sommertag
War ih einmal 99 Jahr Soldat,
Der Türfe bat ſich aufgemacht
Und ich bab dazu gelacht,
Hein Hütle anfgrjeht,
Den Degen in die Hand genommen,
Hau rum! hau num!
In 2mal 24 Stunden
Hab ic mal 21000 Mann zu Plat gehauen.
Grob war der Yarım,
Im Blut bin ib geitanden
Bis unter die Hrme,
Wenn ib hätt nit glimmen und nit fhwimmen können,
Nat war i$ im Blut verfoffen. '
Hollah!
E23
Die Herren unb Frauen,
Die geben zum Schloß.
Ste reiten hinten binerm,
Sie reiten vornen dineiß,
Sierreiten bem Bauren ben Burdel binein
Bayer, bring 10 Dulat’!
10 Dulat' ift viel zu viel,
Cine Mark ift das rechte Ziel.
Hollah!
Der erſte Mehlbeitler:
Ich lomm i$ her von Bollerdingen,
Mat Hat mis geheiken, 's Südle bringen,
Hat geheißen, id krieg Mehl und Schmals,
Den beften Braten aus dem Salz.
Hollah!
Der zmeite Mehlbettler:
Ar bin ehrt armer Bed,
Han fein Mehl und Sädt,
Han fein Rob und einen Wagen,
I muß mit der Hape in die Mühle fahren,
Der Milchbettler:
Weible, Weible, auf der Zrill,,
Gib mir ein Schüffele vol fühe Mit!
Hola !
Der Eierbettler:
Weible, Weible, die Gier raus
Oder i$ lafie deu Warder ind Hennerhauß!
Hollah!
Der Schmalzbettler:
Ja komme auch n0® da hinten drein,
Mein Schmalzhafen iſt noch ziemli® klein,.
Mit aus die Frau Bäurin bitten,
Sie foll mir aus ein Pfunden zehnen eindinſchutten,
Möcht aus nos allordieren:
8 ift genug an ein Pfunden vieren,
Hollah!
Der Zug ſammelt Gaben ein, die nachher zu einem
Eierfuchen verwendet und aemeinfam verihmauft werben.
Der Fasnetlüummel jagt während des Einfammelns den
herumſtehenden Mädchen nad).
Ähnlich iſt der Umzug des Minter und Sommer
boten an Fasnacht in Mittelbronn DN, Gaildorf, Der
Winterbote, in Felllappe und Strohfad aebüllt, ſpricht:
Der Winter ift ein harter Kerl,
Er treibt die Weiber hinter d' Holl.
Der Eommerbote hat einen Strohhut auf und ein
‚ weißes Leintuch um den Leib und fprict:
Der Lenz erfreut des Menſchen Hera,
Bringt aber oft viel Leid und Schmer.
Sie befommen bei ihrem Zug durchs Dorf Geld und
Fasnachtlüchlein. Den Abſchluß bildet Tanz und Schmaus.
Neben dem Einfammeln fpielt das Stehlen von
ebbaren Dingen bei Fasnachtgebräuchen eine Node,
So ftehlen die Bealeiter des „Bennenröhle” in Rottweil
—
Mitteilungen über vollstümliche Überlieferungen in Mürttemberg.
beim Narrenfprung Mürfte aus den umliegenden Läden.
Ähnlich verfuchen in Oberndorf a. N. die Masfen in den
D. 57
Die Riedlinger Schuljugend klettert während des
am Morgen des Faſtnachtdienstags ftattfindenden Froſch-
Häufern unbemerkt Speck aus dem Kamin zu holen, Auf | uttelneffens von aufen an dem betreffenden Wirtshaus
dem Heuberg wird am Aſchermittwoch Morgen alles Eßbare
in den Häufern vom Herd meggeitohlen, ins Wirtshaus |
mitgenommen und gemeinſam verzehrt. Im DA. Neuen
bürg durften bie jungen Leute big vor kurzem an Fas—
naht, dem Hauptmebelteg des Winters, verſuchen,
einen Schweinslopf von der Metzelſuppe wegzuftehlen und |
unbemerft wieder an feinen Play zu bringen, Wem bies |
gelang, der befam Fleiſch und eine Schüffel vol Kraut
von der Metelfuppe. Über fam die Jugend in das Haus,
in dem aefchlachtet wurde, fragte nad) Herberge und Eſſen
und führte Tänze auf. Sie erhielten dann von der Metel-
fuppe und führten zum Dant, ehe fie weggingen, nochmals
einen Tan auf. Verbreitet ift der Brauch des Häfeles—
ftupfens“. Berlleivete junge Leute, „Häfelesftupfer“,
dringen ſchreiend ind Haus ein, in dem geſchlachtet wird,
holen fih von der Megelfuppe was ihnen gefällt, ohne ein
Wort zu reden, nur „binterfche ſchwätzend“ und entfernen
fih dann wieder. Anderämo (4. B. Uradher Alb) fommen |
Schulkinder vor die Türe und fingen „um den Säumagen”:
Sept finge 19 um den Blunzen,
Dein San kann mist mehr brungen,
Jetzt finge ib um den Meinen Magen,
Den großen könnte ih auch vertragen,
(ähnlih DON. Nagold).
In Langenbrand DW. Neuenbürg, wurben bie
Kinder darauf bis vor furzer Zeit von ber Türe gejagt,
! Stoffe (4. B. Eroberung Trojad) auf,
mußten fih einfangen lafjen und befamen Kraut und Fleiſch.
Zulegt wurden fie im Geficht mit Ruß geſchwärzt. Das
Anſchwärzen mit Ruß durch die „Seren“, d. h. Masten, iſt
auf dem Heuberg vom ſchmotzigen Donnerötag bis zum
Fasnachtdienstag Eitte,
Neben der Meselfuppe treten als Hauptgericht des
Fasnachtſchmauſes (da und dort fhon am ſchmohigen
Donnerstag oder Samstag) die Fasnachtküchle
(„Schaubete”) auf. Sie werden vielfah in ungerader
Zahl gebaden und, ohne daß man fie mit der Hand ber
rührt, mit einem Holzſtab aus der Pfanne geipieht, In
ven Fasnachtvorſihen werben außerdem Bier, Wein, Haffee,
Schnedennudeln und Süßbrühfleiſch verzehrt („fasnen”). In
Mottmweil wird auf Fasnacht ein beſonders gutes Bier
gebraut (orgl. die bayriſchen Salvator: ıc, Biere). Von den
Fas nachtküchlein befommt in den fränkiihen Landesteilen
rıicht bloß der Pfarrer und Lehrer bes Orts zum Geſchenk,
ſondern auch die Hühner zum Freſſen; der Habicht, der
Marder, Iltis, Fuchs und Füchſin, Molf und Wölfin bes
fommt von ihnen vorgefeht, damit fie die Haustiere das
JFahr über verfhonen. In Heidenheim erfingen die
Minder Fasnachtküchlein mit dem Vers:
Sitzt ein Vögelein auf dem Dad,
Gudet wie mar Küchler badıt;
Bögelels', du därfft "et fo gucken,
8 iſt ja nur ein Mafferfumnen,
Württemb. Jahrblder 1905, Heft 9.
hinauf und ruft:
MWeden heraus,
Da beraus!
Daraufhin wirft man Brote zum Fenſter hinaus, auf Die
ſich die Jugend ftürgt.
Eine Shülerfasnadt ift die im DU. Aalen ge
bräuchlihe „Aufftreihet”, Die älteren Schüler fommen
verkleidet in die Schule. Der Lehrer ſetzt fih auf eine
Schranne. Die Kinder ſchlüpfen einzeln darunter burd.
Jedes befommt vom Lehrer einen Schlag auf das Hinterteil.
Zuletzt bezahlt der Lehrer den Schülern ein Faß Bier, das
unter Gefang und Tanz auögetrunfen wird. Im DU. Ulm
fperren die Schulfinder den Lehrer beim Beginn des Nach—
mittagsunterrichts fo lange aus dem Schuljimmer aus, bis
er ihnen den Nachmittag freigibt. In Rottweil febt
die Volksſchule am Montag und Dienätag mit dem Unter:
richt aus. Die Gymnaſiſten veranftalten eine Fasnachtlneipe
mit „Lichtpußgichere”, einer gejungenen Bierzeitung, in ber
die anmelenden Lehrer durdaehehelt werden, ab und zu
führen fie auch mimifhe Spiele mit Karikierung Hlaffifcher
Zu der Fasnacht ⸗
fneipe werden bie Zehrer der Anftalt von den Echülern ab-
geholt und beim Betreten des Zimmers gelegentlih durch⸗
geprügelt.
Zum Schluß der Fasnacht, am Diendtan abend oder
Aſchermittwoch („näſchiger“ Öhringen, „närriſcher Mitt:
woch“ Spaichingen) wird die Fasnacht vergraben.
Eine Strohpuppe („Fasnetmutter“ Malen) oder ein Holz:
ſcheit (Sulz) wird mit oder ohne Zeichenrede in einem Mift-
haufen unter Weinen und Jammern der Umftehenden be:
graben. In Rottweil fingt man dazu:
D jerum, jerum, jerum,
Die Fasnet bat ein Lo!
Auf das Begraben folgt Da und dort ein Tanz.
In Waldenburg ift der Aſchermittwoch „Pieffertag“ ;
fpät Aufftchende werden mit Nuten aus dem Bett getrieben
{„aepfeifert”).
Deutliher als die Fasnachtgebräuche zeigen den Cha:
ralter der Fasnachtzeit als Freier des beginnenden Frühlings
die Bräuche am Sonntag nad Fasnacht, „Fadlerjonntig“,
„Ssunferfonntig“, „Echeiberfonntia“, „Hüchlesfonntig”. Die
Zugend, teils die ältere jchulpflichtige, teild die jüngere
„ledige“, fammelt in der Fasnachtwoche im Dorf herum Holz
ein, führt es am Sonntag abend auf eine nahe Anhöhe (in
Oberndorf und Täbingen DON. Rottweil „Scheibenbühl” ge
nannt — ob auch andere Echeibenbühle und Scheibenberge,
z. B. der bei Gruorn DOM. Urach, mit dieſem Brauch einmal
in Beziehung ftanden, ift unfiher —), madt einen mächtigen
Holzſtoß und zündet ihn bei Einbruch der Duntelheit an.
Das euer heißt Himmelsjeuer, Scheibenfeuer (Laupheim),
Funken, der Brauch jelbft Funken, Fadlen, Fautenlaichen
8
1. 58
(fo OA. Ehingen). Üblich ift der Braud; noch von Blaubeuren
bis zum Bodenfee und am oberen Nedar. Beim Funlken
„dingt“ man im DM. Ehingen bie „Sommerheiret”,
d. h. man mählt fich feinen Schab unter den Mädchen des
Dorfes aus, Mit diefem tanzt der Burih um den Holy:
ftoß und fpringt durch das Feuer. Um Leutfirh und
Wangen wird in der Mitte des Funkens eine Strohpuppe,
die Here genannt, auf eine hohe Stange geitedt und ver
brannt. Vermengung mit katholiſchem Ritus zeigt der bei
Ravensburg und Rotiweil herrihende Brauch, beim Funken
Kerzen in der Hand haltend Fünf Waterunjer, Ehre jei
bem Bater und den Glauben zu beten; ähnlich pflegt man
um Tettnang bei diefer Feier den engliſchen Gruß berzu:
fagen und Kürchenlieder zu fingen. Den Schluß bildet all:
gemein bad Scheibenihlanen. Man ftekt (ſechseckige:
Tettnang) Holzſcheiben an Stangen, zündet fie am Runlen
an, ſchleudert fie in Die Luft oder läßt fie den Berg hinunter:
rollen und jagt dazu:
Scheibe aus,
Scheibe ein,
Scheibe über den Rain,
(oder: Zum Fenſter binein)
Die Scheibe, die fol dem (der) R. R. ſein.
(Zriffts "et, na® gilt "et,
Nas ift die ganze Liebſchaft ner).
Solde Scheiben werden in der Gegend von Tettnang
für die heilige Dreifaltigleit, den Pfarrer, den
Schultheiß und den Schatz geſchleudert. Wer fih am
Funlen nicht beteiligt, muß balb jterben. Durch das unten
wird aud dem „Samen gezunden” oder „gelodt”, d. h. das
Wachstum der jungen Winterfaat befördert. Die Jugend
läuft mit brennender Fadel über den Winteröſch und ruft:
Samen, Samen regt Did,
Samen, Samen ftred dis!
Den Abſchluß des Fautenlaichens bildet Tanz und
Schmaus von Küchlein („Echneller” Laupheim) in Lichtituben
und Mirtshäufern. Arme Leute beiteln aud da und
dort „Funlenküchlein“ und „Lichtbraten“. In Flözlingen
DU. Rottweil befommt an biefem Tag jedes Mädchen von
den Eltern oder der Dienftherrihaft eine Bratwurft („FJung:
fererfasnet”). Intereſſant ift die im OA. Laupheim,
vielleicht auch ſonſt fi findende Auffaffung des Funlens
ala Erinnerungsfeier an bie Neterverbrennung Mit dem
4, Im
eiern und Dfterbregeln allgemein verbreitet, Zucker—
waren als Dftergabe an bie Kinder find erit fpäter hinzu:
gelommen; in manchen Orten der mittleren Alb befteht das |
Ditergefchent der Eltern und Paten noch ausſchließlich aus
einer Ofterbregel und zwei oder mehr Eiern. Meift legt der
Hofe die DOftereier am Dfterfeftmorgen (oder auch mad:
mittag). Im mürttembergiichen Franken und um Navens:
burg beginnt er mit dieſer jegensreihen Tätigkeit ſchon
Pitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
„Funken“ am AFunfenfonntag verwandt ift das „Judas—
verbrennen“, das die Jugend von Altkrautheim DA. Kün
zelsau am Samstag vor Dftern übt.
Ähnlich wie in manden Gegenden beim Funlen oder
beim Fasnachtvergraben fpielt die gewaltiame Ent:
fernung einer Strobpuppe (Buß) auch fonft in gemiflen
Gebräuhen an oder um Fasnacht eine Rolle. So wird in
Riedlingen am Fasnachtdienstag eine ala Schneider ge
fennzeihnete EStrohpuppe auf einem Schlitten durch bie
Stadt geführt, in beſonders hohe Häufer auf ben oberftm
Dachboden getragen und von dort durch bas höchſte Gudlod
auf die Straße geworfen. In einigen Orten des DON. Nedar
{ulm verfentte man an einem Sonntag in ber Faſtenzeit
noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts einen Buben in die
Jagſt, um das Dorf vor Krankheiten zu bewahren. In
Hilringen DA. Künzelsau ſammelt der Bus, ein in Strob
eingebundener junger Mann, am dritten Faſtenſonntag im
Dorf Eier ein mit dem Sprud:
Eier raus!
Der Bug iſt draus,
Ausführliher wird diefer Brauch noch in Riedbach
DA, Gerabronn geübt. Dort ſtopfen während der Fasnachts
woche die Schullinder des zmeitälteften Jahrganas (Kom
firmanden find ausgefchlofien) Männerkleiver mit Stroh zu
einem Buben aus, tragen ihn am Sonntag nachmittag durds
Dorf und fingen:
Heut iſt Mitfaiten,
Trägt man den Butzen übers Waſſer,
Trägt ihn über den Marfftein,
Schmeiht ihn in d' Heuchlinger Markung 'nein!
Der Bus wird bis zur Markungsgrenze getragen und über
dieſe auf die Marfung des Nachbarorts Heudlingen geworfen.
Nad der Nüdkehr ins Dorf jammelt die Jugend Eier in
den Häufern, verteilt fie unter fih in auffteigender Zahl
entsprechend dem Alter, Die älteren machen einen Eier
fuchen daraus, die jüngeren tragen ihren Anteil nah Haufe.
Beim Eierfammeln wird der Vers gefproden:
Eier 'raus, der Bayer ift draus,
Linſen raus, der Prinz ift draus,
Erbes raus, der Sterbs ift draus,
Hutzel "raus, der But ift draus.
Hetzige Fran, was kochſt auf d' Nat?
Hutzel und Araut, daß 's poltert und Fracht.
Frühjahr.
An Ditern ift das Schenlen von gefärbten Dfter: |
während der Faftenzeit ober, wie um Hall und im
Strohgäu, am Gründonnerstag, beziehungsweiſe Palmſonntag
Die Kinder fordern ihn mit dem Spruch dazu auf:
Has’, Has', fig’ ind Reſt,
et kommt balb bad Dfterfeft! (Öerabramn.'
Da und bort leat man dem Hafen auch „Halendrot”
{Zwerggras) ind Neit, um ihn berbeisuloden. Auch auf dee
Gräber verftorbener Kinder legt man an Dftern Oſtereiet.
Früher wurden am Dfterfeit um Blaubeuren ass
Mitteilungen über vollstumliche Überlieferungen m Württemberg.
ſchließlich Eier gefrühftüdt. Noch jegt ißt man im mürttem-
bergiichen Schwarzwald in der Familie einen großen Eier
fladen. Auch dem Vieh wird gemeihter Dfterfladen ge
füttert (Qaupheim), An Troctelfingen bei Bopfingen muß:
ten bis vor kurzem jedes Jahr an Üftern von je zmei
Häufern 100 Eier beziehungsmweile das entfprechende Duan-
tum Mehl an bie Bemeinbe geliefert werben. Daraus
wurde im Pfarrhaus ein großer Oſterfladen gebaden, der
Dfterflaben unentgeltlih für die Gäfte auf. Ein Wett⸗
reiten um einen Gierfladen, der nachher aemeinfam ver:
zehrt wird, machen die Burfchen von Zipplingen bei Ell⸗
wangen. Gin ähnliches gemeinfames Mahl hält man an
Ditern um Gmünd („ZTröaeln”).
Am Ofterfefinahmittag veranligen fih die Kinder mit |
Eierrugele*, Eierſchucken (Heuberg), Eierhurgele" (in Altdorf
bei Böblingen am Ofterenberg, in Warmbronn bei Leonberg auf
der Oſterenwieſe) oder mit „Kipper“ (Nedarfulm), „Spitzen“
(Blaubeuren), „Gupfen“ (Heilbronn), „Spitzat ſch“ (Malen).
Bei legterem Spiel hält das eine Aind das ftumpfe, Das andere
das fpige Teil eines Eies hin; eines ftöht gegen das andere,
Das Ei, das zerbricht, ift verloren,
lafjen bie Oftereier hintereinander auf einem fchiefen Brett
herabrollen; wenn eines von bem hinter ihm herabrollenben
getroffen wird, ift es dem Beſitzer dieſes Eies verfallen
(Eierhotzeln“. Verbreiteter iſt das „Eierfpiden“,
Ein Kind hält ein geſchältes aufgefchnittenes Ei hin, ein
anderes wirft ein Gelbftüd dagegen; bleibt dieſes fteden,
ift das Ei an den Werfer verloren. Ein verhältnismäßig
felten erhaltener Brauch ift das Cierlefen am Dfterfeit-
11. 58
miteinander in irgend welcher Form verfpeift. Zum Schluß
wurde früher vielfach (jo um Balingen, Reutlingen, Waib⸗
lingen, Weinsberg) noch „um den Hahnen getanzt“. Im
Big dei Balingen wird das Eierlefen am 1. Mai von den
' Nefruten des Jahres geübt. Ein verwandter Brauch ift
der in Ruit bei Stuttgart übliche „Rräbergodeler“. Zur
Zeit der Frühjahrsmufterung ziehen die Relruten von Haus
zu Haus und fammeln Gier in einen „Hräben” (Rüden:
zum Bürgermeifter gebracht und dort an die Schüler verteilt '
wurde. Um Leutlirch liegen in den Wirtshäuſern an Dftern
Die Gaildorfer Kinder |
oder Oſtermontagnachmittag. Die Burfhen ſammeln vorher |
im ganzen Ort Gier ein. Am Üftermontag zieht der Zug
der ledigen Jugend, die Mädchen weiß; gelleidet unb Szille-
ſträußchen in der Hand unter Führung eined Feſtordners
(in Hofen bei Cannftatt „Prinzipal“ genannt) und zweier |
Vorreiter auf eine Miefe vor dem Drt (da und dort, teil:
weife aud; wo der Brauch nicht mehr geübt wird, „Oſter⸗
wiefe”
(in Zillhaufen bei Balingen: 101) Eier, jedes vom anderen
einen Schritt entfernt, herumgelegt worden. Ein Burſche
(in Mithütte bei Badnang ala „Bajas“, Clown verkleidet,
in Hofen bei Cannſtatt: der „Note“ genannt) muß bie zer |
3
ftreuten Eier in einen Korb ober in die Schürze eines
Mädchens (Zillhaufen) fammeln. Ein anderer Burfche (der
„Schwarze Hofen) muß ingwifchen eine beitimmte Strede
ablaufen. Zur Kontrolle Hat er entweder einen Säbel zu
holen, den man vorher an einen Ort von ber betreffenden
Entfernung, etwa einen Nachbarort, gebracht hat, oder hat er
eine Flaſche Rot» umd Weißwein von einem beftimmten
Wirtshaus des Nahbarorts (fo in Hofen) zu bringen. Wer
| Eltern und Paten, jondern aud die Dienftboten.
| auf.
tragforb). Abends wird der Ertrag von den Buben und
Mädchen des Netrutenjahrgangs im Wirtshaus verzehrt.
Im übrigen find die Gebräuche der Oſterzeit denen ber
Zwolfnächte vielfad verwandt. Man bewahrt die Gerät:
fchaften in der Karfreitagnacht (ähnlid in der Walpurais:
und Pfingſtnacht) forgfältig auf, damit fein Schabernad mit
ihnen geichieht. Man hält die Oſterwoche über Ruhe und
fängt z. B. feine Wäſche an — nur Heren waſchen in diefer
Mode —, wäſcht und kämmt fi nicht „ſonſt bekommt
man Läufe” und legt ih ins ungemadte Bett (Riedhauſen
bei Saulgau ON. Welzheim).
Dftergefhente befommen nicht bloß die Kinder von
Bei
Elwanaen und Neresheim bekommt die Obermagd Die an
beiden Ofterfeiertagen gelegten Eier. Bon ben Runden ers
halten die Müllerknechte 3—6 Dftereier (Freudenſtadt), im
DA. Geislingen aud) die Kaminfeger; ähnlih um Ellwangen
der Feldſchütze, Gans: und Kuhhirte. Die fedigen Burſche
und Mädchen (bei Ulm fchen die Buben und Mädchen des
älteften Jahrgangs der Schüler) ſchenlen ſich Oftereier oder
:Bregeln; bei Neuenbürg und Nagold reihen die Buben Die
Dfterbregein für ihren Schatz an einer feidenen Runfelichnur
Diefe hängt der Burſch im DA. Böblingen feinem
Mädchen ans Kammerfenfter; eine angebifjene Ofterbregel
am Fenſter enthält eine boshafte Anipielung auf anrüchigen
‚ Zebenäwanbel, eine angemalte iſt entweder finnbilblicher
zueft mit feiner Aufgabe fertig ift, hat gewonnen; der Ver: |
lierende muß ein Faß Bier bezahlen, das von ber ledigen
Jugend gemeinfam getrunfen wird. Dazu werben bie Eier
Erfag für eine wirkliche (fo 3. B. OA. Kirhheim) oder abet
Nahe für Abmweifung (z. B. bei Böblingen), Einen noch
ärgeren Vorwurf bedeutet eine Strohbregel, Bei Weinsberg
| jagt man einem fo gelennzeichneten Mädchen den Vers:
genannt), Dort find inzwifchen die gelammelten |
Grbis, Linien, Bonen, Serften,
Iſt im Winter gar zu gut,
Madlein if deine Valmerbregen,
Daß fie net verihimmien tut.
Solange die KHarfreitagäbregel nicht ſchimmelt, bleibt der
Geber treu (Tailfingen DON. Balingen).
Auch den Segen der Dfterzeit fann man fi ähnlich
; wie den der Zwölfnädte aneignen. Eine große Rolle fpielt
dabei das Mafhen mit Harfreitagswafler vor Sonnenanf:
gang. Überhaupt ift die Karfreitagsnacht, wie fie eine be:
fondere Serennadt ift, fo auch fürs „Brauchen“, Anwenden
von wunderbaren Heilmitteln, befonders qut.
Vor allem gefegnet find bie Harfreitagseier. Sie
find nicht nur gute Bruteier, fonbern halten aud bis zum
nächſten Ofterfeft, ohne zu faulen, Heilfam find fie beſon—
ders nüchtern gegeflen gegen Brudwerlegung. Bei Badnang
IT. 60
ißt deshalb ber Mann in ber Frühe bes Harfreitags ein |
Gansei, das Weib zwei Hühnereier. Ein Dfterei, übers |
Dach geworfen, ſchützt das Haus vor Blitzſchlag (DU. Nagold).
Ähnlich die Karfreitagsbregel. In manden Häufern in
Kufterdingen bei Tübingen ift jedes Familienglied nüchtern
(vor Sonnenaufgang) eine Bretzel, ohne ein Wort dabei zu
reden, um das Yahr über gefund zu bleiben.
Kirchlich feftgelegt iſt die Vermittlung des Ofterfenens |
in den Bräuchen, die mit dem Ofterfeuer, dem Dftertauf |
{um Gerabronn aud in evanaelifhen Orten gebraudt), mit |
ber Eier und Fleiſchweihe und der Palmenweihe zu:
fammenhängen. Der Palmen, blühende Weiden-{aud Bur—
oder Sevenbaum-Jimeige auf einer hohen Stange befeitigt,
mit Goldpapier überllebt und mit Heiligenbildern und Bapier:
fähnden geichmüdt, werden am Palmſonntag in die Kirche
getragen und vom Prieſter geweiht, Jedes drängt ſich,
zuerft zum Gegen zu gelangen. Wem's gelingt, zuerft zu
fommen, ift der „Reifenfchmeder“, der lebte der „Palmeſel“.
Der Palmen wird zuerft in die Gartenede geftellt, um den
Garten vor Hagel zu ſchützen. Am Oftermorgen wird er
ind Haus getragen und auf die Bühne oder in den Stall |
geſtellt; dort fügt er das Haus vor Blitzſchlag. Über: |
bleibfel diefes Brauches haben fih da und dort audı in
proteftantifchen Gegenden erhalten. So ftellt man bei Zud-
wigsburg vor Palmſonntag Kirſchen⸗, Weiden: und Bappel:
zweige ins Waſſer, damit fie bis zum Palmfonntag blühen;
um Mergentheim ftedt man auch in nichtlatholiichen Orten
Palmläschen unters Dad zum Schuß gegen den Blig.
Ein weiteres Frühjahrsfeſt ift der 1. Mai, Auch in
der 1, Mainacht find die Geifter (Mueteöheer und Deren)
befonders lebendig. Man ftellt deshalb 5. B. im mürttem: |
bergiihen Franfen ähnlich wie in den Zwölfnächten und in
ber Oſterwoche die Beſen verlehrt auf, damit fie die Seren
nicht benüßgen, und räumt die herumliegenden Gerätfchaften
forgfältiger als fonft auf, um fie vor allerlei Unfug zu
fihern, den die Kobolde oder die bbſen Buben mit ihnen
etwa treiben fönnten. Auch geſegnet iſt die Nacht: der
Maitau, „in den“ man vor Sonnenaufgang „geht“ ober
reitet (OA. Aalen) ift für allerlei Schäden aut, ähnlich die
„Maibutter“, Gefeiert wird der Tag um Hall, Ellwangen
und Grailsheim zum Teil noch mit Maientanz oder Ham:
meltanz (vrgl. Kirchweih). Faſt noch allgemein geübt wird
aber der Hauptbrauch des Tages, das Maieniteden.
Der Burſch ftedt feinem Mädchen eine Birke mit oder
ohne farbige Bänder, eine Fichte (mürttembergiiher Schwarz:
wald), auch einen Kirihbaum: oder Weißdornzweig (um |
Ehingen a. D.) vors Hammerfenfter. Die Weißtanne oder
der Schwarzdorn ailt im Schwarzwald vorwiegend als
Zeichen der Verachtung (doch mird die Weißtanne vereinzelt |
auch ala Zeichen ber Fiebe angegeben, jo aus Wildbad und
Nagold), um Künzelsau die Erle. Statt eines Baumes |
fteft man einem Mäpcden (oder gelegentlih aud einer
Witwe), die man blofftellen will, in meinbautreibenden
Gegenden ein Nebenbüfchel, eine Miftbäre (um Freubenftadt) |
' fanag heuer no® ebbes geden!“
Mitteilungen über volfstümliche Tiherfieferungen in Württemberg.
oder einen Güllenfaßtrihter (DA. Künzelsau), meift aber
einen Strohmenn (bei Blaubeuren „Pfingſtlümmel“ genannt)
vors Fenſter. BZugleih werden Spreuer ober Nebenabfälle
von ber Türe des Mädchens bis zum Ortsfarrenftall geftreut,
Die Mädchen ihrerjeits rächen jih an untreuen Burſchen
dadurch, daß fie ihnen an Schnüren angefafte Eierſchalen
| oder Echnedenhäuschen vors Fenfter hängen (DA. Ohringen).
Der Maien wirb nicht nur dem Schatz geftedt, ſondern
auch dem Lichtftubenhaus; bei Ulm fchmüden bie älteren
Yahrgänge von Burſchen den Lichtftubenmaien mit 31 Bän-
bern, Die jüngeren mit 21. Außerdem erhalten um Bad:
nang (und fonft) Schultheiß und Lehrer einen Maien, um
Freudenſtadt, Neuenbürg und Ulm auch die Wirte, bie biele
Ehre mit einem Faß Maienbier erwidern müſſen. Dem
ganzen Dorf gilt ber Maien, ver (z. B. um Aalen, Balinaen,
Freubenftabt und im Ammertal) auf einem öffentlichen
Mat oder auf einem Brunnen bes Dorfes aufgeftellt wird.
In ganz eigenartiger Weife wird im DU. Welzheim ben
Pferden von Knechten eine Birle als Maien auf die Mifte
geſetzt, den Ochſen ein Weifdorn, ven Kühen von ben
Mägden ein Bäljenbaum (Hartriegel), dem Flachs ein
Haſelnußrute ins Flachsland. Schlägt dieſe Aute aus, je
jagt man zur Magd: „Ber dir iſts au® "et jauber, bei dir
Der Maien bleibt vielfach
den ganzen Mai über ftehen. Früheres Entfernen iſt dann
Zeichen der Abweiſung.
Verwandt mit dem Maienfteden ift der Brauch im
OA. Geislingen, daß Kinder mit blühenden Zweigen am
1. Mai durch die Straßen ziehen; aud erinnert das Mairr
ſtecken an Piinaften, an Fronleihnam und das Schmüden
der Kirche mit lebenden Bäumen am Konfirmationsfonntaa
einigermaßen an biefen Maibraud,
Am Himmelfahrtiag gehen den von der Kirche wer:
anftalteten Flurprozeſſionen der Fatholifhen Landesteile
vollstümlihe Höhengänge in evangeliihen wie katholiſchen
Drten zur Seite. Immer gelten fie der Morgenfrübe, dem
Sonnenaufgang. Die Leute von Endingen bei Balingen
ziehen zum Sonnenaufgang auf die Lochen; die Sonne
geht an dieſem Tag (ähnlich wie an Oftern) mit drei Freuden ⸗
fprüngen auf und hat einen fchöneren Glan; als ienit
Früher ſchloß ih an den Lochenfrühgang ein Schmaus im
nahen Tieringen. Die Bewohner von Laufen ad. €
nehmen zu ihrem Frühgang auf die Schalksburg ever
einem andern der benachbarten Berge Branntwein mit und
trinken ihn auf den Höhen gemeinſam. In Eningen u. A.
zieht man nachts mit Fadeln auf die Ahalm und Blei
dort bis Sonnenaufgang. Die Leute von Unterſteinbad
bei Öhringen zogen bis vor wenigen Jahren am Dimmel'
fahrtmorgen auf den Wilfertsbera, einen der Walter
burger Berge, und freuten fich bort bei Tanz und Schmani
Ahnlich gingen die Katholiten Oberfodhens früher am Hin
melfahrtfeft in aller Frühe auf den in der Nähe bes Irts
‚ gelegenen Rotftein, einen Punkt mit großer Fernſicht um?
fangen der aufgehenden Sonne entgegen.
Heute if der
Mittelungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Brauch zu einem Nahmittagsausflug dorthin zufammen- |
geiärumpft. Bon Adelmannsfelden bei Malen zog man |
früher auf den Höhenbud, Abgenangen ift diefer Brauch
angeblich, weil ein junger Mann einmal dabei totgeichlanen |
murbe. Ein Überreft eines verwandten oder desſelben
Brauchs ift es vielleicht, wenn die Bewohner von Hei:
ningen ON. Badnang früher am Himmelfahrtfeft auf dem
Feld geiftliche Lieder gefungen haben. Die Bönninger (DA.
Tübingen) machen ihren Höhengang auf den Roßberg am 1.Mai. |
Meift werben bei diefen Frühgängen an Himmelfahrt
Himmelfahrtöblümlein, „SHaberdäublein”, geſammelt.
Dieje werden in Kränzchen gebunden in der Stube auf
aehängt und ſchützen das Haus vor Blisjchlag.
In diefen Zufammenhang gehören vielleicht auch die
Maflenpfingittouren nach befannten Veranlgungsorten (3. B.
Nebelhöhle), die mit Tanz und einem kleinen Boltsfeft endigen.
Pfingften, das legte Feſt des Frühjahrs, wird durd
feitlihe Umzüge gefeiert. Am Pfingftfeft oder Pfingſt⸗
montag zieht im württembergiihen Schwarzwald, am oberen |
Nedar und in den Waldgegenden um Rems und Murr,
am oberen Kocher und Jagſt der Pfingſtbutz (DA, Calm,
Nagold, Neuenbürg), „Pfingitirieberle” (DA. Neuenbürg),
„Pfingftdred”, „Pfingitoredeler” (Freubenftadt), „Pfingſt⸗
Lümmel” (Ellwangen und jonft), „Pfingſthagen“ oder „Pfingſt ⸗
bär* (OU. Rottweil), „Pfingſtkogel“ (Heubera) noh um. Die
Angehörigen des älteften Jahrgangs der ſchulpflichtigen Jugend
hüllen in der Gegend von Neuenbürg bei diejer „Pfingitiahrt”
den Stärfjten unter ihnen in „PBfingjtblüte” (blühenden Befen:
giniter), verkleiden fein Geficht mit einer Rindenmaste (in Otten⸗
haufen bei Neuenbürg trägt er eine Tuchmaste und Zylinder:
but, im DA, Waiblingen ift fein Geficht mit Ruß geichwärzt),
führen ihn zu Fuß oder Pferd durchs Dorf und fingen:
Pfingftenbug bin ich genannt,
Eier und Schmalz ift mir befannt:
Lauter gute Sachen,
Daß mar farm einen Eierkuchen draus machen,
oder (an Stelle der zwei legten Zeilen):
Weißmehl ſchlag ih aus nist aus,
Bade meiner Kameraden ein Baar Aüchlein draus,
oder einfacher (Nagold):
Eier oder Gelb "raus
Dder id laſſe den Marder ind Hennenhaus.
oder (Nagold):
Gier 'raus, Gier 'raus
Oder id jhlage mit dem feurigen Schwert ins dennen:
[baus,
ober:
Geben Sie mir aus einen roftigen Taler
In meinen Gelpbeutel binein,
Net zu Hein und net zu grob,
Daß es mein Geldbeutel net verftoß,
Hallihopſfaſa, hallihopfaſa!
oder (Calw:
Jegt lonmt ber Pfingſtbutz
Der iſt das ganye Jahr nix nutz.
| Fähnchen in ber Hand,
‘ lümmel in weifem Hemd mit rotem Gürtel und hoher
u. 61
Munter! gib Eier und Schmal "raus,
Sonft gang i® ins Hübnerhaus,
Hallibopfafa, ballihopjafa!
Bei den legten Tönen muß der Pfingſtbutz tanzen.
Während des Umzugs werden Eier und Mehl eingefammelt
und zu einem Gierluchen aebaden, Bei Freudenſtadt rennt
der Pfingftdredeler aus dem Zug heraus den Mädchen nad).
Der Umzug wird in verfchievenen Formen gehalten.
In Horgen DU. Rottweil bejteht der Zug aus dem Vor:
reiter, dem Hauptmann, dem Maiführer oder Fähnrich, zwei
Mohrentönigen, dem Ober: und Unterfod, die Mürjte an
die Umftehenden austeilen, Goliath und David, dem Wiſch—
führer, der mit einem langen Wedel den Mädchen ins Ge:
ficht fährt, dem Ober und Unterjäger, dem Hufaren von
Sachſen, dem Huſaren von Ungarn, dem Doktor Eifenbart,
dem armen Bauern und dem Pfingſthagen. Dieſer figt
verfehrt auf einem Pferd und trägt an dem einen Fuß einen
Schuh, an dem andern einen Stiefel,
In Adelmannsfelden bei Aalen ziehen drei ver:
Hleivete Neiter am Vormittag des Pfinaftmontags durchs
Dorf, treiben allerlei PBoffen, fammeln Eier und Schmalz
ein und fagen dazu:
Ih bie der Fürſt von Sichſen und vor Sachſen,
To die ſchͤne Mäpdleln auf den Baumen wachen,
Kaifer Karl bin ich genannt,
Ich hab den Degen in der band,
Den Stab an der Seite,
Mit dem Türken muß i® ftreiten,
In Killingen bei Ellwangen ritten die jungen Burſche
bis vor lurzem am Vfingftfonntagmorgen nad dem Amt
den von der Kirche im nahen Mutterort Röhlingen kommen:
den Kirchaängern entgegen. Voran der Vorreiter, dann die
„Huſaren“ mit hohen, fpitigen Papierfappen, dann die
„Fähnelen“, Fähnriche mit Dreijpigen auf dem Kopf und
In der Mitte ritt der Pfingit
weißer Kappe. Nah dem Zufammentreften mit den Kirche
aängern wurden biefe ins Dorf geleitet. Die Reiter ritten
dreimal um die Schmiede des Dorfes und zogen dann Gaben
fammelnd von Haus zu Haus. Dabei ſprach der Vorreiter:
König, Kaifer Karl bin ich genannt,
Ten Sabel hab id in meiner Hand,
Den Sabel hab ich ar meiner Seiten,
Mit König, Kaiſer muß ich ftreiten. —
Ad nein, ach nein, das kann nicht fein;
Der Wann, der muß geftorben jein.
Er bat feine Gnad zu finden,
Er muß im Waller verſinlen. —
Jept reiten die Buben in das hohe Schloß,
Jet reiten die Yuben das ichönite Roß.
Dos Brüdlein ift gebrochen
Mit feinen goldnen Sprojien.
Der Herr und feine Frau reiten ſpazieren in Das weite Feld,
Da gibt's kein Aorn und auch fein Geld. —
Jetzt reiten wir nah Sich ſen und nah Sadien,
Wo die jhönen Mädchen auf den Baumen wachſen.
II. 62
Hätten wir eher daran gebadıt,
Hätten wir eines mit beraudgebradtt.
So können wir's bei und auch haben! —
Der Pfingfttag ift gar eine luſtige Zeit,
Wo's aut ebbes u eſſen geit:
Und eine ungefhmalzige Suppe
Und ein ungeihmalziges Kraut. —
Um der Hadelofen Serum, zum Fenfter 'naus
Und zur Stubentüre 'rein, muß eine fange Braimurft geweſen
[fein, —
Hopp, hopp, hopp, weiß wieder 'was Neu's:
Die Killinger Mäpdlein hebent AröpP mie bie Fäuſte
Und Mäuler wie bie Yuttermarnen
Und Näfer wie die Hopferftanger
Und ein Paar Augen im Kopf
Als wie der Hummel im Schloß.
Zum Tor Yinaus, zum Tor Haus! —
Den alten Weiber, wo "et gern fpinnent,
Schiebt man ein Mückelein Werg ind I—
Und läßt’ ihnen y— brennen,
Der Spruch ift aus,
Jett gangen mer nach Haus
Die Bäurin fchmeiht einen 2er 'rans.
Ein 24er ift aber gar zu viel,
Mit 3 Bayer bin id aus zufrieden,
Den Schluß bildete ein Wettreiten; der Preis war
ein Bierundzwanziger von dem gefammelten Geld.
In Schömberg bei Nottweil treibt man den „Pfingft:
bär’. Ein junger Burſch wird von unten mit Farnkräuter,
oberwärts mit Buchenlaub verlleidet durch die Stadt ge
trieben. Dazu fagt man:
Alec, Bär, umbder ba!
Jetzt iſt der Sommer ba,
Sert iſt Die ihönfte Zeit,
Wo man der Bären treibt.
Ale, Bär, umber da,
Alles, Bär, tanz!
Eine eigenartige Form des Pfingſtritts ift der ſchon
längere Zeit abgelommene Kuchenritt in Sindelfingen.
Vier Burfchen begleitet von einem Vorreiter, bloße Degen |
in der Hand, auf deren Spige eine Zitrone ftedte, holten |
vier große Kuchen in der nahen Mühle ab, ftedten fie auf
hohe, mit Bändern geihmüdte Stangen, zogen in bie Stadt |
und umritten dreimal den Marftbrunnen, auf dem das
Standbild Herzog Ulrihs ftand. Zulegt fand ein Mahl auf
dem Rathaus ftatt, zu dem die Herrichaft einen Eimer
Wein und die Speifen lieferte, Das Vollsbemuktfein hat
die Entitehung des Brauches an die Herzog Ulrid-Sage |
angefnüpft (vielleicht ausgehend von dem Umftand, daf der
Ritt um den mit dem Ulrihsftandbild gefrönten Markt:
brunnen geht): vier Sindelfinger Burſchen haben den Herzog
Uri auf der Flucht mit Speife verforgt, zum Lohn
dafür habe der heimgelchrte Herzog das Feſt geftiftet und
die jährliche Lieferung des Feſtmahls geficert.
In Stetten DA. Ehingen reitet der Latzmann
(oral. Fasnacht) an Pfingiten herum, Der Latzmann ift
Mitteilungen über volkatumliche Überlieferungen in Württembera.
; ein in Stroh eingebundener Anabe; auf dem Hut hat er
einen Meinen Maien, um den Hals eine Schelle, um ben
Leib einen Strid, an dem ihn feine zwei „Trabanten“ führen.
‘ Boran geht der „Läufer“. Es folgen vier ganz in Weiß
gefleidete Anaben, die mit verfchiedenen Sprüchen Eier,
' Butter, Milh umd Schmalz im Dorf zufammenbetteln und
zu einem Eierkuchen verbaden, den fie gemeiniam verzehren.
Bon Intereſſe ift der Zug, daf m Trochtelfingen
DON. Neresheim der Pfarrer bis vor etwa 50 Jahren ben
Knaben, der den Pfingftbug darftellen follte, felbft auslas
und nad) dem Umzug belohnte,
Eine Art von weiblihem Pfingſtbutz fennt men
‚in Retteröburg DA. Weinäberg. Solange der Pfingft-
lümmel durchs Ort zieht, tragen zwei Mädchen eine junge,
mit farbigen Bändern geichmüdte Birke durds Dorf von
Haus zu Haus und berühren mit dem Gipfel die Feniter.
Die Schar ber begleitenden Mädchen fingt ein Lieb dazu.
In Weilerfteußlingen bei Ehingen wird am Pfingſt⸗
montag ein mit bunten feibenen Tuchern ausgeputzter Waien
(Birke) unter Geſchell und Geſchrei von den Schullnaben
durchs Dorf getragen. Dazu fingen die Anaben vor oder
in den einzelnen Häuſern:
Daniel und Darius,
Komm, wir welent in die Haſelnuß'!
Die Haſelnuß' find nos net reif;
Komm, wir wellent in das Bejenreis!
Beienreis bat nos fein Laub;
Komm, wir melent ins Saberftraub,
Komm, wir welent ins braune Bier!
Braune Bier ift viel zu braun;
Komm, wir wesent ind weifen (oder: in d' Weiſet) gaun (geben)
Holla, — bolla!
Dann wird jedem Stand des Dorfes in ſtehenden Verfen
„die Wurft gebraten“ („Weiſet“):
Die machets denn die Bauren? —
So machets die Baurer:
Sie jahret den Ader 'ruf und 'nab
Und fluchet ſchier der Himmel 'rab.
Hollah! —
Wie machets denn die Schmiede? —
So madıetö die Schmiede :
Sie fchlaget Die Nägel älle krumm,
Bis der Bau'r ums Eifer kommt.
Hollah!
Wie machets denn die Mangler? —
Sp machets die Wangler:
Sie ſchlaget die Näder älle rund
Und faufet wie ein Pudelhund.
Hollah!
Wie machets denn die Wirte? —
So machets die Wirte:
Sie feichet in ein Fähle 'neir
Und jaget, es ſei Bräntemwein,
Hollah!
Mitteilungen über vollätumliche Überlieferungen in Württembern.
Bie macheis denn die Schuſter? —
Sp machets die Schufter:
Sie jchlaget einen alter Abjah 'nauf
Und faget, 's ſei ein neuer brauf.
Hollah!
Die machets denn die Schreiner? —
Sp wmachets die Schreiner:
Sie juchet alte Beitier "raus
Und madet neue Käften draus.
Holich!
Wie machets denn die Jäger? —
So machets die Jäger:
Sie jhieket in einen Kuhdreck 'nein
Und jaget, '3 könnte eine Machtel je,
Hollah!
Mährend des Singens tritt einer von den Anaben ſchweigend
vor den Hausvater. Darauf gibt ihm die Hausmutter Eier,
IL 63
Pfingften Jeraus,
ltd ins Haus,
Eier in Den Kratten,
Schmalz in den Hafen,
Geld im Beutel,
Rat geht's weiter!
Als gemöhnlihes Pfingftreiten (vrgl. das Stephans-
reiten am 26. Dezember) ohne weitere Einzelheiten lebt ber
Braud) des Pfingftlümmels noch um Walen und freudenftabt.
Ähnlich ift wohl auch das Pfingftinallen als Reit
einer Pfingftfahrt aufzufaſſen. Um Welzheim (und fonft)
ziehen die ledigen Burfche am Pfinaftfeftmorgen durchs Dorf,
knallen vor den einzelnen Häufern und erhalten dafür Raud:
fleifich zum Geſchenl. Nur der lebte Zug hat fih in Tä—
| bingen DA. Rottweil erhalten. Dort befommen die Kinder
Mehl, Milch und Schmalz. Das Erfammelte wird in einem |
Haus zu einem Eierkuchen gebaden und verzehrt, Die
Überrefte erhält die Hausmutter des betreffenden Haufe |
zum Dank für die Beherbergung.
Reite ähnlicher Gebräuche finden ſich noch da und dort
im Sand.
In Forftweiler bei Ellwangen ift die Pfingitfahrt
zu einem Wettreiten um einen auf Gemeindefoften her:
gefellten Eierflaben ald Preis zufammengefhrumpft. In
Sulza. N. kennt man den Pfingftbug nur noch als Poſſen-
reißer. In Laihingen ziehen Kinder am Pfingftmontag:
morgen bettelnd durchs Ort und fingen:
an Pfingften Rauchfleifch, Weißbrot und Hugeln, verfammeln
fih damit auf einem freien Pla vor dem Drt und ver:
ehren die Gaben gemeinfam („Shmunten“);
Nur noch dem Namen nad kennt man den Pfingft-
lümmel, wo man (wie um Ehingen und Laupheim) ben
Strohmann, den man um die Pfingftzeit gelegentlih jungen
Mädchen zum Spott ans Fenſter ſteckt ober dasjenige, das
zulegt aufiteht, „Pfingſtlümmel“ nennt. Den zulegt aufftehen:
den Pfingftlümmel höhnt man bei Welzheim mit dem Vers:
Pfingitlümmel, Eierfreffer,
Haft deiner Arſch im Bett vergefjer!
und um Nagold:
Haft dein Vieh im Stall vergeffer
Oder haft dur Erbfen geireflen ?
5, Um Sommerſouneuwende.
Ähnlich wie an der Frühjahrstag: und Nachtgleiche er
glühen an der Sommerfonnenwende Höhenfeuer. Das
Johannisfeuer wird im ganzen ſchwäbiſchen Oberland
von Blaubeuren bis zum Bodenſee, am oberen Redar und
im Franlenland von Ellwangen bis Heilbronn noch abgebrannt,
Es heißt „Zinkenfeuer“ (Biberah) — daraus wohl durd
Mißverſtand „Sentenfeur” — Himmelfeuer (Blau:
beuren), Semmeöfeuer (Ellwangen), Hansfeuer (Heil:
bronn, Weinsberg. Die Kinder betteln das Holz zum Feuer
fhon tagelang vorher im Dorf herum. Dabei fingen fie in
Nedarjulm:
it eine gute Frau im Haus,
Wirft fie ein Buſchele Neben "raus,
Sonjt fommt der Marder ins Hühnerhaus.
In Weinsberg:
Hannes, Hannes, Hannesſegen!
Gib mir ein Düfchele Heben,
Iſt eine gute Frau im Haus m. ſ. w.
In der paritätiſchen Stadt Biberach ſammeln evangeliſche
und katholiſche Buben getrennt ein und ſagen dazu:
Hent iſt St. Johanns Tag,
ſeiet mir aus ein Scheitle ’rab,
Laß ein Scheitle fliegen,
Laß bib es mit verbriehen,
Wir müffert heut no weiter gaun (gehen)
Miu Stangen und mit Scheitern!
Das Holz wird auf eine möglichft weithin fichtbare
Höhe geihafft (4. B. Verrenberg, Bujlen) und angezündet.
Die Yugend, zum Teil paarweife (Ehingen), ſpringt durch
das Feuer („Jinkenfeuerjucken“ Riedlingen, „Handfeuer:
hopfen” Heilbronn) und fagt:
St. Johannes, gib dein Segen,
La den Weibern das Werg lang werben!
Biberach)
oder (Ehingen und Riedlingen):
Heilig St. Johannisſegen,
Lok mein Werg 3 Ellen werben
Und die Wollen wie Baumnuf !
In Zimmern ob Rottweil jagt man dazu:
„Dir hadeni dem Hannes die Fadeln aetragen,
Mir fönnent ihm 's Küchlein nit verfagen.
Pflugeiſen und das Sch,
Mir jeien jo arme Aderfnechte.
Mir havent einen ſchuldigen Werden
Mit ſiebenzehn Eden,
Mir habent 's Schüfieleln hören klinglen,
Dan wurd ’6 Auchleis aus bald bringen,
raus, 'raus, 'raud
Oder ich ſtiche ein Loch in's Haus!
II. 64
Der Samen joll euch drien (— arbeihen)
’g Unfeaut foll verfrieren!
Die Feier Dauert in manchen Gegenden mehrere Tage;
fo in Heuborf bei Riedlingen vom 24. bis 26. in Ringingen
bei Blaubeuren vom 24. bis 29, Juni; in der Gegend von
Ehingen wurden bie Höhenfeuer früher am Sonntag vor
und nad Peter und Paul (29. Juni) abgebrannt, jetzt nur
noch an dieſem Tag felbit.
|
|
Himmelsfeuer wurden früher um Laupheim auch am |
Himmelfahrtsfeft abgebrannt,
paarweife über das Feuer und fagte dazu den Sprud:
6. Der Ansgang des
Der Hochfommer von Sommerfonnenwende biö zum
Abſchluß des natürlihen Jahres bietet wenig Wolle:
gebräude, Erſt das Feſt bed Jahresabſchluſſes, die
Kirchweih, Kirbe, Kilbe, wird wieder mannigfaltig ge
feiert. Die verihiedenen „Kirben“ beginnen jhon bald nad
Sommerfonnenwende und hören erft um Martini auf. Am
Sonntag nad) Yatobi (25. Juli) iſt noch Heute die Geis:
linger Kirbe; ubgegangen ift die am felben Tag früher in
Eplingen gefeierte. Um Aalen beginnt bie Kirbe Mitte
Huauft; Sonntag auf Sonntag wird in je einem Wirte:
haus abwechſelnd gefeitet. In Oberbalzheim bei Laupheim
ift fie am erften ober zweiten Septemberfonntag; um bie
felbe Zeit, Ende Auguft und Anfang September, feiert
man in einigen Orten um Gannitatt und Eßlingen (Hebel:
fingen, Schmiden, Uhlbach, Zazenhaufen, Mettingen, Sulz:
gries). Die Leute von Hillingen bei Ellwangen haben am
zweiten Auguſtſonntag ihre „Rapprleisfirbe*. An ivgend
einem Sonntag von Mitte Auguft an, nad freier Überein-
funft, wird um Freudenſtadt die „Buberfirbe” gefeiert. Biel: |
fach wird am zweitlegten (Göllsdorf bei Rottweil) oder legten
Oktoberfonntag (jo in Nellingen bei Eflingen) oder am
eriten oder zweiten Sonntag im November (Ottenhaufen bei
Neuenbürg) Kirbe gehalten, Der zweite Novemberjonntag tt
in den mweinbautreibenden Gegenden des Unterlands ber |
durchgängige Zeitpunkt für die Kirbe. Mo feine befondere
Beit der Kirchweihfeier herlömmlich ift, begeht man bie all
gemeine, „Saus, Freß: oder Allerweltstirbe“ am drit—
ten Dftoberfonntag.
Auf die Kirbe werden bie Häufer gereinigt, und Rinder
und Alte befommen womöglic neue Kleider. Mehrere Tage
vor dem Feſt wird eine Unmenge dünner und dider Kuchen
aebaden. Je mehr Kuchen ein Haus aufmeifen fann, für
um fo wohlbabender gilt es. Die einzelnen Familien wett:
eifern deshalb geradezu miteinander darin, die Zahl der
gebadenen Kuchen möglichit zu fteigern. Neben dem Kirbe:
fuhen gibt's da und dort auch Krapfen und Hußelbrot,
„Was“, „Gewäs“ (hingen), „Rrapfes” und „Seltes“
(Hafen), „Belältes” (Blaubeuren). Von ben Auchen er:
halten auch die Dienjtboten, zum Teil in ftattliher Menge.
So befommt um Neuenbürg jeder Dienitbote in mohlhaben:
Auch hier fprang man |
Mitteilungen über volfstümliche Überlieferungen in Württemberg.
Heiliger &t. Beit,
34 bitte dis um ein Scheit,
3% bitte did um ein glücfeliges Himmelsfeuer.
Auch gewiffe Speifen und Getränfe follen den Segen
des Johannistages mitteilen. Man genießt Johannistau,
VJohannisfümmel, Holderküchlein (daher „Holbertag” für
Johannistag DA, Gaildorf). Insbeſondere fügt man fich
vor Blitzſchlag durch Hansblumen“ (entweder Kornblumen
und Alatihrofen oder Ritterſporn). Daß der firdliche
Johannisſegen auch am Täufer: ftatt am Evangeliftentag
, getrunfen wird, ift oben mitgeteilt.
natürlidien Jahres.
| deren Häufern jehs dünne und einen diden Suchen. Auch
die Gemeindehirten erhalten da und Dort von den Airbes
kuchen. Die Burſchen von Agenbad) bei Calw fingen deahalb:
Heut ift Kirchweib,
Das Auchenbaden dauert ben ganzen Tag.
Der Pfarrer hats neprebigt:
Dan gibt's dem Kuhhirten,
Dan gibt's dem Schweinhirten,
Über dem armen Seelenhirten,
Dem gibt man nichts.
Das Feſteſſen beſteht häufig in einer Mebelfuppe
oder (Gerabronn) aus Nubelfuppe, Nindfleifh und roten
Rüben, Sauerkraut und Schweinefleifd.
Die ledige Jugend feiert die Kirbe aemeinfam. Schon
einige Sonntage vorher wird die Kirbe „verdingt“. Cs
wird ein Ausſchuß unter den Buben gewählt („Hirbebuben,”
„Kirbeverdinger” Nagold, „Platzbuben“, „Jechen“ Kün:
zeldau), die das Äußere des Feſtes vorbereiten. Die herum:
siehenden KRirbebuben dürfen fih in Maaftadt bei Böblingen
Anzgüglichleiten gegen berumftehende oder ihnen benegnende
Leute erlauben, ähnlid wie die Maslerer an Fasnacht.
Am Kirbemittag holen die Buben ihre Mädchen zum Tanz
ab. Dasfelbe wiederholt ich am Kirbemontag („Strohlirbe“
OA. Ellwangen). Dabei wurde im Schwarzwald früher vor
ven Häufern der einzelnen Mädchen getanzt. Der Tanz
dauert vielfah bid zum Morgen. Beiondere Arten des
Tanzes find: der Huttanz, Hammeltanz oder Schäfertang
und der Bragel-(Brepeb)tanz, Der Braßeltanz in
Ottenhauſen bei Neuenbürg ift eine Herrentour. Dit der
Wahl des Mädchens zum Bratzeltanz bekennt ich der Burſche
öffentlich als Verlobter des Mädchens. Es tanzt abwechſelnd
immer nur ein Paar, Während bes Tanzes wird eine
Herze abgebrannt, in der ein Zwanzigpfennigſtück ftedt.
Das Paar, das in dem Hugenblid tanzt, in dem der
„Zwanziger“ herunterfällt, gewinnt eine große Bretzel. Ahn:
ih wird es beim Hammeltanz gehalten. Schäfertänge und
‚weitläufe finden bei den beiden großen Echäferläufen
des Landes, dem in Urach (25. Juli) und dem in Marf:
gröningen (24. Auguft) ftatt. In Markaröningen beftehen
die Wettläufe in Wettiprung von Schäfern und Scyäferinnen
Ritteilungen über volfstümlige Überlieferungen in Württemberg.
über ein 300 Schritt langes Stoppelfeld, in Waffertragen
— die Mäbdchen müffen dabei den Waſſerkübel auf dem
Kopf tragen, ohne ihm mit der Hand zu halten — und
Sadlaufen.
begangen.
auh Glüchsſpiele (Franlen, Schwarzwald).
Tanz mehr für die Jugend, fo freuen fich die Älteren
vorzugsmweife an dieſen Gemwinnipielen.
tern“) an Scoltertiihen, „Schüffeliöfpiel” (Gerabronn)
oder „ZTellerfpiel” (ebd.) um allerlei nühliche Gegenftände, |
3 D. Raffeefhüffeln; daneben wird ba und dort um ähn: |
liche Dinge (aber aub um landwirtſchaftliche Gegenftände
wie Meſſer, Haden u. ähnl.) getegelt. Dem Ausfterben
nahe ift das früher vielfach (4. B. um Ehingen a. D. und
Rottenburg) geübte Bands oder Vogelihiehen. Nicht
felten findet der Kirbetanz im Freien ftatt, auf einer
Miefe in der Nähe des Dorfes oder wie in Goldburghauſen
bei Neresheim auf einer benachbarten Anhöhe, dem „Bühl“, |
ähnlich in Hüttlingen ON, Aalen an ber „Jungferneiche“. Bei
Öhringen wird an ber Kirwe der Hammeltany auf der
Miefe in der Weile ausgeführt, dab Paar um Paar über
einen baliegenden Steden acht. Ein Unparteiiſcher ſpricht
dabei bei jedem Baar: „1 vorbei“, „2 vorbei“ u. ſ. w., bis
der „Zwanziger“ von ber herabbrennenden Kerze fällt. Das
Paar, das in diefem AHugenblid über den Steden geht, hat
den Hammel gewonnen. Ähnlich geht um Künzelsau und
in Sonderbuch bei Blaubeuren ein Zweig oder ein Strauß
bei den tanzenden Baaren fo lange in der Munde um,
bis das Geldſtück Heruntergefallen ift. Cigenartig ift ber
„Mesgertang” auf der „Muswieſe“, einem vier Tage
dauernden, mit Volksfeſt verbundenen Markt bei Musborf
DON. Gerabronn in der Michaeliswoche. Der Tanz der
Metzger geht um einen brennenden Holzftoß; zum Schluß
wird ein Umtrunf gehalten.
Außer der „Muswieſe“ gibt es eine Neihe für bie
Umgebung in Betracht fommender Rirbemärfte (Bad:
nang, Spaichingen, Dettingen bei Heidenheim u. a.). Auch
das Gannftatter Vollsfeſt, wenn es auch jüngeren Urfprungs
it, und ber eigenartige Heilbronner Herbft dürfen bier ge:
nannt werben.
Umgige wie an Faſtnacht ober Pfingſten aibt es da
und bort noch an der Kirbe, jo das bei Malen und Ehingen
noch geübte Kirbe⸗berein⸗knällen. Die Buben verfammeln |
ſich an der „Saufirbe” vor dem Ort und ziehen unter
Peitſchenknallen von Haus zu Haus, um Geſchenle einzu:
fammeln.
Vereinzelt geht um Heilbronn an ber Kirbe ein ver:
kleidetes Kirbeweible“ um und bettelt um ihren Tribut
an Kirbeluchen. Alt ift wohl der in Fachſenfeld bei Aalen
berrfchende Brauch, auf die Mitte Auguſt gefeterte Kirbe
Mürttemb. Jahrbilder 1906, Heft 2.
Ein ähnliches Feft mit Waflertragen, Sad: |
laufen und Hahnentanz wird am 25. Juli in Teinad |
Reben dem Tanz gibt es an der Kirbe meift |
Alt ber |
Rürfeln („Shol:- |
Il. 65
(nicht erft auf Allerfeelen) bie Gräber ber verftorbenen
Angehörigen neu au richten. —
Heut iſt die Kirbe,
Morsen it die ſtirbe,
Bis am Dienstag (Samstag) zu Abend,
Und wenn is zu meiner Mutter komme,
| Nah ſag is quten Abend
‚ fingt die ledige Jugend auf den Fildern und bei Rottweil
an ber Kirbe im Wirtshaus. Und um Biberad:
Heut ift die Nirbe,
Morden tft die Hirbe,
Zu Jahr iſt die Nirbe wieder;
Und wenn mir Gott mein Leben fchentt,
Nas halt id die Kitbe wieder,
Die dreitägige Dauer des Feſtes ift übrigens in
| den meiften Gegenden zu einer eine bis amweitägigen zu:
fammengefchrumpft, höchſtens wird am Sonntag nachher
' noch eine „Nachlirbe“ gefeiert. Aber auch ba, wo man
nur noh einen bis zwei Tage Hirbe feiert, wird fie
vielfah noh nah drei biß vier Tagen (meift am
Donnerstag abend) „vergraben“, Man zieht entweder
mit Muſik paarweife vors Dorf (in Rohrau bei Herrenbera
ins „Teufelsloch“, eine Schönbuhihluht), nimmt Wein und
Ruhen (au Gelb: Freudenftabt) mit, madt ein Loch in
die Erbe, wirft die Baben (unter lautem Jammern: Stroh:
gäu) hinein, tanzt um das Loch herum, bedt es wieder zu
ı und geht zum Tanz ins Wirtshaus zurüd,. Dabei fingt
man in der Gegend von Neuenbürg:
Kirbezeit, Kirbezeit,
Die Hirbe ift ſchon lang vorbei!
Auf den Fildern werden dazu noch die im Feld herum:
ftehenden Strohhaufen anggzündet, Statt Wein, Kuchen
und Geld begräbt man bei Nagold eine Strohpuppe.
Eine Kirbefau, db. h. einen betrunfenen Mann, führt man
um Ludwigsburg aufs Feld hinaus; er muß entweder bie
zu vergrabenden Airbegaben in einem Butten hinaustragen
oder wird er ſelbſt auf einem Schublarren hinausgeführt
und dann, wenigitens zum Teil, in die Erbe eingegraben.
In Nedargartah bei Heilbronn wird beim Rirbevergraben
ein Hahn bald in die Erde eingefharrt. Ein Burſche mit
verbundenen Augen muß mit einem Dreihflegel fo lange
auf diefen ſchlagen, bis er tot ift. Der Hahn wird nachher
aemeinfam verzehrt.
An verfchiedenen Orten (z. B. Weinsberg, Ingelfingen
und Niedernhall am Kocher, Hepfisau bei Hirdheim und
Weilheim DA. Tübingen) wird feine Kirbe gefeiert. Man
fagt diefen Orten nad, fie dürfen feine mehr feiern, weil
fie früher einmal auf einer Kirbe einen Bettler zu tot ger
füttert haben oder aber (4. B. Weilheim bei Tübingen)
' haben verhungern laſſen. Eine Kirbe ohne Kirbekuchen
\ findet fi in Neuhaujen o. €,
Die Liebestätigkeit der evangelifhen Kirhe Württembergs von der Zeit des
Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Bon Pfarrer D. Dr. G. Bojjert in Nabern.
IL*)
Zweites Bud).
Die Rirdlid-religiöfe Liebestätigkeit der würftembergifgen Airde Bis 1650.
Neben der humanen Liebestätigfeit der württembergi: '
ihen Kirche bis 1650, welche im erjten Buch ihre Darftellung
' für das eigene lirchlich⸗religiöſe Leben trog all der vorteeff:
gefunden hat, kann felbftverjtänvlich die kirchlich-religiöſe
Liebestätigfeit nicht fehlen. Denn. wie follte eine Kirche,
der die Sorge für die Kranten, die Hungernden, die Mo:
gebrannten oder jonit in eine Not Geratenen jo emitlich
anlag, daß fie für biefelben große Opfer bereit hatte, für
die Bedürfnifje des religiöfen und firdlichen Lebens fein
Auge und fein Herz haben? War dod jene Zeit reich an
Zeuten, Die ihrer Glaubensüberzeugung die ſchwerſten Opfer
gebracht hatten. Nicht nur famen Konvertiten, die durch
ihren Übertritt zur evangeliihen Kirche ihre Stellung, ihre
Rahrung, ihren Zuſammenhang mit ihrer Heimat und ihrem
Bolt verloren hatten, und in Württemberg für alles, was
fie drangegeben hatten, einen Erjag zu finden hofften. Noch
größer ift das Heer nicht nur der Glaubensflüchtlinge, die
durch die Gegenreformation aus den latholiſchen Gebieten
vertrieben wurden, jondern aud folder, die durch die gemalt:
fame Einführung des Calvinismus aus lutheriichen Gebieten
nad; andern Landern getrieben wurden. Es jind Das nur
zwei Züge aus der Not der Zeit, für deren Yinderung die |
württembergijche Hirhe die Hände regen mußte. Aber die
Fürforge für die Glaubensbrüder außerhalb Württembergs |
reicht noch weiter, wie fich zeigen wird. Mllein, jollte über
den Bedürfniſſen der fremden überjehen werden, wieviel es
lichen Anftalten, welde zur Erhaltung und Förderung bed
jelden von den Gründern der württembergiihen Kirche ge
' teoffen waren, nod) zu tun gab? Gab ed doch Gemeinden
genug, die einer Beihilfe bedurften, wenn fie eine Kirche
oder eine Schule zu bauen hatten. Gang bejonders aber
war e3 nötig, Erfah zu fhaffen für die in ber alten Kirche
übliche Unterftügung von Schülern, welche den Anſchauungen
der neuen Kirche nicht mehr entiprad. Diefe Arı ber
Liebestätigfeit mußte in ber neuen Kirche von jelbit einen
weit größeren Umfang befommen, da bus Biel der Volls—
bildung nunmehr viel höher geitedt war und ihre Aufgabe
das ganze Bolf ins Auge faßte. Nicht weniger mußte ſich
bei der Bedeutung der Bibel für den Proteitantismus von
jelbjt das Bedürfnis aufdrängen, die Verbreitung der Bibel
zu fördern. So ergeben fi unter Berüdfichtigung der ge:
nannten Geſichtspunlte für die lirchlich-religiöſe Liebestatig⸗
feit der württembergijchen Kirche bis 1650 ungeſucht zwei
Abſchnitie: 1. die Liebestätigfeit in der Heimat; 2 Die
Liebestätigfeit an den Glaubensbrüdern außerhalb Wärt⸗
tembergs.
Erſtes Kapitel.
Die kirchlich⸗religiöſe Liebestätigkeit in der Heimat,
Die erſte und wichtigſte Aufgabe der Kirche der Re |
formation war es, „ein neues Gejchleht mit dem Wort
Gottes heranzuziehen“. „Wollte man doch dem Auftoritäts-
chriſtentum jept eın bewußtes, auf eigener Erkenntnis ruhen:
*) Wegen Raunmangels mußte Abſchnitt III in Das erfte Heft
vom Jahrgang 1906 zurüdgeftellt werden. — Den Subffribenten
auf den Jahrgang 1905 wird ein Sonderabdrud vom Abſchnitt III
auf Wunſch unentgeltlich geliefert werben.
eſſes der Kirche.
berg Sache der Gemeinde, der die Gründung ſolcher Schulen
des Chriſtentum, der fides implieita die fides explieita
entgegenjegen.” (Uhlhorn, Die riftlihe Liebestätigkeit 3,
125.) Daher ftand die Schule im Vordergrund des unter:
Aber die Vollsigule war in Württem:
dur die Verbindung bes Schulamts mit der Mesnerei er
leichtert wurde. Ebenſo wurden die Lateinſchulen aus ört
lihen Mitteln unterhalten. Die Univerjität aber hatte ihre
‚ eigenen Einfommensquellen und war eine jelbftändige Kar:
Die Liebestätigleit der evangeliſchen Kirche BWürttembergd von ber Zeit des Herzogt Ghriftoph bit 1660.
u. 67
poration. Das Stipendium, das ſeit Herzog Chriftophs befſerung der Schufhefolbung in Dettingen wird noch beftimmt, dafı
Zeit gang für die Bildung der Kirchendiener beftimmt war,
bejog von Anfang an die Beiträge der Städte und Amter,
denen zum Entgelt lirchliche Einfünfte überlaffen worden
waren, aber es bedurfte fpäter ftärferer Zuſchüſſe aus bem
Kirhengut, So war durch die Drganifationögrundfäte der
ebengenannten Anftalten ein Eingreifen der Liebestätigleit
fi
der Stiche in der Megel nicht erforberlih. Aber immer |
wieder fommen Fälle vor, in welchen eine Unterftühung
nötig wurbe,
erſt dann feftitellen, wenn Die Rechnungen der geiftlihen
Verwaltungen und bie für das 16. Jahrhundert nur jelten
erhaltenen Mrotofolle der Oberfirchenbehörbe beigezogen
werben könnten. So müſſen hier einige Beiſpiele genügen.
1535 wird das Beginenhaus in Stuttgart für die beutiche
und lateiniſche Schule eingeräumt, da bie lateiniſche Schule beim
Heinen Törtein ein unruhiges und unpaflendes Haus batte, mäh:
rend die Beginen anderswo untergebradit wurden.) Der Ge
Der volle Umfang derſelben ließe ſich jedoch
meinde Pfullingen wurden 1556 Juni 26 Sch, Stein und |
Ziegel von den abgebrochenen Kapellen zum Bau eines Schulhaufes
überlaffen, Die Hälfte der Baufoften trug der Armenkaften und
die geiftliche Verwaltung, die bürgerliche Gemeinde hatte nur Für
die andere Hälfte aufzulommen. Zur Schulbeſoldung gab ber
Kirchenlaſten durch die geiftlihe Verwaltung jährlich 21 @ und
von den Einkünften ber Aapele auf St. Jörgenberg 5 15 &h,, von
der Elenden Kerze IR 1 Sch. Weiter belommt der Schulmeifter
vom Heiligen 12 8 10 Sch. vom Sonderfiehenhans 12 & 10 Sch.,
mionmmen 48 fl. 12 56. 6 h., außer dem Schulgeld. *)
15. Auguſt 1586 wird ber Wemeinde Schügingen ein Pränd:
hats und 8 A von der geiftlichen Verwaltung überlaffen. Außer:
den fol der Armenkaften SR und die Wemeinde 2 geben, Daß
fie eine Schule befommen, die der Meöner halten ſoll.) Die
Gemeinde Weilheim u. T. erhält 1656 das Haus des früheren
St. Bernhardkaplans zu einem Schulhaus, das für deutſche und
lateinifche Schüler dienen ſoll.) Ahnlich war es in Brögingem
wo das Haus ber Nilolausfaplanei der Gemeinde zur Schule eins
geräumt wird, während das Eigentumsrecht ber Kirche bleibt. Zum
Bau wird der Gemeinde noch das Baumaterial einer abgebrocdhenen
Kapelle überlaffen. *)
Die Gemeinde Horrheim erhielt 20, November 1566 für
ihre Schule das St, Annapfründhaus, „Das fie aber herrichten
mußte“, da es baufällig tft. Ebenfo werden Jllingen ein Ufrund⸗
haus und Aifalterbad das bisher vom Piarrer bewohnte Haus |
für die Schule zugemwiefen. 5 In Nedartenzlingen wird eine
Kapelle, auf bie ein Stod gefegt werben fol, zur Schule beftimmmt,
aber wegen zu großer Entfernung von ber Kirche abgebrochen und
in der Nähe von Kirche und Pfarrhaus wieder aufgebaut. ’) Auch
in Dettingen DA. Kirchheim wird 1576 eine Kapelle zum Schul:
haus eingerichtet, Die Gemeinde befonmt zu deu 200 fl, betragen:
ben Koften dieſes Bauweſens 40 fl. vom Kirchenkaſten. Zur Ber:
) Schneider, Württ, Reformationdgeihichte 21.
7), Konſiſtorialptototoll. U. für KG, 1894, 74,
2) bb. 1808, 16.
) Ebd. 1895, 24.
) Ebd. 100, 113,
* Ebd. 1800, 119.
) Ebd, 1900, 120.
Um !
Sateinſchule als dringendes Bedürfnis ans Herz gelegt.
das Alofter Mdelberg, die geiſtliche Berwaltung und der Spital in
Kirhheim als Inhaber des Zehntens je 10 fl. jährlih zur Schul:
befoldung geben jollen. In Kirhheim u, T. wird 1557 bem
beutichen Schulmeifter Thomas Farmer ein Pfrundhaus nahe bei
der Kirche, das ibm ald Mesner gelegen ift, überlafjen ').
Mas wir bisher von Überlaffung geiftliher Häufer für
die Zwecke der Schule wiſſen, iſt noch jehr unvollftändig
und beicräntt fih auf wenige Jahre, aber bie bisher ger
wonnenen Tatfachen laffen auf den großen Umfang ber
Unterftügung der Schule durch die Kirche in den erjten
50 Jahren nad der Meformation des Landes ſchließen.
Mit der Umwandlung von Kapellen und Pfründhäufern
in Schulen war die Fürforge der Kirche für die Schul:
bäufer nicht abgefchloffen?) Man gab auch Beiträge zum
Bau von Schulhäufern.
.« Am Jahr 1567 hatte ber energiſche Spesialfuperintenbent
Dr, Lulas Ofianver, der ſpatere Hofprebiger, bei ber Viſitation der
Lateinſchule in Stutigart den Stabtbehörben die Erweiterung der
Wirklich
ging bie Stabt daran, diefem Bedürfnis zu genügen. Schon am
27, Juni 1567 Lonnten Untervogt, Bürgermeifter und Gericht fefte
ftellen, dab die Banleute angemwiejen feien und der Bau auf dem
Werkplat vorbereitet werbe. Sie machten aber geltend, daß ſchier
ber halbe Teil ber Anaben fremd jeien und aus allen Städten und
Orten des Landes fomme, Da zugleich die Anftellung eines Kolla⸗
‘ borators an der 3. Maffe nötig mar, ben die Stadt befolden
ſollte, ſo madten die ftäbtifchen Behörben geltend, dieſe Beſoldung
und bie Koften der Grmeiterung der Schule geben über die
Kräfte des Armenkaſtens, der dem Schulmeifter und Proviſor ſchon
bisher 145 R 12 Sch. Geb und 5 Scheffel Roggen. WM Scheffel
Dinkel und 6 Eimer Wein reihe. Sie baten baber um einen Bei-
trag von anderen Städten, Kirchen und Armenfaften,?) Wie meit
diefem meiſt unbilligen Anfinnen entiprocen wurde, millen mir
nicht. Uber der Kirchenlaſten gab der Stadt 18, Juli 1571 zum
Bau des Pädagogiums einen unverzinälihen Vorſchuß von 785 fl.
15 fr. 1568 erhielt bie Stadt Cannftatt zum Bau Ihres Schuls
hauſes 300 #., 1581 9. Juni ebenfo Kirhhbeimm. X. 60 fl. Dann
; erfheinen 8 Remstalorte mit Bitten um Unterfiügung bei Schul⸗
hausbanten. 1612 erhielt Horb, 1615 Schnait je 40 fl, 1422
Endersbad 150 H. 1623/24 konnte Wildbad zum Ankauf
eines Haujes für die Schule 160 fl. und zur Einrichtung der Schule
weitere Unterftügung gereicht werben, die fid) ziffermäßig nicht fefts
ſtellen laßt, da fie mit ben Beiträgen zum Kirchbau verbunden in
der Rechnung aufgeführt it, Ja nod 1690 wurde Hein. Schid-
hardt nah dem heifumftritienen Poltringen DU. Herrenberg
gefhidt, um das dortige Schulhaus zu befichtigen und einen Über:
‘ flag über die Koften der Reftaurierung zu maden, denn man
‘ wollte die evangeliſche Schule dort erhalten. Schichardt erhielt
feine Belohnung mit 2 fl, aus dem Kirchentaſten.
*) Alten der Ronfiftoriafregiftratur (lünftig KR.)
KR Auch die private Fiebestätigfeit dachte am die Schule.
Joh. Sattler, Rat und Kammerfefretär, vermadte 1619 5200 fi.
für die Proviforen und armen Leute in Stuttgart und Schorndorf,
beten ber Hins verteilt werben follte.
" Bitte vom 7. Juni 1567. RR.
U. 68
Selbftverftändlic mußten bie unterflügten Gemeinden, wie
das Beijpiel von Korb zeigt, und wie wir's bei den Kirch—
bauten aud von Wildbad erfahren, einen Kevers auäftellen,
in dem fie anerkannten, daß fie feine Rechtsanſprüche auf
einen Beitrag des Kirchenfaftens haben und die Gabe aus
Gnaben, nit aus Gerechtigkeit gereicht werde,
Von andern Unterritsanftalten ericheint die Uni:
verfität von Anfang an mit einem fich gleichbleibenden
Beitrag von 100 fl. „Addition“. Biel bedeutender iſt die
Unterjtügung, weldeden Stipendium, der alteprwürdigen
Bildungsanftalt der Theologen, zufloß. Waren es 1554
bis 1555 nur 100 fl, fo jtteg -1558/59 der Beitrag aus
Anlaß eines Baues im Stift auf 800, 1561/62 erreicht er
ihon die Summe von 1600 fL, 1566/67 find es bereits
3060 fl. Fortan mechfelt in den nädften 25 Jahren die
Höhe des Beitrags zwijchen 2200 fl. (1568/69), 3660 (1586
bis 1587) und 5600 fL (158283). Es ift etwas ganz
Außerordentliches, wenn die theologiſche Anftalt nur 1606 fl.
(1579/80) und 2000 fl. (1554/85) Zuſchuß bedurfte. In
den neunziger Jahren hören wir immer wieder von jtarken
Summen, bie dem Profurator geliefert wurden, z. B.
1591/92 und 1592/93 je 5600 fl. Auch in dem letzten
Jahrzehnt vor dem Zuſammenbruch nad) der Nördlinger
Schlacht wechſeln die Beiträge zwiſchen 5800 (1526/27)
und 2750 (1632/33) bis fie 1634/35 plöglid auf 250 fl.
berabjinten und dann bis 1650 gänzlich aufhören. Über:
bliden wir die ganze Periode, fo find es jehr anjehnliche
Summen, welde der Kirchenkaſten zur Ausbildung ber
Kirchendiener verwendet hat, und diefe Summen waren für
die Empfanger nichts anderes als Benefizien. Denn wie
vielen wäre das Studium ohne dad Stipendium unmöglid
gewejen? ine nicht zu unterihägende Wohltat war es
für die Stipendiaten, immer wieder im Stift Aufnahme zu
finden, wenn fie zeitweilig ohne Verwendung waren, ihr Amt
in auswärtigem Dienjt verloren hatten, oder aud, wie nad)
der Schlacht bei Nördlingen, durch die faijerlihen Scharen,
die das Land überſchwemmten, aus ihren Pfarreien, zumal
den Klojterpfarreien, vertrieben worden waren.t)
Eine nicht geringere Aufgabe als die Heranbildung
der künftigen Kirchendiener war die Schaffung eines evan-
geliſchen Beamtenftandes. Hatte die alte Kirche den
Theologen und Nichttheologen das Studium durch manderlei
Spenden in natura auf Grund von Vermädtnifen, durch
pauis propter Deum, burd das Heilen von Gaben vor
den Türen erleichtert, jo waren jet ſolche Vermächtniſſe,
die im Zufammenhang mit Seelenmejjen jtanden, in Weg-
fall gelommen, Der Bettel in jeder Gejtalt, aber nicht
nur der des Wroletariats, war vom evangelijhen Stand:
punkt aus verwerjlid. Damit war jedod den weniger Ber
mittelten der Bildungsgang erſchwert. Es mufite aljo Eriag
für jene in Abgang gefommenen Subfidien gejdaffen wer:
’) Schnurter, Erläuterungen der württembergijdhen Slirdens,
Neformationde und Gelehrtengeſchichte S. 487.
Die Siebestätigkeit der evangeliſchen Kirche Mürttembergd von ber Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
ben. Andererfeits lag es, wie ſich aus der großen Kirchen
ordnung von 1582 ergibt,') der Aufgabe der evangeliicen
Kirche nicht fern, dem Staate zur Heranbildung von „tapfern,
gottesfürdtigen, verftändigen und erfahrenen“ Beamten an
die Hand zu gehen, ja es entiprad ihrem eigenjten Inter:
elle. Denn der Beamtenftand diente nit nur „zur Er—
haltung guter Polizei, Ruh und Frieden“, ſondern aud
zu „äußerlicher, notwendiger Handhabung und Beihirmung
der Kirchen und des Predigtamts“. Denn nad der An
ſchauung der lutheriſchen Kirche ift das jus circa sacra, bie
Aufgabe des Staats und jeiner Beanuen, „die Kirche zu
idirmen und zu handhaben“, eine von Gott gemollte.)
Man mar ji ganz Mar, daß „ſolche geihidte und gebreu:
ige Leut nit von fi jeldft aufwadhjen, jondern von
Jugend auf darzu gezogen werden müſſen“.“) Nach der Anı
ſchauung der Zeit aber war „zum Stand des Negiments
im heiligen Nömijchen Neih der Adel fürnemlih gemidmet
und geordnet”. Herzog Chriſtoph wollte zu Raten und
Oberamtleuten in erjter Linie Männer vom Adel gebrauden®)
und zwar vor allem Leute, deren Voreltern im Land ge
feffen und der alten Grafen und Herzoge Diener und Zchen®
leute gemwejen jeien.) Zu diefem Zwede jollten 20 Knaden
von Adel im Alter von 9 oder 10 Jahren, „die eines guten
Ingenii, von melden ein Hoffnung jein mög, deren Eltern
fie zum Studieren ergeben wollten“, in etlihen, bejonders
dazu beitimmten Partikularſchulen unterrichtet werden und
bis zum 14. oder 15. Jahr jährlid 20 fl. Steuer und
Hilfe erhalten’) Dann follte in einem Examen feſtgeſtellt
werben, ob spes altioris profectus jei auf der Univerfität
Tübingen, worauf die tüchtig Befundenen bis zum 19. oder
20. Jahr jährlih 40 fl. Suofivium erhalten. So ſollten
ftets 20 adelige Studenten zum Studium der guten Künfte
und des Rechtes in Tübingen unterhalten werden. Die
Tüchtigſten unter ihnen, bejonvers die jür fremde Spraden
Begabten, deren Zebenshaltung eine Bürgihaft für ihr
fleihiges Studium außerhalb des Landes bot, jollten bis zu
10 in fremde Länder gejhidt werden, um bort ihre abelige
Bildung und ihre Kenntnis fremder Sprachen zu vollenden.
Zu diefem Zweck ſollten fie jährlih 100 fL erhalten. Die
zum Studium beim Examen untauglih erfundenen ober
wegen ungebührlicher Lebenshaltung beanjtandeten „Jünglınge
follten ihren Eltern wieder zugejgidt werben. Die andern
aber mußten im 17. Zebenjapr in Gegenwart ihrer Eltern
und Verwandten feierlid geloben, nah Wollendung ihrer
Studien dem Herzog zu dienen,
Der Kirchentaſten hat für die Ausbildung der adeligen
Jugend von 1559 bis 1630 jehr anſehnliche Opfer gebragt.
1) Kirchenordnung von 1582 &. 309.
r) „von Bott dem HERAN jelbit ſolichs eingejege”. Wa.
) Ebd.
) Ebd.
d) Ebd. Bil.
©) Ebd. 810.
) Ebd, 810.
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirche MWürttembernd von ber Zeit bed Herzogs Chriſtoph bis 1650, 1. 69
Maren es in ben erfien Jahren 300-500 fl., welche man für
fie aufwendete, fo ftieg bie Eumme mit der Zeit bis zu 1200
und 1625 fl, (1624/25), da bie Knaben und Jünglinge vom
Herrenftand, 4. B. die Schenlen von Limpurg und bie Grafen
von Eberftein, mehr als die vom Ritterftand erhielten, näm:
fih 200-250 fl. Aber je mehr der Dreikigjährige Krieg
ben jungen Herrn vom Abel Gelegenheit bot, im Heer eine
Etellung au finden, um fo mehr ſchwand die Zahl der ade:
ligen Etudenten, Hatte man 1627/28 noch 616 fl. für fie
ausgeneben, fo bedurfte es 1628/29 nur nod 305 fl Seit
1630/81 find fie ganz aus der Rechnung des Kirchenkaſtens
verſchwunden, obwohl er bis 1684 noch in der Lage geweſen
wäre, wenigſtens in beſcheidenem Maf Studienbeiträge zu
geben. Die Beiträge an einzelne junge Herren erreichten eine
ſehr anfehnlihe Höhe, 3. B. Hans Albrecht v. Anweil
(. u), des Hofrichters Sohn, hatte nahe an 4000 fl. erhalten,
bis er eine Anftellung im herzoglichen Dienft und zwar
gleich als Rat erhielt,
Die forgfältig erwogenen und ftreng feftgehaltenen Grund⸗
füge, nad denen von ber Regierung bei der Unterftühung
verfahren wurde, laſſen fib deutlich erfennen. Zunächſt
wurde bie Beaabung und der Kenntnisftend ber Vetenten
feftaeftelt. Man hielt für abeliae und nichtadelige Subsi-
diarii alljährlih ein Examen, zu weldiem neben dem Fäba-
aogardhen in Stuttgart auch der Padagogarch für das Land
ob der Staig, der mit Musnahme des Bebenhaufer Prä:
zeptors Wilhelm Gmelin, 1616—1625 ftets ein Profeflor
ber Vhilofophie in Tübingen war,) beigezogen murbe,
Namentlich entſchied ein Eramen die Frage, ob ein Junlker
zur Univerfität abgehen fonnte. Erwies fid einer zum
Stubtum untauglih, jo wurde er entlaſſen. So 1566/67
Friedrich v. Mülinen, der nur 39 Mochen bei dem Stutt⸗
garter Pädagogarhen Joh. Wader untergebracht war, dann
aber an den heffiichen Hof fam.?) Der gefttenge Herzog
Shriftoph forderte von allen Subfidiariern den Nachweis,
daß fie „profitieren” (1565/66). Auch fpäter mußten fie
alljährlih Zeugniffe beibringen über ihre Studien und ihre
Kortichritte. Eonft wurde ihnen das Subſidium entzogen.?)
Anfänglich ſcheint die Ehule in Stuttgart alö Parti-
fularfhule nobilium gegolten zu haben.t) Seit Dezember
1561 aber wurbe die Schule zu Badnang zur Schola Nobi-
lium erhoben. Hierher war Joachim Decius als Prü-
zeptor von Stuttgart aus geſetzt worden, nachdem er 1556
als Hlofterprägeptor nad St. Georgen, 1559 Frühjahr nad)
', Die Ramen der Padagogarchen im Land ob der Staig
f. bei Binder S. 363; die im Land unter der Staig find Die Rädas
gogarhen im Stuttgart, Binder S. 303. Ihre Aufgabe war bie
regelmäßige Bifitation der Partikularſchulen.
) Herzog Chriſtoph fügt am Rand bei: flerter nichts.
* Bral, Rechnung 1611/12 und den Bericht über die Subs
fibiarier an ben Herzog von 1697, FU.
* 10. November 1559 Karlın von Remdingen, Sohn des
Obervogts Daniel von Remdingen in Göppingen, fo in bie Parti-
tularſchule Nobilium bewilligt.
Stuttgart gelommen war. Ihm ſtand 5'/ Jahr lang ber
fpätere Ohringer Neftor Karl Chriftoph Bayer als Kolla—
borator zur Seite!) Die Eule zählte jährlih 7—8 ade:
line Schüler, für welche Decius je 20 fl, erhielt. Welchen
Wert man auf dieſe Schule legte, beweift nicht nur bie
regelmäßige PVifitation derfelben durch den Tübinger Pro:
feflor und Päbegogarden Ge. Liebler, den im Auguſt 1564
foger der Landhofmeiſter begleitete, ſondern auch bie eigene
Schulorbnung,?) welche Liebler diefer Schule im Auguſt
1565 gab. Der Gedanke, der zur Gründung diefer Schule
führte, war wohl, daß der Aufenthalt in der Refidenz und
in der Nähe des Hofes, mo der Einfluß ber Verwandten
fih bemerflih machen fonnte, auf die Entwidlung der
Knaben weniger aünftig wirken fonnte, als die ftille Land⸗
ftabt, welche weniger Zerjtreuung bot. Wir haben hier den
Anſatz zu dem, was in anderen Gegenden an Ritterfchulen
unb Ritteralabemien für den jungen Model geichaffen wurde.
Leider bewährte fih die Badnanger Schule nicht. Un:
günftig mochte auch bas Alter der Schüler wirken, die viel:
fach zu jung waren, wie denn einmal ein Anabe, der in bie
Schule aufgenommen wurde, von einer Frau nad; Badnang
aebradht werben mußte Man mählte dazu die Hebamme,
Vielleicht ließen es Decius und Bayer auch am Fleiß
fehlen. Letzterer mußte wenigſtens in Ohringen wegen Un—
fleißes entlaſſen werden.
Im November 1567 fiebelten bie Edelknaben von
‘ Badnanga nach Nürtingen zu dem dortigen Präzeptor
M. Barth. Hettler über, der dann 1574 nad Tübingen
fam, wo er aber die Erziehung einzelner Edelfnaben fortſetzte.
Daneben hatte der Pädagogarch Koh. Wader in
Stuttgast immer nod einzelne Zöglinge, jo 1564/65 3 Ger
brüder v. Sperberöed, 1570/71 Balth. v. Ruoft und Sans
Rud. v. Berka. Daneben finden ſich Edellnaben 157879
bei Ge. Schnizer, Schulmeifter in Herrenberg, 1586 bis
1592 bei M. Wolfe. Bonader, Schulmeifter in Urach;
1580/81 beim Schulmeifter Chr. Ried in Echomborf,
1580 ff. bei Kal, Mederlin, Sculmeifter in Kirchheim.
Auch einzelne Pfarrer nahmen Schüler auf, fo Pfarrer Ge.
Reipchius in Sindelfingen 1570/71 zwei Brüder v. Züfn:
hardt, 1580 für etliche Wochen der Epitalprediger Thom.
Spindler den Hans Chriftoph v. Epaur, Eohn bes Hilbe:
brand v. Spaur, der dann zu Mederlin nad Kirchheim kam.
An Tübingen famen bie jungen abeligen Herrn unter
die Auffiht von Martin Erufius, der am 29. Juni
1559 zu „der edeln Knaben Präceptor” beftellt wurde und
jährlich 50 fl. für Fein Amt befam. Als Wohnung wurde
ihm für feine Schüler das Barfüherflofter eingeräumt, An
Georgii 1572 aber wurde ihm das Amt gekündigt, was
) Mibel, Hohenlohifhe Kirhen- und Reformationsgeicishte
1, 569. Deine Vermutung (Zeitſchr. des bift. Ver. für mitt,
Franten 10, 165 Anm. 1) bat ſich als richtig erwieſen, jetzt ift auch
das 1878 no dunkte Colleginm Nobilium aufgehellt,
*) Dieje intereffante Schulordnung ift noch ganz unbelannt.
1. 70
wohl in den häuslichen Verhältniffen des gelehrten Philo:
logen feine Urfahe hatte. Was nun bie nähften Jahre
mit ben abeligen Studenten geihah, iſt nicht Mar. Ein
eigentlicher Präzeptor wurde bis 1588 nicht mehr aufgeftellt.
Einzelne der jungen Herrn famen zu dem Profeſſor M. Barth.
Megerlin, einer, Wolf Emft v. Talheim, fogar zu Nicodem.
Frifchlin, bei dem er aber nur vom 11. Mat bis 22, Juli
1576 blieb.
Subsidiariorum beftellt, bis das neue Kolleg, das Collegium
illustre, gebaut war, in dem Württemberg eine Ritter:
alademie befommen follte,
Diejes Collegium illustre fojtete den Kirchenkaſten von
1589—1595 nicht weniger ala 71168 fl, Bau⸗ und Einrich⸗
tungsfoften und forderte zu feiner baulichen Unterhaltung
immer wieder Beiträge. Unfäglihe Summen verichlang bie
Hofhaltung der ftubierenden Prinzen. Die ganze Anftalt
entſprach nicht ihrem Zweck und lohnte dem Vaterland Die
barauf verwandten Ausgaben nicht, fo daf es ein Glüd für
ben Kirchenlaſten war, als bie Anftalt im Jahr 1628 ger
ſchloſſen wurde. Und als fie 1648 wieder eröffnet wurde,
um ben Erbprinzen aufzunehmen, war ber Kirchenlaſten zu
fehr erichöpft, als bafı er gleich wieder beigegogen werben
fonnte.!)
Hatten die adeligen Studenten ihre Studien auf der
heimatlichen Univerfität vollendet, fo befamen fie erhöhte
Beiträge zu Reifen in fremde Länder, um bort weiter zu
ftudieren und Die fremden Sprachen zu lernen. So gingen
Ernft v. Remchingen 1560, Friedrich Jakob v. Anweil 1561
nah Franfreih, Schen! Georg von Limpurg 1592, Bern:
hard Schaffelisfy 1614 nad Stalien. Eberhard Ludw.
v. Zülnharbt dem 1586 geftattet wurde, vor dem Antritt
feiner Reife in fremde Länder feine Heimat aufzuſuchen,
ertranf dort, Hans Albreht v. Anweil befam 1590 nod
weitere Beiträge, um am Sammergeriht in Speier bie
dortige Pragis zu lernen.
Nah Vollendung ihrer ganzen Studienzeit follten die
Herren gemäß der Kirchenordnung auf Grund ihres Ver |
ſprechens in den herzoglichen Dienft treten. Mir hören aud,
daß Karl v. Remchingen 1569, „wie andere”, zum Rroni:
fioner angenommen wurbe, Das fcheint alfo die unterfte
Stufe ber Laufbahn ber adeligen Beamten geweſen zu fein,
die vielleicht identifch mit bem Amt der „Einröfjer“ bei Hof
it. Als folder wurde 1589 Hans Eitel Senft, der Sohn
bes früheren Obervogts in Balingen, angenommen. Er be:
fam aber die MWeifung, fih nod zu einem Herm in Frank—
reich zu begeben, um die Sprache zu lernen. Die Begabte-
ften aber wurden fonleih ala Mitglieder des fürftlichen
Nıts angeftellt, fo 1571 Hans Wolf v. Anmeil, 1577
Meld. v. Ruoßt, 1592 Hans Albrecht v. Anweil,
Der Erfolg der arofen Opfer des Kirchenkaſtens für
die Heranbildung eines abeligen Beamtenjtandes mar da:
) Brgl. Schneiders Iehrreiche Arbeit „das Collegium illustre“,.
Württ, Din. 1898, 217 ff.
1588 wurde Hein. Welling zum Inſpektor
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirhe Württemberge von ber Reit des Herzogs Ehriftopb bis 1650.
durch erſchwert, daß das Herzogtum feinen bodenftändigen,
eingefeffenen Adel mehr beſaß, nachdem fih bie Nitterihaft
von dem Verband mit Mürttemberg los zu machen aemußt
hatte und reichsunmittelbar geworden war. Wohl fehlte es
nit an Söhnen der ſchwäbiſchen Nitterfchaft und bes
fädtifhen Patriziats, wie Nemdingen, Urbach, Freiberg
Talheim, Sperbersech, Erer, Senft, aber fie alle fahen doch
im Herzogtum Württemberg nicht ihre eigentlihe Heimat.
Noh mehr war das ber Kal bei den Junkern, die aus
weiterer Ferne ftanmten, wie die v. Anweil und Menlis-
hofen aus dem Thurgau, oder gar bei folhen aus Norddeutſch
land. Es find auch nit viele berfelben in Württemberg
dauernd anſäſſig geworden, wie dies bei den verdienten Bu-
winahaufen der Fall war. Wie weit unter den aus fremden
Gebieten gefommenen jungen Adeligen hervorragende Männer
waren, die für Württemberas Staatöleben Tüchtiges ar
feiftet haben, wird einer weiteren Unterfuhung bebürfen.
Mit den jetzt zur Verfügung ftehenden Mitteln, vollend:
bei den Mängeln bes von Georgi v. Beorgenau heraus
gegebenen Dienerbuchs, läht fih die frage nicht beam
worten.!)
Maren die Anitrengungen, welde der Kirchenlaiten
für den Nachwuchs des Adels machte, bedeutend, jo wurde
doch der Nachwuchs für den bürgerliden Beamten
ftand nicht weniger bedacht. Die Grundſätze, nach benm
an Knaben und Yünglingen bürgerlihen Standes Studien
beiträge gegeben wurden, find im großen und ganzen bie
felben, wie bei den adeligen. Worbedingung ift Die nötige
Begabung, gefordert wird der fietige Nachweis des Fleißes
und des Fortichritts im Stubium und das Verſprechen de
Eintritt in den herzogliben Dienft. Seit dem Ende der
1570er Nahre werden immer subsidiarii ordinarii unb ex-
traordinarii unterfhieden, ein Unterfchied, der ſich aus den
Rechnungen nicht ganz genau feititellen läßt und vielleidt
mit der größeren ober geringeren Höhe des Stubienbeitrass,
entiprechend ber höheren oder niedereren Eramenänummen,
zufammenhängt.
Zur Bergleihung mögen einige Zahlen dienen, melde
die Gaben an Adelige und Nichtadelige beleuchten.
Mel Bürgerlihe Studenten
ordinari extraordinsrü
1560/61 240 fl. 645 fL —
1570/71 638 fl. 9a fl —
1580.81 1041 fl, 1365 fl 514 fL.%
159091 1134 fl, 1728 fl 1424 fl.
160001 260 fl. 1650 fl. —
1610/11 265 fl. 1299 fi.
1620721 850 fl. 1607 fl, —
1630,31 — 380 fi. —
1634 hören die Studienbeiträge auf, und ſie beginnen
auch 1650 noch nicht wieder, als ſchon wieder Mittel Für dir
) Ein tritiſch bearbeitetet Dienerbuch wäre alt Ergänzen
zu Wintterlins Behörbenorganifation fehr willlommen,
*, Die Kreuzer bleiben weg.
Die Lichestätinfeit der evangeliſchen Kirche Württemberas von der Zeit des Herzogs Ehriftopb bis 1650.
It. 71
Hoflapele vorhanden waren. Immer mehr wurde der Kreis, | noch bei der Rücklehr 25 fl,, ferner 12 fl. zu einer neuen
innerhalb deſſen die Erziehungsbeiträge verabreicht murben,
auf den Etand der Staatd: und Airchendiener beſchränkt.
Es überrafht, 1627/28 einen Bauernfohn von Hilbrigbaufen,
Jakob Brotbed, unter den Unterftüßten zu treffen. Diefe
Praris hatte den Vorteil, daß der Beamtenftand aus dem
Kreis der Gebildeten, bei denen der Dienft des Vaterland
Tradition war, fich ergänzte, aber fie barg doch die Gefahr
der Bildung einer Beamtenhierardie in fi, die fih vom
Voll mehr und mehr geſchieden wußte und zu wenig durch
nettes Blut aus ben untern, in heißer Handarbeit aeftählten
"reifen aufgefriiht wurde. Aber wenn Mürttemberg als
Staat aus den furdtbaren Stürmen bes Dreikigjährigen
Kriegs, aus der Zeit einer neuen öfterreihiihen Offupation
und der Rüdfehr von Mönchen und Jeſuiten hervorging,
ohne etwas von feinem Beftand und feiner Eigenart ein-
nebüht zu haben, fo verbanft es das nicht zum wenigſten
feinem mit den Dpfern des Kirchenkaſtens gebildeten zu:
verläfftgen Beamtenſtand. Wohl gab es auch unter Der
aroßen Zahl der Unterftübten ab und zu einen, der bie
Hoffnungen enttäufchte und fehlſchlug, mie z. B. der Entel
des Neformators Paul Phrygio, der Sohn des Arztes
Phrygio, Friedrich Konftantin, den man nah Marburg ger
ſchickt hatte, mo damals Haid. Hun ala hochangefehener
Brofeflor ftand, Er hatte aber dort ein fo verſchwenderiſches
Leben geführt, daß man ihn von der Univerfität relegterte,
worauf er fih nah Tübingen zurüdbenab. Nachdem man
1435 fl. auf ihn verwendet hatte, ftellte man ihn endlich
1592 Februar probeweiſe ald Supernumerarius und Schreiber
in Stuttgart an; er muß fih aber nicht fo gehalten haben,
daß man ihn befinitiv unftellen konnte, denn er fehlt im
Dienerbuc.
Die Subfidien begannen bei Knaben mit 20 fl, fliegen
dann bis zu 50 fl, im Inland und zu 100 fl, im Ausland.
Der Genuß des Subſidiums band zunächft an bie heimiſchen
Anftalten, doch war man liberal genug, Subfidien aud an
folhe Landeskinder zu geben, die in Wittenberg’),
Roftod?) und ena?) ftudierten a Maga. Friedr.
Daider befam feine 50 fl, fogar, als er die Sefuiten
unerfität Ingolſtadt 16991600 beſuchte. Zahlreiche Stu:
denten ziehen nach Döle in Burgund“), aud nad talien
und Frankreich. Nirgends mat ſich die Sorge geltend,
daß bie ewangelifche Überzeugung in fatholiiher Umgebung
notleiden lönmte. Mag. Theophil Breu von Hottenader,
der Sohn des Neformators von Leutlich, Dav. Breu, der
1583 ein Vierteljahr lang in frankreich geweſen war, erhielt
1 Johann Mad von Heidenheim ſtudiert in MWitten-
berg 1595.
) Phil, Rittel, Sohn bes Anbr. Rittel, ftubiert jur in
Roſtock 1598,
*, Mag. Tim. Volz ſtudiert in Jena 1599. Ebenfo Joh.
Ennelbarbt,
*, Ehriftopb Geh, Sohn des geiftlichen Berwalterd Wolj⸗
gang Geh in Balingen, ſtudierte 1598 in Döle,
Kleidung und Zehrung in Stuttgart 11 fl. 30 fr. Dagegen
lieh man 1585 Paul Piscarius, Sohn des Piarrers in
Münfter, der auf eigene Fauft nah Frankreih ing, mit
4 fl. Viatifum ziehen. 1618 zog ein Stipendiat M. ob.
Meld. Mader fort, um die orientaliihen Spraden zu
ftudieren, und erhielt 30 fl, Reiſeſteuer.
Auch zu Anſchaffung von Büchern gab man Beiträge:
ZB.Roh Stengel, Famulus im Stift, befam 1594 6 HL,
als er fih zur Magifterpromotion vorbereiten wollte. 1650 erbielt die
Witwe des Elias dv. Haufen zur Berahlung ber Bücher ihres jungen
Sohnes 3 FL Dagegen kann es nicht auf bie Rechnung ber
Liebestatigkeit gefeht werden, wenn 163440 Cyriacus Leger,')
Honventual und Prediger in Herrenalb, zur Anſchaffung von Büchern
6 il, 1564 Ge. Senger, Piarrer in Jeftngen, beſonders zur Er
werbung ber Schriften der Kirhenpäter &0 fl., und Dr. Chriſtoph
Stehelin, Pfarrer und Enperintenbent in Herrenberg, 235. 1.
1592 %0 fl, erbielt, damit er für feine Bibliotbef die Werke
Auguſtins und der Vatres anſchaſfſen und auch die ſcholaſtiſche
Theologie ſtudieren fönne,
Selbft zur Erlangung der alademiſchen Grade gab man
Unterftügungen oder ftredte wenigſtens Gelb vor.
Aer. Scharpff, geweſener Famulus im neuen Kollegium
in Tübingen, erhielt zur Erlangung der Mogiſterwürde 1800 6 fl.
ebenfo 1651 Marg, Witwe des Dans Dry Donbeder, zu ihres
Sohnes Mogiftertum SÄ., M. Balth. Yofer, dem geweienen
Schulmeifter zu Meinsberg, wurden 1564 50 fl. vorgeftredt, ala
er zum Doctor medieinae freiert wurde. Dagegen erhielt M. Theod.
Thumm zur Erlangung der theologiſchen Doltorwürbe 1618
150 fl.
ungen Anaben gab man kleinere Unterftügungen, bis
fie etwa in einer Kloſterſchule untergebracht oder 'mit einem
Subſidium bedacht werden konnten. Belonders kam dies
armen Kirchendienern zuaute.
3. 9. erhielt 1563 der Pfarrer Job, Paul Germann m
Boppenweiler zum Interhalt feines Yruders bei den Stubien 10 fL,
1576 Parrer Beiter in Holggerlingen für feinen Sohn
10}, IJerem. Gräter, Pfarrer zu Balingen, zum Unterbalt
feines Sohnes beim Mobiften in Stuttgart 1586 20 ſi., die Witwe
bes Pfatters Joh. Baiffer in MWüftenglattbach ebenfalls für
ihren Sohn auf der Schule 2 fl, 1610 Pfarrer Dörner in
Gönningen für 2 Söhne, „um ihrer trefflihen Ingenia“ willen,
4. War es nicht möglich, Bitten um Aufnahme ind Stipendium
oder Tiffernitanum zu gewähren, fo gab man bafür Heine Unter
Rüpumgen, 4 B. 1665 Erhard Manderſcheid, bem Sohn bes
früheren Pfarrers in Lampoldshauſen Ifl, Andreas Ziegler,
für ben Sand v. Alſchhauſen bat, 1587 6 fl. Erniried Ein
born von Kirchheim 1596 2 Statt erbetenen Subfidien ers
hielten „semel pro semper“ Paul Banker, Schultheiß in Sindel:
fingen, für feinen Sobn 1591 5 fl, der Pfarrer in Göppingen,
M. Andr. Grammer 1594 für feinen Sohn Joh. Konrad, stud. med., SUR.
Arme Knaben, die ins Kloſter aufgenommen wurden,
erhielten Heine Unterſtützungen.
Sp 1555 Mid. Piftoris von Lauffen und Meldior vor
Habad (Hobader), die nach Adelberg famen, 1556 Ge. Ehmid
von Güglingen, 1562 Jer. Schultheiß von Lauffen und Mic,
%) Er ging balb barauf nach Bafel,
11. 72
Hipp von Tübingen, 1561 arme Schüuler, die von Königebronn
nad Herrenalb verſetzt wurden, 16550 Ge. Wirt, Solm des Pfarrers
von Gültflein, in der Kloſterſchule zu Dirfau.
Wurde ein Alofterfchüler oder Etipendiat Trank, fo
daß er austreten mußte, fo empfing er nod eine „Abfertir
gung“.
3.8.1570 Jal. Därner von Neuftabt, der etliche Jahre
vorher ans der Klofterfhule in Lord wegen Jallſucht entlaflen
wurde, jept aber Weib und Aind batte und um einen Dienft bat,
Sl Dem ehemaligen Herrenalber Klofterfhüfer Mid. Faber
von Leonberg, der ſchwer erfrankt mar, gab man 1578 4 fl. 80 Ir.
Badfteuer. Mußte einer wegen „harten ingenii* entlaffen werben
und auf das Studium verzichten, fo erhielt er noch ein Viatilum, wie
3. B. 1565 ber Stipendiat Beter Heyniz non Mömpelgarb 4 fl,
1570 Hein. Pfarr von Marfgröningen, ein Bebenhäufer Alofter-
fhüler, A fl. Der geweiene Stiftäſamulus Chriftopb Neid von
Tübingen, der offenbar wegen nicht genfgenber Baben im Land
nicht „Füglich“ angeftellt werben konnte, erhielt 1586 I fl. Viatikum,
um fi auswärts einen Dienft zu fuchen, ebenfo M. Laur. Epplin,
Stipendiat von Wenblingen, 1592 2 fl,
Ja, felbft ſolche Zönlinge, die fih eine Bejtrafung zu:
gezogen hatten, wurden mit väterliher Milde und Weisheit
behandelt,
Zwei aus der Kloſterſchule in Alpirsbach entlaſſene Schüler,
Andr. Bed und Matth. Figulus, erhielten 1562 noch 1 fl. 30 |
und 1 fl. Fur Johann Birer, der in Hirſau durchgebrannt war
und bafür in Stuttgart in den Harzer gefeßt wurde, zahlte man
1562 die Schrung im Gefängnis mit I FL 60 kr. und ſchickte ihn
dann wieder nad Hirfau. Ein Maulbronner Klofterſchüler, Heinr.
DO cho von Badnang, hatte fich verheiratet unb war deshalb ent-
laſſen worden, Er ging aufer Land, ſuchte aber doch wieder um
Anftellung in ber Heimat nad. Da er fih in der fremde gut
achalten hatte, belam er 2 fl. zum Troft dafür, daß er feine Ans |
ftelfung erhalten konnte. Dem megen ungebührlihen Benehmens
aus dem Stift ausgeſchloſſene Stipendiaten Sam. Hail von
Schorndorf gab man bad 2 fl. auf ben Weg, als er in ber
Fremde fih einen Dienft fuchte,
Aber man förderte der jungen Ehwaben Studium noch
auf andere Meife, als bisher aefchildert wurde, Gab es
für fie feinen Raum im Stipendium und fein Eubfidium
für nichttheologiiche Studien, fo ftanden noch althergebrachte
Stellen in ber Lilienburfe zu Wien offen, welche wiederholt
Unterftüßungen aus dem Kirchenkaſten bekam. Die Super:
intendenten und Aonventoren der Burje erhielten 3. B. zum
Neubau ihres Haufes 1570 und 1575 je 100, 1577 300 fl.
Als das Haus 1590 durch „Erbbidem” Schaden gelitten
hatte, gab man aufs neue 20 fl. Baufteuer. Joh. Molf
von Nürtingen war dort bis 1584 lange Jahre Proviſor
und Diafonus, Die Oberlirchenbehörde präfentierte Den
Borftehern der Burſe Landeslinder und gab ihnen je nad
dem Grab der Bebürftigfeit Neifegeld von I-6fl., aud
wohl im Fall quter Fortfhritte im Studium no weitere
Unterftübung.
Als ſolche Studenten der Liltenburfe, melde Württemberg
präfentiert hatte, find zu nennen: 1561 18, Desember Dawald
Grueller, 1562 18. Mai der Aonvertit David Nehber von
| zu lernen.
Die Fiebestätigkeit der evangeliihen Kirche Würtiembergs von der Beit des Herzogs Ehriftenh bis 1650,
Joh. Bed von Kirchheim, 15€8 10. Februar 4 ungenannie Eindenden,
1569 28, Juli Wilh. Arniperger, Sohn des Forftmeifters in
Heibenbeim, der wegen Gebörleiven feine Anftellung im Kirden:
und Schuldienſt der Heimat finden tonnte, 1574 15. Eeptember
And. Rincourt aus dem bamals mürtiemberetichen Mimpel-
gard, 1576 13. Anli Joh. Röbel von Münfingen, 1577 27. Fuß
Mid. Gering von Kircheim, 1577 24. September Baltib, Tuch⸗
ſcheerer, Sohn bes Bollbereiters in Stutigart, ber 1886 24. Mai
die Erlaubnis zur Annahme eines NKirchendienftea in Xfterreich
befam (f. u.), 1580 Nik. Piifar von Waiblingen, 26. Mai
Euſtachius Löblin von Wildberg, 10. Desember Eberhard
Übermann von Renenbürg, der 1584 heimkehrte, 1581 9. Januat
Joh. Caftolus Wolfart von Waiblingen und Job. Eimaier
von Gannftatt, 10. September Mart. Weißhaupt von Leonbera,
stud. jur, der nod; 1587 10 fl. erhielt, 1589 10. Januat Aoh.
Weygold, des Hofwagners Sohn in Etuttgart, der 1587 ir
ittenberg findierte und 10. Jannar dort ned 15 fl. erbielt, Mid.
Nelle, Sohn des Wagners in der Eßlinger Vorſftadt in Stutt—
gart, der 1586 au in Tübingen ftubierte und dann 20 fl. erbielt,
12, Mai Joh. Hailfinger von Talheim ON, Rottenburg, 1584
Job. Epitalien von Adelberg, der gute Foriſchritte im der Lilien
burfe machte und deswegen 25 fl. Studienbeitrag befam, 158%
9, April der Sohn des Schulmeifters in Bretiach, 1587 5. September
Roh Strauf, Sohn bes Pfarrers in Plattenbarbt, 13. Mei
Hier. Scheublin von Hirdheim, 15858 2. Juni Wid. Jelin
von Sindelfingen, 15 22, April Samuel Seger, Sohn vi
Pfarrers in Musberg, und ein zweiter Joh. Caſtolus Wolfart
von Waiblingen, 1505 24. September Ge. König von Schlierbos,
1599 20. Juli Jak. Epangenberga (Heimatort nicht genanzi.
Bisher waren die Schwaben nah Wien gejdidt worden, ohne daß
man von dem Geiſt der Univerfität Wien eimas für ihren Glauben
befürdtete. Aber von 1599 an hört bie Unterftügung von Landes
kindern zur Reife nah Bien und zum Etubium in der Yilienburie
auf. Es ift eine reine Ausnahme, wenn 1613 vom Honftficiem
oh. Chriftopb Durrleber in die Lilienburfe praientiert
mwurbe,
Bisher fahen wir, was die württembergifche Kirche für
die Bildung des Volkes auf den gelehrten Schulen ter.
Man begnügte fih aber dabei nicht, fondern gab auch Lehr
gelder an bedürftige Knaben, befonders an Sohne ver
ftorbener Pfarrer. Man war dabei nicht fo engherzig, dei
man nur dann Lehrgelder gab, wenn das Geld innerhalb
Mürttembergs blieb, Die Hauptfahe war, daß ber Meifter
tüchtig war.
Der Sohn des Pfarrers Brotbag in Faurndau hefam 1585
50 Hl. Lehrgeld, um das Pulvermachen bei Geb. Zoller in Ehlinger
Sam. Ruof, Sohn des Pfamers in Aſperg, mer
1587 bei einem Buchbinder Mid. Neulomm in Pforzheim in der
Lehre und erhielt fl. Hans Bed, Sohn bes verftorbenen Bachſen
ſchmieds in Stuttgart, durfte 1583 ſeines Vaters Hanbmet =
Augsburg lernen. Den Schüler des Hofmalers Hans Steimr,
Hans Philipp Bräter, Sohn des Superintenbenten in Rasch,
Entel des Hofpredigers Hajp, Bräter, jandte man 15856 zu mweitent
Ausbildung an den Hof des Herzogs Ferdinand von Baer.
während der Sohn des fFürftlihen SKammerbieners Albredt
Maſſon 1628 zu demjelben Zweck nad Atalien geſandt marke
und zu diefer Stubienreife 70 fl. befam. Der ehemalige Alster
Munderfingen, 1563 11. Iuni Leonh. Rueland, 1565 26. Märg ſchület von Murrharbt, Theod. Pailler von Marbach, der ex
| |
Die Lichestätigfeit der evangeliichen Kirde Württembergd von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Zeitlang im fürftlichen Luſtgarten verwendet worden war, wurde
1591 nad Frankfurt gefchidt, um bort die Gärtnerei zu erlernen,
und befam nicht nur 20 fl. Lehrgeld, fonbern auch Aleiber und
Schuhe mit auf den Weg. Ahnlih wurde Hand Wagner von
Lohburg, den der Herzog Ludwig bei dem Müller in Martgröningen
in bie Lehre getan hatte, 1587 mit einem lebernen Wams, Kleidern
und Schuhen anögeftattet. Ein Klofterfchüler, der das Stubium
aufgeben mußte, Hier. Bolmar von Einbelfingen, ein „feiner
Knabe*, erhielt 1578/77 10 Fl. zur Erlernung eines Hanbmwerfs,
ebenjo wurde 1576 ber Sohn des Pfarrers zu Sulz bei Wildberg,
Gib. Blanf, der megen eines Leibesgebrechens nicht ftubieren
tonnte, Sondern ein Schreiner geworden war, unterftügt. Joſua
Einhorn von Balingen, ver „im examine publico* nicht „aller
dinge” wohl beftanden war, befam 1575 ben Rat, zu einem Sands
werk zu greifen, und erhielt zum Troft 5 fl.
Vorurteile genen einzelne Erwerbszweige gab's nicht.
Man fand das Pulvermachen und das Büchſenſchmieden
nicht zu meltlih, aber auch das Echneiderhandmwerf nicht zu
gering und unftandesgemäß. Dem Sohn des Viarrers zu
Degerlech, Joachim Epp, gab man 1574 10fl. Zehrgelb, um
das Echneiberhantwerk zu lernen, ohne daß die Behörde
in dieſem Beruf etwas Entehrendes für den Pfarrersſohn
aehunden hätte, Man wollte nur bie jungen Leute befähigen,
tüchtige Arbeiter zu werden und ihr ehrlihes Brot zu er
werben.
So mannigfaltig die Opfer waren, welche bie Kirche
für die Bildung des Volles, der Staatsdiener, Kirchendiener
und Schulbiener bradite, fo verfchiedenartige Wege hier Die
Siebestätinfeit einfchlua, fo vielfach die dafür gegründeten
Anftalten waren, fo bürftia ift Das, was für die Not und
Bedürfniſſe der Kirchen⸗ und Echufdiener aefchaffen wurde.
Es gab für befondere Notzeiten feinen Unterſtützungsfond.
An eine Kaffe, aus der den gealterten Männern ein be |
ftimmter regelmäßiger Ruhenehalt zuteil werden fonnte, |
in Neuenbürg, 1617, die Witwe bed ermordeten Vforrers Mart.
badıte man noch nicht, und doch wäre es um fo nötiger ge:
meien, ald die befheidenen Beſoldungen faum geftatteten,
etwas für das Alter zurüdzuleaen. Wohl gab man einzelnen
Zeibaedinge, aber fie waren fehr mäßig. Allerdings war
die Oberlirchenbehörde ſtets bereit, Unterftügungen zu reichen,
wenn irgendwelhe Not zu ihren Ohren fam. Galt es
Armut zu lindern, fo tat fie die Sand auf.
Sigmund Birkheimer, der in Greglingen unmöglich
gemorbene erfte evangeliihe Pfarrer, hatte „weder Seller noch
Pfennig” als er 1553 Pfarrer in Gündelbah wurde, und erhielt
deöwegen zum Aufzug 2 fl. Hr. „In grober Armut“ wurden an
Fr. Haarken, Pfarrer zu Wüftenrot, 1553 2 H. 1 fr, an Chriſtoph
Neher von Böppingen, geweienen Schulmeiſter in Böfingen, 1621
2 fl. verabreicht. Beſonders ſchwer waren bie legten Jahre bes Dreikig:
jährigen Kriegs, wo z. B. M, Tobias Schaudelin in Münflingen |
1640 um Hilfe und Rabrungämittel bat, und die auf Klofters
pfarreien figenden Pfarrer, wie Butſch in Merflingen 1640 und
Seibbrand in Weiſſach und lacht 1647 nichts oder wenig Be:
folbung erhielten.
großer Dürftigfeit entgegen, 3. B. bei Hans Konr. Bilder,
Proviſor in Mödmühl, 1647, den Pfarrern Entenmann in Schön:
aich und Wedhmann in Plattenhardt, dem alten hodbetagten, 1647
Milrtiemb, Zaprbüder 1006, Heft 2.
Immer mieber treten uns bier Bilder von |
11.73
mit bem Tobe ringenden Pforrer Be. Bolmar in Nufringen,
der von 1640-47 immer wieber unterftügt wurde, und mehrmals
die für die damaligen Verhältniffe große Gabe von 4 fl. befam,
ebenio wie der verleibbingte Pfarrer Mich. Schleifjing.
Vielfah hing die Not unmittelbar mit den Kriegs:
ereianiffen zufammen. 1631 und 1633/84 muß ber
Pfarrer von Degenfeld Jak. Schielin, der infolge von
Plunderung verarmt war, 1631 Hans Jörg Volmar,
Pfarrer in Schwenningen, wegen der groben Feueräbrunft,
1633/84 Joh. Wolfart, Vilar in Neuhaufen o. E., der
vom Feind gefangen und ranzioniert worben war, unters
flügt werben. Letzterer erhielt 20 fl. Noch häufiger und
ftärfer find die Klagen wegen Plünberung 1645 ff.,
deshalb mußte Beiftener gegeben werben an die Pfarrer:
1645 Joh. Sartor in Überriexingen, oh. Matth. Faber
in Grünweitersbach, Jſaak Capeller, Pfarrer in Yauffen,
1646 Jörg Schweikhardt in Feldrennach, 1647 Sam.
Fiſcher in Kocherſteinsfeld, 1648 Chriftian Pfifter in
Münfingen und Daniel Schilling in Odenwaldſtetten.
Auch in Krankheitsfälen war ftetö Vereitwilligleit zur Hilfe
vorhanden.
Dem an Entfräftung leidenden Pfarrer Hier. Spartanius
in Strumpfelbach ftellte man 1560 einige benachbarte Pfarrer hilfe
reich zur Seite. Dialonus Albert Münderlin in Ingeröheim, der
in Stuttgart einige Wochen frank lag, erbielt 1584 6 fl, 1579 belam
auch die in Stuttgart erkrankte Gattin des Pfarrerd Mart, Mein:
zürn in Lotenberg, 1647 Pfarrer Beringer von Hohrader
wegen der langen Krankheit feiner Gattin eine Unterftüßumg. Es find
das nur einige wenige Beifpiele aus einer großen Menge von Fällen,
Nicht Selten find es Witwen von Pfarren und
Lehrern, die in großer Armut die Hilfe der Oberlirchen⸗
behörde anrufen und meift 2—4 fl. erhalten.
So Urſ. Wehprecht, Witme des Schulmeifterd in Dberrieringen
1560, Anne Baubofer, Hausfrau des geweſenen Schulmeifters
Rot in Aichelberg 1577, die Witwe des Pfarrers Jal. Haft
ner in Riederhofen 1589. 1647 entſchloß ſich auch die Witwe des
Superintendenten Joſua Faſch im Bietigheim im ihrer Aranıt
und Krankheit, zweimal die Oberkirchenbehörde anzugeben, fie ers
bieft je 4 fl., 1647 erihienen aud die rauen des Pfarrers und
Schulmeiſters zu Reichenbach einträditig miteinander in Stuttgart,
um ihre Not zu Magen, In befonders fchweren Notfällen gab man
reihlicher, Die Krankheit des früh verftorbenen Spitalpredigers
M. Nid. Hilmar in Stuttgart hatte der familie Schulden ver:
urfacht, weshalb die Witme 1573 40 fl. erhielt. Der Witwe des
Pfarrers M, Ludwig Braun in Gutach, Die mit 3 Rindern in
Armut Fam und noch ein Kind erwartete, wurden 15 fl. gereicht,
der Witwe des vom Feind erſchoſſenen Pfarrers Kilian Leni
von Waldangelloch 1623/24 26 fl Das Mitleid mit dem Schidjal
des trefflihen Tübinger Hanzlers Jal. Beurlin, den Herzog
Ehriftopb troß feiner Kränflichleit beftimmt Hatte, 1561 im Herbſt
die Reife nad Paris zu machen, umb ber dort 28, Ottober ftarb,
bewog den Herzog, feiner Witwe ein Leibgeding von 300 fl, zur
Erziehung ihrer Kinder und jeder feiner Tödter ein Heiraigut von
200 fl. aus dem Kirchenlaſten aussufegen. Man lieh der Frau Das
Leibgeding, obwohl fie fih 1574 mit dem Blaubeurer Pfleger in
Tübingen, Joachim Hedmeier, verehelicht hatte. Sie bezog madı
10
11. 74
Verbeiratung ihrer Kinder jahrlich noch 50 fl, bis zu ihrem Tod
1601 ca. 1. Mat. Much ihre Schwefter Klara, die Witwe des frnh
verftorbenen Erasmus Schrötlin, Superintendenten in Vaihingen,
erhielt ein Leibgebing von 32 fl, aber nur bis au ihrer Wiebers
verheiratung mit Wendel Lauinger, geiftlihen Verwalter in Baihingen.
Nicht genug zu rühmen ift die nicht ermübende Güte
und Geduld nit Männern, die in ihrer Laufbahn entaleiften
oder infolge mangelhafter Begabung fi ſchwer in Amt und
Würden halten fonnten und immer wieder im Elend ftedten.
So Martin Pegnifer von Nördlingen, der 1576 Schul⸗
meifter in Nußborf, 1577 in Baihingen war, dann für einige Jahre
Verrer in Freudental wurde, aber ſchon 1580 ohne Amt war und
1592 um Aufnahme in ein Kloſter bat ober 1583 gar nad Graz
ziehen wollte und immer und immer wieber ber Beiftener bedurfte.
Noch mehr mußte die Geduld der Oberkirchenbehörde fih gegenüber
von Stephan Biedermann bewähren, der Kunze Zeit in Cann⸗
ftatt und Weuenftabt, 1572— 74 in Leonberg Hollaborator war und
entlaffen wurde, um nad Öfterreich zu ziehen. Mber es kam nicht
dazu. Dan befhäftigte ihm eine Zeitlang bei Hof, bradite ihn dann
1575 nad Maulbronn, wo er aber 1578 fortbegehrte. Er fam
jeht nach Alpirsbach, aber auch dort tat er nicht qut, weshalb man
1581 am 20. März ihm Seine Berfhreibung, dem Herzog zu bienen,
zurüdgeb und ihn mit 3 fl. abiertigte, aber ſchon 2 Tage darauf
ftand er wieder da und eroberte 2fl. Hierauf wurde er Schul⸗
meifter in Schmiden, mo er fich aber fo aufführte, daß man ibn
im Dezember 1582 in Neiten legen mußte. Bücher und Kleider
hatte er verfegt, fo daß man feiner Frau eine Unterſtützung von
1 fl. reichen mußte, Fortan erfheint er regelmäßig bis 1590 in
turgen Friften bei ber Oberfinhenbehörde, um immer wieder jeine
große Rot zu Hagen und meift 2 fl. zu empfangen, Iſt es bei
Viedermann ohne Zweifel Trunffucht, was ihn ins Elend brachte,
fo bürfte die Urſache des Entgleifens auch bei Job. Schle yß kaum
eine anbere gemeien fein, Diefer Mann tft wohl der einftige viel
geltende Kammerzwerg des Herzogs Friebrid. Er war Pfleger des
Klofters St. Georgen in Leidringen gemweien, aber dort fo verarmt,
daß er vom 27. April bis 19. Oktober 1612 wöchentlich einen halben
Gulden befam. Run murbe er Schulmeiſter in Unbingen, batte
aber Tein Gelb zum Aufgua, weshalb man ihm 30 fl. lieh. Dort
war er jedoch ſchon Herbft 1614 unmönlich geworden. Die Undinger
führten ihn mit Weib und ind nad Stuttgart. Der Kirchenkaſten
zahlte den Fuhrlohn; jeht mußte man ihm 8 Wochen lang wieder
eine Unterſtützung von je 9 Baben reihen, Endlich fonnte man
ihm die Schule in Haiterbach verſchaffen, mußte ihm aber zum
Aufzug am 1. November 1614 4 A. ſchenken. Hier hielt er fih bie
ca. 1620, bedurfte aber fortgehender Unterftügung, 3. B. 1619 wegen
Krankheit feiner Frau (10 fl). Dabei mußte er aber fi immer
mwieber eine ichöne Gabe zu verichaffen, indem er ben Herzog
wiederholt aum Vaten eines Aindes gewann. 1620 findet er ſich
in Gultſtein, wo er aber ſchon 1624/25 wieder weiter tradıtete,
Schließlich wußte man nicht anders zu helfen, ala daß man ihn
zum Tormart im Hlofter St, Georgen machte, aber aud ba fan er
wieber in großer Armut um Veiftener ein. Auch der Lebenslauf des
Mag. Konſtantin Rummelspach ift ein Fichjackweg. Er war
1638 — 26 Diakonus in Liebe nzell, 1626883 Vfarrer in Sch d m⸗
berg, wurde 1631 vor das Honfiftorium zitiert und ohne Zweifel
verwarnt, ſodann 1685/86 nad) Dobel verſetzt, 1636 aber mußte
er bie lateinifche Schule in Wildberg übernehmen, fam 1638
als Pfarrer nad Gottelfingen, Das er jebod ſchon 1680 wieber
verlaffen mufite. 1640 ericheint er ald gemefener Bilar (Pfarr:
nn — —
Die Liebestatigkeit der evangeliſchen Kirche MWürttembern® von ber Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
vermejer) in Aldingen ON, Spaihingen, der froh fein muhte, ofs
ihm die Schule in Reidlingen übertragen wurde, Doc nahm man
ihn 1652 wieder in ben Kirchendienſt. Er befam die Pfarrei
Lofſenau. Auch dieſer Mann bedurfte vielfach ber Unterſtützung
aus dem ſtirchenkaſten.
Es find dies nur eimzelne Züge aus ber Piebestätiafeit
der Kirche gegenüber ihren Dienern, fie aenügen jebod, um
einen ganzen Zweig ber Tätigfeit der Kirche zu beleuchten.
Aber nicht nur die perfönlihen Verhältniffe der ein:
zelnen fordern Hilfe, fonbern auch die Not ber Gemein:
den, bie in die Sage famen, ihre Kirchen zu beffern, neue
zu erbauen, Gottesäder anzulegen, Uhren und Gloden anzu:
ihaffen. Man könnte denfen, in dem eriten Yahrhundert
ihres Beſtandes hätte die evangelifche Kirche Württembergs
nicht nötig gehabt, viel zu bauen, Vaumeifter, Steinmeten
und Zimmerleute hätten nunmehr feiern lönnen, ba ber
Proteftantismus in Rirchengebäuben ein reihes und ſchönes
Erbe angetreten habe. Gab es doch mehr Kirchen und
Kapellen, alö bie evanneliihe Kirche für ihren Gottesdienſt
bedurfte, weswegen Herzog Ehriitoph den Abbruch von
Mebenfirhen und Feldkapellen 16. Mai 1555 anordnen
fonnte. Diefe Annahme erklärt es, dah in Mürttemberg
noch nie die Frage eingehend und zuſammenhängend ber
handelt wurde, was denn in Mürttembera im Jahrhundert
nach der Reformation im Kirchenbau neleiftet murbe, wenn
auch in den Oberamtsbeichreibungen und ben Sunftalter
tümemn Württembergs einzelnes geboten if.
Die nachfolgenden Notizen werben mannigfadı auch Für
die Ortsgeſchichte wertvoll fein.
Zunachſt ift es das jeht badiſche, Speyer aenenüber gelegene
Altiusbeim, das 1559/54 200 N. zur Mieverberftellung feiner
Kirhe erhielt. 28. Degember 1564 befommt Tübingen mr „Er
banung* der Spitalfiche 200 fl., darin meiftens Veidhennrebigten
aebalien wurben, In Lauffen war die Hirche 4, September 1564
durch Blitzſchlag Fener vom Himmel) in Aſche gelegt worben.
Die Stadt erhielt 1566 und 1567 zum Wiederaufbau zweimal
500 fl. Kirchheim w. T. baute 1567 einen neuen Sirdturm,
mom ihm 28, April 1567 150 fl. gegeben wurden. Als in Der
Stiftäfirhe u Stuttgart zwei neue Borfirchen gebaut wurden,
gab der Rircenkaften 7. Dezember 1569 100 I. 1570 baute bie
Stadt Marbach die Neganderfinhe mieber, wort ihr 15. Januar
36 A, Bauftener gereicht wurde. Auch die Stadt Nagold murbe
1574 für ihren motwenbigen Airhbau unterftüht.
1575 wurde an ber HSofpitallirhe in Stutinart ge
baut, wozu der Stadt 200 fl, zuteil wurbe, Airdheim murben
91. April 1575 um Airchbau 400 FM. gelichen, wovon alle Aahre
100 A, abbezahlt werben follten. Leonberg baute in bemfelben
Jahr an feinem Kirchturm, wozu ihm 00 #. gegeben mwurben.
Reuffen erbieit I0 fl. zur Reparatur feiner Kirche. 1576 baute
Aichſchlehß an feiner Kirche, ebenlo Sindelfingen \enes
erhielt 85 f., dieſes 100 A, 1577 aob man Kornweſtheim
150 f., Flöulingen 100 fl. zum Hichban, Brettach um Bau
von Kirche und KRirchturm 150 fl. und 100 MH. Wis 1579 die
Fenſter in der Leonhardskirche in Stuttgart gebeflert wurden,
erhielt die Stadt SO FH, 1584 Hildrizhaufen BOfl. Uhlbach
werben 1585 150 fl. geliehen, während Stuttgart zum „And
ftreichen* der Stiftstirde, jenem fatalen Tunchwert, das keine
Die Liebegtätigkeit Der evanneliichen Kirche Wiürttembergs von ber Zeit bes Herzogs Ehritonh bie 1650.
Farbe jchonte, BU fl. fage dreihundert Gulden, geichentt befam,
Botnang aber in demielben Jahr mit 15 fl. für feinen Kirchbau
abgefunden wurbe. 1587 baute man in Böblingen bie Kirche,
der Kirchenlaften gab dam 600 fl. In Geradfteiten mußte ber
Sloclenturm neugebaut werden, weil der Blitz datein geichlagen |
batte; deshalb befam die Gemeinde 40 fL Bauſteuer.
Im Jahr 1587 wurde ber Turm ber Stiftslirde in
Tübingen in feine heutige Gejtalt umgebaut und für eine große
Uhr Raum geſchaffen.) Die Pfleger des KHirchenkaftens hatten ber
Stat Tübingen zum Bau am 28. Juli 1587 2300 H. und am
18, Mai 1588 300 fl. vorgeftredt; jegt mollten fie bie Bauloften
für den Ölodenturm, da dies Sache der Stabt fei, nicht übernehmen
und bie Schuld nicht erlaffen. Herzog Ludwig aber befahl die
Summe mit 649 fl. 57 fr. aus dem Kirchenlaſten zu bezahlen, ba
von Tübingen doch nicht viel zu holen ſei.) Yum Bau der Bor |
tirhe in der Hoſpitalkirche in Stuttgart wurden 1592 20 fl.
verwilligt. Degerlod befam ins gleichen Jahr zum Kirchbau 10 fl.
1592 mußte das Hirhfein zu Grüntal, dad zu eng ge
morben mar, ermeitert werben, was unter ber Leitung Heinrich
Schicchardts geſchah.) Der Kirchenfaften Teiftete zu dieſem Bau⸗
weſen 408 fl. Beiſteuer. Reuenſtadt erbat fih wiederholt Gelb
zum Bau der Kirche, man gab der Siabt auch 1585 300 fi... 1596
1068 fl. 58 fr. mit dem Vorbehalt des Erfages durch den Zehnt- |
herren, ben Abt von Schöntal, der 1599 6A. 58 fr. an den !
1596 wurden auch Verhandlungen mit Ells |
Bauloiten übernahm.
wangen wegen des Kirchen: und Schulhaussaus in Oberfoden
gepflogen. Auenftein erhlelt 1595 80 fl. aum Kirchenbau. In
Stuttgart muften 1596 in der Stifigfirde noch eine Borlirche
und Stühle für den Kircdengefeng und bie zablreichen Schuler
hergerichtet werben; die Hälfte der Koſten mit 119 fl. 2 fr, über
nahm der Kirhenlaften. 1596 befahl Hetzog Friedrich, ben Ehor
der Ztiftäfiche auszubefſern. Heine. Schidharbt und Ge. Beer
verbingten bie Arbeit an den Gipfer zu Stuttgart, Mich. Meiths
mayr, um 54 fl. 10 fr, während ber Glaſer Daniel Meſſer für
374 Scheiben an den Fenſtern des Chors 6 fl. 10 fr. erhielt.
Ublbadı wurden zum Bau feines baufälligen Turmes 1506
27. September 150 fl, gereicht; ebenfoviel befam Eibensbach
zum Kirchhau. Die Kirche zu Hornberg (jept badiſch war durch
walloniſches Ktiegsvoll „übel verberbt” worden. Der Hirchenfaften
aab 16598 5. Januar 70 fl. zur Wiederherftellung.*) Das hebentenpfte
Baumejen in biefer Zeit war bie Erridtung ber Kirche in ber | dem Stipendium gehörte, einer größeren Reparatur unterzogen
auf dem Schwarzwald,
„Neuenitadbt bei St Ehriftophstal“
d. h. Freudenſtadt, für die der ſtirchenlaſten gemäß einem Befehl
des Herzogs vom 21. Märı 1601 die Baukoſten übernehmen mußte,
Die Baumeifter vergaben bie Ausführung bes Paues an Michel
Ragel von Böblingen, Daniel Zwiebel von Eannkatt und Weifter
Martin Zimmermenn von Calw. Un bie Kirche ſchloſſen ſich Die
Bauten für bie Pfarrhauſer, die Schulen und andere Gebäude,
für welche der Kirchenlaſten bis zum Jahr 1617/18 im ganzen
nicht weniger ala 148244 fl. 36 fr. aufzubringen hatte, Die Orgel
wurde 160: von bem blinden Drgelmader Non. Schott geliefert
und bad Schnitzwert an ber Drgel von Georg Müller, Bildſchnitzer
in Stuttgart, hergeftellt. Das Holzwert an der Drgel wurde von
’) In der DAB, Tübingen &, 219 iſt 3. 2 zu lefen 1592,
) DUB, Freudenftabt S. 297.
) Über dieſes Greignis ift in allen mir zugänglichen Werten
über wurtt. Geſchichte nichts zu finden. Sollte Horburg im Elſaß
gemeint jein?
I. 75
Georg Donauer und Jakob Spinepler nebſt ibren Malergeiellen
‚ bemalt, ebenfo das Hreug auf der Sirhe. Der Altarftein wurde
dem Zeughaus in Stuttgart entnommen. Die lehte ber biblifchen
Hiftorien lieferi 1610 der Bildhauer Jakob Roment. Der Turm
der Kirche wurde in den Jahren 1618—15 erbaut. Die Zumme,
ı weldye der Rirchentaften für Freudenſtadt zu leiften hatte, war fo
roh, daß bie Rechner fchon 1600, als fie BOOO FL. für ben Bau
bhergeneben hatten, beim Herzog anfragten, ob fie noch mehr für
diefen Zweck geben folten, und öfters nidjt in der Yage waren, bie
geforderten Summen fogleih zu liefern. Seiber muften ſchon
während bes Dreißigjährigen Ariegd Reparaturen vorgenommen
werben. 1646 24. Mai werden dem Forftmeifter Herkules Bidem⸗
badı 81 fl. erfegt, die er aus weltlichen Mitteln für ven Bau ber
Rirde in Freubenftabt bargelegt hatte,
Neben Freudenstadt beburfie das neu aufftrebende Wildhad,
das von vielen Fremden hohen und niederen Standes beſucht
wurde, einer neıten Kirche. Denn die alte Kirche war zu eng und
ſehr baufällige. Die Fremden, beſonders „bie Papiften, vebeten
ſchimpflich und fpöttiih” von dem Zuſtand der Kirche, jo daß
Wildbad ſich veranlaht ſah, „die Kirche anders richten zu laſſen“.
Die Frage nad) der Baulaft lag Mar. Sie war, da Wildbad ur
ſprunglich aur Filial von Liebenzell mar, Sache der Gemeinde,
d. 5. des Heiligen ober nah dem neuen Recht des Armenlaſtens.
Es konnte gar nicht ameifelhaft fein, daß letzterer die Kirche „in
Bejen und Bau zu halten habe. Da aber das Vermögen bes
Armenfaftend gering war, wurbe der Gemeinde aus Onaben
11. Juni 1600 eine Beiftener von 150 fl. gereicht, Sie mußte jedoch,
mie andere Genteinden in biefem Fall, einen Revers auäftellen,
in dem fie befannie, dab jie feinen Reditanipruch erheben künne,
Da ſich auch die Kirche in Hornberg bei der Zunahme ber
Bevölferung in dem Stäbtdien und ben dahin eingepfarten Drten
zu eng erwies, erhielt bie Gemeinde 1602 eine Bauftener von 200 fl.
Das kaum erft erworbene Mundelsheim burfle erfahren, wie
wohltätig die Angebörigfeit an Württemberg war. Denn man half
ihm 1601 ff. feinen baufälligen Kirchturm bauen und bie Kirche er-
weitern. 1601—03 empfing es in 2 Jahresraten je 687 fi. 56 fr.
Die junge Pfarrei Wart bante 1602-1604 ihre Kirche und
erhielt 1602 yunädft Die Hälfte der Bautoften mit 170 fl. und 1604
zur Vollendung dei Kitchenbaus weitere 80 fl. Um dieſe Reit
muf} auch die baufällige Auguftinerfirhe in Tübingen, bie jetzt
morben fein. Im März 1603 murbe ber Baumeifter Haus Braun
' von Stuttgart nad Tübingen geſchickt, um fie in Augenſchein zu
nehmen. 1609 baute Kleingartach (Gartach unter Cimpurg)
feinen Hirchturm, wozu ihm eine Gmadenftener von 100 fl. gegeben
wurde, Kirnbad bei Hornberg (jept badiſch; erhielt tm gleichen
Jahr für Kirche und Pfarrhaus 32 fl, Baubeitrag.
Eine große Tätigkeit im Kirchbau herrſchte im Tegten Jahr:
zehnt vor dem Dreikigjäßrigen Krieg.
1610 befamen Ottenbaufen 60 fL, und Afperg 400 f.
zum Kirchbau, Nagold zur Ausbefferung von Kirche, Gottes—
ader und ber Mauer darım 100 fl, Nedaragröningen zum
Bau des abgegangenen Sirhturms 100 fl, zum jelben Zwed
Kirhheim am Nedar 1612 117 ff. 14 fr. 1612 Tick der Herzog
die abgebrannte Airde von Mittlensweiler aufbauen, Der
Kirchenkaften gab ben Bauſchilling von 1001 fl. 46 kr. und 1613
noch einmal 200 fl. 1613 murbe mit dem Deutſchmeifter zu
Winnenden Tagfapung wegen bes Kirchturma in Horkheim ge
‚ halten, mo die Kirche 1610 vom Herzog gebaut morben war
II. 76
1614 erhielten Ronmelshaufen 400 fl, Wildbad 150 fl., Grof-
bottwar 1615/16 150 fl. und 1617 noch 1000 fl., Bündelbad
1616 50 fl., Boinang 1617 100, Schlichten 1619 25 fl.,
1622 Groß⸗Heppach 100 A. zur Reparatur ihrer Kirchen.
1623/24 lieh ber Herzog den Turm ber Kirche in Wildbad
erhöhen, wie auch ein Schulhaus Faufen und einrichten. Doc
laſſen fih die ſicher anfehnlicen Noften von über 5800 fl. nicht
für beibe Teile ausfcheiden. Zu einem Gottesackerkirchlein, das
Neuenbürg 1626 baute, gab ber Kirchentaften 100. Für die
Kirchen in Kentbeim und Zavelftein wurden 1625/26 100 ft,
ebenfoviel 1627 für die beiden Nirhen in Engelsbrand und
Grunbad, für die in Hegnach 1626/27 40 fl. vermiligt.
Aber nicht nur für Kirchen hatte der Kirchenlaſten eine
offene Hand, ſondern auch für Anlage von Gottesädern
und Ausftattung der Kirchen.
Stuttgart erhielt 1564 200 fl. zum Anlauf eines neuen
Begräbniffes, Brettah 1574 10 fl, Shwaidheim 1576 EO FL
sur Erweiterung des Gotletaderd, Münfter DU. Gannftatt zu
einem neuen Kirchhof 1611 80 fl, 1579 Cleebronn 40 fl, 1617
Kirhheim am Nedar 200 fl. zum Airchhofbau“. Zur Befferung
der Orgel wurde Tübingen 1585 ein Beitrag von 20 fl, zu
Soden Eberſtadt 1573 30 fl., Plieningen 1582 80 ft, Meiler
im Amt Hornberg 1615 106 fl, Nedargröningen 1615 85 fl.
gegeben, In Stuttgart wurden 1597 die beiben größten Glocken
ber Stiftäficche gewendet und beffer aufgehängt. Der Kirchenkaſten
mirgte zu diefer Arbeit 200 fl. beitragen. Zur Anfhaffung einer
Schlaguhr befam Gablenberg 1588 15 fl. Igelsloh und
Reihenbad 1611 70 fl.
Sehr Ichrreih ift die Angelegenheit ber Tübinger Uhr.
Wir hörten oben (S. 75) wie 1587 der Turm in Tübingen ber
gerichtet wurde, Zugleich aber wurbe eine grobe Uhr mit 6 Zeigern
angeihafft, die Martin Rapp, Uhrmacher in Stuttgart, berftellte.
Dieſem wirrden aus dem Zeughaus 12 Br, 52 Pfd. Eifen für die
Uhr und die bamit zuſammenhängende Umbängung ber Gloden
zur Verfügung geftellt, ohne daß Tübingen einen Pfennig Dafür
m zahlen hatte, Der Meifter hatte viele Mühe auf das Mert
verwandt, Drei Ubrmader, Ulrich Müller von Heilbronn, David
Zeiter von Kirchheim und ZJalob Diem von Tübingen, mußten bas
Wert prüfen und fchägen. Daraufhin murben ihm am 14. März
1590 775 fl. und für die Aufhängung mehrerer Gloden 80 fl. be
zahlt. Die Kirchenkaſtenrechner maren über diefe Auflage jo ber
treten, daß fie fid gegen ihre Gewohnheit der Bemerkung in ber
Rechnung nicht enthalten lonnten, man werde nicht bald eine ähm:
fihe Ausgabe in den Kirchenkaſtenrechnungen finden, der Kirchen⸗
taften habe bisher nur an arme Gemeinden Beiftener gegeben,
Sic fprechen die Befürdtung aus, die Tübinger werden eine Be:
rechtigteit daraus maden und fid; von „beigleichen Gebauen ent:
fchütten“, Mber es bilich beim papiernen Protef. Denn am
24. Oftober 1590 muhten fie ſich ſogar berbeilafien, Rapp die
„Atzung“, die Auslagen für feine Berköfligung während der Auf:
ftellung der Uhr, mit 8 Fl. au erſetzen.
Gewik haben die Empfindungen der Rechner des Kirchen:
loftens eine große Berehtigung, aber man war doch ſchon
lange gewöhnt, aud der Hauptftabt bes Landes, Stuttgart,
für ihre Kirchbauten anfehnlihe Beiſteuern zu geben, bie
weit über das Maß der den armen Gemeinden nereichten
Beiträge hinausgingen, wenn auch Poften mit 855 fl, für
Stuttgart nicht gerade oft zu finden find. Es ift feine
Die Liehestätigfeit der evangeliihen Airche MWürttembergd von ber Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
Frage, daß die beiden damaligen Hauptftäbte Stuttgart und
Tübingen in einer Meife bevorzugt wurden, welche große
Bedenken und Mikftimmung im Volk hervorzurufen geeignet
war, aber offenbar ald Amtögeheimnis glüdlih von ber
Verwaltung verborgen gehalten wurde.
Neben der Eorge für die Kirchen und die kirchliche
Zugehör war es Aufgabe der jungen Kirche, einen wunden
Punkt in Angriff zu nehmen, ber in ber alten Kirche ſich
vielfad als Folge der Inlorporation der Pfarreien und ber
mangelhaften Einrichtung und Übung der biichöflichen Viſi
tation jchmerzlih fühlbar gemaht hatte. Dad mar ber
mangelhafte Zuftanb der Pfarrhäufer. 1536 mußte der
Pfarrer Wolleb von Untertürfheim Magen, das Pfarrhaus
fei gang und ger in Abgang gekommen. Türen und Fenſter
feien gerriffen, das Dachwerl fhabhaft, daß bei Regen nichts
troden bleibe. 1542 hören wir eine ähnlihe Klage von
Pfarrer Jod. Scholl in Gerlingen, das Haus ſei baufällie,
der Echweineftal zerfallen, Dielen und „Zaunftatt“ ver
fault. 1543 klagt Diafonus Jaf. Loher in Markaröningen
über die Engräumigfeit feiner Wohnung, die nicht auf eime
Familie, fondern nur für einen einzelnen Priefter beftimmi
war,’) Cs läßt fich hier nicht meiter unterjuchen, wiewei
der Kirchenlaſten die Baulaft hatte. Es wirb dies in ben
meiften hier in Betracht fommenden Fällen zutreffen, denn
im anderen Fall ftredte ber Kirchenfaften etwa unverzinslich
eine Summe vor, forderte aber die Rüdzahlung, wie 4. R
| von Rofenfelb, das für bie Erbauung eines Diafonathauies
1574 100 fl. gelichen befam, fie aber Ende des Jahres
zurüdzuzahlen hatte Aber auch da, wo bie Frage ber
Baulaft nicht zweifelhaft fein konnte, fam es darauf an,
ob die Baupfliht nur wiberftrebend und mit farger Hand
oder willig und in freundlicher Berüdfichtigung der Berür
nifje der Kirchenbiener erfüllt wurde, Die Antwort auf bie
Frage, wie damals biefer Pflicht genügt wurde, kann mıht
zweifelhaft fein, wenn man nur bie trodenen Namen und
Zahlen der folgenden Lifte betrachtet, die zeint, was bis
zum Dreifigjährigen Krieg für Pfarrhäufer aufgemendet
murbe.?)
1554 Echterdingen 2300 fl. (Raufihiling), Hornbers
120 fi, 1561 Wildbad 450 fi. (Rauffchiling), Raibingen 300 1.
1567, Rommelshaufen 1566/67 850 fL, 1567 Geberäheim
Grünmwetteröbad (jept badiſch), Guglingen 800 A. Wil
berg, 1568 Leonbronn 800 fl, Neuenbürg 150 fL mi
1570 500 fi., 156970 Autesheim, 1570 Dobel 157 ft. SCH,
Reihenbad bei Böppingen, wo eine Stubierfiube fehlte, Brot
botimar 200 fl., 1572 Oberjettingen, Flözlingen, Binzır
den, 1374/75 Frauenzimmern 600 fl, Sulsa.R., Dialons
haus 866 A., 157576 Aleinfahfenbeim 392 fl, 1577 @üls
lingen, 1585—87 Hohbenader, Neuftadt unb Heonel
DE. Waiblingen 500 fl. + 2180 f., 1588 Dielonathbaus in Gase
ftatt 295 fl. (Rauffhilfing), Pfarrhaus Wildbad 1150 FL. (ebemisl
Br:
) Häufig find die aufgewenbeten Summen nicht geneez,
wenn die Ausgaben von den geiftlihen Berwaltingen beiiräiz
werben.
‘
Die Lichentätigfeit der evangeliihen Kirche Württembergd von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bia 1850.
1589 Schornbad 900 fl. febenfo), 1592/98 Auenftein, 1598
Dedenpfronn, von Deine. Schiclhard befidtigt, 1504/95 Dies
konathaus in Grofbottwar 400 FL. (Naufihilling), 1595,96 Leon-
bronn und Kürnbad, 1596 Fluorn 674 Hl, 159697 Weine
berg und Hortheim zuſammen 253 fl. 34 Ir., für Horkheim nod bes
ſonders 400 fl, 1595-99 Bart, 1599 Nufringen, 160 Schiltach
(jegt badijch) BOU fL., 1601 Airdentellinsfurt 480 fL, Schiltach
nah dem Brand neugebaut 8BO fl, 1604/05 Nagold, Beitrag
50 fl., 1606 Gönningen 196 + 100 fl. 1607 (Kaufictlling),
1608/09 Diafonaihaus in Freubenftabt 860 fl. An den nachſten
Jahren laffen uns die Nedinungen im Stid, ba wohl bie Banweſen
von den geijtlichen Berwaltern beftritten wurden, die 1610 die An—⸗
weiſung erhalten hatten, im Fall der Unzulänglichkeit ihrer Mittel
ondere Verwaltungen in Auſpruch au nehmen, eine Maßrenel,
welde freilich bei den Anforderungen von jeiten des Fürftenhaufes
an den Kirchenlaſten für perſoönliche FZwede und die Erziehung der
fürftlihen Sinder begreiflih ift, aber für bie einheitliche Leitung
der Verwaltung nach größeren Befihtöpunkten nicht günftig war
und zupiel in die Hande ber Bezirfsverwaltung legte. Bald machte
fih das Benürfnis geltend, wenigftens bie Frage nach der Rot:
wendigleit eines Baues von Stuttgart aus auf Grund des Gut⸗
achtens eines Sadverftändigen entſcheiden zu laffen, wenn aud) bie
Bezirföverwaltung Die Mittel zu beihaffen hatte. So fehen wir
denn von L61S— 23 den Baumeifter Frieder. Viſchlin unermüblich
durchs Yand reiten und allenthalben, wie heutzutage ein Bezirks:
bauinipeftor, die baufälligen Hauſer in Augenſchein zu nehmen, z. ®.:
1613/19 in Dfteldheim, 161420 Viarrfheuern in Flat und
Dberjettingen, Pfarrhäufer in Möttlingen, Ditdorf,
drommern, Ehningen, 162021 in Holzgerlingen,
Gochs heim (ob das jeyt badiſche oder Gochſen OU. Redarfulm I),
Baltmannsweiler, KAuppingen, 162122 in Lauffen,
Brohbotiwar, Merklingen, das Diafonathaus in Nür
tingen, Kirche und Piarrbaus in Fürnjal und Marſchalken—
jimmern, die Biarriheuer in Digingen, Kirche und Slirchtuem
in Golzhauſen, 1023,23 das Diafonathbaus im Kirchheim,
Plarrgaus in Dapfen, Diefonatheus in Sindelfingen, etliche
Biorchäufer im Amt Göppingen, dann in Illingen, Diefew
bad, etlihe „Sebiu” ım Amt Tübingen, Kirchheim, Rürlingen,
Pfarrhaus in Daytel, Heimerdingen. Der Rirchentats⸗
direttor befichtigt jelbft dad Pfarrhaus zu Ehningen Viſchlin
rechnet in Mottlingen mit den Bauleuten am Pfarrhaus ab,
ebenjo 1623/24 in Eyningen. 1624 besichtigt Biſchlin geiftlihe
Gebaude in Alpirsbach, Dornitetten, Herrenberg, Plurrs
häufer in Sindelfingen, Maichingen, Malmsheim,
Wauren, im Amt Bradenheim, Weinsberg, Neuenitadt,
Zauffen, Tübingen, bejonderd Weil im Schönbuch, 1624
bis 1635 im Amt Waiblingen, Lorch, Adelberg, Badnang, Sulz,
Wildbetg, Dornftetten, Baiyingen, Wurrbardt, dann wieder auf
dem Schwarzwald in Hirfau, Altenſteig, Dornitetten, Freudenftabt,
Reichenbach, 1635/26 Pfarrſcheuer in Maichingen, etliche Kırh en:
gebaube auf dem Schwarzwald, etlihe Pfarrhauſer im Amt Maibs
lingen, Badnang, Weinsberg, Neuenjtabt, in Wolfihlugen und
Dberboibingen 1686 etlide „Bebau“.
In diejem Jahr, 17. Oktober 1626, ftarb Viſchlin,) der vers
diente geiftlihe Baumeister, und damit hören die Nadrichien über
die yürjorge für Die Pfarrhäuſer zunähft auf. Die Nöte bes
Dreißigjährigen Kriegs machen ji geltend, die Mittel des Airchen-
*) Georgi, Wurtt. Dienerbud), 207.
1 ENTE
ıL 77
foftend jchrumpfen puſammen. Kaum aber erbolte er ſich wieder,
fo begann auch wieder die Firforge für die durch den Arieg bes
Ihäbigten und herabgekommenen Pfarrhauſer. So gab der Rirchen-
kaften den geiftlihen Bermaltern 1650/51 für das Pfarrhaus in
Heimsheim 4 und 60 fl, Aipera Of, Heſſigheim 30 fi,
Allingen 40 fl, Roßkwag 50 fl, Stetten, Oſtelsheim,
Öfchelbronn (jet badiſchj, Aptingen BTH.5 ir, Shwieber
dingen 50 fl. 1651/52 wurden Piarchäufer in Steinheim
OA. Marbach und Helfigbeim, 165455 das Vfarrhaus im
Zuffenhauſen und 15556 in Schönaih erfauft. Yepteres
war Eigentum bed Pfarrers Entenmann geweſen. 1655 wurde das
Pfarrhaus in Hemmingen wieder hergefteilt.
Dies nur wenige Beifpiele der Yürforge für bie Pfarr:
häufer nach dem Dreibigjührigen Krieg. Durch all dieſe
Tätigkeit zieht fih wie ein roter Faden das Wohlwollen.
Gemäß der Eigenart des Proteitantismus fonnte
fi die Fürforge der Kirche nicht auf bie Gebäude ber
ſchränken. Bei der Bedeutung ber Bibel für bie evan—
geliſche Kirche, mußte man auf Verbreitung derfelben bedacht
fein. Dabei lag ed nahe, auch in einzelnen Fällen für
Erbauungsichriften zu forgen. Die Art, wie man bie
Verbreitung der Bibel beförderte, ift ſich feit 1540 gleich
geblieben. Den Anſtoß gab mwahrfheinlih ein Fall in
Darmöheim, wo fih 1539 die Pfleger des Armenfajtens
mweigerten, bie von dem Pfarrer für die Kirche angejchaffte
Bibel zu bezahlen. Allerdings erging zunädhft der Beſcheid,
bedürfe der Pfarrer Bücher, ſo jolle er fie bezahlen, aber
bald erfannte man, daß die Bibel den eifernen Bejtand im
Beſitz jeder Kirche bilden müſſe. Deshalb ordnete Herzog
Urih am 7. Februar 1540 für jede Kirche die Anſchaffung
einer Bibel an, Wie fih aus den Alten der Reformation
von Heidenheim ergibt, laufte die Oberlirchenbehörde (die
„Pifttation“ ) einen Vorrat von Bibeln, melde bie einzelnen
Unter von dem Sekretär dieſer Behörde, Pelagius Seller,
um 1 fl 1 Bagen bezogen. So lieh ſich Pfarrer Benedikt
Mider in Heidenheim 11. Juli 1541 13 Bibeln für bie
Pfarrer des Bezirkes und am 1. Juli 1542 der Amtmann
Ge. Hein. Wöllmart 2 weitere von Heller ſchicken.!)
Ähnlich verfuhr man 1564, indem man von Sigmund
Fegerabend ın Frankfurt 200 Bibeln faufte, einbinden ließ
und dann an bie Pfarrkirchen und einzelne Liebhaber um
4 fl. 30, fpäter um + fl. 15 und # fl. abgab.
Für die Mloſterſchulen veranitaltete die Dberfirchen-
behörde eine Ausgabe der lateinischen Bibel mit verbefiertem
Bulgatatert. Es ift dies bie Biblia sacra emendata atque
correcta. Praemissis et Hieronymi prolegomenis et pro-
oemio Jo. Brentii. Acvedit latina interpretatio nominum
hebraeorum, chaldaeorum, graecorum, quae passim in
his seriptis oocurrunt, Sie wurde 1564 von Beorg Gruppen⸗
bach in Tübingen gedrudt. Er bekam zu dieſem Drud
300 fl, Unterftügung aus dem Kirchenkaſten. 1000 Exem⸗
) Blätter für wurttembergiſche Kirchengeſchichte 1898, 9.
Wurtt. Biertefjagröhefte 1394, 375, Das Nahere laßt jich nicht feſt⸗
ftellen, da die Rechnungen für die frühere Zeit jehlen.
von 2einroden, Dav. Piftortus. 1614 wollte Berner, du
I. 78 Die Liebestätigfeit der enangeliichen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
plare wurden ihm für die Mlöfter abgenommen und von |
diefen bezahlt, Weitere 76 Exemplare übernahm die Ober | die Koften für Einband und Fracht geſtiegen feien, ben
firhenbehörbe A 18 Basen =2 Mi. 6Pf. Davon wurden Preis jür jedes Eremplar auf 8 fl. erhöhen, ba das un
30 nah Mömpelgard geichentt. ‚ gebundene Eremplar auf der Frankfurter Mefje um 7 fl.
Im Jahr 1588 empfand man das Bedürfnis eines |
neuen Druds der Lutherbibel nah dem Text von 1545,
als in biefem Jahr zu Neuftabt an der Hardt ein ſchöner
Drud der lutherifchen Bibel mit Beigaben des reformierten
Theologen Dav, Pareus veranftaltet wurde. Diefe Aus:
gabe follte überboten werden durch eine Folidausgabe, welche
mwieberum Gruppenbach drudte, ber zu dieſem Zwed einen
Vorſchuß von 600 fl. erhielt, wofür er 1591 132 Bibeln
an die Oberfirchenbehörbe lieferte.)
Auffallend ſpröde verhielt ji) Württemberg gegenüber
von Elias Schadäus,?) Brediger und Profefjor der hebrätfchen
Sprache in Strakburg, der einen Neudrud der hebrätichen
Bibel zu veranitalten gedachte. Er erhielt wohl 1592
5, April 6 fl, zu dieſem Zwech, aber als er im folgenden
Jahr feine Bitte um Unterjtügung des Unternehmens er:
neuerte, wurde ihm zu erfennen gegeben, daß ſich der Herzog
„nicht damit beladen” und darum annehmen wollte. Zur Ab:
fertigung wurden ihm am 29. April 1593 12 fl. gereicht.
Ein neues Bedürfnis einer Bibelausgabe empfand man
1627, als zahlreiche Konvertiten ſich ſeit Yal, Reihings
Übertritt einjtellten und der proteſtantiſche Geiſt gegenüber
den Gefahren, melde die Reftitution der Hlöfter und ber
Zieg ber Liga zu bringen brohte, einer Stärkung bedurſte.
in fleinitem Format mit ſehr bünnem Papier, geringen
Bildern und winzigen Lettern veranitaltet.”) Als Tajchen:
bibel eignete fih das Buch zur Benleitung auf Feldzügen
und zum Berjteden vor Späheraugen in katholiſchen Gegen:
den, es ftrengte aber die Augen ftarl an. Wild lieferte 1627
für mehrere 100 ME. Bibeln A 1 fl. 30 fr. an die Oberlirchen⸗
behörde.
Gleichzeitig kauft die Oberlirchenbehörde eine andere
Bibel. Die Reftauflage der großen Bibelauslegung von
Luk. Oſiander hatte nämlich der Frankfurter Buchführer und |
Schrirtgieher oh. Berner von Ge, Gruppenbahs Witwe
erworben mit der Verpflichtung, alljährlih 40 Eremplar je
in 2 Bünde gebunden zu 7 fl. 36 fr. für die Stipendiaten
zu liefern.
Schorndorf, der jpätere Profeſſor, 1612 der erſte Pfarrer
', Eine Beichreibung bes Frankfurter Druds 1564 und bes
Zübinger von 1591 gab Joſenhans. Wurtt. Bierteljabrähefte 1894,
376, 380.
*) In der K. Men. heißt er beidemal Schadius.
’, „Die gange Heilige || Schrifft || Deurſch D. Mart, Lutheri !)
Getruckt zu Tübingen bey Ch. Wilden! 1627.* Breite 8 cm, Höhe
15 cm, Dide 4,5 em. Mofe bis Ruth 276 3, Sammel bis Hohes⸗
lied 822, Propheten und Apokryphen 399, Neues Teftament 276.
Die kleinen Buchſtaben find nut 0,9 mn, die großen Buchſtaben im
Zert 1,7 ının hoc. Die ganze Ausgabe zeugt von der ſchweren Zeit.
| Melanchthons Lori gebunden um 3 fl. 24 Er.
| Kinder darin zu „üben“,
Diefe Bibelerflärung war viel begehrt, z. B.
1601 erbat fie ih M. Melch. Nicolai, Stipendiat von !
verfauft werde. Die Oberfirhenbehörde ging aber nicht
darauf ein. 1631 erfaufte fie von Berners Witwe noch die
fetten 150 Exemplare um 724 fl. 30. Diele Bücher wurden
an fleifige Stipendiaten und Pfarrer verſchenlt.
Bon Berner kaufte man aud 1627 den Weit eines
Bibeldruds in Duart mit 360 Exemplaren dur Vermitt
lung des Stuttgarter Buchbinders Rud. Haut. Auch ſonſt
verforgte man Geiſtliche mit Büchern.
Dem gewefenen Ronventualen zu Lauffen Seb. Zu lieferie
1553 der Stuttgarter Buchhändler und Buhbinder Hünlin eimt
deutſche Bibel, Luthers Katechismus uud Hauspoftille, jomir
Ebenjo dejorge
Künlin für die Nonnen ju Dffenhaujen eine deutſche Bibel
nebſt einem Katechizsmus und für die Nonnen in Weil 3 Antecne
men, fowie andere Bücher. Dem Guardiknecht auf der Feite Aeuffes
wurde 1587 Habermanna Gebetbüchlein und ein Pialmbüchlein ge
ihidt. 1691 erbat fih ein armer Weingäriner, Hans Schelle»
berger in Stuttgart, eine Poftile, um fid, jein Weib und jein
Man ſchenkte ihm Luthers Hauspoftile.
Der Altift der Hoflapelle Wilh. Ulr. Shabhardt erhielt zur
Anfhaifung einer Bibel einen Beitrag von 1fl. 40 fr. le im
Dislonus Samuel Eucuel in Mömpelgerd fein Häuslen um
alle Habe ſamt feinen Büchern verbrannt war, fohidte man ibm
1593 neben 30 fl. Brandfteuer die Werte von Joh. Brerg, de
Der neue Drud wurde von Eberhard Wild in Tübingen | große Bibelmerk Dfianders, den lateiniſchen Band der Shaplamme
Vogels, ein lateiniſches Exemplar des Colloguium Montisbselgar-
dense, eine lateinifhe Bibel, Luk. Ofienders Admonivio ad
ecelesias Gallieas et Belgivas, In die Kirche des 1593 ma
erworbenen Dort Marſchalkenzimmern ſchenkte man em
Bibel mit kurzen Summarien und ein großes Rirhengeiangbus.
1617 verjah man die Aanzleilnehte in ihrem Stüble mu
einer Mebianbibel; 162/21 wurde eine ſolche für die Hellerlamse
bei Hof geliefert. Nichts ungewöhnliches iſt es, daß für Den Ders
eine Bibel oder Erbauungsbüder angeichafft werben, jo 1555 az
Bibel, eine Hauspoitile und ein böbmifches Pialmbüchlein, wenig
Monate darauf eine ſchön eingebundene illuminierte Bibel Je
Auftrag bes Herzogs Ludwig illmminierte der Maler Sans Ser;
eine Bibel mit Gold, Silber: und andern Farben. Er arbeiser
daran vom 24, Juli 1593 bis 16. Mai 1594 und erhielt SM Te
verwitweten Herzogin jandte man 1613 auf ihren Wunſch 3 teten
Bibeln mit dem Kommentar Dr. Andr. Oftanders, Ind furittae⸗
Frauenzimmer mwurbe 1590 eine Boftille geliefert. 1613 were
2 Bibeln für die Edeljungen und ins Frauenzimmer, 1614 2 Bil
ebenfalls ins Frauenzimmer und ins berzoglide Borgemoh, =
legteres 1616 7 Bücher der Bibelauslegung Dr. Luk. Ofiander:
in der Ülberfegung von Dav, Förter ungefhaflt. Das Borgemt
war aber eine gefährliche Ede für bie Bibel; denn ſchon 161!
mußte wieder eine Mebianbibel, 1618 chenfals eine folde =
eine Bauernpoftille von Luk, Ofiander, 1623 und 1624 aber var
Bücher aufs neue wieder geliefert werden. Man wird biefe Sr>
rungen an den Hof nicht mehr ins Gebiet der Lichestäturm
zählen bürfen. Aber auch eine andere Anihaffung wird =
hierher zu ziehen fein, jo beachtenswert fie if. Der Im
über bie glüdlige Rückteyr des Herzogs Eberhard wuite =
3 Die Liebestätigleit der evangelijgen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Chriſtoph Bis 1650.
IL 79
1648 faum einen bezeichnenderen Ausdruck au geben, ala durd | 6 fl. Aurkoften bei jeiner Erkrankung, ebenjo ber Felbprediger
Anjhaffung einer lateiniſchen und deutſchen Bibel in das Haus der |
Landjchaft.!
So vielfach auch die Aufwendung des Kirchenkaſtens
für Bibeln war, jo waren es doch meiſt nur die Kirchen
und einzelne Beamte und Privatperfonen neben dem Fürſten⸗
haus, dem dieje Opfer zugute famen. An eine Unter:
der Kavallerie unter Oberft Joh. Faber, M. Joh. Jak. Grob 1631
| Sie 1632. M. Joh. Haubenftriter, Felbprebiger beim Lentjcen
ſtützung der Bibelverbreitung unter dem ganzen Voll wagte |
man noch nicht zu denfen, Dazu reichten ſchon die Vorräte,
die wir oben fennen lernten, nicht aus. Aud mar bie
Bibel nod; verhältnismäßig zu teuer, und die Kunft bes
Leſens fonnte unter dem Volk erft dann als allgemein
vorauögefegt werden, wenn die evangeliihe Vollsſchule durch
etliche Generationen gewirkt hatte, In jebes Haus eine
Bibel, das war ein Ziel, das erſt der Pietismus anzuftreben
wagte, indem er zugleid das evangeliiche Voltsjhulmeien |
in einen neuen Schwung zu bringen wußte.
Grobe Opfer brachte der Kirchenlaſten in ber Zeit bes
Dreißigjährigen Kriegs, um die württembergifhen Truppen
mit Feldpredigern zu verfehen, aber es lann nicht die Auf:
gabe dieſer Arbeit fein, hier die Geſchichte der geiſtlichen ' ;
' : ‘ fehen wir doc eine reiche Tätigkeit innerhalb der Kirche
Berforgung der heimischen Truppen ober die Geſchichte der
Militarſeelſorge zu behandeln, obgleih dieſes Blatt ber
wurttembergiſchen Kirchengeſchichte notwendig einmal der
Dorftellung bedarf und berjelben überaus wert ift.*) Aber
hier iſt zu zeigen, wie für dieſe Feldprediger gejorgt wurde,
wenn jie durch ihren Dienft in eine Bedrängnis gerieten,
Im Herbft 1620 hatte der Hofprediger Dr. Joh. Hauber ben
Herzog ins Yager nah Worms begleitet und mar dort am 1. Oftober
162) der Tyſenterie erlegen. Der Kirdrenlaften bezahlte die Bes
erdigungstoiten mit 120 $L, die Reiſekoſten jeines Sohmes, eines
Stipendiaten, jur Beerbigung feines Baters mit 12 fl. und jogar
dad Honorar fir bie Yeichenrebe Joh, Ulr. Pregigers mit 16 fl.
| fi vollziehen.
Regiment, bedurfte einer neuen Aleidung, nachdem er wahrſcheinlich
auf einem Ruckzug um jein Gepack gelommen war, Es murden
ihm 31. Januar 1694 zu biefem Zmed 20 fl. gegeben. Auch
M. Joh. Ehriftopb Hingber, der als Felbprediger im große Un—
foften gelonmen mar, erhielt 1683 20 fl. und, ald er zu dem ſchwe⸗
diſchen Feldmarſchall Guſtav Horm ala Hofe und Feldprediger um
ben Jahreswechſel 1683/84 gejanbt wurde, zu jeiner Neuausraftung
wieder 20 jL, um dann feine wechſelvolle Lauibahn als ſchwediſchet
Prediger, die ihn bis nad) Stodholm führte, anzutreten.
Es find Dies einige wenige Züne, die aufs neue zeigen,
wie mannigfaltig die Liebestätigleit der Kirche Württem-
bergs auf ihrem eigenen Gebiete war. Aber bejeichnender:
weiſe find es aud in Ariegandten zunächſt die Feldprediger,
um die fich die Fürſorge bewegt. Der Gedanke, dem ein
zelnen Sriegamann für bie ſchwere Zeit etwas zu bieten,
fei eö ein „Habermännlein“ oder ein anderes kleines Bet:
büclein, lag jener Zeit noch ebenjo fern, wie der Gedanle
an Grleidterung der Bibelverbreitung unter dem ganzen
Boll, Indeſſen wenn wir zurüdihauen, auf Das Ganze, jo
Ihren Schwerpuntt hatte diefe Tätig:
leit in der Heranbildung eines evangelifhen Volles und
evangeliicher Beamten, was ganz der Fugendzeit der Kirche
als erfte Aufgabe entipridt. Cine Kirche aber, welde in
ihrer Ziebestätigleit feinen anderen als ben Kirchturmsſtand⸗
punft einnehmen würde, müßte bald innerlich veranmen und
geiftig verlümmern. Das gefunde Leben der württembergi-
ſchen Kirche bewies ſich unzweideutig aud in ber lebendigen
Teilnahme am Wohl oder Wehe der Haubensbrüder außer:
halb Bürttembergs und den manderlei neuen Blüten, welde
die Liebestätigkeit der württembergiihen Kirche außerhalb
Wir. Der beimftedtihe Felpprediger Joh. Ofterle erhielt 1622 | des Herzogtums trieb,
Bweites Aapitel.
Die kirchlich-religiöſe Liebestätigkeit au den Glaubensbrädern auferhalb Württembergs.
Wenn alles Leben darin feine Kraft zeigt, daß es ſich
ausdehnen und mehren will, wenn jedem Leben aud in der
Religion, wie Mag Müller jchön gezeigt hat, eine werbende
Kraft innewohnt, jo mußte fih auch das Leben ber evan⸗
geliihen Kirche Württembergs darin beweifen, daß fie bie
Reformation aud in anderen ®.bieten mit allen Kräften
unterjtügte, ſobald fie fih der neuen Lehre erſchloſſen. So
ſehen wir Württemberg unter feinen Herzogen Ehriftoph und
Zudivig ſtets bereit, die Reſormation in Nacdbargebieten
mit Nat und Tat zu fördern und zwar 1553 in Pfalz
) Auf unferes gnäbigen Fürften und Herm glückliche Ans
kunft in der Sandfhaft Behaufung gelieferte lateinifhe und beutiche
Bibel fl. 0 ir.
*) Diefem Bedürfnis ift jeyt durch bie Arbeit von Chr. Kolb,
„Die jeldprebiger in Alt Württemberg“, UL f. w, AG. 1805 Geuuge
getan,
Aalen.
J
Neuburg, 1556 in Baden⸗Pforzheim, in ben Grafſchaften
Hohenloge und Helfenſtein, 1558 in Öttingen-Harburg, in
den Neihsftäbten Hothenburg und Leutfirh, 1565 in
Hagenau, 1569 in Braunihweig-Wolfenbüttel, 1575 in
Dabei hatte die mwürttembergifhe Kirche nur bie
geiftigen Kräfte au ftellen, während ihr feine finanziellen
Opfer zugemutet wurden, denn bie Reiſeloſten von Brenz
nach Neuburg, von Jak. Andrei nah den meiften anderen
Gebieten, von Heerbrand nad) Pforzheim, von David Breu
‚ nad) Zeutfirh übernahm immer die Behörde, bie fie zu ſich
entboten hatte, Nur in drei Fällen fielen die Koſten dem
Kirhenfaften zur Laſt. Der erfte diejer Fälle ift die Reife
der drei württembergiihen Theolegen, des Tübinger Bropftes
Jal. Beurlin und feines Nadfvlgers, des obengenannten
Andreä, jowie des Hofprebigers Balth, Bidembach unter des
herzoglihen Rates Meld. v. Saalhauſen Begleitung nad
1. 80
Baris im Spätherbft 1561, wo fie bei Anton v, Navarra
und der Königin Kath, v. Medici für den Proteftantismus
auf dem Boden des augsburgiſchen Belenntnifies wirken
follten. Die völlig ergebnislofe, anftrengende Reife ver:
urjachte dem Rirchenlaften eine Ausgabe von 1005 fl. 59 /e r., |
aber noch ſchwerer als das Opfer an Geld war ber Tob
bes Leiters der Geſandtſchaft, des treiflihen Tübinger
Propites Beurlin, der am 8. Ditober 1561 der Pet im
Paris erlag.')
Nicht minder vergeblih war das Opfer, das die württem: |
wurde noch einmal von Brenz und andern Theologen geprüft, dann
bergijche Kirhe mit 724 fl. bradte, als im Januar 1583
Shen! Hans von Limpurg, Bedeon von Oſtheim, Balthafar
Eifengrein und der Hofprediger Lulas Dftander nah Cöln
gefhidt wurden, um ben Hurfürften Gebhard Truchieh
von Waldburg bei der Durchführung der Reformation in
ber Erzdiögefe zu beraten. Sie fehrten heim, ohne daß viel
von Bebhard zu hoffen war,
Ein anderer Weg alö der, durch Aborbnung von Pre:
digern und Geſandten für die Ausbreitung der Reformation
in fremden Gebieten zu wirken, ftand noch offen in ber
Verbreitung evangelijder Schriften. Diefelbe
hatte ſich ſchon im erften Jahrzehnt der Reformation als
ſehr wirkſam gezeigt. Der Gedanke dazu wurde nicht von
Mitgliedern der württemberaifchen Kirche angeregt, fondern
von einem Mann, der gern Meine, faum handgroße, dünne |
Flugſchriften herausgab, die fich leiht den Mugen ber
Späher entziehen und über die Grenzen fatholifcher Gebiete,
+ B. Staliens, bringen ließen. Es war dies der einftige
päpftliche Legat Peter Paul Bergerius, Biſchof von Eapo-
biftria, der mit dem Krainer Primus Truber jur Schaffung
einer Literatur in windiſcher Sprache Anlaß gab, bie erft
durch die in Württemberg gedrudten Werke zur Schrift:
ſprache erhoben wurde,
Schon 1554/55 erhielt Bergerius aus dem NKirhenfaften
100 ft. zur Förderung des „ſchlaffoniſchen“ Neuen Teftaments, bas
Vrimus Truber herausgab, während Ulrich Morhard und fein Nat:
folger Gg. Gruppenbach in Tübingen ſloweniſche Hatehismen, Das Auges
burgiiche Glaubensbelenntnis, eine Liederſammlung, den Plalter und
zuleyt noch Luthers Poſtille in der Überfegung Trubers brudten.
Noch größer waren die Opfer, welde die württembergifche Kirche
in den Fahren 1561/64 auf Andringen bed trefflichen ehemaligen
faiferlichen Feldhanptmanns Hans Ungnad von Sonnegg und nad)
feinem Tod noch bis zum Schluß des Rebnungsjahres 1565/66
(23. April) brachte, als unter der Leitung Hans Ungnads eine
eigene Druckerei in Urad für bie fübflamifche Literatur errichtet
murbe und auch Für die Kroaten in glagoliiher und cyrilliſcher
Schrift Bücher gedruckt werben konnten. Richt weniger als 1500 fl.
wurden für diejen Zweck aufgewendet. Außerdem erhielt Stephan
Konful von Pinquente in Jitrien, der eine Üderfeper, fein Herberg⸗
geld, d. b. die Hausmiete; der andere Mitarbeiter, Anton ab Ale
zandro aus Dalmatien, hatte urſprunglich feinen Tifch als Tiffernit
im herzoglihen Stipendium, befam aber, folange er in Urach arbeitete,
30 Hl. jährliche Entſchadigung. Ihre beiden Behilfen Georg Ju—⸗
*, Brgf. meine Arbeit! Die Reife der württembergifhen Theos
logen nach Frankreich im Herbſt 1561. Wurtt. Dh. 1899, 381 ff.
Die Liebestätigkeit der evangeliihen Kirche Württemberns von der Zelt des Herzogs Chriftonh bis 1650.
ritſchich und Georg Zwechitſch wurden wohl von Ungnab mit
' Hilfe der von andern ürften und beionders von den Städten er—
haltenen Beiträge unterhalten. Diefe Männer arbeiteten jebr fleikia,
denn in jenen Jahren wurden nicht meniger ale 26000 iüh.
ſlawiſche Bücher in Urach gedruckt.
Aber nicht nur den Proteſtantismus im Dften ſuchte
man von Württemberg aus durch Bücher zu ſtärlen und zu
verbreiten, fondern man griff auch zu demielben Mittel, um
ihm in Frankreich Boden zu gewinnen.
Die „gründliche Hiftorie von der Mefje* von Pal. Bannius
von Wilh. Bidembach ins Latein überfegt, in Tübingen 1568 ge
gedruckt und in zahlreichen Eremplaren nah Frankreich geſchickt.
Nod wichtiger war der große Ratechismus von Breny, melden
Hein. Efferen, Pfarrer in Lord, ins Franzöfifche überfegte und der
Kanzleiſchreiber Mart, Belmeter für den Drud ins reine ſchrich,
worauf ihn Georg Gruppenbach 1568 unter Aufſicht von Welt.
Volmar Rot von Rottweil ald Korrektor brudte.'; Dieſe Schriften
ließ der Herzog ſehr koftbar einbinden, teild in Samt, teils „ge:
mufiert* und durch den Goldſchmied mit filbernen und vergolbeien
Alauſuren verſehen. Ebenfo ließ er bie fleine Aekuſations ſchrift
zur Begründung der Ablehnung des Trienter Konzils durch die
deutſchen Fürften*) in 12 Eremplaren „aufs beſte“ einbinden, um
fie zu verſenden. Zugleich ließ Chriftoph von Dr. Ludwig Bremp,
einem Straßburger Rechtsgelehrten, eine große Staatsſchrift su
weiterer Andführung der Rekuſation ausarbeiten, wobei Gremp von
feinem Bruder Dionyfiud und dem Straßburger Prediger Melt.
Speder unterftügt wurde. Sie wurde durch M. Georg Hibler,
den Tübinger Profeffor, ins Zateinifche überjegt.‘) Gremp beiam
1568 23 und 1564 60 H,, fein Subftitut,*) der die Schrift für dem
Druck ins reine gejchrieben, 23 fl., jein Bruder Dionyfins 46 fl,
Melch. Speder aber ein Trinfgejhier im Wert von 60 fl
Diefe beiden Rekuſationsſchriften ſandte Herzog Ghriftopb an
ven Kardinal von Lothringen und den Prinzen Conde. Es ſcheint
aber, dab man biefelben noch ſpater in Frankreich, und zwar in
größerem Maße, zu verbreiten gedachte, indem man fie in die franı
zoſiſche Sprache überfegen lief. Wenigftens empfängt der Ar
Joh. Ochs lin, der Schwiegerfohn bes Konſiſtorialdireltors Enzlin,
auf Befehl des Herzogs am 21, Dftober 1564 15 fl. für bie jran-
söflfche Uberſetzung der Hälfte der Reluſationsſchrift. Wer Die am
dere Hälfte überfepte, laßt ſich nicht feititellen, aber vermuten.
Württemberg befah damals einen in der fransdfifhen, italienischer
und ſpaniſchen Sprache bewanderten jungen Theologen, den Etipen:
bieten M. Theopbil. Breu, Sohn des Yeutfircher Heformators
ı Dav, Brew, der auch mit Unterftügung ber Kirchenbehörde einige
zeit in Frankreich geweilt hatte, Er hatte ſchon 1582 mit vieler
Mühe die in Mömpelgard ins Franzoſiſche überjegten loci com-
) Die Rachricht, die Bullinger über diefen Katechiöntus an
Salvin Mai 1569 gab, Op. Calrini XX, 27, ift damit geredt:
fertigt, Die Annahme, da Leger Grimault der Überfeger fei, iſt irrie.
Qiönot, Histoire de la r&forme dans le pays de Montbeliard 2,38,
*) Uber dieſe Reknjationsjhriit vrgl. Heppe. Bejchichte des
deutſchen Proteftantismus 1555-1581 1, 4W, Beil. S. 149.
2) Sattler, Herzöge 8, 183; Stälin 4, 592; Preifel, Anscdota
Brentiana 525, wo ftatt Hepier Higler zu lejen it. Heter bei
Stälin ift wohl Druckfehler.
) Der Subftitut ift vielleicht identiſch mit dem Bruder.
*
—
Die Liebestatiglelt der euangeltihen Kirche Wurtiembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
munes von, Zul, Ofiander korrigiert und verbeffert, wofür ihm am
9. April 1582 10 fl. bezahlt wurden. Nach feiner Aüdlehr aus
Frankreich überſehie er, während er in Stuttgart auf Beſcheid wegen
feiner Berwenbung wartete, eine deutſche Predigt ins Franzöfifche,’)
während er 1588 eine framzöftiche Schrift deutfch wiedergab, bie
er „zur Wunbierung“, d. h. wohl sur druckferligen Reinihrift nad
Zübingen trug.
Mit den Bedürfniffen der Kirche zu Mömpelgard, die
allmählich ganz nad) württembergiſchem Mujter georbnet war,
mag es zufammenbängen, daß man fchon 1577/78 für eine
franzöfifche Überſetzung der NKonkordienformel durch bie
Mömpelgarder Theologen forgte.”) Aber eine ganz andere
Abſicht lag der Arbeit des obengenannten Piarrers Breu
in Eberdingen zugrunde, der fid) mit Überfehung der Augs-
burgifchen Konfeſſion und der Konfordienformel in die
italienifche und ſpaniſche Sprache befhäitigte und zu Diefem |
Zweck eine italienifche Bibel und ſpaniſche Bücher erfaufte,
weöhalb er 1590 10, Dftober 10 fl. 32 fr. angewieſen erhielt.
Man war ja von der Herrlichkeit bes mühfam zuftande
gelommenen Belenntnifjes, das die futherifche Kirche einigen
follte, wie von der des Augsburgiſchen Belenntnifies fo |
überzeugt, daß man dafür die ganze Chriftenheit zu gewinnen
| über feinen Gegnern zu ftärfen, vormwalte,
trachtete, Diefem Zwed follte auch die franzöſiſche Über |
jegung von Lukas Dftanders „Pia et fidelis adınonitio
seripta ad eeclesias Gallicas et Belgieas“ (1550) dienen,
melde der Mömpelgarder Superintendent Joh. Konr. Bis:
carius mit einigen Amtsbrüdern fertigte’) Sie follte das
Bekenntnis der württembergiſchen Kirche gerade in ben
Sändern empfehlen, in welchen ſich der Calvinismus mädtig
auöbreitete. Auf die Niederlande Hatte man in Würt:
temberg ſchon 1565 ein Auge geworfen, als der württem:
beraifche Nat Ahasverus Allinga, ein Niederländer, feine
Heimat beſuchte. Man gab ihm etliche „Traftätlein” mit,
die er verbreiten follte,
N. 81
Niederlanden oder anderen bergleihen Orten im Evangelio
nod etwas nüßliches ſchaffen“.) Freilich erwies fich diefe
Hoffnung trügeriſch, wie auch alle die Bemühungen um Ver:
breitung von Schriften ohne fihtbaren Erfolg blieben.?)
Auch Fürften und Herren wurden mit Büchern bedacht.
Der Tübinger Buchdrucker und Buchbinder Kon. Schweider
wurde 1565 beauftragt, die Werle von Brenz in ſchönem
Einband zu liefern; denn Herzog Chriftoph ſchenlte fie dem
Pfalzarafen Richard.’) Ebenfalls in ſchönſtem Einband lieh
Herzog Ludwig 1591 eine Bibel an den Landgrafen Georg
Ludwig von LZeuchtenberg ſenden. Er hatte ſich dem Herzog
genäbert, jo daß man hoffte, er werde fich dem Proteftantis-
mus zumenden. In diefer Hoffnung gab man ihm aud,
wie wir ſehen werben, ein anfehnlihes Anlehen aus dem
Kirchenlaften.t)
Man lönnte fragen, ob alle die Bemühungen, durch
Boifhaften und Bücher den Proteftantismus außerhalb
Württembergs zu fördern, noch unter ben Begriff der Liebes-
tätigfeit fallen, ob bier nicht der Belehrungseifer oder der
Gefihtspuntt, nur die Macht des Proteftantismus gegen:
Sieht man ge:
nauer zu, fo erfennt man bald, daß die beiden leßteren
Ziele nicht vorherrfchen, fondern die Abfiht den Ausſchlag
gibt, dem Wohl und Heil anderer zu dienen, Das zeiat
3. B. die Infteuftion, welde Herzog Chriftopb feinen We
ſandten nad; Frankreich 1561 mitgab, wo ber Schlußſatz
den Zwed der Gefandtihaft in die Worte zufammenfaßt
„ut cedat in gloriam nominis sui et sit salutaris non
tan regno Galliae quam universae ecelesiae Christi“.
Derjelbe Gedanfe an die Wohlfahrt des Volles ift es, den
Herzog Chriftoph dem Markarafen Karl von Baden ans
' Herz lent, als er ihn am 29, April 1554 auffordert, Die
‚ beabfichtigte Reformation durchzuführen?)
‘a jeldft bis in die Normandie gelangten die Werfe |
der mürttembergiichen Theologen, melde ins Franzöſiſche
überfegt waren. Denn als das Herzogtum Mlengon unter
Herzog Friedrich auf wenige Jahre an Württemberg ver:
pfandet murbe und eine württemberaiihe Verwaltung befam,
nahm der Statthalter v. Buwinghauſen 1609 von Phil.
Gruppenbach in Tübingen für 9 fl, Bücher mit, Weiter
wurden ihm nad Anweiſung des Hofpredigers Erasmus
Grüninger am 27. März 1609 für 24 fl. 30 fr. Bücher gefanbt.
Wie ſtark die leitenden Geiſter der Kirche von dem
Gedanten beieelt waren, das ihnen teure Belenntnis ber |
evangelischen Kirche durch Schriften und auf anderen Wegen |
bis in die fernften Länder Europas zu verbreiten, bemeift
die Hoffnung, die man an die Aufnahme des ſpaniſchen
Barfüßers Binzentius Forerus ind Stift Inüpfte, indem
man ermarlete, „er werde mit der Seit in Hilpania, ben
N Er erhielt am 10. Juni 1585 3 fl. dafür.
) Sie befumen am 2. Mary 1578 60 fi.
°, Piscarius erhielt dafür 1580 12. Diary 20 A., jeine Amts:
brüder 10 fl.
Märttemb. Jahrdäer 1906, Heft 2.
Die Untertanen
find „arbeitfelige, befümmerte“ Leute. Als ein gütiger,
chriſtlicher Fürft fol der Markgraf mit allem möglichen Fleiß
dahin arbeiten, daß die Untertanen mit rechter Lehre des
göttlichen Wortes verfehen werden. Es find das nur zwei
Heine Proben, bie beweifen, wie die Liebe, die Sorge für
', Blätter für evangeliſche Kirchengeichihte 1893, 85.
) Über die 1564 in Mömpelgarb verbreiteten lateiniichen
Bibeln ſ. oben &. 78.
) Schweider befam dafür 22 fl.
*) Eine ganz eigenartige Ausgabe erwuchs Dem Kircentaiten
1636, als die „Lönigliche” Regierung die Revolationsichrift des Mark:
grafen Ehriftion Wilhelm von Brandenburg, Adminiſtrators von
Magdeburg, durch Hand Wyrich Nöslin in Stuttgart drucken lieh.
Fur bie der Negierung von Röslin gelieferten Eremplare der wohl
von dem Jeſuiten Lamormain verfoßten Schrift mußte der Airchen-
| faften der evangeliihen Kirche zur Heit der größten Rot 110 fl.
1
zahlen.
#, Sattler, IV, Beil. 64 S. 200, vtgl. S. 199: sine gravi
offensione Dei et maximo damno ecclesiae Gallicae ofleium
legationis nou deserer«.
®, Exnft, Briefwechfel des Herzogs Chriſtoph 2, 601 ff. Ar. 606,
11
Il. 82
das wahre Wohl des Volkes den Grundton in ben Ber !
mühungen um bie Ausbreitung der Neformation bildet umd
diefe mit Recht in der Geſchichte der Liebestätigleit der
evangelifchen Kirche Württembergs aufgeführt werden.
Eine große Aufgabe ftellte ſich Die Kirche Württembergs
in der Stärlung und Erhaltung der Glauben“
brüder im evangelifhen Blauben und der Unterftügung
der evangelifhen Kirhen in ihren firhlichen Bebürfniffen.
An erfter Linie fommt bier in Betraht die Verforgung
diefer Kirchen mit evangelifhen Kirchendienern
und Lehrern, nab es doch mandje Gebiete, die nicht in
der Lage waren, ben Bedarf an folhen Männern aus ihrem
eigenen Nachwuchs zu deden. In dieler Lage waren vor
allem die Neihäftädte, aber auch größere Gebiete, die feine
eigenen Bildungsanitalten für Theologen ober überhaupt
feine Zandesuniverfität befaken, wie Baden, Brandenburg:
Ansbach und das damals zu % evangelifhe Oſterreich.
Aber auch ſolche Landeslirchen, denen es nicht an der nötigen
Zahl der Kirchendiener und den Bildungsanftalten für fie
fehlte, wandten fi doch gern an Württemberg, wenn fie
geeignete Männer an hervorragender Stellung beburften.
Und Württemberg war dank der Stiftung des Stipendiums
durch Herzog Ulrich in der glüdlichen Lage, den Schweiter:
firhen das zu bieten, was ihnen fehlte. Gleich dem kinder:
reichen Vater im Gleihnis des Pialmiften (Bf. 127) Hatte
die württembergiihe Kirche ihren Köcher mit Pfeilen gefüllt,
Die Liebestätigleit der evangeliihen Kirche Mürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
Andreas Teuffel auf Gundersborf für Shöngraben berufen
war, um Hab und Gut und Bücher gelommen war, weil er
vom Biſchof von Paſſau „niedergeworfen” wurde, gab ihm
die heimische Kirchenbehörbe 10 fl. zur „Eraögung” (Schaden:
erfat), Val, Cleß, der 1585 dem Grafen Schlid als
Hofprediger geihidt wurde und zur Reife 8 fl. erhielt, be
fam 1587 15. Februar eine Unterjtügung von 10 fl., um in
die Heimat zurüdfehren und feinen Hausrat aus Thüringen
bringen zu Fönnen,
Indem die ſchwäbiſchen Theologen im Dienft der Liebe
aus der Heimat zogen, fammelten fie unter den meift ſchwie⸗
rigen Verhältniffen und heißen Kämpfen, die ihr neuer
Beruf mit fi brachte, eine reihe Erfahrung, die auch ber
Heimat zugute fam, wenn fie wieber heimfehrten.
Im folgenden gebe ih eine Zilte der ſchwäbiſchen
Theologen und Lehrer, die in anderen Gebieten dienten.
Diefelbe ift fiher noch recht lüdenhaft, wenn fie auch reicher
ift als das, was die württembergiiche Kirchengeihichte S. 385 fi.
(Stuttgart und Calm 1893) geben lonnte. Aber eine, wenn
auch nur annähernde Vollſtändigkeit wird fih nur erreichen
laffen, wenn wir endlich einmal eine Geihihte des Stipen:
diums zu Tübingen belommen.t}
Baden: Heerbrandb, Jalob, 1556 nah Pforzbeim zur
Reformation berufen, 1557 Profeſſor in Tübingen (Theol. Real:
Enc. VII, 520). Dürr, Rupert, von Schormporf, Superinienbent
die trefflich geichärft waren. Es ift eine faft unüberfehbare |
Schar württembergiiher Theologen, weldje bis in die Zeit '
des tiefiten Elends im Dreißigjährigen Krieg oft in meit:
entlegene Gegenden zogen und unter den ſchwierigſten Ver:
hältniffen für die Kirche des Evangeliums arbeiteten;
unter ihnen find nicht wenige hervorragende tüdhtige und
gelehrte Männer, die von der ausgezeichneten Bildung in
der Ferne zeugten, welde ihnen die heimifche Univerfität
und das Stipendium mitgaben. Wenn man diefe Leute aus
dem Vaterland ziehen lieh, jo mar das größtenteils ein
Werk felbjtverleugnender Liebe, denn die heimische Kirche |
hatte das erſte Anrecht an ihre Kraft, hatten fie doch alle
bei der Aufnahme ins Stift ſich zum Dienft des Herzogs
in der vaterländiihen Kirche verpflidten müſſen. Auch be
hielt man ſich bei ihrer Entlafjung aus der Heimat jederzeit
das Recht der Zurüdberufung vor, von dem auch Gebrauch
aemadt wurde, wenn man ihrer dringend bedurfte. Die
Männer, welche man leiten Herzens ziehen ließ, wie z. B.
oh. Georg von Marbach (f. u.), find ſelten.
Man begnügte ſich nicht damit, die Lanbesfinder in
fremde Dienfte zu geben, ſondern erleichterte ihnen, wenn
es ihnen an Mitteln fehlte, den Umzug durch Beiſteuern.
So erhielt z. B. M. Joh. Fabricius, Pfarrer zu Leon—
berg, bei feiner Berufung nah Durlah 1576 30 fL; dem
nach Zauingen berufenen Pfarrer M. Abrah. Manne zu
Bietigheim ftredte man 1573 8 fl. zur Reife vor und erlieh
fie ihm 1575. As M. David Schweizer 1590 auf ber
Reiſe nach Diterreih, wohin er als Prediger des Freiherrn
‚ Ridael, Pfarrer in Rötteln und Lahr, 7 1622 Mär 2.
in Emmendingen, dann in Piorzheim, + 1599 als Weneraljuper
intendent in Durlah. Hermann, Matthias, von Ebingen, mit
von der Oberfirhenbehörbe entjanbt, Pfarrer zu Lorrach, hält 1565
um einen Pfarrdienft in Württemberg an, ift aber nit hochgelehn
und alt ik fl.) Brunn, Unguftin, von Annaberg, Echmieger:
' john bes Pfarrers Andreas Heller in Wildberg, gebt von der Pfarrei
Megingen nad) Steinbad bei Baben, wo er burd bie Gegenzeisz
mation vertrieben wird, weshalb er nad Württemberg zurüdtebee.
Fabricius oder Shmiblin, Jo., Pfarrer in Leonberg, wur
1576 auf bie Pfarrei Durladı berufen. Schrötlin, Daniel
| Diefonus in Vaihingen, wirb 1579 zum Hofprediger des Markataire
von Baden berufen, 1581 zum Pfarrer in Baufchlott beſtellt, we
er reformiert (10 fl.) Er kehrt 1586 nad Württemberg zumal.
wo er olö Pralat von Adelberg 1623 ftirbt. Gellarius, Geors
309 1591 nach Sulz im Breisgau (2 fl). Piftorius, Jeremiss,
mar 1580/81 SHofprediger in Durlach, 1581—1605 Pfarrer in us
damals badiſchen Befigheim. Schwarz, Melchiſedet, Tialorm
in Lochgau, kam 1585 nad Durlach. Shumaier, Daniel
von Sontheim, wirb 1590 Pfarrer in Graben. Beiniger
3oh., erſt Superintendent in Durlad, 1596 in Nötteln, z 181
als Generaljuperintendent der Markgraficaft in Suljburg.”) Fick
rs
) Es gehört zu ben unbegreiflichften und unerfreulichften &
ſcheinungen im heutigen geiftigen Leben Württembergd, daß wr
nur für bie erften Anfänge der altehrwürdigen Anitait cine fr
friedigende Darftellung von Delan Schmoller haben und jonft mer
noch auf den furzen Abrik in Schnurrers Erläuterungen ber man
tembergifhen Kirchen, Reſormations⸗ und Gelehrtengeſchichte ca
gemwiejen find.
) Der Bollswig ſagte von ibm: Toltor Weiniger, der Viazr
Peiniger, Vierordt, Geſch. der evangeliſchen Hirhe in Baden U. N
Die Liebeötätigfeit der evangelifhen Kirche Württembergd von ber Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
ter, Zoh., bis 1610 Pfarrer in Gernobach.
Varrer und Superintendent in Gernsbach 1611-1690, Schmohl,
Konrad, Diefonus in St. Georgen, Schmid, Ehriftoph,
Prözeptor in Ehingen, Gundelfinner, Andreas, wohl Bfarrer
in Buttenhauſen, werben 1612 in die Warkgrafihaft Durladı ges
ſchict (12 ff). Weinmann, Job. Ulr, Dialtonus in Böblingen,
Allgayer, Wilh., Diefonus in Wildbad, werden 1618 dem
Markgrafen Georg Friedrich geichit.) Lilienfein, Kilian,
bekommt 1611 8. Reiſegeld zur Memwerbung um das Diafonat
Gernöbadh, Das er erhielt. Fleiſchmann, Erhard, wird 1611
Pfarrer in Marxzell. Machtolf, Erb, Pfarrer in Dürrmem,
1626 Generalfuperintendent in Durladı, wird 1690 vertrieben.
Gbbel, Joh. Konrad, Pfarrer zu St. Anna in Augsburg, aber
dort durch bas Reftitutionsebift vertrieben, wirb 1690-—1632 Piarver
in Durlad. Gebhard, Johann, 1626 in Durlad, 1631 in
Babenmweiler, 1639 in Manfingen, 1654 Superintendent in Kötteln,
+ 1686. Heinrid, Ieremias, wirb zum Brebiger in Ober:
firch beftelit, ala dieſes 1682 befegt wurde, Brothag, Samuel,
Superintendent in der Brafichaft Saufenberg cn. 1660.
Brauufhweig: Sattler, Bafilins, zog 1569 mit Jalob
Andrei nadı Braunichmeig, wurde mit 22 Jahren zum General-
fuperintendenten in Gandersheim ernannt, wogegen das bortige
Kapitel Einfprache erhob, darauf erfter Prediger in Wolfenbüttel,
1576 Generalfuperinienvent und Brofeffor ver Iheologte in Helms
Mit ihm gingen:’) Schuler, Johann, von Hrögingen, Köhler,
Ribael, von Ötiöheim, Rup, Michgel, ebenfalls von Ötiöheim,
+ 1571 als Piarrer zu Amelunrborn,’) Otto, Wihael und nod
mehrere andere. Wönling, Seh, von Münfıngen, zog 1589
ebenfalls nad Braunſchweig.
Gaftell: Löffler, Bhil. Jakob, 1581 yum Grafen Hein
rich von Gaftell aeihiet (4 fl. Hlettenmaier, Blaſins, von
Steinheim, gemeiener Vfarter in ver Aurpfalz, kommt 1586 nad
Remlingen. Springer, Balthafar, Superintendent in Wiefens
bronn bis 1502,
Etbach: Hala, Ofen, t) Sohn dei ehemaligen Pfarrers
Georg Sala in Baiblingen, wird 1575 dem Grafen von Erbach
geihidt, Ihm folgten im gleichen Jahr fein Bruder Georg und
Bartholomäne Fuchs. Eberhard, Balthafar, von Ser
brechtingen, Diafonus in Erbach, Pfarrer in Berdenfinhen 1695,
in Guttersbach 1697, in Höchſt 1614. Kneſch, Aobann, von
Urach, Pfarrer in Werdenfirhen 1578, Kronau 1578-1682.
Speijer, Joh. Georg, von ÜEbingen, Dialonus in Erbach
1606-1607, Pfarrer in Eidaw 1611 Bei 9 wirb mit dem
Varrer Wilhelm Ehriftopb Thaler von Grüntal wegen
Übernahme der Pfarrei Erbadı verhandelt, Bloß, Joh. Bal:
thajar, von Tübingen, Diafonus in Erbach 1642-1648, wirb
Vfarrer in Hochendborf.
Franfreid: Soblin, Ehriftian, geht 1591 als Hofprebiger
an einen nidıt genannten Ort in Frautreich (8 fl).
Hanan: Hagmaier, Jakob, Schwiegerſohn des Rürn:
bergerd Andreas Dftander, Pferrer in Dettingen u, Ted, wird
", ®ierordt II, 68.
) Fiſchlin, Men. theol. Wirt. I, 297,
*) Kayſer, Die reformatorifhen Hirdenvifitetionen in den
melfifden Landen 1542--1544, wo er ©. 597 Rımpe heiht,
+ Ein Bruder diefes Hala heit 1564 Dftober 6 Dierenumus
Schilt von Leipzig.
Aalobaus, Koh, |
II. 83
1581 dem Grafen von Hanau mach Bucheweiler geſchickt, wo er
bald Superintendent wurde, Sayer, Joh, Prägeptor in Hirjau,
wird 1582 Biarrer in Balborn. Sauter, Kafipar, General-
fuperintendent in Hanau 15832 —1497. Truber, Primus, ber
Zoln, war 1596 Biarrer zu Ingeröheim, Rreis Rappoltsweiler in
der Grafſchaft Hanau, Piftorius, David, war Prediger in
Hanası, che er 1606 nad Augsburg kam.
Helfenftein: Kapeller, Florian, Schulmeifter zu Wieſen⸗
fteig, wird 1558 Piarrer in Gosbach.
Selen: Heiland, Andreas, von Kirhentellinsfurt,
Vfarrer in Münfter in der Weiterau ca. 168. Heiland, Se
baftian, des vorigen Bruder, Pfarrer in Güll (7) in Heflen.
Hohenlohe: Hartmann, Joh., von Fühlen, Pfarrer in
Guglingen, wurde 1556 Brediger und Superintendent in Obringen,
+ 1575. Baumann, Nofepb, Biarrer au Unterweifiach, wurde
1574 vom Grafen Wolfgang von Hohenlohe zu einem bedeutenden
Hirchendienft berufen, zog es aber vor, auf feiner Lanbpfarrei bie
zu feinem Ableben 1623 zu bleiben. Mojer, franz Jatob,
von Tübingen, Pfarrer und Superintendent in Waldenburg 1577
bis 1598, dann Pfarrer in Gailenkirchen 1593— 1595, in Pfigingen
1595— 1618, Aſſum, Johann, von Nürtingen, 1577—1578
Parrer zu St. Leonhard in Stuttgart, 1579—1581 Pfarrer in
Großbottiwar, 1581 Hofprebiger in Langenburg, 1586 Hofprebiger
| und Superintendent zu Weifersheim, + 1619. Bad, Martin,
ſtedt, 1581 Generaljuperintendent des ganzen Öerzontums, + 1624. |
von Dornftetten, Pfarrer in Eberbad a. R., aber bort wegen Ealvi:
niemus vertrieben, 1599 Superintendent zu Nenenftein, + ca. 1810,
Otto, Thomas, von Öönningen, 1578 mit Moſ. Pflader,
Yalob Heilbronner und Bol. Leyſer nad Öfterreid gezogen,
15% Pfarrer, 1599 Stiftsprediger in Öhringen, + 1626. Müller,
Zakob, von Waiblingen, 1692 Prediger des Grafen Kraft von
Hohenlohe in Schöntal, 1633 in Reuenftein, 1649 Superintendent
bajelbit, + 1668. Mon achus, Adam, Piarrer in Bipfelm 1696
bis 1639, wahrscheinlich 1697 —1639 zugleich Pfarrer in Waldbach,
10539 Dberpfarrer und Superintendent in Waldenburg, + 1648.
Yöwenftein: Köllin, Chriftoph, von Zitttgart, 1594
dem Grafen Albrecht von Yöwenftein nah Maudach, wahrſcheinlich
in der Walz oder im Unterelich, geſchickt.
Öfterreic: ') Siegler, Ambrofius, von Aonftanı, ger
wejener Prediger zu St. Mare in Wien, 1559 Piarrer in Ober:
rieringen, 1560 in Bednang, 1570 Haupipaftor und Schulauffeher
in Alegenfurt, 1576 in Sernals, + 1578, Spindler, Ehriftoph,
von Höppingen, mit 25 Jahren Superintenvent in Laibach 1569,
dort „mie ein Engel Gottes” geehrt, + 1591. Levier, Bolv:
tarp, Stiefiohn des Hofpredigerd Lul. Ofiander und Neffe Jal.
Andreäs, 1578 mit 21 Jahren Prediger in Gollersdorf bei Wien,
1576 nadı Wittenberg berufen, 1584-1610 Oberhofprebiger in
Dresden. Heilbronner, Nafob, zieht mit Yeyler nad) Öfter:
reich als Prediger des Grafen Siam. v. Harbed, predigt in Wien,
in Reigeröburg und Singendorf, wirb aber 1578 Hofprebiger in
Smeibrüden (j. Wal), Otto, Thomas, zieht ebenfalls 1573 mit
veyfer nach Sfterreih, Tehrie aber bald heim (f. Shohenlohe).
Zrigel, Georg Ludwig, einige Jahre in Öfterreich, 1577 bis
1596 Pfarrer in Meimsheim, bat gute Gaben und eine feine Aus—
'; Die nach Oſterreich gefandten Theologen babe ich im Jahr⸗
buch für Geſchichte des Proteftantismus in Oſterreich 25, 977 mit
Quellennachweiſen behandelt. Bier gebe ih nur kur die Namen
mit Berichtiqgungen und Grgänzungen. Mart. Mojeder, den id
: 2. 379 erwähnte, ift doch wohl fein Schwabe, wie Honr. Yupılus,
II. 84
forahe.) Möringer, Joh., ein zum Kirchendienſt m Württem-
berg verpflidhteter Stipendiat, erbält 1573 20. März die Erlaubnis,
feine Gelegenheit in andern, doch evangeliichen Orten zu ſuchen,
und ift wohl auch nadı Öfterreih gegangen, Steiner, Berm
heard, aus ber Stadt Stein in Arain, in Tübingen gebildet, Pfarrer
zu Bühl OU, Kottenburg, wirb 1573 Prediger in St, Ruprecht bei
Villah in Karnten, 1576 Yandichaftäprediger in Slagenjurt und
1573 Superintendent, + ca. 1%. Gerlad, Stephan, von
Knittlingen, 1573 Gelanbtichaftsprediger hei Davib Ungnad, Freih.
v. Sonnegg in Honftantinopel, fehrt 1578 nad Tübingen zurüd,
Er vermittelte den Biiefmechjel der Tübinger Theologen mit dem
Batrieehen Jeremias von Aonjtantinopel.‘) Wiedemann, Dio-
nyfius, von Xeonberg, bisher Pfarrer unter Pfalzgraf Phil. Lud⸗
wig von Neuburg, wird 1575 für Das Biertel Enstal berufen.
zug, Wild, Friedrich, Nefie des Haller Heiormalors Joh.
Jſenmann, fommt 1576 vom Diatonat Urach zu Gabriel Strein
von Schiwarzenau, mird 1577 Nachfolger Zegjers in Göllersporf,
predigte audı in Wien unb nad einer Reiſe mit den Söhnen jeines
Patrons v. Hoffirhen durd Frankreich, England und Schottland,
aud in Böfendorf und Engersdorf. Als er in Haft kam, wandte er
fich zu dem Faiferlichen Generaloberfi Hans Rueber in Ungarn und
wurde nach defien Tod Pfarter in Hafdıau. Cine Krankheit nötigte
ihn zur Ruͤcklehr nah Schwaben, worauf er 1584— 1547 Zupers
intendent in Nörblingen war. Schweigger, Salomo, von
Sulz, 1576 Prediger in Hernals neben Aınbr. Ziegler, 1677 — 1580
Prediger des failerlichen Geſandten v. Sinzendorf in Honftantinopel,
von wo er große Reiſen im Worgenland machte, lehrte 1551
heim,’) wurde Diakonus in Nürtingen, 1589 Pfarrer in Brögingen,
1589 1603 Prediger zu Wilhermsdorf, geitorben als Prediger
U. 2. Fr. in Nümberg 1622, Meinhard, Joh,, von Herbrech—
tingen, Neftor der Schule in Zins 1578. Blieninger, Joh,
Prediger in Komorn in Ungarn, f 1579 als Prediger in Graz. Stamms
ler, Ehriſto ph, von Tübingen, 1580 nad Gray berufen, ebenio
Egen, Bernbard, der ca. 1581 Pfarrer in Schlierbad; in Ober:
öfterreih, dann in Dollabrunn wurde ca. 1614. Camentarius
(Haures), Johann, von Ohmden, wird 1580 nach Alagenfurt
geſchictt, ſpater Überprebiger in Linz, fehrte 1606 beim, wurde
Superintendent in Blanbenren, 1608 in Hegensburg, F 1620.
söltin, Joleph, von fact, 1580--1547 in Wels, 1539 Piarrer
in Wildbad, Spindler, Thomas, von Goppingen, Super
intendent in Stuttgart, Schwiegerfohn des Neformators Brenz, wird
1581 Superintendent in Linz, F 1583. Freimüller, Kilian,
von Schwäbiid:Hall, der in Wittenberg ſtudiert hatte, aber dann
eine Zeitlang Zögling der Zeſuiten war, Pfarrer in Villach, wo er
vertrieben wurde und nadı Tübingen ging, wird 1581 Prediger des
Gabriel Strein und ftirbt 1583 26, Januar zu Rofenburg in Un:
gam. Birrer, Joh, 1592 zu Gabt. Strein nah Schwarzenau
geiandt, vieleicht identiich mit Joh. Bayer, Diafonus in Linz, Dann
Prediger in Lojenfteinleuten, jpater in Lasbori, 1612 Dialonus in
Steger, + 1619. Friſchlin, Nilodemus, 1582 - 1544 Nektor
ber Schule in Laibach. Meuderlen, Yor., von Kirchheim, Prüs
jeptor in Vaibach 15852 — 1600. Rau, Ailian, Pfarrer zu En:
fingen, gebt 1582 zu Wolfgang Strein. Thumm, Gottiiried,
", Alten der Nonfiit.Hegiftratur.,
) Bl. f. württ, 4.8, 1892, 41 ff.
*, Er erhielt zu feiner Heimleht 100 fl. und vom 28. Oltober
1581 an wöchentlich 1 fl, 3u fr. bis ſich eine paflende Stelle für ihn
fand, ferner für eine Predigt in ber Hoffapelle 12. Jan. 1582 2 fl.
Die Liebestätigkeit der evangeliihen Kirche Württembergs von der Zeit Des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Pfarrer von Hauſen a. d. Zaber, wird 1583 zum Superintendenten
für die Zins berufen, lchnt aber ab. Haſelmeier, Kik, von
Cannſtatt, Diakonus in Göppingen, wird 1588 Pfarrer in Eferding,
mo er bis 1601 blieb. Mit ihm zog als Diafonus in Cjerding:
Bruder, Johann, von Balingen, ber ſpater Diafonus in Linz
wurde und 1601 als Superintendent in Horm ſtarb. Bren,
Theophil, Dielonus in Kirchheim, wird 1684 nad Hajeläburg ')
geſandt, ehrt aber 1586 nad Württemberg zurüd und wird Pfarrer
in Eberdingen. Pflacher, Moſes, der eine Zeitlang bei Graf
Joachim von Drienburg war, wird 1594 von Jat, Andrei für Graz
empjohlen, aber 1585 nad Kempten berufen. Beurlin (Narikola),
Samuel, war 1534 Hofprediger bei Wolfgang Jörger. Yebeifen,
Val, von Nattbeim, 1584 Prediger in Wels, 15659 bei Weichard
von Polheim. Piftorius, David, Pfarrer von Plüderhaufen,
zieht 1585 13. Februar nadı Dfterreih (6 f.). Cleſß, Bal., wird
1585 dem Grafen Hier, Schlid nad; Weißlirchen (Böhmen) geicidt,
febrt aber 1597 zuruck.) Engelhardt, Georg, war Prazeptor
in Graz 1585-1588. Elenheinz, Wilh., und Zeiter, Tob,
werben 1595 dem Grafen Salm nad Ungarn zugeſchict. Zug:
iheerer, Balth., von Stuttgart, Rollaborator in Gannitatt 1552
big 158 5, befonmmt 15685 223, Mai die Erlaubnis nach Öfterreich
zu gehen, wird Pfarrer in Hohenheim (Hohenau), ift aber fpäter
7 Auhre Pfarrer zu Nobenberg in der KAurpfalz, wo er 162 ver:
trieben wurde, worauf er 29. Januar 1602 zum Schuimeifter im
Haiterbach beitellt wurde, aber bald Darauf als Kollaborator nad
Bradenheim fan.) Scheubel, Job. Hein., von Urach, Erzieber
bei Job, Hauff von Steinach, 1586 Dielonus in Hom. Zimmer
mann, Wilh., von Neuenftadt a. d. %, Diatonus in Stuttgart,
156% Prediger in Wimpfen, 1578 SHofprediger und Proſeſſor in
Heibelberg, 1584 vertrieben, Pfarrer in Baihingen, 1585 Super:
intendent und Scholar in Gray, + 1600. Bappius, Joh, aus
Franlen, vorher Profeffor in Heidelberg, Schwiegerjohn des Super-
intendenten Joh. Eſthoſer in Galm, 1586—1l5iM Rettot in Graz.
Zeiter, Job., von Holygerlingen, 1538 nad, Enzersdorf zu Herrn
von Teuffel berufen. Jelin, Nidael, von Zinbeifingen, 1556
bis 1587 Hlofterprägeptor in Blaubeuren, geht 1583 nad Öfterreicd,
fehrt zurüd, ift 1611— 16939 Pfarrer in Wüftenrot DM. Weinsberg,
Weftermaier (Walfermaier), Jal., geht 1589 ned Oſterreich.
Heim, Adam, lommt 1599 nad Interad, ehrt beim und it
1601 — 16023 Pfarrer in Seeburg Krazer, Ludwig, Pfarrer
in Ebhaufen, wird am 20, Dezember 1589 zur Biarrei Schemnig
beruien, bleibt aber und wird 1541—16% Pfarrer in Nagold.
Zullanus, Barth., Prüzeptor in Hirſau, wird 1559 Dietrich
von Schwanberg als Prediger für den Zug nah Franfceih be
willigt. Hebiader, Emanuel, wird 1587 durch Kajpar Hirſch
und Primus Truber zur Pradikatut in Raab berufen, kehrt aber
1596 zurüd, wird dem Herrn von Andlau geſchickt. Truber, Je
lician, Sohn bes Primus Truber (geftorben als Pfarrer in
Derendingen), in Tübingen gebildet 1568 ff, Prediger in Laibach
18V, Superintendent ber windijgen Aırde 1001, aud der deutſchen
Stirche in Krain 1544, vertrieben 1698, Pfarrer in Grüntal
DA. Freudenſtadt 16WW-16U2, Beringer, Andreas, von
derrenberg, 15 nad Schemnig geihit, 1595 Prediger in Felt
berg in Oſterreich, 1601 vertrieben, wird Piarrer in Roſenfeld,
1508 in Freubenftabt, wo er bie meugebildete Gemeinde der Exu⸗
') Safelsburg kann id nicht nachweiſen.
S. oben 5. 82,
Ortsalten Halterbach. Sonf.eReg. Binder 157, 177.
Die Liebestätigfeit der enangelifhen Kirde Württemberg von ber Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
lanten zu befeftigen hatte, aber auch ibre Liebe und ihr Vertrauen
gewann, 1608 Superintendent in Stuttgart, 1609 Abt in Alpirs:
bad, + 1609. Felſinius, Philipn, Biarrer in Liebenftein,
vorher in Heidelberg, wird 1590 nad Gray berufen. Übermann,
Samuel, von Weiſſach, 1590 Informator der Söhne des Deren
von Geymann in Yinz, 1617 Prediger in Verglirchen, 1621 Bfarrer
in Eferbing, 1625 vertrieben zufolge des Manbais, das am 10, DE:
tober 1624 zu Linz mit 4 Trompetern publiziert wurde, fehrt heim ⸗
wird 1026/27 Pfarrer in Diefenbad DU. Maulbronn. Schweizer,
David, wird 1590 zu Unbread Teuffel zu Gundersdorf ala Pre:
diger von Schöngraben gejandt. Heerbrand, Bhilipp, von
Tübingen, wird 1590 Prebiger in Graz. Pfigenmaier, Ulrid,
von Nürtingen, eine Zeitlang im Dienft der Herzoginwitwe zu
Nürtingen, zieht 1591 nadı Öfterreih (6 fl. Stadius, Way,
Vorgänger Hepplers als Lehrer in Graz ca. 1591. Schultheiß,
Samuel, Schulmeiſter in Zuffenhaufen, gebt 1591 nad) Öfterreich
(6 fl), Huttenlod, er, 1588--1591 Klofterprägeptor im
Murrhardt, 1591 Bfarrer in Hegnach, war 1591 entlaffen, acht
nach Öfterreich, febrt 1625 yurüd, wird Pfarrer in Baltmanne:
weiler 1625— 1627. Altenbadh, Johann, geht ala Prediger
1591 nah Gray Megiſer, Hierom., von Galm, Ünfel des
Stuttgarter Padagogarchen Aler. Märklin, ift 1692—1598 Keltor
der Schule in Alagenfurt. Spindler, Matthias, Vfarrer in
Holiheim, wird 1592 Diefonus in Linz, fehrt 1588 heim, wird
Varrer in Wurmberg bie 1599, Kern, Georg, von Mimebheim,
aeht 1592 nad Öfterreich, Tehrt 1596 heim, wird Stollaborator in
Calw, 1596,97 Diafonus in Neubulah. Georg, Nobann, von
Marbach, hatte ſich durch unboimähiges Benehmen um alle Ausſicht
auf Anftellung in Württemberg gebradt und ging 1592 nad Öfter
reich, wurde Pfarrer in Steyeregg unter Wolfgang Jörger von |
Rledau gefhähter Mann, 1624 vertrieben, kommt nadı Hornbera,
Tollei, fehrte aber 1510 als Exul zurud.) Ydblin, Jakob, von
Wilbberg. 1592-1593 Prügeptor in Gray, dann Prediger. as
brieius, Lorenz, 16923 Hanslehrer in Ofterreich, 1599 I U.D.,
1631-1635 Keller in Sinvelfingen, + 16. Oftober. Köllin,
Chriftien, 1543 Präzeptor an der Schule u Gray, bald Pre:
diger in Obermels, 1546 Diakonus in Göppingen. Heppler,
Jobann, der Aſtronom, 1594—1600 Lehrer in Graz, 1600 in
vinz. Mur, Simon, von Marbadh, 1594 VPräzeptor bei Herrn
von Stahrenberg in Wels, 1595 in Graz. Hörnlin, Ehriftian,
von Weifſach, wird 1594 zu Georg non Schwanberg nadı Böhmen
geſchict. Durhdenbah, Johann, 1591-1505 in Neufes
(f. S. 87 unt.), dann in Ungarn bei verichiebenen Herren, anlegt bei
Chriſtoph KAleindienft anf Purgſtein, 1610 vertrieben, fehrt heim,
wird Biarrer in Weiler bei Kdnigsfeld 1801-1007, in Oberjettingen
1607 — 1610, in Lombach 1610— 1627, in Muhlheim am Bach 1627
bis 1688, Moll, Israel, 1608 vertrieben, wahrſcheinlich aus
Ofterreich, wird Pfarrer in Schömberg DU. Freudenftant. Yöffler,
Rartus, von Rübgarten, wird 1595 zu Wiltelm von Grumbac
als Hofpreviger nach Böhmen gefchidt, fehrt 1597 wegen übler Be-
handlung zurüd, wirb 1598 Diefonus in Linz, aber 1600 vertrieben,
wird dann Piarrer in Ottenhaufen, Genslin, Ernfried, wird
1505 wegen Krankheit entlaffen, acht nach Oſterreich, hält fich dort
wohl, lehrt 1599 zurlick, wird Diakonus in Wildbad, 16083 Pfarter
m Alpirsbach, 1607 in Schafbanfen Schäfer, Zachariaé,
) Die Pfarrei gehörte dem AKloiter Pulgarn. Georg hatte
nur 30 fl. Gehalt von ber Herrichaft und Feine Algivenzien mehr,
feit die Gemeinde zum Beſuch der Pfarrfirhe genötigt worden war | ——
(Alten bes Univerfitätäbibl).
|
1. 85
von Peteryell, wird 1595 dem Freiherrn von Ranäberg in Böhmen
geihidt. Ehinger (Eplinger), 1597 in Graz, foäter in Muhrau,
1601 in Rottendorf. Greul, Martin, 1597 Prediger in Jubens
burg. Kappel, Sob., 1597 nad Gras berufen (j. Biberach und
Kempten). Heerbrand, Jakob, iſt 1598/09 Diakonus in Lin.
Hebſacker, Ezechiel, Pfarrer zu Eper'ed in Ungern, wird 1605
durch die Jeſuiten vertrieben, fommt auf die Pfarrei Riederhofen,
1607 nah Murt. Rellin, Jakob, von Stuttgart, Hofprebiger
in Böfenborf bis 1600, Murfchel, Ehrenfried, 1597 - 1600
Pfarrer ın Haiterbadh, 160001 in Hohened, fommt als Pfarrer
nad Eferding 1601-1605. Beer, Johann, wird 1612 Diafonus
in Gallneulirchen unter Reichurd von Stabrenbera, 1607 von Helm:
hart Idrger zur Pfarrei Unterregbadh berufen; als deſſen Güter vom
Kaifer 1625 eingezogen wurben, gab ibm Arau Billeifen auf Sonnen:
berg die Pfarrei Oberhollabrumn ; aber das Mandat vom 16. Sep-
tember 1427 vertrieb ibn aufs neue, er fehrte beim und mar
Biarrer in Oftdporf 1627—1639, Ulsheimer, Joh. Jal., war
bis 16U6 Hofprediger in Irnharding und wurde 146 Oberpfarrer
in Wels, Erhard, Jakob, 1607 von Ferdinand Yörger zum
Hofprebiger berufen, wird 1627 vertrieben und kommt auf bie
Pfarrei Freudental. Gußmann, Joh. Jak., wird 1605 nadı
Oſterreich geſchickt, Tehrt 1626 zurück, wird im Examen wegen feines
idioma Austrieeum etwas unverſtändlich gefunden, iſt 1684/85
Pfarrer in Dchſenbach. Lolin (Calius, Sal, 1607-1612 Pre:
diger zu ©t. Peter in der Ku, kehrt zurüd, wird 1612—1614
Pfarrer in Schömbera, 1614—1617 in Stirchentelinsfurt, 1617 bis
1685 in Metzingen. Silvius, Hieronymus, von Domfteiten,
iſt 1619 Prediger in Wirnsbach. Hütftod, Phil. Jat,fı von
Stuttgart, wird 161U von Barth. von Stahrenberg als Hofprediger
nad; Riedau berufen, ein begabter, ald Prediger und Seelforger in
1630 nad Sulz, 1633 nad Balingen, 1650,51 Abt in Blaubeuren.')
Dizler, Daniel, Überprediger in Linz 1610— 1624, 162526
nad feiner Berireibung Zuperintendent in Kirchheim, 1026— 1632
Abt in Bebenhaufen, 16932—1635 Stifispropit in Stuttgart. Si—
gel, Albert, Diafonus in Pfullingen, 1612 entlaflen, geht nad,
Öfterreih, wird Pfarrer in Hayenbach, dann von Karl Jorger ıur
Pfarrei Airciberg in Oberöfterreich berufen, aber 1624 von Herzog
Marimilian von Bayern als Statthalter Des Aafſers vertrieben,
während Karl Aörger in Gefangenſchaft am.) Elek, Wartin,
1612-1614 Diakonus in Lin. Weidner, Joh., von Ball,
1614 Prediger des Freiherr von Landau in Schickenhoſen. Becht⸗
lin, Georg, 1617 Biarrer in Blindenmarft, fehrt heim, Biarrer
in Endingen 1627 — 1685, in Winterlingen 1635/36, Thumm,
oh. Bottfr., Pfarrer in Broneu, wird 1618 nadı Hernals bes
sufen, lehnt aber ab, Steublin, David, non Heibenbeim,
geht 1618 nadı Hernals, wird aber 1625 vertrieben, geht nad
Enseröborf, muß aber 1627 auch dort abziehen, mar Pfarrer in
Badnang 162832 und fommt 16:12 als Überpfarrer nadı Rempten,
+ 1697. Ungelmüller, Jalob, ift 1621 Piarrer in Schön
berg. Bardili, Georg, in Stuttgart, Sohn des Kanzleilnechts,
Prediger des Freiherrn Gotthard von Tettenbach, kehrt beim, wird
1625 Diafonus in Sul, 1632 Pfarrer in Tieringen, 164 in Berg:
felden. Anaus, Joh. Zal., 1617 Norreltor in Linz. dann
Pfarrer in Öfterreich, 1623 Pfarrer in Tumlingen, 1630 in Dorm-
han, 1633 in Aldingen bei Spaichingen. O. J.: Nuchlin, David,
Pfarrer in Albrechtsbutg.
Allen ber Aonf.Neg.
Il. 86
Balz: a) Kurpfalg: Zimmermann, Wilh., 1578 Hof—
prediger und Proſeſſor in Heidelberg, 1583 entlaffen. Saurbed,
Thomas, zieht 1579 in die Pfalg. Heilbronner, Jakob, 1580
Superintendent in Benshenn, 1591--1585 in Amber. Steud⸗
fin, Dav,, Piarrer in Reidenjtein 1600 1610, in Dedenpfronn
1610— 1618, wird nad Hernals berufen. Giftheil, Jadarias,
Pfarrer in Eberobach 1562 —1573, wird Hofprebiger in Neumark.
b) Pfalz: Neuburg: Manne, Abr., Pfarrer in Bietigheim,
wird Zuperintendent in Zauingen 1573-1602. Heilbronner,
Jat., 1585 —1615 Hofprebigner in Reuburg an der Donau, 1615
entlaffen, wird Abt in Anbaufen, 1616 in Bebenhaufen. Beil:
bronner, Phil., 1574 Lehrer am Gymnaſium in Yauingen,
1602 Inſpettor der Schule, + 1615. Hejentaler, Georg,
amd Stuber, Job. Jat., werden 1614 auf Bitten des Pfalz⸗
grafen Wolfgang Wilhelm als Brediger ins Herzogtum Jülich ge
ſchickt. Stuber wirb Gofprediger des Pfalzgrafen, aber bald nad
deſſen Ronverfion entlafien und fommt nad Hornberg, 1624 nad
Freudenſtadt.
ec) Pfalz: Aweibrüden: Meg, Alexauder, 1560—1577
Viarrer in Redarweihingen, 1577--1588 Zuperintendent in Berg⸗
zabern, wird entlajlen und fehrt in die Heimat zuruc und wire
Varrer im Biffingen a. d. €. 1589—1591, in Hohenhaslach 1591
bis 1597. Rülin, Stephan, Pfarrer in Dettingen CH. Kir:
heim, wird 1575 zu Pfalzgraf Hans nach Trarbach geihidt. Frey, |
Eujebius, von Flacht wird 1588 ebenfalls zu Pfalzgraf Hans
geichictt, kehrt aber heim und war Web’ Rachfolger in Biffingen
1591— 1598,
Reihöftädte: Aalen: Salomo, Adam, von Schmallalden,
1559-1562 Pfarrer in Schnait, 1562— 1565 Diafonus in Schorns
borf, 1565— 1575 Pfarrer in Stetten, 1575 Pfarrer in Aafen.
Augsburg: Sauter, Hafpar, Pfarrer zu St. Leonhard
in Siuttgart 1574— 1577, Superintendent in Herrenberg 1577 bis
1582, Generalfuperintendent in Saneu (j. o.), 1593— 1644 Senior
in Augsburg. Volg, Melhior, Superintendent in Blaubeuren
1595 — 1605, Senior in Augsburg 105— 1617, Abt in Anhanfen
1617— 1619, Abt. in Maulbronn 1617—16235. Piſtorius, Dan,
Pfarrer in Baltmanndweiler 1579 —1583, in Pluderhauſen 1583
bis 1591, dann Pfarrer in Hanau, dann Diakonus zu St. Uri
in Augsburg, 1606 zum bi, Areu; Göbel, Joh. Kon., 1614
bis 1616 Pfarrer m St. Leonhard in Stultgart, 1616— 1629
Senior in Augsburg, 1629 vertrieben, 1630 - 1632 in Durlach,
1632— 1635 nad Augsburg aurüdberufen, 1635 zum zweiten Male
entlaffen, + 1635 10. April, Meiderlin, Beter, Ardidiafonus |
in Airchheim 1608—1612, Inſpeltor des Rollegiums zu St. Unna
in Augeburg 1612—1651. Ebriftmann, Wolfgang Jakob,
von Neuburg an der Donau, Enkel Jalob Deilbronners, gebildet
in Tübingen, 1618 an die Barfüherfirhe berufen, 1629 vertrieben,
1630 Pfarrer in Airchentellinäfurt, + 1631. Faber, Joh Dein,
von Weinsberg, 1621 Diafonus an der Barfußerlirche, 1624 zum
bE, Arenz, 1629 vertrichen, 1692 yurüdberufen an bie Kirche zu
St, Georg, 1695 zum zweitenmal vertrieben, 1649 Senior zu
St. Ulrich, + 1652. ?Weber, Phil, 1629 an der Barfühertinche,
+ 1648 als Senior zu St. Anna.
Biberach: Blejjing, Alerander, Pfarrer in Balingen,
für einige Zeit von herzog Chriftoph nad Biberah als Früh:
prebiger geliehen, fehrt 1552 wieder nad Balingen zurüd. N., 3a:
haria®, vielleicht Hülber, Pfarrer in Blieningen, vorher Pinrrer
in Heideläheim (Theol. Stub. aus Württ. 6, 315, wo Sülber zu
lejen ift), Frühprediger 1552/58. Dacdtler, Jakob, Pfarrer in
Die Liebestatigleit der evangeliihen Kirche MWürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bie 1660.
Ebersbach, Frühprediger 1558, Prediger in Wieſenſteig 1558, 1967
vertrieben, Brofellor der hebräifhen Eprade in Tübingen, 1568
bis 1575, * 1588. Hermann, Beit, Pfarrer in Rottenader,
1559 Arühprediger, 1560 Superintendent in Keutlingen. Blog,
Ron, Wolfgang, von Poppenmweiler, Diafonus in Tübingen 1560,
Arühprediger 1561, + 1595. Schemer, Geora, 1563 Siechen⸗
prebiger, 1566 Pfarrer in Überholsbeim, 1570 wieder Sieden:
prebiger, 1574-1587 Prediger in Leutkirch, 1587 entlaflen, 15%
bis 1610 wieder Prediger. Mayer, Daniel, von Mardach, 1568
Siehenprebiger, + 1576. Ziebler, Stepban, von Tübingen,
1575 Mittageprebiger, + 1594. Stump, Noh., von Münftngen,
1581 Spitalprediger, + 1625. Kappel, ob, von Ötisheim,
Klofterprägepior in Bebenhanfen, 1600 Frühvrediger, 1605 Cenior
in Hempten, + 1616. Sauber, Zoh., Diakonus in Tübingen,
1605 Fruhprediger, 1612 Hofprediger in Stuitgart. Seipziger.
Ludwig, Superintendent in Calw, 1612 Frühprediger, 1624 Abt
in Wurrharbt, 1633 in Daulbronn. Örtlin, Chriſtoph, vom
Kepetenten zum Frübprediger berufen 1624, + 1698. Edbarpt,
Melch. Silvefter, von Kirchheim, vom Hepetenten um Arüb-
prediger berufen, flieht 1693 vor den Kaiferliben in die Geimat,
1635— 1639 Pfarrer in Wendlingen.
Eolmar: Chonberger, Johr,
Dialonus in Golmar.
Ehlingen: Biſcher, Georg, von Nedartailfingen, Pfartet
in Wendlingen bis 1548, 1549 Hatechift und Piarrer in Grafen
berg, 1556 entlaflen, 1559-1561 in Eßlingen. Hermanns,
Chriftopb, Diakonus in Tübingen 1565-1567, Superintenden
in Eßlingen 1567, + 1612. Cellius, Job. Erbard, von Te:
bingen, mit 19 Jahren Neltor des Hontubemiums und Brosefior
der Philologie in Tübingen, 1599 Pfarrer in Wankberm, 1604
Pfarrer in Wimpfen, 1612 Superintendent in Ghlingen, + 187.
Wagner, Tobias, von Heidenheim, 1621 Tiafonus in Ehlingen,
1632 Pfarrer und Zuperintendent, 1693 Profefior der Theolegie
und Super«tenbent bes Stifte, 1662 Hanıler, + 1680.
Franffert: Sala, Dieas, von Waiblingen, 1582 nut
Aranffurt berufen, + 1611 als Pfarrer zu St. Katharina, Zar
torius, Ant, Pfarrer zu Ericonrt in Mömpelaord, wird 1592
franzöfifcher Prediger in Frantfurt.
Hagenan: Heerbrand, Philipp, von Biengen, 1565
bis 1575 Pfarrer in Hagenau. Bolmar, Georg, von Baibingen,
Heerbrands Nachfolger, 1575—1611. Bogenritter, Job, ver
Bartholomd, 1594 nab Hagenau gefhidt, daß er bald Hektar ber
Schule werde, wird aber 1605 Pfarrer in Bartholomä und Lauer:
burg. Springer, Seh, Diafonus, wegen einer ſcharf polemir
chen Bredigt 1607 entlaffen. Müller, Bhil., Diakonus 1607.
Bed, Ioh., von Lienzingen, Lehrer der zmeiten Klafle 1607.
Kempten: Dulbaum, Job, von Nugdbura, 1563-166
Pfarrer in Boll, 1566 auf fürftlihen Befehl Pfarrer in Sempten.
gifienfein, Koh, 1580 Februer 28 nadı Kempten ald Zehrer ch
neordnet (2 fl). Pflacher, Mojes, von Emmenhauſen bei
Kaufbeuren, in Tübingen gebildet, 1585 Pfarrer in Kempten, + 159.
MWeinlin, Joſaphat, von Tübingen, 1587—1590 Superintos
dent in Banana, 1590 in Kempten, + 1609. Sappel, Job.
1605 — 1616 Senior in Kempten (f. Bıberad). Steuplin, Dan,
1632 — 1647 Senior (f. Ofterreid), Schalter, Rob. Rudeit,
von Scornborf, während bed Dreikinjährigen Kriegs Geiftliher in
Kempten, ein unruhiger Mann (Medicus, Gelb. der en. Krche im
Bayern ©. 18.
von Waiblingen, 1588
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Württembergs von ber Zeit des Herzogs Chriftoph His 1650.
Nördlingen: Steudlin, Jakob, Superintenbent in Heiben-
heim 1575—1579, in Wördlingen 1579— 1585, wieder in Heiden-
beim 1585, + 1591. Lutz, Wilhelm Friedrid, Meffe oh.
Sienmanns, lange in Ofterreid, 154—1597 Superintenbent in
Nördlingen. Albrecht, Georg (ob ein Württemberger?), Super:
intendent 1630—1648.
Megenöburg: Paludanus, Koh, Diafonus in Badnang,
jolt 1585 nach Regensburg gefandt werden, bleibt aber. Echſer,
Ich, Warrer zu Waiblingen, wird 1587 nad Regensburg als
Superintendent aefhidt. Hagenloch, Anfelm, Stperintendent
u Zanffen, 1591— 1608 Superintendent in Regensburg, kehrt 1608
beim, wird Superintendent in Waiblingen, 1619 Bropft in Denten-
dorf, + 1634, Gerfteneder, Rik,, Brovifor in Blaubeuren, gebt
nach Regeneburg 1591 (6 fl). Liebler, Jakob, Bfarrer in
Bendlingen 1579-1588, kommt nad Regensburg. Binder,
Shriftopb, von Grotzingen, Prediger in Regensburg, 1611 zurüd-
berufen, Pfarrer in Winterbah 1612. Gämentarius, Job.
(f. Sfterrei), 1608—1620 Superintendent. Gemminger, Seb,
Pfarrer in Eltingen, 1611 Archidiakonus in Negensburg, 1620
Zuperintendent, + 1698, Seis, Joh., Prediger 1628.
Reutlingen: Hermann, Veit, Frübvrediger in Biberach,
15611585 Brebiger bier. Steudlin, Job, nad Fiſchlin, Mem.
theol. Wirt. 2, 149 Antiftes in Reutlingen. Aindsvater, Tos
bias, Pfarrer in Pfullingen 1576/77, Prediger bier 1577—16U7.
Enslin, Georg Chriſtoph, Pfarrer in Sonbelfingen, 1608
Diotonus, 1610 Pfarrer, 1628 Prediger bier, + 1657. Stähblin,
Ehriftopf, von Tübingen, 1610 in Heutlingen. Hermann,
Eufebins, Sohn von Weit Hermann, 1595—1610 Pfarrer in
Eningen, 1610 Prediger bier.
Rothenburg 0. T.: Hartmann, Joh., von Hall, Pfarrer
in Oberriexingen, 1559 Superintendent bier, + 1576 15. De
aember.')
Speier: Mailänder, Noch. Dimar, Biarrer in Urach
1553— 1561, 1561 Pfarrer zu St, Georg in Speier, + 1573
16. April. Piftorius, Wlerius, Pfarrer in Neuenftadt a. M.,
1575 Pfarrer an der Auguftinerfirge zu Speier, 1579 Super: |
intenbent in Reichenweiher. Wieland, Wirich, bis 1577 Pfarrer |
in Altiusheim a. R., 1577 Pfarrer zu St. Georg, 1594 Pfarrer
an der Auguſtinerlirche, + 1585.
Schweinfurt: Frey, Dein. Hermann, Pfarrer in Ober:
eflingen 1574-1577, Superintendent bier 1577— 1599.
Um: Reuheujer, Samuel, Biorrer in Rellingen DU. Eß—
Lingen 1562— 1571, Brediger und Superintendent in Ulm 1571,
+ 1595. Senger, Georg, Pfarrer in Unterjefingen 1562—1570,
gebt 1570 nad Ulm. Beienbed, Joh., Superintendent in Göp-
pingen 1580--1582, Euperintenbent in Ulm 1552, + 1612.
Wimpien: Zimmermann, Wilhelm, Dialonus in Stuit- |
gart 1564-1569, Prediger in Wimpfen 15691578 (j. Oſterreich
und Pal). Gellins, Joh. Erhard, 1604-1617 Pfarrer bier,
Safelmeyer, M. Phil., 1605 entlaſſen.
Rhtingrafſchaft: Stadelberger, Chriſtoph, Diakonus in
Urach, 1599 dem Rheingrafen geſchidt; der Ort iſt nicht genannt.
V Nicht in dieſe Reihe gehört Rottweil bad 1694 in ber
Berfon des M. Job. Zwißler einen evangelifhen Prediger befam,
Der aber nicht für bie Stabt, jondern für bie dorthin nelegte
Sarniion beitimmt war und zum Aufzug 20 fl. befam.
| Stettenburg im Elſaß.
tl. 8%
Ritterſchaft:) Steudlin, Joh., Plarrer in Entringen
1557 — 1502, Pfarrer des Joh. von Hartbeim in Hartheim im Oben
wald und 1562 Heformator in Wachbach. Braun, Joh, von
Weiſſenhorn, Pfarrer in Linfenhofen, wird 1576 dem Junler von
Rietbeim zur Neformation nadı Angelberg bei Memmingen geſchickt.
Birk, Thomas, der Dichter, Biarrer in Oberbrüden, kommt 1585
zu Joh. Vhil. von Bettendorf in Gauangelloch, 1616. Cam—
merhuber, Seb., Moſterpräzeptot in Adelberg, wird 1585—1587
Pfarrer in Liebenſtein bei Beſigheim. Wieland, Wilh., von
Vaihingen, fommt 1537 zu Wolf Dietrich Rud. von Collenberg als
Dofprediger. Schweinger, Salomon, von Sul wird 1589
Pfarrer in Wilhelmsdorf unter Hein. Hermann Schugbar von Burger
milchling. Graf, Andr., von Nenenftabt a. d. &,, bis 1589 im
Dienft des Freiheren Chriftopb Fuchs, wird Schulmeifter in Böbs
lingen. Hergeſtell, Mid, von Uhingen, bis 1589 Pfarrer zu
Rennherbtshaufen unter Hans Ulrich Landſchad. Hann, Molf-
gang, Pfarrer zu Auenftein, fommt 1589 zu den Herren von Frei⸗
berg nah Auftingen OU, Münfingen. Durddenbad, Koh,
von Stuttgart, wird 1590 Piarrer zu Reuſes unter 9. 9. Schubber
von Burgmilhling. Kreibold, Jakob, ift 1590 Pfarrer in Korb,
1592 in Jagſthauſen unter den Herren von Berlichingen.) Yas
nius, Job. Ge, Provifor in Waiblingen, wird 1596 dem Junker
von Venningen als Prägeptor nadı Abnigsbach geihidt. Liebler,
Georg, von Tübingen, erſt Prazeptor, dan Pfarrer des Herrn
von Ow in Wacendorf (jedenfalls 1581), Reichart, oh,
Piarrer in Niet, wird 1589 Pfarrer und Hofprediger des Schenten
Ludwig von Limpurg in Sulzbadı, dann in Oberrot, fehrt aber 1599
noch Württemberg zurüd, wird Pfarrer in Aurich, 1608 in Ober:
tieringen. Anoderer, Euſtach, von Weilheim, wird 1598 Pfarrer
zu Neuned unter denen von Ehingen, + 1611. Geiglin, Kafpar,
tommt 15 als Prügeptor zu Wolf Kafpar von Hottenburg auf
Hebfader, Emanuel, 1587 nad
Raob berufen, fehrt 1596 zurüd und wird Prediger bei H. von
Andlau im Elſaß. Piftorius, David, 1604 von Dans Sigm.
von Wollwarth zum erften Pfarrer in Leinroden berufen, bittet
1612 um die Bibelerllarung Ofianders beim Honfiftorium. Theodor,
Wilhelm, von Turlad, bis 1586 Pfarrer in Undenheim bei
Azei, dann 1591 — 1594 Neftor des Kontuberniums, hierauf Piarrer
in Enmweiler im Elſaß, ift 1604— 1614 Pfarrer in Auftingen, bedarf
unzähligemal Unterftügung Sigwart, Joh. Georg, Pfarrer
in Waldmannshofen 1611 ff. Schanfler, oh, von Dettingen
DU. Kirchheim, big 1627 Pfarrer in Maudach, vorher in Strümpfel-
bronn unter den Herren von Hirſchhorn, kommt nadı Aiſtaig, 1634
nah Böhringen, 1695 nah Oberlenningen. Wolfhart, Ge,
Joh., Sohn des Abts Alex. Wolfbert von Alpirsbadı, wird 1625
von Ge. Ph. von Benningen auf die Pfarrei Eichteräheim berufen.
Zeller, Ehriftopb, 1127 —1695 Piarrer in Liebenftein, Karl,
David, 1632 Pfarrer in Leibenſtadt, 1658 in Affıımjtabt, 1656
) Das nadfolgende Berzeichnis iſt ſehr dürftig und fteht ficher
in feinem Verhältnis zu der Zahl der Stipendiaten, melde ver
NRitterſchaft als Prediger überlaffen wurden. Aber die Geſchichte
der ritterſchaftlichen Pfarreien ift großenteild noch ein unbefchriebenes
Blait und Taht ſich ohne bie dringend nötige Geſchichte des theo-
logifhen Stipendiums, die ficher endlich einmal geichrieben wird,
nicht genügend darſtellen.
N) Biegler, Andreas, 1603 vertrieben, ift wohl Pfarrer
in Sagfthaufen DR. Ellwangen geweſen, wohin 1618 ber Stipen-
diat Non. Friz Fam.
II. 88
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Würrttembergd von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
in Rodendorf. Kauffelin, Matthias, von Haiterbad, 1688 | die junge Kirche aus ihrem eigenen Nachwuchs die nötigen
bis 1636 Pfatrer in Sulzau DM. Horb. Zindenmaier, Chris | Kräfte befommt, ebenfowenig fonnte fid die württembergiiche
ſto ph, wird 1634 Schloßprebiger Eberh. von Sickingens in Yanb-
ftuhl, Bloß, J. Balth,, 1643 Pfarrer in Kochendotrf. Zöffler,
Ach. Jakob, in ber Mitte des 17. Jahrhunderts Vfarrer zu
DMahlen OU, Horb.
Sahiew» Weimar: Springer, Balth., 1592 Hofprebiger
in Weimar.
Die nad) Mömpelgard und in bie Herrſchaft Reichenweiher
entjanbten Theologen gehören, ftreng genommen, nicht hierher, ba
diefe Gebiete den Herzogen von Württemberg gehörten, alio vom
Mutterland zu verforgen waren. Aber es fehlt bis jeht an einer
genauen Feſtſtellung der Sräfte, die das Herzogtum an jene über
rheinifhen Gebiete abgegeben hat. Darum mag hier anhangsweiſe
ein Verjuh gemacht fein. Allerdings kann die nadfolgende Zu—
inmmenftellung auch fein lüdenlofes Bild geben, da bie Quellen
recht jpärlic; fliehen. Es wird aber die Mühe lohnen, den Gegen-
ftand weiter zu verfolgen. Dazu möchten die nachfolgenden Notizen
anregen. Engelmann, Nob., aus Maflerburg in Bayern, Pfarrer |
in Großingersheim, fommt 1548 als Hofprebiger nach Mömpelgarb.
Krebs, Rik. (Camcerinus),
Schwenningen bis 1562, wird Superintendent in Reichenweiher.
Efferen, Hein, von Coln, Superintenbent in Bietiabeim 1563
bis 1571, in Mömpelgard 1571 Auguft bis 1575, Fiſcher, Joh.
Kon. (Biscarius), Superintendent in Markgröningen 1572-1575,
in Mömpelgard 1575—15%, Abt in Alpirsbach 1592—1601,
Zug, Kaſpar, Pfarrer in Merklingen, 1588— 1594 in Mompelgard,
1594 ZSuperintendent in Su. Schaiblin, Chriſtoph, Dia:
tonus in Horuberg, wirb 1594 Pfarrer in Munzenheim (6 fL), kehrt
1604 zurüd, wird Pfarrer in Yombab und noch an vielen Orten.
Müller, Seora, Pfarrer im Aldingen DU, Ludwigsburg, 1604
Superintendent in Mömpelgard. Schaar, Brn., Pfarrer in
VBebelnheim 1606 (2 fl). Müller, Job. Jakob, Diefonus in
Kömpelgard 16%, wird 1632 Pfarrer in Honaweiher. Bollmer,
Ach. Leonh, Zuperintendent in Freudenſtadt, 1624 Super:
inienbent in Mömpelgarb.
Überfehen mir die aanze Menge von Männern, melde
das Meine Herzogtum für den Dienft ber evangelifchen Kirche
bis in den fernen Dften an den Grenzen ber Türkei und
im Weiten bis an bie Örenzen Frankreichs nad forgfältiger
Ausbildung zur Verfügung ftellte, fo läßt fich nicht ver
fennen, welche Bedeutung das von Herzog Ulrich gegründete
Stipendium für die ganze evangeliihe Kirche gemonnen
hatte. Aber hell leuchtet auch die weitherzige Liebe, bie ſich
nicht mit der Fürſorge für Die Bebürfnifje der eigenen Kirche
beanügt, fondern ein Herz für die Nöte der entfernteften
Glaubensbrüder hat, wie der Opfermut und die Freudigkeit
der jungen ſchwäbiſchen Theologen, die oft aus jehr an:
ſehnlichen Stellungen in der Landeslirche heraus dem Auf
in Schwierige Ämter voller Kaämpfe und Eorgen folgten und
feine Gefahr auf den langen, damals beſchwerlichen Reiſen
fcheuten, melde fich teilmeife neben den Meifen unferer
Miffionare wohl ſehen laffen dürfen.
Hlein fo wenig bie Miffion damit ihre Aufgabe an
einem Wolf gelöſt hat, daß fie eine Anzahl Männer aus
Europa hinüberjendet, wenn fie nicht zugleih an die Heran⸗
Pfarrer und Superintendent in |
bildung von Männern aus der Mitte des Volles denft, damit |
Kirche damit begnügen, den auswärtigen Kirchen eine doch
immerhin gegenüber dem Bedarf beiceidene Anzahl von
ſchwäbiſchen Theologen zu fenben, fie mußte vielmehr bie
Hand au zur Bildung junger Theologen aus den andern
Gebieten der evangelifhen Kirche, vor allem folder bieten,
die in ihrer Nähe eine evangeliiche Univerfität entbehrten.
Für Die Mömpelgarber Studenten trug Herzog Chriftopb
ſchon 1552 Sorge. Es famen ihrer vier ins Stipendium.
Sie erhielten zur Anschaffung von Büchern 1 fl. 36 fr. aus
dem Kirchenlaſten. Kreilid waren dieſe erften Mömpel:
garber Leute, die ſich nicht in die frembartigen Berhältnifje
ichiden konnten, fo, daß der eine bald entlief, der andere
megen Unfleiß und trogigen Gebarens heimgefchidt werben
mußte, während fein Bruder ihm binnen lurzem folgte, und
der vierte bald farb,') aber auch die im Jahr 1556 herüber:
gefandten zwei fchlugen nicht ein. Der eine entlief, ber
andere mußte nach einigen Jahren ausgewieſen werben.
Man ließ fich jedoch nicht entmutigen. In feinem Teftament
vom 4. April 1557 vermachte der am 17. Juli 1558 ver:
ftorbene Graf Georg von Mürttemberg, Ulrichs Bruder, bem
Stipendium 10000 fi., die er bei Kurpfalz zu fordern hatte,
und die von dort mit 5"/, verzinft wurben, um 6 Mömpel:
garder und 4 Sünglinge aus der Herrihaft Horburg und
Reichenweiher im Stipendium zu bilden.) Man erweiterte
auch das alte Auguftinerflofter, um eine sphaera für die
10 neuen überrheintihen Stipendiaten zu gewinnen,®) deren
Zahl aber nicht immer vollzählig war, da die Aufnahme ins
Stipendium von dem Nachweis genügender Borbildung ab-
hing, in welder bie Schulen in ben überrheiniichen Gebieten
es den Mlofterjhulen nicht leicht gleihtun konnten. Man
lieh deshalb die Mömpelgarder Stipendiaten eine Zeitlang
bis 1560/61 noch bejonders durch den Burgunder Job. Vhi-
lemon unterrichten, der aber mit 10 fl. Abfertigung entlafjen
mirrde, Immerhin wurde bis zur Lostrennung der über:
theinifchen Gebiete 1793 eine große Anzahl tüchtiger Männer
von bort für den Dienft der Kirche herangebilbet, die zugleich
im franzöfifhen Spracdgebiet die deutſche Kultur vertraten,
Eine zmeite Stiftung, melde die Bildung junger Theo»
logen auferwürttembergiicher Herkunft im Stipendium förberte,
war von dem einftigen Erzieher des Serzogs Chriftopb,
Michael Tiifernus, einem geborenen Arainer, gemacht wor⸗
den, der 1555 dem Etipendium den Zins aus 2320 fl. a 5%
verfchrieb, damit 4 ehelich geborene Kinder frommer armer
Leute inner oder außerhalb MWürttembergs aleid den andern
Stipendiaten Koſt, Wohnung, Unterridt und Aufſicht
genieken follten. Die Bedingungen waren 1, quite Eitten-
zeugniffe, 2. Nachweis von genligender Borbilbung in Oram-
) Schnurrert, S. 459,
2) Schnurrer S. 454. Bienot, Histoire de la reforme dans
| te pays de Montbeliard, 1, 251.
”, Visnot, 1, 252, Rote 4.
Die Liebestatigkeit der evangeliichen Airche Württemberns von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
matif, Dialettit und Rhetorik, 3, Verpflichtung zum Studium
der Theologie, 4. Dienft in einer evangeliichen Kirche Auge:
burgifcher Konfeſſion. Ein Anrecht eines einzelnen Gebiets
auf diefe Stiftung beitand nicht; werer Krain noch Sieben:
bürgen befaßen ein ſolches. Allerdings hatte Herzog Chriftoph
auf Betreiben des Krainers Brimus Truber 1562 die Auf:
nahme von 2 Krainern in ben Genuß des Tiffernitanum
zugefagt.') Die vormundſchaftliche Regierung unter dem
jungen Herzog Ludwig machte darauf aufmerkſam, daß ein
rechtlicher Anſpruch auf die 2 Stellen nicht beſtehe. Auch
hielt man immer auf den Nachweis gerügender Vorbildung,
fo daß die Zahl der Rrainer Stipendiaten nicht eine über:
mäßig Hohe wurde, weshalb ſich die Landſchaft Krain ge:
nötigt fah, von ſich aus an junge Theologen Studienbeiträge
zu geben und fie mit wenigen Nusnahmen damit nad
Tübingen zu ſchicken.
Außer den Krainern hören wir 1562 von Gatilena
Dulcis, einem Welfchen, der auf Empfehlung von Joh
Brenz und Flor. Grafed ins Tiffernitanum aufgenommen
wurde und zur Anihaffung von Büchern, Kleidern und
anderer Notdurſt 7 fl. 32 fr, erhielt. Weiter ift 1611 als
befannt vorausgeſetzt, dab feit einiger Zeit jungen Theo
logen aus Amfterdam die Aufnahme ins Stipendium ver:
mwilligt wurde. Es ift wahrſcheinlich ein Akt der Dankbar-
keit, wenn 1640 die evangeliihen Kirchen zu Amſterdam
und ihre Prebiger 90 fl. für das in tiefe Not geratene
Stipendium überfandten.
Die Aufnahme ins Stipendium Tiffernitanum war eine
ftart begehrte Sache.
1567 bradte Beter Boquet, ein Franzoſe aus Undes
(Anbinus), Zeugnis und Empfehlungsbrief des Grafen Schlit und
bat um Aufnahme ind Stipendium, wurde aber „and bewegenden
Urſachen“, die entweder im Mangel an Borbildung oder wahrjchein:
ſich in Mißtrauen in feine Rechtglaubigkeit beitanden, mit 1 fl.
kr. Viatitum entlaffen. Dagegen befam 1568 Jal. Hainlin
von Eglingen DA. Münfingen im ®ebiet des Moſters Zwiefalten
für feinen Sobn, der ein gut Ingenium hatte und in der Schule
zu Stutigart gang mohl vorwärts fam, die Ausſicht einer Stelle
ale Tiffernit, jomie 10 fl. Studienbeitrag für den bei Wilh. Cariot
in Koſt befindlichen Rnaben. 1575 bet Joh, Malius, Pfarrer
in Langenau, um Aufnahme feines Sohnes ins Tiffernitanum; weil
ihm aber die Bitte micht gewährt werben konnte, gab man ibm
af. Für Andreas Ziegler fucte 1587 Hand von Alſchhaufen
(ob Dinhaufen) um Aufnahme nad, erhielt aber, weil feine Stelle
erlebigt war, 6 fl aus dem Kirchenlaſten. 1592 erfahren wir, daß
ein Schwede Joh. Salemontanus, längere Zeit im Stipens
dium mweilen durfte und zur Rüdfebr in fein Vaterland noch 30 fl.
befom. Human verfuhr man aud, wo für Knaben die Hufnahme
in eine Aloſterſchule nachgeſucht wurde und die Bitte nicht gewährt
werden fonnte. 1570 hätte der entlaffene Pfarrer Ellinger von
Kımbac feinen Sohn Hans JZalob gern in eine Moſterſchule ge
) Eye, Die Univerfität Tübingen unb die Stubenten aus
Kein, &. 32, Die Sache ift nicht ganz ſicher. Gin Schreiben
Ehriftophs, das dieſe Zuſage enthielte, ift nicht vorhanden, aber
man wird faum ein Mihverftändnis Trubers annehmen können,
Gärtiemb. Jahrbüder 1008, Heft 2.
II, 89
bracht. Ta er aber nicht tauglich war, fertigte man ihn, wie 168
Thomas Fries von Blaubeuren, mit 1 fl. ab, während Eppo
Alant, ein nieberländiider Edelmann, 10 fl. befam, als er auf
Grund von Empfehlungen des Landgrafen Ludwig von Heflen und
des Grafen von Teclenburg für feinen Sohn um Hufnahme in
eine Nofterfchule bat. Der Witwe des abgejekten und im ber
Frande Eomts zu Döte enthaupteten Pfarrers Pierre Henriot von
Valentigney ') ließ man 18 fl. zulommen, um ihren zum Studium
wohl nicht tauglichen Sohn das Schneiderhenbwert lernen zu laſſen.
Man fühlte Erbarmen mit armen Studenten, die nicht
die Mittel befaßen, ſich orbentlih zu kleiden. So erhielt
Koh. Helfternius Juni 1570 zur Erfaufung eines
Kleidleins“ eine Beifteuer 20 fr., im November aber Niko—
laus R. von Trier, der gar übel belleidet war, 30 fr. Um
Beifteuer zur Anichaffung einer warmen Kleidung im Minter
baten auch 1569 28. November Jörg Bender von Hersbrud
und Claus Schweizer von Schweinfurt (20 fr.).
Man wußte wohl zwiſchen dem „verlegenen” alten
Bertelftubenten, der von Piarrhaus zu Piarrhaus, von
Schloß zu Schloß, von Univerfität zu Univerfität zog und
fich vielleicht mit lateinifhen Carmina, am Ende gar mit
einem Pagiat, wie Jörg Viſcher von Onolzbach 1568?)
empfahl, und einem fleikigen Studenten, der feine Mittel bes
ſaß, zu unterfcheiden. 1561 wird Meifter Jakob Hafelenfis,
ein „verborbener Student” (mie auch ein Ingolftädter
Student Erhard Strumpf genannt wird), 1562 Barth.
Marjner ein „verlegner Student” mit 30 fr. abgefertigt,
während Meifter Caſpar Strauß, ber fein „Vagant“
war, dabei fi als neichicdt bewies und von dem Prälaten
zu Hirfau und Joh. Brenz empfohlen wurde, 1566 4 fl.
erhielt. Gute Zeugniffe von Wittenberg fielen babei ins
Gewicht, mern man audı Bedenken trug, aus Rüdfiht auf
die Wittenberger Theologie Studenten, die Melanchthon
empfahl, anzuftellen. Wurde bei einem Studenten, den man
unterftügt hatte, der Fleiß vermißt, fo griff man ein. Hans
Rayot von Et. PBelin, dem man eine Stelle als Famulus
im Stipendium mit Gelegenheit zum Studium geaeben
hatte, wurde 1566 mit einem Gulden abaefertiat, meil er
im Studium nadläffig war. Dagegen griff man fleikigen
Studenten felbft dann unter die Arme, wenn fie Schulden
gemadjt, um ihre Studien zu fördern So befam 1567
M. Joh. Hep!, stud. jur., zur Bezahlung feiner Bücher:
ſchulden und zur Fortickung feiner Studien 20 fl. Mömpel:
garder find meines Wiſſens die erften, welche die Hilfe des
Kirchenkaftens zur Erlangung einer alademifhen Würde
in Anipruch nahmen. 1595 erhielt zuerſt Daniel de Mont,
1598 Wilhelm Bertrand und oh. Biénot, alle
drei aus Mömpelgard, je 6 fl, um Magiſter zu werben,
Es ift ganz unmöglih das Heer ber Studenten, die
1, Biönot 1, 291.
*, Er batte etliche Carmina bruden laſſen und fte bem Herzog
| bebisiert, aber das Konſiftorium merkte, daß er fie anderäwoher
| entichnt hatte, und verwies ihm jeine impudentia und malitia
ı ernfilid, Er befam auch nur Erfag für den Einband mit 4O fr.
12
11. 90
durd Stuttgart ziehen, fih ein Almoſen auf ber Kanzlei |
holen, aber auch um Anftelung bitten, aufzuzäßlen. Aber
einige harakteriftiiche Einzelheiten mögen herausgehoben
werben,
Für die durch Melanchthons Haltung im Interim und bie ihm
und ber Univerfität Wittenberg ermachlenden Schwierigfeiten, Aus
fechtungen und Verdachtigungen ift es überaus bezeichnend, Daf von |
1550 an wiederholt Studenten aus Wittenberg kommen ımb um |
Anftellung bitten. So 1552 24. Dfiober Matth. Huebner,
Jörg Bayer und noch ein Ungenannter (1 fl. 30 fr.). Hierhet
wirb auch Sim Wehel aus Mannsfeld 1556 gehören. Ein alter
Kunde war Peter Gelphius, der bald Eberſtadt, bald Heil:
bronn, 1568 Kugsbura, 1570 Heilbronn als jeine Heimat anaab,
Aber au Peter Biftor aus Frankfurt kehrt dfters wieder, Yon
Namen, die und heute wieder begeanen, feien erwähnt: 1554/55
Peter Lemke, ein armer Student, und Alex. Mörifoffer
aus Schaffhauſen, der eine lateinifbe und deutſche Butſchrift ein
and (erhält 1. B fr). Als armer Student aus Karnten erjcheint
1559 Ulrid Maier, der 1558 in die Tübinger Mattilel ala Bri-
gantinus eingetragen ift.
erbaten fih in Stuttgart einen Ychrpfennig und erhielten 24 tr,
In den Gber Jahren jehen wir Studenten aus ben cent:
legenften Gegenden jufammenkommen. Reben Leuten, die aus ganı
aut Fatbolischen Gegenden fommen, wie Dans Schweler md
Stoffel Rembold aus Angolftabt 1561, Wendel Hepel von
Sauda 1564, Joh. Brunt von Wurzach 1564, Job. Pfanzner
von Rojenheim, der um Aufnahme in eine lofterfchule bat, ftehen
Studenten aus den Gebieten dev reformierten Kirche wie Hans
Zwicher aus Chur 1561, Erb, Bedermann aus ber Schwein,
ber 1562 auf ber Reife beraubt wurde (ft li, Abrah. Fatlin
aus Baſel, der 1566 erfrantte, Rudolf Stolz von Bafel 1567,
Stubenten, die 1556 nad Arain zogen,
Die Liebestätigfeit der evangeliſchen Hirche Württemberas von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bit 1650,
irchendienſt anfuchte und vom Rettor der Univerfität enmfohlen
wurde (11. Renuar 3 fl, 20. November 1 fl. 20 Er... 1567 Uir.
Fontanus, der in ber Nähe von Antwerpen (Antorf) Padagogus
geweſen war, aber wegen ber Ariegsläufe das Land verlafjen mußte,
1569 Bonnius Boderus aus Friedland, ein gelehrter Geſelle.
Auch eim Lothringer Claudius Balfloridus erhielt 1562
einen Beitrag sum Studium 4 FL).
Grob it die Schar der Studenten, die aus Wittel- und
Rorddeutſchland, ans Schlefien, Sachſen und Brandenburg, aber
auch aus der Oberpfalz und WalpReuburg fommen. Da find
, Wittenberger Studenten, wie Theod. Willmart 156L Noch.
Unger ans Schweidnitz 1562, Phil. Roſinens 1568, die je
30 fr. erhalten, aus Leipzig Thom. Neu Akt) und Joh. Pi:
feanber 1566 (1 fl... Job. Ehmwab von Schleufingen bat 1569
Januar um Aufnahme ins Stipendium, was ihm nicht gemäßrt
wurde, weil es „mwiber die Ordnung“, allo alle Stellen des Tiffer:
nitanums befekt waren, aber man gab ihm eine IUnterftügung
von 2 fl.
Kamen Studenten, die um einen Dienft baten und gute
Zeugniffe aufzuweiſen hatten, aber dentoc feine Anftelluna finden
fonnten, weil feine Stelle erfebigt war, fo erhielten fie meift 1 A,
fo Joh. Ran bach aus Löwenberg in Sclefien 1566, Ioh. Zaijel-
meyer aus Ingweiler 1587, Zach. Mechle 1569, der vom
Dekan ber Alademie Straßburg ein gutes Zeugnis brachte; dem
Schleſier Raur. Winkler, dem beſonders gute Empfehlungen zu
Gebot ſtanden, wurden ſogat 1560 2 fl. zuteil, Kamen junge
Männer, deren Bildung und Perfönlihkeit dem Ronfifterium einen
guten Eindrud machte, dann ſuchte man fie in Würitemberg zu
halten. Buſſo, Marcellus, von Wittfiod, wurde 1561 7. Auguſt
nnm Aloſterprazeptor in Aonigsbronn beftellt (2 A), aber er ſcheim
Balth. Krug von Bajel, „ein gelehrter Gefelle von ehrlichem
Serlommen“, ber in fernen Landern geweien und ſich ganı verzehrt
Eine Frucht der Reife Bergeriod nach Graubünden, wo er
am 16, Juni 1563 in Sondrio weilte,) wird man in bem Bug
von 3 Bünbener Studenten nach Tübingen 1564/65 fehen dürfen;
es waren Joh. Peter von Sondrio, Joh. Florius Florentinus,
Job. Franz Parajitus von Berge und Zaftantins Kır
meg, die ind Stift aufgenommen wurden und je 30 fl. jahrlich
befamen.’) Bei Rumeg war die Unterftügung nit wohl angelegt,
er zog vor ber Zeit wicber beim, Joh. Peter blieb 2 Jahre und
jog Ende 1565 heim, Ich. Florius aber war noch ein Vierteljahr
länger in Tübingen. Joh. Franzietus Varaſitus ſtudierte 8 Jahre
lang fehr fleißig in Tübingen und erhielt 1567 10. Mai zur Ans
erfennung jeines Wohlverhaltens noch 10 fl. Reiſegeld. Chenfalls
dem Einfluß von Bergerius iſt der Aufenthalt Der Polen und
Littauer ") in Tübingen auzufchreiben, die meirfad in Geldverlegen⸗
beit lamen und beshalb 1560—1562 200 Zaler (388 M 57 8)
vorgeftredt erhielten, *) bie fie aber 1568 zurückbe zahlten. Auch
aus den Niederlanden finden ſich
die Unterftügung bedürfen und Anſtellung fucen, 3. B. 1560
Hier. Blotting aus Löwen, 1561 Leonh. Stapner aus ben
Niederlanden, 1565 Urban Hedh von Leuwarden, ber um einen
) Briefwechjel zwiſchen Herzog Chriftoph und Bergeriud,
heranögegeben von Aausler u. Schott, S. 860.
*) Briefmehfel S. 24h, 858,
Brieſwechſel S. 236, 398, 332.
immer mwieber Studenten, | z j j
' behörbe nicht unbefannt geweſen fein; denn er war wohl der Wirt,
bad Amt nicht angetreten zu haben!) Raul Melfius von
Wittenberg, ein tüchtiger Mufifer, wurde 1588 10. Märı nadı Tü-
bingen ins Stipendium geihict, um Muſik zu profitieren, d. b. zu
hatte, weshalb er zur Heimfehr 1569 18, November 1 fl. erhieu. lehren (1 fl).
Von Ofterreihern jeten genannt: Joh. Schwarzenmaier
von Joachimstal, der 1561 22, Auguft um Anſtellung bat (30 Er.).
Martin Hain aus Arain, dem 1561,62 40 fl. Studiengeld ver-
mwilligt wurden, bie ihm aber entzogen wurden, als er nad einem
Jahr ein Weib „die Ganbächin“ genommen hatte”) Dogegen er:
bielten awei Böhmen Ge, Better und Heine. Schwarz 1562
bis 1563 je 40 HL" Einem Studenten, den Truber 1565 aus
Krain milgebradt hatte, um ihm ind Stift zu bringen, wurden 1566,
da feine Stelle frei war, 4 fl. gereicht, Es ift dies ohne Zweifel
Trubers bedrutendſter Schüler und Rachfolger in feiner literariſchen
Urbeit, Beorg Dalmatinus, ben man einftmeilen in ber
Aloſterſchule zu Bebenhaufen unterbradte.t) Im Fahr 1565 erſchien
auch um Pingften in Stuttgart bei der Oberfinhenbehörde Job.
Nenner, Sohn des Balıhafar Renner, Wirts von Trient, bem
zum Studium jährlich 40 fl. ausgeworfen wurden. Diejer Wirt,
deſſen Sohn ohne weitere Empfehlung den anfehnlihen Stubien-
beitrag befam, bürfte den theologiſchen Mitgliedern der Oberkirchen
in deſſen Baus Brenn, Vannius, Benrlin und Heerbrand im
* Binder, Zehrämter, S. 81, kennt ibn mict,
*) Fehlt bei Elze, Die Univerfität Tübingen und die Ei
benten aus Strain, S. W,
) Fehlen ebd. h
* Ebd. S. 68, —
—
Die Fiebestätigfeit der evangelifchen Airhe Württemberas von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1660,
Frühjahr 1551 Quartier nahmen. Bielleiht hatten ihm Die Theo»
logen verſprochen, feiner Zeit etwas für feinen Sohn au tun.
ebenfalls muß der Cindrud, den die Theologen binterließen, ein
jo günftiger gemweien ein, daß er nah 14 Jahren ihnen feinen
Sohn anvertraute. 1567 und 1568 wurde ein armer Junge
Sans Bfeilfchifter and Kärnten sweimal mit Meinen Gaben
(8 fr. und 6 fr.) bebadıt.
In dieſem Jahr erihien auh Kilian
Freimüller aus Schmäb. Hal in Stuttgart und bat um einen |
Stupienbeitrag (f. 0.) Da in Württemberg wenig Nusficht für
ihn war bei ber großen Zahl von Yandesfinbern, empfahl ihn Breny
on Joh. Marbad in Straßburg, aber er fam ipäter under ben
Einfluß der Jeſuiten.
Auch in dem folgenden Jahren find ftet wieder Stubenten
zu unterftügen, Es jeien nur berausgehoben: 1570 29. Mai baten
Mattb. Bohm md Matth. Maurer, 2 Sirainer Studenten,
um Aufnahme ind Tiffernitanum, Die Landſchaft von Krain unter
fügte ihre Bitte, die aber nidt gewährt werben konnte, Job.
Braun, Julimontanus Moranus, bat 1571 vergeblih um Aufnahme
ins Stipendium (2 f.). 1573 erhielten Matib. Mies und
Dav. Wide, 2 Siebenbürger Studenten, 4 fl. Wat. Beim
tritt von Brieg in Schleften wurden 18. Juli 1576 15 fl. zur
Beftreitung feines Aufenthalts in der Burſe gewährt, bis er ins
Martinianum aufgenommen werden fonnte. 1577 woren 4 Stu—
denten aus Kärnten zu unterftägen, Chriftopb Strauß, Matth.
Faber, Adam Schwarzrucker und 8. R. von Billa.
An den 80er Jahren verirrt ſich einmal wieder 1581 ein
armer katholiſcher Student, Chriſtian Soler von Wilhelmäfird;
„bei Wiblingen",’) nach Stuttgart, er muß aber den Eindruck eines
Bettelftubenten gemadit baben, denn er empfing nur fr. Wie
Mömpelgarver werden Werner Betermann von Balentigney
1581 (4 FL) und Jörg Sattler 1587 (2 ft.) unterftügt. Gute
Beugniffe der Profefforen in Wittenberg empfehlen Ge. Maurer,
einen gelehrten Gefellen, 1581 (1 fl. SO fr), Cine Rürbitte des
Herzogs Gans Georg von Liegnitz verichafft 1586 Mid. Ziltſcher
von Brieg 12 fl, während eine Fürſprache des Biſchofs von Hal:
berſtadt 1587 Val, Reichen bach nur au 2 fl. hilft. Antereffantere
Gejtalten find: M. Chriſt oph Furbogner von Pfaffendorf in
Ofterreich, der 7 Jahre in Tübingen ftubiert batle und Dem Herzog
1585 eine tabuls aritlımetica et geometrica widmete, wofür er
25 fl. befam; ferner Codmas Machmet, der 1587 mit feinem
Vetter von Tübingen nach Stutigart berufen wurde, um fich über
ihre Fortjchritte im Studium und in ber Neligion auszumeiien, ’)
) Seine weiteren Scidjale find S. 102 erzählt.
) In Wirtlichleit DA. Ravensburg.
*) über diefen Eosmas Machmet vgl. Eruftua III Bud 1%,
Kap. 23 zum Jahr 1587. Griechen erſcheinen in jener Zeit nicht
felten, z5. 8. 1582 Johann Janopolus aus Sajaba im ber
Walachei, der Zeugniſſe vom Papft und anderen hoben Herren
batte, 1582 Gabriel Kolonus, ein Briefter (10 fl). 1583
Sauentinus Sancerolus (10 fl) 1585 Johannes von
Theffalonid, ein Triefter, 1586 Michael Zatrid, d. &.
wohl von Leodorich, ebenfalls ein Priefter, 15 ein Monch Leons
tius aus Cypern, dem ein Studienbeitrag abgeſchlagen wurde, da
von ihm nichts zu hoffen war, meil er weber Latein noch Deutlich
verftand, 1604 Bifhof Markus zum Il, Areus in Berfien, ber
von jjreibeutern beraubt war (20 fL.), 1618 Sopbronius Mem:
mind Sommer 1560 kamen 2 Chaldäer mit einem Schreiben
1, 9
und enblib M. Joh. Beier Bemall aus Schweden, ber eine
Zeitlang in Tübingen ſtaddiert Hatie, im einer Geldverlegenheit wm
ein Anlehen bat und am 10, Januar 1588 aus Gnaden 2 fl. be:
fam. Unbedeuiend muß teoß feiner vorgelegten Feugniſſe Job.
Phil Wiederkehr aus Bremgarten erſchienen fein, der 1582
mit 24 ir. weilergiehen mußte.
Im folgenden Jahrzehnt wurden, jeitdem Graf Friebrid von
Mömpelgard Herzog geworden war, die Mömpelgarder Stubenten
ſehr zahlreich und mit großen Gaben bedacht.
1595 erhält Job. Aoliet von Mömpelgard, ein Stipendiat,
8 FL zur Abfertigung und zur Zehrung auf der Heimteiſe, Veter
Laude wird mwieberholt unterftüßt (12 FM. und 2 fl), um auf eine
andere Univerfität zu ziehen, Bart. Bienot zum Magiftrieren
20 fl, David Bernet 1697 20 fl. Studienbeitrag. Ins Stipen⸗
dium mwurben aufgenommen Inc Drußvoll, ein Bonmer, 1591,
und Joh. Salemontanus, ein Schwede, der 16592 17. Februar
bei feiner Rüdfehr in die Heimat noch 20 fl. Reiſegeld empfängt.
Raipar Dullibad, der Sohn des Laibacher Predigerd Sans
Dulichad, wurde von den Ständen ber Landſchaft Krain zur Auf:
nahme empfoblen, ermies fidh aber als zu wenig vorgebildet. Ülber:
dies war Für ihn feine Stelle frei. Deshalb wurde er 15098
9. Non, wieder nadı Haufe geichickt, man gab ibm aber OF. Heife:
geld mit.) Der von Herzog Frievrih Wilhelm von Sachſen emp:
foblene Leonh. Megner von Hamburg empfängt 1590 2 fl,
ebenfo der Engländer Wilhelm Frißz 1595, Dagegen fein Landsmann
Chanam More, 30. Mär 1597, und der von dem Kaiferlichen
Hat Andt. Ernftenberger nah Italien gefchidte, aber unterwegs
erfranfte Phil. von Heiffenitein, 2. Juli 1590, je + fl, fa
Erasmus Morig von Magdeburg, cand. jur., der um Anitelung
hat und fib sum Lehrer der Söhne des Thronfolgers Friedrich
anbot, ger Sf. Am Komubernim war ald Famulus oder De:
pofitor Yaur. Hamenus von Mellrichſtadt verwendet geweſen. Er
erbielt 15% 2 fi.
Auch in den folgenden Jahrzehnten bis zur völligen Er-
ihöpfung ber Mittel fliehen fremden Stubenten Unterſtühungen in
anfehnlihen Gaben zu. 1601 erhalten 2 Studenten, Jalob
Campe aus Sahien und Theodor Corde, die nad Frankreich
sieben wollten, je Bft., ebenjoviel Joſ. Barbenius aus Bern
1614, der Engländer Jancower Anamwell und 1608 der Sadie
gewin Brintmeier je # fl, ebenſoviel auch die beiden Speirer
Georg Schedius 1823 und Georg Aubi 16%. Andr.
!omeraus Soeft /„Suh”) in Weftfolen 1612 und Matt. Heminer
von Jägerndorf 162980 je Ef. M. Val, Horold aus Hirſch—
berg in Schleften („Herinerg”) 1618 10 fl, Job. Kalfbrenner
von Aachen, wohl ein Sohn bed um feines Glaubens willen ver:
triebenen Bürgermeiftersd, Holpes im Stipendium 1618 12 fl.
Theod. Barlemann aus Eilenburg in Friedland, ber um Unter
haltung auf ber Univerfttät bat, 1624/25 20. Eine eigenartige
Geſtalt war Meirophanes Eritopolus, Mönh aus Maje—
donten, der Ipätere Patriarch in Mlegandrien, für ben man 1627
bis 1629 wiederholt Zehrung in der geiftlihen Herberge zu Stutt-
gart, Fuhrlohn zu Stuttgart und Tübingen bezahlte. Man ſchentte
ihm auch Luthers Werke in 4 Bänden (1062329 12 FL). 1651 er
hielt der Arcdimandrit Hierotbeus Oblatius von Cepha—
lonien ein Viatikum.
des Kaifers, ſie waren auf der Durdreife nad Spanien, 1577 ein
Berjer Oliver Aramus.
) Elze ©, 89.
1. 92
Söhne aus adelinen Häufern, beionders aus Öfterreic |
wurben nad Gründung des Collegium Illustre in ziemlicher
Anzahl in diefe Anftalt aufgenommen. Sie follten aller:
dings ein Koftaeld zahlen, das aber verhältnismäßig niebria
war und nicht immer regelmäßig eingina, beſonders als die
Gegenteformation die abeligen Geichlehter ſchwer ſchädigte.
Zehen wir nod einmal zurüd, fo erfennen wir, daß
die württembergische Kirche für die Seranbildung der Jugend
unter ben Glaubensbrüdern feine geringen Opfer brachte, aber
es bat doch dabei vielfah der Zufall eine Nolle gejpielt.
Man mußte doch fühlen, daß die vereinzelten Gaben ihrem
Iwed nur unvollfommen dienten. Ein wirkliches Bedürfnis
der Abänderung ergab fich aus der Tatfache, daß die Stellen
im Tiffernitanum weitaus nicht aenügten und immer wieder
Bitten um Aufnahme in das Stipendium abgewiejen wurden.
Es wäre alfo das Nächftliegende geweien, das Tiffernitanum
zu ermeitern, jo daß ftatt 4 mindeſtens die doppelte Anzahl
von Studierenden, die außerhalb des Landes ihre Heimat
hatten, aufgenommen werben fonnten.
Mie man in Württemberg die Verpflichtung fühlte, den
Glaubensbrüdern zu Prediaerftellen zu helfen, fo war man
auch bereit, zum Bau von Gotteshäufern Beiträge
zu geben, wo fi die Notwendigkeit zeigte, Kirchen zu
bauen. Es ift bezeichnend, daß erſt im 17. Jahrhundert
für dieſe Zwecke Beiträge erbeten und gegeben wurden,
während im 16. Nahrhundert einerjeits noch Gotteshäufer
in genügendem Maß zu Gebot ftanden, anbererjeits jeht
erit evangeliiche Gemeinden, die unter dem Drud geitanden :
hatten, ed wagen konnten, eigene Öotteshäufer zu bauen.
Um Fälle der fehteren Art handelt es ji, menn etlichen
gutherzigen Ehriften zu Middelburg in Seeland (Niederlande)
zur Erbauung und Erhaltung beſonderer Kirchen 1609 eine Bau—
fteuer von 400 fl. gegeben wird, Am 11. Juli 1611 wandten ſich
die Kirdienräte von Utrecht, melde die lutheriiche Lehre lebren |
und prebigen ließen, „die mit Gottes Wort und der wahren unner-
änberten Augsburgiihen Konfeſſion übereinfommt*, an ben Herzog
verfönlih bei feiner Anweſenheit in Utrecht angegangen hatten,
Sie fagen, fie jeien eine ſchwache und geringe Gemeinde, die in
Utrecht feine Hilfe noch Beiftand zu erwarten bätte, wollten aber
ein Haus faufen oder wenigftens einen Play dazu, um eine Sands |
Kirche einzurichten.) Sie befamen 150 fl. Am Jahr 1619 er
fhienen Abgeordnete der Staaten von Holland und Seeland, um
für Erbauung und Erhaltung einer Kirde zu Leyden und beren
Diener zu fammeln. Ahnen wurde eine Beiftener von Qub fl. zu⸗
teil. Am Jahr 1812 baten auch die Vorſteher der deutichen Nation
in der Altftadt Prag und in der Meinen Stadt Prag um rine
Bauftener zur Erbauung einer evangeliihen Kirche am beiden Orten,
Man ükerfandte ihnen 400 fl, während Gorlintz in ber Herrſchaft
Schmanberg in Böhmen für feinen Hirhban 1617 100 fl. erhielt.
Die Abgeordneten von Lisberg im Gebiet des Landgrafen Ludwig
von Heſſen befamen 1618 5 fl. Als 1619 die Grafen von Hanau
) Unterzeichnet ift das Schriftftüd von 9. Sorel .„.. de
Engbe, Job. v. Straten. Ge. Beele. 9... tb. Jar Lanſen
von Rorven. Hand Brot. Konfiit. Reg. Profelgtensfase. 1361,
| das Herzogtum in Beſitz genommen,
sn x . i der Kirchen und Schulen.
Johann Friedrich, nachdem fie deſſen Bruder Julius Friedrich ſchon
Die Liebestätigfeit der evangelifhen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ghriftopb bis 1650,
und Leiningen zur Reftaurierung Der abnebrannten Hirde gu Ei
mweiler (Aiſchweiler, einem beiden gemeinſamen Tori, um Er
faubnis zur Sammlung einer Brandfteuer im Sand baten, wurde
ihnen biefe Bitte abgejchlagen, aber fie erhielten vom Airdenfaiten
28H Oberglogau in Schleften erhielt zum Ban einer Hirde
1618 10 f. Kür ihre baufallige Kirche erhielt Die hefſiſche Ge
meinde Holzheim 1630 4 fl. Heidelberg 1694 75 fl, al
endlich der evangeliſche Gottesdienſt wieder ftattfinden fonnte. Dann
hören bie Beiträge auf. Aber laum fing der Kirchenfaften an wieber
zu Sräften zu kommen, jo finden fih auch mieber Beiträge au
evangelifche Gemeinden außerhalb Württembergs, die nad bem
Friedensſchluß und ber vollen Reſtitution die Mittel des Nirchen
faftens wieder in Anſpruch nahmen, Es erhielten: 16493 der Markt
Aufkirchen in der Grafihaft Öttingen 2 fl., 1651 die Abgeoroncten
der Stadt Mugsburg zB fl, Gerolsbofen m der Markgraf-
ſchaft Culmbach) 1659,54 Bf, Gerau 1664 AH, Rauer im
Schlefien 16 fl., die Abgeordneten der Stitslirhen zu Magpe
burg 1655 9 fl. und zur MWiederberitellung der Slirhe zu St. &e
baftion 1656 15 fl, während Wimpfen 1656 nicht mur sur
Wiederberftellung ver Kirdie, ſondern auch der Stadtmauem 7ö
gegeben wurben.
Huch zu Schulhausbauten gab man nidhtwürttemberg:
ſchen Gemeinden Beiträge, jo 1560 der Gemeinde Z chäpi
unter Albrecht von Roſenberg 6 fl., während der Abgeord
nete von Wallau in der Herrichaft Eppenftein in Heilen,
Seifried Viſtor, 1577 zu aleihem Zweck mit 30 fr. abge
funden wurde.
Eine befondere Beiprehung erfordert Die Fürlorge für
Jülich-Cleve und für Mömpelgard. Am 25. Mär
1609 hatte Herzog Joh. Milhelm von Gleve die Augen ar
ſchloſſen. Der Aurfürft von Brandenburg und Tialsgrai
Molfgang Wilhelm für feinen Vater Phil. Ludwig h.ttm
Der Pfalzaraf zos
lutheriiche Prediaer ins Land, m Auguſt 1614 erfchiene
Abgeordnete der beiden „evangeliihen” Gemeinden „jükdı
und Perg und baten um eine Önadeniteuer aur Erbalser;
Man wird hier an Abgeſandtt
lutheriſcher Gemeinden, wie fie fih unter dem Schu ol”
aang Wilhelms gebildet hatten, benten müfjen, Da reformierte
Gemeinden ſich eher nach anderen Gebieten gewenbet hätten.
Sie erhielten 200 fl. und wurden mit 22 fl. 2 fr. aus ber
Serberne gelöſt. 1616 Juli janbten die beiden Gemeinden
Augsburgiicher Konfeſſion Julich und Linnich Abreortnet
und erbaten einen Beitraa zum Unterhalt ihrer Pradilanten
Man gab ihnen 30 fl, und entrihtete dem Wirt zum Mole
3 fl. 11 fr. für ihr Quartier und ihre Zehrung. Viel weise
| aing die Tätigkeit der Abgeordneten ber „neugepflangten“
evanneliichen Gemeinden Augsburgiſcher Konfeſſion im Dersse
tum Gleve, bie im Jahr 1618 nah Schwaben lamen, un:
über die wir nicht nur aus den Sirdenfaftenrechnunger.
fondern beſonders aus der Norreipondenz des Ulmer Sure
) Gerolghofen bei Würzburg ift nicht culmbadhifch gemeir
Ib kann den Drt nidit nachweiſen. Es muß ein Hörfehier der
Rechners vorliegen.
“.
Die Liebestätigleit der evangelifhen Kirche Wurttembergs von ber Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650,
intendenten Mom. Dieterich unterrichtet find. ’; Es waren
M. Seb. Hornung, Brediger in der Stadt Gleve, und
Joh. Neger, faiferliher Notar und Pfleger der evange:
lichen Gemeinde in Weſel.“) Ste baten für alle Gemeinden
der ungeänberien augsburgifchen Konfeifion im Herzogtum
Cleve, welche freie Neligtonsübung, freilih nur auf eigene
Koiten, erhalten hatten, aber infolge der beichwerlichen Kriegs:
läufe die Hoften zur Gründung eigener Kirchen und Schulen
und zur Erhaltung von Predigern und Lehrern nicht er:
ſchwingen konnten. Sie erhielten in Stuttgart die Erlaubnis
zu einer Nollefte im Land, aud wurde ihnen ein Beitrag
des Kirchenkaſtens von 200 fl. zugeſichert, der ihmen zu:
fommen jollte, wenn bie Kollefte eingegangen wäre. Sie
zogen von Stuttgart nah Eflingen, Um, Memmingen,
Kempten, Kaufbeuren, Leutlirch, Jony und Lindau. Sonr.
Dieterih in Ulm übernahm es, bie Beiträge dieſer Reſchs—
ftädte zu jammeln und durd Vermittlung des Banfhaufes
Dav. von Stetten nach Eleve zu jenden. Die Abgeſandten
hinterließen in jever Stadt ein Sammelbüdjlein, in welches
die Gaben eingetragen wurden. Nachdem die Sammlung
abgeihlofjen war, wurde fie von den ſtädtiſchen Behörden
beurlundet, dann das Büdlein mit dem Stabtfiegel ver:
pitidiert und mit dem Geld an Son, Dieterich gelandt.
Die Stübte gaben entweder die ganze erfammelte Summe
oder legten fie diefelbe an und zahlten davon alljährlich den
Zins an Kon. Dietrich. Die Sade ging etwas lanalam.
Im März 1620 waren Beiträge von Lindau, Memmingen, |
Kempten, Jöny, Eßlingen nad) Gleve gelommen, aber von
anderen Reichsſtadten noch nicht, Kaufbeuren entjchulvigte
ſich 1621 31. Dezember mit feiner Unvermöglichleit, da man
den Evangelijchen die Pfarrlirche entzogen habe und fie ein
eigenes Predigthaus bauen müßten. Auch drohe man ihnen,
daß fie Prediger und Lehrer jelöft bejolden müßten, wie
die Eovangelifhen in Dintels.ühl, während bisher dafür die
Stadtlafje aufgelommen ſei. Aber der Stadtrechner jet en
Katholik. Bom Ertrag der Koilefte in den Reichsſtaädten
wifjen wir, daß Lindau 300 fl. ſpendete, Memmingen 500 fl.
mit 25 fl., Kempten 200 fl. mit 20 fL, Leuttirch 160 fl. mit
8 fl. verzinfte. Da Württemberg bio Marz 1620 nichts ge
ichidt hatte, wurde Dieterich erjucht, ein Mahnſchreiben
nad Stuttgart zu ſchiden. Die Kollekte hatte 2281 fl. 14 fr.
4, Die hierher gehörigen Schreiben aus der Horreiponbenz
Kon. Dieterihe, welche die Bayern 1810 aus der Stadtbibliothet
in Ulm nach München bradten, verbanle ih Herren Pfarrer Dieterich
irn Pflugfelden, der einen Teil der Briefe abgejchrieben hat. So
niel ich jehe, it die ganze Korreipondenz eine hervorragend wichtige
Duelle für die Geſchichte Schwabens, Ulms und der evangeliſchen
Kirche jener Zeit und verdiente wenigſtens in Hegeiten veräffent:
Licht au werden, Der Ulmer Aitertumäverein könnte ſich damit ein
ebenjo großes Berdienjt erwerben, wie ber Hiſtoriſche Verein von
Schwaben und Reuburg mit der Verdffentlihung ber Korreſponden;
Des Ulrich Ant.
2) Soreiben von Bürgermeifter und Rat zu Leutkirch an
Fon. Dieterih vom 10, neuen Datums) Oftober 1619,
II, 95
ertragen. Aber nun erhoben ſich Bedenten, ob der Beftand
der evangeliſch-lutheriſchen Nirche im jenem Herzogtum genug
aefichert jei. Die wechſelnden Arieasläufe und die Politik
Öfterreihs und Spaniens gaben diefen Bedenken reichlich
Nahrung, noch ftärler jedoch wurde die Beforgnis, weil „beide
in jelbigen Ländern reftbierende Herrſchaften faſt mwibriger
Lehre und dieſer (d. h. der augsburgiſchen Konfeſſion) nicht
zugetan” waren. War doch Wolfgang Wilhelm katholiſch
geworden und hatte in jeinem Erbland Pialz:Reuburg die
Genenreformation durchzuführen unternommen, während der
Kurfürft von Brandenburg zur reformierten Kirche gehörte.
Sp wurde denn ber Ertrag ber Kollefte, welche an bie
Verwalter des Kirchenfaftens geſandt wurde, in Stuttgart
zurüdbehalten, während den Abgeordneten von Gleve 26 fl.
55 fr. ald Zehrung bemilligt worden war, Statt des vom
Kirchenlaſten ſchon zugejagten Beitrags von 200 fl, legte
man nur noch den Fehlbetrag zu 2400 fi, auf die ein:
gelommene Summe von 2281 fl, 14 fr. — alſo 118 fl. 46 fr.
und benüßte bie 2400 fl., um den Maufpreis für die Hälfte
des Dorfes Alfdorf (40000 fl.) zu erlegen. Fortan wurde
der Zins aus diefen 2400 fl. mit 20 fl, alljährlih auf
Philippi und Jalobi 1. Mat an die Religionsverwandten in
Gleve bezahlt, bis mit Der Mittellofigfeit des Kirchenfaitens
im Jahr 1635 dieſe Zahlung für lange ‘fahre unterblieb
(jedenfalls bis 1655). In fpäteren Zeiten gab man den
Zins wieder, aber laut Delret vom 18. Mai 1685 war das
Hapital in 3 Jahresraten an die beiden evangelifdhen Ge
meinden Cleve und Wefel zurüdzugahlen. So wurden am
14, Juli 1685, am 21, Jult 1686 und am 4. Juli 1687
je 800 fl. ausbezahlt. Die Uriginalverfchreibung über bie
2400 fi. war „in dem frangöfiihen Kriegsweſen“ verloren:
gegangen und fonnte nicht zurüdgegeben werden, dagegen
ftellten beide Städte einen Totjchein über dieſe Verſchrei—
bung aus.
Mömpelgard hatte gleich dem Herjoatum MWürttem«
berg jein eigenes, aber ſehr geringes Kirchenvermögen, das
ähnlide Aufgaben hatte, wie der Kirdenlaften.!) Cine
Verpflichtung Württembergs, die bedürftige Kirche jenes
Laͤndchens zu unterjtüßen, beitand nicht, Denn es war nur
durch Perfonalunion in der Geſtalt des Herrichers mit dem
Herzogtum verbunden. Aber der für jein Heimatland fehr
bejorgte Graf Friedrich, der ipätere Herzog, wußte im
Jahr 1583 feinen Better Herzog Ludwig zu beftimmen, ihm
laut Defret vom 17. Juli 1583 jährlih 2000 fl. für Die
Kirchen und Schulen in Mömpelgard aus dem Kirchenfajten
zu geben, nachdem er fchon semel pro semper 2000 fl. er
halten hatte, Am 25. März 1591 aber wußte er ſich auf
einmal die große Summe von 40000 fi, als Ablöfung ber
2000 fl, zu verjchaffen, worauf der Befehl erging, die Aus:
zahlung der jährlichen 2000 fl. bis zur Entrihtung ber
40 000 fl, zu unterlafien. Aber trogdem fonnte er fih am
10, Juni 1591 noch 500 fl, für Mömpelgard aus dem Kirchen-⸗
) Brgl. die Darjtellung Hermelints. Jahrbücher 1003 II, 41.
II. 84
foften geben lafjen, Am 8. Huguft 1593 ſchloß Herzog
Ludwig die Augen. Seht gelangte Graf Friedrich zur Re—
gierung Mürttemberad. Mömpelgard befam gute Zeit, da
Ariedrich auf jede Weile für fein Heimatland ſorgte. Am
10. Märg 1595 erlieh er ein Defret, daß alljährlich auf
Georgii vom Kirchenfaften zur Erhaltung von Kirchen und
Schulen in Mömpelgard ‘5000 fl. dorthin zu fenden ſei. Er
berief fih auf ein eigenhändiges Schreiben des Herzogs
Ehriftoph an feinen Dheim Georg, den damaligen Inhaber
von Mömpelaard, in welchem der Herzog verfprodhen habe,
wenn das Einfommen der Abteien des Herzogtums aan
eingezogen fei, To daß er es völlig nüßen und genießen
fönne, wolle er Graf Georg alljährlid, folange die Ruf:
nießung ber KAlöfter durch die Herrihaft währe, 5000 fl.
zur Erhaltung von Kirchen und Schulen in Mömpelgard
reihen. Das Schreiben, auf Das Herzog Friedrich ſich ber
ruft, ift bis jet nicht befannt.
jfür die Kirhen und Schulen des Heinen Gebietes von
Mömpelgard fteht in gar feinem Verhältnis zu dem, mas
damals etwa für eigentlih lirchliche Zwede im Herzogtum
vom Kirchenlaſten geleiftet wurde. Dieſe Auflage fiel dem
KRirhenfaften um fo ſchwerer, als Friedrich bie Mittel des:
jelben für jeine perſönlichen Zwede in ganz ungewöhnlicher
MWeife in Anſpruch nahm. Auch maren die Zeiftungen des
Kirchenkaſtens für Mömpelgard mit den 5000 fl. feinesmegs
erichöpft, denn 1602/1603 erhielt Baumeifter Echidhardt zum
Bau der neuen Kirche in Mömpelgard 500 fl.
Die Liebedtätigfeit der evangeliihen Kirche Wurttembergs von der Zeit des Herzogs Chriftopb bie 1650.
aus Württemberg in das mit dem Herzogtum rechtlich im
feiner MWeife verbundene Ländchen gefloſſen war, bildet eine
verhältnismäßig nicht unbedeutende Summe.
Wenden mir uns nun zu ber Unterftügung, melde
man ÖGlaubensbrübern in irgend einer Not zuteil werben
ließ, fo begegnen uns zunächſt Herren von Adel, die in
Gelbverlegenheiten um Hilfe baten und vom Kirchenkaſten
Anleihen erhielten.
Voran fteht Aarl Ungnad von Sonnegg zu Waldſtein im
Lavanttal, dem am 15. Februar 1578 400 il. vorgeftredt wurden,
bie er in 6 Wochen zurückzuzahlen verſprach. Aber man befam
nichts mehr von ibm zu fehen und zu hören Er zahlte nicht
einmal Zinfen, Nadı 11 Jahren mahnte ihn Melchior Näger an
bie alte Schuld, aber der einftine Sekretär der fteiriihen Land⸗
fchaft, der damalige Vogt von Calw, Kaſpar Hirſch, gab einen
ſchlechten Troft, daß man je etmas vom ihm erlangen könne, Am
| 31. Januar 1596 wurde ibm noch einmal gejchrieben. Kafpar
Die Summe von 5000 fl. |
Hirſch belam den Auftrag, den Brief an ihn zu befördem. Am
14. Februar 1600 erftattet der Sammermeifter Bericht, was ber
Marfhall Hier. Freiherr zu Möräberg und Dr, Dolbius auf Der
Reife zu Prag bei ihren Erkundigungen erfahren hatten, daß
nämlih der Schuldner ganz im Unvermögen gefommen ſei unb
jedermann bei ihm verliere, mas man ibm gelieben, jo audı der
junge Herr von Heided bei 2000 fl. Ein Unterpfand fei von ibm
nicht zu erhalten. So blieb nichts abrig als diefe Schul zu
ſtreichen.
Ahnliche Erfahrungen mufte der KRirchenlaſten mit Graf
Dier. Schlick machen, dem am 16. November 1584 800 fl. ge⸗
liehen wurden, ohne Daß er Miene machte, auch nur Jinfen zu be
Es fann in feiner Meife überraichen, daß vieler Poſten
dem Kirchenkaſten zu emer unerſchwinglichen Laſt werden
mußte, je färfer die Anforderungen des Fürftenhaufes für
die Bildung des Prinzen und für das ganze Heer von Be
bürfniffen der Prinzen und Prinzefinnen anmwuchjen. Im
Jahr 1613/1614 lonnte der Kirchenlaften nur noch 4116 fl.
5 fr. für Mömpelgarb auftreiben. Man fchrieb den Reſt
mit 883 fl. 55 fr, gut, Diefer Net wuchs aber im folgenden
Yahr zu 4717 fl. an, da nur 1166 ji. 55 fr. aeleiftet werden
konnte, 1614/15 brachte der Kirchenkaſten wohl 4268 fl. 10 fr.
auf, aber ber Neft wuchs doch auf 5448 fl. 50 fr. und ftieg
im folgenden Jahr aar auf 10328 fl, da nur 120 fl. über
den Rhein wandern konnten. Man mußte einfehen, daß es
fo nicht weiter gehen fonnte, Desmegen wurden von 1617
bis 1618 an die Leiftungen eingeftellt und der Reft geftrichen,
da ſich Herzog Johann Friedrich mit feinem Bruder Ludwig
Friedrich anders verglichen hatte. Aber dieſer Vergleich
blieb nur bis 1628 in Kraft. In dieſem Jahr ſetzte Ludwig
Friedrich durch, daß von Beoraii 1627 an wieder jährlich
5000 fi. für Mömpelgards Kirchen und Schulen geliefert
wurden, jo daß der Kirchenkaſten auf Georgi: 1629 10000 fi,
auf einmal aufbringen mußte. Doc ging diesmal die Zah:
lung nur bis 1630/31, da die Vorausſetzung, auf melde
ſich die Leiſtung gründete, der Genuß des Kloſtergutes durch
das Reſtitutionsedikt in Wegfall gefommen war. Vorder:
band bfieb der Kirchenkaften mit Zumutungen von Opfern
für Mömpelgard verfhont. Aber das, was von 159% an
zahlen. Schon 1594 hatte man wenig boffnung, je etwas von
ihm zu erlangen. Im Jahr 1601 entihloh man fi, auch Dielen
Toften als mmeinbeingbar zu ftreichen.
Auch der Landgraf Georg Ludwig von Yeuhtenberg,
defien Großmutter, Barbara, geb. Marfgräfin von Brandenburg,
eine Tante des Herzogs Ludwig war, machte ſich am den Herzog
heran, um von ihm eine Anleihe, die man ihm 1588 in Ansbach
abgeihlagen hatte, zu erhalten,!) Es muß ihm gelungen jein, m
Stuttgart einen Schleier über feine Religiondpolitif zu werfen,
die Gegenreformation, die feine Mutter und er in feinem Gebiet
betrieb, zu verbergen und dagegen den Schein zu ermweden, als
fände er der evangelifchen Kirche nicht fern und märe er nicht
allaufchwer ganı zu gewinnen. Nur jo erflärt ſich, daß ibm ber
Herzog, mie wir oben fahen, eine koſtbar gebundene Bibel ichenke.
Aber audı feine Bitte um eine Anleihe wäre ibm ficher nicht ger
währt worden, wenn man beffer über die Vorgänge in Pireimbb
und Umgegend unterrichtet gemefen wäre. So entichlok man fic,
ihm am 14. Mai 1585 und am 27, Mat 1591 noch 2000 fl. aus
dem Nirchenfaften vorzuftreden, die er im vier Jahtzielern von
ob. Bant. 1592 an yurüdzablen ſollte. Statt deſſen entlehnte
er noch einmal 200 jl. und zablte weder Biel noch Zind. Aus
ber Rechnung 1601/02 aber erfahren wir, daß der Landgraf die
Schuld an den Herzog bezablte, der dad Gelb in feine Taſche
ftedte, ohne daß der Kirdenfaften einen Pfennig davon erhielt.
Ahnlich ging es auch mit 200 fL, die am 1. Januer 1598 an
Joahim Karl, Herzog von Braunſchweig⸗Lüneburg, geliehen
murben und bie er auf Job. Bapt. zurüczablen follte. Der Riren-
taſten jah davon nichts mehr, fondern erhielt nur die Rachricht
) Beiträge zur bairiſchen KRirchengeſchichte 8, 170,
Die Firhestätinkeit der evangeliihen Kirche Mürttembergs von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
il. 96
der Herzog habe das Gelb empfangen Redmung 1598/99). War Forderung der einjahen Nüdiehr der Maldenjer zur katho:
dieier Poften nicht allzu ſchwer zu verfhmeren, jo war eine andere
Summe viel ſawerer zu entbehren. Herzog Friedrich hatte fich
lebhaft im den Streit um das Bistum Straßburg gemiſcht und
hatte 1598 für feinen Sohn Ludwig Friedrich eine Domlapitular-
pfründe zu erwerben gewußt, wobei er fich halb mit der Hoffnung
jchmeichelte, der zum Abminiftrator des Bistums von ben evan-
geliihen Domberrn ermäblte Markgraf Johann Georg von Brandens
burg Fonnte feine Anwartichaft auf das Bistum an Ludwig Friedrich
abtreten. ’) Der evangelijhe Teil des Dontapiteld aber bedurfte
Geld in jeinem Kampf gegen ben vom fatholifchen Teil erwählten
Harbinal von Lothringen. Es lounte als Liebespflicht der evan⸗
geliſchen Airhe MWürttembergs dargeftellt werden, die evangeliihen
Hapitulaoren in ihrem Aampf gegen ben ſtrengkatholiſchen Kardinal
zu unterftügen. Deshalb belam der Hirhentaften 1585 ben Befehl,
dem Domdebanten und Kapitel 12600 fl. vorzuitreden, die in vier
Jahreszielern von 3 OUO fl. zurüdbezablt werben follten. Es wurde
aber weder Ziel noch Zins entrichtet. Der Kirchenlaſten fam auf
diefelbe MWeife um bad große Kapital, wie bei den vorangelenden
Poiten. Die Rechnung 1647/08 enthält nur die Notiz: „Wie die
Hirchentaftenverwalter berichten, ſoll unſer gnäbiger Furſt und Hert
mit Sehnten und andern Gefällen in ber Herrihaft Horburg ober
Reichenweiber, welde um die 12000 fl, verſchrieben waren, lons
tentiert fein.” Der Kirchenlaften hatte von dieſen Einkünften, bie
dem Herzog gehörten, nichts zu genießen.
Es find dies nur einige Beiipiele von den Verluſten,
welche dem Kirchenkaſten burd die Vorſchüfſe an wirkliche
oder erhoffte Glaubensbrüder erwuchſen.
Große und wergebliche Opfer brachte der Kirchenkaſten
auch, jo oft der Herzog für ſolche Blaubensbrüder, bie unter
latholiſchen Herrſchern um ihres Glaubens willen gebrüdt
wurden, durch eigene Befandte eine Beflerung ihrer Lage
zu erwirlen juchte,
Heinrihs I, von Frantreih vom 27. November 1556 über
die Waldenfer in den Tälern von Angrogna und Luſerna
gebradt.*) Zu ihren Gunften unternahmen Theodor Beza
und Wilh. Farel eine Reiſe, um bie evangeliihen Stäbte
der Schweiz und die evangeliihen Fürſten Deutſchlands
für die Abordnung von Geſandten an den König von Franf-
reich zu gewinnen. Sie zogen zu Graf Georg von Württem⸗
berg nad Dlömpelgard, zu Kurfürſt Ottheinrich nad
Heidelberg und endlich zu Herzog Chriftoph, den fie am
14. Mai 1557 in Göppingen trafen, Diefer wußte auf
dem Frankfurter Konvent die evangeliihen Fürften zu be
ſtimmen, durch eine feierliche Gefandifchaft Fürbitte für Die
Maldenfer einzulegen. So wurde denn für die Kurpfalz
Meldior von Feiligich, für Heffen Philipp Biber, für Mürt-
temberg Alorentins Graſeck abgeordnet. Indeſſen fo freund:
lid der König fie am 4. Auguſt zu Gompiegne empfing, fo
entlieh er fie doh am 8. Auguft zwar höflich, aber mit
entſchiedener Ablehnung der Bitte der Fürften und mit ber
) Sattler, Herzoge 5, 179.
) Brgl. Heppe, Geſchichte des deutjchen Proteftantiamus 1565
bis 1581 1, 281, Augler, Herzog Ehriftoph 2, 43-15, Meine
Abhandlung „Eine Reiſe nach Frankreich 1567". Bel. Beilage des
Staatsanzeigers 1PU1, 105— 213,
Schwere Verfolaungen hatte dad Evift |
lichen Kirche.
53 fr. gefoftet,
Die Erfolglsiigfeit diefer Geſandiſchaft ſchredte den
Herzog nicht ab, Beza, Farel und zwei weiteren Männern,
oh. Garmel und Joh. Budäus aus Genf Ende Dftober
1557 in Wildbad freundliches Gehör zu Schenken, als fie
ihm die Verfolgung der Proteftanten in Frankreich in glühen:
den Farben ſchilderten umd ihn, aleichwie den Aurfürften
Ditheinrih und den Landgrafen Philipp, um eine neue
Fürſprache bei Heinrich IL durch eine zweite Geſandtſchaft
baten. Wirflid wurden nun im Frühjahr 1558 Meld.
v. Feiligih und Flor. Grafed zum zmweitenmal an König
Heinrich IL. aeichidt, der ihnen in Creci am 21. Mai den
unfreundlichen Beſcheid erteilte, dak niemand in frembem
Sand Ordnung vorſchreiben folle, und daß ſich ber König
derlei Anterzeffionsichreiben verbitte; denn die Proteftanten
waren ihm nichts anderes als Störer der öffentlichen Urb-
nung. Für die jo ganz vergebliche Reiſe hatte der Rircen:
faften die Koften nicht aufzubringen.
Ebenfo erfolglos war eine Geſandtſchaft, die Herzog
Ehriftoph an einen viel weniger mächtigen Fürften zum
Beiten evangeliiher Glaubensgenoflen abordnete. Es war
dies Kardinal Dito von Waldburg, Biſchof von Augsburg
und Fürftpropft in Ellwangen, der im Gebiet der Propftei
Ellwangen den Proteftantisnus unterbrüdte, Herzog Chriftoph
fandte Ende März oder Anfang April 1562 feine Müte
Meldior von Salhauſen und Kilian Bertih ab, um den
Proteftanten im Ellmanger Gebiet, das unter württembergi:
fhem Schug ftand, Duldung zu verichaffen. Aber biejer
Bemüzung Chriftophs ſprach Kardinal Otto geradezu Hohn,
indem er am 30, Mai 1562 ben Befehl erlieh, Die Anders:
gläubigen follten zur Hüdfehr in ben Schoß der Kirche ver-
mahnt und die Rideripenitigen zur Auswanderung gezwungen
werden.)
Alle bisherigen Mißerfolge der Geſandtſchaften zugunften
der Evangeltichen in andern Gebieten fonnten Herzog Ludwig
nicht zurüdhalten, fi an dem von den deutſchen evangelifchen
Fürften in Gemeinſchaft mit vier Neichaftädten unternommenen
Verſuch zu beteiligen, K. Heinrid II. von Franlreich durch
friebliche, aber fräftige Vorftellungen zur Wiederherftellung ber
Ariebenserlaffe jugunften der Proteftanten zu bewegen. Zur
Geſandtſchaft wurde neben Graf Wolf von Nienburg der
Thronerbe Graf Friedrich nebft vier Näten der Pfalzgrafen
und des Zandgrafen von Helen auserſehen. Als fie am
5. Auguſt 1586 in Paris erfchienen, war der König ins
Bad abgereiit. Graf Friedrich lehrte bald wieder nad
Mömpelgard heim. Als die übrigen Gefandten endlih am
30, September vor den König famen, erhielten fie die ſchnöde
Die Reife hatte den Kirchentaften 127 fi.
!) Die Geſandiſchaft koſtete SH. Hr Schal ift fie in
der Abhandlung „Begenreformation im Gebiet der Fürftpropitel
Ellwangen“, Blätter für wurtt. Kirchengeſchichte 1897, 150, un⸗
belonnt geblieben.
1. 96
Antwort, daß der König wiſſen werde, was in feinem Reich
zu tun ſei, und bafı ihr Anbringen nur auf Berleumbungen
beruhe.!) An den often dieſer Geſandtſchaft hatte der
Kirchenkaften nichts zu tragen.
Waren die biplomatiichen Bemühungen Württembergs
für die Yage der Glaubensbrüder vergeblih, fo waren bie
Dpfer, die man für die um ihres Glaubens willen Ber:
jaaten bradte, um fo größer. Die exules Christi bilden
in den Kirchenkaſtenrechnungen ein faft unüberjehbares Heer.
Es ift aber dabei nicht außer Acht au laflen, daß ſich auch
Pfarrer, welche mit oder ohne perſönliche Schuld ihres Amtes
enthoben waren, gerne als exules Christi bezeichneten. Unter
ihnen ſpielen die Pfarrer der ritterfchaftlihen Herrn - eine
große Rolle, da legtere fih ebenfo qut wie die enangelifchen
Landesherrn als episcopi ihres Gebietes betradhteten und
von diefer bifhöflihen Macht den unaehindertften und will:
fürlichiten Gebrauch machten, je Heiner ihr Gebiet war, je
weniger befonnenere Ratgeber ihnen zur Seite ftanden. Hier
galt es mehrfach, mit Hilfe und Rat einzugreifen. Davon
einige Beifpiele.
1581 wurde David Hauffer von Memmingen durch
Beſſerer von ber Pfarrei Schnürpflingen entlaffen. Er fam nadı
Stuttgart und bat um Anftellung, wurde aber mit 2 fl. Viatikum
weitergeichidt. 1590 entlick Schutzbar von Burgmildling den
Pfarrer Be. Schaufel, der 18 Jahre Schulmeiſter und Gerichts:
fchreiber in Franlen geweſen war und auf Zureben des Pfarrers |
Koh. Pistatorius in Wilhelmsborf die Pfarrei Neufes übernommen |
hatte. Der Freiherr forderte von dem Pfarrer, er ſolle als alter
Gerihtölhreiber dem Bogt helfen, fein Amt zu Führen, was Schaufel
mit Recht ala außerhalb feines Amtes liegend ablehnte,
As nun |
der Vogt in feinen Rechnungen Reft jegte, und denfelben nicht bes |
zahlen Konnte, wurde Schaufel dafür verantwortlich- gemacht und
mit Dienitentlaffung beſtraft. Er wandte fih nad; Stultgart um
einen Dienft zu befommen, e8 war aber nichts erlebigt, fo dak man
ihn mit 2 fl. abfertigen mußte.)
Ein alter württembergifcher Nirhendiener war Job. Wendel
Jager, 1556-693 Pfarrer in Bol, dann in Haltental bie 1573,
bierauf in Günbringen, 1578-88, wobei er auch Scietingen
verſah, endlich in Mühlen am Nedar, wo ibm aber Hand Konr.
Megenzer von Fellborf und Egelätal im Herbſt 1592 den Tienft
auf Martini Fünpigte. Der Wann konnte mit jeiner großen Haus—
haltung unmöglih ein Unterlommen finden. Deshalb entſchloß
fi Die Oberfirhenbebörde, da er ſich mit ben Seinen nidt un:
gebührlich gehalten, Megenzer zu erfuchen, Jäger noch länger auf |
er Piarrei zu belaſſen ober ihm wenigſtens Friſt bis Pfinaften
1599 ıu laſſen. Diefe Fürbitte dürfte auch nicht ohne Wirkung
geblieben fein, benn Jager befam erft 159% das Diafonat Haiter:
bach, das er aber nur ein Jahr veriah.°ı
Nicht minder ichmerzlich war dad Geihid des Pfarrers Joh.
Dölenius non Nöhl in der Hertſchaft Itter (Heffen), der 1611
von ber Uninerfität Gichen weg durch Job. Eberhard Göler von
!, Sattler 5, 101. Stalin 4, 804.
) Alten ber Konf. Reg.
*, Ebd. Der Borgänger Jägers in Gandringen war Sam.
Baiſch, der legte evangeliſche Pfarrer daſelbſt 1644 M. Andt.
Schuler.
Die Liebestatigleit der evangeliſchen Rirhe Wurttembergs von ber Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Ravendburg auf die Pfarrei Sulzfeld bei Eppingen berufen worden
war. Da fih aber Scmierigfeiten zwiſchen der Gemeinde und
dem Drtäheren erhoben, glaubte diefer, der Pfarrer halte es mit
der Gemeinde und entließ ibn plößlich, indem er zum Vorwand
nahm, Holenius fei nicht rechtglaubig, er babe es abgelehnt, über
das theologiſche Bedenken der Hirchendiener zu Denzingen ein Urteil
abzugeben; auch hatte er ihn beim Markgrafen von Baben und
der Ritterfchaft verdachtigt. Raſch wurde der Pfarrer von Talheim,
M. JZJoh. Neobolus, zur Pfarrei berufen. Binnen 14 Tagen mußte
Sölenius das Pfarrhaus räumen. Der Freiherr bielt es nicht für
angezeigt, ordentlich mit Höfenins abyurehnen und ihm den ſchul⸗
digen Gehalt zu geben. Holenius erhielt von Württemberg bie
Viarrei Endingen DU. Balingen. Der Superintendent Erb. Wein⸗
mann in Bradenheim vermittelte einen Vertrag zwiſchen Hölenius
und Reobolus, wonach dieſer jeinem Borgänger für den Anbau
der Felder und feine Rate vom Ertrag der Ader und Wieſen bes
Pfarrguts 120 fL zahlen follte, Am 16, Märı 1629 fam Hölenius
nach Sulsfeld, um bad Geld zu holen. Da verbot ber Freiherr
dem neuen Pfarrer plöglic, das Geld auszuzahlen. Er hatte einen
tiefen Haß gegen Hölenius gefaßt, feit er gehört hatte, daß
Schultheißß, Bürgermeifter und Gericht, jomie die ganze Gemeinde
durch 3 Abgeordnete, Andr. Harf, Obert Jäger und Ge. Spengler,
jenem vor dem Rotar in Eppingen ein Zeugnis ausftellen lieben,
Er vermutete, dab das Dokument eine mihliebige Außerung über
ihn enthalten werde, und wandte ſich beöhalb am 27. September
1619 an ben württembergiichen Nanzler und am 23. Dftober an
den Herzog ſelbſt, daß ihm das Driginal des Zeugniſſes aus—
nchändigt werde, ein ebenjo unbefonnenes ald unberechtigtes An-
finnen; denn dieſes Zeugnis ging ihn ſchlechterdings nichts mehr
an. Nur der neue Landesherr und die Rirchenbebörbe, die Hölentus
angeftelt hatte, hatte ein Recht an dasſelbe, während der heiße
Eifer Golers nur au deutlich fein ſchlechtes Gewiſſen zu verraten
ſchien. In feinem Zorn ließ der Freiherr ben armen Pfarrer
jeine Nahe fühlen, und der Nachfofger hatte micht den Mut, feinem
Patron dad Unberechtigte feines Zahlungsverbots vorzuhalten
Elfmal mußten Hölenius felbft und feine Hausfrau den weiten Mey
von Endingen nad Sulzfeld machen, um das Geld zu erbeben,
ohne daß es bis 1625 gelang. Endlich wandte jih Holenius
im Juli 1685 an den Herzog, aber es bedurfte nod drei Biertel-
jahre Wartens und Befinnene, bis hie Regierung fih am W. April
1626 entichloß, Dölenius Sache bei Göler zu vertreten. Dann
mirb er wohl befriedigt worden fein.‘
Auch oh. Jakob Gräter wurde, nachdem er 24 Jahre im
‘ Pfarramt unter den Herren von Sidingen im Kraichgau geweſen
wor, 1621 plöglih „unſchuldigerweiſe“ entlaffen und fuchte tun
bei Württemberg um eine Pfarrei nad (6 fl... Es mag an biefen
wenigen Beifpielen genligen, um bie ſchwierige Tage der Hirhens
biener in ben Heinen Gebieten und die Aufgabe der würtiem-
bergiſchen Sirche, ihnen Hilfe zu fhaffen, zu erfennen. Aber fie
find nur uneigentlich au den exnles Christi zu rechnen.
Ganz anders lag die Sache bei foldhen, die unter dem
Drud der Gegenreformation oder unter dem Wechſel der
Religionspotitif und des Belenntniffes zu leiden hatten
und ihre Heimat, ihre Nahrung und ihren Beruf verloren und
nun um Unterfchlauf oder um Dienft baten. Dieje leßteren
waren meift Kirchendiener oder Schulmeifter und Schreiber.
Sie waren aber nicht ganz leicht unterzubringen, da Würt:
’) Uten der Konſ. Meg.
Die Liebestatigleit der evangelijhen Airhe Württembergd von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bis 1650,
temberg im Stipendium ſich eine große Anzahl Männer für |
Kirhe und Schule heranzog, die eine tüchtige Bildung be
faßen, während die Glaubensflüdtlinge oft nur eine fehr ber
ſcheidene Bildung hatten. Schwierigkeiten brachten auch manch ⸗
mal der frembartige Dialekt, den bayerifhe und öfterreichiiche
Piarrer mitbradhten, und ber für bie Gemeinden nicht leicht
verftändlih war. Noch bebenfliher war der Mangel an
Kenntnis der württembergifhen Kirchenordnung. Der würt⸗
tembergijche Stipendiat war überdies an eine jehr feite Orb:
nung gewöhnt, bei der ihm von Jugend auf jeder Schritt
vorgeichrieben war, und in der er Durch bie regelmäßige halb:
jährige Bifitation und die genaue Aufficht der Superinten:
denten erhalten wurde. Die Glaubensflüctlinge famen
häufig aus Gegenden, denen es noch an einer fejten und
Haren Kirchenordnung gefehlt hatte, jo dah die Pfarrer an
eine große Selbftändigleit gemöhnt waren, die um jo mehr
wuchs, je größere Gefahren ihre Stellung mit fih bradte,
Es iſt darum nur eine beihräntte Anzahl Männer, denen
Württemberg einen vollen Erfah für dad, mas fie um bes
Glaubens willen verloren hatten, bieten fonnte. Größer
war die Schar derer, denen man eine Unterftügung ober
wenigftens ein Viatikum bot,
Menn wir nun bie Fürforge für die Glaubensflücht:
linge näher betrachten, fo müfjen wir auf eine vollftändige
Aufzählung al’ der Unterftügten verzichten und diejenigen
beifeite laffen, von denen nur der Name ohne Heimat und
ohne weitere Angabe über ben Grund ihrer Vertreibung
genannt ift. Dagegen müflen wir erftlih darauf achten,
wie jebe große Bewegung im Kampf ber neubelebten latho⸗
liſchen Kirche mit dem Proteitantismus und im Ningen bes
Ralvinismus mit dem Luthertum als eine große Liber:
ſchwemmung wirkt, die Menſchen hilflos an ein fremdes
Ufer wirft, fobann beachten, wie beſonders bie pfälziſche
Kirchenpolitik einerjeits, welche das dunlelſte Blatt des ſüd⸗
deutſchen Proteſtantismus bildet, und bie Gegenreformation
in Franken andererjeits die zahlreihiten Opfer ſchafft, bis
endlich das große Trauerfpiel in Oſterreich beginnt, das
Jahrzehnte lang die Aufmerffamkeit und Fürſorge ber würt⸗
tembergifchen Kirche auf fich zog und dem Land eine neue
Stabtgründung und eine Steigerung der Bemwerbetätigfeit
bradte.
Zunädjft jehen mir, was innerhalb des heutigen Württems
bergd an Hilfe nötig war. Erſt find es eingelne Männer aus
fatbolifhen @ebieten, die um einen Dienft bitten, jo 1560 Georg
“ela, ein Bräbifant von Ningingen, wobei nicht zu enticheiben
it, ob Ringingen ON. Blaubeuren oder OA. Gamertingen gemeint
if, und 1565 Jörg Zaibader von Ehingen, Aus der Herridaft
Miefenfteig fam ſchon 1565 Mid. Keiderlin von Schelllingen,
geweiener Diekonus zu Deggingen, und bat um ein Amt, Im
Jahr der Gegenreformation 1567, erſchien werft 17. Juli Aaipar
Meber von Nördlingen, per Schulmeifter zu Weilheim (mahricheins
lich verichrieben für Weiterheim) in der Herrſchaft Helfenftein ger
weſen war und jegt entlaffen wurde (2 fl.)
Thom. Beſemar, Schulmeifter in Wiefenfteig, (4 fl.) und
Am folgte 27. Zuti |
6. Auguſt M. Jal. Dadtiier, Pfarrer daſelbſt, (5 fl.) der ſpater
Sirtiemd, Jahrbäser 1903, Heli 4.
1. 97
eine Brofeffur in Tübingen befam. Mehrfach hatte in den fiebziger
Jahren Eirt Hofmann ober Hojander,') der ala jeine Heimat
Bappenheim und Monheim angab, um Dienft gebeten. Denn
feine Stellung als Pfarrer in Datingen) war eine unfichere.
Wohl hatte der Johanniserfommenthur die evangeliſche Predigt ge
ftattet, die Gemeinde hing am evangelifhen Glauben, ungehindert
hatte Hohmann von 1552—1578 feines Amtes walten können.
Aber im Ropember 1578 war er entlaffen worden. Der neue
Kommenthur Karl Reik von Neihenftein führte den katholiſchen
Gotteöbienft wieder ein. In Stuttgart tonnte man Hoßmann nicht
mit einem Stirchendienft helfen und gab ihm daher 6 fl. Biatifum,
damit er fi andermärts eine Stelle juchen fonnte.
Aus Oberfhwaben kamen im Auguft 1578 Sans Bregenzer
von Oberiulmetingen (2 fl.) und Hans Henlin, Schuhmacher in
ber Reihäftabt Wangen (6 fl.), die beide um des Evangeliums
willen verfrieben waren und um Yufnabme im Lande baten,
Nicht jelten waren die Leute us Schwabiſch Gmund,
bie um ihres Glaubens willen ihre Heimat verließen. 1559 bat
Zaur. Rauhbein um einen Dienft. Bon 1564 an bat Paul
Reber, der um des Evangelium! willen vertrieben war, wieder⸗
holt um eine Anftelung an einer deutihen Schule. Da ihm eine
ſolche wahrſcheinlich wegen mangelnder Vorkenntniſſe nicht gewährt
werben konnte, arbeitete er an dem Bergwerk und ber Eifenfchmiche
im Kochertal bei Oberfochen und bewies noch 1585 feinen Glaubens
eifer, indem er einen erfrankten Schmiedfnecht vom Eilmanger Bes
biet auf einen Abnigsbronner Ader trug, dab er bas Abenbmabl
nad evangeliſchem Brauch erbalten konnte. In Elwangen warb
man darüber fo erboſt, daß man ihn auswies. Er bat Deshalb
im Dftober 1585 noch einmal um einen Dienft und empfing, weil
ihm diefe Bitte nicht gewährt werben konnte, 2 Fl, Unterftügung.
In den 7er Jahren lernen wir 2 Schulmeifter aus Gmund tennen,
bie um ihres Haubens willen ihr Amt aufgeben mußten. 1574
kam Barth. Rübel, ein offenbar kunſtfertiger Mann, nach Stutt-
gart und bat um eine Stelle, die ihm auch zuteil wurde. Denn
er wurde deutſcher Schulmeifter in der Refivden. 1577 folgte ihm
Jörg Spriel, ebenfalld Schulmeifter, der jeine Zeugniffe vor
legte, aber offenbar nicht tuchtig genug befunden wurde und des—
halb mit 30 fr, Biatikum weiter ziehen mußte, Auch einfache
Bürger, wie 1573 November 4 Mich. Schott, 1593 7. Mär
oh Meßnang, 1583 25. Mär Wolf Näanje, Goldſchmied, die
in Stuttgart um Unterftühung anbielten, dürften hierber zu sieben fein.
Ein auf der Stuttgarter Hanalei viel geichener Hann war
Mid. Becker oder Biftor von Gmünd, ber am 13. Mai 1577
zum erfien Dale um einen Dienft bat, aber nach Heidelberg ge—
wiejen wurde, weil in Württemberg feine Stelle für ihn mar,
während in ber Kurpfalz unter dem neuen Kurfürften Ludwig bie
Kalviniſten bejeitigt wurden und neue Leute nötig waren. Da
aber nadı wenigen Jahren die Kutheraner entlaffen wurben, mußte
er weiter sieben. 1597 fam Piſtor von Lingolsheim im Untereliah,
wo er entlaflen worden war, im Moi nach Stuttgart und bat um
Anftelung. Er hatte gute Zeugniffe aufsumeiien, aber man machte
in Württemberg ziemlich hohe Anfprüce an die Ausruſtung eines
Pfarrers unb fand dieſe bei Piſtor ungenügend. Doch erhielt er
im Mai und Dezember auf feine Bitten je 2]. Wahrſcheinlich
tam er jeyt für kurse Zeit nach Sulzbach am Rocher, Am Mat
+) Sollte Hofmann nicht derfelben Familie angehören, mie
die Dfiander, bie auch aus jener Gegend ftammen?
*, Brgl. BE. für wm. A.G. 1896, 39,
18
11. 98
1599 ftellte er ſich wieber mit Bitten um Anftellung in Stuttgart
ein, während feine Familie in Botnang blieb, und bat zugleich um
Unterftügung. Er hatte fid an ben herzoglichen Zwerg Joh.
Schleyf gemendet und hoffte auf deifen Verwendung, da er ihm
wie feinem Bater und feiner Mutter während feines Studiums in
Straßburg in feines Bruders Haus viel Gutes getan habe, aber
dieſer hatte es verfäumt, feine Bittfchrift dem Herzog zu übergeben,
und ber Kammerjefretär wollte feine annehmen, In Botnang war
er für feine Familie nad 14tögigem Aufenthalt 2 fl. ſchuldig ger
bfieben, die er nicht besahlen fonnie.
Liebe, aller menjchlihe Affekt und alle Varmherzigkeit jei ganz und
ger erfalte. Man gab ihm 2 fl. und befahl ihm, feinen Stab
weiter zu jegen, Diefes Verfahren läßt darauf ſchließen, daß
Viftor nicht ohne eigene Schuld um fein Amt gefommen mor,
aber wir verftehen doch nid, dab ihm nur 2. gereicht murben,
während andere Männer in gleiher Lage 8—6 fl. befamen, wie
4.8. der junge Pfartrer M. Jörg Aundlad, der 1589 nah Sonts
heim DA. Heilbronn gefommen war, jebocd im Januar 1590 vom
Deutichmeifter abgejhafft wurde und jegt in Stuttgart um Vers
wendung im Kirchendienſt bat, aber mit 6 fl. abgefertigt wurde.
Ya Andreas Ziegler, der 1608 von des bi. Evangeliumä
megen aus der Pfarrei Jagſthauſen“) vertrieben morben mar,
befam 12 fl. und auf der Ranzlei 4 fl. Georg Ragel von
Speier, der 1612 von der Pfarrei Talheim vertrieben wurde,
Er Hagte, alle chriftliche |
erhielt 4 fl. Dem 1638 von Ellwangen vertriebenen Schulmeifter |
Leonh. Blinpenbirn zu Halbeim, d. b. Aalen, gab man 2 fl.
1630 war der dur bie Gegenreformation in Wachendorf ver
triebene Pfarrer Job. Kindler, der noch dazu eine Plündberung
durchgemacht hatte, mit 2 fl. zu underftügen. Für ben nad Reſti⸗
tution des Alofterd Lord; von Alfdorf vertriebenen Pfarrer R. Wolf
Schindelin bat die Herzogin Witwe Urſula in Rürtingen um die
Pfarrei Beuren.
Nach der Schlacht von Rördlingen mußten die erſt im April
und Mai 1634 von dem ſawwediſchen Generalmajor Lor. v. Hof⸗
tirhen eingefegten Bfarrer Jal. Rabus zu Ebnat und Elchingen
unb oh. Lehner in Serbifeldbaufen?) ſamt Dem Diakonus
M. Be, Kibling in Bopfingen und dem Pfurrer Ehriftopb
Fidenmwirt in Steinheim fliehen und erhielten 4 fl. + 6 fl.
Unterftügung, Habus am 19. November 1634 weiter 1 fl. 30 fr,
Bald mußten derartige Unterftüpungen aufhören, Raum hatte der ;
Kirchenfaften Mittel, um „an Kirchen und Schuliener, jo ber
Religion wegen ins bittere Elend mit Weib und Kind verjagt
waren“, und am andere Bertriebene und Prefibafte, an Witwen
und Waijen, die zeitweilig in Scharen vor den Toren lagen unb
die Stadt nicht betreten durften, aucd nur ein paar Piennige zu
geben, wie 5. B. 1641/42 2 5. 21 fr.
’, Es ift zweifelhaft, ob bier Japftbaufen DU. Nedarfulm
oder DA. Ellwangen gemeint ift, wo Württemberg vom Alofter
Königebronn her Piarrjag und Pfarrhof beſaß. An Jagſthauſen
DA, Nedarfulm läßt fih meined Erachtens kaum benfen, da ein
bortiger Pfarrer nicht wohl „von des hl. Evangeliumd wegen“ vers
irieben wurde, Das fept als Gegenſatz latholiſche Obrigkeit voraus,
die im bem zweiten Jagſthauſen Propſt und Kapitel Ellwangen war.
Die DUB, Ellwangen ©. 795 fennt allerdings für jene Zeit feinen
evangeliichen Pfarrer in dem füblihen Jagſthauſen, aber die Ges
ſchichte jenes Orts ift noch Tüdenhaft.
) Wurtt. Tb. 1894, 411.
Die Liebestätigkfeit der evangeliihen Kirhe Württemberg von ber Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
Menden wir uns zu den fremden Blaubensbrübern,
fo fteht feit 1553 oben an Peter Baul Bergerius, ber
ion 1558 100 Dufaten = 166 fl und am 18. November
1553 noch einmal 100 fl. erhielt und immer wieder, aud)
nachdem ihm ein feites Einlommen gejhöpft war, in frei:
gebiger Weife von Herzog Chriſtoph bis zu feinem Tod
(1565) verforgt wurbe, obgleich der ſtets gelpbebürftige che
malige päpftliche Legat die Geduld des Herzogs auf mande
Brobe ftellte.
Den durch Maria aud England vertriebenen Blau:
benägenofien, melde fih nah Straßburg geflüchtet hatten,
fandte Herzog Chriftoph Dftober 1554 200 fl. aus bem
Kirchenfaften. Die dantbaren Flüchtlinge, unter denen fich
der nahmalige Erzbiihof von Dorf und fpäter von Ganter-
burg Edin. Grindal befand, hatten allen Grund in ihrem
Danktiagungöfchreiben das Geſchenl ein wahrhaft fünigliches
zu nennen.?)
Auf den unfichern Boden der fränfiihen Bistümer, mo
die Reformation unter dem Schu der Städte und Ritter:
ſchaft eingezogen war, werben wir ſchon in den 50er Jahren
geführt. 1558 murbe Joh. Solinus, der faum ein an:
derer als der Deutihordenäpriefter Joh. v. Sol ift,*) von
feiner Pfarrei Burglauer, die er 1551 bezogen hatte, ver:
jagt, ala die „nottlofen Bischöfe das Land Franten jänmer:
lich verheerten“. Er war babei um alle Habe gefommen
und vor Schreden lontralt geworden (8 fl. und 2 fl). Aus
dem Bistum Bamberg fam 1559 Friedr. Hofmann,
Pfarrer zu Altenkunftabt, der auch um bes Evangeliums
willen vertrieben war und um einen Rirchenbienft bat (1 fl).
In demſelben Jahr erfhien auch Chriſtoph v. Sanbt
aus Würzburg, ein Präbilant, der vertrieben war und mit
feinem Weib und 5 Kindern im Elend herumzog und um
ein Amt bat (2 fl). 1561 fam mit berjelben Bitte Reit
Maier von „Bethen”,?) bisher Stadtichreiber in Heibingafelb,
der aber nicht tauglich erfunden wurde (3 fl), wie auch
Benedikt Mailänder, ein Präbilant aus der Grafihaft
Henneberg (2 fL).
Neben den Franken find es in ben erſten Jahren des
Herzogs Chriſtoph beionbers Bayern ale Opfer ber Held:
bewegung, welche ein Unterfommen in Württemberg fuchen
oder au nur um Unterftügung bitten. Mehr als zwanzig
Jahre lang Hopfen die Bayern und Öfterreicher in eriter
Linie an die Piorte der Kirchenratskanzlei und empfangen
eine Gabe. Es find Leute aus allen Ständen, Handwerter,
Stubenten von ngolftadt, Schreiber und Schulmeifter,
aber auch Prädifanten. Wie viele von ihnen durch religiöfe
‘ Beweggründe aus Bayern getrieben wurden, ift nicht fe:
zuftellen, aber fo viel läßt ſich deutlich ertennen, daß bie
", Mürtt. Bjh. 1892, 448,
) Schornbaum, Reformationsgeſchichte von Unterfranken &. 138.
Solinus mennt ſich einen armen Diener des Evangeliums Jehu
Chriſti.
) Wahrſcheinlich verſchrieben für Luthen = Lauda.
Die Liebeötätigkeit der ewangelifchen Hirdhe Württembergs von der Zeit Des Herzogs Chriftoph his 1650,
Zuftände ihrer Heimat unbefriedigend waren. Hier fönnen
nur biejenigen in Betracht fommen, die ſich mit Sicherheit
ober annähernder Gewißheit als Opfer ber bayerifchen
Religionspolitit erfennen laflen. Das find die Prädifanten,
die Schulmeifter und bie ihnen am nächſten ſtehenden, viel:
fad zeitweilig auch mit Schuldienft beſchäftigten Schreiber,
von denen bie Gerichtsſchreiber meift zugleih Schulmeifter
waren. Als Mittelpunkt der Reformationsbewegung in
Bayern darf man Straubing und im füblihen Bayern Au
betrachten.
Schon 1554 fam aus Straubing der Stabtjchreiber Sirt
Rerter, ber 1 fl, erhielt, noch 1570/71 ala Schreiber und Schul⸗
meifter von Schrobenhanfen wiederholt ıumterftügt murbe und 5. 8.
am 16. März 1571 2 fl. empfing, da er alt und krank war, 1558
folgte ihm im Mär; Georg Sigel aus Straubing, ein junger
Theologe, der Diefonus im Cannftatt, 1560 Bfarrer in Hobens
ader mwurbe.') Im April desſ. 38. meldete ſich der Straubinger |
Prediger Joh. Efthbofer mit guten Zeugniffen und warmen |
Empfehlungen, ein fehr tüchtiger Mann. Er kam zungchſt auf das
Dielonat Markgröningen, dann nad Großbottmar, murbe 1659
Pfarter in Beilftein, und bald darauf in Murr, 1563 Superinten:
dent in Calw, 1601 Abt in Alpirdbach, + 1606. Auf Efthofer folgte
auch ber Piarrer von Straubing, Joh. Wißheimer oder Winß⸗
heimer, der im September 1558 die große Pfarrei Schnaitheim
DA. Heidenheim übernahm, aber Enbe 1560 auf den ſchwierigen
Poften in Steinheim am der Murr berufen wurde, wo es galt,
bie Dominilanerinnen für den evangelifhen Glauben zu gewinnen.
Leider ftarb der tüchtige Mann, ber fi aud die Achtung ber
Nonnen zu gewinnen wußte, icon 1562. Am 28, September 1558
baten 4 Bayern zugleich bei den Kirchenräten um Anftellung. Es
war dies David Bren, Pfarrer in Au, Arſacius Bren,
fein Vikar, Mart. Stadelberger, fein Geſellprieſter, und
Wolfgang Murped (aud Mainerped), Prebiger in Rofenheim.
David Bren kam zunädft nach Nottenader und wurde 1561
der Reichsſtadt Leutlirch geſandt, wo er die Reformation durch⸗
führte. Arſacius Breu wurbe zuerſt 1558— 71 Pfarrer in Bolheim,
dann 1571—76 in Öruibingen. Mart. Stabelberger fam erft nad)
Haufen ob Lontal 1559-66, und nah einigen Yahren aus⸗
mwärtigen Airchendienſts 1577— 2 nad Söhnftetten, Wurped, der
erst nad Heutingsheim kommen follte, wurde Piarrer in Hermaringen
1568-82. 1559 kam Kafpar Efterer,?) der früber Geſell⸗
priefter in Au geweſen, dann Pfarrer in Prutting geworden mar,
1. 99
burg, Leonh. Shmid und Baul Eberhard aus Münden
Joh. Demler, ein alter dienftlofer Schuimeifter aus Dollenftein.
Anfang 1560 bat Duintin Sieiner,') ein fremder Präbis
lant, der einen weiten Weg gemadıt hatte, wm einen Dienft. Er
tam zunachſt nad Mauren OU. Böblingen, 166064, wurde aber
dann nach Reichenmweiher abgejandt. Im Februar wurde Leonh.
Weber, der Prädifant in Münden geweſen war, auf das Dia:
konat Blaubeuren gejhidt. Bald darauf erihien Georg Fraind,
der auch Prediger in Bayern gewejen war, wie wahrſcheinlich
Georg Gredenhofer, Pfarrer in Apershofen bei Ingolftadt,
bie aber beibe mit einem Viatikum entlaffen wurden.
Um Schulbienfte baten 1560 Dswald Weifjenburger
von Münden und 1561 ein armer deutfcher Schulmeifter aus
Regenäburg, Kafpar Dendorfer. Dann fam Erasmus
Fridberger aus Münden, im September 1561 ein junger Mönd
Ioh. Schrohl aus MWafferburg, der von Münden vertrieben
worden war, Man fdidte ihn zunächſt nach Tübingen, um bort
fih meiter zu bildern und gab ihm zu dieſem med 30 fl. Er
wurde 1562 zum Dialonus in Ingeröbeim beftellt und biente dann
1563— 1806 der württembergijchen Kirche als Pfarrer in Höfingen.
Im Mai 1562 tamen zwei Erules aus Bayern nach Stuttgart,
deren Namen nicht genannt find, Ihre Bitte um einen Dienſt
konnte nicht gewährt werben (1 fl). Vom Biihof von Augsburg
war 1562 Benedikt Regelin, Schulmeifter in Füllen, ver:
trieben worden (5 fl.). Auf fürftlichen Befehl erhielt Joh. Reber
aus Münden Mai 1568 2 fl. 1565 find es mehrfah Schüler
und Studenten, die um eine Unterftütung nachſuchen, wie im
Februar Thom. König, Andr. Bader, im Juni Joh. Knop
von Scrobenhaujen, ein armer Schreiber Ril. Mayer aus
‘ Derwaltingen, und Job. Berger von Deggendorf, der um einen
ans langer Gefangenihaft in Salsburg am 4. Juni zu Herzog
Ehriftopb auf dem Reichötag zu Augsburg, werde hierauf zum
Dialonus in Nürtingen und 1560 zum Pfarrer in Rieth beftelt,
wo er aber früh geftorben zu fein fcheint.
Im Jahr 1559 erfheint Joh, Bod, vertriebener Präs
Difant aus Bayern, der um Anftellung bat, aber feine Stelle |
finden fonnte, die für ibn geeignet war, unb daber 2 fl. Biatifum :
befam. Weiter wurden unterftügt Hand Mreifel aus Schwab⸗
foien, Philipp Fuchs von Deggendorf, Chriftoph Spiegel
von Straubing, ein armer Schreiber, die alle vergeblih auf An:
ftellung hofften, wie Eberhard Ball, ein vertriebener Kirchen⸗
diener, der 1560 nadı Stuttgart fam, Marf, Rauh von Noggen-
1-—-15.
) Beiträge zur biyerifchen Kirchengeſchichte 1896, 97 fi.
1) Brgl. Beiträge zur bayerifhen Kirchengeſchichte 1898, |
Dienft bat, Georg Hubelin, Pfarrer zu Appertöhofen, der
aber in Württemberg nic zu gebrauchen war (1 fl.), und Reit
Welflin von Dillingen, ein bayeriſcher Mönd. Ein Geiſtlicher
wor Joh. Bofjolt von Kinzdorf, der eine Zeitlang in Salzburg
im Gefängnis geweſen war unb dann aus Bayern ausgewiejen
mwurbe. Er bat um einen Hirchendienft, wurde aber mit 2 fl. ab-
gefertigt, da „feine fondere Erudition“ bei ihm gefunden wurde.
1564 bat Agid, Simendinger um ein Amt. Er wurde mit
30 fr. Biatilum entlaflen und findet fih noch 1579 als katholiſcher
Pfarrer in Brenz DU. Heibenheim. ?)
Am 20. Auguft 1576 erihien ein nit mit Namen genannter
Mann bei den Rirhenräten, der fi als Präbifant aus Bayern
anmelbete. Bei den Berhandlungen mit ihm erkannten die Herren,
daß fie es in Mirflichleit mit einem Bauernknecht au tun batten,
weshalb er nur 30 Fr. befam und ans dem Fürftentum ausgemwielen
wurde; denn ein unftubierter Prediger ſchien ein Unbing au fein.
Dan fühlt es der Rechnung nod an, daß man den Mann für
einen anmaßenden Betrüger betrachtete, weil man fich nicht erinnerte,
daß in allen Zeiten des Glaubensdruds unb ber Glaubendarmut
der Kirche Laienprediger auftraten, eine Erfcheinung, die in Bayern
nach der Befeitigung theologiſch gebildeter Prediger nicht fiber:
rafhen konnte, Bedenkt man noch den Ölaubensmut, ben bie
Birtiamteit eines ſolchen ſtets in Lebenögefahr ſchwebenden Laien-
prebigerö forderte, dann ericheint die Behandlung diefes Bayern
faft als unverbiente Härte,
N Seine Herkunft aus Bayern ift nicht ficher, aber wahr:
ſcheinlich.
* Bl. für württ. A, 1895, 59.
il. 100
Beſſer erging es in Württemberg M. Chriftoph Stingel-
beimer, der wahrfceinlih ein Bayer war. Er befam am
20, Dftober 1577 10 fl, und murbe als Slofterprägeptor im |
St, Georgen angeſtellt. Noch 1585 erſchien ein aus Bayerdieſſen
vertriebener Kirhendiener Georg Strobel, der um ein Amt
bat und auch in Durlach und an anderen Orten fih um ein ſolches
bemühte, aber auch nicht Das geringfte Dienftlein befommen fonnte,
da es ihm an ber nötigen Bildung und an Zeugniffen fehlte,
weshalb er das gewöhnliche Viatilum für Kirchendiener 2 fl. bekam. ')
Immer noch ift der bayerische Schiier und Student ein häufig ges
ſehener Gaſt, 4. B. 1573 Chriftoph Wiejenbronner aus
Banerland, Leonhard Ephippiarius von Wemding, ein oft
wiebertehrender Mann, 1579 Mid. Raub von \ngolitadt, 1580
Joh. Bononius aus Schabeck (vielleicht Schwabegg bei Schwab:
münchen), 1591 Fr. Rotenhuber von Ingolſtadt, 1482 Hans |
Shriftoph Kaufferlin von Ingolftadt, der um Dienft bat
(2 fl), 1695 der von den Jefuiten vertriebene Job. Haarlach
von Ingolſtadt (3 A.).
Zahlreich find Schulmeifter und Schreiber, die um dei
Evangeliums willen Bayern verließen und um Anftellung baten.
An Schulmeiitern fennen wir: Jauner (Fainer), Johann, ber
vieleicht 1569 die Urganiftenftelle in Schleufingen und dann in
Göppingen befam, aber 1570 weiterzog, weil ber Gehalt zu gering
war, Bompejier, Joh, Schulmeifter zu Rain 1570, Meijer,
Andre, Sculmeilter zu Hofenbeim, der ſchon 1560 ale Student
unterftügt wurde, Sitterer, Kajpar, Sculmeifter in Türfheim,
1572, Hermann, Watth,, von Landshut 1575, Neijer, Wilb,
von Abensberg, der 1578 mit Weib und Kind in bie Pfalz zog,
Raub, Mid, in Ingolſtadt 1578, 1580, ein armer franter
Schulmeifter, Hartmann, Zak. Schukmeifter zu Beilheim, ber
dem Herzog 1578 etlide Karmina überfandte (4 Hl.) Andbas
Thaddeus, Schulmeifter in Eichftätt 1678, der vielleicht identiſch
it mit Judas Mababeuns von Münden, weicher 1581 der
Die Liehestätigfeit der evangefifhen Kürche Württembergd von der Reit des Herzogs Chriſtoph bis 1660,
möhnlichen Bettler waren und hier zu berüdfichtigen find; dem
ihre große Zahl bemeift, dak man es mit Leuten zu kim bat,
welchen es unter dem Regiment der jejuitenfreundlichen Serge
in ihrer Heimat zu enge gemorben mar. (ine vollftändige
Aufzahlung iſt unmöglich. Bier muß eine Auswahl gendgen:
Schilknaw, Albert, von Zei 1571, Schott, Ge, von Landau,
1571, Aubelin, Melch., von Straubing, mit Weib und Kind
um bed Evangeliums willen vertrieben, zieht 1571 im Elend umber
2 fL), Aniebs, Joh, von Mosburg Schihel, Job, von
Nabburg, 1574, Herer, FZak, gemeiener Zoller in Yrgolftaht
1576, Sandtmaier, Barth, armer Handwerlsmann ven
Hünden 1577, Fuch s, Phil, von Deggendorf, 1577, Kretik
mann, Ge, von Naflenbeuren, Bäder, Anna, von Wertingen,
ı Dolsmart, Job., von Laber, Wagner, Thom, von Abens
berg, ein kranker, mandernder Mann, 1578, MWillenbauer,
ı Ant, von Landsberg, Harr, Jörg, von Mindelheim, 1579,
Religion wegen vertrieben war, 1582 für etliche Karmina 1 fl. |
erhielt und als „Judas Machabens von Saljburg“”, der des Evan-
geltums wegen vertrieben ſei, feine Gattin Urſula am 14. Mar
1582 an die Kirchenbehörde fchidte, Staudinger, Leonhard,
von Auerbach (auch Staudigel) Sculmeifter zu Kalmunz bei Regens—
burg, der in Das Martarafenbad zog, 1582.
Nicht minder zahlreich find die Schreiber: Jägerftetter, ı
Yufas, von Freifing, 1568, Wibmer, Dionys, von Mondſee,
1568, Sturm, Paul, von Münden, 1575, Eidhertin, Dans,
von Kellmüng, 1575, der auch 1582 mit guten Zeugnifien von
Cichftätt fam, Gaismair, Aoh,, von Dündling, 1576, dem Y/ fl.
angemwielen wurde, ben aber ein anderer unter feinem Namen in
Empfang nahm, Büft, Hans, von Erding, 1578, Dauf, Kofp,
von Rüncen, 1578, Brediabeimer(aud Bödigheimer), Abrah,,
aus Ried in Riederbayern, Der öfters wiederlehrte, Röffel, Joh,
von Paſſau, 1578, 1579, Waier, Georg, von Eifendorf, 1579
bis 1580, Scherm, Baulin, von Straubing, 1580, Gruob,
Dans, von Rosburg, 1550, Erstal, Balthafar, von Münden,
1602 (A fl), Hertweg, Beit, von Zaifertshofen bei Türfheim
(Beselhofen), der 1616 um ein Bronijorat bat, Stetter, Georg,
deutiher Schulmeiiter zu Füfen, der 1621 dem Herzog gejarichene
Zofeln offerierte (8 fl.), Hiller, Chriſtoph, Schulmeifter in
Solenhofen 1647 (30 fr.)
Feſft unüberjehbar ift das Heer der Bayern, welde nit
naher nad Stand und Beruf bezeichnet find, aber aud feine ge
’) Alten der Konſ. Reg.
Kaltner, Steph., von Tolz (Stölz*), Wayer, Leonk,
von Scherding, Steiner, Andr., von Mittelftetten in Bayern,
Böbm, Moriz Ball. von Hengeröberg, Heer, Weter, nom
Schrötten aus dem Bistum Augsburg, 1580, Daßlinger,
Kajpar, von Oberhaufen bei Augsburg, Rieder, Georg, von
Hüttenberg bei Sonthofen, Burgbauer, Molfg, von Wemding
1581, Reißer, Melch., von Paſſau, reifiger Knecht, Bäntlin,
Hans, von Ittenhauſen, ein armer Mann, Heuß, Kalp, von
Münden, Stoll, Rid,, von Bayerdieflen, Berner, Mid, von
Münden, Nang, Thoma, von Windöhaufen, Hölzlin, Jet,
von Benderöhof ob Mindelheim, 1482, Lamprecht, Ralpar,
von Münden, Oruob, Melchtor, 1589 (8 fl.).
Rod werben wir einer Anzahl Bayern unter den Konvertiten
begegnen. Zu ben rulanten aber gehört noch 1606-08 Albrecht
von Stangelheim, welder ber Heligion wegen aus Bayern ver:
trieben wurbe und wiederholt große Spenden empfing (12 f. und
21 1), während Regina, die Witwe Hans Philipp von Auederi,
die am 29. Rovember 1591 2 fl. erhielt, wohl wegen ihrer Rotlage
unterftüst wurde.
Wir wenden uns nun junädft den Glaubenäbrüdern im
Süden und Welten zu, für deren Unterftügung namentlich
auch PVergerius bat. 1561 empfahl er ben italienischen
Sänger Mag. Bincentius Lufitanus, der feine Dienfte
anbot, aber mit 11 fl. 20 fr. abarfertigt wurde. Wie einn
für die vertriebenen Engländer, fo bat Vergerius aud für
16 aus alien nah Graubünden entflohene Prediger, denen
Herzog Chriftoph Ende 1561 200 fl. überfenden ließ. m
Dezember 1561 wurde der Keller auf Hohentwiel Georg
Gentinger beauftragt, für Die vom Herzog von Savoyen
hart bebrängten Walbenfer in den Tälern von Locarna
und Angrogna, für welche Farel im Auguſt 1561 den der
zog perfönlid um Beifteuer aebeten hatte!) 600 fl, nad
Schaffhauſen zu liefern?)
1559/60 Fam ein itatieniſcher Mönh Franz Carariud,
der mit 4 fl. beichen!t wurde, Auf der Durchreiſe nad
Aranffurt erhielt ber italienische Exulant Steph. be Le
nariis 1561 1 51.30 fr, Aleg. Critolino, ein Exulam
aus Venedig, der nah England zog, 1565 2 fL mährenb
Friedt. Surianus und Joh. Margarita, deren Ar
9 Faret wurde aus der Herberge mit 15 fl. gelöfl,
) Briefwechſel S. 812, 838.
Die Liebestätigfeit der evangelifhen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1660,
tionalitat nicht feitfteht, auf des Herzogs Befehl 14. Sep:
tember 1567 gar 25 fl. befamten, dagegen Jal. Bribolitus |
Neocomenfis 1568 nur 1 fl. 1569 erſchien ein Sici:
lianer, der um des Evangeliums willen vertrieben war, und
bat um Unterjchlauf in einem Alofter, was man ihm nicht |
gewähren fonnte, da er nicht deutſch veritand, weshalb man
ihm ein Viatilum von 9 fl. gab.
In diefe Zeit muß auch der Aufenthalt ron Mibericus
Gentilis Jtalus in Tübingen fallen, der vom Heftor |
der Univerfität fein Büchlein de Antichristo zurüdverlangte
und das Recht des Fremden gegenüber von oh, Erapner, |
Leiter der Schola anatolica in Tübingen, der ihn beleidigt
zu haben fcheint, gewahrt wiſſen wollte, fo daß er abzon.
Ein italienischer Erulant war au Claudius Syrius, |
der 1573 10 fl, erhielt, ebenfoviel befam 1575 Dr. Ale |
ander Maranda, dagegen ein chler Florentiner Se:
baftian 1598 8 fl, Peter Montanus, ein gelehrter
Mann, deſſen Sohn der Religion wegen zu Nom gefangen
gelegen hatte und verbrannt mwurbe, 1598 2 fl, während |
der Florentiner Ant. Albigius, welcher 1612 zwei Pre—
digten des Hofpredigers Vol, Leyſer aus dem Deutſchen ins
Latein überjegt hatte, 50 fl. erhielt. Nohann Bincen:
tins Cirttinus aus der Herrichaft Venedig wurde 1612 |
mit 2 fl, M. Nik. Sanagarius von Nofta(?). der um
des Evangeliums willen vertrieben war, 1613 mit 3 fl. ab-
gefertigt.
Auch Frankreich und Lothringen fandten hilfe
flehende Erulanten:
1562 Job. Dilitier Rauenſie, 1564 Nik. Daluart aus
Lothringen, Chriſtoph Ball, ein vertriebener Franzoſe, 1566
Elaude Friianus, der quite, glaubwürdige Zeugniſſe und
Empfehlungen hatte (4 fl.), 1567 Beter Boquet aus Audes
Dep. Allier (Mubins), den Oraf Schlid empfahl, 1568 Claude
Morlet von Bar, den man als Prediger nad Mönpelgard fchidte,
wo er aber wegen vermweigerter Unterzeichnung der Honforviens
formel ipäter entlafjen wurde, 1569 Kudbw. Blondet aus Ion
(Zeoni, 1570 Franz Grachus und Phil. Magnus, zwei
vertriebene Franzofen, (10 fl. semel pro semper), Huins
Magnus, vertriebener Schulmeiſter aus Yothringen (wegen hoben
Alters und großer Armut 4 fl.), 1578 Jalob Kramer, 1675
Daniel Hütting aus Valefin, Ant. Dorinatins aus Baris,
der um einen Dienft bat (4 fl), 1586 Franz Blondbnon von |
Adel aus Soiffons (17 fl), 1588 Ant. de Friedavilla, ein
franzöftfcher Rirchendiener (2 fl), 1592 Jean de Ehamp (Campis),
der von dem frangöfifchen Ariegsvoll mit Weib und Kind ins Eyil |
gejagt war (4 fl.), jowie Jean und Gern. Beh, Maitre von
Pleſſis und Rochette, vertriebene Hönigiibe von Adel, die zur Ber |
freiumg ihres gefangenen Baters fammelten (10 FL}, ebenio 1595
Keininger von Bilanpdri, ein franzöſiſcher Adeliger, der ſamt
feinem Sohn vom König von Frankreich gefangen und um 1500 Kronen |
ranzioniert wurde, 1594 Jal. Bonier von Sernewenes (mo?),
Herr von Santafort in der Barifer Provinz, welder durch den
Larıgrierigen Arieg um Haus und Gut gefommen war (3 fl.), 1595
$eane led, rau zu Banweyl (Banvile, Dep. Calvados,
Hrr. Bayeur?), Anton von Bois, dem Haus und Hof und
alles genoutmen wurde, und der mit Weib und Sind aus Frank
I. 101
reich vertrieben wurde, 1598 Ant, Doyne, der im framöftichen
Krieg feines Vermögens beraubt wurde, 1625 Glaube Guidet
von Arles, ber feinem Angeben nad wegen bes reinen Evangeliums
fein Vaterland verlaffen muhte (4 fl).
Ein Opfer der ſpaniſchen Inquifition wer Chriftoph Bey
Big von Plauen, der 1569 um eine Gabe bat und 3 Taler = 3 it.
24 fr. empfing. Er war vor Jahren „wegen ber reinen Lehre des
Evangeliums” in Spanien gefangen gelegen und barüber wahn—
finnig geworden („Im Haupt zerrüttet”),
Sehr zahlreich find die Opfer der ſpaniſchen Religionspofitif
in den Niederlanden. 1557 13. Juli wurde Rod. Steger, ber
wegen bed Evangeliums vertrieben mar, ins Stipendium aufge
' nommen. Ahnlich wird es, nad der Größe ber Gabe au ſchließen,
1561 Gabriel von der Comen aus Vrnffel ergangen jein (5 fl.).
| 1559 erfheint Erhard Doern, ein Nieverländer, der des Gvan-
geliumd wegen vertrieben mwurbe. 1566 Januar bot Urban Hofh
aus Leumarben in Friedland dem Herzog mit Empfehlung bes
Rektors zu Tübingen feine Dienfte an und erbielt „in Anſehung
feines Alters und feiner Erubition* 8 fl. 1574 befam er als ver:
triebener Nirchenbiener 2 }, Um des Gvangeliums willen war
Chrijtoph Störmer aus Brandenburg lange Seit in ben
Niederlanden gefangen gelegen, er wurde 1566 unterfiügt (30 Ir.),
mie aud) ein Padagogus Ulr Fontann®, Der aus der Umgegend
von Antwerpen wegen der ſorglichen Ariegaläufe 1567 weichen
muhte, Aus Namur fam 1569 Ril. Sarre, der des Evangeliums
wegen vertrieben war, ebenio aus Dornach 1571 Peter Barel
und Jakob Tuſchel (2 il) und 1574 Mich. Goſchla, ben ber
Herzog Alba mit Weib und Kind vertrieben hatte, 1577 Jalob
Schmid von der Neuftabt im Niederlanden, armer Schulmeifter,
(4 fl) und Dan. v. Derna, Tuchſcherer aus Antwerpen, dem
Weib und Kind ermordet wurden, und der im lekten Aufruhr ent:
laufen war, 1578 Eppo Elant, ein nieberländiicher Edelmann,
ber von der Gentahlin des Yandgrafen Ludwig von Heflen und
ber Gräfin von Zedlendurg Empfeblungsbriefe brachte und um
Aufnahme jeines Sohnes tm eine Klofterihule bat, was ihm nicht
gewährt werden fonnte; bafür erbielt er 15 fl, 1579 Lubwig
Agidius von Lüttich, der ohne Frau mit feinen Kindern im
Elend umherzog (2 fl.), 1580 ein armer Kirchenbiener Mag. Ioh.
Bniphens aus Friesland (2 A), 1581 Joh. Probus, der aus
Maſtricht vertrieben war, 1582 Wart, Kolpen von Nübel in
Brabant, der mit Weib und Kind in MWaftricht Schaden gelitten,
1593 Hans Jakob von Maftridt, ein verborbener Kaufmann,
ver bei ber Belagerung und Eroberung der Stadt etliche Kinder
und fein Vermögen verloren hatte (2 fl), 1562 Joh. Gutmann
von Bentiz)heim, ben die Spanier beſchädigt und vertrieben hatten
(2 f.), 1555 Karl Fontanus, der unter ben Geufen Prediger
gemejen war (3 fl), 1585 Joh. Bervicius, Prediger aus Ant
merpen, 1590 W, Dein. Cornelius aus Bent, der um einen
Dienft bat, Johanna Diboniana, Witwe Wilhelm MWayarts,
! die, in der lateiniſchen Sprache wohl erfahren, 1615 eine lateinijche
Bittfchrift übergab, melche ihr 8 fl. eintrug, und dem Herzog mit
einem lateinifchen Carmen jur Hindstaufe gratulierte, worhr ihr
6 fl. au teil wurden, 1616 Ge. de Merode von Brügge in {Hans
dern (4 fl).
Aud Angehörige des brittifhen Reiches gab es
öjterd zu unterftügen, Hier feien nur 2 Studenten aus
einer irijhen Stadt angeführt, die fid) wegen eines Auf:
ftands gegen die Königin Elifabeth 1567 „bintantun” muß:
ten und um ein Famulat bei der Univerfität ober um Bei:
O
II 102
fteuer zum Stubium baten, aber nad Straßburg gemwielen
wurden und ein Biatilum von 5 fl. befamen.
Wenden wir uns num nad dem Diten, fo jehen mir,
wie bie Evangelifhen bis zur Zeit ber Gegenreformation im
ganzen ruhige Zeiten genoſſen. Wohl gab es ſchon frühe
Männer, die fih in
nahdem fie evangelifh geworben waren. Wie in Bayern
find es Studenten, Schulmeiſter und Schreiber, aber aud)
fterreih nicht mehr zurehtfanden,
Erzlnappen und Handwerker, die Unterkunft und Unter: '
ftügung in Württemberg fuchen, aber auch einzelne Prebiger,
die in den unfichern Verhältniffen bes öfterreihiihen Bro:
teftantisunus fih nicht halten fonnten und num in Mürttem-
berg um einen Dienft baten,
Bezeichnenderweiſe ift der erfte Erulant aus Öfterreich, ber
jeit 1553 oft die Unterftügung der württembergifchen Kirche in An:
ſpruch nahm, ein Herr von Adel, Chriſtoph Sproll von Hueb,
dem fih Joh, Mayendorffer an die Seite ftellt, der 1561 um
einen Dienft bei Hof oder eine Schule bat und guie Empfehlungen
hatte. Zwei Moeligen mußte mit einer Unterftüßung 1573 weiter
geholfen werben, nämlich Korn. Shonauer von Schonau, daß
er zu feinen freunden in fein Vaterland kommen fonnte, und
Wilh. v. Befenbed, der krank war, damit er zu Wien in einen
Dienft treten könne (10 fl. und 2 fl. 10 fr. Auslöfung im Moler).
Aus Krain fam 1579 Balth. Rementeffel (1 fl. 36 Er.).
An Präditanten finden fih: 1561 Kafpar Bejolt, ber
aus Böhmen vertrieben war (8 fl.}, 1562 Blafius Waided aus
Schleſien, ein ungelehrter Präbifant, 1568 M. Euftah Minor,
ein alter Mann, 1664 Ulr. Eubicularius, ein gelehrter Mann
mit guten Zeugniffen, Prädilant aus Ungarn, M. Hier. Rivius,
1565 Balth. Schnabel aus Bregenz, der um einen Kirchendienft
bat, 1567 Caſpar Lemelius, der noch 1562 antor in Giengen
geweſen war und gern in ben württembergifchen Kirchendienſt ge
treten wäre, aber nidt angenommen werben fonnte, Darum nad
Öfterreih zog, 1567 Joh. Groß, Pfarrer zu Enftenberg auf dem
&ebirg (mo?), 1568 Chriftopb Silvanus aus Steiermark, ein
Mijähriger Kirchendiener. 1569 Wolfgang Wattenbad, 1570
Wolfgang Wildberger, Pfarrer zu Sighartäfinhen, 1578 Joh.
Glentzing aus Karnten, 1578 M. Kilian Freimüller von
Schwäb, Hall"
Bon Schulmeiftern finden fih neben Nik, Hermann
von Joadimstal, der 1561 auf eine Bitte 1 fl. belam, Jörg Rod,
veririebener Schulmeifter aus Trient, der 1561 um Dienft bat
(2 fl.), Hans Ed, deutſcher Schuimeifter von Eferding, der feine
SJengniffe bejah 1561 (1 fl), Thomas Ferholz von Eger, des
Evangeliums wegen aus Rattenberg in Tirol vertrieben 1567
(6 fl. 54 fr), 1571 Beit Arnold von Rolenbach, den die höchſte
Hungersnot mit Weib und Kind aus Öfterreich trieb, 1572 Martin
Moder aus Innsbruck (2 FL).
Schreiber find genamt: 1561 Thomas Heiter aus
Schwaz, 1578 Ulrih Mefer aus Leibnis in Steiermart, 1578
Joh. Janiſch von Rattenberg in Tirol, 1579 Andre. Nowas aus
Villach in Kärnten,
In eine der beiden legten Kategorien werben Männer ge
hören, Die um Dienft bitten und größere Baben empfangen, wie
‚ laffen murbe.
Die Liebestätigfeit der evangelifchen Hirhe Württemberg von ber Reit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
quarbitein, 1569 Chriſtoph Braun von Hal im Inntal, 1570
H. Kober aus Karnten, 1576 Rupredt Fröblinger vn
Salzburg, der auf der Donau Schiffbtuch gelitten, 1576 Seh
Schwanter aus Zwiefalten in Öfterreih, 1579 Jorg Dfterle
von ber Schwechat.
Bon Studenten ift zuerft zu nennen: M. Gangolf Wanget
aus Wien, den König Marimiliaen 1558 an Herzog Chriftoph emptahi,
und ber bald darauf Pfarrer in Lufinau bei Tübingen murbe, we
er Gelegenheit haben jollte, weiter zu ftubieren, und 1560 15
befam, um jeinen jungen Wetter mit ber Ausficht ber Aufnahmnt
in das Stipendium bei ſich zu behalten, aber in ſchwere Heudel
geriet, als er die Schwinbeleien des Baul Scalihins in Tubinzer
aufbedte ') und auch fonft fich nicht bewährte, jo daß er 1563 ent:
Er erhielt noch 25 fl. Abfertigung. 1558 Ulrig
Maier aus Kärnten, 1564 RKafp. Mirus aus Kärnten, 15
Di. Joh. Gigas von Joahimstal, der Sohn eines dortigen Kirchen
dieners, der gute Zeugniſſe aus Wittenberg brachte, 1575 #ubsli
Gallitius aus Kärnten,
Zu beachten ift, daß während in anbern Gegenden Öfterräits
no den Broteftanten Ruhe gegönnt war, in Tirol jegt ſchon der
Glaubensbrud ſich bemerflih madte. Denn neben bem Ratim:
berger und Innsbrucker Schulmeifter findet fih 1570 ein Haml
Treih aus Tirol, welcher der Religion halb vertrieben war und
um Unterichlauf im Land bat (2 fl.), ferner 1570 Jörg Edmarıem
‘ bad ımb 1571 Hans Ranf, Grifnappen in Schwaz, 1580 Zar.
Maierbofer von freien tum (4 ML.) 1583 Jdrg Boler m
Salum im Etidland, ein Schmid, 1585 Hans Hiller, Adas
| Braf, 1589 Herm. Dover, Goldſchmied in Innsbrud, weise
der Religion wegen vertrieben war (4 fl), Gabr. Schledt ns
Imft (2 fl.).
1585 kam auch em Benmter bed Erzherzogs Ferdinen
welcher „ber reinen Lehre wegen* entloffen worben war, der Jodr
Ge. But von der Weiden.
Das Bil der adıtziger Jahre zeigt dieſelben Erſcheinungee
wie bie vorhergehende Zeit. Bor allem mehren ſich jet Die mb
laffenen Prädikanten. Neben ihnen ftehen die Lehrer und Schreiber,
aber auch Leute von allerlei Ständen, auch einzelne Adelige, x
Erhard und Kilian von Tettenheim 1588 (4 FL), Berer
de Bogia, poeta laureatus, 1588.
Vertriebene Prediger find: Simon Fiberins aus Dim
1550 Januar und Februar (je 4 fl), Wolf Wattenbad 15.
Theod. Buoder von Brand (bei St. Bölten) 1680, Job. Thron.
Entinger von Petersdorf 1580, Wolfg. Prätorius ven ir
porten in Böhmen, der vom Kaiſer entlaflen worden mar, IM
Frieder. Goldzerus aus Öfterreih 1581. Dap. Strehelt, ber
dem Herzog einen Jefuitenipiegel fchentte, der aber nichts jener
liches war, wohl aus Öfterreih 1581 (2 fl.), Kilian Freimülter,
welder auf Bitten der Landfchaft 20 fl. erhielt 1581 (f. 0.1, Ist
Lauterlay, wahrjeinlih aus Öfterreih 1592, Mar Biber =
\ Schwäb. Hall, geweſener Pfarrer in Kämten wird 158, I
1561 Abel Birk von Nenenftabt in Krain, 1563 Ehriftoph |
Betermann von Joadıimatal, 1568 Konrad Wiendel von Mar
8. oben S. 9.
1587 unterftüßt. Barth. Hoffmanna ans Zweibruden Bine
deren Gatte aus Öfterreich vertrieben wurde, 1588. Ein Bin ee
dem Leben eines Präbilanten jener Tage bietet eine Kira
des Pfarrers Joh, Lupulus aus Peterswalde in Böen nm
26. April 1585. Er war 70 Jahre alt, hatte 4 Zahrr ie va
) Brgl. Briefwechſel zwiihen Herzog Ehriftoph und F. K. 3
gerind ed. Aauäler & Schott (Publ. des Lit. Ber. 129) S. IR
208, 235 ff, 246 fi, 867.
Die Piebestätigfeit der evangeliſchen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Chriftonh bie 1650.
Schule, 36 Jahre in der Kirche gedient, wurbe ſchon früher zwei⸗
mal, jegt aber vom Erzbiſchof von Prag auf Anregung „ber geiftioien
Societät Jeſu“ vertrieben, nachdem er bei 25 Moden zu Prag im
weißen Turm unter Rattern (I) und Schlangen gefangen gelegen
hatte. Seine Geſundheit war jo geſchwächt, daß er fih im Sauer:
brunnen zu Göppingen erholen follte, „wozu aber Geld gehören
will“. Gr erhielt 8 fl.) Aus Böhmen fam auch 1586 Heinr.
Eurrut, aus 5, Veit in Hämten Ehriftoph Brunner, aus
Raab in Ungarn Hartmann Schwerter, ber vor 40 Jahren
von Baſel nah Rieberöfterreich gezogen und in aibau, Naab umb
Umgegend „ein Diener der wahren apoftolifhen Lehre“ geweſen
mar, auch ſich in Lehre und Leben reblih gehalten hatte, worüber
er Zeugnifle hatte, die ihm aber der Biſchof von Wiener-Neuftadt
auf der Heife abgenommen hatte. Er erſchien mit feiner rau und
6 Kindern, während er 5 andere in Öfterreich bei Freunden in
Sicherheit zurüdgelaffen hatte,
wenigftens um Unterfunft und eine Ruheſtatt, um ſich von der
weiten Reife zu erholen, und erhielt 4 fl.) Aus der Stabt
Weyer unter Erzherzog Karl fam 1589 Job. Hartmann, ber bort
7 Jahre Prediger gemeien war. Seine Zeugniſſe waren ihm von |
den Pfaffen“ zu Bilthofen abgenommen worden, ald man ihm dort
feine Kiften mit Büchern aufbrach. Seine Frau, die von Ulm ge
burtig war, hatte er in puerperio in Geislingen zurüdgelafien, ®) .
fl.) Ebenfalls aus Ofterreih vertrieben war 1589 Job. Laub⸗
mayer von Memmingen.
An Lehrern lernen wir fennen: Thadbäus Brentell aus
Haideck in Hämten 1580, Samuel Kluchtzer aus Joachimstal,
Leonh. Schmieg zu Grunging (Gringing bei Wien) 1581, Yanr.
Meiderlin, der 1580 aus Öfterreih gelommen war und 1581 um
einen Dienft bat, Bernb. Hermann von Windsheim, Schulmeifter
ya Altenburg 1581, Georg Weber, Sohn bes alten Aapellmeifters
Phil. Weber, der eine Zeitlang Schulmeifter in Öfterreich geweſen war.
Von Schreibern find genannt: Ruprecht Areutlinger von
Salzburg 1580, Hans Freudler aus Steyer 1581, Ulr. Viceng
von Korneuburg 1582, Wolfg Bolgemut von Yoadıimstal
1583 (2 fl), Hans Sparedienft von Hottenmann, der 3 Jahre
im Dienit Kaſpar Hirſchs und ber Landſchaft Steier gewejen war
1588 (2 fl.), Audr. Lurftetter aus Graz 1584, Audr, Novas
aus Billa (ſ. 0.) 1586 (2 fL.).*)
Den gebildeten Ständen müflen nad den Gaben zu ſchließen,
die fie empfingen, angehört haben: Andr. Anittel von St, Leon⸗
hard im Taufertal 1581 (80 kr.), Jak. Stid von Weißlirchen in
Mähren 1592 (30 fr), Beter und Barth. Braun von Rodens-
purg aus bem Land Grabatien (Aroatien) 1582 @ HM), Mich. Zäp
von Kirhidjlagen und Mien 1582 (3U fr.), Hans Ladner von
Vilad in Kärnten 1582 (80 ir), Abr. Manne aus Tirol 1583
auf fürftligen Befehl 2 fl, Joh. Tradjel non Salzburg 1585
1. 15 ie) Georg von Brabian 1586 (6 fl.) Abrah. Ruf
von Veldbach in Steiermark 1657 (1 f.), Matth. Bernauer von
Aremö, der von Solbaten beraubt wurde 1589 (2 FL.
) Alten der Konſ. Reg.
*) Alten ber Ronſ. Reg.
» Ebd.
) Nicht einzureihen weih ib Ehriftopk Platl Stirensis in
Öfterreich atud. bon. art., der vom Erzherzog genötigt war, fid
von Graz hinweqyubegeben und nad; Württemberg kam, um bier einen
Schul: oder anbern Dienft zu fuchen und in Tübingen ben Reltor
Albert R. um Unterftügung bat. (il. 8.)
Er bat um einen Dienft ober !
II. 103
Au folgenden Jahrzehnt find es vorwiegend hilfsbedürftine
| Brediger und Lchrer, mährend vom Abel nur Seh. Kolderer
von Hoch 1595 (2 fl.) erſcheint. Prebiger find: 1590 Georg
Faber aus Aurfachjen, Sirchendiener gu Steier, mödte nah War:
burg ziehen,!) Zaur. Schleier, Prediger in Bohmen,) Meld.
Loher von Honau, Pfarrer von Weillirchen unter Hand Wilhelm
son Erpach, Georg Mayer, Pfarrer, und Joh. Wolf, Schul:
meifter zu Weißbach unter dem Biſchof von Paſſau, Heinr. Plaum,
Solm des Hofpredigerd des Herm von Dberädorf, 1592 Jalob
, Strein, Vfarrer zu Winbiichgarften in Oberöfterreih, 31 Jahre
im SHicchendienft,"; Barth. Pfeyler, gewejenen Predigers zu
Imzersdorf, Witwe, Banfr. Weber und Joh. Bollftein, Ehri—
ftopb Mayer von Ravensburg, Prediger zu Zlabingen in Mähren
ſeit 2 Jahren, entiafjen nad dem Tod jeines Herrn, ale die Herr:
Ihaft dem Kanzler von Böhmen, v. Neuhaus, zufiel,*) Urfula, Witwe
des Chriſtoph Bifcher, Pfarrer zu Schweidnij (5 fl), Max Biber
von Schwabiſch Hal, Prediger in Ungarn 1599, Job. Frantk,
Pfarter zu Walderfee, der dem Herzog einen Aupferftih, „Die
turtiſche Niederlage su Siffet", offerierte, 1594 (4 FH), Jakob Hof:
mann, Prediger in Böhmen 1695, Noch. Georg von Marbach,
| Prediger in Stegerega 1598, Melt. Huopp, Pfarrer zu Hodhitett
! (ob in Öfterreih oder Pfalz Neuburg ?), Maria, Gattin Joh. Ger:
lachs von Weiifenburg a. Sand, Piarrers zu Weiher in Steier⸗
' mar, der 5 Jahre Brediger Dajelbft war, aber vom Haifer 1598
' abgeihafft wurde, worauf ein Jeſuit an feine Stelle gefegt wurde.
| Die Gatten zogen miteinonder nadı Regenäburg, wo der Mann vor
| Berfluk von 18 Wochen fi aufmachte, um bei evangeliſchen Herr:
ihaften einen Dienft zu juchen, und dann feiner Frau Rachricht zu
geben. Nun war die Frau ihm mit J Kindern den weiten Weg
nachgezogen, indem fie bei gutherzigen Leuten um Hilfe anſuchte,
fand ihn aber lange nicht.) Baul Werner von Wanfheim, Pre:
diger in Oraz, Ludw. Belzer von Frankfurt a. M., der Land»
ichaft zu Steier Prediger 1599.
Lehrert werben genannt: Yudwig Shmid aus Salzburg
15W, Thom, Reihenberger von Schaat 15W, Wolfg. Yad-
ner von St. Veit, Schulmeifter zu Hollenberg, dort 8, Dezember
! 1591 vertrieben, während feine ganze Habe verbrannte. Daniel
Shubmaier, Sohn des Pfarrers in Sontheim OU. Heidenbeim,
fam aus Öfterreih 1592 wurd, wo er wohl Lehrer war, Georg
Bamesberger, Aöra Gelzlin, Fr. Florins 1592. oh.
Braun, Schulmeifter zu Damberg 159. Mid. Deiling von
Jena, ber eflicher Herren Brägeptor in den ungarifchen renzen
aemwefen war, hatte alles verloren, als das türfifche Ariegsvolt plöfe
fih den Fleden Aueröberg in Arain überfiel, viele Leute mieberbieb
und etlihe gefangen wegführte, 1595. Sam, Kludper von
Joachimstal bat 1598 aufs neue um einen Dienf. Andre. Barm-
ftein, Schufmeifter, und Wilh. Link, Sänger von Elmarsborf
in Steier, 1599. Bu den Lehrern wird Peter Wald aus Kam
ten, ein Schwertfeger, zu rechnen fein, der bem Herzog eine Vaſ⸗
ſtonsgeſchichte Jefu Ehrifti offerierte, 1591 (2 fl).
) KonfAlten.
) Er war 14 Jahr im Kirchen- und Schuldienſt bis 1586 in
Billingähaufen unter dem Grafen von Caſtell und, che er nad)
Böhmen kam, von den Jeſuiten aus freienbeffungen auf dem Eichs-
feld unter Melchior v. Kogleben vertrieben worden. Aonſ. All.
) Kon. Alten.
* Konj.Alten.
) Aonj. Akten.
II. 104
Während die Schreiber fehlen, lernen wir in Abra ham
Schnizer, Berpmeifter zu Schwaz, einen bebeutenden Mann
fennen, ber 1597 für etliche Kunſtſtücke und Bücher 300 fl. erhielt.
Die Unterftükung der Leute gewöhnlichen Standes läht ſich nicht
mebr im einzelnen nachweiſen, weil der Poſten „um Gottes willen”
nicht mehr bie einzelnen Empfänger nennt, fondern nur die Geſami⸗
fumme der Spenden in einem Poſten gibt und für Die Namen ber
Unterftügten auf die Rappeibücher vermeift. Aber man mertt aus
den Ülberjchriften diefes Napiteld immer, bab bie der Religion
halber aus Steiermark, Kärnten, Tirol und Öfterreih, wie aus bem
Gebiet des Bilhofs von Würzburg Vertriebenen in großer Zahl
Unterftägung empfingen.
Da unter diefen Leuten vielfadh Bergleute und Eifenarbeiter
waren, entichloß ſich Herzog Friedrich, dieſe Unglücklichen nicht mehr
mit einer Spende ihre Straße ziehen zu laflen, jondern zur Hör:
derung des Bergwerks im Chriftopgätal und der Eifeninduftrie auf
dem Schwarzwald in dem weiten Waldgebiet des Amied Dorn:
ftetten unter der Yeitung des Dornftelter Bürgermeifterd Martin
Kremer, der die Rechnung führte, eine neue Stadt anlegen zu laffen,
wozu der dem Hlofter Alpirsbah gehörige Wald gerodet murbe,
So wurde dem Land eine Menge tücdtiger Yeute zugeführt und
erhalten, bie alle froh waren, eine neue, fidere Heimat und das |
Recht freier Glaubensbetätigung gefunden zu haben. Zugleich ent:
ſtand in einer bisher ganz abgejhiedenen Gegend ein Mittelpunkt
gewerblicher Tätigkeit, die dem Land zugute fam.
Wir haben oben gefehen, wie auf Grund eines fürftlichen
Dekrets vom 21. März 1601 eine Kirche mit Pferrhaus und fpäter
eine Schule gebaut murbe. 1608 wurden 3 Exulanten für die
„neue Stadt”, Die jept Freudenftadt genannt wurde, zum fir |
chendienſt beftellt: Joh. Yaban, Pfarrer zu St. Midael in Kärnten,
Ehriftopk Jaft und als Meßner Georg Schmwarzruder, gemefener
Pfarrer in Öfterreidh, Ebenſo wurde, wie wir fahen, für einen
Arzt und eine Apothefe gejorgt.
Pan möchte bei dem noch jahrelang andauernden Zuzug
von Glaubensflüchtigen fajt bedauern, daß ber Gedanke Friedrichs
bei jeinem Nachfolger nicht Nadahmung fand und daß nicht auch
in dem Waldgebiet hinter Badnang eine Stadt angelegt wurde,
Doch es ift Zeit, daß wir uns den öfterreihiichen Erulanten
wieder zuwenden.
ton Adeligen erfheinen Mart. Moriz von Heuborf (bei
Marburg) in Steiermart 1602, Jer. Holderer von Hod 1609,
Präbifanten: 1600 Ludw. Belger von Frankfurt, ger
wefener Prediger auf dem Grenzhaus Betrinie, Meld. Dtto
von Ulm, Prediger in Graz, Peter Piſtorius, Brebiger in
Steiermart, Molfg. Buchel aus Gfterreih, Joh. Widen-
mager, Nik, Wiritſch, Joh. Wolfinger, Abel Faſſang,
alle 4 aus Arein, Chriſtoph Praätor und Mid. Stubner,
Io. Hilgnig, Pfarrer zu Aberöhofen, Matth. Scheller,
Kaplan zu Zauſch. 1601 Dan. Xylander aus Arein (6 fi.)
gor. Ambfhliz aus Krain, Ulr Meilbeimer aus Kärnten
(6 #0), Kafp. Gärtner, Kirchen⸗ und Schuldiener aus Arain,
von Hab und But vertrieben (10 FM), Warr Maienliedhlin aus
Steger, Job. Lynntius, Job. Edenhuber aus flärnten, ber
mit Weib und Kind und Bruber im Elend umzieht (4 fL) Nart.
Maurer von Steinah aus der Steiermark. 1602 Jal. Lang
band aus Steier, der dem Herzog ein von ihm zufammengelefenes
Eompendium von glaubwürbigen Chroniken ber alten Aönige von
Frantreich überreiht (b fl), Bernh. Herter von Feldmark,
Andre Gravius, Polbeimijcher Pfarrer zu Teuffenbad, der dem
Die Liebestätigleit ber evangelifhen Kirche Württemberg von der Reit des Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Derzog zwei Büchlein verehrt (12 fl), Wolfg. Wagner ms
Slärnten. 1603 Martin Suenusd aus Neiſſe, Joh. Geller
aus Waffing in Krain, Mart. Scriba, Rintenhuſanus (mo?
Bfarrer in Hermenitz in Steiermart, Abr. Shuflinger, Brei
ger beim Grafen von Haidel, Joh. Longolius von Moyrriih-
heim, Pfarrer von Hermig in Steiermarl, Konr. Flect von
Steger, Seh. Hofer von Hodftett, Mid. Ringer aus Närnten,
Georg Budina (Buftinus) aus Steiermark (520 fl.), den Henog
Friedrich jahrelang in dem „alten Luſthaus“ im Tiergarten „mi
fonderer Verrichtung“, d. h. ohne Zweifel aldyemiftiichen Arbeiten,
beichäftigte, wofür er wöchentlich 4 fl. befam, bis er endlich von bes
Herzogs Nachfolger nach 5'/, Jahren 1608 mit einer Abfertigumg
von 28 fl. entlaffen wurde. Chriftoph Mögner, Pfarrer ix
Scmentow in Kärnten, Joadim Malleolus von Tiefientel
{bei Kornneuburgh, Chriftian Elinger aus Pommern, geweſener
Kirchendiener in Kärnten, der dem Herzog eine beiondere Schrift
über den englifchen Nitterorben übergab. Andr. Fabri ven
Altdorf, Pfarrer in Michelbach in rain (4 FL.) 1604 Joh. Eai:
dinger, der am 11. Auguſt den Senat in Tübingen um Unter
ftügung bat. 1606 Mart. Hartmann von Heinlanfheim, Pfarrer
in Wiefental in Steiermart, Barth. Kerner und Auftinnt
Klingenberger. 1606 Paul Maynbronner, Prediger in
Steger, Balth. Friedmann von Liegnig und Mart. Rorarıne
von Wiejenbronn, aus Öteyer vertrieben. 1607 Wolf Hofmeiſtet,
Ehriftoph Probſt von Augäburg, Prediger in Steiermar,
60 Jahre alt, von den Nefuiten 1% Jahre im Gefängnis gebalten.
1608 23. Januar die Witwe Elias Sauers, vertriebenen Pfar
rerö, der zwei Rinder in grimmiger Kälte und im Schnee erfroren
«12 fl). 1609 Zoh. Hirſch von Fulda, Balth. Freudenftein
von Liegniz, Pfarrer in VBomgarten in Öfterreich (orgl. oben Arie
mann) ’). 1810 Joh. Georg von Marbach, Pfarrer in Eiger
egg, lam nad; Tübingen, erfrantte dort, bat den Senat um Hilfe,
erhielt aber nur joviel Brot, ald ein Simri Kernen gilt; Da ber
Senat es als ftabtfundig erflärte, daß jeine Tochter den beften
Bein und allerlei Geſchleckwertk“ auf dem Markt faufe, wurde a
angemwielen, fid) anders wohin zu begeben (j. o. 1698).
Lehrer: 1601 Konz Wehreijen aus rein, Martir
Hartmann aus GSteiermar, Wolfe. Zenbler, Rektor m
Laubenbach, Joh. Jak. Rigerinus aus Steiermarl, Hain.
Schellenberger aus Frieſack (Frieſpach) in Aärnten, Jos.
Zreitwein, auch Tretier, von Felden im Norbgau, Rektor m
Bürfheim in Steiermart, 1603 Hans Heinr. Beihel, Barth.
Sartor aus Steiermarf, Beit Shramm aud Hämten, Beit
Arauf aus Meiffe, Joahim Sartor aus Steiermarf, Ich
Hutberger von Schömberg, Reltor in Eſchenbach. 1605 Joh
Sal Hafjenberger, deutſcher Schuimeifter in Alagenfuri, der
zu fünf eine päpftlide Inquiſition ausgeſtanden hatte (10 FL
Von Erulanten aus anderen Ständen feien bier as
nannt: 1601 Seb, Arainer, ein Sailer, Martin Stodgeredt, Scancide
aus Öfterreich, Jörg Eyfiner und Gregor Schell aus Karuten
Michael Kolkol aus Kärnten oder Arain, für den Schen! Ebertart
von Zimpurg auf Empfehlung feines Superintendenten Snoifti}
das Umt eines Pfifters im Stipendium erbat. Mert. Maurer cmi
1) Ob Zoh. Scheerer von PDietigrün, ein jehr „yerrifiener”
und übel gefleiveter Erul, der 1608 18. Auguft auf einen Monet
ind Stipendium aufgenommen wurde und 4 fl aus dem few
scademicus zur Aleidung erhalten follte, hierher gehört, merk ih
nicht, 2
Die Liebestätigkeit der evangeliichen Kirche Württembergs von der Zeit bes Herzogs Chriſtoph bis 1650.
Steinad in Steiermark, Georg Mud aus Steiermart. Ad, Bad
wis, welcher der Religion halber viel ausgeftanden hatte. Georg
Edenhuober aus Kärnten, ein hodbetagter, franfer Mann, der mit
Weib und Kinb von Hab und Gut vertrieben war, das den Meß—
prieftern gegeben wurde (10 fl). Wler. Neff, der Landſchaft in
Steier Aanzleiverwandter (3 fl.), Chriſtoph Schlayß, Dionyf. Weber,
Eifenbergmerffhreiber zu Heychelmang in Oberfteiermart, 1600 (4 fl.)
EChriftopb Thumbler von Schlabming, Hutmacher, Wolf Heger, ein
Vergmann aus Aärnten, bittet um Dienft, belonmt 20 fl, weil man
feiner nicht beburfte; 1602 Anton Rombſchick von Laibach, Ehrir
ftopb Hobenberger, Huſſchmied aus Härnten, dem in Freubenftabt
ein Platz zum Bauen angewieſen wurde, oh, Pratorius Belis
coenfit. Aunigunde, Ruprecht Oriners Witwe, mit 2 Kindern und
Urſula Kolbin, eine betagte Jungfrau von Gmünd aud Härten.
1608 Beier Wald, Schwertfeger aus Kärnten, Wit. Pyriß v. Fiſch⸗
badı in Steier, der dem Herzog eine türfiiche Hiſtorie verehrte (6 fl.)
Seb. und Peter Erayner, jeyt in Areubenftabt. 1605 Anna Arämer
mit einer Tochter in großer Armut (6 fl.), 1607 Mb. Belltor aus
Brunn in Böhmen, ber dem Herzog etwas bebiziert (4 fL.), 1610 |
Jal. Kolb v. Fallenau (3 fl.)
Nachdem wir biäher gejeben, wie der Ginubenäbrud befonders
ſchwer auf Predigern und Lehrern Iaftete, find es im mädften Jahr
zehnt in hervorragender Weife die Mitglieder des evangeliichen
Adels, die der Unterſtitzung bebürfen, während Pfarrer und
Lehter jegt entweder in Anneröfterreich bejeitigt find oder in Ober:
und Niederöfterreih noch norlänfig Rube genieken.
Zom Abel werden genannt: 1611 Martin Steeger aus
Zirol mit Weib und Aind (4 fl), 1618 Hans Jörg v. Landed,
erbgefeffen zu Neuburg bei Bra (10 FL),
Mernöborfer, Witwe mit 3 Kindern (4 fl), Ferd. v. Waſſoh,
Hauptmann in Ungarn (4 fl), 1616 Margarete Mojer von Wien,
Witwe, Hildebrand und Wolf Dietrih von Didenfels, Be,
Dardtenberger von Ebenftein, ber geplündert wurde, Hilde:
brand von Shmwanleben unb Karl von Breitenfels and
Steiermarl, Sigm. von Borbendorf, Hier. von Schönenfeld,
Chriftoph Ulrih Plank von Eigenfeld, Job. Comorn,
ein ungarifher Edelmann, 1617 Hans Hein. v. Wolfsburg,
Wottfrieb von Stolburg aus Kärnten, Job. Jal. o, Wild⸗
baus,.
Ton Prödilanten finden fich in biefem Zeitraum: Joh.
Buſch und Mid. Neumann, beide Prediger zu Bullenborf in
Nieberöfterreich 1612 (4 fl), Mattb. Winkler aus Marburg
1612 (2 fi), Leonh. Weinberger von Danbach, ber vom Erir
biſchof von Salyburg vertrieben murde, 1613, Ehriftopb Probſt
von Augsburg, Prediger in Laibach, 1614 (2 fl.) und 1615 (4 fl.),
Joh. Brefelins von Warburg (2 fl.) 1618, war ein Laie.
Endlich erjchienen 1612 5 nicht genannte Männer, die vom
Erzherzog Ferdinand aus Steiermark von Haus und Hof vertrieben
waren und 60 fl, erhielten.
Mit dem folgenden Jahrzehnt beginnt die Gegenreformation
ihre legten Siege in Böhmen nad der Schlacht am weißen Berg,
in Oberöfterreih unter ber Statthalterfchoft des Herzogs Marimilien
von Bayern, ber durch 4 Trompeter in Linz ) einen Generalbefehl
vom 4. Oft. 1624 publizieren ließ, wonad alle Prediger und Schul
meifter binnen 3 Zagen bad Land zu räumen hatten. Dieſem
Befehl folgte dad Aeformationspatent vom 10. DH. 1625,*) das
’, Akten bes Konfiftoriums.
Loeſche, Geſchichte des Proteftantismus in Öfterreich, 67.
Mürttemb. Jahrbibger 1006, Seit 1.
1615 Sujanna |
It. 106
allen Evangelifhen die Ausübung ihrer Religion verbot und ihnen
nur die Wahl der Rüdtehr zur fatholiihen Kirche ober der Aus-
wanberung bis Oftern 1626 (12. Aprif) lieh, In Nieberöfterreich
batte der Proteftantismus noch 3 Jahre Frift, aber am 14. Sept.
1627 gebot Ferdinand II. dur ein Generalmandat allen Prebigern
und Schulmeiftern, das Land innerhalb 10 Tagen zu verlaffen,
eine Friſt, die noch auf 8 Wochen erftredt wurde. Indeſſen das
Mandat fonnte erft allmählih feine volle Wirfung ausüben. Die
nächſten Jahre bringen immer noch zahlreiche Exulanten nadı
Württemberg. Ja es dauerte noch bis nach dem Schluß des breißig:
jährigen Arieges, bis der Zuzug dieſer Opfer der Gegenreformation
aufhörte. Üfterreich hatte fehr bebeutende Verlufte an geifligen
Kräften, die zur Hebung des Bolkslebens unbebingt nötig waren,
aber zugleich, erlitt der Wohlftand des Volles eine ungeheute Ein:
buße, indem der Mel und der mohlbabende VBürgerjtand bei jeinem
Abzug ein anfehnlihes Vermögen mit ans dem Lande nahm,
während die Güterfonfiäfationen dem Staat Öfterreich nicht viel
einteugen, ſondern meift hervorragenden Günftlingen oder ber
katholiſchen Airche zugute lamen.
Für Württemberg brachte der Zuzug des Adels, der Prädi⸗
fanten und Schulmeifter ſchwere Aufgaben, während Leute aus dem
Bürgers und Handwerlerſtand leichter unterzubringen waren. Das
Herzogtum batte keinen bodenftändigen Adel, Nittergüter Tiehen
fich nicht leicht fchaffen. Der Hofbienft bot wenig Ausficht, da Die
Zahl der Amter beichräntt war, Für Prädifanten und Lehrer aber
war bei dem Überfluß an tüchtigen Leuten unter den Landeskindern,
die doch nicht um der fremden, an die wurttembergiſche Orbmung
nicht gemöhnten Männer willen zurüchgeſetzt werden konnten, wenig
Hoffnung auf Anftelung. Nur für Landeäfinder, die aus bem
Öfterreichifchen Dienft vertrieben wurden, war die Auäficht günftiger,
da jie im Stipendium eine entiprehende Bildung erhaften hatten
unb dem Herzog ohnehin zum Dienft verpflichtet waren.
So blieb bei den Nichtwürttembergern oft nichts übrig, ala
| fie mit einem meift nicht unbeträcdtlichen Viatikum weiter zu ſchicken.
Bas ouf diefe Weife von ber Kirche Württembergs geleiftet wurde,
betrug mit der eit eine recht anfehnlide Summe, bie freilich nur
die augenblidtiche Not lindern, aber den Unglüdtihen zu feiner
dauernden Egiitenz verhelfen konnte,
Vom Adel famen nad Württemberg: 1621 Hein. v. Sterned
und Phil. Heine. Dorned aus Öfterreich mit ihren Frauen, bie
von Haus und Hof vertrieben waren (6 fl.) Des legteren Gattin
ı wird Anna Maria Dorned, geb. von Blankenau, fein, die fpäter
wieberholt unterftügt mwurbe (Dift. 1621 und April 1622 je 2 fl.).
Martin Friedrih von BWeitenftein (Steiermarl, 3flL. Bened.
Zeytner v. Burgftein im Mähren (6 fl. 1033 Hans Hein.
v. Walſpurg und Ehriftine Wellenburg (dfL) 1624 Ulrich
Sehner, Stadthauptmann und Hatdverwandter zu Iglau in
Rähren 8 f.). Hans Heine. Bolenhofer (RB fl) 1625/26
Kart und Balthaſar von Schwended (6 A), Sufanna
v. Caſtell auf Bradenfels (4 fl) 1627 Chriſteph Ludwig
von Ublftatt, Hans Adam von Altenberg zu Aſchhofen.
Anna Magdalena, geb, Bühlftetter, Hans Ulrid Lehner
von Beinburg (3 #. Iſt er der 1624 aus Iglau vertriebene Ulr.
Lechner?). Maria Apollonia von Volkheim, Witwe bes
Woalbert von Simmersdorf aus Mähren, mit 2 Kindern (4 fl.).
Se. von Pful, Sigmund von Blumberg. 1628 Rubolf
von Rofenfeld in Niederöfterreich, 1629/80 Ludwig Friebrid
v. Steinberg und Hafimo Rud. von Rendenfels auf Roſenau
1692 Job. Franz Zihplafogky an) Stadenfel® und Silberweiß
14
Il. 106
1646 Dans Jörg von Freiburg auf Trochtelfingen in Härnten
3#) 1647 Hand Sigmund Berger. 1649 Matth. Endi
v. Wolföburg 1650 Ditbein, Freih. v. Lihtenjels, Jah
&rillendorf, beibe Erulanten. 1651 Gabr. Brand von und
zu Reubaus bei Billa in Kärnten. 1653 Rath. Bayrin.
Pradikanten waren zu unterftügen: 1620 Ludwig Belger
aus Seifen, der von Kaiſer Ferbinanb vertrieben war. Er ift wohl
der ihon früher oft amterftügte Prebiger auf dem Grenzhaus Pa—
teinia, ber jet zum zweitenmal aus Öfterreich vertrieben wurbe,
1620 Ulr. Agritola aus Ofterreih, Sim. Jordan von Danzig
aus Böhmen, Joh. Siglin non Rottenburg am Reckar (N), Prädi⸗
fant in Ofterreih. M. Joh. Baumannd, Predigers in Krems,
Witwe mit 8 Kindern, 1621 Theobald Roth von Bezell aus
Böhmen. Hein. Schech von Ulm aus Öfterreih. Albrecht
Sigel, 1611/12 Dialonus in Pfullingen, wo er megen gegebenen |
Ärgerniffes entfernt wurde, ging nah Oſterreich, wurde Pfarrer |
in Hainbach (Hayenbach) bei Bödlabrud, dann von Karl Jorger
v. Zollet-Heppad; auf Kreuſpach zur Pfarrei Kirchberg berufen,
ober von Herzog Marimilten von Bayern als taiferiihem Statts
halter abgeihafft, während Karl Yörger in Linz gefangen geſetzt
wurde, Er hatte nichts davon gebracht, ala was in 3 Truben und
2 Fafſern eingefhlagen war.) Dieron. Stangenberger von
Faltenjtein in Niederöfterreih. 1822 Chriftopb Klein von Hohen⸗
zinning (ob Simmering bei Schwedat). Wir. Hagen von Büchel,
Vrediger in Egendorf. Balth. Tuchſcheerer, ber 7 Jahr in Roden⸗
berg under den u. Hirſchhorn Pfarrer gemeien war, aber von ben
talbiniſchen Kirchenräten nad Heidelberg zitiert und 1602 entlaffen
murbe, dann eine Zeitlang Schulmeifter in Haiterbach war,?) aber
fih nach Ofterreih begab und 1622 von der Pfarrei Hohenheim
(Hohenau?) entlaffen wurde. 1623 Anna, Witwe des Pforrers
Ge. Ebert in Herttenberg.
Stuttgart, 1610-1624 Hofprebiger des Barth. v. Dietrichftein zu
Hüdau.?) Samuel Übermann, Sohn ded Piarrers in Weifſach,
Entel des Pfarrers zu Aptingen, bat Aber 80 Jahre in Ober:
öfterreich der Kirche gedient, wurbe infolge des Generalbefehls des
Herzogs Marimilian von Bayern mit 2 Dialonen von der Pfarrei
Eferding unter Erasmus von Stahremberg entlaffen.”) Er wandte
fih 1624 20, Nov, an den Senat zu Tübingen, um unter bie
eives academicos aufgenommen zu werben unb weiter zu lernen.
Joh. Lotihius, Pfarrer zu Steinhaus, offeriert ein Carmen.
Ernft Stabl von Schweinfurt, Job. Shramm von Guben in
der Rieverlaufip, beide in Öfterreih im Kirchendienſt und ins
Elend gejagt. MI. Werner von Anhalt, gemwefener Hofprediger in
Oberöfterreih. Job. Renner von Lord am Rhein, U. Wid⸗
mann von Münfter, en, Prediger zu Prauenberg im Land ob ber
Enns,
Nedernbach. Mic. Laminit, Daniel Kellerreuter, Friedr.
Jakob, Pfarrer zu Michelbach im Land ob ber Enns. oh,
Stahl von Speier, Pfarrer zu Dieffenbad in Oberöfterreih (5 fl.).
KRafp. Keßler, Prediger zu Altenfteig in Unteröfterreih (10 fl).
Fried, Müller, Bfarrer zu Geſchwend (4 fl.) Bernhard
Ranzhofer, kranker, aus Mahren vertriebener Prediger (6 fl).
Mart. Zandtmüller, Prediger zu Lindad, Andr. Winkler,
Prediger zu Krengelbad (je 10 fl). Jalob Hühner aus Öfter:
reih. Barth. Roth von Rörblingen, Pfarrer zu Selbach in Rieder
öfterreih. Kon. Wagner, Prediger zu Drauburg in Kärnten (4 fl.).
) Allen der Honj.Heg.
) Alten des Aonſtftorium.
1624 Phil. Jat. Hütftod vom |
i Hiller.
1625 NL. Börftel von Satteldorf, geweſener Prediger zu | in & Bob Hille:
— 9
Die Siebestatigteit der evangeliſchen Kirche Wurttembergs von Der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650.
Matth. Albert, Prediger in Böhmen (8 fi.). Wolfgang Keller
wald, Prebiger zu Prankirchen, d. b. wohl Prambachtirchen in Oſter⸗
reich. 1626 Ge. Sonleiter von Grieäfirden, Ulr. Adermann
von Roßfeld, geweſener Prediger zu Edendorf in Rieberäfterreic.
Joh. Martin, Pfarrer in Burfau (Borſchau, Mähren oder Böhmen).
1627 EChriftopb Baumann, Pfarrer zu Kedendorf in Über:
öfterreich. Job. Zoller von Burkhay, gemejener Haufenbergericer
Hofprediger zu Stetten. Joh. Ritter, Jal. Rhingruber (f. o.).
UL, Müller in Rottendorf, Job. Fr. Rohleder von Goldbach,
Pfarrer zu Burgftall in Niederoſterreich Martin Starf von
Ehingen. Uir. Schmidbberger Hier. Weyeläberg von
Wels, Prediger in Steyer. Meld. Beurlin Chriſtian
Mumgrim. Ge Werner von Ansbach, Pfarrer zu Lauffen
(bei Umminden, M. Steublin, Pfarrer in Hemald, der mit
einer Kutibe und 6 Pferden nah Württemberg heimlehrte und
KAutiche jamt Pferden an den Kirhenrat um GOO fl. werfaufte. Jer.
Slovacius und Jak. Baumeifter, beide Hofprebiger zu Bud
beim in Nieberöfterreih. Job. Rolitor, Piarrer zu Slinbäberg
in Steiermarl. Seb, Trinlejjer von Glanenfeld Witwe, Kirchen⸗
und Schuldiener in Öfterreih. Ge. Hardbimeger, Prebiger zu
Pobringen in Rieberdfterreih. Mart. Burger, Pfarter zu Pfaffeu—
ſchlag in Nieberöfterreih. Joh. Baumeifter von Frankfurt,
Prediger zu Brumn in Rieberöfterreih (mann?) Joh. Beer,
1602 von Neicharbt von Stahremberg aud dem Stipendium zum
Dielonat Gallneulirdyen berufen, wo er 5 Jahre blieb, dann 18 Jubre
in Unterregbad, wohin ihn Helmbarb Jörger berief, Als ber
Kaifer deſſen Herrſchaft eingog und bie Gegenreformation durch—
führte, mußte Geer 1625 ins Exil, wurbe aber von Frau Gileifen
auf Sonnenberg zur Pfarrei Oberhollabrunn berufen, wo er 2 Jabre
blieb, jedoch durch Dad Generalmandat vom 14. Sept. wurbe er ges
zwungen, bad Land binnen 14 Tagen zu verlaffen. Gr lam Ende
Dftober nad Württemberg und erhielt 1628 (Pauli Belehrung) die
Pfarrei Oſtdorf.
16238 fam 3. Anauf von Suls, der 1617 Korrefior in Zins
murbe, dann einige Zahre Pfarrer im Öfterreih war. Er erhielt
die Pfarrei Turmlingen. Jalob Ußwald von Lanig (ob Kirchen⸗
lamig), Pfarrer zu Hiedergrumbadh in RO. Joh. Shmidberger
von Fiihbad in RO. Chriſtlan Baumann von Furth, Pfarrer
zu Rogenborf. Jal. Rabus, Biarrer zu Walbingen in DE.
' Adam Trajanus von Winterberg in Böhmen vertrieben (5 fl.).
ob. Ritter, Pfarrer zu Manerbofen (Mamerbof bei Schärbing
in DO. oder bei Gratzen in Böhmen). Joh. Jal. Huber, Dies
tonus in Öfterreich, leidet an großer Leibögebrehlicfeit. Ulrich
Kauffmann von Hocftatt, Prediger zu Nenfirh und Erfenbori
Llridh Sprentle ud RO. M. Io.
Fr. Gall, Pfarrers zu Stetten, Gattin, Barbara, Gattin des
Kaſp. Wachter, Predigers in DO. Negine, Witwe des Jat.
Sommer, Pfarrers zu Reinbach. 1629/80 Joh. Oder, Pfarrer
zu Scheriz in D. (mo?), 95 Jahr alt. Joh. Jak. Neinberger.
Vetter Perifterins, der auf ber Reife andgeplündert wurde
Shriftian Wolf von Bedhain, Jak. Bicinus von Bleßgan.
Jak. Urfinns, alle drei aus Böhmen. Chriftopb Wihner
aus O. M. Andre Kreyofsty und Ge. Galler aus Böhmen.
Sob. Lang von Graben. M. Wolf Hiller, Adam Mofer,
Seb. Hiller, Zoh. Grat, Kirchen- umnd Schuldiener ud O. of.
Job. May, Pfarrer zu Immendorf. Chriftopb Fillenrenth,
Pfarrer zu Schmanberg. Peter Gruciger, Pfarrer us Böhmen.
Mid. Heinz von Arnbadh, Kirchendiener in ©. Job. Nirid
Kenner von Furth, Prediger ind. 10 Job. Rrander von
—
Die Biehestätigfeit der evangeliiden Kirche Württembergs von ber Zeit bes Herzogs Chriftoph bis 1650.
Frankfurt, Pfarter zu Rorftetten, und Job. Hein. Bullinger,
Schulmeifter dafelbft. 1630 And, Winkler, Hofprediger zu Neu⸗
haus (f, o.. Job. Dirr, vieljähriger Pfarrer zu Aollebrat (Hols
Iorerat, Böhmen). Raria, Sim. Jardens, geweienen Pfarrers |
zu Schwarzwal, Witwe in Böhmen. YJal. Eberte, Prediger in
RO. Dan Hoylemann, Hildebrand Hegenwald, Hein.
Gottfr. Tefels, B Prediger von Weuenmarti. Rarc. Reis
Kardi, Pfarrer zu Kappas (Aapos) in Siebenbürgen.
Von num an verſchwinden bie vertriebenen Pfarrer, die größere
Gaben empfangen, aus ber Rechnung. Der Hirchentaften konnte nur
noch Meinere Gaben verabreihen, deren Empfänger nicht mehr ber
fonderd genannt wurden. Aber bald nad; dem Ende bes furdit:
baren Srieges, als georbnete Verhaliniſſe wiederkehrten, erſchienen
auch wieder exulierende Pradilanten, fie konunen indeſſen nur noch
aus Böhmen, fo 1651 8 nicht genannte Pfarrer aus Böhmen,
1658/54 Job. Hojon und Joh. Helicates, 165455 Joh. Fels
denins, auch Felbelmus, aus Joachimstal, 1655 Joh. Kertid,
geweiener Diafonus in Albreut im Egerland.
An Lehrern begegnen und noch: 1621 Jörg Thilmeger
von Lichtenau (bei Krems). 1624 Joh. Pflüger, Rart. Lid
von Dfmüg, Schulmeifter zu Schladenwah (5 fl) Dal, New
bauer, Schul und Rechenmeiſter in Ofterreih (25 fl). 1627
Ant. Müller aus Zelling, Ge. Spring, Schulmeifter zu Bobs
ringen, Georg Schoner, Schulmeifter zu Waltingen.
In das Leben, ben Bildungsgang und Bildungsftand eines
öfterreihifhen Schulmeifters laflen uns einige Briefe, die den Schul
meifter Joh. Salomo Jecht, gebürtig aus Rhodt unter Ripperg
(einft württembergifd;, jept pfalziſch), betxeffen, einen Bid tun.
Er hatte um 1600 in Wittenberg ſtudiert und Mylius, Balduin,
Meiöner und andere gehört, war dann Hauslehrer bei Wiylius
geworben, hatie deſſen Kinder unterrichtet umd in der Aritämetit und
Mufit es weit gebracht. Nach Mylius Tod ging er nad) Öfterreid,
wurbe Schulmeifter, Gerichts ſchreiber, Mufildireltor bei der Herrſchaft
und Kantor in ber Kirche zu Senftenberg und hatte 1619 eine Bafe
feines Stubienfreundes Simp. Wehe, Pfarrers zu Rellingen DM
Blaubeuren, die ſich bei deſſen Bruder in Rieberöfterreich aufhielt,
geehelicht. Durch das Patent vom 14, September 1627 wurde
ihm feine Stelle gefündigt. Stiftöverwalter Burzhan in Stuttgart
verfhaffte ihm die Ausſicht auf die Stelle eines Schulmeifters und
Berichtichreibers in Mumdelsheim. Er hatte aber nod) einmal nad)
Ofterreich zurüdreifen müffen, um Frau und finder zu holen und
alle jeine Berhälmiffe zu ordnen. Inzwiſchen ftarb feine Gattin,
wodurch ihm ber Abzug erſchwert wurde, Er bat deswegen Burzs
ban am 23. Januar 1628, ihm die Stelle bis zum Frühjahr ofen:
qzuhalten.) — 1639 erhielt Reltor Job. Wolf zu Ötetien noch
15 ir. 1642 Joh. Krotz ſch, Schulbiener zu Albereyt) 12 Er,
1645 Ge. Ronfporsty und Mart. Dynau aus Böhmen 1 fl.
Bon andern Exulanten lernen mir fennen: 1621 Georg
Zang von Komotau, ber dem Herzog einen Kupferſtich anbietet,
sans Chriftoph Ebharbt von Wien. 1622 Emmerid; Winkler aus
dem Land ob der Enns. 1623 Wolf Eberhard Huber von Hader
fteiten ON. Künzelsau, der aus Oſterreich veririeben wurbe (12 fl).
1624 Chriſtoph Heller, Schröttenfteinfher Burguogt aus dem Haus
Schweinberg in RO. (4 fl), Joh. Strübius, Lic, dem fein Gut
verbrannt und jein Bleib und 2 Hlinber ermorbei worden waren,
Alten des Aonfift.
) Mobl identifh mit Joh. Kertih, Diatonus in Albereut,
f. oben.
I. 107
| We. Wolter aus Wien, der bem Herzog ein Zraftätlein „Dad Wed:
|
glödlein“ offerierte (4 f.), Damian Haimerer von Riedau (12 fl).
1625 Kap. Viſchbach, Phil. Caniſtus, Joh. Burfins (80 fl.) Kafp.
Rechter von Altenfteig bei Lina, 1637 Vinzenz Matter, Urjula Sprer
her, Witwe des Ge, Sprecher, Richters zu S. Martin in OÖ,
Jörg Wafdenderger aus DO. Hand Sturm, Hufſchmid aus DO.
1628 Kaſp. Orthlaub und Chriſtoph Richter and Ma, Georg Neu:
mann aus Schlefien, Urb, Lauenauer aus Werfig (Werſchet in
Ungam), Mid. Heller von Wartenberg in Böhmen, ein armer
Student. 1630 Hans Hein. v. Kornberg in NO. Job. Berger
von Bügel und Hier. v. Stablburg, Dorothea Grimm aus Scle-
fien mit etlichen Kindern.
Das Verzeichnis fchmweigt nun. Erſt 1641 eriheinen wieder Exu⸗
lanten, die mit Namen genannt find, 1641 Hans Jörg Mayer von
Aſchach in OO., Matthias Falb aus Steiermart, 1643 Seh. Bon:
gartner aus Öfterreih. 1645 Veit Köler von Pentſchin in Mähren
AH. Auch die Folgenden werden hierher zu rechnen fein, obgleich fie
nicht ausdrücklich ald Erulanten begeichnet find: 1646 And. Ebner aus
Steiermart. 1648 Judith, Witme des Lor. Sorg, Schuhmachers von
Halberftabt in Steiermart, Joh. And. Schmalftein aus Stein in ©.
1649 Ruprecht Nofelbauer von Steger in OO. Heitjchmieb und
Roßarzt. 1650 Hand Georg Hoil von Frauenberg in Böhm
(2 fL), Joh. Wanijh von Hoßgau in Böhmen (1 fl. 80 fr.). 1651
Jak. Bronner, Erul aus DO. (3 fl). 1658 oh. Thomas und
Ronforten von Zeitmerig (2 fl.).
Wir jehen, wie die nur durch Die äußerfte Not auf
Heine Almoſen eingeichränfte Ziebestätigfeit!) fih aud den
öfterreihiihen Erulanten gegenüber fofort wieder bob, ala
die Kräfte des Kirchenfaftens allmählih, wenn auch lang:
fam, wieder wuchſen. Zugleich aber ſehen mir, wie es noch
bis in die 1650er Jahre herein Leute gab, bie um ihres
evangeliihen Glaubens willen ihre Heimat in Üfterreich
verließen. Es wirb einer weiteren Unterfuhung wert fein,
wie lange diefe Bewegung anhielt, und wie weit fie durch
Konverfionen abgelöft wurbe.
Nahdem wir nun das (Gebiet betrachtet haben, auf
welchem bie Gegenreformation der Liebestätigleit Die be:
deutenbften Opfer auferlegte, müfjen wir uns gu fleineren
Gebieten menden, in denen die Gegenreformation wirkſam
war. Zunächſt haben wir uns mit Franfen zu beichäftigen,
wo Biſchof Julius Echter von Würzburg in feinem Bistum
die evangelifchen Prediger befeitigte und dem Mifchzuftand
auch in den Teilen des Bistums ein Ende machte, die nicht
ausdrüdlih der Neformation fi angeihloffen hatten, aber
feit dem Interim halb evangeliih gemorben waren, Sein
Beifpiel wirkte Fräftig auf den Biichof von Bamberg, ben
Abt von Fulda und ben Erzbiihof von Mainz, bie nun
auch in ihren Gebieten alle Requngen des Proteftantiamus
erftidten und Mrebiger und Lehrer austrieben, fo daß auch
bier die württembergifche Kirche anfehnlihe Opfer für Exu⸗
lanten zu bringen hatte,
1574 wurde Stepb. Riderer, Pfarrer zu Gemenfelb
vom Biihof von Würzburg abgefhafft (4 fl.) und 1679 empfängt
9 1694 Frühfing wird 80 vertriebenen, meiftenteild kranken
Pfarrern aus ber Oberpfalz und ber Markgrafſchaft Ansbach, bie vor
dem Tore lagen und um Beiftener baten, 4fl. gewährt. Bel.unten 8.112.
Tl. 108
ein entlaffener Pfarrer aus dem Gebiet des Biſchofs von Würg
burg, Abrah. Martin zu Bedenftein, d. h. Bedftein bei Tauber:
biihofsheim, eine Unterftüßung von 2 fl. 1580 war der Schuls
meifter Gab. Müller im Markt zu Eſchenlow (Eſchenau bei Haß—
furt?) zu unterftügen, während der entlafiene Schulmeifter zu Sit |
bei Würzburg, Mid. Raub von Ingolftabt, dem Herzog eine ges
reimte Hiftorie der Wunderwerke Chriſti übergab, wofür er 1 fl.
erhielt. Auch 1583 erfcheint ein armer Schulmeifter, Caſpar Bom:
partner aus Mürsburg. Im Mat 1582 bat Job. Steinberger
von Dinkelsbühl, gemefener Bfarrer zu Schnodſentach („Schnegen:
sah“) A.G, Scheinfeb um einen Dienft (2 fl). 1583 erhielt
Chriſtoph Weinaug von Melrichftant 1 fl, eine abe, die
darauf mweift, daß bei ihm wohl befondere Berhältniffe vorlagen,
wie Dienftentlaffung durch den Bilhof. Im Januar 1586 bat
Ge. Friedr. Aupfer von Reuftabt a. d. Aiſch um einen Kirchenbienft.
Er wor Pfarrer zu Oberlaimbach („Uberleubady*), Ber. Scheins
feld, geweſen. Der Ort gehörte Seb. von Sedendorf, nad deſſen
Tod fein Bruder, ein Domherr in Würzburg, die Herrichaft erbte. Es
ift dies Hafpar von Sedendorf, Domherr zu Würzburg, zu Bamberg
und Eichſtatt, 1590-1595 Biſchof in Eichftätt.) Jet kam Aupfer in
ſchweres Gefängnis, wie er meinte, durch der „Nefuiter Praftit“. Er
fonnte die Haft nicht ertragen und geriet in „Solche Hauptblödigfeit und
Zerrüttung“, dab man ibn an eine Kette legen mußte. Dann wurde
er von der Pfarrei abgefhafft und zog mit Meib und Kind im Elend
umber. Da er feine Zeugniffe aufzuweiſen hatte, wurbe feine Bitte
um Anftellung abgemiefen, aber er erhielt 5 fl. Viatifum.*) 1586
wurde auch Martin Helb von Koburg durch den Biſchof von
Würzburg von der Pfarrei Röberdborf, Amt Thüngfeld, vertrieben
(8 f.). Wenige Jahre darauf, Mär; 1588, war er mit feiner
Frau wieder auf dem Weg nad Stuttgart. Er lam aber nur bis
Fellbach, wo er kranl wurde und jeine Frau nach Stuttgart ſchickte,
um Hilfe zu erbitien, da er von ber Pfarrei Gremsdorf abgeſchafft
ſei (2 fl). Im folgenden Jahr erfchien er wieder, Jet war er
dur den Bifhof von Würzburg von der Pfarrei Oberndorf bei
Schweinfurt vertrieben und erhielt 6 f.*) Ein Yandömann Helds,
Sein. Lang von Hoburg, war ebenfall® durch Biſchof Julius von
der Pfarrei Schömbad im Land Franken 1589 verbrängt worben.
In demielben Jahr kam noch der geweſene Pfarrer zu Bellingen,
ob. Biktor von Hersfeld in Heflen (Herſchfeld (2fl.), Lor. Shen,
Porrer zu Meerftetten im Land Franten (5 fl), Ge. Sturm,
Schulmeifter zu Stadelſchwarzach, mit der Bitte um Hilfe nad)
Stuttgart. Im Jahr 1589 bat der aus Rothenfels bei Lohr am
Main vertriebene Schulmeifter Ge, Faber wiederholt um Beis
ftener. Am _ uhr 1588 erfchten auch Ge. Reulin, der 13 Jahre
Pfarrer zu Bundorf bei Königshofen im Grabfelb im Hottenfteiner
Amt unter Joachim und Hans Truchſeß von Wetzhauſen gemeien
wor. Nach des legteren Tod fiel Bundorf als wurzburgiſches Lehen
an den Bifhof von Wurzburg, welder von Heulin forderte, daß
er fein Amt nach katholifcher Weiſe und „den Eoncilien“ verjehen
follte. Da er fich deffen weigerte, wurde er mit Weib und Sind
vertrieben, Er bat um einen Dienft. Das Konfiftorium fand ihn
wicht hodhgelehrt, fo daß er ſich ber deutſchen Bücher behelfen müſſe,
aber er machte den Eindrud eines gutherzigen Mannes und wurde
wiederholt unterftügt. Es fdheint, dak er wieder nad Bunborf
% Archiv des hiſt. Ber. für Unterfranfen und Aſchafſenburg
88/193.
®) Koni. Akten.
*) Aonf. Alten und HR. R.
Die Liebestätigfeit ber evangelifhen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ehriftoph bis 1650,
zurüdfebrie und feines Amtes mwetier waltete, denn am Donneretoa
nach trium regum 1592 beyeugen Clauß Rieß, Schuitherh, Claus
Schirling und Georg Römer, beide Baumeifter zu Bunborf, Kalpar
Borft, Schultheiß, Barth. Amberg und Barth. Yugmann, Baumeſter
au SKrenelbach, ald Borfteber der beiden Gemeinden, die es als
fondere Schickung und Strafe Gottes über ihre Sünden beiradten,
daß ihre Herren von Weshaujen geftorden und ihre Orte an Bar
burg famen, daß ihr lieber Pfarrherr und Seelforger „wegen ber
tyranniſchen päpftlihen Inquiſition“ plöglih entlaſſen worben fei.
Sie hätten nichts Lieber gewünſcht, ald Reulin noch länger u be
halten, Mit naflen Augen hören fie, daß er des Zeugnifiet be
dürfe. Sie bezeugen ihm, dab er feine Schäflein mit Der reinen
apoſtoliſchen, prophetifhen und evangeliihen Lehre gelehrt, die
Sünden mit Ernſt geftraft und die Betrübten mit tröftlichen Spruchen
der Schrift unterrichtet und ihnen mit eremplariichem, reblicen
Wandel und diriftlihem Vorbild vorangegangen. Sie bitten, ihm
in feinem Erilio zu heifen und ihm eine chriftlihe Vocation zu
verichaffen. Diefes Zeugnis fegt voraus, daß Reulin nach feiner
Entlaffung 1688 nod weitere 3 Jahre in Bundorf blieb und dem
Biſchof die Begenreformation nicht gelang; denn das Schriftſtüct
beweift, daß die Gemeinde an Neulin und dem evangeliiher
Glauben feftbielt. Im Jahr 1590 war Reulin wieder in Würtiem-
berg und wandte ſich perſonlich in Pfullingen an den Herzog. &
bat um Anftellung oder ein Viatikum. Er begründete diesmal
feine Bitte noch befonders mit Mangel an Kleidung, da ihm „etlihe
Kleidlein enttvagen* worden ſeien. Er erhielt 2 fl. mit dem Be
deuten, er möge Fünftiq den Herzog verfhonen, aber er kam bad
1592 Mai wieder. Im Jahr 1588 Sept. bat Bern. Moyer,
ein vom Biihof von Würzburg vertriebener Viarrer, um einen
Dienft und erhielt am 11. Sept. 8 fl, am 38. Sept. 2 A.
Eine größere Anzahl der Opfer der Gegenreformation Des
Biſchofs Julius brachte Dad Jahr 1590 in das Land, namlı
1. Pfarrer: Gedeon Böler von Ebern, Pfarrer in Masbach („Meie
bach“), Beter Scrida, Job. Faber von Römbilb („Hembelr“),
Vorrer zu Rod in Franken, Jatob Faber von Gerolshoten
Pfarrer zu Rheinfeld. 2. Schulmeifter: Ge, Friedr. Aremer
von Dberſchwarzach, feit vielen Jahren Schulmeifter bajelbft. ür
war mit Weib und Kind Stuttgart zugezogen, aber in Stammheim
erfrantt. Andreas Franz von Ballenberg, der dem Herzog etliche
Heime übergab. Auch Bonifacius Baufhbad von Taubet-
biſchofsheim (2 A.) und Matth. Weiß von Eſchenbach, ber mu
Dienft anbielt, werben hieher gehören,
Nod) zahlreicher find die vertriebenen Pfarrer im Jahr 1591,
nänlih Clemens Dürner von Weiteräheim, gemefener Ptarret
zu Laudenbach (Lauterbach), der ſchon 1574 eine Branbiteur
erhalten hatte und jet mwieber 4 fl. Branbfteuer erhielt, The=
dor Aquarind oder Dietr. Waſſermann, Pfarrer zu Sach
bera, Jörg Breinlin, Pankt. Spignagel, Pfarrer in Air
fhönbah bei Gerolzhofen, Beter Hoffmann von Hötiingen
Pfarrer in Hallernborf, der von den Jefuiten vertrieben murbe und
in jo ſchwere Aranfheit fiel, daß man ihn führen inußte,) Rik
Hagius, Georg Agritola, Koh. Hofmeiiter. 1595 Ist
%offel, Pfarrer in Wallenſels.
In den folgenden Jahrzehnten waren zu unterftüken: 1600
Tylemann Alein, Biarrer von Weiffenfeld, dem bie Eprabr
verfallen war, Phil. Ziegler aus Würzburg, ber etliche types
biblicos offeriert, darin ſondere Geheimniffe Gottes und Arie
) Konf.Ültten,
Die Diebestätigkeit ber evangelifhen Aurche Württembergd von der Zeit bed Herrogs Chriftoph bis 1650.
unſeres Glaubens angezeigt find (20 fl). 1608 Wilb. Rannkh
von Mainfontbeim, Joh. Molitor, Schulmeifter in Sallerndorf,
Ghriftian Egenoff von Laudenbach am Main, der auch in Ans-
bad, Wertheim und Prag geweſen war, Jakob Lerbihius von
Schweinfurt, der eine Predigt vorlegte (3 H.), 1606 Martin
Baur, Schulmeiiter, Job. Moſer, 1609 Wolfgang Keller,
wohl ein Pradilant, da er 4 fl. erhielt.
und Ge. Salomo von Langenfeld, 1612 Wolfgang Sartorius
von Schwargah, 1613 Joh. Ragel von Königähofen, Joh.
Neihard von Zimmern AG, Sönigähofen, 1616 M. Job.
Donging von Hammelburg.
Nah dem Tode des Biſchofs Julius fepten feine beiden
Nachfolger Joh. Gottfried von Aſchhauſen und Bhil. Adolf
v. Ehrenberg feine Religonöpolitif fort. 1624 vertrieb der
Biſchof von Würzburg Ph. Freymann von einer Pfarrei
im Gebiet des Grafen Kaſimir von Erbach 1627 den
Pfarrer von Kärbah, Joh. Sebinger von Martinsheim,
und feinen Ehulmeifter Ge, Henner, 1628 aus dem Ge
biet des Schenken von Limpurg den Stip, Job. Schüle,
der dem Schenken von Württemberg als Pfarrer geſchickt
worden war (5 fl). Während von vertriebenen Laien bie:
ber nichts berichtet wurde, ericheinen 1642 noch 2 ſolche
Erulanten, Baul Bohner von Dftheim an der Rhön und
Jak. Kreſchbacher von Oberſchönfeld, ferner 1650 Joh.
Albert aus Franlen.
Aus dem Bistum Bamberg Inm 1577 Joh. Faber, Pfarter
von Roihentichen AS. Ludwigsftadt, 1588 Milk, Rey, Pfarrer
in Buttenheim („Bubenheim”), 1595 Mid. Diepold, Pfarrer von |
Rorbach, Chriſtoph Eder, Pfarrer an einem nicht genannten Ort,
1596 und 1597 Morig Held, aud Heros, von Hildburghauſen,
Pfatrer zu Steinmiefen AG, Kronach, 1611 Wolfgang Rhenius,
Pfarrer zu Fiſchbach AG. Aronach, 1618 Joh. Sartorius, der
zweimal vom Bilchof von Bamberg aus einem Rirchendienſt ver
jegt worden war (4 fl.) Seb. Scherer von Arunach, Pfarrer,
Bei der ſtarken Werbreitung bes Proteftantiämns in der
Diözefe Bamberg wird man annehmen müflen, daß bie Mehrzahl
der vertriebenen evangelifchen Plarrer in der nahen Marfgrofihaft |
Brandenburg und in Thäringen ibr Unterlommen fuchten.
Aus dem Erzbistum Mainz fam: 1571 Hier. Erato, ber
vom Aurfüriten von Mainz und dem Abt von Amorbach von der |
Pfarrei Hedigbeuren vertrieben worben mar und ſich als gelehrien
Mann auswies (8 fl.), 1577 Mart. Hipoldus, ein Schulmeifter,
1584 Mich. Thurnius, ber von der Uniwerfität Frankfurt ein |
Zeugnis mitbrachte, daß er aus dem Mainzer Gebiet verjagt worden
ſei, 1588 Ril. Müller, der Prediger in Mainz gewefen war, und
bem unterwegs feine Kleider geraubt wurden. in beſonders be
klagenswertes Geidil hatte Wolfgang Merz von Augsburg, der
bis 1590 Pfarrer in Neiffenberg AG. Hönigftein geweſen mar,
Dort war in feiner Abweſenheit Schloß und Aleden am 17. März |
1590 niedergebrannt, alle feine Habe war verloren. Bei jeiner
NRucktehr traf er Frau und Kinder in höchfter Armut vor dem Tore
figend,. Ein befferes Geſchick ſchien ihm zu erwarten, als er 1591
die Pfarrei Kronberg bei frankfurt belam, wo er ſich von feinem
ſchweren Verluſt erholen zu können hoffte.
18. Dez. 1693 „durch die papiſtiſche Notte*, wie er fant, ungefehen
und ungehört im rauhen falten Winter mit Weib und Kind au
dem Urt vermiefen. Sie batten nichts als „was der Gürtel bes
greift“, mitnehmen fönnen. Es mar fhon viel, daß man ihm 5 fl.
1611 Joh. Laurentius |
Da wurde er am |
11. 109
| Zehrung mitgab. Er wandte fih an das „WRinifterium* in Frank⸗
furt, wo man ihn unterftükte, aber vergeblich juchte ber Bürger:
| meifter von frankfurt bei den Edlen von Kronberg ein ordentliches
erichtöverfahren zu bemirfen. Bei der Verhandlung mit den
Airchenraten kam zulage, dab Merz ein feiner, gelehrier, eifriger,
in Tübingen tüdhtig gebilveter Mann, in einer Bredigt über ben
Eheſtand in Reiffenberg die katholiſche Anſchauung über den Ehe
ftand kräftig befümpft hatte und auf Betreiben bes Biſchofs von
Wurzburg vertrieben worden war, Man fonnte ihm wicht zu einem
Kirchendienſt helfen, gab ihm aber in Berüdfichtigung feiner Lage
und feines Verluftes durch bie Feuersbrunft 8 fl.) In Rreugebra,
im Stift Heiligenftadt auf dem Eichsfeld, wurde von Main umb
den Jeſuiten 159 Chriſtoph Malfeld vertrieben, als ber Ort
nad Dem Tod des Ichten Lehensinhabers an Mainz zurüdfiel Der
Dann brachte ein gutes Zeugnis über feine Lehre und fein Geben,
aber man fonnte ihm fein Amt geben. Er erhielt am 17. Juni
' 6fl., und als er im Nov. fi entſchloß, ind Rurfürftentum Sachſen
zu ziehen, wieber 6 fL.’) — 1616 bat ein armer Schulmeiiter,
Ge. Brunauer von Speier, der vom Aurfürften von Main, ver
trieben worden wor, um eine Beiſteuet (8 fl), und 1627 30h.
Bedherlin von Darmſtadt, der von der Bfarrei Steinbach im
Kurfürftentum Mainz abgefommen war,
Menden wir und nun zu bem Gebiet, bas neben ber Aur:
pfaly die Religionsänderung am häufigiten geſehen hat. Das
ift die Markgrafſchaft Baden, wo die Begenreformation
zunächſt in der Herrfchaft Baden-Baden unter bayeriſchem
Einfluß ſich auöbreitete, aber auch nah dem Tode Georg
ı Friedrichs in der Markgrafſchaft Baden-Durlach Boden zu
gewinnen juchte. Es ift hier nicht der Raum, den einzelnen
Wendungen des Kampfes zwiſchen Proteftantiömus und
Katholiziamus nachzugehen‘) Hier genügt es, bie Opfer
der Gegenreformation, welde in Württemberg Hilfe fuchten,
zufammenquftellen.
1571 wurde Balth. Cellarius non Wildberg, Diafonus zu
Steinbach, Schwager des dortigen Pfarrers Auguftin Brunn, mit
andern evangelifhen Bfarrern und feinem Schwager entlaffen (4 fl).
1573 bitten Tim. Koch von Wildbera, Pfarrer au Ettlingen, ber
Pfarrer in Langenbrand wurde, Sigm. Schmutterer, Pfarret
zu Schoͤllbronn, Jacharias Jſchirius, Pfarrer zu Oberweiher,
1577 Iob. Taler von Omen, Pfarrer in Weiler bei Pforzheim,
' 1576 und 1577 Sim. Alaufigel, Piarrer zu Selbad; unter Eber⸗
ftein um Anftellung, legterer 1576 um bie Pfarrei Ottenhauſen.
Tim. Koch mar 1577 Pfarrer in Gemöbedh geworben, wurde
aber von Markgraf Philipp und Graf Hauptecht v. Eberftein 1585
entlaſſen, weil er fi weigerte, den Gregorianiſchen Kalender any:
nehmen. 1618 beburfte Job, Beringer, einft Biarrer zu Bein:
beim, Unterftütung. 1623 wurde der frühere babiiche Feldprediger
M. Barth. Ehmuder, Pfarrer von Hafeneberftein, d. h. Haut:
eberſtein, von dieſer Pfarrei verjagt. Rarkgraf Friedrich von Baden
bat für ihn, als er ſich um die Pfarrei Großbottwar bewarb, und
bezeugte ihm, daf er fih im Amt treu und eifrig und im Leben
wohl achalten habe und beim Durchzug ber Koſalen ausgeraubt
‚ worben fei. Wan eraminterte ihn und lieh ihn eine Predigt halten.
!) Ronj.Alten,
9 Konj.Alten.
) Es fei kurz auf Bierorbt, Geſchichte der enangeliihen en
im Großb. Baden 1. und 2, Bd. verwielen.
U. 110
Er hatte in der Theologie gute Fundamente, war aber im ber
Brebigt wegen feines thüringifchen Dialektes gang unverſtandlich
unb batie eine gang ungeichidte, im Land ungebrducbliche Aktion,
melde bei den Zuhörern micht Erbauung, jondern Gelächter be
wirfen würde. Da er auch kränflich mar und viel von Kolif zu
|
teiden hatte, von Landeslindern aber eine grohe Amahl vorhanden |
war, im Stipenbium joger Zjahrige Kandidaten auf Anftellung
warteten, gab man Schmucker 24 fl. Vintifum und mies ihn am, |
in ber Martgraffhaft (Baden oder Brandenburg) ober in Thüringen
einen Dienft zu fuchen. ")
Im November 1624 wandte fi ein wurttembergiſches Yandes-
find an ben Herzog und bat um Wiederaufnahme in den vater
länbifchen Kirchendienſt. Es war died Erhard Friihmann,”i
Pfarrer zu Marxzell bei Frauenalb, der ein bewegtes Leben hinter
fih hatte, Er mar 1599/92 unter Rittmeifter Joh. Ehriftoph Schar
Die Liebestätigfeit der evangeliichen Kirche Wiürttemberg® von ber Reit bes Herzons Chriſtoph bis 1650,
und ber Plünderung verdächtig, ja fie haben ihrem Bater jelbfi
etwas ausgetragen und ihm ben Behnten in den Filialien verkauft.
Diefe „gewifje Nachricht” enthielt fiher viel Übertreibung, aber es
wird wohl anzunchmen fein, daß der lange Jahre ans Kriegs: und
Zagerleben gewohnte alte Feldyrediger durch feinen Verkehr mit ben
Soldaten in feiner Umgebung Auffehen erregte und and feinen
Rindern eine ftarfe Neigung sum bamaligen Kriegsweſen geftattete.
Auf Zureden bed Superintenbenten waren enblih bie Leute in
Rotenfohl und Reuſatz bereit, Friſchmann zum Pfarrer anzunehmen,
da fie ihn feines Alters und feiner Lehre halb mohl leiden möchten
von Schwarzenberg in Frantreih und ebenio 1595 im ungariſchen
Krieg bei der Einnahme von Gran unter Graf Beorg Friedrich von
Hohenlohe Felbprediger geweſen, obwohl er 1586/99 Diatenus in |
Reuffen und 1598/96 Bfarrer in Bol war, 1596 fam er nad
Söhnitetten, wurde aber dort 1600 entlaflen, trogdem Schuliheif,
bericht und die Verordneten der ganzen Gemeinde begeugten, er
babe jein Amt wie ein getreser Prediger verfehen und ſich auf-
richtig, wohl und ehrlich gehalten, daß fie wohl zufrieden geweſen
jeien.) Er befam nun vom Grafen von Eberftein die wegen ihrer
Filialien befhwerlihe Pfarrei Marrzell im Albtal, die er 24 Jahre |
verfah. Seht hatte Joh. Jal. von Eberftein auf fein Gebiet ver:
zichten müjfen. Paul Andreas Graf von Wollenſtein kündigte Friſch⸗
mann das Amt, fügte ihm aber zu, er folle nicht übereilt werben.
Friſchmann ging nun nad Stuttgart und bat um bie Pfarrei Grün:
wettersbach, da der dortige Piarrer um Verfegung gebeten habe.
As er nun heimkehrte, wurden 2 Jefuiten an ihn gefandt, die ihm
das Amt abnahmen und ihn alsbald aus dem Pfarrhaus wieſen.
Er bat nun am 8. Des. aufs neue wm einen Kirchendienft, da
die Pfarrei Grunweittersbach wicht frei wurde. Beine Sage war
ſchwer. ba er beim Durdgug ber Bayern und bei ber Eingwartierung
der bayerifchen Heiter vieles eingebüßt batte und noch 2 Söhne
beſaß, bie ein Handwerk lernen follten. Er zog nad Langenalb,
von mo er am 13. März, 27. April, 24. Huguft, 15. Oft, 23. Nov.
immer dringender um eine Anftellung bat, da er all fein Armüt-
leim eingebüßt habe und vielleicht gendtigt fei, fein Brot ostiatim
zu Suchen. Berneblich bat er am 15. DM. um bie Pfarrei Rufbaum,
wo der Pfarrer geitorben war. Endlich ſchien ſich ihm eine Türe
aufzutun, da in Dobel der Pfarrer Dan. Scharpf wegen ärger
liher Haushaltung entlaffen worden war, Allein bie Gemeinde
Dobel, Rotenjohl und Weufag wollte jebt einen exemplariſchen
Pfarrer, während Friicdmann bei den „auslandiſchen“ verſchreit
fei, obwohl er berrlihe Gaben zur Predigt babe.
heiß, Gericht und (Hemeinde au Dobel wollten gewiſſe Nachricht
baben, dab auch Friſchmann wie Scharpff eine ärgerlibe Sams:
baltung babe, indem er feinen 8 Kindern allen Rutwillen geftatte
und jeine 4 Söhne zu keinem Handwerk oder einer ehrlichen Han⸗—
tierung anhalte; zwei feiner Söhne haben ſich am die Soldaten
aebängt, zwei feiner Tochter Soldaten geheiratet, Was biefe er
beuien, verzehren fie in Friſchmanns Haus.
ſolchem Geſinde ftarten Zulauf. Seine Kinder feien bet Raube
Aonſ. Alten.
) Bei Bierorbt 2, 68 heißt er falſchlich Fleiſchmanu.
) Zeugnis vom 28. Aug. 1600.
So habe er von |
und hofften, er werde auf des Superiniendenten Weiſung jein „vor
diefem habendes unnithes Gefinbe* vollends abſchaffen, während
Dobel noch bei feinen Bedenlen wegen Friſchmanns ungeratener
inber beharrte, burch welche die Fleden heute oder morgen beſchweri
werden könnten; endlich aber gaben fie nad, jo daß für Friſch
mann bie Nüdkchr ind Amt und damit der Ausweg aus tiefer
Armut offen zu ftehen ſchien. Die Oberlirhenbehörbe glaubte aber,
dab Friſchmanns Stellung in Dobel wegen ded Borlebens feines
Vorgängers und wegen jenes eigenen Rufes in ber Nachbarſchaft
eine jchwierige fein würde, und hielt es datum fitr beffer, ihm eine
Stelle in gröherer Entfernung von Marrjel zu geben. So kam
er endlich nach Tennenbronn bei S. Georgen, mo er noch bie
1682 blieb.
Da auch die Martgrafſchaft BadensDurlah in den Händen
ver Bayern war, famen auch von bort Exrulanten, ı. B. 1626
Jatob Weiß, 1690 Wendel Seb, Erhardt, der um einen
Schuldienſt bat. 1626 wurde M. Joh. Koler von der Pfarrei
Erfingen, bie bem Nlofter Frauenalb gehörte, vertrieben, 1634 bat
Paul Häberle, BVfarrer zu Prechtal, um einen Dienft, 1689 war
Mojes Coutzmann, Piarrer in der Markgrafſchaft Baden, und
Thomas Röfh, geweiener Pfarrer zu GEtitingen, 1643 Job.
Jat. Neobolus, Pfarrer zu Eifingen bei Pforsheim (3 fl.) am
unterftügen. 1642 im Marz yog ein ungenannter Pfarrer aus der
mittleren Martgrafihaft durd das Land, um eine Gnadenſteuer für
ſich und andere Kirchendiener jenes Gebietes zu ſammeln, und nod
1653 lebte die Witwe des vertriebenen Pfarrers Martin Herder
von Bühl (45 £r.).
Mit der Gegenreformation in Baden unter bayeriicher
Herrſchaft geht die Gegenreformation in der Kurpfalz
parallel, die jofort begann als Tilly im Sommer 162 das
ſchöne Land bejegt und im Sept. Heidelberg, im Oktober
Schule .
Mannheim erobert hatte. Auch fie trieb Leute aus ihrem
Vaterland, die in Württemberg Hilfe fucten.
So 1622 Dav. Viggel, Pfarrer zu Heidelberg, Andr. Doil,
Maler aus Oppenheim, Ge. Andr. Körner von Guntersblum bei
Oppenheim, ber fi dem Herzog durch etliche Berfe empfahl (+4 fl.)
1623 Meih. Haas, Pfarrer zu Ingelheim, Chriftopb Klingler,
M. Joh, Mahlmann aus Speier, Pfarrer, Balent, Erbach
Burgvogt und Amtöfnecht zu Opberg, 1624 Ge. Agrikola, Pfarret
zu Neuhofen AG, Ludwigshafen. Hein. Hollmann, kurfürftficher
| Rutfcher au Heidelberg, 16% Joh. Phil. Moller, Piarrer, 1626
M, Fel. Renz von Berghauſen, Pfarrer zu Neudorf, Ehriftopb
Hauſamer von Uchtelsheim, Schulmeiſter daſelbſt, 1626/27
Albert Geier, Melch. Angelin, Chriſtian Steinmeg,
Jakob Gebertshagen, Job. Küeffer, die miteinander 25 #.
erhieften. 1627/28 Job. Scharpfenftein von Flonheim („Floben:
beim“). 1628/89 Ant. Chriftopb Hudineift, Pfarrer zu Weiden
‚ tal, der zum drittenmal vertrieben war (9 fl, RM. Job. Rlein
mau
w
Die Piebestätigkeit der evangeliſchen Hirhe Württemberg von der Zeit des Herzogs Chriſftoph bie 1860.
von Speier, Pfarrer (2 fl. 162980 Ioh. Schmidt, Handel
mann (4 fl), Hans Bfeiffer von Steinheim am Aalbuch, der
über 80 Jahre Bürger in Heibelberg gewefen war und jet um ber
Religion willen vertrieben wurde,
Auch aus dem Elſaß lamen Erulanten, doc verbältnid«
mäßig wenige, da Straßburg eine großartige Liebestätigfeit ent⸗
faltete, bie eime bejondere Darftellung verdiente. Wir kennen:
1622 Ehriftopb Kerner, vertriebener Rirchendiener, der mit
Weib und Kind im Elend war (4 #.), 1623 Ge, Flach, Pfarrer
aus dem Oberelfah (6 fl.) 1638 Phil, Deder, der 2 Jahre im
Dienft der Stabt Hagenau geftanben hatte und jegt um des Evan-
geliums willen von Weib unb Ainbern vertrieben war, 1629
It. 111
hatte ungeachtet aller Borfihtsmahregeln feines Vaters bald
mit ber Gegenreformation begonnen. Schon im Juli 1616
fing der Auszug von Pferrern und Schulmeiſtern aus bem
Land an, der noch zunahm, als ihnen geboten wurbe, bis
Dezember 1616 die Pfarchäufer zu räumen. Doch ging
ber Strom ber Flüchtlinge, wie es fcheint, meift nach Norden
in bie nahe Markgrafſchaft Brandenburg Anabadı.
Reh Württemberg kamen: 1616 Paul Burl, Biarrer u
Münſter und Finshofen. M. Joh. Phil. Reinhard, Pfarrer,
M. Joh. Nefzer von Ehekirchen, Pfarrer, WM. Olpbonius,
+ Parrer, und Job. Arauß, Schufmeifter in „Bramberg* (mo?)
M. Seh. Weyh von Straßburg, 16 Jahre lang Pfarrer zu Hirfche
berg, 1840/41 Iſaal Loſcher, der um einen Dienft bei, und
Mid. Sieh, Pfarrer in der Brafihaft Hana im Elſaß, der noch
1654 ohne Amt war,
Wenden wir uns nun nad Dften, mo ber Einfluß bes
glaubenseifrigen Herzogs Magimilian bie größten Triumphe
feierte, indem er zuerft die evangeliihe Reichsſtadt Donau
mwörth zur bayerifhen Landſtadt madte und dann ben
Proteftantiämus ausrottete,
Schon im Dez. 1607 Tam Diatonus Job. Delyer, der
früher aus Auffee vertrieben worden war und in Donaumörth die |
Beifter heftig gegen die Katholifen erregt hatte, als Bertriebener
nah Stuttgart, wo er 8 fl. und 1610 noch einmal 4 fl. befam,
ohne ein Amt finden zu können, 1608 im März folgte ihm ber
Goldſchmied Alex. Altgeld (6 fl.), 1609 der Organiſt Jak.
Bart d fl.) dann Matth. Kalb, Büchſenmacher, Joh. Buder,
der mehrfach unterftügt werden mußte (3 + 10 f.), Seb. Shen!
8) 1611 Ferd. Hartlieb, ein prefthafter Sehrer, der etliche
Gebete überreichte (4 FL), 1612 Joh, Buder, Joh. Frey
mann, Gab, Schreiber, bie je 20 fl. erbielten, 1618 Ge.
Kerner, Goldſchmied, Thom. Scheer, Schloſſer (16 jL), 1614
Aleg. Altgeld, Cajp. Fackelin, Franz Hainken (12 fl.)
Silo, Kreuzlin und Eafp. Facke lin zum zweitenmal 1fl. Joh. |
Bucher auf neue (10 fl), Elia Rueb, Karl Maier,
Jak. Shmid, Wolf, Rueb, Hans Maustönig BO ML.) |
I. Gulden, Karl Maier, Wolf. Rupp (8 fl), die Donatı«
wertifhen Gefandten 28. Sept. 1614 (20 fl.), 1615 Caip. Dietrich,
Hand Lauter, Alex. Altgeld, Jak. Ziegler Of), Mic.
Struber (8 fl. 1816 Phil Ehinger, Harim. Mayer, |
Gall. Teufel, Rid. Hirlen, Hans Mann, Marg. Leeſch
(6 fL) Hand Leber mit 7 Heinen Kindern (8 fl.), 1617 Steph.
und Chriftoph Kürd, Tuchmacher, Ge, Kormann, Bardet-
weber (12 fi), M. Job, Geyer, der Pfarrer zu Untermichelbach
in der Marlgraffhaft Brandenburg geworben mar (4 fl.) Salt.
Teufel und Chriſtoph Rietenberg (10 fl), 1618 Hart,
Mayer, Phil, Ehinger, Ge Areymann, Hand Lauter
(40 fl) Peter Huber, ein Student, für welchen bie Univerfität
Leipzig um Anftellung bat (4 fl).
Unmittelbar an Donaumörth grenzt das Gebiet ber
jungen Pfalz-NReuburg, wo Pfalzgraf Bhilipp Ludwig
no eifrig um Erhaltung des Proteftantismus in Donau:
(4 fl), Joh. Start, Schulmeifter in Tapfbeim (4 A.) 1617
Lorenz Wifer, Sekretär (1 fl.), Mat. Bayenhofer, Parrer
in Witteläheim, And. Weinmann, Pfarrer in Sontheim, Peter
‘ PBaulRorfeld, Pfarrer zu Rorbach, Job. Arato, Schulmeifter
in Burkheim, Lor. Mayer, Pfarrer in Renbartähofen, Fried.
Rinder, Pfarrer in Degenader (Hepenader), Ja. Hagen von
Schorndorf, Schulmeifter in Meingarten, Georg Siber, Schul
meifter, Ehriftoph Ebner von Bayerfeld, Job. Kon Heu
mann, Schulmeiſter. 1618 Mid. Griefmayger, Pfarrer,
Bauf Ulrich, Pfarrer, Ge. Seplmayer, Diatonus in Gundel⸗
fingen, Beit Mayer, Prediger zu Emöfelb, Ehriftopb Bin:
ter, Piarrer gu Ober und Untermöbfingen, Hans Kon. Frey
von Baben, armer alter Schutmeifter, Mid. Schersmaner,
Sao. Sander, Drganift, Job. Eger, Kirchendiener und Or:
genift, Melch. Waler, Kantor an ber Stabtichule zu Lauingen,
Iak. Pair, lat. Schulmeifter zu Laningen, Roh. Satlin, Sur
centor bafelbft, Hana Staffel, der fih in Freudenſtadt nieber-
ieh. 1619 And. Bantratius, Pfarrer in Witteldorf. 1620
Joh. Rueff, Mesner zu Neuburg. 1621 Joad, Künftel,
Zeugwart, Tobias Cramer, Pfarrer, 16% Barbara kids
tenftein von Neuburg. 1628 Phil. Hof! bat um einen Kirchen⸗
dient. 162930 Dan. Lift, Schulmeifter und Organift.
Kaum hatte der Katholizismus den Sieg in der jungen
Pfalz davongetragen, als aud die Oberpfalz infolge der
gewagten Politil des Kurfürſten Friedrich von der Pfalz
und ber unglüdlihen Schlacht am weißen Berg der Gegen:
reformation ſich erichließen mußte, nachdem jene von Herzog
Marimilien von Bayern im Herbft 1621 beſetzt worden war,
Schon 1621 erhielt Hans Hein. Bellhofer von Schwarzen:
fels, ein vertriebener Edelmann aus der Oberpfalz, die Ritter:
zehrung von 4 fl. 1692 wurde Joh. Schilt von Waldmänden
flott eines Aleives 2 fl. gegeben. Aber der Zug der Prediger und
Lehter begann erſt. 1626 wurden Zeonh. Wenfer, Diener am
Wort zu Wohntal, und Ehriftoph Brand, Kantor im Tirſchen
wert unterfiügt (3 fl), Ge. Plant, Schulmeifter in Amberg.
163527 Thom. Bauermüller, Bfarrer zu Hokborf. 1627
Be. Edenberger, Pfarter zu Remböriet, Wolfgang Därtel,
Prebiger aus der Oberpfalz. 1627/28 Joh. Kuenmund, Pfarser
zu Burgriet, und Bal. Shwindart, Prediger zu Cham. (10 fi.),
1628 Thom, Brüner, geweſener Propft zu Erbendorf, und fein
Schulmeiſter M. Joh. Parſch, Pfarrer zu Lohr im Amt DH ilpolt-
wörth fi bemüht hatte, aber mit ſchweren Sorgen um bie :
evangelifhe Kirche feines eigenen Herzogtums ſtarb. Auch :
fein Sohn, Pfalggraf Wolfgang Wilhelm war unter bem
Einfluß feiner Gemahlin, der Schweſter des Herzogs Mari
miliand von Bayern, zum Katholizismus übergetreten und
fiein. 169 Sam. Shäufel und Gerhard rings, 2 Prävi-
fanten, Beit Bartlen, Pfarrer zu Abersbofen, und Dan. Lift,
Sculmeifter und Organift zu Hayderlehen, Dan. Agrilola und
ob. Kanzler, Pfarrer zu Freyung und Egelmang, Joh. Mag:
| ner und Steph. Bäumlin, zwei Prediger, Bernb, Winiter,
. Porrer zu Heubert im Amt Hilpoltſtein. 1880 Eiifabeih, Witwe
II. 112 Die Fiebeötätigfeit der evanneliichen Kirche Bürtteinberad von der Zeit des Herzogs Chriſtoph bit 1650.
des Hans Wild. Erhardt, Schulmeifters zu Göppingen, dann
zu Amberg.” 11694 Frühling liegen 80 vertriebene und mehrenteils
trante Pfarrer aus der Oberpfalz und der Martgrafihaft Ansbach
vor den Toren zu Stuttgart und bitten um Beiſteuer. Sie erhielten
sufammen 4 fl, was gegenüber den fonftigen Gaben an derartige Uns
gluckliche im Betrag von 2-8 fl. fehr auffällt und beweift, wie nicht
nur die Mittel zuſammengingen, fondern auch bad Mitgefühl ſich
abftumpfte. 1641 erhielt M. Joad. Harer, ein Pfarrer aus ber
Oberpfalz 5 fr, 1646 Lienh. BWotfftein von Berngau, ein
arbeitfeliger Mann, 18 kr., 1646 Chriſtoph Kam, Schulmeiſter
u Wald, BO kr.
Neben den großen Gebieten lernen wir noch eine Reihe
fleinerer Herrfhaften fennen, aus denen Erulanten
bittend nad Württemberg famen. ine Bollftändigfeit in
der Aufzählung ift hier noch weniger zu erreichen, als bei
den größeren Gebieten, da nur eine jehr genaue Kenntnis
der Lokalgeſchichte es möglich machte, feitzuftellen, wie weit
wir es mit Männern zu tun haben, bie der fatholifche
Glaubenseifer ins Elend getrieben hatte.
Es genügt an den folgenden Beifpielen: 1561 Ril. Stall-
muſer von Luzern, um des Evangeliums willen vertrieben,
1577 Zob. Faber, Pfarrer, vom Abt von Fulda vertrieben.
1592 Ach. Woltftein, gew. Kirchendiener zu Kicchipiel unter |
dem Grafen v. Manderſcheid. 1598 M. Zeller, Pfarrer zu
Mitihuld des Proteſtantismus nicht leugnen, wenn der
Liebestätigleit der württembergiſchen Kirche von 1580 bis
1650 ungemein große Aufgaben in ber ürforge für bie aus
fatholiihen Gebieten vertriebenen Blaubensbrüber erwuchſen
die fie nur unvollfommen löfen fonnte. Die volle Schulv
aber trägt ber Proteftantismus an dem Unglüd jener
Glaubensbrüder, die infolge der inneren Lehrſtreitigkeiten
der evangelifden Kirhen Heimat, Amt, Haus und Brot
verlaffen mußten und in Mürttemberg Unterkunft fuchten,
bie ihnen durh Berufung zu einem Amt in Kirche und
Schule doch nur ausnahmsweife gewährt werden lonnte, weil
man zuerſt auf die eigenen Landeslinder Rüdficht zu nehmen
hatte. Schmerzlich ift für uns die Zwangslage ber mwürt:
teinbergiichen Kirchenbehörbe, die fie nötigte, auch diefe Eru-
lanten meift mit einem Viatilum meiterziehen zu laffen im
Gebiete, die, wie die Markgrafihaft Brandenburg Ansbad
oder die zahlreiche Nitterfchaft feine Landesuniverſität und
feine eigenen Bildungsanftalten für die künftigen Kirchen
und Schuldiener befahen und darauf angewieſen waren, ben
' Mangel an eingeborenen Pfarrern und Lehrern durch Ju:
Ungerhaufen in der Landvogtei Schwaben unter Kont. Vöhlin |
(8 fl). 1596 Ge. Hartmann aus Polen, von ben Jeſuiten
vertrieben. 1599 Job. Engel und Ril. Wyrich, 2 Prediger
und Abgejandte der vertriebenen Prediger von Naden (21 fl. und
4 fl. 48 Zehrung); Joh. Schuoler aus dem Lande Julich
vertrieben (4 fl). 1628 Jorg Feſenmayer, Schulmeiſter.
1629/80 Joh. Matthes Schmid und Nil. Kod aus Planen:
beimersdorf (bei Schleiden Nahen), Noahim Hammer, Dia
tonus zu Fleſſen, Kreis Ofterburg bei Magdeburg, Ludw.
Frifttopf, Veſtilentiarius in Augsburg. 1631 Job. Cuno-
nius, Pfarrer zu Mügeln im Erzftift Magdeburg. 1684 vier
Bfarrer aus Öttingen Jat. Hein. Spay, Wolfg. Lang, Mic.
Döfelins, Caſp. Etbelius. 1646 Joh. Jal, Zrautmann,
Sirhendiener von Aempten, 1647 And. Roſenbuſch, Schul
meifter von Haufbeuren. 1648 Joh, Fried. Wolf von
Augsburg.
Es ift ein fait unüberjehbares Heer armer Männer,
die fehr Häufig mit der ganzen Familie oft im bitterlalten
Minter ins Elend hinausziehen mußten, während bie Ge:
meinden, in denen fie gearbeitet hatten, fie nur ungern ziehen
liefen. Mag dabei manches mit untergelaufen fein, was
unfern Gefühlen widerftrebt und die Erulanten nur um jo
bemitleidenswerter eriheinen lieh, das Recht der latholiſchen
Herricher, die Gegenreformation in ihrem Gebiet durchzu⸗
führen, war ihnen nicht zu beftreiten. Der in fi geſpal—⸗
tene Proteftantismus aber, der im innern Hader feine beiten
Kräfte verzehrte durch feine ganze Haltung, war nicht in der
Lage, bei den fatholifhen Herren eine günftige Stimmung
gegenüber ihren evangelifchen Untertanen zu meden oder
auch durch feit geeinigte, llar bewußte Politil eine Änderung
des Reichsrechts zugunften evanaeliiher Untertanen katho—
liſcher Herren herbeizuführen, Man fann die mittelbare
zug von außen zu beden, aber wohltuend berührt es, dab
die württembergifche Kirche ftets eine offene Hand hatte, um
die Not derartiger Glaubenäbrüder zu lindern, und Ad
nicht ermüden ließ, mern einzelne, wie Molfgana Schmut
terer aus Öttingen, ein armer Kirchen: und Schuldiener von
1564 bis 1591, immer und immer wieberfehrten.
Man kann nicht leugnen, daß der jugenbfräftige, tm:
pulfive Kalvinismus, der in andern Gebieten Die arökte
Schar todeämutiger Märtyrer aufzuweiſen hatte, das luthe
riſche Belenntnis mit fchonungslofer Energie zu beſeitigen
fuchte, wo es ihm gelungen war, regierende Herren für Aid
zu gewinnen, und daß er damit der Lehrmeiſter der kathe
liſchen Gegenreformation geworben ift. Zweimal innerhalb
eines furzen Menfchenalters unternimmt es der Halvinismus,
durch Bejeitigung des lutherifhen Befenntniffes die Allem:
herrichaft in dem jchönen Gebiet der Kurpfalz und ber
Oberpfalz zu gewinnen !).
Am 12. Februar 1559 hatte Kurfürſt Friedrich, dem
die Pfälzer den Beinamen ber „Fromme“ gegeben haben,
1) Nur anhangsweiſe fei bemerkt, dab auch der Aoben in be=
vielgeteilten Baden, felbft in bem Gebiet von Baben- Durlach, em
fehr unficherer war, Immer wieder fommen Pfarrer ans bieien
Gebiet und bitten um Anftellung, ı. B. 1559460 Mattb. Tauiserm,
Pfarrer in Erfingen bei Pforzheim; 1565 NHalp. Schober, Flerm
in Denslingen; 1565 Matth. Hermann von Ebingen, Pfarrer ie
Lörrach, nicht hochgelehrt; 1560 Magn. Raiß. Diakonus in Siehe
sell; 1679 Kone. Heß, Piarrer in Anielingen; 1534 ob. Arie,
Piorrer in Langenſteinbach; 1586 Noch. Thaler von Omen, Bier
in Meiler; 1587 Yaf. Klopfer von Herrenberg, Pfarrer in ber
ı felden, Adam Rummerer, Pfarrer in Tegerfelden in ber Herricwt
Rötteln, Joh, Haipar von Waldenbuch, Pfarrer in Wublbrus:
1616 Erasmus Gifenharbt von Rötieln, 72 Jahre ale — ae
eine Witwe bat um Unterftügung 1585: Urſula. m. bes Yan
Abr. Wildrik in der Markarofibaft Uaden. .
Die Yiebestätigleit der evangelifchen Mirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Ghriftoph bis 1660.
die Regierung der Rurpfalz; angetreten und war nicht
ohne Schuld der lutheriſchen Theologen in Heidelberg, vor
allem bes (Heneraliuperintendenten Til. Heßhus, unter den
Einfluh der Rafviniften geraten. Wie wir jetzt wiſſen, ging
dieſer Friedrich der Fromme in feinem Eifer, die Reſte des
Katholizismus und das Luthertum in jenem ganzen Macht:
bereich zu befeitigen, mit Ichonungälofer Härte vor, Bon
1562 an bis zu Friedrichs Tod 1576 erſcheinen nun ent:
lafjene Piarrer, Lehrer und Laien aus der Pfalz, die ihrer
bioherigen Überzeugung treu blieben, und baten um Hilfe.
Am flärkiten war der Zuzug in ben erften Jahren.
Bir fenmen als Plälger Erulanten: 1562 Se. Kuhn, Prediger der 1581 aus ſterreich vertrieben war unb wieder in ber
in Heidelberg, der nadı Ehlingen fam, bort aber 1567 entlafien
wurde ımb nad Öfterreih ging. Son. Glincket von Mosbach,
ver Prediger in Markoröningen wurde, Baltl. Burger von
Yadenburg, der um einen Dienft bat und gute Zeugnifie hatte,
Se. Rueß von „Riedlingen“, (d. h. Reilingen bei Schwetzingen.!)
Gosmann Funder, Pfarrer zu Weinheim „aus Urſachen“
nicht angenommen (3 f.), And. Sar Bellgaranus, d. h. von
Belger bei Torgau oder von Belgarb in Bommern, Biarrer in
Alzei, Baul Staudader, Biarer in Schwaigern bei Bor:
berg, fam nach Forchtenberg und wurde jpäter Hofprediger in
Reuenftein. Abjal. Hundiperger, ein Bayer, Biarrer in |
der Pal. Mart. Bach von Dormftetten, Pfarrer zu Über:
bach a. N., wurde fpäter Superintendent zu Reuenftein. 1665
Thom. Froſch, Pfarrer in Eppingen, Cunmann Alintbad,
Prediger in Zweibräden, der fib durch ein genealogiſches Wert
empfahl, Barth. Wagner, Schulmeifter in ver Pfalz. 1564
Aler Schmid ven Göppingen, mit den volltönenden Ziteln
„turpfälziicher Malefizprolurator und Gerichtsadvofat“, der um einen
Dienft bat, dann um Aufnahme jeines Sohnes in eine Mlofterjchule
und immer wieber um Unterftäßung anhielt. 1565 Balty, Schmid,
Fiarrer in Regben, der gute Zeuaniffe hatte, aber kein Latinus
1. 113
1578 Bier. Haftner, Pfarrer zu „Remdrot” in ber Pfalz (mo?),
Lor. Roslin, Amtmann zu Amberg, der Religion halb vertrieben,
Eucd. Chrift von Würzburg, des Zminglianismus halb aus der
‘ Balz vertrieben, Job. Hot von Effingen, Dr. Joh. Ratibäus
von Schmtalfalden, Pfarrer in der Oberpfalz, dem man nicht traute,
1576 Jal. Jakobellus, deutſcher Schuimeifter in Heidelberg.
1578 fam auch noch die Witwe Kon. Weidlers von Meinsperg,
der an der Airdıe in der Stadt Kemnat in ber Oberpfalz geftanden
hatte, und 157% ein franter Kircendiener von Kemnat, Jal. Kaps
Felt ia Al).
Zu den unter Friedrich IV, aus der Kurpfalz entlaffenen
Piarrern gehörte au Barth. Hofmann von Aweibrüden,
Kurpfalz einen Dienit juchen wollte. Er kam im Auguſt 1571
nach Stuttgart, wo jeine Gattin eine ſehr fchmerzhafte
mar und deshalb mit 4 fl, Biatitum entlaflen murbe, be, Apelt, |
Praditant, oh. Cunmann, Vfarrer zu Weingarten, Wendel
“oh von Heidelberg, der um einen Sirchendienft bat, Adrg
Schie ſel von Amberg, 1566 Wolfa. Schmutterer von Öttingen,
Barrer in Genſingen bei Bingen. 1567 Mart, Piſtorius von
Amberg. Feb. Jaljelmener von Anaweiler bei Ruchsweilet,
ein nicht ungelehrter Gejelle mit quten Zeugnifſen, Joh. Brunn,
Varrer aus der Pal, Joh. Mayer von Landau, jucht einen
stirchenbienit, Martin Klopfer, lat. Schulmeiſter zu Yabenburg,
1568 Bine Huber von vindau, Pfarrer zu Mommenheim, wurde
wegen des einbringenben Hatvinisnns entlajlen. Er fam 1589
nach Banichlott, wo er aber 1573 auch wieder befeitiat wurde. *)
1568 Jet. Reiſer von Mundenbeim, bittet um einen Schuldienſt,
Job. Utenhofer, Pfarrer zu Heng in der Überpfal, 1569
CEhriſtoph Narifola aus der Pfalz, ein geichicter Mann, bittet
wm einen Kirchendienft, it cin gutes Kiatikum wert. 1570 Eaip.
v. Boramer, Pfarrer zu Heßheim Heſſen“), Erb. Dirr,
Plarrer zu Alafienberg. 1571 Joh. Arenentaler von Amberg,
Augenkrankheit befan. Da der Wirt zur Krone bezeugte,
daß fih Hofmann mit feiner Familie fill und weſentlich in
der Serberge halte, zu jeder Malzeit nur Y/s Maß Wein,
eine Suppe und ein Stüd Fleiſch nehme und feine Frau vor
Schmerzen Tag und Nacht fchreie, daß die Gaſte und Nadı:
barn Mitleid haben, befam er noch 6 fl. und 2fl., 1603 2 fl.
Inzwiſchen war Kurfürſt Friedrich geſtorben. An jeine
Stelle trat ſein ſtreng lutheriſcher Sohn Ludwig, durch
welchen den Kalviniſten all die Bedrängniſſe, die ſie den
Lutheranern bereitet hatten, in den kurzen 7 Jahren feiner
Regierung 1576 —1583 reichlich vergolten wurden. In bie
leer gewordenen Stellen zogen Erulanten aller Art, frühere
Pfälzer Pfarrer, aber aud Leute aus fremden Ländern,
die auf der Durchreiſe in Stuttgart ſich ein Viatikum holten.
Man fann die Art, wie Ludwig vorging, nur verftchen,
menn man bie firchlihe Politik feines Vaters mit ihrer
Ichonungslofen Härte im Auge behält.
Aber kaum hatte Ludwig die Augen geſchloſſen, als fein
Bruder Joh. Kaſimir die Politit feines Waters wieder auf
nahm und mit der größten Rüdfichtälofigteit, die erſt vor
menigen Jahren wieder inö Amt aelommenen lutheriſchen
Prediger auötried. In aleihem Geift renierte Her oa
Johann I, von Amweibrüden, der ebenfalls die lutheriichen
Prediger feines Gebietes nad dem Tode jeines Vaters
Wolfgang 1569 befeitigte!).
1554 Marz lam DW. Joh. Stenting von Tübingen, ger.
Piarrer zu Eppelbeim, nah Stuttgart und bat um einen Dienft
(2 fl. ebenio im April DO, Konr Berat, Pfarter iu Oppen:
beim {10 #1), Dane Adam Pfeilſticker, Orgelmader in Heidel:
' berg, der Schulmeiiter in Mepingen wurde, 7. Mai der Sohn bes
Heidelberger Zuperintendenten, Peter Batiens, ber in die Alofter:
a
Wolf, Vilſpeck von „BWieft“, den der Pialzgraf Phil. Ludwig |
empfahl, 1572 Burkhard Yutber, Pfarrer zu Eichholzheim,
) Bielleicht zit Riedlingen in der Pfalz Neuburg gemeint,
Darm fallt er wer.
) Demnach tt die Nachricht. daß Dan. Schrötlin der Nefors
mator von Bauſchlott jei (Pierorbt 2, IN, einsufchränfer.
Wörtiemd. Sabrbikter 1806. Heft 2.
ſchutle Rutrhardt aufgenommen murde (1 FH, 30. Juli Wilh.
Zimmermann, Profeſſor in Heidelberg und vier entlafſene
) Aus dem pfalziſchen Rirchendienſt mußte 1581 Benedifi
‚ Tempf ſchelden, der Prior in berrenalb, dann Efarrer in Aurich
CH. Vaihingen geweſen war, 1566-72, aber entlaffen wurde und
bieranf nach Lindenfels Rreis Benäheim) lam, jebod) audı Dort und
wer nicht wegen der Yehre, fondern offenbar, wie in Wurttemberg,
‚ wegen widt genugender Amtotüchtigkeit entiafjen werden mußte.
‚ Er z0q 1582 mit Weib und Aind im Elend umber (10 H.).
15
II. 114
Heibelberger Kirchendiener (je 25 fL), Theod. Eihelbronn (AR il.),
7. Sept. Aörg Hedmann von Mosbach, Stud. zu Heidelberg,
weicher „der leidigen Anderung halben“ aus der Saviens abgeſchafft
wurde (2 f.), 15. Sept. Seouh, Engelhardt, Viarrer zu Ep
pingen (15 fl), 16. Sept. Mattb. Simon von Biorıheim, gen
lanbter Schulmeifter in Monsheim in ver Balz (4 fl.) 28. Sept.
Friedrih Haußmann von Nomendy (reis Mayen, Regbez
Koblenz) ein um jeines evangeliichen Befenntnifies willen vertriebener
Edelmann, der in Heidelberg unter Aurfücft Ludwig cine anbaitende
Unterftügung genoffen hatte, die ihm Joh. Aafimir enizog, weshalb |
#eftor und Unwerfität ihn an Württemberg empfahlen (25 fl.),
10. Rov. Jak. Zudwolf, Dialonus in Badhara (8 fl.), Sim.
Opilio, Pfarrer aus der Walz (4 FL), 10. Dez Seb. Jung,
Pfarrer zu Meorpad (bei Haijerslautern), 1585 Matthias Krefs
tin, Pfarrer in Rieden (FAG. Mayen) (12 fL), 3. Febr. Yatob ı
Scopper, Brofeffor in Heibelbera (25 #.), 6. Febr. Gain.
Weiljenmann, Sirdendiener im Amt Germeröheim, Balz,
18. Febr. Seb. Rollwagen, Sohn des Kanzlers in Heidelberg,
propter religionem vertrieben, 23. Febt. Dovid Kenfiner,
Pfarrer in Queichheim, 15. Mär; Rob. Dedncatins, Pfarrer
zu Gerach und Guttenbach, 22. März Barth, Ritter von Antbera,
gew. Regiftrator in Heidelberg, 19, April Jak Scherer, Biarrer
in Mambach (? Mannebach, Ar. Simmern oder Mombach, Ar. Mainz}
(8 fl), 22. Hpril Job. Mach riß, Schulmeikter in Bacharach (10 fl.),
1. Juni Joh. Pfow, Stipendiat im Dionyfiustolleg zu Beibel:
berg (+ fl., 8. Juni Ge. Martin, Pfarrer aus der Kurpfalz (8 fl.)
Joh. Höfelin, Piarrer zu Godramſtein (8 fl), 21. Juni Mic.
Roth, Pfarrer zu Reihen, Joh. Eber, Pfarrer zu Steinfurt (je
6 FL), Juli Phil. Werner, Bfarrer in Mosbach (3 fl), 29, Juli
et
Die Piebedtätigkeit der evangelischen Rirce Württembergs von der Zeit des Herzogs Chriftoph bis 1650.
Harrer in Freienſtadt in der Oberpfalz, 15. OH, Wilb. Theobar
Dietrih von Durlach, Pfarrer in Undenheim, der Rektor bes
Gontuberniums in Tübingen und Lehrer am der zweiten Klafle der
Schola Anatolica wurde, aber dieſes Amt verlor, als das Contu
bernium 1595 wegen der Peſt geichloffen wurde. Dann zog er m
ver Hoffnung auf Reformation des BRistums Straßburg, dorthin
und befam endlich vom Grafen von Hanau die Pfarrei Enzweiltt.
wurde auf Verdachtigung eines getauften, fpäter in Fulda gevier-
Phil. Welſch, pfalz. Prediger, der wegen eines von den Theor |
logen wider die Kalviniſten beabfidhtigten Werks zu Nat gezogen
murde (2 fL), 21. Aug. Be. Hoſpes, Pfarrer zu Wiesloch (5 FL),
kam nach Bächlingen und fpäter nah Dörzbach, 31. Aug. Leonh.
Keiner, Pfarrer zu Buftabt (? Bürftedt AG, Lorſch), 24. Sept.
Dav. Befferer von Lauingen, Pfarrer zu Derheim Amt Oppen:
beim (8 fl), 2. OM. Hans Lelin, gew, Schulmeifter in der Pfalz,
Con. Glenging, Pfarrer zu Reiitjlingen (6 fl, Nov. Job.
Urtus, Pfarrer zu Ottersheim (8 fl.), 3. Dez. Ehriftopb Her:
bigius, ein vertriebener Kirdendiener (mohl aus der Bials) (7 fl.),
5. Der. Jak. Grungemwald) von Hornbach, der in 12 Jahren
mal vertrieben worden war, erit vom Kardinal von Kothringen
aus Oberlirchen oder Kathrein-Oftern (Ar, St. Wenden), danı vom
Deutfhorben aus Riedjelz, und jeht von Herzog Joh. von Zwei
brüden aus der Pfarrei Nirfel, auf Anftiften des Superinten
denten zu Yweibrüden, Pant. Weiß, mit andern Brofefforen und
Paftoren vertrieben wurde (4. + 2 fl. 1596 8. Jan. Ge, Fr.
Mupfer, Pfarrer, Rid. Molitor, Pfarrer zu Hemsbach (6 fl.)
7. Marz Abr. Loher von Sindelfingen, Diat. in Piepdersheim |
(10 fL.), 11. März Sim. Zartor, Pfarter in Heppenbeim, 16. April
Biaf, Klettenmaner von Steinheim, Stipendiat, der von ber |
Kurpfalz vertrieben und nach Remlingen gelandt wurde (12 fl.),
15. Juni Burkb. Rüdinger, Pfarrer im Unterſchefflenz, 28. Juni
Melch. AUbrecht von Wödmühl, Pfarrer zu Schönbronn
(Schaumbr. bei Eberbach, 10. Aug. Caſp. Burger, VPfarrer au
Mirchhart (10 il.) Joh. Khil. Felſius, Sohn des Phil. Felſtus,
abgeſchafften Prebigers in Heibelberg, 0. Aug. Joh. Sagitta—
rius, Pfarrer in Weingarten, 7. Zept, Job. Schiltberger,
1, 29 ſchreibt er ſich ſelbſt. Akten Des Honfilt.
teilten Auden, nadı 9 Jahren entlafien, lebte hierauf einige Zeit in
Hirſau, und bekam endlich die Warrei Auftingen, wo er heike Käntpie
mit Kulviniften, Flacianern, Schwenkfeldern und MWiebertäufern,
Antinomiften und Juden zu beftehen halte; 1614 wurde er von
der Herrſchaft, die, wie er faat, „fürftenfcei, kaiferfrei, ja herraotts
frei jein wolle”, wieder entlaffen und mußte immer wieder umier-
ftüßt werden, T. Nov. Steph. Riderer, Pfarrer zu Rivenbad,
10. Rov. Jörg Halbritter, Pfarrer zu Mißbronn (m ber Kur-
pfalz, wo?), 11. Dez. Joh. Carus, Kirchendiener, 18. Des. Dr.
Be. Marius, RMedicus in Heidelberg, der Religion halber ver
trieben, lebte mit Weib und Kind in Aranfgeit und Mangel zu
Speier und befam 50 fl. 1587 Job. Schanzen bach von Möd-
muhl, Pfarrer in Chrigbeim, 7. Febr. And. Bed, Pfarrer zu
Bäarenbadı (bei Trarbadı „Bernbadhy”), 4. Rarz Sig. Schmutterer,
Pioerrer au Hogenbad (8 fL.), 22. Marz Aal, Woli, Bfarrer m
Epfenbac (8 fl), 34. Märs Joh. Roh, gem. Rirchenbiener im ber
als, 7. April Eprift. Tauger, vertriebener minister eccl. (ob
aus der Pfalz?) (2 fl.), 29, Dai Beter Som, Piarrer au Ingers
beim in ber Murpfals, murbe Piarrer in Raſſenbach, 15. Juni
Ge Juſtinus, Pfarrer in Sinsheim (S fL), 10. Juni Martin
Leopold, vertriebener Kirchendiener (ob aus der Balz), 12. Aug.
Barth, Sibrand, vertriebener Prediger ans der Pfalz (8 AL,
22. Aug. Joh. Anauer, Piarrer u Wefterbad in der Nurpfah
wor), 9 Sept Wilh. Munderer, Pfarrer zu Oberhochſtadt (bei
Vonbau), 29. Sept. Fried. Widmann, Pfarrer zu Rohtdach
Jet. Jir. Zidemus, Pfarrer zu Stodadh in der Kurpfalz (je 3 IL,
16. OH. And, Sauer, Kirdendiener aus der Pfalz (5 fl. 1. Km.
Brigitta, Gattin des Pfarrers Se. Fabricius zu Haufen in ber
Pfalz (wohl Oderpfalz AG. Haftel), 4 Ron, Job. Sirambad,
Pfarrer zu Impflingen (bei Xandau), Ja Stumpfeder, Piatrert
zu Steinmeiler, 10. Rov. Hil, Rupert von Salmünfter, Schu.
meifter zu Sincheim, 2. Nov. bie Gattin des Pfarrers Dein.
Vang zu Schaubachhauſen (mo? wohl verjhrieben jür Schattbanieni
1588 Jan, Jon. Nepolus von Heidelsbeim, geurlaubter Pierrer,
20. Febr. oh. Kid, Schulmeiſter zu Bichersheim (bei Kirchheim:
‘ Bolanbeni, 18. Wär Joh Rid von Buchen, vertriebener min. ecel,
aus Heidelberg, der eine Jeitlang in Urach lebte und im April 1585
| zu einem Rirchenamt in Regensburg beftinmmt wurde af. — 6
Mai oh. Magrinus, Varrer zu Wampheim (Warmbeim ber
Kirchheim: Bolanden), Juli Joh. Hetber, Pfarrer zu Riederbofen
bei Neuwied (10 fl), 81. Aug. Beit Dietrich, Pfarrer in der
Pfalz (10 jl) Wart. Bed, Piarrer m Stadted unter Bfalssrer
Georg Dans (6 fl), wohl Stabeden, Ar. Raimz AG, Niederolm,
15. Nov. Wath, Simon von Vforzheim, Pfarrer zu Ikülherm m
ber Kurpfals, Alex. Weg, Superintendent in Bergsaben, Bilb,
Hey, Kircheudſener von Budenhoven (fies Bubenheim AG, Eber-
ingelbeim, Des. Joh. Eybhauer, Pfarrer aus der Pfalz (10 A
155% 15, Febr. Paul Bugius, Pfarrer aus der Bfal; (6 A
26, Febr. Mich. Müller von Mittelftadt, Stip, Pfarrer zu Helm
ftabt, 11. April Eujeb. Frey, Sohn des Plarrers zu Flacıt, der
bei Piafjgraf Sans in ZJweibrüden im Dienft gemelen wer. 170
Die Yiebestätigfeit der evangeliſchen Mirche Wiürttembergd von der Jeit des Herzogs Chriftoph Bis 1680.
5. Mai Wilb, Durbader, vertriebener Ihinifter ans der Yfaly
4 fl), 10. Mai M. Bhil. Felfinius, der, von der Par ab:
geſchafft. Superintenbent des Aheinarofen aemefen war {10 fl.)
Steph. Wöllius, Varrer zu Bonlenden in PfalsSimmern
(12 fl), Thom. Winter von Schwaigern, Pfarrer in der Bratı, |
14. Juni Wart. Bed, Bürger in Kirchheim, nertriebener Minifter
aus der Pfalz, fo zu Vellberg Pfarrer werben ſoll (4 fl.), 22. It.
Mattb. Heiler (auch Froſch, Pfarrer zu Franlweiler, 30. Der.
Phil. Sulzer von Mosbach, der Keligion halber vertrieben, 1591
12, Jan. ebenſo Ad. Sturm aus Ahäk in der Oberpfals, 7. Nuli
Beier Schlemmer von Dimbach, vertriebener Pfarrer aus ver
Dial, 0. Nov, Job. Geiger, ebenfo (6 il.) 4. Der Aal. Wott
von Reutlingen, ebenio, Joh. Münfter, Pfarrer zu Kellenbad, |
Hr. Simmern, 17. Juni Chriftian Minodius, Plarrer u
Wadenbeim 16 jLh, N. Leber, Pfarrer zu Giniheim, 24. Non,
Be. Agrifola von Memmingen, Pfarrer zu Neuhofen in der Pfalı,
8. Der ich. Heſpelin von Urach, Pfarrer zu Steinheim in ber
Pfalz. 1592 Lanfr Weber, Pfarrer u Hiedhbeimbo landen,
Molf Zander, Buchbinder in Heidelberg, der Meligion wegen
vertrieben (2 fl. 4. Aug. Beit Micnllus von Hagenau, Tia
fonus in Yangentandel, wegen Streit mit dem falvinifierenden Plarret
abgeſchafft, wurde am jFronleichnamsten bei der Durchteiſe durch
Weil der Stabt von den Bapiften injuriert und übel traftiert. U. Oft,
Sim. Sartor, Pfarrer zu Oberſulzbach. 1598 25, April übe.
Martius, Pfarrer in Rosbach, 27. Juli Paul Daffner, ein
alter vertriebener KHirhenbiener (? aus ber Pal, 15H Joh
Rem, Pfarrer zu Buchenberg im Weftrib. 1595 4. Wär oh.
Sorauer, Pfarrer zu Thumbach in der Oberpfalz, 19. Wat Anh,
Graf von Heuenftabt a. A, Viarrer au Diefenbad im ber Tber:
pfalz, der Ser, einige gebundene Exemplare von Garımina Debiziert,
12. Juni Kit, Rupertns, gem, Schulmeiiter zu Tüm unter den |
v. Benningen, Juni Meld. Sterh, Pfarter zu Klejinsbah, in
großer Armut (2 fl). 1597 9, Mai Burkh. vuiher, Pfarrer zu
Eicholzheim, bittet um einen Dienft. 27. Juli Job, Stred, ver-
triebener Pfarrer aus der Pfalz, 10, Sept. Rob. Happel, Prediger
und Heltor zu Amberg, vor wenigen Wodien der Religion halber
beurlaubt i& FL)".
Noch näher zu unterjuchen ift, ob Her,oa Friedrich für
die Lutheraner der Oberpfalz, die ih mit aller Macht, auch
in Heinen Nufftänden, wider den von Friedrich IV. ihnen
aufgedrängten Ralninismus wehrten, einzutreten wagte, als
er um die Wende des Jahres 1597/1598 zweimal feine
Oberräte Molf von Ubrmühl und ‚\oh. Jak. Reinhardt nadı
Roth und Neumarkt jandte (Meijetoiten 4. Januar 1598
133 fl. 18 fr, 10, Februar 133 ft. 44 fr.). Freilich war es ganz
unmöglich, die Religionspolitil der Murpfäljer im andere
Bahnen zu Ienten. In dem wichtigen Grenzgebiet der
Oberpfalz mit reihen Bodenihägen veriherzten ſie mit |
ihrem harten Zwang alle Sumpathie und ſchufen immer
neue Erulanten. Ja ſelbſt aus der Aurpfal; blieben ſolche
auch ipäter noch nicht aus.
1598 10, Aug. bat Steph. Riderer, Viorrer in Rißſcheib
(Neitiheid AG, S. Wendel) und Benameiler, der ine Eril geben
2, Er hatte unterwegs feine [hriftlihen Dokumente verloren,
die von dem Herm von Abelmann durch einen Boten an die Mirchens |
ratslanlei überliefert wucden.
II. 115
mußte, um Dilfe. 1599 21. Jan. Ehriftoph Kolb von Arms
meiffenburg, ein aus der Pfalz vertriebener Pfarrer.
Fir Die nächſten Jahre ichlen die Pfälzer in der Reihe ber
tertriebenen. Aber 1612 kommt M, Bernh. Wiedenmann
von Amberg in der Überpfalg und bittet um einen Dienft. 1618
Jan. M. Hermann Brunius, Pfarrer zu Elzheim AG. Ober:
ingelbeim, und Chriftian Langzwei, Rektor ver Schule in Kernadı
(ob Aurnach bet Rimpar in Unterjranfen oder in der Biol ?).
1613 Wotfg. Zeidler, Schulmeiſter und Gerichtsſchreiber zu Wald:
thurn im ber Oberpfalz. 1014 14. Mai offeriert An dr. Bravinug,
Kfarrer zu Riebermurad in der Oberpfaly dem Herzog ein Trat
tätlein, wın ſich at empfehlen (#8 fl.) 1616 1. Inli wurbe dem
Pfarrer Paul Bürfb, der von Münfter und Flinshoſen (I (ob
bei Bingerbrück) in der P als vertrieben wer, 10 fl. gereicht.
Enblich wird 1EM noch Daniel Haricola, ein vertriebener
Pfatrer aus der Oberpfala, unterftägt (2 A.
Lange genug hatten die Opfer der pfälziihen Kirchen:
politif Unterftüsung durd die Kirche Württembergs in An:
fprud; genommen, Nur zu bald erfdhienen die Totengräber,
um ber ganzen kurpfälgiichen Herrlichleit ein Ende zu maden,
die aequälte Oberpfalz von der Kurpfalz loszjureiken, jene
unter Einverleibung in Bayern der Gegenreformation zu
auführen und über vie Kurpfalz Jahrzehnte langen Drud
und Religionswirren zu bringen.
Mt die Aurpfalz auf proteftantiiher Seite dasjenige
evangeliihe Land, das mit jeiner Kirchenpolitil der mürt-
tembergiſchen Kirche die meiften Opfer für bie Unterſtügung
der durch den Kalvinismus Vertriebenen zumutete, fo fehlen
ſolche doch auch in andern Gebieten nicht.
As Yondaraf Morik von Heſſen 1605 die Halviniftenung feines
Gebietet durd die Verbefferungdpunfte begann, kam 1608 oh.
Fryſius, ein vertriebener Bfarrer, aus Heffen nad; Stuttgart und
bat um einen Airchendienſt. Er war ſchon einmal des eindringenden
Kalvimismus wegen vertrieben worden, nämlid aus der Pfals, und
| Mt wohl identiſch mit Job. Friſius ans Kirchen in Helfen, ber,
aus ver Kfalz vertrieben, jhon 1591 um einen Kirchendieuft bat
12 44. In demielben Jahr war Job. Hönig von Homberg
welcher der Heltaion halber vertrieben war, und Aona Hermann,
Varrer von Eytenweiler ) zu unterftüßen (1 fl. Wahrfcheinlich
ift hietrer auch Kik, Steudius zu rechnen, der 1609 eine Empfels
lung von Landgraf Yupwig von Heflen- Dormftabt, einem Untberaner,
brachte, weicher die Politit Morip befämpite. 1612 fam M. Mattlı.
Kinfter, Biarrer in Warburg, 1618 Job. Kon. Züllmann von
Warburg, Pfarrer zu Karnbach bei Aaſſel, 1618 Joh. Breletius
von Moerturg und Chriftopb Wetter aus Heilen, 1626 Anna,
Witwe Ded Rob. Vhilippi, Biorsers in Schmallalden, die Enlelin
Ir. Paul Luthers und Irenfelin Dr. Mart. Luthers, eine arme
Erulantin®) (4 #.). 1630 Cyriſtoph Laubenberger.
Pfarrer u Althauſen in Heſſen.
Rom Niederrhein wurde 1611 Dein. Meifter aus dem Land
hob.
ülch 10. h. dem Herzoftum Nislich) von den Muloimiften ver:
| f
trieben und bat um einen Dienit (4 #.ı 1628 von Glene oh.
Schäfer.
ij Wo Enptenmweiler zu ſuchen ift, ließ ſich micht beftimmen,
aber wahricheinlich gehört Hermann nach Heſſen.
In Schmalkalden hatte die Einführung des Malvinituns
idpmere Admpfe werurfact.
IL. 116
Sicher find damit die Exulanten, welche durch den fiegreih
vorbringenden Kalvinisinus verdrängt wurden, nicht erihöpft. Mög-
licherweife hat aud die Einführung des Kalvinismus im Herzogtum
Anhalt und in der Kummark, wo berjelbe infolge des Übertritis
des Kurfüriten Sigmund von Brandenburg ftattfand, Lutheraner bis
nad Wötrttenmberg getrieben, um Hilfe zu ſuchen. Aber wir lonnen
unter der großen Zahl der ohne Heimatsbezeichnung und ohne Arı
gebe des rundes ihrer Entlaffung aufgeführten Erulanten, die durch
den Kalvinismus heimatlos gewordenen Leute nicht ausſcheiden.
oc ſchwieriger ift cs unter den aus der Marfgrafihaft Vranden
burg kommenden Bitiſtellern Mar zu beitimmen, ob jie aus der
iränfiihen Narkgrafſchaft Brandenburg Ansbad-Bayreutb Tamen,
oder ob fie der Aurmark Brandenburg an Spree und Havel ent:
ftammten und etwa unter ber kalviniftifchen Politik des Aurfürſten
zu leiden hatten. 3.8. ſucht Chriſtoph Krauwer aus der Wark-
grafichaft Brandenburg 30. Aug. 1616 einen Dienft in Mürttem:
berg. Ebenſo unmöglich läßt fi jagen, welche Urſachen etwa die
Vertreibung des Leonh. Grapheus, eines Pfarrers aus Liefland
(Sivonta), herbeineführt hatten, Es muß bier genügen, daf im ben
erſten Jahrzehnten des fiebzehnten Jahrhunderts viele Erufanten zu
unterftügen maren, bie fic hier nicht eingliedern laſſen.
Dagegen find hier noch diejenigen Iutherifhen Erw
lanten zu berüdfichtigen, die das Opfer der theologiichen
Streitigkeiten wurden und ebenſo Dienft und Heimat ver:
loren, wie ihre Brüber in falvinifierten Gebieten. Dod
ift ihre Zahl eine befchräntte.
Obenan ftebt Matth. Flacius Jllgricus, der fich zur würt-
tembergijchen Kirche und zu ihrem Leiter Joh. Brena wiederholt jehr |
unfreundlich neftellt hatte, aber dennoch vom 1. April 1567 bie 1570
als Exulant 50 fl. Hnabengeld erhielt, das erft aufhörte, als fein
Sohn in das Stipendium aufgenommen wurde. 1564 wor Flacius
nah Württemberg gelommen und mit Brenz wuiammengetrofien.
Er erhielt damals 10 Taler Keilegeld. 1567 befam er auch für
jeinen Clavis seripturne aaerne, den er dem Herzog bebitierte,
40 Taler = 46 fl, und 1570 für feine Glossa in novum testa-
mentum 40 fl.) &benfowenig hatte Eyriacud Spangenberg
ieinen der würtiembergiihen Theologie nicht günftigen Flacianismus
zu entgelten, ald er ben sweiten Zeil jener Tabulas in saerns
libros, praecipue historieos dem Herzog dedizierte, er erhielt dafür
20 fl. Gleich weithersig verfuhr man, ale in Thüringen der Flacia—
mismus zu Fall kam und bei 150 Pfarrer entlaifen wurden. Sie
ſchickten zwei Abgeſandie Joach. Güttel und Dan. Haußſchild
nach Württemberg, welche für die Unglücklichen Gaben fammeln
jollten. Wan vergaß ben theologischen Megenfag, den ſchönungsloſen
Eifer und Das gewaltfame Verfahren des fiegreiben Flacianismus
und gab ihnen 100 fl.
Noch einmal kamen, und zwar infolge des Streits um
die Annahme des aregorianiihen Kalenders, ber
im Zufammenhana mit der Frage der Berufung der Prediaer
unter Anführung des Vredigers Ge. Müller oder Moliue
zu Aufruhr in Augsburg geführt hatte, heimat- und bienft:
loſe Männer nad Württemberg.
1, Febr. 1584 erhielt Chriſtoph Widmann, der megen
des Kalenders mit Schimpf aus der Stadt verwiejen worden war,
auf Empfeblung des in der Interimszeit aus Augsburg gelommenen
!) Brgl. Blätter für w. Kis. 1899, 14, wo 3.21 1567 und
1570 au leſen ift.
Die Siebedtätigkeit ber evangeliihen Kirche Wurtiembergs von der Zeit des Herzogs Chriftopb bis 1650.
Abts von Hirſau Joh. Parfimonins (GRargh 2 A. 12. De
fom 8, Türinger, ber in den kurz vorberaegangenen Unruhen
mit bem Nachrichter geftraft und aus der Stadt verwiejen worden
war und num um einen Dienft bat (3 fl. Zu den Radımeben
jenes Streites im Jahr 1588 wirb die Entlaffung von Job. Hinit
berger, Kirchendiener in Hugsburg und des Pfarrer® Tan.
Schlumpp in LZügelburg bei Augsburg (6 fl.) gehören. In dem:
jelben Jahr bat auch Mendel Jung (Junius) BWideranus,
Schulmeiſter zu Königftein feit 1585, um einen Dienft. Gr batte
in Tübingen anderthalb Jabre ſtudiert und eines dortigen Bürgers,
‘se, Schwab, Tochter geheiratet. Seine Lage war unleiblic, da in
Königftein unter dem Einfluh des Pfarres Mid, Spangenbera,
Bruder des Eyriacus Spangenberg, der Flarianismus berichte, dem
auch der Diafonus Joh. Bal. Judihwert buldigte. Eine Hus-
fiht auf einen Kirchendienſt in der Grafſchaft Konigſtein gab es
nicht, weif unter dem Einfluß von Mainz das Papfttum ftart um fid
griff. Er erhielt am 16. Febr. 1588 6 fl. und am 15. Mär
weitere 2 }l. Ob Joachim Dftertag, Prediger in Augaburg, ber
1594 8. Von. um „Unterichlauf” mit Weib und Rind bat und 4 A.
erhielt, auch noch zu den Opfern des Augsburger Kirchenftreits ae:
bört, wäre nod zu unterjuden.
Mir ftehen am Ende eines großen Kapitels. Mir
jehen, wie die Stürme auf den Waflern der Kirche mit
jedem gemaltigen Wellenihlaa an das Ufer Württembergs
Schiffbrüchige warfen, aber die Hilfe, die man ihnen bot,
war, wie ohne weiteres zuzugeftehen iſt, eine ungulänglice,
Denn fie war in den meiften Fällen eine Unterftügung mit
Geld, die oft fehr reihlih, manchmal aber {mit 2 fl.) im
Verhältnis zu dem Bedürfnis der Erulanten fpärlich aus:
fiel und nur ein Viatilum bildete, mit dem man bie
Glaubenäbrüder vor eine andere Türe ſchidte. Es ift aber
auf die ſchwierige Lage der Oberfirchenbehörde hinzuweiſen,
wenn fie nur den tüchtigften unter den Exulanten das Tor
zum Dienft in Kirche und Schule öffnete und hieburd für die
Opfer bes Hlaubenseiferd mit einer nadhaltigen Hilfeleiftumg
jorgte. Immer und immer wieder madt die Oberfirden:
behörde geltend, daß für Mirde und Schule genügende
inländiiche Kräfte zu Gebot itehen, und die Landeskinder
mit Sehnſucht jede freiwerbende Stelle begrüßen. Ebenſo
ı wird man jugeftehen müfen, daß die Landeskinder var
den Erulanten jedenfalls die Belanntihait mit den Urb:
nungen und Sitten der mürttembergiihen Kirche, ja matt
auh eine größere humaniftifche und theologiihe Bildung
voraus hatten. Gerade das Beifpiel von Freubenitadt
ift lehrreih. Man hatte dort zwei Exulanten, Den
einen als Pfarrer, den andern ald Dialonus angeftellr.
aber Yaban verihwindet nah wenigen {jahren aus
Freudenſtadt, um vielleicht wieder nad Öfterreich zurüd:
zulehren.“) Auch Diafonus Yaft blieb nur wenige Jahre
in der aufblfühenden Stadt. Er wurde nah Wittenbori
gefeßt, während beide Stellen in ‚freubenftabt mit Landes
lindern bejett wurden. Immerhin ift auffallend, daß ver
Blid auf die herbeiftrömenben, in ben ergreifendften
) Ob er identifch ift mit dem Pfarrer ob, Laban in Aluser
1627-834?
Die Liebestätigfeit der evangelifchen Kirche Württembergd von Der Zeit des Herzogs Chriſtonh bis 1650.
Zönen bittenden Männer nicht den Gedanken anregte, ob
ihnen nidt durch Schaffung weiterer Stellen in Kirche und |
Schule zu helfen wäre. Gab es doch noch fehr große Par:
reien mit vielen ilielien, denen nur durch Zerſchlagung
und Bildung neuer Barochien zu helfen war. Ebenfo wäre
wohl im Land noch Kaum geweſen zur Gründung weiterer
Schulen, die in größeren Gemeinden unter der Menge der
Schüler litten, Indeſſen um bier zu helfen, mußte folden
neuen Pfarreien und Schulftelen erſt ein Gehalt geſchöpft
werden. Diefe frage aber war gerade in der Zeit, da bie |
Zahl der Erulanten ftart anwuchs, nicht ganz einfach zu
löfen. Die Mittel des Kirchenlaftens wurden durch Herzog
Ariebrih und feine Nachfolger in ungewöhnlicher Weife für
ihre privaten Zwede in Anſpruch genommen. In einer
Zeit, da die Überbringer einer Schenkung engliſcher
II. 117
Hunde 60 fl. aus dem Kirchenkaſten befamen, fehlte ber
Mut, Mittel zur Errichtung neuer Pfarreien und Schulen
aus dem Kirchentaften anzuweiſen. Die Gemeinden aber
waren für ſolche Gründungen nicht zu begeiftern, wenn fie
| allein dafür auflommen follten, denn fie waren daran ge
mwöhnt, daß ihnen für jolde Zmede von dem Kirchen⸗
vermögen Einlünfte einer aufgehobenen Pfründe oder eines
Beginenhaufes überlaflen wurden. Der Grundſatz, daß Die
Gemeinde für Gemeindbezwede in Rirche und Schule aufzu:
fommen habe, war auf dem Boden ber reformierten Kirche,
befonders bei den Gemeinden „unter Dem Kreuz” am Nieder:
rhein, zur vollen Entfaltung in großartiger Opfermilligleit
gefommen. Auf dem Boden der lutheriſchen Staatskirche
fehlte den Gemeinden der Trieb zu ſelbſtändiger Ausge—
ftaltung, da fie gemöhnt waren, geleitet zu werden.
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterfatiftik in Württemberg von Jahr 1904.
Bon Finanzrat Dr. A. Schott,
Mit 8 Uberſichten und einem Anhang.
. @eite
I. Zahl der unter die Bewerbeaufftdt fallenden Fabrile ıc.
Betriebe nach Gbewerbegruppen und Zahl der beihäftigten
Arbeitöträfte nach Alteräftufen und Geſchlecht 118
St
II. Räumliche Verteilung ber Betriebe und ihrer Arbeits:
fräfte AR FIRE 135
Anhang Taub. I—Illı . 13%7
I. Zahl der unter die Gewerbeaufſicht fallenden Iabrik- etc. Betriebe nah Gewerbegruppen und Bahl
der beſchäftigten Arbeitskräfte nad Altersfiufen und Geſchlecht.
Die nad $ 139b der Gewerbeordnung in Württemberg
unter bie Gewerbeaufficht fallenden Fabriken und die
|
Ausführungen befchränfen fih auf die entfprechenden &:
gebnifje des Yahres 1904 und auf eine kurze Vergleichun—
biejen gleihgelellten Anlagen einfchliehlich der ftaat- | derjelben mit den Ergebnijfen ber genannten zwei Borjahre.
lichen Hüttenwerle, Salinen und Eifenbahnwerkftätten, und
die Zahl der in ihnen befchäftigten Lohnarbeiter'), die Alters:
verhältnijje und das Geſchlecht der letzteren, ſowie der Familien—
ftand der erwachſenen Arbeiterinnen werben entfprechend einer
Verfügung des K. Minifteriums des Innem vom 16, Sept.
1902 (Reg. Bl. S. 432) feit dem Jahr 1902 auf Grund von |
befonderen, jeitens der K. Zentralftelle für Gewerbe und
Handel ausgenebinen Fragebogen im Herbit jedes Jahres
ermittelt. Als regelmäßiger Zähltag gilt ftetö der 1. Ol:
tober, weil um biefe Zeit die meiften Betriebe in vollem
Gang find: nur fir die buch Jahreszeit und wechſelnde
Nachfrage bedingten fon. Eatfon-
werden in Anpaflung an die ihnen eigentümlichen Broduf:
ttonsverhältnifie andere Erhebungstermine von den Gewerbe:
infpeftoren in die Fragebogen eingejegt. Die Ergebnifie der
eritmaligen Erhebung in den Jahren 1902 und 1903, ſowie
Umfang und Grundlagen der Erhebung find im Heit 2 des
Jahrgangs 1904 der Württ. Jahrbücher für Statiftif und
und Kampagnebetriebe |
Landeskunde eingehend dargelegt worden. Die nadhitehenden |
In Betracht kommen mir die gewerblichen Arheiter, |
d. h. Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge, Werkführer, Borarbeiter, Pfört
ner, Auflader, Austräger, Fuhrleute, Heiner u. drgl. einſchl. etwai⸗
ger in ſolchen Stellungen miltätiger Familienangeböriger.
Nicht einzurechnen find:
aı Verfonen, welche nur in der Vandwirtfchaft, im Haft: und
Scankvirtichaftöbetrieb und ald Dienftboten befchäftigt iind;
bi die mit höheren tedhnifchen Dienftleiftungen beirauten Teds
nifer, Chemifer, Zeichner u. bral.;
e) das mit laufmännifchen Arbeiten beichäftiate Perjonal;
A) die außerhalb der Arbeitöftätte hausinduſtriell beichäftinten
terionen (Deimarbeiter),
Bei der Gliederung der einzelnen nduftriezweige ift Dabei
wiederum ftrena nad den Grundſätzen verfahren, welche die
Reichsſtatiſtik für die Gemwerbeflaffiflation vom Jahr 18%
aufaeftellt und durdacführt hat.
Nach den vorgenommenen Erhebungen find in den drei
Sewerbeinfpeftionsbezirten, in welche Mürttemberg eingeteilt
iſt!), im Serbft 1904 8319 Fabriken und diefen nach & 154
Abſ. 2—4 und $ 154a der Hewerbeorbnung aleichgeftellte
Anlagen, gegen 7990 im Borjahr und 8092 im Jahr 1902
gezählt worden, Au den nad $ 154 der Gewerbeordnung
ten Fabrilen gleichgeitellten Anlagen gehören aub Zimmer
pläbe, Bauhöfe, Sieneleien, Brühe und Gruben, ferner Dir
i) Der Gemwerbeinipektionsbejirt I umfaßt:
im Nedarkreis: den Stabtbireliionsbezirt Stuttgart umd bie
Oberamtsbe zirke Backnang, Befiaheim, Bradenheim, Camnftatr.
Heilbronn, Ludwigsburg, Marbach, Nedarfulm, MWaiblinar
und Meinäberg;
h) den ganzen Jagſtkreis mit Ausnahme Des Oberamts Heidenkern
Ter Bezirk IT umfaßt:
a) im Nedarlreis: die Oberamtäbezirfe Böblingen, Ghiinger.
Xeonberg, Maulbronn, Stuttgari:Amt und Vaihingen;
b) den ganzen Schwarzwaldfreis;
e) vom Donaufreis den Dberamtsbezirf Kirchheim.
Der Bezirt III umfaht:
a) den ganzen Donaufreis mit Ausnahme Des ON. Beyirts Hiräben:
b} vom Nagftlreis ben Oberamtsbezirt Heidenheim.
Insgejamt waren in bieien 3 Bezirken tätig: 3 leitende (#emert«-
inipettoren, 4 Glewerbeaficfioren, 3 aus dem Arbeiterftand bertor
genangene Gemerbeinfpeltionsgehilfen und 2 Gencerbeinipeftie=-
affiftentinnen. Seit 1. Januar 1906 ift auf &rund einer Berfügen;
des Miniſteriums des Innern vom 3. Nov, 1905 (Rear S. 77
ik
| Das Yandesgchiet in vier Gewerbeinipeltionsbezirte eingeteilı
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiteritatiitit in Württemberg vom Jahr 1904.
Werkjtätten mit Motorbeirieb ſowie die Werkftätten der
Kleider: und Wäſchekonfeltion. Der Zuwachs in der Zahl
der Petriebe gegenüber dem ‚jahr 190% rührt in der
Hauptfache daher, daf durch die am 1. Juli 1904 in Kraft
aetretene Kaiſerl. Verorbnung vom 17, Februar 1904
(Neichögefegblatt S. 62) die Gewerbeauffiht im Gebiet der
Kleider: und Wäſchelonfektion eine Ausdehnung erfahren
hat, durch welche eine beträchtliche Zahl von kleineren Be:
trieben (Put: und Mafwertitätten) der Gewerbeaufficht neu
unterftellt wurde,
Wie aus der Überfiht a hervorgeht, weift denn auch
die Gruppe XIV Belleidungs: und Reiniqungsgewerbe die
größte Steigerung in der Zahl der Betriebe gegenüber den
Vorjahren auf (598 gegen 285 und 273). Die in diefer Ge:
werbegruppe zufammengefaßten Anlagen haben fih mehr
als verdoppelt.
Die Zahl der in jämtlichen Fabrilanlagen beſchäftigten
aewerblihen Arbeiter it von 178661 im Jahr 1908
auf 185907, d. h. um 4,1" geitiegen. Die jtärkite Zus
nahme zeigt aber nicht etwa wiederum die Gruppe XIV,
ſondern die Induſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und
Apparate (Gruppe VI), wo die Arbeiterzahl von 33 276
auf 37092, aljo um 3816 Perjonen hinaufgerüdt ift, wäh:
rend fie beim Velleivungsgewerbe nur um 2210 Perſonen
zugenommen hat (14041 gegen biöher 11831). An britter
Stelle erſcheint die mit der Mafchineninduftrie nah ver
II. 119
wandte Gruppe V Metallverarbeitung, in welder am
1. Oftober 1904 23557 Perſonen beſchäftigt waren, gegen
222341 im Vorjahr,
Einen zunädjt auffallenden Rüdgang in der Zuhl der
Betriebe und ber Arbeiterbejtände zeigen die Gruppen IV
und XI Induſtrie der Steine und Erben, jomwie die Holz:
und Schnigftoffinduitrie). Bei erftgenannter Gruppe ift die
Zahl der Betriebe um 21, die der befchäftigten Arbeiter von
11928 auf 11325 zurüdgegangen, die Holzinduftrie hat
gegenüber dem Vorjahr 44 Betriebe und 65 Arbeiter ver:
loren. Nah den Sahreöberichten der Gewerbeauffichts:
beamten für 1904 rührt die Steigerung der Arbeiterbeftände
in der Maſchinen⸗ und in der Metallverarbeitungsinduftrie
vorzugsweije von dem flotten Geichäftsgang her, der zumal
in der Uhren und Woaffenfabrifation die Berwendung
weiterer Arbeiter erforderlich machte, während die Abnahme
in den Gruppen IV und XII zum Teil wenigftens dem
Umftand zuzuſchreiben iſt, daß in der Induſtrie ber Steine
und Erben eine Anzahl von nur vorübergehend in Tätig:
feit gewejenen Steinbrud: und Steinhauerbetrieben ale
nicht zu den den Fabrilen gleichgeftellten Anlagen zählend
aus den Fabrilverzeichniſſen der Gewerbeinipeftoren wieder
ausgefchieden wurde, und daß andererſeits in der Holz:
industrie Die Einftellung vieler Sägmühlen ein Herabſinken
der vorjährigen Betriebs: und Arbeiterziffern verurfadt hat.
Auch die Tertilinduftrie weiſt eine etwas Heinere Arbeiter
ũberſicht a. Zahl der in den Jahren 1902, 1903 und 1904 der Gewerbegufſicht uuterftehenden gewerblichen
Anlagen und der darin befchäftigten Arbeiter.
Gemwerbearuppen
1.
= Kunfts und Handeldgärtnerei . . 1 1
T. Bergbau, Hütten: und Satinennefen,
Torfgräberei . « i 19 19
IV, Anduftrie ber Steine und Erden . 364 408
V, Metallverarbeitung . 710 698
VI. Anbuftrie der Bofcinen, Suftrumente und
Apparate . - „ ul | 841
vll. Chemiſche Induftrie 9 80
VIII. Induſtrie der forfwirti@aftlien Reben. |
produfte x. . . 145 | 144
IX. Tertilinduftrie . 527 ı 525
X. Lapierinduftrie 156 | 159
XI. Yeberindufirie . 14 171
XI. Induſtrie der Hola und Scnigftofie . 1577 1584
XII. Anduftrie der Rabrunges und Genußmitiel 2814 ‚2676
XIV. Belleidungss und — 27326
XV. Baugewerbe 148 198
XVI. Polygraphiſche (Hewerbe R ne ch 29. 267
XVII. »ünftleriihe Gewerbe. -. » - 2 0.“ 4 5
XVII Handelsgewerbe. 000 e, 5 12
Zuſammen som 7900
Betriebe
Bus bezw. Abnahme
Veihäftigte Verjonen ver ber
Betriebe | *
1904 gegen 1908
— — 8 u 9 BR
1 6 8 12 — 4
21 19243 1746 | 1847 92 + 101
382 10 826 11 928 11 325 — 211 —
727] 21619 2224 23 557 + 4 + 1816
857 | 30338 33276 | 3708 Hr 16 + 83816
35 224 2091 2142 +5 4 1
197 2402 2947 2869 — 717 — 78
528 | 41 102 41487 41374 + 8 — 118
161 | 780 7872 8147 | + 2, + ©
181 2773 2808 3148 r 0, + 260
1540 13691 , 14425 14 360 — 44 — 65
2673 15104 17778 | 17750 — 38 — 3
598 | 11492 11831 14041 + 818 +2210
132 2543 2084 1902 + 7 — 132
Hl Bis > 992 sel +8 + 10
8 48 46 | “| + 81 + 0
13 20 71 | sI+1 +8
8319 | 172508 178661 | 185907 | +89 +76
H. 120
zahl auf, als im Vorjahr. Die Abnahme erklärt ſich da-
durch, daß im dritten Gemwerbeinipeftionäbeziri drei größere
Tertilbetriebe (1 Bunt, 1 Teppich und 1 Jaquardweberei)
eingegangen find.
In den übrigen Gewerbegruppen ift mit wenigen und
zufälligen Ausnahmen (Gruppe VII und XIII) eime Ex:
höhung in der Zahl der Betriebe und der Arbeiteridhaft und
damit ein weiteres tro mangelnder Waſſerſtraßen und fojt:
ipieliner Kohlenzufuhr nicht aufacehaltenes Vorwärtsſchreiten
MWürttembergs auf der Bahn zum Indufſtrieſtaat feitzuitellen.
Deutlich läßt ſich die fräftige Entwidlung der inländifchen
Fabrifinduftrie und die vermehrte Arbeitsmöglichleit auch aus
den Zahlen der Arbeitsnachweisſtatiſtik von 1901/1904
entnehmen. Bei den öffentlichen Arbeitsämtern des Yandes
famen im Jahr 1901 noch 220, im Jahr 1902 251, im
Jahr 1903 190 Arbeitſuchende männlichen Geſchlechts auf
100 offene Stellen, dagegen ſank diefe Jahl im Kalender:
jahr 1904 auf 151 Berionen herab. Auf dem weiblichen |
Arbeitsmarkt überfteigt ohnedies feit Jahren die Nachfrage
nad Arbeitsfräften das Angebot faft in allen Berufsarten
und Gruppen. Ebenfo liegt in dem fortwährenden Rüd:
gang ber Zahl der Arbeitslojen ein unverfennbarer Be
weis für den anhaltenden Aufſchwung bes wirtſchaftlichen
Lebens. Die Arbeitslofigkeit hat ſich ftetig vermindert ſo—
wohl in den Oberamtsftäbten als aud in Stuttgart. In
Heidenheim, Ulm und Ravensburg wurden feine Arbeits: |
fofen gezählt; in Stuttgart waren an männlichen Arbeits:
lofen ermittelt morben:
ũberſicht b.
Die Ergebnifle der gewerblichen Arbeiteritatiitif in Württemberg vom Jahr 1904,
am 19. Februar 1902: 1396 Perſonen
„ 10. November „ 724 r
» 2. Februar 1908: 605 r
„ 1. Juli „9 „
„ 16. Rovember „ 500 u
„ 1. Februar 1904: 521 pr
„ 1 Juli u 198 =
Wirft man einen vergleichenden Blid auf bie arbeiter:
ftatiftifchen Ergebnifje in den anderen deutfchen Einzelfteaten
mit reich entwidelter Induftrie, fo zeigt fich, daß die Fabril
arbeitergahl Württembergs zwar hinter jener von Sadıien
und Baden prozentual noch zurüdbleibt, daß fie aber ber:
jenigen von Preußen immerhin etwas voraus ift. Angenom-
men nämlid, daft der Areis der unter die Gemwerbeaufficht
fallenden Betriebe und ihrer Arbeiter überall der gleiche
jet, eine Annahme, die wegen ber Unſicherheit bes Ber
‚ griff „gewerblider Arbeiter” und wegen der Berichieden:
heit ber Erhebungstermine jwar nit ganz unanfechtbar
ift, bei der Geringfügigfeit der Fehlerquellen jedoch bier
wohl feitgehalten werden fann, jo famen nadı den in den
Jahresberichten der Gewerbeauffichtsbeamten diefer Staaten
veröffentlichten ftatiftiichen Angaben im Jahr 1904 auf
100 Einwohner
in Sadıfen . . 14
„ Baden 33
„ Württemberg 9
| und „ Preußen. . 8
Cs wurben in dieſer Beziehung ermittelt:
‚sabrifarbeiter.
Zahl der im jahr 1904 der Gewerbegufſicht unterjtchenden gewerblichen Anlagen umd der darin
beichäftigten Arbeiter.
Jahl
der
Staaten
Sachfen 19 388
Baden u) 924
Preußen 129 219
Württemberg . 8819
Nach der Zahl der Betriebe ftanden im Jahr 1904,
wie in den Norjahren obenan: die Induſtrie der Nahrungs: |
und Genußmittel, melde mit ihren 2673 Unternehmungen
ungefähr ein Drittel (32,1%0) ſämtlicher in die Statiſtilk
einbezogener Fabrik: zc, Anlagen umfaßt. In zweiter und
dritter Linie kommen die Holzinbuftrie (1540 Betriebe) und
die Mafchineninduftrie (857 Betriebe), Am unterjten Ende
fteht die Kunſt- und Hanbelsgärtnerei, welche nur wegen
) Urgl. Reichsarbeitsblatt, Achraang 1906, Ar. 4 S. 825
(Baden), Ar. 7 S. 592 Preußen), Ar, 9 S. 770 (Sadıfen).
588 392 4202 216 3
208 818 1867 944 11 2
2 738 975 3% 472 509 8 21
185 907 2 189 480 9 22
| eines mit einem Motor verjehenen Betriebs (Waldſamen
und Alenganftalt) überhaupt in die vorliegende Statiſtit
einzureihen mar.
Legt man, was zutreffender iſt, als Mafitab für die
relative Bedeutung emer Induſtrie die Geſamtheit der
Berfonen!) zugrunde, bie in ihr ala gewerbliche Arbeiter
!) Einen weiteren Anbaltapımft für Die wirtſchaftliche Kraft un»
Yeiftungsfähigleit ber einyelnen Betriebe und Gruppen lönnten bie in
den Semerbefataftern enthaltenen Steuerfapitalien bieten. @ine In
ſammenftellung und Berdfientlicnung berielben ift jedoch sicht angänang.
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiteritatiftit in Würtiembera vom Jahr 104.
fräfte gegen Tag: oder Wochenlohn tätig find, jo überragt
die weitverjweigte Textilinbuftrie mit ihren 41374 Ar:
beitern alle anderen Gemwerbegruppen. Allein in Striderei-
und Mirkereibetrieben waren im Jahr 1904 11240 Perfonen
beichäftigt, in der Baummollipinnerei 86510, in der Baum
wollweberei 7293, Am nachſten fommt dem Tertilgewerbe
die Nafhineninduftrie, welche mit 37092 gewerblichen
Arbeitern annähernd ein Künftel der geſamten mürttem:
bergifchen jrabrifarbeiterichaft in Anſpruch nimmt,
Dann folgt die Gruppe V Metallverarbeitung
nit 23557 Arbeitern und erft am vierter Stelle ſchließt ſich
die betrieböreihfte Gruppe XI Induſtrie der Nah:
rung& und Genußmittel mit 17750 Perfonen un.
In Diefen vier Gruppen haben im Serbit 1904 119773 Ars
beiter, Das find 64,4%, der Geſamtheit, lobnenden Erwerb
gefunden.
drei Gruppen auf: die Anbuftrie der Holz: und Schnitzſtoffe
(14 360 Arbeiter), das Belleidungs: und Reinigungsgemerbe
(14041) und die Anbuftrie der Steine und Erben (11325
Arbeiter).
Die höchften Ziffern von gewerblichen Arbeitöfräften, die
auf einen Kabrifbetrieb in Württemberg durdfchnittlich treffen,
finden fih im Bergbau, Hütten: und Salinenwejen (88,0 Per |
Beide |
onen) und in der Tertilinbuftrie (78,4 Perfonen).
Gruppen haben ja aud ihren Schwerpunft in den Groß: und
Mittelbetrieben, Das Gegenteil gilt für die Nahrungsmittel:
und bie Holzinbuftrie, mo nod der Aleinbetrieb die Nenel
iſt. Bei eriterer entfällt auf 1 Betrieb eine durchſchnittliche
Arbeitergahl von 6,6, bei letzterer eine folhe von 9,3 Köpfen.
Mas die Altersitufen und das Geſchlecht ber in
Fabrilen und derartigen Anlagen befhäftigten Arbeiter an:
langt, fo wurben im Berichtsjahr 3422 Fabriten mit jugend:
lihen Arbeitern und 2108 Kabriten mit Arbeiterinnen von
Fe über 10000 Arbeiter weilen dann nur noch
11. 121
ı mehr als 16 Jahren ermittelt, gegen 3187 bezw. 1838 im
Vorjahr.
Wie aus der Überficht e und ber Tabelle I des Anhangs
(unten S. 127 ff.) zu erfehen ift, find vie abfoluten Zahlen bei
allen rbeiteraltersfiufen mit alleiniger Musnahme ber
Knaben in die Höhe gegangen, prozentual hat ſich aber dod)
der Anteil der ſchulpflichtigen Rinder erfreulicherweife etwas
vermindert. Die Beteiligungssiffer der finder unter 14 Jahren
it von 0,47% auf 0,45 %6 gelunten, während der Progent:
fat der jungen Zeute mit 14—16 Jahren von 8,80% auf
9,1370 geftiegen iſt. Ein Bild über den wirklihen Umfang
der Kinderarbeit geben dieſe Ziffern freilich nicht, Dazu
fehlt vor allem das weite Gebiet der Hausinduſtrie, in
welder die Beſchäftigung von Rindern und jugendlichen
Verſonen noch immer viel verbreitet it. Der Zuwachs von
1259 Köpfen in diefer Arbeiterlategorte verteilt ſich im
‚ weientlihen auf die Maſchineninduſtrie, das PVelleibungs
gewerbe und bie Metallverarbeitung.
Die ftärffte Bermendung jugendlicher Berfonen findet
fih im der Textil⸗ (30,6%), in der Mafchinen: (17,7%)
| und in der Metallverarbeitungsinduftrie (14,2°/,), alle üb:
| rigen Gemwerbegruppen beichäftigen zufammen nur 37,5 %+
| der jugendlichen. Der Progentjah der Jugendlichen meib:
lihen Geſchlechts ift am höchſten in der Tertil,, der Be:
Heibunad: und in ber Genußmittelinduſtrie. Dieje drei
Gruppen vereinigen in fih 5608 Mäbdhen, das find 72,9%
aller jugendlichen Arbeiterinnen.
Unter den jugendlichen Arbeitern ift das weibliche Ele:
ment verhältnismäßig viel zahlreiher vertreten als unter
den Erwachſenen. Ihre Zahl betrug im Jahr 1904 43,2%,
' im Jahr 1908 42,6”) der Jugendlichen überhaupt, dagegen
berechnete fich die Menge der erwachſenen Arbeiterinnen nur
auf 26,9 bezw. 26,70 der Gefamtheit der Erwachſenen.
Überfiht ce. Die gewerblichen Arbeiter nach Altersitufen und Geſchlecht.
PBerionen
am 1, Oftober 19H
männliche weibliche! überhaupt [männtiche weibliche | überhaupt [männtiche
am 1. Oftober 1908 am 1. Oftober 1902
]
weibliche) überhastpi
9.
finder unter 14 Jahren 345 ı
1
{ .ı 348 517 838 405 349 TH
Aunge Leute von 14—16 Jahren a. = 748. 16970 8973 6740 | 15 719 3001 679 | 15 885
Zuſammen ingendlihe Perionen | 10128 7698 | 17 816 94% | 7061 | 16 557 91% 7148 | 16 639
I | H
Perſonen im Alter von 16—21 Jahren | 23684 | 17136 | 40770 | 23285 | 18497 | 839 712 | 2117 | 1697 I 38884
Verfonen von 21 Jahren unb mehr ' 29486 , 27885 | 127821 | 9571 | 36821 || 122892 | 91974 | 26201 ) 117575
Anfammen Erwachſeut ‚123 120 | 4971 | 168 091 118856 , 432448 162104 1113491 | 42 468 | 156 959
Gelamtzabl der Arbeiter .
Die Frauen: und Mädchenarbeit in der mürt:
tembergiihen Fabritinduftrie hat zwar im Berichtäjahr zu
aenommen, den Bebarf aber aleihwohl entfernt nicht überall
Wörttem$. Iuhebüidher 1008, Yeft 2,
. 1838 ı 62664 | 185.907
128352 | 50309 | 178661 |122987 49611 | 172508
zu deden vermodt. Die Sefamtzahl der weiblichen Arbeits:
fräfte ergibt 52664 Perfonen, das fommt einer Steigerung
gegen fernd von 4,7%, gegen 1902 von 6,2% aleih. Die
16
2, 122
Beteiligungsziffer des weiblichen Elements ijt von 28,16%
auf 28,33% angewachſen, fie hat indeffen den Prozentſatz vom
1. Oltober 1902 mit 28,74% nicht wieder erreicht. Dies
ift vom Standpunkt desjenigen, der eine ftarfe Beteiligung |
der Frau am induftriellen Arbeitsprozeß wegen der Gefahren
für ihre phyſiſche Geſundheit, für Schwangerſchaft und
Kinderpflege als ein Übel anfieht, um fo erfreulicher, als
die Neuaufnahme vieler Konfeliionsarbeiterinnen im Betlei-
dungs- und Reinigungsgewerbe durch die mehrermähnte
ihmwellen in der Zahl der weiblichen Arbeitskräfte — um
1888 Berjonen — zur Folge hatte, jo daf die Geſamtzahl
derielben ohnedies beträchtlich in die Höhe qerüdt wurde.
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiteritatiftif in Württemberg vom Jahr 1904,
Die hohe Bedeutung der Frauenarbeit und Deren
Schwankungen im Beihäftiaungsgrad in den 3 Jahre
1902—1904 follen dur die folgenden zwei LÜberfüchten
d und e näher veranfchaulicht werden, Die Überſicht d
enthält eine Zufammenftellung der weiblichen Arbeitskräfte
in ihrem Verhältnis zu den Fabritarbeitern männlihen Ge
ſchlechts innerhalb jeder Gewerbegruppe. In der Überfict +
ift nachgewieſen, wieniel Arbeiterinnen in jeder Gruppe —
‚ abjolut und im Verhältnis zur Befamtiumme aller ermittelten
Erweiterung der Gemwerbeaufficht in biefer Gruppe ein Anı |
Urbeiterinnen — tätig waren. Die Gruppen find dabei in
abfteigender Neihenfolge nach der Zahl der Arbeiterimen
geordnet.
Überficht d. Die am 1. Oktober 1902, 1903 und 1904 in deu einzelnen Gewerbebetrieben beſchäftigten weiblichen
Arbeitäfräfte im Verhältnis zur Geſamtzahl der Arbeiter.
Zahl der gewerblichen
Darımter weiblibe Arbeiter
Arbeiter überbaupt
Wemwerbegrunpen
1904 |
. Hunft: und Danbelägärtinerei . R
. Bergbau, Hittens und Salinenmweien .
. Anbuftrie der Steine und Erben
. Metallverarbeitung . B
IJ. Inbuftrie der Maſchinen, Snftrumente “.
Chemiſche Imbuftrie .
Induſtrie Der forftwirtichaftlichen Nebenproduti⸗
. Zertilinduftrie . ie
+ Bapierinduitrie
I. Lederinduſtrie 2
. Anduftrie der Holy umd Sanikftoffe P
. Anbuftrie der Wahrumges und Genuhmittel
. Belleidungs: und Reiniqungsgewerbe .
VBaugewerbe —— —
.Volygraphiſche Gewerbe
Aunſtleriſche Gewerbe
Handelsgewerbe
Zuſammen
In allen 3 Jahren ragt (vrgl. Überſicht e) die Tertil:
induftrie vor fämtlichen übrigen Gewerbegruppen weit hervor.
Hier waren im Jahr 1904 25448 Arbeiterinnen, d. h.
48,32% der Gefamtzahl tätig, im Jahr 1903 50,77%
und im Jahr 1902 50,83%, In dem an zweiter Stelle
jtehenden Befleibungsgewerbe finft im Jahr 1904 die Jahl
der meiblihen Arbeitäfräfte bereits auf 8198 Perſonen oder
15,57°fn berab. Hierauf folgt die Gruppe der Nahrungs
mittelinduftrie, die 4695 Arbeiterinnen (8,91 %o) beſchäftigte.
‚Den nächſten Plak nimmt die Metallverarbeitung ein mit |
3626 Arbeiterinnen (6,89 Yaı.
190%
"185 907 | 178 661
in Brosenten
1902 -
15,45 1591
pr)
241.10 , 5,16
a7,
61,56 | 61,7
43,31 | 43,76
711 638
615 695
673 |
' 25539 | 25 218 | 61,51
3408 8310 | 49,29
8 1m! gıs
887 5,72
4689 4767 | 26,45 26,38 36,8
6310 6095 | 598,39 59,54 53,8
2 010. 08
1522 | 3,4 BR
ı 10,87
1.9.30
33 316 Au
4
172598 300 496
' genannten vier Gruppen IX, XIV, XII und V 79,69%
alfo faſt *%s induſtrieller Frauenarbeit. Der Reit ve
20,31 ”/« verteilt fih auf die übrigen dreizehn Gruppen.
Bon den erwachſenen Arbeiterinnen waren im Jahr 1004
— vergl. die Tabelle I des Anhangs unten S. 138 — 1088
verheiratet, 1874 verwitwet unb 213 geſchieden. Auf 100 r
Fabrilen ac. arbeitende Berfonen weiblichen Geſchlechts tom
ſomit 24,1 Berheiratete und 75,9 Ledige. Gegenüber dieſer
Durchſchnittsſatz erfcheinen mit relativ viel Werbeirateier
bie Gruppen: Bernbau mit 83,1”, die Inbuftrie der
Insgeſamt entfallen auf die | Steine und Erben mit 43,8%, die polygraphiichen Bemeri
Die Ergebnifle der gewerblichen Arbeiterftatiftit im Württemberg vom Jaht 1904,
11, 123
ũberſicht e. Die am 1. Oftober 1902, 1903 und 1904 in Fabriken und dieſen gleichgeftellten Anlagen beihäftigt
gewejenen Arbeiteriunen.
Wewerbenruppen
(nad, der Jahl Der in ihr beichäftigten weiblichen Arbeitefräfte
in abfteigender Reihenfolge geordnet)
—1 2,
IX. Zertilinpuhtie - 2 2 2 2a
XIV, Belfeivungs- und Keinigungsgewerbe
XI.
Induſtrie der Nahrungs: und Genufmittel . .
V. Betaflverarbeitung Bar
x Bapierinpuftrie. . 2 2...»
VI. Induſtrie der MRaichinen, Inſtrumente w. .
XVI. Polggranhiicde Gewerbe . er
XI. Induſtrie Der Holz: und Schnitzſtoſſe
VIEL | Induftrie ber forſtwirtſchaftlichen Rebenpropdufte .
IV. Induſtrie der Steine und Erben . —F
VII. Ehemiſche Iuduſtriee
XI. Lederinduſtriie.
III. Bergbau, Hätten: und Salinenweſen
XVIII. Sandelegewerbe
XVII. Aunſtleriſche Bewerbe
I. Aunjt⸗ und Handelsgartnerei
XV, | Baugewerde
Zufammen
mit 40,0”, Ehefrauen. Relativ wenig Verheiratete weijen
auf: die Maſchineninduſtrie mit 18,4" und bie Tertil:
induſtrie mit 19,7% Ehefrauen.
Schon in der Beröffentlihung der Ergebnijje der ge:
werblichen Arbeiterftatiftil von den Jahren 1902 und 1903
ift Württemberg als ein Land bezeichnet worden, in dem
die Hlein: und Mittelbetriebe vorberrfchen. Die Bear:
beitung der Fragebogen von 1904 beftätigt dieſe Erfahrung
von neuem. Nach Überficht [ beichäftigen 90,09 %o (im Vorjahr
90,427) aller der Bewerbeaufficht unterftellten Betriebe unter
50 Arbeiter, barunter 56,94 9 di. V. 57,38 %/,) bis zu 5, und
nur 9,91" (1.8. 9,58 "/a) Betriebe haben mehr ala 50 Arbeiter.
Daß aber die ſchon nach ber erften Berufs: und Gewerbezählung |
im Jahr 1882 beobachtete Konzentration der inbuftriellen Be:
triebe ihren unaufhaltfamen Fortgang nimmt, bemeift ber Um:
ftand, daß in bem einen Jahr vom 1. Dftober 1903 bis
1. Oktober 1904 die Rermehrung der Betriebögrößentlaffen bei
den Großbetrieben ſich viel raſcher vollzogen hat als bei den
Klein: und den Mittelbetrieben. Jene haben um 7,71%, zus
genommen, Diefe nur um 3,32 bezw. 4,47”, Die Zahl der Ar:
beiter, welchen die Großinduſtrie den Lebensunterhalt gewährt,
ift faft das Dreifache gegenüber der Zahl der in den Alein-
und Mittelbeirieben beſchäftigten Berfonen. Auf die Grof;
Jahl der befchäftinten Arbeiterinnen am 1. Oltober
1904 983 1902
in Yo ji in %u in ®e
abfoltt Pr a | abjolıt — abiolut 6 —
zahl zahl | sabl
8. 4 15 EI -% s
a Ta £ T- — | =
25 448 48,52 | 26 539 50,77 | 26218 50,88
8198 15,57 #3 | 124. 6086 12,28
46% 8,91 4689 se | 4767 9,61
36% 6,89 8497 6 | 34 6,98
8527 5,70 3408 6,17 8810 8,87
2472 4,69 2 262 4,50 2283 4,60
1587 2,96 1522 3,08 1468 2,96
822 1,56 887 1,76 857 1,78
748 142 822 1,68 678 1,86
B44 1,22 64 | 1,26 674 1,36
561 1,06 5 1,00 562 1,18
256 0,49 206 4 172 0,35
8 0,16 74 0,15 79 0,16
20 0,04 8 „02 B7 0,01
7 0m; h 01 .
ie — 2 9 1,02
52.664 100 50 309 100 40611 100
betriebe entfallen 68,19% (i. B. 67,98%) der gelamten
Fabritarbeiterfchaft, auf die Sleinbetriebe 5,81% (i. V.
5,65"), auf die Mittelbetriebe 26,00% (i. B. 28,66 "ni.
Im Rahmen der fiebzehn Gewerbegruppen gab es im
Jahr 1904 nur fieben nduftriegweige, in welden die Groß:
| betriebe weniger Arbeiter zählten alö bie zu derfelben Gruppe
gehörenden Klein: und Mittelbetriebe zufammen. Das find
neben ber Gruppe I Hunft: und Sanbelögärtnerei mit
ihrem einzigen Motorenbetrieb, die Gruppen VIII, XI, XD,
XII, XVIL und XVIII. Überall fonft haben die Großbetriebe
mit ihrer Arbeiterzahl das Übergewicht. Bon den habrifar:
beitern der Tertilinduftrie find 86,2%, von benjenigen ber
Majhineninduftrie 81,7% und von jenen im Bergbau,
Hütten: und Salinenwefen 79,1% in Großbetrieben tätig
(oral, Überfiht g).
Mas die Niefenunternehmungen mit über 1000 ge
werblihen Arbeitern anbetrifit, jo gibt eö deren mie ſchon
im Vorjahr ſechs. Drei davon gehören der Mafchinen:
inbuftrie, zwei der Metallverarbeitung, eine gehört ber
Tertilbrande an. Sie befcäftigten insgefamt wie in
Tabelle II des Anhangs (unten S. 139) genauer nad):
gewieſen ift, im Jahr 1904 9796 Arbeiter gegen 3601 im
Jahr 1908,
II. 124 Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftatiftif in Württemberg vom Jahr 1904.
Überficht f. Die Fabrikbetricbe in den Jahren 1903 nnd 1904 nad, Betriebögröhenklafien.
Auf die Größenflaffen Zunahme (4) ober
entfallen von 10 Abnahme (—) in #,
Betrieben h | Serfonen der | der
1909 | 1904 | 1908 | 1904 Vetriebe kuss
s a7 IL 8
Kleinbetriebe Mi
mit I—5 Berfonen . . . . . 57,8 665 5
Mittelbetriebe | N
mit 6—10 Berjonen . . . . | — 11,74 | 1880 8,98 ; 4,29
„UM ne, 21,0 | 20,35 | 29,07 | 1,71
Aufammen . . » 33.04 ı 38,16 ! 26,66 | 26,00
w“roßbetriebe |
51— 100 Berlonen . . . 91: — 487 | 5,06 | 16,27 15,56
„ 401-- 2W0 . N, a 256 | 2,71 || 16,18 | 16,99
„MM 2: 1,79 | 1,70 | 23,08 | 2,65
. BA 02! 09! 840 8,83
Pa \ 777 N | 0,07 | 007 | 481 | 07
Snfommen . . . 0 + 77
Helamtfumme. . TO | I 100 | 100 100 100 | + #12 + 406
) I» )
Überficht g. Die eins, Mittel- und Wrsfbetriebe in Württemberg im Jahr 1904,
Klein: et Grofi: | Bon 200 Betrieben —J— ver beſchaftigten Arbeiter in
be be) be — - _ |. Be en
triebe triebe 7 TE „| 1
Mewerbegruppen ge | ie, . * x Kein: | Mittel: N Er Kleinbetrieben Rittelbetrieben Großbeirieben
|
|
1 Ne ———
I 8-50 u mehr * be: | > über: i in | über: | in 1 aber | in
BR — — triebe triebe | triebe } —W— | haupt | Ye | dat | .
F RE WE ee T 2 IT s | wm | 1. m 18
I, Hunft unb Handelsgärtnereii — 1 — — 1000 — — u. 12/1100, — —
III. Bergbau⸗, Hütten und Sa⸗
finenmefen . il» 5b | ss nılaes a1 02 | 8388| 20,7) 1460| 79,1
IV, Induſtrie der Steine m |
Erden . al 5 | 608 141 | 276: 194 | #908 os sus, 54,3
V. etaßverarbeitung . 312 106 425 42,8 | 14,6 749) 192 | 6104| 16 704 | 70,9
VI. Induſtrie der Raisinen,
Inſtrumente ıc.
VIL Chemiſche Induſtrie
it
A|
|
VID. Anduftrie der forftwirtfeaft. |
309
407, 304 146 | 475: 8655| 170 vom) 3,7 | 5776, 18,6 . 9036| St,
me one 111 a 47, 14 70
lichen Nebenprodulte. .. 58, 70 14 | 387, 511) 102 1 120 45 382 464° 1408: 49,1
IX. Zertilindufirie. , oo. EI 243 29 | 195 | 460! 415 1944| 05 || 58 188 | 35668 86,2
X. Bapierinduftrie .. 28! 9 4 | 162 | 565 | 978 Br El 75,6
XI. Seberindufteie. . 0.5 | m a0 [508 last) Br | 176 56 | 1a 1515| ar
XU. Induſtrie der Holy und | | | | | '
Scnigftofle. . . . 1066 499 52 | 686, 2380| 84 | 23600 164 | 6042| 63h 5358| 378
XII. Indufteie der Nabrungks | | |
und Genußmittel. . .|2218 | 4m 58 3285| 1560| 22 |] 4594| 355 | 5460| 808 7758 3,7
XIV. Befleidungss u. —— | |
gewerbe . . 189 | 339° 70 | 3836| 567 111,7 | 607 48 | 4830| 3441 8604 6181
ZV. Baugewerbe ©... 70 8° 10 | 5981 886 | 76 | a2) 11a | o05| 3651| as’ zas
XVL Bolngtaphiche Gewerbe . 88 158 4 | 388) 875 87 | s12! 51 | 2725| 4 3085| 505
XVII. Rünftlerifche Gewerbe . . 1 TI — 185 | 875| — al ran — =
XVII. Sandelögewerbe . . . | 8 4 1 61,5 | 808 1 77 241180 | 44 381 489
Bufommen 1904 . Jam ame, ss | 569 | 582 | 9 J1osos| ss um 30 | 1778|
Im Jaht 1908 , . a num 765 | 574 350 96 Em 5,6
| | ı | |
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiterftariftit in Württemberg vom Jahr 1904.
II. 126
I. Räumliche Verteilung der Betriebe und ihrer Arbeitskräfte,
Eine gedrängte Zuſammenfaſſung der erfragten Bes
trieböanlagen nad ihrer geographiichen Verbreitung in den
vier Kreifen des Landes, mit Ausiheidung der Arbeiter
nah Zahl und Geſchlecht bietet Die Tabelle III des An:
hangs (unten ©. 136/139).
Die indujftriereihfte Gegend iſt jowohl hinſichtlich
der Zahl der Betriebe als nah der Zahl der Arbeiter der
Nedarkreis. Er übertrifft den indpuftrieärmften Teil
MWürttembergs, den Jagſtlhreis, in der Zahl der Be
triebe um mehr als das Doppelte — 2836 gegen 13:49, —
in der Perionenzahl um mehr als das Dreifache — 75415
gegen 22010 (darunter weibliche Arbeitöfräfte 19814 gegen
5989.) Den zweiten Play nimmt der Schwarzwaldfreis
mit 2073 Betrieben und 49219 Arbeitern (darunter 15688
weiblichen Geſchlechis ein; den britten der Donaufreis mit
2071 Betrieben und 39263 Arbeiten (11173 weiblichen
Seichlehts\. Schwarzwald: und Fagftkreis zuſammen bleiben
mit ihrer Arbeiterzahl nod um 4196 Köpfe hinter jener
des Medarkreifes zurüd, übertreffen ihn aber in der Yahl
der weiblichen Arbeitsfräfte (21677 gegen 19814).
Berechnet man die Arbeiterzahl, die auf eine Betriebe
anlage entfällt, jo fommen auf 1 Betrieb im Durchſchnitt
des ganzen Landes 22,3 Nrbeiter, auf 1 Betrieb im
Nedartreß . . » 26,6
Schwarzwaldlreis . . 23,7 | *
Donaukreis 18,9 | Arbeiter,
Jagftfres . . - 16,4
Auf die 64 Dberamtsbezirte bes Königreichs verteilt
ſich Die Zahl der Betriebe und der Arbeiter ziemlich un
gleichmäßig. Die Zahlen ſchwanken zwiſchen 42 Anlagen |
und 125 Arbeitern in dem Oberamt Weinäberg und 1030
Anlagen mit 23339 Arbeitern im Stabtdireftionäbezirf
Stuttgart. 33 Dberamtäbezirte hatten bis 100, 22 von
100— 200, 7 von WO— 250 Betriebe. Nur Stuttgart und
der Oberamtsbezirk Böppingen haben einen Fabrilenreichtum
von über 250 Betrieben. Die 7 Oberamtsbezirle mit
201— 250 Betrieben find Heilbronn (250), Ulm (249),
Gmünd (248), Reutlingen (239, Balingen (235), Tutt:
lingen (238), Gannftatt (227).
Die Zahl der gewerblichen Arbeiter war am geringiien
in den Bezirken Weinsberg mit 125 und Sulz mit 185 Ar:
beitern, am größten in den Bezirken: Stuttgart 123339), |
Gannjtatt (12045) und Göppingen 111699 Arbeiter), in
13 Oberämtern wird eine Arbeitergahl von 200—500 Köpfen |
erreidt, in 7 von über 500— 1000, in 19 von über 1000 2000,
in 7 von über 2000--4000, in 11 von über 4000-8000,
in 2 von über 8000—10000 Köpfen.
Im Nedartreis jtchen au der Spige der Induſtriezentren:
aufßer Stuttgart-Stadt die Oberämter Gannftatt, Heilbronn
und Ehlingen, im Schwarzwaldfreis: die Oberämter Reut:
lingen, Oberndorf und Balingen, im Donaufreis: die Ober:
ämter ®öppingen, Ulm und Geislingen, im „agitfreis: |
Heidenheim, Gmünd und Aalen.
Greift man auf die unterften Berwaltungseinpeiten
MWürttembergs, die politiihen Gemeinden zurüd, und jucht
man aus ihmen die fabrifreichften heraus, ſo geftalg ſich
das Bild über die geographiſche Verteilung der Induſtrie,
namentlih im Zufammenhalt mit der Einwohnerzahl diefer
Gemeinden noch weſentlich lehrreicher, ala wenn die Ver—
teilung nur nach Oberamtäbezirfen betradhtet wird. Voran
jteht zwar auch in diefem Fall Stuttgart, aber ſchon
an zweiter Stelle erſcheint nicht Ulm, fondern Göppingen,
an dritter nicht Heilbronn, fondern Gannitatt. Gemeinden
wie Schramberg, Untertürfheim, Ebingen, Feuerbach u. ſ. w.
rüden herauf vor Ludwigoburg und Ravensburg. Tübingen,
das nad jeiner Veröllerungszahl an zehnter Stelle erfcheint,
muß fich in diefer Gruppierung mit der 41. Stelle begnügen.
Oberndorf und Untertürfheim befigen je eine Nrbeiterzahl,
die größer ift als die Hälfte ihrer Eimmohnerzahl; in
Dberndorf lommen auf 100 Bewohner 62 Aibeiter, in
Untertürfheim 54 (oral, Überfiht h unten S. 126).
Es ift bemerlenäwert, daf die Mehrzahl der 62 arbeiter:
reichſten Gemeinden im Flußgebiet des Nedars liegt, wo
die Hauptſchienenwege Württemberas zufammenlaufen und
wo das Sand feine nächſte Verbindung findet mit der großen
Induſtrieſtraße des Rheines und mit ben Rohlenrevieren von
‘ Saarbrüden und der Ruhr. Von Schwenningen bis Nedar:
fulm und Kochendorf dehnen fi entlang den Talzügen bes
Nedars und jeines vielverzweigten Waſſernehzes (Eyach, Echaz,
Erms, Fils, Nemöıc.)die Fabrifftäbte und Fabrildörfer mit ihrem
fortwährend fteigenden Arbeitöfräftebedarf immer weiter aus.
Dei der Gegenüberftellung von ortsanweſender Ein:
mwohnerihaft und Arbeitergahl darf jedoch die Tatſache nicht
überjehen werben, dak viele von ben einem Oberamt ober
einer Gemeinde zugezählten Arbeitern nicht auch dort wohnen.
Schon bei der Volkszählung am 1. Dezember 1900 haben
von den 2169480 Einwohnern, die Württemberg am Zäh:
lungstage aufwies, 59428 = 2,74"), angegeben, daß fie
außerhalb ihres Wohnorts arbeiten. Seitdem ift dieſe Zahl
dank der fortgefegten Verkehrserleichterungen natürlich noch
bedeutend geftiegen. Und gerade die Kabrifarbeiter haben
von der inzwiſchen cingetretenen Verbeſſerung, Vermehrung
ı und Werbilligung der Zufahrten zur Arbeitsftätte (durch
Arbeitermochenlarten, Fahrrad, Trambahnen sc.) den größ-
ten Nuten gezogen. Faßt mar z. B. die Stadt Stuttgart
als das Endziel bezw. ald den Ausgangspunkt von ermerbö:
tätigen mit Arbeitermocdhenfarten ausgeftatteten Perſonen näher
ins Auge, jo wurden im Rechnungsjahr 1904 im ganzen (ein:
ſchließlich der Filderbahn) 200009 Arbeiterwwochen: und Arbeiter:
rüdfahrfarten nach Stuttgart ausgeſtellt, und 87890, d. h.
43,9%, diefer Zahl von Stuttgart heraus. Ähnlich ift es bei
. Heilbronn, Göppingen, Reutlingen, Gmünd, Schwenningen
und vielen andern induftriereichen „Stationen“. Wird nun für
einen Arbeiter die Benügung von 50 Wochenkarten pıo Yahr
angenommen, fo ergibt ſich, daß an den Bahnhöfen Stutt-
garts an einem einzinen Wochentag mindejtens 4000 Arbeiter
aus: und über 1700 Arbeiter einfteigen, um in ihren Ar:
beitsort zu gelangen, Zu diejen die Bahn benügenden Ar:
| beitern dommt indefien nod) eine große Reihe von Perfonen
aus den Nachbar: und den Vororten, die zu Fuß oder per
Fahrrad ihre Arbeitöftätte auffuchen. Nach einer allerdings
ſchon im Jahr 1899 von Handelskammerſekretär Scholl in
*
Orts:
anweſende gahl
Be der
völferung | gewerb⸗
ı m lichen
1. Dezbr.
1900
I
176.699 |
19884 ı
26 497 |
37881
27 3%
2149 |
42 982
18699
10 106
10 510
7050 |
8551
13 580
4054
B00U
1052
3325
19 436
2058
B235 |
18 463
8718
4353
6
34
4897
5141
5787
1858
5460
7650
Gemeinden
Stuttgart .
Höppingen
Cannitatt .
Heilbronn .
Ehlingen .
Reutlingen
.Ulm
Gmuüund
Schwenningen OA. Rouwen
Heidenheim
Geislingen — *
. Schramberg DA. Oberndorfe
ttutltlingen
unterturtheim OU. Cennſian
Ebingen OA. Balingen
Feuerbach ADA. Stuttgart .
Oberndorf
Yudwigsburm .
Kalen . .
* Kirdiheim u. T..
Navensburg . R i
Biullingen OR. Reutlingen e
Bietigheim DU. Befigheim .
; Nürtingen .
Bafferalfingen oa. Aalen z
Urad . Fr
Baiblingen .
| Schorndorf :
' Salah TON. Göp wpingen
Metzingen OA. Urach.
Backnang
EBBSESERES:!
=
*
Heilbronn durchgeführten Erhebung über die dort beſchäf—
tigten induſtriellen Arbeitsfräfte nad ihren Wohnſitzen!)
lieferten damals nicht weniger als 5 Oberamtsbezirke täglich
zufammen 3452 Wrbeiter in die Fabriken von Heilbronn.
Davon famen
aus den Gemeinden bes Oberamts Heilbronn 2691 Terf.,
„ dem Oberamt Bradenheim 250 „
2 " " Nedariulm . 219 *
Paar „ Weinäberg . . 18 „
” * Befigheim —— 13 „
ferner aus Baden (Schluchtern und ſtirchardt
bei Sinshein d. 68 „
aus Heſſen (Wimpfen). . - -» a.
Was ſchließlich nod die Verteilung ber einzelnen 64
werbegruppen im Lande anbetrifft, fo bat der Neckar⸗
freis auf den meiften Gebieten ein entſchiedenes Übergewicht.
Nur in zwei Induſtriezweigen jteht er nach der Zahl der
) Brgl. die Beichreibung des Dberamts Heilbronn, Stutt:
gart 1901. I. 8b, 2. Teil S. 204 ji.
Arbeiter
Die Ergebniffe der gewerblichen Arbeiteritatiitit in Mürttemberg vom Jahr 1904.
Die nach der Aufnahme vom 1. Oktober 1904 fabritarbeiterreihiten Gemeinden in Württemberg.
‚ Drts
anmeienne
| Be
'»ölferına gewerb⸗
om lichen
4. — Arbeiter
Jehl
der
Kemeinben
! Sontheim DA Heilbronn
! Sbertürtgeim DA, Cannſtati
Rottweil . ——
Valhingen a. Fildern
Biberach —
' Zuffenhaufen OA. Ludwigsburg
Tailfingen DW. Balingen
| Blaubeuren . ;
Troffingen OR. Tuttlingen ;
| Tübingen .
Böblingen
Kornmweitheim OU. Ludwigeburg
Dettiugen TA. Urach
Neckarſfulm
Calw
Hall
Rottenburg
Areubenitabt .
| Nedartenzlinaen OU. Rarungen
Ebersbach DU. Goppingen
Wangen i. A.
Balingen
Auchen OA. Beislingen i
Söflingen ON. Ulm
Weingarten OA, Ravensburg
Sindelfingen O4. Böblingen
Heubab OR. Gmünd .
Wannweil DU. Neutlingen .
Ubingen OU. Möppingen
Wendlingen OA. Ehlingen .
62, ' Unterhanfen OA. Heutlingen
beichäftigten Arbeiter hinter anderen Kreiſen zurüd. Des
ift der Fall: einmal im Bergbau, Hütten: und Salinenweſen.
wo ihm der Jagſtlreis mit dem flaatlichen Erzgruben, Eifer
und Walzwerken im Brenz: und Kochertal (Oberamt Maler
vorangeht (981 gegen 608 Arbeiter); fobann in der Tertt:
inbuitrie, wo Schwarzwald: und Donaufreis ihm voraus
find. Im Schwarzwaldkreis beihäftigen allein die zma
Oberamtsbezirke Neutlingen und Balingen mehr Tertilarbeite
als fümtlihe Tertilfabrilen des Nedarkreifes miteinander
(10 795 gegen 10489 Berfonen). Neben der Tertilinduftrr
haben in den erwähnten zwei Kreifen die Mafchinerninduftrir
in ihren verfchiedenen Zweigen (Tberndorf und Rottweil
und die Metallverarbeitung (Geislingen und Göppingen
fih zu hoher Blüte entfaltet. Im Yagitfreis ftehen mr
6301 bezw. 5315 gewerblichen Arbeitern bie Oberamtsbezick
Heidenheim (Kattunmanufaltur, Tabaffabrifation »c.) um
Gmünd (Bijouteriewaren) ſcharf im Vordergrund, Gr m
dritter Linie folgt Aalen mit insgefamt 3900 Indutr
arbeitern.
Die Ergebnifle der aewerbliden Arbeiterftatiitit in Mürttemberg vom Jahr 1904. il. 19%
Anbang. dab. I. Die Verteilung der unter die Gewerbeanffiht fallenden Betriebe und Arbeiter anf die
Gewerbegruppen umd Gewerbearten im Jahr 1904.
Arbeitetrafte
Unter d. weiblichen
Arbeitoträften find
Wewerbeart überbaupt mievon And alt
bezw, a u Ku —
— Er 14 bis zu 16.16 bie au 21
arunter
Jahren Jahre
Hewerbearinpe — 21 Jahre und] ver: ver⸗ ge—
Jahre älter beis wits ſchie⸗
1. xuuſt· u. ————
IN. Bergbau, Hütten: u. Sa⸗
— Torigräberti
——— und
ðruden —
b1 1, Zilbers, Blei⸗«, Rupfers,
Sinl: und Sinnhütten .
bi 3, Herſtellung von Eiſen
und Stahl, Ariitr mb
Strediwerte
e) 1. Salzbergwerte
e) 2. Salinen .
eı Torfgräberei
17 — der Selm und |
j -|
Erden.
a) l. — ie.
a) 2. Schieferbrädhe .
w 3 Andere Steinbrüche .
a) 4. Steinhaner . .
a) 8. Berfertigung von fei
nen Steinmaren ,
b 1, Gewinnung von Nics
und Sand . —
be 2, Kallbrüche x. .
b) 8. Jementfabritation .
ts 4. Gewinnung von Gipe
und Schwerſpat
bı 5, Verjertigung von Ye:
mentwaren.
c) 1. Yebm: u. rongraberei
dı 1. Ziegelei B
d+ı 2. Schwennmireiniabrita-
tion . ——
B. Zöpferei .
di, Sagencefohrifetion
«l) 6. Porgellanfabritation .
ve) 1. Glasbütten .
*ı 2, Blaänerebelung
Y. Metaliverarbeitung
aı 1. Verfertiguna von old:
und Silbermaren .
ar 2. Bold: und Silberichläs |
gerei .
21
200
382119385
49
32
618
932
481 |
1197 |
13
4684
42
38 |
238 |
ei
36!
216 |
563
%
122
10 81
35.
106
218
1907!
470
1115
13
4327
1
78
857
3
12
11
21
21
23567 10 931 3626
5.697 | 4024 | 1513
a1
17.
14
4
‚1onul ao laıee
426, 240 878
4 — 2
|
7683 |
517
8
”
168 ı 8530
6 29
29
492
768
13
118 : 3192
8
47
»
214
Eat?
1170 188%
568 | 2688
l
2| 1
ratet wei den
I. 128 Die Ergebnifie der gewerblichen Hrbeiterftatiftit in Württemberg von Jahr 1904.
Anhang. (Mo) Tab. I. Die Verteilung der unter die Gewerbeauſſicht fallenden Betriebe
»ewerbeart
bezw.
Memwerbegarunne
i._
. Aupferihmiede .
. Kot: und Beibgieher .
3. Sinngieher .
. Berfertigumg von
Spielwaren aus Metall.
6. Sonftige Verfertigung
von ſeinen Blei: md
Zinmmaren .
9, Galvanoplaſtiſche An
ſtalten
10. Souſtige Lerarbei- f
tung unedler Wetalle „|
11. Erz und (lodens |
nieht ee
12. Würtler
18. Sorftige —
und Verarbeitung von
Metalllegierungen
) 1. Eifengielierei
3. Hlemprter
4 Blehwarenfabritation
7. Berfertigumg von Stif-
ten und Nägeln .
:) 8. Grobſchmiede
9, Ecloflerei .
11. Zeugſchmiede
12. Scherens ic, Schleifer
13. Feilenhauer
} 14. Berfertinung von ei
fernen Aurgwaren
16. Nadlerwarenfabr.
N. Industrie der Maſchinen,
Inftrumente u. Apparate
a) 1. Fabrikationvon Danıpi
maſchinen
ar 2. Fabrilation von Beiro-
lfeum:w.- Motoren .
a) 8. Kabritation von land
wirtfchaftlihen Raſchinen
a; 4 Fabrikation von Spin-
nerei⸗rtc.⸗ Maſchinen
a) 5. Fabrikation von nat. |
majchinen
a) 6. Verfertigumg —
nen Raufonftruktionen
ar 7. Herſtellung von Jens
tralbeisanlagen Zr
Arbeitäölträite
Zabl "Tunterd. weibliwen
überbaupt bievon find alt
iu rbeitötraften ind
ber
unter 1 bis zu 16 16 bis zu 21 21 Jahre und] ver ver ge—
darımter 1 Yalıca
Zahıren | Jahte Sabre älter bei: . wits ſchie
——f ratet ben
mw,
w. Im: m.
516 IT. |
a det
51
51
|
17
4492| 734
1976| 132
Bi
2185| 888
785 | 116
19 —
2 160 15
Aa 4.
44 —
87 8
Bus) 162
4430 182
34620 2472 1115 14 12596 472 7181
837 | 37092 wo Bes | 8 u
12 | 3880 — u et i 40% 3338| — =,
a — I —| 18: 18 - | — _
a 18! 1. — | ıl- | -ı u —- 1m - I -!— ⸗
16 1870, 1141. 1291 7 2 || 98) 10° 209 R 527 78 9:5
s; 9 a »i-.-| s| —!| »! ss: u» rI sl- -
| |
8 140 138 ıl :—| 7— — 8: ı 101 — - — —
| h ı
4 48 4adl 1—— Be 2 — .
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiterluniinf in Württemberg vom Jahr 1004.
und Arbeiter auf die Gewerbearuppen und Gewerbearten im Jahr 1904.
Zahl
der
Be
Mecwerbenrt
beim,
wewe
ewerbearuppe triebe
1.
8. Serfertigung von Ma:
ihinen und Apparaten
anderer Art vi
Mühlenbaw
1. Bagner -. . .» » .
2. Bagenbauanftalten .
3, Berfertigung von Fatu
räbern —
3. Sonſtige Verfertigung
von Schuſwaßen.
Sellmehitftrinmente
> 1. Biansiortefabrifation .
3 36 ieh und Mundhar-
monifafabritation .
4. Zonftine Mufilinftru>
REWE =: 2.5 8
1. Leriertigung von
matbematiihen Inſtru⸗
menten . ——
2. Kerfertigung von hirut
giſchen Inftrumenten
KRerfertigung von Lanmpen
1. Serftellung von Strom
ergeugungämaichinen x.
ii 8. Herſtellung von elel—
triſchen Telenraphen :c.
4. Seritellung won elel:
triihen Apparaten ı,
5. Derftellung von elef-
triihen Anlagen w.. .
6, Betriebe für Elektrizi⸗
tätsergeugung .
Chemiſche Anduitrie.
Chemijche Groſinduftrie
Sonftige Rerfertigung non
chemiſchen x. Präparaten
1. Aurbemateriolien .
3 Berfertigung von Ba
fteikftiften und Areiden .
5, beritellung von jonft.
*Moblenteerderivaten .
I, Heritellung von Grplo
fiuftoffen ne
2, Berfertiqung non Jund
hölschen .
» 8, Berfertiqung von Ton
ftinen Zundwaren
Bilrttemb. Sehrböder 17105, Set $
überbaupi
darunter
10.417 10.300
32 32
221 2a
Rd 842
639 619
1 807
sin
2017
1967
4564
1 972
1 050
147
318
256
Aröeitsträfte
bievon find alt
unter
14
Jahren
14 bis u 16
Aahre
16 bis zu 21
Jatre
m. I
6.: 7.
209 ,
il;
74
70
194 |
416
v7 |
2a |
334 |
It. 120
Unter d. weiblichen
Arbeitafräften find
21 Jabre und] ver: wer. ge:
älter
hei wit⸗ ſchie⸗
ratet mei ben
ıD,
13. | 14. 15. 16.
1. 130 Tie Ergenniiie der aewerblihen Arbeiteriiatiitt ım Burtteinberg vom Jahr 11.
Anbaug. (Mob) Tab. I. Die Verteilung der unter die Gewerbeauffiht fallenden Betriebe
| Urbeitsfräfte
Jahl Unter d. weiblichen
“emwerbeart überbanpt hienon find alt Arbeitöfräften find
der
beam. & N
Ber . . i *
| Er 14 Dis au 16 16 bis zu 21 21 Jahre und] ver wer ge
triebe) darunter B\
| . ur Pt
Jahren Nahre Jahre wi ſcie
wet den
Hewerbenrupne
!:
fi 2. Febrifetion von fünft
lihen Tüngftofien
fı 8, Abveder.
VIII. Induftrie der foritwirt«
ihaftlid. Nebenprodufte,
Venchtitofie, Wette, Dele 137 2869
a) 2. Hatz⸗ und Pechgewin⸗
MAR, 8 a a — 2
b) Gasanftalten .„ - + - 718
er 1. Seifenfiedereien . . 265
ec) 2. Stearin und Wacht
ferzenfabrifation . . » 104
a Omüblen „2 2.0. I 308
ei 1. Mollenteerichwelerei . 31
e: 2, Tranbrennerei, Wer
fertigung von Yebers und
Bagenichmiere . . - iv
e) 4. Verarbeitung von Dar:
zen Fe ; 14831 BB 618
IA, Tertitinduftrie. . - - 11374 15936 25 48
a) 2. Roflbereitung . .- 38 23 75
b) 2, Zeidensc»Zpmnerei . i 973 181 92
b) 3. Wollenfpiuneri . . 2488 379 1509
b} 4. Wungos und Zhobhu-
berftellung sc... » - - — 131 85 46
4) 5. Flachs⸗ und Sanf
hedeli . » 2.» 5 282 407
bh) 7. Baumwollenſpinnerei 8510 , 3409 5101
c} 1. Seidenweberei . - . € 1006 210 787
ec) 2, Boltweberi . . . % 746 32224
c) 8. Yeinenmeberei . - - ) 314 48 832611 0
ec) 5 Baunwellmebern . . sem 204 4859 Di 2031
e) 6, Weberei von gemfſch
ten Waren m... 0. 8 3171 ı 1657: 1514
) Ztrideret und Wirlerei 11240 , 2480 8 760
. Häfelei und Ztiderei 394 71T 317
. Seidenfürberei. . . 2 2
. Wollfärberi . . . 2 } [177
3. Yeinenbleiheri . . { 51
. Banmmollbleicherei 1 778 h ‘ 25 1450
Sonftige Bleicdierei . 479 i h 3u7 |
h) Bolamentenfahrifation . 6 232 { P 5 26 m 181,
i Zeilerei . .. 3 ! 13 2]- L 9
“ern
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiterftatiitit ın Wittenberg vom Jahr 11MM. II. 131
und Arbeiter anf die Gemwerbegruppen und Gewerbearten im Jahr 1904.
Arbeitsträfte
Unter d. weiblichen!
Arbeitöfräften find
"Gemwerbeart überhaupt bievon find alt
besm,
Wemerbenruppe triebe — * 14 bis zu 16 16 bis zu DI 21 Zahre und] ver: ver⸗ ge
Jahre Jahre älter
Aalen
heis wit: ſchie
ratet mei ben
12. in. iD.
1. 2. 3. 4 5. [er 8 nm 1.
x. Bapierindnftrie . - 7 35% 1001
a) 1. Solafchleiferei . . . =: zu 13 1 2 11
a) 2. Berfertigung von Ba: :
pier und Banpe . . . H Dr 2 *88 2 310 1192
3, Herftellung von beions
deren Bapierarten
5. Dadfilı- und Dad
pappefobrifation .
6. Fabritatien von Bunt:
und Yirruepapter ,
) 7. Tapeten- und Kou
leausfabrifation
b) 1. Buchbinderri
bh) 2, Martonnagefabritetien
5 B7 26
XL. Lederinduſtrie
a) 1. Yobmüblen .
a) 2. Gberberei . .
a) 8. Nerfertigung von ne
färbtem und ladiertem
veber Fr
hy 1. Wachs- und Ledertuch
fabrifation . . >» »
b) 2, Treibriemenfabrifation
by 3. Verfertigung von
thummi⸗ u. Mitabercha;
waren WR
ec) 1. Niemer und Zaitler..
er} 2. Berfertigung von Tape
verarbeiten.
Il. Juduſtrie der Holz: und
Schntsfofle. - © - - 1540 14360 13588 1
») 1. Sögemühblen . .». Gh 4624 35h { N 22862
a) 2. Sonſtige Holzzurich— | !
BU . { 2 - 8 — 201
h) 1. Berfertigung von Holt
brot ꝛc.
14 2, Verfertigung von are:
ben Holzwaren .
hy 3, Tiſchlerei x.
e) Boitcherei
d) Korbmadıer .
c) Strohbutfabrifation . .
f) Sonſlige Flechterei und
Weberei von Dolt w.
) 1. Tredsterei .
ll. 132 Die Ergebnifie der gewerdlichen Arbeiteritatiftit in Würstembera vom Jahr LIMM.
Anhang. (Mod) Tab. I. Die Verteilung der unter die Gewerbeauffidt fallenden Betriebe
Arbeitsträfte
Bewerbeart Zahl ẽ Unter d. weiblichen
der AAREIRSD! te ea, Arbeitsteäiten find
bexm. %
113% unter 14 bisau16 16 Dis zu 24:21 Jahre und] ver ver: | ae:
Gewerbegruppe ‚triebe . daruuter 14 Jahre a sd älter z ER
| zuj. Jahren u v bei: wit- ſchie
; ratet met | ben
nt, vw Im. w. m. m. m. w. u, w, |
p 1. 2 3 4. 5. je 8 m 11. 12. el 1 16,
g) 2. Verfertigungvon Eviel-
waren aus Sol . . . 7 213 129 HiI- — 4 a 18 14 107 68 33 9 >
gi 3, Verfertigung von fon:
ftigen Drebmaren . .. 30 616 512 1041 1 —| 4 700: 12 38 48 46 2 3 —
g) 4. Rorfihneiderei , . . 4 166 106 wI88 2 16 12 19 — 68 16 2
bh) 1. Aammader . . . . 6 82 67 »1 — — 3 3 h 2 Bu 10 2: — -
b) 2. Bürftenmaher. . ., 28 592 41. 151] 2 1: 4 7: 106 27 7 116 51 3 —
h) 8. Stoch- und Schirm⸗
fabrilanten. 5 167 134 31— - 14 1 22 16 OH 16 oo
ii Veredelung und Bergol.
dung von Solimaren . ä 88 a 81 — — I — + - 22 8 1 2 -
AI. Indufteie der Nahrungs:
und Genußmittel - . - 2678 17750 18055 4605 | 20 30 742 597 2181 1412 10108 2686 1174 309 18
a) 1.Getreivemahfmühlenz. 1312| 2578 202 1] 8 — | 166 66 — 184161
a) 2. Baderre680 181 177 41 — — 20 — 43 — 114 4 1 1,
a) 3. Kombiteri . . ». 2 878 382 A — 1 Bi 30 64 en 27 83701 178 19. 4
a) 4. Zuderfabritation . . 4 38 877 6231 — — 9 2 101 21 767 39 2.2 —
a) 5. Aubelfahritation . . 87 838 830. mBI b 11 98: 6 53: 175 240 266 8 —
a) 6. Fabritation von Stärte! 4 ss" m. B2I—-—| — | — 6 9 201 17 8 3
a) 7. Kakao u. Schofoladen
fabritation . . . 2 54 28 »sI—- — 5 7 8 22 15 7 3 —
a) 8, Herſtellung von Hafer:
furrogaten , . . 3 u 618 lt —;: 17 Wo s0 60 620 1 45 13 1
a) 9. Kaffeebremmeri, . oo 3 149 716 3 ._ 6 9 12 358 21 6 1 —
b) 1. Meraerei . 2... 6 10 5-10 1 wer ses, 065 al m —
b) 8. Molterei. . . . 2.189 480 | 39 BI—-— | 16 u 62 231ı 318 57 21
b} 4. Wargarinefabrilation . 1 2 2 — — —— — | 2 — -- —
ec) Konſervenfabrilation 12 777 2854 1981 5 11 Wi 860 | 23 | 179 ı 20 2141 111 17 -
d) Heritellung von Rahrungs⸗ |
mitteln für Tiere . . 5 20 17 31 - ı| — — s| 16 — — —
e) 1. Rafferneriorgung . . 112 163, I — — — — 4 - 1 19, — —
) 2. Eisbereitung . . . 4 “ul 4 — |- — 1:- 1 8 — — — —
e) 3, Fabrilation von fünft: | |
lichen Blinerolwaitern . ü | 30 BI — 1 2 5 4, 2 17 — 3 -
e) 4. Mäeri. .... 8 14) 1 — I- —- 1 — 9 re) er 7 ee, re —
er 5. Braneri . . . 401 4175| 4180 #41 — 595 21 506 12 ' 3478 32 13 7
e) 6. Sranntweinbrennerei . 4 136 1:2 4iI- — 2 — 15 4 Ib - — —
e) 7. Schaunweinfabrilation 86 6 3b 381 — — 12 11 68 31 274 4 1 —
ce) 8. Eifigfabritation . . 18 8) 74 9 4 — 3 57 9 7 2
) Tabaffabrifation . . . 65 9724| 12102505 | 10 17 1902 , 350 338 T2H | 678 1410 4 123 10
Kur, Befleidungs- und Reini- |
nungsnewerbe . . 50 a 33 126 HT TR 4500 4466 11626 DS
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4
Die Ergebuiffe der gewerbliden Arbeiterftatiftil in Württemberg vom Jahr 1904.
und Arbeiter auf die Gewerbegruppen uud Gewerdearten im Jahr 1904.
Mewerbeart
bezw.
semwerbearuppe
2.
. Honteltion
. Buimmacerei
6, Berfertigung von ra
lichen Blumen
7T. Hutmacherei
8 Rutzenmacherei
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J 10. Handſcuhmacher.
11. Verfertigung von Ara⸗
matten und Hoſentragern
12. —— Kor-
fetts . \
bh) Scubhmacerei .
ve) 2. Antieure . i
d) 1. Yabeanftaiten .
d) 2. Wafhanstalten .
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©) Glaſer
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Gas· und Werferntale
teure .
- Folngrapbiide Gewerbe
a) Schriftſchneiderer und
Scriftgieherei ic.
b) 1. Bucbruderei
bh) 2, Stein: w. Yinforuderei
ch Bhotograuhiſche Anſtalten
IL Fünſtleriſche Gewerbe
bh) Grabeunre, Steinſchneider,
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XVIII.
Die Ergebnife der gewerblichen Arbeiteritatiitif in Württemberg vom Zahr 1904.
Sewerbegrunpen
Rune und Handelsgürtnerei
Berabau, Hittten» und Salinenweien
Anpitrie Der Steine und Erden
Metallverarbeitung -
Induſtrie der Raſchinen, Inftrumenten ı.
Chemiſche Ind utrie
Induſtrie der forſtwirtſchaftl. Nebenprodutte
Tertilinduſtrie
Tapierindufirie .
Kererinduftrie
Induſtrie der Holy und Schninſtofſe
Induſtrir der Nabrunas. und Gennßmnine!
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%olyarapbiide Gewerbe
Rüuftleriiche (bewerbe ,
Handelsgewerbe.
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23. Nagold
24, Neuenbürg .
25, Rürtingen
26. Oberndorf
27. Reutlingen .
25. Kottenburg .
29, Rottweil .
30, Spaichingen
31. Sul .
32. Tübingen
33, Tuttlingen .
34. Urach,
Edwarzwaldfr.
Im Jaht 1902
Tier Ergekmfie der gewerblichen Arberterftatiinf m Württemberg vom Jahr IH.
Anhang. Lab. III. Die unter die Gewerbeanfidt fallenden Betriebr
1
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Die Ergebnifſe der aemerhlicen Arbeiterftatiitit in Württembera vom Aabr IH. tl. 137
im Jahr 1904 nach Oberamishezirken und Gewerbegruppen.
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Il. 138 Tie Grgebniffe der gewerblichen Arbeiteritatiftit in Württemberg vom Jahr 19H,
Anbang. (No) Tab. IT. Die unter die Gewerbeaufſicht fallenden Betriebe
VI VII.
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64. Bongen. . . - — 1 4 [r 70 5 0 2 39 = - 7 410 Fo | ©)
Donantreit. . — — 5 Mh ae hu 624 4a9 10501 220
Im Jahr RO — — BU 1 en 4316 237 44 — 2
Würtiemberg. ı 2 21 147 32 11835 3 3567 ss TOR 85 22 237 2850 55 AST 1 BT
Im Jahr 1902 1 1943 3654 10826 710 71019 we ae 145 2402 rl er Tr
„ 1808 H 8 19 1746: 403 11M8 ua OH Sl BB2TEI 30 2091| IE DMT 525 HART 150 Tm
Die Ergebnifie der gewerblichen Arbeiteritatiftit in Württemberg vom Jahr 1904. Il. 130
im Jabr 1904 nad Oberamtsbezirhen und Gewerbegruppen.
N XI.
_ Xu. er 4 XIV. ER xvi. Ben *
Anbuftrie | — Vetleiduugs an Koly ee ie Summe jämtlicher
veber: ber | Nahrungs: und N Bat sraphifdhe Kuntlerijche Handels⸗ J
induſtrie dol⸗ und und Neinigunge newerbe = * Gewerbe aeıwerbe ewerdegcurven
Sdinigitoffe Ü Genußmittel nemwerbe i emerbe der
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'; Die werblihen Arbeitöträfte wurden in den Jahren 12 und 1903 micht
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si46 12 Tr lasse 178 601 50309
nach Überamtsbeyirfen und Areiien ausgeſchieden.
Die landwirtfhaftlihe Bodenbenühung und der Ernteertrag in Württemberg
im Zahr 1904.
Bon Atnangcat Dr. Trädinger.
Inhalt.
Seite Zetie
A. Der landwirtichaftliche Unbau und die Erste ine Jahr 104. 140 DB. Märkte und Preiſe im Zahr 1904 152
I. Die Ergebniife Der Erhebung . 140 I. Die Fructmärtte 12
1. Der laudwirtſchaftliche Anbau . 140 11, Die Wollmartte 154
2. Der Enteertrg . . 143 III. Die Hopfenmürfte . } 15
8. Ter Obſtbau und die Obſternte 144 O. Die Eins und Husfuhr von Getreide und jonftigen Ader
4. Der Weinbau und die Weinernte 147 aewächien ee . Br 186
Pie Ki int Jahr 1% b f — re
u. de Sitterung u Jabı 1904 — 360 D. Die landwirtſchafilichen Genofſeuſchaften imt Jahr 1404. 161
Ill. Tie Ermtelhäden im Jahr 1W4 . . . : . 161 E Die Staatefürt j Irtihatt im \ R 3
us ; * * 2 Tire zo til 4
1. Tieriſche umd pflanzliche Schadlinge. . . 181 te Staatsrüriorge für Die Yandreirtichaft im Jahr 14 16
2, Dagel und Überihmenmmungsihanen . . . 451 Anhang. Tabellen I—X 164
A. Der landwirtſchaftliche Anbau und die Ernte im Jahr 1904,
I. Die Ergebnille der Erhebung.
1, Der landwirticaftlide Anbau.
ſHiezu Die Tabellen I und IL)
1. Der geſamte lanpwirtihaftlihd benügte
Boden umfahte im Jahre 1904 1243867 ha, Das find
565 ha weniger als im Jahr 1903. Im einzelnen entfiel
im Jahr 1904
aegen 1908
auf mehr (: »,
weniger | -)
angebautes derland 823010 ha — 56,2%. + 1100 ha
SGartenland (garten:
mäßina angebautes
Keld) 135 ,= 14, + 289,
YUdermeide 159, — 06, 241 „
Bude . .. : MH „= 19, —- 214,
Adern: und Gartenland
aufammen STIN48 ba — 70,1, 1066 ha
Wieſen Mi, — 23,.9, + 806,
Weiden i 53551,, td, — 4,
Bender . ».. 23132, = 1T„— 60,
darunter im (rtraa
fiehende . . .. 166 „ 13, 4+ 3,
Die jeit Jahren bemerfbare Abnahme der Brache ſowie
der Aderweide zugunſten des angebauten Nderlandes hat
auch im Jahr 1904 angehalten.
Tie Ausdehnung der Bradfläche jowie der Aderweide
im Berhältnis zur aefamten Aderfläche iſt in den einzelnen
Zandesteilen eine verjchiedene, und zwar betrug der progen
tuale Anteil
ber Acker⸗ der Aderweibe und Der
im weine DE Bruce Brache auinmter
1904 In 104 1878
Nedarlreis . 0,07 0,74 0,81 2,13
Zchwarzwaldfreis.. 0,97 2,69 8,66 444
‚sanftkreis . 1,70 +91 3,61 14,22
Donuufreis . 1,21 2,71 3,92 10,43
ganzen Yand . 0,82 ER 3,062 9,74
Am verbreitetiten tt Die Aderweide, unter welder
hauptſächlich die Dreiſche und Egartenweide der Feldaras—
wirtſchaften verſtanden iſt, und die Brache im Jagſttreis
alsdann folgen der Donau— und Schwarzwaldfreis, von
aeringer Ausdehnung find beide im Nedarfreis. Noch größer
Pie landwirtichaftliche Bodenberiguna und der Ernteertrag in Bürttemberg im Juhr IH il.
geitalten ſich Die Unterſchiede
Sherämtern. Während in Den
Redarfreifes die Bracde fait ganz verschwunden iſt,
lagen im ‚Jahr 1904 in Den Überämtern Ellwangen
8”/,, Gerabronn 6°/,, Neresheim 9%,, Geislingen 7,5 "fe,
Um 6", der Ackerflache brach. Gberechtfertigt iſt bier die
Brachhaltung namentlih auf den neringeren Böden, um
deren pbyfitalifche und chemiſche Eigenſchaften zu heben.
Übrigens hat, wie die obigen Zahlen zeigen, auch im Naait-,
Donau: und Schwarzwaldkreis in den lebten 25 ‚jahren Die
Brache und die Ackerweide betrüctlid abgenommen, ein
Beweis dafür, daß ſelbſt in den von Boden und Alima
weniger begünftigten Gegenden die Intenſität des landmirt:
ihaftlihen Anbaus in erfreulicher Weiſe geftiegen ift.
Zurüdgegangen it weiterhin das Weideland, Das
mehr und mehr auf die aeringften, feine andere Kultur
lohnende Böden befchränft wird, während die Wieſen, Die
in langiamer Zunahme find, abermals eine Vermehrung er:
fahren haben. Im jahr 1878 betrug das Weideland noch
68938 ha, es hat alio jeitdem um 15387 ha 22,4%, ab-
genommen. In aleidıer Zeit hat das Wiesland um 13524 ha
— 4,7"), zugenommen, Erſtmals hat im Jahr 1904 eine
Untericheivung nah Bewäjlerungs: und anderen
Wieſen ftattaefunden, welche folgendes ergeben hat:
zwiſchen den einzelnen
meiften Wezirfen Des
Bemwäflerungswiefen Andere Wieſen
Nedarfreiso . 2712 ha = 6,6% 38022 ha 93,4",
Schwarzwal:
freis 09 „—=102 „ 53347 „ — 808 „
Jagſtlreis 3016 — 34, 5409, — 9866,
Donaukreis 3300 — 4, 103 2268, eh! ,
Württemberg 17112 ha — 5,8". 280004 ha — 9,2"
Berhältnismähig am meijten Bewäſſerungswieſen hat Der
Schwarzwald: und näditdem der Nedartreis, und zwar find
es Die dem Enz, Nagold, Murg: und oberen Nedartal ans
gehörenden Berirke, in welchen die Bewäſſerungswieſen die
aröfte, von feinem anderen Vezirke des Yandes erreichte
Ausdehnung haben. Mehr als "0 beträgt der Anteil der
Bewällerungswielen an der Geſamtwieſenfläche in folaenden
Deprien: Wien Bewällerungsimiejen
im gangen —
ha ha
Baihingen 1359 749 = 55,1%
Neuenbürn 2234 1089 = 48,8,
Areudenftadt . 4000 1544 = 46,0 „
Cberndorf . 2991 7169 = 35,7,
Naad ... 2783 >89 = 212,
Gm . .. . 2728 612 = 24,
Mergentheim . 3606 595 = 16,5 „
Böblingen 2908 369 = 12,7,
Setslinaen 470% 559 — 11,9 „
Aalen. 5306 601 = 113,
In allen übrigen Bezirken bleibt der Anteil der Wähle:
rungsmiefen unter 10%, ; gar keine Bewäſſerungswieſen hat
nur ein einziger Bezirk (Kannftatt).
141
2, Bon dem angebauten Ackerland entfielen auf
1004
u 194 mehr 4-1}
weniger >
(Setreide u. Hulſen In Hu Is "a ha
früchte 533444 64,0 530587 645 - 23857
darunter Winter:
feucht. 24911 241077 + 6166
F Zommer
frudt . 284639 276469 — 8170
rs sülien: '
fruht . 193594 13041 . — 3%
Hackfrüchte u. (ber
miüle . „1460929 17,9 147719 179 + 7%
Sunbelsgewächie 12795 15 1273 16 #0)
Autterpflanzen . 128744 15,7 131961 16,0 + 3217
Angebaute der:
fläche . 821910 100 523010 100 4 1100
Abgenommen hat genen Das Borjahr die Fläche Des
Getreides und der Handelsgewächſe, zugenommen diejenige
der Hackfrüchte und der Autterpflanzen, ganz entſprechend
der Bewegung in den Anbauverhältniſſen der legten 27 Jahre,
und zwar betrug von 18781904
bei die Yunalıne die Abngahtur
GBetreide u. Hülfen⸗ der Aubaufſächt
frühten. . — ha— —”, 8253 ha:s= 1,5%
Dadfrüdten und
Gemüien . . 37724 „= 343, — —
Handelsgewachije — „= —,„ 1343 51,43,
Autterpflangen . 22686 „= 208 „ — —
Es iſt nicht ohne Intereſſe, dieſe Bewegung in den
einzelnen Yandesteilen zu verfolgen, worüber die folgenden
Ziffern Auslunft geben.
a 1878 Nedar: Schwar z⸗ Jagſi⸗ Tonan
b= 14 frei waidfreis | freis treis
ha ha ha ha
Getreide | & wor 1116144 eu
unb b ST Im Su | 139 (8 18 758
4484 1710 : 4252 un
Hülienfrüchbte | —=47%, 1,5° um 82%, —32
daafruchte | a 81 701 za: 21 im 2 SHR
ws bh 36 BIN 34 Bus 32 481 H 612
? ı 4617 | + 7108 1120 + 14 714
ematte | = 14,6%, | 26,1%, = 633%, 492%
a DR BR A 8 78
Hanbeles | h u ET! 1165 3211
aemädhie — 1660 2782 351 5497
ee, rer, — 51
a 2322 24217 21 7 41430
Auttet | DI ER 27 Br |
planen | P3373 | 44002 + EMS + bis
== 15,1% 16,5%, 87%, =1%
Angebantes
Aderfeid [N 156276 164872 Is Hau
im ganıen b 158112 17ER lat RS ur
Il. 142
Die Anbauverjdiebung der legten 25 jahre, welde
ſich durch eine Ausdehnung und Vermehrung der Erzeugung
von tieriihen Nahrungsmitteln und Einjhränfung des An-
baus der nur dem menjchlichen Genuß dienenden Gewächſe
chacalterifiert, war in den einzelnen Kreiſen feine gleich—
artige. Einmal hat in einem Kreis, dem Jagſtkreis, der
Getreidebau überhaupt feine Abnahme, jondern eine Zu:
nahme erfahren. Sodann ift auch das Maß der Ab: und
Junahme der verſchiedenen Multurarten in ben einzelnen
Lanbesteilen ein ſehr umaleiches. So weiſen Jagſi—
und Doraufreis die ftärffte Abnahme der Dandelspflanzen,
andererjeits aber aud die jtärfite Zunahme von Hadfrüdten
und Autterpflanzen auf. Immerhin fpielt, trogdem bie Vieh:
zucht jo beträchtlich geftiegen it, in allen vier Kreiſen der
(Hetreidebau immer noch bei weitem die größte Rolle, und
zwar betrug im ‚jahre 1904 die Ausdehnung der Geireide—
früchte im engeren Zinn (ohne Silfenfrüchte)
in des an-
im ha gebauten Ader-
und Gartenlands
Nedarlreis 89 025 55,1
Schwarzwaldkreis 104 537 56,0
Jagſtkreis 132 469 61,2
Donaufreis . . 184 878 60,2
ganzen Yard 510 909 8,6
Neniger als die Hälfte des Mderlands beträgt Die dem
(Hetreidebau gewidmete Fläche nur in vier Bezirken, näm:
lich in dem Bezirke Stuttgart —Stadt (4,8”/o}, wo nahezu
das aanze, ohnedies verhältnismäßig Heine Aderland dem
Anbau von Wartengewädhien, Gemüſe und Hadfrüchten
Die landmersihaftlihe Bopenbenügung und der
(Kartoffeln) dient, ferner in dem Überamt Gannitatt (49,2%), |
wo ebenfalls der Gemüſe und Dadfrüchtenbau von Bedeu—
tung it und außerdem die Juderrübe eine Rolle jpielt, jo:
wie in den Schwarzwaldbezirken Areudenitadt 149,7") und
Neuenbürg (42,7%), in welchen durch das rauhe Mlima
dem Getreidebau engere Grenzen gezogen Sind, In Der
Mehrzahl der Bezirke bewegt ſich der Anteil der Getreide:
flähe an dem Aderland zwiihen 50% und 60’/a; über
60° fteigt er in folgenden Bezirken:
Horb . . 62850 Hal 61,2%, Blaubenren 64,6"
Reutlingen 62,5 „ Heidenheim 61,5 „ Yaupheim . 63,5 „
Malen. . 60,5 „ Neresheim 66,2 „ Riedlingen 68,6 „
Grailsheim 63,2, bringen . 60,7, Saulgau .62,9 „
Ellwangen 64,5 „ Welzheim . 63,3 „ Ulm . 62,6 „
Gaildorf 62,8, Biberach „68,7, Waldfee . 61,3,
Snünd . 64,6,
3. Faßt man die Hauptfeldfrühte ino Auge, fo
betrug im Jahre 1904 Die Aläche
gegen 1908
von mehr (4
weniger (--)
Winterweizen 21 857 ha 2105 ha
Sommerweien . . . . 0843 „ — MM,
Minterdinfel (mit Emer) . 162825 „ +1412 „
Ernleertran in Württemberg tm Jahr 104.
gegen FAR
von mehr ı +
ipeniger ·—
Einlorn 1605 ha — 149 ha
Winterroggen 35 370 „ + 99,
Sommerroggen 5423 „ — A,
Zommergerite 9 682 „ — 4445 „
Saber . 150471 „ - 2”
Menggetreide 20528 „ + 1389 „
Miſchfrucht 120684 „' 431)
Martoffeln a 9947 „ + 73 „
Futterrüben 25 960 354
Kohlrüben 12623 . 5,5
Klee 78506 „ +30 „
Luzerne 21846 + 112,
Ciparfette . 13.098 „ 145 „”
Prerderahnmais . 5597 „ 451 „
Hopfen 5197 „ + = „
Die Haupigetreidefrucht des Yandes, der Tintel,
welcher ichon feit längerer Zeit in fteter Abnahme ift, weiſt
gegenüber dem Borjahr eine Zunahme auf, Die aber wohl
zufälliger Natur iſt und fih daraus erllären dürfte, daß
von 1902 auf 1903 die Abnahme wegen der teils durch
Mäuferraf, teils durch Auswinterung verurſachten Um
pflügungen eine bejonders große war, ‚im „Jahre 1878
beirug die Fläche des Dinfels noch 191 864 ha; fie hat alio
jeitbem um 29039 ha = 15,1” abgenommen. Die Ab
nabme ift aber in den einzelnen Yandesteilen feine gleichmäßige
gewefen; am ftärkiten war fie in dem Zeitraum 1878—1M4
im Nedarfreis (21,96), wo vermöge Des milderen Klimas
und der befleren Böden Der Dinkel verhältnismäkig mebr
von dem Weizen verdrängt wird, am ſchwächſten im Schwarz
waldfreis (6,4%0), weil bier den Dinkel jeine gröhere Hinter
feitigleit vor der Verdrängung durd den Weizen ſchütt, im
Jagſttreis hat vie Abnahme 15,8%, im Donaufreis 16,3.
betragen. Einige Überämter Calw, Herrenberg, Heutlingen
Rottenburg, Spaichingen, Gnünd, Zchormdorf) verzeichnen
jogar eine Zunahme der Dinlelflähe aegen den Stand von
1878. Eine Zunahme gegen das Vorjahr zeigt ferner der
WWinterroggen, ſowie der Winterweizen, welch letzteret
ſchon jeit längerer Zeit in fteter Nufwärtsbeweaung tft. Im
' ‚jahre 1878 nahm der Winterweizen noch eine ‚Fläche vor
13 570 ha ein, er hat alio feitdem um 8287 ha = 60,1.
zugenommen, fteht aber nach feiner abjoluten Ausdehnung
immer noch an letter Stelle unter den einheimischen Getreide
\ früchten. Der Anbau der Sommerfrüchte hat im Jahre 1904
durchweg abaenommen, jelbjt der des Habers, deſſen An-
bauflähe danf jenen auten Preifen feit längerer Zeit im
fortwährender Zunahme begriffen iſt. Ob der neuerliche
Hüdgana nur zufälliger Art ift, wird die Bewegung dei
nächiten Jahre zeigen. Der Zuwachs der Haberfläche jeit 1875
berechnet Sich zu 16646 ha = 12,4%. Während der Haber
im ‚jahre 1878 noch um 60000 ha oder nahezu *ı (30,2%
von dem Dinkel übertroffen wurde, ftand er im Jabre
Tie landwirtſchaftliche KHodenbenuühung und Der Umteertrag in Württemberg ins Jahr 10014. 1.
1904 hinter dieſem nur noch um 12354 ha — 7,69% zurüd,
und im jagitlreis iſt jchon heute Die Anbaufläche des beſſer
tentierenben Dabers größer als biejeniae des Dinfels. Welche
Stellung innerhalb der Getreidefrüchte der Haber in den
einzelnen Sandesteilen einnimmt, ift aus folgenden ZJahlen
zu erjeben:
1878
im Xerhalt;
1004
im Rerhalt⸗
Haber nis zit der Haber⸗ nis zu Der
flache Mefarmt flache Wweſamt⸗
tsetreiweſſache Getreideflache
kn ei, ha 7
Nedarkreis 22 447 23,3 26518 28,9
Schwarzwaldireis 28 081 25,1 28934 26,3
Jagſtkreis 42862 244 39001 28,0
Donaukreis 5350 465 257 536 018 28,5
Württemberg. . 133825 24,9 1590471 28,4
sm Gegenſat zum aber bemeat ih die Gerſte,
welche eine ausgeſprochene Marktfrucht it, jeit 10 Jahren
annähernd auf aleicher Höhe, fie ſcheint alfo unter den feit-
herigen Marktfonjunfturen weiterer Ausdehnung nicht fähig
zu fein. Der ichon ſeit längerer Zeit in fleter Aufwärts—
bervegung beariffene Anbau der Kartoffeln, Deren Be:
deutung durch Die Steigerung der Schweinezucht erheblich
gewachten ift, zeigt abermals eine Zunahme Im Jahre
1878 betrug Die HAnbauflähe 77050 ha, fie hat alfo feit:
dein um 22427 ba = 29,1" zugenommen. Die Ju
nahme war in Den einzelnen Yandesteilen eine verſchiedene
1878 194 1904
Heriter in's Werft ind, mehr (4
Hädıhe ber Häde der mweniner (- }
Ader Ader:
ha Härhe ha flache Ira un
Nedarfreio 20348 130 21790 138 1412 71
Schmwarzwaldfreis 21606 12,8 26136 14,8 4530 20,9
‚agitlreis . ‚477381 22179 11,1 7406 50,1
Tonaufreis ‚20323 7,4 20372 10,2 9049 48,9
"ürttembera . . 77050 85 99477 12,1 22427 291
143
Die Heinjte Junahme zeigt der Nartoffelbau im Nedar:
kreis, wo er jhon vor 27 fahren am ausgebreitetiten mar,
die nröhte im Jagſt- und Donaufreis, wo er im jahre 1878
verhältnismäßig weit weniger verbreitet mar als im Nedar:
freis, Noch beute nimmt übrigens die Kartoffel im Jaalt
und Donaufreis eine verhältnismäßig Heinere Fläche ein als
im Schwarzwaldkreis, deſſen Böden fich ganz beſonders für
Diele Kultur eignen und als im Wedartreis, in welchem
namentlid der Anbau der Krühlartoffel ſehr ausgedehnt iſt.
Die Fläche des Rotklees, melche im Jahre 1903 infolge
von Umpflügungen nicht unerheblich zurüdgegangen war,
bat wieder zugenommen und den Stand von 1902, welcher
der höchſte in den legten 10 Jahren mar, jogar überſchritten.
Bon ſolchen Schwankungen abgeſehen, hält ſich der Not:
flee ſchon ſeit längerer Zeit auf der aleichen Höhe, er
icheint alfo größerer Ausdehnung nicht fähig zu fein, viel
leicht infolge davon, daß viele Böden zu feucht und zu Fall:
arın find, um Rotklee tragen zu können. Für unſere Yand-
wirtfchaft wird fich darum die Frage erheben, ob nicht durch
Drainieren und beionders durch Kalken eine weitere Mus:
Dehnung dieier nüglichen Autterpflanze bewirkt werden Fönnte,
Zugenommen hat von 1903 auf 1904 die Fläche der Yu:
zerne, welde wegen ihrer aröheren Anſprüche an den
Boden in ihrer Ausdehnung enger bearenzt ift als der Not:
flee. Beil fie die Dauptfutterpflanzge des Weinklimas tt,
hat fie ihre aröhte Ausdehnung im Nedarkreis (8954 haı
und einigen Oberamtern des Jagſikreiſes (Künzelsau 1065 ha,
Mergentheim 1889 hal Die Eſparſette zeigt eine Feine
Abnahme; im übrinen hat dieſe Futterpflanze, welche ſich na—
mentlich für die trockenen Albböden mit ihrer falfhaltigen
Unterlage eignet, ihre Ausdehnung in den legten 27 Jahren
faft unverändert erhalten (1878 13 173 ha, 1904 13098 haı.
Der Hopfen end, welcher feinen Höchſtſtand schen
im Jahre 1885 erreicht bat und jeitdem im Rüdgang it,
zeigt im ‚jahre 1904, wohl im Zuſammenhang mit den
auten Preilen des ‚jahres 1903, eine jedoch nur feine Zu:
nahme,
2, Der Eruteertrag.
(Mes die Tabellen T und Il.)
Der durdfchnittlihe Seltarertrag der Dauptfrücte
war, veralihen mit dem Borjahr (1903), welches einen
auten Mittelertran achabt hatte, bei faft allen Getreide,
nd: und Handelöpflangen, ſowie auch bei den Wieſen ge:
ringer und nur in Einforn, Menggetreide, Mais, Linfen,
ſowie bei den Autterpflanzen Klee, Luzerne, Eiparfette, Bferde:
zahmmais und bei Hopfen höher. Unter Berüdfichtiaung
der Ernteflähen und unter Julammenredinuna von Winter:
und Zommerfrucht eraeben ih für das ‚fahr 1904 ver
alien mit den „jahren 1899 bis 1903 bei Den Haupt
früchten folgende Gelnmterträge ti. Tab, S. 144):
Daraus it zu entnehmen, daß in Brotgetreide immer:
hin der Gefamtertrag des Vorjahres erreicht worden ıft. Da
gegen lieferte die Zommergerite eine aeringere Menge als
in jümtlichen Vorjahren, ebenjo der Sauber mit Nusnahme
des Jahres 1901 und die Martoffeln mit Ausnahme des
‚jahres 1890, Die Futtermenge blieb hinter derjenigen der
beiven Borjahre nur wenig zurück.
Die kinbwirtichaftlihe Bepenbenitkung und der Ernteertrag in Württentberg im Jahr 1904.
Fruchtgattung 1904 180
t t
Veen aan I Sr ar ed IT is 49881 | 48407 4133905 45927 46 084
Tintel nit Emer und Einlorn Rernen 26 715 214270 | 2a 944 0 Dun 212 558 216 405
Roggen Fe Een Mi BBH 34 Au 756 51 324 49 89% 48 502
Menggetreive und Milchfrucht . 65444 ses | 32707 28 799 30 087 24 029
Auf. Brotgetreide 354 775 354 725 367 874 322 418 339 317 340 070
Sommeraerite , . ee 135 974 16841 | 157 123 149 828 146 806 142981
Daber . 208 409 aaa | runs 11 974 211898 2307 721
Kartoffeln ID SER 1 151 977 12230104 1 145 108 119 386 1116 158
Hohl: und Futterruüben ru 765 1061 UBU 1019 354 1.132.049 21 606 736 145
Pferde zahnmais ı Trodenfutter 66H 6 842 59*42 57 61 46 998 40544
Kir, Yızerne, Ciparfette, Tiefen Heu 2049 648 2 058 98 217363 1 824 361 1087 970 IN Hl
Hopfen 3974 3508 BES 2786 48 bE2=)
3. Der Obitban und die Obfternte,
Hiezu Die Tabelle 11.)
Die Belandesaufnahme, melde übrigens in Der weiter. Bon Der Gejamtzahl der dertragsfäbigen) Cbftbaume im
Regel nicht mittelft aemauer Durchzählung, fondern nur im Sabre 1904 mit 3670671 Stuck entfielen
Wege der Schägung geſchieht, eraab für Das Nahe 1904 auf den Nedartreis . 2082692 Ztüd = 31,0.
argenüber dem Borjahr wiederum eine Junahme der ertrans Schwat zwaldtreis sel „ mn.
fähtaen Bäume und zwar bei den Apfelbäumen um 78494, oo. Sagftteeis 191892. = 22 -
den Birnbäumen um 21979, den Rilaumen: und Imetichnen: Donaulreis. 2066300. =.
bäumen um 9521, den Kirſchbäumen um 2412 Stück. 2. Die Obiternte des ‚jahres 1904 iſt recht be:
Auf die vier Kreiſe verteilt ſich der Obſthaumbeſtand Dee
vandes im Jahre 1904 im folgender Welle:
Yaume
hat
Sahbl der ertragsfahigen
ar im ganzen, b} auf 100
Vilaumen:
und
welſchgen
bite
Apfei⸗· Kitn⸗ Kirich
bänme baume baume
1475 204
BT
474401
Bau
41140
En)
1 241 538
2
He
24
447088
164
442 175
1:91
Em 7.
it
Br/TE. TH
E51
MIT 387
177
4un STR
154
Yan
71
1444970
[FR
1a 724
44
415
19
48 758
Ih
Ketartreis .
Schwarwaldkr.
Augitfrei® .
Tonaufieis ,
4.632400
312
317 785
#1]
1806170 174307
150 14
Württemberg .
Zewobl mad der abjeluten Zahl der Ohſthänme, und zwar
ſamtlicher vier Chitgattingen ale ud hinficht lich ihres KVerhaliniiſes
sur landwirtſchnitlich beuhgten Fläche Irche Der Neckatfreis, welcher
der kleinſte, aber auch Der Mimatiich bevorzugteſte unter den vier
Areiien iſt, bei weitem an erſter Stelle, der Schwarzwaldkreio an
"+ Yandairtichaftlich bennbte Fläche.
friedigend ausgefallen, trotz manderlei ungünftiger Einflüfie.
Zwar die Obſtblüte, welche infolge des verhältnismäßig
ipäten Eintritts des Arühlings erft aenen Ende April be:
gann, it bei günftiger Witterung allentbalben aut und raſch
verlaufen, fo daß der Apfelblütenftecher nur in wenigen Be:
zirken arößeren Schaden anrichten fonnte; dagegen Tind
ſpäterhin verjchiedene pflanzlige und tieriihe Zchädlinar
Blattfallkrankheit, Raupen, Blutläufer aufgetreten, welche
ben Ertrag beeinträchtigten: auch find infolge großer Trocken
heit im Sommer viel Früchte vorzeitig abgefallen. Nach der
gemeindemweile vorgenommenen Ermittlung des Cbitertruas
ftellt jich nun die Ernte Des Jahres 1904, veraliden mit
dem Vorjahr 1903 und dem Mittel der 10 fahre 1894/1905
wie folat:
Ertrag ven
1 Baum
1514 bis
Ertrag im gunien
18 bis
104 1208 1903 1904 1m 1998
da dz de kg ke kr
Apfel . 122707 327039 578107 35 72 14,5
Birnen . 448156 109454 204313 24,0 108 11,4
Pflaumen u.
ZIwetſchaen 54 320 17148 Bu 705 30 10 535
Rirſchen 47450 16489 29392 126 44 84
Der Ertrag von Pflaumen und Jwerichaen blieb etwas
unter dem Mittel, dagegen ift in Äpfeln, Birnen und Kirſchen
ein das Mittel bei weitem überfleigender Ertrag erzielt
ve
Tie landwirtjchaftliche Uodenbeniwung und Dei Ernleertrag m Württemberg im Jahr Lim,
worden und es gehört die Cbiternte des ‚jahres 1904, ver:
alien mit den Erträgniifen feit dem Jahr 1878, von wo
ab die regelmäßige ftatiftifche Ermittlung des Coftertrago
beginnt, überhaupt zu den hödhiten,
Höhere Baumertrage weiien in biejem 2Tjabrigen Zeitraum bes
züglidı des Aernobſtes (Äpfel und Birnen) nur die Jahrgänge 1888,
1893 und 100 auf, und zwar detrug in Mertobit Apfel und Birnen
zuſammen)
im Jaht der Mefamteriran der Baumertrag
da kr
1988 3 159347 66,8
188 2323767 45,5
100 3746001 61,7
104 1675423 25,3
im Mittel
1804 - 19H 72510 13,6
In Kirſchen wurden nur in ben 5 Jahren 1891, 1892, 1898,
1844, 1900 böhere Baumertrage erzielt.
Bejonders begünitiet war im Jahre 1904 ber Nedarkreis,
welcher mit Ausnahme von Pilaumen und Swetihagen die weitaus
höditen Baumerträge aufınmweiien bat und zwar betrug ber Turrd-
ichnittsertrag vom Baum
in in in in
Apfeln Virnen Pflaumen irſchen
int und
Awetichgen
kg ku kg ke
Kedartreis . 33,85 28,77 2,68 15,99
Schwarzwaldtreis 17,28 19,69 1,10 13,38
Jagittreis 28,32 22,47 3,77 5,00
Tonaufreis 24,23 23,59 4,00 8,17
3, Der quantitativ qute Ausfall der Objternte bewirkte in
Honfurreng mit der nicht unbeträchtlichen Einfuhr (ſ. u. Ziff. 51, |
daß die Preije erheblidy niedriger waren, ale in den Bor:
jahren 1901, 1902 und 1903. Der Yandesdurdichnittspreis
von 1 dz betrun
1894 bio
in 104 13 1902 1901 1903
cha che che ch A
Apfeln 750 12,71 1071 119889 745
Birnen 6,23 10,76 962 10,74 755 |
Plaumen und
Zwetſchgen 848 1136 1049 6,31 722 |
Kirihen . 1756 330 2158 17M 1616
In Äpfeln entfprehen die Preiſe annähernd dem Mittel
der 10 Jahre 1894-1903, in Birnen bleiben fie darunter,
während fie in Pflaumen und Zwetichgen, jomie in Kirschen
den 10jährigen Durchſchnitt etwas übersteigen.
4. Der Gelamtgeldwert des Übftertrags von 1904
berechnet Sich zu 13395975 M. aegenüber einem Geldwert
von 6887512 Mr im Jahr 1903 und 6758870 . im Durch⸗
fchnitt von 189—1903, und zwar entfallen von dem Ge: |
ſamtgeldwert |
Mürttemb, Yohrbilter ibas. Seht 9.
1. 145
* 1904 1804-1903
wi Y 4 .
Äpfel 9310426 69,5 4331398 641
Birnen 2791937 200,9 1543 260 228
Pflaumen und
wetſchgen· 460 446 34 409 208 6,1
Kirichen 833 166 6,2 475013 7,0
zuſammen 13395975 1000 6758870 100,0
Danl den hohen Naturalerträgen in Kernobſt und
Kirichen erhebt fidh der Geldwert der Übfternte des „jahres
1904 auf nahezu das Doppelte des durchſchnittlichen Geld
mwertes im Mittel der 10 jahre 1994-1903,
Koh höher war der Wert der Übjternte nur in den 3 Jahren
138813981 568.63, 1900 (19 182 146. 1 md 1912 (14094887 AR).
Wahrend im Jahre 1908 der Gelbwert des Übftertrags mehr als
400000 A nur im einem einzigen Berirt (Tettnang 36745 „u
betragen hatte, haben im „Jahre 1904 10 Oberämter einen biete
Summe überichreitenpen Geldwert aufzuweiſen, namlich
Walblingen 641233 4 Otringen 438 132 &
Marbadh . Kam 5 Schorndorf 436571 „
Ravensburg . ICHS, Canmftan . 4usr „
Badnang . 450430 „ Göppingen 411610 „
Tettnang . 44708 „ Yabeigeburg . 45207 „
Unterjuct man, wie fi ver purhjchnirtlide Gel
ertrag eines Baumes ftellt, jo erhält man
im Durchſchnitt
für im Aahr 104 im Zahr IHR von 1894-108
B; [3 —2
Apfel 23,01 0,81 1,08
Birnen . 1,50 1,16 0,86
Pflaumen md
Aweticbnen . 0,20 u,16 0,25
Hirschen . 2,21 1,02 1,85
Demnach äberiteigt ber Weldertrag vom Yaum im Jahr 1904
ı bei dem Kernobft und den Airſchen das Mittel aus den 10 Jahren
18H — IMS ganz erheblich und erreicht es jelbit bei ven Pflaumen
und Sroetichnen, Deren Naturalertrag unter dem Mittel geblieben ift.
5. Trotz Des quten Ausfalls der Kernobfternte iſt aber
im vergangenen Jahr auch noch fremdes Ubit in nicht
unbeträchtlichen Mengen beigeführt worden. In den Mo:
naten September bis Dezember 1904 find an Obſt (Moft-
obft)’) auf den württemberaifchen Eifenbahnftationen von
fremden Bahnen 598750 da (genen 616004 dz im Jahr
1903) angelommen, während nad Stationen außerhalb
, Württembergs im Herbſt 1904 37630 dz abgegangen find,
wonad ſich eine Mehreinfuhr von 561 150 dx ergibt. Bon
der ZJufuhr kam nur ein Teil 1227120 da — 38,3 %,)
| aus den anderen deutſchen Bundesftaaten; aus dem Aus:
ı fand
iind 371600 dz = 61,7%, beigeführt worden,
das meiſte aus der Schweiz (196920 de) und FFranf:
reih (103860 de). Mus der inländtichen Ernte und der
Zufuhr zufammen berechnet fich für das ‚jahr 1904 ein Ge
iamtverbraud in Kernobſt von 2236 573 dz = 100,5 kg
Febr. IM, Kr. 27,
19
2 KReral. Stantsanyeiner vom 2
il. 146
auf den Hopf der Bevöllerung gegen 68,0 kg im Durchfchnitt |
ı namentlich veranlaßt eine jchlechte Weinernte in ber Hegel
von 1887—1903.
Es iſt nicht ohme Intereſſe, zu unterfuchen, wie jich im
Yaufe eines längeren Zeitraums die Einfuhr (Eijenbahn-
einfuhr) von Obft (Äpfel und Birnen); im Verhältnis
zur heimifhen Ernte geftaltet. Auf Grund der nor:
liegenden Statiftif ergibt fich folgendes '):
Einfuhr Geſamte zum Verbrauch
Menge
des von verfügbare
F Kernobſt Vienge in Kernebſt
Jahr landiſchen 24 auf den
Kernobfts ne Kopf der
ertragd ber Bepölte:
rung
Ernte b
dz dz kg
1887 1 70095 | v2RB00 ı 596,8 699 395 347
1888 | 3 150.397 — — 3 159 397 158,1
1889 \ 21073 | 4200 1 816,5 421 878 20,8
180 ı 82405 | 4200 535 1262 605 2,0
1891 50110 | 7O9400 1273 | 1280 510 61,2
1832 340 780 | 457 00 54 1297 754 63,3
1898 | 28328 707 | 305 700 18,2 2029 467 127,9
1894 461584 | 846 00 140,0 | 1107884 68,7
1895 100564 | 712000 | 649,8 21 564 39,6
1896 145 564 | 811 a0 213,8 456 764 21,8
1897 121858 | M27ım , 514,6 748 958 35,5
1888 | 8130 | 671 100 324] 1485140 69,8
1890 | 386358 854 Bid 921,7 1239 658 57,8
1900 , 3746001 | 204 610 55 49500 600 182,6
1901 | 267764 | 519700 194,1 787 464 36,1
1902 | 12468429 | s20W SET | 165800 755
1808 | 327098 | 616004 116,97] 11138509 50,0
1904 | 1875423 | 598780 35,7 2296 573% 100,5
Diefe Zahlen zeigen, dah Württemberg, trogdem es
das obſtreichſte Land ift unter den deutichen Staaten?), zur
Dedung feines Bedarfs immer nod auf eine Zufuhr von
auswärts angemwiefen ift. Freilid it Die Nachfrage nad
fremdem Obſt und bie Jufuhr von auswärts von Jahr
zu Jahr ungemein wechjelnd. Neben den idhwantenden
Dbfternten, an denen übrigens nit nur unfer eigenes Land,
ſondern auch die Auöfubrländer leiden, neben den Preiien des
Obſtes im Urjprungs: wie im Beitimmungsland fptelen die
Frachtſätze, die Auslagen für Cinfauf und VBerladung, das
Die lanpmirticaftiihe Bopenbenupung umd ver Ernteertrag in Wurttemberg im Jahr 1004.
ernte kann die Zufuhr von Moftobjt jtarl beeinflufien,
eine vermehrte Nachfrage nach Obſtmoſt. Gar feine Ein:
' fuhr von Obſt Hat, wenn man die 18 Jahre 1887 bis 1904
Riſilo des Verfandes (Fahrtdauer und Witterung) und ber |
Zuftand des Obſtes bei der Beitellung von ausländiſchem
Obſt eine ſehr gewichtige Rolle, Auch die inländiihe Wein:
) Statiſt. Handbuch f. d. Hönigr, Württemberg 1901, S. 55,
1902/03, &. 58,
2, Rach Abzug einer Ausfuhr von 32 9E0 dx.
d u R F au 29 747
ı „ ” ” pr HTW „
d, Ziche Trübinger, der württembergiide Cbitbau, in
„Württ. Jahrb. f. Stat. u. Yandest.” 1801, L S. 212,
überfhaut, in dem überaus objtreihen ‚Jahr 1888 ſiatigt
funden ; Dagegen war das obit: und weinreiche Jahr 1900,
deſſen Obitiegen nur bezüglich der Birnen hinter dem bis dahin
obftreichiten Jahrgang 1888 zurüdgeblieben iſt, noch auf eine
Obitzufuhr von auswärts mit 204600 dz (= 5,5’) am
| gewiefen, was fi daraus erflärt, daß im Serbit 1900 ganz
ausnahmsmeife viel Obſtmoſt bereitet wurde, einmal des
bald, weil durd; mehrere vorangegangene Febljahre in ben
Vorräten große Ebbe eimneriffen und der Moft danl den
fajt allerwärts reichlihen Obiternten außerordentlich billiq
herzuftellen war, jodann aud deshalb, weil die Befürchtung
fünftiger Mifernten Veranlaflung gab, die Heller nicht nur
für den Yahresbedarf, jondern aud auf Vorrat mit Moßt
zu füllen. Verhältmomäßig am größten war die Einfuhr
in dem obftarmen ‘fahr 1889, wo fie das 19Mfadhe der cin
heimischen Ernte ausmachte.
Faßt man längere Zeiträume, in welchen die Schwan:
fungen in den Ernte- und Einfuhrmengen von einem Jahr
zum andern fich mehr oder weniger ausgleichen, ins Auge
jo eratbt fich folgendes:
Einfubr
an
Aernobſt
Geſamte zum ter
brauch verfügbare
Menge an Kernobit
enge
bes
Iabres: | —
landiſchen
durdicdmitt Kernobft:
ertrags
auf den
Aopf ber
Bevolle
rung
de ke
1887,95 2 415
18961904. 902 158
18871904 | 960 486
476 678
Il 664
1405 493
1520 164
9,0
702
Ber?! 462328 dub
Aus den voritehenden „Jahlen ift
nehmen:
a) Im Mittel der beiden Yährigen Perioden I887 188
und 18961904, welche immerhin groß genug find, um
einen Ausgleich zwiſchen den auten und ſchlechten Jahren
zu ſchaffen, berechnet ſich der inländiidhe Obſterttag
zu 928815 da bezw. 992 158 de. Die Steigerung von der
einen zur andern Periode, welche fich auf 63343 dz - 6,87
folgendes zu ent
; beläuft, findet ihre natürliche Erllärung in der Zunahme
des Obfibaus, und zwar betrug die Zahl der ertragsfähigen
Kernobftbäume im Durdichnitt von 1887--1895 506451),
1890—1904 5925996. Der Durchſchnittserlrag vom Baur
hat fi annähernd auf gleicher Höhe gehalten; er ſtellt Aid
von 1887—1895 auf 18,3, von 1896 —1904 auf 16,8 ke.
b) Die jährlide Einfuhr von Obſt betrug von 1857
bis 1895 476678 dz, von 1896—1904 531669 da,
'
*
4
Die landwirtidiaftlihe Borenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr IM.
aljo ebenfalls eine Steigerung erfahren, Die ſich zu 54991 dz
aleich 11,6°/n, demnach etwas höher berechnet als die Steige:
rung des Ertrags. Bon der Eigenernte madt die
Einfuhr im Durdfgnitt der beiden Perioden
je etwas mehr als die Hälfte aus.
©) Die gefamte zum Berbraud verfügbare Menge
an Kernobit, welche fich aus der Summe von Cigenernte
und Mehreinfuhr eraibt, berechnet ſich im Durchſchnitt der
Jahre 1887—1895 zu 1405493 dz, 1896—1M04 zu
1520164 dz, hat alſo eine Junahme non 114671 dz er
fahren, welche mit dem Wachstum der Bevöllerung gleichen
Schritt gehalten hat, ja dieſes jogar etwas überholt hat,
und zwar betrug die zur Verfügung ſtehende Menge an
Nermobit auf den Hopf der Bevölkerung im Durchſchnitt von
1587 — 1895 69,0 kg, 1896-1904 70,2 kg.
tagt man noch weiter nach der Herfunft des ein—
geführten Obſtes, jo ergibt ſich, daß von der Geſamtmenge
4. Der Weinbau
Hie yu Die
1. Nach der beſonderen, ſchon ſeit langer Zeit geführten
Statiftif des Herbitertrags war das Ergebnis des Weinbaus
Zahl
Am Ertrag
Oberes Reckartal und | |
I
In den DIL Weinbaugemeinden des Yandes wurde bei |
einer im Ertrag ſtehenden Geſamtweinbauflache von 16836 ha
ein Weinertrag von insgefamt 512946 hl erzielt, das find
30,47 hl gegen 21,20 hl im Durchſchnitt Der Jahre 1827
bis 1903, Demnach übertrifft der Hektarertrag den Durd:
ichnitt der 77 Borjahre um nahezu die Hälfte (43,70), Ver:
alihen mit den Erträanifjen der lebten 18 Jahre tft Der
Herbſtertrag des Jahres 1904 der höchſte, und in dem weiter
zurüdliegenden Zeitraum bis 1827 weiſen nur 15 Jahr:
„EEE _ ,
Hatürlike ber ſtehende Weinertrag ———- des gejamten | ertrag
Bein: | Weinbaufläche Menge Erlös Weinerzeugnifies | von
Weinbaubezirfe bau— J en 1 ha
gemein: „| gen in ſa bet von
den hl ‘a : 1 ha hl; &efamts 4 ill
! hl ertrags ) ik
Albtrauf öl 1051 | 6,2] 24132. 4,7 122,06 | 15807 65,50 628 644 139,77 52 3600 47 907
Unteres Redartal 185 5223 148,8 1296 782 57,9 | 36,06 [218797 72,04 9129361 148,70 12 299 801 60,6 |14
Nemötal | 1680 97 | 41773, 81 25,62 | 36511 187,40 ° 1601688 43,57 | 1811171 | 89 J1ııı
Enzial . 50 1546 52] #325 5,8 | 19,31 1 20827 69,83 910 065 43,70) 1282504 | 63 | 80
Zuabergäu . PER Bu 1507 | 3,0 | 51100 10,0 133,81 | 3508 68,90 1357292 35,71] 1823442: 9,0 J1 210
Rocher⸗ und Nagfttal . 73 1331 | 79 | 2220 63 21,21 | 21132 65,5% 639 764 130,27 Ur] 714
Taubergegenb 41 14533 | 85 | 32100, 6,2 ,22.41 1] 14080 49,77 41 1025601 50] 716
Bodenjergeaend . 15 116 | 0,7 014 1,0 43,05 3056 161,55 46 691 131,33 162 567 | 0,8 |1896
Zuſammen 511 | 16836 | 100 1512946 100 30,47 1360 418. 70,26 - 14 744.641 40,91 | 20 308 627 ‚100 11206
Im D’ichnite 1827/1004 18247 | 388 761 21,31 1245 825 68,28 6018342 24.45] HıW 8308 504
= » 18751804 17780 | 328 184 214068 09,28 : 7048 021 35,78 846
18,48
I. 147
des in dem Zeitraum 1894—1904 eingeführten Obſtes mit
6 243 684 da jtammten:
aus d. übr. Deutfch. Reich u. Yurembura 1661565 dz — 26,6")
„Oſterreich Ungarn ‚1165362 „ — 18,6 „
„der Schweiz . - .1480234 „—=237,
| * Frankteih 603860 „— 97,
„ Belgien 5, — 868,
Italien 420224 — 67T,
„Holland 320444 — 51,
anderen Landern 43010 — 08,
Nur der kleinere Teil — in den 11 Jahren 1894 — 1904 Yu - -
der Beifuhr fommt aus deutihen Staaten. Das Haupt:
bezugsgebiet it vielmehr das Ausland, und zwar vornehm:
lih die Schweiz und Oſterreich- Ungarn, welche von 1894
bis 1904 mehr als *s der ganzen Zufuhr geliefert Haben.
Weiterhin find an der Zufuhr Frankreich, Belgien, Ytalien,
Holland mit nahezu '/s (30,3%/o) beteiligt.
und Die Weinernte,
Tabelle II.)
im Jahre 1904 in den Hauptweinbaubezirfen des
Yandes
| folgendes :
Berfauf unter der Helter
Weldwert Geld:
11467 905
aänge (1828, 1534, 1835, 1837, 1840, 1847, 1848, 1857,
1858, 1863, 1867, 1868, 1870, 1875, 1885) nod höhere
Hektarerträge auf.
Der höcfte Ertrag wurde wie faſt alljährlich in dem der Ausdeh⸗
nung nach Meinften Weinbaugebiet, der Bodenjergegend, gewonnen,
nämlich 43,05 hl, der niederfte im Enztal, nämlich 19,31 von 1 ha.
Vergleicht man die Erträge der emzelnen Weinbaugebiete vom
Jahre 1904 mir den minleren Erträgen, wie fie ſich aus dem
Durchjchnin der Jahre 1827/1908 berechnen, jo ergibt ſich folgendes:
H. 148
Weinertrag von 1 ha:
1904 1827—19083 1904
Oberes Nedartal er
mit Albtrauf . . 22,86 hl 2453 hi — 6,9’
Unteres Nedartal . 36,09 „ 23,03 „ ı 36,2.
Hemstal . 25,62 „ 21,0 „ ı 15,3.
Enital , . 19,831 „ 17,46 „ 6.
Jabergäu 391. 23,0 „ 318 „
Kocher: und Jagſttal 24,21 5 16,88 „ + 50,8,
Taubergrund . 24 . 13,04 „ 4 419,
Bodenfeegegend . 48,05 „ 40,87 „ + DL.
Unter Mittel blich der Ertrag nur im oberen Hedartal mit
Albteauf, hauptfächlih infolge davon, daß im Bezirt Heutlingen die
Beinberge im Sommer 1904 durch Hagelſchlag ſchwer geſchädigt
worden find, In allen anderen Meinbaugebieten des Yandes it
die Weinernte des Jahres 1904 über mittel ausgefallen; ins
bejondere der Taubergrund, das untere Nedartal, das Yabergän,
das Kocher⸗ und Jagſttal haben, wenn man bie beftarerträge des |
Jahres 1904 den Durdidinittserträgen von 1827— 1903 aegenüber:
hält, eine recht jhöne Beinernte erzielt.
Die wie in den Vorjahren mit ber Weinbauftatiltif verbun—
dene Erhebung über die Farbe des Weins hat folgendes Er:
aebnis geliefert (fiehe nebenitchende Tabelle),
Der Prosentanteil von Not, Weiß— und Scillergewächs
wechſelt naturgemäß von Jahr zu Jahr, doch herrſcht bas Schillers
gewachs ſtets vor,
Die Qualität der Weinernte des Jahres 1904 Darf
als eine recht aute, derjenigen des Jahrgangs 1900 aleich-
Art des Weines
(tes
r jan 782 [136 872,46
Hicvon entiallen auf
Die landwirtjchaftliche Booenbenugung und der Örnteerirag in Württemberg im Jahr IM,
jamter — —
Bein: Not: Weiß⸗ Schiller
Yandesnenenb ertan | gewädhs - gemäde gewache
im = ee Du ’
Herbſt im in dm im im m
1904 Jnanzen |, nanzen *je' nansen "
Br
I hl hi kl ij jj bl
Oberes Kedartal ." 132] 1413) 6 11 75449) 1006545
Unteres Nedartal 55 343 19 104 567745
Remstal 417737 4426.11 10817126 25 530.53
Enztal . 29835] 1412647 1700. 6 13999147
Zuberaäu . ‚At 1001 29 644155 341 Tr
Kocher: und Jagftiat 32230] 1898 6 19 71861, 10 00.9
Taubergrund . 2 1001 2700 9 13 57942 15 821149
Bodenjeenegend . 504] 478 a1 ar
Württemberg - 51296 |191 491.37.120 516,24 200 93939
Im Fahr 1808 1437 205 1161 194 37, 103 576/24,172 20h
“„». 1902 . 187.48] 67 787/36: 4309133 76 680 41
“1901 .'872 506 j125 263134 79048121 168 19545
„Im „ara bios snsiae so u7alaı. 1790 48H
fommende bezeichnet werden. Selbit in Gegenden, welche
vom Mlima weniger benünftiat find, wurden annehmbar
Produkte erzielt.
Eine von der #, Weinbauverſuchsanſtalt in Weinsberg vn
genommene Unteriuchung einer Ansahl von Traubenjaftproben ane
den veridiedenen Weinbaugnebieten Wiürttemberas auf Moftaewic:
und Zäureqehalt hat folgendes ergeben:
Sauren (Wefamtiänıt:
Zpey. Gewicht des filtrierten Areie
Zahl R Rotwein, Moſtes bei 15°C, K
Weinbaugebiet der j i in Graben nach Ochsle in LI ccm
u Weißwein, e — —
Vroben
Sch Schillerwein) J niederſtes höchſtes mittleres | nieverfte | höchfte mittlere
| j —
Oberes Nedartal . » . . .» 3 R 75,7 81,5 78,7 0,832 1,042 IPA Tri
Unteres u Bin R 63,0 113,8 82,0 4,517 1.20 u,442
au W 70 110 81 0,068 1,375 0,397
Nemätdl . .» 2: 2 2 2 na 3 R 12 79,8 716,1 0 1.012 1125
2 W 79,8 Wi SB, 1,675 1,350 a2
Enztal a are 3 H 68,8 2,4 73,9 0,802 1,08 4,972
2 W 79 Si 825 0,967 1,085 1,101
1 Sch A ; 34,8 . f u,85
SJabergäu F 2 W su 32 s1 0,57 0,952 4,911
Kocher: und Aagittal . 1 R r 17 i . 1,47
7 W 12 101 SS,8 0,687 1,140 0,0%
Tauberarund 1 k 105 - . 142
2 W 81,2 91,8 5 1,0850 1,087 1.04
Bodenſeegegend ft 2 it 4 65,3 4 1,155 1,185 1,170
| 1 W 743 11%
Zuſ. 66 636 1188 52,6 0,517 13% 1,043
Dagegen 108... .| 7 us, 1,143
Das hochſte Gewicht wurde bet einem Weinsberger Sylvaner
gefunden mit 113,5”,
Unter ber Kelter, bezw. überhaupt während des Herbites
wurden ingefamt 360 418 hi verfauft, das jind 70,3%. pe
4
*
Die landwirtſchaitliche Bodenbenutzung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
Weinerzeugniffes, genen 67,5"/a im Borjahr und 63,10 im
Durchſchnitt der 60 Rorjahre 1827— 1908, Troß der reichen
Ernte widelte fich demnach der Verkauf unter der Kelter
noch beſſer ab als im Worjahre und es hat ih wiederum
gezeigt, daß ein guter Jahrgang die Hauptftüge für einen
leichten Kelterverlauf ift.
Auch bier zeigen die einzelnen Weinbaugebiete bemertenäwerte
Unterſchiede. In Prosent des geſamten Weinergeugmities betrug
der Melterverfauf im Durchſchnitt
im oberen Redartal 1804 1903 182711908
mit Albtrauf 65,5 %a 51,7% 54,7%
„ unteren Nedartal . 720. 68,5 „ 0,8.
„ Nemstal . 87,4 „ BU, „ 790.
„ Enztal 31. 075 . 671.
„ ‚Yabergäu 63,0, 064 „ 6,7.
„ Hoder u. Jagfttal 65,6 „ 6,1. 57,0.
„ Taubergrund 43,8 „ 614. 29,2.
in ner Bodenſeegegend 81,5 „ 572 428.
Dit Ausnahme Des Enzttales war in ſamtlichen Weinbans
aebieten der Kelterverfauf höher ale im Trjährigen Durchſchnitt
1827— 1908. Weitaus am günftigiten geſtaltete ſich wie faft all:
jährlich der Weinablap im Remstal, wo nahezu "u under ber
Helter verfauft worben find, während im Taubergrund nicht aamı
vie Hälfte des Beinertraas unter der Helter zum Verkauf aelanate.
Immerhin war auch bier der Weinabſatz, verglichen mit dem Mittel
der Jahre 182771908, mertlich höber,
Mus dem unter der Kelter verfauften Wein wurden
insaefamt 14744641 6 erlöft, woraus fih für das ganze
Yand ein Durhichnittspreis von 46,31 für I hl
berechnet aeaen 32,03 M im Jahre IE und 36,14 im
Durchſchnitt der Jahre 1871—1904,
Eine Klaffifitetion der 425 Gemeinden, in weldien Wein unter
ver Reiter verfauft worden iſt, nad der Höhe des HBerhitpurde
jichninnapreiſes eraibt folgendes:
Alafie Jahl der Gemeinden
20 bis unter BO x 12 15,1%
309 40 210 40,4 „
DV... 8, 132 sl.
MW. m 60 15 ID.
60 M n. Darüber 1 08.
As Hochſpreiſe wurden notiert: in den Gemeinden Befig-
beim TO 4, Hohenſtein 77 M, Mlingenbert 90 c&, Norbheim
117 &, Schwaigern 117 4, Gannftatt 97 .M, Aotenbera 72 .#,
»eilbronn 75 4, Mundelsheim 75 .#, Redarfulm 89 &, Unter:
rieringen 75 .&, Rleinheppach 127 M, Weinsbern 75 .& für 1 hl.
Noch höhere Preife erzielten die Weine einzelner Hutsverwaltungen
13. B. Lichtenberg bei Oberftenfeld bis zu 166 .M) und der Köninl.
Hofdomänenfanmmer (Elfingerberg bit un 169 .&, IUntertürfheimer
bie au 176 4
Der Weldmwert des geiamten Weinerträgnilies
berechnet fich ber Zugrundelegung der aus den Melterver:
täufen ſich ergebenden Durchſchnittspreiſe für das Jahr
1904 zu 20308 627 M, demmadı beträchtlich höher als im
Jahre 190% mit 13959 986 A und auch höher als in den quten
Weinjahren 1900 118 876906 Me), 1895 (18 654 152 Ai
und 1893 112850 715 4 Den mittleren Geldwert der
Weinernte, welcder ſich im Durchſchnitt der ‚fahre 1871/1903
11. 149
zu 11334067 ‚# berechnet, übertrifft derjenige des Jahres
1904 um 79,3", In dieſem 33jährigen Zeitraum war
der Wert ber Meinernte nur in 2 Jahren, welche ſich durch
hohe Naturalerträge auszeichneten, ein noch höherer, nämlich
1875 123 760877 A) und 1854 (20910397 A). Aür
1 Hektar der im Ertrag befindlichen Weinbaufläche berechnet
fich der durchichnittliche Geldrohertrag zu 1207 4 genen
881 M im fahre 1903, 1122 M im Jahre 1900, 1094 A
im Jahr 18095, 745 M im Jahre 1895, 1128 A im
Jahre 1884 und 1303 M im Jahre 1875.
Dank der reihen „‚nlandsernte war die Einfuhr von
friſchen Weinbeeren zur Weinbereitung und die Einfuhr
von Verſchnittwein weientlich Heiner als in den Vorjahren.
Einfuhr von |
Berichnitt-
ut: wein
gerechnet
in hl hl
1. 2 3 i 5.
Einfuhr von
Weinbeeren
Geſamteinfuhr
Sp. 3—0
in ılz
72171
72100
40 582
+2
3506
aut
67 009
83491
37 748
1 101 413
103 102 737
184 BE 622
Von den eingeführten Weinbeeren ftauımten 18018 da aus
Oſterreich Ungarn, 17718 de aus Italien, 13 862 dz aus Spanien,
4741 dz aus Frantreich, 2497 ıdz aus Griedienland, der fleine
Neſt mit BOO dr and der Schwer, Mit der Rerſchnittweinmenge
von 2834 I (davon 1697 hi aus Spanien, 704 hi aus Ptalien,
193 hi aus Öfterreich, 137 hl aus der Türtei, 77 hl aus Griechen-
land, 26 hi aus Franfreidi; wurden 7888 hl (2404 hi Weiß,,
5394 hl Homwein, d. i. annähernd 2% 11,54") der inländiichen
Weinernte verichnitten.
Wie in früheren Jahren, ift im denjenigen Weinorten,
mo Tafeltrauben zum Verlauf gezogen wurden, Die
verfaufte Menge und der Grlös hieraus erhoben worden.
Danach jind in 17 Weneinden an Tafeltrauben 143,35 dz im
Wert von 6080 M verfauft worden, das macht im Durch
ichmitt 48,66 6 für 1 da,
Nadı Oberamtsbezirfen verteilt ſich der Verkauf non Tafel
teauben in folgender Welle:
Verfaufte
Oberdmter Menge Erlös
dz ch
Befiabenm Er nr 5 20
Ganmftalt -» 4: 2 1 2 0 + 111 Mh
Einen 22 h 240
Heilbronn 2 2 a ne. 6 360
Marbadı . 15 8
Sedarfulum . » 2 220. + 200
ZtuitgartAmt 2.2020. . 1 5
Waiblingen 0,2 10
Beinaberg . 2 RO
Keuenbürd . © 2 2 2 1,5 75
Urach 4 150
Schorndori 4 136
Wellem > 2» 3 2 ren 0,5 15
IL 150
Ton nennendwerter wirtſchaftlicher Uedeutung war im Jahre
1904 diefe Nutzung nur in einer einzinen Gemeinde (Mangen DOW. |
Die landwirtſchaftliche Bodenberügung und der Ernteertrag in Württemberg im Nabr 1904.
GEannftatt), we 100 dx Tafeltrauben im Wert von Alm „ver:
fauıft morden find.
Il. Die Witterung im Jahr 1904.
Das Spätjahr war mäßig alt ausgefallen.
minterliches Metter mit auffällig ftarfer Rauhreifbildung war
erft Mitte Dezember 1903 emporgelommen. m Jahrgang
1904 erhielt fih nun in der erften Mode noch kaltes Wetter,
dann aber folgte eine milde Woche mit Negenfällen, in der
die Schneedede ſich bis in die hochſten Lagen des Schwarz:
walds zurückzog. Am 13, trat vielfah ein Südweſtſturm
auf, der Vorbote einer Wendung. In der zweiten Januar:
hälfte herrſchte dann mähin‘ faltes Wetter, vom 15. bis
18. Januar begleitet von Schneefällen, die eine neue Schnee
dede lieferten. Nach einigen ftreng falten Tagen, vom 25.
bis 29. Januar, vielfach den fälteften des ganzen „Yahraangs,
erfolgte ein Umschlag zu mäßig mildem, in Höhenlagen
mäßig faltem Wetter, das bis 23, Februar fortdauerte.
Mährend dieſer Zeit fiel in den Nieberungen vielfach Negen,
erft genen das Ende hin Schnee, in Höhenlagen aber
herrfchte Schneefall, was dort eine dauerhafte Schneedede
zur Folge hatte, die in den höchſten Lagen des Schwarz:
walds bis zu 90 em tief fih anhäufte. Das Unterland
blieb dagegen im ganzen Monat fait ſchneefrei. Nach dem
24, Februar erfolgten zunächſt nur noch vereinzelte Nieder:
ſchläge und es trat wieder mäßig falte Temperatur ein.
Bom 4.—8. März vollzog Äh ein Umſchwung zu milden
Metter, das aber nad furger Dauer von mäßig milden, in
Höhenlagen mäßig fühlem Wetter abgelöft wurde, Im
aanzen blieb der März mäßig falt und troden, Cine Schnee:
dede erhielt fih auf ber Alb nod bis zum 8. März; in
den hödjten Sagen des Schwarzwalds noch faft den aanzen
Monat hindurch, ja bis zum 10, April, Niederichlag fiel
während des März fehr wenig; erſt die zweite Hälfte brachte
wieder vereinzelt Negen, in höheren Lagen teilmeife Schnee.
Naßkaltes Metter auf der Mb und im Schwarzwald neuen
Schnee hatten wir vom 22. -25. Mär, Nach einer furzen
Baufe erfolgten vom 26. März bis 9, April fortgeſetzt fühle
Regenfälle, die in höheren Lagen noch zuweilen in Schnee
übergingen. Vom 8.—10, April erfolgte dann ber Umſchwung
zu frühlingsmäßig warmem, ja vom 14.—16, April gerade:
zu heißem Metter. Das Pflanzenleben, das im März felbit
im milberen Unterland nur fehr mäßige Fortichritte gemacht
hatte, erwadhte wie mit einem Schlag. Die Obſtblüte
namentlich entwidelte ſich ſehr rajch und reichlich, zunächſt
im Unterland, Doch kamen auch ſchon die erften Gewitter
am 13. und 17, April zum Ausbruch, ohne jedoch empfind-
liche Ablühlungen einzuleiten. Vielmehr blieb die Witterung
vorherrſchend troden und dabei warn. Vom 22,-—27, April
fiel aber öfters Regen bei lühler Temperatur, namentlich in
höheren Lagen. Nach einer kurzen Pauſe erfolgten vom
Eigentlich |
wärmung folgte. Befonders heife Temperaturen entitanben
am 17. Mai. Die Gewitter am 18. brachten feinen Um
ſchlag. Am 21.—23. Mai erfolgten aber doch reichliche
Niederfhläge, die Abkühlung braditen. Namentlich der ver-
regnete 233, Mai, der Pfinaitmontag, blieb den Betroffenen
in fchlimmer Erinnerung. Bon da an ſchwanlte die Witte:
rung; abwechſelnd waren einige Tage ſchön und warm, dann
wieber einige reaneriich, und teilweiſe ſchwül und gewitterig,
wie namentlich der 26. Mat, bis nach dem 10. Juni irodenes
Wetter zum Durdbrud kam. Frühſommerliche Hitze und
in deren Folge Gewitter blieben aus; die Temperatur war
meiſt gemäßtat. Nur vom 14.—18. Juni, alio wieder um
die Monatsmitte, berrichte heiße, am 17. fogar ſehr heike
Temperatur. Gewitter famen fat gar feine zu fand. Am
18, brachte ein lebhafter, teilweife ſtürmiſcher Nordweſt Ab:
lühlung, aber nicht viel Regen. Dana erfolgten nod am
25. Juni, 27, Juni und am 1, und 2, Juli kurze Nieber-
‚ Schläge. Daraufhin entwidelte ſich bei volllommener Troden-
, 18. Auguſt gemildert wurde.
heit heißes Wetter, das vom 6.—26. Juli unumichränft die
Oberhand hatte. Den höchſten Grad erreichte die Hitze
wieder in ber Mitte des Monats vom 15.—17., hauptſächlich
am 17. Juli, in Stuttgart bei 34,2”, auf der Alb bei
29—30°, An Gemittern war diefe Zeit ebenfalls auffällia
arm, Grit am 25.—28, Juli traten wieder Negenfälle, aber
nicht beſonders auägiebige, ein. Vom 31. Juli bis 2, Auauft
erfolgten weitere, aber auch nicht durchgreiſende Niederſchläge.
wenngleih von ziemlicher Eraiebinfeit. Danach fam aber
eine neue beinahe Smwöchentliche Trodenperiode, Die jedoch
durch vereinzelte Niederjchläge hauptfählid am 8. und
Auch war die Die bebeutend
mäßiger und fonad die Nustrodnung nicht jo ftarf wie im
Juli. Eine geſchloſſene Folae von Sommertagen iſt nur
in der Zeit vom 3.—7. Auguſt zu verzeichnen. Merlwürdig
ift, Daß wiederum in der Mitte des Monats, vom 14.—17,,
eine Steigerung der Wärme zu bemerken ift. Im Lauf des
21. Auguft kam endlih ein Umſchlag zu Regenmetter in
einer Folge von 7 Tagen mit Negen und nad) einer Partie
von 4 Schönen Tagen eine zweite Folge von 5 regneriichen
Tagen, vom 31, Auguſt bis 4. September, Dadurd war der
Austrocknung einigermaßen abaeholfen. Der September fiel
dann nicht fo fehr troden aus, bradte nad der ſpätſommer
lih warmen Zeit vom 5.—13, September zunächſt am 13,
und 14. nicht für lange Zeit Nieberichlag, alsbald aber
von neuem trodenes Wetter. Vom 17.21. Sept. wehten
abfühlende Oftwinde, die die Temperatur um-gtwa 6” herab-
drüdten, jo daß rauhes Wetter zur Herrſchaft Jum
Schluß trat etwas Erholung ein und erfolgten am 27. sd J
28. ſehr ergiebige Regenfälle. Ähnlich wie vor 4 Kochen
folgte nach einer schönen und warmen Zwiſchenpauſe vo
4
1,—11, Mai neue, vom 4. Mai an abfühlend wirkende
Regenfälle, worauf wieder trodenes Wetter mit ftarfer Er:
Ir
Die iandiwirtihaftlihe Bodenbenügung und der Erutcerirag in Württemberg im Jahr IM.
5 Tagen wiederum vom 5.—T. Dftober eine neue Reihe
von Regeniagen, die zugleich empfindlihe Abkühlung herbei:
führten. Anfangs herrfchten Südweſt- bis Meftwinde, jpäter
Nordiweit: und ichliehlih Nord: und Norboftwinde. In
hohen Lagen aina der Regen ſogar in allerdings vajch
ichmeljenden Schnee über, Am 10, Oltober ſanl in der
Frühe bei vorüberachend hellem Himmel die Temperatur
empfindlich tief. Höhere Lagen hatten zum erftenmal Froft
zu verzeichnen. Bom 13, Oltober blieb das Metter wieder
faft ganz troden. Mäßige warme Temperatur fam vom
18,—25. Oktober wieder auf. Danach behauptete lühles,
aber fortgeſetzt trodenes Metter die Oberhand. Nach eininen
naffalten Tagen vom 7.—11, November entftand Nufheite:
rung und es entwidelten fid bei hellem Himmel aud in
den Riederungen und vom 14. November an jelbft im Unter:
land die erjten Nactjröfte. Am 21. erfolgte ein Umſchlag.
Die Nieberihläne gingen bald in Schnee über, der in
höheren Sagen eine 10-15 em tiefe Dede, im Unterland
allerdings nur eine bünne Dede bildete. Im Dezember
herrichte in feiner eriten Hälfte mildes Metter, das im
Unterland bie Schneedede fofort, in höheren Lagen langſam,
aber jchliehlich doch auch nahezu vollftändig, in den aller
hödften Lagen des Schwarzmwalds allerdings erft am W.
II. 151
zur Auflöfung bradte. Ab und zu traten bis zum 16. De-
zember Hegenfälle, vereinzelt in höheren Sagen, insbeſondere
am 8. und 11., in Schnee übergehend, ein. Vom 17.—29,
herrſchte dann fchönes, in den Tälern und Niederungen
mehrfach nebliaes, mäßig faltes Metter mit Nachtfröften und
farbenprädtigen Sonnenauf: und Untergängen. Ylufer:
ordentlich Mar mit ungewöhnlich weiten Fernſichten waren
die Tage des 17, und 18, Dezember. Am 28, fteigerte fich
die Kälte etwas. In der Nacht des folgenden Tags aber
jegten Züdmeftwinde ein, die bald in Meft, dann in Norb-
weft, ſchließlich Nordoft übergingen und zunächſt tüchtig
Negen, dann noch am lehten Tag des alten Jahrs Schnee
und enblich jedoch erft im neuen Jahr bittere Kälte, aber
doch für nicht gar lange Zeit brachten. Kurz zufammen:
gefaht: der Spätwinter 1903—1904 war anfangs mäßig
falt, dann mild und regnerifch, Der Frühling 1904 zuerft
fühl und troden, dann Schön und warm, ſchließlich regenreich
ohne eigentlih na zu werden. Der Sommer zeigte fih
troden und brachte im Juli große und anhaltende Bike,
aber wenig Bemwitter. Der Auguft lieferte zu wenig Hitze.
Der Herbft fiel ziemlich troden und etwas fühl, zu wenig
warm aus. Der Winter brachte nur wenig und mäßige
Kälte und auch micht viel Niederjchlan.
III. Die Erntefhäden im Zahre 1904,
1. Tierische nud pflanzliche Schädlinge,
Tieriihde Schädlinge find im Jahre 1904 nicht
beſonders ſtark aufgetreten. Vereinzelten Schaden vers
urfachten der Drahtwurm, der Nepsnlanzläfer, in ben Wein
bergen die Schildlaus (Eannſtatt, Marbach, Maulbronn,
Herrenberg), an den Apfelbäumen die Blutlaus (Gannitatt,
Stuttgart, reudenftabt), an Roggenfanten die graue Ader:
ichnede, an Kohlrüben und jungen Hleefaaten die Erbfloh,
an Hopfen die Hopfenwanze (Leonberg), an Erbien die
Erbfenmade und in der Gemeinde Haiſterlirch OU. Waldfer |
an Nüben die ſchwarze Blattlaus (Aphis Papaveris), Der
Opftblütenfteher und ber Froftnadhtipanner haben ih zwar
allenthalben gezeiat, fonnten aber infolge raichen Verlaufs
der Blüte nicht viel Schaden anrichten, dagegen haben durd
die Geſpinſtraupe namentlich die Steinobftbäume in manden
Gegenden ſehr gelitten. Erheblicher Mäufeihaden ift nur
in wenigen Bezirten (Nedarfulm, Gerabronn, Heidenheim,
Künzelsau, Biberach, Blaubeuren) vorgefommen und auch die
Maifäfer find nur ſporadiſch (Balingen, Horb, Spaichingen,
Ohringen) aufgetreten. Ausgedehnter war der Schaden, den
die Engerlinge auf Kartoffelfeldern und Wieſen angerichtet
haben; hauptfächlich die Bezirfe Nalen, Srailsheim, Ellwangen,
Gaildorf, Gerabrenn, Gmünd, Hall, Heidenheim, Mergentheim,
Nereöheim, Blaubeuren, Ehingen hatten darunter zu leiden.
Tie Pilanzenfranfheiten waren wie überhaupt
in ‚jahren mit trodenem Witterungscharafter nicht von Be:
lang. Brand und Roſt zeigte fih nur felten. Manche
Kartoffelforten haben unter der joa. Trodenfäule des Krauts
(db. h. der Stenael) gelitten, Blattfallfranfheit und Oidium
zeigten fich wiederum in den Weinbergen, wurden aber mit
Erfolg belämpft. Auch an den Npfelbäumen, namentlich an
denjenigen, die weiche, wollige Blätter befigen, iſt die Blatt:
falllrankheit aufgetreten und im Bezirke Weinsberg hat
fie am Hopfen erheblihen Schaben angerichtet. Im Bezirk
Stuttgart: Amt zeinte ſich am Hopfen der Rupferbrand,
2, Hagel- und Überfchwenummngsichäden.
(Diem Die Tabellen IV, 1 und 2
Im fahre 1904 iſt an 30 Tagen Hagel niebergegangen.
Schaden an landwirtichaftlihen Bewächſen haben verurſacht
die Hagelfälle von 26 Hageltagen, nämlich 1. 18., 21., 27.,
31. Mai, 6. 18, 21. Juni, 1, 3, 18, 14, 17, 18, 21.
22.23, 24, 25, 31. Juli, 1., 2, 5. 6, 11., 22, Yuguft.
Betroffen wurden 44 Oberamtsbezirfe und innerhalb der:
jelben 261 Hemeinden bezw. Teilgemeinden. Davon jinb
26 Gemeinden zweimal und 2 (Salzftetten OA. Horb und
Sonderbuh OA. Blaubeuren) dreimal verhagelt worden.
in 42 Gemeinden bezw. Teilgemeinden bat wegen Hagel:
und in 10 Gemeinden bezw. Teilgemeinden wegen Über:
ſchwemmungsſchaden das amtlihe Schätungsverfahren zum
il, 152
Iwed des Grundſteuernachlaſſes ftattaefunden, welches eine
vollftändig beichädinte Fläche von 3821 ha durch Hagel und
Die lendwirtishafttiche Yobenbenütung und der Ernteerlrag in Württemberg im Jahr 1904.
Zahl der
se i ı 3 betroffenen | zou- be
von 821 ha durch Überſchwemmung, einen Wert des Hagel: 0 Schapenmmert wilig⸗
ſchadens von 1500101 Mund des UÜberſchwemmungsſchadens = ſrandig 1 ge
von 286220 M und einen Steuernachlaß von zufammen Kreiie Öber ver |Steuer-
11294 M ergeben hat. Wie fih der Hagelſchaden des — den hagelte ol
Jahres 1904 zu demjenigen der vorausgegangenen 12 Jahre amtet - | täche im ganzen 4 € *
verhält, iſt aus den folgenden Zahlen zu entnehmen: meins |
vollftändig vers ven Juna m |
bagelte Fläche Hagelichaden Hagel: —
Jaht im md, im ganzen ſchaden Nedartreis . . l 271 397 1723
ganzen des auf ihn Schwarzwaldtr. H 64 385873 2474
ha Baulands 4 4 Jagſttreis 702 3) 482
1892 . .. 879 05 31281 359 Donaufreit. . 139 941 296° 1042
1893... 83767 032 1513332 402 u R
154... 66 057 21579 337 aa A FIRR DR URR Beet
185... 1518 0,64 2.02 877 270 Während im Borjahr nicht weniger als 18 Oberamtäbesirte
1896 . . . 10417 0,89 4662376 448 einen Schaden von mehr ald 100000 „& hatten, weiſen im Jahre
1897... 42427 362 19249098 454
1898 . . . 11089 095 4994058 458
1904 nur 7 Berirfe einen Schaden in dieſer Höhe auf umd zwar
Heidenheim . 197 680 6 | Böblingen 154 856 4
189 . . . 4008 0,54 1616970 408 MWelsbeim . . . 179445 „ Waiblingen. . . 11654 „
1900... 69% 059 2100331 308 Gmanb . . .. 15ER „ Rottenburg. . . 11320 „
181 ... 519 044 1915848 369 Mergentbeim . 160 0666
1902 . . . 4708 040 1718547 367 Kon dem Geſamtgeldwert des Dagelihadens im Jahre 1244
1903 . . . 14893 1,28 5550206 370 mit 1500101 4 entfallen auf
Getreide . » . . TOO « 52,7 "u
Durchichn. v. Br 10597 0,85 4227708 401 Bene
1904 . . . 3821 083 1500101 398 Zuuigmäie - BU. 1.
Futtergewachſe HAT „ N.
Das Yahr 1904 zeichnet jih demnach durch einen ver: Sülfenfeühte . » WM „ 20.
hältnismäßig niederen Hagelihaben aus, und nach der Höhe handelsgewachſe 6202 0,4.
des Schabenmwerts bleibt der Hagelſchaden hinter demjenigen Wieſen. . 13831 „ 92,
der fämtlihen 12 Borjahre zurück. Bärten und Sänder T4h „ 0
22 = 2.0 i Weinberge . . . 17220 „ 11,5.
Auf die 4 Sreife des Laudes verteilen ſich Die Hagelſchaden eu = R
des Jahres 1904 im folgender Weife titche nebenftehende Tabelle) — Se7a, m 10a: SAERINE 'e 14.
. z Dopfengärten . » 39372 „ 26.
Die meiſten Hagelihäden batte, wie im Borjabre, der Yaaft: ;
freiß zu verzeichnen, auf welchen von ber verhanelten Fläche 58,7”,
von dem Beldwert des Hagelſchadens 46,8", entiallen.
Der Überihwemmungsfhaden mit 2836 2 4 bat ausichlich
lib die Dberamtöhezirte Nedarjulm 1262 450 £), Warblingen
(SAH „a und Rürtingen (14847 61 betroffen.
et
B. Märkte und Preife im Jahr 1904.
I. Die Srudtmärkte.
(ter Die Tabellen V. a und I.)
Aruchtmärtte wurden im ‚jahre 1904 an 53 Orten bes der Geſamtumſatz der Gefamterlös
Landes (davon 7 im Nedar:, 16 im Schwarzwald:, 6 im dz 4
Jagſt⸗, 24 im Donaufreisı abgehalten. Das Verlaufs: 1884 744 204 11 912323
ergebnis an diefen 53 Fruchtſchrannen war folgendes (fiehe 1894 609 278 8 080 092
Tabelle S. 153). 1904 429 912 6521 286
Der Umjag im Jahre 1904 macht kaum */5 desjenigen
im ‚jahre 1864 aus. Die Abnahme des Schrunnenverfehrs iſt
hauptſächlich dadurch veranlaßt, daß durd die Entwicklung
Bekanntlich iſt der Verkehr auf den Fruchtſchrannen
gegen früher ſehr zurückgegangen. Es betrug
der Geſamtumſan der Beſannerloe
dz 4 des Eiſenbahnnetzes der Abſatz, der früher ein räumlich eng
1864 1094 342 17 734 197 begrenzter war, auch auf weitere Entfernung möglich wurde
1874 1004 564 22 209 408 und daß vielfach der Handel in Getreide mehr und mehr an
Die landwirtihaitlihe Bopenbenügung und Der Ernteertrag in Wurttemberg im Aabr 1904.
Turdihnitts
preis
für 1 ds
Umjag
' im
Durch;
ſchnitt
von
1539
bis
108
A 4
Fruchtart
Menge Erlös 1904
i (la * 4 "fa
Haber . 169352 A904 2297 681; 35,2] 18,56 | 13,99
Gerſte. 120 178 27,91 902534, 29,2] 15,84 | 15,74
Kernen 89270 20,7 1 561575 24,0 [17,50 | 18,25
Dintel. . . .! 23205 54 304141] 4,7|18,08 13,50
Weizen 15508 8,7" 282 110 4,3 |ı8,16 17,85
Hogaen ' 7354| 1,8) 101556) 1,5 [13,80 | 15,88
Sülfenfrüchte 2210 05 81417 0511422 1681
Miſchlingsfruchte
mit Eintorm) , 25h 061 40203 00115,70 15,91
. 429 912 100 6521 286 100,0
Zuſammen
einzelne Händler übergegangen iſt. Weiterhin hat auch die
Entwickllung des genoſſenſchaftlichen Getreideverfaufs (ſ. u.)
zu ber Abnahme des Schrannenverfehrs beigetragen. Wie die
verichiedenen Arüdte an dem NMüdaang des Marktverkehrs
beteiligt find, it aus der folgenden Tabelle zu entnehmen.
UImfagmenae
1404 mehr (+)
Arüdte 1864 IH weniger (—)}
— gegen 1904
a z 1
dz % da 7%, ılz ”,
Kernen u. Tintel 632 081. 57,8 112585 98,7 — 519 456 82,2
Berfte. 184 223 18,0 120 179292 — 64045 854,8
Saber . 201 320.18,4) 169552852 — 31 768115,7
Weizen 15420 14, 14 108] 0,7
Roggen 27974 205° 734 15 — 20 620,73,7
Sülfenfrücte 14358 1,2 2210 0,5 12 149, 54,6
Miſchlings fruchte sa 17° 2555 06 — 16 —*
Anfammen - 1094342 100 429912 100 —64450 697
Die Abnahme des Schrannenverlehrs erſtreckt ſich auf
jämtliche Früchte, mit Ausnahme des Weizens, wobei aber
zu berüdficdhtiaen it, daß Die Anbaufläche von Weisen heute
dreimal fo groß sit also im Jahre 1864. Am ftärkiten iſt
die Abnahme des Schrannenverkehrs von 1864-1904 —
abgejehen von den verhältnismäßig am wenigiten achandel:
ten Miſchlings⸗ und Hülſenfrüchten — bei der Sauptbrot:
frucht des Yandes, Dem Tinfel, welcher früber die auf Den
Schrannen am meiſten achandelte Frucht war und noch im
‚jahre 1884 unter den umgeleßten Früchten an eriter Stelle
ftand, heute aber hinſichtlich der Umſahmenge von aber
und Werſte übertvoffen mid. Dod iſt auch in beiden
legteren Arücten der Sichrannenverlehr zurüicdaenangen, und
war von 1864 — 1904 in Bierfte sum "/a, in Daber aber nur
Blrttemb. Nahrbiiter 1906, Seit 2.
II. 153
um Ya—'r, wogegen der Rüdaang in Hogaen ſich wejent:
lich höher berechnet, nämlich zu Ha.
Der Rüdgana des Schrannenverlehrs ſodann betrifit
alle Schrannen des Landes, jedoh it die Abnahme eine
verichiedene. Es zeigt ſich Dies ſchon in der Bewenuna des
Schrannenverlehrs nad reifen.
1864 144
— 19 weniger
Umias:
menge
Unnſatzmenge
Rreifſe Zahl
der
Schran
ir Umfas:
|Schrans; Menge
ı nen iz
gegen 14
nen a
Nedarkecis
Schwarzw. ar.
Jagſttreie
Donaufreis .
07028
242 745
108 320
77654
1094342
21 866
61 878
Ha 248
2 0)
429912
4757
180 857
47072
90T
Aufanımen 564430
Stürfer war der Rüdgang in der weltlichen Yandes:
hälfte (Schwarzwald: und Nedarlreisı als in der öftliden
(Jagft: und Donaufreis), welch letstere die Hauptgetreidegegen
den bes Landes in ſich ihlieft. Überhaupt ift an dem Schrannen:
verfehr der Donaufreis am ftärkjten, im jahre 1904 mit *,
(66,7 %o), beteiligt und auch im Verhältnis zur Ernte iſt
hier der Schrannenverlauf, wie die folgenden Jahlen über
das Verhältnis des Umfages zur Erntemenge im Jahre 1904
zeigen, am größten.
a) Erntemenge
b) Schrannen
umiſatz
c) Berbältnid Nectar Schwar;⸗ Zagſi Donau
oenScrannen: f j
unat zur freis waldfreis freie lreis
Erntemenge
in . |
| | —
a 481 013 da, 514536 da ABS 614 de 748 558 de
Tintel . | b 48t8 „| 22509 „ 100660 Than „
c 1,2 48 2n 19,0
u. 270285 da 207885 da 342 704 da 47SS02 de
Werfte . | b 18 „ 3061 „ Bu. SS „
ü 0,01 1,4 N,3 18,4
a 431 3658 da Bl T12 de ASu0TI de 752 840 dx
Staber . | b. tor „r Bons „ 16548 „103307 „
€ 3,H | 9,0 3,4 18,8
l
Im Tonaufreis wurden im ‚jahre 1904 von der Dintel
ernte "rn, von der Serftsernte *ıs, von der Haberernte
nahezu "7 den Schrannen zum Berfauf zugeführt, während
in Den übrigen Kreifen ein erheblid aeringerer Teil der
Ernte auf die Aruchtmärkte gebracht worden iſt. Die be
deutenditen der 24 Zchrannen des Donaufreiied find Ulm,
Biberach, Waldſee, Ravensburg, Geislingen, Riedlingen,
Yınaenau, Saulgau, Mennen, auf melde im ‚jahre 1004
nahezu ®,, (86,6"/,) des Umſatzes ſämtliche Zchrannen im
u
II. 154
Donaufreis entfallen. Bon den Schrannen in den übrigen
drei Kreiſen hatten einen erhebliheren Umfag Rinnenden,
Reutlingen, Urach, Herrenberg, Giengen a. Br., Heidenheim,
Bopfingen, Nalen. An den vorgenannten 17 Schrannen
wurden 344755 dz umgefegt, das find 80,2°/, des ac:
famten Echrannenverlaufs des Yandes.
Die im Tchrannenverlehr erzielten Breife, welche viel:
fach für die übrigen Berfäufe von Getreide maßgebend und
auch deshalb von Bedeutung find, weil fie der Berechnung
der Vergütung für die Naturalleiftungen an die bewaflnete
Macht im Frieden zugrunde gelegt werben, waren im Durch:
Ichnitt des Jahres 1904, ausaenommen Roggen und Hülfen:
früchte, durchweg höher als im Fahre 1903, welches aller:
dings auch einen der nieberiten Preisſtände im Yaufe ber
Treis für I dz
Jahres⸗
durchſchnitt u _
sHernen Weizen Hogaen, ®erfte | aber
bezw. Nabr
4 m; ch Mc
IN52-— 1861 23,20 | 2,87 18,27 | 16,52 | 12,51
1S2— 171 21,52 | 21,09 | 16,15 | 15,79 | 13,10
1872-1874 274 24! 21,77 | 0,13 | 15,88
INTI— 1878 23,25. 292,00 | 18,66 : 18,48 | 15,86
INTD— 1885 | 2111. 30,40 | 1817 16,57 | 18,88
IA86 -- 1891 'an,12 19,82 | 16,69 | 15,98 | 13,46
1892— 1896 ‚17,02 | 16,36 | 14,78 | 14,89 | 13,88
IS47— 1 18,12 : 17,88 | 15,88 | 16,45 | 14,09
1m 17,14 16,82 | 14,72 | 14,06 | 15,38
1008 16,76 | 16,72 | 14,96 | 193,08 | 18,84
1904 17,50 18,16 | 13,80 | 15,84 | 18,56
Die landwirtſchaftliche Bodenbenägung und der Ernieertrag in Miüritemberg im Jahr 1904.
legten 15 Jahre hatte, Wie fih die Fruchtpreiſe in den
‚ leisten Jahren, vergliden mit dem Durchſchnitt längerer
Perioden in den weiter zurüdliegenden Jahren entmidelr
haben, zeigen bie vorftehenden Zahlen.
Der Gefamtgeldumjag auf den Fruchtſchrannen
des Landes betrug im Jahre 1904 6521286 gegen
6190089 M im jahre 1903 und 7042413 4 im Durk:
ichnitt von 1894 bis 1903), wovon auf den aber 35,2,
die Gerſte 29,2%, den Dinkel (raube Frucht und Kemen!
28,71%, und diefe 3 Früchte zufammen 93,1%, emiallen.
Seit dem Jahre 1896 wird an den Fruchtſchrannen
außer dem Fruchtumſatz auch der Umfag in Deu un
Stroh erhoben. Danach betrug
in Heu in Strob
”
[3
der Umin , „der der Umiak der
En BPreis Treis
enge | Erlös ) u Menge Erlös für
da —2 4 de <d
de
A
190 7221 378
194 2314| 44
49429 ı 17a a1 3
48.699 | 146 835 | 38"
ATOBS | 168464 | 30
41502 |201 338) 48
37047 , 167579438
37294 | 190 776° 31
40 315 145 601 3
438 432 | 4,52
24.080 483 564 | 5,10
3225 409 991 4,82
71745 84 un 4,76
93 412 |580 977! 5,68
74358 ‚492 966 | 6,68
76521 | 445 019|| 5,78
63.090 318.056 || 4,90
74475 341 201 4,58
96 896 51 156
45 225
II. Die Woflmärkte,
(Diesu die Inbelle VL)
Wollmärfte wurden im Jahre
6 Städten des Landes abgehalten: am 8. Juni in Zul,
23, Juni in Ellwangen, am 21.—23, Juni in Kirchheim u. T.
und am 29. Juni in Heilbronn, Das Bertaufsergebnis
war, verglichen mit demjenigen früherer ‚jahre, folgendes:
Durd-
Schnitte
preis für
1 dz
Umſatz
Nabe 3ufubr
Menge Erlös
de d» 4
1875
1585
12 066
105852
7679
5050
he
326
3158
4404
11 885
10545
7627
5623
5314
48
4 BU
48307
4172
4747 978
2475 8)
1 891 986
1249848
1324 244
50 591
1 026 448
1 069 197
1079411
18%
1895
1900
1901
1402
ti
14 er
1904 wie alljährlich in |
' bei uns von Jahr zu Jahr zurüdgehen, teils weil von den
am 16.—18. uni in Tuttlingen und Ulm, am 20, bis |
Der Mollmarktverlehr, der, teils weil die Schäfereie
inbuftriellen die Wolle immer mehr bei den Brodusenten
unmittelbar aufgelauft wird, ſchon feit 20 Fahren in ſieten
Nüdgang ift, zeigt gegenüber dem Vorjahr abermals rn
Heine Abnahme; dagegen hat fich der Wollpreis, der in den
Jahren 1901 und 1902 auf einen jehr niederen Stand er
iunfen war, wiederum achoben und den Durdicnitteten
von 1884—1898, welcher fih zu 254 6 berechnet, joa
überfchritten, wogegen er allerdings hinter dem Durdiänt
der weiter zurüdliegenden Jahre (1864—1873 375 a, 184
bis 1883 355 4) immer noch erheblich zurüditcht Te
Umſat im Nahre 1904 war, wie in der Hegel, bei weiten ar
ftärfiten in Baſtardwolle (3886 dz), welche auch den hödie
Preis erzielte, nämlich 260 4 für 1 dz; nur feine Pole
wurden umgeſetzt in gemilchter Wolle (274 dz, Turdicdnitr
preis 243 4 und in deutfcher Wolle (12 de, Durdicnes
preis 216 4). Die ſtarkſte Zufuhr hatten, wie icon im
Jahren, Kirchheim u. T, und Ulm.
Tem Wollmartt in Hirdbeim u, T. wurden in 244 f
‚ tien 1749 de zugeführt, Davon 1711 dz aus Württemberg, der Am:
Tie lantwirtichaftliche Bodenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
Heft aus Baden (16 de), Elſaß (11 da), Hobemyollern (11 da).
Hohenzollern (11 dz). Die Wilde war mit wenigen Ausnahmen
eine ſehr jchöne und war beitand der Dualität nach die Yu:
fuhr aus 1697 dz feiner und mittelfeiner, 48 dz gemiſchter und
Haubbaftard-, 4 dz ungemaichener Wolle. Die geſamte Zufuhr war
ſchon am Schluß des erften Markttags verfauft. Käufer mit Quan-
titäten von mehr ald 25 dz waren ed im ganzen 15, darunter ber
bedeutendfte mit 545 da; nah Württemberg gingen 613, nach
Bayern 437, Preußen 35, Schweren 19, der Schwein 64h da, Die
Durchſchnittspreiſe (für 1 dz) beredineten ſich im Vergleich zu den
Vorjahren wie folat:
1894 1400 1801 192 1903 134
m: PR: ck 3 * Pe;
mittelfen . . . 274 2 1960 216 246 26
aemiicht und rauh Be 176 192 226 240
Der höchſte Preis, welcher bezahlt wurde, mar 330 6 (gegen 310 4
im Borjahei, der Durchſchnittspreis für fämtlibe Wolle 264 #,
Ter Gejamterlös aus der verkauften Wolle besifferte ſich auf
462 202 A inenen 479 028 M im Jahre 19081.
ll, 155
Ter Mollmartt Ulm war mit 1817 de befchren, darunter
1704 dz Baftard- umd 118 dz gemiſchte Wolle. Die Frequenz
war jehr febhaft, die Qualitat im allgemeinen jhön, bei einzelnen
Partien Tieß die Trodnung zu mwünichen übrig. Als höchſter Preis
wurde bezahlt für Baftarbiwolle 276, für gemiſchte Wolle A KL.
Der Durchſchnittspreis für ſämtliche Wolle beredinete fidh zu 257,
der Gefamterlös zu 467000 A (gegen 423792 & im Jahr 19081.
Von der geſamten Umfahmenge auf den 6 mwürtten:
bergiſchen Wollmärften entfielen im Jahre 1904 auf die beiden
Wollmärkte Ulm und Kirchheim u. T. 3566 dz = 84,5".
Den 4 übrigen Wollmärkften wurden inögefamt nur 656 dz
und zwar dem Wollmarkt in Ellwangen 240, Tuttlingen
178, Sulz 168, Heilbronn 70 dz zugeführt, Als Durd-
jchnittspreis wurden auf dieſen fleineren Wollmärkten 248
tin Ellwangen 244 A, in Tuttlingen 255 .£, in Sulz
246.4, in Heilbronn 240.4) erzielt aenen 226 Ma im Bor:
jahr und 260 ck im Durchſchnitt von Kirchheim u. T.
und Ilm,
III. Die SHopfenmärkte.
Wie die Hopfenernte des Yahres 1904 quantitativ und
namentlich qualitativ eine befriedigende war, fo neitaltete fich
auch der Gang des Hopfenverlaufs jehr günſtig.
Auf dem Frühbopfenmartt ın Tettnang waren die Kreiſe an-
fanas 175—185 4 für 1 Str, fie ftienen aber ftetia und zwar zuletzt
bis anf 220.4. Der Spätbopfen wurde um 180-190 4 verkauft.
Auf dem Rottenburger Markt wurden besablt
an den Marfttagen für 1 Str.
21. Auguſi 170-180 4
6. September 170-175 „
14. 2 -. 10-1710 „
20, = Fe IWW-1RU .
DR, .. 15-10 „
6. Oftober 15-170 „
(Korti. Hehe meben).
Vertaufte
Menge
Ballen
Vreis für 1 Zentner
Markttag
prima mittel
1904 « 4
. Auguſt... 11 —
175 188
———— 24 180 195 169 189
>, September . 4 160-175 14-160
a . 114 150— 159 140— 150
- . 150-158 140-150
„ 5 150 — 160 140-150
3. Oftober 150-157 1401—150
150 — 14 140 150
160—172 1m) 160
170--185 160 170
160 —175 150-160
. Ronenber . 10-188 160-170
" .. 172 181
an den Marfttagen für 1 tr.
iR, Oftober 160-175 4
21. November 170-158 „
Ter Geſamtverſand in Hopfen von der Station Rottendurg
vom Ende Auguſt bis Ende Dezember 1904 betrug 17954 tr.
(gegen 15362 Itr. im Vorjahr), und der Erlös hieraus berechnet
fih bei einem Durchſchnittspreis von 165 A su 2062410 4
Auf dem Hopfenmartt der Yagerhausgejellihaft in Sturt
markt geftaltete ſich das Hopfengeſchaft in folgender Weile (fiebe
nebenitchende Tabelle).
Der Durdihnittspreis im ganzen Yand fann zu 165 A
für 1 $tr. angenommen werben. Diejer Preis gehört zu ben
beften in den letzten 10 Yahren und darf auch im Beraleich
zu weiter zurüdliegenden Zeiträumen als recht befriedigend
gelten, Es betrug nämlid im Yanbesmittel der Preis
für 1 Jtr.
im Durcdichnitt von 1859/68 . 144 4
A A „sg... 1,
P . „ 18788... 111,
" ” „ 188993. . . BB „
" Jahr „ 11... 4,
„ „ „ 1895 ... DD „
. u 1896. .. "
u 1897... 5,
“ P ,‚ 38 ...0120,
: ® „ 139... m,
" " „10 ... m,
" " „ 101... 80,
- : 16902 140 „
n J » 103... 140,
„ Durdichnitt 1894, 1300. 85,
II. 156
Die landwirtſchaftliche Bodenbenutzung und der Ermterrtrag in Wirttemberg im Jahr 1904.
C. Die Ein- und Ausfuhr von Getreide und fonftigen Adergewäclen.*)
1. Die Ein: und Ausfuhr von landwirtſchaftlichen Erzeug:
niffen über die Grenzen MWiürttembergs läßt jih nur für
diejenigen Zendungen feitftellen, welche mittelft der Eifen-
bahn bewerkitelliat werden, und zwar auf rund der Sta—
tiitit der Güterbewegung auf deutihen Eiſenbahnen“!),
welde für ſämtliche deutiche Verlehrsbezirke (im aanzen 37)
je den Empfang und Verfand des einzelnen Bezirks nicht
bloh gegenüber jedem der übrigen Verfehrebezirfe, ſondern
auch negenüber den einzelnen Auslandverfehrsbezirfen tim
ganzen 17) feitftellt, jo daß man einen gewiſſen Einblid in
Herkunft und Abjah der Waren erhält,
Auf Grand diefer Stasiftil iſt in Tabelle VIL für den
3%, Verkehrsbezirk, welder Nürttemberg und Hohenzollern
umfaßt, für die Hauptgetreidefrüchte (Weizen einſchl. Hernen,
Roggen, Werfte, Haber), ferner fir Mehl und Mühlen:
fabrifate, Nartoffeln und Hopfen der Empfang und Verſand
unter gleichzeitiger Angabe der Erntemenge dargeitellt. Hier—
aus ijt folgendes zu entnehmen;
1. Grute, Eiufnhr und Ausfuhr von Brotgetreide,
Geſamitnetto⸗
einfuhr
an Brotfrudht
und Wiehl
Brotfruct
Aernen, Heizen,
Roggen
Mehl ſin
Weizen um
gerechnet;
mebr 4
weniger (—)
es Empfangs
gegenüber
den Beriand
ılz
4.
Erntes Netto
ertrag einfuhr
1887/96
1897
1898
1804
190
1901
tm
447 66D, 32,3
2994 201 1043 750] — 96.085
2558014 146220] + 120 210
3295 519 1 310. 40] -;- 269 805
‚3.400 680 "1.055 780] + 338 207
Sams 156 935610] + 24 061
3224175 11248] + 379693
3678741 1169340] + 374549
rat 347245 1130 34041 + 539 244
14 3547755 9202210] 4619 574
1SHT— IH 3390662 111298 850 | 466 167
1 400 430
5833 145
1 393 187
1 229 671
1504 619
1537 880
1 80 084
1521788
1480 826
57,8
48,0
10,9
36,8
46,7
41,8
47,6
42,9
4,8
Zomwohl in Protaetreide als in Mehl überwieat der
Empfang den Verſand aanz erheblidh: im Durchſchnitt der
8 ‚jahre 18971904 betrug in Brotgetreide (Weizen, Dinkel,
Nonnen) und Mehl (umgerechnet in Körner) die Ausfuhr
573 106 de, die Einfuhr 206292 dz, das ift das 3,60Fache
der Ausfuhr.
Im ‚jahre 1904 war bei aleiher Ernte wie im jahr 1903
die Nettoeinfuhr in Brotaetreide (Hemen, Weizen, Noagen)
*; Die Ein- und Ausfuhr von bit fiche oben S. 145.
I,
Arbeiten, nenehter Aahrgana XXII von Aabre 1914.
"82 ker Webt (einibl, Maid — IV kr Kein,
Heiner, dagegen in Mehl größer als im Vorjahr. Bon
der Cigenernte machte im ‚jahre 1904 die Nettoeinfuhr von
Brotfruht und Mehl wie in den Vorjahren mehr als
2/5; aus.
Nadı Herlunftsgebieten unterfchieben, famen im Jahre
1904 von der Geſamtzufuhr
aus dem in Beten, Herner in Hogaen im Web
Serfehrabezirf de dz x
Mannheim und
Ludwigshafen. 777 180 2860 320 300
Bayern . . . 50510 21680 32 500
Baden 92850 19% 238 320
Pal; . . — ss0 9740
fonftignen Ber:
fehrsbezirten . 2230 1410 113710
952 770 2870 854570
Hieraus erhellt die beherrichende Stellung, Die der
Hafen‘, Stapel: und Handeläpla Mannheim für die mürt-
tembergifche Yandwirtihaft und Bollsernährung gewonnen
hat, fommen doch mehr als Yıo (81,7 %,) der Weizenzufuht
und nahezu Yıs (37,5%,) der Mehlzufuhr aus Mannheim.
Die Hauptausfuhrländer von Weizen (Dinfel} und Roggen
find Baden (45410 de) und die Schweiz (10750 dz), von
Mehl ebenfalld Baden (53780 dz), Bayern (128 140 da.
das Elia (8040 dz) und Die Schweiz (5550 de).
Zu bemerfenswerten Grgebniffen aelangt man, wenn
man an der Hand ber Tabelle VII die zeitlihen er
ichiebungen zwiſchen Berfand und Empfang einerfeits in
‘ Brotaetreide, andererjeits in Mehl: und Mübhlenfabrilaten
Herausgegeben im MA. Preuß. Miniftertum der öffentlichen
verfolgt. Faßt man zu dieſem Zwecke größere Jettraume
| zufammen, fo erhält man folgende Zahlen:
Brotgetreide Kehl: u. Bühlenfabritare '
Veriand Empfang erfand Empiang
! dz de da. dz
| 188792 103567 1031362 3068427 275 242
' 1893-98 126 300 1382418 474 017 471 063
1849— 1904 48325 1103777 A721 942 040
In Brotgetreide hat der Verjand in den legten 6 Jahren
geqenüber den beiden vorangegangenen bjährigen Perioden er
heblich abgenommen, während der Empfang annähernd au!
gleiher Höhe ſich hielt. Dagegen zeiat in Mebl: umt
' Mühlenfabrifaten der Verſand eine Heine, der Empfana aber
‚ eine sehr beträchtlihe Steigerung, und während die mir
temberaifche Mühleninduftrie noch vor 10 jahren eine Mehr
ausfuhr — im Jahre 1895 150820 dz — verzeichnete, haben:
fich die Trodultionswerbäftnifje, hauptiäclich infolge des Fer:
bewerbs der arohfapitaliftiichen Rheinmühlen, inzwiſchen ic
ſehr zu Ungunſten diefer Induſtrie verfchoben, dak im Jaber
1904 619 573 dz Mehl‘) mehr ein: als ausnelührt wurdes.
1, Umgerechnnet in Korner.
« .
{
Die landwirtſchaftliche Bopenbenüpung und der Ernicertrag in Württemberg int Jahr INH.
Werterhin läßt fid) auf Grund der obigen Tabelle über
die Ernte, Einfuhr und Ausfuhr von Brotgetreide auch eine
ungefähre Berechnung über die zum Verbraud ver
füabare Menge an Brotfrudt und Mehl aufftellen. Yu
diefem Jwede ift von der Erntemenge der Saatbedarf in
Abzug zu bringen. Rechnet man als Zaatqut im Durch—
fchnitt des Yandes auf 1 ha an Dinkel 200 kg, an Weizen
170 kg, an Roggen 170 kg, jo ergibt fich folgenpes:
tettoein:
Durd
Ernie⸗ fuhr an | brauch
ichmitt Brot: verfugbar
der ertrag getreide (Sp. 44
| u Mehl | Sp. 5)
ei ale TR di
1. . 1%: J] : L» 1 &
1887 -- 1996 2 934 201 | 528 300 R 405 901 | 947 665 BB 353 586
1897— 1904 13 330 662 | 511 600 f2 819 062 fı 489 826 H 308 888
Bon der einen zur andern Periode hat ſich vermehrt:
die Benöllerung!) im Verhältnis von 100 : 106,2
„ ‚nlandsernte?) „ n a 100 : 117,2
„ Nettoemfuhr , r = 100 : 157,3
„ zum Verbrauch verfügbare Menge im Ber:
häftnis von . . . : 100: 128,5
Inlandsernte, Nettoeinfuhr und zum Berbraud verfügbare
Menge haben demnach in einem beträchtlich ftärteren Maße
zugenommen, als die Bevöllerung, und zwar berechnet fh
die zum Berbraud verfügbare Menge auf den Hopf ber
Bevölferung im Durchſchnitt von 1887/1896 zu 163,7 ke,
im Durchſchnitt von 1897/1904 zu 198,1 kg. Wieviel von
der zur Verfügung ftehenden Brotfrucht für den menſch—
lihen Verbrauch, wieviel zu jonftigen Zweden (Berfütterung,
gewerblichen Sweden) verwendet wird, läßt ſich nicht er:
mitteln. Namentlich ift die in wirtihaftspolitiicher Hinſicht
ſicherlich bedeutungsvolle Frage, inwieweit die Steigerung
der zur Verfügung ftehenden Menge an Brotfrücten um
955 322 dz = 28,5" jo von der einen Periode (1887/1896)
zur andern (1597/1904) — bei einer gleichzeitigen Volks—
aunahme um 6,2" — auf eine tatlächlide Erhöhung des
Brotkonfums infolge verbejjerter Lebenshaltung der breiten
Schichten des Volkes zurüdzuführen fei, oder ob und in
welchem Maße eine vermehrte Verwendung zu anderen
Zwecken, namentlid zur Verfütterung (infolge der Konkurrenz
des ausländischen Getreide) ftattgefumden babe, nicht zu
beantworten. Beachtenswert aber bleibt jedenfalls die
Tatjache, daß im Durdichnitt von 1887/96 75,6%, im
Durchſchnitt von 1897/1904 69,1%, das iſt etwas weniger
als in Der vorhergehenden Periode, aber immer noch der bei
weitem größere Teil des Verbrauchs an Brotfrucht leinſchl.
des VBerbrauds an Saatqut) dem heimiſchen Yandbau
entitammten.
+) Mittlere Bevölferung deö Königreichs im Durchſchnitt von
1887/1896 2048460, im Durchſchnitt von 1897/1004 2175262,
* Mbrüglicd des Saatgutes.
in. er
il. 157
2. Ernte, Einfuhr und Ausfuhr von Gerſte und Malz.
Netto einfuhr
Ernte
ertrag
urfommen im *
Sp. 3 ber
4) Eimte
Sp. 2
1. 2, 8. J 5. Ö,
in in ’}
Sabı a -
Gerfte Malı
"201 520
180667
157 227
161 747
196 521
44,5
35,6
26,5
25,8
29,7
32,8
283,9
31,7
6371 670
61434897
#1 627
232 387
406 601
656 82
307 517
46016
1808
1899
1800
191
1m
1908
194
1898— 1904
1 284725
1 42 796
147984
L 500064
1583 408
1098 128
1372 750
1481 4168
370 10
Sa 820
24 400
220 640
273 080
35 7 201 068
206 800 180 717
284 807 154 209
Auch in Gerfte und Malz iſt der Empfang größer als
der Verfand, Im Durchſchnitt der 7 Jahre 1898-1904
fteht einer Geſamtausfuhr von Gerſte und Malz!) mit
112982 dz eine Gefamteinfuhr von 581998 dz gegenüber,
wonach letztere das 5, 15fache der Musfuhr ausmadht, An
der Einfuhr ift die Gerſte mit ca. *4 im Mittel von 1898
bis 1904 mit 64,9%0), das Malz mit Y, beteilint. Be:
merlenswert ift, daß die Cinfuhr von ‚jahr zu Jahr aufer
ordentlich ſchwankt, und zwar weniger in Malz als in Gerfte,
Es rührt dies Davon her, daß die Einfuhr nicht allein durch
den Ertrag der Inlandsernte, jondern mejentlih auch durch
den Ausfall der inländischen Obſt- und Meinernte beein
flußtt wird. So ift im jahre 1904 trot geringerer Eigen:
ernte ala im ‚jahre 1903 die Einfuhr von Gerfte eine
weſentlich MHeinere geweſen ala im Borjahre, weil infolge
der auten Obit- und Meinernte des ‘jahres 1904 der Ver:
brauch an Malz ur Bierbereitung ?) geringer war (807 793 dx)
als 1903 (842237 dz). m Durchichnitt der 7 Jahre 1898
bis 1904 macht die Nettveinfuhr von der Inlandsernte
nicht aanz "/s (31,7) aus.
Die Zufuhr fommt hauptiählihd aus Bayern (1904
117 790 dz Gerite, 46070 dz Malz), zu einem großen
Teil aber wiederum von Mannheim (83 080 dz und 4280 dx),
ferner aus Baden (54670 dz und 44080 dzi, OÖſterreich—
Ungarn (20920 dz und 58540 de), Heſſen 114620 dz und
1000 dz), Der Veriand geht hauptiächlih nach Bayern
49330 dz und 5260 dz) und Baden 123710 dz und
10500 da).
Unterfucht man, wie hoch ſich im Durchſchnitt der
7 fahre 1898— 1904 die zum Berbraud verfügbare Menge
an Gerſte ſtellt, fo ergibt fich folgendes: unter Jugrunde:
legung einer Nusinatmenge von 150 kg fir 1 ha im Mittel
des Landes beredinet ſich der Bedarf an Saatgut zu
148623 dz, Nach Abzug dieſes Betrages verbleiben von
) Umgerechnei in Gerſte, indem 100 de Öerite — 75 da
Rah angenommen find, ö
*) „Bitteilungen des 8. Stat, Yanbesamte“ 1400, Nr. 1.
Il. 158
dem Ernteertrag mit 1481463 ds noch 1332840 de. Hier:
zu kommt die Nettoeinfuhr von Gerfte und Malz (letzteres
umgerechnet in Körnerı mit 469016 dz, wonach ſich Die
zum Berbraud verfügbare Menge an Gerſte im Durchſchnitt
von 1898 bio 1904 zu 1801856 dz, d. i. 82,5 kg aui
ven Kopf der Bevölferung beredinet. Zur Bierbereitung!)
wurden im Durchichnitt der Jahre 1898-1904 863391 dz
Mal; = 1185723 dz Gerite verwendet, d. i. nicht ganz *s
(65,6%) der zum Berbraud; verfügbaren Menge. Ein
weiterer, allerdings mur Heiner Teil — im Durchſchnitt von
1900-1903 18699 da oder etwas mehr als 1" — dient
zur Branntweinbereitung, wonach der Reit der zum Verbraud)
freien Menge mit 597434 da Us zu anderen Sweden
(Verfütterung, gewerblichen Sweden) zur Verfügung fteht.
3. Ernte, Einfuhr und Ausfuhr von Haber.
Retto ausfuhr
Ernte: ——
Jahr ertrag imn
da ‚ der Ernte
dx | (Spalte 21
1. 2, 8. 4
1887/96 1632 077 132 739 a1
1397 1748 336 43 330 25
1848 1 956 047 80 980 4,1
1899 2077 218 149 470 12
1900 2113 979 157 320 7,5
1401 1919 743 269 839 14,1
IAR 2 229 877 196 160 8,8
1903 2321 381 202 140 8,7
19804 2034 991 274 590 13,5
1897 14 2048 570 171727 8,4
In Haber vermag die württembergiſche Landiwirtichaft
nicht allein den Eigenbedarf zu decken, ſondern auch noch
einen beträchtlichen Überſchuß für die Musfuhr zu liefern.
Die Nettoausfuhr betrug im Durchſchnitt der jahre 1887
bis 1896 132739 dz, 1897 bis 1904 171727 dz, hat alſo
nicht unerheblid zugenommen. Auch im jahre 1904 war troß
geringerer Ernte der Erport größer als im Vorjahr.
Der Verfand geht hauptiächlid nach der Schweiz (1904 |
163490 dz) und Baben (126850 dz), zu einem fleineren
Teil auch ins Elſaß (45200 dz), nah Bayern (13230 dz),
und nad anderen deutſchen Landern bis zu den Elbhäfen
zum Swed des überfeeiichen Erports, die Ginfuhr fommt
vorwiegend aus Bayern (60550 dz) und Baben (25470 da).
Von der Inlandsernte beträgt die Ausfuhr von Haber,
nach Abzug der Einfuhr, im Durchſchnitt der Perioden
1887/96 und 1897/1904 je etwas mehr als 8". Die zum
Verbrauch verfügbare Menge von Haber berechnet |
ſich unter Berüdfihtigung des Saatbedarfs — angenommen
iind 160 kg für 1 ha im Mittel des Yandes — für ben
Durchſchnitt der Jahre 1887/96 und 1897/1904 wie folat:
) „Mitteilungen des A. Stat. Yandesamıs*, 1906, Ar. 1.
Die landwirtſchaftliche Bopenbenäpma und Dei Ernleertrag ım Württemberg im Jahr 1904,
Turch
er Ernte: >
ſchnitt verfügbere
ertrag Keug
der Jahre I
Sp5
8 7 8 ıı zZ I STE
dz de dz dz u“
1887,96 1682077 ]221 736 | 1 410 341] 132 739 | 1 a7 0m
18971904 1 2040 570 | 236 067 [| 1 818 508 | 171 727 ] 1 641 776
Hienach betrug die zum Verbrauch verfügbare Mena
im Durchſchnitt der Jahre 1887/1896 1277602 de, 1897
bis 1904 1641 776 dz, hat ſich alſo trog Steigerung ve
Ausfuhr nicht unwelentlih und zwar von der einen jur
andern Periove um 364174 dz 28,5%. erhöht.
4, Ernte, Einfuhr und Ausfuhr von Kartoffeln.
B Netto aus fuhr Netto einfubt
Ernte
ertran in %, in‘.
de ber dz karl
Ernte Errie
1887,96 8011595] 115620 0,14 —
1897 7 566 828 — 3*4 749 12
1398 6 706 364 — — 100 40 1489
' 1899 11161 884 - — 1020 640
1900 11353 300] 30 750 | 0,70 _
EN 11 460 993] 56580 0,50
12 120140] 233260 - 0,18 . -
19083 11519769] B1190 0,79 — *
1904 11238978] 1083800 | 0,91
I 1807-1904 104012365] 19085 0,19
Der Bedarf an Kartoffeln in Württemberg lann in de
Hauptſache im eigenen Land gewonnen werden, ja im Durc
| ichnitt längerer Zeiträume verbleibt ſogar ein Überſchuf x
| Ausfuhr über die Einfuhr. Freilich tritt der Außenbante
gegenüber der inländifchen Erzeugung außerordentlid june
und macht nur einen fehr Heinen Bruchteil (im Turdidmt
von 1897 —1904 Ya"fa) der Ernte aus,
| Der Verfand geht nad Bayern (1904 24220 di
Baden (11620 dz), in die Nheinproving (15850 dzi, met
Heſſen⸗ Raſſau (12440 dz), vorwiegend aber nah Mamber:
(59060 dz), weldes ein Hauptabjagebiet für Speifelartofdr
it, Die Zufuhr lommt namentlihd aus Baden (13704
Dayern (9890 dz), Heften (50%0 dz , Öfterreich (5570: ım
‚italien (4390 de).
Versucht man aud bier eine Berechnung, wie hoch %
die zum Verbrauch verfügbare Menge unter Berüdfihtigm
der Ausfantmenge, wobei im Yandesmittel auf 1 ha WW kr
Saatlkartoffeln gerechnet werden, ftellt, fo ergibt ſich folgende
Die landwirtſchaftliche Bopenkenütung und der Ernteernag im Bürtieinberg im Aahr IHM,
Zum
Turkh. Ernte Verbrauch
— Saatqui verfügbar
ichmite ertrag ausfuhr ray, 5 --
Zr. 4
. „2. 3 1 +)» | 6,
dz de la ılz ılz
1837/1896 | 8011598 1 772 720 [6 238 873 ] 115 Hau | 123 354
1897:1904 10.401 265 |1 933 200 [8 467 365 | 19 985 N447 330
Auch bei Kartoffeln hat hienach die für den Verbrauch
verfünbare Menge eine beträchtliche Zunahme erfahren. Der
Kopfbetrag (nach Abzug des Saatbedarfs und der Netto
ausfuhr) berechnet fih im Durchſchnitt der ‚jahre 1887/1896
zu 300,8 kg, 1897/1904 zu 390,4 kg. Ein fleiner Teil
der verfügbaren Menge — im Durchſchnitt von 1890 bis
1903 86342 dz, d. i. ungefähr 1% — dient zur Brannt-
weinbereitung. Wieviel von der übrigen Menge zur menſch⸗
lihen Nahrung, wieviel zur Verfütterung und zu fonftigen
Sweden verwendet wird, iſt nicht jeſtſtellbar.
>. Ernte, Einfuhr und Ansfuhr von Hopfen.
Rettoaus fuhr
Ernte⸗
ernag in
dz ! 4
der Ernte
de '
1887 96 37 54D 24 162 77,6
1897 38 454 29 850 59,1
1898 44 535 25 240 11
1849 E52. SP 31870 542
1m 40 224 28 110 un,
1801 27 358 19 9230 728
— 30 825 26 5740 66,7
1908 5 082 22 300 68,7
1904 39 788 3600 | 875
1847 — IH 38129 738 | 718
Daß Württemberg mit einem großen Teil feiner Hopfen:
ernte auf die Ausfuhr angewielen ıft, iſt ſchon aus dem
Verhältnis der Ernte zu dem Bedarf zu entnehmen. Rechnet
man auf 3 Il Vier einen durchſchnittlichen Hopfenzujah
von 1 kg, fo beziffert ſich bei einer inländischen Biererzeu:
gung von 3904586 hl im Durchſchnitt von 18981904)
der Bedarf an Hopfen zu 13000 dz. Die wirkliche Hopfen:
ernte im Durchſchnitt von 1898/1904 betrun aber 38821 dz,
d. i. nahezu das Ifache des Bedarfs, wonach zur Ausfuhr
annähernd 26000 dz oder */s der Ernte übrig bleiben, In
annähernder Übereinftimmung hiermit ftehen die Ziffern über
die Hopfenausfuhr, wie fie fih aus der Eifenbahngüterver:
Schraftatiftil ergeben, wonach fih im Durchſchnitt der Jahre
1898,1904 die Mehrausfuhr zu 27018 da beredinet. Die
jährliche Ausfuhr ift eine ſchwankende. Befonders groß war die
Mehrausfuhr im Jahre 1904; fie betrug (bei einer Musfuhr
'; Mitteilungen dei A. Stat, Yandesamts 1906. Fir, 1.
—L
It. 158
von 38930 dz und einer Einiuhr von 4330 dz) 34600 ılz,
d. i. 87,5” der Eigenernte. Diele ungewöhnlid jtarte
Ausfuhr mag ihren Grund darin haben, Dak von den bei
den Vorjahren mit ihren aleichfalls auten Emten noch mandıe
Vorräte vorhanden waren. Nm Durdichnitt der 7 Jahre
1887/1896 berechnet fi Die Mehrausfuhr zu 29162 da,
d. i. Stark Ya 177,6"01, im Durchichnitt von 1897/1904 zu
27378 dz, d. i. nicht ganz *s 171,8") der Cigenernte.
Die bedeutenditen Abjarmebiete für württembergiichen
Hopfen ſind Banern (1904 24420 dz), Mannheim (3240 de)
und das übrige Baden (3670 de), auch Heſſen 11070 de),
Belgien 11270 dzi, Die hervorragenditen Bezugsarbiete Bayern
(1960 dei, Baden (1710 dz), das Elſaß (440 dz), Böhmen
140 de).
II. Gewährt jo die Meichöftattitit über ven Güterver—
fehr eine Nachweiſung Darüber, wie jih im den hauptfäd:
lichiten landwirtichaftliden Produften der Empfang und
Berfand zwiihen Württemberg und den übrigen deutfchen
Ztaaten fowie dem Ausland aeitaltet, jo aibt die mwürttem:
bergifche Verfehröftatiitit, wie fie jährlih in den Verwal;
tungsberichten der K. Verfehrsanftalten zur Veröffentlichung
tommt, einen Aufſchluß über den Verſand von den einzelnen
Stationen der Staatseiſenbahnen und damit einen Anhelt
darüber, weldhe Gebiete unferes Landes es vor
zugsmweile find, bie für ben Abjak und Ber
jandb von landbmwirtihaftlihen Erzeuanifien
produzieren. Auf ($rund dieſer württembergiichen Ver:
fehröftatiftif ft in Tabelle VIEL der Verſand in den haupt
jächlichften landwirtichaftlichen Produlten von den württem:
beraifhen Eifenbabnitationen — mit Ausſchluß der auf
fremdem Staatögebiet (Hohenzollern, Baden, Bayern) liegen:
den — geordnet nach Oberamtsbezirken dargeftellt, Unter:
ſucht man, wie ſich hiernach zunächſt der Verfand der
arößeren Zandesteile Kreiſe) geftaltet, fo erhält man folaendes
Jahlenbild (f. Tabelle S. 1601.
Schon die Unterſcheidung nad Kreiſen läßt bemertens:
werte Unterfchiebe ertennen. In Getreide, ferner in Hülſen—
frücdhten und in Malz ift der Bahnverfand bei weiten am
ftärfjten im Donaufreis und zwar macht er hier in Weizen
| und Dintel 43%, in Roggen 40%, in Haber 57%, in
Gerite 370 des Berfands von füntlihen Stationen aus.
Nur in Gerfte war im Jahre 1904 der Berfand im Jagſt—
treis (119590 dz) noch größer als im Donaufreis (117 920daı.
Hinſichtlich des Sopfenverfands fteht in erſter Yinie Der
Schwarzwaldkreis, welder den Haupthopfenbezirt des Yandes
(Hottenburg) in fich ſchließt. Dagegen nimmt der Nedar:
' freis die erite Stelle ein hinſichtlich des Berſands von Mar:
toffeln, Dant dem in den milderen Öbegenden des Yandes
viel gepflegten Arühlertoffelbau, ferner von Mehl: und
Mühlenfabrifaten, weil die aröhten Kunſtmühlen des Yanı
des ihren Zig im Nedarfreis haben, ſowie auch von Tbit
(Gemüfe, Bilanzen) und Rüben nebit Zichorten, weil der
Obit: wie auch der Zuderrüben: und Zichorienbzu im Nedarı
freis jeine größte Verbreitung hat,
II. 160 Die landwirtfchaftlihe Bonenbenüsung und ner Ernteertrag in Würſtemberg im Jahre 4
Rerſand von
®etreide | 2 ] Ro Diehl, a:
5 — * r «
“reife (Weisen, er: vulſen * rein⸗ Ob, REN u Mühlen * bi, Küben,
nen, Roggen, tuchten und Ikakı * anderr Hopfen Aartoffeln kabrifaten, Gentuſe, Zichorien
Wserite, Haber Mais Zämereien Hteie Bilanzen
* | — = —
de | fa dz 4% da %, de 0),,. da * ds , ılz 07, ds “, dz ",
Hedartreis 285 370 23,8 20080 38,1, 38 550/81,8 21 390145,8 10 160|81,6 116 060156,4882 430 49,6 319 390 49,7 365 HTO TUR
Schwarz. Hr. 41260 34 120 231 740 Bl 4810 10,2 17 78015581 2010: 44 63810 83 75470118 85 7A0H1N,T
| |
Sagftlreis 43 00025,2 bon 9,1" 23 770118,7 4480) 9,5 180 0,5% 87350 18,118 80 15,4 38080. 6,2 Sble 12
Tonautreis .| 572 510 47,6 27 850 50,5 1 260:42,4 +16 530135,0 4040,12,8 43 55021,1 206 770 26,7208 90323 10% 0,8
Württembern! 1 202200 100 :55 120 100 120 920 100 47 220.100
Yon beionderem Intereſſe ift es, den Verjand von |
Getreide im engeren Sinn (Weizen, Dinkel, Roggen,
Gerſte, Haber) noch näher nad den einzelnen Oberamts-
bezirten zu unterfuben. u diefem Swede find in der
nacjtehenden Überiihtsfarte (f. E. 161) die Bezirte
binfichtlich der Größe des Getreideverfands der in ihnen ge:
legenen Eifenbahnftationen unter Anwendung einer Gftufigen
‚ beim, Gerabronn, Künzelsau, Grailsheim
' Neihe weiterer Bezirlke.
Schattierungsſtala nah Mafigabe der beigefünten Erläute: |
rungen dargeftellt.
Ordnet man die Bezirle mit einem Jahresverſand von
mehr als 25000 dz nach der Höhe des Verfands, fo erhält
man folgende Reihe
1. Ulm . . . 149410 dz 9. Ehingen 37410 de
2, Heilbronn . 133790 „ 10. Nedarfulm. 36950 „
3. Tettnang . 114440 „ 11. Geislingen. 35350 „
4. Öhringen 69470 „ 12. Waldiee 34200 „
5, Mergentheim 63970 „ 13. Künzelsau. 34060 „
6. Gerabronn . 54410 „ 14. Riedlingen. 29600 „
7, Biberad . 520380 „ 15. Grailsheim. 28900 „
8. Saulgau 45220 „ 16. Sauphem . 25660 „
An der Spike ftehen Die Dberämter Ulm, Heilbronn
und Tettnang. Indeſſen verdanten dieſe Grengbezirfe ihre
hervorragende Stellung hinſichtlich des Verfands von Ge:
treide nur zu einem Teile ihrem eigenen Reichtum an We:
treide, zum größeren Teile vielmehr dem Tranſitverkehr.
Insbeſondere gilt dies für Heilbronn, indem das teild auf
dem Schienen», teilö auf dem Waſſerweg nedaraufwärts (im
Jahre 1904 43830 dz) beigeführte ausländische Getreide zu
einem erheblihen Teile in Heilbronn in das Innere des
Yandes auf der Bahn verfrachtet wird, Sceidet man dieie
drei Bezirfe aus der Betrachtung aus, fo verbleiben, wie
aus dem Überfichtstärtchen zu entnehmen iſt, zwei Gruppen
von zufammenhängenden Bezirken, welde vornehmlih an
dem Getreideverfand beteiligt find. Cs jind dies das mitt:
lere und nörblidie Oberſchwaben, umfafjend die Überämter
Biberad, Zaulgau, Ehingen, Waldjee, Riedlingen, Laup—
32 160.100 20 970 100 771 900 100.642 930 100 458 510 100
heim mit der Geislinger Alb, ſowie die hohenlohiſche mn
fränfifche Ebene, umfaſſend die Überämter Öhringen, Mergem
mit Dem ar
arenzenden Bezirk Nedarfulm. Geringer als in den von
genannten Tberämtern, aber immer noch den Betrag ven
10000 dz überfteigend ift der jährlide Werfand in eine
Es find dies
im Nedarfreis im Jagſtlreis
Beſigheim 22110 dz geidenheim 11 790 dr
Xeonberg . 13930 „ Hall 11370 „
Bradenheim . 10420 „
Maulbronn . 10170 „ im Donaufreis
Yudmwigaburg 10140 „ Ravensburg . 14 950 dr
im Schwarzwaldkreis Blaubeuren . wein _
Derrenberg 11980 „
Einen Jahresverfand von weniger als 1000 dz haber
die im Herzen des Yandes gelegenen Bezirfe Stuttgart-Amt
Eplingen, Schorndorf, Tübingen, welde bei einer Dichten ſtad
tiſchen und ländlichen Bevöllerung und dem Borberride:
kleiner Güter vorzugsweife — aber doch nicht ausichliek
lich — für den eigenen Bedarf produzieren und wo über:
dies mit dem Getreidebau ftarler Handelsgewähs: und Wein
bau fonturriert, ferner die Schwarzwaldbgzirte Neuenbürz
Nagold, Freudenſtadt, in denen aus klimatiſchen Gründen
der Getreidebau mehr zurüdtritt, weiterhin die Bezirle Mel:
beim, Gaildorf, Sulz und Spaichingen, in denen jwar ix:
Getreidebau von nicht geringer Bedeutung ift, Die aber m
jolae ungünftiger Berfehroverhältnifie Darauf angewirjen fint
ihre Produfte in weiter entfernten Orten benachbarter Be
zirfe aum Markte zu bringen, endlih der oberſchwäbiſch
Bezirl Wangen, in welchem bei der vorherrichenden Weide
und Milchwirtſchaft der Getreidebau ganz in den Hinter
arund tritt. In den übrigen 24 Bezirken iim Nedartreis 5
Schwarzwaldfreis 10, Jagſtkreis 4, Donaufreis 4) beweg
fih Der Jahresverſand zwiſchen 1000 und 10000 dx.
ET,
\
x
Die landwirtſchaftliche VBodenbenütung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904. 11. 161
Königreich_Württemberg
Vebersichtskarte
uber
den Eisenbahnversand
von Getreide
Der Versand. betrug:
£ MEN
unter W00ds HOO bis unter 3000de 5000 bis under 10000 de. 10000 bes under 20000di
— Whe
20000 bis under SO000 de. S0000 bus under JO0000 dr 20000 de u. mehr
D. Die landwirtfcaftlihen Genoffenfhaften im Jahre 1904.
1. Die Zahl der die Hauptmaſſe der ländlichen Genojjen:
ſchaften bildenden landmwirtfhaftlihen Darlehens
taffenvereine hat fi abermals vermehrt, wie die folgende = * Jahres: Jahres: M. | af
Tabelle!) zeigt, welde die dem „Verband landwirtihaft: | Jahr e . umfag gewinn hasse
liher Genoſſenſchaften in Württemberg e. V.“, angehörenden | BE erg De
Vereine diefer Art enthält”). ‚Fallen: | glieder | lehends
EST NEE E vereine F 4* 4 taffen
) Aus dem „Jahresbericht des Verbands landwirtſchaftlicher | Fee, a ©:
Genoffenjcaften in Württemberg”, Stuttgart 1904. RL A6| 10) TESM| BA B| 16
*) Richt inbegriffen in der Tabelle find diejenigen Vereine, 1891 | 358 31479| 29479692 | 69813 | 337346 179
welche am jeweiligen Jahresabihluß ihre Nedinungen noch nicht 1001 | — 2 108 080 vn —— 860 1.842 678 =
abgejchloffen hatten. Solde Vereine waren es 1904 18, wonad) in 1903 | 906 ara 1122 0 295 262 081 |1 698 26 424
diefem Sabre die Gejamtzahl der Darlehensfafjenvereine 1018 beträgt, I) 1904 1000 10 b21 187 217 006 779 689 1605 837 438 |
BWürttemb. Jahrbucher 1906. 21
II. 162
Namentlich it eine bedeutende Steigerung des Jahres:
umjabes und zwar gegenüber dem Borjahr um 14367 711 4
zu verzeichnen, wogenen der Gefamtbetrag der gemeinichaft:
lihen Einkäufe (von Futter, Dungmitteln ufw.) abgenommen
hat, was in der Hauptfache feinen Grund in dem geringeren
Obſteinlauf hat. Die mit den Darlehensfaffen verbundenen
Sparlafjen hatten am Jahresſchluß 1901 2462049 4,
1902 2859308 2, 1903 3690968 .#, 1904 3761565 4
Einlagen.
2, Meingärtnergenojfenfhaften mit gemein:
Ihaftlihem Verlauf des Erzeugniffes waren es in MWürttem:
berg im Jahre 1904 13, Neuhinzugelommen ift Lehren:
fteinäfeld DA. Weinsberg. Die Entwidlung diefes Zweiges
der genoſſenſchaftlichen Tätigkeit jeigen die folgenden Ziffern:
Gefamt: MM | Durd:
| or Zaht lergengnig Devon unter der | jnitt
Bein: der | ber Kelter vertauft licher
Jahr “ „| Ge Erlös
gartner· Mits — * |
— an noffens von
— glieder | ſchaften Menge , Erlös | ih
N | 4
18399 9 731 2819 ı 2819 | 196557 | 69,73
100: 10 | 988 79080 7908 469472 | 59,97
1901 , 10 | 1002 | 7944 6600 |M6918 | 37,18
1902 10 811 | 459% | 4297 185477, 48,16
1808 | 12 s62 | 10674 | 10129 4 916 | 41,88
1004 | 18 | 50,55
| 1010 | 14725 | 13 605 | 687 779
| |
gefteigerte Tätigkeit der Weingärtnergenofienihaften zur
Folge. Die von den 13 Genofjenfhaften verkaufte Wein:
menge macht von bem gejamten unter der Kelter verkauften
Weinerzeugnis mit 360418 „£ annähernd 4a (3,8"/0) aus.
Wie aus ber Tabelle IX, welche die Geihäftsergebniffe ber
einzelnen Meingärtnergenofienjhaften im Nahe 1904 enthält, hervor⸗
geht, war Die Beteiligung an dem genoſſenſchaftlichen Verlauf bei
weitem am ftärfften in Ingelfingen, wo nahezu ber geſamte auf der
Gemeindemarkung erzielte Weinertrag genoffenihaftlih verwertet
wurde, In Redarfulm beirug bas genoffenichaftlihe Erzeugnis
711%, in Haberſchlacht 58,5%, in Lehrenſteinsſeld 54,8%, in
Martelöheim 53%, in allen übrigen Orten mit Genoſſenſchaften
weniger als . der gefamten unter der Helter verkauften Weine
menge. Bon den Genoflenfhaften Beilftein, Befigheim, Fellbach,
beilbronn, Lehrenſteins feld, Mundelsheim. Nedarfulm, Oberſtenfeld,
Weinsberg iſt das geſamte genoſſenſchaftliche Erzeugnis unter der
Kelter verkauft worden; von ben Genoſſenſchaſten Haberſchlacht und
Untertürfbein mußte ein HMeinerer Zeil, von den Genoſſenſchaften
Angelfingen und Markelsheim ein größerer Teil eingefeltert werben,
Ansgefamt wurden non ben 13 Genoſſenſchaften 18605 hl (= 92,4%.)
unter der Helter verfauft und 1190 hl eingefeltert.
der Relter verlauften Wein wurden 687779 K, demnach von I hl
50,55 M erlöft,. Wie in ben Vorjahren waren auch im Jahre 1904 die
Preife für die Geſellſchaftsweine faft durchweg höher als diejenigen
für die übrigen Herbftoerfäufe,
3. Die Zahl der Getreideverfaufsgenoffen:
Der qute Ausfall des Jahrgangs 1904 hatte aud eine |
Von dem inter |
0 En
Die landwirtſchaftliche VBodenbenügung und der Ermteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
[haften beitrug im Jahr 1904 27. Berglichen mit den
Vorjahren geftaltete fi das Verlaufsgeſchäft wie folgt:
Zahl
Betriebsjahr ber Betveibenentenf
| Genofjen-
ſcghaften
18889 . . — 4 21 156%
BEIM . 2: re 23 1944
IMODOL . 2... 28 26 805
1901,02 25 41157
INNE 25 7896
IT ee BE TLO14
1904,05 Ba ec ne 27 56 117
I
Die Abnahme des genofienjchaftlihen Getreiveverlaris
gegenüber dem Vorjahr hat ihren Grund darin, daß mehrer
Genofjenihaften — Neuhaufen DU. Eßlingen, Weil der
Stadt DA. Leonberg, Neinftetten DA. Biberach, Schnitt:
| fingen und Weihenftein OA. Geislingen, Salad DU. Gir
pingen — im Jahr 1904 feinen Verkauf vorgenommen haben,
Auf die vier Areife verteilen ſich bie Setreidenertanfägenofkes:
ſchaften, beren Gefchäftsergebnifie im Jahre 1904 (Betriebijer
1904/05) aus der Tabelle X zu eriehen find, im folgender Weir:
Menge bed im Jahr 1904 verkauften
gap Getreides
| ber |_ _ F
Rreis ı Ge | ;
Inoffen-
ſchaften
Nedarfreis . 5 479, 100 1261 1707| 3
Schwar waldkr. 1 — — 210 — | WM
Jagfilreis . .| 6 | 9968 1906 |10.698 21 192" 130%
Donaukreis, .| 15 5 7907 BE
ul Bel ken
10730 2423 14398
| ’
Württemberg | 27 28 566 , 56 17
I ) |
Die zwei größten Getreideverlaufsgenoſſenſchaften, bie heter
lohiſche mit dem Sitz in Rupferzell und die fränkiiche mit dem Si
in Mergentheim, waren im Jahr 1904 an dent Getreibeverkaf län
licher 27 Genoffenfhaften mit 74,8%, beteiligt. Bon dem Geirede
verfauf auf den Fruchtſchranuen bes Landes, der im abe 1%
429 912 dz betrug, macht der genoffenichaftlihe Verlauf 13%, ari
Die Hauptabnehmer der Verlaufsgenoſſenſchaften waren bie Tr
viontämter und Bierbrauereien. 19 Genoffenihaften gaben fit ce
dem gemeinichaftlihen Ankauf von Dünges und Futtermitteln. gas
geireide, Brennmaterialien u. a. (im Werte von 162319 A) &
4, Der Verband landwirtfhaftlier Genofier
ihaften in Württemberg umfaßt nah dem neuelten Stan
(Mai 1905):
1018 Darlchensfaffenvereine .
mit zuf. 103689 Wis.
132 Moltereigenofjenihaften „nn 1036 .
5 Meingärtnergenofienfhaften „ 508
3 Dreſchgenoſſenſchaften . —— 18 .
3 Getreideverfaufägenofien:
Idhaften. - 2 2.» ER 1356
Ä
— —
Die landwirtſchaftliche Bodenbenuhung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904. 1I. 163
1 Milchverkaufsgenoſſenſchaft . . mit zuf. 113 Mitgl. 1 Zatrineverfaufsgenoffenfhaft mit zuf, 51 Mitgl,
1 Schweinezuchtgenoſſenſchaft - „ „m 6 „ die landw. Genofjenihafts:
1 landwirtſchaftlichen — zentralkaſſe e. G. m. b. H.
verein . rei _fin Stutigart). - » » » mn 1000 „
1 Getreidemühlegenoffenfchaft . nm 10 „51167 Genofienfdaften . mit zuf. 117511 Mitgl.
E. Die Stantsfürforge für die Landwirtfcaft.
An Aufwendungen für die Zandwirtfchaft find durd | Für die Fohlenaufzuctanftalt (Kap. 362) 21948 4
das Finanzgeſetz vom 25. Juli 1903 (Reg.Bl. S. 331) für | Für Hebung der Privatpferdezudt (Rap. 37) 64500 „
das Etatsjahr 1904 (1, April 1904 bis 31. März 1905) zuſammen für Landwirtſchaft und Tierzucht 1214559 M
aus Iaufenden Ctatömitteln beftimmt worben: Für die Iandıw. Anftalt Hohenheim (Nap. 64) 183407 „
Für das Beterinärmejen (Etatölap. 31) . 40.000 4 Für die tierärgtlihe Hochſchule (Kap. 65) 115780 „
(Entjhädigung für Biehfeugenverlufte.) Für die 4 Aderbaufdulen (Rap. 66) . 24832 „
Für —— f. d. Landwirtſchaft (Kap. 84) 677 732 ” Für bie Weinbaufhule und Weinbauverfuchs:
arınter .
m r i anftalt Weinsberg (Rap, 67) . . 27510 „
—— —222 Für die landwiriſch Winerſchulen (Rap. 68) 2548 „
nzelne landwirtſchaftl. Zwecke 247400 „ 2. Ä
Für Belämpfung d. Reblaustrantheit 51.000 „ Für Die landw. Fortbildungsanftalten (Kap. 69) 7.000 a
Fur das landw. Hauptfejtin Eannftatt 40000 „ zufemmen für ben landwirtſchaftl. Unterricht 383 777 4
Ar Cinrichtungen gar Berbefierung Insgeſamt für die Landwiriſchaft und den
des Sufbeihlag. -» -» - » 9000 „ {
andwirtſchaftlichen .... . 1598 336 4
Für Felbbereinigungen und Welio- |
EEE ann 197160 „ dagegen im Jahr 1903 s . 1598536 „
Für Förberung der Hagelverfiherung (Kap. 35) 200000 „ "nn 1902 “1 086 649 „
Für das Landgeftüt (Rap. 36). . . . . 2109379 „ "nn 101 . 1518081 „
Anhang.
Tabellen I—X (Seite 164—182).
Seite
Tab. I. Der landwirtſchaftliche Anbau und bie Ernteerträge im Jahr 104 U. nn nen 164
ri II, Anbauflähen und Ernteerträge im Jahr 1904 in den einzelnen Oberamtsbezirlen. nen 166
„ DI Die Beinbauflähe und die Weinerträge nad natürlichen Bezirken im Jahr 104. . . . . 172
„ IV. 1. Die Hagel: und Überſchwemmungsſchäden nach Gemeinden im — — — 178
2. Die Hagelihäden nad Uberämtern im Jahr 188008.. 178
* V. Der Fruchtmarktverleht im Jahr 1040488. 174
a) Die Umſatze auf den einzelnen Fruchtmärkten des Landes im Jahr 1904 — 174
b) Die monatlichen Umſatzmengen und Durchſchnittspreiſe in den Jahren 1903 und 1904 Fe RE u 176
”» VI Der Wollmarkloerkehhr im Jahr 10h 0 oo 0 00 tn 178
VO. Ermiemenge, Einfuhr (Empfang) und Ausfuhr (Berfand) von Getreide, Mehl, Kartoffeln, Hopfen in den Jahren
SSSTIOM u 00 0 a a a a eerneenen 179
„ VIIL Berjand in lanbwirtichaftlichen Produkten von den württembergtichen te im Jabr 1904, nad Oberamts-
DEabSEER 0 a a en een tn ee ee ee 180
„» IK. Die Gefhäftsergebniffe der Weinabfapgenoffenjgaften im Jahr 1404. 2 2 2 2 — 181
e X. Die Geihäftätätigkeit der Getreideverlaufsgenoſſenſchaften im Jahr 1304 0800808.. — 182
I. 164
Rit Hanptfendt angeb. Flache im Erntejahr 1904 |;
Die lanbwirtfhaftlihe Bodenbenügung und der Ernteertrag in Würtiemberg im Jahr 1904,
Tab. L Der nn Anbau
Frudtarten ' Schwan:
(EB. m Minterfenßt Neckar⸗ | rn degſt Donau: zus gungen
S. = Sommerfrust) Kreis — ſammen 8 geh 1904 | 1908
. P|.: 8 | x
= 1 72717581. 1, 8 | 6 | 8 Era 1. | 12 | 1.1
ur | m ha ha | ha ha %s ha da dz | da | da
I. Adter- (und Garten-)land. |
I 1
4. Getreide u. Hülfenfrüdte.') | | |
1. Bei Fe 5608,8 61123 64750 806602 218573] 2,51 | 19751,9 17,12 134] 117
. Welen . + "18. | 4115,02) 16260 28788) 1298,83) 9843,8| 1,18] 10833,9 14,53 12,39 108
2 Dinkel und mer %.:190748,7 | 40809,1! 29668,3| 62109,7| 162835,3 Hs,6s | 161418,1 13,15 10,60] 118
. Dinkel ur . — 148, 693 as Ki: 118,1 0,02 aaa -
un el 5552| 3391 1846 ‚5! 14174] 0,16] 15535
8. Eintern . s.| m ma 333 mı 1s77lo0el 2003 ua BER PR
¶ Roogen W.e 49908| 3420,3) 125245 14419,0° 35369,6| 4,06 | 34420,8 15,47) 11 14
.OggeN. » ©. 884, 7395. 14268) 3178,6 5423,83] 0620) 5909,3 10,79 9,14 110
5. Gerfte We 368 109,6 5 7582| 927,6] 0,11] 909,7 15,08; 14 100
N S.- |15770,9 | 18022,7: 24388,5| 87499,6| 95681,7 10,97 | 100127,6 16,82) 14,20] 100
6. Haber . .)26518.2, 38933,9 39001,0) 58017,5, 150470,8 [17,26 | 161312,8 15,34 12,7] 110
T. Buchmweiren . 5 0,7 — — 15 92 0,00 2,8 r ß —
8. Hirſe 49 — 64 — 9 113P” 13,4 N I a
9. Mais zu Nömer . 401! mt 1126 Bl 5775| 0,07] 6392 13,00 1653] 1%
10. Erbien 3091| 739,4 14195 4572) 2926,2] 0,94] 2646,6 12,9 10,88] 11
11. infen ; 1335 18 8867 184 681 0061) 798,8 os Bl a
12. oh Garten:| 2987| 1861 1918 1187, 7948| 0,00] 778.4 ; 3 F
hr Aders 788,2) 1041,0 7888) 151,3) 2769,8| 0,32] 2670,0 15,18, 15 8
13. Wicken — 520,6 18%0,9, 165744 1861,7) 5277,6| 660) 6352,3 ——
14. Zupinen . Pa — 0,1 _ — 9 AN zn BE, 1 —
Wr) 9790| 99,2: 14330,6| 2970,90 1367187214 16862, 2,
15. Menggetreite . . |. | 1056| DB 7086 S08 184881021] 22761 12,58
16. Miſchfrucht | |
a) Sinfengerfte » » - -| 50,01 81615] 69,1) 2213,38 6046,93] o,09| 64445 11,00
h) fonftige Mifchfrucht . 3455| 109 | 2 66867 | 076) 7170,83 :
17. Sonftiges Getreipe und | |
Hülfenfrüchte A 20,7 46 44 ur oo 180,8 |
Zuf. 4. Getreiden. Hälfenfrünte ' 91886,0 .109895,2,139008,1 189757,7 530587,0 160,86 633144 3
Darunter Winterfruchte) .142323,0| 51289,6| 63219,8| 84267,5: 341076,9 P7,65 | 234811,1 s
”" Sommerfudt") ..47047,2| 55173,8! 71504,61102743,4|| 276469,0 B1,71 | 234639,0 .
„ Diülfenfrüdhten) .. 4658| 34388 4379,7| 9756,81 19041,1| 1,50] 13894,2
3 }
B. Hackfrüchte und Gemüfe, | |
1. Kartoffeln 217900 26135,8, 22179,0| 29871,7| 99476,5 |11,41] 98743,6 116,66) 86,3] 131
2. Topinanbr . . . .» 0,2 0,2 15 0,8) 2,7] 0,00 25 —1
8. Runlelruben und gucer· inj 48.1 8748 5 — 3114 4105351 3124 go6.48 243,04 120
zwar . Futter . 9702,5| 3857,1. 62548 41463 0 2,98 20064 714881 275,36 81094 2723,87] 101
gelbe 1135| 755 58,0 >5| 208, 9, I, .
4. Möhren u. zwar | Sliefen: 241 981 33,8 4,0) 875 0,04 68,0 j j
5. Weiße Nüben . 704 1182 1988 14 5588] 0006| 5118 .
6. Aohlrüben . .| 1895| 21328 595,2] 9705,7| 12623,2] 1,46] 12679,9 178,19.208,89, 900,
7. Kopftohl. . . F 16718 14305 10855] 921,9] 49485] 057] 5199,4 65383 1]132,06:177,87 181,87] 73
8. Sonftige Hadfrücte und |
Gemüfe . 37% 2129 1559 a 195,0 6u8,01 0081 736,0
Zuf.B. Hacffrüchte uud Gemüfe, 368178 34307,9| 32481,4 44611,7| 147718,8 [16,94 | 146929,4 [+ 789,4
|
1) Teild zu Aörner, teild zu Grünfutter: (aud) Heu:) Gewinnung. — ) Kernen. — *) Dintel, Emer, Einkorn zufammen. — ) DON. Baden:
7 ho, DW. Laupheim 1,5 ha.
1,4 ha. — *) DR. Neuenbürg. — °) Tinfel (fernen) mit Roggen und 693,3 ha anderes Wintermenggetreive. — ) Weizen,
— DM Bachang 3,1 ha, OA. Marbach 1,3 ha, DX. Gaildorf 2,9 ha, OA, Schorndorf 1,7 ba, ON. Mel
Dinkel, Emer, Cinton,
Konnen, Gerfte, Haber, Menggetreide, Mifchfrucht und nicht befonders genannte Arten von Getreide und Hüffenfrüchte. — 9 Erbien, Zinfen, Beben,
Kiden, Lupinen, Yudweisen, Hirſe, Wais,
DU, Ehingen 0,4 ha, DU. Waldfec 0,3 ha.
— #9 Darunter frante 28: 046 dz
— 19 Der Ertrag von Juderrüben ſowie von
2,52 %,
+, OU. Ualen 0,6 ha, DU, Ellmanger "
Tabat
iſt von Jahr 1899 ab auf Grundla
Die landwirtſchaftliche VBodenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904, Jl. 165
und die Ernteerfräge im Jahr 1904.
| Mit Hauptfendt angeb. Fläche im Erntejahr 1904 |in e; egt gegen] Erme Shuikfi der
Frudtorten | Teen... —— 3 dagegen | 1803 menge —— ei
—— Near: | — Jagft | Donam | zu im 14 mehr] im verhält
= . u | | walbs ’ Borjahr oder .. uooa | 1006 7978 Sn =
& ommerfrud im ammen ‚ — weni⸗ | im Jahr id
war = \ > 103 | ger | 1004 | 1892 Feine,
E 1. 2 | 35 | & 5. 6 1. 8. » I m (nn. 2118| 1
L. — — | ha ha | ba! ha ha ha da de ' d | d
1. Reps⸗ und u 190,3) 3028| 824,8, 7685 16585.7 14385 14+ 1472 18229] 11,50 11,78] 10 106
en a R ©.: 16 597 15 154 712 70,7 01. h i i i
Rübfen J 3. 05 re 77 7816 77,7 926,9 50,8 70401 8,13. 900 624] 130
— ©. 21 4,0 13,3 0,8 2 21.4 1,2 i . . r }
auf ler W.⸗ 190,8 520,7 352,0: 14999 29084 2365,44 198,0 . 5 I.
su. &: 37 SB 1 1 HA 92,1 ol . s s i r
2. Mohn . 64 1595 129,1 32,6 1006,1 1056,1 50,0 97698] 9,71. 11,57 8, 112
3. Leindotter 3,0 1,9) 1,6 23019 85 80 0,5 . Fe er » .
4. Senf 2,3 8,5: 8,5 5,31 1%, 22,8 22,0 0,6 e , . “ ;
5. Flachs | 60,1 1932) 392,9 337,0 919,8 968,1 468 2014] 219 2365| 2,141 109
6. Danf . 81,8 2214 134,2 113,8 550,2 632,1 81,8 194] 346 358) 2,389 120
7. Zabat I 870 — 1012 — 388,1 833,1 5,0 8674| 22,85) 22,59) 15,01} 149
8. Hopfen 11788 MM) 123,8: 10980) 5196,7 5112,83 al BT] 766 704 0 12
9. Zichorie 15142 — 0 — 1 15147 1681,3 168,6] 294685 [194,55 215,91/182 107
10, Webertarden .„— „a4 — 43.16 47 34 1,3 . . A F
1 Korbweiden. . .) 14192 798 8,0 528 478 3123 55 > |
Sonftige Hanbelögewädjie .| 40,2 688 8,6) 19,1 129,1 1275 1,6 .
But. 0. Sandelögewähle - 42629 41044] 1165,2 32106 127431 12782 496
» Butterpflangen. | | | |
1. Roter Nee . . 117644 14872,4 17461,0, 407,8: 78505,7 74605,8 14 3899,91 4277723 54,49) 5428 49, 109
2, Yıyerne . BaH4,0 48604 Het 2388,85 21845,6 21734,0 111,6] 1958012 62,16) 59,68| 55, 112
B. Giparfeite : 58 32819 16988 71918 130983 18243,4 1— 145,1] 560214 | 42,77 40,81! 35.24 122
Klee im gansen. .„ ., 216443 2013,7 248082 493988,4 113449,6 109583,2 ]43866,4 | 0195949 54,61 53,72| 49,271 111
4. Mlee, Luzerne, run: En "a 5 47 52 2107 18775 4 245,2 r el ln J
5. Serrabella . J — 32 — 1, 32 10,0 6,8 |
6. a) Zpörgel . ..oel 1,3 1,4 — 94 17 12,1 3,0 91 . , a
b) Sorgbo — — 0,8 0,6 0,6 1, 15 02 13 . P .
e) Verdegatmmais " .! 3470,77) 8874| 1097,77 641,8. 5597,1 648,3 451,2] 609692 [108,93 108,86)
7. Mlee gemiſcht mit Ördiern . | 379,11 429,2 1055,0| 6041, A| 10774,7 112215] - 446,8 — | . |
Zuf. d. Futterpflangen - . + %5696,1) 28229,8 274152) 50621, 3,131960,9 128743,714+3217,2 .
Auf. A—D. Angebi. Aderland 158111,8 176536,5 200159,0 285201,8, 3 5230098 821910,1 }4-1099,7
E. Gartenbau 27729] 32672) 41772 70672. 17284,5 10995,6 288,9
F. Aderweide 118,2] 1796,89 1523,11 3720,83 71594 740,0 I— 240,6
6. Brade . » a 4287) 5011,90: 10634,2) 319,4 24394,2 26608,3 |—2214,1
Summe äder-n. Gartenfand 1614326 186612,7.216494,4. 307308,2 871847,9 100 | 872914,0 [—1066,1 .
Ton 100 ba find * * | PREn Pr
RER ie|| 26,92 | 97, 29, 2742 | 77,86 3, +0, _ —
A. Angeblümtes Acertand | ayıa | 2057 | 3309 | 3348 | Bi,71 sa I - I -| - !-
dulſenftchte. . «| 158_|_18k | 202 | 0,80 1,50 1,50 | — 009 — — —
Zuſammen A. 686,890 5889 | 6495 | 6170 60,86 #111 | — 08 _ -|- |- —
B. Hacfruchte im ganzen 23,50 | 18,88 | 15,00 | 14,52 16,94 1653 | +0,11 — — — — —
darunter Kartoffeln 18,50 ° 14,01 | 10,24 9,56 11,52 131 1 #021 — — — — — —
C. Handelsgewachfe — 244 2,20 0,54 1,04 1,46 1,47 — 001 — — | — —
D. Futterpflanzeu.. . ., 15.91 15,18 3} 12,07 | 16,47 1514 14,75 1 +0,39 — = ie | - —
A-—D, Angeblumtes Feld, 97,9 | M,60 | 92,46 | 93,78 | 94,40 9,16 | +0,24 _ — — | —
E. Gartenbau am 15 | 18 | 2801 198 #4 | +00] — — =
F. Aderweie . . 2... J 0,08 0,96 0,70 1,21 0,82 035 | — 0,03 _ — — — —
G. Bra 2222 0 2 aa Br Bo. 385 [085 | — — _ —
A.—G. Zuſammen | 100 | 100 100 100 100 100 — — —
U. Blefen | 40733,9: 59426,4| 85425,11108530,9 2971163 2963108] + 805.5 — 1 un u 1
dar. Benäiferungeniefen i | 27121 60791] 30184 5904,85 171124 ei
II. Beiden — 33618, 16475,9| 15458,4 1832689 53551,1 58785,1 | 234,0 ; }
IV. Weinberge im ganzen. .| 154959) 12964 42720 287,4 218517 214121]- 04 =
davon im Ertrag .| 119958, 890,4 364,6) 254,7, 1635,5 1684,65 |-+ 30,9 1h1512946 u 26,02 ;
Gefamtfumme I.—IV. .|221024,2 263311,1.324619.9.434381,5.143807,0| . |124422,0|— 5550| — su. — —
ſchriebe der Stenerverwaltung berechnet.
— 11 DU Eßlingen 0,8 ha, OA. Maulbronn 0,7 ha, DU. Baihingen 0,5 ha, DU Hürtingen 1,8 ha,
D#. Öhringen 1,4 ha, OA. Biberach 0,9 ha, DOM, Ravensburg 1,1 ha, — *) DU. Ludwigsburg 1,1 ha, CA. Calw 1,0 ha, DU. Freudenſtadi
30 ha, OA. Sul 2,0 ha, OA. Gerabronn 2,0 ha, DA. Mergentheim 2,8 ha, DU. Schorndorf 1,1 "ba, OA. Hunfingen 40 ha, DU. Saulgau
#+Aaba — 1) DM, Ravensburg 4,3 ha.
m).
1
— 9 SM. Balingen 2,0 ha, DU Rottenburg 1,0 ha.
DA, Ravensburg 9A ha. — 9) DA. Urach 0,3 ba, OU, Crailsheim 0,6 ha, DU, Göppingen 0,6 ha. — 9 Einfchliehlic Auttermais
— ND%. Stuttgart, Amt 1,0 ha, OA. Calw
I. 166 Die landwirtſchaftliche VBobenbenägung und ber Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
Tab. II. Anbdanflähen und Grufeerträge im Zahr 1904
Der Strohertrag tft in Noten angegeben, und zwar fo, ba 1
Weisen Nongen _ EB Winterbintel mit
a Or ESTER Winter: : Sommer: hintere | Sommer: Winteremer (Kernen)
i |
Il Hönter Strob:' Rörners, Strobs Römer Zirob
Flä e —— | e — — — Flä n *
3 Ertrag v. 1 ha) Ertrag v. 1 ha diache Ertrag v. 1 ha
I: z 8. 218,36 | 7.;& 7 © | 10] 1.]j 32 | 16 |ı Ic) 6 | ie | 17.
ha o | ds Rote ha dz | Note Note Ha : de | Rote ha dz | Rote
1'Badnang . .| 381,6! 1465 | 24 2616| 108 | 2,7 19 ws 88 | 25 | 164101138 | 27
2) Befigheim . .| 262,7 145 | 10 5077: 90 8,0 10 — — — 18829 83 ı 20
8: Böblingen . . 4934| 180 | 235° 12983 188 : 27 23 — — — 238918 122 24
ee 3 el ua als 1 | 42) =
annftatt . .ı ; 13 R x 18) — — a —
6 Ehlingen . . 14,0! 17,0 230 112,3 16,6 | 2,0 20 — | — — 16732: 149 230
7 |Seilbronn . .| 6860| 150 | 15 | 466,7, 15,5 | 20 20 — — — 10696 | 124 20
8 | Veonbern . .| B20 2208| 25 | 256,7, 172 | 25 20 15| 1230 | 80 3139,7| 141 25
9! Enbmwigsburg . 1881| 180 15 | 1692| 16,0 | 2,0 1,2 2320| 120 | 30 2411,38) 15,5 15
10 Marbah . . 340.6 23 25. 406,9 142 |! 20 28 6838| 123,0 | 20 23493 16,7 | 20
11 | Maulbronn. . 97! 145 | 28 54,7, 119 ! 283 28 — — — 2 206,6 , 15,1 | 2:
Hr —— * .1 * 1 N 3 7 —8 | 2 18 — — — — —*
— tutigart, St. 6 0'8, 8 8. 22 — — — 09 15, 4
14 | Stuttgart, Amt 105,9 17,1| 20 | 677 144 | 238 2,0 05| 120 | 30 2181,23 | 18.25
15 Baitingen . . 201,3 19,1: 2,0 1480 18,0 | 3,5 25 15| 120 | 20 24685 16,8 883
16 | Waiblingen - . 1389| 180 | 230 | 3986| 17,8 | 2,0 20 | 146| 180 | 23,0 1702| 175 | 20
17 Weinsberg F 0764| 145 | 2,0 1808| 8,0 | 3,0 2,0 264 5 | 85 1074,0| 12,8 20
Nedartreis 66038 17,0 21 41152) 142 | 25 20 5834| 106 |, 233 W148,7| 140 , 22
18 | Balingen . . 86,6 151. 25 86 146 |, 28 25 12) 10,0 | 80 3397391148 | 25
19 Calw . . . 451 16,0 | 2,0 65,0, 148 | 2,5 2,0 140,8 | 15,0 | 2,0 16740 1985 290
20 | Freubenftast .| 407,7 189 | 28 | 1873| 85 | 29 28 |ı 2747| 50 | 80 | 13839 106 , 28
21 | Herrenberg. .| 23042: 21,0 | 2,2 28 168 | 2,8 2,8 12| 130 | 35 | 32774! 162 | 243
22 Ißorb. . . .)1482,6 162 | 19 16,9| 15,0 | 1,5 1,6 10| 130 | 85 1 787,1: 10,5 1,3
23 Ragold.4409 17,5. 23,0 145,0| 18,7 | 83 18 82,9| 130 | 35 20181 14,4 47
24 |Neuendürt. .| 33 190 | 80 | 409! 160 | 45 25 | 1181| 14.0 | 30 401154 | 30
25 | Nürtingen . . 28,7, 14,0 | 23,0 | 200,2 | 18 | 25 20 02| 118 | 30 20882, 11,7 3.0
26 Obernborf . . 6778| 1581| 298 146,7 | 12,1 8,0 25 86,2| 120 | 30 20122 | 11,0 25
27 Reutlingen . .| 85| 200 15 771 150 ! 12 20 44| 118 | 8,0 2964,8' 11,9 | 21
28 Rottenburg. .\ 188,2! 15,0: 1,5 ; 106,8 | 11,0 | 23,0 20 | 0,2: 130 | 85 298,7: 132 | 15
2 Notiwel . .. 4875 157: 30 | 558| 180 | 80 25 ı 321100 | 80 | 491,6: 119 30
3 | Spaichingen | 69 119 | 25 | 16! 60 | 40 2 15| 60 | #0 | 2905| 94 ı 8%
931 Sub. . . 19707 130! 80 675 110 | 80 24 ı 891 130 | 80 1196,11 10,9 3,0
32 | Tübingen . . 562, 16,1 8,0 | 1883| 178 | 80 9,5 03| 18,0 | 35 | 22415: 149 30
93 | Tuttlingen . .) 7568| 1498| 21 4311 98 | 3,0 2,1 0686| 986 | 30 2940,68 19,7 21
Allah .. .8 22,1 180 | 8,0 | 10624 178 | 3,0 25 14,1| 118 | 80 2384| 142 20
| Shwarzw.-Ar. | 61123 1562| 23 1660 185 | 28 23 7395| 104 | 31 | 403081 129 24
35 | Nalen .| 1008 187 | 25 | 400 1 8,5 20 | 2149| 100 | 85 | 23%0,7| 83 30
36 | Erailsheim . 259,9, 16,1, 15 1082| 10,0 | 2,7 12 | 1882| 85 | 36 | 18879 104 ı 20
37 | Ellwangen . .| 2836| 185 28 | 1194| 158 | 35 238 | 4580| 121 | 88 2275,06 145 | 80
38 | Gabor . . 197,9: 135 | 235 812) 110 | 30 30 | 1698| 10,0 | 8,0 1669,2| 11,3 25
39 | Werabronn . . 9928: 155 | 21 168,1| 188 | 2,7 2,0 | 5,0| 11,0 | 80 2579,7: 123,6 22
40 &münd . 9081383 | 3,0 54,5 | 105 | 30 24 0675| 98 | 30 2960,11: 11,5 30
41 Sell. E 256,7 162 | 230° 8308| 12,1 2,8 2,0 8 80 | 3,0 1229,0| 14,0 | 18
42 | Heidenheim .u 224,4 ı 15.1 22 | 562] 144 | 2,6 2,2 178,7] 122 | 2,7 4144,2| 11,1 28
43 Küngelsn . . 947,6. 18,4 | %0 | 813,71 195 | 30 2,0 0,1/100 | 80 | 223%6,7. 112 20
44 | Wergentheim .I 1013,7: 13,6 | 24 | 876,0| 12,0 | 25 20 15,8| 10,0 | 8,0 7689| 90 238
45 | Nereöbeim . 6268 1438| 283 | 0 9,6 | 2,5 20 ı 7665| 78 | 23,8 4017,1| 10,9 23
46 | Oehringen . .!" 197,4 13,9 | 9,8 ı 271,6) 193 | 2,8 2,8 176) 90 | 85 | 10850 123 3
47 | Schorndorf, . 52,6 1486| 15 | 5504! 112 | 230 15 189| 12,0 | 230 18594 | 13,6 28
45 |Welsbem . .| 54,5) 15.0 | 25 | 8432 147 | 20 35 | 734| 188 | 85 | 12198: 195 : 30
| Jeoktreis ..16450 144 28788 125 | 28 2,1 14268) 10,9 | 80 129668 114 | 25
49 Biberach . . 60,8, 15,7| 27 1385| 120 | 3,0 24 | 2284| 100 | 38 6765,61 122 - 27
50 | Blaubeuren 579,7: 15,2 | 23,0 6055| 111 | 80 2,0 ' 187,71 100 | 80 | 85975| 105 25
51 | Ehingen. R 128,0, 10,0 | 23,5 8,6 | 100 | 2,5 25 ı 2176| 80 | 30 4301 RT 24
62 | Geislingen. . 151,2: 182 | 1,9 91,8| 10,3 | 3,0 2,3 | 115,1| 105 | 29 | 4199», 10,7 24
53 | Göppingen. ." 2682| 149 | 36 1820 146 | 2,7 25 ı 8368| 124 | 28 2401| 15 23
54 | Kichheim . . 200,9, 12,5 | 8,0 | 3558| 10,4 , 29 28 2838| 11,8 80 1818,1, 14,0 30
55 | Laupheim . .| 86,8) 18,0 | 30 | 230/140 | 30 30 | 1137| 180 | 30 | 83629 | 151 20
56 Leutlirchh 284 14,0 | 25 20,9| 11,0 | 8,0 2,1 516,8| 11,9 | 2,6 4214,00. 124 21
57 | Münfingen. .. 199! 90 80 | 31,0 100 | 80 23 | 4822| 60 | 80 | 5om1 182 38
58 | Ravendburg . 007,0: 18,5 | 23,0 70,0! 17,8 1,0 20 | 2318: 148 | 23,0 38692| 132 10
59 | Riedfingen . .| 128,2 165 | 80 | 172,180 | 85 25 | 848} 90 | 35 | 49878] 11,8 . u
60 |Saulgan . . 2760 160 | 30. 162] 130 | 30 28 | 7168| 98 | 85 | 4400| 102 Kae
G1 | Tettnang . .| 2844 165 | 28 | 2 11,0 | 30 22 | 1802| 95 | 80 | 2688 11.2, ann
62,Um. . . .5 5992: 1658| 25 | 2118 194 | 23,8 22 7 2768| 111 | 23 42873, 11,0% ©
63 Walbfee. . .ı 29,7| 152 | 85 | 19,9) 155 | 8,0 23 | 8365| 10,6 | 40 | 51,7 14,”
64 Wangen. . .| 58 140,25 | 188| 55 | 80 15 | bS48| 75 | 25 | 208g“
Donanfreis .| 86662. 159 | 25 1238| 121 | 37 22 31736) 103 28 181097 7
Württemberg |218578 155 | 283 98488, 188 | 27 22 54983| 104 | 28 12858 | vr
„N
Die landwirtſchaftliche Bodenbenutzung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904,
in den einzelnen Oberamfshezirken.
II, 16%
m Mais Bohnen Pa
Eommergerfle Haber Aörner — — Wicktn
Fue ne ı Kömer:;, Strob: Flache | törner:| Strob: * u. *
Flüche ä | — Flache Fläche
ð Ertrag v. Ihn * Ben
18. 9 I 2. , 2. 22. 3 | 4. 3 | 26. | 2. | 28. 1 29_] 8%. 3. 82. |. 1
ha ha ha dz | Rote ha ha | de I Rote ha ha ha ha ha ha |
10,8 40,7 3374| 189 | 81 81 | 1549 152 | 30 051 10 Bol 1) 155] 8305| 1
_ 6,4 811,4) 180 | 40 _ 14600 11,0 40 | 66,6 a8] 141 89 27] 262, 2
I 412 7874 194 | 8,3 = 1963,7' 18,6 ı 3,8 01] sel 8361 69 | 1009| 604 8
_ 16,2 [11364 146 | 25 oa | 16008 142 95 | 176] 152] 87] 81 76] 359 4
— 7,7 591,1 290,1 - 18 0,1 4645| 18,122 | 26,0 33] 09] 501 8,6 525
0,7 14 116680 22,0 | 30 0,1 599,8 17,0 | 30 | 348 351 201 1775| 131] 329 6
_ 2 117093| 155 ' 30 14 | 12438: 160 | 20 | 235 251 aa ae 1 687
— 1815 118284 183 ı 29 06 | 83432, 14,6 | a2 | 152] 548] ao] 66 | 2062| 92 8
= 4,7 110953 21,0 | 235 1,7 | 257235| 180 | 25 | 379 771 29| 85 | 1851| 831,7: 9
0,2 33,4 662,8: 180 20 125 | 2184 199 | 18 | 5481 157] 3836| 532, 6030| 45,510
— 54,5 8026 143 | 29 o1 1 14912! 166 | 9,7 6,3 781 37] 85 186] 180|11
1,0 252 | 20004 | 16,7 | 28 sl 2058| 06 | 25 | Mal 580 Bl 184) 157] 268112
_ 0,1 1,0! 150 80 1,0 70) 112 | 82 8,0 06] 621 0 — — 18
31 18,5 932,0 178 | 22 _ 1698,1| 15,3 | 95 0,7 231 0686| 145 | 166] 31,01 14
_ 28,1 096,8, 168 | 8,0 — 1942| 169 | 80 | 333] as] me] 93 7] 358115
— 18,8 636,5 188 230 8,6 10355 | 198,7 | 23,0 36,1 12,2 8,9 87| 274 14,3 | 16
— 53,0 662,8, 148 8,0 _ 12793| 14,5 | 3,0 9,7 921 2325| 75 90] 114117
148 578,1 15709, 171 28 5 | 85182 168 27 Jo, | 309,1] 188,5 | 28,7 | 7882] 6206 N
6,9 81,0 8192 124 28 16 | 24642 131 | 3,0 _ 16,6] 10,4 | 104 | 45,9] 240,2] 18
0,5 548 | 2749, 152 | 3,0 08 | 20196, 142 | 3,0 — 1761 5561 62 602] 61219
104 42 3118 106 | 28 26,9 | 1661,0| 10,0 | 9,7 _ 672] 12| 5838| 102] 40,820
_ 648 | 15605 165 | 28 03 | 22983 124 | 38 ol Tal el u ro
_ _ 25019 141 | 23,3 — 10061 103 1,9 — 535 291 5,71 18241 90,322
0,4 18,0 8124 174 , 3,5 02 | 18889 149 38 — 2341| 130) 38 139,2] 36,1128
_ 9,2 95,3, 16,0 | 8,0 2,8 731,1 158 | 3,8 — 61 62] 15,8 06] 125124
67 478 | 13177 15,7 | 25 —* 5450 185 | 95 9,7 9 | 2021 8215
6,0 5,4 34,2| 12,1. 88 30,8 | 26728 19,4 | 3,8 — I ıs18| 83 | 115 | 198] 126,726
15,8 2354 | 13W,0| 154 : 3,5 03 | 21085: 126 | 1,6 os] 118| 115 | 183 | 18,6] 81,627
1,1 165 [210,8 169 | 230 — 12784 138 18 | 1001 5571) 711 142 581] 76,228
3,0 19,8 5218| 18,4 | 23 123 | 2908,7| 18,6 | 33 — I 180] — 39, 324] 197,028
— — 9226 10,0 | 8,0 22 | 14890| 80 | 40 _ 1385| 8686| 19 9,7| 109,880
_ 36,8 86011 11,1 | 83 243 | 16975. 96 | 40 — J 1106| 16] 44 1883| 731|31
17 21,0 | 168,7 159 | 8,0 _ 640,7| 16,5 | 30 1,51 1838| 181 7656| 3553| 346182
= = 1431,5| 15,1 | 8,0 — 14152 13,4 | 8,0 _ 183118 271 42 1380| 9,288
9,8 129 | 10283: 166 | 28 _ 21879: 112 25 oa] 2411 100] 36 | 3665| 623,034
2,3 411,9 1150227, 148 | 27 1026 28 933,9 | 125 | 29 22,71 739,41 128,6 | 186.1 11041,0]1320,9| ©.
_ 1,1 602,9: 14,5 | 3,0 03 | 25508) 108 ı 4,8 _ 15,71 25| 148 | 130] 962135
— 20 45066 188 : 23,9 08 | 838500 124 | 8,1 _ 1816| 90] 24 | 11,71 590136
— 68 115756 177 | 85 32 | 40821 143 | 38 _ 395] 151] 215 | 155,9] 205,897
— 119,1 452,4 195 | 238 — 23397 116 | 21 10] 188] 64| 97: 1980| 53,8|38
— _ a8 145 | 28 11 | 53969: 135 32 — I 4449| 630 | 29,6 208,7] 198,589
18,8 30,5 536,5, 12,9 | 8,0 18,0 | 82478| 10,4 | 8,6 o7| 175] 77] 110 | 169] 1089| 40
_ 27 11986, 14,7 | 30 _ 25698 | 19,4 | 38 os] 1004| 1937| 70 289] 116,11 41
208 | 27755: 14,1 | 239 67 | 29702! 13,1 | 88 _ 50 5 1 el 1588142
— 08 122666 14.0 | 23,5 _ 350,0, 12,4 ı 8,0 a1] 1346| 38,7 | 25,4 43] 9,6149
= 4,1 14661,6| 169 | 24 11 | 21975, 12,1 | 3,0 051 23715 s15 | 221 | 2350| 150,94
— 41 [44215 89 | 35 40 | 22460| 04 | 34 _ 49] 107 | 18 2288| 204,1 145
— 86 21067 140 | 833 _ 27199) 168 | 85 | 146] 1115] 11,7 | 177 16,6] 146,146
— 5,8 260,2| 15,8 | 1,8 0,5 8395 | 16,0 | 20 | 771 671 45) 68 855 18,84
2,7 8,8 416,0 143 | 3,0 01 | 13313 135 | 80 | 8] 154] 2] 198 | 1983| 348148
21,5 245 . 1461| 28 3 | 390010, 125 | 32 | 1136 J1419,5] 286,7 | 1918 7888115744 3.
Et #0 [41874 1239 | 84 51] 40059 118 838 _ 711 77| 02| 177] 197,0149
0,5 94,6 |1780,7| 160 | 80 878 | 42693 14,1 | 30 0 1460 Bl 2 — 46,5 150
— 539 [ses 83 | 40 12,7 | 29348 11,0 | 3,8 _ 14,9] 1001 — 30| 140,951
10,0 59,6 9674: 130 | 3,0 476 | 54922 186 | 80 — 14,7] 10,1] 92 6,7| 109,652
19,0 6,0 411 154 | 236 751 2rı04 1287| 3841 sl 1] 87] 20,7 | 586] 141,758
15,1 13,7 855,0' 15,9 | 2,8 07 | 106888 147 | 80 | 34 9 7a| 58 30] 49,754
Ba: 3,0 | 247384! 15,0 | 3,0 12 | 27786| 180 | 30 _ 82] 8656| 07, 30] 1194155
— 38,6 119830 144 | 3,1 11,0 44492: 19,7 | 3,1 _ 5941 — 1,7) 181 83,9]56
— 35,1 2162. 15,9 | 38 11,1 | 60660 148 | 30 _ 735] 3553| 34 20] 181,057
32 * 1383,7| 15,6 | 10 | 307,7 48385| 185 | 3,0 0,5 740] 20,6 | 200 | 164] 284,058
— s2 1560012 138 42 87 | 22325 126 | 3,9 — 99 31] 04 6,1] 108,859
— 33604 128 | 35 191 | 925195 195 | 35 _ 44] 1608| 2939| 50] 84,960
0,3 _ 074' 125 | 35 | 29,7 0305| 11,6 | 8,0 8,0 32] 611 102 2,5| 37,6] 61
— 45,9 181108 132 | 30 28,1 8548| 18,1 | 28 | - 42] 071 85 3,1] 563162
3,9 _ 38742,2| 118 | 40 15,0 2 | a — 260] 33] 48 0,1] 161,268
\7,5 — 7 4 To 10 | oa mal — | 127 ——
ar. 3006 [874096 128 | 30 | 7582 2175 14 29 | ser aszef sea [si 1518[18617| 2.
4 16051 bo ine 2 a] dß I; | 29 Var V V—
3 Y 1 “*
II. 168 Die landwirtſchaftliche Bobenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
(Roh) Tab. TI. Anbauflähen nnd Ernteerträge im Jahr 1904
" Mengnetreide | Miſchfrucht Rüben Möhren Rüben.
—— Kartoffeln |
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RB. S.⸗ * onſt. Zucker⸗ Runlels | gelbe Rieſen4 weiße Kohl⸗
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1 Badnang . . .) 902 621 — 19,1 18158 1043 | 28 10 4644 66 56 3,4 | 141
2 Befigheim. . .) 60 801 — | 188 15124 700 | 30 | 1183| erıl| 30 — 101 26
3 | Böblingen . . 12,3 58] 170. 383 i 815,7 87,0 | 07 10,5) 518,8 7838| 97 1,8 003
4 | Bradenbeim . . 10 5,0 98! 17 1 729,2! 106,8 | 7,4 88 885 21| 18 0,1 22
b Gannftalt. » » 20 — — 4,0 962,2 160,0 48 197,1 438 | 102 — — 15
6 Ehlingen . — — — — 0,8 812,9 107,7 | 68 15,7| 82230 18 | 04 13 95
7 Heilbronn . — — — ı 117 16398 130,0 | 20 | 4660| 825 | 15,9 — 90 08
8 Yeonberg - . » 30,4, 53 71. 119,6 03 | 17732) 9,5 | 9,1 | 4822| 800,6 18 | 17 5,6 95
9 Lupmigäburg. 15,0 | 1,0 20° 130 4,0 1 160,6 0,0 5,0 | 3824 791,7 381 13 0,6 17
10 | Marbad . . - 05 383701 — | 140 18365 1168| — 15,6| 6874 7172| 08 1,0 68
11 | Maulbronn . . 1,6 % _ | 68 1 296,6) 157,6 6,1 8»0| 495,4 1,0 14 1,0 44
12 | Redarfulm . . 08 — 6,0 78 2,0 | 2006,8 148,8 10 If 6082| 88401 177| — 0,5 38
13 | Stuttgart, Stadt _ _ - — 180,01 1100 | 20 | — 0] 180! — 0,8 3,0
14 | Stuitgart, Amt . 4 — — 42,2 815,8 109,7 ı 2,8 2833 881,7 0,5 01 31,0 40
15 | Baihingen 28,0 23,6 5,0 29,5 6,0 | 13552, 87,8 | 82 66,7 5,9 14 0,3 0,1 63
16 | Waiblingen . » 94 58 02 13,8 5,0 028,0] 137,7 083 50,4! 5519 5,6 0,1 08| 30
17 Beinäberg . .N 359, 108 20 11,6 0,8 | 1101,3/ 115,7 | 0,2 319] 894,7 41 18 66, 48
Nedarkreis ' 3790| 1056] 50,0 345,5 7 121 790.0 1183 | 84 6431| 97035 ]1135 | 241 | 704, 1895
18 | Balingen . . . 45,7 2631 2494| 128,3 491 22512 57,0 | 10,0 — 142,6 8982| 07 25 75,0
19! Calw . . . . 37,3 13,4 25,2, 1389 5.01 11078) 1805 | 238 — 217,9 18| 51 Bi 2378
| Freudenitabt . . 7229 — 20,2 3,6 121 1864,91 143 | 24 — 136,8 74 08 | 243 514
21 Herrenberg . . 0 141 85,0| 1675 128 952,8! 106,8 8,2 3592| 898,3 6,9 34 0,8| 76,2
290 .... 85,7 65] BLUT 63,4 041 10574 141,5 0,7 — 211.4 — J — 17,9
23 Raab ... 187,7 24,31 191,8 59,7 801 138,8 114,8 0,5 — 158,6 26 1,2 149 1108
24 Neuenbürg . . 07! I —ı 44 11F 1102 1361 | 16 | — al 37) 02 | 88i 95
25 Nürtingen. . 1380| 2752 0,4 9,8 23] 10788 mo | 69 23 533,7 10) — 2,6 76,8
26 | Oberndorf. . . 1469| 20,0] 303,0 | 78,4 3,6 1 1962,6 163,6 — — 125,0 67, 21 13,1 2
27 Reutlingen . .' 1495| 1096| 117,8: 25,85 12 | 15431578 | 08 | — 2699| 34 | 24 111 4333
28 ' Rottenburg . -» 19,1 23,1 5, 24,69 0381 294,0 140,0 6,8 13,3 311,8 6,4 - -- 728
24 | Rottweil . . . 100 — 111728 2982 8,0] 274,0 1978| 05 — 150,9 4,4 40 | 128 2
30 Spaidhingen . . 88 — 3708| 3495] 05] 20482 8983| 1,6 — 156] 24 35 oa 334
B811Sul.. 59 3661 494 50,4 07] 15944 168 | 230 — 228,0 4,3 23 — 41,1
32 | Tübingen. . » 20,5 | 94] — | 1089 01 964,3 142,2 | 88 — 526,8 7 — — 813
33 Tuttlingen . . 50 rl 45,0, 472,1 — 2 327,0) 1,0 | 18 — 101,4 | 119: 02 05 87,0
M4ilah . 2... 52,4 40,5 44,1 32 9,0 | 1480,6| 70,0 0,7 — 157,6 2,2 01 20: 65894
Schwarzwaldfr.. 09.2 591,813 161,5 19192] 44,6 [261558 1162 22 | 3748| 38571 | 755 36.1 J119,2| 21828
3 Yan...» 621,9 | 58,0 10| 113,5 8,0 1 1028,7| 1089 | 0,6 — 360,2 5810 11,5! 305
36 Creilähem , . 10710) 120,9 59| 1984 46 | 16778 16 | 08 — 328,6 06: 06 15,651 109,1
37 Ellwangen . „| 21615, 188] — | sıs7] Sol ızsonuos 02a} — 414] 02: — | 304! 1880
38 | Gailborf . | 13408: 9,3 18: 1085 5,5 1 1 392,5] 121,1 0,8 — 398,6 982, 34 55 31,9
39 | Gerabronn . „| 13174 380] 245 5130 40 | 2407,0 140,0 | 5,0 — 135: 98 |] 36,0 2%
40 | Gmünd i 931,2 19,8 62 9,3 — 787,2 124,4 5,0 — 367,9 78 0,9 8,0 | 415
41 Sl . 1576,0 | 106,5 185 176,7 20 | 1398,5| 148,5 8,3 23 6923 44 93 9,0 | 7,0
42 | Geidenheim 380 2353] 867,7| 166,8 — LITT,T| 64,1 1,8 — 762,7 06 — 1,0 BR
43 | Hüngelsan 23,4 871 206 811 6,8 | 2826,7| 1090 | 21 — 888,7 27, 68 20| 188
4 | Mergentheim. .| 19849 515] 1949| 1644| 22] 29723,6 140,1: 1,6 10011356] 08: 01 12, 618
45 | Nereöheim | 11890) 224 32,1) 388,1 621 108233 57,6, 01 — 457,5 — ı Ol 32 232
46 | Debringen . .! 644,7 18,0 87! 904 8,8] 1915,1| 127,0 — 72,7 88,7 3,9 10 5,6 5,9
47 | Shomdorf . . 86 11151 — |! 2a 2320| 873112860 | 47 0 url 37 08 | 08 ©
48 |Melıbeim. . . Ss82 70 — | 7 — 802,8 1078 | 43 | — al 82 | 35 8
:aniifreid . . 143306 798.6] 622.1 22491] 483 [221790 1175 | 21 55853545 | 58,9 128: 5%2
40 Siberach... 99,8 6,9 12,1| 137,0 — 2067,1 120,0 | 2,8 17,8 — — 05: 144.0
50 Blaubeuren .„ .) 3941 96,4] 180,1, 154,8 201] 1310,1) 115,6 | 16,7 — 247,6 01| — 25 688
Sl’ Ehingen ,. . . 1922 11,0] 06,8| 224,2 10] 23143 50,2 0,1 — 215,6 — — — | 14945
52 | Geislingen . . 2630| 10,0 858 87,5 1,01 1258,72 488 8,0 - 291,9 0,4 03 | 36,9 1893
58 Göppingen „ .ı 1374| 22 23,0 100 251 110983 94,6 29 — | 5075 28 0,3 5,0 4
54 | Sirhheim . . . ws 2051 21 15 — 3217| 391 — 4 — 10| 1188
55 Laupbeim. . . 150,2 13,81 2783| 782 12] 17002 1100 | 5,0 — 197,6 211 — 05| sı2?
6 Leutlircch 73 97 81,7, 143,1 581 160,6 111,6 22 — 2,86 03 — 82, 6.
57 Münfingen . ., 7066| 86] 5882| 51551 125 | 2651 9008| — — 1 01 03116.11 1105
59 Rabeneburg 312 ımı| 6 3001 32] 25506 1300 021— | 21 16 RR dis
59 | Riedlingen . . 93 71 2484 13601 — Tri 151 — 1581| 01 01] 150 894
60 | Saulgau . . - 101,5 10] 160,6 81,7 10] 24088: 111,8 | 28 — ' 184 B7| — 18° MM
61 | Teiinang . » .» 195,0 95 30: 50,2 05] 13814 108,0 2,0 — 264,9 31 13 1 315 150
lm... 2315 5411 | wre 621 18346 — | — 11] 5 hi 2
63 Walfe . . : 6783 23,7 65,7! 166,6 1,15 2102,0 155,8 0,9 _ | 28.0 8 — Au 383
64 Wangen . . . 32 ms — |! 20,7 18] 15121 9009 58 — ı 871 — — ayı 02
Donaufreis . .) 29709 323 P 213321229] 383 |a3s7ıT 72) 25 | — 41455 | 55, 40 Jah IS
| Bürttemderg | 18 679,7 '1 848,8 16 046,9 6 686,71 151,9 1994765 1182 | 25 13108425099 12684 | 87,5 a2
Die landwirtfhaftlihe Bodenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
in den einzelnen Obderamtsbezirken.
Sonft. ⸗ 24
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sl 121 02 901 — I — | 87I 15
sl 34] 138 180 | 03 | 01] 474 22
134] 59] 83 14,0 | — 01] 189] 20
951 9090| 5 1 — IT — 85| 03
2016| 1491| 38.1501 — I — I aısl 35
190] 1858| 59 10 | — I — 15] 08
708] 56| 108 180 | — 01] 834] 54
6 6er io — | — IT nal 10
4 451 205 120 — | — Timo] 74
2183| 47 5798| 02] — | 382] 183
17,71 3850| sis 1441 — | — 6,0] 1,8
wo —-— | —-— I —- I —- I —- _
s705) 661 7a —- | — 64] 9,0
3511 281 83 Ho — I — I Wr] 05
178] 82] 52 1550| 10] — | 82] 62
31] 1839| 01/160 | — | — 42] 5,6
157162129 | 1903 14,0 | 16 | 05 | 840] 61
7701 1682| 25| 130 | 341 — 09] 1,9
1564| 11,6 | 140/150 | 06 | — 6,6| 46,6
1908| 88| 54 100 | 1,6 | 185] o8s| 37,5
mal 67| 727 100 | — 201 158] 69
646] 641 238,6 10,0 | 10 | 8306| 1109| 2,7
17,7] 461 231100 | — | — 8,6| 14,3
sel 1501 St Bol — | 52] 20] 62
1008| 80] 05 150 | — | — | 547] 63
774] 149 | 1239 180 | 31] #1 251 17,3
451 89] 041501 08 | 0838| osl 28
108,0] 15,8 | 20,8 16,0 | 0,1 | 36,7 92] 54
9,71 1283| 132 100 | 11 |] 05| 105| 62
51.1] 5656| 13 wolıso]| — ol 24
77,01 82| 1238| 80 | 12 Jıas| 93] 15,3
531] 551 s1 1080| — | — 175| 60
635] 82] 02 wo Io | — 05] 38
3511 731 BB. 0a | — I — 74| 11,6
430,51 155,9 | 3028 1233 | 52,7 ]217,09 | 159,5] 198,2
87,71 130 | 219 82 | — | 05| 3ı| 64
76,7] 3,9 uimei — I = 0,1| 37,8
1308| 1111 389 ws | — I — 0A| 4,1
2,1] 1,7] 08 1900| — 40 | 26,3] 26,9
114,31 8318| 8971151 — | — 0,2] 81,3
4731 10,0 | 340° 95 | 05 | 114] Toll ıs.ı
4651 341 48 80 | — | o6| 481 59
1055| 151 174 187 | o2 | 06 | 1561| 7,1
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87,6] 100] 205 180 | — | — — 1 88,7
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21,81 67| 153 100 | 05 | 28] 404] 84
51,0] 52 4,6 801 — | 73] 1390| 24,9
025511299 | 3243 130 15 | 277 | 129,1]3229
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30,6] 2235| 182) 130 | 13 | 100] 39] 98
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II. 170 Die landbwirifchaftlihe Bobenberägung und der Ernieertrag in Württemberg im Jahr 1904.
(Roh) Tab. II. Anbauflähen und Ernteerträge im Jahr 14
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N Die fandwirtfhaftlihe Bodenbenägung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904. II. 171
| in den einzelnen Oberamtshezirken.
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30
I. 172 Die landwirtſchaftliche Bodenbenutzung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
gab. III. Die Weinbauflähe und die Weinerfräge nad natürlihen Bezirken im Jabr 1904,
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Nürtingen —* 12 211,501 183,89 86,95 5783 | 8145 | 5189 209 557 | 40,38 1613: 1%
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1827/1904 . . - P 10787 | 8089 | 74,99 | 187 647 || 23,20 124022 3336 394 | 26,90 293356891 Ki
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Cannſtatt 1418850 1241,16 8748 | 40202 22,44 34783 | 1787553 51,40 ZUR 061, 168
Stuttgart, Stabi .
420,79. 379,79| 90,26 | 7598 1 20.00 | 4208: 2407401 80,00 | 455540 11%
Stuttgart, Amt
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Heilbronn | 17 | 138202) 979,00 70,84 | 42112 | 43,08 || 28223 1210886] 42,90 | 1694 908| 1@
Weinsberg . 1 28 1778,74| 1321,46 74,29 | 46871 || 85,09 37191, 1983525 37,21 \ 167117 15
Redarfulm . . . .) 3 1 033,76 746,41 | 72,20 | 26.668 . 35,73 136285: 584078) 42,87 10874781 18
I. Remötal . 4 5% 1984,49) 1630,38 | 8427 | 41773 | 35,62 | 36511. 1601688 | 43,87 | 1811171 N
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Schorndorf. » » » 18 892,36 791,49 | 88,70 | 22049 | 27,86 | 19 224 844 0666 43.941. ir 1er
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vi
Die landwirtfhaftlihe Bodenbenügung und der Ernteertrag in Mürttemberg im Jahr 1904. I. 173
Tab. IV. 1. Die Hagel- (und Äberſchwemmungs)ſchäden nah Gemeinden im Jahr 1904.
a) Hagelihäbden.
Gemeinden | par en. ner Gemeinden —— —
| verhagelte | mwilligter verhagelte | willigter
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Teilgemeinden fläde | nadlaf Teilgemeinden | | fläche
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| ha | MP. | | ha
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Meiblingen .|Hohenader. . ., 21. Mai 52,9 |272| 14 „ Sontheim " | 2264 8351| 06
Te. Zillharbtshoi ” 4,5 19 | 54 | Mergentheim . Neufes . . . -) 21. Jumi 157,1 | 8358| 92
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Oberjefingen «|| " 1020 | 2380| 25 [Welsheim . . Alfvori . . » - 21. Mai | 1582 471 00
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Reutlingen .| Reutlingen . .ı 11. Auguft 58,9 | 500| 88 | Tig. Meljtetten . R 87,9 | 1058| 73
‘ Biullingen . | " 16,5 || 118| 72 | » Bred. = 21,0 52| 92
Kotienburg .|Edenmeiler. . 13. Juli 86,1 370 66 I" Haghof — 22,3 67 58
Oſchingen . . - 4. Juli, 1.Uug.| 117,5 || 2098| 75 „ Leinedömübhle B 35 696
Tübingen . » Sagellod . . . 1. Auguſt 688 106 47 „ NRienhars . 5 6,5 11 82
Tuttlingen. .|Kolbingen . . -» 24. Auli 199,0 191 | 95 [Saulgau . „| Blohingen. . | 27. Mai 234,5 519 | 44
Gmünd. » . Herlilfen . . . 21. Mai 1954 515 45 Moosheim . . » 22. Juli 68,4 167 | 89
Tig. Burgbolz . .) ” 1,1 18 8 füUm. . . » Um. 2 2.0.0 4. Juli 19,6 431%
” Hufjenhofen . | " 886 ' 7517 ‚Salzbaufen. . » e | 22,0 44 | 69
Lindadı . .. n 1048 309 65 [Wahfee . . Wolfegg . . - — — — —
Mutlangen . E » 214,9 511 493 TI. Sped. . . 18. Juni 34,8 74 80
Heidenheim . Heldenfingen . . 24. Juli 4 243 | 67 | Wangen . . | Sommeröried . . 5 56,5 101 | 18
‚Spelberg . . .| A 5,8 19 | 54 Wiggenreute . .) r 37,0 91 76
Schnaitheim . “| v 55 1190| 61 |
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b) Überihwemmungsidäden.
Nedarjulm. . Erlenbah . . .) MM. Mai 1! 1072 762 18 [Waiblingen .|Soddof . . - 27. Mai 12,5 T4| 72
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Baiblingen .;,Bittenfed® . . . RB 120 55 69 Oberenfingen . " 16,0 80 | 80
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Cab. IV. 2, Die Hagelldäden nad Oberämtern im Jahr 1904.
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gentheim . 3I- | 11-/1—-'—-|1 489,0 | 1,76 160 066 10408, 20536 | 18767| 20070) 16%
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2) Da an einem Hageltag in ber Hegel mehre N erämte = nel betroffen worden find, jo ftimmen die Kreis⸗ und Lanbesziffern
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u. 174
Die landwirtſchaftliche VBonenbenügung und der Ermteerirag in Württemberg im Jahr 1904,
Tab, V. Der Irudimarktverkehr im Jahr 1904.
Gerite Haber Zinfel
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2. Ehlingen . — — — — — 18151 25518 —_ — — — —
8. Weil d. Si. — — — ii — — 11, 148 | 13,46 18| 2611 13,8] — —
4. Ludwigsburg — — — — — — 2363° 31081 13,16] — — — — —
b. Stuttgart — — — 10 1837| . Ba 12644 1472)1 — | — — — —_
6. Waiblingen ze 0 _ — En 1398, 18 784 | 18,44 7 8— — —
T. Winnenden 70 1200 17,14 8 57 8602 11373118, 2] 4456 || 58040: 13,02 62 1 1013
8. Heilbronn .ı — — * — | — —* — | — _ * — — — —
Nedtarlreis 70 120 17,14 13 24 18,08 16942. 226310 13,36 4748 61956 13,05 62 1013
9. Balingen * — — — * 1180) 17065 14341 828 12079 14401 — —
10. Ebingen . 12% 23 626, 18,32 8| 117 . 835 11724 14,90 164 | 2512 ‚15,32 1 i ir
11. Calw . 146 2586 - 17,64 131 210 | 16,16 765 10 163 | 19,28 02 8 836 | 12,72 2 a
12, Freudenftabt | 276 4913 17,80 — — Be 1504, 20878 138381 — | 2 4881
18. Serrenberg .! 1136| 20184 117,72 520 8171 158,72] 3760 49229 18,06] 1598| 19 1471, 13,18 1m 168
14, Rogolb . N BB! 1407 , 16,96 164 24341458] 1468: 19165 )18,08] 1794| 21747 12,12] 44 608
15. Altenfteig 18, 322 16,94 127 | 2650'16,08] 1209) 16974 | 14,04 535 7080 13,24 re Kiez)
16, Nürtingen "| 143 1088| 16868/1550] 1790, 3385| 13,76] 2 rt en | 2 14 24
17. Oberndorf — — — —4 — — 359 4027 | 19,74 1 2271 8 150
18, Reutlingen . 529 10111 19,12 er! 193454 114,58] 6872, 65372 15881 2624 36190, 13,44 10 189
19, Rottweil . 6 18). 135 2 = 15,281 2569 86337 | 14,14] 10933) 15067 .14,58] 163 207
2. Sul . » — — — 10 —1 . 42 14a — _ — 5 ıu14
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22. Tuttlingen .' 9 17117 17,62 142 2205:10,52] 2387. 34446 | 14,44 118° 1706| 14,4 6 von
23. Urab. . | — — 141 2001 14585) 5293| 72298 15321 4088 51096 12461 — —
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28, Gieng. a. Br. J 29 951 | 17,74] 15 574 = 2 16,850] 4004 56.098 13,90 26: 44 15,62] 875 588
29, Nereöheim — — — 1881| 1 817,30 42 1 N — — —
30. Bopfingen J 1 197! 2078417306] 3081) 50153 ,16,28] 4373 an 1213201 — — — 0
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31. Biberach. J 7674 132308 17,24] 14018 220 281 16,721 20 702; 978 15/1841 — — — — —
32, Erolzheimn — — — 45 7264 | 17,08 363 | 4815/1860] — — — — —
33. Ohfenbauf. || — -— I—- | - -— | - | am) mantel — I - i- I -_ -
34. Blaubeuren . 80 14 9322| 17,4 12 202 | 16,84 108 | 1470/1862] — — — 117 21%
35. Ehingen . _ _ — I 2708) 39787/1470] 1617| 212/13] — - |-1- -
36. Munderling. | — — — 8504 54 181 | 15,46 73 10382 134441 | — — — —
37. Geieüingen 17704 308164 117,0] — _ _ u | j 172 18,4 — — — 370098
38. Göppingen .| — — — — — an 72114, _— — — — —
39, Airchh. m. T. 50 26 | 18,34 300 4624 15,4 1 188 | 16 941 | 14,0 204 4472 14,74 854 1608
40. Laupheim — — — 1813 0007/1656] 502% 75977 1552) — — — — —
41. Dietenheim — — — — — — BB 13140 13561 — — — — —
42. Leutlirch. 462 7753 16,80 32 4942 14881 4675 14, 32 45 13,70] — _
43, Wurzach. 168 2825 | 16,82 m = . — e9s) 18 > 13,50 * — er — _
44. Münfingen .. — — — 2 2 e 6 |. 188 15,0 — —
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46, Nieblingen 62 11580 17,42] 15599 | = = | .- 1 = 2 Fer I 8 114| . & 6
47. Budau . — — — 267 6 2.007 | 15,70 064 || 395 [13,78] — _ — — —
48, Saulgau . 7440| 1239129,17,84] 3777| 61349) 16,24] 2090 | 4138138 — — — 58 10
40. Mengen . | 44 17890 ,17,0] 5923| 90574 15,80 956 183 606 14,241 — -- — 157 2855
50. Ulm . . 17619 310166 17,60] 33 746, 356 184 | 16,00] 30753 | 412836 | 13,42] — — — lIio 460 18185
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52. Waldfee . 10905) 187989 1741| 3947 69251 17,.441 57564 78h — — — —
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Auf. 1904 53) 89270 1561575 | 17,50] 120 178 1902534 | 15,84] 169552 2297 681 | 13,56 | 23 265 304 141 | 18,08 f15 58 221119
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„11 (52) | 95677 1643 008 | 17,18 | 114 696 1 774 481 | 15,48] 153 845 5 194 540 14,26 | 24 883 318 483 | 12,30 [10 292 176 28
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' 16,60 | 186 798 2 104 694 | 15,88
Die landwiriſchaftliche Bodenbenſihung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904. H. 175
in den einzelnen Frudtmarktorten des Landes im Jahr 1904.
sen | Wongen "iR Im ganzen | 0 Sn Stroh
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Be | 88461) 16 Be — _ 202) 3718| | 140) 5,28 27 118 | 4,42 || 28.
1790| 11 a) 8 li — 14288 256760 94 | 5297 5,58] 501 1853| 3,70 || 27.
mal 448) 6400| 361 601 15801 — _ 22812! 32211] — = 1 — | | 3%.
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1.86! 172] -— | -— |— | — _ 9507| 140308] 634 2882 470] 801 1102) 3,08 || 80.
17,2]259 3519 152 | 2196 1445| 178. 2091 | 59248: 998756 2880| 14622 5,07 1319 516 3,91 J.At.
— J 244 345] 22: 8776 1558| — = 42877) 637015] 720 3514| 4858| 569 1650) 23,92 81.
_ 47 783 — 21— = 8 12802) — — 1-1 - - 1-18.
— 1 — — — — —52 183— 20 Ma — I — —1rF3 — — 334.
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-1 — — — - 1ı- | — _ 43235 61213] Wo] 3922 416 | 807) 2567| 3,18 | 35.
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780 — — — — — 24 Blaze Ba — I — ı— | — — 1. | 9.
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19,00 5 4] 22 326,14,48 B 1841 1997: 28519] 5821, 23001 | 410 9 8416| 3,68 | 39.
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— — — — - — — 1166) 16300] 360 1797| 4861 TER 2508| 3,24 || 48.
- 1-0 — 3 u. _ 23 35 3 2a — - |— || 4.
1786| 752 10472] — - /- 1 - — 22813) 827411] 1401| 71261508 | 844 3352| 3,98 || 46.
10 1427| — — I — - 18301 | 278649] 1136| 5409| a6 | 514 2717| 8,34 | 46.
-1- | — 2 a — — 3742| 66681 1208| 6133 472 | 552 1839| 334 47.
175341 120 1656 3 7. _ — 14397) 2346584) — — 1-1 - — |— | 4,
1818| 1858| 12] — | — !-I— — si] 1a — | — | — I — = 1.1.
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mal —, — - io |— 3 51 | 15751) 2826311 40) 1780 414 | 406 1481| 2,88 M.
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— — — — — — — — 3505 BI — | | — — — — Di,
— 9 1881 7) 141 15801 — — 1728| 25280| 3119| 16134 518 83 35141422 | .
‚18,23 4460 60855451728 23115 13,38] 1127 17963 [286920 4417490 31477153 288 487 1169| 63229 | 3,74 | D.-Kr.
| 18,16] 7354 | 101556 [2210 181417, 14,22] 2555 | 40263 [420912 6521 286] 74475 341281 | 4,58 [40315145 661 | 8,62 |, 1904
16,72 [6514| 9739112775147 618 17,16] 2449, 37266 [431 591,6 190 080 ] 63 990 313.056 | 4,90 137 244 | 130 776 | 3,51 | 190%
16,82 17 744 114055 | 1 693 129 802 | 17,60] 2691 41 362 1396 293 | 6 131 851
| 76521 445019 | 5,78 |37 047 | 167579 | 4,52 | 12
|17,12]8420 125 03151443 26272 18,20] 2779| 43184 [411 975 0301 757
|
|
74359 492955 | 6,68 |41 50211201338 | 4,85 | 1901
18,767 240 109 417 |1 909 '34 812 | 17,98] 2684 | 42319 [470 186 7.048 978 93 412 | 530 977 | 5,68 147 988 168 464 | 3,50 | 1900
Die landwirtſchaftliche Bodenbenügung und ber Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
(Rob) Tab. V. b) Die monatlihen Amfahmengen und
Bemerkung: Die Aurfioziffern bedeuten den Monatsdurchſchnittspreis, beredinet aus den 10 Aahren 1884—93 auf Grund ber nad
f. d. Landw. mitgeteilten
II. 176
Sternen Haber Dintel
Durch⸗ Durch⸗ Durch⸗ Durch
Monate Umjahs ¶ jcnitts- Umfag: ſchmitis- | Umſat· fmitte- | Umfag- | jcmitts-
me: preis preis M preis preis
nage Int 1dz Me eide Ifaride| wenge Hüride
| 6. I 7 8. 9 10. 11.
dz 4 dz R} d« ck
Januar Dezember 1902 . | 91897 | 17,14 | 119069 | 14,66 | 187040 | 1538 | 24408 | 18,12 11751 | 16,82
Januar 1903 : 12762 | 16,12 | 18788 | 14,56 | 18721 | 13,92 2146 | 12,02 1540 | 16,44
2 19,00 15,97 12,97 18,83
Webrwar „ 4 16,82 6894 14,60 10472 | 14,2% 1583 12,18 770 17,70
19,46 16,18 13,43 19,21
Ray 8512 | 16,76 8324 | 1454 | 15858 | 14,34 2223| 24 615 | 17,14
19,93 16,42 113,95 20,05
“rl „ 6802 | 16,84 4874 | 14,48 | 11888 | 14,28 1537 | 12,42 849 | 17,14
. 20,10 | 16,74 14,36 2021
Mai eo 7601 17,18 1659 | 14,78 11 495 | 14,18 2018 | 2,52 315 | 17,26
2 20,44 16,59 ı 14,47 20,06
Juni ” ı 5460 17,38 369 15,14 5850 | 14,42 123833 | 12,82 155 | 17,80
20,66 | 16,30 14,90 20,53
Juli 1902 quni 1908 8737 | 16,78 | 118185 | 14,42 | 149258 ; 14,41 25126 | 12,76 | 13049 | 16,88
Burdichmitt in 1 Monat . 8.081 . 0 | m mass | 204 | . 1.087 x
Juli 1903 7974 17,38 438 | 15,88 2416 | 14,24 1926 12,56 161 17,88
20,40 15,77 | 16,16 19,86
Augquft " 4412 | 17,8 232 | 14,56 60982 | 14,10 1021 | 123,60 118 | 17,42
19,85 15,43 , 14,65 t 19,7
September „ 4880 | 17,24 3383 | 13,9 1054 ı 12,8% 3482 13,72 1242 |, 16,%
| 19,62 ' 16,48 | 1381 19,22
Oftober 5 78 1631 ar | 18,8 Bar | 19,62 5083 | 19,94 283 | 16,70
19,57 15,77 13,15 | 18,98
Novembr „ 7867 ı 16,58 | 89313 | 13,72 | 27887 | 12,80 3172 | 18,08 2383 | 16,52
19,37 15,75 13,21 | 16,83
Dezember r 7586 | 16,28 20164 | 13,385 18578 | 12,10 2075 | 11,76 1639 | 16,4
18,94 [ 18,76 13,15 ! 17,58
Januar Dezember 1903 . 89578 | 16,76 | 128781 : 18,94 | 16475 | 1884 2449 | 12,56 12270 | 16,72
Durchſchnitt in 1 Monat . 74944 10 782 | — 18 727 2042 | J 1028 B
Januar 1904 8150 , 16,32 | 14044 | 1320 | 1308 | 123,22 1768 | 11,88 380 | 16,48
' 19,0 15,97 | 12,97 18,83
Februar „ 56% 16,93 11 858 13,06 11 460 12,76 1568 , 12,32 372 16,80
19,46 16,18 13,43 19,21
März * 7502 17,78 10 068 13,28 18016 | 13,12 1739 13,86 6865 17,56
f 19,93 16,42 13,95 ı 29,05
April r | 5521 17,52 5997 | 13,36 14847 | 18,18 1514 | 12,54 3% | 17,62
20,10 16,74 14,26 20,21
Mai * .t 6682 | 17,52 1624 13,26 12 197 13,84 2056 12,56 347 17,26
i 20,44 16,59 14,47 | 20,06
Juni B 3965 | 17,22 429 | 14,08 689 | 13,00 1188 | 12,68 10 | 17,20
I 20,66 16.20 14,90 20,53
Juli 1008. Juui 1904 177 17,04 ] 1370988 | 1355 | 172508 | 1280 | 33587 | 12,71 11346 | 16,78
PDurbichnitt in 1 Monat. 6439 R 11420 : 14 376 . 1966 u 946 k
Juli 1904 8248 16,84 492 13,82 9698 18,12 185 | 12,40 a 16,88
20,40 15,77 15,16 19,86
Auguft „ 8718 | 17,28 1715 | 16,28 | 18272 | 14,12 1554 | 12,56 1405 | 183,16
19,85 16,43 14,55 19,
September „ 8165 | 17,7 16888 | 17,32 | 17689 | 14,48 4263 | 14,06 3646 | 18,50
19,52 15,43 18,31 19,22
Oftober — 7906 18,02 29729 | 17,82 19 551 14,26 1907 | 13,92 3624 | 18,44
19,57 15,77 13,15 | 18,98
November „ 3753 | 18,12 | 17876 | 1744 | 18616 | 13,9 1992 | 13,28 2266 | 18,3R
19,37 16,75 13,21 18,83
Degember ri 10109 | 18,90 94283 17,84 18614 14,26 1 946 13,08 1456 18,50
18,94 15,76 13,15 17,69
Januar/Dezember 194 . 89270 | 1750 | 120178 | 15,84 | 169552 | 1856 | 232365 | 18,08 | 15528 | 18.16
Durhihmitt in 1 Monat , 7439 B 1005 | . 14129 F 1939 ; 1298 B
—
Die landwirtſchaftliche Bodenbenuhung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904. II, 177
Durdfhnittspreife in den Jahren 1903 und 1904.
Erlaß des A, Deinift, des Innern vom 25, Auguft 1877 (Amtsblatt S. 322) von 34 Hauptmarktorten des Landes ber N. Zentralſtelle
monatlichen Durchſchnittspreiſe.
Sulſenfruchtt
B suiattanteänn — Stroh
Durch⸗ Durch⸗ Durch⸗ Durch Durch⸗
Umfape | jamittes | Umſat⸗ japmittss JUmſat ⸗ſauius unſet⸗ ſchnius⸗ Umfahs ſamius⸗
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T74 14,72 1698 , 17,60 1 * ı 16,2 5 : 1568 76 521 5,78 87947 452
91 14,34 160 | 17,60 191 14,18 169 | 15,50 4766 0,36 4189 8,92
16,28 | 5,69 4,04
564 14,40 861 16,68 169 15,20 52 15,80 4589 5,44 8.062 3,86
16,40 581 ı 411
0” er 036 16,38 18 | 15,4 67 15,80 5766 5,40 2369 8,34
1
474 15,06 643 16,88 185 15,88 32: 18,10 9876 5,58 224 | 8,9
16,96 6,03 | 49
471 14,96 465 18,68 121 16,72 72 16,58 8568 4,98 2748 | 4,86
17,18 5,28 ı 47
249 15,40 % 16,38 60 17,00 50 18,98 7720 4,32 1781 | 8,70
17,21
6836 14,76 2715 17, MM 1700 15,04 1149 15,54 66 553 5,06 37542
570 : 149 z 9 | £ 5546 £ 3158 £
578 15,30 29 17, 8 93 16,66 17 17,14 6787 8,98 3018 3,44
16,54 f
230 15,66 2 19,20 8 17,42 5 16,72 3098 4,36 3597 3,10
16,16 ; |
708 16,88 — — 64 15,60
16,90
412 15,44 9 19,52 185 14,28
16,43
526 14,28 70 19,48 258 13,84
16,63
621 18,86 74 17,90 214 18,50
16,15
6 | 1 270 | Arme 1718 14,96
548 j | 1483 .
730 18,76 156 w. 46 223 18,98
16,28
549 18,82 816 13,50 154 14,80
16,40
72 13,0 786 13,24 1 14,86
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16,96 |
460 18,80 196 14,80 212 14,28
17,18
338 18,26 75 14,0 67 1646
17,21
6666 14,8 2817 ag 195 | 14,9
566 . 193 162 2
625 12,74 2 u, 50 127 15,80
16,84
BZ] 18,80 2 18,80 98 15,54
16,16
348 14,7 5 18,00 4 16,00
16,90
485 14,22 4 19,50 102 16,10
16,43
518 14,14 49 2848 155 16,40
16,55
32 13,50 24 22,12 204 16,60
| 16,15
1 | 1880 2210 14,2 1871 15,82
813 x 184 156 .
Onalität,
Frequenz ꝛtc.
8
ſehr ſchon
(mit wenigen
Ausnahmen)
Frequenz: fehr lebhaft (am
1. Darkttag alles vertauft).
Dnalität:
Waſche:
im allgemeinen
fhön; bei em
seinen liek Die
Troctnung zu
mwänjden übrig.
ſehr lebhaft.
Dualität:
Waſche:
Frequenz:
Dualität:
Wäfde:
Frequenz:
N auf.
fehr gering.
Dualität:
Waſche:
Frequenz:
| a.
lebhaft,
Qualitatt jehr gut.
waſche: vorzüglich,
Frequenz: jebr lebhaft.
Dualität: } gut, aum Zeil
Walde: recht ſchoti.
Frequenz: gut.
Die im Jahr 1904 ver
taufte Geſamtmenge
bleibt genen das Ergebuie des
Borjabre um 5,14 %., ae
den Durchſchnitt der 10jähri-
gen Borperiode um 20,56%,
zurüct.
Der Gefamterids jo
dann beträgt 0,96 %, mıchr ala
fernd und 5,49 %, weniger ale
im Durchichnitt 1894/1908,
1. 178 Die landwirtſchaftliche Bodenbenükung und der Ernteertrag in Württernberg im Jahr 1904.
Lab. VI. Der Wollmarktverkehr im Jahr 1904.
umjas Vreife
davon die Breife < | Gefamts
Wollmärtte | 7 von 1 6 (nie 1
| t h
Sufuhe verfauft |umverfauft na on > — erlde
a⸗ |. wu 4 “
— AA u DE "SE EEE: SE |
Kirchheim u. T. | N
21.23. Juni:
Baltarbmolle . “1696,25 ||1 606,25 254990 | 05,40 | 460185
Gemifchte und rauhe Wolle 48,875 48,375 224 ·24 40 11 610
Ungemwaichene Wolle . „ı__ BT 8,875) 120 10 | 466
Am ganzen 1 748,50 1748,50 | 462 2600
| |
Im: |
16.18. Juni. | |
Baftarpumolle . 1704,00 1 704,00 252—276 | 257 433 000
Gemischte Wolle „113,00 113,00 2 245 — 28000
Am ganzen . : 1817,00 | 1817,00 7000
Heilbronn: |
28. uni, |
Baftardwolle 70,01 20,01 220-970 ı 240 | 4802
Tuttlingen:
18.—19. Juni. |
Boftarbwolle 178,00 | 178,00 | 246-260 | 255 45 409
I r
Ellwaugen:
20. W. Juni.
Baftarbwolle , 240,00 "240,00 2322360 244 585650
I
Sulz: |
8, Juni. |
Deutihe Wolle . 12,00 12,00 25 220 2:86
Baſtardwolle 48,00 48,00 215-285 | 250 ‚120
Gemiſchte Wolle _108,00 108,00 20-20 249 | _ 25 864
Im ganzen 168,00 188,00 | | 41380
Gefamtergebnid 1904:
Deutjhe Wolle . 12,00 12,0 2 2 | 2586
Baftarbmwolle . 3936,85 | 3886,26 215-3 | 260,12 |, 1010836
Öemifchte und raube Wolle 289,375 | 269,375 | 220254 ı 2306 I 65474
Ungewaſchene Wolle . 3,875 3,875 | 120 120 un _465
Im ganyen 4221,51 417161 | 38,76; 1070411
Gelamtergebnis 154 . 6 292,65 6287,15 204,70 1 282 889
Pr 1895 . 6.060,24 5822,94 214,55 | 1249348
” 13% . 5 700,40 5571,90 21755 | 1212199
= 1897 . 6177,72 5792,97 ' 183,59 1063562
” 1898 . 5186,00 5107,20 210,05 1 072 763
" 1899 . 4890,10 | 4884,86 | 266,68 " 1169345
u 1900 . 559127 5319,14 246,64 13241244
— 1901 . 5246,07 | 4982,57 190,7 BU 591
" 1902 . 5155,50 4865,80 211,00 2 1026448
R 1908 . 4409,47 4397,47 243,14 | 1069197
— der 10 Jahre )
1884/1908 . . . 5416,77 5251,20 | 1142069
I 1
Die lanbwirtfchaftliche Bobenbenügung und der Exnteertrag in Württemberg im Jahr 1904. Il. 179
Tab. VII. Erntemenge, Einfuhr (Empfang) und Ausfuhr (Werfand) von Getreide, Mehl, Kartoffeln,
Hopfen in den Jahren 1887 —1904.
Weizen und Kernen (Dintel)
Rongen
] | Empfang j Verſand
Jahre ı Grnter | von Weizen von Mehl von Weizen | von Mehl Beni | Empfang Berſand
menge’) | u. Kernen | u. Mühlen: ; zujammen u. Kernen u. Mühlen , zufammen ertrag |
(Zinfel) | fabritaten‘) | (Dinkel) , fabritaten‘) |
id di di | die da de u | I de
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1887 | 2681208 305 88 278840 | 108780 107 120 | 8353 560 460 680 418916 ° 31490 1870
1888 2018465 | 980480 380170 | 1369 650 64 260 2260 | 378590 295 922 52100 | 1880
1889 '° 1663096 ' 972980 305120 || 1278080 T5540 | 375090 | 450690 353 200 ) 25 970 1 200
1590 , 3182923 | 1166840 331380 149820 75 9% 390 930 466 920 488017 | 33720 | 2320
1501 , 269508 ı 94510 191610 || 1126 1% 182 780 977040 | 559 820 880 328 283910 | 8840
1893 | 3172854 | 1120 740 1643530 | 1285070 97 870 404 630 502 050 ma 25660 38
1893 2595 182 | 109210 2352500 | 1285710 106 500 369 E60 | 476160 464988 | 26870 2200
1884 | 2712196 | 11065510 257010 | 14225% 130 T90 445 710 576 500 523495 | 81140 ı 9870
1805 , 2369144 | 1423210 357920 | 17831130 172 8% 508 740 681 560 41384 | 4570 | 18940
er 2024247 | 1716510 | 519760 | 2236270 | 179580 464 820 644 400 398 720 | 65130 9800
"ich. N | |
1887, ı 2500278 | 1132885 303864 | 1436 749 119275 399 949 519 224 44983 | 5559 5419
1897 || 2159626 | 1378820 | 655820 | 2094140 | 83430 | 586110 | 618540 | 393308 | HU4i0 | 8580
1898 | 2815605 | 1297 360 2081228 | 28450 | 590081 | 548511 | 479914 &
1899 | 2914672 | 1062950 840000 | 1902350 | 27640 : 501798 - 529433 | 486018 | SM) | 4420
1900 | 2804216 | 961130 801390 | 176250 | 3740 | 507329 g 98 1
1901 | 2710989 | 1146000 884061 | 2080061 32810 | 564878 587188 | 513236
1902 | 3111177 | 1181340 | 928610 | 2109050 | 28240 , 554061 | 582301 | 567564
1908 |; 2950887 | 1173300 | 1054078 | 2227973 45700 | 514829 | 560529 | 596358 , 33800 | 10560
1904 , 2981073 | 92770 | 1094110 | 2046380 | 6700 | 474587 ı 541567 | 566680 | 28790 | 1230
Diſchn. | | N
Into | 2817274 1144200 886429 | 2090698 ABl 520262 | 564108 | 513388 | 3229 | 9008
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Gerfte und Malz’ Kartoffeln Sopfen
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Jahr 2. ertrag | fang | ſand fang | fand | Ernte - Emp- | Ber- Ernte: | Emps | Ver: | Ernte | Emp: | Ber
Gerfte von Gerfte I von Ray‘) ertrag | Fang | janb ertrag fang | ſand Jertrag fang ſand
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1887 1068 7% 450 780 44.650 i . J1 266 765" 29 5001158190] 6 653 761 49 930| 32 220 | 36 515 | 3990 81 940
1888 11351 613477000 51510) . ; 1740 885 | 64 660136 330 | 5 866 546 | 63 660| 56 060 | 36 805 | 2 790 : 85 510
1889 |1019044.359 290 998%, . . 1338 741 35.910 268250 | 6 405 449 4769| 50 260 54 384 | 2260 | 43.365
1890 1397 760452 880° 68150 . . 1767 462 49 160 1678830 | 8 283 507 ı 62300. 78250 [27 232 | 3640 | 24 230
1891 11559045 858 020 94730). |. 2008 842 | 61.990209 240 6. 0% 531 | 63 870) 77 6%] 30 912 | 2835 | 37215
1892 1517873346 010114940 | . . 1677 885), 55 340183 860 I12 425 386 | 31 910/ 47 970137 675 | 2410 | 32 015
1893 11281 747 489 8310 738% i . 1248 241 69 930 182 270 J11 169 358 | 28490| 79090 | 12 677 | 3890 | 1880
1894 ‚1464 31518392 120128200) . » 1892 410 73 110/205 850 | 9 844 429 | 19 030124 290 | 51 836 | 340 | 42 7
1895 ‚1274 514] T 730114660) . e 1080 276|| 68 250/320 260 | 7 685 362) 37 170] 47480 [51 349 | 4840 | 36 310
rin 1 185 663.554 890,115 390 . 1 762 263 151 930 161 590 | 6 336 608 100 990| 27 250 Be 3160 | 27 670
dan. |. I |
1887,96 1811523 118823 5, . 1» 11632077 6978195717] 8011598 50504| 62.056 | 37 560 | 3325 , 32457
1897 1197 ass sos 20011740 | . 1 748 326 1184 9401177 570 | 7 566 828 114 340! 29 000133 484 | 4 120 | 83 970
1898 11283 795 449 680 79 530 218 383 11 818 |1 956 047 1100 870181 850 | 6 706 364 1129 640, 29 400 | 34 535 | 3600 | 28 840
1899 11442 7306 423 880 91 160 196 427 15 760 |2 077 213 91 7601241 230 111 161 884 } 75 860| 65 640 | 53 832 | 5020 | 86 30
1900 1479 854924 6390| ® 230 173 947 16 720 |2 113 979113 280/270 600 J11 333 360) 31 230,111 980 [40 229 | 4380 | 32 510
1901 11509 644322 560 101 920 187 607125 760 [1 919 7431| 81 860/351 680 [11 460 993 | 84.920 91500127 359 | 5 280 | 205 200
1902 1583403374 280 101 200 ‚216 37419 853 |2 229 877 | 34 910/281 070 J12 201 840 | 58900| 82 160 | 39 825 | 6 070 82 640
1903 ||1 698 128 448 600, 92840 224 240 23 172 ]2 321 381 95 120/297 260 11 519 769 | 48 640134 830 | 35 482 | 4610 27410
. 1904 1372 750.299 440) 92 640 218 987.28 270 [2 084 991! 90 320.364 910 [11 258 978 N 50 350,154 180 139 788 4 330 Um
D’ian | °) ke I 0 |
A | |
1897/1904 1 481 463 377 596 92 789 204 402 20 198 ]2 049 570. 9 044270 771 10.401 265 | 67426. 87411 |38 129 | 4676 32049
| *) Einfehl. der Ernte von Mengfrüdten. — ?) Die geſaule Menge von Mehl und Muhlenſabrilaten aller Art (mit Slleie)
ift als Weizen gerechnet ——— kg Mehl und Nühlenfabrit ae = IN vg eigen gejeht. — ) Die ht — 552*8 *
iſt im der Gntervertchröftatifi 8 1897 einfchl, fanyen mit Olfen hten und Mais und erft vom Jahr 9 für fid ;
gewieſen. — ) Malz umgerechnet in Gerfte, indem 7 N nk „ Gerite angenommen find. — °) Durchſchnitt 1898/1904.
st ——
II. 180
Die landwiriſchaftliche Bobenbenügung und der Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904.
Tab. VIII. Berfand in landwirtfhaftliden Produkten von den württembergifgen Eifenbahnflationen
im Jahr 1904, n
adı Oberamtsbezirſten.
| | |
. Seins | Andere! Dbft, Rüben,
Weizen, Halſen⸗ | J— Same⸗ Kar: | Mübs ) Ge | Bio:
Dberämter | Dinkel, Roggen Haber | Gerfte]. _ Mais , Malz reien | Hopfen lens | Aleie | müfe, | riens
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Eannjtatt . | — 101) 11] — BI 24 8 — | Ms| 88 278 280! 1883| 4917
Ehlingen . 6 — _ al 8| 8 — 11 | - 82 11903 | 4974| 2807| —
Heilbronn . 7244) 87 | 2860, 3188] 350 181 | 1375 848 | 888 9 8268| 2204| 194, 872 1381
Yeouberg . - 753 — 321| 299 1! 9 2) 21 8| 44 “0 #4 9 148|797
Fudwigdburg . a 17 we 09 sl 1ıl 8| 1 5| 218) 750! 471| 2235| 4398
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Maulbronn 22| 16; Bl RB] 6 11 2858 — 6 8| Wlaısı 2211 8 —
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Stuttgart, Amt .. 1 — — 471 —| wi m) 2 1 8 7 0 — Bl —
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Münftngen 1! 5I | 181 2]| -| —| 9 „ — * WB — 0 —
Ravensburg . 29 32 11755 WB 5 16 86 55 2 9 mal 1460 281 s4i 3
Riedlingen sa au 122 —- | oe em a 13 12 m
Saulgan . 1485| 149 | 804 204] 8 19| 4 a7 27 1900| | 8) 16) 707) —
Tettnang . 3885 | 106 8664 TOT 28 2016 | 61° © 80 800 2190| 184| 5657 81
Um . ı 2489| 815 | 9470! 2667| 354 | 128 | 1278 485 | 18 46 | 147) 4889| 897) 8750| —
Baldfee | 1072| 149 | 1896| 818] — ml se MI ml 8 8 Bi 7a 6 —
Wangen . . .»| 1 ı 41 Bl — 7 71 6 5 1) 2 80 16200 —
Donautreis . . 14367 1086 30006 11 702] 472 2314 | 5126 1370 | 283 | 404 | 4355 17008 | 3669 20889 fi
Württemberg . 138445 2683 152495 31507] 1441 14071 112092 3472 | 1260 18216 20597 57 250 119 940 164 208 45° 41
Die landwirtſchaftliche Bodenbenügung und ber Ernteertrag in Württemberg im Jahr 1904, 1. 181
Tab. IX. Die Gefdäftsergebnife der Weinadfahgenoffenfhaften im Jahr 1904.
Auf
1 Mitglied
tommt eine
Das genoflens
Ihaftliche Erzeug ·
nis beträgt von
der gelamten, in
der Gemeinde
abſatgenoſſenſchaft p
(Jahr der Gründung)
1. Beilftein (1879)
2. Befigheim (1902) . J 50
3. Fellbach (1868)
4. Haberichladit (1908) .
5. Heilbronn (1888) . . 137
6. Ingelfingen (1899) . 126
T. Sehrenfteinsfeld (1904) 42
8. Marfeläheim (18) . 83
9. Mundelsheim (1900) . 68
10, Nedarjulm (1855). . | 210
11. Oberſtenfeld (1861) . 42
12. Untertürkheim (1887). | 44
18. Weinsberg (1881). . 61
Aufammen . .| 1010
Beeife der ee | in I“ 1332* Oberhaupt
Gemeinde | gast | Breife in den Mlaffen für 1 hl a | nieberfter
. | * a 1 & 1%
1. | 2. ! 3. 4, | b, | 6.
Beilften . 2.2.» 2 — u 50 40 85
Befigdem. 2... 98 m 47 40
na rei | 6 | 71 (weiß); 85 (rot); 27 —* 87 (rot); 52 lit); 6 48 42
Saberfhlaht . .» . . - 4143-42 (toi); 42 ehreing):; © tot); 4487 de 45 38 38
| nad Gewicht und Säuregebalt). j
Heilbronn . . 2». | 7 77 (Gleuner); 69 (Meibriesling); 60 (Trollinger); | | 75 44 36
| ı 50 (Schwarzeiesling); 41 (Desgl); % (weiß); 84 AR |
Ingelfingen . . 5 40 (Somaryeesting); —1— — * 28 27 3
ammmein
Lehrenſteins feld 6 52 (Trolli — Lemberger); 45—40 (rot); 44 (Weiß · 50 35 28
riesling); (weiß); 85— 88,5 (dedgl.) ; 80—88,8 (rat).
Martelöheim . . . » - Il ®2 | — — 47 42 40
Mundelöhbeim. . . . .» 8 | 75 45 40
edarfulm . 2... . | 9 85 (Eleuner); si — ac (Zrollinger) ; 40 30 W
| 60 (Schiller); —F Schwarzriesling) ; 48 (desgl.); 43 (weiß); |
2 Bernie): 35 (weif). | |
Oberftenfed . 2.» 2 ! 39 86
Untertürfheim 5 | 108-100; 81 80 (je — 80-75; 55; 50 de 128 80 58
Meinberg. . x 2... | 8 75 (Traminer); —5 —— 712 70 (Glenner) | 76 46 40
68—66 — * 68-55 (Schwargiesling); 50 |
(meik mit Weifriesting); 4846 (Schmarzriesting); 32
bis 80 (Weiß gemiſcht).
5 u) Gefamtzahl ber Mitglieber 56, 8 en haben ſich am MWeinabfag nicht beteiligt. — 7) In %s des gefamten auf der
- en et ng erzielten Weinertrags. — Die Aurfivgahlen bedeuten den Durchſchnitispreis des fonftigen unter der Heller ver:
au
II. 182 ‚Die landwirtſchaftliche Yobenbenügung unb ber Emteertcag in Württemberg im Jahr 1904.
Tab. X. Die Gefhäftstätigkeit der Gefreideverkaufsgenoffenfhaften in Württemberg im Jahr 1904/05.
— Gegenüber den von Händlern
Nach Abzug jämtlicher Unkoften y der Gegend bezahlten
von den Verlaufspreiſen beyw. gebotenen Preiſen find
a —— die Erlöfe der Mitglieder
Verfaufte Denge z n
erhielten die Mitglieder für 1 Sentner
Oberamt Gemeinde ‚wen
v ittlich fü t durchſchnittlich höher
| ——— um nachſtehende Beträge:
ee = Da ——
Weizen Dintel | da Gerſte | Weizen) Dinkel | Hafer | Werfte Weizen Dintel | Hafer *
| Bte. | Bir. Zir. Bed a | 6 I MT | \alalı
ER N 2. 87 &£]56 617) 8 | 8) mg ir] 2718" 18
Nedartreis |
Befigheim . | 1. fen)... ra — 640 748 860 — 100 | 020 | 0
2. Balheim!) . . .ı 141 — | 120 — 935) — | 700 — — — 066 —
Medarjulm .| 8. Neuenftad— = 2382| 162 - — 746 | 828 — — 1025 | 008
4. Obergriesheim®) . „| 300, — — 13221 | — — 844 1004 | — — 10,04
| 5. Krekbach, Gde. Sig: |
lingen . . » | 5 — 4855| 5530| 9830| — 17,86 | 8,50 unbefannt
Schwarzwaldfreit |
Rotiweil . | 8 Dietinge.. — — | a — I - | - 74 -— | - — 7m —
Jagſttreis
Graitsgeim .| 7. Eriöhaufen‘) . . — — 1416 — I — | - 781 — — — 448 —
mind . B8. Degenkeb . . . . — | — 700 — — — 752 — — — 042 —
9. Weilee. — „a —-— —— im) — 1 — — 048—
Mergentheim. 10. Mergentheim). 5566| 1100 1708 228451 8,85 | 6,35 | 6,80 | 8,50 1 0,90 | 0,80 020 ; 0,20
Ofringen . 11. Aupfergel) . . „14370 2712 116286 19398] 8,0 | 6,55 . 7,10 | 8,50 unbefannt
Welgpeim . .| 19. Rirmed, @de. Lorch) | — | 501 -— I - | - 780 — | - — 108 | =
I | | |
Donaufreis | | '
Beitlingen .|18. Hoffe: meub .ı — | — | 0 — I - | - lsani — — — 108, —
14. Stuberöheim . - | - {mal - I - ı - || -1I1-'-: m! —
15. Zreffelhaujen . — — 1123 — — — | 7A8 -- — 0,09 --
Göppingen .116. Zaun) . ... 20 | — — IR 85 — — [10 100 — —
17. Holzheim · St. Gott⸗
hart)... ...; 260 — | 377: ersfioio — 720 900020 — 020 020
18. Jebenhaufen . . . 8 64 576 14]10,00 8,00 | 6,40 | 8,00 | 040 ‚040 040 | —
1.0... ! oo - - I - 720 - I — — 0851| —
Laupheim . .|%. Bronnen**) — 700 — 5801 — | 685 — 840 — 60 — 600—
Riedlingen .|21. Binzwangen .— — — 181741 — | — — | — — — 040
22. Grüningen . . — — — 708 — — — 8001 — — — 018
28, Halltingen®'). . ." 20) — — 6001 380 — — 1880 0,18 — - 0,18
Saulgau . .|24. Braumenmweiler . . — — — 18221 — — — 8901 — — — J040
125. Friedberg.— — — 8161 — — — | 9,00 — — — 6040
26. Hohentengen⸗Beiz· | | |
| fen. 2.» - = — | 116] — — — /9101 — —— — ,088
rar. —L———AA
Aufammen 21460 6 87 5710| .» |.» | - e i | } | ze
1, Außerdem 2500 Bir. Kartoffeln zu 5 cd — *) Außerdem 6 Bir. Meejamen zu Gb ck — ) Außerdem 4490 Str.
Hartoffein zu 2,90 «& — *) Nuherdem 287 Ber. Noggen zu 6,81 6 — Außerdem 1823 Itr. Noggen zu 7,15 ck — *) Xurkerben
940 Bir. Roggen zu 7,75 M — 7) Wußerbem 20 Itt. Saatweigen zu 10 6 und 30 Air. Soatdinfel zu 7,50 & — *) Außerdem
100 tr. Saathaber zu 9 ck — ?) Außerdem 488 Ztr, Kernen zu 10,50 6 und 63 Bir, Ackerbohnen zu 74 — N) Außerdem 58 Str.
Revs zu 8,60 4 — 1) Außerdem 400 Bir. Hermen zu 8,80
Die monatliche und jährliche Derteilung von Temperatur und Jiederſchlag in Mürttemberg.
Bon Dr. &, Meyer
Die durchſchnittliche monatlihe Temperaturvertei-
lung in Mürttemberg feftzuftellen, gehört jekt, nachdem fo
viele Jahre lang die Temperatur beobachtet worden ift, nicht
mehr zu den Unmöglichleiten. Davon ausgehend, daß bie
Hauptumterfchiebe ber Temperatur von ber Höhe und ber
geographifhen Breite herrühren, hat ſchon Schober in einer
für bie württembergiſche Temperaturbeobachtung hochbedeut⸗
famen, für unſere Zwecke grundlegenden Abhandlung, die
in den Rürttemberaifhen Jahrbüchern für Statiftil und
Landeskunde Jahrgang 1880 niebergelegt it, Werte für
die von ber Meereöhöhe und von der Breite verurſachten
ZTemperaturänderungen aus ben 10jährigen Beobachtungen
von 1866-—1875 ermittelt. Diefe Änderungen bilden aber
der Kürze der Beobachtungen entfprechend noch feine alatt
von Monat zu Monat verlaufende Reihe. Neben den ger
nannten Einflüffen ſtieß Schober auf ftellenweife nicht un:
erhebliche „lolale“ Abweihungen, beren Urfachen teilmeiie
in Mängeln der Inſtrumente und deren Aufftellung, teil:
weife aber in ber Geitaltung ber näheren und weiteren Um:
gebung der Stationen, namentlih je mad deren Lage auf
dem Kamm, am Hang ober in ber Talfohle, und endlich in
ber geographifchen Länge zu fuchen find, Lebtere ſcheint ihren
Einfluß im verfchiedenen Monaten ſehr verfhieben geltend zu |
machen, im Winter am flärfften, im Sommer am fchwächlten.
Einer Verbefferung des nftrumentenmateriala hat |
Schober feine ernfle und unabläffige Nufmerkfamleit ge: |
fchenft.
Aber erft feit Erfindung und Einführung des Je
nenſer Glaſes bei unjern Thermometern find gefiertere
Zuftände eingetreten und haben inöbefondere Die Steigungen
der Thermometernullpuntte aufgehört, Die Verbefferung
ber Aufftellungen wird neuerdings durch Anbringung von
| Verwendbarkeit ftellt der Jahrgang 1892 bar,
Schupläben angeftrebt, während bie forafältigere Handhabung |
bes Dienftes, namentlid; Einhaltung der vorgefchriebenen
Zeiten hauptfächlich vermittelft der zuerft von Schoder befür-
worteten Honorierung der meiften Beobachter durchgeſetzt wurde.
Auf der durch Schober geichaffenen Grundlage und an |
der Hand der von ihm errechneten Grundwerte für Ande
rung der Temperatur mit der Meereshöhe und der geo-
graphifchen Breite Tonnten die Beobachtungen viel genauer
fontrolliert werben, ſo daß nun aus neuerer Seit eine ftatt«
liche Zahl quier Beobachtungen vorliegen, die durchaus im
Einklang miteinander ftehen. Es ift jept möglich, felbft
kurzzeitige Beobachtungen einzubeziehen, jo die Bjährigen
von Wolfenhaufen DA. Rottenburg, die &jährigen von
Prevorſt DA, Marbah und von Schömberg DA. Neuen:
bürg, ja fogar bie nur Hjährigen von Weinsberg. Den
legteren ift beionbere Aufmerlfamtfeit gewidmet worden, weil
fie in einer zum befleren Schub vor der Sonnenftrahlung
doppelt jaloufierten enalifhen Hütte angeftellt wurden.
Das Ergebnis der Prüfung war ein fehr günſtiges. Alle
Beobachtungen aber, nicht nur biefe, wurden forafältig mit:
einander veraliden nad dem befannten Grundfab, daß die
Unterichiebe annähernd aleich bleiben follen. Hierbei fanden
fih vor allem leider recht viele ältere Beobachtungen ala
minberwertig oder alö unſicher, und felbft manche von Schoder
nicht beanftandete Jahrgänge erwieſen fi mindermwertig.
Als Normalftation, auf die in letzter Linie alle andern
bezogen wurden, diente die langbeftehende Station Stutt-
gart, deren Monatsmittel aber felbft wieder mit Hilfe der
durch befondere Sorgfalt und Gleichmaͤßigleit ausgezeichneten
Cannſtatter Beobachtungen rihtiggeftellt und homogen ger
macht wurden.
In Eannftatt beforate von 1844 an flets an ber gleichen
Stelle Dr. med. Rühle mit großer Geduld und Regel:
mäßigfeit feine Beobachtunaen, und er lieh faft feinen Winter
vorübergehen, ohne feine Thermometer auf den Nullpunkt
zu prüfen, was damals viel öfter als neuerdings nötig war.
Erft in den lehten Jahren der Tätigleit Dr. Rübles wuchs
die Stadt um feine Beobadhtungsftelle herum, fo daf, wie
bei Etabtaufftelungen gewöhnlich, bie Geſamtwerte höher,
die ertremen Werte abaeftumpfter wurden. Die Grenze ber
In den
Jahren 1844—1892 nun bat Gannftatt als trefflihe Ron-
trolfe der Stuttgarter Beobahtungen gedient und zum Nach:
meis verholfen, daß von 1849—1858 die Temperatur in
Stuttgart um 0,4%, von 1854—1864 um 0,8% und im Jahr
1865 um 0.5° zu hoch angegeben worden ift.
Zum Beweis dafür find die Yahresmittel aller zu glei⸗
her Zeit qut arbeitenden Stationen nebeneinander aeftellt
und daneben ſowohl die unlorrigierten als die forrigierten
Stuttgarter Beobachtungen angegeben. Bis 1841 zurüd
gehen in gziemfich zuverläffiger Weile nur bie Isnyer Ber
obachtungen. Von 1846 an feen in Ennabeuren Beobad:
tungen ein, die noch forgfältiger geführt wurden als bie
II. 184
Hönyer, und erft von 1857 an liegen aus Freudenſtadt und
aus Heidenheim verwendbare Beobachtungen vor, von 1859
auch aus Galm und aus Schopflod.
Die Calwer Temperaturmittel, die ber lehte ber
100 Jahre tätigen Beobachterfamilie, Rektor Dr. 5. Müller,
mit auferorbentlihem Fleiß bearbeitet und dann in ben
Jahreöheften des Vereins für vaterländifche Naturlunde 1901
Seite 190 ff. veröffentlicht hat, reihen allerdings viel weiter,
bis zum Anfang des Jahrhunderts zurüd. Aber die zu
geringe Differenz der von 1849—1858 angeftellten Be:
obachtungen von ben gleichzeitigen Stuttgart— Cannſtattern
weit auf ungünftige Einflüſſe hin.
Februartemperaturen. Nah Müllers eigenem Bericht waren
die Thermometer nur 1 Boll vom Fenfter entfernt, was zu
Diefe Einflüffe bewirt- |
ten hauptfählid eine ftörende Erhöhung der Januar und |
wenig ift. Die noch geringere Differenz ber Calmer Temperatur |
mittel von 1826—1840 gegen die von Stuttgart mag in ein:
zelnen Qüden ber älteften Calwer Beobahtungsreihen ihren
Statiftif noch weniger tunlich erſcheinen. Die ſeit 1859 gute
Galwer Reihe und ſodann die Heibenheimer Reihe find nun
vor allem diejenigen, die in erwünjchtem Grad bie Cannftatter
und damit auch die korrigierte Stuttgarter Neihe bejtätigen.
Mitteld der ausgelefenen Jahrgänge ber älteren und ber
Die monatliche und jährlihe Verteilung von Temperatur und Niederſchlag in Württemberg.
Verhältnismäßig fpät ift die Meteorologie der Durchfor ⸗
[hung der Riederichlagsverhältniffe nähergetreten. Hin:
ı berlich war lange Zeit die große Verfchiedenheit der gefallenen
Niederfhlagsmengen nah Ort und nad Zeit. Erft als eine
Landesanſtalt um die andere bas biöher viel zu weitmaſchige
Netz der Beobachtungsſtationen verbichtete, gelang es, dem
gewünfcten Ziel näherzulommen. Württemberg war eines
ber erften Zänber, melde eine ftarfe Verdichtung vornahmen,
| in Deutichlanb das frühefte, Der wichtige Schritt geſchah
im Spätjahr 1887, wonach nunmehr eine mehr als 15jährige
Reihe täglicher Beobachtungen für eine anſehnliche Zahl von
Stationen vollftändig vorliegt, Die Verhältniſſe ftellten ſich
bald als viel weniger veränderlih heraus, als urſprünglich
vorausgejegt worden war,
Verwandt Ionnten werben die Mefjungen von 94 Sta:
tionen. Bu ben anfänglich 70 Regenmeßitationen famen faft
alljährlich teilmweife als Erfah eingegaggener neue hinzu, Deren
‘ Beobadhtungsergebniffe fih durch Interpolation ergänzen
Grund haben, läht aber deren Berwendung zur gegenwärtigen |
jüngeren Stationen war es möglich, mittlere Differenzen |
ber einzelnen Monatöwerte von den gleichzeitigen Stutt-
garter Werten zu ermitteln und danach bie normalen
Tbjährigen Monatsmittel von 34 Stationen aus den forris
gierten Stuttgarter Tbjährigen Monats: und Yahresmitteln
zu berechnen, Diefe normalen Monatömittel find in ber
AZufammenftellung gegeben. Nah den Monatömitteln der
34 guten Stationen find Karten ber othermen entworfen
worden, welche Bilder der durchſchnittlichen monatlichen |
Temperaturverteilung barftellen und die Monatstemperaturen
weiterer Drte einzufchägen geftatten.
Der Wunſch, auf einfache Weife beliebige Orte Würt-
teınbergd nad ihren Temperaturverhältniffen beurteilen zu
fönnen, ift, wie hier erwähnt fei, im Intereſſe der Land:
wirtfhaft zuerft von Profeflor Fruhwirth in Hohenheim ge
äußert worden, worauf von der meteorologifchen Zentral:
ftetion die fartographifche Darſtellung als die leichteft ver-
ftändliche gewählt wurde, bei der vor allem auch die Tem:
peraturverhältniffe umferer Gebirge und Hochebenen deutlich
in die Erfcheinung treten. Beim Ziehen der Iſothermen er
gab fi, dafı die Spätjahrämenate mit den durch Temper
raturumfehrungen ausgegliheneren Verſchiedenheiten leichter ;
zu bearbeiten waren, als namentlih bie Frühjahrsmonate.
Bis zu Umlehrungen ber monatlihen Mittelwerte reicht ber
Einfluß der Temperaturumfehrungen nicht. Nicht ver:
ſchwiegen fet, daß bezüglich der Gegenden von Rottweil und
von Nalen die Ergebnijie fid) als noch etwas unfidhere dar⸗
ftellen. Rottweil ſcheint etwas rauher, Malen etwas milder
zu fein, ala der rehnungsmäßige Vergleich mit den in ihrer
Nachbarſchaft liegenden Stationen ergibt.
ließen, Den Grundſtod bildeten die Beobachtungen von
52 Drten mit vollftändigen oder wenigftens nur unbedeutend
unvolfftändigen Reihen.
Die Jahresverteilung inäbefondere erwies fid von Jahr
zu Jahr in großen Zügen gleichbleibend.
Ein Weiterfhreiten von der Jahresverteilung zu ber
Verteilung während der einzelnen Monate erfchien deshalb
möglid und mit Rüdfiht auf die Wünſche der Landwirt:
[haft und die Bebürfniffe ber Mafjerwirtichaftälehre, vor
allem aber im Intereſſe der Witterungslehre felbft geboten.
Der ungegwungene Übergang ber Kartenbilder von einem
Monat zum andern läßt nun ſchon erkennen, daß die Dar-
ftellung eine von der wahren mittleren Verteilung nur wenig
verſchiedene fein wird.
Eine längere Reihe würde, wie ein Vergleich mit den
alten noch fortdauernd tätigen Stationen erlennen läßt, im
Winter etwas, jedoch nur um wenig ſtärkere Niederſchläge
ergeben. Insbeſondere würden vermutlich unfere Gebirge
etwas reichlichere MWinterniederfchläge aufmeijen. Aber im
großen ganzen mwürbe das Bild, wie gefagt, kaum verfchieden
ausfallen.
Der einfchneidende Gegenfag zwiſchen ben Nieberichlägen
der fülteren und mwärmeren Jahreshälfte bat dazu geführt,
noch die Verteilung der Niederfchläge der warmen Jahreshälfte
von Anfang April bis Ende September und derjenigen der kalten
Jahreshälfte von Anfang Oltober bis Ende März zu zeichnen.
Dabei ergab fi, daß in ber fälteren Jahreshälfte die
Verteilung der Nieberichläge innerhald Württemberg zwi:
ihen dem Ein: bis Bierfahen ſchwanlt. Tübingen bat
240 mm, Rubftein 971 mm, In der mwärmeren Jahres:
hälfte aber gehen die Unterſchiede nur vom Einjahen aufs
Zweieinhalbfahe. Herrenberg hat 403 mm, Ruhftein 955 mn.
Den Einfluß der Alpen auf die Nieberfchläge lann man bie
zur Linie Wilhelmsdorf-Walbfee Memmingen jehen. Weitere
Einzeleiten fünnen aus den Rärtchen felbft entnommen werben.
—
⁊ Die monatliche und jährfiche Verteilung von Temperatur und Riederſchlag in Württemberg.
Stationen
Altshanien
Baldern
Biberach
Calw
Cannſtatt
Crailsheim
Dobel .
Ennabeuren
Freudenſtadt
Friebrihähafen .
Ballborf
Großalidorf
Hauſen ob Verena
Heidenheim
Heilbronn .
Hohenheim
Bm ; - .- - -
Kirchberg bei Sulz .
Kirchheim unter Ted
Mergentheim .
Münfingen
Prevorft
Stuttgart .
Sulz
Tübingen .
Ulm
Weins berg
Wildobad
Wolfenhauſen
Zeil DA. Leutfird .
— _
Bltingen DU, Spaichingen
Fridenhofen:Mittelbronn . |
Schömberg DA, Neuenbürg
Schopfloh DA. Kirhheim .
Benügte
Jahrgänge
1868—1904
1892—104
1859—1%00
184— 2
1898—1904
1892—1801
1846—1862
1857—1904
1898— 1904
1867 1004
1883—97
1868—85
1876-85
1857—1904
1866-1904
1878—1904
1841 —1902
18851904
1864-1904
1856—62
1867-81
180-9
1885 — 91
1908—04
18991904
18991904
1859-1904
1826—1900
1861-83
1862—89
1861—73
1882— 1904
1901—04
1863—64
1895—1904
1899— 1903
1878—1904
Tjährige Bemperafurmittet Würktemdergs (Gelfiusgrade).
UI. 185
April] Mai Juni Juli | Aug. | %
| |
16-1817 8 1° 0 m m su] ne
—07| 25| 7.6 |121 ‚ss 17a 16.3|18.0| 7.7) 24 |—ı15 | 7.5
—08| 21) 69 116 15.1 168 16.1 1128| 75| 19 |—as| 72
—11| 22| 7.2 120 155 17.5 1688| 127! 7.6| 21 |—1.7! 78
84-031 48 | 93/128 |14.6 | 18.7 104] 5.6| 0.6 |—8.2| 5.4
04) 81 7.5 121 16.6 17.8161 128 82 34 |—02| 7.9
2.0! 5.1 98 148 17.7 104 185/149] 99 48 | 12'98
0.6, 25 7.4 |12.0| 15.7178 168/129! 7.5| 30 —1.1 7.8
-08| 18 62 107 1468 168 16.4/122| 71122 —08 68
—14| 10| 68 108 148 160 16.8 11.9| 75) 18 |—1.7| 66
—0.9| 1.2] 58 [104/142 15.8|15.1| 11.9) 72| 22 |-1.0| 67
—10) 19) 67 113 165.0 167 168 126 74 2.8 sl 71
0.1) 8.4| 83 |13.0| 16.6 18.8: 17.4|139| 89 836 |—0.1| 85
04| 8.179 127 163 |18.0 168 1981| 88|84 | 00'889
0226| 78 118 15.6 17.0 16.4 180. 81| 28 or! 7.6
—16| 105.7 102 19.6 | 15.4 146 116 | 6.9| 1.7 —22| 63
'—18| 20| 7.1 121 161 17. 160 128 78 81 |—1.7| 71
14| 47 05 140 173 118.7 17.9 144, 95 45 | 07 98
0.2| 8.2 8.1 125/160 17.7 168 1384| 84 982 —0.7 81
—0.4| 28| 7.1 111.7 15.2116.9 161 129| 8.0 28 I-13 73
—03| 26| 7.4 111.7 16.4117.2 16.5 188| 81| 29 |—09| 7.7
ı 09] 89| 87 |19:1|16.6| 182 173 187| 88 87 Is! 8.6
06| 88 89 [18.7 | 17.1 187 173|140| 89 37 01 8.8
—2.1| 09| 61 1101 141 188 1001127 69| 1.6 —22 62
0.2| 29) 7.5 12.0 15.6 174 165 188) 85| 31 |—11 78
—02| 20|64 105|14.0 158 15.0 122 75 27 —-06 70
—12| 13) 6.1 108 142 162 16.4 128 7.1 18 |—14| 6.6
1.9| 49) 9.6 |14.0| 175,192 183 148| 97/47 | 1.096
—0.2| 26 7.8 12.2) 16.0 |17.8 16.7 1832 821 28 |—1.0 7.7
0486| 82 11271164 180 17.0 1184| 85| 85 |—05 88
—07| 29| 7.7 12.6 15.9 1741166181 | 81! 28 |—11 77
| 10) 41| 87 129 167 179175 188) 88/89 | 0287
—01| 22| 66 100 14.6 16,8 15.8198) 7.7| 30 —04 78
—04| 24 7.3 |11.9| 15.6 17.8 |16.4|182| 81 25 |—12 76
—10) 18) 6.4 |10.9| 14.6 165 | 15.7 124,174 19/1769
| | ı
| | ) | | |
I
\ \ | | | |
%
— — — — 2. 42 m
U. 186 Die monatliche und jährlihe Verteilung von Temperatur und Riederſchlag in Württemberg.
Medeneinanderfiellung der Iabrestemperafuren von den älteren zunerläffigen Stationen (Celfiusgrabe).
N Stutts | Statt:
Eonm | Ennas | Freubens| Heiden: 28 Mergent-, Schopf- gart gart
ftatt | beuren | fiabt r ” heim , loch (uns (richtig
| verändert)| geftellt)
| 9 | 70
Jahrgänge
8
. . 10.4
. . 95
. . 98
. . | 92
—
|
8.5
Die monatliche umb jährliche Verteilung von Temperatur und Riederſchlag in Mürttemberg. 1. 187
löjährige Miederfhlagsmittel Württembergs (Millimeter).
Stationen Han, | Febr. | März | April | Wei | Ami | Juli | Aug. Sept. ! Di. | Row. | Dez. Jahr
EEE ? 2 ı 8. | 4 BE TETEIH 9. | 10. | il. ] 12%. | 18. j 14
— — ——— — — —— —
Adelberg DA. Schorndorfe 586 | 622 2 738 | 744 1002 ; 108.6 Mt | 675 | 761) 45.9 | 595 872.4
Acelberg DW. Schorndorf. .| 46.7 | 41.8 | 546 | 58.7 | 714 | 86.8 |100.0 | 88.8 | 57.9 688 1366 | 456 | 751.7
Aichhalden DA. Calw .! 77.6 | 68.6 | 97.5 | 80.6 97.4 1108 100.6 92.22 78.8 11042 | 65.1 | 99,9 1077.0
Albershaufen DA. Göppingen .| 52.0 | 483 | 58.0 | 70.2 | 722 | 99.8 | 108.6 9| 6562| 7701420 |! 555 8448
Atshaufen ON. Saulgau . | 35.6 | 80.8 | 48.6 | 68.5 | 774 | 98.1 1085 101.2 | 78.1 | 72.9 | 384 | 38.6 || 776.7
Baldern DU. Neresheim . .| 66.1 | 555 | 742 66.9, 774 101.8 | 972 | 8.6 | 750 | 7791412 | 685 880.3
Bermaringen OA. Blaubeuren‘ 489 | 417 | 51.7 | Mi 673 | ”27| 80.1 887 1595| 638 1878 | 462 | 785.0
Bejenfeb ON. — 9811| 86.0 106.22 884 | ME: 109.3 114.1 | 872, 77.7 1082 | 71.7 | 110.6 11488
Biberad. . - - ' 86,8 | 31.0 | 44.4 | 715 | 85.8 106,8 |104.3 |108.2 | 78.8 | 748 | 97.8 | 82.6 | 806.8
Big DA. Balingen .| 519 | 48.3 | 683 | 743 | 96.9 :118.1 |106.6 11045 | 849 | 8211507 | 5991 915
Böttingen DE. Speiingen .| 57.6 | 51.8 | 890 | 776 | 91.8 |115.2 |106.4 |109.0 | 85.8 | 86.9 | 542 | 58.3 | 968.6
Boll DA, Göppingen ..., 594 | 50.8 | 64.1 | 81.6 | 75.7 108.6 |105.9 1017 78.9 | 848 | 45.1 | 56.6 | 008,7
Bopfingen DA. Neresheim . 68.0 | 56.8 | 72.5 | 614 | 75.8 11051 | 985 | 80.7 | 72.8 | 818 | 886 | 715 | 883.2
Burren DA. Biberach 338 | 82.6 | 476 | 742, 88.6 |112.3 |109.2 1115 | 814 | 78.3 | 894 | 344 || 847.8
Cam. . . 52.0 | 520 | 4 | 628 | 685. 888 | 98.5 | 71.6 | 50.1 | 67.2 | 41.6 | 56.4 || 760.0
Erailöheim . | 40.06 40.9 67.1 60.5 | 882 678 | 57,7 | 71.8 | 37.7 | 58.2 | 715.8
Dobel DA, Neuenbürg . . -ı| 89.2 | 866 109.7 | 95.4 1110.9 128.4 |137.0 | 109,1 | 94.7 127 764 | 4.5 11 254.6
Eglingen OU. Nereöheim . .. 418 | 383 | 444 585 | 65.0 | 82,7 | 79.0 | 79.0 | 60.6 | 58.0 | 355 | 43.2 || 682.0
Ehingen a. D.. - .. 382 | 4.6 | 36.0 | 518 | 65.0 875 | 881 | 1 | 658 | 620 | 343 | 958 | 6682
Ennabeuren DU. Münfingen . 50.71 502 | 566 | 681 | 695 | 987 | 92.6 | 91.4 | 675 | 68.8 | 39.8 | 53.2 || 805.6
Ettlenfhieh OA. Um . . .ı 561| 466 604 691 | 698 825 |1041 | 854 | 678 . 74.6 | 40 | 5380| 8135
Fluorm DA. Oberndorf . . .| 86.2 | 80.6 | 974 | 803 | 889 941 1087| 9225| 747 90 | 643 [1011 10578
Srantenhofen DA, Ehingen . 48.2 | 405 | 518 644 654 89.1 78.7| 8293| 574 | 609 | 878 | 449 7065
Freudendad DA. Mergentheim! 49.6 | 37.3 | 49.5 | 50.1 | 57.1 | 78.1 | 75.7 | 60.1 | 593 | 62.7 | 850 | 476 | 6621
Freudenftabt . .1126.5 |119.8 131.8 |106,7 11120 114.3 ‚126.3 |101.2 | 90.5 1265. 80.7 | 1525 1 897.8
Freudental DU. Befigbeim . 510 | 46.7 | 56.1 | 58.3 | 59.1 | 91.3 | 914 | 729 | 623 | 798 | 48.0 | 55.7| 766.6
Friedtichshafen. . 68.7 60.1 61.2 | 86.0 104.7 121.9 1260 1864 1106 | 88.8 | 49.4 | 46.9 ,1040.6
Gailborf . | 628 | 57.0 | 65.5 | 640 | 70.7 | 95.0 | 978 1 887 | 9.6 | 75.0 | 498 | 708 | 867.2
Gaiotal bei derrena⸗ 96.5 | 88.2 113.4 | 98.2 11122 1347 146.1 127.1 | 98.6 1206 | 73.6 10028 | 13044
Genlingen DU. — 640 48.8 7366 86.9 970 1168 ‘116.1 |104&0 | 84.8 864 58.1 55.6 9745
Serabronn . . .. 56.0 | 48.4 | 61.5 | 59.2 | 68.4 | 88.8 | 882 | 69.1 | 694 | 77.0406 | 620 | T7aL
Gönningen DU, Tübingen . 47.7 3911| 68.6 | 80.0 | 88.7 !111.2 198.7 | 912 | 758 | 768 | 487 | 462 | 8747
Giründelhardt DU, Erailäheim .| 495 | 385 | 55.8 | 59.0 | 687 | 8820| 936 | 746 | 01 | 7380| 415 | 534.7 7515
Gundelsheim DA, Nedarfulm. 525 | 47.6 | 478 | 461 | 487, 693 | 722 626 | >42 714 | 307 | 596 | 671.7
Haiterbah DNA. Nagold . 58.0 | 50.1 | 635 | 58.0 | 61 | 796 79.6 | 712 | 48.9 | 678 | 39.9 | 56.7 | 7324
Haufen ob Berena | 4.7 | 892 | 586 | 61.2 | 81.6 | 96.7 |1041 | 93.0 | 707 764 | 48.3 | 45.2 | 809.7
Heibenheim . 49.8 | 465 | 561| 5987| 6558| 90.4 757 783 | 535 | 64.0 899.35 5 7342
Heilbronn j .| 482 | 39,7 | 483 | 51.4 | 57.0 | 846 88.1 695 | 587 | 750,407 | 50.8 | 707.0
Heimer dingen ca. geonberg | 4.0 | 891 | 50.1| 528 | 57.4 | 912) MH | 00.6 | 4985| 632 | 345 | 4.0 | 681.2
Herrenbeg » » 2 2. + +) 88.0 | 328 | 476 | 543 | 614 | 8388 | 81.9 | 695 | 51.6 | 60,4 | 86,7 | 45.9 | 662.9
Hohenheim . 3.9 | 8362| 462 | 544 | 671 | 864 | 914 | 71.2 | 565 | 625 | 31.0 : 885 | 675.8
SHohenftaufen DU. Göppingen. 593 | 57.0 | 648 | 738.7 | 73.0 |106.8 119.4 [101.6 | 72.8 | 81.3 146.7 | 67.1 914.6
Dorn . | 478 | 448 | 582 | 508 | 66.6 | 77.5 | 83.0 | 69.2 | 588 | 88.6 | 861 | 578 | 7197
=! ı : Vs EEE | 812 79.7 | 9.8 |1142 | 19.8 1725 | 187.0 | 168.6 | 145,2 |114.6 | 63.9 | 77.8 | 1 420.8
SKatjersbah DA. Welzheim . 772 | 65.9 | 79.0 | 784 | 86.7 118.7 ‚118.8 | 92.1 72.9 | 925 | 59,1 | 87.6 11018.9
Kirchberg CH. Sulz . ‚899 | 3855| 54.4 |ı 68.4 | 68.8 8.6 | 823 | 61.7 | 674 | 87.1 | 41.5 | 708.6
Kirchheim unter Ted. .ı #36 8374| 508 | 673 | 725 | 96.3 (iM. 1: 909. 630 — 385 | 4.0 786.8
Künzelsau ee — 527 29 | 688 | 70.0 916 | ME 608 | 716 42 | 677 | 826.6
Kucrald ON. Geislingen . | 59.2 | 49.2 — 83.0 | 999 |1113 \1107 — —2 33 | 9912
\ | | | \ i | j
II.
(Mod) 15 jährige ————— Württembergs ——
Stationen
Langenburg OA. Gerabronn .
Lauterburg DU, Aalen .
Löwenftein DA, Weinäberg
Zord) . Da er Er
Rarbach⸗ Rınr .
Mariaberg DU, Reutlingen
Matzenbach DU. Crailsheim
Mergentheim
Mittelbronn⸗ Fritenhofen
Mödmühl ä
Münfingen .
Munberfingen . .
Renhengitett DU. Calw .
Oberkefiah OA. Künzelsau .
Ochſenhauſen DU. Biberach
Ohringen
Prevorſt DA. Martach .
Navensburg.
Rottweil (Tal).
Auhſtein Gemeinde Baiersbronn
Scheer DU. Saulgau . ..
Schömberg OA. Freubenftabt .
Schömberg DA, Neuenbürg
Schopfloh DA. Kirchheim u. Al
Scornborf . x N
Seifen DU, Biaubenren
Spaichingen
Spielbach DU. ade. R
Sternenfeld DU, Maulbronn .
Stetten a. 9. DU. re
Stuttgart
Thomashardt DA. SEEN
Zübingen-Derendingen .
Tuttlingen .
Um ,
Rain DU Soupheim.
Wangen i. A.
Wilhelmdporf ox Tettnang 4
Wildbade.
Wolfegg.
Wolfenhauſen DU. Rottenburg
Wüftenrot DU. Weinsberg .
Zaiſersweiher DA, Maulbronn
Zeil (Schloß) DA. Leutlirch
Zwiefelberg DA. Freubenftabt .
| 42.8
5:
5
Er Mai | Juni
53.0 | 541
478 | 730 | 811
92,8 | 107.0 | 1115
49 | 758 | 97
' 88.4 1040
93.6 | 109.8
50.8 | 68.7
79.1 | 785
63,8 | 57.9
98.1 118.0
118,5 |199.6
Juli
' 69,6
10.9
145,2 | 116.0
715 | 78.0
818 100.3
68.4
68.7
56.2
78.6
56.8
56.6
68.7
582
704
757
491
58.5
83.8
07.8
75.1 |
v4
60.9
135.4
Die monatliche und jährliche Verteilung von Temperatur und Niederſchlag in Württemberg.
De. | Jahr
138. 1 14.
024 | 791.0
738 '1048.9
512 | 7858
56.7 819.3
497 | 7350
| 528 | 908
500 691.6
462, 6148
725 | 358
65.3 | 7149
504 | 836.4
879 | 7819
504 | 7974
644 7085
332: 8383
50.0) 719.0
538 | 896.4
47) 9778
49 | 7742
188.8 '1 995.7
31 7085
188.6 | 14181
70.6 | 9691
693 |1 0825
52.9 | 7722
BT! Frei
#1 | 780.8
46.2 | 6528
55.1 | 8018
51.0 | 6910
404 | 6788
50.4 | 785.7
35 | 6788
46.8 | 794.6
3920| e687
| 8235
77.7 13005
40.0 350.0
1041 11595
56.9 |1105.9
405 | 6749
723 | 9855
50.8 | T185
54.7 10845
154.9 11 529,7
Über die Abbildung, welche den wichtigſten württembergifhen Bartenwerken zugrunde liegt.
Bon Diplom-Ängenieur P. Werktmeifter, Topograph,
Eine der erften Aufgaben bei der Herjtellung einer
Karte befteht in der Wahl der Abbildung oder Projektion,
in welcher das abzubildende Stüd der Erboberflähe auf
die Ebene zu übertragen ift. Fur die drei wichtigften Karten
Mirttembergs, nämlih den lurfartenatlas in 1: 2500,
den topographifchen Atlas in 1:50000 und bie neue topo⸗
graphiſche Karte in 1:25000, wurde die gleiche Abbildung
gewählt, Diefe Abbildung ift eine transverjale zylindrifche
Abbildung mit längentreuen Hauptfreifen (vgl, Hammer,
Über die geographiſch wichtigften Kartenprojeftionen S. 19),
die unter dem Namen Caſſini⸗Soldnerſche Abbildung be:
fannt ift.!)
Eine zylindrifche Abbildung entfteht dadurch, daß man
fih um die ald Kugel gedachte Erboberflähe einen Be:
rührungszylinder (Fig. 1) gelegt denkt, welcher die Kugel
tragen, der dann — in die Ebene ausgebreitet — eine Abbil:
dung der Kugel liefert. Je nachdem als Grundkreis der Aqua:
tor, ein Meridian (mie bei den württembergifchen Karten) ober
ein beliebiger Großlreis gewählt wird, fprit man von nor:
maler, transverfaler ober ſchiefachſiger Lage der Abbildung.
Die auf dem Grundkreis fentrecht frehenden Großlreiſe (Haupt-
freife) werden ala Mantellinien des Zylinders abgebildet;
der Grundkreis felbft ericheint in der Abbilbung als Gerabe,
Für Mürttemberg wurde ala Grunbfreis ber durch bie
Tübinger Sternwarte gehende Meridian gewählt, welcher
— abgefehen von einem Winkel von etwa 15% — bie Ab:
ſziſſenachſe des ber Landesvermeſſung zugrunde liegenden
Koorbinatenfyftems ift.
Sind E und 7 bie fphäriihen rechtwinkligen Koorbi:
naten eines Punktes P der Kugeloberfläche bezogen auf
nad) einem Großfreis (Grundfreis) berührt; nach beftimmten '
Geſetzen lann man Punkte der Kugel auf den Zylinder über:
*) Rach Kohler, Die Landesvetmeſſung des Rönigreihs Mürt-
iemberg, ©. 877, foll dem topographiſchen Ailas bie „modifizierte
Flamfteebfche Projeltionämethode” zugrunde Tiegen, eine jogen. uns
echt konijche Abbildung, die hauptiächlich unter dem Namen Bonnes
ben Grunbfreis (Fig. 1), x und y die ebenen redhtwinf:
ligen Koordinaten bes entiprehenden Punktes P! der Ab—
(orgl. Hammer, Bergleihung einiger Abbildungen eines Meinen
Stüds der ellipfoibichen Erboberflähe, S. 6, und Jordan md
Stepped, Das beutjche Bermeſſungsweſen, L Band S. 267) wie
aus ber einleitenden Bemerlung Kohler hervorgeht und mie
Ihe Abbildung befannt iſt. Diefe Angabe beruht aber auf Irrtum | fih auch für einen beliebigen Punkt der Karte nachweiſen läßt,
II. 190
bildung, fo ift allgemein die Abbildung gegeben durch die |
beiden Gleichungen
ser
” a)
-y!@
wenn a ber Rabius ber Kugel und 1:M der für bie Ab:
bildung gewählte Maßſtab if. Bei ber Gaffini-Sold-
nerfhen Abbildung werden Grunbfreis und Hauptkreiſe
(Großfreife jenfreht zum Tübinger Meridian) „längentreu”
abgebildet; man hat alfo in den allgemeinen Gleichungen (1)
für £ (&) und f (m) arc E bezw. arc 7 zu feßen und er
hält damit zur Berechnung ber ebenen rechtwinkligen Koordi⸗
naten bie zwei Gleichungen
— are &
—M
a
yayaen|
Um die Bilder bejtimmter Meribiane und Paralleltreife | r
zeichnen zu können, braucht man noch zur Beftimmung von
& und m die Gleichungen
etei= wicigy
. R (3)
und sin n = sin A cos y
die fi direft aus dem rechtwinklig ſphäriſchen Dreieck
NPQ (Fig. 1) ablefen laffen.
Unter Zugrundlegung der geographiichen Länge A — 26°
43° für den Tübinger Meridian wurden nad den Gleis:
Hungen (2) und (3) die x und y für eime Anzahl von
Punlten berechnet und die Tafeln I und II gezeichnet.
Tafel I zeigt im Mafftab 1: 10000000 bie Bilder ber |
Mertidiane und ber PBaralleltreiie — in 10° Abfländen —
für nahezu die halbe Augel, In Tafel II find im Maß:
ftab 1:1000000 für einen der Größe Mürttembergs ent:
fprechenden Teil der Erboberflähe Meridiane und Parallelfreife
— in Abftänden von 30° — abgebildet, Die Meridianbilder
verlaufen in Tafel II nahezu geradlinig, find aber — wie
ein Blick auf Tafel I zeigt — Kurven mit der fonlaven Seite
gegen den Tübinger Meridian; die Bilder der Parallelfreife
erſcheinen in Tafel II ala ſchwach gefrümmte Kreisbögen, mit
der fonfaven Seite nad; Norden.
Denkt man fih die Tafel II im Maßſtab 1:2500
gezeichnet, und zu dem als Gerade abgebildeten Tübinger
Merivian (x Achſe des Koordinatenſyſtems der Landesver⸗
meſſung) und zu dem, ebenfalld als Gerade abgebildeten,
> 8, erhält man für den Punki mit den geographiſchen Koordinaten
% = 27° 5 und p == 48° 54‘, welcher auf der Flurfarte N.W,
XXXVII 72 liegt, für die Eajfini-Soldnerihe Abbildung Die recht⸗
wintligen Roorbinaten + 9,2 mm und + 14,0 mm (für den Maß:
ftab 1:50000) bezogen auf den Flurkartenrand als Koordinaten:
fuften. Aus dem Atlasblatt Aalen erhält man für den angegebenen
Punkt durch Abgreifen ebenfalls bie Koorbinaten 4 9,2 mm und
+ 140 mm.
Dann
Über die Abbildung, welde den wichtigften württembergiihen Kartenwerken zugtunde liegt.
Hauptfreis (I. Vertilal) durh Tübingen (mit der gie
graphiſchen Breite p = 48° 31%) im Wbftänden vom k
4000 Fuß = 1145,69 m Parallelen gezogen, fo erhäft men
bie einzelnen Flurlarten (Quadrate), indem man ein
Zerſchneidung nad den zmei — ſenkrecht zu einander
ftehenden — Syſtemen von Parallelen vornimmt. Die
Parallelen (Flurlartenränder) in der Richtung Nord — Sit
find die Bilder von Kleinkreiſen, deren Ebenen parallel zum
Tübinger Meridian find (Fig. 2); die Parallelen in ber
Figur 2,
Oft — Weſt Richtung find die Bilder von Großtreije
(Drbdinatentreifen), welche auf dem Tübinger Meridian fen
recht ſtehen. Meridiane und Warallelfreife find im de
Alurlarten nicht abgebildet.
Der Winkel zwiſchen der Richtung des Meribians in
einem beftimmten Punkt, d. 5. zwiſchen der geographiſer
Nordrichtung und ber zu dem Tübinger Meridian gezogenen
Barallelen (lurfartenrand) wird ald Meridiantonvergen;
(Fig. 1) bezeichnet. Will man in einer Flurkarte die ge
graphifche Norbrichtung angeben, fo hat hat man für Flurlarten,
welche | önlid
vom Tübinger Meridian liegen, einen e
weſtlich
wiſſen Winkel (44) (Meridiankonvergenz) nach —
dem linlen ober rechten Flurkartenrand anzutragen.
Der Winkel (FI u) läßt ſich aus dem rechtwinli
ſphäriſchen Dreied NPQ (Fig. 1) beftimmen; man erhält:
(dıy =" tgp W
Wie Gleihung (4) zeigt, ift die Meribiankonvess
(F a) abhängig von ber geographiihen Breite y und de
Iphärifhen Ordinate 7 bes Punktes P. Figur 4 gibt m
Über die Abbildung, welche den wictigften württembergiihen Kartenwerlen zugrunde liegt.
Sorinontaler Angumant: Hummer der#lurharte, wert. Ang. Schichte der Hurharte odev zeoge.Areite.
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graphiſche Darftellung der Meridianfonvergenz; die Tafel
ift jo konſtruiert, daß ihr für jede Flurkarte der Winkel
(SF «) auf 1° genau entnommen werben lann; das hori
zontale Argument der Tafel ift die „Numer“,t) das vertir
ı Tale die „Schichte” der Flurkarte, jo daß man aljo nur mit
‚ der Schihte und der Nummer einer Flurlarte in die Tafel
einzugehen hat, um bie für bie betr. Flurlarte geltende
Meridiantonvergenz zu beftimmen. 3. B. findet man für
die zwei Flurfarten, die mit N. O. ober N. W.XXV. 20,
bezeichnet find, eine Meridianfonvergenz von 14‘.
Denkt man fid die Tafel U im Mafftab 1:50000
ausgeführt und nad Quadraten von je 400 Flurfarten zer:
| fehnitten, jo erhält man die einzelnen Blätter deö topo-
graphiſchen Atlaſſes, von denen in Tafel II bie
Blätter 17, 18, 25 und 26 eingezeichnet find.
Der Rand der „Atlasblätter“ trägt eine Einteilung
nach Flurlarten, jo daß diefe jeberzeit eingetragen werben
fönnen, Die Bilder der Meridiane und der Parallelfreife
‘ find nur am Rand ber Blätter — von 12 zu 12% — ans
gegeben und können nad biefer Angabe geradlinig durch
die Blätter gezogen werben, ba die Krümmung bei ben
PVarallelfreisbildern nur etwa 0,2 mm beträgt, bei den
Meridianbildern ift fie noch bedeutend geringer. Der Rand:
einteilung nach geographifchen Koordinaten (Länge und Breite)
liegen für Tübingen die geogr. Roord. A — 26° 42’ 51*,0 und
p = 48° 31 12,4“ zugrunde,?) worauf unten noch näher
eingegangen wird.
) Die Flurkarten find befanntlich eingeteilt (Fig. 3) nadı
Regionen (N.O., N.W., S.W. und 8.0.), nad Schichten (I, II... .)
MV: W. MD.
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Figur 8.
in der Nord— Süd Richtung und nad Nummern (1, 2...) in ber
Oft Weit Richtung. Jede Flurtarte ift am Kopf mad) Region,
Schichte und Nummer bezeichnet, womit ihre Lage im Atlas ein-
deutig beftimmt ift.
”) Es find bies bie Koordinaten, die aud der Landesver⸗
ul. 192
Die einzelnen „Sektionen“ der neuen topogra
pbifhen Karte in 1:25000 erhält man, wenn man
die — im Maßſtab 1:25000 gedachte — Tafel II nad
Meridian: und Paralleffreisbildern von 10 zu 10%, beym.
von 6 zu 6° zerfchneidett). In Tafel II find die Blätter 111,
112, 118, 123 u. ſ. f. eingggeihnet. Die Sektionen fünnen
demmad in der Theorie — im Unterfhieb zu ben preußiichen
Mehtifchblättern und der Karte des Deutſchen Reiches in
1:100000, denen bie ſog. Polyeberprojeftion zugrunde
liegt — mathematisch genau, reſtlos aneinander gelegt werben.
Die Randlinien der Seftionen werben gerablinig gezeichnet,
da der Einfchlag — bei den Nord: und Sübrändern —
auch nur ben Betrag von 0,2 mm erreicht.
Die Sektionen haben dreierlei Nanbteilung; zunächſt
nad) Flurfarten, fobann nach ebenen rechtwinkligen Koordi—
naten (von 1000 zu 1000 m) bezogen auf das Roorbinaten:
igftem der Sandesvermefjung, endlich nod) nach geographiſchen
Koordinaten in Mbftänden von 6%. Der letteren Rand-
teilung liegen für Tübingen die geographiſchen Koordinaten
2 = 236° 43' 04%, 8 und p == 48" 31’ 10,3 zugrunde,
Die geographifchen Koordinaten des Rullpunftes Ti:
bingen find für den topographifhen Atlas und bie neue
topographilche Karte verihieden, nämlid in A um 13,8” und
ing um 2,1% In Fig. 5 ift die genenfeitige Verſchiebung
in Meter angegeben; bie auägejogenen Linien entſprechen
1:50000, die geftrichelten entiprechen 1: 25000,
Die EaffinisSoldnerfhe Abbildung, die ſachlich —
wie ſchon oben angegeben — von Prof. Dr. Hammer als trans⸗
verfale zylindrifhe Abbildung bezeichnet wurde, iſt eine
fog. vermittelnde Abbildung, im Unterfchieb zu winfeltreuen
und flähentreuen Abbildungen. Auer Längenverzerrungen,
welche nicht zu umgehen find, treten bei der vorliegenden
vermittelnben zylindriihen Abbildung noch Flächen und
Winfelverzerrungen auf, wie ein Blid auf bie Tafel I zeigt.
Um ein Bild von der Größe dieſer Verzerrungen zu geben,
find in Tafel I und IT Linien (Gerade ‚parallel dem
gerablinig abgebildeten Tübinger Meridian) eingezeichnet,
welde Punkte verbinden, in benen gleiches Längen und
Flähenverhältnis und gleiche Marimalfchnittwintelverzerrung
auftritt, Mit — Verhältnis bezeichnet man bie
Flachen⸗
Zahl, welche angibt,! um wievielmal eine beſtimmte —
der Abbildung größer iſt als die entſprechende a} auf
meffung zugrunde liegen; vrgl. Kohler, Die Landesvermeffung
u. ſ. w. &. 29.
1) Eine ſolche Karte, bei welcher die einzelnen Seltionsränder
durch Meribiane und Paralleffreife gebildet werben, heißt eine Grad⸗
abteilungäfarte,
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Über die Abbildung, weiche den wichtigften württembergijhen Kartenwerten zugrunde liegt.
Figur 5.
der Hugel. Das Längenverhältnis erreicht ein Mininm
— gleich 1 — in der Richtung der Norb- bezw. Südrande
der Flurlarten, die ald Hauptfreife längentreu abgebildet
find; in der Richtung der Oſt- bezw. Weftränder ber Ar
farten erreicht das Längenverhältnis ein Marimum, für
welches bie in den Tafeln eingetragenen Zahlen und Linie
gelten. Das Fläenverhältnis ift demnach bei der Caffini-Eolt
nerfchen Abbildung gleih dem Marimallängenverhältm
(und zwar gleich seo rn). Wie man aus Tafel II erfict
erreicht das Längen und damit auch das Flächenverhüt
nis für den öftlihften Teil Württembergs erft den Be
1,00018, fo daß alfo an diefer Stelle die Lit: bie
Meftränder der Flurkarten um rund O,1 mm zu mi
abgebilbet find. Mit Maximalſchnittwinlelverzerrung de
zeichnet man ben Unterſchied, ben der Wintel milde
zwei Richtungen ber Abbildung und den entipreden«
Richtungen auf der Kugel im Marimum erreicht. Bir ir
in die Tafel II eingezeichneten Geraden, entſprechend glad“
Marimaljcnittroinkelverzerrung, zeigen, geht ber Unteriä® |
für unfer Land nicht über 30” hinaus,
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Heransgegeben
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