Die Genesis
PRINOETON UNIVERSITY
LIBRARY
BEÜNNOW COLLECTION
Prespiited V»y
MKS. WILLIAM C. OSBORN
MR. CHA&LES 8C&XBN£B, '76,
MR. DAVID FATON, '74,
KK. KENET W. 6BE£N. '91,
HB. ALEXANDER VAN RENSSELAER, '71,
MR. AKCHIBALD D. KUSSELL,
MR. CYKUS H. McCOBtfXCK. '79.
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GENESIS
MIT iUSS£££B UKTE&SOHEIDUNe DES
aUELLENSCHBIFIEN
ÜBERSETZT
von
E. KAUTZSCH UND A. 80CIN
PB0FB880BKN ZÜ TÜBINGiar
lUmOBA I. B. 1888
AlfADmuafiiig YSlLAmüiSiUllDLÜHG TOM J. 0. B. MOJIR
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DRUCK VON H. LAUPP JR. IN TÜBINGfiN.
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VOBWOBT.
Die vorliegende UebersetEong will in erster Linie einem prak-
Üeehen BedflrfiuB dienen. Die Henn^geber haben es je Iflnger, je
mebr alfl einen Ifissstand empfiinden, dass man bei Yorlesnngen über
die Genesis genötigt ist, so viele Zeit auf die litterarkritisc he Analyse
des Textes zu verwenden. Diesem Uebelstand schien am besten durch
eine fortlanfende Uebersetinng des Textes mit mi^glichst denüicher
Untersobeidnng seiner Bestandteile abgebolfen. So wird nicht nur
ein rascher Ueberblick Uber den Inhalt der einzelnen Quellenschriften,
sondern auch ein Einblick in die oft merkwürdige Art ihrer Zusammen-
flechtung, sowie in die Erweiterung des Textes durch Redaktions-
zusätze gewonnen. Wo es irgend möglich war, ist die Uebersetzung
so eingerichtet, dass jeweilen wenigstens die Quelle, die aller Wahr-
scheinlichkeit nach von dem Bedaktor YoUstftndig angenommen wurde,
fortlaufend ais ein Ganzes gelesen werden kam (so z. B. Q 6, 9 ff.,
und sonst). In einigen Fallen ist es sogar gelungen, den Kontext
mehrerer einzelner Quellen inmitten eines längeren Abschnittes
zur Anschauung zu bringen.
In. der Analyse selbst haben wir auf jenen äussersten Scharfeinn,
der alle Gräschen wachsen hSren will, verzichtet. Sowmt mOglich,
sind unterschieden J, E und Q. Die Unterscheidung von J' und
in der Urgeschichte will nichts weiter, als die Thatsache konstatieren,
dass gewisse Abschnitte von J nicht unmittelbar nacheinander von
derselben Hand geschrieben sein kOnnen. Im Übrigen sind wir nach
Kräften bemllht gewesen, in allen kritischen Fkagen, die noch nicht
als absolut spruchreif gelten können, eine neutrale Stellung einzu-
nehmen. Demgemäss haben wir uns auch nach reiflichster Ueber-
412755
IV
YonmtL
Iflgnng nicht entfichliessen kOnnen, eine Unterscbeidang dar Znsfttse,
die etwa dem BedAktor von J und E oder dem letstea Bedaktor (B«)
Knznscbreiben sind, zu venmehen. Zwar teilen wir auch die üeber^
Zeugung, dass ein bovsonderer Redaktor von J und E (JE'') keine
blosse Fiktion ist. Aber die reinliche Ausscheidung seiner Zutbaien
wäre nur unter mancherlei Klauseln mißlich. Wir haben daher vor-
gemgen, die in den Kolumnenllberaehriften mit B beseiclinete Schrift
in Torscfaiedenen Fttllen aneawendtonr 1) ftr eigentliche Bedaktioiuh
nis&teei sei es yon JE» oder von B<i (z. B. 26, 15. 18 n. a.) ; 2) zur
Hervorhebung jüngerer Bestandteile, die von JE' (jedenfalls aber von
ßi) bereitsj vorgefunden oder anderswoher beigefügt wurden (z. B«
2, 10—14; 15, 12 £E:; 19, 17, ff. imd 30ff.$ 22, Uff. cua.); d) sor
Hervorhebung einzehier WGrter oder Saisteilchen, die zwar an sich
einer der Hanpt({uellen angehöienv aber von B« in den Kontext einer
heterogenen Quellenschrift (z. B. 7 , 9. 23 Zusätze aus Q in J) ein-
geflochten sind. Dagegen dient kleinste Schrift (2, 19; 7, 6; 15, 2
u. a.) zur Kenntlichmachung solcher Glossen, die erst split, ä. b. nach
B«) ale richtige oder irrige Deutungen einzehier Wörter in den Text
angedrungen emd.
Die Sehen vor kritischer Anmassung hat uns bisweilen bewogen,
kleinere Abschnitte, die unverkennbar komponiert sind, in Bausch
und Bogen der jeweilen überwiegenden Quelle zuzuschreiben, oder
auch — wo es sich um J und E handelte — durch eine besondere
Schrift die UnmQglichkeit weiterer Analyse zu konstatieren. Doch
geben in solchen Fullen immer die Anmerkungen nühere Auskunft.
Ein anderweitiger Hauptzweck unserer Arbeit war die „neue**
üebersetzung des Textes. Es schien uns längst hoch an der Zeit
zu sein, dass man auch auf dem Qebiete des Alten Testaments den
Versuch wage, mit welchem K. Weizsäcker seit 1874 mit seiner
Üebersetzung des Keuen Testaments so erfblgroMih vorangogangen
ist. Wir haben ihn gewagt und sind sogar, wie uns das die Eigen-
art des hebräischen Textes /u erfordern schien, noch erheblich über
jenes Vorbild hinausgegangen. Mögen üebersetzungen, welche ihrer
Vorlage möglichst Wort für Wort nachgehen, für den Zweck der
ersten. Orientierung Uber den genauen Wortlaut des Grundtextes aUe-
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zdt aneDibehTlich sflin, lauMr sind sie docb mir die Torarbeit fttr
eine wahrhafte Wiedergabe des Originals. Insbesondere ist die
vermeinilicfae „Treue der Ueberdetzung in vielen Füllen nichts als
blosser Scbeia. Anch die schärfste Photographie lAsBt ein hiicbst
Weeentiieheif nttmlich die Farben des. Originals» vemissen — ebenso
jeda sogenannte „wQrtliehe** üeberseining. Dass damit ein gefiüur-
lieher Grundsatz ausgesprochen Ist, wissen wir auch. Es wird sieh
eben darum handeln, ob die Farben, die der Ueberseteer aufträgt,
wirklich die deä (Jriginals sind. Ein Urteil darüber ist oft sehr
sehwierig und jeden&Us nnr auf Grand genaaestar Spraehkenntnis
nad eiB«8 Geftthls ftlr die sjutaktisehen Feinheiten mfigliefa, wie es
nur darcb lange Uebnng nnd zwar in der Beschäftigung mit mehreren
semitischen Dialekten erworben wüd. Je höher sich nun die Heraus-
geber ihr Ziel gesteckt, desto mehr haben sie auch die ganze Schwierig-
keit der Angabe kennen gelernt und verzichten gern auf den An-
sprach, etwas Tollkonunenes geleistet zu haben. Dagegen dürfen sie
einen enderen Ansprach voll erheben, dass namlieh der Leser auch
bei ganz befremdlichen Stellen der üebersetenng (und deren dtlHten
mcht wenige sein) erst dann zu einem Verdammungsurteil schreite,
wenn er sich über die Motive, von denen die Uebersetzer geleitet
wurden, völlig klar geworden ist und zugleich etwas Besseres vorzu-
schlagen weiss. Denn in allen FKllen beruht die schliesslich von
uns vereinbarte Uebersetzung auf einer vnederholten und mit pein>
lieber Genauigkeit auf alle Möglichkeiten eingehenden Durchsprechung
des Textes. Sehr oft wurden wir dabei und in hohem Grade durch
die Einstimmigkeit überrascht, mit welcher scheinbar seltsame Vor-
sohlfige von beiden zugleich gemacht wurden.
Zu den unumgänglichen Freiheiten in einer wirklich „treuen*
Uebersetzung rechnen wir m erster Lbiie die Wiedergabe eines und
desselben Wortes mit wechselnden Ausdrücken, je nach dem Zusammen-
hang und (was oft ganz vergessen wird) nach dem Charakter der
Quellenschrift, in der sich das Wort findet Welche Fttlle von Yer-
kebrtheiten ist nicht z. B. in die sogen, biblischen Psychologien da-
durch hereingekommen» dass man Begriffs , wie ruacfa, nepheseh, leb
ein für allemal mit demselben Ausdruck wiedergab ! Wir haben da-
L.icjui^L.ü cy Google
VI Vorwort.
her kein Bedenlceii getragen, oft sogar kurz iiadi dnander, wo es
Kontext und Sprachtarbe forderten, verschiedene Ausdrücke und selbst
(so z. B. bei ^'^^) Umschreibungen zu verwenden.
iSne Eweite Freiheit betrifft die emfache Weglasraiig Boloher
W8rtor, di. Ar d» h.bnii«l» So»d>b«ra«t«i. dcUUd. imr nr ^
Rompletienmg des mit ihnen yerlraiideiien Ansdracks dienen, dnieh
die wörtliche Uebersetzung aber sofort eine Wichtigkeit und selb-
ständige Bedeutung bekommen, die dem Grundtext ganz fernliegt.
So kann man kebr. >W? doch nur dann sklaviflGh immer wieder mit
^siehel* übersetKent wenn man noch nichts von arab. cnna gehört
hat, oder >^ ansnalimEilos in aUen lUlen mit „da nahm er" oder
Bp'^ mit „da machte er sich auf* oder mit »da hob er seine «
AufTfcn auf," wenn man ganz tibersieht, dass diese Wendungen (in
Yerbiudang mit einem zweiten Imperf. consec. !) in Wahrheit niciits
weiter sind, als ein vorläufiger Hinweis auf die nachfolgende Hanpir ^
handlnng.
Drittens aber bedarf es bisweilen grosser Freiheiten, nm den
eigentlichen Smn des m wörtlicLei Uebersetzung schlechthin unver-
ständlichen Textes klar zu stellen. In solchen Fällen sind wir dann
vor nichts ssurückgesehreckt, selbst nicht vor Fremdwörtern (z. B.
S, 6. 12, 19. 23» 16. 26» 26), obsehon deren Yerwendnng nur durch
den zunächst rein wissenschaftlichen Zweck unserer Arbeit entschuldigt
werden mag. So haben wir gleich 1, 1, naebdem wir uns einmal
für die Verbindung von V. 1 — 3 entscheiden muästen, in der Wieder-
gal)e des ri''üK"i3 rückhallsloB durchgegriüen ; ebenso 3, 8 und 10 bei
''p, 8, 1 und 19, 29 bei "OH und in sahkeichen tthnlichen Fttllen.
In Fallen, wie 31, 20, ist kurzer Hand die im Deutsdien totsl miss-
verstltndliche Wendung durch eine andere ersetzt. Auch kleine Zu»
Sätze, die im Kontext hinlänglich begründet und fQr das YerstSndnis
unentbehrlich schienen, sind ohne weiteres in die Uebersetzung auf-
genommen. Dag^en sind solche Zuthaten, die ohne einen direkten
Anhalt im Text nur zur Verdeutlichung desselben dienen, in eckige
Klammem eingeschlossen, üebrigens sind wir nach Erilften bemllbt
gewesen, das Kolorit des jetzt vorliegenden Textes, z. B. durch die
Nachahmung von scbwerfölligen Konstruktionen, wie sie naraentiich
üigiiizea by GoOglc
Vorwori
vn
Q eigen sind, oder von Sat/veiächlingungen, wie sie durch die Kom-
position der (Quellen entstanden sind, wiederzugeben. In solchen
fftUen «ndlich, wo kein Mensch den gegenwärtigen Text ttbeisetzen
kann, haben wir gleiohfallB auf eine (Jebenseteang Yeczichtet und die
Lücke dnreh Punkte kenntiich gemacht
Dass die Transkription der Eigennamen nicht mit absoluter Konse-
quenz durchgeführt werden konnte, bitten wir mit dem Mangel an
entsprechenden Typen in den betreffenden Alphabeten zu entschuldigen.
y<m Abkflnungen sind in den Anmerkungen verwendet: LXX fl&r
die griech. üebersetsong der sogen. 70 Dolmetecher (Septnaginta);
Targ. für den nach Onkelos benannten aramäischen Targom; Sjr.
ftlr die Syrische Uebersetzung (die sogen. Peschitta); Sam. für den
(hebr,) Pentateuch der Samaritaner. Die ohne weiteren Zusatz ci-
tierten Namen weisen auf Dillmanny die GenesiSi 6. Aofl« (Lpst. 1886);
WeUhansen, die Komposition des Hezatenehs, in , Jafarbb. fttr deataclie
Theologie" Jahrg. 1876, S. 392 ff. (wieder abgedrockt in Heft II
der „Skiz/,en und Vorarbeiten**, Berl. Iö85j; A. Kuenen, hisLuriseh-
critisch onderzoek naar hat ontstaan en de verzameling van de boeken
des ouden verbonda. I (2. Aofl. Leiden [1884 ff.] 1887; auch deutsch
Ton'Weber»Lpz.l886ff.); Bndde, die bibl.Üige8cbichte(0ies8an 1883).
E. Kautzsch. A. Socin.
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EßKLARDNG DER ZEICHEN,
3tt biefet Schrift tft Q DtUmomt A, M aitbem „bk
^rutibfcfcrift" ober M €lbpt* ob<r PC, b. i ber prieftöccobey,
bei Kuenen P") ^efe^t.
In dieser Schrift (J^) 'ist der sogen, jfekmfist, richtiger
yahvist (bei Dillmamt ij) gesetet.
In dkstr Sckr^ (J*) üi eim besondere, wakrseheinHeB äüere SehielÜ
inner hoB J gesM,
In dieser Schrift ist E, der mit J verwamlte [ältere]
Elobiet (bei Dillmann B), gesetzt.
Diese Schrift ist fUr solche Stücke von JE verwendet, deren
bestunmte Zuweisung an eine der beiden Quellen unmöglich ist
Ptefe befonbere ^^rifl ifl nur für %w^. 14 venDtiibet,
riefe 5ff?rift (R) bient 3nr llntcrfdjeibnng pon aUerlet rebaftioneöen
^ufSt^en iuni iiripriniLilid|cn CLcrt, fowte ganzer Jlbfd^ntttc, m benen ber He»
baftor ]cib)tänbi0 tl^äti^ \x>qx,
IHcfe S4|rift Menl ittt ^rroot^ebana jansßri in J>en Ce|l eingcbrnngmet <»lofftn.
Dig'itizeo Ly <j
* Dercinft, als^ (Elol^im bcn J^imntcl iirib 6te (£rbc fd^uf — 1
' CS war aber 6ie€rbc €inöbc uub H)ü;'tciici, imb ^finftcrnis lag
auf öem £>5ean unb ber <Setft €lo^tms fdfmbU über i»em ^eoTaffer
' ha gebot €b^tm: es entfte^ ixdfil Va entftanb £i(^t. * VLnb
<£Io^tm befanb bas Ctc^t gut unb €Io^int trennte bos Ctc^t pon
ber jinftemts» ' Unb (Slo^m nannte bas Ctc^t Cag, bte ,f tnfter^
nis aber nannte er ICtadjt Unb es würbe ^benb unb es würbe
ZHorgen, ein erper ^Tacj. ^ Da ^ebot 'v£IoE)ini : es cuifki^e ein
^trmament inmitten ber CBeiixiffer unb hübe eine Sdieibeaiuiib
5u?ifd)cn bcn oerfd^iebcncn (Beuxiflern. ^ Da [d}uf €lol^ini bas ,^ir*
mament als eine Sdioibeuxmb ^mtfdien ben ^en\iffern unterJ^alb
bes ^irnuitnents unb beTi (ßeiuäffern oberl^alb bcs Jfirmameiits, unb
CS gefc^^ fo ^ Unb €lo^tm nannte bas jirmoment ^tmmet.
Hub es ujurbe 2Ibenb unb es trurbe ZTTorgen, ein 5a)etter (Tag.
* Da gebot (£loI^im : es fammle ftc^ bas XDaffer, n>el4cs unterhalb
bes Qtmmels tft, an einen Ott, fo baf bas tro^ene Canb {tc^tbar
a>trb* Unb es gefc^a^ fo. Unb (£Io^nt nannte bas trocfene
€anb €rbe, unb bie 2(nfamnt(ung ber <ßen>Sffer nannte er Hleer.
Unb €Iof?im fanb, baf es fo gut mar. Va aebot €Iof?tm:
bic ^rbe laffe juiiu,es (*5rüii auffproffen, fanientiaycu5c pflan5en
unb ^rud^tbäumc, meldte je nad? ifjrer 2lrt ^rüd^te auf ^rben
erzeugen; in beneu {t<^ Samen 5U i^nen befinbet. Da lieg bie
1) Die übliche Fassung von V. 1 als selbstäncliger Sato ist sprach-
lich nicht ausgeschlossen, im Hinblick auf den b}utakUscheu Bau
TOD V. 2 jedoch mindestens unwahrscheiiilich.
2) „und es gesehab so*^ bei den LXX am Sehluss von V. 6, wo
es nach Analogie von V. 9. 11 etc. in der Tbat sa erwarten.
3) „zu ihnen**, ae. den Bttnmen,
1
2
1, 12^ (Q).
I
!
^rbc junges (Brün ^«rporgcfjcTT , famentragenb« Pflanzen je nac^
i^m ^xt mb Baume, meldte ^tnd}k trugen, in bencn fi<^ üft
Samt b^cmb, je noc^ t^ec Tht. Unb €Io^im fonb, baf es fo
9ut tDar. Unb es nnirbe 2(benb unb es mürbe TXhx^ttt, ein brilter
(Tag* ' ^ Da gebot (E(o^m : es foKen Ceuc^ten entfte^en am Qimmels«
^mötbe, um ben Cog unb bie tlac^t t^on etnonber trennen, unb
fie follen bicncn 5U inerf^eid^cn unb [5ur Berccfynuiiu, von] ^^xU
ternunoti unb Caaen unb 3^i^?rtni. Unb foüeii biencn als Ceuci^ten
am Bimmolsgcmölbe, um bie (Erbe von oben 5U beleucf>ten. Hnb
CS uofrbal) fo. ^* Da fd)uf €lol?im 6io boiben grofen Ceudjtcn, bic
cstonc tocf^te, bamit fie bei tTagc bas Hegiment fül^re, unb bie
üeine Ceuc^te, bamit fte bei Xlad)t bos Regiment fü^te, ba5u auci^
bic Sterne. " Unb €IoE?im fe^te fte ans ^immclsgeujölbe, bamit
fie bie (£rbe pon oben beleuchteten, unb öber ben Cag unb über
bie Zlac^t ^errfc^ten unb bas Cic^t unb bie jinftemts pon entanber
trennten. Unb (£Io^ fanb, baf es fo gut tpar. ^* Unb es u^urbe
2(benb unb es mürbe Ulorgen, ein vierter Cag. Da befahl
€to^m: es foU in ben <0emdffem n>tmme!n wm tebenbigem <Sfc«
tier, lebcnbigen XPefen, unb Pögel folkn ubci bcv '^l■^c l^inflicvscn
am ^jimmelsgetDÖlbc. Da fcfjuf €Iobim bic ^ao^en Sectiere
unb alle bic lebcnbcu IDcfcn, bic )id} E^orunitumnicin unb von bcncn
es im Xüafjcr a?immelt, je md^ il^rer ^rt; ba^^u alle 5^ii^3^'fticre
je nac^ if^rcr ^rt. Unb ^lot?iiii fanb, ba^ es fo gut u?ar. Da
fegnete fie (£lol}im, tnbcm er fprad?: Pflan5t euc^ fort, baf il?r
ja^Ireic^ merbet, unb beDöüert bic (5en»affer im 2Ueere; unb aud^
bie Pdgel foQen ftc^ mehren auf £rben. Unb es mürbe Ubenb
unb es mürbe UTorgen, ein fänfter Cag. Da befahl ^lo^im: bie
<Crbe bringe ^rpor lebenbige XDefen je noc^ i^er ^ilrt, ja^mes Die^,
Heptilten unb milbe Ciere je na<^ i^rer 2(rt. Unb es gefc^a^ fo.
Da fdjuf €IoI^im bte.milben Ciere je nad^ i^rer Urt unb bas
jabme Pief? je nacf^ feinci ^rt unb alle iTiere, bie auf bem Öoben
tticd^cu, je nadj iljrer 2trt, Da fanb €IoI?im, ha^ es fo cjut n?ar.
Da fprad) (Elot^im : Cagt uns Ulenfc^en mad)cn als ein
5tbbilb Don un5, bas uns c3leicf>t, unb fie follcn frei fdjaltcn über
bie ^ifd?c im UTcere mib über bie Dögel am l7imnicl unb über
bie jai^men unb milben Ciere ^) unb über alle Keptüien, bie auf
4) Lies mit dem Syrer (nicht LXX) )nMn n!Q^ai,
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1, 27-2, 9 (Q. J«).
3
6er €rbe um^rfne(^. " Unb (Eto^im fc^f ben 21leitf(^ als
fem Ubm>, als ein 2(bHlb (Elo^phns f<^f ec t^; in <0eftalt eines
UTannes unb eines Xü^hts fc^uf er jie. Da fegnelc fie €IoF?im
unb (Efo^tm fprad] 511 il}!icn: ,/PfCan$t euc^ fort, baf if?r jal^Ireid?
lücrbct, unb berölfert bte (Erbe unb madfi fie cud} uiilcrtljan iiiib
f(i)altet über bic jifche im 2nocre unb bie Pögcl unter bcm ^innnel
unb über alles (ßeticr, bas ftd) auf €rben tiuninelt/' -'^ Da fprac^
(£Iol?im: „hiermit nv^fc irf^ cud) alle famcntragenbon pflan^cti an,
bte allenti^albon auf ^cbcn »ad^fen, 5a5u alle Bämnc mit fanten»
^Itt^en ^rüd^ten — bas fei eure Haf^runsl Dagegen allen
Cicren auf ber €rbe unb allen I^ögeln am Gimmel unb allen
Hei^tteit auf ber (£rbe, [allem] was ba Übt, [be^me tc^] olles
^as unb Ifraut $ttr Ha^ng. Unb es gefc^ fo, Da fanb
dol^tm, ba| aUes, «kis er gefd^affen, ooQfommen fei; unb es
n»utbe ^benb unb es Q)urbe ZHorgen, ber fechte Cag»
* So mürbe fertig ber J^immel unb bie (£rbe mit aEcm, 2
UJas 5U ifjnen gcl?ört. * Unb €lolnni fcl)Iog am fiebenten Cag;o feine
5cf>öpferarbcit ab unb rul?tc am fiebenten Cage aus von all' feiner
5d)öpfcrarbcit. ' llnb (Slobtrn fcanefe ben ftcbenten Cag, unb er«
flärte \l}n für l^eilig, weil er an itfui gcrul)t Don aller feiner ilrbeit,
in melc^er er, Clol^im, fc^öpferifd^ t^ätig gen>efen u?ar. * Dies ift
bte €ntfte^un9[s9ef(^c^e] bes ^mmels unb bec <£rbe, als fie ge«
fi^affen mürben.
als yakue Clof^im Erde und Himmel schuf — ^ aber
es gab noch kein Gesträuch auf Erden und waren noch keine
Pflanzen auf den Fluren gewachsen , denn Jakve €loIjtm hatte
noch keinen Regen auf die Erde fallen lassen ; auch zvaren noch
keine Memchen da, um den Boden zu bebauen ; * aber ein Nebel
stieg 7>on der Erde auf und befeuchtete die ganze Fläche des
Erdhodt ns — da forvitc JaJive ^fof^im den Alenschen aus Erde
vom Ackerboden und blies in seine Nase Lebensodetn ; so wurde
der Mensch ein lebendiges Wesen. ® Hierauf pflajizte Jahve
€Iolitm einen Baumgarten an in 'Eden im [fernen] Osten tind
brachte den Menschen, den er gebildet hatte, dorthin, * Sodann
liess yahve Cloifim tüleriei Bäume aus dem Boden emporwachsen,
die lieblich anzusehen und [deren Früchte] wohlschmeckend
waren; dam auch den Baum des Lebens mitten im Garten
Digrtizeo Ly <jOOgIe
4
«, 10-23 (J», B, J%
und^) den Baum der Erkeftntvis von Gut und Böse. Unb®)
ein Strom cntfjjrang in '(Eben jur Seroäffcrung bcs (Sartcns; fobarin teilte
er fc^ bort nnb ima in vier 2Inne. " Der erjie berfel&en f;et§t ptfdjon,
^05 til ber, »el(^er bte ganje £liai>tla nmffte^, niofelb^ fld^ bos <9oIb finbet.
" llnb bas <9oIb biefes Canbes ijl oortrejfli^;; bort ({nben fd} aud; Bebo«
lac^I^ar) nnb S(^f}amfletne. Unb ber jmeUe ^In§ I^eigt <ß{<^on; bds ifl
ber, tpelc^er ^oni ICufc^ nniflte§t. Unb ber brttte ^(u§ f]ci§t (It^ibbeqel;
bas tjl ber, loeidyer cm 21fc^ur entlang |!ie§t; ber uferte ^\\\% enblid? ift ber
pcrat. «ä/tw Jahve (Elol^im </<t7; Menschen und versetzte
ihn ^) Garten 'Eden, ihn zu behau cii und zu bcicachen.
Und Jahve <Slobim ^^ah dem McnscJiiii dir Weisung: „l-on
jedem Baume iui Garten kannst du tiaeh In' Ii eben essen; ^''da-
gegen von dem Baume der Erkenntnis von Gut und Böse —
von dem darfst du nicht essen; denn sobald du davon issest,
musst du sterben!" " Da erwog Jahve ^Iol)im: es taugt nicht
für den Menschen, allein zu sein; ich will ihm einen Beistand
schaffen, der ihm entspricht. Da formte Jahve €Iol)im aus
Erdreich alle Tiere auf der Erde und alle Vogel unter dem
Himmel und brachte sie zum Menschen, um eu sehen, wie er
sie benennen würde, und zvie der Mensch ein jedes Cebetoefen be-
nefinen ivürde, so sollte es heissen. Da gab der Mensch allen
zahmen Tieren, allen Vögeln iinter dem Himmel und allen
wilden Tieren A' amen : aber für einen Menschen fand er keinen
Beistand, der ihm entsprochen hätte. Da liess Jahve €Ioljim
den Menschen in einen tiefen Schlaf fallen, und nachdem er
eingeschlafen war, nahm er eine von seinen Rippen und füllte
ihre Stelle mit Fleisch aus. " Sodann gestaltete Jakve €Iol)im
die Rippe, welche er dem Menschen entnommen hatte, zu einem
Weibe und führte sie dem Menschen zu. Da sprach der
Mensch: „Ja, dies ist endlich Gebein von meinem Gebein und
5) ünyerkennbar hmken diese letzten Worte des Verses dem
Ucbrigen nach; einer der beiden B&nme sdbdnt dem ursprünglielien
Kontext fremd ZQ sein; vergl. -jedoch ancb Note 8.
6) DafiOr, dass V. 10—14 eine (allerdings alte) Zutliat ist, spricht
abgesehen von anderen Gründen die sichtliche Wiederaufnahme von
V. 8 in V. 15.
7) inru'n V. 16 scheint ursprünglicher , als die Duplette ßtt^
V. 8; dagegen ist pv p Y. 16 offenbar sekondSr gegenüber pv^ P V. 8.
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2, «r-S, U (J*).
5
Fleisch von meine vt Fleisch ; rite soll ischa ( Weib) lieissen,
denn einem isch (Mann) ist sie entnommen!" Darum wird
einer seinen Vater und seine Mutter lassen und seinem Weibe
anhangen, so dass sie wie su einem Leibe werden, Und
obschon beide, der Mann und das Weib, nackt waren, schämten
sie sich nicht vor einafider.
* Die Schlange jedoch zuar listi^i^ icie keines der anderen
Tiere , Ufclcht' j'ahve <SIoI>tm geschaffen hatte, nnd sie sprach
zum Weibe: „Hat FJoJiini wirklich gesagt, dass ihr von gar
keinevi Baume des Gartens essen diirftV ® Da antiiwrtete das
Weib der Schlange : „ Von den Früchten der Bäume im Garten
dürfen wir essen; * aber von den Früchten des Baumes, der
mitten im Garten steht — von denen, hat Elohim gesagt, dürft
ihr nicht essen und sie [auch] nicht anrühren; sonst müsst ihr
sterben!*' * Da sprach die Schlange etm Weibe: ,Jhr werdet
gang getuiss nicht sterben; ^ sondern Elohim weiss nur zu
gut: sobald ihr davon esset, da werden euch die Augen auf-
gehen, so dass ihr elohinigleich iverdet und euch verstehet
auf Gut und Bös/' • Da mm das Weib befand, dass die Früchte
des Baun/es appetitlieJi und eine Augeuzceide selt fi und begeh-
renm'crt , idh durch sie klug rn werden, da pftiiekte sie 7'on
denselben und ass und gab auch ihrem Man?te, der bei ihr war,
und er ass auch, ' Da gingen allen beiden die Augen auf
und sie kamen zu der Erkenntnis , dass sie nackt seien; da
nähten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze^
" Als sie nun cUts Geräusch [der Tritte] Jakve €loliini9
horten, der sich in der Abendkühle im Garten erging, da ver-
steckte sich der Mensch mit seinem Weibe vor Jahve €[oIf(m
im Gesträuch, • Da rief Jahve €IoI{hn den Menscheft an und
fragte: „Wo bist diil'' Er antwortete: „Ich hörte deine
Tritte im Garten; da bekam ich Furcht , weil ich nackt bin,
und versteckte mich" Da sagte er: „Wer hat dir verraten,
dass du nackt bistl Gezuiss hast du von dem Bau fne gegessen,
von dem zu essen ich dir verboten hatte!'* Der Mensch
erwiderte : „Das Weib, das du mir beigesellt hast, die gab mir
von den Früchten, und ich ass." Da sagte Jahve €Loipm
zu dem Weiber „Was hast dugethani** Das Weib antwortete:
,yDie Schlange hat mich verführt, dass ich ass/* Da sprach
9
% 14-d4 (J>).
Jahve (Eloittm sur Schlat^e: „Weil du soklies gethan, sollst du
fortan verflucht dastehen unter allen zahmen und ^vildt n Tieren:
auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein
Leben langt Und es soll Feindschaft herrschen zwischen dir
und dem Weibe und zwischen deinen Nachkommen und ihren
Nachkommen ; sie werden dir den Kopf zermalmen und du wirst
ihnen die Ferse zermalmen" *• Zum Weibe aber sprach er:
„Ich will dir viel Schmerzen bereiten mit Schwangerschaften
unter Schmerzen sollst du Kinder gebären und sollst doch lieft ig
nach deinem Manne verlangen; er aber soll Herr sein über
dielt." Und zu Adam sprach er: „Weil du auf die Rede
deines Weibes gehört und von dem Baume gegessen hast, von
dem zu essen ich dir ausdrücklich verboten hatte: so soll nun
der Ackerboden verflucht sein um deinetivillen ; unter schwerer
Mühe sollst du dich von ihm nähren Zeit deines Lebens. *® Dor-
nen und Gestrüpp soll er dir tragen und doch musst du dich
von dem nähren, was auf dem Acker wächst. Mit saurem
Schweiss sollst du dein Brot gewinnen , bis du zum Erdboden
zurückkehrst; denn ihm bist du entnommen. Ja, Erde bist du
und zur Erde niusst du zurück *• Da gab der Mensch sei-
nem Weibe den Namen Ckam'a ^) ; denn sie wurde die Stamm-
mutter aller [jetzt] lebenden [Menschen). Hierauf machte
Jahve (gloljim Adam und seifiem Weibe Röcke aus Fell und zog
sie ihnen an, Utui Jahve €IoI)tm sprach: „Fürwahr , der
Mensch ist geivorden wie unser einer, indem er sich nun ver-
steht auf Gut und Bös; dass er nunmehr nur nicht etwa weiter-
greift und auch von den Früchten des Lebensbaumes V isst und
so unsterblich wirdl So entfernte ihn denn Jahve ^loliHn
aus dem Garten 'Eden, damit er fortan den Boden bebaue,
dem er entnommen war. Da trieb er den Menschen aus und
8) Dass die Benennung des Weibes an dieser Stelle befremdet,
hat schon Ewald richtig bemerkt; trotsdem finden wir keinen ans-
reichenden Grand, den Vers für eine späte Glosse zu erklären.
9) Da hier deutlicb beide Bäume vorausgesetzt werden, so müsste,
wenn die in Kote 6 ausgesprochene Vermutung richtig ist, auch hier
eine Ueberarbeitung der ursprünglichen Fassung angenommen werden.
Deutet auf eine solche vielleicht audi der auffiÜUge Parallelismus
von y. 33 und 24?
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8, 24^ 18 (J^
7
Hess ostHch vom Garten 'Eden die Keruhe sich hgem, dazu
die wechselnden Blitze des Schwertes, zur Bewachung des Zu-
gangs ssum Lehensbaunu.
* Der Mensch aber wohnte seinem Weibe Chama bei; 4
da wurde sie schwanger und gebar den Qajin und sprach : ,Jch
habe einen Knaben bekonumn mit Hilfe Jahves ^^), * Hm auf
gebar sie abermals, den Hebel, seinen Pnidt'v. Und Hebel wurde
ein Schafhirt , Qajin aber ein Landmann. ' Da geschah es
nach Verlauf einiger Zeit, dass Qajin Jalwe ein Ofer dar-
brachte von dem Ertrag des Ackers. * Und Hebel brachte
auch seinerseits [ein Opfer] von den Erstlingen seiner Herde
und zwar von ihrem Fett Und yakue schaute mit Wohl-
gefallen emf Hebel und sein Opfer, * Auf Qaßn aber und sein
Opfer schaute er nicht mit Wohlgefallen; da wurde Qßjin sehr
ergrimmt und liess mürrisch den Kopf hängen, • Da sagte
Jahve zu Qajin : „ Warmn bist du ergrimmt und warum lässest
du mürrisch dc7i Kopf hiingeji ^ Jsts nicht so^^): zvenn es
recht mit dir btsttllt ist, so kannst du [ihn] frei er heben , und
7venn es nicht recht mit dir bestellt ist, so lauert die Simde
vor der Thür und nach dir geht ihr Verlangen; du aber sollst
Herr zverden über sie!" ® Da sagte Qajin zu seinem Bruder
Hebel: [Lass uns aufs Feld gelien! ^^)] , und als sie auf dem
Felde waren, da griff Qajin seinen Bruder Hebel an und schlug
ihn tot. * Da fragte Jakve Qßjin: „ Wo ist dein Bruder Hebelf"
Er antwortete: „Ich weiss nicht; bin ich denn zum Wächter
über meinen Bruder bestellt 1" Da sagte er zu ihm: „Was
hast du gethan! Horch! das vergossene Blut deines Brutlers
schreit zu mir 7fom Erdboden her. Darum sollst du ver-
flucht sein, fortgetrieben von dem Boden , der sich auf gethan
hat, um das Bhit deines Bruders, das deine Hand vergossen
Itat, in sich aufzunehmen, Wenn du den Boden bebaust,
10) So wie der Text einmal lautet, ist obige Uebersetzung noch
immer daa Wahrscheinlichste; die Wortform qaniti soll offenbar die
Anspidung tu Qajin dentlicher machen.
11) Nach der Lesart fCaVO; vergl. Ges. § 91, 1, Anm. la.
13) Die nachfolgende UebersetzuDg will nichts als ein Versneh
sein, dem schwierigen Text einen Sinn abi^ugewinnen.
13) So nach fast allen alten Versionen.
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8
4» 1^25 (J* and J<).
so soll er dir keinen Ertrag mehr geben; ruhelos sollst du dich
auf der Erde umhertreiben," Da sprach Qajin ssu Jakue :
,J)ie Folgen meiner VerschiUdung sind unerträglich schwer.
Wenn du mich jetzt so wegtreibst vom Ackerlande, dass ich
verbannt sein muss aus deiner Nähe und mich ruhelos auf der
Erde umhertreiben muss, so ivird mich totschlagen, wer viich
antrifJtJ^ Da sprach Jahve zu iJini: „Eben dariDn soll, wer
Qajin erschlägt, siebenfältiger RacJie verfallen/' Und Jahve
bestimmte ein Zeichen für Qajin , damit ihn nicht erschlüge,
wer ihn irgend träfe. ^® Da zog Qajin aus dem Bereich Jah-
ves hinweg und er nahm seinen Aufenthalt im Lande Nod herwärts
von 'Eäm^*). " Und Qajin wohnte semein Weibe bei, da wurde sie
schwanger undg^ar den Chanohh; er [Qajin] aber wurde Begründer
einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Manen seines Sohnes
Chanohh* " Dem Chanokh aber wurde *Iraä geboren und *Irad er^
zeugte Mechuja*el und Mechifd^d erzeugte Metuschdel und Metuscha^el
erzeugte Lemekh. *• Lemekh aber nahm sich zwei Weiber; die eine der-
selben hie SS 'Ada, die andere Silia. *° Und 'Ada ^cbar den Jabal; dieser
7tmrde der Stammvater der ZeÜbewohner und Viehzüchter " Sein
Bruder aber hiess jubai; dieser wurde der Stammvater alier derer^
die Zither und Schalmei handliabeti. *' Und Süla gebar gleichfalls,
nämlich den Tubalqajin, [den Stammvater] aller derer, die Erz und
Eisen bearbeiten^*); die Schwester des Tubalqajin aber war Na'ama.
^' Da spretch Lemehh zu seinen Weibern'. 'Ada und Siila, härt meinen
Spruch; ihr Weiber Lemekhs, vernehmt ntetnen Sang! £men Mann
erschlage ich ") für eine Wunde, die mir geschlagen, und einen ßing-
Ung für eine Strieme, '* Wenn Qajin siebenfältig gerächt werden soä,
so Zemehh sieben und siebzig mal."
Und Adam wohnte abermals seinem Weibe bei; da ge-
14) Schwerlich nach der herrschenden Auffassung ^Östlich von
*Eden.
15} Der Text ist ohne Zweifel korrupt; wahrscheinlieh ist das
Regens yon ausgefallen.
16) Nach dem Kontext ist kaum zu bezweifeln, dass ^ vor ^
ansge&Uen ist; Vto^ ist wohl nur alte Glosse zu
17) Nfther liegt allerdings »erschlug ichi*; die Aussage müsste
sich dann auf ein Faktum beziehen, welches uns im jetzigen Kontext
unverständlich bleibt,
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4» 26-li, 90 (n Q).
9
Bar sie einen Sohn und nannte ihn Sehet; denn „Elohim hat
mir anderweitige Nachkommenschaft gesetzt an Stelle Hebels,
da Qaßn ihn erschlagen haf*. Und auch Sehet wurde ein
Sohn gebaren; den nannte er *Enosch; damals begann man mit
der Verehrung [Gottes] unter dem Namen Jakue.
' Dies ift bic Urfimbe über bic Ha^ftfommen ^Ibaius; ab 5
€IoI?im ^bant crfcfiiif, ba erfd^uf er €Io{?iin ciJ^nUd^; ^ in (ße=
ftalt eines lllamics uiib eines IDeibes fdnif er fie ; alsbami fegncle
er fte unb gab tf^nen ben Icatnen ITTcnfc^ bamols, ab (te gefc^ffcn
mürben. * nun 2lbaTn (50 3<^^r^ ölt iJ^<^^^^ cr5eu9tc er [einen
So^nJ, 6ev i^m ^lic^ unb fein ^bbiib mar; bem gab er ^n Ha«
men Sc^t. ^ Hcu^ ber (Srjeugund 6cs Sc^t abec (ebte ^Ibam
noc^ 800 3<i^i^c tt^^ erseu^te So^ne unb Oester. * Itnb bte ge^
famte Cebensbauer ^boms bdief ftd^ fomtt auf 930 ^al^re^ fobann
ftorb er. • V^& nun Sd^et \05 "^dkfct alt nwr, iki erseucjte er
(Enofd?, ^ Had> ber (Er5eu9mK3 bcs fnofd) aber lebte Sd)et iioi?
807 3^^^?^^' ^^i^ er5eugte SöJ^nc unb Cöditer. ^ llnb bie c^efanite
Cebensbauer Sdjets belief fid? fomif auf ^)\2^(\h\rZ\ fobauu ftarb
er. • ^Is nun Cnofc^ 90 3^^^^ erzeugte er Qenan.
Hac^ ber <£r5eu9ung Qcnan's aber lebte ^nofd? nod? 8\5 3a^re
unb er^citi^te S5{)iie unb Cöd^ter. * ^ Unb bie gefamte Cebensbauer
bes €nofd? belief {tc^ fomit auf 905 3a^re; fobann porb er.
^* 2lb nun Qenon 70 3a^ alt mar, ba erseugte er TSU&fif
laleL Xlac^ ber frseugung Hta^alalefs aber lebte Qenan noc^
8^0 3^^^^ einengte Sd^ne unb C5(^ter. " Unb bie gefamte
Cebensbouer Q^ans belief ftd} fomtt auf 9^0 '}>di}xt\ fobann ^arb
er. 2il5 nun 2]1al)alalcl 05 3^^*^^ ^^'^1 er5eu9te er 3^'i^<^b.
llav-ii ber ^r^cuAutuj 3<^reb's aber lebte lltaljalalel nod? 8503^I?i'<^
uu6 er5cuato Sötjne unb Oester. llnb bie gefanite Lebensdauer
Illal^ilalers belicf pd? fomtt auf 895 l^i^^"*^^ fobann ftarb er.
•'^ 2lls nun '^^x^ \62 3<*^re alt mar, ba erzeugte er Cl^anof^.
Xla&( ber (£r5eugung CJ^anof^s aber lebte 3«reb nod? 800 3^^^
unb erzeugte Sd^ne unb <Ca<^ter« Unb bie gefamte Cebensbauer
18) Der schwerfällige Ausdruck «hat gcseUt** entspricht dem in
diesem Zusammenhang gleichfalla ungewQhidichen hehr, , welches
der Etymologie von ^ zu Liebe gewShU ist
l*
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10
5, 21 6, 7 (Q, J«, JS J*. ß).
3crob'5 bclief fid? fomit auf 962 3^^^*-' 5 fobaun (tarb er. 2Jl5
nun Cl)anoft? 65 3al)re alt wax , ba erjcugtc er 2Tletuf(f^Iac^.
Itad? ber (£r5cucjunö IHctufcf^cIacf^'s aber fül^rtc C^anofl? fctnen
XDanbel [meiter] in <5emeinfcf?aft mit €loIiiin 300 3<^f?t«-
Me gcfamte Cebeiidbauer C^onof^ beHef fi<^ fomÜ auf 365 3a^re.
Unb ii>etl C^ano!^ alfö in ^emeinfc^ft mit ^lo^im genxmbelt
J^atte; perfc^n^anb er einft [plö^ttc^]: €Io^tm ^atte t^n ^inme^ec^
nommen. ^fe nun HTetufcf^elad^ ^87 3^^^?*'^ VMt, erseugle
er £cincFI). *® Xlad} ber (fr^eu^imc} CemefJ^'s aber lebte HIetu*
fd)clad} nod) 782 3^^^^"^ wnb cr^cuatc f jIjiic imb Cöd)ta\ Unb
bic cjefamte Cebcnsbaucr Zllctufd)clad]5 bclicf ficf) fotnit auf 969
3al>rc; fobann ftarb or. ^U? nun Cemefb \S2 ^ai)U alt u>ar,
ba er^eu^te er einen Soljn. I^t-fn gab er den Namen Noch,
indem er sagte: „Dieser wird uns aufatnum lassen von unserer
Arbeit und der sauren Mühe , die {nnsj der Erdboden verur-
sacht, den Jahve verflucht hat" 2Xa<^ ber (Erzeugung Xloc^'s
ober lebte Cemef ^ noc^ 595 3a^e unb erjeugte Sd^ne unb (Tdc^ec.
Unb bie gefamte Cebensbauer Cemef^'s belief ftd; fomit auf 777
3aF?re , fobann florb er. 2tl5 nun Zloc^ 500 3^^^?!^^' ^ »«"f/
ba erjcu^te Hoc^ ben Sc^m, ben C^ain unb ben 3^P^^^»
6 ^ Als nun die Menschen anfiengen , steh zu vermehren auf der
£rde und iJinen Töchter geboren wurden, da sclmuUn die Biohimsöhne
nach dm Menschentöchtem [und fanden} , dass sie schön waren, und
nahmen sich m Wdbem, wer ihnen irgend g^eL ' Da sprach Jakve:
tJlfein Geist saä nicht auf unadsehdare Zeit im Menschen waUen\ , . .
er ist Fleisch und seine Ldfensdauer heirage [fortan] 120 Jahre» * In
jener Zeit waren die Riesen ai^ der Erde und auch nach dem Zei^unJä,
wo die £bhims9hne sieh mit den Tlfchtem der Menschen verbanden
und diese ihnen gebaren — das sind die Gigantm, die in uraiten Zeiten
hochgefeiert waren,
• Da mm Jahve befand, dass die Uebelthaten der Menschen
sich häuften und all ihr Sinnen und Trachten immerfort nur
böse 7ifar, ® da bereute Jakve, die Mensrhen auf der Erde ge-
schaffen zu haben und war schwer bekümmert. ^ Da detcitte
jfa/ive : „ich will die Menschen, die ich erschaffen habe^ tvegtilgen
van der Erde foiiwl(I inenf4;en ats Piecfagltr, ol» HeptUicn nnb felbfl
üiyiiizeQ by GoOglc
6. 8-20 (J - Q). 11
bic t>ögcl unter bem f^immel; denn es reut mich, sie geschaffen zu
haben." ® Noch jedoch hatte Gnade bei Jahne gefunden.
" Dies ift bie ^-famtltcnaefcf^iditc Hocb 's. Hod) lour ein q,t-
red^ter unb iiTiftnifIid)er 2]Tatm imtor feinen 5
mcinfd^afl mit i£lol)im füt^rte Xiod] fernen IDanbcl. Unb Hod^
crjcugte brci Sdt^ne : Sd^em, (C^am ttn6 3q?^et. ^ ^ ^bcr bie (£rbe
jei^te fid? immer rcibcrbter t>or €Io^im, unb bie €rbe murbc doU
von ^npelt^aten. Da befanb <£b^im, bag bk (Erbe in 6er
'C^t t>erberH fei; benn jebermanit auf ber (Erbe ii>ar auf %ax
fc^imme IDe^c geraten. " Da f)n:a(^ €Io^im 3U Xto<^: „3d?
Bin entfd^Ioffen , ein €nbe $u madjen mit allen <ßefd?öpfen; bcnn
bic £rbo ift üoll Don ^repeltJ^akn, bie fie rcrüben; fo ipill id? jte
benn fanit^^) ber €rbe pertilgen. Baue bir ein Sditff aus
Pinienljolj mit lauter gellen unb perpidjc es inmcnbig unb aus=
ttjcnbig mit Barj. llnb ivoav follft bu os na<h folgenbon ITTTn^cn
bauen: 300 (£Uen betrage bic £dnge bes SdMffc^, 50 £Ueu feine
Breite unb 30 €lkn feine ^öl?e. ^* €ine £id?tcffnung foUft bu
oben an bem Sc^ff ^erftellen, eine ۟e weit, unb ben (Eingang
5um Schiff foIIft bu an fetner Seite anbringen; in brei Stochoerfen
mit lauter einseinen ^Belaffen foHfl bu es erbauen. Denn ic^
fte(?c jc^t im Begriff, bie ^lut meiMt»it über bie €rbe ^einbrec^n
5U laffen, um alle ^fcf^öpfe unter bem ^immel, bie lebenbigen
£)bem in fid^ ^aben, 5U Dciiiid^ten; alles roas auf (Erben ift, foU
fein Ceben ausl?aud)en. " Dir gegenüber aber ipiU td^ folgenbe
Perfügung**') in Kraft treten laffcn, bag bu famt beinen Sof^nen
unb beinern IDeibe unb beinen Sdimiegertöd^tern in bas Sdiiff l?tnein=
gelten follft. Unb oon allen lebenben IDefen, pon allen (ße^
fc^pfcn follft bu je jroei Pon allen mit l?ineinncf)mcn in bas Sdjiff,
um fte bei bir am Ceben $u erhalten; je ein ZTlännd^en unb ein
XDeibc^ foS es fein. Don ben Ddgeln je na(^ i^er ^rt, von
ben so^men tTieren je na<^ i^rer 2trt, i>on allen Heptilien je na(^
19) Für -nM wird allerdings mit Olshansen 2a leaen sein:
von der Erde.
20) „Verfügung" — ein Notbehelf, um den eigentlichen Sinn
des hebr. in Ermangelung eines entsprechenden deutschen Wortes
einigerm^sen verständlich zu macheu. Darnach kann, was im voraus
bemerkt sein mag, nicht davon die Rede sein, dass überall mit
demselben Ausdruck wiederzugeben wftre.
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12
6» 21-7. 10 (Q, J\ B).
%ec ^ct foUen immer $ii>ei )U in bos Sd^iff ctnge^, bamtt
fte am Celren UeÜSmu Du aber befc^ffe Mr Dorra! uon ollem,
tDos man effen fann, mb fpetc^ere i^n bei Mr auf ^ baf er Mr unb
i^nen sur Ha^ng biene. " J)a ifyA XXodf ^an^ mit Hjim <EIo>
^im gc^eigcn l^attc — fo tf^at er.
7 ' -ört gebot Jalivc (fun Noch: ,,In\L^it b dich samt deiner
ganzen Familie hinein in das Schiß'; denn dich habe ich recht-
schaffen vor mir erfunden in der gegeniviirtigen Generation.
* Von allen reinen Tieren niinni zn dir je sieben, jedesmal ein ^
Männchen mit seinem Weibc/un, und von den nicht reinen
Tieren [nur] Je zwei , je ein Männchen mit seinem Weibchen,
' Auch von ekn Vögeln unter dem Himmel je sieben, ein Wim,»
d^en nnb ein IVetbd^n, damit allenthalben auf der Erde ein Stamm
erhedten bleibe ^"^y, ^ Denn in sieben Tagen werde ich* s regneu
lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte kmg, um
alles Bestehende, das ich geschaffen habe, von der Erde weg-
zutilgen. * Da that Noch ganz so , wie ihm Jalive geheissen
hatte. * ZTod) mar fecf)5l?unbcrt jabro alt , als bic jlut
rPafffrffnt übcr bie i£rbc fam. ^ Da ging Noch samt seinen Söh-
nen , seinem Weibe und seinen SchiviegertdcJitern hinein in
das Schiff, [um sich zu retten] vor den Ge^vässern der Flut.
* Von den reinen Tieren und von den nicht reinen Tieren itnd
von den Vögeln und von allem, zvas auf dem Boden kriecht,
^gingen je zwei, ein Htfinndjen nnb ehi IDeift^en, zu Noch in das
Schiff, wie Clolitni Noch geboten hatte. Und nach Ablauf
21) Daas in Y. 3 der Bddftktor eingriffen hat, ist dnrch napn "IST
flir V^V^I V^lt sar Genüge bewiesen. Die TerscMedene Aaff&Uiing
des Yeisee bei LXX und Sam. mag auf Beflexion beruhen. Da aber
nach 8, 20 J ohne Zweifel bei der Besiedelung der Aiühe auch der
reinen Vögel gedacht hat, rittna aber in V. 2 schwerlich auch die
YSgel mitbefasst, so begnügen wir uns damit, n^psi ndT dem B znzn-
weisen.
22) Sam. Targ. Yulg. (letztere wohl auf Grund von LXX-Hand-
schriflen) rnrp — sicherlich das ürsprflngliche. Dass Y. 7 — ^9 in der
Hauptsache J zu Grunde liegt, aber in der Bedaktion Ton B (von
welchem vielleicht in Y. 7 die ausftthrliche AufisRhlung statt des ein-
facheren — veiigl. Y. 1 — herstammt), beweist schon die Dis^
kiepanz zwbchen den reinen Tieren Y. 8 und der Zweizahl Y. 9*
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7, 11-23 (J^ Q, B).
13
der sieben Tage , da kamen die Gewässer der Flut Uber die
Erde. fecfjsl^unbertftcii £ebcn«jabrc Hod/s, im 5it>citcti
iHonat; am ftc(i3cl;TitcTi Caa bcs 2TTcnal&, an 6 i c f e m ^age bra=
d^cn überall 6ie Sprubcl bes £)5eans burd? unb tl^ateu fid? auf bic
(Sittcr am ^imtncl. strömte der Regen auf die Erde
vierzig Tage und vierzig Nächte lang. " 2ln eben bicfcm tCagc
^mgen Hoc^ unb Sc^m, C^am unb 3ep^t, bte 55^e Hoc^% unb
bas 2Detb itoc^'s unb feine bret Sc^te^ertdcf^tei; mit i^nen in bos
Schiff, fte unb alle »Oben (Tiere na(^ i(?rer ^rt unb aOe Salomen
Cterc nacf} tfjrer 2lrt «nb öHe HepftHcn, bie auf bcr (Erbe frieden,
tiad) i[}rcr 2trt uiib aUc Pöc>cl nad) iljrcr 2(rt, fami unb fonbers,
flein unb grof. Die fingen I]inciii 5U Icod} in bas 5cf>iff je
5tt>d ron allen (ßefd^öpfen , Me Icbonbic^en £)bem in fid? l^atten.
Unb mas cingina, bas ujat je ein iHäTnid^en unb ein IDeibd^en
aus allen (6cfd)öpfcn, u>ie €lol?im il?m gcbcigon I^attc, Da sciäoss
Jahve hinter iIip! " 2)a fam bie ,flut ricrsig (Lage über
bie <£rbe und das Wasser stieg und hob das Schiff empor, so
dass es Uber der Erde schwebte. Unb bie ^Beuräffer nahmen
5tt unb fliegen ^o<^ empor fiber bie (£rbe; ba fu^r bas Si^iff ba^in
auf ber XOafferfläc^e. ^* Unb bie <Ben>dffer ftiegen überaus (;od}
über bie (Erbe empor, fo baf aüc bie ^o^en d5ebir9c allerorten
unter bciu i)i.mmol üI-cifdiiDeriiHit luurben. ^ünf^el^n €IIcn I^od?
flieg bas IDaffcr banlber empor, fo baf bie (ßebirge übcrfdiuKinmt
lüaren. Da faincn um alle (5efd)öpfc, bie fidi auf ber (£rbe
regten , an Pegeln unb 5abmen unb n>ilben Cieren, unb alles ®e=
Würm bas auf firben fro(^, famt aüen ZHenfc^. Alles, was
Lebensodem in seiner Nase trug, soweit es auf dem Trockenen
war, das starb, So vertilgte [Jahve] alles Bestehende, was
auf dem Erdboden war, fot9o1)( bie menfd^en, als bie großen (Ctere,
als bie HeptUleit unb bie t)ö0e( unter bem Qimmel — bie umtben medde*
ttl^t von ber Crbe, so dass nur Noch übrig blieb und was bei ihm
Mit dem redaktionellen Eingriff biingt auch die jetzige Stellung von
V. 10 zosammen, der ursprünglich vor V. 7 gestanden haben maas
(Einzug Noch's nach J; vergl. V. 13 den Einzug nach Q).
23) ^us obiger QueUenscheidung ergibt sich von selbst, dass
V. 16 c, welches K hier passend nach dem Einsog Noch's bei Q ein-
schiebt, bei J vor V. 12 gestanden haben muss.
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u
7, 24—8, U (Q und J^).
in dem Schiff ivar. ** Uttb We (ßeujäffcr ual/mcn 5U auf bcr
€rbc l;unbcrtfunf5i(j Ca^ic lang.
' (£nMid) in Hiicfiu-f;>t auf VioA> «nb alle bio n>t!ben unb
bic 5abnien Cierc, bic bei ilnn in boin bditff luarcn, lieg ^£löl}irn
IDinb über bic (£rbc tt>cl?cn, fo 6a|^ btc (ßciüäffcr pclen. ^ Da
(c^lofcn ficf} bic Strubel be« ^'jeans unb bic (ßittcr am f^tiiDncl
der Regen strömte nicht länger vom Himmel herab, ' Da
verliefen sich die Gewässer immer mehr van der Erde unb Me
<ßen)affer nannten ab na<^ Derlauf Don ^unbertffin^^ Cagen.
* Da fag bas S^ff am fteb5e^nten tTa^e bes ftebenloi ZTTwois
awf cmem ber Sergaipfcl pon 2lrarat •*) auf. * Unb btc <ßen>dffcr
iialjniai immer tpeiki ab bis 5Um jebntcn IlTonat; am crftcn bes
$cbntcu ilionats a^urbcn bic (Sipfcl bcr Bcr^c ftd^tbar. ^ Nach
Vtrlanf von vierzig Tagrn aber öffnete Noch das l'oistcr des
Schiffs, das er anf^ebracJit hatte, ' und sc/iickte den Raben ans;
der aber flog hin und wieder , bis das Wasser sich von der
Erde zurückzog. ^ Hierauf Hess er die Taube hinausfliegen^
um sich zu überzeugen, ob sich die Gewässer von der Erdober-
fläche verzogen hätten. ^ Aber die Taube fand keinen Ort, wo
sie fussen konnte; daher flog sie zu ihm in das Schiff zurück,
weil auf der ganzen Erdoberfläche [noch] Wasser stand; da
reckte er seine Hand aus, ergriff sie und nahm sie zu sich hinein
in das Schiff. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage;
da Hess er die Taube abermals aus dem Schiff ausfliegen.
Da kam die Taube zur Abendzeit zu ihm und zwar mit
eiuiNi frischest Oelz%veig ijn Schjiabel , daran erkannte Noch,
dass sich die Gezvässer von der Erde verzogen hatten. Hier-
auf wartete er noch weitere sieben Tage und Hess die Taube
fin-r^! diesmal aber kehrte sie nicht wieder sti ihm zurück.
*^llnb im fec^^unbertften 3a^re [Hoc^], am erften Ca^c bcs
erft«n ITTonats, ba waren bte <0en>dffet auf ber (£tbe Derfte^t Da
entfernte Noch das Dach des Schiffes und schaute aus: da war
die Erdoberfläche trocken ge^cvorökn " Unb am ftebeminb^ipan'
Stiften tTa^e bes 5n7citcn ZTTonats n>ar bte €rbe $an5 trogen ^e*
24) „von Ararat" — in der Vorausseizung, dass A. hier Lande.'jname.
25) Nach Ausweis vuu Y. 10 luuss eine ZeitbestimmuDg (etwa
wet raJSS^ fpa W) vorangegangen sein.
üigiiizea by Googl
8, 7 (Q, J», Q).
15
tDdirbetu Ba rebete €{o^tm Itoc^ foI$enb€mtagen: X>ei>
laf bas Sd)iff famt beinern ÜOeibe, betnen Sd^neti unb bemen
5d?u>iegertad?tcm. " 2lUe tTtcre, weld^ bei bir ftnb, alle (Efefd^öpfe,
forool)! IX^i^cl, ipie Pterfüficr, tote alles €fcn)ütm, bas auf ber
(£rbe friedet, laffc glcid^falls htTunif- , bannt fic jivb auf bcr (£rbc
tununeln unb ftd) fortpflaiijen luib ücimcl/ieii auf ber €rbc. ^® Pa
ging Xiodtf mit ben 5etntaen, feinen Sof^ncn unb feinem IDeibe
unb feinen Sc^miegcrtod^teni, l^eraus. ^ ^ 21lle fpterfügigcn] Cicre,
alle Septilien unb alle Dö^el, alles roas ftd? auf €rben regt nad?
%en perfc^iebeneti ^rten, »erliegen bas Sd^iff. *® jP« erricktete
Noch Jakve einen Altar und nahm je eines 'V van allen reinen
Vierfusslem und von aUen reinen Vögeln und brachte Brand-
opfer dar auf dem AUar, Als nun Jahve den angenehmen
Duft roch, da beschloss er bei sich : ich will künftig die Erde
nicht mehr zu Grunde richten um der Menschen willen \ denn
zcas der Mensch ui sei nein ilerzcji sinnt , ist böse von yugettd
auf ] und ivill künftig nicht mehr alles Lebendige umbringeUy %
wie icJi getJian Jiabe. ^ ^ Fortan sollen, so lange die Erde stellt,
Säen und Ernten, Frost und Hitze , Sommer und Herbstzeit
und Tag und Nacht uminterbrochen ivechseln.
* Da fegnetc €lof^im Hod^ unb feine Sö^ne unb fprad? 511 9 -
leiten: ^Pflon^t euc^ fort, bamit $a^Ireic4 loerbet, unb bevölfert
bie (£rbe. ^ Unb ^urc^ unb Sc^e^ i>or euc^ foQ f ommen über
aQe XHerffifler auf £tben unb ftber aQe Pdgel unter bem Qimmel,
Aber oUes, u>as ftc^ auf €rben vegt, unb fibet alle ;$ifd^e tnt titeere:
in eure (Bemalt feten fie gegeben. ' Ellies, was fic^ regt unb lebt,
foll eud? 5ur Ha^rung bienen ; gaiis unc c5ras unb Kraut roeife \&\
es eud^ alles an. * Hur ^leifd>, bas nod? fein £cben, b. \\, fein Blut,
in fid} l^at, bürft if^r nid^t effen. ^ Dageacn euer eigenes Blut will
ic^ forbcrn ; pon jebem Ciere mill idj es fprbern, u>ie pon ben
2TTcnfd^n; Don jebeni, bcr feinen ZTTitmenfc^en erfdjldgt, miU
bas [betreffenbe] ZHenfd^enleben forbern. • lüenn einer ZHenfc^*
bittt Dergiegt; fo foU but<^ ZITenfc^n fein Blut »ergoffen ve^en;
benn al5 fein ^bbilb f|at <CIo^m ben ittenf^Ktt gefc^ffen. ' 3^r
aber pfUmjt eut^ fort, bamit ja^Ireic^ werbet; re^ euc^ auf
ber <grbe unb n>erbet sa^lreid; auf WycJ*
26} Kiciiüjj^er vielleicht ^e einige" etc.
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16
t. 8-22 (0, % J«>
® Da fprac^ <£Io^im 5U Ttod) unb feinen 5öf?ncn, bic bei i^m
f ol^enbecmalleii : * metnerfeit» tpiU eine Vitmbatan^
fteffeit mit eud^ unb euren Uaä/hnmtn, fonyie mit aßen Uhcnbi^en
IDefen, Me bei eu<i^ ftnb, {bn)d^I ben DSgeln als ben ja^men unb
oilben Cieren; bte bei eud^ fmb, mit allem, jdob an (Setter ba»
Sd^iff ücdaffcn F^at. '*Unb sroor nwH ic^ folgenbc t^erdnbanm^
mU cud) Ucffcii, 6a[> füufti.; fein C^cfdiöpf mehr burcb ,fIut.>irvi)KT
l^iimicg^ctil^t u>vr5cn unb fciiic ^flut mehr fommcii \oii, um bic
€rbc 5u Dcrl^ecren. Unb (Ebhtm fpracfi: „Dies fei ba?
ber Percinbaning , bic xd) 5ipifd)cn mir unb oudi unb allen Ubcw
bi^en XDefen, bic bei cud} fmb, treffe auf bie f crnftcn (5cfd?Icd?tcr :
ZlTcincn Bogen ftcUe idj in bic IPolfen, bamit er als ein ^dd^m
ber Vereinbarung smifc^n mir unb ber £rbe btene. ^* Unb wem
id^ je XDotfen fiber ber €rbe perfammle unb ber Bogen in ben
IDolfen erfc^nt fo srfS bann ber Vereinbarung ^jä^m
mir unb euo^ unb allen lebenbigen XDefen; aUen (^fd^öpfcn, ^e«
• bcnfen, unb es foll bas IDaffer ftch nidjt mieber 5U einer ^lut ftei-
Csciii , alle ^efdwpfe 511 Ooiuiibe rid?ten. Unb ber Bochen
foII in ben lüolfcn fteben, bamit icf>, n?cnn id) \l}n anfeile , cincje»
bent' irerbe ber für alle <5^iten cjüüiijen Dercinbarun^ jmifd^en
v£lobiiu \mb allen lebcnbtaen IDcfen , allen ff^efdiopfen , bie auf
(£rben fmb." Unb (£Ioi)im fprad^ juXlod?: „Dic5 fei bas<3ei»
d?en ber Vereinbarung, bic id? 5«)if(^ mir unb aUen 6e{c^pfen,
bie auf €rben ftnb, getroffen ^be»
1» £5 maren aber bte Sdfine ZXodfSt tvel«^ S<^tff ocrIte§eni 5<^em,
(Cf{am imb Z^p^et; C^am, bas tfl ber Pater Kena'ons. ** Iliefe bret loaren
bie Sd^ne Zlodfs unb von 'ifyntn naf^m bie gefatnie jje^t] fiber bte <Erbe
oerbreitefe tnenfd^bcit il^ren ^lus^ang"). ** l/nä Nach, der Landmaimf
fi(ftg an und pflanzte Weinstöcke. " Als er aber von dem Weine trankt
wurde er trunken und. lag aUblvsst da in seimm Zelte. '* Als nun
(Lljam, öcr Pater 6es Kena'an seinen Vater so entöiosst sah, sagte er
27) Nncb der Accentuation und Versabteüung wfire zu über-
setssen: so soll der Bogen in den Wolken erscheinen.
28) DasB 9, 18 f. (vergl. sii Y. 18 auch Anm. 30) und 'dK DP
y. 22 Bedaktiollüklaniinem sind, welche den uraprttnglichen Wort-
laut von 9, 20 ff. mit 6, 10 etc. und 10, 1 in Einklang setzen sollen,
erscheint uns zweifellos; ob diese Klammem bereits von JE' oder
erst Tom letzten Redaktor herrühre»» lassen wir dahingestelli
üigiiizea by GoOglc
t, «-», 7 g', Q).
17
es Semen beiden Brüdern dnmssen. Da nahmen Sehern und J^het
dets Obergewand i kgUn es auf ihre Sehuüßern und dechten nukufäris
gehend die Seham ihres Vaters zu, wahrend ihr Gesteht abgavendet
war, so dass sie die Seham ihres Vaters nicht zu sehen bekamen.
•* Als aber ÄW/i aus sänem Rausche erwachte und erfuhr^ was ihm
sein jüngster Sahn angelhan hatte, " da sprach er: „Ver/iurht sei
Kena'an; als niedrigster Sklave soll er seinen Brüdern dienen.'* Dann
sprach er : „Hoehzupreisen ist Jahve, der Gott Sc he ms ; aber Kena'an
soll ihnen als Sklave dienen. Elohim beglücke Jephet, dass er wohne
in den Zelten Scherns. Aber Kena*an soll ihnen als Sklave dienen.*'
Un^ Hoc^ lebte m&i ber ^lut no<^ 350 3a^^» So fam
Me ^efomte Cebens^duer Hoc^ auf 950 3ü^re; bann fiatb er.
* Unb btes ift bte Zlac^ommenfc^ ber Sd^e Hoc^^lO
S^em, CE^am unb 3^T^^t; unb es ipurben i^nen S5^ne geboren
mif bcr ,flut**). *Dfe Sö^ne 3epl?ets iparcn <Bonter, IHaaoc^,
iliabai, Jaran, (Tubal, ZTlefc^cft? unb «Tiras. 'Hub bio fobiic
(Öonicrs: 2l[difoua5, Htp^at unb Cogainiu. * Unb bio Soljiie
3aDans: €lifd?a, Carfcfjifc^, bte Ktltim unb bte ^^obauiin
^ Vo^\ ibttcn sannato ftc^ ab bic BeDöIfermu^ (iiif 6cu jnfcin unb
li\x\k\\ ber (5ojim^^) (bks ftnb bk Sö^ne ^cpl^cts^')) nac^ i^ren
Canbcrn, tfjren Sprad^en, t^ren Stämmen unb Polferfcfjaftcn.
«Unb bic SöJ^ne C{)am5 it?arcn Kufcl?, ZUisrajim, Put unb
Kena'an» ^ Unb bte Sd^ne Kufc^: Seba, C^ptk, Sabta, Ha'ma
unb Sobtefa, unb bte Sd^ne Ha'mos n>aren Sc^a unb Deban.
2P) ErwälmuTig verdient die Konjektur Budde's (Uigeschiclite
S. 294 tf.), der urspr. Text habe gelautet: DK? '\T\'2 der Gesegnete
Jahves ist Schein.
30) etc. höchstwahrs cheinlich aus J' ; auch dort nuiss eint;
nochinalin-e Aufzählung der Nochsühne in der Weise vou 9, 18 (wel-
cher Ver.s vom Redaktor vielleicht aus J*, wo er den Kopf der Völker-
tafel bildete, entnommen ist) vorangegangen ^ein; vergh Anni. 28.
31) „Rodanim" nach 1 Chr. 1, 7, sowie nach Öam. LXX Hier,
für Dodanim des masor. Textes.
32j Gojirn ist in der Ueberset/.un^ beibehalten, weil oiinc
Zweifel als terminns technicus für einen bestimmten ethnographischen
Bezirk zu betraxihteu ist.
33) Nach fast einstimmiger Annahme sind die Worte W
(vergl. V. 20 und 31) irrtümlich ausgefallen..
2
üiyiiizeQ by GoOglc
18
10, 8-^ (j«, Ep 0).
® C^ik/ erzeugte den Nimrod; dieser fing an, als ein
wahiger auf Erden aufzutreten, * Dfefcr »ar em gar**) guDalttger
3äser; ba]i«r man [fpr^tPdrtHd^] fa^t: eht not geoHiKtget 389« oie Zltinrob.
Es erstreckte sich aber seine Herrschaft anfänglich auf Babel,
dann Erekh ^ Akkad und Kalne im Lande Schin'ar. " Von
diese )n Lande ans criciiterte er seine Herrschaft über Aschur
und gründete Nineve, Recliobot 'fr, Kelack und Resen, zwischen
Nine:'e und Kelach; das ist die [bekannte] Grossstadt. Und
Misrajim erzeugte die Lud im, die Anamim, die Lehaöim, die
Naphtuchim, die Patrusini , die Kasluchim, von denen die
Peliscktim ausgegangen sind^^) , und die Kaphtorim. Und
Kena^an erzeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Cket, die
Jebusiter, die Emoriter, die Girgaschiter, die Chvumter, die
'Arqiter, die Siniter, die Arvaditer, die Semariter, die Cha-
tnatiter, und in der Folge breiteten sich die Stämme der
Kena'cmiter aus. Und es erstreckte sich das Gebiet der Ke-
ndo nit er von Sidon bis hin naeh (lerar, bis 'Azza bis hin nach
Sedoni, ^Atnara , Adnia u)id Sebojim , bis Leschd^"^). Dies
fiu5 öic Söl^ne CJpanis nad) il^ien Slämmeu unb-Sprac^Hi
(ic^tlic^ if^rer £änbcr un6 Pölfcrfcf^aftcn.
Auch Schein, dem Stammvater edler Sohne ^ Ebers, dem
älteren Bruder Jephets, wurden Sohne (geboren. Die Söl^nc
Me Sd^ne Drains fmb 'lU, <C^, <0etev unb ZITafc^. Und Ar-
pakhschad erzeugte Schelach und Schelack erzeugte *Eber, ' * Dem
'Eber aber wurden zwei Sohne geboren; der eine hiess Peleg,
34) Dm Teretarkende '^'^ (etwa im Sinne von „sogar von J
als solcher anerkannt") ist unflbersetsbar.
35) Ueber die Bedenken in BetrejQT dieses Bektimties, den man
wegen Am. 9, 7 etc. weDigsteng nach B'nnn erwarten sollte 1 vergi.
DUlmann z. d. St.
36) Die in V. 18 b gegebene Notiz ist in der jetzigen Teztgestalt
nnverstibadlidi.
37) Y. 19 ist J zugescbrieben, obschon die hier genannten Grenzen
für die y. 15 ff. aufgezählten Völker viel zu en;^ erscheinen. Weiter
ist hOehst fraglich, obnidit ^ ^ als splltere Epexegese zn und
die drei Namen nach Sedom als spätere Anffflllung des Textes ans
anderen SteUen ca bettaebten sind.
üigiiizea by GoOglc
10, 26-11, U (JS Q, JS Q).
19
denn bei seinen J^b seilen teilte sich die [ BeT'dlkerung der] Erde,
und sein Bruder hiess Joqtan. Und Joqtan erzeugte Aimo-
daä, ScheUpk, Chasarmavet, Jerach, Hadaram, Uzal, Diqla,
'Obiü, Abmdel, Scheba, ^' Ophir, Oavüa und JMb; diese
alle sind Söhne Joqtans» Und ihre Wohnsitze erstreckten
sich von Mescha bis Saphar, Ins zum Ostgebirge. Dies ftnb
5ic 5ö(?ne 5d)cuis nad? iljrcn Stämmen, itjren Sprad^cn, binficfit^
lid? if?rer ^änber unb Pölferfd^aftcn. Dies fmb bic Slaitimc
bor Hocfiföhne nacf) iFircn Der5tt)ei9un5cn, il?rcn Pölfcrfcf^affen, imb
pon ü)nen ^ei^ten (id^ ob bie VoiUx. auf <£rben nad} bcr jlut.
* Ä Ä^r^^ <7<5^r die ganze Menschheit eine Sprache und einerlei W,
Worte, ' sie nun im Osten umherzogen, fanden sie eine Ti^ebene
im Lande SchinFar und siedelten sich dort an. * Und sie sprachen zu
eenander: ,jAtsst uns Bachsteine formen und hart brennend, — so
diente ihnen der Bachstein als Baustein und der Asphalt diente ihnen
als Mhiel, * Und sie spraehen: ^un woUen wir um eine Stadt er-
hosten und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel st&sst, und wollen
uns so ein Denkmal setzen ^ damit wir uns nicht über die ganze Erde
hin verlieren.*^ ' Da stieg Jahve herab, um die Stadt und den lurm,
den die Menschen erbaut hatten, zu besehen. • Da befand fahve: Ein
Volk sind sie und reden alle eine Sprcuhe; und das ist nur der An^
fang ihrer Unternehmungen und fortan wird ihnen nichts unerreichbar
sein, was sie sich in den Kopf setzen werden. ' ^er ich will hinunter
und will da ihre Sprache in Verwirrung bringen, so dass heiner mehr die
Sprache des andern tfcriehen solL * Da versprengte sie Jahve von ehrt
über die ganze Erde, so dass sie abstehen mussten von der Erbauung der
Sieuit * Daher fuhrt sie den Namen Babel, weil Jahve dort die
Sprache der gesemten Menschheit m Verwirrung brachie und Jahve
sie von dort über die ganze Erde versprengte.
Dies ftnb bie Hacfifommen Sdicms. IWs Sc^m \00 3ai?rc
alt miXf er^eu^e ec ^paf^fdja^ %xxkx ^oi^ce na<4 bec Jlut, Hac^
38} Die abrapte Kotiz in V. 8 ist schwerlicli die msprlliigliche
Fortsetzung von T. 7; vielleicht enthielt der Bericht über das Ein-
greifen JabYee iigendwelcbe Antfaropomorphismen, die einem spä-
teren Redaktor entbehrlich schienen.
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20
11, 12—31 (Q und J*)*
iSijCUCsiiiioi bc5 ^Irpafbfcfiab aber lebte 5d?cm nod} 500 Jal^rc
unb erseu^tc Sö^ne unb Cöd^ter. * ^ ^Is nuti ^trpaf ^fc^6 55 Jal^rc
alt mar, erseugte er Sd^clac^. " Xiadf 6er (Etjeu^uitg bcs Sdje«
lac^ ober lebte ^(q^af ^fc^ab noc^ <(05 3a^ce umb etjeugte Sd^ne
unb Cdc^ev« nun Sc^a^ 30 ^Safyx alt tt>at, erjeu^e er
'<£ber. ' ^ Ha<^ ber (Erseugintd bes ^€ber aber lebte Sdidadf nodf ^
3al?re unb erjeugte Sdl^ne unb C^ter. *• TÜs nun '€ber 3^ 3a^re
alt n?ar, cr5eugte er Pcleg. Xlcid) bcr (Erzeugung be$ Pele$
aber lebte '€ber nod} «^.^u jvibic unb crjciujtc Söfyic unb Xöd^ter.
" 7X\s nun polca 50 Jubro alt wat, er5euv3tc *t He'u. ^" Had^ bcr
Cv^ougiuuj bcs Hc'ii aber Icbfc pclccj nodf 209 Jabro utib cr5cucstc
Sö^nc unb Cöd)tcr. nun He'u 32 3<i^?re alt uxir, crjcuglc
er Serug. Ho^^ bcr €r5euöun9 bcs Scrug aber lebte Sc'u nodi
207 3af^re unb ei^eu^te 5$^ne unb Cöd^ter. 2tls imn Serug
30 3<i^^ <^ ^"ff^t ^jcüdte er Zlac^. Xiadf ber Ctjeu^ung
bes Ha^Qr ober lebte Serug noc^ 200 3a^e unb erzeugte Sö^e
unb tTöc^er. 2Us nun Hoc^r 29 3^^^^ er5eu9le er
Cerac^. Hac^ ber €r5cu9un9 bes Cerad^ aber lebte Xladpv
nod} \\^ 3^^^<^ 11"^ cr5eu9tc Sö^ne unb' Cödjter. *• Ws nun
Ccrad} 70 3^^^^ u?ar, erseugte er 2tbrani, Had^or unb l^aran.
Pies fmb bie Had^foinntcn Ccrad}s : (Tcrac^ erjeu^tc 2lbram,
Ziad}Ox unb I)aran; l7aran aber erzeugte £ot.
Es starb Jedoch Hat an hti f.t'brjcitoi scifus Vaters Ter ach
in seinetn Gcburtslande , in Ur Kasdini. Da nahmen sich
Abrain tmd Nachor Weiber; das Weib Abrains hiess Saraj
und das Weüf Nachors Milka, die Tochter Harans, des Vaters
der Milka und Jiska, Saraj aber war unfruchtbar; sie
hatu kein Kind^^), •* Da na^m ^tcad) feinen So^n 2Ibram
unb feinen €nfel Cot, ben So^n Qorons^ unb feine 5d?rotegcrto<f^ter
Saraj, bos IDeib feines Sohnes 2(bram, unb fül?rtc fte*") aur Ur
39) V. 28 — 30 siiid oben summarisch J zugescbrieben, obwohl
uns die Bedenken dagegen — insbesondere auch gegen die Erw&b»
nung von ür Kasdim bei J — nicht nnbekannt sind (vgl über den
gegenwartigen Stand der Diskussion besonders Budde, Urgeschichte
S. 414 ff.). Eine zweifellose Analyse der namentlich in V. 29 vorlie-
genden IVttmmer der alten üeberlieferung wird vielleicht nie gelingen.
40) „und führte sie** nach der von Sam. LXX. Vnlg. befolgten
Lesart iqt^*i; dagegen drückt die Pesch, aus ^ K%3.
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11, 8^12, 12 (Q uid J«).
21
Üdshttn lfmmg, um in bas Cotib Kena'att 5U jte^en, mb {te ge*
langten Hs <Et^<m unb liefen ftd} bort meber. (£5 fant aber
Me Cebensbouec Cerac^s auf 205 3^^^^; bann fUtrb Cerac^ in
C^aran.
' Da befahl Jahve dem Abrain : „Ziehe hinwef^ aus deinem 12
Lande, aus deiner Heimat und aus deinem VatfrJiause in das
Land, das ich dir zeigen 7verde. ^ Und ich (/ich zu einem
grossen Volke werden lassen und dich segmn mui dir hohen
Ruhm verleihen, und sollst ein Quell des Segens %verden. ^ Und
ick will segnen, die dir Segen wünschen, und mit Fluch beladen
den, der dich verwünscht, und durch dich sollen beglückt wer-
den aUe Völkerstämme auf Erden," * Da zog Abram hinweg,
wie ihm Jakoe gebeten hatte, und Lot zog mit ihm* 2Cbrant
aber war 75 "^c^xz alt, als er iK>n Cbaran aussog. * Da na^m
ilbram fein H)eib Saraj inib feinen Hcffcn Cot famt aller tt^rcr
,fat?r(?abc, bic fic befagcn, unb bon 5f lauen, bic ibncn in Cl^aran
5U ekjcn gcu?orben maren, unb fic sogen aus, um fid) ins Canb
Kena'an 5U begeben, unb gelancsten ins £anb Kciuran. ^' Und
Abram durchzog das Land bis zu der Stätte, wo nachmals
Scliechem stand, bis zur Orakel- Terebintfie * ^) ; es tvohnten aber
damals die Kendaniter im Lande. ^ Da erschien Jahve don
Abram und sprach zu ihm^^): „Deinen Nachkommen will ich
dieses Land verleilten'* Da errichtete er dort Jahve^ der ihm
erschienen war, einen Altar, " Von dort rückte er weiter vor
aufs Gebiigi östlich von Betel und schlug sein Zelt so auf, dass
er Betel westlich und *Aj 'östlich hatte; und er errichtete dort
Jahve einen Altar und rief Jahve an. ^ Hierauf zog Abram
immer lueiter und zweiter nach dem N^egeb zu.
Es brach aber eine Hungersnot im Lande aus; da sie-
delte Abram nach Egypten über, um sieh einstzveilen dort auf-
zuhalten; denn die Hungersnot ivar drückend im Lande. Als
er nun nahe daran war, nach Egypten zu gelangen . sagte er
zu seinem Weibe Saraj: „Es ist mir wohl beumsst, dass du ein
schönes Weib bist* Und es wird nickt ausbleiben, wenn die
41 j j,()rakel -Terebintlie" unter der VoraussetzuTig , dass nmö
einen bei jener TeieV)inthe ansässigen Tora-Erteiler bezeichnet.
42) Nach der LA h "lOK^l bei Öam. LXX. Pesch. Vulg.
Digrtizeo Ly <jOOgIe
I
Egypter dich erblicken, so werden sie sagen: sie ist seine Frau.
Dann werden sie mich totschlagen und [nur] dich am Leben
lassen, Bitte, sage tüso, du seist meine Schwester, damit es
mir gut gehe um deinetwillen und ich durch dich am Leben
[und in Wohlstand] bleibe,** Als nun Abram nach Egypten
gelangt war ^ da sahen die Egypter , dass das Weib Überaus
schdn zvar. Und als nun [auch] die H'oßinge des Pharao
sie zu Gt sic/it bekommen hatten . rühmten sie sie gegen den
Pharao: infolge dessen wurde das Weih in den Palast des
Pharao geliolt. Gegen Abram aber erwies er sie Ii freigebig
um ihretwillen, und es wurden ihm Schafe und Rinder^ Esel,
Sklaven und Sk lewinnen, Eselinnen und Kamele zu teil, " Jahve
aber schlug den Pharao mit schweren Plagen famt feiner ^amilie")
wegen Saraj, des Weibes Abrams. Da liess der Pharao
Abram rufen und sprach : „ Was hast du mir angetan! Warum
hast du fnir verhehlt, dass sie dein Weib istf Warum hast
du behauptet: sie ist meine Schwester, so dass ich sie in meinen
Harem aufnahm * V- E)a es aber so steht — hier hast du dein
Weib ; nimm sie und geh deines Weges." Da beorderte der
Pharao Leute, dass sie ihm samt seiftem Weibe und allem, was
zu ihm gehörte, das Geleite gaben.
13 * Da kehrte Abram mit seinem Weibe und allem, was zu
ihm gehörte, toi mit tlim**), aus Egypten ins Negeb zurück.
' Und Abram war sehr reich an Vieh, wie an Silber und Gold
43) Das auffällige Nachhinken von nxi deutet auf einen Re-
daktionszuBatZi der im Hinblick aaf die parallele Erzählung 20, 17 f.
gemacht ist.
44) Obige Behr freie Uebersetzung will den (ähnlich wie 6, 2)
im Kontext der Stelle liegenden enphemistischen Gebranch von npb
nv)6 (im Unterschied von Stellen wie 24, S al.) wiedergeben.
45) Wir folgen der altgemeinen Annahme, dase die Worte
XBlo nachmals beigefügt sind, nm die Yerhandlnng mit Lot, von
welchem 12, 10 ff. nicht mehr die Bede war, zn motivieren. Dabei
lassen wir jedoch dahingestellt, ob nicht die ganze Erzählung 12, 10
bis 20 als eine ziemlich späte Zuthat zu J zu betrachten, nnd weiter,
ob nicht der grOsste Teil von 13, 1—4 (so vor allem Y. 1 nnd 3 ü)
auf Bechnnng eines Redaktors zu setzen ist, der nach Ernfttgu^ von
12, 9 ff. wieder an 12, 8 anknUpfen wollte.
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IS, (J* mi 4).
23
• ükä er zog Station für Station aus dem Negeb bis nach
Betel, bis su der Stelle , wo früher sein Zelt gestanden hatte^
ziuiscJien Betel und ^Aj, * su der Stätte des Altars, den er bei
seinem ersten Auf enthalt dort errichtet hatte, und zvoselbst Abrant
Jahve' angerufen hatte, * Und auch Lot, der mit Abrani zog,
hatte Schafe und Rinder und ein '^rosses Haus7t'esen. " Das
Canb gab jebod? xii&}X ^rtm^ öetiug, öag fie btx einanber bleiben
fonntcn , benn i^r Beft^ mar %to^, tmd es war unmöglich, dass
sie bei einander blieben» ' Und es kam zu Streitigkeiten zwischen
den Hirten Abrams und den Hirten Lots; überdies waren die
Kindaniter und die Perizziter damals im Lande ansässig,
' Da sprach Abram zu Lot: „ Warum soll doch Zank und Streit
sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen
Hirten'^ sind wir doch nah venva?tdt! • Steht dir nicht das
ganze Land offen f Bleibe Heber für dich , als dass du mich
beschwerst ; wenn du links willst, so will ich rechts gehen ; und
wenn du rechts willst, so will ich links gelten" Da schaute
Lot um sich und gewahrte , wie die ganze Jordamaue durch
und durch wohlbewässertes Land war, be^'or Jahve Sedom und
^Afftora zerstörte, gleich dem Paradiese, wie Egyptenland, bis
nach So'ar hin. Da wählte sich Lot die ganze yordansaue
und luft**) brach auf nach Osten, utib fo titemtfen fte fic^ pon
ehuinber; " TXbtam loeiOe int Conbe Kena^an, nxl^venb Cot in
ben £>rtfd^ften ber [3orban5](iue tDetIte und rückte mit seinen
ZeHen weiter, Ms [er] nach Sedom [gelangte]. ** Die Einwohner
V071 Sedom aber ware?i lasterhaft und sündigten beständig gegen
Jahve,
Jahve aber sprach zu Abrani, nacJidem sich Lot von
ihm getrennt hatte : „Blicke um dich und schaue von dem Platze,
an welchem du stehst, nach Nord, Süd, Ost und West, ^* Denn
all das Landi das du siehst , will ich dir und deinen Nach-
kommen für immer zu eigen geben* Und ich will deine
Nachkommen so zahlreich machen, wie die Krümchen der
46) Die Wiederholung des Subjekts erklärt sich wohl daraus,
dass auch J nach eine Bemerkiins!' über das Zurückbleiben
Abranis in Kena'an hatte. Der Redaktor strich dieselbe, weil ähn-
liches gleich darauf (V. 12) aus Q aufzunehmen war.
Digrtizeo Ly <jOOgle
Ift, 17—14, d (J% t>eMnd. QaeUe).
Erde, dass deine Nachkommen so wenig zu sohlen sein werden,
als jefttond die Erdkrümchen su sähien vermag, Mache
dich auft das Land zu durchziehen nach seiner Länge und
Brette; denn dir will ich es zu eigen geben. *® Abram aber
rückte weiter mit seinen Zelten, zog Jiin und siedelte sich an
bei den TerebintJicn Mamres zu Ciiebron und errichtete daselbst
jfahve einen Altar.
14 ' (i0 iru0 (tdi obtr unter ber He^ietung llinropljfls, bei
Kttfien oan Sd)tn'ar, ba fingen Hqokli^ ber fUrfl non (EUafar,
Iteborlft'omev, bev Ittr|l iioti lanir uab St^'nl, ^er Ittcfl ^it
Itiii, '3tnf$ an mit 9fr«% bm lüfften von Sebtni, uwb 9trfiKtV
bim filr|len non llmotii, Sdjtitali, bem Jllffleii oon Hbm«, unb
Sifiemeber*^, bc« f Urfleii «on $ebo|tm unb bim 9flr|lfii non $ela*
bn« t(l So'ar. ' fttcfe nlle ^ogen ueidul tu bas (5cfilbe non Sib=
bim, buö ill btts LifljigtJ :Sal|meer. * Iroölf 3aljrc ^inburdj nioren
fie bem Xicbüda omer tnbutpflid)ttg aemefeu uub im brf!?fl)nle« %^xt
marrn fic nbgefaüen. * %\\\ mnM\)\\\n\ 5rtl|re aber ?ag '^^pborla*^
Omer uub bie mit tljm uerbüubeteu |ür|leu tjetan, uuii S\t beftegteu
bie liefalter tn '^fit|tarot l^arnajim, bit Jupiter tu Harn unb bie
dmtter in ber bene uon Birjatajim, ® unb bif (fljoriter oltf il|rem
debtfif SeHt bis nai^ dl yavan ^tit, wtli^ef von ber Pftifle
liegt* ' 9^ertttf mail|teit fit ktlpft tmb gelangten n^ '€n Ittif4||iaty
ba0 iftClabefd); nnb fie beftegten bie *jlmalei|ttet auf intern ganfen
§ebiet, fonrie bte Clmoriter, bie in (Kfiafafott Öfamac mo|ntin. ^ IIa
47) Der offenbare Anscbluss dieser Noti/, an 12 f. macht es in
hohem Grade wahischeinlich, dass V. 14 17 eine etwas jüngere Zu-
tliat zu J bilden; vergl. auch Weüh. Compoa. des Hexat. 1,414 und
Kuenen, Einl. * S. 141.
47 b) Nach der selir ansprechenden Vermutung von Cand. Mar-
quardt-'l'ü längen erklärt sich 'H "0^3 aus der Absicht des in Babylo-
uieu .schreibenden Verfas:^ers, die Ereignisse nach einem König des
babylonischen liegentenkanons zu datieren. Macht man alsdauu Ar-
jokli etc. zu Subjekten von '^'i-', so entsteht ein wirklich hebr. Satz,
was bei der Annahme von vier Genitiven nicht der Fall ist.
48) Ob das TaKÖB? des Sara, nur einen spUteren Deatungsversuch
bietet, lassen wir ebenso dahingestellt, wie die Zurückftihrung der
maüor. Aussprache von und J7B^n auf späteren jüdischen Witz.
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14, 9^21 (besoncL Quelle).
25
fogeti ber f ürfl tion Sebom unb bec f Urft no« *|ltnorrt unb btr
ilUtfl oon llbma uitb bev I^Utfl tion Sebojim unb bic itttfl tidii
yek^ boi tfl So'ar, «iti unb fkeUte» in Sifjlailfiitbniiiui |r|(ii
pf Mf an €e(llbe Hin MMm — * gegen Jtebnla'imet, ben f ftf (Ken
nott 'iloniy Qlb'al^ bcn 7llr|len bei tfaiim, Umtapijel, ben ^Urflen
oier IFiitfItn liegen
jene fUnf. *° ^pfÜbc uon Stbbtm aber war ^spljaltörube au
^spt^altgrube, unb als Mt [i|fetl)aufen bcr] I^Urftrn uon Sebom unb
*^mora flifljfn rnufttrn, urtfauhrn fie borl, unb luas nbdj blub, flol)
aufs ®fbtrgf. " fa naljnien [btetciniif iiic iijffamtc 7alir!]nbr. fouir
ben gefamten Punboocrat |ber IJemoi^uei;] uon Sebam unb Amoca
unb jogen ab. Sie entfU))rien aber aud) ben ftefen Abrain f ot^
ber bamnU in Sebirai oilinte^ fantt feinet 7al|rl)abe« 9a kam
einer, ber enhtnnen wax, um t§ %btüw, bem lebrfiert {n berid^en;
lletfellie «al|ttfe liei ben Qevebtntlien be< itnvt^m Wamre^ bei
fmben bet dfifiiiol nnb bei 'Uner; biefe [brri] noren 9nnbe0gr=
noffen Hbranii. ^* %\§ nnn %tmm netnalyin^ bag fein liefe
fangen weggefUlirt mocben fei^ bot er alle feine erprobten feute,
feine Ijausgeborenen Skiauen, 318 [an ber ^al)lj, auf ini'b ucrfolgte
[bic IFeinbel bis nndi Pan. teilte er feine ^'eute in meljrere
Sauffit unb überfiel ftr bfs Und)tQ, fdjluij fie in bie 1;ludjt unb
»erfolgte fit bis (tljoba, nörblid) oon 5ammereq. ?iimiuf bradjte
er bie gefamte $ai)rl|abe furUik unb aui^ feinen Meffen ^ot nebft
feiner lal)rl)abe broii^te er ^ucttikt f^^f <^ud| bie jieiber nnb bie
ttbrigen [i^efangenen]. %l5 er nun Hebirln'iiner nnb bie mit
tl|m nerbiin^eten 7ftr|len befiegt (jatte nnb anf bem ÜUiltmeg be>
grifen mnr, {ig tl|m ber IFlirft non Bebim entgegen tni Qfjat Sdiane,
bw i|l bai |tintgiil|aL Unb Palkifebeq, ber Jürfl ün S^jalem,
brad|te Prot w(b Pein l^eroni; berfelbe mor ein ißxufitx bei
'(fljon. ^* Ber fcguete iljn, inbem er fpra^ij : „©efegnet nierbe ^bram
uon 'dljon, bem Sdjijpfer be« Rimmels unb ber (Jrbe. Uuö
^oi^jupreifen iß (Sl tSlion, ber beine Heinbe in betne ©enialt gegeben
Int/' 9a etttriditetr er i^im ben 3el|nttn oon aUem''). *^9a
49) Die gewSbiiliehe Annalime» dass 18—20 ein spftteres Ein-
schiebsel seien, beruht hanptsftchlich auf der Toraiissetzniig, dass
das übrige Kapitel einen verhttltnismKssig alten Teit biete. Erklilrt
man aber Kap. 14 mit Kuenen (Einl. * 314) für eine sehr junge
2*
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26 U> 22^15» 4 (boaond. Qndleb JE).
fytml bn 7ttrf! ron Sebom |tt llbram : ,,^ebftlaffe mir Me
fangeitni; lu Jolpfl^abt oliev bef^ttte fkt bid}!'' 9a anfivoYfeie
ikcm im 7ttc|lttt 00« Sebotn: ft^lffe bti Solpve, bem Sl
^€1)0», bem $^9|ifet bei ^tinmelf unb btt (itbe : " «id^ itneit f ubew^
n0i^ (itten Sdiu^rirmen, fiberl|atipt nid|ts, wtf bic geljart, neljme td|
tttit bomit bu nidit fagrn kannfl, btt tjabeft l^brom bfrrtd)frt.
mo^ uidjtö! nur niuG öic l^dfgcr urrjcljit (labrn . utiii ber Untttl
für btf IHnntter, bte mit mir gebogen ftnb, 'Mth ^i^M unb Pamre
— bie mogeu )ul| llpi: Seil nehmen!''
15 * Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abram in einer
Vision eine Offenbarung von Jahve zu teil, des Inhalts:
„Sei ohne Furcht, Abrami Ich schütze dich; es harret deiner
reicher Lohn/* * Da sprach Abram: „O Herr Jahve! was
wolltest du mir geben? während ich doch einsam durchs
Leben gehe, und der Erbe meines Reichtums, bo» tu xkimmtreq,
wird Eli'ezer sein *•)." ■ Da sprach Abram : „Mir hast du
ja keine Nachkommenschaft i^reschcnkt, und so muss ein Leib-
eigener meines Hauses mein Erbe werden ''^j." * Da aber
midiaachartige Erzählung, so hatte aueh die Bezugnahme auf den
jerttsalemiBcheiL Hohenpriester TOn Hans aus eine passende Stelle in
dersdben. Anderseita soll nleht geleugnet werden, dass sich V. 21
in dar That gut an Y. 17 ansehliesst und dass die Abgabe des Zehn«
ten (doch wohl von der Bente?) nicht zu Abrams Yezsioherung in
V. 23 stimmen wÜl, daher schon B&bmer wenigstens Y. 20 b als spä-
tere Glosse streichen wollte.
50; Obige Uebersetzung von Y. 2 b ist ntnr ein Kotbehelf, mit
Uebergehnng des absolut smnlosen pv^*^ L^^*'^]- Freilich ist mit der
Beseitigung dieser Glosse ni<At viel gebessert, da^anch P*^ fUrlVta
unbelegbar und höchstens als nachträglich (im Hinblick auf die Glosse
n KVt) beliebte Amdernng zu begreifen ist
61) y. 1 — 3 ist in Summa JE zugeschrieben, da die genaue
Scheidung zwisehoi J und E, wie längst erkannt, nicht mehr möglich
ist. Auf E weisen '*«n nrr ihn und fiinöa Y. 1, sowie Y. 2,
auf J aber ?TiiT Y. 1. 2 ; darnach dflrfbe der Text von E im wesent-
lichen noch in Y. 1. 3a. 2b (in dieser Beihenfolge, wie schon
Budde richtig erkannte), der von J in 2 a. 3 b vorliegoi. Die Ana-
lyse von Y. 4 ff. ist die Frucht langer Erwägungen ; natürlich erhebt
auch sie nicht den Anspruch auf Unfehlbarkeit.
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IS, 5-18 (JS E, B).
27
erging an ihn die Offenbarung Jahves: „Nein, er soll nickt
dein Erbe sein, sondern einer, den du selbst erzeugen wirst,
der soll dein Erbe sein," * Da führte er ihn hinaus ine Freie
und sprach: „Blick auf zum Himmel und sieh zu, ob du die
Sterne zählen kannst" — dann sprach er zu ihm: „So [zahl-
reich] sollen deine Nachkommen sein." ® Und er vertraute
Jahve, und [JahveJ rechnete ihm das als eitlen Enveis echter
Frömmigkeit an,
^ Va ifrad} er ju tf^m: „^df hin Z^^t tie(d(fitt)rt l)ai ans
Uc Kos^tm, nm hu btefes £anb 311 eigen gefreit." * Va cmtmtttU er:
„<D ^err ^a^oet voran foO täi erfennen, baf tc^ es [mtrH^] erf|alten fott*')?"
* Da sßrack er zu ihm: „Hole mir eine dreijährige Kuh, eine
dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube
und eine junge Taube " " Da holte er ihm alle diese [Tiere],
zerteilte sie in je zwei gleiche Teile und legte je die eine Hälfte
der anderen gegenüber i die Vögel aber zerteilte er nicJit. Da
stiessen die Raubvogel herab auf die Stücke. Abrani aber scheuchte
sie hinweg ^^). 1l\s nun öie Sonne nai:je öaran mar unter3uoicf^en,
ba fam tiefer Schlaf über 2lbram; ba fenfte ftd? öeängftigung , biegte
iftnp^rtn's auf il{n Ijerab**). Da fptod) [3afiDc]: „Bu mu§t iPiffcn, ba§
beine Zla<^f ommen als j^remblinse fianfen vecben in einem £anbe, bas if)nen
nt4|4 gel^dtt, nnb oerben i^en letbet^en fein unb Jene »erben jie (<^n)er
62) V. 7 und 8 sind im Hinblick auf ihre jetzige Stellimfir R
sngewiesen; wahrscheinlich standen sie giossenteils irgend wo in an-
derem Zusammenhange bei J.
53) Obige Zuteilung von V. 9 — 11 an .1 setzt den Anschluss
dieser Verse an V. 6 voraus. Immerhin ist möglich, dass auch V. 9 ff.
urspiünglich in anderem und zwar in direktem Zusammenhang mit
V. 8 standen. Auf den Wechsel von B*iaD V. 11 mit 0^3 V. 17
vermögen wir kein Gewicht zu legen; die Raubvögel werden durch
die ersteren angezogen, die D'''^'^ aber bilden V. 17 eine Voraussetzung
der Bundeszeremonie.
54) V. 12 ist samt 13 — 16 wiederum im Hinblick auf den jetzigen
Eontext des Ganzen R zugewiesen; dabei zeigt jedoch sowohl die
deutliche Dublette in V. 12, wie der Mangel des Subjekts in 13 a,
dass auch hier R mit anderswoher entnommenen Bestandteilen der
älteren Vorlagen operiert.
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28
bebrflcfen oierlfnit^ert au^ mit 2»ent VdU, htntn ff
IciBei0Ctt fein locrben, oilI i4r ins (Sertd^t gelten, nnb ^ariiail} foOen fie aus*
3tet)en mit reid^er ^abt. Utr aber foS es mofjlgelteti, Ms betncn
Zitinen bctgcfellt iPtrf^, iinb bu tDirfl begraben werben in einem fd?3ncn 2Ilter.
3n ber eierten (Simratioii aber werben fie t}ierl:ier ^urücf fetjrcn ; benn
nod} ift bas 21Ta§ bcr Sdjulb ber (Emoriter nidjt Pott."
^/r aher die Sonne untergegangen und dichte Finsternis
eingebroclien war, da kam ein Rauch, wie aus eimm Backofen ^^),
und [aus ihm] eine Feuerfackel, welche sutischen jenen Opfer-
stücken hindurchging. *® So gab fahue dem Abrant an jenem
Tage die feierliche Zusage : deinen Nackkommen will ich dieses
Land verleihen vom. Fluss an der Grenze Egyptens his zum
grossen Strom, dem Eufratstrom. XIas £ait^ ber 42}entter, ber
<Deni33iter, ber (Qabmontter, *• ber €l(ittiter, ber perijjiter, ber 3Slefaiter,
ber (Emoriter, ber Kena'aniter, ber (Strgafdnter unb ber 3ebufiter.
' * Saraj aber, bas tDctb ^brams, l^atte U?m feine Kiiibec
geboren ; nie hatte aber eine egyptische Skla^dn, Namens Hagar ^^).
* Da sprach Saraj zu Abram i „Da mir jfahve nun einmal
Leibesfrucht versagt hat, so geselle dich zu meiner Leihnagd,
damit ich vielleicht durch sie Kinder bekomme.'' Und Abram
f/nit nach dem Wunsc/ie der Saraj. ' Da nal^m Saraj, bas
ftc Ufnrant; i^^rem Hlamte, sunt Kebstoetb* * Da wohnte er
Hagar hei und sie wurde schwanger. Als sie aber merkte,
dass sie schwanger sei, bückte sie mit Geringscltätzung auf
ihre Gebieterin. ^ Saraj aber sprach zu Abram- ,,Du bist
schuld, dass mir diese Kränkung ividerfäJirt ; ich selbst habe
dir meine Leibfnagd abgetreten , und nun, ivo sie merkt, dass
sie schivanger ist, siebt sie tnicb geringschätzig an. Helfe mir
Jahve zu meinem Rechte! " ' Da erwiderte Abram der Saraj:
yj)u hast ja Gezvalt über deine Leibmagd; verfahre mit ihr,
wie es dir gut dünkt t" Da behandelte Saraj sie hart, so dass
55) Richtiger wäre „Backtopf^, vergL dazu Biehmi HandwOrter*
biicb;.S. 140 f.
56) Durch die Aufnahme voa Y. 1 a ans Q ist der Anfang des
J-Textes weggeschnitten.
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16, 7-17. 4 (J». R, J», Q).
29
sie ihr entlief. ' Da traf sie der Engel ^'') Jahves an der
Quelle in der Wüste, an dt r Quelle auf dem Wege nach Schur.
• V<\ ivuQ* er: „f^agar, teibmagb Sarojs ! ir»of^cr foinmft bii uub troljin
wiüft bu?" Sie antttiortete: „1* J''" '^»f bf^" >Vlnfi?t cor S<xxa\, meinet
(Scbictcrin." * Da fprac^ bcc (Engel ^i^llDcs 311 tbr: „Kebic 3iniiif 3U iijiner
(ScbtetcrtTi unb nnterroirf bidj tl^rer (Seioalt!" Da fpiarfj ber (Hngcl
3aF^t»cs 3U '\\[X\ „3dj roiU behie Ztadyfomitienfdjaft überaus jatjlreid? inad^cn,
fo ba§ unjStjfbar fein foU Dor menge. Z^o; sprach der Engel
Jakves SU ihr: ,J>u dist /etsft schtm^ger und wirst einen Sahn
gebären; den sollst du Jischmdel nennen , weil Jakve deine
[Klage über die erlittene] Misshandlung erkort hat " Der
aber wird ein Mensch wie ein Wildesel sein, in Feindschaft
mit Jedermann und jedermann in Feindschaft mit ihm, und
er wird allen seinen Verwandten auf dem Kacken sitaen'^^)/'
'* Da nannte sie Jahve, der ihr geredet hatte : du bist der
Gott des Schauens; denn sie sprach: „Habe ich nvcli hier dem
nachgeschaut, der mich erschaut hat ^^)f" ^* Daher nennt man
jenen Brunnen Brunnen La-chaj-roi ; er liegt bekanntlich zwischen
Qedesch und Bered Da gebar I^acjar bctn 2lbram einen
So^n, un6 2lbram nannte ben So^n, ben t^m f^^<!X geboten
^atte, 3tf(^ma'el. **^2IBrant al>er nnir 86 ott, als Qogar
6em Tüftom 3ifc^ma'el gebar.
' Unb als 2tbvam 99 3al?re alt war, ba erfdjien 3a^oe bem 17
itbram unb fpracf? 5U tl^m: „3c^ bin €1 Sd)abbaj; fül?re bcinen
Xt)ani)el als r»or ntcinm 2(nflieftcf>t , fo a>ir(t 6u luiftiafltd? fein.
• 3^ 0^^»-'^ n?ill eine Dercinbaiuikj mit bir treffen itnb irill bir
überaus 5at?Ireidie Hacbfoinnicn pcrloi^^eu." ' Da warf fid/ 2lbrani
nicbcr auf ben Boben, unb <£iol}iin rcbctc mit iljni folgenbemiaf cn :
*' #f34 f^4l^^ ^ii: ^ermtt 5U, bag bu Stammoater eines ^aufeus
57) Wir behalten notgedrungen die ilulithe Uel Versetzung „Engel
J." bei, obgleich wir uns wohl liewus.st sind, da.^s diese Um?et/.nng
des viel abstrakter gedachten ■;k'?12 in eine konkrete Persönlichkeit
wenigstens in den älteren Stellen dieser Art nnherechtigt iftt.
58) Schwerlich, nach anderer Fassung, »er wird östlich x \ allen
seinen Brüdern wohnen".
69) Oltige üebersetzung versucht eine Wiedergabc des jet/.igen
Textes, immerhin in der üebei-xeugung , dass derselbe nicht der ur-
sprüngliche.
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17, 6-17 (Q).
Doit X>$ahtn methm fottft* ' Jhi äbet fottft fortan iii<^t m^c
Wnam lf^$m, fonbent ^fnafyxm fo0 hmt Harne fem; benn junt
StammiHiter eines ^aufcns von Ddlfem mad^ xd}h'id}^''^y * Unb
icf^ will macfjcn, ba% beine Hacf^fommen fiBeraus 5aJ)Ireid? mcrben
unb 5u aan5cn Döifciii aiuradilcii, unb follcn [foaai aud)] Könige
Don biv abftanimen. ^ Unb id? iviU ein bauernbcs Pcrljältms
fttffcn 5wifct)en mir unb bir, fotPte allen (Generationen beincr Xlad}'
fonnncn, als eine Vereinbarung für immer, auf ber (5runblage,
bag id) bein unb beiner Had}fommen <Bott fein voiü. ® Unb ^wat
mvkx^c id} bir unb bcincn liac^fommen bas Canb, in »elc^m bu
je^t als ^emblin^ wetlft, bos ^anse £anb Kena'on, sunt Ctgentum
f fiv immer, unb mtU i^r (Soft fein." * Unb weiter ffn:a<^ €lo^im
$u Ubtalfam: „Vn abet foUft genau (befolgen, nnis tdf ftaftbiefer
l^eretnbarung gebiete, bu unb alle Generationen beiner Had^fommen.
Dies ift es, was icf> gebiete gemäf ber Dercinborung jmifcf^en
mir unb cud] unb bcmcn tTadjfommen unb iras ihr befolgen foUt:
UUes, n>as männlid) ift unter eud?, foU bc[d)niUcH loerben. " Unb
jmar foUt il^r befd^ntttcn werben an eurer Porl)aut, unb bies fei
bas ^äd^m ber Vereinbarung 5U)i(d}en mir unb eud?. 3m
iiiler oon adft Cagen foÜ alles, mas männlid? ift unter eud?, be»
fehlten werben, (Scfdjiedjt für <0efd?led^t, fomo^I ber im ^aufe
g^orehe, als ber irgenbwo^ aus ber jrembe erfaufte [Sfiaoe],
ber ni^t betnes Stammes ift. Der Befc^eibung foO untenvorfen
fein fowo^I ber in beinem Qaufe gefrorene, als wer pon bir gef auft
ift, unb [alfo] foU fort unb fort bas IDer^Itnis $u mir an eurem
Ceibe bezeugt fein. ** €in unbefdjntttener aber, bcffen Dort^aut
nidjt bcfd^nitten ift, foU roeggetilgt u?erbcu aus bem Kreife feiner
Polfsgenoffen ; benn er hat bas ö5ebot, auf weldjes id? bas Per^
bältnis 511 mir acarfmbct habe, für nid^ts aoad^tct." Unb u^eiter
fprad? (£Iol?im ju iibral^am: „Dein Wcib Saraj foUft bu nic^t
me^r Saraj nennen, fonbern Sara foll il?r Harne fein. ^® Denn
id} nnll fio fcc3nen unb mill bir aud? burc^ fte einen So^n fd?enfen,
unb will fte fegnen unb fw foll bie Stammmutter ganjer Zlationen
werben ; Pölferbe^errfci^ foUen oon i^r obftammen»" " Da warf
{!(^ Tlhtafyxm 5U Boben unb ladete, bemt er bac^e bei ftd?: foQte
60) Die offenbar beabsichtigte direkte Herleitung von Abra-ham
aus |i22n kann in^der Uebersetzung nicht wiedergegeben werden.
17, 18-18, 6 (Q, J»).
31
einem I^unbcrtjäbrigen nod} ein Sol^n geboren merbcn, unb foUte
Sara, bie neun5it3jcü?iig;e, nod} jjobären ? hierauf fpracb 2ibra*
i)am 5u (£Iol]im: ,,2nüd}kft bu nur j^W^i^^'^'i bel^ükn, ba|} er
am $^ebon bleibt I" Tfa erniiberte <£lol?im: „Hein! boin IPcib
Sara u?irb bir einen Sol)n gebärea; ben foUft bu j^^^'i?»^»-! »euuen,
unb ic^ will anfrecf^t erhalten, was tcf? 5ugefic^ert ^be, i^m acgon*
üb^, baf CS (Öeltung f?abe für alle feine Hac^fommen. ^® 2lbcr
avuS} m Betreff 3ifc^ma'eld iDiU xd^ ,6ic^ et^ren; tc^ u>iU
fegnen unb vM machen, baf feine Xtadif ommm gons flberaus
^ai:}keid} n>erben; ^xMf ^fltften n>trb er seugen, unb id; toill
ntacf^en, bag er 5U einem grofen Dolfe wirb. 2lber was \äf
5ug»crid?ert f^abe, ba$ ipill \df erfüllen an 3i5cbaq, ben bir raia im
fiinfti^en Jaljie um biefe ^cii gebaren foll/' " Da cnbio;te vglo--
l}iin bie Unlerrebuna mit il?m unb ful^r auf, üon 2lbraf?am binu^eg.
" Va ml^m Zlbrabam feinen Sohn y\[:hmad luib aUe in feinem
^aufe geborenen, foit»ie bie von it^tn getauften Sflacen, alles, was
mdnnlic^ wat unter ben ^ausgenoffen 2lbra^ams, unb befcf^nttt an
eben jenem Cagc i^e Dorf^aut, loie (£lol?im i^m geboten ^atte.
Wnafysm ober vocx 99 3a^re alt, ob feine Votfyoji bef (Ritten
umrbe. Unb 3ifc^a'el wat 3a^te alt, ab feine Vot^vA
hefc^ttien umtbe« Tin eben jenem Cage nmrben TXbtcfym unb
fein Sof^n 3if^"ta*el befcbnittcn , " unb aHe feine Qausgcnoffcn,
foujol^l bic iiu I)au1> uoboicneu, als bie aus ber ^rembe eitauflcu
Sflapen, luurben mii itjut befd^nitten.
* Da c7'scJiien ihm Jahve bei den Terebiiithen Mamres^\^
während er um die heisseste Tageszeit am Eingang des Zeltes
sass. * Als er nun aufblickte, da gewahrte er, dass drei Män-
ner in seiner Nähe dastandett ; und als erste sah, lief er vom Ein-
gang des ZeUes weg ihnen entgegen und verneigte sich bis auf
den Boden* * Sodann sprach er t „0 Herr! wenn du wich
dessen irgend für wert haltst, so gehe doch ja nickt an der
Behausung deines Sklaven vorüber t * Man soll etwas Wasser
bringen, dass ihr euch die Füsse wascht; dann legt euch zur
MahLcit Ju)i unter den Baum, ^ so ivill ich euch eitien Bissen
Brot holen, damit ihr euch stärket; hernach mögt ihr weiter
ziehen. Warum iväret ihr denn sonst bei eurem Sklaveii vor über-
gekommen V Da antworteten sie : „Thue, wie du gesagt hast l
* Da lief Abraham eHig ins Zelt zu Sara und sagte: „Schnell
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18. 7-21 (J», R, J").
einen Scheffel Feinmehl ; knete und backe Fladen!" ^ Weiter
aber lief Ahraham zu den Rinderft , holte ein zartes und
Schorn s junges Kind und übergab es dem Diener , imd dieser
beeilte sich es zuzubereiten. * Dann holte er JJukmikh und
stisse Milch und das ju7ige Rind, das er hatte zubereiten lassen,
und setzte es ihnen vor ; er selbst aber wartete ihnen auf, wäh-
rend sie dort unter dem Baume assen. • Da fragten sie ihn:
„ Wo ist dein Weib Saraf " Er antwortete: ,J)rinnm im Zelte."
Da sagte er: „Ich werde Ubers ^ahr um diese Zeit wieder
zu dir kommen ; dann wird dein Weib Sara einen Sohn haben"
Währenddem horchte Sara am Eingang des Zeltes ; dieses aber
war hinter ihm. Abraham und Sara waren jedoch alt und
hochbetagt, und es erging Sara längst nicht mehr, wie es den
Frauen ergeht. " Da lachte Sara in sich hinein , indem sie
dachte : Nachdem ich alt und welk geworden bin, sollte ich noch
der Liebe pflegen '? auch mein Gemahl ist ja alt. ^ ^ Da fragte
Jahve den Abraham: Warum lacht denn Sara und denkt:
sollte ich zvirklich noch gebären können, nachdem ich so alt ge-
worden bin? Gibt es denn etwas, was für Jahve unmaSgUch
wäref Wenn ich übers Jahr um diese Zeit wieder ssu dir
kommen werde, soll Sara einen Sohn haben!" Da leugnete
Sara und sagte: ,Jch habe nicht gelacht" , denn sie fürchtete
sich. Da sagte er: „Freilich hast du gelackt!"
Hierauf machten sich die Männer wieder auf den Weg,
bis sie hinabschauen konnten auf Sedofn , und auch Abraham
ging mit ihnen, um ihnen das Geleit zu geben. t^)Sbreni)bt'm
I^atte '^a\}v^ crtDogen: foü tcfj por 2Ibro!^am ge!}ctm Ijalteu, u?as tdj 511 tbun
im iSe^ctffc bin? ba ja bod; oon JlbraJ^am ein großes nnb 3af7lreid]es
Polf ausgcf^cn unb burdj ihn beglficft iDerben [offen alfe Pölfcr auf (Erben.
" Denn id? fjabc if>n crForen, bainit er feinen Kiiibei'ii unb feinen treitcrcn
Had|Fommcn einldjäifcn foü, beu 3aI)DC gcfäUigcii IDeg cinjuf^altcn, inbem
fic Kedjt unb C5crcditigfeit üben, 'i^amit 3af}i>c feine Dcriiei^ujicjcn an ^Ibra«
bam in €rfiiüuiicj acbcn laffe. Da hob Jahve an: ,,Die Klage
Über i ie Leute von J Sedom und *Amora hat wahrlich überhand
genommen und ihre Verschuldung — wahrlich sie ist über gross!
* ^ Darum will ick kinab, um mich zu überzeugen, ob sie wirk-
lick aUe^^) so gekandeU kaben, wie die Gerückte über sie [be-
61) „alle'' nach der von Olshausen vorgeschla^nen LA. fUr n^|.
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18, 92-82 (J«).
38
sagen], die vor mich gekomittm sind, und wenn dem nicht so
ist, so will ich es [auch] erkunden Da bogen die Männer
dort ab und gingen auf Sedom su, während ya/we noch bei
Abraham stehen blieb • *• Da trat Abraham nahe herzu und
sprach : „ Willst du denn mit den Schuldigen auch die Unschul-
digen umbringen:^ ^* Vul leicht gibt es funjr.ii^ Unschuldige
in der Stadt; willst du die umbringen und nicht ricifficJ/r die
Ortschaft begnadigen, den fünfzig Unsclnildigen zu liebe, die
in ihr ^vohncn ^ Ferne sei es von dir, so etivas zu thun,
dass du Unschuldige und Schuldige mit einander dem Tode
preisgeben solltest, und so Unschuldige und Schuldige das gleiche
Los teilten! Das sei ferne von dir! Sollte der, der über alle
Menschen gebietet, nickt gerechtes Gericht idfenf Da ant-
wortete yahve: „ Wenn ich fünfzig Unschuldige in Sedom finden
sollte, so will ich ihnen zu liebe die ganze Ortschaft begnadigen,"
*^ Da hob Abraham wieder an und sprach: „Ach Herr! ich
habe mich unterfangen su dir zu reden, obschon ich Erd utid
Asche bin. \ 'i eile ich t -werden an de?! fünjzig Unschuldigen
fiiuf fehlen ; willst du wegen fitnfen die ganze Stadt zu Grunde
richten f*' Er antwortete: ,Jch werde sie nicht zu Grunde
richten, wenn ich fünfundvierzig dann finde.'' Da fuhr er
abertnals fort in seiner Rede : „ Vielleicht finden sich nur vierzig
darin" Er antwortete: „Vierzigen zuliebe will ich davon ab-
stehen," Da sprach er: „Ach Herr! zürne nicht, wenn ich
nochmals bitte: vielleicht finden sich nur dreissig darin,'* Er
antwortete: „Wenn ich dreissig darin finde, so will ich davon
abstehen** Da sprach er: „Ach Herr! Ich habe mich unter-
fangen zu dir zu reden, vielleicht finden sich nur zwanzig
darin.'' Er ant^vortete : ,,Z7vanzigen zu liebe will ich die Zer-
störung unterlassen" Da sprach er : „O Herr! zürne nichts
wenn ich nur das einemal noch rede : vielleicht finden sich nur
sehn darin." Er antwortete: „Den zelm zu liebe will ich die
62) Möglich wäre andi and vkilleichi vommehfln : „ob sie wirk-
lidi alle so gehandelt haben . . . oder nidit; ich wilFs [sdion] er-
fahranl«
6S) Trotz 19, 27 (wo die umgekehrte Stellung ebenso natürlich
ist» wie 18, 22 unbegreiflich) halten wir die jüdische Ueberliefemng
Ar richtig, dass in cntaKI ein tiqqün sopherlm vorliegt fllr>*Tim etc.
e
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34
18, 33— lö, 8 (J-).
Zerstörung unterlassen.** Hierauf ging Jahve, nachdem er
das Gespräch mit Abraham geendigt hatte, von dannen ; Abra-
ham aber kehrte nach Hause zurück^*).
19 ' r>ic beiden Engel aber gelangten nach Sedoni , als Lot
gerade im Thore von Sedom sass. Und als Lot sie erblickte,
erhob er sich, trat ihnen entgegen und verneigte sich bis auf
den Boden, * Hierauf sprach er : „Ach meine Herren ! Kehret
doch ein bei eurem Diener zum Uebernachten und wascht euch
die Fasse; morgen früh mögt ihr dann eures Weges ziehen.**
Sie aber antworteten: ,^ein! wir wollen auf freier Strasse
{Gemachten" • Da drang er inständig in sie, bis sie bei ihm
einkehrten und sich su ihm ins Haus begaben. Hierauf Hess
er ihnen ein Mal bereiten , auch frisches Brot backen, und sie
speisten. * Noch hattoi sie sich nicht zur Ruhe gelegt, da uj/i-
ringte die Diännliche Bevölkerung der Stadt i>te no» scbom das Haus,
juttg und alt, die ganze Brvdlkeriing bis auf den letzten Mami.
* Die riefen Lot uttd sprachen zu ihm : ,, Wo hast du die
Männer, die heut' Abend bei dir eingekehrt situU Bringe sie
uns heraus, damit wir ihnen beiwohnen" • Da ging Lot zu
ihnen hinaus vor das Haus — die Thiire aber scjdoss er hinter
sich ab — ' und sprach zu ihnen: „Liebe Freundet Begeßd
doch nicht eine solche Schlechtigkeit! ^ Hört ant ich habe zwei
Töchter, die noch mit keinem Manne zu thun gehabt haben;
die ivill ich euch hinansbringen , dann mögt ihr ihnen thun,
was euch beliebt. Diesen Män?iern aber dürft ihr nichts thun.
64) Die Gründe, wel'he Wellh. gegen die ursprüngliche Zuge-
hörigkeit von V. 22 b — 33 a zu J geltend macht, sind nicht aus der
Lutt gegriifen; der pKn Sa t2B^ V. 25 geliHrt in der That einem
andern Gottesl»ei,ailF an , als der von Abraham bewirtete und zur
Vornahme einer Untersuchung an Ort und Stelle nach Scdoni ziehende
Jahve. Auch das muss zugestanden werden, dnss V. 33 b sehr gut
an 22 a anschlics&t (während man jetzt Q''t£7;Kn in 22 a = „zwei von
den Männern'' fassen niuss) und dass in 19, 21 alle Schwierigkeit
wegfiillt, wenn Jahve (gemäss lö, 21) selbst mit nach Sedoni <ieht.
Ai»er unbedingt durchschlagend sind doch diese Gründe nicht; jeden-
falls entstände die Nötigung, lüit 22 b Ii", mindestens auch ly, 27 b
zu «trei( hen und in 19, 1 (vergl. auch lU, 15) D^SkSöH m D'B?:k.1
ftb^uäudern.
üigiiizea by GoOglc
19. 9—17 (J«).
35
nackdem sie sich nun einmal unter den Schutz meines Daches
begeben haben." " Da schrieen sie: ,,Pack dich 7vegl Da kommt
so einer her", sagten sie, ,Min als Beisasse [hier] su wohnen,
und will nun immerfort befehlend wart jetzt woÜen wir dir
noch übler mitspielen, als jenen!" Damit drangen sie mit Ge-
walt auf den Mann «wf Cot ein und drängten heran y um die
Thüre zu sprengen. Da griffen jene Männer heraus und
sogen Lot zu sich herein ins Haus; die Thüre aber riegelten
sie r:u. V)id die Leute , die vor der Thüre des Hauses
standen^ scJilugen sie wie mit BlindJieit. jung und alt, so dass
sie sich vergeblich muhten, die Thüre zu finden. "^^ Hierauf
fragten die Männer den Lot: ,,Hast du noch jemanden hierf
Deine Schwiegersöhne und deine Töchter imd alle Angeho'
rigen, die du in der Stadt hast — führe sie weg von hier!
Denn wir sind im Begriff, diese Gegend vollständig su ver-
wüsten, da überlaute Klage über ihre Bewohner zu yakue
gedrungen ist; daher sandte uns Jahve, um sie vollständig zu
verwüsten.** Da ging Lot hin, um mit seinen Schwieger-
söhnen, die seine Töchter heiraten sollen, su reden, und rief
ihnen zu: „Auf! verlasst diese Stätte l denn Jahve ist im Begriff,
die Stadt gänzlich zu zerstören." Seine Schwiegersöhne aber
dachten nicht anders , als er treibe Scherz mit ilinen. Als
aber die Morgenröte afibrae/i. drängte?! die Engel deii Lot zur
Eile und sprachen: „Brich nun auf mit deinem Weibe und
deinen hier gegenwärtigen Töchtern, damit du nicht mit weg-
gerafft wirst wegen der Sündenschuld der Stadt." ^® Als er
aber noch zögerte, da fassten die Männer ihn, sein Weib und
seine Töchter bei der Hand, weil Jahve ihm Verschonung zu-
gedacht hatte, und brachten ihn hinaus und Hessen ihn draussen
vor der Stadt ruhen *^). " Während sie sie hinausbrachten,
sprach er*^): „Fliehe, dein Leben zu retten; sieh dich nicht
66) Die Uebersetsmig folgt der von der Ifasora wohl verkannten
Aasspracbe ttMTI.
66) Nach der LA. TW fllr T3»?rin; veigl. Dillmaim z. St.
67) Eig. „sie deponifirten 3m^ ; im' Dentsehen luittbersefzbar.
68) Der unmotivierte Singnlar stammt ohne Zweifel von
einem Redaktor, der bereits V. 18 — 22 im Ange hatte. Damit ist
freilich^nicht erklttrt, wie in eben diesen Versen plötzlich ein einziger
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36
1$, 18-29 (J»,
um und bleibe nirgends stehen in der Niederung, sondern fliehe
auf das Gebirge^ damit du nicht mit egge rafft wirst I**
*• Da antwortete Lot: „Ach nein, Herr! *• Dein Sklave hat
nun bereits deine Huld erfahren, indem du mir grosse Barm-
herzigkeit bewiesest und )nir das Leben erhieltest ; aber ich bin
ausser Stande, mich auf das Gebirge zri fliichten . icJi fürchte,
das Verderben konnte mich ereücn , dass ich sterben niüsste.
Sieh! es ist da ein Städtchen in der Nähe, wohin ich mich
flüchten könnte, und das ist etwas geringfügiges; dorthin möchte
ich mich flüchten — es ist Ja etwas geringfügiges — , damit
ich am Leben bleibe" Da sprach er su ihm: ,yAuch in
diesem Stücke will ich dir zu Wiäen sein und die Stadt, von
der du sprichst, nicht zerstören. " Flüchte dich eilends dort-
hin, denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dorthin ge-
langt bist" Um deswillen nennt man die Stadt Sdar. Die
Sonne war bereits aufgegangen, als Lot Sdar erreichte. In-
s^vischen hatte Jahve Regen von Scliwefel und Feuer von JaJive
Dom Qininiri her auf Scdom und ' Aniora fallen lassen , und so
vernichtete er jene Städte und die gesamte Niederung samt allen
FAnwohnern der Städte und der Vegetation, Und sein Weib
schaute sich hinter iJini um; da wurde sie su einer Salzsätde^^),
*^ Abraham aber begab sich in der Frühe des nächsten
Morgens an die Stelle, wo er bei yahfve gestanden hatte, und
schaute hinab nach Sedam und *Amora und auf die Niederung
in ihrer ganzen Ausdehnung; da sah er von dem Lande drunten
einen Qualm aufsteigen, wie der Qualm eines Schmelzofens,
aber (Elol^im bic Stäbte bcr Hicberung 5crftörtc, ba brad^tc
(£lol}ini aus Kücfftcbt auf Zlbral^aiu bcii ^ot fidler aus bciu Be»
retcf? bcr gcrftörung, als et bic Siähk jerftörk, in benen £ot ge«
an Stelle der zwei Mitimer oder Engel tritt und zwar so, als ob er
(gegen die ausdrückliche Yoraossetzuiig von Y. 13) Jahve in Person
darstellte.
69) Die jetzige Stellung von Vers 26 Hast sich a]le]|{iftU& so
rechtfertigen, dass man Y. 84 f. als eine Parenthese &8Bt; weit wahr-
seheinlicher aber ist„ dass sich Y. 26 ursprünglich an etwas jetzt
ausgefEkUenes anschloss.
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1», 30—20, a (Ü, E).
37
Darauf^") »erlieg lot So'ar unb 30g I^inauf aufs (Sebirgc faint fetneit
beiden döct/tcrn; benn er fürd^tete ftrb, tn So'ar 311 Mciben, unb er iial^m
feine IPohnnnc! tu einer Böble mit feinen bci^cn dödjtcrn. Pa faoite
bic ältere 5ur jüngeren; „Unfcr Pater ift dt, unb es gibt niemaub im £anbe,
2»er Umgang mit uns traben fönnte, rote es aüer H?elt Braud} tß. ^*Koroml
iDtr »oflen nnferem Vat« Wtin 311 idnfen geben nn^ nns I^S^,
bantti »tr ^utd} nnfercn Pater nnferen Stamm erholten/' ** Da gaben jle
m jener Had^t i^ttm Pater IPeht 3« trtnfen; l^ferauf ging bfe filtere l}in
nnb legte flä^ jn il^rem Pater; er aber merfte oeber, mte ^ fid; l^inlegte,
nod} ole fie megging. 2tm fofgenben ÜTorgen aber fagte bte filtere 3ur
jüngeren: ^<^^f ölfo Ijettte XTad?t bei meinem Pater gefegen; tnir »offen
tt^m aucb btcfc Hadjt Wein 3U trinfeti geben , bann gcl]C bu Ijin unb lege
bt* 3u i{]m, bamit tDir burct» unfcren Pater nnferen Stamm erl^altcn."
iiierauf gaben fte aud^ in biefer 21adjt iljrem Pater IPctn 3n trinfen;
bann begab fid? bie jüngere Ijin unb legte ficfc juthm; er aber mcrfte ©cber,
rote fte ftd^ Ijinlegte, nod? roie fie wegging. '* So rourben bie betben (EÖd^ter
tots von il)rem Pater fc^oanger. Unb bie ältere gebar einen Sofin nnb
nannte il)n lHoab; bos ifl ber Stammvater ber heutigen ZIToabtter. 2{ber
ondj bie Jftngere gebar einen So1)n unb nannte ifin ]3en "Slmmi; bas ijl ber
StammtNiter ber f^eutigen '2Immontter.
* Und Abraham zog von dort weg ins Gebiet des Negeb20
und nahm seinen Aufenthalt zwischen Qadesch und Schur
und verweilte [auch] in Gerar ^^). ^ Abraham gab aber in bezug
auf sein Weib Sara vor, sie sei seine Schwester; da sandte Abi-
melekh, der Fürst von Gerar, hin und Hess Sara holen.
' Aber Elohim kam des Nachts im Traume zu Abimelekh und
sprach zu ihm: „Du musst sterben wegen des Weibes, das
70) Die Unterscheidung des Abschnittes 19, 30 ff. von V. 1—28
durch andere Schrift soll nur die Verschiedenheit der Verfasser kon-
statieren, ohne dass wir damit über die Zeit der Entstehung von
V. 30 ff. etwas zu behaupten wagen. Selbst die Annahme , dass J
selbst diese Erzählung anderswoher aufgenominen, lässt sich, obwohl
sehr unwahrscheinlich, nicht strikt widerlegen.
71) Masoreth. Text „in der Höhle", vielleicht im Hinblick auf
eine bestimmte Oertlichkeit, die man mit Lot in Verbindung brachte.
72) V. 1 ist in Summa E zugeschrieben, obschon wir (nament-
lich in einen redaktionellen Eingriff 7A\m Zweck der ungefähren
VerknUpiung mit dem Vorhergebenden fUr wahrscheinlich halten.
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38
^0, 4—15 (E).
du iiir angeeignet hast, denn sie ist eine verheiratete Frau."
* Abimelelch aber war ihr nicht zu nahe gekommen ; darum
erwiderte er: ..0 Herr! du wirst doch nicht Unschuldige um-
bringen ! ^ Hat er doch selbst gegen mich behauptet : sie ist
meine Schwester; und nicht minder hat auch sie behauptet:
er ist mein Bruder; in aller Herzenseinfalt und aller Unschuld
habe ich so gehandelt." ' Da sprach Elohlm zu ihm im Traume :
,^uch ich weiss wohl, dass du in aller Herzenseinfait so ge-
liandelt hast, und habe dich meinerseits davor bewahrt, dass
du dich gegen mich versändigtest ; deshalb habe ich nicht
zugelassen, dass du sie berührtest. ^ Gib also dem Manne
sein Weib zuriiclc, denn er ist ein Prophet, und er soll Für-
bitte für dich einlegen, so dass du am Leben bleibst; wenn
du sie aher nicht zur ickgibst, so wisse, dass du sterben musst
samt allen deinen Angehörigen!" ® Am anderen Morgen früh
Hess Abimelekh alle seine Leute rufen und erzählte ihnen
alles, was vorgegangen war; da gerieten sie in grosse Furcht.
^ Hierauf Hess Abimeleiih Abraham rufen und sprach zu ihm:
„Wie hast du an uns gehandelt! Was habe ich denn gegen
dich verschuldet, dass du über mich und meine Untergebenen
so schwere Verschuldung gebracht hast? Du hast an mir in
einer Weise gehandelt, wie es nie und nimmer geschehen
sollte!" ^® Und Abimelekh fragte Abraham: „Was hast du
damit bezweckt, dass du so gehandelt hast?" Da erwi-
derte Abraham: „Ja ich dachte: schwerlich ist irgend welche
Scheu vor Gott'^) an diesem Orte zu finden; daher werden
sie micli usnbringen um meines Weibes willen. Und sie
Ist auch in der That meine Schwester, die Tochter meines
Vaters — nur nicht die Tochter meiner Mutter — und wurde
mein Weib. Als mich Eiohim aus meiner Heimat hinaus-
schickte in die weite Weit, da sagte ich zu ihr: „Das musst
du mir zu liebe thun: wohin wir auch kommen mögen, da
gibst du mich für deinen Bruder aus." Da liess Abimelekh
Schafe und Rinder Stiawn mh 5frai:>tniieti bringen und schenkte
sie Abraham ; dazu gab er ihm sein )Neih Sara zurück. Dann
73) Nur ungern verzichteten wir auf die vielleicht mtreffendere
Uebersetzangi^^acbwerlicli ist hier JEbeligion zu änden.''
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20, 16—21, 8 (£, B, Q, J').
39
sprach Abimelekh : „Mein Land steht dir offen; lass dich also
nieder, wo es dir irgend gefällt!'' Und zu Sara sprach
er: „Hier übergebe ich deinem Bruder tausend Siiberetüclce;
dies soll für dich eine Ehrenerldärung sein gegenüber allen
deinen Angehörigen, so dass du vor Jedermann gerechtfertigt
dastehst/^ Hierauf legte Abraham FQrbitte bei Elohim ein;
da Hess Elohim den Abimelekh und sein Weib samt seinen
Sklavinnen wieder gesund werden, so dass sie zeuyunyslahiy
wurden. *® Denn 3<»^iOC I^attc um Satas, bcs IPcibes 21bral^ams, lyiüeii
ötc £eibcr aücr ^rcmcn im fjarcm 3IbimcIcPI]S Dcr|d?Icffct!.
hiziviscken halte Jalive an Sara erfüllt, er vir-%\.
heissen hatte un6 3*«iioe perfui^c mit Sara, mic er üerfprodjen ^ottc.
■ Und Sara rcirrdc schzvanger und gelmr dem Abrahavi in sei-
nem haken AUer einen Sohn ^^J ju ber beftimmten §titf 6te ^lo*
^tnt vctcms^faglt fyiik, * Va nannte Wnafyxm feinen neu^ebo*
renen Sofyi, ben Sara t^m geboren ^atte, ^isc^aq. * Un6 2lbra^am
befc^nitt feinen Sol^n ^f^^d^aq, als er acl^t Ca^e alt n>ar, tt>ie (£(o«
^tm es i^m bcfol?Ieu t^atte. * 2lbraf?am aber war f^unberl 3tiI?vo
ait, als iljiu fein Sol^n 3tsd}aq gehören louröc. • Und Sara spracli:
„Elohim hat ein Lachen um meinetwillen hervoi yerufen ;
denn wer irgend davon hört, wird lachen über mich." ^ Und
sie spracJi: „Wer hätte je von Abraham gedaeht , Sara iverde
Kinder [von ihm] sängen; habe icJi ihm doch in seinem hohen
AUer einen Sohn geboren l'' ^ Und der Knabe wuchs heran
74) Den Beriobt Uber die Gebart Isaaks müssen alle drei Quellen
gehabt haben; Y. 2a ist oben J zugeschrieben, weil ß sein Referat
auch in y. la mit dieser Quelle er<$£&Let (die Wendung ^ninnm
gehört überall J oder E an); i^3pi^ mag B aus Y. 7 (nach unserer
Ueberzeugung J) heraufgenommen haben.
76) Die von Y. 6 a gegebene Üebersetsung beruht auf der Yor-
aussetsung, dass 6 a und 6 b aus einer Quelle stammen. Üeberseizt
man dagegen (wohl richtiger) : »Elohim hat gemacht, dass ich lachen
kann*, so stehen die beiden Yershälften in Widerspruch mit einander.
Um so mehr gewinnt dann die Yermutnug Bndde*s (Urgesch. 8.234)
an Wahrscheinlichkeit, dass 6 b ursprünglich (bei J) hinter Y. 7
stand, worauf dann noch die ZurückfUbrung der Benennung auf
diesen Anlass (von B wegen der anderweitigen Motivierungen des
Namens weggdassen) gefolgt sein muss.
40
21, 9—18 Ofy
und wurde entwöhnt; da veranetaltete Abraham ein Fest-
gelage auf den Tag, wo Jischaq entwöhnt wurde. * Ale nun
Sara den Sohn der Egypterin Hagar, welchen sie dem Abraham
geboren hatte, lachen sah, da sagte sie zu Abraham: ,,Jage
diese Sklavin samt ihrem Sohne weg; denn der Sohn dieser
Sklavin soll nicht erbberechtigt sein neben meinem Sohne,
neben Jischaq " Dem Abraham aber missfiei die Sache
sehr von wegen seines Sohnes. " Da sprach Elohim zu
Abraham : „Lass es dir nicht leid sein in betreff des Knaben und
in betreff deiner Sklavin; willfahre Sara in allem, was sie
von du* verlangt; denn an Jischaq hängt es, dass von Nach-
kommen Abrahams die Rede eebi wird. Aber auch von
dem Sohne der SIclavin will ich ein Volle abetammen lassen,
weil er dein Sohn ist." ^* Am anderen Morgen früh nahm
Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser und gab [beldee]
der Hagar ; das Kind aber setzte er ihr auf die Schulter
und schickte sie fort. Da ging sie hinweg und irrte umher
in der Steppe von Beer Scheba*. Als nun das Wasser im
Schlauche zu Ende gegangen war, da warf sie den Knaben
unter den ersten besten Strauch, ging hin und setzte sich
abseits einen Bogenschuss weit; denn sie dachte: ich kann
das Sterben des Kindes nicht mit ansehen; darum setzte sie
sich abseits; das Kind aber begann laut lu weinen^'). Als
nun Elohim das Schreien des Knaben hdrte, da rief der Engel
Elohime der Hagar vom Himmel her zu und fragte ele: „Was
fehlt dir, Hagar? sei getrost! Elohim hat das Schreien des
Kindes gehört eben da, wo es liegt. Geh, hebe den Knaben
7üj Obige üebersetzung nach dem Text der LXX; der jetzige
hebräische oder vielmehr unhebräiscbe Text „er gab es Hagar, legend
auf ihre Sdiulter, und den Knaben" entstammt einer späten Beflezioii
darüber, dass der (nach der Chronologie von Q) 16— 17jälirige dodi
nicht gni auf der Schulter Hagars seinen Platz finden konnte; dabei
blieb aber V. 15 (der nur dann einen Sinn gibt» wenn Hagar den
Knaben vorher getragen hat) unangetastet.
77) V. 17 b nach dem Text der LXX, der im masor. Text wieder
in harmonistisohem Interesse (s. die vorige Anm.) abgeändert ist. Mit
dem redaktionellen Eingriti' hängt vielleicht auch die aaflTällige Wieder^
ho l ung des 'USD MW zosammeo.
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21, 19-86 (E).
41
auf und fasse ihn bei der Hand; denn icii wiii ein grosses Voile
aus iiim werden lassen.'' IJnd Elohtm tiiat iiir die Augen
auf, so dass sie einen Wasserqueü erbliclcte; da ging sie tiin
und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu
trinken. Und Elohim war mit dem Knaben: er wuchs
heran, nahm seinen Aufenthalt in der Steppe und wurde ein
Schütz, ein Bogenschötz ^®), und zwar nahm er seinen
Aufenthalt in der Steppe Paran, und seine lAutter verheiratete
ihn mit einer Egypterin.
Um Jene Zeit verhandelte Abimelekh und Pikhol, sein
Heerfälirery mit Abraham und sprach: „Eioiiim ist mit dir
bei allem, was du tiiust. ^ Darum schwöre mir jetzt bei
Elohiffl ailhier, dass du an mir und meiner gesamten Sippschaft
nimmermebr treulos bandeln willst, und dieselbe Freundschaft,
die ich dir erwiesen habe, sollst du mir und den Bewohnern
des Landes erweisen, in welchem du Beisass geworden bist."
** Da erwiderte Abraham : „Ich will den Schwur leisten."
Abraham abersetzte den Abimelekh zur Rede wegen eines
Brunnens, welchen die Sklaven Abimelekhs widerrechtlich in
Beschlag genommen hatten. Abimelekh erwiderte: „Mir
ist unbekannt, wer dies gethan hat; weder hast du mir bisher
etwas davon gesagt, noch habe ich bis heute davon gehört."
" Da Hess Abraham Schafe und Rinder bringen und übergab
sie dem Abimelelcb, und so schlössen sie einen Vertrag mit
einander. Abraham aber stellte die sieben Ltamer be-
78) riB^p wohl alto (Jlosso zur ErkllkTing des ungewöhuliclien
79) Die Determination isi im jet/iijen Kontext unverständlich;
sie erklärt sich daraus, dass der letziero aus einer Zusamraenarbei-
tung zweier verschiedener Hericlite hervorgegangen ist. Für den
einen war der Hanptgesichtspunkt das in V. 23 belichtete Versprechen
Ahrahams, (ür den andern das Eigentumsrecht Abrahams auf den
liiuunen /u Heer Sclieba'. Die Doppelheit des Berichts zeigt sich,
abgesehen von dem zweimaligen lft*0*1 V. 27. 32, auch in der
dopjielten Motivierung des N;uriens . die sich nur künstlich anf eine
einzige zurückführen lässt; die eine leitet den Namen direkt VOÄ
HSV sieben, die andere von dem Verbum WTO ab. Ob die nidlt SU
E gehtirigen Elemente aus J stammen , wagen wir trotz V. 32 b ff.|
welche Iv sicher aus J aufgeuoiumeu hat, nicht zu entscheidet!.
S*
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42
21, 2 (£, £>
sonders. Da fragte Abimelekh den Abraham: „Was haben
diese sieben Lämmer zu bedeuten, die du besonders gestellt
hast?'' Abraham antwortete: „Die sieben Lämmer musst
du von mir annehmen; darin soll fiir mich eine Anerkennung
der Thatsache liegen, dass ich diesen Brunnen gegraben habe."
" Deswegen heisst Jene Oertllchiceit Beer Scheba% weil sie
dort einander geschworen haben. So schlössen sie einen
Vertrag zu Beer Scheba'; sodiui/i brachen Abimelekh und Pikhol,
seift HecrfilJirer , auf und kehrten ins Philistcrland zurück.
" Er aber pflanzte eine Tamariske in Beer Schebd und rief
Jahve an, den ewigen Gott. ^* Abraham aber verweilte ge-
raume Ztit im Philistcrland^^).
22 ^ Nach jenen Begebenheiten wollte Elohim Abraham prü-
fen; da rief er ihn an: „Abraham Er antwortete: „ich
hdre.'' * Da gebot er ihm: „Nimm deinen Sohn, deinen ein-
zigen, den du Neb hast, den Jiscbaq, begieb dich In die Gegend
»Ott ^tnmoviia und bringe ihn dort als Brandopfer dar auf
80) V. 32 b — 34 sind in stunma J zugewiesen, obscbon sie dort
ursprünglich nicht beiaamm^iigestanden haben klJnnen. Wenn Abi-
melekb und Pikbol V. 32 b ins Laad der Philister (vergl. 26, 1 al.
bei J) znrfickkehren, so sind sie, wie 26, 26 zu Jischaq, von dort za
Abraham nach Beer Scbeba* gekommen (nvlUirend sie nach V. 22 f.,
wie in K. 20, beständig mit Abraham beisammen gewesen zn sein
sdieinen); AbniJiam aber bleibt nach V. 33 zu Beer Sobeba*. Dar-
nach mnss V. 34, wenn gleichfalls J angehörig, bd diesnn in ganz
anderem Zusammenhang gestanden haben. Schliesslich mnss noch
gefragt werden, ob nicht die aus J hierher verpflanzten Zttge ur-
sprünglich alle dem jetzt in £. 26 vorli^enden Bericht angehörten,
und namentlich, ob nicht als das ursprfinglidie Subjekt des jetzt
subjektlosen 21, 33 Jischaq (etwa im Zusammenhang von 26, 25)
zu betrachten ist Andernfalls hätte J, wenn ihm etwas yon den
etymologischen Anspielungen in 21, 23 ff. angehört, die Benennung
von Beer Scheba' aus zwei Yorschiedenen Anlässen abgelötet.
81) Nach allgemeiner Ansicht muss rntarr wegen T. 14 iron B
(und zwar wohl JE*) eingefägt sein. Was E dafür hatte (jedenfalls
u-gend eine notorische MensehenopferstKtte) Iftsst sieb nicht mehr aus-
machen. Ob auch in Trm etc. ein redaktioneller Eingriff
vorliegt? Wie V. 8 zeigt, muss vorher neben der Gegend auch eine
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fSZ, 8— U (E).
48
einer der Berghöhen, die ich dir bestimmen werde." ' Da
zäumte Abraham am andern üorgen frQh seinen Esei auf,
berief seine beiden Hausslclaven zu sich , dazu seinen Sohn
Jischaq, spaltete das zum Opfer nötige Holz, brach auf und
zog nach der Stätte, welche ihm Elüliim genannt hatte. ^ Am
dritten Tage aber erblicicte Abraiiam die Stätte von weitem.
* Da befaiil Abraham seinen Sklaven: .Bleibt mit dem Esel
hier; unterdessen werden ich und der Knahe bis dorthin gehen,
unsere Andacht verrichten und dann wieder zu euch Icommen."
^ Hierauf nahm Abraham die Holzscheite zum Brandopfer und
iud sie seinem Sohne Jischaq auf; sodann ergrilT er einen
Feuerhrand und das Schiachtmesser; so zogen sie miteinander
von dannen. ' Da hob Jischaq an und sagte zu seinem Vater
Abraham: „Vater Der antwortete: „Was willst du? mein
Sohn!'* Da sagte er: „Das Feuer und die Holzscheite sind
da; aber wo ist das Schaf zum Brandopfer?'' ^ Da erwiderte
Abraham: „Mein Sohn! Elohim wird schon für ein Schaf zum
Brandopfer sorgen." So gingen sie miteinander weiter. ^ Als
sie nun an die Stelle gelangt waren, die Eiohim genannt hatte,
errichtete Abraham dort den [erforderlichen] Altar und legte
die Holzscheite darauf zurecht; hierauf fesselte er seinen
Sohn Jischaq und legte ihn auf den Aitar oben Ober die Scheite.
Dann grilT Abraham nach dem Messer, um seinen Sohn zu
schiachten. Da rief ihm der Engei ^a^es vom Himmel
herzu: „Abraham, Abraham!" Er erwiderte: „Ich höre/'
Da rief er: „Lege nicht Hand an den Knaben und thue
ihm nichts zu leide! (fenn nun ist mir bewiesen, dass du gottes-
fürchtig bist, üa du deinen einzigen Sohn mir nicht entziehen
wolltest." Als nun Abraham aufschaute, gewahrte er [hinter
sich] einen Widder, der sich im Dickicht mit seinen Hörnern
verfangen hatte, da ging Abraham hin, holte den Widder und
brachte Ihn als Opfer dar an Steile seines Sohnes. Da
bestimmte iieilige Stätte (veigl. über diesen prägnanten Gebrauch
von Qlpön Anm. 112) genannt gewesen sein.
82) ^Vie i^i, 17, inuss K seilest D^^'?K -|Kbö gehabt haben.
83) .,binter sich'^ wohl besaer zu streichen und mit Sam. und
febt allen alten Versionen "IHK für TiK zu lesen.
44
SS» 15-S$, 3 (R, Ep B, J»» Q).
itamite 2tfoafiam jene Statte**); 3alioe fiei^il baftet man no4f ^enle $a
fugen pfTesi: auf hm Berge, »o 3<iliv< evfd|eint**). Va rief ber Cngel
^aftoes ben ^(frraltam ein }n>eitesma( an vom Gimmel f^er, ** inbem er fpra<b:
„Bei mir felbf* f*tüJhre id?, fo lontet berSprud? 3a{>ües: bafür ba% bu bies
flictljan Ulli) öciiieu tni3iijcn Soijti um iitd^t ijajl rotciit{]aItcn luoHcn, "will
tdi bidi rcictjlidj ffc](ncn unb bcinc Hai-IjPommcn fo iiberans 3iiljlrciilj iperbcn
laffcn. trie bic Stertie am ßimmel miö bett Sanb am lUccicsufcr, mtb bcttie
TTad^fomuicu foüeii \id] ber iEtjorc il^rer ^cinbe bcmädjtigen. Unb alle
V'ölfet bcr (Erbe follcn burdj bcinc Had^Fommcn bcgiürft**) mcrben, 5um
iotin bafttr, bag bu meinem Befeijl gef^ord^t I^afi." Hierauf kehrte
Abraham zu «ekien Sklavan zurQck; dann brachen sie auf und
zogen müeinader nach Beer Scbeba% und Abraham blieb in
Beer Scheba wohnen.
•* Hadj bicfen Segebenf^citcn ivurde dem Abraham die Bot-
schaft: Auch Milka hat deinem Bruder Nachor Söhne gebaren,
Us seinen Erstgebor etien tmd dessen Bruder Buz und Qc Hiut l,
von dt ni die Aramaeer stammen. Kesed , Chazo , Pildasch,
Jidlaph und Bctu\H. Betuel aber erzeugte die Ribqa ; diese
acht hat Milka dem Nachor, dem Bruder Abra/iams, geboren.
£r hatte aber auch ein Kebsiveib namens Re^uma -, auch die
gebar, nämlich Tebach, Gacham, Tachasch und Mdakha.
23 ^ (£s Mief fl^ aber CeBensoCter Satos auf \2:i 3a^e,
— [b(ts iporen] Me C^nsjal^re Saras» ^ X)a ftorf» Sara tn Qhrjat
5trba*, bas ift CF^ebroti in Kena'an, unb 2l^a^m ging l?tn, um
bic (Cotcnfla^c um Sara 511 l^altcn iiiib fic 5U beipcincn. ' Dann
\\oxö^ ^ra^am auf unb pcrlicg bcn Ccic^nam; hierauf per«
84) Ob nicht auch E eine Etymologie seiner Opfersiüt te ge-
geben uiul somit 14 a ei<,rentlich zu E gehört, mag auf sich beruhen,
85) Gegen die Accenie, welche i'"' verbinden.
86) „beglückt"; trotz des Consensus dei Ausleger vermögen wir
einen Unterschied der [Bedeutung zwischen Niph. und Hitlipa. in den
betreffenden Stelleu nicht an^uuehmen und fassen auch das letztere
im bmn von „sich beglückt finden", d. h. eben „beglückt werden".
87) 'KH Qnann -nnK ^T^, welche Formel sonst E angehört, muss
hier au der Spitze eines Abschnitts aus J (vergl. Budde, Urgesch.
S. 22u) auf Rechnung eines liedaktors gesetzt werden.
88) „stand auf'', vorausgesetzt, dass an eine Trauerhaudloiig,
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2a, 4-17 (Q).
45
fyxabdkt tx mit C^ttitetn, mt folgt: ^ „TJÜs <0aft unb Bei*
fa|e iDo^ne tc^ unteir euc^ ; tretet mir ^ter bei euc^ ein <£rbbe$rab»
nb ab, bamit meine Cote aus bem Qaufe bringe unb beftatte.''
* Va antworteten bie Ct^tttter bem ^btaham : • „^dre uns
5od; an, fyxvl 7X\s ein q>av acmalti^cr ^ür]t uxilft unter uns;
bcftattc bdtic Cotc in bcr beftcn unfercr (ÖrabfaiuiiKrii, feiner Don
ms wirb bir für bie Beftattmu} beiner Cotcn fein (^vab reripeigcrn."
^ Pa cvl}oh ftcfj 2lbraF}am uub oenteigte lid^ ror b^n ^anhc^cin--
geborenen, ben Cljittitern. ® Unb er oer^anbeUe u>citer mit ifjncn:
„XDemt es eucJ^ genef^m ift, baf tc^ meine Cote aus bem l7aufc
bringe unb b^a!^^, fo fetb fo gut unb legt jfirfprad^e für mie^
ein bei ^pifton, bem So^ne bes SodfoXf * baf er mir bie i^m
ge^rige Qd^Ie Vflattf^dHf bie am auf erften (Enbe feines ^Srunb*
fHlcfes liegt, abtrete; um ben DoUen Betrag foU er fle mir abtreten
5um Erbbegräbnis ^ter bei eucb." '<£pi)ton ahtt faf mit ba
unter hcn iljutitorn. Da ciu>i6ci1c \£pbvon, bcr (Eljittitcr , bem
2tbra{?am frei öffentlicfj vor ben Ct^ittitcvu, por allen £)rtsanfd|iiL^en,
tt>ie folat: " „Hiebt bod}, £>errl Fjöre mid) an! fd]enfe bir
bas (ßrunbi'tücf, unb aud} bie l^öble, bie bort lic^\t, fd^enfe idi bir;
meine Stammesgenoffen ftnb Saugen, baf id? fic bir fd^nfe; bejtattc
bu nur bcine Cotel" Da »erneigte fid) 2lbraf?am por ben
Canbesetngeborenen; " fobann aber fprac^ er 5u'€p^ron, fo bag
es bie Canbeseingeborenen Nörten, fotgenbermafen: „Za vmn bu
— ^re mic^ einmal anl )a^Ie ben preis für bas <0runb«
ftficf ; nimm i^ Don mir an, bamit \df meine (Tote barin beflatte/
** '€pf?ron aber erttrfberte 2lbral)am, wie folgt : ^öre midy bod^
an, fyxvl €in StücB Canb von vicrl^uiibert Silbcrfdjcqcl IDert,
was ^at bas unter uns 5u fa^jcn? beftatto bu nur beine Cotcl"
" Da ging ^IbraJ^am auf bic ^forbcruiic^ '€pI)ron5 ein, unb ilbra^
^am n>og bem '<Epfjron bon Kaufpreis bar, dou bem er im ^eifein
bcr Ct^ittiter gejprod^en l^atte: rierl^unbert Sdjeqel Silber, furante
XUün5C. " Va würbe bas (*5runbftücf '€pI?rons bei ^ITaFbpela
gegenüber ^Hamre, bas (Brunbftöd mit ber ^l^te barauf unb mit
wie 2 Sara. 12, 16 (nariKSSL^), m denken ist. Vielleiclit ist aber
Öp**! nur der so häufige , für uns unübersetzbare Hinweis auf ein
nachfolgendes Verlmm der Bewekning.
89) Hier, wie V. 14, nach der LA 6 J j vergl. V. 13.
L.icjui^L.ü cy Google
46
n, 18-24. 10 (Q, J*^
ollen Bävrnm, He ftd^ auf bcm 40ninbftfi<f befonben in feinem
ganjen Bereich, bem Tihtäfymt rec^tsItafH^ $u eigen, im Bei«
fein ber C^tHter, aller £>rl5artfä^9en. Damad^ beftattete 2t&ra-
^m fein Wdh Scxa in ber Qöt^Ie bes <Sninbftfi(fes IHaf^pela
gegenüber ZHamre, bas ift CE^cbron, in Uma'an. So übcrfam
2lbrdbani bas (ßninbftücf unb 6ic Qö^le barauf rcc^tsfräftitj jutn
Erbbegräbnis von ben C^ittttern.
24 1 Abraham aber war alt und hochbetagt, und Jalive liatte
Abraham in jeder Hinsicht gesegnet. * Da gebot Abraham
seinem Sklaven, dem Aufseher über sein Hauswesen, der die
Verfügung hatte über aües, was ihm gekdrte: „Lieber, lege
deine Hand unter meine Lende; * denn du musst mir schworen
bei Jakve, dem Gatt des Himmels und der Erde, dass du mei-
nem Sohne nicht ein Weib freien willst aus dem Volke der
Kendaniter, unter denen ich tvohne, * sondern dass du dich in
mein Vattriand und zu meiner Verivandtsckaft begeben lüiiUt,
um meinem Sohne, dem Jischaxj , ein W eib zu freien." ^ Da
antwortete iJnn der Sklave: .,Wenit nun aber das betreffende
Mädchen sich etiva weigern sollte, mir in dieses Land zu folgen,
soU ick dann deinen Sohn zvieder in das Land zurückbringen,
von wo du einst ausgetvandert bist!" * Da sprach Abraham
zu ihm: „Unter keinen Umständen darfst du metnen Sohn dort-
hin zurückbringen. ^ yakue, der Gott des Himfnels^ der mich
hinweggeführt hat aus meinem Elternhause und dem Heimat-
lande meines Stammes, der zu mir geredet und der mir zu-
gesekworen hat: deinen Nachkommen will ick dieses Land ver-
leihen — der ivird seinen Engel voran ssendeu vor dir , damit
du meinem Sohne ein Weib i'on dort holest. ® Und wenn sieh
das Mciefehm weigern sollte , dir zu folgen, so bist du dieses
mir geleisteten Eides quitt; keinesfalls aber darfst du meinen
Sohn dorthin zurückführen." • Da legte der Sklave seine Hand
unter die Lende seines Gebieters Abraham und leistete ihm den
verlangten Eid. ^® Hierauf nahm der Sklave zehn Kamele
von den Kamelen seines Gebieters * V» brach auf unter Mitnahme
90) Das nach Y<9nit folgende 1^ ist als irrtttmlich ans 10 b vor-
aaBgenommen mit LXX zn streichen.
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Ut 11—24 (J*).
47
V0n aüerlei Kleinodien seines Gebieters und sog imch Aram
Nakarajim, nach der Stadt Nackars, " Da Hess er die Ka-
mele ausser ka^ der Stadt bei etnem Brunnen sich lagern, um
die Abendzeit , loo die Weiber lieraiiszukonimen pflegen, um
Wasser zu holen. Da betete er: „Jahve , Gott meines Ge-
bieters Abraham, /ass es mir heute gelingen und erweise dich
gnädig gegeu meinen Gebieter Abraham! Wenn ich jetzt
dastehe bei der Queäe und die Töchter der Stadtbewohner heraus-
kommen, um Wasser zu holen — ^* zvenn dann das Mädchen,
das ich bitten werde: halte mir doch kleinen Krug her, damit
ich trinke, antwortet: trinke und auch deine Kamele will ich
tränken — die hast du bestimmt für deinen Diener Jischaq,
und daran will ich erkennen, dass du dich gegen meinen Ge-
bieter gjiädig erweisen willst I** *• Noch hatte er nicht ausge*
redet, da kam, den Krug auf der Schulter, Ribqa, die TocJiter
Betuels, des Sohnes der Milka, des Weibes Nachors, des Bruders
Abraiiams. Das Mädehen aber war überaus schon, eine
Jungfrau und noch unberührt; sie gieftg hinab zur Quelle,
füllte ihren Krug und kam wieder herauf Da lief der
Sklave ihr entgegen und bat sie: „Lass mich doch ein wenig
Wasser trinken aus deinem Kruge l" *® Sie antwortete: „Gern,
o Herr!*' Damit Hess sie rasch ihren Krug herab auf ihre
Hand und gab ihm zu trinken, *• Als sie nun seinen Durst
gesHllt hatte, sagte sie: „Auch für deine Kamele wUl ich Wasser
holen, bis sie sich satt getrunken haben," Hierauf goss sie
eilig ihren Krug aiis in die Tränkrinne, lief wieder zur Quelle
zurück, schöpfte und holte Wasser für alle seine Kamele.
Währenddem sah ihr der Alaun voll Erstaunen Sv^cMo^'^^)
zu, begierig zu erfahren, ob Jahve sein Unternehmen habe
gelingen lassen oder nicht. '^'^ Als nun die Kamele sich satt
getrunken hatten, da brachte der Mann einen goldenen Nasen-
ring herbei, einen kalben Scheqel schwer, und zwei goldene
Armbander von zehn Scheqel Gewicht für ihre Arme, •» und
fragte sie: „Sag an, wessen Tochter bist dut Ist im Hause
deines Vaters Raum für uns zum Uebemachtenf" ** Sieant-
91) B^~>n& scheiot aus alte Glosse zur Erklär uog des dunklen
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48
24, 25-38 (J»>
ivuru u c/iin : „Ich bin die TocJiter Beta als, cLs So/uifs der Milka,
den sie dem Nachor geboren hat** *• Und weiter antivortete
sie: .,Wir haben Häckerling und auch Futter in Fülle, auch
Raum zum Uebernnchten." ^® Da verneigte sich der Mann
und bezeugte voller Demut seine Dankbarkeit i'or Jahve und
sprach : „Preis sei Jahve, dem Gott meines Gebieters Ahraham,
der es nicht hat fehlen lassen an Erweisen seiner Huld und
Treue gegenüber meinem Gebieter ; ja mit mir war yahve auf
meiner Reise und hat mich zum Hause der Verwandten meines
Gebieters geführt" Das Mädchen aber lief und berichtete
im Harem, was sich zugetragen hatte, Nun hatte Ribqa
einen Bruder namens Laban ^^). Als dieser nun den Ring
[an der Nase] und die Spangen an den Armen seiner Schwester
erblickte und li'örte^ zvie seine Scfnvester Ribqa erzählte: „so und
so hat der Mann zu mir gesagf — da lief Laban eilig
hin zu dem Manne, hinaus an die Quelle , und er kam zu
dem Manne ; der aber befa^id sich noch immer bei den Kamelen
an der Quelle, Da rief er: „Komm herein, du von Jahve
Gesegneter! warum stehst du draussenf Habe ich doch das
Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz geschafft *' Ah
nun der Mann zum Hause gelangt war, zäumte er {Laban} die
Kantete ab; hierauf reichte er den Kamelen Häckerling und
Futter und [brachte'} Wasser für ihn und seine Begleiter zum
Waselien der Füsse. •* Als ihm aber zu essen vorgesetzt zvurde^
da sprach er: „Ich esse nicht, be^'or ich meifie Sache vorge-
bracht habe.'' Er antivortete: ,,So redet" Da sprach er:
iJch bin der Sklave Abrahams. Jahve hat meinen Gebieter
reich gesegnet , so dass er zu grossem Wohlstand gelangt ist,
und hat ihm Schafe und Rinder , Gold utui Silber, Sklai'cn
und Sklavinnen und Kamele und Esel geschenkt. Und Sara,
das Weib meines Gebieters, gebar meinem Gebieter einen Sohn,
als er schon hochbetagt war; dem übergab er alle seine Habel
Es verpflichtete mich aber mein Gebieter eidlich: du darfst
metnem Sohne kein Weib freien aus dem Volk der Kendaniter,
hl deren Lande ich wohne, sondern sollst dich in mein Vater-
92) Dio Notwendigkeit, V. 29 b und 30a umzusetzen, bat bereits
Ilgen richtig erkannt.
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24, 39—49 (J^).
49
land und zu rnemer Verwandtschaft begeben, um meiftem Sohne
ein Weib zu freien. Da aiitivortctc ich im uion Gebieter :
Wenn nun aber das betreffende MädcJun mir nickt foi^i^f'i will?
Da sprach er : Jahve , vor dessen Angesicht icJi meinen
Wandel geführt habe , wird seiften Jingel mit dir senden imd
dir Glück zu deiner Reise geben, so dass du vieinetH Sohne ein
Weib am meiner Verwandschaft, der Familie meines Vaters,
freiest Dann sollst du des mir geleisteten Eides quitt sein,
wenn du dich zu meiner Verwandtschaft begeben wirst . . .
aber auch, wenn man [sie] dir nicht gibt, sollst du deines Eides
quitt sein. Als ich nun heute zu der Quelle kam, betete ich:
Jahve , du Gott meines Gebieters Abraham! wenn du Glück
geben w/Z/sf zu der Keise, auf der ich mich befinde, so soll,
ivenn ick jetzt dastehe bei der Quelle, das [erste] Mädchen, das
herauskommt, Wasser zu schöpfen, und das ich bilteii icerde
gib mir dock ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Kruge,
und das dann antwortet: trinke und auch deitte Kamele will
ich tränken — die soll das Weib sein, welches Jahve dem
Sohne fneines Gebieters bestimmt hat. Kaum hatte ich so
bei mir beschlossen, da kam Ribga [aus dem Ort] heraus, den
Krug auf der Schulter, ging zur Quelle hinab und schöpfte
Wasser, Da bat ich sie: Gib mir zu trinken l Sie aber
liess rasch ihren Krug lierab und sagte: Trinket und auch
deine Kamele will ich tränken. Da trank ich, und sie tränkte
auch die Kamele. ^' Hierauf fragte ich sie : Wessen Tochter
bist du? Sie antiu ortete : Ich bin die Tochter des Sohnes Na-
ckors, des Bettiel , de7t ihm Milka geboren liat. Da legte ich
ihr den Nasenring und die Armspangeyi an. *^ Dann verneigte
ich mich, bezeugte voll Demut meine Dankbarkeit vor Jahve
und pries Jahve, ^ den Gott meines Gebieters Abraham, dafür,
dass er mich gerades Weges dazu geführt hatte, die Tochter
des Bruders meines Gebieters für seinen Sohn zu freien.
Wenn ihr nun also meinem Gebieter Liebe und Treue er-
weisen wollt, so sagt es frei heraus; wenn aber nicht, so sagt
93) Niioli 41a muss ein Snf/ nusgofalleii «ein, (^twa „und dort
ein Weib lür Jiscbaq erbittest" ; ohne dies bat das tolgende keinen
rechten Sinn.
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L.icjui^L.ü cy Google
$0
es [gleichfalls} frei heraus, damit ich mich darnach richten
kann," Da antwortete Laöan m» sciHfi **) und spracht: ,,Das
ist eine Fügung Jahves; wir können gar nichts dazu sagen,
Ribqa steht dir sur Verfügung; nimm sie mit dir, damit
sie das Weib des Sohtus deines Gebit ters zverde, wie Jahve es
gefügt hat." Als nun der Sklave Abrahtnus ihre Antwort
vernahvi , verneigte er sich voller Dankbarkeit gegen Jahve.
Dann brachte der Sklave Gold- und Silbersachen und Ge-
wänder zum Vorschein und schenkte sie der Ribqa; auch ihrem
Bruder und ihrer Mutter schenkte er Kleinodien. Dann
ass und trank er samt seinen Begleitern, und sie legten sich
schlafen. Am anderen Morgen aber, als sie aufgestanden waren,
sprach er : „Lasst mich meines Weges ziehen zu meinem Ge
Bieter I" Da erwiderten ihr Bruder und ihre Mutter: „Das
Mädchen soüte doch noch einige Tage oder lieber gleich zehn
bei uns bleiben; dann mag sie ziehen*^)." Er aber bat:
„Haltet mich nicht auf , nachdem nu7i Jaltvc meine Reise h/it
glücken lassen; lasst mich meines Weges ziehen zu m^iyiem Ge-
bieter!" Sie enviderten: „Wir wollen das Mädchen rufen
und sie selbst befragen." *® HierauJ riefen sie Ribqa und
fragten sie: „Willst du mit dem Manne da ziehen f" Sie ant-
wortete: ,,7ii." *• Da Hessen sie sie ziehen, ihre Schwester
Ribqa mit ihrer Amme und dem Sklaven Akrahams nebst
seinen BegieOem» Und sie verabschiedeten Ribqa mit Segens-
wünschen und sprachen zu ihr : „ 0 Schwester ! nwgest du Stamm-
mutter werden von ungezählten Tausenden, und deine Nach-
kommen sollen sich der Thore ihrer Feinde bemächtigen. " •* Hier-
auf brachen Ribqa und ihre DieiieriiuLni auf und setzten sich
auf die Kamele und folgten dem Manne; da nahm der Sklave
Ribqa mit sich und zog . . . ** Jischaq aber war von . . .
Beer Lachajroi gekom$nen . . . "l^; der wohnte im Gebiet des Ne-
94) Dass Betiul, wttim er V. 60 von Hans ans im Texte stafid,
in y. 68 gar keine Enrftluiiiiig gefunden hätte, aehemt undenkbar.
95) „sle*^ nach LZX; richtiger nellddit ,daiUL magst dn siehen."
96) V. 61 a duldet 61 b nicht neben sieb ; woher 61 b ursprüng-
lich stammen mag und wekher Akkiuativ der Biehtang auf "f?^
folgte, darüber vei'gl. die folgende Aam«
97) Dass irgendwo in Kap. 24 nnd iwar bScfastwahfsehe&üieh
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5i
geb* Eins( war Jisckaq ausgegangeriy um dr aussen im Freien
SU , , » *^), als der Abend anbrach; als er nun aufldukte, sah er
Kamele des Weges kommen. Als aber Ribqa aufschautet er-
blickte sie den Jisckaq; da sprang sie herab vom Kamele und
fragte den Sklaven: „Wer ist der Mann, der da auf uns zu-
schreitet Der Sklave antivortete : „Es ist mein Gebieter."
Da griff sie nach de^n Schleier und verhüllte sich. *® Hierauf
erzählte der Sklave dem Jisckaq alles, zvas er verrichtet hatte.
Jischaq aber führte sie hinein ins Zelt feitter ITTutter Sara und
heiratete ^'^) die Ribqa; so wurde sie sein Weib, und er getvann
sie lieb; da tröstete sich Jisckaq Uber den Verlust \mint VM*c
nadi V. 61 der Tod Abrahams enShlt gewesen sein mnss, sowie dass
B notgedrungen diesen Passns wegliess, weil er gleich darauf den
Berieht von Q (25, 7 ff.) bringen wollte, ist iKngst von WellhAnsen
(CompoB. XXI, 418) liditig erkannt nnd näher begrUndet woiden.
Wie weit jedoeh der redikttonelle Eingriff in V. 61 ff. geht, wird
immer unentschieden bldben mttssen. Uns scheint der Sachverhalt
folgender. Auf 61a folgte die Kotiz, das» der Knecht bei seiner
Anknnft sn Hebron Abraham tot fand und infolge dessen mit Ribqa
weiter zog ins Negeb (hierher wttrde dann 61 b gehOren). Wenn
LXX nnd Sam. mit '^a'iöa statt im Bechte sind and X& ans
urspr. Md"*! entstand (so DÜlmann), so wltre eher der Knecht, als
chaq» Subjekt dieses (urspr. vielleioht: da sog er weiter ins
Negeb nnd gelangte m Jischaq; der wohnte in der Steppe von Be^er
L.). Andernfalls wSre nnr eine Hfiglichkeit MS pnan als Best des
Textes yon J festanzhalten, nftmlich (wie oben in der üebersetzung)
Jischaq war von . . . herbeigekommen (aar Bestattong Abrahams).
Irlich findet sich nirgends eine Spnr davon, dass sich Jischaq nodi
bd Lebzeiten Abrahams von diesem getrennt hatte. Dass die Herein-
ziehuDg von Be*erLachajroi nicht erst anf Bechnnng des Bedaktors
zu setien ist, ergibt sich ans 25, IIb (J), welcher Vera (samt V. 1 — 5)
nach allgememer Uebereinstimmnng bei J vor K^». 84 gestanden
haben mnss (wie sieh deim 84, 66 anf 26, 6 znrttekbedeht)^
68) mv^ nnverstfindlich ; am ehesten dflrfte etwas darin stecken,
was anf die Trauer um seme Mutter (Y. 67, resp. um seinsn Vater,
8« n.) Beaug hatte.
99) njyi kann unm^Eoh in diesem Zusammenhalt gestanden
haben; ob ^ »3^?
100) Wenn nach Y. 61 der Tod Abrahams berichtet war (s. o.
^ kj i^uo i.y Google
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26, 1—16 (J', B. Q).
25 ^ Abraham aber nahm nochmals ein Weib, namens Qetura,
* und sie gebar ihm Zimran, Jogschan, Mcdan, Midjan, jfisch-
haq und Schuch. * Joqschan aber erzeugte Scheba und Deäan,
und die Söhne Dedans waren die Aschuriter, Letuschiter und
Le^ummiter. * Und die Söhne Midjans waren *Epha, *Epher,
Otanokh, AHdd und Elddai alle diese sind Abkömmlinge van
Qeiura, ^ Abraham aber übergab alle seine Habe dem yis-
chaq • Die 53bnc bagcgcn, bie 2I6rafjam »o« feinen KeftstPetBern
{]atlc, fanb 2Uirat|am mit 03abi:u ab uni!) lic^' fic [.Hüd)j bei feinen £ebjcitcu
aus beul J^crcid? feines Sohnes 3'5ciiaq oftujärts in bas (DftKinb 3tehpn
^ Dies aber tft bic Dauer bei* Cebensjal^ro ^tbrabani?, ^ic er 6111-^]=
kbtc: \7b 3al}i'e. ^ Unb ^bral^am peifd)iei>; er ftarb aber in
fcf^Sncm 2llter, ^od}betagt unb lebensfatt, unb ging ein 51t feinen
Stammesgenoffcn. " Hnb es beftatteten t^n feine Söl^ne 3isd}aq
unb 3if(^a'el in 6er ^^le ZUat^Ia auf bem <0run6ftfi(f bes
C^ttttters '€p^on^ bes Sohnes Soi^iars, n^el^es 211anice gegenubeic
liegt; ^*auf bem <Bnmbftficf, bas 2(bra^m pon ben (C^item
erfauft t^atte : bort mürben ^Inra^m unb fein IDetb Sora 1o9^jigäX<A.
Hacft bem Cobe Hhra^ams aber murbc fein 5of^ 3i5c^q
xivX] ycfc^net pou t£lol^uu; Jischaq aber ivohnte bei De" er La-
chajroi.
Dies aber ift bie Stammtafel 3ifv1}rna*els, bes Sof^nes 2lbra»
^ms, ben bic ^gypt^^^" l^agar, bic Ceibmagb Saras, bem 2(bra*
i^awx geboren l?at. " Unb bies fmb bie Hamen ber Söljnc 3if<^»
nta'els na(^ t^en Hamen, tl^rcm Stammbaum: ber (£rftgeborene
3if<^a*eb Hebajot ; CJebor, ^bbe'el, lltibfam, " ZRlf^ma*, Duma,
2lTaffa, (Et^abab, Cema, 3etur, Hap^tfc^ unb Qebma. Das
ftnb bie Sö^nc 3ifc^ma'els unb bies i^e Hamen nad) tt^ren Hieber*
•
Anm. 97) und i&K THO Y. 67 sich scbon darch das monströse HebrfliBcb
als Glosse sa erkennen gibt, so wixd Wellh. auch damit recht haben,
dass am Schlnss erst nachtii^gliGh fttr 'f'aM eingesetzt ist
101) XJeher die ursprOngliche Zugehörigkeit dieses Verses 2a J
vexgl. Anm. 97 a. E.; nachträglich mag noch die Vermutung ausge-
sprochen sein, dass 25, 5 ursprOngltch nach 24, 1 stand; so erklHrt
sich auch am einfachsten die Wiederholung des Subjekts in 24, 2.
102) Die Qrttnde für die Zuweisung dieses Vei'ses an R s. bei
DiUmaon, Gen.* S. 305.
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86, 17-^26 (Q mid J«).
53
loffungen uitb ^Itlagent, stDöIf ^firflen mdi i^renStammoerMnben.
" Hub btes war bte ttbensbamt ^i^dfxna'^h: \57 3a^rc. Unb
er pcrfd^ieb unb ftarb unb $tn$ ein 5U feinen Stammes^enoffen.
/Är Bereich aber erstreckte sich von Chavila bis nach Schur,
welches östlich voit Egypten liegt '^^^) nat^ 2ifc^ut ijm
" Dies aber ift 6ic ^fainilicngcfcfyicfite "^xsdiac^s, bcs Sol^tics
ilbral^ams: ^Ibrabani or5cucsto bon J^^^^i^- 3isd)iiq aber
n)ar oicr5!c3 3tiJ?rc alt, als er fid? Hibcia, bie Cod^ter bes 2tra»
mSers Behi'd aus Pabban ^ram, bte Sc^mcfter bes ilramäers
Caban, sunt XDeibe na^. Und Jisehaq ging Jahve an in
beireff seines Weibes; denn sie war unfruüiihar. Und Jakve
erhörte seine Bitte; da wurde sein Weib Ribqa schwanger.
Es stiessen sich aber die Kinder in ihrem Leibe; da rief
sie: ,,Wenn es so steht, ivosu lebe ich dann?" Hierauf ging
sie hin, JaJivc zu befragen. J)a gab ihr Jahve den Bescheid-
„Zwei Völker sind in deinem Leibe,
und zivei Stämme luerdoi aus deinem Schosse hervor-
gehen zu feincUiclier Trennung.
Ein Stamm wird dem andern überlegen sein,
und der Aeltere dein Jünger en dienstbar werden"
Als nun ihre Zeit da war, dass sie gebären sollte, da ergab
sich, dass Zwiüinge in ihrem Leibe warin, Da kam der
erste sum Vorschein, rötlich *^^), ganz und gar wie ein haa-
riger Mantel; darum nannte man ihn ^Esav, Darauf kam
sein Bruder heraus, indem er mit der Hand die Ferse *Esavs
gefasst hielt, darum nannte man ihn fdqob. '^\s6:[<y<\ aber
103) lieber die xirsi)rün^liche Stellung dieser Worte (ob nach
25, 4 V vergleiche auch Dillm. zu V. 18), lässl sich nichts mehr aus-
machen.
104) Die Schlussworte sind in jeder Hinsieht rätselhaft. Sind
sie, wie man gewolmlicli annimmt, von B aus 16, 12 wiederholt,
warum dann der Singular nach UStC^i ?
105) Ist "'ÖTH ursprünglich, so könnte es von R nur aus E (als
anderweitige Erklärung von B^"'*^ neben "V. 30) eingesetzt sein; vergl.
jedoch die sehr beachtenswerten Bemerkungen Buddes (Urgeschichte
217, Anm. 2\ der "löiK nachträglich für irgend ein anderes Epitheton
gesetzt sein lässt.
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54
26^ STMMt» 7 (J* lad B).
imir f«4^9 3a^e oft, als fk geboren «wfto. Ais nun dü
Knaben heranwuchsen, da wurde *£sav ein tüchtiger Jäger ^
der die Steppe durchschweifte ; ydqcb dagegen war ein sanfter
Mannt der beiden Zelten weilte, " Jischaq aber hatte eine Vor-
liebe für *£sav; denn Wildbret war nach 'seinem Geschmack ;
Ribqa dagegen liebte mehr den Jdqob. Einst kochte Jdqob
ein Gericht, als ^Esav ganz verschniachtet aus der Steppe heim-
kenn. ^* Da sprach ^ Esav zu Jdqob: . Gib mir schnell zu essen
von dem roten, dem roten dal denn ich bin ganz verschmachtet.
Um desivillen nannte man ihn Edom. '* Jdqob aber antivor-
tete: „Tritt mir zuvor dein Erstgeburtsrecht ab!" •* Da
sprach ^Esau: ^yAch ich muss sckHesslich dach sterben; was soU
mir da das Erstgeburtsrechi !" " Jdqob erwiderte i „Schwöre
mir es zuvor zu!" Da schwur er ihm und trat so dem
Jdqob sein Erstgeburtsrecht ab. •* Jdqob aber gab dem *Esav
Brot und eine Schüssel gekochter Linsen ; da ass und trank er,
stand auf und ging seines Weges : so versclterzte 'Esav leicht-
fertig sein Erstgeburtsrecht.
26 * Es kam aber eine Hungersnot über das Land — eine
anbete, als jene frühere Hungersnot, bie 3U Jlbrabauis ^ett eingetreten i»ar
— da begab sich Jischaq zu Abimelekh, dem Eürsten der
Philister, nach Gerar. * Da erschien ihm Jaki^e und sprach :
t^aSs^ ii{<^t na(^ ^gyp^^n' Permetle in bem £anbe, bos tc^ ^tr onipeifen
»erbel ' Bleibe als Beisass in diesem Lande, f» iviH mit b{v
fehl rnib Md^ fernen; bettit btr nnb deinen nai^fomiitett toctbe olle Uef»
taitb|hrid|€ perleil|cn rnib ocvbe Me PerlieiSttttg Ht Kraft treten laff^f bte
beinern Pater 2Arai)am sn^efd^oMren l^abe. * Unb id^ sterbe beine Xtaify
fommen fo 5atflrct<^ loerben laffcn, wie bfe Sterne om f^mel, nnb merbe
öcineu Had^fornmen alle 5tc|e £anb)irictje üciIcÜ]cu, unb es foHcu burdj beiuc
Zla(^fommen äffe Pölfcr auf (Erben beglücft irerbcn ^ 3um £oI?nc baffir, 'ba%
^Ibrabam meiiu^m ^^pfeM get^ordjt nnb aües beobaditet bat, u>as idj von ihm
forberte, meine (Sebotc, meine Salpingen unb meine lOetfun^en '^). * So
bUeb Jischaq in Gerar.
^ Es erkundigten sich aber die Bewohner der Ortschaft
106) V. db — 6 ist in Bnuaeh und Bogen B zngewieeen; dabei
scheint aneb uns ansgemacht» dass sundeetens in V. 5 (nnd vielleicht
Bdion vorher) die Hand des DeateronomiBten zu verspüren ist
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8—21 (J- und R).
55
in betreff seines Weibes. Rr antwortete : y^sie ist meint: Selncester'\
denn er fürchtete sich zu sagen: „sie ist nieiji Weib" ; denn
[(lachte er] die Bewohner der Ortsciuift könnten mich sonst
utnbringen wegen der Ribqa , weil sie so schön ist. ^ Als er
nun lange Zeit dort gewohnt hatte, da schaute [einst] Abitne-
Ukli, der Fürst der Philister , snm Fenster hinaus und sah,
wie Jischaq mit seinem Weibe Ribqa Uebkasun^n tauschte.
* Da Hess AHmelekk den Jisckaq rufm und strack: ,yAlso
dein Weib ist sie? Wie konntest du da behaupten : sie ist meine
Schwester f** Jischaq antwortete ihm: „Ja ich fürchtete, ich
könnte ihretwegen etwa gar ums Leben kommen t" Abimelekh
erwiderte: „Was hast du uns da angethan I Wie leicht konnte
einer meiner Ltuii deinem Weibe beiwohnen, und du hättest
damit schwere Schuld auf uns geladen t" " Hierauf gab Abi-
rnelekli allen seinen lauten die Weisung: „ Wer sich an diesem
Manne und seinem Weibe vergreift, soll mit dem Tode bestraft
werden. "
^* Jischaq aber bestellte in jenem Lande den Boden und
erntete in jenem Jahre das hundertste Korn; denn Jahve seg-
nete ihn* ^' So wurde der Mann reich und wurde immer
reicher, bis er sehr reich war^ ^* im Besitze von Schafherden
und Rinderherden und sahireichefi Leibeigenen, so dass die
Philister ihn sehr beneideten, Htm Rotten a&er Me pl)ilijlcr ofle
Me Srnnnen, meldte bte Süaoen feines Daters bei £et>5etfen feines Paters
Zlbral^am gegraben Ijattcn, oerfd^üttct uuii mit (Erbe auijefüül. " Da
sprach Abimelekh zu Jischaq: ,,Zieh hinweg aus unserer Nähe;
denn du bist uns allzu mächtig geworden.'* Da zog Jischaq
von dort hinweg , schlug sein Lager auf im Thale von Gerar
uftd weilte mm daselbst. ^® tjierawf lief 3tsdja(j bt< Brnitncn mieber
aufgraben, bei £eb5eiien feines Paters 21braiiam gegraben tporen nnb
bU bif pl|Uif^ nodf 2lbca()ani5 Cobe oerfi^fitttt Itatttn, intb benannte fie
»ifbcr mit bcn ZZomen, bte iffnen fein Pater gegeben ^tte. Da gruben
die Sklaven Jischaqs im Thalbett nach und fanden daselbst
eine Quelle mit ßiessendem Wasser. Die Hirten von Gerar
aber gerieten in Streit mit den Hirten Jischaqs, indem sie be-
Itaupteten: .AJns gelwrt das Wasser!" Daher nannte er die
betrejjende Quelle ^Eseq, weil sie mit ihm gezankt hatten.
** Hierauf gruben sie einen anderen Brunnen auf; aber sie
Digrtizeo Ly <jOOgIe
56
$^ 22-85 (J*, Q).
gerieten auch seine^egen in Streit; daher nannte er ihn Siina,
Daim sog er von dort weiter hinweg und grub einen anderen
Brunnen auf. Ueber diesen gerieten sie nicht in Streit; daher
nannte er ihn Rechobot, indem er sprach : „Nun hat uns yaki^e
freien Kaum geschafft, dass icir uns ausbreiten können im
Laude" •* Dann zog er von dort Jiinauf nach Beer Schelut.
Da erschien iiiin Jahve in der nächstfol inenden NacJit und
sprach: „Ich bin der Gott deines Vaters Abraham; sei getrost!
denn ich bin mit dir und ivilL dich segnen und deine Nach-
kommen zahlreich er den lassen um Abrahams, meines Dieners,
willen, Da errichtete er daselbst einen Altar, rief Jahve
an und schlug daselbst sein Zelt auf^^^). Hierauf gruben die
Sklaven Jischaqs dort einen Brunnen,
Inswischen war Abimelekh mit seinem Wesir Achusstat
und seinem Heeresobersten Pikhol von Gerar zu ihm gekommen*
Da fragte sie jisc/iaq: „Warum kommt ihr zu mir, da ihr
mir doch feindlich gesin?tt seid und mich aus eurer Nähe ver-
trieben IiabtV Sie anti*jorteten : .JVir Jiaben uns idu r zeugt,
dass Jahve mit dir war: da beschlossen zvir , es Düisse eine
Vereiftbarung zwisclten uns und dir beschworen werden, und
wollen einen Vertrag mit dir schliessen, dass du uns nichts
Böses zufügen willst, wie guch wir dir nichts zu leide getkan
und wie auch wir dir nur Gutes erwiesen haben ^ indem wir
dich unbeschädigt ziehen Hessen; du bist nun einmal von Jahve
gesegnet!^* Da bereitete er ihnen ein Mahl, und sie assen
und tranken, Des anderen Morgens früh aber leisteten sie
sich gegenseitig den Schwur ; hierauf verabschiedete sie jHschaq,
und sie .zogen ico hiverrichteter Sache i'on iJuu hinweg. " An
demselben Tage kamen die Sklaven Jischaqs und erstatteten
ihm Bericht in betreff des Brunnens, den sie gegraben hatten,
und meldeten ihm: „Wir haben Wasser gefunden !" Da
nannte er ihn Schib'a ; daher heisst die Ortschaft Beer Schebd
bis a^ff den heutigen Tag.
Ms nun '<£fap pter^i^ '^^oiofttdMwXf heiratete er 3e?^uWt,
bie Codier besQtttifers 3e*eri imb bie Bosmat, Me Co(^ter bes
Hter$€bn. *^ Die nxiren em fc^tmrer Kummet füc 3tsc^aq unb Htbqa.
10?) üeber 21, 33 aJs vielleicht hierher gehSrend 8. o. Amn. 80.
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lK7,t-15(J*iiiia8).
67
* Als ^*^) aher yischaq aUgeTmrden und sein Augenlicht fast 27
erloschen war, rief er ^Esav, seinen älteren Sohn, und sprach
zu ihm: „Mein Sohn!" Er antwortete ihm: „Ich höre." * Da
hob er an : „Ich bin min alt {^e^vorden umi weiss nicht, ivann
ich sterbe Ji werde. * So nimm nun dein Jagdgeräte , deinen
Kocker und Bogen, gehe aus in die Steppe, erjage für mich ein
Stück Wiid * und bereite mir ein Essen, wie ich es gern habe,
und bringe mirs ßtereift, dass ich esse; 80 will ich dir dann
meinen Segen geben, bevor ich sterbe." ^ Ribqa ixber hatte
zugehört, als Jischaq mit seinem Sohne ^Esav redete. Während
sich nun ^Esaiv in die Steppe begab, um ein WUd zu erjagen
und heimzubringen, * sprach Ribqa zu ihrem Sohne ydqobi
„Eben habe ich zugehört, wie dein Vater zu deinem^ Bruder
*Esav redete und Um befahl: ' hole mir Wildbret und bereite
mir ein Essen; dann, wenn ich gegessen habe, will ich dir
vor dem Angesicht JaJives meinen Segen gcbiu^ bciwr ich sterbe.
® Nun aber, mein Sohn , folge meinem Rate [und thue] , 7vas
ich dich heissen werde ; ° geJi hin zur Herde und hole mir
daraus zwei schone ZiegcnbdckcJien, damit ich sie herrichte zu
einem Essen für deinen Vater, wie er es gern hat. Dann
musst du es deinem Vater hineinbringen, damit er dcnwn isst ;
so soll er dir dann seinen Segen geben, bevor er stirbt." Da
entgegnete Ja'qob seiner Mutter Ribqa: ,,Ja, aber mein Bruder
Isav ist starl[ beliaart, wfllirend icli unbehaart bin; viel-
leicht wird mich mein Vater betasten; dann wfirde ich vor
ihm dastehen wie einer, der seinen Spott mit ihm treibt, wid
würde mir eher Fluch zuziehen als Segen." Da erwiderte
ihm seine Mutter: „0 Sohn! den Fluch nehme ich auf mich;
folge du nur meinem Rate und gehe [das verlangte] zu holen!"
Da ging er es zu holen und brachte es seiner Mutter , seine
Mutter aber bereitete ein Essen , wie sein Vater es gern hatte.
Hierauf holte Ribqa die guten Kleider ihres älteren Sohnes
10g) Eine dorcbgüDgige Scheidung des in Rap. 27 J oder E
angehOrigen ist immöglich. Wir haben daher den Weg eingeschlagen,
dass J ausser dem, was sicher von ihm stammt, auch alles das zu-
gewiesen ist, was von ihm stammen könnte. In einigen Fftllen konn-
ten zweifelloBe Dubletten nur ans Wahrscheinlichkeitsgrttnden an die
beiden Quellen verteilt werden.
4*
ie-2d (J' und S).
'Esav, die sie drinnen bei sich hatte, und gab sie Jciqob, ihrem
ßingeren Sohne, zwn anziehen, Die Felle der Ziegenbock -
chen afeer legt» sie iliin um seine Arne und Hinde und auf
seinen Hals, den unbehaarten. Dann gab sie ihrem
Sohne ydqoh das Essen nebst dem Brot, das sie [frisch] ge-
backen hatte, in die Hand, Da trat er eu seinem Vater ein
und hob an: „Lieber Vater!" Der erwiderte: „Jal wer bist
du, lieber Sohn?" Da sprach Ja'qob zu seinem Vater: „Ich
bin 'Esav, dein Erstgeborener; ich habe ausgerichtet, was du
befohlen hast; so setze dich nun auf und iss von meinem
Wildbret , damit du mir dann deinen Segen gebest." '® Da
erwiderte Jischaq seinem Sohne : „Ei wie schnell hast du etwas
erjagt, mein Sohn!'' Er sagte: „Ja, dein Gott Jalive Hess
es mir in den Weg laufen," *^ Da spraill Jisehaq ZU Ja'qoli:
„Komm einmal lier, nein Solln I daee ich dich betasten Icann,
ob du WM^idicb nein Sohn 'Esav bist odsr ntebt/' Da trat
Ja'qob zu seinem Vater Jiecbaq heran, und als er ihn nun
betastet hatte, sprach er: „Der Stimme nach ist es Ja'qob;
aber die Arme sind Esavs Arme." " Und er erkannte ihn
nicht, weil seine Arme behaart waren, wie die seines Bruders
'Esav , und so gab er ihm denn seinen Segen. Da fragte
er: „Du aho bist tnein Sohn *Esa7' f" Er enviderte: Ja wohl"
Da sprach er: „Bringe mir es her, damit ich esse von dem
Wildbret meines Sohnes so will ich dir dann meinen Se-
gen geben. Da brachte er ihm zu essen ; dann brachte er ihm
Wein hersu, und er trank, *• Hierauf sprach sein Vater
Jischaq su ihm: „Tritt naher und küsse mich, mein Sohn/"
Als er nun herantrat und ihn kOsste, da roch jener den Duft
seiner Kleider; und er segnete ihn, indem er sprach: „Fürwahr,
es duftet mein Sohn, wie das Gefilde duftet, das yahve gesegnet hat
So möge dir Elohim spenden Tau vom Himmel und
fetten Boden
und Ueberßu^s an Korn und Wein.
*• Es sollen Völker dir dienstpflichtig sein
und Nationen sich vor dir beugen;
Gebieter sollst du sein über deine Brüder,
100) Viellaldit besser mit LXX ^von demem Wildbrel^ mein Selm«.
^ by G
flf, 80^ (J' und E).
und vor dir sollen sich beugen die [übrigen] Sdhne deiner
MuUer;
wer irgend dir flucht, der sei verflucht,
und wer dir Segen wünscht, der soll gesegnet sein!"
*• Als aber Jisciiaq doi Segen über Jdqob zu Ende gesproclien
liatte , Ja'qob aber war kaum eben weggegangen von eei-
nem Vater Jischaq, da kehrte sein Bruder ^Esav lieim von der
Jagd, ^ ' bereitete gleichfalls ein Essen, brachte es seimm Vater
hinein und sprach zu seinem Vater: „Steh auf, lieber Vater,
und iss votn Wildbret deines Sohnes, damit du mir alsdann
deinen Segen gebest." Da fragte ihn sein Vater Jischaq :
„Wer bist duf" Er antwortete: „Ich bin dein erstgeborener
Sohn 'Esav," Da enchrack Jischaq über alle Massen und
rief: „Wer In aller Welt war denn dar, dar ain WHd erjagt
und mir lierelngebracht hat, so dass ich von allem ^^®) aes,
ehe du herkamst? alsdann gab ich rhm meinen Segen und
er wird gesegnet bleiben l" Als aber Esav diese Worte
seines Vaters vernahm, da erhob er ein überaus heftiges und
klägliches Geschrei und bat seinen Vater: „Gib auch mir einen
Segen, lieber Vater I" " Er antwortete: „Dein Bruder kam
hinterlistiger Weise und nahm dir den Segen weg!** Da
rief er: „Ja, mit Recht nennt man ihn Jdqob; denn schon
ßweimeU hat er mich iiherUstet: mein Erstg^urtsrecht hat er
an sich gebracht und nun hat er mir auch eUn Segen weg-
genommen." Dann sprach er: „Hast du denn keinen Segen
für mich aufbehaltend" Da erwiderte Jisciiaq und sprach
zu *Esav: „Ich habe ihn nun eimnal zum Gebieter über dich
gesetzt und habe verfügt, dass ihm alle seine Brüder dienstbar
werden sollen, und ihn reich ausgestattet mit Korn und Wein;
ivas in aller Welt konnte ich nun für dich noch thun , mein
Sohn!" Da sprach 'Esav zu seinem Voten „Ist denn das
dein einziger Segen, Vater 1 gib amh mir einen Segen, lieber
Vater!" und ^Esav fing laut zu weinen an Da hob sein
Vater Jischaq an und sprach su ihm:
„Fürwahr, fern von fattem Boden aoU dein WohnoHz aain
und ohne Anteil am Tau des Himmels droben.
110) üb nicht ursprünglich (»ich ass harmlos") für "^äö?
60
*^ Van deinem Schwert sollst du leben,
und deinem Bruder sollst du dienstbar sein;
es wird aber geschehen, wenn du . , . . so wirst du
das Joch, das auf deinem Halse liegt, zerbrechen."
*Esau aber warf einen Hass auf Jctqob wegen des Se-
gens, den ihm sein Vater gegeben hatte. Und 'Esav be sc Mass:
wenn erst die Zeit der Trauer um vieiiun Vater hcrangckonunen
ist^ werde ick meinen Bruder Jdqob erschlagen. Ah nun
der Ribqa solche Reden ihres älteren Sohnes ' Esav hinterbracht
wurden, Hess sie ihren jüngeren Sohn Jdqob rufen und sprach
zu ihm : „Höre! dein Bruder 'Esav brütet Raclie gegen dich
und will dich erschlagen. Folge daher meinem Rate, mein
Soknl brich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban nach
Ckaran, Bei dem muest du einige Zeit verweilen, bie steh
der Groll deinee Brudere ieyt, ^'^bis der Zorn deines Bruders
von dir ablässt und er vergisst, was du ihm a^gethan hast;
dann will ich dir Botschaft thun und dich zfon dort holen lassen.
Ilarum sollte ich euch beide an ei nein Tag verlieren !" ** X^a
fprad) Kibqa ju 3isciiaq: „Vit (iljittttcriimcu Derlcibcn mir gaiij imö gar
bas febctt; rocnn ^'»'t «^w* (Jhittitcrin, eine €iiijjebocene,
fjeirateu foüte, toas habe idj bann iiod? oom £cbcn?"
28 * Da rief 3i5cf?aq bcn 3a*qob, fcgnctc tljn unb mies iljn an,
inbom er 5U \hm fpracf): „Htmitt bir ja feine Kena*amtcnn sum
lPeti>e 1 ^ IXiadcfd bic^ auf unb Uqjä» btc^ noc^ Pabban 2(ram,
5U bem XDo^fl^ Bdtt*els, bes Paters behur ZITutter, unb ^le bir
von bort dn Ü>elb, eine ber Cdc^ttr tjoSi>oxiSf bes 33rubec5 bemer
ZVtutter. * Unb €( Sc^baj fegne bic^; ^ fc^enfe blr jo^Ireic^
2Ta<^ommen, 5ag cm ^aufe pon t>ölfdm aus Mr ^«rrorgel^e!
* Unb er Dcrleil^e bir bcn ^(bralyamsfegen , bir mttfanit bcincn
Hadjfommcn, baf bu bas Canb, it»o bu jUpoc als jccnxblin9 ipeil»
tcft, welches €Iof?im bcni 2lbral^am oerlie^en ^at, 511 eigen be»
tommjt." • So lief J^^^*'^] '^^^^ 'Sa'qoh 3tc!jen, unb er begab fic^
nad^ Pabban 2lram ju Caban, beni Sot^ne Betu'els, bes ilramäets,
bem Bruber ber Hibqa, ber IHuttcr bes 3a*qob unb '€faü. * Unb
*€{aD fo^, bog 3t5(^ ben 3a*qol> ^efe^net unb nac^ Pabban
III) Tnn noch unerklärt; am ebeston wobl ,^weim du dich an»
28. 7-17 (Q, E, J», E). 61
Ztam gefcfjirft ^attc, bamit er ftcf? i?wf bort eht W^h t^olc, iitbem
er ihn fcc\ncto imb it^m bic iPcifiing ^abt ttiiuiii bir ja feine
l\cuu'amtciui ^uiu IDcihe! uu5 ba^ J^H^i' ^iif feinen Vakr
üub fcitic ilTutter l^dvte imb nad} pabbaii 2lram ^inij — ^ ha nun
'€fau fab, ba^ bic Kcna'aiiitcnnnen feinem Dater anftö^ö irarcn,
* ba 9tng '€faD 5U 3ifd)niael unb nal^m ftcfi bie 2TladwIat, bic
Cod>tcr 3ifd^nta'el5, bes Sof^nes ^bxa^ams, bio Sc^ipeftcr ilcba»
jots, 511 feiwn [anberen] IDeibern F?in5n 3Üni lüeibc.
Da zog Ja'qob aus von Be'or Schoba' und machto sich
auf den Weg nach Charan. " Da gelangte er an die Qetzige
heilige] Stätte'**) und blieb daselbst ubernacht, denn die
Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Stehlen,
die sich an dieser Stätte fanden, legte ihn zu seinen Häupten
und legte sich schlafen an selbryer Stätte. Da träumte
ihm, eine Leiter sei auf die Erde gesteilt, deren oberes Ende
bis zum Himmel reichte, und die Engel Elohims stiegen auf
ihr hinauf und herab. " Undjahve stand vor iluti und sprach :
„Ich bin Jaiive , der Gott deines Vaters Abraham, der Gott
Jischaqs; den Boden, auf dem du liegst, werde ich dir und
deinen Nachkommen verleihen, Und deine Nachkommen
sollen so zahlreich werden wie die Krümchen der Erde, und
sollst dick ausbreiten nach West und Ost und Nord und Süd,
und durch dich sollen beglückt werden alle Volkerstamme auf
Erden unb bnrd? beine Harfffornmen. ** Und ich werde mit dir
sein und dich behüten überall, ivohin du gehen wirst, und
zuerde dich surikkb ringen in dieses Land. Denn ich werde
dich nicht verlassen, bis ich ausgeführt, was ic/t dir verheissen
habe." ^* Da emvachte Ja^qob aus scineiu ScJilafe und sprach:
„Wahrlich, Jaliie befindet sich an dieser Stätte, und ich 7i'usste
nichts davon Da fürchtete er sich und sprach: „Wie
112) Die Geflisseiitlichkeit, mit der V. 11 ff. opön irebraucht
wird, lässt vernnilen, dass damit auf eine stehende Bezeichnunof des
nachmaligtin Hauptlieiligtuius von ]]elel augespiell wird(vergl. Anm.81).
Auch Stade (Üejich. des Volkes Israel", S. 60) gibt , wie wir
nachträglich sehen, mit „Kultstrttte".
113) V. 13—16 sind J zugewiesen, obschon wir nicht vei kennen,
dass die Gründe Kuenens (Einl. » S. 145) für die Zuweisung an JE'
nicht ohne Gewicht sind.
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62
28> i8-2», 10 (E, J«, B, J«>
tcbauorlicti ist diese Stätte! Ja» dM ist der Sitz Boiiims «ind
die Pforte dee Himmeis! FrOlimorgens aber nalim Ja'qob
den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, stellte ihn
auf als Malstein und tieyoss ihn mit Oel. Und er gab jener
Stätte den Namen Betel ■ rorher afeer I]ich Mc ®rt[d?aft £u3. Und
Ja'qob that folgendes Gelübde: „Wenn £lohim mit mir sein
und mich behüten wird auf der Reise, auf der ich jetzt be-
griffen bin, und mir Nahrung und Kleidung nach Bedürfnis
gibt, und icb wolilbehalten in meine Heimat zuröclclcehren
vrerde, fo foo ys^^ mein (Sott fein ^'*), und aus diesen Stein
den ich als Malstein aufgestellt liabe, soli ein Gottesbaus
werden, und alies, was du mir geben wirst, werde ich dir
getreulich verzehnten."
29 ^ Da machte sich Ja'qob auf den Weg und wanderte in
das Land der ßene Qedem. ^ Da erbliekte er dort in der
Steppe einen Brunnen, an i<.uicluin eben drei Herden Schafe
lagerten: denn aus diesem Brunnen pflegten sie die Hit den zu
tränken, über dem Brunnenloch aber lag ein schwerer Stein.
^ Und wenn alle Herden dorthin susamniengetrieben waren,
dann wälzten sie den Stein von dem Brunnenloch ab und tränk-
ten die Schafe; sodemn scherten sie den Stein wieder zurück
auf das Brunnenhch an seinen Ort. * Da fragte sie Ja*qob:
„Liebe Brüder! woher seid ihrf" Sie antworteten: „ Vau Cha-
ran sind wir," ^ Da sprach er zu ihnen: „Kennt ihr den
Laban, den Sohn des Nachor f " Sie antworteten: „Gewiss."
^ Da fragte er sie: „Geht es ihm wohlf" Sie antworteten:
„Es geht ihn zvohl! Da kommt eben seine Tochter Rachel mit
den Schafen!" ' Da sagte er : „Es ist ja noch hoch am Tage
und noch zu früh, das Vieh einzutreiben. Tränkt die Schafe
und bringt sie wieder auf die Weide," ® Sie entgegneten: „ Wir
können nicht, bis alle Herden susamviengetrieben sind; dann
wälzt man den Stein vo^n Brunnenioch cd?, und wir tränken
die Schafe" ^ Während er noch mit ihnen redete, war unter-
des Rachel mit den Schafen ihres Vaters herbeigekommen
denn sie hütete (die Schafe], Als nun Jafqob die Rachel,
114) Ist 21 b von R (aus JV) eingefOjüft, so iimss '"T"'"'' urspiilng-
lich aucli au der SpiUe von Y, 22 gcäUuduB iiaUeBi
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M, ( J', K, Q).
i&e T&chter seines Oheims Laban, erblickte, dazu die Schafe
seines Oheims Laban, da trat Ja'qob herzu, wälzte den Stein
vom Brunnenloch ab und tränkte die Schafe seines Oheims
Laban. Dann aber begrusste Ja'qob die Rachel mit einem
Kttss Kttd hob an zu tveinen. ^* Und Ja'qob berichtete der
Rachel , dass er ein Vetter ihres Vaters und zivar ein Sohn
der Ribqa sei ; da lief sie hin und berichtete es ihrem Vater.
Als mm Laban solche Kunde über Ja'qob, seiner Schwester
Sohn, vernahm, da ging er ihm eilig entgegen, herzte und
küsste ihn und führte ihn hinein in sein Haus; er aber er-
zähäe dem Laban alles, was vorangegangen war. Da sprach
Laban zu ihm: „Ja du bist von meinem Bein und Fleisch*^*
Als er nun etwa einen Monat bei üim gewesen war,
^*ila sprach Laban zu Ja'qob: „Solltest du deshalb, weil du
mein Vetter bist, umsonst für mich arbeiten? Sage mir an:
worin soll dein Lohn bestehen?" ^* Nun hatte Laban zwei
Töchter; die ältere hiess Lea, die jüngere Rachel. Lea
aber hatte glanzlose Augen , während Rachel von schöner
Gestalt und schön von Antlitz war. Weil nun la'qob die
Rachel liebte, so sprach er: „Ich will dir sieben Jahre um
Rachel, deine jüngere Tochter, dienen!" Da antwortete
Lalian: „Besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem frem-
den Mann gebe; bleibe bei mir!'' So diente la^qob um Rachel
sieben Jahre, und sie dllnicten Ihn wie wenige Tage; so lieb
hatte er sie. Damach sprach Ja'qob zu Laban: „Gib mir
mein Weib — denn meine Zeit ist um — dass ich die Ehe
mit ihr vollziehe. ^"^ Da lud Laban alle Bewohner des Ortes
ein und veranstaltete ein Gastmahl. Am Abend aber brachte
er seine Tochter Lea zu ihm hinein, und er wohnte ihr bei.
Unb Hahan ^ab ify feine Sftariii ^i^va, bcr €ca, feiner Cocfjter,
5ur Ceibmagb. Am Morgen aber befand sich, dass es Lea
war. Da sprach er zu Laban: „Was hast du mir da angethanl
Habe ich nicht um Rachel bei dir gedient? Warum hast du
mich denn betrogen Da antwortete Laban : ist hier
zu Lande nicht der Brauch , dass man die Jüngere vor der
Adteren weggibt, Führe mit dieser die [Braut]woche "0
115) Unterwirf dich den von der Sitte geforderten siebentägigen
Hocbzeitsbräucben.
64
iM^, 2d-d0. 3 (B, Q. JS £).
zu Ende, so soll dir die andere auch zu teil werden für den
Dienst, den du noch weitere sieben Jahre bei mir thun wirst."
Ja'qob aber willigte ein und führte die Woche mit ihr zu
Ende; aisbann ^ab er t^m [ouc^] feine Coc^tei; ^c^l }um IDetbe.
Unb Caban gab fetner tCoc^er Hac^ feine Sflaphi Btt^ jm;
Ceibmagb. Da wohnte er auch der Rachel bei, und iwar
hatte er «"4 Rachel lleher ale Lea. Und er diente bei ihm
noch weitere eieben Jahre.
A/s min Jahve wahrnahm, dass Lea zurückgesetzt zvard,
machte er sie fruchtbar , während Rachel unfruchtbar war.
Da wurde Lea scJiicanger und gebar einen Sohn; den nannte
sie Ke^nben ; denn, sprach sie, Jahiw Jiat Rücksicht genommen
auf meine traurige Lage ^^^); nun wird mein Mann mich sicJter-
lich lieb liaben. Hierauf wurde sie abermals schwanger und
gebar einen Sohn; da sprach sie: Jahve hat gehört, dass ich
zurOckgesetst bin; darum gab er mir auch diesen. Und sie
nannte ihn Schim'on, Hierauf wurde sie abermals schwanger
und gebar einen Sohn» Da sprach sie: Nun endlich wird mein
Mann mir anltängen, weil ich ihm drei Söhne geboren habe;
darum nannte sie^^^) ihn Lern. Sodann wurde sie noch-
mals se/muinger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Nun-
mehr will ich Jahve preisen! Darum nannte sie ihn jfehuda.
Fortan aber uurde sie uifltt mehr sflni'ONi^er.
\ ' Als nun Rachel sah, dass sie dem jaqob kern Kind ge-
bar, da wurde Rachel ^^^) eifersüchtig auf ihre Schwester
und sprach zu Ja'qob: „Schaffe mir Kinder — wo nicht, eo
eterbe ich i" ' Da wurde Ja'qob zornig über Rachel und eprach :
„Bin ich denn an Elohime Statt? — er hat dir [nun einmaQ
Leibeefrucht vereagtl'* ' Da eprach eie: „Hier iet meine
Leibmagd Bilha: wohne ihr bei, damit eie auf meinem Schoeee
116) Wiefern in diesen Worten eine Deutung von P^^n (nach
der traditionellen, ganz anhaltbaren Ansiebt: sehet, ein Sohn!) enfr
halten ist, moss auf sich beruhen. Soll etwa p^K^ als Kontraktion
ans n3ü2nK-i betrachtet werden?
117) Nach der LA. nmp (wie V. 36. vergl Kipni V. 32 nnd 33)
mit LXX Saiu. Syr.
118) Die Wiederholung des Subjekts deutet auf redaktionellen
Eingriff, resp, Komposition ans Tersebiedenen Quellen.
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9(0, 4-18 (I* imd S).
65
gelMre «r«/ im^A mt/c durch sie su Kindern komme.*' ^ Dm
gab sie ihm ihre Leihmagd Bilha zum [Kebs-] Weite, und JdqtA
wohnu ihr 6ei^}*). * Da wurde Bilha achwanger und gebar
dem Ja*qeb einen Soiin. * Raciiel aber epracii: Elohfm hat
mir Recht geschafft und hat mich erhört und mir einen Sohn
geschenkt. Darum nannte sie ihn Dan. ' Hierauf wurde sie
abermals schwanger und BiUm, die J eihnagd Rachels, gebar
dem Jdqob einen z^iVeiten Sohn. ^ Da sprach Rachel : Elohim-
Kämpfe habe ich gekämpft mit meiner Schwester und habe
gesiegt. Darum nannte sie ihn Naphtali.
• Als nun Lea sah, dass sie nicht mehr schwanger wurde,
gab sie dem Jtt^qcb ihre Leibmagd Züpa zum [Keös-] Weide,
Darauf gebar Züpa, die Leibmagd Leas, dem ya^qob einen
Sohn, Da sprach Lea: Glück auf! ^^^) und nannte ihn Gad
Hierauf gebar Züpa, die Leibmagd Leas, dem Ja'qob einen
zweiten Sohn. Da sprach Lea: Ich gHiekiiche! Ja glücklich
müssen mich [allej Weiber preisen — daher nannte sie ihn Ascher.
Da fand einmal Reuben um die Zeit der Weizeiurnte
Liebesäpfel auf dem Felde; die brachte er seiner Mutter Lea.
Da sprach Kac/iel zu Lea: .,Gib mir doch ein paar von den
Liebesäpfeln y die dein 6ohn gebraclU luUJ' Da antwortete
sie ihr: ,Jsts nicht genug daran, dass du mir meinen Mann
wegnimmst, dass du nun auch die Liebesäpfel wegnehmen
willst, die mein Sohn gebracht hott" Da antwortete Rachel:
„Meinetwegen mag er diese Nacht bei dir zubringen zum Ent-
gelt für die Liebesäpfel deines Sohnes.** Als nun Jo^qt^
abends vom Felde kam^ da ging Lea ihm entgegen und sagte:
„Herein zu mir musst du kommen ; denn ich habe vtdlen Lohn
für dich gezahlt 7nit den Liebesäpfeln tneines Sohnes.*' Da
brachte er jene Nacht bei ihr zu.
Elohim aber erhörte Lea, so dass sie schwanger wurde
und Ja'qob einen fünften Sohn gebar. Da sprach Lea:
119) Wie den Schlnss yon V. 3, haben wir T. 4 nur zweiföhid
J zngewiesen; 4 a könnte ebensowohl ans Q stammen. Üebrigens
sehemi apD^ erst nacbtrttglicfa am Schlnss beigefügt
120) Nachdem Ketib; dasQere fordert erleichternd „gekommen
ist GlOok".
5
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66
Elohim hat mir einen Lohn dafür gegeben, dass ich meinem
Manne meine fcihma^b abgetreten habe. Daher nannte sie ihn
Jissakhar. Hierauf wurde Lea nochmals schwanger und
gebar dem Ja'qob einen eeeheten Sohn. Da sprach Lea:
Elohim hat mich beechenict mit einem schftnen Geschenic,
nunmehr wird mein Mann mich hochhalten, weil ich ihm sechs
Söhne geboren hahe'^^^). Darum nannte sfe ilui Zebulun. '^Hier-
auf gebar sie eine Tochter; die nannte sie Dina
I)a naJ^m fic^ (Elol^iin öer Hac!>cl an, und Elohim erhörte
sie und machte sie fruchtbar. *^ Da wurde Sie schwanger
und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Weggenommen hat
Elohim meine Schmach! Darum nannte sie ihn Joseph, in-
dem sie sprach : Möchte 7nir Jahve 7toch einen Sohn schenken I
** Nachdem nun Rachel den Joseph geboren hatte, sprach
Ja'qob zu Laban: „Lass mich heimziehen in mein Vaterland!
Ueberiass mir meine Weiber unb metne K{ii6er, um die ich dir
gedient habe, damit Ich abziehe; denn du weisst Ja selbst,
unter welchen Bedingungen ich dir gedient habe ^'*)/'
antwortete ihm Laban: „Wenn du irgend etwas auf mich hältst
— icJi Spüre, Jahvi hat mich gesegnet lon deinetwillen." Da
erwiderte er: „Nenne den Lohn, den du von mir forderst, so
will ich [dir] ihn geben/' *• Da erwiderte er ihm : „Du weisst,
zvie ich dir gedient habe, und was aus de ine) n Viehstand unter
meinen Händen geivorden ist. Denn wenig zvar, was du
besassest, bei'or ich kam; aber es touchs an mit Macht, und dir
kam der Segen Jakues zu gut, der jedem meiner Schritte folgte
— nun aber, wann soll denn ich für meine Familie sorgen P*
Da erwiderte er: „Was soll ich dir gebenV Jcfqob ant'
wartete: ,fiu sollst mir gar nichts geben. Wenn du folgende
Bedingung eingehst, so will ich aufs neue deine Schafe weiden
Ijülcn'"). " Ich werde heute alle deine Scltafe durchgelten und
121] Für die ZugeliSric^eit dieser Worte zu J beweist nicht
nur die versdiiedene Etymologie, sondern auch U&n.
122) T. 21 könnte auch von R stammen ; "vun wdst jedoch auf J.
128) Oder vielleieht „wie lange ich dir gedient habe**.
124) *10VK ohne Zweifel nnr Parallele zu nnK, welches die an-
dere Qnelle bot; von B an^senommeni um keine Nuance des Parallel-
berichta fallen zn lassen.
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so, 81--41 (J>, B).
67
aus ihnen jedes gesprenkelte und scheckige Stück wegnehmen —
alles, was schwarz ist unter den Lämmern, und was scheckig
und gesprenkelt ist unter den Ziegen, Und das soll mein Lohn
sein und darin wird sich meine Redlichkeit erweisen :
wenn du künftig meinen Lohn in Augenschein nehmen wirst,
dann soll alles , was nickt gesprenkelt und sciu tkig ist unter
meinen Ziegen, und was nicht schwarz ist unter meinen Läm-
mern , als gestohlen gelten" '* Da errviderte Laban : ,,Gut!
Es sei, zuie du sagst 1^' Alsbald entfernte er die geftrciften ^*')
und scheckigen öörf e und alle gesprenkelten und scheckigen Ziegen
— aMes, woran sich irgend etwas Weisses befand — und edle
schwarzen Stücke unter' den Lämmern, und übergab sie seinen
Söhnen* Und er liess einen Zwischenraum, von drei Tagereisen
zwischen sich und Ja^qob einhalten ; Ja'qob aber weidete die
übrigen Schafe Labans, Da holte sich Ja^qob frische Stäbe
von Storaxstauden , Mandelbäumen und Platanen und schälte
an ihnen zueisse Streifen heraus, indem er da^ Weisse an den
Stäben blosslegte. Dann stellte er die Stäbe, die er geschält
hatte. \n Mc CErätifriTmen, in die Wasserrinnen, wohin die Schafe
zur I ranke kamen, den Schafen vor Augen. Und sie begatteten
sich, wenn sie zur Tränke kanten. Da begatteten ftd? bic 5d?afe
angesichts der Stäbe ; dann warfen die Schafe gejhceifte, gespren-
kelte und scheckige Junge. Die Lämmer aber sonderte Ja^qtdf
ab und kehrte die Geskkter der Schafe g^en aüe sejltetften und
schwarzen Stücke unter den Schafen Labans ^■'J. Und so
125) Durch die Vorbindimg von rm mit 7. 33 tet deli
allen&llB ein Sinn gewinaeii» der mit »TÖiHö ^ ]lin T. 31 nicht in
achioffem Widenpraeh steht. Weit wahrscheinlicher ist aber, dass
V rrm that^Uidi zu Y. 83 gehören soll, nSmlidi als eine alte Glosae,
die den Zweck der Aosscfaeidmig der bimten Tiere gründlich misa-
versteht. Yergl. indes auch DiUmaon.
126) yfix yerzichien auf eine weitere AnfKsmig des in Y. 29 ff.
Torliegenden Qewebes ans J und E. Da J nach allgemeiner Annahme
im wesenttiehen die Grandlage bildet, so haben wir die yieUeidit ans
E stammenden Einsätze^ aber anch einige zweifelloBe Dobletten, deren
Zuweisung an eine besthnmte Quelle immOglidi ist» durch die sonst
fSx B verwendete Sdunft herrorgehoben.
127) Wenn sich Y. 29—39 als ein im wesentlichen einheitlicher
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oft die Brunstzeit der kräftigen Tiere kam, legte Ja'qob dun
Scliafen die Stäbe vor Augen, in binnen, damit sie sich vor
den Stoben begatteten, ** Wenn es sich aber um die schwachen
Tiere handelte, legte er sie nicht hin; infolge davon wurden
die schwachen dem Laban , die kräftigen dem Ja'qob zu teil.
*' So wurde der Mann über die Massen reich und gelangte
zu vielen Schafen, Sklavinnen und Sklaven, Kamelen und Eseln,
31 ^ Da kam ihm zu Ohren, welche Reden die Sohne Labans
führten : Ja^qob hat mm alles an sich gebracht, was \ eigentlich]
unserem Vattr gehört, und aws bem, voas nnfcrcni l\ucv TUtjctjort,
^ai er all Mcfcn 2^cid?tum bcffbafft '-^). ^ Als aber Ja qob auf die
Mienen Labans achtete, da fand er, dass er sicli nicht mehr
gegen ihn bezeigte, wie notci) vor kurzer Zeit. ^ Va sprach
Jahve zu Ja'qob : „Kehre zurück in das Land deiner Väter
und an dei^ien Geburtsort , so will ich mit dir sein" * Da
sandte Ja*qob Jiin und \m% ^aeliel und Lea rufen aMf den
Weideplatz zu seiner Hjerde^ * Da epraeii er zu itineo : ,,lcii
sei» wolil» dass mir euer Vater nicht melir dasselbe Gestellt
zeigt, wie necb vor kurzem; aber der Gott meines Vaters
war mit mir. * llir aber wiest, dass ich mit allen meinen
Kräften eurem Vater gedient habe. ^ Euer Vater jedoch hat
mich betrogen und hat mir den Lohn zehnmal abgeändert;
aber Elohim liess nicht zu, dass er mir Schaden zufügte.
^ Wenn er sprach: die gesprenl(elten sollen dein Lohn sein,
so warf die gan^e Herde QjB^preakelte Junge: sprajßh er da-
Beriebt emciseii lasseu, so steht dagegen V. 40 mit V. 36 in unaiif-
löslichem Widerspruch. Die bunten Tiere Labans waren drei Tage-
reisen entfernt und die bunten Tiere, die Ja'qob unter den Händen
hatte, gehörten nicht zum P*? |K5t. Mindestens also müssen die letz-
leren Worte auf einem MiasTerständniä beruhen oder eine der beiden
Quellen (E?) wusste nichts von dem in V. 36 berichteten. Bei alle-
dem ist übrigens im Auge zu behalten, dasd E nach 31, 4 ff. (wo
er doch schwerlicli dem Ja'qob bewnsste Lügen in den I^Ini^d legen
will) eigentliche Betrügereien von Ja'qob abw&Izt und dass somit
sein Bericht über etwaige Manipulationen desselben weit unverfäng-
licher gelautet haben muss. Das Hauptgewicht legt sein Berjipht
(31, 7) auf das betrügerische und schwankende Verhalten Labans.
128} Zar Unterscheidung 7on la und b vergl. Anm. 126.
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die g^eiftan lollw 4ein Lohn sein, so warf die
ganze Herde gestreifte Junge. * Und so entzog Elohim eurem
Valor das Vieii und gab es mir. ^* Zu der Zeit aber, wo
die Schafe sich begatteten, da sah ich deutlich im Traum,
wie alle Böcke, die die Schafe besprangen, gestreift, gespren-
kelt und gescheckt waren. " Und der Engel Elohims rief
mich im Traume: Jaqobl Ich antwortete: Ich höre! Da
sagte er: ,,Sieh einmal, wie alle Böcke, die die Schafe be-
springen, gestreift, gesprenkelt und gescheckt sind. Denn icli
liabe wohl bemerkt, was dir Laban alles anthut ^' Ich bin
djBr Gott von Betel, woselbst du einen üalstein gesallit, wo-
selbst du mir ein Gelübde getiian liast So maebe dicii aiso
aufy ziaiie aus diesem Lande und iiehre zuruoic in dein Geburts-
land.'^ Da erwiderten Racbei und Lea und epraoiien zu
ibm : „Haben wir etwa noch Anteil und Anspruch bn Hause
unseres Vaters? Gelten wir ihm nicht als Fremde, nach-
dem er uns verkauft und das Geld, das er fiir uns bekam,
längst verzehrt hat? Denn all' das Hab und Gut, das Elo-
him unserem Vater entzogen hat , gehört uns und unseren
Kindern. Darum thue ganz, wie Elohim dir geheissen hat."
^7 Da setzte Ja'qob seine Kinder und seine Weiber auf
die Kamele ; sodann führte er seinen ganzen Viehstand hin-
weg unb alle feine Qobe, bte er eciDorben ^tte, ben $u et^en
^eiDorbenen Die^ftonb, hm er in Pobbon Tivam em>prben ^tte,
um ft^ 5u fernem Pater 3ts^q ins £anb Htna'an ju begeben.
Wfthrend aber Laban hingegangen war, um Sohafsehur zu
halten , stahl Rachel den Teraphim ihres Vaters. la*qob
aber überlistete Laban, den Aramäer, indem er ihm durch
nichts verriet, dass er fliehen wolle. Also entfloh er mit
allem, was ihm gehörte; (fa brach er auf und setzte über den
[EupIirat-iStrom und schlug die Richtung nach dem Gebirge
Girad ein. [Erst] am dritten Tage wurde dem Laban ge-
meldet, dass Ja'qob entflohen sei. Da bot er seine Stammes-
genossen auf, verfolgte ihn sieben Tagereisen weit und holte
ihn ein auf dem Gebirge Girod. Eiohim aber i[am im Traum
zur Hachtzeit zu Laban , dem Aramäer , und sprach zu ihm :
„Hute dich, Ja'qob ein böses Wort zu sagen I*' Da er-
reichte Laban den Jdqob — Jdqob aber hatte sein Zelt auf
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70 $1, 26--^ {J* und X).
dem Gebirge . . . aufgeschlagen, während Laban mU seinen
Stammesgenossen {sein Zeltlager] auf dem Gebirge Gitad auf-
geschlagen hatte. " Da sprach Latai zu Ja'qob: ,yWa8 soll
das heissen, dass du mich überlisten wolltest und führtest
meine Töchter fort wie Kriegsgefangene? Wanan bist du
äi tni lu'inilich i^tßolioi und tänsi JitiSt mich und hast es mich
niclit wissen lassen, dass ich dir hätte können das Geleite gcbcji
mit jd'f ('/'■'-'•>? Cexei'in'ff. nuf Pnulev un'l Harfen ! und
hast mich meine Enkel und meine Töchter nicht küssen lassen
— ja du hast thöricht gehandelt ich hätte es wohl in
der Gewalt, schlimm mit euch zu verfahren; aber der Gott
deines Vaters hat mich In der vergangenen Nacht gewarnt:
hQte dich, Ja^'qeh ein böses Wort zu sagen. Aber mag es
sein, du bist nun einmal fortgegangen aus heftiger Sehnsucht
nach deiner Heimat — warum hast du meinen Gott gestohlen?*'
Da antwortete Ja'qob und sprach zu Laban: „Ja, ich fürch-
tete mich; denn ich dachte, du könntest mir deine Töchter
entreissen. Derjenige, bei dem du deinen Gott findest, der
soll nicht am Leben bleiben. Im Beisein unserer Stammes-
genossen untersuche, was ich bei mir habe, und nimm an dich
[was dir gehört].'' Ja'qob wüsste aber nichts davon, dass
Rachel ihn gestohlen hatte. Da ging Laban hin und spürte
herum ^'^) im Zelt Ja'qobe und im Zelt Leas »nb im Seit bec
beiben £eifrmä96e''*), fand aber nIchts; dann verlless er das
Zelt Leos und trat in das Zelt Rachels. Rachel aber hatte
den Teraphim genommen, in die Kamelsänfle gelegt und sich
darauf gesetzt. Und Laban durchstöberte das ganze Zelt,
fand aber nichts. Da sprach sie zu ihrem Vater: ,,0 Herr!
sei nicht bose, wenn ich vor dir nicht aufstehen kann; denn
es ergeht mir, wie es den Frauen ergeht." Und so eifrig
er auch herumspurte, fand er doch den Teraphim nicht.
129) Nach "Via dfirfte ein Käme aasgelassen sein; vergl. 0ill-
mann 2, d. St
130) Kach der LA mit LXX Sam.
181) Mit LXX und Sam., die nach aa«i noch vom (vgl. Y.a6)
gelesen haben rnttssen.
132) Bie Worte mögen gleichfalls ana £ stammen» sind ab.er
dann von B an unpassender Stelle eingereiht. ■
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71
Ja'qob aber wurde zornig und schalt Laban. Und Ja'qeb
beb an und sprach zu Laban: „Wae babe ich gefehlt; was
habe Ich verschuldet, dass du mir so hitzig nachgesetzt bist?
" Du hast nun meinen ganzen Hausrat durchstöbert — hast
du irgend etwas von debiem Hausgerfit gefunden? Lege es
hier her vor meine und deine Stammesgenossßn, damit sie
entscheiden, wer von uns beiden recht hat. Zwanzig Jahre
sind es nun, dass ich bei dir bin; nie haben deine Mutter-
schafe und deine Ziegen eine Fehlgeburt gethan, und Widder
aus deiner Herde habe ich nicht gegessen. Was zerrissen
ward , habe ich dir nicht gebracht — ich selbst musste es
ersetzen; mir fordertest du es ab, mochte es bei Tag oder
bei Nacht geraubt sein. Bei Tage verging Ich vor Hitze
und des üachts vor Frost, und kein Schlaf kam In meine
Augen. *^ Volle zwanzig Jahre habe Ich dir in deinem Haus-
wesen gedient: vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und
sechs Jahre um die Herde; aber zehnmal ändertest du meinen
Lohn. *^ Wenn nicht der Gott meines Ahnherrn, der Gott
Abrahams, die majestätische Gottheil Jischaqs, für mich ge-
wesen wäre — ja dann hättest du mich mit leeren Händen
ziehen lassen! Wie ich mich gemüht und abgearbeitet habe,
hat Elohim gesehen ; darum trat er in vergangener Nacht für
mich ein.^' Da antwortete Laban und sprach zu Ja*qob:
„Mein sind die Frauen und mein sind die Kinder und mein
ist das Vieh, und ailee, was du da hast, das ist mein. Aber
was kann ich nun machen gegenQber diesen meinen Töchtern
oder den Kbidern, die sie geboren haben? Aber wohlan I
wir wollen einen Vertrag mit einander schliessen ^''),
der soll dann Zeuge sein [für das Abkommen] zwischen mir
und dir." Hierauf nahm er >'qob i^*) einen Stein und richtete
ihn auf als Malstein. Da sprach Jdqob zu seinen Stamtnes-
133) Da sich nYn nur auf ein TOihergenaimtes SulasiaiitlY
besLeliQii kann, so muss nach nnxi ein ESats aosgefiEillen sein; aber
sehwerlich ^ nw» (Olsh. Dillin.)» denn der Steinhanfe scheint nur
J, die masseba nur E anzugehören.
184) Da nach V. 51 lAban den Ifalstem errichtet hat, so muss
apv Y. 46 (ob anch Y. 46? vergL Dilimann) eine wenn auch alte
so doch irrige Glosse sein.
72
genossen: „Lest Steine auf!" Da lasen sie Steine auf^^^), er-
richteten einen Steinkaufen und hielten dort auf dem Steinhaufen
das [Opfer-] Med, Unb Caban nannte if|n 3«doi Sal^abutAr
aber nannte i^n Äal'eb"*). Da sprach Lidfan: „Dieser ^ein-
kaufe ist nunmehr Zcuo;e {des Abkommens] zivischev mir und
dir — öcsljalb nannte er ihn t^^al'eb *" . . . un^ bic ll'aite, iübcm
er fprad^: 3<^f?'^^ indgc IDac^e t^aüen [unb cinfdjrcitenj jii)i|d^cn mir unb Vcc,
zvenn wir einander ferngerückt sind. lief in dii cHva meine
Töchter schlecht behandeln oder noch mehr Weiber zu meinen
Töchtern hinzunehmen wolltest — 7venn [dann] niemand tH
uns ist [der uns zur Rechensrf. a ft ziehen könnte] : bedenke wohl,
da ist <£lal)ini Zeuge [des Abkommens] stoischen mir und dirt"
Da sprach Laban zu Ja'l|Ob: „Wohlmil Mefer Siein^onfe nnb
der Malstein, den ich errichtet habe [als Grenze] zwischen mir
und dir — ^eu^e foH fein Mefcr Stetnf)anfe tinb Zeuge 8OII Seilt
der Malsfein: weder Ich darf Ober diesen steinf^anfen ^'') hinaus-
gehen zu dir hinüber, noch darfst du über diesen Stchbaitfcn
unb Mefcn Maistein in feindlicher Absicht hinausgehen zu mir
herüber. Der Gott Abrahams und der Gott Nachors mögen
Richter sein zwischen uns, tt h r trr? Ja'qob aber schwur
hei der majestätischen Gottheit seines Vaters Jischaq. Hier-
auf schlachtete Ja'qob Opfertiere auf dem Berge und lud seine
Stammesgenossen ein, das Mahl zu halten. Da hielten sie das
Mahl and übernachteten dann auf dem Berge.
32 ^ Am fblgenden Morgen aber machte sich Laban reisefer-
tig, ItSsste seine Enkel und seine Töchter und verabschiedete
135} Nach der LA iBp^ mit LXX.
136) Dasa Y. 47, wenn ursprünglich aas E stammend (vergl.
dagegen Wellh*, Oompos. XXI, 431), hier an anpassender Stelle von
R eingefügt ist, wird aacb voa Dillmann eingerttamt.
137) i'V^irip p^yo ist sicher arsprUnglicfa Bestandteil von J, aber
von R hier eingeschoben (so auch Dillm.), am wohl oder ttbel das
gans fremdartige nsstam etc. sogleich anscbliessen zu können.
138) Die Zuweisung von wh^k an R (Dillm.) fllr ursprüngltebes
mrp ist die einzige Möglichkeit, den jetzigen Text za entwiiten.
139) Der Bka des ganzen Satzes fordert, dass B anch hier, wie
in 62 b mm naat&rr^ batte, welches von R dorch den Steinhaofen
verdrttngt wnide.
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32, 2-12 (Bp
73
sich von ihnen. Sodann machte sich LAban auf den Weg und
{[ehrte zurück an seinen Wehnsitz. * Auch la*qoh war seines
Weges yezoyen; da begegneten ihm die Engel Eiohims. 'Da
sprach Ja'qob, als er Ihrer ansichtig wurde: Das Ist das Heerla-
ger Eiohims I daher nannte er den betreffenden Ort Machanajim.
* Jdqob aber sandte Boten voraus an seinen Bruder 'I£saz'
nach Se't'r , ins Edmniterland'^^^) , ^ und trutr ihnen folgendes
auf : ,,So sollt ihr sagen zi( meine))i Gebieter, zu "Esav: dein
Sklave Jdqob lässt dir sagen : bei Laban habe ich ge^veilt und
schob meine Rückkehr auf bis jetzt. * Ich gelangte aber in den
Besitz von Rindem, Eseln und Schafen, Sklaven und Sklavinnen,
und sende nun meinem Gebieter Botschaft^ damit er mir wohl-
geneigt werde** ' Es kamen aber die Baten jsu Jdqcb surOck
und meldeten: „ Wir trafen deinen Bruder *Esav, als er schon
unterwegs war, dir entgegenmsiehen , in Begleitung von 4.00
Mann" ® Da geriet Ja\job in grosse Furcht, und es wurde
ihm bange. Hierauf teilte er die Leute, die er bei sich hatte.
so7vie die Schafe, die Rimier und die Kamele, in 27vei Heer-
lager ^ denn er dachte: Wenn^Esav das eine Lager überfällt
und die [dazu geltorigen] Leute 7iiedervietzelt , so kann doch
das andere Lager entrinnen, Und Jdqob betete: Du Gott
meines Ahnherrn Abraham mid meines Vaters Jischaq, Jahve,
der du SU mir sprachst: kehre heim in dein Vaterland und
an deinen Geburtsort und ich will sorgen, dass es dir wohlgeht:
^' ich bin nicht wert aller der Wohlthaten und aller der Treue,
die du deinem Diener bewiesen hast, [Nur] mit meinem State
uberschritt ich den Jordan da, und jetzt gebiete ich über zwei
Heerlager ^*^). ^'^ Ach^ errette mich aus der Gezvalt meines
140) BTTK rrm woU Dabietie zu 'Vnrw, denn auch B nniss
Aber die 'VoravssendTiiig Ton Boten an «Esav berichtet haben; nttheres
ist jedoch nicht anronmaohen.
141) Der Anstoes Böhmei^s an der ganz anderBarligen Yerwen-
dnng der «zwei Heerlager« in T. 11, als in Y. 8, ist begreiflich,
aber doch nidit erheblich genng, um 8 b — 13 einer anderen Qnelle
nuraweiaen. Jedenfalla kOnnte dieaelbe nicht E sein, sondern nur
einer der aptttoren Bedaktoren. (Nach Wellhansen, Oompos. XXI,
440 ist der ganze Ton von 7. 10—13 nnd dann anch 31, 3 eher der
des Jehoviston; einen weiteren Anstoss kOimto man aoch an ^
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74
32, 18-.2S {P, E).
Bruders, aus der Gewalt *Esavs ; denn ick fiirehte mich vor
ihm, dass er nicht etwa kommt und uns niedermetzeit, Mütter
samt Kindern. ^' Du aber kost ja verkeissen: Ich wUl sorgen,
dass es dir wohl gehe, und will deine Nachkommen so zahlreich
werden lassm, wie du- Sandkörner am Meere, die nicht zu
zählen sind vor Menge. Umi er blieb dort über Nacht. Hier-
auf schied er einen Teil seines Besitztums aus zu einem Ge-
schenk für seinen Bruder 'Esav: " 200 Ziegen und 20 Böcke,
200 Mutterschafe und 20 Widder, 30 säugende Kamelinnen
mit ihren Füllen, 40 junge Kuhe und 10 junge Stiere, 20 Eselin-
nen und iO Eeelsfüllen, übergab sie seinen Sklaven, Jede
Herde besonders, und gebet seinen SIdaven: „Ziebet ventns
und laset Jedesmal einen Zwiscbenraum zwischen den Herden/'
" Sodann wies er den vordersten an : ,,Wenn mSbi Bruder
'Esav auf dich stösst und dii^ fragt: Wem gehörst du an
und wohin willst du und wem gehören diese [Tiere] da vor
dir? so sprich: Deinem Sklaven Ja'qob [gehören sie]; sie
sind ein Geschenk, das für meinen Gebieter 'Esav bestimmt
Ist; er selbst aber folgt uns auf dem Fusse nach." '° Ebenso
wies er auch den zweiten und den dritten und alle übrigen
an, weiche die Herden trieben, und sprach: „Ganz ebenso sollt
ihr zu Xsav sagen, wenn ihr ihn antrefft, und sollt bei-
fDgen: dein Sklave Ja^qob selbst folgt uns auf dem Fusse
nach." Er dachte nämlich : k^h will ihn besänftigen mit dem
Geschenk, das mir vorausgeht; erst dann will Ich Ihm unter
die Augen treten, vielleicht wird er mich [dann] in Gnaden
annehmen ^'O- " So ging nun das Geschenk voraus, während
er selbst jene Nacht Im Lager zubrachte.
neliinen, da der Jordan doch kaum in munittelbaror NShe von Macha-
najlm lag.) LnnierliSa bedenVe man, dass der Name einer heiligen
Stätte nicht wohl aas einem ao misaUelira Anlass, wie dem in Y.8,
fflotinert werden konnte dass es yielmefar ffeUr den Bntthler geboten
scU^, der Sache eine eolehe Wendung zu geben, wie sie in V. 11
vorliegt. Dass irgendwo in dem Abschnitt 6 — 14 a die Benennung
von Hachanajim (die B im Hinblick auf Y. 1 — 8 nicht nodimak
bringen konnte) erwähnt war, fordert 01^ T. 14, welches ohnedies
in der Luft schweben wflrde.
142} Nack IHllmami ist Y. 21 vieOeichl von B aus J eingefügt.
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32» ^3-88 ( £, J% B). 75
*® Utid er erhob sich in jener Nacht und uberschritt mit
seinen beiden Frauen, seinen beiden Leibmägden und seinen elf
Söhnen die Furt des Jabboq. Hierauf brachte er sie Aber
den Flues hinüber und brachte hinflber alles ^*'), was Ihm
gehörte Jdqob aber Hieb aüein zurück Da rang einer
mit ihm bis zum Anbruch der Morgenröte. *• Und als er sich
überzeugte, dass er ihn nicht bezwingen könne , schlug er ihn
auf die Hüftpfanne , sodass die Hüftpfanne Jaqobs verrenkt
zuard , wäkyc)id er mit ihm rang Da spiuck jener:
„Lass mich los! denn die Morgenröte bricJit an." Er antwortete :
„Ich fasse dich nicht los , bis du mich gesegnet hast." Da
fragte er ihn: „Wie he issest duf" Er antwortete: „Jctqob"
Da sprach er : „Du sollst künftig nicH mehr Jdqob heisseu,
sondern Jisrael; denn du hast mit Elohim und mit Mensclten
gekämpft und bist Sieger geblieben," Da bat Jdqob: „Offen-
bare mir deinen Namen l" Er antwortete: „Wozu doch fragst
du mich nach meinem Namen f" Hierauf segnete er ihn dase&st,
yafqob aber nannte die betreffende Stätte Pendel; denn [sprach
er] Auge in Auge habe ich EloMm gegenübergestanden und
kam dock Ulli devi Leben davon. *^ Und als er Fe?iuel hinter
sich hatte, ging die Sonne auf Er hinkte aber wegen seiner
Hüfte. 2Ius biefem (ßrunbc oermciben bic 3fraeltteti bis auf bcn bcu«
tigen Ca^, bte S^<xm<x^zx 5U effen, meldte über bte i^üftpf atme. läuft, tpeü
er Qäftpf onne M» spanna^ 0ef<l}la0en l)at.
148) Nach der LA *m-f»-nM mit LXX Sanu Syr. Yiüg.
144) Y. 24 ist E ganz ingewimen, obscfaon ans aafar fraglich
ist, ob nidit 84 b die Fortsetniiig von 23» also des Berichtes von
bildet üeber den Anschlnss von Y. 25 Ist damit nichts ausgesagt.
Die ersten Worte desselben besagen nicht notwendig: »»Ja'qob blieb
auf dem nOrdJichen Ufer Kortlek"» sondeni kSmmi ein&ch bedeuten:
als J. [einmal oder in jener Nacht] allein hinter dem Zng zurück-
blieb u. s. w. Weit wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich die Worte
nisprOnglich an etwas jetst aosgefiaJlenes aascUossen,
145) vsvipMra enthillt genau genommen eine andere Motivie»
mng der Htlftverraiiknng, als die unmittelbar TOrhergehende durch
den Sdilag, und ist darum befremdlich. SchwerMi liegt jedoch
darin ein Judicium eines Parallelberichts bei E, sondern eher eine
alte Glosse, die den wahren Sinn des m** verlcannte.
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76
83, 1—13 (J' und £).
1 ' Als tum Jdqoh grivahrtc , dass ^Escn^ herankavi in Be-
gleitung von 400 Mann, da verteilte er die Kinder auf Lea
und Racliel und die beiden Mägde. * Und mvar stellte er die
Mägde mit ihren Kindern an die Spitze , dahinter Lea mit
ihren Kindern und dahinter Rachel mit Joseph. ' Er selbst
aber ging voraus und verneigte sich siebenmal bis auf den
Boden, bis er ganz nahe an seinen Bruder herangekommen
war, * *Esav aber lief ihm entgegen und schloss ihn in seine
Arme, fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten.
• Als er aber aufblitkte und die Frauen mit den Kindt rn ge-
wahrte , fragte er: „Wer sind denn diese da bei dir?'' Er
ant^vorute: „Die Kinder, die Elohim deinem SIdaven geschenkt
hat * Da traten die Mägde herzu mitsamt ihren Kindern
und verneigten sich ; ^ sodann traten auch Lea tind ihre Kinder
herzu, und darnach trat Joseph herzu und Rachel und ver-
neigten sich. ® Da fragte er: „ Was bezwecktest du denn mit
diesem ganzen Zug, auf den ich stiessV Er erwiderte: ,Jch
wünschte meinen Gebieter freundlich zu stimmen." • Da ant-
wortete *Esav: „Ich habe Besitztum in Fülle; behalte, lieber
Bruder, was dir gehört!" Da sagte Jdqob: „Nickt dockt
wenn ich dir irgeftd etwas gelte, so musst du meine Gabe von
mir anfichmcn , da ich ja doch dein Antlits zu sehen bekam,
wie das eines hinimlisc/icn Wesens, und du mich zu Gnaden an-
nahmst ^^^). Nimm doch das Geschenk von mir an, das dir
überbracht worden ist. Denn Elohim hat mich [reich] gesegnet,
und ich habe vollauf." So drang er in ihn, bis er es cmnahm.
Hierauf sagte er: „Lass uns aufbrechen und weiter ziehen]
ich aber will vor dir herziehen." Er antwortete ihm : „Mein
146) Die Zuweisung von 5 b an E fusst nicht bloss auf dem
Gebrauch von B^*^b>K, sondern namentlich auf der Beschränkung der
Antwori auf die Kinder , wtthtend Y. 6 a Weiber und Kinder ge-
nannt waren.
147) V. 8 — 10 sind in pleno J zugewiesen, obschon nicht ohne
die schwersten Bedenken. Ist in V. 10 thatsächlich eine andere Er-
klärung von Feni'el enthalten (Wellh.), so müsste der Vers E ange-
hören (denn von der Zugehörigkeit von 32, 25 ff. zu £ vermögen wir
nns in k^ner Weise zu überzeugen) ; aber die gebrauchten Wendungen
(namentlich p~^0) sprechen zu gebieteriaoh für J.
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33, 18-34, 1 (JS Q, E, Q).
77
Gebieter sieht selbst, dass die Kinder noch zart sind, und unter
den Schafen und Rindern sind säugende Tiere, für die ich
Sorge tragen muss; wollte ich die auch nur einen einzigen Tag
überanstroigen ^^^), so würde die ganze Herde zu Gi'undc gcJicn,
'^^ Mein Gebieter wolle doch varausziehen vor seinem Sklaven;
ich aber %vill in aller Geinäclilichkeit den Marsch fortsetzen,
so zvie CS die Kräfte der Ffcrde, die ich zu treiben habe, imd
die Kräfte der Kinder gestatten, bis ich zu vieifiem Gebieter
nach Seir gelange " Da sagte ^Esav: „So will ich tvenigstens
einen Teil der Leute, die ich bei mir habe, [zu deinem Schutze]
bei dir lassen,*' Er erwiderte: „Wozu dochf Möge mir nur
mein Gebieter wohlgeneigt bleiben** So kehrte *Esatf an jenem
Tage um [und zog] seines Weges nach SeHr, Jdqob aber
zog weiter nach Sukkot und erbaute sich eine Wohnung; für
sein Vieh aber errichtete er Laubhütten. Infolge dessen nennt
vian den Ort Sukkot. ^® Hnb 3a'qob gelangte a>ül;lbcf?altcn iiad;
bcr Sidbi Scf^cff^ems, bic im £anbc l\cna an liegt, als er aus Pabban
2lram fam. Und er schlug vor der Stadt sein Lager auf. " Das
Stuck Feld aber, auf dem er sein Zelt aufgeschlagen hatte,
erwarb er von den Söhnen Chamors, bes Daters Sd^efi^ems, um
den Preis von 100 Qesita. Und er stellte daselbst
einen Altar auf und nannte ihn El, Gott Israeie.
121^ 18«) nun emfl Dhta, bte tToci^tet Ceas, fte 3a'qo^34
148) N;u;b der LA OTipSST mit LXX Sam. Sjr.
149) Nach QttHa3£''l muss ursprünglich, wie Wellh. erkannt hat,
T^fl gestanden haben und weiter wohl p''^: der Anstois an der Mas-
seba bewirkte die Auf<]assiiiig beider Worte. Zur Anuahriie einer
Komposition aus J und E sehen wir hier keinen Grund.
150) Die von aus iii Kap. 34 Q zugewiesenen F^ätze worden von
Wellhausen und Kuenen aus Gründen, deren Gewicht wir keineswegs
unterschätzen, dieser Quelle abgesprochen. Wenn wir sie dennoch
mit den sonst für Q verwendeten Typen wiedergeben, so drücken
wir damit die üeV>erzeugung aus, dass der betreffende Erzähler min-
destens dem Kreise von Q sehr nahe gestanden hat. Uebrigens will
die von uns gebotene Analyse (z. B. der verzweifelten Verse 2. .3. 13 f.)
nur ein Versuch heissen, dem Rätsel der Komposition dieses Kapitels
beizukommen. Wiederholungen, wie 3pO^ HS und das doppelte JT^W^
V. 3 und manches andere der Ai*t, deuten auf ziemlich weitgehende
redaktionelle Eingriffe.
78
84, 2—18 (Q und J>, B).
9eboren fyiik, ausging, um Bnuohnerinnen des Landes kennen
zu lernen, ' crblicfte fte 5(^{^m, bcr 5o^ bes C^iPinters C^*
mor, bes Canöe&färften; <^ ^g^iff sie, n>d}Nit «ic m und verge-
waltigte sie. ' Und er hing mit ganzer Seele an Dina, der
Tochter Jafqobs, unb ^moxesi bos ZRabt^ lieb und suchte das
Mädchen su beruhigen, * Qierouf bat Sd?cfJ?cm feinen Pater
C^mor: ,,lDirb für mic^ um bicfes ITTäbd^en, bag fie mein IDeib
tt>erbe!* * Jdqob aber hatte es erfaJire7i, dass er seine Tochter
Dina geschändet habe — seine Söhne aber waren mit seiner
Herde auf defn Weideplatz , und Jdqob unternahm nichts bis
ihrer Rückkunft. * Da begab fidj CJ?ainor, ber Pater 5d^'
f^emS; 5u 3a'qob, um mit ü^m Hücffprac^e ju nehmen. Als
nun die Söhne Ja'qobs vom Weideplatz heimkamen und es
körten, wurden sie erb^ert und gerieten in grossen Zem; denn
damit, dass er die Tochter Ja'qobs beschlief, hatte er eine That
begangen, die als eine schwere Schandthat in Israel empfunden
wurde; derartiges hätte nimmermehr geschehen sollen I ' Da
na^ CF^amor bas IDort unb fpracf^ 5u if^nen^^^): „^Hein Sol^n
Sci^flKiii i]ai fein fyx^ an bas iUäM^cn au^ eurer ^familtc ae«
l^ängt; bitte, gebt fie il^m 5um XDeibe ''unb uerfcbipägert eud^ init
uns; iF?r gebt uns eure Cöcf^tcr unb ucF^mt cud) unfre Cöcfjtcr
utib bleibt bei uns wol^ncn : bas Canb foU eud? offen ^te^}e^ ;
bleibt ba unb sie^t in it^m um^ unb fe^t eiu^ bariit feft \" ^ ^ Da
sprach Schekhem zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern:
„Möchtet ihr mir geneigt sein! Was ihr auch fordern mögt,
will ich geben, Mögt ihr noch so viel an Morgengabe und
Geschenken fordern, so wiU ichs geben, wie ihr es von mir
fordern werdet; gebt mir nur das Mädchen zum Weibe I" " Da
gaben Me Sdf^e 3a*qobs bem Sc^etf^em unb feinem üater C^mot
(^interliftigcn i3efd/eib unb .... "^), weil er iljre Sf^rocflcr Dina ge»
161) fi^K, wie y. 6 »igt» Ar anpr. VIK.
153) »gaben hinterlistigen Bescheid* als Uebenetiong von
nen&d; ron^i schwebt gegenwfirtig in der Loft nnd beweist damit
um 80 mehr ftlr einen redaktionellen Eingriff. Dabei ist jedodi schwer
2a sagen, welche anderweitigen Elemente in V. 13, den wir in seiner
jetsigen Gestalt Q angewiesen haben, enthalten sind. In J mOsste
der Vers etwa gelautet haben: da antworteteten Schim'on und Levi,
die Sohne Ja'qobs i don Schekhem trflglich . , • . Daran kSnnba sich
U, 14—26 (Q, J^ Q).
70
ft^Snbet Ijattc. Unb ftc fprac^n ju t^nen: ,,tt)ir fönncn uns
ntd^l barauf cinlaffcn, unfere Sc^roefter einem unbefcfinttteiieu ZlTanttc
511 acbcn; bemi bies gilt uns als fcf>nuic!iDolI. Uuv unter bcr
Bebin^un^ tPoUen mit: euc^ ipillfatjcen, toenn t^r merbeti trollt,
mk tptr, tnbcm t^r alles, was männlici? tft unter cu<i>, befdjucibe»
lagt. Doim ii>oQen mtc cud} unfere Coc^ter geben un6 uns
eure (Töc^tec nehmen unb iDoUen bei euc^ iDo^nen bleiben, bamtt
tok 5u einem l^olfe n^evben. XDottt i^ aber ^infic^tlt(^ ber
Befc^etbun^ nic^t auf unfere ^orberun^ eingeben, fo ncf^men toir
bas ZRdb(^ unb 5icl?en fort.* 3^r Porfc^lag gefiel C^amor
unb Sdfdl^cm , bcm SoJ^ne CJ^amors. Und der junge Mann
Zügertc nicht, so zu tliun ; doni er hatte Gefallen an der Tochter
jfaUjobs und er war der angesehenste in seiner ganjyen Familie.
Da bec^aben ftcb Cl^anior unb [ein Solpn Sd^cH^em 5um pla^
atn Stabttl^or unb rcbeten ihre ITTithüraer alfo an: ^' ,,2)iefe VCk'Cxw?
ner Ijaben rcbltd^e 2lbftd?ten gegen uns; lagt fte ftd^ anftebcln im
Canbe unb es buvcf?3icf?en ; ^at boc^ bos £anb Kaum für fie na^
otten Seiten 1 3^e Cdc^er u>oIlen tptr uns 5U IDetbem nehmen
unb i^en unfere Cdc^er ^eben. 3ebo(^ nur unter ber Be*
bht^ung n>oUen btefe tlÜnner eimoilltQcn, bei uns n>o^nen $u bleiben,
bamü nnr $u einem Dolf werben, menn ftc^ alle tTtönner unter
uns beft^eiben laffen, toic fie felbft bcfcbnitten flnb. Jl?re ^er»
ben unb il^re ^abc unb all U)v Diel) gel)öieii LbaniiJ uns. 3o u>ollen
u)ir il?ncn bod^ 5U IDillen fein, bamit fie bei uns n^ol^nen bleiben."
Da fügten fic fid] bem Dorfd^Iag Cl^amors unb feines Sol^nes
Sd^cff^em, famtlid^e £)rtsanfafngo , unb alle Jllänner, fämtlid^e
JDrtsanfägige, liegen fid? befdjneibcn. ilm britten tEage aber,
als fie TOunbfran! waren, ba griffen bie beiden Söl^ne 3a*qobs,
Schim'on und Let'i, die Brüder der Dina, ;)Um Schwert, überfielen
bie ni^ts o^nenbe Stobt unb erf(^$en alle Ztldnnec ^'^^ ^Ind^
sogar der An tan f,' von V. 14 angeschlossen haben; denn wenn, wie
kaum zu bezweifeln, V. 10 zu J gehört, so wurde auch nach seinem
Bericht irgendwelche Forderung au Schekhcm gestellt. Aber welche?
Wenn gleichfalls die Beschneidnng, so stünde dies in Widersprucli
mit Ex. 4, 24 ff., falls dort die Einsetzung der Beschneidung nach
J berichtet wird.
153) Da von den beiden in V. 25 verschmolzenen Rerichien nur
einer im Zusammenbang wiedergegeben werden konnte, haben wir
L.icjui^L.ü cy Google
80
34, 27— SK, 6 (B» B, B» Q).
itjamor unb fetneti Saljn Schekhetn töteten sie mit dem Schzuert,
holten die Dina aus dem Hause Schekkems und sogen ab* X>te
Sdljne 3a*<|obs fielen nber bie €rfd)[agenen ffer nitb prStiberten bie Siabt
ans, n>eil man i^e Sd^vefler gef4f&nbet 1)aHe. 31{re Sd^ofe, Htnber,
(Efe( unb was ht ber Stabt [felbft] unb »as brausen war, nal}men fie ipcg,
*• unb äffe tt}rc f}abe unb alle ifyre Keinen Ktnber nnb fl^e IDeiber fHl^rtcn
fie foit ab (Scfangcjie unb pliin^irteTt, baju alles, luas iti i)en t^aufern mar.
'® sprach Ja'qob zu Sdiinron und T^i: ,Jhr habt mich
ins Unglück gestürzt; denn ihr habt mich verhasst geknackt
bei den Betvohner?t des Landes, den Kena'anitcrn und Periz-
zitern, während ich doch nur über wenig Leute verfüge. Und
sie werden sich tvider mich susammenrotten und mich besiegen,
und so werde ich samt meiner Familie vernichtet werden."
* ' Da erwiderten sie ' „Durfte er unsere Schwester wie eine Hure
behandeln f"
35 ^ Da sprach Elohim zu Ja^iob: „Auf, ziehe hinauf nach
Beiel, verweile dort und errichte dort einen Altar dem Gotte,
der dir erschien, als du vor deinem Bruder Esav floliest."
' Da gebot Ja'qob seiner Familie und allen, die mit ihm waren:
„Schalft die ausländischen Götter weg, die ihr bei euch habt,
und sorgt, dass ihr rein seid, und wechselt die Kleider, ' da-
mit wir hinauf nach Betel ziehen, denn ich will dort einen
Altar errichten dem Gott, der mich erhört hat in der Zeit
meiner Drangsal und der mit mir war auf dem Wege, den
ich gezogen bin.'' ^ Da iieferten sie an Ja*qob die ausländischen
Götter ab, die in ihrem Besitz waren, sowie die Ringe, die
sie an ihren Ohren trugen, und Ja*qob verscharrte sie unter
der Terebinthe, die hei Schekhem steht ^ Sobann (rächen lie
anf; es lag aber ein oon «Elol^tm gewtrffer 5<^retfen anf ben ©rtfc^aflen
rings um (ie \\tx, \o büjg man bie Sötjue qobs nid^t cerfolgtc * Unb
uns für Q entschieden. Der Bericht von J wird gelautet haben (vergl.
Wellh., Compos. XXI, 436): da griffen die beiden SShne Ja*qobä,
8chim*on und Levi, die Brüder Dinas, zum Schwert, kamen in die
Stadt, töteten etc. (T. 26). Dabei muss Übrigens im Hinblick anf
49, 5 f. zugestanden werden, dass J noch etwas mehr berichtet haben
mnss, als bloss die Tötung des Schekhem.
104) Dass R einen Teil dieses Verses ans dem Bericht von E
aber die Eroberung Siebems entnommen bat (Dillmami), erscheint
35, 7-15 (Q, E, R).
81
3a'qob gelangte nad) €115, tuelcf^es \tn €an6e Kenaan liegt,
tfi 23etd**'), samt allen den Leuten, die mit ihm zogen, ^ und
er errichtete daselbst einen Altar und nannte die Stätte: Gott
von Betel, weil sich ihm Elohim dort offenbart hatte, als er
vor seinem Bruder floh. ^ Es starb aber Debora, die Amme
der Ribqa, und wurde begraben unterhalb Betel Unter der
Eiche ; die nennt man [deshalb] Klageeiche.
' Da erfc^ten Clo^hn 6em ^^qob odemals bei fehtec SMfUnft
aus pabbon Ütcan unb fe^nete t^* Unb €Io^im fprac^
i^m: „thi ^|eft 3a'qob; bu foQfi fortan ttic^t me^r yCqöb
t^tf en; fonbei^ 3t&rad foH bein ttome fein." Da^ nennt man
tl}n 3israel«'»«). " Unb (glo^fim fpracf? if^m: „3* bin (£1
Sd^abbaj ; bu foUft jaljlreic^e Hacf^fommcn I^abcn. £in roll, ja
eine Sc^r Don Vöihtn foU pon bir abftammen, unb fog,ar Köiii^se
toerben unter beinen leiblicfjcn Had^Fommen fein. Unb bas £anb,
ba^ tctj 2lbral?am unb ^xsdjaq Derlie^en f?abe, bir u>ill xdf es r>er=
teilten, unb beinen Zlad^fornmen rotll td? bos £anb oerleiijcn. ^' Unb
(£loI?im fuf^r auf von t^m an btx statte, »0 ec mh Urm gncbet Ijatt»
Da flettte ^a'qob einen XStalfttin attf an betn 0rie, v>o er mit tfim gerebei
^tte — ein Steinmol, nnb §0% ein Ctanfopfer fi6er basfelbe ans nhb fd^fittete
<DeI aaf basfelbe » Unb »b nannte bie Stalte, wofelbft
<£fo^iin nttt il^m gecebet ^atte, Betet
auch uns sehr wahrscheinlich. Nur sind dann „die Sohne Ja^johs'*
auf liechnung von Ii zu setzen, deim nach 48» 22 war bei K Ja'qob
selbst am Kampfe beteiligt.
155) Der Text von E wird einfach gelautet haben: bxn^a K3*1.
150) Dai^s eine Molivierung des Namens Jisrael, die auch Q in
irgend welcher Form gehabt haben muss, im Hinblick auf 32, 29
hier unterdrüf'kt i8t, erscheint zweifelloR. Praglich dagegen ist, ob
nicht ii diesen Ver.s (10) in anderem Zusammenhang gehabt hat.
Denn 35, 11 scbiiessi ssichtlich an V. 9 an, und dass zwei Verse
nacheinander mit K "iö>n beginnen, wäre selbst bei <^ autfällig.
157) 'J^DpöS Dittographie aus V. 14, die für den wirklichen
Abschluss von Q (etwa '"Z'^h ini'?^ *nnK) eingedrungen ist.
158) V. 14 ist nach langem Schwanken R zugewiesen, immerhin
in der Ueber/eugung, dass ihn R irgendwoher aus J entnommen hat,
und dass pK rcxa Epexegese zu n-jk^: fodcr umgekehrt?), sowie
dass V 'V pT^ eine auf 28, 18 hinblickeude Ulosse zu "10^ ist. Die
82
3ß, 16-89 (JS, Q).
^'Sodann zogen sie von Betel weiter, und ab sie nun
noch eine Strecke Wegs bis Ephrat hatten, befielen Rachel
Geburtswehen, und sie hatte eine schwere Geburt. Und
als ihr die Geburt so schwer wurde, sprach die Geburtshel-
ferin zu ihr : „Sei getrost — du hast auch diesmal einen Sohn I"
Als abt r ihr Leben entfloh -- denn sie mus.ste sterben —
da nannte sie ilin „Schmerzenskind" ; sein Vater aber nannte
ihn Binjamin. Hierauf starb Rachel und wurde begraben
an der Strasse nach Ephrat , S)as ift öetled^cm. *^ Und Ja'qob
errichtete einen Malstcin auf ihrem Grab — das ist der Mal-
stein auf dem Grab der Rachel, der noch heute vorhanden
ist *^ Hierauf zog Jisrael weiter und schlug sein Zeit auf
jenseits von Migdal'eder. Während aber Jisrael in dieser
Gegend wohnte, ging Re'uben hin und beschlief Bilha, das
Kebsweib seines Vaters. Und als Jisrael hörte . . ,
€5 wcam übet Söl^ne 3<i*<?obs if?rer jmölf. Von €ca :
bor crflycborctic 5oi}]\ ja qobs i\c'ubvU, un6 Sdniu'ou, £cpi, 3*^'
^uba, jUf^f^^c uiib 5*-'t»ulun. ^* Von Hacf^d: 3ofcpI? unb Bin=
jamtn. Unb von Bx\i}a, ber Ceibniagb Had^is : Dan unb Icapl?»
tali; unb pon ^xlpa, ber Ccibmagb Ccos: C<5ab unb 2(fcf|cr.
Da» fmb bie Sof^ne ^^'qoH, bic xi}\n in Pabbmi Utam geboren
tDorben iparen. " Unb 2^^qob gelangte ju feinem XJoter 3tsd?aq
nac^ Ztlamre^ ^er Stabt bec mec — bos ^ C^ebcon — , ipofelbft
Tlbtcfym unb ysd^aq ob jrembfitide getpeitt ^tten* €s he*
lief ftd^ <äm bie Cebensjeit ysd^aqs auf ^80 3a^re; ba nei>
fd^ieb 3tsc^aq unb ftorb unb ging ein 5U feinen Stammesgenoffen,
Herleiiung von Q (Dillm.) erseheint nur denkbar, wenn die Masselia
bereits ganz barmlos aaaserhalb jeder Beziehung zum Kultus gedacht
und die Libation als «me Jahve dargebrachte gemeint sein könnte.
Aber auch dann bleibt der Anstos^, dass Q sonst absolut nirgends
ein Opfer oder eine opferahnliche Handlang ?or der Errichtnng der
legitimen Opferstätte gelten Iftsst. Und nun gar eine Opferhandlnng
in Betell
159) Auf eine nllhere Analyse von 16—22 a veizichten wir und
teilen das Stttck in toto JE sn, da sidi Spuren von beiden finden;
dass ttberdies auch R in dem Abschnitt thatig gewesen, ist mmdestens
sehr wahrscheinlich.
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86^ 1—13 (Q imdB).
83
fyydfbetaqt wnb lebensfatt, un^ feine Sd^ne '<£fap unb 3a'qob be-
jlatteten t^*
* IKes finb bte nad^!ommen *Cfaos, bas Cbom. * '€fao I^tte36
fidt Kena'ontttrmnen jn lOeiBern genommen: *Zfba, hk Cod^ter bes Citittiiers
€Ion tttib <Dl{o(ibamo, Me (Tod^ "^nas, Wr ««^i« SfMons. bes €f?oriters
• etiMi* Bafemat, bic Codjter ^if^^jn^^'^ls, bic riljiDk;|iei Zubajots. * '21ba
alui atbar '(£faü btn €Hpf(a3, 3afemat gebar Hc'ucI ^ utib (DI^oHfcama ciebar
3c'ufd?, 3fl'^<'Tn unb Qoraö^. "Das ftnb bic 5obnc '(Sfcius, bic ifjm in Kena'an
acboren ipiirbctt. • {)!erauf 50C3 '<£faD mit fernen Wcibctn, fernen
Söhnen unb Cöc^tcrn unb allen Sflaüen, bie 5U feinem Qausftanb
gehörten, mit feiner ^erbe unb mit allen feinen £afltieren unb mü
aller fetner 2}ahc, bie er in Kena'an erworben ^atte, von fernem
Bruber yi'qob ^tntpe^ ins Conb . . . ' Denn l^r Seft^ mat
ju gxo$, als ba| fie fflttm bei einonber Hei^n fönnen, unb bos
Conb, in welchem fie ab ^remblinge »eilten, reichte für fte nid^t
aus wegen i^rer f^i^of^n] gerben. • Unb *€ftti> naJ;m feinen ^ufent*
1^ auf bem <5ebir$e Se'tr ; ««far» bas ifi «bom.
" Dies finb bie ZTadjfommcn '€far>s, bcs Stammuaters ber (2bomiter,
auf bem (Sebirge Se'ir. Dies fmb bie Zlamen bcr Sötjnc '<£)aDs: €liplia3,
ber Sofin ber '2iba, bes tPetbes *(Efaüs; He'uel, bcr So^n ber 3afemat, bes
iPeibes '<£)aDs. " Die Söl^ne bes ^liptjaj aber t»aren: (Eeman, 0mttr,
Se^^^Io, <Sa tam unb <Öena3. " Unb Cimna' wat etn Kcbsweib bes (Eltpfiaj,
bes Sofines *€faQs; bie gebor bem £lipi)a5 ben '2lmalc4. Die« finb bie
ZZod^fommen ber TIba, bes IPeües 'Cfms. ttnb bies finb bie Sdfftte
160) Die zahlreichen Dubletten, die dieses Kapitel Metety hOnnen
DatnrHeh nur auf Rechnung der Bedaktoreu geaetst werden. Der
Au&og der edomitischen Genealogie l>ei Q echeint in Y. 9 a vorzu-
liegen. Wir haben jedoch auf eine Ausscheidung der von B aus
seinen Yorlagen entnommenen Bestandteile (so dürften namentlich
die Ofteh^ y. 15 ff. aus JE stammen) verzichtet) T. 1 — 6* sowie
9 — 30 B zugewiesen und nur einige naehtrflgliche Glossen kenntlich
gemacht. Nach Dillmann bitte R V. 9—19 weeentiicfa Q zu Grunde
gelegt, jedoch V. 10. 13 t 16—18 geHndert und V. 19, wohl auch
V. U, sowie ph&9 und omi mrt V. 19 eingesetek. V. 90—98
weist Dfllm., obscbon zweifelnd, J zu.
161) Ftor den offenbaren SehreibWer lies nach T. 90 ff.
169) Ohne Zweifelest 'Y<0fer an^&llen.
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36, Ii— 3p (R)
HeVels: Had^at, §cro(^, Sdjamm« nn^ IIT1330"'). 7>\cs wckttn
htr Bafemot, bcs IL'^cibcs '€faüs. '* Uiib bies marcji bie Söl^ne bcr Oljo«
libama, bcr Coc^ter 'Gittas, htt Cod?tcr sib'ons, bes ZPeibes 'Cfaos: btc gebor
r>ics finb bic i^äuptliM^c bcr Söl^nc '*£)'aos: bic Söl^nc bes €lij>lja^,
bes (ErfKicborenen '(Efat)s iparen: ber RSuptltng Ccman, bcr i^äuptling 0mar,
bet £^ättptUn$ 5epl}0, ber Qänpilmg Qena], ber ^au|ptltn$ Qorac^, ber
^anpilin^ 6a*tain, ber ^Snptfiit0 '2lma(eq. Dies fhtb bie ^Sn^Win^t, [tDeldfe
abflammcn] ooti <SHpI{a3 tm £anbe €boiii; bies finb bte 2Xad}fommen ber
*^ba. " Unb btes waren bie S^l^ne HeVets, bes Sohnes *€faos: ber CK^npt«
ßnd na<^t, ber f^äuptttng ^evadf, ber r^Suptltng Sc^amma, ber ^äuptlituj
!ni33a; bies finb bte l^Suptlingc, [tucldjc abftammenl von IRi'vCtt im fanbe
v£^olu, i)ic^ ^tll^ ^tc Hadjfommcn bcr 2.xt|etnat, bes ll\^;l>ct. i^jaos. " Unb
bies finb bie Söl^nc bcr (Htjolibama, bes Ifetbes '(£faps: bcr i^äuptlitigi 3^'
'ufd> , i>er Ixinrtltng ^'"'^ näiivflin*} tfoni* ; bics finb bic ly^iiiptlingc,
[ipcldje abftatninciij uon 0>I|oUbama, bcr Codjtcr 'Hnas, bes UPeibcs '(Efaos.
Dies ftnb bte Söt^ne *(£faos i|nb bies it^re [Stommes»]Qfinptlin9e: bos
ifl €bom.
*^ Dies linb bie S81ine Se'irs, bes £l|oriters, bte Ureinwofpter bes
fanbes: iotan, Sd^oboH, SWon, '71m, Difd^an, Cfer unb Dtfd^n
btes finb bte QSnptItnge ber Cljartter, bte SSf^ne Se'trs im £anbe €bom.
Unb bie S5f|ne £atans varen CI|ori nnb £^emam, nnb bte Sd^iDefler £«•
totts marCimna*. ** Hnb btes fittb bie SSf^ne Sd^obafs; *2Ifoan, nTmtad,'ai,
^ba\, Sdjepl^o unb O^nam. '* Unb bics finb bic Söljuc Sib'ons: ^jja '"■')
unb '2U\a; biif ift beifelbe '2lna, bcr bie In ber Steppe entbccftc, als
er bie <E)'cI fcitres Täters Sib'on roetbcte. " llnb bics fiiiLi Me Söhne 'Jlnas:
Difd^on .... unb Oliolibama wax bie Codjtcr '2iuas. '"^ Unb bics fmb bic
SÖljnc ?tv-f oKs Cl^emban '"')/ <2fd?ban, 2^txan unb Keran. " Dies finib<
bie SikM €fecs : Bilisan, ga'pon nnb *21<|an. Dies finb bie Sdl^ne Dtf4)ans:
Us nnb Thon, ^ Dies ßnb bie £|anptlinde ber €l)oriier: ber QänftKiid
fotan, ber QSnptfing Sd^obol, ber Qfinytlhid Si(*«n, ber f^OnptUng *2lna,
*^ ber Qanptlind Difc^on, ber QAnptling €fer, ber QSnfitltnd Difdjan; bies
163) Beachte die Zu8aiumenstelli2ii|g voa BÜerabateigwi und Auf-
gang, dort und hier" (Htöl .1»^).
164) LXX Rißon; ebenso V. 28. 30.
166) LXX Sam. Sjr, Vulg.; rr« % .TKl.
166) 1. mit LXX Syr. Vulg., sowie 1 Chron. 1, 41 P^.
167) 1 Chron. 1, 41 bietet ly^.
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3e» 81—37, 2 (B, JB. Q, E).
85
M iä^{itlfn0^ ^k9^^\9X t|a4) \km [Stammes OQftttP*ltnd«n im
Und dies sind die Könige, die über Edom geherrscht
halben, bevor es einen König der Jisraeliten gab. "Es war
König Ober Edom BelaS der Sohn Be'ors, und seine Residenz
hicss Dinhaba. Nach dem Tode Bela*s wurde Jobab, der
Sohn Zerachs, aus Bosra König an seiner Statt. ** Nacli dem
Tode Jobabs wurde Chuscham aus dem Lande der Tenianiter
König an seiner Statt. Nach dem Tode Chuschanis wurde
Hadad, der Sohn Bedads, König an seiner Statt ; das ist der-
selbe, welcher den Midjanitern auf der [Hocli-JEbene von Moab
eine Niederlage beibrachte, und seine Residenz hiess 'Avjat.
Naph dem Tode Hadads wurde Samla aus Masreqa König
an seiner Statt. Nach dem Tode Samlas vnrde SchaVl
aus R^chobot-hanahar König an seiner Statt. Nach dem
Tode Scha'uls wurde Ba*al-chanan, der Sohn 'Akhbors, König
an seiner Statt. Nach dem Tode Ba*al-chanans, des Sohnes
'Akhbors, wurde iiadar König an seiner Statt; seine Residenz
aber hiess Pa'u und sein Weib Mehetabel , die Tochter der
Matred, der Tochter Me-zahabs. *^ Dies )mb bk Hamou bcr
[5tamme5=]f)ciiiptHTU3C '(Sfaps nad) i^ren Stäiunun , £^rt[cbaftcn
unb Hamen: ber l)äuptlina Cimna , 6er Qdiiptliu^ 2\[va, 6er
^uptltng 3etet; * ^ 6cr ^äuptUtt^ O^oHbama, ber IViuptlin^ <£la,
Im ^itftftn^ Phton, *^ ber I^äuptling Qena5, bcr l^äupthns
man, ber QduptKn9 2]lihfat, ^' ber ^äuptfin^ Zllagbt'el unb ber
Qduptlind '^rom: btes finb l^ie [^fammes^J^äuptlinge von €bom
md} it^ren XDoE^nft^en in bem Canbe, bas fte in Beft^ genommen
i^attcn, bds tft [von] '€faD, bem Slammnafer (gboms.
* 3a*qoI> ober Hteh wo^en in bem Canbe, n>o fein Pater 37
als ^'^Wing cjenjeüt tyiite, im €anbe Kena'an. ^ Das tft bie
6efd)icl]tc 3<>i q<^l's: 2ih 3ofepl? fteb5ct?n laf^re alt n?ar, pflegte
er mit seinen Brüdern die Schafe zu hüten ^^^) — er war
168) y. ai ff. mit WeUh. (s. anoli Euenen E 68) JE^ von DiUm.
Q zugewiesen.
169) Möglich, daes die Worte yon fvn bis noch vol Q ge-
hören; doch mfisste dann auch E etwas ganz ähnliches gehabt haben.
Für die Zuweisung von 2 b an E spricht aber, dass die Zwisebeqr«
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86
87, 8-10 (B, J». R, B).
ftb6r noch Jung — bm SS^ncn mOta IDcOwfcliitsOatfn;
und wenn man ihnen etwas echlimmee nacheagte, so hinter-
brachte es Joseph ihrem Vater. * yisrael aber Hebte Joseph
mehr, €Us alle seine anderen S^hne, weü er ihm in seinem hohen
Alter geboren worden war, tmd er liess ihm ein AermeUdeid
machen. * Als nun sc ine Brudir geivahrten , c/ass ihr Vater
ihn uu hr lichte, als alle stuic anderen Söhne ^''^), ivarfen sie
einen Mass auf ihn und brachten es nicht über sich, ihm ein
frrnndlifhcs Wort zu frnnnen. ^ Einst hatte Joscph einen Traum;
den erzählte er seinen Brüdern trotten fte iijri norf? ärger ^^^),
* und sprach zu ihnen: ,yHöret einmal den Traum, den ich
gehabt habel 'Wir waren beschäftigt, draussen auf dem
Feide Garben zu binden; da richtete sich meine Garbe auf
und blieb stehen; eure Garben aber stsiiten eich rings hsrum
und warfen sich dann vor meiner Garbe nieder.^' * Da er-
widerten ihm sehie Brflder: „Wiilst du etwa gar König über
uns werden oder über uns herrschen?" Scitbcm Ijaßtcn flc tl^n nod?
ärger ipeacn feiner (Träume u^^ roeiien feiner Heben ^'*). * Und ein
andermai hatte er wieder einen Traum; den erzähite er sei-
nen Brüdern folgendermassen : ,,Hört. ich habe noch einen
Traum gehabt — da war die Sonne und der Mond und elf
Sterne, die warfen eich vor mir nieder." er bas feinem
Dattr ttfiö fehlen Sciibern ersStjIte ^^^), da SClialt ihn SOhl Vater
und sprach zu Ihm: „Was ist das für ein Traum, den du da
tiflgem Josephs eine andere Motivierung des Hasses der Brüder ist,
als sie T. 4 ans J gegeben wird.
170) Nach der LA 1'» xoit LXX Sam.
171) Nach Dillmann hätten diese Worte nrapiiinglicb an Stelle
Ton 8b, letzterer Halhrers aber hinter oder vor IIa gestand^.
Dann mttsste auch E schon früher (nach V. 2?) von einem Hass der
Brüder berichtet haben; vergl. indes V. 11.
172) S. die vorige Anm.; der Znsatz ist verfrUht» da erst ein
Tranm enfthlt ist.
173) Die Wiederholnng eines Teils von 9 a (man beachte jedoch
ISO, welches sonst nur in der Bedeutung „in hesug auf* vor-
kommt) samt dem Znsatz V^iHtM soll erklfiren, wie sich JaSjob über
den Tranm Süssem konnte, den er doch nach Y. 9 nicht hatte er-
sBhlen hören.
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n, 11-23 (£ und
Ö7
gehabt hast? Sollen etwa ich und deine Mutter und deine
Bruder kommen und uns vor dir niederwerfen auf den Boden 7*'
'^Infolge dessen waren seine BrOder eifersQohtig auf Ihn;
sein Vater aber mericte sich die Sache.
Als nun einst seine Brüder hingegangen waren, um bei
Schekhem die Schafe ihres Vaters zu weiden, da sprach
Jisrael zu Joseph : „Deine Brüder weide?! bei Sehek/ietfi : luoliLan,
ich 7üill dich zu ihnen sehicken" Jener erwiderte: „Ich bin
bereit Da sprach er zu ihm: „Geh und sieh zu, ob es
deinen Brüdern und der Herde wohl geht und bringe mir Be-
scheid!" So schickte er ihft hinweg aus deni Thale von Che-
hron "*Jt> wui er gelangte nach Schekhem. " Da traf ihn je-
mand, wie er auf freiem Felde umherirrte, und fragte Ihn:
„Was suchst du?" Er antwortete: ,.Meine Bruder suche
ich; sage mir doch, wo sie Jetzt weiden." Bor Mann er-
widerte: „Sie sind von hier weggezogen; ich hörte sie sagen:
wir wollen nach Boten gehen 1'' Ba folgte Joseph der Spur
seiner Brüder und traf sie in Dotan. Als sie ihn nun in
der Ferne erblickten, und ehe ei- noch zu ihnen herangekofnvien
war, scJimiiieten sie einen tückischen Plan gegen ihn, ihn um-
zid^ringen; "da riefen sie einander zu: „Seht, da Icommt ja
der Träumer her! Kommt, wir wollen ihn totschlagen und
in die erste beste Zisterne werfen und wollen vorgeben, ein
reissendes Tier habe ihn gefressen; dann wird sich zeigen,
was an seinen Träumen Istl'' Als He'uBen ^''^) das härte,
suchte er ihn zu retten und sprach: „Nein, tatschlagen wollen
wir ihn nicht!" ** Ba Sprach Ro'ubon zu Ihnen: „Verglesst
nur kein BiutI Werft ihn In die Zisterne hier, aber legt nicht
Hand an ihn!" [So sagte er], um ihn aus ihrer Gewalt zu
erretten, um ihn seinem Vater zurückzubringen. Als mm
Joseph zu seinen Brüdern lierangekommen war, da ZOgen sie
174) Ob Chebron wirklich dem Text von J angehört bat» mag
auf sich beruhen.
175) Da bei J ttbecall Jada Obmann der Brdder ist und Behüben
Y. 22 sichtlich neu eingeführt wird» so kann Beruhen T. 21 nur
Korrektur fttr urspr. Jehuda sein (Wellh.). Sehr plausibel vemutet
Übrigens Dillmann, dass ein Teil der Bede Judas von B in V. 26
nachgebracht sei.
^ j . Li by Google
88
87, 24-^, 1 (B und j*).
dem Joseph sftin KleM aus — das AerMülklttid, das ifi-
hatte — packten Ihn und warfen ihn IH die Zisterne ; die
Zisterne aber war ieer und Mn Wasser darin. Als sie
Sick nun hingesetzt hatten, um ihre Mahlstit zu halten, da ge-
wahrten sie eine Karavanc von Jischma' elitern ^ die eben aus
Gil'ad herüberkam ; deren K;n/!<-ie waren beladen mit Traga-
kanth, Balsam und Ladanum , damit zvaren sie unterwegs nach
Egypten. Da sprach Jehuda zu seinen Brüdern: „Was
hätten xvir davon ^ ivenn wir unsern Bruder umbrächten uHd
den Mord verheimlichten f Kommt 7vir wollen ihn an die
yischma* eliter verkaufen, nicht aber Hand an ihn legen; denn
er ist unser Bruder, unser eigenes Fleisch und Blut.*' — Seine
Brüder waren einverstanden, eS iUUlten aber mldJanitiSCHe
Händler vorüber; die zogen [Joseph aus der Zisterne] heraüe
und sie holten Joseph herauf aus der Zisterne und verkauften
Joseph für sivanzig Silberstücke an die Jischma' eliter , und
fQhrten Joseph fort nach Egypten. Als nuh Re'uben wieder
zur Zisterne kam und Joseph nicht mehr in der Zisterne fand,
da zerriss er seine Kleider, kehrte wieder zurück zu s^irieh
Brüdern und rief: „Der Knabe ist nicht mehr dal Wo soll ich
nun hini" Hierauf nahmen sie das Kleid Josephs, SOdann
schlachteten sie einen Ziegenbock und tauchten den Rock tns
Bhit " Dann schickten ele das AermelMeid, brachten es ikrem
Vater und gaben vor: „Dies haben wir gefunden — sieh doch
zu, ob es der Rock deines Sohnes ist, oder nicht I" Und da
er ihn näher angesehen hatte, schrie er: „Der Rock meines
Söhnest ein reissendes Tier hat ihn gefressen! ja, Ja, zerrissen
ist Joseph!" Da zerriss Ja'qob seine Kleider, legte ein
Trauergewand um seine Höften und trauerte um seinen Sohn
lange, lange Zeit. Und ob auch alle seine Sühne und Töchter
ihn SU trösten suchten, so wollte er sich doch nicht trösten
lasseti, sondern sprach : ,/Jrauernd werde ich zu tneinem Sohne
hinabsteigen in die Unterwelt /' so beweinte ihn sein Vater. —
Die Midjaniter aber verkauften ihn nach Egypten an Poti-
Iphar, einen Eunuchen des Pharao, den Anführer der Leib-
wächter.
38 ^ Um dieselbe Zeit trug es sich zu, dass Jehuda seine
Brüder verliess und sich an einen Einwohner von *Aduüam,
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9S, 2—16 (J*).
89
namens Chira anschloss, * Daselbst erblickte Jekuda die Tochter
eines Kena'aniters , namejts Schilfa; die nahm er zum Weibe
und wohnte ihr bei, ' Da wurde sie schwanger und gebar
einen Sohn; den nannte sie ^^*) '£r, * Hierauf wurde sie aber-
mals schwanger und gebar einen Sohn ; den nannte sie Onan.
* Sodann gebar sie noch einen Sohn; den nannte sie Sc heia,
und zwar befand sie stch"^^^) zu Kezib, als sie ihn gebar,
• jfehuda aber freite für 'Er, seinen erstgeborenen Sah?! , ein
Weib nantens Tamar. ^ Nun nuichte sich aber 'Er, der Erst-
geborene Jehudas , Jahve missfällig: dalur Hess ihn Jahve
sterben. ^ Da gebot Jehuda deni Onan: ,, Begib dich zum Weibe
deines Bruders und leiste ihr die Schwager Pflicht , damit du
deinem Bruder Nachkommen schaffst,'- ' Da aber Onan wusste,
dass die Kinder nicltt ihm gekoren sollten, so liess er es, so
oft er dem Weibe seines Bruders beiwohnte, daneben fallen,
um seinem Bruder nicht Nachkommen zu verschaffen, Sol-
ches Thun aber misspel Jdhfve; daher liess er auch ihn sterben.
Da gebot Jekuda seiner Schwiegertochter Tamar: „Bleibe
[vorläufig] Witwe und wohne im Hause deines Vaters, bis mein
Sohn Seheia herangewaLiistn ist er fürclitete nämlich, es könne
auch dieser sterben , wie seine Brüder. Da ging Tamar hin
und blieb im Hause ihres Vaters wohnen,
^* Als nun eine ziemlich lange Zeit verstrichen war, starb
die Tochter Schu'as^ das Weib Jehudas, Nachdem Jehuda aus-
getrauert liatte, begab er sich mit seinem Freunde, dem 'Aduila-
miier Chira, nach Timna hinauf , um nach seinen Scherem
zu sehen, ^' Als nun Tamar berichtet ward: eben kommt dein
Schwiegervater herauf nach Timna zur Schafschur; da legte
sie ihre Wittvenkleider ab, bedeckte sich mit dem Schieier, ver-
mummte sich und setste sich [an die Sirasse], da, wo es nach
'Enajim hineingeht, an dem Wege, der nach Timna führt; denn
sie hatte zvohl bemerkt, dass Scheia lierangcwachscn ivar , und
doch war sie ihm nicht zum Weibe gegeben zvorden. Als
aber Jehuda sie erblickte, hielt er sie für eine Bulildirne ; denn
sie liatte ihr Gesicla verhüllt, Dalier bog er zu ihr ab auf
176) Nach der LA mpni mit Sam. und Taig. Jon.
177) Nach der LA irm (veigl. LXX).
6*
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90
38. 17*-28 {3%
den [Seitefir] Weg und sprach: „Lass mich dir beiwohnen!" denn
er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie er-
widerte: „ Was gibst du mir dafür, dass du mir beiwohnen
darf st V* Er antwortete: ,Jch werde dir ein Ziegentöckchen
von meiner Herde schicken," Sie sprach: „Wenn du mir so
lange ein Pfand lassest, bis du es schicken wirst!" Da
fragte er: „Was für ein Pfand soll ich dir geben?" Sie er-
undcrte: Deinen Siege Iriiig, deine Schnur und den Stab , den
du in der Iland hast." Da gab er es ihr und wohnte ihr bei,
so dass sie von ihm schwanger ivitrde. Hierauf ging sie
von dannen, legte ihren Sehleier ab und zog wieder ihre Witwen-
kleider an, Jehuda aber schickte das Ziegenböckeken durch
seinen Freund, den ' Adullamiter , um dagegen das Pfand von
dem Weibe in Empfang zu nehmen; aber er fand sie nicht
Da fragte er die Leute jenes Ortes: „Wo ist die Qedescha,
die hier bei *Enajim am Wege sassf" Sie antworten: „Bier
ist keine Qedescha gewesen," ** Da kehrte er zu Jehuda zurück
und berichtete: ,Jch habe sie nicht gefunden, und die Leute dort
haben behauptet: Hier ist keine Qedescha gewesen." Je-
hiida erividerte: „Mag sie es behalten, wenn %vir nur nicht
zum Gespött werden! Ich habe [ihr] richtig das Böckchen ge-
schickt; du konntest sie aber nicht auffinden." Nach Verlauf
V071 ungefä/rr drei Monaten aber wurde Jehuda berichtet : „Deine
Scßtwiegertocliter Taniar hat gehurt und ist riehtig dadurch
schwanger geworden.'' Da gebot Jehuda : „Führt sie hinaus,
dass sie verbrannt werde l " Schon wurde sie hinausgeführt,
da schickte sie an ihren Schwiegervater Botschaft des Inhalts:
„ Von dem Manne, dem diese Gegenstände da gehören, bin ich
schwanger!" und Hess ihm sagen: „Sieh doch au, wem der
Siegelring, die Schnüre und der Stab da gehören!" *• Und
als Jehuda sie näher betrachtet hatte, rief er : „Sie ist in ihrem
Rechte gegen mich ; ivaruni habe ich sie auch meinetn Sohne
Schela nicht zum Weibe gegeben!" Er hatte aber fortan keinen
Umgang mehr mit ihr. ^"^ Als nun ihre Zeit gekmmnen ivar,
dass sie gebären sollte, da befand sich, dass Zwillinge in
ihrem Leibe ivaren. Und es trug sich zu während der Ge-
burt, da streckte einer eine Hand vor. Da nahm die GeburtS'
helferin einen roten Faden und band ihm denselben um die
38,. 29— 39t Ii (J* and £).
91
Hand, um so festzustellen : dieser ist zuerst lierausgekonmien.
Er zeig jedoch seine Hand wieder zurück und nun kam sein
Bruder $smi Vorschein, Da rief sie: „Was hast du für einen
Riss für dick gemacki!'* DcLher nannte sie^^^} ihn Peres.
Damach kam sein Bruder zum Vorsckein, an dessen Hand
der rOe Faden war ; daher nannte sie ikn Zerach,
* Als nun yosepk nach Egypten gebracht worden war, 39
kaufte ihn pottpl^ar, ein <Eiittii(^ bes pt^arao, ber <E)berfte ber CeibiDäd^ter,
ClU EgypttT VO?l den J iSc/ii?iU' t'iltt^' fi, U 'ic ihn dortJün gebracht
hatten. * Jahve aber war mit Joseph, SO dass ihm alles ge-
lang , und zwar hatte er seinen Aufenthalt im Hause stines
Herrn , des Egypters. * Als nun sein Herr wahrnahm , dass
Jahve mit ihm sei und aUes gelingen liess, was er unternahm,
* da kam Joseph in grosse Gunst bei ihm, und er bediente
ihn pereönlicil, und er machte ihn sum Aufselier über sein
Hauswesen und vertraute ihm sein gesamtes Eigentum an,
* Und von der Zeit an, wo er ihn zum Aufseher über sein
Hauswesen und sein gesamies Eigentum bestellt hatte, segnete
Jahve das Haus des Egypters um Josephs willen, und der
Segen Jahves ruhte auf allem, was ihm gehörte , im Hause
und aiisstr/iuiö desselbm. ^ Und er überüess Joseph sein ge
Samtes Eigentum und Icümmerte eich neben ihm um gar nichts,
nur cfass er ass und tranic.
Joseph aber war schön von Gestalt und schön von Atttlitz,
' Nach einiger Zeit nun warf das Weib seines Herrn ihre
Augen auf Joseph und begehrte [von ihm]: „Schlaf e bei mir !"
® Er we^erte sich jedoch und erwiderte dem Weibe: „Bedenke,
mein Herr bekümmert sich neben mir um nichts im Hause
und hat mir alle seine Habe anvertraut. • Er hat in diesem
Hause nicht mehr Macht, als ich, und hat mir gar nichts vor-
enthalten ausgenommen dich, da du sein Weib bist. Wie sollte
ich fum dieses scJiwere Unrecht begehen und mich wider Gott
versündigend" Und obgleich sie Tag für Tag auf Joseph
einredete , ivar er ihr doch nicht bu Willen, dass er sich zu
ihr gelegt Umgang mit il}r geppogen hätte. Eines Tages aber
trug es sich su, dass er ins Innere des Hauses kam, um seinen
178) Kach der LA insiri mit Sam. und Syr.j ebenso V. 90.
L^i^ui^L-ü cy Google
92
89, 12-^, 4 (J« und K).
Geschäften obzuliegen, während gerade niemand von den Haus-
angehörigen drinnen anwesend war. ^* Da ergriff sie ihn beim
Gewand und verlangte : „Schlafe bei mir/" Er aber liess sein
Gewand in ihren Händen, ergriff die Flucht und stürzte hinaus.
Als sie nun gewahrte, dass er sein Gewand in ihren Händen
gelassen hatte und entflohen war, ^* da rief sie die Ilausange-
hörigen herbei und sprach zu linien . ,,Ei, seid doch, hat er uns
da einen heöräisclie?i Sklaven hergebracht, dass er seinen Mnt-
willen mit uns treibe 1 Er kam zu mir leml ivollte bei mir
liegen ] da aber schrie ich laut. Als er aber hörte, dass ich
ei7t lautes Geschrei erhob, da liess er sein Gewand bei mir zu-
rück, ergriff die Flucht und stürzte hinaus.'' Hierauf legte
sie sein Gewand neben sich [und warUteJ, bis sein Herr heim-
kam» Sodann berichtete sie ihm ganz ebenso: „Kommt da
der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, zu mir
herein , um seinen Mutwillen mit mir zu treiben! " Als ich
aber ein lautes Geschrei erhob , liess er sein Gewand bei mir
zurück und entfloh/' *• Als nun sein Herr vernahm, was ihm
sein li'eib berichtete, indem sie erzählte: „So und so liat dein
Sklave gegen mich gehandelt , da wurde er sehr zornig. Und
der Herr Josephs Hess ihn ergreifen und ins Gefängnis rverfen,
öatitn, tpo bte !Öntglid}en i&efangenen gefangen gel^alten ipurben, utui so
lag er dort im Gefängms, Aber Jahve war mit Joseph und
macfite ihm die Herzen zugeneigt und bewirkte , dass er hei
dem obersten Aufseher über das Gefängnis in Gunst kam, ^ * Und
der oberste Aufseher über das Gefängnis vertraute alle Gefangenen,
die sich im Gefängnis befanden, Joseph an, und alles, was man
dort that, geschah nach seiner Anordnung. *• Der oberste Auf-
seher über das Gefängnis kümmerte sich um gar nichts , was
durch ihn gescliah, da Jahve mit ihm war ; was er auch unter-
nahm, das liess Jahve ivoJdgelingen.
40 * Einige Zeit darnach aber vergingen sich der Mundschenk
des Königs von Egypteti und der Bäcker gegen ihren Herrn,
den König von Egypten, * da wurds der Pharao zornig über
seine beiden Eunuchen, den Obermundschenk und den Ober-
bäcker, ^ und Hess sie in Gewahrsam legen in das Haus des
Obersten der Leibwächter, ins Gefängnis, dahin, woselbst Jo-
seph gefangen sass, * Und der Oberete der Leibwächter ge*
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40» 5—18 (EwidJ*).
seilte Ihnen Joseph zu, damit er sie bediene, und so waren
sie längere Zeit im Gewahrsam. * Da hatten sie beide In
einer und derselben Nacht einen Traum und zwar Jeder einen
Traum von besonderer Bedeutung, der Mundschenk und der
fiarkL-r des Kö7ii{^s von Egypten, die im Gefängnis süssen. * Als
nun Joseph des Morgens zu ihnen hineinkam, merkte er ihnen
an, dass sie verstimmt waren; ^ da fragte er die Eunuchen
des Pharao, die mit ihm im Gewahrsam waren im Hause seines
Herrn : „Warum macht ihr denn heute ein so böses Gesicht
^Sie erwiderten Ihm: ,,Wir haben einen Traum gehabt, und
nun ist niemand da, der ihn deuten könnte." Da sprach Jo-
seph zu ihnen : „[Die Gabe der] Traiundeutung hängt von Gott
ab — - erzählt mir einmal 1" ' Da erzählte der Dbermundschenk
dem Joseph seinen Traum und sprach: „Mir war's im Traum,
als stehe ein Weinetock vor mir. An diesem Weinetooic
waren drei Zweige, und als er nun zu treiben begann, da
kamen [alsbald auch] Blüten zum Vorschein, und seine Kämme
trugen [alsbald] reffe Trauben. Ich aber hielt den Becher
des Pharao in der Hand. Hierauf nahm ich die Trauben,
drückte sie aus in den Becher des Pharao und gab sotlann
dem Pharao den Becher in die Hand.'' Da erwiderte ihm
Joseph: „Folgendes ist die Deutung des Traumee: die drei
Zweige bedeuten drei Tage ; in drei Tagen von heute ab
wird dich der Pharao emporziehen und dich auf deinen Posten
zurOeicvereetzen. Dann wirst du dem Pharao seinen Becher
reichen ganz so wie frOher, als du sein üundschenk warst
Aber — denke an mich , wenn es dir wohlgeht, und thu
mir die Liebe an und lege für mich ein gutes Wort ein bei
dem Pharao, damit du mich aus diesem Hause befreist!
" Denn ich bin schmählich geraubt aus dem Lande der He-
bräer, und aiick hier habe ich es mit nichts verschuldet, dass
sie mich ins Crfaffgnis geworfen haben." Als nun der über-
bäcker vernahm, dass er [jenem] eine erfreuliche Deutung
gab, da sprach er zu Joseph: „In meinem Traume war
es mir, als trüge ich drei Körbe mit Backwerk auf dem
Haupte« Im obersten Korb befand sich aiieriei Essware
fQr den Pharao, wie sie der Bäcker macht; aber die Vögel
fressen sie weg aus dem Korb auf meinem Haupte.'' " Da
94
40, 19-41» 6 (E).
antworttte Joseph und sprach: „Fsigsndss ist dis Deutung
des Traumes: die drei Körbe bedeuten drei Tage; ^* bi drei
Tagen von heute ab wird dich der Pharao emporiiehon und
an den Galgen hängen*'*) lassen; da werden dann die Vögel
dein Fleisch wegfressen." Drei Tage darauf aber war der
Geburtstag des Pharao, — da veranstaltete er ein Gastmahl
für alle seine Untergebenen. Da zog er den übermundschenk
und den Oberbäcker empor ) im Beisein semer Untergebenen;
den Obermundschenk setzte er wieder in sein Schenkamt
ein, so dass er dem Pharao [wieder] den Beoher reichen
durfte; ''den Oberbäoicer aber Hess er hängen, wie Ihnen
Joseph vorhergesagt hatte. " Der Obermundsobenk Jedooh
dachte nioht mehr an Joseph, sondern vergass ihn.
41 * Zwsi Jahre darauf träumte einmal dem Pharao und
zwar, er stehe am Nil; ' aus dem Nil aber stiegen sieben
Kühe herauf von stattlichem Aussehen und dick und fett;
die weideten im Riedgras. ' Darnach aber stiegen sieben
andere Kühe aus dem Nil herauf, von hässlichem Aussehen
und mageren Leibes, die stellten sich neben die [ersten] Kühe,
am Ufer des Nif. * Hierauf frassen die hässlich aussehenden
und mageren Kühe die sieben schönen und fetten Kühe —
da erwachte der Pharao. * Als er wieder eingeschlafen war,
träumte Ihm abermals und zwar, es wüchsen sisben Aehren
an einem Haime^ dick und schftn. ' Darnach aber sprosstsn
sieben dOrro und vom Ostwind versengte Aehren auf; ' diess
179) Richtiger nelleicht „an einen P&hl hängen" (spieeaeu?).
180) üm des Wortspiels willen ist hier, wie V. 18 und 19,
Vin MVn mit demselben Verbom wiedergegeben, obsebon hier weniger
Terstttndlich.
181) Kap. 41 ist &st ansn&bmslos E sngewiesen, oluehon wir
für die Sporen von UeberflUlnng (z. B. v. 48), Parallelausdrticken
(z. B. T. 18 neben y. 2 ff.) und eigentlichen Dubletten
(z. B. 80 b und 81, 40 und 44 etc.) nicht blind sind. Aber die de-
finitive Ausscheidung der J oder gar Q angebörigen Bestandteile ist
unmöglich, und in einigen FttUen ist uns sebr zweifelhaft geworden,
ob nicht das ürteil der Kritiker darttber, was In einer und derselben
Quelle neben einander habe stehen kOnneUi auf recht modernen An-
sieht^ Uber guten Stil borubt.
^ by G
(E). 06
dflrron Aehren varechlangen die sieben dfeken und vollen Aehren.
Da erwachte der Pharao und merkte, dase er getrftumt habe.
"Frühmorgens aber Hess es ihm keine Ruhe, da sandte er
aus und Hess alle Schriftkundigen und Weisen Egyptens herbei-
rufen: denen erzählte der Pharao seine Träume ^^'^). Aber
da war ((einer, der sie dem Pharao deuten konnte. ^ Da nahm
der Obermundschenk das Wort und sprach zum Pharao: „Ich
muss heute auf meine Verschuldung zurückkommen. Der
Pharao war zornig auf seine Diener und lieee eie ^^') ins
Haus des Obersten der Leibwächter gefangen setzen, mich
und den Oberbficker. Da hatten wir beide in einer und
derselben Nacht einen Traum, und zwar Jeder einen Traum
von beeonderer Bedeutung. Nun war da bei uns ein he-
briloeher Sklave, ebi Sklave dos Obersten der Leibwächter,
dem erzählten wir unsere Träume und er deutete sie uns,
ganz, was eines jeden Traum bedeutete. " Und wie er uns
vorhergesagt, so ists geschehen: mich hat man wieder auf
meinen Posten gesetzt und ihn hat man gehenkt." ^* Da
sandte der Pharao hin und Hess Joseph rufen. Da liessen
eie ihn schleunigst heraus aus dem Gefängnis, und er liess
eich scheren ^^Or wechselte seine Kleider und begab sich
hinein zu Pharao. " Da sprach der Pharao zu Joseph: „Ich
habe einen Traum gehabt, und es ist niemand da, der Ihn zu
deuten vermöchte. Nun habe ich aber von dir gehört: du
brauchet einen Traum nur zu hören, um Ihn alsbald zu deuten.''
Da erwiderte Joeeph dem Pharao : „0 nein, ich nicht; aber
Gott wird hoffentlich etwas offenbaren, was dem Pharao zum
Hell gereicht. Da erzählte der Pharao dem Joseph: „Mir
träumte, ich stehe am Ufer des Nil. Da stiegen aus dem
Nil sieben Kühe herauf, dick und fett und von stattlichem
Aussehen, und weideten im Riedgras. ^® Darnach aber stiegen
sieben andere Kühe herauf, elend und überaus hässlich anzu-
182) Nach der LA. T>tt^ mit Sam., wofllr auch WIK spricht.
183) Nacb der LA. &ntC mit LXX und Sam.
184) Unter Yoraussetzniig der Aussprache als Niph., obschon
dieses sonst nicht zn belegen; nach dem Pi*el wftre WUT-nu oder
dergl. nicht zu entbehren.
96
41, 9a-S5 (SV
8ehdn und mageren Leibes — nie iiabe icli in Egypten so etwas
iiissllclies gesellen wie sie I *^ Hierauf IVassen die mageren und
iiässliciien Kuiie die sieben ersten, die fetten KOhe. Aber
auch als sie sie }iineingefb*essen hatten, merirte man nichts
davon, dass sie sie gefressen iiatten, vielmehr war ihr Aus-
sehen liässlich wie zuvor. Da erwachte ich. Weiter aber
sah ich im Traum sieben Aehren an einem Halme wachsen,
die waren voll und schön. *^ Darnach aber sprossten sieben
taube, dürre, vom Ostwind versengte Aehren auf ^* und die
dürren Aehren verschlangen die sieben schönen Aehren. Das
erzählte Ich den Schriftkundigen, aber keiner konnte mir Be-
scheid geben." *^ Da antwortete Joseph dem Pharao: „Dfe
Trftume des Pharao sind gleichbedeutend ; Gott hat [damit] dem
Pharao vorausverkandlgt, was er demnächst thun wird. Die
sieben echonen KQbe bedeuten sieben Jahre» und die sieben
schSneni Aehren bedeuten [gleichfallsl sieben Jahre — beide
Träume sind gleichbedeutend. Und die sieben mageren
und hässiichen Kühe, die darnach herausstiegen, bedeuten
sieben Jahre, und die sieben leeren, vom Ostwind versengten
Aehren sind, wie sich zeigen wird, sieben Hungerjahre. Des-
halb habe ich vorhin zu dem Pharao gesagt: Was Gott zu
thun vorhat, hat er dem Pharao gezeigt. Es kommen jetzt
sieben Jahre, da wird grosser Ueberiluss in ganz Egypten
herrschen. '® Darnach aber werden sieben Hungerjahre ein-
treten, so dass ganz in Vergessenheit geraten wird, welcher
Ueberfluss [vorher] in Egypten herrschte, und der Hunger
wird das Land aufreiben ; und man wird nichts mehr wissen,
von dem Ueberiluss im Lande Infolge dieeer Hungersnot , die
hinterdrein kommt, denn sie wird überaus drückend sein.
Und was das betriflPl, dass dem Pharao zweimal nachein-
ander träumte, [so gilt]: die Sache ist fest beschlossen bei
Gott, und Gott wird sie eilends ins Werk setzen. So wolle
denn der Pharao einen klugen und weisen Mann ersehen, dass
er ihm Egypten unterstelle. Und der Pharao wolle . . . und
bestelle Aufseher über das Land, um während der sieben
Jahre des Ueberflusses den Fünften von Egypten erheben zu
lassen. Und zwar sali man den gesamten Ernteertrag der
nun Icommenden guten Jahre ansammeln und Getreide auf-
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97
speichern zyr Verfügung das Pharae [und soll den] Emteer^
trag In die Sttdte [legen] und aufbewahren. Dieser Vorrat
soll dem Lande als ein Rückhalt dienen fQr die sieben Hunger-
jahre, die über Egypten kommen werden; so wird das Land
nicht zu Grunde gehen ob der Hungersnot." Dieser Vor-
schlag fand Beifall bei dem Pharao und allen seinen Unter-
gebenen. Da sprach der Pharao zu seinen Untergebenen :
„Könnten wir wohl einen finden, in dem der Gefst Gottes ist, wie
in ihm?" Sodann sprach der Pharao zu Joseph: „Nachdem
dir Gott dieses alles offenbart hat , gibt es niemand, der so
klug und weise wSre, wie du. Du sollst meinem Hause
vorstehen^ und deinem Befehle soll eich mein gesamtes Volk
fugen nur den BeeHz dee Thrones will loh vor dir voraus
haben." JOa sprach der Pharao ssu Joseph : „WhkUm, ick
Sitze dich Uber ganz Egypten." ** Hierauf zog der Pharao
seinen Siegelring von seiner Hand ab und steckte ihn Joseph
an; sodann Hess er ihn mit Byssusgewändern bekleiden und
legte ihm die goldene Kette um den Hais. Hierauf liess er
Ihn auf dem Staatswagen fahren, der im Range dem seinigen
folgte, und man rief vor ihm aus: Abrekh! So setzte er ihn
Ober ganz Egypten. Und der Pharao sprach zu Joseph :
„Ich bin der Pharao — aber ohne deinen Willen soll niemand
Hand oder Fuss regen In ganz Egypten." Und der Pharao
legte Jooeph den Namen Sapbenat Pa*neach bei und gab Ihm '
Asenat, die Tochter Potl-pbera'is, des Oberpriesters von On,
zum Weibe; und Joseph . . . Ober Egypten. Dreigic^ 3al?rc
iDor 3ofep^ alt, als er por Pharao, bem ^önig pon (Egypten, ftanb.
Darnach begab sich Joseph hinweg von dem Pharao und
durchzog ganz Egypten. ^® Das Land aber gab in den sieben
Jahren des Ueberflusses haufenweisen Ertrag. Da sammelte
er den gesamten Ernteertrag der sieben Jahre, während wel-
cher in Egypten Ueberfluss herrschte '^'^), und legte Vorrat
in die Städte; in einer jeden Stadt speicherte er den Ertrag
der Felder auf, die rh^ um sie her lagen. So häufte
Joseph Getreide auf, wie Sand am Meer, in ungeheuren Massen,
Ms er davon abstand, es zu berechnen, denn es war uner^
185) Nach der LA. vsmrm^mKx mit LXX und Sam.
7
iMttlioli. Und JMeph wunlen zwei Sölm gdioroii, ehe
das [erst»] Hungerjabr anbrach; sc^or 3(fenat c<Mi^er
poH^fiitta% bes Q)UsfiU^5 9en On. Den Erstgeborenen nannte
Joseph Menasche, „denn [sprach er] Elohim hat mich alle
meine Not und meine gesamte Familie vergessen lassen
Den zweiten aber nannte er Ephrajim, „denn [sprach er]
Elohim hat mich fruchtbar sein lassen im Lande meiner Trüb-
sal.'' Als nun die sieben Jahre des Ueberflusses In Egypten
vorüber waren, da brachen die sieben Hungerjahre an, wie
Joseph vorhergesagt hatte. Und zv^r kam eine Hungersnot
Ober alle Länder; aber in ganz Egypten gab es Brot. Als
nun ganz Egypten die Hungennot empfiuid, da forderte das
Voile ungestiim Brot vom Pharao. Da epraeb der Pharao zu
alien Egyptem: „Geht bin zu Joseph; was er euch gebieten
wird, das thut!" '^^ Es lastete aber die Hungersnot auf aiter
Weit. Da erfiffhete Joseph alle Kornspeicher und verkaufte
den Egyptern Getreide. Und die Hungersnot wurde immer
drückender in Egypten. Da kam alle Welt zu Joseph nach
Egypten, um Getreide zu kaufen; denn überall herrschte
drückende Hungersnot.
42 ^ Ais nun Ja'qob vernahm, dass es in Egypten Getreide
gehe, da sprach Ja'qob zu seinen Söhnen: „Was zaudert ihr?*^
* Da sprach er : „Ich höre mit Bestimmtkeit, dass es in Egypten
Getreide gibt Zieht bin und bott uns von dort fietreide, da-
mit wir am Loben bieiben und nioht sterben.'' ' Da zogen
zehn von den Brüdern Josephs hin, um Getreide aus Egypten
zu holen. * Binjamin aber, den Peiblicben] Bruder Josephs,
Hess Ja'qob nicht mit seinen Brüdern ziehen; denn er trug
Sor^e, es vükhte ihm ein Unfall zustossen. * Da kanten unter
denen, die hinströmten, [anrh] die Söhne Jisraels hin, um Ge-
treide eh kaufen; denn in Kendan herrschte Hungersnot. * Und
yoseph, ber ba ITtad^tl^aber voox im ianbe , der verkaufte aller Welt
Getreide, Als nun die Brüder Josephs liereinkamen uftd sich
tief vor ihm verneigten, ' da erkannte Josepk seine Brüder^
180) Dass itt dem sinnloseii iva irgend da Sahst, von der
oben voratugesetsten Bedeutung steckt, ist zweifellos; welches, mag
dalungestelli bleiben.
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42, ^20 (J> und
90
sobald er ihrer ansichtig wurde. Aber er stellte sich fremd
gegen sie nnb et Ue| fie i^art an und fragte sie : „ Wolter kmnmt
ihr f" Sie antworteten : ,yAus Kendan, um Getreide su kaufen."
>^ Und Joseph -erkannte seine BrQder; sie alier erkannton ihn
nicht * Da mussto Joseph an die Träume denken, die er in
bezug auf sie gehabt hatte. Und er [liess sie hart an und]
sprach zu ihnen: „Ihr seid Spione! Ihr seid nur hergelcommen,
um zu erspähen, wo das Land eine schwache Stelle hat/'
Sie antworteten ihm: „0 nein, Herr! deine Sklaven sind iier-
gekommen, um Mundvorrat zu kaufen. Wir alle sind Söhne
eines Mannes, wir sind ehrliche Leute; deine Sklaven sind
keine Spione/' £r erwiderte ihnen: „Nichts da! Ihr seid
gekommen, um zu erspähen, wo das Land eine schwache
Stelle hat." Sie antworteten: ,,Unser zwfilf sind deine
Sklaven, lauter BrOder '^®), Söhne eines Mannes in Kena*an;
der JQngste ist gegenwärtig nach bei unserem Vater, und
einer ist verschwunden " Joseph erwhierto ihnen : „Es Ist
so, wie Ich euch gesagt habe: Spione seid Ihrl Damit
sollt ihr euch ausweisen : so wahr der Pharao lebt, ihr sollt
nicht eher von hier wegziehen, bis euer jüngster Bruder hier-
her gekommen ist. Schickt einen von euch hin, dass er
euren Bruder hole; ihr aber müsst gefangen bleiben. So sollen
eure Aussagen geprüft werden, ob ihr mit der Wahrheit um-
geht oder nicht. So wahr der Pharao lebt — ihr seid doch
Spione!" ^^Hierauf liess er sie drei Tage gefangen setzen. '^Am
dritten Tage aber eröflIMe Ihnen Jossph : „Folgendes müsst
Ihr thun, um am Lehen zu bleiben — denn Ich bin ein gettes-
firchtiger Mann. Wenn ihr ehrliche Leute seid, so mag
einer von euch Brüdern als Gefangener zurflckbleiben, da wo
ihr in Gewahrsam lagt ; ihr andern aber zieht hin und schaiTet
das Getreide hin, dessen ihr für eure Familien bedürft. ^° Eu-
ren jüngsten Bruder aber müsst ihr mir herbringen; so wer-
187) fiWp nriK 131*1 ist Ton B, wie DiUmaan richtig erkannt hat,
aas dem Teit des E (daher whr V. 9 die Worte an der rechten Stelle
wiederholt haben) heMmfgenommen.
188) IHe Uebersetzong folgt der Emendation OlBbansens, welcher
vnaat als unrichtige Zutbat streicht.
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100
42, 21-ao U, J').
den sich eure Aussagen bewahrheiten, und ihr werdet dem
Tode entgehen." Unb fie ttjatcn aifo ^^'*). Da sprachen sie
einer zum andern: „Wahrlich, das haben wir an unBorem
Bruder verschuldet: denn wir sahen seine Angst, wie er uns
anflehte; aber wir blieben taub! Zur Strafe sind nun jdlese
Aengste über uns gelcammen." Re*uben aber spracb zu
ihnen: „Habe ieh euch nicht gesagt: versündigt euch nicht
an dem Kinde! Aber ihr wolltet nicht hüren da habt ihre
nun, dassfDr sein Blut Rechenschaft gefordert wird!" Sie
wussten aber nicht, dass Joseph sie verstand; denn sie ver-
Icehrten durch einen Dolmetscher. ^* Da wendete er sich
abseits, um zu weinen, kehrte dann wieder zu ihnen zurück
und redete mit ihnen; den Schim'on aber liess er aus ihrer
Mitte greifen und vor ihren Augen fesseln. Sodann gab
Joseph Befehl, ihre Säcke mit Getreide zu füllen, [dabei] aber
einem jeden sein Geld wieder in eeinen Sack zu thun, auch
ihnen Zehrung mit auf den Ufeg zu geben. Nachdem man sie
demgemdss versorgt, luden sie ihr Getreide auf ihre Esel
und zogen von dannen. Ms aber einer van ihnen im Nacht-
quartier seinen SodP 'öffnete, um seinem Esel Futter zu geben,
da sah er sein Geld tn setnem Getreidesack oben auf liegen.
Da berichtete er seinen Brüdern: „Mein Geld ist wieder da,
hier liegt es in meinem Getreidesack!" Da entsank ihnen
der Mut , und bebend sahen sie einander an unb riefen: »coas
Ijat uns ba (?Icl]im angetl^an
Als sie nun zu ihrem Vater Ja'qob nach Kenaan zurück-
gekehrt waren, berichteten sie ihm alles, was ihnen begegnet
war und sprachen: „Er, der Herr des Landes, liess uns
hart an und bsschuidigte uns ^*0f wir wollten das Land aus-
189) rs-iru^i unterbricht in störendster Weise den Text des B
und ist wohl fälschlich aus dem SchluBS Ton V. 25 (wo der Text
jetzt verderbt scheint) hierlier q-eraten.
190) von R für rinn&K eingesetsty welches letztere ttberall
(V. 27. 28; 43, 21) bei J.
191) 'Ti TDK^ ißt, wie Q'Ht'K zeigt, von R aus E voraasgenommen;
bei letzterem müssen die Worte am Schluss von Y. 35 gestanden haben.
192) „beschuldigte uns" etc. könnten die Worte allenfEills bedeo-
ten, falls nicht mit LXX nach UTK nodi "i&K^t^ lesen ist.
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42, 31^ 4 (E. J*).
101
kundsohaften. Wir versicherten ihm zwar: Wir sind ehr-
liclie Leute; wir sind iceine Spionel "Wir sind unser zwdif
BrQder, Söhne eines Vaters, Einer ist verschwunden, und
der Jüngste ist zur Zeit bei unserem Vater in Kena'an. *' Aber
der Mann, der Herr des Landes, entwertete une: Daran will
ich erl(ennen, dass ihr ehrliche Leute seid: laset einen von
euch Brüdern bei mir zurück! Was ihr an Getreide ^^^) für
eure Familien bedürft, mögt ihr mitnehmen und abziehen.
** Aber bringt mir euren jüngsten Bruder her; daran will
Ich erkennen, dass ihr keine Spione, dass ihr ehrliche Leute
seid ^^^). Alsdann wiii ich euch euren Bruder wiedergeben,
und ihr könnt das Land frei durchziehen." Als sie aber
ihre Säcke ausschütteten, fand sich der Geldbeutel eines je-
den in seinem Saeiu Und als sie samt ihrem Vater ihre Geld-
beutel erblickten, da erschraken sie. '* Da epracb Ihr Vater
Ja'qob zu ihnen: „Ihr beraubt mich meiner Kinderl Joseph
ist verschwunden, und Schim*on Ist verschwunden und Bln-
jamin wollt ihr [auch noch] wegnehmen — mich trifft das
alles I'' Da antwortete Re*uben seinem Vater: ,,IMeine bei-
den Sölrne magst du umbringen, wenn ich dir ihn nicht zurück-
bringe. Vertraue mir ihn an, ich werde ihn dir zurückbringen."
Er antwortete : „Mein Sohn soll nicht mit euch reisen ; denn
sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig; wenn ihm ein
Unfall zustiesse auf detn Wege, den ihr ziehen tnüsst, so würdet
ihr schuld daran sein, wenn ick mit meinem grauen Haar
viiUer Jammer hinunter müsste in die Unterwelt"
^ Es lastete aber die Hungersnot schwer auf dem Lande. 43
' Als sie nun das Getreide, das sie aus Egypten gehoU, voll-
ständig aufgezehrt hatten, da gebot ihnen ihr Vater: „Zieht
wieder hin, etwas Getreide für uns zu kaufen,'' ^ Da antivortete
ihm Jchuda: „Jener Mann hat uns Ich] nacJidrücklicJi cinge-
sc/iärft : Ihr dürft mir nicht vor die Augen kommen, 7venn ihr
niclU euren Bruder mitbringt. ^ Willst du uns also unseren
19S) Nach der LA, \san -ow-nn (wgL V. 19) mit LXX Onk. fifyr,
194) Die Wiederhollug von m ra <ä (yeigl. V. 88) ist anf-
ftUig; ist vielleicht gegen die Aooente m flbönefiea: wenn ihr eh>
Hebe Leaie seid, so werde ich eueh euren Bruder ete.?
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102
48, 5-16 {J\ JB,
Bruder mitgeben, so wollen wir hinreisen und Getreide für
dich kaufen. ^ Gibst du ihn uns aber nicht mit, so reisen wir
nicht. Denn jener Mann hat uns angekündigt: Ihr dürft mir
nicht vor die Augen kommen, wenn ihr nicht euren Bruder
mitbringt." • Jisrael antwortete: „Warum habt ihr mir das
SU Leide gethan und dem Manne verraten, dass ihr noch einen
Bruder habtf" ' Sie antworteten: „Der Mann erkundigte sich
genau nach uns und imst ri r Fainilic und f rai^tc : Ist euer Vater
noch am Leben l Habt ihr noch einen Bruder ' Da gaben ivir
ihm Bescheid , ganz wie es sieh verhält. Konnten i^nr denn
tvissen, dass er nun sagen würde: Bringet euren Bruder her.*'*
^ jfehuda aber sprach zu seinem Vater Jisrael: „Gib uns den
Knaben mit, so wollen tuir aufbrechen und hinziehen, damit
wir leben bleiben und nickt sterben, wir und du und unsere
Kinder. * Ich will dir für ihn bürgen; mich sollst etu für
ihn verantwortlich machen. Wenn ich dir ihn nicht wieder-
bringe und vor Augen stelle , so will ich alt meine Lebtage
schuldig vor dir dastehen Wenn wir nicht Über Gebühr
gezaudert hätten, so hätten wir unterdes zweimal hin und her
reisen können/' Da antiu ortete ihnen ihr later "jisrael:
„Wenn es denn sein muss , sc thut folgendes: nehmt in euren
Säcken etivas von defi Erzeugnissen des Landes mit und bringt
dem Mamie ein Geschenk: ein wenig Balsam und ein wenig
Honig y Spezereieii und Ladanum, Pistazien und Mandeln.
^'^ Sodann nehmt den doppelteri Betrag an Geld mit] auch das
Geld, das sich wiedergefunden hat oben in euren Säcken, nehmt
wieder mit — vielleicht liegt ein Irrtum vor. Datsu nehmt
auch euren Bruder hin, brecht auf und zieht wieder hin zu
dem Manne. Und €1 sdjabbaj verleihe, dass eich der Mann
harmherzig gegen euch erzeigt, dass er euren anderen Bruder
wieder mit euch ziehen lässt, dazu auch Binjamin; ich aber
— wenn es denn sein muss, nun so bin ich eben verwaist."
Da naJimen die Männer das erwähnte Geschenk, nahmen
aueJi den doppelten Betrag an Geld mit sich, dasu Binjamin,
brachen auf, zogen nach Egypten und traten vor Joseph. ^* Als
nun Joseph walirnalim, dass Binjamin unter ihneii sei, da ge-
bot er seinem Hausmeister: „Führe diese Männer hinein ins
Haus, schlachte ein Stück Vieh und bereite ein Mahl; denn
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tt, n-uo (j«, E, j»).
103
diese Manner sollen mittags mit mir essen." ^' Der Mann tkat,
wie Joseph befohlen hatte, und der Mann führte die Männer
hinein in das Haus Josephs. Da fürchteten sich die Männer,
dass sie ins Haus JüSt'pJis f^cfiiJirt ivnrdrn . idkI spracJicn :
drs Guides, das sidi bei unserer ersten Atneese/i/ieit
ivieder in unsere Säcke verirrte, werden wir jetzt hineingefitlirt:
man tvill sich auf uns werfen, uns idferfaiien und uns .zu Skla-
ven machen , samt unseren Eseln" Da traten sie an den
Hausmeister Josephs heran und redeten ihn am Einsen <^ des
Hauses ^^folgendermas'sentm: „Bitte, mein Herr'. Wir sind das
erste mal hierher gereist, nur um Getreide su kaufen. Als
wir aber ins Nachtquartier gelangt waren und unsere Getreide-
säcke aufbanden, da fand sich das Geld eines jeden oben in
seinem Getreidesack — unser Geld nach seinem vollen Gewicltt;
wir haben es jetzt wieder mitgebracht, Aber auch anderes
Geld haben wir mitgebracht, um Getreide su kaufen. Wir be-
greifen nicht , 7ver um das Geld in die Getreidesäcke gelegt
hat." Da antwortete er: ,yBeruhigt euch: seid oJnie Sorge!
Euer und eures Vaters Gott hat euch heiudieJi einen Schot r; in
eure Getreidesäcke gelegt Eiter Geld ist ;;/;> ZHgeko))unen.
Hierauf führte er Schim'on zu ihnen heraus. Sodann brachu
er die Männer ins Haus Josephs, gab Urnen Wasser, ihre Füsse
zu waschen, und reichte ihren Eseln Futter, ''^ Da setzten sie
das Geschenk in Bereitschaft [und weiteten], bis Joseph mit-
tags käme; denn sie hatten vernommen, dass sie dort das MM
einnehmen soUten, Als nun Joseph ins Haus eingetreten war,
brachten sie ihm das Geschenk, das sie mit sich führten, hinein
und verneigten sich tief vor ihm. Er aber erkundigte sich
nach ihrem Hejlnden und fragte: „Geht es eurem alten l ater,
von dem ihr sprächet, wohl? Ist er noch am Leben *" Sie
antiv orteten : „Es geht deinem Diener , unserem Vater, wohl;
er ist noch am Lebe/t." Dabei bückten sie sich und 7>erneigten
sich. Da gewahrte er Binjamin, seinen leibliclien Bruder,
und fragte: „ist das euer jüngster Bruder , vo7t dem ihr mir
sagtet V* und sprach: „Elohim segne dick, mein Söhnt" '® Dann
aber brach Joseph schnell ab, denn er wurde von tiefer Rüh-
« rut^ ergriffen, [als er so] seinem Bruder gegenüber [stand],
und suchte, wie er seinen Thronen freien Lauf lassen könne.
L.icjui^L.ü cy Google
104
41, 81^, 10 m
Daher ging er hinein in das innere Gemach und weinte sich
dort aus, " Dann wusch er sich das Gesicht und kam wieder
heraus, that sich Gewalt an und befahl: „ Tra^ aufl" Da
trug man ihm besonders auf und ihnen besonders und ebenso
den E^yptern, die mit ihm speisten. Die Egypter dürfen näm-
lich Hiiht Mit dLH IIcbran)i zusLUiunett speisen, denn das ^ilt
den Egyptern als eint WrinuLinigung. Sie kame7t alhr vor
ihn zu sitzen — vom Aeltcstcn bis sum yi'mgsten genau nach
dem Alter geordnet; staunend sahen sie einander an. •* Hier-
auf Hess er ihnen von den Gerichten vorlegen, die vor ihm
standen ; es war aber dessen, was man Binjamin vorlegte, fünf '
mal so viel, als was man allen andern vorlegte. Sodann tranken
sie mit ihm und wurden guter Dinge,
44 ^ Hierauf gebot er seinem Hausmeister: „Fülle den Männem
ihre Sacke mit Getreide, soviel sie fortbringen können; lege
aber einem jeden sein Geld obenauf in seinen Sack; • und mei-
nen silbernen Becher legst du obenauf in den Sack des Jüngsten
samt dem Geld für sein dttreide/' Da that jhier so, wie Jo-
seph befohlen hatte. * Als nun der Morgen angebroclien war,
Hess 7nan die Männer samt ihren Eseln ziehen. * Eben hatten
sie die Stadt verlassen und waren noch nicht weit gekmnmen,
da befahl Joseph seinem Hausmeister : „Auf, jage den Männem
nach, und wenn du sie eingehoä hast, so sprich zu ihnen:
warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten * l^ ^k
derselbe, aus dem mein Gebieter zu trinken pflegt und aus dem
er wahrsagt — daran haH ihr sehr übel gethan /" * Als er
sie nun eingeholt hatte, redete er solchergestalt mit ihnen. ' 5*^
erwiderten ihm: „0 Herr! warum sprichst du sof Es liegt
deinen Skkptmt durchaus fem , so etwas zu thun. ® Haben
wir doch das Geld ^^^1, das ivir oben in unseren Säcken fanden,
dir aus Kendan wieder Mitgebracht : 7vie sollten wir da aus
dem Hause deines Gebieters Silber oder Gold stehlen? • Der-
jenige deiner Sklairn, bei dem er sich findet , der soll sterben,
und wir anderen wollen dir leibeigen werden,'^ Er ant-
196) Nadi LZX (Syr. Yalg.) wllran hier die Worte aagge&Uen:
waram habt ihr meinen sübemen Beeher gestohlen?
196) Nach der LA. ^psn mit Sam. IiXZ.
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44, 11—23 (P).
105
wartete: „Gut! zvü ihr sagt, soll es geschehen. Der, bei
welchem er sich findet, soll mein Sklave werden; ihr aber sollt
frei ausgehen," ^* Da liess ein jeder schnell seinen Sack auf
den Boden herab und jeder öffnete seinen Sack; *• er aber
fing a?i zu suchen: bei dem Acl testen hob er an und hei dem
Jüngsten hörte er auf — da fand sich der Becher int Sack
Binjamius. Da zerrissen sie ihre Kleider y beluden ein jeder
seinen Esel und kehrten wieder in die Stadt zurück. Utid
als Jehuda mit seinen Brüdern in das Haus Josephs kam
— dieser war gerade noch dort amvesend - , da warfen sie
sich vor ihm nieder auf den Boden. Joseph aber redete
sie an: „ Was habt ihr da angestellt I Bedachtet ihr denn nicht,
dass ein Mann, wie ich, sich auf geheime Künste versteht f"
Da antwortete Jehuda "'J: „Was sollen wir unserem Ge-
bieter sagen f Was seilen wir reden und wie uns rechtfertigen,
nachdem Gott die Schuld deiner Sklaven ausfindig gemacht
hat; wir gehören dir als leibeigen^ H'ir , sowie derjenige, in
dessen Besitz sich der Bec/ier gefunden hat." " Er enviderte:
„Ferne sei es von mir, so zu verfahren: derjenige, in dessen
Besitz sich der Becher gefunden hat, der soll mir leibeigen
7verden ; ihr aber nwgt unangefochten zu euerem Vater sielien,"
Da trat Jehuda zu ihm heran und sprach: „Bitte, mein
Herr! Möchte doch dein Sklave ein freimütiges Wort an dich
richten dürfen, ohne dass du darum deinem Sklaven zürnst —
stehst du doch dem Pharao gleich, ^* Mein Gebieter fragte
seine Sklaven: Habt ihr euren Vater nach oder noch einen
Bruder f Wir antworteten dir: Unser alter Vater lebt noch
und [auch] ein kleiner spätgeborener Sohn [ist vorhanden];
sein leiblicher Bruder ist tot , und so ist er a/uiu übrig vo7i
seiner Mutter und wtirde der Liebling seines Idters. Da
befahlst du deinen Sklaven: Brinj^t ihn her zu mir, damit ich
Hin mit Augen sehe. Wir erwiderten dir: Der Knabe
kann seinen Vater nicht verlassen ; de?in würde er seineft Vater
verlassen , so würde dieser sterben. Da sprachst du zu
197) Alle Beachtung verdient die Bemerknag WeUhausenSi dass
für mev ^K*i, da Juda erst V. 18 herantiit^ wohl Tttin zu lesen sei.
198) Naeh der LA. whKrCi mit Sam. LXX.
7*
106
14» 1 {J^
deinen Sklaven: Wenn ihr euren ßmgsUn Bruder nicM piit-
bringt, so dürft ihr mir nicht mehr vor Augen kommen.
Ms wir nun zu deinem Sklaven, meinem VaUr, zurückge-
kehrt waren, berichteten wir ihm dein Begehren. Als so-
dann unser Vater gebot: zieht wieder hin, etwas Getreide für
uns zu kaufen, da antivorteten wir : Wir können umnöglich
hinzielten I Wenn unser jüngster Bruder mit uns geht, so wollen
wir hinziehen; denn wir dürfen ja dem Manne nicht ^tmhr
unter die Augett kommen , wenn unser jüngster Bruder nicht
bei uns ist. ^"^ Da antwortete uns dein Sklave, mein Vater:
Ihr wisst ja selbst, dass mir mein Weib [nur] zwei Söhne
geboren hat. *® Der eine ging fort von mir, und ich musste
mir sagen: Sicherlich ist er [von einem wilden Tier] zerrissen
worden, und bis heute habe ick ihn nicht wieder gesehen,
*• Wenn ihr mir nun auch diesen noch wegnehmt, und ihm
ein Unglück zustossen stdUe, so wäret ihr schuld daran, wenn
ich mit meinem grauen Haar in schwerem Leid hinunter
müsste in die Unterwelt! '® U7id in der That, ivenn ich jetzt
zu deintm Sklaven, meinem Vater, käme, und der Knabe , an
dem er doch mit ganzer Seele hängt, wäre nicht bei uns, so
würde er, sobald er gewahr würde, dass der Knabe niclit mehr
bei uns "'^ ist, sterben, und deine Sklaven würden schuld daran
sein, wenn dein Sklave, unser Vater, mit seinem grauen Haar
im Kummer hinab müsste in die Unterwelt, Denn der
Knabe wurde deinem Sklaven von meinem Vater nur gegen
Bürgschaft amertraut auf die Versicherung hin: Wenn ich dir
ihn nicht wiederbringe, so will ich mein Leben lang schuldig
dastehen vor meinem Vater. Mochte somit dein Sklave an
Stelle des Knaben zurückbleiben dürfe?i als luübeigener meines
Gebieters, der Knabe aber heimkehren dürfen mit seinen Brüdern.
•* Denn wie konnte ich heimkehren zu meinem Vater, ohne dass
der Knabe hei mir ist! Ich könnte den Jammer nicht mit an-
sehen, der über meinen Vater kommen würde!"
45 ^ Da konnte Joseph nickt länger an sich halten, [wie er
bisher] aus Rücksicht auf sein Gefolge [gethan], und rief:
199) Nach der LA. Wi« "Wr pi« '3 (wie V. 80) mit LXX Sam.
Syr. Vnlg.
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4&, 2—12 (J' und £).
107
, J,asst jedermann hi?ia?i stehen!" So war niemand weiter zu-
gegen, als sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab.
' Da brach er in lautes Weinen aus, so dass es die Egypter
hörten , so dass es der Hof des Pharao hörte. ^ Da Sprach
Joseph zu oohien Brüdern: „Ich hin Joseph 1 Loht mein Vater
noch?'' Absr seine Briider vermochten ihm nicht iu antworten,
so hestQrzt warsn sis., ais sie ihm so gegenQber standen.
^ Da sprach Joseph zu eeinen Brüdern: „Tretet her zu mfrl"
Und als sie herzutraten, sprach er: „M hin euer Bruder
Joseph, den ihr nach Egypten verkauft habt! * Nun aber
lasst euch das nicht anfechten iuii> geratet nicht in Unmut
darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt: denn um [viele]
am Leben zu erhalten, hat mich Elohim euch vorausgesanrit.
* Zwei Jahre lastet nun schon die Hungersnot auf dem Lande,
und noch stehen fünf Jahre bevor, in denen es Icein Pflügen
und icein Ernten geben vifird. ' Elohhn '^^) aber schickte
mich euch voraus, um Sorge zu tragen fDr den Fortbestand
eures Stammes und dass [etliche] von euch am Lehen blieben,
[dass es] zu einer grossen Errettung [Icäme]. * Somit habt
nicht Ihr mich hierher geschickt, sondern Elohim; er machte
mich zum vertrauten Ratgeber des Pharao und zum Obersten
über seinen ganzen Hof und zum Gebieter über ganz Egypten.
''Zieht nun eilends hin zu meinem Vater und sagt ihm: So
iässt dir dein Sohn Joseph sagen: Elohim hat mich zum Herrn
über ganz Egypten gemacht; komm zu mir, säume nicht!
^° In der Provinz Goschen sollst du wohnen und du sollst in
meiner Nähe sein, samt deinen Söhnen und deinen Eniceln,
deinen Schafen und Rindern und deinem ganzen Hausstand.
" Und ich werde dort für deinen Unterhalt sorgen; denn
noch fSnf Jahre wird die Hungersnot währen : da Icönntest
du verarmen samt deiner Familie und deinem ganzen Haus-
stand. ^' Ihr seht es Ja mit leibiichen Augen, und mein Bruder
Binjamin sieht es mit leibiichen Augen, dass ich in eigener
«
200) Ist der Anfang von V. 7 Dublette aus J (dann B'n^K toil
E fOr niT eingesetzt) zu 5 b? Auch Y. 7 b ist, wie DiUmann mit
Becht bemerkt , tlberaos scbwerOUlig und woU durch einen Einsatz
ans J ttberftUlt
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108
45, 13—26 (E, J«, R, E).
Person zu euch rede. Meinefu Vater müsst ihr ausfüJu luh
bericlUen nbtr nuine glänzende Stell ung in Egypten und Uber
alles ^ was ihr 5;/ Gesicht beko^nmen habt, und viüsst eilends
meinen VaUr hierher bringen." Hieran/ fiel er seinem Bruder
Binjamin um den Hals und zveinte, und auch Binjamin weinte
an seinein Halse. Sodann küsste er alle seine Brüder und
weinte, indem er sie umarmt hielt; darnach beeprachen sich
seine Brüder [zutraulich] mit ihm. Und die Kunde [davon]
drang an den Hof des Pharao; die BrOdor Josephs sind an-
gekommen! Und der Pharao und seine Umgebung waren er-
freut darüber. Da sprach der Pharao zu Joseph : „Sage
deinen Brütlern: beladet also nun eure Lasttiere, zieht hin
nach Kenaan, ' holt euren Vater und eure Familien und kommt
her zu mir, so will ich euch zur Verfügung stellen, was
Egypten Gutes bietet, so sollt ihr vom Besten geniessen, was
das Land erzeugt *° % " Du ober bifi emädjtigt ^^*) . . . tliat alfo I Hchmt
enc^ aus (Epfpten lOagen mit fnr eure fletnen Ktnber unb eure IPetber,
Miib loffet euren Poler onfflet^en tinb f ommt l)er. £a§t eudfs aber xivä^i
leib fein um euren Qansrat; benn ma C^fften frdcnb <9nies Hetet, bas
fofl euer febu" **Z)a leiteten bie 55litie 3{sraels ^(ge, und Josoph
gab ihnen Wagen gemag* bem Befei^i bes pi^aroo und gab ihnen
[auch] Zehrung für die RoKm. llinen allen, Mann für Mann,
schenkte er Ehrenkleider; dem Binjamin schenkte er 300 Sil-
hersökel und fünf Ehrenkleider. Seinem Vater aber sandte
er zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen des Landes,
sowie zehn Eselinnen, beladen mit Getreide, Brot und Zehrung
für seinen Vater auf die Reise. Alsdann verabschiedete
er seine Brüder, und sie zogen ab, nachdem er sie noch er-
mahnt hatte : „Ereifert euch nicht unterwegs !" So zogen
sie fort aus Egypten und gelangton nach Kena'an zu ihrem
Vater Ja*qob. ** Da berfchteten sio ihm: „Joseph ist noch
201) y. 18 b ist in globo E zugeschrieben, obschon vielleicht aus
J und E komponiert.
202) Diiss "ri-rX kon-tinipiert ist. (nach Dillmann wohl aus cnk W3t)
wird durch hXX Sam. nahegelegt; über die Gründe der Zuweisung
von V, 19 f. und eines Teils von V. 21 an ß vergl, Dillm. Gen. •»
p. 42 .
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4&, 27-46, 17 (£, J*, ft).
109
am Leben, Ja er iet eogar Gebieter über ganz Egypten." Da
wurde er ganz starr, denn er konnte ihnen nicht glauben.
Ale sie ihm aber alles berichteten, was Joseph ihnen auf-
getragen hatte, und als er die Wagen erblickte, die Joseph
gesandt, um Ihn hinzubringen, da kam wider Leben in ihren
Vater Ja^qob. Da sprach yisrael: Genug — mein Sohn
Joseph ist noch am Lehen, Ich wUl hin und ihn sehen, bevor
ich sterbe."
^ Da brach Jisrael auf mit seinem ganzen IlausstandA^
imb aciüiigtc nadj 3c'er Sffreha, da brachte er dem Gott seines
Vaters Jischaq Opfer dar ^ Da rief Elohim In einem nächt-
lichen Gesicht 3israei und sprach; „Ja'qob, laqob!" Er ant-
wortete: „Ich höreT' " Da sprach er: ,,lch bin El, der Gott
deines Vaters. Ziehe unbedenklich nach Egypten, ^enn 6att
vM id} btdf ya. einem gtoftn Dolle »etbeit laffen. * ich SOlbSt werde
mit dir nach Egyiilen ziehen, und roh selbst werde dich auch
wieder zurdckbringen; aber Joseph soll dir die Augen zu-
drickon.'' * Da brach Ja*i|0b auf von Be*er Scheba*, nnb bie
55f|ite 3israels f^often tl^en üaler 3a'qob, tf^rc fleincn Kinber unb \\i(n
grauen auf bie IX'aijen, bic i)ec pt|arao ^cjanöt f^attc, um \\\n binjubringctu
* Unb fte naf^mcn tf^re f^crbcn unb iF?rc ^^al^rl^abe , 6ic fic in
Kcnaan crmorbcn l?atten, unb ^clan^tcn nach ^gypt^'^^ 3^ ^*^^
mit feiner ^cfamten Had^fornmenfcf^aft; — ' feine Söl^ne unb t£nfcl,
feine Cdd^tec unb <£nfelinnen unb feine gefamte Xlad^fommenfc^ft
bradfte er mit ftc^ nac^ (C$Yplen.
* Dies ober finb bte ITamen ber Ztat^fommeti '^istMU,' bie [mit] nad;
«Eg^^ett famen. 3a'4|oB unb febte2la(^fommeit: bererflgebotene So^n3a*()obs
He*nben. * Die Sdline 9e*taten5 oorett C^anof 1^, paOu, d)esron nnb üamL
" Die Sdl^ne Sdjim'ons: 3emuel, 3amin, ©Ijab, ^afljin, Sodjar unb Sc^'ul,
ber Sobti bcr Kcna'ötilterin. "Die S^ffne CeDtst <Berfd)o»i, (Qel^at unb
incrari. '"Die Söfjnc 3cl]ubns: 'i£r, (Dnan, Sd>cla, pt'ics uii!? cT^erad?; '(Er
nnb (Dnan jebod? ftarben in Kcna'an. Die Söt^ne bes Peres aber iparcn
(Cl^cfron unb df^amnl. " Die Soi^ne 3iff^^^<^rs: (Tola', PuDPa, 3^»^* wnb
Sdjimron. '* Die Sötine §cbuluns : Scceb, €Ion unb 3ad}ie'el. Dies ftnb
bie Söhne ber $,ta, bie ^e 3a'qob in pabban Girant öicbar, famt feiner
Coc^iet Dim, jnfammen 59 Sdl{ne unb Cddjtcr. Die Sdl^ne (Sobs aber
roaren: Sapl^on ^% Cf{a99t, S^ni ttttb Csbon, *€ri^ 2(f^i unb 3CreIi. "Die
a08) Nach d«r LA m mit LXX Sam. ; vergl. Num. 26, 16.
L.icjui^L.ü cy Google
110
46, 18-31 (B, J%
SÖljue ^ifibets: 3^"^^'^^« 3if<i?c*ii* 3if^''^ Scrt'a, bajn tt^re SdjiDefter Seradj,
unb btc Söljnc i^en as roaccti Cfjcbcr Miib inalfi'cl. " Dfcs ftnb bic Söljne
bcr ^Hpa, bie £aban fetner (Eocfcter £en mitgab; bieff ii^bar ftc 3a'qob, [3U»
fammen] ^6 Seelen. Dtc Söl^ne bcr Kad?el, bcs IDeibcs 3<i*^obs, warm
3ofepI) unb Stnjamin. Dem ^ofepl} aber würben tn (Egypten [Söline]
geboren, bie gebar t{)m ^fetmti Me Coc^ter poti^pl^eras, bes 0berpcie^5
9on <Dn: Itleiiaf«^ itnb Cpltrojim. Die Sö^ Qinfdmiiis aber iparett
^la', 8eR{er iiiib}Ifd|ber; tSera unb XUCamcm, Ci^ unb Hof(^, IRan^
nnb Cfrnn^hn nnb 2{rb. **XKe5 |inb bie 591)ne bec Ha4}e(, bie fe 3a*qob
gebor 5ufammen Seelen. Die SSI^ne Dans aber »aren C^nfd^tm,
•♦nnb bte S8l?ne tTaptjtalis: 3ad?fe'er, (Suni, 3efer nnb Sc^mem. »Dies
finb t>ic 5Öi]m i)er iSilIja, ipeltte laban feiner tIod;tcr Hadjel mitgab, biefe
gebar fic 3a'qob, 3ufammcn ficben Seelen. "Die (Seja^i^i^t?! ber Iciblirfjen
Had^fornmen 3<i'qobs, bie nad^ Egypten übcrfiebcltcn, uiigercdinct bic ^frauen
ber SoI}ne 2^'<\o^s, betrag 66 Seelen. Die Söf^nc 3o|cptls aber, bie iljm
in (Egypten geboren mürben, waren poti an bec $0^1. Die <Sefami|ai)l ber
^nget^drigen 3a'qpbs, bie na<^ (Egypten gelangten, betrug [fomit] 70.
Jehuda aber sandte er voraus zu Joseph, damit er vor
ihm nach Goschen . . . Ak sie nm nach der Provins Goschen
gelangt waren, liess Joseph seinen Wagen anspannen und
fuhr hin nach Goschen seinem Vater Jisrael entgegen. Und
als er vut ihm zusamnu?ttraf , ßel er ihm um den Hals und
weinte lange an seinem Halse. Jisrael aber sprach zu Jo-
seph: ,,Nun will ich gerfi sterben, nachdem ich dich wieder-
gesehen [ufid mich überzeugt habe] , dass du noch am Leben
bist." •* Da sprach Joseph zu seinen Brüdern und su den
Angehörigen seines Vaters : „Ich will hin, dem Pharao Bericht
204) Na h der LA rrb'^ mit LXX Sam.; vergl. V. 15.
205) Mit T\rwh ist nichts ansa&iigeii» aber mit dem r^^K^n':^ bei
LXX Sam. und Syr. ebensowenig; abgeseben von ^tt^^, welches dann
unbegreiflich bleibt , kann 'ßb TrS nicht heibsen „damit er [Joseph]
vor ihm in G. eintreffe", denn V. 29 trifft Joseph erst nach Ja'qob
ein. So bliebe höchstens noch „damit er sich ihm in G. vorstelle",
also 'ß*? hier räumlich, während unmittelbar vorher zeitlich. In Wahr-
heit dürfte J berichtet haben: Ja'qob üess Joseph durch Jehuda mel-
den, daas er nun nach Goschen unterwegs sei (vielleicht, dass er
sein Angesicht — Y'jfi^ ans 1'''3fi~tilt verdorben — nach G. ge-
richtet habe).
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III
isu erstatten, und will ihm sagen: Meine Brüder und die An-
gehörigen meines Vaters, die [bisher] in Kendan waren, sind
nun zu mir gekommen. Und zwar sind diese Leute Schaf-
hirten bcnn fie waren Dtet?5Üdjtcr und haben ihre Schafe und
Rinder und ihre ganze Habe mit hergebracht. Wenn euch
nun der Pharao rufen lässt und fragt: Weiches ist euer Beruft
so antwortet : Deine Sklaven sind VieJiziichtcr gewesen von
Jugend auf bis heute , wir so gut ivie unsere Vorfahren —
damit ihr in der Provinz Gosclien bleiben dürft." Die Schaf-
hirten sind näfnlich den Egyptern ein Gegenstand des Abschetts,
* Hier auf ging Joseph hin, that dem Pharao Meldung l^
und sprach: „Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren
Schafen und Rindern und ihrer gesamten Habe aus Kendan
hergekommen und sind nun in der Provinz Goschen. * Er
hatte aber fünf aus der Zahl seiner Brüder mitgebracht
die stellte er defu Pharao vor. ' Da fragte der Pharao die
Brüder ^^^): Welches ist euer Beruf Sie antivorteten dem
Pharao: ,,Schaf/iirten sind deine Sklai'cn, scnvohl wir, zvie schon
unsere Vorfahreft/' * Sic antioortctcji bcm p[]arao „Wir sind
hergekofumen , um uns eine Zeit lang hier aufzuhalten, weil
es an Weide gebrach für die Schafherden, die deinen Sklaven
gehören; denn die Hungersnot lastet schwer auf dem Lande
Kendan, Möchten also deine Sklaven in der Provinz Goschen
verweilen dürfen !" • Da sprach der Pharao zu Joseph^ : Sie
mögen in der Provinz Goschen wohnen, und wenn du findest,
dass besonders geeignete Leute unter ihnen sind, so mache sie
zu Oberhirten über meine Herden." Unb 3a'qob unb feine
Sd^ne gelangten ^ofepl^ wad] ^^yP^^"* '^^^^ ^'-^^^ pl^aiaO;
206) Die Worte '«l *ö ^tf^M '3 sind ans V. 34, wo sie ihren guten
Sinn haben, heranfgenoramen, um die Rinder (D*^i33) der „Schafhirten'^
begreiflich zn machen.
207) Nach der LA. 1ö»npb mit Sam. LXX.
208) ürspr. Text wohl ^ov -nK mit Sam. LXX Syr.
209) Wenn V. 4, wie nicht zn bezweifeln, gleichfalls J augeliöi-t,
80 kann llöm nur irrig aus "V. 3 b wiederholt sein.
210) Der nrspr. Text von Q ist zweifellos bei den LXX erhaltoi
nnd daher Ton uns in der dort gegebenen Reihenfolge in die Ueber-
Setzung au%enoinnien*
112
47. 6—17 (Q. % 3%
bcr König von ^<iypkn, havon t}ork , ba fprac^ bcr Pharao ju
3ofcp(; : ,,^Ifo bem Dater un6 6etne Örüber fttib $a Mt 9efominen.
"^^gi^en fte^t 6ir }ur Perfflguttg; betnen Dater unb betne
BrOber im fni^tborften Cetfe bes Conbes iDo^en. 'Qterouf
btad}k 3ofep(^ feitteit Dater 3a'qo^ ^meht uitb fteOte iffn bem
Pharao por. 3^'^]<^^> Begtflfte ben Pharao mit einem Segens»
ipunfd?. ® Da fragte bor pi^arao 3a'qob : „Wk vkk Ccbcnsjo^rc
5ä{?Ift bu?" • 3^1*^1*^^^ aiUa?orklc b^jm pi^arao: „Du Dauer lueiner
IPanberfcJjaft beträgt \30 '^al}ve. (Oering an §ai}l unb üoUer
Unbcil waren meine Cebensjaf^rc uiib rcid)cn nicht ^eran an bie
£ebcnsjat?re meiner Dorfal^ren, bie fte auf ber IDanbetfc^aft ju»
bradjten." *® hierauf mfym ^'qob mit einem 5tqfnswnn\d} 2lb=
fc^eb vom pt^arao unb ging üom P^oo ^iniDeg. " 3^fep^
ober mies feinem Dater unb feinen Brfibem VOcfyn^ an unb
gab i^en eigenen Beft^ in €g^ten, im fru4iBarflen Ceile bes
Canbes, in ber Promns Ha%efes, gemag bem Befehl bes pl^arao.
Und Joseph versorgte seinen Vater und seine BrOder und
die ganze Familie seines Vaters mit Brotkorn, unter Berück-
siclitigung der Kinderzahl.
"^^ Ms^^^) gab aber in alU n Landen kein Brotkorn, denn
die I fung-ersnot 7üar über aus drückend, und Ei^ypten ivie Kendan
xvaren erschöpft in bolge der Hungersnot. ^* Schliesslich brachte
Joseph alles Geld an sich, das es in typten und Kefidan gab,
für das Getreide, das sie kaufen mussten, und Joseph lieferte
das Geld ein in den Palast des Pharao, Ais aber das Geld
in Egygten und Kendan ausgegangen war, kamen alU Egypter
zu Joseph und riefen: „Schaff uns Broti oder sollen wir vor
deinen Atigen [Hungers] sterben f denn das Geld ist zu Ende!
*• Joseph antwortete: „Tretet eure Herden ab, so will ich euch
Brotkom '"^ dafür geben, da das Geld zu Ende ist." Da
brachten sie ihre Herden zu Joseph, und Joseph gab ihnen
211) Der Abscbnitt V. 13—26 ist in toto J sogewiesen» obschon
em strikter Beweis für die nrspr. Zugehörigkeit su dieser Quelle nicht
zu fähren ist* Jedenfalls aber ist das Material zu diesem Bericht
nicht jungen Datums; auf die Ausscheidung der höchstwahisebeinlich
darin vorhandenen späteren Zuthaten veiziehten wir.
218) Nach der LA. Dr6 tch mit LXX Sam. Vulg.
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47, 18—26 (J*, B).
113
Brotkom für die Rosse, die Schaf- und Rinderherden und für
die Esel, und versargte sie um den Preis aller ihrer Herden
in selbigem Jahre mit Brotkom. So ging das Jahr herum;
im folgenden Jahre aber kamen sie wieder zu ihm und sprachen
SU ihm: „Wir können dir nicht verhehlen, Herr: das Geld
ist SU Ende, und der Besitz an Vieh ist an dich übergegangen.
Nichts ist übrig, was du neluncn konntest, ausser unser Leib und
unsere Aecker. Sollen wir etzva vor deiyien Auf^en zu Grunde
gelten — wir und unsere Aecker / Kauje uns und unsere Aeeker
um Brotkorn, so ivollen wir samt unseren Aeekern dem Pharao
fro7tpflichtig werden. Aber gieb Saatkorn her, damit wir am
Leben bleiben und nicht sterberi und die Aecker nicht zur Wüste^
werden," £>a kaufte Joseph alle Aecker der Egypter für
den Pharao ; denn die Egypter verkauften Mann für Mann
ihr Feld, weil die Husigersnot auf ihnen lastete; so kam das
Land in den Besitz des Pharao, Und was die Einwohner
betrifft, so machte er sie zu Leibeigetten^^^) , von einem Ende
Egyptens bis zum andern, Nur die Aecker der Priester
kaufte er nicht au; denn die Prusier bezogen ein festes Ein-
kommen vom Pharao und lebten von dem festen Einkommen,
welches ihnen der Pliarao gewährte; infolge dessen verkauften
sie ihre Aecker niclU. Da sprach Joseph ru den Laftdes-
bewohnern : „So habe ich euch also nunmehr samt euren Aeekern
für den Pharao erkauft. Da liaöt ihr Saatkorn, damit ihr
die Aecker besäen könnt. Aber von den Erträgnissen müsst
ihr ein Fünftel an den Pharao abliefern ; die andern vier
Fünftel sollen euch verbleiben zum Besäen der Felder, sowie
zu eurem Unterhalt und dem eurer Hausgenossen nnb jur (Er«
itat^rung eurer Hehien Kittber "* Da riefen sie: ,J)u hast uns
das Leben gerettet! Möchten wir uns nur deiner Huld erfreuen,
o Herr, so wollen ivir \jortan] dem Pharao leibeigen sein!''
*• So legte Joseph den Egypter n die noch jet::t besteheruie Ver-
pßichtung auf , dem Pharao von ihren Aeekern den Fünften
cd) zu liefern nur die Aecker der Priester fielen dem Pharao
nicht zu,
"213)^MJh der LA. öna)f>in»Ta»n bei LXX Sam. Vulg.
214) Wenn dieSehlnssworte, die beiLXX fialilen» TonHansans ziim
Text gehöran» wttrea sie mit Olshaneen hinter oa^M^ einxoaetien
8
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114
47. 27^ 6 (JS Q. B. Q).
Jisrael aber blieb in Egypten , in der Provinz Goschen
wohnen, Ufib fic festen ft(^ barin feft unb mcf^rten jicf^, fo baf
fK fitoaus 5al7lteic^ mürben. (£s lebte obeir 3a'qob in Egypten
[no4] il? 3a^e, imb e& belief ft<4 bte Cebetisbaner 3a'qobs, feine
CeBensjo^e, auf (4? 3a^re. Als es nun mit yisrael zum
Sterben ging , liest er seinen Sohn Joseph rufen und sprach
zu ihm: „ Wenn ick dir etwas gelte, so lege deine Hand [sum
Schwur] unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und
Treue- begrabe mich nicht in Egypten! Vielmehr möchte
ich bei meinen Vorfahren liegen; darum sollst du mich weg-
bringen aus Egypten und mich beisetzen da , wo sie bestattet
sind^^^)." Da antwortete er . ,Jch werde thun, wie du nmnschest'*
3^ Da sprach er i „Schwöre mir Und er sc/nunr ihm; yisrael
aber verneigte sich auf das Kopfende des Bettes hin,
48 ^ Nach diesen Begebenheiten berichtete man Joseph:
dein Vater iiegt ItranlL Da nahm er eeine beiden Sühne,
Menasche und Ephrajim, mit eich. * Ais man nun dem Ja'qob
meidete: dein Sohn Joseph ist angeicommen, — da nahm
yisrael seine Kräfte zusammen und setzte sich im Bette auf
■ Unb 3a'qob fprad) 511 3<>f^P^? ' //^^ Sd^abbnj erfc^ien mir 5U
Cuj in Kcua au, fc^iictc niicf? * unb fpiad) 5U mir: lücrbc 5ii
eine 5aI?Ireid?e Hacf^foninuiil^iiaft perleil^en unb u?ill einen l7aufen
pon Pölfern aus bir l^crnorycl^cn laffen, unb biefes Canb werbe
ifb bciucn HadifoinmcTT für immer jum Bcfil} pcrlcil^cii. ^ Deine
bciben Sö^ne aber, bio 6ir iu Egypten geboren roorben finb, bepoc
ic^ $tt bir nac^ Egypten fant, bie foUen mir an$cF?crcu : €pl^rajim
unb ZHenafd^e — wie He'uben unb S<4tm'on foUen fie mir gelten 1
* XHe Kinber aber, bie bu noc^^ evseugt foUen bir ange*
^ren; ben Hamen eines i^ev Bruber foUen fie ffl^en in bem
215) Die Meinung des Berichts dürfte mit obiger üebersetzun^
richtig wiedergegeben sein; doch ist S^önb (wofür LXX "^rh zu
lesen scheinen) ohne Zweifel konnimpierter Text Die einiacbste Ver-
besserung wäre t^^nfi; vergl. üillm. z. d. St.
216) Wenn der urspr. Text von J, wie Wellh. annimmt, in
V. 30 niit Rücksi( bt auf 48, 7 und 49, 30 f. (Q) abgeändert, resp.
überhaupt in V. 29—31 unvollständig wiedergegeben ist, so wäre
vor allem orinzpr und was damit /.usammenhängi auf Eechnung des
^ zu setzen (vergi. auch die folgende Note).
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48, 7-16 (Q, J*, E).
115
i^nen sn^ennefenen Erbteil» ^ VSslä^vcn pabbait autMmn, ba flarS
mir Ha4re( nnlenpess ht Knta'on, ab ito^ ctite fnrje Stttdt IPegs bis
Cp^dt ipar, mtb id) («gniB fie bort am XPc^e luu^ €p^al, bosifiSttCcdicm*!').
• Als aber Jisrael dU Sdhne Josephs erblickte , da fragte er:
,,Wer sind diese da?'' ^ Joseph antwortete seinem Vater:
„Es sind meine Söhne, die mir Elohim alltiier gesclienlct hat!'^
Da sprach er: „Brinke sie her zu tnir , dass ich sie segne"
Es ivaren aber die Augen J Israels stumpf vor Alter, so dass
er flicht fdeutlicli] sehen konnte. Als er sie nun näher ZU ihm
herangebracht hatte, küsste und herzte er sie. Darauf
sprach 3tsraei^'») zu Joseph: „Ich hätte nimmermehr daran
gedacht, dich wiederzuaehen: nun hat mich Elohin aogar
Nachlcomnien von dir schauen lassen 1'* Hierauf iiess sie
Joseph wieder zurOcIctreten und neigte sich tief vor ihm.
^' Da nahm Joseph die beiden, den Ephrajim mü seiner Rechten,
so dass er zur Linken Jisraels stand, und den Menasche mit
seiner Linken, so dass er zur Rechten Jisraels stand U7ui führte
sie so zu ihm heran. Da streckte Jisrael seine Rechte am
und legte sie auf das Haupt Ephrajims, ob sc hon er der jüngere
ivar . 7end seine Linke auf das Häufet Menasches , legte also
seine Hände übers Kreuz , denn Menasche war der ältere.
Sodann segnete er Joseph und sprach: „Der Gott, vor
dessen Angesicht meine Vorväter, Abraham und Jischaq, ge-
wandelt haben, der Gott, der mein Hirte war, von meinem
ersten Atemzuge an bis auf .diesen Tag, " der Engel, der
mich errettete aus allen Ndten, er segne die Knaben, und
auch in ihnen soll mein Name und der meiner Vorvftter, Abra-
ham und Jischaq, fortleben, und sollen sich ungemein ver-
217) y. 7 ist B zugewiesen ; die Elemente mQgen zum Teil ans
J stammen, ol)6dton die Kopie Ton 85» 16 und 19 anfi&Uig isii. In
welchem Zusammenbang aber dieses Fragment nrsprünglieh gestanden
hat, ist mcht mehr sidher m ermitteln. Immerhin verdient Beach-
tung die Annahme von Broston (ZATVtT 1887, p. 206 ff.), der Vers
habe bei J zwischen 47, 29 und 30 gestanden und die urspr. Meinung
sei, dass Ja'qob (bei J) im Grabe fiahels (ivi^a 47, 80 flir on-Qpa)
beigesetzt zu werden wünsche; ausserdem sei für zu lesen I^A.
218) Da der Vers, wie andi &V1^ beweist, E zngehOrt, so muss
Jisrael, weil vorher herrschender Name, vonE für Ja<qob eingesetzt sein.
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116
mehron auf Erden." Als nun Joseph wahrnahm, dass sein
Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephrajinis legte , da
war ihm das störend; daher ergriff er die Hand seines Vaters,
um sie vom Haupt Ephrajims hiniiberzulegen auf das Haupt
Menasches, Dabei sprach Joseph su seinem Vater i „Nicht
so, li^er Vater; denn dieser da ist der Erstgeborne; lege deine
Rechte auf sein Haupt I" *• Sein Vater aber weigerte sich
und sprach: „Ich weiss wohl, mein Sohn; ich zveiss wohlf
Auch er soll zu einem fganzi nj Volke wid aiuli er soll mächtig
werden. Aber bei alledem soll doch sein jiingcrer Bruder mäch-
tiger werden, als er, und seine Nachkonunen sollen eine wahre
]^Il-rrvienge locrdm" Und er Segnete sie an jenem Tage,
indem er sprach; „Deinen Namen sollen die Jisraeliten brauchen,
um Segen zu wünschen, indem sie sprechen: Elohim mache
dich Ephrajim und Menasche gleich! und stellte so Ephrajim
dem Menasche voran. *^ Hierauf sprach Jisrael zu Joseph:
„Ich werde nun bald sterben, absr Elohim wird mit such sein
und euch In das Land eurer Väter zurudchringsn. Ich
aber verlsihe dir einen BergrQcIcsn, den ich dsn Emoritern
abgenommen habe mit meinem Schwert und Bogen, [damit du
ihn] voraus [habest] vor deinen Brüdern."
49 * I)a berief Ja'qob feine Söl^ne und*^*) er sprach: Versammelt
tue}!, damit ich euch vcrkUndiue , was euch in später Folgezeit wider-
Jahren wird! * Schart euch zusammen und hört zu, ihr Söhne Je^qe^s,
ja höret zu eurem Vater Jisrael!
• Re^uben ! Mein Erstgebor emr Inst du, [der Sohn] meinefr] JSr^t
und der JSrstUng meiner Stärke — der erste an Hoheit und der erste
an Macht. * [Dock] weil du von Überwallender Lddensekt^, soBst
du nicht der erste sein; denn du besOtgst das Bett deines Vaters, ver^
lotest damals J&dweihung — mein Lager hat er hesO^enl
* Sehhnfon und Leid, die Brüder, — Werhset^e des l*^eoels sind
ihre ... • Ick wiZf nich^ gu schirm kaben mit ihren Entwürfen,
nichts gemein haben mit ihren Beschlüssen; denn in ihrem Zorn haben
sie Männer gemordet und in ihrem L eber mut Stiere verstiimmelt. ^ F<fr-
fluclU sei ihr Zorn, dass er so heftig war, und ihr Grimm, dass er
219) Die Zuwcdsong von 40i 1 b — ^87 an soll einfach aus-
drtteken, dass dieses Stttck als einer der ftltesten Bestandteile des
Buches zu beinushten ist
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49, 8-25 CJ«),
117
sich grausam ersägte! Ich wUl m verUUen in Jt^qoö und sersireuen
in JisraeL
" Jekudüf dich, dich werden, preisen deine Brüder ! Es packt deine
Hand deine Feinde am Genick; vor dir werden sich heugen die SS^hne
deines Vai^s. * iSw iJSwei^miges ist JeAuda — twm Jtctnkntg Mst
' dUf mein Sahn, hmas^gesliegen. Er hat sich gestreckt, gelagert, wie
ein Udwe und wie eine Ldwin: wer deiff ihn au/reizend J^kt
i<'iiä das Seepier i^an Jehuda lücichcn, noch der Herrscherstab aus
seinen Händen, bis .... kommt und die Völker sich ihm unterwerfen.
** Fr bindet an den Weinstock sein EselsfUlkn und an die Edelrebe
das Junge seiner Eselin. Er wäscht in Wein sein Kleid und in Trauben-
blut sein Gewand, '* die Augen trübe von Wein und die Zähne weiss
von Milch.
Zebuiun wird am Meeresi^er wähnen, cm Gestade der Schiffe,
während seine Flanke sich an Sidon lehnt*
ßssakhür ist ein [stark"] knochiger £sä, gelagert swischen den
Pferchen, Und da er fand, dass Ruhe etwas schönes und [sein]
Geöiet gar emiadend sei, da beugte er seinen Nacken am Lasttragen
und wurde zum Fröner.
" Dan wird Hecht schaffen seinem Volk^ wie irgend einer der
Stämme /Israels. " Dan ivird eine Schlange an der Strasse sein, eine
Jlornviper am Wege, die das A'oss in die Fersen beisst , so dass der
Reitet rückiuärts sinkt. " Auf dein Jleil harre ich, fahvel
*" Gad ~~ Streifscharen scharen sich wider ihn; er aber drängt
ihnen nach auf der Ferse.
'* Ascher**^) in Ueberßuss — ja Königsleckerbissen liiert er*
" NaphtaU ist eine freischwe^ende Hinde; von ihm kommen an-
mutige Reden***).
** Ein ßtnger Fruch&aum ist Joseph, ein junger Ihichtbaum am
Qucä- [Seine] Schösslinge ranken mpor an der Master, Es seiften
ihm zu und schössen und es befehdeten ihn jyeitschutien. Doch un^
erschütterlich hielt sein Bogen stand, und flink regten sich seine Hände ^
durch die Hilfe des Starken JaUjobs "' ") *• vom Gott deines
220) Nach der LA. für dagegen vorher B^iW.
221) Die Uebersetziing folgt der Punktation der llasora; naeh
anderer Ponlitation (nb^K für und für n&l^) woUen andere:
N. ist eine schlanke Terebinthe — er, der schöne Wipfel treibt.
222) „Durch die HUfe« etc., die ftiefatigkeit des Texten voraus*
118
Vaters — er heffediri — und von El Scßiaddaj***) — er segne dich,
mü Segen^ülU vom Mmmel droben, mä SegensfUäe aus der Wasser'
H^e, die drunien lagert, mk S^eiußUe aus BrUsten und Mitter sehass,
** Die Segnungen, die deiuem Vater uturden, HäerragO» die Segens-
füUe der ewigen Bergß*^), die Pro/cht der emgen BS^gfL Mickten
diese Segnungen faSen auf das Maupt Jos^hs und airf den Scket/et
des Erlauchten unter seinen Brüdern!
*' Binjamin ist ein räuberischer Wolf: am Mvr^tn verzehrt er
Raub und abends verteilt er Beute.
Das alles finb bic Stämme 3israels, 3tt>ölf ati i»er §at]I, unb öas
»ar es, »as iljr Paler 3U ii|jien rcöcte, unb er fe^nctc fie, unb 5tt»ar
fegnete er je^ emsclnen mit einem bcfonberen Segen. Unb
er geM t^nen unb fpracf) 5U t^ncn: ,,Xl)cnn td? eingegangen bin
}U meinen Stantmesgenoffen, fo I>ringt mic^ in bie iBruft meiner
Porfo^en, in Me Qö^Ie auf 6em (Srrunbftficf be» (C^tHtecs *€p^an,
in bie ^^le auf bem <0runbftfic! ^Haf^pela, toelci^es gegeitiil>et
HIamre liegt in Kena^an^ ba5 <0runbftäcf, tpeld^ ^C»ra^am Dom
Cl^ittiter '(Epf^ron 5um Erbbegräbnis gefauft {?at. Dort l^aben
fie 2(brabam unb fein XDcib Sara boftattet ; bort l^abcn fie 3i5cf^aq
unb fciTi XDeib Hibqa bcftattct, unb bort I)abe \6c\ [aud^] Cea be«
ftcittct , auf bcm 0runbftucf, bas mit bcr barauf befinblic^en
^cblc pon ben C^?i^^i^ern crfaufl lüurbc/' ®* itls aber 3a'qob mit
bcn ^Aufträgen an feine Sd^ne $u <£nbe mar, legte er sich zurück ^
auf das Bett, uerfcf^eb er unb ging ein 5U feinen Stammesgctioffen.
50 * Da warf sich Joseph über seinen Vater her und weinte 1
Über ihm und küsste ihn, * Sodann befahl Joseph den Aensten,
die ihm dienten, seinen Vater einzubalsamieren. Da balsamier-
ten die Aerzte Jisrael ein, ' DarSber vergingen 4.0 Tage, denn
diesen Zeitraum erfordert das Einbalsamieren. Die Egypter
aber hielten ihm 70 Tage lang die Totenklage. * Als nun die
Klagezeit vorüber war, trug Joseph den Höflingen des Pharao
g^tetf welche wMterhin mit jedwn Worte zweifelhafter wird. Wenn
am Schlnss des Verses wirklich Tom «Hirten des Jisraelsteines* die
Rede ist, so ist doch TtBTs OVO etc. kein Hebrftisch, das irgend jemand
übersetzen kann.
223) Nach der LA. 'V^ ^ mit LXX Sam. 8yr. Vnlg.
224) Nach der LA. ""tTTTp mit LXX.
225) Nach der LA. filr *^ V<M.
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60, 5-13 (JS Q).
119
die Bitte vor: ,^Wem ich euch irgend etwas gelte, so legt für
mich ein gutes Wort ein bei dem Pharao in folgender Ange-
Ugeiiheit: ^ Mein Vater hat mir einen liid abgenommen und
gesagt: Ick werde nun bald sterben — in dem Grabe , das ich
mir in Kcncian gegraben habe , dort sollst du midi beisetzen.
Daher möchte ich nun hinziehen und meinen Vater bestatten —
dann werde ich wiederkofnmen/' * Da Hess ihm der Pharao
antworten : „Zielte hin und bestatte deinen Vater gemäss dem
Eid, den er dich hat schworen lassen." ' So sog denn Joseph
hin y um seinen Vater zu bestatten, und mit ihm zogen alle
Untergebenen Pharaos, seine ersten Beamten und alle Würden-
träger von Egypten, ^ dazu alle Angehörigen Josephs, sowie
seine Brüder und die Angehörigen seines Vaters; nur ihre
kleinen Kinder , sowie ihre Schafe und Rinder , Hessen sie in
der Prozinz Goschen zurück. " Nicht minder begleiteten ihn
Wagen und Reiter , so dass es ein ganz geivaltiger Zug ivar.
^® Als sie min bis nach- Goren-hd atad gelangt ivaren . ivelches
jeytseits des Jordans liegt, hielten sie dort eine grosse und sehr
feterlicJw Totenklage ab, und er veranstaltete für seimn Vater
eine siebentägige Totenfeier ^ ^ Als aber die Be^vohner
des Landes, die Kend amter , die Totenfeier zu Goren-hd atad
gewahrten, sprachen sie: ,J>a findet eine grosse Totenfeier der
Egypter statt" Von daher heisst der Ort Abel Misrafim;
derselbe liegt jenseits des Jordans. 5«mc Sd^m aber ©er«
fuhren mit t^m, xm er i^en geboten ^atte. Unb stoar führten
226) V. 1 — 11 ist in toto J zuuewieBen, obschon V. 10 1> zweiföl-
los eine Dultletie zu dem vorhergebendcü Satze ist. Diese Dublette
dürfte ül)ri^rens zur Rrkenntnis des Sachverbalts führen, der der
jetzigoii Kotiiposition /u Grunde liegt. Nach dem einen IJcricht war
d«M Kiiige- (und ohne Zweifel aucb Begräbnis-)Oi'i Goren ha-atad.
nach dem andern Abel Misrajini, dessen Etymologie V, IIb und 12a
gegeben wird. Verscliuiul/.en sind lieide Lokalitäten dun li den Zu-
satz 'Xnpia hinter "^SKn V. 11. Da nun naeli V. 11 Al)el Misrajim
im Bereich der Kena/aniter, also im Westjordanlande, liegt, so könnte
p"Pn •ÖDS *WR in der Th.U nur von Gnren lia-atad gelten, also nur
in V. 10 ursprilnt;]ich sein. Alier selbst dies i.st iVaglich ; denn aller
Wahrscheinlichkeit natli haben sowohl J, wie E das Grab Ja'qobs
im Westlaude geäsuchi.
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120
50, 14-26 (Q, 3% 1).
i^n feine Sö^e noc^ Uma'an übet unb l^eftatteten in ber Qd^Ie
auf bem <ShmnbfKi^ IVTaf bpcia , bem <0runbftucf , bas Vhta^cmi t>on
bem Cf^iltiter '€p^ron 5um (Erbbegräbnis erroorben l?atte, ^e^enüber
2]ianuc. ^* Hierauf kehrte Joseph, nacMem er seinen Vater be-
stattet hatte, nach Egypten zurück, er und seine Briider und alle,
die mit ihm hingezogen ivaren, um seinen Vater zu bestatten.
" Da überlegten die Bruder Josephs — im Hinblick darauf,
dass ihr Vater nun tot war — : Wenn nun Joseph etwa feind-
selig gegen uns auftreten und uns alles das Böse heimzahlen
sollte, das wir ihm angethan haben 7 Da schickten sie eine
Abordnung an Joseph undliessen ihm sagen: „Dein Vater hat
uns vor seinem Tode angewiesen : Saget Joseph : aeh ver-
gieb doch deinen Brüdern ihre Sünde und Verschuldung, dass
sie dir Böses angethan haben! Also vergieb uns, die wir Qa
auch] den Gott deines Vaters verehren, unsere Sünde!" Da
weinte iosepii, ais sie so zu Ihm sprachen. Hierauf gingen
seine Brüder selbst hin, warfen sich vor ihmnieder und sprachen:
„Hier, nimm uns zu Leibeigenen!'^ Joseph aber erwiderte
ihnen: ,Seid getrost! denn bin ich etwa an Elohims Statt?
Ihr freilich sännet Böses wider mich; Elohim aber hat es
zum Guten gewendet, um auszuführen, was jetzt vorliegt —
viele Menschen am Leben zu erhalten. Seid also nur ge-
trost I leb werde für euren und eurer Kinder Unterhalt sorgen/'
So tröstete er sie und sprach ihnen Mut ein.
Es blieben aber Joseph und [alle], die zur Familie seines
Vaters gehörten, In Egypten wohnen, »nb Oofept^ xomu \ \o yostct alt
Und Joseph erlebte von Ephrajim Urenkel ; auch Makhir, dem
Sohne Menasches. wurden bei Lebzeiten ^^"^ Josephs Söhne ge-
boren. Joseph aber sprach zu seinen Brüdern: „Wenn ich
längst tot bin, wird sich Elohim eurer annehmen und euch aus
diesem Lande in das Land bringen, das er dem Abraham, Jis-
chaq und Ja'qob zugeschworen hat." Da Hess Joseph die Söhne
Jisraels schwören und sprach: „Wenn sich Elohim dereinst
eurer annehmen wird, müsst ihr meine Gebeine von hier weg-
bringen.^' Und Joseph starb 110 Jahre alt Da balsamierten
sie ihn ein und legten ihn [dort] in Egypten in einen Sarg.
227) Nach der LA. '^'^ for "ond-^ mit Sam.
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